oder allgemeine botanische Zeitung. . En Unter besonderer Mitwirkung . des Herren Herren Binder, Blume Alsı. Braun, vr Branns Gotrda, Dierbach, Who Frasuning Gärtaen, Göp- gert, Gutk Srnschüch, Hornung, Köch Lhotsky, % Martins, Mohl, Naxı », Exsubeck, Schmidt, Schulte, v. Subr, Tausch, Trachsel, % Vrolik, Weicker und Zuccarini . we IE berausgegseben von der Itönigl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Megensburg. Yı Ä Wentzohnter Jahrgang Zweiter Band, Neo, 25-48, Intelligenshlett I — VW. Nebst zwei Konpfertafeln, irn Regensbugg, 1831. og . # 72 FE Flora —- ins Ihrem % würdigen Mitgliede, dem ’ Herrn Alexander Braun, Dr. der Philosophie, der 5. k. Leopoldinisch - ‚Caroline Kcademie der Naturforscher und anderer gelehrten Gesellschaften Mitgliede, zu Carlaruhe wiimet gegenwärtigen Band der Flora die » königlich. bayer. botanische Gesellschaft za Regensburg “ Allgemeine ‚botanische Zeitung. Ü Nro. 25.) P} IL Original-Abhändiungen! : Einige Bemerkungen über die Poren des Pflan- zenzellgewebes von Hrn. Dr, Hugo Mobil. & “ (Hiezu die Tafel Tab. I.) „Non exeogitendum aut fingendum, sed invenien- dum, quid natura faciat aut ferat.“ N: icht sowohl in n der Absicht, eine Beihe neuer Beobachtung en „über"UrE”TD ‚genannten “Poren” des Pilanvemellgewebes zur Kenntails des Poblicums zu hringen, als ‚vielmehr um die-Richtigkeit meiner früheren ‚Beobachtungen, und der auf dieselben gegründeten Folgerungen gegen einige auf dieselben erhobenen Angriffe zu vertheidigen, entschlieise ich zuich, diesen Gegenstand noch einmal zur Sprache zu bringen. “ Obgleich die neuere Physiologie als unzweifel- hafte Wahrheit den Satz aufgestellt hatie, dafs die "Wandungen der Pflanzenzellen nicht von Poren durchlöchert seyen, und dafs der Uebertritt vom Saft aus einer Zelle ia die andere ohne sichtbare Ocfinungen in den Wandungen der Zellen geschehe, so war ich doch durch Beobachtung scheinbar. po- . zöser Zellen bei Aselepias carnosa und Banisteria aurieulata gegen die Allgemeingültigkeit dieses Satzes mifstrauisch geworden, und hielt es für der Elora 1834, XXV, Da ru % Mühe‘ werthi g genau nächtuschen;; ob denn. nicht | vielleicht doch die Natur eine andere Einrichtung x geiroffen habe,.als unsere nur zu. speculative Phy=-"- siologfe anzunehmen für gut fand. Die Untersus chung des Zellgewebes verschiedener Pflanzen zeigte "mir auch, dafs allerdings, wenn auch keine eigent- ; lichen; die Zellwandung völlig durchbohrenden Po- "Ten. vorkomnien,, ‚dennoch 'bei vielen Pflanzen auf- denjenigen Zellen » welche mit dieken Wandungen versehen sind, gröfsere, oder ‚kleinere Stellen eine „weit geringere Dicke; als der übrige Theil der Zell.. -wandung zeigen; dafs in der Jugend, so lange die "Wändungen der Zeileı höch sehr.zart sind, von -. dieser Einrichtung noch keine Spur zu 'sehen ist, “ indem dieselbe erst mit dem allmähligen Dicker-: werden der Zellenwandung auftritt, dafs diese ver- dünnten Stellän das täuschende Ansehen von Poren . besitzen, und dafs diejenigen Phytotomen, welche ” die Existenz von wirklichen Poren annahmen, wenn "sie auch das wahre Verhältnißs nicht aufgefunden . hatten, doch weit richtiger gesehen hatten, als ihre Gegner, welche: ihnen Verwechslung mit Amylum- “ körnern zur Last "gelegt ‚hatten. u >, "Die nähere Auseinandersetzung meiner Unter- - suchungen über diesen Gegenstand 'gab ich in einer kleinen Schrift, "welche im Jahr 1828 unter ‚dem -Tistel: über die Poren des Pilansenzellgewehes, im’ Tübingen erschien, Ich konnte iım voraus erwarten, dafs die Rich. igkeit meiner Beobachtungen werde in Zweifel gezo- x 419 gen werden, indem der vorliegende Gegenstand nur ! mit Hülfe starker Vergröfserungen zu untersuchen äst, wohei man nur zu leicht in Gefahr geräth, - . theils durch vorgefafste Meinung, iheils vielleicht - auch-durch das undeutliche Bild eines minder voll». kommenen. Instrumentes zum Irrihume verleitet zu ‚werden. Es konnte mich daher auch nicht befrem- den, dafs sich’ Herr Profelsor Schultz in Berlin in einer Recension der angeführten Schrift in den Berliner Jahrbüchern für wilsenschaftliche Kritik 1850..p 318 — 320 sowohl gegen die Richtigkeit "meiner Beobachtungen ‚selbst, als. auch-gogäh die "Wahrheitider*Wäraus gezogenen Folgerungen aus- sprach, Ob ich mich nun gleich seit Herausgabe jener Schrift eben.sowohl durch Wiederholung meiner , früheren Untersuchungen, als auch durch Hunderte von neuen Beobachtungen an einer Menge anderer , Pilanzen davon überzeugte, dafs ich mich bei Un- iersuchung und Darstellung jener Verhältnifse nicht getäucht habe, und obgleich ich mich daher ruhig darauf verlafsen zu können glaube, dafs jeder, wel- r Aus der Entwicklungsgrschichie der Pflanzensellen er. heilt, dafs die Zeilmewbranen der jungen Pllaume dünn, und ganz gleichlürmig siad, und dafs sich später in der Höhlung der Zellen neue Membranen auf die erste ablagern, dafs diese aber sicht voll- sländige Blasen sind, sondern grüfsere oder kleinere Lücken haben, dals diese Lücken allen spitern *) Ich mul diejenigen, welche am spanischen Rohre diese Beolsehtung wiederholen, bitten, die Sache nicht sogleich für erdichtet zu erklä- ren, wenn es ihnen nicht sogleich gelingen sull- te, dieselbe zu schen, Die Linien, welche die verschiedenen Schichten andeuten, sind unge mein zart, und es hedarf, um sie zu schen, wie gesagt, ausgezeichneter Instrumente. Au Membranen einer Zelle aiauuder genau entsprechen, und dafs biedurch Canle gebildet werden, welche sich die Höhluog der Zeilen Biinen. Hieraus zog ich den Schlufs, dafs diese Einrichtung den Nutzen habe, dafs der Saft, um von einer Zelle in die am dese zu gelangen, nicht die genze dicke Wandong der Zeilen zu durchdringen habe, sondern dafs seinem Uebeririite nur die dünne ursprüngliche Membran der Zelle im Wege siehe, dafs der Saft also nur diese zu durchdringen brauche, um dana im Canale frei in die andere Zeile Nielsen zu können. Hr. Schulte ist sun der Meinung, meine Vom stellung von den Canälen sey hyputhetisch, wie viel Grund, oder vielmehr Ungrund derselbe aber zu einer solchen Behauptung habe, ist hinlänglich em örtert, Da nun einmal das Daseyn dieser Canile nicht zu läuguen ist, da dieselben in den anein- ander liegenden Zellen einander genau gepgenüher liegen, da ferner (was Hr. Schultz selbst gar nicht läugnet) Salt aus einer Zelle in die andere tritt, so ist doch die Ansahme sehr astürlich, der Saft werde nicht durch die dieken Zeilwandungen dringen, wenn ihm daneben Canäle offen stehen, die nur durch sehr zarte Häute verschlofsen sind; unmittelbar sehen lälst sich die Sache freilich nicht, defswegen aber läugnen zu wollen, dafs durch diese Einrichtung der Uebertritt des Saftes aus einer Zelle in die andere erleichtert werde, wäre doch widersionig. Dafs ich für diesen Uebertritt des Saf- tes aus einer Zelle in die andere den Ausdruck Cir- E3 ur enialion gewählt babe, war, wie ich gerne zuzehe, nicht gans palsend. indem dieser Ausiruck su viel bezeichnet; allein rs Tchlt uns a0 zinem pafırnden, kursen Ämdrucke für diese Erscheinung, und ich möchte doch briweileln, ub die ührigen Leser wei ner Schrift so grofes Actgernifs, wir Hr. Schulls an diesem Ausiltucke genumınen haben; in keisem Falle wurde Nr. behuits durch desirlben 10 der Aunsbme berechiigt, ich hatte „eine durch keine Beohuchtung erläuterte Ihre von der Ciruliiva obngefahr in dem Wollischen Sinne” erdacht, bie« ob wird Hr Sehulls ie meiner “chef keine Spur Enden. Hr Schultz ist froilich nit dem Vebrriritte des Saftes uns tiner Zelle u die andere scharll im Beinen, in dem ır dieselbe Sur eine Resorption erklärt; ist denn abeh damit etwas ge- wonraen? Erklärt dietes Wort, welches duch nichts anderes, als der Ausıilruch Tür ine, ihrem Weren nach uns völlig unbekannte Erscheinung Ist, etwas? Bringt es uns in der Kem-tnits dieser Erscheinung auch uur ein Haur breif weiter? Van dieser Frage, ub namlich die Natur eine auslomisch nuchweishire Erleichterung des Salt übertritts veranstaltet hale, oder nicht, giengen meine Untersuchungen aus und allerdings glaube ich, eine solche Einrichinug gefunden zu haben Ich mufs in miersseopischen Untersuchungen gelib- ten Beobachtern die Entschridung überlalsen, ob zmeine Untersuchungen Über diesen Urg-wstand, oder die des Hra. Sehuliz geunuer sind; ob ihn 447 die seinigen dasu berechtigen, wir „Mangel an Umsicht, Zusammenfalsen verschiedener Phäoome- ne, und Bberllüßsige Speeulation‘" vorzuwerfen, ob seine Bemerkungen über die Sache zu ihrer „Erläuterung”, oder ob sie nicht vielmehr zu grös- serer Verwirrung derselben beigelragen habeus Erklärung der Abbildungen von Tab, I. Sämmiliche Figuren sind nech der auf der Tafel angegebenen Vergröfserung gereichnet, wit Aus nahme von Pig. 2., welche um die Hälfte schwächer vergrößsert ist, Fig. ı. Zellgewebe aus dem Stamme Cooos ba- iryophora, Die Zellenwandungen sind sehr dick. wandig, mit vielen kleinen Tüpfeln besetzt (b), welche sich auf der Durchschnittslläche (a) als Verlielungen zu erkennen geben, Fig. 2, Amylum enthaltendes Zellgewebe aus der Kartoffel, Fig. 3. Darstellung eines parallel mit den Mark- strahlen und ia schiefer Richtung auf die Achse | der Gefäfe geführten Schnitles aus dem Tannen. holze, Die Markstrahlenzellen (3) haben. eine solche Länge,’ dals sie der Breite von efwa 4 Gm fälsen gleich kommen, es liegen dieselben mit völs lig geradlinigten Wandungen an den Gefäßsen an, Die gegen die Markstrahlen gekehrten Seilen der Gefälse (porösen Zellen) (cc) sind auf unregel- mälsige Weise mit den bekannten doppelten Krei- sen besetzt, allein nur an denjenigen Stellen, welche nicht un die Markstrahlen selbst angränzen, indem Fre die tetsieren (0) mit kleinen Puncten beseist sind. Die nuf die Markstrahlen in senkeschter Hlrhtung sichenden Gelatswaurlungen Ch}, deren Fläche in dieser Zeichnung oicht geschen werden kanu, sind wicht mit Tüpfeln verschen. Pig. &- Zeilen aus dem Albumen von Sapus tsedigera, Die Zeiten sind schr dıckwandig, eat kalten krin Amylum, ihre Wandungen (bb sind wit tunden Tüpfela besetet, die auf dem Öurer- achaitte der Zeitenwandungen fa) als Candle cre scheinen, weiche his auf die Kufsersle Lamelle die Wandungen durchbuhren Immer stchen ia den aneinander liegenden Zellen dıese Canule einander gegenüber, ein Verhältnißs, das auch an den Figu- zen 15 5, 6, 7 zu schen isk, Fig. 5 Speerschnitt sus der fihrosen Schichle von Folypodium corcevadense. Die Kbrosen Zel- len besichen aus mehreren eoncenlrischen "chichten (b), und sind vonsehr zarteu Cunülen (u) durch“ TOgEn. Eig. 6. Queerschnitt aus der fibrosen Lage ei» nes Gelälshündels aus dem spauischen Rohre (Ca- Tamus Dracoj. Die fihrusen Zeilen ( Beströhren} habeo völlig denselbeu Bau wie die von Polypo» dium coreouadense, Fig 7 Qneessghnitt aus dem Marke van Ross ‚canina, Die kleineren gelhgelachten Zeilen haben fear Tüptel {a}, welche sich auf den qurerge schnittenen Wandungen (0) als Vertiefungen dar stellen. ie Markzeilen (6b) sind dünnwundig und zeigen die auf deu Markzellen gewöhnlichen feinen Tüpiel. Fig 8. Zeilgewebe aus dem Stamme von Jies Commelini. Die Zellen sind mit geöfseren und kleinezen Tüplelu versehen, Allgemeine botanische Zeitung. ul. Meg 26, Jam mm I Origiusl-Abhandlungem Ueber die Art der Befruchtung bei einigen Aroi- desn und über dis Charahteristik mehrerer Gattungen dieser Familie, von Hen. Holsath Dr. von Martiua in München Vor Kurem hatte ich Golegenheit, im k. bo- tanischen Garten die Alüthe derjenigen Aroldee zu untersuchen, weiche in den deutschen Gärten un- ter dem Namen Pothos zunnarfollus (P, odem- tus Curl.) bekannt ist, Jch fand, daß die Pllanze nicht zu Pothos, sondern ch Philodendron Schott. gehört, einer Gattung, welche sich vorzüglich durch die nur zwei Fächer enthaltenden, paarweise, oder bis zur Zahl sieben vereinigt, mit dem Rücken an» einanderstehenden Beutel yon dem verwandten Cal. Zadium Pent. unterscheidet, delscn Antheren im gemeinen Sprachgebrauche vielfüchrig sind Als ich den Pollen unter dem Mikroscope beirachtete, Gel mir eine ziemlich grolse Anzahl vun Krystal- len auf, welche, fast ches so grofs, als die Pollen» kügelchen, zwischen diesen zerstreut lagen. Sie erschienen ala ganz durchsichtige Prismen, mit un- durchsichtigen, kurz und scharf zugeschärften, Ipyra- midalen Enden. Bisweilen war guf einer der durch- sichtigen Flächen eine kleine dreiseitige Afterpyra- Flora 1831, KXVL E f. 450 wide. aufgewachsen. Leider war die Mile da Polieos, welche wir au Gebote sland, zu klein, von zu untersuchen, ob diese Krystalle irgend einer Belsverbindung, oder ob sie irgend einem eigen" tbümilchea Principe ungehörten. N sch viel wichtigeraber, a1 die chemische Ns- irr der Krystalle, schien mie überhaupt ihre Von kommen, und es muhte sich vor Allem die Frage aufdrängen: sind sie io den Sischbeuteln selbst erzeugt, oder von aufsen hinzugekommen? Ich habe sie in den ersteren, 20 wie überhaupt etwas Achn- liches hei andern Aroideen, vergeblich gesucht, und glaube sie als eine Ausscheidung au der übri- gen Substanz des männlichen Spadix ansehen zu dürfen. Eine solche Alssondesung eigenthümlicher und swar mehr oder minder Aüfiiger Stoffe spielt «ine wichtige, ja vielleicht unbedingt nnthwendige Rolle bei der Befruchtung mancher Aruldeen, na mentlich der Gattungen Potkos, drum, Catladium und Philodendron, Bei allen diesen Gattungen tritt zur Zeit des Antherenreife sin eigenthümli- cher Saft aus dem Spidix awischen den Autheren hervor, nimmt in sich den gleichzeitig an die Oher- Büche des Spadix ausgetreicnen Fullen auf, und er» gielst sich nun in eioem unregehnaßsigen Streme zu den, bei Pothos zwischen, hei den übrigen ge- sannten Gattungen unterhalb den Antheren stchen> Gen Fruchtkaoten. Der Kolben erhält dadurch ein schmuiziges, ja eckelbaltes Auschen (Spadix mari- dus) und man ist beim ersten Anblick geacigt, die 48% sen Zustand, welcher eigentlich den höchsten Mo- ınent des Lebeusproceises darstellt, als den Anfang der Verderbuiß zu betrachten. Jener Saft, wel. cher den Pollen in sich aufnimmt, ist gewöhnlich gefärbt, bald blos Irüh weifslich, huid rüthlich oder safranfarbig. Bei Philodendron grandifuliunm hal er gaus die Farbe und das Ansehen des Saftes, welcher aus der verwuudeten Wurgei des Wulser- schierlings { Cicuta viross ) hervorquilit: Bei Phila“ dendron cannaefolium ist er schön gelb, bei den Po» thoserten ursprünglich vollkommen beil und durch- sichtig. Er wird- ineinerwigenthämlichen Schichte von großsen’Schläuchen oder Lacanen aufbewahrt, welche bei Philodendron unmittelbar unterhalb dem Grunde der fruchtbaren Beutel hinlaufen, Unterden wnfruchtharen Benieln fehlen diese Schläuche, -Die chemische Natur dieses Saftes scheint bei „Zrum und Calladium harsig und schurf: Er erregt auf zarten Theilen der Haut Rüthe ued Jucken. Bei Philodendron grandifoltum verbreitet der ganze Spadix, voreugsweise. aber dieser scharfe Haresaft, einen höchst penetranten Geruch, dez zwischeo Sel- lerie uud Rad, Ireos Horeutiase In der Mitte sieht Kuoih bemerkt, die Pilanze hielse defshalb in Cu«' muna' Painilla, und werde unter den Tohak ge "zmengt. Dieser Salt wäre jedoch, mit Auseahme von Pothos, für sich allein zu dick und zu zühe, um die Befruchtung zu vergittela; es kommt daan bei den Gattungen wit einer Spathe voch eine durchsichtige geschmacklose Lympbe hinzu, welche Ffa Ei an der Innern "Oberfläche der letzlern in klaren ‚ Tröpfchen 'und: ziemlich häufig abgesetzt wird. Die Spatha; welehe meistens von rechts nach links (si- wistversum) zusammengedreht ist, eröffnet sich, beim | Beginne der Anthesis eiwas wenig; sehliefst sich aber bald darauf wieder um so fester, ‚gerade in “, derjenigen Periode, wenn.die Ausschwitzung des Half saltes am stärksten vor sich geht. . Die Befruchtung: wird. also in diesem Falle äuf - eine Weise bewerkstelligt, die Analogie mit der = ‚Befruchtung ‚der Orchideen und Asclepiadeen, hat. „Während. ‚aber beiden letzteren die Pollenmafsen z@lbstzerfliefsen,; wird, hier nur'die Verbreitung. des Pollens über die:Narben hin durch einen Al» ‚ceisorischen Saft vermittelt, Die Gestalt der "Pollenkigelchen ist bei. "Po. . thos, Calladium, ‚drum; Philodendron, Richar- die, "drisarum und Rohdea elliptisch; und bei ’ Dracontium fast rund. Die Membran des Pollens ist dick, und. eröffnet ‘sich oft einseitig mit einer . langen Spalte. Nach’ der Ergiefsung der Fovilla, ; welche aus runden,: kleineren und gröfseren Kör- nern besteht, liegen’ solche entleerte Pollenkugeln oft wie durchsichtige Hülsen in dem sie umgeben- ‚ den-Safte. Bisweilen tritt die Fovilla zugleich an “ mehreren. Puneten- des. Pollenkügelchens hervor. . Viele Pollenki tigelchen ergielsen ihre Vovilla zur Hälfte, und erscheinen dann zur Hälfte durchsich- tig., Die automatischen Bewegungen der Fovilla sind sehr deutlich wahrnehmbar. $o lange sie in w er: dem Pollen eingeschlofsen ist, gleicht die Bewegung ‚t der Foville einem langsamen Hin und Herschleis "ehen und :Uighertreiben; Sind aber die elliptischen, "5 Iisweilen fast: kubischen ‘Körperehen, woraus die . Fovillabesteht, “rei in. dem Wäßertrapfen, so "hat. : "ihre Bewegung, die größste, Achnlichkeit mit einer '; "Menge van Korkstlicken, die in bevtegtem Walker, „auf und üntertaychend, herumfanzen. : ne \ Bie ‚Einwirkung des mit hefrüchtenden Bar Nenktgeichen vermischten Saftes wird" leicht ‘von "den. breiten, Bachen- Närben wilgenaigmen, ziglehe: sich unter den Mikissioope aus "zahlreichen Tangen, „einfachen "Haszen. bestehend. därstellen. -Diese Pit. "stigmatiei sind in. der, Artgestellt, dafs 'sie von dem Centrum der "Narbe. nach." deren. Peripherie, " hingerichtet: sind. : i ” Höchst. verschiedenaytig ist, der Bau’ der An . bisherigen Beschreibungen; welche vorsiiglich dem ‚yon R. Brown gegebenen ‚Character seiner Aroi-- .deen entnommen sind, : beilürfen: noch’ genanerer Bestimmungen. Gewöhnlich heißst, es; Antherae, * fosticae, „sich nach außen, ‚vom Centrum der Blume .oder der Mitielachse des Spadix weg,’ gegen ‚die Peripherie hin, eröffsende Bentel,* Dies ist. jedoch ’ mu bedingsweise wabe Es ‚giebt „theren bei den veischiedenen“ Gattungen‘. und’ die . “ u B Antherae' poris. terminalibus dehiscentes, = B. bei Richardie und hei, dem ‚Arum sampa- nulatum Roxb., weiches, näch meinen Untersu- chungen; eine eigene-Gattung bilden anis, die ich ‘ x 45% “ Prikien nenne Die sogenannten rielfächrigen An- tberes alad als mehrere zwei oder vierfächrige, uster einander verwächsene zu brirachten. Diels erweist namentlich die Bildung derselhen hei Phi- lodendron, wo, wie der scherlsichtige Schuit Kiehtig bemerkt hat, mehrere (2 ti 7) Beutel une verwschsen mit ihrem (breiteren) Rücken genährrt stehes, und jrue eigenthünlichen, wehr- ser min“ der deutlichen Arcolva biblen, welche sich au dem ganzen wännlichen Antheil des Spadix durch eine etwas dunkiere Farbe ihrer Grüngen schon vor deta Aufbiühen damtellen, Bei Arum, Calladiun und Philodendron erbffoen sich zwar die Beutel, wel che seitlich on den Faceiten der Träger ungewach- sen sind und hisweilen nur mit Mühe gut wahr genommen werden können (indem sie sehr wenig nach aulsen erböht sind, und sich von der übrigen Substanz des Trägers nur unler gewilsen Beleuch« tungen in der, weniger ellenheinurtig weifsen, Forbe austeichsen}, der gunzen Linge nach durch eine Oeffuung in der Mitte; cher die gebite Mahe des Pollen teilt immer am obersten Theile des Stuul- beutels aus, bisweilen wurstertig, und swar wahr scheinlich von der enger sich zusaummendrchenden Scheide hervorgeprefst. Bei Slichardia Kunth, ieitt der Pollen bekanntlich unter der Form weilser Würstchen aus den Poren hervor, die sich su dem Scheitel des drüsigen Wulstes üfaen, in wel shen hier das Connecticulum metsmorpbosirt ib Vie Unterschiede, weiche io der Bildung der ‘ 455 Fruchikasien statt Anden, sind zuerst von Herrn’ Schott schr gut bei der Außtellung verschiede zer Gattungen berücksichtigt worden. Die Eier stehen im Allgemeinen aufrecht; da aber die Nm belsträinge ‘ziemlich lange lad, 30 geschieht es nicht selten, dafs sie sich wieder nach unlen umbirgen, und Ovula inversa werden. Die Zahl der zusam- mengewachsenen Cerpellen wechselt zwischen zwei bis zwölf; os kommen aber auch = einfache vom Da die von Hru. Schott in der Wiener Zeit, schrift für Kunst elo, 1829. Nr 88. 94. 99 auf. gestellten Gatiusgen, von Aroidren wenig bekannt geworden. sind, dürfte es nicht ungeeignet seyn, ihre Charactere hier, und zwar eiwas vollständiger, . als sie der Autor aufführte, zu geben, I. Typhonium Schotl, Spniha monophylia, basi convolutn. Spadix apice nudus, medio stamt« nifer, antheris biloeellaribas; staminihus sterilibus _ infen fertilin; pistillis sterilibus nullis, Ovaris uni« ovulata, ovulo hasilari. Bactae disereine, monssper- zane. -— Hierher 7. orixense, minutum, trilobatum Schott, Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, diese drei Arten zu unfersuchen, vud aussumitieln, ob - die fehlschlagenden Genitalien eher Antheren oder Pistille, und wie die Antheren beschaffen sind. Darnach wird sich bestimmen müfsen,eob ‚drum pedatum Link et Otto und drum guttatum Wall, Cpl axietı & 115.) hierber gehören. Beide haben wit einander eine elarauı spadieis nudam Iungissi 456 mem, loriformem, aniherss aviformes apice bipo- rosa, und else dinzige Gruppe von Afterblüthen (pistillidia) mit einander gemein. Bei dem letıte- zen giebt Wallich ovaris unilocularin, ovulis Binis ereciis Chasilaribus: ) an- 1% Arum L. Cemend.) Spatla monophylia, basi convaluis, Epadix apice nudusı medie slami« nifer, autheris hilseellaribus; staminadiis pariter ae pistilidjis intra genitslia fertilie insiructus, Üvas rin unilecularie multiorsisia, ovolis parietalilus, soperpositis. Baccae discrefar, polysperuae. it. Philodendron Schott, Spetha menophylis, Gsepe ainstroreum) convoluts. Spadix ubique'geni- talibus obsitus: apice staminifer, autheris bilocellari- has distinelis, #7 dorso per areoins dispositis, locellis inirs ronueeticulum delitesceatihus; atamis nodiis plurimis, pistillidiis aullis Oraria multilo- eutarie, loculis multiovulatis, ovulis axi aflıxis pexi« tropiie. Baccae discretae, polyspermae. = Hierher nach Schott, Ph. grandifelium, triparkitum, la» - serum, pinnatifidum, heieraceum, Imbe, bipin- natiidum ued Ph, cannarfolium Mark . I. Cslladiam Fent, (emend.) Spathn mono» phylin, convoluts,. Spadix ubique genitalibus ab» situs: apiee atuminifer, aniheris e plurlum stami« zum roncretione plurileceltgribun, Tocellis intra con- nectieulum delitesceutibus; staminadlis plurimis dif- Tormibus, pistillidiis nullis, Orarla bilorularia, avulis paucie axi affixie,'peritropiis. Bacene dherefar, alige- spermae.—- Hierher die meisten übrigen Calladien. 8857 Y Syngonium Schott. Spetha monophylie, conrolute. bpadix ubique genitalibus obsitus: opice “aminifer, staminibus quaterois aut quinis conna- tis, singulis bilocellaribus, locellis in marginibus prosiliensibus oppasitis; ataminodils plurimis, pistil« Ydiis nullis. Ovarin unilocularie, uniorulata, orulo hasilaei.'omnis eonerete. Bacene concretar, mon» spermas — Hierherd, aurilum Schott{Cailad« Vent,) Vi Diefenbachia Schott. Spathe convoluia Spadix ubique genitslibus teotus. Stamina 3-4 con- nats, locellis intra conaeelicnlum delitescentibun Ovarie uniloenlaris mounsperms, stamiundiis teibus basi oosdnnatis‘ ohvallata; ovulo unieo parietali- sabbusilari. Paccae discreise, monospermas. Hierher: Diefenbachia Seguinum Schott, ( Callad, Vent.) Den Charueter dreier anderer verwandten Gat- tungen köunen wir folgendermaafsen aufstellen: VI. Calla L. (ex emend. Kunth,) Spatha pa- tula, basi non convoluta. "Spadix promiseue uhigue tecfus pistillia et staminibus, spieem versus solun- anode staminifer. Siamins distinein, antkeris in filn- mentis’ longia terminalibus, locellis longitudinaliter bivalvibus: Ovaris unilecularia, oyulis pauchs ha- silaribus, Bucche discreise, ollgospenmae« VE. Richardia Kunik. (Calle nethiopier L.) Spathn superne patula, inferne zonvolute, Spadix superne sfaminifer, interne pistillifer, pistillis alas mminodis ohvallatis, Stamina discreia; antherae bie iocelläres, connectieula glanduloso terminalae, yer- tiee biporosse. Ovaria ineomplete paucilocularia, ® 458 N or Br . . aux u ‚ovulis axilarihus auperpakitis, ‚Baccae discretae, ‚oligospermae. IX: Arisarum Kunih, Spatha basi tubnlosa, sus ..perne hine iu Ipminam products. Spadix superne „elavatus, nudus, in 'ima-triente florifer, Stamina, disereta, antheris‘ subglobosis transverse bivalvihus. Staminodia ei pistillidia nulla. Ovaria pauca basi- ‘« .laria, unilöcularia, oyulis multis basilaribus. Sty- ‚Ins! Stigma capitato- subpeltatum, Baccae ‚Aistine- lag, ‚polysperinae. : . Der Character der Gaftüng Prihion (Plin. XIX. 5, bulbi genus), welche mir aus dem drum cam- _panulatum- -Rozxb. iu bilden nöthig schelat, wäre folgender: : X. Pythion, Lappenaron, Mart, Spatha patola. Spadix apice nudus ibique irregulariter conieus et sublobatus, medio. staminifer, basi pistillifer, abs- j gue staminodiis et pistillidiis. Antherae compactae, eylindricae, utroque latere locellum ferentes, medio- - septo divisum, poris duobus terminalibus. Ovaria distineta, unilocularia, ovulis paucis (parietalibus? Basilaribus?) "Stylus! subulatus. Stigma amplum, . rude, subbilobum.’. Bacene distinetae, ohovatacı pulposae, mono- vei oligospermae. “ Der verdienstvolle Erforscher der Flora indica, ‚Wallich, hat io seinem tentamen florae nepäalen- sis drei Arumarieh beschrieben und abgebildet (A. nepenthoides, costatum und speeiosum). Diese sind durch. Mangel der Alterblüthen, durch Stamina co- Yomnaria” "und durch Spadicss dioices ausgexeichneh 3 Is dr " ® Re 5 u und verdienen daher. äbenfalls als eigene Gattung, aufgeführt zu werden. ‚Wir wollen solche einst- weilen niit Besichupg ‚anf'.die Variegation ‚dieser, . Arten drisaoma HEnnEn, und: folgendermanfsen de- Gniren- SRH Arisasma, Fleikeoaron, Mart.: Spatha hast we mvolute ‚Spadix. dioicus, apice' länge nndus.: "Sta- Mminodia ei pishillidia nulla! Antherae verticilistae in Älamentis distinctia, transverse bivalves, unilo- 'eelfores, "Ovaria, distinela, unstocularia, erulis pau-. , Antheras oblongo-linsares, subar- «uatan, rostratee, poro Achisuentes, ad basin con. nezivo inerassato antice breriter bicalearate =. hianrieulato aut mutieg, Üvarlum in parte, lihera conitum, apies setosum. Siylas Rliformis, infra apicem inerassatus. Sligme punctum pruinosum. Capsula sicen, tubo ealyeis sursum truncato in. uhusa, 4. 5 locularis, superne loculicida, Semine - vochleata, Herbae aut frulises, plerumgse setis asperi, Ramuli plus minus tetragoni. Folia opposüs, ra. sissime vertieillata, subintegerrima, norvosa, Flores - torminales, suepe capitsti bracteisque involucrati, anne soliterii, raro racemosi vel subrorymbosi, Püurpurascenten, speciosi,. 1, Osbeckia linsaris 5 herbacen, setis_hra- vibus strigose-aspera, ramis tetragonis, Toltis sessilibus lineari-ianceolatis irinerriis, vapitalis termisslibus pauciHgris bracteatis, calycu ad fnucem [327 appendichus 5 selose -palmatis instructo inferne subonde, istiniie orato- ohlongis acutis oiliatis, srarie sotis Mmnfrosis Corünsio. Tristemma angastifoliem Blume Brdr, p- 10 " DeCand. Prodr. IIE, p. 144. 3, Melsstoma linestis. Roinw. Ined, Croseit ia fruticetis humidis prope Batzriem atquo in Moluecis, Aduot: Haeces species, ©, anguuifeliee Don omnice proxime afünis, Sollis augnstiorikus megisqus elongetik, pubentin multum brariore ei Copia seterum orarium coronantium longe majors ab aodem distingaitur, — Ö zeylanica Linn, vers — sin utigue jeonihus Encyel, batan. tab. 283 fig. a-I, wer. Botan. Regist, tab, 565 a el, DaCandolie ad ipssn "ieudaris Ades habandı — a plante nostra (oui tubos calycis glaberrimns rariusye appendice una pluribusrs palmaro -cilistis oraatus) 1ubo ralr- «is pilogo satis superque differt. 2. Ösbeckia uspera 5; Iruticasa, sotin bre- vibus strigoso -aspera, ramis obscure tetragonin, foliie breviter patiolstis ablorgo -oraris rel oblongo- Ianosolarin acutis basi obtusia trinervüs, Noribus decandris breriter pedicelletis terminalihus suhra- cemosis, calyca sppresse pabente sd Taucem ap» gendicihus guingus miautis subulatis aucto, larintis orato - oblongis obtnsis, ayario subpubente, Melastoms guinguenervia minor etc, Burm, Thes. Zeylan. pı 15% .- Melsstoms Line. Flor. Zeyt, p. 716. 172. 45 M. aspera Linn. Speo; pl. p. 500. 10. (excl. ayn. Tiheede et Hamph). — DeCand, L op. 145. 7% excl. syn. iisdem.) ° " Habitat in insula Zeylan ad margines silvarum. Adnoıs Specininn numerom, a ol. König in Zeylanı iscta atque in herbario el. Fan Hoyen nomine tum Melas, asperas qum WM. oclundras haspitantia, nos edotuerunt,, plantam kancce fructu vevora cepinlari geudere, fdeogas ganara Mela- stoma Burm, ora.oxolndendem, Ad. quod. jam ch, Bermann bau fugisse videtur, Dieitenim L c.p. 165: „Bowithya autem dieitur illud, quod apertum eat; frustas enim maturi dahisount.” — Synonyms Aumpkü ei Rhede, a Linnaeo sliisgue hucallegate, sınnino exelndenda sunt, Namgue Fragarius ruber Runph, Herb. amb. IF. tab. 71 ad Ötantheram moluccanam 7 äpkelst, ar Kutou - Kadali cl, ‚Rheede (Hort, Mal, IV. p. gı, tab. 43) verisimi- liter Osheckiae generis est species altera, quo- niam Aheede dieit: „Folia Hadali (Melastomatis mslabathriei} foliis simillima, at mejora, non tri. sed quingaenervia etc.”, quas Omnia minime in plantam Linnasanam quadrant, Qua de causı jam sh. Burmann ipsam hand ad IMelast, asperem Linn. . sel ad DE Ristam Linn, quas vero American habitat, Iandasse videter. «- 2 Ceterum inflorescen- . Ya ab initio aymamı sistit, quae, pedicellis sensim magie megisqus elongatis, demum. ie paniculam rasemosam abit, a6 2. Melastoma Burm. ECaiyeis tabus orstui, orario aumisdhasrens, squamulis selisre dense uhtectun; Fimbus sain- qua, rarius serlidus, Isciniis cum totidem ap- pendicihus alternamibus, deeiduun. Falala 5 —- {1 Stamina namero duplo petslorum, tongitadine aub- inaoquelie. Aniheras cblongo- lincares, subareus« tee, poro dehiscontes, Connexiro stipitiformi, in alüis elongato, in aliis breyiore, antico biauricula- 10 vol emerginsto, Ovarlum in parıe libera coni- eum, setlgerum. Siylıs filiformis, apice anbin- erasatus, Sigma puncium pruinosum. Capsule haccata, 5 — 6» locularis, irregulariter 8646 sum» pons. Semina eochlenta. . Frutices saspisime strigoso-asparh, Folio ye- tiolate, integerrima ad zurrulate, nervoss, JPedun- euli terninales, Zasciculati aut subrorymbors » pa» aigulati, interdum zolitarli, pedieoilis basi bibrac- toatis. Flores ampli, aibi, vosei aut purpurel, Adasıt: Genus hoece ab Öslcckis parumper differt Sructu haud sieco neyao zogularker locu« licido- dohiscente, immo carnoso, transvorsim ir« regulariter sese tumpente, quis tropbospermia ia Melastomis genninis erassiora magisque carnosa, quam. in Osbeckiir. Minus adhuc diversum a As- lostomie videtar Pleroma Don, quum gerus sirum- que tum Iruetibus haccatis sähserentibus, qua antherarum tonnexivis stipitilormibug conveniat. Aitamen Ploroma forsan ‚quond ealycis formatie- nem 20 dillert, quad inter Inciniss majoros ap- Erei pandices nullse minores oecurrant, id quod-e cha- xectere genarico apud ill, Debandolie duo hand dijudicandum, — Ceteroquin generi iMela- siorna, quol intra fines Asise iropicas insularum- que adjacentium neo non quarundam Polynesine coerceri videtar, inter species apud DeCandolle enumerstss tantummodo *) seruentes artensendas ©3356 autumamus: 1) JM, dentieulatum La Bill. 2) M. Taitense DeCand. 3} IH, affine Don. 4) M, malabathıreum L. 5) MM, erectum Jack. 6) 3. Y% N2 ITaeg Meastoma rubro-limbatum Link et Otte Plant, sel. pi &g tab. 4 2 geumre hocce segregari ameretur, nipote tam calyeis Incinis pei- sistentihus, staminumgus stiuelura diversa, qaanı Aruetu oapsıllan aherzans, Ob coranam pilomm, qua staminum basis cingitur, nov6 Inticce generi, guol ad Pleuroma Don er Kusiundram DeCand. accedit, nemen Lachnopodıum proponimus, notisque Sciruenti- bus, secus plantas vıyas adhuc aucuratiıs eruendis, kpaum definingus: Uglycis zabne 'orato-ablongus, ad- haereue; Zimbus geinquelidue, laciniis lineni-snlule- ts Peiala ovali-oblüngsı, obtusn. Sfamina 10, aegualin, Ülamentis basi corona pilorsn einetis. A #heras oblongae, vostratas, mudae (ex icanc,) Stylus ihfonmis. Söiama parvum, obumm. Dapsule 5-16- eularis, Iacinita calycis eoronsta, Seminn enchleata (?} on Larhnepedium vubro-Embatum. Bruticales ram“ is teretibus volescente - hispidis. Polis opposite, petiokta, vordato-ohlenga, zeuminata, denticnlate- erenatn, Au nervin, zugosa, pilis zufulis. Zuflorescen- ta eymosa, asilleris {ex ieone terminalis), coniractz, hrarteis obsoletis. Flores albi. Galyces adult rabro- mmarginati, Be India orientali. 418 eandilum Den. 7) M. aıperum BI. (acc Lina.) 3) M. moerocarpum Don. 9) MH. sanguineum Bon. 40) M. normale Don. 185 MM. Wallichii Deland. 43) M. decamfidum Roxb, 13? M, doderandrum Zeur. *} 13) DI. seligerum BI 15) 3, Tanugine- sum Bl. 16) M. silralieum BI. 1%) DI obuoluium Jack, 18) I. septeinnerzium Lour, 1. MWelastorma malahathricum Linn,; varaulis peticlis nervisqus subtus squamulis appressin as- geris, folils eilipieo - oblongie utrinsecus zcalis integerrimis trinervlis (oum nerris 2 rmarginalibus) eiriguso« scabris, Boribus 3 — 5 terminalibus Suscionlatis, calycis sppresse äquamalaao- strigosi lsrinits ovatis acatis, saminibos altereis Con« nesiro elongato. Linn. Flor. Zeylan. p. 171, == Spee. PL, p. 550. %, Hadıli Itherd, Le IP, pp. 82. dab 20 Burm, Zeyl, p. 155. lab, 73 (optimat} Croseit in Treutetis iosulae Zeylanı et in parte oceidenteli Jarae. Adnot Fragmentum Mel. malabathriei, 4x herbario Burmanniano ab ill, Delandolle no- biscum benignissims zommunicatem, oxamusıim soncordat cam speriminibus numerosisa cl. Hos- mann *3 Nt. Hascen gquogne species vir ad genus Melsstoma gerinet, Desenibitur enim a ch. Zonreiro ut Tentex pusillus, Jacvis, foliie giabris, Inciniss calycis in fiuchz bacesto persistentibus, dum Melastomis genuinis om“ wihur, guseenngne novi, Tolle plus minus piloss (pille simplieibus pletumgus appressis et fere sucns langitu- divem totam adantis, subinde inferue incrassatis) ©E zalycit Inchnian verupas dreiiune sunt, # , “ 429 nig in Zeylar paueisque ab indefesso van Hat- weit ja finibus extimis Jauas occidentalis lectis, sst omoino Äiflert a Irntice ille in Java vulgatis- simo. qaem et egomat et alli cum IM, malabathri« er eonfalimus, Veri autem haud ahsimile vide-, tur, I, olwolutum Jack cum DM. melabathrieo easa jungendum, quenlam etism in hoo ut in Ile flo. zes singuli, anteguam panduntur, bracteis duabus magnis calycem tegentibus obrolruntar, quibus specios ulraque & sequenie, perporam pro JM. ma- labathrioo hahits, prima front discernitar.— YVal- de sat dukinm, num icon Rheedü, supra citata, ad M. molabeihrieum pertineat, quassaris figara Folio- zum neb non inflorescentie cum speciminibus sic- eis nostris dongrmat, ramis & contra fractiferie guidpiom a nostro dissimilibus, YVerba anterı ch. Rheede: „Folis aspera, exiguis’ spinülis horrida, in ambitu leviter crenata* in speciem Linnaus«- na DON *yuadrant. (Fortsetzung folgt.) U Correspondenz (Ueber Cirsium helenioides,) Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir fol. gende botanische Bemerkung, Auch in der so eben erschienenen Flora excursoria von Reichen- bach wird Cirsium helenioides noch immer wenig- stens als Yarietät yon ©. Aeterophylium aufge- ’#ülrt, sie ist aber keine Vartetät, im gewöhnli- chen Sinti des Worts, sondern Ein und dieselbe Pflense auf Ein nnd derselben Wurzel, Die Säcke verkält sich nach meinen vieljährigen Be- 1 ! Blättern, ‘dem Stengel aber ungewöhnlich nahe Se “ 8 - ohachtüngen in. hiesiger Gegend folgendermalsent "C. heteroph. treibt iin nalen Boden sehr viele "Worzelsprofsen ‚und: wuchert gewaltig "urn sich Diese’ Wurzelsprofsen haben alle’ breite, in einen -ziemlich"tangen Stiel’ verschmälerte, durchaus un- . ‚geschlitzte Blätter, mehrere’ dieser -Sprofsen "treiben schon das erste Jahr Stengel und Blä- -ihen, "an diesen nuw sind alle, aueb die halb- umfassenden Stengelblätter durchaus ungeschlitzt; also 'Allions Tab. 13: : Nur habeich die Ach- : selblüthen niemals ‚so lang gestielt gefunden, als "die. Allion‘ "zeichhet, und. am obern Stengel ir ızen zuweilen auch zwei und drei, völlig ätiellose » Dlumenköpfe, im zweiten und in den folgenden “Jahren. aber sind_ alle Blätter der Pflanze mehr oder weniger tief gesehlitzt, nur..die obersten, den Blumen sich ‚zunächst. befindlichen, schmalen, kaum einen Zoll breiten zwei oder drei Blätter sind ‚zuweilen ungesehlitzt, : Hicher gehört Al- lions Tab. 34, nur habe ich die oberen ganzen Blätter. niemals so breit. gesehen, als sie dort ge- zeichnet sind, „ Auf dieser Tafel ist denn auch ein Wurgelsprofse , mir "ganzen lang gestielten „gezeichnet. ' Der Biütkenstand hleibt sich. übri-- "gens in.sllen. Iehrgäugen gleich, . Nixdorf is Böhmen, ' . zu Fu Alois Fischer, B : Associ& der K, K. privilegirten Stahl. "und Nürnberger Waaren- Fabrik. s Allgemeine " botanische Zeitung. . Bun (Neo. 28.) L.. Original . Abhandlungen, "Weber einige Ostintäische, ünd besonders Javanische ' Melasomacsen; von Hra. Dr. und Prof, c I Biene. i .. Fortsetzung 5) - 2, [Mlelastoma palyanıkum r23 zamalie pe: ""diolie nervisieAnfe egaasiaie" irporie ;" foliis elliprico reiofäto 0 löngis utrinseeus acutis ba- sive obtusis integerrimis winerrüs ‚(cum nervis = marginalibus): Supra ätrigoso“- -stabris suhtus seri- eno- pubentihns, floribus. 7 — 11 aut numerosiori- : Bus corfmbosa- panicalatis, enlyels’appresse sgua- : ‚Huloso - strigesi laciniis brevibus triangulo - ovatls acntis, staminibus alternis vonnexivo elongato (flo- wibus_purpurascentibus). "+ M. malabathrieum Jack-(haud Linh.) in Transäöt, öf the Linn, Soc ZIP, p.:4— Blume Bydrı pr 1070, .. . Fiagarius-niger Rumph | 1.0 IP. pr 131 tabs 2, Cligura mala!) j ee ulgaris inter Fruticetä Instlarum daras ac Sumatra, Adnot: Jarı pehögrihator meritissimus ‚Son nerat specimina Javanica Kujus plantae reportave- rat, ad hung neque diem eu MY. malabathrico te« mere confusa, . Ab koo enim differt cum inflores- Flora Bär, ZAVIER Hh 482 centia corgmbose moltiflore neo Taseiculste pauci- “ Aore, wu bracteis Jonge minoribus calycisqus Ie- Bu 3 einlis molto brerioribus basiquo Istioribun. — Van Boyen quaedam ipsius Fragmente, ex Indie orientali missa, in herbario ano reliquit, in obser- yationibus suis valde incerius, num ülle ad Alel. melahathrieum an ad 37, aserum I. (Osbeckiam asperam Nob.) veferret. B. Calycis aquamis patentibas, Habitat in provincie Jaranica Bantem. 4. Foliis breviter petiolstis, Doribkus minori- has eibidis, Inciniis calyeis obtusiusculis. Creseit eirea Buitensorg Juran ad fluriorum ripst- %. Melastoma Tidorense T; xamulis petiols nervisgue aubius squamulis atrigoso-asperis, folüis ersto,cblongis acuminatis basi rotundatis obtasiste dentieulatis supra atzigoso« saperis infea kirantior eolis geingsenervüis, Bloribas subcorymbasis ter- apinalibus, calycis oppresse setosi Iaciniie Iato- subolatis, staminibus alternis connezivo elongnio. Melasioma mulabatlırieum Reinw, Ined, Habitst in entumins montis Moluccani Tidor Adnot: Specimen unicum, ah ill, Rein ‚werdät lectum, infiorescentiam similem ut jo 3 . polyanıho indigitere videtun, Sed folia illias di atinc}ias guingueneryia sunt, quam in Af. polyar 2ho et 2. melahathrico, insimul denticuinta, * que Inuinise calycinse sursum attenuatan, quibt* notis adhas esiyx setis longis Uinseri „ aubulalt «onrestitus accodit 463 4, Kelstome Royenti }; ramulis petiolis nerrich, que subtus squamuloso.asperis, foliie lanceolarig rel orato.lanesolatis utrinsecus acuminatis basire »btusiusculis exigae denticulatis irinerviis (nersis 3 marginslibus vix distinctis) strigoso - asperis, loribus 5 7 subeorymboso »terminalibus, caly- eis appresse squamuloso - strigosi lacinlis (bravi- haus) lato. subulatis, starminibus alternis connexivo elongato Melastoma acahra irineryia Burm, Then, reyl. IL, p. 159. tab. 7a. Codur dat Zaylenerisibus, Croscit in insula Zeylan a ch, König deteetum. Adnot: Haecce planta hospitatur in herbario Boyenisno numine tam DT. orfandri quam DM, ma- labathriei, @ quibus vero satis superque differt, Etenim a M, mälabathrieo, ei revera propinges, doliis angustioribus Tortius äsperis subtus glanlinis . wec ut in illo flarido- virentibus, sieut eriam In- ‚Borencentia diversa lacinierumgae calycis forma er brevitste (quibus DI. polyantho similior) distin- geitur. Coguatem vero viderne BI affini Don, — Synonymen Burnenni (absque figura tamen) Supra Iaudatum a Linnaeo (Spee. pl. p. 860, 21) ad M. oetandram (Ösbeckinm optandram DeCand.) eitatur, " &. Burmezn ipso in Flora indica p. 10. id exem- plum sequente, ita nt eredi possit, IM, oeiandram L, ed nostsum M. Royenii spentare, Varum cer- tissime erravit pater Linnaeus, guum 6x icone Burmanniana flores aperie decandri nequs oclan- Ari sint, ahz « .r 484 - 5. Melaslems aıperum } (hand Lian.!); ramu- bs petiolis nervisque subtus squammioso - asperin. Sollie arata-oblongis acuminatis basi obtusis &. ob- imsinscnlie integerrimie subgaingenerriis trigono- hispidulie, foribun 3 7 fascieulatin terminsh- hus, osiycis appresın aqnemuloso -atrigani lacinsie wiongsto-linssrihns, staminibus auqualibus can- nexiro elongate, Blams L cm 10%. M. malabathrienm flore albo Heinw. Ined. Reoperitur in silvis montiom altioram Jarae. Adnot: Species baec, inflorestentis cum M. malchaihrica eongrus, folis hahet hispidule brastens pedicellorum angustiores carinatas magit- que acaminates, Iacinias esiycle admodum alangs- is et scuminaiar, lamins denigus ommia inter ame acyualia ot fertilie, 6. Melasoma slvalieum 7; vamulis peniolit nervisqus subtas sgnamuloso „auparis, foliis ellip- tieo.- oblongis acuminatissimis basi acutis integer- vimis quinguenerviis scabris, Doribas 3 — 5 far «iculatis terminalibus, onlycie appresse squamulasc" steigosi Isciniis elongato - linescibus, staminibus asqualibus comnexivo abbreriato, „ Blumel.e,p. 107% DeCand, 1, cp 146. 1 Harendong-Eunung Javan. Inhabitat ssitus Jarae. Aduot:. A M. pero % follie mejoriber tenvioribusmsgis sonminatis floribns brevias pedus" oulatis Staminumaus connexirg abbreristo abunde 385 distinotum, proinde ut a IM. oBvoluto Jack (quod forte idem ac M, malabathricum L.), cajus ste. mina oonnexivo alternatim breriore gandent. For- sitan voro huc referendum est Ben Kadali Aheed, Lo. IP. p. 89, de quo dieit: „Altera species est Hadali (Malast. malabathriei) eigque valde simi- ls, Flores albicanter, ı0 filsmentis ereotis uni. formibus luteis” quas omnia sxacte in speciem nostram quadrant. \ 8. Uniflorum, caule detumbente radicante, foliis minoribus; Beribas terminalibus zolitärlie, ‚Eressit in monte Pulussarie provincias Ja. vauicas Banlsm. 7. Melastoma seiigerum 7; ramulis petiolis neryisque subtus eonfertim setoso-paleaceis, foliis oyato-oblongis acuminatis basi subrotundatis quin- quenerviis supra setosis aubtus ruguloso - hirtis, Blume Ic p 107%. — DeCand. 1, 0, p. 146, 16, Creseit in silvis altieribus montis Javaniei Salak. . Adnot: Haecee species foliorum pubentis, cojus setse singulae in pagina superiore ex tuber. culis minutis bullatis in pagina obversa foreolas formantibus nascantur, adeo insignis, mihi nun. quam florida visa est, ast pubentia ista cum va. vielatibus duabus seynentibus ex asse concordat, In hisce tamen ramuli squamalis multo breviori- bus asperi, et folia in altera tantum subguin- quenervia ettenulora, in altera vero longe minora, _ angustiora &t trinervia sunt, Dino sols ex forum 486 comparsjiena dijuäicer! poterit, atrum species an varistates sine — Cetsrum plants baucos Alel. syanoidi Sm. sdämedum allinis vidster. R. Angusio-bractsolum; ramulis squamato- speris, foliie ovato - oblongis bssi rorundatis obtusiere subguinguenerriis, Sloribus Taciculato- corymbosis terminslibus, bratieis linearibus acu- zuinatis, calyeis apprasıs aquamuloso - striguni laciniis laro «aubulatis, Repertum in silris montium Jevanensium Me. gamendung. y. Lato-bracsalum; ramulis sguamoso-speris, foliiz ublongo-Ianceolatis basi abtusis trinerrüis, Do- rib«s Inseiculato - corymbosis terıninalibus, bracteis oralibus acuminatis Gmbristis, calycis apprese squsmulgsa-atrigest laciniis Into-suhuletis, «te minibus alternis connexivo elonzalo, Crescit cum praecsdente apul Lage verne, 8. Melastoma lanuginosum f; ramulis petiolis nerrisgus subius sctoao «-palvaccis, Fuliis ovatlit tel oblongo-oratis acutis basti aubsordatmis |, so- tundatis integerrimis quingquenerriis utringus (can Sluvicante-) villosis Öunioribus Iaouginosis), Horibus psucis fasciculatis terminalibus, calyeis appresse squsmuloso-satosi laciniis Iato. subulatis, stamini« bu» siternis connexivo elongato. blume Le. p. 1077. = DeCand, 1. c, p. 146. 1. Habitat in provincia Jaranica Tjanjor propf Tjibidor. Adnet: Distat a aperie praecsdente folit # 487 utrobique confertim molliterque villosis integer- rimis; a MM. erecto Jack foliis basi haud attenuatis alycisqug laciniis breviusculis. Prasteren ad M, normale Don et ad M. HWallichii De, quodam- modo accelit, „9% Melastoma Celebieum +; ramulis petiolis nervisque subtus aphresse squamosis, folils ovato- oblongis acuminatis basi rotundatis 1. obtusis exigue „ genticulätis trinervlis (cum nerris 2 marginslibus) ‘ supra setoso-hirtis subtus villosis, Sloribus corym- bosis terminslibus , calycis appresse squamnloso- *trigosi lsciniis subalaris. A. cl, Reinwardt ad montem Sempa insulae Colebes detectum, Adnot: Speciei antecedenti proximum, at sat superque distinctum foliis minus distincte quin- quenerviis, supra setis confertis ad basin ineras- satis hirtis, prout et Sloribus paucieribus. For- tassis connexivi conformatio quoque aliquid diseri- minis exhibebit, quam, specimine unico nostro Nloribus parumper evolutis instructo, examinare non valamos. 10. Melastomz porphyreum Zipp.; vamulis petiolis nervisgue subtus squamuloso - asperis, foliis oblongo -lanceolatis acuminatis basi’ obtusis exigue denticulatis trinervlis (cum nervis a mar- ginalibus) scabriusculis, floribus terminalibus sub- solitarlis brevissime pedunculatis, calycibus selis longissimis incurvo- patentibus tectis, Habitat ig Moluccis, ubi a Zippelio carp- tum fait, 488 Aänst: A. macrocarpo Don simis aflıne et rix dietinetum ı) ramulis haud setonis and per squsmulas parras aıperie; 2) patiolis mon hispidis; 3) folils denticulatis neque integerrimis, VProrime guoque accedit ad 7. sanpuineum Den, inprimis ob palens calycem tegentes patenti- incurtas, % Gtantkero, t. Calyeis tabın oralar, orario somisdhenrent, squamulis palmato- ciliatis muricatus; limbus quin- gueßdus, deeiduns. Petala 5, oborats, Stanına 10, aequslia. Antherae oblonge-linzares, subarcunter, sursum altenuslae poroque dehiscentes, antice sd basin Gonstricto = biauriculatae, Connesivo in- Bistineto. Uvarium in parte libers Conicum, s810- sum. Stylus üliformis. Stigma punctum pruiocsum, Bacca guinguelocularis, pulposa; Semina eochleate, Frulex ramis teretibus glabris, exthnis com- Presso - tetragonis, petlolis nervisyue Zolivorum zubius setis sparsis appressis. Folia elliptico- lanceolsta, acuminate, subintegerrima, suingus® nervis, membranacea, scabriuseula, pallide viridis, nervis subtus eserulescentibus, Panicula terminalis Iriida aut trichotome, ramis subtrillerie, Flora parvi, albidir Intersles bibractesti, intermedius brevissime pedicellatus, ebracteatus. Adnot: A Melastomis Harm, genus hocc® discernitur eo quod 1) laciniae calycinas appendi- eibus nullis ıinoribus alternent; 2) quod connexi- vun baud distinguendum infra antheras ne vestigium quidem appendieulorum formel; 3) yuod auri« 489 enlss = orasıne, ad hasin aniharerum obvise, ©. substantia antherae ipsius conatricta obortae sint. ' Nomen duximns ab ous, aurieula et &ydnga, PTOP- ter aurienlas, quibus antherae muniuntur, 1. Ölanihera Moluccana, +}, Melastoma Moluccanum Blume Le. p. 1078, Deland. 1 c. p. 146. 20. Fragarius ruber Rumph 1, & IP, Tab. (Jgura mediocris!), Cresclt inter fraticeta Amboinao, ubl a a Reinwardt aba Bippelin louta wu "Adnvt: Icon Rumphiana, supra allogete,. ab auctoribus perperam ad Osbeckiam asperam Nob. (Melastoma asperum L.) laudatur. ‚Rumphius . enim folia quinguenervia voocat, fructusgue cum “ Fragariis parvis comparat, id quod minime in plantam istam quadrat, cujus folia trinervia frustus- _ que sieci atque rimis 5 dehiscentes, Tribus IL Miconieae DeCand, ‚ Sonerila Roxb. Calyeis tube oblongus aut subtrigonus, saepe wuricsius, ovario alhasrens, limbi trifidi Iacintis deciduis. Pelala 5, ovato-Ianceolata, acuta, Sta- mina 3. ‚Antherae lineari - oblongae, rertiusculae, basi emarginstae, apice poro duplice dehiscentes, inappendicnlatas, Ovarium: superne truncatum, glabrum,. Stylus Aliformis, Stigma obtusum,. Capsula turbinate, margine calyois intus incras- sato coronata, trilogularis, superne valvalia breri« 790 “ . 4 bs dehisvens. Samina oun6sto -angulats, diffor- zuie, Sepets, Frutieuli, rarius plantes ännone, Hami tere. : Folia opposita, plerumyn® disparia, „liero mans fare abortiro, basi saspissime Obliqua, in- tegerrims aut dentste, nervosa, membranatea, hir. zuta. Pedunculi axillaret et terminsler, racemosi aut Sasciculati, pauci. multillori. Plores rorsi. Adnet: Genus bosce, inter Helaslonaceas cuncias symmeiris ternaria in amnibus jloris par. tibus reguunte insigne, ad Salpiganı Alart, tam habita, qguam simili calyeig conformations accedit, tribumque Aliconiearum, eni ob Orarium calyci ad- "natum (nenue ut in Sulpinga et in Bertolonia li« herum) sdaumerandum ast, arctius aum Lavöisie- reis Coansctit. . Seel, 1. Sonerilae, Calyx birsutus, haud angulatus, Peiala orate, acuta, basi lata, Capsula zurhinate, velrulis tri- bus bipartitie dehiscens, Folia oppoösita, altero subshortiro, basi dimidinto + vordara. t. Sonerila begoniaefolia +; caule herbacao seroso.birauto, foliie guintupli- septupli- nerriis oblique tordatis scutis integerrimis eilielis supra scabris subtus solulis minimis Apprassis consitis . oppositis: altero mirimo aubssasili cordiformi, racemis axillaribos er törminslibus mulktifloris, flo- vübus secundis, Creseit in umbrosis ad flumen Tjarris Pro- vintiae Javanicas Bantım, 491 Adnot: In S, Melusxana Roxb.; quae. plan. las nostras almolnm coguata widetar, paris omnas pille rofis dene vestitse diennter, id quod in nostra saltem quoad foliorum paginam superio- rum non obtinst, Insuper Tolia abortiya plantas Rorburgbianss megis arolri videntur, quam ille mosirag, 2. Sonsrila pauciflora }; vaule Teuticuloso setoso„hirsuto, folils trinervriis (cum nerris 2 marginslibus) oblongis auuminatis „basi ‚aurioulato- semicordatis. duutiamiatis:hirentinasulie: gppositis: altera-serdifermi «ossili, pedunenlis axiljarihus Paucifioris, Tiodjok Buwa Javan, Inhabitat saltus altiores Javae, Sect, 2, Trigonocapsas, . Calyx glaber, trigonus. Pelala ovaio-lanceo- Iata, utrinsecus acutiusula. Üapsula turbinata, hasi attenuate, trigona, valvulis tribus indivisis debiscens, Folia opposita, subaequalia, hai: yix uhligus 3. Sonerila erecta Jack; caule fruticuloso lineis Ausbus oppositis pubentibus, foliis trinerviis lan- veolatis utrinque acutis serratis hirsulis, spiele, terminalibus paucilloris. Jack in Malay, Miseell. I. n. 5. p. 7. Summow Malay. Crascit in silvis insulae Poln- Pinang. 4 Sanerile tenuifolia F; caule fruticulose sspero, foliis trinerriis oppositis, (altero parum 492 minore)) orato-Iaunselstis acuminatis besi obtulis subsordetiere zserratis supra aatis sparsis obsitis infra glancinis, pedunenlis terminalibus uni-iriflerie. Crascit in silris primseris Jaras. 5, Dissoshasta. 4 . Calyeis tabus oblongus, obscurs teiragonus, „dbaerens; limbus ultra orarium produetus, bre- viter ac plerumgus obsoleis quadridentatus, per- sistens, Pelola 4, Siamina &, quandoqus B, quorum alterna saepins sterilia, Antheras oblongo-linseras, uniporas, suepissime rostrates et arcuaten, rarius obtusse et racise, dorso prope basin connexiro Iamellsto, biaristato, rarios indiriso. Stylus Bli- formis, leviter elavatus, Sigma punctem proino- sum. Bacca elliptico-globose, fere aısmesa, calyca eoronste, qusdriloenlaris, . indehiscans, Semina sunpala, angulate, Frutices sarmentosi, Ramuli pedunculi, calyces foliegue subtus pabs stellaia nunc confertim nuna sparsim ohsessa, Folia petiolata, elliptieo.oblonge, integerrima , subgquinguenervis, aupra glabıs, plerumque discoloria, Injlerescontia paniculata, terminalis aut axillaris, Flores pallide rosei, cos- zulestentes aut albidi, Adnot: Norum hoece genus, cujus denomi- natio — Propter appendices duss sotaceas, quibns antherse in speriebus plerisgue muniuntur — a dinats, duplex et xalry, seta, derirata sat, habitu prozima ad Orysporam DeCand, accedit, a qus tum ovario adhserente fructugus indehiscente, 495 ta diyersa connexiri straotura aberrat. In Mico- niearım trihn props Teirexrygiam Rich, et Hetera- frichum DeCand, locandum est, a quibns staminum structung ahunde differt. Nobis autem. in dus dividitar sectiones, quae forsiten in posterum ge- aera duo sibimer quam maxime Cognata Constituent, 'Seet, u, ‚Dissochaelas, Calyeis imbus eyathiformis aubguadridentatus. Peiala ovato “ohlonge, obtusa vel obtusiuscula, AÄntherae besi aut dorso affixae, ibidem sonnexivo bilido aut Intsgro.prasditun. "Ovanliun: apice pilis stellatie subsericenhi, * Tetrandrae, 1. Dissochaeta fallax +; foliis quinguenerviis ovato - oblongis acuminatis subsordatis subtus fer- rugineo- furfuraseo -tomentosis, paniculis termi- nalibos, calyeibus subintegerrimis, antheris inira medium affıxis connexivo indiviso. Melastoma Jallax Jack in Linn, Transact, XP, p. 15, —— DeCand, I. ec. p. 150. 51. M. Reinwardtianum Blume I. ec, p 1069 (in kerb. Reinw.) quoad paniculam, foliis ad speciem Cinnamomi spectantibus! Mm, di usa Rein, Ined, Crescit in frutetis silvisgue n minus elatis Su- matrae et Javae, 2 Dissochaela intermedia T; foliis quingque- nerviis ovato. oblongis acuminatis subcordatis sub- tus pallide ochracee-tomentoso - furfuraceis, pa- niculis terminalibus et axillaribus ramosissimis, u u = 1 enigeibun: ‚subintogerrimis, antheris basi ei, eonnexiyo, bisetoso. Melastoma fellaz ‚Blume One Tach!) ke pi: ‚1068: Inhabitat. silvas montanas, ®& £. jugorum Pan- "- garangbu, Gegerbinting Javae. - .." Adnot: A praecedente .antheris basi affızis et eonnexivo bisetoso abunde distincta, ß. Folüis infra Terrugineo - tomentosis, pani- ‚eulis laxis. In montibus Megamendong at "Puluh - Sarie Javac a viris celeberrimis Ruhl et van Has seit lecta. 3. "Dissöchaeta monticola % foliis praeceden- ü, ‚panieulis terminalibus simplicibus vix ramosis. . Greseit in montosis calcareis Kuripan a6 Se- zibu Javae.: Adnot: Species baee quoad folia a D, inter- media nullo modo, potest 'distingui, ast, vel per- _ fecte evoluta, paniculas exhibet solum quoad di- . visiones- inferiores vix subramosas, dum in ista _ amplissimad, ramosissimae &t divaricatae sunt, — . Geterum adhuc est dubium, num merito in hac. * sectione numeranda sit, floribus. speciminum no- strorum ab evolntione sua nimis remotis, quam ut aliquid certi de äntherarum numero et structura statuere liceat, . Dissochaeta leprosa }; foliis quinquenerviis ovato- > oblongis acuminatis-subcordatis subtus fusco- wel ferzugineo - furfüraceo -tomentosis, panieulis * x » " “ . lsxis. axillaribus terminalibusguß,- enlyeibus qua- : dridentatis, antherarum tonnexivo hisetoso. ; Melasioma leprosum Blume lc pr 1068. —- DeCand, 1. ce. p: 151: 6%, A’ nobis ad montem Salak, a d. Kubl apa "Lago verna magis ‚orientem. versus- in declivibus ‚montium Javanensium Ged£ detecta. ln '. Adnot: A praecedentikus .differt calyce di slinctius dentato fHlöoribusque multo -majoribus, : ..#* Octandrae, staminibus aliernis. effoetis. - 5, Dissochaeta. ‚Iractgata ‚Tz:ßolis 'quinque- nerviis ‚eordato- ovalis acuminatis subtus stellato- u pubentibns, paniculis terminalibus, bracteis petio- „Jatis ovalis membranaceis, calyeibus subintegerri- ” . mis, antherarum connexivo bisetoso, ... ‚Melastoma bracieatum Jack 1, 6 DeCand "Leo p- 150, 56. . BE: = Habitat in insula Pulu Pinang, 6. . Dissochaeta vaeillans 5; foliis trinerviis (cum nervis 2 marginalibus) ovato-oblongis acu- minatis basi rotundatis I, subeordatis concolori-' bus glabriuseulis subtus sparsim furfuraceis, pa- ‚nieulis ‚terminalibus, ealyeibus subintegerrimis, -antheris rectis, 'connexivo bisetoso, . Melastoma. vacillans Blume. I. & P- 1014 — „DeCand. I. c. p. 150. 5%. Er ei Creseit in silvis’ montium. Seribu prorinciae Javanicae Buitenzorg. — -Adnot: Species haec quam proxime acsedit ad AMelasioma pallidum Jack, ui tamen stamini- *“ a A096 ß-, Folüis angustioribus longiter acuminatis, Sloribus minoribus: albidis. In silvis inferioribus montis Salak, en (Fortsetzung folgt.) I. Kürzere Bemerkungen Bei der in diesem Jahre in der ersten Hälfte des Maimonats im Königl. Palais im grolsen Gar- ‘ten bei Dresden statt. gefundenen, durch Reichthum und Schönheit der Exemplare ausgezeichneten Aus- ‚stellung, hat vorzüglich ein Rhododendrum arbo- “ reum,, eine Chorizema Henchmanni, eine. grolse Aloe lineata und eine höchst ausgewählte Samm- ' Jung von Alpenpflanzen, unter denen auch Ra- nuneulus parnassifolius, Aretia’V' italiana, Soldanella ‘ninima und pusilla, Wulfenia carinthiaca, die Pri- anulae, Drabae und Cinerariae der Alpen nicht . fehlten, die allgemeine Bewunderung auf sich ge- zogen, . Die kostbarsten Gewächse Ost- und West- indien’s, Neuholland’s und Chili’s, hatte der königl. - bus alternätim inaequalibus et ovario per eristas -quatuor Cnec octo ut in isto) calyci adhaerente äffer: Schlofsgarten in Pillnitz, der Garten des Hrm Hef- und Medie. Rathes Dr. Hreysig, der aoa _ ‚demisch - botanische. Garten, der königl. Garten am japan, Palais, der grofse Garten, der Wäber- sche Garten und noch einige Privatgärten gelie- ' Jert.. : Die Ausstellung fiel in die Zeit der schön- “sten Witterung, und wurde der Sammelplatz der gebildeten Welt . wg Allgemeine, “botanis che Zeitung ( Nro. 29. ) L- Original- Abhandlungen. Ueber. einige - -Ostindische, ‚und besonders Javanische Melasiomaceen; Yon Hrn, Dr. und Prof. CL... ‚Blume... 0° (Fortsetzung.) 5 7. [issochaett Fusda $; foliis trinerviis (cum nervis = marginelibas) ovato -. oblongis longiter acuminatis basi rofundatis discoloribus suhtas fusco- virentibus pöübeque" stellata subsericeis, paniculis terminalibus, 'älycibus subintegerrimis, antheris : falcatis, Connexivo bisetoso. | Melastoma vacilläns, var. C Blume‘ h um DeCand. Lewary, - ‚Crescit in sitvis montium Salak, Gede. ‘ Adnot: Ab antecedente et foliis discolori-. hus subtus pube stellata con fertissimatectis et anthe-, "ris faleatis selisque connexivi elongatis. distineta. ß- Ferruginea; Toliis infra pallide ferragineis, ‚Ppaniculis axillaribus et terminalibus. “ : Acl. Van Hasselt in interioribus "provin- eiae Jayanicae Bantam reperta. . Y. Obtuso-aeuminaia; foliis seumine obtuso terminatis. subtus pube stellsta obduttis, _ In silvis eirca Tjampia provinciae Buitenzorg. “8. Dissochaet@ welutina F; foliis Arinörvlis (cum nervis 2 marginalibus) elliptico-oblengis. euspidatis basi saepe obligue rotundatis subtus Flora 1831, ZXIX. 13 2 4 aa pellide ochraceis: pubeque stellata et simplice sub- sericeis, Panicnlis azillaribus terminalibusque sub- eorymbosis, ealyeibus subintegerrimis, antherarum eonnexivo bisetoso. Habitat in provincia Bantam ad Lewe- Jeon-. “ger, ubi Septembri florens a cl. Van Hasselt earpta fait, = 0% Adnot: D. vacillanti admodum propingua, panieulis multo magis contractis, Pubentia fortiore @ pilis tum stellatis tum (maxime in venis nervis- que) ‚simplieibus ineumbentibus mixta diserepat, 9. Dissochaeia gracilis T; foliis . trinervüs -elliptico - oblongis acuminatis bast rotundatis gla- bris, panieulis terminalibus axillarihusve . laxis,. bratteis linearjbus cadueis,. calycibus ohseolets quadridentatis, antheris rectis apice- obtusis basi attehuatis, connexiro bisetoso, 'Melastoma gracilis Jack. I. & Pr "14. PER De- Eand, Lo. p. 149. 52: . Fe M.. reiflans, var D, pallens, Blume le BOT: x alba Rein, Ined. - , A. cl. Jack in: Sumatra, a nobis frequenter E -in Jarae silvis depressioribus, Praesertim ‚prop® . Surios, lecta, Be - Adnot: D. vacillanti mirum in modum simi- dis, cum ab ea, tum a ceteris omnibus ob antheras “apiee obtusas neque-rostraiss, bäsi vero attenuatas “ diversa. Folia interdum subrugosa,. et semper supra eminentiis minutis Punetiformibus 6a quod ‘ huic speeiei cum‘ alle commune) praedita Sunt, "Pagina ipsorum inferiore haud raro,. perinde ag ramuli juveniles, paniculae, ' bracteae salyesque, peben ‚minutam stellatam monstrante. ;Dissochaeta ‚inappendieulate +; foliis tri- nerviis Com neryis = marginalibus) ovato- -oblon- .. gis’ longiter acuminatis basi rotundalis subtus- fus- 00 + viridulis pilisque stellatis subfurfaraceis, pa- nienlis terminalibus, - calfeibus - subintegerrimis „ 'antheris basi fixis. sonnexivo friangule _ Auappenz dienlaro. ie Melastoma vacillans; y var, &; Blume I, & P- 1074, m DeCand, 1. 0. p. 150. 27. &, “ Inhabitat saltus. Javae oceidentalis. ‚Adnot: Habitu florumgue. magnitudine D. .: vacillanti simillima , sed staminum- structura sadis superque distineta. ; ß. Purpurascens; foliis subtus dense ochraceo- lepidotis Purpurascentie- -Tanatis. Creseit in fastigio montis Magamendong. Y Tomentosa; foliis infra dense ochraceo- tomentosis, panieulis axillaribus et terminalibus, Ad latus austrinum montium Bendang, Tjilan- kahan versus, provinciae Bantam, : 11. Dissochaela retieulata F; foliis trinerviis (cum nervis @ marginalibus) ovato- „oblongis acu- . minatis basi rotundatis aut ‚subcordatis subtus re=. tculatis et ochraceo - lepidotis, panieulis termine- hbus, ealyeibus snbintegerrimis, antheris dorso fixis, eonnexivo subrhomboideo inappendienlato. IR - 500 ” Graseit in silris montanis prorincws Dantam Aduot: A prascalente venis aulıme fortius votioniatia, «lahastrie obiusioribus anıherırum- que insertione dorsusli distincıe. 12, Dissochsela sagitista F3 foliie trinerrii (cum nervis = marginslibus) oblongis vel oblange- lanceolatis caspidatis basi rorundaris aubtus forru- . gineo-tomentosis, paniculis axillarihus terminslibus- que, calycibas subgundridentatis, aniberis bari fixit eonnexiro sagittato (seuselisnabbreviatisinstrucio.) Babitat in umbrosis montanis provineine Dans. Adnet: Foliis infea longe insignius tamen tosis, connsziro breriter bißdo Nloribusgue mult® majoribns s Ausbus praecedantibus dirersa, florum msgnitudine cum D. leprosa Congrait, quas 1M irandra’ est. **% Ociandrae, aminibus omnilus fertilibun, 15. Dissochueta pallida 75 Loliis quinguener viis aubcordato-orania acuminstis glebriusculis squ# zanlis stellatis sparsis, paniculis axillaribus et ter- minalibus, aniheris supra bain allixis cona® xivo bisetoso, Melsstoma pallida Jackhe. p 11. — Dal. 1.0 pP. 150. 60, Habitat in insulis Malayaniz, Adnot: D, verianti quum Maxime similie at stsaminibus sequslibus distincte, Specimen po sideo ex insola Palo Pinang, fructibus ellipiieh saope adhuc staminibus 8 martascentibus 'noront | %s instrackum, 501 Sat. 2, Diplectriae. Calycis limbus eylindricus, tubo eontinuns, truncsios, Pelalz orata, acaminste, Sntheras bası sliixae, ibid.xa antice erispatulae, postice breriter biauriculatao, Övarium apice glabrum. Adnot: Ad hancce settionem etiam Asla- oma divaricatum HWilld. (Spee, Pl, I, ». 569.) pertiners verisimile eat, 44, Dissochaeta gleusa F; foliis tinerriis (cum nervis a marginalibus) cordato-oblongis ob. tuse acuminatis subtus, samulis panienlisgue ter. minalikus stellate. farfuraceis, staminibus 6 — 8: ferulibus 2, Melastoma glauca Jack lc. p. 15. DeCand: Fo p- 151. 64. Crescit tam in insula Pain Pinsng, quam in Java, ubi a divo Yan Hasselt lecta fuir, 15. Dissochaeta eyanacarpa T; ramulis petios | Haque setis simplieibus sparsis, follis trinerriis ‚(cum nervis 3 marginalibus) orato -oblongis aca- minatis basi cordatis, paniculis terminslihus gla. - bris, staminibus 8, alternis efloetis, » Melastoma cyanocarpum Blums Io. p. 1075. — DeCand, I. e, pag. 199. 51. Fjalunt- jung Aroy Javan. Degit in Java silvis ad radices montium al- tiorem, eo, g. Salak, apud Kabondungang allis- que lotcis, Adnot: A speeie prascedente ramulorum »etis simplieibus fuliorumgue glabritie parem- per diverse, R u % . . . Ze "6 Apteetrum. no. \ Calyeis tubus’ovato - glohosus, adhaerens; Iim- bus*ulira ovarium produetus, truneatus aut obso- lete quadridentatus. Petala 4, ovata, acuta vel ob- tusiuscula: Siamiha 8: alterna sterilia, Antherae_ .ovales, erassae,. ‚utrinsecus obtusae, apice uni- porae,. inappendiculatae. . Ovarium glabrum, eristis 4 eoronatum, Siylus Aliformis. ° Stigma punctum ;; pruinosum,. Bacca subglobosa, . calyce Goronata, - quadrilogularis, polysperma. ' Semina cuneiformia. Frutices sarmentosi,. hahitu Dissochastarum, Ba 20 01 BE rn ” glabriusculi, Folia petiolata, elliptico- oblonga, . \ integerrima, subquinqueneryia, margine- interpe- tiolari juneta. Inflorescentia subpanieulata, axilla- Fis et terminalis, Flores parvi, albidi. Adnot:. Plantae huc speetantes Dissochaelü babitu simillimae, antherarum appendieibus caren- ; Sum fabriea. tuboque salycis magis 'slobose ab ‚ äisdem dignoseuntur. " 4. Aplectrum viminale 7; foliis quinguenerriis _ eordato „oblongis ovatisve obtuse acuminatis sub- tus stellate- pubentibus, paniculis trichotomis azil- ‚„Jaribus terminalibusque, -bracteis oblongis ciliatis, petiolis saepe uni- bisetosis. .. ‚Melastoma viminale Jack L. 0,.p. 26,— Bir „me Le p- 1073. — DeCand.-L e. p. 150. 5% Degit i in umbrosis Java et Sumatrae. ©..2 Aplecirum rostratum 7; Toliis trinerrüs (cum "nervis 3 marginalibus ovato- oblongis longiter ob’ " tusegue acuminatis bass rotandatis glabris, racem# 2 | | 50 axileribus terminslibusgue subsimplieibus, brocteis. : ovalibus ciliatis, petiolis saepe setosis.. "Melastoma rostratum Blume le&:p- 1074: — .DeCand, de. p. 150. 55. Crescit in montosis Seribu Javae ocoidentalis, Adnot: A speeie. praecedente foliis minus. distinete quinquenerviis subtus glaberrimis nec non: _ inflorescentia simpliciore subracemösa diversum. “ er ‚Aplectrum süpulare T; foliis quinguenerviis ovato - „oblongis obtüse acuminatis basi_subcordatis glabris, pänicula, terminali. Sorymbosa, bracteis li- nearibus;" petiolis margliequo Interperlolart eal- losa-setosis, Melastoma stipulare Blume kap 1073. — DeCand. I, ec. p. 149. 50: “ Creseit in silvis montium Salak, Adnot: Species haec inter. omnes MMelasto- "maceas marginibus crassis. callosis stipulaceis fa- . liorum bases- -jungentibus exeellit, Fi a 7. Merumia | Calyeis tubus basi ovario adhaerens, oblengo- ovatus, 'setis birtusz limbus ultra ovarium _pro- 2 ductus, quadrifidus, lacinlis 'oblonge-- linearibus ‚persistentibus, 'Petala 4, inaequilatera, Stamina 8, alterna breviora; antherae lineares, arouatae, apice rostratae, uniporae,,, stamisum longiorum basi, csonstrictae setarum fascieulo, brevioruni vero basi. setis paueioribus instructae. Ovarium in parte libera conicum, villosiusculum. Stylus fili- „‚formis, besi crassiör, : Stigme punctum unetuosum. ‚Bacca ovata, ‚ealyei innata, quadrilocularis, poly- ‚Sperma, Semina linsari. onneiforntia, angulate. ‚ FE, 504 Frutices sermentosi. Folie opposita, pstiolaie, “oblonga, subquieguenerris, integerrima, ditcolorie, sopra& glabra, subtus, pariter ac ramuli peduncali- gue, pubs stellat« tomentosa rel lepilora Inforer- centia azillaris, cymosa aut subeorymbose, pautie zunltiflora. Flores magni, rosei, bibracteati. . Adnot: In Alicaniearum triba noram hocca genus, viro celeberrimo van Marum, de physic justa sc de planterum physiologia oplime prome- zito, consecratum, proxlıne ad Henrielteam DeCand. scc: dit, a qua temen nolis grarioribus, tam 6 n- wer laciniarum caljcie et corallan loculorumgar Hrarii, guam X Siruclura ipsa parlium Isiarum petitis, differt. Eienim in Henrisitea Slores secu 2);5tems quinsriam, in Marumia vera secus (ns soroariom formati suut, in illa anıherse erassae & inferne bilidas, in hac linsares et (alternae qui- dem) faseieulo appendicum selarearum ornatee re periunter. — Adnotatum siliuc yolumus, gen ab il Heinwardt Warumiam, a nohis sutem er ach Nees ab Esenbeck Hainwardiam ap pellstum, cum Saurauja Hilld. asse jungendum, ‚zipote nullo modo distinetum. 1. Marumia muscosa ; Tollis subeordatis ore 10 -oblongis acuminatis subtus ferrugineo « furfe- rateo-tomentosis, pedunculis multilloris, celyet tomenioso sellsgue mollibus simplieibus denn sontscio, Melastoma muscosum Blume I, 0. p. 1070. . + Drland. Ic. p. 148. 30, =. ferrugines Reinw. Ind. Harendong Bula Javan, Creseit in silyis montanis Jaras occidentalis haud infrequens, ' 2, Marumia xzeylanica T; follis subcordatis orato - oblongis obtuse acuminatis subtus subspar- sim furfuraceis, pedunoulis subtrifloris, valyce se- tis simplicibus vastito, Habitat in insula Zeylan, unde a diro König reportate, ‘ 2. Marumia stellulata $; foliis oblongo -ora- tis basi subsordatis aut rotundatis subtus temente- sis, ‚pedunoslis uni- quinquefloris, calyce setis spi- sescentibus apice stellato-multilidishorrido, _ Melastoma stellulatum Jack Lo, pı 6.— Dec. Rp. 148. 415 j Habitat in Sumatra prope Salomam. . Adnot: Dilfört a 2, muscosa imprimis pe-- dunculis paucilleris, setaram calycem tegentium structura diversa filamentisque brevioribus ad an- therarum insertionem appendices mode duss (in M. muscosa copiosiores) Aliformes gerentibus, 4. Marymia nemorosa }; foliis subcordate- lanceolatis subtus ferrugineo - leprosis, pedunculis uni. trifloris, calyce setis simplieibus villoso, Melastoma nemorosa Jack, I. c. p. 8.-— DeCand, go p 109. a ‘, . Cresecit in Sumatra et Polu Nias. *) Brei main ee *, NR, Denique non Jubito, plantam Yavanam, & ci. De Candolle Aubitanter ad genus Huberia relstam er & Ventenat (Choix des pl. tab. 32) ur Malstam ann iatam depictem, quam sola ex Ülngnosi apud DeClan« Aolle data cognitauı habeo, Marummsfesse adscribendam, * 306 8 Craochiton. F. Calycis taben globosus, orario adbaerens ; hm- bus breris tnbo continuns, obsoleie repando- qua- dridentatus, persistens, Peala 4, orato - rotunda- te, obligus. Stamina 8, sequalin. Aniheras ob- longae, crausae, arcuatae, basi anlice connsziro brerissimo apiculatse, spice breriter rostraise, uniporas., Ovarium glabrum. Stylus crasıua, que . drangalus. Sigma parrum, obtusum. Bacca exsuc- ca, glohosa, tubo calycis coronata, quadrilocularie. Semina innumera, euncato-oblonga, bilo linseri. Frutices sesndentes, ramulis teretibus, Fola opposite, petiolata, orato-aut alliptico- ohlongs integerrima, subguinquenerris, supra glaberrims, subtus furfure adspersa. Padunculi axilleren «t terminsles, apice dilatati et umbellate » multiflori. Plores singuli ante anthesin bracieie duabus cor- " mosis inclusi, mazni, rogel. Adnot: A Marunia, cui hahitu persimile, genus hoe margine calyeis valde abbreriato, com nexivo paryo basi antherarum tontinuo, orario dortigs adhzerente bracteisgue tarnosis Slores ju- ventute inclndentibus (quibus nomen genericum & #g6aps ecaro, er Xirwv, tuniea, alludit) differ, prout a Medinilla Gaudich, staminum strnelara c# ivcequs bractesto differt. 3. Creochiton pudibunde #5; foliis ovatis ob- tusiuschlis vel utrinque ohtusis subtas ramulisgus furfaraceo - punetulstis, umbellis simplieibus rarivs ramosis multifloris, w 507 Melastoma pudibundum Blume in Flora 1825, p- 139 et Bydr. pP. 1071. — DeCand. ] c. p. 138. 42, . Tjalunt - Jung Javan. . Crescit in silris props Kapang - dungang ad inontem Salek Jarae. 2. Creochiton bibracteata 5 Toliis subeordate- ovatis obtusiuseulis in nerris subtus ramulis pe- duneulisque dense fulvo- leproso -tomentosis, um- 'beilis simplieibus paucifloris, Melastoma bibraeteatum Blume Brdr ı p 2071. — DeCand. I, c. p. 148. 43. Harendong Aroy "Javan. Habitat cum praecedente, 9. Phyllagathis & Calyeis tubus eblongus, glaber, ovario inferne "adhaerens; limbus ultra ovarium productus, quadri- Edus, Pelsla 3, Siamina 8, aequalia. Antherae ’arcuatae, basi inappendiculatae, sursum rostratae, uniporae (?). Stylus longus. Bacca quadrilocularis. Frutex. Folia opposita, maxima, subrotunda, septemvervia, sublus punctis ferrugineis lepidota, petiolis longissimis cilietis. Flores in capitula axil- karia peduneulata dense congesti, bracteis 5 — 6 Into „ cordatis nervosis involuerati, parpurascentes, Adnot: A Creochitone oalyce quadrifido, quo ad Marumiam quodsmmodo accedit, satis distincte, sed ntrique arcte cognata. 4. Phyllagathis rolundifolia, T. Melsstoma rotmndilolium Jack Le. p. IL. — DeCand. I. ec, p. 149. 45 Habitat in Sumatre, 08 0. Hedinilla Gaudich. Calyeis wmbus oratus aut oboretus, sdhaermnt, ' soostatas; limbas tab tontinuus, francatus uk obsolste 4 - 5-dentatus, rarissime irregulsriter Gssus. Petala 4 5, oralia I, oborsta, obiusa vei obligas truncata, subtarnosa, Öfamina 8-10, »equalig vel alterna minora, ‚Sutheras oblongo- lineares, leriter arcusise, rostratae, poro debis- contes, basi connexiro antice biloho aut bifide, postice osleıriformi cum anthera eonfluente, Ova- rium apies glabrum, rarissime pubens, Stils subulstus, inferne quandoqus ıumilas. Stigme parrum, obtusam. Bacca orsto-oblongs aut oralo« globosa, calyeis limbo toronate, 4-5-locularıs. Sernina oralia, lseriuscola, Frutices glabri, rarissims puba stallata obdueti, geuandeque sarmentosi, sut psoudoparasitici, ramis 1eretibus teiragonisre, Folie verticiliate aut op- posita, periolata aut sessilie (ramalis tunc ad folio- zum insertionem lines eirculari tomentose aut rementaces notalis} integerrima, rarissime exique denticulatz, nerfosa, in Specis unica penninervia. Cymas vei umbellse aut simplices er pauciflorae, aut corymboso. vel paniculate - ompositas et mul- tifloras, axillares aut terminales, Flores albido« "rosei, pedicellis rubicundis, Adnot: In charsctere hujus generis = cl. DeGandelle antherse bari antice bisurieulatas, » cl, Gaudichaud basi postice ealcari breri in- structas dieuntur. Negque obserrationss istae Si» . 309 himer sepugnant, dummolo junganter, Nam in Zedinillis omnibns ad uniherarum basin tonneri- vum obserrerimus postice enlcar subulatum inter. dum. brevissimum ewserens, anlice vero vel sub- bißdum vel obtuse glanduloso -bilobum, cum an- therae basi exacte confluens, See, 2. Campsoplacunlia. Calycis tabus voran; limbus ceylindrsceo. tubulosus, subtruntatus, raro fissus. Recepfacula seminifora laminae instar utringus intra loculor Iinflexa. — Frutices glabri. Folie, vertieillarn, pe- tiolata. Jnflorsscontia eyıhoso » pauciflora, axillaris, pedicellis basi artieulatis ebrasteatis, * Floribus oetandris, 4. Medinilla quadrifolia 7; ramulis teretibus, foliis quaternis (subinde ternis Zuinisve) euneato- ublongis acutis triplinervlis, Melasıoma quadrifolium Blume L ce. P 1069. ve DeCand, L 7 Pp 4148. EO. Creseit in silvis montium Salak, Gede ein. Adnotz A #7, rosea Gaudich, Tolüüs msjoribus > basi magis cuneatis param diversa, 2. Medinilla 'radicans $; ramulis teretibns zadicantibus, folüis 3.7. nis oblongo - lanceolatis ulsinsecus acuminatis subvenosis. . Melastoma radieans Blume I. 0. p. 1000. — DeCand. I. c, p. 148. 30. Steoy Mongel Javan. i Inhabitar saltus primigenios Javae occidentalis. ,“* Florilus decandris. 3. Medinilla pierscaula }; ramulis membranaceo- w 516 alatis, fohis & =» 8 -nis oblongo.Ianceolatis aca- minatis basi in petiolum atienuntis triplinerriis, Creseit in silris montanis prorincissum Bai- tanzorg, Tjanjor, Bantam Javae occidentalis, 4, SMedinilla erassinereia #5; ramulis teretibus, foliis quaternis oralibus acutis Lasi sobeungalis triplinerviis carnosis, pedunculis sulunifloris. Habitat ad montem Daudso insulas Dandae, ubi ach Reinwardı locie Adnot: Foliis mults erassiorihus Norihnsene decandris tam a MH. rosen quam « 7, ‚quadrifolia distinete, — Forsen verba sequentia Dumphii, ubi de Fune muraenarum sgit (Herb, Amb, Y. p. 67) ad speciem hanc roferenda sunt: „Ile et tertia pertinet species plerumgss fanlcalaris, in similia dirisa genicula ; folia uti ia femina (Medinilie mr- erocarpa) sel multo majors, spitbamam longa, pal- mam Tata. Mali Hahuls laun ela Hintensium.” 3. Meliniiia macrocarpa +; ramulis teretius- eulis, foliis quaternis ovalibus acutie basi eungalis triplinerrlis, Himbo calgeis irregulariter fisso, Funis muraenarum femina seu glabor Rurmph. Amb, P, p. 62, Tal, 55. fig. 2. = Melsstoma nodosum Zippel, Ined, Creseit in Moluceis, unde a diro Zipp#- lio missa, Seet, 2. Sarcoplacuntia, Calycis tabus obovatus aut subglobosus; Jim- bus brevis, truncatus aut denticalatus, Rerepfacula seminilers crassa, Carıosa, unde bacca demun 511 "pulposa, seminibus nidulantibaus. — Fruitoss glahri. Folis opposita rarins verticilieis, petiolata ant ses- silie | Peduneuli axillares aut terminales, cymoso- pauei-multiflori, Pedicelli medio bibracteolati, * Floribus plerumgus paueiseymosis velsubeorymbosis. 6. Medinilla laurifolia }; ramulis teretibus verrucosis, foliis oppositis (rarissime ternis) ova- lihus utringue attennstis, triplinerviis subcarnosis, pedunsulis axilleribus petiolos longitndine superan- thus suhtrifleris, floribos 10 „12 - andris, Melsstoma laurifolium Bias he p. 1660. — DeCand. I, 0, pı 148. 34- M. orsssilolia Reinw, Ined, M. carneum Zippel, Ined. Cresit in arboribus saltuum Javäe, 7, Medinilla erassifolia 7; ramnlis teretibas verrucosis, follis orato-oblongis acuminatis basi obtusis leyitorgque emarginatis obsolete tri- (rarinz guinque-) nerviis, umbellis axillaribus simplicibus aut corymboso -trifidis, floribus decandris. Melastoma crassifolium Blume I, o, p. 1075. Deland. I. e. p. 147, 33, Harendong - Dück Javan, Naseitur in arboribus ad radices montium Ja- vap occidentelis, ß. Diaphana; foliis majoribus tennioribas "sabguinguenerviis, - Melastoma diaphanum Blume I, ep. 1025. — DeCand, I, 0. p. 147. 32, Crescit in arboribus ad montem Salak, 512 3. Medinilla rubisunde $; ramulis..... fo Yis oppositis. breriter petiolstis oblongo- oratis .scaminstis basi obtusis triplinerriis, cymis diobo- xomis awillaribus, Noribas octendrie, Meisstome rubicunds Jack I, ©. p. ib. — DeCand. 1, e, pı 148, 39. Habitat in Sumatra, 59 und Seltene aufzuweisen hat, und achlielse meinen Bericht, indem ich noch einen Hrn. Könitzer' srwähne, der kürzlich von einer Reise im südli- chen Rufsland und Constantinopel hier angebom- men ist, und aus dessen Munde wir sehr iInterer- sante Nachrichten über die dortigen Gärten, und Pflanzen erhielten, wss er uns in der Flora in einem Vortrags mittheilte. Hr, Rönitzer wird sich nur einige Zeit hier aufhalten, um un- 1er Reichenhach vorzäglick Botanik zu sindie- ren, dann ins südliche Hußsland. zurückgehen, wo wir dann von .dort aus manchen interessanten Entdeokungen entgegen sehen dprfien. Es wird Ihnen unser thi ätiger- botanischer Verein, der Flora genannt: worden, wohl .schon hinreichend bekannt seyn, er zeichnet sich sehr durch seine Thätigkeit und wahren Eifer aus. Sei. nen Präsidenten erblicken Sie in dem geheimen Cabinets - Rsıh Minister von Lindenau, so wie den Vice - Präsidenten in den Hof- und Medieinal- yath Dr, Kreysig, welcher einen Garten besitzt, der sich dureh seine botanischen Reichthümer, und wahre Seltenheiten vor allen andern Gärten sehr auszeichnet, Am öten Mai ist"grußse Früh. lings-Ausstellung und zugleich General- Versamm- lung, darüber sollen Sie später mehr erfahren, so wie.ich &s mir vorbehalte, über die hiesigen reichhaltigen Gärten in einer spätern - - Zuschrift specieller zu berichten, . Dresden. Binder. 540 "U. ‚Biogrsphische Notizen, Zur Biographie, da Etauralhs C. F. Schn- machen. Christian Friedrich Schumacher wurde am ı5. Norember 1757 zu Glückstadt gebohren woselbst sein Vater als Unteroflizier bei dem Schleswigschen, dort in Garnison liegendem Be- gimente stand, Seine Aeltern, obgleich arın, unterlielsen nichts, un Ihren Schne eins seinen Fähigkeiten und seiner Wifsbegierde angemessens Erziehung zu geben, und als sie fünf Jahre spä- ter nach Rendskurg versetzt wurden, brachten sis ihn in die dortigg Isteinische Schule zu Neuen- ‚ werk, wo er bis zum Jahr 1776 den öffentlichen Unterricht genofs, im April dieses Jahres em- pfieng ihn der verstorbene Mehl, weicher Aegi- mentschirurg bei dem damaligen Alöenschen In- fanterie „ Begimente war, als Schüler. Dieser würdige Mann, selbst ein guter Anatom, Arzt und Wundarzt, wandte allen möglichen Fleifs auf die medizinisch-chirurgische und wissenschaftliche Bil- dung unsers Schumachers, und brachte ihm durch seinen freundschaftlichen und väterlichen Umgang die größste Lust zu den Wissenschaften, namentlich auch ‚der Botanik, bei, Im Jahre 1773 wurde Schumscher bei dem ersten Bataillon des benannten Regiments als Compagniechirurg angestellt. Im September 1777 erhielt er einen Smoenatlichen Urlaub, um die hohe Schule zu Kopenhagen zu besuchen. Mit ununterbrochenem E ann gg ge nn nme 541 Fleifse hörte er hier die Vorlesungen eines Rott. köll, Callisen, Saxztorph, Tode und Hen- nings, und machte im April 1778 auf dem da- maligen anatomischen Thester das sogenannte ehirurgisohe Tentamen. Einige Monate später, im September, ward er durch Vermittlung Rott. "böll's als Prosector an der Universität angestellt, vo er mit Rotrböll, Wad und Vahl in die freundschaftlichsten Verbindungen trat, 1779 machte Schumacher das chiraigische Examen, und schon im folgenden Jahre -hegann er selbst Öffent- liche Vorlesungen über Anatomie zu halten. Im April 1784 nahm er a Öberschiffsarzt auf dem Orlogschiff Oldenburg Dienst und wurde nach seiner Zurückkunft als Pensionair bei dem vormaligen anatomischen "Theater, und bei Er«- richtung der königl. chirurgischen Akademie (im Jahre 1785) als Adjunct derselben und als Unter. chirurg am königl Friedrichs- Hospitale angestellt, Am ı, September 1786 unterwarf er sich dem medizinischen Examen bei der Universität, und. erwarb sich dadurch das Gappelsche Reisesti- pendium, wodurch er in den Stand gesetzt wurde, eine Reise nach Paris zu unternehmen, und hier einige Jahre lang medizinische und natarhistori« sche Vorlesungen zu hören. 'Im April 1788 reiste er von Paris nsch London, woselbst er seine Studien - fortsetzte, und die Bekanntschaft vonBanksmachte, - Im Juli >789 kam er von seiner Reise nach Hopen-' bagen zurück, wo.er, als Adjunet und Heserve-. & * 542 ehirurg bei der königl. chirurgischen Akademis angestellt wurde, Zugleich ward er als Lector der Chemie und im folgenden Jahre auch als Lehrer der Mineralogie bei der naturhistorischen Gesell» schaft in Kopenhagen angestellt, Im J. 1792 wurde er zum Begimentschirurgen beim künigl. Artillerie. Corps, und im Oktober 1795 zum Professor der Akademie und Oberchirarg beim Friedrichs Hospital ernannt, Letztere beide Stellen beklei- dete er ununterbrochen bis ins Jahr 10:3, wäh. rend welcher Zeit er zweimal, nach der Schlacht vor Kopenhagen am a. April ı8o:, und nach dem Bombardement dieser Stadt im August 1807, Ge- legenheit hatte, von seinen grofsen Talenten und Kenntnissen die glänzendsten Beweise abzulegen. ı8ı2 ward er zum Hofchirurgen ernannt, und in demselben Jahre wurde ihm von 5, M, dem Könige eigenhändig das Ritterkreuz des Danebroz-Ordens überreicht. 1813 legte er alle seine Aemter nie- der, und begab sich auf seinen Landsitz unweit Kopenhagen, um hier ganz den Wissenschaften zu ichen, kehrte jeloch 1816 yon da wieder nach Kopenhsgen zurück. Im Jahre 1819 wurde er zum ordentlichen öffentlichen Professor der Ans- tomie bei der Universität zu lopenhagen, und als Vorsteher des dasigen anthropologischen Mu- seums ernannt, welche Aemter er bis an seinen Tod bekleidete, Am 14, September ı828 hatte er, noch in voller Kraft, die seltene Freuds, sein fünfzigjähriges Amts. Jubiläum, in einem ee ee 543 zahlreichen Hreise von Freunden und vormaligen Schülern zu feiern, bei weicher Gelegenheit Se, Majestät der König ibn zum wirklichen Etatsraihe ernannte, und der berühmte Etatsraih und Pro- iessor J. D. Herkoldt eine Isteinische Rede über die vielfältigen Verdienste des Juhelgrei- scs hielt, . Bei Schumacher wohnte eine starke, Ieäf- üge Seele in einem starken, kraftvollen, schönen und grofsen Körper, Er war so glücklich, in seinem Lehen wenig von Hrankheiten heimgesucht zu werden, und his an seine leisten Lebenstage seine vollen Geisteskräfte unverändert zu behalten. ' Defshalb verrichtete er auch noch bis dahin seine verschiedenen Aemter, arbeitete an verschiedenen Abhandlungen fort, und las noch am 27, Novem- ber 1830 in der königl, dänischen Gesellschaft der Wissenschaften Bemerkungen über den ab- normen Gang und die Verzweigung der Blutge- ‚äfse namentlich der Vereinigungsvenen. Zwölf - Tage darnach, am 9, December, Morgens 5 Uhr, ‚giäg er, nach einer sehr kurzen Krankheit, zu einem bessern Leben hinüber. Unter seinen zahlreichen Schriften, welche Jie Botanik, Mineralogie, Pharmacogaosie, Zo0- logie, Anatomie, Medizin und Chirurgie beleuch: ten, finden sich folgende botanische: ı) Enume- ratio plantarum Siellandiae sepientrionalis atque orientalis. 2 Theile. Kopenhagen 1801, 8. 2) Die ofheinellen Arzneimitteldes Pflanzenreiches, welche in den dänischen Staaten wildwachsen, oder an- Shah gebaut werden können: Kopenhagen ıB800. 4. 3) Medizinische Pfienzeniehre fürstudierende Aerzte und Pharmsceuten. Kopenhagen, Erster Theil, ıBa5, und zweiter Theil, 1826. gr. 8 — 4) Be ‚schreibung Guineischer Pflanzen, die von däni- schen Botanikern, besonders vom Etatsrathe 'T’hon- ning gefunden worden sind. Kopenhagen. ıdarı 4. Diefs wenige möge genügen, um diesem merk- würdigen Manne auch in unsern Blittern ein klei» nes Denkmal zu stiften, Ausführlichere Nachrich- ten über ihn finden sich in Nyerups Literatur-Le- zicon $. 5425 Herholdt Oratio, quam ad festum semisneculare C, F. Schumacheri celebrandum hahnit; Acta solemnis, quibus tertium Jubilseum rei sacrae per Martinum Lutberum instauratas Jjurante angustissime Danise rege Frederico sexto etc. 5. 23; Kjobenhayns Skilderief. 1828. No, 55, 76, 08 77; Dagen, Nro. 296, 297 und 3o2 £, 1830, und in Nro, 80, 86 und g2. der Leipziger Läte- returzeitung vom Jahr 1831. IV. Nekrolog Am 19, Juni starb zu Bremen Hr. Prof. Dr, Franz Gari Mertens, Vorsteher der dortigen Handels.Schule, Eine Erkältung wer die letzte Wodesursache; aber Fehler gm Herzen, an den grofsen Adern in der Nähe des Herzens, und War- ser in der Brust hatten, schon vorher seine baldige Auflösung bestimmt. Gleich liebenswürdig und achtungswerth als Familienvater, als Fround, als Bürger und als Gelehrter, folgte er nur zu bald dem theuren Sohne, dessen frühes Ende seinen Herzen eine tiefe Wunde geschlagen hatte, ’ Allgemeine botanische Zeitung. { Neo. 32. ) 7 1. Original- Abhandlungen, Ueber dis Gaitung. Thelictrum und namentlich über ‚ Thalictrum minus; von Hra, Apotheker Horx- nung in Aschersleben, B« der kritischen Bearbeitung dieser Gat- tang und insbesondere der mit Thakchum minus verwandten Formen wurde ick unwillkürlich an Galum sylvesire und seine vielgestaliige Ver- wandtschaft erinnert, Wie die Formen dieses letztern unter mancherlei Namen längere Zeit in den Büchern und Sammlungen spuckten und An fänger, wie geüblere Botaniker neckten und plag- ‘ten, bis die genaue Untersuchung und Vergleichung ° in der neuesten Zeit Licht hierüber verbreitete, so dürfen wir von der nächsten Zukunft gewils ‚auch eine genauere und \genügende Beleuchtung dieser Gattung hoffen, Andeutungen hierzu will. ich hier niederlegen, = Eine sorgfältige Vergleichung der Diagnosen und Beschreibungen mit den Pflanzen zeigt gar _ bald, auf wie wenig beständigen Merkmalen die Unterschiede häufig beruhen, und Gaudin, der treffliiche und genaue Beobachter gesteht selbst in seiner Flora helvetica: „Genus dilficile: inter species plerasque limites firmi vix dantur, adso . uteorum eircumscriptio fere omnine arbitraria sit.” Flora 1851. XXX Mu * 546 Ih demwelken Sinte ziemlich sprechen sich auch Candolle und Wallroth aus, während alls drei sich bemiiken, diese schwierige Gattung auf- suklären, Was diese höchst achtbaren Botaniker hin und wieder andeuten, istmir eben hei meiner Untersuchung fast zur Gewifsheit geworden, und ich wage es daher, meins Ansichten nehst meinen Gründen vorzutragen und zur weitern Beohach- -tang auch in diesem Sinne aufzufordern. Zahlreiche Exemplare aus rerschiedenen Ge- genden, verglichen mit einer grofsen Menge der | auf mehrfach sbweichendem Standorte bei Fran kenhausen wachsenden Pflanze, machen es mit mehr als wshrscheinlich, dafs Th, foetidum DE Th, pubssens Schl,, Th. mine &., Th, ee Wallr., Th. saxatile Schl,, Th. nutans Desf., Th «latum Murr., und Th. majus Jaeg. nur Former | einer und derselben Pflanze sind. Dals übrigens | noch mehrere andere, welche ich hier nicht em | wähne, da ich keine hinlänglichen Exemplare der selben besitze, in demselhen Verhältnisse stehen unterliegt mir keinem Zweifel. Alle diese s0g® nannten Arten, oder wenn man lieber will, die | diesen entsprechenden Formen, fand ich auf er nem kleinen Umkreise um Frankenhausen, nnd batl® | häufig Gelegenheit, den grofsen Einflufs zu beob’ schten, welchen der Standort auf dieselben ausübte Ehe ich aber zu den einzelnen Formen über gehe, möchte es wobl gut seyn, die bisher ange | wandten Unterscheidungsmerkmale zu prüfen. . 543 1. Der Deberzug, Disser spielt hei Candolie eine wichtige Rolls, von welchem geringen Be. lange er aber sey, hat schon Wallroth hei sei- nem Th. monlanım nachgewiesen, und jeder der die Gipsberge bei Frankenhausen duschbotanisirt, , wird sich sehr bald von der Unh dtbarkeit dessel- ben überzengen. Von der dichtesten. Drüsen. behsarung fast aller Theile bis zur vollkommen. sten Glätte finden sich a0 wunzählige und ummerk. liche Abstulungen, dafs man leiden nur an oft eine vorliegende ‚Pülanse „mit demselben Beashre zur einen als zur andern Form bringen kann, Beiläufig muls ich aber bemerken, dafs an den sonnigen Gipsbergen von Frankenhausen die drü-. sige Form vorzuberrschen scheint, und ich unter den vielen Exemplaren von dorther nur sehr we- nig ganz glatte besitze, Die Gegenwart oder Abwesenheit eines Haugrauen Reifes ist wohl etwas zu untergeordnetes, als dafs es einer besondern Beachtung verdient; um so mehr, da die Erfahrung lehrt, dafs vorzüglich im heissen Sommer an son« : ‚nigen Hügeln, wie im Süden, ein grauer Anflug bei ‘vielen Pilanzen bemerkbar wird, 2. Die Blaitform, höchst wandelbar im Alle gemeinen, wie Besondern, verdient doch darum mehr Beachtung, da sich die verschiedenen For men durch sie noch am leichtesten sondern lassen. Aber aus der grofsen Veränderlichkeit dürfte sich “auch ergeben, 1) dafs sich auf dieselbe nicht . wohl Arten begründen ‚lassen, und 2) dafs man sie . Mm 2 546 nicht mit zu grofser Anngnlichkeit ins Ange far- son mul. Am hänfigsten nähert sie sich der "xundlichen und geht aus dieser in die fast hers- ea nern förmige, eirunde und vorzüglich nach oben indie ' keilförmige &ber; die Lappen sind nach untee mehr stumpf, nach oben mehr zugespitet, %, Der Stand der Blätter und Assts verdient kein gröfseres Zutrauen, denn er weicht an ein und derselben Stelle mennichfaktig ab; bald sind | die Blätter näher der Wurzel, bald in der Mitte des Stongel« zusammen gedrängt, bald vertheilen sie sich gleiohförmig über denselben bie hoch in die Rispe hinauf. Die Asıte sind zuweilen mu | gipfelständig, zuweilen ist der Stengel von unte® | auf ästig; aürtere Exemplare sind gewöhalic | einfacher, größsere sehr ästig, 4. Die sisifaufrechten oder gebogenen Blühr #iele sind mir ein sehr verdächtiges Merkmal Die Neigung nickends Blülken herraszubringe, ‚scheint dieser Gruppe eigenthümlich, auch finde ich in meiner Sammlung kein einziges Exemplar | dessen Blüthenstiele ohne häufßge Ausnahmen steif | aufrecht wären, Dsgegen scheinen die Früchte stets aufrecht zu stehen, Gegen diese Gewohn | heit bengen sich die Fruchtstiele bei Th. alpinue | abwärts, während die Blüthenstiele, wenigsten | an den pyrenäischen Exemplaren, aufrecht stehen und an denen aus Tyrol erst beim beginnende? i Verblöhen nicken, Ob dieses Vorkommen stand haft oder nur zufällig ist, bedärfte wohl eine 9 aufsierksamen Beobashiung an ihrem natürlichen Standorte, so wie die Pflanze der Cultur im Gar- ten zu unterwerfen, wo sie sich wahrscheinlich zur unkenntlichen yerändern wird, und uns viel. leicht unerwartete Resultate giebt. 5. Auf die Gestalt der Samen, möchte ich gern mehr Gewicht legen ; aber abgesehen davon, dafs sich diese bei den blühenden Exemplaren nicht bestimmen läfst, scheint es mir, als ob sich auch - hier die gesuchte Beständigkeit nieht finden lielee. . Am häufigsten sehe. ich. sie eiförmig oder eilan- zeitlich an beiden Seiten zugespitzt, doch runden „sie sich auch bald. unten, bald oben und unten zugleich mehr zu und erscheinen zuweilen. klein und rundlich eiförmig, während. sie im ersten Falle fast doppelt länger sind, Aber ich mufs gestehen, dafs ich in Verlegenheit käme, wenn ich das gehoffte beständige Zusammentreffen mit andern Merkmalen nachweisen sollte, im Gegen« theil mufs ich die Pruchtgestalt nach meinen Be- obachtangen veränderlich nennen, da ich an Exem- plaren mit rundlich. eiförmigen Früchten auch ei- "förmige fand und umgeliehrt unter den. beider- seits zugespitzten auch wieder unten abgerandete, 6. Die Geitht der Narbe. verdient noch einer Erwähnung, und ich glaubte anfangs selbst Ge- wicht auf dieselbe legen zu dürfen, da sie, zu- weilen sehr ausgezeichnet hervortriit und doch bis jetzt wenig beachtet scheint. Allein die ver- schiedene Entwickelung der Samen scheint hier‘ “ % 350 von ‚grofsem Einfiufee, obschon nicht zu läugsen ist; Aufs bei anscheinend gleicher Ausbildung der Früchte die Gestalt der Narbe doch schr rer- schieden erscheint, Ich beobachtete fünf rorrög- lich abweichende Formen: ı) sehr kurs kaum pfriemenförmig, fast punktfürmig; 2) lang pfrie- menförmig ; 3) ist sie sehr grofs, an der Basis breit und in eine ziemlich lange Spilze ausgezo- ges, und dieses mag Veranlassung au dem Na- men Th. styloideum L. fl, (Th, fostidum DC.) gegeben haben; aber eben so ausgezeichnet fand ich diese Narbenbildung an Exemplaren ron Fran- kenhausen und Genf, welche ich zn Th, saxatile Schleich legen mufs; 4) erscheint sie zwar breit sber mehr zugerunder und mit kurzer Spitze und 5) fand ich sie breit, fast kreisrund ohne _ bervorgezogene Spitze, dagegen am Nande ir feine Lappen zerrissen, Diese auffällende Gestel- tung beobachtete ich nur an einer im voriges Sommer bei Aschersleben gesammelten Pilanzeı welche ich im nächsten Jahre sorgfältiger be- obachten werde, Sie gehört zu Th. majus; Wall- roth würde sie zu Th. elatum ziehen. . « Allein ich vermilse auch in diesem Organe Beständigkeit und glaube auch hier nur ein = ‚ Geutliches Annähern und Vebergehen der einen Form in die andere nicht in Abrede stellen 2° ‚ können. Dessenungeschtet mag ich aber di® Möglichkeit, dafs sich aus der verschiedenen Bik dung der Narbe brauchbare Merkmale ableiten ‚ss lafsen, nicht geradezu bestreiten, sondern wünsche lieber die Aufmerksamkeit der Botaniker hierauf, wie auf die Frucht hinzuleiten, und bitte beide ferner recht genau zu beobachten. Denn nur eine sorgfältige Prüfung und eine längere Beobach- tung vermag zu entscheiden, was von den oben genangten Pilanzen selbstständige Art, was blofs Form sey. Nicht übergehen darf ich aber, dals, so wie man an einem und demselbes Exemplare nicht selten verschieden gebildete Früchte findet, man ebenfalls eine mehrfache Gestaltung der Narbe beobanhter.. Auch verdient ss wohl in Bezug auf diese noch einer Erwähnung, dafs während die- selbe in den meisten Fällen fast sitzend, zuweilen selbst in die zugespitzten Samen zu verlaufen . scheint, sie dagegen bei andern Pflanzen das An schen einer. gestielten Narbe hat, und dieses, am ausgezeichnetsten bei der oben erwähnten Pflanze ‚yon Aschersleben mit anscheinend kreissunder geschlitzter Narbe, Wende ich mich nun zu den verschiedenen 'Formen, so bleibt mir hier folgendes zu bemerken. 1. Thalictrum fostidum DE. Dieses zeichnet ' sich vorzüglich durch eins starke Drüsenbehas- rung aller Theile aus; Exemplare aus dem Wallis und dem südlichen Tyrol lassen auch noch zarıo- fast gegliederte drüsenlose Zotten wahrnehmen, doch fehlen diese an andern Exemplaren aus dem . ‚Wallis und denen von Frankenhausen, Wenn diese Form namentlich in den südlichen Gegenden oe 552 häufig serier, einfacher mit kleinern stumpfern Blätters vorkommt, so erscheint sie doch such auweilen so grols, dafs man sie unbedenklich zu Th. mojus legen müfste, wären nicht slie Theile selbst mit Einschlufs der Samen mit einer dichten - Drüsenbehasrung versehen. Die Früchte der . Walliser Pflanze sind eiförmig, beiderseits ge wöhnlich zugespitzt, die Narbe aus breiter Basis lang pfriemförmig; die Tyroler hat mehr gerun- dete Früchte und eine feinere an der Basis schmale Narbe; die Frankenhauser dagegen längliche Früchte und eine sehr kurze fast punktförmige Narbe; ich besitze aber auch von da Exemplare mit längerer pfriemförmiger Narbe. Diese Form sam melte ich an den sonnigsten steilsten 'Bergsbhan- gen und nar diesem Standorte scheint sie ihre Eigenthämlichkeit zu verdanken. 2. Th. pubescens Schleich. Vom vorigen nur durch einen schwächeren Drüsenüberzug ver schieden, welchernnach oben und an den Früchten fehl. Einen andern Unterschied möchte ich nicht gelten lassen, obschon auch dieser wegen der Uebergänge nach allen Seiten so wenig Wertb hat, dafs man diese Form besser ganz streicht: Meine Wallisischen Exemplare haben heine aut- gebildeten Früchte, die Frankenhäuser dagege® bieten, da ich gerade von diesen viel mit ausge bildeten Früchten eingelegt hatte, die geölste Mennichfaltigkeit derselben dar. Sie sind «. Tb grofs lenzettlich beiderseits zugespitat und mit | | 353 grofser breiter Narbe, theile kürzer unten zuge- rundet oben zugespitzt mit vollkommen pfriem- förmiger Narbe, tbeila beiderseits mehr abge- stumpft mit kürzerer fast pfriemförmiger Narbe, und endlich beiderseits vollkommen abgerundet mit kurzer fast punktförmiger Narbe, von den Früchten des Th. collinum durchaus nicht zu unterscheiden, 3. Th. collinum Wallr. soll sich durch voll. kommene Glattheit aller Theile, durch grüne Farbe, durch von unten®auf beblätterten Stengel und die beiderseite gleichförmig zulaufenden vollkommen eiförmigen Früchte auszeichnen; letztere besitzt meine Pflanze, wie sie mit Waliroths Be- schreibung auch genau übereinstimmt, nur läfst sie bei sorgfältiger Untersuchung auf der Unter« seite der Blätter Drüsenhaare wahrnehmen, worin sie von Wallroths Angabe abweicht; ausser dieser sehr sparsamen Behsarung ist sie übrigens von den Exemplaren des Th. pubescens mit bei- derseits gleichförmig zulsufenden Früchten gar nicht verschieden, und legt man mehr Werth auf die Gestalt der Früchte, als auf den Ueberzug, so könnte man jene Exemplare als ein Th. collinum pubescens betrachten; aber leider scheint das eine Merkmal nicht beständiger zu seyn, als das andere, denn die Früchte sind in derselben Rispe rerschie- .den gestaltet und kaum zwei Exemplare wird men finden, welche nicht eine merklichs Abweichung der Gestelt der Früchte wahrnehmen liefsen. 554 4. Th. minus L. Obne Drüsenhssre mit einem blaugranen Nebel überzogen, welcher aber auch bei Th. fostidum und pubescens häufig vorkömmt, 5. Th. sazatile Schleich. weicht vom vorigen ner durch den Mangel eines blsugrauen Nebels ab; die Blumen finde ich nicht weniger, sis an den übrigen, überhängend und in der Frucht- und Narbenbildung spielt die Natur eben so bei bei- den letztern, wie bei Th faoclidum und puhascens. R Letztere vier Formen kommen bei Frankenhausen an denselben Gipsbergen, wie das Th. foelidum, zum Theil auf mehr abweichenden Standorten x. B. in lichten Gebüschen, manche untermischt \ ‚vor. Daich sie in verschiedenen Jahren sammelte, und ich nicht jedes Jahr dieselbe Form an dem- selben Standorte wieder auffinden konnte, so wird es mir wahrscheinlich, dafs selbst die stmosphä- rische Beschaffenheit nicht ohne Einflufs ist. 6. Th. majus Jacg. Ganz glatt, ohne blau- grauen Nebel, grölser, üppiger, breitbläutriger, die Blätter kurz und stumpf gelappt, unten mehr oder weniger grau. Die Pflanze vom Salere bei Genf stimmt geusu mit Gaudins Beschreibung überein, und ist auch, wie dieser erwähnt, beim Trocknen schwarz geworden, was vielleicht nur zufällig ist; vielleicht erhielt Gaudin auch Exem- plare von mir, was ich jetzt nicht mehr zu besiim- men wage; bei allen andern Exemplaren bemerk® ich dieses nicht. Die Früchte sind hier nech zu ja’ gendlich, mehr ausgebildet dagegen an einer Pflans® nenn 1 \ S55- aus dem Erfurter Garten, und bei dieser ziemlich Alein, nach oben mehr zugespitzt, ale nach unten, nit pfriemförmiger Narbe, sonst bieten sie nichts Ausgezeichnetes dar, da dieselbe Gestalt auch bei den schon erwähnten Formen vorkommt. Die Frankenhänser Pflanze ist üppig und grofs, die Früchte weniger und auf beiden Seiten gleich- förmig zugespitzt, mit kurzer, fast punktfärmiger Narbe und mit dieser stimmt eine Pflanze vom Unterharze ziemlich überein. Die schon erwähnte Aschersiober Pfsnse gleicht im’ Asussers, wie in der Fruchibildung dieser beinahe gana, nur unter- scheidet sie sich durch die gröfsere anscheinend kreisrunde Narbe. Ein bei Mainz von Ziz gesam- meltes Exemplar hat wenig ausgebildete Früchte, aber festere und fast lederartige Blätter. Ein sogenanntes Th, elatum von Neubrandenburg, wel- ehes ich aber hierher ziehe, hat gröfsere beider- seits zugespitzte Früchte und eine pfriemförmige ziemlich grofse Narbe. Die Blätter sind bei die- sem etwas mehr in die Länge gezogen, wodurch die Bestimmung als Th. elatum etwas gerechifer- tigt wird, Ich sammelte diese Form vorzugsweise in dichtern Gebüschen. 1. Th. elalum Murray. Dem vorigen in Grölse und Aeusserm sehr nahe verwandt und wohl nicht ohne Uebergänge; die Blättchen mehr lang als breit, äfter eiförmig als heraförmig, häufg ganzrandig und dann nur das Mittlere dreizähnig (subcordatis subtrifidis sagt Candolle). Die Blü- 6 thenstiele ‚sind en einem Exemplare von der Elbe bei Magdebarg sehr kurs und häufig aufrecht, doch gerade so auch an einem Exemplare des vorigen aus Ungern, während ein zweites voo demselben Standorte häufiger überhängende Bla- men hat, und das Th. elatum von Verriers sehr lange gebogene Stieichen besitzt ; dieses hat auch ziemlich ausgebildete etwas grofse beiderseite zu- gespitate Früchte mit grolser pfriemenförmiger Narbe. Diese Pflanze scheint besonders in Ge büschen an den Ufern der Flüsse und Bäche rorzukommen. 8 Th. nutans Desf. näbert sich wieder medr dem Th. saxutile in mancher Hinsicht, in der Gräfse dagegen den beiden letztern, untercheidet sich aber vorzugsweise durch die keilförmige Ba- sis und die spitzern Lappen.der ziemlich in die Länge gezogenen Blätter. Meine Genfer und Vrankenhäuser Exemplare sind noch in Blüthe; ein anderes aus dem Erfurter Garten (als Th. majus) welches offenbar hieher gehört, bat nach oben zugespitzte mit langer pfriemenförmiger Narbe gehkrönte Früchte. Ich sammicte dieses auf fruchtbarem Boden in dichtem Gebüsche «n " Bergabbängen, Von Th. medium Jacg. besitze ich noch kein Exemplar, doch scheiat es dem vorigen sehr nab® verwandt. Durch die keilförmigen Blätter dem Th. nulans sehr nahe stebt auch eine früber im ee ya nnn 557 Erfurter Garten als Th. speciesum gebaute Pflen- ze, wahrscheinlich des Th. concinnum Willd,, wel» ches von Th. nulane durch die meist fünflappigen Endblättchen und die kürzera stumpfera Lsppen abzuweichen scheint. Soviel gegenwärtig über diese Pflanzen; dafs ein ähnliches Verhältaifs auch bei den mit Th. Ravum verwandten obwalte, ist mir nicht an. wshrscheinlich, doch konnte ich diese nicht un- ter so günstigen Umständen beobachten und be- sitze sis nicht in, se zahlreichen und vollständi. gen Exemplaren. Vielleicht erhalte ich aber spä- ter Gelegenheit auch über diese etwas zu sagem. Die Resultate meiner Untersuchungen bestätigen vollständig Gaudins oben erwähnten Ausspruch. Mit strenger Folgerichtigkeit lalsen sich diesa Pilenzen nicht anf Arten zurüchführen, denn mit demselben Rechte kann man sie oft zu einer als zur andern Art legen, nachdem man mehr Ge- wicht auf das eine oder auf das andere Merkmal legt, Aber welches man auch zum Grunde lege, immer werden in einem oder dem andern Be. zuge ungleichartige Pflanzen zusammen kommen. Daher erhält man auch nicht selten unter demsel- ben Namen verschiedene Pflanzen und unter ver- schiedenem dieselben, Dafs auch meine Ausein- andersetzung nichts weniger als folgerecht ist, . sehe ich leider sehr wohl ein; ich befolgte dabei aber. möglichst Candolle's jetzt wohl ziemlich allgemein befolgte Bearbeitung dieser Gattung. "558 Wenn num möglichst genaue Kenniniis der ıPflansen nach allen Seiten und nicht das leichtere Auffinden derselben im Systeme — was aber wohl sothwendige Folge des ersten ist — der End- zweck der Wissenschaft seyn mufs, so glaube ich in diesem Versuche einen kleinen Beitrag dazu geliefert zu haben. Gern nehme ich aber jede Belebruong und Aı{klärung en, und sehr willkom- men wird es mir seyn, wenn ich von mebrern Seiten vollständige und gut erhaltene Exemplare von recht vielen Arten aus dieser Gattung mit ausgebildeten Früchten oder reife Samen erhal- ten kann, um mich auch durch die Kultur von der Wahrheit oder dem Irrthume meiner Ansicht überzeugen und die Resultate meiner weitern Be- - obschtungen mittbeilen zu können. Leider ist es mir jetzt nicht mehr möglich, Samen von Jen ver- schiedenen bei Frankenhausen rorkammenden For- men zu sammeln und früher dort gesammelte ha- ben mir leider nicht geleimt, Zur Entschädigung durch andere Pilanzen bin ich recht gern erbötig. Um bei der Aussaat ein möglichst entscheidendes Besultet zu erhalten, scheint es mir noıhwendig, wenn man verschieden gestaltete Samen von er ner Pflanze sammelt, diese gesondert auszusäen und von jeder eine kleine Parıhie zurück zu be- halten, damit man sie mit den von der Aus saat erhaltenen Seamen vergleichen kann. Ich werde dieses Verfahren wenigstens yon jetst a0 befoigen, 559 H Kürzere Bemerkungen. ı. Ueber die Abstammung der officinellen Ja- lappawurzel herrschten bekanntlich schon sehr verschiedene Meinungen. Anfangs hielt man Afi- rabilis Jalappa oder M. longiflora, dann auch M, dichotoma für die Mutterpflanze. Erst als Hou- stoun Wurzeln sammt der Pflanze aus Neuspa- nien nach Europa gebracht hatte, erkannten Mil. ler und Jussieu darin einen Convolvouls, wel. chen Linne als €, Jalappa in sein System auf. nahm, und der dann später auch die Namen Ipo- masa Jalappa Pursh, und I. macrorrhiza Mx. erhielt, Eine vorzüglich gute und nach lebenden Exem. plaren des botanischen Gartens zu Bonn gefertig- te Abbildung desselben findet sich in der Düssel- dorf. Samml, officin, Pflanz, Lief. VII, Taf, 7 und 8 Hr, Dr. Schiede fand jedoch in der “ kalten Region der mexikanischen Anden, in den Wäldern bei Chiconguiaco und bei San Salvador, am östlichen Abhange des Cofre de Perote, noch eioe Art, welche gleichfalls Jalappa liefert, und weiche Hr. Prof, Wenderoth als Convolvulus Purga folgendermafsen charaterisirt: C. foliis cor- datis integerrimis acuminatis utrinque glabris, pe- dunculis uni-bifloris, tubo corollae subeylindrieo calycem duplo superante, limbo plano Slobo, genitalibus longioribus %. Uebrigens ist es nicht unwahrscheinlich, dafs auch obengenannte Mirabi- lis- Arten Öfters ale Jalappawursel in den Handel gebracht werden, 3 560 . In DeC. Prodromus (1V. 636) wird Jaleriana. intermedia Sternberg et Hoppe, die in den Denk- schriften der bot. G. 1818. S. 8g beschrieben worden ist, als eine rundblättrige Varietät zu P. montana gezogen. Sie gehört aber eher zu P. tripteris als zu monlana, wie aus den herzförmigen Wurzeiblättern erhellet, und ist ganz gewils mit W. internedia Vahl., die der Verf. unter Nr. 40 aufführt, dieselbe Pflanze. Die Frege ob es eine Bastardpflanze oder eine Varietät von F. monfana und tripteris sey, möchten wir dahin beantworten dafs es blofs eine varietas inregrifolis der Y. trip- teris sey, wie solche Blätterabänderungen auch bei andern Pflanzen, besonders den Compositis häufig vorkommen. YVenn jedoch andere Botaniler ge neigt sind, auch Yaleriana montana und tripteris selbst zu vereinigen, so mülsen wir sie auf dis Organisation der Blätter aufmerksam machen, di® die gröfste Verschiedenheit zeigt, und die doch wohl bei Bestimmung von Arten ein sicheres Mo« ment darbieten dürfte. 3. Gaudin bemerkt in Fl. helv. IV. 5, 331 hei Arabis stricta Huds. dafs die in Sturm Deutschl Flora abgebildeten Schoten dieser Pflanze zu kur wären. Indessen würden sich bei genauer Ver- gleichung der Abbildung mit der Schweizerpflanze wohl noch mehr Verschiedenheiten ergeben habeN- Sollte übrigens die Bemerkung in St. er Hochst, Enum,, dafs die Siebersche Pflanze dieses Na mens vom Schneeberge in Oesterreich nichts an- ders als A. hirsuta sey, richtig seyn, so mülste si® für Deutschlands Flora gestrichen werden. | Allgemeine botanische Zeitung, { Neo, 33. ) — . Original-Abhandlungen. Characteristik und Verwandtschaft der Braya alpina Sterrb,. et Hopp. ; dargethan von Hrn. Dr, Alex. Braun in Carleruhbe, (Hiezu die Kupfertafel Nr. 11) Vorwerk Ossteieh Robert Brown, Hooker und Gay schon vor mehreren Jahren auf die durch die Lage der Cotyledonen bedingte Verwandt. schaft der Gattung Brays mit den Sisymbreen aufmerksam gemacht haben (vgl. Flor. oder bot, Zeit. ı8arY. B.L p. 241.), so schien es uns doch sicht unzwechmälsig, die Untersuchung dieser, ‚schon dureh ihren Namen ehrwürdigen Pflanze ‘aufs Neue von einem genauen Beobachter auf- gevommen, und ihre Stellung im Systeme ausser allen Zweifel gesetzt gu sehen. Inniger noch er- griff uns dieser Gedanke, als wir Vergangenes Jahr, behufs der Einsammlung dieses niedlichen Pllänzchens fürReichenbachs Flora germanica exsiccata, eine Nacht auf der Gamsgrube zubrach- tan, und Gelegenheit hatten, dasselhe in allen Le- bensstadien zu beobachten nnd einzusammeln. Von der Reise zurückgekehrt ersuchten wir de- her unsern scherfsichtigen Freund, Hrn. Dr. Als: Flora 1851. ZXXUT, Nn L) 562 xander Braun in Carisruhe ,: sich der von uns nschtes Untersuchung gu untersieken, und batten die Freude, von ihm die nachstehende, durch treffliche Abbildungen erläuterte, Aufklä- rung zu erbalten, die wir unsern Lesern um weniger vorenthalten zu dürfen glauben, als ne. zugleich über mehrere andere Crucileren nie ge- shntes Licht verbreitet. Die Redscuon. * “ “ Die Cotyledonen der Braya alpina sind al- lerdings, wie Rob. Brown in der Anmerkong za der von ihn aufgestellten Gattung Platypelalum angiebt, wie sie hierauf Hocker in der Exot- Flora beschreibt und abbildet, und wie diefe G+J mach Untersuchung von 47 Samen. bezeugt, be ständig mit ihrer Fläche dem Stengelchen auflie- gend (incumbentes) und zwar gewöhnlich gans borizentsl, seltener etwas schief aufliegend, wie die beiden Darohschnitte (fig. 9 und 10.) auf. der anliegenden Hopfertafel neigen. Der Reichtbus an reifen Bsmen dieser Pflanze, den ich Ihrer Güte vordanke, bat mich in den Stand gesetzt: mich von dar Beständigkeit der angegebenen Lage der Cotyledonen völlig eu überzeugen, Die Stelle, welche DeCandolle im Syst® za naturale der Braya auweist, kann daher nicht dis richtige seyn; ea mals vielmehr in Folge der dort zur Untersbtkeilung der natürlichen Ordnung der Crueiferen angewandten Methode, nach wc! cher das haupteächlichste Gewicht auf die Art und Weise der Krümmung des Keimlings gelegt wird, die Braya aus der Abtheilung der Pleuro- sbizae Cbesser Pleurotropas ji. e. der Üruciferen mit seitlich zusammengebogenem Heimling, so ‚dafs der Rand der Cotyledonen am Stengelchen anliegt‘) in die der Notorhizae (besser Notoiropae x e, der Cruciferen mit rücklings umgebogenem Keimling, ao dafs die Cotyledonen mir der Fläche dem Stengelchen aufliegen) und zwar unter die Notorhizas siliguosae, DeCandollen Sisymhrese, verwiesen werden. ‘So heterogen auch dem er- sten Anschein nach Braya zwischen Alliaria, $i- aymbrium und Erysimum, der niedliche Alpenbe- wohner zwischen den trivialsten Kräutern des ebenen Landes sich ausnehmen mag, so stimmt sie doch in allen Characteren der Frucht und des Samens erstaunlich mit den genannten Gattungen, besonders mit Sisyınbrium selbst, überein. Caty- ledones incumbentes, semina ovala, siligua sessilis teretiuscula, siylus brevis erassus sligmale emargi- nato sind Charsctere, welche Brayg mit Sisym- brium gemein hat. In der äusseren Gestalt, Gröfse und Farbe der Samen zeigt Braya alping die gröfste Achnlichkeit mit einigen Sisymbrien, namentlich mit Sisymbr. Irio; der Durchschnit des Samens gewährt ganz dieselbe Ansicht wie der von Sisymbr. polyceratium, & auch die Berip- pung der Elappen folgt bei diesen beiden Pllan- zen ganz demselben Typus; in der Bildung des Griffels und der Narbe stiomt sie wit Siymbrium Nn?2 56% supinum so sehr überein, dafs eine Abbildung dieser Theile von der einen Pflanze auch für die - andere. gelten könnte. Auch die (wiewohl etwas ineinander greifend-) zweireibigen Samen der Braya können nicht als unterscheidend betrachtet wer- den, da solche auch mehreren Sisymbrien, z. B. dem Sisymbrium pinnalifidum und Loeselii zukom- men. — Die unbedeutenden Säckchen, welche die seitlichen Helchblätter der Braya bilden, der kurze Nagel der breiten Biumenblätter, die röth- liche Färbung dieser, die kurzen Änıheren und die kurze Schote sind sämmtlich Eigenheiten, weiche allein eine Gattung noch nicht zu recht- fertigen vermögen. Und doch mufs man geste- ben, dafs das eigenthömliche Ansehen der Brayo und ihr von dem der Sisymbrien so weit abste- bender Wohnort so geneigt macht, ibr das Recht als besondere Gattung zu bestehen, das ihr in der Natur zuzukommen scheint, auch im System zuzuerkennen, und die Noth der wissenschaftli- chen Begründung dieses Rechts blofs einem Man- gel an Beobachtung zuzuschreiben, Durch dieses Gefühl geleitet ist es mir wirk- lich gelangen einer Eigenschaft der Braya auf die Spur zu kommen, durch welche sie sich von Si- symbrium wesentlich unterscheidet, Es mag zwar gewagt erscheinen in Charscteren der Art, we ich jetzt welche zur schärferen Unterscheidung der Gattungen der Sisymbreen vorschlagen werde, wirklich noch Gattungscharactere anzuerkennen; . 565 doch kann ich mich bei ihrer Anwendung auf ei- nen grolsen Vorgänger berufen, Rob. Brown hat zuerst bei Untersuchung der Cruciferen die Bildung der Scheidewand genauer berücksichtigt und betrachtet sie als eine nene Quelle von Kenn- seichen zur Unterscheidung der Gattungen. Er spricht aus, dafs er selbst in der Gestalt der Ma- schen, in die die Lamellen der Scheidewand ab- getheilt sind, bei wirklich natürlichen Gstiungen Vebereinstimmung erwarte, Vielfältige Beobach- tungen haben ihm ein ‚solches Vertrauen auf die Kleinsten und lefzten Charsctere, in denen ein wesentlicher Unterschied sich aussprechen kann, eingellöfst. Bei den Sisymbreen scheint sich das Wort des englischen Botanikers zu bewähren, Doch bevor ich hievon noch einiges Nähere be. richte, will ich noch ein Wort über die näher liegenden Unterscheidungsmerkmale der Gattun- gen dieser Gruppe vorausschicken. Sie scheinen mir hauptsächlich in der Bil- dung des Stigmas gefunden zu werden. Bei di. liaria ist das Stigma ein rundes, scheibenförmiges Knöpfchen, Ich möchte wegen dieser Eigenschaft noch Sisymbrium nitidum Zea zu dieser Gattung rechnen. Bei Sisymbrium zeigt das Stigma eins schwache Bucht, welche 2 kurze abstehende Lap- pen tremnt. Ebenso bei Braya. Lepiocarpaea gehört auch hieher, Ich finde keinen Grund das von DeCandolle unter diesem Namen aufge- führte und unter die Arabideen gebrachte Sisym- > 566 brium Lodsehi von: der Gettung: der es früher einverleibt war, zu. trennen, denn Cotyledones ob- lique accambentes finden sich, wenn auch nicht in so hohem Grad, bei den meisten anderen Si- srmbrien wigder. Auch Erysimum und Coringia stimmen in der Bildung der Narbe mit Siuym- brium überein, nur ist bei ersterem die Bucht et- was tiefer; beide unterscheiden sich aber durch die Akantige Fracht, ein Merkmal, auf das ich übrigens wenig Gewicht legen müchte, Bei He- peris ist die Bucht des grofsen Stigmas sehr tief, die Lappen sind aufrecht und aneinander gelegt Malcolmia stimmt mit Hesperis überein, nur sind die Lappen des Stigınas sehr schmal, fest anein- ander gelegt und das kleine Btigma sitzt auf ei- nem starken, kogelfürmigen und sehr sugespits- ten Stylos. — Nach der Bildung des Stigmat müßsten alao Sisymbrium und Braya, Erysimum und Coringia vereinigt werden. Es unterscheidet sich aber Coringia (von welcher Gattung jedoch Brassica alpins auszuschlielsen ist) durch die M«- schen der Scheidewand, welche in die Quere er- itrecht sind, von Erysimum, bei welchem die Ms schen der Längenerstrechung des Dissepiments parsliel sind. Auf eine ähnliche Weise unter- scheidet sich ayn Braya von Sisymbrium, Bei Sioymbrium sieht man die Scheidewand wie hei Erysimum in Läogsmaschen abgetheilt, .die jedoch "häufig, besonders in der Nähe der samentragen- den Leiste, mehr oder weniger hin - und berg® 507 Lugen (feruosae) sind; die Scheidewand ron Braya dagegen zeigt schräge, von beiden Seiten conrargirende, in der Mitte aber aufgerichtete, nicht gewundens und groppenweiss susammenbal.- tende Maschen, und unterscheidet sich dadurch eben sowohl von Coringia als von Erysimum und den wahren Sisymhbrien. Ich sage „von den wahren Sisymbrien‘“ weil ich glaube,‘ dals dieser Gattung, so wie sie jetzt bssteht, noch eine Krisis bevorsteht, Als ansruschsidende Arten führe ich namentlich Sis. paanenium und Sis. glaucum Sie- ber an. Jedes dieser beiden bilder bestimmt eine eigene Gattung. Ersteres ist nicht nur durch die. -Siligna tetragona von Sisymbrium verschieden, sondern hauptsächlich durch die kleinen, von der Hauptscheidewand seitlich ausgehenden und die ‚Klappen erreichenden Querwändchen, durch wel. che die einzelnen Samen von einander abgeo- schlossen werden, so wie durch die verworrenen Maschen der trüben Scheidewand ausgezeichnet ; es hat wahrscheinlich einen Gattungsverwandten an Sisymbrium septulatum DC. Heizteres, das Sisymbr. glaucum, von Sieber auf der Insel Candia gesammelt, entfernt sich durch die eigen- thümliche Bildung der Frucht noch weiter von den ührigen Gliedern der Gruppe der Sisymbreen. Die Frucht dieser ausgezeichneten Pflanze ist eine kurze, wenigsamige Schote mit gewölbten, am obern Rande sehr verdickten Hlappen und ei- nem eilanzeitförmigen, flach zusammengedrückten ' "568 ünd dadarch sschoeidigen, die Schote an Breite übertreffeadeh und in einen fedenförmigen Grif- fel mit Kleiner ausgerandeter Narbe zugespitzten Schnabel, der einen einzigen hängenden Samen einschliefst tind sich zur Zeit der Fruchtreife ton dem unteren klsppeobildenden Theil der Frucht abgliedert und völlig trennt. Dadurch steht diese Pflanze in ihrer Abtheilung schwankend zwi: schen Siliquosis und Lomentaceis, beide verknü- pfend und auf einen Theil der letzteren Licht werfend. Das Dissepiment der Schote, das auch ih der Höhle des Schnabels wieder gefunden wird, zeigt sehr kurze Quermaschen. Doch ich will mich nicht weiter in Abschweifungen einlafsen und füge hun tur noch eine Bemerkung über Brayä &ipina bei, An den Yon Ihnen erhaltenen Eremplaren sehe ich, dafs dieses Pflänzchen In der Länge der Schöten sehr abändert, wie die beiden auf der Abbildung aub Fig. 5 a. 6 neben einander gestellten Klappen zeigen. Sie steht dadurch auf der Neige von den Siliguosis zu den Siliculosis Latiseptis, und man dürfte daher auch unter den letzteren nach ihren Verwandten #t- chen. Es findet sich aber unter diesen mit auf- liegenden Cotylädonen nur Platypetalum Reb. Br: mit der si8 sich vergleichen lielse, eine Gattung teren Verschledenheit von Brayd mir allerdings noch zweifelhaft scheint, wenn ich an das schwat- kende der Gränze ewischen Schotw und Schöt- vhen denke, Es wäre merkwürdig, wenn wie zur . 569 ° Yolkia niealie der Glochnergegend, so such zur Braya alpina der einzige Gattungsrerwandie auf der Melrilie's Insel gefunden würde. * . “ "Erklärung der Hupfartafel ı Fig. ı. Braya alpina in nstürlicher Grölse, mit Blürben und Schoten, \ — 23, Zwei Blumenblätter, nebst den Befruch- tungsorganen, — 3. Eine reife Frucht vom Häcken gesehen, 4, Eins solche von der Schneide. — 5, Eine abgelöste und verbileichte Hiappe, welche die Berippung zeigt, -— 5 Die Klappe einer kürzeren Schote, 7. Die obere Hälfte einer Frucht mit abge- lösten Klappen die Lage der Samen zeigend. u 8, Ein reifer Same mit durchscheinendem Keimling. -— 9, Ein durchschnittener Same; zeigt, .wia diefs zuweilen vorkommt, etwas schief auf- liegende Cotyledonen. 10. Ein eben solcher mit gerade aufliegen- den Cotyledonen. U Correspondenz (Fortgesetzte Nachrichten über Bastardgewächse.) Für die Flora theile ich Ihnen nun auch noch ein summarisches Verzeichnifs meiner im vorigeg Jahr angestellten Versuche mit, woraus Sie er- sehen werden, dafs ich meine Zeit möglichst zu benutzen gestrebt habe (denn, wenn man sich den 6oen nähert, so hat man nöthig mit seiner 570 Lebens Lampe se .haushälierisch ale immer mög- lich umzugehen). Meine Versuche dehntes sich auf folgende‘ Gattungen aus?! "Agrostemma 3 Art. a3 Beir. | Lychnis 3 Art. «3 Belr. Anagallie 2 = 09 — | Malva „u ho Aqiilgia — 4—)|Mitäiola 2 — 1 — Cusubalus 3 13 — | Mirabilie Fe 5 Diontkius 15 — 164 — | Neootiana 8 — di — Dizitalis 329 — | Nigella 2 m 11m Eruca Im |Omtra 7 —-89-— Galeopis 2 — 8 — | Silene En 7 Ze Hellborus 2 — 31 — |! Sinapie Gr Lathyrus 2 mg | Veronica 3 Io Lobelia » — 22 — | Werbasum 13 — 8 — Diefs giebt eine Anzahl von 1193 Befruchtun- gen, welche jedoch nur eine Erndte von 378 Num- mern von Samen gaban, welche dieses Frühjsbr wieder ausgesäot werden sollen, woron freilich such noch mehrere als taub erfunden werden dürften, besonders aus den Gattungen Anagalli Cucubalus, Eruca, Geleopsis, Helleborus, Lathyrus Nigella, Silene und Feronica, deren Befruchtun- gen gröfsteniheils entschieden erfolglos waren. Die Castration bei Anagallis und Feronica ist äuf- serst schwierig und die Befruchtung der Ovarien besonders bei Anagallis purpurea, and Veronica agresiis und nummularisefolia bis jetzt unwirksam geblieben, Die Gattung Sinapis hat die Erfolge nicht geliefert, die ich davon erwartet hatte, ob- gleich die Behandlung der Blumen nicht unter die schwierigsten gehört; es sind nur sehr wenig® Kr 571 Samen: erhalten worden. In dem Laufe dieses Sommers werde ich noch andere Gattungen die- ser Familie der Untersuchung unterwerfen. Die "Behauptung von Sageret, eine fruchtbare Ver- bindung zwischen Brassica und Raphanus bewirkt zu haben, scheint mir — nach meinen bisherigen Erfahrungen zu schliefsen — höchst zweifelhaft zu seyn; doch werde ich in diesem Sommer such diese beiden Gattungen gegen einander prüfen. Ergiebiger als die vorigen waren die Samen der Gattungen -Agröstemme, Aquilegie, Dianthus, Lo- belia, Lychnis, Matthisla, Nicotiana wnd vor allen Ferbascum, welches mir allein 200 Nummern rei- fer Samen lieferte; ich werde demnach in diesem Sommer eine reichere Flor von Bastardpllanzen sehen als je zuvor. Diese Arbeiten haben man- che Beschwerde, ich würde aber mit viel weni« ger Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und meins _ Beobachtungen über noch mehr Familien ausdeh- nen können, als his jetzt geschehen konnte, wenn ich Gelegenheit hätte über einen botanischen Gar- ten zu disponiren, wo ich obne Zeitrersäumnils sogleich Individuen und Pflanzen mir wählen könn- te, welche dem Zweck angemessen wären; in mei- ner isolirten Lage mufs ich mir aber alles selbst schaffen, und mich glücklich schätzen, dafs ich von achtbaren Freunden mit Samen zu meinen Pflanzungen von Zeit zu Zeit versehen werde. Diesen letzten Sommer (1830) baben ferner in meinem Garten folgende Bastarde geblüht : 5772 \ Ayuilagia afropurpureo - - canadensis. _ vulgaris. = canadensi - alropurpurea, ge pn vulgaris. Dianthus Armeria - deltoider, caesio- arenarius Piegm. — chinensi- barbatus roseus. — De — rube Tr man [ del tor des. Po u superbus. Digitalis lanato - ochroleuca. ochrolauco - laevigata. Zychnis dioica albo - rubra. ‚Nicoliana paniculalo - rustica *. ®) -— paniculalorustico - paniculala ®. — zustico- paniculata. Pisum salivum Juteo - macrospermum, won De u uiride, er be viridi - luteum, Du u — IBACTOIPEIMUM, wur vn RaNnum. Piss -Ficia Pisum salivum viride, Verbascum cuspidato - elongalum gener. Il: Wiegm. m elongato-cuspidatum gen. Ilfix Wiegm. — elongalo-macranthum gener. III» Wgm. nn *, Zur Abkürzung ist hisrunter N. paniculato - rustico = 11826) rustico— (1817) rustico — (1828) rustica — (1829) oder im vierten aufsteigenden Grade nach Korlreu- ter zu verstehen ; so wie hei der darauf folgendeu Art Nicotiana panıculato -rustica (1826) -— paniculate {1827} — paniculate (1828) — pariculara (1839). 575 Verbascum Lychnit. albo - pyramidatum, u u Hrapsiforme, — nigro - Lychn. album. un Juleum. — Thapsus. — thapsiforme. — jyramidato - Lychn. album. nn u nigrum. un u thapsiforme. pn u Thapsus, — ‚Thapo -nigrum, —— pyramidatum, — thapsiforini - nigrum. In Rücksicht der Schönheit zeichneten sich vorzüglich aus: der Dianihus chinensi - superbus und das Ferbascum pyramidato - thapsiforme, er- sterer durch die Schönheit der Zeichnung der Blumenblätter, und das zweite durch die Gröfse der Blumen, welche 27 Pariser Linien im Durch- me:ser hatten. Sie erhalten hiebei einige Exem- plare dieser Hybriden für das Herbarium; ob mir gleich die Befrachtungsversuche im vorigen Jahr, wenig Musse übrig liefsen, Ioubletten einzulegen, s0 habe ich doch einige der interessantesten ge- sammelt, um Freunden dieses Fachs gegen Tausch solche ‘anbieten zu können, Fruchibar erwiesen sich die Aquilegien, alle hier aufgezählte Pisum- Arten, “die drei angeführ- ten Nicotianen, Lychnis dioica albo-rubra, diese in ungeschwächtenm Grade; Dianihus cassio - aranar Pr 574 rius, chinensi- Barbatus, chinensi - superbus, Armeria- deltoides, Kerbascum Lychnitis albo - ppramidatum, pyramidato - ihapsiforme, thapsiformi - nigrum, diese sieben letzten sind es in einem sehr geringen Grade ; slle übrigen hybriden Wolikraut- Arten sind total unfruchtbar, so dafs ich die Veber- zengung erhalten habe, dafs die Wiegmann- schen Bastarde Ferbawum cuspidato - elongatum, elongato - cuspidatum und elongato - macranthum von keinen reinen Arten ihre Entstehung erbalten haben. Veberdiefs habe ich auch noch die son- derbare Erscheinung beobschtet, dafs aus dem Sa men erzogene Exemplare des Yerbascum (nem rosum) phlomoides, macranthum, nigrum, pyrami- datum, cuspidatum und phoeniceum sich von bei- den Seiten völlig steril bewiesen haben, Doch hierüber ein anderesmal ein Mehreres, Weiters habe ich mir alle mögliche Mühe gegeben von noch andern Yerbascum - Arten als denen, mit welchen ich schon Versuche angestellt babe, nämlich von Perbascum Blattaria fl. albo et Juteo, blaitarioides (virgatum et viseidulum). Zyehnitis fi. albo et lateo, macranthum, nigrum phlomoides (nemorosum), phoeniceum, pyramida- dum, Thapsus, thapsiforme, thapsiforme cuspidatum: austriacum, mir zu verschaffen, war aber nicht so glücklich, diesen noch weitere Arten beifüge? zu können, was mir höchst wünschenswerth g°- wesen wäre; aber freilich wire mir nur mit enl- schiedenen Arten gedient, welche allein ein reine® 575 Mesaltat liefern können. Er ist von gröfser Wich. tigkeit, vorerst wo möglich Eine ganze Galtung auf diesem Wege der hybriden Befruchtung durchzuführen, um über die Affnitäten der Ar. ten unter sich noch mehr Aufklärung zu erhal. ten; weil es jetzt schon mehr als wahrscheinlich ist, dafs die natürliche Affinität des Arten un- ter sich (d, i. die geschlechtliche, sexuelle) eine ganz andere ist als die systemmiische, d. i. ‚die im Habitus, Folistar eto. sichtbare. Ehen so werig Konnte ich mir bis jeist such. Samen: vom Cuc - balus. pilosus Willd. verschaffen, welcher mir von sben so grofsem Interesse wäre. Von den Gat- tungen Dianthus, Nicotiana und Oenoihera habe ich schon eine ordentliche Anzahl Arten zusammen gebracht, freilich fehlt mir auch bier noch sehr Vieles zu einiger Vollständigkeit. Veberhaupt ist für solche umfassende Untersuchungen ein Men- schenleben fast ein zu kleiner Zeitraum, um etwas Grolses und Vollständiges liefern zu kön. ‚nen; zumal wenn —— wie bei mir-— erst nach den boger Jahren begonnen wird: es ist daber höchlich zu bedauern, dafs sich Kölreuter mehr und fast allein auf die Konstatirung des Faetums der Bastard . Befruchtung beschränkt bat, und in seinen späteren Jahren ganz von der weiteren Verfolgung dieser interessanten Un- tersuchungen abgekommen zu seyn scheint, Höl- reuter hatte sich 20 volle Jahre und die ganze Zeit seiner jugendlichen Hräfte von 759 bis zu 526 Anfang der ı7Boger Jahre diesem Geschäfte ge- widmet; als Vorsteher eines botanischen Gar- tens mochte ibm auch Vieles erleichtert worden seyu, was obna diesen Vortheil manches Flinder- »ils and Zeitrersplitterung zur Folge hat, wie ich aus meiner eigenen Erfabrung weils, Damit Sie an wirklichen bybriden Pflanzen selbst auch Beobachtangen machen können, übersende ich Ihnen einige von den höchst wenigen dersel- ben, welche fruchtbar sind, und keimfähige $.- men in dem letzten Jahr (1830) getragen haben. Sie werden dann selbst ein Ustheil über die Fruchtbarkeit wahrer Hybriden za fällen im Stan- de seyn, und ohne Zweifel auch finden, dafs ibr unregelmäfäger und unvollkommener Pollen so wie die Sterilität derselben immer noch as das vorherrschendste Criterium der Hybridität zu betrachten seyn möchte; und dafs, wenn die Ab kunft dieser Geschöpfe nicht im Voraus bekannt ist, aus der Gestelt und den Üharacteren der- selben die Abstammung nicht mit völliger G®- wilskeit zu bestimmen ist, am allerwenigsten ohn® diese Vorkenntnifs die mätterliche oder väter- liche mit völliger Gewilcheit anzugeben sey, was also überhsupt von den in der freyen Na tar entstandenen und von Koch aufgenommene? Hybriden Wallroths nud anderer zu halter seyn dürfte, Calw im März .183,. Dr. Gärtner Allgemeine : botanische Zeitung. ( Nro. 34. ) J I. Original-Abhandlungen. Berichtigungen zur Disputatio de Cinnamomo in den Amoenilates botanicae Bonnenses von C. G. und Th. Fun L. Nees von Esenbeck 1353; mitgetheilt von Herrn Präsidenien Nees von Esenbeck in Breslau. Die reiche Sammlung ostindischer Laurinen, welche ich durch. die Güte: meines verehrten Freun- des, Herrn De: Wiallich, zur Bearbeitung einer Monograpbie dieses Theils der ostindischen Flora erhalten habe, setzte mich in den Stand, die oben genannte, von mir und meinem Bruder gemeinschaft. lich bearbeitete Schrift „über den Zimmt und des- sen Mutierpflanze” von einem neuen richtigeren Ge- sichtspuncle aus zu beurtheilen und, wie ich glaube, vollstäudig zu berichtigen, Ich will hier die Resultate dieser Prüfung in kurzen Sätzen zusammenstellen. $. ı. Bei der Bearbeitung jener Schrift hatten wir uns folgende Aufgabe gestellt: a) Eine, aus den Quellen geschöpfte kritische Zusammenstellung der Nachrichten, welche uns die Alten, bis auf Linne, liber dieses geschätzte Gewürs hiuterlafsen haben. Resultat: Die Alten unterschieden bis auf Amatus Lusitanns und Fuchsius Cinna- momum und Cassia nicht sowöhl als Productä Flora 1851. XXXIV, Oo 876 verschiedeney Pflanzen, als vielmehr io Hinsicht der Form, fe nachdem der Zimmt als abgeschälte Rinde oder mit dem Zweige verbunden vorkam-. b) Feststellung der Pflanten, welche Lione, mach den von ihm benutzten Quellen und seinen eig- nen Angaben unter Laurus Cinnamomum und L. Cassia verstanden wifsen wollte Resultat: Aus Original-Exemplaren und Citaten gehe hervor, dafs Liane unter L. Cinnamomum diejenige Art verstand, welche auf Ceylon wächst und von den ersten Berichterstattern über die Zimmtcultur auf Ceylon mit dem Namen Rasse Cu- rundu bezeichnet wird. Diese Art wachse nicht wild auf dem Indischen Festlande. Sie ist die Car sie cinnamomea sive Canella zeylanica Herm. Lugd. bat, und das Cinnamomum folüs latis fru- giferum Burm. Thes, zeyl, Laurus Cassis wachse nicht auf Ceylon, so® dern auf dem Festlande. Zu ibr gehöre nach dem Ciat und Vaterlande die Karua des Hort. Malab 1. 1.57. Aber das Citat: Cinnamomum perpe tuo florensete, Burm. zeyl, t. 23., mit allen dara0- bängenden Irsthümern, gehöre nicht zu L, Cassia Linn., soudero bilde eine eigene Species, die wir Laurus Burmanni nanaten. e) Zurückführung der damals in den Gärten entstandenen Verwechselung der Namen L. Cinna momum und L. Cassia auf ihre frühere Bedeutung: Resultat: Zwei Bäume von reichem Ziamtgt schuiacke werden in den botanischen Gärten $" pflegt: der eine, niedriger, glattrindig, mit brei. tern, kürseren, nach Nelken schmeckenden Blät. tern, Laurus Cassia der damaligen Gärten-Kata. loge und des Bot, Mag. N. 1636, ist Laurus Cin- namemum Linn,.; der andere, höher, mitfein- und steilhaarigen jüngern Assten und längern, verhält. nifsmäßsig schmältren, stark nach Ziamt schme. ckeuden Blättern, Laurus Cinnamomum Andr, Repos. t. 596, ist Laurus Casıia Linn. 3) Beleuchtung der: von Hrn, Marıhal im den Annals of Philosophy, Oct, 1817 aufgestellten Behaupfung: dafs-sller Zimmf von einer und der. seibei Species stamine, und dafs auch das Cinnameo= mum perpetuo florens Burm. zeyl, t. 28. zu der. selben gehöre. Resultat: Es gibt mehrere Mutterpflanzen des Ziramis und Hrn Marshals Ansichten sind in vieler Hinsicht unrichtig. e) Unterscheidung und Ableitung der drei be- kanntesten Zimmtsorten, $. 68. Resultat: Der dünne oder Ceylon’sche Zimmt komme von Laurus Cinamomum, Linn.; der et, was dickere, sogenannte Indische oder Chinesische Zimmt komme von Laurus Cassia Linn; eine dritte, dicke, weniger gerollie Sorte, Canelle mais te der Droguisten, sey die Riade älterer Acste, $. 2. Diese Resultate unsrer hier ausgerogenen Schrift sind zum Theil richtig, zum Theil falsch, wie sich zeigen wird. $. 3. Laurus Cinnamomum Linn, ist äije O0Oo3 880 nige Pllaose, welche ich in der Bearbeitung der ostindischen Laurinen als Cinnamomum zeylani- cum beschrieben habe. Ich definire sie: C- ramis tubtelragonis glabris, foliis ovatis ova- tove-oblongis in scumen obtusum productis Irioer- viis triplinerviisve subtus reticulatis glabris, superi- oribus minoribus, paniculis axillaribus terınioali- busque pedunculatis (i. e- non a basi divisis), fo- zibus cano-sericeis, laciniis oblongis wedio deciduis- Varietates: %#. Foliis subcordatis ovatis acumine obtuso: ‚ Cinnamomum zeylanicum var. &. Blume Bydrag. p- 569. Laurus Cinnamomum f. N.ab E. Frr. Disp mit 2.61% Pf. Foliis ovatis vel ovato-oblongis obtusis aut hrevissime oblusissimeque euspidatis; * Corlice cinnamoemum olente: Cinnamomum zeylanicum Blume Bydr. P 568. Er. N, ab E. Handb. d. med. pharm Bot. II. pı 420. Laurus Cinnsmomum N, ab E. Frr. Disp Päd.» f. A. cum omnibus syuonymis Persea Cinnamomum Link Haodh. I. p- 59% Spr. S5. V. II. p. 367. #* Corlice inodoro et insipido nullis omninO notis specificis differens. y. Foliis oblongis aut ellipticis apice longius Ab tenuatis basi acutis: 581 Laurus Casıia Hamilton in Lian. Trans: act. XUI. 2. p. 555, Laurus Cassia Lino, Mat. med.p. 64. Sp. pl. 1. pay. 369. Syst Nat. ed Hal.a. 1760. p, 101% Sp. pl ed. Willd u. LO 2 377% * ‚ baurus Cinnamomum $ angustifolia Roxb. _ Hort. Calc. p- 30. Zaurus rigida Wallr. Catalog. N. 2570. Cinnamomum Bezeius Laren: Burm. Zerh p- 63. & ad. Karua ‚Ehsede. H. Malab, I. 2.107. £- 57. et eorum omnium, qui ex hoc fonte hauserunt. Die Varietäten « und 8 kommen, aufserhalb Ceylon wenigstens, nur ceultivirt vor. Nach den mir vor Augen liegenden Exemplaren wird dieser Zimmibaum selbst in Ostlindien häufig wit andern, in Gärten angepflanzten in- und ausheimischen Ar- ten verwechselt; ich sah ihn nicht blofs als Lau« rus Cinnamomum aus dem bot, Garten zu Cal- cutta, sondern auch unter den verschiedenen Na- men: Laurus nitida (im Heyne'schen Herbarium) und Zaurus Malabathrum (im Wallich’schen Herbarium, die obige Pllanze des Ha milton’schen Herbarii, ) Die Var. 6** insipida ist besonders merk- würdig, weil ihr, bei der höchsten Uebereinstim- mung aller Charactere, der Geruch und der Geschmack des Zimmtes gänzlich fehlt. Ich fand sie als L. Cin- er 682 namomum in dem Herbarium ven Madras und im Wightischen Herbarium. *) Die Varietas 7 (Cassia) ist eine verwilderle, oder, was mir noch wahrscheinlicher dünkt, die ursprünglich wilde Form von Cinnamomum Zey- lanieum, wie schon Rheede im Hort. Mal. V- p. 105. unter Kabu Karua von ihr sagt: „quae (Karun) licet Zeylonensi inferior sit, et ab ea in multis dif- ferat, pro sylvestri tamen haberi non polesl.“ Dafs uos hier die ursprünglich wilde und schlech- tere Form des Tlünamomlum zeylanicum vor liege, scheint mir schon allein daraus erweislich, dafs Roxburgh im Hortus Bengalensis ausdrück- lich von ihr sagt: „this variety of the Cinamon tree was introduced in Bengal and Tinnevelly, while the Dutch were in possession of Ceylon, and is probably Burman's Cinnamomum perpeluo-florens or on€ of his inferior varieties mentioned in page 62 and 65 of his Thesaurus Zeylanicus.* Bei der ängslli chen Bewachung des Gewürzschatzes, welche d&# mals zum Systeme der Holländischen Regierung g hörte, läfst sich nämlich mit Gewifsheit annehme% dafs die damaligen Besitzer der Ziuimtproducliod *) Eine Vermuthung, dafs hier das Arom nur ver flogen sey, scheint mir unzuläfsig, da die Er empiare sehr gut erhalten sind, und ich hun dertjährige Exemplare, aus einen sehr schlecht bewahrten Herbarium, vor mir hake, dered Rinde den stärksten und reinsten Zimanige schmäck beibehalten hat, 583 auf Ceylon höchstens nur die schlechteste Sorte ihres Zimmibaumes ihren Nachbarn werden über- lafsen haben, Hamilton 2.2. O. p- 55a. belehrt uns, dafs noch jetzt die Rinde dieser Spielart, die in Mala- bar tiberall vorkomme, (ich sah auch Exemplare aus Penang und Silbet,)} in beträchtlicher Menge von da ausgeführt werde, „doch gegenwärtig hauzi- sächlich nur in Gegenden, die von Muhamedanern bewohnt werden, indem die christlichen Fölker eine befiere Sorte aus China beziehen.“ Die oben ($. 1.) unter e.erwähnte ‚dritte Sorte, Canelle matis ‚der Droguisten, mag die Rinde unserer Var. x. oder der Karua Rheede’s seym $. 4 Was wir oben über unsre Varietas y, die Harun Rheedii gesagt haben, ist zugleich die Berichtigung eines Hauptipunctes in unster Disp. de Cinnamomo. ($, r. b. zweite Hälfte, und c, zweite Hälfte.) Nachdem wir nämlich die Veherzeugung ge- wonnen halfen, dafs Laurus Cinnamomum Linn, der Insel Ceylon eigen sey und nicht auf dem Con- tinente wachse, zugleich aber auch, dafs eine nicht minder edle, obwohl verschiedene Sorte, der indi- sche oder chinesische Zimmt, auf dem indischen Festlande gewonnen und von da zu uns gebracht werde, liefsen wir uns dadurch verleiten, die Ha- zua Rheed. für die Mutterpflanze dieser zweiten edlen Zimmtsorte und zugleich für das entsprechende Bild des zweiten in unsern Gärten vorkommenden } + Zimmtbaums, defsen Herkunft übrigens damals un- bekanot war, zu balien und darauf weitere Fol- germogen zu gründen. ...: Nun ist aber durch Hrn. Hamilton's Unter suchungen erwiesen und durch die grofse \Wal- Hich’sche Sammlung bestätigt: a. dafs der von uns für die Karua Rheed. gehaltene Zimmtbaum in Ma labar, wo nach Rheede die Ffiarua wächst, gar nicht vorkommt, ja dafs unsre Laurus Cassia der Disp. nicht einmal in dem bot. Garten zu Calcutla sich befand, und b., dafs heut ıu Tage gar keia in Malahar bereiteter Zimt nach Europa ausge fübrt wird, wohl aber eine ia China gewonnene Sorte. Der Malabarische (schlechtere) Zimmt stammt von der oben erwähnten Abart ' 7.) des Cevlon'schea $. 5. Uosre Angabe über Laurus Cassia Linn, so wie über alle Synonyme, die sich auf Rheedes Karua gründen, war also in Thesi richtig, aber io der Anwendung auf die uns vorschwebende Artı so wie auf das von ihr abgeleitete Product, falsch» Laurus Cassia Linn. ist Lauri Cinnamomi Linn. “ warıelas, $6. Da uns jetzt zwei verschiedene Zimmt- bäume (anderer, noch weniger ausgereichnelef: zu geschweigen) vom festen Lande bekannt sinds welche Zimmt in den Handel brachten und brie- gen, so folgt, dafs alle älteren Angaben über indi- sachen oder chinesischen Zimmt, oder über die Zimmt-Cafsie, in wieweit nicht das Vaterland (ob 585 c Malabar oder China) ausdrücklich bereichnet wird, keiner weiteren Bestimmung fähig sind, als: dafs sie nich! von Cinnamomum zeylanicum var. « und f abstummen, wobei übrigens unentschieden bleibt, ob sie von ©. zeylanicum y., oder von der nun näher zu bezeichnenden zweiten, wesentlich verschiedenen Art der Zimmtgattung entspringen. $. 7. Diese zweite in Bede stehende Art wird, wie wir nun durch Hrn. Profefier Reinwardt und Hra. Doctor Blume wiflsen, aus China ge- bracht, wo sie entweder wild wächst, oder doch vorzüglich angebaut und zor Gewinnung des chine- slschen Zimmits benutzt wird. Sie kommt im Be- sirke der Wallich’schen Flora gar nicht vor, we- der wild, noch auch io Pflanzungen, $ 8. Da Laurus Cassia Linn. nur Spielart von L. Cinnamomum ist, so mufßs die von uns so be- nannte Art einen neuen Namen erhalten. Wir nennen sie also: Cinnamomum aromalicum, und definiren sie so: C. ramulis angulatis petiolisque striguloso-subto- mentosis, foliis ohlongis utringue acutiusceulis,, sub- tus arcuato- venulosis, triplinerviis, nervis ad api« cem folii evanescentibus, panicalis angustis sericeis. . Cinnamomum Cassia Fr. N. ab E. Handb. der med. pharm, Bot. I. p: 424 Laurus Cassia N. ab E. Frr. Disp. p- 53.143. (excl. plerisg. synon.) Ait. Hort. Kew. I. f p- 427. Horn. Hort. Hava. suppl. p. 134 un: BE GE Dierb. Handb. d. med. pharm. Bot. p- 153. Virey Hist. nat. des medic. p. 163. etc. Laurus Cinnamomum L,our. Fl Cochinch. ed. wiltd. 1. p. 305. Andr. Repos. t. 595. .. Persea Cassia Spr. S. V. Il. p. 267. Liak. Handb. I. p. 338. Laurus Malabathrum Reinw. in litt. cum icone. Crescit in China et Cochischina. Vidi exempla ex horto bot. Buitenzorgensi, iis borloruu noslro- rum examussim Congrua. Ist die Mutterpflanzge des indischen oder chiae« sischen Zimmtes ($- ı. e.), welchen Hamilton irrig (doch nur als wahrscheinlich )- von Laurus Cubeba Lour. ableitet. $. 9. Durch die behaarten Aecste ist diese Art von fast allen ihr zunächst verwandten hinlänglich ausgezeichnet. Nur Cinnamomum sulphuratum nob. kommt hierin mit ihr überein, hat aber ia Uebrigen die gröfßste Achnlichkeit mit Cinnamo- mum zeylanicum f; Rinde und Blätter haben ei- nen kaum wahrnehmbaren Zimmtgeschmack. Wir fanden dieses Cinnamomum sulphurotum als Lau“ rus Cassia im Heyne’schen Herbarium und als zweifelhaftes Exemplar unter L. Malabuthrum ia Hra. Wallich Katalog aufgenommen. Das Va- terland ist unhekanat. $ 10. Unter deo, von mir genau untersuchten 13 Arten der Gattung Cinramomum haben noch a einen enischiedenen, doch dem der vorigen nach" 587 stehenden Zimmtgeschmack, nämlich Cinnamomum, {Laurus) nitilum Roxb., aus Sumatra, und Cin- namomum Tamala, aus Ostindien; schwächer, aber rein und mild, tritt dieses Arom in der Rinde von Cinnamomum dulce hervor; einen sehr schwa- chen, kaum merklichen oder unreinen Zimmfge- schniack in der jungen Rinde hat, aufser dem oben- genannten Cinnamomum sulphurafum, noch C. obtusifolium, aus Ostiodien. C. Bazania Hamilt, hat schwachen Zimmtgeschmack, mit Anflug von Fenchel- und Veilchenwurrgeschmack in Annähe- rung zum Safsefrar in der Rinde der Zweige; star- ‚ken Zimmigeschmack in der Wurzel. Bei Cinna- momum Riamis (Cinnamomum Burmanni Blume Bydr.) aus Java und Cinnamomum pauciflorum aus Ostindien mischt sich dem Zimmigeschmacke ein schleimiger eiwvas molriger Geschmack bei, der den Coriex IMassoi characterisirt, Nach Nelken schmeckt die Rinde der Assie von Cinnamomum Culitllewan und C. eucalyptoides; bei Cinnamomum albiflorum gesellt sich zu einem aus Zimmt und Nelken gemischten Arom in den di» ckeren Rinden scharfer Kampfergeschmack, welcher in den jüngern Trieben einen stärkern Zuschlag von Zimmt erhält und zugleich schleimig getrübt zum Cortex Massoi neigt. Das Hol von Cinramomum vimineum und von Camphora Farihenoxylor hat fast ganz den Geschmack des Safsafras - Holzes. $. 21. Von dem genannten Arten wollen wir 588 einige, die uns zu weiteren Berichtigungen unserer Schrift führen, etwas näher betrachten. &. 13. Cinnamomum nitidum: ramis teretibus glabris, foliis ovato-ellipticis basi apicequc subät- tenuato- obtusis triplinerviis olsolete venulosis, su- perioribus majoribus, paniculis subterminilibus axillaribusque, inferioribus a basi divisis {sessilibus) elongatis, floribus argenteo sericeis, laciniis ellip- ticis medio deciduis. Cinnamomum nilidum Hook. Exot Fl. tab. 176. (excl. syoen. Lauri Cassiae N. abı E. Disp-) Laurus nilida Roxb. H. Beng. p- 30. Wurde von Hrn. Campbell 1802 ausSumalrs in den bot. Garten su Calcutta gebracht, aus wel- chem Exemplare vor mir liegen. Der Malasyische Name ist nach Roxburgh Coolit (Culit) Manes. Wer dieses Bzum ohue Blüthen sähe, wiirde ihn unbedenklich für eine Spielart von Cinnamo- mum zeylanicum erklären; aber die Rispen siad länger, dünner, uni die untern theilen sich gleich am Grunde in 2 lange Seitewiste und einen Haupt stamın; die Blithen sind etwas kleiner, seidenarlig silberglänzend. Dazu kommen die runden, eiwis schlankeren Aeste und die erbfsern Blätter am ubera Ende der Triebe, da diese bei Cinn, zerlanrcum kleiner als die übrigen sind. Haokers ungezeigie Figur ist meisterhaft, aber die Inflorescenz ist, wie an allen Garten- Exemplaren, unvollkommen. Ich will hier zur Verständiguag über die Intlorescenz der Zinmibäume Folgendes berühren: Die Rispen 39 kommen bei jedem neuen Endtriebe entweder schon aus den Winkeln der ersien schuppenförmigen und abfallenden Blätichen (paniculae subterminales ), eine Art Corymbus bildend, der in der Mitte eine sich später entwickelude Zweigknospe führt; oder sie entwickeln sich zwar eben so, aber der Zweig wächst zugleich fort und hrinogt auch noch Rispen in den Winkeln der höheren, vollkommenen und bleibenden Blätter (paniculae aubierminales #i axil- lares), von denen die ersteren in » — 3 Paaren nahe heisaummen am Grunde des neuen Endtriebes (innsvatio }- stehen und am Ursprunge nackt sind; oder die untern Schuppen hringen keine Inflores- cenz und alle Blüthen sind nun winkelständig, We diese dritte Art zu blühen herrscht, sind auch die Rispen armblüthig und sinken endlich bis auf drei- blüthige Blüthenstielchen herab? Schwache oder sehr junge Treibhausbäumchen nähern sich bei allen Arten diesem Typus Anmerkungen: a, Hooker’s Citat, 2. =, O., nach welchem Laurus Cassi@ unsrer Disput. zu 2, nitida gerogen wird, läfst sich kaum anders als durch eine Verwechselung im Sinne der damals herrschenden Meinung, dafs Laurus Cinnamomum der Disput. Laurus Cassia sey, erklären, daher ich vermuthe, unser Freund habe unsre Tab, 2 ci» tiren wollen, sey aber durch die Unterschrift auf Tab. 5. geführt worden. b. Herr Hooker erwähnt des aromatischen Geschmackes der Blälter bei Cinnamomum. nilis 590. dum, und vergleicht denselben mit dem der Blät- ter von Laurus Cassia Bot. Mag. 1656, welche Figur nicht unsre Laurus Cassia, sondern Laurus Cinnamomum unsrer Disp. darstellt. Die Blätter dieser Art schmecken aber vorwalteod nach Nel- ken, mit Beischlag von Ziamt; die von Cinnamo- mum aromalicum oder Laurus Cassia der Disp- haben dagegen reinen Zimmigeschmuck, der aber im Trocknen sich verliert. Die Riade von Cinna- momum nilidum soll nach Hooker su Ziamt benutzt werden. c. Im Walliech’schen Herbarium befindet sich unter der Bezeichnung: Laurus Malabathrum H.B. Calc. ein Zweig defselben Baums, der im Hamil- ton’schen Herbarium mit der Bereichnung Laurus nitiida H. B. Calc, liegt; dabei aber auch ein Zweig eines andern Stammes, defsen Rinde star ken aber berben Nelkengeschmack zeigt, und ders bei übrigens grofser Achnlichkeit mit Cinn, nilie dum, sich durch die dicht water der Spitze abge gliederten und abfallenden Abschnitte der Blüthe unterscheidet, Dicse letitere Art ist nun wohl als die Laurus malabathrica des Hort. Bengalı su betrachten. Da aber Laurus Malabathrum Linn, insofern die Hatou liarısa Rheed. nm Grunde liegt, ein unauflösliches Räthsel erscheint, die Roxburgh'sche Laurus malabathrica aber kaum auf die Aislou Karua bezogen werden kann, 3° habe ich vorgezogen, dafür die neue Benennung Cinnamomum eucalyptoides zu wählen. Ja sp “ ayl teren Zeiten scheint zwischen "diesen. Bäumen (C; nitidum und C. eucalyptoides) in dem’ bot. Gar- ten zu Caleutta eine Verwechselung eingetreten zu seyn. $ 13. Cinnamomum Tamala: ramis sublere- tibus junioribus pubescenti-scabris, foliis oblongo» lanceolatis acuminatis basi acutis glabris tripliner« vis, nervo medio suprs medium simplieissimo, pa- niculis subterminalibus axillaribusque pedunculatis divaricatis, perianihil campanulati laciniis obovatis seutiusculis nirinque eano » sericeis infra medium deciduim © Cinnamomum Tamala Fr. N.abE et Eberm, Handb. d. m. pharm, Bot. II. p« 426, Laurus Tamala Hamilt. in Linn. Transact, Xi 2 9.555. (excl, synon. Lauri Cassia@ Hort. Bengal.) Persea Tamala Spr. 5. V. II. p. 268. Laurus Cassia Wall. Cat. ex parte — et Laurus albiflora, ejusdem Catalogi ex parte: Cassia cinnamomea sirictiore folio ete. Pluk. - Alm. p. 89. Ich sah Original. Exemplare aus Hamiltons Herbarium, zu Gongochara und Derwani gesam- meit, desgleichen auch aus Gärten in Kamrupa (Rungpur.) Wallich fand diesen Baum in Sil- het, Er blüht im März und die Früchte reifen im ’ Mai. Sein Name ist Toj (Tadsch oder Tädsch.) TOWER FETT 592 Er liefert blofs die schmalblättrige Sorte von Ma- labathrum, *) Die schmalen spitrizen Blätter, welche einen merklichen Nelkengeschmack haben, zeichnen ibn aus. Der Umrifs derselben und die Zuspitzung weiches so sche von Cinn, zeylanicum y Casıia ab, dafs keine Verwechselung müglich ist. Darm kommen noch die in der Jugend feia scharfhaari- gen dünnera Zweige, nebst mehreren in der Dia- goose liegenden Kennteichen-: Man denke aber we- gen der ramuli pubescenti-scahri ja nicht an Cin- namomum aromalicum, defsea Blätter uod gan- xer Bau schr weit abweichen. Die schwärtliche, ovale, mit einem stumpfen Buckel endende Beere ist aur 3 Linien lang. Die Rinde der Zweige hat zinen starken, aber scharfen Zimmigeschmack. Anmerkung, Indem Hamilton a. a. O. sagte: „Ishall now proceed to deseribe the tree, which Dr. Roxhurgh called the Laurus Cassia etc und dabei seine Laurus Tamala im Sinne halte, verwickelte er sich in Widersprüche, die schon in dem Namen Tarmala liegen, während er selbst sagt, dafs Laurus Cassia ia Malabar Lavangs *) S. unten $. ı4. Auch die Blitter des Cint eucalyptoides sind uater den officinelien Folis Malabathri, wie wir in einem Vorrathe den selben fanden, Nicht mit Unrecht nannte alsO ‚Roxburgh das €. eucalyptoides: Lauru* malabgthrica, 503 heifse, wegen ihres Nelkengeruches; daher denn “ weiter auf Cinnamomum Culitlawan forigefol- gert, und, indem hier abermals, des Namens Car sia wegen, die Harua Ahsed, beigebracht wird, neue Zweifel geweckt werden, weil sich die Rinde der Karua durchaus nicht mit der von Culillawan vergleichen läfst, Die Sache verhält sich aber gang einfach so: Laurus Cassia Roxb. HB. Beng. ist weder Cinnamomum Tamala noch Cinn, zeylanicam y Cassia, auch nicht etwa Cinramomum Culillawan,. sondern eine biolkeglich verschiedene Art, welche, Herr Wallieh Laurus albifora nennt und die bei mir nun Cinnamomum albiflorum heist. “13. Dieses ©, albiflorum gleicht nun, was die Form der Blätter anlangt, dem Linn. Tamala über die Maafsen, obwohl es in anderer Hinsicht sich kenntlich genug macht: Cinnamomum .albiflorum Wall: zamulis tetragonis junioribus scahriusculis; foliis oblongis ovatove-oblongis acuminatis glabris valide tripli- nerviis subtus glaueis, nervo medio infra apicem nervuloso, paniculis terminalibus axillaribusgue subfasciculatis, ramis (paniculae) trilloris, perian- thii patentis laciniis ovali-oblongis intus staminje busque candido- sericeis infra medium deciduis. Laurus albiflora Wall. Cat. n. 2569. A etEs Laurus Soncaurium Hamilt. in Linn, Trans« act. XHL =. p. 557. etin Hb: Hamilt Spr. 5 V. 2. pı 266. . Flora 1834, XEXIV. Pp Laurus Casiis BRoxb, Hort. Beng. p. 5o. et Wall. Cat. u. 2580. A. Laurus triplinervia Reinw. io litt, Cianamomum Casıia Don. Fl. Nepal: p- 67: Cinnamomum camphoratum Blume Bydr- r Sin? Nieke Coronde Hist. Cian. in Act. Ac. Nat, Cun vol. I. App. p- 5. N.ab E. Fer. Disp. p- 64 68.6. (ex Act. A. N. C. repet.) Ein ansehnlicher Baum, der 1796 in den bot Garten zu Cslcutta kam (es heifst blofs ex India), aber in Nepal häufig wild wächst. Die Rinde nat wenigstens im trocknen Alter einen stark aromati- schen, aus Nelken und Kampher gemischten Ge schmack; an den zarten Aesten mischt sich Zimmt- geschmack ‘ein. Die Blätter haben nahe an def Spitze noch einige, aus dem Mittelstamm entsprin- gende und der Spitze zulenkende Seitennerven, als wolle hier eine nochmalige Triplinervation eintre- ten, Die Bitihen stehen in fast einfachen Rispea mit dreiblüthigen, oft aber auch einmal gablig ge theilten 6-7 blüthigen Aesten, reichlich, nicht nuf am Grunde der Innovationen, sondern auch ia de Blattwinkelu und sind innen glänzend silberweilt seidenartig.filzarlig. Die Aestchen sind vierkanfig- Anmerkung. Dieser Baum liefert (nach Ha’ milton) eine zweite Sorte von Malabathrum, schlechter, als die, welche von Cinn. Tamala kommt, Vergleicht man, was Hamillon a 2 0: unter Laurus Soncaurium sagt, mit dem, was €F % im Bingange ru Z. Tamala tiber den Neikenge-, schmack von 2, Cassia vorbringt (5 oben $. ı=. Anm.), so ist klar, dafs er dort(bei Z. Tamala) die Roxburgh’sche L. Cassia oder unser Cinn, albiflorum im Sinne halte, welches er, ohne sich defsen bewufst zu werden, späterhin nochmals un- ter dem Namen L. Soncaurium beschrieb, und dafs er den an eben derselben Pflanze unier dem Namen L. Cassia bemerkien aromatischen,‘ aber nicht Zimmtgeschmack nun aufdie Harua Rheed, übertrug, die zwar Laurus Cassia Linn. aber nicht L. Cassia Hoxburghi ist und die einen fast reinen Zimmtgeschmack der Rinde hat. Von 2. Soncaus rium sagt Hamilton: die Rinde der stärkern Aeste und Zweige habe einen ziemlich starken aro- matischen Geruch und Geschmack und werde daher als Gewürz gebraucht ; sie sey aber dick und rauh, | der vom Zimmt oder der Cassia lignet aus China ganz unähnlich und gleich der Karua und dem Coriex caryophylloides mucilaginds, Wirklich ist die Rinde von Karua (Cinnamomum zeylanicum y Cassia) ziemlich schleimig, besonders von dicken Aesten; dafs aber Hamilton den Cortex caryo- phylloides wieder in Vergleichung bringt, rührt of- fenbar von der oben berührten Namenverwechse- lung, indem sich wirklich Cinnamomum albiflorum. in manchen Stücken dem €. Culitlawan nähert. $. 14 Was nun von Laurus Malabathrum Linn, und von unsern Angaben darüber in der Disp. zu halten sey, ist aus dem Obigen klar. Ppa 596 Fragt man: vou welchen Bfiumen kommen die “ Blätter, die man im indischen Handel unter dem N Namen der Folie Malabathri Gndet? ‘so dient zur Atfttwort: die schmälere Sorte stammt nach Hamil- ton von Cinnamomum Tamala und C. albifle- rum, die etwas breitere Sorie besteht aus den Blät- tern von Cinnamomum eucalypioides, denen auch wohl noch die fast geschmacklosen Blätter von Cin- namomum oblusifolium, C. iners und C, pauci- florum beigemischt sind. *) — Fragt man dagegen: was ist Laurus Malabathrum Linn. gestüizt auf die Katou-Harua Rheed,.? so darf man nur ant worten: wir wilsen es nicht; aber schwerlich war Hamiltoa berechtigt, aus der Angabe einer fünf- *%) In der mit grofsem Fleifse und tiefer Sachkennt- nifs seit Jahren zusammengebrachten pharmaceu“ tischen Sammlung meines Bruders fand sich un- ter dem Namen Folia Malabathri keine Spur von Cinnamomum Tamala, sondern auf 4 Blätter von Cinn, eucalyptoides ein junges, zartes Blatt von Cinn. obtusifolium, Es unterliegt indes wohl keinem Zweifel, dats Cinnamomum Ta- mals nicht nur überhaupt Folie Malabathrl sondern auch die beste Sorte liefere, wie die- zes die Vergleichung des Gesch nacks beider Bläl* ter hinlänglich darthut« Die Blätter von Cin- namomum Tamala haben eisen kräftigen, eit wenig Atechenden Nelkeugeschmack, dem sic etwas Pfefferartiges beimischt; die von Cint« eucalyptoides hingegen zeigen weniger Arom und einen fremden nicht angenehmen Beige schmack, ja einige der ältern sind völlig 8°“ schmacklos. Ein schmal- und spitzblättriges M# labathrum enthält die erwähnte Sammlung nicht 7 spalligen Blume mit fünf Staubfäden, bei übrigens unverkennbarer Uebereinstimmung mit Cinnamo- mum, zu hehaupten, die Halou-Harua Rheed, sey keine Laurine, und eben so wenig das ( ühri- gens ganz verschiedene) Cinnamomum perpeluo florens des Thes, zeyl. Da uns Hamilton nicht gesagt has, was Kalou- Karua sey, sondern nur, was sie nicht seyn könne, und dieses leigtere aus einem nicht für die Zeit jener Schriftsteller gültigen Grunde bebaupiel, so würden wir unbedenklich Rheede’s Figur zu jedem Cinnamomum ziehen, mit weichem sie, in Verbindung mit den übrigen Angaben des Autors. ühereinstimmte. Eine solche fanden wir aber unter allen, die uns vorkamen, nicht. Indefs wird es uns nicht unwahrscheinlich, dafs die ftatou- Karua mit Cinnuamenmum obtun«. Jolium Rozb,, wohin Laurus Bejolgko!a Hamult, gehört, verbunden werden könne, wie dieses auch Hamilton selbst zugiebt, indem er sagt: er habe sie für die Laurus Malabathrum der Encycl. meth- (d.h. für die Katou-Karua) gehalten, aber — seine Pflanze sey eine Laurus, die Kalou-Ra- rua aber richt, Letzteres also der einzige Wider- spruch. Mirscheint ein gröfserer Anstofs darin zu liegen, dafs Aheede seinem halou-Karua keinen Malabathrumgeschmack der Blätter, vvohl aber einen, obwohl schwachen, Zimmigeschmack der Rinde bei- iezt, den wir bei unsern Exemplaren nicht bemer- ken konnten, und deo auch Hamilton nicht hei seinen frischen Pilanzen fand; doch zeigt sich beim 808. . Zerschneiden ein flüchtiger Zimmtgeruch. — Ein Ex- emplar von Cinn, oblusifolium aus dem botanischen Garten su Caleutta, welches, offenbar durch Mon- strosität, blofs weibliche Blüthen trägt, und das Wallich als Zaurus macrophylia io seinen Ka- talog aufnahm, entspricht mit seinen fufslangen steilen dicken Blättern und kleinen gedrängien Blü- ‚ ihenrispen völlig dem Bilde der Kalou-Karua, hat aber ebeu su wenig weder einen bemerklichen Zimmtgeschmack in der Rinde, noch ein Arum ia den Blätiern. "8,15. Das Cinnamomum perpeluo florens Burm. Thes zeyl. p. 63. ft. 2B., das ebenfalls nor wegen der Angabe fünfspaltiger Blüthen von Ha- milton aus der Beihe der Laurinen gestrichen wird, scheint mir jefıt, fast ohne allen Wider spruch, zu Cirn. zeylanicum y Casıia ıu gehören, womit sowohl die Abstammung, als Linn«'s Citate übereinstimmen (—- weitere Berichtigung von |. » b. zweite Hälfte), Die angegebene Fünfzshi der Blüthe scheint wir, bei demsprechenden Ausdrucks des Gauzen als erwiesen irrthümlich, keinen Au stofs geben zu können, daher wir sie auch in der Disp. nicht beachteten. $. 16. Aber dieses Burman’sche Citat hatte uns ia zwei andere Irrthümer verstrickt, welche hier noch berichtiget werden müfsen. Wir haben nämlich unter dem Namen Zaurus Burmanni zwei sehr verschiedene Phanzen ver mischt, die sich folgendermafsen darstellen: ‚599 Cinnamomum dulce: ramulis teretibus glab- vis foliis oblongis obfuse acuminatis basi acntis glab+ sis concoloribus triplinerriis, nervis Iaterslibus co- slaque apicem versus venuloso-ramificatis temui« bus, paniculis axillaribus termivalibusque ramis iri- Hloris, perienthii patentis lacioiia ovali- oblongis medio deciduis. Zaurus dulcis Roxb. Hort. Beng. p. 30. Wall, Cat. N, 3581. A, B. Cinnamomun chinense Blume Bydragen p. 569. Laurus Burmasni N, ab E. Fır. . Disp. 2. 57. 4 Big. LT . . $tammt aus China und kam von doriher in den bot. Garten zu Galcutta. Das Exemplar aus dem Willdenow’schen Herbarium, das wir abbilden lieisen, und das, soweit sich die Beschreibung auf ‚Jafselbe bezieht, sammt dieser hierher gehört, kam. durch Roxburgh an Willdenuow und stimmt völlig mit unsern Exemplaren aus dem bot, Garien zu Calcuita überein. Die Rinde ist süfs mit Zimwt- geschmack, Die dünnen gleichfarbigen Blätter, de- ren schwache Seitennerven sich über der Mitte mit dem Mittelnerv durch einige Zweige verbinden, die ärmern Blüthenrispen, sammt andern in dem we= sentlichen Character angegebenen Merkmalen ma- chen diesen Zimmtbaum kenntlich. Davon unterscheidet sich aber zur Genüge das Cinnamomum, welches wir nach Javanischen Ex- emplaren beschrieben und das unser Freund Blume nach unserm Vorgange in seinen Beiträgen als Cin- 600 - namomum Buarmanni aufführiee Da Burman's "Name sicherlich hier ohne Berug ist, so nenne ich diese Species mit ihrem einheimischen Namen (Kiamis): Cinnamomum Riamis: ramulis acute telrago- nis, novellis pubescenti-scabris, foliis ovali-lan- ceolatis utringue aculis glabris sublus caesio -glau- eis triplinervüis, nervis lateralibus costaque media apicem versus vennloso-ramilicatia, paniculis axil- Jaribus trifidis paucifloris, perianthii patentis laci- niig oblongis supra basin deciduis. Cinnamomum Burmanni Blume Bydr. P 669: Fr. ab E. et Eberm. Handb. d. m. pharm. Bot. II. p. 424. Laurus Burmanni N. ab E. Fer. Disp- p- 57 (ex parte) . 4a. f. 2. Wächst in den Gebirgswäldern der westlichen Districte von Java und blüht im December. Auf dem indischen Festlande wurde dieser Zimmibaum noch nicht gefunden. Eine Vergleichung der sehr genau bereichnen- den Unterschiede des wesentlichen Characters die ser und der vorhergehenden Art wird die Verschie- denheit hinlänglich darthun. Schon die unten blau- grünlichen fast bethauten, breiteren und kürzeren Blätter, so wie die armblithigen Rispchen, machen diese Mutierpflanze des Cortex Massoi kenntlich, W0* mit sich noch die eckigen Aestchen, die starke dichte Verzweigung, der Blütheabau u. s. w. verbinden Eigentlich nähert sich Cinnamomum dulce weit mehr dem C. albiflorum, aut welches sich 601 auch die Unterscheidungskennzeichen sunächsi be- sieben. — Cinn, Kiamis hat dagegen seinen nähern Verwandten in Cinnamomum pauciflerum Fall, aus Silbet, wohin auch als Spielart Laurus Tazia Hamilt, aus Nepal gehört; diese Art, deren Rinde einen matten Zimmigeschmack hat, unterscheidet sich durch breitere, kürzere, stark-nervige, nicht unter der Spilze aderige Blätter und dreiblüthige _ winkelständige Blüthenstiele. (Es ist nur noch der einfachste Typus der Inflorescenz tibrig, ein Stiel, gablig getheilt mit einer Mittelblüthe und einer ein- sigen atatt drei Endblüthen jedes Gabelsweiges.) $. 18. Ich will zum Schlufse noch ein Wört- chen über Cinnamomum Culitlawan sagen. Ich sah ein Exemplar dieses Baums, welches aufs Genaueste mit Rumphius’s Abbildung und Beschreibung des Cortex caryophylloides überein- stimmt. Der Mutterstamm wurde im Jahre ı800 von C. Smith aus den Molukken in den bot. Gar- ten zu Caleutta gebracht: Hamilton zweifelt wohl ohne Grund an der Richtigkeit dieser Bestimmung blofs darum, weil nach der Angabe bei Rox- burgh der Malaiische Name seines Baums nicht ' Culitlawang , sondern Poheree- Lawang seya soll. Wo alles übrige so gut übereinstimmt, kann wohl ein, vielleicht synonymer Name allein keine Bedenken erregen. *) Wir characterisiren diesen Baum so: *) Lawang bezeichnet den Nelkengeschmack in beiden Benennungen. s Cinnamomum Culitlawan: ramis teretibus glabris, foliis ovato-oblongis attenuato - acuminalis glabris subtus glaucis triplinerviis costa infra apicem nervulosa, paniculis axillaribus paucifloris pubes- centi-canis, perianthii campanulati laciniis ovalibus zmedio decidvis. Wir bringen hierher alle ältern Citate, welche msn zu . Laurus Culitlawan Linn. sog. Auch Laurus Caryophyllus Lour.. Fl. Cochiach. ed, willd. I. p. p. 307. gehört hierher. Das Cinnamomum Culitlawan Blume Bydr. p. 571. scheint mir nicht verschieden und eine mir durch des Hrn. Profefsogs Reinwardt gütige Hand mitgetheilte Zeichnung des Blatt- baues des Javanischen Culitlawan pafst genau -auf die Blätter des Calcutta’schen Exemplars. Wächst auf Amboina, Borneo, Celebes, Java, Sumatra; in Cochinchina (Vielleicht cultivirt?) Anmerkung: Das Syndoc Rumpkit, welches man für eine Modification von Culitlawan halten möchte, ist durch Hra. Dr. Blume als eine hin- länglich verschiedene Art erwiesen worden, die er Cinnamomum Syndoc neant. $. 19. Eine Bemerkung über die Flores Cassiae der Officinen dürfte hier nicht ohne einiges Interefse seyn. Diese Blüthen, von grau brauner Farbe, haben zwei Linien lange, dicke, längsrunzlige Stiele, wel- cbesich in eineschalenförmige niedergedrückte dick- häutize und stark runzliche Cupula erweitern. Der 603 Saum dieser-Cupula hat sechs dicke, steife, fast qua. dratförmige, oben gerade gestutzte Abschnitie, wel. che horizontal einwärts geschlagen sind, und den ebenfalls niedergedrückten, mit einem genabelten Wärzchen gekrönten blafsbraunen Fruchtknoten der- gestalt bedecken, dafs nur defsen Mitte bervorblickt. Bei sehr vielen dieser Becher sieht man’ noch Reste des gemeinschaftlichea dreiblüthigen Stielchens, defsen Mittelblütbe sich entwickelt hat, während von den beiden Seitenblüthen nur nech die Narben der Stielchen übrig stad, Das Ganze hat einen ange- nehmen, reinen Zimmfgeruch und Zimmfgeschmack. Aus einer genauen Betrachtung dieser sehr gleich. förmig erscheinenden Drogue geht hervor: . a. Der Baum, von dem sie abstammt, gebört der Gattung Cinnamomum an. Das beweisen aufs augenscheinlichste die nur unterhalb fortbestehen- den, oberhalb aber durch eine articulirende Nath sich abtrennenden Blüthenabschnitte. b. Die Wallich’sche Sammlung vom ostindi- schen Festlande enthält aber keine Art, die eine solche niedergedrückte Form der verblühten frucht- baren Perianthien zeigte; keine hat einen so merk- lichen Zimmtgeschmack. c. Ist also diese Form der Theile normal, und weder durch Cultur noch Kunst erzeugt, so müs- sen wir annehmen: die Mutterpflanze der Flores Cassiae sey noch gänzlich unbekannt. d. Eine nicht unwahrscheiuliche Vermuthung ist indefs, dafs die Flores Cassiae, da sie aus Chins 60% eingeführt werden, entweder von Cinnamomum dulce oder von Cinnamomum aromalieum ge- nommen werden. e: Von Cinnamomum dulce habe ich Blüthen und reife Früchte vor wir. Letztere haben viel dünnere Stiele, als unsre käuflichen Cafsienblüthen, die Cupula ist länger, verkehrt kegelföürmig, und die in der Mitte geradeabgestutsten Abschnitte sind in horizontaler Lage steraförmig ausgebreitet Sie haben einen matten Zimmtgeschmack. Die Früchte, so wie die Fruchtknoten sind eifürmig. Da es mir unwahrscheinlich dünkt, dafs überhaupt ein Cinnamomum mit niedergedrückten im Heran- wachsen begriffen Fruchtknoten gefunden werde, so glaube ich, dafs die fleifsige und geduldige Hand der Chinesischen Sammler, die diese Blüthen mit großser Auswahl auf derselben Stufe der Entwick Jung sammelt, nicht unterlafse, jede einzeln gegen einen flachen und harten Körper an- und dadurch so niederzudrücken, dafs die Abschnittsstücke sich über dem Fruchtkuoten wie Klammern anlegen, und diesen nicht nur vom Ausfallen zurückhaltes» sondern auch der Waare ein abgerundetes eben- mälsiges Ansehen gönaen. Wenn also diese Form des Gewürzes an sich noch keinen erheblichen Widerspruch gegen die Abstammung der Flores Cassiae von CinnamomumM dulce zu liefern scheint, so würden nur aoch, aufsef dem erheblichen Unterschied des weit schwächer? Zimmtgeschmacks bei diesem letztern die um vie D - 6u5 les dünnexen Blüthen- und Früchtstielchen und die geringere Gröfse und abweichende Bildung der Cu- pula in Betracht zu ziehen seyn, und man könnte geneigt werden, zu vermuthen, "dafs die wunder- same Gartenkuust der Chinesen bei dem cultivirten Gewürzbaum eine Eigenschaft wo nicht erzeuge, doch im hohen Maafse ausbilde, welche dem lver- nachläfsigten fehlt; daher denn unsre Exemplare aus Calcutta sich zu den Chinesischen verhalten _ dürften, wie Cinnamomum zeylanicum Var. y. Cassia zu den edleren Formen & und ß. Obwohl nun die/Abstammung der Flores Cas- siae von Cinnamomum dulce nicht geradezu für unwahrscheinlich zu erklären ist, so glaube ich doch der Wahrheit noch um einen Schritt näher zu treten, wenn ich die Vermuthung ausspreche: „dafs die Flores Cassiae die etwa auf ein Viertheil ihrer Normalgröfse herange- wachsenen Fruchtkelche meines Cinnamo- mum aromalicum seyen.“ Ich habe von diesem letzteren zwar nur unaufgeschlofsag Blüthen, aber nicht Früchte noch Fruchtkelche gesehen; dieGründe für meine Vermuthung sind aber folgende: Die Stärke der Blüthenstielchen und die Grüfse der Blüthen von Cinnamomum aromalicum lafsen sich befser mit der Form der Flores Cassiae verein- baren; die Blätter dieses Baums haben allein von allen bekannten Arten einen starken und reinen Zimmtgeschmack, daher sich hier am leichtesten ein Fortschreiten defselben bis in die Blüthendecke den- 606 ken läfst, was aber freilich an der zart-n Blütben- kaospe uicht nachweisen ist; die For:n Jer ver- käuflichen Fiores Cassiae wird auch hier als künst- lich vorausgesetzt werden nüfsen; endlich sagt Ha. milton (Lion. Transact, XI. 2. p. 552), wo er von der aus China der Christenheit zugeführten Zimintsorte handelt: „this latter (the beiter drug . from China) is no doubt the produce of a different tree (probably the Laurus Cubeba of l.oureiro). the buds or young fruit of which are an article of commerce.“ Er nimmt also hier als gewi/s an, dafs die buds (hier wohl auf unreife Cupulae zu beziehen) defselben Baums, welcher den Chinesi- schen Zimmt liefert, im Haüdel seyen, und der Irrthum, dafs er diesen Baum für Laurus Cubebo Lour. *) zu halten geneigt ist, kann der weiteren Folgeruog keinen Eintrag thun: dafs der richlig erkannte Mutterstamm jener Zimmisorte auch zu gleich die Flores Cassiae hervorbringe, Da die Gattung Cinnamomum nach meiotf Bestiminung in der Fingangs erwähnten ausführli- chen Bearbeitung der ustindischen Laurinen bief überall vorausgesetzt worden ist, so füge ich den wesentlichen Character derselben hier noch an: - Cinnamomum Burın. Perianthium sexfidum. Bacca tubo perianthii cum basi laciniarum persisteute in cupulam cyatbiforme@ truncatam sexfidam indurato calyculata. —- Folia tfi- nervia vel triplinervia.. Gemmae pauci squamatafı squamis foliaceis. *) Zu einer mit Tetranthera verwandten Gast tung gehörend. 007 I. Kürsere Bemerkungen "1. Carex alpina Schrank bayersch, Flora ı. 259. Hopp. Herb. vir. pl. alp. Cent. prim. Scheuchz.. Agr. 413. tab. ı0. fig. 6. ist diejenige Pflane, wel- che hcutiges Tags den Namen Carex ferruginea führt, und unter demselben bei Schkuhr Tıb.M. Nro. 48., bei Sturm im 53ten Hefte abgehildet' ist. Dieser von Scopoli entlehnte Name ist aber zweideutig, oder vielmehr unrichtig, weil Sco- poli eine ganz andere Pflanze, nämlich die von Willd. und Schkuhr (Tab. Nana. fg, 199.) als C. Scopoliana aufgeführte darunter versteht, Dadurch sind nun in neueren Schriften aberma- lige Irrthümer entstanden und fortgepflanuzt wor- den. DeCand. führte in der Fl. franc. Carex alpina Hopp. Herb. als neue Art, unter dem Na- men C. erecta auf, indem er sie irrigerweise von C. ferruginea Schkuhr als verschieden ansah. Sprengel, indem er diese C. erecta DeC. auf- nimmt, verbindet sie ebenfalls irrigerweise mit C. ferruginea Scop. und solchergestalt kommen C. ferruginea Scop. Mielichhoferi Schk. Scopoli Gaud. und Scopoliana Willd. als Synonyma hin- zu, die gar nicht zu der ursprünglichen Pflanze ge- hören, nebst einer Diagnose, die mit derselben im völligen Widerspruche steht. a. Eben so auffallend ist es, wie oft C. Mielichho- Jeri verkannt worden, ungeachtet sie vorlallen an- dern sehr ausgezeichnet is. Scopoli beschrieb 608 sie als Carex ferruginea, woraus späterhin, weil sehon eine andere Art diesen Namen trug, €. Sco- poliana Willd. und C. Scopolii Gaud. entstand, Bei Suter und DeCand. kommt sie als C. fer- ruginea vor, Host hat sie auch unter diesem Na- men und als C. spadicea, Carex Mielichhofert Smith. ia Engl. bot. Nr. et tab. 22,3. stellt eine ganz andere Pflanze dar, die von Tausch (Flora 1821 5. 559.) als eine neue Art erkannt und C. Smithü benaont wurde. Späterhin führte sie Sprengel in seinem Syst. veget, 5. 8ı9- uls 2 scolica auf. 3. Dafs Pflanzenarten zuweilen durch Irrthümer unrichtige Namen erhalten, wie das angeführte Beispiel von Carex ferruginea zeigt, davon giebt auch C. brachystachys einen anderweitigen Be- weisab. Als nemlich Hr: v. Schrank bei seine! Anwesenheit in Berchtesgaden unter nichreren im Gebirge gesammelten Carex- Arten auch eine ver- kümmerte C. cppillaris vorfand, beschrieb er sie in den naturb. Briefen 11. 255. als eine neue Art unter dem Namen C. brachystachys. Als der selbe nun späterhin eine wirklich neue Art voR Dr. Fröhlich erhielt, und in dieser die Berch- tesgaden’sche Pflanze wieder zu erkennen glauble wurde sie unter obigem Namen ( Bayer. Flora !- 294.) fortgeführt, den sie schwerlich ohne jener Irrthum erhalten haben würde, da ihre Achrei eher den längeren als den kürzeren zugezählt wer den können. Allgemeine botanische Zeitung. ( Nro. 35. ) L Reise-Berichte Nachrichten von meinen vorjährigen Wanderungen und Excursionen; von Hrn, von Braune in Salzburg. I habe im verflossenen Jahre wieder eine zwanzigtägige : Wanderung zum . Behufe meiner nun bald erscheinenden Flora der Landschaften Salzburg und Berchtesgaden und der nächst be- nachbarten Gegenden um Mondsee, Reichenhall und Ritzbühel, im Monate Juli unternommen, um mehrere zu dieser Flora gehörende seltene und neue Pflanzen an ihren Standorten selbst zu sam- meln und zu beobachten, und um die geographi- sche Beschaffenheit und die Flora der Gegenden und Berge um Kitzbühel, wo ich noch nie war, durch Autopsie kennen zu lernen, da Ritzbühels Umgegenden und Gebirge unmittelbar an Pinzgau angränzen, mehrere von den letztern sogar zum Theile zur Landschaft Salzburg gehören, wie diefs z. B. bei dem Geisstein, Trieskogel und Gems- hag etc. der Fall ist, und da die Gegenden und Gebirge um Kitzbühel durch die Forschungen des Hrn. Dr. Sauter und des Hrn. Apothekers Traunsteiner als sehr pflanzenreich bekannt wurden. Es war auch meine Absicht bei dieser Flora 183:. XXXV. Q qg, 610 Gelegenheit suf dem körsesten Wege, nämlich "über den Jochberg oder über die Geige nach Oberpinzgau zu wandern, um den Feiber- und ‚Erimler - Tauern und die übrigen überbaupt noch wenig besuchten, und, wie es scheint, ba suchenswerthen Alpenböhen des Oberpinzgaues näher zu durchforschen. Der warme, mit hei- terer Witterung begonnene Sommer schien mir die Ausführung meines Reiseplanes zu begünsti- gen, und die gütigen Mittheilungen an interessan- ten Pflanzen, welche ich von dem königl. bayer- schen Hrn. Oberforstmeister Ferchl erhielt, dann ein Verzeichnils der in den Lmgegenden von Kitzbühel gefundenen phanerogamen T’flan- sen, weiches Hr. Apotheker TI'raunsteiner mir gefälligst mittbeilte, und über Boo Pflanzen arten nebst der speciellen Angabe ihrer Stand- orte enthält, steigerten mein Verlangen nach der Realisirung der beabsichtigten Wanderung noch höber: Und wem Natur ein fühlend Herz gegeben, Wer Floras beil'gem 'l’empel sich geweiht, der wird von solchen Anregungen mächtig €" griffen, er wird unwiderstehlich fortgezogen in's Freie, und hinaufgeleitet auf die blumigen Höber der Alpen. Jch ergriff auch wirklich am ı. Juli den Wanderstab, und ging in Begleitung meiner Gattin über Reichenhall nach Lofer. Eine Stunde inner Reichenhall traf ich bei der sogenanntE" ‘ 611 Wegscheide am Fusse der östlichen Kalkgebirg- . kette die von Hrn. Oberforstmeister Ferchl zu- erst dort gefundene schöne Luzula nivea DeCand., zwischen Gestrüppe des Rhododendron hirsutum L., und am Ufer des Tbünsees das Cladium Ma- riscus R. Brown im schönsten Flore und grofser Menge; dann am Fusse des Bothenbühels nicht ferne von Schneipelreit rechts neben der Strasse auf Felsen Coloneaster tomeniosa Lindley, und auf dem Gumping- oder Hoch-Moose zwischen Lofer und 8t. Martin -wucherten Polamogeton rufescens' Schrad, und Ranunculus Philonotis Reiz, Ich be- suchte Hrn. Oberforstmeister Ferchl in seinem neuen Amtssitze zu Grubhof, welcher mir alle Pflanzen vorzeigte, und auch schöne Exemplare davon gütig mittheilte, welche derselbe seit sei- . ner Uebersiedelung von Reichenhall nach Grub- hof in den Umgegenden von Lofer und auf den Bergen im Thale Leogang mit Beibülfe seines Hrn, Sohnes und seines Amtsaktuars, ‘Hrn. d’He- rigoyen, welcher letztere sich auch mit Ento- mologie und Mineralögie beschäftiget, bei Gele- genheit seiner amtlichen Forst - Bereisungen sammelte, unter welchen sich viele seltene und interessante Pflanzen, auch einige neue Beiträge zur Flora Salzburgs befanden, z.B. Festuca al- pina Suter, Poa nemoralis caesia Gaudin, Phleum Michel Allion (Phalaris alpina Haenke), Epilo- bium origanifolium Lamark (E. alsinifolium Vill.), Sazifraga aphylia Sternberg, Aconitum macran- 0qg2 ee BE 2 612 . thum Reickenb., Hieracium dentatum et glahratum Hopp., humile Host, und hyoseridifolium Fill., Eri- geron rupestre Hopp. et Hornsch. nebst einer Varie- Wr: eaule hirsuto folüs ciliatis, radio albo (div Stengel, deren mehrere aus einer Wurzel an den vorliegenden Exemplaren kommen, sind 3—3 hlu- thig), Solidago alpestris, Gnaphalium carpathicum Wahl., Doronicum Columnae Tausch (Arnica cor- data Wulfen) und Doronicum Matthioli Tausch, alle auf dem Nebelsberge in den Hohlwegen, ober der Grübalpe bis zum Bimhorn gesammelt; denn Poa nemoralis montana Gaud,, Atkamanta cre- tensis, Ranunculus hybridus DeCand., Draba toanen- tosa Wahlenb., Hutchinsia rotundifolia R. Brown vom Loferer Sıieinberge und Breithorn, Hiera eıum dentatum Hoppe und Solidago alpestris vom Waideringer Joch; Ornithogalum minimum {). Sternbergii Hopp.), von den Alpen im Thale Leogang, Lycoperdon cervinum aus Fichtenwäldern in Leogang; auch Hr. Forstpraltikant von Sp tzel theilte mir mehrere seltenere Pflanzen mi ». B. Poa minor Gaud., Siebera cherlerioides Hop) Draba Sauteri Hopp., Apargia Tarazuci vom Kan- merlinghorn ober Falleck auf dem Hirschbühel zwischen Lofer und Berchtesgaden ; Tojieldia al- pina und Euren nigra vom Praghorn westlich 41% steinernen Meere, Myrrhis odorata, Papaver Bur- seri und Trifolium badium von den Kallen- (such Relten-) brunnen. Alpen, Ich mufste zu St. Mar- tin, einem Dorfe, } Stunde von Lofer entfernt, 5 Tage verweilen, weil die äusserst ungünstige ‚615° Witterung, welche mit heftigen Gewittera ‚und dichten Regengüfsen abwechselnd fortdauerte, mich hinderte meine Wanderung fortzusetzen. Sobald die Witterung etwas günstiger sich zeigte, gieng ich durch den Strub, eine Gebirgsenge, wo sich ehemals ein Gränzpals befand, nach Waidering, einem = starke Stunden von Lofer entfernten Dor- fe, welches sich schon in der Landschaft Tyrol befindet. Auf dieser Strecke Weges sprachen mich. rechte der Lerchberg mit seinen steilbn Wänden und das Waideringer Joch, dann links der Loferer Steinberg, das Breithorn und das fast stets beschneite Reifhorn vorzüglich an. An den Felsen links neben der Strasse sah ich ARhodo- thamnus Chamaecistös Reichenb., welcher sich von Khododendron Linn, durch die Beschaflenhe# der Wüthe und Kapsel wirklich gemerisch unterschei- det, dann Saxifraga caesıa und Dryas octopeiala, und an den Flulsbetten der Giefsbäche : Teu- crium montanum, Biscutella laevigala und Hur chinsia alpina R. Brown. Von Waidering kam ich in 2 Stunden nach St. Johann in Tyrol bei dem Ausbruche eines Gewitters, welches sich westlich über den kolossalischen Haiserberg berzog, und unter dem Geläute aller Kirchen - Glocken ; denn in Tyrol wird noch immer zum Schutze gegen das Ungerhüm eines Gewitters mit den Glocken auf den Kirchentkürmen geläutet! — Die Gegend zwischen Waidering und St. Johann ist ziemlich einförmig, waldig und unbewohnt, und die Thalfor bestebt aus gemeinen Wald-» 613 Triften- und Wiesenpflanzen; und an den Ufern der Gielsbäche befinden sich ebenfalls die zuvor- genannten Vorgebirgs- und Alpen - Bewohncrinen. Bei St. Johann erweitert sich der Horizont; die Umgegenden bilden ein ziemlich ebenes , freund- liches Thal. Hier zeigt sich wentlich der Kaiser- berg mit seinen steilen, hohen Felsenkuppen und langgestrecktem Rücken, in majestätischer Gröfse, auf welchem Hr. Dr. Sauter und Hr. Apotheher Traunsteiner manche seltnere Alpenpflanze fanden, südöstlich erbebt sich das durchaus schön grünende Kitzbüblerhorn, welches ebenfalls die hohe Wohnung vieler und seltenerer Alpenpflan- zon ist, auf welchem man auch eine weite, und herrliche Aussicht geniefst. Ich verliefs St. Johann erst am folgenden Tage Nachmittag, da es bis dahin seit dem Ausbruche des Gewitters immer- fort sehr beftigregnete. Erst gegen 5 Lhr Abends kam ich in dem von dem Markte St. Johann zwei Stunden entfernten Städichen Kitzbühel an, 43 die Stralse wegen des tiefen Schlammes und de* Gewässers äusserst beschwerlich zu durchwandern war. Die Fior in der Gegend zwischen St. Johann und Kitzbühel enthielt ausser Centaurea phrygts Linn., welche bei Oberdoıf zahlreich in Feldern wächst, nur gemeice Thalpflanzen. In Kitzbühel besuchte ich sogleich Hrn. Dr. Unger, welcher statt des nach Bregenz als Stadıarzt beförderten Hra. Dr. Sauter nach Kitzbühel kam, welche" ich auf seiner Dahinreise in Salzburg kennen 24 lernen das Vergnügen hatte. Hr. Dr. Unger ist 615 dem botanischen Peblikum ohnehin schon ala grändlicher Pflanzen - Physiolog und Pflanzen. Patholog durch dessen Untersuchungen und Beob- achtungen üler die Natur und Entwickelung der Pflanzenauswüchse, welche Hr. Ritter von Kalch- berg in seiner Inaugural - Dissertation über die- sen Gegenstand vorgetragen bat, und ans seiner Beitragen zur speciellen Pathologie der Pflanzen in der botanischen Zeitung ı829 Nre. ıg. rühmlich bekannt, Herr Dr. Un ger ist fortwährend mit mikroskopischen Untersuehungen der Pflan- zenauswüchse und mit Aufsuchung und Untereu- chung der Blätterschwämme (Epiphylli) beschäf- tiget, derselbe hatte die Gefälligkeit mir das herrliche Schauspiel 30omaliger Vergrölserung einiger Pflanzen. Organe und Infusionsthierchen durch sein Pösselsches achromatisches Mikroskop zu gewähren, auch die selbst verfertigten, treff- lichen Abbildungen der mikroskopisch untersuch- ten Gegenstände zu zeigen; überdiels widmet Br. Dr. Unger auch seine Aufmerksamkeit der Unter- suchung der Fortpflanzung parasitischer Gewächse, deren Resuliate derselbe gleichfalls durch berr- liche Abbildungen darstellt, welche deutlich das Hineinwachsen der untersuchten Parasiten in die Wurzeln und Stämme anderer Gewächse nach- weisen. Ich habe bei Hrn. Dr. Unger mehrere genufsvolle Stunden zugebracht und derselbe, so wie seine verehrungswürdige Fräulein Schwester haben mich und meine Gattin sogar mit wahrbaft sltdeuischer Gastfreundschaft bewirthet. Auch 616 Hr. Apotheker Traunsteiner empfing mich sehr freundschaftlich, derselbe zeigte mir nicht nur viele von den seltenen und interessanten Pflan- sen, welche derselbe in den Umgegenden von Kitzbühel fand, sondern theilte mir auch viele berrlich eingelegte und getrocknete Exemplare von denselben mit, unter welchen mich insonder- heit Festuca nigrescens und Halleri, ein schr gros- ses Exemplar von Cortusa Matihioli, Potentilla nivea, 4 Draba-Arten, nämlich Draba tomentose Wahl., frigida Sauter, fladnitzensis und Liljebladu ? (vielleicht D. garintbiscc Hoppii) Orxyiropis ura- lensis, Artemisia helvelica Schleicher aus Pinzgau, Cnicus platylepis Reichenb, et Sauter, Spiranthes aestivalis und Carex frigida, Juliginosa, und irri- gus Wahl. etc. sehr interessirten und erfreuten. “Hr. Apotheker Traunsteiner besitzt neben einem ansehnlicben und vortrefflich conditionirten Herbarium auch eine beträchtliche Büchersamm- Jung, in welcher die neuesten botanischen Schrif- ten nicht fehlen, daher derselbe auch mit der neuesten Literatur und mit dem jetzigen Stande und Ansichten der Botanik bekannt ist, und die Pflanzen, welche er findet, genau untersucht und richtig bestimmt. Auch Hrn. Chirurgen Lam- poldinger darf ich in diesem Berichte nicht mit Stillschweigen umgehen, sein Lieblings - Stu dium ist zwar die Entomologie, indessen verehrt er doch auch unsere scientia amabilis und macht gesellschaftlich mit Hrn. Dr. Unger und Hrn. Apotbeker Trauusteiner Exkursionen und Al- 617 penwanderungen. Ich habe in der Gesellschaft dieses naturbistorischen Hleeblattes mehrere ange- nebme Stunden in Kitzbühel zugebracht. Am 9. Juli hatten IIr. Dr. Unger und Hr, Apotbeker ‘Traunsteiner die Güte, mich auf den Schatt- berg zu führen, da der Regen wenigstens ausza- setzen begann; sie zeigten mir dort den Standort der Poa hybrida Gaudin, welche in Gesellschaft von Sonchus alpinus, Cacalia alpina und mehreren andern Vorgebirgs- Pflanzen wohnt; ich sammelte einige Exemplare von diesem ansehnlichen 2 — 3 Fuls hohen Grase, ‚dessen Wurzel ich Ausläufer treibend, und die Halme sammt den Blattscheiden unterwärts sehr zusammengedrücht und zwei- schneidig fand. Uebrigens wohnten ‘und blühten auf dieser Höhe noch mehrere andere Alpenpflan- zen; allein vom Ungethüme der Witterung auch hier verfolgt, konnte ich meine Forschungen nicht weiter fortsetzen; denn die schnelle Annäherung eines Gewitters nöthigte uns umzukehren, und wir mufsten unter heftigem YVetterleuchten, gräfs- lichem Rollen des Donners, und dichtem Regen den Berg hinunter eilen, und kaum hatten wir das Thal erreicht, als ein Blitzstrahl an einem Kirchihurme in Kitzhühel herunterfahr, und ın : einer Grabstätte, welche er zertrümmerte, sich verlor. Auch am 10. Juli gestattete die sehr ver- änderliche und wieder mit einem Gewitter dro- bende Witterung nur eine kleine Exkursion zu dem z Stunde entfernten, kleinen Schwarzsee, an dessen Ufern Schoenus fuscus, Scheuchzeria pa- bie lustris, Andromeda polifolia und Malazis paiu- dosa etc. wohnen. Da die Witterung immerfort sich gleich blieb, nämlich aus schwüler Sonnen- hitze, Gewittern und Hegengüssen bestund und noch länger in dieser Art zu kontinuiren schien, daher keine Alpenwanderungen gestattele, 0 mufste ich leider meine beabsichtigte \WWanderung über den Jochberg nach Oberpinzgsu aufgeben; ich schlug daber den \Veg zu einer hürzera Wanderung ein, und ging am ıı. Juli nach St. Jobann zurück, bis wohin Hr. Aprtheker Traun- steiner mich freundschaftlich begleitete, sah öfter noch nach den schönen pilanzenreichen Al- penböhen um Kitzbühel zurück, und wanderte ungerne und milsmuthig über die ungünstige Wit- terung auf dem kürsesten Wege nach Saalfelden fort; dieser Weg zieht sich durch ein schmales langes, einsames Seitenthal 6 Stunden lang hin; susser Cenfaurea phrygia Linn, welche bei St. Johann auf Feldern in Menze wächst, und Sapo- naria offieinalis, welche am \Veg stand, sah ich heine andere bemerkenswerthe Pflanze. Nach 2 Stunden erreichte ich die Ortschaft Rosenberg. wo sich Eisenschmelzwerke und ein YWVirthshaus befinden, von da kommt man in Z Stunde zu dem Dorfe Brama, wo sich ebenfalls ein Wirthshaus befindet, von dort zieht sich der Weg bald auf- wärts durch einen Hohlweg, neben welchem Cir- caea alpına und intermedia und Viola biflora IL wuchernder Menge sich befanden, bis zum Dötf- Kelchstücken be- stehenden Untertheil der Blumenkrone. ' „An der nämlichen Pflanze von Tropaeolum majus, welche die Blume mit 6 Blumenblättern ohne Sporn u. s. w. trug, bemerkte ich eine noch nicht vollends entwickelte Blume, welche einen um 3/4 verkürzten Sporn hat. Dieser reicht nämlich nur bis ungefähr an die Stelle, wo er bei vollständiger Ausbildung sich besonders (0 unten) auf einmal zu verdünnen beginnt. Er endet in ein Loch genau von der bei der sporn- losen Blame beschriebenen Gestalt. Das Häut- chen, womit dasselbe verschlofsen war, ist be- reits geborsten. Im Innern bemerkt man am Rande einige bartähnliche Borsten. Der Zahl nach ist die Biume in allen Theilen normal, nicht aber nach der Gestalt und Stellung. Sowohl die Kelchstücke als die Blumenblätter lafsen auf einer Seite zwischen dem Ober- und Untertbeile der Blume einen Raum, der für die Aufnabme eines sechsten Kelchstückes und Blumenblattes allerding® grols genng wäre, doch zeigt sich weder von dem einen noch dem andern eine Spur, man müls- te denn die auffallend gröfsere Platte des daneben stehenden Blamenblattes des Untertbeiles and die bedeutend gröfsere Breite des angränzenden Kelch- stücks der Oberlippe für eine Andeutung hierauf 219 halten. Durch diese beiden Umstände hat die Bin- me eine ganz unregelmälsige Gestalt bekommen. ** » Vorzüglich merkwürdig dünkt mir, dafs sämmtliche Staubbeutel, welche in der 6theiligen Blume von Pollen strotzten, bier bis auf Einen und zwar jenen, welcher gerade innerhalb des erwähnten Zwischenraumes steht, völlig taub sind, und blofs aus durchscheinenden zusammenge- schrumpften lichte gelblich - grünen häutigen Bäl- gen bestehen. Dennoch haben die Staubfäden, freilich viel zu früb, ihre Wanderung angeireten, mit Ausnahme des fruchtbaren, welcher bis itzt, auch in der abgepflückten Blume, noch über die Narbe geneigt verweil. Die Blume ist in allen’ Theilen merklich kleiner als die normalen, und noch viel mehr als die abnorme 6theilige. “ „Dagegen erhielt ich im jüngst verflossenen ' Frühlinge ein Märzen - Veilchen mit 2 Sporen oder Hörnern, Das untere ungerade Blumenblatt hatte sich nämlich vom Grunde weg ebenfalls in ein vollkommen ausgebildetes Horn verlängert, das sich von dem der Art eigenthümlichen nur darin unterschied, dafs es etwas kürzer und des. sen Spitze jenem zugekehrt, also in entgegenge- setzter Richtung gebogen war. Die Platte dieses Blumenblattes batte kaum die Hälfte der normal- mälsigen Gröfse erreicht. — Kelch und Befruch- tungstbeile erlitten durch diese ungewöhnliche Gestaltung keine auffallende Veränderung. Mehr ‚oder weniger ausgesprochene Jndeutuugen der- selben kommen nicht zu selten vor. * 7120 s) Hr. Bath Hänsel erwähnte bei dieser Ge- legenbeit einer gleichfalls abnorm gebildeten Blö- ıbe von Allium nigrum, die derselbe vergangenen Sommer in dem von ibm bewobnten Garten zu beobachten Gelegenheit hatte. Dieselbe zeigte ı2 regelmäfsig gebildete Blumenblätter und eben . so viele Stanbgefäfse, und bei genauer Untersu. chung ergab sich, dafs diese Verdoppelung der normalen Zahl in einer Verschmelzung zweier Blüthenstiele zu einem einzigen ibren nächsten Grund hatte, was durch die bedeutende Dicke des noch vorhandenen Blüthenstieles angedeotet wurde. 6) Schliefslich legte Hr. Director v. Voith die getrockneten Belege zu seinen bereits in ei- ner frühern Sitzung mitgetheilten Beobachtungen “ über Geniste, Potentilla und Echium vor. Es be- stätigte sich, dafs die ‚besweifelte Genista wirk- lich die 6. tinctoria, trotz aller Abweichungen von der Diagnose, sey. Von Tormentilla tri-, penta- und hexapetala enthält die vorgezeigi® Sanımlung eine sehr belehrende Reihenfolge durch alle Abstufungen der Uebergänge sowohl hinsicht- lich der Blumenblätter als der Helchstücke. — Noch mebr gilt dieses von den vorgelegten Exem- plaren des Echium vulgare, aus welchen man den stufenweisen Uebergang desselben von der kleiß- sten theileisen Abweichung bis zur äussersten Ab- normität der ganzen Pflanze ohne Mühe verfolgen konnte, und nothwendig den Schluls ziehen mulste, dals keine äussere Ursache (Insektenstich u. dgl.) biebei ein- oder mitgewirkt habe. — Mit Ver- grügen sieht defswegen die Gesellschaft dem ver- heifsenen Bericht über die fernen Beobachtunge® entgegen. | Allgemeine botanische Zeitung. ( Nro, 42, ) 1. Original - Abhandlungen. 1. Ueber die Fructification der Hutchinsien Ag.; von Hrn. Lieutenant von Suhr in Schleswig. Ar verschiedenen Arten von Algen haben schon , seit längerer Zeit, mehrere‘ Algologen eine’ doppelte Art der Fruchtbildung bemerkt. So z. B. bei den Delesserien, wo sich der Same bald auf der Mitte der Blattrippe scheibenförmig vereinigt oder in eignen Fruchtblättern sammelt, bald on den äussern Rändern irregulär einge- streuet ist, ohne dafs sich auch nur ein einziges Korn auf der Rippe findet. Noch auflfallender ist diels bei Sphaerococcus membranifolius Ag., wo sich anf dem einen Exemplar eine gestielte Frucht an dem mehr holzigen Stamm bildet, während bei einem andern die Körner, gleich einer regello- sen Masse, in den weichen, breitern Blättern ein- gehüllt sind. Ausser dieser und mehreren an- dern Algen findet sich die Verschiedenheit der F ruchtbildung am häufigsten bei den Hutchinsien, welche zu beobachten ich vielfache Gelegenheit gehabt, j An den Küsten von Schleswig und Holstein bildet sich die Frucht dieser Algen Klasse hänfig auf eine doppelte und vielleicht gar noch mehr- fache Weise. Die bekannteste ist die, wo sich Flora 1831. XLIT, 22 2122 ’ _ die Körner, 3 bis 7 an der Zabl, in gestielten oder ansitzenden Kapseln vereinigen, in welchen man sie häufig deutlich als birnförmige Gestalten erkennen kann und die beim Zerdrücken der Kapsel sich absondern und herauskommen. Diese Kapseln sitzen fast immer an den Seiten der oben Zweige. Eine weniger bekannte ist die, welche ich oben bei der Hutchinsia secundata mihi Augenfrucht (s. p. 682.) nannte, die Lyngbye bei seiner Hut- chinsia violacea t, 33. fig. A gezeichnet bat, Diese “Art der Frucht entsteht in den obern Zweigen, selten in der Mitte derselben sondern gewöhnlich mehr nach einer Seite, ist anfangs flach, wis eine Scheibe und dann mit einem hellen Ring umg®- ben, wo sie fast wie ein Auge erscheint. Nach und nach hebt sich diese Fläche und bilder sich zur runden Kugel aus, die mehr als 2/3 über den Rand erhaben hervorkommt und sich zuletzt löset und abfällt, wo dann nur ’eine kleine Narbe die Stelle anzeigt, auf welcher die Hugel gesessen. Deutlich, wie in den hellen Kapseln, habe ich zwar nie einzelne Körner in diesen Kugeln er- blicken können, bezweifle aber demohngeachtet nicht, dafs diefs wirkliche Fruchtbildung sey, weil ich sehr vielfältig beobachtet, dafs einzelne Pflan- zen-Arten, z. B. Rhodomela subfusca flaccida AB: bier nie, und Hutchinsia tenuis Ag. sehr gelten eine andere Fruchtbildung (hier Kapsel) zeigen und diere mir doch tausendfältig vorgekommen sind; euch ist mir upter allen Arten nur ein Pasrmal ° 723 ein Exemplar von Hutchinsien vorgekommen, we sich beide Arten an einer Pflanze zeigten, da sonst die Regel ist, dafs die, welche Kapseln tra- gen, ohne Augenfiucht sind und umgekehrt, Unter den hier häufiger vorkommenden Hut» . chinsien habe ich diese beiden Fruchtbildungen en verschiedenen Exemplaren bemerkt an Hut- chinsia tenuis Ag., nigrescens, Jastigiata, Fibritlosa, vielavea, elongata, byssoides Ag. u. © w.— auch einen Unterschied, den ich nicht zu erklären ver-: mag, «ey es in der Witterung oder andern Zu- fälligkeiten, dals nämlich in dem einen Jahr die eine Fruchtbildung viel häufiger vorkommt als die andere. Nachdem ich z. B. in 4— 5 Jahren nie die Huichinsia elongaia Ag. mit dieser Augen- frucht gefunden, obgleich ich sie vielfältig be- obachtet, zeigten sich im Herbst ı829 alle Pflan- zen dieser Art mit keiner andern, als Angen- frucht, obgleich ich wohl ı00 Exemplare unter dem Microscop betrachtete, Selbst bei dem Cera- mium rubrum Ag. fand ich in diesem Jahre die Augenfrucht mehrmals anstatt der Kapsel ausge. bildet und habe als eine Merkwürdigkeit davon den Hrn. Professoren Mertens und Agardh mitgetheilt, Und sind nicht die Sphacellen an den Endspitzen der Sphacellaria cirrhosa Ag., wie sie hin und wieder vorkommen, etwas ähnliches, da, diese sonst doch eine reine Kugelfrucht haben ? Auch ‚die keulenförmigen Endspitzen, wie sie von Weber und Mohr in den Dillwynachen Abbil- dm 2 124 dungen grofsbritannischer Conferven t. 33 zur Hut. chinsia elongata eingetragen sind, die ich eben so 1826 mehrmals bei Föhr gefunden, sind hier zu beachten und diese letztere hätte somit vielleicht eine dreifache Fruchtbildung. Auf noch eine andere Art der Fortpflanzung babe ich schon im vorhergehenden (p. 583. seq.) bei der Hutchinsia prolifera mihi aufmerksam gemacht. Bis jetzt ist mir diese Pflanze noch zu selten vorgekommen um etwas entscheidendes darüber sagen za können ; die runden Warzen aber, die sich gewöhnlich eben oberhalb der Genicula, ent- weder an den Seiten der Articel oder auch oben euf denselben bilden, und aus welchen regel- mäfsige ästige Fibern kommen, von denen die aus- gebildetern bisweilen schon reine Articulation zeigen, scheinen der Bildungsort einer neuen Pflanze zu seyn, die sich, wenn sie eine gewisse Gröfse erreicht, ablöset und schwimmend fort- wächst — wenigstens habe ich meine schwim- mend gefunden, da ich sonst alle andern an dem Ort ihres Wachsthums zu brechen pflege. Ich wünsche die Freunde der Naturkunde, und besonders die Algologen, auf dieses Phäno- men aufmerksam zu machen, damit sie, wenn sich eine günstige Gelegenheit zeigt, hierüber Be- obachtungen sammeln, da diese gewifs dereinst einen interessanten Aufschlufs über die Fortpflan- zung der Algen geben werden. 325 2. Beschreibung einiger neuen Algen; von Hrn. Lieu- tenant v. Suhr in Schleswig. (Schlufe,) ; 15, Hutchinsia senticosa.. S, Aus einem kleinen Waulste kommen mehrere, 6 bis 8 Zoll hohe Fäden, unten. doppelt so dick als eine Schweinsbörste, oben haarförmig sich verlaufend. Ein grade aufsteigender Hauptstamm streckt höchst unregelmäfsig die Zweige nach bei- den Seiten. Bald sind diese, etwa 2 Linien vor einander, ganz regelmälsig abwechselnd, bald aber kommt aus demselben 'Wulst ein Stamm der die Acste fast immer nur nach einer Seite streckt. Gewöhsiich sind die untern- Aeste die längern, and dann nähert die Pflanze sich der pyramidali- schen Gestalt, häufig aber sind auch die mehrsten Acste fast gleich lang, dann erscheint sie mehr pinselförmig. Von oben bis unten regelmälsig abwechselnd, sind die Aeste mit kleinen einfachen nur ı bis 2 Linien langen, schwachen Zweigen dicht besetzt, so dafs je 2 nach einer Seite oben nur eine, unten 2 Linien auseinander ste- ben. Sobald die Pflanze a bis 3 Zoll hoch wird, ülzt und wickelt sie sich thauförmig zusammen ; dann reiben sich die kleinen Seitenzweige ah und es bleiben deren nur nach einige an dem obern Ende. Gewöhnlich kommen später aus derselben Achsel, von welcher die kleinen Zweige abgerie- ben, neue Trieber 1f4 — 1/2 Linie lang und ge- ben in Verbindung mit dem Rumpf des alten Zweiges, der ganzen Pflanze ein Änotig, stacheli- ches Ansehen. 226 Die Achsel ist ein wenig schräger weggeschnit- ten als bei H. nigrescens Ag., tritt sonst wie diese, einen vollen Articel in den Stamm hinein. Im Hauptstamm sind unten die Articel' mehr breit als lang, verlängern aich aber allmählig bis sie amal so lang als breit, oft noch eiwas länger werden, nehmen dann gegen den obern Theil wieder ab und bleiben dort fast so lang als breit. In einigen der untersten Aeste bleiben die Ar- ticel bisweilen aequal, in einigen Stacheln sogar oft mehr breit als lang. Selbst in der Mitte des Stamms, in der Nähe eines Hauptastes, können sie bisweilen kürzer oder länger worden, ohne bestimmte Regeln. Vom Hauptstamm und den Aesten laufen gewöhnlich 7, bisweilen noch mehr Venen, anfangs parallel neben einander, kreuzen sich aber in den längern Articeln nicht selten. In den gröfsern Seitenzweigen sind noch immer 6 bis 7 Venen, in den kleinen und den Stachels dagegen gewöhnlich nur 3 bis 4. Die Kapselfrucht ist eiförmig, der Stiel der- selben so lang als breit und von der Dicke des Zweiges, an dem sie sitzt. Augenfrucht war an an“ dern Exemplaren ausgehildet in kleinen Büscheln die &us den Achseln der abgestofsenen kleinen Seitenzweige neu hervorkommen. Die Farbe ist rostig, schmutzig gelb, seltener braun, einmal getrocknet, ist und bleibt sie schwarZ- Die Substanz der jüngern Pilanze ist ziem- lich weich, die der ältern bart und starr und klebt, je älter sie wird, desto weniger an Papier. 727 Hutchinsia nigrescens mit ihren Variet. peolinata Ag. und fasciculata mihi, H. Förillesa, secundata prolifera und senticose machen zusammen eine na- türliche Familie. Oft spielt von diesen die eine Art in die andere hinüber und läfst die genauere Bestimmung zweifelhaft. Der innere Bau ist bei allen sich achr äbalich. Ostsee, bei Oestergaarde. 16. Callithamnion. minitum. S, Dieses sehr kleine, bis jetzt nur in der Ost- sec an Hutch. senticosa und Frillosa gefundene, parasitische Gewächs, ist mit unbewaffneten Augen: ger nicht zu erkennen ; erst durch eine mittlere Linse wird sie erkennbar, und man bedarf der grölsten um sie vollkommen deutlich zu sehen. Es sind ganz blalsroihe Fäden, häufig fast einfach, bisweilen aber auch mit 3 bis 4 Aestchen versehen, von denen die längern unregelmäfsig sparrig nach verschiedenen Seiten stehen und mehr als die halbe Länge der Pflanze erreichen ; , bei andern sind die kleinen Zweige nur ı oder 1/2 Articel lang. Hie und da treibt eus der End- spitze noch eine einzelne lange dünne Fiber Die Articel sind amal so lang als breit, oben dunkler als in der Mitte und unten, mit hellem Saum und klaren Geniceln. Fast längst der ganzen Höhe des Fadens kommen aus den Genicela rechts und links die kleinen gesiielten, ein wenig ovalen Sphacelie" hervor, die bald einzeln, bald gehäuft, 2 oder 3 228 zusammen, such wohl von einem kurzen Zweig “ umblammert end dann in den Winkeln sitzen. Die Spbacellen sind ebenfalls mit einem hel- len Rand umgeben, und in einigen derselben zählt man 5 bis 6 ganz kleine runde schwarze Samen- körner. 17. Callithamnion ceramicola S. Diese kleine, oft nar eine Linie hohe Pflanze habe ich bei Föhr an Hutch. nigrescens Ag. nicht sclten gefunden. Sie wird mit blofsen Augen erst erkennbar wenn man die Hutch. auf weisses V’a- pier legt, sonst gewöhnlich überseben. Es sind ganz feine rosenrothe Fäden, die je nach ihrer Gröfse gewöhnlich 2 oder 3, doch ein- zeln auch 5 bis 6 Aeste, (welche bald alle nach einerSeite, bald ziemlich regelmäfsig abwechselnd nach beiden Seiten stehen) ausstreckten; dic klei- nen Seitenzweige stehen sehr sperrig, bisweilen gar rückwärts gekrümmt und sind wie die Hauptfäden oben, ohne dass sie merklich feiner werden, rund abgestutzt, Durch eine Mittellinse erscheinen auf man- chen Stellen die Fäden einfach mit quadratförmi- gen Articeln, durchsichtigen klaren Gericela und Saum, und geben das Bild einer kleinen Conferve wie Lyngbye t. 48. fig. D. seine Conferva cera- micola abbilder. Bei genauer Beobachtung und mit verstärk- ten Linsen, erkennt man nicht allein die kleinen Acste, sondern die vorher quadratförmigen dunk- len Flächen in den Articeln erscheinen dann re 720: mehr abgerundet, halbdurchscheinend mit einem _ etwas dunklern Rand und einem Punkt in der Mitte, : Diese kleinen Flächen oder vielmehr Körper- chen liegen ziemlich lose in den klaren Röhren und sind verschiebbar, rücken daher oft dichter aneinander, oder ziehen häufiger noch sich paar- weise zusammen — beim Zerbrechen eines Fa- dens können sie hinausgleiten. ’ An den Seiten der Zweige sitzen, doch nur selten, kleine Sphacellen, lkreisförmige, durch- scheinende Flächen, dunkel gerändert, in der Mitte einen dunklern Panct und nach aussen, wie die in der Röhre, mit einem hellen kreisrunden Saum umgeben. Ich bin noch zweifelhaft, wohin diese kleine Pflanze zu zählen, ob wirklich zu Callithamnion oder etwa zu Schizonema Ag. und nur die klei- nen Sphacellen haben mich bestimmt, sie vorläu- fig zu den Erstern zu legen. Zu vermuthen ist es, dafs Lyngbye bei der Beschreibung und Zeichnung seiner Corferva ce- ramicola dieselbe Pflanze vor Augen gehabt, dann aber ein unvollständiges Exemplar, indem er seine Conferva einfach nennt, auch die Sphacellen nicht bemerkt — aus dieser Ursache habe ich den Namen ceramicola beibehalten, wäre es aber dennoch eine andere Pflanze, mülste diese als racemosa jener beigezählt werden. Zu Ceramium, wohin Agardh jene mit eil nem Fragezeichen stellt, möchte ich diese aber auf keinen Fall rechnen. — 730 * Als ich sm den Küsten der Insel Sylt im Au- gust einige Exemplare von Sporochnus viridis Ag. sammelte, fand ich an diesen, dals die kleinen Seitenzweige, der Länge nach, mit kleinen ein- gedrückten Kügelchen erfüllt waren, die häufig siemlich regelmäfsig je 2 und 2 neben einander sitzen, und glaube hierin die bisher unbekannte Yrucht obiger Pflanze entdeckt zu haben. Nach Agardh's System wird sie denn hinführo wohl richtiger im ten tribus unter Sphaerococcus, etwa neben Sphaer. purpurascens steben, da sie der abweichenden Frucht wegen nicht im 6tem unter „articulata‘t gezählt wer den kann. Aus meinem eignen Herbariam habe ich in die- sen Blättern 7 bisher unbekannte Hutchinsien be- schrieben und wenigstens eben so viele sind noch zurück, über welche nähere Beobachtungen ers! bestimmen müfsen, ob sie blofs als Varietäten be- kannter oder als selbstständige Arten aufzuführen seyn werden, | Diefs läfst mich vermuthen, dafs sich in den Herbarien der Algenfreunde noch manche Pflanze dieser Klasse findet, welche die Zahl der nicht beschriebenen vermehren wird. Je mehr diese sich aber vergröfsert, desto schwieriger wird die Bestimmung der einzelnen Species. Um diesem Mangel nun nach Möglichkeit abzuhelfen, habe ich bereits angefangen eine Monographie dieser schwierigen Hlasse auszuarbeiten und die benötbig- ton Abbildungen zu zeichnen; ich ersuche and 231 bitte daber die Freunde der Algenkunde au die: sem Zweck, mir alles aa Hutchinsieg aus dea verschiedenen Meeren mitzutheilen, was sie an vollständigen, instractiven Exemplaren entbehren können : gerne werde ich aus dem ziemlich rei- chen Doubletten. Vorrath meiner Algen andere Pflanzen dafür geben, 5. Sitzung der Königl. botanischen Gesellschaft am 5. October 1831. .») In der heutigen Versammlung, in welcher die Gesellschaft zum erstenmal wieder das Vor- gnügen hatte, ibren verehrten Hrn. Director wohl- bebalten zurückgehehrt aus den Alpen in ihrer Mitte zu seben, wurde dieselbe besonders ange- nehm überrascht durch die von Stuttgart zurück- gekommene Algensemmlung, welche Hr, Lega- tionsrath y. Martens daselbst nicht nur auf die zweckmälsigste Weise nach dem Agardhschen Systeme bestimmt und geordnet, sondern auch mit ı3ı ibr noch fehlenden Arten, und einer Men- ge der vortreflichsten Dupletten bereichert hatte, Zugleich hatte derselbe die Güte gehabt, über die panze Sammlung, die nunmehr aus 77 Gattungen, 339 Arten und 64 Varietäten besteht, einen syste- matischen Catalog anzufertigen, und den vorzüg- Jichen Algologen, Hrn. Dr. Leiblein in Würz- ‚ burg zu veranlafsen, auch von seinen Schätzen einen Beitrag von 54 Arten zu spenden. Die Ge- sellschaft beschlols, diesen würdigen Männern in eignen Schreiben ihren innigsten Dank, und in einem Exemplare ihrer Denkschriften einen ge- 752 ringen Beweis ihrer Erkenhtlichheit darzubringen. Möchten sich nun auch unsre übrigen algologischen Freunde, Agardh, Rudolphi, Biasoletto, Suhr, Meyeon, u.a. bewogen finden, durch gütige Mittbeilung seltner und von ihnen zuerst beschrie- bene Arten unsrer Sammlung allmählig jene Voll- ständigkeit zu verleiben, die sie bei so vortreffir ‘cher Grundlage in jeder Beziehung verdienen möchte. 2) Hr. Apotheker Hering in Stuttgart über- sendet ein wohlgelungenes Porträt von Linnd, welches nach einem alten schwedischen Kupfer- stich lithographist und als Fitellupfer der ersten Abtheilung der unter Hrn. Hering's Mitwir- kung von dem Pflanzenmaler Mann herausgeg®- benen Sammlung officineler Gewächse beigeg% ben wurde. Die Gesellschaft findet sich für dieses gütige Geschenk zum innigsten Danke verpflichtet. 3) Hr. Director Dr. Hoppe übergiebt im Namen des Hrn. Bezirksactuar Edlen v, Blum feld zu Stall in Oberkärntben das Bildoils der weil. Kardinal Salm Fürstbischof von Gurk (geboren am 1. Febr. 1740, gest. am ı3. April 822.) gleichfalls als Beitrag zu unserer Samm- lung von. Bildnissen verdienter Botaniker, wel- ches der Gesellschaft um so interessanter war, al besagter Fürst durch die Besteigbarmachung des Grofsglochners in den ersten Jahren dieses Jabr- bunderts zur Bekanuntwerdung jener merkwürdi- gen Gegend wesentlich beigetragen, und dadurch zu den dortigen reichhaltigen botanischen Entde- ‘ 755... chungen, namentlich zu den Auffindungan der - Braya, der Yoitia, des Sysiylium, und so vieler andern Pflanzen - Arten, wenigstens mittelbare Ge- legenheit gegeben hat. 4) Defsgleichen legt Hr, Director Hoppe eine Parthie Sämereien von Alpenpflanzen vor, die er theils selbst in den Gebirgen gesammelt, theils durch die Hrn, v. Aman und v. Braune, Hrn. Hinterbuber und Hosenegger erhal- ten hatte.. Er verbindet damit_die angenehme Ver- sicherung, nach und nach in unsern Sitzungen seine im verflossenen Sommer gemachten botani- - . schen Bemerkungen mittheilen zu wollen. 5) Hr. Director v. Voith legt eine höchst sonderbare, wahrscheinlich durch den Stich eines Insektes verursachte Mifsbildung an dem Kerne einer Eichel vor. An der Spitze derselben hatte sich nämlich ein grüner Auswuchs gebildet, der den obern Theil des Kernes in Gestalt eines fal- tigen Mantels bedeckte. Derselbe theilte auch das Resultat seiner fortgesetzten Untersuchungen über den Bau der Blütben von Tropaeolum majus mit, woraus sich ergicht, dals jede Verkümmerung des Spornes in der Blüthenknospe eine abnorme Ent- wicklung der Blüthentheile zur Folge hat, und dafs es ihm auch seit dieser Zeit gelungen, ab- norme Blüthen mit 3 und 4 Blumenblätter zu ent- decken. Ueber die monströse Bildung einer Blüthe von Salvia verticillata in unserm botanischen Garten äusserte sich derselbe folgendermalsen : Die heim- förmige Oberlippe war an dem Einbuge, an wel- [627% chem sie sich zu erheben pflegt, sehr zusammen gezogen, und dort zu beiden Seiten geobrt. Die beiden Seitenlappen der Unterlippe standen gerade aus, und waren doppelt, so dafs sie eine Art Fül. ' Iung darstellten. Bei der Zergliederung zeigte sich, dafs sie durch den engen Kelch in diese Lage gedrängt wurden, und in der That tief und weit ausgerandet, mit einem kleinen rundlichen Läpp- chen in der Mitte der Bucht, mithin in 3 sehr ungleiche Tbeile getheilt waren. Der Rand der zwei äussern und viel gröfsern Lappenstücke (und anch der Grund der Bucht) war unter dem Such- glase wie unregelmälsig ausgefressen, ihre Gestalt beinahe verkehrt - berzförmig. Eben so ragte der gleichfalls verkehrt - herzförmige Mittellsp- pen gerade vorwärts. Sein Hand war in der Ge gend der Ausrandung fast ganz und nur wenig ausgefressen, gegen den Grund aber stark gefranzt, fast gebartet. Die Staubfäden waren, wie in meh- rerern andern Blumen, sehr verkrüppelt und die Träger, bebonders oberbalb dem Stützpunkt, un, gemein verkürzt. 6) Hr. Hofratb Dr. Koch in Erlangen über- schicht der Gesellschaft mebrere, sehr schön 8°- trocknete Exemplare des vielbesprochenen Scirpus mueronatus, und giebt über die Wiederauffindung desselben in der Gegend von Erlangen folgende interessante Notiz : ” „Am Ende Augusts kam ein eifriger junger Botaniker, der Stud, Med. Hr. Ried von bier, ZU mir, um mich über einige Pflanzen zu Rathe zu 2 ‚ ziehen, welche er in der Gegend von Hosbach gefunden hatte. Darunter befand sich zu meinem, nicht geringen Erstaunen ein Exemplar von Scir- pus mucronatus. Hr, Ried bemerkte mir, dals er ' dasselbe, und zwar nyr dieses einzige, in einem abgelalsenen Teiche gefunden, jedoch den ganzen Teich nicht durchsucht habe. Delswegen wurde sogleich eine zweite Exkursion dahin beschlofsen und auch an einem der folgenden Tage in Vollzug gesetzt. Wir schlagen den gewöhnlichen Fahrweg nach dem benannten eine Stunde von Erlangen ent- fernten Dorfe ein. Im Walde, durch welchen der Weg führt, fanden wir an einer Pfütze mehrere Exemplare der in ‚hiesiger Gegend seltenen Li- mosella aquatica. Bald hinter dem Walde liegen zur Linken vom Wege in den Wiesen die gröfsten Teiche, welche ich schon mehrmals besucht hatte, obne eine Spur von dem Scirpus zu entdecken, Aber rechter Hand vom Wege befindet sich etwa‘ eine halbe Viertel Stunde von dem Dorfe gelegen, noch ein gröfserer Teich und vor demselben drei kleinere, an welche ich so spät im Jahre noch nie gekommen war. Der eine der kleinen Teiche war nebst dem grölsern abgelafsen. Im erstern fanden wir Rumex maritimus, Carex cyperoides und Riesenexemplare von Seirpus acieularis und ovalus, Nun wandten wir uns zu dem zweiten kleinen in der Mitte gelegenen und noch unter VVasser ste- _ henden, wo wir plötzlich durch einen herrlichen Anblick erfreut wurden. Tausende von Exempla- ren des Scirpus mucronalus mit ins goldgelbe 7506 schimmernden Bläthenköpfen bedeckten den Teich und ragten üngefähr mit der Hälfte ihrer Länge über das Wasser hervor. Der dritte kleinere Teich enthielt nichts Merkwürdiges, aber in dem grös- sern abgelafsenen, den wir jetzt antersuchten, fan- den wir wiewohl nur noch 2 Exemplare dieser schönen Binse. An jenem kleinen hatten wir uns jedoch schon reichlich versehen. Ich habe das Vergnügen der Gesellschaft zum Austheilen unter die in Regensburg anwesenden Mitglieder mehrere Exemplare zu überschicken. Die Pflanze wird sich hoffentlich für die hiesige Gegend erhalten, wenn die Teiche bleiben, und nicht wie viele andere trO- cken gelegt und zu Wiesen verwendet werden.“ 1 Anfrage , Der einzige Standort des Sisymbrium supi num für die deutsche Flora ist nach Röhling® Flora 2. p. 36ı. das Ufer der Donau bei Regens burg, und der einzige Standort der Cochlearia glastifolia, nach Linne sogar für die ganze Welt, ist ebenfalls Regensburg „habitat Ratisbonae in. agris“ Sp. pl. 2. p. 904. Nach DeCandolle Syst. 2. p. 363. giebt sie RAy daselbst an. Hat man beide Pflanzen in neuerer Zeit dort wieder- gefunden, oder beruht ihre Existenz an jenem Orte, wie die vielen Raritäten der Flora Tubin- gensis, auf der irrthümlichen Anwendung eine zweifelhaften Citates aus einem alten Schrift- steller ? 9) Erlangen. Dr. Koch. *) Wir werden diese Anfrage in einem unsrer nächste Blätter zu beantworten versuchen, Die Red. Allgemeine botanische Zeitung, „( No. 43. ) | L. Original - Abhandlungen. Botanische Bemerkungen; von Hra. Dr. Trach- sel in Rüggisberg bei Bern. Ba Valeriana celtica L, nimmt DC. (Prodr, IV. 636.) fructib. birsutis mit in die Diagnose, Nees vr. Esenbeck and Eberm, (Pharm, bot.) beschreiben diese Früchte glatt, M,und. X. Host, Gand. meiden nichts darüber. Ich finde sie an Exemplaren von den Pyrenäen allerdings sehr rauh, etwas weniger an solchen aus dem Wallis; an einer besonders starken, ästigen Pflanze aus den Piemonteser Alpen sind die gerade ganz aus- gewachsenen Früchte völlig glatt. Sind sie viel. leicht nur im jüngeren Zustande rauh, vielleicht nur bei magern Exemplaren? Wahrscheinlich in beiden Fällen, und umgekehrt. Poa flexuosa Wahlb. findet sich auch auf der Stockbornkette an hohen schattigen Stellen, zwischen losen Steinen, wurde aber von mir im- mer für P. distichophylia Gaud. gehalten, die et- was tiefer an Schutthalden ebenfalls vorkömmt. Die Merkmale, wodurch sich beide unterscheiden sollen, sind so wenig standhaft, dafs man gar zu, oft Exemplare findet, von denen man nicht weils zu welcher Art sie gehören sollen. , Flora 1851. XLIT. Aaa 758- Bei Pon_alpina, und allen ihr nahestehenden Pflanzen, wozu ich auch jene rechne, sind lange, dünne, unten weit nahte Rispenäste gar nicht sel- ten. Diese sind, so wie die Aehrchen, zu der Zeit der Biüthe bei allen ausgesperrt, vorber mebr oder weniger zusammengezogen und nach dem Verblühen nicht selten hängend, so dafs sich sol- ehe Exemplare von Poa alpina kaum anders ale durch die wandelbare Binmenfarbe, van der mei- nes Erachtens sehr zweifelhaften P. pallens Hall, Fl. unterscheiden läfst, zumal es wahrscheinlich ist, dafs auch die erstere Pflanze auf kablem Bo- den Ausläufer treibe. Die Zurersicht, mit wel- cher M. und R. über alle diese Gräser urtheile® Yüfst sich aus dem Umstende erklären, dafs diese gründlichen Forscher nur getrocknete Exemplare vor sich hatten. Auf alle Fälle sind hierüber die Alten noch nicht geschlofsen, und ferners Be- obachtungen und Mittheilung derselben in dieser vielgelesenen Zeitschrift schr zu wünsche». Dals Galium helvsiicum Weig. und 6. baldense Spreng. dasselbe sey, ist bekanntlich allgemein (such von mir) angenommen worden. Nichts desto weniger verdient die Sache noch näher untersucht su werden. Länglich linienförmige, am Rande schärfliche Blätter, die beim Trocknen schwar? werden, giebt DC. (Prodr. IV. 598.) nebst etwa! kürzeren Blumenstielen als diese an. 80 sind meine Exemplare vom Monte Baldo. Fleischig® (die untern) verkehrt eiförmige, grannenlose Blät- ner s39 ter, etwas längere Rlüthenstiele als dieselben, 68- benM. undl‘., ebenso Gaudinan, der noch bei- fügt dafs die Pflanze blafsgrün aussehe, und ge- trocknet gelblich werde, was alles bei den Spezi- men vom Morteis Cant. Freiburg zutrifft, die nosh dazu weit gröfser und ästiger sind als jene. Soll- ten fernere Untersuchungen die vermuthete Ver- schiedenbeit bestätigen, so mülsten G. helvet. und buldense wieder. getrennt werden. n : Schr oft findet man auf Wiesen um Rüggis- berg, in der Nähe der Wohnungen, gesellschaft. lich mit Narcissus Pseudo- Narcissus, eine mon. struose Pflanze, die ich für eine gefüllte Hom nungsblume hielt. Voriges Jahr erschienen auf jungen, das erstemal blühenden Stöcken mehrere ungefüllte Blumen, von denen ich leider nur Eine zu Gesicht bekam. Wie sehr war ich überrascht, alle Charaktere von N. odorus an derselben zu finden! Auch heuer gab es wieder 3 Blumen, doch schon gefüllt, nur noch nicht zur Unkennt- lichkeit entstellt, wie sonst gewöhnlich der Fall ist. Alle Exemplare waren, und sind beständig einblüyhig und gröfser als meine getrockneten Exemplare von N. odorus, die ich von Thomas habe; der Schaft bei 1 1/2 Schuh hoch, die Blät- ter hohlkehlig, etwas gedreht, die Blumenblätter wie bei Pseudo-Narcissus, das Nectarium nicht halb so lang als diese ausgeschweift, aber nicht kraus, nicht rauschend, vielleicht eine neue Art. HU Wie Seringe (DC. Prodr. II. 584.) Poten: Aaar 740 tilla Vaillant Nest. mit P. alba Linn. vereinigen “kann, läfst sich kaum anders als durch einen Mils- griff erklären. Jene hat fast lauter dreizählige Blätter, die rundlich verkehrt eiförmig, und blols gu oberst mit einigen zusammenneigenden Zähnen versehen sind; die niederliegenden Stengel schr armblürbig, die Blettansätze klein, das Ansehen von P. Fragariastrum. — Verflossenen Winter erhielt ich durch die freundschaftliche Güte unsers Hoppe die sämm!- lichen Arten von Draba der deutschen Flor. Auch Gandin entsprach meiner Bitte, mir seine Dra- ba hirta und D. sclerophylia zur Einsicht zu sen- den, auf das bereitwilligste. Vielleicht bat das Resultat einer dadarch veranlafsten Untersuchung sich auch bei den Lesern der Bot. Zeitung einer günstigen Aufnahme zu erfreuen, Hier ist es Wenn Sauter (Flora 1830 p. 480.) vermu- thet, dafs Draba frig'da Saut. und D. tomenlosa Wahl. nicht binlänglich verschieden seyen, so be merke ich, dafs die Stengel bei ersterer Pflanze nicht selten ästig angetroffen werden, was ich bei den letztern selbst an den stärksten Exem- plaren nie beobachtet habe. Auch ist der Frucht- griffel bei D, tomentosa deutlich verlängert, W°* dieselbe za einer nahen Verwandten von D. au striaca Jacg. macht, während sich D. frigida durch einen punctförmigen Griffel der D. nivalis DC. nähert. Draba carinthiaca Hoppe zeichnet sich durch ein auffallendes Merkmal yon allen andern Arte 744 solbst von D. nivalıs aus; die Schötchenstiele ste. ben nämlich alle wenigstens um eiuen halben, die untersten öfters um einen ganzen Viertele- Kreis von dem Stengel ab, Hingegen sind bei meinen zahlreichen Exemplaren von der letzten Pflanze gerade die untersten am ‚wenigsten ab- stehend, auch die übrigen weniger als einen’ hal- ben Viertelsbogen. Draba sclerophylia Gaud. fälle mit keiner von Hoppe erhaltenen Art zusammen, steht aber der D, fladnitzensis Wulf. sehr nahe, Bei jenen sind die WVurzelbläter meistens etwas schmäler, gedrängter, zahlreicher, die getrock- neten Blüthchen gelblich, und die Schötchen, die Gaudin nicht reif beschrieben zu haben scheint, kürzer, also mehr rund, Einer von Hoppe ohne Namen erhaltenen Draba, gang glatt, nur die glänzenden Blätter durch Gabelhasre gewimpert, die des Stengels . gezähnt, gehört nach Analogie der übrigen un- streitig das Artenrecht. Falls diese niedliche Pflanze nicht schon irgendwo befchrieben nnd benannt ist, hin ich so frei den Namen Draba Hoppii dafür vorzuschlagen. Draba kirta (L.) Gaud. Fl, 'helr. steht der D. nivalis gar sehr nahe. Einige Sternhärchen mehr am Stengel, die auch bei der letztern Art nicht fehlen, etwas spitzere Blätter und Schöt- ehen, scheinen den ganzen Unterschied auszuma- hen. Aestige Exemplare giebt es von beiden. 1 143 Dentiich . sstegscheidot sich hingegen D. hiria a DC. Syst. wat. von welcher ich Exemplare von Sobleicher, vermuthlich aus Schottland, vor mir habe. Die Stengel dieser Pflanze sind lang, schlank, fast schubhoch, bis ag die Schötchen- stiele mit Flaumhärchen bekleidet, die Wurzel- blätter in einer Rose, verhältnilsmäfsig klein, schmal, die des Stengels gröfser, gezühnt, und eumal bei ästigen Exemplaren bis 4 vorbanden, die Schätchen fast an den Stengel angedrückt, die Stiele derselben sehr fein. Diese Pflanze, die den Ushergang zu D. contorta andeutet, steht offenbar weiter von D. hirta Fl. helv. CD. bir- ta 8 DC.), als diese von D. nivalis, Draba conterie Ehrh. (D. incana Fl. helr.) bat an kleinen Exemplaren fast ganz glatträndig® Blätter, bei gröfsern, — ich habe deren vor mit die ız und mehr Stengel aus einer Wurzel trie“ ben, und die sich in Vertiefungen befanden, w0- bin sich der letzte Schnee mit seinen Unreinig- keiten geflüchtet haben mochte, also auf sehr fet- tem Boden — sind dieselben mit 4 bis 6 grober vorgezogenen Zähnen versehen, Die Stengel die ser Pflanze sterben nach der Fruchtreife ab, nicht aber die Warseln und die nicht blühenden, !° eine Biettrose sich endigenden Zweige. Dies treiben zu seiner Zeit nene Blüthenstengel, #02” jedoch, so wie su der Entwicklung der aus Ss men entstandenen Pflänschen mehrere Jabre 7° thig zu seyn scheinen. Ich bemerke diels weil 0. ’ 343 ich diese seltene Pflanze schon mehrere Sommer beobachtet habe, und sich ähnliche Ersoheinun- gen auch bei andern Arten vermuthen Jlalsen. . j Ciypeola Jonthlaspi DC. Syst. natural. 1. 326. und Gand. Fl. helv, IP. 239. scheinen zwei ver- schiedene Pflanzen zu seyn. Bei leizteror finde ich an Exemplaren aus dem Wallis die Schöt- chen ganz kahl, die Blätter epathelförmig stumpf, Bei der Ersteren, die ich aus der Gegend von Nizza von Gauwdin erhalten habe, sind dies Schötchen mit einer doppelten Reihe Wimpern am Rande verseben, die Blätter lanzettlinienför- mig spits. Ich möchte für die Schweizerpflanze einen »euen Namen vorschlagen. Beide Arten hiefsen sich folgendermafsen definiren. ») Chypeola Jonthlaspi (L.?) DC. Silicula margine bifariam ciliata, fol. lineari-lan- geolatis acutis. — H. in Gall, austral, ») Clypeola Gaudini. Silicula glabra, fol. spathulato - obtasis, H. in Vallesia. Arternisia nana: Gaud. (A. beivetica Schl.) deren Artenrecht noch hie und da angefochten wird, unterscheidet sich hinlänglich von A. cam- . vestris durch langgestielte mehrfach zertheilte Stengelblätter. Nur selten findet man ganz ein- fache zu oberst in der reifen Blüthentraube ver- stecht. Es giebt aber auch eine Pflanze, die ich für die Alpenform von A. campestris halte, und die vielleicht hin und wieder für 4, nana gelten 2h& mag. Diese bat von der Mitte des Stengels au lsuter unzertbeilte linienförmige Blätter. Die Bläthen sind eben so grols wie bei jener, aber weit weniger zahlreich, und wie die Stengel röth- lich angelaufen, Meine Exemplare sind aus dem Bagertbal im Wallis, I Reiseberichte. dusflüge aufs Faulhorn im Berner Oberlande, un- ternommen den 13. und 27. Juli 1850; von Hro. Apotheker Guthbnick in 'Ihum. Nicht leicht möchte ein einzelner Berg für dis Botaniker eine reichere Ausbeute geben, als das Fanulhorn (über 8000‘ hoch). Man besteigt dasselbe am bequemsten auf der südlichen Seite von Grindelwald aus. Der dortige Wirth, Hr. Blatter, hat zur Bequemlichkeit der Reisenden, die die prächtige Aussicht auf dem Faulhorn, be sondere in die grause Gletscherwelt, genielsen wollen, eine solide Hütte, mit allen mögliches Bequemlichkeiten verschen, erbauen lafsen, die im Herbste ı830 fertig wurde, und die nicht we" »ig dazu beitrsgen wird, dafs dieser Berg mehr noch als bisher besucht werde, dessen Lage und Höhe ein Panorama darbietet, das dem Rigi #e° Dig nachsteht, ja das einige in mehrfacher Hin‘ sicht dem Rigi vorziehen wollen. Beidemal war ich von einem eifrigen Bota niker begleitet, das erstemal von einem engli- . schen Oberst, Hrn. B-own, das atemal Y0® nun mg 5 - n) : meinem Collegen Hrn. Vulpius in Müblkeim im Breisgau. Am ııten Juli fahren wir bis Lauterbrunn, besuchten den dortigen Staubbach, und da wir vor dem Essen anlangten, und die Sonne ihre Strahlen auf den bekanntlich über 800 Fufs ho- hen, sich in Staub lösenden Bach warf, ao konn- ten wir uns recht angenehm an dem wunderbaren Spiel der Regenbogen ergötzen.. Nach dem Es. sen wanderten wir das T'hal aufwärts bis zum Myrrenbach, der reicher an Wasser ale der Staub- bach ist. Zu unserer grofsen Freude entdeckten wir zwischen und auf den mit Gras bedeckten Felstrümmern die selten werdende Malaxis mo- nophylla, auch Aquilegia atrata Koch, deren mit- genommener Same uns hoffentlich belehren soll, wie es sich eigentlich mit dieser Pflanze verhält. An Felsen fanden wir Carex brachysta- chys, auf Felsen Agrostris rupesiris 8. ver. filifor- mis Gaud. (Agrostis filiformis Vill.). Hieracium glaucum All., H. amplexicaule und Thalietrum saxa- tile Schl. ; Hierac. amplexicaule kömmt auch in den Mauerspalten der Aar bei Thun vor. Da wir noch 4 Stunden weiter marschiren wollten, so tra- ten wir den Weg über Lauterbrunn und Zwey- tütschinen zurück nach Grindelwald an, Die Dämmerung erreichte uns bald, wir konnten da- her wenig botanisiren. Senecio viscosus ' (der in der Schweiz nicht häufig vorkömmt), Echium vul- gare var. d. parviflorum Gaud., Anthericum Liliago, AUG - und Eilymus caninus, und an den Ufern der Lüt- schine Phaca astragalina DC. kamen uns nebit mehreren planlis subalpinis vor. Ziemlich spät langten wir im Wirthshause zu Grindelwald an. Da das Wetter am andern Mor- gen es zu gestatten schien, so entschlossen wir uns gegen 6 Uhr, den Wirtb, Hrn. Blatter, der seine Bauten auf dem Faulhorn besuchen wollte, so lange zu begleiten, bis das botanische Revier uns zurückbalten würde. Der Wirth hatte Wein und kalte Küche voraustragen lassen; diese La- bung, auf die wir Nachmittags rechneten , sollte una durch ein Unwetter, das uns auf der Höhe, bald am Ziele, überfiel, im wahren Sinne des Worts zu Wasser werden. Etwa ı000 Schritte von Grindelwald, zwischen 3 — 4000’ hoch er- freuten uns Sempervivum tectorum, monlanum, Se dum saxatıle und Silene rupestris auf den Felsen, rechts und links vom Pfade Phyteuma betonicaefo- lium, Laserpitium hirsutum, Pedicularis tuberosa, an feuchten Stellen Juncus filifornis, Carex curta ß. brunnescens Gaud. (C. Gebhardii Hoppe), auf Wiesen Hieracium grandiflorum, Hypochoeris hei- vetica, Luzula spicata, Trifolium alpinum, an schät- tigen Stellen die eben aufblühende Jstranlia zni- nor. An den Felsen im Walde Potentilla grandi- ‚flora, auch Sedum atratum, etwas höher Saxifrag® aspera, und Arenaria verna, Zwischen den Ge- siräuchen Anemone sulyhurca. An Bächlein die wahrscheinlich von der Höhe beruntergeschwemm!d NG Arabis bellidifolia nebst Carex frigida, sempervirens Yıll. und Scopoliana. Etwa über 5000‘, wo die Gesträuche sich durch Rhododendron und Salices ablösen lielsen, standen Hieraciym auranliacum, Hypochoeris helvelica, Anemone sulphursa, Phalan- gium Liliastrum, Avena versicolor, Orchis nigra, al- bida et globosa nebst vielen andern gemeinen Al- penpflanzen An dürren trocknen Stellen die bei- den Rhodgdendron hirsutum et ferruginaum, (das niedliche Bhododendren Chamsecistus besitzt die Schweig nicbt).: 4zalea procumbens, Fiola galca- rata, „ziemlich häufig auch Carex limosg ‚ß- üri- gum Wahl. (C. irrigua Sm.), Empelrum nigrum, Festuca pulchella und Phyteuma hemisphaericum. Nicht weit von den Staffeln begrüfsten uns Pyre- Urum alpinum, im Steingerölle Cardamine resedi- folia und Achillea atrata, auf Felsen Saxifraga bryoides, wovon ı Exemplar flore pleno mich über- raschte, Saxifraga muscoides cum varietatibus, die je nach dem Standorte sehr abwechselt, wovon man sich überzeugt, wenn man welche an ganz sonnigen trocknen Stellen, an schattigen und schon etwas feuchten Orten beobachtet, ferner Draba stel- lata J, Elyna spicata Schr., Veronica aphıylla, Jrutieulosa und sazatilis, Carex capillaris, Festuca pumila, alpina und höher auch Halleri, An feuch« ten Stellen kamen vor: Rumex digynus, Sazifraga stellaris, Stellaria cerasioides mit Spergula saginol« das, Veronica alpina und Trifolium eespitosum, Veber 6000’ hoch entdeckten wir Carex apr TAB proxzimata, curvula, alrala, etwas höher nigra Al. er firma, Hieracium alpicola Schl. var. a Gaud, seitner Hieracium Schraderi var. ada Gaud., Hie- racium Halleri var. ß. feoliosum Gaud. Io der Nähe vom See pflückten wir Pedicularis versicolor, ‘an feuchten Stellen Polytrichum hereynicum Hedw., Cardamine bellidifolia, Carex foetida, Soldancella Clu- sii, Arnica scorpioides, Lepidium alpinum, Salix her- bacea, Arabis bellidifolia und Alchemilla pentaphylia und Meesia alpina Funck. An Felsen Primulo vis- eosa Pill. et integrifolia, Eberis rotungifolia, Sazi- fraga sedoides, androsacea und oppositifolia, Anthe- ricum serotinum, Cerastium strictum, Erigeron unt- florus und alpinus cum var. glabrat, neben dem Pfade Ardrosaoe obtusifolia et Chamaejasme, Fero- nica bellidioides, Gnaphalium alpinum, Alchemilia fissa, Galium helveticum Weigl., die einen star- ken eigenthümlichen Geruch von sich giebt, und Cherleria sedoides. Auf Felsen über dem Ste Draba tomentosa Wahlb., Phaca australis, Oxytro- pis campestris et montana nebst vielen schon 8°- fundenen zwischen dem Faul- und Schwarzborn. —— Schon etwas früher überfiel uns Regen, Ha- gel und Schnee, aber trotz diesen nahmen Wir noch auf: Aretia alpina, Draba aizoides und ‚Fadri- izensis W. et nivalis Lilj., Geum reptans, Ranuncu- lus glacialis und Arabis punula. Damit schlofs sich unsre reiche Ausbeu!®, denn der immer fortdauernde Regen und Schnee erstarrte unsre Glieder so, dals wir den Stock 149 ‚nicht mehr zu halten vermochten, ich verbarg den _ meinigen im Aermel, auch erkaltete dadurch-un- ser botanischer Eifer, obwohl wir ungerne eine. Region verliefsen, wo gewils noch manches zu finden gewesen wäre. Dazu kam noch ein Nebel, der uhs so dicht einhüllte, dafs wir den Weg auf die Hütte verloren, und ’einer den andern kaum schen konnte. Auch kein passender Stein oder Fels hot sich dar, uns auch nur ein schwaches Obdach zu gönnen; anstatt rechts nach der Hütte auf's Faul- horn bogen wir linke um’s Schwarzhorn, und wir sahen uns: nach zweistündigen Ausharren in die- sem fürchterlichen Weiter, immer fortwandelnd, endlich gegen 5 Uhr in einer Hütte auf der west- lichen Seite des Schwarzhorns, wo wir an einem Slackernden Feuer unsre erfrornen Glieder er- wärmten, und uns mit Milch und Brod nach eilf- stündigem Fasten recht königlich labten. Nachdem wir uns den Weg nach Grindelwald _ hatten erklären lalsen, zogen wir dahin mit halb- nassem Gewande. u Auf dieser Seite ’waren nur die gewöhnlichen Alpenpflanzen, Bei Unterseen erfreute uns noch Trifolium medium, Asperula taurina und Arundo varia Host. Bei dem 2ten Ausfluge erstieg mein Col- lege Hr, Vulpius mit mir das Faulhorn auf der nördlichen Seite ı »/2 Stunde von Unterseen bei Jseltwald, nachdem wir in Boeningen am Brien-- zersee einen Träger und Führer mitgenommen hatten, 750 Gegen ı1 Uhr Nachts klagte der Führer über Kopfweb, daher wir in eine leere Staffel einkehrten, und worin wir auf wenigem Heu ein paar Stunden ausruhten. Gegeu 2 Uhr Morgens ergriffen wir den Wanderstab, und gingen von Durst gequält auf die ı Stunde höher gelegenen Staffeln zu (Bet- tenalp), wo wir mit aller Herzlichheit, die eine Alphütte zu bieten vermag, bestens erquickt wurden. Wir freuten uns sehr, diesseits der Hätten die kaum geöffneten Blüthen von Serratula alpina und Aquilegia alpina in Gesellschaft von Phaca [rigida, Salix grandifolia Ser. und vieler andern Alpenpflanzen zu finden, und etwas höher auf thonsobiefrigem Gerölle Apargia Tarazaci mit einer Varietät davon folis pinnalifidis. Rechts von der Bettenalp gegen den Grat hin trafen wir das eigenthümlich duftende Galium helveticum Weigl. nebst verblühter Sollanella Clusti, Eriophorum cupitatum, Carex frigida und Alche- milla pentaphylia an, auf Grasplätzen und dürren Stellen Phyteuma hemisphaericum, Carex approzi- mata und curvula, Hieracium angustifolium, Carex atrata und sparsam C. nigra All; an feuchten Stel- len Rumex arifolius All., drnica scorpioides et. An sonnigen Stellen Cineraria aurantiaca, due: na versicolor, Festuca nigrescens, Ophrys alpina, eini- ge Orchis - Arten, Senecio Doronicum, Erigeron 4 pinus und die gewöhnlichen Saxifraga-Arten nebst 251 Festuca violacea Gaud. und andere in’ der ersten i Reise bezeichnete Pflanzen. Zwischen 6— 7000' hoch wartelete unser die hohe Freude, die auf unseın Berner Alpen noch- nieht gefundene Carex microstyla Gay. (von T'ho- mas als C. lobata Schkhr. früher erhalten) nebst Juncus Jacguini, Sibbaldia procumbens, Cardamine bellidifolia und blühende Soldanella Clusii zu finden. Nachdem wir endlich mit grofser Mühe den schwierigen von beiden Seiten steilen Grat, auf. und zwischen dessen Felsen wir Draba tomen- t0sa W., Sazxifraga planifolia Gaud,, Oxytropis cam- pestris et montana, Cerastium latifolium, Saxifraga muscoides var. cespitosa, Hieracium glanduliferum Hoppe etc. aufnahmen, überschritten hatten, über- raschte uns äufserst angenehm’ die ebenfalls auf unsern Berner Alpen noch nicht entdeckte Aira subspicata L. in Gesellschaft von Poa lara Haen- ke, Poa minor Gaud. und Cherleria sedoides. AnStellen, wo derSchnee kürzlich geschmol- zen war, fanden wir Saxifraga sedoides, androsacea, Ranunculus- Arten u. m. a. Endlich auf der höchsten Spitze des Faul- borns angelangt, pflückte ich die artige Gentian« glacialis in sehr kleinen Exemplaren, die ich nicht würde entdeckt haben, wenn die Sonne nicht die lieblich blauen Blüthen derselben geöffnet hätte; auch Gentiana brachyphylia Yill. fand ich nech hier, sonst waren auf dem mit Gras bewachsenen 752 Gipfel nur gemeine Alpenpflanzen. Ob daran die vielen Menschen mit Pferden, die den Gipfel be- steigen, schuld sind ?, deon sonst sollte man auf “einer Höhe von etwas über 8000' ganz andere Pflanzen vermuthen, als Potentilla aurea, Myosotis alpestris u. dgl.!! — Nachdem wir uns an der prächtigen Aussicht auf diesem hohen Punkte mit hoher Wonne er- götzt und dann und wann das Donnern von Lau“ winen auf den nicht fernen Gletschern von Grin- delwald, des Eigens, Mönchs etc. gehört hatten, labten wir uns mit Speise und Trank id der nicht ‘weit vom Gipfel gelegenen Hütte, die mein gu- ter Hr. Oberst mit mir das vorigemal verfehlt hatten, und kehrten, die Hütte voll von einer Ge- sellschaft von Herren und Damen zurücklassend, die Südseite von Grindelwald entlang, nach dem Eingange desLütschinenthals ablenkend über Zwey" glütschinen und Unterseen nach Thun höchst 2U- frieden zurück. Zwischen dem Faul - und Schwarzhors fielen wir freudetrunken über die eben prächtig weils und röthlich blühende Aretia pennina und Arabis coerula her, Hr. Vulpius kletterte in den Stein- trümmern am Schwarzhorn den eben verblübten Exemplaren von Geum reptans nach. Aufser Ra- nunculus glacialis flore albo et rabro fanden wie Draba fladnitzensis/Y, in Schötchen, sparsam Are naria polygonoides, tiefer unten Chrysanthemum atratum und fast im Thale noch Sempervivum arachnoideum, | | | | Allgemeine botanische Zeitung, - —( Nro. Ah.) IL. Original- Abhandlungen. "Ueber den Ursprung und die Natur des Cambiums; von Hrn. Prof, Dr.C. H, Schultz in Berlin. M. dem Namen Cambium bezeichnet man nach Grew eine periodisch zwischen Holz und Rinde der Bäume erscheinende saftige Bildung, wodurch sich die Rinde alsdann leicht vom Holze ablösen läfst; wogegen zu anderen Zeiten, wenn kein Cambium zwischenHolz und Rinde ist, bei- de so innig verwachsen erscheinen, dafs man sie ohne gegenseitige Verletzung nicht von einander ablösen kann, Welches ist der Ursprung des Cambiums? Grew glaubte, es bilde sich durch Mitwir- kung des Holzes und der Rinde, wobei das Holz gleichsam die Nervenfunktion übernehme, Duhamel’s Versuche führten ihn zu dem Schlufs, dafs sich zwar aus der Rinde allein Cambium bilden könne, dafs aber auch Holz im Stande sey, es zu erzeugen, und dieser Vorstellung sind fast slle Neuere gefolgt, insbesondere Savi in Piss (sulla vegetat. degli alberi.), Folgende Erscheinungen zeigen, dafs das Catn« bium nicht aus dem Holze entsteht. 1, Die Rinde ist zu Anfang der Thränenzeit, also wenn das Holz von Säften strotat, die bei Flora 183}, XLIV. Bbb 754 der geringsten -Vesletzung reichlich ausfliefsen, völig fast mit dem Holze verwachsen, und also zu-einer Zeit, "wenn das Holz am geschichtesten soyn müfste, dan Cambium zu erzeugen, entsteht dieses nicht, 3, Ferner sieht man unterhalb eines ausge schnittenen Rindenringes an einem Banmstamme die Rinde sich nie wieder lösen, und wenn der Rindenring mitten in der Cambiumbildung ausge schnitten wird, so verwächst unterhalb desselben die Rinde sogleich mit dem Holze, während sie öberhalb noch längere Zeit gelöst bleibt. Ob- gleich also der Holzsaft über dem Rindenaus- schnitt durch das ‚Holz in die Höhe steigt und oberhalb nach dein Debergeng in die Rinde im Stande ist, Cambium zwischen Holz und Rinde zu erzeugen, so tritt er unterhalb doch nicht un“ mittelbar aus dem Holze, um Cambium zu Ei zeugen, 3, Erzeugt sich in Klüften und Spalten des Holzes nie Cambium, woraus neue Bildungen Ent- atänden, welshalb die alten Molzwunden auch nie wieder vereinigt werden, was doch geschbeben müfste, wenn Cambium aus dem Holze entstehen könnte, Aebnlich bildet sich unter einem isolir ten Rindenstück ohne Blätter und Knospen ein Cambium. . 4 Der Holzsaft als rohe Pflanzennahrung ist nicht gleich zu Bildungen geschickt. 753_ - Das Cambium hat. seinen Ursprung nur ays den Rindensäften. ı) Sehen wir, dafs oft in harten Wintern das, Holz der Obstbäume, besonders der Nufsbäume, durchaus erfroren ist und ein völlig abgestorbe- nes schwarzes Anseben hat, wobei die Rinde aber nicht gelitten. In diesen Fällen bildet sich aus der Rinde im nächsten Frühling Cambium, woraus eine neue Hols- und Rindenschicht ent. steht, welche sich um das abgestorbene Holz le- gen und den Bäum erhalten. Dieses habe ich an Aepfel-, Birnen - und Nufsbäumen, auch an Fei- genbäumen häufig im Jahr 18:3. beobachtet. a) Fängt die Cambiumbildung von den Zwei. gen an und steigt allmählich zum Stamme herab, daher sich im allgemeinen die Rinde der Zweige früher löst als vom Stamm, Die stärkste Cam. biumbildung tritt erst nach dem Blätterausbruch ein, wenn der Holzsaft durch die Blätter in die _ Rinde übergehen kann. \ 3) Wo die Rinde am gesundesten und thätig- sten ist, findet sich die stärkste Cambiumbildung, dagegen erzeugt sich unter abgestoıbener Rinde bei gesundem Holze nie Cambium; z. B. bei der Sogeannnten Wurmtrocknils der Fichten, oder auf andere Art abgestorbener Rinde, wie man .es hänfig an Wallnufsbäumen sieht. Die stärkste Cambiumbildung ist dann, wenn die Rinde am Saftreichsten ist, aber das Holz fast safıleer. 4) Die Bildung von jungen Holz und Rinde Bbb2 156. auf Stellen von Holz, von denen zur Zeit der stärksten Cambiumbildung die Rinde’ abgezogen -3st, wie Duhamel beobachtet hat, rührt daher, dafs diese aus dem, anf dem Holze nach \WVeg- nehmen der Rinde noch kliebendem Cambium sich bilden, nicht daher, dafs sich aus dem Holze neues Cambium hinzubildet; denn wenn man vor aller Cambiumbildung, also während des Thrä- nens der Bäume, wo die Rinde sich noch nicht vom Holze löst, die Rinde behutsam vom Holze (ohne dieses zu verletzen) gänzlich wegnimmt, so erzeugt sich an diesen Stellen auf dem Holze ein Cambium oder eine neue Bildung. \Wenn man dagegen einen Rindenstreifen, der noch mit der übrigen Rinde zusammenhängt, zu. dieser Zeit obne die Rinde selbst zu verletzen, vom Helze ablöst und sie wieder durch einen Verband, der diels Stück vor dem Austrocknen sichert, befe- stigt, so entsteht zu seiner Zeit unter diesem Rindenstück so gut als überall Cambium. Welches ıst die Beschaffenheit des Cambiums? Mirbel und diesem folgend Richard _ (Elem. de phys. veget. 1825. p. 110.) halten das Cambium für einen absteigenden Saft, der sich mit einem Theil eigenthümlicher Säfte verbun‘ den habe, Sprengel nennt das Cambium Bil dungssaft, von welchem er sagt, dals er sich ZW" schen Holz und Rinde abwärts senke und 2# Wurzel gelange. Das Absteigen dieses Bildung“ saftes aey der Grund vom Anschwellen der Rind® ® 757 über einem angelegten Bande. (Anleit. zur Kennt. Bils der Gewächse ı. 67.) Aus diesem Saft sol- len nun die neuen Theile gebildet werden. Nach du Petit Tbouars bilden sich aus dem abstei- genden Saft die Wurzeln der an den Zweigspitzen sich entwickelnden Knospen. Dieses ist die Vor- stellung von Mirbel und Sprengel, nur dafs die aus dem Cambium entstehenden Holzschich- ten für Wurzeln der Zweige angesehen werden. Diese Vorstellung scheint durch die Beobachtung entstanden zu seyn, dafs die Gefäfse der jüngsten Triebe an der Spitze der Zweige sich unmittel- bar in die äufsersten Holz - und Rindenschichten der alten Zweige des Stammes fortfetzen, aber da/s man defsbalb diese jüngsten Schichten als Wurzeln ansieht, scheint deck unrichtig, denn _ ») sehen wir nicht blos am oberen Rande eines Rindenausschnittes oder eines angelegten Bandes, sondern auch unterhalb derselben eina Wulstbildung, wozu die Säfte doch aufsteigen Müssen, zum Beweise, dafa ohne dergleichen ab- steigende Säfte die Theile gebildet werden. 2) Sieht man unter dem Rindenstück mit ei- ner unentwickelten Knospe an einem. oculirten Zweige eben so gut Cambium entstehen, woraus sich neue Bildungen erzeugen, als unter der übri- gen Rinde, Dieses Rindenstück ist nun von den übrigen gänzlich isolirt, und zeigt seine eigen- !hümlichen Bildungen, welche sich von denen der 258 - übrigen Binde unterscheiden und also aus diesem Grunde schon nicht aus dem von den Zweigen ebsteigenden Safte entstanden seyn können. Es bildet sich unter dem Auge eines Pflaumenbaums auf Pfirsichen geimpft, röthliches Holz, während das Pfirsichenholz weils ist, dieses mufs also aus dem Cambium entstanden seyn, was sich aus dem Rindenstück des Auges und nicht aus den Hnos- pen en der Spitze der Zweige gebildet hat. 3) Ist das Cambium gar lein blosser Saft, der den übrigen Pflanzen - Säften zu vergleichen wäre, kein dem tlierischen Blute zu vergleichen‘ der Bildungssaft, sondern es erscheint nur bei den Bäumen und Sträuchern , welche periodisch weue Holzschichten bilden in einer flüssig wei- ehen Form, dagegen bei den Theilen, die in die Länge wachsen, z. B. den sich übereinander bildenden Pflanzengliedern und Knoten aller Mo nocotyledonen die jungen Bildungen im Mittelpunkt der Knospen sogleich eine mehr dichte Beschaf- fenheit haben. Ueberall schen wir, dafs de’ Cambium darch die Rinde secernirt wird, also erst aus den Rindensäften entsteht, und zw@! "überall aus jedem isolirten Rindenstück , also gar nicht bereits gebildet. Was von oben absteigt: ist allein der sich in der Rinde bewegende Saft, und dieser ist auch unter einem abgelösten Rin-. denstück Cambium zu bilden fähig. Dieses ist der vorzüglichste Beweis, dafs das Cambium kein sbateigender Saft seyn kann, Duhamel zeig!? 259 diefe durch Ablösen von Hindenlappen, die er durch Zwischenlagen von Bleiplatten vom Holse getrennt hielt, . Dafs das Cambium ‚wirklich eine junge bereits organisirie Bildung und nicht ein blofser Saft ist, der erst etwas bilden soll, sieht man aus Jolgenden Erscheinungen : Durchs Vergrösserungsglas betrachtet , ist es ein Gewebe zarter Zellen und Gefähe, welche eine gallertartige anfangs ganz weichflüssige Masse . enthalten, In demselben Manfse, als die Ausbil- dung weiter gebt, gewinnt die Bildung fester Theile über die flüssigen die Ueberhand, und dadurch erstarrt das Ganze zur festen organischen Form des Holz - und Bindengewebes. Diesen Verlauf der Bildung sicht man augen- scheinlich bei Verletzungen der Rinde, bei denen das junge weiche Cambium zwischen Holz und Rinde heraustritt, und unmittelbar zu den Wül. sten sich organisirt, die man an den Rändera' der lindenausschnitte bei Bäumen sieht, Es ist gleich- sam derselbe Fall wie mit der Keimflüssigkeit in. den unreifen Samen, die, z. B. bei den Pflau- men etc. ebenfalls ein mit Gallerte erfülltes zar- tes Schlauchgewebe ist, aus dem sich der Embryo. Organisirt, Wie diese durch die innere Wand der Samenhäute, so ist das Cambium durch die innere Fläche der Rinde secernirt. Wenn nach dem Abziehben der Rinde Cam+ bium auf dem Holze zurückbleibt, so entwickelt 160 sich dssselbe hier ebenfalls und man sieht, dals _ Wanden und Spalten im Holze einzig und allein dadurch wieder verheilen, dafs sich Cambium in ‚dieselben ergiefst, weiches sich dort zu neuem Holz und Rinde ausbildet, wodurch die Lücken ausgefüllt werden, und wie man sagt, die Wun- den verheilen. Alles dieses wäre unmöglich, wenn das Cambiam ein Saft wäre, aus dem sich erst etwas bilden sollte, denn nie wird das aus- Nielsende Blut im thierischen Körper sich auf eine ähnliche Weise zu reproduzirten Theilen gestal- ten: dazu gehört, dafs dergleichen Säfte noch ın ihren . Gefässen enthalten sind, und die neuen Bildungen in Form einer embryonischen Substans secerniren. Wenn das Cambium von verschiedenen Sei’ ten her zusammenfliefst, so vereinigen sich die jungen Bildungen und verwachsen mit einander- Auf dieser Erscheinung berubt die Möglichkeit aller Impfungs - und Pfropfungsarten der Bäume. Man bemerkt hiebei nie, dafs das alte verwundete Holz oder die Rinde der durch die Operstio® verbundenen Theile zusammenwachsen, sondern diese bleiben immer getrennt und die Vereini" gung und das Zusammenheilen des Reises oder Au’ . ges mit dem Impfstamm geschieht einzig und al- lein durch die neuen Bilduogen, indem das -Cam- dium des Impfstammes mit dem Cambium des Heises sich organisch vereinigen , gewöhnlich durch eine Wulst, wie es auch hei anderen FEl” a. 2 ee nen T61. wusdeten Theilen ist. Hänfig fliefst sogar das. ' Cambium noch in die Spalten desHolzes und der Rinde, und füllt die Lücken zwischen denselben . an den Propfstellen aus, indem es hier sich zu Holz . und Rindensubstang entwickelt. Wir sehen also übersil, dafs das Cambium „sich ganz selbstständig völlig zu neuen Bildungen entwickelt, die sogar in ihrer Entstehung sich durch Verwachsung vereinigen können, während die eiomal vollendeten Bildungen nie zusammen» wachsen können. Dadurch unterscheidet sich das Zusammenheilen getrennter Pflanzentheile wesent- lich von dem Zusammenbheilen thierischer Wun- den, wo nämlich eine unmittelbare Vereinigung der getrennten Theile statt findet. Bildet sich aber aus dem CGambium blos eins neue Holzschichte oder auch zugleich Rinde? Darüber können am besten die Fälle Auskunft geben, wo sich dasselbe in Spalten des Holzes ergielst, also ohne Verbindung mit der übrigen Rinde. Man sieht diesen Fall nicht selten bei Obstbäumen, die in den Spalt gepfropft sind, und überall zeigt sich hier, dafs in diesen Fällen nach der Erhärtung des Cambiums sowohl! Hoiz als Rinde gebildet ist, welche beide in dem Propfspalten oft gewunden durch einander liegen, so dals oft im Innern der Pfropfstellen ziemlich srofse Rindeustücke mit den Holzwälsten einge- schlossen sind. Auch sieht man, dafs sich über“ il aus dem Gaurhium zugleich Hola und Rinde 762 bilder an einom bereits von Duhamel beobach- teten Versneh, dafs unter einem abgelösten Rio- denlappen, der in einiger Entfernung vom Holze abgebogen erhalten wird, eine Holzschicht ent- steht, welche auf der innerno dem Holze des Bau- « mes zugehehrten Seite noch wieder mit einer Rin- denschicht bedeckt ist, Die Menge des durch die Rinde gebildeten Cambiums und die Stärke der dadurch gebildeten Holz- und Rindenschichten bängt im Allgemeinen von der Vegetationsiiraft des Baums, der Jabres- zeit und Witterung ab. Aber es giebt mancherlei besondere Umstände, welche diese Bilüung en einer Stelle begünstigen, an der anderen hemmen können, und welche zugleich auf die Art der Entwiekelung za Holz- und Rindenschichten gro%- sen Einflufs haben, so dals die Beschaffenheit der letzteren in vielen Fällen blofs von äusseren T.ocal-Umständen abhängig ist, 1) Die Menge des Cambiums ist gröfser an den Stellen, wo der durch das Anliegen der Rinde auf das Holz erzeugte VYiderstand aufgehoben ist. Daher quillt es überal!}, wo die Rinde bis aufs Holz verletzt ist, aus den Wundrändern in grös- serer Masse hervor und bildet Wülste, welche die Dicke der unter der unverletzten Rinde 8° bildeten Schichten vielmal an Stärke übertreffen; 2. B. an den Pfropfstellen, nach dem Absehnel“ Jen und Hauen der Aeste etc. 2} Veberall wo sich Cambium im Vebermanfs pa 705 j nach solchen Stellen ergiefst, findet sich das: aus- gebildete Holz und die Rinde nie mit einer regel- mässigen parallelen Richtang der Gefässe und Zellen, sondern beide sind hier auf die mannich- faltigste Weise gewunden und verflochten, se dafs sie überall eine Maserbildung darstellen. Dieses hat darin seinen Grund, dafs wegen der Ansamm- lung des hervorquellenden Cambiums, die darin vorhandenen zarten Gefässe und Zellenreihen sich durch einander schieben, so. dafs dann die Rich. tung derselben im ausgebildeten Holze auf diese Weise erstarrt. Wenn nun die Gefässe der Rinde einmal 'die gewundene und verflochtene Bildung angenommen baben, so werden die aus dieser Rinde ferner gebildeten neuen Theile dieselbe Richtung behalten. WVo sich das Cambium nicht zu dergleichen WVülsten übereinanderschieben kann, wird diese Maserbildung auch nicht Statt finden. - Aus den ersten dieser obenerwähnten Er- scheinungen geht hervor, dafs an denjenigen’ Stellen eines Baums, wo durch äussere Umstände die Rinde vom Holze mehr gelöst wird als an anderen, auch die Cambiumbildung gröflser, und mithin die ausgebildeten Holzschichten dicker seyn müssen. Darin scheint es seinen Grund zuhaben, dafs man fast bei allen Bäumen eine ungleiche Dicke der Holzringe antrifft, so dafs sie oft an einer Seite sehr dünn, an der andera sehr dick gefanden werden. Welche äufsere Ursache aber bringt dieses "76h ungleiche Lösen der Rinde en verschiedenen Stellen hervor? Die bewegte Luft, die Winde, haben hierauf einen starken Einflufs, insofern die Bäume durch sie in verschiedenen Richtungen bewegt und ge- bogen werden, wodurch sn einer Seite eine Span- nung, auf der anderen Seite ein Lösen der Rinde oder durch die Ausdehnungen überhaupt eine Aus- dehnung der ganzen Rinde hervorgebracht wird. Dieses zeigen folgende Versuche deutlicher: Wenn man einen jungen Apfelbaum so zwi- schen zwei parallele horizontal befestigte Sıan- gen stellt, dafs der Baum sich nur nach zwei Richtungen z, B. nach Süd und Nord hia und her bewegen kann, während ihm die Biegung nach Ost und West durchaus unmöglich ist, so findet man schon am Ende des ersten Sommers, daß der Stamra des Baums an den beiden Seiten, W bin er sich bewegen konnte, an Dicke zugenoM- men hat, an den beiden andern Seiten aber nicht Im zweiten Soramer wird der Querdurchsebnilt des Stammes dadurch ganz elliptisch, und weiter- hin immer breiter durch Zurückbleiben des Wach®- thums an den beiden entgegengesetzien Seiten (Vergk Knight in Treviranus Beiträgen zur Pflan- senphysiologie.) Wenn man ferner eisen jungen Apfel- oder Pfiaumenstamm an einen ganz kurzen Pfahl ı 15 Fufs hoch über der Erde so anbindet, dals der obere Theil sich frei bewegen kann, der “ . 765 untere njcht, so nimmt -der obere Theil an Dinke zu, während der untere’ augebundene fast so dünn bleibt, als er ursprünglich war. Diese Versuche, von deren Richtigkeit sich jeder sehr leicht überzeugen kann, hat bereits Knight in den Phil. Trans, beschrieben, und sie bestätigen die Richtigkeit der obigen Voraus- , setzung vollkommen. . Aus dem nämlichen Grande sicht man in Ge- genden, wo beständige Nordwinde herrschen, meist die Bäume in den YWVäldern auf der Süd- seite init viel stärkeren Holzringen als auf der entgegengesetzten; überhaupt aber sind die Holz- ringe immer auf der Seite, wo beständig der Wind herkömmt, schwächer als auf der andern. Diefs ist wenigstens überall in Pommern und der Mark in den Wäldern zu beobachten. Wenn daher ein Baum frei steht, und durch die Winde nach allen Seiten hin und her bewegt wird, so wird sich durch die starken Biegungen des Stammes besonders unterhalb, wo die Rinde am meisten gelöst wird, Cambium in gröfserer Menge bilden und der Baum wird unten stark, oben spitz und dünn bleiben, wozu noch die we- gen des von allen Seiten einfallenden Lichts un- terhalb stärker sich entwickelnden Zweige bei- tragen. Das Gegentheil wird bei Bäumen der Fall seyn, die gedrängt und vomWinde geschützt bei- sammen stehen; sie werden ohne viele Seitenäste 766 : schlenk in die Höhe wachsen. Aus den zwei der’ eben erwähnten Erscheinungen folgt, dafs die Richtung der Gefäfse und Zellenreiben im Holzo dureh die Richtung des Cambiums bei der Bil- dung vorgeschrieben ist. Das Holz wird gerade bei Ablegung des Cambiums in gerader Bich- tung etc. Sind die Bäume nun auf freien Höhen unre- gelmäfsigen starken Winden ansgesetzt, wodurch sie bald nach dieser bald nach jener Richtung hingebogen und gedreht werden, so wird die Rinde dadurch in eben solchen unregelmäfsig übereinandergreifenden und gewundenen Richtun- ges gelöst werden, und das Cambium dergestalt abgelagert, dafs nach seiner Entwickelung das 80- genannte gewundene, gedrehte oder windschiefe Holz daraus entsteht. Wenn nun so mannigfeltig gewundene Holzschichten aus verschiedenen Jah- ren in entgegengesetzten Richtungen übereinander zu liegen kommen, so entsteht dadurch eine Durchkreuzung der Holzgefäfse und Zellenreiber; dafs dieses Holz nahe an die Maserbildung gränzt sich schwer spalten läfst und darum eine grolse Zäbigleit besitzt, wie z. B. bei den Birken. Die Wurzeln, welche dieser äufseren Be#®" gung nicht ausgesetzt sind, werden bei älter? Bäumen nie gedreht gefunden, sondern immer mit parallelen Gefäfsreihen und meist auch mit überall gleich dicken Holzschichten, Die Wurzel kann nur in dem einen Fall gedreht gefunden 762 werden, wenn der keimende Same eine solche unbewegliche Lage hat, dals Wurzel und Knospe um ibre Richtungen nach der Direction des Lich- tes zu nehmen, sich ursprünglich in einer gewun- denen Richtung umbiegen müsssn. Diesen Fall- habe ich zuweilen an jungen Eichbäumen beob- achtet, 1.‘ Correspondenz (Leber Convallaria vertioillats und Cyclamen "europaesum.) - Auf meinen heurigen Exkursionen fand ich wiederholt bestätigt, dafs die ‚Form und Farbe der Beeren von Convallaria verticillata L, und die Blütbezeit von Cyclamen europaeum in den meisten botanischen ‘Schriften unrichtig angegeben sind. Die Beeren von Convallaris verticillata wer- den als kugelrund oder als blau oder als violett beschrieben, nur Schmidt segt in der Fiora bo- hem. Cent IV. p. 52. „Baccae maturae purpureae.” Fben so gefärbt fand ich die Beeren schon vor 38 Jahren auf der Grofsschartenalpe bei Werfen, und heuer auf dem Kübberge. Sie isı dabei zwar Tundlich, aber nicht kugelrund, sondern sehr Stompf und dreieckig, rein purpurroth, und ent- kält auch einen purpurrothen, färbenden Saft. Von Cyelamen europaeum L. wird in den meisten Floren der Frühling als Blüthezeit mit der Bemerkung angegeben, dals es öfter im Herbste nochmal blühe. Ich habe diese Pflan- 26, weiche in der Umgegend von Salsburg zu 768 Tausenden sich befindet, während einer langen * Reihe von Jahren, und auch Beuer wieder beob- "achtet, aber ich habe sie nie und nirgend im Früh- ling blühen gesehen, sondern sie stets erst zu Ende des Monats Juli mit einzelnen Blüthen, und im August und September im vollen Flore gefunden, Auch Scopoli, weicher die Flora von einer Landschaft schrieb, welche noch südlicher als Salzburg liegt, sagt von Cyclamen europaeum: „Habitat in humo vegetabili, sylvestribus umbro- sisque locis, sub finem Junii mensis florens.” — Es wäre wirklich leicht möglich, dafs es manchem Anfänger, welcher bei einer ibm noch unbekann- ten, schwer zu bestimmenden Pflanze in botani- schen Schriften Bescheid sucht, unheimlich 58 Muthe. werden dürfte; wenn er x. B. in einer Schrift die Wurzel einer Pflanze als einfach, der Stengel els niederliegend, die Blätter gestielt, eiförmig, stumpf, ganzrandig, die Blumenkron blätter kürzer als der Kelch, die Beere blau elC. und in einer andern Schrift von eben derselben Pflanze die Wurzel als ästig, den Stengel als auf- techt, die Blätter als sitzend, lanzettförmig, spitziß die Blumenkronblätter doppelt so lang als der Kelch, die Beere als purpurroth angegeben findet. Ich könnte die wirkliche Existenz dieser Contradikto- rien und Absurditäten durch namentliche Anführunß der Schriften und der pagina, auf welcher sie zu lesen sind, nachweisen, allein: Exempla sunt odiosa. Salzburg. v. Braune. Allgemeine 2,8 botanische Zeitung. . ( Nro. 45. ) 1. Original - Abhandlungen; Uebersicht einiger, bereits im sechszehnten Jahrkun- dert in Deutschland kultivirten Obstsorten; von Hro. Prof. Dierbach in Heidelberg. Zu den herrlichsten Geschenken Florens ge- hören ohne Zweifel die’ Pomacteen; sehr viele zeichnen sich durch ihren schönen Wuchs, durch‘ ihre eben so Zahlreiche als lieblich geformte und durch ihren angenehmen Geruch ergötzende Blo- ‚men vor!heilhaft aus: hauptsächlich aber ver- schafften ihnen die Manrigfaltigkeit ihrer Früchte, deren herrliches Colorit und Wohigeschmack von jeher zahlreiche Verehrer. Kein Wunder also, dafs der dichterische Geist der Alten zu ihrer Erhaltung ein Götterpaar (Pomona und Vertum- mus) thätig zu seyn sich vorstellte: und gewils diese herrlichen Bäume sind redlich bewahrt, vielfältig vermehrt und weit und breit fortge- Pflanzt worden. — Von wenigen Gewächsen hat man Gelegen- heit so zahlreiche Formen zu untersuchen, ale von den Arten von Pyrus, Prunus, Persica u. sw, aber vielleicht ist gerade dieser Reichthum und die Gemeinheit ihres Daseyns schuld, dafs die Bo- teniker sich weniger um sie bekümmerten, als um‘ %0 manches andere exotische, Vielen ganz fremde Flora 1851. XLV, CGce 710 Produkt. In dem meisten systematischen grölsern Werken werden den Obstsorten kaum einige Zei- len gewidmet, und die Floristen übergeben sie öfters ganz und gar mit Stillschweigen. — Weit- Jäufig genug reden zwar die Pomologen von ihnen, aber nicht selten feblt denselben die noth- wendige Bekanntschaft mit den neuesten Fort‘ schritten der Gewächskunde, und so ist es denn gekommen, dafs die KinderPomonens noch lange nicht so sorgfältig untersucht, noch lange nicht so genau bestimmt sind, als es wohl hätte seyn können. Aber auch ihre Geschichte ist trotz der vortrefflichen Vorarbeiten eines Sickler, Wall‘ roth, Sprengel, Link, u. s. w. noch nicht überall aufgeklärt, und eine Nachlese dürfte noch allezeit zu halten seyn. Doch diefs ist und ken? meine Absicht in diesen kurzen Aufsätzen nicht seyn, ich bescheide mich blos mit dem Versuch® einige Beiträge zur näbern Kenntnifs der Obtt- sorten, zumal in historischer Rücksicht nach und ‚ nach zu liefern, wohl füblend, dafs dergleichen Untersuchungen weit gröfsere Hälfsmittel erhei- schen, als mir zu benutzen vergönnt sind. Erster Abschnitt. Kirschen. Frühe schon hatten die Griechen Kenntoilt von dieser jetzt so viel gezogenen und allver- breiteten Frucht: schon Theophrastus vonEr®" sos kannte sie und Diphilus aus Siphnos be schrieb sie bereits mach ihrer Wirkungeast 9 diätetischer Hinsicht; aber nach Rom wurden sie weitspäter gebracht, indem Varr.o der erste Römer ist, der sie erwähnt. Ausdrücklich erzählt Pli- nius, dal» die Kirschen vor dem Siege des Lu- cullus über den Mithridates nicht in Italien gewesen seyen; dieser Dictator habe siezuerst im Jahre 680 nach Roms Erbauung aus dem Pontus gebracht. Wie grofsen Werk man auf diese Frucht legte, beweist der Umstand, dafs Lucat- lus bei seinem trismphirenden Einzuge, nebst «0 mancher kostbaren Biute, auf einem besonderen Wagen, einen grünenden Kirschbaum mit reifen Früchten vor sich her fahren liefs. ‘So pompbaft war der Einzug nicht, den So- »danum tuberosum, Zea Mays und andere amerika- nische Gewächse bei ihrer Ankunft in Europa hielten, kaum kennt man die Männer gewils, die sie brachten, und es gereicht darum den Römern sur hohen Ehre, dafs sie nieht blos ausgezeich- nete militärische Tapferkeit belobnten, sondern auch die Aufmerksamkeit aufkostbare, die Mensch- heit beglückende Naturprodukte in ein so glän- zendes Ansehen zu setzen wulsten. Hundert und zwanzig Jahre nach Lucull's Triumph waren die Kirschen schon in Britannien und also wohl auch in Gallien und einem Theile von Germanien verbreitet; ja zu den Zeiten des Plinius kannte man schon gegen zebn verschie- dene Birschensorten, von denen einige freilich niemals mit Gewifsbeit werden gedeutet werden Gec 2 412 hönnen.: Man kann übrigens diese Früchte, im Sinne der neuesten Bearbeitungen des Systems, folgendermalsen ordnen. Cerasus. Drupa subglobosa, carnosa, epicarpio laeti, putamine subgloboso poris destituto. 1. Cerasus avium Mönch: ramis patentibns, fo- liis ovato-lanceolatis subtus albido— pubescentibus, petiolis biglandulosis, floribus subcosetaneis, dru’ pis ovato-globosis depressis, epicarpio adhaerentt. Cerasa Actiana Plin. lib XV. Cap. 25. Cerasa nigra, Germanis Wald Pogelkirsen Tre gus deStirp. nomenclataris. Edit Jatin. KyberlAr- gentorati 1553. p. 1028. Tabernaemont. Hräu terbuch. p. 1400. Jcon. Cerosia, quas ad Corvorum modum nigricanl. Mattbiol. Comment. Edit. Venet prima. p- 333. - Cerasus major ac silvestris Do d. Pempt. 807. C. major ac silvestris, fructu subdulei nigro © lore inficiente. C Bauh. Pin. 450. Prunus avium L. ex parte. Cerasus nigra Miller Gärtnerlexicon 1.639. C. dulcis Flora der Wettersu 3. ı81. C. rubicunda Biuff et Fingerhuth Compend. Flor. german. ı. p. 596. Varietates inprimis notandae sunt! & melanocarpa. epicarpio nigro, carDi® auccd eolorato. ß- eryihrocarpa, epicarpio rabro, rel es" bro variegato, carnis eucco albido, 211% Allem Anscheine nach ist es dieser Baum, den, Lucullus von Ceresaot im Pontus brachte: er . ist es, der jetzt in unsern Wäldern nicht selten verwildert vorkommt, und von ihm stammen ohne Zweifel die meisten Kirschensorten, selbst solche nicht ausgenommen, die manche neuere Botaniker als eigene Arten betrachten. Den Kirschbaum aus Pontus beschreiben alte Schriftsteller als ei- nen grofsen und sterken Baum, mit zahlreichen aufrechten Aesten, was. dem Cerasus avium be. . sonders zukommt, auch wurden die Früchte die- ser Art nach Crescentius vorzugsweise Cerasa. genamt, welshalb es nicht ganz passend war, wenn Linn die sauern Kirschen, mit niedrige- rem Stamm Prunus Cerasus nannte, 2. Cerasus Duracina Decandolle: Epicarpio- car- ni duriusculae subiragili volde adhaerente, puta- iaine ovato. Carasa duracina Plinius ioe. cit. Cerasa jucundissimi saporis, Germanıs Gros Bundtkirsen Tragusl. c. C. quae Hetruscis vulgo Marchiana, et dura- eina vocantur. Matthiol. j, e. Cerasus altera Dodon. Pempt. p- 808. C. alia, pulpa duriore, Duracina vocata Cae« slpin de plantis p. 5ı. Cerasa Pliniana Bundkirsschen, Taberm 2 1399. Jcon. Cerasa crasa carne durai Casp. Bauh. Fin. p. 450, . TH Hujus varistates Pprostant a melanocarpa, epicarpio atrorubente #ucC0 carnis colorato. ß erythrocarpa, epicarpio rubello vel ex rubro variegato, carnis succo colore destituto. y ochrolsuca, epicarpio ex albo in flarum vol aurantium tendente. Aufser den Merkmalen, die das harte Fleisch dieser Kirsche liefert, welsbalb man sie auch Hart-, kirsche und Koorpelkirsche nennt, läfst sich selbst schon der Baum seinem Habitus nach von dem vo- riges unterscheiden , wie dieses Dodonaeus zuerst ganz richtig nachwies. Sein Stamm bleibt niedriger und hat keinen so ausgezeichnet schla»- ken Wachsthum, dabei wird er auch bei weitem nicht so-dick; dagegen ist die Fracht grölser: fleischiger, saftreicher, oft auf der einen Seite roh, während die andere, weniger gefärbt i#- Matthiolus gedenkt bereits mehrerer Forme® dieser Hartkirschen, und allem Ansehen nach 8° hört die Weifskirsche des Tragus auch bierher- 3. Cerasus Juliana Decandolle: foiiis glabrit drupa oordiformi, epicarpio Carni molli et aquosa® valide adbaerente, — " Cerasa Juliana Plinius]. c. €. Juliana, quae nobis vulgo 4equaivole h. * aques dieuntar. Mattbiol. |. c. Cerasa pulpa aqussa Caesalpin-. \, 0 Cerasia aquea Wasserkirschen. Taber®- 16 2ıs. Carasa varrıe tenera et aquosa Casp. Bauh. ’ Pin. p. 450. ° Varietates prostant: , « erythrocarpa, epicarpio rubello carneore. ß ochroleuca, epicarpio albo in flavum colo- rem tendente, Unter dem Namen Glaskirsche oder gemeine Herzkirsche kennt man diese Frucht, wovon des wäfsrigen und faden Geschmacks wegen nur we. nige Sorten gezogen werden. Sie scheint eine Mittelform zu seyn zwischen der vorigen und fol- genden, der sie besonders nahe steht, wefshalb. sie auch die Verfasser der Flora von der Wet- terau als «ina Varietät derselben aufführen. — 4. Cerasus Caproniana Decandolle: ramis patulis. pendulisve, drupis globoso - depressis, sarcocarpio succum plus minusve acidum Continente, — Cerasa Aproniana Pliniusl. e. Cerasus acida. O.Brunf. 3. 228, Cerasa, quae rura Tridentina Marasche valgo wOminant. Matthiol. 1. c. 4cida vera et vulgaria Cerasia Emmerling und Bloderkirsen Germenis dicta, forte Aproniana »ppellari poterun:. Tragus p- 1028. Cerasia acida. Amarellenkirschen. Tabern 7» 1399. Jcon, Cerasa austera et majora Val.Cord. in Dios eorid. p. 23, Matthiol. 235. Jcon. Cerasus tertia, Dodon. 808, ‚Cerasa acidula, Agriotiaappellata. Caesalp.). €. 170 . "Corasia hispanica et uno pedicalo plurs. Ta- bern. 1. c. Lobel. Obserr. 593. (vor. polygyaa Bouquet - Kirschen, Corasa saliva, rotunda rulra et acıda, qua® nostris Cerasa sativa. C Baub. Pin. p. 449. Cerasa saliva majora. Ibid. 450. Cerasa acidissima sanguineo succo, Ibid. Prunus Cerasus L. exclusis quibusdam varıe‘ tatibus. Corasus vulgaris. Miller Gärtnerlexico® 1. pP. 629. C. acıda. Flora der Wetterau 2. p- ıB>. .* „€, vulgaris. Bechstein. Bluff et Fin gsrbuth Compend. Flor, Germ. p. 596: Varietstes notandse sunt: = melanocarpa : epicarpio atro - rubente, ®!" o0Carpio sarguineum succum Continente. 8 erythrocarpa: epicarpio rubro vel rubelle, «sin!s succo colore destituto, — Von diesem unter dem Namen Sauerkirsch® oder Weichse!kirsche allbekannten Baume waren frübe schon mehrere Varietäten bekannt, auch Un‘ terschieden die alten Botaniker diese Form durch dan eigenen Habitus des Baumes ganz richtig; ©* i;t mit den beiden folgenden sehr nahe verwandt, und es ist oft nicht leicht, die Synonyme mit Be stimmeheit upter sie zu vertheilen. 5. Cerasus semperflorens Borkkausen: ramit elcnzats nutantibus, foliis glabris serratis , pe MT ‚tiolis eglandulosis, floribus racemosis. seronini, \ drupis sphaericis, succo acidolo. —. Cerasa racemosa Mattbiol. 834. Icon. ist, gener. Lugdun. p. 3ı2. Jean. Lobel. Obserr. 593. Jcon. : Cerasus praecox Tabern. 1398. Jcon, Cerasia racemosa rubra Tabern, ı400. Jcon, Cerasus racemosa hortensis, C: Bauh,; Pin, P. 450. exclusis quibusdam synonymis. » j Man kennt diesem, eben aichti sehr häufig vor kommenden Baum unter dem Namen Oktoberkir« sche, Allerhailigenkirsche u. #: w. Die erste Nach- riche davon rührt von Franciscus Calceola- rins in Verona, der eine Abbildung davon an Matthiolus schickte. Caspar Bauhin ver wechselte sie offenbar mit der varietas polygyna der vorigen Art, und vermengte beide. Cerasus praecox des Tabernaemontanus hat der be- rübmte Verfasser des Pinax nirgends unterge- bracht, sie scheint mir trotz des widersprechend scheinenden Namens nirgends als hierher zu ge- hören. ’ . 6. CerasusChamaecerasus Loiseleur : Caule fruti- ©oso, foliis ovatis glabris glanduloso-serratis, flori- bus umbellatis, drupis sphaerieis succo acidissimo. j 0. silvestris, caule depresso, ramis subpatulis, Srupis exiguis. Chamaecerasus silvestris Val. Cord. 53. b Chamaecerasus Matthiol. p. 236. Jcon. Do- donaeus 808. Jcon. Clusins pannon. p. 90. TE “. Erdweichsel. Tabersaemontanus ıJ0r. Jc. Wildkirschen. Lobel. Adversar: 336. Obserr. 593. Jcon. ‚Cerasus humilis Gesn. hort. Germ. |. cit. b. sativa caule erecto altiori arbusculam ac- mulante, ramis erectis, drupis majoribus. Cerasus Macedonica, Plinius |]. c. ‘ Sunt et Macedonica, parvae arboris, raroque iria cubita excedentis, et minore etiamnum fru- tice Chomascerasi. Tales et tantas, id est urbs- nas quidem et propter fructum expetitas cerasas, sed nanas ae pumilas: hodie etiam aliqui in hor- tie alont, ut Torgee spud Misanas Kreichius valde humilem et fruticem potius quam arborem, Zuwergkriese vocare licet Germanice, Conr. Ge# ner in operibus Cordi p. 214. 6. % Cerasa acidi saporis, Amarellen, Wischslom, forte Macedonica. Tragusl. cit, Cerasus pumila in horto Stutgardtiano Casp* Bauh. Pinax p. 450. t plena. staminibus in petala mutafis. Cerasus multiflora Tabern. p. 1399. Die wilde auf den Bergen Deutschlands vor kommende Form ist in vielen botanischen Wer- ken zureichend beschrieben : die Garten-Varietät aber kennt.man unter dem Namen der Osiheimer Kirsche, ihre Cultar ist wohl schon sehr alt, #'® diefs aus den Nachrichten des Conrad Ge® aer und Caspar Bauhin hervorgeht. , Man darf diesen Abschnitt nicht schliet 729 sen, ohne darauf aulmerksam gemacht _ ‚zucher ben, dafs mehrere berühmte Botaniker zwai« feln, ob Kegacos des Theop hrast wirklich un« sern Kirschbaum bedeute, diefs that bereits vor Jahrhunderten Anguillara, und in unsern Zei- ten ist diese Ansicht wieder vertheidigt worden. (Link; die Urwelt und das Alterthum, erläu- tert durch Naturkunde, Erster Theil Berlin 1831. p. 238.) . ($öhlufs folgt.) I Correspondenz. (Usber den Samenbau der Orobanchen ) Mit einer Organographie der deutschen Ar- ten dieser Parasiten-Gattung beschäftigt, ersah ich bald das Mangelhafte in der Beschreibung vom Baue dieser Gewächse, vorzüglich des Sa- men, und daher finde ich es nicht überflüssig, Ihnen darüber Folgendes mitzutheilen: Die sehr kleinen Samen der Orobanchen be- sitzen einen zelligen Bau. Die äufsere Fläche er- scheint meist aus grolsen sechseckigen länglichen Zellen gebildet, deren äufsere Wand gewölbt: ist, wodurch sie höckerig erscheint. Diese Zel- len besitzen eine beträchtliche Tiefe, und bilden. um die inneren Theile des Samen blos eine Zellschichte, welche eine excentrische Höhle um- schliefst, am Grunde des Samen dicker ist und sie gegen die Spitze verdünnend allmählich ver- liert, wo sie das Fensterchen bildet. Diese Zel- len sind hohl und an der Wand der Höhle jeder Zelle und der gesammten Samenhählen ist eine 180 dichte Schichte kleiner, rundlicher, darchschei- nender, susammengebachener, meist blafsgelb .ge- fürbter Körner (Amylum) gelagert. Durchschnei- ‘det man (ie Samen parallel mir ihrer Längenachse und seitwärts derselben (um den Embryo unver. letzt zu erhalten), so hat man die Samenhöhle eröffeer, ‘man kann den Embryo in seiner natürlichen Befestigung ia derselben sehen, und er erscheint nun als ein eiförmig - länglicher am Fensterchen des Samen aufgehängter, fast un- durchacheinender, meist weifslicher Körper, der entweder grolszellig oder gegürtelt erscheint. Dieser oft aufserordentlich kleine Körper besteht aus dem Embryonal- Säckchen und dem eigentli- chen Embryo, Der Embryonalsack ist eine äus- serstaarte, vollkommen durchsichtige, weilse, den Embryo eng umschliefsende Haut, welche sich #2 der Spitze des Embryo in einen mittelmäfsig lsu- gen, ıundlichen, schmalen Hals verengt, mittels welchem der Embryo am Fensterchen, in der Spitze des Samen befestigt und aufgehängt ist. Löst man dieses Häutchen ab, so erhält man den nackten Embryo, welcher als ein eiförmiger aus grofsen Zellen gebildeter Körper erscheint, Die Zellen des Embryo bilden gewöhnlich 5 — 7 bo- rizontale, die Längenachse unter einem rechteR Winkel schneidende Schichten. Die Wjnde die- vor Schichten und Zellen sind durchsichtig: wäb- rend dieZellen selbst fast undurchscheinend sind. Die Zeilschichten an den beiden Enden beritZe® weniger Zeilen und sind weit kleiner als die der Mitte. Jede Zelle hat dieHöbe ‘der ganzen Schick“ te, und die gröfsten Schichten bestehen aus sechs bis zehn concentrisch gelagerten Zellen. Die Füllung dieser Zellen ist eine weilsliche schmierige, äufserst kleinkörnige Substanz, weiche im Wasser sich langsam zertheilt. Dieser einfsche Bau des: Embryo: mahnt: ‚sehr viel an jenen der Lebermoose (den ich bereits . anderwärts beschrieb), nur liegt bei diesem die Amylumschichte in der Höhle des Samen und nicht in der der Zellen der Spermodermis. ‚ Prag. A. J. Corda. IM. Anfrage. Hast man in unsern Gärten Apargia Tarazacı aus Samen erzogen, und mit weichem Erfoige? Ich konnte bisher von dieser Pflanze keinen rei- fen Samen erhalten, in der zweiten Ausgabe von Fries» Noritiis befindet sich Seite 246 in einer Bemerkung über die Spargien folgende auffaliende Stelle: „Lpargia Taraxaci certo tertius mera est varietss Apargias autumnalis.‘“‘ Auch Wahlenberg stellt in der Flora suecica Apargia Tarazaci als eine forma pu- mila seiner Varietät ß der 4. auiumnalis, calyci- bus nigro - hirsutis, auf, Letztere ist die 4par- gia pratensis Link, welche ich auch hier öfters fin- de, sie ist eine wirkliche Varietät und unterschei- det sich von der gemeinen Apargia autumnalis wur durch sottige Kelche, Gewöhnlich sind die 182 Hasre grau, doch fand ich such schon einmal ein "Exemplar mit langen schwarzen Haaren sowohl auf dem Keiche als auf dem obern Theile des "Schaftes. Dessen ungeachtet bielt ich Aparg. Ta- razaci stets für eine davon verschiedene Species wegen des niedrigen, die Blätter an Länge kaam übertreffenden keulenförmigern Scheftes und der starken schwarzen Behaarung desselben so wie der des Keiches. Es kommt nicht auf die Menge von Kennzeichen an, um eine Pflanze als Art an- zuerkennen, sondern auf die Beständigkeit der- selben. . Auf der andern Seite muls man aber doch die Möglichkeit zugesteben, dafs 4pargia Tara zart eine Alpenform von 4A. autumnalis seyn Bön- ne. Die Zucht aus dem Samen könnte bier be- lehrend seyn. Das Studium der deutschen Apargien, dieEr- forschung nämlich dessen, was Art und Abart istı bat mir seit einigen Jahren viele Zeit geraubt, ohne dafs ich zu einem sichern Ziele gelang! wäre, Ueber die specifische Verschiedenheit 10° A. alpina, incana und hispida blieben mir kein® Zweifel, auch schien mir die A. Berini Bartling: von der ich in Hrn, Prof. Zuccarin ie Samm" lung ein Exemplar sab, eine gute Art, aber nich! so sicher bin ich wegen hastilis, dubis, erispa, ter" zestina und guestfalica Bönningh. Ich verschrieb mir seit mehreren Jahren aus vielen Gärte? S.- men von den obengenannten Arten, und auch 10" ‚783 ‚Spargia aspera und caucasica, machte wenigetehs schon dreifsig Aussaaten, bekam aber’ nichts als Apargia hispida, behaart und kahl, mit mehr ganz- randigen, und mehr buchtigen Blättern. Aus dem Samen der A. guestfalica, vonHrn. v. Bönning- bausen selbst erhalten, lief mir ein kahle Ais- pida auf. Von Apargia Pillarsii erhielt ich Samen aus einem der ersten unserer botanischen Gärten, und hieraus lief mir auch 4. hispida auf. Ich möchte diese Erscheinung einer Verwechslung der Sa- men bei dem Einsammeln zuschreiben ; oder soll- te auch 4. Yillarsii durch die Kultur in 4. hispida übergehen? Apargia erocea Haenke und Sturm habe ich noch nicht aus Samen gezogen, die Pflanze unter- scheidet sicheber von 4. alpina nur durch die Far- be der Blume. Willdenow’s Apargia crocea weicht von der Haenkischen Beschreibung sehr ab. Ich glaube diese Will denowsche Art ineiner auf der Seifseralpe von Hrn. Prof. Zuccarini gesammelte Pflanze zu erkennen. Sie hat auf den ‘ersten Blick viel Ausgezeichnetes, und doch hält es schwer, irgend ein treffendes Merkmal zu fia- den, um sie .von.4. hispida zu unterscheiden; was ich bis jetzt auffand, genügt mir nicht. — Apargia Brumati kenne ich nicht. Ich bitte die Botaniker, welche Erfahrungen . über die hier genannten Pflanzen gesammelt bs- ben, dieselben in diesen Blättern mitzutheilen, da- 784 mit wir mit einer noch schr verworrenen Gat- _ tung ins Reine kommen. Erlangen. Zr "Dr. Koch. IV. Berichtigung. Der durch Hrn. Apotheker Beilschmied in Oblau veranstalteten Uebersetzung der Ro- ‘ bert Brown’schen Abhandlung über die Bewe- gung der kleinsten Moleküle (sieh, bot. Litera- wwrbl.I. Heft, 2.) hatte Hr. Beilschmied im Ma- nuscript noch eine Schlufsbemerkung angehängt, die der Hersusgeber dieser Litersturblätter, Hr. “ Dr. Eschweiler, wahrscheinlich wegen Mangel an Raum wegliefs. Da Hr. Beilschmied die Nachholung derselben mehrmals vergebens von Hrn. Eschweiler verlangte, wie wir aus dessen hinterlassenen Papieren ersahen, so mag diese nun hier ihren Platz finden. Jener Schlufs von Beil- schmied's Hand lautete: „Diese Abhandlung R. Brown's, deren Mittheilung zu beaweckter Uebersetzung icb der Gewogenheit des Hrn. Prö- sidenten Nees v. Esenbeck und zugleich auch des Hrn, Geh. Rath Link verdJanke, eile ich über- setzt mitzuiheilen, damit recht bald durch die Prü- fung Vieler den Ursachen jener Bewegung auch bei uns nachgeforscht werde, denn unmöglich "ann der Chen:iker zugeben (und auch Rob Brown sagt es direct nicht), dafs diese Bewegung ıhierisch, und eine lebendige, und dafs das Chemisch - Ver- schiedenste, wie es für uns gegeben ist, einerlei oder gleich sey, blos weil es sich unter Umstän- den in.ähnlicher Art bewegt zeigt.‘ Diese Be- sichtigung glauben wir der Wahrheitsliebe des Hrao. Ueberseizers schuldig zu seyn. a “ Allgemeine “ botanische Zeitung. (.Nro. 46. Jo | I. Original- Abhandlungen. k. Ueber das Vorkommen von Sisymbrium_ supi- Aum und Cochlearia glastifolia in der Gegend von Regensburg; von A, E. Fürnrohr. (Gelesen in der Sitzung der königl. boten Gesellschaft aın gten November 1831.) \ D. Anfgege des Hrn, Hofrath Dr. Hoch in Nro, 4a. der allgemeinen botan. Zeitung giebt mir Gelegenheit, einige Irrtbümer zu berichtigen, die seit einer langen Reihe von Jahren in unsern Handbüchern und Floren fortgepfianzt wurden. Der erste betrifft das Vorkommen des Sisymbrium supinum in unsrer Gegend, Meine Nachforschun- gen über diese Pflanze haben mir folgendes Re. sultst geliefert: Unser verewigter Freund Duval fand im Jahre ı802 in Gräben am Ufer der Do- nau zwischen Stadtamhof und Winzer eine Pflan- ze, deren niedergedrückter Habitus bei ihm die Vermuthung erregte, dafs er es hier mit dem Sisymbrium supinum, welches an ähnlichen Stel- len bei Paris aufgefunden worden war, zu tkufl habe. Diese Hegensburger Pflanze schickte ef mit obigem Namen bezeichnet an Willdeno der wahrscheinlich durch ihren kesondern Ha- bitus getäuscht, und durch seine häufigen lite Farischen Arbeiten von einer genaueren Unter: " Flora 1831. XLYT. Ddd 186 suchung derselben abgehalten, dem S. supinun: seiner Species plantarum auch den Standort Re- gensburg beifügte, nachdem diese vermeintlich neue Entdeckung auch in’ IIoppe’s botan. Ta- schenbuche f. d. Jahr ı803. p. ı32., so wie in der botan, Zeit. ı803. p. 3ı. dem botanischen Paoblikum mitgetheilt worden war. Es zeigte sich jedoch in den folgenden Jahren, dals die besondere Beschaffenheit des WVohnortes in die- sem Falle einer sonat gemeinen Pflanze ein ganz eigenthümliches und fremdartiges Ansehen er- theilt, und dadurch jene Täuschung veranlafst batte. Jenes angebliche S. supinum war nämlich nichts anders als — S. Erucastrum Poll., eine Pflanze, die in unsrer Gegend keineswegs zu den Selten- heiten gehört. Der magere, sandige Boden, der kurz vorher noch von Wasser bespült war, konn- te den zufällig dahin gelangten Samenkörner® nicht jene kräftige Nahrung gewähren, die sie auf fetterem Eirdreiche. auf thonigen Aecchern und Hügeln, ihrem gewöhnlichen WVohnorle fin- den, und sonach blieben die herangewachsene® Pflänzchen in einem verkrüppelten Zustande, der den gewöhnlichen Habitus dieser Art verwischte. Als aber nach einigen Jahren der Boden reicher an Dammerde geworden war, da breiteten sich auch die ursprünglich niedrigen Stämmchen mehr und mehr aus, die kräftiger gewordenen Stengel erhoben sich vom Boden aufwärts, bekamet Zweige, und liefsen nun das ungetrübte Bild des ısz $. Erucastrum erscheinen. Als später jene Grä- ben wieder zugeworfen wurden, verschwand auch die Pflanze von ihrem unnatürlichen Standorte, und heutzutage ist in der ganzen Umgegend auch nicht eine Spur derselben aufzufinden. Dieses S. supinum muls daher ein für allemale aus dem Verzeichnisse der Gewächse Deutschlands gestri- chen werden, Die andere bisher in unsrer Gegend irrthäm. lich angegebene Pflanze; Cochlearia glastifolia, war. de zuerst von Lobelius in seinen Observation. p. 173. unter dem Namen Lepidium arnuum als eine planta in Belgio hortensis angeführt. In seinen stirp,. icones theilte er. eine Abbildung der: selben mit, die wahrscheinlich von hier aus in Gerhar’ds historia plantarum, Parkinson's theatrum botanicum und J. Bauhin’s historia plantarum überging, Caspar Bauhin führt sie mit dem Lobelschen Citate als Leptdium glastifolium auf, Der Engländer Rajus machte in den Jahren 1663 — ı665 eine wissenschaftli- the Reise durch Belgien, Deutschland, Italien und Frankreich, und theilte die Ergebnisse die: ser Fieise in seiner 1694 erschienenen Stirp. eu- Topaear, exıra Britenn, nascent. Sylloge mit. Hier findet sich nun p- ı63. bei Lepid, annuum Lob: die merkwürdige Angabe: „hab. in agris prope Ratisponaim, ubi et Foenugraecum aut satun aut Sponte provenit.” Linnd, der iq allen Schrif- ten seiner Vorgänger nur diesen Standort für die DId 2 188 " wiläwachsende Pflunze angegeben fand, sKührte denselben in seinen spec. plantar. als den einsi- ges bekannten für die ganze damals untersuchte Erde en. Heine Flora von Deutschland erman- gelte nun, diese, später an mehreren Stellen des südlichen Eurepa’s wild aufgefundene Pflanze, in ihr -Verzeichnifs aufzunebmen, wenn es gleich nicht an Männern feblte, die sich bemühten, dar- zutbun, dafs diese Pflanze heutzutage nicht mehr um Regensburg vorkomme. Man vergleiche bier- über nur, was Schrank in der Bayer. Flora. B. Il. p. 185. und Hoppe in der Flora oder bot. Zeit, »827, B. Il, p. 563, angegeben baben, Allein die Stimmen dieser Männer verhallten en dem zu grolsen Vertrauen, das man in die Worte Linne&’s und Ray's setzte, und es dürfte dem* nsch nicht überflüfsig seyn, den Hampfplatz noch” mals za betreten, und die wahrscheinliche Quelle dieses Irrıhums aufausuchen, Rejus hatte, wie schon oben erwähnt, nich! nur Deutschland, sondern auch Italien, Frankreich und Belgien zum Gegenstande seiner botanischen Forschungen gemacht. In Belgien wurde damals wie Dodonäus in seinen pemptad. p- 526. be- richtet, das wegen seiner medicinischen Eigen- schaften geschätzte Foenum graecum theils ie Gärten, theils auf Aeckern angebaut, und hier ! Belgien war auch nach Lobelius der Wohn ort seines Lepidium annuum. Als Rajus YO" der Reise gurüchgekehrt war, fand or unter de® > zu. gesammelten Schätzen auch letztere Pflnze,;de ren Wohnort ihm noch ia so ferne im Gedäche- nifs war, als er in ihrer Nachbarschaft Aecker mit Foenum graecum gewahrt zu haben sich eria- nerte. Auch bei Regensburg wurde um jene Zeit, wie aus Weinmann’s Phytanthozaiconographia %. Band S, 484 hervorgebt, das Foenum grae- eum häufig cultivirt, nnd Rajus, der eich erin- uertd, dasselbe hier gesehen zu haben, mochte nun glauben, auch die in Belgien in der Nach. barschaft dieser Fatterpflanze gefundene Coch- lsaria in die Gegend von Regensburg versetzen su müssen, .So scheint ein ursprünglicher Ge. dächtnifsfehler Veranlassung gegeben zu haben, einer Pflanze andertbalb Jahrhunderte lang einen Standort zuzuschreiben, der ihr mit nichten ge- bührte. Oder sollte vielleicht diese Cochlsaria als Unkraut in den Aeckern von Foenum graecum vorgekommen, und mit diesem zugleich aus uns. ter Gegend verschwunden seyn? Der Werth die. ter mir nicht wabrscheinlichen Vermuthung wird sich am sichersten an den natürlicben Wohnortea beider Pflanzen ausmitteln lafsen. Den bisher angeführten beiden Arten mächte ich noch eine dritte anfügen, die in Folge einer falschen Bestimmung als Regensburger Pflanze ib “asre Floren und Handbücher eingewandert ist. Er ist diefs das Milium multiflorum Cav., wel- Ches nach frühern Angaben in den Wäldern bin- er Grafs vorkommen soll, dort aber weder von ’ 7908 meinen Freunden, noch von mir wiedergefunden wurde. Dagegen wächst in diesem Walde nicht “ unhäufig das MM. effissum L., und rechtfertigt da- durch die Vermuthung, dafs dieses irrigerweise für M. multijlorum angeschen wurde. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht um- kin, auf einige andere Pflanzen aufmerksam zu machen, die in unsern bisherigen Verzeichnissen von Regensburger Pflanzen noch nicht aufgeführt wurden, und die uns demnach für den Verlust so seltner Arten ceinigermafsen trösten mögen. Es sind diefa: Helioseiadium repens Hoch, welches Mr. Inspector Emmerich in einem \Vassergr# ben auf der Pürkelguter Wiese entdcchte, The- sium zostralum M. et Koch, welches vo. Hra. Di- rector Hoppe an den so pflanzenreichen Ber- gen Mading gegenüber aufgefunden wurde, Cheno- pedium oruhfolitun Schrad., das on Chaussegräben gör nicht selten ist, und fiüher wohl nur mit Ch, album verwechselt wurde, Galeopsis pubescens Bess., gleichfalls auf tkonigen Acckern sehr häu- %g, Alnus incena, am Ufer der Donau auf dem Eruderwörth, wohin sie walirscheinlich durch die Fluthen der Donau aus dem Gebürge gebrach! wurde, Glyceria distons H’ahlenb., welche Hr. I zpeetor Emmerich in der Nibe von Dungstäl- ten vor dım Jakobsihore am \Vege nach Dech- Leiten entdeckte und endlich Dedicago minim® die ich in Gesellschaft meines verehrten Freu” des, Bin. Holrsıh Koch, an Grasplätzen 20 der 91 Donau unweit Schwabelweis zu sammeln das Ver. gnügen hatte, Mögen diese interessanten Baei- träge, die für eine seit 50 Jahreu ununterbro. chen durchforschte Gegend ‚wohl nicht unwichtig seya dürften, auch ferner den Eifer der hiesigen. Botaniker beleben, und die verehrliche botani. sche Gesellschaft dadurch ermuntert werden, den zahlreichen Freunden der Wissenschaft mit der Zeit. eine authentische Flora ihrer Vaterstadt in die Hände zu geben'! 2. Webersicht einiger, bereits im. tÖfen Jahrhundert in Deutschland kultivirten. Obstsorten; von Hrs. Prof. Dierbach in Heidelberg. (Schlufs.) Zweiter Abschnitt, Mandeln, Yie die Kirschen, siammen auch die Man- Geln aus Asien, aber sie werden viel früher von den alten Schriftstellern angeführt, denn bereite in den Mossischen Büchern geschieht ihrer an mehreren Stellen Erwähnung. Aueh die Grie- chen eultivirten den Mandeibaum, und zwar schon verschiedene Sorten desselben, bereits in den äl- testen Zeiten; sie gaben der Frucht mancherlei Namen, oft von den Prten entlehnt, wo sie er- Zogen worden war. Die Mandeln aus Naxos hielt man in den ältesten Zeiten für die vorzüglichsten und besten, aber auch die cyprischen wurden hoch Seschtet. Die Phönicier verpflanzten schon in sehr s 2792 {rüben Zeiten den Mandelbaum nach Lusitanien und die spanische Provinz Böotien, und lange . war er auf der pyrenäischen Halbinsel bekannt, ahe er nach Italien kam, aber kaum dürften sich Zeit und Ort der Einführung in beide Länder genauer bestimmen lafsen. Die Römer mochten die Mandeln wobl von den Hellenen erhalten ba- ken, da sie sie anfangs griechische Nüsse nannten, Zu den Zeiten des Plinius wurden besonders die thesischen, so wie die aus der Gegend von Alba gerühmt. Weit später gab Matıhiolus den Mandeln aus Apulien und Sicilien den Vor- zug, weil in diesen wärmeren Provinzen die Man- del am besten gedeiho und am reichlichsten vorkomme. Deutschlands kälteres Klima ist nicht überall der Cultur dieses zärtlichen Baumes günstig, den“ noch zog man ihn sehr frühe, wie denn schon im achten Jahrhunderte Karl der Grofse von seinen Pächtern verlangte, dafs sie Amandalarios in ihren Gärten zögen *). Besonders scheint man sie schoR sehr lange in den Rheingegenden zu cultiriren, und die Anpflanzungen an der Bergstrafse dürf- ten nahe zu die nördlichsten Gränzen für das Gedeihen dieses Baumes seyn, Im sechszehnte® ®) Leonis II}, Papae Epistolae ad Carolum Magnum im- peratorem. Capitulare Caroli M. de Villis suis. Her matnus Conringius primum edidit et nolis illustrarif- Editio alters austior et smendatior. Helmstadü 1659. gag. ıor. u 0. , . Jahrhundert schätzte man, wie Joachim Came- rarius berichtet, vorzugsweise die Mandela der Gegend von Landau (im jetzigen Rhein - Bayern), Nach Valerius Cordus wurden sie überhaupt zuerst um Speier gezogen, und Hieronymus Tragus spricht von der Mandel -Cultur bei Dei- desheim, Neustadt und Wachenheim. — Palästina und Nard- Afrika werden von vie- len Schriftstellern .als das ursprüngliche Vater- - land des Mandelbaums angegeben. Um Aleppo in Syrien fand der- Augsburger Arzt Leonhard Rauwolf, vielleicht zuerst unter den Deutschen, den wildwacbsenden Mandelbaum; Tournefort fand ihn auf Creta, eben so Sibthorp, der ihn auch sonst noch in den Wäldern und an den Zäu, nen Griechenlands wahrnahm; er bemerkte, dafs die Zweige der wilden Stämme sich bisweilen in Dornen endeten, und ihre Samen bitter sind. Es giebt eine nicht unbedeutende Anzahl von Mandelsorten, von denen bösonders Risso in. Nizza kürzlich Nachricht gab, auch bei uns kennt man deren mehrere, so zwar, dafs wirklich drei Arten derselben aufgestellt worden sind, nämlich die süfsen, bittern und Krachmandeln. Es würde sehr unrecht seyn, wenn man die Unterscheidung dieser Formen geradezu für unstatthaft balten wollte, da allerdings bestimmte diagnostische Kenn- zeichen vorhanden sind, wozu nach kommt, dafs äuch ein chemisches, äulserst wichtiges Unter- ıcheidungsmerkmal die sülsen Mandeln ron den 794 3 bittern trennt ; ich meine den Blausäuregehalt der Samen der letztern, welcher, wie bekannt, den süssen ganz mangelt. Auch die Krachmandel läfst sich aufser dem wesentlichen Merkmale an der Samenhülle noch durch andere Kennzeichen recht gut unterscheiden, aber es giebt eine biltre so- wohl als eine süfse Irachmandel, eben so wie eine bittre und eine süfse hartschalige vorkommt, woraus klar wird, dafs, wenn man nach diesen Umständen Arten bestimmen will, deren nothwen- dig vier angenommen werden müfsen. 7u dieser Annahne könnte man sich noch durch die Beob- achtung berechtigt halten, dafs die bittern Man- .deln bei weitem weniger fettes Ocl enthalten, als die süfsen, ein Unterschied, der gewifs auf einem verschiedenen Vegetationsverhältnisse be- ruht, und, wenn auch vielleicht für die beschrei- hende Botanik werthlos, doch gewifs für die pby- siologische Kenntnifs richt gleichgültig ist. Be- reits Bergius und andere alte Piiarmakologer haben darauf aufmerksam gemacht, und die neue” ‘ren Untersuchungen der Chemiker bestätigten die- ses Verbältnifs. A. Sachs fand in 1000 Theiler süfser Mandeln 200, in eben so viel bittern 177 fettes Oel. Boullay fand das Verhältnils wie 23 zu 545 nach Spielmann geben die süßsen Mandein die Hälfte ihres Gewichts an fettem Oele dio biriera aber nur den vierten Theil u. 8: " {36 etwas ähnliches auch bei den Hrachmandele insbesondere beobachtet worden ist, weils ich nicht; allein alle Hrachmandeli sind weit Kärtli. cher und schwerer zu ziehen, als die hartschali- gen, daber erstere auch bei uns weit seltener sind, so dafs mir selbst die biteere ‚Krachmandel, wel- che an Blausäure - Gehalt die gewöhnliche hart- schalige bei weiten übertrifft, lange unbekannt blieb, Obgleich nun diese und andere Umstände zur Aufsellung eigner Arten zu berechtigen scheinen, so sind doch auf der andern Seite überwiegende Gründe vorhanden, die. es widerrathen dürften, Schon Theophrast und Plinius geben ein Verfahren an, wie bittre Mandelbäume in süfse verwandelt werden können, allein diefs Verfah- ren, das ich als bekannt voraussetze, ist doch wohl ungereimt, auch wurde es schon lange von mehreren Autoren als widersinnig dargestellt; demungeachtet kann man nicht fäugnen, dals wirk- lich ein solcher Uebergang möglich sey, denn es sprechen zu viele Beobachtungen der Pomologen dafür; auch das Rückwärtsschreiten der süfsen Mandel wieder zur bittern ist wahrgenommen wor- den, und zwar soll diefs unter andern gescheben, wenn die Rinde des Baumes verletzt und zumal von Thieren benagt wird; so berichtet schon ein sehr alter Schriftsteller aus dem ı3ten Jahrbun- hunderte, Christ, in seinem Handbuche vor Pflanzung und Wartung der Obstbäume bemerkt, es sey keinem Fruchtbaume so eigen, als dem Mandelbaume, in seiner Ausartung oder im Ver- "296 ändern der Frucht, sich nach seinem Kräreich und Lage su richten. Sey beides sehr schlacht,. . so könne die süfse Mandel sogar in die wilde bittre ausarten. Sey Lage und Boden nicht etwas gering, so könne die Mandel von grolser bittrer Frucht und mürber Schale, die grofse bittre Man- del mit harter Schale werden, oder diese letztere in die kleine bittre Mandel ausarten. Der Krach- mandelbaum, oder die süfse grofse Mandel mit dünner Schale, könne in die Mandel mit barter Schale ausarten, wie er denn auch im Alter Man- deln mit etwas härterer Schale bringe u. 8. #, Ausserdem bemerkt Hr. Pf. Chriat, Mandel- bäume aus Kernen erzogen, können Bäume voß. verschiedenen Sorten geben, mit sülsen oder bite, tern Mandeln, mit grofser oder kleiner Frucht, mit harter oder dünner Schale. Damit stimmt auch Murray überein, indem er wörtlich sagt: Quonism vero saepe ex seminibus CAmygdali)ejus- dem arboris varietates emergunt longe inter se0®. discrepantes, scilicet fructu mox majori, mOX mi- nori, putamine mox Crasso, mox tenui, nucleo mox amaro, mox dulci, praestat ramulum nobilie arboris inserere etc, Wenn nun auch aus diesen Bemerkungen noch nicht vollkommen klar wird, was dazu gehört. um jenen Uebergang der verschiedenen Sorten in einander zu bewirken, so läfst sich doch wohl folgendes daraus entnehmen: Der bittre bartscha“ ge Mandelbaum scheint die Stammart zu 40/9 und durch Cultur sind die übrigen Formen’ ent- standen. Ein fettes Erdueich und Ueberflufs au ‚ Nahrungsstoffen verwandelt die bittere Form in die süfse, die Blausäure -des Samens vsrschwin- det, eine gröfsere Menge von fettem Oel ıritt an ihre Stelle und an die des ätherischen Oeles, das mit dem Acid. hydrocyanicum vereinigt war. Wenn ätherisches Oel in dem GewWächse eine hö- here Stufe der Ausbildung andeutet, so ist hier Degradation durch den Einflufs der Cultur nicht zu verkennen. So verhält sich auch die Sache umgekehrt; die süfse Mandel wird bitter, wenn der Baum auf einem magern Boden steht, oder der Zufluls des Nahrungssaftes durch Verletzung der Rinde gemindert wird; der sülse Mandelbaum trägt im Alter leicht bittre Früchte, wenn wegen zunehmender Verholzung der Gefälse der Nah- Fungssaft weniger reichlich zufliefst. — Die dünnschalige Mandel ist wohl erst in spä- teren Zeiten entstanden, wenigstens erinnere ich mich nicht, etwas davon bei einem griechischen oder römischen Schriftsteller gelesen zu haben; aber die Botaniker des ı6ten Jahrhunderts unter- schieden sie schon genau, sie ist sowohl der bit. tern als der sülsen Varietät eigen, und hat also auf den Geschmack und das Daseyn der Blausäure in dem Samen ganz keinen Einflufs, - Da ferner die Weichschalige bittre Mandel gerade am reichsten an Blausäure ist, und bei ihr der Gehalt an fet- tem Oele sich nicht vermehrt, so dürfte wohl x 198 ein fcıterer Boden nicht geradezu als die Ursache dieser Metamorphose anzuseben seyn, wenn gleich- wohl, nach Christ’s oben angelührter Bemer- kung, dieKrachmandelbäume im Alter leicht hart- schalige Früchte liefern, — In Italien giebt es nach Caesalpin und Matthiolus eine Mandelsorte, deren äufsere Fruchthülle unbehaart ist, und die im unreifen Zustande, ehe der Kern erhärter, gegessen we£r“ den kann, auch einen angenehmen eiwas säuer!t- chen Geschmack besitzt. Diese Surte soll durch “ Oculation auf Pflaumen erhalten werden , wobei nor zu bemerken wäre, dals auch bei uns manche Gärtner die Mandeln auf Pflaumen oculiren, obne dafs defshalb jene Kernveränderung bemerkt würde, — " Eine sehr merkwürdige Sorte ist aber der Man del-Pfirsich, welchen mehrere Schriftsteller für einen Bastard zwischen Mandeln und Pfirsichen halten eine Ansicht, die ich ebenfalls früher theilte, aber davon zurückgelommen bin. Ihr Daseyn dürfe vielmehr dem Einflusse des Oculirens der sülsen Mandel auf den Plirsichbsum zuzuschreiben Se/P} schon Matthiolus erklärte sie für ein Hunt- produkt der Handelsgärtner; überhaupt dürften manehe Pflanzenformen, die man für Bastarde ausgab, dieses keineswegs seyn. — Dieses vorausgesetzt, könnte man vielleicht unsere Mandelsorten auf folgende Weise ordnen! 00.209 Amygdalus. Se Pericarpium nuciferum, nauco lanste, puta- mine lignoso poroso. ‚Amygdalus communis L. folits oblongo-len- ceolatis serratis, floribus solitariis. — 4. amara Hayne. T putamine fragili. £- duleis, seminibus oleosis sapidis. Variat fructibus majoribus et minoribus, an- gustioribus, latioribus, subrotundis minimisque. 7 putamine fragili. "4. Sragilis Borkhausen. A. duleis Miller. Monstrositas: Toliis Persicae, sarcocarpio plus minusve succulento. . Persica amygdala Matthiol. Ed. Yalgr. p. 246. Histor. gener. Lugdun. I. p. 294. Persica Amygdaloides C. Bauh.. Pin. p. 440. Amygdulus communis var: & persicoides D e- Candollie Prodromus. 2. p. 53:. Das so auffallende Verschwinden der Blau- säure in den Samen der süfsen Mandeln ist ein sc interessantes Phänomen , dafs es mieb entschul- digen wird, wenn ich noch einmal darauf zu- rück komme; es scheint ein Naturgesetz zu seyn, dafs einzelne natürliche Pflanzengruppen -auch sehr verwandte chemische Bestandtheile besitzen, _ die aber keineswegs allezeit an ein bestiimmies Organ sich binden, sondern kald in dem einer: 300 bald in dem andern rorherrschend sind. Beson- ders läfst sich ein gewisses Verhältnils zwischen den Ssmen und Wurzeln nicht 'verkennen, s0 zwar, dals, wenn der eigene Stoff einer Grupp® ‚bei der einen Art oft deutlicher in der Wurzel sich ausspricht, er bei einer Andern oft dage- gen um so reichlicher in dem Samen vorkommt. Dieser Ansicht gemäfs hätte ich sehr gerne die Wurzeln der bittern und sülsen Mandeln ver gleichend untersucht, allein men zieht in der hiesigen Gegend die Mandelbäume selten aus den Hernen, sondern propft sie meistens auf wilde Pflaumen (Prunus insititia), so dafs mir die Ge- legenbeit zu jener Untersuchung abging.— Amy$5° dalus nana hat bekanntlich sehr bittre Samen, aber dieser Geschmack ist an der WVurzel kaum bemerkbar, eben so wenig verräth ein eigener Geruch das Daseyn der Blausäure in derselbe, was dagegen weit deutlicher in den WVurzeln Y0® Prunus Padus und Prunus Lauro - Cerasus wahr- genommen werden kann. Auch die Wurzel von "Sorbus aucuparia enthält Blausäure, wobei noch besonders die Bemerkung des Apothekers Gras®’ mann in Petersburg interessant ist, nach wel- cher ein Destillat der Blumen des Vogelbeer baums zwar stark kernartig riecht, dennoch aber heine Spur von Blausäure enthält, so dafs also der eigene Geruch nach bittern Mandeln kei® untrügliches Merkmal für das Daseyn der Blan‘ säure abgiebt, ! Allgemeine 7 botanische Zeitung: ( Nro. 21. ) I: Original. Abhandlungen, 1. Ipomoea Schiedeana Zuccar., eine neue Jalapen- wurzel} aufgestellt von Hrn, Prof. Dr. Zu: carini in München. “ Beuennitich ha bat unser verehrter Freund, Hr, “ Dr. Schiede, in seinen Briefen an Hrn. Dr. von: . Schlechtendal (v. Linnaea V. 3. pag. 463. 117- über das Vorkommen und die Gewinnung der Ja: lapa, weiche er in den Gebirgen bei Jalapa selbst . zu beobachten Gelegenheit fand, sehr interessante Notizen mitgetheilt und unter andern auch die - Hoffnung ausgesprochen, dafs dieses schätzbare Arzneigewächs, seinem heimathlichen Standorte ge» mäfs, dereinst vielleicht auch bei uns im’ Freien‘ gezogen werden könnte. Diese Hoffnung ist in so’ weit bereits in Erfüllung gegangen, als die Pflan- 28 (aus von Schiede gesendeten und durch Hrn: Assessor Wild in Hassel uns gütigst mitgetheil» ten Knollen gezogen), im hiesigen Garten den 8anzen Herbst über im Freien geblüht hat. Bei dieser Gelegenheit ergab sich aber zugleich, dafs. dieselbe von dem früher von Desfontaines. wd Michaux (Annales de Museum II. tab. XL und XLI, und p; 458.) beschriebenem Convolv. Ja- lapa völlig verschieden und aueh mit keiner an-_ Flora 1851, XLVIL Eee 802 dern mir bekennten Art zu vereinigen sey. Ich habe sie defshalb dem Entdecker zu Ehren, }po- moea Schiedeana genannt und gebe hier nur eine kurze Charakteristik derselben, indem ich auf die ausführliche Beschreibung und Abbildung im näch- stens erscheinenden ı0. Bande der Denkschriften der königl. Akademie der Wissenschaften in Mün- chen verweise. J. Schiedeana, radice tuberosa perenni, CAU- libus annuis volubilibus ramosis glabris, foliis om- nibus ovatis acuminatis basi cordatis integerrimis utringue glabris, pedunculis ı — 3 floris, sepalis inaequalibus obtusis glabris, corollae hypocrateri- formis tubo cylindrico subclavato, ‘limbo horizon- taliter patente pentagono, staminibus exserlis. Purga s, Purga di Jalapa, Schiede in lit. ı & Recedit ab J. Jalapa caulibus glabris non tuber- culosis, foliis omnibus indivisis utrinque glabris nunquam lobatis subtusque pubescentibus, corolla hypocrateriformi pulcherrime violaseo - purpar®® nec infundibuliformi albida vel dilute viola- cea, staminibus tandem longe exsertis, nunquaM inclusis, Crescit in montium mexicanorum declivibus UM“ brosis circiter 6 — 7000 pedes supra mare elevalii Floret Augusto, Septembri (apad nos s. dio Octobrh, Novembri) 2, Hieraus ergiebt sich, dafs, wenn unsre Plan ze wirklich die von Sthiede beobachtete Jala- penwurzel ist, woran, den in der Linnaca & N 803 gegebenen Notizen gemäfs, kaum gezweifelt worden kann, der in unsern Officinen übliche Arzneistoff. wenigstens von 2 Arten Ipomoeen kömmt. Die eine,, von Thiery de Menonville, Desfontaines und Michaux beschriebene, scheint dann mehr den Niederungen anzugehören, da sie auch um Veracruz häufig seyn soll un& sich bis Georgien. und Karolina ausdehnt, die andre, unsre. J. Schie- deana, ist dagegen vermutklich nur den höheren Gebirgsgegenden” Mexioo’s. eigen, ward aber i im- mer mit der erstern verwechselt. 2, Bemerkungen über einige Hieracien ; von Hrn, Prof, Dr. Fresenius in Frankfurt a, M. Die Hieracien sind hinsichtlich mehrerer Arten bereits zu einem kaum noch zu lösenden Kaoten verflochten. Der Aufschlufs, den man darüber so gerne in jedem neu erscheinenden Werke finden möchte, ist entweder nicht genü- gend, oder -— man hat Ursache über neue. Ver- Wirrung zu klagen. In älteren wie in, neuen Schriften ist die Synonymie oft über die Mafsen- verwirrt und die Citate sind falsch allegirt; der Eine schreibt eine Linn&ische Diagnose ab, be- schreibt in den folgenden Zeilen eine Pflanze, die zu dieser Diagnose gar nicht gehört, und ci- tirt Abbildungen der Alten und Neuen, welche sicher eine dritte Pflanze darstellen; ein Anderer Slaubt Licht zu schaffen, wenn er unbedeutende Abweichungen in der Form, Behaarung etc, mit Specifischen Namen helegt u. s. w. Ece2 .. 804 So ist das Verbältnifs des Genus Hieracıum in Bezug anf einige Species gegenwärtig der Art, dafs, wenn man sich mit denselben näber be- schäftiget, alle Bücher nachschlägt, prüft und sichtet, emen ein Grauen anwandelt, dafs, wenn man eben glaubt, auf der rechten Spur zu seyn, man sich in einem andern Augenblicke mit viel- leicht noch gröfserer Dunkelbeit umgeben sieht als zuvor. So ist es mir, und gewils noch man- chem Andern ergangen, und ich bin zu der Ueber- zeugung gelangt, dafs, um die Sache ungestört und nicht verleitet durch Autoritäten aufs Rlare : zu bringen, am beisten vor der Hand ganz von den Benennungen, Citaten, Synonymen der Auto- ren abstrahirt werde und lediglich die Natur selbst zu studiren sey, dafs jede Form, die uns aufstöfst, sogleich genau bemerkt, mit ibren Ab- weichungen zum Behufe des Beobachters genat beschrieben, der Standort zu verschiedenen Zei- ten und mehrere Jahre hintereinander besucht werden mülse, um endlich auf diesem Wege 2" dem Resultat zu gelangen, was sich als deutlich charakterisirbare und in constanten Merkmalen fixirte Species herausstelle, und was als incon- stante von localen und klimatischen Verhältoilsen abhängige Abänderung zu betrachten sey- Die ser Weg ist hinsichtlich der Hieracien - Arten bis- her sicher zu selten eingeschlagen worden; und man hat die meiste Zeit darauf verwendet, zwei- felbafte Pilanzen der Schriftsteller ausfindig 24 d05 machen und Formen daselbst unteraubringen, ‚Da- : mit will ich jedoch keineswegs sagen, solche Un- tersuchungen seyen überflüfsig und zwechlos ; im Gegentheil ist es beim Studium der Arten, um wicht Veranlafsung zu Verwirrungen zu geben, die Pflicht eines jeden, sich über die von einem ‘ Autor aufgestellten Species die vollkommenste Ge- Wilsheit zu verschaffen, und nicht die Namen ei- nes Autors soleben Formen zu leihen, die von der wahren urspünglich sogenannten Pflanze viel- leicht himmelweit verschieden sind. Diels Schick- sal begegnete aber grade dem Linndischen Hie- racıum dubium und Auricula, und jeder weils, welche dissensio darüber unter den Botanikern herrscht. Gar mannigfaltige Gebilde hat man mit diesen Namen belegt, an welche Liane wohl nicht im Entferntesten gedacht hat, Ich erlaube mir einige Mittbeilungen über mehrere dieser verwiekelten Hieracien zu machen, namentlich auch, die Eruirung einiger zweifelhaf- ten Linneischen Pflanzen betreffend; bemerke indefs, dafs ich weit entfernt bin, zu glauben, als seyen mit meinem Versuche die Acten geschlos- sen; mein Zweck ist erreicht, wenn ich einige brauchbare Bemerkungen über diesen kritischen Gegenstand sollte geliefert haben. Entweder müfsen die Species, welche ein Schriftsteller als H. dubium und Auricula aufstel- len will, die ächten und Linneischen Pflanzen Soyn, oder, wenn ihm Zweifel darüber obwalten, ‘806 hat er diese Namen aus der Reihe seiner Species - und Synonyme lieber gänzlich zu tilgen und für seine aufzuführende Formen, wenn es unumgäng- lich nothwendig ist, neue Namen zu wählen. Nur durch dieses Verfahren hätte man früher die jetet herrschende Verwirrung verhüten und viele zeit- raubende und zuweilen ein wahres taedium erre- gende Untersuchungen entbehrlich machen können. Zuerst vom dubium, welchen Namen wir aber lieber aufgegeben wünschen und welchem wir den von Wallroth gewählten vorziehen. Hieracium Lactucella MW'allroth. Darunter begreifen wir, und gewils mit Recht, das Hier. welches bei uns und sonst an vielen Orten sebr häufig vorkommt und sich durch seine länglichen, fast spatelförmigen,, lanzeıtlichen, 6° wimperten, graugrünen Blätter, seinen gewöhn- lich glatten am Grunde oder gegen die Mittte mit einem Blatte verschenen Scapus, der meisten mehrblütbig und kaum ı° hoch ist, und durch , Stolonen auszeichnet. Die Blätter sind schr verschieden gestaltel spatelförmig, stumpf, abgerundet, sogar #" der Spitze mit einer seichten Auskerbung, oder © nem ganz kurzen braunen Spitzchen, länglich-Tan" zeitlich, zugespitzt, welche Formen man zuwer len sämmtlich an einem und demselben Exen plare schen kann. ie und da verräth sich eine Anlage zu kurzen Zähnchen oder es sind dergle! chen wirklich deutliche wabrzunehmen. Sie UM 802 fen in eine etwas scheidige und vnlaonde By. sis zu. Was die Behaatung. der Blätter betrifft, so sind die untersten zuweilen ohne eine solche; ge- wöhnlich aber finden sich an der Basis der Blät- ter bis gegen die Mitte hin am Rande lange, zu- weilen röthliche Zottenhaare; von der Mitte, oder gewöhnlicher von dem untern Drittheile des Blat- tes an bis sur Spitze ist dasselbe glatt, oder ınan erblickt nach oben nur sparsame einzeinstehende _ Haare, Ausnahmsweise stehen nicht auf dem Rande des Blattes, wie in der Regel, sondern in einer kleinen Entfernung vom Bande auf der, Bisttfläche die Haare, welche ans Hnötchen ent« springen, und an den mir vorliegenden Exempla- ren an jedem Blattrande fast in a Reihen geord. net sind. Die Blätter der Stolonen sind in der Behaarung den übrigen Blättern gewöhnlich gleich, oft auch am Rande der ganzen Circumferenz nach behaart, Stolonen, Blätter und Schaft zuweilen rothbraun angelaufen, erstere hie und da aufstei= gend, blühend. Der Schaft bat gewöhnlich eine Länge, die beinahe ı“, aber auch viel weniger beträgt. Am Ende desselben befinden sich ı — 4 entwickelte Blumen, in einen Corymbus oder fast doldenartig gestellt, die Stiele von gleicher Länge oder der unterste die übrigen übertreffend, Man wird auch Formen bemerken, welche schon am untern Thei- le, oder etwas über der Mitte des Schaftes einen ‚808 einzelnen, mitunter mehrere Zoll langen Blumen- stiel mit einer Blume am Ende zeigen, wie der- ‘gleichen vor mir liegen. Als seltene Fälle müs- sen die Formen betrachtet werden, welche einen ‘Schaft treiben, der viel über ı°, ja an die 2' lang ist. Hinsichtlich der Bekleidung ist der Schaft sehr dem Wechsel unterworfen, bald ganz glatt, bald mit kurzen schwarzen Borsten besetzt, bald ziehen sich die langen weilsen oder rötblichen Zottenbaare der Blätter eine Strecke am Schaft hinauf. Die gewöhnlich am Grunde desselben zusammengedrängten Blätter entfernen sich zu- weilen mehr von einander, lafsen deutlich in den Zwischenräumen den Scapus erkennen, und in diesen Fällen befindet sich hie und da das oberste Blatt in der Mitte des Schaftes. Blumenstiele und Kelchblättchen sind mit sternförmiger Pubesoenz und schwarzen Drüsen- haaren besetzt. ’ Früher wurde ich veranlafst, diese Pflan2® für das wahre H. Auricula L. zu halten (wofür sie auch bei manchen Autoren gilt), und zwar dadurch: Verfolgen wir die von Linne zu 90 nem H. Aurieula gezogene Synonymie, so ergiebt eich folgendes. Linnd citirt (Flor. Lapp- @rd Flor. Sueo.) dazu H. pilosellas folio, erectum nus Tournef. Inst. p- 421. Tournefort eitirt hierzu Pilosella major, 1. Tabrn. Icon. 196. Taberr. Kräuterb. p. 507. Abbild., freilich ohne Stolo- nes, welche mit unserm H, Lactucella übereiß- B09 kommt. Dieser meiner Ansicht widersprach uber die Lin neische Diagnose und Beschreibung von Auricula, und ferner die in den Transactions of tbe Linnean Society of London Vol. IX. einge- „rückte Untersuchung über diesen Gegenstand von Smith, *) der am besten darüber Aufschlufs ge- ben konnte. Ich theile folgende Stelle (p. 233.) in einer Vebersetzung mit. „Im Linse. Herbar. ist ein Exemplar, unter welchem ich das H. Auricula verstehe, als sol- ches von. bLinne aelbst bezeichnet, und überein- kommend mit Allem, was er darüber sagt. Diefs ist an ein anderes gesteckt (Nro. 7.), und beide susammen wurden unstreitig von Linne, als er seine erste Ausgabe der Spec. P]. schrieb, als H. Auricuia betrachtet. — Aber als er die ate Ausgabe der Sp, Pl. schrieb, unterschied er zwi- schen diesen beiden Exemplaren, indem er mit Fleils die letztere unter dem Namen von cymo- sum beschrieb und der andern ihre ursprüngliche Benennung Juricula liels. Ich meine diefs ent- scheidet die Frage über H. dubium und Juricula, und dals die a Species in der Fl, Danica mitein- ander verwechselt sind, Wie weit das cymosum, . Ehrharts ambiguum, von dem Auricula wirk- lich verschieden seyn mag, ist eine andere Frage. mn . } Observations respecting seraral British Species of Hie-, Yyaciara pag. 225. u. f£ Diese Arbeit scheint von vie- lou Autoren gar nicht gekannt zu seyn, wenigstens finde Je sie nicht citirt und benutzt. 310 Es scheint mir nur eine gröfsere Pflanze. Das cymosum der meisten Autoren scheint das floren- tinum Allioni zu seyn.‘ Hieraus geht zur Genüge hervor, defs das webre H. Auricula L. eine dem cymosum nahe stehende Pflanze ist und gar nicht mit dem Lactu. 'cella oder dubium vieler Autoren zusammenge- stellt werden kann. *) H. dubium Smith —= H. Auricula Fl. dan. t. rı11, " - H. Auricula Smith = H. dubium Fl. dan. t. 1044 Synonyme für H. Lactucella sind noch: Lactucella sylvestris repens Camer. Hort. med. pag. 82. (auch von Smith in den Transact. 20 dubium gezogen). Pilosella major repens minus hirsuts Bauk: Pin. 262. H. dubium Leers Herb. p. ızı. H. dubium Pollich Pal. II., p. 387. dessen, wie gewöhnlich, genaue Beschreibung ganz auf das unsrige pafst; der nervus foliorum wird glaber genannt, mit vollem Tlecht, denn bei dieser Spe- cies finden sich weder auf der Mittelripp® noch der übrigen Blattfläche Haare, ausser; wie bemerkt, gegen den Rand hin und gewöhnlich auf diesem. „Es ist nothwendig vorauszuschicken, dafs diese zwä Species so verschieden als müglich von einander sind“ sagt Smith l. c. gleich Eingangs seiner Abhandlung. ; Ä 811 A. Auricula Poll. „H. Ayrieula ed Aubium Pol. ’ lichii specie non üfferunt “ Koch et- Ziz Ca. - Pag. 23. on j H. dubium Willd, Sp. 11. p. 1563. H. dubium Roth, Tent. Fl. G. II. 2. p. 263. H. dubium Gmel. Bad. If, p. 308. H. dubium Sturm D. Fl. 37. : H, dubium Baumgarten Trans. III. p. 23. H. Auricula Nees v. Esenbeck in botan, Zeit, 1822. p. 187. H. dubium Schlecht. Fl. Ber. 1. p- 408. H. Auricula Tausch in bot. Zeit. 1828. ı Bd. Ergbl. p. 55. Das an demselben Orte aufgestellte H, radiocaule scheint mir nicht specifisch ver- schieden, soviel ich aus der Beschreibung ent. ‚nehmen kann; dieselbe pafst ganz auf gröfsere Formen von Lactucella mit aufsteigenden blühen. den Stolonen. H. Auricula Reichenb. in Möfslers Handb, S. 1380. Gleichwie ich früher durch Verfolgung der Linn. Synonymie bestimmt wurde, das H. Lactu- cella für duricula L. zu halten, so wurde ich auf dem nämlichen Wege auf den Gedanken gebracht, eine sogleich zu nennende Pflanze als das wahre dubium L. anzusehen. Linne zieht nämlich zu Seinem dubium (Fl. Suec.) als Synonym: H. fo- lüis virentibus pilosis ovato - lanceolatis, scapo, sim- - pliei multifloro Haller. helv. p- 743. Hierzu eitzrt Haller Pilosella minor, folio angustiore, minu, 812 ‚piloso, repens J. Bauh. II. p. 1040. Diese Pflanze ist aber das H. Bauhini Schultes, von welchem Jieser Autor (in den Obs. bot. pag. ı64) sagt: „Descripserat bene Bauhinus plantam nostram bist. 2. p. 1040. Für meine Ansicht sprach auch noch eine Hindeutung, die ich aus der bot. Zeit. 1822. p. ı87. entnahm, wo nämlich Nees v. Esenbeck zu H. Bauhini das H. Auricula Y. der Fi. Francaise citirt, von welcher Form DeC. sagt: „— est peutötre le veritable H. dubium de Linne.“ Inzwischen wurde ich aus guten Gründen bewogen, von dieser Ansicht zurückzugehen. — Hieracium cymosum L. Schaft borstig, mit einigen Blättern besetzt; untere Blätter länglich - eiförmig und lanzettlich, spitz oder stumpflich, am Rande mit mehr oder weniger deutlichen Zähnen, auf beiden Seiten be- haart, zumal unten am Kiele mit langen dichtste- handen weisen (auch bei dieser Species, wie bei einigen andern, zuweilen röthlichen) Haaren be- setzt; Stengelblätter länglich- oder lineal - lan- zettlich, spitz; Blüthen trugdoldig, Blüthenstiele ästig, filzig und, wie die Kelche, dicht mit lan- gen aus verdickter schwarzer Basis kommenden weilsen Haaren und eingemischten gestielten Drü- sen besctzt. Hieher unter andern *) Pilosella minori flore hirsutior et elatior NOR repens Bauh. Hixe. II, P- 1040. *) Viel: Synonyme habe ich ubezzangen, da Vollstan- Jligkeit der Synonymie hier uicht ın meinen Plane lag; ’ 13 Pilosella major aliera II, Tabern. p. 507. Hieracium Nr. 29. Gmel, :Fl. Sib. T. IL. p. 34, H- «ymosum Pillars Prec. d'un Voy. bot, t.4.., H. cymosum Sturm D. Fl. 39. H. cymosum Wallr. Sch, er. p. 413. H,. eymosum Reichenb. Ic. fig. 34. H. cymosum Tausch. bot. Zeit. 1828, Erg. Bl. Pag. 57, Form mit längeren Blättern: R. longifolium Reichb. Ic. £ 216. H. cymigerum Reichend. H. 'murorum angustifolium non sinuatum TC, Bauh. Prodr. 67. 'Hieher scheinen mir auch Formen zu gehö- ren, die ich als H. echioides in Herbarien sah, und die Hr, Tausch unter H. Zizianum begreift. Ich glaube dafs ferner hierher zu bringen sey H. collinum Gochn., und dafs nock weitere Be- obachtungen mir diese Meinung bestätigen dürf- ten. #) Hiermit übereinstimmend sebe ich auch in DeCand. Bot. Gall. ed. Duby H. collinum Gochn. zu cymosum gezogen als ß. collinum , sto- lonosum, floribus submajoribus, mn nn auch habe ich eine Masse von Formen, die men fälsch- lich mit dem Namen des wahren cymosum belegt hat, nicht erwähnt. *) Ich werde aber das Alles gern zurücknehmen, wenn bei forigesetzten Wahrnehmungen sich H. Zizianum und ©ollinym in unabäuderlichen Kennzeichen als wirkliche und wahrbafte Species ergeben sollten, 814 Zum Schlufs dieser Bemerkungen ertähne ich 'noch, dafs das H. Lactucella auch in dem mir eben erst zugekommenen Essai monagr. sur les Hieracium par Monnier als Ä, Auricula aufge- führt ist, das daselbst mit einem ? allegirte Linn. Synonym aber, wie aus dem Vorgetragenen er- heilt, gestrichen werden mufs, I. Correspondenz (Blühende Palme in Wien.) Unser verehrter Präsident, Hr. Graf v. Bra] Exc., hat mir neuerlich ein recht interessan- tes Factum brieflich mitzutheilen die Güte 56 habt. Vor 25 Jahren erhielt Se. K, K. Hoheit Erzherzog Anton von Oesterreich eine kleine X/alme 'ohne Namen, in einem Kästchen, Sie ward bei Hrn, Bredemeier im ein Lohbeet gesetzt, und wurzelte dort so schnell und stark, dafs, als dieser glückliche Cultivateur sie nach einem Jahre versetzen wollte, diels unmöglich wurde Seit- dem trieb das Gewächs mit ausserordentlicher Fülle, so dafs endlich das Gewächshäuschen 20 klein dafür ward, und Sr. Kaiserl. Majestät, wel- cher die Palme von Erzherzog Anton überlafsen worden war, beschlofsen, sie endlich doch noch in ein gröfseres Haus übertragen zu lafsen. Da dieis aber, nach den Vorstellungen des Hrn. Brede meier, nur mit Gefahr für die schöne Pflanz° und mit grofsen Kosten geschehen konnte, * entschlofsen sich endlich Ihre Majestät, ein eige- 75 nes Haus über die Palme auf ihrem ersten Stand- orte aufführen zu lalsen. Diefs geschah mit gros- ser Sorgfalt um der Pflanze nicht zu schaden. Kaum aber war das Häuschen fertig, so blühte die Palme, gleichsam um dem erhabenen Lieb- haber der Flora für die auf sie verwendete Sorge za danken ; und so hatten die Botaniker Wiens Gelegenbeit, einen eigentlichen Palmenspadix zu. beobachten. ‘Hr, Bredemeier fand, dafs die Palme Labillardiere’s 4renga saccharifera sey; Bekanntlich wird vorzugsweise ‚aus dieser Art in Östindien der Palmenzucker bereitet, indem man den eben aufblühenden Spadix unten quer ab- schneidet, und den reichlich ausquellenden zucker- haltigen Saft in einer eigenen Vorrichtung auf- sammelt, welche Rumph auf seiner Darstellung des Gomutus abgebildet hat. Die Arenga saccha- rifera geht in den deutschen Gärten häufig unter dem Namen HWallichia caryotoides. Diese beiden Gattungen gehören aber nicht einmal in dieselbe Gruppe von Palmen, und die falsche Synonymie war nur vermöge englischer Gartennamen einge. führt worden. Der Spadix der Wiener Palme blüht bereits, wie mir Hr, Graf v. Bray gemel- det, im dritten Monate, München, v. Martius. UL Berichtigung. In dem 4ten Bande der Annalen der Ge- Wächskunde Seite 301 des Jahrgangs 1830 wurde 810 die vor einigen Jahren unter dem Titel die Ans- tomie, der Chemismus und die Physiologie der Pflanzen von Hrn. Prof. Hundeshagen in Gie- sen bearbeitete Schrift *) mit dem Zusatz ange- zeigt: eine felsliche und wohlgeordnete Zusam» .menstellung des Bekannten. Dic Redaction wurde vor kurzem darauf aufmerksam gemacht, dafs das obenbemerkte Urtbeil über dieses Werk sehr un‘ billig ist, es enthält, wie die nähere Ansicht des selben jedem leicht ergeben wird, nicht blofs das bis zum Jahr ı8:8,im Druck erschienene, zum Theil in vielen einzelnen oft schwer zu erbalten den kleinen Abhandlungen zerstreute, mit den ge hörigen Belegen versehen in einer wohlgeordne- ten Zusammenstellung, sondern theilt auch ältere Ansichten näher geprüft und verarbeitet mit neuen Ansichten und Erfahrungen über so manche P!O* blematische Theile der Pflanzenphysiologie berei® chert mit, wie sich von dem als praktischen Forst- mann, Schriftsteller und Lebrer längst rühmlich bekannten Verfasser nicht anders erwarten lief. Es gereicht der Kedaction; der Flora 20 besondern Vergnügen, diese Mittheilung eines ih- ‚ rer. geschätztesten Gorrespondenten bekannt zu machen, da sie durch wiederboltes Studium jener interessanten Schrift ganz zu derselben Veber?eV gung gelangt ist, und dabei erwünschte Gelegen- heit nehmen kann, dasseibe allen Verebrern der Pflanzenkunde aufs Beste zu empfehlen. *) Tübingen bei Laupp i828. 572. S. in Allgemeine botanische Zeitung. ( Nro, ‚48. Jo I. Original: Abhandlungen. Botanische Bemerkungen über einige Thüringische Kflanzen; von Hrn. E. Schmidt in Hannover, Ba der Auseinandersetzung ‚unserer vater-. ländischen Pflanzenarten scheint mir der einzig richtige Weg Beobachtung an ihren natürlichen Standörtern zu seyn. Die Cultur, wie sie ge- wöhnlich angewendet wird, erscheint weriger em- pfeblungswerth, weil dadurch die Pflanzen sich noch mehr von ihrer ursprünglichen Form zu entfernen pflegen, wie sie diels schon in der Na- tur thun, und man defshalb von dem wahren Zwecke, nämlich den Grund - Typus einer Art aufzufinden, auf diese Weise mehr abgeleitet, als dazu hinzugeführt wird. Ganz anders würden die Resultate der Cultur seyn, wenn man jede Pflanze unter allen möglichen Bedingungen, das beilet in sehr verschiednen Erdarten unter sehr verschie- denen localen Einflüssen, behandelte, wozu man selten in einem Garten im Stande ist. Es bleibt daher das einzige und vorzüglichste Mittel, endlich einmal über die vielbesprochenen Bürger der deutschen Flor zu sichern Resultaten Zu gelangen, in der freien Natur die verschiede- nen Formen, welche sie bietet, za beobachten, Auf diese Weise gelangt man freilich zu einem Flora 1851, XLYIIL, Ft 818 ganz andern Puncte, als worauf viele unserer deutschen Botaniker stehen: nämlich man erkennt immer mehr, dis bei weitem zu viel Arten auf- gestellt sind, und, ohne alles Neue verwerfen zu wollen, wird man bei genauerer Untersuchung sich bald in den Stand gesetzt sehn, gar manche unter den neu aufgestellten Arien als unhaltbar nachweisen zu können, Dazu einen kleinen Bei- trag zu liefern, ist der Zweck dieser Zeilen. 1.) Einige Bemerkungen über die Gruppe “0% Hieracien, wozu das H. cymosum gehört. Will man eine Pflanzen - Gruppe genauer prüfen. so ist es vor allen Dingen nothwendig, sich eine Kenntnifs von der Bedeutung ihrer Cb- raktere zu verschaffen. Diefs erreicht man aM sichersten dadurch, dafs man an den natürlieben Standörtern untersucht, welche Kennzeichen ab- ändern und welche constant sind. Unter den Hieracien jener Gruppe scheinen besonders fol- gende Charaktere, welche man zu specifischen Unterscheidungen schr häufig angewendet hat keineswegs allein dazu geeignet: a) Die Form der Blätter : Sie scheint VOR ge zinger Bedeutung bei dieser Gruppe zu seyn, O8 an demselben Standorte fast immer Exemplare foliis obovato- oblongis, elliptico - oblongis ı obo- vato - lanceolatis, lanceolatis und sogar lineart“ lanceolatis gemischt vorkommen. Ein wenig con- stanter ist das Ende der Blätter, welches sum? oder spitz (acutus) oder langspitzig Cacuminatıi) % 19. ist, wiewohl auch diefs nicht allein zu pecifucher Unterscheidung binreicht. _ b) Die Behaarung : Auch hierauf kann ‚man nicht unbedingt fufsen, was schon das Beispiel von H. praealtım darthut, da man davon an ei- nem Standorte selten mehrere Exemplare -finden ' dürfte, deren Behaarung auf dieselbe Art’ be- schricben werden mülste. Wesentlicher, ala. die, Quantität, ist die Farbe der Haare, und es hat sei: nen guten Grund, dafs Reichenbach die ganze Gruppe darnach eintbeilt; wiewohl auch hieron Abänderungen z. B. bei H. aymosum vorkommen, c) Ausläufer. Das Vorkommen der Stolonen ist bei dieser Gruppe ganz ohne Bedeutung, wie ich mich auf dem Wyfhäuser, wo H. fallax und tollinum häuig sind, zur Genüge überzeugt hba- be. Es wuchsen dort Exemplare ganz ohne Stolonen (die ganz durchaus der Beschreibung und Abbildung von H. fallax entsprechen), ferner ans dere mit kurzen Ansätzen zu Ausläufern und end. lich andere mit ganz vollkommen ausgebildeten gemischt untereinander, ohne dafs andere. Unter- schiede zwischen diesen Formen statt gefunden hätten. — Verdächtig war es mir gleich Anfangs, dafs so viele Arten dieser Gruppe fast nur da- durch unterschieden werden: nämlich H. collinum und fallax, tymigerum und Faillanlii, prasalium und Bauhini, obscurum und glaucescens. ‚Und es ist doch bekannt, dafs man häufig in einer Gat- tung dieselben Abänderungen an einer Reihe ver» rif2 820 schiedener Arten nachweisen kann. Als Beispiel für diesen Satz dienen die gelbrindigen Formen von Salix rosmarinifolia (S. laeta Sch.), von alba (ritellina L.), von purpurea und amöigua; ferner die drüsenhaarigen Formen von fast allen deut- schen Rosenarter. &) Blüthenstand, Man hat viel Werth darauf gelegt, ob die Cyma regelmälsig gebildet oder ungeordnet wäre, und unter Anderm beruht die Aufstellung von Hieracium obscurum fast allein auf diesem Hennzeichen. Dieser Untersebied- scheint an getrockneten Exemplaren beobachtet zu seyn, nicht in der Natur. Wenigstens mir sind an allen Orten, wo ich solche Hieracien fand (und sie sind meist gesellig), eine grofse Menge voR Uebergängen entgegengetreten, so dafs ich sel- ten wulste, ob ich die Cyma des einen oder andern Exemplars ordinata oder inordinate ne nen sollte. Mir sind auf meinen Excursionen in Thürin- gen vornämlich 6 Formen aus dieser Gruppe Y°" gekommen, die jedoch nur 3 Species auszumache@ scheinen: H. collinum Gochn., fallax W., echiot" des Lumn., cymigerum Rechb., prasaltum yil., obscurum Rchb. 1) H. fallax und collinum, Ich kann 2# schen diesen beiden Formen keine wesentlich‘ Unterschiede finden, da das Vorkommen der Sıo lonen so wenig constant ist, und die Verschieden . 8 heit in der Farbe der Hasre, welche Wallrotk. besonders hervorbebt, durchaus nicht bestimmt hervortritt, auch übrigeng so wenig, wie der äus- sere Habitus, eine Art begründen kann. 2) H. echioides Lumn, und cymigerum. Rehb. Auch diese beiden Pflanzen, so sehr die extremen Formen im Herbarium dem Habitus nach abwei- . chen, kann ich nicht für specifisch verschieden halten, da die Uebergänge in der Natur zahllos . sind. Der wesentlichste Unterschied beider be- steht doch in der Behaarung, die bei H. echioides viel borstiger ist. Ich habe indessen solche Bor- sten auch an H. cymosum Wallr., besonders am untern Theile des Stengels, gefunden, Dafs ich übrigens das ächte H. echioides vor mir habe, daran glaube ich nicht zweifeln zu dürfen, da Exemplare aus der Neumark genau damit über- einstimmen. — Das Linne'sche H. eymosum (sabinum Seb.) ist auch schwerlich specifisch von unserer Pflanze verschieden, da ja die südlichen Formen häufig im Habitus abweichen, ich schlage defshalb vor, für alle drei Formen den Namen H, symosum: wieder herzustellen. 3) H. praealtum Pill. und obscurum Rehb. Die kleinern Blüthen und der schlanke Bau der ganzen Pflanze charakterisiren das H. praealtum hinlänglich. Aber gerade, weil die bei Reichen- bach neben diesem stehenden Arten, H. pilosel- laides, Bauhini, obscurum, glaucescens alle densel- ben Habitus haben, ihre unterscheidenden Merk- 822 male aber : Glaucescenz, Behasrung, Blütheu- stand und Ausläufer keineswegs für constant zu halten sind, erschienen sie mir als Species ver- dächtig. Auf meinen Excursionen ist mir ausser der gemeinen Form von H. pracaltum noch H. obscurum Rchb. (H. piloselloides Wallr.) vorg®- kommen. Dals diese beiden Pflanzen nicht sp®- ciisch verschieden sind, glaube ich nachweisen zu können, Beide wuchsen auf einem Gipsberg® bei Nordhausen untereinänder, so dafs die extre- men Formen genau mit den Reichenbach’schen Abbildungen übereinstimmen, Indessen war bei dem gröfsten Theile der Exemplare durchaus nicht zu entscheiden, zu welcher Art mau sie rech- nen sollte: denn dunkelgrüne Exemplare mit si4r- ker Bebaarung und einer einfachen Cyına wech- ‚selten mit andern heilgrünen, glatten, mit zusaM- mengesetztem Blüthenstande und so fort. — Eben so wenig ist die südliche Form AH. piloselleides Pill. hinreichend verschieden, da der Bläthen stand allein wenig ausmacht und meine Exe- plare aus der Schweiz ausser dem Habitus beine wichtigerd Unterschiede darhieten. Eben 50 #** nig begründet erscheinen H. Baukini und glau cescens, Es scheint hiernach die ganze Grapp® ( Ausnahme einiger noch zweifelhaften Arted cinereum Tsch., filiferum T'sch., fuscum Vill W Allionii Tsch.) aus & Arten zu bestehen: n 1) H. falle W, caulo cerasso strielO foliis mit 825 paene destituto pilis raris nigro- - glandulonis his. pido, foliis anguste- vel ‚Iate- lanceolatis obtusia Pilis raris hirsutis, cyma regulari densiflora gla- briuscula, anthodiis obscure virentibus, oquamis hirsutis, ß. H. eollinum Gochn. foliis magis setosis, “yma effusa, stolonibus- pluribus, Habitat in Germania media et. australi.passim. 2) H, cymosum E. caule plerumquo adseendente basi folioso pilis eglandulosis albis (saepe densis, simis raro viridibus) subtomentoso, foliis obo- rato -oblongis vel lanceolatis pilis longis albis (ra- ro viridibus) subtomentosis acutis, cyma inordi. wata elongata anthodiisque incano -tomentosis, ß- H. echioides Lumn. caule magis strigoso adscendente magis folioso, cyma irregulari. y. H. eymigerum Rehb. caule minus strigoso basi tantum foliato, cyma magis irregulari, foliie angustis. Habitat per totam fere Germaniam passim. @. regiones australiores, . orientales, ‘y Saxo- »iam inprimis incolit. 3) H. florentinum Pill. Sprgl, caule gracili stricto foliis paene destituto glabro vel setis nigro- glandulosis piloso, foliis anguste obovato- lanceo- katis glabris vel subtus pilosis acuminatis vel acu- tis, cyma varia glanduloso -hirsuta, anthodiis atro- Yirentibus, squamarum carina nigro- glandulosis, ß. H. piloselloides Yill. gracillimum, peduncu- lis adscendentibus inordinatis. 024 y. H. obsourum Rchb. obscuro glaucam pilo- sum-, eyma inordinata; a. et ’. OCcurunt etiam stolonifera. f Habitat in tota Germania, f3. in regionibus australioribus y, in Germania media et boreali. 4) H. seigerum Tsch. Diese Pflanze fand ich auf Moorwiesen in Mecklenburg. Sie it durch die Form ihrer Blätter, die denen des H. Slorentinum gleichen, und durch die weichen lar- gen einzelnen Hasre ausgezeichnet. 5) H. pratense Tsch. 6) H. auranliacum L. Er stere durch den ganz abnormen Blüthenstand und die Behaarung, diese durch die orangefarbenes Blüthen kenntlich, 11.) Eine Yarietät von Hieracium murorum L. Auf den Gipsbergen in Thüringen wächst ein® bemerkenswerthe Form von Hieracium murorum die durch ganzranäige elliptisch - rundliche Blät- ter, die nur am Rando gewimpert sind, durch nackten Schaft, darch einfache Cyma, durch wei- che Pubescenz am Stengel und durch eine blau- liche Farbe der ganzen Pflanze ausgezeichnet ist. Wenn man will, kann man eing neue Art davo® machen, doch stimme ich schon defshalb dageg®”* weil H. murorum so polymorph ist und man schon mehrere unbegründete Arten daraus gemacht bat- Dahin gehört H. Lachenalii Gmel. und H. inasum Hpp. Vielleicht ist meine Varietät auch sehon 2% einer Art erhoben, nämlich wenn sie mir A. 10° turılatum Kit. eins ist, welche ich nicht kenne 83 . HL) Senstio ovatus PP. und 'hemorensis L, Diese beiden Pflanzen sind bestimmt nicht specifisch verschieden; indessen bleibt erstere immer eine interessante Varietät. Die Anzahl der Strablblü- then ist veränderlich, die Form der Blätter nicht beständig, und die relative Länge des Pappus tritt auch in der Natur nicht immer hervor. — Uehrigens habe ich 5. ovatus auf Thonboder, den andern auf Kalk gefunden: sollte daher wohl die Abänderung rühren? — IV.) Einige Bemerkungen zu Wallroth’s Sche- j dulae criticae a) Verbassum......... pP 81. {(V. Wall. rotbianum Bf.) ist nichts weiter, als das gewöhn. liche Y. phoeniceum L. Wenigstens sind die Exemplare, welche ich auf der Steinklippe (dem Wallrothschen Standorte) sammelte, durchaus nicht von denen, welche ich von Quedlinburg und aus Böhmen besitze, verschieden. b) Biscutella ambigua DC. p. 338. ist keines- wegs diese Pflanze, sondern die ganz gewöhnliche stark behaarte Varietät von B. laevigata, welche an andern Orten Nord- Deutschlands z. B. auf dem Hobnstein an der Weser auch vorkommt, Die Früchte baben bei ihrer Ausrandung durch- aus nicht die scharfe Ecke, welche die DeGan- dollische Pflanze auszeichnet. (Vergl. Reichb. Iconogr. bot. Tom. VH. Nro. 839.) c) Allium reticulatum Pallr. (strictum Schrad.} PD 135. Hievon ist keine Spur auf dem Iiylhänser 826 zu finden; ‚es fehlt auch durchaus der so eigen- thümliche Standort dieser seltenen Pflanze. In Menge steht sie auf dem Meisner in Hessen, aber nur auf einem einzigen Basaltfelsen: Felsen sind aber auf dem Hyfhäuser gar nicht, Bassit noch weniger. Sollte hier nicht wohl eine Irrung statt gefunden haben, dafs Hr. Dr. Wallroth auf dem Meisner gesammelte Exemplare von Allium stritum mit andern von 4. oleraceum, welches hiufig auf dem Kyfhäuser vorkommt, verwechselt und nun geglaubt hätte, jenes hier gefunden zu haben? Dahin scheint auch das Synonym des Ruppius zu weisen, welcher ohne Zweifel unter Allium alpınum caule maculato das .4. oleraceum versteht, welches gerade auf dem Hyfhäuser häufig mit einem Pilze befallen ist, so dafs der Stengel gefleckt erscheint. — Uebrigens thut diels nichts zur Sache: denn defshalb bleibt dem Hrn. Dr. Wallroth seine Entdeckung ungeschmälert: *) ‚aber da in allen Handbüchern der Kyfbäuser als Fundort dieser Pflanze angegeben wird, so hat schon mancher Botaniker diesen Berg vergeblich bestiegen und wirds noch thun, wenn nicht dar- auf aufmerksam gemacht wird. — *) Es ist zu bedanern, dafs die Horansgabe der Flora hannoverana des Hru. Ockunomiernih Meyer #0 Gör tinzen nicht mehr beschleunigt wird. Dieser hatte das besprochene Allium schon ı0 Jahre früher entdeckt, als Wallroth und diesen erst darauf aufmerksam 8° gemacht. Nun ist ihm die Priorität der Entdeckung gencinmen, Bar d) Adonis anomala Wallr. ist durchaus nicht von der gewöhnlichen A, asstivalis verschieden. Kann es eine Art begründen, wenn die Spitzen der Carpellen verdorrt und schwarz geworden sind, und wenn ein so verkrüppeltes Exemplar 3 und 5 statt 6 oder 8 Petalen ha? . e) Arabis longisiligua Wallr. p. 359: .So we- nig 4. sagilteta DC. hinlänglich von 4. hirsute Scop. verschieden ist, so wenig und noch weni- ger ist es jene Wallrothsche Pflanze, Es ist diefs weiter gar nichts, wie eine üppigere, durch fetten Boden erzeugte Form, die sich durch wei- ter nichts auszeichnet, als dafs sie längere Scho- ten hat. V.) Scorzonera glastifolia W, Sie variirt mit eirunden und gekerbten Blättern. Alle 3 Formen (bekanntlich bat sie gewöhnlich linienförmige ganzrandige Blätter) stehn häufig auf Kalkbergen bei Auleben in der goldnen Aue im hohen Grase. Sie scheinen darzutkun, dafs Sc. hispanica L. von dieser Pflanze nicht verschieden sey. — Eben so wenig sind Scorzonera actangularis Rih. und laciniata L. verschieden: erstere ist nur eine üp- Pigere Form von letzterer. I. Zur Zeitgeschichte. (Botanische Notizen aus England und Schweden.) _ In Edinburg erscheint seit Anfang dieses Jah- res ein neues Journal, unter dem Titel: Journal of Natural and Geographical Science, dem die Herausgeber ein Verzeichnifs der Werko von 828 ausgezeichneten Naturforschern in der Absicht . hinzufügen, dadurch dieselben bei dem Publiko besser bekannt zu machen und manche werthvolle bleinere Abhandlung einer unverdienten Verges- senheit zu entreifsen. Hooker und Greville haben zu Anfang dieses Jabres ihre „Icones Filicum “ beendigt, ge- denken aber ein anderes Werk von derselben Art und Ausdehnung berauszugeben. Sie haben eine unendliche Menge neuer Arten von der ostindi- schen Compagnie erhalten und sich verbindlich gemacht, dieselben bekannt zu machen. Auf einer Reise in die schottischen Hochlande im August v. I. fand Greville Feissia elongat%, jedoch in unfruchibarem Zustand und Carez F' ah- fü, und Hooker Schistidium caespiticium. 1" Irland hat man Pflanzen von Erica mediterrane“ entdeckt. Ar. Prof. Dr. Graham in Edinlburg giebt seit einigen Jahren in dem daselbst erscheinende? New Philosophical Journal, in Zwischenräumen von drei zu drei Monaten und unter dem Titel: De- scription of several New or Rare Plants which have flowered in the neighbourhood of Edinburglo and chiefly in the Rojal Botanic Garten, during the last three months, by Dr. Graham, ausfübr- liche Beschreibungen neuer oder seltener Pilon- zen, die in der Nachbarschaft von Edinburg W vorzüglich in dem dortigen königl. boten. Garte? geblüht haben, und ewar in der ersten Hälfte des 829 ' laufenden Jahres von folgenden: Banksia litioralis, . wozu der Verf. jedoch alle Synonyma mit einem Fragezeichen zieht, ausser die Abbildung und Be- schreibung im Botanical Register 1565, indem er glaubt Ursache zu haben an der Identität der von : ilm hier beschriebenen und dort abgebildeten Pflanze mit der von R.Brown aus Nenholland gesendeten und im bot. Garten zu Hiew unter dem Namen von B. littoralis kultivirten za zweifeln. ‘In einer Note bemerkt der Verf. später, dals er, seit Obiges gedruckt worden, aus einem Briefe von R. Brown ersehen habe, dafs seine Pflanze die Gartenform von B. Cunningkamü sei, welche er noch nicht gesehen habe, dieser Name müfse - daher für B, litoralis substituirt und alle Syno- nyma, ausgenommen das von Bot. Reg., gestrichen werden. — Leria nulans DeC. — Elephantopus sericeus Grah. Eine neue Species aus St. Fincent und Trinidad, — Allium paradozieum Fisch. MS. von Sandbänken in der Wolga, — Arbutus mu- eronata Forst, — Chorizema Bazteri Grah,, (Mir- belia Baxteri Hort.) — -Calceolaria angustiflora R. et Pav. (Calceolaria verticillata Hook. Miscell. Vol, ıı. p. 233.).— Dendrobium speciosum Sm. — Fritillaria leucantha Grah, CImperialis leucantba Fisch. MS), vom Altai, — Geranium albiflorum Hook., aus dem arctischen America, — Ornithoga- lum fimbriatum Pers. (©. ciliare Fisch. MS.), aus der Krim. — Papaver nudicaule - alpinum. Der Verf. wurde zu einer Erwähnung dieses Bastar- 850 des, einer Nachricht von der Eigentkümlichkeit seiner Erseheinung und der Umstände unter wel- chen er erzeugt wurde, veranlafıt. Eine starke Pflanze von Papaver alpinum wuchs im vorigen Jahr auf einer offenen Ttabatte im bot. "Garten, “Auf derselben Stelle kamen in diesem Frühling 3 sehr kräftige "Pflanzen bervor, mit vollkommen ähnlichen, vielleicht etwas weniger fein getkeilten jlättern. Die Blumen indessen waren bei ihrer Ausbreitung nicht weifs, wie bei P. alpinum, son dern dunkel und glänzend gelb, mit einem grün lichen Anflug in der Mitte. Mehrere Jahre bin- äurch hatten auf den benachbarten Habatten frei- “willig mehrere Pflanzen von P. nudicaule 58- blüht, Die Pflanze von P, alpinum war von die- sen beftuchtet worden, gestorben, und ihnen W#- ren diese Bastard- Nachkommen gefolgt. Die 3 Tilanzen sind vollkommen ähnlich, die Blumen 80 grofs, als die von P. nudicaule und diesem i9 der Farbe sehr ähnlich, die Blätter, wie schon be- merkt, denen von P, alpinum fast ganz gleich. Eine bemerkenswerthe Monstrosität erscheint diefs Jahr bei einigen Pflanzen von P. nudicaule. Die Blumen von einigen sind halbgefüllt, aber ' andern wenige yon den äussern Staubgefäfse® nuf vorhanden, die Staubfäden im aligemeinen die Form von Fragmenten der Kapsel annehmend, b#* ben Haare auf ihrer Aussen- und Eierchen ®° ihrer Innen. Fläche, die Antheren fehlen und ihre Stelle ersetzen Fragmente von Narben. ** > 351 Sieversia rosca Grah. und Vaceinium humifu- sum Grah. beide von Drummond auf den Hocky j Hountains in Nord - Amerika entdeckt. Hr. Prof, Wahlenberg in Upsala schreibt mir, indem er von einer an mich abgesandten Sen- dung Anzeige macht: „— — beigefügt sind auch diejenigen Carices für Prof. Hoppe, die'ich noch für interessant halte und in guten Exemplaren abgeben kann. Es tbut mir leid, dafs ich von Carex globularis nichts habe beifügen können, ob- gleich dieselbe im nördlichen Schweden gar häu- fig ist, und eben defswegen wenig eingelegt wird. am wenigsten so, dafs man sie einen Hoppe an- - bieten kann, Uebrigens bemerke ich, dafs unsere Carex binervis wirklich Carex Hornschuchiana (vergl. Flora ı826. Beil. $. 80.) ist, und dafs die wahre €. binervis mir bis jetat ganz unbekannt ist, und also mir äusserst willkommen seyn sollte, Dr. Wahlberg hat nach Zurückkunft von seiner Reise durch Deutschland, Italien und Frank- reich die Professur der Botanik und Pharmakolögie am Carolino in Stockholm, und die Aufsicht über den damit verbundenen botan. Garten erhalten. Greifswald. Dr. Hornschauch. UL Berichtigung. In der Flora Silesiaca yon Wimmer und Grabowsky (Band 3. S. 384. seg.) wird unter den zweifelhaften Pflanzen Salix herbacea auf dem Isergebirge auf meine Autorität angeführt, wovon ich kein Wort weils, wohl aber fand ich dort -. 832 im Jahre ı8ı3 eine besondere Weide. die ich scitdem zweifelhaft für S. myrtilloides IL. bielt, weil mir die Froctification derselben unbekannt blieb, indem ich damals die Wiese, auf welcher sie wächst, abgemäbt fand, und die Exemplare, die ich für den Garten mitnahm, alle nur männ- lich waren, die bei Weiden zu keinem bestimm- ten Resultat führen können. Auf meiner heuri- gen Reise war ich aber so glücklich, weibliche Individuen mit Kätzchen aufzufinden, die kei- nen Zweifel übrig lafsen, dafs diese Pflanze wirk- lich die Salix myrtilloides L. sey. Sie stimmt vollkommen mit der Beschreibung und Abbildung Wahlenberg's zusammen, und ist identisch mit S. elegans Besser, die ich vor mir liegen babe. Sie sollte eigentlich $. vaccinioides heilsen ı da sie nicht dem Yaccinium Myriillus, sondern d Y accinium uliginosum so ähnlich ist, dafs man sie mit letzterem auf den ersten Anblick leicht 7° wechseln könnte. Die Fruchtkinoten derselben sind wohl oft, wie Wahlenberg bemerkt, YIO* leıt, aber nicht immer. Prag. j Ign. F. Tausch G Die Flora »832 Nro. I. bringt die Abbil- dung von Sempervivum Yunkii von Fr. Brau® ‚n Bayreuth, und beschrieben von Hofr. Koch |" Erlangen; die Litteratur- Berichte beginnen mit treviranus Symbolae botan. E. Meyer p- labrador. etc. und die Beiblätter mit Lindle’ s Clavis analytica ordinum planiarum , übersetzt von Beilschmied, eni Nero. I. . Z Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band-.ı83 1... — , L Ankündigungen. 1, Allgemeine Versammlung der Naturforscher und Jerzte Deutschlands im Jahre 1361. Mi allerhöchster Genehmigung Sr. k. k. Maje- stät wird die zehnte allgemeine Versammlung deut- scher Naturforscher und Aerzte in Wien Statt-ha- ben. Die Sitzungen beginnen am ı9. Sept. ı831, und werden am 27. Sept. geschlofsen. Die Herren Naturforscher und Aerzte, weiche dieser Versamm- lun; statutenmäfsig beizutreten gesonnen sind, wer- den ersucht, sich vom ı2. bis 13. Sept. Vormittags Yon 9 bis 11 Uhr, Nachmittags von 4 bis 6 Uhr in dem k. k. Universmätsgebäude (Bäckerstrafse Nro., 756.) einzufinden, wo die unterzeichueten, für die ses Jahr gewählten Geschäfisfübrer anwesend seyn werden, um die Mitglieder einzuschreiben und sie mit den nähern Einrichtungen der Versammlung bekannt zu machen. Die auswärtigen Herren Mit- glieder werden insbesondere gebethen, sich sogleich nach ihrer Ankunft daselbst zu melden, um zugleich ihre Aufenthalisscheine zu empfangen und auf Ver- langen iiber die vorhandenen Wohnungen Auskunft =2u erhalten, Wien, den 30. May ı831. Joseph Freiherr von Jacquim 3. J. Littrow Inteiligenzblatt Nıo, L 2ter Bd* 1 a. Deutiches Normalherbarium; Auf wiederholte gütige Anträge zu Einsamm- ‚Jong: von Pflanıen für die Flora germanica exsic-- sata, kann ich. nur dankbar erwiedern, dafs alle diejenigen Briefe, welche nicht sogleich beautwor- tet wurden, nur solche Arten anboten, welche be- "geits gesammelt vorliegen, oder doch vergeben sind. Ich verweise übrigens auf die in der Flora an ınch- reren Orten gegebenen Nachrichten und Desidera- tenrerzeichnifse- Die Cent. Ill. der Phanerogamen und Cent. I. der Cryptogamen werden ia diesen Ta- gen versendet, erstere mit dem schönsten Beitrage von Hrn. Prof Hoppe geriert, und letıtere fast »ur Seltenheiten aus den Händen der ersten Cryp- togamenkenner enthaltend, kommen jetıt zur Aus- gabe. Zu dem Cent. Iv.— VII ist reichlicher Vorrath vorhanden, und können nur die interes- santesten und seltensten von den etwa vor dein Ver- brauch noch eingehenden Arten anticipirt werden, so dafs die Herren Mitherausgeber Zeit haben, voll- kommen preifswürdige Exemplare zu sammeln. Für alle bisher ausgegebene Arten hat der Verleger seine übernommene Verpflichtung püanctlich entrichtet, und mit derselben Gewifsenhaftigkeit wird er diefs nach Erscheinung einer jeden Centurie ihun. Mit unvoll- zähligen Sendungen bitte ich wiederholt, mich zu verschonen, und mufs von jetzt an alle zurücksen- den, welche nicht ı50 Eexemplare enthalten, da sie nur das mühsame Geschäft verwickeln und auf- halten. Gefertizt werden allerdings nur immer so 3 viele Exemplare, als beitellt sind, "daher auch die späteren Besteller sich es selbst zuzuschreiben ha- ben, wenn sie ihre Exemplare später erhalten, in- defsen könnte sich der Absatı schnell vermehren ‚ und defshalb soll keine unvollzählige Art zur > Aus- gabe gelangen. Reichenbach. [4 I. Anseigen Bei Wilhelm Gottlieb Koran ia Breslau int tv cben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Pflanzengeographie, nach Alexander von Hum- boldt’s Werke über die geographische 'Verthei- lung der Gewächse mit Anmerkungen, grös- seren Beilagen aus andern pflanzengeographi. schen Schriften, und einem Excurse über die bei Pflanzengeographischen Floren-Fergleichunger nöthigen Rücksichten von C. T, Beilschmid, Apotheker zu Ohlau, einiger gelehrien Gesell- schaften ordentlichem, correspondirendem oder Ebren-Mitgliede. Mit einen Chärtchen. gr. 8. 8 Seiten Dedication. 200 Seiten Text, Preis ı R’hir, 12 gGr. (oder ı5 Sgr.) Der Zweck ist, wie die Dedication sagt: Alex- Ander von Humboildt’s Lehren und Forschun- gen in diesem Zweige auch dem gröfseren Publi- Cum, Anfängero, Reisenden, Sammlern in ihrer Muttersprache und in engen Raum gedrängt näher 1 A - zu legen; denn es schien , als fehle es für die Mei- sten, ‚welche, je nach Wohnort und Griegenheit, füc diese Wifsenschaft mitwirken künnteu, nur gleichsam su Verbreitung der von A.v. H. init praktischen Belegen wilgetheilten lastructioneny sach welchen mansichfachen Rücksichten die Ge=- wächse in ihrem Vorkommen u. & w. zu belrach- ten sind. — ja als sey weder das Angenehme noch der Nutzen dieser Art der Forschung genug be- kannt, in welcher die verschiedenen Thatsachen und Folgerungen einander wechselseitig erklären. — Man verspricht sich, dafs auch der Mann vom Fa- che in dieser Sammlung ihm Brauchbares finden ‘werde, deren Schlufs die Hühenerstreckung aller Gebirgspflanzen Frankreichs (also auch der meisten voa Deutschland) nach De Candolle in einem sach DC’s natürlichen Systeme geordneien Ver- zeichnifse mittneilt. — Eiv ausführliches Sach- und Namer-Register erleichtert den Gehrauch. Wir theilen hier die dem Werke vorausgeschickte Ue+ bersicht des Inbalts mit, Anzahl der (his zum Jahre 1815) entdeckten Pflanzen. — Vertheilung derselben. — Einleitung: über die Methode. — Klimatische Vertheilung der wichtigsten Familien. — Gesellige Pflanzen. — 1a wie weit beide Continente gleiche Pilanzen erzeu- gen, verglichen mit der Verbreitung der Thiere. — Temperatur der verschiedeneu Breiten in der alten und neuen Welt. — Eiuflufs der Höhenverschieden- heit auf die Vegetation in den verschiedenen Zo- 5 zen. — Modifieirende FirfiDfse auf die Temperatur und die Vegetation. — Kliosa, welches die bekana- testen cultivirten Pflansen lordern. — Bemerkungen über einzelne natürliche Familien. Beilagen: rt. Ueber Verbreitungsbesirke der Pflanzenarten nach Schouw, 3. Verschiedenheit des Erwachens im Frühjahre; nach Schübler. 3. Verbältnifse der * Familien in verschiedenen Zonen; nach Mirbel. Excurs: über die bri Vergleichungen näthigen Rücksich- ten. — Verschiedene Verbreitung von Pfauzen nach der Höhe, nach De Candolle — Zusätze nach Schouw, Reinwardt, D’Urville u. A. II. Verkauf von Herharien. Js Das Herbarium des kürzlich verstorbenen Gartendirektors Hartweg in Carlsruhe ist zu ver kaufen. Fs entbält in 139 Pappendeckel-Schachteln nach dem Linn eischen Systeme wohlgeordnet und in weifsem Maculaturpapier gröfseren Formats sehr wohl erhalten nicht nur den gröfsten Theil der Pflun- ten, die seit mehr als 90 Jahren in den Carlsruher Gärten ceultivirt worden sind, sondern auch einen Reichthum von wildgesammelten, eingelauschten und angekauften Pflansen. Zu den ı39 Paketen geordneter Pflanzen kommt noch eine grofse Ad- zahl solcher, welche das in der leisten Zeit Gesam- v 6 zelte und noch nicht Eingeardnete enthalten. Die Zahl der Arten mag sich nach einer mälsigen Schät- zung auf 12000 belaufen, von denen die meisten in ziemlicher Mehrzahl vorhanden sind. Kaufslustige belieben sich mit Anfragen oder Anträgen in porto= freien Briefen nach Carlsrube an die Wittwe des ' Werstorbenen zu wenden. a. Herr Wilhelm Schimper, der auf einer Reise in das südliche Fraakreich und an das mit- telländische Meer begriffen ist, und sich gegenwär- tig ia Cette befindet, wünscht für die selineren Ge- wächse, die er auf dieser Beise gesammelt und kunstmälsig getrocknet hat, einige Abnehmer zu Giadeu. Der Preis für die Centurie ist auf ı0fl. bestimmt. Bestellungen darauf übernimmt in des- sen Abwesenheit Hr. Dr. Alex. Braun in Carls- ruhe, au den man sich defshalb in portofreien Brie- fen zu wenden beliebe, —— Mein Naturalientauschunternehmen am Schlufse des Jahres 1830, Meinem Versprechen gemäfs eile ich auch am Schlufse des Jahres 1830 eine Uebersicht des in diesem Jahre bei diesem Unternehmen Geleisteten zu liefern. Am Schlufse des Jahres ı830 zählte mein Un- ternehmen 505 Hrn, Abnehmer, hat sich demnach um 35 vermehrt, 2 Essindan Pflanzen anInsecten au Conchyliem j 597,928 Ex. 80,410 Ex 75 Ex. eingelicfert 428,999 — 48,265 — 20 — an die ein- zelnen Sammlungen abgegeben worden. Bei Pflanzen lieferte im J. 1830 die meisten Exemplare ein: Herr M. C- Eduard Kratımann in Prag 7393 Exemplare, Hr. M. C. Quadrat iin Prag 4444; Hr. M. C. Alfred Würl in Prag 2014 Die meisten schön und characteristisch erhalte- nen Pilanen: Frau Apothekerin Josephine Kab- tik in Hobenelbe; Hr. M. C. Wagner in Prag; Hr. M. D. Mann in Reichstadt, Die meisten Species hat abgegeben: Hr. M. C. Eduard Kratzmann; Hr M.C. Quadral; Hr. Naturforscher Sieber; Hr. J. U. C, \Weselsky in Prag. Das mgiste Seltene lieferte ein: Hr. Soleirol, Capitaio du Genie zu Metz; Hr. Schullehrer Blind zu Kolmar; Hr. Apotheker Kampmann in Kolmar- Die entfernteste Sendung machte Hr.M. Kluth mit Pflanzen aus Lappland; Hr. Capitain Soleirol mit Pflanzen aus Corsika; Hr. Naturforscher Sieber mit Pflanzen aus Frankreich; die Herrn Blind, Kampmann, Griesbach, Mühlenbeck und Kirschleger aus dem Elsafs. Bei Insecten lieferte die meisten Exemplare Hr» J.U,C. Weselsky in Prag 1761; Hr. Theol. Cahd. Franz Wagner 1467; Hr. M- Fried. Kolenaty in Prag 1356; Hr. Kratochwill, Hörer der Po® sie in Prag 1214; Hr. Perd. Stifter, Hörer der Poesie 1106; He. Theok Caad, Kowarich in ‚Prag 1034. . Die am besten erhaltenen Insecten: Hr. =“. G Fried. Kolenaty; Hr. Poet Kratochwill; Hr. M. Reiser in Prag; Hr. Errieher Petters in Lu- ‚tawec; Hr. M. Weidenhoffer in Prag. Die meisten Species: Hr. P. M, Opiz, Hr I. U. Weselsky; He. M. Fried. Kolenaty; Hr. FR Stifter. Dis Seltnere: Hr. Apotheker Patek in Itera- lez; Hr. Bergweister J. D. Reilsler zu Schwabin; Hr. M. Fried. Kolenaty Die entfernteste Sendung: Hr. Friedr. Stif- ter wit Insecten aus Südamerika; Hr. Bergmeister Reifsler mit Iosecten aus Ärgypten. Bei Conchylien ward gur nichts eiggeliefert, Die meiste Theilnahme fand bei Pflanzen, eine weit geringere bei Insecten, und gar keine bei Conchylien Statt. Für Botanik haben sich auch im Jahre 1830 vorzugsweise Apotheker und Mediziner thätig interefsirt, Übrigens ein gemischtes Publi» kum. Bei Insecten vorzugsweise Studierende, das trockene Jus nicht ausgenommen, Wundärzte, Er- zieher, Gärtner, Oekonumen, Technologen und Forstwirthe blieben auch diefs Jahr in der Iheil- nahme beinahe ganz zurück. Prag am ı. Januar 1831. P. M: Opiz ee Nro. If. Intelligenzblatt ‘ sur \ allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band 1831. L Ankündigungen Nachricht, die zehnte allgemeine Versammlung der Natur. Jorscher und Aerzte Deutschlands betreffend. N ach eingeholtem Rathe und vielseitig ausge- Sprochenem Wunsche einer grofsen Anzahl der acht- barsten Naturforscher und. Aerzte Deutschlands ha- ben die uaterteichaeten, für die zehnte allgemeine Versammlung gewählten Geschäftsführer die Ehre, ihre Herrea Collegen geziemend zu benachrichtigen, dafs: In Rücksicht des anerkannt bedenklichen Ges sundheitszustandes eines Theiles von Deutschland und der angränzenden Länder und defsen unver- meidlichen Folgen, diese zehnte allgemeine Versamm- lung der Naturforscher und Aerzte Deutschlands mit Allerhüchster Genehmigung Sr. k. k. Majestät auf das nächste Tahr 1832 verschoben worden ist, und sie das Nöthige darüber seiner Zeit pflichtmäsa Big bekannt machen werden. Wien den 20. August 1831. Jos. Freiherr von Jacgquim d. J. Littrow Einladung zur Theilnahme durch dctien an der Ausbeute einer nach der Hüste Guinea zu ver- anstaltenden Reise, Der Unterzeichnete bereitet sich noch in die Intelligeuzblatt Nro, IX, 2tex Bd, 2 - 2% sem Sommer nach den dänischen Niederlassungen auf der. Küste. Guinea abzureisen, um dort wenig- stens ein Jahr dem Sammeln von Naturalien aller Art zu widmen. Er wünscht diese Reise auf Actien zu machen, und erlaubt sich demnach zur Tbeil- mabıne daran einzuladen und den Plan und die Be- dingungen dieses Unternehmens vorzulegen. Ein bestimmter Preis ist für eine: Actie nicht festgesetzt, sondern jeder Theilnehmer interessirt sich für eine beliebige Summe, welche jedoch min- destens 5 Friedrichsd’or betragen mufs, und erhält dafür, sobald hinreichende Sendungen nach Europa gemacht worden sind, ein reichliches Aequivalent aus den von ihm selbst gewählten unten näher be- zeichneten Fächern, ’entweder anf einmal oder suc- cessive, welches sich nach der Gröfse ‚der Sendun- gen richten wird, und worüber sich im Voraus ‚befser nichts Gewifses bestimmen läfst. : Der Herr Profefor Lehmann und Herr W. von Winthem haben die Güte gehabt, mir nicht allein ihre 1hätige Mitwirkung zum Gelingen dieses Vorhabeus zuzusichern, sondern sich auch bereit- willig erklärt, die Leitung und Direction defselben, was die Empfangnahme der Actienbeiträge, der von mir zu sendenden Naturalien und deren Vertheilung an die Herren Actionisten betrifft, zu übernehmen- Unter den Auspicien einer solchen Direction, ausgerüstet mit Allem, was zur Erreichung des vor- habenden Zweckes nur irgend beitragen kann, mit der Art und \Veise, wie Naturalien gesammelt, behandelt u. s. w. werden müfsen, von früher Ju- 5 gend. an vertraut — in welcher Hinsicht ich mir schmeichle, dem naturforschenden Publikum schon hinreichend bekannt zu seyn — glaube ich mit Zu- versicht mein Unternehmen empfehlen, und den Theilnehmern im Voraus völlige Zufriedenheit mit dem Resultate defselben versprechen zu kögnen. Actien könsen auf Naturalien aller Art genom- men werden, und bitte ich nur bei der Uebernah- me derselben zu melden, ob sich dieselbe auf 1. Säugethiere und Fögel — mit Ausnahme jedoch der gröfsern Arten, da deren Behandlung für das Beste der Actionisten anderer Fächer zu zeitraubend seyn würde, wobei ich mich jedoch anheischig mache, den Wünschen der Theilnehmer hinsichtlich der Besorgung von mir etwa’ nahmhaft gemachten gröfseren Säugethieren, wenn irgend möglich, zu entsprechen. 2, Amphibien, Fischeund Molluskenin’WVeingeist. 3. Insecten — wobei zu bemerken, ob Insec- ten im allgemeinen, oder ub irgend eine bestimmte Ordnung gewünscht wird. 4. Crustacea. 5. Conchylien — ob Land- und Flufs-, oder Seemuscheln, 6. Getrocknete Pflanzen — ob Phaneroga- men oder Crypiogamen, wobei ich mich auf be- stimmte Familien nicht gut einlalsen kann, jedoch gern möglichst darauf Rücksicht nehmen und auch gern Actien auf Holzarten übernehmen will. Q2 % r x N B . urn 2 'n Sämereien und Zwiebeln. 8. Mineralien. beziehen sollen — wobei ich nochmals das Ver- sprechen wiederhole, dafs ich nach besten Kräften ° für die gänzliche Zufriedenstellung der Interefsenten sorgen werde: Den Betrag, für welchen die Herrn Theilneh- nehmer sich zu interefsiren geneigen, bitte ich entweder an Hrn. Profefsor Lehmann oder Hrn. von Winthem zu senden, welche Ihnen sofort den Actienschein üibermachen werden. Zur’Sicherstellung der Theilnehmer im Falle eines mir zustofsenden Unglückes ist mein Leben für eine hinreichende Summe versichert. Da es wünschenswerth und dem Interefse aller Actionisten angemefsen ist, dafs diefs Unternehmen recht bald in’s Werk gesetzt werde, so ist der 3ıte "August als äufserster Termin, bis zu welchem A tien apgenommen werden können, angesetzt wor- den, da es meine Absicht ist, spätestens im Sep- tember abzureisen. Warum ich gerade die Küste Guinea zum Ziel meiner Reise gewählt habe, bedarf wohl keiner nähern Beleuchtung; der grofse Reichthum dieser in so langer Zeit nicht erforschten Gegenden und das verhältnifsmäfsig so geringe Vorkommen dorti- ger Naturalien in den europäischen Sammlungen, spricht von selbst zu sehr dafür. Hamburg. C. H, Bescke& _ BEEBENE" 2) 5 I Anzeigen er Den Freunden und Gönnern der Deutschlands Flora, herausgegeben von Mertens und Koch, glaube ich die Anzeige machen zu müfsen, dafs ich nach dem für mich so schmerzlichen Tode meines Freundes und Mitarbeiters, des Hro. Prof, Mertens in Bremen, das benannte Werk allein fortsetzen werde. Sollte mir ein freundliches Geschicke von jelzt an meine Gesundheit dauerhafter erhalten, was ich zu hoffen wage, so wird das Werk schneller sei- nem Ziele entgegen geführt werden. Mehrere schwere Krankheiten hatten mich seit einigen Jahren heim- gesucht, welche aufser der Verzögerung der Fort- setzung des Werkes für mich noch die kränkende Folge nach sich zogen, dafs ich oft bei Freunden und Gönnern auch mit dem besten Willen im Rückstand bleiben mufste urd vielleicht deswegen verkannt wurde. Aber nicht Mangel an Aufmerksamkeit, nicht Ungetälligkeit, sondern blofs körperliches Unvermö- gen trug die Schuld solcher Säumnitse. Erlangen. Koch. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den k. Preufs. Staaten, +5te Lieferung. gr. 4. ia farb. Umschlage geheftet, mit 2 Kupfern, Preis 21/6 Rihlr., im Selbstverlage des Vereins, zu haben durch die Nicolaische Buchhand- lung in Berlin und Stettin, und bei dem Secretair der Gesellschaft, Heynich, Zimmerstrafse No. 81« % in Berlin. Desgleichen : ı4te Lieferung mit ı Kupfer. Preis: a Rihlr, 13te Lieferung mit » Kupfer. Preis: 2*% Rthir. s2te 9: „ it ”» ” ” zıte ” „ ” „» 2 D) 3ote: » „ : „ » 2 ” gie ” „ 2 ”„ „ 173» öte » „ 1: ” nn 2 „ zte „ „ 28 D) „2% » 6te „ „ 2 „ „ 1 D) Ste „ „ 8 ”„ „3 ” Aus der 5ten Lieferung besonders abgedruckt: „Anleitung zum Bau der Gewächshäuser, mit Angabe der inneren Einrichtung derselben und der Konstruction ihrer einzelnen Theile; vom Garten- Director Otto und Bau -Inspector Schramm.“ Mit 6 Kupfern. Preis: 2% Rthlr. Verkauf einer bedeutenden Pflanzensammlung. Das Herbarium, welches der durch seine Schrif- ten rühmlichst bekannte Botaniker, Profefsor Georg Friedrich Kaulfufs zu Halle, hinterlafsen hat, soli veräufsert werden. Da das Umordnen der Sammlung nach natürlichen Familien vor dem Tode des Besitzers nicht vollendet wurde: so kann die Artenzahl der Phauerogamen nicht mit Bestiinmtheit angegeben werden; jedoch führt der Katalog des bereits geordneten Theils 7223 Species auf. Das Un- geordnete und die Supplemente mögen mehr als 2000 Arten betragen. Aufser dem von Prof. K. erkauften berühmten Herbarium des Apotheker Meyer in Steitin, das Sich durch eine grofse Menge Originalexemplare von . 7 Thonberg, Vahl, Swärts, Isert, Pallas, Willdenow und andern berühmten Pflanzenfors schern auszeichnet, enthält die Kaulfufs'che Sammlung den gröfsten Theil der verkäuflichen Her- barien von Hoppe, Salzmann, Seringe, Sie- ber, Sadler, Puppig, Ecklon, Zeyber, Weigelt, Fleischer und Müller u. s. w., fer ner Pilanzen von Fischer, Martius, Sellow, & Ludwig u. A. Einen grofsen Theil besonders alpi- nischerund süddeutscher Gewächse hat der verewigte Besitzer selbst auf einer Reise dunch Steyermark, Kärnthen, Kraio und das Littorale gesammelt. Die Zahl der Exemplare ist bei den meisten Arten be- trächtlich. Der geordnete Theil des Herhariums liegt in weifsen Bogen Schreihpapier grofsen Formats meist lose, nur dir Meyer'schen Pilanzen sind auf- geklebt und zum Theil weniger gut gehalten. Die Kryptogamenanlangend: so bestehen die Farne aus 1242 Arten und enthalten eine Menge authenti- scher, zum Theil von Besitzer beschriebener, Arten und handschriftlicher Notizen. Diese Sammlung be- findet sich in Royalfoliobligen des schönsten Papiers undin 37 eleganten Mappen; Doubletten und einige @inzuordnende Arten in 5 besondera Konvoluten. Die Laub- und Lebermoose betragen 687 be- stimmte Arten, zum Theil von Swartz, den bei- den Hedwig's, C. Ludwig u. A. Aufserdem sind eine grofse Anzahl unbestimmter und doubletter Ex- mplare, so wie Funck’'s und Crome’s Sammlun- &en beigefügt. Die Flechten befinden sich in einem Schranke mit ı4 Schubkästen, theils aufgeklebt, theils lose in Kapseln oder Kästchen. Die Schleicher'schen Arten sind fast vollständig, und von Fiörke’s deutschen Lichenen enthalten sie die 3’ ersten Lie- ferungen. Von Algen sind 220 Arten vorhanden, nebst 19 Heften von Jürgens Algae aqualicae, Die Pilze betragen ungefähr 500 Arten. Im Fall, dafs sich kein Liebhaber für das ganze Herbarium finden sollte, wird man esin 4 Abthei« - Aungen trennen. I. Phanerogamen, II. Farne. III. Laub- und Lebermoose. 1V. Flechten, Algen und Pilze. AufdieseSammlungen werden bis zu Beendi- gung der Auktion der bedeutenden Kaulfufs’schen Bibliothek in Halle, und spätestens bis Ende 1831, Gebote angenommen. Diese dürfen jedoch für die ganze Sammlung nicht weniger als 800 Thlr, Pr. Cour, betragen, und getrennt für I. nicht unter 500; für II. nicht unter 200; für III. nicht unter 70; für IV. nicht unter 40 Thlr. Pr. C. seyn. Diejenigen, welche die Pflanzensammlungen zu Halle in Augenschein nehmen wollen, haben sich an den Justizrath Dr. Dryander daselbst zu wen- den. Auf portofreie Briefe wird der Profefsor Dr. Kunze zu Leipzig in jeder Hinsicht nähere Aus- kunft geben. Auch auf dem Wege des Buchban- dels können Anfragen durch die Buchhandlung von Leopold Vofs in Leipzig eingesendet werden. —— -Nro. III. Intelligenzblatt sur allgemeinen botanischen Zeitüng Zweiter Band ı831 > Nachricht an die Mitglieder des Würtembergi- schen naturhistorischen Reisevereins und an alle Freunde der Naturwi/senjehaften, ins besondere der Botanik. Schon bei der Ankündigung‘ der Unterneh- wungen des Reisevereins auf das Jahr 1831, ver möge welcher im Laufe dieses Sommers die Eigen- !hümlichkeiten der Flora in den Pyrenäen und an einem Theile des Kaukasus gesammelt wurden, ha- ben wir vorläufig die Absicht ausgedrüickt, für das Jahr 1832 eine Reise nach Algier zu veranstalten, wnd dabei bemerkt, dals, da die reichste Zeit der botanischen Erndte mit dem Herbst-Aequinoctium &intrete, diese Reise schon im Sept. d. J. begionen müfse. Dieser Plan hat die Billigung mehrerer Preunde des Vereins gefunden; und der Ausfüh- fung kommt nun der günstige Umstand entgegen, dafı zur Unternehmung dieser Reise sich bereit er- klärt hat: Herr Wilhelm Schimper (Bruder des bekannten Dr. Carl Schimper), der nach den vollgültigsten Zeugnifsen von Martius, Oken und Andern sowohl ia Beziehung auf die Solidität “eines Characters, als seiner physischen und intel- Intelligeneblatt Nro, IL, 2terBd, 3 ., | on u 2. leetuellen Bihendelahth "einer solchen Unterneh- mung in eine Grade gewachden ist, dafs von der- selhen;. in aoweit:solehes:von der: Personalität des Beisenden ahhäogt,, ein günstiges Resuliat mit Zu- wersicht zu erwarten ist. Herr Schimper hält . sich schofi seit geraumer Zeit im südlichen Frank- zeich auf, und ist durch seine Kenntnifs der süd- £ranzösischen Flor um so mehr vorbereitet, auf dieser Reise die Eigenthümlichkeiten der Flor des Staats Algier den Mitgliedern des Vereins: zu lie- fern. So günstig diese Umstände sind, so können wir uns jedoch nicht verhehlen, dafs bei der noch nicht hinläuglich befestigten Herrschaft der Franzo« sea in Algier ein tieferes Eindringen in das Land, und namentlich auf die Gebirge, wodurch erst die reichste Ausbeute gewonnen werden würde, mit vielen Schwierigkeiten verbunden, oder gar un- ausführbar seyn dürfte Herr Schimper hat da her den Auftrag, je nach Beschaffenheit der Um- stände, entweder zuerst oder später (wenn näm- lich ein längeres Verweilen in Algier nicht mehr vortheilhaft, und namentlich das Vordringen nach Metitja im kleinen Atlas als unausführbar sich zei* gen sollte) die Balearischen Inseln zu besuchen, welche im jedem Falle eine nicht minder interes- sante Ausbeute versprechen, als Algier. Wir be- folgen hierin einen Rath des Herrn Gay in Pa- ris, welcher in Beziehung auf die Balearischen In- seln in einem Briefe an uns sagt: Sur les fles Ba- l&ares je pourrois donner de precieuses directions, E an catal ogye des plantes les plug rares avee.des lo- calitEs precises. Da Herr Wilhelm Schimper nicht blos geübter Botaniker, sondern auch kennt- nifsreicher Zoolog ist, so werden auch Bestelluu- gen auf zoolugische Gegenstände, besonders Land- und Wafser-Conchylien, Käfer u. dgl. ungenom- men, und zwar so, dafs eine Acfie, entweder aus- ‚schliefsend für zoologische Sammlungen, oder zur Hälfte nur dafür, zur andern Hälfte für getrock- nete Pflanzen oder Sämersten,. bestimmt werden: kann. Wir haben schon früher die Absicht ausgb> sprochep, zwei Reisende nach Algler zu senden, um das Resultat der Unternehmung desto mehr zu sichern. Wenn es daher eine, wie wir hoffen, lebhafte Theilnahme erlaubt und erfordert, so soll Herrn Schimper ein zweiter Reiseader, in der Person des Herrn Endres, der mit Ende Septem- bers von seiner dritten Pyrenäischen Reise zurück- kehren wird, nach Austheilung der dielsjährigen Pyrenäischen Ausbeute, künftiges Frühjahr nach- gesendet werden. j Indem wir das uns bisher geschenkte Vertrauen dankbar anerkennen, haben wir in der gewifsen Hoffaung, dafs die verehrten Mitglieder des Vereins auch für diese Unternehmung, wobei nach gewis- senhafter Erwägung der Umstände, die ein günsti- ges Resultat versprechen, die eine oder die andere, oder beide der genannten Gegenden (Algier und die Balearen) untersucht werden sollen, ihre fort- 3” 5 _ u 0 gesetzte Theilnabme ums nicht versagen werden, bereits vorläufig Herrn Schimper mit einem Theile der nöthigen Geldmittel verseben, so dafs er mit Ende Septembers von Marseille oder Celle, wo er sich gegenwärtig aufhält, je nach Umständen, entwede nach Algier oder nach den Balearen ab- zeisen wird: Unsre Freunde ‚werden daher die Bitte gerecht finden, dafs sie die für 1833 bestimmten Beiträge, wobei wir jedoch die einfache Actie auf dreifsig Gulden (den Ducaten zu 5A, 3okr. Louis d’or zu ııfl. Friedrichsd’or zu gfl. Jokr.) festzu- setzen gendthigt sind, um so mehr recht bald und wo möglich im Laufe des Monats September zusen- den möchten, als von dem frühern Eingehen der Gelder die Ausdehnung und das sichre Gelingen des Unternehmens abhängt, indem wir die grofsen Kosten einer solchen Reise unmöglich ganz auf un- "ser Ri-iko übernehmen können. Wer erst nach gelungener Unternebmung sich meldet, bleibt ent- weder ganz ausgeschlofsen, oder hat nachber einen Actientheil mit 4ofl. zu bezahlen. Um den Zweck desto schneller zu erreichen, müfsen wir uns auch erlauben, diese Bekanntmachung allen unsern Be- kannten und Freunden und Beförderern der Natur- wilsenschaft unmittelbar zuzusenden, und nicht nur um ihre baldigen beifälligen Erklärungen und Zu- sendungen der Pränumerationsgelder, sondern auch um Beförderung dieser Anzeige und um kräftige Unterstützung in dem ganıen Kreise ihrer Bekanar ten zu bitten. Den Theilbabern für 185: köanen wir die Nachricht geben, dafs die Sammlungen in den Pp renden gut von statten gehen und dafs der diefs- jährige Ertrag dem des vorigen Jahres sum wenig. sten gleichkommen, wo nicht iho übertreffen werde. Voa dea Sammlungen in Georgien haben wir keine neuere Nachricht. Wir hoffea aber, dafs solche auch seiner Zeit glücklich durch die von der Cho- lera veranlafsten Hemmoifse bindurchdringen wer den. Auf diese beiden Uuternebmungen werdea noch fortan Pränumerationen zu ı58. die einfache Actie angenommen. Eßslingen den 1. Sept. 1831. Prof. Hochstetter. Dr. Steudel. Weitere Nachricht über die Sammlung seltener Dalmatiner Pflanzen. Der in Nro. IV. des Intelligenrblattes zur allg. bot. Zeitung 1851 ı. Bd gegebenen Nachricht über oben genannte Saınmlung seltener getrockneter Plan. en aus Dalmatien können wir gegenwärtig beifü- gen, dafs von den erhaltenen 24 Lieferungen be- Teils 20 verkauft worden sind, und ıwar an die #.H. Apotheker Britiinger in Steyer, Amtmann Rodig ia Stolpe, Präsidenten v. Schlechtendal in Paderhorn, Dr. Brunner in Bern, v. Moor in Linz, Fischer in Nixdorf, Apotheker Har- nung in Aschersleben, Apotheker Lucae in Ber- lin, Hofr. Koch in Erlangen, Prof. Buchinger in Buxweiler (3 Exemplare), Hofr. Reichenbach 6 ig Dresden, Proß‘ Hinterh abe er in Salzburg, Prof. Hochstetter in Eislingen und Dr, Steudelda selbst,. Prof..Treviranus in Bonn, Apotheker Buek in Frankfurt an der Oder (a Exempl.), Apo- theker Funck in Gefrees, die wir als wohlwol- lende‘ Unterstützer wifsenschaftlicher Zwecke zu nennen uns verpflichtet fühlen. Die Gesammiein- nahme für diese 30 Exemplare beträgt ı24fl. 4akr,, und von diesen die Auslagen mit ıofl. ıakr. abge- zogen, bleibt baarer Ueberschufs 114 fl. 3okr. rh., die wir dem Hro. Einsammler zu verrechnen haben: Noch sind 4 versiegelte Exemplare in unsern Händen, zu denen wir noch Käufer zu finden hof- fen, um den obgedachten Einsammler für gehabte Mübe vollständig zu entschädigen und zu ander- weitigen Lieferungen von dortigen neuen und sel« "tenen, in gegenwärtiger Sammlung nach nicht be- findlichen Arten aufzumuntern. Regensburg im Octob, 1831. Die Redaction- Pflanzenverkauf. Von Dopleiten aus dem Hänke’schen Her bar, und zwar aus dem ı. Fascikel des II. Bandes der Reliquise Hänkeanae und den Ruliaceen sind abermals käuflich zu erhalten: Nro. I. 100 Spec. Nro. II. 87 Sp. Ber Preis ist derselbe wie Nro. IH, 72 Sp« bei den früheren Centu- ‘Neo. IV. 56 Sp- | rien dieSpec, aokr. CM. Nro, V. 44 5p- EEEEIEEREEN SEHEN # Liebhaber, welche diese Pflanzen zu ‚erkälten wünschen, belieben sich an Hra.:Dr. Presl, Ku stos der zoologisch und botanischen Abtheilung an dem böhmischen Museum in Prag zu wenden, und die Anweisung zur Bezahlung beizulegen. Anzeigen 1. Die Bibliothek und Pflanzensammlungen des verstorbenen Profefsors Dr. Kaulfufs in Halle werden am y. Jan. nächsten Jahres daselbst öffent-: lich versteigert werden: Es ist darüber ein volle: ständiger Catalog erschienen, der fast alle neueren botanischen Werke in sich fafst. Aufträge nimmt unter andern Hr. Auctions-Commilsarius Lippert daselbst an. In dem gedachten Cataloge sind auch beträchtliche Pflanzensammlungen verzeichnet, und ‚namentlich fast alle diejenigen, welche in neueren Zeiten käuflich ausgegeben sind. Aufser diesen hat der verstorbene Prof- Kaulfufs noch eine Pflan- tensammlung hinterlafsen, welche, wo möglich im Ganzen verkauft werden soll. Sie enthält ungefähr 12000 Arten, worunter 1245 Farnkräuter, gegen . 700 Laub-und Lebermoose, über 300 Flechten, 200 Algen und 500 Pilze. Man erwartet spätestens bis Ende dieses Jahres Gebote. Diese dürfen für die ganze Sammlung nicht unter 800 Thl. preufs. Cour.* betragen. Die Erben sind jedoch geneigt, such auf die einzelnen Abtheilungen Offerten anzuneh- men, und es würde das Herbarium in IV Abthei« lungen zerfallen können. \ I. Fhanerogamen. Gebot nicht unfer 500 thl. U. Farne, m 200 Ah. Me hab uLebermose — — zoll. ‚IV. Flechten, Algen u. Pilze. , 40 thl, ; Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Briefe der Prof. Dr. Kunze und die L, Vofs’sche Buch- handlung in Leipzig. Um in Halle das Herbarium ‚in Augenschein nehmen zu können, wendet man - sich an den Justizrath Dr. Dryander. 2. Laut eingegangenen Nachrichten wird aueh binnen Jabr und Tag der literarische Nachlafs des verstorbenen Profelsors Merteos ia Bremen ver- kauft werden. Seine Pllanzensammlung dürfte wohl "eine der gröfsten und interelsantesten seyn, die seit längerer Zeit zum öffentlichen Verkaufe angeboten wurde. Die Lieblingsfamilie des Verewigten, die Algen, bilden eine besondere Sammlung in 22 grofs Folio Fascikelo, und sind durch ihre Reichhaltigkeit und Eleganz gleich ausgezeichnet. Ferner sind noch vorhanden ein sehr reiches und vollständiges Herb. Flor. Germanicae, Ros:icae, Novae Hollandiae, meh- rere monographische Floren und endlich ein Herb. universale von circa 30000 Species! Der Käufer er- hält noch den ganzen ungeheuern Dupletteo-Vorrath als Zugabe. Die Büchersanwmlung, ebenfalls sehr reich und ausgezeichnet, wird, wenn sich nicht ein Käufer zum Ganzen findet, binnen Jahresfrist verstei- gert werden. Wir werden nicht anstehen, seiner Zeit näheres hierüber zu berichten. Nro. IV. Intelligenzblatt sur e allgemeinen botaxiischen Zeitung. Zweiter Band ı831. Ankündigung Die natürliche Pflanzengruppe der Astern, bes schrieben und durch Abbildungen erläutert von Dr. Chr. Gottfr. Nees von Esenbeck, ‚Präsidenten der Kaiserl. Leop. Karol. Akademie der Naturforscher und Profelsor zu Breslau. As ich im Jahre 1817 den Vorsatz, eine Mo» nographie der krautartigen Astern mit Abbildun- gen auf Subscription im Selbstverlage herauszuge- ben, fafste, und diesen Plan in einer ausführlichen Ankündigung den Freunden dieser Gewächse vor- trug, liefs ich mich von der eigenen Vorliebe für diese Zierden des Herbstes und von der Wahrneh- mung leiten, dafs die Unterscheidung der zahlrei- chen Aster-Arten grofsen Schwierigkeiten unter« liege und dafs Gartenbesitzern, Gärtnern und Gar- tenfreunden sowohl, als Botanikern im engern Sinn, durch eine naturgetreue Auseinandersetzung dersel« ben ein Dienst erwiesen werde. Ich beschränkte mich daher auch zunächst auf die im Freien aus- dauernden, in Europa oder Nord-Amerika einhei- ‚mischen und gröfstentheils in unsern Gärten und Lustgebüschen allgemein verbreiteten Arten, die ich selbst schon im eigenen Garten cultivirt und in Intelligepzblatt Nro, IV, 2terBd, 2! 2 den grolsen Sammlungen des ( damals Grofsber- zoglichen) Hof-Gartens zu Würzburg, so wie des botanischeo Gartens daselbst und des Hochgräf- lich Sch önborn’schen Gartens zu Gaybach seit mebreren Jahren beobachtet hatte. Die Synopsis Specierum generis Asterum herbacearum, die ich im Jahre ı81ı8 beim An- Aritt meines Lehramts auf der Universität zu Erlan- gen drucken liefs, sollte eine vorläufige Uebersicht meiner Arbeit liefern, und bezeichnet treulich den Standpunkt, zu welchem ich bis dahin in Beobachtuvg und Beurtheilung dieser Gewächse gelangt war. Die Schwierigkeit der Herausgabe des gröfsern Werks bei einer zur Deckung der Kosten nicht bin- reichenden Subscribentenzahl, verbunden mit man- cherlei Störungen durch mehrmalige Veränderung des Wohnorts, nöthigte mich, die Ausführung mei- nes Plans ru verschieben, . ich gab aber denselben keineswegs auf, sondern benutzte vielmehr jede, mit dem Wechsel meiner Lage verbundene Gelegen- heit, meine Kenntnifs der Astern zu erweitern und meine früheren Ansichten zu berichtigen. Was ich nun binsichtlich der Hauptgruppe, von welcher die angeführte Synopsis handelt, in der seit- dem verstrichenen Zeit von ı2 Jahren für mich und den Gegenstand gewonnen zu haben glaube, willich kurz berühren: Ich habe dieselben Pflanzen *) in einer Folge *) Nicht etwa nur dieselben Arten, sondern buch- stäblich Theile eines und defselben Wurzelstocks. ö von Anpflanzungen in dem leichten und etwas. aus- gesoguen Grund des botanischen Gartens zu Würz- burg, in dem fetten und kräftigen des Hofgariens zu Würzburg, im leichten, humusreichen Grunde mei- nes Gartens zu Sickersbausen, auf den Höhen des etwas steinigen Gartens zu Gaybach, im sterilen, fast nur vom Walser belebten Sande des ehemali- gen botanischen Gartens zu Erlangen, in dem schwe- ten, lehmigen, ausgeruhten aber noch tohen Boden des neu angelegten botadischen Gartens zu Bonn, und endlich in dem tiefen, leichten, schnell em. Portreibenden und eben so schnell das Wachsthum erschöpfenden, müden Urwaldbodendes botanischen Gartens zu Breslau beobachtet, und ihr Wandeln üder Bestehen wohl erwogen, auch wie ich glaube, tin Gesetzliches in diesem Formenwandel, das zur fichtigen Erkenntoifs der Arten führt, aufgefafst; Ich habe von meinen Pflanzen an mehrere bo- tanische Gärten Setzlinge vertheilt, und von den befreundeten Vorstehern derselben theils einsichts- Yolle Urtheile, theils getrocknete Exemplare der dort trtogenen Blüthenstengel zur Belehrung erhalten; Ich habe fast aus allen öffentlichen und Privat- gärten Deutschlands, desgleichen aus England und Frankreich, die vollständigen Sammlungen der da- "in cultivirten Astern erbeten und durch deren Anzucht meine Sammlung vervollständigt; Von anderen Freunden habe ich grofse, in ver- 'thiedenen Gärten gemachte Sammlungen trockner Exemplare mit authentischen und instructiven Na- a * h ’ . meribereichnungen zür: Vergleichung erhalten, von _ denen ich zunächst nur das Günther’sche Herba- zium zu Breslau; dieder Herren Profelsoren Leh- mahn'zu Hamburg und Meyer zu Königsberg; ‚aahlreiche Mittheilungen des Herrn Profefsors . Bernhardi zu Erfurt und die Sammlung der Astern des k. Pflanzengartens zu Paris, aus den Zeiten der Encyclopedie methodique und der Sup- plementbände derselben , in den Herbarien des Herta Mougeot und meines Freundes des Herrn Profeisors Nestler zu Strafsburg nennen will; Ich habe von den meisten Arten Exemplare aus dem eigenen Vaterlande derselben. erlangt, und zwar gröfstentheils solche, die zugleich als autben« tische Belege für die richtige Benennung im Sinne des einen oder des andern Autors gelten können; in welcher Beziehung ich besonders der Güte des Hrn. Profefsors Bernhardi zu Erfurt verpflichtet bin; Ich habe das Willdenow’sche Herbarium zu wiederholten malen genau verglichen, und mich dadurch über alle, von Willdenow in der Aus- gabe der Species plantarum aufgestellte Arten ver- ständigt, was ohne dieses Mittel, wofür ich der Huld des Höhen Königlichen Ministerii der Geistli- chen- Unterrichts- und Medicinal- Angelegenheiten, so wie der Beihülfe und Gefälligkeit meines geehrten Freundes, des Hrn. Prof. von Schlechtendal zu Berlin nicht genug danken kanz, unmöglich gewesen wäre, wie die Schrift hinlänglich ausweisen wird; -. 65 Auf diese Weise über die ganze neuere Syrö. nymie hiulänglich aufgıklärt, habe ich mit tiem« - licher Sicherheit auf die, frühere und früheste zu-. tückgehen, und, wie ich glaube, diese gehörig ber urtheilen und von den auf ihr lastenden Mifsver- ständaoifsen befreien können; Die Familie der Astern mit einer gewifsen Vor- ‚ liebe im Auge behaltend, habe ich aus verschiede- zen Gegenden der Erde neue und. interefsante Arten theils selbst erhalten, theils in andern #f- fentlichen und Privatsammlungen, namentlich in dem grofsen königlichen Herbarium zu Berlin, un- tersuchen und beschreiben dürfen, und dadurch den Umfang meiner Monographie erweitert; Ich habe von allen cultivirten Arten mit blei«- bendem Wurzelstock die Blattform und weitere Ent- wicklung der jungen Triebe vom ersten Hervortre- ten aus der Erde an beobachtet und zeichnen lafsen; Ein erhabener Gönner der Pflanzenkunde, wel- cher sich einst das Studium der Astero erwählt und den Formenwandel derselben im Fortgang der. An- Zucht aus Samen von Generation zu Generation aufs 8enaueste und grofsartigste beobachtet hatte, hat mich in den Stand gesetzt, diese, mit genauen Da- fen über die Abstammung jedes Individuums ver- Schenen Sammlungen zu vergleichen und mir den eigenen Besitz einer solchen unschätzbaren Samm- lung verliehen, deren aligemmeines Resultat mich in den Urtheilen über Art und Abart auf diesem Gebiete fast überall sicher geleitet hat; . 6 - Während ich nun solchergestalt mich ziemlich weit selbst gefördert, hat mir noch das Glück den Beistand eines der ausgezeichnetsten Pfanzenkenner, der sich mit besonderer Vorliebe dem Studium der Synanthereen widmet, zugewendet. Herr Dr. Les sing zu Berlin hatte die Gewagenheit, mir seine handschriftlichen Bemerkungen üher die von mir bearbeitete Pflanzengruppe mit den Beschreibungen mehrerer neuer dazu gehörender Arten zum freien Gebrauch zu überlaßsen. Da Hr. Lefsing Gele- geuheit hatte, die Astereen der Herbarien von Ber- gius, Thunberg und Vahl zy vergleichen, sa war er im Stande, die Dunkelheiten aufzuhellen, womit die von Thunberg mehr berührten als er- läuterten Japan’schen und Cap’schen Astereen für jeden, der nicht Originalexemplare vergleichen kann, umgeben bleiben. Was ich hier über die meiner Bearbeitung der Astereen günstigen Umstände gesagt habe, habe ich nicht ohne Besorgnifs niedergeschrieben, und würde mich lieber durch Schweigen den darauf zu grün- denden gröfseren Ansprüchen entzogen haben, hätte Äch nicht in diesen Angaben theils eine Rechtferti- gung meines Unternehmens, theils und vorzüglich aber die Auctorität gültiger Quellen für den gröfs- ten Theil meiner Arbeit beibringen zu müfsen ge- glaubt. Eine, so viel mir möglich war, vollständige, na turgetreue und kritische Darstellung der Grüppe der Astereen, in dem von mir nach näher zu bezeich- f 7 nenden Umfange, war die Aufgabe, die ich zu 18- sen strebte. Ich habe mir selbst in der Lösung die- ser meiner Aufgabe nicht Genüge gelhan, und darf daber um so weniger hoffen oder mir schmeicheln, dafs ich vor dem Urtheil der Kenner bestehen werde. Länger aber zu ıögern schien mir unzweckmäfsig, um so mehr, da meine Schrift wenigstens dem, seiner Vollendung entgegenräckenden Bande von Hrn. De Candolle's Prodromus Systematisnaturalis Regni vegelabilis einige nützliche Materialien liefern kann. Ich habe nun noch über den Umfang und die Einrichtung des Werkes Einiges hinzuzufügen. Nach meineın frühern Plane sollten, wie ich schon erwähnt hahe, nur dic krautartigen, im freien Lande ausdauernden Arten der Galtung Äster be- schrieben und abgebildet werden. Die Fortschritte aber, welche wir seit jener Zeit durch die Arbeiten von De Candolle, Ro- bert Brown,. Cafsini und Lefsing in der Kenntnils des Baus der Syoanthereen gemacht haben, und die sich allmälig hervorstellende naturgemäfse Gliederung des großsen Heers dieser Gewächse, führten nothwendig auf eiue solche Erweiterung des Umfangs, wodurch jenes früher angelegte Frag- went Haltung und Beziehung gewinnen könnte. Da ich von Anbeginn der Arbeit den Blick vorzüglich nur auf diejenigen Gattungen gebeftet hatte, welche Cafsini als die Prototypen der Fa- Wilie betrachtet, so fand ich bei der Erwägung mei- ) 8 ner Mittel und Kräfte mich nicht hinlänglich ausge rüstet, um eine vollständige Monographie der gan- ‚sen Zunft (Tribus) der Astereen nach den ihr von Herren Cafsini, gesteckten Grenzen zu unterneh- men. Ich fafste daher nur denjenigen Theil der- selben ins Auge, welcher meiner Meinung nach das Bild der Astera im engern Sinue darstellt, indem ich sowohl die Solidagineen (nach Cafsini's Ein« theilung im 37. Bande des Dictionnaire des sciences naturelles) als defsen eigentliche Erigereen und Bel- lideen ausschlofs, wodurch ich eine Gruppe von Gattungen erhielt, die sich, wie man finden wird, sehr bequem, sawahl nach künstlichen als nach all» gemeinen und habituellen Kennzeichen unterschei- den und umschreiben liefs. Diese Gruppe bringe ich in 6 Abtheilungen ( Sectiones), welche ich hier mit den zu einer je= den gehörigen Gattungen namhaft machen will. Sect. I. Asteres genuini. Genera: Äster Cass. Symphyotrickum N. ab E Tripolium Dodon. Eurybia Cass. Sericorca« pus N. ab E. Galalella Cass. Rhinactina Less. Doellingeria N. ab E. Olearia Moench. Diplo, stephium Kunth. Tetramolopium N. ab E. Sect. II. 4steres tenellı. Genera: Polyarrhena Cass. Felicia Cass. Mu- nychia Cass. Henricia Cass. Leptocoma Less. Callistephus Cass, Sect. ill. Asteres Calimeridei. Genera: Machaeranthera N. ab E, Calimeris 9 Cass. Jsleromoea Bl. Boltonia l’Herit. Brachy. come Cass. Paguerina Cass. Sect. IV, Asteres paleigeri. Genera: Chiltotrichum Cass,. 4mellus Linn. Sect. V, Asteres plumigeri, Genera: Printzia Cass. Mairia N.abE Zyr« phelis Cass. Gymnostephium Less, Sect. VI. Asteres Cinerarüformes. Genera: Detridium N. ah E Agathaca Casy. Charieis Casa, Appendix Stenaclinis species Cass. Die Bearbeitung dieser Gruppe soll in zwei Abtheilungen zerfallen. 3. Unter dem Titel: Genera et Species Asteri- narum genuinarum, erscheint eine systematische Beschreibung der Gattungen und Arten der gedach- ten Familie in lateinischer Sprache und Octavformat, Diese Schrift ist unter der Prefse und wird, wa nicht zugleich mit der gegenwärtigen Ankündigung, doch bald nach ihr ans Licht treten. Sie soll in ge- drängtester Kürze alles umfafsen, was ich in wis- senschaftlicher Hinsicht über meinen Gegenstand vorzubringen weils, und sich sowohl beschreibend als kritisch so weit verbreilen, als zur gründlichen Unterscheidung der Gattungen und Arten nöthig scheint; eine möglichst vollständige, auf genaue Prüfung der Quellen gegründete Synosymie dürfte ihe zur Empfchlung dienen. 10 Be 7 Uamittelbar nach der Herausgabe dieserMo- nograpbie- sollen Icones Asterum in Heften zu 25 Tafeln in Folia geliefert werden. "Die Icones Aste- rum werden, unabhängig von der zuerst genannten Monographie, sich zunächst nur auf die Darstellung der Astern der ersten Section beschränken und diese nach der systematischen Folge der monographischen Bearbeitung in der kürzesten Zeit zu vollenden stre- ben. Ein grofser Theil der erforderlichen Zeichnun- gen von Herrn Weitz, einem sehr gründlichen und Hleifsigen Zeichner, verfertigt, liegen bereit und si- ehern dem Werk einen ungestörten Fortgang. Die Uebertragung auf Stein wird von ausgezeichneten Lithographen mit gröfster Sargfalt ausgeführt wer- den und unter meiner Aufsicht bleiben. Jede Tafel begleitet ein Blatt Text, welcher. aus dem: lateini- schen und deutscheh Artcharacter nur das Citat der Monographie und eine auch demjenigen Liebhaber, Gärtaer und Gartenfreunde, der sich nicht mit wis- senschaftlicher Botanik befafst, verständliche Be- schreibuug in deutscher Sprache, nebst der Angabe des Vaterlandes, des Standorts, der Dauer u. s. w- entbalten wird. Hiebei sollen die sichersten Unter- scheidungskennzeichen ähnlicher leicht zu verwech- selnder Arten, und die relative Schönheit der Blü- then, so wie der ganzen Staude in Bezug auf ihre Benutzung in Gartenanlagen vorzüglich beachtet und dadurch das Werk den Liebhabern noch nützlicher gemacht werden. Die Tafeln werden jede Pflanze im Umrißse, uach Bedürfuifs verjüngt, Zweige und 41 einzelne Theile in natürlicher Größe, schwarz, ein Blüthenköpfchen oder Körbchen aber mit seinen na- türlichen Farben darstellen; die eben aus dem Boden hervortretenden jungen Triebe mit ihren eigenthlim- lichen Blättern, die oft so characteristisch sind, wen den mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt wer- den. Die Art der Behaarung, die Blüthen - und Fruchttheile sollen häufigst, und besonders auf der ersten Tafel einer jeden Gaitung, in stark vergrös- serten Darstellungen ihre Erläuterung finden. Wird das Werk Beifall erhalten, so können den ° 6—38 Heften, welche. der ersten Abtheilung, als der bei weitem zahlreichsten, gewidmet werden müfsen, noch einige folgen, um auch die übrigen Abtheilungen iconographisch zu versinnlichen. Breslau im September 1831. Dr. G. G. Nees v, Esenbeck. Die unterzeichnete Buchhandlung hat den Ver- - lag und die Ausstattung der heiden hier genannten Werke übernommen, und wird nach besten Kräf- ten streben, allen billigen Ansprüchen zu genligen, dabei aber auch den Preis so niedrig zu stellen, dafs Jedem der Ankauf des gröfsern Werkes erleichtert wird. Die Abdrücke der Tafeln und des dazu gehö- Tigen Texts im gleichen Format sollen auf gutes star- kes Papier in sauberm Umschlag erscheinen und jähr- lich 2 Hefte, jedes zu a5 Tafelnigeliefert werden. _ Einige Probetafeln werden nächstens an die Buch- handlungen vertheilt werden,’und diese sind so ge- [ 0 412 ‚wählt, dafs sie die Behandlungsweise verschieden- “artiger Gegenstände zeigen, von den Käufern aber sogleich als Anfang dieser Lieferungen betrachtet und nachmals gehörigen Orts, wo für jede dieser Tafeln eine Lücke bleiben wird, eingetragen werden kännen. Mit Vorlegung dieser Ankündigung und jener Tafeln nimmt die unterzeichnete Verlagshandlung Subscription an, und wird für diejenigen Herren Subscribenten, welche ganz ausgemalte Exemplare zu besitzen wünschen, auf ausdrückliches Verlan- gen sorgfältigst ausgelührte Lieferungen dieser Art besorgen. Breslau im September 1831. J. D. Grüsan’s Buchhandlung. Mit Vergnügen werden wir auf vorstehendes Werk für hiesige Gegend Bestellungen annehmen. Die Redagtion. Kerzeichnifs der deutschen Lichenen, Laub -und Lebermose, welche mir fehlen und die ich gegen getrocknete Cap- und andere Pflan- zen einzulauschen wünschte. Hepalicae, — fluitans N. ab E Jungermannia anamala. — hamatifolia fechi- — attenuataLindenb, nata Lindenb. { acuta Lindenp. — Helleriana N.abE. inftata Mart. — hyalina Lyell. “= caespititiaLinden. — polyantha % rivu- — compacta Roth. laris Lindenb. - coneinnata Lightf. — ineisa Schrad. — cordifolia Hook. — — P integrifolia. — curta Mart. — 7 elongata eurvifolia # Baueri _ geubalpina e Mars. resupinata Mark J ungermannia scutata VW, et M. = 8 laxa. -— sphacelata Giescke. — taxifoliaWahlenb, — viridula N.abE. Musci frondasi, Barbula brachyopus Brid.. Bryum Orthotrichuri Brid. — tortifolium Funck. — Warneum Bland. Buxbaumia indusiata Br. Catharinea sudetica Brid. Campylopus eirrhatus Horasch. Desmatodon glacialis Fk. — rupestris Funck. Dieranum eaducum Brid. — Hostianum Schwg. — interruptum $m. — Seligeri Brid. Didymodon Barbula Wi- bel. Dryptodon contortus Br. — curvifoliusSeliger. Encalypta eylindrica Fk. Grimmia laevigata Brid. obliqua Hornsch. torquata Hornsch. strigosa Thomas. stricta Turner. Iııı 13 Gymnostomum "breyise- _ tum H. - — pomiformis Horns — sepincola Funck. = stelligerum Dickes — subulatum Horns: Hymenostomum subglo- bosum Hornsch. Hypaumarrhizum Funck. — tallichroum (N. 9 Funck. ) capillaceumSchw, confervoides Fk. intertextum Fk, Loureiri Funck- nemorosum Koch, protuberans Brid, reflexum M. et K« Isosthecium brachypodi- um Br. Leskea brachyclades Sch. — Froelichü Brid. — subenervis Schw. — splendens Wibel. Leptodon trichomanoides Mohr. Meesia demissaH.etHopp« Orthotrichum Rogeri Br, — judlandicumLudw. Phascum Lucasianum N. abE Pohlia acuminata H,etH« BEEEEZE 14 Pohlia curviseta Hornsch. — polyseta Hornsch. — tenella Hornsch. — virgata Horosch. Racomitrium obtusumBr. =— eataractarum Br, — flavipes Brid. Schistostega osmundacea Dicks, Splachnum flagellare Ludw- — . zugosum W.etM. — Wulfenianum Sch. Trematodon brevicollis Horusch. Trichostomum tortile Schrad. Weissia fornicata Bland. — heteromalla Hedw, -— serrulata Funck. Webera subdenticulatas Moug. Lichenes. Evernia arenaris Fries Lich. europ. Parmelia ( Hookeri Fries, |eneon leu- colepis Ach. aan) muscorum Fr, | Lecanora mus- corum Ach. Lecanora gyp- sacea Ach. un) (iron Fr. Parmelia f gypsacea Fr, Lecanora Schae- reri Chaill. win frustulosa Fr. | Lecanora fru* stulosa Ach» — atrocineres Fr. | Lecanora coo- perta Ach, _ elatina Fr. | Lecanoca elatl- na Ach, — Chauberdii Fr. _ cinnabarina Fr. Lecanora cinna* barina Ach. — caesio-alba Fr. Urceolaria caess alba Prevost. Stereocaulon inerustatum Floerk, — denudatum Vloerk. Cladonia decorticata Fr. Biatora campestris Fries — quernea Fr. Lecidea quernes Ach. Lecidea | badia Fries. cinereo- rufa Schaerer- — Morio Schaerer 15 Lecidea f elegans Fr. Calicium diseminatumfr, 1 Grapbis ele- —_ falbo atrum Fre gans Ach. miautellum Ach. Opgerapha illecebrosa PertusariaceuthocarpaFr. Desfont. Segestria lectissima Fr. Verrucaria papularis Fi Pyronothea vermicellifes ra Kunse. Zeyher. Calicium pa- Coniocybe, nigricans Fr, [ siolum Ach, Schwetsingen. Anzeigen. ı) Die Flora oder botanische Zeitung, welche sich stets einer allgemeinen Theilnahme zu erfreuen bat, wird auch fernerhin ununterbrochen fortge= setzt, und mit dem künftigen Jahre, nach Mafs- gabe vorhandener Materialien, mit mehreren Bei- blättern vermehrt werden, die insbesondere für srößsere Aufsätte und für zweckmälsige Austüge und Uebersetzungen aus ausländischen Werken bestimmt sind, während die Kritiken über va- terländische und fremde Werke in den Literatur- berichten zur Flora fortwährend ihren Platz finden, und sonach beide zusammen die Stelle der bisheri- gen Literaturblätter und Annalen der Gewiüchs- Kunde vertreten. Die Flora würde sodann für Aufnahme von Originalaufsätzen, von Coresponden- tn, Notizen, Neuigkeiten u. s. w. bestimmt blei« ben, wozu wir sämmtliche Botaniker, insbeson- dere die verehrten Mitglieder der botanischen Ge- “llschaft zu gefälliger Mitwirkung auffordern, da- ‘ 46 ‚mit unser Zweck zur Bildung einer allgemeinen botanischen Zeitschrift, die jetzt mehr als jemals Bedürfnils geworden ist, immer mehr erreicht werden möge. Wenn hiemit auch eine geringe Erhöhung des Ladenpreises derselben verbunden seyn sollte, so werden doch diejenigen Exemplare, welche mit der Post versendet werden in dieser Hinsicht keine Veränderung erleiden, nur müfsen wir bitten die Bestellungen frühzeitig genug ein- treten zu lalsen, weil gleich mit den ersten Nrn- _ mehrere Blätter, eine Kupfertafel einer neuen deutschen Pflanze und mehrere Steintafeln ausgege- ben werden, und daher bei verspäteter Bestellung das Volumen zu sehr angehäuft werden dürfte. Regensburg im Novemb. 1831. — Die Redaction. ») Wir ersuchen diejenigen auswärtigen Herrn, welche noch Bücher, die vom verstorbenen Herrn Dre Eschweiler zu Recensionen mitgetheilt wur- den, in Händen haben, solche gefälligst an die Re- daction der Flora zurückzuschicken. 3) Von den in der Flera Nro. 34, seg. entbal- tenen Berichtigungen zur Disputatio de Cin- namomo in den Amoenifatibus botanicae Bonnenses von C. G. und Th. Fr. L, Nees v, Esenbeck 1823 sind für die Besitzer dieses Werks einige beson- dere Abdrücke veranstaltet und bei Riegel und Wiesner in Nünberg ä ı8 kr. zu haben. Nra.V. Intelligenzblatt zur “allgemeinen botanischen Zeitung, Zweiter Band ı83:. I. Anzeigen. 1. 2/as vom verstorbenen Dr. Panzer hin: terlafsene schätzenswerihe Herbarium, näher be- schrieben im Anhange zu dessen Bücherver- zeichnifs und ı3ı97 systematisch geordnete reine Arten (die Varietäten ungerechnet) nämlich 12150 Phanerogamen und 1047 Kryptogamen enthaltend, hat immer noch keinen Käufer gefunden; Die Er: ben des seel. Mannes (3 Töchter) sind delshalb in nieht geringer Sorge, theils dafs es bei länge- rer Zeit ohne Aufsicht Schaden leiden möchte, theils weil sie auf die daraus zu lösende Summe als einen Beitrag zu ihrem Lebensunterhalt ge- rechnet haben. Möchte sich defshalb ein baldiger Käufer einfinden! Man wendet sich unmittelbar an die Dr. Panzerschen Erben zu Herspruck bei Nürnberg. . 2%. Caroli a Linne Species plantaruni, exhiben- tes plantas rite cognitas ad genera relatas etc. Olim eurante Willdenvwio. Editio VI aucta et continuatä ab H; F, Link, Fr. Schwägri- then et A. Dietrich. Tom, I. Pars I. Secı. I. tontinens classes Monandriam et Diandri- am. Auctore Dr. Alberto Dietrich. Berok 1831. impensis G. C, Nauck. 735. fol. in 8. maj:; Charta impr, ord. 3 Thlr., etiam serpt. 3$ Thlr. Charta scripta optima : 2... 0: +... 4 Thin In Willdenows Ausgabe von Linne’s Spe- . Mies plantarum fand jeder Botaniker das vorzüg- uchste, Pilanzenwerk. Es galt dafür nicht hlofe tim Leben des leider zu früh gestorbenen Ver: Intelligenzblatt Nro, V. ater Ad. 5 48 fassers, sondern behauptet diesen Ruhm auch jetzt unter vielen ähnlichen Werken. Willdenow starb . aber ohne es ganz zu beenden, daher sich der Verleger entschlofs um den Besitzern das Werk vollständig zu liefern, sowohl Fortsetzung als nö- thig gewordene Nachträge zu den frühern Bän- den an nahmhafte Botaniker zu übertragen, und ‘so ist bereits durch die erschienenen Pilze von Link und durch die Moose von Schwägrichen der Anfang dazu gemacht worden. Indessen war der Erste, die Klassen Monandria bis Triandria enthaltende Theil aber vergriffen und eine neue Ausgabe davon zu veranstalten nothwendig ; die erste Abtbeilung desselben, welcher die beiden ersten Klassen enthält, ist nun ebenfalls wieder fertig geworden und wir eilen dem botanischen . Publikum davon Kenntnifs zu geben, mit dem Be- merken, dafs nicht nur alles neu Entäeckte darin aufgenommen, sondern auch nach dem gegenwär- tigen Stande der Wissenschaft bearbeitet worden ist. Es sind hiebei (für trockne Pflanzen) die Benützung aller Schätze hiesiger königl. Univer- sıtät an botanischen Bibliotheken und Herbarien, wozu u. a. auch Willdenow’s reicher botani- scher Nachlafs gekauft ward, so wie (für lebende Gewächse} der, mit gleich hober Kaltur betriebene botanische Garten derselben besonders zu stat- ten gekommen; wie denn, beim dermaligen Reich- thume der ganzen Pflanzenwelt überhaupt nur unter solchen Umständen und Vortheilen, verbun- den mit anhaltendem Fleifse, die gründliche Be- arbeitung und Herausgabe eines solchen Werkes allein noch möglich gemacht werden kann, Ausser den Diagnosen und vollständigen Synonymen, sin auch ausführliche Beschreibungen hinzugefügt, wofür die Botaniker dem Verfasser wohl Dank wissen werden. Der Druck der zweiten Abthei- lung hat bereits begonnen und die Nachträge zu dei spätern Bänden erscheinen, so bald dieser erste Theil beendigt ist , 19 Ich erlaube mir, zu der hier mitgetheilten, As- kündigung einige Bemerkungen hinzuzufügen: Wer erinnert sich nicht mit Dank und Ver. Snügen des Vorschubs, den Willdenow's Aus. gabe der Species plantarum seinem botan. Stu- dium gewährt hat, und wer kehrt nicht auch jetzt noch oft zu diesem. Werke, Belehrung suchend, zurück? Jeder spätere Band bezeichnete neue Fortschritte, welche gleichzeitig der Herausgeber und seine VWVissenschaft-im Verlauf. der Heraus- gabe gemacht hatten, und die ersten Bände hät- ten schon darum. eine neue Auflage verdient, da- wit sie in Uebereinstimmung mit; den letzten ge- bracht werden möchten. 5 Um sa willkommener mulste also. jedem Bota-- niker die Nachricht seyn, _dals berühmte Männer sich zur Vollendnng des ganzen Werks durch Bearbeitung der.von Willdenow übrig gelafse- nen Ab heilungen der vier und zwanzigsten Hlasse verbunden haben, und dafs auch eine neue Auf. lage der vergriffenen ersten Abtheilung. des ersten Theils im Werke sey. .. Indem ich nun den ersten Abschnitt dieser Abtheilung in der neuen Auflage vor mir sehe, — auf weifsem schönen Papier nett und zierlich. ge- druckt, in der wohlgefälligen und klaren Weise der Linne'schen Schriften, Definitionen, Syno- nyme, WVohnörter ete. alles gehörig gesondert, zudem auch jeder Species eine kurze Beschrei - ng beigefügt, und solchergestalt die beiden er- sten Klassen des ersten Linne'schen Sexualsy- stems in möglichster Nothwendigkeit ihres bis auf den heutigen Tag herangewachsenen Inhalts allen, esonders aber den Freunden der Linne’schen „Methode zum bequemsten und angenehmsten Hand- gebrauch eingerichtet, — kann ich mich nicht ent- brechen, zuförderst dem würdigen Verleger, der in bedenklichen Zeiten ein solches Unternehmen im Interesse der Wissenschaft begünstigte, Dank und Hochachtung zu bezeugen, dann aber auch 5 28 : anf gewisse, weit reiehende Ansprüche -hinzudeu- ten, welche die Herausgeber und die Verleger zait dieser Ausstattung in uns erwecken. Nachdem mit Willdenow's Tode die neue- ste'Auflage der Species plantarum abgeschlofsen schien, haben sich die Entdeckungen auf dem Ge- biete der Botanik jährlich, ja fast stündlich ver- inehrt,-und zahlreiche VYerke mühsamsten Fleifses arbeiten sich aus der ordnungslos angehäuften - Masse mit allem dem Zeitaufwand hervor, den ein solches Unternehmen sowohl dem Verfasser als dem Verleger aufbürdet. Jahre werden vergehen, ehe DeCandolle’s Prodromus am Ziele anlangt und das Pflanzenreich diagnostisch in seine Fa- milienabtheilungen grappirt, — ein noch längerer Zeitraum liegt vor dem grofsen Unternehmen der nenen, nach der vollständigsten, redlichsten und treuesten Aufsammlung alles Gegebenen streben- den Ausgabe des Systema vegetabilium, das Rö- mer und Schultes begonnen, und das schon von beiden: Vätern auf den Sohn des letziern mit . verjüngten Hoffnungen vererbt worden ist. So scheinen zwei in ihrer Art höchst ausgezeichnete, von ganz verschiedenen Richtungen aus nach ei- nem gemeinschaftlichen Ziele strebende Arbeiten, deren jede für sich jedem Botaniker unentbehr- lich ist und für späte Zeiten unentbehrlich bleiben wird, einer dritten vorzuarbeiten, die sich aufs an- gemessenste als eine neue Auflage der Species plan- fdrum, nach Willdenow, unter der Leitung der drei Verfasser des vorliegenden Bandes ankündigen könnte, j \ Während das Werk von Römer und Schul- yes mit der achten Hlasse fortrückt, mit jedem neuen Bande an Umfang und Gründlichkeit ge- winnt, alles Bekannt-Gewordene aus den zerstreu- ten, oft schwer zugänglichen Quellen zusammen trägt und in die Form des Linne'schen Systems bringt, müfste diese neue Auflage der Species plantarım kedächtigen Schrittes nachrücken, die 2 Vorgänger gerecht und nmeichtig benutzen, -yer- gleichen, die grofsen Schätze des hänigl. Her riums und die königl. Bibliothek zu Berlin zu Häl- fe nehmen um alles ‚noch reicher und noch he, friedigender auszustalten,. Das wäre, wie ich glaube, ein Unternehmen ganz im Geiste der ge- nannten Anstalten und ihrer erhabenen Urheber, ein Werk auch im Geiste Linnds und Willde. Br und der Herausgeber wie des Verlegers würdig. Bu Ich will bier nicht in Besonderheiten, den in Rede stehenden Probeband der neyen Auflage. her treffend, eingeben, und etwa dessen Beichthum durch Angabe von Zahlen belegen; es genügt, zu wifsen, dafe alle zu Gebote stehenden Quellen benytzt worden, dafs, was eine gesunde Hritik an- belangt, dieser Band weder an Veberfülle noch an vielmissender Knappheit krankt, und dafs er, was dem Verfasser zur Ehre gereicht, sich aller absprechenden WVillkühr enthält; die nirgends we- niger angebracht ist, als in einer Ausgabe der Species plantarum. Einige kleine Wünsche aber wollen wir, dem, eben geäusserten Hauptwunsch nachsenden : ı) das v. v. oder v. s. sollte nicht feblen. 2) Lins nes beschreibende Zusätze sollten unverändert und überall vollständigst mit genauer Angabe der Stelle, wo sie zuerst erschienen, aufgenommen werden. 5) Wo die Natur zu Hathe gezogen wor- den, sollte des Verfassers eigne Hand steis kennt- lich gemacht und von den Anführungen aus den Schriften der Vorgänger deutlich unterschieden werden. 4) Es scheint, als bätte, ohne zu sehr in's Weite zu gerathen, der Beichtbum der Ber+ liner Herbarien noch mehr, als geschehen ist, be- Autzt und ausser den daraus zu schöpfenden Er- Bänzungen des beschriebenen Textes noch insbe- sondere 5) gar manches zur hritischen Beleuch- tung und richtigen Erkenninils des Veberliefer- ton gewonnen werden können, - 22 Sollte aber auch dieser wohlmeinende Wunsch, eine neue vollständige Edition der Species plan- tarum sich anreihen zu sehen, unerfüllt bleiben, s0 bleibt dennoch diese neue Ausgabe des ersten Theils der Species plautarum ein höchst schätzens- wertber Beitrag zur boten. Literatur, tden jeder Besitzer. der Willdenowschen Ausgabe dersel- - ben gern hinzufügen wird, und die ausserdem da- zu denen kann, den Verkauf des Vorraths der übrigen Bände so weit zu fördern, dafs er da- durch selbst der späteren Erfüllung ‚jenes Wun» sches die Bahn hereitet. Breslau den 4. December 1831. Nees v. Esonbeck. Iinhaltsverzeichnifs, — ER «> L: Abhandlungen. i Blume, über einige Ostindische und besonders Ja, venische Melastomaceen. 465. 481. 497. 513, Alex. Braun, Eharacteristik und Verwandtschaft der Braya alpina, 56ı. Dierbach, Uebersicht einiger bereits im ı6. Jahr- hundert in Deutschland hultivirten Obatsor- ten. 769. 791. Fresenius, Bemerkungen über einige Hieraeien. 803. Fürnrohr, über das Vorkommen von Sisymbrium supinum und Cochleria glastifolia in der Ge- gend von Regensburg. 785. Göppert, über die Zahl der Blüthentheile in Chry+ sospienium alternifolium,. 657. Mornung, über die Gattung Thalictrum und Da« mentlich über Tb. minus. 543. . v. Martius, über die Art der Befruchtung bei ei- nigen Aroideen und über die CharacteristiK mehrerer Gattungen dieser Familie. 449- Mobl. einige Bemerkungen üder die Poren des Pflanzenzeligewebes. 4ı7. 23 Nees von Esenbeck, Berichtigungen zur Disputa- tto de Cinnsmomo in den Amoen. bot. Bon. nenses. 577. ” Hoch. über Linne’s Fumarig Capnoides. yob. - Schmidt, botanische Bemer Hangen über einige Thü- ringische Pflanzen. 817. Schultz, über den Ursprung und die Natur des Cambiums. 53. v. Suhr Beschreibung einiger neuen Algen. 673. 709. 723. Y. $uhr, über die Fructißeation der Hutohinsien. zaı, Tausch botanisebe Beobachtungen. 641. 666. Verhandlungen in den Sitzungen der königl. bot. Gewollschaft in Regensburg. 529. 625. 698. 716. 731, v. Voith, "ober die Wanderungen einiger Pflan- zentheile. 699. 716, v. Vrolik, Prüfung der Zweifel des Hrn. Dr. Göp- pert an.den Versuchen der holländischen Che- miker über die Wirkung des Quecksilbers auf das Leben der Pflanzen. 689. . Weicker, über die Zahl der Blüthentheile bei Chrysosplenium alternifolium und oppositi- folium. 663. Zuccarini, Ipomoea Schiedeana, eine neus Jalepen- wurzel. Bot, 1. Anfragen Koch, über einige Apargien. 731. Koch, über Sisymhrium supinum und Cochloarta glastifolia. 736. UL. Ankündigungen und Anzeigen, Beilschmieds Pfianzengeograpbie. Intellbl, I. 3. ’ Besche, Actienanstalt zu einer Reise nach der Iu- ste von Guinea, Intbl. II, 3. Die Fortseizung der Flora betreffend. Intbl. IV. 15. Koch’s Herausgabe von Deutschl. Flora Beirel- fond, Inkl. H.& 24 Nachrichten an die Mitglieder des Würtembergi- schen Reiserereins. Antbl. IH. ı. Nachrichten über Dalmatiner Pflanzen. Intbl. IH. 5. Neea v, Esenbeck, die natürliche Pflanzengrupp® +: der Astern, beschrieben und durch Abbildun- gen erläutert. Intbl, IV. ı. - Opitz Naturalientausch - Anstalt. Intbl. E. 6. Reichenbach deutsches Normalherbarium. Intbl. I. ı. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preuss. Staaten. Intbl. Il. 5. Verkauf von Hartweg’s Herbarium. Intbl. I. 5. Verkauf von Kaulfufs Herbarien. Intbl. II. 6. I, 7. Verkauf der Mertensschen naturhistorischen Nach- lässe. Intbl. III. 8. Verkauf des Panzerischen Herbarium, Intbl. V. 17. Versammlung der Naturforscher u. Aerzte Deutsch lands. Intbl. I. ı. I, ı. - Willdenow’s C. a Linne Spec. plantarum Edit. V! aucta et continuata. Inıbl, V. 9. ° Zeyhers Pilanzenverzeichnifse, Inıbl. IV, ı=, IV. Bemerkungen Ueber Arabis stricta u. Valeriana intermedia. 560. Blumenausstellung in Dresden, 496. Ucber Carex alpina, Mielichhoferi und brachysta- chys. 608. Dutrochet Versuche über die Respirgtion der Pflanzen. 687. . Veber die Abstammung der officinellen Jalapa- Wurzel. 559. u Koch, über Lythrum Salicaria. 672. V. Berichtigung en. Ueber R.‘Brown’s Abhandlung der Bewegung der kleinsten Moleküle. 784. Berichtigung über Hundeshagen Anatomie der Pflanzen. 8ı6. j . Ueber die Pflanzensammlungen dcs Keiserereins aus Dalmatien und den Pyrenäen. 527. Yaussh, über Salix herbacea und Myrtilloidea., 831. .25 VI. Corresipondene” ur Binder, über Botaniker in Dresden und Beiträge zur deutschen Flora, .533, : v. Braune, über Convallaria verticillata und Cy- clamen europaeum: 767. j Corda, über den Samenbau der Orobanchen. 779. Fischer, über Cirsium Helenioides. 479. Gärtner Nachrichten über Bastardgewächse. 569. Lhotsky Schreiben aus Bahia über seine dortigen Verriehtungen. - : , Martius, über eine blühende Palme in Wien, 8ı4. vu. Herbarien. Rosmäslers Plantse Lipsienses, Weidanae et T'ha- randtinae. 632. j vIMm Nekrologe Franz Carl Mertens. 544. Dupetit 'T'houars. Sıa. Eschbholz. 5ı2 Eschweiler, Sı2. IX. Notizen, biographische. Schumacher, 540. X. Notizen, botanische. Hornschuch botanische Notizen aus England und, Schweden. . 8:7. Ueber die Leistungen von Christie, Horsheld, Preifs, Pöppig, Reichard u. Wigbt. 638 -— bav. X. Reiseberichte. v. Braune Nachrichten von meinen vorjährigen Wanderungen und Excursionen. 609. Guthnick Ausflüge aufs Faulborn im Berner Ober. lande, 744. X. Verkehn. Eingegangene Beiträge für die Sammlungen des botan. Gesellschaft. 629. 625. 698: 26 XI. Verzeichnils der Schriftsteller. Biader 533, Alex. Braun 561. v. Braune 609, 767. Blume 465. 481. 497. 513. Corda 779. ‚ Dierbach_769. 79:1. Fischer 479. Fresenius 803. 'Fürnrohr 785. Gärtner 569. Göppert 657. Guthnick 744. Hornung 545. Horn- schuch 831. Koch 672, 705, 736. 78ı. Lhots- ky 637. Martins 449, 814. Mohl 417. Nees v. Esenbeck 577. Rosmälsler 633. Schmidt 817. Schultz 753. v. Suhr 673, 709, 721, 725. Tausch 641, 666, 831. 'Trachsel 737. v. Voith 699, 716. v. Vrolik 689. WVeiker 665. Zuecarini 801. x Vorzeichnifs der vorzüglichern Pflanzennamen. Acacia polycephala 671. Aconitum Cammaram 631. Adonis anomala 827. Algae 673. Allium ni- rum 720, reticulatum 825. Allomorphia 522. Inus incana 790. Amygdalae 799. Apargiae 981. Aplectrum 502. Arabis longisiliqua 827, strieta Job. Arengu saccharifolia 813. Ari- sarum 452. Arissema 459. Aroideae 449. Arum 4506. Astronia 526. Attaleae 654. Banksia Cuninghamii et littoralis 829. Biscutella ambigua 825. Braya alpina 561. Cacalia saracenica 472, Calamagrostis Hübneriana 638. Calla 457. Calladium 457. Callitham- nion seramicola 728, minutum 427. Carex alba 464, alpina 608, brachystachys et Mielichho- feri 608, spicata 463, Cerasus avium 772, Ca- proniana 775, Chamaecerasus 777, Duracina 773, Juliana 974, semperflorens 476. Cheno- podium frusicosum 528, opulifolium 790. Chry- sosplenium alternifolium 657, 6605, oppositifo- um 665. Cinnamomum albiflorum 593, aro- maticum 585, Culilawan 602, Hiamus 6oo. nitidum 588, Tamala 5g1. Cirsium Heleniot- des 479. Clypeola Gaudini et Jonthlapsi 743. u 27T Cochlearia glastifolia 736, 985, groenlandica 462. :Conferva scitula 685. Convallaria. ver- ticillata 767. Convolvulus Purga 559, - Cory- - dalis capnoides 707.. Creochiton 506. Crocus Pallasii 528. Cruciferae 561. Cyclamen euro-_ paeum 767. Cynoglossum pictum 528. Diatoma liber 668. Diefenbachia 457. Digitalis grandiflora 636. Diplotaxis viminea 536. Di- plotbemium caudescens 648, littorale 649. Dissochaetae 492, 498. Drabae 204. _ Echinospermum deflexum 644... Echium vulgare 630. Ectocarpus siliculosus 680. Elaeis gu- janensis 650. Erica mediterranea 828. Ery. simum cheiranthoides 670, helveticum 670, _ bieracifolium 669, odoratum 668. Fumaria capnoides 705. Gsleopsis pubescens 790. Galium helveticum 738. Glyceria distans 790. Halymenia clavaeformis 675, intestinalis 676. He- liosciadium repens 790. Heracleum villosunm 535. Hlieracia 803 — 814, 818 — 825. 'Hie- racium aurantiacum 8241 Auricula 805, cymo- sum 8ı2, 818, dubium 805, fallax Be2, Noren- tinum 823, Lactucella 806, murorum var, et . pratense 824, setigerum 8:4. Hutchinsiae 721. Hutchinsia caespitosa yıı, divaricata 715, for- mosa 709, paniculata 713, prolifera 683, rep- tabunda 684, secundata 681, senticosa 725. Indigofera linifolia 670. Ipomoea Schiedeana 8o1. Kibessia 524. Lichnopodium rubrolimbatum 477. Laminaria cu- neata 674. Laserpitinm gallicum 666, linea- tum 668. Leontodon laevigatus et Taraxacum 637. Lindernia radicans 335. Lythrum Sali- caria 672. Maromia 503, Medicagd minima 790. Medinilla 508, 513. Melampyrum sylvaticum 536. BMe- 26 | lastomscese 455. Miliam multiflorum 789, Monotropa Hypophegea 635. Myrica aetbio- pica 671. . Narcissus odorus et pseudonarcissus 739. Ochtocharis 523. Orobanche 779. Osbeckiae 475. Otanıhera Moluccana 488. Pachycentria 519g. Papaver nudicaule 461, nudi- - eaule-alpinum 829. Phillyreae "641. Pailo- dendron 455. Phyllagatis 507, Poa flexuosa 737. Pogonanthera 520. Polygalae 636 — 637: Polmonaria azurea 633. Pyrus eleagnifolia — Pythion 458. Richardia 457. Rutae 644, Salix myrtilloides 832. Salria verticillata 733. Scirpus mucronatus 734. Scorzonera glasti- folia et octangulsris 827. Schistidium caespi- 'titium 828. Sedum acre 630. Senecio ovatus 825, Fuchsii 631, nemorensis 825. Seseli tortuosum — Siebera eherleroides 642. Si- aymbrium supinum 736, 785. Sonerilae 489. Sphacelaria axillaris 679. Spiraeae 644 — 645: Sporochnus viridis 730. Statice reticulata . 528, Cyngenium 457: Thalictra 545. Thalictrum collinäum 535, elatum 555, foetidum 551, majus et minus 554, nu- tans 556, pubescens 520, saxatile 554. Ta- marix africana 528. Thesium rostratum 790. Tblapsi alliaceum 623. 'Thomsonia 459. Tor- mentilla reptans 627: Tropaeolum majus 717. Typhopium — Ulva divisa 678. Valeriana teltica 937, intermedia 560. Verbastum \Yallrothianum 835. Veronicae 633. Viola® 4» Weissia elongata 838. es Flora 564. Bd 2. 4 Flora 1331.8.2.Iab. I. 2 \ 2 04 Arie aloina Set MH. AM Braun del. ? ee Witeraturberichte zur KRLORA oder allgemeinen botanisch en Zeitung. m) Herausgegeben ven der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. kann 1 5 au 3 5 Firsten Bandes zweites Heft. Nro. 12 -— 90. AI ’BRegensburg, 18531. IH Inhaltsverzeichniss. 1. Literarische Berichte. Seite Acta physico-medica Acadeiniae Leopoldino- ‚ Carolinae Tom XIV, p. a. - - - 299 Beilschmicd, Pffanzengeographie - -- - 219 Guillemin, Perrotet ei Richard, Flore de Sinc- ganbie - _- Er - - 219 Ilochstefter, populäre Botönik "- - 251 Kittel, A. Richards neuer Grumdries der Botanik 235 Ledebour , icones plantarym noyaruım vel im: perfecte cogintarum cen. .DO. - - 267 Lehmann novarum et minus cognitarum stir- plum pugillus-IU. 00 - - 218 Meyen, Phyfotomie 203. 225. 258. 2506. 274. 292 Reichenbach , Iconographia botanica Cent. VII. 180 Sadller, Flora comilalus Pesthiensis - - 283 Sturm, Iakob, Deutschlands Flora in Abbil- dungen nach der Natur mit Beschreibungen 322 Wallich, plantae asiaticae variores. Nro. LI. 171. 195 Wallrotli, Flora eryptogamica Germaniac - 156 II. Bibliographische Neuigkeiten. Werke von Legetschweiler, 298. Hochstelter, 202. Necs von Esenbeck und Jlornschuch, 250. Weise, 202. UI. Namen der Schriftsteller, von denen Werke oder Abhandlungen angezeigt sind. Agardb, 316. Beilschmied, 219. Berthielot, 310. Bi- schoff, 318. Curda. 322. Greville, 300. Guillemin, 216. davne, 310, IHochstetter, 251. Horoschuch, 312, Äger, 310. Kittel, 255. Ledebour, 267. Lehmann. 213. Meyen, 203 etc. 300. Pervolet. 216. Reichen- bach, 180. Reinwardt, 312. Richard. 216. 255. Sie- bold, z11. Sturm, 3522. WVallich, ırı. Wallroth, 157 i | d iv IV. Namen der Buchhandlungen, : aus de- ren Verlage Bücher angezeigt sind. Hofmeister in Leipzig, 180. Korn in Breslau, 219. Mäcken jun. in Reutlingen, 253. Meissner in Hamburg, 218. Schrag im Nürnberg, 187. 255. Starin in Nürnberg, 322. Traltner in Pestli, 283. Treuttel und Würtz in London fund Paris, 172. 216. Voss in Leipzig, 267. Weber in Bonn, 299. V. Verzeichniss der Pflanzen, über welche Bemerkungen. vorkommen. Abelia triilora, 177. 195. Abelmoschus crinitus, 200. Achillea ochrolesca et 3eidlii, 291. Aconita, 255. Aconitum ferox, 199. Acroslichum septen- trionale, 189. Adonides, 289. Aegylops eylindri- ca, 286. Allia, 258. Amherstia, 173. Anagallis eoerulea et phoenicea, 287. Anneslea, 174. 191. Aphenochilus Havus, 198. polystachyus, 197. Ara- bis praecox, 290. Arenaria procera, 289. quadri- valvis et sedoides, 184. Aster pannonicus; 2ül- Astragalus albidus et vesicarius, 291. Atriplex acu- minatus. 291. Biseutella alpestris, hispida et saxatilis, 49%. Boelımeria arborea, 320. Brassica austrinca ct orien- talis, 290, Büpleura, ner. Byssus aurea et Jo- lithus, 301. Calamagrostis pyramidelis et ramosa, 236. Ca- lothrix distorta, 308. Campannlae, 287. Carallu- ma cvenwlaia, 175. 105. tırbriata, 175. Cardio- spermum canescens, 177. Centaurea ausiriaca, seu- sana ui strieta, 291. Contrantkera hisnila, 200. Cheiranti;us alpinus, 220. Chenopedium acutifolium, aan. ‚Cistus canns, 239. Clematis subpolfata. 150. Vilicella, 311. Cocos boiryophera, 234, Coclegyne Gardorriana, 193. Cometes, 170. 405. abyssinica 170. Gonierva chenea, 300, muirabilis, 316. velu Ina. 307. Convolvulus alropurpureus. 200. Cory dalis alhillora. 290, Corypha cerifera. 233. Cueu- “ un B V balus Behen, 288. parviflorus, 259. Curcuma cor- data et Roscodana, 176. Cytisus billorus 296. fas- cıatus, 271: “ Dendrobium amplum, 196. densiflorum, 199. formosum, 199. Dianthus asper et serolinus, 238. Dieranum reduncum, 513. Dillenia crenata et sca- brella, 180. Echincllae, 323. Betocarpi, 308. Encalypta elausa, 190. Equiscetum palustre, 313. Eranihemum ennabarinum, 180. 105. Eria paniculata, 198. Ero- phila spathnlata, 290. Erysimum diffusum, 290. Euphorbia villosa, 291. Euryale, 194. Fragaria praecox, 289. Galium hirsulum , infestum, scabrum et spu- rıum, 287. Gastrochilns, 193. 196. longiflora, 194. pulcherrima, 194. Genista pubescens, 290. Geo- noma simplicilrons, 234. Gypsophila arenaria, 288. Hedysarum arenarium; 291. Hoelleborus dume- torum et viridis, 289. Iibiseus Lindleyi, ırı. lliraea hirsuta, 177. Uydrangeae, 312. Impatiens reticnlata, 179. Jonopsidium acanle, 183. Juncus congiomeralus et ellusus, 238. Jun- germanniae, 189. 190. Justicia gultala, 196. Kacmpferia elegans, 195. Kernera auriculala, 185. Knoxia planlaginea, 197. Lathyrus grandiflorus, 291. Leucophanes, 313. Liparis longipes, 198. Listia crustacca, 306. Matonia, 175. 105. pectinata, 178. Ma'va crenata, 290. Melanorrhoea, 176. usitata, 17T. Mespilus cuccinea, 239. Mnium giganteum, 314. Mucuna macrocarpa, 201. Nuckera faoleala, 314, Onosma aremaria, 287. Orobanche, 183—186. Orobus albus et pallescens, 291. Pediastrum,. 317. Phascolus fuscus, 173. Vim- a a7 pinella nigra et orientalis, 288. Plantagines, 236. Poa collina et serrata, 283. Podocarpus latifolia, 197. Polygonum incanum et Kitaibelii , 288. Polysperma glomerata , 300. . Potamogelon, erassipes et interrup- tus, 28%. Potentilla ‚adscendens, 289. Primulae 192. 183. inflata, 187. _Prolifera vesicata)'307. Pro- tococci , 422. Protonema, 307. Prunella‘ Jacinia- 1a, 290. Prunus divaricata, 209. Pieris crispa , 189. "Quercus spicata, 200. "Ranunculus reptans, 298. Ribes uva. crispa 287. Rosa pimpinellifolia et pumila, 289. Rubus hirtus, 289. Ruellia alata, 197. gossypina, :189.- Sagina decandra, 194. .. Salvja - variegata,' 285. Saxifraga granulata, 288. Scabiosa ochroleuca , 280. Scenedesmus, 317. Senecio päludosus , 291. Silene infracta, 289. Sorbus lanuginosa, 289. Sphaerö- coccus Anterruptus , 300. "Sphaeropteris 'barbata, 201. "Stutice Gmelini, 288: Staurastrum, 318. Sterculia populifolia, 173, Syrrhopodon eandidus, 313. Reinwardti, 312. . , ı Thalictrum' migricans, 290. hy, 250. "hy sanomMrian' xomosum, 315. exasperatum, 313. "Tra- chypus .discolor, 313. Tragopogon canus, 291. Trentepohlia aurea, 309. rinia Kitaibelii, 288. Triticum imbricatum et pectiniforme, 286. Uraria cordifolia, 198. Urena speciosa, 196. Vaucheriae, 303. . bursata,. 316. Verbascun australe, 287. Veronicae, 28 Vieia purpurascens, 291. Violac, 287. canina, Riviniana, silvestris, 181« Weissia nitida, 312. Zonaria Fraseri, 300, Ziteraturberichte - Zur allgemein en botanischen Zeitung. ————— ur \\r0. 12. mn g,_ I a Ii a, 39) London: Treuttel and Würtz, Treut- tel Jun. and Richter, Soho Square, 1829: Plantae asiaticae rariores or descriplions and figures of a select Number- of unpoblished East Indian ‚Plants, by N. Wallich M. et Ph. D. Fel- low R: S. S. Lond. Edinb. et Copenhagen ete. Super- intendent of the Honorable East India Company’s Botanie Garden at Calcutta. Dedicated by Permis- sion to thie Honorable Court of Directore of the East India Company. Nro I. I. (64 Frks.— ı7. Thlr.) Mit allgemeinem Verlangen. sah der -Continent der Erscheinung dieses Prachtwerkes entgegen, und seine Erwartungen wurden. vollkommen befriedigt. Man darf dasselbe nach Form und Gehalt ausge- zeichnet nennen. Das elhrwürdige Format einer Flora der Küste von Coromaudel von Roxburgh, welchem sich gegenwärtige asiatische Flora anschliesst, oder der nun auch geschlossenen Monandrian Plants eines Rosco&, war fast immer nur englischem Bo- den entsprossen, und liess alle Erscheinungen der Continentländer hinter sich. Die Darstellung der Figuren durch eingebggge Künstler ist eine höchst Literaturber, XII. 17 172° gelungene zu nennen, denn sie umfasst die Form ‚der, Pflanze im Leben. Die Tafeln sind auf Stein gezeichnet, indessen möchten wir diesen Steindruck einen veredelten nennen, denn er trägt das edelste .Costüm der bessern englischen Werke, er übertrifft noch bei weitem den der Monandrian plants von Rosco&, und stellt dem weniger geüibten Blicke of- fenbar dieKupfer eines Roxburgh, oder die einer Flora Londinensis von Hooker zur Schau. Das Colorit ist jenes der-Natur nachgeahmte, treu wie- dergebend alle Nüancen des Lebens, welches wir immer in den guten Werken der Engländer zu be- wundern gewohnt sind. Ohne behaupten zu kön- nen, dass alle in diesen Heften dargestellten Ge- wächse Prachtpflanzen wären, wird jeder zugeben, dass auch die weniger anschnlichen, wie Cometes, Cardiospermum u: a. durch die Lieblichkeit ihrer Wiedergabe dem. Auge gefallen. Die schriftliche Darstellung ist meist classisch zu nennen, eine reine Sprache hebt das heraus, was noth thut, fern von jener Schwülstigkeit schlechter 'Terminologen. Selbst Robert Browns Hand erblickt man in erfreuli- chen Denkmälern auch hier. Die Anordnung befolgt eine ganz freie Auswalıl, so dass über Bereicherung der Familien durch diese Sammlung erst nach ihrem Schlusse Resuliate gezogen werden können. Wir halten hiernach für die Hauptsache die Diagnosen der neuen Gatiungen und Arten und wenige kurze Bemerkungen über die in diesen Lieferungen gegebenen Pflanzen folgen zu lassen, und benehmen voraus demggligemeinen Klage über 173 die Theuerung der englischen Werke die Krafl durch dieses treffiiche Beispiel, da eines der ersten und treflichsten Prachtwerke in grösstem Format nicht mehr kostet, als um vieles nachstehende in halb so grossem Format. erscheinende, welche an- dere Länder in neuerer Zeit producirt haben. Tab. 1. 2. imherstia FVall. Sepala 4 basi connala in tubum persistentem, apice staminiferum, suffalltaum bracteis duabus opposilis, maximis, aesti- vatione valvalis. Petala 5. aequalia: duo interiora minula, subulato-hainosa, lateralia cuneiformia, di- Varicata; snpremum maximum, patens, obcordalum, unguieulalum. Stam. 10, diadelpha, filamentis 9 in tubum longum ceonnatis, -superne- Iiberis, alternis nanis; decimum liberum, basi pedicello ovarii accre- tum. Antherae versatiles, omnes polliniferae, al- ternae breviores. Ovarium stipilalum, S[alcatum, 4—6 ovulatum, stipite tubu calvcino adnato;, stylns fliformis; stigma convexum, parvum. Legum. pe- dicellatum, planum, oblongum, oligospermum. Dia- delph. Decand. Cassieae: Heierostemoni Dsf. afin. A. nobilis. Wall. t. ı.2. Patria vix non Martaban, provincia regni Bur- manici ad oram Tenasserim sila. Cultam tantum observavi pr: rip. dextr. fluminis Salven, ad urbem Martaban et ad Kogun, floribus onustam mense Mar- ti. Arb. 30 —40. ped. Tab. 3. Sterculia populifolia Rb.hort. Beng. 50. In Coromandelia detexit Benj. Heyner misilgne in hort. bot: Calcutt., ubi prima vice floruit Aprili 1823. Fruct. mat. Junıo. 12 "* ET 174 Tab. a. Hibiscus Lindleyi Pall.; caule sufruticoso, petiolis pedunculisque scabris et acu- leatis; foliis subrotundo -cordatis, palmatin 5 — 77 partitis, lobis lanceolatis acuminatis serralis; flori- bus axillaribus solitariis; involucelli foliolis linea- 'ribus hispidis apice bilobis; corolla patentissima ; capsula adpresse pilosa sericea, demum glabra. — Hab. in regno Burmanico versus Segain, et in monte Avae Taong Dong dicta, fl. et fructif. Nov. Tab. 5. Anneslea Fall. Cal. basi bibracteatus, profunde partitus in lo- bos 5 subinacquales, persistentes, aestivatione ini- bricatos. Cor. monopetala, ovata, perigyna, fauce contracta 5-fida, laciniis lobis calycinis oppositis. Stam. numerosa, erecta, inc]Jusa, serie duplici disco perigyno inserta, distincta; antheris linearibus, ad- natis, longe cuspidatis. Ovarium turbinatum, sub- inferum, triloculare, polysporum; ovulis ex apice placentae centralis ope funicolorum brevium suspen- sis. Styl. 1. eylindricus, subpersistens. Stigm. 3- subulata. Bacca infera sicca globosa, bracteis. binis persistentibus suffulta, lobis calycinis coronata, iri- locularis, loculis 1—3-spermis. Sem. pendula, aril- lata, embryone replicato, cylindrico, inverso. Ternströmiaceae. Cieyerae prox. Arbor (30 ped.) fol. exstipulatis integerrimis sparsis, floribus axillaribus longe pedunculatis fra- grantibus. A. fragrans t. 5. reperi in sylva prope Moal- meyn, in Martabania, fl. Jan. fruct. April. Tah. 6. Phaseolus fuscus PYall. Annuus 175 cano-pubescens, pilosulus, volabilis, ramosissimus; radice fibrosa, ramis filiformibus sulcatis; Toliolis ovatis, acutis, integris, racemis pedunculatis foliis brevioribus; floribus extus lucidis; calyce resinoso- Punctalo, quadridentato, dento inferiore elongato; carina subrostraia, incurva; legumine hirsuto, plano, lineari. — Hab. ad Prome in regno Burmanico, florens leguminibusque immaturis onustus initio anni. In horto bot. Cale. fl. prima vice Mart. 1827. Tab. T. Caralluma crenulata FPall.; ramis erectiusculis, rigidulis, teiragonis, lucidis, laevibus, sinuatis, multidentatis, dentibus porrectis; foliis sub- “cordatis, plicatis, recurvis; flor. terminalibus umbel- latis, planis; laciniis corollae triangulari-ovatis, acu- tis fimbriatis; corona staminea quinquefida, lobis apice truncalis crenatis. — Hab. in arenosis mon- tium prope urbem Segain, ad ripam dexiram ilumi- nis Irawaddi, contra Avam. sitam, fl.Nov. Iı horto bot. Calc. fl. Aug. 1826. Umbella circiter 20-fora, cor. atroviolacea, eleganter concenirice fasciata, fas- eiis flavo-virenlibus. Tab. 8. C. fimbriata Wall. ramis elongatis, attenuatis, apice nutantibus, obsolete sinuato- denli- eulatis; foliis lineari-lanceolatis, acutis, planis; flor- axillaribus, solitariis, subeampanulatis, nutantibus; laciniis corollae apice falcatis, marginibus replicatis fimbriatis; folielis coronae antheris alternantibus bi- cornuti. — Hab. in collib. sterilibus arenosis ad Yenangeum fluminis Irawaddi, petroleo et fossilibus tantum uberibus, et inter ruinas urbis Pagamew, lorens (ut etiam in hort. Calc.) et fructif. Sept. 176 Tab. 9. Curcuma Roscoöana Wall.; spica centrali oblonga, tetragona, coceinea, nuda, bracteis 'Iigulato-porreclis, quadrifariis; anthera cristata, lo- enlis diserelis, ecalcaralis; foliis oblongis subcorda- tis. — Hab. ın Pegu et ad oram Tenasserim; fl. tempore anni pluvioso. : Tab. 10. C. cordata Wall.; rad. digitato-pal- mata, tuberibus plurimis globosis, ex apice filorum subfusiformium pendulis; foliis ovalo-cordatis, acu- minatis, concoloribus, ulringue sericeo-villosis, pelio- los longitudine acquantibus; spica centrali, supra vaginas subsessili, oblongo-cylindrica; bracteis ova- ts, obtusis, villosis, ore amplissimo patentibus, ' comae lucidis, purpureis, spieae fusco-maculalis. — Hab. in montibus ripae Irawaddi e regione Prome; forens tempore pluvioso. In horto Calc. fl. Aug. Melanorrhoea Wall. Sepala 5 in calycem ealyptraceum, quinquenervium, caducum, valvalim cohaerentia. Petala 5, raro 6, aestivalione imbri- cala, persistentia, inlva frucium aucla. Stam. plura distincta, toro convexo iuserla. Pist.ı. Ovar. oblique lenticulare, stipitatum, i-loculare, 1-spo- rum: ovulo suspenso chorda funiculari libera, e fundo loeuli adscendente. Styl. lateralis, vertieis ovaril. Stigma parvum, convexum. Fruct. indehiscens, coriaceus, depresso -reniforimis, obliynus, pedicellatus, involucro corollino sieilatim palenie, maximo 'suf- fultus. Sem. exzalbuminosum, decumbens. Cof£y- led. carnosae, crassae. Radic. lateralis, adscendens et in commissuram cotyledoneam replicata. Terebinth. Anacardieae. Arb. magna, habitn 177 Semecarpi, omnibus partib. succo scatens ferrugineo, a contactu atmosphaerae cito in alrum converso, coma late protensa, fol. ampla, coriacea simp!. integerrima, decidua, penninervia, Panic. axill. oblongae, fructif. amplae, laxae, invol. max. rufis, demum ferrugin. Tab. 11. 12. Melanorrhoea usitata VWall.; foliis obovatis, obtusissimis, villosis. — Provenit in convalle magna, Kubbu dicta, regni Munipurianı Hindustaniae, Sillet et Tipperae contermini; in imperio Burmanico el ad oram Tenasserim usque ad Tavoy, inter gradum 25 et 14 latit. merid. Ipse observavi juxta ripam sinistram ‚Irawaddi fluminis ad Prome;; in provincia Martabaniae ad urbem Mar- taban, ad Kogun fluminis Saluen et ad Neynti flu- minis Attron. Floret initio anni; fruct. mat. a fine Martii ad med Maii. Liefert Firniss. Tab. ı3. Hiraea hirsuta Wall.; foliis obova- tis, breve acuminatis, basi reiuso-subcordatis, utrin- que, ramis paniculisque vestitis pilis longis, palen- tibus; samaris oblongis, dorso nudis, apice emar- ginatis. Hab. in imperii Burmanici montibus Prome vicinis, et ad basin montis Taong-Dong dictae, florens et frucligera a mense Augusti usque ad finem anni. Tab. 14. Cardiospermum canescens Mall.; cano-villosum, foliis biternatis, foliolis cuneato-obo- vatis grosse serratis, intermedio subpetiolato, bası cuneata integerrimo, lateralibus sessilibus. — Fre- Quens secus ripas Irawaddi, ad Pegamew, Prome, Seguen et Avam. Floret et fructificat foto anno. Abelia RBr. Cal. foliaceus 5-2 partitus. Cor. subinf. etc. RBr. 178 Tab. 15. 4A. triflora PPall.; floribus eorymbi congesti ternatis; lateralibus tribractealis; calycibus quinquepartitis; foliis ovato-lanceolalis, acuminatis, integerrimis. RBr. — Hab. in montibus meridio- nalibus provinciae Kamaon, Himalayam versus, ubi detexit plantarum collector meus Robertus Blinkworth. Floret mense Maii. Matonia RBr. Mscr. Sori dorsales rotundi, e puncto confluentiae venularum plurium orti, In- dusium orbiculatum, peltatum. Capsulae sessiles, in serie simplici circa receplaculum dispositae. Habitus. Filix pulcherrima, laevis, fronde sub- bipinnala. Pinnae plures hinc superiores, pauciores, inde secundac, omnes pinnatifidae, lobis integerri- mis, singulis basi, nunc utroque latere, nuuc infe- ‚Tiore tantum monosoris, raro bisoris. RBr. Gen. valde distinetum a R. Brown dicatum amico suo Georgio Maton M.D.Collcg. Reg. Med. nec non Soc. Regiae Socio, Soc. Linaeanae Vice- Praesidi; viro aestumatissımo, hist. nat. scrutatori indefesso, botanico perito, scriptisgue variis optime meriio. Matonia Sm. teste ipso Eletiaria. Tab. 16. Matonia pectinata. RBr. Mser. Hab. in monte vulgo Ophir dicto, 4000 fere pedes alto, milliaria 36 ab urbe Malacca distante, versus cacumen, ubi anno 1815 detexit Guil. Fargubar, Militum Tribunus. Euam aliud genus babitu Aspid. trifoliati, in- dusio JFoodsiae, refert venas sub soro conniventes: Hynoderris RBr, 179 Cometes Burm. Cal. 5-partitus. Petala nulla. Stamina imo calyci inserta, fere hypogyna, antherifera 5, infra cum totidem sterilibus membranaceis in urceolum connata. Anth. biloculares. Ovar. monospermum, ovulo adscendente, funienlo e basi cavitalis ortlo. Stylus ı. Stigm. 3. Pericarp. utriculus calyce per- sisten!e inclusus, appendieibus selaceo-ramosis, Post anthesin auclis et expansis involucratus, Semen adscendens, chalaza lateral. Album. unilaterale. Embr.periphericus, reclus; radic. infera. ADr. mscr. Alffin. . Cum Pterantho Forsk. parvulum tribum eflormat; hiuc Ulecebreis proximum inde ad Amaranthaccas veras per Desmochuetan, Digeram et. Saltiam Nob. hodie (quae Achyranth. papposa Forsk.) minus arcte famen accedens. RBr. Tab. 1T. Comeles suraliensis Burm. Ad sinum Arabicum prope Bussovam lectam communli- cavit Dom. Rob. Taylor anno 1919. Tab.18. Cometes abyssinica RBr. Saltia abys- sinica RBr. ap. Salt, in it. Abyss. append.B. p. 576. Hab. in Abyssinia, ubi super rupibus ad Dixon legit Dom. Salt. Herb. Banks. Tab. 19. Impatiens reticulata PFall.; laevis, carnosa, basi repens; foliis oppositis, lineari- oblon- gis, serralis, acutis, basi retusis, subsessilibus; pe- duneulis axillaribus, solitariis, unifloris , folio bre- vioribus, fructiferis deflexis; petalo inferiore relicu- lato, calcare brevi, incurvo. — Hab. ad loca de- pressa ac hnmida in Pego, pr. Bangoon. Floret et Ismet, profert Ang. 180 Tab. 20. Clematis subpeltata PFall.; volubilis et scandens; foliis simplicibus, laevibus, ovato-cor- datis, acutis, integerrimis vel obsolete crenulatis, basi angustissime peltatis; petiolis cirrhatis; paniculis axillaribus laxis, folia aequantibus, Horibus apetalis, extus ferrugineo - tomentosis; sepalis ovatis. — Hab. in monte Taong Dong dicla prope Avam; fl. Novb. Tab. 21. Eranthemum cinnabarinum Feall.; foliis oblongo-ellipticis, altenuatis, longissime acu- minafis, glabriusculis; racemis terminalibus, recur- vato -patenlibus, paniculatis; bracteis Ailiformibus; floribus subsessilibus, secundis; laciniis corollae ova- tis. — Hab. prope rupes ad Logla in Martabania. Floret Marlio. . Tab. a2. Dillenia scabrella Rxb.hı. Beng. pag. a3.— Hab. in sylvis Bengalae orientalis. In horto Calc. floret initio annni, fiuet. maturescunt mense Maii. Tab. 23. Dillenia ornata Fall.; Soliis obo- valis, remote crennlato-denticulalis, petiolalis, su- pra glabris, subtus pubescentibus; floribus ramu- jorum terminalibus solilariis. — Hab. in Martabania in sylvis riparum flummnum, Attran et Saluen, florens Martio. (Beschluss nächstens.) 35) Leipzig bei Fr. Hofmeister: Iconogra- phia botanica etc. auctora Lud. Reichenbach etc. Cent. VII. (Vergl. Nro, 20.) Die siebente Centurie beginnt mit einer sehr in- teressanten Nachlese von einigen schen in der ersten 151 Centurie abgebildeten Veilchenarten, die aber, wie es scheint, noch nicht hinlänglich beachtet und er- kannt wurden, weswegen der Verf. auf der ersten Tafel (Tab. DCI.) unter Fig. 820—22 sie nochmals in sehr vergrösserten Blüthentheilen darstellt, und nebenbei noch fulgende in die Augen fallende Un- terscheidungszeichen angiebt: „An Viola canina ist der Sporn fast länger als seine Platte, ‚gelblich, die Kerbe setzt sich unten in eine Furche fort, die Platte ist concav,. an der Spitze mil einem bestimmten Fältchen von der Ba- sis bis über die Milte weiss, schwarz linirt, kürzer als die seitlichen Blumenblätter, fast abgestuizt, bis zum Rande, so wie die übrigen Blamenblätter, leb- haft blau.“ „An Piola Riviniana ist der Sporn kürzer als seine Platte, weisslich, an der Spitze mit einer Kerbe, die sich in eine Furche fortseizt, Platte et- was zusammengelegt, fast rıombisch, länger als die seitlichen Blumenblätter, von der Basis bis fast‘ zur Mitte weiss, schwarz linirt, bis zum Rande so wie die übrigen Blumenblätter wässrig lila.“ „An Viola sylvestris ist der Sporn kurzer als seine Platte, violett, von der Seite zusammenge- drückt, an der Spitze stumpf abgerundet, und nicht ausgekerbt nnd nicht gefurcht, die Platte umgekehrt eyrund, flach, nur an der Basis weiss, schwarz linirt, ausserhalb der Basis oft von einem dunkleren Mondfleckchen umgränzt, bis zum Rande, so wie die übrigen Blumenblätter lilafärbig. Die DCH— DCXIX. Tafel stellt in 18 Figuren 182 eine sehr schöne Reihenfolge von Biscutellae dar, namentlich Biscutella auriculata, erigerifolia DetC., hispida DeC., cichoriifolia Lois., lyrata L., erucifolia Rchb., maritima Ten., raphanifolia Poir., ciliata DeC., depressa W., Columnae Ten., apula L., obovata Desf., obcordata Rchb., lae- vigata L., coronopifolia All., ambigua DeC., sa- xatilis Schl. Von diesen gehören jedoch nur 3 in die deutsche Flora, nimlich B. hispida, die von Müller auf der Insel Veglia in Istrien gesammelt und als B. auriculata ausgegeben wurde, dann die bekannte B. laevigata, von welcher B. alpestris YY. Kit. nicht verschieden ist, und endlich die B. saxatilis Schl., die am Monte spacato bei Triest vorkomnt, und sich von voriger kaum anders als durch scharfhöckrige Schötchen unterscheidet. Von T. DCXX —VIU. finden sich einige nahe verwandte Saxifragen, nämlich $. umbrosa L., hir- suta L-, punctata L., serratifolia Mack., eleguns Mack., modesta Rchb., polita Haw., und Geum L., gewiss ein sehr verdienstliches Unternehmen, welches zur gesicherten Bestimmung beitragen wird. Es folgen Primula carniolica Jacg. und die erst “neuerlich bekannt gewordene Pr. venusta Hort., die wohl früher als einerlei Arten betrachtet wur- den, nun aber hinlänglich erläutert sind. Sie wach- sen beide beisammen an dem Kobila Felsen bei Idria. Das folgende (64ste) Heft setzt die Erläuterung der Primeln fort, mit Primula intrusa Rchb. (der Pr. norvegica und sıbirica verwandt, aber von ersterer durch eine präsenlirlellerförmige Blume und stunı- 185 pfe Blätter, von letzterer durch ovale Blätter, nie- drigen Schaft und weite an der Basis eingedrückte Kelche, und breitere gekerbte Abschnitte des Blu- mensaumes verschieden.) Es folgen Pr. ciliata Morett., vom monte Sumano; die Blumen gelb. Pr. hirstuta Pill. (ciliata Schrnk) die schöne Art aus den Tyrolergebirgen; von Elsmann auf der Zielalpe gesammelt, und von Sauter beiZirl. Pr. villosa Jacg.; ebenfalls eine Zierde abgedachter Alpen. Pr. pubescens Jacg. Von dieser sind ejni- ge Formen abgebildet, die uns jedoch von der Wul- fen s’chen Pflanze in Jacgq. mise. I. F. 00. wesent- lich abzuweichen scheinen. Pr. latifolia Lap. aus den Pyrenäen. Pr. crenata Lam. (tnarginata Curt.) vom Col de Tende bei Nizza, blaublnmig der P. hirsuta verwandt. Endlich .Pr. uralensis Fisch, mit Blätter und Blumen von officinalis. Xeran- themum cylindraceum, mit dem inapertum WW. beschliessen das 65ste Heft. Das 66ste liefert zu dem vorigen cine Nach- lese mit Äeranthemum annuum aus der Gegend von Ofen. Es folgen: Centaurea pectinata L., Gladiolus byzantinus Mill. als die vierte euro- päische Species, Veronica filiformis, und biloba Vahl, Siachys corsica Pers., Euphorbia Fragi- Jfera Jan., die herrliche Species aus der Gegend von Triest, Fiernera auriculata Rchb. (mit K. sexa- tilis, Myagrum saxatile L., verwandt, doch wesent- lich durch tief pfeilförmige Stengelblätter verschie- den), Jonopsidium acaule DeC.; ein niedliches Pflänzchen von Ho}l in Portugal gesammelt, und 154 endlich Sagina decandra Rchb., ein neuer Bürger der deutschen Flora, und schon vor vielen Jahren von Frölich in den Alpen des Allgaus gesammelt und mit dem Namen Arenaria sedoides belegt, auch kommt sie in Parry’s Reise als Adrenaria quadrivalvis R. Br. vor. Sie dürfte uun wohl öfters aufgefunden werden. Es beginnt nan mit dem 66sten bis zum 70sten Hefte, also in einer Reihenfolge von 50 Tafeln eine Monographie von Orobanchen, die alles übertrillt, was bisher in der Art geleistet worden, und die ihre Gegenstände, sowohl im Text durch deutliche auf vollständige Vergleichung berulende Diagnosen mil den. gehörigen: Erläuterungen, den Wolnörtern un. a., als bei den Tafeln in Zeichen, Stich und Calorit so ablandelt, dass bier schwerlich noch etwas Anderes zu wünschen übrig bleibt, als dass diese Sammlung ‚in die Hände aller unserer Botani- ker zu Nutz und Frommen der Wissenschaft kom- men möge. Us kann unsere Absicht nicht seyn, hiebei ins Einzelne zu gehen, oder von jeder Art die Diagnosen anzugeben, die ohnehin in des Verf. Flora germ. excurs., in so fern sie dahin gehö- ren, milgetheilt erscheinen; vielmehr müssen wir uns begnügen, die Nomenclatur darzulegen, und etwa die Wohnorte der deutschen Arten hinzuzufügen. Die Tab. DCLI. enthält als generelle Einleitung die Zergliederung der Blüthe und Darstellung des Gattungscharakters der Orobanche laxiflora Rchb. in nicht weniger als 27 Figuren, die zum Theil im vergrösserten Maassstabe vorgestellt sind. Dennoch 185 finden wir bei den einzelnen Arten abermals das Characteristische in den einzelnen Blüthentheilen. aus- gehoben, und alles Aehnliche zusammengestellt, wie man es von einem so trefllichen Sysiematiker nur erwarten durlie. Orobanche minor Sutt. in 4 verschiedenen Formen aus verschiedenen Gegenden von Frankreich und England. (Gelegenheitlich wird hiebei eine von Hinterhuber bei Salzburg gesammelte OÖ. platy- stigma Rehb. erwähnt, wovon vollstänligere Exem- plare zu erwarten sind.) ©. barbata Poir. (api- culata Wallr.) — O. nudiflora Wallr. — O. ru- bra Hook. -- O. Epithymum DeC. Von Ziz bei Mainz,.von Binder bei Regensburg gesammelt. — O. caryophyllacea Srm. Auch abgebildet in Gaud, helv. W,t. 1. Sie ist eine der gemeinsten Arten, gross, die Blume ıöthliehgrau mit schwarzrotber Narbe. Geruch wie die Gartennelken. Wohnort auf Wiesen mil Leguminosen, zwischen Salzburg und Gredig häufig. — O. Galii Duby, cum varie- tatibus eriostemon, adenostemon et grandiflorn Rchb. auf Galium Mollugo. — O. cruenta Bert. — 0. condensata Moris. — O0. gracilis Im. Irrig von Schultz als O.caryophyllacea angege- ben. Von Dr. Schnitzlein auf Wiesen bei Mon- heim an Lotus corniculatus gesammelt.— O. major L. bisher allgemein verkannt, und wohl kaum in Deutschland einheimisch. Die Blume im Leben blass- violett, zuletzt braun. — O. elatior Sutt. Eine s'hr schöne gelb blühende Art auf Medicago sa- tiva und falcata unter Dorngebüsch. — O. varie- 180 gata FFallr. Von Heynhold bei Inspruck gesam- melt. — O. strobiligena Rchb. und O. laxiflora Rchb.; beide vom Verf. bei Dresden gesammelt. — O. pruinosa LaP. — O. alba Steph. et M.B. — O. nudiflora Wallr. — O. loricata Rchb. Von Spitzl bei München gesammelt. Hieher gehört auch die von Schultz, Beiträge 3. 9. beschriebene 0. ava Mart. — O.Medicaginis Duby.— O. ame- thystina Thuill. — O. crinita Viv. — O0. Ra- pum Th. — 0. foetida Desf. — O0. coerules- cens Steph. Schon vor 36 Jahren vom Prof. Du- val bei Regensburg gesammelt. — O. cumana Wallr. — O. coerulea Vill. Von Spitzl bei München’ entdeckt, und für die Fl. germ. exsicc. eingelegl, die jedoch von französischen Exemplaren etwas abzuweichen scheint. — O. arenaria Borkh. Aus ‘der Weiterau. — -O. longiflora Pers. — 0. ramosa L., eine der gewöhnlichsten auf Hanfleldern vorkommende Art. — O. lavandulacea Tichb. — O. caesia Rchb; die 8 leizteren Arten kommen im frischen Zustande mit mehr oder weniger blauen Blumen vor. — O. coccinea M. B. Eine treflli- che mit einblüthigem Stengel abweichende Art. End- lich Cistanche lutea Lk. aus Portugal, und bei Tanger von Salamann gesammelt. Wohl wäre zu wünschen, dass die Pflanzen- freunde nun diese Gattung näher beobachten , und bei Aufindung einzelner Arten den Standort und die Mutterpflanze genau untersuchen möchten, um noch weiters in die Natur dieser so merkwürdigen Gewächse einzudringen. Kiteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. | — \ro. 13 aeallvoidb. N 35) Norimbergae sumptibus J. L. Schrag, 1831. Flora cryptogamica Germaniae. Auctore Fred. Guil. Wallrothio, Medieinae et Chir. Doct., cireuli Northusani Physico regio etc. etc Pars prior, eontinens Filices, Lichenastra, Muscos et Lichenes. Auch unter dem Titel: Compendium Florae Ger- manicae. Sectio I. Plantae eryptogamicae s. cel- lulosae scripserunt Matih. Jos. Bluff et Carol. Ant. Fingerhuth. Tomus UI. pag. XXVI. et 654 in 12. Gegenwärtiges Werk bildet, wie der Titel sagt, zunächst eine Fortsetzung der mit so vielem Beifalle aufgenommenen Flora von Bluff und Finger- huth, und soll gleich dieser dem Botaniker auf grössern und kleinern Exeursionen ein bequemes Nachschlagebuch zum Untersuchen bieten. Dass gerade Hr. Wallrotih sich der Bearbeitung des kryptogamischen Theiles unterzog, ist um so erfreu- licher, da derselbe nicht nur aus seinen früheren Schriften über die Flora Hallensis als ein erfahrner Kryptogamenkenner bekannt ist, sondern auch zu denen gehört, die für einen wichtigen Zweig des Literaturber. XIIE, 13 188 _ kryptogamischen Studiums, die Lichenologie, eine ganz nene Bahn gebrochen haben, so dass wir also von ihm nicht bloss eine compilatorische Zusammen- stellung — die an und für sich schon interessant wä- re, da wir seit den Taschenbüchern von Hoffmann und Weber und Mohr keine Uebersicht der kryp- togamischen Schätze Deutschlands erhalten haben — sondern auch die reifen Früchte teferer Studien erwarten dürfen. In der That finden wir durch das ganze Büchlein so viele eigenthümliche Ansich- ten und Beobachtungen niedergelegt, dass wir es für unsere Pilicht erachten, unsere Leser durch einige Mittheilungen aus demselben bei Zeiten darauf auf- merksam zu machen. Der Verf. giebt zuerst eine gedrängte Ueber- sicht der im gegenwärtigen ersten Bande enthaltenen Ordnungen, Gattungen und Roiten, was als sehr zweckmässig auch bei einer neuen Auflage des pha- nerogamischen Theiles zu empfehlen seyn dürfle- Die ausführlichen Charactere finden sich sodann an der Spitze der zu jeder Abtheilung gehörenden In- dividuen. Die Klasse der Filices, deren sogenannte Sporen der Verf. schr richtig als Embryonen be- trachtet, zerfällt in die 5 Ordnungen der Rhizop- terides, Conopterides, Phyliopterides, Cnemipte- rides und Stachyopierides. In der ersten Ord- nung siehen die Gattungen Isoötes, Pilularia, Sal- vinia und Marsilea; in der zweiten : Equisetums in der dritten die sogenannten ächten Farne, in der vierten, die sich von lezteren vorzüglich durch die zarte, elastische und hygrometrische Struclur des 189 Lanbes, den Mangel der Oberhaut und der Spalt- öffnungen, die Anheftung der zweiklappigen Spo- rangien an den Rand der Fiedern,; und die geglie- derten an ein Mittelsäulchen befestigten Embryone unterscheidet Hymenophyllum, und in der fünfien Osmunda, Botrychium, Ophioglossum und Lyco.. podium. Zur Gattung Blechnum wird auch das Acrostichum septentrionale L. gebracht; eben so wandert Pteris crispa zu Struthiopteris. — Die zweite Klasse bilden die Lichenastra oder Afier- moose. Mit diesem Namen bezeichnet der Verf. die sogenannten Musci hepatiei und stellt dieselben zwi- schen die Farne und Laubmoose in die Mitte, was sich durch die besondere Entwicklung des Laubes und selbst der Frucht allerdings rechifertigen lässt, nur hätten wir alsdann die Homalophyllen als eigne Klasse lieber weiter unten angeführt geschen. Auch billigen wir vollkommen, dass der Verf. den sinn- losen Namen rmusci hepatici ausgemerzt hat, ob- wohl wir gestehen müssen‘, dass uns der nenere: Lichenastra auch nicht besonders anspricht. Es zerfällt diese Klasse in die Ordnungen L. crypto- cephala, mit Riccia und Sphaerocarpos, L. ce- ratocephala mit Anthoceros, L. sphaerocephala mit Targionia, Marchantia und Grimaldia; und L. tetracephala mit Iungermannia. Leziere Gat- tung ist ungetrennt beibehalten , jedoch mit zweck- inässigen Unterabtheilungen versehen, und grössten- theils nach Hooker bearbeitet. J. hamatifolia Hook., J. oreadensis Hook., J. gypsophila Wallr., J. cylindrica PPallr., I. FrancisciHook., 13" - 190 J. Taylori Hook., J. Makaji Hook. und J. lyco- podioides Wallr., sind als sehr interessante neue Beiträge zu Deutschlands Flora zu betrachten, und wurden von dem Verf. theils auf dem Harze, theils im Thüringer Walde enideckt. — Bei den Laub- moosen, die in Astomi, Anoplostomi und Odon- tostomi eingetheilt werden, hat sich der Verf. hin- sichtlich der Eintheilung und der Gattungen an Hedwigs und Schwägrichen’s Werke, hin- sichtlich der Arten aber vorzüglich an Bride?s Bearbeitung dieser Familie in der Bryologia uni- versa, so wie an die Bryologia germanica gehalten. Archidium phascoides ist wieder zu Phascum gezogen, während Bruchia davon gesondert er- scheint. Unter Gymnostomum sind wieder Schi- stidium, Pyramidium und Physcomitrium ver- einig. Coscinodon und Oreas wandern zu Weis- sia; Fissidens, Campylopus und Oncophorus zu Dicranum; Racomitrium zu Trichostomum. Ce- ratodon bleibt als eigne Gattung stehen. Desma- todon und Didymodon bilden nur Eine Gattung, Barbula und Syntrichia sind dagegen getrennt. Catharinea und Pogonatum kommen wieder zu Polytrichum; Cryphaea und Anomodon zu Ne- ckera; Diplocomium und Paludella zu Meesia. Hypnum, Isothecium und Pterygophylium_ ste- hen in Einer Gatinng beisammen, eben so Bryum’ Webera und Mnium (Polla). .4ulacomnion ist dagegen unter dem Namen Mnium Dill. als eigue Gattung ' beibehalten. Bei Encalypta_ stellt der Verf. eine neue Art, E. clause, auf, die sich von 191 E. vulgaris durch eine „calyptra basi limbum mar- Sinantem mentiente inflexa aperturamque obtlurante umbonata‘“ unterscheiden soll. Wir haben jedoch bereits in Flora 1829. Bd. 2. Ergänzbl. p. 25 dar- zuthun gesucht, dass ein älınliches Verhältniss der Calyptra in der Jugend bei allen Moosen mit cy- lindrischer Haube Statt finde. Ueberhaupt scheint dem Verf. Alles, was wir in einer Reihe von vier Jahren bei mannigfachen Gele- genheiten über die Galtungen und Arten der Laub- moose in diesen Blättern niedergelegt haben, unbe- kannt geblieben zu seyn; er würde alsdann gewiss manche von ihm gestrichene Gattung beibehalten, manche unhaltbare Art aufgehoben, und viele andere mit schärfern Characteren umschrieben haben. Zwei neue Brya — Br. umbrosum Pallr. und Br. gypsophilum Wallr.— empfehlen wir noch einer genauern Untersuchung. — Bei weitem den grössten Theil des Werkes von Seite 285 — 584, nehmen die nun folgenden Flechten ein, und man sieht aus der gründlichen Bearbeitung derselben deutlich, dass der Verf. sich diese Familie zum Hauptstudium er- koren hat. Es ist wirklich erstaunlich, welchen Aufschwung dieser Zweig der botanischen Wissen- schaft innerhalb einem Decennium gewonnen hat, und nur zu bedauern, dass einige Bearbeiter die- ser Familie, von einer unseligen Graecomanie behaf- tet, sie mit einem so gelehrten griechischen Wort- schwall umgürtet haben, dass es nicht nur dem An- fänger, sondern auch selbst dem geübteren Botani- ker Mühe kostet, sich in dieses Labyriuth neuge- 192 schaffner Kunstausdrücke hineinzufinden , und dass beide dadurch von dem Studium dieser Familie mehr abgeschreckt als angezogen werden. Wir schätzen und erkennen mit Dank die Entdeckungen, welche wir jenen Männern zu verdanken ‚haben, und sind weit entfernt, den Ruhm, der ihnen gebührt, durch diesen Vorwurf nur im Geringsten schmälern zu wollen; allein wir leben der Ueberzeugung, dass so einfache Organismen, wie die Flechten sind, auch in ebenso einfacher ungekünstelter Sprache in die Wissenschaft eingeführt werden können, und dass bei der Mittheilang neuer Erfahrungen nicht nur berücksichtigt werden müsse, was wir geben, son- dern auch wie wir es geben. Der Grundsatz vieler Neueren, für jede Familie eignue Kunstausdrücke zu schaffen, schadet der Wissenschaft bestimmt mehr, als er ihr nützt, indem.'er »icht nur. das Studium erschwert, und am Ende eine babylonische Sprach- verwirrung herbeiführt; sondern anch den Erfah- rungen, die wir aus dein morphologischen Studium der Pflanzen schöpfen, gänzlich widerspricht. Sa würden wir z. B. jenen [heil der kryptogamischen Gewächse, der dem Stengel höherer Familien ent- sprechend, den Fructificationen als Siütze dient, aber es noch zu keinem ;phyllogonischen Prozesse bringt, ohne Rücksicht auf seine Gestalt, durchaus thallus nennen, während er jetzt bald unter diesem Namen, bald. als blastema, frons, filum, hypha, stroma, erusta, cephalophorum u..s. w. vorkommt. Es würde zu weit führen, wenn wir auch in «er Familie der Lichenen uuserm Hrn. Verf: Schritt | 195 vor Schritt folgeh wollten, wir begnügen uns bier, darauf aufmerksam zu machen, dass der. Verf. ledi- glich die Lagerungsverhältnisse Jer Speirematen oder Sporen , so wie die Bildung der Cymatien oder Apo- thecien seiner. Eintheilung zu Grunde’ gelegt, und die Form des 'blastema oder thallus als Gattungs- merkmal aufgegeben hat. Dadurch verschwinden viele von Acharius u. a, aufgestellte Gattungen, und es, wandert z. B. Opegrapha und Gyrophora zu Gr aphis;. Lecidea, Cenomyce, und Stereocau- lon zu Patellaria; Lecanora, Cetraria, Evernia, Cornicularia, Borrera, Ramalina, Usnea, Alec- toria, Sticta und Collema zu Parmeiia u. s. w. Die einzelnen Arten sind mit einer solchen Genauig- keit beschrieben, und mit einer so vollständigen Syno- nymie versehen, dass dieses Werkchen jedem Liche- nologen unentbehrlich wird, und gewiss zu den ausge- zeichnetsten Erscheinungen gehört, die wir in diesem Fache in neuerer Zeit erhalten haben. Möchte der Hr, Verf. auch bald die übrigen Klassen der krypio- gamischen Gewächse, mit ‚derselben Genauigkeit bearbeitet, nachfolgen lassen! Ein vollständiges Register macht den Beschluss, und erleichtert so ungemein den Gebrauch dieses in jeder Beziehung höchst schätzbaren Büchleins. (Beschluss der Recension Nro. 34,) Plantae asiaticae rariores auctwre Wallich ete. Gastrochilus Wall. Cor. duplici serie 6fıla. Laciniae inferiores cum basi filamenti in tubum coa- litae; inferior sive labellum gibboso « ventricosum. 194 Anthera nuda, loculis obtusis conneclivo retuso ‚ longioribus. Scitaminea inter Alpiniam et Kaempferiam. Habitus: Herbae acaules vel caulescentes, radice repente, vel fibroso-ramosa, tuberibus subsessilibus, fasciculalis; spica. radicali vel terminali imbricata; floribus elegantissimis ‚nutantibus, tubo longissimo, labello veniricoso (unde nomen)., Tab. 23. Gastrochilus pulcherrima Yall. caulescens, foliis lanceolatis subsessilibus ; spica ter- minali secunda, tubo corollae incluso. — Hab. ad Rangoon in sylvis; floret Ang. Tab. 25. Gastrochilus longiflora VYall. acan- lis, foliis oblongo-cordatis, longe-peliolatis, spicis radicalibus; tubo corollae longissimo exserto. — Hab. in sylvis pr. Rangoon; ciiam. obseryavi in Martabania. Floret Ang, Nur noch einige kurze Bemerkungen mögen über diese erste Lieferung hier erlaubt seyn: “Anneslea nannte Wallich seine Gattung Tab. 5. weil er die gleiches Namens von Andrews mit Salisbury Euryale nennt, Letzterer Name kann insofern in der Botanik bleiben, als ihn Salis- bury inKonigs ann. of botany II. allerdings frü- her (1806) als Lamark in seinem Systeme des animaux sans vertebres vol. II. (1816) generisch an- gewendet hat, indessen existirte der Name Euryale in der Zoologie für dasselbe Geschöpf schon früher. Wallich’s Anneslea dürfte in Hinsicht auf ihre natürliche Verwandtschaft mit Cleyrea woh} noch 195 grossen Zweifeln unterliegen, und schon um der bacca infera willen vielleicht mehr den Vaccinieen verwandt seyn, der Bau der Antheren leitet sie hier- her oder zu den Sapotaceen. Die höchst elegante Caralluma crenulata möch- ten wir nicht vergeblich in die Gärten wünschen, so ostindisch ausgestattete Blüthen bieten unsere afrikanischen Stapelien nicht dar, Die Gattung Abelia wünschten wir den ortho- doxen Jünglingen vor Augen legen zu können, wel- che daran scheitern, dass der Magister, in dessen Worte sie schwören, die unanflösliche Reihe von den Dipsaceen bis zu den Caprifoliaceen noch nicht erkannt, und sie eine ganze Reihe Ordines benennen gelehrt hat, deren Namen sie nun nicht unter einem einzigen Begriff zu subsumiren versie- hen, während sie in dem parallelen Falle bei den Rubiaceen diess zu thun sich nicht weigern, weil ihr Meister hierin dem ehrwürdigen Jussieu ge- folgt ist. So treue Schüler haben freilich nicht Zeit an Parallelen zu denken, und dürfen es auch nicht! Ö sancta — et siccal — — Die schöne Farngattung Matonia eröffnet mit der neuen Gattung Hypoderris ein merkwürdiges Glied in der Metamorphose der Farne. Leider exi- slirt von ersterer nur das einzige abgebildete Exemplar. Cometes,, so lange ein Stein des Anstosses, hat nun mit ireflicher Erläuterung durch R. Brown’s Hand sichern Platz gefunden. Eranthemum cinnabarinum giebt eine Pracht- 196 Gastrochilus mag wohl ein passender Name für die mit ihm bezeichnete Gattung seyn, indessen hatte Dorn eine Orchidee früher so genannt, und der Name verbreitete sich so, dass er hier wenig- stens zu berücksichtigen war. Die hier abgebildeten ächten Dillenien zaubern den Beschauer in jene prächtigen Urwälder, wo auch die Ranunkeln sich als Bäume vollenden. In der zweiten Lieferung finden sich: T. 26. Urena speciosa FFall.; eine durch trichterförmige, in einer Rispe stehende, schön rosen- rothe Blüthen ausgezeichnete Art. Sie bliilhte an dem nakten Felsen des Taong Dong bei Ava im Dezember. Tab. 27. Kaempferia elegans Wail.; blüht nachdem die Blätter vollendet sind, die Blume ist blassviolett, einfarbig. Häufig in Wäldern von Pegu und Martabanien, zur Regenzeit, Tab. 28. Justicia guttata TFall.; vom Ha- bitus der J. Gendarussa, doch Blätter und Blüthen grösser, leziere schmutzigweiss, dunkelroih getiegert. Auf den Pundua Bergen am östlichen Bengalen, blübt zu Anfang des Jahres, im botan. Garten zu Calcutta im December und Januar, also um dieselbe Zeit, wie die verwaudte Art bei uns. Tab. 29. Dendrobium amplum Lindl. Eine von den Arten, welche den Uebergang aus dieser Gattung zu Bulbophylium bilden, wenigstens im Habitus dieser älınlich. Gegenwärtige Art hat ziem- lich grosse, grünliche, inwendig rothgelb feinge- fleckte Blütken, die Platte der Lippe st bıaun und 197 matt geadert. . Wächst parasitisch 'am-Berge Shea- pore in Nepal, blüht während der Regenzeit. Tab. 30. Podocarpus latifolia Wall; aller- dings verschieden von P. macrophylla, hat aber gleiches Vorkommen mit jenem.’ Weallich hatte ihn früher in seiner Schrift über‘ den Nipal Sassa- fras und Kainpferbaum für Pinus Dammara gehal- ten, Er wächst auf den Pundua Bergen, wo ihn Francis de Silva entdeckte, — blüht im März, und reift seine Früchte gegen Ende des Jahrs. Tab, 51. ARuellia alata FYall.; vom geflü- gelten Stengel so genannt, die grossen Corollen sind lila, nach der Rölıre hin blasser. Sie ist einjährig, wird <—3 Fuss hoch, wächst nahe am Gipfel des Sbeapore, an 10,000 Fuss hoch, und blüht im Juli, in noch bedeutenderer Ilöhe findet sie sich gegen Gossain Than am Ilimalaya. Tab. 32. Knoxia plantaginea FPall.; die rübenartige Wurzel treibt in grosser Anzalıl lanzeit- liche Blätter etwa wie Scabiosa australis; die Blü- ihenstengel tragen einen Blüthenkopf am Ende, zwei andere auf gegenüberstehenden Achselzweigen, die Blüthen selbst sind blassblan. Am Prome Ge- bürge am Ufer des Irawaddi, im Königreiche der Burmanen, gegen Ende des Jahres. Tab. 33. Aphanochilus polystachyus Mall. (Perilla fruticosa Don. prodr.?) Die Gattung hat, bereits Beniham in seiner trefflichen Bearbei- tung der Labiaten erläutert. Gegenwärtige Species hat schmutzig ochergelhliche kleine Blüthen in den schr dichten 'gegipfelten Endähren, und wächst auf 198 den sehr hohen Gebürgen Sheapore und Chandaghi- ri, wo sie während der Regenzeit blüht. Tab, 34. Aphanochilus flavus VPall.; vori- ger Art ähnlich, die Blüthenähren aber nicht ge- gipfelt, sondern zum Theil in den tieferen Blatt achseln, die Blüthen schwefelgelb, Blätter weit grös- ser: Sheapore und gegen Gossain Than, wie vorige Art. Tab. 35. Liparis longipes Lindl.; über ein Fuss hoch, zwei sehr langgestreckte Blätter lassen aus ihren Scheiden den Schaft hervorgehen, wel- cher eine lange sehr dichtblüthige Achre trägt, die Bluthen sind weiss, mit gelber Lippe, Sie wächst parasitisch an den Felsen der Gebürge um Sillet, wo sie so wie in Ceylon, in der heissen Jahrszeit blüht. Tab. 36. Eria paniculata Lindl,; Parasitisch wie die Dendrobien herabhängend, mit mehreren dichten Blüthentrauben, welche an Veratrum er- innern, da selbst die Blüthen sich schon zur Regel- mässigkeit hinneigen, Im Noakote Thal und auf den Pundua Bergen, blüht im März. Tab. 37. Uraria cordifolia Wall.; die Blü- then schwefelgelb, die Trauben derselben fast ge- gipfelt, die Blätter vielleicht die grössten in dieser Gattung, welche einen Theil der ehemaligen Gat- tung Hedysarum bildet. Bei Prome und Meaong am Ufer des Jrawaddi an Bergen, blüht gegen den Jahreswechsel, Tab. 38. Coelogyne Gardneriana Lindl.; Der Verf. erhielt nur ein einziges Exemplar dieser 199 prächtigen Orchidee durch Herrn Edw. Gardener, welcher sie aus dem Noakote Thal erhalten. hatte. Die grossen Seitamineenblüthen sigfl ganz weiss. Tab. 39. Dendrobium formosum Roxb. In den sehr grossen weissen Blüthen hat die Lippe ei- nen ochergelben, strahlig gezähnten Fleck. Die Pflanze hängt von Bäumen herab und findet sick auf den Bergen um Sillet zur Regenzeit. Tab. a0. Dendrobium densiflerum Lindl. Die grosse Blüthentraube gleicht der eines Hedy- chium, die Farbe der Blüthen ist ochergelb. Häu-. fig auf den Bergen in Nepal, zur Regenzeit. Tab. a1. Aconitum ferox Wall.; ein Napel- loidenm, dem eigentlichen A. Napellus sehr nahe stehend. Auf dem Gossain Than am Himalaya, Simore, Kamaon, und auf dem Gipfel des Sheapore, wo es zur Regenzeit blüht. Auch dieses Aconil ist in seinem Vaterland als giftig allgemein bekannt, und führt sogar vorzugsweise den Namen Visha, d. i. Gift, oder Ativishae, d. i. das heftigste Gift. Die in den angeführten Beobachtungen mitgetheilten Wirkungen dieses Giftes sind jedoch ziemlich die- selben, welche unsere europäischen Aconiten beo- bachten lassen- Tab. a2. Buellia gossypina Wall. Ein Strauch von zwei Fuss Höhe; mit grossen, unten (so wie die übrigen krautartigen Theile) weissfilzigen Blät- tern, dichten endständigen Blütbentrauben , Blumen himmelblau. Im untern Nepal am Ufer des Rapü, zu Ende der Regenzeit. Pe 200 Tab. 43. Convolvulus atropurpureus Fall. (Ipomea sphaerocephala Don. prodr.) Hoher, klet- ternder und windender Strauch, Blätter herzförmig, Blüthen kopfarlig, mit grossen Bracieen umhüllt, der Kopf gestielt, einzeln in den Blatlachseln , Blu- men purpurviolell, Röhre bauchig. Zuerst von Edw. Gardener auf den Gebürgen entdeckt. Juni bis October. Tab. 49. Abelmoschus crinitus MWall.; auf der Tafel noch Bamia crinita genaunt; Abelmo- schus Medic. wird hier nach R. Brown als eigene Gattung betrachtet: Cal. 5. dentalus, spathaceus, deciduus, cinctus involuero 5— 10 partito. Stigm. 5. Caps. 5-locularis, valvis medio septiferis, poly- sperma. Im Banksischen Herbario hatte R. Brown sonst den Forskolschen Namen Bamia für diese Gallung angenommen, daher die Inschrift auf der - Tafel. Die Pflanze sicht übrigens dem Hibisc. ra- cemosus Lindl. Bot. Reg. gız schr ähnlich, und blülte am Prome im Sept. und Oct. Tab. 45. Centranthera hispida RBr. Di- gitalis stricta Roxb. Hort. Beng. Capraria ri- gida Hamilt. Centranth. nepalensis Don. pr- Carosinam Rhede? Wuchs von Gerardia oder Gratiola, Blätter ganzrandig, schmal, Blumen rosa, Saum radförmig, fast gleich. An feuchten Orten, durch ganz Hindostan, in Coromandel und Malabar , und in — Neuholland! Blüht vom Juni bis August Tab. 46. OQuercus spicata Hamilt. (squa‘ mata Roxb.) Noch ein Beitrag für die Grupp® oslindischer Eichen, von denen Blume so viele 201 Formen trefflich dargestellt hat. Es giebt einen'über- raschenden Anblick, eine fast fusslange Aehre dicht mit klesnen Eicheln besezt zu sehen, auch die lan- zeitlichen Blätter erreichen Fusslänge, die Blüthen sind aber gewöhnlich diöcisch., Auf dem Gebirge bei Sillet, blüht im März und April, reift im Octo- ber; also ähnliche Zeitverhältnisse als bei den Ei-. chen des wärmereh Europa. Tab. ar. Mucuna macrocarpa VWall.; grosser Straueh mit sehr grossen dichten Blüthen- trauben, die Blüthen haben violette Flügel, bräun- liche Carina und grünes blatiartiges Vexillum. Die Hülse wird über einen Fuss lang. Selten in den nepalischen Gebirgen. Tab. a8. Sphaeropteris barbata Fall. (Pe- ranema cyaihoides Don. prodr.) Diese Farn- gattung wird so deänist: Involucra dorsalia, e medio venulae orla, pedicellata, sphaerica, clausa, verticaliter dehiscentia, bivalvia. Caps. pedicellatae, receplaculo communi convexo insidentes. RoBr. Habitus Aspidii, eaudice nullo, frondibus decom-. positis venulis subtus glandulosis, stipite rachique paleaceis. — Genus nimis forsan afine Diacalpi Blume En. (fide speciminis Javaniei a Dom. Hors- field anno, 1818 communicati,) quae similis habitu, venulis glandulosis, medio soriferis, involucro sphae- rico, cJauso, reticulato, areolis subrotundis, parietibus moniliforınibus nodulosisve; diversa involucro sessili, laceratim dehiscente, capsulis vix pedicellatis et re- Ceptaculo obsoletiori insidentibus. Hoc ultimo cha- ractere et reliculatione involucri a Cyatheis non- 202 nullis (involuero: e medio 'venae orto) praesertim distinguenda; arctiore tamen affinitate nexa cum Woodsia, mediante specie mexicana (PP. mexicana RBr.) quae, ni fallor, Physematium molle Raulf. bot. Zeit. 1829. 391. cui cel. auctor attribuit invo- Iucrum „circumcirca clausum‘“ quod vero in no- stra planta apice divisum est, lobis subciliatis, arcle conniventibus. ABr. Die Sph. barbata findet sich in der kältern Jahreszeit vom November bis Januar auf dem Sheapore und Chandaghiri. Habitus fast von Asp. Filix femina. Tab. 49. Echites rhynchosperma und Tab. 50. Chirita grandiflora, sind noch ohne Text. Reichenbach. Bibliographische Neuigkeiten. Papuläre Botanik, oder fassliche Anleitung zur Kenntniss der Gewächse, besonders derin Deutschlan und in der Schweiz am häufigsten wildwachsenden Arten, wie auch der deutschen Culturpflanzen und der merkwürdigsten Gewächse der wärmeren Länder. Zum Gebrauch und Selbstunterricht der Erwachsenen und der Jugend, von M.Ch. F.Hochtsetter. Zwei Theile. Reutlingen 1831, im Verlage der lithogra- phischen Anstalt von Johann C. Möcken, jun. Weise, J. Ch. G., Deutschlands Pilanzen-Blü- {he-Calender, oder monatliches Verzeichniss der Blüthezeit aller in Deutschland wildwachsenden, bis zum Jahre 1823 bekannt gewordenen phanerogamı- schen Gewächse, nebst Angabe ihrer Standörter und genauer Kennzeichen. Ein gemeinnülziges Hanudbuc für Aerzte, Apotlieker, Botaniker, Landwirtlie, Forstmänner, Technologen, Kameralisten ; Garten- besilzer und insbesouders für Liebhaber der Pflan- zenkunde und deren Anfänger als Anleitung zur Plianzenkenntniss. Gotlia in der Henning’schen Buchhandlung 1851. ir Bd. gr. 8. ı Rthir. 16 gr- Ziteraturberichte. zur allgemein en botanischen Zeitung. —— [\ 0. 14 mm 6 Maepen ; 36) Berlin 1830. Phytofomie von Franz Julius Ferdinand Meyen, Med. et Chir. Dr. etc. 8. XXI. 556 S. mit 14 Kupfertafeln in a. (Angezeigt von Dr. Hugo Mohl.) Es ist erfreulich zu bemerken, wie in der neue- ren Zeit ein regeres Streben erwacht ist, die Phy- totomie, diese sicherste Basis der Pflanzenphysiolo- gie, fester zu begründen, und von welch glückli- chem Erfolge diese Bemühungen durch die Ent- deckung vieler wichtiger Thatsachen gekrönt wur- den. Dass bei diesen raschen Fortschritten dieser Wissenschaft unsere Handbücher dem: Jetzigen Standpunkte derselben nicht mehr entsprechen, und dass eine auf gründlichen Untersuchnngen beru- hende Darstellung des Pflanzenbaues ein wahres Be- dürfniss ist, hierüber werden wohl alle, welche sich mit der Pflanzenanatomie beschäftigen, übereinstim- men. Es muss daher als ein dankenswerthes Un- ternehmen betrachtet werden, wenn uns der Verf., der sich schon durch seine früheren Abhandlungen als ein fleissiger, im Gebrauche des Microscopes geübter "Beobachter erwies, die Resultate seiner Un- Literaturber. XIV, 34 204 tersuchungen systematisch geordnet, und mit denen der andern Beobachter verglichen, mittheilt. Der Verf., welcher die Nothwendigkeit, die Phytotomie in mehrere Doctrinen abzutheilen, wohl erkannte, setzte sich nicht zum Zwecke, in dieser Schrift die ganze Lehre vom Baue der Gewächse darzustellen, sondern er schränkt seine Untersuchun- gen auf eine Darstellung der Structur der einzelnen anatomischen Grundbestandtheile ein, er giebt uns also eine allgemeix: Pflanzcnanatomie, welche, wen wir die Phytotemie mit der Zootomie vergleichen, mit der thierischen Histologie in Parallele zu setzen ist. Es ist dieses unstreiüig der leichteste Theil der Phytotomie, weil man hier nicht, wie bei der spe- ciellen Untersuchung des Baues einer einzelnen Pflanze oder einer Pflanzenfamilie, genöthigt ist, ein bestimmtes, vorliegendes Gebilde, mag es auch noch so schwierig. seyn, 'genan in allen seinen Verhält- nissen zu uniersuchen . indem man immer, wenn bei einer Pflanze ein Theil wegen seiner Kleinheit oder einer audern Ursache der Untersuchung be- deutende Schwierickeiten entgezgenseizt, das Aus- kunftsmittel hat, denselben bei einer andern Pflanze, wo er deutlicher ausgebildet ist, zu betrachten. So wenig auch zu liugnen ist, dass durch dieses Auf- suchen der ausgebildeten Formen die Untersuchun- gen erleichtert, und die Resultate sicherer werden, so ist anf der andern Seite eben so gewiss, dass die- ses Untersuchen nach ausgezeichneten Bildungen desswesen für die Phytotomie schädlich war, weil cs von genauerez Untersuchung aller Organe einer 205 und derselben Pflanze, von Untersuchung des Zu- sammenhanges und der Umänderung der Theile u. dgl. abhielt, und so zur Oberflächlichkeit verlei- tete. Diesem Umstande ist auch hauptsächlich die geringe Kenntniss, welche wir von der innern Or- ganisation der Pflanzen haben, zuzuschreiben, und es liegt gewiss auch in dem Umstande, dass Mol- denhawer bei seinen Untersuchungen einen an- dern Weg einschlug, mit der Grund, warum der- selbe in so vielfacher Bezielung Tüchtigeres, als alle andern Plytotomen geleistet hat. Dass der Verf. bei seinen histolegischen Un- tersuchungen diese Methode befolgen musste, ist natürlich; ob er sich von den Fehlern, wozu sie so leicht verleitet, frei zu erhalten wusste, oder nicht, mag aus der speciellen Darstellung seiner Unter- suchungen erbellen. , Das ganze Work z: sehr ungleicher Grösse, von denen die erste p. 1-38 die Geschichie der ’hyiotemie, die zweite p, 38—302 die Anatomie der Planren se!bst behandelt, welcher p. 302— 356 eine Erklärung der Abbildungen folgt, Die erste Abtheilung enthält in Aisiorischer Reihenfolge eine Aufzählung der Schrifisieller über die Phytotomie, mit Angabe der Titeln ihrer Wer- ke in einer lobenswerthen Vollständigkeit; beigefügt sind einige kurze Angaben tleils über die äusseren Verhältnisse, theils über die hauptsichlichsten Ent- deckungen der ausgezeichnetsten derseiben; es bul- det daher diese Abiheilung eine schr gute Ueber- sicht über die Literatur dieses Faches. 14" man Zt in 2 Abthıeilangen von Er 206 Wir können nicht bergen, dass die Ueberschrift dieser Abthellung: Entwicklungsgeschichte der Pflanzenanatomie mit specieller Angabe der Literatur ganz andere Erwartungen in uns erregt hatte, als wir beim Lesen derselben erfüllt fanden. Entwicklungsgeschichte einer. Wissenschaft ist olfen- bar nur eine solche Darstellung zu nennen, welche uns ein anschauliches Bild der Entstehung und der Weiterbildung derselben giebt, welche den Zustand heraushebt, auf welchen durch jeden der ausge- zeichneten Bearbeiter die Wissenschaft gehoben wurde; welche die Richtung andeutet, in welcher zu den verschiedenen Zeiten und von den Hanpt- schriftstellern weiter gearbeitet wurde, welche zeigt, ob diese Richtung eines Schriftstellers in den zu seiner Zeit herrschenden Ideen begründet war, oder nicht, welche berücksichtigt, ob die Bearbeitung der vorliegenden Wissenschaft einen ähnlichen Gang nahm, wie die der verwandten \Vissenschaften , welchen Einfluss die vielleicht grössere Ausbildung derselben auf die Entwicklung von jener halten.s. w- Von allem diesem finden wir bei unserm Verfasser nichts. Dass derselbe ein höheres Ziel vor Augen hatte, erhellt zwar daraus, dass er die Geschichte der Phytotömie in 5 Perioden eintheilt, von denen die erste von Theophrast bis zur Gründung der königl. Societät der Wissenschaften zu London, die zweite von Grew bis zur Göttinger Preisfrage» die dritte bis zur neuesten Zeit geht; allein schon diese Eintheilung lässt manches zu wünschen ührig, da es schr unnatürlich ist, die Zeit, wo Grew» 207 Malpighi und Leeuwenhoek die Phytotomie zu einem hohen Grad von Ausbildung erhoben hat- ten, mit der Barbarei des 18ten Jahrhunderts, und ° mit dem Wiederanfleben der Wissenschaft unter Mirbel und Sprengel in dieselbe Periode zu- summenzuwerfen; doch das wäre Nebensache, wenn dem Leser auch nur die Hauptumrisse von dem, was bisher in der Phytotomie geliefert wurde, dar- gehoien würden, wenn er erfahren würde, wann und von wem die Hauptlehren dieser Wissenschaft aufgestellt wurden, wer denselben gehuldigt, und sie weiter ausgebildet, oder entgegengesetzte An- sichten aufgestellt habe; er erfährt aber ausser den Angaben einiger specieller Entdeckungen, welche Grew und ahdere gemacht, nichts von dem gan- zen Wirken und Streben dieser Männer, er erfährt überhaupt nichts von dem Zustand der \Wissenschaft selbst, er erfährt z. B. kein Wort von den Ansich- tcn Wolffs und Mirbels über die Bildung der Pflanzensubstanz, kein Wort über Desfontaines (dessen Namen nicht einmal genannt ist) Arbeiten über den verschiedenen Bau derMono- und Dicotyle- donen, er erfährt nichts näheres über die Arbei- ten eines Duhamel, eines Du PetitThouars u. s. w. Verdient eine Arbeit, in welcher alles dieses unbeachtet geblieben, den Namen einer Ent- wicklangsgeschichte der Phytotomie? Gerne geben wir zu, dass die Aufgabe eine schwierige war; war cs für den Verf. zu schwer , Sic zu lösen, so hätte er sich mit einer Aufziblwg der Büchertitel, etwa mit kurzer Bezeichnung des Ä Fe Werthes der Schriften (wie es Kieser that) begnü- gen sollen; dieses wäre bescheidener gewesen, und hätte eben go viel gemützt. . Wir gehen nun zu der gten Abiheilung, wel- che in 3 Abschnitten die Pflanzenanatomie selbst be- handelt, über „ wokei wir, um die Anzeige nicht über die Gebühr zu dehnen, nur anf die Puncle, welche neu sind, oder über welche der Verf. abr 'weichende Ansichten äussert, eingehen werden, Der erste Abschnitt (pag. 38 — 45) enthält die - Einleitung, und giebt eine guie Darstellnig von dem Begriffe und Zwecke der Plrytotomie, von ib- rer Vergleichung mit der Zootomie, deutet ihre künftigen Aufgaben an, und giebt die zu gebrau- chenden Hülfsmittel an. Wegen des Microscopes erlaube ich mir eine. Bemerkung... Der Verf. zieht die zusammengeseteten englischen allen übrigen vor. Wenn wir auch mit ihm vollkommen darin über- einstimmen, dass die Franenhofer schen Microscop® wegen Schwäche der Vergrösserung zum Gebrauche des Pflanzenanatomen sich nicht gut eignen, so zie- hen wir doch das achromatische Microscop mit über- einandergesetzten Objecliven (wie sie sejt zwei Jah- ‚ren auch das Frauenhofersche Institut liefert) we- gen seiner Lichtstärke und Reinheit des Bildes, al- len übrigen Mieröscopen vor, so lange. es sieh nicht um sehr starke Vergrösserungen handelt, wo die einfache, gut geschliffeye Linse am meisten leistet. Der zweite Abschnitt handelt von den Elemen- tarorganen der Pflanzen. (pag. 45 — 47) Die - Pflanzen bestehen aus festen und flüssigen Theilen ; 17 . 3 ER welche durch die Gallerte fh einänder“ühepgchen. Die festen Theile bilden ‘die Behälter der Hüsst üssigen; sind die verschidenen Dimehsionen’ derselben einan- ‘der mehr 'gleich, so heissen sie Zellen, bei.den Ge- fässen hingegen überwiegt lingegen die Längen-Di- mension bedeutend. . Dass diese Definitionen unbestimmt sind, giebt der Verf. selbst. ‚zu, die meisten werden sie aber. wohl für unbrauchbar halten, da. nach- ‚denselben z. B. die rosenkranzförmigen Gefässe zu den Zellen, die fbrösen Röhren zu den Gefässen gehöreh würden. Die flüssigen Bestandtbeile sind theils mit, theils ohne Siructur, zu den letzteren gehören die rohen Säfte, aber auch Secreta der edelsten Art z.B. Ho- nigsaft, die Narbenfeuchtigkeit. j j Kügelchen sind primitive Bildungen der vege- tabilischen Materie pag 46. Membranen und Fasern sind secundäre Bildungen ans Kügelchen zusammen- geschmolzen. Den Beweis für dieses Zusanmen- schmelzen aus Kügelchen zu liefern, 'möchte: wohl‘ dem Verf. schwer fallen. Jeden Falls hätte er die Umstände, auf welche er seine Meinung gründet, angeben sollen; um so mehr, als einige Seiten wei- ter unten .die Pflanzenmembran als homogen darge- * stellt wird, und andere Anatomen getadelt. werden, welche Fasern und Kügelchen in ihnen zu schen . Slaubten. Der dritte Abschnitt behandelt das System:der Zellen, das erste Kapitel dessclhen betrachtet den Bau der Zellen. u i 210 Eine Pflanzenzelle ist nach pag. 43. ein von der vegetabilischen Materie vollkommen umschlossener Raum; die vegetabilische Membran wird als ein zar- tes, gleichförmiges, wasserhelles Häutchen ohne be- sondere Structur und ohne Oeffnungen beschrieben. Pag. 49 — 52 werden die physischen und chemi- schen Eigenschaften der Zellenmembran auseinander- gesetzt. Hier war uns die Behauptung auffallend, dass diese Haut im ausgebildeten Zustande hart und straff sey, durch Austrocknung länger und breiter werde, ihre Straffheit verliere und Runzeln bekom- me. Nähere Beobachtungen hierüber giebt der Verf. nicht an, wir glauben, dass gerade im Gegentheile die vegetabilische Membran durch Befeuchtung an- schwillt, nnd beim Eintrocknen sich zusammenzieht, wie schon viele Erfahrungen des gemeinen Lebens, z: B. das Schwinden der Breiter beim Eintrocknen u. 8. w. ausserdem aber mieroscopische Beobachtun- gen erweisen; es wird sich doch wohl der Verf. nicht auf das Kürzerwerden eines befeuchieien Sei- les stützen. Nachdem der Verf. das Doppeltseyn der Zellen- wände, die Grösse und Zahl der Zellen betrachtet hat, so kommt er pag. 54 auf die Form der Zellen zu sprechen , nach welcher er dieselben in regel- mässige und nnregelmässige eintheilt. Regelmässige Zellen sind solche, welche mathematischen Körpern gleichen oder ähneln, jedoch giebt es ausser den ku- gelförmigen und elliptischen Zellen wohl keine, welche mathematischen Körpern ganz gleich zu stel- len wären. Die regelmässigen Zellen kommen in al- . 211 len Familien vor, die unregelmässigen sind in einigen Familien der Kryptogamen sehr allgemein verbreitet. Die Form der regelmässigen Zellen lässt sich (pag. 55.) auf 6 Hauptformen zurückführen. Diese sind: 1) Kugel. 2) Ellipsoid. 3) Walze. a) Pris- ma. 5) Tafel. 6) Stern. Warum der Verf, hier das Rhombendodecaeder nicht aufzählt, ist nicht ein- zusehen; wenn derselbe auch (wie später gesagt werden wird) diese Form nicht als die Grundform der Zellen gelten lässt, so zählt er sie doch später selbst als Zellenform auf; und er wird woll nicht in Abrede stellen, dass dieForm der meisten Paren- chymzellen mit dem Rhombendodecacder mehr ver- wandt ist als mit den 6 von ihm angeführten Formen. Es ist ein nur sellene Ausnahmen zeigendes Ge- setz, dass gleichgeformte Zellen in bestimmten Grup- pen auftreten. Von diesen Gruppen handelt nun das 2te Capitecl. Ber Vers. betrachtet in diesem zu- erst im Allgemeinen die Verschiedenheiten, welche das Zellgewebe darbietet, und theilt dasselbe in die im folgenden Schema zusammengestelllen Unterab- theilungen: Das Zellgewebe zerfällt: I. In Hinsicht auf Consistenz oder Dichtigkeit in 4) contextus cellulosus laxus, in Muke, in Früchten u. s. w. 2) cont. cellul. densus, in lederarligen und we- niger saftreichen Pflanzen, in der Epidermis usw II. In Hinsicht auf Raumerfüllung in 1) cont. cellul. densus completus, 1 212 2) cont. cellul. reticulatus. II. In Hinsicht auf Lagerung in 4) cont. cellul, periphericus, Rindengewebe; 2) cont. cellul. centralis, Markgewebe; 3) radiatus, Markstrablen. IV. In Hinsicht auf die Vereinigung der Zellen un- ter sich: Die Zellen vereinigen sich durch 1) juxtapositio, wenn sie sich nur theilweise beruliren; 2) contignatio, wenn sie mit den Flächen ver- wachsen; 3) contextio, wenn sie unregelmässig verfilzt sind. -V. In Hinsicht der Ordnung in der sich die Zellen vereinigen in 1) context. cellul. inordinatus; 2) cont. cellul. ordinatus; diese leizteren zer- ‘ fallen wieder in Zellen, die nach dem Länge- durchmesser, und in solche, die nach dem Breitedurchmesser an einander gereiht sind. VI. In Uinsicht der Gruppirung, weiche die ver- schiedenen Zellenformen bilden, teilt der Verf. das Zellgewebe A) in regelmässiges, BD m unregelmüssiges; das erstere zerfällt in 1) Me- renchyma, 2) Parenchyma, 5) Prosenchy- ma, 4) Pleurenchyma. Das unregelmässige zerfällt in 1) Tangengewebe, 2) Flechlenge- webe, 3) Pilzgewebe; 4) Filzgewehe. Nach dieser Uebersicht geht nun der Verf. die- se verschiedenen ımter Nro. VI. aufgestellten Grup pen pag. 66 — 139 speziell durch, und beginnt init der Beschreibung des Merenchyma, mit welchen: 213 Namen er diejenigen kugelförmigen oder elliptischen Zellen bezeichnet, welche sich nur an einzelnen Punkten berühren. “ Das Merenchyma globosum erscheint unter 3 verschiedenen Anordnungen. 2) 3) Die Zellen reihen sich linienförmig an einan- der; als selbstständige Bildung tritt diese Zel- lenform auf bei Oscillatoria flos aquae, My- coderma Torula. Bei den Nostochkinen in Schleim eingehüllt, bei deu Sporen der aus- gebildeten Pilze und Flechten. Bei den Phanerogamen ist es selten, es fin- det sich in den Blättern von Maranta zebri- na an den Gefässbundeln. Bei vielen Conferven zeigen die Zellen zu gewissen Zeiten der Entwicklung diese Form; auch erscheint sie noch bei den Liaaren einiger Dicotyiedlonen. Die Merenchymzellen reihen sich Bächenförmig aneinander bei Ulva und unter der Epidermiss der Blätter von Pinxe. Häufiger kommt cs in körper förwiger Anord- nung vor. Bei den Algen erscheint es bei Il- losporium roseum Eic. Bei den Flechten bilden sie die segenannte randzellige Schichte. Bei den-Moosen und Farnen bildet es die Sa- men. Bei den Phanerogamen erscheint es nur in safiigen Gewächsen, und in den Knoten und knollenartigen Anschwellungen, ferner im Dia- chym des Grasblattes. Das Merenchyma ellipticum i»+ mehr den ent- 214 wickelten Pflanzen eigen. In linienförmiger Anord- nung findet es sich bei Conferven, in flächenförmi- ger in den Antheren. Am häufigsten kommt es in körperförmiger Anordnung vor; allein aus ihm ge- bildet sind Rafflesia, Brugmansia; mit Spiralröh- ren verbunden, findet es sich in den Balanopho- ren.. Ferner trift man es im Diachym höherer Blätter häufig als eigene mit Saftbläschen dicht er- füllte Schichte. Mit dem Namen Parenchyma bezeichnet der Verf. diejenigen Zellen, welche mit flachen Grund- flächen senkrecht übereinander stehen. (pag. 72.) Er betrachtet es in gedoppelier Hinsicht und theilt dasselbe: A. in Hinsicht auf die Lage def Zellen, in folgende Unterabtheilungen: 3) Parenchyma longitudinale ; es besteht aussenk- recht auf einander stehenden, der Längenachse der Pflanze parallelen Reihen. Bei der linienförmigen Anordnung zeigen seine Zellen immer die Form des Cylinders (pag. 75); selbsiständiges Gebilde ist es in den ‘Conferven. In den höhern Pflauzen erscheint es als Nebengebilde, dıe Samen der Moose, Farne (?), Characeen, Equisetaceen etc. entwi- ckeln sich zu confervenartigen Zellenreilien, wel- che die Stelle der Cotyledonen zu vertreten scheinen. Bei Jungermannia trichophylla et Tomentella bestehen die Blätter aus solchen Zel- len. Bei den Moosen und Balanophoren treten solche Zellen in der Nähe der Fruculications- 215 theile auf, bei den Phanerogamen bilden sie die Haare. j ' Wo die Zellen sich flächenförmig an einan- der reihen, tritt schon die Würfel- und Siu- lenform auf (pag 74.) Als selbstständige Bildung finden wir diese Zellen bei den Ulvaceen. Bei den Moosen bestchen die Blätter, bei den Mo- nocotyledonen die Seitenscheidewände der Luft- gänge aus solchen Zeilen, ferner die Epidermis. In körperförmiger Anordnung bilden diese Zellen das Zellgewebe der höhern Pflanzen; die Zellen sind hier entweder entgegengeselzt, oder abwechselnd, das erstere mehr in den unent- wickelten Theilen, Rinde, Wurzel, Wurzelstock. 9) Mas Parenchyma horizontale hat horizontal liegende Scheidewände, und kommt demfalls in dreifacher Anorunung vor: 1) als Parenchyma horizontale medullare, das Mark von dicken, saftigen Gewächsen bildend, 2) als parenchyma horizontale radiatum, wor- aus die Markstrahlen gebildet sind; diese wer- den von dem Verf. nach dem Vorgange Kic- sers in grosse und kleine eingetheilt, 5) als parenchyma horizont. periphericum, längliche, gestreckle, viereckige Zellen, welche in horizontalen, kreisförmigen Reihen liegen, und an der Oberfläche saftiger Wurzeln und Stämme vorkomnien. 3) Parenchyma obliguum (p- 82.). Die Zellen _ durchschneiden die Längen-Achse der Pflanze in einem spitzen Winkel; es kommt in den ziU Blättern der Scitamineen dicht unter der Epi- dermis in der&egend der grossen Blatirippen vor. (Fortsetzung folgt.) 37) Paris chez Treuttel et Würtz 1831. Flore de Senegambie, ou. descriptions, histoire et pro- prietes des Planies, qui croissent dans les diverses contrecs de la Sönegambie. Recueillies par M. M. Leprieur et Perrotet, deerites par M.M. Guil- lemin, Perrottet, A. Richard. ı Livrais. in 4. Die Flora von Senegambien, jener Theil des westlichen Afıika’s, der zwischen den Flüssen $e- negal und Gambien liegt, ist gewiss um so inleres- santer,, als sie neben den Pflanzen, welche sie mit Acsypien, Nubien, Arabien, Madagascar, Ostindien, Guinua, Brasilien und den Antillen gemein hal, auch noch viele eigenihümlicke Arten darbietet, und es war daher ein sehr glücklicher Gedanke der Herren Lıepricur und Perrottet, eiven finf;ihrigen Auf- enthalt in jener pflauzeiveichen Gegend dazu anzu- wenden, Excursiouen in das Innere des Landes, und Beobachlunger an lebenden Pllanzen zu machen, um dalurch cine Flera für diese Provinz vorzuberei- ten. Mit reichen Sammlungen und Noten kehr- ten sie im Juli 192g nach Fraukreich zurück und begannen hier :ıre Arbeit, als Leprieur durch seine. Function als Apotleker bei der Murine noch- mals aus Europa abberufen wurde, und dadurch seinen Collegen veraulasste, die Hrn. Richard und Guillemir zu Mitarbeitern zu wäblen; eine Wahl, die nicht glücklicher hätte getroßen werden können, 217 da die Stellung dieser Männer mitten in’ den reichen Sammlungen und Bibliotheken der Hauptstadt, und ihre freundschaftlichen Verhältnisse zu Delessert, Desfontaines, Jussieu, Decandolle, Kunth und Delile, ein solches Uniernehmen nur begün- stigen konnten. Das ganze Werk soll zwei Bände bilden, und in 12 bis 15 Lieferungen erscheinen, von denen jede aus 5 Blättern Text und 8— 10 ge- stochenen oder lithographirten Tafeln bestehen wird. Die in dem ersten Hefte dieses Versuchs einer Flora Scnegambiens enthaltenen Pflanzenfamilien und Arten sind folgende: Ranunculaccae. Clema- tis hirsuta Nob.—Dilleniaceae: Telracera’ se- negalensis , rugosa Nob.—Anonaceae: Anona senegalensis, glauca, chrysocarpa. Uvaria Cha- mae, mönopetala Nob., parviflora Nob., aethio- pica Rob, — Menispermeae: Cissampelos mu- cronata Nob. Cscenlus bukis Dieb. C Leaeba Nob. — Nymphaeaceae: Nymphaea Lotus, caerulea, rufescens Nob., abbreviata Nob. — - Papaveraccae: Argemone mexicana. — Cru- cilerae: Nasturtium kundfasum Nob.— Cap- parideae: Cleome peniaphyila, monophylla, angustifolia. Cadaba jarinosa. Capperis corym- bosa, tomentosa, polymorpha Nob. Cralaeva Adansonü, Podoria senegalensis, angustifulia Nob. Maerua angolensis, senegalensis, risida, angustifolia Nob. Calycandra pinnala Nob. — Flacourtianeae: Oncoba spinosa. — Viola- rieaec: Jonidium ihesiifolium. — Droseraccae: Wormskioldia diversifolia. Polygaleae: Po. “ 216 Polygala erioptera, obtusata, micrantha Nob. — Frankeniaceae:. Frankenia pulverulenta. 38) Hamburgi, typis J. A. Meissneri, 1831. Novarum et minus cognitarum slirpium pugil- lus terlius, quem indici scholarum in gymmasio aca- demico Hamburgensium anno scholastico 1831 ha- bendarum praemisit J. G. Ch. Lehmann, Med. et Phil. Dr. etc. etc. 56 pag. in 4. j In gegenwärligem Schriftchen finden sich folgen- de Pflanzenarten mit gewohnter Genauigkeit definirt, und beschrieben: Potentilla rigida FFall. Iun- germannia PFallichianaLehm. Potentilla parvifo- lia Fisch. P. davurica Nestl. P. micropetala Don. P. Leschenaultiana DeC. P. leuconota Don. polyphylla Wall. P. peduncularis Don. P. commutata Lehm. P. microphylia Wall. P. meifolia Wall. P. dissecta Pursh. P. chi- nensis DeC. P. Gerardinna Lindl. P. conferti- flora Torr. P. pulchella RDr. P. nivalis Torr. P. astragalifolia Ledeb. P. Morcroftii FVall. P. iTallichiana DeC. P.leptopetala Lehm. P. monanthes Lindl. P. cuneata TYall. P. erio- carpa FFall. P. argyrophylla FVall. P. catha- clines Lehm. Melica dendroides Lehm. Poa floccosa Lehm. Enneapogon mollis Lhm. E. scaber Lehm. Danthonia distichophylla Lehm. Den Beschluss machen die ausführlichen Beschrei- bungeu der vom Verf. in der Linnaca 1829 aufge- führten nenen Iungermannien vom Cap und ein Register über die in den 3 Pugillen enthalteneu Pllanzeuarten. Kiteraturberichte allgemein en "botanis chen Zeitung. u [\70, 15. mn Beilschm eisehmieh,, 39) Breslau, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1831: Pflanzengeographie nach Alexander von Humboldt’s Werke über die geographische Pertheilung der Gewächse, mit Anmerkungen, grösseren Beilagen aus andern pflanzengeogra- phischen Schriften und einem Excurse über die bei pflanzengeographischen Floren- Vergleichun- gen nöthigen Rücksichten, von C. T. Beil- schmied, Apotlicker zu Ohlau, einiger gelehrten Gesellschaften ordentlichen, correspondirenden oder Ehrenmitgliede. Mit einem Chärtchen. 201 8. in 8. Unter jenen Zweigen der Pflanzenkunde, die ihre festere Begründung und Ausbildung, ja selbst ihr Enistehen der neueren Zeit verdanken, nimmt unstreitig die Lehre von der geographischen Verbrei- 1ung der Gewächse die erste und vornehmste Stelle ‘ein. Von dem genialsten Naturforscher unsers Jahr- hunderts, Alexander von Humboldt, geschaf= fen, fand die neue Lehre sogleich bei andern geist“ reichen Männern, wieSchouw, Wahlenberg,Ro- bert Brown, Decandolle u.a. ihren Anklang, und ihre Arbeiten zeigten den botanischen Reisenden Literaturber. XV. "415 0. und den Floristen eine newe Quelle der ergiebigsten, und für das Gesammtleben der Natur interessantesten Forschungen. Auch unser deutsches Vaterländ hat zu der allmähligen Vervollkommnung dieser Lehre sein Scherflein beigetragen, und wir können zu des- "sen Bestätigung stolz auf die klassischen Arbeiten eines Leop. Yv- Buch, Lachmann, Wiest, Wil brand, Ritgen, Spenner, Schübler u. a. m. ‚hindeuten. . Ungeachtet dieses Eifers, mit dem man sich bei uns der Pflanzengeographie annahm, fehlte es bis jetzt doch noch immer an einer zeitgemässen, in der Muttersprache abgefassten , summarischen Zusammen- stellung der Gesetze, welche durch die in den ent- ferntesten Theilen der Erde angestellten Beobach- tungen als Resultate aufgefunden wurden, und der Botaniker, der sich darüber Belehrung zu verschaf- fen wünschte, blieb daher entweder auf die oft sehr kostsspieligen Originalwerke, oder die gewöhnlich kurzen Kapitel der Lehrbücher über diesen Gegen- stand verwiesen. Es war daher ein eben so glück- licher als daukenswerther Gedanke des Herrn Apa- thekerBeilschmied, der sich bekanntlich schon frü- her durch einige interessante Arbeiten in diesem Fache rühmlichst ausgezeichnet hat, das Wichtigste aus dem klassischen Werke A. v. Humboldt’s zu excerpi- ren, die trefflichen Arbeiten Anderer theils im Auszug® theils wörtlich anzufügen, und durch das Ganze er“ Änternde Bemerkungen, die Frucht eigner Nachfor- schunzen, einfiessen zu lassen. So entstand gegen“ wärlige Schrift, die, weit entfernt, eine blosse Com- a71 pilation "durztstellen, ebenso: dem .Uneingeweihten wie dem’ Gelehrten vom Fache reichliche-Belehrung spenden wird, und sich beiden durch die Compen- Giosität- der Darstellung, wie auch durch den äus- serst ‘billigen Preis auf.:eine vortheilhafte Weise empfiehlt. j DenKern und also auch bei weitem den grös” ten Theil des Buches nimmt die von Seile 1 — 107: laufende Abhandlung über die geographische Ver“ theilung der Gewächse, nach A.v.Humboldts „de. distributione geographica-plantarum secundum coeli temperiem et altiludinem mantium, prolegomena‘* die bekanntlich zuerst in den Nov. gener. et spec. plantarum, späler auch im besondern Abdruck er- schien, ein. Zweckmässig ‚hat der Verf. am Rande des Textes die Seitenzahlen des Originales angebracht, so dass diejenigen, welche über irgend einen Gegen- stand im Original ausführlicher nachzulesen wünschen, des langen Nachschlagens überkoben sind. Nach dem ersten Abschnilt über die Anzahl sämmtlicher bis jetzt bekannter Pflanzen, und ihre Vertheilung in den verschiedenen Weltiheilen folgt von Seite 7 — 30 als Einleitung die von A.v.Humboldt im Diclionn. des sciences nat. XVII. 1820 milgetheilte Abhand- lung über die Gesetze, welche man in der Verthei> lung der Pflanzenformen beobachtet, wobei der Verf. nicht unterlässt, hier wie überall durch untenstehende Noten selbst: für Nichtbotaniker erläuternde Winke zu geben. Die folgenden Abschnitte handeln vou der klimatischen Vertheilung einiger der wichtigsten Pilanzenfamilien,. som gsacllschafllichen uud ‚insel- 15 2372 nen Vorkommen det. Pflanzen , ob und in; wie weit beide’ grosse "Continente gleiche Pflanzen - erzeugen, gehen: sodann über in die Vergleichung der Tempe- yatür in.der alten und nenen Welt in verschiede- nen geographischen Breiten; den Einfluss der Hö- henverschiedenheit auf die Vegetation in verschiede- wen Zonen, die Besiimmung des Klima’s, welches einigen der wichtigsten cultivirten Pflanzen am zu- träglichsten ist, und schliessen mit besondern Bemer- kungen über einige Pilanzenfamilien. Als. erste Bei- 1age folgt sodann ein meist wörtlicher Auszug aus Schouws Grundzügen einer allgemeinen Pilan- zen-Geographie über die Verbreitungs-Bezixke: der Pilanzen.:.. In der zweiten Beilage giebt der Verr fisser als Grundlage und Muster für ähnliche Ver- gleichungen die. in unserm Blatte. Jahrg. 1830. $- 553 — 368 mitgetheilte Abhandlung: Schüblers über die Euswicklung der.Pflänzen im Frühjahre. Die dritte Beilage ist eine vergleichende Uebersicht der plianerogamischen Vegetalion eines ’Theils der gemäs- sigten Zone, der Eisübergangszone und der ganzen Eiszene, entnommen aus Mirbels Untersuchungen über die Verbreitung der phanerogamischen Gewäch- se in der alten und neuen Welt in den Mem. da Mus. Qhist. natur. Tab. XIX. Diesen Beilagen folgt ein Excurs über einige bei pflanzengeographischen Vergleichungen zu berücksichtigende Puncle, als wel- che der Verf. vorzüglich gleiche wissenschafiliche Umgränzung der Species und Familien in den zu vergleichenden Floren, gleiche Grösse der zu unterr suchenden Provinzen, und gleiche Erkebung. des 2235| T:andes' oder tielmehr "besondere Berechnung. der Ebene und der verschiedenen Höhe-Regionen be- zeichnet, und die Wichtigkeit dieser Puncte mitti« der Flora Schlesiens nachweist. Endlich schliessen die Höhen-Ausdehnung der Verbreitung von Gebirgs- flanzch In Frankreich nach De Candoelle, so we Zusätze-zuw'den vorhergehenden Abhandlungen das schätzbare WVerkchen , dem ‚auch 'noch eine Charte der ’Isogeothermien ‘von Europa und 'einem Theile von Anierika}”entworfen ‚von Kupffer, 'beigegeben ist. Druck und Papier sind‘ vor 'vorzüglicher Güte und gereichen ‘dem Herrn Verl. zur besondern Ehre. rk HE IV B r (Fortsetzung der Recension Nro. 36. . IshipWerMeyen!s: Ehytotomie) In Hinsicht auf die Form ider Zellen teilt der Verf. das Parenchym folgeudermassen ab: I. parenchyma cubicum. (p. 83.). Würfelförmi- . ge,.in Reiben ‚stehende Zellen; sie finden sich allgemein‘ bei den Lebermoosen c?} und: wie- derholen - sich in der äussern Schichte der Rin- “de dicotyledoner Bäume und Sträucher ; II. parenchyma columnale (p- 33.); dieses theilt sich 1) in parenchyma cylindricum, welches aus eylindrischen Zellen besteht, und häufig vorkommt, 2) in das parench. prismaticum welches kurz oder lang gestreckt ist. In Form von Gefissbündeln in den Moosen, Najaden etc. Als Begleiter des Pleurenchyns in saftigen Dir cotyledonen. In saftigen Monocolyledonen-Hegen sie unmittelbar un die Spiralröhren und Le ri. 223 . ‚ benssaftgefässe,. und.helfen sa.mit die Holabün- " dei bilden; .- un parenchyma. dodecdedrotum (p- PR „einem vce Rautendodecaeder. gleichend, karz.ofer- lang ‚. gestreckt, nie regelinässig; udn iv . parench;,. stellatum: ‚Die ‚Zellen, haban. einen Körper, aus dem’.die. Zeilenwände, strahlenför« „mig auslaufen, und. sich mit. den ‚$irahlen der ‚benachbarten, Zellen verbinden. „Dig... Zellen reihen ‚sich 1). Hächenförmig aneinander, und bilden so _gie,.Scheidewände der, Euftgänge; a) die Zellen, sind. körperförmig- aneinander ger reiht; ebenfalls häußg; sie dienen zur Bildung :yon Scheidewänden grosser Lufigänge, oder er- füllen die Lücken und Lufigäuge,., wie;bei Scir- . pus lacustris ete;_.. V. parenchyma: tabulatum. ateliörntiga;Zellen, - welche dicke Häute bilden, indem sie sich mit den Seitenflächen vereinigen. Diese Häute bil- den die Epidermis. Die Zellen der Epidermis weichen von den unterliegenden, ausser ihrer Form, auch durch die Grösse ab, ‘häufig sind sie grösser, häufig aber auch kleiner (p. 92.). ‚Die Form der Epidermiszellen ist, anı ;häufigsten yautenförmig(?) und sechseckig, besonders bei den Monocotyledonen, Cemplicirier, sclbst unregelmäs- sig ist die Form bei den Dicoiyledonen. Die Form, wo die Querwände wellenförmig verlaufen, scheint in manchen Fällen von der gıösseren Feuchtigkeit des Standortes, auf dem die Pilanza wuchs, berzu- rühren (p. 95.) I 225 Ucber die Speltöffnungen. stellt. der. Verf. eine. von den früheren abweichende Ansicht auf. Wenn, man ven junge. Pflanzen die Epidermis abziche, so, sehe man an den Stellen, wo die Hautldrüsen, sas- ' sen, kleine runde, elliptische oder viereckige Zel- len, welchen der Verf.’ den Namen Drüsenzellen beilegt. Diese kommen selbst vor, wo die Drüsen fehlen, aber dem allgemeinen Gesetze zu Folge vor- handen seyn sollten, wie auf der untern Blattfläche, der [iymphaeen, an den .Luftwurzeln von Pothos eic, ferner neben den Drüsen bei Saccharum of- ficinar um. oo. a Die Epidermis ist ohne alle Oeffuungen (p.97.)» was man für Poren bielt, sind kleine, auf der untern Fläche der Epidermis liegende Drüsen (. Hautidrüsen). Die Form.der Hautdrüscu ist verschieden, gewöhn- lich dieselbe mit der der Drüsenzelle.e Deu ein- fachsten Bau zeigen die runden oder ovaien Haut- drüsen; sie .bestchen aus zwei halbmondförmigen, unter der Drüsehzelle liegenden Drüsen; die Spalte zwischen diesen ist durch die Drüsenzelle geschlos- sen. Einen schr abweichenden Bau haben die li- nienförmigen Drüsen (p. 101.); diese werden von zwei länglichen, schmalen, parallelen Drüsen ge- bildet; die Drüsenzellen, an welchen sie befestigt sind, haben eine verschiedene, vom elliptischen bis zum verschoben viereckigen wechselnde Form. Die Drüse liegt in der Mitte derselben (so dass die Sei- ten frei bleiben), und hat keine Spalte, indem die Zellen, aus denen sie besteht, enge verbunden sind. Sie finden sich besonders bei den Gramineen, ferner a 226 bei Alisma Plantago, Tradescantia discolor. Wie- ‚ der einen andern Bau haben die viereckigen Drüsen (p- 103.), bei diesen ist die Drüsenzelle viereckig, und wird von 4 schmalen Zellen eingefasst. Die Drüsennatur dieser sogenannten Poren wird noch mehr durch einige Abweichungen in ihrer Lagerung dargethan, nämlich durch das haufenweise Zusammengedrängiseyn auf dem Stengel von Sola- num tuberosum, manchen Crassula-Arten, auf der untern Blaitfläche von Saxifraga sarmentosa. Die Spalte der Drüse ist von sehr geringer Be- deutung. Nie öffnet sich dieselbe nach aussen. Das Auftreien der Hautdrüsen -ist nicht von dem der Spiralgefässe bedingt (p. 107.), denn sie fehlen bei den Parasiten, bei Cuscuta, Myriophyl- lum, Stratiotes, während sie bei Lemma und einigen Moosen vorkommen. Sie feblen der Wurzel, dem Stamme der Bäu- me und Sträucher, finden sich am Stengel der Kräu- ter, der safligen Gewächse, fast immer an den Blät- tern, meist anf beiden Seiten. Der Kelch besitzt sie meistens, auf der innern Fläche nur wenn er sich ausbreitet. Auf der Corolle fehlen sie im All- gemeinen. An den Geschlechistheilen kommen sie vor mit Ausnahme des Stiigma, Auf-den häutigen Früchten, finden sie sich, auf den safligen nicht, Luftpflanzen haben sie, auch wenn sie unter Was- ser gezogen werden (p. 112.), vergeille Pflanzen in derselben Menge wie gesunde, nur weiler ausein- anderstehend wegen der grösseren Ausdehnung der Theile, “ 227 - Reihenweis stehen sie nur auf den Blättern der Gramineen, Cyperoideen, Coniferen, Egüiseteen ; bei den übrigen Pflanzen ‘weder regelmässig, noch in bestimmter Richtung. Nach dieser Beschreibung des Baues der Epi- dermis kehrt der Verf. zur Begriffsbestimmung der- selben zurück (p. 113.), und bestimmt als solche die äussersie Zellenlage, welche die ganze Pflanze umhullt. et oo Eine doppelte Epidermis, wieBauer undTre- viranus sie bei manchen Pflanzen annehmen, er- kennt der Verfasser‘ nicht an, mit Ausnahme von Pandanus odoratissimus (p. 114.), weil er in der. unterenZelleulage Organe gefunden zu haben glaubt, die man für Drüsenzellen der zweiten Epidermis halten könnte, - . Die Verbindung der Fpidermis, deren beide Flächen im normalen Zustande vollkommene Ebe- nen bilden, ist meist so genau, dass sich keine In- terzellulargänge finden (p. 115.), Unmittelbar unter der Hautdrüse liegt eine Höhle, die mit Luft gefüllt zu seyn scheint, und bei lockerem Zellgewebe tief ins Blatt eindringt, Wo dagegen das Zellgewebe schr straff ist, fehlt die Höhle. Im spätern Alter der Pflanze erhebt sich oft die äussere Wandung der Zellen in ein Wärzchen (p- 116.), fast allgemein ist dieses bei den Blumen- bHittern der Fall, eben so auf der Narbe. Wenu die Papillen weit auswachsen, so entstchen die ein- fachen Haare. Vorkommen des punctirten Parenchyms 228 (p- 118—121,).. -Die.Membran dieses Zellgewebes geht eine eigene Metamorphose ein, sie wird elwas fester, und wäclist. Lie und da in kleine Wärzchen sus, die sich unter der Form eines kleinen Ringes darstellen. Der Verf. glaubt bei Asclepiascarnosa und Rubus odoratus fänden sich Spiralfasern in die- sen Zellen, und es entstehe durch deren Mctam r- phose die spätere Punctirung. Der dritte Artikel hand-lt von dem Prosen- chyma, das aus Iansgestreekten, mit ihren schief abgellachten Enden auf einander stehenden Zellen ge- bildet wird (p. i121.). Diese Zellen zeichnen sich durch ilıre Festigkeit und Straffheit aus, sie kommen »ur in Bäumen, Sträuchern und Stauden vor, fch- len in Kräutern. Bei den Coniferen bilden sie den Holzkörper. Ts finden sich im Holze dieser Pflanzen zwei Ab- änderungen, die in bestimmten Schichten neben cin- ander liegen; die Zullen der einen Schichte sind di- ceker, und nicht so lang als die der andern, welcho viel feiner und Jinger sind, und den Ücbergang zu den Faserzellen bilden. In den Prosenchymzellen der meisten Coniferen finden sich ungemein feine Spiralfasern unmittelbar an der innern Zellwandung (p. 124.), welche spä- ter mit der Wandung verwachsen. Durch dieses Verwachsen scheint die Prosenchymzelle eine hö- bere Bedeutung zu gewinnen, und geht nun Ver- schiedene Reihen von Entwicklungen durch; als solche giebt ler Verf. folgende an; 229 .3) Einfach punctirte prosenchymatlsche Zellen & (p. 122.).. Es erhebt sich nach der Verwach- - sung .dex :Spiralfaser mif der. ‚Zellmembran auf den mit den Markstralilen, "parallelen Wandun- gen eine Reihe von \WVärzchen, die sich, so lange ‚sie,noch ‚klein sind, als ein einfacher, kleiner Kreis darstellen, weun sie sich hingegen. ver- grössern, ‚noch mit einem ‚zweilen, zuwelen einem .dritien ‚Kreise umgeben; der innche .. Kreis. ist „mit finer Membran überspannt, in deren Mitte ein feines, schwarzes Pünctchen jst, Auf.einem parallel mit Mark und Rinde ‚geführten Schnitte sieht man (p. 126. ) die hal- birten Wärzchen als kleine Llervorragungen „Bei Taxus bacatus ist diese Meclamorphosenstufe onvollkommen entwickelt, die Spiralfaser verw ächst nur bin und wieder mit den Zellen, an den Stellen der Verwachsung erhebt sich nun die Zellenwandung in Wärzchen. Die Abbildungen Malpighi s giebt der Yerf. für genau aus. .9) Doppelt punctirt prosenchy matische, Zellen (p, 128). Bei dieser Metam orj hosenstuße fin- den sich zweiReihen von Wärzehen neben ein» ander, diese Wärzeben sind sehr klein, und nur mit Einem Ringe bezeichnet. Sie kommen ebenfalls nur an den gegen die Matkstruhlen ge- kehrten Zeilwandungen vor, und besonders. hiu« fig an ılen Verbin. lungssiellen der Prosenchym- zellen mit den Maikstrahlen. Aeusserst selten ist die ganze Zelle dieser Melamorphose unterworfen. 230 &) Doppelt pünckirt'prosenchymatische. Zellen mit Vergrösserung ides : Volumen»’ (p. 129). Diese Benennüng let der Verf. den von Kie- “ ser 'entdeckten, räthselhaften, weiten, punctirien Röhren im Holze von Ephedra "bei; neue Be- lehrung über’ dieselben: ‚erhalten “ wir as“ seinen Untersuchungen” nich ee “ 2 'Der IVte Artikel handelt‘ vom‘ Pleurenchyma (131); d.h. von’ denjenigen Zellen, reiche die Form eines langen, sehr feinen, an beiden ‘Enden zuge- spitzten Öylinders haben, und "sich" Yilt Ihrer Sei- tenflächen aneinanderlegen. "Ihre Membran ist fester ünd spröder , als die der übrigen Arten des Zellge- webes, und widersteht der Maceration. Die gewöhn- fiche Form ist die‘ haarförmig eylindrische, wenn si6 Test verwachsen sind, ist ihre äussere Form prisma“ fisch. Die einzelriei 'Zälten belegt der Verf. mit dem Natneıt Faserzellen: "Sie kommen gewöhnlich in Bündeln vor: enthalten diese Spiralgefüsse , so heis- seh sie Holzbiindel, wenn nicht, so bilden sie die Bastbündel. Bei den Monocotyledonen kommen diese unitereinandergemicht vor. In krautartigen Gewäch- son findet man zuweilen den Uc ‚bergang dieser Zel- Ien in lang gestreckte Parenchymzellen (p, 135)» cbenso’ gehen sie in Prosenchym über. Der zweite Abschnilt handelt vom unregelmäs- sigen Zellgewebe, welches der Verf, in folgen- de Unterabtheilungen bringt: 1) Tangengewebe. (pag. 162). Die Epidermis der Tange besteht aus kleinen Zellen, das’ Dia- chym aus langen cylindrischen und “prisinali- + 2) 3) 21 ..schen Zellen, die: meistens. Auxcheinander ‚ge- wunden sind; häufig stehen sie untereinander durch seitliche Auswüchse in Verbindung; Flechtengewebe. (pag. 137.) In Darstellung des . Baues der Flechten folgt der Verf. gänzlich der be- kannten Beschreibung von Meyer, und nimmt 4) eine Corticallage, 2) eine rundzellige Schichte 3) eine faserige Schichte an, die aus vielfach sich verästelnden und verwachsenen Zellen. besteht. Pilzgewebe; (pag. 138.) Die höheren Pilze be- ‚ stehen aus einem eigenen Gewebe, dessen Unter- - schied, vom Tangen- und Flechtengewebe schwer aan ‚anzugeben: ist... Es bestehen diese Faserzellen "aus .einer äusserst zarten Membran, sie sind haarförmig, verästelt, vielfach hin und her. ge- ‘wunden, und nicht wie bei den Tangen .anein- “ andergesetzt. .s). er, Filzgewebe. Es erscheint nur bei den Algen und Pilzen,. und. bestcht aus unzähligen, cylin- drischen, verästelten und zugespitzten Schläu- chen, die ein verfilztes Gewebe bilden, aber nicht verwachsen sind. Im Anfange sind sie einfach, später verästeln. sie sich. Ich habe mich im Bisherigen, um die Ueber- sicht nicht zu erschweren, enthallen, meine Bemer- kungen über des Verf. Darstellung des Zellgewebes zu äussern; erlaube mir aber jetzt einige Zwei- fel vorzubringen. Vor allem kommt die Frage im Betracht, ob des Verf. Eintheilung des Zellgewebes in so viele Arten und Abarten eine für den Ge- brauch taugliche uns bequeme sey, ob sie zu einer 352 Fentlichen Vorstellung Koh 'dem Bato des zelgewe- bes helfen "könne; Be Die meisten Phiytötomen hatten inGründe bloss das Ta enchym'i und die "Faserzellen’ als verschiedene Arten des Zeligewebes "unterschieden, erst’ Link ver- suchte nach den ‘verschiedenen Formen der Zellen ‘eine’ “sreitere Untersbiheilung in mehrere Arten, worin ihm H ayne, freilich mit scht wenig Glück, fölgte. Unser Verfasser, in der Ueberzeugung; dass eine genaue Unte rabtheilung des Zeilgewebes in fest- bestimmte Gruppen von grössetem Nutzen für eine künftige anatomische Characteristik der natürlichen “Familien seyn würde, richtete nun hierauf sein be- 'sonderes Augenmerk, und es ist auch nicht zu läug- "nen; dass seine Eintheilung mit vieler ‚ Gonsequent durchgeführt ist. : Es fragt sich aber nun, ist eine: sölche Einthei- AJong- waturgelrei sind in verwandten Pilanzen an -den ‘entsprechenden Orten dieselben Zellen zu fin- den, oder wird vielleicht derselbe Zweck durch eine andere Zellenform erreicht, steht also die Function der Zellen mit ihrer Form in genauem Zusammen- hange oder nicht; werden nicht, wenn man das "Zellgewebe der verschiedenen Pflanzen unter diese -Abtlieilungen bringt, Zellen in denselben zusam mengestellt, welche nicht zu einander gehören; und umgekehrt Zellen, welche dieselbe Function haben, welche in verwandten Pflanzen an denselben Orten sich finden, gänzlich von einander getrennt, weil sie verschiedene Formen zeigen; finden sich nicht vielleicht so viele Uebergangs-Formen amd Mittel- 233 bildungen , dass die Natur selbst: ausspricht, sie habe keine so fest bestimmten Gruppen bilden wollen?" Die Untersuchung dieser Fragen hätte: voraus- gehen müssen, ehe der: Verf. seine Eintheilang der Beschreibung des Zellgewebes. zu Grunde legte; die Beantwortung derselben kann bloss das Resultat von monographischen Bearbeitungen einzelner Familien seyn. Da’bekanntlich deren noch sehr wenige er- schienen sind, so kann es noch zu frühe scheinen, wenn ich ein bestimmtes Urtheil auszusprechen wage; dennoch aber muss ich offen gestehen, dass meine bisherigen Erfahrungen in der Pfanzenanatomie mir zu beweisen scheinen, "dass ‘eine solche Eintheilung nicht passend ist, und dass sie durchaus nicht den -von dem Verf. vermutbeten Werth für eine anato- mische Charakteristik der einzelnen Familien hat. Nelmen.wir z.B. die Stämme einiger verwand- ter Monocotyledonen, z. B. aus der so natürlichen Familie der Palmen, und vergleichen wir ihr Zell- gewebe, so finden wir in dem die Substanz des Stam- mes bildenden Zellgewebe, in welches die Gefäss- bündel eingesenkt sind, beinahe alle die verschiede- nen von dem ‚Verf. angegebenen Abarten des Zell- gewebes, und doch hat es überall für den Organis- mus der Pflanzen dieselbe Bedeutung. Nehmen wir 2.B.die Stimme von Geonoma simplicifrons, Cocos botryophora und Corypha cerifera*). Bei der leizt- *) Ich habe gerade diese Beispiele gewählt, da in meiner nächstens erscheinenden Anatomie der Pal- men anatomische Abbildungen derselben enthalten sind, j x E} 254 genannten Palme finden wir im ganzen Stamme ein regelmässiges , dünnwandiges dodecaedrisches Pareu- .chym, dessen Zellen in senkrechten Reihen stehen, gegen die Oberfläche des Stammes, wo die Gefäss- ‚bündel einander näher stehen , verlängern sich die ‚Zellen in. horizontaler Richtung etwas, verlieren ih- re regelmässige senkrechte Stellung und reihen sich ‚mehr horizontal aneinander, bilden also einen ÜUe- bergang in das Parenchyma horizontale radiatum, können’ aber diesem doch nicht beigezählt werden, ‚weil sie noch nicht völlig die Form von Markstrah- lenzellen erreichten, und ihre Reihen in allen Rich- tungen liegen. Nehmen wir den Stamm von Cocos botryophora zur Hand, so schen wir in der Rich- tung der Zellen ‘zwischen den äussern Bündeln die- sclbe Veränderung vor sich gehen; wo hingegen zu- fülig zwei dieser Gefässbündel etwas weiler ausein- -Anderstehen., da sind die"zwischen, ihrren Tegenden ‚Zeilen. plötzlich. in der it der Oberfläche des Stam- ‚mes parallelen Richtung gestreckt, wie bei dem pa- renchyma horizontale peripherieum; ausserdem sind die äussern Zellen ungemein diekwandig, und punc- Hirt. Untersuchen wir den Stamm von Geonoma simplicifrons so zeigen die zwischen den äussern ge- dringt "stehenden Bündeln liegenden Zellen die Markstrahlenform, die weiter einwärts liegenden ha- ben die Dodecaederform, gegen die Mitte des $tam- mes. zu vergrössern sich die Interzellulargänge so sehr, dass die Zellen zum eylindrischen Paren- chym, oder zum elliptischen Merenchym gezogen werden müssen. Bei manchen Palmen nehmen end- lich die Zeilen, welche die Gefässbündel unmittel- bar umgeben, eine horizontale Richtung an, un stehen wie die Strahlen eines Sternes nach allen Richtungen; diese passen in gar keine der Meyen- schen Abtheilungen. (Fortsetzung folgt.) 3biteraturberichte zur allgemein en botanischen | Zeitung. m Nro. 10, m Kittel, aritteh, 40) Nürnberg, bei Joh. Leonhard Schrag 1851: Achilles Richard’s neuer Grundriss der "Botanik und der Pflanzenphysiologie, nach der vierten mit den Characteren der natürlichen Familien des Gewächsreiches vermehrten und verbesserten Originalausgabe übersetzt und mit Züusätzen, Anmerkungen, einem Sackh- und TFortregister versehen, von AMart. Balduin Kittel, Dr. der Phil. und Med., Professor der Naturwissenschalten an dem Königl. Bayer. Lyceum in Aschaffenburg u. s. w. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 802 8. in 8. mit $ lithogra- phirten Tafeln. Be N Yenn die neue Auflage cimes Werkes an: das erfreuliche Zeichen liefert, dass es demselion gelungen, seine Aufgabe zu erreichen, und ber en Freunden der Wissenschaft ehrenvolle Anerkennunz zu finden, so muss dadurch um so mehr der Werth einer Schrift hervorgehoben werden, deren’ erstes Auftreten so verschiedenartige Urtheile rege geinacht hatte, wie die vorliegende. Die Fasslichkeit der Darstellung, welche überhaupt alle französischen Literaturber. x, 16 . h | 236 Werke so vortheilhaft characterisirt, und die mög- lichst vollständige Zusammenstellung der Charactere sämmtlicher bekannter Pflanzenfamilien, wie sie bis dahin in keinem botanischen Lehrbuche mitge- iheilt worden, verschafften dem Richardschen ‚Grundriss‘ auch auf deutschem Boden zahlreiche Freunde, wenn gleich- eine gewisse Leichtigkeit, mit der der Verf. über einige schwierige Gegenstän- de der Botanik hinwegging, und jene Unbekannt- schaft mit den Erfahrungen und Ansichten deutscher Gelehrter, die sich die meisten französischen Schrift- steller mehr oder minder zu Schulden kommen las- sen, den Wunsch übrig gelassen hatten, dass der Herr Bearbeiter der deutschen Uebersetzung die Lücken des Originals durch zweckmässige Zusätze noch mehr ergänzt haben möchte, als er es wirk- lich bereits geihan hatte. Die schönste Gelegenheit diesem mehrseitig geäusserten Wunsche entgegen zu kommen, bot sich denmach Iın. Dr. Kittel bei diescr neuen Auflage dar, und da wir die Haupt- züge und die innere Gliederung des Originales als bercits bekannt vorausselzen dürfen, so bleibt uns hier nur zu erörtern, ob und in wie ferne derselbe der ilım gestellten Aufgabe entsprochen hat. Schon die bedeutende Vermehrung des äussern Volumens dieser neuen Auflage, die sich durch en- geren Druck und eine Zunahme der Seitenzahlen von 636 »is 892 beurkundet, lässt auf eine nicht unanschnliche Erweiterung des Inhaltes schliessen ; was demm auch die Vergleichung mit dem französi- schen Originale aufs Deutlichste bestättigt. Zu die- 237 scn zweckmässigen Erweiterungen und Zusätzen ge- hört unter andern die ausführlichere Erklärung vie- ler botanischen Kunstausdrücke, die mehr logische Anordnung einzelner Abschnitte, und die interessan- te Abhandlung des Hrn. Hugo Mohl über den Bau des Stengels der Acotyledonen. Ebenso hat der Hr. Herausgeber im physiologischen Theile des Bu- ches die neueren Arbeiten Dutrochets, Mir- bels u. a. mit vieler Umsicht benützt, und da- durch ein sehr schönes Bild von dem Zustand ge- geben, auf welchem sich dieser Zweig der botani- schen Wissenschaft gegenwärtig befinde. Am mei- sten Dank aber verdient der Fleiss, den der Herr Herausgeber auf die Vervollständigung der Litera- tur der einzelnen Familien und auf die vollständige Aufzihlung simmitlicher zu jeder T'amilie gehörigen Gattungen verwandt hat. Dadurch ist das Werk nicht nur ein literärisches Nachschlagebuch, sondern auch ein Schlüssel für jene geworden, welche ilre Pflanzensammlungen nach dem Jussieu-Richard- schen Systeme anzuordnen gedenken, wubei das sehr vollständige Register die hiezu nothwendige Unier- stützung an die Hand giebt. Wenn wir hiebei noch anfügen, dass auch der Herr Verleger nichts versäumt hat, um dem Wer- ke ein angemessenes Acussere zu ertheilen, so dür- fen wir uus wohl der Hoflnung hingeben , dasselbe bald in zahlreichen Händen und dadurch die Wis- senschaft anfs Neue gefördert zu sehen. en 16* 2385 (Fortsetzung der Recension Nro. 36- über Meyen’s Phytotomie.) Es ist ferner eine der gemeinsten Erscheinungen, dass die an ein Gefässbündel angränzenden Paren- chymzellen sich in die Länge ziehen, und so aus dem parenchyma dodecatdrotum in das prismalicun übergehen, in andern Fällen werden zugleich ihre Wandungen sehr dick , und die Scheidwände schief und wir haben plötzlich cin Parenchym oder ein Pleurenchym vor us} und dennoch gehören alle diese verschiedenen Formen einem und demselben, in Function und den übrigen Verhältnissen gleich- förmigen Zellgewebe an, und die verschiedenen For- men der einzelnen Zellen hängen beinahe allein von der Stellung und Form anderer benachbarter Thei- le ab. . “ Diese wenigen Beispiele, welche ich absichtlich aus einer der natürlichsten Tanilien wählte, und welchen jeder Pllanzenanatom hunderte von Beispie- len zufügen kann, mögen hinreichend zeigen, wie wenig Stabilität die von dem Verf. aufgestellten Ab-: theilungen des Zellgewebes zeigen, und wie gering der Zusammenhang ist, in welchem Funetion und Form der Zellen mit einander stechen. Wenn die verschiedenen Gewebe der Pflanzen 50 feste Cha- raclere und eine so wenig wandelbare Bildung hät- ten, wie die thierischen Gewebe, dann wäre eine s® weitgetriebene Unterabiheilung vom grössten Wer- the, so hingegen, wo die Formen so unendlich var riiren, weil endlich so hänfig ihre Bildung beinahe mehr von der Natur der benachbarten Theile, als 259 von .ihrer eigenen abhängig ist, (ein Umstand auf dem freilich in unsern Handbüchern der Phytotomie noch keine Rücksicht genommen ist, wofür ich aber an andern Orten nähere Beweise bringen werde) muss eine blos in dieser Richtung angestellte Unter- suchung (deren Nutzen in Abrede zu stellen ich ub- rigens weit entfernt bin) nur vom wahren Stand- pructe ableiten. Der Zweck eines phytotomischen Werkes muss doch der seyn, denLeser auf die der Natur am meisten 'enisprechende und leichteste Art init dem Baue der Pflanzen bekannt zu machen; die- ser kann aber nicht erreicht werden, wenn nur die ausgezeichnetsten Formen beschrieben und schrolf neben einander gestellt werden, ohne dass davon auch nur eine Andeutung davon gegeben wird, auf welche Weise diese verschiedenen Formen in ein- ander übergehen, und welche Taugordnung dieselbe einnehmen, welches die gewöhnlichsten , und wel- ches die Abweichungen von der Regel sind. Wenn man eine Parallele zwischen der Beschreibung des Zeilgewebes und den Beschreibungen der äussern "Pheilo der Pflanzen ziehen will, so kann die Dar- stellung des Verf. mit der Art, wie;Linne Terminologie gab, verglichen werden, jhier man auch keine Verbindung zwischen deu verschie- denen Formen z. B. des Blattes, der Blunienkrone u. s. w. ein, das Ganze wird. zur Gedächtnisssache , und die geslimacklose Behandlung verleidet Manchem das ganze Studium der Pflanzenkunde. Wie ganz anders verhält es sich mit einer Darstellung , die ın iinlichen Sinne, wie Decandolles Organogra- scine sicht pbie die äussern Formen der Pflanzen belrachtet; bier wird aus jenem Wirrwarr ein organisches Gan- ze, in welchem jeder Theil tiefe Bedentung erhält. Auf ähnliche Art, von einem mehr physiologischen Standpuncie aus, hätte der Verf. seine Darstellung des Zellgewebes geben sollen, dann hätte das Ganze Einheit gewonnen, und der Leser hälte einen Be- “ griff von dem Baue einer Pflanze bekommen können. Wie soll sich aber ein Anfänger zurecht finden, wenn z. B. wie bei dem Parenchyma ellipticum geschah, die Zellen der Conferven , die Antlieren- zellen, das Diachym der Blätter u, s. w. in eine Ab- theilung zusammengestellt sind , während der Verf. wenn er .consequent seyn will, alle diese Beispiele wieder in beinahe jeder andern Zellgewebart anfüh- ren ınuss, wie z, B, die Aniherenzellen, wo sich theils aufrecht stehende, iheils liegende cylindrische ferner säulenförmige, tafelförmige , dodecaedrische, prosenchymatöse Zellen finden? Ich will mit diesem nicht sagen, dass eine bestimmte Terminologie, wo- durch die Formen der Zellen in Kürze bestimmbar werden, nicht von Nutzen sey, allein die Hauptsa- che darf man über ihr nicht versäumen , und der Natur nicht Gewalt anthun, um eine systematische Eintheilung durchzuführen. , Was des Verf, Darstellung der einzelnen Zeil- gcwebarten betrifft, so beschränken wir unsere Be- merkungen hierüber auf einige Andeutungen über einige der wichtigern Puncte, Die Saamen der Moose und Farne sind pag- 69. zu den kugelförmigen Merenchymzellen gezählt: Was 2gı die Laubmoose betrifft, so fehlen mir bis jetzt noch hinreichende Beobachtungen über die Entwickeluu- gen ihrer Saamen; dagegen stimmt jene Angabe durchaus nicht mit dem überein, was bei‘ einen Theil der Lebermoose, namentlich Riccia, Aniho- ceros, ferner bei den Lycopodineen, ui: bei deu Farnen vorkonmt; indem die Saamen dieser Picu- zen durchaus nicht rund sind, sondern Pre »isen mit sphärischer Basis bilden, indem ferner die riben nicht einfache Zellen, sondern walhrschein!ich Zel- lenconklomerate sind. Es entstehen nämlich dieselben innerhalb runder Zellen in jeder 5 — 4, aus kör- nigen, anfangs kleinen und getrennten Massen, wei- che sich bei ihrer spätern Vergrösserung in dio an- gegebene Form pressen. . - - Mit ebenso geringem Rechte können die Poleu- körner hierher gezählt werden, denn diese sind ja in den wenigsten Fällen einfache, Kugelichte Zel- len, sondern meistens anders geformte, mit einwärls geschlagenen Falten versehene Säcke, deren Wan- dung überdiess häufig aus kleineren Zellen zusam- men gesetzt ist. Von den Beschreibungen der übrigen Analo- men abweichend ist des Verf. Darstellung der Spait- öffnungen der Epidermis, daher sey es uns erlaubt, etwas näher auf diesen Punkt einzugehen. Die Epi- dermis ist nach unserm Verf. durchaus ohne Oet- nungen, die Hautdrüsen liegen unter und nicht in derselben, befestigt an der innern Seile einor der Form nach abweichenden Zelle (lirüsenzelle). Der Verf. glaubt hiefür einen Beweis zu finden, in scı- 282 ner (allerdings sehr. dankenswerthen) Entdeekung rundlicher Zellen in.‘der ‚Epidermis ' eines jungen 'Blättchens von Hyacinthus orientalis, in denLufi- wurzelu von Pothos und Epidendrum, und anf der untern Seite der Nymphaeen-Blätier. . Die Ber weiskraft. djeser- ‚Erscheinungen will uns aber nicht : einleuchten, denn die angeführten Pflanzen. zeigen an diesen Stellen keine Hautdrüsen ;' der Verf. hätte zeigen müssen, dass über wirklich ausgebildeten Haut- drüsen eine Zelle liege, und dieses hätte er nur durch Darstellung von Querschnitten durch. solche Hauidrüsen thun können, er hätte uns zeigen müs- sen, in wie ferne, die Abbildungen’ solcher. Quer- schnitte, wie sie Treviranus und Amici.liefer- ten, unrichtig sind. Dieses aber hat der Verf. nicht geihan, sondern.hat sich mit.der ‚senkrechten An- sicht. der. Epidermis begrügt;. swelche:sie:Weberzeu- ‚gung gewähren kann. Hätte‘ "#r2Dürchschnitie un-- tersucht, so hälte er schen müssen, dass über den Spaltöffnungen keine Zelle liegt; diese Untersuchun- gen sind zwar schr schwierig, allein wenn man die nöthige Geduld besitzt, so gelingt es doch bald, sich ‚ Präparate zu bereiten, welche keinen Zweifel mehr aufkomnfen lassen. Bei Cycas revoluta ist die Oel- mung, wirklich leicht zw sehen, und ich begreife nicht, ‚wie es kam, dass sie der Verf.: nicht sah, ich habe aber weder in meiner Schrift über die Poren von dieser Pflanze aus einen: Schluss auf das all- gemeine Vorkommen dieser: Qellnung gezogen , (wie: der Verf. glaubt). noch thue ich ..es.;jetzt.. ‚weilsdte- - ‚ selben einen von den Spaltöffunzigen.. der.höhern: Y Pflanzen 'sehr -«bweichenden Baubesitzeigrußdmehr mit ‘den: Spaltöffnungen-der':Marchantien‘. übeheinz. stimmen. Ich spreche aber für. die Existenz eiher Oeffnung; weil ich: sie früher ‘schon bei maiichen Pflanzen ‚und durch ‘des Verf. ‘Darstellang veran- lasst, in den letzten Tagen bei Alisma Plantago, Tradescantia discolor, Sedum maximum, San- seviera zeylanica,: Agdve americana auf Quer- schnitten mit der grössten Bestimnithbit als solche sah. Weinrder‘Verf.' gläubt, die Spalte der. Drüse sey von sehr geringer Bedentung ; so möchte doch: dagegen gar. manches einzuwenden seyn; dass unter. der Drüse eine! mit Luft gefüllte Höhle kegt, ist be- kannt; weniger bekannt ist, dass die' Interzellular- gänge in den: allermeisten Fällen mit Luft gefallt sind, nun ist die’ durch die Spaltöffnungen und die - ‚Höhle vermittelte freie Communication der Interzel- Iulargäuge mit der Atmosphäre doch wohl nicht von so geringer Bedeutung: =" ” nn Die Meinung des Verf. über die Poren desZell- gewebes, welche er für Wärzchen hält, will: ich nicht weiter berühren; er selbst hat, wie er an- giebt, die Sache noch nicht gehörig untersucht, ick hoffe, dass die Beschreibung einiger sehr ausgebildeter Formen’ solcher Zellen, welche ich bei andern Ge- legenheiten nächstens geben werde, die Richtigkeit meiner früheren Darstellung dieses Punctes} hinrei- chend beweisen wird. "Eine ‘nähere Betrachtung hingegen‘ verdieneu des Verf. Ansichten über den Bau des Parenchynes, oder vielmehr: des .Hölzes-der - Coniferen; welche nn 244 der Verf. schon früher in seiner Schrift über den Inhalt der Pflanzenzellen pag. 54. kurz angedeutet, und nun erst vollständig auseinandergesetzt hat. Was die Vorstellung des Verf. beirifli, es sey eine Spiralfaser im Innern dieser Zellen, welche später mit der Zellwandung verwachse, so muss ich gestehen, dass ich dieses Verbältniss so wenig hier, als bei irgend einem andern Zellgewebe als auf rich- tiger Beobachtung beruhend anzuerkennen im Stan- de bin. Der Verf. spricht, wie wir weiter unten schen werden, häufig von Spiralfasern in den Zel- lenhöhlen , unterliess aber nachzuweisen, dass. diese Fasern wirklich frei in der Zelle liegen, sondern piimnt dieses nur geradezu an, als ob es sich von selbst verstehe. Es ist dieses aber nie der Fall, sondern immer ist die Faser mit der Wandung ver- wachsen, und es giebt keine Mittel sie getrennt von der Zellwandung darzustellen. Dieses ist ebenfalls bei den Piniaceen der Fall. Bemerken muss ich ferner, dass ich durchaus nicht in allen jungen Zel- len von Pinus Spivalfasern aufzufinden im Stande war , sondern dass ich sie hauptsächlich nur in den äussern festen Theilen des Jahrringes fand, ein Ver- hältniss, das schon Moldenhawer so angab. Ehe ich des Verf. Ansicht über den Bau dieser Röhren betrachte, so muss ich mich vor Allem dagegen er- klären, dass dieselben zum Theil gerade gestellt sind. Auch ich war früber dieser Meinung; meine neuern Untersuchungen über die Cycadeen und Coniferen bewiesen mir aber auf das Bestiminteste, dass diese Röhren, wie es auch schon von dem trefflichen 245 Moldenhawer gelehrt wurde, zum Systeme der Spirahöhren gehören; es finden sich nämlich die mannigfachsten Uebergänge dieser Gebilde in Trep- pengänge und Spiralgefässe , worüber ich jedoch, als über einen nicht in Kürze darzustellenden Punkt, auf eine Abhandlung über den Cycadeenstamm wel- che nächstens erscheinen wird, verweisen muss. Es sind also diese Gebilde als eine mit den porösen Ge- fässen der Dicotyledonen verwandte Bildung zu betrachten. Wie übertrieben weit unser Verf. seine Abthei- lungen des Zellgewebes treibt, davon haben wir wie- der ein auffallendes Beispiel in der Trennung seiner sogenannten einfach und doppelt punctlirten Prosen- chymzellen ; da dieselben Zellen an der einen Stelle Tüpfel mit doppeltem Kreise, an einer andern kleino einfache Puncte besitzen, so musste nach dieser Ein« tbeilung ein Stück einer solchen Zelle in diese, eim anderes in jene Abtheilung gestellt werden. Ein fernerer Punct,, über welchen ich nieht mit dem Verf, übereinstimmen kann, betrifft die scharfe Sonderung zwischen den engen diekwandigen und weiten diekwandigen Röhren; diese Theile gehen immer in jedem Jahrringe allmählig in einander über, und’die erste Figur der XIil. Tafel, auf wel- cher der Verf. diese Schichten scharf gestrennt dar- stellt, ist in dieser Beziehung unrichtig. Ueber den Bau der sogenannten Poren habe ich wich schon in meiner Schrift über die Poren des Ziellgewebes ausgesprochen und habe keine Ursache, an der daselbst geäusserten Ansicht elwas zu ändern. u | 216 Dass diese sogenannten Poren nichts seyen als War- zen, dafür hätte der Verf. doch mehrere Beweise bringen dürfen; wenn er es so bestimmt sah, wa- rum gab er keine Abbildung davon. Abbildungen von der perpendiculären Ansicht dieser Poren hat- ten wir schon:genug gute, Unerklärlich ist es, wie der Verf. die Abbildung Malpighi’s loben kann, da diese in der That unter der Kritik ist. Der Verf. erwähnt selbst einen Umstand, der sehr fiir meine Ansicht von dem Baue der Poren spricht, welchen ich ebenfalls häufig beobachtet ha- be, und von dem der Verf. sagt, dass er keine Er- klärung davon geben könne; ich meine diese Er- scheinung, dass auf einem auf die mit Tüpfeln be- setzte Zellenseite schief gerichteten Schnitte des Tannenholzes bei jeder Pore statt des mittleren Krei- ses zwei Ellipsen gesehen werden, während der äussere als einfache Ellipse, (nicht als Kreis, wie es der Verf. zeiclinet) erscheint. Bie ganze Erschei- nung erklärt sich schr leicht daraus, dass an der Stelle der Pore die Wandungen der aneinanderbe- genden Zellen auscinandergetreten sind, die Verei- nigungsstelle derselben bildet dem äussern Kreis; der kleineKreis liest auf jeder der getrennten Wan- dungen. Sicht man senkrecht auf dieselben herab, so deckt der obere dieser kleiuen Kreise den unlern, sieht man in schiefer Richtung, form zur Ellipse werden, es müssen ferner diese zwci Ellipsen wegen der Parallaxe mekr oder we- uiger auseinaudergerückt werden, so dass sie (each so muss die Kreis- der grössern cder geringern Neigung der Zellenwan- \ 247 dung) bald ganz getrennt erscheinen, bald. in- einan- dergreifend, denn alle diese verschiedenen Formen . kommen vor, nicht bloss das vom Verf. angegebene Aneinanderstossen. Es ist diese Erscheinung durch- aus unverträglich mit ‘der Ansicht, dass diese po- „enähnliche Stellen Wärzchen sind. Auf das Bestimmteste muss ich mich endlich da- gegen erklären, dass die Punctirung der Zellen in einen Zusammenhange mit den auf ihrer innern \Wandung befindlichen Fasern stehe. Wir haben nn oben dagegen ausgesprochen , dass diese Tasern zuerst zwisehen der Höhle der Zellen liegen, und später mit der Wandung verwachsen, weil wir dieselben immer fest an die Wandungen angewach- “sen fanden, so dass z. B. bei Taxus auch von den die zerschnittenen Fasern s findet ferner bei Taxus uns scho kleinsten Zellenstückehen nicht loszutrenen sind. E ein ganz anderes Verhältuiss zwischen der Lage der Spiralfaser und der Tüpfel stali, als das vom Verf. Es liegen nämlich die Tüpfel immer \Windungen der Fasern; die Faser ist durchaus nicht stellenweise unterbrochen , und huft o cm Tüpfel ist zu, um da- selbst abzubrechen. Es Sndet in Beziehung auf das Verhältuiss zwischen Spiralfaser und Tüpfeln voll- kominene Achnlichkeit statt zwischen diesen Ge- den porösen Gefissen der Dicolylcdo- an andern Orten das Nähere ausein- angegebene. zwischen den nie auf eine Stelle, w fässen und nen, woruber andergeselzt werden wird. Dass der Verf. zwischen Pleurenchym und Frosenchym unterscheidet , möchte kaum zu billi- 246 gen seyn, da die UÜebergänge so gar häufig sind, doch das wäre unbedeutend, allein pag 131. finden wir eine Behauptung, auf welche ich ,„ als auf eine durchaus irrige, aufmerksam machen muss, nämlich die, dass Plenrenchymbündel, welche Spiralgelässe enthalten, Holzbündel,. dass hingegen diejenigen , welche Spiralgefässe entbehren,, Bastbündel seyen. Dieses ist für die Bäume wahr, allein für die Mo- nocotyledonen (und gerade diese führt der Verf. als Beispiele an) ist es durchaus falsch, was in mei- ner Anatomie der Palmen auf das überzeugendste nachgewiesen werden soll. Zum Schlusse erlaube ich mir noch eine Be- merkung über des Verf. Eintheilung des unregel- mässigen Zellgewebes. Ilat der Verf. beim regel- mässigen zu viele Abtheilungen gemacht, so ist es hier noch weit mehr der Fall; diese vier Abthei- Jungen hätten offenbar nur eine einzige geben sol- len, denn die Unterschiede sind so fein, dass der. Verf. es selbst für schwer hält, dieselben für einige dieser Gewebe anzugeben; gewiss würde er selbst kaum im Stande seyn, wenn ihm z. B. ein solches Gewebe aus einer Cladonia und eines aus einem Boletus unter dem Microscop gezeigt würde, zu beslimmen, welches von einem Pilze und welches von einer Flechte herrühre. Wenn wir auf diesem Wege fortfahren wollten, die Zellen und die .Spi- ralgefässe wegen kleiner Verschiedenheiten in ver- schiedene Abtheilungen zu bringen, so müssten wir denn zuletzt beinahe für jedes Genus eigene bilden. Der Verf. hat die meisten der bisher abgehan- 249 delten Gegenstände : bildlich dargestellt; und mit Freuden kann ich, nachdem ich gegen so manche seiner Meinungen mich zu erklären genöthigt war, es sagen, dass diese Abbildungen, was Zeichnung und Stich betrifft, im Allgemeinen sehr gelungen sind. Verschweigen dürfen wir aber anf der andern Seite anch nicht, dass beinahe durchgängig die Zeich- nungen des Zellgewebes in so ferne nicht naturge- treu sind, als der Verf. dieZellen nicht als von fla- cheu Ebeuen begränzte Körper, sondern als in ein- andergreifende Kreise und Ellipsen zeichnete; z. B. auf Tab. VIII. Da die Zellen Blasen sind, so kön- nen sie nicht in einander greifen, wie die Ringe einer Kette; es versinnlicht zwar eine solche Darstellungs- art einigermaassen den Umstand, dass man mit dem Microscope nicht nur die ganz genau in derselben Fläche liegenden Gegenstände sieht, sondern auch, wiewohl undeutlicher, die etwas tiefer gelege- nen. Zeichnen sollte man aber nur die Durch- schnittsfläcbe; wollte man auch das Bild der unter- liegenden Theile geben, was eine ungemein grosse und unnutze Arbeit wäre, so müsste man die Zel- len auf ähnliche Art, wie man Crystalle zeichnet, darstellen, miltelst gerader Limien. Wir kehren nun zurück zur weiltern Darstel- lung des Meyenschen Werkes und kommen zun zu einer seiner Lichtparthicen, nämlich zu der Ab- handlung über den Inhalt der Zellen, wovon das IIIte Capitel handelt. Der Verf. gab schon vor 2 Jahren-eine kleine Schrift über diesen Gegenstand 250 herzus*) , aus dieser ist das vorliegende Capitel ein ‚beinahe wörtlicher,, Abdruck. . . „Der Inhalt derselben ist in. Kürze folgender: ‚Im der Jugend sind die Zellen mit einer was- ‚serheHen Flüssigkeit gefüllt, pag 139. Die Mark- und Riudenzellen sterben bei vielen Pflanzen zu gewissen Zeiten ab, die Flüssigkeit verdunstet, das Gelöste. schlägt sich auf die Zeillenmembran nieder, und die Zelle füllt sich mit Luft. Die Epidermis- Zellen der kraulartigen Gewächse nehmen späterhin auch Luft auf; diess geschicht bei den safligen und bei den Wassergewächsen nicht. Die blaue und ‚rothe Farbe mancher PHlanzen rührt von der Fär- bung des Zellensafts einzelner Zellen her, an wel- cher die Zellenwand keinen Antheil nimmt. Im Zellensaft finden sich verschiedene feste Gebilde, ‚theils organische (Kügelchen, . Bläschen, Fasern) , „teils. crystallinische; nie kommen beide zusammen in einer Zelle vor. Diese werden nun vom Verf. einer näheren Untersuchung unterworfen. (Fortsetzung folgt.) Bibliographische Neuigkeiten. Bryologia germanica, oder Beschreibung der in Deutschland und der Schweitz wachsenden Laub- mioose, von Necs v.Esenbeck w.Hornschuch. aten Theils 2te Abtheil. Niürnb. bei Jakob Sturm. 41931. Preis: 7 fl ı2 kr. *) Anatomisch physiologische Untersuchungen über den Inhalt der Pflanzen-Zellen. Berlin 1828- 92 Seiten. 8. j . Ziteraturberichte . zur Fre FF all gemein en botanischen | ‚Zeitung. 77 u Nro. Te T—— „ Mochstetter. „ os ee) 41) Reutlingen, im Verlage‘ der Jithographischop Änstalt von I.C. Mäcken jun. 1831. Populäre Botanik, ‘oder fassliche Anleitung . zur Kenntniss der ' Gewächse, besonders der in Deutschland und in der Schweiz am Hänfigsten wildwachsenden Ar- te, wie auch der deutschen Culturpflanzen und der imerkwütdigsten Gewächse der wärmern Länder. Zum Gebrauch und Selbstunterricht der Erwachse- nen und der Jugend, überhaupt aller derer, die mit der Pflanzenwelt näher bekannt zu werden win- schen „ besönders der’Schüullehrer und Schulgehül- den, der Gymnasial- und Realschüler, junger. Phar- maceuten und aller Jünglinge und Töchter aus den gebildeten Ständen, von M. Ch. F. Hochstetter, Professor am Königl. Hauptschullehrer-Seninar und zweitem Stadtpfarrer zu Esslingen, u. s. w. Erster und zweiter Theil mit 328, unter Leitung des Verf, $ezeichneten Abbildungen auf. 3 schwarzen uud 25 sorgfältig gemalten Tafeln. XIV. 910. in 8. (mit dem wohlgetroffenen Bildnisse Linnds und einem voll- ständigen Register der deutschen Pflanzeunamen.) Wenn die Zweckmässigkeit, Wissenschaften im Populären Gewande vorgetragen und damit dem gan- Literaturber. XVII. 17 PT zen Publikum empfohlen zu sehen, auch noch zum Theil in Abrede gestellt werden könnte, so dürfte es doch mindestens'bei den Naturwissenschaften und vor- zugsweise bei der Botanik nicht der Fall seyn, da sie ausser dem allgemeinen “Nutzen, den sie der Menschheit darbietet, "auch noch wahrhaftes Ver- gnügen gewährt und ihre Ausübung insbesondere den Geist erheitert und die Gesandheit zu_stärken und Lehrmeister, Blüthenkalender und Katechismens oe on, verbreitet werden dürfte. . _ In dem ersten Theile wird in der Einleitung von Seite 1— 67 das Allgemeine der Gewächskunde dargestellt. Der Verf. ist im Eingange bemüht sowohl zur nähern Kenntnisse der Pflanzenwelt dringendst aufzufordern, welches auf eine höchst anzieliende Wei- se in Darstellung der mancherlei Genüsse Besteht, die die nähere Kenntniss des Pflanzenreichs zu geben vermag, 'äls auch zum schnellen Yortschreiten Rath zu ertheilen, indem er vorschlägt, sich zuerst mit den Frühlingsblumen bekannt zu machen, sie in Folge der Zergliederung nach Gattungen und Arten 185 zu bestimmen : und Herbarien anzulegen ;"ütmd!!so vom Leichtern zum Schwere überzugehen. '86- dann handelt derselbe über die Natur, Entwicklung und des Wachsthum :der: Pflanzen (Physiolegische Botanik), betrachtet-die-Stoffe, aus welchen der Pfau zenkörper zusammengesetzt’ ist ,. nebst denen. welche: durch den Lebönsprodess ‚desselben erzeugt werden (Chemische: Botanik), gehf hierauf.su- den Unter-. scheidungen- und Benennungen der einzelnen'Thelle: der: Pflanzen über, betrachtet zuerst-an'den phane-! rogamischenGewächsen die Blüthe’ und 'den’ Blüthen-: stand , «die./Frucht,,; den Stengel, !die Blätter, die: Würzel' und. lässt dann obenmässig. die Theile: der: eryptogantischen ‘Gewächse. folgeg (Terminologie), i Er geht nun mit diesen Vorkenntnissen ausgerüstet zur Erklärung der Klassen. und Orduungen des Lin- ndischen Systems über, zeigt die einzelnen Ausnah- men an, und verbreitet sich zuletzt über die Lehre‘ von den Gattungen ,„. Arten; - "Abarten‘ und 'Spielar-. ten.. (Systemkunde.) ; oe Nach : diesen Vorausschickungen k;mmt der Verf. zur Aufzählung derjenigen ‘Pllanzen, ‚die er- den .Anfinger kennen lehren will, wobei .er eine Auswahl von den aın häufigsten in Deutschland nnd» der Schweiz wild wachsenden krautartigen Gewäch- - sen nach dem.Linneischen System aufzählt, kurz beschreibt, ihre Wohnorte angjebt, und den Nutzen dartut, dann zur erleichterten. Kenntniss Holz- gewächse, Gräser, Scheingräser und Cryptogamen in besonderen Abtheiluugen folgen lässt, endlichnoch die deutschen Giftgewächse besondere), FURIIER“ 1 354 stellt, ausführlicher. beschreibt; und, wie zum Theil schon vorhin, geschehen , dutch Abbildungen „zu er- liutern sucht. „Der zweite Garten, (50 nennt der Verf. seine Rubriken): enthält ‚Beschreibungen der in Deutschland. :sm ‚häufigsten vorkommenden Cul-. turgewächse :umlöt« dem. WEÄIETR. ‚&biheilungen von Bäumen und Sträuekens-son ‚krautartigen ‚Gewäch- sen und Getreidearten. Ver dritte Garten. enthält unter abermaligen zweckdienlichen Abtheilungen die, Beschreibung .. der: ‚merkwürdigsien Gewäehse def fremden Länder und 'wärmern Erdstriche ,.. dass -30-. nach der‘ arstenBand ‚mit Abhandlung dex‘!‘Palmen. und mit einer.änzüglichen Schilderung En.» hakdts ser die Pflanzenphysiognomie, der beissau Erdstri- che schliesst... - unter SE Ense .‚:.Der zweite, Bawd beginnt mut «lem: ‚Blüthen-Kar louer, ‚oder Wegweisdr iri.den vesschietlenttn ‚Mona- ten;iuin die in: denselben blühenden: Gewächse be. quem und leicht aufzufinden und kennen zu lernen, wobei der Verf. zuerst wieder die Bäume, dann grössere Sträucher, dann kleinere: Sträucher und krautartige Gewächse, diese. sogar..nach der Farbe ihrer Blumen; ‘endlich ächte Gräser und Schein- gräser nach grössern und kleinern Arten 'abhan- delt. Den völligen Beschluss macht noch ein ange- hängter Schlüssel der Gattungen für die im ersten Garten. beschriebenen phanerogamischen Gewächse Deutschlands, mithin empfängt jeder Anfänger Alles was ihm zu wissen nöthig und nützlich seyn kann. Da dieses Werk cin grosses Publikum vor sich bat und cine zweite Aullage nölhig werden könnte, 688 so möchten wir den Verf. noch anf ein "past ‚Punkte aufmerksam machen: » die : Anleitung zur Verfertigang eines (ästheti- schen) Herbarians vollständiger und gründli- cher darzustellen, weil dieses, wie die viel- fältige Erfahrung lehrt, ein kräftiges Mittel zur Anwerbung j Junger Priester für den Dienst der Flora abgiebt. 2) möge der Verf. durch ein vorgesetztes Zeichen, ein Krenz oder einen Stern, diejenigen Pflan- zen noch besonders auszeichnen, welche der : Flora Pfürtembergs angehören und den sel- tenen’ wie pag. 350 bei Hieracium humile, (warum nicht Jacquini Villars?) den locnın specialem beifügen, um dadurch das Ganze zu einer Flora von Würtenberz vorzubereiten. 3) möge der erfahrne Verf. auch hie und da cı- nige interessante botanische Bemerkungen vin- streuen, damit das Buch auch von vollende- ten Botanikern mit Nutzen gelesen werde. Doch möchten wir gegen Angaben wie Sei- le 214 hei Aconitum vorkonmt, dass die ; vielen deutschen Arten, welche neuere Botani- ker aufstellen, sämmtlich als Abarten oder Spielarten von 4 Hanptarten? (A. Napellus u. Cammarunı, Lycoetonum u. Anthora) zu betrach- ten seyen, warnen, und dem Verf. bemerkbar machen, dass solche Zusammtnzie ‚bungen, wenn sie, wie in dem angegebenen Falle, die gehörigen Schrankenüberschreiten, und der laut sprechenden Natur nichtige Lieblingsmeinungen 550 ‚entgegen stellen., nieht geeignet sind, un- sere scientia amabilis zu fördern , noch weni- '. „ger Jünger zu erwerben... Auch steht .ja obige „Behauptung. gänzlich im Widerspruch. mit der .;.; Seite 535 gemachten Acusserung bei Aconitum -,„Napellus, dass es aoch viele andere blaubluhen- -. de Arten gebe- . Endlich dürfte es nicht unzweckmässig seyn; dem Anfinger auch einige Winke über natürliche Familien mitzutheilen , welches füglich bei Erläu- terung einiger Linn@schen Classen , den Dolden- gewächsen, den Labiaten, den Cruciferen, Papi- lionaceen, Synantkeren u. a. geschehen könnte. (Fortsetzung der Recension Nro. 56- über Meyen’s Phytotomie.) Kügelchenbildung im Zellensaft.. _ Kügel- chen kommen nur im Merenchym und Paren- chym vor, sie sind nicht hohl, sondern bestehen durchaus aus derselben Substanz, nämlich Amylum (oder Moosstärkmehl und Inulin), sie besitzen keine häutige, in heissem Wasser unlösliche Hülle. Diese Vorstellung war bekanntlich {rüber ali- gemein angenommen, man kaun sich aber sehr leicht die Ueberzeugung verschaffen, dass die An- sicht von Raspail, welcher die Amylumkörner als unauflösliche Bläschen, welche mit einem auf- löslichen Stoffe gefüllt sind, betrachtet, die richtige sey, wenn man Amylumkörner die nicht mehr m den Pflanzenzellen eingeschlosseu sind , kocht, wo dann ihre zarten Hüllen bedeutend aufgeschwollen 657 zurück bleiben. Lässt man sie in den Zellen, so fin- den die Hüllen keinen Raum zu ihrer Ausdehnung, pressen sich zu einer formlosen Masse zusammen, und werden dann leicht übersehen. Blüschenbildung im Zellensaft. (pag. 148.) Die Bläschen sind weiter verbreitet als die Kügel- chen, sie kommen im ' Allgemeinen im caudex ascendens und descendens vor, der caudex inter- medius enthält nur Kügelchen. Die Bläschen sind kleine runde Zeichen, im Innern der grösseren Zel- len. In den dem Lichte ansgesetzten 'Theilen sind sie grün vom Chlorophyll, das sie enthalten. Salpe- tersäure lösst die Bläschen nicht auf, sondern färbt sie braun. . " ' Nur selten liegen sie in bestimmter Ordnung in den Zellen (pag. 150.) z. B. bei Spirogyra, bei den einhäutigen Charen in der Epidermis von Cac- tus pendulus. Bei Vallnisneria sind sie mit ei- ner schleimigen Atmosphäre versehen, welche im Winter verschwindet, und deshalb als Reservenahrung für das Kügelchen von dem Verf. betrachtet wird. In der Wurzel sind die Bläschen nie grün (p. '451.) meist wasserhell , zuweilen bräunlich. Samenthierchen der Pflanzen. Sie befinden sich in den Pollenbläschen, und besitzen eine freie, selbstständige Bewegung; sie besiehen aus einem Bläschen, werden weder in Weingeist noch Wasser aufgelöst, aber von Weingeist und kochendeu Was- ser getödtct. Dem Verf. kommt das Verdienst zu, einer der ersten gewesen zu seyn, (im Jahr 1826) welcher in DR 0 22 258 neueren Zeilen auf diesen Punkt,.welcher. bekannt- lich seither. durch Brogniart, Brown, Schul- tze u. a. vielfach zur Sprache kam, aufmerksam ge- macht zu haben. Da die Acten über diesen Gegen- stand noch nicht geschlossen sind, so möchte es wohl jetzt noch zu frühe seyn, die Ursachen dieser Bewegungen mit Bestimmtheit angeben zu wollen; so viel lässt sich aber wohl sicher behaupten, dass diese Bewegung der körnchen des Polleninhaltes keine selbstthätigen, sondern rein passive sind; ich finde wenigstens die Bewegung derselben in jeder Rücksicht vollkommen übereinstimmend mit der, welche die sogenannien unorganischen Molecülen Robert Brown’s zeigen. Wenn der Verf. glaubt, die Bewegung der leiztern, sey eine andere, und entstehe durch die Anziehung, welche das einfache, dem Wäassertropfen sehr. ‚genäherto Microscop ‚auf die "Molecüle ausübe , und dass sie durch das zu- sammengesciztc Microscop nicht zu beobachten sey, so kann die Ursache nur an seinem Microscope lie- gen, denn mit meinem achromatischen Microseope sehe ich die Bewegung gerade ebenso, wie ich sie durch Brown’s Linsen sah. . Faserbildung im Innern der Zellen. Wie sich Kügelchen und Bläschen im Innern der Zellen bilden, so glaubt der Verf. ireten auch Faserbildun- gen in ihnen auf, welche in melr oder weniger engen Windungen an der innern Zellwandung liegen. Hieher zicht der Verf. die Elateren von Mar- chantia, Anihoceros (d Jungermannia, die Zel-, 239 len aus denen :die Samencapsel ‘von Marchantic conica besteht, die Blätter von Sphagnum. In Beziehung auf diese letztern bringt d. Verf. in Hinsicht auf die von Moldenlawer enideck- ten Poren eine abweichende Meinung vor, indem er glaubt, es rühren diese kreisförmigen Stellen da- von :her, dass in den Zellen früher Spirallasern seyen, dass sich diese später in Ringfasern umän+ dern, und dass nun einige ‚dieser Ringe in den Zel- len umfallen. Diese ganze Vorstellung ist aber völ- lig aus der Luft gegrillen. Dass die Ringe der Ring- gefäisse umfallen , hat Herr M. gewiss nie gesehen, es können dieseRinge in den Zellen von Sphagnum auch nie umfallen, aus dem einfachen Grunde, weil die Fasern nie frei in den Zellenhöhlen liegen; cs erklärt ferner dieses angebliche Umfallen noch durch- aus nicht, wie denn die von dem Ringe angegebe- ne Oeffnung entsteht, denn diese ist uud bleibt vor- handen, wenn sie auch mit Moldenhawer Nie- mand mehr zugeben wollte, wie man sich überzeu- gen kann auf die in meiner Schrift über die Poren angegebene Methode, oder auch bei blosser Betrach- tung des unverletzten Blattes miltelst eines schr gu- ten Microscopes, wo man innerhalb des Faserringes die zarte Zellmembran sich noch eine schmale Stre- cke weit fortsetzen, und dann scharf abgeschnitten endigen sieht. Der Verf. zieht zu diesen Zellen ferner noch die Fruchthälter der Equiselaceen, die Zellen der Rinde an den Luftwurzeln von Pothos, Epiden- PEFER EEE 260 drum, ‚die- Antherenzellen und die Prosenchym- zellen der Coniferen. Bekanntlich waren in allen diesen Bildungen die Fasern schon früher bekannt, mit "Ausnahme der Capseln von Marchantia conica und der An- therenzellen, wo man "ihre Entdeckung‘ dem Verf. verdankt. Ueber das Vorkommen von Fasern in diesen Zellen kann kein Zweifel seyn, es kommt aber die Frage in Betracht, ob diese Fasern frei in den Zellen liegen, zu ihren Inhalte gehören, und erst später mit der Zellwandung verwachsen, oder ob sie zur Zellwandung selbst gehören. Der Verf. nimmt das erste als bestimmt an, ohne "jedoch nä- here beweisende Beobachtungen anzuführen. Wie ich mich aber schon oben gegen das Vorkommen freier Fasern in den Gefässen von Pinus aussprach, so muss ich miebk’ auch in Hinsicht auf die übrigen von dem Verf. zusammengestellten Bildungen gegen seine Ansicht erklären; indem ich diese Fasern in keiner Periode frei fand, sondern sah, dass diesel- ben immer mit der Zeilwandung in organischer Verbindung stehen, denn man mag diese Zellen so frühe nach dem Auftreten der Faserbildung unter-- suchen als man will, so wird man immer, wenn man dieselben auch in die kleinsten Stückchen zer- schneidet, die mit der Zellwandung zerschnittenen Fasern an derselben fesisitzen sehen, woraus deut- lich erhellt, dass sie nicht zum Zelleninhalte gehö- ren. Dass aber diese Fasern nichts anderes sind; als spätere Auflagerungen neuer, durchbrochener , in diesen Fällen bis auf ein Fasernetz oder Faserrin- 261 ge reducirter-Membranen, das glaube ich:.hinläng-+ lich durch Nachweisung der ‚Uebergänge dieser Bil- dungen in die gewöhnlichen ‚sogenannten porösen ‚Zellen, z. B. bei Erythrina, ferner bei den Anthe- ren-Zellen nachgewiesen zu haben. Thierbildung im: Zellensafte. (pag. 165.) Un- ter dieser Aufschrift beschreibt der Verf. eine in Spirogyra princeps von ihm entdeckte infusoriello Bildung. oo Harze und harzartige Stoffe als Secreta in den Zellen. (pag. 165.) In diesem Abschnitte be- schreibt der Verf. das Vorkommen des Harzes bei Aloe in langgestreckten Zellen in der Nähe der Spiralgefässe. a Ueber das Vorkommen der Krystalle in den Zellen, ihre Form u. Ss. w. (pag. 168.) Die Untersuchungen über die Crystalle, die in den Zel- len, vorkommen , sind dem Verf. grösstentheils ei- gen, und sehr interessant; er machte die richtige . Bemerkung, dass dieselben nur in den Zellen aber. nie in den Interzellulargängen vorkämen, dass nie in denselben Zellen zugleich Bläschen oder Fasern. sind. Die Form der Crystalle ist sehr verschieden, in derselben Pflanze kommen oft 2 — 2 verschie - Zuweilen sind die Crystalle in den Zellen einzeln, gewöhnlicher sind Crystalldrusen von denen sich in jeder Zelle nur eine findet, noch häufiger kommen ganze Massen von Crystallen in einer Zelle vor, diese liegen entweder parallel auf einander, oder sie sind zerstreut. Die Form der spiessigen Crystalle dene Formen vor. (Rhaphiden) rg nn " 2 1] 262 konnte der Verf. nicht vollständig erkennen ; sie erscheinen als feine zugespitzte Stäbchen. Kanten bemerkte der Verf. nicht, zuweilen schienen sie ihm platt zu seyn. Wir können hingegen nach ge- nauer Untersuchung derselben mittelst stark vergrös- sernder einfacher Linsen auf das Bestimmteste an- geben, dass dieselben vierseitige, rechtwinkelige (oder wenigstens nahe zu rechtwinklige) Säulen sind. Sie liegen stets in grosser Menge parallel ne- ben einander; es giebt zwei Formen 1) lange spies- sige Crystalle, welche oft so lang als 4 — 5 dane- benliegende Zellen sind, weshalb die Zellen in de- nen sie liegen, sehr gross sind; in Aloe, Listera und Tritoma; 2) kurze spiessige Crystalle , welche von der Länge einer gewöhnlichen Parenchymzelle sind.. So sehr ich auch des Verf. Arbeit über die Crystalle’ als eine naturgetreue Darstellung schätze, so kann ich doch nicht umhin diese Abtheilung in lange und kurze spiessige Crystalle zu missbilligen , indem mir meine vielfachen Untersuchungen von Monocotyledonen zeigten, dass die Natur hierin keine scharfen Grenzen gebildet hat, sondern dass ‚Sie allerverschiedensten Modificalionen in der Grösse dieser Gebilde vorkommen. Andere Crystalle zeigen die Kugliche Tafelform; diese ist abgestumpft oder zugespitzt. Einzeln fand sie der Verf. in Papyrus antiquorum, in Menge in einer Zelle in Musa, Urania, Canna, etc. Ei- ne vollständig prismatische Form mit 'zugespitzten Grundflächen fand der Verf. in Cactus triangularis. Kleine, von 2 Ecken zusammengedrückte Würfel 268 finden. sich in Tradescäntia. discolor, : Maranta zebrina,. Urania speciosa. Sternförmige. Crystall- drusen sind fast so häufig als die spiessigen Crystalle; jeue mehr. bei Dicotyledonen, diese mehr bei Mo= nacetyledonen.. Crystalldrusen mit unausgebildeten Spitzen: „ ala. .böckerigte. Kugeln erscheinend kommen in. Arum, Culadium , Viscum vor. Weber das. Vorkommen der. Crystalle -enthalten- den. Zellen ‚fand. der ‚Verf. noch. keine allgemeinen Gesetze, m rn ein . en v5ÄAle Anhang .betzachtet. der Verf. pag. 175. m fi die ‚kreisenda Bewegung. des Zellensaftes und der. darin, enthaltenen Blüschen und Kügelchen: Näch.kineshhistorischei: Uebersicht: der Entdeckun- ges ven Carti, Previranus; Gozzi, Amict und Schulz an Chara, Amici au Caulinia /fra- gilis,Ikorkel an Najas major, beschreibt der Verf. pag-.178. das Phänomen an Chara, Vallisne- ria, ‚klydrocharis Morsus ranae, ‘"Stratiotes aloi- des, ;Sagittaria sagittifolia, Potamogeton filifor- mis;!zuweilen sah er auch einzelne Erscheinungen’ dieser. Art bei Cucurbita und Cucumis, und bei einigen Arten. von Alo; worüber er seine Beobach“- tungen zum Theile schon früher in den Abhandlun- gem der Leopoldinischen Acadeinie, und in seiner Schrift. über den Inhalt der Zellen bekannt gemacht: hai. Nachdem der Verf. die Beschreibung der Phä- nomene gegeben , und sich erklärt, dass die Bewe- gung der Kügelchen cine rein passive, und ihnen von der Strömung, des Zellensaftes mitgetheilte se , 264 sa .sucht er pag. 483: eine Erklärung des Phänomens zu geben, verfällt aber auf den unglücklichen: Ge- danken , die Kraft, welche diese Beweging verur- sacht ,: mit der Schwerkraft, und die Bewegung des Zelenseftes. mit den Bewegungen der: Planeien in: Parallels #4 stellen. . Eine. solclie Vergleichung. wäre’ zu verzeihen, wenn nicht'die Gesetze, nach denen die Schwerkraft wirkt, hinlänglich bekannt wären; da es.aber den Bemühungen der Astronomen 'gelun- gen ist, diese Gesetz so vollständig , als es nur im- mer, gewünscht werden kahn, aufzußnden;. so soll- %e-.man sieh doch hüten, ‘auf eine‘ so ‘vage Weise: andere Phänomene mit. den Bewegungen der Planeten: in Beziehung zu bringen: Wir wollen !die ‚Haupf- erscheinungen dieser beiden "Bewreguugen' einander gegenüberstellen. Es ist. bekannt), dass: nicht. die. Schwerkraft. die Ursache der Bewegung: de#'Plane“ ten ‚ist, sondern dass: dieselbe 'nur die. den Planeten‘ durch irgend eine Ursache mitgetheilte, geradli- . nigle Bewegung in eine elliptische umwandelt; .es ist bekannt, dass ein durch die Anziehungskraft. ei-.: nes andern aus seiner geradlinigten ‘Bewegung ge: brachter Körper nur eine der durch die Kegel- schnitte erzeugten Curven beschreiben kann; es sind: ferner die Balınen der Planeten, ihre Ge- schwindigkeit , ihre gegenseitigen Störungen Test bestimmt, und im Voraus berechenbar. Gehen wir nun über zu der Saftbewegung in den Pflanzenzellen, so sehen wir hier eine : Flüs- sigkeit sich ohne irgend ein Centrum der Gra- vitation , in unregelmässigen Balınen, den Wandun- aba gen unregelmässig geformter Zellen. ‚folgend ;,. bald in spirallörmiger, bald in mehr: kreisförmiger ‚Wins. dung, ‚in den verschiedensten .. Richtungen, . ohne. Einfluss der einen Bahn auf die andere, bald schnel-. ler bald langsamer, je nachdem die Lebenskraft der Pflanze durch äussere Einflüsse mehr oder min-, der erregt wurde, sich bewegen. Wir finden also. durchaus. nur Verschiedenheiten, . aber keine Aechn-: lichkeit ‚zwischen, diesen Bewegangen. ‚Wie kann: man eine Parallele zwischen denselben. und zwischen. Kıren Ursachen ziehen? und was kann solche nutzen? Der Verf. beschliesst hiemit die Darstellung der' Zellen und ihres Inhaltes. und beschreibt nun im IV. Capitel die, durch: ‚ Aufeinanderfügung der Zellen entstandenen: Rüyme im Heligewebe.... Interzellulargänge.. (pag. 181. u. Üg.}: Die grössten finden sich im Merenchym; im Prosen- chym und Pleurenchym exisliren sie wahrscheim- lich nicht. Sie sind‘. (pag.. 186) meistens: mit einer wasserhellen Flüssigkeit ‚(ak sehen Nahrungssafte) gefüllt, bisweilen enthalten sie Luft, z. B, 'die des sternförmigen Barenchyms. “Diese Ansicht, dass die Interzellulargänge Safı führen, obgleich die gewöhn- liche, möchte aucht zu billigen seyn , ich wenig- stens fand , dass, die Interzellulargänge beinahe im- mer; d.h. mit Ausnahmen. mancher ganz junger. Theile mit Luft gefüllt sind‘, worauf schon Amici aufmerksam machte, "Eigenthümliche Secretionsbehälter (pag. 187). Essind Auslöhlungen im Zellgewebe, ohne eigene Haut, mit einem eigenen Stoffe gefüllt; hierher gehören die ’ 266 . Harzgänge, Balsamgänge, Guimmigänge , Saftschläu- che (folliculi), Markgefässe, Safthöhlen (cvyptae). Ausser -einer Beschreibung der Saftgänge bei Alo& enthält dieser Artikel nichts neues. u Si. Luftgänge (pag. 195). Höhlen im Zellgewebe, erzeugt: durch regelmässige Trennung der Zellenrei- ker, Be 'sind regelmäslig' geformt und gestellt, ent- halten abgesonderte Luft, sind also Secretionsbehäl- ter. Es sind entweder mehr oder weniger 'regel- mässige Höhlungen im Zellgewebe , (köhlenartige Liuftgänge,) oder ganz regelmässige, kanalartige Aus- höhlungen (Luftkanäle, zusammengesetzte Zellen). Die Form der höhlenartigen Luftgänge ist mehr dem Zufall überlassen, gewöhnlich sind sie mehr oder weniger rund, die Interzellulargänge münden sich nicht in- sie (2?). Sie-Güden sich besonders im Dia- chyın der Blätter... Die regelmässigen Eußtgänge sind mit der‘ Längenachss-.der: Pflanzen parallel laufende Kanäle; sie endigen entweder blind, oder sind von Scheidewänden aus sternförmigem Parenchyme un- terbrochen. ‚> Vom Inhalte der Luftgänge- Ausser der Luft enthalten sie noch feste Gebilde. Als solche zählt der Verf: folgende Bildungen auf: 1) sternförmige Zellen bei den Nymphaeen; von diesen sind sehr gule Beschreibungen und Abbildungen gegeben; 2) ist es nicht selten, dass einzelne Zellen an den Wän- den der Lufikanäle herauswachsen, z. B. bei Calla, Pontederia cordata; 3) in andern Fällen, z. B- in den Blättern der Monocotyledonen, sind die Luftginge mit sternförnigen Zellen erfüllt. Die Ent- wicklung der Lufigänge ist pag 204 kurz angegeben. (Fortsetzung folgt.) Ziteraturberichte allgemein en botanischen Zeitung. u ro. 18. m a Fedebour. 42) Rigae, Londini, Parisiis et Argentorati, Bruxellae 1829-30. (Lipsiae apud Vossiam.): Zcox nes ‚plantarum novarum. vel imperfecte cogni- tarum floram Rossicam, imprimis Altaicam, ül- Tustrantes edidit Carolus Fridericus a Lode- bour,.Phil. Dr. Botan. Prof. P. O. in univ. caes. Dorpat., Hort. Dorpat. Director, Rossoram imperat. august. Jos. a cousiliüs status, Ordin. St. Annae se- cundae classis eques, rel. Tomus I. Centuria I. mit 100 kolorirten oder schwarzen Steindruck-Tafeln in Folio und Umschlag. Ebenso tomus II. ‚etc. Oenturia U. Beide Bände colorirt 150 Thir., schwarz 36 Thlr. Wer aus des Hrn. Staatsratlis von Ledebour Reisebeschreibung in den Altai theils den Pilanzen- reichthum der besuchten Gegenden , theils die An- strengungen und Mühseligkeiten kennt, mit welchen das Einsammeln für Hın. vonLedebour und des- sen zwei Begleiter die Hrn. DD. Meyer und von Bunge,. verknüpft war, wird mit aufrichliger Freude das vorliegende Prachtwerk erblicken, wel- ches den besten seiner Art an die Seite gesetzt wer- den kann. Die Munificenz des Kaisers Nicolaus Literaturber. XVIIT, 18 258 hat das Erscheinen des Werks in dieser Form mög- lich gemacht, und so steht der Name desselben mit vollem Rechte an der Spitze. Der kurze Text 'ent- hält nur Diagnose, die nothwendigsten Citate, 'Stand- und Fundort, Dauer, Blüthezeit, so wie Erläuterung der Tafel, und in dem Vorwort bezieht sich der Herausgeber auf die yon ihm mit seinen Begleitern bearbeitete Flora altaica (Berolini tom. I. et II. 1829 et 30. 8. bis zur 14ten Klasse des Sexual-Systems reichend), welche gleichsam einen Commentar zu dem iconographischen Werke abgiebt. Oder man kann auch letzteres als Kupfersammlung zu jener Fora altaica betrachten, obgleich beide völlig geson- derte Schriften sind. Der Unbemittelte wird ‚mit der Flora sich begnügen müssen und können , auch wird er nöthigen Falls die Abbildungen in öffent- lichen Bibliotheken und in „grösseren: Privaisamım- Inngen einsehen können:: Eine Ordnung in der Folge der Materialien findet nicht statt, und ist Äuier nicht notlhwen- dig. Der Verf. hat besonders neue, und theils noch „uicht abgebildete, theils auch zweifelhafte Arten ge- wählt. Die Ausführung der Tafeln, die nach Zeich- nungen vnBommer, Scheffner, v.d.Pahlen Krüger, v. Ungern, Siernberg, Müller, und W. Siegrist in München gearbeitet wurden, ist in Strichmanier sehr bestimmt und deutlich. Analytische Figuren sind, wo sie nöthig waren; nicht vergessen. Wir begnügen uns, hier die dar- gestellien Arten namentlich anzugeben und biswei- len eine Bemerkung hinzuzufügen. 269 Fase.I. Tab. I. — L.) enthält folgende Pflanzen: 1. Convallaria rosea, 2. Fritillaria verticil- lata VP., 3. Lychnis tristris, 4. Saponaria pur- gens, ausgezeichnet, der Drypis spinosa ähnlich, 5. Gypsophila stricta, 6. Arenaria nardifolia, 7. Aegopodium alpestre, 8. Trinia seseloides (Cachrys M. B.) 9. Cachrys vaginata, 10. Cheno- podium frutescens, sehr meldenartig, 11. Clema- tis macropetala, 12. Euphorbia lutescens, 13. Prunus divaricata. Eine merkwürdige caucasische Art,. mit eigenthümlicher abstehender Verzweigung und gelben Früchten. 14. Gentiana squarrosa Led. (aquatica M.B.) 15. Androsace dasyphylla, 16. Pa- ris obovata, ı7. Hypericum asperum, 18. Gera- nium albiflerum, 19. Valeriana petrophila, 20. Polemonium pulchellum, 21. Plumbago micran- tha, aus den Gärten bekannt, 22. Parietaria mi- crantha, 23. Lilhospermum Pallasüi Led. (Pulmo- naria bracteata Willd._Rell. in R. w.S. IV. p. 747.) 24. Onosma polyphyllum Ledeb. (in Pander’s Bei- trägen zur Naturkunde.), 25. Lithospernum cornu- tum, 26. Solenanthus circinalus, neue Gattung der Boragineen, 27. Echinospernum striclum, 28. E. semiglabrum, 29. E. macranthum, 30. Tragopogon ruber, 31. Erigeron elongalus, 32. Serratula glauca Ledeb. inMein. de St. Petersbourg, 35. Leontodon glaucanthos, 34. L. ceratophorus, 35. Cirsium setigerum, 36. Crepis multicaulis, 327. Chondrilla stricta, 33. Tanacetum Fruticulo- sum, 39. Anabasis brevifolia, höchst ausgezeich- net, nur fingerhoch, 40. Halogeion glomeratus " 18" 270 Meyer, neue Gattung der Chenopodeen Salso- 1een, u1. Atriplex laeve, 42. A. crassifolium, 43. 4A. micranthum, (dem A. nitens verwandt), 44. Schoberia acuminata Meyer, neue Gattung der Chenopodeen Salsoieen, a5. S. leiosperma, 46. Atriplex canum, (dem A. portulacoides sehr nahe stehend), a7. Anabasis Ammodendron, as. Bra- chylepis salsa Meyer, neue Gattung der Chenop- Anabaseae, ag. Corydalis Gebleri, 50. Picia mul- ticaulis. Faseic. IL. tab. LI. — €. enthält: 51. Hedysarum polymorphum 'y. adscendens (H. nitidocarpum DC.) 52. H. splendens DC, 53. Lathyrus altaicus, 53. Oxytropis argyrophyl- la Led. (O argyroa DC.). 55. O. sulphurea Led. (0. campertris y. sulphurea DC.), 56. Corydalis stricta. DC., 57. Cotyledon Lievenii, sehr aus- gezeichnet und schöf, 58. Sedum Ewersü, "ebeu- falls, 59. Saussurea pycnocephala, mit einer im Texte gegebenen Uebersicht aller sibirischen Arten dieser Gattung, 60. S. Tilesii Led. Act. Petrop., 61. S. nuda, 62. 8. subsinuata, 63. S. alata DE, 6a. S. laciniata, 65. S. robusta, 66.8. dissecta, 67. S. amara DC., 68. S. glomerata Poir., 69. S. foliosa, 70. S- latifolia, 1.8. serrata, 72. ß corymbo contracto, 73. S. alpina ß subacaulis, 74. S. denticulata, 75 S. cana, 26. S. salicifolia, 77. 8. elegans, 73. S. tenuis, 79. S. rigida, 80. S. elata, 81. Alhamanta compacia, 82- Soranthus Meyeri Led. nov. gen. Umbell. Seselineae, 83- 33. Allium uliginosum, 84. Pyrethrum pulchrum, 371 85. Tulipa heteropetala, 86. Parrya exscapa, merkwürdig, 87. Sonchus dentatus, 88. Astraga- lus rariflorus, 89. Impatiens parviflora, 90. San- guisorba alpina, gı. Linaria hepatica, 92. Le- pidium micranthum, 93. Centaurea pulchella, 94. Cineraria glabrata, auch schon in den botani- schen Gärten, wie die vorige Pflauze und mehrere der hier aufgenommenen neuen Arten, 05. ‚Astra- galus hypogaeus, 96. Trifolium grandiflorum Ledeb. Spr.. Syst. (eximium Steph. apud DC.) 97. Seselitenuifolium, 98. Stipa Redowskii Trin, 99. Stipa sibirica Lam., 109. Erigeron ciliatus- Ein alphabetischer und systematischer Index be. » schliesst diese , wie die folgende Centurie, Fasc, 1. dexselben enthält von CL — CH. _ 101. Iris Bloudowii (I. Havissima var. & fl. Al» taica), 102. I. glaucescens, 103. Astragalus lacti- florus, 104. Seseli graveolens, 105. Peucedanum canescens,. 106. Cynoglossum viridiflorum, 107. Ammodendron Sieversii Fisch. DC., Gattungs- character vervollständigt und verbessert, 108. Vicia costata, 109. Pulsatilla albana Spr. 8 flore coe- ‚ruleo, 110. P. Bungeana, 111. Ranunculus pul- chellus, 112. R. lasiocarpus, 113. R. amoenus, 11a. R. natans, 115. R. platyspermus DC. 116. R. radicans, 117: R. longicaulis, die neuen Ra- nunkelarten simmtlich aus der Abtlıeilung Hecato- nia DC., 113. Anemone umbrosa, 119. Adonis vil- losa, 120. Dracocephalum integrifolium, 121. Scrophularia divaricata, aus Tillis, bereits Iin- sere Zeit in den Gärten, 122. Eremostachys phlo- 472 moides Bunge nov. gen. der Labiaten, 123. Scu- tellaria Sieversii, 122. Ziziphora pungens, 125- Veronica densiflora, 126. F. sessiliflora, 127. V. macrostemon, drei ausgezeichnete Arten dieser sonst so sehwierigen Gattung; 128. Dracocephalum öriganotdes"Steph., "129. Zuctwea-undulata, 130. Fritillaria minor, 131. Loönicera Pallasii, schon ziemlich bekannt, 132. Leontodon leucanthus, 135. Potentilla macrantha Led. Act. Petrop, 134. Tulipa altaica, 135. T. bicolor, 136. Allium azu- reum, 137. A. tulipaefolium , 138. Silene grami- nifolia, Otth. ap. DC., 139. Tauscheria desertorum DC., 190. Zygophyllum macropterum, 141. Pa- paver croceum, (Papaver nudicaule }- DC., 142. Linum palleseens, 135. Odontarrhena microphyl- la Meyer, nene Gattung der Cruciferen, wie e scheint‘, aus der Tribus: der Alyssineen; raa. Atri- plex verruciferum MB., 145. Draba repens DC. 136. Cardamine macrophylia DC., 1ar. Sisym- brium humile, 148. Geranium laetum, 149. Ce- rastium incanum Led. et DC., 150. Moluccella Marrubiastrum Stephan. Fasc. II. des zweiten Bandes CLI. — CC. enihält: ‘151. Smelowskia cinerea, Meyer n. gen. ($Si- syınbriim album Pall.), 152. Prenanthes diversi- folia (Crepis baicalensis Ledeb. Act. Petrop.), 153. Pyrethrum discoideum, 154. Lepidium cordatum DC., 155. Heterochroa petraea Bunge neue Gattung der Caryophylleen, 156. Scrophularia in- cisa Feinm., 157. Cineraria thyrsoidea Led. (Senecio sibiricus Act. Peirop.), 158. Thalicium exal- 273 tatum,, 150. Erythraea:Meyeri, 160.'SHene sty- losa, 161. Aster fastigiatus ,' 162. Lepidium lace- rum‘, 163. Silene holopetala, 162. Thalictrum ap- pendiculatum, 165. Hymenophysa pubesens Mey- er, nov. gen. Crucifer Lepidin., 166. Archange- lica decurrens, 167. Stellaria Pullasiana Ser. ap. DC, 168. Chenopodium' acuminatum FP., 169. Seseli coronatum, 170. Androsace Gmelini, 171. densata L., 179. Leonurus glaucescens, 180. Eihinospermum intermedium, ıs1. Peucedanum dissectum‘;' 182. Echinospermum tenue, 183. E. microcarpum, 184. Erodium Stephanianum MW. 185. Euphorbia latifolia, 186. E. subcordata, 187. E. humilis, 188. E. alpina, 189. E. buchtormen- sis, 190. E. rupestris, 191. E. altaica, 192.:E.ma- cronhiga, 193. Drecocephalum foelidum, 194. Ga- Lium densiflorum, 195- Schoberia corniculata, 190. Onosma 'setosum, 197. Dianthus ramosissmus, 198. Chondrilla pauciflora, 199- Peucedanum paniculatum , 200. Draba lactea Act. Mose. und index. -- Der Druck ist korreet, und mit dem Papier einem Prachtwerke angemessen. Mit Vergnügen wird Ref. dic Fortsetzung der Schrift in diesen Blättern anzeigen. 272 ! (Fortsetzung der Recension Nro. 36. über Meyen’s Phytotomie.) Lücken. Mit diesem Namen bezeichnet der Verf. diejenigen Räume im Zellgewebe, welche durch Zerreissung desselben entstehen; sie enthalten eben- falls Luft. Sie kommen vor im Stengel der Um- bellaten, Gramineen etc, in. den "Blättern von Pandamus, Musa. Endlich stellt der Verf. einige Bemerkungen, denen er den rechten Platz noch nicht anzuweisen weiss, unter der Aufschrift: von einigen besonde- ren Höhlungen im Zellgewebe, zusammen, näm- lich 4) mit Drüsen besetzte Höhlungen in den un- terirdischen Blättern von Lathraea squamaria, :paS. 208. 2) mit Zellgewebe gefüllte Höhlungen in der Rinde. von Viburnum Lantana, 3) mit. Zellge webe erfüllte Canäle im ‚Eichenholze. (pag.. 209.) Bekanntlich hat Schulz vor einigenJahren die An- sicht, dass die puuctirten Gefäisse der Dicotyledo- nen zum Systeme der Spiralgefässe gehören, für un- richtig erklärt, und behauptet, es seyen dieselben aus Zellgewebe zusammengesetzt. Dieser Ansicht folgt nun der Verf. in Beziehung auf das Eichen- holz, indem er glaubt, die Wandungen der grossen Canäle in denselben bestehen aus den Prosenchym- Zellen des Holzes, sie selbst seyen mit ziemlich re- geimässigem Parenchyme gefüllt. Der Verf. ist ein zu guter Beobachter, als dass er nicht das durch- aus lirige der Schulzischen Ansicht hätte erken- nen sollen, um so mehr muss es befremden, bei ihm dieselbe Ansicht über die porösen Gefässe des BE 875 Eichenholzes: ausgesprochen zu finden: Es st zwar nicht zu läugnen, dass diese Gefässe durch die Kleiıt heit ihrer. Tüpfel, durch die: Unregelmässigkeit, mit der dieselben an vielen Stellen. vertheilt-sind, und auch durch. die verschiedene Form, die sie an ver= schiedenen Stellen des Gefässes, je nachdem es an Mark- strahlen oder Prosenchym -Zellen gränzt, besitzen, ein etwas ungewöhnliches Aussehen srhalten ; dennoch aber weist das. Aussehen ihrer... Waudungex auf dem Querschnitte, ferner die Gleichförmigkeit der Wan- dung, welche deutlich :nicht ‚aus Zellen zusammen- gesetzt. ist, '.besonders endlich noch die gner ‘oder schief. verlaufenden Ringe an den 'Endigangen :der Schläuche, aus denen das_Gefäss besteht, zu:demt- lich. auf ihre wahre Natur. hin, als. dass auch »ur der mindeste Zweifel dagegen erlaubt seyn sollte. Dass das Innere der Röhren mit zellenähnlichen Blasen erfüllt ist, tbeilen diese Gefässe mit denen mancher andern Pflanzen, , nur sind sie hier in grös- serer Anzahl vorhanden. Im fünften Capitel pag. 212. u. ig. gibt. der Verf. einige Betrachtungen über die Natur der Pflanzenzellen, welche sich in folgende Sätze zw- sammen fassen lassen. Die Zellen treten entweder einzeln auf, so dass jede ein Individuum bildet, oder sie sind in Massen zu höheren Pflanzen vereiniget, wo aber auch jede Zelle ein eigenes, sich ernähren- des den Pflanzensaft in sich verarbeitendes Ganze bil- .det. Die Zellen sind ursprünglich kuglich oder el- lipsoidisch, und gehen erst später in die verschiede- nen andern Formen über.. Gegen die Annahme , dass: dieser Veränderung : gegenseitiger "Druck zu Sruude:Jiege,'.spricht dass in- derselben Tilanze an verschiedenen Orten; und dichf: neben ‘einander. .die Wenschiedengtex : Formen: yorkomien;, - ‚dass gewisse ‚Zeilenformen:'nun-auf: einzelne Schichten:'beschränkt vorkommen ;;idasaı die Zellenforch ::stetscder'Art ei- gentltümilichs: und-isi‘fichts ih ‚verscficdenen Indivi- Auem.einer Art ‚verschieden ind. 2 4" ‚ Dahex ist. anzunehmen, dass’ die inmere Bildungs- kraft; ‚nicbt der Druck'die. Zeileniorm bestimmt. Dass: hierin viel ‚Wahses liegt, wird’ wohl Jeder an- erkennen, eine:andere Frage ist\.es aber, ob:ider ‚Ver&; nicht!'zü‘ weit ging, 'wenn. er dem’ Einlluss des gegenseiligen Druckes gänzlich läugnet. Wahr- scheinlicher ist, dass .die Zellenformen das Resultat dieser beiden. zusammenwirkenden Ursachen sind: Der.’ Verf: aucht:in einer Vergleickang der "Baselt- fomnatienen- init der Zellenform einen ferneren Be- weis für seine Ansicht zu finden, weil die regel mässigen Formen der Basaltsäulen nicht durch Druck entständen scyen, so könne cs auch bei den Pflan- zenzellen nicht der Fall seyn. Was soll aus der Naturkunde werden, wenn solche. Schlüsse erlaubt sind! ’—- Der Verf. beschliesst dieses Capitel und damit die Abtheilung des Zellgewebes “überhaupt; init einer Erklärung gegen die Ansicht von Kieser dass die Grundform der Zellen das Hhombendode- caöder sey, und mitider Behauptung, dass die Ze}- len keine Grundform hälten, was allerdings die leichteste Art ist, wie er sich der schwierigen Un- versuchung der Grundform der Zellen enthalten 477 konnte , welche’aber wohl‘ wenige’ seiner‘ tever “bei friedigen wird 0 m eteneh -- Der IYte Abschnitt betiächtet das ‘System der Spiralröhren, das ersts Cäpitel die Spiralfaser pag. 217. ’ Diese ist fein‘, solid, rund, lachrund oder viereckig, fest, elastisch, "ungefärbt, hygrosco* pisch,, einfach ‘oder verästelt. Ob die Richtung :der Windung immer dieselbe’ ist, „hierüber “entscheidet sich der Yerk nicht, "Haubt jedoch,’ dass’sie Immer rechts gewunden vorkomme;''er meint “(pag. 3367 man’ könne sich in der Richtung’derselben ’schr Ieichi täuschen, weil sie,‘ wenn"ıtan die Spiralröhre "um- drehe, als die entgegengesetzte erscheine. Das ist doch zu arg!! u Das Auftreten der Spiralfaser ist ein dreifaches, indem sie 1) frei, 2) im Innern der Zellen , 3) zwi- schen den Zellen erscheint. Frei erscheint sie nur bei- den Equisetaceen, wo zwei unter dem Namen Elateren bekannte Fasern die Saamen "umgeben. Ob der Verf. in dieser Ansicht, dass diese Fäden mit den Spiralfasern zusammenzustellen seyen‘, An- hänger finden wird, möchte schr zu bezweifeln seyn, wir unsers Theils halten die Zusammenstellung für höchst unpassend. Von der itm Innern der Zellen vorkommenden Spiralfaser war schon beim Zellge- webe die Rede; da ich schon oben meine Gründe gegen die Richtigkeit dieser Ansicht ausgesprochen , so überhebe ich mich hier jeder weiteren Erörte- rung, glaube aber jedoch berühren zu müssen , dass der Verf. pag. 124. auch die spiralige Lamelle von Spirogyra als Spiralfaser aufzihlt, was nun cben- 278 falls wieder eine Zusammenstellung der allerverschie-. densten Bildungen ist; hat der Verf. das Zellgewe- be in.zu viele Abtheilungen gespalten, so muss man ibm hier ein‘ Zusammenwerfen nicht verwandter Bildungen zur Last legen. Zwischen, den Zellen tritt die Spiralfaser. ale vollkommene. Spiralröhre auf, von welcher das zweite Capitel pag. 225 u. fg. handelt. Es sind dieses eylindrische oder..conische Gebilde, welche durch die spiralförmig gewundene Faser dargestellt werden, erst später bildet sich eine feine Haut um dieselben. In Beziehung auf diesen letztern Punkt muss ich sogleich dem Verf. wider- sprechen , so richtig, es ist, dass die Spiralfaser ‘auf der äussern Seite von einer Haut umgeben ist, s0 ist es ebenso: gewiss, (wenigstens habe ich an den grossen Gefässen. der ‚Mognocotyledonen di die besiimm- testen Erfahrungen hierüher gemacht). ‚dass nicht die Spiralfaser, sondern dass die Haut das früher Ge- bildete ist. Der Verf. gibt pag. 228 an, dass an den Enden die Spiralfaser spitz zulaufe, und der cy- . linderförmige Raum des Gefäses sich konisch endi- ge, und das Ende der Faser sich über die ubrig ge- bliebene kleine Oelfnung lege. Die einzelnen Glic- der der Röhre legen sich theils mit abgestumpften Enden über einander, theils nach Art des Prosen- chyms neben einander. Die Höhlung der Spiral- röhre wird durch die Gliederung nicht unterbro- chen (pag. 230.), die umgebende Membran kann sich nicht in die Communikationsöffnung der Glie- der drängen. Auch in Hinsicht auf diesen Puukt kann ich dem Verf. nicht völlig beistimmen. €$ ısi 279° allerdings vollkommen richtig, dass in den meisten Fällen, in den Gliederungen keine Querwände sind, allein häufig, besonders bei den Monocotyledonen finden sich eigenthümlich gebildete netzartige Schei- dewände; welchen Gegenstand ich an andern Orten näher mit Abbildungen erläutern werde. Das Vor- kommen der Spiralgefässe in den verschiedenen Fa- milien und Organen ist pag. 235 — 237, und die Stellung der Spiralgefässbündel im Stamme bei Mo- nocotyledonen und Dicotyledonen pag. 358. nach den herrschenden Ansichten kurz auseinandergesetzt, Im 3terı Capitel pag. 243. spricht der Verf. über die schwierige Lehre von der Metamorphose der Spiralgefässe , und stellt 4 Typen derselben auf a) ringförmige, b) netzförmige, «) gestreifte, d) punk- tirte Spiralröhren. Diese 4 Formen bilden nach des Verf. Ansichten zwei Metamorphosenreihen, indem die ringförmigen Gefässe die Ucbergangsform für die netzförmigen , die gestreiften für die punktirten Gefässe bilden. Die rosenkranzförmigen Gefässe er- "kennt der Verf. mit Recht nicht als eigene Typus an, indem bei allen Modificationen der Spiralgefässe eine solche kurze Gliederung vorkommt. Bei den ringförmigen Gefässen folgt der Verf. pag. 244. der Ansicht, dass dieselben keine ursprüngliche Bildung seyen, sondern durch Zerreissung der Fa- sern und Verwachsung der einzelnen Ringstücke entstehen; es ist gegen diese Vorstellung von andern Phytotomen , besonders von Mold enhawer, 50 vicl Treffendes gesagt worden, dass ich jeder wei- teren Widerlegung überhoben bin; ohnebin ist jede 280 nähere Vertheidigung dieser Ansicht aufzugeben , bis es den Anhängern derselben gelingt, zerrissene , noch nicht verwachsene Ringe aufzufinden, diese hat aber noch Niemand gesehen. Die netzförmigen Spiralröhren (pag- 150.). betrachtet unser Verf. als eine weitere Ausbildung der Ringgefässe, sie sollen aus ringförmigen Fasern bestehen, welche sich durch Verästelung und schrägverlaufende Fasern verbinden. Billiger Weise hätte man verlangen können, dass der Verf. die Art und Weise, wie diese Metamor- plıose vor sich gehe, und bei welchen Pflanzen er dieselbe beobachtet, näher angegeben hätte; dieses ist aber nicht geschehen, so mag er es uns denn nicht verargen, wenn wir die Richligkeit oder we- nigstens die Allgemeingültigkeit seiner Ansicht in Zweifel ziehen; wozu wir durch Verfolgung der Eutwickelungsstufen von der einfachen Schlauch- zeihe ohne, Fasern ‚im, netzförmige Gefässe ohne die Mittelbildungen der Spiralgefässe und Rinsgefässe be- wogen werden, worüber an andern Orten das Nähere. Das Wesen der gestreiften Spiralröhren (Trep- pengänge) setzt der Verf. pag. 252. in ein so festes Verwachsen der Spiralfaser mit der umgebenden Menıbran,, dass sie sich von derselben weder abrol- len, noch deutlich unterscheiden lässt. Die Röh- ven sind mit horizonlalen Streifen besetzt, welche an den Verwachsungsstellen der Faser mit der Mem- bran unterbrochen sind. Die Streifen sind geringe Erhöhungen, verursacht durch die Spiralfaser- Es ist schwer einzusehen, wie der Verf., der sich doch in so vielen andern Fällen als ein guter Beobach- 231. ser zeigte, den Bau der Treppengänge se. gänzlich inisskeunen konnte ; es ist fürs erste nicht einzuse- hen, wie das Verwachsen der Spiralfaser mit der umgebenden Haut das Aussehen , als sey der Faden unterbrochen, verursachen soll, dieses kann jedoch nur dadurch geschehen, dass sich zwischen die Fa- sern eine in Ilinsicht auf Durchsichtigkeit u. s. w. dieser gleichende Masse einlagert, und so diese Stel- len zu gleichförmigen Membranen umbildet, dieses könnte auch ohne Verwachsung der Faser mit der umgebenden Membran stattfinden; der zweite Irr- thum beruht ‘darin, dass der Verf.. die Streifen für Stücke der. Spiralfaser hält, während sie doch gera- de die vertieften Zwischenräume zwischen denselben sind, was gar leicht zu sehen ist, wenn man senk- recht auf die Durchschnittsfläche cines der Länge nach gespaltenen Gefässes, oder besser auf die Durch- schnitisiläche zweier neben eimander liegender Trep- pengänge hergbsieht; ich werde nächstens an andern Orten Abbildungen solcher Durchschnitte geben. Die Treppengänge bilden nach des Verf. Mei- nung die Ücbergangsform zu den punktirten Röh- ren pag. 255., bei diesen soll nun die Faser so fest mit der umgebenden Membran verwachsen scyn, dass sio weder abzurollen noch zu unterscheiden ist, die Wandung der Röhre ist auf ihrer ganzen Ober- liche mit kleinen Wärzchen bedeckt, diese stechen je nach der Richtung der Faser in horizontalen oder schiefen Reihen, mit der Zeit erhebt sich ihre Ba- sis immer mehr, wodurch sie einen zweiten Kreis erhalten, der mittlere Ring ist nicht als Oelluung, 28% sondern als Spitze des Wärzchens zu deuten. . Auch dieser Vorstellung widersprechen meine Untersuchun- gen durchaus; dass das Verwachsen der Röhre kein gleichförmiges Ausschen geben kann, habe ich eben bemerkt, sondern es {indet wie bei den Treppen- güngen eine Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den Fasern statt, aber nicht vollständig; denn einzel- nie Stellen behalten ihre ursprüngliche Zartheit und bilden die sogenannten Poren. Das Nähere über diesen Vorgang, so wie über die Abhängigkeit der Bildung der Gefässe von der Beschaffenheit der um- liegenden Theile u. dergl. mehr, werde ich näch- stens an andern Orten mittheilen. Schon Mol- denhbawer halte einen Umstand, der auf eine solche Abhängigkeit der einen Bildung von. der. andern hinweist, an der Linde entdeckt; un- ser Verf. glaubt, es hätte derselbe falsch beobach- tet, wir können ihm aber versichern, dassMolden- hawer ganz richtig gesehen hatte. \ Nicht weniger unrichjig ,. und ein Beweis, dass der Verf. mit dem Bate' der Holzbündel schlecht bekannt ist, ist es, wenn er pag- 260. behanptet, es lasse sich über die Stellung der puuktirten Röh-: ren in den Holzbündeln nichts Bestimintes angeben , während gerade das Gegentheil stattfindet; hierüber hätte der Verf. schon in Mold enhawers Wer- ke viel Treflliches finden können. Die Existenz häutiger Blasen in den porösen Röhren sucht der Verf. pag. 262 — 264. zu läug- nen, und die Abbildungen Kiesers für umrichtig auszugeben. Ungeachtet der Verf. behauptet, er hätte die Sache mit grosser Genauigkeit untersucht; so hat er doch vollkommen Unrecht, indem solche Blasen nicht nur bei Dicotyledonen, sondern auch bei Monocotyledonen vorkommen, cin Umstand, der freilich Kiesers Erklärung ihrer Entstehung uınslösst. (Beschluss folgt) 3titeraturbevichte : D Zur Ha Kr y allgemeinen. botanisk keit Zeitung. = —e Nro. 19. — Sadler., 43) Pesthini, typis Traitn eri, 1825-1826: Flora Comitatus Pesthiensis auctore Jos. Sadler M. Dr.etce Ps Lı-— oc... u—naC., Der durch seine Inauguraldissertation über die »r Farne Ungarns der botanischen Welt rühmlichst be- kannte, . und desshalb von Kaulfuss durch eine Farngatiung verewigte Verfasser verspricht in der Vorrede, eine physische Geographie des Pesther Co- mitats, so wie eine Auseinandersetzung der Ver- ‚hältnisse der Vegetation dieses Comitats zu der von Ungarn und von ganz Europa, mit der er dieses Werk beginnen wollte, jedoch durch Kürze der Zeit und den Wunsch, die Flora bald den Gönnern der Botanik in die Hände zu geben, daran verhindert wurde, dem Werke nachzuschicken. In der Anord- nung dieser phanerogamischen Flora hält er sich bis auf die Verweisung der polygamen Gräser in die dritte Klasse und der Monogamie in die 5te Klasse ganz an das Linneische System, was Rec. nicht anders als billigen kann, da doch immer dasselbe - unter den künstlichen Systemen das vorzüglichste, am allgemeinsten angenommene, und zur Bestinı- Literaturber. XIX. ı9 283 aoen mung der Pflanzen für den angehenden Botani- | ker, für den dieses Werk vorzüglich bearbeitet, das passendste ist. Er schickt dem Werke den Schlüssel des L. S., so wie den Gattungscharakteren in jeder Klasse die Beschreibung der natürlichen Familien , zu denen’ mehrerePflanzen dieser Klasse gehören, nach Sprengel voraus; passender wäre es jedoch gewe- sen, die Charaktere der natürlichen Familien nach einem System geordnet dem Werke vor oder nach- zuschicken und manche Familie nach neuern geläu- terten Ansichten zu geben. Die Gattungscharaktere sind zur bessern Uebersicht am Anfang jeder Klasse angegeben, und zugleich die Familie, zu der jede Gattung nach Sprengel gehört, beigefügt. Die Charaktere der Arten sind, so richtig sie auch sonst sind, grösstentheils mehr Beschreibungen als eine möglichst kurze Angabe der unterscheidenden Merk- male, was eben nicht geeignet ist, dem Anfänger die Unterscheidung der Arten zu erleichlern. Citirt werden die Oesterreich. Flora von Schultes und die Abbildungen aus Waldstein’s und KitaibePs Werke, Jacquin’s Werken und der Flora danica; dann werden die vorzüglichsten Abarten, die Stand- orte mit Berücksichtigung der Bodenverkältnisse, was wohl ein häufig vernachlässigtes Haupterforder- niss einer guten Flora, ferner die Blüthezeit ange- geben, und eine kurze, gute Beschreibung folgt; zu- gleich giebt der Verf. die bisher im übrigen Ungarn entdeckten Pflanzen bei jeder Klasse an, wodurch das Werk gleichfalls eine Uebersicht über die so reiche Vegetation von ganz Ungarn gewährt. Refr. 285 beschränkt sich hier nur auf die Angabe der neuen Beobachtungen und Arten und der vielen Aufschlüsse, die wir!hier über dieKitaibel’schen Arten erhalten. _ Der Verf. vereint mit Veronica spuria als var. B V. foliosa VPR., sb wie media mit longi- Jolia, die er jedoch noch als Art der Autorität halber anführt, und seine Gründe für die Identität beider Arten später genaner zu entwickeln verspricht. Ver. crassifolia Kit. zieht er als Synonym zu or- chidea, V. microphylia Rit. zuserpyllifolia; V. au- striaca und multifida führt er vereint als V. Jacquini auf; zu Salvia pratensis zieht er als Synonym va- riegata PP. R. Die Gattungen der Gräser führt er nach der Eintheilung in die mit 1, 2, und mehrbl. Kelche zuerst auf, und giebt dann den Gaitangsschlüs- sel für dieselben nach Mertens und Koch. Der Verf. hat grösstentheils die Linne&ischen Gräsergattungen beibehalten und die an Arten rei- chen Gattungen passend abgelheil. Dem Refer. scheint auch die neuere unendliche Zersplitterung der oft natürlichsten Gattungen nach oft sehr klein- lichen Merkmalen der Wissenschaft nicht erspriess- lich, nicht nur, dass der Namenwust dadurch noch mehr vermehrt wird, wird dadurch auch die natür- liche Uebersicht erschwert, und man kann sich nicht genug wundern, wie Männer, denen die natürliche Methode sehr viel zu danken hat, scrade darin so künstlich und so oft gegen die \Winke der Natur zu Werke gehen können. Allerdings hat auch Linne einige weniger natürliche Galtungen aufgestellt; Ref. ist in Betreff dieser der Meinung, man sollte diesen 19* ‚286 gleichsam durch Autorität geheiligten Gattungen ihre Namen lassen, sie jedoch, so wie man mehrere nahe verwandte. Familien, die eine grössere Familien- gruppe bilden, zusammenstellt, als Untergattungen -an einander reihen; so würde er die Gaitungsgruppe Primula in die Gattungen. Primula, Androsace, Aretia zerfälleu. Zu Calamagrostis lanceolata - zieht der Verf. EC. ramosa Host., zu sylvatica Schr. pyramidalis Hst.; zu Triticum cristatum zielt er imbricatum M. B.; pectiniforme R. Sch. als Varietäten; zu Lolium perenne tenue und mul- tiflorum; zu Aegylops caudata als ß cylindrica Hst. ‚Der Vereinigung von Poa alpina und collina können wir jedoch keineswegs beistimmen; zu leiz- terer gehört serrata Kit: als ß; so widerspricht auch Host wiederholt der Verbindung seiner Fe- stuca .pallens mitiglauce. Einige Bromi stellt der Verf. zu Triticum, andere zu Festuca, wofür aller- dings Gründe sprechen. Us wäre wohl auch da am besten, mehrere neue künstlich zu treunende Gattun- gen als Untergattungen von Poa .zu betrachten, die daun in Poau, Glyceria, Festuca, Dactylis, Bromgus, Brachypodium , Lolium zerfiele, sv wie die Gattungen in welche die so natürliche Gattung Scabiosa durch den Kelch zerfällt. Scabiosa ochro- leuca zieht‘ der Verfas. mit Unrecht als Var. zu Columbaria, Plantago muxima Kit. ist ihm Pl. major &, so wie auch allerdings Pl. minima eine nur durch Standort bedingte Form davon. Pl. hun- garıica Kit. ist ihm lanceolata ß, so wie dentata Zih. maritima &. Zu Galium erectum Huds. 487 zieht er als & G. hirsutum Kit., als Y scabrum Jacqg. Galium infestum Kit. ist ihm mit Recht Synon. von Aparine, so wie spurium L. Var. davon. Potamogeton crassipes Rit. ist Synon. von heterophyllus, so wie interruptus Rit. von pectinatus. Onosma arenaria W.R. ist Var. von echioides. Anagallis phoenicea und caerulea trennt er mit Recht; letztere kommt nach des Ref. Erfahrung nie in Gebirgsthälern vor. Primula inflata Lehm. ist wohl nur auf die bei Primula, wie bei Pulmonaria wandelbare Ein- fügung der Staubbeutel gegründet, daher nicht ein- mal Var. Verbascum australe ist dem Verf. Sy- nonym von orientale MB.; Phyteuma inaequa- tum Kit. Synon. von orbiculare, Campanula uni- flora Rit. Synon. von rotundifolia, dasycarpa Kit. Synon: von persicifolia; urticaefolia ist ilum mit Recht nur Var. von Trachelium , so wie sim: plex und ruthenica Var. von bononiensis, ellip- tica Kit. ist Synon. von glomerata; Viola ambi- gua FPR. Synon. von campestris MB. Viola li- vida Kit. Synon. von arenaria, so wie sylvestris Kit. Var. von canina; zu Lricolor zieht er mit Recht arvensis als ß, Ritaibeliana R. SchAäls }, Her, da sie bloss durch Standorte bedingte Abänderungen | sind. Ribes uva crispa vereint er mit Grossularia. Ueber Bupleurum affine Sadl. hat der Ref. in einem frühern Aufsatz über B. junecum seine Mei- nung ausgesprochen. Zu B. Gerardi zieht der Verf. baldense PPR., welches zu junceum gehört, wäh- rend des Verf. fragliches junceum B. Gerardi ist; 285 ‚das fragliche tenuissimum ist woll nach Original- Exemplaren das wahre. Zu Pimpinella magna zieht der Verf. als Var. orientalis, zu P. Saxifraga als Var. nigra. Trinia Kitaibelii MB. führt er als Pimpinella Kitaibelii anf; die Artverschieden- heit des Chenopodium acutifolium. Ritaibel von polyspermum bezweifelt er mit Recht. Stalice Gmelini führt er als Limonium ß auf. Allium Scorodoprasum zieht er zu arenarium, rolun- ‘dum zu Ampeloprasum, pallens zu 'paniculatum, moschatum zu setaceum, welches sich nach Rei- chenbach wirklich so verhält. Convallaria, Po- Iygonatum und Majanthemum bilden eine Grup- pe von Untergattungen von Convallaria. Mit Unrecht vereinigt der Verf, Juncus con- glomeratus und effusus. Polygonum incanum Lehm. ist wohl kaum Art. Polygonum Kitai- belii Sgdl. (BellardiKitaib.) ist eine gute Art, wel- che so charakterisirt wird: P, fleribus octandris, trigynis, caule erecto dichotame ramoso, teretiusculo, stricto, glabriusculo, nodis remotis, foliis elliptico-lance- _ olatis, breviter petiolatis, integerrimis, acutis , glabris, ochreis laceris, racemis spicatis, terminalibus, aphyliis, erectis, longissimis, floribus solitariis,binis, ternis, qua- ternisve , breviter pedunculatis, remotis, bracteatis. Sie kommt häufig in den Weingärten um Pesth vor. Saxifraga granulata zieht der Verf. als Var. zu hulbifera, Gypsophila arenaria WR. als Syn. zu fastigiata, Dianthus asper zu collinus. Dianth. serotinus WR. hält er nicht für hinlänglich verschie- den von plumarius. Warum der Verf. Cucuba- 289 lus Behen. L. in inflatus umändert sieht Referent nicht ein, da ja Smith iha nur als Silene sa um- taufen musste, da schon eine 8. Behen existirte. Cucubalys parviflorus Ehr. ist ihm Syn. von Otites, Silene infracta Rit. ist im 8. von $.nu- tans. Warum der Verf. Alsine in die 10 Kl. setzt und sie dennoch von Stellaria unterscheidet, sieht Ref. nicht ein. Arenaria procera Spr. ist ihm Syn. von graminifolia. Tormentilla vereinigt der Verf, mit Potentilla; auch hier dürfte folgende Gattungsgruppe aufgestellt werden: Potentilla zer- Fallt in die Untergattungen Sibbaldia, FPotentilla, Tormentilla, Comarum, Duchesnea, Fragaria. Mespilus coceinea WR. ist ihm Syn. von tomen- tosa FFilld., Sorbus lanuginosa Kit. Var. von aucuparia, Rubus hirtus IR. var. von glandu- losus, Potentilla adscendens Bitaib. Syn. von ca- nescens Bess, Fragaria praecox Rit. Syn, von Potentilla Fragaria, Rosa pimpinellifolia zieht er zu spinosissina, pumila zu gallica, (Cistus canus zu Helianihemum marifolium, Adonis flammea und miniata zu aestivalis, apennina zu vernalis, Ranunculus reptans mit Recht zu Flammula, Helleborusdumetorum Rit. zu viridis. Von obigem bemerkt d. V., dass ernur eine Art kenne, die vielblumig ist und deren Blülhen nicht gross seyen; bei Wien kommt jedoch ein H, viridis stets mit zwei grossen Blüthen vor, der selbst in der Blatt-Bildung eifige Verschiedenheit darbietet; wahrscheinlich ist der kleiner- und mehrblumi- ge dumetorum Kit, der der gewöhnliche ist, der wahre viridis L. wnd der letztere 'seltne, wenn ‘er wirklich davon: verschieden seyn sollte, nicht der wahre viridis L. Hepatica trennt der Verf. mit Recht nicht von Anemone; Pulsatilld da- gegen mit Unrecht; sie ‘können höchstens Unter: gattungen bilden. Zhalietrum nigricans ist dem Verf. Sytiön: von flavum. Prunella'laeiniata führt er'als alba Pall. auf, diese ist, so wie grandiflo- ra, gewiss gute Art. Thymus hirsutus, augüustifo- lius, lanuginosus hält er, obwohl sie als Arten auf- gestellt sind, für Abänderungen des vielgestaltigen Ser- pyllum. Von den Cruciferis liefert der Verf. eine Tabelle nach DeCandolles, theilt sie in drei Ord- nungen Synclistae und die zwei Linn&ischen und bearbeitet die Gattungen nach R. Brown. Arabis praecox Rit. ist ihm eine sehr zweifelhafle Pflan- ze. Erophila spathulata Lang führt er als Draba an, bezweifelt jedoeh-ımit Precht ihre Artverschieden- heit von verna. Erysimum diffusum und Cheiran- thus alpinus zieht er zu Erys. canescens, Brassica austriaca und orientalis führt er als Erysimum perfoliatum Crantz auf. Das Sisymbrium canescens von Kitaibel in Schultes Oesterreich. Flora ist Var. von murale, Cheiranthus junceus W.R. und Brassica polymorpha W.R. ist ihm Sisym- drium junceum MB. Malva crenata Kit. scheint ihm von borealis verschieden. Corydalis albiflo- ra ist nichts als eine weissblühende ©. bulbosa. Genista pubescens Lang wird als Mittelart zwi- schen inctoria und ovata aufgefülrt. Cylisus bi- florus VVR. wird als eine durch trocknen Saudboden agı erzeugte Abärt von supinus. aufgeführt, falcetus PPR. nur ‘ale Synon! von supinus, da oft an einem Exemplare geräde und sichelförmige Hulsen vorkom- men. Orobus albus der Oesterr. : Botaniker wird als pannonicus aufgeführt und bezweifelt, dass es der wahre elbus Li sey, O. pallescens PFR. ist mit Recht unterschieden. ' Lathyrus grandiflorus Lang wird von sylvestris getrennt,' so wie Picia purpuras; cens DeC.: von::pannbnice. »s4stragalus -vesica- rius L. zieht er zu albidus PFR., warum nicht umgekehrt? ' Hedysarum arenarium Rit. ist Sy- nenym‘ von Onobrychis. . Apurgia ist als Leon. todon aufgeführt. Tragopogon canus FFilld. ist floccosus WR.; orientalis Synon. von undula- tus. Am Theiss beobachtete der Verf. eine Varietät von Senecio paludosus mit ganz wolligen Stengeln und Blättern. Aster pannonicus ist ihm Synon. von Tripolium, Achillea ochroleuca FR. von pectinata. Achillea Seidlii Prsi. (rubra Hst.) ist ihm Millefolium ß rubra. Centaurea austria. ca Willd. zieht er wohl irrig zu nigra L, seusana Fill. jedoch und stricia FPR. mit Recht zu axil- laris Willd. Die Orchideen sind nach Swartz bearbeitet, die Euphorbien in die 21 Cl. gestellt. Euphorbia villosa FVK. zieht der Verf. zu pilosa, ob mit Recht? Die Cariceen sind mit einigen Ab- änderungen nach Bessers F]. Galiciae bearbeitet. Atriplex acuminatus FFh. ist Synonyın von nitens Reb. 292 (Beschluss der. Recension Nro. 36. über Meyen’s Phytotomie.) Im aten Capitel spricht der Verf. von dem In- halte der Spiralgefässe, und erklärt sich pag.271. dafür, dass dieselben nicht Luft, sondern Saft ent- halten ; so lange nämlich der Verholzungsprozess gar nicht, oder nnr unvollkommen eingetreten ist, dass hingegen nach der Beendigung desselben die gestreiften und punetirten Röhren absterben, und keinen Saft mehr führen. Hiemit schliesst der Verf, seine Untersuchun- gen über den Bau der Spiralgefässe , und giebt noch zum Schlusse einige Andeutungen über die Ver- wandtschaft zwischen den Zellenund Spiralgefäs- sen;ein Punkt, derjetzt, nachdem so manche zelluläre Bildungen bekannt geworden sind, welche Fasern auf ihren Wandungen zeigen, von besonderer Wich- tigkeit ist. - Zudem zellnlosen Bildungen, welche Aehnlichkeit mit Gefässen haben, zählt der Verf. die getüpfelten Parenchym-Zellen, die Zellen von Ephedra, die Haarzellen von Nymphaea. DieSpi- ralgefässe erhalten durch ihre Umkleidung mit einer Haut, durch das spätere Verwachsen der Fasern un- ter sich und mit der Haut, durch das damit entste- hıende Getüpfeltseyn das/Aussehen von Zellen, Zwi- schenbildungen sind die Zellen , so im Janern Fa- sern haben. Bei diesen ist die Zelle das primitive, ‘die Spiralfaser das secundäre, während es sich beim Spiralgefäss umgekehrt verhält. Diese Fasern erleir den ähnliche Veränderungen, wie die Spiralfasern , sic verwachsen mit der Zellwandung, oder verwan- 295 deln sich in Ringfasern, oder verästeln sich; wo. sie mit des Zellwandung verwachsen, wird diese punk- tirt. Das Resultat, welches sich der Verf. aus die- ser Zusammenstellung zieht, (pag. 226.) ist, dass diese beiden Organe, da sie in ihrem Bau nur un- wesentlich, auch in ihrer Function nicht so bim- melweit verschieden seyn können, als es wohl zu- weilen Pflanzenphysiologen glauben, Der fünfte Abschnitt euthälg die Betrachtungen über das Circulationssystem der Pflanzen, oder das System der Lebensgefässe. Dieser Abschnitt, obgleich der kürzeste des ganzen Werkes, dürfte doch wohl, da des Verf. Beschreibung des Baues der Lebensgefässe neu und ihm eigenthümlich ist, wenn sich die Wahrheit derselben bestätigt, der wich- tigste seyn. Das erste Capitel (pag. 228.) betrachtet den Bau und das Vorkommen des Gefüssesystemes, die von einer feinen Membran gebildet werden, die sich nach Art der thierischen Blutgefässe vielfach verzweigen, und einen eigenen Saft führen, der in Hinsicht der Consistenz, und gewöhnlich auch in Hinsicht der Farbe von dem der Zellen und der Interzellulargäuge sehr verschieden ist, Diese An- sicht, dass das genannte Gefässsystem nicht aus üher- einanderstehenden Zellen bestehe, sondern. ein wahr- haft verzweigtes Gefässsystem ist, hat der Verf. schon vor drei Jahren in der Linnaea bekannt ge- macht und der darüber handelnde Abschnitt des vorliegenden Werkes ist ein nur mit wenigen Zu- sätzen vermehrter Abdruck jenes Aulsatzes, Bis 298 jetzt ist mir nicht bekannt, dass dieseLehre Anhän- ger gefunden hat; sie erregte nicht einmal dieje- nige Aufmerksamkeit, welche die Sache verdient. Es ist zu hoffen, dass dieser nochmalige Abdruck zu gründlicher Untersuchung und zur Entscheidung, ob die ältere oder nenere Lehre die richtige ist, Veranlassung 'giebt. Die Gefässe verlaufen nach des Verf. Angabe im Stamme parallel mit seiner Achse von der Wurzel bis zur Basis der Blätter nd der übrigen Organe. Im Stamme anastomosiren sie nur selten durch seitliche Zweige, in den Blättern und den übrigen Organen verästeln sie sich dagegen nach allen Richtungen, doch richten sie sich im Allge- meinen nach dem Laufe der Gefässbündel, die En- digungen kehren um, und laufen in die Hauptorte zurück, wie sich die Arterien in Venen einmünden, In der Wurzel verästeln sich die Gefässe in unend- ch 'vielfacher Richtühg" $anz ohne Regel. Das gan- ze Gefässsystem ist in einem Individuum als eine einzelne, geschlossene, vielfach verzweigte Zelle zu betrachten. Die Membran derselben ist unge- mein zart und in der Jugend noch nicht nachzu- weisen. In den Kräutern begleiten die Gefässe die Holzbündel, und liegen mehr auf der äussern Seite derselben. Eine Abbildung davon, welche der Verf. auf Tab. XIV. an dem Blatte von Alisma Plan- tago giebt, ist zu den gelungensten phytotomischen Zeichnungen, die wir besitzen, zu zählen. In der Wurzel laufen die Gefässe ganz im Diachym, und richten sich selten nach dem Verlaufe der Gesäss- bündel. Bei den Biumen nnd Sträuchern findet 295 man die Gefässe in der innersten 'Rindenscki und im Umfang des Markes. . Pag.. 286 und an eine Aufzähluug der Familien gegeben, in welcher der Verf. bei einer mehr oder minder grossen An- zahl der dahin gehörenden. Gattungen das eigene Gefässsystem fand; es enthält nur wenige Gattun- gen mehr, als das im Jahr 1823 in der Linnaca be- kannt gemachte. — Wir gestehen offen,,. dass wir es nicht wagen, bis jetzt ein bestimmtes Urtheil- über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Mey.en’schen Ansicht zu äussern , indem wir auf der einen Seite glauben mit der grössten Bestimmtheit in manchen Pflanzen z. B. in Musa, die eisenen Gefässo als aus übereinanderstehenden Schläuchen zusammenge- setzt ‚gefunden zu haben, während wir wieder in anderen Fällen z. B. in dem Feigenbaume nicht im Stande waren, bis jetzt irgend einen Umstand zu finden, der für eine solche Zusammensetzung aus Schläuchen gesprochen hätte. Es wäre sehr.zu wün- schen gewesen, dass der Verf. sich in der Beschrei- bung des eigenen Gefässsystemes in ein näheres De- tail eingelassen und sich nicht nur auf die allge- meinsten Angaben beschränkt hätte. So viel erhellt aber aus seinen Angaben uber das Vorkommen die- ses Systemes, so wie aus einigen Aeusserungen an anderen Orten seines Werkes, das iım ein an be- stimmten Stellen der Holzbündel vorkommendes ei- genes Gefässsystem , welches mit dem von ihm be- schriebenen. in keiner Verbindung stelıt, und deut- lich aus Schläuchen zusammengesetzt ist, welches bald neben -bald ohne .das von ihm beschriebene vor- 296 kommt, nicht bekannt war. Wegen den näheren Angaben über dieses System muss ich auf meine Anatomie der Palmen verweisen. Das zweite Capitel handelt vom Lebenssafte pag. 288 und flg.; derselbe ist consistenier als der Zellensaft, und mit unzähligen sehr kleinen Bläs- chen angefüllt, welche innerhalb und ausserhalb der Gefässe eine eigenthümliche, freie Bewegung, gleich der der Monaden besitzen. Dass diese Bewegung , welche der Verf. für eine belebte hält, durchaus nicht den Charakter der freiwilligen Bewegung der Infusionsthiere an sich trage, sondern dass dieselbe in ihrem ganzen Erscheinen dieselbe sey, wie die Bewegung der unorganischen Molecüle, diese Ue- berzengung wird sich, wie ich glaube, Jedem, wel- cher die Bewegung der letzteren beobachtet hat, aufdrängen. Im dritten Copitel betrachtet der Verf. die Cir- culation des Lebenssaftes, es enthält dasselbe kei- ne neuen Beobachtungen, weshalb wir einen spe- ciellen Auszug des Inhaltes unterlassen, und nur die Puncte berühren, welche dem Verf. eigen sind. Der Lebenssaft steigt nach seiner Angabe von der Wurzel durch den Stamm zu den Blättern, kehrt in den feinen Verästelungen des Gefässystems daselbst um, um zur Wurzel zuriückzufliessen, und zwar führen hier eine grössere Anzahl von Gefässen den Lebenssaft von den Blättern zur Wurzel zurück, als von dieser zu jenen, weshalb in den letzteren der Saft schneller strömt. Je edler ein Organ ist, desto mehr Lebenssaftgefässe besitzt dasselbe, hat cin Or- 297 gen seinen Lebensprocess beendigt, so stockt die Circulation und der Lebenssaft gerinnt. Der Verf, sucht nun pag. 298. die Ursache der Circulation nachzuweisen, er findet dieselbe in ei. ner dem Lebenssafte inwohnenden Propulsionskraft und glaubt, dass dieselbe ähnlich der Schwere wir- ke. Ob diese Erkläruug. die Physiologen zufrieden stellen wird, möchten wir bezweifeln. Seitdem Kiel- meyer die Propulsionskraft in die Physiologie ein- führte, muss mun dieselbe so oft als Ursache von Säftebewegung angegeben hören; allein was ist da- mit erklärt?. Wissen wir das. Mindeste mehr von dieser Bewegung? Ein ganz anderer Fall ist es, wenn man eine Erscheinung durch die Schwere oder sonst eine Kraft erklärt, von der man die Gesetze, nach welchen sie wirkt, kennt, und die Erschei- zungen, welche sie hervorbringt. Ganz anders ist es mit der ‚Propulsionskraft, von der wir nichts wissen, daher auch nichis durch sie erklären kön- nen. Was nun die Vergleichung des Lebenssaftkreis- laufes mit dem Laufe der Planeten betrifft, so habe ich schon oben bei einer andern Bewegung, welche - eine noch viel grössere Aehnlichkeit in der Form der Bahn hätte, auf das Unpassende derselben hin- gewiesen, dass aber vollends hier gar keine Rede davonseyn könne, hierüber kann keiner, welcher die Gesetze kenut, nach denen die. Schwere wirkt, in Zwer fel bleiben. Der Verf. scheint freilich von der Art und Weise, wie die Schwere bei der Bewegung der Himmelskörper wirkt, eine sehr unklare An- 298 sicht zu haben , urld: zu glauben, die Schwere führe die Planeten .in ihren''elliptischen Bahnen. umher. Was den Nutzen des Lebenssaftes betrifft, so glaubt der Verf. es::sey. derselbe höher belebt als der roheSaft, weil die Bläschen desselben mit freier Bewegung: begabt: seyen. ‘ Der Lebenssaft sey ein Monadenheer. . Da‘ nun’ jedes Atom, "welches freie Bewegung zeigt, höher belebt zu seyn scheint, als ein ruhendes, so kann es auf die Umgebungen des Gefässes einen bleibenden Einfluss äussern. Wenn wir gleich uns nicht gegen diese höhere Wichlig- keit des Lebenssaftes aussprechen wollen, so müs- sen wir doch bemerken, dass der vom Verf.. ange- führte Umstand. xiichts weniger als ein Beweis hie- für ist, indem die Bewegung dieser. Bläschen mit den Bewegungen von Monaden nichts zu tlun hat. Der Verf. fährt nun fort, er glaube ,..der: Lebens- Saft diene zu einer vellkommnen Bildung. der vege- tabilischen Materie, und werde gleich dem Blute nicht selbst, sondern es würden Secreta aus ihm -zur Ernährung verwendet, Dr. Hugo Mohn. Bibliographische Neuigkeit. Beiträge zu einer kritischen Aufzählung der Schweizerpflanzen und einer Ableitung der helveti- tischen Pllauzenformen von den Einflüssen der Aus- senwelt durch Joka an Hegeischwe il er, Med. Dr. Bezirksarzt u. m. g.G.M. Zürich, bei Or ell, Fuüssli und Comp. 1851, ätiteraturberiebte - Br 2: > SEHE a EP Er allgemeinen botanischen, Zeitung. 7 een, —Nro. 20. — n 1) Bonn; "1820, Kir, die ‚Akademie i in Ednard. Webers Buchhandlung:.. Nova acta physico-me-. dica Academiae 'Caesareae. Leopoldino - Carolinge . naturae curiosorum.. Tomi decimi quarti pars ae- cunda. 4. Pag. 123958... ‚Mit vielen Kupfer - und Steindrucktafeln,... Es ist gewiss für seden Frennd der Naturkunde ein höchst erfreuliches Gefühl, den ununterbroche- ' nen Fortgang eines Werkes zu sehen, das inchr als jedes andere dazu geeignet seyn dürfie, die Verdien- ste, welche die Deutschen sich um die Förderung . der Naturwissenschaften erworben haben und noch erwerben, recht anschaulich darzulegen. Auch der vorliegende Band enthält eisen solchen Schatz von wichtigen Abhandlungen , namentlich auch aus dem Gebiete der Botanik, dass wir die Aufmerksamkeit unsrer Leser auf längere Zeit in Anspruch nehmen müssen, wenn wir auch nur eine gedrängte Uecber- sicht des darin dargebotenen mittheilen, und hie und da uusre Ansichten über einzelne Gegenstände einfliessen lassen wollen. Neben den sehr interes- sanicn Abhandlungen der Herren Barkow, Glo- Literaturber. XX. 20 u we ! .. cker, Nöggerath, Werneburg, Münchow, Chamisso, Rapp,-Pastr£, Baer, Weber, Creplin, Heyfelder, Berthold, Gloger und Ritgen, finden wir 'nämlich hier folgende botani- sche Aufsätze: . ' Descripliones novarum specierum ex alga- rum ordine auctore R.. A. Greville.. Cum ta- bula picta. Die beiden neuen hier beschriebenen und vor- treffich abgebildeten Algen sind: :Sphaerococcus interruptus Grev.; fronde rosea plana membrana- ceä enervi vage divaricafo-ramosa interrupia, ramis apice obtusissimis, compositis e segimentis late cunei- formibus seriatim connexis; habitat in mari arctico (Grifiths) und Zonaria Fraseri Grev. (Z. pavonia Y Suscescens Ag.); fronde fuscescente ramosa fla- belliformi membranacea, inferne tomento ferru- gineo 'obsita, zonis concentricis, margine inflexo; habitat ad Novam Hollandiam (l'rascr), ad insulam Ravak (Agardh.) Beiträge zur Physiologie und Systematik der digen von Dr. F.J.F.Meyen. Mit a Steindrucktaf. Der gelehrte Herr Verfasser giebt uns hier m einer Reihe von Aufsätzen eine Fortsetzung seiner im I. und III. Hefte der Linnaea vom Jahr 1827 und in den Nummern 45 und 46. der Flora desselben Jahrs gelieferten algologischen Forschungen und zwar „I. Ueber die Bedeutung der Frucht und Furzelbildung der Conferven, besonders an. Polysperma glomerata Vaucher aus- Jührlicher dargelhan.“ 301 Tlier hat sich’ der Flerr Verfasser gleich von vorne herein den walıren Standpunkt verrückt, indem er die Geburt einer dichterischen Phantasie an die Stelle der Thatsachen gesetzt hat. Jeder ve- getabilische Organismus ist ihm ein polarer Körper, von dessen beiden Polen der eine sich nach dem Mittelpunkt der Erde senkt, der andere einem Well- körper höherer physischer Ausbildung entgegen strebt. So theilt sich die Pflanze in zwei Theile von gleicher Wichtigkeit und die \Vurzel wird der Gesammtheit aller übrigen Theile entgegengesetzt, während sie nır im Stamme und seinen Verzwei- gungen ihren Gegensatz hat. Unseres Erachtens streben die Pflanzen weder nach den Centrum der Erde, noch nach anderen Weltkörpern, sondern le- diglich nach Befriedigung ihrer Bedürfnisse , und diese sind Licht, Feuchtigkeit und fester Standpunkt, erstercm streben Blätter und Blüthen entgegen , die beiden leiztern erhalten sie vorzüglich durch die Wurzeln. Da nun bei den im \WVasser lebenden Algen cin auptgrund der Wurzelbildung, die Ge- Nahrung, wegfällt, so fehlt ihnen auch winnung der dieses Organ gänzlich oder es erscheint nur als klei- ner Schild oder Knoten. Dieses ist namentlich auch bei den Conferven der Fall und die von dem Hrn. Verfasser beschriebenen und abgebildeten Wurzeln der C. glomerata sind niehts anders, als «urch Man- gel an Licht und frischem Wasser bei einer Alge, die beides im hohen Grade nöthig hat, in der Stube entstandene krankhafte Missbildungen, denen ähnlich, die manche Schwämme in Bergwerksstollen zeigen. 20* 302 Eben so wenig kann die Darstellung der Frucht- bildung der Conferven eine gelungene genannt wer- den. Statt einer genelischen Schilderung der hicbei eintretenden Veränderungen der Schliuche und ihres Inhalts werden zuerst die Conferven ohne Noth in einfache und ästige abgetheilt und dadurch viele Wie- derholungen veranlasst, ja selbst Unterabtheilungen eines Glieds z. B. e. S.438 und f. 5. 439, fallen in Eins zusammen. Bei den Zygnemen wird behauptet, dass an eine Vereinigung gesellschaftlicher Art dabei gar nicht zu denken sey (an was denn?) und ohne allen Grund vermuthet, dass diese so isolirt da ste- hende Copulation unter gewissen Verhältnissen bei allen gegliederten Conferven, wahrscheinlich auch bei höhern Formen, z. B. Callithamnion, vor- komme. Was über die Veränderungen der Sporen- masse gesagt wird, ist änsserst unbesiimmt, zum Theil offenbar wnrichtig, indem der ursprüngliche Zustand des Inhalts der Schläuche, wie bei Zyg- nema stellinum nit der Fruchtbildung verwech- selt wird. Der interessanteste Theil dieses Abschnitts ist der Schluss desselben, in welchem der Hr. Verf. seine eigenen Beobachtungen über die Fortpflanzung der Conferva glomerata L. mittheilt. Is bildet sich zuerst an dem obern Ende des Schlauchs auf einer, selten auf zwei Seiten eine kleine Anschwel- lung, und auf dieser eine runde Oeffnung mit cy- linderförmiger Einfassung; diese Oellnungen findet man gewölinlich in der gauzen Reihe der Schläuche immer auf der gleichen Seite, doch zuweilen auch 305 in einzelnen Schlänchen innerhalb der Reihe auf der cuigegengesetzten Scite. So wie die Oeffnung entstanden ist, tritt die Sporenmasse, die sich inzwi- schen dunkler gefärbt hat, zu derselben hinaus. Ein jedes Kügelchen oder Bläschen ist in dem geöffneten Schlauch mit einer eigenthiimlichen Bewegung be- gabt, durch die es sich von der Basis des Schlauchs bis zu dessen Spitze, oft selinell, oft langsam, er- hebt und durch die Oeffnung schlüpft. Die ausge- tretenen Kügelehen bleiben meist in Häufchen bei- sammen, dio sich mit einer feinen Schleimhaut um- geben und nun ohne Bewegung liegen bleiben. Das neue Gebild dehnt sich nun, in die Länge aus und bildet die erste Zelle der neuen Conferve, deren Basis, etwas breiter werdend,, sich an einem festen Körper anschliesst, während an dem andern Ende ein neuer Schlauch hervor wächst, aus diesem ein dritter u. s. w. Endlich bilden sich Verästelungen, indem aus der Spitze der Schläuche zur Seite neue hervorwachsen. WVährend dieses Hervorwaclisens neuer Schläuche aus den Enden der Conferve ver- grössern sich auch die schon gebildeten, und die Grösse der einzelnen Schläuche ist daher bei einer und derselben Pflanze schr verschieden. II. ‚.Ueber die Entwicklung, Ilelamorphose und Fortpflanzung der Vaucherien Die Keime der Pauckerien bilden sich bekamnt- lich iheils an den Enden der Zweige, theils in be- sondern seitenständigen Früchten aus; man hat die erstern mit Knospen, die letztern mit Samen ver- glichen, und auch Hr. Meyen nimmt cine solche 308 -doppelte Fortpflanzungsart an, obwohl er ganz rich- tig erkannt hat, dass die Früchte nur verkürzte Zweige sind, beide Erscheinungen also in Eins zu- sammenfallen. Dieses erhält noch dadurch seine Be- stätigung, dass die Seitenfrüchte sich nur an der Luft, also bei sparsamer Nahrung und gedränglerem Wuchs, die an den Enden langen Zweige dagegen nur im Wasser, wo die ganze Alge üppigere For- men entwickelt, ausbilden. So fand der. Hr. Verf., indem er seine Vaucherien auf den Blumentöpfen der Gewächshäuser , wo sie im Winter und Früh- ling häufig vorkommen, sammelte, lange neue Sei- tenfrüchte, während umgekehrt Andere, welche die Vaucherien stets im Wasser suchten , immer neue Endfrüchte zu sehen bekamen. Neu, und höchst beachtungswerth ist die Bemer- kung des Hrn. Verfassers , dass sich die verschieden- sten Zusammenstellungen der Früchte und der un- fruchtbaren verkümmerten Seitenzweige (llaken) auf Einer Pflanze entwickeln, diese Formen ganz zufäl- lig sind, und lediglich durch das Alter der Pflanze, durch geringere oder grössere \Värme, Sonnenschein und Feuchtigkeit, wie selbst durch die vorrückende Jahreszeit bedingt werden. Er giebt auf Tafel29 eine Reihe von a0 Vaucherien-Formen, die sich aus einer und derselben Pflanze entwickelten und grün- det hierauf eine gewaltige Reduction der Agardlı- schen Vaucherien, indem er eine Paucheria poly: morpha aufstellt und dieser folgende Synonyme giebt. A) Im Wasser sich ausbildende Formen: 1) Vau- cheria bursata Agardh. (Ectosperma ovala Vau- :305 cher. Vaucheria clavata Lyngbye, Conferva dila- tata- globulifera Trentepohl. C. dilatata - vesicala Trentepohl.) 2) V- clavata Ag. (Ectosperma cla- vata Vaucher.,. Conferva dilatata-clavata Trente- pohl. C. vesicata Müller.) 3) P. littorea Ag. 4) V. Boryana Ag. 5) V.appendiculata Ag. (Ecto- sperma appendiculata2 Vaucher.) B) An der Luft sich ausbildende Formen: 6) V. hamata Ag.et Lyngbye. (Ectosperma hamata Vaucher.) 7) P. terrestris Ag. (Ectosperma ter- restris Vaucher.) 8) V. frigida 4g. (mit Ausschluss des Citats aus Lyngbye.) 0) PV. sessilis Ag. et Lyngbye. (Ectosperma sessilis Vaucher.) 10) P. geminata Ag. et Lyngbye. (Ectosperma geminata Taucher.) 11) F. caespitosa Ag. et Lyngbye. (Ectosperma caespitosa Vaucher.) 12) P. cruciata Ag. (Eetosperma eruciata Vaucher.) 15) P. race- mesa Ag. et Lyngbye, (Eetosperma raremosa Vau- ‘cher) ı9) P. multicornis Ag. (Eclosperma mul- ticornis Vaucher.) 15) P. velutina Je. Beiläufig werden F. radicata Ag., F. mulüi- capsularis Ag. und V., aquatica Lyngbye von dieser Gattung ausgeschlossen, und leiztere, welche Agardh zu Leptomitus clavatus gezogen halte, als Synonym mit „ichlya prolifera Nees wit vollem Recht zu den \Vasser-Faden-Pilzen verwiesen, end- lich noch 7. elongata, australis, fastigiata wnd Ffusca Ag. für unsicher erklärt, so dass von den 26 von Agardlı aufgestellten Faucherien-Arlen nur fünf (V. dichotoma, wmarina, Dillwynit, ornitho- > 506 cephala und pusilla), von dem allgemeinen Verdam- mungsurtheile stillschweigend ausgenommen bleiben. JII. „Listia, ein neues im Laacher- See vor- kommendes Algengeschlecht.“ An den Ufern des Laacher -Sees bei Andernach fand der Hr. Verfasser die alten Trassfelsen , die von den Wellen bespült werden, mit einer grünlich brannen Krusie bedeckt. Diese Kruste bestand aus zwei verschiedenen Bestandiheilen, er glaubte in ihnen den Thallus und das Sporangium einer neuen Gattung entdeckt zu haben, und gibt nun folgende Charaktere derselben an: Listia: Thallus e Alis confervoideis articulalis simplicibus tenerrimis den-- sissime conlextis. Sporangium tubulosum ex mem- brana hyalina tenerrima constilulum, inlus massa sporas conslitucnte farctum, L. crustacea: Thal- lus e flis viridi colore tinctis, arliculatis; arliculis hine inde tumescentibus sporas nullas continentibus. Sporangium ramifieatione fascieulata thallo indutum, thallo liberatum ramifieatione vaga, apieibus ramu- lorum intumesceniibus dein dehiscentibus virides sporas spargens, Wir bedauern, dieses Herrn List errichtete Denkmal für chen so vergänglich, wie das früher Herrn Hempel errichtete (siehe Agardlıs Species Al- garum Vol. IH. pag. XLIX)J erklären zu müssen. Diese neue, eine Licke im System ausfüllen sollende Alge ist nämlich nichts anders, als Calothrix distorta ‚ig. mit einer parasitischen Conferve überzogen. Wir haben die Calothrix distorta unter gleichen Verlüältnissen und zu gleicher Jahreszeit beobachtet 307 und unsere davon entworfene Zeichnung mit der des Hrn. Verfassers (Tafel 30. Fig. 1 und 2) ganz über- einstimmend gefunden, Die fremde sie überziehende Conferve ist nicht abgebildet und ans der Beschrei- bung schwer zu errrathen, könnte aber leicht Con- ferva floccosa Ag. seyn. IV. „Ueber die TPurzeln der Moose“ Unter dieser Aufschrift wird die Keimung der Moose recht gut beschrieben. Die sogenannten Co- iyledonidien erklärt der Hr. Verfasser für Wur- zeln und zwar die braunen für Erdwurzeln, die dnrch Einwirkung des Lichts grün gefärbten für Luftwurzeln. Das wichtigste Kennzeichen, an welchem man diese Mooswurzeln von Conferven, denen sie täu- schend gleichen, unterscheiden kann, ist der Typus ihrer Verästelung. Bei den Conferven tritt aus der Spitze, oder aus der Basis, zur Seite des Schlauchs, der neue Ast hervor; bei den Mooswurzein aber ist hierin keine Norm, es verästelt sich sogar zuweilen ein Schlauch selbst. Findet man Anschwellung der Glieder, oder andere Andeutungen von Fruchtent- wicklung, so hat man ohnehin eine ächte Conferve vor sich. V. „Systematische Darstellung der Conferva velutina Dillwyn.“ Hier wird die Agardhsche Gattung Profonema durchgegangen und sehr richtig bemerkt, dass von den zehn Arten, die sie enthält, acht gar keine Algen sind, die zwei übrig bleibenden aber Protonema umbrosum. und velutinum, fallen in eine Art zusammen. 508 VI. „Sysiematische Darstellung der Polifera vesicata Vaucher.“ Die Gattung Prolifera Vaucher (Oedigonium -Link} wird hergestellt, aber auf Eine Art beschränkt, -und mit folgendem Character versehen: Prolifera: Fila simplicia, scptata, in utrieu- los hic: illie inflatos fatiscentia, quo tempore utriculi -infalı sporas spargunt. P. vesicata: Tilis tenuibus glauco-fuscescenti- bus, arliculis hie illic e forma elliptica usque ad formam globosam intumescentibus. Articuli inflati solum sporas continent. Habilat in integumentis planlarum aquaticarum aquarum stagnantium. Synonyma: 1) P. vesicata Vaucher. (Con- Terva vesicala Agardlı non Müller et Lyngbye. 2) P. Candollii Le Clerc. «(Conferva Candollii Ag.) 3) P. Rothii Ag. (Conferva Rothii Ag.) Die Conferva vesicata ist indessen zu nahe mit mehreren andern Conferven verwandt, auch das Anschwellen der Glieder und das Zerfallen der- selben eine viel zu allgemeine Erscheinung in der Gattung Conferva, als dass die angegebenen Cha- raktere diese Isolirung der C. vesicata und die Wie- derherstellung einer unhaltbaren Gattung rechtfer- tigen könnten. VII. „Systematische Darstellung der Byssus aurea und Byssus Jolithus L.“ Hier wird behauptet, dass beide nur Eine Spe- cies seyen, die Hr. Meyen Ectocarpus Jolithus nennt. und solches durch cine Reihe abgebildeler 309 Exemplare aus den verschiedensten Gegenden zu beweisen sucht, indessen köunte man immer noch einwenden, dass die Figuren A, B und H. der Ta- fel XXVII (Byssus aurea L.) noch hinreichende Verschiedenheit von den Figuren C bis G (Byssus Jolithus L.) zeigen, um eine Trennung der Art nach zu rechtfertigen. Jeden Falls hat der Ir. Verfasser vollkommen Recht, dass sie nicht der Gattung nach geirennt werden dürfen, auch enthält die Gattung Trentepohlia Agardh so heterogene Sachen, dass er selber die Bemerkung: „Genus nondum satis „definitum, et postea onınino reformandum,“ dazu macht. Da nun diese Landalgen unmöglich der schr natürlichen Gruppe von Scealgen., die bei Agardlı Gie Gattung Ectocarpus bilden, beigesellt werden können, so würden wir vorschlagen, die Trenfe- pohlia aurea Sgardlı zu der wicht vorbeigehen- den Gattung Chroolepus neben Chronlepms Joll- thus zu verseizen und dagegen die von Agardh bei Chroolepus untergebrachte Conferva ebeneu Dillwyn ans dieser Gattung auszuschliessen, nach welchen beiden Veränderungen auch die Gattung Chroolepus eine sehr natürliche Gruppe wahe mit- einander verwandter Algen umfassen würde. Am Schlusse dieser Meyenschen Abhandlun- gen können wir nicht umbin, zur Beruhigung des Hrn. Professors Agardh zu bemerken, dass Ur. Dr, Meyenu für jeizt das Gebiel der Algologie ver- lassen nnd sich auf‘ das controversenreiche der Pflan- zenanatomie begeben hat. Seine Oxcillatorien ha- ben also vor der Hand nicht eine gleiche Nieder- 310 lage, wie seine Vaucherien und Protonemen zu befürchten. Ueber die Bildung des Zellengewebes in den wollkommnern Gewächsen, von Dr. F. 6. Ifayne. Mit einer Steindrucktafel. Da die Art und Weise, wie sich der Verf. die Bildung der verschiedenen Arten des Zellgewebes vorstelit, und die darauf gestülzte Eintheilung des- selben in Merienchym, Parenchym, Actinenchym, Prosenchym und Parenchym bereits in Flora 1827. B. 2. pag. 601. summarisch mitgetheilt wurde, an- derseits aber der Werth solcher Eintheilungen durch lerrn Dr. Hugo Mohl (in dessen Recension von Meyens Phytotomie im Literaturbl. 1831. Nro.36) be- reits in das gehörige Licht geseizt worden ist, 80 können wir uns füglich hier sowohl einer Anzeige als einer Beurtheilung der gegenwärtigen Abhand- Jung enthalten. Transformatio Corollae Clematitis Viticel- lae in bilabiatam ejusdemque in tubulosam al- que limbalem observata a Georgio F. Jaeger. cum tabula. Der Verf. weist in einer Reihe von Abbildun- gen nach, dass die Blume der Clematis Fiticella, die in der Regel aus 4, seltner aus 5 Blumenblät- tern besteht, einer doppelten Umbildung fühig sey nimlich 1) in eine unregelmässige und zwar zwei- lıppige Blume, wobei die eine Lippe entweder aus einem, oder 2, oder 3 gesonderten oder vereinig- icn Blumnenblättern gebildet wird; und 2) in eine sıı einblättrige Blume durch Verwachsung sämmtlicher Blumenblätter, und allmählig schärfere Sonderung der Blumenröhre und des Saumes. Alle diese Abün- derungen halten weder auf die Zahl , noch die Gestalt der Staubgefässe und Pistille irgend einen Einfluss. Einige Worte über den Zustund der Bo- tanik auf Japan in einem Schreiben an den Prüsidenten der Akademie; nebst einer Mono- graphie der Gattung Hydrangea und einigen Proben japanischer Literatur über die Liräuler- kunde. von Dr. von Siebold. Es ist sehr erfreulich, aus diesem Schreiben zu entnehmen, dass die natürliche Vorliebe für Bota- nik, welche schon Ränpfler und Thunberg auf Japan antrafen, und die diesen Näalurforschern möglich machte, in so kurzer Zeit so bedentende Nachtrige zum Systema vegetabilium zu helern, auch Hrn. Dr. Siebold in den Stand setzte, nicht nur die meisten Thunberg’schen Genera und Spe- cies wieder aufzulinden, und naclhı dem gegen wärti= gen Standpunkte der Wissenschaft aufs Neue zu un- tersuchen, sondern auch denselben cinige hundert neue, bisher unbeschriebene Arten anzufiigen. Die versprochene Mittheilung der von ihm nach dem Leben entworfenen Abbildungen und Zerglicderun- gen dieser Gewächse werden daher von dem gröss- ten Interesse seyn, so wie es schun jetzt Freude ge- währt, in dem gegenwärtigen Schreiben ainige Auf- schlüsse über mehrere Thunberg’sche Gattungen, namentlich Nigrina, Gonocarpus, Tomex, Frei gelia etc. zu erhalten. Die gleichfalls mitgetlicilte ar Synopsis Hydrangeae generis specierum japoni- carum;; an deren 'Spitze ein vollständiger Character generichs’steht, bringt zu den 5'bekannten ameri- Wiriischen Arten 9 japanische, nämlich: H. Hor- tensia:Sbld. (H.'hortensis Smith), H. Azisai Sbld., H: Japonica Söld, H«Thunbergü Sbld. (Vibur- um sertatum Thunb.}, H. virens Sdld. (Viburnuim virens Thunb.), H. paniculata Sbld. ;H. involu- crata Sbld., H. alternifolia Sbld. und "RB. Sitsi- tan Sbld., die sämmtlich durch genaue Diagnosen und Beschreibungen : charakterisirt werden. Am Schlusse zählt Hr. Siebold 10 japanische Schrif- ten über Botanik auf, deren summarische Ueber- sicht ein sehr günstiges "Bild von den "botanischen Kenntnissen dieses Volkes liefert. Musci frondosi javaniei, reddidi conjunctis studiis: et opera Reinwardti Dri;'et Horn- sch uchti. Dr-Cnmttäb: $: aeri inseulpfis. -- Die. in diesem interessanten Beitrage zur eryp- togamischen Flora Java’s enthaltenen Arten, von de- nen die mit Sternchen bezeichneten abgebildet,’ und die meisten ausführlich beschrieben werden, sind fol- gende: 1,Sphagnum cymbifolium }. patens Brid: — q. Weissia nitida R. et H. Soll sich besonders durch linien- lanzettliche, ganzrandige , gläuzende Blätter, deren Nerve gegen die Spitze hin verschwin- det, eine länglich-birnförmige' Kapsel, und kleine Mündungszähne vor ihren "Gattungsrerwandten aus- zeichnen. — 3. Calymperes Palisoti Schw. — a. Syrrhopodon Reinwardti Hrnsch* Von diesem bereits in Schwägr. suppl. 2. p.2- p-98- angelühr- 313: ten Moose ‘erscheint hier die:erste Abbildung: ::Da-, gegen findet sich 5. $. candidus Hornsch‘* bereits: auf.tab."182 des besagten Bandes: von Schwägri-: chen dargestellt, und wir möchten fast vermüuthen, dass BridePs Leucophanes sqüarrosum als 'Syaon:! dazu gehört, ebenso wie sich dann Leucophanes octoblepharioides Brid. dem Syrrhopodon glau- cus, und L. fragile dem 8. rigescens anschliesen dürfte. — 5: Frematödon 'longicollis 8 erispa- tissimus Brid. — 7. Dicranum flexuosum Hedw. — '9."Dicranum Blumü'N. ab Esenb. —. 9. D. redüncum R. ‘et H. ist das D.concolor. N; ab E.: und! söll sich von’ D. tapillaceum Bridi,; ‘womit es-Wälter-Arnott- vereinigte, durch sichefför-- mige‘gesägle‘; und mit‘einem‘ starken Nerven -ver- sehene Blätter unterscheiden. — 10. Thysanomi- trion exasperatum R. et H. (Trichostomum N. ab E.) Da die Verf. bier nur die. männliche Pflanze beschreiben und: über den "Bau der- Müadungsbe- satzung keine näheren Nachrichten beibringen, ‘so können wir noch nicht von unser früher geäusser- ten Ansicht abgehen, dass dieses zierliche Moos eher der Gattung Dryptodon angehören dürfte, indem wir nur in dem Thysanomitrion Richardi den wahren Character der. Gattung Thysanomitrion ausgedrückt glauben. —. ı1. Thysanomitrion co- mosum R. et H.* Auch dieses schöne dem vor- hergehenden nächst verwandte Moos schliesst sich nach unsern Ansichten der Gattung Dryptodon an. — Trachypus discolor R. et H. Unter diesem Namen stellert die Verf: eine neue Gatlung auf und: Minen . er 312 charakterisiren sie folgendermaassen : Peristomium du- plex: externnm dentibus sedecim Janceolatis liheris, internum. membrana tenera annuliformis integra hya-, lina, triplo brevior, quam dentes peristomü ex-. terni. CGalyptra couico-campanulata, integra villo-. sissima. HFlores foeminei gemmiformes, axillares. Veber den. Werth dieser neuem Gattang. isst sich nichts gewisses bestimmen, da die Verf. ‚selbst sa- gen: „Peristomi interni dentes observare nobis,non, contigit, quos tamen adesse, non omni dubio carere, videtur, cum in nosira stirpe peristomium laesum. sit“. Wie mochten sie aber auf unvollkommene, Exemplare ‚eine neue Gattung gründen ?: Ungerg Be-, dünkenis dürfte sie den Cryphüen am nächsten ste-, hen. — 13. Actinodontium ascedens Schwägr. —. 314. Macromitrion. Reinwardti.,Schwägr. — 15.' Schlotheima? acuminata ,R. et H.-— 16. Leu-, ooden rufescens R. et H. — ı7. Funaria calves- cens Schwägr. — 18. Brachymenium Nepalense; Schwägr. — 19. Mnium rostratum Schwägr. 20. Mn. giganteum Hook. ist von Bryum roseum: Schw. kaum anders als durch die Grösse. aller Theile, verschieden. — 21. Pilotrichum scabrisetum Brid., — 22. Neckera dendroides Hook. — 23. N. pla- nifolia Hedw. — 24. N.splendens R. et H. Im Laube ähnlich der N. planifolia, die Frucht sahen. die Verf. nicht. — 25. N. falcata R, et H. gehört dem Bau des Peristoms nach entweder zu Pilotri- chum oder Anomodo, was sich wegen dem Man- gel der Haube nicht genau bestimmen lässt. ‚Ebenso sind 26. I.? subuliformis R. et H. und 27. N.? .— 49: P. carhatum.Sw. z- 50: i ng — BORN: r 513 ‚plumosa R. et H.. zweifelhafte Arten, da die Verf. keine Früchte. davon sahen. — 28. Spiridens Reinwardti N. ub E. — 29. Leskea? rufu R. et H. und 30. L.?.secunda RB. et H. besassen nur unvollkommne Peristome. — 31. L. straminea R. et H* scheint uns eine sehr ausgezeichnete Art zu seyn. — 32. Hookeria cristata FFalk. Arnolt.* (Chaetophora Brid.) .Mit Recht führen die Vet. die Bridelsche. Gattung Chaetophora wieder zu MHookeria zurück. — 35. Rucopilum spectabile R. et H* ist eine. interessante Bereicherung dieser merkwürdigen Gattung. — 34. Hypnum Reinwardii Hornsch* Eine wahre Praehtpflanze, die mit vol- lem Rechte den Namen ihres würdigen IEntdeckers trägt! — 35. H. divarieatum Reinw* — 36. H. macrocarpum R. et H* — 3%. H. venustum R. et H* steht dem H. Halleri selır nahe, so wie 38. H. gracilisetum R. et I. dem H. intorium Schw. — 39.. H. eylindricum R. et H. aus der Nachbarschaft des H. uncinatum. — 40. H. deal- batum R. et H., a1. H. incubans R. ee H, 22. H. hyalinum Reinw. und 43. H.?rigidum R.ei I. konnten die Verf. nur nach unvollständigen Exem- plaren untersuchen. — 44. H. Neckeroides Hook. — a5. H. riparioides Hedw. — 46. H. leptochae- ton Rich. — a7. H. spiniforme L..— 48. Poly- irichum leucomitrion R. et H., eine neue Art aus der Abtheilung foliis tertilihus, die sich von ih- ren Verwandten vorzüglich durch kürzere lanzettliche unterscheiden scheint. P.. aloides, Hedw. 21 und weniger gesägte Blätter zu Literaturber. XXT. >16 Ueber die gegen meine Ansichten in: der Physiologie der Algen gemachten Einwürfe. Von Dr. C. A. Agardh. Mit einer Steindrucktafel. Der geistreiche Verf. dieser Abhandlung hatte bereits im Jahre 1814 in den Stocklolmer Acten, später 1820 in einer :besondern Dissertatio de meta- ınorphosi algarum; welche auch in der botanischen Zeitung ins Deutsche übersetzt erschien, einige An- sichten über die Algenwelt mitgetheilt, welche so sehr von den bisherigen Grundsätzen und Erfah- iungen abwichen, dass sie die Aufmerksamkeit der _ Naturforscher im höchsten Grade auf sich ziehen und zu sehr verschiedenen Urtheilen Gelegenheit geben mussten. Unter denjenigen, welche diese Ansichten zu bekämpfen suchten, zeichneten sich vorzüglich v. Schrank, v. Chamisso und Tur- pin aus, und der Verf. versucht es nun, die ver- schiedenen- Einwürfe-:derselben in gegenwärliger , rein pelemischer Abhandlung zu enikräfien. Er beharrt auf sämmtlichen, von ihm früher aufgestell- ten Sätzen, und bringt als Beweise für ihre Rich- keit mehrere neue Beobachtungen bei. Er zeigt auch, dass Turpin ilm eine Theorie beigelegt habe, die nicht die des Verf. ist, und dagegen An- sichten als die seinigen mitgetheilt habe, die mit de- nen des Verf. fast ganz übereinstimmen. Die bei- gefügte Tafel liefert eine Abbildung der Conferva mirabilis, aus deren Organismus sich stellenweise und successive ein wahrer Sphaerococcus entwik- kelt, ferner der Yaucheria bursata, aus deren Co- niocysten ein elliptisches Thierchen hervorkommt. ey 317 Die Frage, welcher Reihe von Natyrkörpern in zweifelhaften Fällen ein gegebener anzureihen .sey, beantwortet,der Verf.: Ein jeder Natnrkörper ge- hört zu der Gruppe, in der seine Reihe furtgesetzt, und seine Form. weiter in höhere Formien entwik- kelt wird. Beispiele geben für das Pilanzenreich die mit animalischer Bewegung begabten Öscillato- rien und. Frustulien ;„ für das Thierreich, die an ih- ren Standort ‚befestigten, Spongien. ‚Möge diese in- ieressante Abhandlung diejenige Würdigung finden, die ihr, vermöge des hochwichtigen Gegenstandes, den sie beleuchlet, in jeder Hinsicht gebührt! - Beobachtungen über einige niedere Algen- formen von Dr. F, I. L. Meyen. Mit einer Sieindruckliafel, tn Die hier beschriebenen neuen Gattungen und Arten fanden sich alle an den Rasen der Alcyonel- la stagnorum in den Gewässern der Havel beı Potsdam, und sind, ‚wie der Verf. anninmt, Pro- dukte von Bildungsversuchen des vegeiativen Le- bens, gleichsam Spielereien (?) der Natur. Wir ge- ben hier ihre Charaktere, und empfehlen dabei die- selben weiteren Beobachtungen. Pediastrum Mey- en. Alga plana, radiata, sine thallo proprio, e cel- Julis (sporangiis) compressis, massa sporacea viridis coloris faretis, in radios annuli dispositis formala. 4. P.simplex. 2. P. duplex. Cellulac duobus cum radis. 3. P. biradiatum. Ceilulis biradiatis. — Scenedesmus Meyen. Alga taeniaeformis, sine thal- lo proprio, e cellulis elliptieis aequalibus, laterali- {er in scriem planaın aggregatis Tormala. Sporulae ‚ 518 massa’ sporacea grumosa 'viridis coloris obvolutae in. '‘cellulis (sporangiis) regulariter dispositae. A. Cellu- lae seriem aequalem formantes ulteriores cornibus binis ornatae. 1. $; magnus. Cellulae majores qua- tuor. 2. S. longus. Cellulae minores octo. B. Cel- Iulae in serie alternäntes- 3. 8. acutus. Cellulae acutae quatuor. 4. S. obtusus:! Cellufre-bbtusae octo. 5. 8. pectinatus. Ceilulae graciles acutae octo,'la- teraliter fere eoncrelae. — Sphaerastrum Meyen. Alga globoso-radiata sine thallo proprio, e cellulis in radios globuli regulariter dispositis formata. In- teranea cellularum (sporangia) coloris acruginosi. 1. 8. pictum. Cellulae cuneato-acntae, numeri in- definiti. — Staurastrum Meyen. Alga formae pa-- radoxae e cellulis duabus, uno latere aggregatis, atlero latere in quatuor radios expansis formata. 1. St. paradoxum. Radii‘ bellalarum alternantes et fere articulati. — zn. Ueber die Entwicklung der Equiseteen, insbesondere des Equisetum palustre, aus den Sporen. Von Dr. Bischoff. Mit ı Kupfertafel. Nachdem der Verf. die Versuche, welche Vau- cher und Agardh über das Keimen der Schafthal- me.anstellten, erzählt hat, geht er auf seine eige- nen Beobachtungen über, als deren Resultat sich im WVesentlichen folgendes ergiebt; Am Grunde der keimenden Spore ‘bildet sich zuerst ein stampfes durchsichligesKnötchen, das sich allmählig zu einem einfachen, wasserhellen Wurzelfädchen verlängert. Zu gleicher Zeit sceizt sich auf dem obern Einde oder zur Seite der Spore eine neue mit grüncın körnig- 319 tem Färbestoff "erfßllts Zelle an; un welche: sich fortwährend andere anlegen, so dass-das Ganze nach: und nach ’ein ästiges Ansehen "erhält, ' während-im. gleichen Verhältnisse die Zahl der Wurzelfidchen nach unten zunimmt. Auf diese’ Weise entsteht ein rundes Polsterchen, aus dessem Grunde das junge Pflänzchen in Gestalt eines kegelförmigen Wärzchens hervorbricht, welches an 'seiner ‘Spitze schon die Andeutung der Zähüehen für das erste Scheidchen zeigt, und nach unten ein starkes und undurchsich- tiges "Würzelchen treibt. Sobald die Zähne des er- sten Scheidchens geöffnet sind, tritt aus denselben ein zweites und drittes Schidchen mit deutlichen In- teynodien hervor, dabei verlängert sich das Wür- zelchen, wird bräunlich und erhält zarte Seitenfä- serchen. Am Grunde des ersten Stengelchen ent- springen seilwärts allmählig mehrere andere Sten- gel, von denen jeder senkrecht nach nnten ein be- sohderes Würzeichen treibt, während sie selbst mehr oder weniger eine Neigung zur wagerechten oder kriechenden Richtung zeigen, in Folge derselben zum Theil selbst wieder in den Boden eindringen, und dadurch den gegliederten unterirdischen Stock bilden, Die ursprünglichen Würzelchen scheinen sich nun nicht mehr zu vermehren, obgleich sie sich bedeutend verlängern und verzweigen; auch das Keimpolsterchen verschwindet, Der unterirdi- sche Stock der oft auch senkrecht in die Erde hin- einwächst, fängt bald an, am Grunde der Scheiden dunkle Wärzehen zu treiben, aus welchen wirte- lig gestellie-Seitenzaserchen hervorkommen, Zwi- regen 320. schen denselben entspringen später einzelne oder gegenüberstehende, endlich wirtelförmige gegliederte Aeste. So entsteht allmählig der weit‘ verbreitete und vielfach verzweigte. unterirdische Thejl, der an der ausgewachsenen Pflanze sich kaum. mehr ver- folgen lässt, und dadurch, dass seine Zweige wic- der aufwärts wachsen, und .über die Erde hervor- treien, dem Individuum den Fortbestand sichert. Auch die Entwicklung des innern Baues hält mit der Ausbildung der äussern Organe gleichen Schritt, wie der Verf. durch sorgfältige. auatomische Unter- suchungen darthut. Pugillus plantarum, in botanico Hambur- gensium horto occurentium scripsit J. G. C. Lehmann. Cum tabulis 4 pietis. Von diesen vortrefllichen Beschreibungen neuer oder seiener "Pflanzen . des ‚Hamburger botanischen Gartens, “die” früher schon unter besonderem Titel ausgegeben wurden, haben wir bereits in der bota- nischen Zeitung 1829. Bnd. 2. Ergänzungsbl. pag. 61. gebührende Anzeige gemacht, und führen demnach hier nur an, dass bei diesem wiederholten Ab- drucke derselben Oenothera amoena Lehm., Tri- - folium FFormskioldii Lehm., Phlox Sickmannii Lehm., Potentilla Siemersiana und Tradescantlia pilosa Lehm. in vortrelllichen Abbildungen bei- gegeben sind. Observalions sur le Boehmeria arborea par Sabin Berthelot, Prof., Directeur du college de U’Oroiava et du jardin botanique elc. ? 321 Die Untersuchung der Boehmeria arborea auf Teneriffa belehrte den Verf., dass sie in der Gestalt ihrer Blüthentheile bedeutend von den Charakteren abweiche, welche Gmelin, Lamarck, Mirbel, Persoon und Duchesne, die der Verf. nach- schlagen konnte, von der Gattung Boehmeria angeben. Er fand sie nämlich folgendermassen: Ein bis zur Hälfte in 6 spitze Abschnitte geiheilter gemeinschaftlicher Kelch oder Blüthenhülle um- schliesst -ansser- dem weiblichen Organ zwei männ- liche Blüthen; diese besitzen keinen Kelch, sondern bestehen aus einer einblättrigen Blume, deren Saum in 4 Lappen gespalten ist; jede Blüthe enthält 4 Stanbgefässe , die mit ihren Staubfiden an die Rän- der des Saumes angeheftet sind, die Antheren sind rund und deutlich zweifächerig. Das Pistill, wel- ches in der Mitte des gemeinschaftlichen Kelches, zwischen den beiden männlichen Blüthen entspringt, ist von keinem andern Organe begleitet, es besitzt einen verlängerten Griffel mit einer langen federigen und gekrümmten Narbe. Der Saame, der im Grun- de der Blüthenhülle reift, ist spindelförmig und et- was abgeplattet. Der Verf, ersucht sämmtliche Bo- taniker, welche Böhmerien zu beobachten Gelegen- heit haben, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mit den vorliegenden zu vergleichen, und darnach zu entscheiden, ob der Charakter der Gattung Böh- meria überhaupt einer Veränderung bedürfe, oder einzelne Arten derselben in besondere Sektio- nen vereinigt werden müssen. ee? 322 :45) Nürnberg, ini Verlage des Herausgebers: Deutschlands :Flora in. Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen, von’ Jakob Sturm, Ehrenmitgliede mehrerer naturhistorischen Gesell- schaften. II. Abtheilung. 18tes Heft. 1829. Mit 16 Kupfertafeln in 12- - Dieses: von dem fleissigen HerrnC orda in Prag bearbeitete Heft enthält durchaus Pilanzen aus der Familie der Algen, und beginnt mit der einfachsten Bildung dieser Art, nämlich Protococcus 4g., von welcher P. nivalis Ag. die bekannte Ursache des zothen Schnees ist. Diese merkwürdige Alge ist je- doch nicht blos auf die Schneefelder der ‚höchsten Alpen beschränkt, sie wurde auch von Greville. in Schottland auf Kalkfelsen, von Eck auf getünch- ten Mauern, und von Corda auf Kalkstein und Pflanzenüberresten bei Kuchelbad in Böhmen gefun- den.. -Hinsichikelx der -Entstehung derselben theilt der Verf. Greville’s Ansicht. — . P. violaceus. Corda ist eine von der verhergehenden durch veil- chenblaue Farbe, uıd weniger Sporen verschiedene Art, welche getünchte Mauern feuchter Zinmer in der Nähe der Fenster bewohnt. — P. roseus Cd. ist der Schrebersche Lichen roseus, welchen Per- soon fälschlich zur Gattung Tubercularia Tode, Schumacher zu Sclerotium, Lyngbye zu Palmella und Sprengel zu Coccochloris brach- te. Er bewohnt vorzüglich Flechten, z. B. Parme- lia stellaris, parietina u. s. w. — F. angulosus- Diese seltene, zwischen Conferven im Wasserbehälter des botanischen Gartens zu Prag beob:chtete Pflanze 325 bildet 1 — 2 Linien grosse, inregelmässige und dunkelgrine Häufchen. Die Sporidien erscheinen dlach, fast rundlich, später 4- oder vieleckig, mit 4 — 5 dunkelgrünen Sporen. — P. atrovirens Cd. mit ausgebreiteten Häufchen, ungleichen Sporidien und eiförmigen Sporen , bewohnt feuchte Sandsteine im Mittelgebirge. — P- rupesiris Cd. ist Palmel- la rupestris Lyngb. Nach dem Verf. verhält sich Protococcus zu des Coniophycis wie Phragmi- dium zu den Coniomyceten. — Echinella Ag, Der Verf. betrachtet diese Gattung als die freigebil- dete Algen-Spore, als das Caeoma der Algen, miss- billigt aber die von Greville vorgenommene Thei- lung derselben in mehrere Gattungen. Abgebildet sind hier: E. stipitata Lyngb. — E. fasciculata Lyngb. (Diatoma Ag.) — E. .obtusa Lyngb. — E. polymorpha Cd., durch vereinzelte, vielge- staltete, weiss oder braun punktirte Sporen ausge- zeichnet, wurde von Won draczek auf Conferven stehender. Wasser bei Prag entdeckt. — E. an- nulata Cd. (Fragilaria unipunctata Lyngb. Achnan- tes Grev.) — E latruncularia Cd. (Fragillaria Lyngb.) — E. fasciuta Cd. (Fragilaria Lyngb.) E cuneata Lyngb. — E acuta Lyngb. — E- fusiformis Cd., eine neue Art mit spindelförmigen, ungetheilten , geraden, spitzigen ; weisslichen und durchsichtigen Sporen, die sich auf Oseillatorien vorfindet, und in ihrer ganzen Bildung so schr an Fusarium Lk. erinnert, dass hier zwischen Pılz und Alge die Gränzlinie zu verst oe hwinden scheint. Feen Druckfehler. Nr. pag. Zeile 14. 218. 14. v.u. statt Gerardinna lies: Gerardiana. 18. 270. 16.v.0. „ campertris ,„ campestris. 19. 289. 4.V.0. „ Cucubalys ,„ .Cucubalus. 20. 314. 7. V. 0...» Gattong ‚Gattung‘ — 145. V.06 5 ascedens „ . ascendens, —_— — 23vu „ Anomodoe „ Anomodon. " Anzeige, Herr Ferdinand Decker aus Anspach, Welcher dabier in Erlangen seine inedizinischen Studien beendigt und unter meiner Anleitung fleis- sig Botanik getrieben, auch schon kinige Excursio- den in die Alpen gemacht und daher reiche Auss beufe zurück gebracht hat, gieng am Ende des verflofsenen Sommer-Seinesters nach Montpellier, um daselbst die medizinischen Anstalten zu benü- tren, besonders aber, üm zugleich die Schätze einer südlicheren Flora einzusammeln, was er auch schon zum Theil mit Vortheil ausgeführt hat, wie ich aus den mir zügeschickten Pllanzen ersehe. Da jedoch die Flora von Montpellier durch die Untersuchungen Anderer schon sehr bekannt ist, so konnte Hr. Decker dem Drange, einen un- bekannten Theil der südeuropäischen Flora zu durch- forschen, nicht widerstehen. Er beschlofs defswe- gen, über Genua und Livorno nach Palermo zu rei- sen, und daselbst den Best des Dezembers, den Ja- zauar und Februar zuzubringen, im März um die südliche Spitze von Sieilien nach Catania und Syra- kus zu gehen, den April um den Aeina zu bofani« siren, im May durch Calabrien nach Neapel und Rom, von da queer durch Mittelitalien und die Apenniaen aus adriatische Meer zu gehen, dann nach Triest überzufahren und endlich, nachdem er den Monat Juli und Augustin den Krainer-Alpen zuge- bracht hat, Anfangs September hieher zurückzu- kehren. Um jedoch nur einige Entschädigung für die Reisckosten zu erhalten, bietet Herr Decker den Zus Russ; | Botanikern von seinen zu sammelnden Schätzen, un- ter folgenden gewifs sehr vortheilhaften Bedingungen, an. Man subscribirt auf ı oder 2 Centurien getrock- netePflanzen, welche man aus dem Verzeichnifs der von ihm in den benannten Gegenden g gesammelten nach Belieben auswählen kann und man erhält die Centurie dieser ausgewählten Arten um zehn Gul- denrhein. Die in Italien gesammelten Pflanzen wird sich Hr. Decker von den Herrn Profefsoren Gus- sone, Tenore und Mauri bestimmen lafsen, die PIRRP WErun Bestimmung der in Krain gefundenen werde ich selbst übernehmen. Auf diese Weise werden die Besitzer dieser Centurien die Pflanzen mit den mög- lichst sichern Benennungen erhalten, welches den Werth einer solchen Sammlung gewifs sehr erhöht. Maui bezahlt für die erste Centurie, so wie eine solche abgegeben werden kann. Herr Decker wird nämlich, so bald er Sicilien verläfst, das dort Gesammelte an mich hieher senden, wovon ch so- gleich das Verzeichnifs bekannt machen werde. Das Geld wird in Kroneathalern zu afl. Aakr. oder in Münzsorten nach dem Conventionsfufse franco an mich hicher geschickt, worauf die ausgewählten Pflanzen, unter meiner Aufsicht bezettelt und ge- packt und unter einer vorgeschriebenen Adreise sogleich abgehen werden. Die Abgabe der aten Centurie wird bis im nächsten Herbst erfolgen. Ich bitte die Herrn Subscribenten sich in fran- kirten Briefen bald möglichst an mich zu wenden, damit Herr Decker darnach seine Einrichtung treffen kann. . Erlangen den 16. Decemb. 1851. Koch, Prof. der Medicin und: Botanik. NOMENCLATOR BOTANICUS. m Mn önnte zwar glauben, nachdem Steudels no- menclator botanicus 1821 erfhienen ift, daß meine gegenwärtige Arbeit ganz überflüßig wäre; do, da ih von einem ganz andern Gefichtöpunfte ausgehe, hauptläch- lich die VBorrechte aller Auffteller herzuftellen trachte, nur die eigene Anficht derfelben darfiellen, aus den Quellen fetbft fhöpfen, Diefe auf das Genauefte angeben, die fämmtlichen Varietäten, fo wie blos die von den Aufltel= Yern angezogenen gleich bedeutenden Namen aufnehmen, Phanerogamen und Cryptogamen in einer alphabetifchen Keihenfolge vereinigen will: fo glaube ich eine Arbeit unternommen zu haben, die manchen Nugen f&baffen könn te, ja felbft jenen nicht überflüßig erfcheinen dürfte, wels ce im Befiße von Steudels nomenclator botanicus find, um fo mehr als ich flet3 das Neuefle zueft zu benüben trachte. Sch weis gar zu gut, daß diefer Anfang Feineswegd den Anfpruh auf nur einige Bolftändigkeit für den ge= genwärtigen Augenblid machen Fann, allein ein Anfang muß mit der Herausgabe gemacht werden, wenn e mei- nem nomenclator nicht fo ergehen fol, wie «8 fo mans &em Andern ergangen ifl, und weil, je früher diefe Arbeit ins Publikum Lömmt;- je eher fie fhon ist einigen Nuben : fchaffen fann, da ich fortwährend bemüht bin, diefem al: phabetifhen Regifter, — für das id) fhon ist mehr als j 50,000 Blättchen vorräthig Fiegen habe, — Bollflän- digkeit zu geben, eö werben Daher Nachträge das ergäne zen, was bis ist noch unvollftändig geblieben ift. Diefer nomenclator dürfte insbefondere den fozahle reichen Herren Abnehmern an meinem Naturalientaufchun | ternehmen, fo wie allen Senen, welche etwas befchreibene des in der Botanik arbeiten oder ihre Sammlungen cri- tifch durchftudiren und die Quellenwerfe felbft nahfchla- gen wollen, zur befondern, zeitfparenden Benuemlichkeit dienen; weil mit der Zeit ein jedes befchreibende Werk, ed möge wo und wenn immer erfchienen fein, durch den- felben benüßbar werden wird. Bei Bearbeitung diefed Werkes habe ich die nachftes benden Rubriken feftgefekt: a) Das Zahr der Entdedung, Aufftelung oder Ueber: taufung. b) Der Name der Pflanze. ©) Bei der erften Aufftellung der Name des erften Fin ders eingeflammert, . d) Der Name des Aufflellers, der Zitel des Merkes nebft Angabe de3 Bandes, der Seite, Zafel, Figur. e) Die Synonyme ohne Iahrszahl zeigen, daß fie ül- ter find, als der mit Iahrszahl angeführte Name, exit wenn ich die Werke, in welchen fie vorkommen, werde benübt haben, wird die Sahrszahl in alpha- betifcher Reihung, — wenn die Namen nicht Ihon früs her aufgeführt wurden, — diefem beigefett eriheinen. Erfuchen muß id) alfe botanifchen Schriftfteller auf da3 freundfihaftlichfte, mir fobald als möglieh, mit Anga- be des Entdefungss, Aufftelungs- oder Umtaufungsjahts alle ihre neuen Entdedungen oder Umtaufungen blos nas mentlich ohne Beifügung einer Diagnofe, auf eine für mi ganz Eoftenfreie Art, entweder im Wege ber Naturaliontransporte oder des Buchhandels, wenn fie no) nicht im Drud erfchienen wären, mitzutheilen, weil ich fo gerne befonders jenes, was noch gar nicht publizirt ward oder nicht in Buchhandel gelangt ifl, welches haupt: fachlich bei allen Saamen= und Pflanzenverzeichniffen der fo zahlreichen botanifhen Gärten, fo wie aud) jener Auf- fäße, welche fi) hier und da in nicht botanifchen Werfen und Zeitfchriften abgedrudt befinden, der Fall ift, benü- ben, befannt machen, und fo der Beachtung zuführen wollte, da man denn doch lieber ein alphabetifches Negir fier nahfchlägt, als fich nach allen nur möglichen Quellen felbft umfieht. \ Eben fo werde ich um die Priorität der neuen Ent: deetungen zufichern, mit vielem Vergnügen die Diagno- sen neuer, noch unbefchriebener Gewähfe, wenn fie ganz Foftenfrei an mich gelangen, ftets in den nächften Bogen aufnehmen, was ebenfalls den Herrn Pränumeranten nicht unlieb fein dürfte, Um eitten Anfang mit der Herausgabe diefes no- menclators zu machen, eröffne ich hiermit den Weg ber Pränumeration mit der Bemerkung: daß fobald 25 Hrn. Pränumeranten beifammen fein werden, fogleich der Drud des Tten Bogend beginnen, und fo wie immer neue 25 Pranumeranten zufammen Fommen, ein neuer Bogen er- fheinen wird. Die Namen der Heren Pranumeranten werben auf jedem Bogen beigedrudt, und diefe als bie eifrigften DBeförderer tiefes Unternehmens angefehen wer: den. Für jede LO Bogen pränumerirt man bloß bei mir nit 24 CM. Der fein eigenes Intereffe beachten, andern Theil aber auch dem Unternehmen ein fchnelles Gedeipen fihern will, wird die möglich größte Zahl von Pränumeranten fammeln, weil, wenn e3 günftig von Stat: ten geht, dieß mit einem wefentlichen Vortheil verfnüpft fein wird: denn für jeden Pränumeranten den man fan: melt erhält man _beu.. Anfpruch auf weitere 10 Bogen, wenn fie berausfommen, — was bie rege Zheit: nahme deö Publitums nur felbfi beflimmen wird, — oh: ne für diefe eine Zahlung zu leiften, Ber Abholung der Bögen erfuche ich fletS den Pränumerationsfchein zu pro= duziren, weil für in VBerluft gerathene Pränumerations- foheine fein Erfaß geleiftet werden Eann. Der Studirende der Philofophie, Medizin, Phar- mazie, Chirurgie, Doktoren der Arzneitunde, Apotheker, Chirurgen, Naturforfcher, rationelle Land» und Forftwir- the, Gartenbefißer, Gärtner, Samenbändler, auch wohl Zehnologen ins ntereffe zu ziehen weis, wird bei der Nothwendigkeit eines folhen Werkes für Seven, der fih mit Botanik abgibt und feiner beifpieliofen Wohlfeilheit, wenn man es fo einleitet, wie ich es vorwärts erwähnt babe, Fehr leicht neue Pränumeranten für diefes Unternehs men gewinnen. Sm Buchhandel werden 10 Bogen 1fl. 6 M. Eoftenz dagegen fleht e3 den Herren Buchhänd- lern frei, fih ihre Provifion diefem Preife zuzufchlagen, weil nur gegen gleich baare Bezahlung diefes Preifes Eremplare von mir erfolgt werden Eönnen. Um feinen | rafchen Fortgang zu gewinnen, bedarf diefes Unternehmen 250 fihere Pränumsantern- Prag am 15. November 1830. P. M. Opiz, Altftadt, Nittergaffe Neo, 539, im 2, Stod, = & Ten (Zum Einfteden für die Neifenden nach Wien.) Zur Üitiener Versammlung. E83 kann den Naturforfcheen und Werzten nüslich unb angenehm feyn, zum Voraus zu erfahren, was für Merk: würdigfeiten unterwegs etwa zu befuchen find, und melche Männer ihrer Bücher an ben verfchiedenen Anftalten zu Wien ftehen.. Wir geben ihnen daher eine kurze Anweifung auf die Neife und ein Verzeichniß der Wiener Anftalten, fo weit uns die Vorlefecataloge und fonftige Hülfsmittel zu Gebote fanden. — ©. Die meiften Fremden werden auf 2 Wegen nah Wien ommen, entweder buch Böhmen oder auf und an der Donau. Die den Geognoften und Chemifern wichtigen Bäder Böhmene, fo wie die großartigen natuchiftorifchen Sammlur- gen Prags find hinlänglich befannt, Donaufabrt. Das beite Handbuch für die Donaureffenden fl: „Der Donauftrom von Prof. Sch ulte6" (dem Box taniker) Bd. I, von Ulm bis Paffau, bey Dof in Wien; Bd Al,, von Paffau bis Mien, bey Cotta 1827, worinn man nicht bloß die Merkwürdigkeiten der einzelnen Orte mit befonderer Berücdjihtigung der natuchifforifchen umd ‚mebicinifchen Brgenftände findet, fondern auch eigene Unbänge über die Geognofie und die botanifchen Gärten. _ .. „Pan wird nicht verfiumen, die anfehnlihen und für die Naturwiffenfchaften befonders thätigen Abteyen Kremds mänfter, St. Florian, Metk, Gättweih, Neue burg, und wer tiber Salzburg Eommt, St. Peter dafelbft, ro der Prälat ein artiges zoologifches Cabinet angelegt hat, fo wie auch Lambadh zu befuhen. Man findet überall tüchtige Mathematiker, Phnfiker und Natuchiftoriter, und kann - einer freundlichen Aufnahme gewiß fepn. Römifche Ruinen oder wenigflens Piäge find längs dem ganzen Donauufer von Günzburg bis Preßburg in Menge vorhanden und finden fid; in dem Werke von Schultes angegeben. Dr. Nik und Apoth, Relhard zu Ulm haben be= reits ein Schiff gemiethet, fo wie Director Hoppe und Pros vifor Fürncohr gu Megeneburg. Das Schiff Eoftet etwa 150 bis 200 fl. An twichtigeren Orten, wie inRegensburg, Poffau und Linz follte das Schiff wenigftens 2 Nächte, bey Melt und Göttmweiheine Nacht bleiben, bamit man bie nöthigen u Ausflüge machen könnte. Was es in Negeneburg und Paffau 'aungs - Official, td Rremsmäünfter zu macen; zu rom 7 ift. befannt. en Hafnerzell.unter Paffau bi8 Lin t man vom Schiffe aus bie Ruinen ber be bmten Selle haumı burg, fo tie das fchöne Donanthal, nehmlich die Gegend um Eferding Zu Ling mußHaft gemanht werben. Diefe niedlihe Stadt legt in einer angenehmen Geaend, und bat Schenswerthes, die &. €. Zeug =, Zuch » und Teppich: Fabrik, die f[höne Marmorfäule auf dem Pia und bas phyficalifche Mufeum. Bwar ift der bertihmte Entomolog D uftfnmid t geftorben; allein «6 find nody Freunde der Naturmiffenfchaften Ya: die ‚Perren Streing, Protomedieus und Megierungbe sath, König, Rector und Profeffor der Deconomie nd Nas Rurgefhichte, Bifhoff, Bürgermeifter, Ultrih, &.£ Rede und Knörlein, Baudirectiong : Dractkcant 5 eDer dee ziweY Tegteren befigt eine reihhhaltige Infecten-Samms dung. Bon Linz wäre ein Ausflug nach der Benedictiner Abs in vier Stunden fährt man babla. Dort findet man den fogenannten marhematk foen Zhucm mit der Sternwarte und den dag gehörigen Sinftrumenten, in der That ein impofantes Gebäude, von mehs reren Ötodwerken. Sin diefem find die verfchiedenen Natura- lien- Sammlungen mit einer bedeutenden Anzahl von Gcmäls den, das phnficalifche Cabinet zc. enthalten; in der Aktey feibft eine reichhaltige VBibliothet und die Echulanftalten. Hr. Hars tenfhneiter, ein fehr gefälliger und wohlunterrichteter Diann ift Bibliothekar und Profeffoe der Naturgefhichte. Der Ars &ivar Waller ift Entomotog. Man wird dort überhaupt eine freundliche Aufnahme finden. Bon Kremömtnfter führt eine gute Straße, bie man in 34 Stunde fährt, dur) eine anmuthige Gegend nach dem Chorherrenftife St. Florian, wo man wieder feine Herberge auffchlagen Eann. Hier findet man ein hübfches Gebäude in einer freundlichen Gegend, mit einer fehönen Kirche und einer betrachtenswerthen Drgel; ferner ein var terländifches Vogel = und Snfeeten » Cabinet, an bem feit mehreren Jahren gefammelt wurde, eine mit der van ber Trulifhen vermehrte Gondylin » Sammlung, Mines talien, ein Zimmer mit altdeutfchen, und drey mit verfcies denen andern Bemälden, eine Bibliothek und eine Sammlung von antifen Münzen ; enblih ift bier der Garten, in dem dee Pomolog Schmidtberger feine vortreffliden Verfude über Veredlung des Obftes und feine Ichrreichen Beobadytungen über bie Lebensart der Infecten anftelt. Don St. Florian hat man nur einen Weg von zwen Stunden zurüd nad) Linz. Bon römifchen Alterthlmern It in biefen clafifhen Gegenden nicht mehr viel zu fehen; um Enns, in beffen Nähe das alte Lauriacum geftanden, werden jedoch noch; von Zeit zu Zeit sömifche Miınzen und andere Kleinigkeiten ausgegraben ; bas Merkwürdigfte aber, was man dort gefunden hat, ift fchon lange anberöwohin gebracht worden. Bon Linz bat man auf ber Donau eine angenehme Faber bie Mei, wo am diefre fhöne Klofter, ein prächtigee Palaft, zu fehen. Dort trifft man wieder eine Naturalien Sammlung, eine anfebnlihe Bibs liothet mit vielen Manufeipten und einige fdhöne altdeutfche Gemälde in der Hauseapele des Herm Prälaten an. Profeffor Reinegger dafelbft ift Botaniker. Unter bem Strubel wird man rede thun, bei St. Nis cola nuszufteigen und zu Fuß rüdwärts zu gehen, um bie Gegend zu betrachten, dur die man zu fehnell getrieben werden. And Maria Lafer! folte man befuchen wes gen der ungeheuren und teichen Xusfiht, defaleihen Pech faen das römifhe Arelape und aus dem Nibelungentied bekannt. Bon Melt nad Krems ficht man vom Schiffe auß auf dem rechten Ufer ber Donau die Ruine Aggflein, in einem fürchterlich fhönen Thal, auf bem linfen das alte, in der Befchichte burdy bie Gefangenfhaft von NRihard Kimwen: herz fo merkwürdige Schlog Dirunftein. Sn Krems ilt nur die Kirdye febenemwerth; aber von dort aus ift ein Aus: flug nad) Göttmweih niht zuunterfaffen. Diefe dur das Chronicon gottwicense f&en längft berühmte Venrdic- tiner-Abtey liegt auf dem rechten Ufer der Donau, eine tun: de entferat von Krems auf einem hoben Berg, von weichem man ringeumber eine herrliche Ausfiht hat. Man findet da eine fchägbare Bibliotheß, eine ausgezeichnete Kupferftid)-Zarmnı: lung, Münzen und Naturalien, und In der Mihe ein ber Abtey angehöriges Berge, im dem ber Gurhofian entdedt mınbe. Anstalten in und um IMien, A. Univerfität. T. Medicinifhe Jacultät. Director: Schr. v. Stifft; DVice Directoren: Sıh. 2. von Türfheim, S. ©, Plenker. SIoh. v.. Scherer lehrt Einleitung in das mebic. chirurgifche Studium; fpecielle Naturgefchichte nach Blumenbadh. M. Mayer Anatomie nad) feinem Kehrbuch. v. Sacquin Botanik nad feines Waters Lehrbuch; allgem, Chemie nad feinem Lehrbuch; Pharmakie. $.635 grmat höhere Anatomie und Phofiologie nach Ken- hoflek. “ 3%. Wisgrif allgem. Pathologie umdb XTherapfe, Mnteria medica, Diätetif u Neceptierfunft . beide nady Hartmann. Ph. Horn Geburtshilfe nach feinem eigenen Lehrbuch, v. Lömwened theoret, Chirurgie nad) Eheliugz; VBandagen: und Sinfteumentenlebre, j Hildbenbrand Giinif; fpecielle Therapie. U Hayne Seuchen ber Hausthiere nad Veith, Bernt gerichtliche Arznepkunde; mebic. Pollcey; beybe nach eigenem Lehrbuch; Mettung Scheintodter, ' a Mofas Augenfrankheitentheoretifch und practifch nach Beer, £. Heremann Phyfiologie, allgem. Pathologie u Therapie; Materia medica, Diätetit und Neceptierkunft. a. Warerud;) fpecielle Therapie un? Elinit nadı Nalmann. 5. v0 Wattmann freurgifge Clinit und Dperafionen; hirurgifche fpecielle Zerapfe. I. Klein geburtshilfliche Uebungen. S Wagner patbelogifhe Anatomie. ©. v. Sarabetli Bahnarzneptunde. Fr Moh6 Mineralogie nady eigenem Lehrbuch. 3, € Lbifh Srauens und Kinderfranfpriten. U X Weit befgleiden. M. Ehrmann pharmacentifhe Waarenkunde u. Pharmacie nach eigenem Lehrbuch. Dieffenbad Kenntniß efbarer umd giftiger Schwämme, und anderer Pflanzen. Rhlerargney= Snflitut. > Director: &. %. & Veith Naturgefchichte u. Gefunbheitöpflege ber Hauds tbiere; theoretifche DWeterindrsChirurgie ; gerichtliche Xhier- heiltunbe. ’ - dv. Erdelyi Anatomie und Phpfiologie ded Pferds nach eis genen Kehrblichern. $. ZLangenbader Theorie des Hufbefchlagd nad) eigenem Leprbuh; dhirurgifche Clinit; das Erterieur bes Pferbs nach Davemann;' cyirurg. Operationdtehre: Geftätfunde, Buhmülter Naturlehre, Chemie, allgemeine Pathologie ır. Therapie; Nahrungs = und Heilmittellehtg nach eigenem Lehrbuch. j A Hayne mebicinifche Clinikz fpecielle Rofolegie und Ihe: rapie nad) Weich; Seuchenichre und Veterinär-Pollcey nach Beith, H. Dhitsfopbifche Sacultät. enEto Elementar-Mathematit nah Appeltauer. Salomon baffelbe, Baumgartner Vhnfit mit angewanbter Mathematik; populäre Mecpanik; beyde nad) eigenen Lehrblihern. A. Schrötter baffelbe. , a. v. Ettingspaufen höhere Mathematlt nach eigenem Lehrbuch. ‚I. Kittrom Aftonomie nad eigenem Lchrbuch. 2. Mayer poputäre Aftconomie nad; Kittrom. A. Braunmdpofer Naturgefcichte näch eigenem Lehrbud, I. Kettner Landwirthfchaft nah Burger. _ Eholz, de Phypker, it jege Diegetoc der Porcellanfabrik. I Ri 4 . B. Iofephinifhe medicinifch hirurgifche Academie. Director: 38 fordin, v. Zimmermann Ühemie und Botanik. v. Scherer Phyfiologie u, patholog. Anatomie, ang theoretifche Chirurgie. . R. Bifchoff fpecielle Therapie und mebicinifche Gfinft. Schwarzer Geburtshitfe, U Nömer Anatomie: GE. Fifcher Naturgefchichte. M. Hager pract. Chirurgie, Operationsiehree, hing. Glini, Y, Wagner gerichtlihe und Otaats-Arzneykunde, militdr. Gefundheite-Policen. Sr. Zäger Augenheiltunde. Töltenyi allgemeine Pathologie, Xherapie, Mlateria me- dieca und Meceptierkunft. B. Ehe SecierrUebuugen. Mitglieder: $. v. Say. Stabe-Felbarzt. 2. Boer Prof. emeritus der Geburtshilfe. 5. v. Nudtorfer Prof. emer, ber Chirurgie. S.v. Raimanı, früher Cliniter, jegt Leitarjt- Hoft, der Botaniker, it Leibarzt. CE. Polptehnifhes Inftitut. Director: 3. F. Prechst 3.26. Neumann Phyfit. Meiiner tecnifche Chemie. Arzberger Mafhinentehre. Ultmütter Zecmologie. Stampfer practifche Gceometcie, a. Burg böhere Mathematik. % Salomon Elementar : Mathematik. 8. Riept xarenkunde, Naturaeihichte. Beskiba Elementar « Mathematik. —D. Üligemeines Krankınhaus Director: Büntner Primarärztes Mens, Eift, Sechurger Primarwundärzte: Seibert, Bafner, Degen. J G8 gibt noch eine Menge Krankenhäufer in Wien, bie wie ader unmöglid) anführen fömen, ‘ . . S S 3 N) [een Director: &. vw. Schreiber Euffoden und Auffeher : Megerle von Mübifeld für bie niederen Thiere. 2. Zrattinnid, Randfhafts » Phytograpu für das Herta: tium. Hof. Natterer jun. für Säugthiere und Vögel. 3.E. Poht für das Herbarium B. Kollar für die Infecten PD. Partfch für die Mineralien EM. Diefing Zoh. Natterer (mohl der in Brafilien) (Wir finden Figinger nie im Verzelhniß; er ift doch “wohl Auffeher der Amphibien und Zifhe?) Director des phufical. Gabiners ft Steljhammer. F. Sitten: Zu Schönbrunn ift Director Bredemeyer Hofgärtner: $.u.8. Schott, Antoine Welle In Larenburg find Hofgärtner Raud u. Ullmanın. € gibt noch viele reiche u. prächtige Gärten um Xien, bie man in Schultee findet. _ - G. Forft-Kehranftatt zu Marinbeunn. Director: Graf Ev. Hoyos. LocatsDitector: Schr. Stierka v. Wahan. 3.%. Schmitt Forft:Wiffenfhaft. ©. Winkter Korf-:Mathemait, 3.958 Forfl: Naturkunde,