— m ET en en nm Flora’ ii: DD y A N oder ‘ = allgemeine botanische Zeitung. Unter besonderer Mitwirkung zu der " Herren Herren Agardh, Beilschmied, Brittinger, Bronn, Buck, Crepliu, Deisch, Dierbach, Ecklon, Flotow, Hampe, Herbich, Hornung, Kunze, Kützing, "Neesr. Esenbeck, Rochel, v. Salis - Marschlins, Schultz, Sommerauen Treviranus 1605. berausgegeben , 5 .: | von der ” hkönigl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. z Sechzehnter Jahrgang. 2 Zweiter Band. Nro. 25 — 48. " Beibl. ı — 9. Intellbl. a — 2, * Nebst einer lithographirten Tafel. Regensburg, 1855 ; er | 1b rem würdigen und hochverehrten Mıt g lie d e, Berrn Christian Friedrich Hornschuch, . der Mediein und Philospphie Doctor und Professor der Naturgeschichte an der Universität zu Greifs- walde, Director des dortigen naturhistorischen Mu- seums urd des botan. Gartens, Ritter des Königl Preuss, vothen Adler-Ordens, Mitglied mehrerer . ‚gelehrten Gesellschaften, widmet . | gegenwärtigen Band der Flora ala ein Zeichen ihrer wahren Hochachtung u dıe >: bayerische botaninche Gesellschaft zu Regensburg. - meiner Naturgeschichte“ der europaischen Leber- No. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 28. . Regensburg, .am 7. Juli 1833. = 2 — zn : j . 1. "Ori ginal- Abhandlungen. Beiträge zur Naturgeschichte der deutschen Leber- moo$se; von Hrn. Präsidenten Dr. C. G. Neos: vw. Esenbeck zu Breslau, T . W ährend der Druck des ersten Bändchens N möose sieb, darch Hin- und WViedersenden der Correcturbogen hingehalteo ‚ langsam unter der Teubnerschen Presse zu Leipzig hervorbewegt, _ erbalte ich &ine doppelte Veranlassung, auf einen Kieblingsgegenstand meiner botanischen Siudien früher zurückzukommen, als ich mir vorgenom- , men hatte. Es sollte eigentlich erst ein Band -- solcher „Erinnerungen aus dem Riesengebirge **. vorliegen, auf. den ich mich bezieben könnte, - wenn ich- meines langen Verweilens im Gebir- | ge mich vor den Freunden zu rübmen gedäch- te; dann wollie ich auch lieber die’ gehoflie, : - Rückkebr in jene Gegenden abwarten, um von dem gedeihlichen Sitze einer ‚reichen Lebermoos- - Vegetation sus meia Buch dem: ‚Woblwollen, der. Naehsiöht und einer freundlichen Benutzung zur " wi Förderung der Henntnifs dieser zierlichen klei. nen Gewächse zu empfehlen. «Flora 35, N Bh ) a Eee . BE SE Be Ze ee 386 b Aber. die Flora selbst will mir die ge wünach- te Müfse vicht gönnen, : indem sis in Nr, 17.vom .7. Mei dieses Jahrs Hrn. Hübener auffordert, das zu unternehmen, was ich bereits ausgearbei- tet habe und drucken lafse. : Es kann mir nicht einfallen, das Erscheinen, ‚eines Werkes, das gewils sehr viel Nützliches ent. halten wird, hindern zu wollen; ich wallte nur einen Laut von mir geben, als ‚dürft, ich pre- chen: anch’ io son pittere. - Und in der That, — wenn der Versuch, eine = schwierige natürliche. Pflanzenfamilie nach dem Leben und "Wachsen von Grund aus zu studiren, die Verdienste eines Raddi, Dumortier und Corda zu würdigen, früberen, . mehr ‚anf ‚das Aeussere gerichteten Studien anzureihen, auf. rich- tige Grundsätze erbaute Gatlungsgruppirungen zu gewinnen, diese durch ein richtiges Versteben ‚der Theile nnd ihrer Merkmale leicht und fafs- lich zu bezeichnen, und überhaupt den Leser un- mittelbar an die Natur binzufübren, ja, wo mög- lich, ganz in den Mittelpunet einer rationellen ‚ Betrachtungsweise zu versetzen, wenn ein solcher ‘Versuch, an sich nicht unrühmlich ist, so wird man, wie ich hoffe, mich wenigstens um seiner willen rühmen mülsen ; wie weit auch mein ‚Voll. "bringen unter meinem Wollen zurückgeblieben u seyn möge, x Ueber alles, was mich eine vieljährige Be- schäftigung tmit den Lebermoösen in Hinsicht auf 387 den allgemeinen Bau dieser Pilauzen, ihren Wachs-: thums. und Entwicklungsgang u. 8. w. gelehrt hat, habe ich mich in dem Eingang zu meinem. "erwähnten Büchlein (das nicht blofs auf Schlesien berechnet ist) eusführlich verbreitet und der An-. leitung zum ’ Aufsuchen;' ‚Umtersuchen und Bestim- men der: Lebermoöse einen, wie ich mir schmeich- le, beiehrenden, Manchem auch wohl willkommnen abiähnit gewidmet, In der Aufstellung der Prineigien der Classifi- sation glaube ich den Beweis geführt zu baben, dafs für den Anfänger, als solchen, wenn er zur Klarheit gelangen will, die wahre Hülfe nicht in der babituellen Gruppirung zu suchen sey {ob- wohl diess selbst nur eine äussere Seite des Gat- tungscharaktera, also selbst eine Form des Gat- ‚ Nungscharakters ist), sondern dafs der Habitus‘ erst durch die Bündigkeit des Gattungscharakters einer höheren Stufe Waltung und Verständnils ge- winne. Den Habitus kann der Unkandige’zu ver- steben wähnen, wie weit er auch fehl gebe, über den einfachen klaren Character generis aber kann er ‚nicht einen "Augenblick ia‘ Selbsttäuschung e ‚schweben, und ist er erst defsen gewiß, so mag ör: ‚nun den Haäbitus für immer 'mit in sein Er- . kenden: kufnehmen.' Dar Gesagte, möge” vorläufig andeuien,. wie ich in einigen Ansichten von meinem jüngeren ‚Freunde abweiche, auf dessen Werk ich sehr be- gierig bin,- und das vielleicht “das meinige noch Bb2 338 D schnell genug überfliegt, um demselben vor dem Schlufse zu Hülfe zu kommen. ‚ Man sehe übrigens in dem hier Gesagten nicht etwa eine Verläugnung früher in Anwen- dung gebrachter Grundsätze. Die Familien-Grup- pen waren mir Surrogate für Genera, zu deren ursprünglich sichrer Begründung auf diesem Ge- biete der Bearbeiter exotischer Sammlungen des genügenden Materials entbehrte; aber die Flora der Heimath macht ihre Ansprüchegeltend, und wird dann zum Begulativ für die ausländische, | Könnten wir so vielen Stoff für andere Familien des Gewächsreichs im Vaterlande finden, so wäre das Studium der systematischen Botanik auf sei- nen festen Boden zurückgeführt. Ich will von meiner einleitenden Unterhal- tung mit Urn, Hübener nicht scheiden, obne ıhm meinen bescheidenen Dank auszudrücken für eine Stelle seiner Abhandlung, die mir mehr des Guten nachsagt, als ich verdiene; zugleich mufs ich aber auch würdige, meinen Studien eng be- freundete Botaniker gegen eine gewisse For- mel in Schutz nehmen, die Hrn. Hübener S. 263. entschlüpft ist. Möge doch Hr. Hübener (um ganz bei sei- ner Lebermoos- Atmosphäre zu bleiben, und ohne sich weiter rückwärts zu bemühen) lesen, was Mirbe) in den Memoires de l’Acadimie und in den Archives de botanique über Marchantia poly- morpha vorgetragen,. wie er ein wichtiges Problem 389 der Vegetation, — den Ursprung der Zellen, ja aller Elemente des Pflanzengewebes, — an die- sem einen Gewächs mit unermüdlichem Fleifse und grofsem Scharfsinne, mit einer Anstrengung, die ich nicht eben allen meinen jungen Landsleu- ten zutrauen möchte, zu lösen bemüht gewesen, — - möchte er doch di®%se Stellen allein nachlesen und eilen, jenen, in seiner gewöhnlichen Bedeutung völlig sinnlosen Ausdruck „,Franzthum * für „oberflächlich, mit absichtlicher Unkunde alles dessen, was andere Nationen geleistet haben ‘“ zu streichen! In Kriegen und andern Fährlichbkeiten waren wir Deutsche oft verdrielslich über die Franzosen und tbaten wohl daran; in einer sol- chen Laune schrieb Sprengel, was — der Verf. nicht nachzuschreiben brauchte. Nur barbarische Völker hegen Nationalhafs, Nationalverachtung. Mit der höheren Bildung erwacht eine Anerkennung der Verdienste, die nicht von dieser Welt ist, die mit bürgerlichen und politischen Verhältnis. sen in keiner Beziehung steht, und deren Ver- läugnung bei dem einsichtsvollen Staatsmann, als unnatürlich, nur den Verdacht einer übelange. brachten Heuchelei erwecken kann, Ebre den Meistern, deren Thaten in der Geschichte leben und leben werden, von den ältesten an, die wir Hlassiker nennen, bis auf die jüngsten, die erst ibren Namen in das Erz mit leichter Nadel zu ritzen beginnen, zum tiefern Zug des Griffels sich vorbereitend und stärkend! Waren und sind 390 etwa die Jussieu, die Lamarck, die DeCan. dolle, die Du Petit Thouars, die Palisot de Beauvois, die A. et G. de St. Hilaiceo, die Richard, die Brongniert, die Mirbel, die Gay, Gaudichaud, Guillemin etc. nicht Franzosen? Und gegen welchen der Genannten möchte wohl einer der Unsernyjenen ungerechten Satz vertreten, der — nie und zu keiner Zeit anders palste, als alle Gemeirplätze, d. h. überall und nirgends? Das Streben nach wahrer Gründlichkeit in der Botanik ist zuerst in Frankreich rege ge- worden, ist dort zuerst methodisch verfolgt, mit Mufse, Eifer und Ausdauer bervo:gebildet wor- den. In England ruht es jetzt auf einer mächti- gen Basis, aber es verdient bemerkt zu werden, dafs es dem grofsen Geiste R. Brown’s, der ei- ner neuen Bahn für sich gewachsen war, dort im ersten Herverdämmern, zur Zeit politischer Feh- den, als ein Fremdes, Unnationales beinahe verdacht worden wäre. Wie viel Tüchtiges hat nicht die einzige Stadt Genf, die zur französ. Literatur ge- hört, für Botanik gethan. Man lese DeCandolle's Histoire de la Botanique Ge£neroise in dem 5. Bd. der Annales de la Socict€E de Geneve, und ver- gleiche damit, nach Masse und Gehalt, das Heimi- sche. Spricht man von Nichtbeachtung der aus- ländischen Literatur, so bedenke man dabei, dafs ‘der Franzose unsre deutsche Sprache kaum leich- ter erlernt, als wir das Rufsische oder Polnische, und frage sich dann selbst, ob man sich auch nur den geriugsten Vorwurf daraus machen würde, 591 ein Werk in russischer oder polnischer Sprache zu ignoriren? Das Ignoriren des Auslandes ist aber in Frankreich lange nicht so allgemein, als Ur, Hübener zu glauben scheint; nur bemerkt man häufig den Kampf des guten Willens mit schweren Hindernilsen bei dem Studium ger deut- schen Literatur, Nach dieser kleinen lerzenserleichterung scheide ich von meinem ersten Beweggrunde zu der gegenwärtigen kleinen Mitiheilung, und gehe zum zweiten über. Beim Sammeln der Lebermoose findet man oft Exemplare mit unentwickelten Fruchtansätzen, die man leicht im Zimmer bei angemessener Be- handlung zur Vollkommenheit beranziehen kann, Die zunächst im Einzelnen da und eufällig berbei- geführten Versuche dieser Arı wurden von mir und meinem Freunde, dem Hrn. Major von Flo- tow zu Hirschberg, dem ich in diesen Stadien so viel verdanke, bald näher erwogen und nach einem weiteren Maafsstabe, — als methodische Le- bermooskultar durch Verpflanzung zer näheren Be- obachtung ihrer Entwicklung, — aufgenommen. Hr. von Flotow unterzog sich diesem Geschäfte, und ich habe das Vergnügen, hier eine Reihe sol- ther Beobachtungen aus seiner Feder mitzuthei- ien, denen mit der Zeit mehrere folgen sollen. In meiner Bearbeitung der Lebermoose werde ich davon cbenfalls, wo es nicht schon geschehen, Gebrauch machen. . 392 ) Ueber Jungermannienzucht im Zimmer; von IVIrn. Major von Flotow. Verflossenen VYinter babe ich eine kleine An- zahl Jungermannien in der geheizten Wohnstube gezogen, um dadurch Exemplare mit Früchten zu erlangen. Mit manchen Arten ist mir die[s recht gut geglückt, andere wieder zeigten sich sehr ei- gensinnig : sie wollen entweder sich an den künst- lichen Standört nicht gewöhnen, oder verlangen eine noch sorgfäliigere Behandlung als die ist, die ich ihnen gegeben habe. Mein Verfahren war ein zweifaches: ı) wurden flache mit Abzugslö- chern versehene Gefälse mit steriler Erde gefüllt (weil Gartenerde zu viel Insectenbrut enthält), in diese im Spätberbst frisch gesammelte Junger- mannien, welche bereits Relche hatien, einge- pflanzt, mit kleinen Gläsern bedeckt, in der Wohn- stube ans Fenster gestellt und täglich fein be- sprengt, oder mindestens aus einer Arzeneiflasche tropfenweis angefeuchtet : diefs war zuweilen zweimal des Tages nöthig; 2) der Zwischenraum nördlich und westlich gelegener Doppelfenster eines geheizten Zimmers wurde mit rein ausge- waschenem Sande zwei Zollhoch bedeckt, in die- sen ganze Jungermannienrasen mit Helchen ein- geseizt, und solche wie oben behandelt, Die Herbsipflanzung glückte jedoch meist nur, wenn die Exemplare noch besonders unter Glasglo- cken gestellt waren, weil das Oeffnen sowobl der äussern Fensterflügel bei milder Luft als 395 das der innern während des Begiefsens und Be- obachtens nachtheilig einwirkte. Eben so scha- dete an der Westseite oft die Sonne trotz der angebrachten Beschattungen mittelst Papierkäst- chen und dergleichen Düten über die Glasglo- chen. Frühjahrspflanzungen bingegen gedeiben oft auch zwischen den Doppelfenstern ohne be- sondere Glasbedeckung, vorzüglich dann, wenn die Vegetationskraft bei den eingepflanzten Rasen schon rege war. Diese Mooszucht gewährt für das Studium der Jungermannien doppelten Nutzen, Man prägt sich durch tägliches Anschauen den Charakter der Species besonders bei verwandten. Arten deutlich ein, und lernt die oft feinen Unter- schiede sicherer auflassen, als es an ge'rocknet und geprefst gewesenen Exemplaren möglich ist. Die jungen Triebe der Arten‘, welche Amphiga- strien haben, wachsen üppig in die Höhe, statt am Boden hinzukriechen, und man erzieht Exem- plare, an denen diese 'l'heile, weder von Schmutz, noch durch Insektenfrafs verunstaltet oder zer- stört, leicht in die Augen fallen. Endlich, wenn die Pflanzung geglückt war, gewinnt man die schönsten Exemplare für die Sammlung; man kann sie in allen Einwickelungszuständen aufnehmen, von dem Moment an, wo die Früchte zwischen den Kelchzähnen hervortreten und diese deutlich auseinander legen, bis zur erlangten vollständigen Gröfse der Seta und dem Aufplatzen der Kapsel, welcher Act, unter dem Mikroskop beobachtet, selbst für Laien genulsreich ist. 3594 Durch das Treiben der Jungermannienfrüchte im Zimmer gelangt man im Allgemeinen 6— 8 Wochen früher zum Ziele, als die freie Natur sie hervorbringt, wie diefs ähnlich bei dem Treiben der Blumen der Fall ist, doch lohnen die oben angegebenen Vortheile schon hinreichend die kleine darauf verwandte Mühe. Die ersten solcher Ver- suche machte Nees von Esenbeck mit Junger- mannia lanceolata L., die wir im December ı83ı mit Kelchen sammelten, und Ende Februar zum Fructificiren brachten. J. scalaris, J. pinguis, wel- che oft schon im Herbst Früchte treiben, vegeti- ren im Zimmer lebhaft fort, wenn sie im Herbat in dasselbe gebracht werden, und lieferten mir im November und December Früchte. Dagegen liefs sich von J. hyglına Hook., J. erenulata Sm,, und andern im Frübjahr reifenden Arten zu An. fang des Winters kein Fruchttrieb erzwingen; entweder stärben sie ab, oder die gereizte Vege- tation beschränkte sich auf die Bildung ron Sei- tensprossen, während das Leben in den Helchen ungeweckt blieb, J. Jyalına, im November ein- gepflanzt, machte im Zimmer in den WVintermona- ten eine Menge junger Triebe, und diefs veran- lafste mich sie zwischen die Doppelfenster zu se- tzen, dort mit Glas bedeckt bei niederer 'T’empe- ratur zurückzubalten, wo sie auch am Leben blieb, und vom Februar ab reichlich fructificirte, wäh- rend andere im Zimmer gehaltene Exemplare die- ser Species abstarben. 305 Ausser den / genannten Arten habe ich noch folgende kultivirt: 1. J. Trichomanis Dks, Sie batte im Oct. und Nov. in einem schattigen Walde, wo sie in der Nähe einer Quelle üppig in breiten Rasen auf Baumwurzeln vegetirte, zahlreiche Kelche getrie- ben, ward ins Zimmer genommen, mit Glas be- deckt, sorgfällig besprengt, machte im Laufe des Winters junge Sprossen und fing erst im März an zu fructificiren. Die Herbstpflanzung zwischen Doppelfenstern hatte kein Gedeihen, auch die dort im Februar erneute Pflanzung wollte nicht fort, weil sie ohne Glasbedeckung geblieben war. Anm. Im Mai hat auch die Doppelfenster-Pflan- zung fructificirt. 2.J. polyanthes L., um die Ufer der Ge- birgsbäche an finster - schattigen Stellen auf hu- musreicher Erde und Fichtennadeln wachsend, hatte dort im Febr. ı832 einen jungen Kelch an- gesetzt. - Dieser entwickelte seine Calyptra im Zimmer vollständig und trieb Ende März die Frucht hervor. 3. J. erenulata Sm. war mir ı233 im Zimmer mehrmals abgestorben, auch mifslang die Herbst- pflanzung ı832. Im Febr. ı833 pflanzte ich die var. gracillima abermals unter enge Glasbede- ckuog im Zimmer und erhielt im März einige Früchte. Dieim März 1833 ins Doppelfenster un- bedeckt gesetzte J. crenulala vegetirt noch freudi- ger, und verspricht vollständig zu fructificiren, 396 Anm. Sie hat Ende April, Anfang Mai reich. lich Fıüchte gebracht. 4. J. nana N. ab E.*) vom Oct. ab ins Zim- mer gepflanzt, fructificirte reichlich im Februar und März, 5. Sarcoscyphus Funcki N, ab E, im März 1832 im Zimmer gezogen, brachte bald Früchte Eben so verspricht die Pilanzung vom März 1833 zwi. schen Doppelfenstern ohne besondere Giasbede- ckung gutes Gedeihen, Anm. Sie bat reichlich fructificirt Manche Kap- seln, die zufällig mit Papierbüllen, welche be- nachbarte Pflanzungen schützen sollten, be- deckt gewesen, blieben ungefärbt und batten eine gelbliche Farbe, wie die Kapseln der Le- jeunia. Dieselbe Erscheinung zeigte sich auch bei J. obtusifolia Hook, 6. J. obtusifolia Hook. Im März d. J. zwischen Doppeltenstern unbedecht gepflanzt, beginnt schon jetzt, Mitte Aprils, die Früchte hervorschimmern zu lalsen. Anm. Sie sind bis Anfang Mai in grolser Menge hervorgekommen. 7. J. intermedia Lig. |] Beide sind im März 8. J. bierenata Schmid. | 1833 wie Nr.6. ge- pflanzt, zeigen aber bis jetzt noch Stillstand in der Vegetation. Anm. Nro. 7. bat Anfang Mai einige Früchte gebracht. 397 9. J. acuta Lbg., seit Oct. v. J. wie Nro. 4. behandelt, sprofste im Winter reichlich, die Kel- che sind noch frisch, doch ist bis jetzt in ihnen keine I,ebensregung wahrzunehmen. Anm. Anfang Mai kam eine Seta hervor, die andern Kelche regen sich nicht, doch verspre- chen sie ferneres Gedeiben, 10. J. Schraderi Mart. Das seit Oct. im Zim- mer befindliche Exemplar hatte einen Helch; die Pflanze lebt auf Sphagnum kriechend fort, verbält sich aber bei der aufmerksamsten Behandlung wie Nro. 9. 11. Pellia epiphylia Raddi. Vom Oct. ab wie Nro. 6. behandelt, auch im Febr. von neuem ge- pflanzt, kränkelte wiederbolt, und verspricht kein Gedeihen. Dagegen zeigten die Ende März wie Nr, 4. gepflegten Individuen schon nach 8 Tagen “ reges Leben in den Früchten, welche sich auch jetzt vollständig entwickelt haben. 12. J. curta Mart. mit Belchen wie Nr. 6. im März ı833 gepflanzt, verspricht kein Gedeihen, sie welkt täglich zu oft. Ein anderes mit Glas be. decktes Exemplar bält sich frischer, zeigt aber auch kein Wachsthum. 13. J. (Subgen. Cheiloscyphus) polyanthes.Yy, rivularis Lbg. Seit Febr. ı833 wie Nr. 6 beban- delt, aber bedeckt, steht noch frisch, doch ohne Wachsthum der Kelche wahrnehmen zu lafsen, Anm. Zwei Seten brachen Anfang Mai hervor, Helles Sonnenlicht, selbst erhöhte Yyärme, wenn die Glasbedeekung durch Papierbüllen beschat- 598 tet ist, tödtet die Pflanzen leicht. Sie werden schwarz, welche Farbe auch die fürs Herba- rium nicht schnell genug getrockneten Pflan- zen leicht annehmen. (Nur wenn sie an Ort und Stelle ausgewachsen, zu Hause nicht wie- der aufgeweicht, sondern bald in dünnen Lagen eingelegt, und ein paarmal trocken umgelegt wird, erhält sich dıe Farbe grün, was auch für mehrere :ich leicht verfärbende Arten, wie J. lanceolata, J. serpyllifolia u. s. w. gilt.) Glei- ches Schicksal hatten Anfangs Mai wiederholte Pflanzungen im Doppelfenster gegen Westen, obschon die ausgebildete Calyptra halbreife Früchte einschlofs. Dagegen brachten gleiche Exemplare in nördlicher Exposition, bedeckt und fleifsig angefeuchtet, zahlreiche Früchte. 14. Tricholea Tomentella Dum.,*) wie Nr. 6. u. ı3, seit Febr. behandelt, verhält sich wie Nr. ı3, Die Herbstpflanzung atarb nach der Behandlung von Nr. 6 ganz ab. Ein anderes Exemplar der Februar - Pflanzung ist im Doppelfenster mit ei- nem Tassenkopf so bedeckt, dafs nur wenig Licht darauf einfällt, zeigt aber jetzt noch keine grös- seren Fortschritte als die erstern, Anm. Anfang Mai waren auffallende Unter- schiede zwischen der freien und bedeckten Pflanzung im nördl. Doppelfenstet” wahrzuneh. men. Letztere steht völlig frisch mit dunkel. grünem Laube, das Laub der ersteren aber bleicht am Licht und von der trocknen Früh. —- *) Jungerm. Tomentella Ehrh. 309 lingsiuft, die beim Fensteröffnen darauf einge- wirkt batte, ins gelbliche aus, die Pflanze krankt, de Fruchtentwichlung stockt. 15. J. ventricosa Dhs., seit Nov. ı832 wie Nr. 4. behandelf, entwickelte aus zwei Helchen, die sie nur hatte, auch ihre Früchte im März, Es läfst sich wohl mit Gewilshbeit annebmen, die Jungermannienzucht werde in kalten oder lauen Gewächshäusern unter angemessener Vorsicht und bei Berücksichtigung der Einflüsse, unter welchen jede Art im Freien am besten gedeiht, mit noch weit günstigerem Erfolge getrieben werden kön- nen, als in geheizten Zimmern, weil dort die Pflan- zung mehr in einer gleichförmigen Temperatur erbalten werden kann, im Zimmer aber den gröls- ten Teemperatuxwechseln unterworfen ist, was jedenfalls höchst nachtheilig auf sie wirken mufs, Doch glaube ich, man werde diese zarten Kinder der Natur eben so wenig in jenen Räumen, als im . Zimmer zum Fruchttriebe nöthigen können, wenn dieser nicht bereits im Freien vorgebildet war, (Vorstehende Bemerkungen habe ich auch dem Präsidenten Nees v. Esenbeck zur beliebigen ‘ Veröffentlichung mitgetheilt, um vielleicht mehrere Freunde dieser interessanten Fflanzenfamilie da- durch zu ähnlichen Versuchen anzuregen, die bei öfterer Wiederholung und ausgebreiteterer An- wendung sowohl für die genauere Kenntnifs der Arten, als für die Deutung mancher Erscheinungen ihres Lebens nützlich werden dürften.) Geschrieben Mitte April, die Anmerkungen Mitte Mai 1833, 400 , Nachtrag. Nr ı6. Cordaea Flotovruna N. ab E, fand ‚ich an der östl. Lehne des ‚Gru- nauer. Spitzberges 2 Stunden von Hirschberg in einem mergelbaltig - lettigen Bergsump!e anr 3o. Oct. 1832 mit jungen Keichen Sie wuchs dort - gesellig mit Fissidens osmundioides, Hypnum stella- ium, filiinum, aduncum, Metzgeria pinguis (?) *) Pellia epiphylla u. a. Moosen, von denen die Hypna, besonders an den ältern Stengeln, mit einer gips- artig verhärteten Kruste umkleidet waren. Den ıı. Nor. besuchte sch jenen Standort wieder, erbeu- tete jedoch nur 2 Exemplare mit Kelchen, Von diesen wurde das eine von Moosen überwucherte vorsichtig aus dem Rasen bervorgezogen, mit Bo- den vom loco natalı unter Glas in der Stube ge- pflegt, das andere mit seinem Erdklumpen zwi. schen das westl. Doppelfenster unter Glasbede. chung geselzt. Letzteres schien von den später eintretenden Nachtfrösten zu leiden, und wurde delshalb auch ins Zimmer genommen. Beide ha- ben bis zum 2. März fructifieirt, bei dem einen hatte schon 6 Tage früber die Kapsel sich gezeigt; nach Verlauf dieser Zeit war die Seta : Zoll her- vorgewachsen und das Exemplar wurde eingelegt, um der Verschüttung des Ssmens vorzubeugen. Den 7. Mai ec. war ich wieder nach dem Spitsberge gewandert, um die Cordaea zu sammeln. Obschon jetzt mit ihrem Habitus ganz vertraut, und die Pflanze suf den ersten Blick wieder erkennend, bestand meine Ausbeute doch nur in 5 Kelchen mit eingeschlofsenen Früchten, die sämmtlich ein- gepflanzt schoon am dritten Tage ihre Seten her- :vortrieben. > (Schlufs folgt.) *, Fine seltsame Form, vielleicht eigne Art, mit spreuig- bestreuter Blüthendecke, schmalem Laub und längern stark hin und wieder gebogenen Samgnschleulern, in denen sich dıe Faser deutlicher zeigt. Hicher gehört: Jungermannia pinguls (. angustior Hook. Brit. Junger. r. 46.8. 2. N.v E. (Biezu Beiblat II. Nr. ı.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 26. Regensburg, am 14. Juli 1833. rn lt er IL. Original -Abhandlungen, Beitrage zur N aturgeschichte der deutschen Leber- moose; von Hrn. Präsidenten Dr. C. G. Nees v. Esenbeck zu Breslau, (Schlufs.) Cordaea Flotoviana und Jungermannia Flotoviana, zwei neue Lebermoose, beschrieben von Nees v. Esenbeck. D.. Nachtrag zu der voranstehenden Mit- theilung aus der Feder meines Freundes erwähnt einer von uns aufgestellten und naeh dem gründ- lichen und fleifsigen Lebermoosforscher Corda benannten Gattung aus der Abtheilung Jungerman- nieae frondosae. Ich will daher, um diese Stelle zu erläutern, die Beschreibung dieser Pflanze folgen lafsen, wie sie später auch in meiner Na- turgeschichte der Lebermoose erscheinen wird. Cordaea N. ab E. Perianthium e frondis linea media crassiori emergens, superum, herbaceum, tubulosum, pri- mum angulatum dein laeviusculum, ore lacero - denticulato, Involucrum (Perichaetium hucd.) 4 — 5 - parti- “tum, perianthio multo brevius, laciniis laceris, Flora 230. Ce 402 Calyptra perianthio duplo brevior, chartacea, campanulata, in vertice disrumpens. Capsula ovalis, ad basin usque quadrivalvis, Elateres apicibus valvularam inserti, filiformes, longi, dispiri, ad maturitatem usque vaginati. Se- mina e granis ternis quaternisve demum intime cöncrescentibus composita, laevia. Foliatio frondosa, frende succulenta uninervi anamphigastriata. Aus der verdiekten, zur Form eines soge-. nennten Nervs umgebildeten, Mitiellinie des Lau. bes entspringen gegen das Ende der Triebe hin kurze Hüllen, die aus 4— 5 fası bis zum Grunde getrennten, drei- bis vierspaltigen, gezähnten Blätt- chen bestehen. Die Blütkendecken (Calyces Auct.) 'sind lang, krautartig, grün, röhrig, vor dem Her- vortreten der Frucht ein wenig, besonders nach oben, zusammengedrückt und drei- bis vierseitig, nach der Fruchtentwicklung ohne deutliche Ecken, fast gleichweit, oder nach oben ein wenig erwei- tert; der Mündungsrand ist schief gestuzt und un- gleichförmig kurz. zerrissen, im frühsten Zustande zusammenneigend. Ich fand in den von mir unter- suchten Exemplaren nur einen Stempel ohne Saft- fäden. Dagegen stehen oft mehrere Periantbien in einer Heibe dicht hinter einander, von denen die jüngern und vordern gewöhnlich enger und fast pfriemenförmig sind. Den unentwickelten Stempel in seinem Blüthenzustande sah ich nicht. 403 Der schon zur Frucht angeschwollene, obwohl noch im Grunde der Blütbendecke verborgene, ist kurz - keulenförmig, oder eyförmig mit ver- engtem Grunde. Die Mütze ist steif, und, wie es scheint, mit der nnreifen Frucht nach oben verwachsen, denn man kenn sie nicht trennen, sondern erhält bei einem Trennungsversuche blofs den zusammengeballten Inhalt der Kapsel, deren Wände in Verbindung mit der Mütze sich. voll- ständig absondern, Der dünne, ziemlich lange, seitwärts geneigte, fadenförmige, abgestutzte Grif- fel *) krönt den Scheitel der Mütze. Die Samen bestehen in dieser Periode aus drei bis vier, mit einer durchsichtigen Hülle umgeben scheinenden, engverbundenen, rundlichen Hörnern (wie dieses bei sehr vielen, vielleicht bei allen Jungerman- nien auf der frühsten Entwicklungsstufe der Fall ist). Jedes dieser Körner hat für sich seinen eignen durchsichtigen Hof; durch die Verbin- dung mehrerer zu einer solchen Gruppe gewinnt es aber den Anschein, als seyen sie sämmtlich von einer gemeinschaftlichen Hülle umschlolsen. Die Schleudern zwischen den Körnern sind lang, wurmförmig, ung besteben ursprünglich aus durch- sichtigen Schläuchen, die theils leer scheinen, theils mit kleinen Körnchen, theils mit schon %) Ich behalte hier Ausdrücke bei, deren Unrichtigkeit in die Augen fällt, die aber bier nicht zur Geuüge ex- ponirt werden können. f Cc2 104 deutlichen Spuren zweier in entgegengeseizter Richtung sich umschlingender Spiralfasern ver- sehen sind. *) Die reife Frucht erhebt sich bei der einen bis jetzt bekannten Art dieser Gattung auf einem etwa ein Zoll langen Fruchtstiel, und ist von an- sehnlicher Grölse, schön kastanieabraun, oval mit ablangen, aufrechten, flachen (nicht gedrehten) Sehaalstücken. Die zahlreichen Schleudern sitzen jetzt deutlich auf der innern Fläche der Schaal- stücke unterhalb der Spitze derselben, sind durch- gängig mit zwei deutlichen braunen Spiralfasern ‘versehen und der noch bestehende enge Schlauch ist gelblich. Die reifen Samen sind ganz kugel- rund, zeigen nur selten noch eine Spur der Zu- sammensetzung, haben eine ebne Oberfläche, sind undurchsichtig und von brauner Farbe Das Laub ist schmal, ohne deutlichen Nerv, ziemlich rigid, und ungleichförrnig zertheilt. Anm. Von Diplomitrium Cord. unterscheidet sich diese Gattung durch die krautartige, nicht dünnhäutige Blüthendecke, die verdickte Mü-. ize, so wie durch die Samen und die Beschaf- fenheit des Laubes, dem die Unterblätter (Am- phigastria) fehlen. *) Man vergl. hierüber Mirbels oben erwähnte vartreil- liche Abhandlung. Ich babe die Bilduog der Spiral- faser aus Körnerreihen bei Fegatella conica Raddı aufs deutlichste verfolgen künnen, 405 Am nächsten, ohne Hinsicht auf des Laub, steht noch Blasia, deren Blüthendecken aber in das Laub eingesenkt sind. Die Samen stimmen aber in beiden Gattungen, ihrem früheren Typus nach, überein, welcher bei Cordaea apäterhin er- lischt, bei Blasia dagegen immer sichtlich bleibt, und man könnte daher Cordaea als eine höhere Blasia betrachten, deren Perianthien weit hervor- ‚treten und deren Heimkörnerbehälter mit ihren Ausführungsgängen ebenfalls in Perianthien über- gehen, wodurch eine Aufeinanderfolge mehrerer Blütbendecken auf demselben Abschnitte des Lau- bes erwächst. Cordaea Flotoviana N. al E. Frons enervis, furcata, erenato- undata, laci- niis linearibus apice subdilatatis. Standort. Am Grunauer Spitzberge, eine Meile von Hirschberg, in einem mergelhaltig -letti- gem Bergsumpfe, Setzt Kelche an im Herbste und entwickelt in denselben weit ausgebildete Kapseln, welche im April und Mai des folgen- den Jahrs hervortreten, ist ausdauernd, (Ver- - gleiche in dem Vorhergehenden Hrn, v. Flo- tow’s Becbachtungen.) Das Laub ist 2— ı Zoll lang, 2 — 3 Linien breit, schön saftgrün, steif und etwas brüchig, unten schmäler noch oben breiter, doch so, dafs die Stücke fast gleichbreit und linienförmig er- scheinen. Die Theilung ist unregelmälsig gablig . 406 und etwas sparrig. Die Abschnitte sind lang, stumpf oder etwas eingedrückt (lac retusae), uın den Hand ein wenig wellig, und zwar um so mehr, je breiter sie sind; die Ränder sind un- gleichförmig, doch deutlich gekerbt und zuwei- len etwas eingeschnitten; die Oberfläche der Frons ist ziemlich eben, die untere Fläche ist längs der Mitte erhaben, ein wenig verdickt, mit . vielen kurzen, durchsichtigen, einfschen, ungeglie- derten Haarwurzeln besetzt, doch nicht. filzig, auch dem Boden nicht tief eingemurzelt ; durch die Verdickung in der Mitte bildet sich eine Art Nerv, der besonders bei dünneren und hautarligen Exemplaren deutlich und dunkel herrortritt. Von den hei Diplomitrium vorhandenen Unterblättcben konnte ich keine Spur entdecken. Die Textur ist engzellig, aus rundlichen Zellen olıne Spur einer Oberbautbildung. Auf der untern Fläche stellen sich die Zellen schief, dehnen «ich mehr oder weniger in's Walzenförmige, und mehrere derselben geben auf diese Weise in die Haar- würzelchen über. Die Hüllenblättchen sind grün, 4—5 an der Zahl, vier- bis fünfmal kürzer als die Blüthendecke, tief drei- bis vierspaltig mit ein- wärtsgekrümmten, linien - oder pfriemenförmigen, ungleichen, hie und da etwas gezähnten Abschait- ten; ihre Textur ist zellig, aus etwas gestreck- ten vierseitigen unregelmälsigen Zellen gebildet, deren Maschen licht, die Innenräume aber mit groben hkugligen grünen Körnero erfüllt sind. D 407 Die Blüthendecke ist a — 3 Linien lang, unten und oben fast gleichweit, dicht, grün, von der Textur der Hüllblätter ; der Saum derselben ist etwes zusammengedrückt, fein und ungleich zer- rifsen; vor dem Hervortreten der Frucht bemerkt man nach oben stumpfe und undeutliche Falten. Die noch unreife, mit der Mütze bedeckte und in diesem Zustande festsitzende, mit dem dünnen Griffel gekrönte Itapsel ist oval, stumpf, braun- grün; bei der Reife wird sie schön kastanien. breun und erbebt sich dann auf ihrem $— ıı Zoll langen, schwefelgelben, etwas klebrigen Stiele über den Kelch. Die Samen bilden mit ihren langen dünnen Schleudern ein dichtes Geflecht, vor der Reife von dunkelgrüner Farbe. Jeder Same besteht dann aus 3 — 4 rundlichen, an den Verbindungsflächen kantigen Körnern, die im Mittelraume dunkler, im äussern Umfange licht sind. Um diese Zeit finde: man auch noch sol- che Hörner, welche aus unerfüllten ganz durch- sichtigen Blasen besteben. Zur Zeit der Beiie sind die Samen kleiner, abgerundet, braun, und ohne deutliche Spuren der früheren Zusammen- setzung. Anm, Wabrscheinlich ist diese Pflanze schon öfter und an anderen Orten bemerkt, aber in Ermanglung der Früchte entweder für eine schmale Form der Metzg:ria pinguis, oder auch wohl für eine breite Form der Meizgeria mul- tifida gehalten worden. 408 Jungermannia, Sect. III. Commaunes. Subdiv. 3. Bidentes. Jungermannia Flotoviana N. ab E. J. caule adscendente subdiviso , foliis ovato- orbiculatis obtuse emarginatis subhorizontalibus adscendentibus, amphigastriis bifidis integrisve acu- minatis basi dentatis decurrentibus, (fructu termi- nali, perianthio obovato nudo, ore ciliato-dentato ; Hook.) &. Ferruginea. Jungermannia viticulosa Herbb. Günth. et Beilschm. ß. Flavo - pallida, Jungermannia bidentata e. Bantriensis Hook. Brit. Jungerm. tab. suppl. Il. Lindnb. Hep. Enr. p. 40. adnot. (sub J. Mülleri, quae J. stipulaceae var.) Wächst auf den Höhen des Riesengebirgs an moorigen und sumpfigen Stellen. Sie ist ausdau- ernd. In unsern Gegenden wurde sie noch nicht mit Fructification gefunden, obwohl sie an ange- messenen Standorten reichlich vorkommt. Hr, von Flotow fand sie zuerst im Junius ı824 auf dem Koppenplan, und auf der weilsen Wiese nach dem Brunnberge hin an den Seiten der Torflö- cher unter Jungermannia undulata, obovata u. dgl,, ferner auf dem Wege von Schreiberbau nach der grolsen Schneegrube und am kleinen Teiche, im August; auch neuerlich um die Korallensteine und an sumpfigen Stellen am Fufse des hohen Rades auf der Südseite, sehr häufig. 4 D 409 Funck fand sie ebenfalls in unserm schle- sischen Gebirg und theilte sie Freunden als J. heterophy Ila mit, Ilooker beschreibt und schildert sie aus der Gegend von Bantry; ich sah Exemplare aus Ilierdalen in Telemarken und aus Grönland. Sie wird ı — 2 Zoll lang, bildet lockere Ra- sen oder steigt zwischen andern Lebermoosen und Moosen herauf. Der Stengel ist röthlich, hin und wieder gebogen, einfach oder durch Sprossen aus der untern Seite verzweigt, mit gleich langen Ac- sten, und mit äusserst kurzen Würzelchen krie- chend angeheftet. Die Blätter sind fast horizon- tal befestigt, doch nach vornen merklich abschüs- sig und in unterschlächtiger Lage sich deckend ; an ihrem Grunde laufen sie auf der obern Seite des Stengels herab ; sie erheben sich in aufstei- gender Lage vom Stamme, sind aus dem Eyför- migen rundlich, am Ende durch eine stumpfe nicht tief eindringende Bucht ausgerandet, deren Seiten- läppchen klein und stumpf sind; ihr Gewebe ist locker, aus ungleichen fünfseitigen Maschen ge- . bildet, ihre Farbe rostroth oder schmutzig röth- lich gelb, oder bleichgrün, auch zuweilen trüb donkelgrün. Die Unterblättchen*) entspringen scheinbar in einfacher Beibe, doch unter sich wechselnd, rechts und links dem vorderen Rande des benachbarten Blatts ihrer Seite mehr genä- *} Asnphigastria, 410 hert, laufen en ihrem Grunde in den Stengel her- ab, und sind mit ihrem oberen Ende abstehend ;- ibre Gestalt ist sehr mannigfaltig an derselben Pflanze, die untern sind gewöhnlich eyförmig, fast bis zum Grunde zweispaltig, mit fast gleich- langen, lanzettförmigen, zugespitzten, gegeneinan- der neigenden Abschnitten, im Anfange völlig ganz- randig oder undeutlich gezabnt; dann folgen ey- förmig - längliche, an ihrem Grunde auf der ei- nen Seite tiefer als auf der andern herablaufende, meist ganzrandige, selten höchst oberflächlich ge- zahnte, schief oder seitlich zweispaltige, mit ei. nem eyförmigen stampfen End- oder Hauptlappen und einem seitlichen pfriemen- fast zahnförmigen spitzen Nebenabschnitt; noch höher hinauf fin- den sich Nebenblätter, den eben beschriebenen zwar ähnlich, aber schmäler, mehr länglich, mit einem pfriemenförmig zugespitzten nach unten et- was gezähnten und oft seitlich im Bogen zu dem kleinen Seitenabschnitt hinüber neigenden Ende ; die der Spitze der Triebe noch näher liegenden Unterblättchen, so wie die aller zärtern jüngern Triebe überhaupt, erscheinen endlich eyförmig- lanzettähnlich, am Grunde einseitig berablaufend, am Eode in eine lange, fast fadenförmige, rück- wärts und zur Seite gehrümmte Spitze ausge- dehnt, ganzrandig, nach unten zu auf jeder Seite mit einem oder mit zwei spitzen Sägezähnen ver- sehen. In Hinsicht der Gröfse sind die Unter- blätter drei bis viermal kleiner als die Oberblät- 411 ter, übrigens aber von demselben Gewebe. — Die Fructification ist mir noch nicht vorgekommen. (Siehe unten.) Zur Vergleichung. Unter den bekannten Arten steht ihr keine näher, als Jungermannia heterophylla; diese unter- scheidet sich aber : durch weit geringere Gröfse, durch einen ganz niederliegenden, kriechenden, sehr verästelten Stengel, durch flach ausgebreitete (nicht aufsteigende) anders gebildete Blätter, gleichförmige, stets tief zweitheilige Unterblätter, und eine ganz verschiedene bleichgrüne, nur sei- ten bochgrüne, reine Färbung. Die gröfsere Form der Jungermannia stipula- "ces, welche ich früher für eine selbstständige Art bielt, nun aber, nachdem ich sie in allen Zwi- schenstufen erkannt habe, als J. stipulacea «, Mül- leri eufführe, kommt in ihren Unterblättern den Formen der oberen Unterblätter unserer J. Floto- viana sehr nahe, zeigt aber nirgends eine Spal- tung der Unterblätter und unterscheidet sich noch auffallender durch horizontalliegende, bis auf ein Drittbeil mondförmig ausgeschnittene, und in zwei spitze Echen der Bucht auslaufende Blätter und durch geringere Gröfse,— Merkmale, welche bei der Form y. oder der eigentlichen stipulacea Hook. noch schärfer hervortreten. \ Eine dritte verwandte Form, die J. polyan- thes, zu Corda’s Gattung Cheiloscyphus gehörig, 412 unterscheidet sich, ausser dem kurzen zweilippi- gen Periantbium, auch schon ohne lructification durch die schmalen, linienlanzettförmigen, völlig ganzrandigen, zweispaltigen Unterblätter, mit ge- raden, fast pfriemenförmigen Abschni'ten. Unter den exotischen Arten kenne ich keine, die sich bier in vergleichende Beziehung brin- gen lielse. , Anmerkung. Hr. Hooker bildet ein l’erian- thium ab, das aus einer nahten Anschwellung des Endes eines Stamms zu entspringen scheint, ohne alle Hällbildung. Seitlich und mehr nach der obern Seite des Stengels zu, zeigt sich der Anfang einer Sprossung. Der Kelch selbst ist aufgeblasen, rerkehrteyförmig, ohne merkliche Falten, um die Mündung rundlich verengt, wie es scheint ins Viereckige nei. gend, und im Umfang derselben dicht und . fein gewimpert. Eine solche Bildung der Blü- thendecke würde, wenn sie sich als allgemein erwiese, und nicht etwa eine zufällige Ano- malie seyn sollte (Hr. Hooker scheint nur ein Exemplar vor Augen gehabt zu haben), allein hinreichen, dieses Lebermoos nicht nur von allen oben in Vergleichung gezogenen aufs leichteste zu unterscheiden , sondern auch auf tiefere generische Unterschiede hinweisen, Mervorgetretese Früchte sah Hr, Hooker nicht. Es bleibt also hier noch Manches zu eıforschen. A135 U. Preisaufgaben des Vereins zur Befürderung des Gartenbaues in den königl. preufsischen Staaten für das Jahr 1833. Publicirt: Berlin, am ııten Jahresfeste den 2. Juni 19303. A. Frühere noch laufende Preisaufgaten, I. (vom Jahre 1831.) Auf die Erziehung einer neuen Varietät von Wein aus dem Samen, welcher mit oder ohne vorbergegangene künstliche kreuzende Befruch- tung erzielt ist, wird ein Preis von 60 Stück Friedrichsd’or ausgesetzt. Die neue Varietät mufs eine in jeder Bezie- hung vortreffliche Frucht liefern, weiche in der October - Sitzung des Vereins im Jabre 1836 mit einem Theil der Rebe, woran sie gewachsen (nebst Blatt) einzusenden ist, Es sind dabei zugleich folgende, durch drei glaubwürdige sachverständige Männer des Orts zu bescheinigende Angaben er- forderlich : ı. von welcher TVeinsorte durch Selbsbefruch- tung, oder von welchen Weinsorten durch kreu- zende Befruchtung, der Samen gewonnen sey; 2. dafs die gezogene Varietät im Jahre 1832 in’s freie Land gepflanzt und seitdem darin un- ausgesetzt verblieben sey ; 3. dals die übersandte Traube an besagtem Weinstock an einem ganz freien Spalier, obne ir- gend eine künstliche, Jdie Reife befördernde Vor- sichtung im Sommer 1836 gereift sey. Sollten mehrere Konkurrenten für die Preis- aufgabe auftreten, so wird nach schiedsrichterli- Alb chem Ausspruche sachrerständiger Weinkultiva- teurs der vorzüglichsten Frucht unter den konkur- rirenden der Preis zuerkannt werden. U, (vom Jahre 1832.) Für die am vollständigsten angestellte gegen- ‚seitige Prüfung der Kanal. und der \Vasserhei- zung in gleichem Raum und in Bezug auf die- selben Kulturgegenstände, wobei sowohl die Ko- sten der Anlage und des Betriebes bei beiden zu berücksichtigen, als auch die Wirkungen beider Heizmethoden auf die Erhaltung und das Gedei. hen der Gewächse genau zu erforschen sind, wird ein Preis von 60 Friedrichsd’or ausgesetzt. Die Abhandlungen sind im Januar ı838 einzusenden. IU. (vom Jahre 18332.) „Durch welche Mittei kann man die Hyazinthen. zwiebeln vor der, unter dem Namen „Ringel- krankheit oder weilser Roz‘' bekannten pest. artigen Hrankheit schützen, oder wie sind die, von diesem Uebel schon ergriffenen Zwiebeln auf eine sichere Art davon zu heilen? * Die Beantwortungen sind bis zum ersten Ja- nuar ı835 einzusenden. Der dafür ausgesetzte Preis ım Betrage von 20 Friedrichsd’or kaun erst, nachdem das Mittel geprüft worden ist, ertheilt werden, B. Neue Preisaufgaben. IV. „Welches ist das beste Verfahren, Pflanzen durch Stecklinge zu vermebren und welche die am meisten dazu geeignete Zeit ?'* 415 Bei der Beantwortung dieser Frage soll hauptsächlich nur auf die schwer zu vermehren. den Pflanzen, so wio auf diejenigen Rücksicht ge- nommen werden, welche Knorren bilden (sich ver- knorpeln), und dann nicht leicht Wurzeln schlagen, Termin der Einsendung : Januar 1835, Preis nach geschehener Prüfung: 20 Fried- richsd’or. V. Es wird eine historische Zusammenstellung aller vorgeschlagenen und angeblich geprüften Mittel zur Vertilgung der den Gärten schädlichen Insekten verlangt, nebst genauer Angabe der Bü- cher, in welchen sie empfohlen werden. Es soll eine Schrift seyn, die den Praktiker in den Stand setze, wahrhaft neue Vorschläge von schon oft da geweseren mit Sicherheit zu unterscheiden und die Prüfung älterer zu wiederholen, wefsbalb als Haupierfordernifs: Yollstandigkeit und Zweckmäs- sigkeit der Anordnung zu betrachten sind, indem eine Beurtheilung der Mittel zwar angenehm, aber nicht durchaus erforderlich seyn wird. Unter den bis zum Januer ı836 eingehenden Beantwortungen dieser Aufgabe, erbält die Beste den Preis von 30 Friedrichsd’or. C. Fortlaufende Prämie aus der von Seydliiz- schen Stiftung. VI. Derjenige Eleve der. Gärtner - Lehranstalt, welcher auf der dritten Lehrstufe stehend, eino h16 ihm gestellte Aufgsbe am genügendsten löst, ar- hält, bei sonst untadelhafter Auflührung, eine Prä- mie von 50 Thhalern aus der von Seydlitzschen Stiftung, welche Summe ihm bei seinem Austritt aus (em Institut übergeben wird, wie bereits im vorigen Jahre publicirt worden. Alljährlich wird ein anderer Gegenstand zur Preisbewerbung ausgestellt, und vom Vorstande eine Kommission zur Ertbeilung des Preises er- naent werden, Der Name des Prämienempfängers wird am Jahresfeste ölfentlich genannt, Die Abhandlungen über die Preisaufgaben ad il. bis V. werden an den Director oder an den Generalsecretair des Vereins eingesendet. Auf den Titel derselben wird ein Motto gesetzt und ein versiegelter Zettel beigelegt, welcher äusser- lich dieses Motto und im Innern den Namen, Stand und Wohnort des Verfassers enthilt. Abhandlungen, die nach den bestimniten Ter- minen eingehen, oder deren Verfasser sich auf irgend eine \Veise genannt haben, werden nicht zur Ionkurrenz gelalsen, Wenn den eingehenden Abhandlungen der Preis auch nicht zuerkannt werden sollte, wird doch angenommen, dafs die Hrn, Verfasser nichts desto weniger deren Benutzung für die Druck- schriften des Vereins bewilligen. Möchten die Hrn. Verfasser diefs nicht zugesteben wollen, so werden sie diefs bei Einreichung ihrer Abhand- lungen gefälligst zu erkennen geben. (Hiezu Lit. Ber. Nr. YIIL) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 27. Hegensburg, am 21. Juli 1833. ii En Dinee- 1. Original - Abhandlungen. Bromus brachystachys ; eine neue deutsche Pflanze, aufgestellt von Hrn. Apotheker Hornung in Aschersleben. (Mit einer lithographirten Abbildnng.) ei einer Gattung, deren Arten so mannich- fach variiren, wie die von Bromus, wird es nicht immer schwer, eigenthümlich und neu scheinende Formen aufzufinden, häufig aber desto schwieri- ger, sie als haltbare Arten nachzuweisen. Defs- halb stand ich auch an, diesen Bromus, den ich vor 2 Jahren in Gemeinschaft mit meinem Freun- de Suffrian in der Nähe von Aschersleben an einem Ackerraine untermischt mit Br. arvensis fand, bekannt zu machen und zu vertheilen, beror ich ihn nicht sorgfältig beobachtet hätte, Ich habe ihn :defshalb unter verschiedenen Verbält- nifsen angebauet, obne ihn aber im wesentlichen verändert zu finden ; auch ist Hr. Hofrath Koch, welchem ich denselben kürzlich mittheilte, ge- neigt, ihn für eine gutbegründete Art zu halten, Mir wenigstens scheinen die Unterscheidungs- merkmale desselben so gut, als bei irgend einer anders Art dieser Gruppe. Die im Frühjahr des Flora 27. Dd 418 ersten Jahres gemachte Aussaat im Freien ging zwar. sehr gut auf, allein sie blühete erst im zwei- ten Sommer im Juni, wo die Pflanzen einen ziem- lichen Umfang gewonnen hatten. In diesem Früh- jabr säete ich denselben dagegen in Töpfe, wel- che ich den ganzen Sommer hinter dem Fenster bielt, und hier blühete er Anfangs Juli, wie am natürlichen Standorte, doch kamen nicht alle Pflanzen zur Blüthe, Ich würde ihn so diagnosiren: Die Rispe stets aufrecht- abstehend, Aehrchen eyrund oder eyrund- lauzettlich, Blüthchen dach. tieglich sich deckend, fast yhomboidal am Bande in einem stumpfen Winkel hervortretend, Granne gerade, um die Hälfte kürzer als ihre Spelze, Blätter und Blattscheiden haarig. Die Wurzel fafserig, meist mebrere Halme treibend. Zalme steif aufrecht, oder an den un. tersten Hinoten etwas eingeknickt, im feuchten Standorte such wohl aus den untern Knoten ei- nige Aeste treibend, nach unten weichhaarig, un- ter der Rlispe glatt, Blätter 2— 3 Linien breit, zugespitzt, flach, unten gekielt, beiderseits weich- 'haarig, am Rande scharf. Blatthäutchen abgestuzt, kurz, etwas zerschlitzt. Blattscheiden auliegend, gestreift, weichhaerig. ZJispe stets steif anfrecht- abstehend, pyramidenförmig. Zeste rückwärts scharf, etwas wellenförmig gebogen, in den untern Halb- quirlen meist 6, in kleinern Exemplaren weniger, in üppigen selbst über ı2, von verschiedener 419 Länge, die mehrsten kürzer und einblüthig, eine geringere Zahl derselben ästig und mehrblütbig. Aehrchen eyrund oder eyrund- lanzettlich, vor dem Aufblühen fast stielrund, meist 7— ı0 blü- tbig, sehr selten 10-— ı6 blüthig, 3— 4 Linien lang, 2 Linien breit, während und nsch der Blü- the etwas platt gedrückt, kahl, grünlich weils. bunt oder violett weifsbunt, Zlappen ungleich el- liptisch, etwas spitz, häutig, weifslich oder blals grünlich, nur die Nerven dunkler grün, auf dem Kiele von kleinen VWVeichstacheln scharf, an den Rändern gewimpert; die untere kürzer, schmäler, dreinervig, die obere breiter und länger, undeut- lich 5 — 7 nervig; sämmtliche Nerven laufen nicht bis an den Band der Klappe aus, sondern lalsen diese rundum breit häutig. Spelzen: die un- tere fast (halb) rbomboidal, etwas über der Mitte in einem stumpfen Winkel bervortretend, auf dem Rücken konvex, etwas aufgedunsen, undeutlich 5 — 7 nervig mit häutigem weilsen Rande, weils- lich grün oder violett angelaufen, gegrannt, unter einem scharfen Glase sehr fein gewimpert und durch feine Puncte auf der Oberfläche und dem Rücken schärflich; die obere meistens etwas kür- zer als die untere, elliptisch, häulig, fast bis zur Spitze gewimpert. Granne kurz, gerade, scharf, kaum von der halben Länge der Spelze. sStaub- beutel gelblich, lineal. Samen bräunlich, aussen konvex, innen rinnenförmig ; auch zur Zeit der Samenreife treten die einzelnen Blinhehen nicht von einander, sondern decken sich stets, Dd2 420 Beobachtung. Sebr feucht gehalten erzeugt derselbe ein übrigens dem Samen ganz ähnliches Mutterkorn , welches über die Spelzen heraus wächst; die Aebreben werden dann mehrblüthig, länger und schmäler, jedoch ohne dafs sich sonst die Pflanze im wesentlichen verändert, Zunächst kann dieser Bromus wohl nur mit B. mollis und aruensis verglichen werden. Vom ersieren unterscheidet er. sich schon durch sein verschiedenes Wachstbum, da die Rispenäste lang und in jeder Periode des Lebens abstebend sind; auch ist der stumpfe Winkel der Blüthcben bei B. mollis weniger bemerkbar und diese mehr zu- gerundet, die Granne bei diesem gewöhnlich län- ger und die ganzen gedrängt stehenden Aehrchen sind weichbaarig. Verschieden ist überdiefs die Gestalt der Staubbeutel, nämlich bei B. mollis sind sie kürzer und werden später braun- oder rotbgelb; auch die Samen sind bei diesem sehr Nachrionig, gröfser und breiter als bei Br. bra- ehystachys. Von B. arvensis unterscheidet er sich schon durch die stets steif aufrechten Rispenäste, welche hei B. arvensis zarter und schlanker, wenigstens gegen die Fruchtreife nicken; durch ‘die kürzern breitern Aehreben; durch die Gestalt der Blüth- chen, welche bei B. arvensis mehr in die Länge gezogen, elliptisch- lanzettlich sind und folglich keinen so hervortretenden Winkel bilden; durch viel kürzere Grannen und selbst durch den Samen, 421 . welcher bei B. arvensis um 5 länger, verhältnifs- mäfsig schmäler, fast gleichbreit und innen gleich- mäfsig ausgeböblt ist, mit innen hervorstehenden Mittelrippen, während er bei B. brachystachys oben stumpfer und unten spitzer ist mit dichern Seiten- wänden und einer vertieften Mittelfurche. B. patulus M. et K. unterscheidet sich schon‘ durch die sehr schlanken, häufig überhängenden Rispenäste, durch die sehr plattgedrückten, bei . der Fruchtreife ziemlich getrennten Blüthchen, die längere zuletzt abstehende Granne und den längern Samen, dessen stärkere Seitenwände sich gegen einander rollen und oft fest an einander schliefsen. Erklärung der Abbildungen: a. ein Blüthchen von B. brachystachys von der Seite, b. eine abere Spelze von der vordern Seite c. dieselbe von‘ der Rückseite vergröfsert, d. ein. Aehrchen von B. arvensis in natürlicher Gröfse, e. ein Blüthchen von der Seite, f. eine Spelze von vorne, g. dieselbe von der Rückseite; sämmtlieh vergröfsert. IL Reiseberichte. Bericht des Doctors Graham über einige in die schottischen Hochlande gemachte botanische . Excursionen, *) " (Aus dem Edinb. new Phil. Journ. Oct. 1832.) Die zunehmende Aufnierksamkeit, welche man hier der Botanik gewidmet, hat sich in den *) Durch die Mittheilung dieses“ Reiseberichtes, dessen Vebersetzung aus dem mir tom Verf. güligst mitge- ‘ 422 letzten Jahren auf mancherlei Weise und unter Anderm durch das erhöhte Verlangen zu erken. nen gegeben, das Feld der Beobachtung vom bo- tanischen Garten in die Umgegend von Edinburg und von dieser bis zu den entfernteren und Al. pen - Regionen Schottlands hin auszudehnen. Auf meiner ersten Excursion nach den Hochlanden von Edinburg aus, im Jahr ıB2ı, war ich vom Hrn. Macnab allein begleitet und traf mit Hrn. MyIine und Drummond von Forfar zusammen. Im Jahr ı825 durchwanderte ich, nur von einem Zöglinge, theilten Originale Hr. Dr. Creplin gefälligst sich unterzog, glaubte ich mehrern#Lesern der Flora einen nicht unangenehmen Dienst zu erweisen uud viclleicht auch zu ähnlichen Beobachtungen, wie die des Hrn. Watson, anzuregen. Solche und von gleichen Prinzi- pien ausgehende Beobachtungen in uusern deutschen Al- pen angestellt, würden, wenigstens nach meinem Dafür- halzen, interessantere Resultate liefern, als. wenn man blofs die absolute Höhe des Vorkommens der Alpen pflanzen berücksichtigt, indem die klimnatische Beschaf- fenbeit einer Gegend in den Gebirgen nicht allein von dieser, sondern von einer Menge anderer, zufälliger Ur- sachen abhängt. Zugleich erlaube ich mir zu bemer- 'ken, dals es mir zweifelhaft schcint, ob Jie als Armeris vulgaris aufgeführte Pflanze auch wirklich diese Pflanze sey, da die in deren Gesellschaft wachsenden Pflanzen vielmehr auf Armeria alpina Hpp. schliefsen lafsen. Die mit R. G. unterzeichneten Noten sind von Hra. Robert Greville und die mit „Herausgeber“ un- terzeichneten von Hrn. Brewster, dem Herausgeber des Journals, dem dieser Bericht cutnommen, Greifswald d. 5. April 1853. Dr. Horoschuch. 423 Hrn. Home begleitet, den Westen und Norden Schottlands. ı827 durchreiste ich dasselbe Land mit acht oder neun Zöglingen. Jedes folgende Jahr war die Gesellschaft eben so grofs, als die Bequemlichkeiten überall angemessener \Veise zu erlangen wären, und in den letzten drei Jahren bin ich durch die Begleitung von Freunden er- freut worden, welche sämmilich viel zum Ver. gnügen der Partbie beigetragen, so wie die bota- nischen Kenntnifse, welche Einige von ihnen be- sitzen, die Mittel zur Untersuchung des weiten Bezirkes der nur halb durchforschten Bergketten Schottlands um vieles vermehrt haben, Meine alsdemischen Pflichten halten mich in Edinburg bis zum Schlufse der Sommer- Vorlesungen am Ende des Julius fest; aber der ungeduldige Eifer einiger meiner regsamsten Freunde liefs sich’ in diesem Jahre nicht bis dahin niederhalten, son- dern trieb sie durch seinen ungestümmen Aus- bruch schon am .„ı2, Julius nach Forfar. Ein grofses Nebeninteresse gewann dieser Ausflug durch die barometrischen Beobachtungen meines trefflichen, einsichtsvollen und beharrlich ausdau- ernden Freundes, des Hrn. Hewett Watson. Nach einem eilenden Blick in die Umgebung von Forfar gingen sie nach Kirkton und Clova, und brachten fünf Tage in der Gegend zu. Das Wetter war im Gebirge ausnehmend regnig und neblig, und es wehte bisweilen so stark, dafs sie für gefährlich hielten, sich zwischen unbekannte 124 Abhänge zu wagen. Es wurden verschiedene Ver- suche gemacht, neue Gegenden zu untersuchen, wo sio vom Wege abkamen und bei einer Gele- genheit nach stunderlangem Herumirren unrer- muthet dicht neben der Stelle wieder zusammen- trafen, von welcher sie ausgegangen waren. Sie begnügten sich delsbalb im allgemeinen mit dem Einsammeln der seltenen Pflanzen auf den schon bekannten Orten, und kamen, indem sie densel. ben Weg, als im vorigen Jahre, längs des weis. sen Wassers (white Water) bis zu dessen Quelle und durch Glen Callader machten, nach Castletown of Braemar, Von da aus besuchten sie die Berge umher ; aber such hier verfolgten ihre feindlichen Gestirne sie, liefsen sie von einem Schneeschauer erstarren in Lochnagar, überschütieten sie mit Regen auf Ben-nabuird und begruben sie in die Nebel von Ben-Aron. ‚ Kein Wunder, wenn eine solcbe Behandlung ihren Eifer abküblte. Die Ge- sellschaft löste sich hier auf; drei gingen über Cairngorum und Benna- muic-dui nach Aviemore und Inverne/s; die übrigen vertheilten sich nach verschiedenen Richtungen und überliefsen Hrn, Watson allein seinen botanisch - barometrischen Beobachtungen. Er ging darauf auch nach Inver-. ne/s und von da längs der Küsten ron Caithne/s und dem nördlichen Ufer von Schottland bis nach Erriboll, trotz unaufhörlichem Regen und dickem Nebel; da er aber fand, dafs er ein Gegenstand des äussersten Argwohns war, weil er aus ei-. 425 nem von der Cholera heimgesuchten Lande kam, war er so delicat, vom Vorzeigen seiner Einlafs- p>piere "abzustehen, verliefs das Land und kehrte über Inverne/s, den caledonischen Canal, Glencoe, Killin und Stirling nach Edinburg zurück. Die Gesellschaft, von welcher ich das Ver- gnügen hatte, begleitet zu werden, verliels Edin- burg am 28. Julius und ging gerade nach Kirkton, Clova hin. Wir blieben dort bis zum 7, August, wo ein Theil nach Forfar zurückhebrte, während der übrige nach Glen Isla ging, und von da 20- gen wir weiter quer über das Gebirge gerade nach dem Standorte der Carex Vahlii auf der Spitze von Glen Callader, stiegen die Schlucht hinab und kamen nach Castletown, Hier endete unsre kurze, aber sehr interessante Excursion ; ich wer genöthigt, am folgenden Morgen früh nach Edinburg abzugehn. Unser Loos in Hinsicht des Wetters war gerade das entgegengesetzte von dem, welches der vor uns abgegangenen Ge- sellschaft beschieden worden. Das Wetter war beifs, still und obne eine bemerkenswerthe Aus- nahme, schön, Wir waren daher im Stande, un- sern Vorsatz, fast alle unsere Zeit dem Besuch einer neuen Gegend zu widmen, auszuführen ; die einzigen alten Stationen, nach welchen wir gin- gen,- waren Loch Brandy, die Birken auf dem Gipfel von Glen Dole, die Felsen, auf denen 4stra- galus alpinus, Oxytropis campestrisund Carex Fahli einzeln wachsen. Unter dena Ergebnilsen, welche . 526 die Ausführung jenes Vorsatzes brachte und das nachstehende Verzeichnifs vor Augen legt, möch- te ich vorzüglich aufmerksam machon auf einen Beichthum von Lyckhnis alpina, wie er nur bei Hro. Don zu sehen war; auf fünf neue Standorte des Sonchus alpinzs, auf einen Ueberflufs von Gen- liana nivalis, welche nie vorher in Grolsbritannien gefunden worden war, ausser auf Ber Lawers, nnd auch dort nur spärlich und in grofsen Ent- fernungen, von zwei oder drei glücklichen Bota- nikern; auf Thlaspi alpestre, neu in Schottland; auf das häufige Vorkommen von Malaxis palıulosa an verschiedenen Orten, und auf die über alle Sümpfe von einer gewissen Höbe auf einer Berg- kette sattsam ausgesäete, obgleich bisber nur von zwei Standorten her bekannte Carex rariflora, Diese Entdeckungen wurden von einer Betrach- tung begleitet, die das Vergnügen, welches sie mir gemacht haben, um vieles vergrölsert. Der verstorbene unermüdliche Hr. Don in Forfar lie- ferte, durch seine unaufbörlichen Nachforschungen in den Clova- Bergen, viele wenig erwartete Bei- träge zur brittischen Flora. Man erhob Zwei- fel darüber, dafs die gefundenen Pflanzen dort wirklich zu Hause gehörten, und machte Ausle- gungen, die nichts weniger als liebreich waren, über ihr Erscheinen an den Stellen, welche Hr. Don zu besuchen pflegte. Dafs eine Pflanze, von welcher man wulste, dafs Hr. Don sie ange- zeigt hätte, nach seinem Tode nicht wieder ent- LYXG deckt ward, war kein vernünftiger Grund, seine Zuverläfsigkeit in Zweifel zu ziehen; aber es ist nicht zu läugnen, dals diesem Argwohne Spiel. raum gegeben wurde durch das VWViederauflinden von Sonchus alpinus nur an einem Orte, ohne Vor- kommen einer jungen Pflanze, obgleich der Stand- ort von der Beschaffenheit war, dafs er das Ge- deihen der ausgestreuten Samen dem Anscheine nach befördern mulste, wenn das Gewächs sie zur Reife bringen konnte. Hr. Drummond kannte, wie ich glaube, mehrere Standorte; aber kein anderer Botaniker hatte diese Pflanze in Bri- tannien ausserhalb den Gränzen einer einzigen kleinen. Felsenplatte wachsen sehn. Wir sahen sie auf fünf neuen Standorten, von denen. zwei weiter als zwei (engl.) Meilen von dem ur- sprünglichen Flecke entferot waren, und nicht Einer unter uns hatte den geringsten Zweifel an dem wirklichen Einbeimischseyn der Pflanze dort. Wenn wir diefs wissen, — wenn wir es völlig be- wiesen sehen, dafs Lychnis alpina einheimisch ist, — wenn wir uns an die Entdeckung von Carex Yahli in Glen Callader, auf unserer Excursion vor zwei Jahren, und von 4stragalus alpinus in Clova ver- gangenes Jahr und diefs Mal von Thlaspi alpestre und Gentiana nivalıs in Glen Isla und von Carex YVahli in Clova, erinnern, — wenn wir sehn, wie ausgedehnt die Bergkerte ist, und wie beschränkt die Standorte aller merkwürdigen Pflanzen in dem Bezirke sind, so dafs die letzten vier Pilanzen, “ 428 welche ich erwähnt habe, selbst dem geübten Auge Jes Hın. Don entgangen waren, so, sollte ich danken, erfordert es treilundere Beweise, als die bisher gegebenen, um den Glauben an des Hrn. Don vollkommene Aufrichtigkeit zu erschüttern. *) Ich werde jetzt das Verzeichnils der von den beiden Gesellschaften angegebenen und des In- teresses durch Benachrichtigungen von früheren Excursionen nicht beranbten Pflansen geben, und in demselben die Beobachtungen der ersten und der zweiten Parthie durch die den Pflanzennamen ‚beigefügten Zahlen, ı und 2, bezeichnen. Schliefs- lich werde ich die mir von Hrn. Watson freund- lich mitgetheilten Beobachtungen über die Höhe, in welcher er Pflanzen auf verschiedenen Stellen seines WVeges wachsend fand, mit seinen eigenen Worten mitiheilen, Aecinos vulgaris, 1. — Trockne Weiden üst- lich von Forfar. Ajuga alpina, 1, 2. Diese Pflanze sab man in grofser Menge, hauptsächlich über Bachnagairn und in Glen Isla. Einige von der ersten Gesell. schaft sammelten sie, warfen sie aber, als von ®%) Wir haben immer unsern Unwillen geänssert, wena wir Wiuke vernahmen, bingeworfen un die Wahrbaf- tigkeit des Hrn. Don herabzusetzen, dessen Redlich- keit tadellos war, und welcher, als ein scharfsichtiger, thätiger nnd glüc! licher Beobachter und Sammler, kei- nem der schottischen Botaniker unserer Zeit auf irgend eine Weise nachBlaud. Der Herausgeber. 429 4. reptans nicht verschieden, wieder weg. Ich fürchte, sie hatten Recht; denn, obgleich es sicher die in der Engl. Bot. als 4. alpina abgebildete Pflanze ist, und obgleich eiwas Verschiedenheit im Habitus von der in den Niederungen gewöhn- lichen Form bei ibr statt findet, so kann ich doch keinen wirklichen specifischen Unterschied finden, Sie treibt einen Ueberfluls von Sprofsen, wenn auch nicht an jeder einzelnen Pflanze, hervor, Alisma ranunculoides, 1, 2. — Sümpfe bei Forfar. Apargia Taraxaci, 1, 2.— Häufig auf der Hocbebene im Bezirke von Clova. Ich kann kei- nen rechten Unterschied zwischen ihr und 4. autumnalis finden, und glaube, dafs beide in 4, alpina übergehen, welche ich ı825 und 1827 auf. den Bergen von Sutherlandshire und im vorigen Jahre auf dem angegebenen Standorte fand, Arabis petraea, ı. — Auf dem Gipfel von Ben-namuic-dui und an dessen Fufse, wohin die Ströme sie gebracht hatten, und wo sie sich, wie wir es im Jahre ı830 fanden, eingewur- zelt hatte, Arbulus alpına, 1.— Gefunden von Hrn. Watson auf Ben Shith (spr. Ben Hee), Ber Lo- yal, Ben. Hope und den Mooren um Loch Erriboll in Sutherland; Ben Nevis und Cairn Garidh in In- verne/s- Shire, und den Hügeln nördlich von Loch Eil in Argyle - Shire. 4stragalus alpinus, 1, 2.— Dieser wurde nur 430 auf dem Standorte angetroffen, auf welchem er zuerst entdeckt und im vergangenen Jahr im Ve- berflofse gesehn worden war. Der Standort der Ozxytropis campestris wurde nach ihm von beiden Gesellschaften auf's sorgfältigste durchsucht, aber .es wurde dort keine Spur desselben gefunden. Hr. Watson ist defsbalb geneigt zu glauben, dafs er sich irre, wenn er meine, ihn dort vori- ges Jahr gesehn zu haben, und folglich kennen wir nur einen Standort dieser Species. Carex aqualilis Wahl, 1. — In grofsem Ue- berflufs in Sümpfen auf der weiten Ilochebene im obern Bezirke von Clova. Diese Carex bat man seit manchem Jahre auf diesem Siandorte gekannt, und sie wurde besonders zuerst als ei- genthümlich in ibrem Aussehen vom Hrn. Wat: son auf unserer Excursion im verllossenen Jahre bemerkt; aber, obgleich ihre Charaktere weder mit denen von C, acula, noch von C, strieta 1echt übereinstimmten, so wurde sie doch zweifelhafter Weise zu der einen oder andern jener beiden ge- rechnet. Nach unserer Rückkehr nach Edinburg "in diesem Jahre fand Dr. Grevile in seinem Herbarium ein Specimen von Fries unter dem oben angegebenen Namen. Es ist ohne Zweifel identisch mit der Pflanze von Clova und reimt sich in allen wesentlichen Puncten so gut zusam- men mit dem Charakter in der Flora lapponica, dafs ich nicht anstehe, dem Ur. Greville darin beizupflichten, dafs auf diese Weise die brittische 431 Flora mit einer neuen Carex zu bereichern sey. Sie wird kaum jemals über anderthalb Fufs hoch und ist oft viel kleiner, dahingegen Wahlen. berg seine Pflanze als mitunter von Manneshühe beschreibt. Auf niedrigerm Boden und geschütz- tem Sitandorte zweifle ich nicht, dafs unsere Pflanze eine weit gröfsere Länge erreichen möge. Wir beobachteten sie nie unterhalb der Bergfläche, obgleich sie fast nach allen Richtungen bin bis an deren Nand ging, die Sümpfe an vielen Stel- len mit ihren kriechenden Wurzeln füllend, und in weiter Entfernung sichtbar vermöge ihrer brei- ten, blätterichten Bracteen, ihrer steifen, wenig gekrümmten Gestalt und blafsgrünen Farbe, Ich mufs hinzufügen, dafs die von der Unio itineraria als Carex aquatilis vertheilte Pflanze von der uns- rigen ganz verschieden ist und mir keine andre, als C. caespitosa zu seyn scheint. Carex atrala, 1, 2.— In grofsem Üeberflufse fast an jedem Abhange gefunden, welchen wir besuchten, hauptsächlich an der Südseite des Fee und in Glen Isla. Carez pulla, 1, 2.— Wir sahen diese nur an einem Orte auf feuchten Stellen zwischen den ‚Felsen an der Südseite der Fee. Dr. Wight sammelte sie zuerst in Exemplaren von ungewöhn- licher Grölse (fast a Fuls boch), dafs ich nur mit Schwierigkeit an die Identität der Species glau- ben konnte, obgleich die Charaktere vollkommen übereinstimmten, bis ich den ‚Fleck durchsuchte 432 . und nun unter den gröfseren Exemplaren andere fand, die stufenweise bis zu der Länge abnah- men, von welcher ich sie an anderen Bergen ge- funden hatte. Hr. Watson fand allein von der ersten Gesellschaft diese Art, nicht in Clova, son- dern kaum von ihrer gewöhnlichen Gröfse, auf Cairn Garidh, bei Ben Nevis, Carex rariflora, 4, 2.— Die erste Gesell. schaft fand diese bis dabin seltene Carex an ei- nem neuen Standorte, wir fanden sie wenigstens an einem Dutzend Stellen, und es leidet keinen Zweifel, dafs sie nicht in der gröfsten Menge in fast jedem Sumpfe der Bergfläche vorkomme. Carex Fahli, 1, 2. — Hr. Brand, welcher die erste Gesellschaft begleitete, hatte das Glück, diese Pflanze auf einem neuen Standorte an der Südseite der Glen of the Dole nahe bei.deren nie. dererem Ende zu finden. Wir sammelten sie nur "an dem alten Standorte zu Glen Callader, Cicuta virosa, 1. — Forfar Loch. Cochlearia offieinalis, Var., 2.-— Blätter schön variegirt durch breite weifse Bänder, oder völlig weils. Ich fand our ein Exemplar an feuchten Felsen an der Südseite der Fee. Die Pflanze war ausge- zeichnet kraftvoll, und ihre Blätter waren sehr grofs. Dryas octopetala, 1, 2. — An dem Abbange bei Asiragalus alpınus, in Glen Isla, im Kirch. spiele Farr und sehr reichlich im Kirchspiele Durnefs, wo sie auf Kalksteinfelsen beschränkt ist. (Schluls folgt.) (Hiezu Tab. L) Allgemeine botanische Zeitung, Nro. 28. Begensburg, am 28. Juli 1833. ——— — IL Original-Abhandlungen, Topographie einiger Gewaächse des Traunkreises; von Hrn. Apotheker Brittinger in Steyer. Ahchemitta fissa Schumm. Auf unsern Al- pen; z.B. kleiner Briel, Pyhrgas und Wascheneg, Betula carpathica FP. et K, und Bet. pubescens Ehrh. kommen beide auf der Torfwiese bei Win. disch Garsten vor. Crepis lapsanifolia Rehb, Auf dem Schoberstein einige Stunden von Steyer, vide Flor. germ. excurs. Cuscuta Epilinum Weihe, Auf Leinäckern an der Strafse zwischen WVindisch Garsten und Spi- tal, wo es als U.kraut ganze Aecker überzieht. Cynosurus echinatus L.L_ Kömmt auf einem Acker unter Hafer bei Steyer in grofser Menge vor, eine Pilanze die sonst in Istrien, Dalmatien, und im Veronesischen zu Hause ist; sie scheint @urch Getreid- Ankauf vom Littorale hieher ge- bracht zu seyn, . Epilobium origanifolium Lam. Glatte, einfach gegenübersiehende, kaum gestielte, eyförmige, et- was zugespitzte, gezähnte, glänzende Blätter, Auf dem Wascheneg an einer flielsenden Quelle. Flora 33, Ee 534 Epilobium alpestre Jacg. Avufrecht, mit eyför- migen, quiriständigen, umfalsenden, gezähnten, feinhasrigen Blättern und keulenförmiger Narbe. An feuchten Stellen und unter Gebüsch unserer Voralpen. Gnraphaliun: carpathicum HWahlenb. Auf der Speickwiese des Waschenegs, blüht im August, Heleocharis uniglumis Link (Scirpus). Auf unsern Torfwiesen, Hieracium glabraturn Hoppe, eine ausgezeich- nete Art, die ich anrerändert durch viele Jahre auf dem Pyhrgas und Wascheneg beobachtete und einsammelte. Blüht im August Ophrys aranifera Sm., kommt an einem tro- ckenen Hügel, längs der Strafse gegen Raming- dorf bei Steyer vor. Ornithogalurn stenopetalum Fries. \WVächst an Hügein-und Ackerrainen. Phaca frigida L, auf dem Pyhrgas noch unter Pinus Pumilio. Blübt im August. j : Platanthera brachyglossa Wallr. Lifst sich durch eine gedrängtere Aehre, kürzeren Sporn, stärkeren Bau und breitere Antberen von Pi. bi- folia leicht erkennen. Kömmt hie und da aul Bergwiesen vor. Platanthera chlorantha Cass. Diese ist grös- ser als die obige, hat fast einen geraden Spora, sehr breite Antheren, und grünlichgelbe geruch- lose Blumen. Hr. Hofrath Reichenbach gibt von beiden vortreffliche Abbildungen in seiner Iconogr. botanio. und gibt Gebirgsgegenden ia 435 der Schweiz als Fundort an, vid. flor. germ. excurs, Ich fand sie alter nur auf einer feuchten Torfmoorwiese gleich bei Windisch Garsien, in vielen Exemplaren, in August blühend. Sesleria tenella Host. Diese schöne Grasart, welche Link zar Gattung Psylanthera erhob, steht nahe der höchsten Spitze auf dem Pyhr- gas über 7000’ hoch, und blüht gegen die Hälfte August. Ranunculus anemonoides Zahlbr. Wöächst im hintern Stodtergebirg, vorzüglich schön aber auf dem sogenannten \Vaschriegi und am Fufse des hohen Briel’s, von wo ich ihn auch als Ranuncu- lus rutaefolius erhielt. Polygala alpestris Rehb. Kine schöne und ausgezeichnete Art, wovon eine sehr gute Abbil- dung der Hr. Autor selbst in seiner Iconogr. botan. gibt. Auf dem Pyhrgas und Wascheneg. Blüht im Juli und Augıst. Senecio Iyratifolius Rcehb. An der Gebirgs- strafse, welche über den Pyhrn führt, am Wald. rande mit Sen. alpinus et Soldanella pusilla Baumg. Mit einzelner, nickender, ziemlich grol:er Blume, die Genitalien fast gleich lang, die Blätter nieren- herzförmig, oben runzelig, unten punktirt. Auf den höchsten Stellen des Pybrgas und Waschen. egs. Blülhezeit August. j Thesium montanum Ehrh. Ist durch linien- Ionzettförmige, meist fünfnerrige breitere Blätter, und durch eine kogelige gestielte Nuls von The- Ee2 136 sium Linophyllum verschieden. An begrasten Stel- len unserer Kalkslpen. Valerianella Auricula DeCand. Auf Aeckern um Steyer. I. Reiseberichte. Bericht des Doctors Graham über einige in die schottischen Hochlande gemachte botanische Excursionen, (Schlufs.) Epilobium angustifolium var. anguslissiinum, 2%,— Dr. Greville fand es beim Herabsteigen nach Glen Isla. Es hatte ein sehr eigenthümli- ches Ansehn, war nicht in der Blüthe, sondern schien nur durch die ausserordentliche Kleinheit seiner Blätter, welche von 2 — 4% Linien yarlır- ten, unterscheidbar. Equisetum Drummondiü, 1. — In einem Gra- ben an der Landstralse, etwa vier (eng}.) Meilen nördlich von Forfar und an den Lfern des cale- donischen Canals nahe an seinem östl. Ende. Erigeron alpinus, 1, 2. — Sowohl in Clova als in Glen Isla, doch bauptsächlich im letztern, in welchem Dr. Wight wenige Specimina mit zwei Blumen sammelte, Galium pusillum, 2.— Spärlich von mir ein- gesammelt neben Oxytropis campestris. Gentiara nivalis, .— Im Ueberflulse gefun- den io mälsiger Höbe an den Felsen zu beiden Seiten von Glen Isla von Dr. Greville, Dr. Wigbt und mir selbst, abwechselnd mit einem einfachen, kaum $ Zoll hoben Stengel, und einem 437 sehr verzweigten, bis an 6 Zoll hohen, aber im. mer mit gleich schönen und nicht verbältnifs- mälsig an Gröfse verschiedenen Blumen. Das Funkeln dieses äusserst seitnen und lJieblichen kleinen Edelsteins unter dem kärglichen Kräuter- wuchse des Gebirges benehm mir Hunger und Durst und liefs mich rergefsen, dafs ich es auf die Gefabr hin sammelte, mir den Ylals zu bre- chen, für welchen ich sonst bei dergleichen Ge- legenbeiten so viel Sorge ırage, als seinem Wer- the wenigstens angemessen ist. Goodyera repens, 1.-— Ueberflüfsig in alten Fichtenwäldern zu Cawdor Castle und Gordon Castle. Linnaea borealis, 1, 2. — Hr. Watson fand sie zuerst in ungeheurer Menge und von Blumen bedeckt auf der Heide und in beträchtlicher Ent- fernung von jedem Baume, an der Südseite des Glen of the Dole und in einer kurzen Strecke vom Stiome, Lychnis alpina, 2.-— Diese sehr interessante, ' vorher, ausser von Bro. Don, in Britannien nicht gefundene Pflanze wurde von Sir John, Ogilvy am 30. Julius eingeerndiet. Wir gin- gen zu ihrem Standorte den folgenden Tag und sammelten sie reichlich und in voller Blüthe ein. Die Localität ist beschräukt, aber Hr. Macnah beobachtete die Pflanze nachher in kleinerer Menge auf einem andern Flecke in geringer Entfernung, auf demselben Berge. Sie wächst auf einem 438 nechıen, trockenen, steinigen Gipfel, uder auf den Bändern des unminelbar angränzenden 'Torfes in einer Höhe, welche ich zufolge der Nachforschun. gen des Hrn. Watson, auf eiwa $2u0 Fuls über dem Meere schätze. Ver Felsen der beiden Stand- orte ist eine Mischung von Feldspaih und Talk, sehr verwittert, von einer dunlelgelblich weilsen Farbe und von Allem rund umher gänzlich ver. schieden. Wir sahen auf denselben Stellen Ar. meria vulgaris, Cochlearia officinalis und Cherleria sedoides, und dort nur in dieser llühe wachsen, Ein Schäfer, welcben wir an dem Ürte antrafen, sagte uns, er hätte die Pflanze auf einem Berg. gipfel wachsen sehn, entweder zwischen dem Glen of the Dole und Bachnagairn, vder zwischen diesem und Lochnagar, ich weils nicht gewifs an welcher von diesen Stellen, indem ich in dem Augenblicke wenig aufmerksam auf seinen Bericht - war, weil er offenbar keinen Unterschied zwi. schen Armeria und Lychnis machte, da ich aber nachher bedachte, dafs die eine nie ohne die an. dere auf diesen Berggipfeln gesehn worden ist, so kam es mir doch in den Sinn, dafs man die Genauigkeit des Schäfers hätte auf die Probe stel. len sollen. Die Copsel der Iychnis alpina wird als einfächerig bestimmt, Bei unserer Pflanze, welche sicher die Linneische ist, wie ich von Hro. Don weils, welcher sie mit der im Linnedi- schen Herbarium verglichen hatte, ist sio äusserst deutlich 5 - fächerig, wenn sie in der Reife sehr 439 fortgeschritten ist. Ob die Scheidewände endlich verschwinden, ub die Schweizer Pflanze in die- sem Betrachte von der unsrigen verschieden, oder ob die Beschreibung ihrer Capsel unrichtig sey, das bin ich, aus Mangel an reifen Früchten, nicht im Stande zu bestimmen. Malaxis paludosa, 1, 2. — Diese fanden wir in vielen Gegenden, und in grolser Menge, in den Sümpfen und an den Seiten der Bäche in dem Thhale von Clova, oder einige Fuls hinauf an den Bergen zu beiden Seiten. Molinia depauperata, 2.— Aeusserst hräfuig in grofser Menge on dem Abhange neben Osy- tropis campestris, Nasturtium terrestre, 1, 2.— Keine gemeine Pilanze in Schottland, aber gefunden von der er- sten Gesellschaft nebe bei dem Loch of Forfar und vom Dr. Wight bei Lochleven. Nuphar pumila, 1.— An verschiedenen Orten. Poa alpina, 2.— In grofser Menge in Glen Isla und zwar nicht in bnollentragendem Zustande. Fotentilla alpestris, 2. — Weit umher vertheilt auf den Felsen im Süden der Fee und in Glen Isla, Primula scotica, 1. — Gefunden von Hrn. Watson auf verschiedenen Stellen von Thurso nach Farr, Einige Specimina haben verschiedene lange einblumige Schäfte, dieseibe Abänderung der Form, welche Primula vulgaris von Pr. elatior trennt. Pyrola rotundifolia, 1, 2.— Sehr spärlich in Glen Dole, 440 Pırola secunda, 1, 2.— Viel gemeiner, als die vorige, an Felsen verschiedener Orte in Clova. Salix lanata, 1, 2.— Männliche sowohl, ala auch weibliche Pllanzen in grolser Vollkommen. heit suf vielen Felsen in Glen Dole, Glen Isla und Glen Callader. Salix rosmarinifolia ? 1.— Wahrscheinlich ron demselben Strauche, weichen Dr. Greville vor 2 Jahren gesehn hatie, und von keiner beı. sern Beschaffenheit. Sazifrage caespitosa, 1.— Gepflückt vom Hrn, Barry, aber spärlich angetroffen in derselben Ge- gend, in welcher er sie voriges Jahr geschn hatte. Sazifraga nivalis, 1, 2.— Ia ziemlicher Men. ge in Clova, aber in viel reichlicherer und von besserer Beschaffenheit in Glen Isla. Salız rivularıs, {.— Auf den alten Stand. orten an Lochnagar und auf Ben Nevis. . Schoenus nigricans, 1.— Verschiedene Moore im Norden von Sutherland, Sedum album, 1, 2. — Dächer in Forfar, wo “es von Hrr. Don eingeführt worden war. Silene acaulis var. flore albo, 1. — In be. trächtlicher Menge auf dem Gipfel von Ben-na- muic-dui und an der Südseite von Glen Dole, Sonchus alpinus, 1, 2. — Gefunden auk fünf neuen Standorten in Glen Dole und Glen Isla von Dr. Wight, Dr. Greene von Boston in Nord- amerika und Dr.’Greville. Die erste Gesell. schaft fand ihn nur auf dem alten Standorte, auf 44 welchem er durch das beständige Wegpflücken mit jedem Jahre vermindert worden ist Glück. licherweise sind einige der neuen Standorte durch- aus unzugänglich, Stratiotes aloides, 1. — Indem Loch von Forfar, wohin er vom Hrn. Don gebracht worden war. Thlaspi alpestre, 2. — Neu in Schottland. Ich sammelte einige wenige Specimina am Fufse der Felsen in Glen Isla. Veronica alpina, 1, 2. — Aeusserst gemein an allen Ufern des wei/sen Wassers (WVhite Water), in Glen Dole, auf dem Fee, in Glen Isla, Glen Cal- lader und auf den Bergen von Aberdeenshire bei Castletown. Sie ist nicht gemein in den übrigen’ Tbeilen Schottlands, welche ich besucht habe. Hr- Watson fand wenige Specimina auf Cairn Garidh, Veronica sazatılis, 1, 2. — Gemein in Glen Dole, aber viel reichlicher und von viel grölse- rer Länge in Glen Isla, Woodsia hyperborea, . — Dr. Grerille faud einen einzelnen Busch in Glen Isla. Woodsia ilvensis, 1. — Spärlich angetroffen vom Hrn. Watson an dem Abhange heben Oxy- tropis campestris, Beobachtungen vom Hrn. Hewett Watson, *) Die absolute Höhe kommt bei der Geographie der Pflanzen so wenig in Betracht, dafs ich mein *) Wir hoffen, Hr. Watson werde seine interessanten Nachforschungen fortsetzen und nos bei seiner nächsten Mittheilung benachrichtigen, wie sich seine Höhen der Sıandorte bestätigt haben. Der Herausgeber. 142 Augenmerk meistentheils auf die Beobachtung ih- rer relatiren Mühen, in Bezug der einen auf die andere richtete. Dicser Zwech machte es indes. sen nothwendig, Jie Höben einigor weniger Ar- ten, welche am häufigsten angetroffen werden, als Puncte der Vergleichung und Hinweisung zu be. stimmen. Folgende sind die Durchschnittszahlen der Höben über dem Neeresspiegel aus verschie- denen, bei den erwähnten Stellen gemachten Be. obachtungen, nach Fuisen berechnet. *) Obere Gränze von Ciova. Erarmar. Fort Tongue. I ı’harı. Myrica Gale or. 1550 1120 . Pleris aquilina 1600 ... 1200 on. Erica cinerea 2400 2200 2100 1730 Calluna vulgaris .... 2900 23020 2340 Empetrum nigrum .... 4100 3500 Niedrere Gränze von Carex rigida 2325 2300 2070 1550 Jzaleaprocumbens 2350 2200 2025 1500 Die höchsten Standorte von Ulez europaeus 1550 1350 280 350 Lonicera Pericly- " menum 15860 ..... Er zoo Corylus Avellana 1600 1400 730 nn Cylisus scoparius 1700 1900 .... .. ”) Arbulus alpina wächst nicht ın Clova oder Brasmar. Ihre südliche Gränze in Britsonien ist vermutblich bei Fort William. Dort ist ibre niederste Gränze (nach 445 Wenn man Brarmar als mittlern Punct an. nimmt, so findet man aus den Durchschnitiszah- len der ersten Tabelle, dafs ein ähnliches Klima in Clova ı25 Fuls höher ist, während es zu Fort William 269 und zu Tongue 595 Fuls niedriger ist. Der Unterschied ist gröfser in niedrigeren tlöhen, so dafs die Vegetation, sowohl die natür- liche, als die durch Cultur erzeugte, sehr wenig besser in beinahe gleicher Höhe mit dem Meeres- dem Darchschnitt dreier in der Entfernung verschiede- dener (engl.) Meilen von einander gemachten Beobach- tungen) 1970 Fuß; au der Nordseite von Ben Shitk, (spr. Ben Hee) beı Tongne, 970 und bei Lock Erriboll, ı+ Meilen westl. vou Tongue, etwa 250. (Diese letzten Messungen geben ein gutes Beispiel ab von dem Einflufse der Länge, beson.leıs wenn ınan dieselben in Verbin- dung bringt mit dem Herabsteigen des T’halictrum al- pinum nach den Ufern von Keoldale, einige Meilen westlich von Lock Erriboll, wie bei der Excussion von 1827 bemerkt worden ist. Hr, Watson fand es auf seinem Wege an keiner so niedern Stelle, sondern war besonders überrascht durch das rasche Herabsteigen der Alpenvegelation, so wie er nach Westen ging, Er fand ınit der Meeresfläche gleich auf Kalksteiufelsen am Loch Erriboll Carex capillaris, Draba incana, Sazxifraga op- positifolia und Dryas octopetala, die drei letzieren auch eben so uiedrig zu Farr; aber zu Tongue waren sie nicht zu sehn. Die Nachbarschaft des nördlichen Tfers setzt Pinguicula lusitanıca, weiche gemeiniglich - auf die Westküste beschränkt ist, in Sıand, beträchtlich weit nach Osten hin zu wachsen. Ich sammelte sie vordem auf Ben Hope und Hr. Watson fand sie noch weiter östlich, za Stratkey.— BR. G.) kl spiegel zu Tongue ist, als wir sie tausend Fufs „höber suf den Ufern des Dee finden. Her Kin. -Mufs der Gegend wird durch Jie Thatsache wohl hewahrheitet, dafs Ermpetrum nigrum, unter den jäben schneeigen Felsen an der nördlichen Srite ' von Ben Nevis, 600 Fuls unterhalb seiner Flöhe at der westlichen Seite, fehlt, und Calluna vulga- sis an dem nördlichen jähen Abhange von Cairn -Garidh, 400 Fuls onterhalb ihrer Gränze an dem westlichen Abbange desselben Berges, aufhört. Beim Hinaufsteigen finden wir die folgenden Pflan- zen ungefähr ı500 Fufs unterhull Carex rigida: Saxıfraga aizoides. | Tofieldia palustris. Alchenilla alpina. | Epllobium alsinifoliumm, Oxyria reniformis. | Carex capillaris. Etwa 500 Fuls köher bekommen wir zu sehen: Luzula spicata. | Sılene acaulıs. Thalictrum alpinum, Potentilla alpestris., Sazifraga opposilifolia, Rhodiola rosea. Dryas octopetala. Fin wenig höher finden wir Rubus Chuamaemorus | Cornus suecica. Betula nana. Arbutus alpına, Epilobium alpinum. Draba incana. Dicht angränzend an Carex rigida sind Gnaphalium supinum, Juncus trifidus. Hieracium olpinum. | Mrabis petraea. Oberhalb Carex rigida sehen wir zuerst Sibbaldia procumbens. | Pua alpina. Cerastium alpinum, ı Salix Verbacen. Aira alpina. Astragalus alpinus, 445 Hier ist auch das natürliche llima einiger gelegentlich durch Ströme oder Felsentrümmer hiefer versetzten Arten, als: Feronica alpina. | Phleum alpınum, — saxalılis. Sonchus alpinus ? *) Carex atrala. Saxifraga nıvalis. — Vahli. Cherleria sedoides. Alopecurus alpinus. Spergula sedoides. Stellaria cerastoides und Saxifraga rivularıs sieht man kaum unterkall der obern Gränze von - Calluna vulgaris, und Luzula arcuata auf Ben-na- muic-dui fängt erst tausend Fuls oberhalb die- ser an. In Beziehung auf die oberen Gränzen der Arten: Auf dem engen Raume des Ben - na - muic- du: über Empetrum nigrum wurden nur bemerkt Luzula spicata, Carex rigida. — arcuala, Silene acaulıs. Salıx herbacea, Festuca vivipara ? Lycopodium Selago. Diese machen die Vegetation des Gipfels aus, und fast eben so hoch wuchsen V aceinium Myrtillus. | Jurcus trifidus. Aira alpina, Piol ; Gnraphalium supinum, | Bu palustrüs, *)'Hr. Watson macht hier ein Fragezeichen, weil er die Höhen der neuen Standorte, auf denen Sorchus al- pinus gefunden wurde, nicht kennt, Ich kann auch darüber nicht entscheitlend sprechen, aber es ist mir so, als ob er Recht habe, Alle die neuen Standorte sind, wie die alten, in tiefea, schattigen Klüften ınit nörds lichem Ausgange. R. G. 446 Mit Ausnabme von Luzula arcuala wurden slle diese über Empetrum nıgrum auf der Ben Nevis-Kette (ru weicher auch Cairn Garidh ge. hört), und neben ihnen verschiedene andere ge- funden, welche vielleicht in derselben llöhe auf Ben -na-muic-dui vorkommen mögen, nämlich Saxifraga stellaris. YVeronica alpina, — rivularis, Euphrasia offieinalis. Sibbaldia procumbens. Statice Armeria. Rumex Acetosa, Poa alpuna, Leontodon —? (nicht in | Oxyria renifornis. der Blüthe) Silene maritima. Alchemilla alpına, dira flexzuosa. — vulgaris. Thymus Serpyllum. Galium saxatıle, Cryplogramma crispa. Cochleuria officinalis ? Polypodium Phegopteris. Stellaria cerastoides. Thalictrum alpinum. — uliginosa. Chrysosplenium opposiäif. Epilobium alpinum. Carastium latifolium. Rhodiola rosea, — viscosum. Cerastium latifolium. Polygonum viviparum. Ranunculus acris. Carex pulla. Veronica humifusa. Trollius europaeus Ungefähr in derselben Hohe, wie Empetrum ni. ıgrum, hören auf Lycopodium alpinum. |Yaceinium uliginosum. Blechnum boreale. ı Caltha palustris. Wenn wir zu der Gegend der Calluna vul- garis hinabsteigen, stossen wir auf Finguicula vulgaris. Juncus squarrosus. Campanula rotundifolia, | Luzula campestris, Eriophorum angustifol. — syloalica. | #leocharis caespitosa. Scabiosa Succisa, Rul.us Chamaemorus. Oxalis dJoetosella. 447 Narthecium ossifragum. | Carex pilulifera, Solidage Virgaurea. *) — pulicaris. Arbutus alpina. I’ycopodium selaginoides, Azalea procumbens. Vaccinium Vitis idaea, Arabis petraea. Nardus strieta. Anthoxanthum odoratum. | Achillea Millefolium. *) Tormentilla offieinalis, \Saxifraga hypnotdes. Diese machen die meiste Alpenvegetation Bri- tannien's aus. Beim Herabsteigen von den obe. ren Gränzen der Calluna vulgaris wird die Zu. nshme zu zahlreich, um bei ibr in's Detail gehn zu können; einige wenige Arten mögen bemerkt werden. Von Betula alba sah ich ein junges Ge- wächs zwischen den Felsen von Ben Nevis, 2700 Fufls hoch, welches dort beinabe die obere Grän- ze von Empeirum nigrum ist und 3500 Fufs in einer bessern Lage gleichkommi. Zwischen der obern Gränze von Calluna vulgaris und der un. tern von Carex rigida wird die gröfste Höhe er- reicht von x Pinus sylvestris. | Juniperus communis. Pyrus aucuparia. | Arbutus Uva ursi, Nur unterhalb Carex rigida, ı000 Fufs hoch oder höber, finden wir die oberen Grärzen der Eiche, Esche, Buche, Sykomorus, Stechpalme, des Kirschbaums und Hagedorns. Die Rosen und strauch- artigen Rubi (ausser Rubus idaeus) gehen fast eben ®) Ich habe diese beiden Pflanzen auf trocknem, zerbro- chenem Quarze, im Raume vou einigen Fulsen auf dem ‘Gipfel von Ben Meore, Assynt, bis auf ı oder 2 Zoll Höhe verkürzt, aber in voller Blüthe, gesehn, und Hr. Watson beobachtete dasselbe auf Ben Hope. R.G. A48 so weit, und mit ibnen ist die obere Gränze des Ackerbaues gefunden. Zu Clova geht Ulex euro. paeus 6 oder 700 Fufs über den kultivirten Bo. den hinaus, auf den anderen drei Standorten bleibt er weit niedriger. Heiner derselben gestattet ei- nen erfolgreichen Anbau des FWaizens; Braemar ist zu hoch, Fort William eu feucht, Glen Clova ein enges Thal darch hohe Hügel der Sonne ent- zogen und Tongue einem Nord. Meere ausgesetzt und nach Süden bin mit hochliegendem Boden; — alle folglich gleich unpassend. Zu Clova isı der An- bau versucht, aber keine reife Saat erlangt worden. it, Notizen zur Zeitgeschichte. Der rühmlichst bekannte Prinz Maximilian von Wied ist gegenwärtig auf einer neuen wis. senschaftlichen Reise in Nordamerika begriffen, von wo aus er von St. J.ouis die letzten Nachrichten ge- geben. Diesen zufolge wurde ihm das Vergnügen zu Theil, bei dem General Clarke der Empfangs. feierlichkeit einer Gesandtschaft freier indianischer . Stämme beizuwohnen. Da dem Prinzen das offene, gemütbliche Benehmen dieser Menschen gefiel, so - hat er sich mit denselben auf einem Dampfschiffe eingeschifft, um sich den Missouri hinauf in ihre Niederlassungen zu begeben. In Neuwied sind be. reits mehrere Sendungen naturhistorischer Gegen- stände eingetroffen. Der Prinz gedenkt noch die mexikanischen Stasten zu bereisen, und im Herbst 1834 nach Europa zurückzuschiffen. Auch der berühmte Cap-Reisende Ecklon ist mit reichen Sammlungen wieder in Europa angelangt. (Hiezu Beiblatt B. Il. Nr. =.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 29. Begensburg, am 7. August 1833. ———- > U 1. Original - Abhandlungen, Aufzählung der in Korsika und zunächst in der Um- gebung von Bastia von mir bemerkten Cotyle- donar- Pflanzen, nebst Angabe ihres Standorts, dessen ungefährer Höhe über dem Meere und dem mehr oder minder häufigen Vorkommen ei- ner jeden; von Hın. Ulysses v. Salis- Marschlins. T N achfolgendes Verzeichnifs ist das Ergeb- nifs von zahlreichen hotan. Ausflügen, die ich in den Jahren ı828 — 30 in die Umgegend von ‚Bastia maebte, wo ich mich als Auditor eines Schweizer Regiments in Garnison befand. Einige Reisen in die andern Theile der Insel haben mir die Arten verschafft, hinter welchen kein B, steht. Wenn ich die bedeutende Zahl von Seltenheiten, welche in Korsika von mehreren Autoren, beson- ders von Viviani angezeigt werden, in Betracht ziehe, so mufs ich gestehen, dafs mir davon viele entgangen sind, aber andrerseits war ich auch s0 glücklich Manches aufzufinden, welches noch nicht als zu dieser Flor gehörig bekannt war. Keiner der zahlreichen Botaniker, welche Korsika mehr oder minder durchforscht haben, hat eine Anlei- Flora 29. F£f 450 tung zum Herborisiren mit Angabe der Stand. örter herausgegeben. $o wulsıe ich denn freilich nicht, wo ich den Frazinus argentea, *) den Thy. mus parviflerus und corsieus, die Genista triyuetra und so viele andere, was zu meinem grolsen Be- !auern meiner Sammlung abgeht, aufsuchen soll- te. Viviani’s Floıula hilft dem Dedürfnils kei- neswegs ab. Der Verfasser hat nicht selbst ge. sammelt was er beschreibt, und war mithin öfters nicht im Falle, das genaue habitat anzugeben, Diels begegnet ihm gerade bei den seltensten und mitunter zu bezweifelnden Pflanzen, sis Scilla peru- viana, Spartium gymnopterum, Genista triacanthos, Cerastium heteropkyllum u. m. während er unnö- thigerweise spezielle Wobnörter für solche an. führt, welche fast über die ganze Überlläche der Insel verbreitet sind, wie Scrofularia mellifera, Stachys corsica, Erica ramulosa, Scillu [astigiata, Sazxifraga cervicornis eic. Mehrere seiner angeb- lichen Horsikaner Bürger stammen aus Sardinien - (Gentaurea filiformis, Seriola aethrensis, wohin auch der monte 'l’avolara gehört. Meine Absicht kann nicht seyn, die Lücke ausfüllen zu wollen, über die ich mich behloge, d. b. einen Wegweiser für die Botaniker in Kor-- *) Ich habe seitdem von Hrm. Robert in Toulon erfah- ren, dafs er diesen Fraxinus sowohl als lie Genista umbellata, die wohl eine andere nrue Species sern dürfte, auf den Bergen von bocugnano antrat, die über kaupt sehr reich seyn solien. 451 sika zu schreiben. Ein zehnjähriger Aufenthalt, der einzig diesem Zweck gewidmet wäre, dürfıe kaum hinreichen, um in einem Lande, wo eine so grolse Küstenausdehnung, Sümpfe, Seen, un- ermefsliche \Valdangen und ein Chaos von Ber. .gen, die sich bis über 8000° erbeben, zu unter- suchen sind, eiwas erträglich Vollständiges zu lie- fern, Ausserdem wären biezu viel mehr Kennt- nifse, als ich besitze, ein grolses Herbarium und eine Menge von Werken erforderlich, die mir abgehen. Ich begnüge mich, einen wiewohl höchst unrollkommenen Versuch zu liefern über die Ve- getation der Insel oder doch des um Bastia gele- genen Theiles, und der französischen Flora einige neue Bürger beizufügen. Sehr freuen würde es mich, wenn die französischen Botaniker sich durch meine Mittheilungen bewegen lielsen, Korsiha, welches dies wohl verdient, mit eben dem Eifer zu besuchen, als die Deutschen es mit Dalmatien “thun. Die Errichtung der Dampfschiffe hat eine vor dem oft langwierige und beschwerliche Ueber- fahrt in eine Spazierreise verwandelt, und die Ge- fabren im Innern sind mit jenen in Dalmatien nicht zu vergleichen. Meiner Erfahrung zufolge übertreibt man ungemein wenn man von dem grausamen Charakter der Korsen und der unzäh- ligen Banditen, welche in den Mahis hausen und dieselben unsicher machen sollen, so viel spricht, Die Einwohner, so geneigt sie auch sind, ich. unter einander für die geringste Beleidigung anf Ff2 452 das blutigste zu rächen, sind zuvorkommend und gastfreundlich gegen den Reisenden, besondeıs wenn man ihnen Zutrauen beweist und Sorge trägt, ihre sehr empfindliche Eigenliebe nicht zu kränken. Zweifeisohne haben sie auch ihre Feh. ler sund nach dem Mangel der Fieinlichkeit ist wohl ihre übertriebene Neugierde der unange- nehmste. Den WVanderer eine Viertelstunde von seinem Wege abzurufen, blofs um die obligaten Fragen an ihn zu richten, wie er beilse, woher er komme, ob er irgend ein Amt bekleide und was er suche, scheint ihnen ganz natürlich. Dieses Examen mufs man bestehen, wenn man vor Ent- kräftung umsinken möchte, früher erhält man kei- nen Tropfen Wasser. — Einmal wollte ich ein Paar solcher Quälgeister von der Unschicklich. keit ihres Benebmens belehren, sie hörten ruhig zu und als ich geendet, sagte der Eine zum An. dern: ha parlato bene. Avra ragione. Dann wen. det er sich aber zu mir: Scusate, Signor, perche portate questi specchietti, siete zitello ? Mit Er. laubrifs, warum tragen Sie diese Brillen, Sie sind doch noch jung? Soviel hatte meine Predigt ge- fruchtet! Sehr gut ist es, wenn man etwas von der Medizin versteht,' denn für Doctor mu[s men ohnehin passiren, sobald man Kräuter sammelt, Hrätze und Fieber sind so ziemlich gewöhnlich die Uebel, gegen die man Rath ertheilen soll. — Angriffe auf fremde Reisende von Banditen d. h. Leuten, die meistens wegen aus Vendetta began- 455 gener Mordibaten sich ın die unzugänglichsten Makis geflüchtet haben, gebören zu den seltenen Vorfälten, und gewöhnlich begnügen sie sich et- was Tabak, Pulver und Blei oder Mundvorrath abzufordern, was mir indels nie widerfahren ist, obschön ich in Gegenden kam, wo sich sehr be- rüchtigte Uebelthäter aufbielten, die man seit Jah- ren vergeblich einzufangen bemüht war, und die schon manchem Gendarmen und Voltigeur Corse eine Kugel in den Leib geschickt hatten. " Die Strapatzen einer Reise durch Korsika, wenn man zu Fufs und mit Oekonomie sie aus- führen will, sind allerdings nicht gering; man kann zehn und mehr Stunden machen, ohne ei- nen gebahnten Weg zu sehen, ohne einen Tro- pfen trinkbaren Wassers zu finden, und sogar das Doppelte, obne ein sogenanntes YYirthshaus zu treffen. Diefs gilt besanders von den Küsten, von denen sich im Sommer alles in die paesi so- prani oder die Bergdörfer geflüchtet bat. Man kann freilich seinen Weg auch durch diese neh- men, allein abgesehen davon, dafs er ums Dop- pelte länger ist, verfehlt man dann die Strandge- wächse,. Auf jeden Fall thut man wohl, sich mit Provision zu versehen, denn oft erhält man nur hartes schlechtes 'Gerstenbrod und keinen oder ungeniefsbaren Wein. Nachtlager findet man leicht bei Pfarrern, Douaniers oder Gendarmen. Die cat- tiva aria der Küsten, wo sie flach sind, und meh- xerer Orte im Innern, z. B. Pontenuovo bei herr- 454 achendem Scirooco, und die Luftzüge, die man im. mer in den elenden Hütten anırıil!, wu ınan an. zuhslten sich genürhigt sicht, und wo die Fenster noch zu den unbekannten lingen gehören, sind die gefährlichsten Feinde, die man zu belürchten hat. Um ihnen zu entgehen, mul. nıan dem Bei. spiel der Einwohner folgen, sich immer waım kleiden, mäfsig leben, und im Sommer suriclh mög- lich die Sümpfe vermeiden. Nach den Unannehmlichheiten darf ich die guten Seiten nicht mit Stillschweigen ühergehen, Das herrliche Blau des südlichen Hinimels, auf dessen Beständigkeit man beinahe zahlen darf, und die liebliche Temperstur wiegen in meinen Au- gen alle Nachtheile auf. Ein des Vormittags vom Meere sich regeimälsig erhebender Wind und endrerseits die hohen Berge tragen dazu bei. die sonst Anerträgliebe Hitze bedeutend zu ı ildern. Weht aber der achrüle Südost, dann ist an kein Reisen zu denken, bis er vorüber. — Ilernsch ist die Insel durchaus frei von bösartigen grös- sern T’hieren, man müfste denn wilde Schweine und Katzen hieher rechnen, so dals man ganz ru- hig eine Nacht unter einem Baume oder unter einem Felsen zubringen kann, wozu man öfters genötbigt ist Von Scorpionen, an denen es keineswegs feblt, ward ich nie beunruhigt, selbst nicht einmal Besuche in den Zimmern siatteten sie mir ab, wie im südlichen Frankreich. Eine Art für giftig gehaltener Spinnen, die besonders 455 bei Galvri vorkommen sollen, bekam ich nicht zu sehen. Von giftigen Schlangen weils man eben. falls nichts. — Windlich bringt die hobe Meinung, welche die Korsen von sich selber hegen, das Gute hervor, dafs sie zum Almosenfodern zu stolz sind (ich rede nicht von den Städten, besonders von den Seehäfen, wo die Civilisation mit man- chem Guten auch ihre Uebel eingeführt hat), was derjenige gewils in Anschlag bringen wird, der auf dem festen Lande sich oft von Schaaren un- verschämter Bettler verfolgt sah. — Auch muls ich den Führern, die ich gebrauchte, das Lob der Treue ertheilen, Hingegen hatten sie öfters den Weg nie gemacht, den sie mir zeigen sollten, wufsten sich aber mit bewundernswürdiger T'hä- tigkeit durchzuhelfen. Bei Duichgehung meines Verzeichnifses wird man sich überzeugen, dals die Aebnlichkeit zwi- schen der Vegetation der Alpen und der hohen Berge in Korsika nicht so grols ist, als man zu- weilen annimmt. Diese letztern sind, so viel ich deren sah, meistens dürr, pflanzenarm und geben nur für Schaafe und Ziegen eine kümmerliche Nahrung, während bekanntlich unsre Alpen, Dank dem Alles belebendem Wasser, oft bis zum Gi- pfel mit dem schönsten Grün und dem herrlich- “sten Blumenschmuck prangen, und unzähligen Heerden von Rindrieh ein ebenso reichliches als kräftiges Futter darbieten. Es würde mir schwer fallen, hundert völlig gleiche Pflanzen auf den bei- 456 derseitigen Bergen von 5 bis 8000’ anzugeben (die niedrigern sind gar nicht zu vergleichen). Und unter diesen fehlen die zierlichsten, als Pri- mula, Campanula, Gentiana, Androsace, Pedieula- ris, Atragalus, auch 4chiliea, Artemisia und Salix gänzlich! Sparsam nur sind die Hlieracien, die Doldengewächse, selbst die Steinbreche und Seg. gen vertreien! Es mögen mir freilich manche, in Korsika auch beimische, Alpenpflanzen unbe. kannt geblieben seyn, aber dagegen werden ge. wils ‚auch solche von den Autoren aufgezäblt, die gar nicht vorkommen. So ist Loiseleurs FPo- tentilla caulescens nivalis die Potentilla erassinervia Viviani —= glauca Moris, die ich auf den meisten Bergen antraf, während ich erstere nie bemerkte. Sein Ligusticum Mutellina ist wahrscheinlich das ihm ähnlich sehende L. corsicum Gay; sein La- serpitium hirsutum dürfte wobl das Ligusticum (oder seiner Frucht nach richtiger: Laserpitium) eyna- püfolium DC. Prodr. seyn; seine Draba ciliaris die Draba olympica des Botan. gall im Append. — Auch die wirklich vorbandenen ächt alpinen Spe- cies sind meist so dünn gesäet, dafs man z. B, Mühe hat, auf dem monte Rotundo oder d’Oro ei. nige Exemplare von Anemone und Aguilegia al. pina, Geum montanum, Silene rupestris, Euphrasia officinalis alpina in den Felsspalten, wo sie Schutz gesucht, zusammenzulesen. Das Gnaphalium pua sillum macht eine Ausnahme; es bildet nebst Plan- tago capilsllata und Spergula pilifera bin und wie- 437 der kleine Rasen, die man als Zeichen der Hoch- gebirgs- Flor anschen kann. Cardamine resedi- Jolia, Cerastium strictum, Saxifraga stellaris, Myo- sotis alpestris, Pinguicula vulgarıs, Oxyria digyna kommen auch bie und da in ziemlicher Anzahl vor. Die südlichere Breite, der fast gänzliche Mangel an Wasser auf steilen, meist oberhalb aus nakten Felsen bestehenden, und die Schneelinie nicht erreichenden Bergen (einzelne Schneehau- fen bleiben jedoch an geschützten Stellen das ganze Jahr hindurch) nnd unter einem Himmel, wo so selten Regen fällt, mögen an dieser spär- lichen Vegetation, welcher die überall hinkleitern- den Ziegen noch bedeutenden Abbruch thun, Schuld tragen, aber über die Abwesenheit man- cher alpinen Pflanze dürfte nur in der isolirten Lage als Insel ein .genügender Grund gefunden werden. Besitzen ja doch die Apenninen viele unserer Alpenzierden und der ziemlich öde Mont - Ventoux in der Provence bot mir die Draba ai- zoides, die Arelia vitalliana und villosa, Astragalus uralensis, Saxifraga oppositifolia u, a., die ich ver- geblich in Korsika suchte! Damit man nicht zu auffallend finde, manche Pflanze hier nicht verzeichnet zu schen, welche doch ‘wahrscheinlich auf der Insel einheimisch und zuweilen selbst bei Bastia zu treffen seyn möchte, mufs ich noch auf folgende Umstände aufmerksam machen: ı) Gab es bisher in Hor- sika keine Wiesen, namentlich bei genannter Stadt, 458 welswegen mir denn auch susser etwas getiock. neter [.uererne niemals Heu zu Gesichte kam. a) Sind in der Nähe von B. heine Huchwälder, aus. genommen einize Kastanien bei l'ardo und Fusimei, und die unermelslichen \Valdungen im Fanern, grolsentbeils aus Pnus Larico, einige aus Buchen und Eichen bestebend, habe ich nicht Zeit ge- habt zu durchstreifen, und die Jahrszeit war zu wenig oder zu weit rorgerückt, als mein \Veg mich zu zwei verschiedenen Nalen durch einen kleinen Theil derselben führte. Dort wäre zwei- felsohne noch Manches zu entdecken. 3) Die Sümpfe und See'n an der Hüste waren wegen zwei sehr regnerischer Winter fast unzuzänglich ge- worden, und ich durfte mich ohneliin nur selten dabin wagen, da ich dem \Vechsellieber ausge- setzt war, von dem ich zweimal befallen wurde, wodurch mir einmal der beste Monat im Jahr, der Mai, ganz verloren ging, und ein andermal die Gelegenheit, mehrere wichtige Samen zu sammeln, namentlich von Peucedanum paniculatum, einer Pilanze, die wahrscheinlich in der Medızin von Nutzen seyn dürfte. — Die Einführung der Wieserkultur euf des Hrn. Pozzo di Borgo's Besitzungen in Ajaccio und die in mehreren 'I'heilen der Insel vorzuneb- menden Sumpfaustrocknungen lalsen vermuthen, dafs hiedurch ein merklicher Eintluls auf Flora’'s Reich ausgeübt werden dürfie. Manche alte Böür- ger werden fast verschwinden, und dsgegen neue, 459 besonders Gramineen, Futter- und Getreidepflan- zen einheimisch gemacht, in die Wildnils ver- breitet und da maldifizirt werden. Aus den urbar gemachten Morästen gehen vielleicht plötrlich vor= her nie da gesehene Arten hervor, ein Phänomen, das ja anderwärts schon mehrmals bemerkt wurde, und durch längst im Boden verborgen gelegene Samen erklärt wird. Um vergleichende Beobach- tungen anstellen zu können, wäre es daber gut, jetzt schon eine etwas genaue Statistik der dorti- gen Vegetation zu besitzen, und diese sollte man wobl anfertigen können, wenn man die Materia- lien zusammentrüge, welche die Hrn. Robert, BRequien, Audibert, de Pouzolz, Ph. Tho- mas, Salzmann und hauptsächlich Soleirol hiezu gesammelt haben mögen. Mein Schärfleia gebe ich hier zum Besten. j Zum Schlußse theile ich noch einige merk. würdige Erscheinungen mit, theils um von spä- ‚tern Beobachtern bestätigt oder widerlegt, tbeils um von geschickteren Botanikern erklärt werden zu können. ı) Es kommen in Korsika, wie wohl auch anderwärts, Varietäten oder Formen vor, deren Ur- Typus zu fehlen scheint; ao Phleum pratense brachystachyum mihi und Poa alpina frigida Gau- dir (ganz der uusrigen gleich) auf den bohen Bergen, Antlıyllis Pulneraria rubriflora auf Hügeln. 2) Viele Pilanzen, die anderswo glatt, oder doch so beschrieben sind, haben hier mehr oder 460 weniger Flaare, 2. B. Kundmannia sierda, Ranun. eulus muricalus, arvensis, Lapsuna communts ‚vuly- eibus pedunculisque glanduloso-pubese.) u. nf. 3) Folgende Bewohner der Ebene bei un halten sich dort lieber uder ausschlielslich auf den Bergen auf: Lamium maculalum, Asplenturm Ruta muraria, Bupleurum falcatum, Serofrluria aqualica, drum vulgare, Avena elatior, Guyea bo- hemica Gaud. (plurillora) o. m. a, 4) Die Buchwälder meiner Gegend, etwa 100° über dem Meere und höher hinauf, und die Ra- stanienwälder Korsika’s in fast gleicher Höhe und auch bedeutend tiefer haben miteirsnder gemein: Salvia glutinosa, Aguilesia vulgaris, Digitalis lutea, Sanicula europaea, Astragalus glyeyplollos, Tri. mula ucanlis, Heyatica Iriloba, Bromus asjer, Ca- rex syluatıca. 5) Anderswo ganz gemeine Sträucher und Bäume traf ich nur selten an, als: Evonymus eu- ropaeus, Sambucus nigra, Tilia europaea, Corylus 4Jvellana, Cornus sanguinea. Berberis wulguris gar nicht, 6) Das Arum cerinitum, eigentlich auf den klei- nen Inseln bei Bonifacio, Calvi o. s. w. zu Hause, bat sich auch im Mittelpunkte Korsika’s bei Corte zwischen den Felsen längs der Rostonica angesie- delt. Eine nur in Spanien und den Balearen an- gegebene Thymus-Art, den jilifornmis, fand ich zablreich auf den Felsen des Golo unweit seiner 461 Mündung. Kommt er wohl nur auf dieser östli- chen Seite vor? 7) Die Flora von Bonifacio hat mir von der Pastin’e verschiedener geschienen, als die von Ajaccio, weiches dach durch die hohe Centraikette getrennt ist. Mein Aufenthalt an beiden Orten war indels nur von wenigen Tagen, so dafs ich hierüber nicht genugsam urtheilen kann, Aber gewils ist, dafs die um Bonifacio herum in Menge vorkommenden Buphihalmum marilimum, As'raga- lus massiliensis, Camphorosma monspeliensis, Evasx pygmaea, Anthyllis tetraphylla, Cerinthe aspera, Li- naria friphylla, drum pietum, Echium calycinum, Erodium malopoides und viele andere, die bei Ba. stia fehlen, der Flor ein gänzlich verschiedenes Ausseben ‘geben. Dafs sie bei weitem die reichste in Korsika ist, daran ist nicht zu zweifeln, (Fortsetzung folgt.) IH. Botanische Notizen. ı) Bekanntlich dünsten die Arten der Gattung Chara im Sommer einen eigenthümlich stinkenden Geruch sus, der dem Sumpfgeruch am nächsten kommt. Savi und Passerini glauben die Ursache desselben in einer früker unbeachteten, fetten, flüchtigen Substane, die durch ihren Stichstoffge- halt Aebnlichkeit mit thierischen Substanzen er- hält, gefunden zu haben, und ertheilen diesem neuen Bestandtheile der Charen den Nameb Pu- terine. Nachdem sie die Chara im frischen und le. 462 benden Zustande untersucht hatten, unterwarfen sie selbige der Fäulnifs, indem sie sie in Wasser ‚weichten. Es zeigte sich bald Zersetzung, Essig. säure wurde gebildet, die sich mit dem kohlen. sauern Kalke der äussern Uruste verband, letz. tere dadurch immer mehr verringerte, und die Hohlensäure entwickelte, die, in die Atmosphäre, aufsteigend, einen Ueberzug von Schaum an der Oberfläche des Wassers bildete, Der Geruch der Pflanze fing nun an so stark zu werden, dafs er bedeutende Zufälle und heftige Kopfschmerzen bei ‘den Personen erregte, die ihm selbt in grofser Entfernung ausgesetzt waren. Nach und nach nahm die Pflanze eine schwarze Farbe an, wurde weich und seifig, und verwandelte sich zuletzt in eine schwärzliche Mischung, welche aus Frag. menten von Holzfasern und sehr dünner Hohle bestand. Im letzten Stadium der Fäulnifs wurde das Wasser ganz stinkend, schwärzlich und schlei- mig; auf seiner Oberfläche bildete sich eine dunkle Haut, weiche mit gelblichen Flecken gesprenkelt war, an einigen Stellen Regenbogenfarben spie- gelte, und einen unangenehmen Geruch ausgab. Der Wirkung des Feuers ausgesetzt gab sie stick- stoffhaltlige Producte. Savi und Passerini glauben sich durch diese unter verschiedenen Ver- hältnifsen wiederholten Versuche zu dem Schlufse berechtigt, dafs dig Puterine eine der mächtig- sten Ursachen der Erzeugurg der Malaria in Ita- lien sey. Dieser unbeilbringende Stoff‘ äussert r . 463 seinen Einfluls um so mächtiger, wenn die Ver. minderung oder Verdünstung des Wassers in heis- sen Sommern die Pflanze ihrer natürlichen Decke beraubt, und er vermöge seiner Flüchtigkeit ent- weicht und in der Atmosphäre schwebend gehal. ten wird. — YVenn wir bei diesen Bemerkungen an eine bekannte, frühere Erfahrung erinnern, dafs die Charen im lebenden, d. h. noch nicht der chemischen Zersetzung preisgegebenen Zustande Chlor entdünsten, so dürfte wohl die Vermuthung auch beachtet werden und fernere Versuche veran- lalsen, ob nicht ein Theil dieses aus der faulenden Pflanze entwickelten Miasma, von dem aus daneben vegetirenden Individuen entwickelten Chlorgase wieder zerstört, und solcherweise eine, Art natür- licher Luftreinigungsprocels hergestellt werde ? 2) Ueber die verschiedenen Pflanzen, weiche ältere und neuere Aerzte unter dem Namen Hys- sop verstehen, hat Hr. Prof. Dierbach in Hei- delberg im zten Stücke des 2östen Bandes von YTrommsdorff’s Journal einige sehr schätzbare Andeutungen gegeben. Ef unterscheidet ı) den Hyssop der Israeliten oder Hyssopus Salomonis, dessen schon in der Bibel Erwähnung geschiebt, Nach Lyngbye ist es Tiiymbra spicata L., wäh- rend einige alte Schriftsteller, z.B. Caspar Bau- hin, den schmalblättrigen Rosmarin, Hassel. quist aber sogar Gymnostomum truncalum Hedw., für den Ysop der Hebräer halten. 2) Den Hys- 46h. - sop der Griechen. Nach Sibthorp bezeichnen die beutigen Griechen die Satureja juliana L, mit diesem Namen, 3) Dean Hyssop der alten Aerzte der Griechen und Römer. Dodonäus liefert aus einem alten kaiserlichen Codex des Dioscorides die Abbildung von einem Origa. num; ebenso beschreiben Lobelius, Cäsälpin und Porta das in Sicilien heimische Origanum Onites L;_als die Hyssopus genuina Graecor. 4) Der Hyssop der neuern Aerzte ist Hyssopus offi- cinalis, den Matthiolus zuerst als den wahren Ysop der Alten einführte, 5) Der orientalische Byssop ist Hyssopus angustifolius MBieberst. CH, orientalis Wilid), wozu Clusius Hyssopus an. gustifolius spicato flore (histor. p. 356. e. ic.) zu gehören scheint, 3) Nach einigen Versuchen bringt ein Stock von Bilsenkraut mehr als 50000 Samenkörner, aber angenommen, er bringe nur 10000 Körner, so würden sich schon bei der vierten Ernte die Samenkörner auf 10,000,000,000,000,000 belaufen, und da die Oberfläche des festen Landes auf der Erde zu 1,400,350,599,014,400 Qu. Fufs berech- net ist, so folgt, dals jeder Qu. Fuls sieben Pflan- zen enthalten müfse, und es würde delshalb die ganze Erde nicht ausreichend seyn, um den Er- trag eines einzigen Exemplares von Hyoscyamus am Ende des vierten Jahres aufzunehmen. (Hiezu Lit, Ber. Nr. IX.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 30. TBegensburg, am 14. August 1833. ie L Original-Abhandlungen. Aufzählung der in Korsika und zunächst in der Um- gebung von Bastia von mir bemerkten Cotyledo- nar- Pflanzen, nebst Angabe ihres Standorts etc. ; von Hrn. Ulysses v. Salis- Marschlins. (Fortsetzung.) Erkläruug der Zeichen und Abkürzungen, nebst einigen Vorbemerkungen. B == Bastia und Umgegend von Erbalunga im -Norden bjs zum Golo gegen Mittag. o == Ebene südlich von der Stadt, zwischen der Hauptstrafse nach Corte und dem Meere, meist sumpfig. Der gesalzene See von Biguglia nimmt den gröfsten Theil davon ein, ein anderer Theil ist angebaut, haupsächlich mit Getreide und Mays, und das Uebrige bestebt aus Weide, Makis und Sand ı. = Region der Oelbäume und des Weins, Abbänge, die bis zum Meere sich erstrecken, des- sen Ufer in der Stadt und deren Nähe felsigt sind. 2. —— Untere Berg - Region, wo noch einiges Korn gebaut wird. 3. == Hamm der Berge vom Monte Stello an, dem höchsten Punkt, 700 Tooisen über dem Meere, Flora 50. G g 466 . bis zum Flüfschen Bivinco. Auf diesem Berg. rücken (la Serra), .der freilich sehr verschiedene Höhen hat und oft zur zweiten Region: zu rech. nen wäre, finden sich hin und wieder Pflanzen der höhern Berge (Robertia tararacoides, Stachys corsica, Linaria hepaticaefolia u. a.) — Malis be. decken einen beträchtlichen Theil aller vier Re. gionen. — Es wäre eigentlich besser, die Pflanzen in solche abzutheilen, weiche den Küsten, der ei« gentlichen Ebene, den Hügeln, den untern Ber- gen und dem Hochgebirg angehören. Aber oft wäre ich verlegen, einer Art ihre wahre Stelle anzuweisen, wenn dieselbe, wie diefs in allen ge- birgigten Ländern der Fall ist, sowohl in der Ebene als auf der Höhe vorkommt, ohne dafs man eben weils, wo sie eigentlich ursprünglich her. kommt, ob sie nach und nach herab oder hinauf gestiegen ist? Ueberdiefs finden sich mehrere Pflanzen zu Bastia auf den Bergen, welche in Fiumorbo, zu Bonifacio oder in Sardinien die Ebene bewohnen, so die Morisia hypogaea, Eu. phorbia Gayi N., Thesium humile 9. montanum N, Passerina Tarton - Rayra u. s, £. R. == selten, c. == gemein. p. ec. — we nıg gemein, " j Ich nenne eine Pflanze gemein, wenn man sie in ihrer Region beinahe allentbalben antrifft, we nig gemein eine solche, die man nicht wohl ver- fehlen kann, wenn man die Gegend in verschie- 467 denen Richtungen durchstreift. Selten ist mir so- wohl die, welche einer einzigen oder sehr weni- gen Stellen eigentbümlich ist, obschon sie da zu- weilen in Menge steht, so das Alyssum corsicum, als jene, welche auf mehreren Punkten, aber immer sehr spärlich, zerstreut ist, wie Ambrosta marili- ma, Sison Amomum, Stellaria Saxifraga u. a. Wenn ich die allbekannten Pflanzen ebenso- wohl als die seltenern und besonders das häufi- gere oder sparsamere Vorkommen einer jeden angeben zu müfsen glaubte, so geschah diefs, um irrige Schlüfse über das Aussehen des Landes, insoweit dieses vom Gewächsreich bedingt ist, zu verhüten. WVenn man die Arten, welche ich in jeder Familie gesammelt oder bemerkt babe, zu. sammenzählt, so wird man finden, dafs die Lega- minosen und Compositen am reichsten sind; wer jedoch Korsika durchwandert, wird sich bald über- zeugen, dafs keineswegs diese, sondern Mitglie-' der ganz anderer Familien den gröfsten Theil des Bodens bedecken, oder anders ausgedrückt : dals manche Arten- arme Familien durch eine un- verhältnifsmälsig grölsere Zahl von Individuen re- präsentirt werden, als die reichen. Diefs ist denn auch so natürlich, als dafs in Waldungen Bäume und Sträucher vorherrschen. Hier sind es die Pieris aquilina, Arbutus Unedo, Cistus monspeliensis, Erica arborea, Asphodelus ramosus, Myrtus commu- nis, Elichrysum angustifolium, Daphne Gnidium, Lavandula Stoechas, Pistacia Lentiscus, Bupleurum Gg2 468 Jrutieosum, die mit mehreren andern fast aus. schliefslichen Besitz von den ungeheuren Makis oder Buschwäldern (weiche viel dichter und hö. her sind, als die ihnen verwandten Garrigues in - Languedol, und das dort so häufige Quercus coc- cifera ganz entbehren) genommen haben, womit ein grofser Tbeil Korsika’s, und zwar des frucht. barsten Bodens bedeckt ist, V.s. == vidi sicca ist bei den wenigen, aber zum Theil sehr seltenen Pflanzen angemerkt, die ich der Güte der Hrn. von Parade und Aubry “ verdanke, wovon der erste damals in Ajaccio, der letztere in Corte sich befand. Von Dr. Sera- fino in Bonifacio erhielt ich nur sehr wenig, und' dieses fand ich später beinahe Alles selbst. Vergebens bemühte ich mich die ungewissen Vi- vianischen Species von ihm zu bekommen, auch Hr. v. Parade war nicht glücklicher. 7 steht vor denjenigen Namen, die ich aus dem Gedächtnifse ohne vorläufige Untersuchung niederschrieb, und wo mir auch getrocknete Exem. plarien abgehen, Die Höhen der Berge sind nach der grofsen und sehr guten Harte von Korsika, deren man sich im franz. Kriegsministerium bedient, angegeben. Um den Ray zu sparen, zeige ich nur sel- ten die Blüthezeit an. Man weils, dafs am mittel- ländischen Meere die Hauptflor im Frühlinge statt hat, und die Ausnahmen sind ungefähr hekannt. x 4609 Für die Anordnung und Benennung befolgte ich DeCandolle’s Prodromus und Botanicon gallicum, und führe nur dann andere Werke an, wenn die Beschreibung besser auf meine Pflanze palst. Oft war ich in Versuchung, meiner An. sicht nach unhaltbare Species eingehen zu lafsen, ellein-ich “glaube mich hiezu nicht befugt, "bevor ich mehrjährige Kulturversuche angestellt. Sonst sehe ich allerdings die Reduction, wenn sie auf Beobachtung allein und nicht auf blolse Analogie und systematische Sucht, deren die Natur spottet, gegründet ist, für ebenso verdienstlich, als die Entdeckung oder Aufstellung von neuen Arten an. Bei den Gräsern besonders wird man wohl meh- rere der von Raspail'und Hegetschweiler vorgeschlagenen Zusammenschmelzungen mit der Zeit annehmen müfsen, denn manche Gattungen dieser Familie haben unzählige Uebergangsformen aufzuweisen. — Bei Vereinigung mehrerer alten Arten in Eine sowohl, als bei Gründung von neuen sollte man freilich zuvörderst wissen, ob es un- veränderliche Charaktere überhaupt, oder doch bei gewissen Familien, Gattungen oder noch tie- feren Abtheilungen gibt?- Und ferner sollte die Operation nur dann vorgenommen werden, wenn man eine beträchtliche Anzahl von Exemplaren aus dem eigentlichen Vaterlande der Pflanze und, ‚aus wo möglich verschiedenen Standörtern vor sich hat. Leider aber halten manche Botaniker ein einziges, oft unvollkommenes oder gar abnor- 470 mes Exemplar für hinreichend, Jas etwa von einem vorübereilenden Beisenden an einem ausserge- wöhnlichen Wohnorte oder zur unrechten Jahrs. zeit gepflücht wurde. — Damit eine neue Art gül. ig aufgestellt werde, sagt der berühmte Verfas. ser von Deutschlands Flora, ist es nicht nüthig, dals sie sich durch viele Charaltere von den nächstverwandten unterscheide, das \Vesentliche besteht darin, dafs eio geübter Botaniker sie im- mer wieder erkennen könne, und wäre es auch pur an wenigen auffallenden Eigenthünlichkeiten, “Dieser Ansicht huldige ich vüllig. Die meisten Pflanzen, welche mir Schwierig- keiten darboten oder in meinen wenigen Büchern sar nicht beschrieben sind, babe ich Hrn. Gay in Paris zugesandt, welcher durch seine ausge. zeichneten Kenntnilse und seine besonders an mit- telländischen Pflanzen äusserst reiche Sammlung ‚am besten im Stande war, meine Zweifel zu lö- sen, was er auch mit seltener Gefälligkeit ge- than hat, indem ich ihm nicht blofs trockene Na. men, sondern gründliche Raisonnements und Be- antwortung meiner etwaigen Eiuwürfe verdanke, Ich erfülle eine angenehme Pflicht, indem ich be- kannt mache, wie sehr ich diesem allgemein ge- schätzten Gelehrten verbunden bin, und hoffe zu- gleich durch Anführung einer sulchen Autorität den Lesern meiner kleinen Arbeit mehr Zutrauen einzuflöfsen, 4a Monocotyledoneae Uryptogamae. Lycopodium denticulatum B,1—2.0 Adianthum odorum B. ı. p. €. — Capillus Veneris B. o—ı. c. Pteris aquilina B. o— 3. c. Wahrscheinlich die gemeinste Pflanze in Korsika, besonders in den Bastanienwäldern. Pteris cretica B. ı. R. Ne- ben der Brücke von Castelli oberhalb Er- balunga. Blechnum Spicant B. 3. Scolopendrium offieinale .c Asplenkum Adianthum ni- grum B. ı —4.c. ß, pinnulis acutissimis, in rupibus sylvaticis se- cus Fiumalto torr. Asp. Ruta muraria. R. Mt. St. Pierre eirc. 4500° s. m, — trichomanes B. ı.2.c. _ septentrionale B. 3. pP. €. — obovatum Fiv, lobu- lis pinnularum pellu- Cido - marginatis, modo obsolete modo mucro- ' nato.dentatis. Sori de- mum confluestes, uti in aliie speciebus, — In rupibus maritimis portus favona usque ad Bonifacium, Asplenium marinum, In parvie insulis prope Bonifacium et Isola- Rossa. Alhyrium Si femina B. —3.p Pohatichum Thelypteris .p. c. lie mas B.3.p. c. — aculeatum B.1—3.c. — Lonchitis. In rupi- bus montis rotundi cir- ca lacum supremum. Aspidium fragile B.ı — 2.p. € — regium. In montibus editioribus 5 — 6000’ 8. m. Polypodium vulgare acu- tilobum B. 1 — 2. c. Grammitis Tersopkolia B. 1—2p. Ceteruch officinarum B. 1—206 — Marantae B. 2 —3, R. In rupibus supra sacellum graecum ue- texit D. de Parade. Vs, * Osmunda regalis B.o — 2. p. ec. Abunde prope la Porta in castanelis secus Golo fl. etc. h12 Ophioglossum lusitanicum: Adjacii secus Gravo- - nae ripas. v. S. T Eqguisetum multiforme Bo-—-..p.e — hyemale B. 1.0. — palustre B. o. c. — ft arvense Bo — ı. f Chara hispida B, o — 3. c. Total der Kryptogamen wit Samenlappen == 3e, NachLoiseleur, Du- by und Viviani kom. men noch vor: Polypo. dium Phegopteris, Polysii. chum tenacetifolium, Sco. lopendrium _ sagitiatum, Pteris crispa und Jspidium distans Fiv. = 35. Mongcotyledoneae Pbanerogamae. JLemnaceae. Lemna minor B. 0, c. | Lemnagibba B.0o-2.p.c, Gramineae Hordeum murinum B. 0 | unde et fere semper arı. — 106. ,— secalinum B.o. p.c. Lolium perenneB o=ı.c. — lenue Bo —ı cc — multiflorum B, ı. e. | — temulentum B. ı.e. Variat aristatum et mu- ticum, .spiculis 4 — ı0- floris calyce longiori- bus et brevioribus. Secale cereale. Ina monte Patro5000° s m. quasi sponlaneum, — villosum. Bonifacii vulgo. Tritium Rottboella B. o. . . “ Tr. Haller;, muticum et aristatum spica simplici etinfernecomposite. (Tr, Poa, tenuiculum, Festu- ca) B.ı — 2. p. c. Ab. l statum prope Porto - vec- chio, Ajaccio et Vico. Triticum caespitoum B. ip. &% — .ıliatum B, p ©. — asperum DC. Cat. monsp. Festuca rigi- u 7} da R A th et Gus= sone. B. ı. p- © In collium saxosis inter oppidum eı Pietranegra. — sylvatium B. o — 2.16. _ pinhatum B. 2— 3. p. e. Mt. St. Pierre 4000°. — rigidum B. 0. RB. — aculum B. 0. €. -— repens B. 0. © degylops ovata B. ı. p. C. wi. Rottboella incurvata B.o. p ©. Isle de I’ctang, Nardus stricta. In mon- titus editinrihus. — aristata Bo.R. _ Sesleria coerulea B. 3. p. c, supra Furiani. , Cynosurus eristatus B. o — 1. c. ß, giganteus, culmo tripedali spieis oblongo cylindricis 2 — 3 pollices metienti- bus. B.2.p.c. In agris montanis, Inter Vico et Guagno. Cl. Gay suspicatur, C. giganteum Tenore non a ıneo differre, quanquam illi auctor paniculam la. xzam, aristas spicul. ab- ortientium breves et ligu- lam acutam tribuat, quae in meo aliter se habent. Cynos, elegans. 2— ı. pP: ©. B. Pygmaeus in monte d’Oro 60007 s.m in vicinia Sedi repentis, Briza maxima B. ı. c. — minor B. o—ı. c Poa litoralis RB. o. p. c. — maritima B.o, ce. — bulbosa B, ı — 2. c. — trivialis B.0o—1.p.c. — pratensisB.0—1.p.c. | — nemoralisvulg. Gaud. B.ı —2.R — —- caesia Gaud. B. 2 3.C 473 A planta vallesiaca, quam a cl, Gaudin ac- cepi, paullulum recedit ‚| panicula strictiore, culmis minus rigidis et altiori- bus, ligulisque longius exsertis, qua& subinde ta- men abbreviatae occur- runt. Poa annua B.o— 2. c. — alpina frigida Gaud. (flavescens T'homas Cat, ı818. ex el. Gay) Mt. 6t. Pierre et in aliia montibus editis p. c. — rigida B. ı. ec. — atroides Bonifacii. — fluitans Bo c. Koeleria phleoides B. o— 1. c. Glumae, in basi spicae, occurrunt eliam longe ciliatae. — vullosa? glumis in. aequal. dorso villosis 2 — 4 floris“ Floscu- lus infimus paleä exter- nä eximie ciliatus, re- Iiquinudi. Aristae pa- lea dimidio fere bre- viores. Vix diversa a priori quae multum lu- dit. 1. ce, B. Dactylis glomerata cum vaxiett. B. 0— 1. ©. “ Arundo PhragmitesB.o, e. | — Donax B. 0 — ı. c. : Festuca uniglumts B. 0. c, ‚— clliata B, 1 — 3.p.c. ATu Festuca Myurus B. 2. c — bromoides B. ı. p. ©. — ovina B. 2. p. c. — arundinacea DB. 0 — 3.2. — elatior B1 — 2. pP. C. — rubra B. 2 —3. c. — marilima Cap-Corse, Bonifacio. — rhaetica. In montib. editior. p. c. Bromus mollis B ı —a.c. — racemosusB.0— I. C. — asper B. 1— 2. p. e. — polystachyusB. ı.p.c, — sterilis BBo—ı. c. — T iectorum B 0o—ı. v_ . 6. Danthonia: decumbens B. 2. RB. Supra Mandria- le in udis cum Lobe- la minura. Avena mollis Bo — ı. p- ©. -—— lanata B.o—2. c. — elatior. Mt St. Pierre. Patro 4— 6000' s.m. — fatua B. 1. p. c. —_ fragilis B.o—ı. ce. — panıcea B.0o—ı.p. c, Minor in Me Patro cire 5000’ s, m. Aira flexuosa. Mt. St. Pierre. — capillaris B.2— 3, p. ec. Vico © — praecox divaricata mi- h.,B2—3.pc C. Gay pro vera A, caryophyliea tantummodo minore habet,. Me qui- dem judice a praecoce ronnisi pedunculis ab axi divergentibus differt, et staturapaulloaltiori, Cae- teram A. praecox et ca- ryophyllea culturae dis. crimini aubjiciendae flo- rent! — A divaricata Loisel.? Fl. gall. tab, 23, pariculam habet multo magis depauperatam ! Aira caryophylliea spi- culis minoribus plerum- que flosculo unico ari. stato. Intermedia ex cl, Gay inter veram caryo- phylleam et capillarem, inter quas forsan limites non dantur. D. 0 —2.c, — arliculata B, 0. c, Melica ciliata B, ı. c, — ramosa B. 1.2. 6, ad rupes apricas. — — P. pyramidalis' panicula elongata stric- ta, peduneulis ramosis multifloris, foliis latis planis demum sese in- volventibus. B, Ad se. es. e. „ uniflora, in sylvis R. Lamarckia aureaB. ı.p.e. Anthoxanthum odoratum B. 1-3. c. Inmon- tes ediliores ascendit. Fiumorbo 4Alopecurus agrestis B. o c — geniculatus bulbosus, major paleis nudis ei minor paleis ciliatis. B. op. Polypogon monspeliense B.ı.c “ — mariiimum B. 0. c. Phleum pratense brachy- stachyum mihi, Maxime | accedit ad Ph. pratense nodosum, quale in col- libus Ocecitaniae occıur- rir, at radıx fibrosa! Ca- pitula minora ettenuio- ra quam in Ph. commu- tato belvetico. Pedale erectum in udis Mis Pa- tro. c. Caespitosum, Culmos plurimos bumi- les decumbentes pro- trudens. Ad lacum su- premun in Me Roton- de. eirc. 7000'8. m. R. Phalaris aquatica B. o. c. Bonifacı in arvis colli- nis siccis etiam inveni. — canariensis Bo—ı. pP. €. inter segetes. Panicum repens, vaginis non semper glabris. B. 0. p. c. — Crusgali Bo— ı.c, — viride B 0 — ı. ©. — verticillaium Bo — 1.6 475 Y Stipa tortilis. Prope Ostri- coni abunde. Milium multiflerum. Ver- ticilli inferiores ob pe- dunculos vere innume- ros saepe abortivi et tune M. Thomasii. B, . 1.66% — lendigerum B. ı. c. — scabrum Merlet (ver- nale plurium auet., non Bieberst.). In pascuis sylvaticis prope Isolac- cio di Fiumorbo. R. dgrostis pungens B. 0. c. 5 alba Bro —.2.6, — vulgaris Be 2 —3. ce. — alpina Gaud. B. 3, p-. e. Mt. Sı. Pierre. e. — pallida. Ajaccio. 0. ce. Calamagrostis arenaria, b. 0. ec. — Epigejos B. 0.p.c. T Digitarıa sanguinalis Bo—2.c 7 Cynodon Dactylon B, o-- 1.6. Lagurus ovatus B. 0, €. Saccharum cylindricum B, oc. Andropogon hirtum B. ı. . 6 Holcus aleppensis B. ©. 1.6 Tootalsumme der Gra. mineen — ı0%. Von L. D. angege- ben: Alopecurus utrieu- 576 latus. Aira minuta, Jve- tilis. Secale cretwum = na distichophylla. Festuca ' 9. (Poly pogon subspatha. stipoides, ine rassata. Jrun- ceum und Dlilium Tho. do festucoides. Koeleria masiü als unhalıbare Ar. macilenta. Cynosurus fer- ten betrachtet ) (Fortsetzung folgt.) I. Reiseberichte. Vorläufiger Bericht über die von den Uran, Zeyber und Ecklon unternommenen Reisen im sudl. “chen Afrika. Der Unterzeichnete erlaubt sich den Hrn, Botanikern und Freunden der südafrıikgnischen Flor biedurch anzuzeigen, dafs er nach einem vierjäh. rigen Aufenthalt in Südafrika, mit einer grolsen Sammlung von seltenen und gut getrockneten Pflan- zen glücklich zurückgekehrt und in Hamburg an. gekommen ist. Ein kurzer Bericht über die von meinem Freun- de Zeyher und mir, sowohl gemeinschaftlich, als von jedem von uns insbesondere unternommenen Reisen, wird zugleich die Gegenden, in welchen unsre Sammlungen gemacht sind, näher bezeichnen, Zur Ausfübrung meines Vorsatzes, das südliche Afrika so viel und so weit als möglich zu durch. forschen, traf ich mit Zeyhber gleich nach mei- ner Ankunft in der Capstadt die Tebereinkunft, dafs wir für die Folge unsre Unternehmungen für gemeinschaftliche Rechnung machen wollten, dalı zuerst jeder von uns einzeln die verschiedenen Districte der Kolonie bereisen, nachher aber zu mehrerer Sicherheit die Reise jenseits den Grän- zen der Kolonie in Gemeinschaft unternommen 477 werden sollte. Dieser Verabredung zufolge ging Zeyher nach den Districten Worrester und Clan- William, bielt sich längere Zeit in den pflanzen. reichen Gegenden des Elephantenflulses auf, und besuchte dann die Cederberge, wo er viele schöne Proteaceen und Eriken fand. Hierauf ging seine Reise nach den Kamiesbergen, ins Namaqua-Land und in die noch von einigen Buschmännern be- wolinten Wüsten bis zu den Ufern des Orange- oder Gariep-Flufses. Hier wurde er leider durch den Verlust eines Theils seines zur Reise nöthi- gen Zugviehes, durch grofse Hitze und anhalten- den Wassermangel genöthigt, umzukehren und die bereits ‘gemachten Sammlungen auf gemietheten Wagen nach bewohnten Gegenden zu bringen, wo er sich zur weitern Rückkehr nach der Capstadt wieder ausrüsten konnte, Unter den merkwürdi- gen Pflanzen, die Zeyher im Namaqua-Lande fand, kommen unter andern vor das Codon Roye- ni Thunb. und die Aphyteja Hydnora. Während Zeyher diese Reise machte, ging ich zu Wasser nach der Algoa-Bay, um von dort aus die Districte Uitenhage, Albanien und einen Theil vom HKafferlaude zu besuchen. Dort fand ich besonders an den hohen Winterhoecksbergen, wo die Formen der eigentlichen Capschen Flora auf- hören, und jenseits welchen eine neue Flor, die man die Fiora des Hafferlandes nennen kann, ih- ren Anfang nimmt, viele sebr schöne Pflanzen. Wieder andere Formen kamen mir in den Wal. dungen von Kıalaklamma und Adow vor, und aber- 478 mals verschiedene an den Choumibergen im Kaf. ferlande selbst. Zu den merkwürdigsten Pflanzen gehören das Ichthyosna Wehdemanni, die neue Testudinaria sylvatica und mehrere früher unbe. kannte Zamia-Arten. Mit den auf dieser Reise gemachten bedeutenden Sammlungen ging ich hin. auf nach Port Elisabeth und schiffte mich dort mach der Capstadt ein, Hier war Zeyher, durch unvorhergesehene Unfälle verbindert, noch nicht eingetroffen, weil ich ihn indessen grade hier zum Beginn unserer gemeinschaftlichen gröfsern Reise erwarten mulste, so benutzte ich die Zwischenzeit, tbeils um die bisherigen Sammlungen zu ordnen, theils aber auch zu einer kleinen Reise nach Tul. bagh, um die dortigen an schönen Ensaten und Eriken so reichen Gegenden zu untersuchen. Hier traf ich nach einem zweimonatlichen Aufenthalt Zeyher, von seiner Reise ins Namaqua-Land zu. rückkehrend, und bestieg in seiner Gesellschaft den 6000 Fufs hohen Gipfel des Tulbaghbergen, wo wir auffallende Alpenformen der Capschen Pflanzengattungen und schöne Proteen und Orchi- deen vorfanden. Nachdem wir darauf alle unsre Sammlungen nach der Capstadt gebracht, und al- les gut zum Aufbewahren verpackt hatten, 'rüste- ten wir uns zu der grofsen Reise, die wir mil- einander unternehmen wollten. Diese Reise bat zwei Jahre gedauert, weil wir uns in den interes- santesten Gegenden, vorzüglich aber in den Ge- birgen, um deren höchste Gipfel zu besteigen, wo sich gewöhnlieh die seltensten Pflanzen fanden, 479 immer längere Zeit aufbielten. Unsere Reiseroute war die folgende, Von der Capstadt reisten wir zuerst nach Palmiet -Hivier, Caledon, Cap Agul- has nnd Zwellendamm, Dann durch den Kochmanns- HKloof nach der Harro, hielten uns hier eine Zeit- lang am Gauritsflulse auf, um die besondern Pflan- zenformen der Karrogegenden zu sammlen, und besuchten die Zwartebergsketten im Districte Graaf- Reynet. Von da nahmen wir unsern Weg noch dem Hoöuitniqua - Lande und den schönen Waldungen bei der Hnysna, Georgs- und Pietten- bergs - Bay; weiter alsdann durch Lange- Kloof nach Uitenbage und Algoa- Bay, um hier unsre Samnilungen nach der Capstadt zu verschiffen, Von der Algoa-Bay aus bereiseten wir noch die in- teressantesten Gegenden in den Districten Alba. nien und Sommerset, und setzten dann unsre Reise ; fort über den grofsen Fischflufs nach Konab, Ka- trivier und dem jetzigen Amakosse oder Kaffer- lande. Merkwürdig war es uns, dafs wir an den Bergen im Hafferlande mehrere europäische Gat- tungen fanden, z. B. Geum, Agrimonia, Pulsatilla, die uns früher in Südafıika nicht vorgekommen waren. Jetzt besuchten wir den Makasaniflufs, gingen nach den neu angelegten Dörfern Balfour und Phillips- town an den Ouellen des Katflufses, und über- stiegen mit grolser Beschwerde die steile Berg- kette, welche, sich von den Sturmbergen seitwärts nach der See erstreckend, die jetzige Gränze der Kolonie bezeichnet. Dann besuchten wir die Quel- len des Keyflusses und das Land der Amatymben oder sogenannten Tambukis. Hier fanden wir eine neue Art Bambusa, eine sehr ausgezeichnete neue Zamia mit federförmigen Wedeln, welche wir Zamia Lehmanniana genannt haben, und ne. ben mehreren neuen Arten von Acacia und Ery- thrina, auch sehr hübsche Orchideen, 480 Nunmehr hatten sich aber unsere Sammlungen abermals so vermehrt, defs wir an deren Versen. dung nach der Capstadı über Algoa -Boy denken wufsten, und das Ganze unserer sämmtlichen Col. lectionen war zu einer sehr bedeutenden Masse angewachsen. Freund Zeyher und ich kamen daher überein, dafs ich sobald als möglich mit unserm ganzen Vorrath die Tieise nach l:uropa antreten sollte. Die Ausführung folgte in kurzem dem Entschlulse, und ich habe das Glück gehabt, nach einer günstigen und schnellen Reise, alle unsre Pflanzen in 38 Kisten verpackt, in gutem Zustande bieber nach Hamburg zu überbs ingen. Jetzt beginne ich die ganze Sammlung zu ord- nen, und werde nach Absonderung der für Zey. her und mich selbst bestimmten ÖOriginal- Her. barien, sämmtliche Dubletten in verkäufliche Her- barien ordnen, welche. je nachdem von den Arten viele oder wenigere Exemplare vorhanden sind, gröfser oder kleiner werden. Ich biete alsdann den Liebhabern je ı00 verschiedene Arten zu dem Preise von zwei Friedrichsd’or an, würde es aber freilich vorziehen, wenn irgend eine botan. Ge- sellschaft sich geneigt fände, über das Ganze der verkäuflichen Dubletien oder einen bedeutenden Theil derselben mit mir zu contrahiren. Die Zahl der von uns gesammelten Species kann sich wohl auf 7000 bis 8000 Arten belaufen, und unter den Dubletten dürften nicht viele seyn, welche schon früher in mehrfachen Exemplaren Deutschland erreicht haben. Ausser den getrockneten Pflanzen habe ich auch bedeutende Sammlungen an Blumenzwiebeln, ausgewählte sehr schöne Arten, und frische $a- men mitgebracht. *) Botan, Garten zu Hamburg den ı. Juli 1833, C. F. Ecklon. ®) Eine Preisliste der käufichen frischen Pflanzen u. Zwiebeln wird unser nächstes Intelligenzblatt mittheilen. d.R. (Hiezu Beiblatt Nr. 3.) Allgemeine botanische Zeitung, 'Nro, 31. Degensburg, am 21. August 1833. if > I. Original - Abhandlungen. 1. Bemerkungen über einige Arten von Parietaria ; von Hrn. Prof. L.C Trersiranus zu Bonn r, dem richt genug zu lobenden Werke: Deutschlands Flora ist (IL 828.) mit wnifiigen Gründen dargethan worden, dals die Parietaria of- Jteinalis von mebreren deutschen Floristen, beson- ders von Hoffmann, Willdenow, Schhuhr, Hayne, nicht die von Smiıh so benannte Pilan- ze seyn könne, Dessenungeachtet kann, wie ich glaube, nicht bezweifelt werden, dafs jene von Linne im Hort. Cliffortianus unter Parietaria fol. lanceolato-ovatis alternis, in den Spec. plant. ed. 2. unter Pariet. officinalis verstanden worden, wenn man die von ihm angezogenen, sehr cha- rahteristiischen Abbildungen von Camerarius, Dodonaeus, Dalechamp u. s. w. mit der Na. tur vergleicht. Solite daher nicht diese in der Linneischen Sammlung als Par. offieinalis be- zeichnet sich vorfinden, so ist zu vermutben, dafs Linne hier, wie in mehreren andern bekannt gewordenen Fällen, in der späteren Zeit eive an- dere Pflanze, als früher, unter jener Benennung verstanden habe. Ph. Miller sagt (Allg. Gärtner- Tlora 2. 1Ih 482 Lexicon 111. 414. der deutsch. Ucbers. von 1769): die Par. officinalis wachse nicht wild in Ing. land, sondern sey im J. 1727 erst durch ibn da. hin gebracht worden: er bezeichnet daher dio in grolsem Ueberflufse auf alten Mauern und dürren Hügeln in den meisten 'Theilen Englands wild. wachsende Pilanze, eben die, welche nach Smith ninne's Par. officinalis seyn soll, als dessen Par, judaica. Genz die nämliche, und mit Jem näm. lichen Namen von Schkuhr, Willdenow, Hoff. mann und anderen belegt, ist die Par. minor s, Ocymi folio des Tragus, die auf Mauern und Felsen in den Rbeingegenden so gemein ist und such hier bei Bonn in ähnlicher Art vorkommt In der Verlegenheit nun, diese Pflanze auf eine Weise zu bezeichnen, welche keinem Milsverständ- nifs unterworfen ist, haben die Verfasser von Deutschlands Flora ihr einen neuen Namen (Par. diffusa) gegeben, und so sehr dieser, der unge mein charakteristisch ist, erhalten zu werden ver- ‚dient, läfst sich doch die frühere Benennung von Schkuhr u. a. (CP. judaica), wie ich glaube, rechtfertigen. , Ey scheint mir nämlich, als habe Linnc such unter Par. judaica nicht immer die nämlicbe Pflan- ze verstanden, und nur die der Spec. pl. ed. 3 dünkt mich die P. difusa W. K. (P. officinalis Smith.) zu seyn. Es beilst nämlich von ihr, im Vergleiche mit P. officinalis des nämlichen \Ver- kes: „Caulis miuor, erectiusculus, * die Pilanze 463 aber ist kleiner, und nur der obere Theil des Stengels aufrecht, da bei der andern der Stengel vom Ursprunge an aufgerichtet ist; ferner: „folia ovata,** die Blätter aber sind am Grunde stum- pfer, als bei P. officinalis Sp. pl. u. s. w. Wenn aber Linne später, nämlich ip der Mantissa se- cunda, zur Par. judaica die Par. Ocymi folio Boce. Sic, t. 24. f. a. (nicht f. A. oder Par. Helxines folio) zieht, so ist dieses freilich eine ganz an- dere Pflanze, und, wie ich glaube, der Bedenken Willdenow’s ungeachtet, dessen Par. punctata. Sie unterscheidet sich nämlich von der P, Judaica Sp. pl. durch zärtere, glättere, hellgrüse, stum- pfe Blätter, die zuweilen der Herzform sich nä- hern, bei denen die untersten Seitenadern aus “der Basis selber, nicht wie bei jener und der P, offieinalis Sp. pl. über der Basis aus der Mittel. rippe entspringen, so wie durch die, nach dem Verblühen, unveränderten BRelche der Zwitterblu- men. Sie scheint im ganzen wärmeren Europa, so wie im mittleren Asien vorzukommen, und ich glaube mit ihr die Par. mierantha Ledb. (ver- muthlich Gmelin’s Parietaria fol. ex lata basi oyatis etc. Fl. Sibir. II 3ı. t. V. £. L) vereini- gen zu können, da ich so wenig an der getrock. neten wilden, als an der lebenden gebauten Pflan- ze einen genügenden Unterschied wahrnehme, Sollte nun diese, was wegen des Citats in der Mantissa 2. wahrscheinlich ist, in der Linnei- schen Sammlung als Par. judaica aufbewahrt seyn, Hh2 2 so würde Smith's Bemerkung in der Fr. Britann, (l. 189. der Zürcher Ausgabe) sich daraus be. , greifen lalsen. Nur die Ansicht dieser Sammlung selber aber wird Licht darüber zu gewähren vermögen. Bei allen mir bekannten Parietarien sind die Blätter mit zahlreichen Drüsen verseben, welche über die Blattlläche als kleine spitze Hlügel her. vorragen, bei durchfallendem Lichte aber sich als hellere Puncte, mit einem dunklen Umkreise, sel. ten als dunkle Puncte, darstellen, \Willdenow unterscheidet zwar folia pellucido - punctata und opaco- punctata, und eignet z. B. jene der P. of. ‚feinalis, diese der P. punctata und P. pensylvanıca zu, Allein in der That finden sich lichte Puncte, wie bei allen übrigen Parietarien, der P. crelica, lusitanica u, 8. w., so auch bei P. punctala und pensylvanica, wenn man die Blätter nur im Zu- stande gehöriger Ausbildung betrachtet, denn nur an den jüngeren Blättern sind sie überhaupt, wis es mir scheint, undurchsichtig. Indessen ist, von diesen Poncten abstrabirt, die P. pensylvanica von der P. offieinalis L. Sp. pl. ausser der jähriges Wurzel durch die Blättchen der llülle, welche noch einmal so lang als die kronenartigen Helchs sind, so wie von P. diffusa, crelica, lusitanica, punctata u. », w. durch den aufrechten Stengel, die an beiden Enden sehr verschmalerten Blätter, die nach dem Verblühen unreränderten zwitterli- eben Kelche u, s. w. bialänglich veischieden, 485 Unter dem Namen Par. Soleirolii hat Spren- gel (S. V. IV. P. IL. 518.) eine Pflanze aufge- führt, die Requien aus Corsica erhalten und unter der Benennung von Helxine Soleirolii, als einzige Art einer neuen Gattung, in den Ann. d. science. nat. V, 384. beschrieben hatte. Vi- viani (Fl. Corsic. specier. noy. v, minus cognit. append. 7. t. 1. f. ı.) erhielt sie ebendaher und erklärte sie für Par. Jusitanica Linn., unter wel- chem Namen er eine Beschreibung und Abbildung davon gab. Moris hingegen, welcher sie auch in Sardinien antraf, hielt sie (Stirp. Sardoar. Elench. 41.) für Par, eretica Linn., und unter die- sem Namen besitze ich auch durch die Gefällig- keit des Hrn. Dr. Steudel Exemplare, welche von Müller in Sardinien gesammelt wurden. Da Linne die beiden genannten Arten genau charak- terisirt hat, so ist nicht daran zu denken, jene, die durch Blätter- und Blüthenbildung sich sehr auszeichnet, mit einer von diesen zu identifieiren Eine neue Gattung mit Requien daraus zu bil- der, dürfte eben so wenig zuläßsig seyn, da sol- che von Parielaria blofs durch ein Inroluerum, welches eine einzige Blume enıhält, deren es bei Parietaria mehrere einschliefst, sich unterscheidet. Viviani (a. a. OÖ.) findet dasselbe viertheilig. mir erschien es dreiblättrig mit lanzetiförmigen stumpfen Blätichen und dabei halb so lang, als das bis zur Hälfte vierspaltige Perigon. Dieses nennt Tequien (a, o. O.) bei den männlichen 486 Blumen viertheilig, bei den weiblichen dreithei. lig: iob habe jedoch, wie auch Viviani, nur weibliche und hermaphroditische Blumen und bei. de, was die nichtwesentlichen Blüththeile bertrift, von der nämlichen Bildung befunden. Es kann daher diese Pflanze folgendermalsen charakteri. eirt werden: P. (Soleirolit Sp.) pilosa, caule re. pente filiformi, fol. subrotundo - rhombeis obli. quis, involucris subtripbyllis unilloris. ‚2. Aufzählung der in Korsika und zunächst in der Umgebung von Bastia von mir bemerkten Cotyle. donar-Pflanzen, nebst Angabe ihres Standorts etc.; von Hrn. Ulysses v. Saliv-Marschlins. i (Fortsetzung. Cyperaceae. Cyperus rolundus B. 0.c. |, cognanoet Ajaccioheud — longus B. o. c. procul a loco dicto la — aureus Tenore, B. ı. Barraque in rupibus hu- secus rivulum a Sa Lu- | midis. De Parade. v. s, cia descendentem in yi. | Seirpus litoralis. Bonifa- neis. Rarissimus. cio. vs — flavescens B. 0. p.c. | — Jacustris. B. o. c. —_ fuseus Bo.e. _ maritimusvulgariset compactus B. o 6. Carex riparia B. o. e. — glawa B.o —2. - — hirta B. 0. p. c. Seirpus palustris B. 0. c.| — gynomane B. ı. p. © — selaceus B. ı p. c.| — ovalis. Mt. St. Pier- Schoenus nigricans B. 0,c. — mucronatus B.o. c, — Mariscus B. o. p. c. Forsan Sc. Sarii! fruc- re 3000° s. m. tificantem non vidi. | Carexstellulata pygmaea, — Holoschoenus B. 0. e. caespitosa culmisı — 1% — pubescens. Inter Bo- pollicarıbus. Ad. riyu- los montanos supra Iso. laccio di Fiumorbocum Veronica repente. A- prili mense, Carex vulpina B. o. ©. — divulsa B. 0. ©. — remota B. o. €. — flava B. o. R. sine fructu. — ÖOcderi B. 0. p. c. — punctatar 1) Spe- -— mucronalta. J cimen unicum utriusque legi, loci natalis immemor. _ praecox B. 1ı-—3.c. — pallescens B.ı—2 p- ©. _ depauperataB.ı.p. © — laevigata B. 2 — 3. p. c. In castanearum regions, in Me Si Pe- tri non rara. (C. cor- sica Lois. ex Duby.) Typh 7 Typha tatifolia B. o. e. | 7 oo 487 Carex agastachys B, ı p. e. — frigida Gaud fl.helv. Monte Rotondo inter Rioseco et Spisse. — exiensaB 0.c. Altissi- ma prope San Fiorenzo, — caespitosa. Monte Rotondo. — distans B.0.—3, ec. Humillima in montanis arıdis 3000’ s, m. — sylatica B.ı—2.p. c. Nella Castagniccia, Summe der Cypera- ceen — 38. Noch werden aufge- | führtvon Duby u.Loi- |seleur: Scirpus caespi- -tosus, multicaulis, Carex arenaria, = 3. aceae, Sparganium ramosum B. o. c. Aroıidesae. Arum italicum B. o— ı. p- © — Arisarum Bo—2.c, — pictum. Bonifacii. Ureinii. — muscivorum. In par- va insula Lavesio pro- pe Bonifacio abunde. - Corte in rupibus secus Rostonicse ripam sini. stream, + drum maculatum, In montanis Corte inter et Val Nicolo circ. 40007 ». m, 488 Juncesae, Abama ossifraga, Me Ro- | Luzula albida. Corte, tondo, Patro 4— 5000° s. m. In valle Nicolo. Juncus conglomeratus B. p: ©. Corte in sylvis Spica tenuis cylindrica _ spicata ? Monte Pa. tro 5000 s. m. R. montanis 3000° 3. m. continua. Bracteae bre- — effusus B. o. c. viores minus pPilosad — glaueus B. 0. 6 quam in helvetica; co- — bufonius B0o—2. ec. lor aeque sc calycis — acutus B. 9. ec. multo dilutior, semina — marilimus B. 0. c. fere dupin majora (An — acutiflorus B. 0. c. Juneus alpinus Hoppe — lamprocarpus B, 0 cujus Gaudin El. in — 36 \ belv. mentionem fa. —.ß. pygmaeus (ad J. cit? An L. pallescens, aflinem Gaud. valde ac- quam ignoro ?). Spe- erdens). Insylvismon- | cimina deflorata fine tanis supra Corte circ, Julii lecta. 3000’ s. ın. — obtusiflorus B. 0. p.c. -- ericetorum, Porto vecchio, Ajaccio, in Beizufügen nach ver. pascuis maritiwis vul. | schiedenen Autoren: Jun- garis. cus heierophyllus, mulü- — bulbosus B o— ı.c. | florus, bicephalus Fiv., in- Luzula vernalis B, ı — | sulanus Viv., macrocepha- 3. «€. lus Piv. Juncus trichoee — campestris, congesta | pkalus Gay. == 7. eimultfloraß. ı —3.c. Sunme der Juneeen: == ı6, Colchicaceae. T Colchicum aulumnale B. 2 — 3. p. c. Bromeliaceae. Igave americana B. o. — ı, p- c. Calvi abunde, ubi flores profert, quod Bastiae non vidi. 439 Lıiliacesae. Lilium candidum B. ı. p- €. In dumetis vi- nearum. — bulbiferum B. ı. 3. Pe. _ ragen B. 2—3, Asphodelus fistulosus B. 1—0.p.c — ramosusB.0o—3 c. — ß, microcarpus, c. Phalangium bicolor cana- liceulatum, Bonifacii. Scilla autumnalis B.ı — 2.06. — undulata Bonif. v. s. — marilima, Ureinii v. s. — fastigiata Piv, (Hya- cinthus Pouzolzii T.oi- sel ) Variat floribus li. lacinis, rubellis et al- bis 1 —3 velio— ız, scapis solitariis, rarius 2—3 ebulbo, 2 —8- pollicarikus bus, rarissime ramum ‚lateralem emittentihus | (specimina talia 2 pro- pe Aleriam legi) pe- dunculis modo elon- gatis modo brevissi- mis. Bracteae coloratae membranaceae acumi- natae, Capsulae peri- gonio persistente cir- eumdatae, valvis latis ovalis medio nersvosis, simpliei- - stylo longe acuminatae. Semina ovato- trigona lucido -nigerrima, hine convexa , Corrugata, Folia in carina superio- ri subinde buibillorum seriem fovent. AnSc, verna a el. Moris in Sardinia indicata diver- sa? In tota fere Corsi- ca, praesertim in mon- tanis, rarius in plani- tie. B. 2. c. suprfa Manrdriale. Muscari botryoides. B, ı — 2. p. c. in vinels, — comosum B.0o— 3. c. Gagea villosa, plerumgue bulbifera, Bulbillorum glomeruli saepe uno plures, foliolis como- si. Petala 7,8, 9 (uti in planta rhaetica) sae- pius observavi, BD. 2 —3.p. eo . Gugea bohemica Gaud, fl. belv. scapis 1 — 6- raro 10-floris, pedun- culis uni- et bifloris. Bulbus parvus simplex, bulbilli plurimi latera- les. folia apice contor- ta intricatagne profe- renies. Inter folia ra- dicaliasaepe spicae bul- billorum confertorum sessiles, uti in prae- 400 ‘cedente. B3.pe— Monte di Cagna. Ornithogalum umlella- tum B. 1 — 0. ©. -—— narbonense Bonif. R. — pyrenawum B.ı. 2. p. © — aralicum. Bonifach. Allium rotundum B, 1. p. c. — vineale B. 2 — 3. ©. —— Schoenoprasum. Me Rotonde, Patro 5 — 6000 sm. | — pallens, 50— 100 flo- rum. B. 0, p.c. in du- metis maritimis. — oleraceum. Mt. St. Pierre. — parcflorum B. ı — 3. p. c. Variat 1 — ı0- florum, 3-pollicare et pedale, — album B. 1. p. e. in vineir & la montce des Copucins. (Flores car. neos, quales dieit Du. by. nuoquam vidi), Allium subhirsutum B. ı, p: ©. Abunde prope St, Fiorenrzo et in Corsica, australi. — triquelrum B. 0. 1. €, Stigma trifidum, — Chamaemoly B. 1 3.p 2% } Hemerocallis fulva? Da. dum deflorata semini. bus jam dejectis. In parva insula ante Ile. Fiousse, Junio. Liliacese = 29. Ex Lois. Duby er Vi- viani: Allium obtusiflo- rum, graminifolium, in- termedium, tenuiflorum. Scilla peruviana —— 5. Trideae. T Iris Pseud- deorus B. o—ı.c. — foetidissima B. ı. R. Montte des Capncins. — tuberosa Ajaccior.s. — Sisyrinchium. Bonif. non Tara. - Gladiolus communis, Öec- currit scapo tripedali utrinque florifero, flo- *) Bullet. univ. Sc. natur. Juin 1853, ribus multo majoribus. An G. italıcus Gaud, B. 1.p. c. Romulaea Columnae B. o— 3... — Bulbocodium, Ajae- eio v. ©, Crocus insularis Gay. *) B3—.c inre. gione inferiori tamen | rarus, In agris mon- tanis provenit flore am- plo, scaps 2 — 3 e pi Amaryl ancralium maritimum. | Cap-Corse, Bonif. c. — ülyrıcum B. ı — 3. p- ©. Inter castaneas prope Vescovato. Eti- sam supra Cortein mon- tanis 4000' s. m. Narcissus Tazetita B.o — 3. c. — serotinus. Bonif. v. 8. Leucojum aestivum. Ale. riae non longe a stag- no Dianae. — roseum. Folia scapis solitariis vel binis, ter- nis multo brerviora. Stylus staminibus lon- gior. Secus mare pro- pe Ajaccio et Bonifa- cio. Sept. — Nor. flo- rens. v. ®, — trichophyllum Reichb, pl. erit. tab, 703. (L. longifolium Gay ined.) foliis synanthiis enb an- ıbesin "Iongissimis an- Aspar Asparagus acutifolius B| o— ı.0 — albus. Bonifacio v.s. | Smilax aspera B. 0,1, c, | 491 I bulbo. Ia aliis Corsi- cae partibus etiam se- Cus mare Occurrere di- eitur. lideae. gustissimis, spatha di- pbylla, stylo stamini- bus breviore, scapo ı — 2 floro (unicum spe- cimen vidi triflorum). Cl, Gay verum tricho- phyllum diversum pu- tat, quippe cui Schous- boe tribuit folia ecaderm ac L. autumnali ;. e. brevia, florendi tempus ımensem Januarium. Prope Vjco in rupibus 1500 — 3000’ s. m. fine Maji florens legi. Flo- resalbi. Scapi solitarii, fgliis breviores. "Irideae et Amarylli- dese == ı5. Addendae ex auctori- bus: Crocus minimus, se- Cus mare in.multis Cor- sicae locis ex cl. Gay. Leucojum autumnäle Du- by. 2. = agese. Saepe altissimaarbores seandens (ettunc mau- ritanica ?) variat foliis angustis et latissimis 492 caulibusque modo iner- mibus modo aculeatis Ruscus aculeatus B.ı.2 c | | Tamuscommunis B. ı.c, Castagniccia. Orchideae. Orchis maculata B. 2.p.c. — latifolia B.2.p €. — sambucina B. 2. R. supra S« Lucia. — provincialis B. 2 — 3. p- c, — 7 pallens. Castag- niccia. papilionacea B, ı, c. — laxiflora B. o. ©, palustrs B o.R. mascula B. 3. p. c. supra Mandriale. — Morio B. ı —2. c, Variat flore albo, se- palis eximie viridi- nervosis. — variegata B. ı. m — coriophora B, 2. R. ad viam regiam ubi des- cenditur versus S. Fio- renzo in graminosis adis. Humilior foliaque latiora quam in planta OCcitanica prope Aquas mortuas lecta. — — — pyramidalis. Bonifa- e10. p. . — bifolia B. 2. R. Flo. ribus omnino viridibus (exsiccatione albidis) inter Vico et Guagno, Epipactis ovata. Orchis secundifloraB. ı — a.p. c. Abunde in fru- ticelis infra Cervione, Ophrys anthropoj;hora B. 2.p. c. — Jutea. Bonifacii. — arachnies A. 1. 9%, p- ©. — apifera B. 2. R, Serapias cordigera B. fre. quens. In sylvaticis collinis: sesquipedalis, Nloribus maximis 8 — 9, labello lato longe acu- minato insigniter cri- nito. In fruticetis are- nosis secus Golo fl.: bipollicaris, 1 — 2 flo- ra, labello minuto I. neari - lanceolato gla- briusculo. Flores exi-. gui. Neottia spiralis B. ı. p. €, in siceissimis : Octobri. — aestivalis B.2.R. In udis montanis. Jun. Jul. Pont du Golo. Corte ad Hostonicam torr. Baste- licae. — pallens B.ı —2, p- & — ensifolia B. 2. p. 2. — latifolia. Gastagniccia. 493 Limodorum aborlivum B. | meiner coriophora nicht 1. p. © Prunelli di verschieden ) Bot. gall. Fiumorbo. App. Nach Viviani:Li- Orchideen in Allem | modorum sphaerolabium, == 20. | Ophrys funerea, canalicu- Dazu kommen; Orchis , lata, Orchis corsica, == 5. acuminata, (viell. von | Potameae. Potamogeton natans flui- ı Potamogelon pusitlus 1: tans, In Golo flumine o0— 2.6 - infra pontem cum se- | — pectinalus, Cap - quente, Corse, . . Ruppia marilima. Cap - — erispus, | Corse. Alısmaceae. 4Alisma ranunculoides B| Triglochin Barrelieri. Por- op, c tovecchio abunde, — Plantagd B.o—.1.c.| T'otal der sichtbar blübenden Gewächse mit ei- nem Samenlappen. 254. Mit Hinzurechnung der’ von L D. V. 285. - Neu für die französische Flora sind unter den Monvcotyledonen:: Arten: Aecrostichum lanuginosum. Trilicum asperum DC. Cyperus aureus Ten. Gagea bohemica, inso- fern die G. fistulosa der französischen Botaniker verschieden ıst! Leucojum longifol. Gay. wenn es mit L. trichophyllum nicht dasselbe ist. Formen: Melica ramosa pyramidalis mihbi. Cynosurus echinatus giganteus mibi, Phleum pratense brachy- stachyum mibi. {Verfolg nächstens.) IL Correspondenz. (Ueber eine naturbistorische Reise indie Türkei.) Dem herrlichen Streben nach Vollkommen- europäische “ 494 heit, durch den unwiderstehlichen Hang nach dem, was uns noch unbekannt ist, bedingt, haben wir Alles zu verdanken, was wir bis zur Stunde von Naturgeschichte wissen. Aus diesem Beweggrund wurden und werden die entferntesten Erdtheile bald auf Kosten des Staats durchforscht, bald durch Vereine einer Actiengesellschaft dasselbe beabsichtigt, aber hier kaum je entsprechend er. reicht; bald waren es reiche und überreiche Piri. vatmänner, welche ihr Vermögen dem WVeiter. forschen in der Naturgeschichte opferten und noch opfern, — und selbst der ganz unbemittelte, an seine Hütte gebundene Freund der Naturgeschich- te findet Vergnügen daran, nach neuem Wissen und Entdeckungen unter den Schätzen seines Va. 1erlandes, oder wenigstens nach jenen seiner näch. sten Umgebungen zu streben. Die Zeiten haben uns überzeugt, wie ungleichartig die Rasultate solcher Unternebmungen ausgefallen und gerade da am milslichsten ausgefallen sind, wenn Privat unternehmer mebrseitige Verbindlichkeiten dabei eingingen. Aus diesem letzten Grund hat Hr, Emmerich von Friwaldszky, Doctor der Me- diein, Adjunet am ungarischen Nationalmuseum zu Pesth, längst als vortrefflicher Entomolog be- kannt, und durch den letzten Verein der Natur- forscher in Wien noch vortheilbafter und weit- seitiger bekannt geworden, es unternommen, eine naturhistorische Reise ganz auf seine eigene Ko- sten zu veranstalten, und wird seiner Zeit alle aufgebrachten Schätze, an welchen die Freunde 495 der Naturgeschichte Antheil zu nebmen wünschen dürften, ion öffentlichen Blättero mittheilen. Der Plan dieses Unternehmens ist folgender: Zwei Jahre sind (einstweilen) zu dieser Reise be. stimmt ; vorzüglich werden die flachen Gegenden von Buigarien und Rumelien, aber der ausgezeich- nete grofse Hämus oder das Balkangebirge in al- len Richtungen, und seine ausgezeichneten Höhen z. B. des Orbelos mit ganz besonderer Aufmerk- samkeit durcbforscht; wenn möglich auch, Mace- donien, wenigstens die Gränzen von NMatedonien ebenfalls untersucht, und— wenn die Umstände dieses Unternehmen begünstigen, so werden auch die Gefilde um Constantinopel, die Meeresufer von da bis zu den vielarmigen Einflüssen der ‘ Donau nicht unbesucht bleiben. Unter den einzusammelnden Gegenständen ste- hen vorzüglich die Insekten aus allen Klassen oben- an; aber auch Vögel, Amphibien, Fische, Conchy- lien, Pflanzen und die die Geognosie beleuchtenden Fossilien sollen ebenfalls nicht übergangen werden. Am 20. Februar d. J. sind zwei,’ vom Hrn. Dr. v. Friwaldszky selbst instruirte Individuen, von Belgrad aus über Palanka, Nissa abgegangen, wo sie den herrlichen Frühling, aber am 5, Mai Sopbia und die dortige Umgegend noch im Win- terkleide mit 4 bis 2 Fuls bobem Schnee bedeckt fanden. Nach 20, Tagen binnen der Abreise aus Belgrad erreichten sie Philippopolis und schlugen sodann ihr Standquartier ım Orte Szliona, hart am Fuls des Balkans, auf, von wo aus die Exkur- 496 sionen gemacht werden und schon mehrere gemacht worden sind, Fünf Briefe, der letzte vom 20. Juni d. J. sind bereits von den Reisenden eingegangen; alle bestätigen ihr Wohlbefinden und die allseitige gute Aufnahme der Bewohner der dortigen Ge. genden, und zeigen jetzt schon eine ganz ausser. ordentliche reiche Ausbeute «an, besonders von ganz neuen und seltenen Insekten, welche bereits in mehrzähligen Exemplaren aufgebracht worden: sind: auch sind schon bedeutende Sammlungen von Vögeln, Amphibien und Pflanzen gemacht worden. Die Reisenden erstaunen über den lieich- thum aller Naturproducte der dortigen Gegenden und wünschen Jahrelang dort forschen zu können, Bei solchen Obwaltungen, die für die Wissenschaft gewils vielseitigen Gewinn gewähren werden, neh. me ich keinen Anstand, das Unternehmen des Hrn. Dr. v, Friwaldszky öffentlich bekannt zu ma. chen, um so mehr, da mich sein freundschaftli. ches Zutrauen gleichfalls dazu berechtigt. Bekanntlich hat der vortreffliche J.C. Bux- baum schon vor mehr als ı00 Jahren die Gegen- den um Constantinopel durchforseht, aber seine Forschungen nicht bis auf. den Hämus ausgedehnt; weniger bekannt, hat der aus Naxos gebürtige Dr. .der Mediein Hr. Milde auf eigene Kosten und mit unermüdetem Fleilse Macedonien, Bumclien, Bulgarien, die Vallachei,.die Moldau, aber vorzüg- lich den Hämus im letziweifllossenen Decennium durchsucht und ungeheure ‚Ausbeute aufgebracht, sber die verhängnifsvollen Chölerazeiten haben dem Hrn, Milde nahe an der Gränze Siebenbür- gens sein Leben geiaubt; seine Schätze sammt Manuscripten sind in Bucharest in unrechte Hände gerathen und zu nichts geworden. — Sollten sich die Botaniker nicht ebenfalls freuen, aus dieser terra Incognita durch die erwähnte Reise etwas - mehr, als hbisber möglich war, kennen zu lernen ? Peach. Anton Rochel. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 32. Begensburg, am 28. ‚August 1833. il - 1.: Original- Abhandlungen. Monstrosam Trifolü hybridi deformationem quan- dam eraminavit et descripst H. G. Bronn, Ph. Dr., Prof. Heidelberg. Organa plantarum generativa vegetativorum de metamorphosi profecta et perfecta esso subli- mis jamque non dubitata est Goethei, Candol. lei aliorumque botanicorum doctrina. E partium ‚ilarum metamorphoseos, quam monstrosam vocant, retrogradae exemplis numerosis calycem, corol- lam, stamina, pistillum, seminaque ipsa inde ba- bere originem, constat. In pericarpiorum autem membranaceorum formis simplicibus, quam in re- liquis saepius, quo natura progrediatur, modum prae oculis habemus. Tum Aconitorum Aquilegia- . rumque, tum aliarum Banunculacearum carpella subbivalvia ita legimus nasci. Leguminosarum pe- ricarpium simile similiter ortum esse ex novo Tri- folii bybridi exemplo patet. Paucos ante dies in hortum societatis agrariae nostrae ingressus peculiari quadam Trifolii hy- bridi caespitum facie adductus sum, qui medio e solis foliis erectis, in peripheria e caulibus ra- Flora 32. Iı 408 diatim decumbentibus foliosis capitulis florum ef. fusis vixque coloratis composita essent, cum cau- les speciminum reliquorum erectiores floriferi solitogue aspectu esse viderentur. Ad illos regressus capitula floram inveni nu- merosa in cymas müutata, florum calycibus corol. lisque perfectie, at pistillis plerisque in foliola transformatis singula, simplicia, serrulata, Petio. “ lata, obcordata, a foliolis caulinis majoribus sola forma obtusiore subtruncata emarginataque rece. dentia, Petioli staminum calycisque tubis longio. res, foliola vexillis longiora iisque pagina supe- riore adversa erant. Corollse rubentes solito ma- Bis coloratae, sed inter foltola carpoidea illa ab. sconditae aut jam deflorescentes. — Examine inde continuato in cCymis majoribus compluribus pistilla florum exteriorum minus mutata ioveni Runc fo. liolorum simplicium marginibus lateralibus parug conniventibus, nervoque primario in mucronem brerem elongato, — nunc marginibus lateralibus involutis utringue omnino approximatis sed non- dum concretis, muerone longiore, — nunc deni- que iisdem connatis "mucroneque in stylum elon- .gato, ut leguminis forma elongato - ovata, subey- lindrics, duplici totius calycis longitudine inde nasceretur. Petiolas medio stipularum, superne stipellarum rudimenta setacea monstrare videba- tur. Unicum inveni exemplum, ubi folium ter- nalum, folii simplicis locum tenens, foliolis tri- bus, uno terminali involuto longeque mueronato, 499 duobus lateralibus latis obtusis muticis concavis conniventibusque esset compositum. In aliis fo- liolum laterale alterum deerat. In cymarum qua- rundam floribus internis ad petioli carpoidei ba- sin superiorem gemmula. capituli florum singuli aut gemini irregularis plerumque. latebat, aut to- tus flos in cymularum glomerulum abirat, ut caly- eis corollae staminumque sola rudimenta adessent, foliolum carpoideum omnino disideraretur. Legu- minibus quibusdam, quae adspectum perfectiorem prae se ferrent, gemmula illa carerent, apertis, novum quasi foliolum petiolatum e fundo surgens obseryabam, eujus margines in minoris leguminis oblongi styliferi aut seminis forte rudimentum perfecte aut imperfecte connati essent. In flori- bus quibusdam foliolaum terminale carpoideum; la- teralia: alterum ad petiolum deflexum, alterum oppressum erant, legumine, ut in praecedente, fo- liolum in semen complicatum in sinu fovente. E calyce quodam irregaları petala, foliolım et pe- dunculas longus prodibant, cui calyx alius maltifi- dus cum petalorum radimentis et foliolis in legu- mina complicatis duobus insideret. Metsmorphoseos retrogradae vi itsque in- venimus: 1.) Copitulum inflorescentiae in ramificatio- nem laxiorem recedere. 2.) Symmetriam floris diminui. 3.) Partium foliosarum floris loco, apertiun au. tem e folii carpoidei axilla gemmmulas novan aut pedunenlos floriferos nasci. 112 500 4) Legumen in folii ternati longe petiolati foli6lum terminale explicari. 5) Leguminis nervum inferiorem folioli pe. tiolo, superiorem marginibus respondere. - 6.) Stylom in mucronem folioli terminalem abire. 72 E folioli leguminoidei basi foliolum no. vum conglomeratum dubiosum, forte seminis rudi- mentum apparere. I. Gesellschaftsversammlungen. Es ist eine gewifs erfreuliche Erscheinung, dals, — während in unsern Tagen mehr als je schroff gegenüberstehende, politische Partheien einen inneren Zwiespalt ins Leben gebracht ba. ben, der jedem ruhigen Streben nach versähnen. den Prinzipien feindlich entgenarbeiter, — die Naturforscher mit früher beispiellosem Eifer zu engeren freundschaftlichen Eireisen zusammentre. ten, um durch gegenscitiges freundliches Entgegen. kommen, freimütbigen Austausch der Ideen und Ansichten, und oflene Mittbeilung von Beobach. tungen nnd Erfahrungen dem bösen Willen der Partheien für immer zu steuern, und einer ed. leren, nur die Wahrheit ins Auge fassenden, und allem persönlichen Hafse entfremdeten, ächten Naturforschung die Bahn zu ebnen, Wie viel Erspriefsliches durch diesen Associationsgeist für die Wissenschaft gewonnen werden kann, und auch schon gewonnen wurde, wäre überflüfsig, _ hier näber auseinander zu setzen; neue Beweise 501 dafür mögen folgende Berichte liefern, die uns über die verschiedenen Versammlungen der Na- turforscher Englands, Frankreichs, der Schweiz und des Harzes zugekommen sind, während sich die ııte Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Breslau vorbereitet. Wir hegin- nen, als uns zunächst liegend, mit dem, Harzer Vereine, der dieses Jahr am 24. Juli zu Werni. gerode zusammentrat. 1.) In dem vom Hrn. Hofgärtner auf das zu- vorkommendste mit lebenden Gewächsen freund- lich und geschmackvoll vorziertem Saale des Gasthauses zum schwarzen Hirschen zu Wernige- rode hatten sich folgende Mitglieder eingefunden: Aus Aschersleben Apoth. Hornung, aus Bern. burg Apoth, Dr. Bley, aus Blankenburg Apoth. Hampe und Dr. Wunderwald, aus Halber. stadt Lehrer Schade, aus Halle Superint. Fulda, aus Quedlinburg Buchhändler Hanewald, Colla- borator Kaltenbach, Conrector Schuhmann und Dr. Ziemann, und aus Wernigerode Dr. und Stadipbysicus Becker, Reg. R. Delius, Pbarmaz, Dölle, Apoth. Farke, Canzellist Hildebrand, Oberlehrer Kallenbach, Medizinalrath v. Köh- ring, Hofgärtner Kunike, Apotheker Meyer, Pharmaz. Schlatter, Beg.R. Sporleder, Reg. R.Stiebler, Apoth, Weinschenk, Justitzkomm, Wilhelmi und Bibliothekseer. Zeisberg.. Der Apotheker Hornung eröffnete als Ge- schäftsführer die Versammlung durch‘ einen kur- zen Bericht über das, was in dem verwichenen 502 Jahre für den Verein eingegangen war und er. wähnte hier „das naturwissenschaftliche Vermächt. nils des Grafen von Bray,'* als Geschenk von der botanischen Gesellschaft in Regensburg ; von dem Hrn, Bauinspector Julius in Berlin ein sehr sauber illuminirtes Exemplar von dessen Harzkarte; von der naturforschenden Gesellschaft in Görliz eine Sendung von fäfern und Schmet. terlingen und von dem Direcior dieser Gesell. schaft, Hrn. Polizeisecret. Schneider, ein Exem. plar von Albertini und Schweinitz conspec. tus fungorum, und schiofs diesen Bericht mit der Bemerkung, dafs dieses wie so manches andere freundliche Entgegenkommen von Aussen den Ver. ein um so lebhafter anfeuern müfse, sich so eh- renvoller Aufmerksamlieit und Anerkennung werth zu machen und zu erhalten, Hierauf wurden mehrere in der vorjährigen Versammlung noch nicht ganz festgestellte Puncte der Statuten yon Neuem berathen und in Folge dessen beschlofsen: ı) dafs naturwissenschaftliche Sammlungen von Seiten des Vereines angelegt werden sollten und dafs zu diesem Behufe die Mitglieder 2) zu einem jährlichen Beitrage von 3 Rtbl. verpflichtet seyn, so wie such 3) soviel ein jedes Mitglied es vermag, zu der Vermehrung . der Sammlungen beitragen sollten. Zur Ueber- nahme der botan. Sammlung erklärte sich der Apotbeker Hampe, welcher eine Flora hercynica zu bearbeiten beabsichtigt, bereit, so wie sich 503 der Apotheker Hornung erbot, die entomologi- sche in Gemeinschaft mit dem Dr, Suffrian zu besorgen, Ueber die übrigen Sammlungen wurde ein fester Entschlufs der nächsten Versammlung vorbehalten, für welche Clausthal gewählt wurde. Ferner wurde beschlofsen, 400 Exemplare der Sta- tuten abdrucken zu lafsen, um sie zur weitern Verbreitung unter die Mitglieder zu vertheilen, und übernahm Hr. Buchhändler Hanewald die Ausfübrung dieses Beschlufses. Man ging hierauf zu den Vorträgen über. Zuerst legte der Apoth. Hornung die Ab- bildung und getrocknete Exemplare seines Bromus brachystachys vor und entwickelte kurz die Unter- schiede desselben von dem B, arvensis, während er auf die weitere Ausführung dieses Gegenstan- ‘des auf Nr. 37. der dielsjährigen botan. Zeitung verwies. Er zeigte ferner ein getrockaetes Exem- plar eines Chrysanthemum vor, was er sus Samen des Ch. Turreanum Pivian, erzogen hatte, wel. ches die allgemeine Aufmerksamkeit rege machte, Demselben wer im Frühjahr 1832 aus Samen, den er von Hrn. Prof. Bernhardi erhalten hsette, im Topfe ein Exemplar des Ch. Turreanum auf- gegangen, dessen WVurzelblätter, denn zur Blüthe kam es im ersten Jahre nicht, vollkommen der dalmatischen Pflanze entsprachen und nicht dem geringsten Zweifel Raum lielsen. Desto gröfser war nun sein Erstaunen, als diese Pflanze, die im Herbste an einen etwes beschatteten feuchten 504 Ort ins freie Land ‚gesetzt worden war, im Früh. jahre sich- ganz anders gestaltete, und je mehr sie sich entwickelte, dest6 deutlicher als ein gewöhn. liches Ch, corymbosum hervortrat, so dafs sich die vollkommenste Uebereinstimmung zwischen bei. den, aber desto geringere Aehnlichkeit mit den dalmatischen ein- und mehrblü:higen Exemplaren des Ch. Turreanum ergab. Obschon dem Apothe- ker Hornung eine Verwechselung um so weni- ger möglich schien, da er diese Pflanze nie aus den Augen verlohren batte, und auch Ch. corym- bosum gar nicht in dem Garten kultivirt wurde, so wagte er doch noch nicht eine Folgerung hier- aus zu ziehen, sondern wünscht nur darauf auf. merksam zu machen und Vorsteber anderer Gär. ten zu veranlafsen, eine gleiche Verpflanzung vor. zunehmen. Apotheker Hampe versprach Samen des Ch, Turreanum von Hrn. Apotheker No& aus Dalmatien zu einem neuen Versuche anzuschaffen, und der Apotheker Hornung machte sich an- heischig, durch Aussaat der von seiner Garten- pflanze erzogenen Samen in Töpfen den Gegen- stand weiter zu verfolgen, Derselbe zeigte ferner den von ihm und dem Dr. Suffrian in einem salzhaltigen Bache bei Stalsfurth entdeckten Hydroporus enneagrammus Ah- rens, und berührte die Unterschiede desselben von dem H. confluens F., wobei er bemerkte, dafs Hr. Ahrens eine ausführliche Beschreibung dessel- ben an die Redaction der Isis gesendet habe. Pa Ze ne Pr 505 Auch übergab er noch Exemplare der drei unter sich verwandten Arten, des Bembidium paludosum Panz., B. impressum F. und B. argentiolum Ahr., deren Unterscheidungsmerkmale er näher entwi. ckelte und so des Hrn. Ahrens interessante Ent- deckung seines schönen B, argentiolum sicherte, welches derselbe vor beiläufig 25 Jahren in meh- reren Exemplaren bei Magdeburg gefangen hatte, seit welcher Zeit es jedoch nicht wieder anfge- funden worden war und defshalb manchem noch zweifelhaft erschien. Diese Zweifel wurden nun durch die gemachte Auseinandersetzung beseitigt und zugleich angezeigt, dafs dieser zierliche Kä- . fer im verwichenen Frübjahre wieder gefangen worden sey, woher auch das vorgezeigte Exem- plar stammte. Dr. Bley sprach über das chemische Verhal- ten der Braunkohle von Preuslitz und Aschers- leben, und zeigte die Educte und Producte der Analyse, ein dem Biebergeil ähnlich riechendes braunes Harz, einen gelben eigenthümlichen Wachs- stoff und Eupion haltiges Kreosot vor; auch 1heil- te er eine chemische Analyse der Samen von Lo- lium temulentum mit. Pharmazeut Schlatter trug eine Abhandlung über das von ihm entdeckte Peucedanin, ein ei- genthümlicher Stoff aus der Wurzel des Peuceda- num offieinale, vor, und übergab dasselbe beson- ders. rein und schön. Apotheker Hampe theilte seine Beobachtun- "506 gen über Phascum Lucasianum N. et H., patens Hedw. und megapolitanum Schultz mit, welche er als Formen einer Art betrachtet ; die Uebergänge der einen in die andere Pflanze that er zugleich durch vorgelegte Exemplare dar.*) Derselbe theilte sodann ein Verzeichnifs der interessantern Plan. zen des Bodethales von der Blechbütte bis nach’ Elbingerode mit, -da es ihm nicht möglich gewe- . gen war, jetzt schon, wie er beabsichtigt hatte, eine Enumeratio plantar. bercyn. vorzulegen. Reg. R. Sporleder zeigte mehrere am Oberharze namentlich häufig vorkommende Flech- ten, und unter diesen besonders Farmelia saza- &lis vor, und machte darauf aufmerksam, diesel- ben auf Farbestoff zu benutzen, wodurch für die Harzgegenden ein neuer Erwerbszweig geschaf. fen werden könnte, und ersuchte den Dr. Bley Versuche hierüber anzustellen, wozu sich der. selbe bereitwillig erklärte und dabei versprach, in der nächsten Versammlung die Resultate mit- zutheilen. Diese Vorträge wurden durch vielseitige Er- örterungen, welche sie veranlalsten, noch interes- _ senter, und gaben noch reichen Stoff zur Unter- haltung und Besprechung bei dem heitern Mittags- mahle, an dem alle anwesenden Mitglieder Theil nahmen. Nur ungern schieden gegen Abend die *) Dieser Vortrag wird noch in diesen Blättern beson- ders und ausführlich abgedruckt werden, \ 507 entfernter wohnenden Mitglieder aus dieser eben so belebten als anziehenden Versammlung, und. bedauerten nur, dels Dr. Niter aus Ilsenburg, der eine Abhandlung über die Grasraupe (Bombyx graminis), welche in diesem Jahre so grolse Ver- wüstungen auf dem Harze angerichtet hatte, vor. zutregen beabsichtigte, erst bei ihrem VVeggehen eintrat. Auf eine höchst erfreuliche Weise sprach sich das lebhafte Interesse der anwesenden Mit- glieder für den Verein aus, und es darf wohl als ein günstiges Zeichen seines glücklichen Gedei- hens betrachtet werden, dals man allgemein den Wunsch äusserte, dem Vereine durch jährliche Beiträge mehr äussere Festigkeit zu geben und durch die anzulegenden Sammlungen den Mitglie- dern Gelegenheit zu verschaffen, für denselben thätig zu seyn. Bei einem so regen vereinten Streben und dem mehrfach verlautbarten Wun- sche, nicht nur die Wissenschaft nach Hröften zu fördern, sondern auch die durch dieselbe gewon« nenen Resultate in das Leben überzutragen, darf der Verein wobl die Hoffnung eines erfolgrei- chen Bestehens hegen. 2.) Die Schweizerische Gesellschaft der Na- turwissenschaften hielt dieses Jahr am 21, 22. und 23, Juli in Lugano, zum Erstenmal jenseits der Alpen, ihre Versammlung. Zu den unerwartet zahlreich anwesenden Schweizerischen Mitglie- dern batten sich ausgezeichnete Gelehrte aus dem 508 benachbarten Italien gesellt, worunter uhter an. dern die Professoren Bertolini von Bologna, Frank und Comolli von Como, Gen£ von Turin, Graf Bassi und Christophini von Mailand u. s. w. Die Versammlung wurde von Hrn, Alberti mit einer herzlichen Rede eröff. net, welcher die Vorträge der Hrn. DeCandolle von Genf, Heer von Glarus, Schinz u, Bremi von Zürich, Ziegler von Wintertbur, Gene von Turin, Salis aus Bündten, Oberst Buch- walder von Dalsperg und Gerhard von Bel. lenz folgten. Dann wurden die Berichte der ver- schiedenen Kantonsgesellschaften verlesen und auf Anırag von Graubündten beschlolsen, das Projelt zur Entwerfung einer getreuen trigonometrischen Charte der Schweiz aufs Neue zu empfehlen und mit Graubündten den Anfang zu machen. Auf Antrag des Prof. Schinz wurde ferner beschlos- sen, alle Zoologen der Schweiz zur Einsendung von Beiträgen zu einer Schweizerischen Fauns aufzufordern, um darnach eine möglichst vollstän- dige Fauna fertigen zu können. Zum Versammlungsorte für das Jahr 1834 ' wurde Luzern und im Falle der Ablehnung Solo- thurn, und zum Präsidenten Dr. Eimlinger in Luzern gewählt. :3.) Ein gleicher wissenschaftlicher Congrels, vorzüglich in Hinsicht auf Naturwissenschaften, fand in Frankreich vom 20— 26. Juli zu Caen statt. Er hat in 6 Sectionen gearheitet: ı) Mineralogie, 509 Geologie; 2) Physik, Chemie, Agricultur ete.; 3) schöne Wissenschaften, Literatur, Philologie; 4) Archäologie, Geschichte; 5) allgemeine Naturge- schichte, Zoologie, Botanik; 6) medicinische Wis- senschaften, Ueber die daselbst zugegen gewe- senen Naturforscher und die von ihnen gehalte- nen Vorträge werden wir vielleicht später noch Einiges mitzutheilen Gelegenheit finden. 4.) Die brittische Association zur Beförde- rung der Wissenschaft hielt ihre diefsjährige Ver- sammlung, die dritte seit ihrem Bestehen, zu Cam- bridge in der Woche vom 24 — 29. Juni. Fast ‘800 Mitglieder hatten sich hiezu eingefunden wodurch die Zahl sämmtlicher Thbeilnehmer die. ses grolsartigen Vereines auf ı400 stieg. Träsi- dent war Professor Sedgwick. Morgens ı0 Uhr versammelte sich das General- Commite in Trinity Hall, um die Sectionen zu bilden, die in den Ge- neralversammlungen und den Sectionssitzungen zu verbandelnden Gegenstände zu vertheilen und überhaupt slle weiteren Verabredungen für den Verein zu treffen. Zu dem General- Commit€ ge- hören alle Mitglieder des Vereins, welche einer Gesellschaft eine Abhandlung überreicht haben, die in deren Transactionen ggdruekt worden ist, so wie auch alle Mitglieder, die als Deputirte von Provinzialgesellschaften abgesendet worden sind, Die Sectionen wurden folgendermassen an- geordnet: ı.)Matbematisehe und physicomathemati- sche Wissenschaften: 1. Präsident: Dr. Brewster, 510 20. Präs. G. Peacock, Secretär Forhes. 2) Chemie und Mineralogie: ı. Präs. Dr. Dalton., 2. Präs. Prof. Cumming. Secret. Prof. Miller, 3.) Geologie und Geographie: ı Präs. G.B. Gre. nough. 2. Präs. Dr. Murchison. Secret. W, Lonsdale und John Phillips, 4.) Naturge. schichte: ı. Präs. W. L. P, Gardner. 2. Präs, L. Jenyns. Secret.: C.B. Babington undDr, Don. 5.) Physiologie, Anatomie und Mediein: ı. Präs, Dr. Havriland. 2, Präs. Dr. Clarck, Secret. Dr. Bond und Hr. Paget, Für die Si. tzungen dieser Sectionen waren möglichst wenig collidirende Stunden festgesetzt, worin die für die einzelnen Sectionen bestimmten Vorlesungen Statt fanden. Nach ı Uhr war jedesmal General. versammlung, wo Vorträge gehalten und diskutirt worden. Um 4% Uhr speiste man gemeinschaft. lich in dem Gasthofe ıhe Hoop Inn zu Mittag, Um 8 Uhr war grofse Gesellschaft in dem Senats- hause, woran auch Damen T'beil nahmen, und nach derselben wurden die Sectionsvrersammlun- gen Bebufs der Discussionen fortgesetzt. Auf Manches, was hiebei zur Sprache kam, werden wir später noch zurückkommen, hier mag es uns noch erlaubt seyn ganfmerlsam zu machen, dals dieser Verein unmittelbar von einem Jahre zum andern Untersuchungen, Versuche und Berichte veranlafst, die nar von Gelehrten ausgeführt wer- den können, die nicht durch ökonomische Sorgen und überhäufte Berufsgeschäfte zu, sehr in An- 511 spruch genommen sind, und ihre Zeit frei und ganz ihrer Neigung gemäfs verwenden können. Der Verein in England hat zu den gemeinschaft. lichen Ausgaben eine Casse, welche in so günsti- _ gen Umständen ist, dafs sie schon in dem gegen- wärtigen ‘Jahre mit 2000 Pfund Sterling Ueber. schufs abgeschlofsen hat, und also leicht nicht un- bedeutende Kosten tragen kann, wenn diese zur Beförderung eines wissenschaftlichen Zweckes nö- thig werden. Wo solche Auspizien obwalten, läfst sich für die Pflege der Wissenschaft nur Er- sprielsliches erwarten. Für künftiges Jahr wurde Edinburgh zum Vensammlungsorte gewählt, U Botanische Notizen. Ueber das Tropaeolum pentaphyllum „Lamarck verdanken wir Hrn, Don neue und interessante Untersuchungen. Diese Pflanze wächst wild in den Gegenden, welche an Jen Rio de la Piata gränzen, und wurde daselbst zuerst von Commer- son entdeckt, und von Lamarck ebgebilder und beschrieben. Die Trivialnamen pentaphyllum und quinafum, welche ihr von Lamarch und Helle. nius beigelegt wurden, sind übel angewandt bei einer Pflanze, deren Blatt blofs tief gelappt ist. . Obgleich sie von verschiedenen Autoren be. schrieben und abgebildet wurde, und zwar ganz neuerdings in dem Botanical Magazine und Regi- ster, so scheint doch Hr. Don bis jetzt der ein- zige zu seyn, der ihre reife Frucht beobachtete. Diese wird nämlich von ihm als eine schwarze, 512 saftige Beere, die in ihrem äussern Anschen und Geschmacke den Heidelbeeren nahe kommt, be. schrieben. Diesen ausgezeichneten Charakter, verbunden mit der klappigen Aestivation des Hel. ches, hält Hr. Don für hinlänglich, um in der genannten Pflanze den Typus einer neuen Gar. tung zu erblicken, für welche er den Namen Chy. mocarpus vorschlägt, und dieselbe folgendermas. sen charakterisirt: Chymocarpus. Calytis sestira. tio valvata. Petala2. Pericarpium baccatum! Hin. sichtlich der natürlichen Verwandtschaft der Tro. paeoleen bemerkt Hr Don, dals er geneigt sey dieselben neben die Capparideen zu stellen und zwar wegen den mancherlei Charakteren, wodurch sie sich von den Geranigceen unterscheiden, mit welchen sie gewöhnlich vereinigt wurden. Auch mit den Hippocastaneen bemerkt man einige Ana. logien, doch weicht die letztere Familie durch ib. ren baumartigen Habitus, gegenständige Blätter und gipfelständige Ioflorescenz wieder sehr ab, IV. Anfrage. Hat der Embryo von Bambusa dieselbe Lage, wie bei den übrigen Gramineen ? liegt er wie bei diesen auf der Seite des Eyweilses, welche der sogenannten äussern Kronspelze (eigentlich dem Deckblatt des Grasblüthchens) zugekehrt ist? Der Fragesteller bittet hierüber um Auf- schlufs, da ihm sowohl Exemplare von fructifici- render Bambusa als hinreichende literarische Hülfs- mittel, um sich selbst Raths zu erholen, fehlen. (Uiezu Lit. Ber. Nr. X.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 35. Degensburg, am 7. $ept. 1855. Bing —nutinn-— Speer: I. Original - Abhandlungen. Algologische Mittheilungen ; von Hrn. F. Kützing in Halle. I. Ueber Gloionema Agh. „fsenus natura adbyce incestum, uirum ovula animalis eujusdam, aut Alga, Sehtznaemati gnodammodo affinis. “* Agardlı Consp, erit, Diatom. p. So. Ich bin weit entfernt in gegenwärtiger Ab- handlung das Problem dieser sonderbaren Gat- tung zu lösen, sondern meine wahre Absicht ist, die selbst gemachten Beobachtungen und Ünter- suchungen darüber mitzutbeilen. Betrachten wir die in d.n Schleimfäden von Gloionema paradoxum enthaltenen Rörperchen et- was genauer, s0 finden wir, dals sie eine unge- meine Aehnlichkeit mit den Eyern der Tipularien haben, und in der Tihat dürfte es keinen Algolo- gen wundern, wenn es einem Zoologen gefiel, die ganze Gattung für null zu erklären. Die Eyer mehrer Tipularien, die ich beobach- tete, sind ebenfalls immer in einer gewissen Ord- nung an einander gereiht und liegen in einer, ganz ähnlichen schleimigen Masse. Ich fand bei Flora 55, Kk 51% meinen algologischen Exceursionen welche, die auf zweierlei Art geformt waren. Der eine Thejl bildete sackförmige beile schleimige Dlasen von der Gröfse einer Erbse bis zu der einer Schmink. bohne, und die Eyer waren so geordnet, dafs sie Querlinien bildeien. Eine andere Form, die ich am häufigsten beobachtete, bildete höchst gelati. nose und schlüpfrige Fäden, welche an irgend ei. nem Gegenstande im \Yasser befestigt waren und ‘zu mehren beisammen salsen, Diese Fäden ws. ren i bis 2 Zoll lang und von der Stärke einer Habenfeder, zuweilen auch noch stärker. In die sen Fäden waren die Eyerchen so aneinanderge. reiht, dafs sie eine Spirale in dem Schleimfaden bildeten. Ich hielt diese Form für Gloronema vermiculare Ag, und wenn es wirhlich dieselbe ist, 60 ist über ihre thiertische Natur kein Zwei. fel mehr vorbanden. Was inAgardhs Beschrei- bung bei seinem Gloiorema vermiculare nicht ganz stimmen möchte, ist das, dafs er sagt: „granula in fito longitudinaliter agglomerata“* und dals er nichts von einer spiralartigen Aneinanderreihung der Körperchen erwähnt ; indessen könnte da seyn, dafs er dieses Ding im letzten Stadium unter- sucht hätte, wo das Spiralartige allerdings ver- schwindet. “ . Um mir nun Gewifsheit über dieses proble- matische Gloionema zu verschaffen, brachte ich es in ein Gefäls mit Wasser und setzte es dem Sonnenlichte aus, Schon nach 24 Stunden waren 515 mehre dieser Eyerchen geplatzt und die Larven der Tripalarin schwammen im Wasser herum, welche sich nun immer mehr vermehrten, bis alle Eyerchen nach und nach geplatzt waren, welches ohngefähr 3 Tage dauerte. ‘ Gloionema paradoxum beobachtete ich öfters, früher bei Schleusingen und jetzt bei Halle, aber nie bemerkte ich an diesem etwas der Art, dafs man hätte auf seine thierische Natur schlielsen können, Ich habe zu dein Ende dieses Geschöpf mehre Wochen hindurch, selbst Monate, im Wasser in meinem Zimmer siehen gehabt, ohne eine sndere Veränderung als die der Farbe dar- an zu bemerken, auch IIr. Prof. Nitzsch, dem ich es mittheilte, erhielt kein anderes Resultat, es blieb sich immer gleich. ' Gloionema paradoxum kann man nun sehr leicht von den Eyern der Tipularien unterscheiden, wenn man auf folgende Charaktere merkt, Es bildet formlose, gelatinose, oft mit den Unreinig- keiten des WVassers vermischte Massen, welche, je nach dem Stadium der in demselben enthalte. nen Körperchen, grün, braun oder auch gelb sind. Diese gelatinose Masse ist sehr elastisch, denn sie zieht sich sogleich wieder in ihre vorige Form zusammen, wenn man vorher versucht hat- _ te, sie lang zu ziehen. Beim Auseinanderzieben dieser Schleimmasse bemerkt man, dafs sie eigent- lich aus dicht in einander verschlungenen Schleim. fäden besteht, welche sich trennen. Bringt man Kl? 516 nun ‘diese Fäden unter das Microscop, so he. merkt man Körperchen darin, welche, je nach der verschiedenen Lage, in welcher man sie sicht, bald elliptisch, bald kahnförmig erscheinen, sie sind gewöbnlich in zwei Längsreihen geordnet, zuweilen bilden sie aber auch nur eine Heihe, oder auch drei Reihen, letzteres jedoch selte. ner. Anfangs sind diese Körperchen durchaus grün gefärbt, dann zieht sich die grüne Masse öfters in der Mitte zusammen und bildet eine opake Querbinde, späterhin wird die Färbung der innern Masse der Hörperchen röthlichbraun, der opake Querstreifen in der Mitte verschwindet, und diese Stelle wird jetzt heller als das übrige der Körperchen, zuletzt endlich wird die ganze Färbung heller, so dafs dıs Ganze gelblich er- scheint. Diese verschiedenartige Färbung kann daher keine Trennung dieses Gloionema in wahre Arten bedingen, da sie sich nach dem Stadium des Geschöpfs richtet. Agardh führt in seinem Conspectus eriticus Diatomacearum ausser Gl. paradoxzum und vermi- eulare noch Gl. Leibleini und Gl. gloliferum auf; letzteres bat er selbat nur einmal gesehen. Gi. Leibleinii dürfte aber wohl mit Gl. paradozum zu vereinigen seyn. Hr. Pıof. Leiblein, dem ich mein Gloionema paradozum einsendete, schrieb mir darüber, dafs es auch das seinige sey. Was ich nun in der dritten Decade meiner Süfswasser- algen geliefert habe, ist von demselben, wovon 517 ich Hrn, Prof. 1; eiblein damals eingesandt habe; dieses ist grün, roth und gelb gelärht, die HKör- perchen sind in einfachen, doppelten und dreifa-. chen Reiben geordnet. Noch muls ich hier bemerken, dafs ich eine Dewegung der einzelnen HKörperchen, so wie das Austreten derselben aus dem Schleimfaden, wie es Hr. Prof. Leiblein (ef. Flora 1830. I. p. 334 ) gesehen hat, niemals bemerkt habe. U. Ueber eine neue Gattung der Confervaceen. Es gibt unter den einfachen Conferren ei- nige, welche eine sehr natürliche Gruppe bilden, und die sich auch durch übereinstimmende gs- meinsame constante Merkmale auszeichnen. Es sind diefs die Conferva zonata, dissiliens, capilla- ris, compaeta Roth (nicht Jürgens) und die hin und her gewanderte Conferva muralis Dillv. Ich bemerke jedoch hier, dafs diese neu auf- gestellte Gattung nicht mit der Prolifera Yaucher, so wie mit Oedogonium Link verwechselt werden darf, die meinige ist nach ganz andern Prinzi-. pien aufgestellt, Ulothrix Kiz Fila (simplicia, affixa,) sine muoo matricali, attenuata, rigidiuscula, tranquilla, arlieulata, geni- oulis annularibus, annulis remotiusculis, Massa sporacea interna demum plerumque in fascias vel globulos collabens. — BZ 518. Sie steht zwischen Lynglya und Conferva bei Sphaeroplea und Zygnema, Bei den wahren, Conferven sind die Glieder durch eine Scheide. wand getrennt, bei Ulothrix, Sphaeroplea und Zyg- nema nicht. Wie ich schon oben erwähnte, so ist diese Gattung sehr natürlich, bei allen sind die Fäden krumm gebogen, kraus oder gewunden, und die Glieder sind alle kurz, nicht länger als der Durchmesser, wodurch sie sich (namentlich dusch einzelne Arten) mehr an die Öscillatori. nen anschliefst. Die deutschen Arten sind alle ausschliefslich Bewohner der süfsen Wässer. Folgende Arten gehören dazu: 1.) Ulothrix tenuissima Fitz., Gilis tenuissimis fle- zuosis laete viridibus pulcherrime annulatis, annulis diametro 4 brevioribus, Sie ist durch die schmalen Ringe eine der schönsten Arten. Die Fäden sind bei dieser (mit Ausnahme der folgenden Art) am dünnsten, an. fangs sind sie ganz kurz, nadelartig, gebogen, spitz, gemeinizlich büschelförmig vereinigt, sel- tener einzeln, späterhin werden sie länger und krauser. Sie sitzt parasitisch an Conferva glomerala, gewöhnlich mit Leptomitus divergens. . Anmerkung. Die Besitzer meiner Sammlung der Süfswasseralgen will ich darauf aufmerk- sam machen, die Conferva glomerata, worauf ich den Leplomilus divergens Ag. (Decas IV. - s1) Nr. 35.) geliefert habe, auf diese Art zu unter- suchen, da sie sich auf mehren ausgegebenen Exemplaren (jedoch nicht auf allen) finde: ; ich bemerke jedoch hierbei, dafs noch eine dritte Alge, nämlich Conferva parasitica Vau- cher (nicht Agardh), welebe ich als eine jün- gere Form zu Conf. oscillatorioides ziehe, eben- falls darauf vorkommt, und bitte, diese letz- tere nicht mit Ul, tenuissima zu verwechseln. Man kann beide an der Beschaffenbeit der Ge- lenke erkennen, welche hei C. oscillatorioides nicht ringförmig, aber hyalin sind. 2. Ulothrix muralis*, filis tennissimis rigidius- culis curvato-- flexuosis in Atratum viride im- plicatis, articulis diametro duplo brevioribus, “Conf. muraks Dillw. ı. 7. E. Bot t, 1554. Fl. dan. t. 1599. fig. 2. Lyngbya muralis Ag. Syst. Oscillatoria muralis fg. Synops. — Iyngl,— Sie scheint nicht so gemein zu seyn, als man gewöhnlich annimmt, wenigstens habe.ich sie in und um Halle noch nicht gesehen, wohl aber an mehren Orten in Thüringen. Sprengel hat sie zwer in seiner Flora haleosis aufgenommen, in der ersten Ausgabe derselben hat er eine wahre Conferva, der ich an andern Orten gedenken wer- de, darunter verstanden und in der neuesten Aus- gabe meint er die Oscillatoria aulumnalis damit. 3.) Ulothrix zonata*, filis tenuibus, gelatinosis,. lubricis, paululum in apieeım attenualis, laete 520 viridibus; annulis diametro aequalibus vel pe. rum lonzioribus. Conferva zonatu JFeb. et Mohr. Reise nach Schweden t. 1. f. 7. (schr gut!) — Roth. — Dillw— Ag. DLyngb. 1.45. (weniger gur, indem die Beschaffenheit der Gelenke nicht ausgedrückt ist.) Oedogonium zonalum Li. Sie ist der vorigen sehr ähnlich, nur gröfser, und an den breitern Ringen von derselben zu unterscheiden. Sie kommt in Bächen an Steinen, nicht eben sehr häufig vor. 4.) Ulothrix dissiliens *, filis fexunsie, crassius. culis, gelatinosis, paululum atterustis, saturate viridibus; annulis diametro duplo brevioribus, Conf. dissiliens Dillw. 1.63. — Ag.— Lyngb. 1. 42. Die Fäden sind rigide und zerb.echlich, stär- ker als bei voriger und folgender, und schlüpfrig. In Bächen an Steinen, aber selten ! — 5.) Ulothrix compacta *, filis plus minus spira- tim tortis, obscure riridibus, intiicatis, pri- mum mucosis; annulis diametro subaequali- bus, demum hic illie inflatis, Bieher bringe ich die viel besprochene Conferva compacta Roth, Cat. bor. I. r. 1. fig. 4 (die Figur ist zwar roh, aber hinreichend kenntliöhb) nicht Jürgens, nicht Agardb. — Ferner gehört noch hieher Conf. contorta Lyngb. t. 49. (jünger.) 521 Conf. vesicata y. breviarticulata Iyngb, t. 47. D. fig. 2. (älter.) Oscillatoria torta Ag. Syn. Sie ist der folgenden sehr verwandt, unter. scheidet sich aber durch viel dünnere Fäden. Ich sammelte im Pechauer See bei Magdeburg hinreichende Exemplare davon, und hoffe, sie in der 5ten oder 6ten Decade meiner Sülswasseralgen mit auszugeben, sie kommt ausserdem noch in Bächen, besonders an Steinen sitzend, vor. Noch bemerke ich, dafs ich früher diese Art an mehrere meiner botan. Freunde unter dem Na- men Oedogonium zonatum gesendet habe, welches ich zu verbessern bitte. 6.) Ulothrix capillaris *, filis maxime curvatis obscore viridibus, iotricatis, capillaceis; an- nulis diametro subaequalibus demum hinc inde tumescentibus ; massa sporacea demum saepe in globulos collabente, Conf. capillaris dg.— Lyngb.t, 47. (jün- ger) und t. 48. (älter). — Hützg. Dec. alg. IV. Nr. 36. : Prolifera erispa Pauch. t. ı.. f. 2. u Ist allgemein verbreitet. I. Gesellschafts - Versammlungen. In der Sitzung -der Königl. botan. Gesell- schaft am 28. August wurden zuvörderst als ein- gegangne wohlwollende Geschenke vorgelegt: A, Für die Bibliothek. 1.) Grundrifs der medicinischen Botanik, als 522 Leitfaden bei Vorlesungen, so wie zum Selbut. studium und besonders zur repetitorischen Usher. sicht für Studierende, auch zum Gebrauche für Aerzte und Pbarmaceuten. Nach Jen natürlichen Familien des Gemwächsreiches, mit Angpbe der Linne&'schen Rlassilication bearbeitet von Dr, Gottlieb Wilbelm Bischoff. Krste und 2te Abtheilung Heidelberg ı!8%2. Druch und Verlag “von August Olswald’s Universitatsbuchhand. lung. — Geschenk des Verf. 2.) Allgemeine medizinisch- pbarmaceutische Flore, enthaltend die systematische Aufzählung und. Beschreibung sämmtlicher bis jetzt bekannt ge. wordenen Gewächse aller Welttheile in ihrer Be. ziehung auf Diätetik, Therapie und Pharmazie, nach den natürlichen Familien des Gewächsrei. ches geordnet. Yon V.F. Kosteletzky, Doctor der Medizin, supplirenlem Professor der medi.i. nischen Botanik etc. Zweiter Band. Prag bei Borresch und Andre. ı833.— Gesch. d. Verf, 5.) Verhandlungen des Vereins zur Reförde- rung des Gartenbaues in den Könizl. Preuss. Staaten, ı8te Lieferung. Mit 2 Holzschnitien (IXten Bandes ıstes Heft) Berlin. 1933.— Gesch. d, Vereins. 4.) Rede des Geheimen Medicinal- Raths und Professors Link, bei der Feier des eilften Jah- resfesies des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den König). Pıeufs. Stasten am 23. Jun. 1833. Berlin 1833. — Gesch. d, Vereins. 5.) Nova acta physico- medica Academiao cät- 525 sareae Leopoldino - Carolinae naturae Curiosorum, Tomi sexti decimi pars prior. Cum tabulis seneis et lithugrapbicis. Vratislariae et Bonnae. ı832. — Gesch. d. Akademie. 6.) Sylloge plantarum vascularium Florae Nea- politanae hucusgae detectarum; auctore Michae- le Tenore, in regia Neapolitana studiorum uni- versitate Botanices Professore etc. etc. Neapoli ex typographia Fibreni. 1831.— Geschenk des Verlegers F. Volke in Wien. 7.) Naturgeschichte der drei Reiche. Zur all- gemeinen Belehrong bearbeitet von G. W. Bi- schoff, J. R. Blum, G. H. Bronn, K, €. von Leonhard und F. S, Leuckart, akademischen Lebrern zu Heidelberg. Mit Abbildungen. Fünfte Lieferung. Lebrbuch der Geologie und Geognosie von K. C. r. Leonhard. d6te Lieferung. Lehr- buch der Orykiognosie von Dr. 3. C. R. Blum. Siebente Lieferung. Fortsetzung der Geologie und Geognosie von Leonhard. Stutigart. E, :Schweizerbart's Verlagshandlung. ı833. — Gesch. des Verf. ’ - 8.) Almanach de Carisbad, ou medlanges mE- dicaux, scientifiques et littraires, relatifs a ces tbermes et au pays. Par le Chevalier Jean de Carro, docteur en medecine etc. 3° Annde. Pra- gue 1833. (enthält eine Flore de Carlsbad par Antoine Orımann, pharmacien ä, Carlsbad.) Geschenk von Hrn. Apotheker Ortmann in Itarlebad, 525 B. Für das Herbarıum. ı.) Eine Sammlung der seltensten Pflanzen des Banstes, von dem unermüdeten Forscher je. ner interessanten Gegend, Hrn. Dr. Heuffel in Lugos. 2.} Die dritte und vierte Decade der Algarum germanicarum von Hın. Fr. Kützing in Halle, welche zum Theil sehr seltne und neue Arten enthalten, und meisterhaft präparirt sind, C. Für den Garten. Drei wohlerhaltene Sendungen frischer Alpen. pflanzen, von Gastein, der Kirschbaumeralpe, Hei- ligenblut und Salzburg, gesammelt von den Hrn, Director Hoppe und Hrn. Legationsrath Felix. Director vr. Voith berichtete hierauf über seine dielsjährige Reise in das Mineralbad bei Neumarkt folgendermassen : „Ein vorausgegangener Anfall der Grippe, die davon zurückgebliebene Schwäche, die ungewöhn- liche Hitze der Monate Mai und Junius und die hierauf eingetretene regnerische Witterung hatten die botan, Ausbeute meiner diefsjährigen Bade- reise nach Neumarkt noch um vieles vermindert. Obwohl ich nur 4 Tage später als voriges Jahr die Reise dahin vorgenommen hatte, so war doch die Flor der Frühlingspflanzen und selbst der Erst- linge des Sommers bereits verschwunden. Ver- gebens spähte ich nach Euphrasia lutea und Ge nista sagillalis; Spartium scoparium hatte sogar in dem schattigen Grunde bei Deining schon ziem- 525 lich grofse Hülsen angesetzt. Potentilla reptans war für dieses Jahr unwiederbringlich rerblüht, und setzte mich dadurch ausser Stand, den Faden meiner Beobachtungen über die Verir:ungen sei. ner Blüthentbeile fortzu:pinnen. Dagegen verbrei- teten sich die bisher nur einzeln und kümmerlich sich erhebenden Armeria vulgaris, Saponaria of- ‚Fieinalis, Lychnis dioica und Onenis spinosa a. et. und OÖ, procurrens (?) erst unter dem Schutze der Regen im Verlaufe des Julius nun im üppigten Wachsthume über die losesandige Fiäche. Wäre es nicht ohnehin eine meiner fixen Ideen, so bätten mich alle jene Hindernisse ge- nöthiget, mein botan. Streben fast lediglich auf die Beobachtungen der Anomalien zu beschrän- ken. Meine Mühe war nicht ganz vergebens, An Echium vulgare betrachtete ich oft mit wah- rem Vergnügen den Uebergang der Blumenkrone aus dem tiefsten Blau oder sattem Fleischroth bis in das ileinweifse, bald über die ganze Corolle sich allzumal ausdehnend, bald sich von den Kron- lappen allmäblig gegen die Röhre herabsenkend. (Bl. et Fing. Comp. Fl. germ, pars I. p. 2:6). Es herrschet hier überhaupt eine lichtere, we- niger in das Violstte spielende Farbe dieser Pflanze vor, Saponaria officinalis bedeckt ziemlich grofse Strecken, und ändert an Farbe, Gestalt und Gröfßse der Blumenblätter, so wie an Bebaarung der Kel- che, Blütbenstiele und Stengel mannichfaltig. ab. Die Anzahl. der Biumenblätter war, ohne be- 526 ‘stimmten Standort der Blume, öfter 6, und dann entweder jene der Staubfäden ıı mit fruchtbaren Staubbeuteln, und einem mehr oder weniger ver. kümmerten obne allen oder mit sehr verkrüppel. term Staubbeutel, und die der Stempel immer zwei, niemals drei; seltener die der Blätter 4 und nun die der Staubfäden 8, die der Stempel aber durch. gebends drei. Doch fand ich auch in normalen Blumen hin .und wieder 3 Stempel. Von Lychnis dioica kommen hier männliche und weibliche, nie aber Zwitterpflanzen oder Blumen vor. Jene steben nicht selten so dicht nebeneinander, dals ich in die Versuchung ge. rieih, zu vermuthen, es dürften bei dieser Pflan. ze ähnliche Verhältnifse, wie hei [Mercurialis pe- rennis, Statt haben. Die ungünstige Witterung, meine Unbehülflichkeit und die plötzliche Abreise verhinderten mich, defswegen die aufklärenden Nachgrahungen zu machen. Auf zwei, aus dem bier einheimischen losen feinen. gelblichen Sande vom Winde angehäuften, unbedeuienden Anhöhen erscheint ganz isolirt Sedum reflexum, wie sch mich durch zweijährige Beobachtungen überzeugt habe, standhaft mit 6 Kelch. und Blumentheilen, ı2 Staubfäden und 6° Fruchtbehältern, wenigstens in den-Gabelungswin- keln, aber selten von mehr als 6 — 8” Höhe. In zahlloser Menge bekleidet Cetraria.islan- dica (?) von dunkelkastanienbrouner Farbe und von 3— % Linie stufenweise in der.Breite abnehmenden Lappen, vielfältig untermengt mit Cornicularia acu- 527 lcata, die Gehänge der Hügel und die Fläche, so- weit sie aus jenem Sande bestehen; doch beide ohne Apnthecien. Andere Flechten finden sich erst in den anstossenden Waldungen, wo jene dann ganz verschwinden, . Was die Flor dieser so einfach scheinenden Gegend im Allgemeinen betriffi, so glaube ich: " ein en Ort und Stelle wohnender Freund der Bo- tanik könnte hier eine zahl- und lehrreiche Samm- lung der in dem losen Lias-’Sande wachsenden Pflanzen in wenigen Jahren herstellen. Or. F. Bauernschmitt in Bamberg über. serdet die Abbildung und Beschreibung eines in- teressanten Auswuchses von Ornithogalum luleum L., und bemerkt dabei folgendes : j „Die Pflanze war zweimal geknickt und trag an der zweiten Knickung einen seltenen Auswuohs, welcher fast rund und gelb war, und auf einem bakenförmigen Stielchen ansafs. Die gelbe Haut, welche diesen Auswuchs deckte, öflnete sich nach einigen Tegen bis unter die Hälfte, worauf man einen weifsen rundlichen nach oben etwas zuge- spitzten fleischigen Körper erblickte. Da nun die- ser Auswuchs unmittelbar mit dem Hüllblatte in Verbindung steht, indem das Hüllblatt durch den Stengel in das Stielchen bis zu dem gel- ben rurdlicben Körper, und nicht wie bei an- deren Exemplaren bis zur Wurzel herabläuft, so scheint mir dieser Auswuchs ein Wurzeiinöllchen zu seyn. Jedoch könnte man ihn auch als eine Anlage zum F'ruchtknoten betrachten, wofür ich 528 aber nicht geneigt bin, da ich bei Durchschneidung des Auswuchses einen, jedoch schr Kleinen Keim, wenn anders ich mich nicht täuschte, bemerkt habe,“ Defsgleichen legı Director v. Voith pracht. volle Fxemplere einer Culendala uffieinalis vor, ‘bei welcher aus den äussern Dreekhblatern des so. genannten gemeinschaftlichen Relches ohngefahr 12 — ı6 verlängerte Blüthenstiele strahlenförnig auslaufen und auf ihrem Gipfel wieder eine voll. ständig entwickelte Kuchenblüthe tragen. Auch erwähnt derselbe einer von ibın im botan. Garten beobachteten Bildung an mehrern Arcbren der Amor. pha fruttcosa, wo die gewöhnlich linienförmigen Deckblatter sich hie und da zu den gefiederten Blättern des Stengele aus;childet hatıen. Rath Hänsel tbeilt ein nicht mirder merk- würdiges Beispiel einer Musenantholyse mit. An der Stelle, wo der Blürherhelch sich bilden sollte, stehen 5 in einen Iieis zestellte Fiederblätter, die in der Gestalt und Farbe ganz mit denen des Stengeis übereinstimmen. Durch diesen Kreis setzt sich der Hauptstengel fort und entwickelt noch oben hin 5 in einer kurzen Spirale ausein. ander gehobeoe, blumenblattartige Blätter, von dunkelrother, auf der untern Seite oft noch theil- weise grüner Farbe, und einer unentschiedenen Form, die mannichfallige Versuche, aus der ge- fiederten Gestalt in die ganze überzugehen, dar. bietet. Dabei erscheinen diese Dlättchen tutenför. mig zusammengefaltet. Ober ihnen entspringen zur Seite des Stengels wieder regelmälsig ge. stellte und gebildete Fiederblätter, die in ihren Achseln hin und wieder neue Iinospen bergen. (Hiezu Intelibitt. Bd. IL Nr. 1.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 34. Megensburg, am 14. Sept. 1833. —uutlll, - -eillinme- Yen IL. Original-Abhandlungen. Ueber Pimpinella nigra; von Hrn. J. N. Buek zu Frankfurt an der Oder. 1. der allg. botan. Zeitung Nr. 8. 1833 sagt Hr. Prof, Koch „drei Dinge, die sich in den deutschen Floren, aber nirgends in der Natur finden, sind folgende: " ad 3. „Um die Radix caeruleo - lactescens der Pimpinella nigra, welche Roth Tent. Tom. I, p- I. pag. 342 angibt, zu beobachten, habe ich seit 30. Jahren hunderte ausgerupft und ausge- graben. Ich fand jedoch überall wenig Saft in der Wurzel dieser Pflanze und diesen ganz far- belos. Die Angabe Roth’s scheint mir defswe- gen auch auf einem Irrıhum zu beruhen. '* Linne in seinen Spec. Plant. ed. sec. Tom. I, p- 378. Holmise ı762 führt die P. nigra, magna. und hircina als Varietäten der P. Sazxifraga . auf und sagt: „Has inter «—— e limites non reperi, ß (nigra) enim sata in solo latiori produsit y.‘* Willdenow in seinem Prod. florae berol. fübrt diese Pflanze zuerst als eigne Species auf und sagt: „Diversissima a pracedenti (P. Saxzifr.) Flora 34. L1 550 tota plante villosula, dentes foliorum obtusissimi, radıces caeruleo - Jactescentes. * Office. Red. Pimp. nigrae. In Linn. Spec. Plant. ed. Willd. sagt der Verfasser: „Rad. vulnerata caeruleo - lactescit; " und benennt sie statt schwarze, blaumilchende Pim. pinelle. Hayne in seinen Arzneigewächsen 7ter Band Nr. 20. führt diese Pflanze wieder als Va. rietät auf und sagt: @ P. nigra, plerumgque pubescens, radice ni. grescente caeruleo - lactescente, Gmelin Flora Badens: T. I. p. 724 sagt in der Änmerkung zu P, Saxifraga: Oleum essentiale largitur flavum, e variatione sic dieta nigra destillatione oleum caeruleum et ayua saphirina erogatur, Dels diese Männer alle falsch gesehen baben sollten, bezweifle ich, dean seit meinem 27jähri- gen Hierseyn habe ich gewils über tausend Wur. zein der P.rigra ausgegraben und nie eine andre Wurzel bemerkt, als eine radix nigrescens caeru- leo - lactescens, wobei ich die Bemerkung ge macht habe, dafs die Pimpinella Saxifraga- bier sehr selten vorkömmt, dafs diese auch beinahe 4 Woehen früber blüht als die P. nigra. Ob nun die P. nigra Species oder Yarietät ist, will ich dahin gestellt seyn lafsen, auf die Pubescenz und stumpfen Blätter gebe ich nicht viel, allein die Warzel ist von der der Pimpinella Saxifraga sehr verschieden. 531 Die Apotheker fübren die Wurzel der P. ni- gra unter dem Namen der Rad. Pimp. nigrae, und die Liqueurfabrikanten gebrauchen solche um durch - Digestion ihrem Brandwein eine schöne blaue Farbe zu ertheilen. Ob die‘ P. Saxifraga auf trocknen Boden ver- pflanzt in die P. nigra übergeht, werde ich durch die Cultur versuchen und darüber zu einer an- dern Zeit berichten. Das Vaterland der P. nigra scheint mehr das nördliche Deutschland zu seyn, in der Schweiz und in England ist sie sicht, und in Frankreich- erinnere ich mich nicht solche geseben zu haben, I. Correspondenz. (Ueber die Versammlung zu Cambridge, Characte- ristik Robert Brown’s.) Ich komme so eben von einer Reise nach England zurück, wo ich der Zusammenkunft in Cambridge beigewohnt habe, welche äusserst splen- did und in mehrfacher Hinsicht sehr interessant war. Nur wenige Ausländer batten sich dabei eingefunden, welches um so mehr zu wundern wer, da die Fremden mit der gröfsten und wahr- haft englischer Gästfreundschaft bewirthet wur- den. Doch waren nur sehr wenige, auch eng- lische Butaniker anwesend, und die botan. Ver- kandlungen, als mit den zoologischen in einer Section vereinigt, boten weniger Interesse dar, als die Bekanntschaft mit dem englischen Unirer- sitätswesen, und die Gelegenheit, mehrere der L12 552 ausgezeichnetsten Naturforscher Iinglands kennen zu lernen. Der Professor der Botanik eu Cambridge ist Hensliow, ein Mann, der sich ganz seiner Wis. senschaft und dem Unterrichte in derselben auf. opfert. Nirgends habe ich einen Universitäts. Lehrer sich so viele Mühe geben sehen, um die botan. Wissenschaft seinen Zuhörern interessant und recht deutlich zu machen, als gerade Prof. Henslow. Er hat die Botanik in Cambridge geschaffen ; Bibliotbek, Sammlungen nnd die phi. losophische Gesellschaft sind seine Schöpfung, und was noch mehr ist, das Interesse für die Wissenschaft selbst. Wegen der anerkannten Yor- trefflichkeit seines Charakters, und seiner ausge. breiteten, dem Standpuncte der Wissenschaft an- gemessenen Kenntnisse überall geachtet, ist es ihm keine Schwierigkeit geworden, in cinigen Jahren mebr zu leisten, als mancher andere während sei- ner ganzen Lebenszeit. . Dazu tragen auch die besonderen Verhältnifse in England viel bei, denn Sammlungen sind für denjenigen, der viele Ver. ‘bindungen hat, in diesem Lande weit leichter an- zulegen, ala in andern Ländern. Hensiow stif. "tet bei diesen Anstalten viel Nutzen. In London sind die Sammlungen gröfser, aber mehr vertheilt ünd schwieriger zu studiren. An einer Universi- tät ist der Professor immer zugänglich, und den Mittelpunkt bildend, zieht er Alles in Jen Kreis seiner Wissenschaft hinein und stöfst niemand zurück, 553 Nach geschlossener Zusammenkunft vereinig- ten sich die Botaniker und Zoologen, etwa 50 Personen, zu einer Excursion einige Meilen weit von Cambridge, angeführt von Prof. Henslow, dem jeder Punkt seiner Gegend auf das Genaue- ste bekannt ist. In einer grolsen, bedeckten Bar- ke fuhren wir den Flufs Cam binauf, landeten an den Stellen, wo Prof. Henslow uns etwas In- teressantes zu zeigen batte, und versammelten uns auf gegebne Zeichen wieder, um die Reise fort- zusetzen. So verstrich ein sehr interessanter, und in botan. Hinsicht unzweifelhaft der interes- santeste Tag von allen, welche ich in Cambridge verlebte. Von den botan. Abhandlungen, die bei der Versammlung vorgelesen wurden, will ich nur zwei nennen: die eine von Lindley „über den gegenwärtigen Zustand der Botanik als Wis- senschaft,‘* die aber, da sie in der grolsen Ver- sammlung und nur stückweise vorgetragen wurde, nicht recht gefalst und gewürdiget werden konn- te, und eine andere von Henslow “über die 'Schwankung der Pflanzenspecies.“ In dieser zeig- te der Verfasser, wie mebrere Spezies, die für verschieden gehalten werden, noch unsicher seyen, und möglicherweise nur durch äussere Momente hervorgebrachte Formen seyn könnten. lir mun- terte zu einer gemeinschaftlicben Untersuchung solcher Species auf, und es wurde beschlofsen, dafs Versuche derüber angastellt werden sollten. Ein anderer Beschlufs, der zu sehr wichtigen.Be- 5514 sultaten führen kann, war der, dafs bei der näch. sten Versammlung ein Bericht abgestattet werden sollte über den Zustand und die Mängel des bo. tanischen Systemes, und es wurde Bentham auf. getragen, diesen Bericht zu verfalsen. Ueber die übrigen botan. Verbältnifse in Eng. land etwas zu berichten, würde mich zu weit füh- ren. Sie sind aber durch Schultes Reise und einen in den letzteren Zeiten lebhafteren Verkehr mit Deutschland schon ziemlich bekannt, Zwar kommt beständig etwas Neues dazu, und jedes Jahr landet ein oder der andere Eingländer aus entfernten Gegenden, mit grofsen botan. Schätzen beladen. So lernte ich von solchen Reisenden den freundlichen Burchell, der Südafrika und Brasilien, den biedern Allan Cunningham,*) *) Man mufs ibn nicht mit dem Dichter gleiches Namens verwechseln. Eines Tags lief ich in einen Buchladen, wo man Allan Cunningham’s Porträt als verkäuf- lich angekündigt hatte, um das Bild meines vortreffi« chen Freundes in meine Heimatk mitzunehmen. Ver- wundert fand ich einen ganz andern Mann. Es war der Dichter, .Man gibt in England keine Porträts von Botanikern heraus. Die Horticultur hat die Botanik heruntergeseizi. Die grofsen Herren glauben, dafs die Botanik nur ein Register über die Namen ihrer schünen Blumen sey. Ihre Gärtner kennen diese Blumen öfters besser, als der wissenschaftlich gebildete Botaniker. Und so stehen dıese in der Volksmeinuug zu den Gärt- nern und Blumisten in demselben Verhältnifs, wie die Wurzelgräber zu den Apotbekern. 555 der Neuholland, den lebhafıen Rorle, der Hime- laya durchatreifte, kennen, und sie verdienen wohl, dafs man sich ihrer erinnert, und sich bei ihren Verdiensten aufhält; es würde aber ‘die Gränze eines Briefes überschreiten, wenn ich alles be. rühren wollte, was mir aus England als schöne ‚Erinnerung nachgefolgt ist, und Sie werden mir verzeihen, wenn ich, um nicht ein Buch zu schrei« ben, mich nicht in die Characteristik der engli- schen Botaniker, oder in eine Beschreibung der englischen Sammlungen einlasse. Nur das möchte ich sagen: so grolsartig als diese sind, so sind mir auch jene vorgekommen. Nie habe ich so viele wirkliche Gröfse und inneren Reichthum, bei anscheinender äusserer Simplicität gesehen, als in England. Doch kann ich mich nicht enthalten, einige Worte über Robert Brown zu sagen. Ich darf mir über diesen ausgezeichneten Mann wohl eine Stimme zueignen, da ich Gelegenheit hatte, ihn öfters zu sehen und zu sprechen, als viel- leicht mehrere andere Freunde. Kein Naturfor- scher von allen, die ich in London kannte, war mir so zugänglich, als Robert Brown, welches ‚als Beweis gelten mag, dafs man ihm Unrecht getban hat, wenn man ihn als zurückhaltend und verschlofsen beschreibt. Zu dieser gröfseren Zu- gängliebkeit mag am meisten beigetragen haben, dafs er in der glücklichen Lage ist, nur für die Wissenschaft leben zu können, Die meisten an- 556 dern Gel&hrten haben Amtsgeschäfte, oder hän. gen von andern Umständen, die sie nicht zu eig. nen Herren ihrer Zeit machen, ab. So oft man also zu Robert Brown im Interesse der Wis. senschaft kommt, immer ist man ihm willkommen, Er verheimlicht dann nichts. Er zeigt offen, wa er entdeckt hat und unterhält sich ohne Zurück. haltung über das, was weiter zu entdecken ist. Einige Tage, bevor ich nach den Continent zu. rüchging, zeigte er mir Entdeckungen durch das Mieroscop über die Föcundation der Asclepia- deen, die eine Fortsetzung dessen sind, was er schon über diesen Gegenstand bekannt ge- macht hat, die aber noch wichtiger und interes- santer erscheinen, und einen Schritt weiter gehen in die Tiefe der Heimlichkeiten, deren Schleier er erst gehoben hat. Er zeigte mir dieses so obne Zurückhaltung, dafs ich ihm die Ehre der Entdeckung hätte rauben können: und doch ist niemand, dessen Entdeckungen andere sich so oft --zugeeignet haben, als Robert Brown, und nie mand also, der so fürchten sollte, unpublicirte Beobachtungen andern mitzutheilen. Ich bin ver- sichert, dafs er keinem andern in ganz England über diese neuen Entdeckungen etwas gesagt hat- te, und konnte also drei "Tage nachher einen Be- richt über neue Entdeckungen in die botan. Zei- tung einrücken lafsen, ohne dafs jemand hätte zeigen können, dals Robert Brown sie mir anvertraut hatte, und er der Entdecker war. Ich en 537 führe dieses nur an, um einen‘ Begriff von dem wahrhaft offenen Character eines Mannes zu ge- ben, den man als zurückhaltend, und auf seine Entdeckungen eifersüchtig geschildert hat. Die Ehre erlaubt mir nicht, über die so eben erwähn- ten Beobachtungen über die Föcundation der As. clepiadeen weitere Auskunft zu geben; Brown wird es seiner Zeit selbst thun. Einer der Hauptzwecke meiner Reise nach England war, Robert Brown persönlich zu se- hen und zu sprechen. Ich batte Willdenow, den alten Richard und den alten Jussieu ge- sehen und gesprochen, und in den gröfsten Na- turforschern auch die edelsten Männer kennen ge- lernt. Um Robert Brown, ihres Gleichen, schwebte ein Nebel von Dunkelheit. Allein, ru- hend auf sich selbst, von der Zeit nicht hingeris- sen, aber die Zeit selbst in Stille formend und beherrschend, in keine fortgesetzte Correspondenz sich einlassend, wenig um Rubm oder Tadel sich bekümmernd, scheint er in seinem T'hun und Trei- ben nur Wissenschaft, nicht Person zu seyn. Nicht einmal ein Porträt existirt von ihm, *) so *) Ich sprach mit vielen Engländermn fiber deu allgemei- wen Wunsch auf dem Continenie, ein Porträt von Ro- bert Brown zu besitzen. Ich bin überzeugt, dafs, wenn eine Subscription dafür eröffnet würde, eine große Summe zusammengebracht werden könnte. Ich habe die Hoffaung, dafs man in Eugland ernstlich hieran be- dacht seyn wird. 538 dafs es für einen Ausländer unmöglich war, sich einen Begriff von seiner Persönlichkeit zu bilden, . Diefs vermochte mich, die Reise nach England zu unternehmen, und ich erreichte meinen Zweck, Ich fand in Brown, was ich geahndet hatte, eı. was Poetisches und Idealisches, und dabei etwas Edles und Grofses.. Ohne Eitelkeit und ohne Ruhmsucht, aber dabei seiner eiguen Gröfse be. wufst, gibt er Schriften heraus, nicht um die Welt zu unterrichten, sondern um die Wissen. schaft zu erklären und zu fürdern. Es ist ihm gleich, ob sie von der Menge gelesen werden, aber es ist ihm nicht gleich, wenn sie nicht der Wissenschaft würdig waren und ihr einverleibt wurden. Jede seiner Schriften hat in dem Theile der Wissenschaft, den sie behandelte, eine Re. volution bewirkt; sein Prodromus hat das System erweitert; seine General Remarks, seine Raffle- sia eic. haben der botan. Philosophie eine neue Richtung gegeben. Seine Compositse lieferten einen neuen Begriff von der Structur der Blume, seine Conilerae von der Frucht, seine letzten Ar- beiten über die Asclepiadeen und Örchideen von der Föcundation. Andere Naturforscher sind viel- leicht nachher weiter als er gegangen; er aber har ihnen ihre Richtung vorgezeichnet. Nie hört man ihn andere tadeln. Nur ein flüchtiges, kaum bemerkbares Lächeln fliegt bei ihren Mifsgriffen über seine Lippen. Seine technische Fertigkeit, mikroskopische 559 Beobachtungen und Analysen zu machen, ist be- wunderungswürdig. Ich habe ihn die feinsten Durchschnitte der Germina der Orchideen und der Blume der Asclopiadeen machen sehen, und die ungeheure Menge ron Beobachtungen über Orula, welche man in seinen Schriften findet, und die alle mikroskopisch gemacht sind, liefern davon hinlängliches Zeugnils. Za dieser technischen Fertigkeit kommt seine ausgezeichnete Combinationsgabe. Aus der Masse von Facts, die er besitzt, weifs er diejenigen zu- sammenzustellen, welche ein helles Licht auf den Gegenstand werfen, den er eben behandelt. Die- ser Reichthum an Facta, diese Gabe, aus ihnen etwas Ganzes zu bilden, und diese Genauigkeit in Allem macht seine Gröf:e aus. Andere bear- beiten einen begrenzten Gegenstand, und machen dann sogleich ihre Beobachtungen bekannt. Brown hatte eine \Velt gesehen, hatte tausend und tau- send Facta gesammelt, ohne etwas darüber her- auszugeben. Jeder Gegenstand, den er jetzt vor- nimmt, schliefst sich nun an eine ununterbrochene Kette von Erfahrungen, deren Zusammenhang nie. mand geahndet batte, und man erstaunt über Com- binationen, welche mancher für ungereimt ansehen würde, wenn nicht Brown eine solche Menge Mittelstufen vorgelegt bätte, dafs sie keine Zwei- fel mehr übrig lafsen. Was hatte man nicht in einem halben Jahr-. hundert über die Structur der Samen geschrieben? 540 Welches Werk hatte nicht Gärtner, welche Be. obachtungen nicht der unsterbliche Richard und andere darüber gegeben; aber, ols Rob. Brown seine berühmte Schrift über die Samen in eini. gen Blättern berausgab, merkte man erst, dafs man vorher nichts Allgemeines darüber wulste, Von diesem Augenblick an war alles klar. Man sah, dafs alle Samen nach einem Typus gebaut seyen, man konnte, wenn man nur cinige äussere Punkte derselben bemerkte, die ganze innere Lage des Embryo vorhersagen. Seine Schrift war das Wort zu einem Räthsel. Jetzt fing man an, auf der nenen Bahn weiter zu rücken, und wir er. hielten die vortrefflichen Schriften von Brongni- art und Mirbel. So ist es mit jedem allgemeinen Gegenstand, den Brown behandelt hat. Aber in seine Ab. handlungen sind eine Menge von Bemerkungen eingestreut, die jede eine Entdeckung vorausse- tzen oder andeuten, und ron denen jede eine Un. sterblichkeit verschaffen könnte. VVenn man seine Abhandlung über die Compositae liest, so kann man nicht seine Bewunderung zurückbalten über- die ungebeure Menge von Beobachtungen, welche diese Abhandlung voraussetzt. Ein anderer hätte daraus bundert Abhandlungen gemacht. Brown läfst diese Beobachtungen nur als Sıützen einer einzigen grolsartigen und reichen Idee aufıreten. So warf Brown nur zufällig seine Ansicht über die Structur der Grasblüthe hin. Da stand diese Ansicht unter hundert andern Beobachtun- 541 gen versteckt und anspruchlos, Turpin spann sie zu einer dicken Abhandlung aus, las sie in der französischen Akademie der Wissenschaften vor, und erwarb eine Krone des Ruhmes, Es wäre zu wünschen, dafs Brown, nicht eine Spe- cies plantarum, aber eine Uebersicht aller Pflan- zenfamilien schriebe, Ein solches WVerk würde ein ungebeurer Schatz für die Botaniker seyn. Es würde vielen Scribeleien und Hin. und Her- tasten zuvorkommen, und viele Sachen ins Reine bringen, worüber wir anderen jetzt streiten und unsicher sind. Ich hoffe, dafs er die Fortsetzung des Prodromus herauszugeben bereit und geneigt aeyn werde. VVenn er damit eine neue Ausgabe des vorhergehenden Theiles verbände, so wür- den wir schon dadurch vieles gewonnen haben. Es bat mir geschienen, als ob man in Eng. land ihn nicht genug zu würdigen verstehe, Sir Walter Scott, Sir John Herschel, Sir Da- vid Brewster und Dalton wurden von dem Könige mit Auszeichnungen beehrt, aber Brown, der doch eben so grols in seiner Wissenschaft ist, hat keine erhalten. Diefs mag wohl auch in seiner Zurückgezogenheit den erklärenden Grund finden, Ungeachtet die Universität von Oxford ihn zum Doctor in Civil Law creirte, nennt er sich noch auf seiner Charte ebenso einfach wie vorber M, R. Brown. In jedem andern Lande würde Brown alle Ehrenzeichen erhalten, die andern Mitbürgern zu Theil werden. Es ist wahr, man ist in England mit solchen Sachen weniger 542 verschwenderisch als anderswo; sie werden aber doch vergeben, und es scheint bei uns suf dem Continente äusserst sonderbar, dafs der grofse Robert Brown nur den simplen Titel Mr, Brown führt, während Frankreich an Jussien, Cuvier, Thenard, Laplace etc, alle Ehren. stellen vergab, die es ertheilen konnte. Ja es ist mir in England mehr als einmal die Anecdote von Gustaph III, eingefallen, welcher, als er nach Paris kam, und Scheele als einen grofsen Mann in seinem Reiche rühmen hörte, einen Ritterstern für ihn nach Schweden schickte, der aber, da man unmöglich glaubte, dafs der ausgezeichnete ‚ Manon ein Apoiheker seyn könne, zu einem Be. smten desselben Namens seinen \Veg nahm. Lund, ı5. Aug. ıB33. C. A. Agardh, II. Botanische Notizen. 1.) Da fast alle bis jetzt bekannten fossilen Stäm- me Australiens zu der Ordnung der Zapfenbäume gehören, so möchten folgende Beobachtungen des Hrn. Don über die gegenwärtigen Zapfenbäume jenes Welttheiles nicht ohne Interesse für die "Naturforscher seyn. Die Arten dieser Ordnung sind in Australien nicht zahlreich, indem die bis jetzt daselbst ent. dechten sich ohngefähr auf ı0 belaufen, eine Zahl, die derjenigen der bis jetzt io Neuseeland aufge- fundenen gleichkommt., Unter diesen gehören Phyllocladus rhomloida- lis, Dacrydium cupressoides und eine Art von Pa- docarpus Van. Diemens Land an, und die übri- 343 gen, bestehend in Araucaria Cunninghamü, zwei Arten von Jodocarpus, und 4 oder 5 Arten von Callitris wurden vorzüglich in der Hauptparallele (the prineipal parallel) von Neuholland, und meist an der östlichen Seite gefunden, wobei es merk. würdig erscheint, dafs sie allmählig seltner wer- den, je weiter sie westwärts rücken. Die Gat- tungen sind fast dieselben, wie in Neuseeland, aber während die Gruppe der Abietinen in Neu- holland von 4raucaria Cunninghamü präsentirt wird, besitzt die vorerwähnte Gegend in der Dammara australis gleichfalls einen einzelnen Ver- treter dieser Gruppe, und von den übrigen Gat- tungen gehören Dacrydium, Podocarpus und Phyl- locladus den Taxinen, und Callitris den Cupres- sinen an. Mit Ausnahme von Podacarpus, wel- che von allen Coniferen am weitesten verbreitet ist, und einer einzigen Art von Dacrydium und Callitris, sind die obenerwähnten Gattungen fast ausschlielslichb auf die südliche Halbkugel be- schränkt. Zwei Arten von Calliris finden sich in- nerbalb der Wendekreise, und die äusserste Grän- ze der dJraucaria Cunninghamü erstreckt sich über diese hinaus: die übrigen sind aussertropisch. So, weit die Beobachtungen reichen scheint nicht eine Arı Neuholland und Van Diemens-Land oder Neu- sceland gemeinschaftlich zuzukommen, Die meık- würdigste unter den Australischen Coniferen ist unstreitig Phyllocladus, eine mit dem Japanischen Ginko (Salisburia adiantifolia) verwandte Gat- tung, welche beide durch ihre eigentbümlich sus. 54h gebreiteten lappigen Blätter gleich ausgezeichnet sind, und dadurch von den übrigen Arten dieser Ordnung abweichen, Die Aeste des Phyliocladus sind, wie bei Xylophylla, hinfällig, und gleichen in der Gestalt den Wedeln einiger Farnkräu. ter. — Hier möge auch noch die den Coniferen nahe verwandte Familie der Casuarineen Erwäh. ‘nung finden, die in ziemlicher Ausdehnung durch Neuholland und Van -Diemens Land verbreitet sind, “und durch die beträchtliche Höhe, zu der sie her. anwachsen, und ihre an Eguiselum so sehr erin. nernden Aeste der Australischen Landschaft eine ganz eigentbümliche Physiognomie ertheilen. Ihre Arten sind nur auf Australien beschränkt, mit Ausnahme von Casuarina equisetifolia, die sich von der Nordküste Neuhollands durch die innertropi. schen Inseln des südlichen stillen Oceans bis zu dem Continente von Indien ausdehnt. " =.) Ueber die in Ostindien einheimischen und insbesondere in den Wallichschen Sammlungen, enthaltenen Solaneen hat Ar. Dr. Nees vr. Esen- “beck der Linneischen Gesellschaft zu London interessante Bemerkungen mitgetheilt, Die Arten lafsen sich, mit Ausnahme von Anisodus luridus, alle unter die alten und woblbekannten Gattungen brin- gen, und bestehen hauptsächlich aus 22 Arten von Solanum, 6 von Pliysalis und 54 Datura, Beschrei- bungen und Synonyme sind mit der dem Verf. eigen- thümlichen Sorgfalt entworfen und ausgeführt. (Hiezu Beiblatt Nr. 4.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 35. Regensburg, am 21. Sept. 1833. nn En I. Original - Abhandlungen, Die -Gamsgrube im 'oberkärnthischen Hochgebirge; Schilderung ihrer Besteigungen, Lage und Pe getation; von Dr. Hoppe. (Im Auszuge vorgetragen in der ausserordentlichen Sitzung der botan. Gesellschaft am 24. Oct. 1852.) r 'enn es der Botanik überhaupt, und den im Hochgebirge des deutschen YVaterlandes rei- senden Botanikern insbesondere die gröfsten Vortheile gewährt hat, dafs ihre Vorgänger, Clu- sius, Wulfen und Haenke, Rainer und Hohenwarth, v. Seenus und v. Vest und viele andere, nicht nur die Alpen, die sie bestie- gen, nahmhaft gemacht, sondern auch die Pflan- zen, die sie auf denselben vorgefunden, verzeich- net haben, so nehme ich keinen Anstand, hiezu auch einige Nachträge zu liefern und namentlich ein paar in den oberkärntbischen Hochgebirgen gelegere Alpen aufzuführen, die ich unter den Botanikern zuerst betreten habe, wohin insbeson- dere die Gamsgrube und die Margaritzen, zwei höchst merkwürdige botan. Standpuncte, gehören. Indem ich es mir vorbebalte, die letztere bei einer andern Gelegenbeit zu schildern, wähle ich Flora 35, Mm 516 zum Vortrage in unserer heutigen Versammlung die erstere, um die Veranlassung zu ihrer ersten Besteigung, ibre Lage und Vegetation gegenywär. tıg um so mehr darzustellen, als auf ihr die Braya alpina entdeckt wo:den ist; eine V’flanze, an de. ren Namen sich die ıbeuersten Erinnerungen knü. pfen, die an dem heutigen feierlichen Tage ins. besondere unsere Herzen mit Wehmnth erfüllen und die innigste Theilnshme in Anspruch nehmen, Io Rainer und Hohbenwartba „botani- scher Reise nach einigen oberkärntbischen Al. pen,“ die im Jahr 1792 zu Hlagenfurt erschie. nen ist, und die überhaupt zu meinen VVanderun. gen nach den dortigen Gegenden die erste Ver. anlalsung gegeben hat, kommt, nachdem die Ver. fasser den Weg, welcher nach der pflanzenreichen Pasterze und ibren Gletschern führt, genau be- zeichnet baben, 8. 47, noch folgende Stelle vor: „Zwar führt auch diesseits der Mö}l ein enger Steig zum Häse, *) allein theils war da nicht viel Seltenes zu vermuthen, tbeils hätte man sich über die steilsten Felsenwände nicht ohne Lebens. gefahr fortarbeiten müfsen, was doch eine blofıe kotanische Lustreise eben nicht verdient. Für meinen Theil glaubte ich dieser Stelle eine andere Auslegung geben zu mülsen. An en- gen Steigen und steilen Felsenwänden in der Nachbarschaft der Gletscher müfste die Veget«- *) Nicht Käse, sondern das Kees heilsen in Oberkärnthen die ewigen Eismassen, die man in der Schweiz mit dem Namen Gletscher belegt hat, uad die in Tyıol Feruer genannt werden, \ " 547 tion sehr reichhaltig seyn, und in ihrem ganzen Glanze um so mehr erscheinen, als sie von den schädlichen Einflüssen der Menschen und Thiere ungestört fortwirken könne, und wohl auch seit den jüngsten Erdrevolutionen fortgewirkt babe, und was weiters die blofse botanische Lustreise anbetrifft, so konnte ich meine Excursionen wohl als Berufsreisen anuseben, und da kam mir denn Gellert's Ausspruch sehr zu statten: „Wen die Natur zu der Gefahr bestimmt, dem hat sie auch den Muth zu der Gefahr gegeben. * So trat ich denn einstmalen schon vor Jah- ren an einem heitern Tage, noch vor Sonnenauf. - gang, mit Botanisirgeräthe, Steigeisen und Berg- stock versehen, wohlgemuth meine Wanderung an. Kaum hatte ich indessen von Heiligenblut aus die zweite Möllbrücke bei der kleinen Wolfgangs- Kapelle überschritten, damit das linke Ufer der eben sich bildenden Möll *) betreten, und die Spitze des obern Möllthales rverlafsen, als ich auch schon daran erinnert wurde, den engen Steig zum Rees betreten zu haben. Es war eine wahr- *) Die Möll wird durch den Zusammentritt des Gösnits- baches, des Tauerubaches, des Pasterzen- und Leiter- baches gebildet, indem sich diese, als toseude Wasser- fälle berabgestürtzcud, im obera Müllthale vereinigen, Nicht leicht erhält ein eben erst enistandener Flufs eine so großse Menge Wasser, als die Möll, die beson- ders in den Sommermonaten, wenn der Schnee der hö- hern Gefilde zu ‚schmelzen beginut, brausend und in schäuinenden Wogen sich fortwälst, bis sie nach einem ıöstündigen Laufe durchs ganze Möllthal hindurch, nachdem sie nicht selten grofse Verheerungen ange- richtet hat, bei Möllbrücken in die Drau sich ergielst. Mm? N 548 hafte via mala et saxosa, die sich mir hier ent. gegen stellte, und schon gleich anfangs nicht we. nige Bcesorgnilse einflöfste. Anhaltende Regen. güsse, nieht selten auch WVolkenbrüche, wie sie zuweilen bei Donnerwetter sich zu ereignen pfle. gen, schwemmen verwitierte Steinmassen aus den Gebirgshöhen herab, und überdecken das Thal mit ihren Trümmern. Da nun die Einwohner ge- nöthigt sind, ihre Felder von denselben wieder zu reinigen, sie aber nicht in den Flufs werfen, als aus welchem sie bei erster Gelegenheit wie. der herausgeschwemmt würden, so wissen sie kei. nen andern Platz, als die Wege damit zu bed« cken, wo sich dann zugleich Thymus alpinus und Linaria alpina mit einnisten, während die be. nachbarten Mauern, die zur Befriedigung der Fel. der dienen, mit Poa alpina gekrönt sind, und $e- dum annuum und dasyphyllum, Sempervivum arach. noideum, Encalypta rhabdocarpa und Gymnosto- mum pulvinatum in ihren Ritzen wachsen. Ein am linken Abbange befindliches Gebüsch bestand aus Ribes peiraeum, Berberis vulgaris und Sambu- cus racemosa, als Geschöpfe des steinigen Bodens. Bald darauf gelangte ich unter den Abhang jenes verwitierten Gebirgsrücken, von welchen von Zeit zu Zeit, zu nicht geringem Schrecken der Anwobnenden, die grölsten Felsmassen mit einem fürcbterlichen Gehrache ins Tbal herabge- schleudeıt werden, und nun, theils am Wege, ıheils in der Möli als ein bedeutendes memento mori dem Wandrer erscheinen. Es dünkte mich, 549 als hätte ich unwillkürlich unter diesem Ab. hange meine Schritte beschleunigt, besonders da einige Votivtafeln vorgefallene Unglücksscenen verkündeten. Der Weg schlängelte sich nun in drei mälsigen Krümmungen (hierorts Reiben ge- nannt) zu dem ersten Vorgebirge hinan, und ich gelangte nach einstündigem Marsche wohlbehalten zum sogenannten Sattel, wo ein bequemer Ruhe- punct zugleich eine treffliche Fernsicht nach dem eben verlassenen Möllthale und dem Dorfe Heili- genblut darbietet. Saxifraga Aizoon, Apargia in- cana und Yaleriana montana waren die Felsen. pflanzen, welche mich bis hieber begleitet hatten. Von hier aus führte der Weg neben grünen- den Wiesen und rieselnden Bächen durch ein zwar enges, aber doch ein balb Siündeben langes Bergthal, in welchem sich das anziehende Gemäl- de einer freundlichen Alpenwirthschaft darbot, und die unter freiem Himmel bereits am frühen Morgen beschäftigten Sendinnen, erfreut, einen fremden WVandrer in ihr Bereicb eintreten zu sehen, mit freigebiger Iland darreichten, was ihre Küche vermochte. Ein noch entferntes Getlöse deutete auf ei- nen heträchtlichen Wasserfall bin, der sich auch bald darauf, obwohl seitwärts vom Wege, blicken liefs, als ich mich der Briccius Kapelle genä- ‚bert hatte. Diese Kapelle, dem Patron des Tha- les, dem heiligen Briccius, gewidmet, hat zu einem sonderbaren Landkarten - Fehler Golegen- beit gegeben, den erst kürzlich unser Mitglied, 550 Hr. Commissär Blum feld, entziffert hat. Auf ver. schiedenen Landkarten, namentlich auch auf der. jenigen, die der Schultesischen Reise nach dem Grofsglockner beigefügt ist, befindet sich nämlich ein Ort Namens St. Friedrich verzeichnet, den aber hier niemand kennt! Er entstand, indem die Anwohnenden, denen der Name Briccius eine vox barbara ist, ibren Heiligen kurz weg mit dem Namen Fritz beehrten, aus welchem nun bei je. ner Kapelle das vorerwähnte St. Friedrich auf den Landkarten entstanden ist. Der Wasserfall ist höchst sehenswerth, und man wird den kleinen Umweg nicht scheuen, um ibn ganz in der Nähe zu betrachten. Es ist der Leiterbach, der hier mit fürchterlichem Gebrause bedeutend hoch herabstürzt, sich mit dem Paster- zenbach vereint und im Tbale zur Vergrölserung der Möll nicht wenig beiträgt. In der erwähnten Reise nach dem Grofsglockner von Schultes ist er in Abbildung beigefügt, obwohl .der Verf, ihn selbst nicht sah, da er wohl auch den engen Steig zum Hees mag gescheuet haben. Ein Wald von Rhododendron hirsutum, in wel- chem klare Quellen sich schlängeln, deren Ufer mit Aspidium Lonchitis, Silene quadrifida, Bellidiastrum montanum und Aconitum Koelleanum geziert sind, verschönert die Gegend, und eine daranstossende Wiese bietet dem Botaniker Bartsia alpina, Ni- gritella angustifolia, Phyteuma persicifolium, Cam- panula barbata, Myosotis alpestris in Menge dar, während die letzte gegenüber liegende Alpbütte y51 an einem Felsen lehnt, der Draba frigida, Hiera- cium amplexicaule und Atragene alpina beherbergt. Aber immer noch schöner und schauerlicher entfaltet sich allmählich die Alpennatur, Enger und steiler zieht sich der Weg bin zum höhern Gebirg, während er zum öftern von erweiterten Giesbächen überschwemmt und von Schueelavinen überschüttet wird. Die Gruppen von Alpenrosen und Zwergföhren bleiben zurück, die Wasserfälle mehren sich, zahlreiche Berggipfel erscheinen mit Schnee bedeckt, der prachtvolle Pasterzenglet. scher wird in seinem eisigen Glanze sichtbar, wäh- rend der mejestätische Grofsglockner. sein hohes Haupt im entfernterno Hintergrunde empor hebt, Hier ist man in das Gebiet der Flora einge- treten, und man befindet sich in Verlegenheit, ob man euerst nech Phanerogsmen oder Cryptoga- men, nach Wiesen- oder Felsenpflanzen greifen soll. Ein vorspringender Hügel, der Hieracien- Hügel genannt, bemmte zuerst meiae Schritte, Das Staatsklaid desselben glänzte von unzähligen In- dividuen derjerigen Habichtskrautart, die Rochel als Hieracium villosum involucratum abgebildet bat, die ich als die Normalpflanze betrachte, und die unter allen andern Arten dieser Gattung allein ge- schickt ist, ihre Blumen scheibenartig ausgebrei- tet als ein Prachtgewächs in Herbarien darzu- stellen. Viele andere Arten, als H. pilosellaeforme, invisum, dentatum und alpestre, fanden sich aufdem- selben Felde vor, während man in der Umgegend auch Scorzonera alpina, ‚dnemone grandiflora, Ps- 552 dieularis foliosa und rostrata, Potentilla salisburgen- sis, Draba carinihiaca, Gentiana glacialis, Carex atrata, Poa alpina, Erysimum lanceolatum, Pera- trum Lobelianum, ja ein ganzes lloer von andern Alpenpflanzen sammeln kann. Eine kleine Hütte, die Wolfgangshütte genannt, liegt gerade hier sehr bequem im Mittelpunete, um bei Ungewittern, die hier nicht zu den Seltenheiten des 'lages gehö. ren, ein bequemes Obdach zu finden. Nachdem man indessen in diesem botanischen Garten noch geraden Weges eine Viertelstunde weit fortgeschritten ist, und unterwegs noch Gna- phalium carpathicum und Leontopodium, Heissia latifolia, Ranunculus pyrenaeus, Salix myrsinites und Nigritella angustifolia gesammelt hat, sieht man sich auf einmal in seiner angenehmen Be- schäftigung unterbrochen; man findet Thor und Thäre verschlofsen, und der enge Steig zum Hees ist bis zu den gefürchteten steilen Felsenwänden, vielmehr Steinplatten, vorgedrungen, die als ein steil abhängiges Schieferfeld den Weg versper- ‘ren und in den tosenden Pasterzenbach enden, Erstaunt über diese plötzliche Wüsteney, unge wifs darüber, ob je ein menschlicher Fufs diese Platten betreten habe, ob jenseits wirklich die Vegetation aufs Neue beginnen würde, und endlich das Gefahrvolle des Uebersteigens in Betracht ziehend, beschlofs ich obne Verzug umzukehren. Schon war ich eine bedeutende Strecke zurück- gegangen, als ein halb Duzend Ziegen mir mit raschen Schritten entgegen kamen, und den Plat- oe Er er nme eh 553 ten zueilten. Als mich die Neugierde reizte, mit ihnen zurückzugehen, um zu seben, wo diels hin- aus wolle, gewabrte ich nicht ohne Erstaunen dafs sie ihren Weg über die Platten, jedoch auf. wärts in schräger Richtung eben so schnell und unbekümmert fortsetzten, als sie gekommen wa- ren, Diels änderte die Scene, und ich war zu der Ueberzeugung gekommen dals nicht nur jen- seits noch YVeide vorhanden sey, sondern dafs auch aufgeschärfte Stellen eine Art Weg anzeig- ten. So folgte ich augenblicklich den vierfüßsi- gen Wegweisern ohne Bedenken und ohne Be- schwerde nach, Nach glücklicher Veberschreitung dieser er- sten Platte bot sich mir abermals eine zwar eben- falls sehr abhängige, aber doch auch üppige Al- penwiese dar, deren Werth durch ein herabrie- selndes Bächelnchen vermehrt wurde. Da war gut Hütten bauen! Auf jeden Fall wurde ein Absteigequartier bezogen und die Einrichtungen den Bedürfnissen angemessen, Nachdem zuerst elle entbehrlichen Kleidungsstücke abgelegt und eine schr zweckmäfsige ländliche Commodität er- zielt worden, wurde eine Grube gegraben, um die Ansammlung des frischen Wassers zu beför- dern, damit solches zur Labung des Körpers mit- telst Waschens und eines frischen Trunkes ange- ‚wendet werden konnte, Auch die Blechbüchse wurde mit frischem Wasser überschüttet, und beim Weggehen wohl auch mit nassen Tüchern überdeckt, so wie die Feldflasche mit frischem x 555 Wasser gefüit. Immittelst aber begannen nun nach allen Ec#@h und-Einden kleine Excursionen, von denen ich jedesmal zur Quelle zurück kehr. te, um Wurzeln abzuwaschen und zuzuschneiden, Diese Wiese, die links in den Abgrund führ- te, rechts zu den böchsten Fielsengipfeln hinan. stieg, bot wieder reichliche Nachtrüge zu Schul- tes Verzeichnils biesiger Pflanzen dar. Campa- nula thyrsoidea war die erste, die mit ihrem präch- tigen 'I'hyrsus von ocherfarbeuen Glockenblumen mir schon fern ber in die Augen strahlte, und die um desto mehr beachtet wurde, als sie nur selten vorkam. Ihre äusserst zarten Blumen erlauben nicht den geringsten Druck, daher man die Vor- sicht gebrauchen mufs, sie in der Büchse immer obenauf zu legen. Anemone erandiflora verblüht, Scabiosa longifolia, noch nicht in Blütbe, erwies sich bier eben so wie Anthzllis alpestris als eine wahrhafte Alpenpflanze. Diese letztere, die auch in den Tbälern, am meisten aber auf hohen stei- nigten Alpen ganze Stellen mit ihren goldgelben Blütben überzieht, und defshalb als Prachtgewächs achon von weitem her in die Augen fällt, unter- scheidet sich beim ersten Blick durch ihre dich. ten an der Erde ausgebreiteten Rasen von An- thyllis Yulneraria, welshalb ich sie vorlängsı dem Münchner Garten als 4. alpestris überschichte, in dessen Catalog sie aufgenommen wurde. Auch unser verehrter Präsident hatte diese Pilanze auf seiner letzten Reise als neu erkannt und eine Be- schreibung daron entworfen, In den nordischen 555 Alpen kommt sie eben so häufig als in den deut- schen vor, und Lessing erwähnt ihrer in sei- ner Reise durch Norwegen $. 209 bei 4. Yulne- raria mit den Worten: „die nordischen Exem- plare, welche alle sehr klein. (niedrig?), mit ei- ner dünnen perpendiculären Wurzel und mit ein- fachen oder gedreiten nur sehr selten gefieder- ten Blättern versehen sind, unterscheiden sich durch die stumpfen oder spitzen, niemals aber zugespitzten Abschnitte der Nebenblätter.* Un- ter meinen getrockneten Pflanzen hat sie sich als ein wahres Prachtgewächs bemerkbar gemacht. Biscutella alpestris, Erysimum lanceolatum, Ranun-. kelo und Pedicularen machten weiters den Haupt- schmuck der Wiesen aus. Den Botaniker ergötz. ten aber auch vor allen die seltenen Gräser, z.B. Agrostis alpina, Festuca pumila, Scheuchzeri und nigrescens, die alle in dichten Rasen wachsen, und Carices, worunter C. frigida, Mielichhoferi und eine neue, die zwischen beiden in der Mitta steht, un- ter sich beherbergen. Und wenn der Bryolog hier meistens leer ausgeht, so mag sich dagegen der Flechienfreund an den seltenen Lobarien, die die Felsen schwärzen und ihr Alter begründen, erfreuen. Den engen Pfad verfolgend, welcher quer das Gefilde durchschnitt, stellte sich mir abermals eine Reihe von Platten entgegen, die noch breiter und abhängiger als die vorigen erschienen... Indessen, das Glück, welches mir bisber zu Tbeil gewor- den, verscheuchte alle Bedenklichkeiten, ungeach- 556 tet meine Wegweiser längst aus dem Gesichts. kreise verschwunden waren. Gleich Anfangs wurde ich durch die Ansicht der Jchilles Cla- venae denudata erfreuet, die sich in den Spal. ten der Platten eingegraben hatte, und als es mir bedünken wollte, dafs grade an den gefähr. lichsten Stellen die schönsten und grülsten Exem- plare blüheten, so verschwand vollends alle Schüch- ternheit, als ich auf den Einfall gerathen war, Steigeisen und Stiefeln abzulegen und in blofsen Strümpfen einherzuschreiten. Mit diesem Hülfı. mittel war ich endlich auch im Stande, die dritte und letzte Platte zu überwinden, die einen förm- lichen Bergrücken darstellte, auf welchem alle menschlichen Spuren verschwunden waren. Dann endlich nur noch die letzte Anstrengung: es galt die Uehersteigung einer Eiswand die den Weg versperrte, und ich hatte per varios casus die Gletscherregion, das erwünschte Ziel meiner heu- tigen Anstrengungen, glücklich erreicht, Bisher war ich durch ein Feldlager von Al- “penpflanzen gewandert, wo ich noch ausser den . oft genannten Arten auch Orchis suaveolens vera . (nach genauer Vergleichung der Beschreibung und Abbildung im Villarsischen Werke, die so’oft verkannt worden ist und neue Namen erhalten bat), eroberte, und in deren Umgebung Erigeror grandiflorus und alpinus flore albo, Gnaphalium Leontopodium, Sulix Myrsinites amentis purpureis, Silene 'quadrifida in grofsen Rasen, ihre Vorposten ausgestellt hatten, Hier in der Gletscher Region 557 machten Gentiana bavarica, Thellandrium Mutel- lina, Trifelium glaciale, badium und caespitosum den Hauptbestandtheil der Vegetation aus, unter deren Fahnen sich in einzelnen Gruppen Koeleriz subspieata, Phaca frigida, Bartsia alpina, Ranun- culus pyrenaeus, Linaria alpina, Festuca Scheuchzeri, Dianthus glacialis, Juncus trifidus und Jaequini ge- sammelt hatten. Ein von zusammengeschwemmter Erde gebildeter Damın war Vorpostenartig mit einem Trupp Salices besetzt, unter denen die ver- meinte Salix hastata, die Host jetzt S. elegans gevannt hat, 5. Myrsinites in ganzen Gebüschen, S. reliculata, arbuscula, reiusa und tomeniosa Host befindlich waren. . Im Aufwärtssteigen fanden sich Crocus vernus in allen Farben, nur nicht ganz blau, Anemone alpına, Gentiana punciata, Ranunculus aconitifolius Nigritella angustifolia, Geum montanum, Andro- sace obtusifolia, Festuea spadicea, Hypochaeris helve- tica. Abermals war ein ganzer Hügel mit Gna- phalium Leontopodium, Achilles Clavenae, Dianthus sylvestris und derjenigen Geniana obtusifolia, die sich mir als die ächte Schmidtische Pflanze darbot, besetzt, und in dessen Hintergrunde ein- zelne Stöcke von Cineraria longifolia discoidea sich versteckt hielten, gleichwohl aber den gierigen Augen des Botanikers nicht entgehen konnten. Fin Heer von Hieracien, unter welchen sich H. alpinum, pumilum, angustifolium und furcatum aus- zeichneten, Gentiana alpina, Carex aterrima, Ses- leria disticha, Potentilla salisburgensis, Saldanella x 558 pusilla, Arabis bellidioides, Luzula spadivea, Ranun. eulus rutaefolius, Pedicularis recutita und adscendens, Tozzia alpina und Anthericum serotinum I. waren noch Eroberungen dieses glücklichen Tages. Endlich trat mir tosend und schäumend ein von der Höhe herabstürzender Gletscherbach ent. gegen, der um so gewisser das Ziel der heutigen Wanderung verkündete, als sein schmaler Sıag wie eine offene Brücke zur Unterwelt sich dar. stellte, der hinzugeben ich in diesem Augenbii. cke um so weniger mich beıufen fühlte, als jen. seits, in den Regionen des obersten Pasterzen. - gletschers ein neues Gebirgland sich meinen er. staunten Augen darstellte und mir noch anderwei- tige Genülse in dieser sublunarischen Welt zu versprechen schien, die ich auf ein andermal mir zu verschaffen hoffen durfte. Auch war es hohe Zeit geworden, einen mis- der gefährlichen Rückweg aufzusuchen. Anfangs gelangte ich bald aufwärts bald abwärts über ein paar Hügel, die mit Ranunculus pyrenaeus, Ane- mone alpina und Soldanella pusilla bewachsen wa- ren, bis ich eine Bergebene erreichte, an deren Fufs eine kleine Heubütte, Hramersbütte genannt, sich darstellie, wobei aufs neue der Gedanke von Hütten bauen sich entspann. *) In einem Gefilde von üppig blühenden Alpenpflanzen, welches schon in einer Seehöhe von 7000’ gelegen, rings um *) Man vergleiche die hicher gehörige Stelle in Flora 1332. 5. üyr. 359 noch von höhern Gebirgen umgeben ist, *) und vor dem sich der unterste Pasterzengletscher mit allen seinen mannichfaltigen Ossianischen Gestal. ten in seiner ganzen Schönheit entfaltet, mulste es dem Wanderer um so behaglicher seyn, wenn ein bequemes Obdach zum Schutz für Ungewitter und zur Erquickung ermatteier Glieder sich ikm darbieten würde. Wie viele Menschen werden geboren, leben und sterben, ohne solche irdi- sche Paradiese nur geahnet noch weniger gese- hen zu haben! Auch von Seite der Flora boten sich hier wie- der Schätze aller Art dar, Zlieracium alpinum, pumilum und glanduliferum mit Phyteuma hemis- phaericum, Juncus Jacquini, Arabis alpina, Dianthus glacialis, Apargia'alpina, Pyreihrum alpinum, Fe ronica alpina, Iychnis alpina, Ranunculus rutae- folius, Myosotis alpestris, Laserpitium simplex, Po-. tentilla salisburgensis, Polygonum viviparum u. a. untermischt, lieferten eine sehr reiche Erndte. Allmählig führte der enge Steig an der rechten Seite eines schäumenden Baches, der in der Höhe einen Wasserfall gebildet hatte, immer über pflan- zenreiche Alpenwiesen abwärts, und so kam ich zu nicht geringem Vergnügen auf einem sehr be- tretenen Fufssteig zur \WVolfgangs Kapelle hinab, wo ich mich slsobald in dem Vormittags verlasse- nen Blumengefilde wieder erkannte. — ’ *, „Eine unübersehbare Kette, Berge auf Berge gethürmnt, eine fürchterlich grofse Scene! die kein Suädltler ge- niefst, kein Städtler keaui! Gebäude der Allmacht. Vergl. Rainer und Hohbenwartüs Reise $. 35. 560 Gern hätte ich auch hier noch länger verweilt, aber meine Botanisirbüchse war gefüllt, und ich hatte ja eine beträchtliche Anzabl theils neuer, theils seltener Pflanzen gesammelt, die auf der ent. gegenstehenden Pasterze nicht vorkommen, und die sonach allen meinen Vorgängern unbekannt geblieben waren. Auch brach der Abend heran, und ich hatte ja schon den festen Vorsatz gefafıt, ehesten Tages zurückzukehren, um das neuent. dechte Land weiter zu verfolgen, wozu sich, ge. gen alles Erwarten, eine eben so schnelle als gün- stige Gelegenheit darbot. (Fortsetzung folgt) U. Botanische Notizen. Aus den gelehrten Untersuchungen Royles über das Lycium desDioscorides geht hervor, dafs die im Orient unter den Namen IHlooziz, Rusot und Dar-huld bekannten Substanzen das Product einer Art von Berberis sind, und dafs die Worte loofyon und lookyon von Arabischen Schriftstel. lern als die griechischen Synonyme von Hooziz’ge- geben werden, in Folge der von Dioscorides gelieferten Beschreibung von Lycium, Avsıor, wels ches ohne Zweifel das von Arabischen Schrift. stellern als lookyon oder verdorben loofyon ge- brauchte Wort ist, da der Unterschied ihres f und k nur auf einem entscheidenden Punkte-über dem Buchstaben beruht. Royle schliefst daraus, dals die in der materia medica angewandte Substanz das Product des Stammes oder der Wurzel einer Art von Berberis sey. Sie wird gegenwärtig vor- züglich bei Augenentzündungen angewandt. “ (Hiezu Beiblatt Nr. 5.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 36. Regensburg, am 28. Sept. 1833. I. Original-Abhandlungen. Die Gamsgrube im Oberkärnthischen Hochgebirge; Schilderung ihrer Besteigungen, Lage und Fe- gelalion; von Dr. Hoppe. (Fortsetzung.) H.. Pichler, Wirth zu Heiligenblut, Be. sitzer einer Alpe die Gamsgrube genannt, wünsch- te zu wissen, ob in derselben schon hinlängliche Vegetation vorhanden sey, um Vieh dahin zur Weide treiben zu können. Da er nun hievon selbst Einsicht nebmen wollte, so forderte er mich einige Tage nachber auf, ihn zu begleiten, was ich um so mehr mitFreuden annahm, als ich er- fuhr, dafs diese Alpe hinter dem obersten Paster- zengletscher, also auch noch hinter dem Gebirg gelegen sey, welches ich auf meiner letzten Excur- sion bereits erspähet hatte, ‚Hr. Pichler führte mich denselben Weg nach den Alpen, ander Briccius Kapelle und Wolf. gangs Hütte vorbei, über die Platten, am nächsten Gletscher vorüber bis zum Gletscherbach, wie ich ihn schon oben vorläufig angegeben habe. Hier mochte ihm der schmale Steg selbst gefährlich er- scheinen, denn wir stiegen am linken #fer des Be. ches hinauf, wo eine Schneelarire denselben ganz Flora 56. Nn 562 überdeckt bätte, gingen ohne Bedenken darüber, gelangten zuerst am jenseitigen Gebirgsrücken zum Schsflerloch, und von da zum hoben Sattel, Hier lag die ganze schöne Gletschergegend vor unsern Augen. Der oberste Pasterzengletscher hatte sich in ein mehrere Stunden langes und nicht viel schmäleres Eisfeld ausgedehnt, aus wel- chem das ewig beschneiete Glochnergebirg wie ein mächtiges Amphitheater sich bervorhob, wäh- rend im Hintergrunde ein kleiner, aber nicht we. niger in eisiger Erhabenheit prangender, fast iso- lirter abgerundeter Berg das Ganze ru schliefsen schien. Doch erst dann steigerte sich diese Grup- pe zu ihrer gröfsten Pracht und Herrlichkeit, als wir nach einer beträchtlichen VVanderung über den kluftreichen Gletscher selbst nun endlich die Gamsgrube betreten batten, wo der Grofsglock- ner uns in gerader Linie gegerüber stand, der ausgedebrte Gletscher zu unsern Füfsen lag, und der schöne Schneeberg uns näher gerückt war. Der heitere wolkenlose Himmel verherrlichte diese glanzvolle eisige Scene noch mehr, und kaum dürfte in dem ausgedehnten Gletscherge- birge des Montblanc etwas Aehnliches anzutreffen seyn! Ur. von Hohenwart sagt irgendwo in einer seiner Reisebeschreibungen, als ihn eine er- habene Gebirgscene begeisterte: „Gewifs! hätte Hr. v. Haller diese Gegend gesehen, er würde sein treffliches Gedicht über die Alpen noch treffllicher ausgeführt baben,“* WVie würde aber nern 563 Hr. von Hobenwart erstaunt gewesen seyn, wepn er nur einmal die Grube betreten hätte. Und dennoch wurde ich noch freudiger über- rascht, als ich an der ersehnten sogenannten Gams- grube zugleich eine pflanzenreiche Alpe antraf, deren vegetabilische Bewohner wohl gröfsten- theil« zu den Seltenheiten gehören mufsten, da sich hier die Seehöhe mindestens an 80007 schä- tzen liefe, und der Boden, aus verwiitertem_ Glimmerschiefer entstanden, ein lockeres frucht- bares Erdreich darstellte. Der Name Grube lälst sich indessen auf keinerlei Weise rechtfertigen noch erklären, da das Ganze einen schroffen Bery- rücken darstellt, der wie alle übrigen Alpen der hiesigen Gegend gestaltet ist, Grund und Boden war als Zeuge ewiger Einwirkung von Wind und Wet. ter durchaus wellenartig geformt, wie sich derglei-. chen bei verjäbrten Schneefeldern darstellt, und während die Erhabecheiten der Wellen wit man- cherlei Vegetation geschmückt erschienen, waren die zwischenliegenden schimmernden Sandflächen ‚entweder ganz kahl, oder beherbergten nur ein paar seltene Pllänzchen, die mir als ganz neu er- schienen und erst späterhin als Lepidium brevi« caule und Braya alpina bestimmt wurden. Doch für beate mufste ich ınich nicht nur begnügen, den Weg zum gelobten Lande gefun- den und dasselbe als Fremder überhaupt und als Botaniker insbesondere zu allererst betreten zu haben, sondern auch selbst die Rückkehr für an- Nn2 564 dere Zeiten bestimmen, da ungünstige Witterung nicht mehr erlaubte, ın damaligen Jahre dasselbe zum sweiten Male zu betreten, obwohl ich meine beiden vegetabilischen Neulinge weder in hinläng- licher Quantität noch Qualität erbalten hatte. So blieb es mir vorbehalten in den folgenden Jahren desto emsiger nach denselben zu forschen, was denn auch mebrmals mit glücklichem Erfolge ins Werk gesetzt wurde, so zwar, dafs nicht nur die meisten nach Heiligenblut gereisten Botaniker die Gamsgrube betreten haben, sondern dals solche sogar vom andern Geschlechte, der Frau Profes. ‘sor Hornschuch und ihrer Reisegefährtin Fräu lein Lottchen v. Mühlfeld, so wie von der Gattin unsere Gärtners Meier und von meiner Tochter gescheben ist,*) welches jetzt um so beque- ‚mer geschehen kann, als die Wege verbessert sind. *) Von zwei Vorfällen, wie sie wohl nur in hiesigen Gegenden dem Wandrer aufstofsen können, erlaube ich mir noch ein paar Worte beizufügen: Auf dem hohen Sat- tel angelangt und nachdem eine Felswaud umgangen, er- blickte ich einstmalen, zu nicht geriugem Schrecken, einen Menschen, der unbeweglich auf dem Bauche liegend, Hände und Fülse von sich gestreckt hatte. Neben ihm lag ein ungeheurer Bergstock , Steigeisen und Schief- gewehr. Ein verunglückter Gemsenjäger, dachte ich, aber ich hatte mich geirrt, er lebte, und vigilirte in dieser Stellung mittelst eines Ferurohrs nach Gemsen, Weiterhin traf ich einen Burschen an, der einer Heerde Schaafe nachspürte. Da er sie dicsseits das Gletschers nicht fanıl, so ging er, sie jenseits zu suchen, eine halbe Stunde weit mit mir über denselben, un- 565 Als indessen die Erfahrung gelebrt batte, was sich a priori schon aus der Lage dieser Alpe schliefsen liefs, dals bei langen schneereichen Wintern und kalten Sommern die Vegetation äusserst spärlich sich zeige, und diels heson- ders in den letzten Jahren der Fall gewesen, wo mebrere fremde Botaniker mit mir nur klein- liche Exemplare der beiden erwähnten Pflan- zen angetroffen baiten, so war ich desto höch- ' licher erfreuet, im Anfange Augusts des Jahre 1830 eine so üppige Vegetation anzutreflen, wie sie hier vielleicht noch nie statt gefunden hat- te. Was mich jedoch am meisten freudig über- raschte, waren zuvor nie gesehene Felspartien, die ganz mit der Braya alpina im herrlich. sten Flor bedeckt waren und mir die Veberzeu- gung gaben, dafs nun und nimmermehr diese Pflanze jemals ausgerottet werden könne, so gie- rig bisher auch mehrere Botaniker nach dersel- ben gestrebt hatten, Diese Ueberzeugung brach. te mich auch zu dem Entschlufs, sie für Reichen- bachs Flora exsicc. zu sammeln. Auch war es jetzt an der Zeit, die Grube nach allen Richtungen der siundenlangen Breite nnd der kaum ersteigbaren sehr ausgedehnten Höhe zu untersuchen und sich der Glüchseligkeithinzugeben, in diesem Üebermafse von Gletschervegetation nach Herzenslust zu schwel- gen. Dazu war aber guter Rath theuer, denn wo geachtet er fast nackt und blos, wedrı Schuh noch Strümpfe trag, dem:.ach mit blofsen Fülsen den schrof- fen Eisboden überschreiten mußte, 566 Zeit und Gelegenheit dazu hernehmen, de, der Ent. fernung vom nächsten Dorfe wegen, jedesmal zehn Stunden des Tages zum Hin- und Herweg ver- wendet werden mufsten. Der Gedante, hier ein- mal zu übernachten, war leicht gefafst, aber schwer suszuführen. \Ver in aller \Velt würde es wa. gen, eine lange Nacht in dieser eisigen Einöde zu. zubringen! Doch man ermesse den Enthusiasmus "der Botaniker, wenn es sich darum handelt, seine Wifsbegierde zu befriedigen, und man wird sich wicht wundern, zu sehen, wie ich dennoch diesen Entschlufs ernstlich falste und wirklich ausführte, - Auf der Stelle konnte diefs freilich nicht gesche. ben, da ich weder mit Lebensmitteln noch mit Feuerzeug, zwei nothwendigen Erfordernilsen, ver- sehen war. Auch durfte ich durch mein unver. wartetes Ausbleiben die guten Bewobner von ' Heiligenblut nicht in bauge Ungewifsheit verse- tzen. So eilte ich denn schnell zurück, um ia wenigen Tagen wiederzukehren. Als ich dem Wirth zu Heiligenblut mein Vor- haben eröffnete, schien er delsbalb sehr beküm- mert zu seyn, und entgegnete mir die Versiche- ‘rung, in ganz Meiligenblut niemand auffinden . zu können, der mir Gesellschaft leisten würde. Auf die Erwiederung, dafs dieses auch gar nicht meine Absicht sey, und ich hieran nicht gedacht babe, suchte er mir anderweitig mein Vorhaben suszureden, uod sprach von Unglüchsfällen, die mich ıreffen könnten, von möglicher Krankheit, 567 . von Nebeln und Donnerwettiern, aber nichts war mehr im Stande, meinen endlichen Fantschtuls wankend zu machen. Drei Tage nachher hatte ich mich schon früh Morgens auf den Weg gemacht und um 9 Uhr auf der Grube eingefunden. So blieb mir denn heute noch Zeit genug übrig, mein Vorbaben aus- zuführen, und morgen früh aufs Neue zu beginnen. Als der Tag sich neigte und die Nacht, von der man sagt dafs sie keines Menschen Freund sey, hereinbrach, wollte es mir doch etwas un- heimlich zu Muthe werden, Noch nie hatte ich in der weiten \Velt so einsam gestanden, In der ganzen Gegend weit umher war kein menschli- ches Wesen denkbar, und selbst Viehhirten eben so weit als die Bewobner von Heiligenblat ent- fernt. Wilde ’I’biere sind zwar nicht einheimisch, aber dennoch konnte leicht ein Bär hieher ver- sprengt seyn oder gar ein Wolf sich der Gegend des Aufenthaltes der Gemsen genähert haben, Unter diesen trüben Gedanken, die durch Eir- samkeit erzeugt und durch die schwarze Nacht be- fördert wurden, hielt ichs am Geratbensten, mich in die Felsenhöhle zurück zu ziehen, die ich zu meinem Nachtlager susersehen hatte, und die wob] früher schen nothdürftiger Weise von einem Hir- ten, Gemsenjäger oder Wildschützen zu gleichem Zwecke gedient haben mochte, da sowohl etwas Heu als auch Holz in derselben zu finden war. Zwar erinnerte der sehr niedrige Eingang, denn \ 5068 nur auf allen Vieren konnte ich in das In. nere der Hütte gelangen, wörtlich an das Be. kannte: wer sich in die Welt will schicken, mufs auch lernen sich zu bücken, auch blieb es mir nicht lange verborgen, dafs etwa ein Tod. tensarg zur Mafsnehmung der Schlafstätte ge- dient hatte, da man sich in der elben weder rüh. ren noch wenden konnte; allein der ermüdete Körper verlangte sein Recht, und erst um Mitter. nacht war ich von einem sehr erquickten Schlafe wieder erwacht, Nun säumte ich keinen Augen. blick, um das Feuerzeug hervor zu suchen, und «o loderte nicht nur sehr bald die köstlichste Feuerflamme hoch empor, sondern eben so bald war auch das nothwendigste Bedürfnifs des Botani- hers, der HKaffee, zubereitet und genossen, Als ich endlich die Hütte verliefs, um einen Blick ins Freie zu thun, war ich nicht wenig überrascht, die höchste Spitze des Glockners schon von den ersten Strahlen des himmlischen Lichtes geröthet zu sehen, \WVer war frober als ich, denn eine bange Nacht war verschwunden, und eis hoffnungsvoller Tag angebrochen! Als ich im Beginn meines Tagwerkes des Bergräckens vordere Höhe erklimmt hatte, zeigte es sich, dals ich doch nicht ganz einsam die Nacht auf der Grube zugebracht hatte, indem ein Schwarm Schneebühner sich vor meinen Fülsen erhob, und etliche Schritte weiter sogar durch meine Annäherung ein Weibchen vom Neste ver- Ve ae me a Zu ze et 569 scheucht wurde, in welchem fünf gesprenckelte be- deutend grolse Eier befindlich ‘waren, Ich sage unrichtig „vom Neste,' denn die Eier lagen gänz- lich auf blofser Erde, so dafs auch keine Spur von irgend einem Halm, von Stroh oder Gras, noch weniger-von Federn sich zeigte. Wunderbar dals hier das gleiche Verbältnifse in der kalten Zone, wie beim Straußse in der heifsen Statt fin- det. Schon früher batte ich dergleichen Nester auf dem kablen Boden der Salmshöhe, zwischen den mehrarmigen Gletscherbächen und dem Ra- nunculus glacialis mitten inne gefunden, also an Orten, wo dieBegengüsse des ersten besten Don- nerwetters das Nest überschwemmen, oder Schnee- gestöber dasselbe überdechen konnten. Aber ich hatte daraus auch die Ueberzeugung geschöpft, dafs, gleich wie die Störche sich mit ihren Jan- gen in Nestern auf brennenden Häusern den Flam- men Preis geben, auf alle Fälle das Schneehuhn auf dem ihrigen sich einschneien läfst *) und wäh- rend dem vom Männchen gefüttert wird. %, Des Wirths Bruder zu Heiligenblut hatte einmal am Wege auf der Höhe des Taurens blofs im Vorbeigehen ein Schneehuhn auf dem Neste ergriffen. Als ich ein- stens in derselben Gegend mit vieler Mühe eine glitsch- . richte Anhöhe erstiegen hatte, wurde ich durch das plötzliche Geschrei eines Schneehubns, das zwei Junge bei sich hatte, erschreckt. Im Begriff diese zu erha- . schen, kam mir die Alte dadurch zuvor, dals sie beide mit einem einzigen Flügelschlag den Hügel hinabschleu-- derte, dann eben so schnell nachfolgte und ich das Nach- sehen zum Besten hatte. 570 Wohl hätte ich mit den heute vorgefundenen Eyern, dem Freunde Hornschuch oder jedem andern Ornitbologen ein erwünschtes Geschenk machen können, aber wie wäre es mir ınöglich gewesen, am frühen Morgen eines der frohesten Tage meines Lebens und in der heitersten Stim. “mung meines Gemüthes am lieben Gottesgeschöpf eine solcbe Ungerechtigkeit auszuüben? Vielmehr wanderte ich, wie immer, so bier, mit schnellen Schritten vorbei, um dem bekümmerten YYeib- eben je eber je lieber die Rückkehr zu gestatten. Nachdem ich endlich die Grube der Iireug und Quere nach durchstrichen, und vom Fufse der. selben, der sich unmittelbar aus dem Gletscher erhebt, bis zu einer beträchtlichen Höhe, die sich endlich in den Höhen des Tauerngebirgs ver- liert, binangestiegen, dann durch die stundenlange Dreite von einer unübersteiglichen Gletscherspalte zurückgewiesen war, dennoch aber mit köstlicher Beute die Botanisirbüchse gefüllt hatte, eilte ich der herrlichen, dicht unter dem Nachtquartier gelegenen Quelle zu, um bier ein frugales Mittag. meh] zu halten, und dann nen gestärkt den Rück- wez anzutreten, . Zu Anfange August des heurigen Jahrs waren Se. Kaiser). Hoheit Erzherzog Johann in Be- gleitung mehrerer Naturforscher, worunter Hr. Prof. Hayne aus Grätz als Botaniker befindlich, von Gastein nach Heiligenblut gekommen, um in dasiger Gegend Naturproducte zu sammeln, ins- DE RENRERBEEEFGR zu besondere aber auch um die Verbindung der dor- tigen Gletscher mit jenen von Salzburg und Ty- rol zu erspähen. Es wurden demnach in der Nacht nuch drei rüstige Berg:teiger und Gemsen- Jäger aufgeboten, um zu erforschen, ob der Ue- bergang über die Gletscherfelder von der Gams- grube aus nach Caprun möglich sey, während Se. Hoheit mit ihrer Begleitung, mit Jäger und Träger früh Morgens nachfolgten um auf der Gamsgrube die Nachricht von den zurückkehrenden Gemsen- jägern entgegen zu nehmen. Dies geschah zwar pünkılich, indessen war die Nachricht nicht ganz befriedigend, ‚Es sey der Uebergang nach Ca- prun zwar mit vielerlei Beschwerden verknüpft, und selbst an einzelnen Stellen gefährlich, aber wahrscheinlicher, Weise möglich, doch sey es jetzt zu spät um noch etwas zu unternehmen, und man möülse entweder nach Heiligenblur zu- rückkehren, oder in irgend einer Alphütte übernachten, um morgen bei Zeiten aufbrechen zu können.‘“ Aber Se. Hoheit hatten für die- sen Fall schon ihren Plan gemacht, und über- nachteten auf der Grube — in derselben Felsen- höble, die ich oben erwähnt habe. — Früh Morgens um zwei Uhr brach die ganze Caravane zu neuen Versuchen auf, und glücklicher Weise war die Witterung äusserst erwünscht, so dals man fast den ganzen Tag dazu anwenden konnte, die Glet- scherfelder zu durchwandern, und mit Hülfe treff- _ licher Fernröhre die ganze weite Gegend zu in- 572 spiciren und selbst die entlegensten Berggipfel zu erkennen. Aber Caprun war dennoch nicht zu erreichen, obwohl es den \Vanderern ra Füs. sen lag. Defshalb kebrte die Gesellschuft nach Heiligenblut zurück, und wanderte am folgenden Tage über Hals und über den Kalsertauern nach Caprun, um auf diese \Veise die Zweche durch Umwege zu erreichen, was direct nicht möglich gowesen war. Auch bei dieser Gelegenheit war unsers ver. ewigten Präsidenten gedacht worden: „Sagen Sie dem Grafen von Bray, (äulserten Se. Kai- ser. Hoheit beim Abschiednehmen gegen mich) dafs niemand in der \Velt ihn höher achten kann als ich, und dafs es mir unendliche Freude ge- macht hat, hier im Fremdenzimmer sein Porträt zu finden, und auf der Gamsgrube die Pflanze seines Namens am natürlichen Standorte zu pflü- eken.‘‘ Leider hatte ich dieses schätzbaren Auf- trags wenige Tage vor seinem Ende zur schrift- lich noch mich entledigen können. Die Bewohner von Heiligenblut, eben so sehr über die Kenntnisse und Wifsbegierde, sis über die Ausdauer, ÜUnerschrockenheit und Leutselig- keit Sr. Kaiserl. Hoheit erstaunt, säumten keinen Augenblick, auch ihren Nachkommen das Anden- ken an den Besuch des erbabenen Prinzen für späte Zeiten zu erhalten, und defshall, die durch- wanderten Gegenden, die von der Salmshöhe nur durch den Schneerücken des Grofsglockners ge- tronnt sind, die Johannshöhe, und den 513 herrlichen noch unbenannten Schneeberg, der den Pasterzengletscher scheinbar schliefst, den Johannsberg, zu benennen. Ich verabsäumte nicht, diefs wohlgemeinte Denkmal in dem Fremdenbuche (so betitelten Glocknerbuche) zu Heiligenblut zu Protokoll zu geben, und zwar mit der Einleitung, dafs wohl nichte Neues unter der Sonne geschehe, wenn Kaiser und Könige die Naturkunde ehrten, da sie hierin den weisen Salomon als Vorgänger be- trachten könnten, dafs es aber ein würdiges Vor- bild der Nachwelt sey, wenn ein Kaiserl. Prinz weder Gefahr noch Beschwerde achte, um noch unbekannte Naturgegenstände zu erforschen, Kenntnisse zu erweitern und Wilsbegierde !zu befriedigen, (Schlufs folgt.) IL Botanische Notizen. ı) Ueber die Veränderung des Anheftungspune- tes der Staubgefälse von Mirabilis hat Hr. Grif- fith der Linneischen Gesellschaft zu London interessante Bemerkungen mitgetheil. Einige Zeit vor der Entwicklung der Blüthe werden die Staubgefälse unterweibig gefunden, aber so wie die Zusammenziehung der Blüthenröhre zunimmt, werden die Staubgefäfse allmählig, wie durch ei- nen Knoten an dem eingeschnürten Theile ge- rade über dem Fruchtlinaten getrennt, wobei ihre untern Enden in der Gestalt von fünf borsten- tragenden Drüsen zurückbleiben, der obere Theil aber eine beträchtliche Strecke über der Einschnü- rung mit der Biüthenröhre vereinigt bleibt, und 57% von da seine Nahrung zieht. Fine Gefälsrer. bindung zwischen den Staubfüden und der Bli. tbenhülle konnte Griffith nicht wahrnehmen, er glaubt, dsls die Anbeftung mittelst eines Jo. ckern Zellgewebes Statt finde. Yerner bemerk derselbe, was übrigens auch schon früher be. obachtet wurde, dafs der Stengel dieser Pflanze von der dicotyledonischen Structur abweiche, in. dem das Centrum desselben aus einem Zellge. webe mit dazwischen gestreuten Bündeln yon Holzfasern besteht, wodurch er sich der Structur der Monocotyledonen nähert. 3) Ueber die Modificationen der Hnospenlage, die bei verschiedenen früher zur Gattung Cincho- na gerechneten Pflanzen bemerkt wird, hat Hr, David Don einige Beobachtungen mitgetheilt, Die Kno«spenlage der Blume ist weit verschieden- artiger bei den einblättrigen als den vielbiättrigen Blütben, da mit Ausnahme eines I'heiles der Ro- taceen, vorzüglicb aus Neuholland und Südame- rika, die dachziegellürmige Form fast allgemein in der letzten Blasse vorberrscht. Bei den ein- blättrigen Ordnunger ist die Gestalt der Knor- penlage ein Charakter von so hohem WVerthe, dals sie ofimals den einzigen deutlichen Unter- schied zur Begränzung der Familien darbietet; aber die Rubiaceen ma.hen hievon wieder eine bestimmte Ausnahme, indem bei ihnen Beispiele von fast jeder Modificstion der Knospenlage vor- kommen, und obgleich dieselbe bei ihnen einen Character von geringerem Werthe abgibt, so er- 575 scheint sie doch wichtig genug, um die Unter- scheidung der Gattungen dieser ausgedehnten Familie’ zu unterstützen. Die von Hrn. Don auf- gerählten und beschriebenen Gattungen sind: Cinchona, Cosmibuena, Exostema, Hymenodictyon, Luculia, Pinckneya und eine neue, welche auf Cin- chora rosea der Flora peruvisna gegründet und folgendermafsen characterisirt wird: Lasionema, Calyx 5dentatus, Corolla tubulosa, limbo 5fido, aes- tivatione imbricata. Siamina exserta: filamenta medio barbata: aniherae subrotundae, peltatae! biloculares: loculis basi solutis. Stigma bilobum. Capsula biloeularis, medio loculieido - dehiscens! p9- lysperma, Semina exigua, samaroidea, Arbor (pe- ruviana) inflorescentia paniculata. 1. L. roseum, Sie bildet eine streng geschiedene Gattung, die sich von Cinchona nicht nur durch die dachzie- gelförmige Hnospenlage, sondern auch durch die Structur der Staubgefäfse und das Aufspringen der Kapsel unterscheidet. Diie Iinospenlage der. Blume wurde bei diesen Pflanzen so wenig be- achtet, dals wir in den Nov, gener. et spec, plan- tar. von Kunth die gegenwärtige Gattung unter den Synonymen der Cinchona lancifolia finden, 3.) In der Sitzung der Acadimie des Sciences "zu Paris theilte Hr. Dutrochet interessante Be- obachtungen über die lange Mauer des Lebens und des Wachsthums in den Wurzeln und Stöcken der Weifstanne (Pinus Picea L.) nach dem Abhauen des Stammes mit. Wird ein Baum gefällt und treibt sein Stock keinen Stamm wieder, so ster- 576 ben ersterer und die ihn an den Boden befesti. genden WVurzeln gewöhnlich bald ab. Diese Er. scheinung beruht auf dem bekannten Gesetze, dalı der zur Unterhaltung des Lebens erforderliche Baumsaft von den Blättern herabsteigt. Tereibt der Stock nach dem Abschlagen des Baumes wie. der Schölslinge, so kaun das Leben der VWVurzeln noch eine Zeit lang gefristet werden. Dieses Her- vortreiben neuer Schöfslinge bemerkt man aber ’bei keinem Zapfenbaume, indem Stock und Wurzeln gewöhnlich bald absterben; nur die Weifstanne macht hievon die einzige Ausnehme. Dutro. chet sah von diesem Baume Stöcke und Wur. zeln noch 45 Jahre nach dem Abhauen des Stam- mes vegetiren, wäbrend in der Nähe ähnliche Theile von Fichten (Pinus Adbies), die erst vor Kurzem abgeschlagen worden, ganz abgestorben waren. An diesen alten Stöcken der Weifstanne liefs sich das stattgefundene neue Wachsthum dadurch nachweisen, dafs die äufsersten Splint- lagen keine Spur der Axt mehr zeigten. Du- trochet bemerkt übrigens, dafs dieses Wachs tbum sehr langsam von Statten gebe, so dals da- durch die Lehre, dafs der ausgearbeitete Saft, der die übrigen Theile der Pflanze ernährt, von den Blättern oder von überirdischen Tbeilen der- selben komme, unatgefochten bleibt. Jedoch scheint es, als besäfsen bei der Weifstanne auch die Wurzeln das Vermögen eine kleine Menge ro- hen Saft in wahren Nahrungssaft umzuarbeiten. Allgemeine botanische Zeituns. Nro. 37. Regensburg, am 7. Oct, 1833. HR nn Sifpeeenen. L. Original - Abhandlungen. - 1.) Antwort auf zwei Bemerkungen des Hrn. Dr. Presl über meine Ansichten von den Staulbge- fafsen und der Frucht; von Hrn. Prof, Agardh in Lund. 47 eit entfernt, eine Widerlegung meiner Ansichten zu mifsbilligen, ist es mir sehr schmei- chelbaft gewesen, dafs Dr. Presl sie seiner Be- urtheilung werth gefunden hat. Anderseits wird Dr. Presti es nicht übel aufnehmen, dafs ich ei. nige Worte zur Gegenerinnerung anführe. Dr. Pres! hat eine monströse Tu!pe be- obachtet, bei welcher die Antheren einwärts aufge- sprungen waren, und die auf ihrem Rande eine doppelte Reihe gestielter keulenförmiger Bläschen trugen. Er schliefst aus dieser Monstrosität, dafs die Antbere ein zusammengerolltes Blatt sey, wel- ches sich bier wieder ausgebreitet bat und an des- sen Rändern die „Pollenbläschen‘' entspringen, und also auch, dafs meine Ansicht über die An- there als eine Axillarknospe des Blumenbiattes da- durch ‚verworfen wird.‘ Ueberbaupt ist es eine eigene Sache, die Mon. strositäten für Rückgänge zu der ursprünglichen Flora 37. Oo 578 Form zu betrachten. Es ist js oft das Gegontheil, Sollte man wohl im Thierreiche die Monstra für einfachere regelmälsigere Organismen erklären, woron die normalen Organismen nur maskirte Formen wären? Bei jeder monströsen Bildung mischt sich das normale Streben freilich auch mit ein, aber es ist dort eben so versteckt, wie in den gewöhnlichen Bildungen. Die Monstrosität ist aber dadurch für die Wissenschaft interessant, dafs sie, mit der ge- wöhnlichen Bildung verglichen, zwei Fälle dar- bietet, wodurch das ur- normale Streben sich ans. drückt, und also leichter zu erkennen ist, Vienn man aber so schliefst, wie es bisweilen in unsern botanischen Abhandlangen geschieht, als wäre die Monstrosität die einfachere und ursprüngliche Form, so wird es ohnstreitig zu den ungereim- tesıen Aufschlüfsen führen. \Yürde man wohl dar- aus, dals in Paris eine Frau ein Kind gebar, das viel Aehnliches mit einem Frosche hatte, zu schliefsen berechtiget seyn, dafs der Mensch ei. gentlich nur ein metamorphosirter Frosch sey? Dafs eine Antbere in ein Blatt übergeht, ist eine längst bekannte Sache ; aber gewöhnliche Aeste oder Knospen geben auch bei vielen Pfan- zen in Blätter über (Ruscus, Xylophylla); ja die Blätter bestehen aus denselben Elementen als die jungen Aeste; aber darum gibt es eine typi- sche Verschiedenbeit zwischen Blatt und Ast, Diese Verschiedenheit ist keine organische, sie ist 579 eine relative. *) Ast und Blatt stehen zu einander in einem nothwendigen Wechselverhältnifs. Das Dlatt ist das dussere, schützende, erzeugende oder Erzeugung möglich machende, die Knospe oder der Ast is# das innere, geschützte, erzeugte. Es ist also nur die einfache Frage: Steht das Staubgefäls zu dem Blumenblatt in derseiben Relation, als die Inospe zu dem Blatt? Kann man annehmen, dafs in der Axille eines Blumenblaties ein Staubgefäfs sich bilden kann und sich zu bilden strebt, eben so wie die HKnospe in der Axille eines Blattes sich bildet? Dieses ist meine Lehre. Ich habe ge- lebrt, dafs, weil der Biumenlkranz ein verkürzter Ast ist, die Blätter in Quirlen sitzen, dafs diese Blätter ihre Axillarknospe haben müfsen, und dafs diese Axillarknospen die Staubgefälse sind, wie die Frucht die Endknospe. Ich habe gelehrt, dafs die Staubfäden wie die Blumenblätter nicht gleich sind, sondern ursprünglich ungleich, dafs das eine Blumenblatt alter, stärker, niedriger seyn mufs als das andere, dafs die Staubgefäfse es eben so seyn mülsen, und dafs gerade diejenigen Staub- gefäfse älter, stärker, niedriger sind, welche in den Axillen der älteren, stärkeren, niedrigen Blu- menblätter sitzen; — eine Lehre, welche bei Ver- gleichung mit der Natur sich immer bewährt, und welche interessante Aufschlüfse für die systemati- sche Beurtheilung der Pflanzen gibt. *) Sie wird auch nachher eine functionelle. Fin Ast hat eine andere Function als das Blatt. Aber die Punctio- nen sind nie sichere Kennzeichen der organischın Wen- dung der Tlieile. Ein blattartiger Ast fungirt wie ein Blatt. 002 580 Ich kann nicht finden, dafs Dr. Pres!’ı Be. obachtung einer monströsen Tulpe mehr bewei. set, als alle die tausend vorber beobachteten Fälle, wo die Sıaubgefäfse in Blätter übergegangen waren, Tbun es ja auch die Früchte (Prunus Cerasusete.); aber wer kann wohl läugnen, dafs die Frucht eine Knospe ist? Aber Dr. Pres!'’s Beobachtung ent. bält mehr als die Verwandlung der Anıhere in ein Blatt. An dem Bande dieses Blattes sah er gestielte Körper. Diese sprechen für, nicht ge gen meine Ansicht; es ist eine neue Beobachtung von der oft schon früher beobachteten Verwand. lung der Antberen in einen fruchtäbnlichen Körper, Zwar sagt Dr. Presl, dafs er die gestielten Körper am Iande des Blattes für Pollenhläschen ohne Pollen ansehe. Was sind aber Pollenbläs. chen ohne Pollen ? Das Pollen besteht ja aus frei. liegenden Kugeln, mit spermatischen Körnern (Granules spermatiques Brongn.) gefüllt. Meint Dr, Presi mit dem Worte: „Pollen“ die freiliegen- den Rugeln oder die spermatischen Börner ? Ich kann es mir aus seiner Schrift nicht klar machen, Er will aber gerade aus diesem Umstand, dafs die geutielien Körper Pollenbläschen ohne Pollen sind, beweisen, dals diese monströse Form der Staubge- fälse nicht eine Richtung zur Fruchtbildung wäre. Dieser Beweis aber ist bei gegenwärtiger Darstel- lung des Pollens für mich verloren gegangen, da ich diese Darstellung nicht mit dem gewöhnlichen Begriffe von Poilen vereinigen kann. Sehen wir also von diesem ab, und geben m nn en 551 wir die natürliche Erklärung der fraglichen Mon- strosität, so finden wir leicht, dafs die Anıbere hier in einer schwankenden Bildung begriffen ist, zwischen Staubgefäfs undCarpell; und da das Carpell aus zwei Elementen besteht, nämlich aus Blatt und Samen, so zeigen sich auch hier beide Elemente in unvollkommenem Zustande. Am Rande des Blattes erscheinen nämlich die unge- bildeten Samen als gestielte Körper, wie an tau- send Fıüchten, Diese Erklärung ist so einfach, dafs man es nicht leicht begreifen kann, wie es anders zu erklären wäre, besonders da die Fälle so häufig sind, in welchen die Staubgefäfse sich - zu Carpellen umzubilden streben, und dann auch robe Bilder der Samen erzeugen, Ist aber dieses klar und beinahe unzweifel. haft, so ist wohl die Presische Beobachtung nur ein neuer sehr interessanter Beweis, dafs meine Lehre nicht „geworfen,‘' sondern die wahre ist, Die zweite Bemerkung, welche Dr. Presl gegen meine Ansichten gemacht hat, berührt das Verbältnifs des Organs, welches ich Sporopho- rum genannt habe, zu dem Organ, welches ich Carpophyllium nenne. Ich habe nämlich das Sporophorum (den Körper, auf welchem die zu einem einzigen Carpophyli gehörenden Samen sitzen,) als eine Hnospe des Carpophylis betrach- tet. Die Anlässe und Gründe dieser meiner Mei- nung sind viele. Ich will nur einen oder andern nennen. Die Samen hönnen ebea, wenn sie am ” . #- 5 29 Gm Beude des Cor pophylis sitzen, nicht aus dem Rande selbst entspringen, weil das Sporopter, der Band worauf sie sitzen, cin eigenes Oıgzan ist, und nicht identisch mit den Margiralien des Blattes. Es gibt aber, nach meiner N:einung, kein neues Organ in der Blume und Fıucht, Alle sind früber in den untern Bildun,;ssiufen gebildet, nur veränderte Blumrnblätter. Staub- gefälse, Carpopbylien, Samen, Embryunen, keines ist ein neues Organ; alle sind Organe, die man bei den unteren Stufen in anderen Formen vor. gebildet finde. Wenn sl:o das Sperophor ein eigener Körper ist, so muls man sein Vorbild su- chen; und dieses kann, da dus Sporophor aus der Axilie des Carpophylis entspringt, nichts an- ders seyn, als die Kno,pe. Fin anderer, weniger sietephysischer, mehr pracuscher Grund ist, dala das Sporophor öfters frei und ohue Berührung mit dem Blattrande steht (=. DB. bei den FPrimu- laceen, Portulaceen, Caryoplıyliaceen). VWYie könnte wohl das Sporopbor ein T'beil des Blattes seyn, da es ganz frei und getrennt steht? In andern Fällen ist das Sporophor an den Mittelnerv des Carpopbylis angewachsen ; es entspringt also nicht hier aus dem Blattrande, Ia andern Fällen hat es sich zu einer breiten Fläche ausgebreitet, und bekleidet so die iunere Öberfläche des Cerpo- phylis, wie kona man es dann für den Blatırand saannebmen? Auf diese und viele andere Ansich- ten gründet sich meine Lehre, dafs das Sporophor die Knospe des Carpophylis ist; eine Lehre, wel- nn nee 585 che Dr. Pres! aber verwirft, und unwahrschein- lich zu machen sucht. Dr. Presi's Ürtheil ist, wenn ich nicht irre, folgendes. Er geht von der Ansicht aus, dafs die Blume und Frucht mit den thierischen Bildungen analog sey; und da die Organe des Tbhiers sich alle zugleich bilden, müssen auch die Blumentheile und Fruchttheile zugleich gebildet seyn. „Jetzt aber ist der Mutterkuchen bei den Thieren ein neu erzeugtes Organ, also mufs auch die Placenta bei den Pflanzen ein neu erzeug- tes Organ seyn, kenn also keine Axillarknospe seyn. Es ist mir gar unmöglich gewesen, die Bündigkeit dieses Beweises einzusehen. Aufser- dem dafs es einen offenbaren Widerspruch zu enthalten scbeint, existirt auch keine Analogie des Mutterkuchen des Thiers und der Placenta des Gewächses; das kann wohl auch unmöglich Dr. Presi's Meinung seyn. Nur ein Anfänger kann nunmehr den Mutterkuchen und die sogenannte Placenta für analog halten, und ich räume den Kennt- nissen des Dr. Presl zu viel Gerechtigheit ein, um ihn eines solchen Mifsgriffes zu beschuldigen. Da ich aber keine andere Meinung aus seinem” Räsonnement herauszieben kann, sehe ich mich auch aufser Stand, in eine andere Vertheidigung : meiner Ansicht einzugehen, So lieb es mir ist, dafs man meine Ansichten prüft, wenn auch die Prüfung zu einer Verwer- fung leiten sollte, so sehr möchte ich wünsehen, dafs ein jeder, der sie zu widerlegen sucht, in f / 584 meinen Ideengang hincindringe, und dann erkt zu ihrer Widerlegung übergehe. Dies scheint mir Or. Pres1 nicht geihan zu haben. Möchte er nicht allein die kleine französische Schrift, in welcher ich erst diese Ansichten entwickelte, sondern auch was ich darüber in meiner Orga. nographie und Biologie gehandelt habe, in Erwi. gung ziehen; und ich hoffe, dafs er zugeben wird, dafs diese Lebre nicht durch einige Beobach. tungen der Monstrositäten zu widerlegen ist. So bat auch Dr. Endlicher geiban, weicher in Linnaea 7. Band ı. Heft eine Uebersicht (zwar nach meinem Essai, welcher den ersten rohen Entwurf meiner Ansicht enthält, da diese Ent- wickelung in meiner Organograpbie und Biologie ihm unbekannt geblieben zu seyn scheint,) gege- ben hat, uud dann zu Gegenbemerkungen geschrit- ten ist. Diese Gegenbemerkungen sind von der höchsten Wichtigkeit, aber er hat sie selbst nicht als widerlegende, sondern als nur beschrankende, modificirende betrachtet; und ich werde vielleicht ein andermal, sua venia, auf sie zurückkommen, £) Die Gamsgrube im oberkarntlischen Hochgebirge; Schilderung ihrer Besteigungen, Lage und Ve. getalion; von Dr. Hoppe. (Schlaft ) Bei näherer Betrachtung der Vegetation der Gamsgrube stellen sich die Cruciferen als die vor- züglichste Familie dar, wie denn auch der ror- waltende Bestandıheil des Bodens , Glimmer- sand, vorzüglich geeignet ist, ibre zarten Wur- en nn nr 585 zeln aufzunehmen, da besonders das ganze Be- dürfnifs aller Draben nur auf diesen lockern Sand- boden berechnet ist. Defshalb sind die meisten Arten dieser Gattung auf der Gamsgrube anzu- treffen, nämlich Draba fladnitzensis, frigida, iomen- tosa, laevigata, carinthiaca und elongata, insbeson- dere aber die ächte Draba aizoides L. et Host, die oft ganze goldgelbe Felder darbietet, Nach den Draben folgen die Arabides, wovon hier in ziemlicher Menge Arabis rupestris, alpina, bellidi- folia, pumila und coerulea vorkommen, uod von denen die letztere als eine ächte Gletscherpflanze zu betrachten ist, Biscutella alpestris und Erysi- mum lanceolatum kommen in grofsen und kleinen Formen vor, obne aber im geringsten auf andere Weise abzuweichen. Braya alpina und Lepidium brevicaule sind treue Gefährten auf blofsem Sand- boden in dieser Gletschergegend, obwohl erstere auch einmal in der Leiter, letztere öfter am un- tersten Gletscher gefunden wurde. Merkwürdig ist es, dafs von Synanthereen aus- ser Apargia Taraxaci,*) Artemisia spicata und glacialis, Achillea Clavenae und airata beine ein- zige andere Gattung, also auch kein Hieracium, *) Dafs diese Pflanze überall in Gletschergegenden hier, wie anderswo, die Arabis eoerulea zur (zetährtin habe, wie in Alpengegenden die beiden Dolden Laser- itium simplex L. und Phellandrium Mutellina L. stets Beisammen wachsen, lehrt auch Haenke in Jacq. collect. IT. p. 56.: ,„Herbida summarusm alpiaın loca et nivis sensim contubescentia stillicidio perpetuo ir- rigua incolit planta rarıor cum Saxifraga oppositifolia... Vidi in plerisque alpibus una cum pracedeute (Arabide coerulea). 586 vorkommt, die doch sonst den Alpengegenden ci. genthümlich angehören. Pelieularıs asplenifolia und rostrata wachsen ebenfalls friedlich beisammen, und obwohl man die letztere ganz füglich bier als eine kleinere Varie. tät bezeichnen könnte, da man die gewöhnliche Form als eine grolse Abänderung angegeben har, so kann sie darum noch nicht mit der erstern verbunden werden, die ausser den characteristi. schen Kennzeichen noch durch rasenartiges Zu. sammenwachsen ausgezeichnet ist, während leız. tere immer in einzelnen Exemplaren erscheint, Bartsia alpina und Jiuga pyramidalis kommen sel. ten vor. Auch die Saxifragen und Gentianen, die sonst den vorzüglichsten Alpenflor ausmachen, sind hier nur in wenigen Arten anzutreffen, nämlich von ersteren, Suxifragea bryvides und oppesitifolia gemein, späterhin die lijiora, die nur unten am Gletschergerölle gefunden wird, Gentiana verna ist gemein, und kommt in ganzen Rasen mit 20 bis 30 Blumen vor. Sparsamer ist G. olbtusifolia, G. nana, bavarıca, glacialis und prostrata sind die seltensten. Von dJuemonen ıst baldensis häufig; sparsamer die alpina. Ranunculus alpestris kommt ia allen Felsenritzen vor, während montanus seltner ist. Von Primeln nur die einzige farinosa, so von Scabiosen die lucida, die bier in grofsblumigen Exemplaren sehr ausgezeichnet erscheint. Auch La- serpitium simplex und Phellandrium Mutellina, die Seil 587 einzigen Doldenpflanzen, zeichnen sich in warmen ‘ Sommern durch einen sehr grofsen Wuchs aus, Von Carieibus habe ich nur einige gefunden, die montana, firma und eine neue, die membra- nacea, dann die rupestris Allioni, die sich fast im- mer in Gesellschaft von Elyna spicata finder. Unter den Gräsern ist Poa alpina gemein, sparsamer P. vivipara und supina, die bier auf isolirten Felsen wächst, und genau dieselbe istt, welche Sch'rader beschrieben und Scheuchzer abgebildet hat; auch Phleum Michelii nicht seltenı. Die Farne fehlen ganz; von Lycopodiüs nur die beiden Selago und Selaginoides. Unter den Laubmoosen, ron denen alle Schat - ten - und Baummoose fehlen, da hier keins Sträucher noch weniger Bäume mehr aänzutref.- fen sind, zeichnet sich vor allen andern die Foi.- tia nivalis aus, die hier ibren Standort auf und ne-: ben Excrementen des Viehes hat, ingleichem Splachnum urceolatum. Die meisten andern sind, Felsenmoose, als PFeissia latifolia, erispula, Didy-, modon capillaceus, Grimmia: ovalta, alpestris, oblusa und glacielis, Schisiidium cilialum ,- Encalypta commutala. Unter den Lichernen ist Parmelia chrysoleucaı und Umbilicaria microphylla an isolirt liegender. Felsblöcken zahlreich vorbanden, während die hi ;- hern Felsen von den Alpen - Umbilicarien, Parımn e- lien und Verrucarien geschwärzt und geröthet sind, - and Cetraria nivalis, cucullata, Parmelia ochroleuı 'a und spadicea, Dufourea madreporiformis, ‚Cladıo- 588 nia taurica und Stereocaulon alpinum auf nackter Erde, in grolson isolirt liegenden Hasen, gefun. den werden. Eine bet:ächtliche Nachlese mit kritischen Bemerkungen über einzelne Arten wird sich bei wiederholten FExcursionen noch weiters erge- ben, si diis placet et tempora farent. * * . Wenn ea bei dem Schlufse des gegenmwirti. gen Vortrages und der damit verbundenen Been- digung der heutigen denkwürdigen Sitzung als zwechmälsig erscheint, das Geschichtliche der Pflanze, die dem Andenken unsers unrergelslichen Präsidenten geweihet wurde, noch einmal in Kür- za Zu recapituliren, so dürfte zuförderst wohl auf den ı. Band unsrer Denkschriften 18:15. 8. 65, auf die Fiora ı827 $. 24ı und ı83ı S. 561 hin. zuweisen seyn. Sie wurde am g. Juli ı813 auf der erwähnten Gamsgrube entdeckt, und am 3ı. Octbr. ı8ı4 zu Brzezina in Böhmen, auf dem Lustschlosse des Hrn. Grafen von Sternberg, in einor gleich- sam durch Deputation von dem Hen. Grafen, Hra. Legstionsrath Felix und mir abgehaltenen bot. Sitzung bestimmt, mit dem Namen Braya alpina belegt, ihre Charaktere entworfen und Beschrei- bung und Abbildung hinzugefügt. (Vergl. Denhschr. l. c. p. 65.) Als das hierüber geführte Protokoll dem Hrn. Grafen von Bray, damals Königl. Bayr. Ge- sandten zu Paris, mitgetheilt wurde, hatte der- mn mn nn ee 589 selbe, um der Gesellschaft seine Freude darüber zu erkennen zu geben, die Worte gebraucht, dafs ihn die Bonennung dieser Pflanze nach seinem Namen mehr eırfreue, als wenn man ihm ein Für. stenthum geschenkt hätte, Diese Aeufserung mufste auch mich im höchsten Grade beglücken, als der Hr. Graf meine Reisen begünstigte und dadurch diels Ergebnifs herbeigeführt worden war, Zwar würde es früber oder später nicht an Pflanzen gefehlt haben, die dem um unsere Wis. senschafi so boch verdienten Grafen gewidmet worden, aber keine würde ihn auf so. vielfältige Weise als unsere Braya angesprochen haben, und obgleich die von ihn genährte Hoflnung, sie am natürlichen Standorte zu sehen, nicht er- füllt worden ist, so fehlte es doch nicht an Ge- legerheiten, ihn zum öftern und von mehreren Seiten ber mit getrockneten Exemplaren, mit neuen Abbildungen, mit kritischen Untersuchungen und vollständigen Beschreibungen derselben zu über- raschen, Kaum war der oft erwähnte Band der Denk. schriften ausgegeben, als von demselben auch schon eine Fiecension in den Göttinger gelehr- "ten Anzeigen erschien, wobei die Braya be- sonders herausgehoben wurde. De Gandolle nahm sie alsbald in sein Syst. naturale (Il. 210) und im Prodr. (1. p. ı41) auf, und Delessert bildete sie aufs Neue ab. (Icon. Il. T. 22) Hoo- ker hat aus den von uns erhaltenen getrockneten Exemplaren die Samen im bot. Garten zu Glas- 1 | gow ausgesäet und von den dadurch erhaltenen | Pflänzchen vollständige zergliederte Abbildungen gegeben (Hook. exot. Fl. t. 121). Eine 4te wurde von Reichenbach in Sturm’'s Flora mitgetheilt : (Heft 43) und eine Ste lieferte Alex. Braun in Flora 1832 Tab. I. Inzwischen hatte J. Gay in den Pariser An- nales des sc. naturelles versucht, eine vollständige Geschichte unserer Pflanze zusammenzutragen und ihren Platz im Systeme auszumitteln. Von uns ist dieser Aufsatz ins Deutsche übersetzt in Flora ı827 No. ı6. mitgetbeilt, und durch ei. nen kleinen Nachtrag (S. 245) erweitert, Endlich wurde durch Hrn. Alex. Braun die Zerglie. derung der Pflanze aufs Neue vorgenommen und mittelst derselben ihr Platz im Systeme in die Abtheilung der Notorrhizae (Nototropae) siliquo- aae, Sisymbreae, neben Sisymbrium bestimmt, ia- dem sie von dieser sehr verwandten Gattung nur durch die Bildung des bei den Cruciferen in vor- zügiichem Betracht gezogenen Dissepimentum rver- schieden ist, welches schräge, von beiden Seiten convergirende, in der Mitte aber aufyerichtete, nicbt gewundene nnd gruppenweise zusammen- haltende Maschen enthält, in allen übrigen Tbei- len aber mit Sisymbrium übereinstimmt, wie viel-- fällig schon früher bemerkt worden ist, Dale die Braya perennirend sey und durch Samen in Heideerde gesäet, leicht erzogen wer- den könne, ist nunmehr durch vielseitige Erfsh- rung ausgemittelt und es dürfte kaum noch einen 591: botanischen Garten geben, in welchem sie nicht vorhanden sey, wie denn der Hr. Graf sowohl in Wien, als in Regensburg, ja selbst in seinem eigenen Garten zu Irlbach sie blühend vorzulin- den das Vergnügen hatte. Am meisten jedoch wurde er und seine hohe Familie freudig über- rascht, als Sie auf der letzten Reise zu Salzburg, sowohl in der Alpenanlage im Boseneggergarten als zu Hellbrunn Gelegenheit hatten, prachtvolle ‚Exemplare in voller Blüthe vorzulinden, und von den Vorständen dieser Anlagen, Hirn. Rosen- egger und Hrn. Strobel, die die Pflanze am natürlichen Standorte aufgenommen hatten, mit den Erzählungen unterhalten wurden, die sie von der Umgegend des VYohnortes derselben zu ge- ben vermochten. Möge uns das Beispiel des auch solcherge- stalt verewigten Präsidenten stest vor Augen schweben und wir nie ansteben, mit Eifer und Tlätigkeit die Babn zu verfolgen, auf die er uns mit so vielem Glücke und so grolsem Erfolge geführt hat! Nachschrift vom September 1833. Seit Jabr und Tag bat sich bei der im Vor- stehenden geschilderten Babn nach der Gams. grube eine sehr schätzenswerthe Veränderung dargeboten. Die Bewohner von Heiligenbiat, die auf den höchsten Alpen noch Wiesenbau be- . treiben und das Heu nicht anders, als im Winter in Schlitten mit grofser Lebensgefahr herabzu- bringen vermögen, haben durch Sprengung meh- rerer Felsen einen sichern \Veg hergestellt , der _ unmittelbar von der Wolfgıngshütte an aufwärts führt, womit die gefährlichen Platten völlig be- seiligt sind, was um so erwünschter ist, als sich 592 such im Hintergrunde derselben der Gletscher so sehr vorgeschoben und den Felsen angelehnt hat, dals hier kein Uebersteigen mehr möglich ist. Der gefährliche sebr schmale Ste; über den reifsenden Gleischerbach ist in eine sichere Brücke umgewandelt und der enge Steg überhaupt sehr erweitert, dals man ohne Gefahr denselben such zu Pferde zurücklegen kann. Die höchste Glückseligkeit indessen gewährt eine steinfeste Hütte, die der vortreifliche Erzberzog Johann im Laufe des verflossenen Sommers aut der ofı er. wähnten Gamsgrube hat erbauen lassen, zum Schu: tze derjenigen Personen, die diese höchst in. teressante Gegend besuchen, und an einem der merkwürdigsten Orte der Welt zwischen ewigen Eisfeldern und Schneebergen sicher übernachten wollen. So verdient also auch diese höchst sehens. werthe Gegend je länger je mehr von Fremden, besonders von Naturforschei ., besucht zu werden, zumal da sulche von dem gegenwärtigen Bezirks. Commissair zu Siall, Hrn. v. Blumteld, bota-. niker und Niitglied der Hegensburgischen botan, Gesellschaft, woblwollend aufgenommen werden, der jetzige Pfairer, Johann Wieser, allen Rei. senden zavorkommend an Handen geht, und nun auch das Wirtbshaus zu Heiligenblut zur Aufnab- me von Fremden weit bequemer eingerichtet ist, als es früherhin der Fail gewesen seyn mag. Sollte es endlich möglich werden, dals auch auf der Saimshöhe eine gemauerte Hütte herge- stellt werden könnte, wozu Hr. Buchhändler und Buchdrucker Rohrer zu Brünn bereits eine vorläufige Einleitung getroffen hat und dadurch eine leichtere Besteigung des Grofsglochners mög- lich gemacht werden, so würde unstreilig auch den wichtigsten Endeckungen im ganzen Gebiete der Naturwissenschaften Thor und Thüre geöfl- net seyn, (Hiezu Lit. Ber. Nr. Xl) Allgemeine botanische Zeitunse. Nro. 38. Regensburg, am 14. Oct. 1833. r ——- Da 1. Original-Abbandlungen. Ueber Phascum patens Hedw. und einige For- “men desselben. Vorgelrugen in der Versamm- lung des naturwissenschaftlichen Vereins zu Wer- nigerode von Hrn. Apotheker Hampe in Blankenburg. Der Begriff Species ist vorzüglich in den letzten Jahren so oft und vielfach umschrieben wor- den, dafs ich es nicht für nöthig halte, denselben zu wiederbolen, Das Schwanken der Naturforscher, ob diese oder jene Form als selbstständige Art anzuerkennen sey, oder nicht, liegt entweder in dem. Nichtwollen oder Nichtkönnen, — Das er- stere ist ein leichter Weg, der am Ende ins La- byrinth führt; denn wer jede Form als Species. aufstellen will, wird bei fortgesetzter Beobach- tung oft seinen Irrıhum erkennen, aber nicht im- mer auch bekennen. — Das Nichtkönnes entsteht aus Mangel an Gelegenheit zur Beobachtung. — Der mührvolle Weg, den Gang der Natur auszu- “forschen, wie sich die mannichfaltigen Formen bilden, wie sie sich zu einander verbalten nnd weicher Abstammung sie zugetheilt werden müs- sen, wird sehr oft verlafsen; er ist aber der ein- Flora 38. pP p 504 zig richtige und nur dieser kann uns zum Ziele führen : das Wahre der Natur mit allen Abwei. chungen richtig zu erkennen. — Wer möchte & wohl wagen zu läugnen, dafs der Schöpfer fest. begränzte Formen entstehen liefs, die wir al Urspecies erkennen müfsen?! Gedenken wir al. ler möglichen Fälle, wie diese Urspecies durch die RBevolutionen der Erde, durch die Verände. rung des Standortes, durch die Kultur der Men- schen u. s. w. verändert wurden, so steht es fest, dafs wir alle vorkommenden Formen auf diese zurückführen müfsen, wenn der Gegenstand rich. tig erkannt werden soll, und nur dieser VVeg ist der einzige, wenn die abweichenden Meinungen der Naturforscher zum Nutzen der Wissenschaft ein Ende nehmen sollen. Dieser Weg ist höchst schwierig, aber auch belobnend. Ich lege bier einen kleinen Beweis vor. Phascum patens Hedw. kommt in mehrern For- men vor, welche in der Bryologia germanica als 1. Ph, Lucasianum N, et H. 2. — patens Hedw. 3. —— megapolitanum Schultz beschrieben und abgebildet sind. — Nun babe ich gefunden, dafs Nr. ı. auf thonigem Boden, der im Winter mit Wasser bedeckt ist und im Frühjahre davon frei wird, vorkommt, und zwar an lichten Stellen, wo die Sonne einwirken kann, den Boden auszutrocknen. — Es bleibt die Pilan- ze klein, fast stengellos, die Blätter gedrängter, kürzer und darum breiter, mehr hohl und bei- ‚595 nahe die Mapsgl einschliefsend;, die stärkere grüne Färbung entsteht vom Einflufse des Sonnenlichts, Ich betrachte diese Form als Urspeeies, indem sie sich überall auf gleichem Boden, unter glei. chen Umständen erzeugt, obne dafs wir eine Aus- saat mit unsern Sinnen nachweisen können. Diese Form entsteht auch da, wo der seit Jahrhunder- ten festliegende Boden aufgeworfen wird. Wenn solches im Winter geschah, so wird man im Spät- jahr auf dem dazu geeigneten Boden unter glei- chen Umständen die Urform immer finden, Im zweiten Jahre bildet sich durch Aussaat dieser Urform das legitime Ph. patens Hedw. (Nr. a.) aus; dann hat der Boden durch Einwirkung der mannichfaltigen Prozefse, der Natur mehr Nahrung, die Pflanze breitet sich mehr aus, der Stengel verlängert sich mehr, die Blätter werden länger und schlaffer, so de[s die Kapsel frei steht, indem sich die Blätter nach aussen krümmen und im trocknen Zustande kräuseln; ich halte diese Form gleich einer kultivirten Pflanze, denn die ganze Structur ist nur wuchernde Form der Urform, Häufig kömmt diese Art auf feuchtem, thonhalti- gem, kultivirtem Boden vor, und erscheint alljähr- lich im Spätsommer mit reifen Früchten, Das sogenannte Ph. megapolitanum fand ich in einem ausgetrockneten breiten Graben auf ei- ner Wiese bei Herrnhausen auf thonhaltigem Grun- de; — das Vorkommen glich demjenigen, welches von Augenzeugen, welche bei Brandenburg hota- nisirt haben, mir beschrieben wurde, Der Fund Pp2 596 war mir zu interessant, als dafs ich nicht eine ge. nauere Nschforschung bätte anstellen sollen. Ich bemerkte in den Tiefen, welche durch die Hufe | der Pferde in dem weichen Boden, wahrscheinlich ; im Frübjabre, entstanden, und von Glyceria flui. j tans R. Br. beschattet waren, kleine wenig gefärh- | te Moospflänzchen reichlich mit Kapseln, so dafs ich gleich das Ph. megapolitanum darin erkannte, Ich verfolgte diese Pilänzchen bis an den lichten Band des Grabens, und bemerkte so die Ueber. gänge bis zu der Urform, demPh. Lucasianum. Das Streben nach dem Lichte bewirkte die Längen. dehnung der ganzen Pflanze, sie wird etwas steng- lich, wenig beblättert; die Blätter, wegen Mangel an Licht weniger gefärbt, werden an der Basis verschmälert, die Blattllächen treten mehr heraus, der ganze bBlattrand ist stärker gesägtgezähnt, . selbst die Zeilen sind lang gezogen. Die stärkere Serratur der Blätter erfolgt ohne Zweifel zugleich durch das Zusammenzieben der vorher in zu reich- licher Feuchtigkeit vegetirenden Pflanze, durch schnelles Austrocknen des sehr festen thonigen Bodens. Anmerkang. Der in der Bryologia germanic angegebene Standort des Ph. megapolitanum ist nicht mehr als solcher zu betrachten, in. dem seit ein paar Jahren jene Wiese urbar gemacht wurde und jetzt nur Ph. patens legi- timum daselbst angetroffen wird. Es. ha nämlich später Ph. megapolitanum daselbst nicht mehr gefunden werden können, welches nach Vorstehendem auch nicht zulälsig itt. 597 1. Reiseberichte. Excursion nach der Seyseralpe, unternommen und beschrieben von Herrn Dr. Carl Schultz in München, Am 24. Juli ı832 habe ich, von dem herr. lichsten Wetter begünstigt, in Begleitung meines Freundes Ralbfvfs, eines sehr fleifsigen jun- gen Botanikers, die5 Stunden nördlich von Botzen liegende Seyseralpe bestiegen. Sie ist durch die Be- suche von Frölich, Funck, Zuccarini, Ells. mann und andern sehr bekaant, und jeder rühmte die reiche Ausbeute. Die eigentliche Sryseralpe besteht aus einer etwa 4—5000 Fufs über dem Meeresspiegel erhbabenen Alpenweide, welche 3 Stunden lang und etwa 2 breit isr. Sie ist so fruchtbar, dafs man so viele Hütten darauf zählt, uls Tage im Jahre sind, wenn man die Henställe mit einrechnet. Der bekannte Schleren läuft von Nordost nach Südost und endigt sich in den so- genannten Rofszahnd (Rofszahn) , weicher in die Seyseralpe übergeht, Südlich von der Seyseralpe erheben sich 2 mächtige Berge, welche ebenfalls “in sie übergehen, der westliche heilst Plaitkofel und der östliche Spitzkofel. Auf beiden ist et. was Schnee das gauze Jahr hindurch. Der Spitz. kofel ist unbesteigbar. Der Plattkofel ist zu er- steigen, aber sehr mühsam, da er nach chen zu blofs aus lockerem Gesteio hestehi. welches in den Vertiefungen von Schneefuroben _ durch- schnitten ist. Südlich endigt er sich durch einen mehrere tausend Fuls hohen vertikalen Abschnitt [3 598 im ein wahres Höllen:hal, welches mit ungeheu. ren Felsblöcken angefüllt is. Es ist wirklich ein fürchtlicher Anblick von der Spitze des Platt. - kofels ia diesen chaotischen Abgrund, : Auf der Seyseralpe läst es sich ganz gutleben. Man wohnt am besten beim Saltner (Flurschütz), welcher mit gutem rothem Wein, mit Milch und Mehl. speisen und mit einem sehr guten Heulager auf. warten kann. Die Oecfen auf diesen Alpen sind backofenartig und zum Papiertrocknen aufseror- dentlich bequem. — Am 24. haben wir im Besteigen der Seyser- alpe schon recht vieles gesammelt und einen Vor- geschmack der Schätze bekommen, welche unserer warteten. Am 25. gingen wir über die reiche ‚Alpenweide, über welcher die Waldregion bald aufhört, auf den Plattkofel und fanden anf dem Wege zu diesem Berge sehr vieles. Besonders reich ist der Fufs dieses Kofels. Er selbst ist aufserordentlich arm, was theils von der hohen Lage herkommt, theils von ‘dem Steingerölle, in welchem nicht leicht eine Pflanze aufkommen kann und welches höchst selten durch einen klei- nen Rasen unterbrochen ist. Am 26. hatten wir mit dem Einlegen und Trocknen -der Pflanzen sehr viel zu thun und machten nur einen kleinen Abstecher nach dem sogenannten guten PFasser, welches in der Wald- region, am Ende derselben, liegt und in einer mächtigen, am Fufse des Platt: und Spitzkofels entspringenden, mit vielen Felsblöcken umgebenen 599 Quelle besteht. — Am 27. besuchten wir den Rofszahnd und fanden sowohl auf der Alpenweide, als auch besonders am Fulse dieses Bergs grofse Beute. Er selbst Ist nicht sehr reich, obschon um sehr vieles fruchtbarer ale der Plattkofel. Wer diesen Berg besteigen will, soll es ja nicht von Süden aus thun, wenn er nicht sein Lehen muthwillig aufs Spiel setzen will. Wir haben diese Unvorsichtigkeit begangen und als wir ihn beinahe mit der gröfsten Mühe und Gefahr er- stiegen hatten, konnten wir auf einmal nicht mehr rückwärts und nicht mehr vorwärts und befanden uns wirklich in einer schwer zu beschreibenden Lage. WVollten wir rückwärts, so rutschten wir‘ auf dem glatten kurzen Grase, welches den jäben Abhang überzog, und hätten dann das Loos ei- nes ehrlichen Alpenbewobners getheilt, welcher vor 2 Jahren an der nämlichen Stelle rutschte und an den untenstehenden Felsen den Tod fand; wollten wir aufwärts, so mulsten wir entweder an vertikalen Felsen hinaufklettern, oJler uns um dieselben, ohne Aussicht auf Besserung unserer Lage, winden. Ein guter Engel bat. uns endlich errettet, wie weiland Kaiser Maximilian von der Martinswand bei Innsbruck, welche doch ge- gen diesen Rofszahnd unbedeutend ist. Am 28, stiegen wir herab und übernachteten in dem am Fulse des Schleers mitten in der Waldregion ge- legenen Bade Radzes und labten uns wieder an frischem Brode und Fleisch, was wir seit. 4 Ta- gen entbehrt hatten. Die Alpenbewohner haben La a 600 bier eine Art Zwieback, welcher dem Judenma. tzen nicht unähnlich aber viel bärter ist. Auf dem Bruch ist dieses Alpenbrod glasig. Dieses Bad ist schwefel- und eisenhaltig. Die Schwefel- quelle ist von der eisenhaltigen getrennt. Ich bin überzeugt, dafs es höchst wirksam seyn mag und vielleicht dem Gasteiner hei weitem vorzu- ziehen wäre Die Einrichtung ist aber eher schlecht ale gut zu nennen. Man badet.in einer Bütte, welche eines Troge, worin man bei uns die abgestochenen Schweine brühet, ähnlicher ist, als einer Badewanne. Auch sind die ziemlich unfreundlichen Badezimmer gemeinschaftlich. Wir hatten das Vergnügen mit einigen Bauern zu ba- den, Die Gesellschaft bestand etwa aus 30 Per. sonen, worunter die eine Hälfte Landleute und die andere Bürger aus Botzen waren. Zwei Kapu- ziner spielten in der Gesellschaft die Hauptrolle und nahmen den Mittelpunkt des Tisches ein. Der eine War ein sehr guter Mann, was ich des an- dern Tage; fand, als er wegen einer Indigestion meinen ärztlichen Rath in Anspruch nabm. Ich will nun ein Verzeichnils der gefundenen Pflanzen an- fübren, Es wird auffallen, dafs auch die Alpen so manche gemeine Plianze der Ehene nähren. NB. Wo keine Auctoritätgenannt ist, bedeutet esL inn&, Veronica serpyllifolia L., fruticulosa Wulf., sa- zatilis L., bellidioides, aphylla, Chamaedrys; Paede- rota Bonarota; Pinguicula grandiflora Lam.; An- thoxanthum odoratum; Valeriena montana L., Phleum alpinum L., Ph. commuiatum Gaud.; nee nn “ 601 Avena distichophylia Yill., Scheuchzeri All.; Glyce- ria aquatica Presl ß. siricta mihi (diefs ist eine sufrechte, finger- bis handhohe, dunkler gefärbte Pflanze; Merkmale um sie von der Gl. aqualica Presl zu trennen, kann ich nicht finden); Poa al- pina und ß. vivipara, pratensis L.; serolina Ehrh., minor Gaud,?; Sesleria caerulea drd., tenella Host, sphaerocephala Ard. und ß. leucocephala DC.; Aira cespitosa; Festuca rubra F’., commutata Gaud,, varia Hänke, pumila Fill.; Scabiosa longiflora WR.; Galium Mollugo, silvestre Poll. R. alpesire Gaud, ; Al- chemilla vulgaris L., montana/F.; Sagina procum- bens; Myosotis alpestris Schmidt; Echinospermum deflexum Lehm.; Cerinthe alpina Kit.; Androsace bryoides DC., obtusifolia All, Primula farinosa L., langiflora All. ; Soldanella alpina; Chamaeledon pro- cumbens Link; Campanula barbata, linifolia Han- ke; Phyteuma haemisphaericum Yy. graminifolium Sieb. (ist vielleicht khumile Schleicher), Phyt Siebert Sprgl., betonicaefolium Villars; Rhamnus pumila ; Ribes peiraeum Jacq,; Viola biflora; I'hesium alpi- num; Gentiana punctala L., excisa Presl, imbricata Froel., verna L. in verschiedenen Formen, mit spitzen und abgerundeten Blättern, bavarica L., nivalıs L,, obtusifolia FP.; Laserpitium hirsutum Lam.; Ligustieum simplex All,; Athamanta creten- sis L.; Pimpinella magna ß,. flore rubro; Carum Carvi; Parnassia palustrisL.; Armeria alpina Hop- pe; Juncus trifidus L. und 9. monanthos Jacg., Jac- quini L., triglumis L.; Luzula spadicea DC., al- bida DC. und £. rubella Hoppe y. euprina Rochel 602 y. y. glabrescens mihi, lutea DE., campestris DC. d. et c. von MK.; Rumex alpinus,, scutatus; Pe- ratrum album ß. Lobelianum Berh.; Epilobtum al. pinum; Daphne Mezereum, Cireorum ß. striata Trait ; Polygonum viviparum;; Rhododendron ferrugineum, hirsutum ; Pyrola rotundijolia, media Sw., minor, “uniflora; Saxifraga Aizoon Jacy , caesıa, opposili- folia, aizoides, muscoides Wulf., androsacea, con- troversa Siernb., rolundifolia; Dianthus sylvestris Wulf.; Silene quadrifida, rupestris, acaulis; Stel. laria nemorum; Arenaria ciliata L., arelioides MR.; “Alsine verna Bartling cum varietatibus; Cherleria sedoides; Sedum villosum, atratum; Cerastium tri- viale Link ß. glabrius, strictum DC.; Cerasiium la- tifolium ; Potentilla aurea, nilida; Geum rivale, montanum ; Dryas octopetala; Papaver Burseri Crantz (sehr häufig im Gerölle am Fufse des Platt- kofels); Helianihemum grandiflerum Scop., oelan- dicum; Aconitum tauricum /Wulf., Fulparia Rechb,; ‚Anemone apifolia Scop., elpina, vernalis, baldensis.; Atragene alpina; Ranunculus montanus L., platani- folius, Seguierü Pill, (sehr häufig mit Papaver Bur- seri), polyanthemos, aeris; Trollius europaeus; Be- tonica Alopecuros; Thymus alpinus; Horninum py- ' renaicum ; Orobanche seyserensis mihi (6000 Fufs hoch, mit Epitkymum DC. verwandt). Bartsia alpi- . na; Alectorolophus major Ehrh. 8. alpestris W ahlenb. Euphrasia minima Jacg.; Pedicularis recutita, ver- ticillata, palusiris, rostrata, tuberosa, rosea Jacq. (sieht am Fufse Ides Plattkofels nicht bäufig mit Primula longiflora All, und Horminum pyrenai- 603 cum); Linaria alpina DC. Serofularia canina; Biscutella laevigata; Lepidium alpinum, rotundifo- lium; Draba aizoides L. (die 3 letzten Pflanzen bilden mit der Alpenform von Gentiara verra und mit Genliana imbricata die ganze Flora des ar- men Steingerölles des Plattkofels. Die Crucife- ren steigen überhaupt sehr hoch hinauf). Draba frigida Sauter. Cardamine amara; drabis alpina, coerulea FPulf., bellidifolia, pumila Wulf., nutans Mönch. ; Polygala Chamaebuxus £. vexillo purpureo; Anthyllis Vulneraria; Lotus corrieulatus L.; Trifo- lium alpinum, nivale Sieber, pallescens Schreber ; Fhaca alpina, australis; Astragalus campesiris, ve- lutinus Sieb., montanus, alpinus; Hedysarum obscu- rum; Hieracium Pilosella, pillosellaeforme Hoppe, alpinum L., glanduliferum Hoppe, villosum W., vulgatum Fries ver.; Willemetia apargioides Neck; ' Geracium aureum Rchb.; dpargia alpına PP. cum var., Taraxaci /,, hispida W. cum var., aulum- nalis var. alpina; Taraxacum offieinale £. Kalb- fussii mihi, Scorzonera alpina Hoppe; Hypochaeris helvetica; Cirsium spinosisimum Scop.; Cacalia al- pina; Gnaphalium Leontopodium; Chrysantkemum alpinum und Achilles Clavenae, atrata; Senecio Doronicum; Cineraria longifolia Jacg.; Tussilago älpina; Erigeron alpinus; Aster alpinus; Arnica montana; Centaurea phrygia. — Orchis albida, cönopsea, viridis, nigra und ß. flore roseo. Calli- triche verna ; Carex capillaris, limosa, airala, cespitosa, ferruginea Schk., firma L.; mehrere Salixarten, als refusa, reliculata. Ich kann sie 604 nicht genau angeben da ich sie an IIrn. Hoframh Koch zur Bestimmung überschickt babe. Alu. diola rosen. beim Besteigen der Seyseralpe sammelte ich - ferner: drundo veria Schrad , Melica ciliata, Campau- nula Cervivaria; Rhanmnus pumila,; Viola canina; Cuscuia I:pilinum Weihe; Lilium Lulbiferum; Epi- lobtum Dodonaei Fill.; Polygonum Bisturta; Tunica Sazifrage MR.; Saponaris osyrnoides; Dianthus sylvestris Wulfen; Silene nutans; Sedum album, dasyphyllum und reflexum; Sempervivum arach- noideum; Rubus fruticoeus, Galeobdolon luteum Sm. ß. alpinum mihi; Prunella vulgaris; Clinopodium vulgare; Scrofularia canına, Myagrum sativum; Geranium sylvalicum ; Genista germanica, tincloria; Ononis Nairiz, spinosa L. g. flore rulro et albo, Orobus niger; Lathyrus syluestris; Vieia cassubice, sepium ; Lotus corniculatus; Onobrychis montana DC.; Trifolium agrarium ; Medicago lupalina; Co- ronilla minima, varıa, Emerus; Gnaphulium diei- cum, alpinum; Solidago Firgaurea; Erigeron alpi- nus; Aster alpinus; Bellidiastrum montanum f. radio rubro; dmaranthus reiroflexus MP. Um Botzen stehen sehr häufig: Panicum ci- liare Reiz, viride L.; Poa pilosa L., megastachya Koel.; Celtis australis, Rhus Cotinus; Galium ru- brum, Allium sphaeroeephalum; Dictanınus albus ß. Frazinella, Portulaca oleracea ; Sempervivurn tecto- rum; Cactus Opuntia; Punica Granatum; Prunus Mahaleb; Colutea arborescens; Dorycnium herba- 605 ceum; Quercus appennina Lam.; Eryngium ame- thystinum steht am Wege nach Meran; Fistacia Terebinthus, Der Senecio incanus ist in Felsritzen auf dem Gipfel des sonst armen Jansen gemein. Orobanche Epiberberis F. W. Schultz. ist häulig auf dem Schönberg hinter Jansbrust neben der Chaussee. Noch sei es mir erlaubt, bier ein psar Bemer- kungen zu einigen Syngenesisten der Seyser- alpe anzufübren. 1.) Taraxacum offieinale 8. Kalbfusii C, H, Schultz, Bipontin. ’ Das Genus Taraxacum ist noch ein großer Stein des Anstosses, WVährend MB. in seiner Flora taurico - caucasica eine Menge, und Rei. chenbach in seiner Flora germ. excursoria neun Arten annimmt, vereinigt der geistreiche Gaudin in seirer Flora belvetica alle in eine einzige Art. Ich wage es nicht, in dieser Sache zu entschei- den, Der Aufinerksamkeit der Ktotsniker, welche die Seyseralpe. besuchen. wiil ich aber eine Form empfehlen , welche böchst ausgezeichnet ist, und welche ich nirgends beschrieben fand. — Die Pflanze ist sehr klein. Der Schaft ist ı Zoil bis ı Zoll und 2 Linien hoch und ganz nackt. Die Blume 1f2 Zoll boch. Die Blätter sind länglich, oben abgerundet, gegen die Basis . verschmälert, ı Zoll — ı3 oder ı4 Linien lang, 3 — 5 Linien breit und tief fiederspaltig. Jedes Blatt hat ı — 2 Paare Fiederblätichen, welche meist einander gegenüberstehen ı — 1 1/2 Linie 605 breit und beinahe 2 Linien lang, entweder ver. tikal auf der Mittelrippe aufsitzen oder etwas nach oben gerichtet, und an der Spitze vollkom- men abgerundet sind. Die Zelchschuppen sind alle angedrückt, die äufsern 6 — 7 eiförmig zu. gespitzt; die innern (8 — 9) linienförmig und die innersten davon sehr .breit hautrandig. Die Li- gulae des Randes sind aufsen in der Mitte mit einem grünlichen breiten Streifen geziert. Die Wurzel ist wie bei dem gewöhnlichen T’araxacum, Reifen Samen habe ich keinen. — Alpenweiden, an feuchten Orten. Juli. 2 Tararacum — foliis oblongis pinnatis: pinnie pancis extrorsis aut antrorsis apice rotundatis, scapo humili, anıhodii squamis omnibus adpressis, 2) Hieracium pilosellaeforme Hoppe. Spren-. gel betrachtet in seinem Systema vegetabilium t. II. p. 639 unsere Pflanze als eine Abart des H. Pilosella L. und sagt: „H. pilosellaeforme Hoppe ex alpibus noricis idem, nec anthodio dif- fert.‘‘—— Im Anthodium liegt aber gerade der we- sentliche, auf den ersten Blick auffallende, höchst charakteristische Unterschied zwischen H. Pilosella ond H. pilosellaeforme Hoppe. Das Anthodium des H. pilosellaeforme Hoppe erianert mich an das von Hypochaeris helverica, welche mit unsrer Pflanze häufig vorkommt. — Ich sammelte das H. pilosellaeforme mit dem ächten H. Pilosella auf einer trocknen Alpenwiese gegen den Platt- kofel unweit der letzten Alpbütte in einer Höhe von 5000 Fuls oder etwas höher. Das H. Pilo- 607 sella von der Seyseralpe ist den Exemplaren, weiche ich um München, also etwa ı700 Fufs hoch, sammelte, ganz gleich, und hat nur etwas kürzere Stolonen, Man kann also das H, pilosel- laeforme nicht als Alpenmodification von H. Pi. losella L. annehmen. H. pilosellaeforme hat: squamas anthodii ex- ternas lato- ovatas, internas lato - lineares. \ H. Pilosella: squamas anthodii externas lan- ceolatas, internas angusto - lineares. Darin beruht meiner Ansicht nach der. wesentlichste Unter- schied. Die Kelchschuppen an H. Pilosella sind auch viel dünner als an H. pilosellaeforme. — H. pilosellaeforme und seine Verwandte haben einen dreifachen Ueberzug ı) einen feinen, dich- ten, weilsen Filz, womit die Unterseite der Blät- ter, der Schaft und zum Theil dic Kelchschuppen überzogen sind; 2) feine, lange, einfache, weilse Haare, welehe die Blätter und den Schaft mehr oder weniger bekleiden ; 3) schwarze, kurze Drüsenhaare, welche den Schaft, besonders un- ter dem Anthodium, und den Rücken der Kelch- schuppen bedecken. — Dieser Ueberzug wech- selt sehr. Bei H. pilosellaeforme ist er am stärk- sten. Der Filz ist bei unsrer Art dicht aufge- tragen ; die einfachen, weilsen Haare sind weniger zerstreut stehend als an H. Pilosella, und beson- ders gegen die Basis der Blätter sehr gehäuft, wo sie auch bis zu 3 lang werden. Der Schaft ist unten mit zahlreichen einfachen Haaren besetzt, und oben mit dichtstehenden Drüsenhaaren, so 608 dals er unter dem Antbodium ganz schwarz aus- sieht. Ich möchte beinahe sagen, dafs die einfa. cben Haare oben in Dirüsenbaare übergehen, Der Rücken der Kelchschuppen ist dicht mit kur. zen schwarzen Drüsenhaaren besetzt, und die Sei. ten derselben, welche bei der Hnospe frei und nicht von andern Schuppen bedeckt waren, so wie die Spitze, sind dicht mit weilsem Filz belegt, Derseibe Filz ist auch zwischen die schwarzen Drüsenhaare gemischt, und befindet sich überhaupt an allen Thbeilen der Schuppe, welche in der Knospe frei waren. Die Theile der Schuppen, welche in der Knospe bedeckt waren, sind hohl und hell. grün. Mein Exemplar hat gar keine Stolonen, Das Ahizom ist horizontal, abgebissen, und mit starken Fasern besetzt. Heifen Samen besitze ich heinen. Die Blätter sind eiwa wie an H. Pilo. sella. Juli. 2% 3 und 4.) Hieracium glanduliferum Hoppe und H. pumilum Hoppe (H. alpinum) L. — Beide an steinigen Orien der Seyseralpe. Hieracium pu- milum Hoppe: ist eine planita rigidula und bat foliafobovata, in petiolum. longum altenuata, glau- cescenlia, crassiuscula, raro denticulata, supra pilis simplicibus albis longisque obiecta, infra subnuda; ealyx villosissimus: scapus 1florus, squamis 1 — 2 foliaceis vestitus. — Hieracium glanduliferum Hoppe ist eine plania gracilis und hat folia lineari-lanceolata, utrinque altenuata, acula, ın peliolum alatum angustata, laete viridia, tenuia, undulata, pilosa, pilis ad basin folio- rum longissimis 2 — 3 lineas longis; scapus uniflo- rus, squamula unica foliacea obsitus, superne pilis glanduliferis nigrescens, anihodium pilis longis den- - sissime munitum. j (Hiezu Lit, Ber. Nr. X) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 39. Regensburg, am 21. Oct, 1833. al nn iznenen I. Original. Abhandlungen. Ueber die Deutung der Blumentheile der Balsami:- nen, und die Stelle dieser Pflanzen im Systeme; von Hrn. Prof. Agardh in Lund. Die wahre Stelle im Systeme, und die diese begründende Bedeutung der Blumentheile der Balsaminen ist in den letzteren Jabren der Ge- geustand vielfältiger Forschungen gewesen. Die grolse Verschiedenheit der Resultate, zu welchen diese bei den verschiedenen Verfsssern geleitet haben, ist ein Beweis der Schwierigkeit, diese Frage gehörig zu lösen, und zugleich ein Aolafs, neue Resultate zu suchen, Wenn die Verfasser näm- lich über einen Gegenstand nicht einig sind, so wird dieser um so mehr dem gröfseren Pablicum angehörig, dessen Richterspruch er unterworfen wird. Die Frage wird allgemeiner; ein jeder wagt seine Stimme zu erheben, und Gelehrte von untergeordnetem Range stehen euf, um Meinun- gen zu untersuchen, über welche Männer vom ersten Range sich nicht vereinbaren können. Nur auf solchen Anlafs konnte es mir ein- fallen, meine Meinung über die Blume der Balsa- minen aufzustellen, eine Frage, welche Naturfor- Flora 59. - Q q 610 scher, wieAch. Richard, Kunth und Roeper untersucht haben, Diese Verfasser sind aber alle unter sich selbst, wie Linnc und Jussieu, zu verschiedenen Resultaten darüber gelangt, so dafs die Autorität sich selbst aufgelöst, und das grofse Publikum seine freie Stimme hat. Wenn ich roch einmal diesen Gegenstand zur Sprache aufnehme, so geschieht es nicht, um diesen von mir bochzeschätzten Schriftstellern zu widersprechen, oder ihre Ansichten zu widerlegen, sondern um neue Verhältnifse aufzusuchen, Punk. te, welche diese Verfasser unberührt gelafsen, auf- zunehmen, und zur möglichsien Klarbeit daurch- ‚zuführen. Ja ich wage es, meine Meinung diesen Forschern vor allen anderen zur Beurtheilung zu überlalsen, Da die Blumentheile der Balsaminen ver. schieden bensnnt wurden, so würde es einer oder der anderen Ansicht der bisherigen Forscher Recht geben heifsen, wenn ich diese Theile mit anderen Namen benennen wollte, als denjenigen, welche durch das Resultat meiner folgenden Unter. suchungen gerechtfertigt werden. Ich beschreibe also diese Blume obne Rück- sicht, wie man die Theile früher benannt hat, folgendermafsen : "Die Balsaminen gehören zu einer Klasse von Pflanzen, die dadurch ausgezeichnet sind, dafs sie bei alternirenden Blättern doch eine Atheilige Blume haben. Die Capparideen, die Cruciferen, die Papa 611 veraceen, die Fumariaceen sind in dieser grofsen Ilasse enthalten, Der Kelch der Balsaminen bestebt aus vier Blättern; 2 kleineren schuppenäbnlichen, 2 grös. seren kreuzweise gegen diese gestellten, wovon das eine gespornt ist, und das andere ungespornt, welches letztere von Wallich Galea genannt wird. Die Krone besteht auch aus 4 Blättern, a und 2 zusammengewachsen. Jedes von diesen zusammengesetgten Blättern hat 2 deutliche Haupt- nerven, welche nichts anders als die Mittelnerven der einzelnen Blätter sind; und jedes ist mit ei- ner der Kelchschuppen parallel, oder ihr antepo- nirt, so dals, wenn man das Blatt in seine bei- den Blätter auflöst, die Kelchschuppen, wie bei der gewöhnlichen Blumenform, zwischen beide EKronblätter gestellt erscheinen, oder damit. alter- niren. Die Staubgefäfse sollten an der Zahl 6 seyn,, oder die Plätze der Staubgefälse sind 6; es sind aber nur 5 Staubgefälse vorhanden, eines derselben ist in die Axille des gespornten Kelchblatts gestellt, das sechste Staubgefäls sollte in der Axille des un- gespornten grolsen Belchblaties sitzen, fehlt aber, und die 4 anderen Staubgefäfse sind zu a und 2 vor die HKronenblätter oder die. Kelchschuppen gestellt, ohne dafs man, — da theils die Kronen- blätter dert zusammenflielsen, theils die Kelch- schuppe in derselben Gegend sitzt, — authentisch bestimmen kann, eb diese z Stamina in der Axille ' des zusammengesetzien Kronblattes oder in. der 'Qq2 612 Axille der Kelchschuppen sitzen; eine Frage, die gewifs von Wichtigkeit ist, die aber nicht aus der blofsen Untersuchung der Balsaminen beant. wortet werden kann, und auch bei den übri. gen verwandten Gruppen von grolser Schwierig. keit ist, Man findet, nsch dieser Beschreibung, dafs die Blume der Balsaminen ganz die der Crucife. ren ist, welche auch 4 Relchblätter, 4 Bronen. blätter und 6 Staubgefälse, wovon 2 und 2 zu. samımensilzen, und die beiden andern einzeln in der Axille der 2 Belchblätier steben. Die einzi. gen Verschiedenheiten bestehen erstens in der Form der Blumenblätter, *) dann in der Zusam- menwachsung der HKronenblätter, und endlich in der Verschwindung des sechsten Staubgefälses, Diese Verschiedenheiten wären Einwürfe genug gegen die Deutung, die wir gegeben haben, wenn wir nicht auch diese durch Mittelstufen erklären und deutlich zeigen könnten, wie sie, bei aller Irregularität, aus der regulären Form der Cruci- feren abstammen, und hergeleitet werden können und müfsen. Bei den Cruciferen sind 4 Keichblätter, wo. von die 2 in Rücksicht der Aestivation äusseren viel kleiner,. der Form nach platt, d. h. ohne Gib- bosität erscheinen, und jedes nur ein Staubge- ”) Mit Blumenblättern meine ich immer, was DeCan- dolle fepala nennt, alle Stützblätter der Staubfäden, sowohl des Kelches, als der Krone. 013 fäls in der Axille besitzt. Die 3 übrigen oder lateralen sind die inneren und grölseren, dabei ron zärterer und mehr kronartiger Consistenz, haben eine Neigung an der Basis eine Gibbosität anzu- nehmen, und sind endlich mit 2 Staubgefälsen in der Axille verseben. Es ist für die folgende Erörterung wichtig, diese Verschiedenheit genau zu bemerken, Die Kelchblätter sind von zweier- lei ganz verschiedener Beschaffenheit. Diese Be- schaffenheit kann in angränzenden Pflanzengrup- pen sich noch mehr entwickeln. Die 2 äusseren kleineren Kelchblätter können noch kleiner wer- den, sie können in Schuppen übergehen. Die a gibbosen zärteren Kelchblätter können noch mehr gibbos, noch zärter werden, sie können endlich gespornt und kronenartig werden; und gerade: dieses geschieht bei den Fumariaceen und Bal- saminen. Vergleichen wir nämlich mit den Cruciferen erstens, um eine Mittelstufe zu finden, die Zu- mariae bicalcaratae. Bei diesen finden wir, dafs die beiden äus- seren Kelchblätter noch kleiner geworden als bei den Cruciferen, und dals die beiden inneıen sich, in Rücksicht der Gibbosität, Gröfse und Ironensubstanz, noch mehr entwickelt haben ; übrigens haben die Kelchblätter dieselbe Stellung, und die zwei gibbosen bsben hier, wie bei den Cruciferen, ein einziges Staubgefäls in ihrer Axil- le, da die vier übrigen, obgleich zusammenge- wachsen, nach der Analogie der Cruciferen zu 614 den kleineren Kolchblattern gehören mülsen, und auch auf der Seite stuben. Die Kronenblätter bei den Cruciferen sind in der Zabl 4; bei den Fumarien finden wir zwar nur 2; da aber jedes von diesen parallel mit dem Kelchblatt sitzt (welches gegen das Gesetz ist, dafs die Kronenblätter mit Kelchblättern alterni. ren mülsen,), so muls man sie nothwendig als zwei zusammengesetzte Blätter betrachten. Die Zussmmenwachsung der Iironenblätter hat hier seinen Grund in der Entwicklung der 2 gibbosen Kelchblätter. Dadurch, difs diese gröfser sind, müfsen zwei von den Kronenblättern zusammen. gediängı werden ; und dadurch dafs die kıonen- bildende Kraft auf die > Kelichblätter gerichtet ist, mufs sie für die Kronenblätter selbst weniger wirkend werden. Dadurch müfsen 2 und 2 zu- sammenwachsen, und verkleinert erscheinen, Dafs diese Zusammenwachsung der Kronenblätter nicht blofs eine Hypothese ist, wird wieder durch die Balsaminen bewiesen, wo die Zusammensetzung der beiden entsprechenden Blätter aus zwei ver- schiedenen Wlättern ganz deutlich wird, Die Blume der Fumariae bicalcaratae be- steht also vollkommen aus denselben Theilen, als die Biame der Cruciferen; aus 2 Kelchbläitern und 2 gröfseren gibbLosen; aus 4 HKronenblättern und aus 6 Stanbgefäfsen, wovon das erste und sechste der Achse der gibbosen Kelchblätter ent- sprechen, oder in ibrer Axille sitzen, die 4 übri- gen aber zwischen sie gestellt sind. 615 Nachdem wir die grolse Uebereinstimmung der 2. gespornten Fumariace-n (Fumariae bicalcaratae) mit den Cruciferen gefunden haben, bemerken wir, dafs der einzige Unterschied der ı- gespornten Fumariaceen darin besteht, dafs die Gibbosität oder der Sporn des einen Kelchblattes bier ver- schwunden ist, und die Blume dadurch unsymme- trisch geworden ist. ° Aus den ı -gespornten Fumariaceen sind die Balsaminen nämlich leicht zu erklären. Wir fin- den bei ihnen die 2 kleinen Kelchschuppen, und die beiden gröfseren . Helchblätter, wovon das eine gespornt ist, das andere aber nicht. Die- ses ist genau wie bei den ı- gespornten Fuma. rien. Man findet aber auch Species von Balsami- nen, welche den 2-gespornten Fumariaceen ent. sprechen, und eben so 2-gespornt sind als diese. Eine solche ist Impatiens bracteata Colebrooks. *) *) Dals die Galea oder das ungespornte Kelchblatt von derselben Natur und derselben Range ist als das ge- spornte Kelchblatt bei den Balsamiuen, und dafs kein anderer Unterschied Jabei Statt findet, als dafs der Spora oder die Gibbosität bei der einen verschwunden ist, kann niemand, selbst bei der blofsen Ansicht, läug- uen. Mau findet, wie oben gesagt ist, eine Species Jrn- patiens bracteata, wo eine Spur des Sporns auch boı der Galea zu sehen ist, wenn ich anders Wallich's Werte recht verstehe („Upper petal eoncaye witlı gib- bous back ““ Fl. Ind. p. 460.) und man findet eine an- dere I. scabriuscula Hayne, bei welcher das seynsollsu- de gespornte Blatt keinen Sporn hat, und wo also die beiden Kelchblätter sich gleich sind. Ist aber Jie Galea und das gesporate Kelchblatt von derselben Natur, wie das gespornte und ungespornte Kelchblatt bei den Fu- marien, so it kein Zweifel vorhanden, dafs die Balsa- iniuenblume naclı demselben Typus, als die Fumarien- bluine und Cruciferenblume geformt ist. 616 Wir finden weiter die a Kronblätter, welche pa- rallel mit den Kelchschuppen sitzen, deutlich aus a Blättern zusammen gesetzt; eine Erscheinung, welche wir schon bei den Fumariaceen ahnden, hier aber ohne Zweifel linden. Fineo einzigen Unterschied finden wir zwischen beiden Blumen, und dieser ist, dals das sechste Staubgefäfs bei den Balsaminen feblı. Dieser Unterschied wäre von grolser \Vichtig. keit, wenn man nicht das Gesetz annehmen könn- te, dafs in allen Blumen mit Staubzefäfsen von bestimmter Zahl, die Zahl der Staubgefälse von der Zabi der Blumenblätter abhänge; weil alle Staubgefälse in solchen Blumen in der Axilie der Biumenbläter vorkommen sollen und mülsen, UVeberall also, wo eine leere Axille ist, kann man annebmen, dafs ein Staubgefäls fehlt, oder sich entwickeln kann. Nun ist die Axille des unge- spornten Kelchblattes bei den Bulsaminen leer, also mufs hier ein Staubgefäls abortirt seyn. Die wahre Zahl der Staubgefälse bei den Balsaminen ist also 6, und nicht 5. Aber diese Lehre ist noch von wenigen an- erkannt, oder vielleicht besser zu sagen,. noch nicht zur Klarheit und zum Bewulstseyn gebracht. Man wird uns also aus diesem Grunde nicht zu- geben, dafs in der Axille der Galea ein Staub- gefäls fehlgeschlagen ist. Wir mülsen daher die Abnormität von 5 Staubgefälsen, statt 6, aus an- dern und speciellen Gründen erklären. Diese Gründe liegen aber schon in der Vergleichung 617; mit den Cruciferen und Fumariacen, Wenn wir die Stellung der Staubgefälse bei diesen Familien vergleichen, so Ginden wir, dals in der Axille der andern gibbosen lelchblätter, oder derjenigen, die diesen entsprechen, ein Staubgefäfs vorkommt; wenn es also bei dem einen an den entsprechen- den Blättern in der Balsaminenblume sich nicht findet, so ist es nur ein Zeichen, dafs es dort fehlgesehlagen ist, und dafs die Normalzahl der Staubgefäfse doch nicht 5, sondern 6 seyn kann und muls, Diese Fehlschlagung wird durch eine Beob- achtung von Roeper selbst, wie es mir scheint, sehr bestätige. Roeper sagt nämlich, (siehe p- 17 seiner interessanten Schrift) dafs dasjenige Carpell, welches parallel mit dem ungespornten Kelchblatte ist, öfters in ein Staubgefäls verwan- - delt wird. Dieses Staubgefäfs ist also das feh- lende sechste, welches hervortritt, wenn das Car- pell, welches in seiner Nähe sitzt, verschwindet. Die Anlage zu einem sechsten Staubgefäls ist also da; da aber die Kraft es zu entwickeln zur Bildung des zweiten Carpells verwendet wird, so mufs es unentwickelt bleiben. . Nehmen wir das ganze Raisonnement zusam- men, so finden wir, dals die Blume der Balsaminen aus einem 4theiligen Kelch, einer 4theiligen Krone und 6 Staubgefäfsen (wovon das eine fehlschlägt) besteht, gerade wie die Blume der Cruciferen und Fumariaceen, _ . Diese Achnlichkeit der Balsaminenblume mit 618 der Blume der Fumuriaceen war längst, selbst von De Candolle, anerkannt. Man nahın aber diese Achnlichkeit nur als eine au/sere und appa. vente, nicht als eine innere und wesentliche an; weil man immer von der Ansicht ausging, Jals die Balsominenblume eine ötheilige seyn mülse, weil der Carpellen und Staubgefälse 5 seyen, Dafse die 5-Zahl der SBtaubgefalse eine Irrung war, welche daber rührte, dafe man die Abhän. gung der Staubgefälhe von den Blumenblättern wicht erkannt hatte, haben wir geschen. Wie es aber mit der 5-Zahl der Carpellen zusammen- hängt, liest uns nun auch ub au untersuchen, Die Zahl der Carpeilen hängt im Allgemeinen nicht von der Zabl der Blumenblätter ab; und man kaun äulserst selten von jenen auf diese schliessen. Darum war es schon eine zur Irrung jübrende Idee, aus der 5 - Zahl der Carpellen auf eine 5theilige Blume zu schlielsen, aber sie war es noch besonders bei den Balsaminen, da sie zu einer Klasse gehören, wo Jie Zahl der Car- pellen nicht vollkommen constant ist. Die Pa. paveravceen haben in schr nahe verwandten Gat- tunzen atheilige und mehrtheilige Früchte, und wenn man die Früchte ron Impatiens und Esch- seholizia vergleicht, so wird man eine sehr grolse Uebereinstimmung finden. Es ist wahr, Eschschol- fzia hat nur eine 4theilige Frucht, und Impatiens eine Ötheilige; aber man mufls sich dabei erin- nern, dafs zerade, wo das Ste Carpell bei Impaliens binzukommt, ein Staubgefäls verschwunden ist, 619 Es mag zu dieser Annahme einer 5tbeiligen Blume Linne zuerst Anlafs gegeben haben, In seinen Genera Plantarum sagt er, dafs die Kronenblätter der Impatiens 5 sind, aber mit der Bemerkung, dals man dann 2 Blätter hinzurech- nen mufs, welche nur bisweilen bei dieser Blu- me sich finden, öfters aber fehlschlagen, Die folgenden Verfasser, selbst Schreber und Hän- ke, haben diesen Linne&ischen Charakter nach- geschrieben, obne diese 2 Blätter je gesehen, oder sich darüber bekümmert zu haben, was das wohl für Blätter seyn könnten. Ja endlich fügte man nicht einmal die Bemerkung binzu, dafs = Blätter öfter fahlschlagen, so dafs man in den letzien Schriften 5 Blumenblätter als etwas Be- ständiges anführt, weiches Linne nie that. Boeper ist, so viel ich weils, der erste, der auf diese Blätter aufmerksam machte, er meinle, dafs Linnd unter diesen beiden Kronenblättern die beiden microscopischen Blätter verstanden habe, welche Roeper bei Impatiens Noli tangere gesehen hat, und wodurch er einen 5lheiligen Kelch, wie Linne eine Stbeilige Krone, bei den Balsaminen annehmen zu können glaubte. Was diese microscopischen von Roeper allein ge- sehenen Sepalen seyen, ist mir unbekannt. Jch habe sie nicht gesehen; sollten sie aber bei der Nelitangere etwas Beständiges seyn, woren wohl bei Roeper's bekannter Genauigkeit kaum zu zweifeln, so ist es immer die Fıage, ob sio etwas anderes seyn können oder vorstel- 0 . 620 len ‚als Bracteolen, mit welchen die Blumenstiele bei Impatiens Noli tangere bekanntlich versehen sind.*) Die Linncischen 2 Iironenblätter sind aber etwas ganz anders. Wir finden nämlich bei Nachschlagung seiner Citate leicht, dafs Linne diese Bemerkung aus Tournefort geborgt hat; und sus Tournefort’s Figuren ist es wieder hlar, dafs die beiden räthselhaften Blätter nichts anders sind, als die beiden ersten neuen Kronen- blätter, welche bei einer gefüllten Blume hervor- kommen. i Es liegt also, wie es mir scheint, nicht der geringste Grund vor, eine Stheilige Blume bei den Balsaminen anzunehmen. Wamit fallen aber auch alle die Raisonnements weg, wodurch man dieses auf so verschiedene Weise erzwingen wollte, ebenso wie die aonderbaren Resultate, auf die man durch diese Raisonnements gekom- men ist. Mit der Stheiligen. Blume fällt auch die Ver- wandtschaft weg, welche man mit den 5blumen- blattigen Familien und besonders mit den Gera- niaceen zelunden haben will; eine Verwandtschaft, die mir immer, äufserst unbegreiflicb vorgekom- men ist, Ich hatte die Balsaminen in meinen Classes Plantarum (18:5) unter die Brevistylen (eine Klasse, die aus den Capparidern, Cruciferen, *) Die 2 Roeperschen Blätter finden sich nämlich bei der Nolitangere, nicht bei der Garten - Balsaminen. Nolitangere hat anch Bracteolen, nicht so die Garten- Balsamine, 621 Pupaveraceen, Fumariaceen, Balsaminen, und eini- gen andern, vielleicht nicht dazu gehörenden Fa- milien bestand,) und zwar zunächst zu den Fu- mariaceen gesetzt, und man muls es mir. verzei- ben, wenn ich die Motive dieser meiner Ansicht erst hier erörtert habe. Ich weils gar wohl, dafs man aufser dem Verbältnifs, wovon wir schon gesprochen, auch viel Gewicht auf das fehlende Albumen in den Samen gelegt habe, und darin einen Beweis ge- funden haben will, dafs die Balsaminen nicht mit den Fumariaceen verwandt seyn konnten, welche ein Albumen carnosum haben, Diese Verschieden- heit konnte in derjenigen Zeit, wo man nicht so gut wie jetzt die Struktar und Entwickelung der Samen kannte, von grofser Wichtigkeit seyn. Jetzt weils man aber, dafs das Albumen in den meisten Samen in dem jüngeren Zustand vorhan- den ist, so dafs ein fehlendes Albumen nichts anders sagen will, als dafs es bei Entwickelung des Embryo verzehrt worden. Es ist mit dem Samen wie mit der Frucht. Sie verändern sich bei der Entwickelung; und daraus, dals 2 Früchte oder Samen bei der Reife verschieden sind, darf man nicht auf eine ursprüngliche Verschiedenheit schliefsen. Dieses ist auch besonders anwendbar auf die Klasse von Pflanzen, zu welcher die Bal- saminen gebören, Die Capparideen, die Cruciferen, die Balsaminen haben kein Albumen, aber es findet sich dagegen bei den Fumariaceen und den Papaveraceen. Wenn aber diese Verschiedenbeit 622 nicht hindert, die Papaveraceen und Cruciferen für verwandt zu balten, wie kann es hindern, die Verwandtschaft der Balsaminen und Fumariaceen anzunebmen ? Sieht man endlich auf die Consistenz der Frucht, so findet man gewils eine sehr grofse Aebnlichkeit zwischen der Frucht der Balseminen und der Frucht der Papaveraceen, Cruciferen und Fumariaceen. Selbst die Elasticität der Carpo- phylien findet sich bei mehreren Gattungen der Cruciferen wieder. Die Valvellen rollen sich ron unten auf, wie bei den Cardaminen. Das Resultat dieses Aufsatzes ist, oder sollte seyn, (wir überlassen dem Leser zu richten, ob unsere Beweisführung genügend ist) dafs die Blu- me der Balsaminen nur eine Modification von der Cruciferen - Blume ist, und dafs die Verwandt schaft dieser Pflanzen mit den Cruciferen, Papa- veraceen und Fumariaceen anzunehmen sey, gar nicht mit den Geraniaceen, Ozxaliden, Lineen oder anderen Familien mit typisch Stheiliger Blume. Ich schmeichle mir mit der Hoffnung, dals die meisten Leser nach Durchlesung dieses Auf- satzes sagen werden, dals er nichts Neues ent- halte, und. dafs das obige Resultat leicht ohne ei- ne so weitläufige Demonstration. zu ersehen sey; ein scheinbar ungünstiges, aber in der Wirklich- keit günstiges Urtheil.. Denn wenn gleich das all- gemeine Gefühl im Einklange mit dem obigen Diesultate steht, so "hat doch eine künstliche Theo- rie zu ganz andern Resultaten geleitet; und wenn 623 mein Aufsatz dazu gedient hat, das dunkle Gefühl zum klaren Bewufstseyn zu erheben, so bin ich um s0 gewisser, dals meine Ansicht richtig ist. Meine Ansicht stimmt mit der Achilles Richard’s überein. Er hat ater die Gründe nicht erörtert; und dadurch ist wohl zu erklären, dals seine Erklärung ohne Einflufs auf die fol. genden Untersuchungen geblieben ist. Hunth und Roeper haben die Bicharäsche Ansicht keiner Widerlegung unterworfen, und si hat auch in keinem von den allgemeinen VWVerken Eingang gefunden. Endlich sind durch die vie- len Erklärungen die Begriffe von der Balsaminen- Blume so verwirrt geworden, dafs Sprengel in der letzten Ausgabe der Genera plantarum (1830) einen character generis gegeben hat, der ganz unbegreiflich ist. Um zu zeigen, wie röthig es war, diese Frage noch einmal einer Erörterung zu unterwerfen, geben wir eine kurze Vebersicht der verschiedenen Erklärungen der Biumentbeile der Balsaminen, 1 Linnd, Schreber, Haenke Sepala 3, Patala 5, duobus saepius deficien- tibus. Stamina 5. IL. Jufsieuı798. DeCandolle, Mertens et Koch. Sepala 2. Petala 4. Stamina 5. IM. Achille Richard. ı8a2. Sepsla 4. Petala 4, bina concreta. Stamina 5, ‘ 624 IV. Kunth ı8527. Lindley. Sepala 5, duobus in unum, scilicet galeam concretis (itaque apparentia 4). Petala 5 (5to sci. licet abortiente, ceteris per bina concretis, (ilaque epparentia 2). Stamina 5, cum petalis alternantia. V Roeper. ı83o. Sepala 5, (omnino alia quam ista 5 a Kun. thio alsumta) duobus seilicet vel microscopicis, vel deficientibus, duobus squamiformibus et quinte: galea. Petala 5; 4 scilicet per bina concretis, et 5to calcarato Stamina 5, petalis alterna, se- palis anteposita. j VI Sprengel. 1830... Sepala 2. „Petala*) 4, insequalia, quinto abor- tiente, duobus subcoalitis, inferius calcaratum," Stamina 5. . . VII Agardh. 1833. Sepala 4; 2 minoribus, sepalisque Cruciferarum planis analogis; 2 majoribus, sepalisque Crucife- rarum gibbosis analogis, altero fere semper, altero rarissime calcarato. Petala 4, per bina concreta. Stamina 6, 6to abortiente; ex his primum et ötum (vel deficiens) in axilla istorum sepalorum, quae gibbosis analoga sunt, posita, rel locum habentia, bina altera in axilla sepaiorum planorum, et ideo ob concretionem petalorum petalis concretis ante- posita, *) Die Beschreibung der Petalen ist bei diesem Charakter so unbegreiflich, dafs wir sie mitdes Verfassers eigenen Worten abschreiben mülsen. Allgemeine - botanische Zeitung. Nro. 40. Regensburg, am 28. Oct. 1833. ——un- nn Ze I. Original- Abhandlungen. Nymphaea biradiata Sommeraueri, eine neue Pflanzenart Deuischlands; aufgestellt von Hrn. Director Sommerauer in Trieben, N. Joliis primordialibus subtriangularibus submersis, reliquis oblongo - cordatis integerrimis, lo- bis remotis acumine obtuso, calyce 4phyllo, stigmate lobato, radiis 5—10 adscendentibus apice incurvatis. Descriptio.. Radix tota carnosa, crassa, obliquep raemorsa, adscendens, lana atropurpurea longa dense tecta, inferius fibras capillares emit- tensalbidas. Petioli et pedunculi teretes, glabri, in- tus virides, tubulosi, ı — 6 pedes longi, basi al- bi, vaginis byalinis albidis, ovato - lanceolatis, in- ter quas et petiolos lana purpurascens longa. Folia primordielia junioram plantarum aut triangularia sunt, sngulo superiore rotundato, aut cordata, lobis remotissimis, semper submersa,, pellueida et tenerrima sunt. Holia natantie ob- longo -cordata, praesertim ad lobos repanda, facie viridia, subtus ad marginem purpurascentia, ner- voso-venosa, superius lorgitudinaliter linea recta Flora so. Rr ? 626 divisa, apice saepius subemarginata, lobis magis minusve remotis nec imbricatis. . Flores speciosi odorati, minores ac N. albae, pyriformes, subaperti, demum post fructilicatio. nem magis aperiuntor. Calyzx 4phyllus, foliolis oblongo - ovatis, vi. ridibus, ad marginem et intus candidis, nervis vi. ridibus notatis, fructum inelpdentibus. Corolla petalis 15 — 20 candidis, varie dis- positis, in plantis vivis exterioribus oblongo-.ora. tis obtusis. ‚Siamina numerosa ; exteriora oYato- interiora lineari - lanceolata, flavescentia, post an- thesin conniventia. Germen sphaericum intus loculamentis tot Jistinctum qnot sunt radii stigmatia. Stigma con- cavum, sanguineum, radium formans speciosum, cujus singulae partes 3dentatae, In centro cor- pusculum cylindricum. Lobi radii recurvi fosci 5—— ı0 raro plures, Stigma rensotius a germine et minus quam in N, alba. Caeterum quoad tem- pus florendi, fructus et formam exteriorem simil. lima IV. albae, sed odore et radio sanguineo stig- matis in plantis vivis primo intuitu distinguiter. Habitat in aquis stagnantibus Triebner See vallis Paltinae in Styria, Einen Beweis, wie man oft jahrelang bei ei- ner Pflanze vorübergehen kann, und selbe, als eine alte Bekannte , keiner Erneuerung der Be- kanntschaft würdigt, und sie ununtersucht lälst, beweiset die im Vorhergehenden beschriebene Nymphaca, die sich hier in den tiefsten Stellen 627 des Triebner Sees vorfindet, und immer für die N. alba gehalten wurde, obwohl man sich nur die Mühe hätte nebmen dürfen, einen Blick in die halbgeschlossene Blume zu machen, oder sich seiner Geruchswerkzeuge zu bedienen. Der Be. schreibung nach kommt selbe ziemlich genau mit N. odorata W, überein, deren bekannter Standort das nördliche Amerika und Sibirien ist. Da ich aber nicht Gelegenheit habe, diese Pflanze mit guten Beschreibungen, Abbildungen oder getrock- neten Exemplaren zu vergleichen, und in den Beschreibungen, die ich benützen kann, nirgends eine Sylbe von der sternförmigen zierlichen blut- ‚sothen Narbe und andern Merkmalen vorkommt, so bin ich wegen dieses auflallenden Stillschwei- gens dennoch im Zweifel. Da Euer Woblge- boren nebst dem bekannten Scharfblick zugleich die Mittel und den eifrigenWillen besitzen, durch Vergleichungen der YVabrheit näher zu kommen, so füge ich den wenigen Exemplaren nebst Sa- men auch die nähere Beschreibung bei, nach wel- cher Euer \Vohlgeboren gefälligst entscheiden wollen, ob diese I\ymphaea wirklich die N. odo- rata PP, ist, oder ob selbe nicht vielleicht eine neue Species bildet, welcher der Zunahme Lira- diata am besten passen dürfte. Trieben den 2" Aug. 1833. Nachschrift der Hedattion, Die vorsiebende, nach der frischen Pflanze und in Vergleichung mit der Nymphaea- alla ent: Rr2 628 worfene, sehr bündige Darstellung der N. bira. diata spricht so sehr für sich selbst, dafs sie von unserer Seite keines weitern Commentars bedarf, vielmehr ist es nun an den Botanikern überhaupt, in ihren Gegenden dieser Art nach. zuspüren und eine weitere Untersuchung und Beobachtung der hieher gehörigen Formen zu unternehmen. Um hiezu eine vorläufige Anden. tung zu geben, und einigermalsen dem Wunsche des Hrn. Directors Sommerauer entgegen zu kommen, möge Nachstehendes hier Platz finden, Wenn eine Untersuchung getrockneter Saftpflan. zen schon an und für sich nicht leicht seyn dürfte, so isı dieses bei den Nymphaeen in An- sehung ihrer Blüthen- und Fruchttheile um so mehr der Fall, als letztere mit den langen und breiten Staubgefäfsen überdeckt sind, so dafs sich hierüber an getrockneten Pfianzen kaum etwas Gewisses entscheiden läfst. So viel ist indessen ausgemacht und als sicher anzunehmen, dafs die vorliegende Seerose nicht zu der N. odorata Ait, gehören könne, da ihr die characteristischen „fo- liorum basibus mucronatis‘* fehlen, wie sie denn weiters auch von den verwandten N. minor Del. und nitida Sims dadurch abweicht, als die besag- ten Blattlappen weder zugespitzt noch zugerundet erscheinen, sondern blos sich als stumpflich dar- stellen. In Ansehung dieser Blattlsppen findet oun bei Vergleichung unserer aus dem Leopolds- kronweiber bei Salzburg erhaltenen Exemplare 7) der N. alba eine bedeutende Verschiedenheit da- rin statt. dels die grofse Annäherung derselben sogleich in die Augen fällt, indem dadu:eh der Blattstiel von beiden Seiten fast zollbreit über- deckt und fast ein wahres folium peltatum wird, während diese Lappen an den Blättern der N. bi. radiata weit auseinander stehen, wie solches in der Beschreibung ausdrücklich durch: lobis re- motis nec imbricatis angedeutet ist. Eine 21e Verschiedenheit ergibt sich bei den Blumenblät- tern unserer N, alba dadurch, dafs diese an den Spitzen völlig elliptisch erscheinen, während sie an der birediata eiförmig- epitz sind, Von unsern sehr schönen, grolsen, und auf die benannte Weise ausgezeichneten Exemplaren müssen wir weiters noch bemerken, dals sie der Abbildung in Bes- lar’s hortus eysieltensis (vern. ord. VII. fol. 3, Tab. 1.) so genau gleiehen, als wenn sie ihr zur Vorlage gedient hätten, da hingegen die Abbil. dungen, welche Schkuhr T. ı4a und Sturm (30, left) geliefert haben, ebenfalle abstehende Blattlappen und eiförmige Blumenblätter darsıel- len, wie sie sich bei der Pflanze von Trieben zeigen, so dafs schun daraus die \Vahrscheinlich. keit von aerlei Arten der N. alba in Deutschland hervorgehet, wenn nicht auch noch ein anderer Um- stand darauf hindeuten würde. In der Beschreibung der N. alba wird bei den meisten Schriftstellern von dem Geruch der Blume gar keine Erwäl. gemacht, wie bei Roth, Pollich, u.e m, « ’ 630 die Beschreibasg,, welche Sturm seiner Abhil. bildung beigefügt bat, erwähnt ausdrücklich, dafs die Blume obne Geruch sey. Sadler (in Fi, comit. pest. Il. 50) spricht von „Flores parum odorsti,“ die Schlechtendal in Flora bero!l, (1. 8. 288) „fragrantes“* nennt. Um. diese Wi. dersprüche zu heben, möchte es allerdings er. forderlich seyn, bei künftigen Untersuchungen auch diese Gegenstände zu berücksichtigen. “Weiters dürfte endlich apch noch die ni. bere Verwandtschaft der N. biradiata mit der N. alba minor Besl., die in dem citirten Hort, Eysteitens. Fig. 2. abgebildet ist, die sich in der Abbildung nur durch kleinere, und wie die N. biradiata, etwa einen Zoll im Durchmesser baltende Blumen unterscheidet, in Erwägung zu ziehen seyn, mit welcher sie mindestens näber, als mit N, alba verwandt ist, obwohl sie dennoch nicht unbedingt mit derselben vereinigt wer- den kann, und von welcher schon Gmelin bemerkt , dafs sie nicht blos durch kleinere 'Ststur, sondern such durch stärkern Geruch ausgezeichnet sey, und Spenner (Fl. Fribg, 984.) noch mehrere Unterschiede angibt. *) Wie aber diese beiden Schriftsteller, nebst De- *) Hr. Spenner gibt a. a, O, von den Sepalen, Blumen, Glandela, Carpellen, Samep, Arillen , genau die Farbe an, aber von der biutrotheu Narbe ist, wie bei allen andern ‚Schriftstellern, keine Rede, so wie bei allen von der N. alba uns zu Gesicht gekommenen Abbildungen. 031 Candolle, bei dieser letztgenannten Pflanze, und indem sie den Hortas Eystett. verglichen haben, nun auch die Tab. s118 des Tabernaemontanus, die auch im Matthiolus II, p. 247 als Nyn phaea parva vorkommt, und deren Biamen kaum gröfser als die eines Alisma sich darstellen, .citi- ren mögen, mufs uns billig ein Räthsel bleiben. *) So könnte also die Möglichkeit sich darthun, dafs, so wie in neuerer Zeit von der N. Luisa F.. mehrere neue Formen bekannt geworden sind, die[s auch bei N. alba der Fall seyn möchte, und wir werden es Hrn. Director Sommerauer ver. danken, hieeu den ersten Anklang gegeben zu haben. Uebrigens haben wir es mit grofsem YVer- gnügen vernommen, dafs so wie die Hro. Hlad- naık und Graf unsere Herbarien mit kraini- schen, Traunsteiner und Sauter mit tyroli- *) Dagegen liefert Dodonaeus in seiner Histor, stirp- p- 575 eine Abbildung von Ayınphuea alba, deren daurchaus entierut stehende Blattlappen, und deren ey- föürınige Dlumeublatter, die in der beigefügten Beschiei- bung oblonga ei acuminafa genannt werden, auch bier auf die Vorlage der N. biradiata schlielsen lassen. Auch die Figur in Camerar. Fpit. p. 65:, und die Worte des Textes: „Aore albo, lılio simili, et in me- dio crocos habente “ dürfte darauf hindeuten , dus ein sorgfältiges Stadium älterer Schriftsteller uns noch manchen Aufschlufs über eine Pflanze geben dürfte, die allem Anscheia uach durch ganz Deutschland verbreitet ist, und bisher nur übersehen wurde. -632 schen, Traunfeller mit kärntbischen, Hinter. uber mit salzburgischen, Hampe mit hercpni. schen, und Andere mit sadern Pflanzen gütiget vermehrt haben, dasselbe nun auch durch die Hrn. Sommerauer und Angelis mit steier. ' märkischen der Fall seyn soll, über deren Aus. wahl und Beschaffenheit wir seiner Zeit getreu. lich zu referiren nicht ermangeln werden, Dr. Hoppe. Fürnrobr. 1, Correspondenz. Ich beeile mich meinem leızten Schreiben einige Bemerkungen über meine Seyserpflanzen nachzutragen, welche ich zum Theil aus einem vor mehrern Tegen von Hrn. Hofrath Koch er. haltenem Schreiben schöpfe. — ı) Die Alchemilla, welche ich auf der Seyser- alpe sammelte, ist nicht 4, montana YP., sondern Alchemilla pubescens MB., also eine neue Pflanze für Deutschland, Sie wächst mit Pedicularis re- eutita auf etwas feuchten Alpenweiden in der Näbe der letztenAlphütte beim Besteigen des Plattkofels. 2) Androsace bryoides ist in Jem Verzeich- nifs der Pflenzen von der Seyseralpe auszustrei- chen. - Es ging eine Vegwechsiung vor, und es ist Sazıfraga androsacea var. subacaulis. 3) Der Rubus fruticosus ß.,. welchen ich beim Besteigen der Seyseralpe sammelte, ist eine var. caule aculeisque albido - caesiis und mit Aubus amoenus Portenschlag synonyın, nach Hrn. Hofrath Koch’s Bemerkung, 633 4) Die mit dem Namen Pedieularis rosirata Jaeg. bezeichnete Pflanze ist P. Jacquini Koch Fl. 4ter Band. Sie ist sehr häufig auf den Alp- Weiden der Seyseralpe. 5) Die mit Scrofularia canina bezeichnete Pflanze ist Scrofularia Hoppüi Hoch Flora D, äter Bd. welche Sie, verebrtester Hr. Director, vor vielen Jahren in Kärnthen entdecht haben. Sie ist häufig, wenn man die Seyseralpe besteigt, bei 4000‘ und findet sich wieder auf .derselben Alpe am Fufse des Bofszshus zwischen losen Felsstü- cken 5500 — 6000’. 6) Den Astragalus velutinus Sieber hält Koch vom uralensis nicht specilisch verschieden. 7) Die Cineraria longifolia von dem Rolszabn (Seyseralpe) hält eben dieser verehrte Mann für €. spathulaefolia. Sonst ist zu den Seyserpflanzen nichts zu be- merken, ausser dafs folgende Weiden nuch da- selbst von mir gefunden wurden, Auf den Alp- Weiden der Seyseraipe stehen häufig 1) Salix coruscans FF. (5. Wulfenisna W.) 2) Salix hastate L. et Fioch. 3) Salix Waldsteiniana FW. et Koch. Höher gegen den Platikofel 4) S. retusa L. et Koch und 7. serpy llifolia, letztere auf trocknen Plätzen der Alphaiden. 5) S. myrsinites L. et Koch. 16) S. reticulaiaL. et Koch. Dieselbe steht auch 634 auf-dem Rofszahn, sie steigt von den angeführ. ien Arten am höchsten hinauf. Hr. Hofrath Koch hat auch den vielbespro. chenen, vom Ira Grafen von Sternberg für Dianthus Caryophyllus gehaltenen Dianthus vom Seefelderberge bei Zierl in Tyrol als Dianthus sylvestris Wulf. erklärt. Der D. Caryophylius ist also aus der deutschen Flora auszustreichen. Voriges Jahr fand ich bei München folgende interessante Pflanzen: 1) Silene linicola MK. in Leinäckeru bei Berg am Laim, ı Stunde südöstlich von München häu. fig. Mein Bruder, Fr. Wilb., fand sie schon 1828 bei Lieutstetten am Starenbergersee in Lein- äckern. — Diese Pflanze ist sehr selten, 2) Vieia polyphylla Desf.* Sehr häufig in Ge- traidefeldern um München. 3) dquilegia atrata Koch im Gebüsch am Jsar- ufer nicht selten. 4g. vulgaris fand ich nicht um München, ° 4) Centaurea azxillaris W. an Aeckerrändern westlich von Freymann, eine starke Stunde von München. Ich halte sie für eine, jedoch .schr aun- gezeichnete Varietät von C. montana. Hr. Bof- rath Hoch ist derselben Ansicht, Später werde ich Ihnen ein Exemplar von einem merkwürdigen Yerbascum mittheilen, was ich 1828 in Aeckern bei Berg am Laim fand. Ich nannte es F. nigro « phoeniceum, weil ich es für Bastard dieser beiden Arten balte, welche bäufig 655 auf genanntem Standorte vorkommen. Es hat rost- farbne Blumen, steht auch zwischen Y, nigrum und phoeniceum, und ist vielleicht mit Y, rubigino- sum /W,R. eine und dieselbe Pflanze, Von dem Leontodon Ralbfussi mihi, über wel- ches ich Ihnen in meinem letzten Schreiben eini- ges mitgetheilt habe, besitze ich blofs a Exem- plare. An dem einen sind auf jeder Seite eines Blattes 1 Fiederblättchen, am andern aber 2. Ich sende Ibnen das erste Exemplar für Ihre Samm- lung, oder für das Herbar der botan. Gesellschaft, wie Sie es bestimmen wollen, Ich babe heute Ihre schönen Abbildungen der Taraxacum in Sturm's Flora angeseben, meine Pflanze von allen den. beschriebenen sehr abweichend gefunden und ge- .dacht, dafs ein solches Exemplar in Ihren Händen . am besten aufgehoben wäre. München. Dr. C. Heinr. Schultz. IH. Botanische Notizen. 1) Im zweiten Jänner-Hefi d. J, von Ding- lers polytechnischem Journale, was vielleicht wenigen Botanikern in die klände kommen dürf- te, findea. sich Bemerkungen über die Abhand- lung eines anonymen Verfassers, welche im Agri- ‘culteur manufacturier (Mai 1833) enthalten ist, und wo, nach Angabe obigen Journals, vorzüglich zu beweisen gesucht wird, wie falsch es ist, die Möglichkeit der Cultur gewisser Pllanzen in ge- wissen Gegenden nach der mittlern Jahrestem- perstur derselben zu bestimmen, und welche 656 Nachtheile bisher für die Landeskultur daraus erwuchsen, dafs dieses von dem trocknen, alle Versuche verachtenden Theile der Gelehrten als mathematisches Axiom aufgestellte System allgemeinen Glauben fand. Nach Humboldı, sagt der ungenannte Verfasser, ist die mitt. lere Temperatur Frankreichs ı1 — 13°, wäh. rend die für die Cultur des Zuckerrohrs (auf des. sen Anpflanzung derselbe in Frankreich zu drin. gen scheint) und des Kaffebaumes nötbige mitt. lere Temperatur auf 18— 20° Centigr. ete. ange. geben wird, so dafs.hiernach der Anbau des Zu- ckerrohrs und Kafleebaums in Frankreich gera- dezu unmöglich wäre. Die Gelehrten, sagt er fer- ner, haben als allgemeine Regel aufgestellt, dafs für das Gedeiben gewisser Pflanzen gewisse mitt- lere Temperaturen nöthig sind, und. dafs nur we- nige, x. B, Getreide, eine Ausnahme von derBe- gel macben. Er kehrt daher auch den Satz um, und sagt, dafs alle Pflanzen unter mehr oder we- niger abweichenden Temperaturen gedeihen, und dals nur eine sehr geringe Anzahl derselben be- sondere Klimate zu ihrem Wachsthume erhei- schen. Täglich, sagt er, sehen wir als Beweis für diese paradoxe Behauptung, dafs unsere Gärtner neue Gewächse acclimatisiren, die sie früher sorgfältig unter Glas verwahrten, und noch auffallender kann man dieses in China finden, wo men in den nördlichen Gegenden noch eine Menge südliche Pflanzen zieht und ziehen kann, weil 657 man mit den Treibhäusern, welche die Organi- sation der Pflanzen schwächen, keinen solchen Mifsbrauch trieb, wie bei uns." „VVeon in den Händen unserer Gärtner und Botaniker,'* fährt er fort, „wenn in den meisten boıan. Gärten selbst eine Menge jener Pflanzen nicht fortkommen, die bei uns wild wachsen, was kann man da von den übertriebenen und nur zu oft verkehrten Vorsichtsmafsregeln, mit denen sie ausländische Gewächse behandeln, oder viel- mebr mifshandeln, erwarten? “ Nachdem nun die Herausgeber jenes Journals auf das Wahre und Unwahre jener Behauptungen aufmerksam machen, sagen sie: „Nach diesen Be- trachtungen ist es allerdings wahrscheinlich, dafs das Zuckerrohr “(ohne die Samen oder Frucht- entwickelung zu berücksichtigen) in vielen Ge- genden Europa’s bei gehöriger Behandlung mehr oder weniger gut gedeihen wird. Versuche, die nicht schr kostspielig wären, würden diefs leicht erweisen...... Es ist kaum zu erwarten, dafs diese Versuche in botanischen oder ökonomischen Gärten zuerst gemacht werden, da deren Vor. stände oft keinen Sinn für das T'echnische haben, oder da diese Anstalten unter dem 'Tutele von Personen stehen, die weder die Ssche noch den Zweck derselben kennen, deren Eitelkeit keine Bekehrung zuläfst, und die daher beständig an den pecuniären Mitteln dieser Institute abzwa- cken, und an dem sachkundigen Vorständen hof. meistern wollen.* 658 Referent. dieses fühlte sich bei Durchlesung dieses Aufsatzes gerade so angegriffen, ale wenn ihm eine derbe Wahrheit gesagt worden wäre, wo ihm sogar die Ausflüchte und Ausreden, diese bekannten Mittel, die Bitterkeit der Wahrheit za - mildern, nicht einfielen. Es ist kaum zu läug. nen, dafs Botaniker und botanische Gärten im. mer mehr und mehr von dem Gemeinnützigen sich entfernen. Die Erstern erbeben das Stu. dium der Botanik eu einem rein geistigen Wis. sen, widmen sich derselben als Wissenschaft, und stellen sich dadurch auf eine Höbe, wo das Er. kennen der Pflanzen zwar als der Anfang ihres Wissens gelten mufs, dessen sie aber eben so wenig mebr zu bedürfen scheinen, als der labme des Stockes bedarf, wenn er seine ge- raden gesunden Glieder erhalten hat. Noch we. niger ist’s -ibnen auf ihrem übrigens erhabenen Standpunkt um die Eigenschaften der Pflanzen und ihrer günstigen oder ungünstigen Fiückwir: kung auf die menschliche Gesellschaft zu thun, und so vermehren sie nicht ohne eigene Schuld die Vorwürfe, die man dem Studium der Botanik macht, dafs selbes nur ein Eigenthum einer ein- zeinen Kaste sey, ohne wohlthätige Rückwirkung auf die bürgerliche Gesellschaft, die doch den Leib nähren helfen mufs, damit der Geist unge- hinderter zu den höheren Regionen des Wissens sich empor schwingen kann. Daher die vielen Feinde dieses herrlichen Studiums, welche wohl nicht eher verstummen werden, bis man nicht auch 639 hier wie in. der Chemie die Lehrer der Wissen- schaft gemeinnützig zu machen sich bemüben wird, mit einem Wort, bis nicht ein zweiter Davy für unser Studium auferstehen wird. Was aber einzelne Botsoiler richt leisten können, warum sollen dieses nicht botanische Gärten leisten, die oft ungeheure Summen kosten? Ich glaube der Zweck der meisten botanischen Gärten ist verfehlt. Was sind sie gewöhnlich? Nichts als Menagerien, wo man die bessergear- teten Bestien, statt hinter eiserne Hätfige, hinter ungeheueren Glasflächen., dem Neugierigen zur Schau hinstellet, als ob der liebe Hevrgott alle diese Tausende und abermal Tausende blols zum Anseben erschaffen hätte. Hine illae lacrymae! 3) Wie wenig oft Schriftsteller mit längst bekannten Tbatsachen vertraut sind, davon liefert die Aufstellung einer neuen Moosgattung durch Hrn. Valentine einen auflallenden Beweis. Diese Gattung ist auf Phascum sioloniferum Dickson, gegründet, und die vorzüglicben Charactere sind die seitliche Fructification, und die Anwesenheit confervenäbnlicher Fäden, welche der Verfasser als wirkliche Stengel betrachtet. Diese Schöfs- linge sind schon lange vor dem Erscheinen der Fructificstion entwickelt. Nach einiger Zeit spros- sen aus den Seiten der Stengel und Aeste die Perichaetien in Gestalt von Einaspen hervor und senden, gegen die Reifezeit bin, VYurzelfasern (gleich den Perichsetien von Dicranum adiantöides 640 und einigen_kriechenden Hypna), beträchtlich tief in den Boden hinab. Aus diesen Perichaetien ent. springen wieder junge Aeste, und dann ist der ursprüngliche Stengel nur schwer noch unter. scheidbar oder ganz verschwunden. Die Stractur der Stengel und Aeste, welche aus einer einfa. chen Reihe verlängerter Zellen bestehen, ist ei- gentbümlich und von der aller andern Moose ver. schieden. — Vorstehende Beobachtungen wurden von dem Verfasser an Ph. stoloniferum allein ge. macht, aus der Anwesenheit confervenähnlicher Schöfslinge und der Aehnlichkeit in der Textur der Blätter schlie[st er, dals sie gleicherweise auf P. serratum, cohaerens und crassinervium anwend. ber seyen, die de[swegen zu derselben Gattnng gebracht werden dürften, für welche er den Na. men Cladoma vorschlägt und folgenden Character entwirft: Theca integra, deoperculata, Fructus lateralis. Es bedarf für deutsche Bryologen woh kaum einer Erwähnang, dafs in der Mooskunde bereits seit ı4 Jahren eine mit obigem Character verse- hese Gattung unter dem Namen Pleuridium be- steht; ferner, dals jene Schölslinge, die dem Verf, so characteristisch für die genannte Pflanze er- scheinen, obne Unterschied bei allen Moosen im keimenden jugendlichen Zustande vorbanden sind, und hier ein ähnliches Gebilde von dem darstel- len, welches auch bei Farnen und andern krypto- gamischen Gewächsen auftritt, und von Bischoff Vorkein, proembryo, genannt wurde, All gemeine botanische Zeitung. Nro. 41. Regensburg, am 7. Nov. 1833. nl naiienn Sippe IL. Original - Abhandlungen, Schottische Gebirgs- Vegetation am Flufse Dee in ‚„Aberdeenshire. Nach W, Macgillivrray.*)— Aus MMem. of the Wern. Soc. YI. (Edinb. 1832.) im Auszuge mitgetheilt, von Hrn, Apotheker Beilschmied in Ohlau, D;. Hauptquellen des Dee sind in dem Theile des Districtes von Braemer, der an Bade- noch gränzt und ans nordöstliche Ende von Per- tshire, in der Mitte des Grampian - Gebirge, fast im Centrum von Schottland. Von zwei Haupt- armen, die sich drei engl. Meilen oberhalb des Linn vereinigen, entspringt einer auf dem Ben Vrotan. Sein ganzer Lauf beträgt 75 engl. Mei- len und ist in der oberen Hälfte alpinisch. Bis zum Passe von Tulloch, 38 Meilen von Aberdeen, fliefst er in einem engen etwas gebogenen Thale, zwischen Bergen mäfsiger Höhe. Von da bis *) Diese Notizen schliefsen sich an Graham’s und Wat- son’s Beobachtungen in Flora Nro. 27. und 28. d. J. an, und ergänzen diese als Darstellung der characterı stischen phanerog. Vegetation bestimmter Höhen -Re- gionen, zu leichterer Vergleichung mit denselben in der Schweiz u. n. BJ. Flora 41. Ss 642 Upper Banchory 20 Meilen in unregelmäfsiger - Ebene. Eine Hette steriler Granitberge geht vom Ben Vrotan bis zum Passe von Tulloch , das ‘höchste Terrain in Schottland bildend, worin der Ben-na- muic- dui, der bald so hoch als der Ben. Nevis ist. Auf den Gipfeln dieser Massen unter Granittrümmern (unter der Schneelinie, aber zum Theil über 4000 FE. b.)’ wachsen an den höchsten Stellen Salix herbacea, Luzula spicata, Gnapha lium supinum, Feskuca vivipara (var. von ovina?), Juncus trifidus, Carex rigida, Silene acaulis und Stalice Armeria, letztere nur zwei bis drei Zoll hoch; Salix herbacea wird kaum ı Zoll hoch; Juncus trifidus bildet eine Art von Rasen. — Et. was unier dem Gipfel bis zu 3500 F. b. herab sind die gewöhnlichen Pflanzen: Salix herbacea und Juncus triglumis, sehr häufig; Polygonum vi- viparum, dira alpina, Festuca vivipara, Hieracium Halleri, Apargia Taraxacı, die vielleicht var. von Ap. autumnalis ist; Luzula spieata; Phleum alyi- rum nur auf Ben-na-buird; Silene maritima nur auf Ben - Vrotan; Azalea procumbens; dazu Pflan- zen, die von höber herab oder die von weiter unten his hier herauf steigen, — Weiter herab bis gegen 3000 Fufs Höhe wachsen: ı) die die- ser Höhe eigenthümlichen: Saxifraga nivulis, Ce rastium alpinum, Rhodiola rosea, letztere klein, Alchemilla alpina 3000 F. h., nicht tiefer, an trocknen Stellen, wohl tiefer noch an Bächen in 645 den tiefsten Thälern ; Cochlearia officinalis selten; Oxyria reniformis, Saxifraga oppositifolia, Aira al- pina, Veronica alpina, Veronica humifusa und Phleum alpinum; 2) diejenigen höherer Regionen, die alle (ausser Stalice ,„Adrmeria, Salix herbacea und Silene acaulis) auch hier wachsen; 3) die von unten heraufsteigenden, besonders: Faccinium Myr- tillus, dürftig, ohne Früchte; Juniperus alpina, de- ren Standort eigentlich viel niedriger ;, Empetrum nigrum selten und ohne Früchte; Galium saxa- tile, Aira flezuosa, Polygala vylgaris, Geum riva. le, Rubus Chamaemorus, Pinguicula vulgaris, Tor- mentilla „offieinalis,‘“ Gnaphalium dieicum, Luzu. la campestris, Ranunculus acris sehr klein und mit weniger Blüthen, Euphrasia officinalis und Antho. zanihum odoratum.— An den Bächen dieser Re-: gion sind folgende characteristisch : Sazifraga stellaris, oppositifolia, Epilobium alpinum, Alchemil- la alpina, Gnaphalium supinum, Veronica humifu- sa, V. alpina, Stellaria cerastoides, Poa alpina. — Weiter berab findet man Thalietrum alpınum an seinem rechten Orte; Jira flezuosa gleichsam in Basen und grofs; Alchemilla alpına verschwindet im Trochnen; Oxyria reniformis, die oben klein ist, wird hier zwischen Felsen am grölsten; Saxi- fraga stellaris noch häufig an kleinen Bächen, so wie eben daselbst Alchemilla alpina und Epilo- bium alpinum, Die vom weiter unten bis hier herauf verstreuten: Calluna vulgaris (die noch höher, aber verkümmert und blüthenlos yoıllommt), Ss?2 O4 Faccinium Myrtillus noch ohne Früchte, Melica coerulea klein, Agrostiis vulgaris, Nardus stricta, Viola canina bin und wieder, Galium saxatile, Sa- gina pröcumbens, Campanula rotundifolia, Rumer Acetosella, Eriophorum angustifolium ,, Cornus sue- cica, Carex binervis, pilulifera, paniculata, Juncus syuarrosus, Seirpus caespitosus und viele andere. — \Yeiter abwärts, wo die Berge auseinander ri. cken, finden wir die Pflanzen, die auf den Hai. ‚len der Central. Districte gemein sind: Junipe. sus alpina in Menge an vielen Stellen; Yacci. wium Myrillus hier noch selten mit Früchten; Arbutus Uva ursi erscheint bier zuerst, mit Eri- . ea Tetralix, Aira caryophyllea, Vaceinium Pitis ıdaea, Narthecium ossifragum und Drösera ro- tundifolia. — Die Bächlein dieser Region zei- gen Gnraphalium supinum in Menge und voll. kommen; Epilobium alpinum, Alchemilla_ alpi- na, und wenige andere an Bächen gemeine, wie Stellaria uliginasa; und hier beginnt Saxifraga aoides, die weit tiefer sich herab erstreckt. — In den Seitenthälern dieser Höhe (etwa recht- wiaklig mit dem Thale des Dee) finden sich an den Bächen: Alchemilla alpina und vulgaris, Jun- tus conglomeratus, Ranunculus Flammula, Caltha palustris, Epilobium parviflorum. In ibrer Nähe die am höchsten steigenden Pflanzen niederer "Gegenden, wie Gnaphalium disicum, Rubus saxa- tilis, Scabiosa Succisa, Lotus corniculatus, Anthyllis Fulneraria, Hypericum pulchrum, Polygala vulga- ; 645 ris, Solidago Virgaurea und zuweilen Tussilago Farfara und Digitalis purpurea. Der allgemeine Anblick der Gegend ist, wie in andern unculii- virten Tbeilen Schottlands, haidenartig, Calluna vulgaris vorherrschend, nächst ihr Erica cinerea und an feuchten Stellen Erica Tetralix, Zwischen diesen Haiden finden wir, wie in andern ähnli. chen Lagen, Empeirum nigrum, dessen Beeren hier viel gröfser werden, als weiter unten; Yac- cinium Myrtillus und Y', Vitis idaea, letztere hier am rechten Orte; Rubus Chamaemorus nicht sel« ten, so auch Arbutus Uva Ursi, Myrica Gale und Genista anglica, Parnassia palustris, Pinguicula vul- garis, Orchis maculata , Pedieularis sylvatica, Dro- sera rotundifolia, Narthecium ossifragum, Triglo- chin palustre, Scirpus caespitosus, Nardus stricta, Juneus bufonius, J. squarrosus, Eriophorum vagina- tum, Carex stellulata, ovalis, pauciflora n. a. mit einer Menge Pflanzen niederer Gegenden, auf moorigem Boden bier oben. An trockenen Stel- len: Hypericum pulechrum, Hypochaeris radicata, Cistus Helianthemum, Thymus Serpyllum, Cnicus lanceolatus, Achillea Millefolium , Genista anglica mit vielen Pflanzen niederer Haideplätze, denn das Ansehen der Vegetation ist hier nicht mehr elpinisch, Hier in diesem Theile scheint früher viel Wald gewesen zu seyn von Pinus syluestris;, jetzt ist nor wenig Wald an den Bächen, aus Populus tremula, Belula alba, Pyrus aucuparia; diese Bäume nähern sich in Schottland am meisten 646 der Alpen - Region, — Hier und da Beiula nana. — Bis hierher waren wir in den einsamen VWYi. sten der Grampians; au/serhalb derselben ist am Deethale noch Hochland- Seenerir. Um den Linn und an Abhängen sind Anthoxanthum odoratum, und Juncus bufonius vivipsrisch ; \WViesen oft mit Cnicus heterophyllus; Saxifraga aizoides sehr hin. fig, an den Flüssen zugleich mit Oxyria renifor- mis, Alchemilla alpina und Galium boreale, — Li. gusticum Meum und Rubus saxatilis beginnen bei Castletown und gehen viel weiter herab, wie auch Cnicus heterophyllus und viele andere alpinische Pflanzen, wegen Nähe der Berge. Auf \WVeide. plätzen hier nun die gewöhnlichen Pflanzen der deutschen Weiden der Ebene, darunter aber noch: Anthyllis Vulneraria, Galium saxatile, Orobus tu. berosus, Viola lutea purpurne Varietät, Ceniaurea nigra etc.; an feuchten Stellen auch Parnassia pa- lustris, Pedicularis palustris, Eriophorum angusti- folium, Rhinanthus crista galli, ete. — In der Ge- gend von und zwischen Castletown und dem Linn im Thale besteht der Wald hauptsächlich aus Pinus sylvestris; auch Birkenwälder gibt es; an den Bächen Alnus glutinosa, Pyrus aucuparia, Populus tremula, Corylus Avellana, Prunus Padus; seltener Lonicera Perielymenum; dazwischen Rubus idaeus und R, corylifolius, viel Yaccinium Myrtillus und V. Vitis idaea, von Salices die cinerea, prunifolia (grols), aurita, repens u. a., Rosa spinosissima, ca- nina ion mehreren Varietäten, R, villosa, tomentosa. In Braemar keine, ‘ I 647 Den Dee abwärts mehren sich die Wälder; sie bestehen bier aus (vorherrschend) Betula alba und Pinus sylvestris, den einzigen Bäumen, die in Schottland ganze Wälder bilden. Quercus Robur .und Fraxinus excelsior fangen bier an. Alle diese und Ilex 4quifolium findet man bis zum Passe von Tulloch; hier ist Trifolium medium häufiger als Tr. pratense; Fragaria vesca in Menge, auch Vaccinium Myrtillus; Hieracium sylvestre und sa- baudum gemein, Ligusticum scoticum und Melam- pyrum pratense; hier und da erscheint Myrica Gale und Genista anglica, Rubus idaeus an Wald- rändern, und Juniperus communis. — Sonst auch u. a. Pyrola secunda, minor, Asperula odorata, Zu Abergeldy Mischung von alpinen Pilanzen,, Saxi- fraga aizoides und Alchemilla alpina in Menge; Cnicus heterophyllus; bei Ballater zuerst drundo Phragmites. Beim Uebersteigen der Berge vom Loch Callader zum Gipfel des Loch Muic sieht man ziemlich dieselben Pflanzen, wie nordwärte vom Dee. — Caltha palustris hat in diesen Gegenden ihre Kerbezähne verlängert und schärfer, wie bei C. radicans; Ranunculus acris ist schlanker, zarter, mit wenigen Blüthen, Euphrasia officinalis mit grofsen Blüthen. Hieracium sylvestre und murorum ‚ haben breitere und kürzere Blätter, kürzere Sten- gel und weniger Bläthen, Iychnis dioica wird selir steifbaarig. — 648 I Anfrage. Nymphaeca alba minor beıreffend. Bei Gelegenheit der Aufstellung einer neuen Art der Gattung Nymphaea (vergl. unsere vor- * bergehende Nummer) haben sich uns bei weiterem Nachschlagen noch folgende Bemerkungen ergeben: DeCandotlle (Syst. natur. 11.p. 56.), Gme. lin (Flor. bad. II. p. 482,) und Spenner (Flor. Friburg, U. p. 984.) stellen unter Nym- phaea alba L. eine var. ß.:als N. alba minor auf, und citiren dazu Besler’s hort. Eysietiens. vern, ord,. 7. Tab. 3., der erst genannte Schriftsteller die Fig. ı., der zweite die Fig. 2 und der dritte wieder die Fig. ı. Vergleichen wir nun das ci. tirte Werk selbst, so finden wir auf besagter Ta- fel 3 Pilanzen abgebildet, wovon die ı Figur allergings mit der Unterschrift Nymphaea_ alba major bezeichnet, und defshalb bei DeCandolle und Spenner ein Druckfehler vorhanden ist, . indem die ı, Figur die gewöhnliche N. alba mit zugerundeten Blumönblättern, und übereinarder- geschlagenen Blattlappen darstellt, wie sie sich auch in Weinmann’s Phyt, Tab. 76ı. Fig. = vorfindet. Betrachten wir nun weiters die von Gmelin richtig eitirte 2. Figur, so finden wir allerdings nichts anders, als eine pur wenig ver- kleinerte gewöhnliche N. alba, deren ausgebrei- tete Blume noch immer einen Zoll im Durch- messer hält, und von welcher auch der Autor bemerkt, dafs sie sich nur durch Kleinheit un- 649 terscheide, (nullatenus priori dissimilis, nisi quod omnia duntaxat minora ) während Gmelin den Unterschied nur in „‚corollis duplo minoribus magis odoratis‘' findet, und Spenner denselben mit „floris diametrro duplo minore, stigmatibus 10— ı2 appendicibus minoribus fere erectis“ be- zeichnet. Demnach wäre mit Grund anzunehmen, dafs die var. £. allerdings wohl nichts anders, als eine kleinere Abart der gewöhnlichen Nymphasa _ alba sey, wohin vielleicht auch die Abbildungen der N. alba von Sturm und Schkuhr gehören. Nun aber citiren die 3 obengenannten Schriftstel- ler zugleich auch noch die ı118, Abbildung des Tabernaemontan's und die Figura c, der 76ı Tafel in Weinmann’s Phytanthozaiconogra- phia, die freilich beide mit der Unterschrift N. al- ba minor*) bezeichnet sind, aber eine ganz an- dere Pflanze, als die Beslerische darstellen; eine Pflanze, die wir diesen Augenblick kaum zu entziffern vermögen, die aber auch nichts weni- ger, als eine Nymphaea ist, da sie der Abbildung nach zur Pentandria Monogynia zu gehören, und eine plan‘a pentapelala, cum calyce pentaphylio und foliis cordatis zu seyn scheint, deren Biume kaum gröfser ist, als etwa die einer dnemone ne- morosa., In dem citirten Weinmannischen Kräuterbuche wird von dieser Pflanze bemerkt: *) Bei Tabernaemonutan steht zwar N. alba major es muls aber, wie Gmelin mit Recht bemerkt, zuinor heifsen. 650 „Nymphaea alba minor, kleine weilse Seeblume, C. B.P. 193. Leuconymphaea minor. Nymph. alba minor J. Bauh. 3. 773. Nymph. parva Matthiol, N. paulo minoribus quam Brassicae marinae flori. bus albis tenuibus, flaccidis, capitulis Capparibus simi- libus, Cbabraei 562°‘. „Diese kleinere Nymphaca findet man am meisten im Norden. Die Blätter ähnlichen den grofsen, die Blumen sind klein, weils und bald abfällig. Die Samenhäuptel sehen wie Cappern aus, der Same gleichet den Mohn- samen. Indem wir uns nun weiter erinnern, dafs Nymphaea alba minor auch wohl bei Hydrocharis morsus ranae citirt wird, so scheint diefs in so fern nicht immer richtig zu seyn, als diese ketz- tere Pflanze von den ältern Autoren noch beson. ders abgebildet ist, Sehr erfreulich war es uns hierüber etwas Näheres in Gaudini flora helv, vol. VI. p. 298. zu finden, wo der Verf. zu Hydro. charıs morsus ranae auch Nymphaea alba minor Dodonaei C. B. Basil. 57 citirr, dann aber die Frage aufwirit, ob N. alba minor Matthiol, id. Ibid. auch dabin gehöre, ‚und - schliels- lich noch folgendes hinzufügt: Flores (Hydrocha- ridis Mors. Ranae), monente Cl. Smith in Engl. Bot. ı. 808, subinde hexapetali occurrunt. Variat etiam floribus plenis odoratissimis (??) memorst ' Rajus bist. 1270 ad Nr. 4. Nymphaea parva Matth. edit. C. B. p. 944 esdem esse videtur ut etiam Chabr. Sciagr. 562. fig. 1. et Joh. Bauh. bistor. nn nn 651 3. p.. 773. fig. ı. Planta autem ant fictitia, aut nuperis plane ignota, nisi fortasse ad var. 6- pe- talam pertineat, Sed flores habet 5- partitos.'* Was nun die citirten Abbildungen selbst an- belangt, so ist die von Chabraeus völlig un- kenntlich, die bei Weinmann erträglich, stelit aber eine andere Art vor, als die bei Matthio- Ius und Tabernaemontan, die sehr schöne Bilder geliefert haben, und von denen es merk- . würdig wäre, wenn sie fingirt seyn sollten, Solien wir dieser Vermuthung noch weiter nachspüren, oder ohne weiters die var. ß. Nym- phaea alba minor bei unsern Autoren streichen? IH. Botanische Notizen. ' ı) Am ı7. April 1832 las David Don in der Linnäischen Gesellschaft zu London eine Ab- bandlung über die unrollkommene Entwicklung der Zeugungsorgane in einigen Species von Eu- phorbia und Saxifraga. — Durch die unvollkom- mene Entwicklung oder gänzliche Abortion des Pistills sind die meisten perennirenden Arten der Euphorbia „polygamisch,* indem das Endköpf- chen, welches in der Gabeltheilung der Rispe sitzt, gewöhnlich männlich ist, während die um- gebenden seitenständigen „Zwitter,'* (nach Rob. Brown Köpfchen aus. männlichen und weiblichen Blumen), oder zuweilen blofs weiblich sind, wie in Euphorbia kyberna und trigonocarpa, Bei al- len den Pflanzen der E. emarginats und andro- 652 saemifola, welche Don untersuchte, waren die ganzen Köpfchen männlich, diels ist auch nicht eben selten der Fall bei E. Esula, bei E. Cypa- rissias und E. salicifolia, welche man nach seiner Beobachtung selten mit Samen findet, deren Man- gel zu vergüten die Natur dieselben mit den hrie. chenden Wurzeln versorgt zu haben scheint. In den männlichen Köpfchen gibt es auch nicht die geringste Spur von Pistll; aber in den weibli- chen, welche weit weniger häufig vorkommen, sind die Rudimente der Staubfäden stets zugegen, Die Blüthen vieler Arten von Saxifraga sind gleichfalls „aus derselben Ursache‘‘ polygamisch, und zuweilen zweihäusig. Dieses Feblschlagen ist sehr häufig in der normalen Gruppe dieser Gattung. - 2)Am ı.Mai las Don über das Gewächs, wel- ches die Cascarill-Rinde liefert. Man hat Grün- de zu glauben, dafs mehrere Arten von Croton eine Rinde geben, welche mehr oder weniger die Eigenschaften der Cascarilla theilt; unter diese kann aber Linned’s Croton Cascarilla nicht ge- rechnet werden; denn obgleich diese Art den Namen bekommen hat, so scheint sie keine der Eigenschaften der Cascarill - Rinde zu besitzen, Woodville und die meisten neueren Schrift- steller über medic. Botanik haben die Meinung des sel. Dr. Wright angenommen, dafs diese Rinde von Croton Eluteria, der Clutia Eluteria L., komme; aber Hr. Don neigt sich zur Meinung 653 von Boulduc, Spielmann u, a,, wonach er sie ala ein Erzeugnils des ehemals spanisch- ame- rikanischen Festlandes betrachtet ; denn sie scheint nie von Jamaica her, noch auch von den Bahami- schen Inseln überhaupt (von deren einer die Be. nennung Eluteria oder Eleuieria sich herleitet), erlangt worden zu seyn; und es ist jetzt durch die neuesten Beobachtungen der Hrn. Schiede und Deppe ausgemacht, dafs eine in jeder Hin- sicht mit der Cascarill-Rirde der Kaufleute über- einstimmende Rinde in der Nähe von J:lspa, zu Actopan, und im Districte Plan del Rio in der Provinz Vera Cruz in Mexico gesammelt wird, wo sie unter dem Namen: Copalche oder Quina blanca bekannt ist. Auf diesen Strauch schlägt Ilr. Don vor den Namen Croton Cascarilla an- zuwenden, weil der Name Cr. Pseudo-China, den ihm Prof. v. Schlechtendal gibt, manchen Ta- del zuläfst; hingegen solle man dem Cr. Cascarilla des Linne nur den von Jacquin später gege- benen Namen Croton linearis lalsen; da er (Don) vollkommen von der Gleichheit des letztern mit dem Linnäischen Cr, Cascarılla überzeugt sey. — (Nach Sprengel S$, Veg. ist Cr. linearis Jacg. wohl Miller's und Willdenow’s.Cr. Cascarilla, aber nicht Linne's gleichnamiger Strauch; er- sterer ist diöcisch, letzterer monöcisch. 3) Hr. Professor Moretti beschäftigt sich gegenwärtig mit einer monographischen Bearbei- tung der Gattung Sanguisorba, mit. welcher er die \ 654 Gattung Poterium vereinigt. Zu dieser Vereini. gung veranlalste ihn nicht nur die grefse natür- liche Verwandtschaft dieser beiden Gattungen, sondern auch vorzüglich der Umstand, dafs ihm aus dem Valhellin eine neue Art von Sanguisorba mitgetheilt wurde, die nicht weniger als ı3 — ı5 Staubfäden in jeder Blume zählt, und dafs er an mehreren Sanguisorben eine dreiblätterige, und umgekehrt an mehreren Poterien eine zweiblät. terige Blüthenrhülle beobachtete. Es bliebe also hiernach kein weiterer Unterschied mebr zwischen Sanguisorba und Poterium, als der, dafs die Biü- then an ersterer hermaphroditisch und einweibig, an letzterem hingegen polygamı und zweiwei. big sind: ein Unserschied, der für sich allein eise Trennung der beiden Gattungen allerdings nicht gehörig begründen würde.*) Ohne nun in *) Schon Spenner macht in seiner Flora Friburg. Ton. 1}. p. 1084. auf die Unhaltbarkeit der Gattung Poterium mit folgendeu Worten aufırerksam : Poterü genus a Liunaeo constitutum a Sanguisorba ejusdem non nisi Aoribus monoicis v. polygamis difert, quae quidem nullius praetii nota ne pro speciebus distin- guendis sufficıt. Linnaeus, stamina numerans et sy- stema suum sexuale sequens, im libris has plantas qui- dem diversissimis locıs descripsit, cum Poferi: flores masculi numerosis (20 — 30.) staminibus instructi, San- guisorbae vero hermaphrolditae 4-andri sint; et recen- tiores omnes haac minime naturaleın diresntionem re- cepernnt, non observantes, Poteriü Sangnisorbae tlores, vernali imprimis tempore, hermaphrodıtos et tetran- 655 eine weitere Erörterung hierüber einzugehen, begrügen wir uns damit, unsere Leser auf die neue Art von Sanguisorba aufmerksam zu machen, die Hr. Prof. Moretti in der Biblioteca italiana 1853. Gingno $. 436 aufstellt, und die um so mehr ihre Aufmerksamkeit verdienen dürfte, als sie ziemlich nahe an den Gränzen Deutschlands vorkommt, und, wie uns scheint, allerdings einer weiteren Bestätigung bedarf. Die Deschreibung lautet nämlich, wie folgt: Sanguisorba dodecandra Moretti; fNloribus dodecandris; spicis eylindricis, longis; staminibus calyce triplo longioribus; foliis pinnatis: foliolis cordato - oblongis,, argute serratis. Radix sublignosa, cylindrica, ramosa, extus -fusca, intus alba, multieeps: rhizomatibus oblique adscendentibus, superne incrassatis et fibras emit- tentibus. Caules teretes, quidquam striati, glabri, pallide virides, 2- pedales cı ultra, ramosi: ramis dros esse (‚osteagnam cl. Schrankius propriam clas- sem pro Poterio „5o andro‘ constituerau.), Ex quo vel magis patet, has plantas non aliter se habere, quam, 8. 8. Acera inter se, et auctum staminum numerum a sola stylorum fructusque suppressione et abortu depen- dere. ..... Nos ergo, reliquis, quae dicebantur, notis rejectis et e bracteis »olis genera coustitui uolentes, Sanguisorbam, quo nomıne veteres usi sunt, et Pofe- rum in annım genus: Sangu:sorbam conjugimus, Poferi- rum -Sanguisorbam Linn, nuinine antiquo: Sanguisorbae Pımpinellae sulutantes. 656 erectis. Folia alterna, impari - pinnata, basi Yagi- nantia, 7 — 8 jauga; foliolis petiolatis, oblongis, obtusis, basi cordatis, glaucescenti - viridibus, praesertim subtus, argute dentato - serratis, Spicao eylindrieae, ı —2 poll. longa et ultra; floribus approximatis, uno alterove subinde a spica re. moto, Involucrum (calyx Linn.) e bracteis 1—4 lineari-lanceolatis, ciliatis, flavescenti- virentibus, Calyx (corolla Linn.) superus, 4fıdus; laciniis ovatis, fasciculo pilorum brevium albidorum ter- minatis. Stamina 12 — ı5, candıda; filamentis te. retibus, calycis laciniis triplo longioribus; anthe. ris subdidymis, bilocularibus. Stylus plerumque unicus, raro 3, calycis laciniis duplo longior ; stig- malte penicillato vel ciliato; si stigmata 2 adsunt, unicum saepius laminä subtilissimä, candidä, ovato- lanceolatä, acutä terminatum. Achenia drupacea, bilocularia, quadrialata. Flores odorem gratum Tiliae spirant, 2} In Valtellina, Praesertim in alpibus di Togno, Roüä, Scigola, Forcellina et in Valle d’Ambria, ubi D. Dr. Massara primus ‚banc speciem invenit, Verbesserungen zur Flora oder botan, Zeitung 1833. I. Beiblätter Nro. V. Beibl. 5, 66 2. ı5 v. u. statt Wafspfl, lies: Wasserpfl. S. 67. 2. 11 v. u. „(incl.?)“ zu tilgen, denn Vol. HI. ist erschienen, Lond. 1852. S. 72 2.5 v. u, statt: (et s.) lies (et 5.) Der von Memel aus an uns gemachten Auforderung werden wir so viel möglich zu entsprechen suchen. (Hiezu Beiblatt Nr. 6.) ° Allgemeine botanische Zeitung Nro. 2. Begensburg, am 14, Nov. 1833. ii a Ann I. Gesellschaftsversammlung. Sitzung der Königl, boten, Gesellschaft am 10. October 1833. D:. Königl. botan. Gesellschaft hatte auch in der benannten Sitzung das Vergnügen unter dem seit ihrer letzten Versammlung erfolgten Einlauf die interessantesten Beiträge für ihre Bibliotbek und Herbarium zu erblicken, und kann ‚sich das Vergnügen nicht versagen, aus densel- ben schon bier Einiges auszubeben, was die all- gemeine Aufmerksamkeit auf sie lenken dürfte, Es wurden nämlich vorgelegt: A. Für die Bibliothek. 1.) Versuch einer Darstellung der geographischen Verbreitungs- und V. ertheilungs - Verhältnifse der natürlichen Familie der Alsineen in der Polarregion und eines Theiles der gemäf/sigien Zone der alten Welt. Von ‘Dr. Eduard Fenzl, Wien bei Wallishauser 1833, Geschenk des Hrn. Verfassers. Diese mit vielem Fleifse bearbeitete Inaugu- raldissertation,, womit der Verf. zum erstenmaj in die literarische Welt eintritt, ist, dem Vor- worte zufolge, nur der Vorläufer eines gröfseren Flora 42, Tt 658 Werkes, welches die Familie der Alsineen nach allen ihren Beziehungen beleuchten soll, und woran der Verf. schon seit längerer Zeit arbei. tet. Die Genauigkeit und Umsicht, welche schon in vorliegender Schrift den Verfasser als einen gründlichen Naturforscher erscheinen lälst, be- rechtigen zu der schönen Erwartung, dafs dio von ibm angekündigte ausführliche Bearbeitung der Alsineen einen eben so wichtigen als dan. kenswertben Beitrag zur näheren Benntnifs die- ser allverbreiteten Familie bieten werde. Die Zahl der gegenwärtig genau bekannten Arten der Alsineen beläuft sich nach dem Verf. auf 347 und die der Gattungen auf 2ı. Von diesen besitzt Europa ı42, Asien 156, Afrika 26, Amerika ıı5, und Neubolland 4 Arten, von welchen sich aus. schlielsend im erstgenannten Continent 86 Arten, im aten ı00, im 3ten 5, im Aten 85 und im 5tena befinden. „Von einem Pole zum andern über den ‚Erdball verbreitet bewohnen zahlreiche Arten die reichsten Länder Europa’s, wie die wüsten Step- pen Sibiriens, und während einige, auf den Al. pen und Pyrenäen die höchsten Gipfel erklim- mend, an den Gränzen des ewigen Schnees durch * Zierlichkeit und üppige Fülle den schönen Sasi- fragen und Gentianen den Rang streitig zu ma- chen suchen, zieren andere, in einer Erhebung von ı0 bis 15,000 Fufs über dem Meeresspiegel, die öden Höhen der Cordilleras und in gewils noch weit bedeutenderen die schneebedecktes Gipfel der Himalaya-Kette Nepals. \Venn an 659 Kamtschatka's unwirthlichen Gestade, an den im ewigen Winterfroste erstarrenden Küsten Grön- lands und Spitzbergens den Sammler manche Art noch erfreut; so überrascht nicht weniger den an der Südspitze Amerika’s auf den wüsten Felsen Stattenlands nach Pflanzen suchenden Botaniker, oder den, der am Cap des Tafelbergs oberste Hö- hen erstiegen, so wie jenen, der in Neuholland reiche Aerndte hält, manche neue, aber auch man- che aus der Heimath ibm wohlbekannte Art die- ser Familie. — Doch fällt ihr Hauptsitz und die grölste Summe ihrer Arten innerhalb der Paral- leien des 36 und 60° n. Br. der alten und neuen Welt. Nur allmählig verringert sich gegen den Pol zu ihre absolute Menge; dagegen steigt aber ibr Verhältnifs zur Phanerogamensumme in die- sen kalten Gegenden ebenso sehr, als es in den südlichen Ländern, in der Hinsicht, trotz ihrer gröfseren Artenzahl abnimmt. Viel rascher ist unter dem 35° n. Br., gegen den WVendekreis zu ibre Abnahme; so dafs man beinahe den 30° n Br. als südliche Gränze ihrer Verbreitung in der alten Welt angeben könnte u. s. w.'' 2) Darstellung der pflanzengeographischen Ver- hältnifse des Erzherzogthums Oestreich unter der Enns von Joh. Zahlbruckner, w.s.w Besonderer Ausdruck aus den Beiträgen zur Landeskunde von N. Oestreich. (Wien 183a. bei Beck) Geschenk des Hrn. Verfassers. Wir dürfen mit Recht diese gebaltvolle ‚Ab- Tt2 660 bandlung den besten und gediegensten Arbeiten beizäblen, welche in neuerer Zeit im Gebiete der Pflanzen - Geogrepbie erschienen sind. Der Verf. betrachtet darin, ı) die geographische Tage und “ Oberfläche des von ihm untersuchten Vistrictes, dessen Gränzen zwischen dem 32° 6° und dem 34° 43° östl. Länge, und zwischen dem 47° a0' und 49° a° südlicher Breite liegen; 2) die klima. tischen Verhältnifse, wobei die mittlere Trempara. tur der verschiedenen Jahreszeiten, die mittlere jährliche Regenmenge und der mittlere Jahres. Barometerstand im Vergleicb mit andern deut- schen Städten zur Sprache kommen, 3) die all. gemeinen Vegetationsverhältnifse, welche für Un- teröstreich 1753 phanerogame Gewächse ergeben, woron 22ı der alpinischen oder Polar- Zone, und 1532 den gebirgigen Gegenden und den Ebenen angehören; 4) Verbältnifse der einzelnen Fami- lien in der Flora Unter - Oestreichs, die in einer sehr interessanten tabellarischen Uebersicht dar- gelegt sind, und aus denen sich ergibt, dafs die Glumaceen und nach diesen die Synantherees den gröfsten Antheil der Pflanzen von Uhter- ‚österreich bilden und 1/4 der Phanerogamen die- ses Landes ausmachen; 5) pflanzengeographische Beziehungen der Flora Unter - Oesterreichs zur allgemeinen Vegetation und den Nachbarfloren, wobei zwei rergleichende, Tabellen der Flora von Unter - Oesterreich mit den Floren von Wür- ternberg, Breisgau und Braunschweig, und der 661 Flora von Wien, Dresden und Berlin mitgetbeilt werden; 6) Einflufs der Höhenverschiedenheiten und der Unterlage, wobei auch die Kulturpflanzen in Betracht kommen und die gesammte Flora Unter - Oesterreichs nach den pflanzengeographi- schen, zum Theil auch geognostischen Verhält- inssen in I.) die Region der Auen, Becken und Beckenränder von 400’ -—— ı200' über dem Meere, IL.) die Region der Vor- und Woaldberge und unteren Bergwiesen, von 1200 — 2500’ Höhe, II) die Region der. höhern Berge, des Hoch- gebirges und Voralpenwaldes von 2500° — 4200 Höhe, IV.) die untere Alpenregion, die des Pi- nus Pumilio und der Betula ovata von 4200 — 5500’ Höhe, und Y.) die eigentliche oder obere Alpen-Region von 5500° — 6560 über demMee- re eingetheilt wird. Eine Tabelle über die Hö- ben- Ausdebnung, Verbreitung und Bodenunter- lage einiger vorzüglichen und, bezeichnenden Ge- birgspflanzen von Unter. Oesterreich schliefst die- se interessante Ahbbandlung , die wir allen ähnli- chen Arbeiten als Muster und Vorbild empfeblen können. . 3,) Untersuchungen über die Bedeutung der Nec- . tarien in den Blumen, auf eigene Beobachtun- gen und Versuche gegründet. Von Dr. Jo- kann Gottlob Kurr. Stuttgart. Fried-, rich Hennesche Buchhandlung. 1833. Die vorliegende Schrift wurde zunächst durch eine von der medizinischen Fakultät zu Tübingen 662 aufgestellte Preisfrage veranlafst, und ist ebenso durch die zablreich darin mitgetheilten Beobach. tungen, wie durch die daraus hervorgehenden allgemeinen Resultate ein sehr dankenswerther Beitrag zur Pflanzenphysiologie Nach einer kur. zen geschichtlichen Einleitung stellt der Verfas. ser den Begriff des Nektarium’s dahin fest, dafs er damit jedes drüsige, innerhalb des Kelches befindliche Organ, welches einen zuckerartigen Saft absondert, bezeichnet, ohne auf dessen Stel. lung in der Blume Rücksicht zu nehmen, und damit einen andern, als den physiologischen Be- griff zu verbinden. Sodann geht derselbe die sämmtlichen Pflanzenfamilien durch uud weist die Verbreitung der Nektarien in denselben nach, wobei zugleich zahlreiche Beobachtungen über die Ilonigabsonderung bei einzelnen Pflanzen mitgetheilt werden. Aus dieser Zusammeaste]- lung gehen folgende Resultate bervor: ı) dals Honigabsonderung in den meisten Familien der höber organisirten Gowächse statt finde; 2) dals “sich die Natur im Allgemeinen auf kein bestimn- tes Oıgan in den Blumen beschränkt habe, um durch dasselbe die Honigabsonderung zu bewerk- stelligen, und dafs auch bierin die gröfste Man- nigfaltigkeit statt finde, dafs aber doch am häu- figsten die Absonderung in der Nähe des Frucht- knotens geschehe; 3) dafs die Honigabsonderung höchst selten vor dem Öeflnen der Antheren, ziemlich selten aber vor dem Enifalten der Ero- 663 ne beginnt, dafs sie bei den allermeisten am stärksten ist während der Bestäubung; und dafs sie aufhört, sobald die Entwicklung der Frucht beginnt; 4) dafs Nektarien sowohl, als Saftabson- derung bei männlichen und weiblichen Blumen - der Diclinisten gleich häufig vorkommen; 5) die Nektarien bilden sich gleichzeitig mit der Blume und ibren Theilen heran, und erreichen mit die- sen ihre Höhe; ibre Dauer richtet sich nach der des Organs, worauf sie befestigt sind, oder des- sen Analogon sie vorstellen; 6) die Nektarien geben nicht selten zur Störung des Ebenmalses in der Blume Veranlassung und erzeugen unre- gelmässige Blumen; 7) Nektarien sind bei der Species vollkommen konstante Erscheinnngen; 8) Saftmäler (nectarostigmata) finden sich zwar häufig bei honiggebenden Blumen, aber nicht minder häufig fehlen sie auch gänzlich, oder sie finden sich bei Blumen, die kein Honig abson- dern, oder sie sind sehr ausgezeichnet bei Blu-" men, welche sebr wenig absondern, und fehlen gerade, wo die stärkste Absonderung statt findet. Nachdem der Verfasser bierauf die Form, den Bau und die Farbe der Nektarien, die Bestand. theile des Nektarse und die zuckerartigen Aus- "scheidungen der übrigen Pflanzentbeile einer nähern Betrachtung unterworfen, kommt er auf die Verrichtung und den Nutzen der Honigwerk. zeuge zu sprechen, und theilt hier eine Reihe von Versuchen mit, welche tbeils den Einflufs : 664 derthun sollen, welchen Zerstörung der Nehta. rien auf die Entwicklung der Blume und der Frucht ausübt, theils zeigen sollen, ob und in wie weit Zerstörung der übrigen RBlüthen. theile die Aussonderung des Nehtars beeinträch. tige oder hemmend auf die Fruchtbildung ein. wirke. Das Resultat dieser Versuche ist: ı) We. der Zerstörung der Blumenkrone, noch der Staub. fäden und Pistille hindert die Honigabsonderung; ist nur das absondernde Organ unverleizt, so son- dert es auch ab, sobald es die gehörige Entwick. lung erreicht hat; eine Ausnahme machen die Ashlepiadeen. 2) Zerstörung der Blumenkrone oder des Kelches hindert in der Begel die Frucht- bildung nicht. 3) Entfernen des ausgesunderten Honigs bindert die Fruchtbildung nicht. Daraus ergibt sich nun ferner, dafs die Honigabsonde. zung, als in den meisten Blumen der höher or- ganisirten Gewächse vorbanden, und zur Zeit * der Bestäubung erfolgend, n.it dem Befruchtungs- geschäfte, oder, was eben so viel ist, mit der Entwicklung der Blüthe im innigsten Zusammen- - hang stehen müsse, dafs Zerstörung der Nehta- rien die Ausbildung einer keimfähigen Frucht durchaus nicht verbindere, und dafs man daher nicht berechtigt sey, zu behaupten, die Honig- absonderung sey zur Ausbildung der Frucht un- umgänglich nothwendig. Sie scheint vielmehr der Ausdruck einer vikarirenden Thbätigkeit, die sich später in dem Ovarium zu konzentriren be- 2 665 stimmt ıst, wie dieMenstruation bei dem mensch- lichen Weibe.' 4) Naturgeschichte der drei Reiche. Zur allge- meinen Belehrung bearbeitet vonG. W., Bi- schoff, J.R. Blum, H. G. Bronn, EC, von Leonhard und F. $S, Leuckart, akademischen Lehrern zu Heidelberg. Mit - Abbildungen. 8. und 9. Lieferung. Stutt- gart. E. Schweizerbart's Verlagshand- lung. 1833. Wenn Männer, wie die auf dem Titel genann- ten, das schöne Ziel sich stecken, die Wissen- schaft in einer gefälligen und leicht verständ- lichen Form einem gröfseren Publikum zugän- gig zu machen, und eine solide Verlsgshandlung durch rasche Vollendung des kühn begonnenen Werkes und eine entsprechende änfsere Ausstat- tung desselben diesem Unternehmen hülfreiche Hand bietet, so bleibt wohl kein Zweifel darüber, dafs dasselbe von unberechenbarem Nutzen für die Naturwissenhaften seyn werde. Diese Ucber- zeugung gewähren uns auch diese neuesten Lie- ferungen, von denen die -8te das Lehrbuch deı Oryktognosie von Blum beendet, die gie aber zugleich die 2te Lieferung des Hendhucbs der Botanik von Bischoff darstellt. Da wir uns vor- behalten, eine ausführlichere Anzeige des leizteru nach dessen Vollendung mitzuibeilen, so begnü- gen wir uns hier zu erwähnen, dafs auch diese Arbeit von der Genauigkeit und Grüodiichkeit D 666 ihres Verfassers zeugt, und dafs namentlich in dem gegenwärtigen Hefte unter dem Artikel Blatt auch die so wichtigen Gesetze der Blaıt- stellung eine zum T'heil durch Holzschnitte ver. sinnlichte Erläuterung erhalten haben, wie wir sie noch in keinem andern Lehrbuche der Bo. tanik mitgetheilt finden. 5) Dissertatio inanguralis medico - botanica de Or- chideis in territorio Vindobonensi erescentibus etc, - Auctore Carolo Mayrhofer. Vindob, 1832. 8. Geschenk des Hrn. Verf. Es ist gewifs sehr löblich, wenn junge Bota. niker sich aus dem grofsen Reiche der Pflanzen- kunde ein 'Thema für akademische Dissertationen suswäblen, und diese sind um so dankenswer- there Beiträge zur WVissenschaft, wenn sie, wie gegenwärtige, mit Fleifs und wirklicher Sach. kenntnils abgefalst sind, und einen so interessan- _ ten Gegenstand, wie die Orchideen, betreffen, Die Einleitung enthält, neben der Begränzung des Wiener Territoriums, die den Orchideen und besonders ihren Geschlechtstheilen eigends ge- widmete Hunstsprache, gröfstentbeils nach Ri- chard und Bischoff; die Familien-, Gattungs- und Arten - Charactere wurden von den besten hieher gehörigen Schriftstellern entlehnt, so wie bei den Arten yorzugsweise die vaterländischen Botaniker citirt. Nach diesen Citaten folgt eine Erläuterung zur nähern Unterscheidung der Ar- ten in lateinischer, dann in deutscher Sprache 667 eine vollständige Angabe der VWVohnorte, was zur weitern Aufsuchung derselben dem angehenden Botaniker sehr erspriefslich seyn wird. — Die Zehl der Gattungen beläuft sich auf 20, die der Arten nahe an 50 Bei Orchis pallens L. die, wie der Verfas- ser bemerkt, von allen zuerst blühet, wird „flo- ribus odorem sambucinum spargentibus‘' angege- ben, während weiterhin bei O. samlucina „,flores omnino inodori* bemerkt ist, was allerdings mit den Angaben Jacquin’se und Host'’s überein- stimmt, aber doch wahrscheinlich auf einem frübern Irrthum beruht, zumal da andere Schriftsteller ge- gentheiliger Meinung sind. — Eine neue Art die- ser Gattung ist O. speciosa Host, gebildet aus der von Jacg. in Miscell. Il. p. 375 beschriebenen und in den Icon. rar. t. 180, die schon Gaudin nur frageweise citirte, abgebildete, bisber von den österreichischen Botanikern als O. mascula L. anerkannte Species, nachdem sie von Agardh an Ort und Stelle für eine neue Art erklärt wor- den. Wir müfsen noch weitere Beobachtungen darüber empfehlen. Bei O. coriophora bemerkt der Verfasser, was wir auch en andern Arten beobachteten, dafs die Antheren mit ibren Pollen- hältern leicht ibren Platz verlassen und andern benachbarten Blürhentheilen ankleben. Neben O. latifolia ist auch O. majalis Rehb., die schon Scopoli als O. comosa unterschieden bat, auf- genommen. Die allgemein angenommene ehema- lige Orchis, jetzt Gymnadenia Ornithis, die aber 668 schon in Host’s neuester Fl. austr. ausgelassen, wird hier nur noch als zweifelhaft berührt, und um so mehr als ein zufälliger Bastard von U. ode. ralissima und conopsea vermuthet, da sie seit der ersten Entdeckung in blos 3 Exemplaren, nie wieder gefunden worden. Von den Oplırys Ar. ten wird OÖ, araclıuites als die schönste, apifera als die seltenste dortiger Gegend angeführt, Schlielslich wird der usus medicinalis angegeben- — Wir haben diels Büchelchen mit Vergnügen durchgesehben 6) Tentamen de Abrotanis seu de Sectione secunda Artemisiarum L. auctore W, 8. Besser ‚. Med. Dr. ete. (Extrait des nouveaux me. mvires de la socidtd imperiale des naturali- stes de Moscou tome IH) Geschenk des Hrn. Verfassers. Die vorliegende Abhandlung gibt zuerst eine analytische Uebersicht und dann die Diagnosen, Standorte und kürzere Beleuchtungen der von dem Verfasser beobachteten und untersuchten Artemisien aus der Abtheilung Abrotanum. Dali ihm in der Heimath .ieser Gewächse, und bei der thätigen Unterstützung, die ihm von allen Seiten und von den ausgezeichnetsten Botanikern dabei geleistet wurde, nur Vorzügliches gelingen mufste, stand zu erwarten, und geht zum "Theil schon aus dem Umstand hervor, dafs von den hier aufgezäblten 74 Arten nicht weniger als 47 noch in Sprengel’s System. vegetabil. fehlen. Wir können daher nur den Wunsch aussprechen, | 659 dafs der Verfasser durch baldige Herausgabe seiner versprochenen Monographia Artemisiae sei- nen vielfachen Verdiensten um die Wissenschaft ein neues Eihrendenkmal setzen möge. 7.) Wörterbuch deutscher Pflanzen- Namen, oder Verzeichni/s sammtlicher ın der Pharmacie, Oekonomie, Gärtnerei, Forstkultur und Tech- nik vorkommenden Pflanzen und Pflantentheile nach ihren Provinzial- und systematischen Na- men, nebst Angabe der lateinischen, wie auch der Stellung im künstlichen und natürlichen - System, Herausgegeben von Friedrich Noll, Priratiehrer der Pbarmacie. Erfurt hei Keyser. 1833, Geschenk des Hrn. Verf. Das Buch leistet, was der Titel verspricht, und ist gewils für alle, welche, wie Apothe- ker, Droguisten u. s. w., in den Fall kommen, nicht ganz gewöhnliche deutsche Benennungen von Gewächsen entziffern zu müssen, eine sehr dankenswerthe Erscheinung. Es würde uns sehr erfreulich seyn, auch das nicht minder nothwen- dige lateinisch - deu'sche Register von solcher fleifsiger Hand bearbeitet zu sehen. 8.) Ueber den Nutzen der Naturwissenschaft. Eine _ Rede gehalten den ı7. März ı833. zur Er- öffnung seiner Vorlesungen von Dr. Ale. xander Braun, Lehrer der Naturgeschich- te an der polytechnischen Schule zu Carls- suhe. Carlsruhe und Baden bei D. R. Marx ı833. Geschenk des Hrn. Verfassers. Diese Rede ist das klare Abbild eines ganz 670 ‚der Wissenschaft gewidmeten Wesens, das in er. greifender Sprache überströmen lälst, wessen das Herz voll ist. Sie wird in unsrer Zeit, die all. mählig zu der Ueberzeugung zu gelangen scheint, dals die genaue Kenntnils des Materials, womit wir die Bedürfnifse des Lebens befriedigen, nicht blofs Gemeingut der Gelehrten - Kaste bleiben dürfe, mit jenem Interesse gelesen werden, das ihr, abgesehen von der Wichtigkeit des behandel- ten Gegenstandes, schon die meisterhaft gebal. tene Darstellung desselben sichern würde, 9-) Fersuch einer geognostisch- botanischen Dar. stellung der Flora der Vorwelt. Vom Grafen Kaspar Sternberg. Fünftes und sechs. tes Heft. Mit XXVI Kupfertafeln. Prag. 1833. Gedruckt bei Johann Spurny. (Im Verlag von Fr. Fleischer in Leipzig.) Geschenk des Hrn. Verfs, Es ist gewils für den Freund der Naturwissen- schaften eine höchst erfreuliche Erscheinung, die Fortsetzung eines Werkes zu erhalten, das’ ei- nem so hochwichtigen Zweige der Paläontologie die erste wissenschaftliche Bahn gebrochen hat, . und das den gegenwärtigen Standpunct unsrer Kennt- nifse von der vorweltlichen Flora in getreuen Um- rissen darlegt. Indem wir. uns eine nähere Anzeige dieser neuen Hefte für die Literaturberichte vor- behalten, begnügen wir uns bier darauf hinzuwei- sen, dals die Einleitung zunächst eine Prüfung der früher von dem Verf. aufgestellten Ansichten ent- 671 bält, und dann zu einer näheren Beleuchtung der Brongiart'schen übergeht, worauf sodann die vollständige systematische Uebersicht sämmtlicher bis jetzt bekannter fossiler Pllanzen beginnt, und die zahlreichen hier zuerst aufgeführten Arten durch“ meisterhafte Abbildungen Erläuterung finden, B. Für das Herbarium, 1.) Plantae boreales exsiccatae et societati botan, Ratisb, communicatae a D. Dr. Kurr. Diese sehr interessante Sammlung nordi- scher vorzüglich lappländischer und norwegi- scher Pflanzen besteht theils aus Gräsern und grasartigen, dann einigen anderen phaneroga- mischen und cryptogamischen Gewächsen. Wäh- rend sich unter den letztern die eben so sel- tenen als merkwürdigen Arten Cornicularia tri- stis, ochroleuca et divergens, Nephroma polaris, Le- cidea WFahlenbergü, cuprea, Parmeliana Sommf. Lecanora Sommerfeldii Fr. Celraria juniperina et cucullata, Parmelia recurva et pulla befi den, er- freuen wir uns unter den übrigen Seltenheiten der Pedicularis und Diapensia lapponica, Adconitum septentrionale, Menziesia coerulea, Andromeda hyp- noides, Saxifraga nivalis et cernua, Saliz polaris, Draba nemoralis, die sich weit filzicbter darstellt, als die ungarischen Exemplare sich zeigen, Lych- nis apetala, Artemisia norwegica, Koenigia islan- dica, Campanula uniflora u. a. Unter: den Grä- sern und verwandten Gewächsen sind ausgeZeich- net: Aira atropurpurea, Luzula arcuata Horn, 612 parviflora Ehrh. Juneus castaneus und J. arcti- eus. Besonders befinden sich unter den Carici- bus die seltenen Arten: globularis, lagopina, atra- ta, capitata, Teucoglochin, microglochin, salina, ustulata, irrigua, norwegica, loliacea, saxatılis, aqualilis, fuliginosa, maritima, capillaris. Die Ca. rex fuliginosa ist genau dieselbe, welche in den Denkschriften der botanischen Gesellschaft -ab. gebildet ist, und daher anzunehmen, dafs auch die Wahlenbergische Pflanze gleiches Namens hieher und nicht zu C. frigida All. gehöre, zumal da wir diese letztere ausSchweden noch nie erhal. ten haben. Gleichergestalt ist die nordische C. us- tulata mit jener aus Kärnthen, wie sie Sturm ab- gebildet bat, identisch, so wie auch C, saxatilis ge- nau mit der lange problematisch gewesenen sudeti- schen Pflanze übereinstimmt. So gehet denn auch aus dieser Pflanzen. sammlung hervor, , dafs die Herbarien alles Mög- liche leisten, Zweifel beseitigen, Irrthümer auf- klären und jedem Botaniker nützlich und nöthig, ja unentbehrlich sind. 2) Hr. Patrimonialrichter v. Forster übergibt der Gesellschaft eine Dekade Pflanzen aus der Gegend von Etterzhausen, und verspricht, die vollständige Flora dieser interessanten Gegend atatt eines Namenclators nach und nach in ge- trocineten Exemplaren dem Herbarium der Ge- sellschaft einzuverleiben, was diese mit dem grölsten Danke erkennen wird. (Schluls folgt.) Allgemeine . botanische Zeitung. Nro. 43. Regensburg, am 21. Nor. 1833. 3 Zimsemen I. Gesellschaftsversammlung. Sitzung der Hönigl. botan, Gesellschaft am 16. October 1833. (Schlufs.) Hiersur stattete Hr. Director Hoppe, wel- cher von seiner diefsjährigen Reise glücklich zu- rückgekehrt ist, einen Bericht über dieselbe ab, in welchem er gleich anfangs die ungünstige Wit- terung des verflossenen Sommers im Hochgebirge, die auf seine VVanderungen einen sehr nachthei- ligen Eioflufs gehabt habe, mit schwarzen Farben schilderte. Der Herbst des vorigen Jahrs hatte im Gebirge wegen anhaltender Trocknifs einen bedeutend niedrigen Wasserstand zur Folge ge- habt, so dafs fast alle Quellen versiegt waren. Ein schneeloser Winter konnte diesen Umstand eben so wenig beseitigen, als eine im April ge- fallene Schneemasse, die durch warme Lüfte im Mai eben so schnell wieder zerflofs, als sie ent- standen war, und, ohne den Boden zu tränken, in an- geschwollenen Bächen und Flüssen dem Weltmeere zueilte, Wenn solchergestalt die Vegetation in den Thälern nur kümmerlich sich gebildet hatte und die Heuerndte völlig milsrathen war, so mulste auch ein gleiches betrübendes Ereignifs während Flora 43, . Uu . 6714 der folgenden Monate auf den Höhen defshalb statt finden, weil das nun zwar häufig sich einge- stellte Regenwetter immerfort mit ungewöhnlicher Kälte begleitet war, und defshalb auch die aber. maligen Hoffnungen des Landmanns so vernichtet wurden, dafs eine bedeutende Verminderung des Viehstandes dadurch nöthig geworden. Für un. sern Botaniker waren durch diesen Umstand alle Plantae rariores unsichtbar geblieben, und er hatte sich mit dem niedern Corps der Pöbel. - Kräuter begnügen mülsen, so zwar, dafs sich un- ter den vorgezeigten getrockneten Pflanzen auch Schafgarbe, Sophienkraut, ja sogar Brennnessein befanden; die letztern nämlich als Beweisführung, dals sie im Hochgebirge vorkommen, welches in Schultes Reise nach dem Glockner verneint wird; erstere als Beispiel, dafs auch unansehn- liche Pflanzen sich sehr gut zu einem ästhetischen Herbarium schicken, wenn sie zweckmälsiz prä- parirt sind. Es sind nämlich von diesen Gewäch- sen nicht blofs blühende Stengel ringelegt, son- ‚ dern zugleich auch VVurzelstöcke mit grölsera Wurzelblättern, die um so schöner sich darstel- len, wenn ihre aus zarten Lappen gebildeten Fie- derblätichen ganz auseinander gelegt sind, wel- ches nur bei eben .abgeschnittenen frischen Exem- plaren oder bei solchen za erzielen ist, die mit Wasser besprengt über Nacht in der Blechbüchse aufbewahrt worden. Diefs letztere ist vorzüglich auch bei Gräsern und Halmgewächsen anzuwen- den, damit sie ihre Antheren entwickeln; cin Um- 675 stand, der bekanntlich bei den Hoppischen Grä- . sern so sehr bewundert wird, wie sich auch diese Entwicklung an mehrern vorgezeigten Exempla- ren, an Juncus Jaeguini und trifidus, an Sesleria di- slicha, tenella und sphaerocephala, Agrostis stolonife- ra u.a. bewährte, die dadurch zur gröfsten Voll.’ kommenheit gebracht sind. Von Sesleria sphaero- . cephala war bisher auf der Kirschbaumeralpe nur die varietas albida gefunden worden; heuer hatte sich indessen auch ein Rasen mit blauen Köpfen vorgefunden, und zwar von einem solchen Um- fange, dafs davon ı6 Exemplare, jedes aus 12 —- ı5 Halmen bestehend, erzielt werden konnten. Als an der Agrostis stolonifera noch ein besonde. rer Umstand bemerkbar geworden, nämlich die - höchst regelmäfsige Ausbreitung der Faserwurzeln, erklärte sich Hr. H. dahin, dafs sie gekämmt wor- den seyen. Man habe nämlich in neuerer Zeit zu den Requisiten des Pflanzeneinlegens auch den Frisirkamm hinzugefügt, und sey diefs eine Erfin- dung des verstorbenen Botanikers Gärtner in Hanau. Als nämlich Hr. Funck einmal sehr ‚ausgezeichnete Exemplare der Pilularia von dem- selben erhalten, sey ihm auf die Anfrage nach der Methode des Einlegens die Antwort geworden, dafs solches mit Hülfe eines Kammes geschehen sey. Diese Methode lafse sich nun unter andern auch sehr zweckmälsig auf die Faserwurzein an- wenden, und man habe dabei noch den Vortheil, bei Exemplaren, die die Gröfse des Papierformats Uu2 676 überschreiten, die Wurzeln zu beiden Seiten der Halme in die Höhe kämmen zu können, welches noch immer zwechmäfsiger sey, als wenn sie völ. lig beseitigt werden müfsten. Vorgezeigte Exem. plare von Festuca pulchella, rhaelica und pumila, von Agrostis alpina, Aira caespitosa alpina und Poa nemoralis montana gaben deutliche Beweise davon. Der Name der Festuca pulchella sey aller. dings sehr. sweckmälsig, da es nicht leicht ei. ne Species dieser Gattung gebe, deren Achr. chen so glanzvoll als diese erschienen; ein Um- stand, der besonders bei dem Auftrocknen durchs Pressen erzielt würde. Indessen sey die Pflanze identisch mit Festuca Scheuchzeri Gaud., da an magern Exemplaren sich die kriecbende Wurzel deutlich zeige, obwohl die Faserwurzeln die Mehr- zahl ausmachten. Die Festuca rhaelica sey in der Leiter bei Heiligenblut eine sehr gemeine Pflan- ze, komme aber nur in warmen Sommern zur Blüthe. Aira caespitosä alpina sey zwar eine wirk- j liche Varietät, aber doch durch einen robustern Rabitus, so wie durch gröfsere stark gefärbte Aehrchen leicht unterscheidbar. Dagegen mülse die Poa nemoralis montana als eigene Art aufge- stellt werden, die sich durch ihre Charactere als solche begründe, auch auf sehr trockenem sonn- reichem Boden, auf der Kirchbofmauer bei Heili- genblut sehr häußg und in grofsen Rasen wachse. Aber nicht blofs bei Faserwurzeln der Grä- ser sey die Methode des Rämmens anzuwenden, sondern auch bei den Wurzeln anderer Pflanzen, 677 auch wenn sie stärkere Fasern oder büschelför... mige WVurzeln entbielten. Die. Vorlage solcher Wurzeln an Ranunculus alpestris, Arnica glacialıs u. a. gaben sehr schöne Beispiele darüber. Interessant waren auch die Vorlagen von Con- vallaria majalis, Sambucus nigra und Prunus Ci. rasus wegen ihrer ungewöhnlichen Blüthezeit; von der ersteren Pflanze waren blühende Exem- plare bei Salzburg im April, andere bei Heiligen- blut im Juni gesammelt worden, Der Hollunder war zu Salzburg schon vor Mitte Mai’s zur Blüthe gekommen, Die Kirschen, so wie alle an- dern Obstbäume hatten erst Anfangs Mai ihren Flor entwickelt, und dennoch waren am Ende das- selben Monats schon reife Kirschen vorhanden gewesen, indem der ganze Mai ohne Unterbre- chung mit 20 — 24 Grad Wärme die Natur er- freute. Fremde Botaniker hatten sich, eben wegen der in den letzten Sommer - Monaten anhaltenden regnigten Witterung nur wenige eingefunden, doch war Hr. Director durch den Besuch des Vorstandes unsors botanischen Gartens, Hrn. Le- gationsrath Felix, sehr angenehm überrascht wor- den, und beide Botaniker hatten zu Heiligenblut, Döllach und Lienz verguügte Tage miteinander verlebt. Bei Lienz wurde die Kirschbaumeralpe, die schon rom Möllthale her sichtbar wird, und durch ihre schroffen himmelansteigenden Felswän- de einen imponirenden Anblick darbietet, bestie- gen und von derselben grölstentheils nur frische 678 Gewächse zurückgebracht, die alsobald direct mit dem Postwagen nach Regensburg befördert wur. den und die allbier mit andern von Heiligenblut und Salzburg spedirten im guten Zustande ange. kommen sind. Diese Alpe ernährt sehr eigen. “ ıhümliche Pflanzen, unter welchen Ranunculus parnassifolius, Seguieri und Pseudothora, Soldanella minima, Gentiana imbricata, Pedicularis tuberosa, Anthemis alpina, Valeriana elongata et supina, Paederota caerulea, Saxifraga erustata, Papaver alpinum, Potentilla nitida, Sesleria sphaerocephala, Iberis rotundifolia, ‚4spidium alpinum, Doronicum cordifolium , Betonica Alopecuros, Avena alpestris Host M. et K., Luzula nivea, als die vornehmsien zu nennen sind, Als sehr empfehlungswerther Führer nach den Lienzerslpen, die, wie alle schroffen Halkge- birge überhaupt, mühsam zu besteigen sind, ist, nachdem der frühere, Andre& Ortner, gestor- ben, ein Bauer aus dem am Fufse der Kirsch- baumalpe gelegenen Dorfe Loisach zu empfehlen, welcher in dem dortigen Wirthshaus, wo auch sehr bequem zu übernachten ist, erfragt wer- den kann, Von Heiligenblut aus konnten unsere beiden Botaniker nach der Gamsgrube nur eine einzige Excursion machen, die zwar auch nicht sehr er- giebig, aber doch durch 2 Umstände erfreulich gewesen. Sie geschah nämlich in Begleitung des Hrn. Fincke, Pharmaeeuten aus Oppeln, durch die Auffindung der Borkhausia (Barkhausia) hi- / 679 spida in der Flora Silesiae bekannt, welcher eine botanische Reise von Berlin über Regensburg und München durch Vorariberg über das Wormser. joch nach Triest gemacht hatte, von dort. über Klagenfurt nach Heiligenblut zurückgekehrt war, und über Salzburg, Wien und Prag der Heimat wieder zuwanderte. Seine Ausbeute auf dieser Reise war zwar nicht sehr ergiebig gewesen, doch glaubte er am Wormserjoch in einem ibm unbe. kannten Ranunkel den Ranunculus parnassifolius gefunden zu haben, welches für Deutschland der zweite Standort desselben seyn würde. Anderntheils wurden unsere Botaniker durch die eben fertig gewordene steinfeste Hütte über- rascht, die auf Anordnung Sr. Kaiser). Hob. des durchl. Erzberzogs Johann, während des Som- mers war erbauet worden, in welcher nun jeder ‘“ Naturforscher einen sicheren Ruhepunkt finden kann. — Noch hätten unsere verehrten Kollegen einen Besuch von Hrn. Hofrath v. Martius er- warten dürfen, wenn das VWVelter günstiger ge- wesen wäre; so mulsen sie sich begnügen, in dessen Gesellschaft mit dreien seiner botanisch- pbarmaceutischen Schüler, den Herren Fiken- scher, Wezler und Reufs, von Salzburg aus das Salzkammergut zu bereisen, Ischl, Hall. stadt, Gmunden und St. Wolfgang zu besu- chen und die dortigen Seen, zu befahren. In Ischi wurden sie durch die Besichtigung einer ausge- dehnten Alpenparthie überrascht, die mit den sel- tensten Pflanzen prangte, und die von dem derti- 680 gen Badearzt, Hrn. Dr. Götz sehr kunstreich an. gelegt worden. Solche Anlagen sind schon defs. halb interessant, weil sie dem Reisenden einen Ueberblick der Flora der Gegend darbieten. In Hallstadt , dessen treflliche Lage nicht genug be- wundert werden kann, war die Gesellschaft Wil. lens, den dortigen, am Gränrpunkte von Oester. reich, Steiermark und Salzburg gelegenen g3adr hohen 'Thorstein mit seinen ausgedehnten Glet. schern zu besteigen; es hatte aber zweideutiger Witterung und der sonstigen damit verbundenen Schwierigkeiten wegen unterbleiben müssen, was um so mebr zu bedauern war, als am Gletscher eines Kalkgebirgs sich vielleicht eine sehr inter- essante Vegetation ergeben hätte. Dagegen wurde zwar der, zwischen dem Atter-, Mond-, und St, Wolfgangs- See gelegene, minder hobe Schafberg bestiegen, welcher aber aufser den verblüheten Gentiana nivalis und pannonica sur noch einige Euphrasien, Teuerium Scorodonia und Jrbutus al- pina darbot, während er indessen mit einer nach allen Weltgegenden sich öffnenden Fernsicht be- lobate, in welcher unsere Reisenden unter andern auch das unlängst erst verlassene Tauerngebirg wieder erkannten, und sich des Wiedersehens desselben erfreuen konnten, Hr. Director legte nun noch mehrere getrock- nete Pflanzen vor, bei welchen er glaubte, einige Bemerkungen beifügen zu können. Galeopsis Tetrahit flore parvo albo. Wenn es nicht bekannt sey, dafs die Arten dieser Gat- 081 tung allen möglichen Abänderungen unterworfen wären, so würde man diese für eine Species hal- ten können, da sie noch in mehreren Stücken abweicht, Die Stengel sind unter den Gelenken vielmehr verdünnt, als angeschwollen, die weilsen Borstenbaare sind gegliedert; Drüsenhaare fehlen, die Blumen sind sehr klein und weils. Eine ge- nauere Untersuchung kann erst künftig an der frischen Pflanze, die auf Kornfeldern bei Heiligen- "blut häufig wächst, statt finden, Platanthera brachyglossa Rich. Wallroth, Reichb. Die in der Flora der Umgegend vom Glockner verzeichnete Orchis (Platanthera) bifolia ist nicht diese, sondern obige Art, die zuerst durch Wall- roth genauer beachtet, nun aber von Reichb. in plant, criticis IX. Tab. 85: — 853 in Verglei- chung mit den beiden andern Arten, der P. bifolia und chlorantha, trefflich abgebildet und auseinan- dergesetzt worden, so dafs die specifische Ver- schiedenheit derselben nicht mehr zu bezweifeln und nur noch zu wünschen ist, dals solche in mehreren Gegenden aufgesucht, und beide in botan. Gärten zu weiterer Beobachtung neben einander gepflanzt werden möchten. Schon ältere Bota- niker haben die beiden ersten Pflanzen unter- schieden und abgebildet. In Lobel’s Observ. 2. B. kommt die brachyglossa als Orchis psychodes diphylla, .p 89 (b.) vor; die andere findet sich p- 88 als Testiculus vulpinus primus, Unsere .Bo- taniker glauben, erstere sey ein Erzeugnils mage- rer Bodenarten: aber sie wächst in denAlpen auf . 682 fruchtbaren Wiesen, und ist überhaupt, während letztere in feuchten Waldungen vorkommt, eine Bergwiesenpflanze, welsbalb sie Schmidt in Fl. bohem. Nr. 49 Orchis monltana nannte, wa neuere Schriftsteller übersehen haben. Salix tomentosa Host. Die Salices der Alpen verdienen noch immer genauere Beachtung, und sind um so schwerer zu erforschen, als sie schon, ehe unsere Botaniker zu ihren VWVohnplätzen ge- langen, in Blüthe stehen, so prachtroll diese, be- sonders die männlichen, auch sind, und dem Flor der Alpenrosen nichts nachgeben. Die sonst wohl als $. arenaria bezeichnete Alpenweide, die auch späterhin verschiedentlich verwechselt wor- den, auch kaum mit Salix limosa Wahlb. identisch zu seyn scheint, ist neuerlichst von Host mit dem passenden Namen S. tomentosa belegt wor- den. Es kommt aber mit ibr an gleichen Stellen noch eine verwandte, wie es scheint, unbestimm- te Art vor, die viel weniger filzicht sich dar- stellt, durch rundere Blätter, kürzere Schup- pen und kleinere Amenten ausgezeichnet ist. Die Blätter an der männlichen Pflanze sind kaum ei- nen halben Zoll grols, oral, auf der untern Seite nur wenig filzicht, auf der obern Seite grün, und stark aderig ; die männlichen Kätzchen mit kleinen schwarzen Schuppen bedeckt, die an S. tomentosa so grofs sind, dafs sie als amenta discoloria er- scheinen. Merkwürdig ist's, dafs von den vielen Varietäten dieser Pflanze, die von verschiedenen Schriftstellern aufgezählt sind, im dortigen Hoch- 633 gebirge keine einzige vorkommt. Wenn Gaudin (vergl $. belvetica) den Wohnort in Alpibus la- eis gramineis udiusculis neque arenosis angibt, so wäre noch nec paludosis hinzuzufügen ge. wesen, um anzudeuten, dafs S. limosa Wahlb, nicht wohl hieher gebören könne, Valeriana repens Host. Eine in der Josephs- aue zu Salzburg gegrabene Faleriana habe sich sogleich durch zahlreiche spannenlange Wurzel. ausläufer bemerkbar gemacht, die an ihren Enden mit mehreren dreizähligen und gefiederten Blät. tern versehen waren und welche dadurch sich von der Y. officinalis, der sie übrigens ähnlich, gleich Anfangs unterschieden habe, Sie sey. jetzt für die Y, repens Host erkannt, und um so wahrschein- licher als bestimmte Art anzusehen, da bei allen Schriftstellern solche Ausläufer von X, officinalis nicht angegeben sind. . Nerkwürdig ist, dals die Hegetschweile. rischen Beobachtungen über Yaleriana mit den Hoppe’schen ganz im Widerspruche stehen, jener erklärt die grofsklumigen Formen der V. saxatilis, tripteris und montana für blolse männ- liche Individuen, dieser gibt - sie durchaus für Zwitter an und belegt seine Behauptungen aufser den vorgelegten Pflanzen selbst noch mit Blüthen- Präparaten and mit wirklichen Samen, indem er sich zugleich auf die Augenzeugen Hinterhu- ber, Döbner und Wagner beruft, die mit ihm zugleich beobachtet haben. In Ansehung der Beschaffenheit der Wurzeln, der Wohnorte und ne 684 der davon abhängend seyn sollenden zufälligen Verschiedenheiten von /. tripteris und montana bemerkt Hoppe, dals beide Pflanzen oft an ein und derselben S:elle vorkommen, und dafs die Wurzel der letztgenannten Pflanze weit länger sey, als die der ersten. Und was endlich den behaarten Ueberzug anbetrifft, so ist dieser bei den salzburgischen Pflanzen völlig den schwei- zerischen entgegengesetzt, indem 7. montana an allen Theilen behaart erscheint, während Y, trip- teris völlig glatt ist, wie denn auch diese letzte in der Flora Friburgensis von Spenner ausdrück. lich als eine tota planta glaberrima, fleribus her- maphroditis triandris angegeben wird. Die sonderbare Frühlingswitterung, da durch die Hälte im April viele Blüthen der Frühlings- pflanzen zurückgehalten, im heifsen May aber plötzlich hervorgekommen waren, hatte zur Folge gehabt, dafs z. B. alle Arten von Tussilago zu. gleich mit dem Ausbruch der Blätter zur Blüthe kamen. Die auf solche Art eingelegten und vor- gezeigten Exemplare waren sehr ausgezeichnet, insbesondere die der Tussilago Farfara, wo 4 und mehrere Blätter an einem und demselben blühenden Exemplare vorhanden waren. Man denke sich nun einmal ein Beispiel dieser letzt- genannten Pflanze. Aus der wohl ausgekämm- ten Faserwurzel ‘entspringt zu beiden Seiten ein Ausläufer, jeder mit a neben einander ausgebrei- teten zolllangen Blättern geziert. In der Mitte erheben sich g regelmälsig an einander gereibete 685 Blüthenschäfte, wovon die 5 längsten 3 Spannen lang und des Papierformats wegen umgebogen sind, — Auch T, nivea, die sonst schon Anfangs März ihre Blütbentrauben noch unter dem Schnee hervorschiebt, konnte Ende Aprils noch vielfach blühend und zugleich mit den Blättern eingesam- melt werden, Von der Kunst des Anbrübens der Saftpflan- zen sahen wir sehr viele schöne Beispiele und zum Theil mit Anmerkungen begleitet. Bei vie- len Pflanzen darf das Eintauchen in heilses Was- ser nicht auf die Blüthen angewendet werden, bei andern ist diefs absolut nothwendig und kann z. B. bei Orchis viridis, albida, Monorchis auch oh- ne allem Nachtheil geschehen. Bei denen, die däs Brühen der Blütben nicht vertragen, z. B, O. militaris, latifolia, pallens, mascula u. e. inuls man sich des Vortheils bedienen, mehrere Blüthen wegzuzupfen, damit so wenige als möglich über- einander zu liegen kommen. \Venn die wegge- zupften Blüthen einzeln als Blumenpräparate ein- gelegt und mit Hülfe warmer Papiere schnell ge- trocknet und dadurch in ihren Farben erhalten werden, kann man sie so gut wie jede andere Pflanze beschreiben und abbilden. Das Anbrüben selbst mufs mit völlig sied- heifsem Wasser geschehen, so dafs, wenn man viele Pflanzen zu brühen hat, das Sieden erneuert werden mals, dann aber ist es hinlänglich, wenn die Pflanzen nur blos bineingetaucht werden. Bei mehreren Saftpflanzen ist das Brühen unnö- 686 thig, z. B. bei Convallaria majalis, verticillata und multiflora, da es hingegen bei C. Polygonatum unumgänglich nothwendig ist, wenn die Tlätter nicht gelb werden sollen. Allium ursinum und “Victorialis lassen sich ohne Brühen trocknen, aber durch dasselbe gewinnen sie vielfältig an Schön. heit. Auch von diesen Pflanzen nimmt man gerne Wourzelstöcke mit Blättern, ehe die Halme in Blü. then aufschielsen, die man später hinzufügt. Es ist eine herrliche Sache um die Erfahrung. Noch nie sahen wir schönere Exemplare von Lilium Martagon, als die vorgelegten, wo ein Stengel mit 5 offenen und eben so viel geschlossenen Biu- men pranrgte. Die Exemplare werden vor dem Aufblüben abgeschnitten und in frisches Wasser gesteckt. Sobald die untersten Blumen ajch ge- öffnet haben, wird zum Einlegen geschritten, in. dem sich jetzt noch die geraden Blüthenstücke neben einander hinbiegen lassen, was aber völlig unmöglich ist, sobald solche zurückgerollt sind, und die Figur eines Türkenbundes angenommea haben. Von Hieracien sahen wir eine ganze Gruppe in ihren fortschreitenden Ausbildungen vorgelegt. Das Hieracium glanduliferum war von allen das kleinste, mit rotbem Stengel, ganz schmalen, kaum behaarten Blättern; gröfser, behaarter und breit- blättriger erschien H. Schraderi; noch gröfser und mebrblättriger, so wie mit linealischen Kelch- lappen zeigte sich H. dentatum;; mit mehr wellen- förmigen Blättern, durchaus aber mit vielen lao- 687 gen weilsen Haaren bekleidet prangte das sehr schöne H. valdepilosum. Gröfser noch, aber we- niger bebaart und mit breiten Kelehstücken stellte sich H. vıllosum dar, das zuletzt in sehr ansehn- lichen Exemplaren wit scheibenartig ausgebreite- ten Blumen und fast gehüllten Anthodien mit der varietas involucrata die Gruppe schlofs. Das H. alpinum L. (nicht Willdenow's, welches Schraderi ist) kann eben so wenig, als H. alpestre Jacg. zu dieser Gruppe gerechnet werden; beide sind eigenthümlich, letzteres sogar ein anderes Genus. Polygala comosa Schk. ist bei Salzburg eine gemeine Pflanze, die an trockenen Wiesen und grasichten Anhöhen häufig vorkommt, immer aber niederliegt; Polygala alpesiris findet sich im Gries der Alpenbäche und steht der P. amara nahe, Polygala uliginosa und austriaca finden sich auf Sumpfwiesen mit blauen und weifsen Blumen, sind aber specie nicht verschieden. Alchemilla fissa Schum, und A. pubescens M.B. kommen beide nicht selten auf der Pasterze an trockenen sandigen Stellen vor; letztere in nie- drigen, erstere in höhern Gegenden. Crocus vernus und albiflorus kommen suf der Spitze des Gaisbergs neben einander, also theils ganz weifs, tbeils blau und weifs vor, sind aber specie nicht verschieden, obwohl die weit grös- sern ganz blauen Indiriduen, die man aus Ungarn erhält, und die Trattionick gemalt hat, sich ganz anders darstellen. 688 Arnica cordata M’ulf. von der Kirsebbanmer. slpe in Tyrol ist in nichts von dem Doronicum eaucasicum M. B. verschieden. — Die varietas al. pina von Arnica montana wird in den lärnthi. schen Alpen sehr grofsblumig, ız3 Schuh hoch, und ist eher Urpflanze als Varietät zu nennen, Auch Arnica glacialis wird um so gröfser, je mehr sie sich den Gletschern nähert. Von Pyrethrum alpinum gibt es eben so viele einblüthige Indi. vidaen als ganze mit 6—8 Blüthen prangende Rasenstöcke. Solche Rasenstöcke finden sich vorzüglich auch bei den Gentianen, z. B. verna, bavarica und acaulis, wo erstere Exemplare mit 20 und 3o Blü- then, letztere etwa wie auf der Wiese bei Glaneck 6 — 8 darbieten. Auf diesen Wiesen kommt nur allein diejenige Form vor, die als angustifolia be. zeichnet wird, während im Gebirg mit dieser zu- gleich sich auch die excisa (alpina) zeigt, die bei breiteo stumpfen Blättern durch den eigenthüm- lichen Kelch ausgezeichnet ist. Equisetum umbrosum. In den Waldungen der Josepbsaue bei Salzburg kommen in ungeheuerer Menge die sterilen Frondes eines Equiseti vor, die bisher wohl für die von Equisetum sylvaticum gehalten wurden, von denen aber niemand noch fructificirende Exemplare gefunden hat, so sorg- fällig ihnen auch nachgespürt worden ist. Indes- sen deuten die.einfach - ästigen Stengel auf das E, umbrosum hin, von welchem die fructificirenden Stengel abgesondert und wie die von E. arvens wahrscheinlich schon frühzeitig erscheinen, daher noch wohl aufgefunden, und das Daseyn dieser nördlieben Pflanze im südlichen Deuischlande da- durch constatirt werden könnte. (Hiezu Beiblatt Nr. 7.) | Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 44. Regensburg, am 28. Nov, 1853. nn rn l. Original- Abhandlungen, Hypodematium, eine neue Farrngattung ; aufge- stellt von Hro. Prof. Dr. G. Kunze zu Leipzig. Be der nahen Beziebung, in welcher das. Laubnetz der Farrn, besonders die Venen und ihre Enden zu der Fruchtbildung stehen, erregen diejenigen Arten unsre vorzügliche Aufmerksam- heit, bei denen die Venenzweige entweder am Bande, wie bei den Hymenophylieen, oder auf der Unterseite des Laubes frei bervortreten, am, an dem Ende zu einem Receptaculum verdickt, die Früchte zu tragen. Die letztere Beschaffenheit. wurde, meines Wissens, bis jetzt deutlich ausge- sprochen nur an Sphaeropieris Wallich - Brown (nicht Bernhardi) barbata pl. Asiat, rar. IL, p- 41. t. 48. (Peranema cyatheoides Don prodr. for. Nepal, p. ı2.) beobachtet. Unter mehrern ostindischen Farrn, welche ich durch das VVohlwollen meines werthen Freundes, Hrn. Prof. Lehmann in Hamburg, erhielt, be- fand sich ein Gewächs aus den frühesten Sendun- sen Wallich's nach Dänemark, welches, diese Eigenthümlichkeit, wenn auch nicht so ausge- Flora 44. Xx 690 zeichnet, wie Sphaeropteris Wall., doch deutlich genug darbot, Dasselbe trägt sonst so auflallende Heonzeichen an sich, dafs ich es, meiner Abnei. gung in dieser Familie veue Gattungen aufzustel- len ungeachtet, doch mit keinem der bisher be. schriebenen Genera zu verbinden im Stande bin, Der Farrn gehört, wie Sphaeropteris, zu der Ab. theilung der Polypodiaceen. Hypodematium : *) Sori subglobosi, pediel. lati, receptaculo clavato inserti. Indusia basi re. ceptaculi adnats, reniformi-fornicata, medio sulca- to-depressa, demum utrinque refexa, persistentia, H, onustum Eze, Nepal, Ind. orientalis, N, Weallich, Herb, Lehm. Kze. Nephrodium hirsutum Don prodr. fl. Nep. p. 6., von Sprengel irrigerweise mit Aspidium lanuginosum Willd. Herb. (Syst. Veget. IV. p. 108.) vereinigt, gehört wahrscheinlich za unserm Farrn, Der Wurzelstock fehlt an den verglichenen Exemplaren. Strunk stielrund, glatt, hlafsgelb. Spindel halbrund, oberwärta gerinnt, an den Ver- "ästelungen kurzhaarig. Laub lederartig, ı4 Zoll hoch, gedreit, doppelt gefiedert fiederspaltig (bi- pinnato-pinnatifida), Abtheilungen eyrund, stumpf- lich, oben glatt, unten behaart. Die Fiederspal- ten länglich, sıumpf gekerbt. Fruchtbaufen zahl. *) Von "vrodsur, Pferdehuf, wegen der .Gestalt der Andusien. 691 reich, zweireihig, der Mittelrippe genähert; auf kurzen, festen, aus der Mitte der Vene vortreten- den Aesten oder Stielen. Schleierchen yon le- derartiger Textur, auf den Stielen am Grunde des Fruchtbodens angeheftet, nierenförmig - gewölb- artig, in der Mitte gefurcht, später niederge- drückt, endlich zu beiden Seiten klaffend, auf der Oberseite steifhaarig, stehenbleibend. Kapsein gestielt, netzaderig, mit centralem, vielgliedrigem, bis zu 5/6 der Hapsel reichendem Ringe. Spo- ren eyrund, mit ungleicher, undeutlich runzeliger Oberfläche. — Die Gattung Sphaeropieris weicht von der gegerwärtigen durch kugelige, später zweiklappige Schleierchen und durch ein sitzen- des, halbkugeliges Receptaculum auffallend ab. Die Gegenwart des zuletzt genannten Organs trennt die Gattung besonders von 4spidium und Nephrodium, wenn man auf die gestielten Frucht. haufen auch geringeren Werth legen wollte. Veberhaupt neigen Sphaeropteris und Hypode- matium durch den Fruchtboden zu der Ordaung der Cyatheaceen hin, die jedoch durch exzentri- schen Kapseiring und dreikantige Sporen hinrei- chend verschieden ist. An einem andern Orte wird eine Abbildung ‘ und vollständige Beschreibung der, wie mir scheint, merkwürdigen Pflanze gegeben werden. (Auszug eines in der Leipziger naturforschen- den Gesellschaft am 9. Jul. 1833 vom Secreiair derselben gehaltenen Vortrags ) Xx2 692 I. Herbarien. Algarum aquae duleis Germanicarum Decas I— VI. Collegit Fridericus Traugott Kützing, societ. bot. Ratisbon. sodalis, Halis Saxonum, in commissis C, A, Schwetschhii et fil. ı833. 8. Jedes Heft mit ı0 aufgeklebten Arten und ı Blatttext. Wenn wir den Werth getrockneter Pflanzen. sammlungen nach der Seltenheit der Arten und der Instructivität und Schönheit der gelieferten Exemplare beurtheilen wollen, so leidet es kaum einen Zweifel, dafs die vorliegende unter der grofsen Zahl derjenigen, die jedes Jahr erschei- nen, einen sehr ausgezeichneten Rang einnimmt. Sie wird um so werthvoliler dadurch, dafs sie Tilanzen aus einer Familie liefert, deren Studium für den Anfänger ohne Beihülfe solcher Vorlagen nur äusserst schwierig ist, und dafs sie zum Theil Arten und Gattungen darbietet, die den eigenthümlichen Beobachtungen und Entdeckungen des Hro. Herausgebers angehören. Indem wir es geübteien Algologen überlassen, die Haltbar- keit der letzteren zu prüfen, theilen wir, um von der Reichhaltigkeit dieser Sammlung einen Be- weis zu geben, im Nachstebenden das Verzeich- nifs der bis jetzt gelieferten Arten, so wie die im Text beigefügten Erörterungen über die- selben mit. Decas I. Frustulia Ulna Kiz. Frustalis acicu- laribus sparsis liberis sine strato mucoso, dia- 695 metro 24 — 32plo longioribus, altero latere Hi- nearibus et binatim - quaternatim cohaerentibus truncatis, altero latere lineari-lanceolatis utrin. que acutis. (Bacillaria Ulna Nitzsch.) Zwischen. Confervenfäden bei Weilsenfels. — Sigmatella Atz. Frustala plana, a planitie visa: in formam literag S. flexa, medio demum stria longitudinali diridenti notata, a latere visa: recta. — S. Nitzschii Rtz. frustulie utrinque obtusis. (Bacillaria esig- moidea Nitzsch.) In dem im Frühjahr auf ste- henden Wässern schwimmenden Schaume, — Me- losira orichalcea Kiz. Caespite lutescente vel fus- cescente, filis tenerrimis paululum attenuatis, arli- culis ad tenuiorem finem cylindricis hyalinia stria singula vel binis notatis, diametro 2 — 3plo lon- gioribus. (Conferya orichalcea Mert.) In langsam fliefsenden Gräben in Thüringen, — Diatoma fenes- tratum Lyngb. An Conferva glomerata bei Halle. — Calothrix lanata Ag. In stehenden Wässern bei Halle. — Calothrix mirabilis Ag. Filis subramosis glauco - aeruginosis, aestate majori fuscescentibus, Nlexuosis in cespitem implicatis, striis transrer- salibus aegre conspicuis, interstitiis diametro pau- Julum brevioribus. An Hypnum fluitans, bei Weifsenfels in Gräben. — Calothrix aegagropila Kitz, Filis olivaceo- virescentibus obscuris flexuo- sis ramosis, ramis remotissimis in globum nigro- olivaceum implicatis, striis trensversalibus tenuis- simis. (Conferva coactilis Spreng.) Im salrigen See bei Rollsdorf im Mannsfeldischen. — Hygro- 694 crocis olivacea Ag. Strato olivaceo fuscescente, filis hyalinia tenuissimis curvatis simplicibus,. In Quell. wasser bei Kölme im Mansfeldischen. — Leptomi- ius Plumula FHitz. Filis tenuissimis flexuoso. cris. pis ramosis, ramis alternis erectis, articulis aegre coaspicuis diametro subaequalibus. An thönernen Tellern, die beständig im Wasser lagen. — Mou. geotia genuflera 4g. In steheuden WYöässern bei Weifseniels. Decas II, Frustulia coffeaeformis Ag. Strato lateo - fuscescente mucoso, e frustulis cymbiformi- bus in elipsoidem coadunstis utroque »pice bya. linis et rotundato - obtusis, medio macula oblorga fuscescenti notatis dein separatis constituto, Auf dem Bruchteiche bei Tennstädt in Thüringen schwimmend. -—- Achnanthes exilis Ktz, Corpus- culis quadratis minutissimis lutescentibus, angulis acatis, e frustalis 2 —6 compositis, filo demom elongato tenuissimo. An Conferren bei Tenn- städt. — Gomphonema geminatum Ag. In Bächen an Wasserpflanzen in Thüringen. — Oscillatoria anguina Bory St. Yinc. Filis atroviridibus rigidis subparallelis viride oscillantibus mox rectis mox incurvis mox apiraliter torlis, epicibus uncinstim mobilibus suhbecutiusculis, siratum densum mem- branaceum mucosum nigrum radians formantibas. In stebenden Wässern bei Weifsenfels, — Osal- laloria rupestris Ag. Filis rigidiuscnlis flezuosis hyalinis in stratum velutino - mucosum compactum viridi-.nigrum implicatis. An den Steinen unter 095 einer Wasserleitung bei Tennstädt. — Oscillatoria alba Ag. Filis tenuissimis curvatis fragilibus in’ stratum niveum complicatis. Im Bruchteiche bei Tennstädt. — Sclerothrix Kiz. Fila continua muco matricali obvoluta hyalina brevissima rigida sim- plicia in cespitem durum globulosum densissime et paralleliter coadunata, sScl, Callitrichae Htz, An alten verwesenden Stengeln der Callitriche au- tumnalis v, piscinalis bei Schleusingen. — Zygne- ma decimimum Ag. In Gräben, — Draparnaldia plumosa Ag. In Bächen in Thüringen. — Conferva globulina Fitz. Filis simplicibus arachnoideis, arti- eulis diametro 5-—-6plo longioribus massam spo- raceam primo irregulsriter effusam deinde in glo- bulos longitudinaliter dispositos collabentem con- tinentibus, geniculis pellucidis hie illic subtumen- tibus. Im Bruchteiche bei Tennstädt. Decas III. Achnanthes intermedia Htz. Cor- pusculis subquadratis mediocribus rectiusculis lu- tescentibus; striis transversalibus ternis (e qui- bus media ceteris duplu crassior); fasciis binis longitudinalibus, filo breri crassiuscalo. An einer jungen Ulva intestinalis, die der Verfasser von Berlin erhielt. — Closterium Lunula Nitzsch, Frus- tulis utroque apice attenuatis, viridibus hinc lu- natim curvatis hinc elliptico - lanceolatis, fasciis transversalibus pellucidis notatis. Unter Confer- ven und andern Algen. — Licmophora minuta Ag. in Fl. 1827. p. 629. An verschiedenen Conferven in einem Brunnen bei Weilsenfels. — Exilaria 696 Yaucheriae Fitz. Frustulis kino solitariis hinc sub- fasciculatis inaegaalibus, minutissimis, basi cohae. rentibus, linearibus, utrinque obtusiusculis, hyali. nis, Medio lutescentibus. An Frustulia parasitica Ag. syst.? Häufig an Faucheria clavata in einer Quelle bei Weilsenfels.. — Gomphonema pohliae- forme EHtz. Frustulis clavato - cuncatis oblongis apice truncatis, medio zona orbiculari notatis sub. contractis, basi in filum plus minus elongatum vel subnullum attenuatis. An Jaucheria clavata in “einem flielsenden Graben bei Teonstädt. — Dia- toma tenue dg. Btrato luteo-fuscescente; frustulis diametro 4— 6plo longioribus, utrinque subdils- tatis (siccitate subattenuatis), transverse Zonatis, An Conferva glomerata. — Melosira subflexilis Kiz. Cespite sordide fusco subrutilanti, filis subflexili- bus attenmuatis, articulis medio stria transversali notatis, ad crassiorem finem diametro subbrervio- ribus, ad tennuiorem diametro sublongioribus, ge- niculis obscuris contractis. An einer reilsenden Stelle eines Baches bei Tennstädt. — Cryptococ- cus Fitz. Globuli .mucosi hyalini non colorati mi- croscopici in stratum indeterminatum mucosum : facile secedens sine ordine aggregati. Cr. molls Htz. An feuchten und schmutzigen Fenstern. Co cochloris stagnina Spreng. Fronde globosa viridi subaeruginosa demum fuscescenti, granulis demum in glomerulos coacervatie, corpusculisque majori- bus elliptieis farcta. Palmella globosa Ag. P. hya- lina Lyngb. (sec. specim. origin.) In stehenden Wässern bei Halle. — Gloionema paradoxzum 4g- 697 In stehenden und Nielsenden Wässern bei Schleu- singen. Decas IV, Nostoe rufescens Ag. In Treichen bei Schleusingen. — Batrachospermum moniliforme #. detensum Ag. In Gräben bei Tennstädt, — Oscillatoria nigra Ag. (nec Vauch.) Filis fusco- lutescentibus tenuibus rigidis rectis in stratun fusco - atrum nitens longeradians intertextis: striis -facile conspicuis remotiusculis, crassioribus alter- nantibus tenuioribus. Helle langsam fliefsende Bäche und Quellen. — ÖOscillatoria natans Kitz, Filis amoene viridibus rigidiusculis subparallelis tenuissimis, aliis rectis aliis flexuosis vel spira- tim tortis, apicibusque rectis obtusis oscillantibus in stratum amoene obscare virens radians inter- textis, striis transversalibus tenuissimis, intersti- tiis diametro paululum brevioribus. Proxima Ö. limosae, differt tamen colore ceterisque notis, In stehenden Wässern schwimmend, bei WVeifsen- fels, — Leptomilus divergens Ag. Filis brevissi- mis hyalinis aequalibus Ccontinuis?) raemosis, ramis curvatis divaricatis alternis. An Conferva fracta und glomerata. — Conferva capillaris Ag. In ste- benden Wässern bei Halle — Conferva fontana Kiz. Filis tenuissimis, ramulis paucis remotis bre- vissimis divaricatis plerumque apice instructis, articulis diametro 2— 3plo longioribus: genieulis byalinis. Affinis C. ripariae Roth, sed fila fere duplo tenuiora. In Wasserbehältern bei Weilsen- fels und Halle. — Zygnema nitidum Ag. In Ge- wässern bei Halle, — Inoderma Kiz, Frons expla- \ 698 nata, gelatinoso- coriacea aut membranacea, e plu. ribus membranis tenuissimis superimpositis fibro- so. cellulosis, sporulas rolundas sine ordine den. sissime inspersas continentibus Composita — Inod. lamellosum Htz. 1.) aeltale minori, fronde subsimplici membranacea fusca bullosa latissime espansa, e paucis membranulis nec sporopboris composira. Im steinernen Brunnenbehälter im Schlofshofe zu Weilsenfels. 2.) aelate majori, fronde gelatinosa compacta snbcoriacea, auper. ficie mucosa bullosa fusca, intus albescente pallida sporophora. — Auf dem Wehre im ‚Darrwasser an Steinen, bei Tennstädt in der Näbe des Bade. hauses. Decas V. Frustulia adnafa HKiz. Frustulis adnatis fuscis crassiusculis cymbiformibus opacis, plerumgve byalino - marginatis vel etiam fascia trensversali hyalina medio notatis, utrinque trun- catis, solitariis vel biratim conjunctis. Iu Conferva fracia@ parasitica, bei Halle. — Achnanthes subses- silis Kiz, Corpusculis subquadratis mediocribus in- curvalis, solitariis vel binatim conjunctis, maculis binis quadratis vei globosis fuscis notatis; stipite brevissimo crassiusculo vel subrullo. An Zygne- ma littoreum, ad ripas lacus salsi, bei Rollsdorf im Mannsfeldischen. Huc forsan pertinet alga a Lyngbye tab. 59. A. fig. 5. 6. et 7. delineata er pro Achnanthe brevipede habita. A Achnanihe intermedia differt notatione interna et corpusculis curvatis. — Nostoc lichenoides Yauch. In fossis exsiccatis Pprope Halam Sax. — Nosioc commune 699 Vauch. In pascuis siccis, jove pluvioso, ad Ha- Jam Sax. — Lepiomitus leucocomus Kiz. Filis te- nuissimis, confertis, brevissimis, niveis, flexuosis, simplicibus ; articulis diametro subaequalibus, opa- ciusculis; geniculis aegre conspicuis, hyalinis, Conf. nivea. E. Bot. t. aö2yg. In plantis aquaticis pleramque confervoideis, lacus salsi prope Rolls- dorf. Fl. Halens. — . Zygnema littoreum Lyngb. Terestre, filis tenuibus, plus minusre intricatis flavescenti - viridibus; articulis diametro plerum. que aequalibus; geniculis hyalinis subcontractis; massa sporacea eflusa. Ad ripas lacus salsi, in- ter Phragmitem communem prope Rollsdorf. Co-. pulatio hujus Zygnematis rarissima, equidem se- mel tantum vidi. — Zygnema cruciatam Ag. In stagnis, bei Halle — Ulothrix Hiz. Ueber diese neue Gattung und die ihr zugebörigen Arten hat sich der Verf. bereits in diesen Blättern pag. 5ıy. ausgesprochen, so dafs wir auf die dort mitge- theilten Charactere verweisen können, Die hier gelieferten Arten sind: U. compacta Ätz., in lacu „Pechauer See“ bei Magdeburg; U. rivularis Aiz,, in lacubus, zu Bruckdorf bei Halle; und U. parasitica Kiz., in stagnis, ad plantas aquaticas, bei Halle, 5 \ Decas VI. Conferva ericetorum Roth. In tur- fosis exsiccatis der Dölauer Heide bei Halle — Conferva antliaria Kiz, Strato maxime mucoso, lubrico, lutescenti - viridi; filis tenuissimis, toru- losis, simplieibus, curvato- flexuosis; articulis om- nibus aequalibus, submoniliformibus, dismetrum 700 aequantibus; genicnlis contractis hyalinis. Conf. muralis E. Bot. t. 1554. Ad antlias, in Halle. — Conf, Iyalına ktz. Strato maxime mucoso et lu. brico, viridi-flavescente; filis tenuissimis subto. rulosis, byalinis, simplicibus, vel rectis, vel flexuo. eis; articulis inaoqualibus, diametro 2 — 3plo longivribus, hyalinis, medio fascia quadrata ob. scura notatis, submoniliformibus; geniculis tenuis. simis (lineam tenuissimam obscuram referentibus). Praecedenti paululum tenuior. In fossis stagnan. tibus beim Biederitzer Busch, bei Magdeburg. — Conf. oscillatorioides Ag. Strato saturate viridi, maxime mucoso et lubrico, longissime fluctuante, filis rectis flexilibus, non torulosis, simplicibus, tenuissimis; articulis diametro sequalibus vel sub- brevioribus vel etiam sublongioribus; geniculis byalinis In rirulis bei,Seeburg, an der Chausste nach Eisleben zu. — Conf. tenerrima Ktz. Strato mucoso sordide viridi, filis tenerrimis subtorulo.. sis, simplicibus, rectis, rigidis, articulis diametro sesqui ad dvplo longioribus; geniculis hyalinis. Confervae antliariae similis, sed tenuior, articuli longiores, minus torulosi, et minas mucoss. In vasis aqua repletis ad antlias, in VVeifsenfels auf dem Schlofshofe Conf. tenerrima ß. stagnorum, filis non torulosis, paululum crassioribus, genicu- lis obscuris. Forsan species distineta. A Conf. ‚floccosa, cui simillima, differt artieulis sicejtate non alternatim compressis. In fossis stagnantibos, in Nietleben bei Halle. — Conf. floocosa varı ochracea, strato ochgaceo, bulloso, nubiformi, mu- 701 coso; filis non torulosis, aequalibus; articulis dia- metro plerumque aequalibus, siccitate alternatim eompressis; geniculis obscuris tenuissimis. Char- tae laxe adhaeret et fugax. In fontibus martiali- bus prope Tennstaedt Thuringiae. — Conf. bom- bycina Ag. Strato flavescenti-viridi (interdum pal- lescente) mucoso; filis non torulosis, sequalibus, reclis, tennissimis; articulis eylindricis, longitu- dine inaequalibus, diametro hinc 2plo, illine 3plo longioribus, siccitate alternatim compressis; ge- nieulis obscuris tenuissimis, In fossis lente fluen- tibus, in der Elsteraue bei Merseburg. — Conf. sordida Dillw. Strato sordide olivaceo- viridi; filis “ margine byalinis, insequalibus; articulis diametro sequalibus vel sesquilongioribus, opaciusculis; ge- niculis obscuris tenuibus, alternatim contractis, Species distinctissima et nunquam commiscenda est cum ©. bombyeina. Geniculis alternatim con- tractis fila apparent constituta ex articulis gemina- tis, elongato - ellipticis. In fossis stagnantibus, bei Halle. — Conf. tumidula E. Bot. Filis simplici- bus mucosis lubricisque; articulis diametro 3 — 4plo longioribus, hinc inde inflatis. E. Bot. t. 1670, (sub nomine C. inflatae). In fossis stagnantibus prope Halam Saxon. Indem wir die Anzeige dieser interessanten Sammlung schliefsen, erlauben wir uns wiederholt darauf aufmerksam zu machen, dafs vollständige Exemplare fortwährend durch die Redaction die- ser Blätter, die Decade zu ı6 Gr. sächs. oder ı fl. ‚.ıa kr. rhein. zu beziehen sind. 702 Ur. Botanische Notizen. Ueber einige Draba - Arten, nach Anleitung von Sturm's Hefte Nro, 60 von Dr, Hoppe Dieses längst angekündigte Heft von ı6 Arten der Gattung Draba ist, nachdem sich glücklicher Weise Hrn. Sturm’s bedeutendes Augenübel verloren, endlich erschienen, und da dies diem docet so mögen hier noch einige Bemerkungen folgen. Draba Zahlbruckneri Host. ist diejenige Pflanze, die früher in der Flora als Draba gla- cialis vorkommt. Es ist jedoch schon eine Pflanze dieses Namens vorhanden und so wurde. der Hostische gewählt. Ob Host unte#& diesem Namen vielmebr Dr. Sauteri verstanden bat, wie Dr. Sauter glaubt, ist aus der kurzen Beschrei- bung, die genau auf ünsere Pflanze palst, nicht zu ersehen, Draba aizoides L. ist die in Alpen gemeine und bekannte Art, die überall in den Hochgebir- gen in dichten Rasen erscheint und sich durch eyförmig-lanzettiiche glatte Schötchen, die mit ziemlich langen Griffeln gekrönt sind, auszeich- net. Behaarte Schötchen haben sich an den ober- kärnthischen Exemplaren noch niemals vor- gefunden. Die 3. Art Dr. affinis Host macht sich auf den ersten Blick durch grofse Blumen kenntlich. Ihre Schötchen sind schmäler und länger als bei der vorigen Art, und sie bewohnt die höhern Kalkgebirge, Diefls ist ohne Zweifel die Draba 703 ailiarıs L., die sich gewöhnlich in weitläuftigen lockern Rasen ausdehnt, und deren gelbe Blumen im Trocknen leicht weils werden, was bei vori- ger nicht der Fall ist. Draba elongata Host ist io Dalmatien auf dem Riokovo entdeckt und anfangs für Dr. lasiocarpa ausgegeben worden, von der sie aber verschie- den ist. Sie macht ebenfalls lockere Rasen und breitet sich weit aus. Die Blumenhlätter sind viel kürzer als bei den vorhergehenden Formen und die Schötchen behaart, defshalb ich auch die Regensburger Pflanze hieher gezogen habe, Draba lasiocarpa Rochl. ist die bekannte Art, die sich am Schlofsberge bei Ofen vorfindet, die Rochel zuerst bestimmt hat, und die dann von Wahlenberg Dr. 4izoon genannt wurde. Sie ist durch verkürzte Staubgefäfse, durch ovalere und stark behaarte Schötchen mit kurzem Griffel ausgezeichnet. Ich habe bei diesen 5 Arten die Bemerkung gemacht, dafs sie sich an Ort und Stelle und in ächten vollständigen Exemplaren recht gut unter. scheiden lassen, indessen würde ich mich nicht wundern, wenn sie jemand für verschiedene Formen von einerlei Art erklären wollte, da ibren Unterscheidungszeichen doch immer nur ein mehr oder weniger zu Grunde liegt. Es folgt Draba Sauteri, die sich durch zu. gerundete Blumenblätter, durch flache Bätter und runde glatte Schötchen auszeichnet. Eine ausge- zeichnete Species der höhern Kalkgebirge. 704 Draba Spitzelit vom Kammerlinghorn in den salrburgischen Gebirgen. Fin Verhältnils zu Dr. Sauteri, wie aizuides zu affinis. Auch diese Art bedarf noch eine weitere Beobachtung, besonders an und durch reife Früchte und ihre Schötchen, die ich nur unvollkommen zu Gesicht bekam, Draba ciliata Scop. Bei dieser Art mag auf die Notizen hingewiesen werden, die darüber in der Flora früber erschienen sind. Draba stellata Jacg. ist bisher kaum anders, als auf dem Schneeberge und dem angränzenden Gebirgszug desselben gefunden worden und als eine ausgezeichnete Art besonders durch die Fi. gar der Schötchen sanımt dem langen Griffel zu betrachten. Draba tomentosa W’ahlbg. Ebenfalls eine be. stimmte Species, wie die ausgezeichnet grofsen Blumen, und die Figur der Schötchen, Blumen- blätter und die Bekleidung darthun., Draba frigida Saut. Diese in allen Alpen gemeine und längst bekannte Art wurde vielfäl- tig als Draba stellata und nivalis beschrieben, und ist durch die Schötchen und den sie krönen. den Griffel merkwürdig, der bald länger bald kürzer ist, oder gar fehlt, In der Abbildung ist das Behaarte der Stengel zu wenig ausgedrückt, Draba Johannis Host. Eine neue von Host aufgestellte Art, die auf den höchsten Gebirgen vorkommt, und als eine grolse Form von Dr. ca- rinlhiaca anzusehen ist, die in einem der folgen- den Hefte mit den noch übrigen verwandten Ar- ten abgebildet werden wird. Die übrigen 4 Arten Draba muralis et nemo- ralis, contorta et confusa stellen sich als hinläng- lich hegründete Arten dar, was durch die mei- sterhaften Darstellungen vön Sturm’s Meister- hand voliständiger noch bewährt wird. (Biezu Intellbltt. Nr. 2.) Allgemeine botanische Zeitung, Nro. 45. Regensburg, am 7. Dec. 1833. — u l. Original. Abhandlungen, Ueber die Zweckmäfsigkeit von Excursions-Beschrei- - bungen und über die Behandlung der auf Excur- sionen gesammelten Pflanzen, von Dr. Hoppe. Ohne Zweifel haben die seit Jahrhunder. ten zehlreich erschienenen, mit dem beliebten Ti- tel Florae gezierten Pflanzenverzeichnifse zur Be- reicherung der Wissenschaft überhaupt und zur Kenntnils des Gewächsreichs einzelner Gegen- den insbesondere unendlich viel beigetragen. Aus- serdem aber waren diese Floren noch vorzüglich dazu geeignet, der Botanik, die als kein eigentli- ehes Brodstudium angesehen werden kann, Schü- ler zu verschaffen und Gönner und Verehrer, die für die weitere Förderung der Botanik und zur Unterstützung bei Unternehmung von gröfsern Werken so nützlich als nöthig sind, zu erwer- ben. Wenn sich nun solche Floren anfangs über ganze Länder erstreckten, dann aber auch für einzelne Gegenden und Städte Anwendung fan- den, so sind diese Art Schriften in neuern Zeiten auch in sogenannte Excursions - Beschreibungen, besonders von Gebirgs - Gegendes und selbst Flora 45, Yy 106 einzelnen Gebirgen übergegangen, wodurch denn vorzugsweise den reisenden Botanilern grofser Vorschub geschehen ist, die, indem sie ein ganz fremdes Land betreten, dennoch in Stand gesetzt siod, mit dem Buche in der Hand sich eben 0 sehr ins Einzelne einzulafsen, als jeder Wanderer mit einer Special. Charte sich in fremden Ländern zu orientiren vermag. Wenn diefs nun aber um so sicherer geschehen kann, je genauer die Charte abgefafst worden, so ist einleuchtend, dafs der Nu. tzen solcher Excursionsbeschreibungen auch um desto gröfser sich ergeben wird, je vollständiger sie abgefafst sind, wozu denn freilich nicht we. nig erforderlich seyn dürfte. Die geographische und specielle Lage des Gebirges, das Clima, die mineralogische Beschaffenheit, die Meeresböhe, die Regionen des einzeln Gebirgs u. s. w. dürf. ten vor allen Dingen in Betracht zu ziehen seyn, denen noch weitere Angaben von leichter oder beschwerlicher Besteigung derselben, von der er- forderlichen Ausrüstung und Verproviantirung des Botasikers. vom Stand - oder Nachtquartiere, gu- ten Führern u. dgl. eweckmäfsig beigefügt wer- den könnten. Die Hauptsache indessen wird sich immer auf die Darstellung und Beschaffenheit der Vegetation selbst beziehen, so zwar, dafs die An- gaben der aufgefundenen Pflanzen sich eben sowohl auf Cryptogamen als auf phanerogamische Gewäch. se bezieben, und dafs diese nicht etwa, wie es häu- fig geschehen ist, in alphabetischer oder systema’ 207° tischer Ordnung aufgezählt werden, sondern chro- nologisch, so wie sie dem Wanderer, von unten an bis oben hinauf, sparsam oder zahlreich in den verschiedenen Regionen, in Wäldern, auf Wie. sen, an Felsen, an nassen oder trockenen Orten u 8. w. vorkommen, damit die Nachfolger nur in die Fufsstapfen des Vorgängers treten dürfen, um auf einer einzigen Excursion dasjenige auf. zufinden, was angegeben ist, und es ist einleuch- tend, dafs solche Excursionsbeschreibungen noch nach Jahrhunderten ihre Anwendung finden wer. den. Der Anfänger wird dadurch in den Stend gesetzt, auf eine sehr erspriefsliche Weise nicht nur seine Sammlung, sondern auch seine Kennt- nilse zu vermehren, indem er bei dem ersten Anblick der Pflanze sogleich auch mit dem Na- men derselben bekannt wird. Die solchergestalt gesammelten Pflanzen sol. len nun aber auch studirt und für die Sammlung Präparirt werden. Beides dürfte dadurch am zweckmälsigsten zu erzielen seyn, dafe man nicht sowohl einzelne Pappdeckel mit dazwischen geleg- ten Papieren mit sich führt, um gleich an Ort und Stelle die Pflanzen einzulegen, als wozu oh. nehin die Zeit zu kosıbsr ist, sondern dafs man geeignete Blechbüchsen mit sich trägt, in welche die vorkommenden Pflanzen behutsam hineingelegt werden. Dieses Behutsam hat seine grofse Be. deutung. Es ist nicht zweckmäfsig, die erste be. Yy2 708 ste Pflanze, so wie sie vorkommt, abzupflücken und in die Büchse zu werfen, vielmehr ist er. forderlich, nur die schönsten uud vollständigsten Exemplare auszuwählen; denn wenn man sich Mühe zu geben pflegt, die Pflanzen nach allen Regeln der Kunst einzulegen, so ist begreiflich, dafs diese selbst schon an und für sich dieser Mühe werth seyn müssen. Gute Wurzeln, un. beschädigte Wurzel - und Stengelblätter, und frisch aufgeschlossene Blumen sind ein Haupter. fordernifs, denen dann von andern ladirviduen der Vollständigkeit halber einzelne Früchte, Schoten, Hülsen u. a. beizufügen sind. Die Wurzeln sind gleich an Ort und Stelle abzuwaschen, und die Pflanzen selbst, in so fern sie zärter als an. dere befunden werden, in feuchtes Löschpapier zu wickeln und mit diesem in die Büchse zu le. gen, die zuvor schon mit frischem Wasser aut- gewaschen und am Boden mit einem angefeuch- teten Bogen Löschpapier belegt worden. Die nach und nach gefüllte Büchse selbst ist erfor- derlichen Falls mit nassen Tüchern ru belegen und stets an der der Sonne entgegengesetsten Seite des‘ Körpers zu tragen, damit die Eiewir- ‚kung ibrer Strahlen so viel als möglich gebis- dert werde. Da diels indessen zumal bei heiterm Wetter nicht gänzlich zu beseitigen seyn dürfte, so werden die Pflanzen in der Büchse Abends bei der Nachhausekunft noch mit mehr oder we- niger ftischem Wasser eingesprengt, damit sie 709 die erforderliche Feuchtigkeit zur nöthigen Er. frischung wieder einzusaugen vermögen und da- durch am andern Morgen in völlig elastischem Zustande, zur Untersuchung und Zergliederung, so wie zur Vergleichung mit den davon gegebe- nen Disgnosen, dann zum Einlegen selbst desto, zweckmäfsiger befunden werden. Je mehr indes- sen die Pflanzen in der Büchse der erneuerten Erfrischung entgegen gehen, je mehr stellt sich der Umstand dar, dafs sie, indem sie so zu sagen nach Luft schnappen, sich überbiegen, krumm werden, und gleichsam als plantae nutan- tes erscheinen, welches indessen dadurch zu ver- meiden ist, dals, indem sie in der Bächse gleich Anfangs schon in einerlei Richtung gelegt wer- den, nun auch die Büchse über Nacht so gestellt wird, dafs die Pflanzen in derselben eine gerade Richtung erhalten und mit den Köpfen aufrecht zu stehen kommen. Wenn nun auch unter die. sen Umständen, indem die Pflanzen in der Büch- se fast wie in einem 'Treibhause fortwachsen, die Blumenblätter der Änemonen, Ranunkeln, insbesondere der Potentillen, Rosen, Mobn u. a. abfallen, so sind diese sorgfältig zu sammeln, zu trocknen, um späterhin mit Hülfe der Klebe- kunst regelmäfsig wieder engeklebt zu werden. Manche Pflanzen erleiden es auch sehr gut, wenn sie in cin Glas mit Wasser gestellt werden, wo dann statt der ebgefallenen Blumen sich frische wieder entwickeln. 710 Was nun das Einlegen der Pflanzen, und die Methode, nach welcher überhaupt ein Herbarium, das allen Anforderungen zu entsprechen vermag, angelegt werden soll, betriflt, so wird darüber bei. nächster Gelegenheit umständlich gehandelt werden, H Correspondenz. (Schlafs über Augsburgs Flora. Vergl, Fi. 1833 B. I. p. 326. 378 etc.) Indem ich Ihnen hiemit die versprochene Fortsetzung unserer süd-östlichen Flora nach. sende, gehe ich von dem angegebenen südlichen Standpunkte Bobingen aus, — östlich über korn- reiche durchaus kultivirte Gegenden, allmählig ab- wärts von der Hochstralse ziehend, auf das in der Gesehichte so berübmte Lechfeld,*:8) eine kable, unfruchtbare Ebene mit felsenartig - festem kiesichtem Grunde, von circa 4 Stunden Länge und der Hälfte Breite, welche aber dennoch, be- sonders in der Nähe der den Lech begränzenden Waldungen, mehrere seltene Alpenpflanzen er- nährt, die aber in hiesigem Revier ihren nörd- liebsten Standpunkt erreicht haben mögen! Man passirt das Neuhaus, einzelne Gebäude mit einem Wirthshaus, und kommt unfern an einen interes- santen Punkt, — das sogenannte Liochbaus, *19) — *18) Bartsia alpina.— Carduus defloratus.— Carex fer- rugınea, — Globularia cordifolia. — Gypsophila re- Pens. — Hieracium alpestre. — Laserpitium Siler. — Linum vıscosum.-— Orchis odoratissima. — Ophrys apifera et arachnites.— Phyteuma hemisphaericum. — Thalictrum angustifolium. *19) Asperula tinctoria. — Lilium bulbiferum, . 111 ein Schleussenbau, der den Mühlbach der Stadt zuführt, an das Ufer des Leches. — Von dort erweitert sich die Waldung, und berührt nord. westlich das Dorf Haunstetten ;*20) nordöstlich aber dem Laufe des Leches folgend, verliert sich dieselbe an der Meringer Au,*2!) (Siebenbrunnen- feld,) ‚welche erst’ seit 30 Jahren zu cultiviren angefangen wurde, da früher auch diese Gegend mit der Stadt Au*22) (Sieben Tische) einen dich- *20) Alyssum calycinum, incanum.— Arctium Bardana.— Artemisia vulgaris. — Cuseuta Epithymum. — Eu- phrasia salisburgensis. — Festuca rubra. —- Sedum sexangulare. — Sium repens, Falcaria. *317) Allium carinatum. — Asarum europaeum.— Buph- thalmum salicifolium. - Carex cespitosa. — Cypri- pedium Calceolus. — Epipactis gvata. — Equisetum sylvaticum, hiemale. — Galeopsis anzustifolia. — Galium scabrum. — Gentiana ciliata. — Myagrum denticulatum. — Orchis pyramidalis. — Peucedanum Silaus. — Vicia tenuifolia. *29) Aquilegia vulgaris. — Arbutus Uva ursı. — Ar- nica Bellidiastrum. — Berberis vulgaris, — Biscutella laevigata. — Carex remota, — alba, — tomentosa, — recurva. — Cistus Fumana. — Coronilla minima. — Cytisus supinus. — Daphne Mezereum, Cneorum. — Erica herbacea, — Euphorbia verrucosa. — Gentiana 'asclepiadea. — Globularia vulgaris. — Hieracium praemorsum, staticaefolium. — Holcus odoratus. — Lotus hirsutus.— NMonotropa Hypopythis. — Neofttia repens.— Ophrys myodes. — Jimpinella media. we Polygala Chamaebuxus.— Potentilla recta, — opaca. — Pyrola secunda. — Rhamnus saxatilis. — Teucrium ' montanum. — Tussilago Petasites , hybrida, — Wio- la montana. 712 ten zusammenhängenden Forst bildete. — Bei dem Ablafs*25) und der Insel, (Erholungsplätze der Augsburger) endet die Waldung, an deren Saume hauptsächlich die seltnern bezeichneten Species vorkommen, wozu die Bewässerung der vielen verzweigten Brunnenquellen günstig ein. wirkt. Den Lech verfolgend, dessen kiesichtes Beet , auf den zahlreichen Sandbänken *34) man- chen Alpenbewohner festhält, gelangt man an ei. neErdzunge, den sogenannten Wolfszahn,*25) ein Salicetum, wo die Verbindung der Wertach mit dem Lech statt findet. —- Jenseits des Flufses von dem snsehnlichen Dorfe Lechhausen *26) bis *23) Epipactis ensifoha. — Equisetum, variegatum, — Juncus bulbosus. — Poa dubia, — Scirpus Caricis. — Senecio sylvatieus. "34) Antirrhinum alpirum. — Campanula cespitosa. — Galium pusillum. — Cortusa Mathioh. — Iberıs um- bellata.— Lepidium alpinum. — Potentilla reptans.— Spergula nodosa. — Saxifraga autumnalis. — Tri- glochin palustre. . *25) Carex ampullacea, ornithopoda, stricta, — Bpi- pactis palustris. — Equisetum arvense. — Hieracium eymosum. — Hippopha&' rhamnoides. — Inula dysen- terica, salicina. — Lotus siliguosus. — Orchis mi- litaris. — Rumex undulatus. — Sakx aurita, cine rea.— Trifolium Aybridum. — Typha minima, mi- nor. — Verbascum Blattaria. *26) Apargia pratensis. — Athamanta Oreoselinum. - Bromus secalinus. — Buphthalmum grandiflorum. — Carduus tuberosus. — Chenopodium glaucum, hybri- dum. — Juncus fusco — ater.— Gnaphalism germa- nieun.— Orchis bifolia.— Ornitkogalum Iuteum. — 113 abwärts in die Gegend Stettenhofen gegenüber, ‚findet sich lichte Waldung, von Bächen in ver- schiedenen Krümmungen durchschnitten; die an- gränzende ausgebreitete Ebene, mit niedrigem Gesträuche und Fichtenanflug bewachsen, gröfs- tentheils mit sumpfichtem Grunde, ist mit sub- alpinen Pflanzen reichlich verseben, und dehnt sich bis Scherneck ‚*27) einem Bergschlofse mit ungemein reitzender Aussicht in weite Ferne, aus, und obgleich dieses der Standpunkt unserer nord. östlichsten botan. Ausflüge war , so wurden doch die Seltenheiten des etwas weiter entfernten Dor- fes Rehling zu den Ansbeuten der dortigen Ge- . gend gezogen. — Die ansehnlichen Hügel ver- flächen sich im Hintergrunde, und men gelangt in abziebenden Hohlwegen durch Wald und Frucht- felder in die Ortschaft Gebenhofen, und Affing, — der Sitz eines Herrschaftsgerichts mit einem berrlichen Schlosse und vortrefflicher Garten- anlage — in ein von einem Bache bewässertes, ringsum von Wald eingeschlossenes romantisches Panicum glaucum. — Potamogeton densum, grami- neum, serratum. — Ranunculus arvensis. — BRumex obtusifolius, sanguineus.— Salix fragilis. — Selinum Chabraei. — Serratula arvensis.— Sonchus oleraceus, palustris. — Trifolium pratense. — Valeriana_ oli- toria.— Veronica praecox. *97) Aira canescens. — Arenaria saxatilis. — Aster dmellus. — Asplenium Trichomanes , yıride. — Eu- phorbia amygdaloides, segetalis. — Bromus trifle- rus. — Chironia inaperta. 714 Thal. Seitwärts des Dorfes Aulzhausen führt ein Vieinalweg nach dem Weiler Miedring, welche Gegend *23) selten vorkommende Arten begt. Hier. auf gelangt man, den Vordergrund wieder betre. tend, durch angenehme Haine längst der Hügel. kette nach Bergen, ein Theil des Dorfes Mühl. hausen ;*29) vor sich hat man die von Kissing bis Scherneck hinaus sich erstreckende grofse torf. haltige Ebene, das Moos*3o) genannt: vor etw »0 Jahren berührte dieselbe fast auf allen Punk. ten das Lechufer, seit dieser Zeit wurde dies Gegend durch Austrocknung mittelst gegrabener Kanäle zu fruchtbaren Feldern und guten Wiesen umgeschaffen, und nur ein kleiner Theil. befindet *28) Actaea spicata.— Aster annuus.— Thlaspi Praecor. *29) Arundo Calamagrostis — Butomus umbellatus. — Convallar:a majalıs, Polygonatum, — Cyperus fla- vescens. — Üytisus nigricans. — Epilobium parviflo- rum, montanum. == 'Gnaphalium luteo, — album. — Hitracium sylvaticum, umbellatum. — Lychnis Vis- caria. — Orchis palustris. — Orobanche major, ramosa. — Orobus vernus. — Pyrethrum corpmbo- sum. — Selinum Carvifolia. — Thesium alpinum. *30) Allium suaveolens. — Carex Davalliana inter- medig. — Cynosusus coeruleus. — Cyperus fuscus, viridis.— Drosera rotundifolia. — Egiusetum palu- stre. — Eriophorum vaginatum, — Galium palustre, uliginosum. — Gentiana utriculosa, — ‚Gnapkalium uliginosum. — Lotus uliginosus.— Marchantia poly- morpha.— Nymphaea alba. — Polygonum Bistorta.— Salixz repens. — Schoenus Mariscus, fuscus, nigri- cans. — Scirpus Bosothryon. — Thalictrum flavum. 715 sich noch im ursprünglichen Zustand, — wo der Achbach, in der Gegend von Mergentheu ent- spriugend, dicht an den abschüssigen Hügeln vor- beifliefst, und eine Menge aus denselben quellen- de Gewässer aufnimmt. Etwas nördlicher er- reicht man entweder in der Höhe durch ein Laubholzwäldchen, oder am Fufse der Hügel, welchen ein grofser merkwürdiger Sumpf vor- liegt, das Pfarrdorf Anwalding.*5:) Auf den ver- lassenen Punkt zurückkehrend, sieht man, am Aus- gange des Weges von Mietring ber, gegen das Moos, einen isolirten Fichtenschlag in sumpfich- tem Grunde, der, so viel mir bekannt, in hiesi- ger Gegend nur allein die niedliche Pyrola uni- flora beherbergt. — Vorspringende waldige Hü- gel, zum Oeftern von Lehmgruben unterbrochen, führen etwas östlich zu dem auf der Höhe lie- genden Dorfe Derching,*32) und dann südlich “37) Carex JAgastachys virens, Cineraria campestris. Circaea lutetiana. — Euphorbia platyphyllos.— Hulcus lanatus.— Malaxis Loeselii.-— Rosa sylvestris. — Orchis sambucina. — Stellaria palustris. #39) Acer Pseudo - Platanus. — Agrostis capillaris. — Aira montana, — Alnus glutinosa, incana. — Ar- temisia e.mpestris. — Brumus inermis, fragils. — Campanıla Rapuneuloides. — Erysimum Alliarıa. — Euphorbia dulcis.— Festuca capillata. — Gerunium molle. — Impatiens Noli tangere. — La..tum * Galeobdolon. — Lilium Martagon. — Lycopodium elavatum. — Malva Alcea. — Mentha gentilis. — Phleum nodosum. — Poa nemoralis. — Polypodium vulgare. — Kanunculus sceleratus, lanuginosus. — Reseda lutea. 716 nach Statzling,*55) in dessen Hintergrunde, in stei. gernder Höhe, der Ort Haberskirch liegt. Von dorten über Wulfertshausen*34) nach Friedberg*35) und von dort nach Mergenthau, *56) mit einem Bergschlöfschen von einzig romantischer Lage bis zam Pfarrdorfe Kissing ‚*57) an welchem das Flülschen Paar, — das sich östlich nach den Ort. schaften Otimaring und Rettershausen zieht, — | vorbeifliefst, nimmt die Abdachung des Hügelzu. ges in verschiedenem Grade ab und zu. — Auf. “wärts des Lechflufses bis in die Gegend von Mehring sind die Ufer desselben weniger bewal. det und mehr mit Gesträuchen bewachsen; auch ist diese Seite häufiger Veberschwemmungen aus- gesetzt; dennoch befindet sich von der Friedber- ?35) Hepatica triloba.— Aprostis sylvatica.— Brom tectorum. — Karex Drymeja, fulva, Hornschu- chiana, muricata. — Chrysosplenium alternifolium. — Cochlearia ofieinalis. -- ' Myriophyllum_ spieatum, vertieillatum.— Phalaris phleo'des. — Poa compres- sa.— Fyrus torminalis. — Stachys annua. — Stella- ria liolostea. — Sparganium natans. *34#) ‚dgrostis stolonifera, — verticillasa. — Alyssum mon- tanum. — „frum maculatum.— Carduus acanthoides, — Chaerophyllum hirsutum.— Geranium dissectum. — Medicago minima.— Panicum cerus galli.— Scandir Anthriscus. j "33) Gnaphalium montanum. — Cnicus. eriophorus. — Galium montanum. — Carex distans, — Bromus gi- ganteus. -— Panicum Dactylon.— Ranunculus Lingua. *360) Lapsana foetida — Mercurialis perennis. "IT, Apargia incanu. 717 ger Brücke aufwärts eine Kolonie neuerer Zeit, die Friedberger Au genannt. — Dem schon frü- ber erwähnten verdienstvollen Botaniker, ver- storbenen Apotheker Versmann in Friedberg, schien es überlassen, die Gegend hinter und seit- wärts dieses Städtchens durchzuforschen, da von hier aus nur selten Ausflüge in jene Gegenden unternommen wurden. Sein hinterlassenes Her- barium, das mit einem von einem verstorbenen Priester in Dasing vermehrt seyn soll, mir aber bisher nicht zu Gesicht kam, könnte Aufschlüsse über die Vegetation des dortigen Bezirkes geben. Noch könnte ich am Schlufse die nächsten Umgebungen unserer Stadt, und die in denselben wirklich wildwachsend vorkommenden Arten näher beschreiben, allein die meisten kamen an andern Stellen bereits bezeichnet vor, und ich bemerke nur noch einige, die ich aufserdem noch niemals, oder selten auf andern Plätzen fand: so trifft man auf dem Pfannenstiel — Andropogon Ischaemum ; — an der Klinker Thor - Mauer — Mercurialis annua, —- an der Gögginger, — Artemisia Absynthium und Asplenium Ruta muraria, und an der rothen Tbor- Mauer, Anthirrkium majus. — In der Klinker- und Jakober - Thor Allee Ulmus effusa. — In den Stadigräben Ranunculus fluviatilis. — Auf der rothen T'borbrücke Sagina procumbens und auf dem Pflaster in abgelegenen Stralsen Cheropodium Vulvaria. — Auf Dächern endlich S: mpervivum keclorum. 718 Ich wünsche, dafs dieser Grundrife unserer Flo. ra Sie zufrieden stellte; werde auch fortfahren, Sie noch mit den zweifelbaften, noch nicht genau bestimmten Arten unserer Gegend bekannt zu machen, und dabei die Standörter derselben spe. cieller bezeichnen, was bei diesem Entwurf der beabsichtigten Kürze halber nicht möglich wur; auch mögen sich dabei, wie ich gerne gestehe, einige Verwechslungen derselben eingeschlichen haben, was Sie mir nachsichtsvoll zu gut halten werden. Um meiner bereits gemachten Offerte, durch Tausch oder Kauf aus diesem nun möglichst vollständigen Verzeichnisse beliebige Exemplare abzugeben, eine bestimmte Deutung zu geben, bemerke ich: dafs ich nur auf einzusendende Doubletten- Verzeichnisse der hier nicht aufge. führten Arten zu meiner Auswahl mich zum Tausch einlassen kann; aufserdem gegen haar eingesandte, oder hier angewiesene fl. 4. für selbst gewählte; — oder fl, 3. für solche der Auswahl mir überlassenen Species, — die Cen- turie an Freunde der Wissenschaft überlasse: bitte aber zugleich ı — 2 Decaden wäünschens- wertbe über die Zahl anzumerken, um bei et- waigem Mangel an vorrätbigen Doubletten die rolle Zahl ergänzen zu können. “Augsburg im October 1833. Joh. Gottfr. Deisch. .719 IL Erklärung Hr. E. Poeppig hat bei dem Antritte ei. ner von ihm erlangten ausserordentlichen Pro. fessur der Philosophie an der Universität zu Leipzig ein Programm : Fragmentum synopseos plantarum phanerogamarum ab auctore annis 1827 — 29 in Chile lectarum, unter dem Namen disser- tatio botanica, im October 1833 ausgegeben und in demselben ausser mehrern Arten auch drei Gattungen: Tristagma, Tetraglochin und Cissaro- Iryon aufgelührt, deren Benennung mir ange- hört; jedoch ohne meiner dabei Erwähnung zu thun.— Bei Vertheilung der getrockneten Pflan- zen an die Actionaire des Reiseunternebmens, welches durch meine mit denen des Hrn. Prof, Dr. Badius verbundene Bemühungen ins Leben trat, und Hrn. P. P. Gelegenheit und Mittel zu seinen Reisen in Süd. Amerika verschaffte, war ich veranlafst, die Pflanzen aus Chile zu unter- suchen und zu bestimmen, indem auf des Samm- lers ausdrücklichen Wunsch keine Pflanze „ohne Namen ausgegeben werden sollte. Ich hatte bei dieser Arbeit die botenischen Diarien des Rei. senden zu benutzen, auf deren Beschaffenheit’ die vorliegende Probeschrift hinreichend schlies- sen läfst. Uebrigens war darin z, B. die von ' mir als Tristagma unterschiedene Pflanze als Zuccagnia aufgeführt, wie diels die gedruckte Etiquette besagt, ein Synonym, welches jedoch in dem Fragmente klüglicherweise übergangen + 720 worden ist. Da nun die obigen Gattungen un- ter meinem Namen verbreitet wurden und z, B, in dem königl. Herbarium zu Berlin der öffent. lichen Benutzung dargeboten sind: bin ich zu der gegenwärtigen Erklärung um so mehr geno. thigt, ale mir der unbegründete Vorwurf ge. wacht werden könnte, ich hätte mir fremdes Ei. gentbum angemalst. Hr. P. P. war keineswegs verbunden, die von mir gewählten Namen beizubehalten, da wie noch nicht durch Beschreibung der Objecte Au. torität erhalten hatten. Indem er sie aber an. nahm, war er verpflichtet, mich als Begrün- der derselben zu nennen. Es ist diels nicht geschehen, und man wird ein solches Benehmen, abgesehen von allen übrigen Verhältnifsen, aus dieser Erklärung nun zu würdigen im Stande seyn, Leipzig, am ı8. Oct, 1833. Dr. Gustav Kunze, Druckfehler. Pag. 329 Zeile 7 v, o. statt Gewächser, lies: Gewässer — 3531 — ıv.o. statt ernstlicher, lies: westlicher. — 331 — 2v..u. statt Parmica, lies: Ptarmica, — 3555 — &v.n. statt Steinhartshausen, lies: Rein- hartshausen. B — 379 — 22 v.o, statt Apargia hastilis, lies; Apargia hispida. — 3581 — ı3 v. u. statt Laserpitium latifolium, lie: * L. proutenicum, — 352 —ı3r. u. statt Schoenus ferrugineus, lies! S. eanescens. (Hiezu Beiblatt Nr. 8.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 46. Begensburg, am 14. Dec. 1833. nf naiine Slpenmern IL Original-Abhandlungen. Zwei neue Pflanzengaitungen ; aufgestellı von Hrn. Dr. Carl! Heinrich Schultz aus Zweibrü- cken, früher ausübendem Arzte zu München, Eaedeın plantarum familiae, quae Europae australioris litora incolunt, in oppositis africanis et 1ybicis oris fere immutata facie revisuntur. Quod si aliena hiac in- , de quandoque adparent genera, tanto af- finitatis nexu cum Jam cognitis europacis generibus sociantur, ut unum in alterum potius progredi, quam abrupto hyatu disjungi videantur. Viviabi flor. Isbie, p. VI. Seit längerer Zeit bin ich mit einer Arbeit beschäftigt, welche mir viele Mühe, aber such viele Freude machte, nämlich mit einer Mono- graphie von Leontodon Juss. ex parte (Apargia Willd, ex parte) und den benachbarten Gattuo- gen. Die nicht genug zu rübmende Unterstü- tzung zahlreicher botanischer Freunde setzt mich in den Stand,. Vieles zu berücksichtigen und kla- rer vorzutragen, als es bisber geschehen konnte. Um den Gattungscharacter von Leonlodon za begründen, hatte ich ausser den Leontoden auch Flora 46. VAR? ‘ 7122 alle Picris untersucht, «deren ich habhaft werden konnte. Diese beiden Gatiungen, welche Haller, Allione u a, unter einer einzigen beschrieben, lafsen sich nach 'dem von den Autoren bisher an- gegebenen Character differentialis durchaus nicht unterscheiden. Nan legt das grölste Gewicht darauf, dafs bei Leontodon (Apargia) alle squamae anthodii angedrückt, bei Picris hingegen die un. tersten locker oder abstehend seyn sollen; dafs ferner bei Leontodon dıe Achenen der Länge, bei Picris aber der Queere nach gestreift seyen. Bei den angegebenen Merkmalen ist aber immer ein mehr oder ein weniger, und keines ist schlagend, Ich werde es unten versuchen, schneidende Gat- tungsunterschiede zu geben, und will nan kurz meine neuen Genera, welche ich bei den za mei- ner Arbeit gehörigen Untersuchungen unterschie- den habe, auseinander setzen. Ich mufs jedoch bemerken, dals ich mich absichtlich der ältern Terminologie bediene, weil ich hier die neuere nicht erklären kana, und ohne eine solche Erhlä- rung meine Beschreibungen für den Theil der Leser, welchen die neuereLiteratur nicht zu Ge- bote steht, etwas unverständlich wären. ‚Beide Gattungen gehören nach dem Sexualgy- stem in die Syngenesia aequalis L., nach dem ne- türlichen Systeme zu den Compositis L. Adans, Abtbeilung Cichoraceae Vaäl. (Lectucacese Cass.), Unterabtheilung Scorzonereae Cassini, Don, Lessing. 725 . RALBFUSSIA, mil, Anthodium polyphylium subimbricatum ; sgua- mae omnes adpressae: internae aequales nr. ı3, “ exiernae minores fere totidem. Receptaculum convexiusculum, farosum; avi singuli membranula brevi, scarioso - ciliata circum- vallati et in eorum centro stipitem perbrerem ha. bentes cni insidebat achenium. 4chenia difformia, brannea, 63 — 74 circiter uno in capitulo: a) Achenia radi (7—g et plura) in convexi. tate squamarum anthodii internarum posita, serius quam achenia disci decidua et iis duplo- triplove breviora, pappo destituta, teretinscula, a dorso compressiuscula, subincurva, conrexitate extus spectante, 5 suleis longitudinalibus sat distioctis nolale, quorum unus medium convexitatis, alii vero latera obtinent, quibus interpositae sunt 5 elevationes modicae, tuberculis minutis numerosis obsitae, in 10 — ı5 series transversales positae, quo fit ut achenium valde transversaliter rugosum evadat, et in hoc respectu faciem acheniorum Pi- cridis Sprengerianae prae se ferat. b) Achenia disei pappo sunt coronata achenii longltudinem fere attingente, gracilia, teretia, a dorso compressiuscula, substipitata aut manifeste stipitata, stipite tenuissimo, subglabro, 5 aulcis longitudinalibus uti achenia radii, sed non tam profunde notata, inter quos sunt elerationes 5 mo- dicae, inferne glabriusculae, ceterum taberculis in Z32 724 _series transversales positis, innumeris, sed ii scheniorum radii multo minoribus obsitae. Pappus sessilis, tenactissime persistens, sordi. de albescens, constans radiis nr. ı0. simplici se. rie dispositis, nec selis simplicibus intermixtis; Radii parce plumosi: plumulis vero longis, tenuissimis, facile caducis, basi in scariositatem latam, dorso linea flavicante designatam, utrinque expansi. Observ. Plumulae in hoc genere in planta ad. huc florente sunt examinandae, nam in deflorata non raro paucissimas tantum invenics, imo radios plumulis peritus destitutos et tunc pro simplici- bus habendos. (Herbae annuse (aut biennes?), glabrae, gra- ciles, ramosae, foliis omvibus radicalibus, pedun- culis squamatis, crateris mediterranei regionem incolentes.) Spee 1. Kallfussia Salzmanni mihi. Achenis radil iis disci triplo brevioribus, apicem versus latioribus, apice truncatis, disc substipitatis. Folia obverse lanceolata, sinuato - dentata, aut pinnatifida, dentibus pinnisve plurimis, aculis. Anthodii squaniae glaberrimae. ©. (%)?) Patria: in vineis tingitanis (Feiz et Marocco) vere anni ı824 legit speciem nostram el. Salzmann et sub nomine Apargiae vernas communicavit (v. », in herbario inclytae Acade- miae Nonacensis), 725 Öpec. 2. Halbfussia Mülleri mihi: “Acheniis radii iis disci duplo brevioribus, apicem versus valde attenuatis (rostratis) ; disc manifeste stipitatis. Folia obverse lineari - lanceolata, subintegra, sut superne sinu uno alterove longo, plus minus- ve incisa et hinc quandogüue-unam pinnarum par habent; pinnae obtusae. Anıhodii squamae mar- ginem versus farinaceo- pubescentes, ©. Mense Martio anni ı827 species ista ab amiciss. Müller in paludosis maritimis ‚prope Massa Sardiniae lecta et ab Unione itin. sub no- mine Apargiae vernae Salzmann communicata est, {v. s, in herbariis celeberr. equitis a Martius et amiciss. A. E. Fürnrobr.) j Öbserv. Genus hocce dixi iu honorem amici Car. Kaibfufs, Stud. Medic., Rheno- Barari, ju- venis acriter studio botanices dediti. II Spitzelia, Anthodium ovatum, basi ventricosum, subinde stellatim expansum et subreilexum , polyphylium: squamae internae adpressse, aequales, nro. 13, quibus basi accedunt minores, fere totidem. Receptaculun: convexiusculum, nudum, favoso- reticulatum, stipitihus perbrevibus, quibas inside- bant schenia, punctatum. Achenia difformiaı 3.) Achenia radit nro. 13, incano- dilute cas. tanea, squamis anthodii internis involuta basique cum cis voncreia, persisientia ei tandem oum 226 squamis decidus, acheniis disci fere duplo longio. ra, inferne latiora , superne paululum attenuata, robusta , teretia, a lateribus compıessa, incurva, convexitate estus spectante, glabra nec tubercn. lata, nec transversaliter rugosa, sed tautum Sul. culis 5 longitudinalibus obsolctis notata, quorum unum medium convexitatis, religna Jatera obtinent, tota vero pilis brevissimis erccto - patentibus den. se pubescentia; pappo coronata cum achenio in- time concreto, persistente, e fascicule pilorum eirciter 20 constante, simplicium, niveorum, ache- nio duplo breriorum. Embryo non totum ezplet schenium. b.) Achenia disci cinereo- coerulescentia (prui- na obducta), minuta, superne dilatata, apice basi- que attenuata, a lateribos compressa, externe con- vexa, interne recta, sulculis 5 longitudinalibus notsta, pappo coronata et sub receptaculo pappi (renia sit verbo) in collam angustata. Obserov, Si pruina ab acheniis 'abstergitur, pariter sunt dilute castanea. Adsunt quandogue achenia sterilia, quae nunquam sunt pruinosa sed semper dilute castanea. Pappus plumosus, caducus! nivens, achenio plus triplo longior, constans radiis plumosis cir- eiter ı2, quoram duo aliis plerumque paululum sunt breviores, quibusgae intermixtae sunt setse simplices, dimidiae radiorum plumosorum longi- tudinis, Radii ad spicem usque plumosi, nec basi. scarioso - dilatati. 7137 (Herba setis uneinatis rigidis obsita, inter- mixta tomento albido, a basi per dichotomiam ra- mossima, in Aegypto prope Alexandriam crescens, ) Observ. Dixi genus in honorem amiciss, de Spt- izel, soc. bot. Ratisb, sodali, viri de re herbaria bene meriti. Spec. 1. Spilzelia, aegypliaca mihi (v. a, ia herbario clariss. cons. sul. equ. a Martius, qui esm sub nomine Picridis pilosae Delile ab ipso col. inventore accepit.) R ich bitte diese Zeilen als einen Vorläufer meiner bald erscheinenden Arbeit, welcher ich Abbildungen beigeben werde, und in welcher das eben Berührte genauer auseinander gesetzt werden soll, zu betrachten, Die Früchte, nach welchen ich meine Beschreibungen machte, wsren vollkommen reif. Die bis jetzt von mir untersuchten Gattungen unterscheiden sich durch folgende Merkmale: A. Receptaculum favosum: fari singuli mem- branula brevi scarioso-ciliatä circumvallati, pap- pus plumosus, persistens! basi scariosus. 1. Achenia omnia psppo plumoso coronata == Leontodon L. ex parte. 2. Achenia radii acariositste brevi dentata, disci pappo plumoso coronata — Thrincia Roth. 3. Achenia radii epapposa (calva), disci pappo plumoso coronate — Kulbfufsia miht, B. Receptaculum nudum, faroso-reticulatum; pappus plumosus, eaducus! basi non scariosüs. 128 . 4. Achenia omnia psppo plumoso coronata = Fieris L. ex parte. 5. Achenia radii pappo persistente piloso “ brevi, disci plumoso caduco! longo coronata — - Spitzelia mihi. Aus Halbfufsia könnte mau nach den zur differentia specifica benutzten Merkmalen leicht 3 Genera machen. Ich glaube aber, dafs es bes- ser ist, sonst so sehr miteinander verwandte Ar. tcn beisammen zu lalsen, zumsi wenn die Gat- tung noch wenig Arten enthält und es defswegen nicht nöthig ist, um das Auffinden einer Pflanze im System zu erleichtern, Die Gattungen sind doch immer nur menschliches Machwerk. Die Verbältnisse der eben erwähnten Gattun- gen werde ich in meiner Monographie angeben, ‘ Nur so viel sey einstweilen gesagt, dafs Leonto- don und Picris die Grundtypen zweier in paralle- len Linien vorschreitenden Formationen bilden, “ Spitzelia hat eine gewisse Beziehung zu Thrincia. Bei beiden Gattungen sind die Achenen des Ra- dius sehr kurz gekrönt: bei Thrincis mit einer Scariosität, weil bei der Centralgattung Leoniodon die Radien des Pappus an der Basis scariös sind; bei Spitzelia mit getrennten Haaren, weil bei Ficris, der Centralgattung,, die Pappusradien an der Basis nicht scariös sind. Ein Analogum der Gattung Kalbfufsia ist mir bis jetzt noch nicht bekannt. Ob es eiwa in der Begion dos mittel- 729 ländischen Meeres noch aufgefunden wird? Von meiner Spitzelia steht wohl noch eine oder die andere Art unter Picris, und wohl am eısten un- ter den ägyptischen Arten? Wer weils, wie viel neue Arten noch zu jeder dieser Gattungen hin. zukommen werden, wenn die reiche nordafrika- nische Küste genauer untersucht seyn wird, was »un um so leichter geschehen kann, da die eivi- lisirten Nationen daselbst festen Fuls gefafst haben, An ausländischen Picris- Arten bin ich noch arm. Ich besitze zwar manches Schöne, aber noch mehr fehlt mir, besonders Fruchtexemplare, — Apargia hieracioides und coronopifolia Willd,, Ap. strigosa und caucasica MB. (die echte), Ap, macrorrhiza Günth., Ap. chilensis Kunth und Thrin- cia mauritanica Sprgl. babe ich auch noch nicht geseben. Sollte einer oder der andere meiner geneigten Leser etwas von den angeführten Pflan- zen besitzen, so wird er mich sehr glücklich machen, wenn er sie mir auf kurze Zeit zur Ein- sicht gütigst übersenden wollte, und sich zugleich ‘um meine Arbeit ein besonderes Verdienst er- werben. Ich bitte aber sehr die Sendungen nicht zu verzögern, indem meine Arbeit bald ‘dem Druche übergeben werden wird. (Meinen verebrten Freunden und Gönnern, den H, H. Fürnrohr, Hofrath Dr. Koch, Hof- rath Dr. v, Martius, Dr. Sauter, Dr. Schul. tes, v. Spitzel, Prof. Dr. Zucearini u a, welche mir Alles meine Arbeit Betreflende aus ihren reichen Sammlungen gütigst mitgetheilt 7130 haben, so wie unserm Nestor, dem würdigen irn. Düiektor Dr. Hoppe, weicher mich mit seinen schönen Alpenarten beschenkte, sey hiemit mein wärmster Dank abgestattet, für die edle Unterstützung, weiche sie meinem Unternehmen angedeihen lielsen. Alle diejenigen, welche mir gütigst Zusendungen machen wollen, ersuche ich dieselben unter der Adresse: Hrn. Dr. Schultes, ausübendem Arzte, Lerchenstrasse Nro. 51 zu _ München, (für Dr.’ Sz.) an mich gelangen zu lalsen.) IH. Botanische Notizen. ı) In der Sitzung der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Paris am ı4. Oktober d. J. legte Hr, Oberst Bory de Saint- Vincent die 25. Lieferurg des Werkes über die wissenschaft- liche Expedition von Morea vor, und verbreitete sich bei dieser Gelegenheit auf eine sehr inter- essante Arı über die Flora des Peloponneses und der Cycladen, welche in dieser Lieferung been- digt erscheint. Wir erlauben uns sus seinem Vortrage hier Einiges auszuheben. Unter den 2550 Pflanzen, die in diesem Werke aufgeführt und in 115 natürliche Familien vertheilt werden, gehören 1356 zu 97 phanerogamischen Familien. Läfst man aus der Flora die Gewächse weg, wel- che nicht entschieden einheimisch sind, wie die Hesperideen, die Meliaceen, die Cacteen, die $e- sameen, die Eläagneen, so beschränkt sich die Zahl auf gı phanerogame Familien, die in den Gegenden, welche von der Expedition durchsucht Tal. wurden, in dem Zeitraume eines Jahres aufge- funden wurden. Wie ferner in der Familie der Cucurbitaceen nur 2 dem Lande eigenthümliche Arten vorkommen, so bestehen ı3 Familien nur aus 2 Pflanzen, und 2ı sind nur mit einer Art auf dem Boden Griechenlands repräsentirt. Als die zahlreichsten Familien erscheinen die Legumi- nosen mit 146, und die Compositen mit 135 Ar- . ten. In abnehmender Reihe folgen sodann die Gramineen mit 9ı, die Labiaten mit 67, die Cru- eiferen mit 66, die Caryophylieen mit 56, die Um- belliferen mit 50. Sieben Familien endlich zäh. len etwas mehr oder weniger als 3o Arten, näm- lich die Ranunculaceen 35, die Cyperaceen 34, die Orchideen 33, die Borragineen 32, die Icro- fularieen 3ı, die Asphodeleen ebensoviel, und die Rosaceen 30. Die Cryptogamen und Ägamen, welche sich auf 195 belaufen, verhalten sich dem- nach zu der übrigen Vegetation wie ı zu 7. Die Monocotyledonen belaufen sich auf 260, und die überall zahlreicheren Dicotyledonen auf 1096 Ar- ten. Unter den Leguminosen finden sich die ar- tenreichsten Gattungen; Trifolium zählt deren 25, Vieia ı6, Medicago ı3, Lathyrus und Lotus ı2. Der Euphorbien sind an der Zahl 20, der Silenen 19, der Geranien und Ranunkeln ı8. Die Gat- tungen Carex und Bromus sind unter den Gluma- eeen, Carduus und Centaurea unter den Compo- siten die ansehnlichsten Gattungen, ihnen folgen Orchis, Cistus, Veronica und Rumex, erreichen aber . alle höchstens die Zahl ı6. Die Flora von Morca 752 und den Inseln bietet demnach in ihrer Zusammen. setzung die gröfste Acehnlichkeit mit den Foren yon Itslien und Spanien dar. Wie sich in diesen zu den Pflanzen unsers Europa mehrere afrikanische oder vielmehr barbarische und libysche Gewächse gesellen, so finden sich hier aufserdem einige asiatische vor. Aber diese Mischung der Vege. tation aus den drei zusammenhängenden Theilen des alten Continents gibt diesem Lande nicht je- ne eigenthümliche Physiognomie, die der am unserm Rlima dahin gelangende Botaniker daselbst für das erstemal zu treffen sich schmeicheln möch- te. Wer das südliche Spanien oder die Provence bereist hat, macht sich eine sehr richtige Idee vor dem Anbliecke des oriental. Bodens und seiner dürftigen Grüne. Die Gewohnheit der Ackersleute und Schäfer, die Gebüsche zu verbrennen, weil sie mittelst ihrer Asche den Boden fruchtharer zu machen glauben, verursacht die Nacktheit die- ser Gegenden, die unverzüglich in den kablen Zustand der Wästen Afrika’s, Arabiens und Per- siens übergehen werden, wenn die neue Verwal. tung nicht ein sicheres Mittel dagegen ergreifen wird. Auch die Gewässer des mittelländischen Meeres sind bei weitem nicht so reich an Natur- producten, wie die der Küsten des Oceans, und die Armuth dieser Strecke wird allınählig um so fühlbarer, je mehr man sich von der Meerenge von Gibralter entfernt und sich in den Umfang jenes Meeres begibt, welches Eurupa von Asien trennt; auch viele Hydrophyten und Thiere nie- 735 derer Ordnungen, welche man noch an den west- lichen Küsten Italiens und an denen Afrika's bis zu der Höhe, welche wir die punische Meerenge nennen, und die durch das Cap, wo Carthago war, und die äusserste Spitze Calabriens gebildet wird, antrifft, kommen nicht mehr an den jonischen Küsten vor. Das ägeische Meer ist noch weniger bevölkert, und äusserst auffallend war dem Verf. die Gewässerunfruchtbaikeit der Inseln des Ar. chipelagus. Wir besitzen in unsern Sammlungen etwas über eine Genturie Hydropbyten aus dem westlichen Theil des mittelländischen Meeres, Bertoloni erwähnt, gestützt auf ein gründliches Studium des adriatischen Meeres, welches man mit seiner peloponnesischen Verlängerung als den Mittelpunct des mittelländischen betrachten kann, nicht mehr als 30 Polypen und 40 Hydrophyten, im Ganzen kaum 60. Der Verf. zäblt in den Ge. wässern seiner Flora nicht mehr als 68 Pflanzen, von denen höchstens 1/4 sich in den Cycladen findet, wo die Armuth an Seeproducten so sehr auffällt. Die Küsten Aegyptens, Syriens und das schwarze Meer bieten, nach den Verzeichnissen von Delille und d’Ürville zu schlielsen, noch eine weit gröfsere Entblöfsung dar, und die durch ihren Habitus ausgezeichneten Arten sind dort ganz verschwunden. Es gibt daselbst keinen wah- ren Fucus, und noch weniger jene mächtigen La- minarien, die so häufig und so grofsartig erschei- nen, in dem Maafse als man sich gegen die Meere des Nordens 'erbebt. Es möchte‘ demnach das 734 mittelländische Meer für die Oceane oder Meeres. ilächen dasselbe seyn, was den Flächen unsrer Erde die Gebirge sind, wo die Vegetation in ih. ren Verhältnifsen und sn der Zahl der Arten in dem Grade abnimmt, als man von ihrem Fufie aufwärts sich dem Gipfel nähert, auf dem alle or. ganische Existenz aufhört. — Nach der Pflanzen- armuth der Gewässer an den Küsten Griechen- lands. wird man ebenso erstaunen über die Dürf. tigkeit der Cryptogamie in Morea, wo selbst die höchsten Gebirge nicht die UVeppigkeit dieser nie- deren Vegetation zeigen, welche anderwärts die Alpen bedeckt. 58 Lichenen, ı6 Lebermoose, 23 Laubmoose, 20 Farnkräuter oder Pflanzen ver- wandter Familien, im Ganzen nur ı17 Arten ma- chen diesen Theil der Fiora aus, die der Verf, mit besonderer Sorgfalt studirte ;, man dürfte durch weitere Forschungen diese Zahl schwerlich auf 200 erheben können, selbst wenn man die Schwämme hinzufügte, die den Reisenden nir- gends begegneten, sey es dale sie die Plätze nicht besuchten, wo sie in der geeigneten Jshres- zeit zu finden sind, oder dafs wirklich nur we nige oder gar keine vorkommen. Die Ursache dieser Dürftigkeit liegt in der Trockenheit des illima. Unter derseiben Gleiche bedeckt sich der übrige Erdball, besonders da wo die Lage der Oerter atmosphärische Feuchtigkeit hervorruft, mit einer Menge Agsınen und Cryptogamen, die Griechenland gänzlich mangeln, Die am Ufer 1739 des mittelländischen Meeres gelegenen Gegenden, welche diese Dürftigkeit theilen, sind im glei- eben Maalse von diesen unvollkommenen Pllan. zen enthlöfst, als ihre Gewässer es an Hydrophy- ten nnd Polypen sind, 2) Die Medaillen. Münze von G. Loos zu Ber- lin, aus der bereits früher Denkmünzen auf Kna- p&% Güntber, Hagen, Rlumenbach, Stroh- meier, Eichhorn, Alex. von Humboldt, Reil, Berzelius, Göthe und Rudolphi ber- vorgingen, hat diesen kürzlich drei neue Medail- len mit den woklgetroffenen Brustbildern des Hrn. Grafen Caspar v. Sternberg, des Hrn, Geh. Medicinalraths Dr. Wendt, und des Hrn. Hofrath Dr. Oken hinzugefügt. Die Kehrseite der ersten dieser Medaillen enthält, mit Bezug auf Sternberg’s Revisio Saxifragrum und seinen Versuch einer geognostisch- botanischen Darstellung der Flora der Vorwelt, in einem üp- pigen Kranze von blühenden Saxifragen die Wor- te: ,Naturae et florae utriusqne scrutator inde- fessus.““ Auf der Kehrseite der zweiten Medaille erblickt man Aesculap's Altar, zur einen Seite den Vogel der Minerva, zur andern die Schlange des Aesculap, sich am Stabe hinaufwindend zu der auf dem Altare befindlichen heilbringenden Schasle der Hygiäa; als Umschrift die Worte: „Die gröfste Weisheit ist ein wahrer Mensch zu seyn.‘ Auf der dritten sieht man zur Rechten Aegyptens Osiris mit dem Habichtskopfe, zur Linken die Isis, in der Mitte, beider Sohn, Har- 136 pocrates, — die drei Symbole der Naturı Zwi. schen ihnen wächst die Lotus-Staude, als Sinn. bild des Pflanzenreichs empor, auf deren Blättern Isis mit dem Systrum — Symbol des Gefühls und der Lust, — und Osiris mit dem Zauberstabe — Symbol der Kraft und der Wissenschaft — mit ihren Füfsen ruhen, während Harpocrates oben auf der Frucht sitzt, Alle drei Figuren halten die verschlungenen Nilschlüssel als Symbol der Vorsebung. Die Aeltern sitzen auf Stühlen und diese stehen auf Rhombordal- Dodecaedern, wel- che das Mineralreich darstellen, das auf dem Was- ser ruht, aus dem es entstanden ist. Dem Stuhle der Isis dient als Verzierung das Bild der Sphinx, die einen Menschen verzehrt, dem Stuhle des Osiris das Bild des kugelwälzenden Räfers, in dem sich schon die Flügel des Vogels und die Röpfe der Säugethiere regen. Im Wasser die Fische, auf dem Kopfe der Isis die Schlange und Schne- che, auf dem des Osiris der Polyp, auf dem des Harpocrates die jungfräuliche Lotus - Blume, Auf den Schiffsschnäbeln Sonne und Mond Als Um. schrift liest man oberhalb: „Ordines corporum organis aequavit,“ unterhalb: Scrutatores naturae consociarit.“* — Leider sieht sich die Medaillen. . münze zu der Erklärung veranlafst, dafs sie aus Man- gel an hinlänglicher Theilnabme dieses grofsartige Unternehmer, die gefeiertsten Namen deutscher Naturforscher auf solche Weise zu verherrlichen, aufgeben mülse: es steht jedoch zu erwarten, dafs zahlreiche neue Subscriptionen sie wieder zur Fortsetzung desselben ermuthigen werden. (Hiezu Lit, Ber. Nr. XII.) Allgemeine botanische Zeitung, Nro. 47. Regensburg, am 21. Der, 1833. nl ae nen 1. Reiseberichte. 1. Ausflug nach dem Ses Agnano, der Solfatara und Pozzuoli, dann zurück langs dem Meeres. ufer an die Bagnoji Pascone über den Monte Posilipo nach Neapel; von Hrn. Dr. Hoerbich in Neapel, *) Fa Beweis, welchen bedeutenden Weg mam mit festem Vorsatz und Willen in kurzer Zeit zurückzulegen im Stande sey, ist diese Fuls- reise. — Ich verlielfs meine Wohnung um zehn Uhr Vormittag am ı7. Mai, und erreichte um eilf Uhr das andere Ende der Stadt, somit auch die sogenannte Grota Posilipo, eine finstere durch den Monte Posilipo gegrabene Bergstrafse, welche am Tage durch 3, des Nachts durch ıı Laterolampen beleuchtet wird, vor deren Eingang zur Linken auf einem senkrecht abgegrabenen Felsen das Grabmal des Virgil sich befindet. ‚Ich. setzte meinen Weg durch die nach meiner %) Obgleich durch Zufall verspätet, nebmen wir keinen Anstand die folgenden Reiseberichte nachzutvagen, da sie merkwürdige Gegenden beleuchten, und sonach jede Zeit ihren Werth behaupten. Die Redaction. Flora 47. Aaa. 1358 Abmessung 950 Schritte lange Grotte fort. — Kaum hatte ich das Dorf Fuori Grota erreicht, als ich den sandigen mir wohlbekannten Weg linker Seits einschlug, welcher zu dem Thale, wo die Grota del Cane, der Agnano See und die Stufa St. Ger. mano sich befinden, führt, Die brennende Mit. tagssonne hatte mich bereits in heftigen Schweils versetzt, als ich mich noch kaum zwischen den Weinpflanzungen befand, unter deren Schatten Kornfelder gemischt mit einem buntem Gewähl von Blumen das Auge ergötzen. Delphinium pere- grinum, Anacyclus valentinus, Cerinthe aspera, Chry- santhemum segetum et coronarium, Veronica Buxbau- mii et cymbalarıaefolia, Fumaria capnoides, Echium prostratum, Lycopsis lullata, Sagina apetala, Silene gallica und mehrere andere Pflanzen fand ich theils zwischen den HKornfeldern, theils an der Strafse, Leider wird dieser Weg durch die Maultbiere, Eseln und Pferde, welebe mit Reisig- bündel belastet, deren eines Ende den Boden be- rührend den Sand und Staub in dichten Wolken emportreibt, fortwährend in einem äusserst un- angenehmen Zustand, besonders für Fulsreisende, erhalten. Der Weg führte mich weiter, und ich fand Galactites tomentosa und Hagea alsınar folia. — Es war ı Uhr vorüber, als ich im Hobl- wege, welcher zu dem Agnano See abwärts führt, mich befand. Nun war ich beschäftiget, sowohl die Ufer des Sees als auch die ihn umgebenden Anhöben zu durchsuchen, und fand hier nebst 759 Myrtben, Arenaria marina, Juncus aculus, capita- tus und Hyoscyamus albus, auch Juncus Forsteri und Schoenus mucronatus, Nachdem ich die Ufer des Sees verlafsen hatte, verfolgte ich den schma- len Weg zur Linken, welcher an einem Kastanien- Wald vorüberführt-, um zur Solfstara zu gelan- gen (der eigentliche Weg zur Solfatara ist von Pozzuoli aus, ich wählte aber diesen, weil ich ihn der Reichbaltigkeit an Pflanzen wegen kann- te). Hier fand ich Prismalocarpus hirsutus, Oro- banche foetida, Oenanthe pimpinelloides etc. Jetzt fing der Weg an Bergen sich zu erheben, und ich hatte blumigte, mit immergrünenden Gesträu- chen, als Pistacia Lentiscus, drbutus Unedo, Quer- eus Ilex, Myrtus communis, Erica arborea, Laurus nobilis und anderen, bewachsene Hügel zu beiden Seiten. Hier fand ich Cistus salvifolius u. monspes- sulanus. in der schönsten Blüthe, ferner Tamus communis, drum Arisarum?, italicum, Helleborine longipetala, Allium triquetrum, Smilax aspera, Cy- clamen neapolitanum, nebst anderen. Lange führte mich ein sehr dankler schma- ler Hobiweg aufwärts, welcher an manchen Stel- len kaum 4 Schuhe breit ist, bis ich endlich die freie Höhe erreichte, von wo aus ich einen Theil des Thales, wo der Agnano See liegt, übersah. In einer ziemlichen Entfernung erblickte ich die sogenannten Astroni (einst ein Vulkan, dermalen aber zu einem königl. Jagdgehege benützt), wo- hin ich am ıöten März einen Ausflug machte. Aaa?2 7u0 Im Hintergrunde dieses Thales erhebt sich ein Berg mit steilen Abhängen, auf dessen Giebel] das Kloster Camaldoli di Napoli steht. — Nach. dem ich mich an dem berrlichen Anblick des Thales geweidet, und Jie römische Ruine, auf welcher ich stand, besehen batte, setzte ich mei- nen Weg weiter fort, und fand hier Trifolium subterraneum und Bartsia viscosa, in der Nähe ei. nes hier befindlichen Bauernhauses, Als ich unter dem Schatten der Reben, wel. che lanbenförmig an dem Bauernbause herumge- wunden waren, ansgerastet halte, setzte ich mei- nen Weg über kleine Ueberreste der Via Appia, an den römischen Gräbern, und dem Kapuziner - Kioster vorübergehend, nach der Solfatara fort, Die Solfatara ist, wie bekannt, ein halbausge- brannter Vulkan, aus dessen Schoos an mehreren Stellen heifse Schwefeldämpfe mit Sausen em- porsteigen. — Die ganze grofse Fläche des Bo- dens der Solfatera ist über einer unterirdischen Höhle ausgebreitet, denn, wirft man einen Stein mit Gewalt auf den Boden, so vernimmt man ei- nen dumpftönenden Schall, welcher dem einer in der Entfernung abgefeuerten Kanone nicht un- ähnlich ist Der Boden sowolıl, als auch die stei- len Wände der Solfatara sind meist mit Cistus salvifolius u. monspessulanus, Castanea vesca, Pistacia Lentiscus, Erica arborea, Erigeron viscosus, Inula uls- cosa, Spartium junceum et scoparium u. s. f bewach- sen. Auf den die Solfstara umgebenden Anhö- Tut ben fand. ich eine Menge der bereits von mir auf meinen früheren Excursionen gasammelten Pflan- zon, als: Carlina corymbosa, Centaurea splendens, Saccharum cylindrieum, Centaurea deusta, Rumes Lucephalophorus, Gnaphalium angustifolium, Daphne Gnidium, Admmi majus et glaucifolium, Nardus aristata, Lupinus angustifolius, Serofularia lucida, Salvia offieinelis, Rubia Bocconi, Medicago arborea, Plantago serraria u. a. Vergebens suchte ich hier, trotz aller Mühe, die ich mir gab, Cytinus Hy- pacistis, dessen Standort Tenore Flor. Neap. IL, p. 349 hier angibt. Ian der Solfatara befindet sich auch ein Schwe- felofen, welcher aber, trots der Ergiebigkeit an Schwefel, nur äusserst nachläfsig benützt wird. — Ich verlafse die Solfatara, und komme über ein beträchtliches Stück der Via Appia nach Pozzueli, wo ich im Tempel des Jupiter Serapius Hyoseris lucida fand. Nicht lange in Pozzuoli verweilend, trat ich meinen Rückweg an, und zwar längs dem Meeresgestade an die Bagnoli. Aufmeinem Wege dahin fuhr ich fort, sowchl die Sandufer des Meeres, als die nahen Felsen zu durchsuchen, und zwar nicht nur bis an die Bagnoli, sondern bis ans Vorgebirge Gajola geranat, in der Näbe der Insel Nisita; auch die Pascone (königl. Pferde- . weide) vergafs ich nicht zu durchwandern. Auf meinem Wege von Pozzuoli hierher fand ich Spartium villosum, Reseda alba, Ambrosia martti- ma, Briza maxima, Poa rigida, Crithmum maritimum, Th2 Euphorbia dendroides, Arundo mauritanica, Lava. tera arborea, Lycium europaeum, ‚“Anthemis pubes- cens, Artemisia maritima et argenlea, Chlora_per- foliata, Passerina hirsuta, Rottboellia incurvata, Sa- tureja tenuifolia und Erodium Gussont. Da ich nicht alle meine Excursionen beschrei- be, so muls ich bier noch einiger Pflanzen Er. wähnung thun, welche ich in zwei später unter. nommenen Ausflügen hier fand, als: Erigeron si- eulus, Carthamus lanatus, Erythraea ramosissima et inaperta, Santolina maritima, Rotiboelli@ spa. thacea und Silene sericea, Nachdem ich mich in einem nahe am Meeres- etrande gelegenen Bauernhause mit einem Glase schlechten Weins und mit einigen in Oel gebra- tenen Schnecken einigermafsen restaurirt hatte, nahm ich, ohne der Siyalse zu folgen, meinen Weg über die Pascone, dann durch Hecken, über Gräben, Weingärten und Steingerölle nach den schlechten Fufsweg, welcher am Monte Posilipo aufwärts zur Via nuora führt. Schade, dafs die- ser in jeder Hinsicht herrliche Weg, welchen Joachim bauen liefs, nicht vollendet ist. Die- ser Weg nimmt seine Richtung von der Merge- lioa, einer am äussersten Ende Neapels gelegenen Vorstadt, längs dem felsigen Meeresgestade (wel. ‚ches vom Monte Posilipo gebildet wird), in sanf- ter Erhebung aufwärts bis ohngefäbr zum Cap von Posilipo, dann aber sollte er abwärts am Po- silipo Berg an die Pascone und wahrscheinlich nach / 7A3 Pozzuoli führen, — Obne der überaus schönen Ansicht von Neapel, welches sich grols und herr- lich an dem Meeresufer ausbreitet, und des An- blickes des Mearbusens des ewig dampfenden Ye. suvs und des entfernten Monte Vergine, der An. sicht des Monte Gragnano, der ganzen Bergketie bis an das Cap Campanella, an deren Fufs Castel- amare, Vico, Sorento und Massa liegen, zu ge- denken, welche man bier geniefst, gewährt das nahe Gestade einen äusserst interessanten Anblick, Auf dessen Felsen, Hügeln und Abhängen erblickt man schöne, in mancherlei Geschmack erbaute Landhäuser, umgeben von Gärten, in welchen die herrlichsten Gewächse, als stünden sie auf heimi- schem Boden, mit üppigem Wuchse, gleich einem bunten Teppich, die vulkanischen Felsen bede. cken. Narei/sen, Hyacinthen, Tulpen, Anemonen, Ixien, Iriden, Pelargonien, verschiedene’ Arten von Aloe, Agave, Mesembryanthemen, Cactus, Pas- sifloren, Cassien, Agapanthus umbellatus, Amaryllides u.s. w., alle im Freien ausdauernd, wetteifern auf- einanderfolgend durch Wohlgeruch oder Schön- heit der Blüshe das Auge zu ergötzen. Hier prangt die Dattelpalme, dort die Yucca gloriosa und aloefolia, bier die wohlrieebende Magnolia grandiflora, dort breitet die Ceratonia Siliqua ihre kräftigen Aeste aus; baumartige Ricinus, Pome- ranzen, Citronen, Feigen und VVeinpflanzungen bedecken den noch übrigen Theil der Hügel und: Felsen, herrlicher Anblick !! — Ueber die mit Talk Quercus Ilex, Spartium junceum, villosum und sc. parium, Pistacia Lentiscus, Erigeron viscosus, Arun- do Donax und hundert anderen Pflanzen bewach. senen Schluchten führen den Jahıhunderten tro- tzende Steinbrücken, erbauet vun Joachim. — Schon senkte sich die Sonne ins Meer, als ich mich auf das Sıeingeländer einer Villa hinsetzte, meine Schaufel und Tasche neben mir hinlegend, um meine ermatteten Glieder ausruhen zu lalsen. — Stille Betrachtungen beschäftigten mich Ermüdeten, welche jedoch bald von den vorüber reiten- und spatzierenfehrenden Fremden (Ausländern) unter- brochen wurden. — Es wurde immer Juokler. — Ich nahm meine Tasche über die Schulter — ging, und erreichte meine Wohnung sehr ermüdet um 1f2 ı0 Uhr Nachts, — 2. Botanische Excursion über den Vesuv u. Somma- Berg nach Ottajano,;, von Ebendemselben. Ich übergehe 6 Ausflüge nach dem Somms- Berg, welcher eigentlich doch nur ein Theil des Vesuv ist, und erwähne hier blofs derjenigen Wanderung, welche ich am 3, Juli unternahm, Es war früh 5 Uhr, als meine Mietihkutsche über das verschüttete Herculanum binrollte, und bielt.— Umringt von einer Menge Cicervni, ge sattelter Eseln, Maulthiere und Pierde, könnte ich kaum nen Schritt vorwärts machen. Jeder Ein- zelne pries mir die Vorzüglichkeit seines Esels an, und schmähte in gleicher Zeit über die an- 45 dern. Nicht minder wurde ich von den Ciceroni gequält! — Jeder wollte der glückliche Aus- erwählte seyn, mich begleiten zu dürfen; aber da ich sie alle versicherte‘, ich brauche weder Esel noch Ciceroni, so liels man mich durch die Menge, doch folgten mir viele durch die Strafse von Resina, wo ich, wegen der mit Fliefspapier an- gefüllten Tasche von den Einwohnern angestaunv aufwärts ging. Ich war schon eine Strecke über Resina hinaufgegangen, als ich noch immer von vielen unter sich streitenden Ciceroni begleitet wurde. Da ich sie aber neuerdings versicherte, ich wolle niemand zur Begleitung, so verlielsen sie mich mit einigen State vi bun Celenza! — . neapolitanischen Dialehts, Es ist nicht möglich, die Zudringlichkeit die- ser Ciceroni zu beschreiben. — In dem Falle man sich einen Esel oder Fübrer wählet (wie ich diefs erfahr sm 8. April), so sind die übri- gen in höchsten Zorn gebracht, und es folgen dem erwählten Cicerone oder Eseltreiber nebst ‚einem Strom von Schimpfwörtern noch die 'er- fregliche Versicherung, dafs er bei seiner Zu- rückkunft geprügelt, ja selbst todıgeschlagen wer- de. Seben diese Menschen, dafs man eine Pflanze ausgräbt, so sind alle Hände beschäftiget, Pflan. zen abzureifsen, und jeder will der Erste seyn in Darreichung seines verstümmelten Exemplares. Ich war wirklich froh, als ich wieder allein war, und unter dem Schatten eines Johannisbrad- 746 Baumes Campanula dichotoma semmelte. Nun setzte ich den mir wohlbekannten Weg zum Ere. miten fort, indem ich abwechselnd von Wege abwich, und bald linker bald rechter Seits in he. trächtlicher Entfernuag von der Strafse die VVein. gärten und Schluchten, wie auch die bereits mit Pilanzen bewachsenen Lavaströme durchsuchte. — An einem mit Agave americana umzäunten Wein- gärten sah ich eine sich eben zur Blüthe vorbe. reitende Agave, deren Schaft ohngefähr a Klaf. ter Höhe haben mochte, Es war ı/2 ı1 Uhr vorüber, als ich mich auf die Steinbank unter den schattigen Linden vor dem Gebäude des Eremiten niederliefs, ein kleines Gabeifrühstück nebst einer Flasche La- crima zu mir nahm, und mich an der herrlichen Aussicht ergötzte, welche das Meer, die Inseln, die Vorgebirge, die kolossale Stadt und hundert andere Gegenstände gewähren. Ich vermag es nicht zu beschreiben, wie der graue Vesuv, um- geben mit schwarzen Larvaströmen und vulkani- scher Asche, Tod und Zerstörung verkündend, mit dem immergrünenden, an Fruchtbarkeit stro- zenden, ewiges Leben darstellenden Thale und Hügeln contrastire. Auf meinem Weg von Re- sina bis St. Salvatore (zum Einsiedler) fand ich Aegilops ovata, Linaria purpurea, Pieridium vul- gare, Solanum sodomaeum, Andropogon strictus, Arnopogon Dalehampii, Cucubalus angustifol., Agro- slis miliacea, Rumex bucephalophorus, Y uleriana ra- 747 bra, Delphinium fissum et peregrinum, Cotyledon Um- bilicus, Sedum stellatum verblüht, Sedun rupestre, Carlina corymbosa, Cartkamus lanatus, Lupinus angustifolius, Silene &vulnera et gallica, Melissa fruticosa, Lolium arvense, Cactus Opuntia, Nardus arıstala u. a. m, Nachdem ich meine gesammelten Pflanzen eingelegt hatte, setzie ich meinen VVeg weiter. fort. — Ich erreichte die steile Wand des soge- nannten Somma-Berges und folgte (am Fufse die- ser Wand) des Weges unkundig dem ganz pfed- losem Aschenthale, welches zur Rechten von dem Aschenkegel des Vesuvs, zur Linken hingegen von der don Hegel im Halbkreise umgebenden Wand des Somma-Berges begränzt wird. Die Hitze war enorm grofs, das Fortschreiten in der vulkanischen Asche sehr beschwerlich und ermü- dend, und der über die, durch die Sonnenstrah- len erwärmten, Lavaschlachen, sanft wehende Wind war heils. Das Aussaugen einiger Citronen, wel- che ich mit mir nahm, kam dem Durste, welcher sich meiner bemächtigte, sehr gut zu siatten. Dürr und heifs war der Boden, und ich ssh nur hie und da Scrofularia lucida und Artemisia procera kärglich emporsprofsen. Ausser einer Papilio Cardui, welche im Thale herumschwirrte, umgab mich kein lebendes Wesen, und die T'odes- stille, welche hier herrschet, wurde nur von ei- nem in längeren Zwischenräumen aufeinanderfol- genden unterirdischen Getöse und donnerartigen 748 Schlägen, die aus dem Kirster bervorhallten, unter. brochen. Ich drang immer weiter vor, und wählte endlich eine ersteigbare Stelle der hier immer niederer werdenden Wand des Somma. Berges, um mich von der Kante derselben in der Gegend, nach meiner wit mir babenden Charte des Vesun, zu orientiren, und nach Gefallen meinen Weg nach Ottsjano zu nehmen, Obwohl ich das Thal von Somme, ÖOttsjano und Palma bereits durch meine früheren Excursionen kannte, so war mir doch die Wegbarkeit des Bergrückens, vom Somnt- Berge an dieser Stelle gegen Ottajano hinab, un- bekannt, und meine Neugierde war sehr ge- spannt. Doch kaum hatte ich den ‚Giebel er- reicht, da fand ich mich zu meiner Freude in mei- ner Hoffnung nicht getäuscht, denn ich ssh die Möglichkeit nach Ottsjano zu kommen deutlich vor mir, wenn auch mit einiger Beschwerlichkeit. Jetzt erblickte ich wieder das Meer, den Grag- ‚nano.Berg, Castellamare, Stabia, Pompea, Palma und Ottajano, den Bergrücken wegbar, somit auch alle Unmöglichkeiten, die mir der Eremit vor- malte, gehoben. Allein nicht überall ist es mög- lich von der Haute des Somma- Berges ins Thal ‚ von Somma, Palma und Ottajano herab zu gelan- gen, woron ich mich früher und auch epäter überzeugte. Ich kehre zurück, und trachte nach Ottajsno zu kommen. — Die oberste Spitze des Somma ist mit vulkanischer Asche bedeckt, und hier an 749 dieser Seite (doch nicht überall) ohne Vegetation. Bei jedem Schritte sinkt man ı/2 Schuh und oft tiefer in die Asche ein, Je weiter ich abwärts kam, desto beschwerlicher fand ich den Weg durch die Lavaschlacken. Niedere Gesträuche von Castanea vesca, Populus alba, Quereus Ilex, Spar- tium scoparium uad junceum bedecken den Berg- rücken. — Um 4 Uhr Nachmittag erreichte ich nach manchen Beschwerlichkeiter; ermüdet und in Schweils gebadet, Ottejano. Ich sprach bei ei- nem Falsbinder ein, wo ich sehr freundschaftlich aufgenommen wurde. Meine Ausbeute war nicht grofs und bestand in Corrigiola littoralis, Agro- stis miliacea, Hieracium florentinum, Lilium cro- ceum, Unicus strictus, Centaurea splendens, Plantago Cynops, Saccharum eylindricym, Carlina corymbo- sa, Brassica fruticulosa, Rubia peregrina, Hyperi- cum hircinum, nebst einigen anderen noch unbe. stimmten Pflanzen. Nachdem ich mich gelabet und von den An- strengungen erholt hatte, setzte ich meinen Weg nach Somma fort, wo ich mir eine Kurikel mie- thete, und über St. Anastasio, Madonna del Arco und Cercola nach Neapel zurückfuhr, I. Correspondenz. Ich war voriges Jahr so frei gewesen, mir von Ihnen, bochgeehrter Herr, ein Exemplar von Carex curvula aus den Kärntbner Gebirgen und Ibre Meinung über eine Wahrnehmung zu erbit- ten, die ich im Juli 1832 an dieser mir damals 750 noch neuen Seggen-Art gemacht habe, nämlich dals sich im Innern des Schlauchs, an der Basis des Samens und etwas kürzer als dieser, ein klei. nes blattartiges Organ vorfinde, das mir Analogie mit dem der Uncinia zu haben scheine. Indes. sen theilte ich diese Bemerkung auch meinen äusserst schätzbaren Correspondenten, Hro, Gay in Paris mit, welcher jedoch meinte, es sey diels blofs etwas Zufalliges, indem er selbst auch schon aus dem Innern des Schlauchs der Carex glauca Staubgefäfse in veränderlicher Zahl habe hervrorkommen sehen, und diene nur zu neuem Beweis, dals der Schlauch nicht für einen zur Frucht gebörigen Theil, sondern eber als eine Art Blumenhülle anzusehen sey. Da mir eine Zufälligkeit, die in allen meinen Exemplaren sich wiederholte, nicht recht einleuchten wollte, so bat ich den nun leider verstorbenen ehrwäürdigen Gaudin um Exemplarien aus andern Localitäten, die er mir denn auch mit seiner bekannten Ge- fälligkeit zusandte. Auch an diesen fand sich meine Beobachtung bestättigt; das intrautriculare Schüppchen war stets vorhanden, was ich natür- lich Hrn. Gay wieder mittheilte. Kürzlich nun schreibt er mir, dals er nicht zwar die Richtig- keit meiner Wahrnehmung bezweifelt habe, wohl aber die Allgemeinheit, welche ich ihr beizulegen zu wollen schien, indem ich als beständiges Merk- mal der Pflanze genommen, was er nur als zu- fällige Erscheinung angesehen habe: Um indels zu wilsen, wer Recht habe, so habe er seitdem 751 Carex curvula, herkommend, ı) ex alpibus Leon. tinis, 2) von Kitzbühl, 3) aus dem Wallis, 4) aus verschiedenen Stellen der Pyrenäen untersucht und in allen geöffneten Schläuchen dieses grüne blattartige Organ bald kürzer, bald etwas länger als der Same, immer aber eingeschlofsen und nie aus der Oeffnung hervorragend (zum Unterschied von de: Uncinia microglochin) vorgefunden, Er trete daher jetzt meiner Ansicht bei und habe be- reits in seinem Herbar die Carex curvula unter die Uncinia versetzt. Was die Natur des Organs anbetreffe, so glaube er, dafs dessen Steifheit und grüne Farbe nicht erlauben, es für einen sbortir- ten oder metamorphosirten Staubfaden zu halten, sondern dafs es eher ein Hudiment von einem . Blatte sey. So weit Hr. Gay. Meine Vermuthung, dals es vielleicht ein milsbildetes oder nicht aus- gebildetes Staubgefäls seyn könnte, kommt daher, weil ich mehreremal an dieser Palea eine weils. lichte Spitze von zärterer Consistenz bemerkt habe, gleichsam einen Uebergang zu einem Staub- faden. — Letzten Sommer babe ich diese Carex häufig auf unsern höhern Bergen gesehen, aber noch nicht weiter za untersuchen Zeit gehabt, Ich wünschte indefs von Ihnen, hochgeebrter Hr. Professor, der Sie bekanntlich die Carices so genau stadirt haben, zu wissen, was Sie von der Sache halten, und ob nicht schon andere Botaniker viel- leicht darüber etwas Näheres angegeben haben, Marschlins, den 3ı. October 1833. U. v. Salis - Marschlins, 752 Nachschrift der Redaction, In Bezug auf vorstehendes Schreiben erlau. ben wir uns vorläufig zu bemerken, dafs es auch uns hei den Härnthischen Exemplaren jederzeit gelungen ist, das erwähnte blatiartige Organ in- nerha}b des Utriculus der Carex curvula vorzufin. den, und dafs wir daher keinen Anstand nebmen, diese Pflanze als eine wahre Unecinia anzuspre- chen. Was die morphologische Deutung dieses blatt. artigen Organs anbelangt, so glauben wir diese durch die ın Flor. 1827. Bd, I. p. ı19 etc. mit. getbeilten Bemerkungen des Hrn. Prof. Zucca- rini auf eine ebenso sinnreiche als befriedigende Art bereits gelöst. i mM. Berichtigung. Nach dem Wunsche des Hrn. Directors hatte ich der Hönigl. botan. Gesellschaft eine Samm- lung von Pflanzen ans hiesiger Gegend mitge- theilt, die ich in Nr. ı5 der Flora dieses Jahrs zur allzugütig beurtheilt finde. Die Anzeige ist jedoch so gestellt, als wenn ich ein Herbarium herausgebe !'— woran ich nie gedacht, wozu ich weder Zeit noch die nöthigen Eigenschaften hätte, und was such jetzt sehr überilüfsig wäre, da awechkmäfsige Herbarien von allen Seiten her mehr als jemals zu beziehen sind. _ Ritzbühl am 15, Oct. ı833. Joseph Traunsteiner. G Um das vorstebende Milsverständnils noch weiter zu beseitigen, müfsen wir das a. a. O. bei- gefügte Citat „vergl. Fl. 1838. S. 33.“ mit Fl, 1833, S. 63. verbessern, wo ausdrücklich nur des Eingangs einer Sammlung seltener Alpenpflanzen eus der -Gegend von Kitzbühl durcb Hrn. Apo- theker Traunsteiner erwähnt worden, Druckfehler. In Flora pag. 690 Note, statt "umodsun ist urodnue zu lesen. (Hiezu Lit, Ber. Nr. XIV.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 48. Regensburg, am 28. Dec, 1833. tl — seun— rasen: 1. Gesellschaftsversammlungen. In der Sitzung der Rönigl. Bayr. botanischen Ge. sellschaft am 11. Dec. 1. J. kamen folgende dan- keswerthe Beiträge zur Bibliothek zur Vorlage: 1.) EB eüräge zu Deutschlands Flora‘; gesam- melt aus den Werken der ältesten deutschen Pflan- zenforscher, von Dr. J. H. Dierbach, Prof. der Medicin zu Heidelberg, Vierter und letzter Theil. Mit dem Bildnifs des Konrad Gelfsner. Heidelberg in der neuen akademischen Buchhand- lung von Garl Grofs 1833. Obwohl dieser vierte Theil eines sehr schätz- baren Werkes zugleich als der letzte anzekün- digt wird, so können wir doch die erfreuliche Nachricht aus der Vorrede anführen, dafs der - Verf. beabsichtigt, ein Spicilegium folgen zu las. sen, wozu schon mehrere Vorarbeiten, vorbanden sind, und wozu auch einige Codices manuscripti der Heidelberger Bibliothek, welche für die Er. läuterung der Pflanzenkunde der alten Deutschen von besonderm Interesse sind, benützt "werden sollen. Uebrigens ist auch schon der gegenwärtige Theil, nicht nur an Volumen, sondern auch an Flora 48, Bbb 754 Reichhaltigkeit der Synonyme und einer weitläuf- “tigen Erörterung der, unsern Vorfahren bekann- ten, vaterländischen Pflanzen vervollständigt, in- dem der Verf. noch namentlich die Werke des Liobelius, die Historia generalis plantarum Lug- dunensis, den Hortus medieus Camerarii u.a, benützen konnte. Und wenn es denn überhaupt darum zu thun seyn mufs, die Geschichte jeder einzelnen Pflanze so viel als möglich vervollstän. digt zu sehen, und del[shalb schon immer, wenig- stens theilweise, die Synonyme berücksichtigt und den Arten angehängt wurden, so mülsen wir es wohl mit grofsem Danke zu erkennen wissen, die- sen Gegenstand nun in einem eigenen VWVerke und delsbalb auf eine möglichst vollständige Weise abgehandelt zu schen, Wir werden ein ander- mal Gelegenheit finden, über die theilweise sehr interessanten Gegenstände Näheres zu berichten. 2.) Prodromus Florae Norfolkicae sive Catalo- gus slirpium quae in insula Norfolk annis 1804 et 1805 @ Ferdinando Bauer collectae nunc in mu- seo caesareo palatino rerum naluralium Pindobonae servantur, Auctore Stephano Endlicher. “ Vindobonae ap. Friedr. Beck ı833. So wie einst Linne nach getrockneten auf der Insel Ceylon gesammelten Pflanzen eine Flora zeylanica anfertigte, so liefert bier Hr. Bibliothe- kar Endlicher, welcher als wohlgeübter Pflen- zenzergliederer aus diesen Blättern längst rühm- 1753 lichst bekannt ist, ein ähnliches Werk von der Insel Norfolk aus dem in wohlgetrockneten und in sauber gemalten Pflanzen bestehendem botan. jetzt dem Kaiserl. Museum zu Wien einverleibtem Nach- lasse des berühmten trefflichen Pflanzenmalers Ferdinand Bauer, welcher mitR. Brown ia den Jahren 1804 — ı805 auf jener Insel verweilte, Das Werk, nach dem Familiensysteme geord- net, beginnt mit den Lichenen und schliefst mit den Leguminosen, enthält 57 Gattungen und ı52 Arten, Die Gattungen sind mit vollständigen Characteren, die Arten mit dergleichen Beschrei- bungen, mit Citaten, Wohnorten und Blüthezeiten verseben, so dafs zur gründlichen Kenntnifs der- selben nichte zu wünschen übrig bleibt. 3.) Ueber die Vegetationsgruppen in Bayern, Eine Rede, gehalten in der öffentlichen Sitzung der Hönigl. Bayer. Akademie der Wissenschaften am 24. August ı833 von Dr. J. G. Zuccarini, Mitglied der Königl. Akad. d. W. etc. München, gedruckt bei Matthäus Pössenbacher 1833. Nach den interessanten Beobachtungen und An- sichten des Hrn. Verf. zerfällt der zusammenbän- gende Theil des Königreiches Bayern, welcher die 7 älteren Kreise umfalst, zunächst in die Floren- gebiete der 2 grofsen Flufsthäler, des Donau- und des Maintbales Auf der rechten Seite des Donau- tbales, welches sich im Süden an die nördliche Kalkalpenkette lehnt, ist die Vegetation durch den Einflufs des Hochgebirges bei weitem mannigfal- Bbb 2 756 tiger als auf der linken. In der Kallkette selbst ist eine reiche Alpenflora vorherrschend, welche ungefähr 330 eigne, dem Flachlande und den nie. drigen Bergen fehlende Arten zeigt. Die Flora der nächsten Vorberge und der liochebene hat mit der der Alpen selbst nur schr wenigen Zu. sammenhang, und erinnert vielmehr an die Vege. tation der Gebirge Mittel- und Norddeutschlands, ohne dahei eigenthümlicher Pflanzen zu entbeh- ren. Nur in den tief eingerissenen weitern Flufsthälern werden, gewaltsam durch die Fluthen herabgeführt , viele Gewächse gefunden, deren Heimath in den höchsten Alpen ist. Eine eigne Vegetation bieten die durch das langsame Ein- trocknen von Landseen auf der Hochebene ent- standenen Sümpfe, die sogenannten Filze dar, indem sich hier fast gar keine eigentlichen Al- penpflanzen, dagegen sehr viele Gewächse der Po. larflora vorfinden. — Von ungefähr 220 Holzge- wächsen, welche der deutschen Fiora diesseits der Wasserscheide der Alpen angehören, kommen ı66 im oberen Donaugebiete vor, von denen 34 das grolse Flulsthal gegen Norden entweder gar nicht überschreiten, oder erst im Bereiche der Polarflora wieder auftreten. Die linke Seite des Donauthales zeigt eine viel einförmigere Vegeta- tion, aus welcher die Alpenpflanzen ganz ver- schwunden sind. Die Urgebirge im Norden und Nordosten besitzen zwar einige wenige derselben, die aber nirgends in die Niederungen sich verbrei- . ten Die übrige Flora kommt mit der der Ebenen T57 und niedrigen Berge des übrigen Deutschlands überein. — Das Mainthal hat gar keinen Antheil an der Alpenflora, besitzt aber in seinem Jura- kalke manche eigenthümliche Pilanze, und ist ror- züglich interessant durch die ungeheuere Sand- ebene, welche vom nordwestl. Rande des Jura- kalkes aus die niedrigen Sandsteinlagen des obern Retzatihales bedeckt und eine Vegetation ernährt, die am meisten an die Flora der norddeutschen Niederungen erinnert. Aus diesen mannigfachen Combinationen der Flora ergibt sich für die 7 äl- tern Kreise des Königreichs Bayern eine Anzahl von mehr als 1900 Phanerogamen, ein Reichthum, den kein anderes deutsches Land gleichen Um. fangs aufweisen kann, und worüber der Verf. in einem gröfseren Werke, welchem Schrank's bayerische Flora als treffliches Muster dienen soll, ausführlicher zu berichten verspricht. 4.) J.C. Röhlings Deutschlands Flora. Nach einem veränderten und erweiterten Plane bearbei- tet. Fortgesetzt von Wilh. Dan. Jos. Koch ete. Vierter Band. Frankfurt am Main bei Friedr. Wilmanns. 1833. Gesch. d. Verf. - Vorliegender Band umfafst die 13 — ıöie Klasse des Linneischen Systemes, und bietet wie die vorbergehenden, eine Fülle der scharf- sichtigsten Beobachtungen und der glücklichsten Sichtungen bisher sehr verwickelter Gattungen und Arten dar. j 5.) Arsberättelser om Veienskapernas Framsteg, afgifne af Kongl. Vetenskaps Academiens Embeis- 158 män d. 3ı. Mars. ı832. Stockbolm, tryckte hos P. A. Norstedt et Söner, ı832, Gesch. der Königl. Schwed. Ahademie. Der botan. Theil dieser interessanten Jahres. berichte ist von Hın. Wikström bearbeitet, und gibt auf 344 $. ein sehr umfassendes Bild der botan. Thätigkeit im Jahre 1831. , 6) Kongl. 12 eienskaps - Akaldemiens Handlingar, Jör Ar 1832. Stockholm, tryckte hos P. A. Nor- "stedt et Söner, 1833. desgl. Unter den gehsltvollen Aufsätzen dieses Ban. des findet sich auch eine mit Abbildungen be- gleitete Abbandlung des Hrn. Myrin über eine neue Gattung der Laubmoose, Dichelyma, welche für Fontinalis falcata Hedw., F. cupillacea Dicks, und F. subulata Pal. Beauv. errichtet und vorzüg- lich durch die Calyptra dimidiata von Fontinalis unterschieden wird. Wir werden auf diese Abhandiung in unsern Blättern zurückkommen. 7.) Aminnelse - tal öfver Kongl. Vetenskaps- Academiens Framlinde Ledamot And. J. Hagströ- mer, M. D. etc. af Magnus M. af Pontin. . Stockholm. 1833. desgl. 8.) Beiträge zur Flora von degypten und Ara bien. Von Georg Fresenius, Med. Dr. Mit Tafel IV. und V. Gesch. des Verf. j Wurde bereits im Literaturber. Nro. ı4. mit gebührender Würdigung angezeigt. 9.) Lichenum helveticorum spieilegium. Aut- tore L.E. Schaerer etc. Scctio quarta et quin- 150° ta, lichenum exsiecatorum fasciculum IX. illustran- tes, Bernae 1833, Von dieser klassischen Sammlung wird eine ausführliche Anzeige in diesen Blättern nachfolgen. HL. Correspondenz, Es wird Euer Wohlgeboren nicht unbekannt seyn, dafs der Unterzeichnele vor einigen Mona- ten mit einer sehr grolsen Sammlung getrockne- ter Pflanzen aus Süd- Afrika glücklich in Ham- burg angekommen ist, auch ward bereits ein kur- zer Bericht über seine letzten Beisen, in der Lignaea, der botanischen Zeitung und der Berli- ner allgemeinen Gartenzeitung Nr. 20 abgedruckt. Diesem Berichte erlaubt er sich nur im Allgemei- nen hinzuzufügen, dafs er während des Zeitraums von 4 Jahren meistens im Innern des Landes und in solchen Gegenden sammelte, die weder von ibm selbst noch von anderen Europäern früher besucht und untersucht wurden, und dafs er es sich vorzüglich angelegen seyn liels, auch die so pflanzenreichen hohen alpinischen Gegenden zu erforschen, welche eine besonders reiche Aus- beute lieferten. . Obgleicb der Unterzeichnete mit dem Ord- nen seiner Sammlungen noch nicht ganz so weit gekommen ist, dafs er den Reichthum derselben näher zu bezeichnen vermag, so glaubt er doch im Allgemeinen sagen zu können, dals die Vege- tation der Gegenden welche er auf dieser letzten Reise erforschte, einen ganz anderen Character trägt, ale die Vegetation in der Umgegend der 760 Capstadt, und dafs also diejenigen, welche es wün. schen. von den jetzt mitgebrachten Pflanzen zu er. halten, meistens "solche Formen finden werden, weiche sie früber nocb nicht erhalten haben. Der Unterzeichnete hat sich entschlolsen, seine ganze grolse Sammlung in gröfsere und kleinere Herbarien zu ordnen, und zugleich mit diesen Herbarien eine Enumeratio plantarum Africse au- stralis herauszugeben, und zwar so, dals die Num. mern, den einzelnen Pflanzen in den Herbarien beigelegt, sich auf jene Enumeratio beziehen wer- den, die er als Vorläufer einer von ihm heraus. zugebenden vollständigen Flora betrachtet zu se- hen wünscht. Diese Enumerstio wird im näch- sten Frühling durch die Buchhandlung der Herren Perthes et Besser hieselbst zu haben seyn. Die ganze Zahl der in der Enumeratio auf. geführten Arten wird obngefähr bis 7 oder Booo ‚Nummern seyn, da aber sehr viele in einzelnen Exemplaren, und auch die früher von dem Wür- tembergischen Reiseverein herausgegebenen Pflap- zen nicht mehr gesammelt sind, so ist die Zahl der gröfsten Herbarien auf ohngefähr 3000 Arten gesetzt, und erlaubt sich nun der Unterzeichnete, was jene Herbarien anbetrifft, dieselben den Lieb- habern der Pflanzenkunde zu folgenden Preisen anzubieten : ı) Ein Herb. von 3000 Art. die Cent, zu 40Mk. Cour. 3) Ein dito . 2000 - . - - 323 - 3) Ein dito - 500. - - -28 - - 4) Ein dito - 100 - = . -ah - - 5) Ein dio -» 50 - - -.-30 - - 761 wobei der Friedrd’or zu ı4 Mk. Courant, der hol- ländische Ducaten zu 8 Mk. Ct., und der Preußsi- sche Thaler zu 2 ı/2 Mk. Ct, angenommen wird. Rücksichtlich der Schönheit und Vollständig. keit der Exemplare sind die Herren Prof. Dr. Lehmann hieselbst und Hr. Dr, Lucae in Ber. lin, welche einen Theil dieser Sammlungen durch- gesehen haben, gern bereit, die befriedigendste Auskunft zu geben, wenn eine Vorfrage dieser- wegen nöthig erachtet werden sollte. Botanischer Garten zu Hamburg, October 1833. ‚CF. Ecklon, ll. Notizen zur Zeitgeschichte, Hr. A. L.A. Fee ist an die Stelle des seel. Nestler als Prof. der Botanik und Director des botanischen Gartens der medicinischen Fakultät in Strafsburg angestellt worden. Er ist besonders durch seine Cryptogames des &corges exoliques (wo- zu nächstens ein Supplement erscheinen wird), durch seine Monographien von Chiodecton und Trypethelium, so wie durch seinen Cours d’histoire naturelle pharmaceutigue rühmlichst bekannt, Hr. Prof. Dr. Lehmann in Hamburg hat den Hönigl. Preuss. rothen Adlerorden dritter Klasse erhalten. Hr. Hofrath und Physiograph Dr. F. G. Meyer in Göttingen ist zum ordentlichen Pro- fessor in der philosophischen Fakultät der dasi- gen Universität für das Fach der Forstwissen-. schaften ernannt worden. Die Hrn. Natb. Wallich in Calcutta und ‘ 262 C. Kunth in Berlin wurden in der öllentlichen Sitzung der Königl. Bayerischen Alademie der Wissenschaften zu München am 24 August d. J,, ersterer als auswärtiges Mitglied, letzterer als Correspondent der matbematisch - physikalischen Klasse proklamirt. Die königl, Societät zu London hat dem Hrn, Prof. DeCandolle in Genf für die in seinem letzterschienenen \Verke mitgetheilten Untersu- chungen über Pilanzenphysiologie die goldene Me- daille zuerkannt, Die von der Königl. Akademie der Wissen- schaften zu Berlin ausgeschriebene Preisaufgabe ans dem durch Legate gestifteten Fonde für Oeko- nomie und Agronomie, die eine „Darstellung der Veränderungen, welche die Pflanzen beim Ueber- gang in Torf erleiden‘ zum Gegenstand hatte, wurde von Hrn. Prof. A. F. Wiegmann in Braunschweig gelöst, und diesem, in der öffentli- chen Sitzung der Hönigl. Akademie am 4. Juli zar Gedächtnilsfeier von keibnitz, der Preis zu. erkannt. ® Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preufsischen Staaten hat den Di- rector Dr. Hoppe zu Hegensburg zu seinem correspondirenden Mitgliede ernannt, Die Hrn. Prof. Dr, Link und Leopold von Buch sind von ihrer natarwissenschaftlichen Reise nach Griechenland, woselbst sie den Monat Sep- | tember zubrachten, wohlbehalten über Triest, Salzburg, München und Regensburg nach Berlin 2763 zurückgekehrt, und es steht zu erwarten, dafs die von ihnen mitgebrachten Sammlungen eine be- deutende Achrenlese zu den bis jetzt bekannten naturhistorischen Verzeichnilsen, so wie einen ge- wichtigen Beitrag zur Kerintnifs der natürlichen Physiognomie dieses Landes darbieten werden, Auch Hr. Dr. Brunner ist von seiner Reise nach Taurien und der Krimm, mit botan, Schä- tzen beladen, glücklich und gesund nach Bern zurückgekommen. Obschon er dieselben Gegen- den bereits vor 2 Jahren durchmustert hatte, so boten ihm diese doch diesmal ganz andere Pflan- zen dar, da er dieselben in einer von der frübe- . ren verschiedenen Vegetationsperiode bereiste, Von George Benthams Labiatarum ge- nera ei species ist im Juni dieses Jahrs zu London der zweite Theil erschienen. Er enthält von den Ocymoideen die Gattungen Steolanthus Mart., Pyc- nostachys Hook,, Peitodon Pohl, Marsypianthus Mart,, Hyptis Jacg. mit 207! Arten; Eriope Humb. et Bonpl. Mse., Lavandula L., — und von der Trib, I. Menthoideae die Gattungen: Pogostemon Desf,, Dysophylia Blume, Elsholtzia W., Tetra- denia Benth. (nec Nees) Colebrookia Smith; Pe- rilla L., Isanthus Michx, Preslia Opiz, Mentha L. (bis auf 20 Arten redueirt), Lycopus L. und Meriandra Benih, Von Hrn. Dr. Ecklon wird bei Perthes und Besser in Hamburg eine Enumeratio plan- tarum Africae im nächsten Frühjahre erscheinen.. Als einen Beitrag zur Literatur der Floren 764 hat Hr. Prof. Kunze in Leipzig einen Auszug o aus Tenore’s Meworin su di una nuoya felge zu bearbeiten angefangen. Die Schrift, Neapel 1832, wird in Deutschland sich wohl in den län. den weniger Botaniker befinden. Das Compendium Florae Helveticae, welches von ‘dem verlebten Gaudin bis zur Gattung Gnaphalium vollendet vorliegt, wird nunmehr von Hro. Mannard in Nyon beendigt werden. Die von uns früber mitgetbeilte Nachricht, als haben die Annales des sciences naturelles mit dem Jahr ı832 aufgehört zu erscheinen, können wir mit Vergnügen als unbegründet widerrufen, Interessante botan. Aufsätze von Dutrochet, von Gay über mehrere von Endrefs aus den Pyrenäen mitgebrachte Pflanzen, von Jussieu über einige Chilenser etc, zieren auch die Hefte des gegenwärtigen Jahrgangs, aus denen wir un- sern Lesern noch Manches mitzutheilen hoffer. Für den botan. Tbeil im Museum zu Bern ist dieses Jahr auch Erfreuliches geschehen, in- dem die vorhandenen Herbarien geordnet und verbunden, sodann in artigen Kistchen und Schränken dem Publikum zugänglich geworden sind. Vorzügliche Verdienste erwarb sich so- wohl um diese Sammlungen, als auch um den kleinen botanischen Garten der allzeit thätige Apotheker in Bern, Hr. Fueter, der mit seiner bekannten Freigebigkeit und Gefälligkeit auch den besten Geschmack bei dergleichen Anordnungen verbindet. Es, ist wohl nicht zu zweifeln, dals 765 wohlwollende Freunde der WVissenschaft’ dieser neuaufblühenden Anstalt jeglichen Vorschub mit getrockneten sowohl ala frischen Pflanzen lei. sten werden. Was schon so. viele durch Steiermark rei- _ sende Freunde der Botanik als Wunsch ausspra- chen, nämlich ein specielles Herbarium dieser pflanzenreichen Gegenden aufgestellt zu seben, ist nun durch die Anregung und Unterstützung des würdigen Hrn. Stiftsvorstehers zu Trieben, und unter der thätigen Mitwirkung des Hın. Di- rector Sommerauer, des Hrn. Moritz v. An- gelis und einiger jüngern Freunde dieses Stu- diums in Hinsicht der Phanerogamen zur Ausfüh- rung gebracht worden. Ebenso sorgsam getrock- nete als instructive Exemplare geben ein erfreu- liches Bild der Schätze des mit dem Paltenthale zusammenhängenden berrlicken Admont - Thales, worüber wir durch die Güte des Hrn. Director Somm erauer in der Folge Mehreres zu berich- ten Gelegenheit finden werden. Es dürften diese Mittheilungen um so interessanter seyn, da Steier- mark selbst von Inländern, z. B. Hrn. Leibarzt von Host in seiner Flora austriaca als eine wahre terra incognita behandelt wird, woran wohl gewils nicht sowohl Mangel an Untersuchungen, als Mangel an Mittheilung Schuld seyn kann. Diese erfreulichen Nachrichten von der Thä- tigkeit unsrer botan. Collegen werden einiger-. malsen wieder getrübt durch die traurige Kunde von dem Abtreten mehrerer ausgezeichneter Freun- 766 de, welche die Sichel des Todes in dem verwi. chenen Jahre weggeraflt hat. Am 6. Maid. J, starb zu Ferrara der als Chemiker und Botaniker’ bekannte Prof. Antonia Campana, in einem Alter von 81. Jabren. Ihm folgte der bekannte französische Reisende Victor Jacquemont in Bombay, der um die Schlesische Flora hochver. diente Medicinalassessor und Apotheker Günther zu Breslau, der berühmte Verfasser der Flora helvetica, Pfarrer Gaudin zu Nyon (am ı5, Juli 1ı833.), von dem wir in den ersten Blät. tern des kommenden Jahrgangs eine ausführliche biographische Notiz mittheilen werden, und in den letzten Tagen des Novembers der ehrwürdige Verfasser der Flora atlantica, Prof. Desfontai- nes zu Paris. Hr. Decker, der bekanntlich von Friangen aus auf Actien eine naturhistorische Reise angetreten hatte, starb als Opfer seiner vielfachen Strapatzen, Entbehrungen und Bemi-. hungen im März dieses Jahrs zu Palermo, nach- dem er die ganze Insel Sicilien längs dem Meere hin umgangen batte. Die von demselben einge- schickten, vorzüglich in der Gegend von Palermo und in den Nebroden gesammelten, gui getroch- neten, und von Hrn. Proi. Tineo bestimmten Pflanzen kamen Ende November des vorigen Jahrs in die Hände des Hrn. Prof. Koch in Erlangen, welcher die Besorgung derselben an die Hrn. Subscribenten übernommen hat. Das Verzeich- nils der Pflanzen enthält an ı75 Arten, von de- nen die Centurie für ı0 fl. abgegeben wird Es haben sich dazu bereits mehr Käufer eingefun- den, als Materialien vorhanden sind. , Defsgleichen starb am 24. Nor. 1. J. zu Frank- furt a. M. Hr. Job. Becker, Lehrer der Botanik bei der dortigen Senkenbergischen naturfor- schenden Gesellschaft, Director des botan. Gar- tens, Verfasser einer Flora von Frankfurt u. s. W. 767 Wir werden in einem der nächsten Blätter einige biographische Notizen über denselben, von der Hand unsers Pirna. Kollegen Dr. Fresenius da- selbst, mitzutheilen nicht verfeblen. IV. Oeffentliche Dankeserstattung, Die philosophische Fakulıät der Königl. Fried- richs - Alexanders Universität zu Erlangen bat sich unter dem 4. November d. J. bewogen ge- funden, mir „ob ingenii doctrinaeque laudem in- signem editis scriptis botanieis et diarii botanict Ratisb. redigendi condirectione comprobatam ** die philosophische Doctorwürde honoris ceusa zu ertheilen. Indem ich dieses für mich so ehren- volle Ereignifs allen meinen verehrten botanisir- ten Freunden zur Hunde bringe, halte ich es zu- ‚gleich für meine Pflicht, dem zeitigen Deken ‚gedachter Fakultät, Hcırn Hofrath und Ritter Hartl, der durch die mir ertheilte Auszeich- nung in die Krone seiner anerkannten vielfachen Verdienste um die Wissenschaften auch noch die unverwelkliche Blütbe eines Protectors der Pflan- zenkunde eingeflochten hat, meinen innigsten und ergebensten Dank hiemait öffentlich auszusprechen. Regensburg. Dr. A. E. Fürnrobr. V.. An unsere Leser. Die Flora oder allgemeine botanische Zeitung hat sich fortwährend einer regsamen Theilnahme ‚und der interessantesten Beiträge zu erfreuen, Die Redaction ist dadurch in den Stand gesetzt, diesetbe auch fernerbin in drei besonderen Ab- theilungen erscheinen zu lafsen, nämlich in der Flora selbst, darn den Literaturberichten und den Beiblättern. Die Flora, von wel- cher regelmäfsig :jedes Monat vier Nummern er- scheinen, bleibt wie bisher den Originalabband- lungen, Correspondenzartikeln, kürzeren botani- schen Bemerkungen, Notizen zur Zeitgeschichte 168 u. s. w. gewidmet, und wird alles aufbieten, um ebenso durch Interesse als Neuheit der mitge. theilten 'T'batsachen die Leser auf angenehme Weise zu unterhalten und zu belehren, Die Li. teraturberichte, von denen drei Jahrgänge als Probe vorliegen, befassen sich mit der Lite. ratur des In- und Auslandes, und werden keine wichtige Erscheinung im Felde der botan. Thi. tigkeit unbeachtet vorübergehen lafsen. In den Beiblättern endlich werden gröfsere Abhandlun. gen, die in der Flora selbst nicht Daum finden, so wie Auszüge und Uebersetzungen von interes. santeren Arbeiten der Ausländer niedergelegt, wäh- rend die Intelligenzblätter den merkantilischen Zwecken gewidmet sind. Die ersten Nummern des neuen Jahrganges werden sich mit Abhandlungen von Koch, v. Mar- tius, v. Subr, Tausch, Unger und Zenker, eröflnen, während die Beiblätter mit Hrn. Dr. Bes- sers Flora des Baikals und Hrn Miquel’s Mit. theilungen über die Pflanzen der Grafschaft Bent. beim beginnen, und eine vollständige Anzeige der neuesten physiologischen Werke von DeCan- dolle, Wilbrand, Agardh, dann Kochs Deutschl. Flora in den ersten Blättern: der Litte- raturberichte enthalten seyn wird, " Diese Zeitschrift, die demnach die Botanik auf alle mögliche Weise zu fördern suchen wird, ist wie bisher wöchentlich durch alle köbl. Post- zeitungsexpeditionen, manatlich.aher durch Rie- gel und Wiesner in Nürnberg, Friedr. Hof- ‚meister in Leipzig und C. Schaumburg in Wien zu beziehen. Der Ladenpreis des ganzen Jabrganges beträgt 7 fl. 36 kr. rhein. oder 4 Thl. 5 Gr. 6 Pfenn. sächs. Regensburg d. 28. "December 1833. Prof. Dr. Hoppe. Dr, Färnrohr. (Hiezu Litt. Ber. Nr. 15.) Beiblätter zur Flora oder. allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band. 2833. Systematische Uebersicht der wildwachsenden phanerogamischen Pflanzen des Rheinthales von Bingen bis Bonn, v. Hrn. Philipp Wirt- gen, Lehrer in Coblenz. - D. vielbesungene und beschriebene Rhein- thal von Bingen bis Bonn, das gewifs zu den interes- sanlesten Gegenden Deutschlands gehört, ist gröfs- tentheils noch eine terra iocognita der Botaniker. Wir finden rwar Notisen über dieses Gebiet in den botanischen Werken der um die amabilis scientia so verdienten Pollich, Gmelin, Mönch, Röh- ling, Koch, Hoffmann, Nees von Esenbeck, Meigen und Weniger; auch hat im Jahre 1830 Herr Lühr, Cand. Pharm., eine etwas mangelhafte Flora der Umgegend von Coblenz”) in dem Archive *) Sie enthält 900 Phanerogamen, welche d. V. aus den Kreisen Coblenz, Maien und Neuwied zusammenstellt, da doch der Kreis Cobleng- 1050 Species, der Kreis Neuwied 996 und der Kreis Maien 1000 Species enthalten, von wel. chen viele diesen Kreisen nicht gemeinschaftlich... sind. . DW Nelblatt 4855. 2ter Bd, I, % ? des norddeutschen Apothekervereins mitgetheilt; und von der Flora von Neuwied existirt eine Hand. schrift, von Mitgliedern der Brudergemeinde da selbst, namentlich den H. H. Albertini, Rosen. stiel, Röntgen u. A. zusammengetragen, welche ziemlich vollständig zu nennen ist: aber alle diese Notizen beziehen sich nur auf einzelne Puncte, und sind so sparsam, dafs sie nur weoig Licht auf diese reiche Gegend werfen. Dem Verfalser der im vori. gen Jahre erschienenen nafsauischen Flora hätte es freilich obgelegen, eine genaue Nachweise der am rechten Rheinufer, oberhalb der Lahn wachsenden Pflanzen mitzutheilen, aber aus vielen bier wach- senden seltenen Species, die er nicht aufzählt, er- gibt es sich, dafs er diesen, den interefsantesten Theil seines Gebietes, wenig untersucht hat. Ich glaube daher Freunden der Botanik eine nicht ganz unangenehme Gahe zu reichen, ‚wenn ich das schon Bekannte und die Mittheilungen meiner Freunde, der HH. Bach in Boppard, Hartmann in Thal Ehrenbreitstein, Wittich und Thräne in Neuwied, Nuppeney in Andernach und Olig- schläger, gegenwärtig in Luxemburg, mit meinen Bemerkungen zu einem Ganzen vereinige, und diese kurte Uebersicht durch die vielbeliebte Flora mittheile. . Ich habe, wie schon bemerkt, das Rheiathal von Biogen bis Bann mit den angränzen- den Bergen, eine Meile landeinwärts im Auge,.und werde nur bei schr interefsanten Pflanzen noch eine Meile weiter ins Land rücken, Ia geognostischer 5 Hinsicht bemerke ich, dafs der Uebergangsthon- schiefer die herrschende Gebirgsart ist, in den Krei- sen Maien und Ahrweiler ‚tritt vulkanischer Boden, so wie im Siebengebirge Trachyt hervor Die Höhe der Gebirge beträgt nirgends mehr als 1500 Fufs; die mittlere Höhe des Rheingebirges nur 5—- 600 Fufs über dem Spiegel der Nordsee. _ : Anm. Da der Raum mich beschränkt, werde ich die Stand- orte nur ganz kurz angeben: die genauere Bestimmung werde ich dereinst, so ich Leben und Gesundheit be- halte, in einer Florula des Regierungsbeziiks Coblenz mit- theilen. — Die von mir gesehenen Pflanzen bezeichne ich ı wie gewöhnlich mit !; einige, welche in verschiedenen Floren Deutschlands bier angegeben werden und nicht mehr aufzufinden sind, mit +; alle anderen Arten sind ohne Bezeichnung. \ . Monandrtla, j 1. Callitriche verna L.! 2. C, intermedia Hoffm.! 3. C. autumnalis L.! 4. Blitum virgatum L. Neuwied (Leudesdor£.) Diandria. 5. Lemna trisulca L.! Bafsenheim! Namedyf 6. L. minor L.! 7. L. gibba L.! Neuwied! Bas- senhein! 8. L. polyrrhiza L. Bafsenheim. 9. Fraxinus excelsior L.! 10. Ligustrum vulgare L.! .ı1.,Syringa vulgaris L.! Rheinfels! Coblenzl ı2. Veronica spicata L. Ahrtbal! Winningen, 13.. 9. longifalia Schrad. Wisningen, 14. V. ser= pyllifoliaL.! 15. 9. scutellata L.! ” Coblenz! ‚New a* Ar wied! Remagen! 16. P. Anagallis L.! ı7. pP, Beccabunga L.! 18. P. offeinalis L.! ı9. P, Chamaedrys L.! 20. P. latifolia Ait, &. major Schrad. Winningen! Coblenz! Neuwied: £. mi. nor Schrad. t Ebend.! 21. V. dentata Schrad, Landskrone an der Ahr! 22. P. praecox All, Win. ningen! 23. P. arvensisL. & erecta. 8. procum. bens. (24. V. versicolor Fr.! 25. V. opaca Fr. ! 26. P. polita Fr.! Gemein in Weinbergen.) 27. P. hederaefolia L.! 28. F. triphylios L.! 29, V, verna L.! Nicht häufig: Lurlei! Cobern! Hammer- stein! 30. F. montana L. Neuwied (Bonetfeld, Anxbacher Hütte,) Drachenfels. 31, Utricularia vulgarisL. Ems! Neuwied! Bonn. . 32, Gratiola officinalis L. Cobleoz! Winningen! ‚ Neuwied! 33. Lycopus europaeus L.? 34. Salvia pratensisL.! 35. S. Sclarea L. Neu- wied. rt . 35. Circaea luteliana L.! 37. C. intermedia Ehrh, Neuwied. 38. €. alpina L. Neuwied. . 39. Cladium germanieum Schr, Laachl' 40, Anthoxanthum odoratum L! : Triandria, Monogynia. Ai, Paleriana officinalis L.! 42. P. dioica L. St. Goar! Coblenz! Ehrenbreitstein! Laach! 65V. Phu, L. Braubach; Hundsrücken. 44. Fedia dentata Vahl.! #. Morisoni Spr. Saffg. 45. Fı sörinate Loisel, Bingen; St. Goar! Boppard! Winningen! 46. F, olitoria Gaertn,.! 47. F. auricula DC. Coblenz | 48. Montia fontana L.! 49. Polyonsmum arvense L. Coblenz! Neuwiedt Andernach ! 50. Iris germanica L. Lei! Hammerstein! Linzt “Drachenfels! 51. I, sambueina Yahl. Ehrenbreit-‘ stein! 52.1. sibirica L. Ehrenbreitstein! 53. I. Pseud- Acorus L. Neuwied! Coblenz! Andernach! 54.'Cyperus flavescens I. Neuwied. 55. C, "fuseus L. Coblenz! Neuwied! 56. Scirpus palustris L.! 57. Sc. uniglumis Link, Coblenz! Laach! 58. ‚Sc, ovafus Roth, Neuwied! Laach! 59. Sc.caespitosus L.Laach! 60. Sc. Baeo- thryon Ehrh. Laach! Neuwied! 61. Sc. lacustris L. Mosel! Lahn! 62, Sc. maritimus L. Mosell Lahn! Rhein! 63. So, sylvaticus L.! 64. So, Ta- bernaemontani Gmel, Lahn. 65. Sc. caricinus Schrad. Tünnisstein. 66. Isolepis acicularis Schlechtend. Neuwiedi 67. I. setacea R, Br. Ems! Neuwied! 68. Eriophorum angustifolium Roth. Laach! Neu- wied! Ems! 69. E, latifolium Hoppe, Neuwied! Coblenz! Laach! 70, Nardus strieta L. Coblenz! Vallendar! Neu- wied!” Andernach ! Diandria, yı, Leersia oryzoides Swarz. Neuwied. . ya. Alopecurus agrestis L.! y3. 4, pratensis L.! vr... 6 74. A. paludosus Pal. de Beaw.! 75. A, geni- eulatus L.! 76. Panicum sanguinale L.! 77. P. glabrum Gaud. Coblenı. 78. P.erus-galli L.! 79. P, glau. eum L,! ßo.P.viride L.! 8ı. P. verticillatum L, Winningen! Neuwied! 82. P. miliaceum L, Gebaut, E83. Cynodon Dactylon Rich, St. Goarshausen! Welenich! Ehrenthal! Spey! Coblenz! Winningen! Engers! Neuwied! 84. Phalaris arundinacea L. 85. Phleum pratense L.! 8. nodosum. 86, Phl, phalaroides Koel. Winningen! 87. Milium effusum L.! Coblenz! Neuwied! Winningen! Linz! Remagen | 88. Agrostis Spica-ventiL.! 89. A. canina L, Neuwied! Winniogen! 90. A. alba Schr. Coblen:! Neuwied! 9: A. vulgaris With. ß. tenella Hoffm, Neuwied. 92. A. vinealis Willd. Neuwied. 95. drundo Epigejos L,! 94. A. Calamagro- stis L. Neuwied. 95. Phragmites communis Trin,!. 96. Stipa pennata L. Coblenz! Winningen! Er- pell 97. St. capillata L. Friedrichstein! 98. Andropogon Ischaemum L. Coblenz! Wer- nerseck! 99. Arrhenatherum elatius Pat de Beanv.! 100. Holcus lanatus L. ı01. H. mollis.L. 102. dira caespilosa L. Neuwied! Coblenz! 10. d. canescens L. Coblenz! 104. J4vena sativa L,? 105, A, orientalis L! 7 106. A: strigosa L.! 107. 4. fatua L. Coblenz! Neuwied! ıc8. 4. dubia Leers. Neuwied 109. 4. flavescensL. 10. A. pubescens L, 111, 4. pratensis L. Coblenz. ıı12. 4. flexuosa Schrank. Coblenz! Winningen! Neuwied! 113. A. caryo- phyliea Wigg. 114. A. praecox Pal, de Beauu, Coblenz. 115. Melica ciliata L. Bacharach! Oberwesell St. Goar! Coblenz! Boppard! ‘Winningen! Neuwied! 116. M.nulans L. ı17. M. uniflora L. 118. Molinia coerulea Mönch. Coblenz; Neuwied. 119. Koeleria cristata. Pers. Coblenz! Winnin- gen! Neuwied! : . 120. Glyceria fluitans. B. Br. ı21. G. species bilis M.et Ei. Coblenz!' Vallendar! Neuwied! Laach! 122. G, aquatica Presl. Cobleuz! Neuwied! Laach! 123. Poa dura L. Winningen. ı24. P. annus L.! 125. P. nemoralis L.! ı26. P. bulbosa L. Coblenz! Winningen! Maienfeld! ß.vivipara Win- ningen. ı27. P. pratensis L.! 1283, P. £rivialis L.! 129. P. compressa L.! 130. Briza media L.! ‚131. Sesleria coerulea Arduin, Lahnstein? Emste \ 152. Cynosurus cristatus L.! 133. Dactylis glomerata.! . 134. Festuca ovina L. Stolzenfels! Winningen! Neuwied. ı35. F. tenuifolia Schr. Ehrenbreit- stein. Winningen. 136. F. glauca Schr. Ehren- breitstein! '+37.-F. bromoides L. Coblenz! 138. F., Myurus L.Coblenz! Neuwied. Winningen! 139:Pr duriuscula L! ı40. F.rubra L. Winningen. ı%:, F pratensis L.! 142. F. sylvatica Fill. Neuwied! 143. F. gigantea Yill. Coblenz! Neuwiedf 144. F. aspera M. ei KR. Tönnisstein. 145. F. montana Savi, Neuwied! 146. F. inermis DC. Bacharach! Coblenz! Neuwied! Leudesdorf! 147. Triodia decumbens Pal, de Beauv, Win. ningen! Neuwied. 148. Bromus secalinus L.! ı49. B. racemosus L.! ı60. B.mollis L\Y ı5ı, B. arvensis L.! ı52. B. multiflorus. Neuwied. 153. B. sterilis L. 154, B. tectorum L.! 155. B. velutinus Schrad. Coblenz, 156. Brachypodium pinnatum R. et Sch.! 157. Br. sylvaticum R, et Sch. Coblenz! Winningen! 158. Triticum vulgare! 159. T. polonieum L.! 160. T. Spelta L.! ı61. T. repens L.! a, repens. ß. Elymus oaninus Roth. Coblenz! y glaucescens Rheinufer! 162. T. caninum‘ Schreb, Neuwied Stromberg. 163. Seöale cereale L.! 164. Lolium perenne L.! ß. tenue! y. crista- tum! 165. L. temulentum L.! 166. Hordeum vulgare L.! 167. H. murinum L.! Trigynia, ‚168. 4 olosteum um®ellatum L.! z Tetrandria. ‚69. Dipsacus Fullonum Mill, Bendorf. 170. D. sylvestris Mill. 171. D. pilosus L. Cablens! Neu- wied! Andernach! Tönnisstein! 9 172. Scabiosa Succisa L,! 173.80. Columbaria Z.! 174. Se. arvensis L! 175. Scherardia arvensis L.! ‘176. Asperula odorataL.! 177, A. eynanchica L! 178. d. galioides, M. Bieb, Oberwesel gegen- Aber! Neuwied! . 179. Galium eruciatum Sm.! ı80. G. palustre L.! 181.6 Mollugo L.! ı82. G. verum L.! 183. G. sylvaticum@,.! 8 pubescens DC. Coblenz! 184% G. Schultesii de Pest, Ems! Coblenz! 185. G. tri- corne With. Coblenz! ı86. G. saccharatum All. Coblenz. 187. G. uliginosum L.! 188. G. gracile Wallr. Weifsenthurm! Kettig! 189. G. sylvestro Poll,! 190. G, hereynieum MWeig. Neuwied. ıgı,“ G. Aparine L.! ı92. G. agreste ß. lejospermum Wallr, Coblenz! Neuwied! 193, Rubia tinclorum L. Bonn. 194. Exacum filiforme PPilld, Bonn. 195. Plantago major L.! ß. leptostachya! y. brachystachya! d. microstachya! 196. P. media L! 197. P. lanceolata L.! "BR sphaerocephala! y. polystachya! - . 198% Centunculus minimus L. Neuwied. 199. Sanguisorba officinalis L.! 200, Cornus mascula L. Neuwied! Coblenz! Bonn! z01. C, sarrguinea L.! 202. Majanthemum bifolium DC. 202. Parietaria erecta M, et Ä.Bacharach! Rhein \ Fels! Winningent 203. P, difusa M. ee R. 10 204. Alchemilla vulgarisL.! ß. hirsuta! 205.4. Aphanes Leers. i 206. Ilex Aquifolium L. Lahnstein! Vallendar! Wollendorf! Linz! Erpel! Remagen! Siebengebirge! Bonn! 207. Potamogeton lucens L. Neuwied. 208, P. perfoliatus L.! Coblenz! Winningen! Neuwied! 209. P.erispusL;! 210. P. pectinatus L. Coblenz! Neuwied! Lahnstein! zır. P. dermus L. Coblenz! zı2. P. compressus L.! 213. P. pusillus L.! Neu- wied! 214. P. natans L.! zı5. P. heterophyllus Schreb, Neuwied! 216. Sagina procumbens I„! 217. S. apetala L.! Neuwied! Bonn. zı8. S. depressa Schultz, Bonn. . 219, Radiola linoides Gmel. Ehrenbreitsteia. Bonn. . Pentandria, Monogynia, aao, Echiam vulgare L.! ß. flor. alb. Cobleaz! 221, Heliotropium europaeum L. Caub! Ober wesel! Coblenz! Winningen! Bonn! . 222. Mlyosotis palustris Roth.! 223. M. sylva- tiea,Ehrh.! 224. M. collina Ehrh.! 225. M.ver- sigoler, Ehrh.! 226. M.intermedia Link,! 227. ‚ arvensis Sibth.! 226. Echinospermum Lappula Swartz Laho- stein + Gablegz! Hammerstein! 229, ‚Eithosgermum officinale L Winningen! ı1 250, L.arvehse L.! 231, L. purpureo - coeruleum L. Coblenz! Winningen! Andernach! Tönnisstein! 232, Anchusa officinalis L.! 233. A. arvalis Rehb,!Y 234. A. arvensis M. B.! 235. Cynoglossum officinale L} 236. Pulmonaria officinalis L.! 237. P. an- gustifolia L. Niederwald bei Riedesheim! Coblenz! _ Neuwied! Andernach! '238. Symphytum officinale L.! ß. patens Sm. 259. Borago officinalis L.! 240. Androsace maximal, Neuwied. }. 241, A. elongata L. Neuwied. F. 242. Primula officinalis L.! £. lateriflora Goup? ‘243. P. elatior L. Coblenz. 244. Lysimachia nemorumL. Neuwied! »45. L. Nummularia L.! 246. L. vulgaris L! 247. Anagallis arvensis Hayne! ß. A. carnea. Bodendorf! Remagen! 248. A. coerulea Schreb,! 249. Menyanthes trifoliata L.! 250. Waldschmidlia nymphoides Wigg. Lahn- stein! Ems! Coblenz! Bonn. 251, Erythraea Centaurium Rich, 252, E, pulä chella Fries, var. & et ß. Coblenz! 253. Convolvulus sepium L.! 254. C. arvensis L! ‚255. Solanum Dulcamara L.! 256, $. nigrum L! 257. S.villosum Lam. Coblenz! Bonn, 258. humile Bernhardi. Coblenz! Bonn. 895. tubero- sum L.! - B 260, Lyoium:barbarum L. Coblem! -Neuwiedt' 12 261. Atropa Belladonna L. Laich! Andernach! Töanisstein! Neuwied! e62. Physalis Alkekengi L. Linz! Erpel! 263, Datura Stramonium L.! 264. Hyoscyamus niger L.! 265. Nicotiana Tabacum L. Angebaut. Ander- ‚nach! 266. N, rustica L. Verwildert! 267. Verbascum Thapsus L.! 268. P. Thapsi- forme Schrad.! 269. V. phlomoides L. Neuwied! ‚270. P, montanum Schrad. Andernach. 27ı./, floceosum W. et R. Coblenz! Wieningen! 272, V, Lychnilis L.! £. album Mnch.! 273. V. mixtum Aam, V.nigro-Lyehnitis Schiede. Coblenz! 274 W.hybridum Lej. Coblenz! 275. P. nigrum L.! 276. F. Blattaria L. Niederspai! Coblenı! 277. JasionemonlanaL! 278. J. perennis Lam. Bonn. 279. Phyteuma orbiculare L. Coblenz! 280. Ph. spicalum L.! 351. Campanula rotundifolia L.! 282. C. pa- tula 1.1 283. C. RapunculusL.! 284. C. persi- eifolia L.! 285. C. Rapunculoides L.! 286. C. urlicaefolia Schmidt. Ems! Coblenz! 287. C. Tra- chelium L.! 288. C, glomerata L.! 289. C. ellip- tica R,et Sch. Bonn. 290. G„CervicariaL, Coblenz 291. Prismatocarpus Speculum DC.| 292. P. hybridus DC. Neuwied. 293. Lonicers Caprifolium L.! 294. L. Peri- . elymenum L.! 295. L. Xylosteum L.! 4, 13 296. Hedera Helix 1! 297. Vitis vinifera L.! ß. sylvestris Gmel.! 298. Rhamnus Frangula L.! 299. Rh, cathar-: ticus L. Bacharach! St. Goar! Coblenz! Winningen! 300. Evonymus europaeus L.! 301. Ribes rubrum L. a. sylvestre Wallr.! ß. domesticum Wallr.! 302. R. alpinum L. St. Goar! Coblenı! Winningen! Neuwied! 303. R. nigrum L. 304. R. uva crüspaL.! 305. R. Grossularia L.} 306, Viola hirta L.! 307. F. palustris L. Cob- -lenz! Neuwied! 308. Y. odorata L.! P. alba, Coblenz! 309. Y. canina L.! 3:0. F, Riviniana Rchb. Coblenz! Lahnstein! 311. V. sylvestris Behb, Bonn. 312. V. tricolorL.! a. parviflorai ß. gran- diflorat 1313. F, arvensis L. 314. Impatiens Noli tangere L. ‘ 315. Thesium decumbens Gmel. Coblenz! 316. Th. Linophyllum L. Coblenz! Neuwied! 317. VYinca minor L.| Digynia, 318. Cynanchum PFinceloxicum R. Br.! 319. Herniaria glabra L.! 320. H. hirsuta I, Coblenz! | 321. Ulmus campestris L.! 323. U. effusa Borkh. Neuwied! " 323. Beta vulgaris L.! 324. Chenopodium bonus Henrieus L.! 325. Ch. urbicum L. Coblenz! Neuwied! 326. Ch, rubrum L! 327. Ch, murale L.! 328. Ch, album L 329. Ch. hybridum L,! 330. Ch, opulifolium, 14 Bacharach! Ehrenbreitstein! 331. Ch. rhombifo. Iium Muchlb. Coblenı. 3352, Ch. ficifolium Sm, Coblenz. 333. Ch. glaucum L.! 334. Ch, olidum “ Sm.! 335. Ch, polyspermum L.! $. Ch. acutifo. lium Kit. Coblenı! 336. dtriplex hortensis L.! 337. A, hastata L.! St. Goar! Braubach! Coblenz! 338. A. patula L! 339. A. angusüfolia L.! ! 340. Cuscuta europaea L.! 341. C. Epithymum Murr. Coblenz! Winningen! Neuwied! Remagen! 342. C. Epilinum Weihe, Ems! - 343. Gentliana cruciata L. Coblenz! Neuwied! Linz! Remagen! 344. G. campestris L. Neuwied! 345..G. Amarella L.! Coblenz! Neuwied! Win- ningen! 346. G. germanica Willd. Pleith! Bas- senheim! Mülheim! A. uniflora! Mülheim! Pleith! 7. pyramidalis! Winningen! Ochtendung! 347. Daucus Carota L.! 348). Orlaya grandiflora Hofins\Coblens! Neu- "wied! Andernach! Remagen? etc. 349. Caucalis daucoides I. Lahnstein! Winnin- x gen! Neuwied! 350. Torilis Anthriscus Hoffm. 35:1. T. infesta Bee Ems! Coblenz! Neuwied! : 352. Coriandrum sativum L,! 353, Heracleum Sphondyliam L.! 354. H, fla- wescens./P. Bonn, 3655: Pastinaca sativa L.! 356, Anethum gräveolens L.! 357. Peucedanum “iarvifolium ill, SL. Gone! 45 Boppard! Coblenz! Winningen! Neuwied! Bonn. 358. P. Cervaria Lapeyr. Winningen! Cobern! Neuwied! 359. Archangelica officinalis Hoffm. Neuwied, 360, Angelica sylvestris L.! 361. Levisticum officinale Koch. Neuwied! Nie- ' dermendig! 362. Silaus pratensis Bess, Coblenz! Winniw gen! Neuwied! 365. Seseli annuum L,. Cobern! Metternich! Kettig! Pleith! 364. 8. Libanotis Koch. Gondort! Hammerstein! Rheineck! 365. Aethusa Cynapium L, P- A. ‚segetälis Bönningh.! 366. Foeniculum vulgare Gaerin. Oberwesel! . Welmich!! ‚Neuwied! etc. 367. Oenanthe fistulosa L. Neuwied. x ‚368. .Q, Phellandrium Lam, Coblenz! Neuwied! Ander- nach! Bonn! 369. Bupleurum falcatum L. 370. B. rotundi-, Br L. Coblenz! Winningen! Bonn! u . Sium latifolium L. Winningen! Coblenz! u ri angustifolium L. Archeim! Rübenach ! Neuwied! - 375. Pimpinella magna L.! 374. P. Sazifraga L. &. minor! ß dissecta! 375. Carum Carvi L.! 376. C. Bulbocastanum Hoch. Coblenz! Winningen! Rübenach ! 377. Aegopodium Podagraria L.! ., 378; Diöpansphylium agreste Hoffm.! % 16 379. Hellosciadium nodiflorum Koch, Linke Riheinseite gemein! sehr sparsam auf der rechten! 380. Petroselinkm sativum Hoffrr. Verwildert. 381. Apium graueolens L. Verwildert. 382. Cicuta virosa L. Sehr selten! Bonn, 385. Chaerophyllum temulum L.! 284. Anthriscus sylvestris Koch,! 385. A. Ce refolium Koch.! 386. 4. vulgaris Pers! 387. Scandix Pecten L. Coblenz! Winningen! Remagen! Neuwied! 388. Myrrhis odorata Scop. 389. Conium maculatum L.! 390. Sanicula europaea L.! 391, Eryngium campestre L.! Trigynia. 392° Viburnum Lantana L.! 393. P,OpulusL.! 394. Sambucus EbulusL. Coblenz! Engers! Neu. wied! Andernach! 395, S, nigra L. 396. S, ra. vemosa L.! " 397. Corrigiola littoralis L, Coblenz! Neuwied! Sinzig! 398. Rhus glabrum ß. viridiflorum L. Um Cob- lenz verwildert. Tetragynia, 399. Parnassia palustris L. Bassenheim! Laach! Wafsenach! Linz! Pentagynia, 400. Drosera roiundifolia L. Laach! Bonn! 'ı 01, Linum usitatissimum L! 402, L. cathar- ticum L.| Polygynia, 403. Myosurus minimusL.! Coblenz‘ Ändernas! 17 Hexandria, Monogynia.. 404. Calla palustris L.! Neuwied! Bonn. 405. dcorus CalamusL.! Winningen! Andernachl 406. Juncus conglomeratus L.! 407. J. effusus i L! 408. J. glaucus L! #. J. inflexus Roth. Neu- wied. y. J.inflexus Hell, Bonn. 409. J. fllifor- mis L. Neuwied! 4:10. J. lamprocarpus Ehrh, Winningen! Coblenz! Neuwied! 4ım. J. fusco- ater Schreb. Winningen! Coblenz! Neuwied! 4ı3, J. obtusiflorus Ehrh. Laach! 413. J. acutiflorus Ehrh. Coblen:! Neuwied! Winningen! Bonn. 414 J. uliginosus Roth. Neuwied. Bonn. 415, J. su- pinus Mönch. Bonn. Coblenz. 416, J. bufonius L.! ß. viviparus, Coblenz! Winningen! 417. 7 sphaerocarpus Nees ab Esenb. Bonn. 418. J. Te= nageja Ehrh. Neuwied! Bonn! ig. A bulbosus L. Coblenz! Neuwied! Bonn! 420. J, squarro- sus_L. Bonn. 421. Luzula pilosa DC.! 42. L. sylvatica Bich. Coblenz! Winningen! Sayn! Neuwied! Bonn} 423 L. albida DC. Coblenz! Winningen! ‚B. 4 rubella Hoppe. Winningen. 424 L. campestris DC. « minor! ß. major! “ - 425. Asparagus officinalis T. Rheinufer.! 426. Convallaria majalis L.! 427. C. Polygo- natum LI. Lahnstein! Coblenz! Winningen! Ro magen! 428. C. multiflora L.! 429. Tulipa sylvestris L. Nafsau! Beiblart 4835, zur Bi. I, 2 18 430. Scilla bifoliaL. Coblenz! Winningen! Neu. wied! 451. -Muscari racemosum Mill. Niederwerth! Neuwied! 432. M. comosum Mill, Ehrenbreit. stein! Neuwied! 433. Phalangium ramosum Pers. Friedrichs- berg! 434. Ph. Liliago Pers.! 435. Ornithogalum luteumL. Neuwied. 436. O, arvense Pers.! 457. O. umbellatum L.! 438. Alliam oleraceum, L.! 439. A. Cepa L! Angebaut. 440. A. Schoenoprasum L. Rhein- und Moselufer! 441. A.vineale L. Neuwied. 442.4 descendens L. Winningen. 443, A. carinatum L,! 444. 4A. sibiricum L. Bonn. 445. A. Scorodopra- sum L. Neuwied! Boun, 446. 4. sphaerocepha- lum L. Neuwied. 447. 4. Porrum L. Angebaut. 448. 4. Ampeloprasum L. Neuwied. 449. A. ro- iundum L, Friedrichstein! 450. Narcissus poelicus L. Neuwied *. Ems }. 451. N, Pseudo-Narcissus L. Ems! Winningen! Neuwied! 452. Leucojum vernumL. Boppard. Sayn! Neu- "wied! 453. Berberis vulgaris L.! 454. Peplis Portula L,! Trigynia, ash, "Triglockin palustre L.! .456. Colchicum autumnale L.! ß. C. vernum, Winningen! Ehrenbpeitstein! 457. Rumes erispusL.! 458. R. conglomera“ 19 tus L.! 459. R. Nemolapathum Ehrh. Coblent. Bonn. 460, R, Hydrolapathum Hudson, Winnin- gen! Neuwied! 461. R. aqualticus I. 462, R. obtusifolius L. Neuwied! Bonn. ß. discolor Wallr. Ehrenbreitstein! 463. A, cristatus Wallr. Ehren- “breitstein! Siebengebirge. 464. R. maritimus L. Winningen! Cobleoz! Neuwied! Bonn. , 465. R.. palustris Sm. Neuwied! 466. R. scutatus L.! An Mauern durch das ganze Rheinthal! 467. R. Ace, tosa I.! 468. R. Acetosella L.! Polygynia. 469. Alisma Plantago h.! ß. angustifolia MW. “ Coblenz! Heptandria, Monogynia, 470, Aesculus Hippocastarum L.! Octandria Monogynia. 471. Epilobium angustifolium L. 472. E. hir- sutum L.! 473. E. pubescens Roth! 474. E. montanum L.! 475. E.roseum Schreb.! 476. E. tetragonum L. Coblenz! Neuwied! Bonn! 477: Es pelustre L. Rübenach! Neuwied! Bohn, ’ß. mini« mum Rübenach! 478. Oenothera biennis I! : 479. Acer Pseudo-Platanus L. Coblenz! Neu- wied! 479.b..4, Negundo L.! 480, 4. platanoi- des L,-Boppard! CobJenz! 481. 4. campesire L.! ß. A, austriacum Tratt. Isenburg! Cohlenz! 482,4 2” R 20 monspessulanum L.! Bacharach! St. Goar! Bop. pard! Winningen! 485. Chlora perfoliata L. Bonn. 484, Chl. sero. tina Koch. Boppard! 485. Oxycoccos palustris Pers. Siegburg. 486. Erica Tetralix L. Linz! Remagen! Rhein- breitbach! Siebengebirge! 487. E.einerea L. Bonn. 488. Calluna vulgaris Salisb.! for, alb, Win- ningen! 489. Daphne Mezereum L.! 490. D. Laureola L. Winningen f. St. Goar. 491. Passerina annua Wickstr, Coblenı! Win- ningen! Neuwied! Trigynia. 4g2. Polygonum Bistorta L.! 493. P. amphi. bium L. a. natansı ß. aquaticum! y. terresire! 494. P. nodosum Pers. Coblenz! Neuwied! Ander. nach! Bonn. 495. P. lapathifolium L.! 496. P. Persicaria L.! 497. P. minus L. Niederlahnstein! Coblenz! Eugers! Neuwied. Bonn. 498. F. Hydro- piper L.! 499. P. aviculare L.! ß. segetum! 500. P. Fagöpyrum L.! 501. P. Convolvulus.L.! 502 P. dumetorum L.! Teiragynia, 605. Paris quadrifolia L.! 504 :ddoxa moschatellina L.! -.Enreandria Hezagynia, ‘ 605, Butdmus umbellatus L. Lahn! Mosel! N 21 Decandria, Monogynia, 506. Dictamnus Fraxinella Link. Ems! Brau: bach! Winningen! #. D. alba Lk. St. Goar! 507%. ‚Monotropa Hypopithys L. Boppard! \Via- ningen! Neuwied! 508. Pyrola secunda L,. Bonn. 509. P. rotun- difolia L.1 510,‘ P. minor L. Coblenz! Neuwied, “512. Faccinium Myriillus L.! Sı2. P. Pitie idaea I. Boppard! Coblenz! Digynia, 513. Sazifraga tridatyliies L.! 514. S. gra- nulala L.! 515. Chrysosplenium alternifolium 1! 5:6 eh oppositifolium L. Coblenz! Winningen! Neuwied! Andernach! 517. Seleranthus annuus L.! 518. Sch. peren- nis L.! 519. Gypsophila muralis L.! 520. Dianthus prolifer L.! £. D. diminutus L.! 5231. D. Armeria L. Coblenz! Neuwied! Remagen! 522. D. CarthusianorumL.! 523. D. deltoidesL.! 524. D, plumarius L. Neuwied! 525. .D. barba- Zus L. Neuwied. Bez — Trigynia, 526. Cuoubalus bacciferus,. L. Coblenz! Engers! Neuwied! Andernach! Bonn. 527. Silene nutans L.! 528. S. gallica L. Cob- lenz! Neuwied. , 529. S. Irmeria L. Winningen! Metternich! Neuwied! Ahrweiler. 530. S, inflate 22 Sm.! £. caule pubescente, Am Rheine. 531. $, noctiflora L, Neuwied! Coblenz! 532. $. conica L. Neuwied! 535. Stellaria holostea L.! 534. St. graminea L.t 5535, St. aquatica Poll.! 536. St. media Sm! 537. St. palustris Willd. Bonn. 538. St, nemorum L. Neuwied. 539. Arenaria rubra L.! 540. A. tenuifolia L. Coblenz! Neuwied! Remagen! Bonn. 541. d, ser- prllifolia Li 542. 4. trinervia L.! Pentagynia. 543. Sedum Telephium L.! 544. S. triphylium Bl, et F.! Winningen! 545. S. vulgare Bl. et F.! PB. fl. purpur. Winningen! 546. S. reflexum L. St. Goar! Coblenz! Ems! Winningen! Siebenge- birge! 547. S. rupestre L. Winningen! Neuwied. 548. S, sexangulare L.! 549. $S. acre L.! 550, S. album L.! 551, Oxalis Acetosella‘ L.! var. fl. rubr. Neu- wied. 532. O. corniculata L. Coblenz. Bonn, 555. O. strieta Jacg. Ahrweiler. 554. Lychnis Viscaria L. St. Goar! Neuwied! Remagen! 555. L, sylvestris Hoppe: Coblen:! Neuwied! et« 556. L. dioica L.! 557. L. flos eueuli L.! 558. L. Githago Lam.! 559. Cerastium 'vulgatum Link,! 8560. €. tri- viale Lk.! 561. C. viscidum Lk.! Coblenz! Win- ningen! Nenwied! Rolandswerth. 562: ©. semi- decandrum L.! 563. C. brachypetalum Pers, Bonn. 564. C. arvonse L.! 565. C. aquaticum L,! 23 var. C. scandens Lej. Auf üppigem Boden im Schatten der Weidengesträuche 4 — 5 Füfs hoch und rankend. 566, Spergula arvensis L.! 567. Sp. pentan- dra L.! \ Dodecandri. Monogynia, 568. dsarum europaeum L.: Nenhäusel, Linz. 569. Portulaca oleracea L. ‚Winningen! 570, Lyihrum Salicaria L.! 571. Ix virgätum Willd. Laach ı825! 572. L. hyssopifolium Sm, Coblenz! ‚ Digynia. 573. Agrimonia Eupatoria Lt 574 a. ‚odorats dit. Laach! Bonn. Nicht zu verkennende Species! -Trigrnia. 575. Reseda Iuteola L.! 576. R, lutea L.t 577. Euphorbia helioscopia L,! 578: B, platy= phylios L. Niederlahnstein! Coblenz! Winningen! Neuwied! Boun. f. E. strieta Sm. Winningen! Niederlahnstein! Ausgezeichnete Var.! 579. E. dul- cis L. Coblenz! Winningen! Neuwied! 580, E, purpurata Thuill, Winningen! Landskrone. 584 E. palustris L. Oberwesel! Niederlahnstein! Neu- wied. : 582. E. Gerardiana Jacg.! Vorzüglich um Coblenz! .583. E. Esula L.1 584. E. Cyparissias L.! 585. E. exigua L.! f. retüsa. Bonn. 586, E. Jalcata L. Coblenz. Neuwied. 587. E: Peplus Lt Dodecandria. 588: Sempervivum : fectorum L.! Auf Dächerz gemein! Winningen auf Felsen als völlig wild! 24 Isceosandria, Monogynia, .. 589, Philadelphus coronarius L, Coblenz! (ven wildert.) 590. Cerasus Padus DC. Braubach! Coblenz! Neuwied. 591. C. Mahaleb DC.! Durch das ganıe Gebiet sehr gemein! 592. C. avium DC.! 593.C, vulgaris Bechst. 594. C. acida Ehrh.! 695. Prunus spinosa L.! 8. P. frutescens Weihe, Winningen }. Coblenz! 596. P. domesticaL.! 597. P. insititia L. Neuwied! 598. Armeniaca vulgaris Pers.! 599. Amygdalus Persica L.! Pentagynia. 600. Pyrus communis L. a. P. Achras Wallr.! ß. P. Pyraster Wallr.! 601. P. Malus L.! R to- mentosa! y acerba DC.! 602. P. dria Willd.! Coblenz! Winningen! Neuwied! 603. P. aucupa- ria Gärm! ß-. 605 b. Pyrus domestica üSın. Ems. 604. Mespilus germanica L. Coblenz! Neuwied, 605. Amelanchier rupestris Lindl, Auf Felsen durch den ganıen Bezirk! 606, Cotoneaster vulgaris Lindl. Ebend.! . 607. Crataegus Oxyacantha L.! 608, C. mo- nogyna Willd. 609. C. torminalis L. St. Goar! Coblenz! Winningen! Neuwied. 610. Spiraea Filipendula L. Kettig! Saffig! 611 Sp. Ulmaria Li 612. Sp. hypericifolia. L Um Cobleaz verwildert. 615, Sp, salicifolia L Ver 25 wildert: Coblenz! Neuwied! 614. Sp. chamaedry- folia L. Um Coblenz verwildert! 615. Rosa repens Scop. St. Goar! Ems! Coblenz! Winningen! Remagen! etc. 616. R. sempervirens L. Neuwied. 617. R. spinosissima Jacg. Bacharacht Wioningen! Erpel! Neuwied! 618. R. EglanteriaL, Neuwied. 619. R,einnamomeal. e, majalis Retz, ß. foecundissima Roth. Beide bei Coblens! 620. R. villosa Rau. e. vulgaris Rau. Coblenz! Neu- wied. Winningen! f. mollissima Roth. Winnio- gen! 621. R. canina L. &. vulgaris Rau.! ß. ra- mosissima Rau. Coblenz! 2. dumalis Bechst. Cob- len! 6. squarraosa Rau, Coblenz! Andernach! 622, R. affinis Tratt. Heisterbach! 623, R. pla- typhylla Rau. Coblenz! 624. R. umbellata Leers. Coblenz! 625. A. pumila L. Bonn. 626. R! rubi. ginosa L. a. vulgaris Rau. f. parvifolia Hilld. Andernach! Tönnisstein! 627. R. tomentosa Sm. Coblenz! ‘ "628. Potentilla supina L. Coblenz! Neuwied! Bonn. 629. P. rupestris L. Coblenz! Winningen sehr häufig! Cobern! Tönnisstein! Neuwied. 630. P. palustris. Scop. Laach! 6351. P. Anserina L.? 632. P. argentea L.! ß. dentata Wallr. Bonn. y. dissecta Wallr. Coblenz! 633. P. opaca L.! Ahrweiler: Neuwied. 634, P. vernaL.! 635. P, reptans L.! 636. P. Tormentilla Schrank.! 637, P, Fragaria Poir,! 638, P. fruticosa L. Bei ‚Cobleus verwildert! ed 26 639. Fragaria vesca L.! 640. F. elatior Ehrh, Winningen! 641. Geum urbanum L.! 642. Rubus plicatus W.et N. Coblenı! 643. R, Jestigiatus W. et N. Coblenz! 644. R. nitidus var, a. corylifolius Hayne. Ehreubreitstein! Coblenz! 645. R. fruticosus W. et N.! 646. R. tomento. sus L. St. Goarshausen! Coblenz! Winningen! Neu- wied! 647. R. saxatilis Z. Boppard! Coblenz! Winningen! Neuwied! 648. R. vulgaris W. et N. a. viridis! &. umbrosus Coblenz! y. rhombifolius €Coblenz! 649. R. discolor MW. et N. Bonn. 650.R. Jusco-ater W. et N. Coblenz! 65:1. R. 'pallidus W. et N. Coblen:! Weg nach Waldesch! 65% R. infestus W. et N. Coblenz! 653. R. Lejeunei MW. et N. Coblenz! Ausgezeichnete prachtvolle Art! ‚654. R. vestitus W. et N. Coblenz! 655. R. cae- sius L. a. palustris W.i ß. pseudo -caesius W.! y. pseudo-idaeus WW. Coblenz! 656. R. Idaeus L.! Polyandria j Monogynia. 657. Actaca spicata L. St. Goar! Braubach! Cob- lenz! Winningen! Neuwied! 658. Chelidonium majus L.! ‚659. Papaver dubium L. Coblenz! Wioniagen! Neuwied! Boun. 660. P. RhoeasZ.! 661. P.som- _ ‚niferum L. Verwildert in Gärten, auf Acckern! .662. P. hybridum L. Neuwied. 663.2. Arge mone L.! ig: 27 664. Tilia pauciflora Hayne! 665. T. parvifo- lia Hoffm.! 666. T. vulgaris Hayne! 667. Helianthemum vulgare Gärtn.! ... 668. Nymphaea alba L. Coblenz! Laach! Rema- gen! Bonn. 669. N. lutea L. Lahnstein! Ems! Bonn. Trigynia. .. 670. Delphinium Ajacis L. Hier und da vermil- dert! om. D. Consolida L.! Pentagynia, 672. Aquilegia vulgaris L.! 675. Nigella arvensis L.! 674 N. damuscena L. Coblenz. \ Polygynia, "675. Anemone Pulsatilla L. Coblenz! Winnia- gen! Neuwied! Andernach! Landskrone! Drachen- fels! 676: A. nemorosa L.!: 677. A. ranuncu-. loides Li .677. b. 4. syloestris L. Siebengebirge. 678. A. stellata Larg. Zwischen Mainz und Ander- nach (+!) Clusius. 678. b. 4. Hepatica L. Win- ningen (1!) . 679. Clematis Pitalba L.! 680. C. Viticella L. Bei Coblenz verwildert! 681. C. erecia L. Neu- wied: ol 682. Thalictrum minus L.!. 683. Th. collinum Wallr.? Winningen! 684. ‚Th. .elatum Murr,? Neuwied! 685. Th. majus Murr. Welnich! Born- hofen! Coblenz! Winningen! Bonn. 686. Th. an- gustifolium Jarg.: ‚Neuwied. 687. Th. Javum I In Cobiene! Winningen! Neuwied! 2 : 688. Adonis asslivalis L. Bassenheim! Bonn. ..: : '26 689. Helleborus viridis L. Neuwied. 690. H, foetidus L. An Bergabhängen, im Gesträuche durch den ganzen Bezirk bis Remagen ! 691. Ranunculus hederaceus L. Bonn. Neuwied, 692. R. aquatilis L.! «&. heterophyllus Pers, ß- capillaceus Pers.! y.caespitosus DC.! d. stag. nalis Wallr.! e. peucedanifolius AU Lahn! Mosel! Ahr! 693. R. illyrıcus L. Neuwied.(Wol- . lendorf; Hammerstein.) 694. R. aconitifolius L. Caub! Riheineck. 695. R. Lingua L. Laach. 696.R. Flammula L.! 697. R. reptans L. Neuwied! Coblenz. 698. R, auricomus L.! 6099. R. sc6- leratus L.! 700. R. acris L.! 901. R, polyan- themos L.! 702. R. neınorosus DC. Bona. 703. R. lanuginosus L. Winningen! Neuwied. Remagen! "04. R. repens L In dena Weinbergen beinahe den ‚ganzen Winter hindurch blühend! 705. R, bulbo- sus L.! 706. R. arvensis L.! .: 407. Ficaria ranuneuloides Mönch! : 78. Caltha palustris L.! Didynramia. - Gymnospermia. 709. Ajuga reptans L.! 7ı0. A. pyramidalis X. Winniagen! 7ıi. A. genevensis 'L. ‚Coblen! Winningen! Neuwied! Bonn. 712.4. alpina L ‚Neuwied. 713, 4. Chamaspitye $ Schreb. Beaubach! Winningen! n 784. Teucrium Botrys.L. Sk Goaräbausen! Wel- nich! Winningen! Bassenheima! ‚Sinzig!; Neuwied! yı5. T, Scorodenia L.!. 716 T. Chamaedrys L 29 717. Nepeta Cataria L! 718. Satureja hortensis L; Winningen! In Gär- ten verwildert! 719. Hyssopus officinalis L. Neuwied. ! 720. Glechoma hederaceum L.! “qeı. Mentha sylvestris L.! re2. M. Halleri Gmel. Winningen! #. M. canescens Roth. Cob- lenz! Andernach! 723. M, villosa Hoffm. Nen- wied. 724. M. nemorosa Willd,. Coblenz! Win- ningen! Neuwied! Andernach! 725. M. rotundi. Jolia L.! 725. M. crispata Schrad. Ems! Cob- lenz. Neuwied. 726.. M. nepetoides Lej. Kreis Maien (Missenheim! Pieidi!) 727. M. hirsute L.! 728. M. aquaticaL.! 729. M. riparia Schreb. Coblenz. (Eisbrache!) 730. M. paludosa N,abE, Coblenz! Lei! 731. M, agrestis N. ab E.! 732, M. aculifolia Sm. Coblens! (Rheinufer!) 733. M. verticillata Roth. Coblens! 754. M. rubra Sm. Coblenz ( Rübenach!) 735. M. arvensis L.! 736. M. Nummularia Schreb. Coblenz (Kichkopf! Laubach!) 737. M, gentilis Sm. Coblenz (Rüben. ach!) 738. M. dubia Schreb, Coblenz (Metter- nich! Pfaffendorf!) 739. M, palusiris Mönch, Coblenz ( Pollfeld!) ' 740. Pulegium vulgare' Mill, Coblenz! Win- ningen! ß. albuın, mit schneeweilsen Blüthen. Cob- lenz ( Pollfeld!) . 741. Lamium maculatum L! ß.lacteum! 7, earnöym!. 742. L,.album L.! 743. L. purpu- Teum. In: JA In amplesicaule LI 30 x 30 745. Galeopsis angustifolia Schreb,! 746, G, grandiflora Roth! 747. G. Ladanum L.! 748, G. ochroleuca Lam.! Coblenz! Winningen! Neu- wied! Andernach! 749. G. Tetrahit L. A. rubr, et alb.! 750. G. pubescens Bess, Braubach. Rhense, 75:. Galeobdolon luteum Sm.! 752. Betonica offieinalis L, Schr sparsam! Cob- lenzt Neuwied. Bonn. 755. B. hirta Leyss. In "Wäldern gemein! ..754. Stachys palustris L! ß. St. segeium, Hay.! 755. St. sylvalica L,! 756. St, anrua L. Coblenz! Winningen! Neuwied! 757. St. arvensis L.! 758, St. germanica L. Coblenz! Winningen! 759. St, recta L.! 760. Ballota nigraL.! 761. B. vulgaris Link.! Beide mit Uebergängen! : 762. Marrubium vulgareL. Andernach! 763. Leonurus Cardiaca L.! 764. Clinopodium vulgare L.! \ ' 765. Origanum vulgare L.! 766. Thymus SerpyllumL.! &.syluestris Schrel.! ß. parviflorus! 767. Th. angustifolius Pers. Cob- lenı! Winningen! 768. Th. Acinos L.! 769. Th, ‚ diffusus Bl. et F.? Wioningen! 770. Th. Cala- ‘mintha DC. Boppard! Coblenz! Ehrenbreitstein! Wäiioingen! Neuwied! Remagen! Tönnisstein! 771. Scutellaria galericulata L.! 772. Se. mi- nor b. Bonn. 713.. Prunella vulgaris L.! B. p. pinmatifide Pers. Coblenz! "Remagen! 774." P... grandifiors 31 : Pollich. Winningen! Coblenz! Neuwied! ß. pin natifida, Coblenz! 775. Verbena officinalisL.!. Angiospermia.' 776. Orobanche major L.! Coblenz! Winnin. gen! Neuwied! etc. 777. O. caryophyllacea Sm, ‘Winningen! Coblenz! Friedrichstein! 778. O, coe- zulea Yill, Ehrenbreitstein! Winningen! Tönnis stein! Bonn. 779% O. ramosa L. Neuwied. 780. Euphrasia lutea L. Ehrenbreitstein! Cobs lenz! Winningen! 781. E. Odontites L! 782. E, serolina Coblenz! 783. E. Rostkoviana Hayne! 784. E. officinalis Hayne! 785. E, micrantha Rehb,.! Pleidter Hummerichl - 786. Pedicularis palustris L. Ehrenbreitstein! Winningen! Cobern! Laach! 787. P. sylvatica L. Winningen! Sayn! Remagen! 788. Rhinanthus grandiflorus Bi. er! a. glab- ratus! ß. pubens! 789.-Rh. parviflorus Bl.et F.! ‚790. Melampyrum cristatum L.! :791. M, ar- vense L.! 792. M. nemorosum i.! Sayn! Cob- len! 795. M, pratense L.! 794. M. sylvaticum L. Coblenz. Neuwied. 795. Limosella aquatica L. Coblenz! Neuwied! Bonn. 796. Scrofularia nodosa' L.! :997. S, aqua: lica L.! 798. S. canina L. Neuwied; scheint nicht mehr vorhanden zu seyn! 799. Linaria Cymbalaria Dill, Rheinfels! Linz! Rolandswerth! 800. '%, Elatine Spr.!. var, fol, infer. eyst., super sagilt, Coblena! -80%,-L, spws 32 ria Spr. Coblenz! Winningen, Neuwied. Bonn. 802. L. arvensis Spr. Coblenz! Winningen! Eh. renbreitstein! Neuwied. 803, L. minor Spr. 804, Z. vulgaris Spr.!ı ß. Peloria L. Neuwied. 805, Antirrkinum majus L. flor. purpur,, carn., alb. Rheinfels! 806. 4, Orontium L.! fl, alb. Rübenach! 807. Digitalis purpurea L. Rechte Rheisseite schr häufig! 808. D. grandiflora Lam, Winnin: gen! 809. D. ochroleuca Jacyg. Winningen! Tüön- nisstein! Tetradynrnamia, Siliculosae, 8:0. Lunaria rediviva L. Boppard! Neuwied. ‚811, Berteroca incana DC. St. Goarshausen! Cob- lenz! Gondorf! Lioz! 812. Alyssum montanum L. Erpel! Oberwin- ter! Drachenfels. 8. arenarium Lois? Nicder- werth bei Coblenz I 813. A. calycinum L.! '814. Draba muralis L,. Ehrenbreitstein! Win- aingen! Neuwied! Remagen! Bonn. 8:15. Erophila vulgaris DC.! 816. Cochlearia Armoracia L,! 817. Thlapsi arvense L.! 818. Th. perfoliatum IorDurch den ganzen Bezirk bis an die Ahr häufig! aaf-vulkanischem Boden oft ı — a Fuis hoch und sehr ästig! 819.’ Capsella bursa pastoris DC, a. integrife- ka, ß. sinuata, y. pinnatifidal: . : 820, Teesdalia.Iberis DC. Coblens. Bonn: 55 821, Iberis amara L. Winningen! Neuwied. 822. Biscutella laevigata L. Auf beiden Rhein- ufern oberhalb St. Goar sehr häufig.! 823. Camelina sativa Crant. & pilosaı &, glabrata 824. Neslia paniculata DC. Coblenz! Neuwied! 825. Sennebiera Coronopus DC, Coblene! Win. ningen! Neuwied! ete _ . 826. Lepidium Draba L.! Bonn. 8:27, L. sa tivum L.! 828. L. eampestre R. Br.! 829, L, ruderale L. Rheinufer! 830. L. Iberis1. An Mau- ern durch den ganzen Berirk! 831. Isatis tinetoria L.! St. Goar! Coblenz! Win- ningen! Neuwied! etc. 832. Calepina Corvini DC. Ueber das ganze Maienfeld verbreitet. a. alba.! + alb. fl, plen. Ochtendung! P. rosea. Gondorf! Siliquosa. 833. Nasturtium offieinale R, Br.! 834. N, sylvestre DC.ı 835. N. palustre DC.ı2836. N,. amphibium DC. «a. vulgare! ß. uliginosum! y, integrifolium! 837. Leptocarpaea Loeselii DC. Cobern 1826. 29.1 838. Cheiranthus Cheiri L, Bacharach! Oberwe- sel! St. Goar! Braubach! Ehrenbreitstein ! Hammer- stein! Remagen! y 859. Barbarea vulgaris R, Br,i. 840, B. prae eox R. Br. Winningen! 841, Turritis glabra L-! ' 842, Arabis sagittata DO, Winningen! 845. Beiblatt 4855, 2ter Bd, III, a 54 hirsuta Scop.! 844. 4. Thaliana L.! 845.4, are. nosa Scop.! 846. A. Turrita L. St. Goar 1336! 847. Cardamine amara L.! 848. C. pratensis L.! 849. C. hirsuta L.! 850. C, sylvatica Link, Winningen! Coblenz! Neuwied! 85:1. C, impa. tiens L.! 852. Dentaria bulbifera L. Coblenz! Boppard! Winningen! Neuwied! Remagen! 853. Hesperis matronalis L. Neuwied. Bonn. 854. Sisymbrium offieinale Scop.! 855, S, strictissimum L, Neuwied. 856. $. ausitriacum Jacg. Hammerstein! 857. 9. obtusangulum DC. Rheinufer! 858. S. Irio L. Coblenz. 859, S, So- phia L.! 860. Alliaria officinalis DC.ı 861. Erysimum hieracifolium L. Goblenz! Neu- wied! 862. E. odoratum Willd.? Häufiger am Rheinufer als die’ Vorige! 863. E. virgatum Roth, St. Goarshausen (Fufs der Lurlei!) .864. E chei- ranthoides L.! 865. E. perfoliatum Craniz. Neu- wied, 866. E. alpinum Roth. Neuwied. 867. Brassica oleracea [.! 868. Br. campestris . L, Neuwied. 869. Br. Rapa L.! 870. Br. Napus L! 871. Br. Erucastrum L. Neuwied! Bonn 872. Br. Cheiranthus DC. Ueber das ganze Maien- feld verbreitet, vorzüglich in vulkanischem Boden! :875. Sinapis nigra L. Coblenz! Neuwied! 874.5 arvensis L.! 875. S. alba L, Winningen! Neu- wied. 876. Diplotazis,tenuifolia DC. Rheinufer! 877. 35 D. muralis DC, Coblenz. Winningen! en. Ra- phkanus Raphanistrum L.! Monadelphia Pentandria. 879. Erodium cicutarium Sm. a. praecox! ß. pimpinellaefolium! y. Chaerophyllum! d. pilos sum! &. cieulaefolium! Decandria. 880. Geranium sanguineum L. St. Goarshausen! Coblenz! Winningen! Neuwied! 881. G. sylva« ticum L. Winningen! 882. G. pratense L.! 883. G. palustre L, Winningen! Rübenach! 884. G. Robertianum L.! 885. G. molle L.! 886. G. pusillum L, Coblenz! Neuwied. 887. G. rotundi= folium L.! 888. G. columbinum L.! 889. &. dissectum L.! 890. G. lueidum IL. Ahrthal! Polyandria, 891. Malva rotundifolia L.! 892. M, sylwestris L.! 8. procumbens, Leudesdorf! Neuwied! Cob- lenz! 893. M. crispa L. Neuwied, 894. M. Alcea L. Coblenz! Winningen! Neuwied! Remagen! et«. 895. M. moschata L. Durch den ganzen Bezirk! 0. integrifolia Wallr. Coblenz! ß. laciniata Wallr, Coblenz! 896. Althaea offieinalis L. Winningen! Diadelphia Hezandria,. 897. Fumaria media Lois.! 898. F. officinalis L.! 899. F. parviflora Lam. Coblenz. 1826: 37. Hammerstein! 900. F. Vaillantii Lois, Coblenz. ö 36 gor. Corydalis tuberosa DC. Neuwied! Fach- bach. Bonn 902, C. bulbosa DC.! var. bracteis subintegris. Bonn. Octandria, 903. Polygala vulgaris L.! flor. alb., purpur, et cyan. 90% P. oxyptera Rchb. Coblenz. Bonn. ß- casspitosa Bonn. 905. P. comosa Schk. Fried- richsberg- Decandria, 906. Gerfista scoparia DC.! 907. G. lincloria L.! 908. G. pilosa L.! 909. G. sagittalis L.! gı0. G. germanica L.! gıı. G. anglica 1. Bonn. gı2. Ononis spinosa L.! 9ı3. ÖO. procurrens Wallr. Coblenz! Winningen! Neuwied! . for. alb. Coblenz:! 9ı4. O. mitis Gmel,? Coblenz! 915. Anthyllis Yulneraria L.! 916. Cytisus Laburrum L.! yı7. C. capitatus dit, Coblenz! - 918. Phaseolus vulgaris [, gıg. Ph. nanus L, Beide in Weinbergen gebaut. - 920. Orobus niger L, St. Goar! Goblesz! Bop- pard! Winniegen! Neuwied!’ 921. O. vernus L, Neuwied. 922. O. tuberosus L.! a. latifolius! P- linifolius! Y tenuifolius! Winningen! 923. Zathyrus Aphaca L. Neuwied. Erpel! 924. L. sativus L. Hammerstein! (Nicht angebaut.) 925. L. tuberosus L. Neuwied. 926. L. pratensis Li 927. L. sylvestris LI 928. L. latifolius L Wianingen! Neuwied! , 929. Pisum sativum L.! _ 87 930. Fieia pisiformisL. Winningen. Bassenheim!! Neuwied. 931. #. Cracca 1,1 ß. polyphylla. Bonn. 932. Y. tenuifalia Roth, Coblenı, Neuwied. 933. F. villosa Roth. Coblenz. 934. F, articulata Willd. Coblenz. Ochtendung! Neuwied. 935. P. sativa L.! 936. P. angustifolie Roth.! 937 V. segetalis Thuill. Coblenz! Neuwied! 938. F. la- ikyroides L. Coblenz. Neuwied, 939. F. lutea I. Neuwied. Niedermendigt Wafsenach! 940. F\. se- pium L.! Sl. alb. Winningen! et 941. V. cas subica I, Neuwied. + 942. Faba vulgaris DC, ! 943. Ervum tetraspermum Lt 944. E. hirsu- tum L.! 945, E. Lens L! 946. E, Ervilia L. Winningen. 9472 Robinia Pseud- dcacia L.! 948. Colutea arborescens L. Verwildert: Cob- lenz! 949. C. vesicaria L., Verwildert: Coblenzt 950. Lotus cornieulatusL.! g5:. L. uliginosus Schk. Coblenz! Laach! Bonn. 952. Medicago saliva L.1 953. M. falcata L.! 954. M. lupulina L.! 955. IM, minima I. Neu- wied! Bonn. 956. Melilotus vulgaris Willd.! 957. M. offi- einalis Lam! ß altissima Gmel. Moselufer! 958. M. arvensis Wallr. Coblenz! Winningen! Neuwied! .959. Trifelium repens L.| 96.0 T. hybridum L. Neuwied.! g6r. T. rubensL. Winningen! Ket- üg schr häufig! 962, T, pratense L.! 963. Tıea=- 58 tivum Crome! 964. T. medium L. St. Goar! Bop- pard! Coblenz! Winningen! Neuwied. etc. 965. T. alpestre L. Ebendaselbst: 966. 'T. incarnatum L. Ahrtbal. 967. T. ochroleueum L. Coblenz! Win. ningea! Ehrenbreitstein! 968. T. montanum L,! 969. T. arvense L,! 970. T. fragiferum L.! gyı, T. agrarium L.! 972. T. procumbens L.! 973. T. campestre Schreb. Coblenı! Winningen! Neuwied! Bonn. 974. T. filiforme L. Cobleaz! Neuwied! Bonn. 975. Astragalüs glycyphyllos L. St. Goar! Cob- lenz! Winningen! Neuwied! Remagen! 976. Coronilla Emerus L. Coblenz! Neuwied! 977. C. varia L.! ‚978. Ornithopus perpusillus L. Bonn. 979. Hippocrepis comosa L.! Felsen an der Mosel, am Rheine und der Lahn! 980. Onobrychis sativa DC.! Polyadelphia Icosandria. 981. Hypericum perforatum L.! ß. mierophyl- lum DC. Coblenı! 982. H. montanum L. St. Goar! Boppard! Coblenz! Neuwied! Remagen! 985. H, hirsutum L.! 984. H. quadrangulum I. Coblens! Winningen! Neuwied! Bonn. 985. H. dubium Leers. Winningen! Neuwied. Bonn. 986 H.humifusum L. Coblenz! Neuwied! Remagen! Bonn. 987. H. pulchrum L, Ehrenbreitstein! Neu- wied! Linz! Bonn. 988. H. elodes L. Siegburg :&9 Syngenesia, Polygamia aegualis, 989. Tragopogon pratensis L. Coblenz! Wins ningen! 990. T. orientalis L.! Coblenz! Winnin- gen! Bonn! etc, 991. T. major L. Coblenz! Win- ningen! Neuwied! 992. T. porrifolius L. ‘Neuwied. 993. Scorzonera humilis L. Engers! 994. Sc hispanica L, Verwildert! 995. Sonchus oleraceus L. «. integrifolius, ß- triangularis, y. lacerus.! 996. S. asper Willd.! 997. S. arvensis L.! 998. S. palustris L. Coblenz. 999. Lactuca sativa L.! 1000. L. Scariola L.! 1001. L, virosa L. Rheinfels! Winningen! Coblenz! Ehrenbreitstein. Bonn. 1002. Z. saligna L. Um Winningen sehr häufig! 1003. L. perennis St. Goar! Braubach! Ems! Winningen! Neuwied! 1004. Chondrilla junces L. Kaub! Andernach ! Neuwied! . 1005, Prenanthes muralis L.! 1006. Leontodon Taraxacum L.! ı007. L. arcuatus Tausch.! 1008. L. palustris Sm. Win- ningen! Laach! 1009. Apargia hispida Willd.! ıo10, 4. au- tumnalis Scop.! ıoı1. Thrincia hirta Roth! 1012. Th, hispida Roth. Moselinsel bei Winningen! 1013. Pieris hieracioides L.! 1014, Hieracium Pilosella L.! 1015. H. Pele- terianum Merat. Bei Wioningen häufig! 1016, H. Lactucella Wallr.! ı017. H. eollinum Gochn.! y 40 1018. H.’prasaltum DC. Bacharach! Winningen! Coblenr! ı0ı9. HA. pratense Tausch. Winningen! 1020. H. cymosum L. Neuwied. 1021. H. prae- morsum L. Coblenz sehr häufig! Neuwied. uo22, H. murorum L.! 2 H. sylvaticum Gm.! 1025, H, Lachenalii Gmel. Ebhrenbreitstein! 1024. H, paludosum L. Winningen! Neuwied! Bonn. 1025. H. sabaudum L. a. vulgatum, £. latifolium! 1026. HM. umbellatum L.! 1027, Crepis tectorum L.! 1028. C. polymor- pha Wallr.! 1029. C. biennis Lu! 1030. Barkhausia foetida DC. Coblenz! Neu- wied! 1031, Hypochaeris glabra L.! ( Achyrophorus Scop.) 1032, H. maculata L.! Winningen. 1035, HA. radicata L.! 10354, Lapsana communis L.! 1035, Arnoseris pusilla Gärtn, Sehr sparsam: Coblenz, Neuwied. 1036. Cichorium Intybus L.| 1037. C, Endi- via L. Cultivirt. - 1038. Carduus nutans L.! 1039. C. acanthoi- des L.Coblenz! Neuwied! Bonn. 1040, C. erispusLL! 1041. Silybum marianum Gärtn, Cobern! Neuwied. ’ 1042. Cirsium palustre Scop.! 1043. C. lan-. eeoletum Scap.! 1044. C. oleraceum Higg. Neu- . wied’ 1045. C. tataricum DC.! Neuwied 1?) 046. G. selosum B, et F. Coblenı! Neuwied! 41 > 1047. €. eriophorum Scop. Neuwied. 1048, C. arvense Scop.! 1049. Serratula tinctoria E. Winningen! Kettigl Neuwied. Born. . 1050. Onopordon Acenthium L.! ‚1051. Lappa officinalis All,! 1052. &. tomen- iosa AN! 1055. L. minor DC. ! 1054. Carlına vulgaris L.! 1055. Eupatorium cannabinum E.! : 1066. Chrysoeoma Lirosyris L. Im Herbste auf allen Felsen durch den ganzen Bezirk. 1057. Bidens tripartita L. 1088. B. cernua LE, Coblenz! Rübenaeh! Winningen! Neuwied! Bonn, f. radiata Roth, (Coreopsis Bidens L.) Neu- wied! Bonn. Polygamia superflua. j 1659. Artemisia pontica L, Neuwied, 1060. 4. sampestris L.! 1061. A. vulgaris L.! 1062. Absynthium vulgare Gärtn. Bacharach! St. Goar! Ehrenbreitstein! Hammerstein! 1063. Tanacetum vulgare L.! 2064. (Gnephalium lutso - album E. Engers! Laach. 1065. 6. rectum Sm.! 1066. G. uligino- sum L.! 1067. G. germanicum Huds.! 1068. G. montanum MWilld.! 1069. G, minimum Sm. Cob« lenz! Neuwied! et 1070. G. arvense Filld.! 1071. G. dieicum L.! 1072. &..arenarium L. Bonn. : 1073. Tussilago Farfara L.! 1074. T.|Petasites L! 2. T. hybrida L. Coblenz! Winningen! Neuwiedf 42 1078. Conyza' squarrosa L.! 1076. Doronicum Pardalianches L. Winnin- gen, sehr häufig! Neuwied. 1077. Arnica montana L. Neuhäusel. Hanımer. stein. Linz! Remagen! Rheinbreitbach! Sieben. gebirge! 1078. Inula Helenium L. Neuwied. (+?) 1079, J. Britannica L.! 1080. I. selicina L. Bei Win ningen, sehr häufig! 1081. Erigeron acer L.! 1082. E, canadensis L.! 1083. Solidago Firgaurea. L.! 1084. S. cana« densis L. Verwildert bei Coblenz! 1085. Aster Amellus L. Braubach! Lahne J.! Ehrenbreitstein! Metternich! 1086. A, elegans N ab E.? Ehrenbreitstein! 1087. Diplopappus annuus Bl. et F, St. Goars- hausen! Welmich! Bornhofen! Neuwied! Bonn. Oberwesel! 1088. D. vulgaris Bl. et F.! Gemein, aber immer einsam! 1089. D. dysentericusBl. et F.! 1090, Cineraria spathulaefolia Gmel. Winnias gen, schr häufig! 1091. C. campestris Retz, Ehen- daselbst sehr gemein! Tönnisstein! Neuwied! Re magen! 1092. C. aurantiaca Hoppe? Wianin- gen, unter den vorigen! 1093. Senecio vulgaris L.! 1094. S. viscosusL! 1095. S, syluaticus L.! Coblenz! Bemagen! 1096, S.ovatus Willd. 1097. S. saracenicus L. Neu wied! Coblenz! 1098, 8. Jacobaea L.! Pf. 5 aqualicus Sm.! 1099, S, erucaefolius L.! 1100 S, tenuifolius Murr.! ı1oı. Bellis perennis L.! 1102. Chrysanthemum Leucanthemum L.! 1303. Ch. segetum L.! 1104. Pyreihrum corymbosum Filld.! St. Goar! Boppard! Coblenz! Winningen! Neuwied! 1105, P. Parthenium L.! 1106, P. inodorum Filld,! 1107. Matricaria Chamomilla L.! 1108. Anihemis arvensis L.! 1109. 4, linc« toria L.! a0. A. Cotula L.! ırıı. Achilles PtarmicaL.! ııı2. A. Millefolis um L.! 1113. 4. setacea W. et K. Bonn! Winrin- gen! 1114. A. nobilis L.Coblenz! Winningen! Mai« enfeld! Bonn. Polygamia frustranea. ı115. Helianihus annuus I. Hier und da auf Feldern: Winningen! 1116. Calcitrapa Hippophaestum Gärtn.! 1137. Centaurea nigra L.! Neuwied! Gondorf! 1118. EC, montana 1. Winningen! Neuwied! Sie- bengebirge. 2119, €. Cyanus L.! 1120. C. pa- nieulata L. Bonn. ıı21. C, Scabiosa L.! 1122, €. nigrescens Filld. Coblenz! Winningen! Bonn. f. pratensis Bönningh, Coblenz! ete, 1183, C, Jacea L.! f. decumbens Dub.! Polygamia necossaria, 1124. Calendula arvensis L. Winningen! 1128. C. officinalis L. Häufig verwildert! Gynandria Monandria. 1126, Loroglossum hircinum Rich, Neuwiek Landskrone. | 5 an a4 1127. Anacamptis pyramidalis Rich. Bonn. 2128. Orchis coriophora L. Ehrenbreitstein! Neuwied. Bonn. ı129. OÖ. Morio L.! 1130. Q, mascula L.! 1131. O. ustulata L. Ebrenbreit- stein! 1132. O. militarisL.! 1153. O. fusca Murr, Lahnstein! Coblenz! Winningen! Neuwied! Lin! Bemagen! 1134. Q. incarnata L. Neuwied. 1135, O, latifolia L.! 1136. O. majalis Rehb.? Win. ningen! 1137. O. maculata I! 1138. Ophrys myodes L. Ochtendung! Neuwied. Remagen! 1139. O. arachnites Murr. Neuwied. Fachbach. 1140. Gymnadenia conopses R. Br.! 1141. G. odoratissima Bl. et F. Hammerstein, Erpel! 1142. G. viridis Bl. et F. Ebrenbreitstein! Neuwied. Bonn. 1143. G. albida B. et F. Ehrenbreitstein. Bonn. 1144. Platanthera bifolia Rich. ! 1145. Herminium Monorchis R, Br, Remagen! 1146. Spiranthes autumnalis Rich. Winningen! Neuwied! Ehrenbreitstein. 1147. Neottia Nidus-avis Rich.! 1148, N. ovala Bl. et F.! - "2149. Cephalanthera pallens Rich. Neuwied. Stolpenfels. Carmelenberg! Winningen! 1150. C. ensifolia Bl. et F. Ehrenbreitstein! Neuwied. 1151. C.rubra Bl. et F. Neuwied. 1152. Epipactis latifolia Swartz. Coblenz. Neu- wied! Cobern! Bonn. f. sylvestris Pers. Kettig! k. 2163. E. palustris Sw. Metternich! Ems! Laach! 45 Diandria. | 1154. Cypripedium Calceolus L. Vallendar! Neuwied! Bemagen! Hezandria. 1155. Aristolochia Clematitis L.! Monoecia Monandria, 1156. Zannichellia major. Ehrenbreitstein. 1157. Najas major L. Coblenz! Triandria. 1158. Typha latifolia L.! 1159. T. angustifo. lia L. Andernach! 1160. T. media DC. Siegburg. 1161. Sparganium simplex "Huds, Coblenz 1162. Sp. ramosum Sm.! 1163. Carex dioica L. Neuwied! Laach. 1164, C. pulicaris L. Neuwied. Bonn. 1165. C. arena- ria L. Neuwied. 1166. C. intermedia Good.! 1167. C. vulpina L.! 1168. C, muricata LI 1169. C. teretiuscula Good. Coblenz. 1170. C, paradoxa Willd, ıızı. C, paniculata L.! 117% C. cyperoides L. Neuwied (?) 1173. C. remoia L.t 2174. C, stellulata Good.! 1175, €. brizoi- des U. Neuwied. Coblenz. 1176. C. elongata L.! 1177. C. leporina L.! 1178. C. Schreberi Willd, Häufig bei Cobern! Bonn. 1179. C. canescens L.! 1180. C. caespitosa L.! 1181. C. stricta Good. Go- desberg! 1182. C. acuta L.! 1183..C. lasiocarpa _ Ehrh.! 1184. C. hirta L! 1185. C. tomentosa 46° L.! 1186. C. praecox Jacg.! 1187. C. montana Yillt 1188. C. ericelorum L.! 1189, C. piuli. Jera L.! 1190. C. clandestina Good. Bei Win- ningen häufig! 1191. C. digifata LT! 1192. C, flava L.! 1195. C. Oederi Willd, Laach! Bonn. 1194. C. distans L.! 1195. C, Jgastachys Ehrk, Bona. 1196.C. DrymejaL.! 1197. C. pallescensL, ! 1198. C. panicea L.! 1199. C, Pseudo-Cyperus L. Boppard. Neuwied. Bonn. 1200. C. glauca Scop.! ı201. C. paludosa Good.! 1202, C, ri. paria Good.! 1203. C. vesicaria L! 1204, C, ampullacea Good.! Tetrandria, 1205. Alnus glutinosa Willd.! 1206. A, incana Willd. Coblenz! Bonn. 1207, Buxus sempervirens L. Alken! Broden- bach! Karden! (Untere Mosel.) 1208, Urtica dioica L.! ı209. U, urensL.! 1210. Amaranthus Blitum L.! ısı1. A, pro- stratus Balb. Winningen! Bonn. Polyandria, 1212. Arum maculatum L.! 8. immaculatum! 2213. Ceratophyllum demersum L. Coblen:.) 1214. C. submersum L, Coblenz. 1215. Myriophyllum spicatum L.! ı2ı6. M. verlicillatum L. Mit der vorigen, sparsamer! 1217. Sagittaria sagittifolia L. Coblenz! Win- ningen! 47 1218. Poterium Sanguisorba L.! 1219. Juglans regia L.! 1220, BelulaalbaL.! ız2ı, B, pubescens Ehrh. Laach! ı222. Carpinus Betulus L.! 1223. Fagus sylvatica L.! 1224. Castanea vesca Gärtn, Winningen! 1225. Quercus Robur L.! 1226. Qu. peduncu- : Tata Willd,! 1227. Corylus Avellana L.! Monadelphia, 1228. Xanthium strumarium L. Einzeln an We- gen, auf Schutt! ı229. Pinus sylvestris L.! 1230, Abies excelsa DC, Siebengebirge. 1231. 4. pectinata DC.! 1232. Larix europaea DC. Neuwied! 1233. Bryonia alba L.\ _ Dioeciı.a Diandria, 1254. Salix purpurea L.! 1235. $, Helix L.! 1236. $. fragilis L.! ı237. $,. Russeliana Sm, Rheinufer! 1238. 8, triandra L.! ı239. S. amygdalina L. Coblenz! Neuwied!. 1290. S. re- pens L. Laach! ı241. S. alba L.! 242. S. vi- tellina L,! 1243. S. viminalis L.| 1244. S, au- rita L! 1245. S. caprea L.! 1246. S. acumi- nata Sm. 1247, S. pentandra L. Coblens! 48 Tetandria, 1248. Fiscum album L.! 1249. Myrica Gale L. Sieghurg. Pentandria. 1250, Spinacia oleracea L.| 1251. Cannabis sativa L.! 1252. Humulus Lupulus Z.! Octandria. 1253. Populus alba L.! 1254. P. tremula L.! 1255. P. nigra L.! 1256. P. dilatata dit! Enneandria. 1257. Mercurialis annua L.! insg, M, per- ennis L, Winningen! Neuwied! 1259. Hydrocharis Morsus ranae L, Bonn. Monadelphia. 1260. Juniperus communis L.! 4 1261. Taxus baccata L, Brodenbach an der Mosel! Neuwied. 49 Erwiederung auf die Bemerkungen über meine naturhist, Skizze von Lithauen, Folhynien und Podolien des Hrn. Dr. Befser u. s. we, (s. Bei- blätterzur Flora oder allg. bot. Zeitung, Bd. II. 1832.); von Hrn. Prof. Eichwald in Wilna Mit der gröfsten Neugierde durchlas ich obige Bemerkungen und fand in ihnen wirklich mehr, als ich erwartete. Der Jahre lang unterminirte Bo- den war endlich zum Ausbruche gekommen, und \ sollte alles mit sich reifsen, wenn — nur etwas mehr — Sinn im tempo des Minensprunges gelegen hätte Wenn ich gleich nicht glaube, die gelehr- ten botanischen Bemerkungen des Hrn, Befser, die merkwürdig genug! ihn oder vielmehr seine Enum. plantar. Volh. Pod. etc. Vilnae 18932 mehr als meine Skizze betreffen, eben so mit neuern Be- merkungen aufhellen zu können, denn dazu fehlt jedem, selbst dem allerunterrichtetsten Reisenden, der nur 5 Monate auf einer Reise durch 3 so grofse Provinzen zubringen durfte, die nöthige Gelegen- heit; so hoffe ich doch den Lesern interefsante. Bei- träge zur_Menschenkunde der von mir durchreisten Gegenden zu geben, und dazu könnte schon folgen- de Einleitung hier nicht am unrechten Orte stehen. Als ich mich gegen Ende des Jahres ı828 an den damaligen Rectur der Wilnaer Universität, der sich zu der Zeit in Warschau befand, mit dem Plane zu meiner naturhistorischen Reise in jene 3, zu un- serm Lehrbezirke gehörigen altpolnischen Provinzen wandte, stellte ibn dieser sofort dem Hrn. Kurator _ Beiblatt 1835, 2ter Bd. IV, A Mo. Bot. Garde ren“ Iuorle 50 der Universität, (ehemaligen Präsidenten der St, Petersb. Academie der Wifsenschaften ), vor, Der Hr. Kurator billigte völlig meinen Plan, mit dem Bemerken, der academische Senat möchte denselben prüfen und an ihn auf officiellem Wege zur weitern Bestätigung an den Hrn. Minister der Volksaufklä- rung gelangen lafsen. In den ersten Tagen des Jahres 1829 fand gleich nach der Rückkehr des Hrn. Rectors jene academi- sche Sitzung statt, und da weder ich, noch der Hr. Rector — vielleicht zufälliger Weise — mit keinem der Hrn. Profefsoren üher meinen Reiseplan gespro- chen hatte, so — fanden in der Sitzung keine De- batten statt und mein Plan wurde völlig angenom- men und dem Minister vorzustellen beschlofsen, Hier fängt nun — der erste Minensprung an: nach der Sitzung mochte manch’ einer erst gehörig nach- gedaeht haben, wozu er seine Einwilligung gegeben habe; vor einem Jahre etwa war ich erst auf den Ruf der Universität von Kasan nach Wilna — ein: Deutscher aus Rufsland an die erste polnische Hoch- schule — versetzt worden, und gleich kam mir eine Lust an, altpolnische Provinzen, eine terra incog- nita in geognostischer Hinsicht, naturhistorisch zu untersuchen, wiewohl die Universität schon seit 250 Jahren viel würdige Profefsoren besefsen und der- gleichen Untersuchungen noch immer verschoben hatte-e. Man schien es mir übel zu deuten, dafs ich, ohne erst hei den einzelnen competenten Richtern um Erlaubnifs gefragt zu haben, sofort in ein frem- 51 des Gehege fallen wolite! Ja wenn ich doch nur bei der Geoguosie und Zoologie allein geblieben wäre; aber ich schlofs sogar die Botanik nicht aus, die für Litbauen der einzige Botaniker Lithauens (H. Wolf gang, nach den Beiblättera zur Flora pag. 4.) und für Volhynien und Podolien der Verf. der Enumerat. pl. Volh. Pod. nelst seinem Gehülfen zu betreiben sich ausschliefslich befugt dünkten. Da ich an nichts weniger alsan einen vereitel- ten Reiseplan glaubte, so erstaunte ich über die Malsen, als nach einer Woche etwa, der damalige Dekan der philosophischen Facultätin mein Zimmer trat, und mir den Vorschlag des Hrn. Rectors über- brachte, meinen dem acad- Senat übergebenen Plan zurückzunehmen, weil einzelne Profefsoren fürchte- ten, ich könnte mich auf meiner Reise zu sehr der türkischen Gränze nähern, (— risum teneatis, amici!} »— und dadurch in Petersburg den Glauben veranlas- sen, mich für einen — Spion zu halten, da damals grade der Türkenkrieg in den gröfsten Flammen stand. Bei dieser Aufforderung konnte ich natürlich ein eignes Lächeln nicht unterdrücken, erklärte aber fest und entschlofsen, „ich würde meinen Plan nicht zurücknehmen, da ich durch meine Reise der Uni- versität und den Wifsenschaften überhaupt einen Dienst erweisen wolle.“ Diefs gab mir die erste Veranlafsung zur hiesi« gen Menschenkenntaifs! Mein College, Profefs. der Pharmacie, Wolfgang — sah ich bald|— gehörte zur Contreparihie; er rieth mir wohlmeinend, die 4° 52 Reise aufzuschieben (d. h. hier aufzugeben) und meinte, es würde ja so nichts daraus werden! Er konnte sich nicht denken, dafs die geognostische Schilderung eines unbekannten interefsanten Landes auch einen Werth hätte, und sah daher später die von mir auf dieser Reise zusammengebrachte ausge- zeichnete geognostisch-orykto-zoologische Sammlung, die gegenwärtig in einem eignen grofsen Lokale des Universitätsgebäudes aufbewahrt ist, mit — sehr gleichgültigen Augen an. Da ich also meinen Plan nicht zurücknehmen. wollte, so wurde er endlich dem Kurator wirklich zur Beförderung an den Hrn. Minister vorgestellt, und schon — nach einigen Wochen kam die mini- sterielle Bestätigung; so schnell war seit vielen Jah- ren keine Antwort auf eine Unterlegung an den Hrn. Minister erfolgt: hieraus mufste ich mit Recht auch auf eine völlige Billigung meiner Reise durch den Hrn. Minister schliefsen. Meine Gehülfen bestimmte ich selbst; für Mi- neralogie wählte ich den an der Universität ange- stellten Privatdocenten Hrn. Jakowicki, mehr aus dem Grunde, weil keine Wahl zwischen andern da war, und weilich selbst wünschte, auch hierin für die Lehranstalt etwas Nützliches zu ihun: denn Hr. Jakowicki, der bisher nur die Wilnaer Sand- hügel gesehen hatte, aber doch den jungen Leuten auch Geognosie vortrug, mufste offenbar seine Kennt- nifse durch eine solche Reise nicht nur erweitern, sondern auch auf eine feste Basis gründen; konnte er 55 ich also von ihm mehr als gewöhnliche manuelle . Hülfe erwarten? Als Botaniker bot man mir den Gehülfen des Lehrers *) der Botanik am Lyceum in Kremenez, Hrn. Andrzejewski an, doch mit allerlei Be- merkungen über den Character deiselben- Ich meinte damals eher Hen, Gorski (s. unten) zu wählen, aber wurde von Hrn. Wolfgang, der ihm seine Vorlesungen nach seinen Heften vorzutragen über- geben halte, übel mitgenommen, als er davon hör- te, da er ihn in seiner Apotheke eben so wie in seinen Vorlesungen brauchte. So mufste ich mir schon die Wabl jenes volhynischen Botanikers ge- Tallen lafsen. Diese beiden Gehülfen hatte ich mir selbst aus- gebeten; einen dritten für Zoologie nahm ich auf Bitte des Decans der philosophischen Facultät mit, um so lieber, da dieser, Hr. Malecki, seit 5 Jah- ren mein sehr fleifsiger Zuhörer in meinen zoologi- schen Vorträgen, sich mit vielem Eifer der Zoologie widmete. Aufserdem schlofs sich auf meine eigene Defrayirung der Maler, Hr. Jan kiewicz, an meine Reise an, und leistete mir auf derselben wesentli- che Dienste im Zeichnen der neuen Muscheln und anderer Thiere; Hr. Befser irrt dahersehr, wenn er ihn unter die mir von der Universität mitgege- benen Gehülfen zählt; er stand in gar keiner Berüh- — '*) So wurde er von jeher von der Universität ge- nannt, da das Lyceum keine Profefsoren hat. 54 rung mit der Universität, und ist auch — als Folge jener Intriguen — mit keinem Heller für seine Be- mühungen auf meiner Expedition schadlos gehalten worden. So hatte sich der Himmel schon vor meiuer Abreise mit starkem Gewölke uinzogen; ich sah wohl voraus, dafs mir nunmehr zahllose Hinder- nilse in den Weg gelegt werden würden, um mich aufalle mögliche Art vom fremden Gehege abzuhalten. In den ersten Tagen des Maimonalts treffe ich in Kremenez ein und erhalte dort unerwartet (oder vielmehr, richtiger gesagt, ganz erwartet) den källte- sten Empfang. Ich verlange nach Hrn. Andrze- .Jewsky. Hr. Beiser sagt mir, er habe einen kranken Fufs (die pafsendste Krankheit, um sich von einer botanischen Reise loszusagen) und würde nicht mitreisen; er habe sich schon mit einem Atte- state vom Kreisarzte an die Universität Wilna ge- wandt und gebeten, ihn von der Theilnahme an meiner Reise zu befreien. Da erklärte ich denn ge- radezu, ich sey selbst Arzt und würde mich Abends persönlich von seiner Krankheit überzeugen. Bis zum Abende wurde er völlig gesund und alles Hin- ken verlor sich plötzlich aus den Füfsen; dadurch entstand nun — ein neuer Minensprung. Nun besuchte ich die naturhistorischen Samm- lungen des Lyceums und überzeugte mich bald, dafs schon die nächsten Umgebungen von KremenetZ viele merkwürdige geognostische Punkte haben müfsten. Ich hatte aur 5 Monate Zeit; wie sollte 55 ich die gröfste Zeitersparnifs mit der ungeheuern Raumausdebnung verbinden ; und wenn auch die. Kürze der Zeit nicht gewesen wäre, so fordert doch jeder Reiseude irgend einige Anbaltungspunkte zur Orientirung in Gegenden, die andere schon wie- derholt bereist, aber wo sie gleichsam mit offnen Augen Nichts gesehen haben. Da ich nun von dem Hra. Zienowiez, Lehrer der Mineralogie und Chemie am Lyceum, auf meine wiederholte Fragen, wo sich dies oder jenes Mineral fände, durchaus keine befriedigende Antwort erhielt, so merkte ich gleich, dafs ich mitten im fremden Gehege war, und — es fiel mir weiter nicht auf. Ich überzeug- te mich aber nur zu bald, dafs Hr. Zienowicz, dem nicht einmal die Wernersche Gebirgslehre, geschweige denn die neuern geognoslischen Ansich- ten, bekannt waren, keineswegs im Stande sey, ein richtiges , nicht verworrenes Bild von den durch ihn so oft durchreisten Gegenden einem Fremden mitzutheilen. Ich äusserte hierüber mein Beiremden dem Hrn. Besser, und ersuchte ihn, diesen sonst gutmütligen Mann auf andere ‚Ideen zu bringen. Das that er denn auch, und aimmt nun (1. c. pag. 2.) sofort Veranlafsung, seine di- Plomatische Vermittlung hieriu zur öffentlichen Schau zu tragen. Er kann aber völlig versichert seyn, dafs mir das Resultat seiner Vermittlung für den Erfolg weiner Reise völlig gleichgültig war; er stimmte zwar die mir ganz unerklärliche ägyp- tische Kastenverschwiegenheit des von einem an- 56 dern hinfergangenen gufmülhigen Hrn. Zieno- wicz herab, so dafs dieser sich sogar erbot, mir einige schriftliche, (für wich ganz unbrauchbare ) Bemerkungen über die von ihm gesehenen Gegen- den aufzusetzen; aber einen besondern Einflufs hat- te dies nicht auf meine eigenen Untersuchungen, durch welche die gelehrte Welt viele ganz neue, durch anffallende Lagerung ausgezeichnete Punkte kennen lernte. Für diesen Antheil an meinen Untersuchun- gen und für sein gröfseres Vertrauen zu mir dank-“ te fch ihm, so wie dem Lehrer der Mathematik, Hrn. Zborzewsky, für ähnliche Hülfeleistungen auf folgende Art in meiner Skizze (l. c. pag- 227.): „nur Hrn. Zborzewsky’s und Zienowicz’s, Lehrers der Mineralogie am Lyceum von Kreme- nez, Forschungseifer verdanke ich die Auflindung der geognostisch - wichtigsten Punkte Volbyniens.* Auch erhielten sie, wie selbst Hr. Besser und die Lehrer anderer Gymnasien, die sich meiner Reise durch irgend eine Hülfe angenommen hatten, auf zmeine Vermittlung von dcr Universität ofäcielle schriftliche Danksagungen. Habe ich dadurch noch nicht den Verdiensten dieser seiner beiden Collegen volle Gerechtigkeit widerfahren lafsen, (s. bei Hrn. Besser 1. c. pag 53.) nun so frage ich, worin betsehen denn die- se? Etwa darin, dafs sie ohne Sinn allerlei Steine von nahen und fernen Gegenden um Kremenez auf- lesen und daraus eine — sogen. Mineraliensamm- N 57 lung machen, in der alles wie in einer Rumpel- kammer umherliegt? ich möchte gerne die vielen und bedeutenden Beiträge und Aufklärungen er- fahren, (von denen Hr. Besser ]. c. spricht), die ich ihnen zu verdanken habe, vielleicht theilt er sie der Welt einmal mit! Hr. Zborzewsky ist zwar ein ungemein thä- tiger Sammler, aber auch seine sehr zahlreiche Sammlung ist — ohne Sinn und ohne die minde- ste Sachkenntnifs zusammengebracht; daher kann sie nur für einen Laien einen grofsen Werth ha- ben. Da Hr. Zborzewsky durchaus aller geo- gnostischen und zoologischen Kenntnifse entbehrt, und uur die Walchische Petrefactenkunde be- sitzt, die er zur Bestimmung der volbynischen Versteinerungen als einzigen Wegweiser halten mufs, so konnte wohl auch er schwerlich im Stande seyn, jemanden bedeutende Aufklärungen in einer ihm völ- lig unbekannten Wissenschaft zu geben. Als un- gemein thätiger Sammler hat er jeden leeren Raum in seinen Zimmern zu benützen gewufst, und ihn mit grofsen, oft fufslangen Feuersteinstücken, dutz- endweise übereinasderliegend auszufüllen gewufist, und gerade diese kolofsale Sammlung beliebt Hr. Besser eben so witzig als beifsend zu wahren mi- erologischen Schätzen in der Geognosie zu erhe- ben (1. c. pag. 2.). Aufser den Feuersteinen lie- gen noch andere grofse Steinfragmente überall um- her, und in jedem Stücke meint der gutmüthige Sammler, wie Hr, Besser, die gröfsten Schätze 55 zu sehen, worin ich aber wie meine vernünftigen Be- gleiter nichts weiter — als gewöhnliche Steingeröl- le fanden, Dabei war er, vielleicht durch andre ge- gen mich eingenowmen, oder durch frühere Zufälle eingeschreckt, so aufserordentlich furchisam, dafs er gleich meinte, wenn er mich oder meine Begleiter sei- nen Steinen zu nahe kommen sah, wir hätten schen unsere Taschen mit seinen Schätzen gefüllt; wahr- scheinlith hat ihn die hiesige Erfahrung belehrt, mit seinen Gästen vorsichtig umzugehen. ‚Er ging nachber in seiner Gefälligkeit so weit, dafs er mir nicht nur viele seiner Verstei- nerungen anbot, die ich aber späterhin auf mei- ner Reise in hundertfachen Exemplaren selbst sam- meln konnte, sondera sich mir auch bei meiner Rückkehr von Odefsa als Begleiter auf meiner vol- hynischen Reise anschlofs, und grade ihm verdanke ich wirklich am meisten die Auflindung jener wich- ligsten geognostischen Punkte. Dafür dankte ich ihm persönlich und öffentlich, (s. ob.); dafür be- nanute ich auch nach ihm eine neue sehr zierliche Argonauta Zborzewsrü, (s, Zoolog. special. pag- 35.) mit folgenden Worten: „e ditissima collectio- ne Dni. Zborzewskii, mei quondam in volhynico ätinere comitis lepidissimi; in honorem reperloris dixi.“ Ich glaube daher nicht, dafs diese beiden ganz anspruchlosen, gutmüthigen Lehrer des Lyceums Hro.Besserzuihrem Vertheidiger aufgefordert ha- ben sollten, oder es hätte dena wieder ein Deit- sg ter sie aufzuregen gesucht; ich habe mehr, als ich‘ verantworten konnte, von ihnen gesagt, und ich glaube, sie sind auch damit völlig zufrieden; we- nigstens hat mir Hr. Zborzewsky dies wieder- holentlich in seinen Briefen an mich zu erkennen gegeben. Wie partheiisch ist daher Hrn. Besser's obenangeführte (s. 1. c. pag. 55.) lächerliche Rüge. und wie unlogisch zugleich sein Schlufs? Man lese nur diesen Bombast: „statt ihren (der beiden Leh- rer) Verdiensten die volle Gerechtigkeit widerfah- ren zu lafsen, und statt einzugestehen, wie viele und bedeutende Beiträge und Aufklärungen er von ihnen erhalten hat, (ist das nicht ein parturiunt montes, nascitur ridiculus mus? ), was ihn allein in den Stand setzte, (am Ende hält mich Hr, Bes- ser gar für einen Schüler des Kremenezer Lyce- ums), ein so weit umfafsendes Bild dieser Provinzen zu entwerfen, hat er ihrer nur so leise und in so all- gemeinen Ausdrücken erwähnt, dafs seine Schrift, so wie ich durch Briefe aus Berlin erfuhr, daselbst der Oberflächlichkeit beschuldigt wird.“ Vortrefllich ge- schlossen, ganz nach der dortigen Logik! Da mein Werk ein weit umfafsendes geognostisches Bild enthält, so ist es oberflächlich; oder vielleicht da ich jener Lehrer nur leise und allgemein erwäh- ne, so ist das Werk oberflächlich. Sehr gerne würde ich hierzu befsere Erläuterungen geben, aber ich habe nun einmal bierin nicht die seltne Gabe des Hrn. Besser. Ebenso wie ich es mit seinen Collegen machte, 60 sagt Hr. Besser, (l. c. pag. 2.), machte ich es auch mit dem Prof. Wolfgang. Schade, dafs er dies nicht näher auseinandersetzte, damit ich doch wüfste, von welcher Art die Beibülfe des Hrn, Wolfgang für meine Reise war. Wahrscheinlich nicht die, von der ich oben sprach. Ohne Zwei- fel hat auch er mir wichtige Beiträge und Aufklä- Tungen in botanischer Hinsicht geliefert! Wie un- artig ist dies also von Hrn. Besser, dafs er sie nicht näher angegeben hat, denn er wird mir am Ende nicht glauben, wenn ich gestehe , dafs ich von ihm — keine verlangt und aiso auch keine er- halten habe. Aber die pag. 5. von Hra. Besser abgedruckte Erklärung des Nicolaus Gorski zeugt vom Gegeatheil, sagt der Leser! Ja wohl machte sie auch mich anfangs stutzig, und es fehl- te nicht viel, so hätte ich mich wirklich darüber geärgert; aber so las ich es noch einmal, und sah gleich, dafs alles buchstäblich in ihr wahr sey, zur dafs man von allem das Gegentheil glauben wmüfse; sie wurde ja von einem Polen für seines Gleichen geschrieben, und da wifsen wir ja, wel- che Treue sie gegeneinander zeigen. Späterhin sah ich in dieser höchst interefsanten Erklärung nichts weiter, als eine Pasquille, und wirklich mufs ich noch jetzt dieselbe Meinung hegen, da ich so ebea sufälliger Weise den Nicolaus Gorski in ein Ge- schäft auf mein Zimmer, (das er seit 5 Jahren aus andern Ursachen nicht zu betreten wagte), kommea sah, und er mir auf meine Anfrage, ob die mir 61 von ihm freiwillig mitgetheilten Beobachtungen über die lithauische Flora seine oderjdie des Hrn. Prof, Wolfgangs wären, folgendes schriftiich bezeug- te; da Nic. Gorski kein deutsch versteht, so ist dies Zeugnifs im hiesigen Latein abgefafst und lau- tet, wie folgt: Testor, omnes bofanicas observationes ad plan: tas lithuanicas spectantes, 1llo. Dno. Profefsori Eichwald sponte mea communicatas atque in opere ejus Naturhistorische Skizze impressas, per decennium in loco natali a me institutas fuisse, ut exempli gratia de propagatione Aldrovandae in regione pinscensi, ubi Do. Prof. Wolfgang nunquam adfuit,etillas meas proprias esse, nec ejus- dem. Idem valet de aliis omnibus, praecipue de novis speciebus io Florae mae lithuanicae manu- scripto, proprio Marte elaborato, fusius illustran- dis. Hisce denique adjicio, me jpsum nunquam Dno. Bessero scripsisse, nec alii cuidam secri- bere tradidisse, observationes illas non pro meis, sed pro illis Dni. Prof. Wolfgangi habendas esse, Ex hisce observationibus alias et quidem maximaın partem scriptolenus, alias vero verbo- tenus Illo. Dno. Prof. Eichwald communica- vi, quum ipse elaboraret conspeetum suum plan- tarum in itinere volhynico collectarum. Dabam Vilnae. 8. die Martii 1855 mi anni. Nicolaus Gorski, lector Pharmac. et Bot. in Acad, Caesı med. chir. viln. mpr. 62 Da hast Du nun, lieber Leser, Ursache genug, dich — zu wundern, uad dann — über die Thor- heiten der Menschen zu lachen! Uebrigens über- lafse ich es Dir, von diesem Gorski zu denken, was Dir beliebt; willst Do mit dem armen Satyr ausrufen: Arriere ceux, dont la bouche Souffle le chaud et le froidi oder nach Art der Schola salernitana bemerken: gui proficit in literis et defieit in moribus, plus deficit, quam proficit; so kann ich dawider nichts haben. Ich bemerke nur diefs: dafs es keineswegs dem Hra. Befser zur Ehre gereicht, öffentlich Je- ınanden Beschuldigungen zu machen, in Dingen, die er ı) nicht kennt, und 2) die ihn nichts an- geben. Jeder kehre vor seiner Thüre! Kann das wohl Hrn. Befser beim Publikum empfehlen, wenn er sich in die Intriguen anderer einläßst, und — dabei zum Gelächter des Publikums wird? Hr. Befser erhielt angeblich jene Erklä- zung des Hrn. Gorski durch Hrn. Prof. Wolf- gang zugeschickt; aber wie kam denn dieser dazu? Und wefshalb lag ihm so sehr daran, eine Erklä- Tung der Art zu besitzen? Hier der Schlüfsel dazu. Gorski war Gehülfe in der Apotheke des Hra- Wolfgang, (der eigentlich erst lange Jahre Apo- theker war, ehe er Prof. der Pharmacie wurde,) und mnfste späterhin auch seine Vorlesungen vor- tragen helfen; da meinte er nun dereinst in seine Stelle zu rücken und zeigte sich ihm, so viel er 6 konnte, gefällig im Sammeln von Pflinzen, was ja meist schon das Interefse der Apotheke mit sich bringt. Gorski trieb endlich die Sache mit Eifer. und es gelang ihm, manche Pflanze in Lithauen auf- zufinden, die andere übersahen. Auch Hr. Prof. Wolfgang machte vielleicht ähnliche, die Flora Lithauens bereichernde Beobachtungen. Nun glaubte Hr. Wolfgang gleich Botaniker zu seyn und kei- nen andern neben sich in Lithauen zu dulden, wie ı. B. die beiden sonst gewifs nicht weniger um die lithauische Flora verdieuten Jundzills, die Hr. Befser auf eine höchst beleidigende Art öffentlich (pag. 53.) *) angreift. Plötzlich erschien meine Skizze, und Hr. Wolfgang fand seine (mir wirk- lich bis auf diese Stunde völlig unbekannten) Ver- dienste um die Botanik Lithauens übergangen; Gorski dagegen seines Eifers wegen gelobt! Ja, das mufste schmerzen! Dieser mufs also sofort sich Teversiren, dafs er mir fremde d. i. Wolfgangische Beobachtungen milgetheilt habe, und -— behält da- bei in Ruhe die Anwartschaft auf die bald zu er- *) Er sagt » c.: „es ist das Unglück der Wilnaer Uaiversität, dafs da die Kanzrl (!?) der Bota- nik in der Familie der Jundzills erblich ge- worden ist. Doch ist es gar nicht die Sache der- selben zu trachten, die Botanik emporzubringen.“* Wer hat denn zu Ehren Jundzills eine Jund- zillia und species Jundzillii benannt? Ich meine Hr. Befser und sein Gehülfe! Doch nur aus Achtung für ihre Verdienste im Fache, oder sonst aus einem andern Grunde? 64 ledigende Stelle, (jetzt ist Hr. Wolfgang schen in den Ruhestand versetzt worden.) Dabei hat Hr. Wolfgang die volle Ueberzeugung, dafs nun jedermann glauben wird, er habe wirklich jene Beobachtungen gemachtund er schreibe*) eine Flora lithuanica, und argwöhnte nicht, dafs sich entweder Gorski über ihn lustig machte, oder ihm — ge- zwungen einen Revers ausstellte, von dem er (Gors- ki) freilich nicht wufste, (s. seinen Contrerevers), dafs er gedruckt werden würde. Aus diesem er- fahren wir nun, ( wie sich meines Wilsens die Sache auch wirklich verhält), dafs Gorski sich mir erbot (sponte mea, sagt er), seine Beobach- tungen über die lith. Flora, die nur er allein, also nicht Hr. Wolfgangmit Hinzuziehung von Gors- ki, bearbeitete, für meine Skizze mitzutheilen, da ich die allgemeine Uebersicht der Pflanzenverbrei- iung in den von mir so eben bereisten Provinzen auszuarbeiten angefangen hatte; Gorski half mir dabei vorzüglich die lithauischen Pflanzen einira- gen; die andern trug ich selbst ein, wie diefs auch nicht anders möglich war, da nur ich, nicht Go rski *) Eine Flora zu schreiben, erfordert ein jugend- liches Gedächtnifs; diels geht dem Hrn. Prof Wolfgang völlig ab; als ich im ersten Jahre meines Hierseyns ihn zuweilen nach dem Stand- orte von Pflanzen fragte, war seine gewöhnliche Antwort: ich erinnere mir (ist kein Schreib- febler) nicht mehr, mein Gedächtoils ist zu schwach. Seit der Zeit hörten meine bolan. Un- terredungen mit ihm auf. 65 gereist war. Ist das nicht interefsant in diesem Contrerevers zu lesen, dafs Hr. Wolfgang nie in Pinsk war, und doch sich (l. e. pag. 5.) die auf der Seite p. 175. meiner Skizze erwähnten Beob- achtungen über die Aldrovanda, an Ort und Stelle gemacht, als die seinigen unterschieben läfst; was für ein Dünkel gebört dazu, dergleichen Weihrauch zu dulden! Wenn er wirklich aus irgend einer Schwäche den Inhalt des Reverses nicht zu fafsen vermochte, so hätte ihm dech gleich die Schlufs- stelle als — Lüge erscheinen müfsen, dafs ich seine Monographie der Potamogetonen in Händen hatle (NB. als ich meine Skizre schrieb), und ihrer den- noch nicht erwähnte. Er wird sich hoffentlich jetzt, da ich ihn darauf aufmerksam machen will, erinnern, dafs ich diese Monographie nur während meines ersten Besuches bei ihm, bei meiner An- kunft ia Wilna, in Händen halte, und sie später nie wieder sah, also nie lesen konnte, mithin nicht zu benützen hatte, als ich meine Skiıze schrieb. Worin besteht jetzt mein Unrecht, das ich Hrn. Wolfgang in meiner Skizze that? Ich will hoffen, dafs mich Hr. Befser auch bald darüber belehren wird, da er sich schou einmal zum Pro- tector der hiesigen Naturforscher, deren stilles Verdienst ich nicht zur öffentlichen Kunde gebracht habe, aufgeworfen hat; dann werden wir hoffent- lich auch umstäadlichen Bericht über alle ihre Ent- deckungen erhalten. Nun hätte ich noch einige Zeilen über Hrn. Beiblatt 4835. 3ter Bd, V. 66 Befser selbst hiezuzufügen,;, er rühmt sich, alle meine auf der Reise gesammelten Pflanzen geschen zu haben, und hält sich daber für berechtigt, über das Vorkommen und Nichtvorkommen einzelner Ar- ten dietatorisch abzusprechen. Dafs ich meine Pflan- zen- und Insectensammlungen nach Kremenez sand- te, und sie dort mit ihm durchging, um von ihm unbezweifelte Diagnosen zu erhalten, hatte ich ihn gleich anfangs versprochen, aber noch vor dein Ende meiner Heise mehr als einmal bedauert; doch that er mir diese kleine Gefälligkeit nicht umsonst; er erbielt jedes von ihm für sich gewünschte Exem- plar, oft mehrfach, von mir, und hatte also keinen Grund, von dieser Sache so viel Aufhebens za ma- chen. Aber ich halte diese Behauptung auch für irrig; konnte er wohl meine in Lithauen von Kre- menez über Bialowesha nach Wilna gesammelten Pflanzen sehen, da ich sie ihm nicht zusandte? hatle er endlich die beiden interefsantesten Pakete Pflan- zen aus dem chersonschen Gouvernement u. von der Meeresküste des Pontus gesehen, die nach meiner Abreise aus Odefsa nach Kremenez an den Direc- tor des Lyceums gesandt wurden, die mir selbst nie zugekommen sind? Der Fuhrmann lieferte wirk- lich die andern zoologischen Samınlungen *) dem *) Da während meines Aufenthalts in Odefsa die ‚ Pest ausbrach, so mufste ich die Stadt verlafsen, um nieht, Tages daranf, eingeschlofsen und so an meiver Rückreise gehiodert zu werden. Alle meine dort gemachten, schr zahlreichen Samm- 67 Director ab, nur diese — nicht; man suchte gleich darauf den Fuhrmann, aber — er soll nach der offieiellen Anzeige des Directors an die Universität nicht mehr zu finden gewesen seyn: also nicht Hr Befser, soudern nur dieser Fuhrımann, wenn nicht ein dritter, konnte allein über diese Pllanzen ur- theilen. . Da mir nun diese Pflanzenpakete fehlten, so enltsingen mir schon dadurch einige Arten, die Hr. Befser hier zuzusetzen so gute Gelegenheit fand; mir mulste daher auch der Standort anderer ent- gehen, der eben so Hrn. Befser, der Sache voll kommen kundig, überall geläufig war. Nun irrt er auf der andern Seite sehr, wenn er diefs für meinen Zweck hält; ich wollte keineswegs, wie er es früher that, eine Enum.» plant. Volh. et Pod. ge- ben, worin ich mithin von jeder Pilanze den ge- nauen Standort hätte hemerken müfsen. Dazu fehlte mir nicht nur die hinlängliche Kenntaifs des Lan- des, soudern auch der Pflanzen selbst. Ich hatte nur die Absicht, die lithauische Flora *) mit der a anal Inngen blieben in der Quarantaine, und erst nach einem Jahre, als meine Skizze schon längst erschienen war, konnte ich sie von dort erhal- ten, und mufste während des Drucks mehr als einmal bedauern, dafs ich weder die Tbiere, noch die Pflanzen zur Stelle hatte; den Druck auf längere Zeit auszusetzen, wollte meine Dru- ckerei um keinen Preis gestallen. *) Die Fiora Lithauens, vorzüglich um Pinsk her- um, in dem Budinerlande Herodots, hat gewißs 5 x 68 volhynisch-podolischen zu vergleichen, zu welcher letztern ich alle nicht-lithauischen Pflanzen rech- nete, in der Voraussetzung, dafs jeder sich hierin eher von Hrn, Befser, als von mir belehren las- sen würde: jeder würde mithin, um sich Raths zu erholen, weit eher seine Enumeratio, als mei- nen einfachen Conspectus aufschlagen; und dann ging ich auch von dem Grundsatze aus, (vielleicht wird mich Hr. Befser nächstens belehren, dafs er irrig ist,) dafs die Vegetation Lithauens eher von der volhynischen, als diese von der podoli- schen verschieden sey, woher denn wenige Pflan- ren Volhbynien eigenthümlich seyn könnten, ohne noch mancherlei Eigenthümlichkeiten, die wir noch zu wenig kennen; daher ist es auch so sehr zu bedauern, dafs der jüngere Prof. Jundzill, der gleich nach meiner volh. pod. Exeursion, (die auch das Gute hatte, dafs sie anregend wirkte auf jüngere Profefsoren) eine botani- sche Reise in die pinskischen Sümpfe der Uri- versität vorschlug, diese nicht ausführen konnte Der Grund war auch hier Neid und Eifersucht! Die Universität hatte schon nach dem Geneh- migen seines Plans durch die Facultät die Reise gebilligt, seinen Plan angenommen nnd ihm das Reisegeld bestimmt: da regte sich die Contre- parthei und — der ganze Plan wurde unler- drückt, was nicht hätte geschehen dürfen, went Hr. Jundzill mehr Festigkeit des Charakters bewiesen hätte, um seine Sache durchzusetzen- Also auch er — der Prof. der Botanik — sollte in kein fremdes Gehege fallen ! War es mir nicht eben so gegangen ? Infandos jubes FE novare dolores! 69 zugleich auch in, Podolien vorzukommen, was ich besonders hinzuzusetzen oft für unnöthig hielt. Da- bei waren aueh zuweilen beim Setzen in der Dru- ckerei, wo nur polnische, der deutschen Sprache unkundige Setzer arbeiteten, die Wörter Folh. oder Pod. übersehen worden und ausgefallen, und da auch Hr. Gorski, der die Durchsicht während des Druckes übernahm, kein Deutsch versteht, und mehr die lithauischen Pflanzen hberücksichtigte,, so beachtete er diese Fehler eben so wenig, als ich, indem ich mur jeden Druckbogen allein las, ohne ihn mit dem Manuscript zu vergleichen. Aber, wie gesagt, dieser Gegenstand gehörte auch 'gar nicht so speciell in meinen Plan, und daher ist's keineswegs Flüchtigkeit, wenn einzelne Pflanzen nicht als volhynische, oder nicht als podolische aufgeführt werden. Hr. Besser hat ferner mit Verwunderung ge- lesen, dafs ich von Alpengewächsen entfernter Ge- genden spreche, die in Podolien vorkommen sol- leu; da bitte ich ihn nur, in seinen eignen Apergu (Mem, de la Soc. de Mose. T. VI. pag. 203 — 8.) zu seben, wo er selbst auf mehreren Seiten taurisch- kaukasische Pflanzen, also doch gewifs viele Alpen- pflanzen aufführt, die in Podolien wachsen. Und warum heifsen dean viele Arten dieser Flora alpinae und alpestres®? Doch wohl nur, weil sie ursprüng- lich in Alpengegenden gefunden werden! Was die andern Bemerkuogen des Hrn. Bes. ser und zwar die wichtigsten betrifft, so gehen 70 sie mehr seine Enumeratio, als meinen Conspectus an; denn da ich auf seine Autorität viele Species annahm, die er aber hier anders benennt, oder die vermeintlich für neu gehaltenen als schon be- kannt anführt, so kann mich defshalb wohl kein Tadel treffen, wenn ich bier — mit ihm fehlte, So verbefsert er sich z. B. in folgenden Arten: Heracleum flavescens Bess. sey nur Varietät des H. sibiriei, Sılaus Giliberti Bess. sey Ligusticun divaricatum Led., Seseli peucedanifolium Bess. sey nur Varietät des S. rıgidum W.et R,, S.cam- pestre Bess. sey S. arenarium MB,, Medicago pro- cumbens Bess, sey M. Jaleata L., Erophila Krokert Andrz. sey E. vulgaris DC.; so nennt er in der Enumeratio Feronica persica, die er jetzt für P. Buxbaumii Ten. erklärt, Ferbascum cuspidatum Schrad. jetıt für P. thapsiforme Schrad., Anchusa angustlifolia für A. sabulosa Stev., Carlina acan- thifolia All. jetzt für C. onopordifolia Bess. , Achil- lea distans Kit, für 4. tanacetifolia, Tamarıxz gal- lica für T. tetrandra, Scorzonera purpurea sey däfselbe was S. rosea etee Und doch nahm Hr. Befser die an verschiedenen Stellen meiner Skizze seinen vermeintlichen Species nachgesetzle Bemer- kung: etwa eine Abart der vorigen nach Spren- gel, schr übel auf; durch den Zusatz des etwa meinte ich’Hrn. Befser keineswegs wehe zu thun, sondern glaubte vielmehr, dafs Hr. Befser künflig- hin noch immer Gründe beibringen könnte, um seine Species für selbstständig zu erklären. $o fand x 71 er denn in jedem WVörtchen, das an sich Spren- geVs Urtheil mildern sollte, eine Beleidigung, an die ich bei itm nie gedacht hatte. " Hr. Beiser berweifelt auch zuweilen das Vorkommen einzelner Pflauzeu, wie z. B. des drum maculatum L., und fragt sehr naiv, wo ich sie gefunden hätte? In Befsers eigner Enum., wo es p- 36. als inländisch aufgeführt ist; freilich unterliefs ich in den so häufigen Verbefserungen am Schlufse der Enum. naghzusehen, ob die Species nicht wi- derrufen wird. Und wirklich ist das so; es steht dort, jenes d. maculalum sey 4. orientale MB. Da hat denn Hr. Befser vollkommen Recht, die Botaniker wiederholentlich aufzufordern, in seine Euumeratio hineinzusehen, weil oft schon die fol- gende Seite die eben bestimmte Art widerruft. Mir rechnet er es dagegen als ein grofses Ver- sehen an, dafs ich einzelne Pflauzen als nicht po- dolische aufführte, während sie doch in Podolien vorkämen, oder dafs ich sie nur am Dnester nen- ne, wie Artemisia austriaca, da sie doch in ganz Podolien wachse; vielleicht fand ich sie nur da und gab nur als Beispiel ihres pod. Vaterlandes den Daester an. Das genügte mir zu meinem Zwecke! Hr. Befser macht auch zuweilen audere Be- merkungen über die Angabe des Fundorts einiger Pflanzen, so 2. B. bei Yaccinium und Oxyecocecos, " die ich beide als podolische Gattungen ansehe: „eben sa wenig, sagt cr, sind Paccinien und Oxy- eocens in Podolien zu suchen.“ Er selbst gibt sie aber — merkwürdig! — in seiner Enum. pag. 15. als volhynisch-podolische Pflanzen an, in so- fern er bei beiden Gattungen keiner besondera Standpunkt bemerkt hät, “und nach ihm plan- tae (Enumerationis) nulla Hittera apposita occurrunß in utrague proviocia i. e. Volb. et Pod. Wie soll man denn seine Enumeratio benützen? Führt man nach ihr an, so ist man in Gefahr von ihm geta- delt zu werden; unterläfst man es, so wird man 72 auf sie verwiesen! Also auch hier mufs man sich‘ ans juste milieu halten ! Von mir fordert er unbedingten Glauben an seine Beobachtungen, und nie habe ichauchap ihnen gezweifelt, weil .ich ihn hierin ganz vorzüglich hochschätze; aber er hätte auch mir doch einigen Glauben schenken sollen. Pa ich einzelne Pilan- xen auf meiner Reise da fand, von wo ihm noch keine derselben zu Gesichte gekommen waren, so zweifelt er geradezu an ihrem dortigen Vorkom- men, wie z. B. an der Daphne Cneorum, nörd- lich von Pinsk in Lithauen, die er einmal auf ei- ner Reise. von Kremenez nach Wilna dort nirgends gefunden hat. Vielleicht kam er schon zu spät zach dem Verblühen der Pflanze, oder traf grade nicht auf den Fichtenwald, wo sie in einer gros- sen Strecke, selbst dicht am Wege, bei meiner Durchreise in der schönsten Blüthe stand. Doch diefs möge nur binreichen, um auch meine Ansicht über Hrn. Befser’s Bemerkungen zu vernehmen. Um nun den geduldigen Leser nicht gar zu sehr zu ermüden, will ich am Schlus- se Doch einiger, nicht ıninder ungerechter Benier- kungen des IIrn. Befser’s erwähnen, da ich seine Absicht nicht kenne, warum er die Wahrheit so sehr entstellt hat. Er sagt, ich hätte mich 5 Wo- chen in Kremenez auf meiner Hin- und Rilckreise verweilt; wie wäre das wohl möglich gewesen, da ich überhaupt nur 5 Monate zu meiner ganıen Reise verwenden konnte ? Auf der Hinreise traf ich den 17. Mai in Kremenez ein, und fand ei- nen so fürchterlichen, unanfuörlichen Regen vor, dafs ich an gar keine Excursion in die Umgegen- den denken konnte, und die Zeit meines Aufent- halts zum Besuchen der verschiedenen Sammlun- gen des Lycei verwenden mufste. Erst nach 8 Ta- gen, als mich schon der Unwille überfiel, die be- ste Zeit meiner Reise in diesem elenden Juden- städtchen zubringen zu müfsen, entschlofs ich mich, 73 in dem vom unaufhörlichen Regen durchnäfsten Lehmboden meine Excursionen anzufangen und be-, suchte so die nächsten Kreide- und Kalkberge; da- her kann Hr. Besser überzeugt seyn, dafs mich nicht der zuvorkommende Empfang, aber wobl das Unwetter so Jange in Kremenez zurückbielt. Gleich nachdem ich die Umgegend kennen gelernt hatte und der Regen nur etwas aufhörte, verliels ich die Stadt, irotz den unfahrbaren Lebmhügeln, über die oft meine Kalesche kaum mit der gröfs- ten Anstrengung gezogen werden konnte. Bei mei- ner Rückreise traf ich den ı9. August in Kreme- nez ein und schon nach 3 Tagen trat ich von mei- nem freundlichen Begleiter (comes lepidissmus) Hra- Zborzewsky begleitet, meine volbynische Excur- sion nach Shukowce und Kuntscha an, von der ich erst den 26. August zurückkehrte, und dann mit dern Beschreiben der mitgebrachten Naturalien und dem Packen so viel zu thun hatte, dafs ich erst nach einer Woche in den Wald von Bialowesha abrei- sen konnte. Rechne ich also nur die Zeit, veel- che ich in Kremenez zubrachte, zu meinem dorti- gen Aufenthalte, so erhalte ich nur 2 Wochen, von denen die eine mir wegen des Regens verlo- ren ging, die andere den Reisegeschäften gewid* met war — und daraus macht Hr. Befser 5 Wo- chen! So sah er alles durch sein botanisches Ver- gröfserungsglas! | Noch interefsanter ist die gelehrte Zurecht- weisung des Hrn. Befser wegen meiner Schreib- art Bug für den Zuflufs zur Dniepermündung, den die,Polen Boh schreiben; Hr Befser sagt, ich nenne ihn fälshlich Bug statt Bog. Es ist wirk- lich auffallend, wie er hier diese Blöfse geben konn- te! Sollte es ihin nicht bekannt seyn, dafs diesen ächtrufsischen Strom die Rufsen nie anders als Bug nennen und schreiben; keine rufsische Karte nenne ihn anders; ja auch auf den guten deutschen Kar- ten, wie auf der Klödenschen, heifst er eben 50 74° richtig Bug; ja so nennt ihn sogar der Uebersetzer des Kadlubeg, Hr. Linde,*) ein in der polni- schen Literatur gewils bewanderter Gelehrter! Al- les das genüft aber nicht Hra. Befser; er will nun einmal den rufsischen Bug zum polnischca Strom machen und ihn daher polnisch benennen. Mich wundert es nur, dafs er mich nicht mit noch weithärtern Tadel überhäufte, dafs ich Krzemieniec, das volhynische Athen, immer ebenso mit rußi- scher Aussprache Kremenez schrieb. Das ist ja ein noch grölserer Verstofs gegen die Orthographie eines polnischen Orts, den Hr. Befser schon nie Kreume- nez schreiben wird. Ich will hiermit meine Bemerkungen auf die ganz unerwarteten Angriffe des Hra. Befser schlies- sen, um nicht den Leser zu sehr zu erimnüden, in der vollen Ueberzeugung, dafs auch ohne meine Rechtfertigung jeder Sachkundige die Partheilich- keit dieser sonderbaren Ehrenrettung dreier dem Publikum bisher unbekannter Naturforscher be- merkt haben wird. Wie sehr bin ich dagegen den vielen auswärtigen, theils französischen, theils deut- schen Gelehrten für die gütige Aufnahme meiner Skizze, und für die mir so schmeichelhafte Anzeige derselben in öffentlichen Blättern verpflichtet! Sol- che günstige Beurtheilungen sind mir der deutlich- ste Beweis von der Theilnahme an meinen Unter- suchungen, denen Hr. Befser durch seine bogea- langen Bemerkungen ihren Werth nicht benehmen wird, und wenn er sie künftigbin noch durch eben s0 lange neue vermehrensoilte: ich werde sie daher in der Zukunft nicht ınehr beachten, und mich auf keine weitere Gezenerklärungen einlafsen, da mir meine Zeit zu kostbar ist. Wilna, den 15. März 1833. E. Eichwald. N Vin cent Kadlubek, ein hist. krit. Beitrag zur slar. Literat,, von Linde. Warschau, 2822. 75 Programm zu einer Preisaufgabe über das bestab- gefa/ste populäre Unterrichtsbuch über den An- bau der sogenannten Industrie-und Handels. gewächse, Sr. k. Maj. Staatsministerium des Innern hatdurch ein allerhöchstes Rescript vom 27. April l. J. einen Preis von 100 Species Ducaten auf die bestabgefäfste Bearbeitung eines populären Unterrichtsbuches über den Anbau der sogenannten Iodustrie und Handels- Gewächse auszusetzen geruht, und dabei nachstehende, von dem k. Staatsininisterium des Ingern selbst aus- gegangene nähere Bestimmungen festgesetzt: 1) us Werk mufs in einem bündigen und leicht- fafslichen, sogenannten populären Schriftstyle ge- schrieben seyn, wobei die katechetische For nicht ausgeschloßen ist. - - 2) Die daria aufzuführenden Gewächse zerfallen in a) der Acker- oder Gartenkultur unterworfene, welche zu einem oder zu mehreren Zwecken zugleich gebauet werden. Die Letzteren mülsen ihrer ver- schiedenen Nutzung nach in den verschiedenen Ab- theilungen zugleich erörtert werden, wie z. B. der Flachs bei den Gespinnst-u.bei den Oelpflanzen u s.w. b) in wildwachsende oder der Forstkultur über- gebene, welche in irgend ein Fach einschlägige Pro- ducte liefern; diese werden nur rücksichtlich einer solchen bestimmten Nutzung erörtert. Die Beschreibung hat sich auf nachstehend auf- gezählte Pllanzenspecies für die ersten drei Abthei- lungen zu erstrecken: I. Abtheil. Oel-und Gespinnst-Pflanzem a) Kultivirte Linum usitatissimum, Cannabis sativa. Bras« sica Napus. B. campestris. Fapaver sonniferum, Helianthus annuus. Urtica eannabina. Triticum sp. zu Strohgeflechten. Myagrum sal;vum. b) Yildwachsende, Fagus sylvatica. Juglans regia. Pinus Cem- 76 bra. Weiden zum Korbflechten. Ulmus, Tilia, Mo- rusalba, rücksichtlich des Bastes. Il. Abih. Färbe- und Fabrik-Pflanzen. a) Aultivirte, Rubia tinctorum. Isatis tinctoria. Carthamus tinctorius. Crocus sativus. Reseda Luteola. Dip- sacus fullonum. Humulus Lupulus. Nicotiana spee. Die Kaffee-Surrogate. Die Zucker-Surrogate. Rhus- Arten als Gerbemittel. b) Wildwachsende. a) Als Färbestoffe: Berberis vulgaris. Genista tinctoria. Alnusincana. A.glutinosa, Reseda Lu- teola, Rhamnus-Arten. Serratula tinctoria. b) Als Gerbestofle: Pinus-Arten. Quercus-Arten. Ahododendra- Arten. Ledum palustre. Tamarix germanica. Ericae. ArclostaphylosUvaursi. Tor- mentilla erecta. (Die letzten sechs nur mit Rücksicht auf die Möglichkeit, sie nachtheilig und ohne Scha- . den für andere wichtigere Kulturarten zu gewinnen.) Betula alba (zur Juchtenbereitung.) Salıces. . ©) Auf andere Weise verwendbar: Equisetum hiemale. Piscum album und Ilex Jquifolium (Vo- gelleim.} Boletus igniarius (Feuerschwamm.) I. Abth. Gewürz- und A rıneigewächse- a) Rultivirte. (Die mit liegender Schrift bezeichneten werden als Gewürzpflanzen benütet. ) Iris forentina. Crocussativus. Ricirus communis. Euphorbia lathyris. Plantago Psyllium. Aheum pal- matum. Rh. Emoldi. Rumex Acetosa. R. scutatus- Capsicum annuum. Verbascum Thapsus V.thapsi- forme. Digitalis purpurea. Hyssopus officivalis. La- yandula spica. Marrubium vulgare. Melissa ofhicina- lis. Mentha piperita. M. crispa. M. Pulegium. Ocy- mum Basilicum. Origanum Majorana. Rosmarinus officinalis, Salvia officinalis. Satureja hortensis., Thy- musvulgaris. Centaurea benedicta. Tanacetum vul- gare. Pyrethrum Parthenium. Artemisia Absinthium. A. Dracunculus, A. pontica. Anthemis nobilis. Ma- 77 triearia Chamomilla. Ioula Helenium: Glyceyrrhiza glabra. G. echinata. Cochlecaria of&cinalis- Lepidum sativum. Sinapis alba. S. nigra. Nigella sativa, Helleborus niger. Paeonia officinalis. Rosa centifo- lia. Calendula officinalis. Lactuca virosa. Corian« drum sativum, Angelica Archangelica. Ligusticum Levisticum. Pimpinella Anisum, Anethum Foeni- culum. A.graveolens. Chaerophyllum sativum. He- dera Helix. Anihriscus Cerefoliun, Dictamnusalbus. Ruta graveolens. Saponaria offhicinalis. Althaea offhi- cinalis. Mesembryanthemum crystallinum. Ribes rub- rum. Trigonella Foenum graecum. b) Fildwachsende, Parmelia parietina. Cetraria islandica. Boletuslu- ridus. Lycopodium clavatum. Polypodium vulgare, Acorus Calamuse Carex arenaria. C. hirta. Colchi- cum autumnale. Orchis Morio. O. militaris. O. lati- folia. Arum maculatum. Taxus baccata. Juniperus communis. J. Sabina. Asarum europaeum. Dapbne Mezereum. Rumex alpious, Veronica ofhcinalis. Scrophularia aquatica. Gratiola officinalis. Polygala amara. Arctium Bardana. Tussilago Petasites. T. Farfara. Arnicamontana. Achillea Millefolium. Sam- bucus Ebulus. S. nigra. Imperatoria Ostruthium. Carum Carvi. Livaria vulgaris. Verbascum Thapsus. V. thapsiforıne. Hyosciamus niger. Datura Stramo- nium Atropa Belladonna. Physalis Alkekengi. So- lanum Dulcamara. Verbena ufficinalis. Glechoma he- deraceum. Galeopsis;pubescens. Bullota nigra. Melit- tis Melissophyllum. Valeriana officinalis. Gentiana lulea. Anemone Pulsatilla. Aconitum Napellus. A. Cammarum. Nephrodium Filix mas. Aesculus Hip- Pocastanum. Bryonia dioica. B. alba. Geum urba- num. Menyanthes trifoliata. Cynanchum Vincutoxi- cum, Ledum palustre. Arctostaphylos Uva ursie Ci- cutavirosa. Conium maculatum. Viola tricolor. Oxa- lis Acetosella. Fumaria ofhicinalis. Nasturtium offiei- nale. Oenanthe Phellandrium Spreng. , sonst Phel- landrium aquaticum L. 73 IV. Abth. Angabe der Arten und Behandlungs- weise derjenigen Pflanzen, durch rmelche die für die vaterländische Landeskultur so wich- tige Benützung und Verbejserung der Möser und Filzen bewirkt wird, Bei Lösung dieser Aufgabe sind sowohl nicht entwälserte, als bereits entwälserte und trocken ge- legte Möser zu berücksichtigen. Auf ersteren kann durch Anbau entsprechender Gewächse z. B. \WVei- den, Pappein u. s. w., theils dirckter Gewinn gezo- gen, theils Vorbereitung zur Entwäfserung und Kul- iur erzielt werden. Die für diese Zwecke bemes- sensten Pflanzenarten nebst ihrer Behandlungsweise sind daher näher zu bezeichnen. Nicht weniger wichtig ist es zu erfahren, ob auf tiefen Moorgrün- den, welche zu dergleichen Kulturen noch nicht ge- eignet sind, durch Besamung wit gewifsen Halb- gräsern und Gräsern, die Austrockuung nicht be- schleuniget werden könne. Bei den eutwäfserten Gründen ist anzugeben, welche Pflanzen, und unter welcher Behandiuvgs- weise sie sich am vortheilhaftesten für den ersten Anbau und für alimählige Verbefrerung und Fructi- Deation des Bodens eignen, indem diese Wahl von hoher Wichtigkeit fürdie Mooskultur erscheint, und ihr Erfolg. so wie das Gedeihen neuer Kolurien sol- cher Moosflächen hieron wesentlich bedingt ist; die- se zweite Frage ist demnach bei vorliegender Preis- aufgabe girz vorzüglich zu berücksichtigen. 3) Bei jeder einzelnen Pflanze ist zu bemerken: a) deren botanischer und deutscher Name, bei letzterem auch vuoch jene verschiedenen Benennun« gen, welche sie etwa in den einzelnen Gegenden Bayerus führen m:öchten; . bD kurze äufserliche Beschreibung der Pflanze mit Angabe ihrer etwa vorkommenden Spielarten; bei den medizinisch üblichen müßsen zugleich die möglichen Verwechslungen berücksichtiget werden, die Standorte der wildwachsenden sind näher zu be- zeichnen; die Theile derselben, welche benützt wer- den, anzugeven, die Jahreszeit zu bestimmen, in weicher sie gesammelt werden, und endlich die Zu- gutmachung und Aufbewahrung derselben genau zu erörtern; c) Angabe des ursprünglichen Vaterlandes je- der Pilanze und des geschichtlich Merkwürdigen der- selben; d) Angabe des Bodens und defsen Zubereitungs- art, der Düngung, der klimatischen und örtlichen Verhältnifse der kultivirten Pflauzen, welche ihrem Anbaue am besten zusagen; e) Behandlung der Pflanze von der Äussaat an bis zur RBeifezeit und Samen- Gewianung; f) ihre Behandlungsart, bis dieselbe zur Fabri- kation geeignet ist, oder Handelsartikel wird ; g) Angabe, in welchen Gegenden des Auslandes oder Bayerns die Pflanze am vorzüglichsten gebaut wird, woher der beste Samen zu beziehen wäre, und welche Gegenden Bayerns sich vorzüglich für deren Anbau eignen düriten; , h) Angabe der Wege ihres Absatzes im Handel, ihres Namens, den sie darin führet, die Art ihrer Verpackung, Kennzeichen eines guten Produktes und Beiselzung des gewönhlichen Durchschnitts- oder Mittelpreises derselben; i) Anführung der etwaigen Hindernifse, wel- ehe der Einführung oder Verbreitung der Lesproche- nen Pflanze noch im \Vege stehen, und wie solche entfernt und die Kultur der Pilauze befördert wer- den könnte; k) endlich sollen da, wo es nöthig scheinen dürfte, die bei der Behandlung tiozeiner Püanzen etwa erforderlichen Apparale und Insirumente und zwar nach denjezt bekanuten neuesten Verbefserun- gen angeführt werden. 4) Sachkundige des In- und Auslandes können um diesen Preis konkurriren. 80 5) Mit der Einsendung der Schrift, welche ei- nen Wahlspruch enthalten mufs, wird der Name des Verfafsers in einem verschlofsenen Zettel, wel- cher von Aufsen mit demselben Wahlspruche be- zeichnet ist, angezeigt. 6) Die Schriften werden an das General- Co- mit des landwirthschaftlichen Vereins in Mün- chen im Termine bis ı. Juli 1834 eingesendtt. 7) Die eingesendeten Schriften werden durch 5 Sachverständige als Preisrichter mit höchster Ge- wifsenhaftigkeit geprüft, sonach das Resultat sobald möglich bekannt gemacht. 8) Sollte keine der eingelaufenen Preisschrif- ten die Preisaufgabe nach allen vier Abtheilungen der zu behandelnden Pflanzen genügend erschöpfen, einige dieser Schriften jedoch die eine oder andere dieser Abtheilungen preiswürdig behandelt haben, so köonen auch solche mit dem pro rata des ganzen ausgesetiten Preises mit dem treffeuden Antbeile, sonach mit 25 Dukaten belohnt werden. Auch steht es Preisbewerbern frei, einzelne Abtheilungen der Gesammtaufgabe zu bearbeiten, und um die Preise pro rata jeder der 3 bezeichneten Abthei- lungen zu koukurriren. 9) Der Verfafser der gekrünten Preisschrift, oder jene der gekrünten einzelnen Abtheilungen derselben sind gehalten, dem landwirthschaftlichen Vereine in Bayern den vollständig freien Gebrauch derselben zu überlassen, wo siedann mit Beisetzung des Namens des Preisempfängers gedruckt werden. ° . 10) Die Verfafser der nicht gekrönten Preis- schriften erhalten dieselben auf Verlangen zurück- München, den 24. Juli 1853. Das General-Comite des landwirthschaftl. Vereinsin Bayern. y, Hazzi, Sekell. 1 Ueber den Werth der einzelnen Pflanzentheile und die Benutzbarkeit ihrer Merkmale zur sy- stematischen Anordnung der Gewächse. Von Johu Lindley. Als Einleitung zu seiner Intro- duction to ihe Natural System of botany. ( Lond. 1830. pag. KI—XXXIV.) — Aus dem Englischen, durch Hrn. Apotheker C. T. Beilschmied in Ohlau. *) D:;s Ordnen der Species nach ihrer Aehnlichkeit j miteinander, wodurch das natürliche System be- gründet wird, entstand nothwendig schon mit den ersten Versuchen, die Naturgeschichte zur Wilsen- schaft zu bilden. Wenn unsere Vorfahren von „Gras“ sprachen „und Kräutern, die sich besa- men, und fruchtbaren Bäumen, die Früchte tra- gen und von webenden und lebendigen Thieren, die im Wafser leben, und Vögeln, die auf Erden fliegen, und von Vieh und kriechendem Gewür- “ so befolgten sie dieselben Grundsätze der me, die jetzt gebräuchlich sind, — in Anordnung, freilich rohen Umrifsen, wie sie aber bei der Un ;‘ *) Nur mit geringen Auslafsungen und mit noch kür- zern Zusätzen, — letzere meistens in [ .—_— Vergl. dann Lindley’s Glavis analyt. familiar. in Flora 183.3. I. Beibl. S.1— 32, und die abge- kürıten Familien - Charactere, in geänderter Reihenfolge, und mit kurzen Bemerkungen in Flora 1833. I. Beibl. $. ay 222 NB. Durch Zufall verspätet- Die Redaction. Beiblatt 1835. 2ter Bd, VI. 6 82 vollkommenheit der Kenntnifse hur ausfallen konn- ten. Damals gab es keine Mittel zur Schätzung des Werthes kleiner oder verborgener Organe, deren Verrichtungen oder selbst das Daseyn unbekannt waren; aber die Gegenstände wurden in Gruppen gesammelt, die sich_durch gewöhnliche, äufsere, in die Augen fallende Merkmale characterisirten- Von solchen Principien wichen später unter den Naturforschern nur die Botaniker ab; keinem ist eingefallen, unter dem Namen des Thierreiches Säugethiere und Vögel, Insekten und Fische, Rep- tilen und Mollusken zu verbinden und sie dann nit Hülfe weniger willkührlicher Merkmale wei- ter abzutheilen in solcher Art, dafs ein Antheil von jeder, in einer jeden Gruppe — Vierfüfser un- ter Vögeln und Fischen, Reptilien unter Insekten und Säugethieren— zu finden wären, sondern jede grofse natürliche Gruppe wurde in ihre eigene Gränzen beschränkt. Nur die Botanik allein ward, unter allen Zweigen der Nafurgeschichte, anders behandelt, und diefs in neueren Zeiten. Die ersten Schriftsteller, die irgend ein System anerkannten, wichen auf keine Weise daven ab, was sie als eine Classificirung der Gewächse nach ihren Hauptsächlicbkeiten betrachteten. Theophrast hat seine Wafserpflanzen und Parasiten, Kräuter und Waldbäume, und Getreidepflanzen; Diosko- rides Gewürz- und gummibringende Pflanzen, efsbare und Getreide - Pflanzen; und die Nachfol- ger, Nachahmer und Abschreiber jener Autoren 83 behielten dieselbe Art der Anordnung durch Jahr- hunderte bei. Endlich, i. J. 1570, verbefserte der Flamlän- der Lobel die gewöhnlichen Unterscheidungswei- sen, indem er Charactere einer mehr bestimmien Art, als die von seinen Vorgängern angewandten waren, in Betracht zog; und so wurde zu der neuen genauen Methode, das Gewächsreich zu studiren, der Grund gelegt, Diesem Autor folgten Viele andre nach, welche, nicht übereinstimmend über den Werth, der der kleinen, bis dahin ihnen blos be- kannten Anzahl von Modificationen im Baue zuzu- schreiben sey, dem alten Plane, ihre Clafsification mit natürlichen Verwandischaften übereinstimmend zu machen, noch anhingen. Unter ihnen waren die ausgezeichnetsten: Caesalpinus, ein Italiäner, defisen Arbeiten 1583 erschienen, dann der Englän- der Joh. Ray, und der berühmtere Tournefort, der zu Ende des ı7ten Jahrhunderts schrieb, Zu dieser Zeit war das Material der Botanik so sehr gewachsen, dafs die Einführung gröfserer Bestimmt- heit in die Anordnung täglich wichtiger und nöthi- ger ward; und diefs führte zur Erdenkung eines Planes, der für die Botanik das seyn sollte, was das Alphabet für die Sprache ist: eines Schlüfsels, mittelst defsen das, was die Wifsenschaft wirklich kennt, leicht aufzufinden und zu erfabren sey. Die- sen Zweck verfolgend erfand Rivinus i. J. 1590 ein System, welches sich auf die Bildung der Blu- menkrone gründete ; Kamel 1693 eines auf die 94 Frucht allein; Magnol ı720 eins auf Kelch- und Blumenkrone und endlich Linnäus ı75ı ein, auf die Verschiedenheiten in den Geschlechtsorganen gegründetes. Des Letztern Methode hat einen Grad von Berühmtheit erlangt, wie es selten menschli- chen Erfindungen zu Theil wird, und dies vorzüg- lich durch ihre Klarheit und Einfachheit; und sie hat zu ihrer Zeit unbezweifelt ihren grofsen Theil Gutes gewirkt. Ihr Urheber bezweckte jedoch damit wahrscheinlich blofs ein Substitut für das natür- liche System, wofür er die Welt seiner Zeit un- vorbereitet fand, einen Stellvertreter also nur, den man aufgeben müfse, sobald die Grundsätze des letz- tern Systems festgestellt werden könnten; dieses geht aus seinen Schriften hervor, in welchen er das natürliche System das primum et ullimum in bola- nicis desideratum nennt. Er konnte schwerlich er- warten, dafs seine künstliche Methode dann noch gelten würde, wenn hinlängliche Fortschritte der "Wilsenschaft die Botaniker in Stand setzen könnten, zu den Principien natürlicher Anordnung zurückzu- kehren, deren einstweilige Verlafsung blofs die Schwierigkeit, ihre Gruppen festzustellen, zur Ur- sache hatte. Diese Schwierigkeit besteht jetzt nicht mehr; es sind Mittel zur Bestimmung natürlicher Verwandtschaften, die so sicher sind, als jene zur Begränzung künstlicher Abtheilungen, durch neuere Botaniker entdeckt worden, und die Zeit ist ge- kommen, wo man die sinnreichen Auskunftmittel Linne’s, die nur durch den Zustand der Botanik 85 beim Anfange seiner Laufbahn zu rechtfertigen ws- ren, endlich zurücklafsen mufs. Wir wifsen jetzt etwas von den Erscheinungen des Pflanzenlebens; durch neuere Verbefserungen in der Optik gediehen unsre Microscope dahin, uns den Bau der klein- sten Organe und die Natur ihrer Verknüpfung auf- decken zu können; wiederholte Beobachtungen ha- ben uns die Gesetze eröffnet, nach welchen die äufseren Formen der Pflanzen modifieirt werden, und auf diese Betrachtungen gründet sich das natür- liche System. Was sollte uns denn nun hindern, die Gaben, die wir besitzen, zu gebrauchen und die Wifsenschaft auf den Stand zu bringen, wo al- lein sie dem Menschen wahrhaft nützlich oder be- lehrend seyn kann. Die Unbestimmtheit und Schwierigkeit des na- türlichen Systems schrecken uns ab, sagen die, wel- che, die offenbaren Vorzüge defselben anerkennend, dennoch sich der Linne’schen künstlichen Methode noch bedienen. Ich kenne keine andern Einwürfe als diese, die ich durch folgende Bemerkungen zu heseitigen gedenke. Erstlich die Unbestimmtheit betreffend. Dafs es diesem Vorwurfe gar nicht ausgesetzt sey, wird Niemand behaupten ; vielmehr mufs zugestanden werden, dafs es an jenen Unavollkommenheiten, denen menschliches Thun und Denken, besonders wo, wie bei Naturgeschichte, keine mathematische Schärfe statt finden kann, unterworfen ist, gleich- falls Theil uimmte Während aber es in dieser be- 86 ziehung auf einen Vorzug vor künstlichen Metho- den keinen Anspruch macht, so läfst sich doch fest behaupten, dafs es nicht unsicherer ist, als das be- rühmte Sexualsystem Linne's, mit welchem allein man es zu vergleichen hätte. Unter „unbestimmt“ oder „unsicher“ meine ich, dafs die Clafsen und Ordnungen des matürlichea Systems nicht mehr Ausnahmen erleiden, als die des Linne&’schen. Wir sind so gewohnt zu glauben, dafs die Be- stimmtheit des Sexualsystems seiner Einfachheit gleichkomme, dafs diese Meinung zum fixen Vor- urtbeile geworden ist, und wir sind vielleicht nicht vorbereitet, der Wahrheit einer gegentheiligen Be- hauptung beizupflichten. Jedoch ohne dafs wir vom Wege abschweifen oder unter Büchern oder Pflauzen, die dem Leser unbekannt sind, nach Be- weisen suchen, kann folgende Tabelle der Ausnah- men des Sexualsystems, welche aus Smith’s Com- pendium Florae Britarnicae entichat ist, ziemlich Gewicht haben: Anzahl der Linne&’sche Clafse oder Summe der Gattungen in Gattungen, welche Species enthalten, die Ordnung. Smith’s Com- |vom Character! R der Gilafsen % pendium, Ordnung ab- weichen, Monandra . . 5 5 Triandria Monogynia a Tetrandria . . a1 5 87 Anzahl der Gattungen, . Summe der !welche Species Linne’sche Clafse oder | Gattungen in | enthalten, die Smith’s Com- |yom Character Ordnung. m um der Clafsenu. pen * } Ordnung ab- weichen, Pentandria Monogynia A 5 Pentandria Digynia mit Ausschl. der Umbell. 8 3 Pentandria Trigynia 5 ı Pentandria Hexagynia ı 1 Hexandria Trigynia - 5 ı Hexandria Polygynia 1 1 Octandria . . 12 5 Decandria . . Ei 8 Dodecandria » « 6 2 Monoeciaj . . 24 4 Dioecia « . . 14 2 173 43 Hieraus sieht man, dafs unter 175 Gattungen, die zu ı4 Linne'schen Abtheilungen gehören, nicht weniger als 43 oder ein Viertheil derselben Arten enthalten, welche mit den Characteren der Clafsen und Ordaungen, wohin sie gestellt sind, nicht ganz übereinstimmen. Gioge man allgemeine Werke über Botanik auf gleiche Art durch, so würde sich finden, dafs das Verhältaifs der Ausnahmen wenig- stens eben so grofs ist als in obiger Tabelle, denn 83 diese begriff nur solche Arten in sich, deren Ab- weichungen beständig und gleichmäßsig sind, und schlofs noch nicht die blofs zufälligen Variationen ein, wie die Tendenz tetrandrischer Blüthen, pen- tandrisch zu werden, ader pentandrischer, tetran- drisch —, oder beider, polygamisch zu werden. Obgleich dieses hier nicht zu dem Zwecke an- geführt wird, das natürliche System auf Kosten des Linne’schen zu erheben, sondern, wie gesagt, nur um ein gewöhnliches Vorurtheil zu beseitigen, so kann ich doch meinen Zweifel nicht zurückhbal- ten, ob sich wohl ı4 natürliche Ordnungen bei- bringen liefsen, worin das Verhältnifs der Aus- nahmen so beträchtlich wäre, als obiges, nämlich mehr als ı unter 5. Ueber die vermeintlichen besondern Schwie- rigkeiten des nat. Systems babe ich anderwärts (Synopsis af the British Flora 1829 p. X.) einige, darum hier nicht zu wiederholende allgemeine Be- merkungen gemacht. Hier will ich lieber im Ein- zelnen untersuchen, worin dieSchwierigkeit besteht. Man sagt, dafs die Haupfcharactere der Clas- sen sich nicht ohne viele mühsame Untersuchung feststellen lafsen und dafs man nicht weiter vor- schreiten könne, ehe nicht diese erste Schwierig“ keit überwunden sey. Wer eine Sprache dieser Art führt, mufs so unbekannt mit der Sache seyn, dafs seine Gründe, wenn man sic so nennen kann, kaum 8 eine Entgegnung verdienen. Der Einwurf ist jedoch gemacht worden und soll beantwortet werden. In der Naturgeschichte siad viele Thatsachen ursprünglich durch subtile und mühsame Unter- suchung entdeckt worden, welche sich, nachdem sie einmal erkannt sind, durch ein einfaches Ver- fahren leicht wieder finden lafsen, und bievon gewährt die Botanik vielleicht den schlagendsten Be- weis, Der erste fragliche Punkt, welchen der Freund der Botanik, der sich über den Namen, die Verwandtschaften und den Nutzen einer Pflanze zu unterrichten wünsch®, auszumitteln hat, scheint der zu seyn, ob der Gegenstand Spiralge- fälse habe oder nicht, weil die zwei grofsen Ab- theilungen des Gewächsreiches; welche Yasculares und Cellulares heilsen, durch die Gegenwart oder Abwesenheit dieser kleinen Organe characterisirb sind. Es ist wahr, wir haben durch sorgfältige Beob- achtung und vielfache microscopische Analysen ge- lernt, dafs vasculäre oder Gelälspflanzen Spiralge- fäfse besitzen und Zellenpflanzen nur Zellen haben; aber das ist nicht wahr, dafs in der Practik eine so zarte und schwierige Untersuchung angestellt werden miülfßse, dene man hat auch erkannt, dafs alle Pflauzen, welche Blüthen hervorbringen, Spi- ralgefäfse haben und darum vasculäre sind, und dafs Gewächse, welche keine Blüthen haben, der Spiralgefäfse entbehren und defswegen blofs zellu- lär sind; so dafs die Nachforschung des Anfängers statt beim ersten Schritte auf eine versteckte und 00 dunklere Thatsache gerichtet zu seyn, bei den zwei auffallendstea Ausstattungen des Pflanzenreichs steben bleiben kann. Unter den Gefäfspflanzen sind zwei grofse Un- terabtheilungen gebildet worden, die ihre Namen, Monocatyledonen und Dicotyledonen, bekanntlich defshalk führen, weil die ersteren am (keimenden) Samen gewöhnlich nur einen Lappen — und die andern zwei Lappen zuerst zeigen: eine Structur, die weit schwieriger zu ermitteln und mehr Aus- nahmen unterworfen ist, als das Daseyn von Spi- ralgefäfsen oder ihr Mangel. Aber kein Botani- ker würde daran gehen, den Samen einer Pflan- se zu dem Zwecke zu zerschneiden, um zu bestim- men, zu welcher dieser beiden Abtheilungen er gehöre, aufser nur in einigen besondern Fällen. Wir wifsen, dafs der kleine Bau des Samens mit einer besondern Organisation des Stengels, der Blät- ter und der Blüthen, der höchst entwickelten und am leichtesten zu prüfenden Pflanzentheile, ver- bunden ist und ihr entspricht; der Botaniker zieht defshalb vor, den Stengel oder das Blatt einer Päanze zu untersuchen, um zu sehen, ob sie mo- 2o- oder dicotyledonisch ist, und findet es nicht nöthig, den Samen zu zergliedern. Das Daseyn des Eiweifskörpers im Samen oder sein Fehler, der Bau des Embryo’s, die Lage derSamen oder Eychen im Fruchtknoten, die Beschaffenheit der Frucht, die Modificationen der Blume, wird man, wie ich denke, schwerlich als weitere schwie- 91 rige Punkte für den das natürliche System Studi» renden in Erwähnung bringen, weil er sich auf alle Fälle, er möge des einen oder des andern Sy- stems sich bedienen, mit diesen Stücken bekannt machen mufs, um darnach die Gattungen zu be- stimmen. Den gemeinen Frauerflachs kann man nach seinen Characteren in keinem botanischen Buche erkennen, ohne den gröfsern Theil dieser Art der Untersuchung durchgemacht zu haben. Bei der Bestimmung der Gattungen aber he- steht die gröfsere Leichtigkeit allein auf Seiten des natürlichen Systems. Jufsieu hat sehr gut be- merkt, „dafs, was es auch beim Studium und der Anwendung der Charactere natürlicher Ordnun- gen für Mühe und Schwierigkeiten gibt, dafür reichlicher Ersatz wird durch die Leichtigkeit im Bestimmen der Gattungen, deren Charactere in gleichem Verbältnifse eiofach, als die der Ordnun- gen verwickelt sind. Das Gegentheil findet bei künstlichen Anordnungen statt, wo die Unterschei- dungen der Clafsen und anderer Abtheilungen äus- serst einfach und leicht zu behalten sind, hin- gegen die der Gattungen verhältnifsmäfsig vielfach und verwickelt.“ Man möge mich indessen nicht mifsverstehen bei dem, was ich von den „vermeintlichen“ Schwie- rigkeiten des natürlichen Systems gesagt- Es sey fern von mir, zu behaupten, dafs es für den Bo- tanik Studirenden keine Schwierigkeiten zu über- winden gebe; im Gegentheile gibt es keine Wis 92 senchaft, welche mehr kleinliche Genauigkeit der Beobachtung, mehr geduldiges Nachspüren, mehr beständige Uebung des Denkvermögens erforderte, als die Botanik. Aber kein Gegenstand menschli- cher Forschung kann zu gleicher Zeit oberflächlich und erspriefslich verfolgt werden, denn wir kün- nen versichert bleiben, dafs das, was leicht oben- hin studirt werden kann, überhaupt wenig studirt zu werden verdient. Vielleicht könute einer einwenden, dafs sich das natürliche System noch in einem so wenig fest- gestellten Zustande befindet, dafs die Botaniker un« ter einander über die Gränzen und die relative Stellung der Ordnungen oder Familien nicht über- eisstimmen: und dieser Tadel ist uicht ohne eini- ges Gewicht. Zugleich ist aber zu bemerken, dafs alle Beobachtungswißenschaften sich einem festen Stande nur mit langsamen Schritten nähern; dafs Botanik eine solche ist, worin wenigstens so viel noch zu lernen ist, als was man bereits kennt; und dafs die so eben herührten Meinungs-Verschiedenhei- ten die einzelnen Pflanzen - Familien selbst nur we- nig, und die Grundsätze der Wilsenschaft gar nicht betreffen, sondern es sich dabei mehr um die he- sondere Reihenfolge und die Stellung handelt, in welche die Familien gegen einander gehören ein Punkt, der nicht eben schon jetzt festsetzbar ist, und defsen Wichtigkeit für irgend einen nützli- chen Zweck nicht so grofs ist, („is of very little importance.*) 95 Die letzte Schwierigkeit bestand vor diesem im Mangel au einer Einleitung in diefs System (we nigstens für manche Clafse von Lehrern.) Der Grundsatz, worauf ich meine, dafs das natürliche System zu gründen sey, ist, dafs sich die Verwandischaften der Pflanzen durch Erwä#® gung aller Achnlichkeitspunkte zwischen ihren ver- schiedenen Theilen, Eigenthümlichkeiten und Ei- genschaften bestimmen lafsen, und dafs man da- raus eine Anordnung ableiten kann, worin die Species einander zunächst zu stehen kommen, welche die meisten Beziehungen zu einander haben, und sich am verwandtesten sind; und dafs demnach die Eigenschaften oder der Bau einer unvollkommen gekannten Pflanze durch die einer andern wohl be+ kannten bestimmbar ist. Hieraus entspringt die Vor- züglichkeit dieses Systems vor willkührlichen oder künstlichen, wie das Linnesche, welche nicht in Combination von Ideen, sondern blofsen Zusam- menstellungen isolirter Thatsachen, die keine vor- züglichere Beziehung zu einander haben, besteben. Diefs ist der einzige verständliche Sinn, der „mit dem Ausdrucke „natürliches System“ verknüpft seyn kann, von welchem, als Systeme nämlich, die Natur selbst, die nur Species schafft, nichts weifs Es ist falsch, zu meinen, dafs unsere Gattungen, Ordnungen, Clafsen und s. w. mehr seyen, als blofs erfundene Hülfsmittel, die Verknüpfung und Anordnung unserer Ideen in Betreff der Species { i 94 ıu erleichtern. Eine Gaftung, Ordnung, Clafse, wird also natürlich genannt, nicht weil sie ge- rade so in der Natur existirt, sondern weil sie Arten begreift, welche einander mehr natürlich ähulich sind, als sie irgend etwas anderm ähneln. Die Vortheile eines solchen Systemes sind, bei Anwendung der Botanik zu nützlichen Zwecken, unermefslich, besonders für das ärztliche Fach, mit welchem unsere Wifsenchaft immer verknüpft gewesen ist. Eine Kenntnifs der Eigenschaften ei- ner Pflanze ist für den Arzt eine Führerin, die ihn in Stand setzt, sie mit einer andern, ihr na- türlich verwandten, zu ersetzen; sie befäbigt ihn auf entfernten Stationen, nicht empirisch, sondern nach festen Priocipien die dortigen Arzueigewächse zu erforschen. Nicht minder wichtig ist diefs Sy- stem für den Gartenbau, da die Fortpflanzung und Cultur eines Gewächses gewöhnlich auch bei den mit ihm verwandten anwendbar ist, auch das Prop- fen in seinen Erfolgen durchaus vom Grade der Verwandtschaft abhängt. Bei jeder Art von Anordnung, welcher die natürliche Verwandtschaft der Gegenstände zu Grunde gelegt wird, gibt es zwei Haupthinder- nifse zu überwinden, das erste ist, dafs, weil die Dinge einander mehr oder weniger in vielen ver- schiedenen Hinsichten ähnlich sind, es unmöglich wird, alle ihre Verwandtschaften in einer reihen- weisen oder linearen Anordnung anzudeuten, und doch läfst sich praktisch keine andere, als eine 05 lineare Ordhung anwenden. Die Folge davon ist, dafs, während die Familien selbst sehr natürlich sind, dafselbe oft von der Zusammenstellung der- selben im Ganzen gar nicht gilt. So sind die Cu- puliferae und Betulinae offenbar durch die engste Verwandtschaft verbunden, und beide sind, als Zusammenstellungen von Species, vollkommen nas türlich , aber die eine dieser Familien steht unter den Zpetalis, die andere unter den Achlamydeis; die zwei letztern Gruppen sind also künstlich. In der That scheiot es nach dem, was wir bis jetzt wissen, dafs keine gröfseren Gruppirungen von Familien natürlich sind, wenn sie sich nicht auf anatomische Verschiedenheiten gründen; so sind Cellulares und Fasculares, Endogenae und Ex- ogenae, gymnospermische und angiospermische Dicotyledonen, natürliche Abtheilungen; aber Jpe- talae, Polypetalae, Monopetalae, Achlamydeae, und alle ibre untergeordneten Sectionen, durch- aus künstlich. Das andere Hindernifs ist, dafs die Charac- tere, welche die Pflanzen darbieten, solche unge- wifse und verschiedene Grade der Wichtigkeit be- sitzen, dafs es oft schwer ist, zu sagen, welcher Werth auf irgend eine gegebene Modification im Baue zu legen ist. Da diefs eine praclische Auf. gäbe ist, die wohl verstanden seyn will, so werde ich etwas aüsführlich die Natur und den relativen Werth jener Merkmale, die die Botaniker zur Be- Stimmung vegetabilischer Verwandtschaften gebrau- 96 chen, zu erläutern suchen, wobei ich wiederhole, dafs nach einer ausnahmlosen Regel rein physiolo-. gische Charactere, d. i. solche, die auf Verschie- denheiten im innern anatomischen Baue beruhen, von weit höherem Werthe sind, als Mannigfaltig- keiten der Gestalt, Stellung, Anzahl u. s. we, die blofs Modificationen äufserer Organe sind. Es ist ein Grundsatz der Lin nedschen Schule, dafs die Befruchtungstheile zur Characterisirung der Clafsen, Ordnungen und Gatlungen angewandt wer- den sollen, so dafs die Verschiedenheiten in Blät- tern oder Stengel ausgeschlofsen bleiben. Diesen Satt, worauf Linne zwar im Theoretischen be- stand, gab er selbst dennoch in der Practik auf, uod er ist nur mit grofser Vorsicht anzunehmen. Die Fructihications- Organe haben nur Anspruch auf einen höhern Grad der Berücksichtigung, sobald man durch Erfabrung findet, dafs sie weniger als die Vegetationsorgane dem Variiren unterworfen sind» Alle Gewächse sind aus sogenanuten Elemen- tarorganen zusammengesetzt, d. h. aus einer vege- tabilischen Membran, die unter der Gestalt dıs Parenchyma’s oder Zellgewebes in verschiedenen Zuständen erscheint, aus Spiralgefäfsen, und aus Gängen oder Röhren. Diese Organe gehen auf ver- schiedene Weise in die Zusammensetzung der Pllan- zen ein und sind zu deren Bestehen nicht immer alle nothwendig: zuweilen verschwinden die Spi- ralgefüßse, oder, sowohl diese als auch die Gänge 97 bleiben zurück und werden gar nicht entwickelt, so dafs das Zellgewebe, welches die Basis der Ve- gelation bildet, nur allein noch da ist. Von der besondern Anordnung dieser kleinen Organe hängt die äufsere Form der Pflanze nothwendig ab; und da die Erfahrung gelehrf hat, dafs, während der anatomische Bau der Gewächse nur geringer oder keiner Variation unterworfen ist, es schwer ist, ihre äufsern Modificationen mit Genauigkeit zu he- stimmen, so wird der Grund der höheren Wichtig- keit physiologischer Charactere augenfällig. Einige und bei weitem der gröfsere Theil der Gewächse pflanzen sich durch Productionen fort, die man Samen nennt, und welche das Re- sultat einer Thätigkeit sind, die man für analog dem geschlechtlichen Vorgange bei deo Thieren hält; andre vermehren sich durch Körperchen, die Sporulen heifsen, deren wahre Natur mau noch we- nig weiter kennt, als dafs sie nicht aus dem Zusam- mentreffen von Geschlechtern zu entspringen schei- nen. Hiernach bringt man die Pflanzen natürlich und zuvörderst in zwei grolse Abtheiluogen, die man Geschlechts- oder Sexualpflanzen und Ge- schlechtslose nennt. Die Physiologen haben entdeckt, dafs diese Eigenschaften mit andern im anatomischen Baue von nicht geringerer Wichtigkeit verbunden sind. So haben die Gewächse, die sich durch Samen fortpflanzen und besondere Geschlechter besitzen, auch Spiralgefäfse, während diejenigen, deren Ver- Beiblatt 4355, 2ter Bd, VII, 7 05 mehrung durch die andern Körperchen, die nicht vom Daseyn von Geschlechts- Apparaten abhängen, erfolgt, der Spiralgefäfse gewöhnlich entibehren. Von letıterem Satıe ist keine Ausnahme bekannt, denn die dahin gehörigen Species, denen man Spi- rulgefäfse noch zuschrieb, besitzen, wie man nun efunden, nichts denselben näher vergleichbares als nur Gänge, oder falsche Tracheen. Der erst- genannte Character aber, der Gefäfspflanzen näm- lich, ist nicht gänzlich ohne Ausnahme, denn die sonderbare Gattung Rafflesia wird von R. Brown, wie auch von Blume, als ohne Spiralgefäfse be- schrieben, Caulinia fragtlis hatnach Amici keine, und nach der Angabe Anderer fehlen sie auch der Lemna. Aber diese Ausnahmen hält man nicht von grofser Wichtigkeit. Hieraus ergibt sich, dafs zwei grofse Abthei- lungen, wenn auch auf verschiedene Prineipien gegründet, hinsichtlich der Pflanzen, die sie um- fafsen, doch gleichmäfsig ausfallen, da Yasculares, oder die mit Spiralgefäfsen, mit den Sexualpflan- ren einerlei sind, und die Cellulares, denen die Spiralgefäfse fehlen, den geschlechtslosen „asexua- les“ (esexuales) entsprechen. Da man Sexualorgane als einer Blume we sentlich zugehörig betrachtet, (indem kein anderer Apparat, worin sie fehlen, für eine Blume gebal* ten wird,) so besitzen die nämlichen Abtheilungen zwei andre ausnahmlose Charactere: alle Vascu- lares oder Sexualpflanzen bringen Blumen hervor; 9 und alle Cellulares oder geschlechtslosen Gewächse sind auch blumenlos; die ersten nennt man auch Phanerogamen, die letzten Cryptogamen. Nachdem so zwei grofse zwar ungleiche Ab- theilungen nach anatomischen und zugleich nach äufsero Merkmalen festgestellt worden, haben die Botaniker nachgesucht, ob nicht innerhalb jeder derselben ähnliche Verschiedenheiten eines secun- dären Characters entdeckt werden künnten. Beob- achtungen an den Zellenpllanzen oder Cellulares haben zur Aufstellung dreier Gruppen von unglei- cher Wichtigkeit geführt, die jedoch nicht allge- mein angenommen sind. Bei den Gefäfspflanzen, Vasculares, hat man gefunden, dafs sie zwei grofse, aber ungleiche Sectionen in sich begreifen, welche in den Gesetzen, die ihr Wachsthum beherrschen, wesentlich von eioander abweichen. Man hat er- kannt, dafs eine grofse Zahl derselben durch An- setzung successiver Lagen neuer Miterie an der Aufsenseite wächst und eine andere aber kleinere Anzahl durch Anusetzungen im Innern zunimmt, so dafs die jüngsten oder zuletzt gebildeten Theile sich io dem einen Falle auswendig, im andern Falle inweodig befinden. Aus diesem Grunde hat man die erstere dieser Abtheilungen Exoge- nae, die andere Endogerae genannt. Es Jläfst sich schwer denken, wie die auswendige Zunahme der Exogenae ohne eize angemelsene Beschützung des jungen neulichst gebildeten Gewebes gegen die Atmosphäre und zufällige Verletzung statt finden Zi 100 könnte und es ist defshalb von der Natur die Sub- stanz, die man Rinde heifst, zu dem Zwecke ge- schaffen ,. innerhalb welcher die neue Anlagerung erfolgt; da diese letzere sich alle Jahre bildet, so wird das Alter eines exogenen Gewächses im Stam- me durch-imaginäre Linien, concentrische Ringe oder Jahresringe genannt, angezeigt, welche in der That durch das Aufhören des Wachsthums in einem Jahre und seine Erneuerung im folgenden Jahre verursacht werden. Das Centrum dieses Systems ist eine zellige Substanz, Mark genavunt. Ein Durch- schnitt des Stammes eines exogenen Gewächses zeigt daher Riude auf der Aufsenseite, Mark im Cen- trum, und concentrische Ablagerungen von holziger Materie zwischen jenen beiden, alle zu einer festen Mafse verbunden mittelst Lagen oder Platten yon Zellgewebe, welche sirahlenfürmig von der Mitte nach dem Umkreise auslaufen und Markstrahlen genannt werdene Die Endogenen, deren neuer Ansatz im Innern erfolgt, bedürfen keiner äufser- lichen Bekleidung zum Schutze ihrer neu gebildeten Mafse gegen Verletzung und sind defswegen mit keiner Rinde versehen; und da zugleich bei ihnen die Lagen neuer Mafse nicht concentrisch, sondern unregelmäßsig gestellt sind und weder besonderen Zeitperioden des Wachsthums entsprechen, noch von einem bestimmten Centrum der Vegetation aus be- ginnen, so besteht bei ihnen keine Sonderung voR Rinde, holzigen concentrischen Schichten und Marke, das verknüpfende Gewebe, wodurch die Theile alle 2 401 vereinigt werden, ist mit der Substanz des Ganzen untermengt und strahlt nicht regelmäfsig in Plätt- chen vom Centrum nach dem Umfange, d.h. es gibt auch keine Markstrahlen darin. Nichts läfst sich deutlicher nachweisen, als das Bestehen die- ser beiden Wachsthumsweisen hei den Gefäfspflan- zen und die Natur beider lernt man beim Anblicke eines Durchschnittes von einer Eiche und einem Rohrhalme auf einmal verstehen. Von den Exogenen finde ich nichts nöthig zu bemerken, da sie in den Hauptgrundrifsen ihres Baues äufserst gleichförmig sind, mit Ausnahme der Coniferae und Cycadeae, welche, ohne zwar von der Woachsthumsart der Exogenen abzuweichen, doch eine eigenthbümliche Modifcation des holzi- gen Gewebes zeigen. Die Endogenen aber lafsen sich vielleicht in zwei untergeordnete Formen ab- theilen, wie sie Agardh angedeutet hat. Erstlich, Grasartige, welche, wie dieser Autor gut bemerkt, die niedrigsten aller Monocotyledonen sind; sie ha- ben ein besonderes Mark, hohle ästige Stengel wie die Umlelliferae und Knospen ia den Blatt- winkeln, haben aber keine Rinde, keine Mark- strahlen, und die Richtung ihrer Zunahme geht nach innen; — und zweitens, Palmen, welche im engsten Sinne des Worts endogenisch sind. Wir haben also gesehen, dafs Vasculares oder Blumenpflanzen ia exozene und endogene zerfallen und dafs, während die erstern keine fernern ana- tomischen Abtheilungen zulafsen, die letztern viel- . 102 leicht zwei verschiedene Hauptformen enthalten Man mufs jedoch eingedenk bleiben, dafs in die- ser Hinsicht noch sehr vieles erst zu lernen ist. Pflauzen- Anatomie ist noch nicht hinlänglich mit Bezugnahme auf’s Allgemeine und Ganze studirt worden und ist iiberhaupf noch zu sehr in ihrer Kindheit. Nichts ist wahrscheinlicher, als dafs Verschiedenheiten im Zellgewebe oder in der re lativen Stellung oder dem Baue der Gefäße sich einst als bestimmte Begleiter äufserlicher Unter- schiede der Pflanzen viel weiter, als jetzt die Be- obachtung reicht, darthun lafsen werden. Da die anatomischen Hanptverschiedenheiten der Pflanzen hier scheinbar zu Ende sind, so hat man die Forschung dahin gerichtet, in wie weit und in welchem Grade Modificationen der zusam- mengesetzten oder äufsern Organe zur Bestimmung natürlicher Verwandtschaften benutzbar sind; und man hat gefunden, dafs diese, obgleich nur von secundärer Wichtigkeit, nichts desto weniger die gröfste Beachtung verdienen, da sie häufig die ein- zigen Merkmale darbieten, von welchen man prak- tisch Gebrauch machen kann. Die HFurzel, im strengera Sinne, bietet keine Charactere dar, die in besondern Familien gleich- förmig befunden wären; in der That ist sie so we- niger Modificationen fähig, dafs man schwer ein- sieht, in welcher Art man sie hierbei gebrauchen könnte. Indefs sind gewifse Formen wurzelähnlicher Stengel beobachtet worden, auf welche man einige 105 Aufmerksamkeit richten sollte. Zuvörderst kennt man bei keinem Exogenen eine Zwiebel oder ein Rhizom, während diese bei den Endogenen hin und wieder für gewifse Familien characteristisch sind- So haben alle Marantaceae und Scitami- neae und die meisten Irideae ein Rbizom von die- ser oder jener Form; und Zwiebeln sind ein ge- wöhnlicher Character von Amaryllideis und 4s- phodeleis; in den letztgenannten wird jedoch die Zwiebel oft durch ein Rhizom vertreten, oder ei- nen cormus, wie bei Brodiaea, Leucocoryne und ihren Verwandten, oder durch jene saftigen Zasern, die man radices fasciculatae nennt, wie bei Jspho- delus selbst; bei den Amaryllideen aber wird die Zwiebel zuweilen durch saftige ausdauernde Blätter gänzlich absorbirt, wie bei Clivia. Aeuiserliche Verschiedenheiten in der Gestalt des Stengels lafsen sich zuweilen als Unterschei- dung von Familien in Anschlag bringen. So haben die Menispermeae fast ohne Ausnahme einen win- denden Stengel, einen vierseitigen haben die La- biatae allgemein, einen eckigen die Stellatae ; häu- figer aber gibt seine Gestalt gar keine Anreige der Verwandtschaft. Die Textur des Steogels hat kaum höhere Geltung. Cacteae haben wirklich immer Zeilgewebe vorherrschend und haben darin einen ihrer Hauptunterschiede von den Grossulaceis, aber selbst unter den Cacteis sind die Pereskiae kaum saftiger als andere Pflanzen: und die Eu- phorbiaceae und Asclepiadeae zeigen Beispiele so- 104 wohl des entschiedensten Zustandes der Anamor- phose, als auch der normalen Beschaffenheit der Stengel im Allgemeinen. In derinnern Anordnung der Schichlen exogenischer ‘Stengel bemerke ich keinen Character, welcher Familien unterschiede, aufser den schon oben bemerkten; nur die Caly- cantheae werden durch das Daseyn von vier un- vollständigen Vegetations-Centris, die das Haupt- Centrum umgeben und so vier äufserlich sichtbare Ecken bilden, ausgezeichnet und erkannt. (Man sebe Mirbel’s Abbild. in Ann. des scienc. nat. XIV. p. 367.) Doch, wie gesagt, es ist in dieser Hinsicht sehr wenig wirklich bekannt. Die Blätter sind Modificationen unterworfen, die für Bestimmung der wechselseitigen Verwandt- schaften der Pflanzen nicht minder wichtig sind, als ihre Verrichtungen im pflanzlichen Lebensver- laufe. Ihre Merkmale beruhen auf ihrer relativen Stellung, ihrem Grade der Theilung, ihren Nerven vder der Aderung, und dem Daseyn oder Fehlen durchscheinender Punkte in ihrer Substanz. — Alle Cinchonaceae ( Rubiaceae) haben entgegen- gesetzte ganze Blätter; auch Labiatae, Apoeyneae, Gentianeae, Monimieae und viele andere haben sie gleichfalls entgegengesetzt; aber in der Gattung Fuchsia, wo sie auch gewöhnlich entgegengesetzt sind, gibt es Arten, wo sie nicht blofs wechsel- s!indig sind, sondern,auch in beiderlei Stellung an derselben Pflanze; und wechselständig beblätterte Arten gibt es unter den Compositae, Scrofulari- 105 nae und Malpighiaceae, deren Blätter sonst im Allgemeinen entgegengesetzt sind. Bei den Cu- puliferae, Umbelliferae, Ternstroemiaceae, Ha- mamelideae und Urticeae stehen sie durchgängig abwechselnd; aber bei den Combretaceae und Leguminosae, wo sie gewöhnlich eben so ste- ben, sind sie zuweilen entgegengesetzt; und die Halorrhageae, Erieinae und Ficoideae sind Fa- milien, in deren Gattungen die Blätter nicht in solcher bestimmten Art geordnet sind. Bemer- kung verdient, was von Schlechtendal sagt: „Solche Blätter, die entweder an ihrem Grunde, oder vermittelst eines Afterblaties verbunden sind, nenne ich entgegengesetzt: die aber nicht so verbun- den sind, scheinbar entgegengesetzt (pseudoopposi- ta.) Entgegengesetzte Blätter trennen sich niemals, z. B. bei den Rubiaceae und Caryophylleae; scheinbar entgegeserte, welche viel gemeiner sind, treten leicht auseinander und werden so wechsel- ständig. Zweige folgen denselben Gesetzen, wie die Blätter.“ Linnaea I, S. 207. — Alle Spondia- ceae, Rhizoboleae u. a. haben zusammengesetzte Blätter; in vielen andern Familien sind sie immer einfach ; und in vielen, wie Acerinae, durantia- ceae, Geraniaceae, Rutaceae und Sapindaceae, findet man sowohl einfache als zusammengesetzte. Dieses Kennzeichen wird daher nicht für so wich- tig erachtet, als viele andere. — Eben so ist der Grad der Theilung des Randes gewöhnlich nicht von Wichtigkeit, denn man findet gezähnte und 106 gaozrandige Blätter öfters in der nämlichen Fami- lie, Indefsen gibt es doch kein Beispiel von ge- zähnten Blättern unter den Cinchonaceae, Gen- tianeae , Guttiferae oder Malpighiaceae; und un- “ter den Eudogenen sind gezähnte sehr selten. — Von der Anordnung der Nerven und Adern her- genommene Charactere hat man in vielen Fällen von höchster Wichtigkeit befunden, und gewifs wird ihnen wenn man siegenauer studirt haben wird: noch mehr Werth zuerkaont werden, als man sonst glaubte. Das grofse Hindernifs, Kennreichen dieser Art anruwenden, besteht im Mangel an Ausdrücken, um klarund scharf die verschiedenen Arten der Aderung zu bezeichnen. Verfafser hat einige Beobachtungen darüber im Botanical- Regi- ster beigebracht; jedenfalls verdient die Sache noch mehr Aufmerksamkeit, Bekannt ist schon, dafs der innere Bau und der eigenthümliche Wachsthum der Exogenae und Endogenae äufserlich durch die Ordaung ibrer Blattadern angezeigt werden, indem die der Exogenen hier und da plötzlich von der Mittelrippe divergiren und danu auf verschie- dene Weise sich verästeln und anasiomosiren, so dafs sie ein netzfärmiges Geflecht von Adern un- gleicher Gröfse bilden, während die (Nerven) der Eodogenen von der Basis bis zur Spitze geradeaus laufen , oder allmählig von der Mittelrippe diver- giren und sich in ihrem Verlaufe nicht verzwei- gen, sondern nur durch Querstreifen mit einander verbunden sind, wovon einerseits Rosa, Pyrus, 107 anderseits Iris, Canna, Arrow. root, Beispiele geben. Obgleich es von diesen heiden Regeln ei- nige Ausuahmen gibt, so sind diefs doch die Grundcharactere der Blätter dieser Clafsen. Aber unabhängig davon zeichnen sich viele Familien ohne eine Ausnahme durch Modificationen der Aderung aus, $o haben alle Melastomaceae drei oder vier sich zur Seite gehende Rippen, die durch verästelte Querstreifen fast nach Art der Endo- genen verknüpft sind; alle Myrtaceae haben ei- ne oder zwei feine Adern, welche, dicht inner- halb des Randes, mit diesen parallel laufen; alle Cupuliferae haben die Haupt - Seitenadern von der Mittelrippe gerade aus nach dem Rande laufend, die Betulinae unterscheiden sich unter andern Kennzeichen hierdurch von den Salieinis, und dieselbe Eigenthümlichkeit zeichaet die äch- ten Gattungen der Dilleniaceae, die hei De Can- dolle Deliniaceae heifsen, von denen aus, wo- yon Hibberlia der Repräsentant ist. — Blät- ter, welche Behälier öliger Absonderungen ent- halten, die durch die Gegenwart durchscheinen- der Drüsen innerhalb ihrer Substanz angezeigt werden, sind in einer bestimmten Familie fast im- mer allgemein. So unterscheiden sich die eigent- lich sogenannten Myrtaceae (aufser der [jetzt als Granateae getrenaten] Punica ) durch diese Drü- sen von den ‚Melastomaceae ; doch sind in einer Gattung der letztern ( Diplogenea) schwache Spu- ren derselben zu finden; sie sind in allen duram- 108 tiaceis zugegen; die FPintereae unterscheiden sich durch dieselben yon den Magnoliaceis, Amyrideae von Connaraceisete. Jedoch in den Familien Phyto- lacceae, Petiveriaceae, Labiatae und Zygophyl- dene gibt es Gattungen mit und ohne durchsich- tige Punkte. Am Grunde der Blätter findet man in häufi- gen Fällen kleine häutige oder blattartige Anhän- ge, stipulae genannt, weiche in der That Blät- 1er in einem unvollkommenen Entwickelungszustan- de sind. Ihr Daseyn läfst sich daher als Anzeige eines eigenthümlichen Grades der Zusammenselt- zung bei den Blätern deuten, zu welchen sie ge- hören, und wirklich zeigen sie auf eine sehr be- ınerkliche Weise Verwandtschaften an. Man mufs aber bei Betrachtung derselben Acht haben, dafs man nicht wahre blattartige Anhängsel, welchen allein der Name stipulae oder Afterblälter ei- gentlich zukömmt, mit Verbreitungen oder häu- tigen oder drüsenartigen Fortsätzen des Blattstiels, wie sich deren bei den Ranunculaceae, Grossu- Izceae, Apocyneae, Umbelliferae und andern fia- den, verwechseln. Stipulae sind durgängig zuge- gen bei den Cinchonaceze (und allen Rubiaceae aufser den Stellafae), die sich dadurch von den Stellatae unterscheiden, bei den Betulinae, Sa- licinae, Magnoliaceae, Artocarpeae und vielen andern ; eine besondere Modification derselben, ochrea genannt, ist das eigenthümliche Kennzeichen der Polygoneae; sie fehlen aber durchgängig bei ‘ 109 den sogenannten Myrtaceae, den Guttiferae, Mal. pighiaceac und vielen andern. Die Familie Cis- linae, Sazxifrageae und Loganieae gehören zu den wenigen Fällen, wo Gattungen mit und ohne Afterblätter vorkommen, Die kleinen verkümmerten Blätter, die sich am Grunde vieler Blumen finden und in der Kunst- sprache bracteae, Deckblätter, heilsen, werden sel- ten als Unterscheidungsmerkmale von Familien ge- braucht, da sie kaum einige hedeutende Modifica- tionen darbieten. Bei Cruciferis sind deren nie- ınals zugegen, und bei den Marcgraviaceis sind sie gewöhnlich hohl, indem sie heide Seiten zu- sammengefaltet haben, wie die Blätter, aus wel- chen Carpella gebildet werden. Formen des Blüthenstandes, inflorescentia, zeigen sich zuweilen, aber nicht oft als charac- teristisch für besondere Gruppen. So tragen alle Compositae, Calycereae und Dipsaceae ihre Blü- {hen in Körbchen oder Köpfchen; alle Umbelli- ferae in Dolden; alle Labiatae haben achselstän- dige Afterdolden, die auch verticillastri heifsen ; alle Plantagineae, Cyperaceae und Gramineae haben dichte einfache ziegeldachförmige Aehren oder Aehbrchen; alle Betulinae, Cupuliferae und Sa- licinae tragen Kätzchen, amenta; und die meisten Coniferae haben Zapfen, strobili, coni; die letz- teren haben jedoch die Blüthen zuweilen einzeln, wie, Taxus, und weichen so von der gewöhnli- “chen Form ihrer Intlorescenz ab» 110 Die äufsere Blumenhülle, Blumendecke oder Kelch, ealyx, genannt, dient auf mannigfaltige Weise zur Unterscheidung von Familien; aber die hierdurch gewonnenen Charactere sind bei weiten nicht einerlei Werthes oder gleicher Gültigkeit. Ihre Abwesenheit ist auch vom Fehlen der Blu- menkrone begleitet, welche nicht da seyn kann, wenn der Kelch mangelt, aufser wo derselbe, wie bei den Compositis, nur durch den Druck von ihn umgebenden Körpern zurück gedrängt, oblite- rirt ist, Das Fehlen des Kelches characterisirt alle Familien der sogenannten Achlamydeae (Pfl. ohne Blumenhülle,) wie Salicinae, Piperaceae, Sau- rureae etc.; aber bei den Betulinis ist er in den männlichen Blüthen zugegen, wogegen er selbst bei Euphorbia, unter den Mono:hlamydeis gänz- lich fehlt. Letztere Ausnahmen thun indefsen der allgemeinen Wichtigkeit der durch sein Daseyıu oder Fehlen gegebenen Charactere keinen Eintrar Wo der Kelch da ist, aber noch von keiner Blu- menkrone, corolla, begleitet, heifsen die Pflanzen Monochlamydeae, und dieser Punkt hat sehr gleichmäfsige Gültigkeit. Ich kenne keine wahren monochlamydischen Familien, worin das Daseya einer Corolle eine Ausnabme bildete, wenn man nicht die Schuppen im Schlunde der Thymelaeeae für Rudimente einer Corolle anschen wollte. — Die sepala, oder Blätter aus welchen der Kelch besteht, sind entweder gesondert oder vereinigt, und hieraus ergeben sich olt „utzbare Kennzei- 111 chen. So ist der Kelch der Sclerantheae immer einblättrig, bei den Chenopodieae ist er gewöhn- lich vielblättrig; aber Caryophylleae zeigen bei- derlei Formen desselben. Die Anzahl der Kelch- blätter giebt oft ein wichtiges Merkmal ab, wie hei den Cruciferae, wo deren stets vier sind, bei den Paveraceae, die deren nie mehr als zwei haben, und im gröfseren Theile der endogenischen Gewächse, die sie gewöhnlich dreizählig haben, Dieser Character will aber mit Vorsicht gebraucht seyou, da es weit mehr Beispiele von veränderli- cher Anzahl der Kelchblätter gibt, als von regel- mäfsig gesezlichen. So haben die Lineae und Mal- vaceae deren 3—4—5; bei den Guttiferae vari- iren sie von 2— 6; bei den Eomalinae von 5— ı5 und bei den Samydeae von 5 —7. Die Kno- spenlage des Kelches ist auch wohl zu beachten, da gewifse Gestalten derselben zu den besten An- zeigen der Verwandtschaft gehören. Malvaceae, Tiliaceae, Elaeocarpeae, Tremandreae, Stercu- liaceae und Bombaceae haben aestivationem caly- cis valvatam ausschliefslich unter den .Dicotyledo- nae polypetalae mit hypogynen Staubfäden (d-i denen mit Stbf. unter dem Fruchtkooten); die Tern- stroemiaceae haben die Kelchblätter beständig auf besondere Weise ziegeldachförmig ; die Fites {Aimpelideae) haben die Kelchabtheilungen geson- dert und weit getrennt von einer sehr frühen Pe- riode ihrer Existenz an; aber bei Penaeaceis fin- det sich sowohl aestivatio valvata als auch im- 112 bricata. — Bei manchen Pflanzen sind die sepala alle von gleicher Gröfse, bei andern sind sie sehr ungleich nach Form, Richtung und Bau; im er- stern Falle heifsen sie regelmäfsig, im letziern un- regelmäßsig, und durch diesen Unterschied charae- terisiren sich gewifse Familien. So haben die Sa- pindaceae und Polygaleae einen beständig unre- gelmäfsigen Kelch; viele Familien sind hierin be- ständig regelmäfsig; aber oft geschieht es, dafs so- wohl regelmäfsige als unregelmäfsige Kelche zu- gleich in derselben Familie vorkommen, wie bei den Rosaceae, Labiatae, Leguminosae und einer grofsen Menge anderer. In den meisten Familien bilden die sepala nur eine Reihe oder einen Wir- bel; andere haben sie in zwei Reihen, und diese Verschiedenheit hat man mit keinen anderweiti- gen wesentlichen Unterschieden verkulipft gefun- den; wo aber die Anzahl ihrer Reihen sich viel über zwei vermehrt, da hören sie auf gesondert unterscheidbar zu seyn und bilden nun einen ziegel- dachförmigen Kelch, welcher häufig mit der Bfu- ınenkrone verwechselt wird, wie bei den Caly- cantheae und Fintereae, Ich weifs keine Fami- lie, in welcher Gattungen mit einem ziegcldach- förmigen Kelche dieser Art und mit einem Kel- che der gewöhnlichen Art zugleich vorkänen. Dies ist einer der Hauptpuncte, wodurch sich die Calycantheaevon den Rosaceis unterscheiden. Doch der wichtigste Character, der im Kelche beruht, ist sein Zusaumenhang und seine Verwachsung mit dem 3115 Fruchtknoften , oder das Nicht - Zusammenhangen -mit demselben; oder, wie die Bofaniker es unrich- tig nennen, ob der Kelch ein oberer oder unte- rer, superus oder inferus, ist. Viele Familien wer- den hierdurch bestimmt characterisirt, wie Com« positae, Umbelliferae, Caprifoliaceae, Örchideae und noch sehr viele, und da dies bierbci gewöhn- lich ohne Ausnahme stattfindet, so ist es eines der nützlichsten Unterscheidungsmiltel, die wir besitzen. Die Pomaceae werden z.B. hierdurch so- gleich von den Rosaceis, Scaevoleae von Brunoni- aceis, und Cinchonaceae von den Apocyneis unter- schieden. Kein Beispiel eines calyx superus hat man noch gefunden unter den Ranunculaceae, Crucife- rae, Papaveraceae, Rutaceae und ınehreren andern. Es gibt aber einzelne Ausnahmen von diesem Gese- tze: so finden wir unter den 4nonaceae, einer Familie mit vielen obern Fruchtknoten, die Eupo- matia mit ovarüs inferis. Bei den Anacardiace- ae, die fast allgemein ovarium superum haben, soll es nach R. Brown eine Gattung geben, wo es inferum ist; bei den Melastomaceae finden alle Grade des Zusammenhanges zwischen Kelch und Ovarium statt, und bei den Saxifrageae ist diese Unbestimmtheit seines Baues noch mehr bemerk- bar. Indefsen ist zu bemerken, dafs in den bei- den letztern Familien die Neigung zur Verwach- sung zwischen Kelch und Ovarium bei sorgfältigen Durchschneiden fast immer erkennbar ist, und selbst in der Gattung Parnassia, die als anomal den Sa- Beiblatt 4855. 2ter Ba, VIIR 8 114 zifrageis wugesellt wird und ein durchaus obe- zes Ovarium hat, gibt es eine Art mit theilweise unterem Fruchtknoten. Ich habe gesagt, dafs der Unterschied zwischen einen calyx superus und inferus blofs auf der Verwachsung dieses Organs mit dem Fruchtknoten, oder anderntheils seiner Sonderung davon, beruht; dieses ist die überall davon gehegte Ansicht, indem der ganze Teil, welcher sich zwischen den Kelchabschnitten und dem Biumenstiele befindet, als die Kelchröhre an- gesehen wird. Aber ich vermuthe stark, wir ha- ben noch zu lernen, dafs die Theorie in diesem Falle die Botaniker zu weit geführt hat und dafs es Fälle gibt, in welchen der scheinbare Anfang des Kelches (von seiner Theilung an) sein wirkli- eher Anfang ist. Nach dieser Voraussetzung mag das, was jetzt die Kelchröhre heifst, zuweilen eine besondere Ausdehnung oder Aushöhluog des obern Endes des Blumenstieles seyn, wovon wir an der Eschscholtzia ein Beispiel sehen, und wovon Ro- sa und Calycanthus und vielleicht alle vermeint- lichen Kelchröhren ohne deutliche Rippen oder Adern als Beispiele gelten. In diesem Falle wer- den unsre sämmtlichen Begriffe von oberem und un- tereın Kelche eine Modihication erheischen. Doch kann ich hier nicht darauf eingehen ; im Werke (Introd. to the nat. ayst« etc.) bin ich den hierin angenommenen Meinungen und Ausdrücken ‚gefolgt- Die innere Hülle der Befruchtungsorgane nen- nen wir die Blumenkrone, corolla. Sie besteht 115 aus einer Anzahl von Blättern gleich denen des Kelches und mit diesen alternirend; daru sind sie gewöhnlich gefärbt. Wo nun eine Corolle zuge» gegen ist, da heifst eine Pflanze diehlamydea und es wird viel Werth auf diese Eigenschaft gelegt, weit mehr, wie ich glaube. als sie verdient, Sie trennt so häufig Pflanzen, welche grofse natürli- che Verwandtschaft haben, wie die Euphorbiaceae weit von den Ahamneae, Admaranthaceae fero von Illecebreae, und übernaupi gibt es hinsichtlich ihrer zahllose Ausnahmen in den einzelnen Fami- lien selbst. Dieses ist jedoch nicht der Fall bei den einhlumenblätterigen Dikotyledonen, indem die Primulaceae und Oleaceae fast die einıigen Beispiele solcher Familiea unter den wirklich mo- nopetalen sind, die da blumenblattlose Gattungen enthalten. Der Unterschied zwischen einer mono- petaleon und einer polyprtalen oder vielblättrigen Eorulle ist der, dafs in der einen die Blumenblät- ter, woraus sie gebildet ist, getrennt sind, in der andern aber verbunden. Es wird grofser Werth hierauf gelegt und in der That ist esein Unterschied vonerster Wichtigkeit: so sind alle Banunculaceae Rosaceae, Cruciferae, Papaveraceae, Terebin- thaceae und eine Menge anderer Familien ohne Ausnahme polypetslisch ; und alle Boreagineae, Labiatae, Scrofularinae, Bignoniaceae sind gleich- falls ohne Ausnahme monopetalisch; aber in den polypetalischen Crassulaceae, Diosmeae, Polygale- as, Ternströmiaceae u. a. gibt es viele monope- 8 116 talische Gattungen ; und die monopetalischen Ca- prifoliaceae wurden gewöhnlich mit Hedera und Cornusvereinigt, diedoch eine vielblätterige Corolle haben. Die Knospenlage der Blumenkrone bietet selten Charactere dar, die mit den natürlichen Ei- genschaften der Pflanzen iu bestimmtem Einklange stäuden, jedoch sind die Coampositae durch ihre .aestivatio valvata, Asclepiadeae und 4pocyneae durch aest. contorta sehr ausgezeichnet; von er- steren bildet nur die Gattung Leptadenia, von leiztern Gardneria eine Ausnahme. Der Aestiva- tion sowohl des Kelches als der Corolle ist bisher noch zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden, als dafs man über die Wichtigkeit im Allgemeinen urtheilen könnte. Die Hegelmäfsigkeit oder Unregel- mäfsigkeit der Blumenkrone ist meistens wichtig: so sind Orchideae, Polygaleae, Bignoniaceae, Fu- mariaceae ohne Ausnahme unregelmäfsig; die re- gelmäfsigen Blumen der Borragineae unterschei- den sie hauptsachlich von den Labiatae, wel- che meistentbeils unregelmässige haben; doch ist Echium unter den Borragineen unregelmälsig, und die Caprifoliaceae zeigen alle Stufen einer Corolle von der unregelmäfsigsten Form bis zur vollkom- meusten Symmetrie, Bei den Compositae finden sich beiderlei in demselben Körbchen, und die Lo- beliaceae, die sich von den Campanulaceis fast immer durch ihre Unregelmäfsigkeit unterscheiden, werden in Isotoma fast regelmäfsig. — Die Ade- rung der Blumenblätter wird kaum je zur Unter- 117 scheidung angewandt, da bis jetzt wenig davon be- kannt ist. Die Corrpositae sind durch die eigen- thümliche Anordnung der Nerven ihrer Corolichen ausgezeichnet”); bei den Hypericinae sind diesel- ben immer schief, Innerhalb der Blumenkrone entspringen gewilse metamorphosirte Blätter, die Geschlechter , sexus, der Pflanze genannt. Aus der Art, wie sie gegen einander gestellt oder vereinigt sind, lassen sich zuweilen gute Charactere, häufig aber durchaus gar keine ableiten. So werden die Xanthoxyleae von den Diosmae und Terebinthaceae durch ein- geschlechtige oder unisexuale Blüthen (getrennte Geschlechter) erkannt; alle Euphorbiaceae, Bego- niaceae, Ameniaceae, Coniferae, Myriceae, sind unisexualisch. . Aber Ampelideae, Vites, Grami- neae, Cyperaceae, Chenopodieae, Umbelliferae und selbst Ranunculaceae, enthalten Zwitter und dicilinische (zweihäusige) Gattungen, und bekannt- lich stehen Blüthchen aller Arten (nämlich mäon- liche, weibliche und Zwitter) neben einander bei den Compositis. Von diesen Geschlechtern werden die Staub- fäden, stamina, die männlichen Organe genanat, und sind unbezweifelbar Jes Apparat, mittelst des- sen den ovulis oder Eichen des Fruchtinetens die . Belebung mitgeiheilt wird. Sie entsprivgen enb ®) Vgl, R. Brown’s verm. bot. Schriften I., 5o4. D Vebers 118 weder unmittelbar unterhalb des Fruchtknotens, ohne mit dem Kelche zusammenzuhängen, und wer- den dann bypogynisch (unterweibig. hypogyna) genannt, oder sie wachsen in grüsserer oder gerin- gerer Erstreckung mit dem Kelche oder mit der Corolle zusammen, d. h. sie werden perigynisch (perigyna);, oder endlich, sie scheinen aus der Spitze eines ovarii inferi zu kommen, in welchem Falle man sie epigynisch nennt; man nimmt aber jetzt gewönlich ao, dafs alle Stanbfäden ihren Ursprung unterhalb des Fruchtknotens nehmen, und wenn diese Meinung gegründet ist, so gibt es kei- nen wesentlichen Unterschied zwischen denen, die da perigynisch sind, und den epigynischen, und dem gewäls werden diese beiden Modificationen von den meisten neuern Botanikern nicht unterschieden. Ad. Brongniart meint jedoch, dafs epigynische Staubfäden wesentlich von den perigynischen ver- schieden sind und stützt sich dabei auf die Gattuog Raspailia, welche ein ovarium superum hat, voR dessen Spitze dennoch die Staubfäden entspringen; vielleicht ist aber diese scheinbare Anomalie ander- weitig erklärbar. Dem Unterschiede zwischen pe- rigyoischen und hypogynischen Staubfäden legt die französische Schule den größten Werth bei und ist deshalb nicht geneigt irgend eine Gatlung mit hypogynischen Staubfäden zu einer Familie mit pe“ Figynischen zu bringen, und umgekehrt; es ist auch irgendwo bemerkt worden, wie dieser Unterschied von solcher hauptsächlichen Wichtigkeit ist, dafs 119 während man von giftigen Familien weifs, dafs ihre Staubfäden bypogynisch sind, anderntheils alle mit perigynischen heilsam oder unschädlich sind. Doch diese Hypothese, die nicht die ihr zugeschrie- bene allgemeine Anwendung ruläfst, bei Seite ge- setzt, so ist kein Zweifel, dafs die Art der Inser- tion der Staubfäden oft mit wesentlichen Differen- zen anderer Art Hand in Hand geht; sie unterschei- det x». B. mit Schärfe die Rosaceae von den Aa- nunculaceae, Violaceae von Passifloreae, Reau- murieae von Nitrariaceae, Auranttaceae von Bur- seraceae, Aber andererseits findet nicht allein häufig, wie man leicht denken kann, ein so gerin- ger Grad von Verwachsung zwischen den Staubfä- den und dem Kelche statt, dafs es schwer ist, zu sagen, ob sie peri- oder hypogynisch sind, wie bei Galacinae, Tamariscinae und vielen andern; es gibt aber Familien, welche wirklich Beispiele von beiderlei Art ihrer Insertion zeigen: so hat Esch- scholtzia entschieden perigynische Staubfäden und doch ist sie unberweifelt eine Gattung der Papa- veraceae, ıu deren Character es gehört, hypogyai« sche zu haben; und alle Abstufungen von einer Form zur andern finden sich bei den Sarifra- geae. Die Staubfäden der Maerostylis, in der hypogynischen Familie Diosmeae, sind offenbar perigynisch. Unter den Geraniaceae hat die Gatt. Geranium die Staubfäden hypogynisch , Pelargo- nium perigynisch. Unter Caryophylleae sind Gat- tungen mit bypogynischen Staubfäden gereihet, doch 120 sind einige derselben (Larbrea — die sogar sonst nicht Gattungswerth hat, cf. M. et Koch Deutschl. KL III. — und Adenarium) perigynisch; unter Il- decebreoe sind ein Theil der Gattungen perigynisch, der andere bypogynisch. Die perigynischen Staub- fäden der Turneraceae scheiden diese von den Cistinae, an welche sie sich enge anschließen. — Die Art, wie die Staubfäden unter sich zusammen- hängen, ist zuweilen eio Zeichen ihree Verwandt- schaft: sie sind z. B. monadelphisch bei den Mal- vaceae und Meliaceae, diadelphisch in grofsen Gruppen der Leguminosae, polyadelphisch bei Hypericinae; aber häufiger ist dieses Merkmal ohne grofse Bedeutung, wie bei den Malvaceae selbst, welche zuweilen getrennte Staubfäden haben; bei Leguminosae, deren sehr viele sie getrennt haben; bei Ternströmiaceae, die sowohl vereinigte als auch unverbundene haben. — Es kommt nicht selten vor, dafs die Verwandlung der Blumenblät- ter in Staubfäden nur unvollkommen Statt findet in welchem Falle ein Theil der letzteren sogenannt sterile sind, und dieses gibt zuweilen ein nutzba»- res Merkmal zur Erkeunung von Verwandtschaften. Sa sind bei vielen Büttneriaceis ein Fünftheil der Staubfäden steril und blumenblattähnlich, bei den Galacinae einer um den andern so, bei 4quilari- Nae zwei Drittheile, bei den Bignoniaceae ist der oberste [zuweilen 3] von den 5 Staubf. nur als Rudiment zugegen, Eine Eigenschaft besonderer Art ist der zuweilen bestehende Mangel an Sym- 121 metrie zwischen den Blumen- oder den Kelchblät- tern und den Staubfäden. Vorausgesetzt, dafs die Blume ohne ein Abortiren oder Verkümmerung ir- gend einer Art und durch eine regelmäfsige Ab- wechselung von Metamorphosen gebildet werde, wie es gewöhnlich der Fall ist, so werden die Blu. menblätter immer irgend ein Vielfaches der Zahl (oder gleiche Zahl) der Kelchblätter, eben so die Staubfäden eia Multiplum der Biumenblätter bil- den; daber wird eine Unregelmäfsigkeit hierin das vorausgesetze Ebenmaafs stören. Dies ist oft als sehr wichtig zu beachten, bei den Borragineae z. B. sind die Staubfäden den Blumenkron- Abschnit- ten immer gleich an Zahl und die Blumen daber symmetrisch; bei den Labiatae hingegen fehlt we- nigstens einer derselben beständig und die Blumen sind deswegen in dieser Familie in der Regel un- symmetrisch, — ein Merkmal, woran man diese beiden Familien stets erkennt, auch wenn die For ihrer Corollen sie nicht unterscheidet: Bei den Phytolacceae ist beständig Neigung zu einem Man- gel au Symmetrie und dies ist einer der Charactere, woran ınan sie vor den Chenopodieae erkennt. Der Theil des Staubiadens, welcher die be- fruchtende Materie oder das Pollen entbält, näm- lich der Staubbeutel, anthera, ist ein Behält- nifs, welches gewöhnlich aus zwei parallelen oder wenig divergirenden Fächern besteht, die das Pol- len enthalten und sich durch eine Längsspalte öff- nen; von dieser Norm finden aber viele Abwei- 122 chungen Statt, die bei Verwandtschaftsbestimmung von grofsem Werthe sind. So haben a’ _ eigent- lich so genannten Malvaceae nur einfächerige Staubbeutel; bei den Laurinae und Berberideae bffnen sich Klappen derselben von unten nach oben; bei den Ericinae wird das Pollua durch Löcher ausgeschüttet; bei den Melastomaceae ge- schieht dafselbe, wobei noch der untere Theil der Anthere eigenthümlich gebildet ist; bei den Ho- mamelideae erfolgt das Aufspringen ‚mit Abfallen einer Klappe der Antheren; bei den Solaneae aber, in deren Gattungen die Antheren gewöhn- lich der Länge nach aufspringen, öffnen sie sich in der Gattung Solanum durch Löcher. — Die Art und Weise, wie der Staubfaden mit seinem Träger (filamentum) verbunden ist, wird zuweilen in Betracht gezogen, wie bei Anonacea®, Nymphaea- cese, Humiriaceae und Typhaceae, wo sie immer angewachsen, und den Gramineae, wo sie in der Begel beweglich sind. Aber diese Modification scheint nicht grofses Gewicht zu haben; auch bat keine Besonderheit des Connectivums ein solches wirklich, dena dieses findet sich bei den Jabiatae in allen Formen, und selbst in der kleinen Fami- lie Penaeaceae sehen wir Antheren mit ausserof- dentlich fleischigem Connectivum wie auch mit sol- chem gewöhnlicher Art. Das Pollen bietet selten Merkmale dar, wo- nach man Verwandtschaften verfolgen könnte- Die merkwürdigsten Abweichungen von seiner gewöhn- 123 lichen Beschaffenheit finden sich bei den Ascle- piade«e und Orchideae, indem die ersteren es in einem wachsähnlichen Zustande des Zusammenhan- ges besitzen, wodurch sie sich von den Apoceyneas unterscheiden, und Orchideae ihn auch häufig so gebildet zeigen, dabei aber zahlreiche Gattungen mit umfassen, deren Pollen kaum von seinem ge- wöhnlichen pulverigen Zustande abgewichen. Unmittelbar zwischen den Staubfäden und dem Fruchtknoten befindet sich zuweilen ein flei- schiger Ring oder fleischige Drüsen, discus oder die Scheibe genannt, den man mit guten Grün- den für den Vertreter einer innern Reihe von Staubfäden, unvollkommen entwickelt, ansieht. Dieser Discus ist beständig gegenwärtig bei den Umbelliferae, Compositae, Labiatae, Borragi«- neae, Rosaceae und vielen anderen, während sein Fehlen in vielen andern Familien eben so allge- mein ist. Er wird jedoch nicht als ein Hauptun- 1erscheidungsmerkmal benutit, da seine wahre Be- deutung noch nicht ausgemacht ist. Er zeigt einige höchst merkwürdige Modificationen bei den Rhaom- neae und Meliaceae. Es ist sehr bemerkenswerth, dafs bei den Gentianeae und ihren Verwandten, welche die Pericarpialblätier rechts und links in Berug zur allgemeinen Blüthenstands - Axe haben, nie wirklich ein Discus vorhanden ist, während er bei den Scrofularinae und ihren Verwandten, de- zen Pericarpialblätter vora und hinten stehen, eben F 124 30 durchgängig in einer oder der andern Gestalt zugegen ist. Die letzte Modification der Blätter in der Be- fruchtung besteht in ihrer Verwandlung in das so- genannte weibliche Organ oder den Fruchtknoten, ovarium, d. h. in das Behältnifs, welches die jun- gen Saamen oder Eychen enthält. Jetzt, wo der Bau dieses Theiles gut erkannt ist, wifsen wir, dafs ein Fruchtknoten entweder aus einem oder ‚mehreren verbundenen Pericarpialblättern, Carpelle genannt, die um eine gemeinschaftliche Axe geord- net sind, oder aus mehreren solchen, die aber in einen eiuzigen Körper vereinigt sind, besteht. Hier- auf beruht die Unterscheidung der Ovarien, die ich apocarpisch, apocarpa, nenne, deren Carpelle getrennt —, und der fyncarpischen oder derjeni- gen, deren Carpelle dicht vereinigt sind. Diese Verschiedenheiten scheinen mir von grofser Wich- tigkeit und so wenig Ausnahmen unterworfen zu seyn als irgend andere Modificationen, die die Bo- taniker benutzen. Solcherweise werden die Ber- berideae von den Papaveracene, Nelumboneae von Nymphaeaceae, Amyrideae von Burseraceae, Borragineae von den Ehretiaceae u. s. w. unterschie- den. Zu gleicher Zeit bemerkt ınan aber, dafs es Fälle gibt, wo sich beiderlei Formen in derselben nat. Fa- zilie finden z.B. Xanthoxyleae. Dies ist jedoch sel- ten. — Von der Verwachsung des Fruchtknoteus mit dem Kelche oder seiner Gesondertheit wär schon oben beim Kelche die Rede. Ein Frucht- 125 knoten kann entweder einfächerig seyn, in Folge davon, dafs er aus einem einzigen Carpelle besteht, und er wird dann zur Abtheilung der apocarpi- schen, apocarpa, gehören (vgl. Lindley’s Ula- vis artalyt. familiarum — io Flora oder allg. bot. Zeit. 1832. I. Beibl. $. 2, 8 £), oder er kann aus mehreren enge zusammenhängenden Carpelien bestehen und dadurch syncarpisch, (ebendas S. 3, 9.) aber nichts desto weniger einfächerig, in Folge des Schwindens der Scheidewände seyn. Letztere Eigenschaft hat fast immer Werth als Fa- milien-Merkmal, wenigstens wenn die 5x menhalter (placentae) wandständig sind; von letzterer Art ist z. B. der Bau der Papavera- ceae, Homalinae, Flacourtiaceae, Cucurbitaceae, Papayaceae und Fiolaceae, ohne Ausnahme; aber die Caryophylleae und Bruniaceae, deren Frucht- knoten gewöhnlich einfächerig ist, baben die Sa- menbhalter in der Mitte, und in diesen beiden Fa- milien gibt es Gattungen, deren Ovarium mehrere Fächer hat. — Ein anderer Punct, der besondere Aufmerksamkeit verdient, ist die Beriehung und die Stellung, worin die Pericarpialbläiter, welche den Fruchtknoten bilden, zur Axe der Ioflorescenz Noch ist die Geltung dieses Merkmals nicht genau ermittelt, aber das ist bekannt, dafs die Gen- tianeae und ihre Verwändten die Hauptblätter rechts und links von der Axe haben, während die die ihnen zunächst stehenden, die stehen. Scrofularinae und die zuweilen schwer zu unterscheiden sind, ı 126 Pericarpialblätter bezüglich zur Axe vorn und his- ten haben. Rosaceae und Leguminosae unter- scheiden sich ziemlich auf gleiche Weise. Mit der apocarpischen oder syncarpischen Beschaffenheit des Fruchtkrotens steht die Vereinigung oder Tren- nung der Griffel in Verbindung, die deshalb kaum besondere Erwähnung verlangen. Indefsen ist wohl zu bemerken, dafs die Sonderung der Griffel gemeiniglich ein Zeichen des apocarpischen Zustan- des des Ovariums ist, besonders wo letzlerer nicht sonst ohnehin deutlich ist, und die Vereinigung der Griffel ist stets eine Anzeige des Gegentheils; in Betracht defsen ist die Trennung der Sambucus und ÄAydrangea von den Caprifoliacese gerecht- fertigt. Die Narbe, stigma, bietet selten gute Cha- ractere dar. In einigen Fällen jedoch bat man sie vortheilhaft benutzt, wie bei den Lineae, die sich durch die kopfförmigen Narben von den Caryo- phylleae unterscheiden, bei welchen sie die ganıe Innenfläche der Griffel einnehmen; und bei den Goodenovieae, Scaevoleae und Brunoniaceae gibt es einen eigenthümlichen häutigen Anhang, der die Narbe einhüllt und indusium genannt wird, wodurch sich diese Familien vor allen an- deren auszeichnen. Die Anzahl der Eychen, ovula, (4. bh. ob diese in bestimmter oder unbestimmter Zahl vor handen sind,) gibt häufig eine wichtige Unterschei- dung, wie =» B. swischen Campanulacsas und 127 Compositae, Goodenovieae und Scaevoleae; aber während ich glaube, dafs sie von bedeutender Wichtigkeit ist, so darf doch nicht vergessen wer- den, dafs es in einigen Fällen Ausnahmen gibt, besonders bei den Caprifoliaceae, wenn Hydran- “gea wirklich dazu gehört, und bei Fumariaceae und Cruciferae. — Die Stellung der Eychen ist viel wesentlicher als ihre Anzahl und ist für eine der wichtigsten Formen im Baue anzusehen, die man in Betracht ziehen kann. Sie ist durchgängig dieselbe bei allen Compositae, bei den Valeria- neae, Umbelliferae und andern, und bildet einen scharfen Unterschied zwischen Artocarpeae und Urticeae; aber bei den Sanguisorbeae, Pedalinae und Styraceae kommen sowohl aufrechte als auch hängende Eychen zugleich vor; diese Vereinigung beider Stellungen findet im bemerkenswerthesten Grade unter den Penaeaceae Statt; unter den Violaceae bietet die Gattung Conohoria nach Aug. de St. Hilaire (Pl. usuelles, no. ı0) ein Beispiel von drei Arten der Richtung in eben so vielen Species dar: bei C. Lobolobo sind die Eychen auf steigend, bei C. castaneaefolia hangend, und bei C. Rinorea ist eins haogend, eins aufsteigend und das mittlere peritropisch oder unter rechten Win- keln mit den Samenbaltero. — Die Stelle des Lo- ches des Eychens sol’te stets in Betracht gezogen werden, weil sie mit Sicherheit die künftige Lage des Würzelchens anzeigt, welche zu bestimmen von ersteg Wichtigkeit ist, (u. wovon im Systeme um- 128 ter den besondern Familien im Einzelnen gehan- delt wird). Das reif gewordene ‚Ovarium ist die Frucht. Die Unterschiede in ihrem Baue sind von dersel- ben Natur wie die des Fruchtknotens, darum nicht zu wiederholen. Ihr Bau und die Art des Aufsprin- gens sind die Haupt-Unterscheidungspuncte, verdie- nen aber vielleicht keine gröfsere Beachtung, als andere, die von Botanikern gebraucht werden. Es ist richtig, dafs die Frucht aller Grossulaceae beerenartig ist, die aller Labiatae nicht aufspringt, die von allen Primulaceae eine Kapsel ist; aber die Marcgraviaceae, Melastomaceae, Alyrtaceae, Ranunculaceae, Rosaceae, und eine Menge ande- rer Familien enthalten sowohl beeren- als kapsel- früchtige Gattungen und solche mit aufspriugenden oder nicht aufspringenden Früchten. Die durch die Stellung der Samen gegebe- nen Charactere haben gleichen \Verih mit denen aus der Stellung der Eychen; zu letziern kown- ınen bei jenen noch die Eigenschaften der Testa als benutzbar hinzu. Bei einigen Familien der Monocotyledonen, wie den Asphodeleae und Smi- lacese wird ihr Bau als ein Unterscheidungsmerk- mal benutzt: ob sie geflügelt sind, oder nicht, un“ terscheidet die Cedreleae (als Unterfamilien) von den (eigentlichen) Meliaceze, und das Daseyn ei- ner schwammartigen Anschwellung neben cem Hi- lum ist ein gutes Kennzeichen der Polygaleae. — Lionacische Botaniker machten (früherhin) eine 129 Unterscheidung zwischen nackten und bedeckten Samen und schrieben solche ersterer Art den La- biatae, Borragineae etc. zu; aber die Meinung, die an jenem Ausdrucke hing, ist so offenbar irrig, ‚dafs Botaniker nun darauf geriethen, zu glauben, dafs nichts von der Art, wie nackte Samen wären, existire. Jetzt weils man indessen durch Rob» Brown’s genaue Untersuchungen, dafs es gewilse Gewächsgruppeu gibt, in welchen die Samen wirk- lich nackt, d. h. ohne Vermittelung einer pericar- pischen Bedeckung der Befruchtung und des Rei- fens fähig sind. Dies siod die Familien Coniferae und Cycadeae, die auch ia anderer Hinsicht, be- sonders im Baue ihres Gefäfsgewebes, ınerkwürdig sind. In Folge dieser Eigenthümlichkeiten sind sie vonAd. Brongniart zusammen als eine Classe von gleichem Range mit den Dicotyledonen und Mono- cotyledonen unterschieden worden». Ohne dieser Aufstellung beizustimmen, wogegen meioes Erach- tens viel einzuwenden ist, kaun man doch keine® weges bezweifeln, dafs die nackten Samen dieser Familien einen secundärea Character vun eben secl- cher Wichtigkeit darstellen, als irgend einer ist, den die Botaniker kennen. Die Substanz, welche dea Embryo umgibt, wird der Eiweifskörper oder das albumen genaunt, und seine Abwesenheit oder sein Diseya bildet ein schätıbares Unterscheidungsinerkmal- Es ist nicht zu bezweifeln, dafs es da, wo sein Umfang den des Embryo sehr beträchtlich an Raum über Beiblatt 4855. 2ter Bd. IX. 9 130 trifft, wie bei den Ranunculaceae, Papaveraceue, Uimbelliferae, den Gräsern u. dgl., es von solcher Bedeutung ist, dafs nicht leicht eine Pflanze, der der Eiweifskörper fehlt, solchen Familien zugehö- Tig gefundeu werden dürfte; andererseits aber zweifele ich sehr, ob seine Gegenwart oder sein Fehlen in den Familien viel Beachtung verdiene, welche von deutschen Botanikern subalbuminosae genannt werden, d. i,, wo der Embryo oder der Eiweifskörper ungefähr von gleichen Volumen sind, denn es ist zu erwägen, dafs es in den $a- men stets in irgend einer Periode ihrer Existenz zugegen ist, und dafs man Ueberbleibsel oder Spu- ren davon sehr wohl in fast jedem Sawen anzu- treffen erwarten kann; so findet man wirklich so- wohl semina albuminosa als auch exalbuminosa bei den Proteaceae (R. Brown in Linn. Trunsact. X. 56. Verm. bot. Schr. durch N. v. E. II. S. 86.); und sogar unter den Rosaceae, die so frei von Al- bumen-Resten sind, als irgend fast eine Familie, ist es angeblich in Neillia bestimmt vorhanden, und in andern sieht man deutliche Spuren davon der innern Samenkant anhängen. — Die Textur des Albumens wird häufig mit Nutzen zu Rathe gezo- gen: bei allen Rubiaceae ist es hornartig oder fleischig; bei den Euphorbiaceae ölig; bei den Gramineae, Polygoneae, Chenopodieae mehlig; hei den Anonaceae ist es verworren (ruminatum) ; und unter den Apocyneae, die ein festes baben, ist es in Alyxia verworren. 131 Die Richtung des Embryo innerhalb der Testa, die am Eychen durch das Loch angezeigt wird, ist einer von den wenigen Characteren, wo- bi wir von keinen Ausnahmen wifsen, und würde caher, wenn dieser Punkt im Baue weniger dun- kel wäre, einer der bewutzbarsten seyn. Bei allen Cistinae, Urticeae und Polygoneae ı. B, ist das \Würzelchen zicht gegen das hilum zugerichtet, wie in andern Familien, sondern nimmt eine ent- gegengesetzte Richtung, und diese Familien werden dadurch von ihren Verwandten besser als durch irgend ein anders bekanntes Merkmal unterschieden, Die Anzahl der Samenlappen oder Cotyledo- ren hält man allgemein für eins der wichtigsten Mittel zur Unterscheidung der grofsen natürlichen Abtheilungen, die da Monocolyledonen, Dicotyle- donen und Acotyledonen heifsen, und es ist höchst merkwürdig, dals sie der Achnlichkeit im anato- mischen Baue zur Seite geht. Doch gibt es unter den Monocotyledonen Pflanzen wit ıwei Samenlap- pen, wie dergemeine Weizen; und unter denDico- tyledonen deren mit blofs einem, wie Penaea und einige MMyrtaceae, oder sogar mit gar keinem, wie Cuscula und Utrieularia (vgl. Bernhardi in Linnaea Vıl. Hft. 5. 183»), oder mit mehreren, wie Schizopetalon unter den Cruciferae, Bentha- mia unter Borregineae, die Cerutophyllieae und die meisten Coniferae. — In Betreff der relativen Stellung der Samenlappen gegeu einander gibt es keine dergleichen Abweichungen, man hat demnach den Charakter der Dicotyledonen statt ia ibrer Anzahl, vielmehr darin bestehend gefunden, dafs die Samenlappen einander gegenüber stehen; den der Monocotyledonen darin, dafs dieselben da, wo mehr als einer da ist, mit einander abwechseln; den der Acotyledonen darin, dafs die Keimung von keinem besondera Puncte aus statt findet Der einzige noch übrige Vegetations- Character, dessen ich noch zu erwähnen nöthig finde, ist ein 132 besonderer und ungewöhnlicher, welcher einige wenige Pflauzenfamilien auszeichnet. Er bestent im Vorhandenseyn von zurückge bliebenem Amnios um den Embryo in seinem vollkommenern Zustande: der Amnios oder die Schafhaut (in.l. Schafwasser) umgibt siets den Embryo in seinem frühen Zu- stande, wird aber gewöhnlich ausgesaugt, ehe die Bildung des Embryo vollendet ist; aber bei den Saurureae, Piperaceae und den Nymphacaceae umgeben Ueberbleibsel desselben den Embryo in Gestalt eines Sackes, welcher von Richard, der seine Natur nicht erkannte, fälschlich für eiuen besondern Anhang des Embryo, oder vielmehr für eine eigenthümliche Form des Würzelchens gehal” ten wurde, — welche, von ibm sehr geschickt unterstüzte, Hypothese man jetzt allgemein aufge» geben hat. (Vgl. R. Brown’s Ver:a. bot. Schr. IV. $. 200 u. a.) Ich babe nun sämmtliche Charaktere, deren sich Botaniker zur Unterscheidung und Bestimmung der Verwandtschaften der Gewächse bedienen, durchgegangen und halte für einleuchtend, dafs die mit der Sache verbundenen Schwierigkeiten weder unbedeutend noch leicht zu überwinden sind. Wenn man auf diese Bemerkungen gehörig achtet, so ınufs man einsehen, dafs eine Pflanzen- Abtheilung oder Gruppe, welchen Ranges sie auch sey, kurs oder streng zu definiren, nicht leicht thuslich ist, dafs Verschiedenheiten im Baue von unbestimmtem und ungleichem Werthe sind und dafs die Verwandtschaften der Pflanzen nie durch vereinzelte Charaktere absolut ausgedrükt werden, sondern auf mehr oder weniger verwickelten Com- binationen beruhen, welche beurtheilen zu können eben so die Probe eines geschickten Botanikers ist. wie die Deutung der Krankheitssymptome die des Arstes, I. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band ı835. 1. Einladung zu einem botanischen Tauschvereim D. eine möglichst vollständige Sammlung getrockneter Pflanzen zum gründlichen Studium der Botanik ein wesentliches Erfordernifs ist, zu derem Erreichung aber nichts geeigneter, als in Tausch« verbindung mit einer grofsen Arzahl Botaniker zu treten, so fanden sich Unterzeichuete bereits im Herbst vergangenen Jahres bewogen, mehrere Freun- de der Botanik zur Bildung eines dies bezweckenden Vereins einzuladen, und zugleich die Art und Weise, wie dieser Zweck zu erreichen, io mehreren Bıstim- mungen festzustellen. Die rege Theilnahme, deren sich dieses Unternehmen zu erfreuen hatte, berech- tigt Unterzeichnete zu der Hoffnung eines eben so günstigen Fortgang», und veranlafst sie zugleich, für eine möglichst ausgedehnte Verbreitung nach Kräf- Da noch im verflofsenen Jahre der ten zu sorgen. ur eine kleine Arzahl von Verein, wenn auch n Theilnehmern zählend, ins Leben trat, wurde es ınözlich, die Zweckmäfsigkeit der vorläufig aufge- stellten Bestimmungen näher zu prüfen, und hier- nach die nöthigen Abänderungen zu treffen. la Be- Intelligenz platt Nro. I. 3 t zug hierauf ist namentlich zu bemerken, dafs, um mehrfachem Wunsche zu willfahren, und dem Ver- ein selbst größseres Interifse zu geben, die anfäug- liche Bestimmung, den Tausch nur auf deutsche Pflanzen zu beschränken, abgeändert, und art särmtliche sowohl in- als ausländische, jedoch von ihrem natürlichen Standorte gesammelte, Pilao- zen ausgedehnt worden ist. — Das Nähere über die- sen Tauschverein sagen nachstehende Bestimmungen. 8. I, Der Zweck des Vereins ist die Erleich- terung gegenseitigen Austausches getrockneter Pilan- zen. $. II. Die Erleichterung dieses Zweckes ge- schieht durch Vereinigung der Doubleltenverzeich- nifse, Austheiluug des allgemeinen Verzeichnifses an die Theilnehmer, und, nach eingegangenen De- sideratenverzeichnifsen, Einziehen und Austheilen der Pllanzen. \ t) Die Theilnehmer haben ihre Doublettenver- zeichnifse bis zuin ı5len October an den Geschäfts- führer oder gächsten Vorsteher einzusenden. a) Sowohl inn- als ausländische wildge- wachsene Pllauzen werden angenotnmen, culti» vVirte jedoch sind vom Tausche auszeschlofsen. b) Bei dem Namen jeder Pflunze ist der Autor und der Ort, wo die [Banze gesammelt, so wie die Anzahl der Exemplare, die zum Tausche angebuten werden, genau anzugeben. c) Die Auzahlder Exemplare jeder Pflun- ze muis sich mindestens bis auf zehn belau- 3 fen. (Ist jedoch nicht so genau zu nehmen und kann auch eine Minderzahl statt haben. ) d) Fehlt an irgend einer Pflanze ein wesentli- cher Theil, so ist Jdiefs auf dem Verzeichnifse zu bemerken. Verzeichnifse, die diesen Anforderungen richt enfsprechen, mufs der Vorstand unberücksichtigt lafsen. 2) Der Vorstand trägt sämmtliche Verzeichnis- se alphahctisch zusammen, und überschickt dieses Generalverzeichnifs jedem Theilnehmer. Dafselbe wird die Autoren, so wie die Fundorte der Pilauzen angegeben enthalten. 3) Bis zum letzten November hat jeder Theilnehmer die Namen der von ihm gewünschten Pflanzen an den Geschäftsführer oder nächsten Vor- steher einzusenden. Sollte Jemand mehrere Ex- emplare von ein und derselben Pflanze wünschen, so ist die Anzahl dabei zu bemerken. 4) Der Vorstand theilt Jedem die Namen und Anzahl der zu liefernden Pflanzen mit, und sind sulche bis zum letzen Januar einzusenden. a) Die Exemplare müfsen möglichst voll ständig, und gut getrocknet seyn. Von sehr Kleinen Pflanzen sind mehrere Exemplare für eins zu rechnen. b) Jedem Exemplare der zu liefernden Pflanzen ist ein Zettel beizufügen, der den Na- men der Pflanze, den Autor, den Fundort 1* 4 und den Namen des Einsenders angegeben enthält. 5) Der Vorstand übersendet Jedem die ihm zu- ertheilten Pflanzen durch die Post oder sonstige si chere Gelegenheit. Anmerk. I. Dafs die Theilnehmer nicht immer sämmtliche der aufgzreichneten Desideraten er- halten, ist wohl eben so einleuchtend, als dafs nicht immer alle Doubletten abgenommen wer- den können. Es erhält jedoch Jeder genau so viel Exemplare der gewünschten Pflanzen, als Exemplare seinen Doubleiten entnommen sind. Anmerk. II. Die Herrn Theilnehmer werden er- sucht, den Bestimmnngen, namentlich den in $%. II 1. und 4. enthaltenen genau nachzukom- men, so wie auch die für die Einsendungen festgesetzten Termine pünktlich zu beobachten, widrigenfalls sich der Vorstand in die Noih- wendigkeit versetzt sieht, Pflanzen und Ver- zeichnifs zurückzusenden, oder unberücksich- tigt zu lafsen. &. II. Das Porto für sämmtliche Sendungen der Verzeichnifse und Pflanzen fällt den Theilnehmern zur Last. Um jedoch den vom Sitze des Geschäfts- führers Entferoten dieses Porto zu vermindern, wer den in verschiedenen Gegenden Deutschlands Vor- steher gewählt, die die Verzeichnifse und Pflanzen der nächstgelegenen Theilnehmer annehmen, und dieselben dann insgesammt dem Geschäftsführer überschicken. Zur Bestreitung des dem Vorstande 5 hierdurch zur Last fllenden Porto’s, so wie der Auslagen für Druck der Generalverzeichnifse, Em- ballage u. a. sehen sich Uuterzeichnete genöthigt, einen kleinen Beitrag festzusetzen. Die Tbeilnch- mer haben hiernach aufser obengenanntem Porto zu entrichten: Für ı bis 50 Exemplare eingetauschfer Pflanzen 1akr (33 Sgr. = »gGr. 10 Pf.) Für5o— 100 Ex. a4kr. (7 Sgr. = 5 gGr. 8 P£.) — 100—ı5oEx.3ekr us fi Dieser Beitrag ist der Pfilanzensendung $. Il. 4 beizulegen. $.1V. Der Verein besteht aus dem Vorstand und den Tbeilnehmern ; ersterer ist zusamınenge- setzt aus dem Geschäftsfübrer und den Vorstehern- ») Der Vorstand besteht gegenwärtig blos aus Unterzeichneten, ist jedoch bemiiht, möglichst bald die Anzahl der Vorsteher zu vermehren, um, wie schon bemerkt, entfernten Tbeilnehmern den Bei- tritt zu erleichtern. Zugleich wird darauf gesehen werden, dafs künftig sowohl die Geschäftsführer als die Vorsteher, wo nicht für immer, doch we- auf längere Zeit dem Verein vorstehen und ebenso ihr Aufenthalt keinem Wech- So lange bis der Vorstand nigstens können, sel unlerworfen ist. diese beabsichtigte Gestaltung erhalten hat, sollen die Theilnehmer von eintretenden Veränderungen zu gehöriger Zeit in Kenntnifs gesefzt werden. 2) Um Theilnehmer zu werden, bedarf es wei- er nichts, als sich beim Geschäftsführer oder ei- 6 nem der Vorsteher anzumelden (welches erst bei Einsendung der Doublettenverzeichnifse geschehen kann), und man verbindet sich dann, jedes Tahr unfer obigen Bedingungen eine beliebige Anzahl Doubletten zu lieferu. Veränderungen des Aufent- haltes der Theilnehmer sind dem Vorstande anzu- zeigen. 5) Der Austritt aus dem Verein wird dem Vor- stand angezeigt, schliest jedoch nicht vom nochma- ligen Eintritt aus, 6. V. Der Geschäftsführer und die Vorsteher unterziehen sich, nach besonderer Uebereinkunft, gemeinschaftlich der den Verein betreflendea Ar- beiten, $. VI. Aufser dieser Tauschverbindung beabsich- tigen Unterzeichnete noch einen andern Zweck mit dem Verein zu verbinden. Sey es nämlich, um sich über manche der neuern oder zweifelhaften Gattungen und Species zu unterrichten, oder nur aus Vorliebe für diese oder jene Pflanze, so wird es gewifs jedem Botaniker willkommen seyn, so- wohl sich gewifse Pflanzen verschaffen, als auch Meinungen, Ansichten und Belehrungen Änderer über dieselben einziehen zu können. Unterzeich- nete glauben daher dem Wunsche Mancher zu ent- sprechen, wenn sie die Einrichtung freffea, dals solche Wilasche und Aufträge an sämtliche Theil- nehmer zur gefälligen Beachtung gelangen, und fügen defshalb folgende Bestimmungen hinzu: 7 1) Jedem Theilsehmer steht es frei, dem Vor- stand Aufträge auf bestimmte Pflanzengattungen und Species, oder sonstige, irgend einen Gegeustand im Gebiet der Botanik betreffende, Anfragen und Aufträge einzureichen. Die Einreichung geschieht mit der unter % li. 4 bemerkten Pilanzensendung. 2) Der Vorstand sammelt sämmtliche Aufträge und Anfragen, und theilt sie Jedem bei der Pflan- zensendung $. II. 5. mit. 5) Die Theilnehmer senden die aufgegebenen Planzen, so wie die Beuutwortung sonstiger Anfra* gen mit der Planzensendung $- 1]. 4. ein. Wie weit die Theilnehmer zur Entledigung solcher Aufträge verbunden sind, kann, wie leicht einzuseben, nicht näher bestimwt werden, und ınufs dieselbe der Zeit und dem Willen eines Jeden überlassen bleiben. 4) Mit der Pilanzensendung $. I 5. erhält je- der Theilnehmer die aufgegebenen Eflanzen, so wie die eingegangene Beantwortung sonstiger Anfragen und Aufträge, Im März 1853. Der Vorstand. J. Becker, A. Schmidt, H.Trommsdorff, Geschäftsführer, z,2. bei H. Apotheker 2. Z. bei H. Apo- Meıck in Daru- stadt. im Museum der Senker.berg. Natur- foısch Gesellschaft theker Bılz in in Frankf, a.M, Eıfurte nn I. Verzeichnifs der Zwiebeln, Knollen und anderer lebenden Ge- waächse, welche von Ecklon und Zeyher in Südafrika gesammelt, in gutem Zustande nach Ham- burg gekommen, und für beifolgende Preise abzu- siehea sind. Juli 1855. 1— 16. Albuca, ı6 Spec. ohne Namen, die gröfsern Zwiebeln das Stück nach Hamb. Cour. ı Mark, kleinere Zwiebeln 8Schilling. 17— 52. Jloe, 16 Arten obne Namen, in Töpfe gepflanzt hieher ge- bracht a M. 33. Ammocharis coranica. Hooker (Amaryllis coranica Burch. bot. reg. tab. 159.) 10M. 34. Anthericum fragrans 8 Sch. 55—56. A. a Spec. ıM. 37. Antholyza ringens 8 Sch. 38. Ba- biana disticha 3 Sch. 39. B. tubata 85Sch. 40. B. tubiflora8 Sch. 4ı. Bulbine sp. ı M. 42. Bruns- vigia minor, (bot. reg. tab. 954.) 2M. 45. B. Radula Hort. Kew. M. 44 B. Josephinae, (Red. Liliac. tab. 570 — 72.) ı5 M. 45. Buphone eiliaris Hook. ( Haemanthus ciliaris L., (bot. rege 1.1155.) aM. 46. B. toxicaria H. ( Haemaothus toxicarius -Fil. bot. veg. tab. 567.) 4 M. 47. Ca- calia pugioniformis a M. 43. Caesia asparagoi- des n.sp. 5M. 49 Cotyledon fascicularis ı M. 50. Crinum capense, H. (Amaryllis longifolia, Fit bot. Mag. 661.) ı M. 51. C. revolutum H., (Ama- syllis revoluta, Fit. bot. reg. tab, 625.) aM. 52- C. crassifolium H. (bot. reg. tab. 615.) 12a M. 55. C. riparium H. ( bot. mag. tab. 2688.) soM. 54. C. aquaticum Burch, (bot. mag. tab. 3553.) 4 M- 9 55. C. roseum, n. sp. (wächst so wie C. aquaticum im Wafser.) AM- 56. Cyrthanthus obliquus 4M. 57. €. puniceus, n. sp. (Gröfser als C. obliquus, Blumen dunkelroth.) 6M. 58. €. 3] iralis, Burch. (bot. reg. tab. 167.) aM 59 C. angustifolius, ( bot. mag. tab. 271.) 3M. 60. C. collinus Burch. (bot. re. tab. 152.) 5M. Fi. €. luteus, n.sp- (die kleinste von allen Arten) 6M. 62. Yrimia lan- ceolata a M. 65. D. lanceaefolia (bot. Mag. tab. 645.) AM. 64 D. acuminata AM. (5 D. nill- da, n. sp. 6M. 66. Echites bispinosa, Thunb., ein grofses Exemplar 20 M. kleinere aM. (7 Eriospermum parvifolium ı M. 68. E. latifoli- um ı M. 9. Eucomis regia ı M. 70. E. nana 85Sch. 7ı. Euphorbia uncinafa aM. 72- E. Com- melini aM. 75. E. polygona AM. 74 E. me- lonıformis aM. 75. E. radiata, Ihunb. 76. E. elliptica Th. aM. 77- Ferraria undulata 8 Sch. 78. Freesea secunda 5 Sch. 79. Gastronema cla- valum, H. (Amaryllis Pumilio, Ait. bot. mag. tab- 2291.) ı\. 80% G. spirale n. sp. I M. 81. Ge- thyllis villosa ı M. 82. Gladiolus }Palsonia 8 5ch. 83. G. ringens 8 Sch. 84. G. cuspidalus 8 Sch. 85. G. tristis 8Sch. 86. G. hirsutus 8 Sch. 87- G. inflatus 8 Sch. 88. G. undulatus 8 Sch. 8% G. nalalensis53M. 9°. Haemanthus albijlos, (bot. reg. 1. 984) 8 Sch. 91 H. hyalocarpus ıM. 92. H. tigrinus ıM. 93. HH. obliquus, n. sp. ı M. 94- Hebea alata 8 Sch. 95. MH. galeata & Sch. 96. H. striata 8 Sch. 97. Ixia aulica 8 5ch. 98. I, 10 erecta 8 Sch. 99. I. incarnata 8 Sch. Tıoo, I, flavescens 8 Sen. or, I. pallide rosea 8 Sch. 202. I. viridijlora 3 Sch. 103. Lachenalia an- gustifolia 8Sch. 104. Lachenalia glaucina 8 Sch. 205, L. pallida & Sch. 106. L, purpureo-coeru- lea 8 Sch. ı07. L. pustulata 8Sch. ı08. L, unı- Jolia 6 Sch. ı09. L. violacea 8 Sch. 110. Lısso- chilos spectosum, R., Br. 2M. ı11. Massonia echinata ı M. ı12. M. ensifolia ı M. 113. M. scabra ıM. 114. Moraea elegans ıM. z15.Neu- beria pyramidalis ıM. 1:6. N. rosea ıM. 117. Ornithogalum aureum 8Sch. 118—124 O. 7 Sp. ohne Namen, die grofsen Zwiebeln ı M. die klei- nen 8Sch. ı25—:129 Pelargonium, 5 Arten mit knolligen Wurzeln aus dem Innern von Südafrica 4 bis 20 M. 130, Pergularia edulis Th. ein gros- ses Exemplar 20 M. kleinere Exempl. AM. 131. Sparaxis pendula, Ker. ı M. 132. Strumaria gemmala ı M. 133—34. St. ı spec. ohne Namen 8 Sch. ı35. Talinum arachncides, R.Br. 2 M. 136. Testudinaria sylvalica, n, sp., ein grofses Ex- emplar 60 M. ein mittleres 40 M. kleinere Stücke 20M. ı37. Tritonia dubi@ 8Sch. ı38. T. linea- ris 8 Sch. ı39. T. miniata 8 Sch. ı40. Urope- talum erispum ı M. ı41. U. viride ıM. 142 Vallota purpurea, Hook, (Amaryllis purpurea, Ait. bot. mäg- tab, 1450.) aM. 143. Veltheimia caffra, n.sp. 2M. 144. P. glauca 2M. 14% V. monlana 3M. 146. Vieusseuxia geniculata 85ch. 147. F. erispa 8 Sch. 148. V. mutila 8 Sch. 14% 1 Zamia caffra Thunb. ein grofses Exempl. von 3 Fufs Länge und 4 Fufs im Umfange 400 M. ein kleineres von ı2 Fufs Länge und 3 Fufs im Umfange 50 M. 150. Zamiahorrida, ein Exempl. von 2 Fufs Länge und 2 Eufs im Umfange 5o M. Samen von seltenen und schönblühenden süd- afrikanischen Pflanzen, unter denen viele Arten von Proteaceae und Erica in starken Portionen: Eine Sammlung von 950 Arten . ı25 Mark. do. von 200 Spe . 100 — do. von 100 ,„ . 50 — do. von 50 „ . 253 — Diese Sammlungen von Samen sind, je nachdem viel oder wenig von einer Art verhanden war, ab- gemacht und können nicht getrennt werden. C. F. Ecklon, im botan. Garten bei Hamburg. UI. Ankündigungen 1. Nachdem ich das Systema Mycologium vollen- det, und noch dazu ein ausführliches theoretisches Lehrbuch ausgearbeitet, das bei der dermaligen ge- ringen Anzahl der Mycologen kaum wird erscheinen können, gedenke ich von beiden Werken einen Aus- zug von 20 —24 Bogen unter dem Titel: „Epitome Kegni Mycologici" herauszugeben. Eine solche Ar- beit dürfte einerseits dem Verbreiten des niycolo- gischen Studiums förderlich seyn, und sollte anderer- seits für die Exkursionen, auf denen die 7 Bände des Syst. Mycol- sich schwerlich mitnehmen lafsen, ein bequemes Handbuch abgeben. Aufser einer ge- drängten Darstellung einer bisher kaum berührtes 12 Physiologie , Morphologie, Geographie u. s. w. der Pilte und einer vereinfachten und kritischen Termi- .nologie wird dies Werk neue und geschärfte Diag- nosen der Arten enthalten, ohne alle in der freien Natur überflüßsige Synonymie und andere Details, die in dem Syst. Mycol. ihren Platz gefunden. Es 'soll nämlich weder eine Abschrift dieser Arbeit scyn, wie man solche nur mil einzelnen mifslungenen Veränderungen in Sprengels Systema Vegetabili- um findet, noch auch das Syst. Mycol, eatbehrlich machen, sondern vielmehr nur eine kurze Ueber- sicht davon und Einleitung dazu liefern, so jedoch, dafs keine von den spätern Entdeckungen und Fort- schritten in der Wifsenschaft unbeachtet bleiben wird. Eben dadurch, dafs Schriftsteller in der My- cologie aufgetreten sind, die aus dem Syst. Mycol. und den Link’schen Species eine Menge für Arbei- ten, wie die ihrigen, ganz überflüfsiger älterer Sy- nonyme ohne Kritik abgeschrieben, aber selbst von den ihrer eigenen Flora zunächst gehörenden neu- ern keine Notiz genommen, — sp wie .B. Wall- “ roth die Arbeiten von Lasch, Rostkowing, Corda, Weinmann, Libert, Schlechten- dal, Throg u. a. m., ebenso wie die spätern Fas- cikeln von der Flora Danica gar nicht gekannt zu ba- ben scheint, — eben dadurch bin ich auf die Idee einer Arbeit, wie die angekündigte, gekommen. Die 12— 14 Jahre seit dem Erscheinen des ersten Ban- des. des Syst: Mycol. bin ich nicht nur mit dem fort- gesetzten Studium dieser Gewächse in der Natur be- 13 schäftigt gewesen, sondern habe auch ihrer Litera- tur stete Aufmerksamkeit gewidinet, und bin auch so glücklich gewesen, von beinabe allen ausgızeich- neteren Bearbeitern der Mycologie ihre sämmtlichen Entdeckungen erhalten zu haben, so dafs ich im Stande bin, Nichts, was ich nicht selbst gesehen, aufnehmen zu müfsen. Da ich aber auch aus deın Syst. Mycol. nichts ohne neue Untersuchung 'aufneh- men möchte, und da bei dem erostlichen Bemüben etwas Klassisches zu liefern, für einige Bogen jahre- lange Arbeit erfordert wird, so kann das Ganze nicht gleich fertig seyn, weisbalb denn dies Werk heft- weise erscheinen wird, jede Familie für sich, was um so zweckmäfsiger scheint, als zu den ersten Fa- milien schon bedeutende, zu den letzten aber noch wenige Zusätze zu dem Syst. Mycol. vorhanden sind. Die Hymenomyceten sind schon ausgearbeitet und werden gleich dem Drucke übergeben. Dieser Ankündigung erlaube ich mir eine Bitte beizufügen an die Besitzer neuer oder unbestimm- ter exotischer Arten — unter den europäischen der letztern Classe findet sich selten etwas von Belan- ge — mir davon Exemplare, wenn auch nur zur Ansicht, mitzutheilen ; ich schmeichle mir, dafür bekannt zu seyn, dafs ich in der Wifsenschaft das suum cuique mir zur Pflicht gemacht habe, und auch durch Mittheilen aus meinem Vorrathe gern meine Erkenntlichkeit bezeige- Lund im Juni 1855. El. Fries 14 Die Subscribenten, welche sich vor dem Er scheinen melden, werden ein Viertel des nachheri- gen Ladenpreises es geringer erhalten. Es können Bestellungen durch den Buchändler Mauritius in Greifswald gemacht werden, der auch auf andere Werke in Schweden Bestellunzen annimmt, 2) Verhandlungen des Vereins zur Beförder. ung des Gartenbaues in den K. Preufs. Staaten, 17. Lieferung. gr. 4. in farb. Umschlage geheftet, mit 5 Kupf. Preis ız Rthl., im Selbstverlage des Ver- eins, zu haben durch die Nicolaische Buchhandlung in Berlin und Stettin, und bei dem Secretair der Gesellschaft, Heynich, Zimmerstrafßse Nro. 51. a in Berlin. Desgleichen: ı6te Lieferung mit 5 Kupfern. Preis. 2 Thl. ıdte — — 2 _ — 27; i4te — u | _— — 2 ı3te — u | _ — 27 ı21e — u —.a rıte —_ — 2 — _ 2 ı0te _ — ı —_ _ 2 gie —_ — a _ — 13 öte — 1 un —_— 2 gie — - 18.— — 33 6te — — 2 — —_ı Ste — — 8 —_ — 5 3) So eben ist erschienea und an die Buchband- lungen versandt: Reichenbachianae florae germanicas clavis sy- 15 nonymica, simul enumeratio generum speci. erum et varietatum, sive index herbariorum ad sublevandum commercium botanophilorum ad- ditus, Hiermit ist die Reichenbach’sche Flora germa- nica excursoria vollendet und der so lange unerfüllt gebliebene Wunsch, den großsen Reichthum der deutschen Flora in einem möglichst compendiösen Werke, das man auf Reisen und Excursionen be- quem bei sich tragen kann, vercint zu finden, er- fällt worden. Bei dem Gebrauch derselben wird man den grofsen Fleifs, den der Herr Verfafser da- rauf verwendet hat, gewifs bewundern. Das Werk hat gegen ı200 Seiten, mit Perl- Schrift sehr sauber gedruckt, a Landeharten, und der Preis ist 4 Thl. ı2 Gr. Die Clavis synonymica ist auch einzeln für ı8 Gr. zu haben. Leipzig im Juni 1855. Carl Cnobloch. 4) Bei Ludwig Ochmigke in Berlin ist so eben er- schienen: Abbildung und Beschreibung aller in der Phar- macopoea borussica aufgeführten Gewächse, herausgeneben von Profess F. Guimpel. Text von Profefsor F. L. Schlechtendal. or Band, 1ıs, ı25 Heft. gr. Alo mit ı2 iliominirten hu- pfern, geb. Pränumerations-Preis ı Riblr.. Dieser ate Band, wird mil den folgenden 6 Heften noch vor Jahres- Ablauf beendet werden “nd der alsdann folgende dritte Bund das ganze 16 Werk schliefsen. Durch den kürzlich geschebe- nen Ankauf ist dieses bedeutende Kupferwerk nun- mehr Eigenthum der Verlagshandlung geworden, und dieselbe dadurch in den Stand gesetzt, auch den Ersten Band noch auf kurze Zeit wiederum zu dem schon erloschen geweseuen Pränumerations- Preise zu geben. Derselbe ist für ein sauber und zweckmäfsig gebundenes Exemplar mit hundert schön colorirten Kupfern nicht mehr als 9 Rithlr., auf welchen geringen Preis Freunde dieser Wis- seoschaft, namentlich jüngere Pharmaceulen, mit dem Bemerken aufmerksam gemacht werden, dafs nach, dem Erscheinen des zweiten Bandes dieser Preis für den ersten Baod aufhören und dagegen der Ladenpreis von zwölf Thalern eintreten wird. 5) Dietrich, Dr. A. Flora des preufsischen Staats, ıter Band, 4tes Heft, mit 6 illum. Kupfern 16 Gr. 6) Linnaea. Ein Journal für die Botanik in ihrem ganzen Umfange. Herausgegeben von Prof. Dr. von Schlechtendal. dter Band, pro 1833 in 6 Heften. gr. 8. Mit Kupf. geh. 6 Rthl. Die ersten sieben Bände, mit vielen Abbildan- gen ausgestätlet, sind noch iu completten Exem- plaren vorhanden und kosten 50 Rithl. Bei Ankauf eines vollständigen Exemplares die- ser sicben Bände bin ich geneigt zur leichteren Anschaffung den Preis auf 20 Rihl., also auf nur zwei Drittel des ganzen Preises, zu ermäfsigen, und können alle guten Buchandlungen Bestellungen an” nehmen. Für einzelne Bände verbleibt der bisheri- ge Ladenpreis. Nro. U. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band 18335 Verkauf eines bedeutenden Herbarıums. Ds Herbarium eines unserer ersten und ältesten jetzt lebenden Botaniker ist zu verkaufen, Däfsel- be besteht, die Varietäten ungerechnet, aus unge- fähr ı2000 Species, wovon 10000 Phanerogamen und 2000 Cryptogamen, sämmtlich in reinem weilsen beschnitlenen Papiere liegend und vollkommen wohl erhalten. Der Besitzer defselben hat weit über 5oJahre daran gesammelt und es enthält auf- ser einer vollständigen deutschen Flor und den meisten der seit jener Zeit in deutschen Gärten gebaueten Gewächse, viele in England, dem Süden von Frankreich und Rufsland, besonders aber in den Englischen und Holländischen Besitrungen von Ostindien gesammelte. Besonders wichtig ist sie durch Mittheilungen von Wulfen, Schr« ber, Turner und andera ausgezeichneten Botani- kern der jüngstvergangenen und gegenwärtigen Zeit. Liebhaber, welche Näheres zu erfahren wünschen wollen sich in frankirten Briefen an den Prof. L, c. Treviranus zu Bonn oder an die Redac- tion der Flora wenden. 2. Ankündigung vom Verkaufe getrockneter Pflan- zen aus Croalien, Dalmatien, dem Littorale, Inteliigerzblatt Nro. II. 2 18 din Inseln im adrialischen Meere, und Un- garn. Unterzeichneter beabrichtigt die Herauszabe seltner und kritischer Gewächse aus der österreich. Tlora in getrockneten Exemplaren, namentlich aus Croalien, Dalmatien, den Inseln des Quamero, dem Littorale uud Ungarn, Jährlich erscheint zu dem Preise von fl. 5. C. M. eine Ceoturie vorzüglich schün getrockneter und völlig instructiver Exempla- re, die auf halben Bogen grofsen Formats des [ein- sten Druckpapiers liegen und mit gedruckten Eti- quetten verschen sind, Nur erst, weun die Pflanzen richtig bestimmt sind, werden sie dem verehrten botanischen Pu- bhlicum vorgelegt.und eigere Ansichten eines Biaso- letto,Koch, Reichenbach, und Sadler über einzelne Arten von mir noch besonders bemerkt werden, dadurch hoffe ich den Pllanzen Autori- tät zu verschaffen. Auch diefsınal hat Herr Provisor Fürnrobr in Regensburg den Verkauf dieser Centurien über sich genommen, Fiume im August 1833. WW. No&, Apotheker, 3 Inhalts.Anzeige von Ludw. Reichenbach's Flora germanica exsiccalta, (vergl. Flora 1855. In- tellbl, pag. 3. seg.) Index Rhanerog. Cent. VI. et VII. 5oı. Zannichellia peduneulata. R, «. Hechb. 19 Flor. germ. excursoria Nr. g. In dem Priefsniter. Wasserstollen bei Dresden. Milit. Oberapotheker Hübner. $o2. Z. repens- Bnuzh. Rehb. l. cn. & In der Kaitzbach hei Dresden Hübner. 503. Pota- mogeton pectinatus L. Rehb. L ce. nm. ı2. Herford: Physie. Dr. Weihe. 504. Alisma nütans. L. Tiechb. l cn. 48. Krischa in der Ob. Lausit.. Ap. Eurk- hardt. 505. Lepturus incurvafus. Trio. Rehb. I. c, n. 65. Bei Lussin piccolo auf der Insel Osero. Nüok. 5c6. Aesilops ovata, L. Tichb. I. cn. 75. Am südl. Littorale. No&. 507. Gaudinia fragilis. P. B. Tichb. l. ce. o. 83. Sütl. Schweiz. Thomas. 508. Brachy- podium gracile. P. B. Rehb. I. c. no. y3. In \Vald- gebüsch bei Dresden. Hübner. 509. Agropyrum aculum. R. 5. Rehb. 1. ec. n. r03. Im südl. Litto- rale, Node Sı0. Cynodon Dactylon. Rich. Rebb, I» en. 113. Rheinpfalz: Pror. Dierbach. da. Digi- taria filiformis. Koel. Tiehb, Il. cn. ı21. Auf Acc kern bei Dresden. Milit, Ob. Ap. Hübner. Sıa, Diritaria sanguinalis. Scop. Rehbb. Le n. ıa2 In Weinbergen, Milit, Ob. Ap- Hübner. 513. Agro- stis canina. L. Rehb. L & n. 1357. Herford. Dr. Weihe, 5ı4. Calumagrostis montana. Host, Rchb. l- ©. n. 145. In Thälern an Waldrändern bei Kitz- bühl, Dr. Sauter. 515. Calamagrostis Epigejos, Rith, Dehb. l. en. 126. Bei Leiprig Dr. Richter. 516. Setäria zlauen. P. B. Rehb. len. 163. Auf Aec- kern. Milit. Ob. Ap. Hübner. 517. Scetaria viridie, P. B. Rehb. L c. no. 169. In Weinbergen. Mıl, Ob. Ap. Hübner, 518, Sesleria tenuifolia, Schrad. Rehb, 2° 20 le. n ss2ı. An Felsen bei Fiume, Neä, Sın. Fe- stuca pumila. Vill. Rebb. 1. c.n. 247. Südl.Schweiz. Thomas. 520. Festuca nigrescens. Lam. Rebb. 1. c. n. 255. Südl. Schweiz. Thomas. 521. Milium con- fertum, Mill. Rehb. I, e. n. 296. Aın Strande bei Katwijk bei Leyden. Prof. Reinwardt. 52°. Bro. mus arvensis. L- Rehb. 1, c. m. 279. Bei Berlin. Pharmac. John. 5.23. Poa flexuosa. Whlnb. Achb. lc m 3ı1, Vorarlb, Alpen bei Bregenz. Dr. Sau- ter. 534. Poa aspera. Gaud. Rchb. 1. c. n. 315. Südl, Schweiz. Thomas. 525. Poa nemoralis glau- cantha. Gaud, Rchb. ]. c. 315. e. Belgien Dr. Le- jeune. 5:36, Poa hybrida. Gaud. Rehb. I.c. n.3ı9, Bei Kitzbühl. Ap. Trauusteiner. 527. Eragrostıs poueformis. Lk. Rehb. 1. c. n. 353. Auf Mauern in Dresden. 528. Arundo Donax. L. Rchb, lc, m 571. Am südl, Littorale. No&, 525. Avena fatua, L. Rehb. l. c. n. 829. Bei Fiume: No&, 530, Carex Buxbaumii. Whlnb. Rchb. I, c. n. 426. Bei Niesky in der Ob. Lausitz: Ap. Burkhardt. 551. Carex Mielichhoferi. Schk. Behb, 1. c. n. 470. Salab. bei Lofer d. 6. Iuni: v. Spitzel. 552. Carex filiformis. L. Rebb, I. oc. n. 479. Bei Bregenz: Dr, Sauter, 553. Carex Oederi Retz, Rehb. 1. c. n. 485. Her- ford: Dr. Weihe. 554. Carex ampullacea. Good» Rehb. l. c. nm. 491. Herford: Dr. Weihe. 555. Ca. tex vesicaria. L. Rehb' 1 c. n. 4g2. Herford: Dr. Weihe. 556. Heleocharis ovata, Lestib. Rehb. 1 ec. n. 551. An Teichen bei Moritzburg: Milit, Ob. £p. Huebner. 537. Heleogiton glaucum. (S$m.) 21 Rchb, 1. & n. 554. Herford: Dr, Weihe. 558. He- leogit. glauc. var. virens. add. ad praeced. Bei “Aschersleben: Ap. Hornung. 559. Limnochloa Baeothryon, (Ehrh.) Bechb. I. c, n. 542. Herford: Dr. Weihe. 540. Scirpus mucronatus, L. Rchb- l- c. on. 544. Rbeinthal, in tiefen Schlammbrüchen: Dr. Sauter. 541. Seirpus lacustris. L. Rehb. I. c. n. 545. Herford: Dr. Weihe, 542. Scirpus radi- cans: Schk. RBehb. 1. c. n. 548. Bei Moritzburg: Hübner. 543. Sparganium natans. L. Rchb. I. ec. n. 44. Niesky: Ap. Burkhardt. 544. Arum itzli- cum. Mill. Rehb' 1. c. n. 56. Um Fiume: Noi. 545. Juncus acutus. L. Rehb. le. n. 657. An südl. Littorale: No& 547. Juncus maritimus, Jam. Rehb. L e n. 658. Am südl. Littorale: No&, 547. Juncus supinus. Nnch. Rehb. I, « ». 4er. Auf überschwemmten Plätzen. 548. Scheuchzeria palustris. L, Rehb. 1. cn. 660 Am Schvrarz:ce bei Kitzbühl; Dr. Sauter, 549. Paris quadr:ilia. L. Behb.l. cn. 675. Bei Chemnitz: M. \Veiker. 550. Convallaria bracteata. Thom. Rehb. . « nm 677. var? — Südl. Schweitz: Thomas. 551. Rus ens aculeatus. L. Rehb. I. c m, 630, Am südl. Littorale: Noe. 552. Sinilax aspera. I. Behhel, © n. 684. Um Fiume in Hecken: Node. 535. As- paragus acutifoliu. L- R. . on. dio. Um- Fiume in Hecken: Nei. 554 Anacamptis pyrami. dalis. Rieh. Rehb. I. ce n. 827. Südl Seüweiz: Thomas. 555. Ophrys aranifıra. Su. liehb lc m &yı. Südl. Schweiz: Tbumas. 556. Crecus vırDus. 23 All. Rehb. . cn. 585, Tyrol: Sauter, 557. Ga- gea lutea. Ker. Rehb I. c. n. 757. In Wäldern bei Leipzig: Fr. Holm. 558%. Allinm danubiale. Spr. Rehb. I. c. n. 769 Wiesen bei Leipzig: Dr. Richter. 559. Codonoprasumm carinatum. (L.) Rehb. 1. c. n. 785. Saltburg, an sonnigen Bergwiesen bei Lofer: v. Spitzel. 560. Najas major. Dec. Rchb» l. c.n. 918. Bei Berlin: Dr. Fritsche. 561. Lyco- podium helveticum. L. Rchb. I. c. n. 955 Salz- burg: Hinterbuber. 562. Osyris alba. L. Rehb. l. c n. 850. An Felsen bei Fiume: Nu&. 563. Thesium divarıcatum. Jan. Rehb. 1 ec. n. 95%. Unter Gebüsch auf Grasplätzen zwischen Fiume u. Volosca und auf der Insel ‚Veglia: No&. 524. Juniperus Oxycedrus. L. Rehb. I. c. no. 954. Bei Fiume: No& 565 Parietaria diffusa. M. K. Rchb. l.c.n. 1109. Rheinpfalz: Prof. Dierbach. 556, Pa- rietaria offıcinalis. L. Rehb. 1. c, n. 1110. Nord- hausen: Dr. Wallroth. 567. Laurus nohilis. L. Rehb. I. cn. 1117. Um Fiume: Nod. 568. Salix nigricans. L. Rchb. |. c. 1020 et add. Gebirgsihä- ler bei Kitzbühl: A. Sauter. 569. Salix daphnoi- des. Vill. Rehb. I. c. n. 1045. Salıburg um Zell am See: Dr. Sauter. 570. Xanthium spinesum. L. Rehb. 1. cn. 1974. Auf Schutt um Fiume: No&. 571. Celtis australis. L. Rehh. 1. «. n. 1095» Bei Fiume: No& 572. Statice furfuracea. Lag. Rebb. L cn. 1127. Südl. Littorale: No&. 573. Valerianella carinata. Lois. Rchb. 1. ce. n. 1183. Rheinpfalz: Prof. Dierbach. 574. Asterocephalus 4 23 agrestis. (W. K.) Rebb. I. c. ns 1160: Um Fiume auf steinigen Plätzen: No&. 575 Asterocephalus lueidus. (Vill.) Rehb. l.e.n. 1163. Südl. Schweiz: Thomas. 5-5 Galium purpureum. L. Rehb. lc n. 1279. Südl. Schweiz: Thomas. 577. Centaurea amarı. L. Rehb. 1. c. n. 1509. An der Strafse bei Buccari: No&. 578. Centaurea nigra 1. Rchb. l.c. on. 13:5. Rheinpfalz: Prof. Dierbach. 579» 579. Centaurea Karschtiana. Scop, Rchb. Lom 1541. Bei Fiume .,ai Piopi:* Nod. 530. Artemi- sia saxatilise W. K. Rehb. Ic. m. 1357. Ober- halb Buccari an steilen Felsen zwischen Marx- stein 8 — ıı1. selten: Nee. 58ı Helichrysum an- gustifolium. (Lam.) Rehb. . co m 140% Von Fiume bis Buccari: No&. 582. Anthemis tinctoria. L: Rehb. .c n. 1454. An Felsen im Plauensch. Grunde bei Dresden. 583. Inula viscosa. Ds& Rehb. I. e. mn. 15:5. Bei der Rotonda zwischen Fiume und Volosca; Ende Septbr. 138523: No 584. Tnula Bubontum. Murr. Rebb. Lo n. 152% Um Finme auf Areeknen steinigen Graspläteen: No. 555. Pullcariı dysenterica Gärta. Rehb- 1 cn. 1535, Bei Leipiig: Dr, Richter, 586. Eri- L. Kebb ke 13558. Auf Feldrainen Erigeron serotinus. Wh. Rehbe l. e. no. 1539. Herford: Dr. Weihe. 588. Frigerun alpinus. L. Rebb Le m 1543. Salsburz: Ve Spitzel. 539. Erigeron vıllarsii. Bell, Rehb« lc n 1844. et add. Südl. Schweiz; Thomas: 590 Seneciv viscosus & Rebb Leo m 1564. Auf Schutt in Dörfern. Bun. Sentrio sylraticus. Le Richb. I. cn. 1568. in Heidev aideru. 592. Sene- cio Jacquinianus, Rchb. Rchb. 1. c- m. 1587. Su- geron acris. bei Dresden. 587- 24 deten: Wagner. 595. Hyoseris foetida. L. Rehb, l. « nm. ı652. Bei Fiume: Node. 594. Barkhausia praecox, (Balb.) valesiaca: Cr. recognita Hall. l Rehb. 1. c. o. ı670. Südl. Schweiz : Thomas, 595. Hieracium saxatile. Tcq. Rehb. I.c. n. 175» Südl. Schweiz: Thomas. Ayfi, Petasites niveus. H. Cass. Rehb. |. c. n. 1865. Buchweissbach in d. Saätfel- dern in Salzburg: Dr. Sauter 5497. Seolymus ma- eulatus. L Rchb. l.c o. ı8ßy. Auf wüsten Plätzen bei Fiume: Node. 599. Phoenixopus vimincus. (L) Rchb. 1. ce. nm, 1809, An Eelsen bei Pilluitz, Seltene Pflanze. 594. Carlina corymbosa. I, Rehb. l.e n. 1962. Bei Fiune: Nod, G6co, Campanula cenisia. All. Rehb 1. c. 2031. Mont Cenis: Tho- mas, 601. Polamogeton gramineus. L, Rehb. | ce. n. 32. Ob. Lausitz, bei Peterskayn: Ap. Burk- hardt. 602. Potamogeton natans. L, Rehb. I c. n. 27. Ob. Lausitz: Ap. Burkhardt. 603. Potamo- getou rufescens, Schrad. Bichb. . c m, 2ı. Ob. Lausitz: um Rictschen: Ap. Burkhardt. 604. Men- tha rotundifolia. L. Rehb. ls c. n. 2098. Bei Hei- delberg: Prof. Dierbach, 605, Teuerium flavum. L. Rehb. 1. ec. n 3157. Um Fiume an steinigen Anhöhen: No& 606. Acinos alpinus. Msch. Rrhb. lc n. 1954. Kitzbühl: Sauter, 607. Melittis graadiflora. Sm. Rehb. 1. ec. n. 2248. Im Laub- holze bei Klein Sedliz (Dresd. Geg) Jul. 33. Mi- lit. Ob. Ap Hübner 608 Lithospermum pur- pureo-coeruleum. L. Rehb. I. c, on. 2304. Thürin- gen: Past. Fest. 609. Pulmonaria saccharata, Mill. Rehb, I. e.n 2313. Belgien: Dr. Lejeune. 610. Cerinthe minor. L Rehb 1. ce. n. 2525, Brach- äcker bei München v. Spitzel Sıı,. Cerinthe glabra. Mill. Rehb 1. cn. 2325. Tinkerskopf in den Bayrsch- Alpen: v. Spitzel 613° Myosolis collioa Ehrh. Rehb. 1, c. n. 2552 An sonnigen Hügeln im Plauensch. Grunde 6:13. Orobanche pruinosa. Rchb. pl. ert, VII. ic. gıı. Novit. l.co Bei Fiume: No&. 6ı4. Toszia alpina, L, Behb. 25 1. co n. 2432. Saleburg: Hinterhuber- 615. Me- lumpyrum silvaticum* L. Behb. I, c. n. 2454: In den Woigtländischen Bergen: Prof. Rossmäßsler, 616. Melamjyrum eristatum. L. Rechb. . e. m 2457. Bei München; V. Spitzel, 617. Pedicularis tuberosa. Rehb. . co m 2466. Südl. Schweiz: Yhomass 6:8 Veronica prostrata. L. Rckb. . n. 2503. An Rainen bei Dresden. Ende April und Mai. 619 Veroniea dentata. Schm. Rehb. 1 c. n- u3n8. Bei Prag: Wagner. 620. Veronica Jatifolia L. Behb. L. ce nm, a510 Auf grasigen Anhöhen bei Dresden. Im Juli. 621. Veronica laxiflora. Lej. Rechb Lo n. 2519 a Beigien: Dr. Lejeune. 622. Veronica laxillora, Le). Rehb l. « n 2520. y Belgien: Dr. Lejeune. 625. Linaria Elatine. Dsi. Rehb I c n. 2530. Bei Leipzig: Dr. Richter. 634. Linaria miaor. Dec: Behb. I. e. nm. 2533. Bei Dresien auf Schutt 625 Linaria alpina Dec. Tıhb. I. ec n. 2558. Kitzbühl: Dr. Sauter. 636. Linaria chloraefolia Rehb. Rehb. Le. n. 3541. Felsen von Bieberstein in Sachsen: Dr.Groh. 627- Serofularia variegata, Mb. Rebb: Novit: Lo m 2565. An Felsen und Mauern um Fiume: No£. 639. Hyoscyamus agrestis. W.K. Rehb. 1. c- sub 4630. Nordhausen: Dr, Wallroth. 629. Plantago Bellardi All. Rehb. 1 cn. 3671. Bei Lussin pic- colo auf der Insel Osero: No&. 6350. Cyclamen europaeum. L Fehb 1. © n. 2739. Salzburg: Hinterhuber, 651. Chlora perfoliata. W. Rchb. 1. cn abıı. Insel Osero den 30. Mai 1832. Noe. 632. Gentiana obtusifoha. W. Rehb. le n. 2827« Salzburg auf Weidegründea bei Saalfelden: v. - Spitzel. 655. Gentiana nivalis- L. Rehb. com 2836, Kitzbühl : Dr- Sauter. 654 Gentiana Pneu- monanthe. L. Rchb. Lu m 2843. Bei Leipzig: Kersten. 635. Gentiaua asclepiadea. L. Rehb. l- ce n. 2844 Salzburg: Hioterbuber. 636. "Dios- pyros Lotus L. Rehp. l. ce m 2871. Südl. Schweiz: Thomas. 637. Smyroium perfoliatum Mill. Rchb, 26 lc nm. 358ı. Im Gebüsch am M. Tersacto bei Fiume: No&. 658. Chaerophylium Cicutaria, Vill. Rehb, l. c, n. 2894. Bei Kitzbühl: Traunsteiner, 659. Chaerophylium aureum. L. Tichb. I. ce. n, 2900 Harz: Apoth. Hainpe. 640, Chacrophylium maculatum. W, Rehb. I, c. non. 1903 Bei Chem- nitz: M. Weicker. 641. Heracleum austriacum. L. Ricbh, I. ec. n. 2957. Sılsburg: Hinterhuber. 642. Bupleurum ranunenloides. L. Rehb. I. cn. 3034. Salrburg: Hinterhuber. 645. Astrantia mi- nor. L. Rehb. I. cn. 5093. Südl. Schweiz‘ Tho- mas 644. Eryogium amethystinum. L Rechb. |. c. n. 5099. Auf steinigen Anhöhen um Fiume: Noc. 645. Ziryphus vulgaris Lam. Rehb, L ce. n. Sııı. Bei Finme: Noe. 646. Stachys germanica. L. Fiehb. . © n. 5176. An Felsen bei der Pulver- mühle im Plaeaschen Grunde. 647. Trifolium cespitosum. Jieyn. Rehb. I. c. n. 3179. Südl. Schweiz: Thomas. 643. Meliloius Kochiana, W. Richb. 1. c. n. 5197. Salz- Wiesen hei Aschersle- ben: Ap. Horaung. 649. Doryentum sabauduın. Rebb. 1. en. 3261, be add. Auf Wiesen bei Fiume: No&. 650. Oxytropis montana. Dee Fichb. l.c. no. 3271. Salzburg: Hinterhuber. 651. An- dropogon Ischaemum. L. Rehb. I. « n. 204. An sonnigen Hügeln. Aug. Septbr, 652. Ononis spi- nos. L. Rehb. I. cc. n. 3551. Auf trocknen Trif- ten und Rainer. 655. Ulex europaeus. L, Rehb, l. c n. 5557. Auf Weidepiätzen zwischen Weis- sig u. Schöufeld b. Dresden. Auf. Juoi. 154. Co- Tonilla montana. Riv. Rehb. I. c. no. 5504. Bei Fiume: No&. 655 Sedum atratum L. Rechb. l. c. n. 5553. Salzburg: Hinterhuber. 656. Paronycbia capitata. Lan. Rehb 1. cn. 5644. Grobnicker Ebene bei Fiume: No&, 657. Telephium Imperati- L. Rehb. 1. cn, 5714. Südl. Schweiz; Thomas, 653 Atriplex nitens. Rebent. Rehb. l.c. n. 3728. Frankfurt a» d. Oder: Buck. 653. Chenopodium opulifolium Schrad. — Rehb. 1, c, m. 3745. Bel- 27 id gien: Dr. Lejeune. 660. Chenopodium urbicum. L. Bchb. L c. m. 3750. Heidelberg : Prof. Dier- bach. 661, Atriplex alba. Scop. Rehb. 1, e nm. 53-55, Frankfurt a. d. Oder: Buck. 662. Salsola Trgus I. Behble m 5776. Bei Fiuwe. Nue, 65. Lythrum Hyssopifolia. L. Behb. l en. 4113, Bei Magdeburg: Kützing. 664. Prunus fruticans. Weihe, Rehb. . e. n. 4136. Bei Herford: Dr. Weihe. 665. Raphanistrum se- gelum. T. Rehb. 1 c. n. A172 Auf Aeckern bei leiprie: Dr. Richter. 666. Raphanistrum arvense, T. Rehh I ce sub 4172 Auf Aecckera bei Dres- den. 657. Teesdalia nudicanlis (L) Rehb. lc. n. 4189 Auf Suandickern. 668. Biscutella longi- folia Vill Behbs . ©. n. 4205- $ >üdl, Schweiz: Thomas, G6fy. Noccaea alpina. {L.) Rehb. I. ce. m. 42.22. Salaburg: Hinterhuber. 670. Noccaea bre- vicaulis. (Hpp) Bebb Lo nm 4225. Salzburg: Hinterhuber. 671. Petrocallis pyrenaica. R. Br. Rehhb lc n 426. Salıburg: Hinterhuber. 672. Kernera saxatilis. (1) Rehb. l. c. no. 4264, Salz- burg: Hinterhuber. 673 Neslia pariculata. Dsv. Behb. 1 cn. A291. Auf Acckern. 674. Camelioa zus- triaca. P- Rehb. . co. 295. Am Eibufer bei Dresden. Jun, 675. Dentaria pertaphylloa. L. Rehb L cn. 4316. valesiacn- Südl. Schweiz: Thowas. 676 Dentaria heptaphyllos. Clus. RBehb. l. ce. n. A319 Süll Schweiz: Thomas. 677. Ara- bis seabra. All. Behb: I. en. 4552. Kitzbühl auf dem Sollstein 5 -— 7000: Gebr. Sauter. 678. Bar- barea vulgaris \WVh- Rehb. I. en. 4356. Auf Arckern. 679 Burbarea hirsufa. Wh. RBehb. l ce. sub 4356, Herford: Dr. Weihe. 680. Nastur- tium palustre. Rcbb. Lem 4556. An feuchten Orten im Jul, Aug. #81. Nasturlium anceps. Rehb. Rehb. Lk on 4364. An feuchten Orten am Elbufer. 682. Nasturtium silvestre. R. Br. Rchb. L. « n. 4368. An feuchten Orten. 683. Erysimum cheiranthoides. L, Rehb. lc nm 4585. 28 Auf Schutt in belaubten Boden, 684. Sisymbrium polyceratium. L. Rehb. 1. n. 4403. Südl. Schweiz: Thomas. 685. Sisyınlrıum strictissinum, L. Rehb. l.c. n. 4414. Am Elbufer bei Dresden, Jul. Früchte Septbr. 686 Glaucium Iluteum Scop. Rchb. 1. c. n. 44563. Bei Fiume: Nod. 687. Viola biflora. L. Rehb 1. c. n. 4459. Salzburg Hinter- huber. 688. Viola uliginosa. Schrad Rchb. 1. c. n. 4492. Um Rietschen w Creba in d. Ob, Laus.: Ap. Burkhardt. 639. Adonis aestivalis. L. Rehb. l. ce. n. A619. Anl Aeckern bei Dresden, 690. Thalictrum flexuosum. Broh. Hchb. 1. c. n. 4638. Auf Wiesen am Eibufer, 691. Thalictrum col- linum. Wallr. Rehb, 1. c. n. 4628. Bei Nordhau- sen: Dr. Wallroth. 693. Thalictrum nigricans, Jcg. Rchb. 1. ec. n. 4658. Auf Elbwiesen bei Dres- den. 695. Hepatica nnbilis. Volkam. Rchb. l. c. 4642. Um Ziel in Tyrol: A. Sauter, 694. Pulsa- tilla vernalis. Mill. ARehb. I. c. n. 4660. Ob. Lau- sitz bei Regersdorf: Ap. Burkharilt. 695. Silene silvestris: Schott. Rehb. 1. cn. 5058. Ob. Lau- sitz, um Niesky Ap. Burkhardt. 636. Nigella arvensis- L. Hichb. I. c. n. 4755. Auf Acckern in Thüringen: Past. Fest. 667. Euphorbia Paralias. L. Rehb. I. e. o. 47849. Am südl. Littorale: Noe. 698. Acer Opalus. Ait, Rehb. I. ec n. 4827. Süd. Schweiz: Thomas. 649. Geranium aconitifolium. Her. Rehb. 1. c. a. 4634. Südl. Schweiz: Thomas. 700, Geranium lividum. Herit. Rehb.. co n, 4890. Südl. Schweiz: Thomas. Verzeichnifs _ von Pflanzendoubletten von Hrn. Apotheker Groh in Wechselburg. Aconitum 'Anthora, Aralia racemosa. — Cammarum 3 gra- | Aster bessarabicus, an- eile Rchb. I nuus. Asclepias nigra, | Althaca leucantha Ehrh. JSsperula taurina. Anychia dichotoma Mich. Anthyllis tetraphylla. AÄdenophora liliifolia Zisch. Jethionema Des. Anysodus luridus Link. AJchyropappus Schkuh- riordes. L. ÖSegilops squarrosa. ‚Antirrhinum diffusum Bern. Anagallis carnea Heyn. ‚Isperella Histrix. ‚Ichillea lepiophylia. „Igeratum. compacta. Agrestis verticiliafa Lam. dınaranthuspolygonoi- des. saxatile Atriplexcanıpestrislioch. ’ ‚rdrosace elongala. — septentrionalis. Anemone pralensis. ‚frabis Halleri. Astrantia major. ‚Jstregalus Cicer. ‚Jjuga genevensis, Arenarıa rubra. Asplenium viride, Alyssum saxatile, dretia helvelica. ‚JIzalea procumbens. Banias baleariea. Biscutella laevigata. Columnae, Biserrula Pelecinus, Calandrina compressa Schb, Calcevlaria pinnala, Cardiospermum Lalica- cabum, Carthamus lanatus. Carmpanula lactıflora; — gummifera, Clematis erecla, revoluta, Viticella, Fitalba. corymbosa. Ceonothus americarus, Convolvulus Scammo= nia. ü Chelone laevigata. Cerdylocarpus pubes- cens S. ei Sm. Conringia perfoliata Lk Cachrys dieholoma Spr, Chllinsonia canadensis, Catananche coerulea. Corydalis sempervirens P Collomia heterophylia Dougl. Clarkia pulchella Pursh. Cichoreum pumılum Jacg. Chaeturus faseiculatus Link, Chloris radiata Swarz. Uyperus australis. Carex ciliata W. verna Fillars. Schreberi W. — 30 — Cyperoides. arenaria, — brachystachysSch. Cynoglossum Scorpivi: des Chaerophyllum aroına- ticum, hirsutun. Circaea intermediaEhrh: Cochleariz Draba. Cummelina austriaca. Cardamine Impatiens. Cerinthe minor. Cylisus nigricans. Cerastium viscosum. Crocus vernus. Datura ceratocaulon, — ferox. Tatula. Dioscorea villosa. Dianthus diutinus Bit. suavis FF. glaucus W. caesius, Dracocephalum virgi- nianum. canescens. Delphinium pietum, Drosera anglica. Erionappus paniculatus Pers. Eupatorium allissimum. Eleusine indıca Mönch. Erysimum virgalum dtoth, strictum Fl, W. — parviflorum Pers, Fedia Cornu copiae Gärtn. | — angulosa Spreng. ' Geum reptans. | Grahamia aromalica Spr Gnaphalium globosum HI Cass. Geranium umbrosum IF, et RK. ı Galium tricorne Wiüh, — saccharaltum 4llion. Galeopsis Roth. Gratiola offieinalis. Gypsophila serotina Hein. Hieraciurm Rchb, praealtumVillars. fallax WW, pratense Tisch. incisum Hoppe, Hyoseris minima. : Hornemannia bicolor, Hypericum ealycinum, — Bohlianum Spreng. Hypecoum pendulum, Isotoma axılaris R, Br Iberis pinnala et rolun- difilia, am Lam, Ir': sibirica, L’''aria latifolta Dee. purnurea, — linifslia. — chlor.ı=/olia Rehb, Lobsitu syzhilitica, versicolor obscurum verlicilla- — — heteromalla Schr. Littorella lacustris. Linnea borealis, Malope trijila. MHenispermum dense, Melica uniflora, nulans. cıltata. Medicago dentieulata W, cana- m apiculata W. tuberculata W. Murex FF. pubescens Horn. applanata IP. Terebellum W, DMespilus Cotoneaster, Dlyosotis arvensis Sibth. — strigulosa Rehb. sparsiflora Wlik. yalustris With, collina Ehrh. versicolor Roth. intermedia Link, sylvatica Ehrh. Nepeta botryoides Ait. Nigella aristeta Sibih, et. Sn. — foeniculacea Dec. Nepeta MussiniSprengl, Nicotiana noctijlora Pozz, Oenothera cruciala Nutt, — caerpitasa Sims. muricalta. — odorata Jacg. Burn 31 — longiflora. Romanzoffii Ledeb. Onobroma creticum Lk, Orvbanche caryophyl.- lea. Ornithogalum arve.ıse, umbellaturm, villosum. Orchis coriophora, — sambueina, Ophrys spiralis. Pupaver cambriceum, croceum Fisch, Panieum trigenum Rchb. Pentstemon pubescens#P, Parietaria micrantha Led. \ Poa mexicana Lag. — capillaris. — brevifolia Dee, Phleum asperum Jacg, Pimpinella ramosissie ma. Plantags Cynops. arenaria FF’. FR. Pyrola rosea Smith, umbetlata, uniflora. Primula minima. Potentilla alba. nivea, norwegica, vpaca, rupestris, supina. Reseda alba. Rheum undulatum, — 33 Rhagadiolus stellatus - Gaertn. Rumex vesicarius L, Rhododendron ferrugi- neum, hirsutum. Radtola Millegrana. Ranunculus glacialis. Thora, Scabiosa alpina, — angulatia Rafın. — plumosa Sibth. et. öm. Stachys foeniculacea. Scolymus grandiflorus Scop. maculatus, Securilla sSecuridaca Gaertn, Scutellaria lateriflora, pallida Bst. Salvia grandiflora Ettl. Solanum ochroleueum Bast. Dun. Symphylum asperri- mum, tuberosum, Statice incana, 'Seltaria verticillata Beauv, Silene quinquevulnera. — noctiflora. — nemoralis F. et I. — acaulıs, Sedum recurvalum, Salsola Ralı. Schoenus compressus. albus. — fuscus, Scirpus ovalus. selaceus. Sisymbrium Loeselii, syluestre, Soldanella alpina. Stellarta Alsine, Salix triandre. Saxifraga oppositifolia. Thymus canus Stev. suaveolens Sibth. gm. lanuginosos Mill, Tragoriganum Z. subcitratus Schreb. angustifolius Schreb r Trixago cordifolia He- bert. Trifolium alpinum. ochroleucum, rubens Thlaspi coerulescens Prs. Thalicirum aquilegifo- lium, — angustifolium. Trientalis europaea, Thesium alpinum. UÜlex europaeus, Yaillantiapedemonlana R. e. S, Veronica. verna var. succulnta, prostrata. Teucrium. Viola culcarata, lufea. palınata. Xerantlemum erectum, — et, — In. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band 1333 Ankündigungen % I. Friedr. Volke’s Buchbandlung in Wien, Stock - im - Eisenplatz Nr, 875. sind vor- räthig und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Flora ltalıca sistens plantas in Italia et in insulis eircumstan- tibus sponte nascentes, auctore Antonio Bertoloni Tomil. fasc. 1—3. 8r® Bologna 833. Preis pr. Heft 57 kr. Conv. Mze. Sylloge plantarum vascularium Fiorae Neapolitanae hucusque detectarum auciore Michaeli Tenore 80. Neapoli 13832. Preis 8 Il. ıö kr. Conv. Mze. 2.) Verhandlungen des Vereins zur Beförde- rung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staa- ten, ıgte Lieferung. gr. 4. in farb. Umschlage gebeftet, mit 3 Abbildungen. Preis ı # Rıbir., im Selbstverlage des Vereins, zu haben durch die Nicolaische Buchhandlung in Berlin und Stettin, “und bei dem Secretair der Gesellschaft, Heynich, Zimmerstrasse Nr. 8ı a. in Berlin. Desgleichen Iutllblt, Bd. U, Niro. III. 5 34 ı8te Lieferung mit 2 Abbildungen Preis ı 2 Rthlr. ı7te [77 “3 “ “ 1 3 [X ıdte “ “ 3 [U “ 2 “ ıöte “ “on is “ \ 25 “ ı4te “ “oo; “ “og [X 13 “a “ “ng ıste “ “__ “ “oo “ ııte “ “oo us “on “ 10te “ “og 7) “on [X gte “ BL Jasr Ze MB. ee zur öte u “4 “ “on 1) te “ “ai “ ..2 ou 6te “ “on “ [0 1 [X Ste [23 w..—S “ “ 3 “ 35. Monographia generum Aloes et Mesembryan- themi ficonibus illustrata ; Auctore Josepho Principe de Salm - Reifferscheid-Dyck, in instituto lithographico Arenz et Comp. Düsseldorpii, Um den seit mehreren Jahren und vielfach ausgesprochenen Wünschen der Botaniker zu ge- nügen, und das Studium der verschiedenen, in un- sern Gärten vorhandenen Arten von Aloör und Mesembryanthemen zu erleichtern, haben Sr. Durch- laucht der Fürst zu Salm-Dyck sich bewogen gefunden eine vollständige Beschreibung dieser Pilanzen zu liefern, Jedes beider Geschlechter wird also der Gegenstand eines eigenen monogra- phischen Werkes werden, in welchem alle uns bekannten Arten, und vorzüglichsten Abarten 55 nach der Natur getreu abgebildet und beschrie- ben werden sollen. Die unterzeichnete Anstalt hat die Heraus- gabe dieser Monographien unternommen, und um den Absichten des Verfassers so gut als möglich zu entsprechen, ist über das Format, welches zu diesem Werke gewählt, und über die Art, nach welcher die Abbildungen ausgeführt werden sol- len, mehrfach berathen worden. Was erstieres betrifft, so konnte das Format füglich nicht klein denn bei einigen Mesembryanthemen werden ; es kaum hinreichend und manchen Aloden ‚wird um eine getrene Darstellung der Pflanze zu geben, und hinsichtlich der Abbildungen hat es als vollkommen hinreicheud geschienen, „wenn nach Ausweise der Probetafeln. in schwar- blofs mit einem nach der Natur seyn, diese, zen Abdrücken, colorirten Blatte und einigen P würden. Sollte jedoch eine hinreichende Anzahl der Herren Subscribenten ganz colorirte Exem- so wird man auch diesen Wunsch etalen, ausgegeben plare verlangen, zu befriedigen suchen. Der Subscriptionspreis ist für eine Lieferung von 24 Tafeln Aloen auf 2 Rithlr. 20 für eine von 36 Tafeln Mesembryanthemen auf 4 Rthir., in schwarzen Abdiückon; Abbildungen aber auf 5 Bihlr. vo Sgr für erstere, und 8 Kıhlr. für letztere, zahlhar bei der jedes- maligen Ablieferung, festgesetzt. Dieser Subscerip- bört mit Erscheinen de löherer Preis ein. Sar., und in caloririen tionspreis r zweiten Liele- rung auf, und es tritt dann ein 36 Inhaltsverzeichnifs T, Abhandlungen. Agardh, Antwort auf zwei Bemerkungen des Hrn, Dr. Presi über meine Ansichten von den Staubgefäfsen und der Frucht. 577. Agardh, über die Deutung der Blumentheile der Balsaminen und die Stellung dieser Pflanzen im Systeme’ 690. . Beilschmied, VUebersetzung von Lindley’s Werth der einzelnen Pflanzentheile und die Benutz- barkeit ihrer Merkmale zur systematischen Anordnung der Gewächse. Beibl, 8ı. Brittinger Topographie einiger Gewächse des Traunkreises. 433. Bronn, monstrosam Trifolii hybridi deformationem quandam examinavit et descripsit. 497. Buek, über Pimpinella nigra. 529. v. Flotow, über Jungermannien - Zucht im Zim- mer, 392. Hampe, über Phascum patens, und einige Formen desselben. 593. Hoppe, die Gamsgrube in Oberkärnthen nach ih- rer Lage und Vegetation. 546. 561. 584. Hoppe, über die Zweckmälsigkeit von Excursions- beschreibungen. 705. Horaung, Bromus brachystachys, eine neue deut- sche Pflanze. 41, Kunze, Hypodematium, eine neue Farngattung. 690. ützing, algologische Mitiheilungen. 513, Kützing, über eine neue Gattung der Conferva- ceen. 5ı7. Kützing, über Glojonema Achg. 513, Macgillifray, schotiische Gebirgsvegetation am Flus- se Ber in Aberdenshire, von Beilschmied. 641. Nees v. Esenbeck, Beiträge zur Naturgeschichte der deutschen Lebermoose. 385. 401, 57T U, v..Salis - Marschlins Aufzählung der in Kor- sika und zunächst in der Umgegend von Ba- stia von mir bemerkten Cotyledonar - Pflanzen u.8, w. 449. 465. 486. Schultz, zwei neue Pflanzengattungen. 721 Sommerauer, über Nymphaea biradiata, eine neue Pflanzenart Deutschlands. 621. Treviranus, Bemerkungen über einige Arten von Parietaria. 481, Wirtgen, systematische Uebersicht der wildwach- senden phanerogamischen Pilanzen des Rhein- thales von Bingen bis Bonn. Bbl,. ı, IH. Anfragen. Veber den Embryo von Bambusa. 51a, Nymphaea alba minor betreffend. 648. Ulf. Ankündigungen und Anzeigen. An unsere Leser, die Fortsetzung der Flora be- trefiend. 767. Ecklon u. Zeyher Verzeichnils verkäuflicher Zwie- bel, Knollen und anderer lebender südafrika- rischer Gewächse, Intellbl. 8. Einladung zu einem botanischen Tauschverein. Intellbl, 3. Flora italica et Neapol, Intellb. 33. Fries Epitome Regni mycologici. Intellbl. ıı. Groh Pflanzen - Doubletten. Intellbl. 28. _ Guimpel Abbildung und Beschreibung aller in der Pharmacopoeca borussica aufgeführten Gewäch- se. Intellbl, ı5. . Noe Verkauf getrockneter Pflanzen aus Croatien, Dalmatien, Istrien, dem Littorale, Unyarn ou. s. w, Intellbl. ı7. . . Reichenbachianae Florae germ. clavis synonymica simul. Enum. generum, spec. et varietatum eIc. Intellbl. 14. ı5. Inhaltsanzeige von Reichenbachs Flora german. exsiccata. Intellbl. ı8. Schlechtendal’s Linnaea. Intellbl. 16. 58 Verhandl. des Vereins zur Beförderung des Gar- tenbaues in den Königl. Preufsischen Staaten. Intellbl. ı4. 33. Verkauf eines schr bedeutenden Herbariums. Intellbl. ı7, IV. Beförderungen und Ehrenbezeu- gan ze Dı A.T. A. Fee, Prof. der Botanik u, Director des botan, Gartens in Strasburg. +61. A, E. Fürnrohr, Dr. der Philosophie. 767. Dr. RR. Hoppe, eorrespondirendes Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 76a. C. Kunth, auswärtiges Mitglied der Hönigl. bayer. Akadenie der \WYissenschaften. 762. Dr. Lehmann, Ritter des Hönigl, Preuss. rothen Adlerordens. bı. F. G. Meyer, Professor der Forstwissenschaften zu Göttingen. 761. Nath. Wallich, Correspondent der königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften. 7bı, V. Berichtigungen und Erwiederungen. Eichwald, Erwiederung auf die Bemerkungen über meine naturhistorische Skizze von L,ithauen, Volhynien u. Podolien des Hrn. Dr. Besser, Beibl, 49. Wunze Erklärung über seine neue Gattungen Tri- stagma, Tetragiochin und Cissarobryon. 710. Traunsteiner, über eine an die botan. Gesellschaft, eingesendete Pilanzensammlung. 752, V. Beiträge. Fingezangene Beiträge für die Sammlungen der Königl. hot. Gesellschaft. 5aı. 637,673. 753. VI. Botaniker, reisende. Brunner 75%. vw. Buch +62. Felix 677. Finke 678. Fikenseher 6-4 Hoppe 673, Link 762. v. Martius 679. Beuls 679. Wetzler 679. . 59 VL Correspondenz. Agardh, über die Versammlurg der Naturforscher zu Cambridge. Charakteristik R. Browns. 531, Deisch, über Augsburgs Flora. 710. Ecklon, über seine auf dem Cap gesammelten Pilanzen. 739. Rochel Nachrichten über eine naturhistorische Reise in die europäische Türkey. 493. U. v. Salis. Marschlios, über Carex cursula All, 749. Schultz, nachträgliche Bemerkungen über einige Pilanzen der Seiseralpe. 632. ViH Terbarien. Forsters Pflanzen der Gegend von Etterzhausen, 672. Iurr, Plantae boreales exsiccatae, 6yı. Kützing, Algae aquae dulcis germanicae. 692. IX. Notizen, botanische, Anonymus, über die Möglichkeit der Cultur ge- wisser Pflanzen in gewissen Gezenden nach der mittiern Jahrstemperatur. 635. Anonymus, über Valentin’s Claduma. ho, Medaillen - Bildnisse berühmter Botaniker. 735, Bory de Saint Vinzent, über die Flora des Pelo- ponneses. 636. Ausdunstung der Charae. 4bı. Dierbach, über die verschiedenen Benennungen von Hvssopus. 463. Don, über das Gewächs, welches die Cascarillrinde lietert, 65a, Don, über die Modificationen der Knospenlage bei verschiedenen Cinchonse 574. Don, über die unvollkommne Entwicklung der Zeugungsorgane von einigen Species Kupbor- bia et Saxifraga. 6ön. _ Don, über das Iropaeolum pentaphyllum Lam. 5ıı. Don, über die fossilen Stamme der Zopfenbäume Australiens. 542. 40 Dutrochet Beobachtungen über die Dauer des L.e- bens und Wachsthums von Pinus Picea. 575. Grifüth, über die Veränderung des Anheftungs- punctes der Staubgefälse von Mirabilis. 573. Hoppe, über einige Draba- Arten. 702. Ueber die Anzahl der Samen von Hyoscyamus ni- ger. 464. Moretti, über Sanguisorba dodecandra. 645. Royle’s Untersuchungen über das Lycium des Dios- corides. 560. X. Notizen, literarische. DBentham Labiatarum gen, et species. 763. Nova acıa physico-medica academiae caesareae Leeop. Carolinae naturae curiosorum. Tomi decimi sexti pars prior. 523. Besser Tentamen de Abrotsnis. 668, Naturgeschichte der 3 Reiche. 665. Bischoff Grundrifs der medizinischen Botanik als Leitfaden bei Vorlesungen u. s. w. 521. Braun, Rede über den Nutzen der Naturwissen- schaft. 669. Dierbachs Beiträge zu Deutchlands Flora, vierter Rand. 752. Endlicher Prodromus Tlorae Norfolkicae. 754. Fenzl's Alsineen, 756. Holl, Wörterbuch deutscher Pflanzennamen. 669. Kochs Röhlings Deutschlands Flora. 757. Hosteletzky allgemeine pharmaceutische Flora u, s.w. 532. Hurr Untersuchungen über die Bedeutung der Nectarien. 661. Link’s Rede zur Feier des eilften Jahresfestes des Gartenbauvereins zu Berlin, 3re. . Mayrhsfer Dissertatio de Orchideis Vindobonens, 66h. Sternberg, Versuch einer geognostisch - hatani- schen Darstellung der Flora ver Vorwelt. 0607. Tenore Sylloge plantarum vascularium florse Nea- politanae, 523, Y a Verhandlunsen des Vereins zar Beförderung des Garterbaues in den KR. Preuss. Staaten. 5=®. Zahlbruckner's pflanzengeographische Verhältnis- se. 050. Zuccarini über die Vegetationsgruppen in Bey- ern. 755. xl. Notizen zur Zeitgeschichte. Deckers Pflanzensammlungen aus Sicilien. 76h. Vervollständigte Anstalt für den botan. Theil des Museums in Bern, 764. Gaudini Compendium Florae helveticae beendigt durch Hrn. Mannard. 6. Pflanzen aus Steiermark. 1. Prinz Maximilians von Neuwied naturhistorisehe Reise in Nordamerika. 440. XI, Preisaufgaben. Preisaufgaben des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in “Jen Hünigl. Preuss. Staaten, 413%. Programm zu einer Preisaufzabe über die Abhfss- sung eines populären Unterrichtsbuches über den Anbau von Industrie - und Handelsgewach- sen. Bblr. 75. XI. Preisertheilung. VWiegmann Preiserhaltung von der Körigl. Preuss, Academie der Yissens. über die Frage der Veränderung der Pilanzen beim Vebergang in Torf. 762. xXiv. Reiseberichte. FEcklon und Zeyher vorläufiger Bericht über ihre Reisen im südl. Alrıhka. 476. Graham Be.icht über einige in die Schottischen Hochlande gemachte but. I.xcursionen; uber- setzt von Hrn. Dr. Ureplin. 421. 436. Herbich Ausflug nsch dem See Agnano de Sol- fatara und Pozauoli. 797. 42 Herbich botan, Excursion über den Vesuv und Sommaberg nach Ollazano. DEUR ‚Hoppe, über seine dielsjährige Gebirgsreise, 673, Schultz, Excursion nach der Seiseralpe. 597. XV. Todesfälle Becker, Decker, Campana, Gaudin, Jacıuemont. 766. XVT. Versammlungen, Versammlung eines naturwissenschaftlichen Con- gresses zu Caen, 508. Versammlung der brittischen Association zur Be- förderung der Wissenschaften zu Cambridge. 509. Versammlungen der Königl. botan. Gesellschaft in Regensburg. 521. 657. 673, 753. Versammlung der Schweitzerischen Gesellschaft der Naturwissenschaften. 507. Versammlung des Harzer naturhistorischen Ver- eins zu Wernigerode. 5oı. XVIE Verzeichnifs der Schriftsteller. Agardh 531, 577, 609. Beilschmied 641, Bbi. 8ı, Brittinger 433. Bronn 497. Buek 529g. Creplin 421. Deisch 7ı0. Dierbach 463. Don 51, 542, 574 651, 652. Dutrochet 575. “ Ecklon 476, 759. Eichwald Bblt. 49: Flotow 39a, Graham 421, 436. Griffih 573, Hampe 593. Herbich 737, 744. Hoppe 346, 561 584, 673, 702, 705. Hornung 4ı7. Iunze 690. Kützing 503 — 517. Lindley Bblt. 8:. Mackgillifray 641. Moretti 655, Nees v. Esenbeck 385, qui. hochel 493. 435 v. Salis- Marschlin 549, 465, 486, 749. Schultz 597, 633, 721. Sommerauer 625. - Treviranus 481. Wirtgen Bebl. ı, XVHI, Verzeichnils der vorzüglichsten Pilanzennamen. Acinos vulgaris 428. Alchemilla fissa 433, 697, pubescens 632, 687. Ajugaalpina 428. Alis- ma ranunculoides 429. Apargia Taraxaci 429. Arabis petraea 429. Arbutus alpina 429. Ar- nicae 688. Astrazalus alpinus 429, “ Betula carpathica et pubescens 433. Bromus bra- chystachys 417. "Calendula officinalis 528. Carex aquatilis 430, atrataet pulla 431, curvula 743, rariflora 426, 432, Vahlii 432. Centaurea axillaris 634. Charae 461. Chymocarpus 5ı2. Cladoma 640. Cochlearia oflicinalis 432. Cordaea Flotovia- na 401, 405. Crepis lapsanifolia 433. Cro- cus albiflorus et vernus 687. Cuscuta Epili- num 433. Cynosurus echinatus 433, Dianthus Caryophylius 624. Drabae 702. Dryas octopetala 432. Epilobium alpestre 434, angustifolium 436, origa- nifolium 433. Equisetum Drummeondii 436, umbrosum 688. Erigeron alpinum 436. Galium pusillum 436. Gentiana nivalis 426, 436. Gloionema paradoxum 513, vermiculare 514. Gnaphalium carpatbicum 434, Goodyera re- pens 437, Heleocharis uniglumis 434. Hieracium glabratum 434, glanduliferum 608, Pilosellaeformae 606, pumilum 608. Hyoscyamus niger 464. Hypo- dematium 689, onustum 690. Hyssopi 463. Jungermannia Flotoviana 401, 408. Jungermanniae 394 — 399. Kalbfyssia Schultz 723, Mülleri 725, Salzmanni 724. Leontodon Kalbfussii 635. Linnaea 437. Lychnis alpina 426, 437. A Malaxis paludosa 426, 430. Molinia depauperata 439. Musci hepatici 385, Nasturtium terrestre 43y. Nuphar pumilum 459. Nymphava alba minor 648, biradıata 025, Ophrys aranifera 434, Orniıhogalum luteum 327, stenopetalum 43.4. Parietariae 481, Soleirolii 486. Phaca frigida 434. Phascum Lucasianum, inegapolitanum et pas- tens 594. Pimpinella nigra 529. Pinus Pi- vea 575. Platanchera brachyglossa et chlo- vantha 434. Poa alpina 439. Polygalae 607, alpestris 435, 687. Potentilla alpestris 439. Primula scotica 439. Pyrola rotundifolia 439, secunda 440. Ranunculus anemonoides 435. Rosa centifolia mon- sırosa 528, Hubus amvenus 633. Salix lanata 440, rivularis ct rosmarinifelia 440. Sanguisorba dodecandra 655. Saxifraga cae- spitosa et nivalis 440. Schoenus nigricans 440. Scrofularia Hoppii 633. Sedum album 440. Senecio Iyratifolius 435. Sesleria te. nella 435. Silene acaulis 440, linicola 634. Sonchus alpinus 426, 440. Spitzelia aegyptia- ca 725. Stratioides 441, Taraxacum officinale 605. Thesium montanum 435. 'Tblapsi alpestre 426, 441. Trifolium bybridum 497. Tropaeolum pentaphylium 5ıı. Vlothrix capillaris 521, compacta et dissiliens 520, muralis 5ıg, tenuissima 518, zonata 5ıg. Valerianella auriculata 436. Veronica alpina et Saxatilis 441, Woodsia byperborea et ilvensis 441. m