Flora ’ Er “ oder allgemeine botanische Zeitung. Saar. oo Unter besonderer Mitwirkung . .; der \ Herren Herren Berkhardı, Fresenius, Fieber, Guthrich, Harn gurı Herbich, Hornschuch, Hornung, Hübener, Koch, Köützing, PPruhdı en "Lucas, v. Martius, Neos v. Boenbeck Grin, Reichel, Richter, rockt Salla-Marschlins, Schauer, Schön- rg , Böimersnen Stein, v,,Suhr, Tausch und Treviranne, und im Auftrage ‚der königl. bayer. botanischen Gesellschaft Regensburg _ herausgegeben von ar. Davin Meinrich Moppe, Direciert der Künigl. botan. Gesellschaft, mehrerer Aka- üomien hd gelehrten Gesellschaften Mitgliede- eıc, etc. sad »r. August Emanuel Fürnrobr, Docent der Naturgeschichte aber, Bert L sum nad der . Kreisgewerbschule za Regensbur: er öni Oolas. Gesellschaft ordentl. 5 XVIL Jahrgang. 1. ” Band. un Nr 235348. Beibl. ı — 8. Intellbl. 3 — 2. Mitzlitka- graphirten Tafeln. ner | Regensburg, 183440, Bot. Garden, 3898. . \ = j . Ihrem a würdigen und hochrerehrten Mitglied, I} “. * © ‚Berrn, = - \ Mugo mio 9, u . 4 Dr..der Medisin. ‚und Professor . der Physiologie ‚and er ir Ein der“ Uliväeeitkt un. Bein; Mitglied mehrerer Belchrten Gesellschaften, oo. widnet gegenwärtigen Band der Flora N . x Br ‚als ein * Zeichen ihrer wahren Höchachtung \ u und d aufrichtigen Dankbarkeit die . B " S 5 En kinigl bayerische botanische Geselischaßt - Et, .u Regensburg, - . Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 25. Regensburg, am 7. Juli 1834. J, Original - Abhandlungen. Der Rosenstreit. An 0... von Nees v. Esen- beck. Wi ich von dem Rosenstreite in Ham- burg halte, fragen Sie? Sie wollen damit gewiss’ nicht verlangen, dass ich mir ein Urfheil in der Sa- che erlauben und den Streit gleichsam hinter dem Bücken der Streitenden abmachen soll. Aber ich danke Ihnen doch aufrichtig für Ihre Frage, die mich veranlasste, den Hergang der Entzweiung mir selbst klarer zu machen, die Frage: was ich dar- über denke? an mich selbst zu richten, Wie viel Schönes, Erfreuliches, Kosendes ist wohl schon über die Rose, oder unter ihrem Ge- leite gesagt und geschrieben worden ? das Lieb- lichste darüber hat wohl nur die Liebe gehört. Es muss tief in der Natur unsers Anschauungs- und Eimpfindungsvermögens liegen, dass wir alle ge- zwungen sind, weiche, sanfte, ‚wohlwollende Em- pfindungen an. die Vorstellung dieser Blume zu _ knüpfen, dass es uns als eine Absurdität erscheint, bei der Rose an Hass und Streit. denken zu wol- len. Wirklich findet sich in dem bogenreichen, Manuscripte meines jungen Freundes Döring: Flora 1854. 95. Bb I 380 „eur Sitten - und Naturgeschichte der Rose “ anch sicht das kleinste Kapitelehen mit der UVeberschrift: die Rose als Zankapfel. Daher ist das Beispiel eines Zwistes, worin die Rose in ihrer Beziehung auf untergeordnete Zwe- eke den Wendepunet abgibt, höchst traurig, weil es ımnatürlich ist. Wie man in Gegenwart von Grossen und Vornehmen an sieh hält und sich der angemessensten Geberden und Ausdrücke ‚bedient, se müssten, meiner Meinung nach, die Hın. Booth dieses reizende Kind ihrer Gartenkunst, das sie würdig fanden, einen se erhabenen Namen zu füh- ven, ganz besonders durch die Willen und durch die würdige Haltıng ehren, mit: der sie als. Kim- pen zum Schutz der Verfolgten hervortreten. Sie schen: ich bin in einem Stück, — wobei‘ die Streitfrage ganz unberührt bleibt, — unbedingt gegen die Hrn. "Booth, nämlich insofern ich sie als Urheber von Schriften betrachten muss, mit denen man, den eifrigsten Vertheidiger der Press- freiheit in Verlegenheit setzen könnte, Ich will hier eine kurze Uebersicht dieser Ver-. handlungen geben. Wie jede Geschichte, hat auch die dieses Ro- senstreites eine vorgeschichtliche Periode, von der erst in der Geschichf® selbst die Rede, die äber für sich stumm, rein thatsächlich ist. Im Jahr 1816 blühte zuerst im Flottbecker Garten eine aus dem Samen der Maidenblush er- zogene, wunderschöne Rose, Sie wurde, wie billig, vermehrt, und im Jahr 1820 und 18271 in einigen 387 „wenigen Exemplaren nach dem Auslande ‘und dem * Jnlande verkauft, endlich, bei stärkerer Vermehr ung, in das grosse Hauptverzeichniss der Flottbecker Baumschule, mit der Angabe ihrer Stammmutter, auf- genommen, Königin von Dänemark getauft, und in den Handel gebracht. Im Jahr 1828 schrieb Hr. Prof. Lehmann im Verzeichniss des Hamburger botanischen Gar- tens, zu einer dort aufgeführten Rosenvarietät mit Namen la belle Conrtisanne : ,„In einem französi- schen Rosenverzeichniss von 1806 findet sich die Bemerkung, dass diese Rose aus der grossen hol- ländischen -Centifolie und der Maidenblush entstan- den sey, und dieser Entstehung ihren Namen ver- danke. In einigen Katalogen hiesiger Handelsgärt- ner ist diese Rose neuerdings als Königin von Dänemark bezeichnet. “ Hr. Prof. Lehmann befand sich, als'er die- ses schrieb, in einem wesentlichen Irrthum. Die- ser Irrthum liegt nicht in der Sache; denn es ist kein Grund vorhanden, zu zweifeln, dass die von ihm aufgestellten Angaben buchstäblich wahr seyen, eben so wenig als jemand zweifeln wird, dass der Hrn. Booth Angaben über den Ursprung ihrer Rose wahr seyen. Wer Hrn. Prof. Lehmann als Gelehrten und Menscheir kennt, wird aus Ue- berzeugung und Hochachtung den Zweifel nicht kennen, und wer ihn gar - nicht kennt, wird eben _. so . wenig zweifeln dürfen, weil er sonst an allen Angaben aller ihm Unbekannter zweifeln müsste, 'B b 2. 38R Der Irrthnm war anderer Art. Hr. Prof. Leh- mann sprach oflenbar hier eine Synonymie auf dieselbe Weise aus, wie dieses täglich unter Bota- nikern mündlich und schriftlich geschieht. Ist es denn nicht die gewöhnliche Rede, wenn man Gär- ten oder Herbarien durchgeht, dass man diese oder jene Pflanze da oder dort unter einem andern Na- men gesehen, oder in Schriften gefunden habe ? Uns, die wir uns mit den sogenannten botanischen Kräutern beschäftigen, begegnet das, wie Sie wis- sen, fast täglich. Es’ist dergleichen zu hören uns bald lieb, bald leid, zuweilen ärgern wir uns ein wenig, zumal wenn wir eben erst eine vorlängst anders benannte. Pflanze als neu publieirt haben ; wir disputiren wohl:ein wenig, oder lassens auch dahin gestellt seyn, weil der liebe Gott die Pflanze ja auch für Andere habe wachsen lassen, die dann schon weiter sehen würden, . wer recht habe; — und wie das überhaupt so zu seyn pflegt, einmal haben im Grunde wir in unsrer Meinung recht, ein andersmal der Andere. Man betreibt aber die Sache gewiss nur selten so aktenmässig und streng, als stehe Ehre, Ruf und Einkommen darauf, was auch glücklicher Weise nicht der Fall ist; denn häufig ist die Evidenz am Ende gar nicht so leicht auszumitteln, als es dem Uuunterrichteten scheint. So stellte also Hr. Prof. Lehmann sein Sy- nonymum hin, als rede er als Botaniker mit Bota- nikern, die, wenn sie auch vom Gegentheil über-, zeugt wären, auf jeden Fall nichts weiter als einen Irrthum in dem Ausspruch jener Stelle erblicken 389 - köunten wıd würden. Der aber, den die ange: führte Stelle zunächst interessirte, war kein Bota- niker, sondern ein Handel treibendes Etablissement, das die Stelle nun wieder seiner Seits irrthümlich so las, als sey der Schreiber derselben kein Bota- niker, an botanisches Herkommen Gewöhnier, son- dern ein gegnerisches Handels - Institut, das, wenn es so verführe, nothwendig einen Zweck, und zwar einen dem Flottbecker feindseligen, bei einer sol- chen Behauptung haben müsste. Wenn Hr. Prof. Lehmann, als er jene Stelle schreiben wollte, durch Klugheit hätte bestimmt werden können, sie zurückzuhalten , so‘ hätten dagegen sicherlich die Herren Böoth, nachdem sie dieselbe in der an- gegebenen Weise einmal falsch verstanden, durch einige Humanität dahin gebracht werden sollen, sie noch einmal zu lesen, und in ihrem richtigen Sinn zu nehmen. . Sie thaten dieses aber nicht; denn ihre Re- plik, welche alsbald erfolgte, spricht von „Abgunst“ als möglichem Motiv einer so „unberechtigten Be- hauptung“ und beruft sich auf andere Rosenfreunde, die den Ursprung dieser Rose bezeugen könnten. Die Herren Booth scheinen noch ausserdem auf diese Replik eine ausführliche und gleichsam zu einer richterlichen Entscheidung pro oder contra geeignete Beweisführang und Vertheidigung ihres vermeinten Gegners erwartet zu haben. ° Wir wissen nicht, ob Hr. Prof. Lehmann - durch diese Erwiederung . zur Erkenniniss seines 'ersten Irrthums gekommen ist oder nicht. Wir 390 sind aber fest überzeugt, dass er, ohne die ihm unterlegten Motive, den Zankapfel hätte liegen las- sen, wie das ja.hundertmal geschieht, wo die Sa- che an sich gleichgültig ist, oder sich am besten mit der Zeit von selbst aufklärt. Iın Katalog von 1829 wiederholte Herr Prof. Lehmann die Behauptung, „dass dieKönigin von Dänemark Rose ein Synonym seiner belle Courti- saune Rose sey,“ und vindieirte das Recht, Syno- nyme zu berichtigen. Er sagte nicht mehr, nicht weniger, als er früher ausgesprochen, er mischt kein verletzendes Wort ein; man sieht aus der Fassung, dass er nur antwortete, weil er in der Sache recht zu haben glaubt. Dass die Herren Booth eine förmliche gründliche Widerlegung er- warteten, hat er schwerlich geahnet. Der Flottbecker Katalog antwortete unverzüg- lich, wiederholte seine frühere Replik, und fügte die Bemerkung bei, dass es doch seltsam scheine, anzunehmen, die von ihm als neu verkaufte Rose sey schon bekannt gewesen, da doch keiner der Käufer seit der Zeit ihrer Verbreitung eine. solche Ausstellung beigebracht habe. Hier wird nun die Erwartung bestimmter Beweise, wo nicht, des Ver- stummens, förmlich ausgesprochen. Da der “nächste Lehmann’sche Katalog schwieg, so wiederholte der Flottbecker von 1830 seine Herausforderung. Nun erwiederte der Katalog des botanischen Gartens vom Jahr 1831: „er behalte den Namen belle Courtisanne bei, weil diese Rose unter diesem \ syı Namen wenigstens in Frankreich und dem Nieder- landen allgemein bekaunt, auch sehon von Redoutd abgebildet sey, ehe man ihr den Namen Königin von Djnemark beigelegt habe.“ Der Unbefangene wird hier wohl nicht ver- kenuen, dass Herr Prof. Lehmann inzwischen inne geworden sey, wie er, ohne recht zu wis- sen, wie ihm geschah, auf ein ihm und seiner Wis- senschaft entfremdetes Gebiet gerathen sey. Be- weise waren gefordert, wie etwas, das man jurülisch fordern könnte. Ueber Synonymik eutscheidet die Literatur. Aber die ‚hier: berührte Sphäre hat keine firirte Literatur : Kataloge wandern und verschwin- den gleich fliegenden Blättern, einige Kupferwerke erimangelo des Systens, den blumistischen Syste- men fehlt ohne Ausnahme die Bestimmtheit der Bezeichnungsweise, die Sicherheit gewähren und Beweiskraft verleihen köunte, das Herkommen ist vielgestaltig wach Ländern und Städten, die No- menelatur wandelt sich um im Wandel der Zeiten, und niemand. vermag mit Zuversicht zu ergründen, was schon einmal da gewesen, was unlergegangen sey, was nur den Namen gewechselt habe. Frü- here Erinnerungen aus Reiseu und dem Besuche mehrerer Gärten hatteu nur Hrn. Lehmann selbst zum Gewährsmann; der Katalog vom Jahr 1506 war ınit andern nutzlusen Papieren verschwuuden, wie Hr. Prof. Lehmann selbst in der Folge er- ‚klärt. Er hatte also hie und da Erkundigungen eingezogen, man hatte ibm wiederum die belle "Courtisanne als bekannt, als ulögemein bekannt, au- 592 - gegeben und ihn auf Redontes Abbildung der- selben verwiesen. Diese Angaben, in dem Resultate der ange- führten Stelle mitgetheilt, wurden nun wn der Flottbecker Anstalt mit der Buchstäblichkeit einer Rechtsfrage ergriffen und weiter verfolgt. Der bis dahin bloss in Noten der gegenseitigen Kataloge geführte Streit ging in eine briefliche Aufforde- rung zur bestimmten Citation der Redonte&schen Tafel über, und da diese nicht erfolgte, sondern nur im Jahr 1832 eine nochmalige Wiederholung der Synonymik im Katalog des botanischen Gar- tens als Antwort erschien, so fanden sich dadurch die Herren Booth veranlasst, mit einer eignen Streitschrift: James Booth et Söhne gegen Profes- sor Lehmann, als Direktor des Hamburger botani- schen Gartens, in Betreff der Pracht-Rose Königin von Dänemark. , Von John Booth. Zum Besten der Armen. Altona gedruckt bei Hammerich und Lesser, — hervorzutreten und ihren Namen, (wo- bei man, nach der bei ihnen vorherrschenden An- sicht, sowohl ihren eignen guten Namen, als den erhabenen ihrer Rose zu denken hat,) — zu ver- theidigen. ‘Das schlagende Moment, das in derThat jeden, dem dieser Umstand nicht schon bei Hrn Prof. Lehmann’s Angabe selbst eingefallen war, über- raschen musste, und das offenbar auch die Herren Booth in Folge einer nachträglichen genauen Durchsicht des Redoute&schen Rosenwerks höch- lich und freudig überrascht hatte, ist dieses: der u EERIERBEN: 393 Name Rose la belle Courtisanne kommt bei Re- doute gar nicht vor. Zum Veberfluss wird diese 'Thatsache noch durch den Abdruck eines. Schrei- bens von Redoute selbst, welches besagt, was das Werk: an sich beweist, beglaubigt, und da- durch nun eine Art Zeugenverhör eröffnet. Von hier an geht der Ton dieser, so wie der späteren . Streitschriften der Herren Booth in jene Schmäh- : weise über, die es überall nur mit dem Feinde zu thun hat, „welcher den Charakter der Herren Booth öffentlich habe blamiren und einen Eingriff in ihr. Eigenthum, habe machen wollen.“ Gegen einen solehen Feind werden nun auch ‚die feindseligsten Waffen erhoben, rücksichtslos, und jeder ‘That und jedem Worte die verächtlich- sten Beweggründe unterlegend. Betrachtet man aber etwas näher, was Hr. Prof. Lehmann in dem Katalog von 1831 ge- schrieben, und fragt man sich, was er eigentlich 'zu beweisen hatte, so sieht man sogleich, dass es nicht der Name ist, dessen Existenz hauptsächlich zu beweisen war, sondern die frühere Existenz ‚ einer der Boothschen völlig gleichen Rose und deren Verbreitung in den Gärten vor der Zeit, da die bestrittene im Flottbecker Garten ihren Ur- sprung nahm. Darin unterschied sich ja eben die- ser Streit von dem Synonymen - Streit der Botani- ker, dass bei diesem letzteren ein allgemeines Na- turprodukt vorausgesetzt wird und bloss die Art, wie es erkannt und bezeichnet worden, in Diffe- renz steht, hier aber von einem Produkt der Kunst 304 oder des Zufalls und von dessen nachmaliger Be- nutzung oder Bezeichnung die Rede seyn sollte: Die Herren Booth würden im Wesentlichen wi- ‚derlegt gewesen seyn, wenn sich ergeben hätte, dass zwar der von Hrn. Prof. Lehmann ange- führte Name der Rose ganz falsch, dass aber den- nech ihre Rose wirklich längst unter irgend einem ‚andern Namen, als dem von ihnen gewählten, bei Redoute, oder sonst abgebildet und allgemein verbreitet gewesen sey. Dieses „allgemein“ aber scheint in der That ein Irrthum, wie die vorliegende Schrift durch eine Reihe von Briefen französischer und nieder- ländischer Handelsgärtuer darthut. Von einem Grade und Umfange der Verbw ei- tung war aber bis dahin auch ‚gar nicht die Rede gewesen. Man sieht, wie im Streite ein Wort das andere gibt. Hr. Prof, Lehmann fand für gut, in der Staats-und Gelehrten- Zeitung des Hamburger un- “ partheüschen Correspondenten vom 3. Dec. 1833, ‘Nro. 286 nochmals zu erklären: dass seine Berich- tiguny in dem Katalog seines Gartens durchaus keine Streitschrift gegen die Herren Booth sey und seyn solle. _ Zugleich widersetzt er sich nach- drücklich der Interpretation seiner Aeussernug in Bezug auf Redoute, als sey. diese so zu nehmen, dass die gedachte Rose unter dem Namen la belle Courtisamme von Redoute abgebildet sey; nur duss sie abgebildet sey, habe er behauptet, und 305 dieses sey auch wirklich der Fall.) Er könnte übrigens die Tafel jetzt nicht ‘angeben (weil er nämlich Redoute®s ‚Werk, wie sich nachher er- gab, nicht zur Hand hatte.) Auf diese Erklärung erschien eine zweite Schrift: James Booth et Söhne in Erwiederung’ auf‘ Prof. Lehmanns öffentliche Erklärung vom 2. und 3. December , von John Booth. Wird unentgeltlich ausgegeben. Altona. 1833. 8. S. 8. Sie analysirt Hrn. Lehmanns Erklärung, wird immer bitterer und. schmähender, bleibt endlich dabei, Lehmann habe gesagt: Redouted habe die Rose als belle “ Courtisanne abgebildet. _ . Es scheint, dass von dieser Zeit an, vielleicht schon früher, .das Pnblikum der Stadt Hamburg überflüssigen Antheil an diesem Streite genommen, dadurch Erbitterung, Aerger, ja vielleicht Sorge in diesen und jenem geweckt habe. Das Red ou- t&sche Rosenwerk wurde von Hrn. Prof. Leh- mann herbeigeschaftt, die die fragliche Rose vor- stellende Tafel aufgesucht und das Werk im botan. Garten zur Beurtheilumg der Kenner und Nicht- *) Die Stelle lautet wörtlich so: „Wir bezeichnen die Rose nach wie vor mil dem Namen .beile Cowrtisaune, weil sie unter diesem Namen wenigstens in Frankreich und den Niederlanden allgemein bekannt, auch schun von Kedoutd abgebildet war, ehe ınan ihr den Na- men?! Rose der Königin von Dänemark belegte.“ — Allerdings kann man hierin anch den ‘Sinn finden, den die Herren.Booth herauslasen; aber auch schon ohne Hrn. Prof. Lehmanus Erklärung konnte ınan erken- nen, dass der ‚Name hier als Debensache belrandelt worden, und der Sinn sich hanptsächlich auf das Fac- tum; die vorhandene Abbildung richtete. 396 ! kenner ausgestellt. Man fand das Bild mit der Rose : Königin von Dänemark übereinstimmend. Es ist ein schönes Bild der Rosa alba bifera, oder wie man sie nennen will; die Herren Booth und ihre Freunde liessen, wie leicht zu denken, diese Uebereinstimmung nicht gelten; absolut ist sie auch gewiss nicht zu nehmen, denn keine dieser Spiel- arten gibt genau dasselbe Bild. Auch Briefe wur- den als Zeugnisse im Original und in beglaubigten Abschriften vorgelegt und vom Publikum einge- sehen. Das Wichtigste darunter war ein Brief Thouin’s vom Jahre 1824, welcher über Hrn. Prof.. Lehmanns zuversichtliche Aeusserungen in dieser Sache hinlängliche Auskunft gibt, und zu- gleich zeigt, wie die Rose belle Courtisanne, unter diesem Namen, durch Thouin, in den botanischen Garten zu Hamburg gekommen sey, (von wo aus sie dann wieder an verschiedene Gärten theils ver- kauft, theils auch späterhin in der Absicht versen- det wurde, um zu Vergleichungen mit der Flott- becker Rose Anlass zu geben und die von den Herren Booth wiederholt ‘geforderten Beweise zu vervollständigen. Ein Unbekannter gibt in Nro. 188 der kritischen Blätter der Börsenhalle vom 3. Febr. 1834 S. 40. einen kurzen Bericht über diesen Stand der Sachen in Bezug. auf die eben genannte Schrift der Gegner. Die Fassung dieses Berichts ist durchaus ruhig gehalten und frei von jedem Angriff auf die Person des Gegners. (Schluss folgt. ) 397 N. Frühlings - Blüthen vom 15. Januar bis zum 28. gleichen Monats 1834 in Freiburg in der Schweiz. Freiburg liegt in der westlichen Schweiz 1955 Fuss über der Meeresfläche, ist vom kalten Nord- wind durch keine hohen Gebirge geschützt und am Fusse der Borra, die 4000 Fuss über dem Meere steht. Der Südwind kommt selten zu uns, und wird immer von ‘den himmelhohen Schnee- und Eisgebir- gen, über welche selber weht, bevor er zu uns kommt, abgekühlt. Die mittlere Jahres - - Temperatur ist 6£ Gr. R. Die höchsten Bergspitzen (Kalkgebirge) vom Canton Freiburg haben nach Pater Wiere 7353 Fuss über der Meeresfläche und gränzeu nicht an die Schneelinie, die in der Schweiz bei 8000 Fuss über dem Meere beginnt. Ein äussesrt gelinder Winter, wie sich die äl- testen Greise nicht zu erinnern vermögen, weckte auch bei uns Florens Reitze auffallend früh aus ih- _ rem Schlummer. Ein ungewöhnlich reges Leben erwachte ge- - gen Mitte Januar in der Pflanzenwelt, zu welcher Zeit sonst das Pflanzenleben unter Schnee erstarrt liegt, und lud Hrn. Rathsherrn Bumann, Obersten Wack, Pfarrer Chavin und mich ein, :ein klei- nes Januar -Herbarium zu bilden, von dem ich Ih- nen nachstehend, mit Vergleichung der gewöhnli- chen Blüthezeit dieser Pflanzen in der Schweiz, ein Verzeichniss überinache. 508° Gesammelt vom 1. bis 28. Januar 1824. Namen der Pflanzen. r\ Gewöhnliche Blü- thezeit in der Schweiz. Veronica agrestis L. . — pulchella Bast. — triphyllos L. — armensis L.. .» .- » — .hederaefolia L. . . Anthoxanthum odoratum L. Valeriana dioica L. . . .- Fedia olitoria Vahl. — . carinata M. et K. Crocus rernus Curt. . » - Poa bulbosa L. .’. . Schoenus nigricans L. . . Scabiosa Columbaria L.: . Galium Cruciata Scop. Cornus mascula L. . Sagina procumbens L. . Chaerophyllum hirsutum L. Pwimonaria angustifolia L. — offikinalis L. . . ‚Myosotis arvensis Roth. . — collina Ehrh. . . . — : versicolor Roth . : Menyanthes trifoliata L. . Primula elatior Jacg. . . — officinalis Jaeg. . . Viola odorata L. . x... — Hirte L. Dete — canina L. en Vinca minor L. ... Gentiana verna L. . Heracleum Sphondylium L. Lewoium vernum L. .. Galanthus nivnlis L. . Mart. Mart. et April, Manrt. Mai et Juni, “ Mart. April et Mai. April et Mai. April et Mai. Mart. et April. Mart. April et Mai. Mai et Juni. Jun. et Jul. April et Mai. Mart. et April. ' Mai. Juni et August. Mart. et April.. Mart. Mai. Mart: Mai et Jun. April. Mart. et April. "April et . Febr. et Mart. ‚lem. pril et Mai. mut et April. Mart. et April. Jun. et Jul. Febr. et Mart. iılem. r 399 Gesammelt vom 1. bis-28. Januar 1834. Namen der Pflanzen Gewöhnliche Bki- thezeit in der Schweiz. Mhuscari botryoides Willd. Scilla biffia L. ....» Luzila multiflora Sering. » — .piosa Willd. . . Nareissus Pseudo - nareissus L. Colchicum vernum .. Rumex Acetosa L. . « ‚, Daphne Mezereum L. .. . Adoza moschatellina L.. . Sclevanthus annuus L. . Chrysosplenium alternifol. L. Spergula arvensis L. . . Cerastium vulgatum L. — glomeratum Thuill, . — semidecandrum L. . — brachypetalum Pers. Prunus spinosa L. . .. Potentilla verna L. . .. — Fragaria Poir. . : Anemone Hepatica L. . Ranimneulus nemorosus Del. — bulbosus L. oo. . — auriomus L. . : .: Ficaria verna Huds. .. Helleborus foetidus L. .; : Lamium purpuyeum L. . . - — oamplexzicaul L. : : — hybridum Vi. ; .» Draba verna L.. ...: .Lepidium procumbens L. . Arabis Thaliana L. . . . Thlaspi arvense L. oo dbursa pasloris L. April et Mai. Mart. et April. Marti. idem. Mart. et April. April. Mai et Jun. Febr. et Mart. Mart. et April. Mai et Jun. Mart. Jul. et Ang. Mai et Jun. Mai. Mart. et April. Mai et Jun. Mart. Mart. et April. -Mart. et Apil. Febr. et Mart. Mai et Jun. April et Mai. Mart, et April. Mart. - Febr. et Mart. April et Mai. Mai et Jun. Apnil et Mai. Mart. et April. - idem. . April. April. per totum annnın. 400 Gesammelt vom 1. bis 2S. Januar 1834. . Gewöhnliche Blü- Namen der Pflanzen. thezeit in der Schweiz. Brassico Napus L.L . . , - April. — Royal. ..... April, Erysimum Barbarea L.. . . | Apıl et Mai. Raphanus Raphanistrum L. . | Jun. et Jul. Fumaria officinalis L. . . - April. Anthyllis vulneraria L. ,„ - -» Jun. et Ang. Orobus tuberosus L. . -. - - | April. Polygala vulgaris L.. . - - Mai et Jun. Geranium robertianum L. . . Mai bis Octob. Leontodon Taraxacum L. . . Mart. et April. — palustre Del. . . » .- Mart. Hieracium Piosella L. . . - Jun. et. Jul, Bellis perennis L.. - - » - | Febr. Pyrethrum inodorum L._ . . Jun. et Jul. Tussilago Farfara L._ . . - Mart. — Petasites Hoppe . . . | idem. Corex Darvalliana Sm. . » - April et Mai. "— praeco® Ja...» » April. — montana L. ....» idem. — nwricala L. . .».» Mai et Jun. — digitate L. . . » April et Mai. Arum maculatum L.. . . - April et Mai. Salie monandra Hoffm. . . . | Mart. — dCaprealL. . » . » - | Febr. et Mart. — cinereaL. ... Mart. — aurita L. . . . April et Mai. April. Febr. et Mart. Febr. et Mart. Jun. Corylus avellana L. : Alnus glutinosa Gaertn. . . Mercurialis annua L. . - Freiburg. Dr. Lagger. (Hiezu Beiblatt 1.3 \ viminalis L. . . » . . [ ur Sr Zr er er} Allgemeine botanische Z eitung. 2 Nro. 26. Regensburg, den 14. Juli 1834. —— - — 7 J. Original - Abhandlungen. Der Rosenstrei, An O... von Nees v. Üsen beck, . (Schluss, ) Fer ast gleichzeitig aber erschien eine Beleuch- tung dieses Streites auf 14 8, in &. unter dem Ti- el: Ueber zwei Schriften der Herren Booth et Söhne gegen Herrn Prof. Lehmann von X...r. Preis.2 Schillinge, welche, indem sie alle Vor- und Einwürfe mit Einsicht ruhig prüft, zu dem befrie- digenden Resultat führt, dass die Angriffe der Herren Booth auf Hın. Prof. Lehmann auf ir- rigen Vorstellungen von dessen Absichten und Ge- sinnungen , und auf einem gereizten Missverstehen seiner Worte beruhen. Diese Ansicht dürften die meisten unpartheiischen Leser aus der Lecture die ser Blätter sich aneignen. Das Verletzende dieses Verhältnisses wurde bald durch eine zweite Schrift von Seiten der Herren Booth auf die höchste Spitze getrieben. - Unter dem Titel: Sieg der Rose Königin von Däne- ‚mark durch Enthüllung der Anschläge des Prof: J.G. C. Lehmann von George Booth. Es ist nichis so fein gesponnen, es kommt doch endlich Flora 1834. 26. Co 402 an die Sonnen. Paris 1834., Unentgeltlich. 25 8. 8., dem noch ein: Gewichliges Nachwort von Ia- mes’ Booth et Söhne auf 12 S. angehängt ist, dürfe den meisten Lesern wnsers Blatts die Schrift, von der wir sprechen, zur Hand gekom- men seyn. Ihr Zweck ist, die Sache völlig auf das Gebiet des Charakters, des absichtlichen listigen Trugs von Seiten des Prof. Lehmann hinüber- zuspielen. Er hatte, wie wir schon oben anführ- . ten, die in dem botanischen Garten belle Courti- sanne genannte Rose an einige berühmte Rosen- kenner gesendet, um diese zu einer Vergleichung ° dieser Spielart mit der Künigin von Dänemarks Rose zu veranlassen. Unter denen, welchen Hr, Prof. Lehmann seine Rose zugesendet hatte, be- fand- sich auch Hr. Chevalier Hardy, Director des Königl. Luxemburgischen Gartens zu Paris. An diesen wendet sich Hr. George Booth mit einer Anfrage die Rose belle Courtisanne betref- fend, und erhält zur Antwort: „sie sey ihm durch Hrn. Prof Lehmann von Hamburg zugesendet worden, von welchem Hr. Booth das Nähere er- fahren könne, er selbst, Hardy, kenne keine an- dere Rose dieses Namens.‘ Die schriftlichen Fra- gen und Antworten werden hier im Original und in einer Uebersetzung mitgetheilt. ’ ‘ Dieses Resultat einer Correspondenz mit ei- ‚ nem der grössten Rosenkenner ist Hrn. Prof. Leh- manns Behauptung, dass die Rose, la belle Cour- tisanne genannt, längst in Frankreich bekannt ge- 403 wesen, ungünstig, sie beweist wenigstens, dass Hr. Hardy sie nicht kennt. Hr. Booth folgert aber daraus, dass Hr. Lehmann diese Rose, belle Courlisanne genannt, an Hrn. Hardy gesendet habe, um sie durch ihn erst in Frankreich zu ver- - breiten und ihre Autorität betrüglicher Weise zu begründen. Dieses ist eine Jautere petitio prineipii, Vorausgesetzt, dass jemand ein Betrüger sey, muss er freilich Betrug üben, weil er sonst kein Betrü- ger seyn würde. Uns scheint aber aus diesen Briefen etwas ganz anderes zu folgen, nämlich : dass Hr, Hardy aus der Erinnerung antwortete, was ihm gerade erinnerlich ‘war, ‘und dass er im VUebrigen Hın. G. Booth in der Meinung, dass er Jie Rose zu kaufen suche, an diejenige Quelle ver- wies, aus welcher er selbst sie bezogen hatte, da- mit sein Besstes gethan zu haben vermeinend. Die- “ses leuchtet besonders aus dem zweiten Briefe her- vor, worin Hr. Hardy ausdrücklich sagt: Hr. Prof. Lehmann habe ihm diese Rose gesendet : en disant, quelle etait nourelle. Dieses konnle aber Br. Lehmann in keiner Weise gesagt haben, nicht als Betrüger, weil er dann ja niemanden be- trogen haben würde, nicht als ehrlicher Mann, weil er seine Rose für längst bekannt erklärt, und folg- lich Hrn. Hardy die Unwahrbeit gesagt haben würde. Merkwürdig aber ist die hier abermals sich ergebende Unbekanntschaft gerade der regsten, auf der neusten Höhe der Rosenkunde stehenden Ken- Cc2 40h ner mit einem Namen, der Hrn. Lehmann aus einer bedeutend früheren Periode zugekommen war. Dieses scheint mir nun in der Natur der Blumistik ru liegen, die keine vollständige Literatur hat, son- -dern ihre Daten bloss durch Namen und lebende Pflanzen, d. h. traditionell, belegt. Geht nun eine Spielart aus, oder geht ein Name unter, so er- lischt gar bald alle Erinnerung an die ehemalige Existenz desselben. Ich habe in früherer Zeit et- was Nelken -Blumisterei getrieben, und in späterer, Zeit, an anderen Orten, Gelegenheit gehabt, zu be- merken, dass über die Hälfte meiner Nelken - Na- men grossen Nelkenfreunden ganz unbekannt wa- ren. Dennoch habe ich keinen Grund, zu glauben, ‚, dass die Freunde, von denen ich den grössten Theil meiner ehemaligen Sammlung durch Tausch oder als Geschenk erhalten hatte, jene Namen “ selbst erfunden, oder mich damit zum Bessten ge- habt haben. Wollte ich aber jetzt ohne Weiteres mit einer Synonymik aus meinen alten Katalogen hervorteten, so würde es mir gewiss schwer fal- len, für viele seiner Namen auch nur die geringste Autorität aufzutreiben. Wenige Jahre reichen hin, einen solchen gegenstandlosen Namen in Vergessen- heit zu bringen, und man muss es als einen Zufall betrachten, wenn er sich erhält. ‚Später sieht Hr. G@. Booth die Rose la belle ' Courtisanne im Luxemburger Garten, erkennt sie, auch unbelaubt, für die Rose Königin von Däne- mark und stellt damit die Identität beider aus- 405 ser Zweifel. Er muss nun geradezu behaupten, -Hr. Prof. Lehmann habe seine R. belle Courti- sanne aus einem Steckling der Flottbecker Kö- nigin von Dänemark erzogen, und alle Angaben über deren anderweitigen Ursprung seyen eben- falls unwahr. So gibt denn ein unerwiesener Vor- wurf dem andern die Hand, und Ton und Inhalt verwandeln sich, selbst wider den Willen des Schreibers, in Schmähungen. Wir brechen hier ab; auch enthält wirklich der übrige Theil der Schrift hur Vor- und Einwürfe, wie sie sich in einem mündlichen Hader zu. ergeben pflegen, meist ohne Ziel und sichres Resultat. . Dahin mag man x. B. die Vorwürfe rechnen, dass im botan. Gar- ten die Vorlegung des Redouteschen Werks an- gekündigt worden, aber nur ein Heft mit einigen Tafeln vorgelegt worden sey; etwa als ob es zur Beweiskraft nöthig wäre, sämmiliche Bände der En- eyclopedie aufzuschlagen, ‘wenn ein Artikel unter dem. Buchstaben A nachgewiesen werden soll. Durch eine solche Behandlung des Gegenstan- des und des Gegners, — vielleicht mehr noch durch anderweitige Verhältnisse, — aufgefordert, sah sich nun Hr. Prof. Lehmann veranlasst, eine „Entgegnung auf die letzte Schrift der Herren Ge- brüder Booth, 288. &., drucken und unentgeltlich vertheilen zu lassen. Sie ist mit rubiger Fassung geschrieben und gewährt eine klare einfache Ueber« ‚sicht des ganzen Handels. N 406 Aus dieser Schrift mögen die Hauptpuncte, welche Hr. Prof. Lehmann den ihm gemachten Beschuldigungen der Herren Booth, wie solche oben angegeben worden, entgegenstellt, hier eine Stelle finden. Zuvörderst erhellt noch bestimmter, dass die Rose, welche Hr. Prof. Lehmann der. Flottbeck- ‚schen unter dem Namen ia belle Couriisanne zuge- sellte, im Jahr 1824 durch Hrn. Thouin an den botan. Garten in Hamburg gesendet wurde. Hr. Thouin sagt in seinem hier mitgetheilten Briefe ausdrücklich: er werde mit den verlangten Samen (der Brief ist am 10. Febr. in der gewöhnlichen Tauschperiode der botan. Gärten geschrieben,) ei- nige Stöcke der Rose belle Courlisanne, von welcher Hr. Redoute eine vortreffliche Abbildung gegeben, erhalten.“ . > Was gegen die Aechtheit des Thouinschen Briefs von den Herren Booth ganz in der Manier einer juridisch - berechneten Klagschrift vorgebracht worden, wird von Hrn. Lehmann hiebei wider- legt. In einem literärischen Sireit, wie wir ihn hier nehmen, gelten ohnehin jene Bedenken nicht; der Gegner muss als rechtlich betrachtet werden, damit er seinen Gegner ebenfals als rechtlich be- trachten könne, mithin nehmen wir Leser den Brief Thouin’s ohne weiteres für ächt, was auch ' darüber von der andern Parthei gezweifelt werden . möge. Weshalb anfangs nur eine beglaubigte Ab- schrift vorgezeigt wurde, erkläm Hr. Lehmann 407 zur Genüge, dadurch, dass er bemerkt: das Ori- ginal sey von ihm an Hrn. Prof. Richard nach Paris gesendet worden, um sich durch denselben eine Beglaubigung der Handschrift Thouirs zu verschaffen, deren er in dem Streite, wie er sich nun gestaltete, bedürfen könnte. Die amtliche Be- glaubigung der Unterschrift Thouin’s ist beigefügt. Gegen die brieflichen Zeugnisse mehrerer fran- zösischer und niederländischer Gartenbesitzer, durch welche die Herren Booth in ihren Schriften dar- thun wollen, dass eine Rose des Namens belle Cour- tisanne nicht existire, legt Hr. Prof, Lehmann mehrere Briefe vor, welche das Gegentheil aussa- gen. Eigentlich besagen aber dergleichen Zeug- nisse, ‚wie viele oder wie wenige deren vorgebracht werden mögen, der Natur der Sache nach nichts weiter, als dass der Zeuge einen solchen Namen, oder solche Rose, nicht kenne, oder nicht besitze, oder nicht gefunden habe, — ‚oder das Gegentheil. Für eine Entscheidung geht aber nichts daraus her- vor, weil es au einem beglaubigten, als vollständig erwiesenen oder wenigstens eingeräumten, Reper- torium hierüber fehlt. Wemerkenswerth ist aber ' ein Schreiben des Hrn. Prof. Richard zu Paris, weil daraus erhellt, nicht nur, dass Hr. Prof. Ri chard die Rose la belle Courtisanne für eine alte Species hält, welche er schon über. zehn Jahre sowohl im Jardin de la Facultö de Medicine als auf seinem Landgut in der Normandie cultirire auch in mehreren anderen Gärten gesehen habe, 408 sondern dass sie ihm namentlich auch im Jardin de Luxembourg vorgekommen sey.“ Durch Vorlegung des Briefs an Hrn, Hardy, mit welchem Hr. Prof. Lehmann im Jahr 1831. die denselben gesendeten Rosenpflanzen begleitet hatte, wird der Vorwurf, als habe dieser sie als eine neue-Varietät bezeichnet, zurückgewiesen, und sonst noch diese gehässigste Seite des Streites zur Genüge beseitigt. ‘Endlich bleibt noch die Frage: ob die von Redoute (micht als Rose belle Courtisanne) abge- bildete Rose, Grelche Hr, Lehmann auch nicht unter diesem Namen dem Redoutd schen Werke zuschreibt) wirklich die Königin von Dänemark des Flottbeeker Gartens sey, zu erörtern. Hr. Prof.. Lehmann erklärt sich darüber ausführlich; mehrere Kenner haben die letztere in jenem Bilde erkannt, Das Richtige ist wehl dieses: Redoutes Bild stellt eine, der Maidenblush- Rose ähnliche, aber in reicher Füllung und Ausbildung der Blüthen pran- gende Rose dar. Die Flottbecker Rose, eine Tochter der Maidenblush -Rose, ist eine vortrefllich gebaute, äusserst fein colorirte und vielleicht die schön- ste Maidenblush -Rose, die man sehen und sich den- ken kann, Mit dieser Ausbildung entfalten sich dann auch nach Verwandtschaftsähnlichkeiten mit den schönsten Rosen näherer und fernerer Abkunft: Holz, Knospen, ‘Stacheln, Blätter etc. bleiben nicht unver- ändert, so dass man, mit dem rechten Kennerauge schauend, einen solchen Stamın noch unbelaubt, aueh 409 ans der Ferne unterscheiden kann. Wenn aber der Maler ein Bild der „Königin von Dänemark “-mal- te, und es sollte sich fügen, dass früh oder spät ein anderer Rosen- Gartenikünstler, das Unmögliche leistend, eine noch schönere Königin erzielt zu ha- ben behauptete, so möchten wir sehr zweifeln, ob es den Herren Booth dann gelingen würde, mit ihrem Bilde in der Hand, jene Behauptung nieder- zuschlagen und die Identität beider Unübertreffli- chen, damit aber zugleich die Priorität ihres Rechts nachzuweisen, Aut , sölche Weise dürfte jeder red- lich. geführte Streit über Garten - Blumen - Varietä- ten enden. So gewiss aber Hr. Prof. Lehmann nie be- hauptet hat, die Herren Booth hätten unter dem Namen : Königin von Dänemark Stecklinge der Hose belle Courtisanne verbreitet, — und so gewiss die Herren Booth nicht behaupten werden, Hr. Prof, Lehmyann habe einen Steckling ihrer Kö- nigin von Dänemark-Rose zur Rose belle Cour- tisanne gestempelt, so sicher wird auch die nächste Blüäthezeit der Rosen zu beiderseitiger Zufrieden- heit ergeben, dass allerdings zwischen den beiden genannten Rosenspielarten, und noch mehr viel- leicht, zwischen ihnen und dem Redout&schen Bilde, einige Verschiedenheit obwaltee Demunge- achtet aber wird Hr. Prof. Lehmann immer noch .. behaupten können, dass beide Formen nach dem Begriff einer Spielart vereinigt und für identisch u gehalten werden müssen, weil auch dem Begriff MO “der Spielart, wie dem der-Art, eine gewisse Brei- te einzuräumen sey, wenn er nicht haltungslos in nichts zerfliessen sol. Hr. Prof. Lehmann wird indessen nicht abgeneigt seyn, die Benennung der Flottbecker Rose dem andern Synonym nach Gefallen substituiren zu lassen, und zwar um so mehr, da die blumistische Namengebung ihren Cha- rakter nicht verläugnen und schwerlich je aufhö- ren wird, die lieblichen Spiele der Blumen in Form und Farbe auch ihrer Seits spielend zu bezeichnen. Was sich noch, fremdartig der Sache, aber dennoch stövend und verwirrend eingemischt, über- gehen wir hier. Wer sich überzeugen will, wie leicht ein Vermittler bei dem bessten Willen scha- den könne, wenn er zu: Concessionen um des lie: ben Friedens willen, gegen Ueberzeugung und gegen den reinen Thatbestand, verleitet, der -wird die Blätter, auf welchen Hr. Dr. Siemers seine Ver- handlungen mit Hrn. John Booth darlegt, Altona bei Hammerich und Lesser 1834, 8. S. 8- im “rechten Sinn benutzen. Die Herren Booth aber werden nicht einseitig von dem Gebrauch machen, was nur gegenseitig Sinn und Geltung. hat, wohl wissend, dass ein Vergleich gar oft, und so auch hier, auf einer relativen Aufopferung des wirkli- ehen Rechts und der Wahrheit beruht, wodurch eben der feindselige Widerspruch beruhigt wird, indem jeder von dem andern weiss, dass er, um mit ihm in Frieden zu leben, einen Theil seiner Ueberzeugung verläugnet habe. Ai 2.) Einige Zusätze zu den 8. 142 und 143 des vorhergehenden Bandes befindlichen Bemerkun- gen über Aconiten ; von Hrn. Hofrath Dr. Koch in Erlangen. on Zu Nr. 4. Die scheinbaren Widersprüche über den Standort des Aconitum Stoerkeanum. auf dem Untersberge beruhen auf einer Verschieden- heit der Bestimmungen. Durch die Gefälligkeit des Hrn. Rud. Hinterhuber besitze ich ein schön getrocknetes Exemplar eines Aconites bezettelt : "„Aconitum variegatum. Untersberg, Hinterhü- ber.“ Das überschickte Exemplar gehört aber ganz ohne allen Zweifel zu der varietas bieolor' des Aco- nitum Stoerkeanum, welches bei Reichenbach Ulustrat. t. 70. f. e. so ungemein schön dargestellt ist. Da ich kein Freund der Vermehrung der Sy- nonymie bin, so trug ich bloss den Standort in die Deutschlands Flora ein, nicht aber die abweichen- de Benennung. Die blaublühende Art, dachte ich, wird dabei wachsen, aber wohl übersehen wor- den seyn. Von letzterer besitze ich jedoch auch ein deut- sches Exemplar, und zwar von Hrn. Prediger Ho- mann in Hinterpommern gesammelt und mir durch meinen verstorbenen Freund Mertens zu einer Zeit mitgetheilt, wo das Manuscript der Gattung Aconi- - tum für die Deutschlands Flora schon fertig war. Ich wurde bald daranf lange und gefährlich krank, und als nach meiner Genesung der Druck des vier- ten Bandes dieses Werkes angefangen wurde, fiel hi2 mir meine wichtige. pommerische Pflanze erst ein, als das Manuseript jener Gattung schon abge- druckt war, Der Standort Hinterpommern blieb desswegen weg. Die übrigen Standorte des Aco- nitum Stoerkeanum in der Deutschl. Flora sind aus andern Schriftstellern entlehnt. Die Pflanze vom Harz hoffe ich noch durch Hrn. Apotheker Hampe zü erhalten. Zu Nr. 2. Die in den Alpen vorkommenden Aconita habe ich zu seiner Zeit, und zwar Deutsch- lands Flora Th. 4. S.73, denjenigen Botanikern, wel- ehe die Alpen bereisen, zur weitern Beobachting empfohlen. Ich habe 6 Arten dieser Gattung auf- gestellt, von welchen ich genaue Kennzeichen an- geben konnte, ich habe aber nirgends behauptet, ‚dass es nur 6 deutsche Arten gäbe. Das Medium tenuere ist auch mein Wahlspruch, aber ein Schelm gibt mehr als er\hat, und von einem Florenschrei- ber verlangt man jetzt eine sehr grosse Genauig- keit, Ich hätte gerne mehr Arten aufgestellt, wenn ich ein deutliches und konstantes Kennzeichen für sie hätte auffinden kännen ; ich habe ja unter den. ' verlassenen Kindern selbst einige. Diese werde ich sogleich nebst den übrigen aufnehmen, sobald man mir gesagt haben wird, wodurch sie sich kon- stant von ‚ihren Brüdern unterscheiden. Es sind übrigens in neuerer Zeit von manchen Pflanzen schöne Kennzeichen aufgefunden worden, warum sollen sich nicht dergleichen auch. noch von Aco- niten finden lassen, wenn man sie an ihren Stand- orten fleissig beobachtet. . x 413 Zu Nr. 3. Die Angabe des reisenden Bota- nikers über den Standort des Linne&ischen Aco- nitum Napellus scheint auf einer Verwechselung zu beruhen, denn auf dem von Linne angegebenen Standorte‘ wächst nach Fries und Wahlenberg noch jetzt diese Pflanze, das Aconitum Stoerkea- num dagegen an einer ganz andern Stelle. Linne 'sagt in der Flora suecica ed. 2. p. 186. von A. Na- pellus : „Habitat prope Fahlunam in praedio so- ceri mei D. D. Moraei Staemshoegen dicto, ad ri- vulum inter Alnos non exstirpandum, quamvis quo- ‚tannis evellitur, . Wahlenberg sagt unter A. Napellus Fl. suec. p- 340.: Habitat Dalecarliae su- pra lacum Runn in paroecia Sandvik ad pagum Stemshoegen in prato Stortägten juxta rivulum Trostbäcken loco umbroso humido inter Alnos in- canas copiose; etiam Seaniae mediae ad latus sep- tentrionale montis Romeleklint prope Hasslemölla in dumetis paludosis. Fries Novit Fl. suec. ed, 2 p- 170 hat von A. Napellus zwei Varietäten. Die varietas A. ist dasjenige Aconit, welches bei Hass- lemölla vorkommt, die Värietät B wird bei Fahlun, also auf dem _Linneischen "Standorte angegeben und dazu wird auch Linnes Flora suecica citirt. Das Aconitum Störkeanum, welches Fries für das eigentliche Linneische Cammarum hält," wächst dagegen „in Hallandia nimium in sepibus et ad pagos, initio forte cultum. Montin. Ita et ipse re- peri in Hallandia ad ripas Fyllae, in Smolandia oceidentali, praecipue montosis sylvestribus.“ Die 414 sehr genauen Beschreibungen von Wahlenberg und Fries lassen über die hier genannten Arten keinen Zweifel und in die hier angeführten sehr genauen Angaben der Standorte kann man doch wohl kein Misstrauen. setzen, II. Notizen zur Zeitgeschichte. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Preussischen Staaten beging am. 22. Juni d. J. seine 12te Jahresfeier. Zum Versamnlungs- orte dienten, wie im vergangenen Jahre, ein 'Theil ' des Lokals der Königl. Akademie, namentlich die im -obern Stockwerke desselben befindlichen Zim- mer und Säle, welche auf das Geschmackvoliste mit Orangenbäumen und lebendig blühenden, sel- tenen Gewächsen ausgeschmückt waren, während ein Theil mit verschiedenen ausgezeichnet schönen und seltnen Früchten, als Ananas, ungewöhnlich grossen Erdbeeren, Melonen, Pfirsichen, Pflaumen u. s. w. prangte. Bei der vorschriftmässig vorge- nommenen Wahl eines neuen Vorstandes wurde der Herr Geheime Medicinalrath und Prof. Dr. Link zum Direetor, Hr. Gaytendirector Lenne zu. dessen ersten Stellvertreter, Hr. Prof. Dr. St örig zu dessen 2ten Stellvertreter gewählt; die übrigen Beamten bleiben dieselben. wie im vergangenen Jahre. "Nach beendigter Wahl trug der neue Di- rector vor einer sehr zahlreichen Versammlung den Bericht über die Thätigkeit des Vereins im verflos- senen Jahre vor und machte die Preisaufgaben für das nächste Jahr bekannt. Sämmtliche Mitglieder 415 der Gesellschaft vereinigten sich hierauf zu einem festlichen Mähle in dem ebenfalls mit Topfgewäch- sen freundlich verzierten Saale des Englischen Hauses. . IL. Lesefrüchte In pflanzengeographischer Hinsicht mag fol- gende, einem Werke 9 des rühmlichst bekannten schweizerischen Forstmannes Kasthofer entnom- ınene Stelle manchem Botaniker wicht ıminteressant seyn: „Die Witterung hatte uns nicht erlaubt, über Valresina den Gleischer von Rocoseceo, einen Arm des Berrinagletscher, zu besuchen. .Es ist diese, Gletschergegend . noch. wenig. bekannt geworden, und eine Naturmerkwürdigkeit derselben haben wir noch rürgends in Druckschriften bemerkt ge- funden. Auf der Höhe des Gletschers, wo die Eismasse ein fast wagerechtes Thal ausfüllt, fällt immerfort durch die Wirkung der Lawinen von den anliegenden Höhen Erde herunter, die in wei- ter Ausdehnung die Oberfläche des Eises bedeckt, und ganz mit Pflanzen bedeckt ist. Die Iya (Achil- lea moschata) wächst hier mit andern Alpenpflan- „ zen üppig, und Ochsen, die von Samaden hinauf getrieben werden, , finden auf dieser Gletscheralp eine gute Weide. Wie Documente und Theilungs-, acten, zwischen den Gemeinden geschlossen, be- weisen, so hat die Nutzung dieser Weide schon seit 1536 statt gefunden. Diese Erscheinung üppi- *) Bemerkungen anf einer Alpenreise über den Brünig, Bragel, Kirenzenberg und über die Flüela, den Mayola und Splügen. Von KärlKasthofer,. Bern 1825, p. 185. 116 gen Pflanzenlebens auf Unterlagen von Eis erin- nert an die Eisblöcke an den Küsten des Eismee. res, die nicht selten mit Erde bedeckt vorkommen und mit Sträuchern, die üppig in dieser firde wach- sen; und sie erinnert auch an die Natur der Po» . largegenden, wo an den Küsten des Eismeeres der Boden im höchsten Sommer nur wenige Fuss tief auflriert, und wo dennoch auf der dünnen entfro- - renen Erdschicht einige Kräuter gedeihlich wach- sen. Das Eis ist bekanntlich einer der schlechte- sten Leiter für den Wärmestoff, und diese Eigen- schaft, verbunden mit der allmähligen Ausdünstung des Eises, mag im Sommer vortheilhaft auf die Vegetation einwirken. Oft sind Hypothesen über din Wärme aufgestellt worden, die unserm Erdball eigetthümlich einwohnen, und aus dem Mittelpuncte gegen ihre Rinde ausstrahlen soll, diese Wärme, wenn es eine solche gibt, fliesst also, wie jene Bei- spiele zu beweisen scheinen, auf das Pflanzenleben wenig oder gar nicht ein.‘ IV. Curiosa Herr „Grevike“ soll als nutzbare Algen fol- gende nennen: Rhodomensa palmata,“ „Alacia es- ceulenta,“ u.s. w. Letztere wäre den Isländern auch unter dem Namen „Zuckerlang“ bekannt. (Annalen d.. Pharmacie Bd. IV. p. 328.) In Buchners Repert. f. d. Pharmacie Bd. XLV. p- 304, heisst es: „Die Schotten waren übrigens unversehrt, völlig geschlossen und ziemlich frisch,* was müssen das wohl für Schotten gewesen seyn? De 2 Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 27. Regensburg, am 21. Juli 1534. I. Biographische Notizen. Johann Christian Günther, geschildert von - FW-r (Aus den Schles. Provinzialblättern 1834. H. T.) Johann Christian @ünther, Sohn des ‚Hofapotheker Georg & ottfried Günther zu Jauer, wurde daselbst geboren den 10. Oktober 1769. Im der dortigen lateinischen Schule, unter dem Rektor Bormann, dessen tüchtiger Leitung er oftmals rühmliche Erwähnung that, empfing _der- ‚ selbe die Grundlage seiner Bildung. Da der Wille des Vaters und eigene Neigung ihn für die phar- maceutische Laufbahn bestimmten, so trat er im 16. Jahre als Lehrling in die väterliche Offizin und ‚ erwarb sich etwa ein Jahr hindurch in derselben die ersen Vorkenntnisse seines Faches. Die Er- ziehung, deren Günther im väterlichen Hause ge- noss, war nach der Sitte der Altvordern strenger und fast herber Art. Die Zeit des Lernens und Arbeitens war dem Knaben nach der Minute ge- _ “ordnet, die er ohne schwere Ahndung nicht ver- 'säumen durfte, ‘und während seines: Lehrjahres wurde er als Lehrling einem Fremden eich ge- Flora 185%. 37. Dd PR 418 halten. Dennoch erinnerte er sich stets dankbar der väterlichen Leitung, obwohl ihm dieselbe bis- weilen empfindlich und hart genug dünken musste, Die pünktliche Pflichterfüllung und strenge Recht- lichkeit, welche er sein ganzes Leben hindurch be, wies, mag man wohl als eine Frucht solcher Erzie- hang betrachten, wie nieht minder die bewunderns- würdige Geduld, welche er in langdauernden und heftigen Leiden an den Tag legte. Vielleicht dürf- te man auch eine gewisse Schüchternheit, öffentlich aufzutreten und die Aengstlichkeit, mit der er ver- ‚mied, seine Person und sein Verdienst irgendwie geltend zu machen, nicht mit Unrecht jener herben Erziehung, die jeglichen Stolz zu unterdrücken ge- eignet war, beimessen. Die übrigen 4 Jahre be- fand er sich als Lehrling in der Kochlerschen 0£ fizin zu Breslau, wo er sich durch eifvige Thätig- keit, die 'er aus dem väterlichen Hause mjtbrachte, durch einen regen Lerntrieb und eine bald erwor. bene Gewandtheit im Arbeiten die Zuneigung und das. Vertrauen seines Lehrherrn in hohem Grade ‚erwarb. Nach wohlbestandener erster Prüfung lebte er % Jahre in Dresden als Gehülfe und wurde nach Verlauf derselben im Jahre 1792 in die Pensions- anstalt des Geheimen Raths Hermbsitädt zu Ber- lin aufgenommen, Unter der Aufsicht dieses Leh- rers, gegen welchen er eine unwandelbare Anhäng- lichkeit und dankbare Verehrung hegte und bei je- x der Gelegenheit aussprach, widmete er sich dem tieferen Studium der Naturwissenschaften, vorzugs- 419 weise der Chemie, Mineralogie und Botanik, wozu ihn sowohl die treffliche Gelegenheit, die tüchtig- sten Lehrer zu hören, als die Bekanntschaft mit den ausgezeichnetsten Geistern im Bereiche der Naturforschung anfeuerte. Hier war es, wo er den grossen Alexander von Humboldt kennen lern- te und sich seines lehrreichen Umgangs erfreute, und Willdenow’s botan. Vorlesungen scheinen seine Vorliebe für diesen Zweig der Naturwissen- schaften besonders begründet zu haben. Die gün- stige Gelegenheit, seine rungen botan. Kennt- nisse auf die erspriesslichste Weise anzuwenden und zu vermehren, gewährte ihm das Museum des Hofapotheker Maier in Stettin, eines Verwandtem, in dessen Ofüzin er im Jahr 1793 eintrat und dritt- halb Jahre hindurch verweilte. Eine reiche Samm- lung, zum Theil aus entfernten Gegenden anderer Erdtheile, lag fast ungeordnet da. Auf Geheiss seines Prinzipals, welcher seine Kenntnisse in die- sem Fache und seine Neigung zu diesem Studium bemerkte, ordnete Günther die SammiInng, be- stimmte die Pflanzen nach den neuesten Werken und legte jedesmal aus der zahlreichen Bibliothek die vorräthigen Synonyme und Abbildungen auf geschlagen in übersichtlicher Reihefolge zur Revi- sion des Prinzipals vor. Von hier aus unternahm er eine Reise auf den Harz, und kehrte durch Sach- sen ‘und das Erzgebirge nach Schlesien zurück. Jetzt trat er in das Geschäft seines Oheims, Joh. Günther zu Breslau, ein; legte daselbst nach un- Dd2z k2O gefähr einem Jahre seine Prüfung ab, und erhielt die Approbation als Apotheker unterm 15. Decem- ber 1796, worauf er sogleich mit seinem Oheim ei- nen Kauf abschloss und zu Anfang des fülgenden Jahres die auf der Schweidniizer Strasse belegene Apotheke desselben übernahm. Unter dem 24. September 1799 wurde er von der Königl. Preuss. Krieges - und Domainen - Kammer zum Assessor bei dem Medizinal - Kollegium ernannt, welches Amt er bis zu seinem Ende verwaltete. Die Verlegung der Universität von Frankfurt nach Breslau brachte ihn mit einigen berühmten Lehrern derselben, na- mentlich mit Link und Schneider in Verbin- dung, und auf den Vorschlag des Letztern, welcher ‘ durch einen nähern Umgang seine Verdienste und ündlichen Kenntnisse schätzen gelernt, überreich- te die philosophische Facultät der Breslanischen Universität am 18. Jan. 1816 Günther das Ehren- Diplom eines Doetor Philosophiae, Von einigen gelehrten oder naturforschenden Gesellschaften, als der botan. Gesellschaft zu Regensburg, der na- turforschenden Gesellschaft zu Leipzig, dem Apo- theker - Verein im nördlichen Deutschland u. a wurde derselbe zu verschiedenen Zeiten zum Mit gliede ernannt. E Bis gegen sein 40. Jahr erfreute sich @ür- ‚th er bei einer gedrangenen und kräftigen Körper bildung einer fast ununterbrochenen Gesundheit. Um diese Zeit aber zeigten sich die. ersten Spuren der Gicht, welche späterhin häufiger und in # uoN \ 421 heftigen Anfällen, mit andern Vebelr mancherlei Art verbunden, wiederkehrten, dass er in Folge derselben, vom Jahre 1819 an, auf einem Fuss bei- nahe gänzlich gelähmt war. Zwar schaffte ihm der Gebrauch‘ der Bäder Warmbrunn, Langenau und . Kudowa einige Erleichterung : aber die Lähmung blieb und in den letztertı 13 Jahren hatte er noch öfter an kürzern und läugern Anfällen zu leiden. Im Anfange d. J. 1833. warf ihn eine gefährliche Lungenentzündung auf das Krankenlager, und als er bereits wieder in der Genesung begriffen schien, endigte ein böser Rückfall, der das Nervensystem und Gehirn afhizirte, sein Leben am 18. Jun. 1833. Günther hatte im Besitz einer trefllichen Gattin und im Kreise einer geliebten Familie, in deren Mitte er sich immer am wohlsten befand, das Glück und die Freuden des: Familienlebens kennen ge lernt: er sollte jedoch noch vor seinem Ende auch den herbsten Schmerz desselben erfahren. Im - Jahre 1830 wurde aus der Mitte dieses stillen häus- lichen Kreises die dritte Tochter, Agnes, in der Blüthe der Jahre nach langen Leiden durch den Tod hinweggenommen. Dieser Verlust ergriff das weiche Gemüth des Vaters schwer und tief und bewirkte eine trübe Stimmung seines Inneren, wel- che in den letzten Jahren seines Lebens unver- kennbar war und nicht ohne schädlichen Einfluss auf seinen körperlichen Zustand bleiben "konnte. . Die Liebe und Achtung, welche Günther von Seiten seiner Mitbürger und Amtsgenossen zu 4 422 Theil wurde und sich bei vielen Gelegenheiten un- ‚verhohlen aussprach ; andrerseits, dass sein Name von aller Gelehrten des Fachs innerhalb und von vielen. ausserhalb Deutschland gekannt und geschätzt war: geben für Herz und Geist des Verewigten ein hinreichend rühmliches Zeugnis. Pohl und Sprengel haben durch die Potentilla Güntheri seinen Namen im Reiche der Pflanzen, dem Gebiet seiner liebsten Beschäftigung, zu erhalten gesorgt. Drei verschiedene Gattungen wurden von Andrze- jowski, Treviranus und Sprengel nach Günthers Namen benannt. Die Sprengelsche Gattung, eine Brasilianische Synantheree, wird am sichersten sein-Andenken bewahren. Und so dürf te hinreichend dafür gesorgt seyn, dass sein Name nicht nur, sondern auch sein Verdienst und seine Leistungen nicht vergessen werden. Doch möge ‚es. uns vergönnt seyn, was uns davon zu sa- gen verstaftet ist, hier in einigen Umrissen an- zudeuten. Wiewohl Günther fast alle Zweige der Na. turwissenschaft umfasste, ‘und einigen zu Zeiten mit besonderm Eifer oblag, so war und blieb doch die Botanik sein Hauptziel und seine vorzüglichste Beschäftigung. Die Zoologie, namentlich die Orni« thologie und Entomologie — auch in diesen Fächern legte er Sammlungen an — beschäftigte ihn zwar in frühern Jahren mehr ; als aber sein Krankheits- zustand eingetreten war, verliess-er, an. das Zim- mer und den Tisch gefesselt, jene Zweige und 423 \ widmete ihnen nur selten bei zufälligen Veranlas- sungen nähere Aufinerksamkeit. Seine mineralogi- sche Samınlung vermehrte er fortwährend, und die öftere Beschäftigung mit derselben erhielt ihn in der genauen Kenntniss, die er sich durch ein sorg- "fältiges Studium und ein geübtes Auge erworben Sn hatte. Vor allen aber und bis in die letzten Tage seines Lebens widmete er Eifer, Fleiss und Zeit dem Studium des Pflanzenreiches. Wenn nun seine botanischen Arbeiten sich vorzugsweise auf die ‚Sammlung und -Vermehrung eines Herbarium be- zogen, so war diess als ein zufälliger und äusserer Gesichtspunkt bei ihm der Grund der erfolgreich- sten Thätigkeit. Denmm dadurch erhielt er sich in einer fortwährenden Vebersicht des ganzen Gebiets und jedes systematischen Fortschritte. Von allen Erweiterungen des grossen Feldes und allen N euig- keiten in demselben nahm er Kenntniss. Er knüpf- te Verbindungen mit den in der Wissenschaft be- vühmtesten. Namen an, und erlangte so in fortwäh- vender ' Durcharbeitung und Vergleichung des Ge- sammelten eine wohlbegründete und umfassende Kenntniss des grossen Gebietes des Gewächsrei- ches, indem er keinen Theil desselben unbeachtet liess. Auf diese Weise brachte er es denn zu ei- ‚ner Sammlung, welche für einen Privatmann sehr bedeutend, ihrem innern Werth nach ausgezeich- net genannt werden muss, und die besonders durch viele Originalexemfplare der Autoren, oder doch aus den Händen namhafter oder berühmter Bo- 42h taniker auch für kritische Arbeiten reichliche Ma- terialien enthält. Wenn nun Günther selbst der- gleichen nicht unternahm — nur in der Durchar- beitung des von dem Lieutenant Berger, welcher im südlichen Italien und in den Pyrenäen gesam- melt Hatte, ererbten Herbarium stellte er selbst ei- niges Neue auf, obwohl auch diess nur in Mitthei- lungen an Freunde — theils weil er eigener Unter- suchung und Kenntniss mit einer allzugrossen Aengst- lichkeit misstraute, theils weil er mit einer heutigen "Tages seltenen Bescheidenheit die schriftstellerische Publieität vermied, so eröflnete er dagegen seine Sammlung zur Benützung allen denen, welche sie wünschten, mit grösster Bereitwilligkeit. Wer von seinen Freunden und Correspondenten eine Mono- graphie oder Familie bearbeitete, dem theilte er auch zuvorkommend und unaufgefordert theils Ein- zelnes, theils das Ganze mit, wenn aus der Ver- gleichung irgend etwas Erspriessliches hervorgehen zu können schien. — Fortwährend und gleichfalls bis an das Ende seines Lebens beschäftigte er sich auch mit dem Anbau der Pflanzen im Freien, in- dem er alljährlich aus den Samenkatalogen der bo- tanischen Gärten eine Auswahl des Neusten und ihm Unbekannten traf, um durch eigenen Anbau sich die Kenntniss desselben auch im frischen Zu- stande zu verschaffen. Wir wollen hier nicht un- erwähnt lassen, dass er bei der Gründung: des Königl. botanischen Gartens zu Breslau eine nicht wnansehnliche Anzahl perennirender Gewächse aus 425 seinem damaligen nicht unbeträchtlichen Vorrath ıittheilte. Ueber die Resultate seiner Untersuchun- gen, namentlich über die Ergebnisse des Anbaues, stand er in fortwährendem Briefwechsel mit dem Pastor Starke in Gr. Tschirnau bei Guhrau, ei- nem sehr wohl unterrichteten- und verdienstvollen, obwohl gleichfalls nicht durch Schriften bekannten Botaniker Schlesiens. Indem Günther schon von Aıtfang nicht bloss den Phanerogamen sondern auch den Kryptogamen, über welche zu jener Zeit erst mehr Licht verbreitet. zu werden begann, Aufmerk- samkeit gewidmet hatte: wurde das Studium der Farnkräuter, Moose und Pilze insbesondre durch die freundschaftliche Verbindung mit Starke und den schon andern Orts gerühmten Seliger, so wie init dem bekannten damals in. Schlesien lebenden Muskologen Ludwig lebhaft angeregt. Die Kennt- niss der Flechten beförderte insbesondere die Ver- kindung mit dem ihm engbefreundeten rühnlichst bekannten Lichenologen v. Flotow.— Die durch. ‚sein Geschäft dargebotene Gelegenheit, auch die exutischen Rindenlichenen kennen zu lernen, be- nutzte er sorgsam; unzählige Kisten mit China und andern ausländischen Rinden suchte er Stück für Stück durch, und von der gewonnenen Ausbeute theilte er freigebig an seine Freunde aus, und sandte das Zweifelhafte an die Männer vom Fache, von denen Aufklärung darüber zu hoffen war. Inmitten aller dieser Studien war es aber die Erforschung der vaterländischen Flora, welche Gtin- 426 m ther, insbesondere seit dem Jahre 1810, vorzugs- weise in’s Auge fasste. Der vegetabilische Reich- thum Schlesiens, vorzüglich die iuteressante Flora seiner südlichen Grenzgebirge, forderten gleichsam von selbst zu einer neuen und gründlichen Nach- forschung: und Untersuchung auf. Theilnahme da- für war in der Provinz mit Recht zu erwarten. Nachdem in der letzten Zeit die Schlesischen Pflan- zen schon von. 2 Floristen aufgezählt und beschrie- ben worden waren, kam Günther auf den glück- . lichen Gedanken, die Pflanzen selbst zu sammeln und in getrockneten Exemplaren centurienweise herauszugeben unter dem Titel: Herbarium vi- vum ete. Für dieses Unternehmen, welches im J. 1811 begonnen wurde, setzte er alle Kräfte, über die er gebieten konnte, in Bewegung. Als unmit- telbarer Theilnehmer schloss sich der thätige und um die Naturgeschichte Schlesiens äusserst ver- diente Schummel an. Ausserdem aber wusste Günther auch in verschiedenen Gegenden der Provinz Theilnehmer dafür zu gewinnen. Wer nur Interesse für die Botanik zeigte, mit dem setz- te er sich in Verbindung, .bewog ihn zur Durch- forschung seiner nächsten Umgebungen und zur Einsendung seiner Entdeckungen oder Beobachtun- gen. Alljährlich wurden Reisen, besonders in die Gebirge und zwar früher in das Riesengebirge und in die der Grafschaft Glatz, später auch in die Fortsetzung des Sudetenzuges, das mährische Ge- senke Klokacz- Gebirge, bis zur galizischen Babia- 427 Gora, welche als der letzte Grenzpunkt betrachtet wurde, ebenso in die andern Theile Schlesiens unternommen ; vor allen aber die äusserst reiche Umgegend von Breslau nach allen Richtungen und fast bis in alle Winkel durchsucht, Und diese Ex- kursionen setzte Günther, als er selbst nicht mehr umherwandern konnte, in Begleitung rüstiger Freunde, zu Wagen bis in die letzten Jahre. fort. Auf diese Weise kamen für die Centurien die reichhaltigsten und belehrendsten Sammlungen nicht nur der Arten selbst, sondern auch ihrer Abwei- chungen und mannichfaltigsten Formen zu Stande. . Bei der kritischen Sichtung und Bestimmung ver- fuhr Günther auf die gewissenhafteste Weise, Zweifelhafies wurde, auch wenn es neu schien, "lange zurückgehalten und zu fernerer Prüfung auf- bewahrt, so dass freilich gar Manches, hier längst Beobachtetes und in den Samınlurgen Niedergeleg: tes, späterbin in Schriften des Auslandes als neu unterschieden und beschrieben wurde. Ueber das Wichtigere wurden die Stimmen de Sachkenner eingeholt. Von den schwierigen Sippen Aconitum, KRubus, Hieracium, Rosa u. s. w. wurden unzählige Exemplare eingesammelt, an seine botan. Freunde, welche mit deren Bearbeitung beschäftigt waren, . zur Begutachtung gesandt und alsdann erst, nach nochmaliger Prüfung und Vergleichung mit den ei- genen Erfahrungen und Beobachtungen, in den Cen- turien ausgegeben. Wo aber dessen ungeachtet . Feliler eingeschlichen waren, oder wo weitere For- 428 schmig Richtigeres gelehrt hatte — wie diess bei einem durch fast zwei Jahrzehnte fortwesetzten Werke nieht anders seyn konnte, — da wurden die Verbesserungen später mit sorglicher und ge- wissenhafter Treue nachgetragen. So wurden diese Centurien mit einer unsäglichen Mühe uud selte- nen Ausdauer, bei einer geringen 'Theilnahme, und bei einem Ertrage, den die Kosten, um wenig zu sagen, um das dreifache überstiegen, bis auf fünf- zehn fortgeführt, so dass sie nun fast sämmtliche Schlesische Phanerogamen und Farnkräuter, bis auf wenige seltene oder neuerdings entdeckte, ent- halten. — Diese Andeutungen können genügen, um dieses Werk als die wahre kritische Grund- lage einer wahren Schlesischen Flora zu würdigen, deren Ausführung Günther, „zu bescheiden, um noch am Abend seines Lebens auf, dem Felde lite- »arischer Publicität seine Lorbeeren sich suchen zu wollen, * *) seinen jüngern Freunden übertrug, nachdem er selbst als einen zeitdienlichen Vorläu- fer die Enumeratio stirpinm phanerogamarum quae in Silesia sponte proveniunt. Vratisl. Korn. im Jahr 1824 hatte erscheinen lassen. Wenn auch alle Exemplare der Centurien ein Raub des Moders und der Insecten werden: die Bedeutung und das Ver- dienst dieses Unternehmens erlischt nicht — und man wird nach Matuschka und Kroker den Namen Günther als den des Restaurator der Schlesischen Flora dankbar zu verehren haben. ”y Lit. Beil. zu der Schles. Prov. Rl. 1827. p. 372, r 429 Eben so wenig, als auf dem Felde der Botanik, trat Güther auf dem Gebiete der Chemie als Schriftsteller auf; und doch besass er auch hierin 'einen Schatz der trefflichsten Kenntnisse. Nament- lich war es die gerichtliche Chemie, in welcher er nach seiner amtlichen Stellung durch länger als 30 Jahre die mannichfaltigsten und belehrendsten Er- fahrungen zu machen Gelegenheit hatte. In fort- währender Kenntniss der Fortschritte und Erwei- terungen der Wissenschaft war seine Hauptthätig- keit auf die amtlichen Untersuchungen gerichtet. Diese. aber stellte er mit einer solchen Genauigkeit und Liebe zur Sache an, dass ‘er nicht nur die gründlichste und genauste Auskunft, so weit die Umstände es zuliessen, ertheilte, sondern in den meisten Fällen auch neue und interessante Beobach- tungen machte. Ausserdem aber unterzog er sich mit einer aus der edelsten Gesinnung und dem reinsten Eifer entspringenden Bereitwilligkeit und wahrhaften Humanität, vielfältigen chemischen Ar- "beiten und Untersuchungen, zu denen ihn Freunde auflorderten oder die Wünsche Anderer veranlass- ten. In den letztern. Jahren seines Lebens be- schäftigte ihn eine pharmakologisch - chemische Sammlung , deren Werth er durch eigene Berei- : tung der schwierigen Präparate zu erhöhen. be- miüht war. . " Was Günther in seinem Amte als Assessor “des Breslauer Medicinal - Kollegii gewirkt,. haben seine Amtsgenossen bei vielen Gelegenheiten ehren- voll anerkannt, Eine seliene Vereinigung der ge- 430 diegensten Kenntnisse in den Hauptzweigen der Naturwissenschaft befähigte ihn vorzugsweise zu solcher amtlichen Stellung. Auch entfernte Fragen und Zweifel, in diesem Bereiche nicht selten dar- geboten, löste er glücklich, weniger durch rasche Kombination, als durch strenge und sorgsame wis- senscha:tliche Untersuchung. Als besonders rühm- lich gelten seine Analysen der Schlesischen Brun- nen und Bäder, denen er sich nur aus einem wis- senschaftiichen und amtlichen Eifer zum Theil noch in kranken Tagen unterzog. — Mit pünktlicher Pflichterfüllung verband Günther eine treue Ge- wissenhaftigkeit neben ächter Humanität und alt- dentscher Redlichkeit. Alle tüchtigen und ehrli- chen Apotheker der Proyinz sahen ihn als Revisor willkommen ; denn unverschuldete und unschädliche Fehler übersah er eben so gern als er böswillige und absichtliche Mängel mit gebührender Strenge rügte. Diejenigen aber, welche unter ihın die phar- maceutische Prüfung bestanden, wissen es gebüh- rend zu rühmen, dass er in den Prüfungen auf das Wesen und den Kern der Sache ging, ohne lieb- lose Strenge in ungemessenen Forderungen, noch un- zeitige Nachsicht bei wirklichen Mängeln an den Tag zu legen. Von dem Phbarmaceuten forderte er als erste und nothwendigste Eigenschaft die streng- ste Rechtlichkeit, indem er selbst als das trefflich- ‚ste Beispiel voranging; die bessten Droguen galten ihm für die wohlfeilsten. Wo sein Stand in sei- nen wahren Interessen angegriffen wurde, da ver- theidigte er ihn mit einer Wärme, die aus Um- 431 sicht und gründlicher Sachkenntniss floss, falsche Wege und irrige Maassregeln nieht schonend, aber auch zeitgemässe Abänderungen nicht verkennend. So wirkte er durch, dreissig Jahre mit unermüde- tem Eifer in stiller Thätigkeit für sein Amt. Treu und gewissenhaft in der Untersuchung, wie verlass- bar in seinem Urtheil, hatte er sich der wohlver- dienten Achtung und Liebe seiner Amtsgenossen . zu erfreuen. Bei den vielfältigsten und gründlichsten Kennt- nissen, die Günther besass, muss’ als ein beson- ders hervorstechender Zug seines Charakters eine edle ‚und "ungeschminkte Bescheidenheit heryorge- hoben werden. Daher seine Abneigung gegen jeg- liche Form der Anmassung, gegen jede Ueberschä- tzung des Verdienste, Doch verband sich mit ihr auch ein vielleicht allzugrosses Misstrauen in die eigenen Kräfte, und die Scheu öffentlich auf- zutreten, die er abgelegt haben würde, wenn ihm ein bewegteres Leben zu Theil geworden wäre, — Die, Trefflichkeit seines Gemüthes offenbarte sich besonders in einer edlen Freigebigkeit, die sich so- wohl auf seine nächsten Umgebungen als auch auf seine literarischen Freunde erstreckte. Im Tausch gab er stets mehr als er erhielt, und wie er wohl häafig über schlechte Wiedervergeltung seiner rei- chen Gaben zu klagen hatte, so war er dennoch stets bemüht, nach Kräften und pünktlich mitzu- theilen. Den literarischen Verkehr seiner Freunde, ‚ besonders die Verbreitung gemeinnütziger Werke, unterstützte er oft mit Aufopferung und eigenem 452 Verlust. Seinen Freunden war er ein treuer und sich stets bewährender Freund. — Die schweren körperlichen Leiden, welche ihn zu wiederholten- malen trafen und auch seinem Ende vorangingen, und den jahrelangen gelähmten Zustand, welcher ihm nicht nur in seinen Arbeiten und liebsten Be- schäftigungen hinderlich und störend war, son- dern auch den Genuss der freien Natur um vieles verkürzte und das für den Forscher belebende und heilsame Suchen und Untersuchen im Freien fast gänzlich abschnitt — diesen uwunterbrochen schmerzvollen Zustand ertrug er mit starker Ge- duld und edler Ergebung. Mögen diese zerstreuten Andeutungen über Günthers Leben und Wirken, welche freilich kein hinlänglich - würdiges Denkmal für ihn sind, dazu dienen, sein Andenken unter uns als ein nach- baltiges und wirkungsvolles zu bewahren. W. Ehrenbezeugungen Die als Botaniker bekannten Hrn.: Staatsrath. v. Kielmeyer in Stuttgardt, Prof. Schübler in Tübingen, Prof. Hochstetter in Esslingen, und Dr. Steudel in Esslingen haben: das Diplom als -Ehrenmitglieder der „South African Literary and Scientific Institution, erhalten. Einige weitere Wüptemberger, namentlich die beiden Hrn. Prof. Gmelin in Tübingen und Hr. Geheime Legations- rath von Roser in Stuttgardt haben solches eben- falls erhalten, (Hiezu Beiblatt 2.) Allgemeine botanische Zeitung. ‘ Nro. 28. _ Regensburg , den 28. Juli 1834, Zn + . B En I. Original- Abhandlungen. Ueber die geographische Verbreitung der Leber- moose, vorzüglich mit Berücksichtigung der deut. schen Flora; von Hın. Dr. Hübener in ‚Schwetzingen. “ "K ösmen wir auch hier nur’ zu dem Erkann- ten und Angeschauten der überall in schmuckloser aber doch wunderbarer Fülle über unsere ganze Erde verbreiteten Gewächsreihe einige Andeutun- gen ihrer Verbreitung und ihres Vorkommens ge- ben, sind wir auch eigentlich nur im Stande das vorzuführen, was vorzüglich unsere Flora angeht, so unterlassen wir doch: richt, mit schwacher Hand auf diesem weiten noch ungemessenen Felde ein-' zeine Grundsteine zu einen Gebäude zu legen, das nor in der Zeit aufgeführt werden kann. Ueber die ganze Erde sind die Lebermoose, gleich den Laubmoosen, ‘verbreitet, doch gehören. sie vorzugsweise den gemässigten Zonen an. Mit der Eigenthünlichkeit, dass nur einige wenige Ar- ten frostige Höhen lieben, ist auch die Abnahme der Fülle ihrer Formen nach den arctischen Polar- ländern sehr sichtlich. , Lappland beherbergt nach Wahlenberg nur 32 Jungermännien, 5° Mar- Flora 1854. 28. Ee 15% i chantien und 2% Andreneen; dagegen Schweden ausser 5 Marchantien, dem Anthoceros, 2 Riecien, schon 56 Jungermannien, deren Zahl noch beden. tend zu vergrössern seyn möchte, wenn diese Ge ‚genden fleissiger darchsucht worden wären. Hin gegen jenseit dev hohen Bergkette Scandinaviens erzeugt Norwegen eine Menge von Arten, die ınan demnach in so nördlichen Breiten kaum noch er. wartet, und gewissermassen den Reichthum der schottischen Hochlandsflora vorüber führen. Aud hier hat die Nachbarschaft des Meeres auf de Ostseite den Einfluss, die Strenge des Winters zı mindern. Die steten Winde aus Westen und $i den, welche das Meer bewegen, erwärmen audı die Küsten und die sich von diesen ins Inner "hinein erstreckenden Thäler, in welchen wir de Arten-Reichthum ausserordentlich üppig fanden, der diessseits der hohen Bergkette in Jemteland ut Oesterdalen "bei Röraas, obwohl in gleichen Brei ten liegend, sehr karg zugemessen ist, woraus & augenscheinlich hervorgeht, dass die Verbreitun dieser Gewächse mehr voın Klima und dem Höher verhältniss als von den geographischen Breite-G1+ den vorzüglich in Europa abhänge. Norwegens Reichthum an Arten dieser Famil ist gross und dürfte noch viel bedeutender ser. wenn das ganze Land gehörig durchsucht wird Die Ueppigkeit, mit der sie in den Thälern va Tellemarken, auf Dovre und in Goldebrandsdl wuchern, und die Freudigkeit, mit der sie Frücht D 455 tragen, ist erstaunlich. An Stellen, wo das Schnee- huhn, der Adler und der melancholische Chara- drins an die Leere Ma Einsamkeit der Schö- pfung mahnen, sind sie es, die mit den Laubmoo- sen dem Wanderer so reichlichen Ersatz fir Mühe und Beschwerlichkeiten, sith in jenen menschenlee- zen Gegenden durchzubringen, darbieten. Die Zahl ‚der Arten dieses Landes, die wir von unsern Freunden Biytt, Boeck, Deinboll und merfelt erhalten haben, mit dem was wir selbst dort aufgenommen, sind 87 Jungermannien, 6 Mar- chantien, die Anthoceroten, die gewöhnlichen Rie- cien und 4 Andreaeen. Unter mehrern neuen noch - nicht beschriebenen Jungermannien befinden sich mehrere , die der schottischen Flora eigen, als J. Hutchinsiae, die sich auch auf Java wieder sehen Hässt, doch der grösste Theil gehört auch unsern’ Bereichen an. Dänemark mit den dazu gehörigen deutschen Provinzen beherbergt keine Ant, die nicht auch in : den übrigen nördlichen Theilen unserer Flora vor- kommt. Die Jungermahnien erreichen kaum die Zahl 50; dann sind es vier Marchantien, die An- thoceroten, drei Riceien, die wir dort finden. Hön her lässt sich selbst das Flachland des deutschen Gebietes der Flora an Arten nicht steigern. Island hingegen steht wieder in Harmonie mit Sehottland und Irland. Unter dem Reichthum an \ Arten; welche Mörk von dorther zurückbrachte, ist auch nieht eine, die nicht in gleicher Lage und. Be? x 4356 Boden in den Gebirgs- und Alpengegenden des Con- tinents wieder erscheint. J. Mackaii, sphaerocarpa, compressa, cordifolia u. a. sind Beispiele. Die ‚brittischen Bereiche, namentlich Schottland und Irland, bieten eine grosse Fülle von Arten dar, worin wir wieder den Einfluss des Meeres, der gemässigten Temperatur und der feuchten Atmos- phäre, welche sie lieben, erblicken, und wobei die Veiggandtschaft mit der norwegischen Flora nicht zu verkennen, obgleich sie in ihrer Zahl viel reich- haltiger als Scandinavien sind, was indess wohl mehr der fleissigen Nachforschung verdienstvoller Männer, als Dickson, Don, Hooker, Lyell, Lightfoot, der Miss Hutchins u. a., welche dieser Familie so viele Aufmerksamkeit widmeten, zuzuschreiben seyn möchte, zumal da auch der Con- . tinent von der grossen Reihe der Jungermannien, die man lange diesen Inseln eigen glaubte, alle bis auf J. Hutchinsiae, Turneri, calyptrifolia, hiber- nica, und eine noch zweifelhafte, die J. cunei- folia Hook., beherbergt. Die zierliche J. adunca, cochleariformis Hook., Dicksoni, albescens und Wood- süi, gehören auch uns an, seitdem man anfängt, an diesen Gewächsen nicht mehr so gleichgültig vor- über zu gehen. ; England beherbergt nur eine, die es mit dem südlichen Europa gemein hat und die bis jetzt noch der deutschen Flora abgeht, die J. viticulosa Sm. Ueberhaupt finden wir den Charakter Englands in seinem Hinneigen zur süd- europäischen “Flora j 437 bei diesen Gewächsen durch die Lunularia , den Sphaerocarpos und selbst durch die Targionia ausgesprochen. Die ganze russische Monarchie, grössten- theils auch alle ö sterreichischen Staaten sind mıs in dieser Hinsicht“ noch eine terra incognita. Nur aus Kamtschatka kennen wir eine einzige Mar- haıtia als eigenthümlich, die Fimbriaria savcala Rees ab Esenbeck. . Auch nur thejlweise ist uns das Ultramontane bekannt. Oberitälien hatte seit Micheli’s Zeit "nur Raddi, weicher diesen Gewä ächsen Anfınerk- sunkeit widmete ; so weit wir aber häch den- uns überköommenen Formen schliessen kämen, "scheint. hier das Land der Homallophylien, der Anthocero- ten und der Marchanien mehr zu seyn, als das der Hepaücini. Wier erscheint die seltsame Blun- dowia, die Oxypaitra, Corsinia, BRiccia lamellosa, Marchantia paleacca Bertol., und die ausgebürger- te Lunülaria, die aber nur dert Früchte bringt. Es wäre sehr zu wünschen dass die Besitzthümer der-Päbstlichkeit fleissiger durchsucht würden, wel- A - - » .. . che Erspriesslichkeiten würden, nach jenen Formen zu schliessen, noch daraus für die Wissenschaft hervorgehen. So auch die Iuseln Sardinien ;- Siei- lien und Coxsica. Nur eine, aber schr kümmerlich festgestellte Marchantie, die noch sehr der genauern . Untersuchung bedarf,, von Lindenber g Marchan- tia Spathysii gerlannt, ist alles, was uns in den letzten Jahren aus jenen Gegenden überkommen ist. . = K 438 - Aus Spanien ist uns ayıs dieker Familie nichts bekannt geworden, möchte auch wohl noch lange zu wünschen übrig "bleiben, zumal da die höher ausgebildeten Gewächse in diesem Lande noch nicht einmal gehörig erforscht sind. Eben so ist es auch mit Portugal, woher uns Link eine Ric- cie, die Riccia bullosa, identisch mit der capensi- schen R. erassa Nees, die wieder für unsre Muth- massung sprechen dürfte, dass auch hier das Land des 3lomallophylien sey, über brachte. Nicht viel mehr als die übrigen Länder des südlichen Europa’s leisteten vorzüglich in der letz- ten Zeit die Franzosen. Wir kennen in Hinsicht des grossen Bereiches nur wenig aus ihren Besitz- thümern und keine Art, die nicht auch in unsern Gebieten erscheint, obwohl zu erwarten ist, dass die Fülle der Formen ihren milden Klimaten nicht karg zugemessen sey, Bevor wir jetzt unser Vaterland hinsichtlich der Verbreitung hervorheben, versuchen wir noch einen flüchtigen Blick in die Tropenwelt und auf die südliche Halbkugel zu werfen. Finden wir die Gestaltreihen der nördlichen Hemisphäre. im Ganzen harmonirend, eine gewisse Uebereinstin- mung der Formen in habitueller Verwandtschaft, so bietet sie uns die südliche Halbkugel ganz ver- schieden dar. Die wunderbare Monoclea, seltsam ' gebildete Marchantien, die Plagiochasma, Dumor- tiera treten in Nepal, auf Java und in Australien auf. Jungermannien, die bei unsern Formen kei- De ‘ u 439 nen Auklang finden, die J. palpebrifolia, Menziesii, -hirtella, diclados, coalita, sind Beispiele dieser merkwürdigen Gestaltreihen. Ganze Typen‘ gehen unserer nördlichen Halbkugel ab, die wir auf der südlichen erblicken: Arten mit. gegenüberstehenden Blättern, als J. corjugafa, Brauniana. Die Alige- ren, ‚die grosse Reihe der Tamariseineen, Asple- nioideen, die der nördlichen Hemisphäre spärlich ‚zngemessen, Riesen unter diesem Pygmacen- Ge- schlecht, als J. Sphagni Rich., J. gigantea Hook. , die isolirt rür sich dastehen, andere, die sich im Habitus den Farnen, den Hymenophylien, theils auch _ den Laubmoesen nähert, wie J. ochroleuca, bieten uns jene Gegenden dar, Indess kommen viele, auf unserer nördlichen Halb- - Kugel Allgemein verbreitete auch auf der südlichen vor. Unter den 108 von Blume und Reinwardt auf Java und den Inseln der holländischen Besitz- thümer 'in Ostindien gesammelten Jungermannien sind auch zwölf, die sich im Gebiete unserer Flora finden, und die zierlicke J. Hutchinsiae hat jene Gegend mit Schottland gemein. Die Marchantia polymorpha ist auf der ganzen bekannten Erde ver- breitet, und erscheint in den _Sümpfen Neukollands und Van Diemenslands eben so häufig, wie in Lapp-, land und auf Kamtschatka. _ Am Vorgebirge der guten Hoffnung sind neben den Eigenthümlichkei-- .ten.ebeufalls viele, die auch bei. uns vorkommen ;: Jungermannia wächst dort in den Proteen-Wäldern, ., . wie bei uns in unsern Forsten. 440 Jamaica, woher der vortreffliche Swartz uns eine grosse. Anzahl Arten überbrachte, das sid. liche Amerika, Brasilien, wo zwischen den biegsa- men sich vankenden Lianen mit Orchideen und Dendrobien. die alternden Stimme Jungermannia obscura, cordistipula, atrata, Boryana und viele an- dere bekleideni, erinnern uns an unsere, im Ver- gleich zum glühenden Sonnenstrahl des tropischen Himmels so karg zugemessenen ’Tamariscineen, Wie in unserm Norden die Baumrinden mit J. complanata, dilatata, platyphylia bedeckt, so bele- ben riesenartige Formen dort den Stamm der Ana- eardien, Cinchonen ımd die Feigen, um die sich die duftende Vanille, gemeinschaftlich mit Passiflo- ren, Paulinien und Banisterien geschlungen, zwi- schen welchen 'Dracontien und Pothos mit ihren grossen lederartigen Blättern das Panier dieser zarten Gebilde sind, den heissen Sonnenstrahl ab- zuwehren. Auffallend ist es, dass fast alle Jungermannien, die wir aus.dem Inneru des südlichen Amerika’s und aus Brasilien kennen, Parasiten, Tamariseineen sind, während die Inseln Westindiens, wie Cuba, Domingo, oder auch die im stillen Weltmeere, wie St. Helena, sugleich andere Formen, die -auf der Erde. vorkommen, erzeugen, als J. sphagnoides, dichados, hiriella, Auberli u. a. Auch hier möchte das Ge- deihen in der Feuchte der Atmosphäre, durch die Nachbarschaft des Meeres zu erklären seyn. Auch hier sind wie in unsern gemässigten Klimaten, die Ahr Farne die steten Begleiter der Jungermannien, und wo jene, wie auf diesen Diseln, in den man- nigfaltigsten Gestalten: obwalten, gedeihen auch sie in der wunderbarsten Abwechslung. Mit Hy- menophylien und Asplenien wuchern an Klippen und in Felsenritzen, im Augesichte des. Oceans, J., giganten‘ und adiantoides. Auf Jamaica’s und Java’s Höhen. ist ihre Zunahme. auffallend ; hier finden: sie dienstbaren Stoff für.'ihr :Leben 5. die Sounen-, ' gluth des Tages ‘wird hinlänglich. durch nächtliche. Feuchte ersetzt; sie bedürfen hier nicht mehr der. lederartigen- Blätter’ zum Schutze. . "Die Nebel, wel-: che. oft. wochen“ ja mondenlang diese. Gegenden umschleiern, befördern ihre Wachsthums - Periode. Hier treten die Typen auf, die sich auf unserer“ nördlichen Halbkugel gar nicht, oder auch nur sparsam wiederholen, und die sich schon der an- tarctischen Physiognomje anreihen. In den Oasua- rinen- und Metrosideren-Wäldern Neuhollands und Australiens überhaupt erscheinen Jungermannia pinnatifida, quadripartita, saccala, ramosissima und viele andere, deren Verwandtschaft wir nicht nach- wreisen können, und was wird uns die Zeit noch . aus diesen Gegenden bringen, wenn nicht mehr die, höhere Pflanzenwelt den Reisenden so beschäftigt. Wenden wir uns von hier wieder zur nörd- lichen Halbkugel, zu den vereinigten Staaten von Nordamerika, so finden wir die Uebereinkunft der Formen mit Europa wieder, und erblicken wir. ‘ ‚auch. nicht. immer die Art, so ist es doch ihre ', 442 nächste Verwandtschaft, die uns an die unsrigen erinner. Während wir in unsern Wäldern J. platyphylia allgemein verbreitet sehen, ersetzt sie sich in: den Wäldern Pensylvaniens durch J. pla- typhylioidea Schw., J. spinulosa, die Nordamerika zur eigentlichen Heimath hat, lässt sich in den schottischen und Schweizer Hochlanden wieder se- ben. J. trichophylla, ventricosa, Splagni und viele andere erscheinen an gleichen Localen wie bei wis. “ Ebenso das arctische Amerika: Grönland, nach dem Wenigen wes wir ven dorther durch Gieseke und Wormskiold kennen, wieder- holt die Formen Lapplands und Islands; J. taz. folia, attenuata, lazifolia und attenuata, die wir von dorther gesehen, finden wir auf harmonirenden Hö- hen auch bei uns, und die zierliche J. sphacelata, erscheint nach Lindenberg in den Alpen Steyer- marks wieder. Eigentlich der nördlichen Hemisphäre angehö- rende Gruppen, deren Typus sich auf der südli- chen gar nicht oder auch nur spärlich zeigt, sind die Scalaroideen, die Eınarginaten, die grösste Zahl . der Bidentaten und Multidentaten und die Homal- lophylien. Es wäre eine sehr interessante Aufgabe, .das Gesetz nachzuweisen, wo ihre Ab- und Zu- nahme durch die verschiedenen Zonen bedingt, zu begränzen wäre. Betrachten wir unsere Flora insbesondere, so finden wir, dass die Lebermoose in ihrem Vorkom- men und in ihrer Localität weit beschränkter sind 443 als die Laubmoose. Wie vom Flugsande der nörd- lichen Ebenen, über die ersten Anflüge von Hu- mus, über Anger und Triften, durch zitternde’ Sümpfe, durch Haine und Wälder, übör Berg und’ Thal bis auf die frostigen Höhen der Alpen an’ der Gränze des ewigen Schnee’s, in den mannig- faltigsten Formen sich die Laubmoose angesiedelt und verbreitet haben, so sehen wir eine auffallende. Beschränkung bei dieser Familie. Wir finden, dasa sie weit enger wie jene an ihre Standorte, an ih- ren Boden und an klimatisches Höhenverhältniss, als an geographische Breitegrade gebunden sind, Sobald Lage, Boden und Höhen harmoniren, fin- den wir am Harze auf dem Brocken, in den “ Sudeten auf der Schneekoppe dieselben Ge- staltreihen wieder, wie auf der südlichen Alpen- kette. Jungermannia julacea Lightf. ist in Norwe- gen auf Alpen von 4,500’ allgemein, bekleidet bis hart an die Schneegränze ganze Strecken in schlüpf- . rigen Matten, und findet sich auf unsern Alpen an gleichen Stellen auf Höhen von 6 — 7,000° wieder; fehlt allen Bergen des mittlern Theils, die diese Höhen nicht haben, oder gestaltet sich, wie aut den höchsten Punkten der Sudeten, wo sie sich blicken lässt, zu einer mehr verlängerten schlaffen Varie-" tät. Hingegen. J. coneinnata Lightf. die ebenfhlls nicht unter Höhen von 3 — 4,000° vorkommt, ex- scheint auf höhen Bergen, - wie am Harze auf dem’ Brocken, den Sudeten, den Vogesen, im Breisgau, die diese Höhen haben, und .begibt sich von die-' sen Lokalen bis in den Wolkenthau der Alpen. 4 Ahh. Keine Art der ganzen Familie liebt niedrige dem Sonnenlichte stets ausgesetzte Stellen, alle er- wählen geschützte Lagen, und die meisten flichen die Menschen und ihre Kultur. Abgeschiedene 'Thäler, grünende Bergschluchten, unwegsame Wäl- der, in welchen die Bäume unter der Last, ihrer Jahre dahin gesunken, da bekleiden sie im zarten Grün, im Gewande der Jugend und im geselligen Vorkommen mit und. durcheinaarder ‚ganze Strecken. Als die. eigentliche Heimath in unserm, Vaterlande, binsichtlieh.. der. Mannigfaltigkeit ihrer Formen, sind die: Gebirgsgegenden der mittlern Theile, und die uptern .Alpregionen der, südliehen. Bereiche anzu- sehen; doch: sind sie keinem Theile karg zuge- messen, sobald man ihre Wohnplätze aufzufinden versteht: sie alle wollen gesucht seyn. Ihr getreue- ster Begleiter ist unser nördliches Palmen - Vorbild, die Farne, mit diesen wandern sie über Berg und Thal, und man kann in der Regel annehmen, dass da, wo wir jene finden, auch diese nicht ferne weilen. | (Schluss folgt.) D. Herbarien . Plantae selectae Florae bohenicae, auctore T aus ch, fase. secundus. Pvagae 1334. Folio. Bei der Anzeige dieser zweiten Centurie sel- tener böhmischer Pflanzen können wir. uns um desto kürzer fassen, als die Inhaltsanzeige dersel- ben schon in Nr. 1. des Intellbl. der Flora 1834. B. 1. enthalten ist. Indem wir daher nur noch fi ! \ 445 im Allgemeinen beifügen, dass die einzelnen Exem- plare sehr gut getrocknet sind, wollen wir über Einzelnes im Nachstehenden unser Urtheil ausspre- chen. — Ohne Zweifel ist,es sehr erfreulich, unse- ver vaterländischen Flora die Seltenheiten: Pieuro- spermum austriacum, Cineraria sibirica, Linnaea bo- ‚realis, Safraga nivalis, Rubus Chamaemorus, Ane- mone patens, Carex rigida (saxatilis L.), C. Bur- baumü, C. lepidocarpa T. (als neue Art), nun auch, wie, es sich hier durch Antopsie ergibt, aus Böhmen, das. durch Veranlassung dieser Ausgabe -wo möglich noch erhsiger als bisher ‚durehforscht worden, hinzuzählen ‚zu können, so wie es ohne Zweifel der Wissenschaft sehr förderlich seyn muss, das Ganze von einem Botaniker vorgelegt zu se- hen, dessen Scharfsinn allgemein bekannt ist, Mit der Luzula spicata Cand. finden wir hier auch von der weissen Wiese im Riesengebirge die ohne Zweifel ächte L. sudetica, die sich als eine ' verlängerte mit gestielten schwärzlichen Achren be- gabte L. campestris ansehen lässt. Als Juncus al- pinus Vill. findet sich hier mit Recht die kleinblä- thige Form von J. fusco-ater Schreb. vorgelegt. Von Betula nana sind bedeutend grosse, reichlich fruchttragende Exemplare aus den Sünipfen des Böhmerwaldes bei Kuschwarta vorhanden. -Alaus pubescens T. zeigt sich als eine Mittelform zwi- schen A. viridis und incana. Die Euphrasia coe- \ u rulea ‚steht einer 'E. offieinalis ‚var. alpestris. am nächsten, ist. aber durch. ganz blaue Blumen sehr x 116 ausgezeichnet. Hieracium alpinum tubulosum stellt sich durch sehr breite Blätter und besonders weisse Kelchhare als eine ausgezeichnete Form dar. Als ‚Hieracium lanceolatum liegen Exemplare vor, die, "wie uns dünkt, früher schon von dem Verf. in der botan. Zeitung p. 70 der Beilage als H. sylrestre angegeben wurden, und die wohl meisf&ns mit H. sabaudum verwechselt wird, Senecio bohemicus Tausch ist eine durch die langen Doppelzähne der einfärbigen Blätter näher mit S. sarracenicus_ als S. paludosus verwandte und wahrscheinlich mit 8, fiparius Wallr. dieselbe Pflanze. Galium sudeticum T. ist diejenige Form, welche unsere Botaniker als .G. sylvestre var. alpestris bezeichnen, die Gaudin als @. alpestre aufführt, aber viel früher schon von : Haenke als Galium Boeconi bestimmt wurde. Die "Rosa trachyphylia erscheint uns als eine R. canina orariis pedunculisgue hispidis., Ranunculus pauci. stamineus kann sicher als eigene Art betrachtet werden. Am nächsten steht er. dem R. aquatilis “var. d. in M. et K. Deutschl. Flor. IV. 151. Zpi- lobium hyperieifolium T, müssen wir ebenfalls als eine ächte Species anerkennen, „Als sehr interessant sind die verschiedenen Formen von Salices zu betrachten. Die Salir sphae- nogyna erscheint als. eine behaarte S. Weigeliana, - wie denn auch S. myrsinites, lirida und verwandte Arten auf ähnliche Weise mit foliis glaberrimis et dense willosis abändern. Salir tomentosa T. ist eine gute Art, die zwischen S. limosa upd Weige- \ 4hT liana ihren Platz erhält; und durch breite :seiden- haarige Blätter, auch. langgestielte. Ovarien sich auszeichnet. S. eistifolia T! ist mit der vorherge- henden nahe verwändt. 8. graciienta T. erscheint uns als Form von S. fragilis. Auch S. excelsa Host ist davon kaum anders als durch folia valde acuminatz verschieden. 8. alopecuroides Tausch ist durch breite, beiderseits grüne Blätter ausge- zeichnet und dürfte als ächte S. amygdalina L. zu betrachten seyn. 8. Helie dürfte diejenige Art seyn, welche Smith als S. Lambertiana bezeich- . nete. : Das Triticum barbinode T. erscheint uns al- lerdings als eine Varietät von Brachypodium gra- + eile vaginis foliorum glabriugeulis, wonach die zo- tigen Knoten, die jederzeit vorhanden sind,. deutli= cher hervortreten. Wir sehen einer dritten Cen- turie sehnlichst entgegen. —0 — 2.) Plantae eryplogamicae, quas in Arduenna colle- git M. A. Libert, plur. soc. literar. sodal. Fase. secundus. Leodü typis J. Desoer. 1631. (Bonn bei A. Marc us.) Mit Vergnügen werden die Liebhaber der eryptogamischen Gewächse diesen Fortgang des Unternehmens einer Dame sehen, die eine, in die- ser Hinsicht so gut als unbekannte Gegend durch . ihre mühsamen, obne Beihülfe geführten Forschun- . gen aueh für diesen Theil der Naturkunde zu ge- _ winnen‘ sich angelegen seyn lässt. Dieses zweite Heft steht dem ersten in Hinsicht der Auswahl, der Vollständigkeit und der zweckmässigen Zube- « hn8 reitung der Exemplare keinesweges nach. Es ist wieder zum grössten 'Theile den Pilzen und zwar ‘ den kleinern der Rinden und Blätter gewidmet: indem solche vom Hundert drei Viertheile ausma- chen. Unter ihnen sind viele der Verfasserin ei- genthümliche Arten, besonders aus der von ihr auf- gestellten Gattung Ascochyfa, sonst minder passend Ascoryta benannt. Aber auch aus andern Klassen der cryptogamischen Pflanzenwelt ist manches In- teressante hier anzutreffen. Wir zeichnen unter den Moosen aus: 106. Campylopus Arduennae, eine neue aufgestellte Art, welche mit C. eirrhatus Brid. (@Bryol. 1. 179.) viele Verwandtschaft hat; — 107. Didymodon obscurus Kf. (D. Bruntoni Anglor.), ein seltenes, erst an wenigen Orten in Deutschland ge- fundenes Moos; 108. Bryum Zierü Dicks.; 109. Funaria Mühlenbergü H. fil., besonder aber 111. Jungermannia calcarea Lib. früher Lejeunia ealca- rea von der Verfasserin benannt, eine ausgezeich- nete Art, welche zu den kleinsten der Gattung ge- hört, mit ungleich zweispaltigen, kaum gezähnten, am Grunde fadenartig ausgedehnten Blättern und vierkantigen Kelchen. Unter den Algen sind 'zu erwähnen: 115. Bialora cinereo-virens, eine auf blosser Erde in Haidegegend vorkommende Fileehte und: 198. Trentepohlia pulchela, unter welchem Agardhschen Namen die Conferva ; Roth und C. chalybea R. als Varietäten miggRecht vereiniget sind. Treviranas. CHiezu Beiblatt 33° Allgemeime botanische Zeitung. Nro. 29. Regensburg, am 7. August 1834. 1. Original rAbhandlungen., Ueber die geographische Verbreitung der Leber. moose, vorzüglich mit Ber ücksichligung der deut. schen Flora; von Hrn. Dr. Hübe n er in Schwetzingen. . (Schluss.) Aur Alpen, sobald die Birkenregion aufhört, _ helfen sie ‚nicht wie dfeLaubmoose den. tristen Ernst dieser melancholischen Gefilde durch grüs nende Oasen verscheuchen, nur spärlich ist. hier ihr Gedeihen, und nur einige wenige sind es, als J. coneinnata, julacea, setiformis albescens und ei» nige andere, die hier noch erscheinen. Wir su- chen die Ursache in den zu zarten Zellen,. die sich nicht dem eigentlich Firmen wie bei den Laub» moosen nähern, und die den schnellen Weech- sel von Frost und Feuchte nicht ertragen können. Ja, wir finden sogar dieses im Habitus der Ar. ten, die sich in die glaciale Region hinauf bege; ben, ‚durch die Derbheit der Organe, mit wel: kte und den rauhen Lüften zu wi. ande sind, so wie auch schon in ‚Natur ausgesprochen. Keine Art komuf® en Alpen mit kriechendem Sten- gel vor, alle wachsen im gedrängten aufrechten! Pok Ff 550 stern, und ästeln dichotomisch; ihre gedrlingten Blätter haben eine laubmoosartige Imbricatur, ihre . Farbe ist mehr das zarte dem Auge wohlthuends Grün: in tristem Colorit bekleiden die wenigen oft anze Strecken, und heimmen durch ihre Schlüpf: rigkeit den Fuss des Wanderers in diesen eins. men. Regionen. Keine Art trägt hier freudig Früchte, ihre zarten Blüthentheile werden mei. stens von der Kälte zerstört, obwohl man das Hin. neigen dieselben zu entwickeln fast immer findet, aber selten bilden sich Kapseln. Auch nur eine Art ist, soviel uns bekannt, im Stande, vom Flach. lande diesen Hühen zuzusteigen, ähnlich wie be den Laubmoosen Ceralodon purpureus, es ist Jun yermannia Funckü, die sich noch hin tind wieder in der glacialen Region blicken lässt; auch sie ist durch die gedrängten gleichhohen Polster, welche sie ‚bildet, die dichotomische Verästelung, und durch ihre derben Blätter gleichsam von der Na tur dazu organisirt, sich in dieser immerwähren- den Kälte zu erhalten. Wie so anders ist es be den Laubmoosen! In den mannigfaltigsten Formen _ bekleiden sie bald in dicht gedrängten Polstern die kahlen Felsblöcke, bald überziehen sie in frühlings- grünen Matten die nackten Plätze; überall ver- breiten sie sich „hin, wo nur diensthars durch die ersten organischen Ue Flechten verursacht, ob durch and den Einfluss der Elemente zerstör hen sich vorfindet. Da wo die’ Felsenritzen noch ” 451 ihr nacktes kahles Haupt in die Wolken hinaus strecken, und gleichsam an das Gewölke die Welt knüpfen, finden wir die Grimmien, die zierliche. FPohlia demissa und curviseta in ihren Ritzen ange- siedelt, worüber sich kein menschliches Auge freut, Pohlia eueullata, Co onostomum, Polytrichum septen- trionale bekleiden die schlüpfrigen Stellen an der Gräuze des ewigen Schnees, und mindern den traurigen Ernst dieser melancholischen Gegenden. Auffallend ist . die Zunahme der, Formen und die Veppigkeit, mit der sie wuchern, wenn wir die Höhen der Birke und Pinus ‚pumilio bie zum ‚Abie- ‚tum, sey es die untere Alpenregion des Südens, oder die höhern Berge von 3 — 4,000° in den mittlern Theilen der Flora betrachten. Da ist keine Felswand zu hoch, keine der Cataraeten zu brau- send, wohin sie sich nicht‘ gedeihend verbreiten. In entzückender Harmonie bekleiden gesellig mit den Laubmoosen die Jungermannia aequiloba, sub- alpina, orcadensis, trierenata u. a. die Felsen, und füllen ihre Spalten in gedrängten Polstern aus. Hier erscheint die niedliche Fimbdriaria tenella, Co- nocephalus quadratus und Grimaldia rupestris ; hier erst treten die Arten mit kriechenden durch- siehtigen Be N auf, als J. Baueri, eurvifolia, und bekleiden ie morschen organischen Ueberreste, ‚An Wa i en und in den herabsteigenden Bä- chen , engen inen.. auf- - und zwischen Geyölle die: J. lagifolia, compressa, "Naumanni und‘ emarginata. Wo "sich ‚Totliager auf dem Niveau dieser Höhen Fi2 452 vorfinden, eind es A Sphagni, atlenuata, anomala, Lammersiana, selacea u. a. die gescellig mit Laub. moosen die erste grünende Decke darüber ziehen, und die Sümpfe zu einer Krüäuter- ımd Blumen. wiese umbilden. Auf gleichen Hochpunkten finden wir auch fast immer: dieselben Arten wieder, da. von nur wenige den Niederungen zusteigen. J Taylori, Flörkii, deflera u.a. finden sich auf hohen Punkten in den Sudeten, am Harze auf dem Bro- cken, den Ardennen, der Eiffel, den Vogesen, im Badner -Oberlände, und zum Theil auch am Fich. telgebirge, die man in den Niederungen vergebens suchen würde. Merkwürdig ist die Erscheinung, dass gerade nur die Arten, die auf Torflager ge- -deihen, von den nördlichen Niederungen einer Hi henwanderung von 3 — 4,000’ fähig sind, wie z.B, Jungermannia Sphagni, setacea, connirens, Conore- rhalus quadratus, die sich von den Torfmooren Niedersachsens bis auf die höchsten Gebirge hin- auf begeben, ja J. Sphagni erscheint noch auf den sädlichen Alpen auf Höhen von 5,000. Auch bei den Laubmoosen haben wir ähuliche Beispiele, das ächt alpine Arten, wie Splachnum mnioides, in die Brüche Oldenburgs hinab steigen, und Cinelidium stygium von den zitternden Sümpfen Mecklenburgs und Hdisteins auf hohen Alpsümpfer Tyrol’s sich wiederfindet. Selbst bei den Phangsogamen, die von den hohen Alpen gewandert sic unserui Flachlande zeigen, lässt sich etwas AÄehnliches nachweisen, da sämmtliche alpine Formen auch und Torflagern in den Ebenen gedeihen: 453 Betrachten wir im Vergleich der Arten- Fülle die mittlern und‘ südlichen Gebiete gegen die nördlichen, so finden wir die Abnahme sehr sicht- lich. Durch den zusammenhängenden Pflanzenzug der Heide, von der cimbrischen Halbinsel , längs Jüttland, Schleswig, einen Theil.Holsteins bis jenseit Hannover, und selbst eine Strecke Westpha- lens fortgeführt, in.diesen traurigen Gegenden, in welchen neben der Biene und Ameise nur Junger. mannia Tamarisei, hin und wieder J. eiliaris, coMm- "mutala, eweisa, bicuspidata und einige andern gerne wreilen, ‘scheinen sie verdrängt” zu seyn. Da aber, vo wir in den’ Ebenen Wälder und Häine finden, wo geschütste abgeschiedene Lagen sich zeigen, gewahrt man auch ihre schnelle Zunahme; doch kaben wir die Zahl der Jungerinannien von Hol- stein, Lauenburg und einen Theil Mecklenburgs, die wir durchsucht, nicht über fünfzig steigern künnen. Wenden wir vom Allgemeinen der Verbrei- tung den Blick auf das Besondere, ‘auf das Vor- kommen, so finden wir sie alle streng an Loca- 'litäten, an Lage ind Boden gebunden. Jede fo- „dert, jeder ähnliche Luftstrich ernährt seine eig- nen Arten, ja, ganze ‚Gruppen. Die Reihe der Homallophylien , die Antlioceroten und die meisten Gymnomitrien gehören dem Flachlande un, . wo sie verschiedentlich‘ sich ihre Wohnplätze wählen : die. eine liebt ruhige‘ stehende Gewässer, die an- dere. dere-Sumpf; diese ist für die Brachfelder, jene für überschwemnt gewesene Plätze geschaffen. h5A x ' Riccia glauca und ciliata lieben Accker, denen sich auf Lehmboden Riccia erystallina, die Anthocere. ten-nnd.die Blasia anschliessen; wir finden sie in ganzen Gebiete. der Flora angesiedelt, und in den ‚südlichen Theilen durch Corsinia, Oxymitra und Sphaerocarpus fortgesetzt. Während Murchantia polymorpha, vorzüglich die Form, welche wir als domestica bezeichnet ha ben, mit Gymnomitrion epiphyllon u. a. an geeig. neten Localen im ganzen Gebiete der Flora sich finden, zeigen sich andere nur strichweise im ge selligen Vorkommen, Die südliche Targionia, die an sonnigen Abhängen auf verwittertem Sandstein geröll erscheint, ist eng‘ an ihren Wohnplatz ge bunden, und begibt sich nicht über den 52° nürd. licher Breite hinaus. Hingegen anders ist es mit der Lunularia, die wir nicht einmal in unserm Ge biete heimisch, sondern nur eingebürgert glauben, die sich aber im neuerer Zeit an. sehr verschiede. nen Orten zeigt; diese ist der Wanderschaft fähig: wir fanden sie zuerst auf lockerer Gartenerde in botanischen Garten zu Bonn, nnd glauben, dass sie dort mit ausländischen Phanerogamen eingewander sey, später im Heidelberger, Schwetzinger und Carlsruher Garten, allgemein auf Blumentöpfen ver breitet, und kürzlich ist sie auch an ähnlichen Orten in Frankfurt begrüsst worden. Andere sind wieder an einzelne eng abgeschiedene Orte .so- gebunden, dass sie sich nicht darüber hinaus. ‚begeben , j viele würden sich auflösen, wenn nicht. die' Natur g 555 auf eine bewundernswirdige Weise für Ihre Er-. haltung gesorgt hätte. Sphaerocarpus wird in Baden - um Durlach, dem einzigen Standorte im Vater ande, so vereinzelt angetroffen , dass sie, selbst dort als eine Seltenheit betrachtet werden kann... Viele ha- ben strichweise ihre ‚beständigen Begleiter. An ruhigen, der Abendsonne zugekehrten Felsabhängen, in abgeschiedenen Thälern, gedeiht mit der Tar« gionia die Grimaldia. dichotoma, Riccia Bischoffü, zwischen welchen "immer die Gyalecta bryophila sich ansiedelt, . An Steinen in seichten Gebirgs- und. Waldbächen. wit J. undulata, ‚ist. J. pallescens var. rivularis und J. nemorosa var. Purpurascens nicht fern, und wo J. Funckü gedeiht, bat man auch J. exeisa zu suchen. Eben so strenge als an die Localität sind auch die Formen an den Boden und seine Mischung ge- - bunden, nur einige wenige sind es, die davon ab- weichen, und in jeder Lage und auf jedem Boden. . gedeihen, und. diess sind auch immer die, die am allgemeinsten verbreitet. Marchantia polymorphe und Gymnomitrion epipkyllon sind auch hier die wesentlichsten Beispiele: diese verziehen sich von Sümpfen auf. Torflager, an Quellen und Ränder dey Waldbäche, durch feuchte Wälder auf Lehmboden, bis zu den Menschen und ihrer Kultur. Doch im Ganzen weichen sie hievon so wenig ab, und sind daran so strenge gebunden, dass es oft beischwie-, rig. zu unterscheidenden Arten ein Hülfskennzei- chen darbjetet, das Auffinden erleichtert, und üben 456 all_strenge Berticksichtigung verdient. Ausser der Kalkformation würde man J. hamatifolia und Echi nomitrion pubescens vergeblich suchen; ausser Torf. lager würde J. Sphagni, anomala, Gymnomitrion pinnatifidum nicht zu finden seyn. Nach J. To- mentella, Conocephalus nemorosus würde man sich ausser lockerer Walderde an schattig- feuchten Orten, "und ausser lehmhaltigem Boden an Abhän- "gen oder Gräben in lichten Wäldern und Zuschlä- gen nach J. albicans, obtusifolla, acuta, curta u. a vergeblich umhersehauen. Eine ächte Parasiten- Gruppe sind die Taimariseineen; im gauzen Ge. biete der Flora finden wir J. dilateta, Tamarisei, platyphy!la, complanata an Bäumen in unsern For- sten, in Hainen’ und Lustgebüschen verbreitet, selt- ner gedeihen sie an Felsen und auf kerunmliegen- dem Gerölle auf einer Unterlage von Humus, keine aber kommt auf nackter Erde vor. Hingegen eine ganz deu Gipfeln der höchsten Berge und:den Al: pen angehörende Gattung sind die Andreaeen, auch hier finden wir wieder den laubimoosartigen Habitus der Jungermannien, die sich mit ihnen ver- steigen, ausgesprochen, Es würde zu weit abführen, wenn wir ins Einzelne der Verbreitung dieser Familie gehen wür- den, wenn wir neben dem Allgemeinen noch ins Besondere näher eingeten würden, und die Arten- fülle mit dem Boden der Lage der verschiedenen Bereiche der Flora vergleichen würden, Keinem Theile ist ihre Mannigfaltigkeit karg zugemessen, nur wollen sie gesucht und untersucht seyn, und wr: 457 wo marche. Arten gewissen Gegenden bis jetzt ei- genthümlich , wird die Zeit noch vieles hinzuthun. Die Fruchtreife füllt bei den meisten im Frühlinge, vom März bis Ende Mai. Da aber,. wo durch Dürre die Vegetations - Periode nicht beeinträchtigt, folgen sich dieseiben während . des ganzen Som! mers fort, ja, viele bringen. nur in demselben Früch- te, als J.- trilobata, deflexa Mart, deren Lokale schon eine beständige Feuchte haben, Viele zer- stört die Dürre des Sommers. gänzlich, und erschei- nen erst wieder, wenn die “Atmosphäre feuchter „wird, we sie sich sehnell entfalten, yud nach Kur- zem wieder . im. Lebensprozesg dagteben. Die grösste Zahl der Lebermoose..ist ausdauernd; aus-. ser J. crenulala, caespitifia, pusilla und einigen an- . deren sind die Anthocereten, wahre Riceien, Sphaerocarpus und die Blasia jührig, die man dess. halb auch oft an gewohnten Standorten, wo die Witterung nicht günstig einwirkte, nicht findet, und die oft erst nach Jahren wieder erscheinen. UI. Reise. Berichte. Bemerkungen über eine diesen Sommer ‚in die schottischen Hochlande gemachte botanische Ex- - eursion; von Dr, Graham.. Ende Junius brachten die Hrn. Brand, Mun, by und James Magnab einige Tage in Clova zu, und fanden ausser den Pflanzen, welche in je.. : nem interessanten Landstrich bereits als eihheimisch hekannt sind, auch noch den Arbulus. alpina auf dem Gipfel des dem Dorfe Kirkton gegenüber Jie-: genden Berges, Diess' ist eine unerwartete Ver- r 3 458 grösserung der Floraxjenes Kreises, und beweiset, wie voreilig es ist, darum den Pflanzen das Ge. burtsrecht in einem gewissen Distrikt abzusprechen, weil man sie nicht kürzlich in demselben gefunden hat; denn ich bin überzeugt, dass ich und manche Andere wenige Schritte von dem Platz gewesen sind, ohne den Ardutus zu sehen, den die Herren fanden. Mit dem Dampfboot verliess ich am Morgen des 30. Jul. Neicharen in Gesellschaft einiger Freun- de, die alle den verschiedenen Zweigen der Natur- wissenschaft ergeben, einige aber ausgezeichnet in ihren Fächern waren. Aın Abend des 31. lande- ter wir in Intergordon und begaben uns nach Bo. nar Bridge, dem bestimmten Ort der Vereinigung mit denjenigen, deren Geschäfte oder Neigung’ sie auf anderem Wege dahin geführt. Von dort’gin- gen wir nach Dikel, Inchandaruf, Kylestrone, Srou. rie, Badnam Bay, Laxferd, Ricorich, Durness, Eribol, Cashelahu, Tongue und Farr; und kehrten zurück über Stratl Narer, nach Aultnaharrow, Lairg, Golspie; Tain, Inrergeordon und Inverness. Diess war die allgemeine Skizze unserg Weges, doch einige unsrer Freunde schweiften mehr als gewöhnlich von demselben ab. Zwei von ihnen gingen über Jahn 0’Groafs House; zwei andere besuchten es auf dem Heimwege, Die meisten gin- gen — den Pfad der Trägbeit. Die Ichthyologen versorgten die Gesellschaft mit Lachs, und wichen suweilen, bei Ausübung dieser Fischerei, von dem gemeinsamen Wege etwas ab. Manche wanderten - 459 direct ‚von. Tongue über Loch Loyal' nach Aultna- harrow, andere kehrten von Zairg über Bonar Brid. ge nach Invergordgn zurück, Hier sah ich unsere botanische Excursion für beendet an, und begab mich von Inrerness nach Blair Athol nach Perth, und von dort über Kinross nach Edinburg, wo ich am 22. August eintraf. Das Wetter war theil- weise gut; oft auf.den Bergen kalt, windig und neblig. Unsre botanischen Entdeckungen waren nur. gering. ‚Dafür hatten wir aber auch Aur ge. - ringe Beschwerden zu ertragen. Die Sonne brannte auf unsern Köpfen am Tage:. wo. wir Edinöurg ver- liessen, und-am- darauf ‚fölgenden überfiel uns ein heftiger Nordwind, bevor wir .bei Inver. yordon lan- deten, Hiierinit waren unsre Leiden geendet, aus- genommen jedoch die Stiche der Myriaden von Mü- cken, welche an jedem schönen Abend die West- küste feindlich heimsuchen, Diess sind die einzi- “gen unbezwungenen wilden Thiere in Sutherland ; doch mit ihnen verglichen. würde ein Tiger ange- nehme Abwechslung gemacht haben. Leider war Rache-nicht die Leidenschaft, welche zum Angriff . sie trieb — Botaniker und Entomologen litten g- meinsames Schicksal. Folgende gehören zu. den seltensten Pflanzen, die wir- in. jenem ‚Distrikt gefunden, _ ... Ich: .über- gehe diejenigen, welche ich bereits ‚anf früheren Wanderungen entdeckt, und auch ‚schon in diesem, Journal (1825 und 1827.) bemerkt habe. ‚- .. .Arenaria rubella. Ich fand ein einziges Exeniplar dieser Pflanze 1327 irgendwo. auf dem ‚Ben. Hops,, ! 460 aber in diesem Sommer mehrere auf der’ Spitze einer Klippe. Ich vermuthe, dass es damals unge- führ auf dem ‚nämlichen Punkt war, obgleich ich mich nieht ‚genau darauf besinnen kann, denn es scheint, als sey ihr Kreis beschränkt, weil niemand der auf dem Berge vertheilten Gesellschaft sie fand, als ich allen. So lange wir in der Nachbarschaft dieses Berges uns aufhieken, war fast jiımmer das Wetter ausserordentlich schlecht. Ich bedaure es sehr; es war unsre vielversprechendste Station. Die Gipfel sind wunderschön und sehr leicht zu er- klimmen. Arenaria rubella ist nirgends in Grosg- britannien gefunden, als auf Ben Lawers Kette, -- Calluna vulgaris, Die haarige Varietät dieser Pflanze wird häufig auf den Hügeln zwischen In- vergorden und Bonar Bridge gefunden. Die Varie- tät mit weissen Blüthen war hin nnd wieder auf dem ganzen Wege: zu finden, doch nicht häufiger als andere Heidekräuter. Carex filiformis — war besonders in den Berg- sümpfen bei Oikel, Laxford, Riconich, Loch Naver und auf-dem Moor südlich von Aultnaharsow zu finden. ı ‚Carez panicea var. pkaeostachya. Ich fand sie auf dem Speecanconich, und glaube, dass kein Zwei- fel zwischen ihrer Speziischen Identltät mit C. pa- nicea obwaltet. Carex pulla. Ich fand sie in ‘einer bedeuten- den Höhe auf der Ostseite des Ben More Assynt in gewöhnlicher Grösse, sehr verschieden von der gigantischen Form zu Clova, 461 Carer rariflora. Diese Pflanze, bisher auf Clora beschränkt, ward zuerst vom Hrn. Macnah bei Oikel entdeckt. Ich bemerkte sie hernach auf dem Wege, der Westseite von Ben Hope gegen- über; und Hr. Tyacke am Fusse von Ben Loyal. Hr. Home und ich fanden sie 1825 in Batcall Moss, zwischen Ziconich und Old Skore. Damals hielt ich sie für C. limosa, und bin auch jetzt noch ge neigt, mit den Botanikern überein zu stimmen, wel- che keine deutliche spezifische Verschiedenheit zwi- schen c. rariflora, C. limosa und €. irrigua sehen, — Cladiim Mariscus, _ Der verstorbene John Mackay fand sie in Gallaway, und Hr. Don neh- rere Jahre vorher in dem Moor von Restennet bei Forfar; aber man glaubte nicht, dass sie an an- dern Orten in Schottland sey, bis wir sie in gros- ser Masse, aber sparsam blühend, in einem Sumpf neben der Landstrasse fauden, zwischen Kı ylestro= me und Batcall Church. Crataegus O.xryacantha. “ Buschartige Pflanzen sind selten im ‘Westen von Sutherland. Auch sah ich nur einen Busch dieser Art auf einem Felsen. bei. Loch Assynt. nn Cytisus scoparius. Wir sahen diese Pflanze auf der Wasserseite von Suikerland nicht,’ auch nieht längs der nördlichen Küste, bis endlich. jen- seit Berogie Bridge, wo wir einige Sträuche ‚sahen. Durch Strath Naver sahen wir, sie sparsam hinge- sireut, in Menge dagegen auf der Ostküste. | ‚Draba rupesir is, "Diese Pflaze, Silschlich auf. \ *62 Cairngorum und Ben Lawers beschränkt, ward von Hrn. Macnab auf dem Ben Hope gefunden, Erica einerea flor. alb. Biese Varietüt fanden wir hie und da, doch nicht häufiger als auf an- dern Heiden. Erica Tetralix flor. alb. Sie war sehr gewöhn. lich, vorzüglich in den mittleren und westlichen Theilen von Sutherland. Fucus Mackai. Dr. Greville pflückte sie zuerst am Ufer bei Aylestrome. Dort, und auf derselben Küste nach Norden, findet man sie in Masse, aber weder auf der nördlichen noch östli- chen Kiste. ‘ . Fieuss serratus var. lariniatus ward vom Dr, Grevilie bei Erribol Ferry gepflückt. Hierucivem umbellatum. Ich fand es auf dem selben Platz, wo ich. es früher bemerkte, bei Faor, doch in viel grösserer Menge. Sonst hab’ ich es nirgends in Schottland gesehen. Dr. Johnston erwähnt in seiner vortrefllichen Flora von Beriick- upon -"Tweed einer eigenthümlichen Anschwellung des Stengels dieser Pilanze, dadurch "hervor ge bracht, dass ein gewisses Insekt seine Eier hinein legt. Hieracium denticulatum wächst veichlich ah dieser und andern Stellen der Gegend, untermischt mit H. umbellatum, und ist auch häufig auf jene Weise angeschwollen. Aber sowohl in diesem Som- mer, als auch 1827 habe ich es an H. umbellatum nicht bemerkt. Isoötes lacustris. In dem See Oickel, unmittel- bar über Inrershin, und in verschiedenen andern Seen auf unserm Wege. Juncus balticus. Viel hänfiger als man geglaubt am Ufer hinter Keoldale im Kivchspiel Durness. Luzula arcuata. Ebenfalls häufiger als ich ge- glaubt auf den Gipfel des Fonniren. und entdeckt auf dem Bergrücken, der von Inchandaruf‘ zum 6i- pfel von Ben More Assynt führt. HMalaris paludosa fanden wir bei Invershin am nn 463 Wege, auf dem Hüge! jenseit Oikel, bei Free Vuier und auf dem Ben Loyal. . Pilutaria globulifera. In Menge am Wege jenseit Invershin. Pinguicula lusitanica. Diese Pflanze, welche man nur auf Britanniens Westküste heimisch glauh- te, fanden wir sehr häufig gleich jenseits Inrershin und von dort längs des Weges bis Oikel. In einer andern östlichen Gegend noch, in Strath Peffer, ist sie vom Hrn. Stables gefunden. "Prunus Padus. Am Wege bei Tonyue und am Loch Narer. Prunus spinosa. Am südlichen Ende von Stra Naver, sonst nirgends im Westen oder Norden von Sutherland. . nn Salir retieulata. _Spärlich auf Ben Hope, ge- pflückt von Maenab. a Ulex europaeus. Keoldale, Loch Eriboll, Ton- gue, Strath Naver, Strath Fleet, wüd die ganze östliche Küste von Sufherländ entlang. TiTongue ward es zuerst eingeführt, dann in alle andern Ge- genden, ausgenommen Strath Narver, denn ich bin überzeugt, dass es hier einheimisch ist. Es gibt keinen wahrscheinlichen Grund, warum es je an einer solchen Stelle sollte eingeführt seyn, und man findet es einzelu über den ganzen Sirath, zwanzig Meilen lang, nirgends aber in grossen festen Grup- ‚pen, wie in Tongue. . In Strath Fleet und Eribol Praucht man es zu Umzäunungen. An allen Orten wächst es entweder am Niveau des Wassers, oder in geringer Höhe darüber. Utrieularia intermedia. Sehr gewöhnlich in den Seen und Sümpfen auf dem ganzen Wege. . Utricularia minor. Weit seltner als jene, nur. hin und wieder in den Seen zu finden. In Blüthe ;, istes nur einmal gesehen von Hrn. Parnell, in einem ‚kleinen Teich am Fuss des Speakanconich Assynt. Vicia sylvatica. Nur auf einer einzigen Stellg bemerkt und gesammelt von den Hrn. Campbell und Stables, in Free Vater im nördl. Koss -shire. ‘ 464 Unter deri seltnen Pflanzen des nördlichen und westlichen Sutkerland-shire, muss ich noch des ge wöhnlichen Winter- Waizens Erwähnung thım, Der erste Versuch ihn zu kultiviren ist diess Jahr in Bainakiel gemacht, einer Meievei des verstorbenen Hrn. Dunlop, in dem Kirchspiel von Durness, am Ufer, 10 Meilen östlich vom Cape Wratk. Bas Feld ward im letzten Winter besäet, steht jetzt sehr gut, und wird vermuthlich Mitte Septembers reif seyn. Der ganze Distrikt, den wir besuchten, ist nieht "so reich an seltnen Pllanuzen, als man auf den er- sten Anblick gehefit. Doch ein grosser Theil des- selben ist gänzlich verschieden von allen denen, die inan in Britannien zu finden pflegt. Bis jetzt ist er allen Reisenden unzugänglich gewesen, welche die gewöhnlichen Mittel des Fortkommens begehren, Als ich 1827 jenen Weg verfolgte, konnte man ihn kaum anders als zu Fuss machen. Doch keine Grafschaft ist in dieser Hinsicht mehr verändert als Sutherland. Man kanmı jetzt mit jeder -Art von Wagen dwich fast alle Gegenden fahren." Die Wege sind vortrefflich, Dank der wohlaugewrandteti Frei- gebigkeit des Herzogs von Sutherland, und ich zweifle nicht, dass es bald Mode werden wird, in dieser Grafschaft Gegenden zu besuchen, von denen der Bewohner kultivirter Distrikte sich keinen Begriff machen kann, ohne sie gesehen zu haben. *} *) Die vorstehenien Bemerkungen des Hrn. Prof. Dr. Gra- ham in Eilinburg über die Flora der schottischen Hoch- lande,sjad eine Fortsetzung der früuber von ibm gelie- ferten und da ich von diesen eine Üebersetzung für die Flora.veranlasst hatte, so glaubte ich die Verbindlich“ keit anf mir zu haben auch eine solche für die vorste- heuden zu veranlassen, ‚und die Frau Gräßn Hahu- Hahn hatte die Güte, auf meine Bitie die Vebersetzung davon zu machen. . on \ Greifswald im März 183%. Hornschuch. c Hiezu Liber. Nro. 10.) Allgemeine | botanische Zeitung. - Nro. 30. - Regensburg, den 14. Augüst 1834. 1 Or iginal = Abhandlungen. Drei neue Pflanzengattungen ; aufgestellt von Dr. ‚Carl Heinrich Schultz. aus Zweibrücken, früher ausübendem Arzte zu München. In Monat November 1833 habe ich in diesen . Blättern zwei neue Gattungen, Kalbfussia und Spi- zelia aufgestellt. Meine neuern Untersuchungen ha- ben dazu beigetragen, die Gattungscharaktere noch zu emendiren und schärfer zu begränzen, und die in brieflichen Mittheilungen mir gewordene ehren- volle Anerkennung in der Wissenschaft höchgeach- teter Freunde hat nich aufgemuntert, den betrete- nen Pfad rasilos zu verfolgen, um mich dem vor- gesteckten Ziele in so weit zu nähern, dass ich "bald ohne Scheu meinen von gleichem Streben be- seelten Freunden die Resultate meiner Arbeit vor- legen kann. Ich habe überall niedergeschrieben,, wäs ich ınit eignen Augen beobachtet habe, und mich vor keiner Autorität, wäre es auch die grösste, beste- chen lassen. Bei meinen Untersuchungen habe ich gar wohl bemerkt, wie mangelhaft unsere Sinne, wie leicht die Täuschung ! Ich kann mir wenig- stens schmeicheln, von eineir redlichen Streben, et- \ . Flora 1853. 50. GUg h6h was für die Wissenschaft leisten zu wollen, durch. drungen zu seyn. Mögen andre beurtheilen, iu wie. fern mir meine Aufgabe gelungen sey. Ich habe die Mühe nicht gescheuet, die ganze Literatur, in soweit sie mir zu Gebote staud, zu vergleichen denn ich halte es für meine heilige Pflicht, jedem das Seinige zu lassen. Wie oft fand ich in den Arbeiten meiner Vorgänger treffliche Bevbachtun. gen und Winke, welche ich alle gehörigen Orts ‘ anführen werde. - Beinahe wäre ich aber von der Bekanutm.- chung meiner Untersuchungen abgeschreckt wor- den, als ich die Stelle in Hrn. Hofrath Reichen bachs Flor. exe. pag. 271. nach Nr. 1800 in der Obs. durchlesen hatte, wo es heisst: „genus auch rum negligentia hucusque desolatum. "Taedios 'sane foliorum comparatio absque reliquis notis cay te exploratis et clare expositis, tirones tam confı “sos reddit, quam ipsi sunt Floristac.“ Man ver gleiche als Gegenstück Hrn. Hofr. Dr. Koch's Ab handlung in diesen Blättern 1834. Nr. 4.: „Tare- zzacum officinale und palusire erweisen sich durc die Zucht aus dem Samen als eine und diesel Art“ Koch hat seine Resultate durch mis der grössten Umsicht selbst angestellte Aussaaten ge wonnen. Ich dachte mir, wenn ein Mann von so gror sem Rufe, wie Hr. Hofrath Reichenbach, unser Floristen, unter‘ denen so. grosse Männer ware und noch sind, mit so beleidigenden Ausdrücke 467 zu demüthigen versuchte, wie wird es mir erge- hen können? — Hidessen habe ich in Hrn. Rei- chenbachs Flor. exe, wo dieser harte Tadey ausgesprochen ist, auch Manches gefunden, was mir eine Berichtigung zu bedürfen schien, und daraus die Ueberzeugung gewonnen, dass Hr. Hofrath Reichenbach auch nicht unfehlbar ist. Um meinen geehrten Lesern einige Beispiele vorzuführen, wie Hr. Hofrath Reichenbach gear- beitet hat, ‚will ich die Gattungen Thrineia, Leon- todon (Apargia) und .Picris wählen FL. exc. p. 251 — 254,), also etwa drei gedruckte Seiten. Bei dem genus Thrincia nimmt Hr. Hofrath Reichenbach vier Arten an: Nr. 1638. Tür. Leysseri, Nr. 1639, Thr. hispida Rth., Nr. 1640. Thr. hirta Rth., Nr. 1641. Thr. tuberosa DC. Der berühmte Roth, auch ein Florist, dem also Hr. Reichenbach auch negligentia und confusio vor- wirft, ist der Vater von Tar. hirta und hispida, und hat im ersten Bande von Römers Archiv im Jahre 1796 beide Arten vortrefllich charakterisirt ; nämlich: Thr. hirta, vadice perenni, seminum pap- po substipitato ete,, und Ihr. hispida, radice annua, seminum pappo longe stipitato etc, ‚Unser geistr ’ei- eher Wallroth hät dann Thr. Leysseri von .hirta geschieden, welche ich aber bloss als eine imagere Form von Thr. kirtg betrachten kann. Die Gr ‚ünde dafür werde ich an einem audern Orte anführen. — Was nun die Reichenbachischen Diagnosen die- ser Arten betritt, so sind sie von der Gestalt, der Gg 2, 468 Zertbeilung und dem Ueberzuge der Blätter, von der Figur des Anthodiums und der Zahl dessen Schuppen genommen. Hr. Hofrv. Reichenbad hat hier die schönen Beobachtungen Roth’s ganz ausser Augen gelassen, und Merkınale zur Unter- scheidung der Arten benutzt, welche sämtlich der Woandelbarkeit unterworfen sind, mithin in die Diagnose nicht aufgenommen werden können. Wer schon viele Thrincien verglichen, gesammelt oder kultivirt hat wird mir beistimmen, dass die Figur der Blätter und deren Zertheilung bei diesen, so " wie bei vielen verwandten Arten, ausserordentlich spielt. Ebenso verhält es sich mit dem Veberzuge der Blätter, der öfter ganz fehlt, und mit der Au zahl der Schuppen des Anthodiums, wodurch meist dessen Gestalt bedingt wird. In magerm Boden sind wenig, in fetten viel Schuppen am Anthodiun u.8.w. Hr. Hofr, Reichenbach ist also bei die ser Gattung in den Fehler gefallen, welchen er “p. 271 an sämmtlichen Floristen rügte, „taedios sane. foliorum comparatio absque ete.‘‘ Aber noch “nieht genug. ‚Reichenbach hat Thr. hispida und hirla ganz verwechselt,. und alles was über Tir. - hispida Eh. geschrieben steht, passt auf Thr. hir und umgekehrt, Pseudodiagnose, Standorte u. sw. Was dem Ganzen die Krone aufsetzt, ist, dass er beide Arten als perennirend angibt, während kei "Nr. 1640, was‘ Thr. hispida Rth. ist, jährig stehen sollte Die Synonymie ist auch nicht im Reinen. So gehören z. B. die sub Nr. 1640 stehenden Sy 469 noriyme der Engl. Bot. und von Curt. zu Nr. 1639. — Die Gattung Leontodon ist auch nicht besser gearbeitet, und.ich kann sagen, dass nächst La che-, nale Hr. Reichenbach zur Verwirrung dieser schönen Gattung am meisten beigetragen hat. Ue- ber die Diagnosen will ich mich nicht ausdrücken; diess würde zu weitläufig seyn. -So viel bemerke. ich nur, dass die meisten unbrauchbar sind. Was die Arten anbelangt, so habe ich auch meist eine andere Ansicht als Hr. Reichenbach. Aber auch darauf kann ‚ich hier nicht eingehen und verweise in beiden: Punkten 'auf meine; nächstens erscheinen- de Monographie. % "Nun will ich einige Synonyme und noch einiges andre berichtigen, um dadurch darzuthun, was von Hrn. Reichenbachs Satz in der Vorrede: synonyma bonorum aucterum neces- saria, caute explorata comparat additque zu halten ist. Bei Nr. 1645 stellt Hr. Reichenbach hinter . L. Taraxaci sich als Antorität, und im Index so wie auch in R. neuester Ausgabe von Mössl. ist *) Um jeiloch ein einziges Beispiel anzuführen, wie es mit Hrn. Hofrath Reichenbach’s Diagnosen steht, will ich eine Art durchnehmen, nämlich Nro. 1645. Leontodon Taraxaci (Rehh.) Loiseleur ; scapis uni-di- - wephalis erectis (ist bei alten Leontodonten der Fall. Nur . bei IL. Villarsii beobachtete ich noch keinen scapus di- eephalus, obgleich ihn Lapeyrouse angibt,) subnudis kommt bei L. hispidas etc. vor,) superne incrassatis (ist bei allen L. mehr oder weniger der Fall, be L, »uturmnalis aber gewiss eben so auffallend als bei I. Taraxaci) anthodiisque nigro -pilosis (kommt auch bei 470. dasselbe wiederholt. — Loiseleur Hat diee sr Pflanze in’ der ersten Ausgabe seiner Flora gallie - (1807,) schon L. Tarawaci genannt. Ueberhaupt scheint es mir, das Hr. Reichenbach gern seinen Namen hinter Pflanzen sieht ; denn bei Nr. 1650. (L, ViBarsii Lois.) ist doch dieser berühmte Botaniker als Antorität angeführt, und Z. Villarsä hat Loi. seleur in. demselben Buche getauft, wo auch I Tarazaei steht. Bei Nr. 1653 wird hinter L. » canus Scop. als Autorität gesetzt. Diess ist aud falsch, denn Scopoli hat ja diese Pflanze Elor, . earn, Nr, 982. (Anno 1772.) Apargia incana ge nennt. Schrank in seiner bayer. Reise p. 14 Nr. 4, nannte diese Art zuerst Leonloden inc- "num; wenn. wir aber. aus grammatikalischen Rück. sichten diese Autorität nieht anerkennen wollten, so gebührte sie Sadler, welcher'sie in der Fior. pesth. Nr. 1105. Leontoden incanus genannt hat. Hier ist aber auch noch ein Haken, und am End müsste diese Autorität auf Roth übertragen wer Apasgia pratensis Link vor, nud zu bemerken ist noch, dass bei L. Taraxacı die Haare nieht immer schwarz sind); Jeliis spathulato- lanceolalis runcinato - dentatit &labris (die letztern Merkmale kommen beinahe bi sämmtlichen Leontodonten yor und ausserdem sind die Blätter von L. Taraxaci seltv häufig behaart). Was at nun von einer: solchen Digfuose zu halten? Wie han ınan jemand. zumuthen, nach diesen wichtssagende Worten eine Pflasze zu‘ unterscheiden ? Ich werle nächstens über (diese ausgezeichnete, vielverkannte Ai mich näher eıklären. , . kA “den, denn Sadlers Pflanze möchte eher zu EZ. hispidus gehören, wortiber ich nächstens von dem eben so berühmten als gefälligen Autor die Bestä, tigung zu 'erhälten hoffe. Es sey hier im Vorbeigehen gesagt, dass ich nur sieben Leontodonten im Gebiete ‘der Reichen- bachischen Flora‘ als Arten aiterkenne, 'und dass ich ‘über Ap: 'Brumati und hyoseroides nun auch Aufschluss Habe. Ich theile die Leontodonten (Apar- gien) in zwei Abtheilungeh' a) radich praemorsa, fibris- numerosisiterässis' longisgne instrücta; b) ra- dice Insiförmi." "In" die erkte' Abtheilüng‘ gehören Nr. 1648 —- 45; Nr. 1651 +52, Ne. 1655 - 57 von Reiehenbach’s Flor. exc.; in die zweite aber Nr. 1648 — 50. und Nr. 1653 — 54. Ba L. Villarsii sind am Ursprunge des Rhizoms einige wenige stärke lange Fasern; 'bei den andel'n die- ‚ser Abtheilung aber sind am Rbizom gar keine starken langen‘ Fasern. Unter Nr. 1447. ‚hat num Hr. Reichenbach‘ eine grüsse Conkision. Er ver: mischt Ap.: suestfalica Boenningh. \ welche ich in vielen lebenden und getrockneten, dus Samen des Autors gezogenen Exemplaren witersucht häbe, und die zu Z. 'ispidus (adso zu einer” eißten "Äb: 'theilung) gehört: mit Ap. aspeid "WR., “ weiche nach Originälexemplaren , die’ ich‘ im! Kitaibiti Sammlung untersucht habe, zu’meiher zweiten Ab theilung gehört. -Die Ap. cüieasitu, detei Hier Kir: R eichb. erwähnt, ist nach einiein ‘von Hin. Stänis! rath'v. Steven mitgetheilten‘ aüfbetitischen: Bikıi "43 plare Form van... hispidus ;. dahin gehört auch Reichenbach’s L. caucasicus, obgleich diess wie- der eine andere Form ist. — Zu bemerken ist. hier noch, dass: Reichenbach: nicht die Autorität von I. asperum. zukommt, sondern Poir. Ene, auppl. ‚IM. p. 453. .Nr. 15, :CAn. 1813).:,0b Hr, v, Ban ninghuusen seine. Ap. guestfaliga irgendwo be: schrieben hat, :weiss. ich nicht, und;bitte die Bota« nikep, mich, ‚hierüber -in diesem. Blättern zu belch- ren. — ‚Dass Hieracium Taragaei;,L, nad Hedyp- neis Tarazac Smith,. ;Engt.. Bot...1109. nicht zu L, Tarazaei Lois. ; sanderu zu I.:autumnale L. ge. hören, und Pieris danubialis Alf, ped. 70. £ 1. nicht zu.d. ‚hastilis- sondern zu Thr. kirta,.. werde ich. in meiner ‚Monographie, darthun.. Ich bin;jedach weit entfernt, es Hen, Reichenbach, zum Vorwurfe zu machen, dass er hier ven seinen Vorgängern nicht i abgewichen ist: : Unangenehm ist es..aber doch, wenn Hr. Reichenbach seine. „eigenen W erke falsch ‚eitipt, wie z. B, bei Nr. 1649,. wo Rchb. pl. art. YIN, ‚gitirt ist, Meines Wissens hat Rch b. von diesen Pflanze nie eine Abbildung gegeben, wenigstens, ist. sie nicht in VIH. —. Was die vier Pieris-Ayten, van Nr, 1658 — 61. betrifft, so. gehö- ren, diese sämmtlich. zu einer. und derselben Art, nämlich ZU. Pierig hieracioides L.,. einer Aıt, wel che zu den polymorphesten unserer, Flora gehört. Ich sah von allen ‚Originalexemplare, Picris, rude- ralis,, von Schmidt-an Willdenow. mitgetbeilt, in des letzteren Sammlung; P. palsacea von v.Vest 473 selbst mitgetheilt; Ap. rigida, (P. umbella N. v. E.) von v. Martius selbst mitgetheilt; und P. crepoi- des..Saut. — P. sonchoides Vest, vom gefälligen Kallegen Hrn. Dr. Sauter überschickt. Die Au- toren theilten mir auch sämmtlich ihre Zweifel über die ‚Speeifieität der genannten Formen (Reichenba- chischen Arten) mit, und erkannten sie theils un- bedingt, theils bedingt als Formen von P. hiera- “eisides an, :Ich kann sie nur unbedingt als For- men von P., hieracieides: erklären, und hof mich später in meiner Monographie , darüber rechtferti- gen zu können. . Ueber. mein genus Kulkfussia hätte 2 ich. noch. mehreres Neue zu bemerken, besonders über K. Mülleri, von der mir noch zahlreiche, besonders kultivirte Exemplare mitgetheilt wurden. Ich siete diese schöne Art nebst mehrern andern meine Ar- heit betreflenden Cichoraceen am 24. April dieses Jahres an, und hatte das Vergnügen, sehon. nach zwei Monaten hlühende Exemplare zu sehen, an welchen ich manches Interessante beobachtet habe. Ich werde so viele Exemplare auflegen, dass ich damit die Herbarien sämtlicher, mit mir in Tausch- verbindung stehender Freunde versorgen kann. — Sehr freut es mich noch, dass ich in diesen kleineu Arbeit die lieben Frennde mit einer neuen Art meiner Gattung Spitzelia bekannt inachen kann, welche. ebenfalls in Egypten wächst, - Ich will die beiden Arten dieser Gatiung hier etwas genauer bezeichnen. 474 Sp. 1. Spitzela @gypiiaea. ©. H. Schultz Bipont, Diagnosis » acheniis disei apicem versus dila- tatis et in rostrum achenii corpore sextuplo brevius attenuatis; . folüis pinnatifidis : pinnis elongatis, : an- trorsis; integerrimis. ‚Descriptio €. H. Schultz Bipont.- ‘Flora B. 2. 3833. tom. 9. . .n. : 8p: 2. Spilzelia "Sieberi hnihi, Diagnosis : achenüs' disei apicem versus dila> tatis et truncatis ; foliis pinnatifidis; pinnis abbre- viatis, extrorsis, dentatis, Synon: Crepis radicata Sieber. herb. aeg.! pi. . eris radicala Lessing syn. comp. p. 134.! ‘Synon. dubia: Crepis radicata Forsk. Fl. aeg. arab: p. #5. .Nr. 6%. Pioris Iyrata Desf:' Thrincia . eaulescens Trev. apud. ‚Spr- 'syst. veg. cur post. pag- 303. Patria‘: In sabulosis. ad Pyl'ämides Aegypti, (Crepis radicata Forsk.) Sieber! (v. sp. in herb. inelytae acad. monac. et. cl. consil. aul. equitis. ä' " Martius,) \ . . Der von mir aı angeführten Orte angegeberte Gattungseharakter passt genau. auf beide Arten: Nur ist noch’ das. zu -den Artendiagnosen Benutizte unterzubringen , was 'in meiner Monographie ge- schehen soll, in der auch Spitzelia Sieberi abgebil- det werden wird. — _Spitzelia aegyptisca ist eine grosse, sehr ästige, etwa. fusshohe Pflanze; Spitze- lia Sieberi hingegen ist wenig ästig und sehr nie- drig 15 — 23” gewöhnlich aber 24 — 3”. Die . 475 a andern Unterschiede werden gehörigen Orts be- merkt werden. Von Cichoraceen habe ich schon den grössten Theil der bekannten Arten untersucht, und denen mit pappo plumoso, weil sie sich zunächst auf meine Arbeiten beziehen, eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ich glaube, dass es am _ bessten ist, sie mit Rücksicht auf den Pappus.. in grössere Abtheilun- gen zu vertheilen. Man ‚nennt diess eine künst- liche Abtheilang ; allein der Beweis ist leicht zu führen, dass diejenigen, welche man als natür liche ausgibt, auch nicht diesen Namen verdienen. Vor der Hand möchte die besste Eintheilmg diejenige seyn, welche auf constante, leicht in die Augen springende Charaktere basivt ist, und man wird sehen, dass durch die unsrige die verwandten Gattungen und Arten auch nicht auseinander’ ge- rissen werden. Ich zerfälle die Cichoraceen in 4 Abtheilungen: a). achenlis pappo plumnoso; b) ach. p. multiforıni; d) ach. p. nullo. x Die Cichoraceen pappo plumoso theile ich in folgende Sippen: A. Receptaculum paleis longis. caducis instruct um. I. Hypochaerideae H. Cass. B. Receptaculum fayosum, favorum margine iu- tegro aut fimbrillato. ’ a. Achenia supra embryonem diaphragmatı: a rostri cavo separata. IL Urospermeae H. Cass. «“ A76 b. ‚Achenii cayum continuum: " &. plumulae intratextae — TI. Tragopogoneae mihi —= Ger opogon L, Tragopogon; L. ex parte ,. Scorzunera DU., Podo-, sperma 'pe. '@- plumulae liberae, ” za. receptaculum nudum favoso - veticn- ’ lafum ; ; pappi radü basi vix dilatati. IV. Picrideae mihi == Pieris. ‚Medieusia) Spitzelia, 'Deckera, Helminthia. ßBR- reeeptaculum favoso - fimbrillatum ; pappi radii basi in seariositatem latam expansi. " “= Y, Leontodonteae mihi — Leontodon (Ästero- thrix)) Fidelia , Thrincia, Streckera, Kalbfussia. + Nlillina H. Cass.?j "Die Hypochaerideae und Urospermene sind von H. Case und den meisten Autoren anerkannt. Meine Tragopoguneae bilden die natürlichste Sippe, weld'ie "man sich denken kann. Die Federchen {plurhulae) an den Pappusradien sind sehr lang und dünrı, und sehr regelmässig und schön in einander gew oben. Die Federchen nämlich zweier neben einander stehender Pappusradien berühren und kretizen "sich in einer mitten, zwischen je zwei zu- ‚ nächıststehenden Radien gelegenen „ ideellen. Linie, so dass man beim ersten Anblick meint, es sey diese Linie ein dünnerer Radius. Dieses Tneinan- derjrewobenseyn der Federchen. des Pappus kommt untrer allen Cichoraceen ıneinen 'Fragopogoneen allein zu. und jeder kann sich leicht an einem Pappns ‚von Tragopogon oder Scorzonera davon überzeu- L 2 - AT gen. Ausserdem sind die Radien des Pappus die- ‘ser Sippe den Grannen vieler Gramineen mehr oder weniger ähnlich, und haben eine ausgezeich- nete hygrometrische Eigenschaft. Wenn man auf den Pappus einer Pflanze dieser Sippe bläst, so verwirren sich die .Federehen so sehr, dass das Ganze der Baumwolle ähnlich sieht. Ausserdem ha- ben die Blätter der Pflanzen dieser Sippe parallele Längsnerven, denen dee Grasblätter ähnlich, und sind ganzrandig. Bei Podosperma sind die Blätter zwar oft zertheilt, aber die. Theilungen verhalten sich wieder, wie ich es hier im Allgemeinen ange- geben habe. \ Was meine Picrideen und Leontodonieen an- belangt, so sind sie nahe verwandt. Die Pierideen sind meist ästig, die Leontodonteen meist Pflanzen mit einfachem Schafte. Bei Streckera ist der Rand der Zellen des Fruchtbodens ganz. Ich wollte sie aber doch nicht von meinen Leontodonteen trennen, weil sie Thrincia zu nahe steht. Finden wir doch häufig in der Natur, dass. Pflanzen einer Sippe durch einzelne Merkmale sich wieder einer benach- barten oder auch entferntern so sehr anschliessen, dass man dadurch in Bezug. auf eine consequente Eintheilung in Verlegenheit kommt. Meine Leontodonteen theile ich nun folgender- massen ab: -* Leontodonteae. Receptaculum favoso - fimbrilla- tuin (exceptä Streckerä). Acheniorum cavum con- tinuum. Papus plumosus, persistens: radiis basi in scariositatem latam expansis, plumulis liberis. 48 a. plumulae pappi persistentes, saltem in radiis majoribus —; Leentodonteae verae == Leon- todon. L. ex parte (pl. perennes.). ' b. plumulae pappi caducae — Fidelieae mihi. _ a. &achenia omnia pappo plumoso coronata == Fidelia mihi. :. ®. achenia. radii scariositate dentato - ciliatä coronata. .@%. achenia disci sensim sensimque in ro- strum breve transeuntia (ligulae omnes nudae) — Thrincia Roth. RP- 'achenia disei abtrupte in rostrum ache- nii corpore quadruplo longius transeuntia (Ligulae externae dorso pilosae, recepta- culum favosum ; favorum margine inte- gro). = Streckera mihi. y. achenia radii calva. — Kalbfussia mihi. * Die Picrideen bringe ich unter folgendes Schema: Picrideae. Receptaculum favoso - retieulatum. Acheniorum cavum continuum. 'Pappus plumosus, in plerisque caducus: radiis basi vix dilatatis, plu- mulis*liberis. A. Picrideae verae, Pappus caducas: radiis sub- - areuatim extus flexie. a. achenia aequalia, omnia pap: plumoso co- - Tonata == Picris L. «x Dune. b. achenia radii pilorum fascienlo brevi persi- stente coronata == Spitzelia mihi. B. Helminthieae. Pappus persistens : radiis erectis. a. achenia aequalia, rostro medivcri' non fragili instructa = Deckera mihi. Sa 2 zn . 429 b. achenia inaequalia, radii pilosa et rostro bre- viori, disei glabra et rostro longo fragü- limo instructa == Helminthia Juss. - Das Genus Leontodon ist ziemlich bekannt; so wie aueh Thrineia und Kalbfussia. Meine neuen Gattungen Fidelia und Streckera werden hier be- schrieben werden. "Was die Picrideen betriftt, so ist Spitzelia nun auch aufgehellt, und die Helminthia echioides befn- det sich in allen Sammlungen. _ Meine Gattung De- ckera umfasst bis jetzt 3 Arten, welche ich voll- ständig untersucht habe : rn 1) ‚Dechera nilotica mihi = Pioris nilolica Sieber. 2) Deckera asplenioides mihi = Picris asplenioi- des L. 3) Deckera aculeata mihi=—= Picris aculeata Vahl. Zu Deckera möchten noch gehören: Picris sulphurea Poir Ene. suppl. IV. p. 408, und Picris scabra Forsk. Fl. aeg. arab. pag. 143. Nr. 56., welche ich in meinem Manuscripte einst- weilen als Deckera sulphurca und Deckera scabra bezeichnet habe. Meine Gattung Pieris umfasst den ziemlich gros- sen Rest dieser verworrenen Gattung. Zu bemer- ken ist, dass Deckera aculeata der Gattung Helmin- thia in manchen Stücken, namentlich im anthodium und dem callus achenii apicalis oder vielmehr pap- posus sehr nahe kommt. Ich verschiebe die volk- _ ständige Beschreibung der Gattung Deckera, weil ich noch auf nenes Material warte, und lasse nun gleich die von Fidelia und Streckera folgen. (Schluss folgt.) 480 I. Botanische Notizen. ‚Viele Botaniker verstehen unter Draba con- fusa die Varietät der Dr. contorta mit behaarten Schötchen. Vergl. Koch Dtschl, Fl. B. 4. S. 560. - Wir glauben dieser Meinung ebenfalls beistimmen. zu können, und möchten daraus den Schluss fas- gen, duss die Draba incana L. wieder hergestellt ‘werden müsse. Ehrhart war derjenige, welcher daraus 2? Arten bildete; die eine mit glatien die andere mit, behaarten Schötehen. Seine Distinetio- nen sind folgende : „Draba confusa, folia canulina numerosa lanceo- ata dentata incana, pedicelli ereeti pubescentes sili- cula breviores, siliculae pubescentes, “ „Draba contorta, folia caulina numerosa lan- ‚eeolata dentata hirsula, pedicelli erecti hirsuti sili- cula breviores, silieulae contoriae glabsae.“ Bei beiden citirte Ehrhart die Dr. incana EL. und gab bei beiden Schweden als Wohnort an. Vergl. dessen Beitr. B. 7. 8. 155. Es ist also zwischen beiden gar kein anderer Unterschied als ein Mehr oder Weniger i im Behaart- seyn, was sich in heuern Zeiten bei allen Arten der Gattung erwiesen hat, ohne dass desshalb be- stimmte Arten aufgestellt werden. Und was das Gedrehtseyn der Schötchen bei Dr. contorta anbe- langt, so kommt solches bei vielen Individuen nicht vor, ja sogar an einem und demselben Exemplare sind die Schötchen theils gedreht, theils gerade. _ CHiezu Beiblatt 4.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 31. Regensburg, am 21. August 1834. Lt =, I. Original - Abhandlungen. Drei neue Pflanzengattungen,; aufgestellt von Hrn. Dr. Carl Heinrich Schultz aus Zweibrü- cken, früher ausübendem Arzte zu Miinchen. . (Schluss. ) Fidelia mihl, 0 . A, nthodium polyphyliu, - soßimbricasum, ob- longo - ovatum, glabrum subinde; squamae omnes adpressae: iniernae Nr. 10 — 11, quibus inferne accedımt minores fere totlidem. Receptaceulum favoso - fimbrillatum. Fios anthodio dimidia.fere parte longior, pal- lide aureus, unicolor, flosculis constat eireiter Nr. 40. Fructus omnes: aequales, pappo plumoso sunt coronati et 43 — 5 longi. In fructu quidgquam ul- tra 43 longo, achenium 237, pappus vero 2. Achenia 2: Yoiıga, omniae aequalia, gracilia, a lateribus compressa, subteretia, subincurva, con- vexitate extus spectante sulcis 5 longitudinalibus ınore congenerum perdursa, inter quos elevationes modicae obseryantur totidem, exasperationibus in- ‚numeris obsessa transversalibus, quae praesertim su- perne, ubi corpus achenii cum rostro conflait, ma- jores et erecto- patentes 'evadunt, ita üt optime cum Flora 183%. 31. . Hh 132 acnleis brevibns aut pilis rigidis pössint comparari, Ceterum undigque hae exasperationes paulisper erec. to - patentes sunt, Achenium supra duas tertias partes sat abruptim in rostrum transit corpore ache- nii duplo brevius. Rostrum achenü corpore gl byius et gracillimum apice dilatatur ad receptacu- 'lum pappi formandum. Basin versus achenium pa- riter angustatur paulisper, basi ipsä -vero callum format basilarem omnibus Leontodonteis communem, si exeipias achenia radialia in generibus quorum achenia sunt difformia. Achenia sunt dilute brunnea.. Embryo quid- quam plus quam dimidiam ‚achenit partem explet. “ Pappus .plumosüs, albescens, persistens, radis 'constans Nr. 10. aegnalibus, 97”. eireiter longis, on- nibus plumosis: plumulis longis, eaducis, Radi basi in scariositatem latam, ovato-lanceolatam in- tegram expandantur. (Herba humilis annua aut fortasse biennis, cer-, to autem non longaeva ; foliis omnihus radicalibus, valde irregulariter denseque dentato - pinnatifido- la- ceratis, pilis simplieibus’ obsessis; scapis numerosis, simplieibus, varissiine: divisis, glabriusculis, superne squamosis, erateris mediterranei regionem 'incolens.) Spee. 1. Fidelia Kalbfussioides mihi. Petria. Ad Aegypti Pyramides legit cl. Sie ber! et cum Spitzelia Sieberi, sub; nomine Crepidis radica'ae Forsk. inelytae Acädemiae Monacensi, in cujus herbario spöciem examinavi, communicavit. Obs. 1. Apargia hastilis &.. Viviani Fl. Jibye. zit Ada Vi Dan 485 p: 50. tab. XXVI. fig. 1. ad hanc speciem acce- dere videtur. Obs. 2. Leontoden coromopifolium Desf. Fl. atl. II. p. 229 — 230. tab. 214.:— Apargia coro- nopifolia Wild. sp. pl. II. p. 1553. Nr. 13. ad ge- nus Fideliam potius quam ad Leontodontem (Apar- giam) speetare videtur, speciemgue istam in MS, ut Fideliam coronopifoliam mihi notavi ob radicem annuam et praeeipue ob habitum eum Fidelia con- venientem, “ Leontodontes veri enim omnes radice gaudent perenni habituque alieno a Fidelieis dis- erepant. Ceterum in Fontanesü 5 planta achenia om- nia aequalia esse videntar pappeque plamoso coro- nata. Thrinciis aut Kalbfussiis hanc ab causam non potest adnumerari. Questionem hanc in mono- graphia, inspeetis in Nerb, el. viri speciminibus originariis, solvere spero. Stireckera mibi. Anthodium ante anthesin nutans, tune erectum, polyphyllum, squamis constans omnibus adpressis, aequalibus Nr, 13, cum quibus basi alternant squa- mulae internis triplo minores totidem; subovatum, pilis simplieibus obteetum, glauco - virens. Receptaculum eonvexiusculum, favosum nec fa- voso -fimbrillatum ; margo enim singulos’ Arcumval- lans favos, membranä formatus est integrä, pauli» sper elevatä, nec fimbrillatä. In cujusvis favi me- dio monticulus convexus obseryatur, e cujus centro exit sfipes pexrbrevis, receptaculum cum achenio jun- on Hh 2 Bon 18h 2 gens, priusque in foramine calli basilaris centrali infra deseribendo positus. » Flos speciosissimus, sulphureus, floseulos con- tinens ultra 200, ad faucem pilis longissimis in. structus. Ligulae floseulorum 26 externgrum dorso vittä latä lividä sunt decoratae et insuper pilis se- riceis. longis simplieissimis erecto- adpressis ob- tectae, quam notam hucusque in Cichoraceis tan- tum in. Urospermi speciebus observavi. - Achenia difformia : j a) achenia radii in squamis anthodi internis subinvoluta et parte faciei dersalis infıma achenii cum iis conereta, diutius quam achenia disci pers» stunt et tantum una cum squamis deeidunt , cum non. articulatim cum receptaculo sint juncta, sed in foramine. subtriangulari, cujus basis extus spectat, supra squamarum insertionem ad marginem quasi reeeptaculi affıxza; tot quot squamae internae (Nr. 13.}, cum scariositate, 'quä coronata sunt, 4° lon- ‚8% absque 33 eirciter; achenii corpus *) 2‘ longum, robustum, #7 in diameiro habens, sat abrupte in rostrum 14 lon- gum, 4° circiter in diametro habens, transit. corpus achenii est oblongum, teres, incuryum: convegitate extus spectante, a lateribus compressius- culum, 'suleis 5 longitudinalibus sed profundissimis, rostrum versus sensim sensimque. evanescentibus, Te *) Corpus voco eam achenii partem, quae embryonem circurmdat, rostrum verDo quae vacuum est, F \ 485° more congenerum, in partes 5 subaequeles divi- . sum. — Sulei, ad concavitatem positi, profundissi mi et latissimi sunt; sulcus dorsalis vero levissimus et maxime superficialis. Achenü corpus basin ver- sus paulisper angustatur, ceterum ejus dimensiones undique sunt subaequales. Basi nullus observatur callus. Nudo oculo achenium glabrum apparet, sub lente vero videmus, elevationes 5 inter sulcos posi- tas, innumeris punctulis minutissimis, in series trans- versales Nr. 30 — 40 dispositis, et rostrum versus hispidulis esse exasperatas. Perispermum, praeci- pue elevationis in concavitate: (inter - ‚sulcos 2%. pro-. fundissimos) positae, est crassissimum ; rustrum nudo ocule pariter glabrum, sub lernte inferne subhispidulumn, superne glabroscens, infra scariositatem paululum dilatatur ; acheniorum vadii color est dilutissime Iuteo- brunnescens, in suleis vero et ad rostrum quid- quam obscurior. Scariosilas achenia coronans radialia eylindrum format, 3 eirciter longum et 3’ in diametro habens, intime cum achenii areolae peripheria con- natuın, superne in cilias permultas laceratuın, nibes- centem, basin versus vero sensim sensimgue in achenii ipsius colorem transeuntem. b) Achenia disci: cum recepfaculo articulatim _ juncta et maturitate seminis decidua Nr. 200 eir. eiter uno in capitulo,. cum pappo 5.9” longa et anthodio paululum longiora, sine pappo circiter 5— 53 {pappus erim 3 — 33° est longus) ; j 486 BR achenii eerpus un& lined vix longius, et ad sum- muin 1 zu longum; maxima ejus latitudo, quae su- perne est, 3” non superat; a lateribus valde com- pressum, 5 suleulis longitudinalibus , .obsoletis est _ pereursum, infer quos elevationes sunt 5 modicae, zugis transversalibus,. valde elevatis; in series cir- ‚ter 1% dispositis, e quibus series 53— 4 superioräs nluricatae possunt vocari, sunt exasperatae ; basin versus paulisper angustatur, basi ipsa vero iterum dilatatur in callum 5’ eivciter longum et z° in dilämetra habens, rotundum, subluteo - albescentem, spiendentem, 5 suleulis perrcursum, inter quos 5 ele-. vationes sunt ‚rotandatae. . Ja centro baseos hujus ealli foramen £porus) est distinetum, in quod pedi- celus brevis, in receptaeulo remanens, achenium- que com eo prins jungens, erat insertus. NB. Callositatem hane splendentem in hasi acheniorum omnium Fideliearum inveni indicatam, sed in nullo genere tam distinete expressam quam . in Streckera. Proxime accedunt hoc respectu Thrin- eia tuberosa DE. et Thrincia hirta- Roth. . Abrupte transit corpus achenii in rostrum gra- cillimam, 4°“ longum, kineque corpore achenii qua- druplo- longius,; 1 inferne. paulisper exasperatum, 'ce- terom glabrum, et apice in areolam paulisper di- latatum. - : - Achenia disei sunt brunneo - castanea, Quandoque adsunt achehia sterilia, quae valde elongantur (63°) et semper albido-argentea ma- nent. Corpus achenii in üs 2% est longum et non ' 87 tam abrupte in rostrum transit.. Cum pappo haec. 10’ fere attingunt. . Pappus 3 — 34 circiter longus, plumosos,. persistens, 'sordide albescens, basi quidquam ob- scurius tinetus, Radi Nr. 15 17 subaequales, graciles, qui- bus nonnullae 'breviores sunt intermixti. Radii basi in scäriositatem integram, lanceolatam sunt expan- sae, tunc plumosae apicem fere usque. Plumulae tenerae, eaducae ! (Herba 'annua, habitu ad Ihrincias accedens, pilosa, foliie omnibus radierlibus obovato - aut ob- verse lanceolatis, scapis simplieibus.) Spee. 1. Streckera Claurae mihi. Patria et Historia. Cl. Salzmann! vere aıni 1824 plantam uostram, in vineis tingitanis (Fetz et Maroeco) legit et pro Tärincis maroccana Pers., quae mera est Thrincia et quiden KRispida Roth, uti e specimine a cl. Schousboe Willdenowio nostro eommunicato vidi (v. Steckeram Claurae in herb. inelytae Academiae Monac. et. cl. Koch.) habuit. Obserratio. Genus in honorem amici percari Car. Strecker, „bibliopolae Wirceburgensis, una mecum in eodem carcere Monachii detenti, speciem vero in memorianı ammicae carissimae nominari. Die Monographie der Leontodonteen wird zu Ende dieses Jahres im Verlage meines Freundes und Unglücksgefährten, Carl Stre cker in Würz- “ 488 . burg, erscheinen. Sie wird sechs, von dem, durch die Werke des Hrn. Hofraths v. Martius so. rühmlich bekannten Hrn. Minsin ger- lithogra- phirte Tafeln enthalten, nämlich eine mit den Ana- lysen aller Arten, dann Abbildungen von Leonto- don asperrimus mihi (>= Apargia strigosa MB.), Fidelia Kalbfussioides mihi, Streckera Claurae mihi, und den beiden Kalbfussien. — Meine Monogra- phie der Picrideen wird bald darauf folgen und auch durch Abbildungen geziert werden. Ich erfülle nun noch die angenehme Pflicht, den vielen Freunden und Gönnern, so wie den erleuch-- teten gelehrten Gesellschaften, welche meine Ar- beit auf eine so humane Art unterstützt haben, meinen tiefgefühlten Dank darzubringen. Sie mö- gen versichert seyn, dass ich die Pflanzen, welche ich von Ihnen noch in Händen habe, als ein Hei- listhum verwahre, und Ihnen unveysehrt nebst mei- nen Bemerkungen, und wo es geschehen kann mit “ Dupleten meiner Sammlung, zurücksenden werde. Meine Adresse ist: Hrn. Dr. Schuites, prak- 'tischer Arzt, Lerchenstrasse Nr. 51 in München für Dr, Schultz. 2) Botarüsche Beobachtungen ; von Hrn. Professor J. F. Tausch in Prag. .Sophora japonica L. Obwohl sich mehrere Bäume daygn in den Prager Gärten befinden, so kamen hieyon doch erst im heurigen Jahre zwei zur Blüthe, wobei sich zeigte, dass sie auch 2 ver- schiedene Arten ausmachen, als 489 S. Japonica L. arborea, floribus terminalibus panieulatis, calycibus campanulatis dentibus obtusis Ccorollis discoloribus), foliis 5 — 7-jugis subtus glaucis glabris. F S. pubescens Tausch. arborea, floribus termi- nalibus paniculatis, calyeibus eylindraceis dentibus inferioribus acutis (corollis unicoloribus), foliis 5 — , 7-jugis subtus pubescentibus. *) Beide sind im äussern Ansehen kaum zu un- terscheiden, nur die Blumen unterscheiden sich auflallend, und vielleicht dürfte in den Früchten, die mir unbekannt sind, auch ein Unterschied ob- walten. Die letztere find ich auch noch im Herbste im Garten zu Neuschloss init einzelnen Blisnen, hatte aber die früheren alte abgeworfen, ohne eine Frucht anzusetzen. Die essiere hat weite bauchige glockenförmige Kelche, deren Zäh- ne alle gleich stumpf sind, die Fahne, vexil- lum, der Blumenkrone ist weiss, die Flügel und Nachen blassfleischroth. Die letztere hat schmä- lere gegen den Grand hin verengerte Kelche, und die 2 unteren Zähne derselben sind spitzig, die Blumenkrune ist länger, schmäler, und alle Blumen- blätter haben eine. gleiche blassgelbe Farbe. Beide sind in meiner Dendrotheca exotico-bohemica auf- gelegt. Edırardsia intermedia Tausch: foliolis 19 — 27. ovato - ellipticis obtusis subtus subsericeis, carinae petalis margine dorsali inflexo angusto, alis vezillo *) 5. japonica Duh. aıb. el. nov. 5. t, an. \ 490 longioribus. Wird in hiesigen Gärten vermischt mit E. grandiflora gezogen, und steht nach der Grösse und Form der Blättchen zwischen E. gran. diflora und microphylla mitten inne. Die Blättchen sind noch einmal so lang als bei E. grandiflora, die jungen sind seidenartig, die alten sind an der unteren Fläche etıras glänzend, doch viel weniger rostbraun als bei E. grandiflora. Die Blumen sind schmäler, die Flügel der Blumenkrone länger als bei beiden genannten, und die Kelche sind am Grunde wenig höckerig. - Pyrus argula Tausch Dendrotheca exot. boh. exsicc.) Aria: foliis ovatis inciso -angulatis ar gute serratis, subtus Jandginoso- canis, corymbis planis. ‚ Crataegus folio subrotundo serrato et laciniato Dalı.. arb. 1. p. 194 et 196. fig. 2, del.) Crataegus latifolia, Duh. arb. ed. nor. 4. p 130. t. 35. Ge. bon.) P. intermedia a latifolia Cand. prodr. 2. p. 636. Habitat in silvis Galliae . 2. ‚Diese Art ist in hiesigen Gärten noch selten, während die P. intermedia Ehrh. allenthalben ver- . breitet ist. Die Blätter haben hinsichtlich ihres ' Umrisses viel Aehnlichkeit mit denen des Crataegus coceinea,. sie, sind eifermig, scharf und, beinahe rechteckig. eingeschnitten, die Einschnitte gesägt, und unten von einem ‘mehr zottigen als Anliegen- *%) P. intermedia ß engustifolia Cand, prodr. ist einerlei mit Crataegus longifolia Duh. arb. ed. nov\ da. t. 5 und P. edulis Willd. enum..p, 537. ’ ee 491 den Filze grau Die Frucht ist beinahe kugelig, mehr gelb als roth zu nennen, während die von P. intermedia länglich und scharlachroth ist. Die verwandte Pyrus Aria Ehrh. die am besten in der Flora Danica t. 30% dargestellt ist, unterscheidet sich konstant durch folia obovata inaequaliter ser- rata, subtus appresse niveo-tomentosa. Die Pyrus inlermedia Ehrh. (Crataegus Aria 8 suecica) wozu ich nur die Abbildung in Weium. phyt. t. 727 zie- hen kann, unterscheidet sich durch folia_elliptica ineiso -Iobata , lobis obtusiusculis serratis, subtus lanyginoso - cana. Sordüs Aria Crantz austr. 1. t.2 f, 2. Gcon excl, descript.) die man gewöhnlich zu P. Aria Ehrh. zieht, gehört der Abbildung nach zu Pyrus Ilostü (Avia Hostii Jaeg. Host. austr) die der P. iniermedia am nächsten steht, und sich von dieser vorzüglich durch die später unten ganz kahl werdenden Blätter und rosenrotheu Blumen unterscheidet. . *. Amygdalus sibirica (Tausch Dendroth. exot. — boh. exsicc.) Unter . diesem Namen zieht man in hiesigen Gärten häufig eine Pflanze, ohne jedoch den Ur- sprang derselben angeben zu können, die mit A. nana L. eine grosse Achnlichkeit hat, aber sich doch auffallend davon unterscheidet, als 4.sibirica : floribus fasciculatis, calycum bracteis lanceolatis patulis obovatis emarginatis, foliis obe- vatis- basi attenuatis obiuse serratis glabris, stipu- 492 lis lanceolatis, fructibus compressis suborbicula- tis birsutis. Armeniaca Persicae foliis fructu exsucco villo- . Amm, stivp. p. 194. t. 3. (ex deser. ic. pess.) Habitat in Sibiria ? \ "Ein wahrer Zierstrauch des Frühlings, der den A: nana: an Höhe 3 — 4-mal übertrifft, auch eine viel weniger wuchernde oder. kriechende Wurzel besitzt. Die Zweige und Blätter sind unbehaart, die letzteren sind schon an den blühenden Zwei- gen verkehrt-eiförmig, viel grösser und breiter sind die vollends ausgewachsenen, die aber bald stumpf, bald spitzig, aber immer gegen den Grund hin her- ablaufend und stumpf gesägt sind. ' Die Afterblät- ‚ter sind Ianzettförmig. und spprsäm gesägt, nicht linienförinig und drüsig gesägt wie bei A. nana. Die Blumenbüschel sind 3 — 4- -blüthig und oft so zusammmengedrängt, dass sie beinahe Blumenquirle. bilden. Der Kelch ist walzenförmig, die Zähne desselben eiförmig und kürzer als die Keichröhre selbst. Die 2 Nebenblätter am Grunde des Kel- ches sind lanzettförmig und abstehend (nicht eiför- förmig.und anliegend wie bei A. nana). Die Blu- meublätter sind schön rosenroth, verkehrt-eiförmig, ausgerandet und aufrechistehend und beinahe um die Hälfte kürzer als bei A. nana. Der Griffel ist am Grunde zottig, gegen die Spitze hin nackt, von verschiedefter Länge, die Blumen’ sind sehr wohl- viechend, und viele davon sind bloss männlich ohne Pistille). Die Frucht ist zoitig, zusammen- 493 gedrückt und beinahe kreisförmig, nicht zugespitzt wie bei A. nana. Prunus virginiana Mich. and rubra Ait. Willd., die von vielen Autoren zusammengeviorfen, letzte- re gar von Hrn. Seringe in Cand. prodr. zu P. Padus L. gebracht wird, sind zwei verschiedene Pflanzen, und in meiner Dendrotheca exot. - boh. ausgegeben. Hinsichtlich der Blätter haben sie freilich viel Aehnlichkeit, obwohl ‘diese bei erste- rer in der Regel zärter und länger sind, aber die Blumentrauben sind bei ersterer länger, ‚schlaffer und fast hängend, während: dieselben bei letzterer dichtblühend, fast walzenförmig und steif aufrecht- stehend sind, und die Frucht der letztern ist noch einmal so gross, als die der ersteren, auch sind die Zweige der ersteren viel schlanker, glatter, glänzender, mehr oder weniger dunkelroth. Nach der Beschreibung, die Linnd seiner P. virginiana anhängte, sollte man vermuthen, dass er darunter die P. rubra Ait. verstand, Hydrangea quercifolia W. Unter diesem Na- men kominen in Gärten 2 verschiedene Arten vor, die ich hier nach ihren Charakteren auseinander setze; obwohl ich die darauf Bezug habenden Ab- bildungen von Bartram und Smith zu sehen keine Gelegenheit habe, und deren rechtmässige Citirung anderen überlassen muss. H. quercifolia: cymis radiatis thyrsoideis ob- ‘longis, foliis sinnuato - lobatis, subtus ramulisque cano - tomentosis. u x x h9h \ .H. quercifolia W. sp. pl. 2. p. 654. H. ra. diata Sm. ic. pict. p. 12. (ex phrasi) Pursh for bor. am: 1. p. 209. a. ‚engulata Tausch. cymis radiatis thyrsoideis ovatis, foliis angulato-lobatis nudis, raınulis ferru. gineo- tomentosis. - H. guercifolia Duh. arb. ed, nov. 6. p- 262. t. 78. Ge. bon.) “ " Die erstere hat tief 5-lappige buchtige Blätter, deren Endlappen 3-eckig, und manchmal auch ein ‘oder der andere Seitenlappen 1-eckig ist, die Lap- pen sind aus dem eiförmigen langzugespitzt und ge- siäigt, die unten graufilzig sind, oben aber nur in der Jugend an den Hauptrippen mit einer weissen Spinnwebenwolle überzogen sind, die sich später verliert und nur an den Blattstielen und jungen Ae- sten übrig bleibt. Die Strahlblumen sind viel klei- ner als bei der folgenden. Die andere Art hat 5-eckig gelappte Blätter, deren Lappen fast recht- winklig sind, und erscheinen dem blessen Auge unten nackt, nur die Hauptrippen sind rostbraun, . und die Blattstiele und jungen Zweige sind rost braunfilzig. Sollte Bartram’s Abbildung, als die ältere, zur letzteren Pflanze gehören, so meisste diese den Namen der H. quereifolia behalten, während - man die erstere H. Smithiana nennen könnte. - Hydrangea radiata Walt. Willd. Davon hat man in hiesigen Gärten 3 Abänderungen, als &. nivea: cymis radiatis, foliis ovatis acuminatis } serratis subtus dense niveo -.tomentosis. MH. nieea * a. Ser. in Cand. 495 ß. reticulata : cymis radiatis, foliis ovatis acu- minatis serratis subtus canescentibus retieulatis (venis denudatis). y. eradiala : cymis eradiatis s. yndis, foliis uti in £- H. nivea ß. Ser. in Cand. prodr. 4. p. 14 et H. arboresecens, ß. discolor Ser. in Cand. prodr. ? Die var. %. ist schon seit einigen Jahren be- obachtet in Hinsicht der strahlenlusen Afterdulden konstant, und ich habe sie in meiner Dendroth, exot. - boh. als H. nivea ausgegeben. 8 wurde: von Dresdei gebracht, und blühte diesen. Sommer zum erstenmal, unterscheidet sich aber vor y durch nichts, als die Gegenwart der Strahlblumen. Da nun diese Art so abäudert, darf'man nicht auch vermuthen, dass H. arborescens L. eymis radiatis ändern könne, und dass die I]. cordata Pursh Cand. eine solehe Abänderung darstelle, um so mehr, da die fast herzförmige Blattform sich bei allen den genannten Arten und Abarten bei sehr üppigen grossblättrigen Exemplaren vorfindet. Berberis aurea (Tausch. Dendroth. exot-boh. _exsice.) spinis tripartitis, folüis obovatis subtus glau- cescentibus eonferte- eiliatis, vacemis multifloris pen: dulis, petalis integris. \ Habitat ? ‚“ Wird in den eigen Gärten ak B. sibirica gezogen, und stcht der B. vulgaris L. am näch- . ste, unterscheidet sich aber. durch kleinere und dunkler gelbe Blumen, und die Blätter, die kaum ge ’ 496 gähnt, sonderm nar bewimpert sind, deren Wim. pern länger sind und viel dichter 'stehen. ı Carduus crispus und Personata L. wollen meh- rere Botaniker nicht unterscheiden, der Hauptun- terschied derselben liegt im Anthodio, und ich würde sie so definiren : : c. erispus : foliis deeurrentibus oblongis si. nuatis margine spinosis, subtus canis nudisve, Nori- “sibus glomeratis in pedimeulis armatis, squamis an- thodii imbricatis lineari-subulatis mucronatis re- curvato - patulis. a lilacinus: anthodiis ovatis, floribus lilacinis. .@. purpureus: anthodiis subsphaericis, floribus parpureis. . glabratus: anthodiis subsphaericis, foliis sub- "tus g abris.“ . C. Personata : foliis deeurrentibus, superiori- bus ovatis, inferioribus Iyrato - pinnatifidis margine spinosis subtus canis nudisve, floribus glomeratis in pedunculis armatis, squamis anthodii lineari- subulatis elongatis squarvosis: omnihus subzequalibus. ß- glabratus: foliis subtus glabris. Durch die fast gleichlangen Schuppen des An- thodium ist diese Art schr leicht zu erkennen. Hallers Abbildung ist die beste. Diese und die vorhergehende Art ändern überdiess mit grösseren oder kleineren Ahıthodien, auch, doch seltener mit 1- blüthigen Blumenstielen. . (Fortsetzung folgt.) CHiezu Litber, Nro. 11) j , N Allg cemeine botanische Zeitung. Nro. 32. Regensburg, den 28. August 1834. nn — I. Original- Abhandlungen. Bemerkungen und Wünsche in Beziehung auf die Berichtigung der Nomenclatur in den botanischen Gärten. Wenn wir bei der Betrachtung der grossen Fortschritte in allen Zweigen der Wissenschaften und der Industrie, welche unser Zeitalter charak- terisiren, unter den Ursachen so günstiger Entwi- ckelungen den Geist der Association mit oben an stellen dürfen; so können wir mit Vergnügen be- merken, dass auch die Botanik durch ihn wesent- liche Förderungen erhalte, und dass ganz insbeson- ‚dere der kbhafte Verkehr, der gegenwärtig die botanischen Gärten nicht bloss Deutschlands son- dern fast des ganzen gebildeten Europa’s verbindet, eine schöne und höchst erfreuliche Erscheinung sey. Die Leichtigkeit gegenseitiger Mittheilungen und die Liberalität, die von jeder engherzigen Rück- sicht freie Colleginlität der Vorstände dieser Insti- tute gehört‘gewiss zu deu kräftigsten Fördernissen der Wissenschaft. Mit innigster Dankbarkeit verehre ich die zahl- reichen Mittheilungen jener Freunde und Collegen, welche den mir anvertrauten botanischen Garten Flora 1834, 32. li 198 N fortwährend bereichern, und angetrieben von dieser Dankbarkeit, ermuthiget durch so manchen Be. weis wohlwollender Theilnahme erlaube ich mir, einen. Gegenstand bei meinen verehrten Hrn. Col- legen zur Sprache zu bringen, welcher hoffentlich Anklang unter ihnen finden wird. Der Verkehr der botan. Gärten untereinander beschränkt sich gegenwärtig auf die Mittheilung ‘von Tausch - Listen und darauf bezügliche Auswahl von Sämereien und frischen Pflanzen, und wenn ‚auch hiedurch eine unversiegbare Quelle gegensei- tiger Bereicherungen eröffnet wird, so. ist dennoch ‘das ganze Geschäft mit unendlicher Mühe für je- den einzelnen Botaniker verknüpft, weil die durch solchen Tausch erhaltenen Gewächse in jedem ein- zelnen Garten auf die Richtigkeit ihrer Nomencla- tur wiederholt geprüft werden müssen, und man mit jedem Jahre eine grosse Arbeit sich erneuern sieht, bei welcher die. einzelnen Gärten sich einander ohne Hülfe lassen, Angenommen, dass in vierzig miteinander in Verbindung stehenden Gärten je 500 Pflanzenarten angebaut werden, deren Controlle das Auge des Botanikers erheischt, so beschäftigen sich vierzig bis fünfzig an -jenen Gärten angestellte Botaniker alljährig mit der Controlle von 20,000 unter ihnen angebauten Gewächsen, während dennoch die Sum- me aller Arten, die jährlich durch den Verkehr in . die Gärten vertheilt werden, wohl kaum 4000 er- zeichen möchte, GE 499 Während also allgemeine und spezielle Mor- phologie, Physiologie und Phytotomie die manchfal- tigsten Bereicherungen von den Kräften jener Bo- taniker erwarten dürften, sind diese grossentheils mit derselben undankbaren Arbeit des Pflanzenbe- stimmens behelliget, und opfern Zeit und Kräfte, um ein ganz vorübergehendes Resultat zu gewin- nen. Je öfter sie veranlasst werden, die Mitthei- Tangen von fremden Gärten wiederholt in An- spruch zu nehmen, um so häufiger müssen sie auf das Geschäft der Bestimmung zurückkommen, und so sind in der That die Beschäftigungen des Vorstan- ' des eines botan. Gartens, dem es darum zu thun ist, eine richtige Nomenclatur aufrecht zu erhalten, das Schöpfen ins Fass der Danaiden. Unter diesen Umständen habe ich oft den Wunsch genährt, und mit meinem Collegen, Hrn. Prof. Zuccarini besprochen, dass die verschie- denen mit einander brieflich. verbundenen Gärten sich gegenseitig über ein gemeinschaflliches System in den Anbaue, in der Controlle und Nomenclatur ihrer Gewächse verständigen möchten. Die wesentlichsten Punkte, welche sich bei die- sen Besprechungen und Prüfungen mit unserm Neissigen Cultivateur, Hrn. Hofgärtner Seitz, her- ausgestellt haben, erlaube ich mir nun, meinen verehrten Hrn. Collegen im grösseren Kreise vor- zutragen. Hoffentlich wird meine Bitte und wer- den meine einzelnen Vorschläge den Schein und Vorwurf von Anmassung nicht mit sich führen, da Iı2 x x 500 ich überzeugt bin, dass alles hier zu Sagende auch meinen Hrn, Collegen schon auf irgend eine Weis nahe gekommen ist, und es nur eines Anstosses bedarf, welcher ja immer von irgend einer Seite ausgehen muss, Was nun exstlich den Tauschverkehr betrifft, so wäre wohl vor allen Dingen zu wün- schen, dass die Kataloge, welche zu gegenseitiger Auswahl mitgetheilt werden, jedesmal den Autor, die Lebensdauer, die Art der Cultur mittelst der gewöhnten Abbreviaturen bei jeder Pflanze mög- lichst genau angeben, dass bei ganz ‘neuerlich be- kannt gemachten Pflanzen eine Hinweisung auf den Ort, wo diess geschehen, und bei solchen, die noch nicht beschrieben sind, zum mindesten doch das Vaterland angegeben werde. Nicht selten findet man jetzt einen ganz unbekannten Gattungsnamen, aber beim Ausbau der Pflanze in ihr einen alten Bekannten. In solchen Fällen würde es wesentlich nützlich seyn, wenigstens den Autor der neuaufge- stellten Gattung zu kennen. Die correkte und genügend ausgeführte Ver- fassung des Tauschkataloges kommt vielen Iırihi- . mern und Missgriffen beim Anbau zuvor; jedoch würde es noch viel nützlicher seyn, wenn der Au tor, die Lebensdauer und die Art der Cultur auch bei jedem einzelnen übersendeten Samen aufgezeich- \ net stünde. Wem ist nicht bekannt, dass viele Pflanzen | ee 501 ‚ gerade desshalb so häufig mangeln, und desshalb aus andern Gärten verlangt und von dem Botani- ker, nachdem sie herangewachsen sind, von Nenem bestimmt werden müssen, weil sie als perennirend in den Gärten gehen, während sie doch eigentlich nur zweijährig sind ? Sind, aber einmal die Gärten allgemein über das Alter ‘unterrichtet, und wird dieses regelmässig jedem'Samen beigeschrieben, so wird sich die Cul- tur schon helfen, und man wird Mittel finden, die zweijährige Pflanze eben so constant zu erhalten, als die perennirende, Nach mehreren desshalb angestellten Cultarme- thoden erscheint es uns jetzt im botan. Garten zu München vortheilhaft, die Biennes jährlich anzu- bauen (was, so viel wir wissen, auch in Berlin und Erlangen geschieht). Wir halten für jede zwei Plätze: auf dem einen steht sie im zweiten . Jahre, auf dem andern im ersten. Dabei beobach- ten wir noch, dass Gattungen, welche lauter zwei- jährige Arten enthalten, auf eigenen Beeten culti- virt, dagegen einzelne zweijährige Arten neben den congenerischen unter die Perennes gesetzt und mit einem gelben Striche auf dem Etiketten- Hölze für die Berücksichtigung der nötbigen Cultur ausge- zeichnet werden. Um aber die Nomenelatur der Pflanze immer richtig zu erhalten, scheint es unumgänglich nö- thig, dass Nume des Autors, Lebensdauer und Col- tur, :aogleich beim Samensammeln rt aufgezeichnes \ 502 . \ oo ‚ werde. Wird sogleich der Autor auf die Samen aufgeschrieben, von welchem die Benennung, ge. mäss der vorhergängigen Bestimmung des Botani. kers, wirklich ausging, so kann kein Zweifel mehr über die wahre Art ubwalten, kein Missgriff bein Tausch eintreten. Schreibt man aber erst bei Ab. fassung des Samenkataloges den Autor zu, so ist, da: oft derselbe Name von vier Autoren vier ver- schiedenen Arten gegeben worden, Veranlassung zu neuer Irrung gegeben. ‚ Samensammlung. : Ueberhaupt aber erfordert das Geschäft des Samensammelns stets die meiste Umsicht, Ruhe und Kenntniss, und sollte von dem Gärtner selbst oder von seinem besten Gehülfen -geschehen. Unglaublich und im höchsten Grade verdrüss- lich sind die Erfahrungen, welche man über Un- richtigkeiten der Samenbestimmungen machen muss, uud welche von Fehlern und Nachlässigkeiten beim "Sammeln herrühren. Oft gehet aus Samen von ei- nem und demselben Garten unter sechs verschie- denen Namen nur eine Art auf, oft. sieht man, dass beim Einsammeln Verwechslungen vorgegangen, oder dass verschiedene Gärten gerade das Entge- gengesetzte unter gleichem Namen versendet hat- ten, Sehr oft enthält eine Samendute mehrere Arten gemengt, und da die sich. leichter assimili- rende leichter und schneller gross wird, so ver- drängt sie andere, seltenere,, um die es eigentlich zu thun war. . Bei kleinen Samen sind diese Ver- 503 imengungen gar häufig. Die Gattung Silene, welche in unserm Garten von Hrn. Prof. Zuccarini mit Vorliebe cultiyirt wird, hat uns die seltsamsten Bei- spiele solcher Eindringlinge dargeboten. Baut mar viele Arten einer Gattung an, so muss man erstau- nen, wie oft nur einige Arten, die gleichsam ge- rade Mode sind, von allen Seiten herbeiströmen, während andere, ausserdem gemeine, Arten aus dem Commerz der Gärten verschwanden sind. In vielen Fällen mag die Verwirrung nicht beim Einsammeln, sondern bei der Aufbewahrung, Reinigung und Zubereitung der Sämereien entste- hen. Manche Gärten haben keine Vorrichtung für die eingesammelten Samen; diese werden, um Raum zu sparen, sogleich in Papierduten aufgeho- ben. Die Folge sind Verwechslungen jeder Art und Verderbniss der Samen, so dass man biswei- len die Hälfte der Aussaat nicht gewinnt, weil die Samen taub geworden. Wir haben es am geeignetsten gefunden, je- den Samen in einem besondern Topfe abtrocknen zu lassen, und erst von Mitte Oktober bis Mitte Novembers die Reinigung und Einkapslung dersel- ben mit Musse vorzunehmen. Freilich ist ein grosser Raum zur Aufbewahrung dieser Samen- - geschirre nöthig. In mehreren Gärten pflegt man die eingesam- melten Samen sogleich in Gläsern zu ordnen. Ich _ zweifle, ob diess ‚vortheilhaft sey, denn manche werden beim Zutritte des Lichtes alsobald taub. Is 504 ‘ Berichtigung der Nomenclatur in frem den Gärten. Gesetzt. aber nun, das Geschäft der Bestim- mung ‚irgend einer Pflanze wäre in dem Garten A. dürch den Botaniker, das der Einsammlung, Etikettirung und Aufbewahrung durch den Gärtner ’oder einen zuverlässigen Gehülfen gut besorgt, — so werden allerdings diejenigen Gärten, welche künftig jene Pflanzenart aus dem Garten A em- pfangen, sie richtig empfangen. Aber dem Garten B, welcher sie dem A mitgetheilt.hat, kommt diese ganze Mühewaltung nicht zu gute. Bei ihm bleibt die Pflanze, bis etwa der Botaniker auf sie ge- führt wird, unter..dem falschen Namen, und da auch von B aus die Samenversendung_ fortdauert, so verewigt sich die falsche Nomenclatur: gewisse Gärten besitzen nun die Pflanze unter dem äch- ten, andere unter dem falschen Namen. Von letz- terem verführt wählt sie wohl auch der. Garten A in den nächsten Jahren aus dem Kataloge eines dritten Gartens selbst wieder aus — sie wächst heran, und man sieht zu seinem Verdruss den be- kannten Landstreicher wieder unter neuem Namen! Diesem Vebelstande abzuhelfen, möchte ich ganz vorzugsweise die Zusammenwirkung meiner hoch- geehrten Herrn Collegen anrufen ! Das einzige Mittel gegen diese Verwirrung ist: die Bestimmungen jeder rectifizirten Art soll ten dem Garlen mitgelheilt werden, aus welchem sie stammt, 505 Diess setzt voraus: dass man den Garten kenne, aus welchem sie erhalten worden. Viele die- ser Pflanzen sind aber perennirend; die Rectifica- tion der Nomencelatur derselben erfolgt erst im zweiten oder dritten Jahre. Man muss also die Geschichte der Herkunft einer jeden Pflanze we- nigstens auf drei Jahre hinaus fixiren. Solches kann auf mehrere Weise geschehen: a) indem man auf den Etiquetten den mitthei- lenden Garten selbst verzeichnet: dann müssen die Etiquetten- alle Herbste erneuert werden, um nicht unleserlich zu werden, oder . b) indem man die Pflanzen eines jeden Jahr- ganges numerirt, und ein Buch über die Nummern führt, worin auch das Herkommen aufgezeichnet wird; dann müssen die Nummern der einzelnen Jahrgänge ebenfalls durch Zeichen von einander unterschieden werden; oder c) indem man jährlich einen Catalog über die Aussaat ohne Nummern führt, und den Etiquetten die Jahreszahl beifügt. Anfänglich schien es uns, dass die zweite Me- thode die vortheilhafteste sey. Wir liessen die Samensendungen bis in den Monat März zusam- menkommen, schrieben auf jedes Samenpaketchen, wo es fehlte, Autor, Dauer und Culturart binzu, "ordneten dann das Ganze alphabetisch, setzten je- der Art eine fortlaufende Nummer vor, und führ- ten die Samen darmach im Aussaatbuche auf. AL lein die Erfahrung, dass selten alle Sendungen bis 500 zu jener Zeitperiode eingetroffen waren, und dass lästige Einschaltungen nöthig würden, um die al. pbabetische Ordnung zu erhalten, hat uns bestimmt, die dritte Methode anzunehmen, welche wir jetzt. be- folgen und zu freundlicher Prüfung vorlegen. > BD So wie eine Sendung von Samen, gemäss "unserer oder des Gebers Auswahl, eingetroffen, wird sie alphabetisch geordnet und mit dem Cata- loge des Einsenders verglichen, um Autor, Dauer und Culturart nachzutragen, so fern diess nicht auf den Samenpaketchen schon verzeichnet wäre. Zu diesem Ende heben wir die eingesendeten Gartenkataloge auf, ‚und lassen sie in Jahrgängen binden. \ u) Die Samen werden darauf in 5 grosse Han- . fen abgetheilt: a) einjährige fürs freie Land, b) zweijährige, perennirende fürs freie Land, ec) Bän- me und Gesiräuche fürs. freie Land, d) Pflanzen fürs Frigidarium, e) Pflauzen für das Tepidarium und Caldarium. 3) Diese Samen werden nun nach Bequenlich- keit und nach der Zeit, welche sie in der Erde liegen müssen, früher oder später angebaut. We- gen der. Ungunst unsers Bodens und Klima haben wir es räthlich gefunden, nur sehr wenige einjäh- rige und perennirende Gewächse, die im Freien vegetiren, unmittelbar ins freie Land zu bauen. Die meisten’ werden in grossen Beschlächtern in die Erde oder in Scherben gebauet, mit Fenstern N Da ge ee o. 507 gedeckt, und wenn die Pflänzchen hinreichend er- wachsen sind, an ihre’ Stelle verpflanzt. Bei dem Anbau in den Beschlächtern ordnet man die Sämereien nach der Dauer, welche sie beiläufig im Boden zu liegen haben. Wir finden diess besser, als wenn jede Aussaat alphabetisch vorgenommen werde, weil die Aufsicht über die aufgehenden Pflänzchen sehr erleichtert wird, wenn solche beisammen und nicht zu weit zerstreut ste- hen, die gleichzeitig aufgehen. Man hat dadurch auch den Vortheil, den Theil des Beschlächters, in welchem die schnell aufgehenden Arten angebaut wurden, bald wieder für eine zweite Aussaat ge- brauchen zu können. 4) Die Kapseln, in welchen die Sämereien ankommen, werden aufbewahrt, bis alle Sendun- gen eingegangen sind, dann werden sie alle zu- sammengetragen und in jenen fünf Hauptabtheilun- gen nach alphabetischer Ordnung in das Aussaat- buch eingetragen, Diess enthält folgende Rubriken: Name der Pflanze, Autor, Dauer, Kulturart, Einsender, Bemerkungen. \ In der Rubrik „Kulturart“ wird eingetragen, ob die Pflanze im gemässigten oder warınen Hause (T. oder C} oder in Scherben (Sch.) oder freiem Lande (DJ), im Wasser (Y) oder mit besonderer Erdmengung kultivirt werde, oder ob sie im Win- ter gedeckt werden müsse (X). Die Nachweisun- gen, ob die Pflauze mehr oder weniger Wasser, Schatten oder grelle Sonne braucht, wären oft 508 auch sehr erwünscht. In einem guten Klima und bei trefflichem Boden ist solche Vorsicht wohl nicht nötbig, ‚aber wo, wie im Münchner Garten bei ei. ner Höhe von 1650 Fuss über dem Meere, auf Kalkgeröll-Boden, am Abhange der Alpen so grosse . Culturschwierigkeiten eintreten, da weiss man jede ‘ Nachricht über die geeignete Kultur wohl zu schä- . tzen. Bei der Rubrik „Bemerkungen“ ist Raum, . um den neuen Namen einzutragen, so fern der alte sich unrichtig erweisen sollte. Ist nun die ausgesäete Pflanze zur Versetzung gross genug, so pflegen wir sie nur dann im Sy- steme an dem bestimmten Orte einzusetzen, wenn wir von der Richtigkeit ihrer Nomencelatur über- zeugt sind, ausserdem aber wird sie mit allen in gleicher Cathegorie stehenden auf‘ ein eignes Quartier „das Prüfungs-Quartier“ gepflanzt, aus welchem sie erst nach Berichtigung des Namens an ihre systematische Stelle versetzt wird. Diese Methode schien uns unerlässlich, um die systematischen Quar- - tiere vor Iirungen zu bewahren, die sich durch andere Verhältnisse dort dennoch nur zu. häufig eiuschleichen.., Im Aussaalbuche wird dann jede Pflanze, de- ren Nomenclatur berichliget worden, aufgesucht, und der richtige Name statt des unrichtigen eingetragen. So, und lediglich auf diese Weise haben wir es möglich gefunden, die chaotische Verwirrung zu vermeiden, welche durch den Anbau von Säme- reien aus den verschiedensten Gärten entstehen muss. Und wir möchten uns der angenehmen Hof- 509 nung hingeben, dass bei gleichem Verfahren mehre- rer mit einander in Verbindung stehender Gärten allmählig Gleichförmigkeit der Bestimmungen mög- lich, und dem Botaniker eine edle Zeit gewonnen werden könnte, die er nun mit vergeblicher Ar- beit hinbringt. Zu dem Ende sind wir bereit, je- dem unserer verehrten Herren Correspondenten die Berichtigangen oder Aenderungen mitzutheilen, welche wir mit dem Namen der von ihm erhal- tenen Pflanzen vorgenommen haben; und wir bit- ten ihn um dieselbe Gefälligkeit im Namen der Wissenschaft. An diese Vorschläge möchten wir noch einige, andere anfügen. Fürs Erste, dass es den Botanikern gefällig seyn möchte, in den jährlich mitzutheilenden Sa- menlisten anzugeben, welche Gattungen von ihnen selbst während des verflosssenen Sommers revidirt worden seyen, und auf welche Bestimmungen man sich also verlassen dürfe. Fürs ‚Andere, dass sich jeder Garten einige Gattungen oder Familien auswählen möge, deren Cultur in ihm vorzugsweise getrieben werden soll. Persönliche Vorliebe für diese oder jene Fa- milie, Berücksichtigung der Begünstigungen, wel- che die Cultur gewisser Pflanzen an einem gege- benen Orte erfährt, so wie der speziellen Leichtig- keit des Erwerbes von dieser oder jener Pflanzen- gruppe mögen hiebei die leitenden Prinzipien ge- währen. Ist es nicht natürlich anzunehmen, dass jeder Garten vorzüglich reich an Gewächsen sey, 510 die” sein Vorstand bearbeitet? | Sollten wir z.B, nicht mit allem Rechte vermuthen, in Bonn die yoll. ständigste und richtigste Sammlung von Allium, in Hamburg von Potentilla und Borragineen, in Erlan- gen vorzugsweise Pflanzen der deutschen Flora, in Breslau’ Astereen zu finden u. s. w.? '.Wenn sich die Gärten des deutschen Vater. landes auf diese Weise zur besondern Cultur aus- gewählter Gattungen und Familien verbindlich mach. ten, — welche grosse und folgenreiche Förderung würde hieraus die systematische Botanik erfahren! Der reisende Botaniker könnte dann beim Einiritt iı Deutschland gleich wissen, in welchem Garten er die reichste Lese für seine gewissen Pflanzen gewidmeten Studien finden wird. Er wird z.B. in München keine reiche Auswahl von Cruciferen und Leguminosen erwarten, weil er erfährt, dass den ersteren hier die Sandflöhe ungewöhnlich nach- stellen, und die andern von der Ungunst des über- _mässig kalkigen, an Kieselerde armen Bodens lei- den. Er wird eben so hier mehr die Pflanzen des nördlichen Europa’s, Sibiriens und Nordamerika's finden, als die des gemässigten und südlichen Eu- ropa’s, welche, etwa mit Ausnahme der Dolden- gewächse, hier ‚sehr schwer zu kultiviren sind. Da- gegen wird er sich, um Labiaten, Scerofularinen, Malvaceen, Caryophyllaceen zu sehen, nach Gärten werden, die, wie der Wiener, der Heidelberger, der Bonner, sich einer grösseren Begünstigung des Bodens und .des Klima .erfreuen. -\ Ich wiederhole daher. den Wunsch: möchte ı es > ‚51 den verehrten Vorsiehern der deutschen Gärten ge- fallen, ‚sich die Cultur gewisser Pflanzengruppen, nach einem, auf gegenseitigem Verhältnisse begrün- deten Syslerge_ vorzugsweise anzueignen, und sich in dieser Weise zu unterstützen. Was den hiesigen Garten betrift, so sind wir bemüht, vorzüglich folgende Gattungen, welche hier mit geringeren Schwierigkeiten im. Freien kultiyirt werden, immer mehr zu vermehren, und ständig zu erhalten : Silene, welche Hr. Prof. Zuccarini mit Vorliebe kultiviert und untersucht, Allium, Vio- la, Hypericum, Corydalis, Euphorbia, Phlox, Paeo- nia, Thalictram, Rheum und die Familien: der Doldengewächse , der Korbblüthen (Silphium , Co- reopsis, Solidago, Aster, Innla, Artemisia, Achil- lea u. s. w.) und der Scrofularinem. Mein verehrter Freund und Kollege Hr. Prof. Zuccarini änsserte noch den Wunsch, dass die deutschen Gärten es in ihrer Convenienz finden möchten, ihre Samenkataloge gegen angemessene Entschädigung zum Drucke der Redaction der bo- tanischen Zeitung zu übergeben, und dass diese die gleichzeitige Versendung dieser Kataloge, als ein Beiblatt zur Flora übernehmen möchte. Ge- wiss verdient auch dieser Vorschlag die Beherzi- gung der deutschen Botaniker, da die Flora fast überall hin wöchentliche Sendungen macht. Die Schnelligkeit und Wohlfeilheit des Verkehrs würde sehr gewinnen; und die Flora würde dadurch nach ‘und nach ein Annuarium der botanischen Gärten . und ihrer Kulturen werden. 512 Mögen diese im Vertrauen auf die Freund. schaft und die literärische Theilnahme meiner hoch. geehrten Herrn Kollegen geäusserten Vorschläge und Wünsche eine wohlwollende Billigung und Be. rücksichtigung erfahren ! München den 10. August 1834. j Dr. v. Martius, Prof. und Vorstand des k. bayr. botan, Gartens in München. N Nachschrift der Redaction. Die vorstehenden Bemerkungen des Hrn. Hof. “rath v. Martius sind gewiss allen Botaniker, denen die Aufsicht eines botan. Gartens obliegt, wahrhaft aus der Seele geschrieben, und es ist wirklich zu verwundern, dass die hier angegebe- nen Vorschläge zur Besserung nicht schon früher in Anregung gebracht und ausgeführt wurden. I- dem die Flora daher nicht zweifelt, dass dieselben allgemeinen Anklang finden werden, erlaubt sie sich auch in Bezug auf obige Aeusserung des Hrn. Prof. Zuccarini die Erklärung abzugeben, dass es ihr nicht anders als höchst erwünscht seyn könne, das Feld ihrer Thätigkeit auf alle nur mögliche Weise zu erweitern und fortwährend die Vermitt- lerin sowohl des wissenschaftlichen als des freund- schaftlichen Verkehrs der Botaniker zu bleiben. Sie wird daher mit Vergnügen zur Ausführung obi- gen Vorschlages die Hand bieten und demnächst einen Plan vorlegen wie sie demselben amı entspre- chendsten entgegenkommen zu ‚können glaubt. |. Allgemeine, botanische Zeitung. Nro. 33. Regensburg, am 7. Sept. 1834. I. Original - Abhandlungen. Botanische Beobachtungen ; von Hrn. Professor I. F. Tausch in Prag. (Schluss.) . Seaum Telephium L. wurde in neuesten Zei- ten vielseitig bearbeitet, doch muss ich gestehen, dass meine Beobachtungen mit jenen nicht überein- stimmen. Jch habe nämlich gefunden, dass S. Te- -Tephium und latifolium zusammenfallen, während das S. purpureum eine eigene Art ausmacht, und 'ersteres unterscheidet sich leicht durch folia cor- dato - amplexicaulia, während letzteres folia pe- tiolata hat. Die Ursache, warum die Botaniker das $. pur- pureum bisher mit dem Telephium zusammenwarfen, scheint einzig und allein darin zu liegen, dass es wirklich eine rothblühende (aber blassrothe) Varie- tät vom S. Telepkium gibt, die einige der ältesten Schriftsteller kannten und abbildeten, und die man bis itzt mit dem eigentlichen 8. purpureum Clus. und L. verwechselte. Ich würde diese Arten wie folgt auseinandersetzen, S. Telephium : foliis (oppositis 3 - nis, alternis- ve) planiusculis cordato - amplexicaulibus dentatis, coryinbo terminali composito. Flora 1834, 53. Kk 51% a. opposilifolium : foliis oppositis cordato- oyatis, Telepkium higpanieum I. Clus. hist. %. p. 66. e. ie Tabern. ie. p. 875. f. 1. Lob. ie. p. 390. Teleph, latifolium peregrinum Moris. hist. 3. 8. 12. t. 10. £6. Teleph..$ et e Linn. spec. pl. p. 616. latifolium Cana, prod. 4. p. 402. S. marimum Rehb. pl. erit. 8. 1.797, ß. ternatum : foliis 3. verticillatis cordato-ova- tis. Knorr del. 1. t. F.5. Kniph. Cent. 4. Nr. 76, y. alternifolium : foliis alternis magis confertia cordato -ovatis. Teleph. Tabern. ie. p. 844. f. 2. $. angustifolium: foliis basi cordatis oblongis lanceolatisve confertis, hine et erectioribus. Teleph. album Fuchs hist. p.800. T.vulgare Moris. hist. 3 S. 12. 1.10. £1. T.II vulgare Clus. hist. 2. p. 66. S. Teleph. & album Linn. spec. pl. 616. S. Teieph. Cand. prodr. 4. p. 402. (ex parte). e. purpurascens : foliis $, floribus dilute purpu rascentibus. T. purpurascens, Fuchs hist. pa. 801. c. ic. Teleph. III. purpurascente flore. Clus, hist. 2, p.66. S. Teleph. Reichd. pl. evit. 8. t. 7%, (bona). 'S. purpureum- Reichb. Fl. exe. (minine Linn.). j : Die grossblättrige Varietät &, die nicht nur im südlichen Europa, sondern, wie schon Clusius be merkte, auch in Oestreich und Steyermark, wie überhanpt‘ in ganz Europa als die gemeinste Form vorkömmt, muss auch den Hauptnamen führen. Wer Gelegenheit "hat, in einem botanischen Gar- ten, wo sich alte und grosse Stöcke davon bein den, diese Pflanze zu beobachten, wird hänfig be - kehren - 915 merken, dass aus einem Stocke Stengel mit gegen- überstehenden, gedreiten und abwechselnden Blät- tern hervorkommen, und dass, da die abwechseln- den Blätter nur eine Zerreissung oder Auflösung der quirlförmigen Stellung sind, selbe auch ge- drängter und daher mehr aufrecht als bei der ent- gegengesetzt - und quirlförmigen Stellung zu ste- hen kommen, und deinnach den deutlichsten Ueber- gang zur var. J und 5 bilden. “Die var. g. kömmt in hiesigen Gärten vor, soll aber, wie man mich versichert, als wildwachsend im Sterne bei Prag gefunden, und von dort in den Garten gebracht worden seyn. Sedum purpureum L. foliis olternis ovatis den- tatis basi attenuatis, superioribus sessilibus, inferio- ribus petiolatis, corymbo terminali composito. Telephium V. ypurpureo flore. Clus. hist. ?. p- 67. c. ic. bona! Lob. ie. p. 389. f. 2. die. Clusin’ Moris. hist. 3. S. 12. t. 10. f.2., Flor. dan. t: 686. Kniph. ect. S. Telephium 8 purpureum et y Linn. spec. pl. 616. S. Telephium Cand. prodr. 4. p. 402. (ex parte) S. lividum Reichb. fl. exc. (ex syn.) non Willd. - Die Länge der Staubgefässe kann bei dieser und der vorhergehenden Art in keinen Betracht gezogen werden, indem dieselbe, je nachdem die Blumen mehr oder weniger entwickelt sind, ver- schieden ist. SS. guestphalicum Bönngh. (Teleph. Reichb. fl. exc. non Linn.) scheint eine eigene Art auszumachen, die ich nicht gesehen habe. Hk2 516 Cirsium silvalicum, dass ich in dieser Zei. schrift als neu beschrieb, habe ich nun seitdem an seinem Standorte von Neuem aufgesucht und gefunden, dass die vollkommen entwickelte Pflanze mit dem. Ü. lanceolato Spr. die grösste Aehnlich. keit habe, und wohl yıur €. Ianceolatum ß- canım: foliis subtus canis genannt zu werden verdient, um “so mehr, da auch andere Arten oder Verwandte auf dieselbe Art abändern, z. B. C. sclerantkum Spr. (Carlina Echinus MB.) ©. canum Spr. und wie selbst bei den vorhergehenden Carduus erispus und Personata zu ersehen ist, Ich habe diese Pflanze seitdem schon an mehreren Oertern gefunden, ak - um Stetel, Woleschna, Prag, aber sie ist sehr selten und kömmt immer nur in einzelnen Exemplaren vor, auch ist der Filz der Blätter mehr oder weni ger dicht, und die Dorne der Blätter. stärker oder schwächer, die Blätter selbst ganz oder zum Theil nur halb herauflaufend wie ich diese letzteren Ab- änderungen aber auch bei dem C. Iunceolatum be- obachtet habe. Juncus monanthos Jarg. Beinahe alle Schri- steller sehen diese Pflanze für eine Abänderung des J. trifidus L. an und werfen sie damit zusau- ‚men, ohne sie einer genaueren Untersuchung m unterziehen, bei welcher sich ausser dem 1-blü- thigen Stengel oder Halme freilich noch andere - Charaktere offenbaren die ihn zu einer eigenen Art erheben. Schon die Bemerkung .,folia terminalie ' » “ r2 tria apud nos et in conterminis provineiis nm- s en De re 517 quam habet“ Jacg. observ. 1. p. 47. hätte längst darauf führen können, und so ist es denn wirklich. Der J. monanihos "Jay. (ex sey 1- oder 2- 3-blü- thig) hat einen von unten an beblätterten Halm, da “hingegen der J. trifidus L. (er sey auch 1- 2- 3_ blüthig) einen unten nackten, und nur nach oben hin 3-blättei 'igen Halm hat, woher auch sein Name rührt, und, man kann beide dadurch sehr leicht unterscheiden, ohne erst die Blüthen zu berück-. sichtigen. Hätte Jacquin von seinem J. monan- ihos ein ınehrblüthiges Exemplar gekaunt, und ei- nen andern Namen gewählt, so wäre die Pflauze gewiss schon längst an ihren rechten Ort gestellt. Jch würde beide folgendermassen definiren : J. trifidus: vadice vepente, culmo filiforini de- orsum nudo, apice 3-folio, foliis subulato- canali- culatis, vaginis ciliato -laceris, floribus terminali- bus 5, solitariisve sparsis, capsulis ovalis sejpala acquantibus. &. sessiliflorus: floribus sessilibus. Fl. dan. t. 107. ß@. fastigiatus: floribus peduneulatis Bauh. prodr. p. et t. 22% _J. trifidus Linn. spee. 465. (ex synon.) Spreng. syst. veg. 2. p. 104. y. uniflorus : floribus solitarüis (in (# et 9). «. wächst auf den 3 Haupigebirgen Böhmens, im Riesengebirge, Glaizergebirge und im Böhmer- walde, und hat sich in jedem nur einen Standort, und zwar immer die höchste Felsenkoppe ausge- wählt, ich besitze sie aber auch aus den Alpen Salzburgs (Kratzmann), Tyrols und Steyermarks ( Sieber) . 518 P- scheint: seltener vorzukommen, ich besitze - sie aus den Alpen Steyermarks (Fenzeb. Y. findet sich bei beiden vorhergehenden gewöhnlich an ei- nem und demselben cespes beigesellet. Juncus Hosti: radice repente, culmo filiformi folioso, foliis subulato - canalieulatis, vaginis ciliato- laceris, floribus terminalibus solitariis, 2 — 3ve sub- fasciculatis, capsulis obovatis sepala excedentibus, J. trifidus Host. gram, 3. t. 85. (ie. opt.) 8. monanthos: culmo unifloro. J. monanthos Jacy. obs. N. 33. enum. vind, p 61.1.4. £. 1. Flor. dan. t. 691. “ Ich besitze diese Art aus den Alpen Salz- burgs (Kratzmann), Tyrols, Steyermarks (Sieber, Fenze)), und sie wurde immer mit dem J. trifidus L. vermischt eingesammelt oder gesendet. Diese ‘Art hat ausserdem, dass die Blumen und Kapseln grösser .und dunkler gefärbt sind, noch das Eigen- thümliche, dass, wenn der Halm 3- blüthig ist, im- mer 2 Blumen davon knopfförmig verbunden, und die dritte für sich isolirt steht, während bei J. tri- fiaus‘ alle drei isolirt stehen. ‚Salir Helix L. Was bisher von den Auto- ren, wenn man vielleicht Smith ausnimmt, und selbst von dem‘ verdienstvollen Salicologen Hrn. Host für. S, Helir ausgegeben wurde, gehört un- streitig zu der äusserst vielgestaltigen, bald baum- bald strauchartigen S. monandra Hoffm., zu wel- cher selbst die S. purpurea L. als eine kleinblättrige mit rothen oder röthlichen Narben versehene Ab- 519. änderung gezogen werden muss. Die von Linne angegebenen Synouyme gehören zur S. monandra, und die älteren beziehen sich auf die häufig bei dieser Art vorkommenden knospenförmigen Mon- strositäten. Nur die Diagnose Linne's allein. scheint etwas zu enthalten, was uns. einen näheren Aufschluss geben kann, und zwar sind es die folia obliqua. .Und wirklich findet sich unter den vielen Formen der S. monandra eine, die sich schon da- durch auf eine leichte Art zu erkennen gibt, aber auch noch überdiess durch stigmata linearia (non uvata) verschieden ist- Die Blätier derselben sind viel zärter, länger gestielt, sehr schief gestellt, ab- stehend, und mehr oder weniger bogenförmig zu: rückgekrümmt, was zugleich eine Anspielung auf den Namen gibt, während selbe bei S. monandra, obwohl am Grunde auch schief gestellt, doch im- mer eine steife aufrechte Stellung beobachten. Ich kenne diese Form schon viele Jahre und habe sie ursprünglich als S. tenuis ausgegeben. Auch Smith scheint diese Form vor sich gehabt zu haben, als er die S. Helix stigmatibus linearibus definirte, Ich wiirde sie folgendermassen definiren : S. Heli: monandra, germinihus sessilibus to- mentosis, stigmatibus linearibus, foliis (saepe op- positis) spathulato -lanceolatis serrulatis oblique pa-- tentibus recurvatis glabris exstipulatis. ‚ Diese Art ist selten, ich kenne nur wenige Individuen davon, die sich am Moldauufer bei Prag befinden und fast jährlich abnehmen. Die Blätter derselben sind in der Länge und Breite - 520 sehr wandelbar, wie bei anderen Arten, auch sind bald die obersten bald die untersten an dan Zwei- gen entgegengesetzt. Almus pubescens (Tausch Dendroth. boh. et pl. sel.. exs.): ramulis ferrugineis, foliisque oboyatis obtusis duplicato-dentatis utringue viridibus sub- tms pubescentibus, ad axillas villosiusculis, stipulis obovatis oblongisve, seminibus non marginatis. Wöächst auf den Bergen des Böhmerwaldes in Gesellschaft der A. glutinosa und incana, und ist vielleicht ein Bastard von beiden. Ich fand sie nur strauchartig, aber auch A. glufinosa und incana . kommen in ihrer Gesellschaft nur strauchartig vor, Die Zweige sind sehr uneben, knotig, glatt, die jüngsten rostbraun, feinbehaart. Die Blattstiele braun; behaart. Die Blätter verkehrt-eiförmig, stumpf, gegen den Grund mehr oder weniger .herablau- fend, am Rande meistens doppelt und stumpf ge- - zähnt, oder manchmal nur fein gezähnt, oben voll- kommen glatt, doch nicht klebrig glänzend, unten etwas blässer, aber grün, und mehr oder weniger besonders an- den Rippen weichhaarig, in den Ach- selı mehr oder weniger zotüg. Die Afterblätter stumpf, länglich oder eiförmig, braun, nicht weiss, wie bei A. incana. Die Knospen unbehaart, kle- brig. Die Fruchtstiele sind traubenartig, die Za- pfen eiförmig, oder etwas länglich, von sehr ver- schiedener Grösse, die Schuppen 2saanig. Der Same keilförmig, rothbraun, glänzend und mit kei- nem häutigen Rande umgeben. “. 921 Alnus incana ß fruticosa. So verdient die schon vorhin angeführte Pflanze im Systeme be- merkt zu werden, die auch schon Schultes in seiner Flora austriaca anführte. Sie unterscheidet sich von der gewöhnlichen ausser dem Wuchse durch meist kleinere Blätter, die unten viel dichter behaart, fast filzig sind. Betula nana L. Diese schöne Pflanze, die ich zuerst in Böhmen in den Sümpfen des Erzgebirges bei Gottesgab auffand, fand ich nun heuer auch ün Böhmerwalde in den grossen. Sümpfen bei Kusch- warta, jedoch‘ im. Riesen- und Isergebirge, wo sie Hr. Reichenbach Fl. exc. angibt, kömmt sie nicht vor, wohl aber im Glätzischen Gebirge in’ den grossen Seefeldern, wo ich sie auch selbst schon sammelte. Fra.zinus obliqua (Tausch Dendroth. exot.-boh. ‘exs.) foliis 5 -jugis utringue glabris, foliolis ex ova- to acuminatis argute serratis basi attenuatis ob- liquis, gemmis fuseis, floribus nudis, fructibus ovatis. _Stammt wahrscheinlich aus Nordamerika, wird in hiesigen Gärten als FL rotundifolia gezogen. Steht wohl dem F. parvifolia W. am nächsten, hat aber doppelt‘so grosse Blätter, die eine sehr aus- gezeichnete eiförmige Basis haben, und nicht so lang und keilförmig herabgezogen sind. Musa Uranoscopus Rumpf. Diese schöne Pflan- , ze hat im heurigen Jahre im Gräflich- Salmischen Garten hier zum erstenmal geblüht. Sie wurde aus Dresden unter dem falschen Namen der M.ro-* \ 522 sacca gebracht, wovon Jacequin Hort. Schoenbr. t. 445. eine. herrliche Abbildung gab. M. Urano- scopus hat einen spadix erectus, der während. der langsamen und langen Blumenentwicklung stets auf: recht bleibt. Die Blumenscheiden, so wie die A Blumen sind abfallend, die ersteren sind länglich, aussen rosenroth, "innen weiss, und die untersten davon sind mehrmal länger als die oberen und fast “ zugespitzt. Die Blüthenbüschel stehen ziemlich ent- fernt von. einander, und nur die untersten 3 — 4 - sind bleibend und fruchtbar. Die Blumenhülle ist 2-blättrig und zugleich 2-lippig. Die obere Lippe ist schmutzig orangfärbig mit einem 5-zähnigen, zu- sammengerollten, schön orangfärbigen Saume, die . witere ist ganz, spitzig, blass, fast weiss. Die 5 “ Staubgefässe stehen am Fruchtknoten und sind et- was hervorragend, die Staubfäden sind: zusammen- gedrückt, gegen den Grund hin verschmälert und kaum länger als die linienförmigen angewachsenen 2- fächerigen purpurrothen Staubbeutel. Ich habe nur wenige Blumen geöffnet, aber vom 6ten Staub- faden habe ich nichts gefunden. Die untersten - fruchtbaren oder Zwitterblumen haben einen dicken Griffel mit einer kopflörmigen 6-strahligen Narbe. Die Früchte, obwohl sie lange ‚standen, haben sich nicht ausgebildet. - Iris autumnalis : Limnivris Cimberbis). acaulis, spathis radicalibus diphyllis bifloris, germinibus ob- tusis hexagonis longe stipitatis, corollae tubo sub- _ nullo, laeinüis oblongis subaequalibus, foliis lineari- ensiformibus longissimis. 523 Wird im hiesigen botanischen Garten ohne Namen gezogen. Schon im vorigen Jahre bemerk- te ich diese Art im Oktober blühend, ich traute nicht sie zu beschreiben, weil ich muthmasste, dass sie eher jeine Frühlings - als Herbstpflanze seyn, und dass sie bereits schon zum zweitenmal blühen - dürfte; heuer genauer beobachtet blühte sie weder im Frühling noch Sommer, und brachte zu Ende Septembers und Anfangs Oktobers über und über Blumen. Sie wächst in sehr dichten Rasen. Die Blätter sind-steif aufrecht 2 — 5 Schuh hoch, sehr schmalschwertförmig. Die Biumenscheiden kom- men aus der Wurzel hervor, sind sehr schmal und "lang und reichen bis an die Blumenröhre. Die Fruchtknoten stehen auf langen Stielen, und im Gegentheile ist die Blumenkrone beinahe ohne Röh- ere auf dem Fruchtknoten aufsitzend. Die Lappen der Blumenkrone sind fast gleichgross, meistens länglich spatelförmig, doch manchmal auch eiför- mig, sehr zart, violett und gegen den Grund hin weissgeadert. , Die Blume hat viel Aehnlichkeit mit der in Gärten als I Pallasii, ruthenica vorkom- e menden und vielleicht nur zur I. trifolia Bald. ge- hörigen Art. Uebrigens scheint sie der I. biglumis Vahl. am nächsten zu stehen, Jris torta: Xyridion; (imberbis) caule pauci- . floro folia ensiformia adaequante, spathis herbaceis lange acuminatis corollam adaeguantibus, corollae laciniis exterioribus reflexis oblongis oblique tordis, tubo elongato, germine hexagono. 524 Vor mehreren Jahren beobachtete ich diese Pflanze schon in €inem hiesigen Garten, doch bei der darauf folgenden Ueberlegung desselben ging sie verloren, erst heuer fand ich sie wieder im hiesigen botanischen Garten unter alten verlassenen Dubleten. Der Stengel ist 2 — 3° hoch, etwas zu- ‘sammengedrückt. Die Blätter steif aufrecht. Die , Blümenscheiden, deren der Stengel 1 — 2 trägt, ‘sind gross, länglich, lang zugespitzt, und reichen beinahe: über die Blumen hinaus. Die Blumen- krone ist gross, beinahe wie bei J. notha‘ MB., gelblichweiss, die Lappen derselben sind beinahe gleichlang länglich, die drei zurückgeschlagenen sind sehr steif, und regelmässig schief gedreht, und haben an. der länglichen Platte einen grossen gel- ben Fleck. Die Narben sind weiss, bogenförnig. zurückgekrümmt und um die Hälfte kürzer als die Lappen der Blumenkrone. Diese Art unterschei- det sich von allen verwandten Arten oder Abar- ten als J. ochroleuca, halophila, Güldenstaedtiana ete. durch die längliche Platte und die, am Grunde kaum erweiterten Nägel der zurükgeschlagenen Blumenlappen. Ranuneulus tripartitus Cand. Die Früchte die- ser Art sind von denen des R. hederaceus L. nicht zu unterscheiden, und wenn R. hederaceus auch mit tief gelappten Blättern abänderte, was mir zwar nieht bekanılt ist, so könnte man ersteren füglich für eine varietas natans R. hederacei erklären, und diess ınuthmasse ich um so sicherer, ‚als sich an : 595 einem von Hrn. DeCan dolle selbst herrührenden | Exemplare des R, fripartitus ausser den tieflappi- gen Blättern auch einzelne nur eckiggelappte Blät- ter zeigen, die den gewöhnlichen des R. hedera- ceus gleichen, Ranunculus fluviatilis Roth. Diese Art hat auch noch das besondere, dass ihre unteren Blätter gestielt, die oberen oder Blüthenblätter sitzend sind, Ranunculus rigidus Pers. Schk. ist und bleibt eine sehr ausgezeichnete Art, und hat noch das Eigenthünliche, dass ihre Stengel sehr leicht zer- brechlich sind. ı Ranunculus paueistamineus (Tausch pl. sel. exs.) Batrachium; caule abbreviato natante, foliis ommibus immersis petiolatis capillaceo - multilidis, Nloribus minimis sub 12-andris oligocarpis, carpel- lis hispidulis obtusis. Wächst in sehr seichten Gräben bei Lissa in Böhmen, Die Stengel sind grösstentheils wur- zelnd, und nur die Spitzen derselben schwimmen frei. Die unteren Blätter haben kaum eine deut- liche Blattscheide. Ist übrigens durch die äusserst kleinen Blumen und angegebenen Charaktere von allen verwandten Arten deutlich verschieden. Ranunculus Bauhini: Batrachium ; canle re- pente ceespititio, foliis omnibus emersis petiolatis vaginantibus decompositis linearibus, carpellis minu- tis glabris in spieam oblongam dispositis. R. aquatilis omnino tenuifolius. J. Bauh. hist. 3. p. 781. £ 2. ... T 526 Habitat in Europa australi, unde plura speei- mina attulit D. Sieber. Diese Pflänze, die Bauhin’s Abbildung gut vorstellt, gleicht der an ausgetrockneten Stellen wachsenden var. R. aguatilis y terrestris vollkom- men, nur ist sie in allen Theilen viel kleiner, und sie wird wahrscheinlich auch eine var. natans be. sitzen, die aber bis itzt unbekannt ist und dann eine Aenderung der Diagnose herbeiführen müsste. Die Blumen sind sehr klein und bringen sehr viele, sehr kleine unbehaarte Früchte die in eine läng- liche Aehre dicht aneinander gereihet stehen, was bei allen bisher bekannten und verwandten Arten der Fall nicht ist. ’ “ Salvia linarifolia : floribus subspicatis secundis, “ ealyeibus oppositis eylindraceis 3-dentatis, folüs li- nearibus canaliculatis apice subdentatis, cauleque suffruticoso sparse hirsutis. Habitat? Wird im Gräflich- Salmischen Gar- ten hier als eine neue Art ohne Namen gezogen und blüht so eben zum erstenmal. Die drei Zähne des Kelches sind eiförmig, spitzig, langhaarig. Die Nebenblätter linienförmig, kürzer als der Kelch. Die Blumenkrone lazurblau, die untere Lippe kon- kav 2-lappig, am Grunde weissgestreift, die obere gewölbt eiförmig, unzertheilt. Pteris Sieberi Tauseh. fronde bipinnatifida sti- piteque glabris, pinnis breviter petiolatis Calternis suboppositisve) subaequalibus profunde pinnatifidis 527 - apiceque caudatis, supra costis spinnlosis, infimis bipartitis, lacinüs linearibus subfoliatis obtusis in- tegerrimis : terminalibus repandis. Diese Art wurde im hiesigen botanischen Gar- ten aus Samen gezogen, den Sieber wahrschein- - lich aus Martinique brachte. Sie steht in der Grösse und dem Habitus nach der _P. Plumieri und nemoralis am nächsten, ist aber durch die an-der oberen Fläche stacheligen Wedel auffallend ver- schieden. - Polypodium calcareum Sm. Ich führte schon in dieser Zeitschrift an, dass diese Pflanze in Böh- men auf Kalkfelsen um St. Ivan wachse, und doch gibt Sprengel in dem letzten Systeme bloss Eng. land als deren Vaterland an. Sprengels Cha- rakter stipes basi squamosus ist zwar wahr, doch nichts bezeichnend, indem derselbe auch bei P. Dryopteris L. squamosus. ist; ein weit sichereres Merkmal bietet die rachis pubescens dar. TI. Botanische Notizen. 1. Wenn Willdenow laut Flora 1826. p. 80. bemerkt, dass die Tab. 32. p. 4. Cyperoides alpi- num sazatile u. s. w. in Michel. gen. weder zu Care: saxatilis noch zu C. rigida gehöre, wohin sie von Schkuhr, Smith, @oodenough eitirt wer- de, so ist es merkwürdig, dass er gleichwohl die ächte Species, wohin sie gehört, nicht angibt. Diese findet, sich in Tenore’s Sylloge p. 564 als Care plalystachia. 528 2 In _ Willdenow’s Spec. plant. Linn. und nenerlichst in Tenore’s Sylloge wird zwar bei Euphorbia amygdaloides die E. sylvatica Jacg. et auct.‘rel. als Synonymum angeführt, daneben aber gleichwohl noch eine E. sylvatica Linn. besonders aufgestellt, die bei Sprengel, Reichenbach u.a. zu fehlen scheint. "3. Bei Euphorbia Characias stellt Tenore eine varietas petalis purpureis auf und zieht Will- denows E. venela zu dieser Varietät. Aber bei E. Characias sind die Blumen stets stark pur- purroth, bei E. veneta aber anfangs gelblicht und nur nach und nach ins Röthlichte übergehend. 4. Unter dem Namen Ajuga Chamaepitys hatte Tenore in Flora neapol. I. p. 5. Gussone in Flor. sicul. prod. 2. p. 66. et plurimi auctor. flor. italic. eine Pflanze aufgeführt, die Tenore jetzt nach reiflicher Ueberlegung in Sylloge p. 275 für Ajuga chia Linn. (Schreb.?) erklärt, dage- gen unter Ajuga Chamaepitys mit dem Zusatz vera eine Pflanze aufstellt, welcher er flores caeru- lei foliis duplo breviores, caules erectiusculi u. s. f. zuschreibt , in praecedente chia vero flores lutei folia subaequantes et caules decumbentes angibt. Die Abbildung in Flor. danica 733 soll dieser wah- ren Chamaepilys, jene aber bei Blackwell t. 538 der vorhergehenden angehören! ? (Hiezu Beiblatt 5.) Allgemeine | botanische Zeitung. : Nro. 34. Begensburg, .den 14. Sept. 1834. - . Du un 1. Original - Abhandlungen. Bemerkungen. "über thüringische Pflanzen ; von Hin. F. C. H: Schönheit, Pfarrer zu Singen N Schwarzbrg. Rudolst. Potamagston obtusifolius Mm. K. p Die: -Hrh; ‚Verf: von' Deätschl. Flora üchrei- ben dieser Art''Band 1. p- 855° am Rande 'gekielte Früchte zu. Wenn ich von dieser Forderung ab- sehe, so finde ich auf Teichen und grösseren Siimpfen in meiner Gegend hie und da in Menge einen Potamoyeton, der vollkommen M. K. Be- schreibung ihres P. odtusifolius entspricht. Nur ‘seine Früchte zeigen im frischen Zustande keinen Kielrand, sondern sind stumpfrandig. Sollten die 'Hern! Verf. der Deutschl. Fi. vielleicht die Früch- te im eingetrockneten Zustande beobachtet haben ? (was bei so ‚umsichtigen Beobachtern freilich et- was unwahrscheinlich ist.) oder sollten die Früch- te nur auf einer gewissen Stufe der Ausbildung ‚ kielrandig erscheinen? (als ich sie an dem BPota- ‘mogeton meiner Gegend beobachtete, waren sie der Reife nahe,) oder endlich:-sollte mein Potamo- geton eine abweichende Form des P. obtusifolius . seyri, deren Eigenthümlichkeit einzig auf stumpfran- Ylora 1834. 34. ul 530 digen Früchten berahte? Ich beobachtete die Pflan- ze mit solchen stumpfrandigen Früchten zwischen Rodo)stadt und Kahla, Rudolstadt und Saalfeld, Rudolstadt und Ilmenau, am häufigsten .auf den Teiehen bei der Schneidemühle unter Paulinzelle, Myosotis caespitosa Schultz. - Veber diese neuerlich von M. paiustris ge- schiedene Pflanzenspecies findet sich manches Wi. ü ‚dersprechende , sowohl in einzelnen botan. Schrif- ten, als auch bei Vergleichung des darüber Ge sagten mit den Resultaten, welche die” Beobach- ‚tung, der Pflanze in der freien Natur liefert. Die ‚verehrten Hrn, Verfasser der Deutschl. Flora (M- K), von,Schlechtendahl und v. Bönninghau- _ sen nennen sie einjährig und M. K. versichern, ‚dass nach brjeflichen Mittheilungen auch Hr. Hof- vath Reichenbach sie für einjährig. erkenne; ‚gipichwohl ; führt sie dessen Flora excwrsoria p. 341 ‚mis ‚dem Zeichen % auf und eben so Hr. Medi- ‚singleath Dr. Roth in seinen neuesten Werken. ‚„Ich ‚glaube die: erste Angabe bestätigt gefunden zn. haben, weil ieh die Pflanze schon Ende Mai ‚auf dem, Schlaume eines erst im Spätherbste des vorbergegangenen Jahres abgelassenen Teiches blü- ‚hend. fand, wo sie. sich in den vorigen. Jahren "bei einem über 2 hohen Wasserstande schwerlich hat- .te entwickeln können. Doch will ich diese Ansicht nicht für zuverlässig ausgeben, da meine Beobach- tungen sich nur auf diesen einen Standort, beschrän- ken, so weit sie die Dauer der. Pflanze betreffen. 531 Weiter ergibt sich aus meinen Beobachtungen, verglichen mit dem in der Flora excursoria Gesag- ten, dass die Pflanze ziemlich polymorph seyn müsse. Denn, obgleich an den auf dem erwähnten und auf ınehreren andern Standorten von mir be- obachteten zahlreichen Exemplaren der bis in die oberen Verästelungen kantenlose, stielrunde Stengel, die lineal - länglichen stumpfen Stengelblätter und die kleinen, kaum anomalisch eine Spur von Aus- randung zeigenden Blumenkronblätter keinen Zwei- fel übrig lassen, ob ich auch.. die rechte Species beobachtet habe, so trifkt- ‚doch die. Reichenba- chische Bemerkung: „ cauha in ramos longissimos luze adscendentes fere solulus“ nur an wenigen, besonders feucht stehenden Exemplaren ein, die Mehrzahl zeigte einen, zwar starke Neigung zur Verästlung verratlienden oder ‚oberwärts in lange Asste vertheilten, aber doch oft völlig anfrechten, von unten auf etliche ’ hohen einfachen Stengel, auch zeigten sich die Kelche ‚nicht als marimi, sondern zur Zeit ihrer Fruchtreife zwar .ziemlich gross und bis über die Hälfte ihrer Länge getheilt, aber gerade nicht grösser als an manchen Formen der M. palustris. Stumpf konnte ich ihre Ab--. schnitte auch nicht finden, sondern eher, wie sie Roth: Man. bot. p. 272. bezeichnet, spitz. End- lich muss ich noch bemerken, dass mir die Pflanze nicht recht unter die Abtheilung : eorollae limbo plano zu passen scheint. Ihre Blumenkronzipfel stan- den nicht ganz flach ab, sondern es blieb nach dem L12 552 Schlunde zu eine dichte Vertiefung auch im voll kommensten Zustande der Entfaltung bemerkbar. Val auch Roth: Manuale oder Enum. Thesium pratense Ehrh. in Deutschl. Flora von M. K. wird II. 98 ‘die Vermuthung ausgesprochen, dass die Blüthen- ‚hüllzipfel ‘von Th. pratense während der Inflores- cenz nicht wagrecht-, sondern nur aufrecht- ab- stehend seyn. möchten. Im Juni 1833 beobach- tete ich die fragliehe Pflanze in zahlreichen Exem- plaren auf trocknen Bergwiesen zwischen Ilmenau und Elgersburg am nordöstlichen Ende des Thü- ringer Waldes, als sie eben in voller Blüthe stand, fand aber die Blüthenhüllzipfel beinahe wagerecht abstehend und hierin äusserst wenig. Abweichung von den, Blüthen des Thesium mmonfanum und sei- 'yier nächsten Verwandten. Da ich von Th. pratense lese, dass selbst die verehrten Verfasser 'von Deutschl. Fl. es nur nach ‚getrockneten Exemplaren beschrieben haben, so ‘halte ich eine Mittheilung der Beschreibung, wel- che ich unmittelbar am Standorte der Pflanze ent- ‚worfen habe, nicht für ganz überflüssig, zumal da “ sie zugleich zum Beweise dienen kann, dass ich die rechte Pflanze beobachtet habe, Radix sublignosa, pluriceps. Caules sub ini- tium florescentiae erecti s. adscendentes, sub ejus- : dem finem magis minusve decumbentes saepeque in orbem digesti, palmares— 1pedales, inferne sim- plices, teretiusculi, striati, superne angulati, in‘pa ne 335 niculam parce ramosam 8. in racemum simplicius- culum exeuntes, cum folüs viridi-Inteoli. Folia spar- s sa, inferiora angustissima, plurima ex parte linea- ria, apice tantum angustata, pleraque lineae latitu- dinem haud excedentia, sub 1-nervia, paniculae vi- cina eaeque interposita paulo latiora, antice mani- festius angustata obsolete 3-nervia, margine ciliolis minimis instructa, hine ibi tactu scabriuscula. Pa- niculae racemive rachis demum flexuosa, ramulis ‚fructiferis divaricatis, fructibus adscendentibus. Flo- res plerique &-bracteati, bracteolis planis lineari - lanceolatis, intermedia ut plurimum longiore. Peri- gonium campanulatum, laeiniis sub authesi fere ho- rizontaliter patentibus, intus demum lacteum, extus virens, limbo albido- marginato. Fructus subglobo- si, basi in stipitem brevem producti, costis copio- sis subramosis occupati, perigonio persistente jam eylindraceo, ipsis longitudine subaequali parumgqae angustiore coronati. Fl. Jun. Jul. Allium aculangulum Willd. Ueber Allium acutangulum Willd., welches in Sprengels Syst. Veg. II. 37 mit A. angulosum L. und A. danubiale Spreng. Mant. I. Fl. Hal. p. 38. in eine Species vereinigt, in Deutschl. Fl. von M.K. i 521 für synonym mit A. danubiale erklärt und in Rchb. Fl. exe. p. 112 wieder von A. angulosum und A. danubiale getrennt ist, möchte noch manches erläuternde auch wohl berichtigende Wort zu sa- gen seyn. Hier nur das, was ich in Beziehug auf die Fl. exc. über A. acutangulum zu bemerken habe, ’ 554 - A. adulangulum W. En. — A. acutangulm ß et y M. K. = 4A. montanum Schmidt, unter letz. tern Namen auch von M.K. Deutschl. Fl. II, VIN, anerkannt, kömmt auf Thüringens felsigen und kalk- "haltigen Anhöhen ziemlich häufig vor, aber eine Spatham pedunculos subaequaniem zeigt es hier nicht, - sondern die Scheide ist an der aufgeblühten Pflanze immer merklich — „ oft über die Hälfte kürzer als “die Blüthenstiele; die Blüthenhüllen sind bald ge- sättigter, bald heller rosenroth, das allerdings ge- gen seine Mitte am meisten verbreiterie Ovarium nisamt oft an der Färbung der Blüthenhülle Antheil; die Stalbgefüsse, welche bei Entfaltung der Blüthen nur ohngefähr so lang als die Blüthenhülle zu seyn pflegen, verlängern sich allmählig und ragen im Ver- laufe der Blüthezeit mehr oder weniger über die Blüthenhülle hervor. Gleiche Bewandtniss hat es mit dem Staubwege. Er steht anfangs zu den Staub- gefässen und dem Fruchtknoten in der von der ‚Flora exe. postulirten Proportion, überragt aber zu letzt nicht selten die Antheren. Man findet daher; weil die Blütben einer Dolde sich nicht gleichzei- tig entwickeln, oft auf einer und derselben Pflanze kurze und lange Genitalien, Epilobium tetragonum L. und E. obscurum Schreb. Die auf meinen vaterländischen Fluren an Quel- lien und kleinen Waldbächen ziemlich häufig vor- kommende Pflanze, welche ich für E. tetragonum halte, weicht von der Beschreibung des E. tetrag. in M. K. Deutschl. Fi. u. 19 — 20. dadurch eb, 335 dass sie an wasserreichen Standorten , wenigstens zur Zeit der völligen Entwickelung, deutlicher, oft mehr als spannenlange Ausläufer treibt, an welchen die Blätter, zu 2% und 2, in ziemlichen Zwischen- räumen bis zur Spitze stehen, ohne Spur einer Ro- sette. Solche Exemplare ‚möchte. man für das E; obscurum Rchb. Fi. exc. halten, aber hier wider-. spricht so manches Andere, namentlich dass die Blättränder meist bis zum nächsten Stengelgelenke ohne Vereinigung in schmalen Kanten herablaufen und nur im seltneren Falle eine Strecke unter dem Blatte sich in.eine Kante vereinigen, welcher Um- stand sieh zuweilen mit dem vorhererwähnten in Vermischung an einem und demselben Indivi duum wahrnehmen lässt; ferner, dass, obschon der obere Theil des Stengels und seiner Ae- ste mit feinen, angedrückten Härchen besetzt ist, daher wie bestäubt aussieht, auch auf der untern Blattseite sich solche Härchen vorfinden, doch die Biätter immer etwas, zuweilen starkglänzend sind, also die Reichenbachsche Bezeichnung: opa- cum, foliis in lineam utringue mox confluenlem de- eurrenlibus hier ihre zuverlässige Anwendung nicht findet. Soviel scheint gewiss, dass, wenn man auf einer spezifischen Trennung des E. teiragonum und obscurum bestehen will, die bisher für die gewich- tigsten gehaltenen Merkmale zu ihrer sichern Unter- scheidung nicht ausreichen. Die oben angeführte Abweichung nicht gerechnet, passt die in Deutschl. Flora gegebene Beschreibung des E. tetragoni in al- \ 530. " Ien Stücken zu der von mir beobachteten Pflanze und namentlich bleibt die Narbe stets ungetheilt. ‚ Pyrola media Swartz. :;.In der vorerwähnten Flora excursoria wird p- 415. unter ‘den Heimathsorten der P. media Sır. -äuch Rudolstadt erwähnt. Da ich nun seit 1819 die Rudolstädter. Gegend bis zur Entfernung klei- "ner Tagereisen aufs sorgfältigste durchforscht, da- bei aber nie eine Spur der fraglichen Pflanze ent- deckt, auch: von keinem inländischen Pflanzen- sammler etwas über ihr Vorkommen. vernommen babe, so muss ich, bis mir ein um Rudolstadt ge- sammeltes Exemplar zur Einsicht kömmt, der Ver- . muthung Raum geben, dass hier eine Verwechse- lung mit P. media Hayne, welche nach Hrn. Hof- rtah Reichenbach’s eignem Zeugnisse synonym “mit P. chlorantha Swartz ist, zu Grunde liege. Wäre diess der Fall, so hätte es mit dem Vorkommen der P. media um Rudolstadt seine volle Richtigkeit, “ denn P. chlorantha findet sich dort ziemlich häufig in Nadelwäldern, als seltene Ausnahme sogar in ‚ Laubgehölzen, wo ihre Stelle in der Regel von P. rotundifolia .L, vertreten wird. Dianthus vaginatus Vill. nach Reichb. Fl. exe. Ist D. vaginatus Vill. durch keine andern als die in Rchb. FI: exc. p- S05. angeführten Merk- male von D. €, arthusianorum L. zu unterscheiden, so kann man sich durch Beobachtungen in der freien Natur bald überzeugen, dass er nur eine Form des D. Cartkusianorum sey. ' Weder die Ge- ' 537 stalt und Länge, noch die substantielle Beschaffen- heit der Bracteen und Schuppen erscheint stand- hafl. Auch die Gestalt des Stengels ist oft so zweideutig, dass es zweifelhaft bleibt, ob er tetra- queter ‘oder tereliusculus zu nennen sey. Die Sei- tennerven der Blätter lassen sich zwar beson- ders an. schmalblättrigen Exemplaren nicht immer dentlich wahrnehmen, sind aber doch stets zu 2 oder 4, selbst für ein gutes unbewaffnetes Auge, angedeutet. Koch’s Deutschl. Fl. III. 192. u. £ S. welche ich als Viorstehendes niedergeschrieben wur- de, noch nicht hatte: vergleichen ‚können, bestäigt vollkommen das Gesagte. Helianthemum vineale Pers. und H. canum Dun. Obschon der verstorbene Ritter C. Sprengel so wenig Freund von auf subtile Unterscheidungs- zeichen gegründeten Pflanzenarten war, dass er sogar Hypericum dubium Leers und H. telrapterum Fries = quadranyulare Smith in seinem Syst. Veg. L. unter H. quadrangulum vereinigen konnte, so führt er doch H. canym Dun. hinter H. vineale Pers. als'eigne Art auf. Wie wenig eine solche ‘Trennung sieh rechtfertigen lasse, davon kann man sich z. B. an dem pflanzenreichen Frohnberge bei Martinrode ohnweit Ilmenau und an den Kalkber- gen zur Seite des Plauischen Grundes bei Arnstadt ‚leieht überzeugen. Man findet, dort, obgleich HM. sanum die vorherrschende Form ist, eine Menge Abstufungen im Haarüberzuge der Pflauge bis zu H. eineale Forı. , auch verloren Exemplare, die ich N 538 ans den dichtbehaarten gewählt hatte, in mein Haus- gärtchen’ verpflanzt, schon im nächsten Jahre ih. ren dichten Haarüberzug und mit ihın das weiss- graue -Ansehen auf der obern Seite der Blätter, - Auch Hr. Hofrath Reichenbach gesteht den ge. ringen Unterschied beider Pflanzen ein, (Fl. exe. p- 713.) und ich finde es daher gar nicht auffal- kend, dass in dem IV. Bande von Koch: Deutschl, Fi. y- 4. sq. beide Pflanzenforinen sich unter H. eelandieum. Wahlenb. verlieren. Mentha rubra Hudson. Iın IV. Bande von Koch: Deutschl Flora p: 254. wird die Behauptung aufgestellt, Menihe rubra Huds.— M. gracilis Smith wachse nicht in Deutsch- “land wild. Hiergegen erlaube ich mir die Bemer- kung, dass ich von. dieser schönen mit M. sativa kaum za verwechselnden Mentha vor einigen Jah- ren mehrere Exemplare zwischen Ober- und Unter- ködiz ohnweit Königsee im Schwarzb. Rudolst. am Bache gefunden habe, dass auch bei meinem Wohn- orte. Singen’ eine Stelle am Rande eines feuchten Fahrweges vorhanden ist, wo ich sie 2 Jahre. hin- ter einander beobachtet habe, doch im letztverwi- chenen Jahre sie vermisste, vielleicht weil es zur Zeit ihrer Entwickelung an Regen gefehlt hat; fer- ner dass ich ein Exemplar aus der Gegend von. " Naumburg an der Saale durch Tansch besitze, welches genau nit meinen im Schwarzburgischen beobachteten Exemplaren übereinstimnat. Ihre Aehnlichkeit in der Blattform mit M. piperita var. \ 539 f offictnalis ist so gross, dass gemeine Leute sie mir mehrmals als wilde Pfeflermünze zeigten. Ich kann auf Bestellung im nächsten Sommer mit Eixem- plaren weiteren Beweis führen. Für jetzt einst- weilen eine kurze Beschreibung: Stengel meist über . 1‘ hoch, aufrecht, rothbraun oder seltener grün, ästig, die Aeste ziemlich lang und schlank, übri- gens der Stengel sehr sparsam behaart oder kahl. Blätter, wenigstens die untern, wohl 5mal so lang, als breit, länglich - lancettlich, sehr kurzgestielt, an beiden verschmälerten Enden ganzrandig, darzwi- schen seharfgesägt, die Sägezähne in eine vorwärts gerichtete pfriemliche Spitze auslaufend, die Ober- seite der Blätter spärlich behaart oder fast kahl, auf ihrer untern, besonders an den zwar nicht starken, aber deutlich hervortretenden Adern die Haare eiwas zahlreicher, aber doch nicht dicht ste- hend, die obern Blätter 'etwas kürzer, nach der Basis hin etwas weniger verschmälert. Blüthen- ‘quirle im Umfange klein, doch oft sehr reichblü- thig in ziemlich gleichen Zwischenräumen stehend, die untersten, zuweilen etwas gestielt, die obern si- tzend. Deckblättchen an der Basis der Quirle li- neal -- lanzettlich,, Iineal- pfriemlich, gewimpert. Blüthenstielehen meist vöthlich oder rothbraun über- laufen, glänzend und nebst der Basis des Kelches kahl. Die röhrigen Kelche übrigens gereift, drü- sig- punctive und oberwärts,, besonders an den: sehmalen, pfriemlichen, gerade vorgestreckten Zäh- nen mit aufrecht - absteheuden Härchen besetzt. 540 Blüthen verhältnissmässig klein, röthlich - blätfich, am Schlunde dunkler gefärbt. Geruch und Ge- schmack der Pflanze kräftig- angenehm, das Mittel zwischen der: gemeinen Krausemünze und Pfeffer- münze’-haltend. Bithz. Aug. Sept. Digitalis grandiflora Lamk. und‘ D. ochro- ! leuca Jacg. ‚Beide eben genannte Arten werden in Hrn. Hofr. Dr. Koch’s Deutschl. Fl. IV. 416 = 17. in eine vereinigt. So wenig ich nun auch diesem ver- ehrien Autor &egenüber behaupten möchte, dass er geirrt habe, erlaube ich mir doch das Geständ- niss, dass ich jederzeit 2 verschiedene gelbblühende Digitalis auf meinen vaterländischen Fluren habe unterscheiden können, die wohl nichts anders seyn mögen, als D. grandiflora, Lamk. und D. ochro- leuca- Jacg. Sie sind sich allerdings so ähnlich, dass- sie genau betrachtet seyn wollen, wenn man sie gehörig unterscheiden will, und ich weder in der Grösse und Form der Blüthenkrone noeh in ihrer Farbe und Zeichnung, eben so wenig in der Länge der Blüthenstielchen und in der Gestalt der Samenkapseln feste Unterscheidungszeiehen finden konnte, aber ein Merkmal, dass gerade in Deutschl. Flora wenig berücksichtigt ‚scheint, fand ich stand- hafter, als, die übrigen bisher in botan. Schriften benützien. Diess beruht auf der Gestalt der Kelch- abschnitte. An D. grandifiora fand ich sie fast völlig linealisch, so dass selbst der grösere untere an der Basis kaum merklich breiter erscheint. An * ze: 541 D. ochroleuca dagegen sah ich die untern Kelch- abschnitte stets au der Basis merklich breiter, so : dass. sie öfters eiförmig heissen konnten. leh wünschte dass auch andere Pflanzenbe- obachter dieses Merkmal prüfen möchten, ehe..sie das Todesurtheil über eine dieser beiden Arten unterschrieben. i ‚Was ich sonst noch am wenigsten der Ver- änderung Unterworfenes von Unterscheidungszei- ‚chen beider Pflanzen ‚bemerkt zu haben glaube, ist Folgendes : : zu An D. grandiflora sind: die Blätter fast sämmt- lich lanzettlich, nur die obersten an der Basis etwas breiter, die Sägezähne an ihrem Rande sind zahl reicher, enger beisammmenstehend, als an den mei- sten Modiheationen der D. ochroleuca und schär- fer. Der oberste Theil des Stengels, die Blüthen- stiele und Kelche zeigen unter ihrem Flaume nur spärlich beigemischf® Drüsen. Auch ist der Sten- gel oft höher, die Traube weniger nickend und aus: zahlreicheren, dichter aneinander gereihten Blü- then bestehend. D. ochroleuca hat längliche oder Jänglich- lanzettliche untere Stengelblätter, während die obern an ihrer Basis merklich verbreitert und mehr eiförmig erscheinen. Die Zähne am Rande der Blätter stehen in den meisten Fällen entfern-, ter, sind gewöhnlich minder spitz, oft uftdentlich, . zuweilen feblend.. Der Flaum am obern Theile des Stengels, an den Blüthenstielchen und Kelchen zeigt deutlicher wahrnehmbare, zahlreiche Drü-' 542 ‚ sen. ' Die Pflanze 'witt etwas später in Blüthe als :D. grandiflora, so dass ich an dieser gewöhnlich schon 3 der Blüthen in die Frucht übergegangen fand’: 'weiin sich an jener die ersten Blüthen ent- wickelten, in sofern nämlich beide * gleichen Stand- oe hatten. ‚.Sichere Standorte der D. grandiflorn, die ich nachweisen kann, sind: der Stadenrand und die Höhe über dem Mirläer Graben bei Rudolstadt, der Grätz bei Teichel; die Felsen über dem Buch- wäldchen bei Schala. . Digit. ochroleuca findet man am Abhange des Hügels nach der Saale, welcher unter Rudolstadt die Weissenburg trägt, desgleichen an dem Tripp- steine bei ‚Schwarzbur ‚ wo aber auch einzeln D. grandiflora vorkömmt. Noch besitze ich auch ein Exemplar, welches ich 1809 bei Jena öhnweit des Fuchsthurmes gefunden habe. , S ! Limosclla aqualica L. : Die Varietas caulescens dieser Pflanze, deren in Koeh’s Deutschl. Flora IV. 425. erwähnt wird, scheint nicht selten zu seyn. Ich fand schon’ 1811 Exemplare “mit ohngefähr 1’ hohen Stengel ohn- weit Rudolstadt, und im Jahre 1833 deren viele in einer Pfütze neben der Chaussde zwischen Stadt- ilm und Gräfinau, wo sich die Länge der Stengel nach der Tiefe des Wassers richtete und die aus- ser dem Wasser wachsenden Pfänzehen stengel- los waren. 545 : Melampyrum sylralicum D: In der Flora exeursoria p. 357. werden dieser Pflanze semina in locwlo sölitaria zugeschrieben, Man findet ‘aber an ihr eben sowohl zwei Samen in einem: Kapselfache, als an M. pratense. Zu- :gleich erlaube ich mir auf einen Druckfehler oder eine Zweideutigkeit aufmerksam zu machen, wel- che sich in Koch’s Deutschl, Fl. IV. 360. bei Be- schreibung des M. sylvaticum eingeschlichen zu ha- ben scheint: Es heisst dort: „Die Röhre (der Ko- rolle) ist im Kelehe zwar ebenfalls gekrümmt, aber nicht, so stark als an M. pratense.“ : Bezieht man das Prädieat stark auf ‚gekrümmt ,- 80: entsteht ein Widerspruch mit der Behauptung unter M. pratense 8. 359 — 60. und mit der Erfahrung. Sollte es heissen, die Korollenröhre ist nicht so stark als an M. pratense, so wäre diess zwar der Erfahrung gemäss, aber der Ausdruck wäre dann immer zweideutig. Diese Bemerkung bloss dess- ‘halb, weil Missverständnisse in so vorzüglichen und 'stark benützten Werken, wie das angezogene, von besonderer Bedeutung sind, (Schluss folgt.) NW. Botanische Notizen. 1. Dierbach (Beitr. zu Deutschl. Flora 4. S. 95.) zieht das Ornithogahım. pallido flore Chu sii histor. 158. zu Gagea fistulosa Ram, oder 0. Liotardi Sternb. | Sollte es nicht vielmehr zu ©, sylvaticum Pers. zu vechnen seyn ?_ Die! Achnlich- keit:mit Bulbus sylvestris Fuchs. et Trag. (0. lu- 54h teum Pers.) und. die :grössern und bleichern Blu- nen: Fa diess zu bestätigen. 2..Tragus nennt die Seilla bifolia L. blane Horgungsblume und das Leucojum vernum L. wird ‚von demselben Schriftsteller so wie von Otto ‚Brunfels als weisse Hornungsblume aufgeführt. Wenn diese Pflanzen, die jetziger Zeit doch kaum früher: als im März zur Blüthe kommen, in frü- ‚hern Zeiten schon im. Februar geblüht haben, so muss. trotz der vielen Sümpfe und Wälder. unser ‚Vaterland doch ein wärmeres Klima als gegenwär- tig.gehabt haben? 3. Hypnum plicatum Schleich. , welches in Roths und-W allroth’s ceryptogamischen Floren fehlt, von, Hübner. in seinen Deutschl. Moosen nur als in -der Schweiz wachsend angegeben wird, wurde von Hrn. Funck, auf den Höhen des Heiligenbluter- Tauern gesammelt. j :4. Den nördlichsten Standort von Lepidium peiynenen Linn., Hannover (vergl. Ehrh. Beitr. 3. 62) „scheinen unsere neueren Floristen übersehen zu :haben.. ‚ Dagegen dürfte Salzburg als Wohnort zweifelhaft” werden, da es ein Gebirgsland, das Lepidium aber eine Pflanze ebener Gegenden ist. 5. Die Herleitung des Namens der Carex puli- cäris findet Zuecarini in der glänzend braunen Farbe der Früchte; Bönninghausen dagegen lässt denselben von den „fruetus maturi tactu ela- stice dissilientes“ entstehen, : (Hiezu Beiblait 6.) nern ” Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 35. Regensburg, am 21. Sept. 1834. I. Original - Abhandlungen. 1. Gogea sazwätilis und bohemica *) erweisen sich durch die .Veryleichung an den lebenden Pflan- zen als zwei verschiedene Arten: nebst einigen andern Beobachtungen über Gagea; von Hrn. Hofrath: Dr. Koch in‘ Erlangen, Y , a F s gibt Pflanzen, “deren spezifische Unter- schiede man nur dann aufzufinden im Stande ist, wenn 'man sie lebend oder in Spiritus aufbewahrt vergleichen kann, und dazu gehören namentlich auch viele Liliengewächse. Allein, wer, wie die ıneisten Botaniker, durch andere amtliche Arbei- *) Die Gattung Gagen, die sich durch Staubkölbehen, wel- che mit. ihrer Basis auf dem Ende. des Trägers stehen, von Ornithogalum, dessen Kölbchen mit dein Rücken auf der Spitze des Faden iuserirt sind, unterscheidet, ist jetzt fast allgemein angenommen. Ich folge hier der Melırheit, obgleich die Nothwendigkeit der Tren- nung nicht vorlag, und Gagea eben so gut als Unter- gbtheilung von Ornithogalum fortbestehen konnte... Ich hbemerke nur noch, dass das zweite Kennzeichen von Ornithogaluın, nämlich der an der Basis abwechselnd breitern Staubgefässe, nicht bezeichnend ist, indem das- selbe sich auch bei mehrern Arten von Gagea findet, so wie überhaupt bei den meisten Likliaceen. Flora 1854. 35. Mm 546 i ten gebunden, sich. nicht zu jeder Zeit vom Hause entfernen, und nicht auch, um Beisen nach ent- ferntern Orten’ zu unternehmen, über bedeutende Summen gebieten kann, kommt selten in den Be. sitz von dergleichen lebenden Gewächsen, und hierin liegt der Grund, dass noch manche Spezies der deutschen Flora an der frischen Pflanze näher su..prüfen, ein deutliches Kennzeichen, um sie von ihren Verwandten zu unterscheiden, in. diesem Zu- stande zu. ermitteln und. darnach auch die Be schreibung derselben zu verbessern ist. Um so dankenswerther sind die. freundschaftlichen Unier- stützungen, welche mir in neuerer Zeit in dieser Hinsicht vielfältig zu Theil ‚geworden, sowohl durch Mithöilang von Samen ‘als von lebenden Pflanzen; eine, ‚Gefälligkeit,, die ich um so mehr zu schätzen weiss, als ich: aus eigener Erfahruifg die Schwie- rigkeiten kenne, "welche mit der Einsammlüng von Samen mancher Arten verknüpft sind, und die Mü- he,.die damit verbunden ist, Pflanzen an ihren, oft weit ‚entfernten Standorten zu holen, einzupa- cken und zu verschicken. Desswegen fühle ich mich verpflichtet, hier vorerst dem Hrn. Prof. Kost letzky in Prag meinen innigsten Dank abzustat- ten, welcher die Gefälligkeit hatte, mir lebende Stöcke der Gagea bohemica (Ornithogalum bohemi- cum) und später noch einmal blühende und abge- blühete Exemplar& derselben, die ebenfalls noch le- bend und wohlbehalten ankanıen, zuzuschicken; so wie dem Hrn. @utheil, Adnünistrator der Löwen- 547 apotheke in Kreuznach (Rheinpreussen), durch dessen Gefälligkeit ich lebende, blühende und an- dere in Spiritus aufbewahrte Exemplare der Gagea sazratilis erhielt. Bei Vergleichung dieser lebenden Pflanzen blieb mir nun auch nicht der geringste Zweifel mehr, dass beide zwei gänzlich verschiedene Ar. ten bilden. - In der Deutschlands Flora hatte ich sie als Varietäten zusammengestellt, weil meine ge- trockneten Exemplare der Gagea bohemica mir die nöthige Sicherheit in der. Erkenntniss des Baues der Blüthe‘:nieht gewähren’ konnten ‘und weil man behauptete, die Gagea sazatilis:sey als blosse Mo. dification von @. bohemica anzusehen. Ich muss hier einige Worte über einen Vor- wurf einfliessen lassen, der mir in neuerer Zeit mehrmalen gemacht wurde, nämlich dass ich in der Deuschl. Flora der Species zu viele zusammen- gezogen hätte, und es ist auch richtig, dass ich in dem ganzen Werke diejenigen Arten, deren von andern angegebene Kennzeichen ich unzureichend und schwankend fand und wo ich selbst an den ‚ getrockneten öder lebenden Pflanzen keine deut- lichen, Unterschiede finden konnte, jedesmal unter- gesteckt habe. Man soll, dachte ich, bessere Kenn- zeichen aufsuchen, wenigstens Ein konstantes an- ‚geben. Die Besorgniss, dass das Zurücksetzen ei- her solchen Species sie der Aufmerksamkeit der Naturforscher entziehe, hat sich als ungegründet er- wiesen. Man hat sich im Gegentheil mehrerer der Mm 2 5h8 eingezogenen, Arten. recht warm angenommen und bessere Kennzeichen für dieselben aufgesucht, und das war gerade was ich. wünschte. Kin solcher Tadel beleidigt mich keineswegs, wenn nur dabei die Wahrheit erforscht wird, der ich gern beitrete, Jede zurückgeseizte Art werde ich in allen ihren Rechten sogleich anerkennen, sobald man ir Bagt, - wodurch sie sich deutlich und konstant von ihren Verwandten. unterscheidet. j ... Von dieser Abschweifung komme ich wieder auf meine wetten Pflänzchen zurück. - Die Gage sasatilis; macht. sich vor ihren Verwandten durch Folgendes kenntlich. . Die Wurzel hat die Gestalt der Wurzel der @&. arvensis, ist aber kaum halb so gross: Die zwei Wurzelblätter sind sehr fein, nicht den vierten ‚Theil einer Linie. breit, halb stielrund und 'oberseits mit einer schmalen Furche durchzogen, inwendig dicht (von den Blättern der Brutzwiebelchen ist natürlich keine Rede, sondern von denen der ausgebildeten Pflanze sowohl hier als bei der Betrachtung der übr’gen Arten. Die der Brutzwiebelchen sind auch bei breitblättrigen ‚ Arten fein). Der ein oder zwei: Zoll hohe Stengel ist meist einblüthig , selten zweiblüthig und noch seltner dreiblüthig, und von abstehenden weichen Härchen zottig, welche zwischen den Stengelblät- tern an den Blüthenstielen und an der Basis der Blüthe länger werden, sich schlängelig hin und her biegen und in eigentliche Wollhärchen übergehen. Die Stengelblätter sind regelmässig wrechselstäudig, 1 5 549 lanzettlich, und umfasseh mit ihrer an den untern Blättern 1 — 1: Linien breiten Basis den Stengel, gehn aber in eine fädliche Spitze über. Sie sind eigentlich Deckblätter von einer normal nicht vor- handenen Verzweigung des Stengels, denn wenn sich ein zweiter oder dritter Blüthenstiel aus ih- rem Winkel entwickelt, so trägt dieser noch sein eigenes nicht kleines Deckblatt. “Der endständige Blüthenstiel ist kaum einen halben Zoll laug und die übrigen, wenn ‚noch einer oder zwei vorhan- den sind, haben gleiche Länge, wenigstens von ilı- rem Deckblatte an. Die drei innern "Blumenblätter sind stumpf, die drei äussern etwas spitzer und an der Basis sehr wolihaarig. Der Fruchtknoten ist länglich - verkehrt-- eiförmig, am obern Ende ab- gerundet ; seine Seiten, die künftigen Klappen der Frucht, sind fach, nicht ausgehöhlt und an ihrer ab- gerundeten Spitze kaum merklieh ausgerandet. Der Griffel ist kaum eingesenkt; er ist dreikantig und hat eine stampfe Narbe. “ Des Abends schliesst sich, so wel ich mich erinnere, die Blüthe, ‚gerade wie bei Gagea stenopelala. Die 'Gagea bohemica ist 1) etwas stärker und die Blume grösser. 2) Der Stengel hat nur we- _ nige Wollhärchen und die Blumenblätter sind auch an der Basis meistens kahl. 3) Die Blumenblätter sind nach oben hin sämmtlich breiter ’und abgerun- det stumpf. 4) Der. Fruchtknoten ist länger, ober- wärts breiter, seine Seiten sind tief ausgehöhlt, so dass seine Kanten wie stumpfe Flügel hervortreten. 550 Die Seiten, die künftigen Klappen der Kapsel sind am obern Ende herzförmig ausgeschnitten und zwar sehr bemerklich, so dass die obern Enden der Kan- ten ‚gleich zweier Läppchen neben dem eingesenk- ten Griffel hervorragen. Der Griffel ist der Länge nach mit drei Furchen durchzogen, welche auch die ziemlich breite Narbe durchziehen, so dass diese von oben herab betrachtet deutlich dreilappig erscheint, Diese von dem Pistill hergenommenen Kennzeichen sind an der lebenden Pflanze sehr auf fallend und sehr bezeichnend, werden aber durch das Pressen besonders wenn die Pflanze stark ge- presst wird, undeutlich. 9 Mit Gagea arvensis stimmt die &. saxatilis e- gentlich ausser den generischen Kennzeichen nur in einem zottigen Ueberzug an den Deckblättern Blüthensielen und Blumenblättern überein. Die 6. arvensis ist bedeutend stärker; der Stengel ist vielmal dicker, bis zu den ersten gegenständigen Deckblättern stets blattlos und kahl. Die Wurzed- blätter sind 1 — 2 Linien breit, flach, und nur in eine Rinne gebogen; die Blüthen stehen in einer ‚reichen. zusammesigesetzten Doldentraube mit 1; Zoll langen. Stielen, von ihrem Deckblatte an ge- rechnet, die. Blamenblätter sind verbältnissmässig *) Ich gehrfuche das Wort Pistill als gleichbedentend mit weiblichem Geschlechtsorgane, mit Linnd in den Spec. pl. und’ mie DeCandolle. Sprengel, Link . und andere verstehen unter Pistil bloss den Griffel mit der Narbe, : a 551 sehmüler, laufen nach. oben spitzer gu und endigen in eine zuletzt zurückgekrümmte Spitze. Die äus- sern Staubgefässe sind an ihrer Basis breiter, der Fruchtknoten ist viel grösser, an den Seiten aus- gehöhlt, so dass die Kanten flügelartig hervortreten, Die Seiten sind an dem obern Eude tief herzför- mig ausgerandet und der Griffel ist desswegen ein- gesenkt. Die Narbe ist deutlicher lappig. _ Die Blüthe schliesst sich des Abends nicht. u In dem Frachtknoten stimmt die Gagea bohe-- mica mit der @. arvensis überein, aber in den übri- gen. Kennzeichen ist 'sie ebenso von derselben ver- schieden wie die @.sawatilis. : Ich halte diese drei Pflanzen für gute Arten. Durch Hrn. Apotheker Mavors in Barsing- hausen erhielt ich lebende blühende Stücke von Gayea spathacea, welche so frisch ankamen, als ob sie eben aus dem Walde geholt worden. wären, Ich statte hier dem Hrn. Mavors meinen herzlich- sten Dank für die mir erwiesene goösse Gefällig- keit ab. Ich erbielt durch die Güte desselben za. gleich noch mehrere lebende Pflanzen für den Gar- ten, von welchen sogar eine von ihrem 4 Stunden Wegs entfernten Standorte zu holen war. Ich bin durch diese Sendung in den Stand gesetzt, die in der Deutschl. Flora enthaltene Beschreibung der @. ‚spathacea zu verbessern. ‘Die Blätter der @. spathaces sind inwendig ‚wirklich dicht und nirgends röhrig; sie sind’ fäd- ‚lich und halb:'stielrund, auf der vordern Seite -baid ’ x 552. flach, bald sehwachrinnig, bald aber auch etwas konvex. * Durch: diese Gestalt unterscheiden sie sich wesentlich von denen der %. minima (Orui- thogalum Sternbergii). Letztere Art hat zwar auch etwas fleischige, aber wirklich auf beiden Sei. ten Aache und nur öfters- in eine Rinne gebogene "Blätter. Das Hüllblatt ist bei beiden gleichgestal- tet, nämlich lanzettlich, tiefrinnig, auswendig mit ‘3 -——- 5 Narben durchzogen, es umfasst gleich ei- ner Blüthenscheide den Stiel der Doldentraube und endigt in eine pfriemliche, stielrunde, an ihrem un- ‚tern Theile ebenfalls rinnige Spitze. Bei @. spa- thacea ist dasselbe noch tiefer rinnig und inwendig runzelig und bei dem Uebergange in die ..lange pfriemliche halbwalzenförmige Spitze mehr kapu- tzenförmig. zusammengezogen. Der Fruchtknoten ist bei "beiden oben stumpf, nicht eingedrückt, und hat etwas konvexe nicht ausgehöhlte Seiten, aber bei @. spathacea ist er kürzer-verkehrt-eiförmig und am obern Einde bemerklich breiter, bei @. mi- nima länglich nach oben wenig verbreitert. ” Vor einigen Tagen besuchte ich die Wiese, auf welcher bei. Bruck das Ornithogalum pratense Persoon wächst, denselben Platz, auf welchem ich die Pflanze. zuerst; entdeckte. Sie hatte meistens abgeblühet,, ‘aber doch gab es noch eine hinrei- chende Anzahl blühender Exemplare, die ich aus- graben liess, um sie für. meine Freunde einzulegen und zu trocknen. Es ist bemerkenswerth, dass ich auf allen meinen übrigen Exkursionen in. der. bie- 555 sigen Gegend noch nirgends eine Spur dieser Pflan- ze finden konnte, nur einmal traf ich ein Exem- plar in den Wiesen eine Viertel Stunde weiter un- ten an dem Rednitzflusse an, auch scheint sie sich in neuerer Zeit anderwärts in Deutschland nicht vorgefunden zu haben, wenigstens erinnere ich mich nicht, : davon irgendwo etwas gelesen zu ha- ben.- Der Platz, auf welchem sie vorkommt, mag etwa fünf bis sechs Tagwerk enthalten; da wächst sie aber auch in grosser Quantitä. Diese Stelle ist auch für Fremde nicht schwer zu finden. . Nicht weit ‘oberhalb Bruck nämlich tritt der Rednitzfluss nach der Strasse herüber und fliesst von da ziem- lich parallel mit der Strasse und dann am Dorfe hin. Da wo er sich der Strasse nähert ist ein Teich in Gestalt eines blinden Kanales angelegt, der unterwärts in. den Rednitzfluss mündet. In der Ecke zwischen diesem Teiche und dem Flusse ‚findet sich die Pflanze und wie bemerkt in gros- ser Anzahl... Sie hat einen eigenen Habitus, der dadurch entsteht, . dass. das Hüllblatt beträchtlich tiefer aus- gehöhlt ist und desswegen. die Dolde genauer zu ummschliessen scheint, wie ich schon in der Deutschl. Flora bemerkt habe; nach oben hin ist .es auch kap- penförmiger zusammengezogen. . Jetzt aber,. als ich über hundert Exemplare ausgraben liess, um sie einzulegen und für meine Freunde zu trocknen, . fiel.noch weiter auf, dass auch die "grössere der beiden frischen Zwiebeln bei allen Exemplaren breit 554 -, eiförmig,:-an ‚der Mutterzwiebel abgerundet war und noch, farherhin nach dem freien Ende zu spitz. lich zulie£ - Bei. Gayea stenopelala, welche in .der Nähe 'der.:Stadt. häufig auf Aeckern wächst, und “von der: ich sogleich eine gute Anzahl ausgraben liess und noch einmal verglich , ist diese grössere der frischen Zwiebeln länglich verkehrt eifürmig und nach: der Mutterzwiebel zu. meistens in einen Hals verschmälert, demnach fast keulenförmig. Auch bemerkte ich, dass bei dieser, der Gagea stenope- tala, dev Fruchtknoten an denjenigen Blüthen, an welchen er schon in Frucht überging, länglich ver- kehrt eiförmig war und dass derselbe@die Länge des Griffels erreicht: hatte. An Blüthen der &agea pratensis: war «der Fruchtknoten auf derselben Stufe der Ausbildung, beträchtlich kürzer, verhältniss- mässig breiter und nur. halb so lang -äls der Grif. fl. Ich werde nun noch die ausgebildete Frucht beider Arten vergleichen, vielleicht, dass das Ver- hältniss ‚derselben zum Griffel ein schneidenderes Kennzeichen liefern. wird. .Ich:habe''eben für. die in Wiesen ‘wachsende Pflanze den Trivielnamen, pratensis, gebraucht, möch- - . te aber denselben:in. dem Falle, wenn die hier be- zeichnete. @. :fralensis- als. Abart..mit stenopetala vereinigt bliebe; ‚nicht voransiellen, weil er für ein Gewächs, welches: fast für ganz Deutschland auf Aeckern gemein’ ist, äuf Wiesen jedoch nur in ei ner seltenen auf wenige. Standorte. beschränkten Varietät vorkommt, nicht passt. m. #55 9 "Bemerkungen tiber thüringische Pflanzen ; von Hrn. F. C. H. Schönheit, Pfarrer zu Singen im Schwarzbrg. Rudolst, (Schluss.) - Lathyrus :heterophyllus L. au Ueber dieses Gewißhs kommen sehr abwei- chende Angaben in botanischen Schriften vor,, So führt Sprengl. Syst. Veg. p. III. 264, es ohne weitere Citate als selbstständige Art auf und legt ihm folia oblongo - lanceolata bei. KEbenfalls als eigne Art erscheint L. heterophylius in Bluff. Fgh. Comp. Fl. -Germ. IL 200. mit foliis oblongis ; in Roth--Manuale p. 1010. sind die folie. lineeri-lan- ceolata: in Reichenb. Fl. excurs., sonst so reich an nicht allgemein anerkannten Arten, wird p. 535. L. heteroph. unter Var. «, foliolis anguste lanceola- tis von L. latifolius L. aufgeführt. Haben sömmtliche erwähnte Autoren an die nämliche Pflanze gedacht, so geht aus iliven Schrif- ten hervor, dass L. heteroph. in der Blattforın sehr wandelbar seyn müsse, was eben nicht auflallend wäre, da. ähnliche Erscheinungen besonders in der Familie der Leguminosen etwas gewöhnliches sind. Ob übrigens die Pflanze von Z. latiföliıs spezifisch zu trennen sey, glaube ich, bei Mangel hinreichend ausgedehnter Beobachtungen, nicht entscheiden, wohl aber bezweifeln zu dürfen; und erlaube mir :die- . jenige Pflanze, welche ich für L. heterophyllus hal- te, nach Exemplaren vom Frohnberge bei Martin: rode ohnweit Hmenau und' vom Willinger Berge ohnweit: Stadtilm näher «u beschreiben. upd- ihre 556 Unterschiede von den breitblättrigen Formen des IL. sylvestris L. dabei hervorzuheben. . Stengel ‚weitschweifig, kleiternd, mehrere Schuh lang, nebst den Blattstielen seegrünlich, zusammen-' ‚ gedrückt viereckig, mit &wei stumpfen und zwei breitgefltigelten Kanten, welche letztere am Rande von feinen knorpeligen Wimpern scharf sind. Un- tere Wickelranken 2- obere gewöhnlich zum Theil 4blättrig, bald ungetheilt,” bald wiederholt 3spaltig, bald: unregelmässig getheilt. Blättchen an dersel- ben :Pflanze an Grösse und Breite merklich ver- schieden, 2 — 143 breit, & — 5° lang, die mei- sten elliptisch -länglich, mit 3 — 6 starken und ei- nigen zärteren Nerven durehzogen, stumpf mit kur- zer Stachelspitze, die untersten eingedrückt-stumpf, oberseits bleithgrün, unterseits. seegerünlich, am Rande schärflich, die obern schmäler mehr lanzett- lich, nicht immer deutlich stumpf. Der gemein- schaftliche Blattstiel nach Art .des Stengels breit geflöügel. Nebenblätter ebenfalls an Grösse und Breite: verschieden, halb pfeilfürmig und dabei die grüsseren 'ei-lanzettlich, zuweilen wohl 3” breit, nieht’ selten mit einem und dem andern Zahne ver- sehen,: dem.geflügelten Blattstiele an Breite gleich kompnend; ‘auch dessen halbe bis fast ganze Länge erreichend, -die"kleineren lineal- lanzeitlich. Blüthen- stiele merklich länger als .die Blätter, etwas kantig, bald wenige bald mehrere Blüthen tragend. . Die unteren und Seitenzipfel des Kelches ei -Tanzettlich, fein gespitzt, länger als der röhrige Theil des Kel- Seen 557 ches. : Bhimenkrone ansehnlich gross, eine Zeitlang schön purpurfarbig — rosenroth, später in ein schmutziges Gelb verschiessend und missfarbig wer- dend, auch, so viel ich. bemerkt habe, ziemlich ge- ruchlos.. Hülsen kahl, länglich - lanzettlich, 4— 5° breit bis 3” lang, reichsamig. _ Variirt mit sämınt- lich einpaarigen Blättchen, “ Von den breitblättrigen Formen des L. sylre- siris unterscheidet sich -dieser Lath. durch oft zum‘ Theil 2paarige Blättchen, seegrünliche Färbung des Stengels ünd der Blattstiele, durch die Breite der Flügel : an den Blattstielen, welche ‘der Breite . der Stengelglieder fast oder ganz gleichkomint, durch die breiteren längeren Nebenblätter und durch die Kelchzipfel. An L. syivestris sah ich stets nur Ipaariga Blättchen, nur halb so breite Flügel der Blattstiele als die Stengelglieder, mehr hell- als seegrülie Farbe beider, dagegen waren die Blättchen auf der obern Seite oft etwas seegrünlich angeflogen. „Die Sta- chelspitze der Blättchen sitzt. nicht auf einer. Ab- stumpfung -derselben, sondern das Blättchen zieht sich allmählig in die Spitze zusammen; die Neben- blätter sind schmal, fast linealisch und erreichen nur ein Drittel oder die Hälfte von der Länge des Blattstfeles.. Die Kelchzähne sind aus breiter Ba- sis pfriemlich - borstlich und mır der unterste- er- reicht zuweilen die Länge des röhrigen Theiles vom Reiche, 558 - Salia rubra Huds. und S. purpurea L. - Da ich mich überzeugt habe, dass S. rudra Hüds.:und 8. fissa Ehrh. Hoffm. nur darum in man. chen'Gegenden vermisst, wird, weil man sie mit S.:purpurea und deren Varietäten verwechselt, ja, dä:anch nicht einmal die Spaltung der Staubfäden ein sicheres Kennzeichen zu gewähren scheint, in- dein Hr. Hofrath Dr..K o ch: Commentatio de .Sali. eibus Europaeis p.26. einer Variet. Sal. purpurene staminibus singulis ad medium fissis erwähnt, so halte ich nicht für überflüssig g, auf einige andersei- tige Unterschiede zwischen beiden Arten aufmerk- sam zu machen, die sich in meinem freilich be- schränkten Beobachtungskr eise haltbar zeigten, und, soviel ich weiss, noch nicht hervorgehoben sind. I. Mas. An S. rubra die Staubgefässe 4 — 5mal so lang.als’ die Schuppen, diese aber spatelförmig, "An 8. 'purpurea. die Staubgefässe stärker, aber nur 2 — 3mal so lang als die Schuppen, diese ver: kehrt eirund, mit nur wenig verschmälerter Basis. "IE Foemina. Kapsel von S. rubra länglich- eiförmig; mit-zwei. stümpfen Kanten an den beiden breiteren Seiten; Kapsel:von S. purpupea' eiförmig, ohne merkliche Kanten an den breiteren Seiten. - Lycopodium annotinum L. Kommt L.-annotinum wirklich mit foliis öfa- riis vor ? j Alles, was ich: in Thtringens Wäldern von L. annot. gefunden habe, zeigte, senkrecht von oben her betrachtet, die Blätter wie an Z. Selago in acht 559 Reihen geordnet. Beiläufig bemerke ich bier noch, dass in dem ‚mir benachbarten -Paulinpeller Forste auch Lycopodium heleeoum vorkommt, wäs inan- chem thüringischen Botaniker. interessant seyn möchte, ‘ "IM. ..Botanische Notizen. In. dem Garten des Hrn. Geheimenrathes Baron ‚von 'V rintse - Berberich' zu Prüfening,. in wel- | chem: .nicht nur die schöne Gartenkunst trefflich ausgeführt ist, sondern auch Ziergewächse aller Art, selbst die ‚nenesten wus ‚Frankreich und Eng- land. bezogenen ‚:. den schönsten Flor darbieten, 50 dass er auch für fremde Botaniker als seheriswerth erscheint, blühte zu Ende August ein sogenannter Cactus (Cereus) heptagonus, was ‘allerdings als grosse Seltenheit anzusehen ist, die der Bekannt- machung werth seyn dürfte, Die Höhe des Stammes beträgt zwölf Schuh. Vom Grunde an ist derselbe ohngefähr 3 Schul lang 6kantig, dann bis zum Gipfel 7kantig : die Kanten sind mit den gewöhnlichen Stachelbüscheln besetet, letztere bestehen aus ohngefähr 12 strahlig auseinander laufenden, ungleich langen, braunen und schwarzen Stacheln, die auf einem randlichten Kno- - pfe von gelblichtweissem sehr kurzen Filze stehen. Aus der'Mitte derselben kamen die Blüthen je 3 übereinander in einigen Distanzen hervor, die je+ doch nur kurze Zeit, fast nur über Nacht dauerten, md dann wieder ein Paar andern Platz machten. In allem waren 7 — 8.Blüthen hervorgekommen. 560° - Die Blüthe»ist.sehr ansehnlich ; fast so gross. wie. bei:C. speciosus.und von schwachen Geruch, ziemlich lang gestielt und besteht aus ohngefähr 40 —— 50. länglichen, fast zungenförmigen, meisten. theils stumpfen oder nur wenig gespitzten, am - Rande kerbartig. gefalteten, innen weisslichgelben, smssen vöthlichbraunen _Perigenialblättern, die in ‚ inehreren Reihen sich dachziegelig decken, und in- wendig zahlreiche ' Stanbgefässe mit. schwarzen, “ haarförmigen Staubfäden und gelben Staubbeuteln bergen: das Pistill erweitert sich nach oben in eine trichterförmige Röhre, die in. 14 aufrechtste. hende Strahlen gespalten ist. Diese seltene Erscheinung. dürfte ihren Grund in der ausgezeichnet warmen Sommerwitterung fin- den, die vielleicht auch an andern Orten ähnliche Erscheinungen hervorgebracht haben wird, die eben- falls der Bekanntmachung werth seyn möchten. .So haben sich an vielen Orten, namentlich anch in Salzburg, bereits in Mitte August reife Trauben vorgefunden, und aus einem andern Orte wurde gemeldet, dass ein Birnbaum zum ' zweiten- male. in. diesem Jahre reife Früchte getragen habe, Cereus speciosissimus Desf. hat zu Drepmore in England ‘1832 prächtig geblüht. Er hat häufig “auf -einmal vierzig bis funfzig Blumen entfaltet, und die ganze Zahl der Blumen, welche er im Laufe des Jahres hervorgebracht. hat, beträgt mehr als 200. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 36. Regensburg, den 28. Sept. 1834. — IL. Reise - Bericht. Botanischer. Ausflug in die galizisch- karpatischen Alpen des Sandezer Kreises; von Hrn. Begi- ‚ wentsarzt Dr. Herbich in Stanislawow. Ic befand mich bereits mehrere Jahre ru Tarnow, und hatte sowohl den Tarnower-, als auch, den Bochniaer-, Jasloer- und einen Theil des Mis- lenicer- und Sandezer- Kreises in botanischer Hin- sicht untersucht , als ich mich im Jahre 1829 we- gen Unterleibsbeschwerden entschloss, die Trink- kur zu Szerawnice zu gebrauchen: Bei dieser Gelegenheit unterliess ich nicht, mehrere bota- nische Ausflüge in das nahe Pienninen - Gebirge zu unternehmen, wo ich mehrere seltene Pflanzen, fand. Die Ansicht der Central-Carpaten, welche sich mir von den höchsten Gipfeln der Pienninen darbot, war so einladend, dass ich noch in dem- selben Sommer einen Ausflug dahin unternahm, der sich in die Zips, und zwar über Altdorf, Bela, Käsmarkt nach Schmöks erstrekte, von wo aus ich, das Völkaerthal, die Königsnasenalpe, den Geis berg und einige andere Nebenalpen untersuchte. Im folgenden Jahre machte ich wiederholt einen Ausflug in die Central- Carpaten, uud zwar in Ge- Flora 1855. 36. Sn | 562 “ Pr zu sellschaft -meinds Freundes Dr. Zawadzki. Ic wählte vorzüglich jenen Theil der karpatischen Ay 'pen als. Gegenstand meiner Untersuchung, welche zum Königreiche Galizien gehören, und sich von Köscielisk0 Zakopane östlich längst dem Arver, Liptauer und Zipser "Komitate hinziehen, und über deik "Alpensee (Meerauge) die grösste Hühe errei. ehen: ‚Nachdem ich mehrere dieser Alpen durch- . suchte, setzte ich meine Reise. durch den Zarer Pass über Javorina Zary Bela nach Käsmarkt fort, Min erstes: Geschäft war, den alten und ehrwür- digen Hrn. Pastor Mauksch zu besuchen, der mir nit grosser Bereitwilligkeit sein Herbarium , wel: ches bloss Zäpser Pflanzen enthielt; "einzusehen er taubtd.” Von:Käsiarkt aus bestieg ich den Ratzen- berg‘ und‘ die“ "Köamarker Alpe; botanisirte am söhwarzen- und: ‘grünen - See; an der Lomnitzer Spi- tzei 'am 'rothen Seethurm, am weissen und drei- "eckigen See, ich bestieg die Kupferschächten, den thörichten‘ Gern, die Fleischbänke, die hintere und vördere Leithen. ’ Nachdem ich Käsmarkt wieder verfassen hätte ikehrte:jch über Bela,' Budlein, Piöhleina; At: Sundez nach Tarnow zuräck: Ich üßergehe ' ‚die Aufzählung jener "Pflanzen, - weiche ich in 'den ungarischen‘ Alpen fand, ‘da Wahlen. ber gin seiner’ Flora“ ‚Carpatorum' prineipaliumi die Ständorte sehr; 'geitan angibt. ‘Äuch'fand ich hier nur zwei ‚Pflanzen, welche Wahlenberg in sei- nier "Flora nicht änfüährt; es ist mein Senecio car- paticus, den er'als- S. abrotanifolius: beschreibt, die . ; 565 zweite ist das schöne und seltene Hieracium angu- stifolium Hopp., welches ich in der mit Schnee angefüllten Schlucht fand, die vom grünen See in südwestlicher Richtung nach. dem Kahlbacher Grat führt. Aus den Primitiis Florae -Galiciae geht deutlich hervor, dass weder Besser, noch sonst irgend ein Botaniker die galizischen karpatischen Alpen des Sandezer Kreises betrat. ‚Selbst W ah- leuberg. hatte diese Alpen nicht besucht, denn . ‘indem er von dem- grossen :pohlnischen ‚Fischseg spricht, sagt er : Pag.:46. :,;ad ntrıumgne latus hu- jus lacus adscendunt :alpes: minores;--Fischaee« Ge- birge, dictee, quae terıninain Mughi'.fere attingere videntur, vel eirciter 5400 pedum elevationem; al- lein schon der Wasserspiegel des grossen Fischsees ist 4200 Fuss ü. d, M. erhaben, sparsam mit Tan- nen, theils mit Pinus Cembra, grösstentheils aber mit Krumholz (Pinus Pumilio Haenk.) umgeben. Die beiden höchsten Alpenkuppen Hurus und Ku- krowa, welche: sich am südlichen Ufer über den See erheben, steigen weit über die Krumholz Region empor, und erreichen ‚eine Höhe von 6300 Fuss ü.d.M. Weit. richtiger ist daher Wahlenbergs Ausspruch, wenn er sagt, als er von diesen Alpen spricht: „qui tamen ‚parum admodum investigati - sunt.“ Da nun durch die Untersuchung jener Hochgebirge die Fiora Galiciens beträchtlich 'ver- mehret werden kann, so gab ich einen Theil mei. ner botanischen ‘Ausbeute in. meinem Additamento ad floram- Galieiae heraus, und machte . die, Bota-, Nn2 56% niker auf die galizischen Alpen des Sandezer Krei. ses, die ich der erste untersuchte, und die die höch. sten und für Galizien in botanischer Hinsicht die - reichhaltigsten sind, aufmerksam. Obschon mich die ungünstigen Sanitäts- Verhältnisse im Jahre 1831 einige Zeit von Tarnow entfernten, da ich von he. hen Orten während der Brechruhr-Epidemie in's Spital zu Langut, und später während der Typhus. Epidemie zu Niepolomice bei Krakau an der Weich. sel als erster Chefarzt beordert wurde, so kehrio ich im Monate Mai 1832 you Niepolomice, wo ich Zamnichellia pahıstris und Ornithogalnm pusilhum (Schmidt) fand; nach Tarnow zurück, und benütz. te. daber meinen Aufenthalt, der, wie mir bekannt war, nur bis zum- September dauern konnte, da ich nach. meinem: Wunsch die Bestimmung nach Stanislau erhielt, dazu, um einen dritten Ausflug in die Carpaten zu unternehmen, dessen Resultate ich.hier mit Rücksicht auf die früheren, genauer mittheilen werde. Tarnow liegt in einer Ebene, welche grössentheils mit Fruchtfeldern. bebaut ist. Stidlich von der Stadt erhebt sich der St. Martins Berg, ein. kahler 'Thonberg, ‘der zum Theil mit Kornfeldern bebauet, nur wenig mit Gesträuchen übersäet, und: für Botanik von ‚geririgem Interesse ist. Von den :hier vorkommenden Pflanzen führe ich ‚folgende auf: Anthorantkum odorutum, Agroslis spioa venti, Aira cristata, Anchusa offieinalis, Cerin- the minor, Lilhospermum arvense,. Pimpinella Sazi- fraga, Solanum Dulcamara, Viola laneifolia (Bess), 565 Viola hirta, Agrostemme Githago, Dianthus deltoi- des, Oxalis stricta, Sedum sexangulare, Prunus spi- nosa, P. insititia, Chelidonium majus, Papaver Ar- gemone, Euphrasia Odontiles, Serophularia glandu- losa W. et K., Melampyrum arvense, Thlapsi ar- vense, Lathyrus tuberosus, Artemisia vulgaris, Eri-. geron acre, Klieracium Bauhini (Bess), Senecio Jacobea, S. vernalis W. Kit., Serralula arvensis, S. tinctoria, Sonchus arvensis. Nördlich von der Stadt breitet sich eine Ehene aus, welche theils mit Feldern hebauet, theils mit Sümpfen durchzo- gen und in einer Entfernung von & Meile mit ei- nem kleinen Fichtenwalde begränzt ist, vor wel- chem Flugsandhügel sich befinden, und daher eine weit interessantere Flora darbietet. Ich fand hier Carex Oederi, Veronica foliosa, V, spicata, V. seu- tellata, Iris sibirica, Bromus commulalus, Br. multi- florus, Br. arvensis, Alopecurus pratensis, Nardus stricta, Plantago arcnaria, Alsine media, Anagallis arvensis, Viola tricolor, Myosurus minimus, Sagina procumbens, Drosera rotundifolia, Linum Radiola, Acorus Calamus, Juncus arliculatus, J. conglomera- tus, Elatine Alsinasirum, Trientalis europaea, Üo- marum palustre, Anemone Pulsatilla, Ranunculus acris, R. aqualicus, R. sceleratus, Spergula arvensis, Rhinanthus crista yalli, Rh. major, Coronopus de- ‚pressus, Limosella ayualica, Arabis thaliana, Iberie nudicaulis, Festuca amethystina, Brassica campestris, Cardamine pratensis, ELepidium ruderale, Rapistrum paniculatum, Tilapsi campeswe, Ervum teirasper- 566 mum, Ervum hirsutum, Gnaphalium arcnarium, 6, yermanicum , &. luteo- album, Erigeron canadense, Inula Pulicaria, I. britannica, Matricaria Chamomi.. la, Sonchus oleraceus, Artemisia campestris, Orchis mascula, Morio, ustulata, Sycios angulata, Sparga. nium simplex, Sp. ramosum, Stratiotes aloides, Xan- 'thiuch strumärium. “ Den 23. Juli am frühen Morgen verliess ich 'Tarnow, um noch an demselben Tage Neu Sandez zu erreichen. Die Gegenden bis dahin, und somit auch die Flora derselben, war mir durch meine 5maligen Ausflüge, die ich dahin machte, wohl bekannt. Die Strasse geht von Tar- now aus anfänglich # Meile durch bebaute Felder, durch welche sich der kleine Fluss Biula schlän- gelt, an dessen Ufer ich. Chenopodium polyspermum, Asperugo procumbens, ‚Lycopsis pulla, Potentilla su- pina, Saliz fragilis, S. riparia, 8. pentandra, Seir- pus sylvaticus, Adonis miniata, Ranunculus repens, Galega officinalis, Vicia polyphylla, Antirrkinum Orontium, Rubus caesius, Oenothera biennis, Con volvulus sepium, Cyperus flavescens, Poa annua, Carex vulpina, ©. pendula, Conium maculatum, Po- Iygonum lapathifolium, Verbena offieinalis, Sisym brium Sophia, Pyrethrum inodorum, Tanacetum vul- gare, Malva syivestris, Senecio umbrosus W.K., Astragalus glyeyphylios, Lavatera thuringiaca, Bal- lota nigra fand; an den Hecken der einzeln ste henden Bauerngärten schlingen sich Bryonia dioico und Sycios angulata hinan. Unter der Anhöhe, auf welcher das Dorf Zbiltowska Gora liegt, befin- : PER, 37 det sich ein Fischteich und zu. beiden Seiten der Strasse zwei Wäldchen, vor welchen sich sumpfi- ge, mit Gesträuche bewachsene Wiesen ausbreiten. Ich habe diese Gegend oft besucht, und fand hier‘ Carex brizoides, Ü. flava, Eriophorum Tatifolium, Dianthus superbus, Poa aquatica, P. fluitans, Gen- tiana Pneummmanihe, Nymphaea alba,. N. lutea, Po- Iygonum. ‚ainphibium , Potamogeton compressus, P. erispus, P. natans, Phellandriym aquaticum, Cicuta virosa, Pyrus Malus, Caltha palustris, Seutellaria galericulata, Valeriana. dioicg,. ‚Gnsphalium uligino- 'sum, Convallaria mwliiflora, Geranium palusire, Gq- lium uliginosum, Rumez palustris, Alisma Plan- tago, Alopecurus geniculatus, Poterium Sanguisorba, Galium Bauhini R. S., Sagittaria sayitüfolia, Scho- lera Oxycoccus, Tholictrum aquilegifolium, Vaeei- nium Myrtillus, Vitis Idea, Ranuneulus Lingua, R. auricomus, Stellaria uliginosa Roth., und auf den. Hügeln unter deu Gesträuchen: Rosa pumila, Ga- leopsis versicolor, Galeobdolen. Iuteum, Thymus Ser- pyllum,. Rubus fruticosus, Fumaria cava, Lychnis viscaria, Campanula persicifolia, Orchis bifolia, Aira caryophyllea, A. fleruosa, Cerastium arvense, ‚ Viburnum Opulus, V. Lantana, Astrantia major und in dem kleinen Fischteiche, der sich im Buchen- walde nächst dem. Dorfe Zbiltewska &ora befindet, Trapa natans , wie überall, wo diese. Pflanze vor- kömmt; in ungeheurer Menge. Ich setzte meine Reise über die Schifbrücke .des Dunajeo ..Klusses nach Woinice fort, wo ich die Postsirasse;, verliess, D 7 ', um nach ‘dem DBorfe Wielka Wies zu gelangen, Auf dem Wege dahin fand ich: Anthemis arvensis, Mentha sylvestris, M.hirsuta, Onopordon Acanthium, Amaranthus Blitum, Pastinaca sylvestris (Baumg,), Cerästium vulgatum, Ranunculus polyanthemos, R. “arvensis,‘ Fedia alitoria, Lycopsis arvensis, Polygo- num dumelorum, ' Delphinum Consolida, Papaver Rhoeas, Adyseton calycinum, Arctium Lappa, Cen- taurea Scabiosa. Hat man Wielka Wies verlassen, so führt dar Weg anfangs an dem Abhange eines niedern Thonberges, dann über Felder an die Ufer des Dunajec Flusses. Ich fand hier: Stachys ger- manica, Anchusa officinalis, Convolvulus arvensis, Salvia verticillata, Saponaria offieinalis, Achillea Millefotium, Antirrlinum Linaria, Arenaria'serpyl. lifolia, Asperula cynanchica, Briza media, Gnapha- lium arvense, Potentilla argentea, Rumezx Acetosella, Juniperus communis, Scabiosa arvensis, Seleranthus annuus, Se. perennis, Verbascum Thapsus, Lychni- tis, Scherardia arvensis. Eine Ueberfahrt bringt den Reisenden an das rechte Ufer des Flusses, in dessen mit Granitsteingerölle und Schlamm ange fülltem Flussbette ‚niederes Weidengestrüpp und hochstämmige Pappel- und Erlenauen sich ausbrei- ten. -Hier- beginnen sich an beiden Ufern des Flus- ses niedere Waldherge zu erheben, und bilden den Ausgang des Dunajec Thales in die Ebene des Tar- nower Kreises. Von den hier vorkommenden Pflan- zen nenne ich Juncus uliginosus, J. effusus, Hernia- ria glabra, Arundo Epigeios, A. Bhragmites, Cares 569 paludosa, Carex ampullacea, Populus alba, P. nigra, P. tremula, Salix riparla, 8. viminalis, Stellaria nemorum, Arabis arenosa, Heracleum Sphondylium, Imperatoria pulustris Bess., Cucubalus bacciferus, Epilobium anguslissimum, Galeopsis Ladanum, Lac- tuca Scariole, Lathyrus pralensis; Lythrum Salica- ria, Panicum Crus galli, P. viride, Lycopus euro- yaeus, Peplis Portula, Seirpus acicuaris, S. palu- atris, Veronica Anagallis, V. Beccabunga, Polygo- num Convolvulus, P. Hyaropiper, P. Persicaria, Rumer Hydrolapathum, Sambucus nigra, Rosa ca- nina, Carlina vulgaris, Alnus glulinosa,. Cornus sanguinea, FPotentila Anserina, Sambucus nigra, Eupatorium cannabinum. Ein schlechter Feldweg führt von hier nach dem Städchen Zugluczin, wel- ches 4 Meilen von 'Tarnow entfernt ist. Hier ver- lässt man das Dunajece 'Thal. und gelangt in das des Paleschnitza Baches, der auf dem Posadower Berge entspringt, und in einem engen Thale, von niedern Waldbergen begränzt, bervorfliesst, um sich unweit Zagluezin in den Dunajec zu ergiessen. Man fährt etwa 3 Meile ohne Strasse, beständig im Flussbet? der Palesnitza, daher dieser Weg bei. regnerischem Wetter, wegen des schnellen An: schwellen des Wassers nicht practieabel ist. Die Flora dieses Thales, und der theils bebauten, theils mit Gesträuch bewachsenen und bewaldeten niederu Berge, welche ich öfters besuchte, hat nichts aus- gezeichnetes. Von den hier vorkommenden Pfan- zen erwähne ich folgende: Acer campestre, Agri- 570 " “ monia Kupatorium, Ajuga reptans, Apargia autum- nalis, Clinöpodium vulgare, Carlina acaulis, Cam: panula palula, Cornus mascula, Ulmus campestris, U: effusa‘, : Corylus . Avellana., Cuscula europaea, Hieracium: umbellatum, Dianthus Armeria, D. Car- thusianorum, Evonymus europaeus, Fayus sylvalica, Festuca elatior, Galium. Mollugo, Genista tinctoria, Geum urbanum, Juncus pilosus, Lathyrus sylvestris, ‚Melampyrum nemorosum, ‚Melissa Calamintha, Ono- nis hireina, Quercus Robur, Sorbus Aucuparia, Sa- lie caprea, Turritis glabra, Silene gallica Am Fusse des Posadower Berges beginnt. die Gränze des Sandezer Kreises, man verlässt das Flussbett ‘ der -Palesnitza,. und befindet sich auf gebahnter Strasse, zu deren Seiten sich dichte Waldberge erheben, welche theils aus Pinus sylvestris, Abies, Fayus sylvatica und Carpinus Betulus bestehen. Auf der höchsten Kuppe dieses Berges liegen ei- nige Häuser des zerstreuten Dorfes Posadowa, und ein Juden- Wirthhaus, welches aber, so wie die meisten pohlnischen Wirthshäuser,. ausser. dem Schutz, den es gegen Ungewitter gewährt, und dass man, hier Brandwein erhält, nichts. mit einem . Wirthshause gemein hat, Von hier aus führt die . Strasse am Rande eines Fichtenwaldes abwärts in das sehöne Thal'von Goliba, einem kleinen Dörf- chen am Ufer des Dunajee. Ich durehsuchte die nahen, bewaldeten, theils steile Kalkwände bilden- den Berge bis Zbisice hin, und setzte dann meinen Weg nach Neu - Sandez fort, wa ich nach einer 571 16stündigen Reise Abends um 9 Uhr anlangte. . In “den Waldungen des Posadower Berges um Zbisice und bis nach Sandez fand ich: Salvia glutinosa, Saricula europaea, Arenaria trinervia, Asarum eu- ropaeum, ÄAsperula odorala, Gentiana Asclepiadea, Pyrola.uniflora, P. secunda, Bromus sylvaticus, Me- lica caerulea, Cardamine impatiens, Siellaria holo- stea, Chaerophyllum hirsutum, Chrysanthemum, Leu- canthemum, Atropa Belladonna, Digitalis ambigua, Genttana cifiata, Lamium album, EL. maculatum, Ori- ganım vulgare, Euphorbia amygdaloides, Prenan- ' thes muralis, Gnaphalium sylvglicum , Hypochaeris radicala, Ranunculus lanuginosus, Selinum Carvi- folia, Geranium robertianum, Nepela nuda, Conval- laria bifolia, Epipactis ovata. Am 24, Juli früh um 4 Uhr verliess ich Neu - Sandez um nach Szezawnice zu gelangen welches 5 Meilen von hier entfernt, und begab. mich nach Stary San- dez, welches eine Meile entfernt, ein kleines rein- liches Städtchen, nicht ferne vom Poprat-Flusse ist, über welchen eine Brücke führt. Auf den al ten Mauern von Neu - Sandez fand ich: Athaman- ta Libanotis und Erysimum cheiranthoides, und auf dem Wege nach Alt-Sandez Chenopodium bonus Henrieus, Ch. hybridum, Chironia ramosissima, Cnicus oleraceus, Dipsacus sylvesiris, Hieracium Pi- losella, Leonurus Cardiaca, Linum eatharticum, Ly- simachia nummularia, Marrubium vulgare, Myosotis Leppula, Nepeta Cataria, Phleum pratense, Ra- nunculus Flammula, Seropinlaria aqualica, Senecio 572 Doria. Bevor ich Alt-Sandez verliess, besuchte ich die nahen Wiesen und Wälder (wo ich auch bereits früher 1831 bei Gelegenheit einer Dienst. reise, die ich zur Untersuchung des hier befindii- ‘chen Militair- Spitales unternehmen musste, durch 2% Tage botanisirte) und setzte meinen Weg nach Jasoska, einem kleinen Dorfe, fort, welches am lin- ken Ufer im Dunajec Thale liegt, wo sich höhere Berge zu erheben beginnen. Die Strasse zieht sich hier an den Ber gabhängen hin, bis man Lasko (Lonsko) ein im Thal gelegenes kleines Dorf er- reicht. Nach einem kurzen Aufenthalte daselbst, “ begab ich mich nach Tilmanowa, durchsuchte die Thonschiefer Berge,. über welche die schlechte kaum praktikable Strasse führt, und traf Abends um 7 Uhr in Krosezienko, einem Marktflecken am Fusse des Pienniner Gebirges, ein. Auf meinem Wege hieher fand ich: Ayrostis alba, A. vulgaris, Alchemilia Aphanes, Allium carinatum, Anthyllis Vulneraria, Anthriscus vulgaris, Orobanche caryo- phyliea, ©. major, Prunella vulgaris, Senecio sylva- ticus,: Thalictrum minus, Tragopogoen majus, Ver- bascum Blattaria, Apargia hastilis, Matricaria Par- thenium. Nun setzte ich meinen Weg nach Szezaw- nice fort, wo ich nach einem Il1stündigen Weg um 8 Uhr Abends ankam. Obschon mir die Ge- gend um Szezawnice bereits durch meinen Awö- ‚chentlichen Aufenthalt 1829, und durch den Aus- flug, welchen ich 1830 dahin machte, genau be- kannt war, so unterliess ich nicht, sowohl gleich . 573° »ach meiner Ankunft daselbst, a!s auch nach mei- ner Rückkehr aus den karpatischen galizischen AL pen, mehrere Ausflüge in die Umgebung, vorzüg- lieh aber in das Pienninen Gebirge zu unterneh- men. Szcezawnice ist ein im Sommer schr belebter Badeort, nicht fern vom Ufer des Dunajec im Thale des Szezawnice Baches gelegen, von dessen Ufern. sich bedeutend hohe Thonschiefer und Kalk- gebirge erheben, deren südliche Kette uls Fort- setzung des Pienninen ‚Gebirges sich längst der Gränze Ungarns hinzieb. Am Szezawnice fand ich: Galeopsis pubescens Bess., 6. grandiflora, Geum rivale, Verbascum nigrum, Orobanche caerw- lea, Parnassia palustris, Prunus Padus, Spiraea Ulmaria, S. füipendula, Stachys alpina, Tamariz germanica, Tormentilla reptans, Trifolium hybridum, Triglochin palustre, Alchemilla vulgaris, Betonica officinalis, Pedicularis palustris, Berberis vulgaris, Crataegus Oxyacantha, Erysimum Alliaria, Gera- nium dissectum, @. sanguineum, Juncus bufonius, J. bulbosus, J. flavescens, Aegopodium Rodayraria, Al- nus incana (fruticosa). *) Am 7. Juli bestieg ich den Babstin Berg, wo ich Agrostis varia, Alnus incana (fruticosa) und Actaea spicata fand. Meinen Ausflug auf dem Bergkamme fortsetzend, kam ich auf den Berg Gacza, und sammelte auf dessen *) Schultes österr. FI, 2, p. 522. erwähnet dieser von Rochel bemerkten Abart, sie hat mehr zottige Blät- ter, und kommt um Szcezawnice auf Bergen häufig vor. 574 . Kalkfelsigen Gipfeln Spiraea chamaedryfolia, Cen. taurea möllis, Carduus arclioides , C. defloratus, Campanula pusilla, Festuca duriuscula und Chry. sunihemum ‚Zawadskii Mihi. Von hier aus stieg ieh hinab indie Thalschlucht des Leschnitza Baches, um an.'die Ufer des Dunajee zu gelangen, der hier zwischen Ungarn und Galizien die Gränze bildend, zwischen Felsen eingeengt, vorüberfliesst. So den Gacza Berg umgehend, kehrte ich wieder nach Szawnice zurück. Hier: fand. und sammelte ich; ‚Teuerium supinum, ‚Anthemis tinctoria, Mespilus Cotoneaster, Arenaria larieifolia, Sazxifraga Aizoon, S. tridactylites, Conyza squarrosa, Alyssum gemo- nense, im Steingerölle des Flussbettes des Dunajee: Spergula nodosa, und das schöne Hieracium denu- dätum .-Bochel und in. den: Felsenrissen hart am Ufer Aster: alpinus (glabratus mihi), dessen ich in meinem Additamento.oberflächig erwähnte. Da das Wetter günstig war, unternahm ich am 29. Juli “ einen Ausflug in die nahen Pienninen, ein Kalk- gebirg, welches sich längst der Gränze Ungarns hinzieht, dessen steile südlichen Abhänge sich über die:Ufer des Dunajec erheben, deren Kuppen am Kronenberge mit mehreren zackigen kahlen Felsen- "spitzen, ‘und fast senkrechten Wänden emporragen; und daselbst die höchste Höhe, etwa 3200 Fuss ü. d. M. erreichen, von wo aus sie nur mit’ der grössten Beschwerlichkeit erstiegen werden können; ich wählte daher bei meinen vielen Ausflügen, die ich auf diese Berge machte, immer, so wie auch 575 bei meinem gegenwärtigen den Weg’auf der nüörd- lichen Seite von Kroiezienko aus, wo es deren vei- schiedene gibt; ich durchsuchte hier die Wiesen und dichten Nadelwälder, welche sieh zumal an dem; St. Kunigunden Berg befinden und fand nebst andern Gebirgspflanzen: Cnicus -Erisithales, Circaea in: ‚termedia, C. alpina, Convallaria verticillata, Fraxinus. excelsior, :Gentiana amarella, G: cruciata, Gnapha- lium rectum, G. dioicum, Hyoseris foetida, Lychnis diurna, Lium 'Martagon, Lonicera nigra, Poa ne- moralis, Pyrethrum corymbosum, Ribes alpinum, Gla- diolus communis, Juncus aldidus, Hypericum inon- tanım‘, Cirsium eriophorum,: Tilia obligun‘: (Host);;: Prenanthes purpurea, Apargia incana,: Prunell« grandiflora, Rubus Idaeus, Acer platanoides, Achil- lea nobilis, Aira caespitosa, Galium sylvalicum, Tri- folium fleruosum, Evonymus verrucosus, Laserpi- tium latifolium, Melica altissima, Orchis coriophora, Paris quadrifelia,, Sesleria caerulea, Scabiosa (o- lumbaria, Senecio sarracenicus, und auf den höch- sten Spitzen des Kronenberges: Artemisia Abrota- num, 'Allium angulosum, Androsace septemtrionalis, Ösmunda Lunaria, Erysimum odoratum, P? (Erh.) Ophioglossum vulgatum, Sempervivum hirtum, Gypso- phila repens, Phyteuma pauciflorum, Arenaria sela- cea (Thuill}, Aster alpinus (glabratus), und die sel- tene Phaca alpina! Jacgq. (Schluss folgt.) _ W. Berichtigung Hr. Hübener spricht in s. Hepaticologia germ. S.34. Anın. von einer von jemanden bei Blasia ge- sehenen scheinbaren Oefluung auf der Oberfläche in 576. der Mitte des Izaubes,. als-durch welche der Frucht. stiel. zum JEmporsteigen hindurchbreche ; dieser bricht. aber am Endrande der Frons, nicht in su- perficie „ also auch nicht durch jenes Höckerchen oder. scheinbare Oefinung hervor; vergl. Fl. 1824, S: 646: £.648. — Ueber Dauer der Blasia und Sanien s. a. Flora 1930, S. 79. ££ und vergl. H. _ Mahl über Samen: von Cryptogamen ect. in Flora 1833 I . mM. Todesfälle 'Mis grosser Bedauerniss erfahren wir 80 eben den Todesfall unsers verehrten Mitgliedes und fleis- sigen Mitarbeiters an der Flora, Hrn. Professor Dr, Schübler in Tübingen, dessen Verlust für die Natarwissenschaften. von grosser Bedeutung ist Vielleicht. findet sich eine. erwünschte Gelegenheit noch, weiters darüber zu berichten und das Nähere seines thätigen Lebens mitzutheilen. Seine Ver- "dienste erstrecken sich besonders auch auf die Er- zikhung junger Botaniker, welches seiner Thätigkeit am meisten zusagte und ihm Herzenssache war. . Druecekfehlen -In meinem Aufsatze über 3 neue Gattungen etc, habs ich folgende Druckfehler angestrichen : P. 453.2. ı. v. o. I. umbellata st. umbella. —_— 1. Lu) 1% _ 3j0 12 — a4. — 475, — 10. vu hinter b) lies ach. p. piloso; c) — 478, — 12, .v. 0. 1. abrupte st, abtrupte. — 485. — 14. v. 0. 1. instructos st, intructus, u 485. — 10. vu 3. gen 186. — 1. nm o.L dlametre st. dilametro, — 14. 7. 0.1. quo st. quod. Dr. Schulz, Allgemeine botanische Zeitung., Nro. 37. Regensburg, am 7. Oct: 1834. I. Reise - Bericht. Botanischer. Ausflug in die galizisch- karpalischen Alpen des Sandezer Kreises; von Hrn. Regi- mentsarzt Dr. Herbich in Stanislawow, (Schluss.) N ach Szezawnice zurückgekehrt, bereitete ich mich zu meinem Ausflug in die galizischen Al- pen vor. Nebst den botanischen Apparaten ist nö- thig, dass man sich mit einem kleinen Kochaparate und Lebensmitteln versehe, wenn man nicht von Milch, Käse und kaum verschluckbaren Haferbrod leben will. Ich meines Theils versah mich mit Brod, Käse, Schinken, Reis, Bouillon, Chocolade, Rhum, russischen Thee u.d.m. Am 3. Julius ver- liess ich Szezawnice und fuhr über Kosczienko am Fusse der Pienninen bis nach Czorstin, wo ich den Berg, auf welchem die Ruine einer Rittersburg steht, bestieg, welchen ich bereits zweimal besuch- te. Jch sammelte Bromus giganteus und Phleum bulbosum, da diese Gegend ausser vielen bereits ge- nannten Pflanzen nichts bemerkenswerthes darbot. Es war bereits Mittag, als ich Czorstin verliess,' um meine Fahrt nach Neumarkt fortzusetzen, ein Städtchen am Dunajec, und 4 Meilen’'von Szezawnice: Flora 1854. 57, Oo 578 “ entfernt, wo ich im Judenwirthshause übernachtete, “ Am folgenden Morgen setzte ich meine Reise über Podmayerz Szaflary, Biali Dunajee nach Poronin fort, und fand theils auf den Wiesen dieser Ebene, iheils an den Ufern des Biali Dunajec : Alnus in- cana (arhor), Campanula glomerata, Cervicaria, Car- "duus heterophyllus, Personata, Epilobium angusli- folium, Milium effusum, Scabiosa Succisa, Thesium Linophylium, Polygonum Bistorta, Möhringia mus. cosa, Arabis arenosa, Salix capraea. Abends er- reichte ich Koscielisko, ein aus wenigen Häusern bestehendes -Dörfchen, wo sich ein Eisenhammer- werk befindet, und das in einem engen mahlerischen ven hehen ‚kahlen Bergen und Alpen umgebenen Thale liegt, aus welchem der Czarny Dunajec her- vor fliesst. Kaum war der Tag angebrochen, so begann ich meine Wanderung nach dem 4600 Fuss ü d. M. erhabenen Oreok, Der Weg dahin führt am Ufer des Dunajec, der hier brausend über die Felsen durch das enge Koscielisker Thal dahin- eilet, zu. beiden Seiten des Thales erheben sich fast ‘senkrechte Kalkfelsenmassen, deren Spitzen abentheuerliche Gesialten darstellen. Ich fand bier an den sumpfigen und schattigen Stellen: Cinero- ria alpina, (. cordifoia und Chrysanihemum rotun- difolium :W.K:, im Steingerölle des Dunajee Arabis alpina, Arenaria ciliafja und Papaver alpinum. Die Felsen hart-über dem Dunajec sind mit herrlichen Alpenpflanzen, gleich einem herabhängendem ge- blumten Teppich, überzogen und gewähren einen. ’ 579 ' um so schönern Anblick, weil die Pflanzen durch Feuchtigkeit und Schatten zu einer ungeheuern Grösse gedeihen und von den Felsenwänden her- abhängen. Ich fand hier am ÜUrsprunge des Dunajec: Cerastium lanatum (Baumg.), Gypsophila repens, mit weissen und rosenfarbenen Blüthen, Di- anthus pelraeus, Primula Auricula, Gnaphalium Leontopodium, Hieracium chondrilioides, Silene yua- dridentata, Valeriana tripteris, Swerlia perennis, Pinguieula vulgaris. Nicht ferne über dem Ur- sprunge des Dunajec öffnet sich ein weites Thal, in dessen südlichem Hintergrunde man den Volo- wez Raczkowa und die ganze Kette der Liptauer Alpen erblickt; ich aber nahm meinen Weg west- lich durch die, Fichten- und Tannen - Waldungen, und bestieg die Kalkalpe Oreok. Auf den Wiesen der Waldungen fand ich Juncus mazimus, Dian- thus superbus (var. alpin.), Hieracium aurantiacum, Pediculuris foliosa, Polygonum viviparum, Viola declinata flore luteo, Linum alpinum, und am Krum- holze: Avena Scheuchzeri, Genliana verna, Bu- pleurum longifolium, Anemone narcissiflora, Bartsia alpina, Ranunculus Thora, Phleum alpinum, Sol. danella alpina, Aster alpinus (hirsutus). Von hier setzte ich meinen Weg nach der nahen Alpe Pis- sana, wo ich nebst Ligusticum ausfriacum, Cinera-. ria aurantiaca und Bupleurum angulosum die Al- . penpflanzen des Oreok fand. Am 4. Aug. Morgens um 6 Uhr begab ich mich auf den Weg, um die beiden Alpen Uplas und Jarzez zu untersuchen, wo- 002 580 von nur letztere die Region des Krumholzes errei. chet. ‚Beide sind sehr leicht zu ersteigen, und bo- then, da sie stark abgeweidet waren, nur eine ge- ringe Ausbeute dar. An den südlichen Wänden des .Uplas fand und sammelte ich: Orchis albida, O.odoratissima, Potentilla aurea, P. crocea (Lehm.), Pinguicula alpina, Biscutella laevigata, Hieracium E villosum, Festuca Halleri und Cerastium alpinum. Der Tag war kalt, und je mehr ich mich der 4400 Fass ti. d. M. erhabenen mit Krumholz bewachsenen Kuppe des Jarzez näherte, desto mehr litt ich durch den heftigsien und kalten Wind. Mit erstarrten Händen sammelte ich aus dem gefrornen Boden: Dianthus. alpinus, Hedysarum obscurum und Andro- sace. Chamaejasme, deren Blüthen aber durch den Frost braun gefärbt waren. Meinen Rückweg nahm ich auf der westlichen Seite dieser Alpe. Am 6. August trat ich den Weg auf die Alpe Con- tratowa, den ich grösstentheils zu Pferd machte, an,.um aber den, Gewont zu besteigen, blieben die j Pferde zurück, Das Besteigen desselben war mir besonders wegen des kalten Wetters, Windes und Nebels sehr besehwerlich. Die Flora beider Al- pen ist ziemlich der der 4500, Fuss hohen Magguro bei Zakopane, welche ich zwei Jahre. früher be- suchte, gleich. . ‚Die auf der Contratowa, dem Ge- wont und der Maggura vorkommenden Pflanzen waren: Androsace obtusifolia, A. lactea, Sazifraga androsacea, 8. caesia, Hypochaeris helvetica, Juni- perus nana, Meum Mutellina, Pedicularis verticillata, t 581 Pedicularis rostrata, P. flammea, Rhodiola rosea, Arenaria Gerardi, Salix silesiaca, Salir retusa, Saliv herbacea, Salir reliculata, Draba Aizoon, Dryas octopetala, Gentiana nivalis, Gentiana acau- lis, Primula elatior, Doronicum Bellidiastrum, Ve- ronica aphylla, V. alpina, und auf der Contratowa wurde ich mit Viola alpina Jacg. erfreut. Nach- ‘ dem ich wieder nach Koscielisko - zurückgekehrt war, setzte ich am 7. August meine Reise, ohne Zakopane zu berühren, in welcher Gegend ich be- reits im Jahre 1830 botanisirte, über Poronin nach dem Dorfe Bucowina fort. : Am folgenden Tag trat ich meine Reise in das Meeraugthal an, welches ich bereits im Jahre 1830 durchsuchte. Etwa eine halbe Meile von dem Dorfe Bucowina gelangt man an den Alpenbach Bialka, der aus dem Meerauge, welches zwei Meilen von dem Dorfe Bucowina ent- fernt ist, entspringt, und hier die Gränze zwischen dem Zipser Komitate und Galizien bildet. West- lich erblickt man die galizischen Alpen Woloschyn und Koscielez, und am östlichen Ufer des Baches ziehen sich die Vorgebirge der Zipser - Alpen hin. Der Weg führt theils durch dichte Fichtenwälder, theils über kleine Voralpenwiesen, welche in der ‚Tips Bleiss (Blösse), hier Polona genannt werden. Nachdem ich die Stelle im Rücken hatte, wo sich der Rostocko Bach, der aus den 5 Seen entspringt,‘ ‘ und in die Bialka sich mündet, kam ich auf die Poleniza: Polana, auf welcher ich:das seltene Hie- racium prenanthoides und Gertiana obtusifolia fand.- \ » 582 Den Felsenweg beginnt sich hier schneller zu en. heben, und führte über Windbrüche in einen dich- ten Tannenwald, der sich unfern der letzten Hir. tenhütte endet, von wo aus man im südlichen Hin- tergründe dieses Thales die höchsten Kuppen der galizischen Alpen befindet. Auf dem Wege hie. her fand ich nebst den bereits genannten subalpi- nen Pflanzen; Alragene alpina, Pimpinella magna, Phyteuma spicatum, Geranium sylvaticum, Rosa al. pina, Campanula Scheuchzeri, Polemonium caeru- leum, Ribes pelraeum, Sonchus alpinus, Solidago alpesiris, Pyrus Aria, Cacalia alpina, Ranunculus atonitifolius, Doronicum austriacum, Lichen eroceus, Meine Apparate warem bereits in der Hirtenhütte abgepackt, als ich daselbst ankam, ich setzte da- ber meinen Weg fort, um noch am selben Tage an dem Ufer des Meerauges Morskie Oko, auch der grosse polnische Fischsee genannt, und dem schwarzen See, Czarny Staw zu botanisiren, Etwa 600 Schritte von der Hirtenhütte entfernt, liegt hin- ter einem natürlichen Damme, welcher aus Granit- blöcken gebildet ist und sich zu einer Anhöhe bil det, der grosse Alpensee, von den dortigen Ge birgsbewohnern Morskie Oko (das Meerauge ge nannt, Wahlenberg nennt ihn den grossen pohlni- schen Fischsee),, dessen Wasserspiegel 4200 Fuss ü. d. M. Fläche liegt, und 55 Joch und 1040 Qur- drat Klafter Flächeninhalt misst; seine Länge be trägt 425, und dessen Breite 243 Klafter, An den aus verwitterten Granit-Blöcken bestehenden Ufern “ 585 kommen Tannen, Zirbelkiefer und Krumholz in Ge- sellschaft vor. Der südliche Theil desselben hin- gegen, aus dem sich die höchsten galizischen Al- pen, der Hurus und Kukrowa, über 6300 Fuss ü. d.M. mit ihren fast senkrecht aufsteigenden schnee- bedeckten Granitfelsenwänden erheben, besticht aus kablen Steingerölle, in welchem die herrlichsten und seltensten Alpenpflanzen üppig wachsen, wel- che theils durch die Wassergüsse, theils.auch, wie ich glanbe, durch das Abbrechen der verwitterten Felsenstücke von der "höchsten Kuppe hieher ver- pflanzt werden, indem ich hier die meisten der Pflanzen sammelte, welche ich auf den Felsenwän- den der genannten Alpe fand. Nachdem ich den mühsamen Weg durch das Krumholz und über die Felsenblöcke am westlichen, und über das Stein- gerölle das südliche Ufer in der brennenden Sonnen- hitze zurückgelegt hatte, stieg ich an die Ufer des schwarzen Sees hinauf, aus dessen Wasserbecken ein kleines Bächlein entspringt, und sich in das Meerauge ergiesst. Der Wasserspiegel des schwar- zen Sees enthält 17 Joch und 1358 Quadrat - Kinf- ter, und ist über dem des Meerauges 480 Fuss er- haben. Da ich nun am östlichen Ufer, welches grösstentheils mit Tannen - und Zirbelkiefer be- wachsen ist, zurückkehrte, so hatte ich die ganze Umgebung des Meerauges durchsucht, und langte mit reichlicher botanischer Ausbeute beladen, in der Hirtenhütte an, wo ich übernachtete. Ich snm- mielte auf meinem Ausfluge: Potamogelon lucens, 584 Pinus Cemvra, Bedum annuum, S. atratum, Aco- nitum Napellys, Chaerophyllum Cicutarium, Delphi. nium inltermedium, Empetrum nigrum, Geum monta- ‚num, Rume» alpinus, Ozxyria reniformis, Uvularia ' amplezifolia, Viola biflora, Laserpitium simplex, Poa laxa, Stellaria cerastoides, Gnaphalium supi. num, Gentiana punclala, Senecio carpalicus (mihi), Sazifraga muscoides, ‘S. rivularis, Sempervivum montanum, Dianthus glacialis, Care curta, C. ca- nescens, Ü. brachystachys. _ Den 9. August um 3 Uhr Morgens verliess ich die Hirtenhütte, und trat meine Wande- rung, um den Hurus und Kukrowa zu bestei- gen, an. Ich nahm meinen Weg anfangs längst der Höhe des westlichen Ufers des Meerauges durch das Krumhölz, und stieg dann, theils durch einen Woasserriss , theils über die steilen Vieh- weiden den Ribje hinan, und fand hier: Caren atrata, Carex Hosteana, Hieracium grandiflorum, Anemone alpina, Juncus spadiceus. Als ich die ‚Höhe des Ribje erreichte, setzte ich meinen Weg 'nach der westlich gelegenen Alpe Medziana - Göra fort, deren höchste Spitze ich um 7 Uhr erreichte. Auf dem Wege hieher fand ich: Lepidium alpi- num, Carez firma und Avena alpestris. Nun trat ich meinen Rückweg an, erstieg den Podminch, um zu dem Granitfelsen Minch zu gelangen. Minch Mönch) weil, dieser Felsenkegel von der Hirten- hütte betrachtet ‚ einem knieenden Mönche ähnlich ist. Ich sammelte hier : Agrostis alpestris, Primuls minima, Juncus trifidus, Silene acaulis und Cher- a nn nn 585 leria sedoides. Von hier aus setzte ich meine Wanderung auf einem sich ziemlich steil erheben- den Bergkamme fort, der diese Felsenmassen mit dem des Hurus und Kukrowa in Verbindung setzt. Hier erheben sich die schroffen kolossalen senk- recht scheidenden kahlen Felsenwände, welche von dem Ufer des Meerauges betrachtet, fast unersteig- lich scheinen, und selbst in dem heissesten Som- mer nicht ohne Schnee sind, bis zu einer Höhe von 6300 Fuss ü. d. M. Wer die Beschwerlich- keiten und Mühseligkeiten kennt, die mit dem Be- steigen der Alpen verbunden sind, dem wird es nicht unbekannt seyn, dass es zuweilen einzelne Passagen gibt, wo man allen Muth und Fassung zun- sammen nehmen muss, um eine Stelle von oft nur kaum 6 Schritten Länge zu überschreiten. Diess traf mich auch hier, es war über eine tiefe Schlucht, als einer meiner beiden Führer erklärte, er ge- traue sich nicht hinüber. Ich zog meine Stiefel aus, legte mich auf den Bauch, klammerte mich mit den Händen in die hervorragenden Felsenstücke fest, und kam an der gefährlichsten Stelle, welche durch das Wasser _des zerflussenen Schnees sehr schlüpfrig war, hinüber. Der eine meiner Führer reichte mir dann, als ich in Sicherheit war, mit- telst eines 2 Klafter langen Stockes, dessen ich mich bei Besteigung der Alpen bediene, die nöthi- gen Utensilien zu, und folgte mir wacker nach. Es war 10 z Uhr, als wir unsern Weg weiter fortsetzten Der kalte Sommer war die Ursache, 586 dass wir bei unserm Weiterschreiten an die stei- len Wände. auf Schneemassen stiessen, deren Ab- dachung- so steil war, dass wir selbe, indem ich kein Steigeisen hatte, uıngehen mussten, welches in dem "Steingerölle mit manchen Beschwerlichkeiten verbunden ist. Die Besteigung fortsetzend, kam ich von den Felsen des Hurus an die des Kukro- wa und der höchsten Kuppe immer näher etwa 6100 Fuss ü. d.M. als jedoch eine mit Schnee an- gefüllte Schlucht, welche aus Mangel an Steigeisen nicht- überschritten werden konnte, unserm Weiter- schreiten ein Ende machte, und uns zur Rückkehr ‚zwang. Es ist gewiss, dass nur der so kalte Som- mer die Ursache der grossen Menge des Schnees "war, wie mich theils die Hirten versicherten, und wie ich auch mich selbst auf meinem Ausfluge, den ich 1830 an das Meerauge machte, obwohl ich da- mals den Hurus und Kukrowa nicht erstieg, satt- sam überzeugte; denn es war damals ausser in der Schlucht am Meeresauge, wenig Schnee an den Wänden der besagten Alpen zu sehen. Nach-. dem ich und mein wackerer Führer die gefährliche Stelle überschritten hatten, verzehrten wir drei ge- bratene Hühner, einige Stücke Schinken, und leer- ten mehrere Gläser guten Erlauer Weines. Ich kehrte über den Minch und Ribje an die Ufer des Meerauges, und endlich in die Alpenhütte zurück. Die Pflanzen, welche ich am Hurus und Kukrowa sammelte, waren: Arnica Doronicum, Pyrethrum alpinum, Arabis ovirensis, Carex frigyida, Hieracium 687 “ alptnum (Jacg.), Senecio incanus, Cochlearia groen- landica, Sawifragd oppesitifolia, 8. hieracifolia W, et K., Geum reptans, Poa disticha, Ornithogalum eiriatum, Ranunculus \glacialis , Gentiana frigida, Am 10. fuhr ich über Poronin nach dem Markt- flecken Crarny Dunajec, und botanisirte theils in der Ebene um Chocholow, Czarny Dunajee und am Ufer .des schwarzen Dunajee, wo ich aber aus- ser den bereits genannten Pflanzen nichts bemer- kenswerthes fand. Am 12. August kam ich in Seczawnice an, und nach einem. fünftägigen Auf- enthalt daselbst, während welchem ich noch zwei Ausflüge in die Pienninen unternahm, wo ich noch mehrere blühende Exemplare verschiedener Pflan- wen sammelte, kehrte ich nach Tarnon zurück, und trat meine Reise nach Stanislau am 4. Sept. (1532) an, wo ich den 15. ankam.’ U. Correspondenz. Die botanische Zeitung enthielt vor längerer Zeit eine interessante Aufzählung von Hrn. Dr. Sauter und Hrn. Prof. Dr. Hoppe von denjeni- gen Pflanzen die genannte verdiente Männer theils nur auf Urgebirg, theils auf Kalkalpen beobachtet haben. Da dieser Gegenstand für jeden der in das Pflanzenleben , und die Art wie dasselbe in den verschiedenen Formen und Gestalten auftritt, tiefer einzudringen wünscht, gewiss nicht ohne In- teresse ist, so erlaube ich mir ebenfalls das mitzn- theilen, was ich bei meinen häufigen Wanderun- gen in den Schweizer Alpen beobachtet babe. Be 588 weitaus den meisten der von genannten Botanikern aufgezählten Pflanzen stimmen meine Beobachtungen mit den ihrigen überein, nur folgende, die als nur ‘ auf Urgebirge vorkommend, genannt werden, fand ich auch auf Kalkalpen und zwar meist in den ‚Appenzeller Alpen, andere jedoch in den St. Gal- ler Alpen, ‚oberhalb Grabs, südlich von den. erste- ren ‚gelegen zur Kette der Kurfürsten (oder Kuh. firsten) gehörend, wo ebenfalls noch kein Urgebirg „zu Tage ausgeht. Die ersteren will ich mit A, die zweite mit @ bezeichnen, und diejenigen die ich nur in der Schneeregion fand, sind mit einen Stern versehen: mehrere dieser letzten sind allerdings :aach ‚in den Kalkalpen der Schweiz selten, und namentlich finden sie sich nicht in den zwei nörd- lichen Ketten’ der ‘Appenzeller Alpen, sondern ein- zig in der dritten, deren höchster westlicher Aus- gangspunkt der Alte Mann bildet, noch mehr aber nähert sich die Flora des St. Gallischen Hisisitzen Coberhalb Grab und Wildhaus) derjenigen des Urgebirges, wie solche in der Schweiz auftritt. — . Die Pflanzen selbst sind folgende: . Luzula spadicea A. in der 2ten Kette (Wa- genluk etc.) Juneus trifidus A. 3te Kette (Hohe Kasten etc.) Carex frigida (varia Hofm.) A. häufig schon in der sten. und 2ten Kette. Veronica fruticulosa A... Häufig desgl. — bellidioides St. G. Rhododendron ferruginenum A. Schon in der 2ten Kette, 589 * Draba carinthiaca Hoppe St. G. . .. * Hieracium pumilum und angustifol. A. Ste Kette St.G. Erigeron uniflorum, A. 2te und 3te Kette. Achillea atrata A. 'vorz. %te Kette, Phi yleuma haemisphaerieum St. 6. Sazifraga moschata A. Schlucht zwischen 2ter und dritter Kette. Anemone alpina A. Dagegen fand ich A. pi folia vn nur auf Urgebirge. = Phucä astragalina 4 (erste Kette) doch, sehr selten. : * Sibbaldia prooumbene A ‚ie Kette Kam: ‚alten. Mann) und 6. * Stellaria cerastoides A. 1ste und 3te Keiie, Arenaria ciliata ß multicaulis A. häufig. . — polygonoides A. 3te Kette. ‚Anthericum serotinum A. In allen 3 Ketten. . Phellandrium Mulellina A. detti, Ligusticum simplex A. detti. Arbutus Uva ursi A. dritte Kette. — alpina A. 2te und dritte Kette. . Eimpetrum nigrum, A. Ste Kette. Campanula Ihyrsoidea A Alle 3 Ketten. Arabis coerulea A. 1ste Kette (Oehrlo) und 6. Sedum atratum A. Schlucht zwischen %ter und‘ Ster Kette Die St. Galler Alpen haben auch Sazrifraga“ dryoides, die ich sonst in der Schweiz nur auf Ur gebirge sah. nr Frauenfeld in der Schweiz. . Carl Stein, Apotheker.’ . 590 > II. Botanische Bemerkungen, Da in Presl's delic. pragens. 1. p, 530. Ao. 1822 bereits ein Mespilus pubescens aufgestellt ist, 80 nenne ich den erst im Jahr 1823 in der Flora oder botanischen Zeitung 1823. 2ter Bd. p- 700. beschriebenen Mespilus pubescens Wendiand., Me- spilus Wendlandii. Bei Roth enum. plant. germ. 1. p. 588. (Ao, 1827.) wird Myosotis Lappula L. als Cynoglossum Lappulg aufgeführt, ‚da jedoch Wallroth in sei. nen Schedulis eritieis p. m. den gegenwärtigen Na- men für diese Pflanze schon im Jahre 1822 wählt: so gebührt dem Letztern hiebei die Priorität. Mönch stellt ° in- seinem Methodus (1794. p. 221. "Ornithopodium compressum auf, und eitirt dabei: Ornithopus cömpressils Linn., während Al- lich ‘in seiner Flora ‚pedemontana 1. p: 336. Nr. 1215 bereits dieser Pflanze den vorerwähnten Na- men im J. 1785 gegeben hatte. Jacquin führt 1788 in seinen Collect. p. 267 eine Orchis variegala auf, zu der derselbe alle jene Schriften eitirt, die auch Allion schon 1785 in, seiner Flora pedemontana 2. p. 267. Nr.'207. zu seiner Orchis variegata zieht, mithin sind beide, ein und dasselbe, und Allion gehört die Priorität, während überall Jacquin als erster Namengeber angesehen erscheint. _ 1789 begehet Schrank in seiner bayerischen Flora 1. p. 241. Nr. 73. den- selben Fehler, indem diese Pflanze mit Hinzufügung der Haller’schben Diagnose aufgestellt wird. 591 1789 führt Schrank in seiner bayer. Flora 1. p. 247. 85. Epipactis nidus avis auf, während Al- lion diess bereits 1785 in seiner Flora pedemon- tana 2. p. 151. Nr. 1849 that, so wie diess auch p- 248. 86 mit E. spiralis — p. 248 u. 89. mit E. cordata der Fall ist, welche von Allion am ange- führten Orte zuerst aufgestellt wurden, Ozxalis acetosella Linn. erhält 1794 bei Mönch methodns p. 48. den Namen Oxys acetosella, wäh- rend sie denselben bereits 1785 von Allion in der ' Flora pedemontana 2. p. 88. Nr. 602% erhielt." Reichenbach führt in Mösslers Handbuch der Gewächskunde Ister Bd. p- 203 bei Galium . eruciatum Scopoli, als Synonym an Valantia ciliala Presi, es soll jedoch Opiz heissen. Don beschreibt im Okt. 1824 in dem Prodro- mus florae nepalensis ein Polypodium cuspidatum ; da nun Presl in Reliquiae Haenkeanae Fasc, 1. ein gleichnamiges Polypodium beschreibt, so nenne ich das Letztere Polypodium Preslüi. Fbendaselbst beschreibt däßgeibe noch P. glaucum; ein gleich- namiges hat auch Raddi in plant. brasil. Don a. a. O. und Raddi a. a. O. haben ein Polypodium distans aufgestellt, auch hier muss eine Namenän- deruig eintreten. ‘ Die botanischen Schriftsteller sollten doch nie bei Citaten, die eitirten Werke in eine andere Spra-. che übersetzen, als in welcher das Werk selbst geschrieben ist. Wer Schrank'’s Flora boica ci- 502 tirt findet, der wird nicht ahnen, dass Schrank eine bayerische Flora in deutscher Sprache schrieb, ‚Solche Dinge sollen doch recht schön so stehen bleiben und gegeben werden, wie sie wirklich sind, sonst wird man sehr leicht irre geführt. Das aus 'Tuchlappen verfertigte Löschpapier ist zur Conservation der Pflanzen am wenigsten geeignet, weil sich in demselben sehr zahlreich Raubinsekten entwickeln. Die seltensten Insekten- verheerungen . beobachtete ich in feinem Druckpa- pier, und ich würde dieses vorzugsweise auch zum Transport der Gewächse empfehlen. Es ist sehr fein, leicht und daher nicht nur geeignet die zär. teren, „Bläthentheile besser zu erhalten, sondern gewährt ‚wegen seiner. Leichtigkeit, ‚auch noch den Vortheil, dass die Pflanzentransporte nicht so hoch zu 'steherl‘ "Eömmen als in dem schweren Löschpa- pier aus Tuchlappen, was bei einem regern Ver- kehr nicht unbedeutend ist, Die Gattung Cistella in Blume’s Bydragen Pp- 293. kann ‚nicht bestehen, weil, jereits dieser Name in der Entomologie zur Bez ichnung einer Gattung vorhanden ist. Ich ändere denselben daher in Ortmannia um, zu Ehren des Hrn. Apotheker Anton Ortmann in Carlsbad, der durch seinen. regen Eifer die Flora Böheiims mit vielen neuen Ar- ten bereicherte. Malaxis cernua Willd., Cistella cernua ‚Blume, ist daher Ortmannia cernua mihi. Prag im Juli 184, . . P.M. Opiz. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 38. Regensburg, den 14. Oct. 1834. L Original - Abhandlungen. Bemerkungen über Erica; von Hın. Prof. J. F. Tausch in Prag. Die ansehnliche Anzahl von Ericen, die man in hiesigen Gärten zieht, leiteten im verflossenen Jahre meine Aufmerksamkeit darauf, und da ich im Verlaufe meiner Untersuchungen so glücklich war, Linne’s dissertatio de Erica 1770, die er selbst in der Mantissa anempfohlen hat, und worin beinahe von allen Linneischen Arten die Blumen abgebildet sind, in die Hände zu bekommen, fand ich hiedurch nicht nur Gelegenheit mich über die Kenntniss vieler Arten zu versichern, sondern auch manches, was ich einer Bekanntmachung wür- dig halte. - Erica ‚Aitonia und Shannoncana werden ‚von Sprengel syst. unter die appendiculatas, wäh- rend jasminiflora und ampullacea zu den muticis gesellet werden, da doch bei letzteren die Bildung der Staubbeutel beinahe dieselbe ist, wie bei den ersteren, und sich der Staubbeutel am unteren Ende in 2 zweizähnige Lappen theilt, und daher unter die cristatas L. zu rechnen sind. Auch E. Irbyana und retorta haben dieselbe Bildung der Ylora 1854. 58. pP Y 59% Staubbeutel, nur sind diese am Kamme zugleich zottig. Bei’allen diesen mit bauchiger klebriger Corolle versehenen und sehr verwandten Arten sind die Staubgefässe eingeschlossen, der Griffel, etwas vorragend, und diese können unter ihnen zu ‘keinem: Unterschiede dienen. E. ampullacea Curt. Sprengel zieht irrig die E. obbala Andr. hieher, die sich geschweige der übrigen Kennzeichen sattsam durch flores ca- pitatos unterscheidet. Es kommen aber übrigens unter diesem Namen zweierlei Pflanzen vor, als E. ampullacea ; eristata, umbellis terminalibus, corollis basi ovato-tumidis in collum angustissimum mox constrictis nervosis viscosis, laciniis limbi ob- tusissimis (dentieulatis), calycibus bracteatis, foliis 4 .oblongis mucronatis ciliatis reflexis. EZ. ampul- Incea Wendi. Eric. Nr. 77. ex habitu toto 'hue spectat, sed icon quoad formam corollae mala, col- lum corollae nempe minime constrietum. E. Andrewsiana Tausch; cristata, umbellis ter- minalibus, corollis basi ovato - tumidis in collum sensim attenuatis nervosis viscosis, lJaciniis limbi acutis, pedunenlis bracteatis, foliis 4 oblongo -linea- “ribus aristatis glabyis recurvatis, E. ampullaces Trattin. icon, hort. c. ic. _ E. dianthiflora Tausch; eristata, umbellis termi- nalibus, corollis ventricosis oblongo - lanceolatis ner- vusis viscosis, laciniis limbi ovatis obtusis dentatis, calyeibus oblongis foliaceis, foliis 3 confertissimis lineari - subulatis mucronatis margine eiliato -scabris eyrecto - patentibus. 595 Nomine E. ampullaceae in hortis Anglorum cultam dedit D. Beyrich. Simillima foliis et flo- ribus E. Irbyanae, sed distincta foliis densissimis, , lacinüis limbi majoribus obtusissimis dentatis nee acutis integerrimis, antheris basi nudis, non barbatis.: E. muscicapa Tausch ; eristata, umbellis termina- libus, corollis ventricosis ovato- oblongis viscosissi- mis, laeiniis limbi ovatis acutis, calyeibus coloratis oblongo - lancaolatis germine longioribus, foliis 3 lineari - lanceolatis mucronatis ceiliatis recurvato - patulis. Nomine E. inflatae venit e hort. Hamburg, ab E. inflata Thundg. alienissima. Folie vix discerni- tur ab E. Shannoneana H* Hamb., sed floribus ma- sime ad E. tricoloerem H. Hamb. accedit ; differt tamen corolla minus pulla, versus collum magis at- tenuata, albida, non tricolore, calycibus germine longioribus, nen germen adgequantibus. " E. ventricosa. 'Thunberg setzte diese Art unter die muticas, und es gehört wirklich eine ge- naue Ansicht dazu, die 2% sehr kleinen rundlichen -Anhängsel bei der Insertion des Staubbeutels zu bemerken, und sie soll daher unter die cristatas gezählet werden, überhaupt hat Sprengel ge- fehlt, dass er diesen Unterschied zwischen cristlatis ‚und aristalis_aufgegeben hat. Von E. ventricasa zieht man in Gärten mehrere Varietäten, als ven- tricosa vulgaris (ventr. praegnans Hort.) ß hirsuta, y purpurea, $ alba, die alle darin übereinstimmen, dass die Corolle unbehaart und glänzend ist, je- ' Pp?2 506 doch findet sich darunter noch eine Form, die ich für eine eigene Art halte, als E. leucostoma : cristata, appendieulis rotundatis, "umbellis ‚multifloris terıninalibus subracemosis, co- zollis ventxrieosis oblongo - lanceolatis pubescentibus, limbo revoluto discolore, calyeibus ex oyato-acuni- natis ciliatis, folliis 4 linearibus eiliatis recurvatis. E. ventricosa var. carnea Hort, Differt ab E. veniricosa caule elatiore , foliis brevioribus, umbellis multifloris in racemos conge- stis, corollis angustis multo longioribus pilosis, lim- bo albo revoluto. E. translucens Wendl. zieht Sprengel falsch zu E: ventricosa Tnog, ven welcher sie sich durch einen sehr. hohen Wuchs, kürzere Blätter, längere, schmälere haarige Biumenkronen, und deutlich be- grannte Staubbeutel unterscheidet. . E. exzcelsa Tausch; aristata, umbellis terminali- : bus in racemum dispositis, corollis ventrieosis oya- ' to-oblongis pilosis, laciniis limbi aeutis, calyeibus ex ovato - acuminatis, foliis 4 lanceolato - linearibus subvillosis recurvatis, caule 'elato. E. spuria Hort. quo nomine adhuc alia, nempe E. ambigua var. corollis sordidis ex albo-rubellis colitur. . Forma corollae fere E. veniricosae, sed satu- rate purpurea, pilosa, antherae evidenter aristatae, racemi florum longissimi, folia dilatata’sublanceolata, et caulis altissimus virgatus. Genitalia inclusa. E. praenitens Tausch’; mutica, umbellis termi- nalibus sub 7-floris, corollis oblongo - ventricosis, 597 ealycibus foliacefs ovato- lanceolatis eiliato -scabris, fulis 4 lineari- subulatis recuryatis floribusque niti- dis glabris, Nomjne E. fastigiatae e hort. Hamburg. venit, quae vero alienissima, Forma corollae fere E. ventricosa, sed minor, saturate purpurea, laciniis limbi obtusiuseulis. Fo- lia duplo breviora, uti tota glaherrima nitida. Ge- nitalia inelusa, E. fastigiata L. "Die ganze Synonymie davon in Spreng. syst. ist falsch, und zu streichen. Ich hatte: Gelegenheit ein. wildwachsendes Exemplar zu untersuchen! E. festigiata Wendl. Eric. Nr. 98. ist eine ziemlich gute Abbildung, jedoch sind die S in Grunde des Blunensaumes vorkoinmenden Flecken, die schon in Linnes Abbildung deutlich zu selien sind, und auch noch bei £. primuloides und obbata vorkommen, übersehen und ausgelassen worden, Jch würde sie definiren: E. mutica, flo- ribus capitatis, corollis hypocrateriformibus, limbo basi maculato, calyeibus lineari-subulatis ciliato- scabris, foliis 4 lineari-subulatis imbricatis. E. fastigieta Thunby. diss. Nr. 37. scheint eine andere Art zu seyn, theils aus der Beschreibung, theils aus dem Vergleiche mit der kleinblunigen E. comosa L, E. denticulata L. (melius dentata 'Thunb. diss, Nr, 39) So ausgezeichnet diese Art durch ihre zerschlitzien Kelche ist, gibt es doch noch 2 Ar- ten die hierinn beinahe mit ersterer übereinkom- men, und die ich nun auseinandersetzen will, 508 E. denticnlala ; mulica, floribus capitatis ter- ‚ minalibus, ealyeibus scariosis ovatis dentato-fimbria- tie, corollis ventrieosis ovato-conicis, limbo acuto, Foliis. 4 lineari-subulatis glabris patentibus. E. den. tata Wendl. Eric. Nr. 91. Gic. bon.) Ba E. Walkeria Andr. mutica, flovibus capitatis 'terminalibus, calycibus oblongis scariosis dentate- fimbriatis, corollis ventricosis ovatisy limbo acıto, foliis 4 lineari-subulatis glabris patentibus. Z. Walkeria Tratt. icon. hort. ce. ic. Flores duplo ‘breviores fere ac in antecedente. E. retusa Tausch ; mutica, floribus eapitatis ter- minalibus, calyeibus scariosis oblongis dentato-fim- briatis, corollae tubo hypocrateriformi vix_ ventri- e080, laeiniis limbi rotundatis emarginatis, foliis 4 lineari-subulatis glabris patentibus. Flores multo minores ac in 2 antecedentibus, Genitalia in omnibus 3 inclusa. E. abietina L. Aus der Diagnose und beige- fügten Beschreibung in Linn. sp. pl. kann man diese Pflanze für nichts anderes, als E. mammosa L. die er später in der Matissa aufstellte, erklä ren, und daher ist Thunberg zu entschuldigen, wenn er die E. mammösa L. als E. abietina (Thbg. diss. Nr. 68.) aufstelltee Das von Linne hiebei angeführte Synonym von Rai und Seba gehört zu E. coceinea L. und Thög. Anders: verhält es sich, wenn man Linnes Abbildung vergleicht. Hier erscheint eine Corolle, die der Form nach der E. pulchella Thbg, am nächsten steht, welcher aber Y 599 die von Linne angegebenen antherae aristatace und siylus inchusus fehlt. Sp rengel hält sie für E. Pattersonie Andr., es könnte aber auch E. ambiyua Wendt. seyn. Was aber E. mammosa 'Thbg. diss. Nr. 69. sey, ist schwer zu entziffern, da er sie ein- mal mit abietina, (mammosa L.) das anderemal wie- der mit E. inoarnata T’hbg. vergleicht. E. coccinea L. Nach der Diagnose und bei- gefügten Beschreibung in Linn€’s sp. pl. ist diese Pflanze E. Sebana Wend. Eric. Nr. 57. In der Mantissa wird diese Bestimmung schon zweifelhaft, da Linne die E. coccinea, tubiflora und eurviflora beinahe für Varietäten erklärt, und in seiner Dis- sertatio eine Blume von E. ceccinea Thbg. Andr. (Seba mus. 1. t. 21. £ 1) als E. cnceinea darge- stellt ist, und mithin auch geltend gemacht werden muss. Das von Linne bei E. coccinea angeführte Synonym von Seba mus. 1. t. 24. f. 4. gehört zu E. Petiverii Thbg. Wendi. was aus dem grossen eiförmigen Kelche deutlich zu entnehmen ist. E. Petiverii L. diss. £. 50. ist offenbar eine Blume von E. Sebuna Wendl. Eric. Nr. 57. Es wird dennach die E. Petiverü Tihbg. Wendl. in E. Sebana umgetauft werden wissen, wodurch auch diese Art in einen Bezug zu ihrem Namen kömnit, indem diese von Seba 1. t. 21. f£.4. abgebildet ist. E. Plukenetii L. Wendland Eric. bildete 4 Varietäten davon ab, ohne jene zu enthalten, die sich durch eiförmige Kelchblätter auszeichnet Seba _ mus. 2, 1. 25. £ 5. Sieb. flor. cap. exs. Nr. 77. 600° E. enroiflora L. diss. £. 41. hat eine unbehaarte Blumenkrone, und mag wohl für die E. eurviflora Wendi. Eric. Nr. 17. gelten, das von ihm aber in den spec. pl angeführte Synonym Seb. mus. 1. t. 20. £ 4. gehört zu E. laniflora 8 ylabra Wendl. Erie. Nr. 104, die sich von E. sordida Andr. (lani- 'fira Wendl, Erie. Nr. 30.) wirklich durch nichts als‘ die nackten Dlätter und Kelche unterscheiden lässt. In hiesigen Gärten kömmt diese Pflanze häu- tig als E. procera vor. E. droseraefolia Tausch ; antheris muticis sub- exsertis, floribus terminalibus sub 4-ternis nutanti- bus clavato - tubulosis glanduloso - pilosis, folis 4 patentibus ovato-oblongis obtusis subtus canis mar- gine, cauleque glanduloso-- hirsutis. Colitur in hortis Prag. multis jam abhine an- nis “absque nomine, Corollae inconspicuae sordide rubrae. Proxima yidetur ad E. ewsudantem And. E. refulgens Andr. In Gärten kömmt eine Varietas minor als E. versicolor nova vor, die sich ‘durch etwas kürzere Blätter, kürzere Kelche und Corollen, und ein eingeschlossenes Pistill von der gewöhnlichen ‚unterscheidet. E. mammosa L. Die Varietas floribus cocei- neis hievon, E. vertieilläta Andr. Willd. geht in Gärten‘ gewöhnlich als E. eoralloides. E. cephalotes Thbg. diss. Nr. 23. die Spren- gel ausgelassen hat, ist eine gute Art, sie steht hinsichtlich ‚der Blumen der E. echüflora Andr., hin- sichtlich der Blätter der E. coccinea T’hbg. nahe. | ! fd 601 E. grandiflora. Linne und Thanberg be. schreiben diese Art mit foliis 4 - ternis, mögen also beide die EP. exsurgens Andr. darunter verstan- den haben, E. colorans Andr. Hieher scheint‘ E. afr. al- tera folio capillaceo, flore oblongo tubulato rubro Seba mus. 2. t. 25. f. 6. zu gehören. E. strieta und pendula Wild. spec. pl. Spr. syst. veg., so entgegengesezt die Namen auch lau- ten, bilden eine und dieselbe Art, die der Angabe : nach am Kap, aber auch im: südlichen Europa wächst, denn E. corsiea Cand. gehört auch hieher, und schon Clusius kannte die Pflanze, indem er uns eine gute Abbildung davon als E. coris folio I. Clus hist. 1. p. 42. hinterliess. Sieber brachte sie in grosser Menge aus Korsika, worunter sich steife aufrechte Exemplare, wie die Abhildung von Clusius zeigt, und andere mit sehr schlaflen ver- worrenen hängenden Zweigen: befinden. E. ramu- losa Viv. wozu E. corsica e Sardinia Herb. union. bot. gehört, ist eine Abändernng mit eswas brei- teren Blättern und grösseren Blumen, deren Kel- che etwas länge» und schmäler sind, übrigens sich. aber durch nichts unterscheidet. E. arborea 'Thög. diss. Nr. 63. scheint nach der Beschreibung auch nichts anderes als E. stricta zu seyn. E. mediterranea L. Mant. 229. excl. syn. adE., strietam spect.) diss. f. 59. ist die in Gärten all- gemein verbreitete E. mediterranea Wendl. Erie Nr. 34. Er spricht sich zu deutlich über die an- 602" theras.exserlas aus, als dass man das Clusische Synonym in Betracht ziehen sollte. Bestimunt ge- hört aber hieber E. «oris folio II. Clus. hist. 1. p. 42. Ge. bon.) obwohl sie Clusius mit wnent- wickelten grünen Blumen beschreibt, was auch - den Linne verführte, sie zu seiner E. viridipur- purea zu ziehen. Diese E. mediterranea ist aber der E. carnea s. herbacea so verwandt, dass man beide schwer unterscheiden kann, denn das Ver- hältniss der Länge des Kelches zur Corolle ist sehr veränderlich, so dass man sie beinahe nur durch den hohen aufrechten Wuchs, und die nur zum Theil hervorragenden Staubbeutel von letzterer unterscheiden kann. Bi viridipurpurea L. spec. pl. 502. (exel. syn. Banh, et Clus. adE. mediterraneam spect.) ist nach seiner Abbildung, obwohl der hervorragende Grif- fel fehlt, da vielleicht die Blumen noch nicht voll- ständig entwickelt waren, EZ. scoparia L. oder die Abänderung davon mit röthlichbraunen Blumen E. fucala Wendl. Eric. Nr. 95. E. virescens T’hbg. diss. Nr. 59. muss man füglich auch hieher rech- nen, da Thunberg selbst die Pflanze nicht gese- hen, -und das wenige, was er darüber sagt, bloss von Linned entlehnt zu haben scheint. E. carnea_ L. spec. pl. 504. herbacea L. 1. ©. 501.) erhält noch ein Synonym, die E. purpuras- cens L. 1. c. 503. Thbg. diss. Nr. 44. Diese leiz- tere scheint Linne selbst nie gesehen zu haben, da er keine Abbildung davon gab, und hat sie‘ wo wahrscheinlich nur als Clusius, dessen E. coris ‚ folio VD. 1. p. 43. nichts anderes als E. carnea ist, entlehnt. . E.vagans und multiflora kann man nach Lin- nes Beschreibung und Abbildung gut unterschei- den, obwohl sie die nächste‘ Verwandtschaft zu einander haben. . E. tagans (L. mant, 230.) antheris mutieis ex- sertis ovatis, floribus axillaribus subracemosis, co- rollis campanulatis abbreviatis, foliis 4 — 5 -lineari- bus glabris incurvo - patulis confertis. Erica U. Matth. 142. (e. ic. radi) E. coris folio II. altera. Clus. hist. 1. p. 4% E. multifiora Wendl. Erie. Nr, 106. Die Blätter stehen in der Regel zu 4, selten und nur einzelne Quirle haben 5, sie sind ‘am Bande glatt oder auch mehr und weniger gezähnelt. E. multiflora (L. sp. pl. 503.) antheris muticis exsertis oblongis, floribus axillaribus subracemosis, corollis campanulatis oblongis,, foliis 4 — 5 lanceo- lato - linearibus, linearibusve obtusis glabvis incuryu- petulis. EZ. foliis Corios multiflora.‘ J. Bauh. bist. 1. p. 356. (ec. ic.) Garid. aix. 160. t. 32. ß longipedicellata : caule strictissimo,, foliis longioribus remotioribus, floribus sublateralibus la- xius pedunculatis. E. longinedicellata Wendl. Eric. Nr. 37. E. vagans Rehb. fl. exc. (non Liune). Die var. & brachte Sieber in grosser Menge aus den Apeninnen, den speciellen Standort’ habe “ich nieht angemerkt. : Darunter fanden sich hin- 664. sichtlich der Blätter mehrere Formen, mit breiten und langen, welche Form von Garidel aix. t. 59, gut vorgestellt ist, mit abgekürzten und mit sehr schmalen pfriemenförmigen Blättern. Die var. ß wächst um Neapel, und auch diese hat Sieber gebracht. E. cretica (Tausch. cret. MS.) antheris muti- cis exsertis oblongis, floribus axillaribus vertieil- lato- congestis nutantibus, corollis campanulatis ab- breviatis, follis 3 lineari-subulatis margine tuber- eulato - scabris apice recuryatis: ramulorum ap- pressis internodia adaequantibus. E. mediterranea Sieb. Fl. Cret. exs. Habitat in Creta ad Therisso. Diese Art unterscheidet sich von beiden vorher- gehenden ‘schon durch den sehr gedrängten und rushenärtigen Wuchs, durch die gedreiten kurzen an. der Spitze sparrigen Blätter, durch die mehr seitlichen meistens quirlförmig übereinander aufge- setzten Blumenbüschel, über die sich meistens noch lange Ruthen hinausziehen, beinahe wie bei E. re- germinans, und die spitzigen, nicht stumpfen Ein- schnitte der Blumenkrone. Hr. Reichenbach zieht diese Kretische Pflanze in der Flora excurs. falsch zu E. multiflora L. wo überhaupt, wenn man die dort Zusammengestellte Synonymie berück- sichtiget, E. mulüiflora Rchb. ein Compositum aus E. vagans, muliifloera und cretica ist. E. polytrichifolia .Salis. hat man in neuesten Zeiten gut von E. arborea L. unterschieden. Ich habe davon bloss die um Bordeaux gesammelte, 605 und im Herb. union. bot. ausgegebene, und eine ‘zweite aus Portugal als E. lusitanica Link ausge- gebene gesehen. Beide diese Pflanzen stimmen mit einer vollkommen überein, die in hiesigen Gär- ten zu den ältesten und gemeinsten Arten gehört, und unter verschiedenen Namen als E. tenuis, stri- 9050, Actaes verkömmt, Sie unterscheidet sich von E. arborea L. vorzüglich durch feinere Blätter, längere Blumenkronen, durch schwarze begrannte, nicht braune und kammförmige Staubbeutel, durch eine kopflörmige nicht schildförmige Narbe VUe- brigens ändert sie in der Länge des Griffels so wie E. arborea, dass man darauf kein sicheres Kenn- zeichen bauen kann. E. arborea Sieb. Flor. Cret. die Hr. Reichenbach hieher zieht, ist E. arbo- rea L. und dieselbe, die um Neapel und in Kor- sika wächst. Ueberhaupt scheint mir, dass sich Hr. Reichenbach zu viel Mühe genommen. hat, wenn er den Hort. Cliff. hieher zieht. Selbst das Clusische Synonym. CE. coris folio I.) würde ich bei E. arborea lassen, da die Abbildung und Beschreibung des Clusius, die Höhe, die Menge der Blumen und deren Wohlgeruch dafür spre- chen, und ja beide Arten in Portugal vorkommen können. E. scoparia (L. spec. pl. 502). ist die allge- mein für E. scoparia anerkannte Art (E. virgulata Wendl. Eric. Nr. 223), obwohl sie Linne& falsch ‘ unter die aristatas setzte. E. Yucata Thdg. diss Nr. 9. gehört hieher, und er muss seine Beschrei- bung von sehr jungen unvollständig entwickelten f 606 Blumen entlehnt haben, da er den Griffel einge- schlossen angibt. Als E. scoparia ß viridipurpu- rea L. kann die E. fucata Wendl. Eric. Nr. 95, angeführt werden. (Schluss folgt.) - RM. Botanische Notizen. Achillea odorata L. Als Linne seine Spe- cies plantarum entwarf, konnte er ohne Zweifel nicht anders zu Werke gehen, als es noch gegen- . wärtig die Verf. solcher Schriften zu thun genö- thigt sind, nämlich die Schriften der Alten und Herbarien zu Hülfe zu nehmen. Da aber zu Linr- ne’s Zeiten die letzteren noch zu den Seltenheiten gehörten, auch noch nicht käuflich zu haben waren, so musste derselbe vorzüglich zu den Schriften älterer Botaniker Zuflucht nehmen, um sein Werk so vollständig als möglieh darzustellen, und diese sind es, die wir vor’ allen Dingen nach sei- nen Citaten zu beachten haben, wenn wir uns “über seine Pflanzen Licht verschaffen wollen, wo- bei uns in Ermanglung seiner letzten Species plan- tarum das Linneisch- Houtt. Pflanzensystem, welches Willdenow eitirt, in so fern sehr gut berathen wird, als auch hier auf die Lin- neischen Quellen zurückgewiesen ist. Bei Bil- dung seiner Achilles odorata hatte nun Linne gar keine andere Quelle als die Schriften über die Gegend von Montpellier, die nämlich von Gouan, Sauvages, Magnol, Gerard, Morison, denn über die Citate von Haller und Barrelier hat sich schon Willdenow dahin erklärt, dass das erstere zu A. Millefolium, letzteres zu A. micro- - 607 “ phylla wa vechnen sey. Solchergestalt dürfte, A. odorata L. nur allein in der Gegend von Montpel- lier vorkommen und alle andere Angaben entweder zu A. Millefolium var. alpin. oder zu A. sefacea W. K. zurückzuführen seyn, wie denn die Leyseri- sche, Rothische, Reiehenbachische Pflanze die letztere Art ausmachen, während die Hallerische und die Wulfensche zu A. Millefolium gehören und eine kleine Alpenvarietät derselben ausmachen. Hr. Hofr: Koch ist zwar geneigt in der Wulfen. schen Pflanze die A. moschata zu suchen; allein die Figur scheint nicht zuzutreffen, und die Pflanze nicht um Lienz zu wachsen. Es findet sich auch die A. moschata in dem Appendix von Jacg. Flor. Austr. Tab. 33 abgebildet, die, wenn wir nicht ir- ren, von Wulfen herrührt, ohne dass er seine 4A. odorata dazu citirt. Demnach dürfte die A. odo- rata L. keineswegs der Deutschl. Flora einver- leibt werden, und der Wohnort derselben sich al- lein auf Frankreich beschränken. Man vergleiche hiebei auch Gaudini Fl. helv. Vol. V. wo p. 376 ausdrücklich gesagt wird, dass A. odorata L. auch in der Schweiz nicht wachse, dass A. setacea fälsch- lich für diese Art bestimmt werde und dass nur die französiche Pflanze als solche zu beachten sey. Die Linne&ische Angabe von ovalen Blättern hätte‘ leicht auch auf diese Ansicht führen können, . Was nun noch besonders die Wulfensche Abbildung betrifft, so scheint sie selhst noch Hr. Hofr. Reichenbach zweifelhaft, indem,er sie zwar eitiet, aber den Wohnort, Tyrol, auslässt. 608 II. Todesfälle Am 15. Sept. 1. J. starb zu Berlin der als praktischer ‘Arzt allgemein geschätzte geheime Rath Heim im 89. Lebensjabre. In seinen jün- gern Jahren und ehe noch die ärztliche Laufbahn seine ganze Thätigkeit in Anspruch nahm, hatte . er sich auch der Botanik, insbesondere aber der Mooskunde gewidmet und eine in jeder Hinsicht trefliche Moossammlung zusammengebracht, die er mit seinem übrigen Herbarium, kurz yor seinem Tode. der Universität Halle vermachte, wo er den ersten Grund zu derselben gelegt und sie auf sei. nen Reisen, besonders in England, durch Banks _ der ihn beauftragte, die, von seiner Reise um die ‚Welt. witgebrachten Moose zu bestimmen und zu ordnen, sehr vermehrt hatte. Ein überaus thätiges praktisches Leben bot ihm nicht die gehörige Muse um sich fortwährend mit diesen seinen Lieblingen zu beschäftigen, aber sobald sein vorgerücktes Al- ter ihn nicht mehr erlaubte eine so ausgebreitete Praxis vorzustehen, wandte er sich mit jugendli- chen Eifer wieder den Moosen zu, die er nun aufs Neue ‚durch die Sammlungen von Hurnschuch und Funck vermehrte. Letztern hatte er vor ei- nigen Jahren, mit- Vergütung aller Reisekosten zu sich nach Berlin eingeladen, und 14 Tage wur- den verwendet um eine allgemeine Musterung an- zuordnen und den! neuen Zuwachs einzureihen. Ein Gymnosiomum Heimii Hedw. und eine Heimia salicifolia Link werden zu allen Zeiten als Denk- mähler seines botan. Eifers sich bewähren. . All gemeine botanische Zeitung. Nro. 39. "Regensburg, am 21. Oct. 1834. I. Original- Abhandlungen. 1. Ueber einige Arten der Gattung Senecio ; von Hrn. Hofr. Koch in Erlangen. : As ich in Nr. 32 des Jahrg. 1823. dieser Zeitschrift die Cinerarien Deutschlands beschrieb und dabei auch die Cineraria cordifolia aufführte, zog ich zu dieser Pflanze nicht bloss Jaequin’s Cineraria cordifolia und dessen Varietät C. cordi- folia auriculata, sondern auch noch die C. alpina ß Linn. Sp. pl. 1243, den später aufgestellten Se- necio Iyratifolius Reichb, Dass die Pflanze ein Senecio sey, bemerkte ich daselbst, aber die Ver- einigung der drei benannten Pflanzen unter eine Species war ein Trrthum, veranlasst durch den Mangel einer gehörigen Anzahl von Exemplaren ; die Cineraria cordifolia auriculata kannte ich bloss aus Jacquin’s Abbildung, ein Exemplar dersel- ben hatte ich noch gar nicht gesehen. Nach mei- ner jetzigen Ansicht, nachdem ich nänlich die Ci- neraria cordifolia in den Alpen an ihrem Standort beobachtet und nachdem ich die drei benannten Pflanzen aus Samen im Garten erzogen und daselbst nebeneinander betrachtet habe, müssen statt. zwei Flora 185%. 39. Q q 610 z Arten deren drei unterschieden werden. Nämlich 1) der Senecio alpinus Linne filius, dev Senecio Iyratifolius Reichenbach., 3 die Cineraria cordi- folia-Jaegquin, und 3) die Cineraria cordifolia au- rieulata Jacq. Aber wie soll man nun diese Pflanzen benennen ? Der erstern gebe ich ganz unbedenklich deu Na- men Senecio Iyralifolius Rehb., obgleich Linne “ dieselbe sehr deutlich als S. alpinus beschrieben hat. Durch die mehrfachen Verwechselungen näm- lich ist der Name S. alpinus zweideutig und un- verständlich geworden. Ich bin zwar, so wie der grössere Theil der jetzt lebenden Botaniker, der : Meinung, dass man den älteren Namen einem neuen vofziehen soll, auch wenn jener weniger passend ist ; allein, wenn man den alten Namen noch ein Synonym. beisetzen muss, ‘um sich verständlich zu machen: so ist offenbar das Synonym mehr werth als der alte Name. Wir gebrauchen doch - die Namen bloss in der Absicht, um Andern den Gegenstand genau anzuzeigen, von welchem wir sprechen, ‘und wenn nun ein Name diesen Zweck nicht erfüllt, so taugt er nichts und wenn er von dem berühmtesten aller Botaniker herrührt. . Wenn ich sagte, dass Linne der Sohn den S. Iyratifolius deutlich als S. alpinus beschrieben habe, (Suppl. pl. p- 371) so will ich damit keines- weges auch die von ihm angeführten Synonyme in Schutz nehmen. Von den beiden aus Haller Bist. 611 : angeführten gehört das eine zu S. Doronicum und das andere zu C. spathulaefolia, oder zu einer mit dieser nahe verwandten Art, uud die unter den drei Synonymen vorangestellte €. alpina der Spe- cies plantarum p. 1243,, von welcher nur die Va- rietät hätte angeführt werden sollen, besteht aus einer Zusammenhäufung verschiedenartiger Dinge. Die Diagnose dieser C. alpina ist von, der €. campestris oder einer damit nahe verwandten Art hergenommen, sie heisst: umbella involuerata, pe- dunculo communi nudiusculo, foliis oblongis villosis. Davon passt kein Wort auf den S. Iyratifolius, Aber die Synonyme, die nun gleich unter der Diagnose folgen, und zur Hauptart oder der Va- rietät & gehören, passen sämmtlich nicht zu dieser Diagnose. Die eitirte Abbildung aus Boccone, die später Barrelier kopirt hat, ist entweder gänzlich verfehlt, oder stellt eine Pflanze dar, die ich nicht kenne, oder in der Abbildung nicht er- kennen kann, Die Varietas 8, die €. alpina ß alata ist nun, wie schon bemerkt, der 8. Iyratifo- lius, in so fern sich Linne auf Clusius historia 2. p. 23. bezieht. Aber die Varietas y, die €. al pina integrifolia : foliis lanceolatis subdenticulatis "villosis, floribus umbellatis gehört wieder in die Ver- wandtschaft von (. campestris, die eitirte Abbil- dung von Barrelier, die Morison kopirt hat, stellt so ziemlich die €. longifolia dar; die Abbil- dung von Gmelin kann ich in diesem Augenbli- cke nicht vergleichen. Die Varietas J die (. er Qq2 6121 pina integrifolia ässt sich von mir nicht ervathen, die eitirte Abbildung stellt unter allen mir bekann- ten Pflanzen die Inula dysenterica noch am leid- . ichsten Jar. Die zweite oben erwähnte Art ist nun die ©. eordifolia Jacy. austr. t. 176, und ebenfalls ein Se. necio, den man aber nicht S. cordifolius nennen kenn, weil dieser Name schon an eine Art, welche auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung wächst, R vergeben ist. Man hat in neuerer Zeit diese Cine: raria mit dem Namen 8. ulpinus Scopoli belegt. Wollte man auch übersehen, dass dem S. Iyratifo. Hus der ältere Name alpinus von der Cineraria alpina Linne’s des Vaters entlehnt, zukommt, und ‘wollte man:auch über die Zweideutigkeit des Na- mens hinweggehen, so kann dennoch die Pflanze nicht Senecio alpinus Scopoli heissen, denn Scopo- 1i's Pflanze gehört gar nicht hieher. Jacquin setzte durch ein Versehen das Synonym Senecio alpinus Scopoli unter seine Cineraria cordifolia und darauf hin ertheilte man der Art den Namen, ohne weiter zu prüfen. Scopoli’s Art besteht aus drei verschiedenen. Arten, von welchen jedoch keine wur Cineraria cordifolia gezogen werden kann. Voran (Fl. Carn. 2. p. 164.) steht allerdings die Diagnose aus Royen: foliis oordatis petiolalis den- 'tatis; aber Scopoli setzt hinzu: non bene. Is der Beschreibung heissen die Wurzelblätter ellipli: ca und die pedunculi subumbellati, was bei den einzelnen Varietäten deutlicher hervorgehoben wird. 613 Die erste Varietät heisst „foliis omnibus dentatis.“ Sie hat „‚folia ima in 'petiolum decurrentia, supre- ma lanceolata et semiamplexicaulia et haec pro- prie est Solidago alpina alata Clarissimi Jacquinü“ und diese ist nach Jacquin’s eigenem Citate in der Flora austriaca die Cineraria crispa. Die Va- rietät „2. foliis inferioribus subdentatis, supremis integerrimis, pedunculi 6 — 7, omnes terminales “ das heisst im umbellam dispositi. Der Ausdruck „omnes“ steht da, weil bei der ersten Varietät gesagt wird, dass sie einen „ramulum biflorum ex sopremi folii ala“ hervorbringe, was bei üppigen Exemplaren nicht bloss der C. crispa, sondern den meisten Arten zukommt. In der Beschreibung der Varietät 2. heisst es weiter „folia omnia superiora lanceolata.- Die Varietät 3. foliis obiter crenulatis, hat „in summo et vie semipedali caule flores 3-5 drevissime pedicellati.“ Von allen diesen Ausdrü- cken passt zur (. cordifolia nicht ein einziger. Die Varietas 1. ist, wie schon bemerkt, €. crispa, die zweite vermuthlich €. longifolia oder eine ähn- liche, die var. $. sehr wahrscheinlich ©. campestris. Dergleichen aus mehrern heterogenen Dingen zu- sammengesetzte Arten älterer Schriftsteller, welche sich nicht einmal ansmitteln lassen, sind nicht ge- eignet, einer deutlichen Art den Namen zu leihen. Ich nenne die C. cordifolia Jagg. desswegen Sene- eio cordatus. Die dritte oben benannte Art ist die €. cor- difolia auriculata Jaeg., welche Besser und Wah- 614 lenberg als €. alpina beschreiben. Hinsichtlich der spezifischen Verschiedenheit bemerkt zwar Wah- lenberg in der Flora carpathorum : „Utplurimum habitus ejus“ (der C. alpina Besser, der C. cordi- folia aurieulata Jacgq.) „satis alienus est a praece- dentis (der C. cordifolia Jacq.) ob caulem mul- ‚toties humiliorem et laxiorem; folia inferiora longe petiolata et incisa; flores paueiores, magis auran- tiacos ; itäque eam ut speciem retinui, quamquam Hmites inter utrasque nullos dari puto. Allein die von Wahlenberg selbst in der Diagnose ‚ange- gebenen folia cordato - deltoidea der erstern und die folia cordato - ovata der letzteren sind nach meiner. jetzigen. Ansicht sehr bezeichnend. Ich nenne diese Art Senecio subalpinus, weil mit dem Namen alpinus nur Verwirrung hervorgebracht wird. Wir haben einen Senecie alpinus Linn. , einen Se- neeio alpinus Scopoli und einen Senenio alpinus Reichenbach, welche ganz verschiedene Gewächse bezeichnen, und haben noch eine Cineraria alpina Linn: und eine Cineraria alpina Besser und Wah- tenberg, welche letztere unter jenen drei Senecio- Aen nicht befindlich ist. Diess rechtfertigt hin- reichend das Zurückschieben des Namens alpi- nus. Ich werde demnach in der Deutschlands | Flora die .drei Pflanzen als 1. Senecio Iyratifo- lius Reichenbach, 2. als Senecio cordatus, und 3; als Senecio subalpinus beschreiben, ‚die Namen Senecio auriculatus und auch appendiculatus sind schon vergeben. [ 615 2. Bemerkungen über Erica; von Hrn. Prof. J. F. Tausch in Prag. (Schluss.) Erica caffra dh. spec. p. 502.) scheint nichts anderes zu seyn als eine Abänderung der E. ar- dorea L. mit kürzeren Blumenkronen und länge- ren Griffel, die in Gärten als E. arborea g !tylosa vorkömmt, E. absynthioides (L. Mant. 66. excl. syn. Plakn.) ist nach der Abbildung und Beschreibung dieselbe Pflanze, die Wendl.’Eric. Nr. 86..E. coarctata nann- te, und in Gärten gewöhnlich als E. viridipurpu- rea vorkömnt. Fa E. melanthera (b. mant. 232.) kann nach der Beschreibung und Abbildung Linnes nicht die E. melanthera Andr. et Hort. seyn, sondern ist wahr- scheinlich die E. cubica 8 minor Andr. (E. jubata Spr. syst.), oder wenigstens eine dieser in der Form der Biumenkrone nahe kommende Art. Was die scheinbar wiedersprechende Blätterzahl betrifft, so lässt sich erwiedern, dass gerade diese Art, so wie die E. cubica (major) hierin am wandelbarsten sind, und von 5 bis in das abwechselnde überge- hen. F. melanthera T’hög. diss. Nr. 12, kann auch nicht hieher gerechnet werden, sondern scheint eine der E. nigrita verwandte Art zu seyn. E. melanthera Hort. nenne ich E. cueuliata ; antherjs ‚muticis exsertis, umbellis terminalibus 4-floris, flo- ribus campanulatis 4-sulcatis, calyeibus coloratis obtusis intruso - appressis, foliis 3 lanceolato -linea- yibus erectis, ramis hirsutis. ' u. N 616 E. persoluta L. Addatur synonym: Seba mus, 1. t. 20. £. 3. E. Chamaetetraliz Tausch,; antheris aristatis demum subexsertis, Soribus terminalibus capitatis, corollis campanulatis abbreviatis, ‘stylo exserto ea- pitato, calyeibus spathulato - linearibus, foliisque 4 lineari - subulatis hirtis patulis. E. pilulifera Wendl. Eric. Nr. 114. Cicon. nimis robusta) non Linn. non Thbg. Linne charakterisirt in seinem Schema Erieae vorzüglich durch flores umbellatos, stylum inelusum, und folia 3. die E. pilulifera, was auch Thunberg that, und wo- von sich kein einziger Charakter an der Wend- landischen Pflanze findet. Z. pilulifera L. muss. eine der E. mucosa zunächst verwandte Art seyn. © E.. leucopelta Tausch; antheris muticis inelu- sis, floribus terminalibus confertis - nutantibus mi- nutis, corollis campanulatis subhemisphaeriecis, stig- mate peltato amplo exserto, calycibus, foliisque 3 oblongis patulis margine, ramisque glanduloso - hir- sutis. False nomine E. barbatae colitur in hort, bot, Prag. Frutex strietus, ramis virgatis. hispidis paniculaım densam undigque Sloribus tectam consti- tuentibus.. Folia 3. obloriga margine crasso revo- kuta, eiliis longis apice glandulosis. Pedunculi ter- minales conferti puberuli cernui, vix florem adae- quantes. . Flores minutissimi ex herbaceo flavi, ante perfectam evolutionem globosi, perfeeti campa- nulati brevissimi, et quasi hemisphaeram referen- x .d 617 tes, limbo sat magno erecto obtuso, Calyeis folia oblonga eiliata appressa. Antherae fuscae limbo corollae breviora. Stigma peltatum orbiculare ma- gnum flavescens exsertum. E. calyciflora Tausch ; antheris mutieis suhb- exsertis, floribus axillaribus subsessilibus, corollis campanulatis subhemisphaerieis calyce ovato cari- nato colorato vix longioribus, stigmate infundibuli- formi magno exserto, foliis 3 lineari-subulatis gla- bris erectis imbricatis; Z. Sieb. Herb. Fl. Cap. Nr. 176. Caulis strietus virgatus, ramis densis, ramulis puberulis. Folia densa. Flores ‚axillares subsessi- les subseeundi, sed quandoque et terminales sub- fascieulati minuti e viridi flavescentes, forma mul- tum cum antecedente convenientes. Calyx con- stans sepalis ovatis obtusis carinatis inaequalibus, quorum ‚1 longitudine corollam adaequat. Ha- bitu toto E. scopariae L. proxima, et si stigma magnum infundibuliforme non contradiceret, Juben- _ tissime pro E. caffra L. declararem. \ E. secundiflora Tausch; antheris muticis in- elusis, floribus axillaribus solitariis peduneulatis’nu- tantibus secundis, corollis campanulatis (majöribus) scabris, calyeibus lanceolatis hirtis, foliis 4 — 5 li- neari-subulatis erectis scabriusculis. E. Sieb. Herb. Fl. cap. Nr. 199. j - Foliis et floribus ad species majores Ericae re-' ferenda, et dietis ab omnibus distinetissima, ut vix quid addi necesse sit. 618 E. australis L. mant. 951. Ich habe. von die. ser Art zwar nur ein altes schlechtes wildes Exem- plar aus Portugal gesehen, bin aber beinahe der Meinung, dass sie von der in Gärten vorkommen- den E. australis Wendi. Eric. Nr. 2. (E. pistilla- ris Salis.) verschieden sey. Die Kelche der erste. ren sind grösser, spitziger und mehr abstehend, die Corolie ist gegen die Spitze zu eher etwas zu- -‚sammengezogen, als dass ‚sie sich keulenartig er- weitern sollte, wie bei letzterer, die Grannen der Staubbeutel sind kürzer, und nur am Grunde mit einigen feinen Zähnen versehen, während sie bei letzterer breit und vielfach zerschlitzt sind, die Blätter sind sehr stumpf, nach unten verdünnt, fast keulenförmig. Linnes Abbildung f. 31. passt auf.die portugiesische Pflanze. Mögen andere, die vollkammene Exemplare besitzen, weiter darüber entscheiden. j E. corymbosa Tausch; antheris evistatis inela- sis, umbellis terminalibus multifloris numerosissimis corymbosis, corollis ovato-urceolatis glabris ealyei- cibus ovatis appressis subciliatis, foliis 4 lineari- subulatis ciliatis, E. Sieb: Herb. Fl. cap. Nr. 167. Caulis.erectus ramosissimus, eicatrieulis folio- rum asperrimus, ramis eflusis et corymbum amplis- simum constituentibus. Folia 4 subtus sulcata, pi- lis brevibus rigidis eiliata scabra. _ Umbellae multi- florae terminales (in omnibus ramulis) numerosissi- mae, et in corymbum amplissimum dispositae. Pe- dunculi glabri, basi bracteolis linearibus. Corolla 619 an purpurea? an alba? forma multum cum E. stricta convenit sed quidquam minor, ovata, fauce quidquam constrieta, laciniis limbi patulis ovatis minutis obtusis. Stigma capitatum inclusum. Fio- ribus suis numerosissimis jucundissimum in hortis praeberet spectaculum. E. planifolia L. spec. pl. 502. Obwohl Linne Pluk. t. 347. £. 1. welche einerlei mit E. planifolia Wendi. Eric. Nr. 116 ist, anführt, so sagt er kein Wort von aniheris exsertis, und seine Abbildung zeigt auch nichts davon, sollte er nicht die E. ma- rifolia T’hbg. darunter verstanden haben ? Selbst Thunbergs E. planifolia diss. Nr. 60 stimmt un- möglich mit Plukenet’s Pflanze überein, wenn man seine Beschreibung vergleicht. E. thyrsoidea Tausch ; antheris eristatis inclu- sis, umbellis terminalibus nutantibus thyrsoideis, corollis campanulatis, calyeibus foliaceis oblongis cavinatis appressis, foliis 4 lanceolato - linearibus subtus convexis erectis nitidis glabris. #. Sieb, Herb. FL cap. Nr. 178. . Rami strieti, rigidi, virgati, juniores puberuli. Folia 4 latiuscula acerosa, subtus convexa sulco laevissimo, obtusa, margine cartilaginea diaphana. Umbellae in ramulis terminales in thyrsum pyrami- datum dispositi, pedunculis laxis nutantibus bractea- tis puberulis. Corolla campanulata mediocris pur- purea, laciniis limbi obtusis. Calyx constans sepa- lis 4 oblongis foliaceis erassis carinatis, licet quan- doque .purpurascentibus, sinus corollae attingenti- bus. Stigma capitatum exsertum. D 620 'E. formosa Thög. diss. Nr. 82. t. 3. Hieher gehört die EZ. grandinosa Anyl. so wie sie aus den Hort. Hamburg. kömmt. . E, regerminans L. Mant. 232. Hieher zieht Sprengel mit vollem Rechte E. articularis Thbg. diss, Nr. 58. (non Linne), pulchella Houtt. L. Pf. Syst. 3. p. 427. t. 23. f. 1. retroflexa Wendl. Erie, “Nr. 55. Hieher gehört auch E. Sieb. Herb. fl. cap. Nr. 19. Was aber die E. regerminans Trög. sey, bleibt noch auszumitteln, E. viryata Thög diss. Nr. 15. Wendl. Erie. “Nr. 222. Diese Art ist hinsichtlich der Blätter- form und deren Ueberzug sehr veränderlich, wie ‚schon Thunberg bemerkte. Sie ändert auch mit weissen Blumen, welche Abänderung in Gärten ge- wöhnlich als #. absynthioides vorkömmt. Hieher gehört auch. E. afrie. thymi folio flore margaritae aemulo. Seba mus. 2. p. 46. t. 44. f. 3. E. imbricata L. sp. pl. 503. Hieher gehört E. efricana folio Conios minore flore purpurascente "Seba mus. 2. p. 11. t. 9. f. S.; hingegen ist das von Linn angegebene Synonym von Seba zu “streichen. Auch Pluk. almagest. t. 346. f. 13. ge- bört hieher ° E. petiolata Trdg. diss. Nr.7”. Auch Pluknet (Almag. t. 346. f. 5.) kannte diese Art schon, die Abbildung ist aber etwas verkleinert. E. calyeina L. sp. pl. 507. Das hier ange- führte Synonym von Seba mus. 2, t. 11. f. 7. ge hört zu Z. lutea ß alba, welche auch Thun berg 621 kannte, aber falsch für E. albens L. ausgab. E, calycina L. ist nach seiner Abbildung die E. tazi- folia Wendl. Eric. Nr. 61., wofür die grosse Biu- me, die Form derselben, und besonders die brei- ten Nebenblätter sprechen. Auch ist diese Art kurz begrannt, wie schon Wendland bemerkte. Die Angabe der Blumenfarbe von Linne ist falsch, und wahrscheinlich von einem alten entfärbten Exen- plar, und zum Theil von Seba hergenommen. E. calyeina Tihbg. diss. Nr. 78, die nach sei- ner Schilderung der E. niyrita verwandt seyn. soll, muss noch ausgemittelt werden. E. obeorduta Link Spr. syst. ist, wie selbe in Gärten vorkömmt, nicht mutica, sondern eristata, und wahrscheinlich mit EZ. pallida. Spr. syst. einerlei. E. baccans L. Das Synonym von Seba hat Linne in der mantissa richtig angegeben, hatte es aber früher in den spec. pl. fälschlich. zu E. corifolia gezogen. Willdenow spec. pl. hat das- selbe Synonym zweimal beibehalten, und bei bei- den Arten aufgeführt. Zu E. baccans muss auch Pluk. alm. t. 279. f. 3. gezogen werden. E. articularis L. mant. 65. ist nach der dort gegebenen Beschreibung eine, obwohl der E. gna- phaloides sehr verwandte, doch leicht zu unter- scheidende Art, obwohl sie Linne in der Disser- tation selbst mit E. gnaphaloides verwechselt zu ha- ben scheint, indem er ihr dort fälschlich ein stigma 4 -partitum zuschrieb : . E. articularis; antheris cristatis inelusis, flo- m2. ribus terminalibus in racemum densissimum dispo- sitis, :calyeibus coloratis carinatis bracteis lineari- bus auetis corollam adaequantibus, stigmate cea- pitato, foliis 3 lancevlato-linearibus erectis glabris, E. Sieb. Herb. Flor. cap. 73. Media inter E, eorifoliam et gnaphaloidem, folia prioris, flores fere posterioris exceptis bracteis et stigmate habet. E, - corifolia spicata Wendi. Eric. Nr. 89. ex toto ha- bitu huc spectat, et vix nisi varietas hujus floribus majoribus dicenda. E. gnaphaloides (Linn. sp. pl. 508.) antheris cristatis inelusis, floribus terminalibus faseiculatis, ealyeibus coloratis carinatis, bracteis ovatis imbri- catis corollam adasquantibus, stigmate 4-fido, foliis 3 ‚semiteretibus- dorso sulcatis ex ovato - oblongis glabris appressis. _ E. gnaphaloides Wendl. Eric. Nr, 99. stellt den Habitus der Pflanze gut dar, je doch scheinen die Blumen zu lang gestielt, die Kelchblätter zu schmal, und die Nebenblätter zu entfernt gestellt, denn die wilde Pflanze, die Sie- ber von Kap brachte, hat die Blumen beinahe aufsitzend, und die Nebenblätter stehen am Kelche 50 gedrängt, dass Linne nicht ganz unrecht hat, wenn er sagte „calycibus duplicatis. * E. corifolia L. sp. pl. 507. Hieher gehört E. calycina Wendl. Eric. Nr. 5. U. Correspondenz. Als ich. neulich angefangen hatte, meine um München gesammelten Pflanzen zu ordnen .und ein- zureiben, war mir vorzüglich die Drosera oborala 623 M. et K. die ich zugleich mit Dr. anglica und ro- tundifolia auf dem Deininger Moor erbeutet hatte, sehr angenehm , besonders da sie als ein Zuwachs zur Flora von München anzusehen ist. Eine andere botanische Merkwürdigkeit von der hiesigen Gegend ist folgendes : Gleich vor der Stadt ist ein Sandsteinfelsen, dessen Seiten- wand mit Encalypta streplocarpa und Meesia. uli- ginosa *) bedeckt ist. Ueber meine Entdeckung von Gladiolus commu- nis in Rheinbayern habe ich folgendes mitzutheilen. Im Jahre 1821. machte ich eine Excursion in der Gegend von Dürkheim nach Mannheim und sah den bekannten Gladiolus nicht fern vun dem Dörfchen Maxdorf auf einer Wiese. Ich glaubte damals nicht, dass die Pflanze wirklich einhei- misch sey und nahm, weil ich keine Gartenflücht- linge sammeln wollte, nichts davon mit. Als ich 1831 wieder in den Rheinkreis zurück kam, fiel mir die längst vergessene Pflanze wieder ein. Ich suchte, und fand sie, wiewohl nur in we- nigen Exemplaren, bei Maxdorf. Hierauf durch- suchte ich die ganze Wiesenstrecke und fand sie noch an drei anderen Orten, nämlich bei Fuss- gönnheim etwas häufiger, bei Schauernheim noch häufiger, und endlich bei Dannstadt in grosser Men- ge. Es befinden sich keine Gärten in der Nähe *) Diess erinuert an Barbula paludosa Schwägr. die ia” südlichen Gegenden auf Kalkfelsen vorkommt. . A.d. R 624 dieser Wiesen und sie sind überhaupt solcher Na. tur, dass sich der Gladiolus wohl wild darin be. finden kann. Es sind schilfige Wiesen auf einem eigenthümlichen lehmig- moorigen Grunde, voller seltner Pflanzen, z. B. Gentiana utriculosa, Chlora perfoliäta, Schoenus nigricans, Senecio paludosus, " Orchis ldziflora ete. — Bitsch. Friedr. Wilh. Schultz, II. Botanische Notizen. 1. Bei der Viola mirabilis.werden die Blätter mehr oder weniger und auf verschiedene Weise : behaart von den Schriftstellern angegeben, während sie bei unsern Exemplaren ganz glatt sind. Die von Gmelin in Fl. bad. III. 519. bemerkten „specimina nostratibus villosiora acaulia, floribus numerosissi- mis omnibus radicatis- in pedunculis insidentibus difformibus sterilibus et fertilibus praedita,“ dürf- ten zu Viola umbrosa Hpp. zu rechnen seyn. 2. Wie sehr die Botaniker Ursache haben, ihre . Gegenden, selbst die des ganz flachen Landes, all- jährlich noch weiters zu untersuchen, beweiset die neuerliche Entdeckung der Najas major bei Halle, ‚die Hr. Prof. von Schlechtendal auf einer Er- eursion mit seinen Zuhörern im salzichten See ent- üeckte. Seit Jahrhunderten sind bereits Floren von der dortigen Gegend erschienen, von welchen die Leysserische und Sprengelische 2 Auflagen er- lebt haben. Hunderte von Studierenden haben die Gegend zum Theil emsig durchwandert, und den- noch lassen sich interessante Nachlesen halten. (Hiezu Intellbl. Nr. I) Allgemeine botanische Zeitung. Nrvo. 40. Regensburg, den 28. Oct. 1834. I. Orig inal - Abhandlungen. 1. Bericht über die vierte Versammlung des natur- wissenschaftlichen Vereins des Harzes; gehal- ten zu Klausthal am 23. Juli 1834. ‚1 An die Begrüssung der Versammlung knüpf- te der Apotheker Hornung einen Rückblick auf das vergangene Jahr in Bezug auf den Verein, 'so wie er einige allgemeine Betrachtungen über des- sen Nutzen und Wirken anıstellte und die Ausar- beitung von Monographien einzelner Bezirke des Harzes in botanischer, zoologischer und mineralo- gischer Hinsicht dringend empfahl. Hierbei hob er hervor, dass es wohl keiner der geringern Vor- theile solcher Versammlungen sey, dass sie zu öf fentlicher Mittheilung von Beobachtungen veranlas- sen,. die sonst vielleicht nicht zur grössern Kunde gekommen wären, und dass sie selbst häufig den ersten Anstoss zu Beobachtungen und Untersuchun- gen geben, welche ohne sie wohi gar nicht ange- stellt worden wären. Am Schlusse dieser Einlei- tung ersuchte er im Namen der Versammlung den Hrn. Oberbergrath Albert von Klausthal die Stelle des Ehrenpräsidenten und den Hrn. Bergsecretair Dr. Zimmermann eben daher die gleiche des Flora 1854. Ao, \ R e ns 626 Vicepräsidenten bei der gegenwärtigen Versamm- lung anzunehmen. 2. Hierauf sprach Hr. Bergsecretair Zimmer- mann Namens der Klausthaler Mitglieder ‚einen freundlichen‘ Willkommen aus und reihefe an den- selben einen Vortrag über den Werth der Geogno-. sie in Bezug auf die gesammten Naturwissenschaf- ten, indem er zeigte, dass sie für viele wissen- schaftliche Bestrebungen eine gemeinschaftliche Rich- tung anweise, 'da sie selbst zu ihrer Ausbildung die 'Theilnahme solcher Forscher bedürfe, welche sich zunächst mit andern Zweigen der Naturwis- senschaften beschäftigen und auch dagegen wieder Aufklärung und Erläuterung über Erscheinungen gebe, welche andern Gebieten angehören. Hieran kuüpfte er insbesondere die Ausführung des. Ge- dankens, dass zur möglichst vollständigen Erkennt- niss von einem Gebirge vor allem die Kenntniss ‚seiner geognostischen Constitution gehöre und da- mit alle Erscheinungen in Beziehung zu bringen seyen, in so fern sie durch die geognostische Con- stitution bedingt sind. Um Missverständnisse zu vermeiden, entwickelte der ‚Vortrag zugleich zum Theil’ historich den wahren Zweck der Geognosie im Gregensatze gegen geologische Hypothesen. 3- ‚Nachdem die durch den Abgang des zeit- herigen 'Secretairs des Hrn. Dr. Suffrian nach Dortmund erledigt gewordene Stelle des Secretairs durch die auf Hrn. Apotheker Ha mpe von Blan- kenburg geleitete Wahl wieder war besetzt 'wor- 627 den, verlas derselbe das Protokoll der vorjährigen Versammlung und die Statuten des Vereins. 4. Trug der Apotheker Hornung einige No- tizen über einen freiwillig aus den Blumenblättern der Jris germanica ausgeflossenen blauen Saft vor und theilte die Resultate der damit angestellten . Versuche mit, wobei besonders hervorgehoben wur- de, dass dieser Saft nach dem Vertrocknen in Al- kohol nur wenig, in Wasser aber vollkommen auf- löslich sey, und dass die. durch verdünnte Salpeter- und Essigsäure hervorgebrachte Röthung,, so wie die durch Salmiakgeist, bewirkte grüne Färbung beim Trocknen ganz wieder verschwinde und hur die verdünnte Phosphorsäure eine bleibende Rö- thung und kohlensaure Kalilösung eine bleibende grüne Färbung bewirkte. Da die Sonne diese Far- ben leicht zerstört, so lässt sich kaum eine An- wendung von dem blauen Färbestoffe der Schwerdt- lilien erwarten. 5. Legte derselbe einige vom Brande ergrif- fene Gerstenähren, von Hordeum distichon vor, deren untere Blüthen von dem Brand ganz zer- stört waren, während die obern allmählig weniger von demselben gelitten hatten und zum Theil noch die Narben und Staubgefässe unversehrt erkennen ' liessen (in welchem Falle nur der unterste Theil des Fruchtknotens ergriffen war), die’obersten aber vollkommen ausgebildete Samenkörner enthielten. 6. Theilte Hr. Bergapotheker Bethe aus Klaus- thal eine Beobachtung über eine merkwürdige Bil- Rr2 . 628 "dung von Quecksilberjodit mit, welches in einem Schranke sich erzeugt hatte, in welchem Queck- silber und Jod in entfernt von einander stehenden Gefässen aufbewahrt wurde. Das Quecksilber he- fand sich in einer hölzernen Biüchse, das Jod in . einem Glase mit gläsernem Stöpsel, an dessen ober Theile sich das scharlachrothe Quecksilberjodit nach einem längern Zeitraume krystallisivt hatte, 7. Hr. Prof, Schweigger - Seidel vo Halle suchte die in der vorigen Abhandlnng geäus- serte Ansicht, dass das Quecksilber durch die Po- ren der hölzernen Büchse sich verflüchtigt habe, zu widerlegen, und forderte zu neuen Beobachtungen und Versucheu über diesen Gegenstand auf, wo- bei er zugleich einige bezügliche Bemer kungen _ anschloss. . . 8. Noch theilte derselbe eine merkwürdige Be- obachtung über die Umwandlung von gusseisernen Röhren in eine graphitähnliche Masse mit, welche durch die Einwirkung der hindurch geleifeten Soole und die die Röhren umgebende organische Reste “ enthaltende Erde eingeleitet zu seyn schien und in der Zeit von wenigen Jahren erfolgt war. Bis jetzt war man noch nicht so glücklich gewesen, die Bedingungen dieser Umwandlung zu erforschen. 9. Hr. Maschineninspector Jordan von Klaus- thal sprach über eine Ablagerung von gelben Ei- sensteine in Plützchen in gusseisernen Röhren, die zu Wasserleitungen und Wasserhebungsmaschi- nen dienen und forderte zu Untersuchungen und 629 Beobachtungen über die Entstehung und. die Be- seitigung derselben auf, da die zu grosse Auhäu- fung die völlige Verstopfung der Röhren herbei- tühren und Maschinentheile vor der Zeit unbrauch- bar machen könnte. (Dass dieses bei gusseisernen Röhren auf dieselbe oder wenigstens eine sehr ähnliche Weise in Frankreich wirklich schon ge- schehen sey, bemerkte hierbei,Hr. Prof. Schweig- ger- Seideh. 10. Hr. Apotheker Dr. Bley aus Bernburg machte auf eine grössere Zahl von Pflanzen auf- D merksam, aus denen theils durch ihre Kultur, theils durch deren Einsammlang und Bearbeitung Nutzen für die Bewohner des Harzes gezogen wer- den könne. 11. Hr. Pastor Rimrod von Quenstedt er- wähnte einer interessanten Beobachtung, wie er am frühen Morgen auf feuchtem Rasen in der Nähe eines Baches viele Blutegel gefunden, welche sich iheils einzeln, theils zu 2 an Regenwürmer auye- sogen hatten. Wenn die Blutegel diese Regen- würmer nun zur Nahrung anfsuchten, so könnte diese Beobachtung einen beachtungswerthen Fin- gerzeig für die Erhaltung und Ernährung der Blut- egel in der Gefaugenschaft abgeben und verdient zu besondern Versuchen zu veranlassen. j 12. Derselbe trug ferner seine Ansichten vor, dass gar manche unserer einheimischen und Zug- vögel in den ersten Jahren ihres Lebens sich nicht paaren, und brachte mehrere dafür sprechende Er- . ” 650 fabrungen bei; forderte aber auch zugleich 2 zu wei. tern Beobachtungen auf. ; 13. Es übergab der Apotheker Hornung eine von dem Hın. Dr. Suffrian eingesandte Ab. "handlung über die in dem Selkethale vorkommen- den Pflanzen, Käfer und Tagschmetterlinge, wozu er selbst ‚noch mehrfache Zusätze gemacht hatte. 14. Sprach Hr. Bergsecretair Zimmermann den Wunsch aus, dass in mehrern Punkten des Harzes korrespondirende meteorologische Beobach- tungen angestellt werden möchten. Zwar konnte hierüber noch nichts fest beschlossen werden, es wurde aber grosse Hoffnung zur Ausführung die- ses Vorschlags für die Folge gemacht; und es er- schien mehrern Mitgliedern wünschenswerth, dass “ mit verglichenen, wenn auch nicht übereinstin- - menden Instrumenten an mehreren Punkten des Harzes und seiner, Umgebung Beobachtungen an- gestellt würden. Von andern Seiten wurde zwar geäussert, dass durch solche isolirte Beobachtun- gen nichts erreicht werden würde. Es konnte darauf nur erwiedert werden, dass 1) die Beobach- tung nur allgemeiner werden könne, wenn an mehr und mehr Punkten beobachtet werde und hät- te also der Harzverein zunächst zu seinem Theile mitzuwirken; 2) aber auch für eine Gebirgs-Ge gend es von grossem Interesse seyn könne, zu wis- sen, wie sich die atmosphärischen Erscheinungen in ihrer nächsten Umgebung zu einander v ‚erhalten. Es war die Meinung, zu Beobachtungspuikten etwa 631 Aschersleben, Osterode, Wernigerode, Ilfeld, Klaus- thal oder Zellerfeld und einige tiefe Thalpunkte im Innern des Gebirgs zunächst zu wählen. Man glaubte den hiesigen Buchhändler Schweiger zu einer regelmässigen Bekanntmachung dieser Be- obachtungen in den hiesigen Anzeigeh bereitwillig ansehen zu können, 15. Derselbe versuchte die neuern geologischen Ansichten über das Hervortreten des Granits zwi- schen dem Schiefergebirge durch Vorlegung einer geognostischen Suite ‘vun Granit, Hornfels und Tihonschiefer zu versinnlichen und knüpfte daran einige Fragen über die Zulässigkeit der Annahnıe einer Durchschmelzung des Schiefergebirgs von unten herauf vermittelst in die Höhe getriebenen Granits. Dass die Schichten des Schieferse Jurch den Granit aufgeweicht und im ihre jetzige Lage gebracht worden, lässt sich, ‚nach der Ansicht des Vortragenden, nicht wohl mit der durchgreifend gleichförmigen Schichtenstellung des Schiefergebir- ges vereinigen; die Durchschmelzung von unten herauf aber wird unwahrscheinlich , durch die Strengflüssigkeit der Körper, welche den Granit‘ allernächst umschliessen und als die durchschmol- zenen angesehen werden müssten. 16. Bei der Berathung über die Anlegung ei- ner mineralogischen Sammlung machte ebender- selbe die Bemerkung, dass, da die Berg- und Forst- schule in Klausthal schon eine sehr reiche oryeto- gnostische Sammlung besitze, eine solche für den 632 Verein weniger wünschenswerth sey; dagegen aber würde es von grossem Interesse seyn, wvenn von Seiten des Vereins eine geologische Sammlung für den Harz in Kiausthal angelegt würde. Dieser Vorschlag wurde angenommen. 17. Es wurde ferner beschlossen, dass seltene Gegenstände des Harzes aus den höhern 'Thier- klassen in vorkömmenden Fällen zur Vermehrung der schon bestehenden reichen zoologischen Samm. lung der Bergschule in Klausthal verwendet wer: den sollten. 18. Auf den Antrag des Hrn. Oberbergrath Albert, der von den gegenwärtigen Mitgliedern unterstützt wurde, übernahm der Apotheker Hor- nung die Geschäftsführung auch für das kom- mende Jahr wieder. i 19. Es wurde hierauf zur Wahl des nächsten Versammlungsortes geschritten und mit einer grös- sern Stimmenmehrheit für Stollberg entschieden, um auch den an dem südlichen Abhange des Har- zes wohnenden Freunden der Naturwissenschaften Gelegenheit zu geben, sich unserm Vereine anzu- schliessen. \ Die Zahl der gegenwärtigen Mitglieder belief sich nach den Unterschriften des Protokolls auf 56, von denen:20 als ausserordentliche und 36 als ordentli- che Mitglieder unterzeichnet hatten. Die Mehrzahl derselben waren aus Klausthal, Zellerfeld, Osterrode, Andreasberg, und Lautenthal, aber auch aus Werni- gerode, Blankenburg, Quedlinburg, Aschersleben, Beruburg und Halle waren deren gegenwärtig. 653 Nachdem die Sitzung vollendet war, folgten die Mitglieder -der freundlichen Einladung, die Samm- . lungen der Forst- und Bergschule zu besichtigen, unter denen die mineralogische und zoologische, so wie die der Modelle, einer rühmlichen Erwähnung verdienen. . Ein heiteres Mahl folgte hierauf und vereinte noch einmal die sämmtlichen Mitglieder. 2. Ueber eine neue Nelkenart in Böhmen ; von Hrn. Franz Xaver Fieber in Prag. Nebst mehreren seltenen Pflanzen, die ich auf meinen Reisen in verschiedene Gegenden Böhmens entdeckte, die zum Theil als Zuwachs “für die böh- mische Flora zu betrachten sind, ist auch eine Nel- kenart bemerkenswerth; sie ist mit dem Dianthus eresius Smith verwandt, ieh nenne sie D. fluteidus. Die Beschreibung beider felgt hier: D. caesius Smith. 'aule strieto rigido sub- unifloro, foliis lineari-lan- ceolatis obtusiuseulis api- cc canaliculatis serrula- tis, squamis calycinis sub- rotundis mucvonatis, ea- Iyeis dentibus ovatis ob- tusis, petalis ineiso- ere- nato-dentatis, basi bar- batis. F. D.caesius Smith. Trans. L.soc. 2. p. 302. — Presl Dianthus flaccidus Pieber. caule laxo subramoso, fo- liis playis linearibus acu- minatis serrulatis laxis, squamis calycinis oblon- go-ovatis acutis submu- cronatis, dentibus calyeis ovato -lanceolatis, petalis ineiso - dentato - serratis, basi barbatis. F. D. flaccidus Fieber in" Opiz Nomenel. bot. 1931. - p- 27. 634, * Fl. C.p. 92.666. — Tratt. fl. austr. — Opiz Nom. bot. 1831. P- 28. D. ylaucus Huds. angl. |. 185. Die ganze Pflanze weissgrau bereift. Die Wurzelköpfe mit’ dichten Blattrosen. Der Blumenschaft 3 — 5 Zoll hoch, aufrecht, starr 4kantig, gewöhnlich einblumig : die Blumen sehr selten zu zweien. Die Blätter starr, li- neal-lanzettförmig, gegen die Spitze rinnenförmig, die Fläche des Blattes bei gleicher Länge oft doppelt breit, der Blatt- rand fein sägezähnig. Der. Kelch röhrig, weit, gestreift, die Zähne eiförmig, die Kelchschup- pen fast rund, oft kurz gegrannt, einander um- fassend. _ Die Afterschuppen , welches das oberste Blät- terpaar ist, sind lanzett- Dianthus caesius Spren. gel S.V. Die Pflanze graugelb bereift. Die Wurzelköpfe mit lockeren Blattrosen. Der Blumenschaft schlaf, 4 — 8 Zoll hoch, 4kantig, einblumig, und auch gabelförmig- getheilt zweiblumig, durch Kul- tur oft bis 8 Zoll hoch und 3 — 4 blumig. Die Blätter lineulisch, langgespitzt, flach, mit ei- ner starken Mittelrippe und 2 schwächern Sei- tennerven, der Blattrand ungleich - dieht , feinge- zähnelt. Die Blätter sowohl in den Blattrosen als auch am Stengel schlaff. Der Kelch röhrig, eng, die Kelchzähne eilanzett- förmig, die Kelchschup- pen Jlänglich - lanzettför- mig, die Basis keilfür- mig, das zuweilen als förmig, doch aber nicht immer vorhanden. Die Blumenblätter ro- senfarbig, eingeschnitten gekerbt - gezähnt , Grunde behaart. * Eine mehrjährige Kul- tur dieser Art zeigte nur eine Blume aufdem Schaf- te, sehr selten kömmt noch eine zweite Blume auf einem kurzen .auf- rechten Blumenstiele vor, der Blumenschaft wird durch Kultur nie höher als er im wilden Zu- stande ist. Auf Felsen in Böhmen am Bören, bei Königsal und bei Stiechowitz. am‘ 635 After-Kelchschuppen vor- mende oberste Blätter- paar lanzettförmig. j Die Blumenblätter ro- senfarbig, oft tief einge- schnitten, ungleich ge- zähnt-gesägt, am Grunde behaart. Durch Kultur wird die Pflanze aus mage- rem Felsengrunde z. B. bei Königsaal eben so stark und hoch, wie sie an den feuchten Felsen Tet- Karlstein und Stie- chowitz vorkönumt, hat dann einen gabelästigen in Dammerde bei tin, oden 2mal getheilten 3- auch 4blumigen Schaft. 3. Draba aizoides L. und D. aizoon Wahlenberg (lasiocarpa Rochel) lebend verglichen; von Hrn. Hofrath Koch in Erlangen. Schon seit mehreren Jahren besitze ich die D. aizoides aus der Gegend von Muggendorf, wel- che nach meiner Ansicht von der aus. den Alpen nicht spezifisch, sondern nur varietate verschieden ist, im Garten, wo sie zwischen Kalksteinen, wel- che der Erde gleich eingegraben sind, sehr. schön vegetirt. Auch erhielt ich letzthin viele lebende 636 blühende Exemplare vom Walpurgisberg, (Wal -perle) drei Stunden von hier entfernt, der eben- falls aus Kalkfelsen besteht. Zu gleicher Zeit blü- - hete ein Topf voll Draba lasiocarpa, deren Samen ich im- verflossenen Jahre durch die Gefälligkeit des Hrn. Prof. Sadler in Pesth erhielt. Bei Ver- gleichuug der lebenden Pflanzen fand ich an letz. terer in Vergleichung mit ersterer folgende Unter- schiede. 1. Die Blätter an D. lasiocarpa Rochel, aizoon Wahlenberg, sind, was auch an der getrockneten Pflanze bemerklich ist, lanzettilich, zwar schmal lanzettlich, aber doch nicht gleichbreit; sie haben ein etwas dunkleres Grün, und ihre Randborsten ‘sind derber. 2. Die etwas kleinern Blüthen sind hell-schwe- felgelb, bei D. aizoides sind sie satt gelb, beinahe goldgelb. 3. ‚Die Staubfäden sind bleich grünlichgelb, und nach obenhin allmählig aber sehr bemerklich verdünnert, demnach pfriemenförmig ; die vier län- gern sind, ohne die Staubkölbchen, kaum ein we- nig länger als der Kelch und bemerklich kürzer - als die Biumenkrone. Letzteres bemerkt man am besten nach dem Abblühen, wenn sich der später abfallende Kelch an den Fruchtknoten zind die ver- trockneten Staubgefässe anlegt. Bei D. aizoides sind die Stanbgefässe zwar unterwäÄrts ebenfalls dicker, aber oberwärts auch noch dicklich und desswegen mehr fadenförmig; sie sind nicht so auffallend und nicht so allmählig verdünnert. 657 4. Die Kelchblätter sind etwas breiter und haben eine bleichere gelblichweise Einfassung, die übrigens genau wie bei D.' aizoides beschaflen ist. Der krautige Theil hat oft einen bräunlichen An- strich. Bei der getrockneten Pflanze nehmen die Kelchblätter, welche im Leben diesen bräunlichen Austrich haben, eine schwärzlich grüne Farbe an. 5. Bei dem Trocknen der eingelesten Exen- plare verbleichen die Blumenblätter ins Weiss- liche, welches ich bei D. aizoides nicht bemerkt habe. Im Leben aber geschieht das Verbleichen der Blumenblätter nach dem Verblühen bei der ei- nen Art gerade so wie bei der andern. 6. Der Fruchtknoten ist bei der Blüthezeit nur halb so gross als der von .D. aizoides zu der- selben Zeit. Der Griffel ist bemerklich kürzer als der Fruchtknoten und trägt eine kopfigere Narbe. Diess sind die Unterschiede, die ich an den lebenden Pflanzen fand, an denen nänlich, die ich prüfte. Fortgesetzte Untersuchungen werden zei- gen, ob das, was ich ‚bemerkte, sich konstant er- weisen wird. Die kahlen und behaarten Schötchen können kein sicheres Kennzeichen liefern, obgleich ich noch keine D. lasiocarpa mit kahlen Früchten gesehen habe. Die D. aizoides aber konmt bei Muggendorf mit kahlen und behaarten Schötchen vor und in Sieber’s Herbarium Florae austriacae liegen kleine Exemplare mit kahlen und behaarten Schötehen mit der Bezettelung : in summis alpi- bus. Auch die Form der Schötchen ist eben se 638 veränderlich, ich sammelte bei Muggendorf Exem- plare, deren Schötchen 7 Millimeter lang sind bei 2: Millimeter Breite, und andere, deren Schötchen fast rund sind, welche 3 Millimeter Breite und 4 Millimeter Länge haben. \ = i I. Correspondenz. Vor einigen Tagen bemerkte ich, dass diejeni- gen Arten von Hieracium aus der Ordnung der Pi- loselloiden, welche wir im Garten kultiviren und welche mit Stolonen versehen sind, diese sämnt- lich verloren haben. Ich forschte weiter nach und fand, dass der Stoloe an seinem Ende eine Blätterrosette getrieben, übrigens aber von der Mutterpfkötize bis an die Blätterrosette abgestorben war. Auf diese "Weise überzieht sich das Beet, worauf diese Pflanzen stehen, nach. wenig Jahren “mit einem dichten Teppich, nicht von Stolonen, sondern von Blättervosetten. Etwas Aehnliches bemerkte ich an Valerians sambucifolia, deren Stolonen ebenfalls abgestorben waren; doch bildete das Ende derselben ein hori- zontales, hinten dünneres und vorne dickeres wage- rechtes Rhizom, welches mit langen Fasern in die Erde befestigt ist, ungefähr wie die Wurzel von Doronicum austriacum. Diese Beschaffenheit der Wurzel-ist übrigens das sicherste Kennzeichen, um Valeriana sambucifolia von V. officinalis zu unter-. scheiden, doch fand ich noch eines, welches eben- falls beständig ist, nämlich V. officinalis hat stets, auch an magern Exemplaren, 15 — 21 Blättehen a gefiederten Blatte, V. sambucifolia deren nie- 639 mals mehr als 9 — 11. Die übrigen von den Schriftstellern angegebenen Kennzeichen, um beide Pflanzen zu unterscheiden, finde ich nicht deutlich genug. Nach Exemplaren, welche aus Samen auf- liefen, den ich der Gefälligkeit des Hrn. v. Jacquin verdanke, ist V. repens Host. einerlei mit V. sam- bucifolia. Die Breite der Blättchen ist sehr varia- bel. Ferner stimme ich jetzt Baumgarten bei, welcher V. exaltata damit ebenfalls verbindet, was ich unter diesem Namen sah, gehört zu V. sam- öycifolia. Erlangen. . 0 Dr. Koch. IM. Botanische Notizen. _ 1. Die von Hrn. Dr. Lejeune im 2ten Bande der Flora von Spa S. 307 aufgestellte O.ralis parvi- flora, die DeCandolle und Koch als 0. Acetosella d parviflera angegeben haben, wurde neuerdings auch von Hın. Dr. Herberger bei Rleinzabern aufgefunden. Die unterscheidet sich von ©. Aceto- sella durch die anders gestaltete, nur halb geöflue- te, im Verhältnisse zum rothgerandeten Kelche viel kleinere, nicht roth geaderte Blumenkrone, durch mehr hervortretende Behaarung der grünen Theile, durch den, erst nach der Blüthezeit die Blätter überragenden Scapus u. a. Es wäre zu wünschen dass diese Pflanze auch noch an andern Orten aufgefunden und beobachtet wurde, in wie fern die Unterschiede constant und als wesentlich zu be- trachten sind. ' 2. Wenn in „Dr. Lechners Abhandlung über die Schlammbäder Iuvaviens * berichtet wird, dass, 640 zur grossen Verwunderung aller Fremden, die Wie. sen um Salzburg im Frühlinge sowohl als im Herb- ste von blühender Lychnis diurna ganz roth und von Arabis arenosa ganz weiss erscheinen, *) und dagegen von P. Angelis bemerkt wird, dass im Frühling im Ens- und Paltenthale von Steyermark alle Wiesen mit Arabis Halleri überdeckt sind, so möchte man in Versuchung gerathen zu glauben, dass wohl beide letztgenannte Pflanzen eine und dieselbe Art ausmachen möchten. 3. Nach Bischoffs Angabe (Lehrbuch der Botanik S. 21.) werden bei Zubereitung der Pflan- zen fürs Herbarium die Theile derselben, nament- lich die zärtern der Blüthen, durch das starke Pressen so zerquetscht, dass solche zur fernern Untersuchung völlig untauglich sind. Wir sehen uns aus Erfahrung veränlasst, dieser Angabe, we- nigstens in Betracht der Blumenblätter, zu wider- sprechen. Bei vielfältiger Untersuchung von Cruci- feren, wobei es sehr oft auf die Figur der Blumen- blätter ankam, konnten wir diese bei sehr stark gepressten Pflanzen ohne Anstand erkennen, aber wir waren nicht im ‘Stande, die zusammenge- schrumpften Blumenblätter von schlecht gepressten ‚Pflanzen in ihrer Figur herzustellen, weder durch die stärkste Vergrösserung, noch durch Aufwei- chung in Alkohol, in kaltem oder heissem. Was- ser, sie waren und blieben unbrauchbar. *) Man vergleiche auch Flora. 1832. S. 685. CHiezu Beiblatt 7.) Allgemeine botanische Leitung. Nro. 41. Regensburg, am 7. Nov. 1834. —. L Original - Abhandlungen. 1. Sinningiae, e Gesneriearum ordine generis, spe- ciem noram descripsit L. Schauer, hortulanus. - N ovem fere praeterierunt anni ex qua pri- mum Cl. Nees ab Esenbeck Sinningiam genus condidit speciemque typicam in honorem Helleri, magistri quondam nostri dilectissimi, nominavit. Planta illa, Sinningia Helleri, a cl. Schottio e Brasilia in Germaniam primo illata, liberalitate Hel- leri Sinningiique, hortorum praecellentium Würceburgensis et Bonnensis, antistitum, mox patriis communicata hortis botanicis, ex his celeriter in serta scientide cultorum et florum quoque aman- tium divulgata, jam nostratibus botanicis inter op- time cognitas habenda est. Descriptioni observa- tionibusque el. Neesii ab Esenbeck*) quae ud- dere possim nor habeo, itaque de hac specie plura agere opus non erit. Attamen cl. Lindley a. ' 1826. in splendidissimi Anglorum operis „The bo- tanical Register“ tabula 997. plantam "depinxit e Sinningiae genere, quae a. 1825. cl. D ouglasii opere e Brasilia in hortum soeietatis horticultorum *) Annales des sc. nat, Nor. 1825. p. 297. sg. cum icone, Flora 1851. 41. 88 642 Londinensis introducta, ibidem Julio M. ejusdem anni prinum floruit, Quam vero speciem, a priori illa longe diversam, pro eadem habens, quae a dl, N. ab E, jam prius figurata exstitit, nomen ei in- 'seripsit triviale „Helleri“; nos vero, speciei, a Lindleyo pictae, jam pluribus speciminibus in horto Weratislaviensi, quem ante hos duos annos benignitate ill. Kreyssig, plantarum cultoris feli- eissimi Dresdensis, intraverat, laete florentibus, pri- mo deseriptori hanc dedicamus et generis typum, plantam speciosiorem, Hellero vindicamus nostro. Sinningia Lindleyi m. Char. dist. S. foliis suboblique cordatis aen- mine recurvo; calyce turbinato, basi alato, patalo; eorollae dorso gibbo; floribus axillaribus solitariis in racemo foliato secundo, . . Deseriptio. Caulis suceulentus strietus, bipe- dalis et ultra, teres, basi pollicis cerassitie, superne ramis paueis; cortice juniori viridi subpubescenti, dein rimuloso, griseo. Folia opposita , horizontalia , ‚petiolata, 1; poll. longa, sursum decrescentia, ovata, basi saepis- sime oblique cordata, in acumen recurvum pro ducta, convexä, serrato- crenata, ciliata, supra niti- diuscula laete-viridia, setulis raris sparsis obsita, subtus pallidiora nervisque valde prominentibus pu- berulis. _ Petioli teretes, parum a latere compressi, obsolete canalieulati, -puberuli, basi inter se liberi, 3 folii longit. aequantes. . Flores conspicui, a basi calyeis ad labii su- “ perioris marginem usque 2% poll. longi, breviter pe. 643 dunculati, axillares, solitarii, folia excedentes, secun- di; tricenis pluribusque racemum comosum intra- foliaceum exhibentibus. .Calye viridis ut tota planta, plus dimidio co- rollä brevior, turbinatus, campanulato-patens, pen- tagonus, basi modo alatus, puberulus. Sepala ae- qualia, ‘late-ovata cum apiculo, angulique ciliata, interdum irregulariter dentäta. ‚Corolla infundibuliformis ; tubus tertia parte calycem superans, inferne gracilis a latere compres- ‚sus, a medio inflatus tuberculis quatuor quorum unus in gibbum dorsalem sat eminentem extenditur, sub limbo contraetus, eztus praesertim superne pi- lis glanduliferis viscidis vestitus, intus glaber, tu- bereulorum cavitatibus tantum pubescentibus. Lim- bus patens $ pollicis diametri, laciniis subrotundis subaegnalibus approximatis alteraque alteri ınargine ineumbente, plica in quoque sinu., Color corollae pallidus viridi- flavescens, fauce lineis purpnreis eleganter striata. Genitalia in gibbi dorsalis cavi- tatem eminent; stigma limbum non attingit. Observ. Flores eopiosos serius quam S. Helleri profert per Julium et Augusti partem. Habitu gau- det graeiliori et elegantiori quam illa, a qua vero florum foliorumgue ampliorum decore utique su- peratur. Color totius plantae viridis, nusqguum pur- pureus; racemi secundi, nee erecti ; corollae gib- bosae; forma denique ealyeis foliorumque figura ' characteres praebent, quibus speciem nostram primo intuitu Cognoscas, Historia. Speciebus gzratisimi hujus generie s2 646 omnibus Brasilia patria est, excepta $. calyeina Hort., eui in Londoni horto britannico adscriptam patriam Jamaicam ins, video. Haec fortassis @ess- neria calycina Sw. est;*) planta mihi ignota. Spe. eies jam quinque cognovimus, quarum hie addi. müs characteres distinctivos. “2 Sinningia Helteri N. ab E. S. foliis ellip- tico- oblongis scabris convexis, subtus calycibusque duas tertias corollae aequantibus alatis, oblongis inaequalibus superne angustatis purpureis ; floribus longe pedunculatis in eorymbo erecto. A cl. Schottio a. 1820. (?)J apud nos intro- ducta,’nune in hortis sat vulgaris. 2) S. Läindleyi Nobis. (S. Helleri Lindl. Lo) S. foliis ovatis basi suboblique cordatis lucidis con- vexis acumire recurvo, calycibus turbinatis cam- panulato - patulis basi .alatis; corollae dorso gibbo; floribus axillaribus solitariis breviter petiolatis se- eundis in racemo comoso foliato. In Angliam introducta 1825. 3) S. guitata Lindi. (Bot. Reg. tab. 1112.9 S. foliis oblongo - lanceolatis basi attenuatis tomentosis ineidis, corollis guttatis, cealycibus eylindrico -cam- panulatis ovario triplo longioribus, (floribus axilla- ribus secundis). LindL1. c. Hörtum soeietatis horticult. Lond. intravit a. 1826. 4) S. velutina Lindl. S. foliis oblongis subcor- datis velutinis, calycibus ceylindrico - campanulatis ovariis triplo longioribus. Lindl. 1. in praee. eit. In Angliam illata a. 1827. (Lond, hort. brit.) *) Confer, Neas ab Esenb. L c. p. 296. 645 5) S. villosa Lindt. (Bot. Reg. tab. 1134.) 8. caule foliisque (oblongo -lanceolatis) "villosis, ealyei- bus 5-partitis ovarii longitudine, floribus (breviter peduneulatis in axillis foliorum) aggregatis. Ldl 1. c. Anno 1826. Societati hort. Lond, e Brasilia missa. 2. Die in Böhmen wildwachsenden Pflanzen nach einem neuen System (in wellenförmig absleigen- der Aufeinanderfolge) ; geordnet von ©. V. Reichel, Prof. der Theologie in Königgrätz. Erste Klasse, I. Samenpflanzen. 1. Spaltblumige. Blüthen sichtbar, in Staubgefässe und Stempel ‚geschieden, — Fruchtknoten oberständig, ungetheilt und ungespalten. — Blüthendecke vollständig cd. i. aus Blume und Kelch bestehend). — Blume mehrblättrig. Erste Abtheilung. Blume und Kelch vor der Fruchtreife abfallend. Erste Unterabthelung. Staubgefässe unbestimmt vielzählig (meistens mehr als zehn). Ordnung. 7. Prunus. 2. Tilia, 3. Aclaea. 4. Papaver, Chelidonium, Glaucium, 5. Nymphaca, Nuphar. Zweite Unterabiheilung. Staubfäden in bestimmter Anzahl (meistens we- niger als zehn). 6. Berberis. 7. Familie der Crueiferae. 8. Rhamnus. 9. Evonymus. 10. Fumaria, Corydalis — ‚ Impatiens. 646 Zweite Abthetlung Kelch bis zur Fruchtreife bleibend; Griffel ein. zählig oder fehlend. Erste Unterabtheilung. Blume regelmässig und gleich, 41. Helianthemum. 12. Ledum. Pyrola, Parnas. sia, Monotropa. 13. Lythrum, Peplis. 14. Paris, 15. Drosera. 16. Empetrum. Zweite Unterabtheilung. “ Blume unregelmässig und ungleich. 17. F amilie der Papilionaceae. 18. Viola. Dritte Abtheilung. . Kelch bis zur Fruchtreife bleibend ; Griffel . mehrzählig. “ Brste Unterabtheilung. Kelch einblättrig. 19. Hypericum. 20. Reseda. 21. Dianthus, Se- ponaria, Tunica, Gypsophila — Cucubalus, Sileng — Lychnis.. 22. Elatine. Radiola. 23. Armeria. Zweite Unterabtheilung. 24. Stellaria, Armeria, Holosteum, Alsine — Möhringia — :Cerastium, Spergula. 25. Oxalis. 2. Linum, 27. Sagina, Mönchia. 28. Polycnemum. Zweite Klasse . I. Samenpflanzen. 2. Ganzblumige. Blüthen sichtbar, in Staubgefässe und Stempel geschieden. — Fruchtknoten oberständig, ungetheilt und ungespalten. — Blüthendecken vollständig — Blume einblättrig. 647 Er&te Abtheilung. Staubgefässe mehr als fünf. Ordnung. I. Arctostaphylas (Arbutus). 2. An- dromeda. 3. Erica. 4. Polygala. 3. Trientalis. . Zweite Abtheilung. Staubgefässe fünf. 6. Solanum, Atropa. 7. Datura, Convolvulus. 8. Verbascum, Hyosciamus. 9. Familie der Primulaceae. 10. Menyanthes, Villarsia — Eryihraea, . Gentiana, Swertia. 11. Cuscuta. ‚Dritte Abtheilung. Staubgefässe weniger als fünf. 12. Centunculus, Limosella — Plantago, Globu- laria. 13. Familie der Personatae. 14. Lathraea, Orobanche. 15. Montia. 16. Liyustrum. 17. Ve- ronica. 18. Pinguicula, Utricularia. , Dritte Klasse. L Samenpflanzen. 3. Spaltfrüchtige. Blüthen sichtbar, in Staubgefässe und Steinpel geschieden. — Fruchtknoten oberständig und (we- nigstens oben) frei. — Frucht getheilt in ınehrere Früchtchen oder gespalten. Erste Abtheilung. Blüthendecke vollständig. Blume mehrbläuirig. 1. Malva, Lavatera. 2. Rubus. 3. Helleborus. 4. Ranunculus, Ficaria, Hepalica, Adonis, Myosu. us. 5. Fruyaria, Comarum, Potentilla, Geum. 6. Spivaea. 7. Geramium, Erodium. 8. Sazifraga. 9. Sedum, Semperrivum, Rhodiola — Bulliarda. 10. Acer. 11. Alisma, Sogiltaria, Myriophyllium. 648 Zweite Abtheifung. Blüthendecke vollständig; Blume einblättrig. 12. Vinca, Cynanchum. 13. Familie der Asperi. foliae. 14. Verbena. 15. Familie der Labialae. Dritte Abtheilung. Blüthendecke unvollständig oder fehlend. 16. Caltha, Trollius, Isopyrum. 17. Aquilegia, Nigella, Aconitum, Delphinasirum (Delphinium in- termedium). 18. Clematis, T’halictrum, Anemone, Pul. satilla. 19. Chrysospienium. 20. Butomus. 21. Ve- ratrum, Tofieldia, Triglochin. — Scheuchzeria. 2. Euphorbia, Mercurialis. 23. Potamogelon. 24, - Zannichellia. Vierte Klasse. - I. Samenpflanzen. 4. Kelchfrüchtige. EBlächen sichtbar, in Staubgefässe und Stempel geschieden. — Fruchtknoten unterständig, mit dem Kelch oder der Blüthenhülle ganz umwachsen. _ Staubgefässe frei. Erste Abtheilung. . Die nächste Blüthendecke blumig und mehrblättrig, ‚Ordnung. 1. Pyrus, Amelanchier, Sorbus — Crataegus, Cotoneaster. 2. Rosa, Agrimonia. 3. Epi- lobium, 4. Loranthus. 5. Leucojum, Galanthus, ? Nar- cissus. -6. Ribes, Hedera. 7. Familie der Umbeli- ferae. 8. Cornus, (Linnaea),. 9. Trapa. 10. Hy- drocharis. 11. Circaea. 12. Familie der Orchideae. Zweite Abtheilung. Die nächste Blüthendecke einblättrig, oder kelch- artig, oder fehlend; die Frucht mehrsamig oder-ans mehreren einsamigen Früchtchen bestehend. = 649 13. Fagus. 14. Vaceinium, Ozyeoccos. 15. Po- terium (2 Früchtehen). 16. Asarum. 17. Adoza. 18. Aristolochia, Narcissus? 19. Colchicum.: 20. Sambu- cus, Lonicera. 21. Campanula, Phyteuma, Jasione, 22. Galium, Asperula, Sherardia. 23. Gladiolus, Iris. Dritte Abtheilang. ‚Die nächste Blüthendecke einblättrig oder kelch- artig oder fehlend. Die Frucht ungetheilt, einsamig. 25. Quercus, Corylus. 25. Carpinus. 26. Vibur- num. 27. Thesium, 28. Viscum. 29. Sanyuisorba. 30. Scabiosa, Dipsacus. 31.Valeriana, Fedia, 32. Hippuris. Fünfte Klasse. - I. Samenpflanzen. 5. Halbblumige. Blüthen sichtbar, in Staubgefässe und Stempel geschieden. — Fruchtknoten oberständig. — Frucht ungetheilt und ungespalten. — DBlüthendecke un- vollständig aber nicht scheidig. Anmerk. In dieser Klasse sind die Bäume und Sträucher jeder Abtheilung ohne Rücksicht auf die Zahl ihrer Staubgeflsse vorangestellt. Erste Abtheilung. Blüthendecke nach der Befr uchtung nicht fort- wachsend ;. Frucht mehrsamig. Ordn. 1. Populus, Salix. 2. Delphinium (mit Ausschluss von D. intermedium). 3. Streptopus Convallaria, Asparagus, Majanthemum. 4. Lilium, Fritillaria, Erythronium, Seilla, Ophioscorodon. — Al lium, Ornithogalum, Anthericum, Narthecium. — Mus- - cari. 5. Juncus, Luzula. 6. Acorus, Calle, Arum. 7. Glaus. 8: Callitriche, Lemna. N 650 Zweite Abtheilung. Blüthendeeke nach der Befruchtung nicht fort. wachsend: Frucht einsamig. 9. Daphne. 10. Ulmus. 11. Fraxinus. 12. Scleranthus, Ilecebrum. 13. Polygonum. 14. Chenopodium, Herniaria. 15. Amaranthus. 16. AL chemilla. 17. Sparganium, Typha. 18. Ceratophylium. Britte A’btheilung. Blüthendecke (fruchttragende) nach der Befruch- tung mit dem Fruchtkngten fortwachsend. 19. Betula, Alnus. 20. Pinus. 21. Juniperus. 22. Helxine (Polygonum Convolvulus und dumeto- rum). 23. Rumex. 24. Salsola. :25. Atriplex. %. Humulus. 27. Parielaria, Urtica. 28. Xanthium. 9. Blitum. 30. Salicornia. “ Sechste Klasse, I. Samenpflanzen, 6. Korbblumige. Blüthen sichtbar, in Staubgefässe und Stempel . geschieden. — Fruchtknoten unierständig. Staub- gefässe untereinander in ein Röhrchen verwachsen, — Die Frucht ist eiısamig und gehäuft auf einem "gemeinschaftlichen Fruchtboden, in einem gemein- schaftlichen bleibenden Kelche (Blütheukorbe). Syngenesia L. oder Familie der Compositae. . SBiebente Klasse, I. Samenpflanzen. 7. Gräser. Blüthen sichtbar ; in Staubgefässe und Stempel geschieden. — Fruchtknoten oberständig. — Blü- thendecke unvollständig, bleibend, scheidig. 651 ® Erste Ahtheilung. Blüthendecke balgig (Balggräser). 1. Cyperus, Scirpus, Schoenus, Eriophorum. 2.Carez. Zweite Abtheilung. Blüthendecke spelzig (Spelzgräser), . 3. Die Blüthendecke doppelt, der Kelch mehrblüthig. Triticum, Secale, Lolium — .Elymus — Hol. cus, Aira, Avena, Bromus, Brachypodium, Triodia, Melica, Briza, Molinia, Glyceria, Poa, Dactylis, Koeleria, Festuca, Cynosurus. — Phragmites, Pa- nicum, Arrhenatherum, Mierochloa, Sesleria. 4. Die Blüthendecke doppelt; der Kelch einblüthig. Hordeum, Andropogon, — Alopecurus, Phalaris, Phleum — Cynodon, Milium, Stipa, Agrostis, Aira. 5. Die Blüthendecke einfach, Nardus, Leersia, Anthoxanthum, Schmidtia. Achte Klasse. II. Keimpflanzen. 1. Gestengelte. Blüthen nicht sichtbar, oder nicht in Staubge- fässe und Stempel geschieden. — Die Pflanze wird durch eine stengel- oder stielartige Mittelsäule zu- sammengehalten. Ordn. 1. Equisetum. 2. Struthiopteris, Scolo- pendrium, Blechnum, Pteris, Asplenium, Aspidium, Polypodium. 3. Lycopodium, Ophioglossum, Botry- chium, Osmunda. 4. Moose. 5. Riccia, Anthoce- ros, Marchanlia, Jungermannia. 6. Marsilea, Sal. vinia, Pilularia, Isoätes. ‘Neunte Klasse, II. Keimpflanzen. 2. Ungestengelte. Blüthen nicht sichtbar. — Die Pflanze ohne stengelartige Mittelsäule. j - 652 . ‚Erste Abtbeilung. Algen. Zweite Abtheilung. Flechten. ’ j Dritte Abtheilung. Schwämme und Pilze. ; Die vorzüglichsten die höhere oder niedere unter übrigens gleichen men ist. Relativ höhere Stufe. Die Pflanze keimt mit zwei Samenblättern. Der Fruchtknoten ist oberständig. , . Staubgefässe in grös- "serer, Griffel in gerin- erer Anzahl. Fruchtknoten u. Frucht ungetheilt und ungespal- ten. , Blume vielblättrig, Kelch einblättrig. _ Blüthendecke vor der Fruchireife abfallend. . Blüthendecke (Kelch oder Blüthenhülle) mit dem Fruchtknoten nicht verwachsen. Blüthenhülle und Blü- thenstiele nach d. Verblü- hen nicht fortwachsend. Pflanze ein Baum oder Strauch. Merkmale, nach welchen Stufe der Samenpflanzen Verhältnissen zu bestim- Relativ niedere Stufe, Die Pflanze keimt mit einem Samenblatte. Der Fruchtknoten ist | unterständig. Staubgefässe in ge- ringerer, Griffel in grös- serer Anzahl. Fruchtknoten u. Frucht gespalten oder getheilt, und die Frucht im letz- ‚tern Falle aus mehreren Früchtehen bestehend. Blume 1blättrig, Kelch sielblättrig. Blüthendecke bis zur Fruchtreife bleibend. Blüthendecke (Kelch oder Blüthenhülle) mif dem Fruchtknoten mehr od. weniger verwachsen. Blüthenhülle oder Blü- thenstiele nach d. Verblüs hen noch fortwachsend. Pflanze ohne ausdau- ernden Stengel. Relativ höhere Stufe. Blüthen zwittrig. Blüthen einzeln. Fracht eine Beere. Beere vielfächrig, viel- samig- rucht eine Kapsel (die aufspringend). Kapsel, vielfächri Blätter nicht viel Tän- ger als breit. Blätter ungetheilt. Pflanze im Trocknen lebend. Wurzel ohne Knollen, Zwiebel und Ausläufer. 653 Relativ niedere Stüfl.* :-' Blüthe getrennten Ge- schlechts (polygamisch , monoecisch od. diveeisch). Blüthen gehäuft. Frucht eine Kapsel. Beere einsansig (Stein- frucht oder Fleischnuss). Frucht, eine Nuss (Balg- nuss, Ledernuss, Haut- nuss, Schlauchnuss, Birn- nuss, Steinnuss). Kapsel, einfächrig. Blätter viel länger als breit. Blätter getheilt. Wasser- oder Sumpf- pflanze. Wurzel mit Knollen, Zwiebeln und Ausläufern. Anm. 1. Diesem Systeme gemäss, wenn es con- sequent durchgeführt werden soll, müssen auch die Ordnungen jeder Abtheilung, die Zünfte je- der grössern Ordnung, die Gattungen jeder Zunft, die Gruppen jeder Gattung, die Arten je- der Gruppe, die Varietäten jeder Art nach ih- rer höhern oder niedern Bildungsstufe, und zwar stets in absteigender Aufeinanderfulge geordnet werden. Anm. 2. Die dioeeischen Pflanzen werden in diesem Systeme nach der weiblichen Blüthe in ihre Abtheilungen und Unterabtheilungen geordnet. 654 ara Correspondenz. wage es hiermit, Ihnen eine Beobachtung zu & übersenden, welche ich über eine kürzlich yon mir gefundene Pflanze gemacht habe. Es ist diess keineswegs eine der seltneren, und es war mir desshalb doppelt auffallend, in den neuesten Werken, in welchen ich sie beschrieben fand, Beschreibun- ‚gen zu treffen, welche keineswegs ganz mit der lebenden Pflanze übereinstimmten. Ich meine die— Riccia natans L. In folgenden Werken fand ich Beschreibungen derselben: Huebener Hepatico- - logia germ. p. 29. Nr. 6; Wallroth Fl. germ. erypt. p. 38. Nr. 78.; Bischoff allgemeine Botanik p- 80, 115, 248, 346, 424, 425 et Tab. III. fig. II a.b. c. d.; Reichenbach Botanik p. 255., und _ich ‚glaube, hieraus das Neueste, was über diese Pflänze geschrieben ist, angeführt zu haben, “Standort. Ich fand dieselbe in einem schma- len Graben jenseits des Kanals bei Neuss am Cre- felder Thor auf stehendem Wasser sehr häufig; von Lemna, welche in ihrer Gesellschaft vorkommt, durch das sparrige, zerstreute Ansehen: leicht in der Ferne zu unterscheiden. . Wurzel. Die Beschreibung derselben bei Bi schöffl e. p. 80. stimmt am meisten mit den von "mir im frischen Zustande untersuchten überein, und ebenso die Abbildung auf T. II. fig. IN. a. b. ©, nur scheint hier das Kelorit von aufgeweichten Herbarium - Exemplaren und nicht von noch leben- den genommen zu seyn. An meinen lebenden « 655 Exemplaren sind die dem Rande zunächststehenden Würzelehen sehr lichtgrün (nicht wasserhell Hbnr l. e)— nach und nach durch Both gefärbt — und endlich in der Mitte dunkelroth. — Aeltere Exem- plare zeigen ebenfalls diese Farben, doch schmu- tzig getrübt. Besonders characteristisch ist die Spiraldrehung des Würzelchens abgebildet, welche ich bei allen, und bei einigen sogar 12 — 2 Dre- hungen wahrnahm. Der Ausdruck : scharf gezähnt (Bischoff I. c.) scheint mir viel bezeichnender ge- wählt zu seyn, als der: scharf ‚gesägt (Hbar. et Wallr. Le), und ist desshalb ersterer. letzterem gewiss vorzuziehen. Die Würzelchen sind ‘aber an meinen Exemplaren sehr scharf zugespitzt und nicht, wie die Abbildung zeigt, abgestumpft und mit 4 Zähnen versehen. Inconsequent scheint es mir aber immer, einen und denselben Theil das eine Mal Wurzel, das andere Mal aber Wimpern (fr. eilüs longissimis serratis cineta Hbnr) oder Schuppen (fr. squamis serratis cinetis Wallr.) zu nennen und zwar um so vielmehr, da man diese das Laub umgeben- sollenden Wimpern oder Schup- pen gewiss eher am Rande und auf der oberen als auf der unteren Seite suchen würde, Laub. Die Beschreibung desselben bei Hue- bener ist sehr vollkommen und stimmt ganz mit meinen vorliegenden lebenden Exemplaren "überein, bis auf die Farbe, welche in der Diagnose nach trockenen Exemplaren gewählt zu seyn scheint Meine Exemplare haben ganz die Farbe der Abbil- 656 dung bei Bischoff, stimmen jedoch in der Form etwas mehr mit dem Ausdruck fronde obovata Waller. überein. Frucht. Diese ist bei Bischoff T. MI. fig. IH. d abgebildet und p. 425 beschrieben. Ich konnte, ungeachtet ich mehrere hundert Exemplare genau untersuchte, keine Früchte wahrnehmen. Sie - sind von Wallroth d. ce.) und Reichenbac d. ec.) noch nicht, von Huebener nur unausgebil. “des beobachtet. Desshalb hält Reichenbach diese Riceia für Anfänge von Salvinia oder Marchantia, Nach Wallroth vergleichen sie Weber und Mohr mit Targionia, Martius mit Salvinia. Huebener hält dafür, dass sie sowohl wegen des " Standes der Früchte, als auch des Habitus halber von Riccia zu trennen sey und schlägt den Namen Salviniella vor. Was den Habitus betrifit, so kann ich ausser den eigenthümlich gebildeten, durch den Stand auf Wasser bedingten, Wurzeln nichts finden, was von dem der Land-Riccien verschieden sey. Nach diesen Beobachtungen würde ich die Diagnose folgendermassen ändern : Fronde obcordata s. obovata, plana; supra (serius) xugulosa, laete viridi; subtus violaceo- 'purpuraäscente; radiculis densis, fasciatis; .dentatis, acutis, exterioribus viridibus, interioribus purpuras- centibus; fructu atro--brunneo; sporis_ liberis. Düsseldorf. Carl Hafkarf , Stud. der Naturwissenschaft und ‚ Medizin in Bonn. Allgemeine ‚botanische Zeitung. Nrvo. 42. Regensburg, den 14. Nov. 1834. — I. Original - Abhandlungen. Bemerkungen zu dem Aufsatze des Herm Dr. Schultz in Nr. 50. dieses Jahrgangs 3; Leonto- don Tarazaci und asperum, Thrincia hirta ete. betreffend; von Hrn. H. E. Richter, Med. Dr. in Dresden. N: 30ste Nro. der botan. Zeitung enthält einen Angriff des Dr. Schultz in München gegen die Flora germ. excursoria von Reichenbach, der mich, als mitbetheiligt, zu einer Erörterung auf fordert. Nieht um die Motiven des gehässigen, we- der der Sache der Wissenschaft, noch der Sache von Schultz contra Reichenbach anständigen Tons aufzusuchen, in welchem dieser Aufsatz (nach dem würdigen Vorbild von Kützing in Nr. %. dieses Jahrgangs) verfasst ist; sondera um mech- rere der darin, des nöthigen Coelorits halber, an- gebrachten Unrichtigkeiten und wissentlicheu Ver- drehungen namentlich in der Hinsicht zu beleuch- ten, in welcher ich hier mit Parthei bin. Ich ent- schliesse mich dazu um so eher, da, wie ich sehe, Reichb. nur auf die Kritiken von Koch zu ant- worten scheint (z. B. in der neuesten Ausgabe von Mössler’s Handbuch) . ie Flora 1834. 4a, Tt “ 658. Es handelt sich von dem Vorwurfe, den Hr. Dr. Schultz p. 469 und 473 dem Hrn. Hofratı Rebb. desshalb macht, weil sich in Text und In- dex der Fl. excursoria hinter Leontodon Tarazaci Nr. 1645.) und asperum (Nr. 1647.) statt Lois. “und :Poir. der Name Rchb. finde. Ich kann solche Unrichtigkeiten nicht anders, als wissentliche Verdrehungen nennen; denn Rchb. selbst schreibt überall im Texte „L. Taraxaei (Hierac.) L.“ und „ZL. üsperum (Aparg.) W.K.“— Es ist jedem Le- ser. bekannt, dass Rehb. selbst der erste ist, wel- cher, um die vielen Umtaufungen beim Umtausch der Genera zu verhüten, darauf gedrungen hat, dass der Name: des ursprünglichen Autors einer ‘ Species auf die eben angegebene Weise beibehal- ten werde, und dass er diess auch consequent und ‚in der Flor. exe. selbst bei mehr als 200 Arten durchgeführt hat. Es ist geradezu ungereimt, wenn ihm Sch. den Vorwurf, „er sehe seinen Namen gern hinter einer Species,“ bei derselben Flora ‚macht, wo das Gegentheil so oft ersichtlich ist. Im Indea steht allerdings L. Tarazaci Rehb. und Z. @sperum Rchb., allein an diesem Index hat . Hofrath Rehb,, wie er auch in der Vorrede des- selben -$ änzeigt, gar keinen Antheil; denn der- selbe ist»durchaus von mir, theils in Leipzig, theils ia Dresden, beim Erscheinen jedes einzelnen Bo- gens sofort ‘angelegt, und so während der Ausar- beitung des Werks gefertigt worden. Dass ich der vben erwähnten Schreibart das einfachere „Rebb.“ [“ 659 vorzog, geschah 1. weil der Index so gedrängt als möglich und ursprünglich in 3 Kolonnen gedruckt werden sollte, und 2. weil ich voaussah, dass doch spätere Schriftsteller die Pflanzen mit Rchb’s. Na- men eifiren würden, welcher dann .von den An- fängern nicht im Index gefunden werden würde. Hr. Hofrath Rchb. war gleich dagegen (seine : Briefe liegen vor mir), wahrscheinlich weil er klein- liche Angriffe von Leuten fürchtete, denen ein zmihä hinter eirier Pflanze gar etwas Grosses und Nei- denswerthes ist ; e® bedung sich auch ausdrücklich - aus, dass bei den reicheren der neueingeführten Gattungen die alte in Parenthesi und dann bei den Arten der alte Autor in Par. beigeschrieben würde. Diess ist compendiöser, und geschah auch bei Asterocephalus (,„Scabiosa Aut. adser.‘J, Codo- noprasum („Allium Aut. adser.“), Gagea, Geracium, Limnochloa, Micromeria, Porrum, Sabulina, Vignea u. a. m. Bei andern Gatiangen war diess nicht thunlich, weil .2 oder mehr alte Gattungssyaonyme concurrirten, wie bei. Blitum, Barkhausia, Crepis, Heleogiton und auch bei Leontodon, wo indess aus- drücklich (Apargia Aut.) beigefügt wurde. So ist denn hier in den Index L. Tarazaci Rchb. und _ asperum Rchb. gekommen, weil ich des Lois. und Poir. Synonyme so wenig als der dabei befragte “Steudelsche Nomenclator kannte. A nesciente non fit injuria; indess kann Hr. Sch. immerdar desshalb die grössere Hälfte seines Zorns auf mich übertragen. Tt2 660 Ich wende mich zu der, mit der grössten Si. cherheit von Hrn. Sch. vofgebrachten Streitfrage über Thrincio kirta und hispida. Gewohnt bei Zweifeln allemal zuerst Linne entscheiden- zu las- sen, der nie trügt (nil molitur inepte, wie Horaz sagt), seize ich sämmtliche 5 Originalstellen her, -in denen überhaupt Linne von der fraglichen Pflanze gehandelt hat. Es sind IL zwei Stellen in der ersten Ausgabe der Spec. plant. (erschienen Anfang August 1753): sie finden ihre Erklärung in den späteren Spee. Pi. ed. I. T. II. p.799.: „6. Leontod. hispidum:. cal. toto erecte hispido, fol, hisp. dentat. integerrimis. — ... ete.... var. ß. Hierae. dentis: leonis fol., hirsutie asperum, minus laeinia- tum. Bauh. pin. 127. prodr. 63.— var. y. Hier. dLl£ (ete. wie oben) magis lac. Bauh. pin. 127. H. parvum hirt., caule aphyllio, erispum ubi sieca- tum. Bauh. hist. 1038.“ — „Varietates, quamvis habitu div., ejusd. esse speciej ex pilis apice stel- latis indieavi:* Spec. Pl. ed. I. T. II. pag. 805.: 2. Crepis nudicaulis: fol. lanc., dentato - sinuat., hispi- die; setis subulatis, scapo wnifl. — Hierae. (ete. wie oben) magis et minus laciniat. Bauh, pin. 127. prodr. 63. . 633. 1. — MHabit. in G. Narbo- nensi, Hispania. I. die Stelle, woher der Name: „Z. hirtum“ stammt, in Syst. Nat. Ea.X. Tom. II. (Mai 1759.) ». 1194., lautend: „6. L. hispidum: (diagn. ea 661 dem ac supra): setis furcatis — Crepis nudicau- lis Sp. pl. Nr. 2. forte hujus varietas,“ und: „6. e. L. hirtum: cal. toto erect; laeviusc.: fol. dent. hirt.: setis simplicissimis. Sp. pl. pag. 799. Nr. 6. £. y.“ i oo. II. ‚die Stelle in den durchweg klassischen Spec. Pl. ed. II. T. II. Juli 1763.) p. 1123. u. £., wo auch dieser Pflanze ihr völliges Recht geschieht: „7. L. hirtum: cal. toto er., f. dent. hirt.: pilis simplieissimis. — Crepis fol. lane. dentato- sin. hisp., set. subulat., scap. unif. Sp. pl. ed. I. p- 799. (Irrthum für 805.). Hierac. (ete. wie oben) magis lac. Bauh. pin. 127. Hier, (wie oben) mi- nus lac. Bauh. pin. 127. prodr. 63. H. parv. hirt. Cete. wie oben sub. I. Bauh. hist. 2. p- 1035. — Hab. !in Helvetia, @ Narbonensi, Hispa- nia. 4%. — Simillimum L. hispido, sed divers.: Pedune. et calyces minus hispidi et fere glabri. Fol. pilis apice indivisis et disco, dum sicca, valde flexuoso. Radius corollae sudtus eliam [uteus, nec virescens. Calyx ante floresc. nutans, mae- ture fructu canaliculatus. Papp. plumosus est.“ , IV. endlich die Stelle aus der letzten Original- ausgabe des Syst. Nat. ed. XII. T. II. (Oct. 1767.) p. 522.: „7. L. hirtum: cal. tot. er., f. dentat. hirt., set. simplieiss. — Folia rigidula, tactu quasi arida, lacin. obliquatis. Cal. foliola extima basi utrinque dilatata, mediante plica.‘* Es ist leicht zu sehen, wie Linn., anfangs unsicher, in den Spee. ed. 2. die Pflanze desto ge- 662 y nauer auseinander setzte, und selbst in dem kür- xe zern Kompendiom des Syst. vegetab. ed. XII. noch ausdrücklich so charakterisirte, dass sie nun nicht weiter zu verwechseln war. Ns kann auch gar kein Zweifel mehr obwalten, welche Species den Namen hirta führt und führen muss, — wenn an- ders jeder wissenschaftliche Botaniker dem bei stimmen muss, was Hr. Hofrath Koch bei einer andern Gelegenheit (botan. Zeitung 1832. p. 691.) so zeitgemäss eingeschärft hat: „dass wir nicht durch hundertjährigen Gebrauch geheiligte Linne- sche Namen zu Grunde gehn lassen dürfen, — ohne eine Sprachverwirrung herbeizuführen.“ Die Linn£sche Pflanze ist und bleibt die von ihm völlig charakterisirte, durch unterhalb gelbe Rand- blüthehen sogleich kenntliche Südeuropäerin, wie schon W.allroth bemerkt hat. Ein Irrthim Boths kann hier nichts ändern, da derselbe offen- bar selbst geschwankt hat; denn in den Catal ‘ botan. dl. p. 98. u. f.) beschreibt er zwar seine beiden Pflanzen vollkommen so, dass die hirta auf die hispida, die hispida auf die Kirts der Rehbchschen Plantae eriticae passt, (deren vor- zügliche, ı auf Behaarung, Wurzel, Achenien, Far- ben ete. genau passende Abbildungen Hr. Schultz gar nicht zu würdigen scheint) : aber just das (i- tat aus Röm er’s Archiv, auf das sich Sch. stützt, nionmt er in den angehängten Corrigendis selbst zu rück, was Hr. Sch. übersehen hat. Auch weicht daher schon Willdenow (Spee. 663 pl. T. IH. P. IN. p. 1555.) von Roth wieder ab, und zieht die richtigen Linnd’schen Beschreibun- gen zu hirla, wohin sie gehört, ohne sich jedoch der Verwirrung klar geworden zu seyn; denn da- durch ist seine hispida, die T. hispida Roth Catal., zu einem Nichts, einer Tautologie geworden, — und geblieben bis jetzt. Anlangend die andere Speeies, seyen mir hier einige Bemerkungen erlaubt. Ich habe beide von Rchb. Pl. crit. VIII. ic. 990 — 93. als Th. Leys- seri und hispida abgebildete Pflanzen mehrere Jah- re lang in vielen hundert Exemplaren beobachtet. Die erste, T. Leysseri Rehb., wächst auf trocke- nen Schaftriften bei den Lindenthaler Teichen im Norden von Leipzig in manchen Jahren in zahl- loser Menge, aber auch sonst bei Leipzig wie bei Halle nicht selten, oft in Gemeinschaft mit Hypo- choeris Balbisii Lois., im Spätherbste zu einer Zeit, wo gewöhnlich nicht viel mehr botanisirt wird. Sprengel selbst erkennt sie als die Wall- rothsche Pflanze an (Fler. Hal. ed. II. p. 373.), und eitirt Rehb., und da sie häufiger ist, so ist diess auch wahrscheinlich. Die von Wallroth sched. crit. als „optima“ gelobte Abbildung von Schkuhr scheint ein üppiges Exemplar dieser Form. — Die andere dagegen, TR. hispida Rehb. a. 0.. wächst an feuchten Orten im Grase, nm häufigsten auf den Salzwiesen bei Kötzschau und Schladebach, im Westen der Leipziger Flora, wel- che äuch von den Hallensern zu ihrer Flore. ge- 664 " zogen werden ; Ich fand einige Rasen an feuchten Gräben bei Dieskau bei Halle im September 1929, Diess entspricht nun wieder mehr dem Spren gel schen Standorte: in pralis subsalsis et lateribus fos- sarum ad vias publicas civea Bennstädt, Kölme, Dieskau, Daher hat wohl weder Spr. noch Wallr. beide Formen unterschieden. Diess geschah zuerst von mir, in meiner Flora von Leipzig (Lpz. bei Hofmeister 1830.), mit der Bemerkung, dass ich sie noch nicht als Arten trennen ınöchte,. sondern ‚als &. T. gracilis und ß. 7‘. crassa, beide mit kah- "jen und rauhen Kelchen vorkommend, zu welcher letzteren die Ap. hispida Potl. und jede deutsche T. hispida gehören mögen. Nach den dort von mir angegebenen Merkınalen wurden die Pflanzen in die Pl. eriticae (die Th. Leysseri auch, von. mir gesammelt, in die Fl. germ. exsice. Nr. 36.) aufge- nommen, welche bei dem ganzen Streite darchaus zum Grunde gelegt werden müssen, da sie durch ihre ausgezeichneten Abbildungen immer entschei- den und da aus ihnen die ganze Stelle in der Fi. ezcurs. stammt. Nun muss ich Hrn. Sch. und je- ‘den Leser dringend bitten, die „Flora von Leip zig‘. einzusehen, um sich zu überzeugen, dass 1. die Pflanze dort schon zur Andeutung des obwal- tenden Verhältnisses den deutschen Namen „ter- wechselte Thrincie“ erhielt, dass 2. die Achenien schon. in der Diagnose stehen, und also Rclib., der die Samen aller 3 Arten völlig richtig ver . grössert darstellt und selbst die Krönchen beson D . 665 ders abbildet, und der sich an meine Angaben und Exemplare (vielleicht 200 Fruchtexemplare für die Fl. exsice. nebenbei in Händen habend) hielt, nicht unhekannt waren, nur in der Diagnose (lapsu calami?) übergangen wurden, — dass 3. nicht die Blätter ete., sondern der scapus diffusus, filiformis, gegen den erectus multistriatus, die Form und Zahl der Kelchblättchen und Korolle und die Form der Anthodien die Hauptsachen sind. Hiernach berichtige man mittelst eigener Ein- sicht in Nr. 30. d. Bl. die Angaben von Sch., auf die ich nicht weiter eingehe.— ‚Die 4 Picris-Arten nennt Hr. Sch. verächtlich „Reichenbach’sche Arten,“ da er doch sah, dass es Linne, Schmidt, Martens, Nees v.Esenb,, v. Vest und Sauter sind, welche sie aufstellten, Rchb. aber sie z. 'Th. durch das Persoon'sche Sternchen X zweifelhaft macht, — Anklagen, wie die, dass Rchb. seine PL crit. falsch eitire, liegen zu sehr als vorsetzliche Verdrehungen eines ganz einfachen Verhältnisses auf der Hand ; es handelt sich hier von einigen, aus bibliographischen Rücksichten . in den verspro- chenen Heften nicht gelieferten Tafeln, und die feh- lende Nro, so wie z. Th. (vgl. Add. Nr. 1654. u. a.) die Nachträge lehren jeden Unbefangenen, dass noch nicht in Stich gegebene Abbildungen gemeint sind. — Dass irgend jemand Zeont. Tarazaci besser als Rehb. charakterisirt habe, dafür bleibt Hr. S. den Beweis schuldig ; stellt .er seine noch nicht nublicirten’ Leistungen als Muster auf, so ist % 666 diess anjetzt noch ein gravamen de futuro, und gilt nicht. — Bei Tararacum hat R. zuerst ein - deutliches diagnostisches Abbild der Arten, mit Beschreibung der Achenien, gegeben ; sein Ausspruch über die Schwierigkeiten des Anfän- gers, sich über dieselheu aus den vorhandenen Fio- ren zu belehren, ist nicht widerlegt; es bleibt bei der „taediosa foliorun comparatio.‘“ (Man verglei- che z. B. die Diagnosen in Sturm’s Flora, wo gar nichts zur Analyse abgebildet ist (doch! ein- mal ein Same), und wo „Blättchen“ erwähnt sind (L. taraxacoides), als ob es sich von foliis pinna- tis handle.) Was endlich das „Gegenstück“ anlangt, das Hr. Sch. in der Koch’schen Autorität, wegen Identität des T. palustre und offieinale, aufstellt, sd weiss ich dafür, so wie für den fast widrig ge- wordenen Violen - Streit, nun keinen bessern Rath als diesen. Ich schlage vor, die Streitenden ver- sammeln sich mit einem selbstgewählten Obmann nach den ersten warmen Frühlingstagen Ende April oder Anfang Mai in Leipxig, wandern hinaus durch die herrlichen Wiesen und Wälder über die „schöne Lehde“ bei Leutzsch (siehe Aster’s Spez. Charte der Leipz. Gegend), und nehme die Viols canina in 3 Formen, -die V. Ruppii, sylvestris, lactea (und vielleicht manche noch nicht charaete- “ risirte Form), die sich in Menge finden werden, mit. Kurz vor Gundorf treten sie in das feuchte Hölzchen, zwei Schritte vom Wege, wo die üppig- | | | . ‚662 sten Exemplare der Riviniana und sylvestris unter- einander wachsen. Von Gundorf aus nehmen sie, rechts von der gewöhnlichen Tour ablenkend, eine ‚Diagonale über die Wiesen auf Dölzig hin (der Biemitz bleibt links, das Elsterholz ebensoweit rechts), um bald diesseits und jenseits des Buches die lactea Rehb. in pratensis Koch verschwinden und wieder aus ihr hervorkommen zu sehen. Jeu- seits des Baches wenden sie sich. links herauf, kommen unter Tausende von Tarax. palusire, zu denen der nächste Rain Parallelexemplare von ofüi- cinale liefern wird, und gelangen so zum Bienitz (li; St. von Lpz.), wo nebst Riviniana, aylvestris, hirta in allen Formen, hier und da schon eine ca- nina lucorum die Kelche geöffret haben wird. Hier wird denn nun, bei den alten Heidengräbern, auf dem klassischen Hügel, den die Geister Rivin's, - Rupp’s, Jungermann’s, Buxbaum's, Gle- ditsch's, Ludwig’s, Böhmers, Leysser's, Schreber's, Schkuhr's, beiderHedwige,Kaul- fuss’s, Sprengel’s umschweben, den Hunderte lebender und verstorbner Pflanzenfreunde Jähr aus Jahr ein und zu jeder Jahreszeit betraten, ein feierliches Gericht über die Eingefangenen gehal- ten. Ich glaube, alle Theile würden sich verstän- digen, und, wo nicht im Klaren, doch wenigstens init einer herrlichen Ausbeute (Carex spicata oben an) beladen, den freundlichen Gerichtsplatz verlassen. Zum Schluss spreche ich noch einen Wunsch aus, in den vielleicht mancher Mitleser der botan. 668 . Zeitung elnstimmt. Möchte die verehrte Redaction. derselben, unbeschadet freier Diskussion, Verun. glimpfungen in- diesen Blättern keinen Raum ge. währen, besonders wann sie gegen Männer gerich- tet sind, die das selbstsüchtigere Ausland als unsre Zierden anerkennt. . Dresden. Dr. Med. H. Eberh. Richter. I. Correspondenz. Jetzt erst finde ich Zeit, Ihnen, was ich schon längst gerne gethan hätte, einige Nachrichten von hier zugehen zu lassen. Leider aber muss eine davon wieder eine Trauerpost seyn, und Ihnen den Tod eines Mannes berichten, der zu den kennt nissreichsten, und, namentlich in früherer Zeit, zu ' den eifrigsten Freunden. der Botanik in hiesiger Stadt gehörte. Hr. Apotheker J. C. Stein ging am 16. April d. J. in einem Alter von 58 Jahren mit Tod ab, nachdem er die letzten Jahre hindurch beständig gekränkelt und, an Körper wie im Ge müth gleich stark ergriffen, auch der Beschäftigung mit der ihm sonst so lieben Pflanzenkunde entsagt hatte. Durch das Ableben dieses Mannes ist nun die Zahl der hiesigen wissenschaftlichen Freunde der Botanik auf eine sehr kleine herabgesetzt, und es muss ein solcher neuer Verlust den übrigge- bliebenen um so schmerzlicher seyn, da hierdurch ein unmittelbarer Verkehr in wissenschaftlichen Dingen, ein unmittelbarer Austausch von Ideen und Ansichten immer mehr verkürzt und geschmälert 669 wird. Stein war ein umsichtiger und grüindli- cher Pflanzenkenner ; besonders die hiesige Flora verdankt ihm manche wesentliche Bereicherung durch Entdeckung mancher seltenen Pflanze; die Familie der Gräser und Cyperoideen studirte er mit besonderer Vorliebe und war hierin sehr zu Hause. Aber auch andere, vorzüglich schwierige, Gewächse unterwarf er sorgfältiger Beobachtung ; lange Jahre kultivirte er Hieracien, Aconiten und Rosen, die er grösstentheils selbst wild gesammelt und in seinen Garten verpflanzt hatte, sprach mit Wärme hierüber und begegnete mit ‚grösser Sachkenntniss gemachten Einwürfen. Zumal in‘ früheren Jahren stand er mit mehreren unserer geschätztesten Bo- taniker in lebhaftem Verkehr, so mit Ziz und Koch, wovon auch sein Herbarium Zeugniss gibt, das besonders von dem letztgenannten verehrten Freunde viele handschriftliche Notizen über Pflan- zen enthält, welche diesem zur Ansicht und Begut- achtung zugeschiekt worden waren. Stein’s nicht unwichtige Saminlung ist unserer Senckenbergi- schen naturforschenden Gesellschaft, deren wirkli- ches Mitglied er war, als Geschenk übergeben worden. Ich wende mich nun zu erfreulicheren Gegen- ständen, und gebe Ihnen jetzt einige Kunde von unserm vor einiger Zeit nach Nordamerika abge- gangenen Dr. G. Engelmann. Ich habe zwei. Briefe dieses thätigen Freundes vor mir liegen, die meiner Mittheilung zur Basis dienen. In dem ei- nen, datirt vom 7. Mai 1833 aus der Gegend von 670 St. Louis iin Missouri, heisst es unter andern: „Von der Vegetation sage ich nur, dass sie grosse Aehn- liebkeit mit der süddeutschen hat; wir finden hier selten “dieselben Pflanzen wieder, aber überall Gat- tungsverwandte. Die ersten Blüthen, die das Früh. jahr uns darbietet, sind auch hier Hasel und Wei. den; Anemonen zeigen sich dann, Ranunkeln, Fra- garia, Potentilla; hierauf treten neben Claytonia und Sanguinaria, die uns Deutschen ziemlich fremd- artig dastehen, Liliaceen und bald auch Irideen auf, Erythronium, Sisyrinchium, Uvularia, Conostylis u. a. DBorragineen erscheinen dann, wo aber die Pulmonaria durch ihre völlige Glätte und die Ge- stalt der Blüthen, und Batschia durch die hoch- gelbe‘ Farbe fremdartig erscheinen. Primeln habe ich keine gesehen, Andr. osace (ich denke elongata) aber fand ich, und jetzt blühen Dodecatheon, Co- rydalis- Arten, Draba, Arabis und a. Crueiferen, 2 Ozalis- Arten, mehrere Plantage und eine Menge Violen. hätte ich fast vergessen; letztere scheinen noch in grosser Verwirrung zu seyn. — Während dem sind denn auch die Bäume erschienen, meh- rere Prunus- Arten, Sassafras, Acer, Ulmus und vor Allem die zahllose Menge der gar fremdartig belaubten Eichen ; viele Juglans- Arten, Populus, Plotanus, Morus, Celtis u. a. haben alle verblüht, während ich vor einigen Tagen Pyrus coronaria, Cornus floridä. mit Cerecis canadensis im hexrlich- sten Flor sah ; dazwischen mehrere Viburnum, Porcelia u, a., welche mit einigen Phlox - Arten au % 671 unsere schönsten Gartenanlagen erinnerten, wenn sie sie nicht übertrafen, und im vollsten Blüthen- schmuck steht Robinia Pseudacacia da. Eigen- thümlieh erscheint wieder die Bartsia coccinea, die mit einigen Species von Cypripedium, Delphinium und Trillium auf den Prärien einen prächtigen An- blick gewährt. — Ich könnte diess Bild mit mehr Ordnung und Sorgfalt, und noch viel weiter aus- führen ; indess glaube ich, Dir hier schon einen kleinen Begriff von der hiesigen Vegetation im. ver- gangenen Monate gegeben .zu haben, Die näch- . sten 6 Wochen werden noch viel mehr und Man- nigfaltigeres bringen.“ Zugleich mit dem Schreiben, aus welchem das eben Mitgetheilte ein Auszug ist, kan eine Parthie Sämereien an, grösstentheils aus der Gegend von Baltimore, Philadelphia, New York und St. Louis; darunter auch 9 Sorten von Welschkorn, die man dorten baut; letztere haben diesen Summer im hie- sigen botan. Garten geblüht. Die Samen sind in Form und Farbe verschieden, die Pflanzen, welche unsern gewöhnlichen Mays an Grösse um das Dop- pelte übertreffen, weniger von einander abweichend. Mit einem zweiten Schreiben, d. d. 27. Dee. 1833. bei Belleville St. Clair in Illinois, traf eine Sen- - dung von einigen 100 Samen ein, gesammelt in den Staaten Missouri und Illinois, und zugleich entneh- men wir aus demselben mit Vergnügen die Nach- richt von dem fortwährenden Wohlergehen unseres Freundes. Pflanzen hat er in Menge gesammelt 672 und eingelegt, bis jetzt zwar noch nichts hiervon überschiekt, aber versichert, dass vjel Interessan. tes darunter sey. Ninzelne Notizen aus diesem Briefe noch folgende. Bignonia radicans sah er über 80° hoch; yon der Dicke eines Mannsschen- - Kels'und in grösster Blüthenpracht‘; wenigstens 60° "hoch wächst die Gleditschia. Am 19. April notirte er Corcis canadensis, Cornus florida, Uvularia, Lau- rus Sassafras in Blüthe; 23. April Pyrus coro- naria, 28. April Anona triloba, 1. Mai Dödecatheon, Tradescantia, 9. Mai eine Vitis, am 15. Mai Robinia in voller Blüthe. Am 20. Juni notirte er, dass die Waizenerndte in vollem Gange sey ws w— | Hinsichtlich seines Aufenthaltes in den dortigen Ge- ‚genden bemerkt er, dass ihn seine Verhältnisse wohl noch ein Jahr dort fesseln, und wahrlich, fügt er hinzu, er bleibe auch gerne in dieser reichen Natur, wo namentlich die Pflanzenwelt in solcher Fülle wuchert. Nun darf ich wohl hoffen, unsern Freund bald mit botan. Schätzen beladen und wohl behalten hier in Frankfurt wieder zu sehen. Gegenwärtig bin ich mit der Bearbeitung der “reichen und höchst wichtigen Sammlung beschäf- tigt, die Rüppell, der nun wieder in unsrer Mitte lebt, in Abyssinien zusammen gebracht hat; es ist diess wohl’ das ‘grösste Herbarium aus diesem in- teressanten und noch so wenig besuchten Lande, und’es wird auch noch eine Weile dauern, bis Al- les gesichtet, untersucht und beschrieben ist. Frankfurt. Dr. &. Fresenius. (Hiezu Litber. Nro, 12.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. ‚43. Regensburg , am 21: Nov. 1834. 1. Original- Abhandlungen. 1. Verwandlung der Microcystis umbrina Ktz. in Alysphaeria chlorina Turp.; beobachtet von Hrn. Prov.Friedr. Traug. Kützing in Eilenburg. 1. der Linnaea 1833. Heft 3. beschrieb ich mehrere niedere Algenforımen, worunter auch diese Microeystis umbrina war, die ich vor mehreren Jah- ren auf dem Thüringer Walde sammelte. ‚Sie hat viel Aehnlichkeit mit Hoemalococcus Grerillü Ag. ‚(Protococeus nivalis Grev.), und dürfte wohl, wie mir’s jetzt scheint, nicht von demselben verschie- den seyn, obgleich die Farbe des Hacmatococcus Grevillü mehr. ins scharlachrothe, bei dem meinen aber mehr ins braune fällt; wie wenig aber hier. auf die Farbe zu: bauen ist, habe ich an meiner Microcystis jetzt genehen. ° Vor ohugefähr 11 Jahren (Ende März 1833.) fand ich an alten Stämmen der Rothbuche (Fagus silvatica) in der Nähe von Weissenfels einen brau- nen pnlverigen Ueberzug, der sich mir, beim Unter- suchen mit dem Microscope, als aus Microcystis umbrina bestehend zu erkennen gab. Da ich die- sen Ort im Herbste desselben Jahres (am ’20. Sept) Flara 1854. 43. Uu 674 wieder besuchte, nahm ich mir vor, grössere Men- gen «davon mitzunehmen, um sie in meinen Algen decaden mit liefern zu können. Um sie nun in ihrer möglichst natürlichen Lage zu lassen, schälte ich die ganze Rinde, worauf die Microcystis sass, ab, schnitt die Rinde in kleine Stückchen und "machte so hinreichende Exemplare zu meinen De- caden fertig. Diese legte ich neben einander zwi- schen mehrere Bogen Löschpapier, und nachdem ich sie, durch Liegen an der Luft, hinreichend ge trocknet zu haben glaubte (ich hatte sie nämlich an einem regnerigen Tage eingesammelt), legte ich “ sie zwischen den andern Algenvorrath, aus dem die folgenden. Decaden gemacht werden sollten. In die 1i0te Decade, die jetzt fertig geworden ist, sollte die Microcyslis umbrina mit hinein kommen, Die Exemplare waren gedruckt und broschirt, und ich wollte sie nun vollends durch das Hineinkleben der Algen vollenden. Wie erstaunte ich aber, als ‘ich meine Mierocystis jetzt vornehmen und die Exemplare abzählen wollte, als ich die Farbe der- selben ganz verändert fand! — Der dumpfige Geruch des Papiers verrieth mir, dass es doch nieht ganz trocken gewesen war, als ich die Exem- plare zusammen gebunden hatte. Die braune Far- be schimmerte nur hier und da noch in kleinen Punkten hervor, das übrige hatte mehr eine grün lich - graue Färbung angenommen. Unter dem Mi- “ eroscope- sah ich denn auch, dass allerdings noch braungefärbte Bläschen darunter waren, dass aber 675 ein grosser Theil auch inwendig grün gefärbt war (nämlich die innern Kügelchen, die in der durch- sichtigen Blase eingeschlossen sind), ein ande- rer Theil bestand bloss aus der durchsichtigen Blase ohne allen Inhalt. Ausserdem fandesr sich über auch noch iier und da zwischen den Bläs- chen etwas verästelte Fäden vor, die mit den Ku- geln zusammen hingen. Es war demnach augen- scheinlich, dass sich die Microeyslis in die Gat- tung Alysphaeria Turpin umgewandelt hatte. Zwar war die Bildung von Alysphaeria noch nicht voll- ständig erfolgt, "aber man sah doch den Anfang derselben. So fatal es mir nun auch einestheils war, keine ausgezeichneten Exemplare der Microcystis umbrina liefern zu können, so erfreulich war mir doch andrerseits diese interessante Beobach- tung, die einen neuen Beitrag zur Metamorphose ‘ der niedern vegetabilischen Organismen liefert. So sehr ich nun auch jetzt wünsche, die M. umbrina an ihrem ursprünglichen Standorte (nämlich an dein Buchenstamme) wieder untersuchen und mit meiner veränderten vergleichen zu können, so ist mir diess jetzt, wegen der grössern Entfernung meines jetzigen Aufenthaltortes, nicht so schnell ‚möglich. Jedenfalls werde ich aber in einem hal- ben Jahre (im März 1835) wieder dahin kommen und dann soll diess meine erste Beschäftigung seyn. Ich habe Ursache anzunehmen, dass sie auf ihrem ursprünglichen Standorte noch unverändert vorge: Uu2 676 fünden werden wird, denn in dem halben Jahre (rem März 1883 bit Sept. 1833.) hatte sie sich durchaus niebt in ihrer Farbe verändert, “auch ist anzunehmen; dass sie daselbst schon viel früher, als wie ich das erste Mal hin kam, dagewesen sey, denn sie war da schon sehr verbreitet. So unlieb «& inir nun auch Anfangs war, den Besitzern mei- nier Algendecaden keine ausgezeichneten Exemplare davon jetzt liefern. zu können, so glaube ich doch auch, dass ihnen dieselbe in so verschiedenen Stadien ebenfalls nicht unlieb, seyn wird. Ist es mir spi- terhin möglich, sie wieder in ihrem genuinen'.Ze- stande aufzufinden, so werde ich sie in einer der folgenden Decaden als Zugabe und auf Glimmer anfgätnocknet: 4wo sie sich nicht wieder verändern kann.) nachliefern. Auf solche zufällige Weise macht man manchmal eine 'so interessante Beobach- tung, die einem, wenn man sich dieselbe bu ma- ehen vornimmt, oft nicht, oder nur. mit vielen Schwierigkeiten verbunden, gelingt. 2 Bitte wegen Aufklärung über Gentianae excisa : „Prest; von Hrn. Hofrath Dr. Koch in Erlangen. in dem ersten Bande der botan. Zeitung vom | “ verflogsenen Jahre macht mein geschätzter Freund, der Hr. Directer Hoppe, die Bemerkung im Be- tracht der Gentiana. angustifelia Villars. „dass die- ser Autor, indem er die Gentians acaulis Linne in zwei Arten theilte, in die obige nämlich und ia @. alpina Villars, (G. exeisa Presl,) die vielfälti- 677 gen Anstände und Verwechselungen beseitigt ha- ben würde, wenn er letztere Pflanze als obtusi- folia und erstere als acutifolia bezeichnet hätte. “ Und schon früher äusserte mein verehrter Freund in dem Jahrgange 1832 dieser Blätter, und zwar im zweiten Bande S. 679, dass die @. angustifolia Villars in der gewöhnlichen @. acaulis und die @. ulpina Villars in der @. excisa Presi zu suchen sey.. Villars hat aber drei ähnliche Arten be- schrieben und nicht bloss deren zwei, ünd nur die Seltenheit der Villarsischen Flora in "Deutsch: land, was. nur den wenigsten Botanikern gestattet, die Quelle selbat nachzuschlagen, mag die Ursache ‚jener Annahme seyn. Da ich das Werk selbst be- sitze, so wird es hoffentlich den Lesern dieser Blätter angenehm seyn, wenn ich Villars selbst sprechen lasse. Die drei befraglichen Gentianen sind im zwei- ten Bande der Histoire des plantes de Dauphins S. 525. und den folgenden aufgeführt; das franzö- sische gebe ich in wörtlicher Vebersetzung. „6. Gentiana acaulis Vol. 4 286. Linn. eyst. 1. 639. Gentiana feliis lanceolatis trinervosis, eorolla eampanulata caulem excedente. Gentiana alpina latifolin magno- flore. €: B. pin. 187. T. inst. 80. vor Gentiana alpina, tato rotandiore fohe, fore: re flexo colore azureo. Barr. ic, 105. *) ’ *) Die Abhildyogen von Barrelier, welehe vi lars hier und bei der folgenden Art anfuhrt, sind\so schlecht 678. Gentianella minima x latifolfa Img. 328. edl. Er, 1 77, 7 Gentiana angustifolia. ' Gentiana foliis oblongo - -laneolatis enerviis, 00. a "eampanuluta caulem excedente. „Gentiana alpina angustifolia magno flore Bauh, Pin. ist. Gentianella verna Dale pharm. 200. Gentiana minor purpurea violae marinae flore. Barr. icon. 110. II.“ „Jch bin mit allen Botanikern der Meinung, dass diese, 2 Pflanzen keine richtig verschiedenen (bien distinetes) Arten sind, allein En ich an ihnen doch sehr; „bemerkenswerthe. Unterschiede gefunden habe, an. glaubte ich, dass ‚es "passend sey, sie zu son- dern, man ng sie nun für‘Arten oder für Varie- täten, annehmen, Die erste hat eine Haut, welche . das. Zusammenstossen jedes Kelchabschnittes verei- nigt, welche mehr in die Augen fallend, mehr aus- gedehnt und gespannt ist, als bei der zweiten. Die Abschnitte der Rlumenkrone und. die dazwischen gelegenen Zähne sind deutlich gezähnelt ; dieses Merkmal in Vereinigung mit den nervenlosen Blät- tern macht den Hauptunterschied. Sie haben, die eihe“sowohl: als ‚die ‚andere, ihre Staubkölbchen . vereinigt, gerade” wie bei Gentiana asclepiadea. Sie wachsen auf dem Gebirg und blühen im Frühling.“ - f gezeichnet und: so sehr verunglückt, dass sich daraus gar nichts entuehmen lässt, 079 8. Gentiana alpina.: Tab. X. Gentiana foliis ovoidibus subearnosis enerriis, obtusis, corolla campanulata caulem aequante. Pro- spect. 22. „Diese ‚Pflanze unterscheidet ‘sich wenig von den zwei vorhergehenden. Sie ist kleiner, und ihre Blätter sind fast rund. Die jüngsten, welche vor der vollkommnen Entwickelung in der Mitte der Rosette befindlich sind, sind vertikal und le- ‚gen sich zwei und zwei aufeinander. Sie ist nicht gemein. Ich habg sie auf dem Sept-Laus und auf den benachbarte# Bergen gesammelt. “ „12. Gentiana brachyphylia“ (bloss die Be- schreibung wegen der Vergleichung mit G. alpina). „Diese Pflanze hat sehr kurze und fast runde Blätter. Sie unterscheidet sich von Gentiana rerna wie unsere @. alpina von G. acaulis durch die rundlichen Blätter. Die Blüthen haben nichts Aus- gezeichnetes “us w. Aus diesen Darstellungen schliesse ich: 1. Die Villärsische @. acaulis ist diejenige Pflanze, welche man auch in Deutschland dafür nimmt. 2 Diese Pflanze kommt mit breiten, 4 Zoll breiten und mit schmälern, nur ein wenig über . einen Viertels Zoll breiten Blättern vor, welche _ beide Varietäten Sieber in seinem Herbarium, Florae austriacae geliefert hat. Diese schmalblät- trige Varietät halte ich mit DeCandolle für 6. angustifolia Villars, wenigsteus bin ich fest- über- - 680 zeugt, dass die Villarsische @. angustifolia nicht diejenige ist, welche mein ver ehrter Freund Hup pe hei Sturm als @: angustifolia besehrieben und “ abgebildet hat. . Villars, dieser sehr genaue Be- obachter, dessen praktischen Blick ich überall be- wundere, würde eine Pflanze, die der @. friyida sq nahe steht und von der &. ecaulis so schr yer- schieden ist, sicher anders charakterisirt haben, 3. Die Abbildung der 6@. alpina auf der T.X. bei Villars ist allerdings schlecht, wie alle in die- sem treffichen Werke, aber sie stellt doch dieje- nige Pflanze am besten dar, welche ich aus der _ Schweiz als @. alpina erhalten habe und die, so vjel ich weiss, noch nicht in Deutschland gefunden wurde. ‚Diese @, alpina zeichnet sich auf den er- . sten Blick. sehr aus. Die Blume hat ganz die Ge- stalt und auch die Breite wie bei @. acaulis, sie ist aber um ein Drittel. kürzer und ihre Wurzel- ‚ blätter sind klein, aber verhältnissmässig. sehr breit, sie sind nur einen halben Zoll lang und genau ge- stellt wie die der @. dbrackyphylia; sie sind nicht immer stumpf, sondern öfters kurz gespitzt, wie ‘bei dieser Pflanze. Man setze auf eine kräftige Rosette einer @. drachyphylia die Blüthe der 6. acanlis, mache diese Blüthe aber um ein Biittel kürzer, und man hat genau die G. alpina Villars. Davon ist, ‚aber diejenige Pflanze, welche Pr Pesl G. ewecisa nefnt , nach einem mir von meinen Freunde Hoppe mitgetheilten Exemplare gänzlich verschieden. Ich kenne die Preslische @. ex F ' 681 cisa nur aus diesem Exemplare, welches noch dazu abgeblühet ist; aber diese Pflanze steht der @. acaulis ganz nahe, lässt sich mit G. brachyphylla. nicht vergleichen und unterscheidet sich, wenig- stens nach diesem Exemplare, von @. acaulis bloss durch abgerundet stumpfe Blätter. Die Haut zwi- schen der Basis der Kelchzähne ist zwar sehr deutlich, aber ich besitze von der gemeinen 6. acaulis sowohl breit- als schmalblättrige, deren Kelch eben so beschaffen ist. Ich enthalte mich übrigens eines Urtheils über diese Pflanze: ein einziges Exemplar reicht bei so. verwandten &e- schöpfen nicht zu, um ein solches za begründen. Ich bemerke nur noch, dass Presl in der von ihm gegebenen Beschreibung botan. Ztg. XI T. S. 268. die Blätter acnta nennt, und dass er den Un- terschied zwischen seiner @. ereisa und acaulis bloss in den Kelch setzt. Er sagt am Ende der Beschreibung: „differt a Gentiana acanli laciniis ca- lycis, hastatis (von einer spiessförmigen Ausdehnung an der Basis der Kelchzähne findet sich an mei- nem Etemplare nichts vor,) non lanceolatis conti- guis ; interstitils sen sinubns rectis .truncatis (non acutis). Nach dem letztern Kennzeichen gehören alle die zahlreichen Exemplare der G. acaulis mei- ner Sammlung zu @. eiwcisa. Es sind wohl an ein- zelnen die Kelchzähne so dicht zusammen gestellt, dass man von der Haut daselbst nichts bemerkt, aber an demselben Exemplare ist immer wieder ein oder der andere Zahn entfernt, und nun trüt . 682 diese anfänglich stets in eine Falte gelegte Haut, die sich bei vielen Arten von Gentianen findet, hervor. Damit will ich aber keineswegs läugnen, dass sich von @. acaulis noch eine Art nach an- dern Kennzeichen trennen lasse, die mir bis jetzt unbekannt sind. Ich bitte desswegen die Botani- ker; welche hierüber Beobachtungen angestellt ha- ben, diese in der botan. Zeitung mitzutheilen und - die befragliche Art von dem Dunkel zu befreien, in welches sie noch eingehüllt ist. Die ‚Genliana angustifolia Hoppe, hei Starm Heß 54, entfernt sich von der G. acaulis und al- pina so sehr, dass ich mich, wie bemerkt, nicht . überzeugen. kann, sie sey dem scharfblickenden Villars- bekannt gewesen, denn bei einer nur ‚oberflächlichen Vergleichung konnte Villars nicht sagen, beide‘ ‚seyen keine especes bien distinetes. Diese . angustifolia , welche man nach Jan &. Froelichii nennen kann, unterscheidet sich untrög- lich durch die Narbe, welche aus zwei länglichen zurückgekrümmten Lappen besteht. Die Staub- kölbehen‘ sind nur. halb so lang als bei &. acaulis, - Die Blume ist um ein Drittel kleiner und hellblau, so viel sich. ‚an dem getrockneten Exemplare | bemer- ken lässt; sie ist nach der Basis mehr verschmä- lert und ihre Zipfel sind im Verhältniss zur Länge schmäler und mehr gezähnelt, wiewohl dieses auch wie bei den verwandten Arten abändern mag. Die Blätter sind lineal - lanzettlich, nach der Basis lang verschmälert und in eine längere häutige runzelige Scheide zusammengewachsen, 685 Dagegen steht diese G. Froelichü, wie bemerkt, der G. frigida sehr ‚nahe. Sie unterscheidet sich jedoch durch einblüthigen Stengel, durch eine fast noch einmal so grosse, mehr keulenförmig glockige, einfarbige ungefleckte Blume, deren Zipfel stärker gezähnelt sind, durch Staubkölbehen, welche noch. einmal so lang und zusammen gewachsen sind, und durch: ‚kreitere Narben, wenn durch das Pressen die Narben nicht breiter. gedrückt wurden. Die drei Exeinplare der @. frigida nämlich, welche ich besitze, sind schwach, die drei der @. Fyoelichii sehr stark gepresst. - An meinen drei Exemplaren der erstern sind die Staubkölbehen von einander entfernt und schliessen keinesweges zu einem Ke- gel zusammen. Ist diess wohl standhaft so ? Bei dem Schlusse dieser Bemerkungen wieder- hole ich meine Bitte um Aufklärung über @. er- cisa, und füge nur noch hinzu, dass ich mit mei- nem verstorbenen Freunde Mertens zur Zeit, als der zweite Band der Deutschlands Flora erschien, der Meinung war, @. alpina sey eine Abart der @. acaulis und @. imbricala und brachyphylla Abar- ten der @. rerna, dass ich mich aber später von der spezifischen Verschiedenheit dieser Arten über- zeugt habe, Fa Nachschrift. -Nachdem dieser kleine Aufsatz geschrieben war, erhielt ich von Hrn. Dr. Graf in Laibach einen sehr interessanten Versand von Pflanzen and unter andern auch zwei Exemplare 684 der obenbeschriebenen &. Froelichii unter dem N.- “men 6. Hladnikiana. Hr. Präfect Hladnik hat- diese Art entdeckt, seit langen Jahren beobachtet und dem verstorbenen Host mitgetheilt, welcher sie als 6. Hladnikiana in einem Supplemente zur östreichischen Flora bekannt machen wollte. "Da diess jedoch nicht geschehen ist, so gebührt doch wohl dem Janischen Namen wegen der Priorität “der Vorzug. I. Correspondenz. (Veber ‚Campylopus penicillatus Brid. und Bryum marginatum Brid.) _ Hr..Dr. Hübener sagt in seiner Muscologia germariea 8.269 unter Dieranum fleruosum Hedw. und D. -pyriforme Schulz folgendes : „Hieher scheint das noch nicht genügend bekannte Dier. densum Schleicher und Campylopus penicillatus Brid. zu gehören, wovon ich seither nur unfruchtbare Exemplare gesehen, das aber durch die 3 — 4" ‚ hohen in dichte Rasen verwachsenen Stengel, die schmal lanzettförmigen, unterbrochen büschelig- ge- häuften,. an den Spitzen zart gesägten Blätter so viel Eigenthümliches hat, dass es wohl nicht Die, fliexuosum untergeor dnet werden kann u. : sw. Ich muss unentschieden lassen, welches Moos Hr. Dr.‘ Hübener. unter diesem Namen in un- fruchtbaren Exemplaren erhalten hat, ‚allein soviel geht aus seiner Beschreibung hervor, dass es das Moos wohl nicht ist, welches Bridel €. penicilla- 685 tus nennt, denn letzteres ist nichts anders als Di- cranum fleruosum Hedw. £. fragile (Hübener Mus- eolog. 8. 267.). Folgende Data werden meine An- sicht rechtfertigen. _ Ich erhielt früher von Hrn. Prof: Zitz in Mainz einige Moose aus der Gegend von ‚Zweibrücken. (vermutklich Bruchische Moose) , unter diesen befand sich auch Dieranum fragite, mit der beigeschriebenen Bemerkung des Hrn. Prof. Koch „dieses Moos ‚halte ich in speoie von Dicr. fiezuosum H. verschieden.“ Dieses Moos sandte ich an Hrn. von Bridel und erhielt es mit folgen- der Bemerkung zurück. ' „Das überschickte Moos ist Campylopus peni- eillatus mihi, und mir äusserst wichtig, da ich es noch nicht mit Frucht und Haube besass. Es ist eine von den sogenannten Varietäten des Dier. fle- zuosi. Turner hat es unter dein Namen Dier. fragile. Es ist eine schöne ganz bestimmte Art, welche sich von C. fleruosus durch die ästigen dicht blättrigen Stengel, weniger haarförmigen Blät- ter, und den bunten (versicolor) Habitus hinlänglich unterscheidet. “ Dieses von Bridel bestimmte Moos ist nun ganz übereinstimmend mit dem Dier. densum, wel- ches Funck im 31. Hefte seiner eryptogam. Gew. mitgetheilt hat; da nun letzteres von Hübener zu Dier. fleruosum ß. fragile gezogen wird, so ist auch (C. penicillatus Brid. diesem Moose ‚unterzu- ordnen, wenn man dieses ausgezeichnete, auf den N 686 ersten Blick kenntliche Moos nicht als eigne Anı gelten lassen will. Bei dieser Gelegenheit mag sogleich noch fol. gende Berichtigung ihren Platz finden. In Bri. ders Bryologia ‚universa T. 1. p. 849. wird ein Bryum marginatırm, caule erecto ramoso, ramis-bre.. vibns teretibus, fol. densissime imbricatis late ovato- acuminatis margine crassissimo acumine integerri- mis, theca subpyriformi pendula, operculo mamil- lari, beschrieben. Dieses Br. marginatum bringt Schwägrichen (Spec. muscorum T. I. p. 8) zu Br. capillare, weil”die Blätter dieses Mooses auch einen verdickten- Rand haben. Nach meiner Veberzeugung ist dieses Moos aber gar kein Bryum sondern ein Plychostomum, und zwar das bekann- tere P. compactum Hornsck., denn das in meiner Moossammlung . befindliche Br. marginatum Brid. stimmf ganz mit dem in Funk’s Heften gelieferten Piychostomum compactum H. überein. . "Arnstadt. . Lucas. Mm. Notizen zur Zeitgeschichte. 1.) Am 3. September d. J. hielt die Wetteraui- sche Gesellschaft- für die gesammte 'Natnrkunde in Hanau eine öffentliche Versammlung. Ausser den activen Mitgliedern von hier waren auch meh- rere auswärtige wirkliche Mitglieder anwesend und Freunde der Naturkunde aus Hanau hatten sich zahlreich eingefunden. Hinsichtlich der innern Angelegenheiten der Gesellschaft vereinigten sich . 687 die anwesenden wirklichen Mitglieder über meh- rere Gegeustände. Die Rechnungen über Einnahme und Ausgabe bis zym Versammlungstage wurden eingesehen, und als richtig anerkannt von den Vorstehern unterschrieben. Der bisherige auswär- tige Director, Hr. Dr: Med. Mappes in Frankfurt am Main, wurde wieder zum auswärtigen Director “auf 3 Jahre erwählt. Die öffentlichen Vorträge eröffnete der Director, Hr. Oberhofrath Kopp mit einer Anrede, worin die Leistungen des Vereins, die Richtung, welche er in seinem Streben genom- men, und die Veränderungen in den’ gesellschaftli- chen Sammlungen von Naturkörpern, Instrumenten und Büchern kurz dargestellt wurden. Hr. Hof- rath Dr. Meyer theilte der Geselishaft seine Be- ebachtungen über den Girlitz (Fringilla Serinus) mit. Hr. Bergverwalter Jassoy sprach über das Vorkommen von Silber im Hohenofen zu Bieber.: Hr. Dr. Cassebeer erörterte die in der Wet- teraun aufgefundenen Arten der Gattung Sphagnum mit Vorzeigung einer Folge vorzüglich schön ge-' trockneter Exemplare.‘ Hr. Oberhofrath Dr. Kopp > erklärte einen, zum leichten Darstellen der Eigen- schaften von Gasarten bestimmten Recipienten und machte Versuche damit. Hr. v. Meyer redete über die Trüglichkeit des Weges der Analogie bei gewissen Folgerungen in der vergleichenden Ana- tomie, bewiesen aus dem Stadium der fossilen Knochen. Hr. Dr. Mappes zeigte ‚und erklärte mehrere denkwürdige krankhafte Körpertheile. Hr. 688 Dr. Gustav Wetzlar hielt einen Vortrag tiber Eleetromagnetismus und stellte Versuche mit einem von ibm cosıstruirten Electromagneten an. Nach- dem’ ‚die neuerwählten Mitglieder der Gesellschaft verkändigt waren, schloss der auswärtige Director j die Sitzung, welcher ein fröhliches Mahl am Wil. heimsbade folgte. ! '23 Am 17. September d. J. hielt die privi- - legirte naturforschende Gesellschaft zu Görlitz, un- “ ter dem Vorsitze des Polizeiamts-Sekretärs Schnei- der, ihre erste Versammlung im Gesellschafts- jahre 1S3%, verbunden mit der Feier ihrer Stif- tung. Bei Vorlegung und Durchsicht der überge- benen Jahresrechnung ergab sich ein erwünschter Bestand, wesshalb auch der für das nächste Ge- sellschaftsjahr entworfene Etat gebilligt und geneh- migt wurde... Aufgenommen wurden eilf wirkliche und vier Ehren-Mitglieder. Der von dem Vor- sitzenden abgefasste und vorgelesene Specialbe- richt erstreckte sich über das Wirken der Gesell schaft, über den Zustand ihres Lokals, über die eingegangenen vorzüglichsten Geschenke, über die im’ verflossenen Jahre verstorbenen und: ausge- schiedenen Mitglieder, und über den Bestand der Gesellschaft, welche. gegenwärtig 326 Mitglieder zählt. Zur Feier des Stiftungsfestes war ein Abend- essen von 118 Gedecken veranstaltet worden, dem sich ein zahlreich besuebter, Ball anschloss. “ CHiezu Beiblatt 89) t Allgemeine‘ botanische Zeitung. Nro. 44. Regensburg, den 28. Nov. 1834. I. Original - Abhandlungen. Eirkye Bemerkungen zu Mertens und Koch’'s Deutschlands Flora, besonders die Pflanzen der . Lausitz betreffend und der Umgegend ; von Hrn. Apotheker Friedr. Burkhardt in Nisky. N: eronica spicata L. Liebt vorzüglich feinen Sand an trocknen hochliegenden Orten. Veronica praecox All. In der Ober-Lausitz angegeben, aber von uns bisher noch nirgends ge- funden. Die Angabe ohne Autorität bleibt also für jetzt noch zweifelhaft. Dagegen ist bei Utricularia intermedia Hayne die Lausitz als Wohnort mit anzuführen. Das Kennzeichen einer ungetheilten Oberlippe ist keinesweges beständig. -Circaea alpina L. Kommt bei uns ganz in der Ebene, in beschatteten waldigen Sumpfgegen- den häufig genug vor. Circaea intermedia Ehrh. ist allerdiırgs von der vorigen sehr abweichend ; jedoch gibt es auch Ue- bergangsformen. Diess berechtigt aber nicht, diese Art für Varietät zu halten, da sich zwischen zwei feststehenden Arten öfters Uebergangsformen zei- gen. Reichenbach hält für ungewiss, ob sie eine Bastardpflanze sey ; ich habe diese Art jedoch Flora 1834. 44. Xx 699 noch niemals in der Nähe von €. katetiana und al. pina zusammen gesehen. Fedia dentata Vahl. ist bei uns auf sandigen Feldern weit häufiger als F. olitoria. j Fedia carinata Lois. findet sich auch im Gar- tenlande. Montia fontana minor. Häufig auf feuchten sondigen Aeckern; diese. ist immer einjährig, Scirpus Tabernaemonlani Gmel. In der Nie .der - Lausitz. . Seirpus Holoschoenus L. (Holoschoenus exse- rens Rchb.) Gleichfalls daselbst. Panicum eiliare Reiz. und sanguinale L. ge- 'hen in einander über. Paniewn verticillatum L. anderwärts gemein, fehlt gänzlich in. der Oberlausitz. Molinia coerulea Mönch. bildet eigentlich drei, sehr verschiedene Formen; 1) die "gewöhnliche Wiesenpflanze, 2) die hohe Waldform; 3) die auf _Torfboden in Haiden wachsende, welche nur 4—6 Zell hoch wird; eine Var. Y ericetorum. Festuca bromoides L. erscheint auf sehr mage- ren Stellen als die magere Form von F. Myurus L. Sie ist einjährig. Holosteum umbellatum LE. hat an der Basis ge winperte Blätter. Galium rotundifolium L. wächst auch in der Lausitz, und zwar nicht immer auf höheren Ber- gen, sondern in schattigen Wäldern. Isnardia palustris kommt iu der Ober - Lausitz nicht vor, und nur in der N. Lausitz sparsam genug. en 691 Iler Ayuifolium L. „fast durch ganz Deutsch- land“ ist zu viel gesagt; es gibt ganze Landstri- che, wo dieser Strauch nicht zu finden ist; er ge- hört mit Globularia vulgaris und Hippuris vulgaris zu den nur in wenigen: Ländern gemeinen Pflanzen. Potamogeton heierophyllus Schreb. bringt zu-. weilen, je nach der Beschaffenheit des Wasser- standes, die ihn anszeichnenden oberen Blätter gar nicht oder nur eines hervor, was dann auch nur kurzgestielt erscheint. Potamogeton acutifolius' Lk. habe ich auch in der Lausitz beobachtet. Myosotis versicolor P. Dass die Blumenröhre zuletzt doppelt länger als der Kelch erscheine, habe ich keinesweges als beständiges Kennzeichen be beobachten können; ich wünschte, dass auch an- “dere darauf genau Achtung geben möchten. Echinospermum deflevum Lehm. wächst auch auf dem Milleschauer Berge in Böhmen. Omphalodes scorpioides Lehm. auf den Basalt- bergen der Lausitz im schattigen Gebüsche. Wenn diese Pflanze noch keine Samen - Nüsschen trägt, ist sie der Myosotis sparsiflora Mik. äusserst ähn- lich, und gewiss sind beide Pflanzen öfters ver. wechselt worden. ' Lysimachia thyrsiflora L. erscheint sehr oft als sterile Pflanze ohne Blüthen, und hat in diesem , Zustande einige Aehnlichkeit mit Gratiola officinalis. Phyteuma nigrum Schm. verhält sich zu P%. spicatum L. wie Scaswosa Columdaria L. zu. Se. üx 2 ‚ 692 ochroleuca L. “Es sind konstante Varietäten, die auch abgesonderte Wohnplätze festhalten. Lomicera nigra L. In der Lausitz und Böhmen. Ribes alpinum L. Auf den höhern waldigen Gebirgen der Lausitz. Viola uliginosa Schrad. Bei dieser Pflanze ist der Unterschied der ersten Blätter, wenn die. Pflan- ze blüht, von denen an der verblühten frachttra- genden, besonders auffallend; ähnlicherweise wie bei V. odorata. Oft steht die Pflanze in voller Blüthe mit mehreren Blüthenstengeln, aber nur klei- nen unvollkommen entwickelten Blättern. Laserpitium pruthenicum L. liebt bei uns durchgängig die Wiesen. Tordylium maximum L. In Böhmen u. Sachsen. Meum atkamanticum Jacy. Mir ist von dieser Pflanze kein eigentlicher Wohnort in der Lausitz bekannt; wohl aber der Gränze nahe, am schlesi-. schen Gebirge. Dagegen ist Chaerophylium aromaticum L. ganz eigentlich in der Ober-Lausitz zu Hause. Sambucus nigra L.. verdiente wohl einmal eine genauere Nachweisung seiner Heimath; der Wohn- ort an-Hecken und Zäunen ist wohl zufällig.’ Sambucus [racemosa L. gehört bei uns auch zu denjenigen Pflanzen der Ebene und des Heide- bodens, die anderwärts in Bergwaldungen gedei- hen. Es ist diess eine Eigenthümlichkeit unserer Gegend; und obgleich dieser Strauch hier auch in Bergwaldungen auf lebmigen und steinigen Grunde 693 wächst, so liebt er doch auch torfhaltige Brüche in Nadelwaldungen, die. mit Laubholz vermischt sind. So die Circaea alpina, Listera cordata, Ane- mone Hepatica, Carex digitata u.a.m. Drosera anglica Huds. So gemein auch bei uns D. rotundifolia und D. intermedia sind, se fin- det sich „D. anglica doch durchaus nicht, und erst in der Nieder-Lausitz und Mark-Brandenburg er- scheint sie, Allium Vietorielis L. Ist nicht wild in der . Ober -Lausitz, sondern in den Dörfern am Gebirge von den Landleuten angepflanst. Ornithogalum Iuteum L. Von dieser Pflanze habe ich ein paar Formen beobachtet, welche wie bei spalhaceum, fistulosum und pratense Pers. die Neigung zu. einer scheidenartigen Hülle hatten. Veberdiess trug das eine Exemplar kein wurzel- ständiges Blatt; dieses hatte sich erst in der Mitte des Schaftes gebildet. Den Namen O. Iuteum würde man, um Irrungen zu vermeiden, zweckmäsiger mit dem Persoon’schen Namen sylvalicum vertauschen. Convallaria Polygonatum L. Bei uns nur an bergigen felsigen Orten, aber nicht in schattigen feuchten Wäldern. Juncus compressus Jacg. Als Standort sind vorzüglich auch Wegeränder, neben hart getrete- nen Fusswegen, als eigenthümlich anzuführen. Juncus fusco-ater Schreb. Ist wohl .schwer- lich eine selbstständige Art. Bei dieser Gattung erzeugt der Standort sehr wechselnde Formen, und - r % 694 hauptsächlich habe ich an troeknern Orten diese Art beobachtet; besonders ist es eine später er. wachsene magere Herbstform des J. lamprocarpi, „welche die meisten Uebergänge in den Juncus fus- “ co-ater bildet. Trientalis europaea L. Kommt sogar auf sum- pfigen Boden ‘in Waldungen auf Heidegrund vor, und erstreckt sich zuweilen aueh auf Wiesen. Epilobium hirsutum L. 1 Zwischen beiden ' — parviflorum Schreb. |] existirt eine voll kommene Mittelform; Stengel und Blätter gleichen dem ersteren, die Blumen dem letzteren. Vielleicht das E. intermedium Merat, und wohl Bastardform, wie auch Beichenbach sie dafür in der Flo excursoria anführt. Die Pflauze ist übrigens klei- ner als E. hirsutum. “ Polygonum lapathifoium Var. incanum liebt bei uns die abgelassenen und. mit Hafer besäten Teiche. Dieser Standort erzeugt eine Menge ihm - eigenthümlicher Pflanzen, als z. B. Carex cyperoides, FPotentilla norwegica, Gnaphalium! hıteo-album, Le- 'tus cornieulatus ß wuliginosus, Trifolium hybri dum u. a. ım, : Polygonum Persicaria L. und minus L. erzeu- gen Bastarde, welche mit dem P: lawiflorum Weihe sehr nahe übereinstiminen. _ Elatine triandra und hezandra scheinen mir „ur Abänderungen einer Art zu seyn. Ich habe E. triandra einmal beobachtet, wo sich keine au- dere Art dabei fand; einige Jahre ‚später war auf 695 demselben Standorte bloss E. hexandra zu finden. Selbst E. Hydropiper möchte wohl dazu gehören. “E. Alsinastrum L. Auch in der Ober- Lausitz. Ledum palusire L. Die Blüthezeit dieses bei uns gemeinen .‚Strauches ist im Mai, und keines- weges im Juli und August. Auch ist derselbe b und nicht 2%. B Andromeda polifolia L. ist. ebenfalls in der Blüthezeit unrichtig angegeben; bei uns blüht sie im Mai. Pyrola umbellaia L. muss ebenfalls mit b be- zeichnet werden. Sazxifraga decipiens Ehrh, in Böhmen ‚ und vorzüglich auf dem Millischauer Berge, Silene gallica L. Diejenige Form, welche Rei- chenbach als S. sylvestris Scholt aufführt, ein ganz unriehtiger Name, wächst hier häufig auf san- digen kiesigen Feldern. Die Pflanze, ehe sie aus- gewachsen ist, hat allerdings den Habitus eines Cerastü, und Linne’s L. cerastoides würde sie gut bezeichnen. Magere Exemplare mit einfachem ‚ Stengel sehen sehr abweichend von den üppigen Pflanzen aus, welche auf feuchterem Boden gross und ästig werden, auch am Grunde niederlie- gend sind. Silene noctiflora L. bei wıs nur im Garten- lande, nicht auf Aeckern, Sedum anglicum Huds. Ist aus der deutschen Flora zu streichen. i - ‚ Lychnis vesperlina Sibth. ist perennirend. Ich habe sie viele Jahre hintereinander beobachtet. { 696 “ Lychnis diurna Sibth. kommt allerdings anch mit Zwitterblumen vor; auch ändert sie die Farbe in die fleischrothe. Spergula pentandra L. habe ich 2 verschie- dene Formen beobachtet, sie wachsen aber beisam- men, und scheinen mehr oder weniger in einander überzugehen; die eine ist glatt, die andere mit’ Drüsenhaaren gewimpert. Die gewimperte sieht sehr zierlich aus; und unterscheidet sich von der glatten schon von weitem. An den Samen habe ich keine Verschiedenheit wahrgenommen. Portulaca oleracea L. gedeiht auf: trockenem Sande, und findet sich beinahe im Flugsande, ob verwildert ? Lythrum Salicaria L. Kommt mit langem und kurzem Griffel vor. Lythrum Hyssopifolia L. Auch an diesem habe ich verläfigerte Griffel gefunden, aber erst an der Frucht sichtbar. Es wächst übrigens auch in der Lausitz häufig genug. Sempervivum soboliferum Sims. Wöächst auf Felsen: in Gebirgen unserer Flora, so wie des be- nachbarten Böhmens, häufig wild, kommt aber fast nie zur Blüthe. Dass sie ächt wild vorkomme, ist mir ausser allem Zweifel, da sie entfernt von allen Wohnungen. auf steilen. Felsgebirgen wächst ; je doch in der Ebene, wo sie auf Kirchhöfen der Dörfer und Städte auch hänfig- vorkommt, mag sie allerdings angepflanzt seyn, Sie gedeiht im Sande eben so wohl, wie auf Felsen der Gebirge, ‚und hat dieses mit dem Sedum reflerum gemein. 697 Prunus Padus L. Nicht iınmer mit überhan- genden Blüthentrauben. Prunus Mahaleb. LE. Ist nicht in der Ober- Lausitz, dass diese Angabe auf Irrthum beruht, kann ich bestimmt versichern, selbst in Böhmen möchte dieser Strauch wohl selten genug seyn. Crataegus Oxyacantha L. und monogyna Jacy. Zwischen diesen beiden gibt es deutliche Ueber- gangsformen. \ ‚Rosa rubiginosa L. Sol überall wachsen, wo canina und tomentosa vorkommen ? Wenigstens in der Ober-Lausitz durchaus nicht, wo doch canina - und fomentosa wachsen. Rubus caesius L. Liebt besonders Bachufer und deren Gesträuche. Rubus plicatus ist unter den Formen des R. fruticosus die gemeinste Art in trocknen, sandigen Gegenden, die der Sonne ausgesetzt sind. _ Fragaria elatior Ehrh. Auf Bergen der ©. Lausitz. Potentilla alba. Die Ober-Lausitz ist zu strei- chen. Dagegen aber ist Tormentilla reptans L. ganz eigentlich in der Lausitz zu Hause, Sie macht aber soviel Mittel- formen, dass viele Exemplare schwer von T.erecta zu unterscheiden sind. Auf der andern Seite nä- hert sie sich in manchen Formen der Poltentilla reptans L., wenn diese noch nicht völlig ausge- wachsen erscheint. Wenn aber in Wimmer's Flora von Schlesien 1832, gesagt wird, dass die Pot. nemoralis Nestl. eine durch den Standort ver- 698 änderte magere Form der Pot. reptans sey, so ist diess ein Zeichen, dass diese Pflanzen nicht in hinreichender Anzahl dort beobachtet worden sind, Ich habe die Tormentilla reptans L. für das Rei- chenbach’sche Nörmal -Herbarium gesammelt, wo sie die Botaniker werden vergleichen können. Sie wächst übrigens nicht bloss in schattigen Waldun- gen und im Moose, sondern auch auf Dämmen in begrastem Gebüsche und offenen sonnenreichen Plätzen. Tifia grandifolia et parvifolia Ehrh. Obgleich beide Arten als 7. europaea ‚L. bezeichnet sind, und wohl niemand an diesem Vaterlande zweifelt, sö kommt doch wohl nirgends ein eigentlicher Lin- denwald vor. Sie finden sich, wie Fraxinus, stets vereinzelt. Änemone vernalis L. liebt, bei uns nur son- nige Hügel mit lehmigem steinigem Boden, die bloss mit Heidekraut bewachsen sind. Anemone Pulsatilla L. fehlt in mehreren Län- dern Deutschlands gänzlich. Anemone sylvestris L. hat kriechende Wurzel- fasern, wie Rumer Acetosella. ' Ranunculus Philonotis Ehrh. Es wäre noch zu erforschen , ob diese Pflanze: nicht eine durch den feuchteren Standort veränderte Form von R. bulbosus ist ? j Mentha piperita hirsuta hat sich bei mir durch Kultur in troeknem Boden aus der glabra erzeugt. Was ist aber die Mentha crispa der deutschen Of- fieinen, S. 251. ? Welcher Species gehürt sie an? 699 Galeopsis Ladanım L. @. Von dieser gibt es noch eine Formatio pubescens glandulosa, von Drü- senhaaren, besonders oberwärts, öfters klebrig. Sie ist auf sandigen, kiesigen Feldern im Herbste bei uns häufig. . : Rhinanthus major glaber "findet sich häufig auch im Getreide. Lathraea squamaria L. Bei uns unter Fichten in einem dunklen Walde, alljährlich in ziemlicher Menge. Als Laubholz ist bloss Populus tremula in der Nähe, j \ Pedicularis syleatica L. ist 2%, und ebenso auch P. palusiris. Cardamine hirsuta L. 8 sylrativa Lk. Obgleich in der botan. Zeitung diese Pflanze zur eigenen ‘“ Art jetzt wieder erhoben worden, so ist der Streit _ über ihre Varietät-Natur doch wohl noch nicht beendigt. Auch hier wächst im Kiese besehätteter Bäche diese Art in mannigfachen Ahänderungen, » und dieselbe Pflanze habe ich im Riesengebirge und in den Schweizer Alpen gesammlet. Ja ich habe sogar Formen der Cardamine amara hier in ihrer Nähe beobachtet, die einem Uebergang in diese €. hirsuta bilden. Barbarea stricta. Bei uns geineiner als B. vulgaris. Möchte doch diese treflliche Bearbeitung der deutschen Flora des Hrn. Hofrath Koch durch Unterstützung von allen Seiten schnell gefördert werden, damit wir der Vollendung des Werkes bald entgegen sehen könnten. ZZ "700 WW. Correspondenz. Der heurige heisse Sommer bot, weil die Ve. getation so, schnell vorübereilte, meiner spätern Ex. cursion auf die Alpen (im August) gav nichts Be. merkenswerthes dar, merkwürdig war es, dass der heisse Sommer Carer vaginata und lobata gar nicht zur Entwicklung kommen liess. In meinem künftigen Schreiben hoffe ich Ihnen sagen zu können, welchen Einfluss die Errichtung der . Hochschule dahier auf die Botanik überhaupt äns- sern wird ; erfreulich ist es, uns Hrn. Dr. Mohl als ordentlichen Professor und Hrn. Dr. Wydler als Docenten, ersterem mit vollem Recht bestätigt und . leizferen ernannt zu sehen, Hr- Monnard hoft das Enchiridion florae Helveticae, welches der seel. Gaudin bis zur 19. Klasse (Gnapbalium) fertig im Manuscripte zurück- liess, gegen Ende dieses Jahres, dem Buchhandel zu übergeben. E. Thomas von Bex begleitete den Hrn. Ba- ron von Tönniges während mehrem Wochen in Graubündten, wo er den für die Schweiz neuen. Juncus castaneus fand. "Bern. Guthnick. DM. Bemerkungen. 1.) Ueber Leontodon salinus und seine Verwandten. In meinen frühern Schriften und zu einer Zeit, da die Botanik noch nicht den gegenwärtigen Stand- punkt erreicht hatte, habe ich yielfältig darauf auf- merksam zu machen gesucht, dass es; besonders - bei einigen Gattungen in der Syngenesia, Pflanzen 701 gebe, deren Blätter in so ferne zu Abänderungen geneigt seyen, als sie an ihren Rändern mehr oder weniger tiefere Einschnitte, haben, und dass solche Verschiedenheiten keine Arten, sondern Varietäten bilden, wenn dabei nicht noch andere wesentlichere Verschiedenheiten statt finden. In dem botan. Taschenb. von 1806. habe ich dieses 8. 80. seq. in einer eigenen Abhandlung un- ter dem Titel: „Ueber merkwürdige Ausartungen der Blätter“ weitläuftiger darzuthun gesucht und nach Mittheilung vielfältiger Erfahrungen S. 93 und 94 folgendes niedergeschrieben : „&ewisse Pflanzen haben das Vermögen, bei veränderter Kultur eine veränderte Gestalt anzu- nehmen, nach welcher ganzrandige Blätter zuerst gezähnt, dann tiefer eingesehnitten werden; allınäh- gehedert- zerschnit- tene, in gefiederte und in doppelt- gefiederte Blät- ter über. Daraus folgt die wichtige Regel: Wenn . Gewächse sich von andern in nichts weiter unter- scheiden als durch die verschiedenen Einschnitte der Blätter, so sind solche nicht als Arten, son- dern als Varietäten anzusehen. “ Was ich nun dort mit Worten angedeutet und durch mehrere Beispiele, unter andern auch an Leontodon salinus erläutert, habe ich in dem 41. Hefte vor Sturm’s Flora durch bildliche Darstel- lungen von mehrern Formen von Leontodon weiter auszuführen gesucht, so dass L. tenuifolius schmale ganzrandige Blätter darstellt, die bei Z. salinus lich gehen diese Einschnitte in 702 breiter und gezähnt sind, bei L. erectus schon fast als gefiedert- zerchnitten erscheinen, bis sie end- lich bei L. Taraxacoides in schrotsägeartig- gefie- derte übergehen. Im Gegensatze der Einschnitte, die ich im Teste zu den drei ersten Pflanzen „Lappen “« "nannte, wählte ich bei der letzten Pflanze absichtlich das Wort „Blättchen, “ um auf die merkwürdige Debergangsform desto kräftiger, hinzuweisen. : In dem Texte zu dieser letzten Ab- bildung fügte ich noch folgende Anmerkung bei: „Es macht mir viel Vergnügen, die verschie- denen Formen von Leoniodon, die in den Decaden in natura vorkommen, hier auch in Abbildungen vorzulegen, da sie dadurch bekannter werden, und dieser Bekanntmachung um so mehr werth sind, als sie bei der, Frage über Varietäten beachtet zu werden verdienen. Offenbar sind diese Pflanzen gar nicht anders als in den Blättern verschieden, und sie durchlaufen in diesen alle Perioden der Abänderungen in Ansehung des Randes denselben, wie ich solches an mehrern Orten im botan. Ta- schenbuch betrachtet habe. Daher ist bei diesen Pflanzen. dasjenige, was man Uebergänge nennt, deutlich wahrzunehmen. Sie sind demnach gar nichts anders als Varietäten, so ungleich sich auch der L. tenuifolius in Vergleichung mit L. Taraze- coides, als erstes und letztes Glied zeigen möchte.“ Sonach wird es nun jedermann begreiflich fin- den, dass es höchst überflüssig gewesen seyn würde, den obgedachten Abbildungen noch einzelne Zer- 1705 ‚gliederus:gen von Organen beizufügen, die in nichts von eimander unterschieden sind, und dass es sich hier nur hauptsächlich von der Verschiedenheit der Blattform handelte, wie denn auch im Text aus- drücklich gesagt wurde: „dass Schaft, so wie Blü- then und Fruchttheile wenig oder gar nicht unter- schieden’ seyen,“ und Koch, Gaudin, Wimmer, Grabowski u. a. berühmte Männer bei Unterstel- lung von Varietäten nicht die ganze Pflanze beschrei- ‚ben, sondern nur das ausheben, was sie Abweichen- ‘des an derselben finden. Die neuesten Schriftsteller haben die Ansichten von diesen Varietäten getheilt; Fries und Gaudin haben solches noch weiter ausgeführt, und Koch sogar durch die Ausseat be- stätigt, nur Hrn. Dr. Richter ist es jetzt noch, nachdem meine Vorträge und bildlichen Darstellungen bei den täglichen Fortschritten der Wissenschaft längst verjährt und gewürdigt sind, eingefallen, an denselben Aergerniss zu nehmen, indem er 8. 666 der diessjährigen Flora bemerkt: „Man vergleiche die Diagnosen in Sturm’s Flora, wo gar nichts zur Analyse abgebildet ist, doch einmal! ein Same, und wo „Blättchen“ erwähnt sind, als ob es sich von foliis pinnatis handle,“ woraus indessen jeder- mann erkennen wird, dass, nach einem bekannten Sprichworte, Hr. Med. Dr. H. E. Richter in Dresden, nicht verstanden, was er gelesen. Regensburg. Dr, Hoppe. 2) Neue Methode, Algen im Wasser zu consertiren. “ Unter allen Mitteln, mit welchen ich versuchte, das Wasser, worin Süsswasseralgen sich befanden, 104 zu conserviren, hat sich das Kreosot ce Haupt- bestandtheil des Theer’s, aus welchem es Rei. chenbach [in Blanskow] zuerst abschied), am be- sten bewährt gefunden. Die Spirogyren (Zygne- ınen) die sich ven allen am allerschwersten un- verändert aufbewahren lassen, haben sich jetzt, - nach 2% Monaten, vollkommen, selbst mit Beibehal- tung der Farbe, erhalten. Die Menge Kreosot, die man dazu braucht, ist sehr gering. Ich habe x Drachne Kreosotwasser auf eine Unze Wasser hinreichend befunden; "das Kreosotwasser selbst, (welches jedoch durch Schütteln mit Wasser, und nicht mit Alcohol, bereitet werden muss,) enthielt in einer Unze ungefähr 5 Gran Kreosot aufgelöst, Eilenburg. Kützing. IV. Berichtigung. In meiner Abhandlung „über die Deutung der Blumentheile der Balsaminen nnd die Stelle die- ser Pflanzen im Systeme‘ (Flora 1833. Nr. 39.) ‚hat sich leider ein Fehler eingeschlichen, den ich zu verbessern um so mehr bitten. muss, als er an “einer andern Stelle ganz verbahnt ist. Pag 613. oben wird gesagt, dass die zwei yibbosen Kelch- bläler der Crueiferen 2 Staubgefässe haben, dieses soll 1 Staubgefäss heissen, welches auch unten auf derselben ‘Seite gesagt ist: die zwei gibbosen haben hier, wie bei.den Cruciferen, ein einziges Staubge- fäss in ihrer Asille. ! Stockholm, Agardh. (Hiezu Litber. Nro. 13.) Allgemeine botanische Zeitung. Niro. 45. "Regensburg, am 7. Dec. 1834. N Il. Original- Abhandlungen. 1. Beschreibung einiger neuen Arten der Gattung Chara*) von Hrn, Prov. Friedrich Kützing in Eilenburg. I. Charae pulchellae. 1. Ürara virgala Kiz.,' caule debili, fliformi, tenuissime striato, glabro; ramulis (vertieillorum) suboctonis setaceis; bracteis piliformibus subqua- ternis fructu oblongo duplo longioribus, Bei Schleswig; mitgetheilt durch Hrn. Pastor Fröhlich in Boren. 2. Chara trichodes Ktz., caule rigido, tenui, te- nuissime striato, glabro ; ramnlis senis aut 'octonis 5; bracteis piliformibus flexuosis fructu oralo acumi- . nnato duplo longioribus, superioribus subunilaterali- bus, inferioribus subverticillatis. Aus dem Schleswigschen ; mitgetheilt durch Hrn. P. Fröhlich. . 3. Chara equisetifolia Nolte, caule debili hirsu- to; ramulis senis; bracteis verticillatis, minutis, frnetn vali- globoso subaequalibus. *) Ich bemierke hier, dass ich diese Gattung im as‘ rüh- i ‚schen Sinne nehıne, * Flora 1854. 45. Y y \ 2106 Im Lauenburg’schen, mitgetheilt durch Hm, Pastor Fröhlich. W. Ch. erinitae. 4.”Chara pusilla Detharling, caule filiformi sub. kirsuto, aut papilloso ; bracteis erebris, verticillatis, " aeqnalibus, fructu elliptico paululum brevioribus, Im Mecklenburg’schen, mitgetheilt durch Hrn. Hornmung in Aschersleben. 5. Chara pedunculata Ktz., caule erassiuseulo strigoso ; braeteis erebris, verticillatis, fructu oblon- go - elliptico 3plo longivribus, flexuosis ; globulis pedunculatis. Ich dand sie in den stehenden salzigen Gewäs- sern unweit des salzigen Mannsfelder Sees, unter Ch. crinita Wallr. — Sie hat den Habitus von Ch. hispida, gehört aber ‚unter diese Sippe. IH, Ch, hispidae. .6 Chara equisetina Kiz., caule erassissimo tor- nato, inferne hirto, apice substrigoso; ramulis (ver- ticillorum) duodenis, 6-articulatis, geniculis con- tractis; bracteis verticillatis senis, tribus exteriori- bus majoribus.. . Wird noch stärker als Ch. hispida; ich habe sie früher an meine Freunde als Ch. tomentosa ein- ‚gesandt. Sie ist sicher eine gute Art, obgleich ich dieselbe nie mit Früchten gefunden habe. — In der „Todenlache“ einem sehr tiefen Sumpfloche mit sehr klarem Wasser, bei Rappelsdorf in der Nähe von Schleusingen, von welchen sich die dor- tigen Landlente schauderhafte Mährchen, "rzäblen. 707 IV. Ch, tomentosae. 7. Chara papillosa Ktz., caule crassiusculo pa- pilloso; ramulis senis 5 -artieulatis, ultime articulo longissimo, simplieiter fistuloso, crassiori, apiculato; ‚ bracteis linearibus_(non inflatis) obtusis verticillatis erebris, fructu elliptico subbrevioribus. An seichten. Stellen im Mannsfelder salzigen See bei Rolisdorf. V. Ch. vulgares i . Chara refracta Ktz. caule hispido; ramulis verkllenn octonis, ad artieulos refractis; arti- eulo ultimo brevissimo bracteaeformi ; bracteis sub- verticillatis; internis quatuor majoribus, fructu ellip- tico sublongioribus, externis quatuor minutis, In stehenden Gräben, bei Halle, auch bei Ar- tern in Thüringen. 9. Chara strieta Ktz., caule stricto, fragillimo, strigoso, slrigis adpressis basi attenualis; ramulis (vertieillorum) oetonis ; bracteis unilaterialibus, qua- ternis, fructu ovali triplo longioribus ; globulis persistentibus. An stehenden Gräben bei Aschersleben, mit- getheilt von Hrn. Hornung. » 2. Ueber Stellaria latifolia DeC. Prodr.; von Hrn. J. F..Ruprecht in Prag. Zu Anfange d. Monats Mai fand ich auf einer Excursion in’ den Umgebungen Prags mit Hrn. P.: M. O piz’ eine-Stellaria, die uns sogleich auffallend war und weder eine grosse in schattigen Laubwäl- Yy2 708 dern etwas veränderte Form der St. media Sm., noch die sönst an ähnlichen Orten vorkommende $t. nemorum, L., sondern eire, (durch weiter unten an- geführte Merkmahle) von beiden hinlänglich ver- schiedene‘ und standhafte Art zu seyn schien. In- dem ich nun bei weiter angestellten Untersuchun- gen’ vermuthete, dass sie mit; der in Rehbch. A. “.. germanica excursoria p. 785. erwähnten St. neglects Weihe identisch sey; fand ich, ‘dass die Diagnose derselben mit den Characteren meiner Pflanze nicht völlig übereinstimmte, wohl aber mit. DeC. St. Iati- folia,. und da ich in dieser Ansicht ‘durch Andeutun- gen in Mertens und Koch’s Flora Deutschlands versichert wurde, so glaube ich eine, nach genauer ‚ Vergleichung mit. Hunderten von Individuen ent- worfene Beschreibung dieser ausgezeichneten, bis her immer verwechselten oder übersehenen Form liefern, und dieselbe als eine selbstständige Art un- ter dem alten DeCandolle'schen Namen ‚folgen- dermassen characterisiren zu dürfen : f Stellaria latifolia Dec. Prodr. (non Pers.) sub- decandra, caulibus diffusis unifariam pilosis, folis inferioribus petiolatis ovatis; superioribus ovato- lanceolatis basi coadunatis, subtus venesis, panicula dichotoma, calyce pubescente corollam subaequante, seminibus subrotundis granulatis eristatis. Habitat-in Gallia circa Monspelium et in Ger- mania in nemoprosis , loeisque humidis. . Filoret Majv, Junio & 720g ° Deseriptio.: Radix annna, tenuis, fibris longissimis. Cantlis pedalis et ultra, herbaceus, diffusus, ad: scendens aut nonanquam geniculatus, inferne ra- mosus, superne aut simplex, aut ex axillis foliorum ramulum emittens aut nonnanquam dichotomus, re- pens, unifariam pilosus, fragilis, teres. Folia opposita, divergentia, horizontalia, inte- gerrima, glabra, inferiora petiolata oyata: petiolis longe cillatis ; superiora sessilia ovato - lanceolata acuta, basi. subcordata, coadiınata,. subtus venosa. Flores in pänicyla aut potius cyma dichotoma. Pedicelli unifariam pilosi, ‘post anthesin- longis- simi, stricte reflexi. Calyz 5 sepalus, acutus, pubescens. Corolla petala 5 bifida fere longitudine ealycis Stamina 10. nonnunquam päueiora ; antlerae sub anthesi roseae, postea marcescentia fuscn. Styli 8. Capsila uniloenlaris, demum sexpartito- dehis- cens; vix calyce hrevior,: subdecasperma. Semina subrotunda, fusca, granulata, cristata. &. St. lalifolia DeC. Prod. I, 396. decandra, caulibus diffusis dichotomis, petalis calyce breviori- bus (quae vero vidit sicea. — Planta in Fl. Fr. suppl. 5. p. 614. dieitur tota glabra, forsau alia ?) In aquaticis circa Monspelium. .. fo Pers. synops.1. [ir ‚ a St. nemo- St. Cerastium L. syst. veg: rum Is pertinere - YES | yidentur. i ed. 15. p. 452. J ze 3 j b 210 ß St. neglecta, Weihe, decandra, caule deenm. bente dichotomo, petalis calyce vix brevioribus, - Hab. in Germania meridionali, ad margines viarum et rivulorum. Alsine media var. latifolia Lei. + St. umbrosa Opiz; subdecandra, caule ad- scendente vix dichotomo, petalis calyce vix Ion. gioribus. Hab, in“ nemorosis loeisque hnmidis copiosis- _ sime circa Pragam. St alsinoides Schleicher? . Abbildungen sind von dieser Pflanze nicht vorhanden; das Citat: Alsine media Fl. dan. 438, zu Si. neglecta Weihe in Kochs Flora gehört eher zu St. nemorum L.; denn die Haare am Stengel sind zu lang, der Stengel selbst ist völlig aufrecht, der un- tere Fruchtistiel nicht straff heruntergeschlagen, die Deckblätter sind Zu. gross, so dass kaum die frucht- tragenden Blumenstiele dieselben an Grösse übertref- fen und endlich ist .die Wurzel spindelförmig. — Jedoch sind die Blumenblätter im Verhbältniss zum Kelche zu kurz; ob nun die Abbildung fehlerhaft sey, oder eine Mittelform zwischen: St. latifol. und St. nemorum daxstelle, wage ich nicht zu entscheiden. I. Herbarien. Algarum aquae duleis Germanicarum Decas VIE — X. collegit Frederieus Traugott Ki tzing, societ. bot. Ratisb. sodalis. Halis Saxonum in commissis €. A. Schwetschkii et fil. 1834. 8v0. Jedes Heft ein Blatt Text und zehn aufge- klebte Arten. zu Mit rastlosem Eifer hat der von dem treflli, chen Sprengel (Flora Halensis Ed. 2da p. 761.) mit vollem Recht „ob alacre rei herbariae stu- dium“ gerühmte Verfasser in Zeit von 2 Jahren sein in diesen Blättern (1833. Bd. L S. 144.) ge- gebenes Versprechen gelöst und bereits eine volle Centurie deutscher Süsswasseralgen ausgegeben. Die ersten sechs Decaden sind ‚bereits (1833, Bd. II. S. 692 — 301.) angezeigt worden, und wir haben dem daselbst Gesagten nur noch folgende grösstentheils von Hrn. Kützing selbst herrüh. . rende Berichtigangen beizufügen. Decas I. Diatoma fenestratum ist Diatoma ul. gare Bory. — Hyyrocrocis olivacea ist Bangia te- nuis Kiz. und wohl einerlei mit Bangia velu- tina Ag. — Decas II. Frustulia coffeaeformis ist Frustulia eymbiformis Ag. — Gomphonema geminatum ist G. Leibläini Ag. — Oscillatoria alba Ag. ist schr zweifelhaft und wahrscheinlich nur uach dem Tode ausgebleicht. — Zygnema deciminum scheint uns eher Z. quininum zu seyn. ‘ Decas III. Licmophora minuta ist Gompho- nema brevipes Kützing. {} Decas IV. Oseillatoria nalans R. möchten wir zu ©. limosa zurückführen, welche sich, wie alle Oscillatorien, bei Einwirkung des. Sonnenlichts. in Folge von Luftentwieklungen vom Boden losreisst, zur Oberfläche des Wassers emporsteigt und strah- 112 lend herumschwimmt. — Zygnema nitidum möch- ten wir für Z. deciminum halten. Der scharfsichtige Verfasser hat inzwischen mit umsichtiger Benützung seiner Vorgänger eine voll ständige Synopsis Diatomearum geliefert (Linnaes Bd. 8. Heft5.) welche durch zweckmässige Zusam- menstellung und durch sehr gelungene Abbildungen jedem Algenfreunde unentbehrlich, für die Besitzer der vorliegenden Dekaden noch von besonderem Werthe ist, ‘weil es bei den kleinen Körperchen oft nicht möglich war, eine einzige Art mit Aus- scheidung aller andern damit vermengt vorkommen. den zu geben, in diesen Fällen aber fast nur durch die erwähnten Abbildungen jeder Zweifel ganz ge- hoben werden kann, - Neuere Untersuchungen und chemische Analysen haben inzwischen in Hrn. Kü tzing die Ansicht erzengt, dass die ganze Gruppe der Diatomeen nicht den Algen, sondern den Infusionsthieren bei- zuzählen sey. Ohne hierüber entscheiden zu wollen, möch- ten wir auch von dem, was nach diesem bedeuten- den Abzuge übrig bleibt, einen weitern Theil ab- sondern ‘and der Mykologie zuscheiden. Hieher rechnen wir namentlich die bleichen, undeutlich gegliederten, &stigen Fäden, welche die Gattungen Hygrocroeis und Leptomitus bilden”, unvollkom- mene, untergetauchte Schinmelbildungen, welche, wie wir wenigstens bei Hygrocrocis vielfältig zu beobachten Gelegenheit hatten, nur. an der Luft 713 zur vollständigen Entwicklung und Sporenbildung zu gelangen vermögen, hieher das ganze Heer der Pseudo-Algen, welche Hr. Biasoletto in den Gefässen seiner Apotheke beobachtet und in seiner interessanten Schrift: Di aleune alghe mieroscopi- che, Trieste 1832. Syo- beschrieben und abgebil- det hat. Endlich können wir, der sinnreichen, von dem trefllichen Verfasser an einem andern Orte (Bei- trag zur Kenntniss über die Eutstehung und Me- tamorphose der niedern- vegetabilischen - Organis- men, Linnaea Bd. 8, Heft 5, 8. 359 — 361.) da- gegen vorgebrachten Gründe ohngeachtet, während wir seinem ersten Grundsatze, dass die Bildung organischer Materie nur durch Vermittlung aufge- löster Bestandtheile anderer organischer Stoffe vor sich gehen könne, vollkommen beipflichten und so- nach die Aufstellung der Algen und Lichenen als Protophyten für unrichtig halten, uns durchaus nicht damit einverstanden erklären, wenn er Algen- formen, die seinen eigenen. Beobachtungen nach im Fortgang der Entwicklung , wenn auch nur im Falle des Eintritts günstiger Bedingungen, zu an- dern Formen sich ausbilden, als selbsiständige Ar- ten aufstell. Wir glauben vielmehr es als unbe- dingt: festzuhaltenden Grundsatz aussprechen zu müssen, dass Formen, von denen die eine aus der andern. enisieht, nur als verschiedene Eintwicklungs- stufen einer und derselben Species zu beirach- ten: sind. “ U . Die grünen, von Hrn. Kütziug als Protoeoe. cus Monas bezeichneten Kugeln sind uns hienach nur der erste Jugendzustand seiner Conferea_ te- nerrima, sein Inoderma lamellosum nur eine altern- “ de (onferva antliaria, und so möchten wohl noch mehrere der hier neuaufgestellten Arten, wenn auch ‚ nicht in der Ausdehnung, wie Hr. Dr. Meyen es bei den Vaucherien versuchte, auf ältere zurück- zuführen seyn. Doch hierüber können nur vielsei- tige, von mehreren Forschern wiederholt angestell- te Beobachtungen entscheiden, ‚da Verwechslungen und Missverständnisse nirgends leichter und ‚hän- figer sind, als unter diesen primerdüs algarım. Wir. nehmen daher einstweilen mit Dank .die scharfsinnige Festhaltung der wechselnden Gestal- ten an, die uns hier gegeben wird. Der Inhalt. der vier. vorliegenden Decaden ist folgender : - - j Decas VIL 61. Conferva flavescens Dilhe. An Steinen im Salzsee bei Rollsdorf und im Süss: wassersee bei- Seeburg. (Die hier gelieferte Alge ist durch ganz. Deutschland häufig, wurde aber bisher mit Mertens zur Conferva fiaeta Roth gerechnet.) — . 62. Conferva oligoclona Kiz. Strato'saturate. viridi; filis eapillaribus, submueo- sis,. subdichotome ramosis, ramis raris, remotis- simis, longissimis, divaricatis; articulis diametro . duplo longioribus, cylindrieis, opacis,. grannlosis; geniculis pellueidis. In stehenden Wassergräben bei Nietleben (der folgenden nahe verwandt). — 4 715° 63. Conferva fracla Dilkeyn a patens Kiz. (nach Agardh selbstständige Art). Auf der Elsteraue bei Merseburg, — 64. Conferva fracta Dill. ß genuina Ktz. In Teichen bei Brückdorf. — 65. C. fracta Dilhe. y prolifera Kiz. In Wassergräben bei Merseburg. — 66. C. cerispata Roth. In dem Dömecken bei Wanzleben. — 67. €. crispata ß brachyclaäos Kiz., artieulis’plerumque brevioribus, ramis in summitate brevissimis. In Wassergräben bei Seeburg. + 68. ©. crispata y sublerrestris Kiz. Am Ufer der Teiche und des:Salzsees bei Wanz- leben. (Blos Folge #der Austrocknung des Stand. orts) — 69. Ulva compressa L. In der-Salzke bei Rolisdorf. — 70. Ulva compressa L. y crinila Ag. Im Salzsee bei Rollsdorf (beide wurden nech nie in so grosser Entfernung vom Meere gefunden). Decas VIN. 71. Frustulia oblonga Kiz. Fru- stulis mediocribus, crassiuseulis; altero latere fus- eis, opacis, linearibus, medio fascia exacte quadra- tica .hyalina notatis; interdum stria media longi- tadinali percursis; altero latere utrumque apiceın versus paululum et sensim attenuatis, truncatis, hyalinis, lineis binis transversalibus tenuissimis opa- eis praeditis. In Gräben bei Tennstädt. — 72. Frustulia depressa Kiz. Frustulis medivcribus, erassiusculis, lutescentibus; altero latere linearibus et plerumque binatim conjunctis; altero elliptieig, utroque apice producto truncatis, hyalinis. Zwi- schen ÖOseillatoria nigra in Gräben bei Halle. — . 72b. Fr. lanceolata Ag. Mit dem Vorhergehenden. - 216 — 73. Fr. spiendens Ktz. Frustulis magnis ple- rumque variegatis; altero latere linearibus utrin- que inerassatis, altero acutis, stratum submucosum fuscum siceitate nitens formantibus. In Bächen bei Weissenfels (der Glanz ist Folge der Reinheit im "klaren Wasser). — 74. Exilaria fascieulata Grev. An €. flavescens im Salzsee bei Rollsdorf (eine wm- serer ‚häufigsten Diatomeen). — 75. Exwilaria ery- stallina- Ktz. In Wassergräben bei Aschersleben. — 76. Gomphonema minulissimum Grev. An. fia- vescens im Salzsee bei Rollsdorf. — 77. Achnan- thes minutissima Ktz. Stipite brevissimo; corpus- eulis minutissipis parum curvatis lutescentibus,' e frustulis plerumque binis constitutis. An Zygne- men bei Aschersleben. — 78. Achn. brevipes Ag. ß salina Kiz. Corpusculis saepe e numerosis fru: - stulis constitutis. In der Soole kei Artern. — 78. Achn. brevipes Ag. y fragilariaeformis Kiz. Fru- stulis numerosissimis filum constituentibus. Mit der Vorhergehenden. — 79. Melosira varians- Ag. : In Gräben bei Weissenfels. — S®. Ciosterium Acus 'Nitzsch. Frustulis minoribus, utroque apice hyali- nis, longe acuminatis, viridibus ; fasciis. transversa- libus opacioribus media fascia hyalina notatis. . In Teiehen bei Wanzleben. . Decas IX. 81. Frutulia subulata Kiz. Fru- stulis tenuissimis longissimis acatissimis, apieibus plerumque inenrvatis, fuscis, fascia media hyalina.lata et angustioribug terminalibus notatis. In Teichen bei Weissenfels. — '82. Frustulia multifasciate Kiz. 717 Frustulis minoribus utrinqnue lanceolatis, faseiis ob- scure fuscis pluribus transversalibus notatis. Schwim-: mend im- Schlamme eines Teichs bei Bruckdorf. Sie bewegte sich ziemlich lebhaft. — 83. Frustulia at- tenuata Ktz. Frustulis majoribus fuseis utrinque attenuatis. et -obtusiusculis. An Wasserpflanzen. — 84. Frustulia acuminata Ktz. Frustulis minoribus fuseis; apieibus hyalinis utrinque acuminatis, medio plerumque macnula quadratica hyalina notatis. Ein- zeln an abgefallenen Blättern in Teichen mit Frustulia oblonga.— 85. Frustulla maculata Kiz. Frustulis. Intescentibns, utraque apice hyalinis, altero latere eymbiformibus, medio maculis binis semieireularibus notatis, altero ellipticis interdum stria longitudinali percursis et fasciis binis transversalibus. In Tei- chen bei Bruckdorf und Eilenburg. Bewegte sich sehr langsam. — 86. Hygrocrocis olivacca Ag. In Wasserrinunen bei.Eilenburg. — 87. Hygrocrocis Melissae Kiz. Excolor, filis flexuosis ramosis im- plicatis moniliformibus, stratum mucosum hyalinum formantibus.. In destillirtem Melissenwasser. — 88. Rivularia otra Roth. An Steinen und Charen im Salzsee bei Mannsfeld. — 89. Riv. dura Roth An Wasserpflanzen bei Merseburg. — 9%. Riv. an- gulosa Roth. Im Salzsee bei Mannsfeld. Decas X. 91. Mycrocystis umbrina Kiz. Strato umbrino, vesiculis aggregatis sphaerieis, inaequalis magnitudinis, includentibus globulos numerosos um- brino -purpürascentes. An Buchenrinde bei. Weis- seufels. — 92. Chaelophora: tuberculosa Ag. An 718 Wasserpflanzen bei Eilenburg. — 93. Draparmal. “dia pulchella Ktz. BRamulorum penicillis tenuibus elongatis acutissimis erecto- adpressis. In fliessen- dem Wasser bei Eilenburg (scheint uns leichte Ab- art der. Dr. plumosa zu seyn. — 94. Oscillatoria autumnalis Ag. In den Strassen von Halle. — 95, Bangia velutina Ag. Auf der‘ Erde unter den "Dachtraufen von Eilenburg. — 96. Zygnema stel- linum Ag. Inu stehendem Wasser bei Weissenfels, — 97. Zygnema quininum Ag. Häufig in Wasser- gräben. — 98. Zygnema erassum Ktz. Filis eras- sissimis erispato -curvatis, artieulis diametro aeque- libus, geniculis prominentibus, spiris eruciatis laxis, In ruhigem Wasser bei Pechau. (Dürfte blos Zyg- -nema nitidum Ag. aus eintrocknenden Gräben seyn). = ,9.. Mougeolia compressa Ag. In der Losse bei Eilenburg. —' I00. Vaucheria geminata Det. In Wassergräben bei Eilenburg. Die Fortsetzung dieser äusserst lehrreichen Samınlung wird eben so rasch nachfolgen. Um Weihnachten dürfte bereits die 11te und 12te De- cade erscheinen und hiebei das beschwerliche und zerbrechliche Glas durch Glimmer ersetzt werden, welches Hr. Kützing nach vielen Bemühungen endlieh in gehöriger Menge zur Ausstattung von 200 Exemplaren seiner Decaden erhalten hat. Iım nächsten Jahre gedenkt dann derselbe die Reise an das adriatische ‚und mittelländische Meer zu unternehmen, über welche diesen Blättern eine be- 719 sondere Anzeige beigegeben ist; eine Reise, welche seine „reichhaltigen Mäterialien zu einer Algologia germanica vermehren soll und zu welcher wir dem unermüdlichen Forscher zum Besten der Wissen- schaft und zur Freude seiner zahlreichen Freunde den glücklichsten Erfolg wünschen, M. : " te ‘ “ II. Botanische Notizen. 1: In seiner bayer’schen Reise führt Schrank, die auf dem Moraste bei Trauchau gefundene Be- ‚tula nana auf, die wie nach Beschreibung und Ab- bildung auch ohne Bedenken für diese Art erklä- ren würden, wenn nicht Schrank selbst spüter- hin diese Angabe verworfen und die Trauchauer Birke für eine andere neue Art erklärt hätte, die er iu der Bayerschen Flora Betula humilis neunt und- die die neuern Botaniker zu Belula frulicosa Pali. eitiven. An der gedachten Abbildung sind die Blätter vollkommen gekerbt, welches auch in der beigefigten ‚Beschreibung ausgesprochen und ausdrücklich bemerkt ist, dass die Blätter nicht sägerähnig seyen. Um desto auflallender ist es, dass nun späterhin in der Bayerschen Flora dieser Satz umgekehrt worden, und dass die Blätter nicht gekerbt, sondern sägezähnig angegeben sind. In ‚den meisten Diagnosen werden nun auch die Blät ter dieser Pflanze als serrata beschrieben, was nicht statt findet; vielmehr müssen wir Sprengel beipflichten, der sie denlata nennt, und welches ‚aut so mehr zu beachten, da die Figur. der Blätter 120 wandelbar ist, da sie aus dem elliptischen in das eiförmige und rundlichte übergehen. Beide Arten könnten füglich durch folgende Diagnosen bezeichnet werden : Betula fruticosa - erecta, foliis ovato-subro- tundis dentatis, fructibus oblongis petiolatis, Betula nana: procumbens, foliis orbiculatis cre- natis, fructibus ovatis sessilibus. " Diese Betula frulicosa ist nenerlichst auch mit B. nana auf den an Salzburg gränzenden bayeri- schen Morästen in den Ebenen von Waging und Schonram gefunden worden, aber nie noch in al- pinis bavarieis, wie Willdenow angibt. ‚4. Sprengel setzt zu Prunus Chamaecerasus keine Autorität, um damit anzuzeigen dass es die Linnedische sey, Reichenbach fügt in gleicher Ansicht ein L. hinzu; die Benennung der Pflanze rührt aber von Jacquin, oder vielmehr zuerst von Clusius und Tabernaemontanus her. Da nach Koch die Bönninghausische und nach Ha- genbach .die Gmelin’sche Pflanze dieses Namens, folglich wohl auch Prunus Cerasus Pollich nicht zu ‘der Jac quin’schen gehören, so frägt sichs, ob die von der letztern angegebenen Wohnörter durch- aus anzunehmen sind, und die Pflanze ausser’ 0e- sterreich vorkomme. 3. Mit dem Namen „Ostheimer Kirsche“ be- zeichnet Reichenbach den Prunus Chamaecero- sus, während diese nach Koch dem Prunws: ‚Cero- sus angehört. . , 2. [ vo. Allgemeine, botanische -Zeitung. Nro. 46. Regeusburg, den 14. Dec. 1834. I. Original - Abhandlungen. Uebersicht der Algen, welche von Hrn. Ecklon an .der südafrikanischen Küste gefunden worden sind; von Hrn. Hauptmann v. Suhr in Schleswig. cHiezu die Steintafeln I et HM.) (Die mit * bezeichneten sind schon von Fr. Rudalphi in der Liunaea für ı85ı näher beschrieben und werden hier nur der Vollständigkeit wegen aufgeführt.) B y 1. N argassum vulgare Agdh. Algoa- Bai. S. rulyare var. tenuifolium Aydh. Zwellendamm. S. vulgare var. inlegrifolium. Algva-Bai beim Cap Reevf. 2. S. ineisifolium Ag. Saldanha - Bai, 3.Chytraphora fliformis Shr. Algoa-Bai. T.1. fıg. 1. 2 — 3 Zoll hoch. Die Basis ist ein kleiner dicker harter Knollen. Gleich oberhalb desselben theilt sich der Stöinm in mehrere Hauptäste, die fast alle gleich hoch werden und in durchaus un- regelmässigen’ Abständen, unregelinässig abwech- selnd, die fadenförmigen schwachgerippten Blätter aussenden. Die Frucht sitzt an den Seiten der obern Zweige, ist kurz gestielt und hat die Form eines verbogenen Topfes, mit tiefeingedrücktem De- cke. Fig. 1. natürliche Grösse, a. vergrösserte Frucht b. Durchschnitt. Flora 1834. 46. Z 2 122 N * 4. Ecklonia buceinalis Horn. Syn. Laning- ria buecinalis Ag. van Camps-Bai — Gordons-Bai, "| * 5, Fucus vesiculosus var. acutus Ag. Cap. b. Sp. | * 6. Fucus serratus Linn. Cap. b. Sp. | "7. Zonaria multipartita S. Algoa-Bai. Fig. 2,03. [zo — 18 Zoll hoch. Die Basis ist ein kleiner conischer harter Wulst. Aus diesem komint ein einfaches ungetheiltes Blatt, welches bei etwa ein Zoll Höhe am obern Rande auch fast schun so breit ist. Späterhin beginnt das Blatt von oben herunter unregelmässig einzureissen, weswegen die ausgewachsene Pflanze Fig. 2. mit vielen Lappen oder Blättern erscheint, welche gewöhnlich mit spitzen, hie und da aber auch wohl mit abgerm- deten Achselwinkeln stehen. Bei 3 — 4 Zoll Höhe kammen Querzonen, deren unterste etwa einen Zoll von einander, höher hinauf aber näher stehen. Der innere Bau ist ganz fein punctirt, und zwar so, dass die Puncte paarweise in einem Strei- fen dieht untereinander stehen und von dem näch- sten Streifen durch einen hellen, sehr schmalen ‚Zwischenraum geschieden sind. Fig. e. Bei der Fruchtbildung wirf? das Blatt Ranzeln oder Grüb- chen ce, innerhalb welcher sich die Frucht wied zeigt: doch immer nur auf der einen Seite, nie auf beiden zugleich. Vereinzelt ‘zeigt der Same sich selten, und auch dann liegen gewöhnlich noch 2 — 3 Körner beisammen. Fig. 2. junge Pflanze. Fig. 3. ausgebildet und in Frucht. 723 S. Zonaria nerrosa 8. Algoa-Bai. Fig. 4. 6 — S Zoll hoch. Basis ein kleiner harier Wulst. Das Blatt unten fadenförmig, gepresst, brei- tet sich ganz'allmählig, aus, theilt sich darauf mehr- fach in unregelmässigen Abständen unter abgerun- detem Achselwinkel und verläuft mehr oder weni- ger regelmässig getheilt mit ausgebreiteten abge- rundeten Spitzen. Der innere Bau (Fig. f) besteht aus grossen, fast quadratförmigen Maschen. Die Frucht ist gewöhnlich gruppenweise im Innern des ganzen Blatts vertheilt und sehr deutlich als braune Flecken schon mit unbewaffnetem Auge zu erkennen. Die Farbe ist hell oder fahlbraun, “auch wohl ein wenig ins schmutzig grasgrüne übergehend — unten schwarzbraun. Die Substanz ist an der Ba- sis hart und knorpelig, 9. Zonaria interrupta Ag. Algva-Bai. F.5.g.h.i. Ausser der bekannten von Turner Tab. 245. und Lam. Tab. 6. Fig. 1. abgebildeten Form, kömnıt sie bier auch mit proliferirenden 2 — 3 Linien lan- gen Seitenblättchen vor. In den kleinen Punkten am obern Rande der Zonen, welche Turner als oben feinhänutig. die muthmassliche Frucht abbildet, habe ich keine Fruchtkörner mit 'Bestimmtheit erkennen hönnen, häufig dagegen sie auf der untern Seite der aus- gebreiteten Pflanze, dicht aufliegend, haufenweise sg gefunden, wie sie hier in Fig. 5. g. h. i. dargestellt. '10. Zonaria marginata S. Algoa-Bai. Fig. 6. Längst der ganzen Frons läuft auf beiden Sei- ten ein sehifiler heller Rand oder Saum, in wel- Z22 724 chem sich keine Frucht findet. Der grosse Raum zwischen den beiden Rändern ist vollgesäet mit theis ovalen, theils runden hellumsäumten Frucht. körnern- welche gewöhnlich vereinzelt und nur sel. ien 4 — 8 kreisförmig gesammelt liegen. Der Ma. schenbau ist in derselben Pflanze sehr verschieden, oft verzogen, bald nach oben, bald nach unten er- weitert, oder oval und von der Grösse wie bei Z. nervosa Fig. 4. f. . In- dieser Pflanze glaube ich eine von A gardh aufgesteilte Art gleiches Namens zu erkennen, da aber weder eine Abbildung noch ausführliche Be- schreibung, sondern nur eine kurze Diagnose (Syst. Alg. pag: 266.) davon esistirt, habe ich diese hier abgebildet. j 11. Zonaria dichotoma Ag. Algoa-Bai. - 2. dichotome var. ß. intrieata Ag. daselbst. 12. Z. rosea Ag. ebenfalls. u 13. Haliseris polypodioides Ag. 14. H. ligulata S. Algoa-Bai. Tab. 2. Fig... Aus einem kleinen harten Wulst kommt ein hornärtiger, tast eine Linie dicker Stamm, der sich späterhin zu theilen scheint. Dicht um den Stamn sitzen eine Menge feinhäutige, gerippte, 2 — 4 Zoll lange, zungenförmige Blätter. Der innere Bau Fig. z. zeigt quadratförmige Maschen. Die Frucht nieht regelmässig rund, aber hellgesäumt, ist in grosser Menge, 2 — 20 Körner neben einander, über die ganze Frons ausgebreitet, doch so, dass ein schma- ler Z bis 1 Linie breiier Rand an Widen Seiten 125 « gänzlich fruchtlos bleibt, weswegen jedes Blatt hell gesäumt erscheint. u NB. Es findet sich von dieser Pflanze in Ecklon’s Sammlung nur ein einziges Exeinplar,. welches dazu noch etwas gelitten hat. Die etwani- gen abweichenden Formen sind daher. noch unbe- kannt, das Vorhandene reicht indess gewiss hin, um diese neue Art anzudeuten. * 15. Sporochnus herbacews Ag. van Camps- Bai. — Batterie Amsterdam. * 16. Chordaria Hagelhiformis var. - sapensis As. j ebendaselbst. + 17. Verrueularia dichotoma S. Algoa-Bal. Tab. 1. Fig. 9. a. b. 2— 3 Zoll hoch. Die Verästelung von der Dicke eines feinen Bindfadens, bis in die Spitze hinauf, 10 — 12 und mehrmal getheilt, die End- spitzen selbst 2 — 5fach auslaufend. Alle Eind- spitzen erreichen fast gleiche Höhe und geben ein kronreiches Ansehen. Die Zweige sind sehr spar- rig durcheinander, und, wo sie sich berühren, auch aneinander gewachsen. Die ganze Pflanze ist auf der Oberfläche mit ovalen Warzen bedeckt, von denen unter der Loupe immer 2 ,s0o neben einan- der sichtbar sind, dass die eine immer um die Hälfte -höher oder tiefer sitzt als die andere dane- ben, Fig. b. Jm Querschnitt Fig. a. erkennt man gewöhnlich 4 Warzen, aber kein eigentliches Fa- den- oder Zellengewebe, sondern nur eine durch- scheinende Masse, gleich einer thierischen Membran. 26 Der Same liegt in den Warzen, doch so sparsam, dass sich in jeder derselben selten mehr als ein vereinzeltes rundes Korn findet. Di. Substanz ist hart ‚and starr ‚ die Farbe dunkelgrün oder sehmutziggelb. ;'..18. Delesseria lacerata var. uneinata Ay. 25.19. Nitophyllum pinnatifidum 8. Taf. 1. Fig. 7. “. Algoa - Bai. Die Wurzel ist. eine kleine Schwiele: der Stamm flach, 2 Zoll hoch und kaum eine Linie breit, von unten bis.oben mit dicht aneinander si- tzenden, unten 3— 4 oben 2 — 3 Linien langen, regelmässig . abivechselnden Seitenzweigen besetzt, welche fein gefiedert oder fast gezähnt sind. Alle Blattwinkel sind abgerundet. +. ‚Der innere. Bau ist in der Hauptfrons gitter- förmig, in den. Seitenzweigen dagegen sind die Gitter mehr ausgefüllt und erscheinen dann wie ‚ derbe Punkte,. Die: Frucht aus 5 — 7 gesanmelten kleinen Körnern bestehend, sitzt entweder wie bei Fig. k um ein Mittelkorn kreisförmig geordnet, oder auch wohl wie Fig. 1. in eine Kapsel zusammengedrängt, Die Substanz ist häutig, zart. Farbe ein schü- nes rosenvoth. 20. Plocamium coccineum Lyngb. Algoa-Bai. 21. Pi. procerum S. “Algoa-Bai. Tab. 2. Fig. 20. w. xy. Syn. Delesseria Plocamium y procera Ag. 3—5 Zoll hoch. 1 — 3 Linien breit. An 727 den obern Spitzen sind die Nebenzweige etwas ge- theilt; weiter nach unten fast alle einfach und re- gelmässig abwechselnd nach beiden Seiten, die Frucht x. und y. gewöhnlich an den Spitzen der Nebenuzweige sitzend, hat fast immer getheilfe Spi- tzen und ist wie bei Thamnophora durch einander gewirrt. Unter dem Compositum scheint diese Pflanze auf den ersten Blick eher eine Varietät von. Thamnophora corallorrkisa als von Plocamium coccineum zu seyn und ist da nur durch die unge- zähnten Ränder zu unterscheiden. Nach den vorliegenden Exemplaren muss ch diese Pflanze entschieden als eigne Art aufstellen, da sie in den wesentlichen 'Theilen zu sehr von Plocamium evceineum abweicht. 22. Thamnophora corallorrkiza Ag. Tab. 1. Fig. 109. e und d. Die Abbildungen, welche Turner Tab. 63 und 96 gibt, sind beide nach beschädigten alten Pflanzen gezeichnet. Wie Agardh bereits be- merkt, ist die Frons am äussern Rande lang ge- zähnt Fig. d. Die Frucht bildet sich theils in klei- nen, ästigen, durcheinander gewirrten Samenbehäl- tern Fig. e in den Blattwinkeln, wie solche schon ' seit Turner’s Abbildungen, ziemlich genau bekannt ist; theils auch in kleinen, ziemlich langgestielten, runden Kapseln, wie bei Fig. d. Letztere kommt indess seltener vor und ist daher bis jetzt. noch nicht beachtet worden. . 23. Sphaerococcus Palmeila var. crassiuscula Ay. Algoa - Bai. ‚128. 94. Sphaerococcus pristoides Ag. Dasclbst und , in der Tafel-Bai am Cap. * 25. S. viltalus Ay. Cap. Tafel- Bai. Gor- dons-Bai ete. 26. S. flaccidus S. Tab. ı. Fig. 11. e. f und g. Algoa -Bai. Die Basis ist ein kleiner hornartiger Schild; “die Frons flach, S — 12 Zoll hoch und drüber, 1z oder 2 Linien allenthalben breit. Hie und da scheint sie sich bei der Verästelung zu theilen, ge- . wöhnlicher aber sendet sie rechts und links ur regelmäsig abwechselnd etwa auf 2 — & Zoll Bit- fernung die ungleich langen Aeste aus. Alle Rän- der sind mit kleinen, 2 Linien langen, abwechselnd stehenden Zacken sägeförmig umfasst. Die ungestielte Frucht sitzt kugelförmig an de Spitze der kleinen Seitenzweige. Die Substanz der frischen Pflanze ist sehr schlaf, — die der ge- trockneten dagegen ziemlich starr. Die Farbe der jungen Exemplare ist hell lauch- grün, geht später über ins fahlgelbe und wird zu- letzt dunkelbraun. Der Habitus erinnert sehr an Ptilota flaccida Ag. 27. Sphaerococeus lucidus Ag. Algea-Bai, Die Frucht sitzt nicht; wie Turner meint, an den etwas umgebogenen Endspitzen, sondern auf der Mitte der kleinern Seitenblätter, in gesammel- ten Kugeln eingedrückt, etwa wie bei Sphaerococcus crispus Ag. ” 28. Sphaerococcus Lambertü Ag. Algon-Bal 729 Turner’s Abbildung aus Neuholland Tab. 237. zeigt eine etwas breitere Frons. Die unter Fig. d daselbst dargestellte Figur zeigt nur eine Eigenthünlichkeit dieser Pflanze, welche ihre End- spitzen fast immer ein wenig einrollt und sie da- durch beinahe kugelförmig erscheinen lässt, Die * Frucht sitzt entweder, als kleine, dunkel gesiumte, orangefarbene Körner, vereinzelt durch: die ganze Pflanze vertheilt, oder auch wohl in einzelnen Warzen, die an den Rändern der kleinen Neben- -zweige. sich bilden und dem unbewaffneten Auge als kleine Kugel erscheinen. Beide Formen sind nicht selten an einer Pflanze Die Substanz ist hornartig, die Farbe rosenroth. Sphaerococeus Lamberti var. A gelatinosus ist fein- fädiger noch als die vorige, in den Nauptikeilen übrigens sehr gleich, nn ist die Substanz bei dieser so gelatinöüs, dass sie im aufgeweichten Zustand oft schon bei leiser Berührung aus einander fülit. 29. S. gigarlinus var costatus, Algoa-Bai. Eine rosenrothe Abart des allgemein bekann- ten, durch dessen Stamm und Zweige sich ein di- cker dunklerer Nerv zieht, der .auf beiden Seiten von einem hellern Saum eingefasst ist. Die Frucht und Verzweigung sonst der vul- ‚gären Forny völlig ähnlich. * 30. 8. confervicola Cham. Cap b. Sp. Tafel- Bai, Gordons - Bai. Syn. Sphaer. mirabilis Ag. * 31. S. dilatatus Ag. Gordons-Bai. 750 * 32. S. crispus var. Rud. Tafel-Bai. ” * 33. S. Radula Ag. Cap. b. Sp. S. var fronde cuneiformi R. Syn. Sphaerocoe. cus papillatus Ag. icon. tab. 19. 8. var. fronde reniformi. S. var. fronde elliptica. Syn. Fuc. Radula Esp. S. var. fronde lanceolata -lineari. Syn. Spkaer. stiriatus Ag. . ...* 34 S. erinaceus Rud. Syn. Grateloupia or- nata Ay. Daselbst. } * 34. S. laciniatus Lyngb. Batterie Amster- dam daselbst. \ 35. S. fimbriatus Ag. Algoa-Bai. Tab. 2 Fig. 12, h. i.k. In ihren Formen ist diese Art ausserordentlich veränderlich; bald ist es nur ein einzelnes % — 3 Zoll hohes, 2 bis 1 Zoll breites, schlichtes Blatt, bald noch grösser und unregelmässig, stark einge- rissen, oder auch mit 1 — 2 Zolt langen, z Zoll breiten, mehr oder weniger unregelmässig stehen- “den Seitenblättern versehen, immer aber ist diese Stammart an allen Rändern dicht gefranzt und diese kleinen Seitenschösslinge von & bis 1 Linie - Länge bald einfach, baid zackenförmig ästig. Die Frucht sitzt entweder in ‘den Franzen Fig. h, die dann in der Mitte aufgeblasen sind, oder in ‘kleinen, runden, ungestielten Kugeln an denselben , wie sie Fig. i. und im vergrösserten Durchschnitt Fig. k. zeigt. Die Substanz ist im frischen Zustand weichhäutig, getrocknet etwas le- D 731 derartig. Die Farbe rosenroth. Fig. 12 gibt die obere Hälfte der Pflanze. . S. fimbriatus var. 8 filiformis.. 3 — 4 Zoll hoch, 1 — 2 Linien breit; regelmässiger ästig, derber von Substanz und. sehr spärlich gefranzt, übrigens wie. die vorige, * 36. S. cartilagineus Ag. 37. S. corneus Ag. Cap und Algoa-Bai in ver- schiedenen Formen. , * 38 S. cornutus Ag. Cap. van, Camps - Bai. :* 39 S. vermicularis Ag. Gordonsbai. . * 40. S..musciformis Ag.. Cap, und in der Al- goa-Bai; eine etwas abweichende Form. 41 Gracelarla spieifera S. Tab. 2.-Fig. 14. m,n,o. Algoa-Bai an der Mündung des Zwartkap. 3 — 4 Zoll hoch. Das untere Ende der Pilan- ze lüset sich in ziemlich derbe Fibern auf, die sich wulstartig durcheinander flechten. Viele, mehr als ? Linie dicke, runde Füden kommen aus sol- chem Wulste- hervor, sind unten bis auf 2 -- 3 Zoll Höhe gewöhnlich nackt, treiben dann in ge- ringer Entfernung von einander mehrere fust gleich hohe Aeste, welche hie und da auch wieder mit kleinen Seitenzweigen besetzt sind. Das obere “Drittel der Stammfäden und mehrere Hauptäste sind, gleich kleinen Aehren, mit stachelartigen durch einander gewirrten, etwa 1 Linie langen Zweiglein besetzt. Die Frucht sitzt entweder in den, an der Basis dann dick aufgetriebenen kleinen Seitenzweiglein Fig. n, oder auch kugelförmig und ungestielt an denselben. ‚732 | Die Substanz ist starr und hornartig; die Far. be anfangs zinnoberroth, späterhin violett und im letztern Zustand getrocknet fast braun. = 42, Piilota flaccida Ag. Cap b. Sp. . Sowohl mit der Frucht in den gefiranzten. Sei. tenblittern als mit der Klannenfrucht. . Pt. flaccida var. 8 firma Rud. Gordonsbai, 143. Plota? pinnatifolia S. Algoa-Bal Tab. 2 Big 18, t. . 3. 3.Zolt hoch. Aus einer hornartigen Ba- sis kömmt ein 1 — 2 Linien breites Blatt, Welches gleich von unten an, unter völlig abgerundeten Achselwinkeln, regelmässig ‘abwechselnd rechts und links astförmige Seitenblätter aussendet, welche "wieder eben so regelmässig mit einer Serie kleine. rer Nebenzweige federartig besetzt sind. Die un- tern Seitenblätter sind immer die längsten und jede Hauptpartbie gewinnt dadurch gewisserınassen ein pyvamidalisches Ansehen. Bei der. Fruchtbildung schwellen die kleinen Nebenzweiglein an, wie Fig. t., und die’ braunsothen Samenkörner liegen dann je 2 oder 3 neben ein- ander. . : Die ‚Substanz ist unten hornartig, je höher nach oben desto zarter. Die Farbe ist unten braun- roth, an'.den Endspitzen verwaschen. So lange die‘ Kapselfrucht unbekannt, . bleibt das Genus .zwei- felhaft, obgleich die Form dieser Species leicht zu erkennen seyn wird. 44. Gastridium zonalum S. Algoa-Bai. Tab. 2 Fig. 19, u und v, parasitisch an grössern Algen. D 735 — 2 Zoll lange Fäden, die sich gegen die Spitze etwas verdicken, bisweilen fast nackt sind oder auch wohl einzelne Seitenäste haben, welche einander beinahe gegentiber stehen und mit den Hauptfäden .fass gleiche Höhe haben, auch wohl noch wieder eine dritte Serie vereinzelter kleiner Nebenschüsse treiben. Die ganze Pflanze ist mit Querzonen durch- zogen , welche sich in der Mitte immer etwas ver- dicken und nach beiden Seiten verlaufen. Durch diese Zonen erscheint die Pflanze gegliedert, * die Glieder 4 bis Smal so breit als lang, welche schon dem unbewaffneten ‚Auge sichtbar sind. Der rosenrothe Samen liegt entweder in einer Menge einzelner Körner in den Endspitzen Fig. ı oder auch in kleinen Kapseln gesammelt wie Fig. v. Die Substanz im frischen Zustand ist häutig fast gelatinös; getrocknet ziemlich starr und kle- bend. Die Farbe scheint erst grünlich, dann rosen- roth und zuletzt braun. 45. Chondria obtusa Ag. nebst der Varietät gracilis Ag. Algoa-Bai. 46. Chondria pinnatifida Ag. in etwas abwei- chenden Formen. Daselbst. * 47 Halymenia furcellaia var. capensis Ag. Cap b. Sp. 48. Halym. furcellata var. cartilaginea Ag. Tab. 2. Fig. 16, r. Algoa-Bai. , j 49 Halym. lubrica S. Algoa - Bai. Die Basis ist eine kleine zarte Schwiele; das 734 Blatt, 2 — 3 Zoll im Durchmesser, ist fast rund, doch allenthalben etwas eingerissen und zerlappt; ‚plan ausgebreitet, etwa wie eine gleich grosse Ulva latissima Ag., so lange es steril; doch sehr run- zelig oder blasig, wenn es Frucht bildet, mit fein. getüpfeltem, wellenförmigen innern Bau. Die 8a. menkörner sind oval und liegen entweder einzeln oder in kleinen runden Haufen gesammelt. Die Substanz ist häutig und gelatinös; die “Farbe 'hellroth übergehend in gelb. 50 Halym. dentala 8. Algoa- Bai. Tab. ı,, Fig. 8. m und n. 1 Fuss hoch und mehr. Unten an der Basis kaum eine Linie breit, je höher nach oben. desto mehr sich ausbreitend; von oben nach unten un- regelmässig eingerissen; die Lappen oder einzelnen Blätter ‚bis $ Zoll breit, von ungleicher Höhe mit völlig abgerundeten Achselwinkeln, sind mit einem schmalen harten Rand eingefasst, der häufig mit & bis £ Linie langen Zähnen besetzt ist. ‚Der innere Bau ist ganz fein getüpfelt und häufig liegen die kleinen Punkte wie bei den Ul- ven je 4 neben einander. Fig. m. Die Frucht, theils zwischen diesen kleinen Punkten ' vereinzelt, theils gehäuft und fast auflie- gend oder eben eingedrückt. Im letztern Falle erblickt man jedes unregelmässig gestaltete Samen- korn mit einem hellen Saum umgeben und die Ge sammtmasse gibt dann wie bei Fig.n. ein netzarti- ges Gebilde. Die Farbe scheint ein gesättigtes Roth zu seyn, 735 welches leicht in gelb übergeht, wie bei dem vor- liegenden Exemplar. ' Die Substanz ist im frischen Zustand sehr klebrig und dickhäutig , fast lederartig, getrocknet starr und hornartig. 51. Halymenia replans S. Algoa-Bai, parasitisch am Fuss der Halym. furcellata cartilaginea Ag. Tab. 2. Fig. 17, s. 1 Zöll hoch; an der Basis fadenförmig; all-. mählich sich ausbreitend bis 2 Linien’im Durchmes- ser; 3 — 4mal bis in die Spitze hinauf getheilt mit abgerundetem Achselwiukel; die Endzweige bisweilen rückwärts gebogen , durch und in einan- der gewachsen, halb kriechend. Die Frons scheint doppelt, aber fest zusammen gewachsen zu seyn. Der innere Bau ist fein getüpfelt und die Frucht sitzt sporadisch in einzelnen runden Körnern. Fig. s. ‚Die Farbe ist ein gesättigtes rosenroth; die Substanz ziemlich diekhäutig. (Schluss folgt.) U. Preisaufgaben. Da die im Jahr 1829 von der kaiserl. Akade-: mie der Wissenschaften zu St. Petersburg gestellte botanische Preisfrage, die Bildung und den Wachs- thum des Dikotyledonen - Stammes betreflend, bis jetzt nicht genügend gelöst wurde, so hat sich die kaiserl. Akademie bewogen gefunden, den Termin zur Beantwortung derselben noch auf 4 Jahre, . "nämlich bis zum 1. Aug. 1837. zu verlängern, in- dem sie zugleich wünscht, dass die Preis - Bewer- ber auch die Vivianische Theorie in den Kreis 750 - ihrer Untersuchungen ziehen möchten. Der Preis bleibt unverändert, nämlich 200 Dukaten. " Die königl. Aksdemie der Wissenschaften zu Paris hat für dieses Jahr den Monthyonschen Preis für experimentale' Physiologie, bestehend in einer geldnen Medaille zu 560 Franken, dem Hrn. Pro- fessor Hugo Mohl in Bern, in Anerkennung sei- ner. vielfachen Verdienste um die Anatomie und Physiologie der Gewächse, zuerkannt. IH. Beantwortung. Auf die Anfrage wegen Ranunculus amplexi. caulis und parnassifolius werden folgende Diagno- sen beider Pflanzen, mit ächten vorliegenden Exen- plaren verglichen, genügen. Ranunculus parnassifolius L., folüs radicalibus longe petiolatis coriaceis subeordato-ovatis, caulinis sessilibus vel semi-amplexicaulibus ovato - lanceok- tis, pedunculis foliisque lanuginosis, capitulis ovato- globosis, carpellis obovato - globosis. Rannnculus amplexicaulis L., foliis ovato-Ian- ceolatis acaminatis amplexicaulibus (non coriaceis) glabris, caulibus pedunculisque glabris, carpellis —? (mihi desunt.) Die Wurzelblätter sind weniger langgestielt als bei R. parnassifolius, und laufen aus einer Basis, die weniger Wurzelblätterstengel und weniger sie scheidig umschliessende Schuppen kat. Auch schei- nen die Kelchblätichen bei dieser Pflanze .blei- bender als bei voriger zu seyn, indem alle mir vorliegenden Blüthen diese noch besitzen, hingegen keine offenen Blüthen von voriger.. Uebrigens stimmen unsere Schweizer Exemplare von Ranunc. parnassifolius vollkommen mit denen von den Pyre- näen überein, Bern. Guthnick. Allgemeine botanische Zeitung. \ Nro. 47. Regensburg, am 21. Dec. 1534. I. Original- Abhandlungen. _ 1, Uebersicht der Algen, welche von Hrn. Ecklon an der südafrikanischen Küste gefunden worden sind; von Hrn. Hauptmann v. Suhr in Schleswig. \ (Schluss.) * 52, Uiva purpurea Roth var. umbilicalis. Tafel-Bai. — Batterie Amsterdam. * 53. Ulva purpurea laciniata Rud. van Campshai. * 54. Ulva lactuca var, laciniata Rud. daselbst. * 55. Ulva lactuca var, umbilicalis Rud. und — — var. simplex. Tafel- Bai. * 56. Solenia intestinalis compressa Rud. daselbst. * 57, Codium tomentosum Ag. Cap u. Algoa-Bai. 58. Amphibolis füiformis S. Algoa-Bai. Tab. I. ‚Fig. 13. und 1. 12 — 15 Zoll hoch, das Blatt flach, nicht röh- rig, 1— 2 Linien breit, hell gesäunt; entweder ganz einfach oder in weiten Abständen mit 2 — 3 Sei- tenblättern versehen. Der untere Theil der Pflan- ze, der Stamm, ist rund, 1 — 1% Linie im Durch- messer, mit dicht aneinander liegenden, knochenar- tigen Ringen umgeben, löset sich an der Basis in’ derbe klauige Fibern auf, welche sich in- und Flora 1854. 47. Aaa N . f 158 durcheinander wirrend ein starıtes Geflecht bilden, _ aus dem wohl 20 und mehrere Pflanzen empor- steigen. Das ganze Blatt ist bis auf die leeren Ränder mit einer dunkelgrünen Materie angefüllt, welche selbst bei der stärksten Vergrösserung keine be- stimmt abgegränzten Gestalten zeigt. Stellenweise - scheint diese sich indess in kleine runde Mas- sen mehr zusammenzuziehen oder anzuhänfen, und aus dieser Gesammtmasse den künftigen Fracht- keim zu entwickeln : denn wenn auf solche Weise sich alles zusammengezogen hat, scheidet es aus, und es bleibt nur das leere, dann durchsichtige blasse Blatt zurück. Am Stipes kommen bisweilen kleine harte "gelbe Warzen vor, die heim Zergliedern 5 —6 un- regelinässig gestaltete harte Körner zeigen. Substanz ziemlich dickhäutig, Farbe in 'der Frons dunkelgrün, in den Rändern gelb, am Stipes gelblich weiss. \ "889, Rytiphlaea complanata Ag. van Camps- Bai. 60. Sphacelaria squamulosa S. Algoa-Bai, an der Mündung des Zwadtkap. Die Basis ist ein hornartiger Schild, aus wel chem mehrere Pflanzen kommen. Der Stamm von der Dicke eines derben Bindfadens,, 4 — 6 Zoll hoch, sendet auf ungefähr 3 Zoll Entfernung von einander. nnd unter sehr abweichenden Winkeln unvegelmässig die Aeste und Hauptzweige .aus, ; welche alle halzig und undurchsichtig, also auch un- 739 gegliedert sind. An den Endspitzen sind alle Zweige theils büschel-.. theils federartig mit klei- nen, leicht aneinander stehenden, regelmässig ab- wechselnden, gegliederten Nebenzweigen besetzt, deren Glieder, ungefähr eben so lang als breit, in ‘ jedem Gliede einen dunkeln Punkt zeigen und durch einen derben dunkeln Strich vom nächsten Gliede getrennt werden. Die Frucht sitzt in den keulenförmig aufgetriebenen Endspitzen, etwa wie bei der Sphacelaria scoparia Ag.. Die Farbe der holzigen, Aeste und Zweige ist schwarz, die der feinern obern Zweige dagegen schmutzig gelb- oder schwarzbraun. An alten Exemplaren ist der Gliederbau in den obern Zweigen kaum zu erkennen, und dann hat diese Pflanze besonders viele Aehnlichkeit mit dem von Turner Tab. 128 abgebildeten Fucus squamulosus. Ich halte beides für eine Art, und die Abbildung des berühmten Engländers, dem nicht mehr als ein einziges Exemplar vorgekommen, nur für eine besonders grosse Pflanze, wesswegen ich jenen Namen beibehalten habe, obgleich ich ihn sonst nicht besonders passend finde. 61. Polyzonia elegans S. Algoa-Bai. Tab. 2. Fig. 15. p und q. parasitisch an Sphaerococcus earneus Ag. a Die Basis ist eine kleine Schwiele, der Stamm- -faden gewöhnlich einfach, oder doch nur wenig Aeste tragend, gegen zwei Zoll hoch, kaum eines Zwirnfadens dick und allenthalben gegliedert; ziem- Aaa2 a0 lich ‚regelmässig abwechseld, auf 2 — 3 Glieder Ab. stand rechts und links mit sparrig abstehendem Laube besetzt, welches an der untern Seite ge. ‚schweift, einfach, an der obern dagegen 4 Zacken trägt, “dadurch einige Aehnlichkeit mit dem Schau- ‘felende eines Dammhirschgeweihes hat und eben- falls gegliedert ist. Die Glieder im Stamın smd 2 — 3mal so breit als lang,,mit 4 — 5 Venen. der Länge nach durch- zogen; im Laube sind sie auf den breitesten Stel- len 4-— 6mal so breit als lang und haben dann 12 — 16 Venen. ' Die Absätze sind klar und fast sägefürmig. - Bei der Fruchtbildung kommt aus dem Laub- winkel eine gestielte Schote, wohl 2mal so lang als das Laub, unregelmässig mit Zähnen oder Zacken besetzt. Wenn die darin liegenden S — 12 run- den Samenkörner grösser werden, krümmt sich die Schote und wickelt sich endlich spiralförmig zusammen, Fig. q. Die Farbe ist anfangs rosenroth, dann fahl oder schmutzig gelb; Substanz wenig häutig, son- dern verhältnissmässig ziemlich starr, klebt nur schwach an Papier und Glas. Der innere Bau dieser kleinen zierlichen Pflan- ze hat viele Aehnlichkeit mit den Hutchinsien ‚Agdh. , Polysiphonien Greville: der Habitus und. be- sonders die Frucht sind aber doch so abweichend und eigenthümlich, dass sie wohl ein eigens Genus bilden muss. - 741. * 62. Meriensia lumbricalis Roth. Cap. b. s. * 63, Polysiphonia Fuliginosa Rud. Tafelbai — Batterie Amsterdam. Syn. Hutchinsia complanala et H. wir yata Ay. * 64. Polysiphonia sulcatä Rud. daselbst. * 65. Asperocaulon collabens Rud. Tatelbai. Gordonsbai. . * 66 Gaillonia Lehmanrii Rud. Tafelbai. * 67. Ceramium diaphanum, Roth. Batterie Amsterdam, * 68. Conferra hospita Mertens. Tafelbai ete. Syn. Conf. mirabilis "Agdh. * 69. Conferva Ecklonii Rud. daselbst. 70. Conferva radiosa 8. Algoa-Bai, an der Mündung des Zwadtkap. 1 Dicker Busch, 2 — 3 Zoll hoch Mliessen Basis sich in einen Wulst durch einander gewirrter Wur- zelfibern verläuft; die Fäden 10 — 16mal getheilt, doch so, dass nicht alle gleiche Höhe erreichen; unten sind die Glieder 12 — 16mal, oben 2mal so lang als breit, in der Mitte aufgeblasen, und tre- ten bei der Theilung mit abgerundeter Basis in den Stamm oder Ast, wie in eine Scheide, Geni- cula undurchsichtige Substanz, kupfergrün, stars und klebt füst gar nicht an Papier oder Glas. R 7I: Conferva aculeata S. Algoa-Bat. 6— 12 Linien hoch, die Basis ist eine aus-' gebreitete dicke Haut mit einigen klauenartigen Fi bern, der Stamm 5 bis 1 Linie hoch, theilet sich. 742 quirlartig anf einer Stelle in 6 — 7 und mehrere gleich hohe Aeste, welche in mregelimässigen Ab- ständen entweder die kleinern Aeste aussenden \ oder sich auch wiederum 2% — 3mal theilen. Alle Aeste sind mit ganz kleinen, stachelarti- gen, 1— 4 Glieder langen Seitenzweigen besetzt, die bald im spitzen, bald im stumpfen W inkel 'ste- hen oder rückwärts gebogen sind, und nicht wie gewöhnlich aus den Absätzen, sondern fast mitten aus den Gliedern hervorkommen. Unten im Stamın ist keine Gliederung : wo ‘diese zuerst sichtbar wird, sind selbige hellgesäumt und 4 — 6mal so lang als breit, nach oben ab- nehmend, und dort nur noch 1 — 2inal so lang als breit. Farb@&fchlgrün ; Substanz ziemlich starr, klebt jedoch noch an Papier oder Glas. 72. Mycinema scandens S. Algoa - Bai. Um die Basis der Zonaria interrupta Ag. bildet sich fast bei jeder Pflanze ein feinfädiges filziges Gewebe, welches bei ältern Exemplaren bis zur halben. Höhe des 'Frägers hinaufsteigt. Die einzel- nen Fäden sind fast immer einfach, selten mit 1 . oder % Seitenzweigen versehen; Genicula undurch- sichtig und nur durch einen derben Qwerstrich angedeutet; die Glieder von ungleicher Länge, bald 2 — bald 6mal so lang als ‚breit; im trocknen Zu- stand ein ums andre zusammengezogen. Farbe dunkelbraun, Substanz wollig, zart, klebt fest ans Papier. x 743 - Fast an allen Arien der Abtheilung von Zo, naria Aydh. die Greville Padina nennt, habe, ich diese kleine Pflanze gefunden, vorzugsweise, ausser an der obigen, an Zonaria flava Ay. und tariegata Ag. von Brasilien, den canarischen In- seln, Ceylon ete., sonst aber nie, und ‘es scheint demnach, als wenn sie nur dem benannten Genus allein aggregirt wäre. Er klär ung der Abbildungen: . 1. Chytraphora fütformie Suhr. =... — 2 et 3. Zonaria Multiparlita Shr. 0.0 — 4. Zomaria nervosa S$. 5. — interrupla Agdh. — 0-6. — marginata 8. 7. Nitophyllum pinnatifidum S. 8. Halymenia dentata S. . Verrucularia dichotoma 8. — ..— 10. Tamnophora eorallorrhiza 8. — - — 11. Sphaerocoteus flaccidus. Tab. I. — 12. — fimbriatus Ag. — ..— 13. Amphibolis filiformis S. — 14. Gracelaria spicifera 8. — -.— 15. Polyzonia elegans 8. j 0m 16. Halymenia furcellata Ag. — ..— 17. Halymenia replans 8. — - — 18. Püilota pinnatifolia 8. — 2... 19, Gastridium zonatum 8. 20. Plooamium procerum 8. 21. Halyseris ligulata S. j | RS | I | t hl 2). Synonyme und einige Bemerkungen zu den von mir, im 56. Hefte von Sturm’s Deutschl, Flora abgebildeten und beschriebenen Pflanzen, bei welchen Nachstehendes wegen Mangel an Raum -veggelassen worden ist; von Hrn. Dr. Fiber "in Prag. . 1. Veronica fruticulose. Wulf. in J acgq. 'Coll. IV. p. 229. V. fruticulosa Vahl. En. 1. p. 62. — V. frutescens Scop. Carn. Nr. 20. 2. Ver. sazatilis Linn. Willd. Sp. 1. p.63. exel, (8. y)— (V. fruticulosa Smith. Linn. Trans. 1. p- 191) — Wulf. in Jacgq. Coll. 3. p- 25. Bei Kolorirung der Kupfertafeln ist die blae Farbe etwas dunkel ausgefallen. 3: V. alpina Lin. a. Die Blätter elliptisch spitzig, ganzrandiz, B. obige Form sägezähnig, V. pumila All. ped. 270. t. 22. £ 5. y. die Blätter eiförmig, ganzrandig, , V. alpina Krok. t.3.— V. integrifolia Wild. ‚sp. L p. 68. d. die untern Blätter rundlich eiförmig gesägt, die obern eiförmig. -V. rotundifolia Braune. Salisb. Nr. 15. Die Pflanze klein, die untern Blätter fast rund, die obern eiförmig, kaum gezähnt, . V. pygmaea Br. Salisb. Nr. 11.. ' 4. Veronica aphıylla L. Willd. sp. 1. p.60.— - V. subacaulis Lam. il. t. 1. p- 1. p. 60. Nr. 171. — . P. depauperata W. Kit. 3. PB 272. " 745 5. Veronica Buxcbaumü Tenore Fl. N eap. t. .— V. persica Poiret. Stev. Bess. R. et Sch. 1. p. 126, — YV. fliformis M. B. 1. p- 1». — TV. Tourne- fortii Gmel. Fl. bad. 1. p. 39. — Ver. hospita M. et K. D. F. 1. p- 332. — TV. cymbalaria Bucbaum. Cent. 1. p. 26. 1.40 £ 2%. 6. Veronica hederaefolia L. Sp. p. 14. a. Die Blätter 5lappig, die Blumenstiele fast ampl so lang als die Blätter, die Kelchblätter herz- förmig, die Blumen blass. röthlichblan. b. Die Blätter vollkommen 3lappig, die Lap- pen spitzig, die Blumenstiele so lang als der Blatt- stiel, die Kelchblätter spiessförmig, die Blumen blau, V. Lappago Schmidt, Fl. boh. IV. 1. .«V. tri- loba Opiz in Natur. 'Tausch.) Es dürfte wohl mit allem Rechte V. Lappago Schm. als eine eigene Art gelten, “da ihre Kemn- zeichen standhaft sind, sehr selten findet man aber auch einzelne Blätter mit fünf Lappen. 7. Gladiolus communis Linn, W. Sp. 1, ps. 1. p- 213. - . . 8. Gladiolus imbricatus L. Sp. Ed. 3. p. 52. G. rossicus Pers. Sp. pl. 1. p. 46. excl. s. Jaeq. — 6. tenuis M. B. Fl. C. 1. p. 29. — 6. gali- 'ciensis Bess. Fl. galiec. 1. p. 51. — G. neglectus Schult. obs. bot. p.14.— G. Marschalli Poir. Enc. suppl. 2. p. 789. 9. Iris bohamica Schmidt. Fl. boh, Nr. 303, Presl 746 Fl. €. p. 8. 55. — Kosteletzky Clavis an. p. 10. Iris extrafoliacea Mikan, in Pohl’s Flora. 10. Iris hungarica Waldst. Kit. tom. 3. p. 251. t. 226. Röm. et Sch. S. V. p. 465. Sprengel, 8. V. 1. p. 192. "Es ist zwar die Meinung mehrerer vorzügli- chen Botaniker, dass I. bohemica und I. hungarica blosse Synonyme der I. biflora sind. Nach den von mir in Sturm’s Flora von I. bohemica und | hungarica gegebenen Abbildungen und ebenso ge- treuen Darstellungen der übrigen Kennzeichen, könnte es nur eine der beiden Arten seyn, welche zur J. biflora gehören würde. Sollte ich mir eine Meinung erlauben, SO wäre die portugisische 7. bifera von beiden oben- ge- nannten Arten verschieden. : Die vollständige Aufklärung über diesen noch dunkeln Punkt muss denjenigen überlassen bleiben, die so glücklich sind, Original Exemplare dieser 3 Iris - Arten im lebenden oder vorzüglich gut ge: trockneten Zustande zu vergleichen, denn die Ab- bildung. in Dillen’s Hort. Eyst. kann nicht zur Aufklärung genügen, weil einige der daselbst ab- gebildeten Arten von dris einander völlig ähn- lich sind. u . 11. Iris Fieberi Seidl. in Opiz Nat. Tausch 1524. p. 128. Nr. 79. — Kosteletzky. Clavis an. p- 10, HT Durch eine. fast 10jährige Kultur der Pflanze im k. k. botan. Garten, so wie auch in mehreren anderen Gärten, blicb sie sich stets gleich. 12. Alchemilla fissa Schummel in Reichb. icon. A. vulgaris 8. minor Lin. — A. alpestris Schmidt Fl. bob. — A. palmatifida Tausch ined. Hort. Can, fasc. 4 — Kosteletzky Clavis an. p. 23. 13. Ribes pelraeum Hänke in Jacgq. Misc. 2. p- 36. j . Dieser Strauch kommt in einigen. Gärten un- ter dem Ribes rubrum vor. 14. Ceratocephalus falcatus L. Pers. ench. 1. p-341.— DeC. Syst. 1. p. 230.— Prodr. 1. p. 26. Ranuneulus falecatus L. Sp. 781. Jacg. Fl. austr. 1. t. 49. 15. Antherieum ramosum Lin. Sp. 445. Wiltd. Sp. 2. p. 138. Ornithogalum ramosum Lam. Fl. fr. 3. p. 279. Phalangium ramosum Lam. diet. 5. p- 250. 16. Adonis vernalis L. Sp. pl. 771. Nr. 3. —. Adonis apennina Jaeg. Fl. austr. 1. p. 27. t. 44. I. Correspondenz. (Ueber die Familie der Orchideen) Ich habe mich in diesem vergangenen Som- ‘ mer vorzugsweise damit beschäftigt, die Gattun- gen unserer deutschen Orchideen nach leben- den Exemplaren zu beschreiben und abbilden zu lassen. Durch die Güte meiner Freunde, beson- 7h8 ders durch die Hrn. Wirtgen, Klug, Dietrich und Tinnant, die ich hier dankbar nenne, ge ang es mir auch, mehrere der seltensten Orchi. deen zu erhalten, so dass ich im Ganzen 16 Gat-, tungen möglichst vollständig darstellen konnte, wel che ich in dem so eben erschienenen fünften. Hefte meiner Genera plantarum der nachsichtsvollen Be- urtheilung des botan. Publikums vorlegen werde. Im allgemeinen. bin ich bei. dieser Arbeit nach den Richard’schen Grundsätzen verfahren , indem ich jede deutlich zu unterscheidende Abweichung in der Gestalt und Structur des Gynostemii zur Unterscheidung der Gattungen benutzte. Ich will übrigens.nicht mit denen streiten, welehe von an- (derer Ansicht ausgehend, die Gattungen contrahi- ren möchten. Man könnte nämlich wohl Ana- camptis, Loroglossum und Gymnadenia als subge- nera von Örchis betrachten; man könnte Habena- ria,mit Platanthera, Listera mit Neotlidium verbin- den. Aber, eine so interessante Familie verdient gewiss. eine recht vielseitige genaue Betrachtung nach lebenden: Exemplaren, zu der man bei den vermehrten Gattungen recht nachdrücklich hinge- . wiesen wird. , Es fand sich dabei noch manches zu berichtigen, ‘was besonders darin seinen Grund findet, dass bei Orchideen ohne lebende Exemplare und zwar solche, welche noch geschlossene Blü- then haben, fast keine richtige Bestiminung 'mög- lich is. Bei den kleinen Blüthen ist eine solche‘ auch bei den in Weingeist bewahrten Exemplaren . 79 wenigstens sehr schwierig. $o habe ich bei Loro- glossum nur L. hircinum als deutsche Art lassen können. Woahrscheinlich kommt auch Orchis se- eundiflora aus dem südlichen Europa, die ich noch nicht untersuchen konnte, zu dieser Gattung; dann muss aber diese Art von Orch. densiflora Desf. (Ann. du Mus. X. Tab. 16.) ganz verschieden seyn, da diese orientalische Pflanze gewiss zur Gattung Aceras- gehört. Bei dieser letztern Gattung gibt die Art der praefloratio ein unterscheidendes Merk- mal von Loroglossum, da- hier die Lippe, wie bei Ophrys eingeschlagen (inflexa) ist, während die Lippe bei Lorogiossum spiralföürmig gewickelt er- scheint. Der gewöhnliche Fall ist der, dass die Lippe aufrecht und nur etwas in der Mitte nach aussen gekrümmt ist, wodurch die eiförmige Ge- stalt der Knospe entsteht. Was die von Hrn. Prof. Reichenbach unter Himantoglossum aufgeführte Gymnadenia viridis Rich. betrifft, so weicht sie durch den Bau der Anthe- ren sehr ab,. und ich betrachte sie als die einzige ächte Habenaria, die wir in Deutschland besitzen. Unter den exotischen ist Hab. bracteata aus Ame- rika nahe verwandt. Dagegen ist Habenaria al- bida R. Br. und Reich. eine Gymnadenia perian- thio galeato, wie diess auch bei den ächten Arten der. Gattung Orchis vorkommt. Die Gattung Ha- benaria unterscheidet sich von Gymnadenia durch die am Grund der Anthere hervorragenden, nie- mals, weder von der Anthere selbst, noch von. ei- . 5 750 | ner bursicula eingeschlossenen retinacula und steht dadurch der Gattung Plotanthera und Herminium so nahe, dass ınan Habenaria, als ein subgenus von Platanthera oder umgekehrt ansehen könnte, Da- her kömmt auch der Name „Nacktdrüse“ mit weit mehr Recht einer dieser drei Gattungen als der Gattung Gymnadenia zu, bei der zwar keine ei. gentliche bursicula vorhanden ist, wo aber die re- tinacula nicht aus den Fächern der Anthere her- vortreten, die an ihrem Grunde mehr oder minder kappenförmig gefaltet sind. Wohin Gymnadenia | eueullata Rich. (Himantoglossum. Reich.) gehört, wünschte ich von denen zu erfahren, die diese sel- tene Pflanze lebend zu untersuchen Gelegenheit ha- | ben. Bei Ophrys liegt der unterscheidende Cha- rakter vorzüglich in den beiden ganz getrennten Fächern der Anthere, deren jedes mit einer bursi- cula versehen is. Was die Gattung Herminium betrift, so ist sie schon darch die unverhältniss- mässig grossen retinacula mit sehr kurzen Stel- „chen ausgezeichnet. _ Bei der Abtheilung der Limodorinae sind alle Gattungen deutlicher unterschieden, und man kann nur die Gattungen Listera und Neottidium für so ‚nahe‘ verwandt halten, dass man sie vielleicht bei andern Ansichten vereinigen möchte. Hier ist das Labellum, die Art der Anheftung der Anthere und die Beschaffenheit der Proscolla von besonderer Wichtigkeit. — Bei der Gattung Malasis, die mit -Lipparis unsere deutschen Malaxineen bildet, finde + Tal ich ein Androelinium terminale, welches ich nach vorn immer ganz offen sah und welches hier nicht die Anthere, wie bei mehreren Gattungen der Li- modorinae, sondern die vier Pollinarien enthält, wel- che zu zwei dicht übereinander liegen und an der Spitze durch ein retinaculum verbunden sind. Das Androclinium übernimmt also hier die Stelle der Anthere. Hier ist auch, was ich nirgends be- merkt finde, der Blüthenstiel gewunden (contor- tus), nicht der Fruchtinoten, was mir um so be- merkenswerther scheint, da hier das Labellum auf- recht und die Blume also als flos resupinatus er-. scheint, während wir sonst, sowohl bei einem Ger- men contortum oder non contortum das Labellum nach unten gerichtet finden. — Bei der grossen ‚ Vebereinstimmung, welche die Familie der Orchi- deen in der Frucht und Samenbildung zeigt, fin- den wir doch in der Gestalt der Samenhalter (spermophora) einen vielleicht näher zu beachtenden Unterschied; die Samenhalter sind, nämlich bei den Ophrysinen nur ausgerandet oder fast ganz, bei den Limodorinen tief zweispaltig. Zu den in diesem Heft der Genera plant. noch -fehlenden Gattungen gehören besonders Chamae- repes Sp., Nigritela R., Epipogium Gm., Serapias R. und Goodyera, von denen ich noch keine guten Exemplare erhalten konnte., Indem.ich im folgen- den Sommer meine Nachforschungen nach diesen Gattungen mit aller Sorgfalt fortzusetzen gedenke, wage ich schon hier au alle Freunde der Botauik j - 752 die geziemende Bitte, mich, wenn sich hierzu Ge. legenheit finden sollte, mit Blüthen dieser Gattun.. " gen, die aber noch zum Theil geschlossen seyn müssen, im Weingeist aufbewahrt zu erfreuen, Aber auch die Früchte sind mir sehr nöthig. Von Lipparis Loeselii R. hat einer meiner Freunde bei "Düsseldorf fruchttragende Exemplare gefunden, und ich darf daher wohl im Frühling auf die Blüthen dieser seltenen Orchidee hofen, Bonn. Fr. Nees v. Esenbeck. IH. Botanische Notizen Poa hybrida Gaudin ist mit Feestuca montana Sternb. et Hoppe Denkschrift. U. S: 95. identisch, und ohne Zweifel eher den Festueis als Pois zu- zuzählen. Sie ist eine Pflanze der höhern Gebirge Deutschlands und kann demnach bei Erlangen, wo sie Reichenbach nach Zuccarini angibt, nicht einheimisch seyn. Wahrscheinlich liegt dabei eine Vepwechselung mit Poa sudelica zum Grunde, Papaver pyrenaicum DeC. ist keine deutsche Pflanze ; die von Reichenb. in Fl. excurs. p. . 700. angegebenen Wohnorte von Tyrol, Krain und Kärnthen gehören alle dem gelbblühenden P. ulpi- num 'an, -den Sturm abgebildet hat, und welcher von R. selbst zu P. alpinum eitivt wird. “.Papaver nudicaule in Steud. et Hochst. Enumer. (eine Pflanze des hohen Nordens) wächst ebenfalls nicht in Deutschland. An den angegebe- nen Orten findet sich nur P. alpinum. CHiezu Litber. Nro. 14.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 48. Regensburg, den 28. Dec. 1834. 1 Biographische Notizen. Zum Andenken an Albrecht Wilhelm Roth I } as Leben eines Naturforschers, der weder blosser Sammler ist, noch von der Wissenschaft, die sein Glück ausmacht, einträgliche Aemter, Ti- tel und Ehrenzeichen erwartet, kann desto plück- licher genannt werden, je einfacher es war. Arm an äusseren Begebenheiten, deren Wechsel die Freibeit stiller Forschung beeinträchtiget, besteht es gemeiniglich in einen nie nachlassenden Kanı- pfe mit Hindernissen intelleetueller Thätigkeit, wel- che iınmer die nämlichen gind, und, falls der For- schende als Schriftsteller unter seinen Zeitgenos- sen auftrat, in einer fortschreitenden Entwicklung dessen, was von ihm in Bezug hierauf tuternom- men ward. So war das Leben des Mannes, der über ein halbes Jahrhundert lang seine edelsten Kräfte der Erweiterung : der Pflanzenkunde wid- mete, ohne andern Lohn, als den, welchen ihm seine unbegrängte Liebe dazu darzubieten vermoch- _ te. Davon:einen kurzen Abriss zu lesen, dürfte desshalb für Mauche, die an seinen Bestrebungen Flora 1854, 43. Bbb 254 ] & näheren .oder entfernteren Antheil genommen ha. ben, von einigem Interesse seyn. Albrecht Wilhelm Roth ward am 6. J.- nuar 1757 zu Dötlingen im Grossherzogthum 0[- ‚denburg gebohren. Sein Vater war dort Prediger, ‘nachdem er früher Inspector des Naturalienkabi- neis des Hallischen Waisenhauses gewesen war, Den Elementarunterricht genoss Roth im väter. lichen Hause, wurde aber in seinem vierzehnten Jahre auf das Gymnasium zu Oldenburg und im Jahre darauf in die Schule des Waisenhauses zu Halle gesehickt. Im, Jahr 1775 wurde er bei der Academie daselbst als’ Student der Mediein imma- trieulirt, und trieb dieses Studium drei Jahre lang, wobei er den Verf. einer schätzbaren Flora Halen- sis, F. W, von Leysser, als seinen Gönner und Wohlthäter betrachten konnte. Im Frühjahre 1778 bezog er die Academie zu Erlangen, wo er das Glück hatte, mit Schreber bekannt zu werden, der bis zu seinem, im Jahr 1810 zu früh erfolgten Tode, Roth’s Herzensfreund und fleissiger Corre- spondent blieb, In Erlangen erhielt dieser am 17. " Sept, :1778 die Doctorwürde der Mediein, nachdem ‚er 'seine.Streitschrift: de diaela puerperarum bene instituenda, öffentlich verheidiget hatte, und kehrte noch im December des nämlichen Jahres zum vö- terlichen Hause zurück, Roth’s Vater musste mit den Naturwissenschaften befreundet. seyn, da er eine Sammlung unter: Aufsicht gehabt,, es. ist daher begreiflich, wie ‚diese ‘Liebe aueh. im Sobn sich 755 entwickeln konnte. Die Studien desselben zu Halle fielen freilich in eine Zeit, wo für den Unterricht in der Botanik daselbst wenig gesorgt war: desto fleissiger aber forschte Roth den Gewächsen der reichen Gegend nach. Indessen klagte er, dass er unter seinen Commilitonen nur wenige gefunden habe, so diese Neigung mit ihm getheilt hätten (Beitr. zur Bot. I. 135.). Noch als Studen in Halle schrieb er seine: Anweisung für Anfänger, Pflanzen zum Nutzen und Vergnügen zu sammeln und nach dem Linneischen. Systeme zu bestimmen. Gotha 1778, wovon im Jahr 1803 eine zweite, vom Verf. ganz umgearbeitete Auflage ans Licht trat. In Erlan- gen schrieb er eine: Abhandlung über die Art und Nothwendigkeit Naturgeschichte auf Schulen zu be- handeln. Nürnberg 1779. Nachdem Roth ein Jahr lang im väterlichen Hause verweilt und in ‚seinen Mussestunden die Pflanzen der Gegend, die manches Seltene darbot, fleissig untersucht hatte, liess er sich als ausübender Arzt in dem Flecken Vegesack, 2 Meilen“ von Bremen, und bis dahin dem Hafen dieser Handelsstadt, nieder. Hier bau- te er sich in einer angenehm an der Weser gele- genen Gegend eine Wohnung, und schuf durch Anlegung.von Baum- und Gartenparthien einen bis dahin öden Fleck Landes in einen reizenden Aufenthalt um. Im Jahr 1751 wurde er von der Hannöverischen Regierung als Landphysicus der Wesergegend des Herzogthums Bremen, welche acht Aemter und sieben Gerichte enthielt, angestellt. Bbb = 756 Wiewohl dieses Physicat und seine Praxis einen ossen Theil seiner Zeit in Anspruch nahm, wusste er dennoch Musse für seine Lieblingswissenschaft "yn finden. .Bei seinen häufigen amtlichen Reisen hatte er Gelegenheit, mit den seltneren Pflanzen ‚der Gegend bekannt zu werden und in seinem $ar- ten banete er ausländische Gewächse, wovon er.die -Samen theils von Freunden mitgetheilt erhielt, theils aus den Rosinen anslas,- die mit Handelsschiffen aus Spanien gekommen waren. Seine Schriften aus dieser ersten Zeit seiner Wirksamkeit sind : Verzeichnis derjenigen Pflanzen, welche nach An- zahl und Beschaffenheit ihrer Geschlechtstheile nicht in den gehörigen Klassen und Ordnungen des Lin- neischen Systems stehen; nebst einer: Einleitung in dieses System. Altenburg 1781. — Beiträge zur Botanik 1. 2. Theil., Bremen 1782, 83.— Her- barium vivum plant. offieinalium; nebst einer An- weisung, Pflanzen zum medicinischen Gebrauche zu sammeln. 8 Hefte. Hannover 1785. Diese letzte . Unternehmung machte Roth auf eigene Kosten. In den genannten Beiträgen findet 'sich, ausser in- . teressanten Beobachtungen. über, die ‚Reitzbarkeit der Blätter des Sonnenthaus, über die Nectarien der Storchenschnabelarten u. s, w., mehrere Ver- zeichnisse seltener Gewächse, die Roth im Her- zogthume Oldenburg gesammelt hatte; wobei Be- schreibungen der seltneren und. sonstige Bemerkun- gen mitgetheilt werden. Die beabsichtigte Fortse- izang dieser Beiträge wnterblieb: - statt deren gab 2157 Roth heraus: Botanische Abhandlungen u. Beobach- tungen; mit 12 illum. Kupferlafeln. Näruberg 1787. Während seines Aufenthaltes im Oldenburgischen erfreute er sich des Umgangs von 6. C. Oeder, dem ersten Herausgeber der Fl. Danica, welcher damals Stiftsamtmann in Oldenburg war. Dieser machte ihm den Vorschlag, eine Flora Deutsch- lands auszuarbeiten, und gab ihm auch Rathschläge in Bezug auf die Ausführung. Roth unterzog sich, seiner eingeschränkten Verhältnisse ungeachtet, mit Eifer dieser Arbeit, um ein Werk zu Stande zu bringen, welches damals allgemeines Bedürfniss war, und schon im Jahr 1788 erschien der erste Theil desselben unter dem Titel: Tentamen Florae Ger- manicae. Wiewohl als erster Versuch nothwendig “ unvollkommen, erhielt doch das Unternehmen gleich beim Anfange vielen Beifall (Röm. u. Ust. Magazin f. d. Bot. 4. St. 101)J- Und in der That war es keine, blosse Compilation, ‚sondern das Material, so weit als möglich, mit Kritik zusammengetragen ; auch waren mehrere 'neue Gattungen und Arten aufgestellt, davon die Mehrzahl seitdem Jas Bür- gerrecht erhalten haben. Es geschah ebenfalls nach dem Vorschlage von Veder, dass von dem Ver- zeichnisse selber die Synonywie, die Beschreibuu- gen und Bemerkungen getrennt wurden : diese sollten den Inhalt der folgenden beiden 'Theile aus- . machen. Von diesen erschieu der zweite, die 1 bis 23. Klasse des Linneischen Systems enthaltend, in zwei Abtheilungen in den Jahren 1789 u. 1795. ”ı 758 und damit wurden zugleich viele Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande gegeben. In dem vonRömer undÜsteri herausgegebenen Magazin für die Botanik, so wie in den Annalen der Bota- nik, die Usteri allein herausgab, hatte Roth in. den Jahren 1788 bis 1796 mancherfei kleine Ab. handlungen, dem grössten Theile nach Beschrei- bungen neuer oder wenig bekannter Pflanzen ent- haltend, geliefert: diese Beschreibungen sammelte er und gab sie, mit andern vermehrt, zusammen heraus, unter dem Titel: Cataiecla bolanica Fase. 1. e. tab. aen. VIII. Lips. 1797. : Diesem ersten Ban- de folgte dann bald ein zweiter (Fasc. Il. Ibid, 1800.. ec: tab. aen. IX). Den bedeutendsten Theil dieses Werks bildet die Aufstellung neuer Gattun- gen und Arten von Wasseralgen, deren Studium Roth in Gemeinschaft mit seinen Freunden Tren- tepohl und Mertens eifrig betrieb, in der Art, dass er als Begründer desselben in Deutschland anzusehen ist, Zwei kleine Schriften von ihm aus dieser Zeit hatten ebenfalls, die Algenkunde zum. Gegenstande, nämlich: Bemerkungen über das Stu .dium der kryplogamischen Wassergewächse. Hanno- ver 1797. und: Bemerkungen über den innern Bau und. die Befruchtungsart der Conferven in Schra- ders Jown. f: die Bot. 1800. 2 Ba. Er ward zu diesem Studium besonders angeregt durch die Noth- wendigkeit einer ganz neuen Bearbeitung dieser, bis dahin von den Pflanzenforschern Deutschlands vernachlässigten, Gewächsfamilie für den 3. Band wer. 759 seines Tentamen, wovon die erste Abiheilung, die Farnkräuter, Moose und Wasseralgen enthaltend, im Jahr 1800. erschien. Die Farnkräuter waren hier nach I. E, Smith). die Moose nach Hedwig und Schreber aufgestellt, doch nicht ohne Aen- derungen, die sich auf eigene Untersuchuungen des Verf. gründeten. Die Wasseralgen aber konnte er hier, begünstigt durch die an solchen reiche Ge- gend seines ‘Wohnorts, in einer bis dahin unge- kannten Mannigfaltigkeit aufzählen. Auch gaben sie und besonders ihre Vermehrungsart ihm den grössten Theil des Stoffs zu den neuen Beiträgen zur Botanik, wovon nur ein einziger Band im Jahr 1802 erschien. Durch Roth’s erfolgreiche ÜUnter- suchungen wurden auch andere Zeitgenossen für das Algenstudium erwärmt und dadurch dem Be- kannten so manches Neue hinzugefügt, dass Roth‘ im 3. Bande seiner Catalecta Botanica, der im Jahr 1506 ans Licht trat, eine grosse Menge neuer Al- gen-Formen unter die bis dahin gekannten ein- schalten konnte. Aber auch von den andern Ge- wächsfamilien wandte er seine Ferschbegierde nicht ab. Kine neue Gattung, Kochia, ward von ihm aufgestellt (Schrad. Journ. £. d. Bot. 1801. 2. Bd.) und in seinen neuen Beiträgen so wie in den: Bo- tanischen Bemerkungen und Berichtigungen. Leipz. 1807. finden sich eine Menge werthvoller Beobach- tungen über Phanerogamen, so wie über die Be- fruchtungsart der Laubmoose, worin Roth nicht -» gleicher Ansicht mit Hedwig war. Im Jahr 1803 “ 760 hatte die botanische Gesellschaft zu Regensburg _ eine: Preisfrage gestellt: Ueber Erkenntniss der Va- yietälen im Pflanzenreiche. Unter den eingegange. nen Beantıyortungen wurde der von Roth der Preis zuerkaunt, diese aber, der indessen einge- tretenen Zeitumstände wegen, erst im Jahr 1811 dem Drucke übergeben unter dem Titel: Was sind Varietäten im Pflanzenreiche, und wie sind sie bestimmt zu erkennen! > Nebst beigefügten Verzeich. nisse der vornehmsten“; in Deutschland vorkommenden Varietäten. Regensburg. — Im Jahr 1814 ward Roth ein unverhoflies Glück zu Theil. Ein Beut- scher, Benj. Heyne, hatte die englischen Besi- tzungen in Ostindien im Auftrage und anf Kosten der ostindischen Compagnie der Pflanzen wegen be- reiset, ‘und, nachdem er im Jahr 1813 nach Eu- yopa zurückgekehrt war, ‚Duplicate der von ihm entdeckten Gewächse mit sich nach Deutschland genommen, um sie Willdenow zu übergeben. Da er aber dessen schon im Jahr 1810 erfolgten Tod erfuhr, gab er diese Sammlung in Roth's- Hände, mit der ausdrückliehen Bestimmung, dass .die Pflanzenkunde. daraus möglichsten Nutzen zie- hen möge. Roth kam dadurch in den Besitz von ‘ mehr als 1508 der seltensten Gewächse, von denen er die nenen beschrieb, was ihm den bei weitem grössten Theil des Stofles gab für seine: Nova ge- nera et norae species plantarum praesertim. Indiue orientalis. Halberstadt 1821. Im Jahr 1827 er- seiien der erste Theil einer gänzlich umgearbeite- Pr a ne u RR en - 761 ten zweiten Ausgabe seines Tentamen Florae Ger- manicae unter dem Titel: Enumeratio plantarum phaenoyamarum, im Germania sponle nascentium. Lipsiae, in 2 Sectionen, welche die dreizehn er- sten Linne&ischen Klassen umfassten. Nach dem, was in einem Zeitraume von 36 Jahren seit Er- scheinen der ersten Ausgabe für die deutsche Flora j geschehen war, konnte nur ein ganz neues Werk dem Bedürfnisse abhelfen. Both unterzog sich diesem schwierigen Geschäfte, seines vorgerückten Alters ungeachtet, mit einiger Abänderung des früheren Plans, und, wenn die Ausführung den Anfoderungen nicht ganz entsprach, se darf nicht vergessen werden, dass es die Arbeit eines viel- beschäftigten Arztes war, der, in isolirter Lage anf dem Lande, sie allein aus Liebe zur Wissenschaft, in welcher er mit seinen Zeitgenossen nieht mehr gleichen Schritt halten konnte, unternommen hat- te, Der zweite Theil, welcher das Werk beschlies- sen sollte und wovon das Manuseript völlig fertig war, kam nicht heraus wegen Fallissements der Verlagshandlung. Der Verfasser änderte daher sei- ‚nen Plan, kürzte die Beschreibmgen und die Sy- nonymie sehr ab und gab nun das Ganze mit Ver- besserungen und Ergänzungen heraus unter dem "Titel: Manuele bolanicum s. Prodromus enumero- tionis plantarum in Germania sponte nascenlium Fase. I — III. Lips. 1830. Mit dieser Schrift beschloss Roth seine schriftstellerischen Arbeiten. Im Jahr 1825 den 17. Sept. wurde das funfzig- v 762 jährige Jubiläum seiner Doetorpromotion im Kreise seiner zahlreichen Verehrer und Freunde gefeiert und’ ausser mehreren Ehrenbezeugungen, die an diesem Tage ihm zu Theile wurden, erhielt er yon der K. Hannöverischen Regierung den Titel als. Medieinalrath, Seinem Berufe als practischer Arzt blieb er unermüdet getreu, und er starb am 16. Oet. 1834. im 77. Lebensjahr: e, nachdem er noch 14 Tage vor seinem Tode Kranke, die eine halbe Stunde ent- fernt von seinem Wohnorte an der Cholera niederla- gen, zu Fusse besucht hatte. Er hinterlässt eine be- deutende Bibliothek und ein ausgezeichnetes, wohl- geordnetes- und wohlerhaltenes Herbarium, wovon zu wünschen ist, dass es in Deutschland durch An- kauf ‚bleiben möge, da es an deutschen Pflanzen vorzüglich reich ist und zu den zahlreichen Wer- ‘ken des verstorbenen Besitzers die Belege enthält. Roth besass ein scharfes glückliches Auge, wel- ches in den Gegenständen mehr die Verschieden- ‚heit, als das Uebereinstimmende auflasste ; seine Lebhaftigkeit aber riss das Urtheil zuweilen mit sich fort und verhinderte ihn, seinen Arbeiten die- jenige Reife und Vollendung zu geben, welchen an- dere bei unendlich mehr Hülfmitteln die ihrigen näher zu bringen vermochten. Er war ein thäti- ger und: glücklicher Arzt. Nieht nur war er lange derfeinzige in einem volkreichen weitläufigen Fle- cken, sondern seine Praxis erstreckte sich auch ins benachbarte Oldenburgische,. und sie war desto mühwoller, als Roth dabei den breiten Weserstrom \ | 2763 zu allen Jahrszeiten in einem offenen Boote hin- “und zurückpassiren ınusste und dann seine Besu- che meistens zu Fusse zurück legte. Aus den Jah- ren 17S0— 87 finden sich mancherlei medieinische Beobachtungen von ihm im Hannöverschen Maga- zin und inReichards medieinischem Wochenblat- te. In: seinem Leben und Wirken einfach war Roth ein abgesagter Feind von aller Windbeute- lei, allem Wortgepränge, allem gelehrten Radicalis- mus, und sie waren oft Gegenstand seines Witzes und seiner Laune im Kreise von Bekannten. BDa- bei war er ein angenehmer, heiterer Gesellschaf- ter ; sein lebrreiches Gespräch war immer frei und offen und andere Zurückhaltung dabei, als die, welche die Sitte gebot, war ihm fremd. Er war ein vortrefflicher Hausvater und ein treuer unver- änderlicher Freund. Wem er seine Achtung und Liebe zugewandt hatte, der konnte mit Sicherheit auf ihn bauen, und die, welche dieses Glück hat- ten und ihn überlebt haben, werden seiner nie vergessen. I. Correspondenz. Hr. Pfarrer Köberlin in Dickenreishausen s bei Memmingen hat in jener Gegend eine höchst ' interessante Entdeckung für die deutsche Flora ge- macht: er fand daselbst in grosser Menge einen bisher nur in Amerika beobachteten Juncus, den Juncus tenuis Roth Er schickte mir eine An- zahl von Exemplaren zu, von welchen ich eins ‘ ni zu übersenden das Vergnügen habe. Hr. Pfar. | rer Köberlin schrieb nir über diese Entde. ekung folgendes: „Anfangs August dieses Jahres wolite ich den Juncus compressus Jacy., der hier allenthalben wächst, in einigen schönen Exempla- ren einlegen, fand aber zu meiner Verwunderung neben ihm und viel häufiger einen andern sehr ! ausgezeichneten Juncus, der in Ihrer Deutschlands Flora nicht beschrieben ist. Nach den geringen Hülfsmitteln, welche mir zu Gebote stehen, vermu- thete ich, dass es wohl gar Juncus tenuis Roth seyn könne. Weil ich aber meiner Sache nicht | gewiss war, sendete ich ihn an meinen Frernd, | den Hrn. Prof, Zucearini in München, der mir nun schreiht, es sey wirklich J. tenuis und ganz identisch mit Originalexemplaren aus Nordamerika. Hier wächst er in ungeheurer Menge an allen Feld- wegen und Kommunikations - Strassen, die,er zu beiden Seiten wohl halbe Stunden weit: bekleidet, so weit die Unterlage lettiger Grund is. Auch : auf Feldrainen und Waldgehauen ist er in unse- rer Gegend häufig, und ich zweifle nieht, dass er auch anderwärts weiter verbreitet ist und bisher "für Juncus s compressus gehalten wurde. « | 76h > N Ich besitze nur kuliivirte Exemplare des Jan ; ‚eus temuis, mit dem aber die von Hrn. ‚Köberlin überschickten ganz genau übereinstimmen. Erlangen. - Ko ch. ” 765 Til. Eingegangene Beiträge für di& Königl. bolan. Gesellschaft. , Bei der Königl. botanischen Gesellschaft da- hier sind seit der letzten Anzeige in diesen Blät- tern (1834, Bd. I. p. 233) folgende interessante Beiträge für deren Bibliothek Herbarium und Gar- ten eingegangen : A. Für die Bibliothek. 1.) Nova acta physico-medien Academiae Caes. Leopoldino-Carolinae naturae curiosorum. Vol. WI. Pars 2. Vratislaviae 1833. .2) Fingerbuth, Monographia generis Capsiei. Düsseldorpii, 1832. 3) F. Göbel’s pharmaceutische Waarenkunde, mit illuminirten Kupfern. Bearbeitet und heraus gegeben von Dr. Gustav Kunze. 7. u. 8. Heft. Eisenach 1833 und 1834. — Der mit diesem Sten Hefte geschlossene zweite Band dieses trefilichen Werkes ist von dem Hın. Verf. unserer Gesell- schaft gütigst zugeeigret, wofür sie demselben ih- ren Dank hiemit öffentlich ausspricht. 4) F. A. @. Miquel, Commentatio de orga- noram in vegetabilibus_ortu et metamorphosi. Lugd. Batav. 1833. 5.) Ejusdem responsio ad quaestionem botani- cam: deseribatur germinatio plantarum, praemissa brevi disputatione de partibus fructus etc. Gronin- gae. 1832. . -. 6) Th. Fr. Lud. Nees ab Esenbeck, Genera plantarnm florae germanicae, iconibus et descriptio- nibus illustrata. Bonn. 1834. Fase. I1. IV. 266 u 7.3 Naturgeschichte der drei Reiche ete, Stutt- gart. 1834. 13. 14. 15. 16 und 17. Lieferung. 8.) Eenige Waarnemingen omtrent den Culila- wan-Boom van Rumphius, door €. L. Blume te Leiden. $.) Kosteletzky, allgemeine medieinisch- phar. - maceutische Flora. 3. Bd. Prag. 1834. 103 Neesia, genus glantarum javanicum, re- pertum, deseriptum et figura illustratum a C. L. Blume. j 11.) Cinquieme notice sur les plantes rares eultivees dans le jardin de Geneve, par M. De. Candolle. 12.) Seance publique de la facult€ de Mede- tine de Sirassbourg du 26. Decembre 1833. Strass- bourg. 1834. 12.3 Hübener, Hepaticologia germanica oder Beschreibung der deutschen Lebermoose. Mann- heim 1834. 14.) Desselben Einleitung in das Studium der Pflanzenkunde, für Gymnasien und zum Selbststu- dium. Mannheim 1834. 15.) Verhandlungen :des Vereins zur _ Beförde- | . rung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen | Staaten, 0. Lieferung. Berlin 1834. (nebst dem | jüngsten Verzeichnisse der Mitglieder des Vereins.) 363 Opiz Fortsetzung der Beiträge zur Natur- geschichte Nr. 40 und 41. und von dessen Nomen- clator botanicus Bogen 4 und 5. 17.) Hagenbach Tentamen Florae basiliensis Vol. 1 et & Basileae 1821 et 1834. ! 767 18.) F. Tr. -Kützing, Synopsis ‚Diatomearum oder Versuch einer systematischen Zusammenstel- lung der Diatomeen. Halle 1834. 19.) J. Fritzsche, de plantarum polline. Bero- lini 1833. j 20) R. G. Michel, Tentamen botanico - medi- cum de Artemisiis-usitatis. Pragae, 1834. 213 A. P. de Candolle Genres nouyanx ap- partenant A la famille des Composdes. Paris 1833. 22.) Kiusd., Notice historique sur la vie et les travanx de M. Desfontaines. 1834. 23.) Ejusd., Note sur la division du rösne ve- getal en quatte grandes Classes... 1833. 24) L’ Nardo su aleuni usi ed applieazioni economiche del Pinus maritima. Venezia. 1834. 25.) J. P. Harl, Nekrolog weiland 8. Exe. des Hrn. Grafen F. G. de Bray. Erlangen 1834. 26.) Fresenius, Beiträge zur Flora von Acgyp- ten und Arabien. 273 3. G. Ch. Lehmaun, novarum et minus eugnitarum stirpium pugillus, sextus etc. Hambur- gi 1534. 238. J. J. Bernhardi, über den Begriff der Pflanzenart und seine Anwendung. Erfurt, 1834. 29: C. B. Presi, Symbolae botanicae. Fase. V. VI VII. Pragae, 1832. 1833. 30.3 J. Balsamo et J. de Notaris, prodromus Bryoloyiae Mediolanensis. Mediolani 1834. 31.) Konigl. Vetenskaps Academiens Handlin- gar für Ar 1834. Stockholm 1834. ” 32.) Arsberättelser am Vetenskapernas Fram- 'steg. ‚Stockholm 1834. 768 33) G. Schübler und G@. v. Martens, Flora von Würtemberg. Tübingen 1834. 34.) Kirschleger, Statistiqne de la Flore d’AL sace et des Vosges, 1 et 2. Livraison. Mühlhau- sen 1831. 35) Jahresbericht d. K. Schwed. Ak. d. Wiss, , über die Fortschritte der Botanik im J. 1831, ven Wickström, übersetzt von Beilschmied, Brest. "1834. 36.) Bergaussischten des schlesischen und Glä zergebirges, von Prudlo. Bresl. 1834, 37) Lie natürlichen Pflanzenfamilien etc. von Wilbrand. Giessen 1834. D. Für das Herbarium. 1.) Kützing, Algarum aquae, duleis Germani- carum decas VI — X. Hal. saxon. 1833. 1834. 2) J. F. Klotzsch, Herbarium vivum mycolo- gieuin. 'Fase. I. et H. Berolini 1832. .C. Der botanische Garten erhielt Zuvvachs durch Sendungen und Geschenke von den Hrn. Gartendirector Lenne in Potsdam, Hofgärtner Lang in Nymphenburg, Hofgärtner Seitz in München, Fürst in Frauendorf und aus dem Gräflich. von Brayischen Gärten in Irlbach. ‚Indem wir diese werthvollen Geschenke hie- - * mit zur dankbaren Anzeige bringen, verbinden wir damit die Versicherung, ‚dass nähere Berichte über den Inhalt der eingesandten Schriften. für die Lite- ‚raturberichte des künftigen J alires ‘schon bereit lie- gen und demnächst in denselben mitgerheil wer- den sollen, (Hiezu Litber. Nro. 15) Beiblätter zur Flora oder allgemeinen botanischen Zeitung, Zweiter Band. 1354. Aufzählung der in Rorsika und zunächst um Bastia von mir bemerkten Cotyledonar- . Pflanzen; von Hrn. Ulysses Salis-Marsch- lins in Marschlins, j - (Vergl. Flor. 4855, Bd. II. p. 449, etc.) Dicotyledoneae s. Exogenae. Subcelassis 1. Monochlamydeae. Coniferae, Taxus baccata, B. 3. V. Monte d’Oro. + Ephedra distachya, In arena marilima prope Isola - Rossa» Juniperus Oxzycedrus, B,o—a2 c. _ phoenicea, Macinaggio. — communis alpina. In apice Montis S. Petri 5100° s. m. cum Rhammo alpino. Cupressus horizontalis, Supra Erbalunga prae ecclesia quadam. + Pinus sylvestris, In Corsica interiori. t — DLaricio ibid. sylvas vastissimas efficiens. — marilina, la arenosis moritimis inter Aleria e Fiumorbo, 1 Abies pectinata. Monte d’Oro. Indicante de Parade prope Adjacium: Pinus pinea et halepensis. Amentaceae., Celtis australis. Linguicetta. Ajaccio. (Ineolis pergolo.) + Ulmus campestris. B. 0—ı.p. c. Alnus suaveolens. M" Rotondo, d’Oro, Cor cione etc. abunde 5 — 7000° s. m. — glutinosa. Bo—a2. c. — cordata. B. ı — a. V. Nella Castagnic- cia abunde, Salix einerea cum varit. B.o—35. pP Castagnicecia. c. — monandra B.o—ı. pP © t — celba B.o.p. ce. 3 — Jfragilis. Erbalunga (culta). V. Populus alba. B.o.p. c. rt —ngra. Bo—ı pe t Fagus sylvatica. Mt. S. Pierre usque ad api- cem. In montibus interior. t Castanea vulgaris, B. ı. p. c. Inter Golo et Tavignano fl. ostium regio 1 et 2, collioa et submontana, unicum fere immensum consti- tuunt castanetum, utde Castagniccia djeituf iste pagus. Quercus pubescens, B.ı — 2. p- c. — Ilx. B. ı—a p- c. Inter Evisa et Calvı sylvae integrae. 3 Quercus Toza? fructum non vidi, Ex trunco Mori albae prodiens et cum illä sinul flo- rens Aprili 1829 prope Migliacciaro. — Suber, B ı—2c Corylus Jvellana. B. 1. p. c. Castagniccia. Ab aliis indicatae: Alnus viridis. Betu- la alba, Quercus racemosa. Populus fastigiata. Platanus orientalis, Juglandeae. Juglans regia, B. 1. p- Urticeae. Parietaria Soleyrolii, (Helxine Requ ) Flores solitarii; foeminei in axillis inferioribus, involucro cincti 5—rarius semiquadrifido, de- mum 3 —4 - anzulato, angulis pilis hamosis dense ciliatis. Perigonium minutissimum vi- ride 4 - fidum, laciniis brevibus angustis sub stigmate latentibus. Involucrum florum mas- Ito brevius calyeulum s. bracteolas refert. — Parietaria lusitanic® figura bene convenit, af ubsolitarios foemineos ego non vidi. (Cae- flores edituram culorum perigonio mu Viv. florula cors descriptio sistit fores $ et hermaphroditos quales terum plantam cultam mox diligentius observaho). Vescovato inter et Laren Magna copia secus Fumalto t ad rupes. $ecus Abbatesco- — lusitanica, B. ı. p. & In muris um- Bonifatiis 1° agad rıvums. orreniem brosis nec non in apricis« 4 Parietaria officinalis. B, ı. c. _ judaica, B. ı. c. Urtica pilulifera, B.ı —2. c. —_ membranacea, B,ı. V. — hispida. B. 1 — 2. c. ii dioica. B ı—2. c. 1 - urens, B ı— 2. c + Humulus Lupulus. B. ı. c. t Morus alba. B.o—ı.p. c. t — nigra, Adjacii. + Ficus Carica, B.0—2, ce. Euphorbiaceae, Crotor tinclorium, B. 0. c. in arvis stagao Biguglia finitimis, } Ricinus communis sine fl. Bonifatii. t Buxus sempervirens. B. 2a — 5, pc Euphorbia Chamaesyce, Corte. vs —_ Peplis, B. 0. 2. _ helioscopia, Bo—.c _ ptericoeca, Saptene. Ajaccio. non Salzm.) di cuneifolia Gussone (stellulata Loisel. . o. io ceui Sartene in prioris consortio © 2.228 21: FREE, i- non absimilis, etsi diversissima sem - . {is nibus carunculatis subcomplana . . . „ve- dilute castaneis tenuiter elevato nosis, nec ecarunculatis globosis iur . is. Cap- gris eximie reticulato-exsculptis. C3P ee us: sulae ad angulos subbiseriatim 54 moso- muricatae nec bialatar- ni- 5 Euphorbia platyphyllos. B. o — ı. c. Inter segetes prope Ponte di Bivinco occurrit alti- tudinis humanae, umbellis 5 — radiatis, radiis non sernper nudis, atsubinde ramulum unum alterumve folio stipatum (radios secundarios) supra medium exserentibus! apice 4—5 Hdis, iterum brevissime trichotomis. = strieta, B.ı.V. Furiani in umbhrosis sylvaticis, — pubescens, B. o. c. Aliquando ramo“ sissima, radiis 5 — 6es dichotomis, folia un- dulato-serrulata. _ hyberna, B. 3. R. in monte Pino eirca casas pastorias (i pasciali) in quarum vieinia plerumque degit. In M” Rotondo fere 7000° s. m. Glandulae rugulosae, — duleis. B. 1 —2.p & — spinosa, B. ı et 2. p. & Inn) palustris. B. 0. p- © — dendroides, Bonifatii in rupibus ma- ritimis, - Pithyusa, B. 0. & — Paralias. B. 0.p. © — portlandica, Bo—2 Euphor- biae segetalis capsulae et semina. Caulis basi suffrutescens ramosus; folia linearia in- feriora confertissima angustiora > apice trun- eata mucronulata; cornua glandularum intus saepe circumserrafarum non Taro emarginata » bifida. 2}. — provincialis. B. 1. p. © Bonifalii & 6 Euphorbia exigua, B 1. p. c —_ Peplus. Bo—2 cc £ rotundifolia, p. « — Lathyris, B. 0— a. V. Abunde in rekione Castagniccia. _ Characias, B. 0o—a. c. Variat glan- dulis viridibus. — rigida. St, Florent. Patrimonio. (E. corsica Regu.) _ Gayi N. parvula, radice gracili p& renni longe serpente, caulibus 2—3- polli- caribus subsimplicibus, foliis distantibus obo- vatis, oblongo-linearibus linearibusve oblu- sis glaberr. integerrimis basin versus attenua- tis. Involucra et involucella conformia, sub- inde lineari-lanceolata acutiuscula. Umbellae 3 — 5 - fidae, radiis longiusculis subtriforis. Glandulae atrorubentes brevissime lunulatae. Rarius sub umbella radius axillaris unus al- terve, Inter Aleria et Fiumorbo mense Aprili 1829 vix florere incipientem in pinetis mari- timis legi. — f? montana, humillima decumbens foliis numerosis latioribus obovatis subnul- lisque uniflori. Capsulae sub leute albido- Ppunctaiae semina carunculata laevissima- B. In aridissimis Montis Nielo 2— 5000’ s- I R- Cum fructum plantae & non viderim: haud satis constat meras esse varietates % ei ß. — Tertian formam 7 uberiorem in om“ 7 nibus partibus majorem, glandulis fere semper in cornua attenualis, iuvolucris multo latio- ribus, anno elapso ı853 Junio mease fere delluratam copiose Jn graminosis montauis supra Canzo ad lacum Larium legi. Hanc pro Euphorbia heterophylla Desf. (non Roeper, nam ab E. provinciali omnino di. versa) sumit cl. Gay, et ab & specifice di- versam credit. Fructu cum ß omnino congruif. Euphorbia semiperfoliata Viv. plerumque gla- berrima, umbella 5—7 - fida radiis 2 685 divisis. Glandulae acute lunatae, coraubus longis subparallelis. E. sylvalicae valde af“ finis, involucellis non flavidis, floribus capsu- lis seminibusque minoribus, et foliis non coa- cervatis ad caulis basin differre videtur. Sat frequens in Castagniccia. Mercurialis perrennis. B. 1.2 p & — annua. B. ı. c. ß) ambigua Bı.ce — elliptica. Be 1 —2. R. Inter Biguglis et Murato secus viam. In valle Niolo*) ad Golo fl. Infra Cervione efc. Teste Viviani addendae: seticornis, pilosa, pinea. — de Parade: E. falcata prope Ajaccio. Euphorbia ——L *) Nicht Nicolo wie bisher immer gedruckt wurde» Aristolochieae, Aristolochia Clematitis. B. 1, p. c. —_ rotunda. B. ı. c. Cytineae. Cytinus Hypocistys. B. ı. p. c. In olivetis ra- dieibus Cisti monspeliensis innascens, Santalaceae, Thesium humile. Bonifatii in arvis saxosis inter segetes. , —_ intermedium Guss.? Fructus et per genium praecedentis, habitus potius Th, al- pini, A humili differt radice perenni, Bori- bus ramulo s. pedunculo, etsi brevi, insiden- tibus, non constanter solitariis at subinde Binis ternisque. A basi ramosum, rami gra- ciles laxi, neque stricti rigidi; folia margine multo laeviora.. — Bastiae supra Mandriale 2—3, R. Osyris alba. B. ı. c. Laurineae, Laurus nobilis. Spontaneam non vidi. Thymeleae, Passerina Tarton-Raira.. B 2a — 3. p & —_ hiırsuta,. Bo —ı. © —_ Thomasii. Absque flore et fructu mag“ nam copiam Julio mense inter Ponte di Lec- cia et ponte d’Asco vidi. Daphne Gnidium, B. 0o— 2. c. — oleoides (Ineida Lois). B. 3. R. Supra Corte. In Monte Coscione, — Laureola, Castagniccia. Zicavo. Polygoneae, Rumex pulcher. B. ı. 2. obtusifoliu, Bı.p Nesnolapathum, B. 1.p. aqualicus. B. 0. c Acetosa? Bonifatii foliorum auriculis aculissimis saepe profunde bifidis; valvnlis fructus rectangulis latioribus quam longis. Panicula fructifera abbreviata conferlissime Tamosa, — Acetosella. Bo —ı p. & Bucephalophorus. B. 1.c. — Monstro- sus, caule faschato aphyllo, Oxyria digyna, M* Rotondo, d’Oro- 7000° s, m» Polygonum dumetorum. B. 1. p- © _— — _— — — — Corvolvulus. B. 1. p. © alpinum. M Rotondo. v- 5 Hydropiper. B. 0. p. & lapathifelium ß incanum B. o. R. Persicaria. B. 0. © avigulare. Bo—2.c marılimum. B. 0- & equisetiforme., In Corsica oceidentali secus torrentes Y. g. inier Isola rossa et Östriconi, Prope Ajaccio indicatae: Rumex Pa- tientia, crispus sanguineus. FPolygonum amphibium et virgatum Loisel, Chenopodeae. Theligonum Cynoerambe, B. 1. c. Stipulae ad basin petioli membranaceae subdentatae. 10 Polyenemum arvense.: Ajaceio, v- s. Camphorosma monspeiiaca. Bonifatüi. e. Salicornia fruticosa, B, o. c. Salsola Rali. B. o. c. — Tragus, B.o.p. co + Chenopodium fruticosum. B. o, ec. + —_ marilimum. B. 0. « hirsutum. B.0.R. Isle de l’Etang. u. polyspermum — decumbens. B. 0e—ı.c _— Yulvaria, B.o—ı. p. © En ambrosioides. B.o— ı. R. Secus viam regiam inter Bivinco et Golo |l. — Botrys. Bo—ı.p. c. — urbicum, Pietricaggio d’Alesani« — rubrum, Decumbens, humile, Mores et semina duplo minores quam in plan- ta rbaelica (stricta’2—3 pedali, Ch. rubrum bliteides). Racemi laterales et terminales apbylli vel vix foliolosi, Rarissimum Bastiae mon lunge ab ostio stagni di Biguglia Oectobr. “829 legi. Videtur Ch. rubrum 8 pauciden- tatum M. et BE. _ opulifelium,. Bo — 2 & — murale. B. 1. c. _ leiospermum. B.o —ı. & — bonus Henricus. Bı—5.P- Atriplex portulacoides.. B. o, ©, — rosa. B.0— 2. c. Corte. Valvulae !R disco mode nudar modo valde muricalat, »ihil rosei mihi osieuderunt. Folia nun FO 11 tundo-ovata uti dicitur in Bot. gall. at rhom- beo-ovata vel lanceolata. Caulis ereclus Ta- mis divaricatis. 4Atriplex patula, B. o. © — angustifalia, B. 1, c- — litoralis. B o—ı. c. Spinacia oleracea culta. Beta maritima. Bonifatii Calvi» Semper glabra, quam prope Agatham in Occilania pilosam vidil Phytolacca decandra. Bo ı.pe, Addendae: Salicornia macro- stachya Bot. gall. radicans Fiv, Airiplex laciniata B.g. — graecaViv. Amaranthaceae, Amaranthus alblu. Bo.— 1 — prostratus Bao — 1.6 — reiroflexus. B, 0. 1 & Plantagineue. Plantago Coronopus. Bo. — 1 © Brac- teae saepe perigonio externo sat longiores, spicam quasi echinatam constituunt. £&, multiceps, spicis confertis numerosis vel unica apice in plures divisa, bracteis subulatis squarrosis, fol. bipinnatifidis. Boni- fatii. R. y, perpusilla, z— 3 - pollicaris, capi- tulo brevissimo paucifloro, foliis linearibus sub- 12 - integerrimis. In udis thermarum di Pietra Pola. Plantago Psyllium B. ı. c. Variat semipollicaris, uniflora, fol. integerrimis, — marilima, Ajsccio. v. s — incana f$ capiteliata (serpentinae var. ex, cl, Gay). In montibus editioribus frequens- Folia linearia rarissime ı — 2 dentata, cum scapis parum numerosis divergentibus, foliis lon” gioribus, pubescenti-scabra, rarius glabra, Ad collum lanugo copiosa mollissima. Spieae cylindricae, vel capitula pauciflora ovata 3A speeimin, pygmaeis. Bracteae ovato - lanceo- latae acutae. — pilosa & et @ Leise. B. 1. c. — Lagopus. B 2.—o 6 — lancedlata. Bı.—oc — major. B.o.p.c. . Prope Ajaccio: Plantago media, graminea, arenaria, Cynops (de Parade) Plumbagineae. Plumbago europaea, B. ı,c Statice Limonium. Bo c — reliculata. St. Florent. Cap - Corse. — oarltulala,. B. o. ce. — minute, Bonifatii . Nonnullas alias species nondum florentes PT“ pe Macinaggio et Bonifatii legi« — fasciculata, Bonifatii. -13 Slalice Armeria y pusilla M° Rotondo) alla Ca- lanca 6 — 7000 s. m, — ? pubescens. Folia scapique pilis brevis- simis densis patulis deflexisve einerascentibus tecti. Folia latiora et longiora quam in pusilla, at breviora quaım in leucantha. Squamae ohtusissimae 'exteriores breviores apiculatae. Nondum flor. initio Maji in Monte di Cagna supra Portovecchio. 4000’ s. m. — leucantha, glabra, Scapi graciles 3 — 9 - pollicares, corollae amplae, candidae, pe- tala oblongo - elliptica basi vix coalita. Squa- mae extimae breves ovatae subacutae, interi- ores oblongae obtusae albo - membranacene. Folia angusta uninervia, in uno tamen spe- Cim. ad basin dilatata 3- nervia, in alio dorso pilosiuscula! B, 3. p. c. Supra Man- driale ad rupes. In Monte Rotondo circ. 6000° s. m. Jun. Jul. — Aug- — Soleyrolii? an polius varietas maritima Praecedentis? folia rigidiora, magis punctata, ad neryvum plerumgue pilosiuseula subplicata, latiora. Scapi altiores. Flores rubelli. A fasciculata umnino diversa, nam in bac verus truncus looge foliosus adest scapos Plures (3— 6) axillares emittens. Squamae florum intense brunneae maximae. In St. Soleyrolüi scapi simplices, bracteae dilute Coloratae fere ut in leucantha. Specimina tantum a inter Calvi et Cap Rivellata mihi obviam veoerunt Junio mense. 14 Subclassis II. Corolliflorae. Globularieae, Globularia Alypum. B. ı.p c- Primulaceae Lysimachia vulgaris. B. oc. Asterolinum stellatum, B. ı. c. Centunculus minimus. B. 2, p. © Ad aquas minerules frigidas et calidas Orezza et Pietra- Pola. Anagallis coerulea latifolia. B. 1. c. ß, parviflora, B. 0. pr & _ phoenicea. B. 1. p c. + Primula offieinalis. Folia tantum in Castagniccis. _ grandiflora, ibidem. Cyelamen neapolitanum Ten, tubo corollae de- cem - gibbo, stylo incluso, tubere maximo multifloro, foliortum nervis non ultra mar ginem productis. Autumno et hyeme florens Primi flores aate folia. B. 1. 2.p- & — vernum Lob. tubo cor. plaao, tubere parvo pancifloro, foliorum nervis ultra mar ginem productis et sic denticulos referentibus Vere et aestate floren» B. . — Pe duaculi petiolique non solum peracta flo " ptorti res“ centia, sed etiam antea, spiraliter CO nonnunguam deprehenduntur. Samolus Valerandi. B.o. c. Lentibularieae, Pinguicula vulgaris. M’ Nino, Rotondo 5 6ooo‘ 2. m. 15 Acanthaceae. Acanthus mollis. B.0.—ı p.e Verbenaceae, Vitex Agnus Castus. Bo —ıc. t Verbena offieinalis Bo —a2c Labiatae. t Lycopus europaens, Bo. c Rosmarinus offieinalis. B. 1. c. Salvia clandestina. B. ı. p. c. — Sclarea. B. 1. R. Corte, — glutinosa, Castagniceia C. Ajuga Chama epitys. B. 1. pı @ — Pseudo - Iva, Torre delle Lose Jul. flor. (Majo jam dudum deflor. Bonifatii et St. Florent! sed haec forsan A. Iva.) Teuerium Scorodoniaa B.ı — 2 c. — _ massiliense, Cap-Corse, Prunelli. Vico. —_ Chamaedrys ramosissimum, B. 1—2 c. — flavum. B. 1. co — Scordium. B. o. c. Sesquipedale prope St. Florent. = Pseudo - Hyssopus. B. 1. p. ec. Corte. — Marum. B. ı — 5 c. In plantula juniori falia sunt late ovata, superne pro- funde erenata fere lobata! Marrubium vulgare. Bo —ıc Ballota nigra. B. ı. pe Lamium bifidum. BB a — ıp e — purpureum. B. ı — o c. Decumbens, flore albo, rarum. 16 Lamium amplexicaule. Btr—oc — maculatum laevigatum. Mt. St. Pierre, Coscione 4 — 5000’ s m + Glechoma hederacea, Cervione, Stachys corsica. B. 53. R. Variat birsuta et rarius glabra breve carspitosz et longe caules- cens. Ad torrentes et in montibus Corsicae fere totius. — arvensis,. Bı —oc Stachys marrubiifolia pusilla, floribus saepius solitariis quam a — 3 in axilla, rubellis. Folia quam in arvensi minora, pareius (2 — bes utringue) crenata, flores majores. Planta spontanea in M*. della Trinita prope Boni- fatium annua mihi videbatur, at cultam jauı per 2 hyemes in olla adservo. — marilima, B. ©. p. c. E — germanica B. o.p-. c — palustri. B. 0.p. c — glulinosa. B. ı —35c. Corte et alibi in rupestribus. Variat fol. integris et denti- culatis, glabris et rarovage pilosis. Sideritis romana. B ı —o.c Nepeta Cataria, Castagniccia. Corte. — lanceolata, Casamaccioli. In Monte d’Oro prope tuguria pastorum abunde, Lavandula Stoechas. Bo —3 cc. — Spica, B. ı. R. Satureja graeca. B. 1. d. c. Mentha rotundifolia. BB o—ı — hirsuta,. Bo —ıc. 17 Menthae sylvestri et rotundifoliae affınis, quarum priorem Bastiae tamen nunquam vidi. Spieis terminalibus lateralibusque gracilibus sub- interruptis, foliis vix petiolatis cordato.ob- longis serratis acutiusculis subtus albidis cau- leque hirsutis. Pedicelli brevissimi calycesque birsuti. Stamina corollä violaces plerumque multo longior. Bo — ac — Pulegium. Bo—ıc. Thymus Herba Barona. B. 3, c. Supra 5? Lu- cia et Mandriale. In montibus editioribus parvulus decumbens qualem sistit Loiseleur in tabula aenea, (caeterum sat mala, ob fo- la nimium acuta). Tunc Th. Serpyllo valde similis! In montibus humilioribus autem est suffrutex conferte ramosissimus semipedalis, pedalis, plerumque erectus lloribvs innumeris obsitus odorem fortissimum spargens, et lon- ga spalia cristae montium supra B. aridissimae vestiens- Thymus filiformis, Flores minuti albi, rarius di- lute rubelli, solitarii (geminos semel tantum vidi). Peduneuli filiformes saepe cernvi. Folia cordata subtus saepissime eleganter purpuras- centia Inrupibus ad pontem diGolo. Jun, 1830 fruticulum perpusillum frequentem invenle Thymus Nepeta. Br — oc. = — $, elandestinus. (glandulosus) B» 1. p« c. In glarea infra pontem di Gulo, — Calamintha, B. ı. R. prope Poggio in sylvatieis. Beil, 2. Fl. 1834. Bd. II, p) 18 Melissa offieinalis cordifolia, B. ı. o.c. A nosira horiensi, quae etiam subinde folia plus ıninus cordata habet, vix nisi hirsutie diversa et statura altiori. Melittis Melissophyllum, _B. ı. R. Macchie di Cardo. Clinopodium vulgare. BB ı — ac. Origanum vulgare. B ı — 3 c. —_ majeranoides. B. ı. R. in vineis. Brunella vulgaris, B. ı.p. c _ laciniata elatior, caule pedali, flori- bus plerumque violaceis. B ı — 2 p. & _ hyssopifollia, B v—oR. Scutellaria galericulata, B. o.p. & Prasium majus. Bonifatii ad vias. . Indieatae a. L. D. V.: Satureja Juliana. Thymus parviflorus et corsicus. Teucrium fruticans, capitatum. Nepe!a agreslis. Origanum smyrnaeum, . Adjacii teste de Parade: Galeopsts Ladanum, Salvia pratensis. Valde singulare Thymum vulgarem nunquam et Lavandularn Spicam semel tautum, in vinea, mihi in con“ spectum venisse, plantas in Galliae australis collibus tam vulgares! Rhinanthaceae. Bartsia viscosa, B.o.p. c. u — wersicolor, B. 0. 1. p c. Caule simplich spica brevi, foliis angustis in cellinis aridıs, eaule camoso, spica elongata, foliis latioribus in pascuis maritimis. 19 Bartsia purpurea, Bı — a» p- ©. Euphrasia lutea. Bo — a6 _ Odontites. B. 1. pc —_ offieinalis alpina ®, media Gaud, In montibus editis 6aoo — 7000° 8. m. ° _ corsica flore Zuteo. Ic Monte Patro 5000° s. m.; flore albo, exsiccatione rubente, in montibus inter Bastia et Nonza 5 — 4000° 5: ım. sat frequens; floro ochroleuco: speci- men unicum in Monte Nero s. Nielo. — Hu- milis, a basi ramosa, ramis decussatim oppo- sitis divaricalis; pilis brevibus patulis vestita, Veronica Cymbalaria. B. 1 c _ hederaefolia.. Bo — 2c _ agrests. Bo—ıc, — arvensis, B. ı. c —_ _ P, nigrescens (exsiccatione), B.a—3 p. c. repens. V, serpyllifoliae proxi- ma differt Horibus majoribus, racemis pauci- (4 — ı2) floris, rarissime compositis, in spe- eim. minoribus corymbum aemulantibus. Cap- sulae saepe glabrae. Deser. Vivianit (V. tenella) bona. Monte Rotondo. In montihus suprz Isolaceia di Fiumorbo secus rivulos jam Aprıli flor. 4 — 6000” s. m. Peronica Buxbaumü. B. ı.p c = serpylliflia. Bo—ıR. — saxatilis. M° Rotondo alla Calarca. = offieinalis, B.ı — 2 p. c. Castagniccia, o# - 20 Veronica montana. B. ı.R. Vescovato. Fiumorbo. _— Anagallis. B. o. c. Indicatae: Bartsia Trixago (Viv.) Fe- ronica Beccabunga et Chamaedrys (Pa- zade). Orobancheae, Species 5 diversas collegi quarum praeter ramosam nullam certo determinare queo. Plantas in quarum vicinia proveniunt Oro- banches ad definiendas species tanli mo- menti esse, nondum mihi persuadere possum. Orobanche ramosa. B, ı. c, Cannabis tamen « Prorsus nulla, . In colliris siccis pIOP® _ minor? B.1.p. co, Teucrium Mzsrum & — Epithymum? B. 1. p. c. | multas aliat plantas pro- , venientes- — rigens? Bonifatii. — speciosa® B. o. p: & Spicae densae longissime saepe pedales, apice bracteis como- sae. Fiores magsi violacei albido mixti. Co- rollae subquinquefidae glabriusculae, laciniis latis obtusis undulato - crenulatis. Bracteae solit. ovato-lanceol. acuminatae hirsutae co- rollam subaeguantes. Calycis laciniae 2—3- fidae. Stamina stylusque pilosiusculi. Stigma magnum bilobum corollam aequans. Antberae eoalitae, Plerumgue in pa scuis arenosis mari- timis in consortio plantarum minorum, eX 21 quarum radicibus vix alimenta haurire potest, Magnam copiam quoqgue vidi in agro neglecto ubi Chrysanthemum coronarium abundabat. Immo inter plaotas cultas v. gr. Asperulam laevigatam, Ononidem ornithopodioidem etc. annis 1852 et 1855 provenit, at nimium de- bilis, flores tantum 3 — 4 gestans nec fruc- tus malurans, Viviaui indicat O. erinitam et fos- tidam, Parade O. coeruleam. Antirrhineae. Gratiola offieinalis. B, 0. p. c. Digitalis lufea. B. 1. R. Castagniccia a. Flores duplo fere minores quam in rhaetica. Folia uti in hac secus marginem et nervum plus minus ciliata. — purpurea, B. 2 —3..p. c« Mt. s' Pierre, Fiumorbo. Corte. Anarrhinum bellidifolium, Supra Corte 3000° s m. Pilosiusculum. Anüirrkinum Orontium, B. u c. Linaria hepaticaefolia. B. 3. R. In summo inonte Nielo. In monte Rotendo, d’Oro, inter Orezza et Alesani in umbrosis 5 — 5000° 5, m. = aequitrileba. B. 3. p, c- in rupium fissuris, Variat pilosissima et glabriuscula fol. majoribus et minimis. In insula Lavesio etiam legi, ubi L, alsinaefoliam Piv, a Serafino indicatam frustra quaesivi. Linaria Elatine. B ı — oo — spuria, Bonifatii. Urcinii. Robustior quam nostra, _ Pelisseriana, B. ı — 2 c, Ramosissima pedalis, et pollicaris simplex- _ arvensis. B, ı.R. — vulgaris, Bo—ıce. _ chalepensis. Aleriae et Migliacciaro inter segefes frequens. — flava. Urcinii ia arena maritima. v & — _eirrhosa. ibid. p. c. — Griphylla. Bonif. abunde inter segetes Scrophularia peregrina. B. ı. c, — aqualica. B, ı R. In M* $. Pi- erre ei supra Corte 3 — 4000° s,.m. — mellifera, B. ı —a p « In mul- tis Oorsicae locis. — canına, B. ı, R. _ ramosisima,. .B o—ı pP & Bonifatii. Pedunculi inferiores aliquando ramosi 5 — , flori sed semper uti et brac- teae breviores quam in canina. = oblongifolia, foliis infimis modo simplicibus, modo lyrato-trilobatis vel ter valis, Soliolis lateralibus terminali multolies ıninoribus, Planta 5 - pedalis panicula nuda elongata e ramulis trichotomis multifloris ste Bracteae oblongae concavae sepalaque lat ' 3 scariosa. Flores mediocres. B. ı. secus ri- vulcs non rara. Indie: Linaria reflexa. Scrophularia trifoliata Bot. gall. Antirrhinum alsinae- felium. Scroph, betonicaefolia Piv. ; Solaneae, Solanum Sodomaeum. B. ı. R. in ruderatis. — villosum, B. 0o—2. ©, — Duleamara. B.0o—ı. p. c. Lycopersicum esculentum. B. 0o—ı. quasi spon- taneum. Datura Stramonium. Bo — ı. p. c. Hyosceyamus albus. Bı—o c. t Verbascum Thapsus. Bo—ıc _ phlomoides, B. 2—3, pı cc, (forsan V. erassifolium). — sinualum. Bo—ı. « — Blattaria, B.o—ı. c. — blattarioides B, o. R. Racemus longissinus e pedunculis quaternis — senis _ pulverulentum,. BB o—ıe. Indie, Hyoscyamus aureus, pusillus, niger, Lycium europaeum, Verbascum !hapsoides, Borragineae, Cerinthe aspera. Bonif. ad vias. — alpina. B. 3. In wonte Pino. R. biu morbo, Gurte. A nostra paullulum recedit 24 corollae laciniis apice erectis, nucibusque minoribus- Heliotropium europaeum, Bo— 1. c. Echium plantagineum (macranthum Fiv,) B, 1.0 — calycinum, Bonif. ad vias num. pyrenaicum, B. prope pontem di Bivin- co abunde, e longinquo jam conspicuum- Lithospermum officinale. Castägniecia. R. — arvense. BB 0o—ı. c. Nonea lutea. In arena marit, ad ostium Solan- zara torr. Symphytum tuberosum ß exsertum Loisel. S, macrolepis Gay. bulbosum Schimp. B. ı. & Radix faseieulatim vel etiam remote tuber- culosa. “Anchusa italica. S. Fiorenzo. _ erispa Piv. In arena marit. porfuum Favona et Propriano parvula, prostrata V- decumbens, ramosa, fol. linearibus angustis tuberculato-hispidis undulsto - crenatis. Flores violacei minuti, (An ab 4. undulala differt?) Borrago offieinalis B, 1. c. — laziflora. B. a — 0. pc. Myosotis collina Bı— mc. — arvensis. B. 1. R. u alpestris. M’.d’Oro. Rotondo 6 7000° 8. m. copiose. Folia subtus glabra- u pusilla, Supra Isßlaccio di Fiumorbo 3— 40007 s. m. secus Abbatesco torr. in pla” nitiem descendit. — Plantula $ — 3 pollica- 25 vis, multicaulis, caulibus a basi ad apicem foliosis et floriferis, floribus axillaribus, late- ralibus et oppositifoliis. Racemi in sponlanea raro ebracleati, in culta autem (multo al- tiori) plerumque, Corollae in utraque mini- mae albae. Cynoglossum pietum. B. ı. c. Variat fl. albo. Convolvulaceae. Convolvulus Soldanella, B. o, c. _ sepium. B. o. c. _ linealus. B. ı. c. _ arvensis. B. 0. ı. c, — althaeoides. B, 1. p. c. Cressa cretica, Cap - Corse. \ Cuscuta minor, B. ı. c. Non tanfum in plan- tis minoribus sed etiam in Erica arborea! Gentianeae, Chlora perfoliata. B. o—2.p. © Gentiana lutea. Mt, S. Pierre 3—4000° s. m. —_ asclepiadea. Castagniceia, Vivario. Chironia spicata. B. o. p. c- — Centaurium. B. 1. & — pulchella. B. o. c. — maritima. B. ı. c, Variat hexapelala. Exacum Rliforme. Porto- vecchio, Apocyneae. Asclepias Jruticosa. B. o— ı. p- © Abundantis- sime ad pontem Bivinco. Cynanchum monspeliacum, Porticciolo in ipso Pago. 26 | Uynanchum Vincetoxieum. B. 2a —3 pc Nerizm Oleander. S. Eioreuzo egresiae altitudi- nis frequens. Finca media, B. ı.R. Jasmineae, Olea europaea, B.ı—o c. Phyllyrea ungustifolie, B. 1. c, Fraxzinus excelsior, B. ı — 2.c. In Castagniceia subinde vitibus nuptla, — forifera. B. 1. pc. Addenda ex auctor. Fraxinus argentea. Subciassis III Caly ciflorae. Ericineae, Arbutus Unedo, B.0o— 35, c Erica scoparia, B.2—3, R. — arborea. Bo— 3... — ramulosa, Ponte di Golo, Castagniceia © — multifiora Loisel, et Zinn. (vagans De. non L.) Arborescens foliis A — 6is tenuissime denticulatis, floribus axillar. plerumque fer- nis longe pedunculalis in racemum densum infra ramulorum apicem dispositis. Corollae rindeseco- ampanulatae A Maeigazgio usque ad Cap-Corat- Julio mense in pleno flore, Fascinieae, Y aceinium Myrtillus, Monte d’Cro et Palro R,5 — 6000’ 5 m, (Bagiole incolis). 27 Campanulaceae, Jasione montana, B.ı — a p. ©. Ramosissima prostrata in arena marit. Phyteuma serrata Fiv. B. 5. R. In montibus editis Corsicae interioris ad rupes. Caulis ı — 4 pollices altus, foliosus. Folia primord. el- liptico - oblonga obtusa crenulata longe peli- olata, sequentia et caulina (6 — 8) lineari- lanceolata caulem florenteın saepe superantia ealloso - denticulata, summa sessilia utpluri- mum cordato-lanceol. abbreviata profundius dentata dentibus hamosis ; bracteue cooforınes capitulo dense multifloro ovalo-rotundo sub- breviores. Calycis laciniae longissimae lineari- lanceolatae. Prismatocarpus hybridus. B. ı. c. — Monstro- sus germinibus folii-, immo sed rarissimie, floriferis | — Speculum, B. ı — oc — Jalcatus, Bı—aze. Campanula Erinus, BB ı —2c. — Rapuneulns. B. ı p. ec. — Rapunculo affınıs, B. ı. R. ad se- pes. A priori distinguo ob folia infima multo longiora, subinde petiolo computato fere pe- dalia, ob corollas multo majores et segmenta calycina corcllae ineisuras superantia oonnun- Quam cor. subsequantia. Planta ab ima basi Famosa, ramis quo altioribus eo breviorihus, Summis sessilibus in racemum fere pedem longum digestis. Pedicelli subarcuati. (Ch 23 Gay non a Rapunculo diversam pulat). Vi- detur biennis vel 4. (salieın culta). Lobeliaceae, Lobelia Laurentia. Adjacii in pascuis marif. abunde. Ramosissima. —_ minuta, Be 2 —3 p. © Ad pontem di Golo et secus Fiumalto torr in rupihus bumidis abunde. Priori valde aflinis et tamen diversa foliis facie pilosiusculis, scapo nun- quam ramoso nec folioso sed semper unifloro, aut raro apice fantum diviso bifide et une geminilloro, Compositae, Eupatorium cannabinum, Bo — 20 Oceurrit in sylvaticis Castagniceiae caule subsimpliei humili, foliis omnibus simplicibus (E. corst- cum); ad rivulos Bastiae 4 — 5 pedale ra- mosissimnum foliis omnibus aut plerisque tri- partitis (E. Soleyrolii), Ab E, cannabino nostro nonnisi foliis magis ovatis tenuiorihus et hirsulie minus conspicua molliori recedere videtur. Cl, Gay tamen speciäce diversum aestimat. + Cacalia Petasites, Castagniceia. M’ Rotondo. Tussilago Farfara B. 1. c. _ Petasites hybrida. B. ı. R. Cineraria maritima. 3, o—-1ıc Senecio aquaticus. B, o, c. — erraticus. B, o. R. — lwidus B ı e 20 Senecio vulgaris. Bo — 2c — crassifolius. St. Elorent. Calvi. Portovee- chio. Semina elongata cylindrica cano - pu- bescenlia. — Aumilis? erassifolio omnino similis, se- minibus brevioribus glabris brunneis. — squalidus, Ajsceio v. s, (sub aumine S. adonidifolii acceptum). Arnica corsica. M* Rotondo 4 — 5000‘ s. m. Val Niolo ad rivulos. Castagniccia in rupi- bus Fiumalto torr. frequens. Aster Tripolium. B. 0. « Erigeron canadense, B ı —o. Solidago graveolens, B.ı —o. c. — Firgaurea. Castagniccia. Humillima in Monte Coscione jam Majo florens. Bellis annua. B. o. c. Ramosissimam prope Porto. vecchio legi. — sylestris. Bı —5e t— perennis. B 1. Bellium bellidioide. Ba — 53. r— nivale. M* Rotondo ad lacum supremum. (Omnia specimina casu quodam amisi). Conyza ambigua. B ı — op. & — squarrosa B.ı — 26 — saxalilis. Bo. 1. © — sordida,. Corte. Inula erithmoides. B. 0. c. — salicina. B, R. In sylvalicis pontis di Golo, = odora, Bı— nc. 30 Inula dysenterica, B.o.— 3 c. — eiscoa. Bo— ıc. Gnaphalium pusillum Lois. In montibus editis 6 —7000° 5. m. abunde, constanter uniflorum: _ luteo-allum, Castagniecia. R. — germanicum. B. ı. c. — gallicum. B. 1. c. Elichrysum frigidum, M' Rotondo, d’Oro, Pa- tro 5 — 6000° s, m. Plantula elegantissima Tupes vestit, _ angustifolium. Bo —3c Herba digitis pressa odorem spirat casei cum Meli- loto coeruleo mikxti. . Filago pygmaea. Portovecchio. Bonif, @ Buphthalmum spinosum,. B. ı. c _ maritimum. Bonif. c. Chrysanthemum perpusillum. Sub ingentibus Fupium fragmentis quibus parva Lavesii in- sola, inter Corsicam et Sardiniam sita, hor- ret, laete viget, Initio Maji jam semina mä- tura inveni. Flantula culta omnino flesculesa evasit, dum spontanea fere constanter radiata sit- Stolones plurimos subterraneos eireum- eirca agit, quorum folia primaria saepe simpli- cia spathulata, posteriora pinnatifida 57" lobata, omnia carnosula excavato - puncir!ä (uti in Anthemide). Corollulae rotatae 4- 10- bae, lobis ovatis reflexo- patulis, ad basta foveola notatis. Involucrum 8 — 9 phyltum subbiseriatum. Semina nuda. Annuum, _ tomentosum, Radio aliquando 31 purpurascente. In lapidam detrita supra la- cum supremum M Rotondi caespites formans. 7000° s. m, et ultra. Chrysanthemum Parthenium, B. ı. pm _ segelum. Bo —2c. _ eoronarum. Bı—oc —_— DMyeconis. Bı—o ee Matricaria Chamomilla. B, 2. R, Anthemis Cotula. B. o. p» %& In Corsica aus trali vulgatissima in pascuis maritimis. — mizta. Bo. © — marilima. B. 0. © — arvensis, B 1 — 20% = Cota. B, ı. p. c, Radius concolor neque subtus ruber ut habet Persoon, Anacyclus radialus. B. o. Isle de l’etang. Anacyclus tomentosus. Bonifatii. Achillea Adgeraltum, B. 1. R. Corte, — Ligusica, Bı — ac Artemisia Absynthium, B. 1.p. cc — vulgaris. Castagniccia. A. — marilima, St. Florent. — caerulescens. B. 0. p. c, flores erecti et cernui! = inculta, Dec. (gallica ß, congesta Bot. 8all.) Bonif. in arena maritima deflor. de anno Praecedenti. Santolina incana, B. a. p- « In glareis Golo fl. Diotis candidissima, Cap - Corse. Portovecchio. alsamita ageratifolia Bo — 2p. c — Audiberti. Specimen unicum florere incipiens fine Julii inveni inter Corte et Ni- olo eire. 4000° s. m. Folia tantum vidi anno sequenti in glareis Abhatesco torr. Folia pu- bescentia, Juniora sublomentosa, bipinnatifida, lobulis oppositis linear. inciso-serratis inte- grisque; summa ad pedunculos simplicia se- tacea. Flores corymbosi, pauci, (7 in meo specin.) Santolinae incanae fere. Receptacu- lum nudum. Ambrosia marilima. B. 0. R. Xanthium spinosum. B. 1. c. — strumarium, B.o. p«.c. Fructus non- dum maturi cornua conniventia. Bidens tripartita. B. o.p: c Calendula officinalis. Bo — 2c Carduncellus caeruleus, Bonifatii. Leppa glabra. B. ı. p. c. Caslagniceia Onopordum horridum, B. ı — oc. Silybum marianum. BB ı —oc Carduus leucographus, B. 1. pc — tenuiflorus. Bı —3c. _ cephalanthus Piv. Isola Rossa , Lavesio- Cirstum lanceolatum, B. ı — oc —_— Casabonae. B. 2. R. Supra Mandriale- frequens in Castagniceia, stirps formosissimd: — syriacum, Bonif. — palustri affine, foliolis involueri ia spinu- lam longiusculam desinentibus, An ut sur picatur el. Gay Cnicus polyanthemus Ber- tol?_ Ad fossas in vicinia stagni di Biguglia. Cynara humilis, Aleriae frequens. ’ 33 Leuzea conifera. St, Florent, Corte. Centaurea erupina. BB ı —ac. _ Cyanus. B. 2. pc. In agris mon- tanis. —_ sphaerocephala. B, o. c. _ Calcitrapa. B. 0. ı. c. — solstitielis. Bo — ı — apula. Ostriconi. Corsica australis. —_ napifolia. Portovecchio, Sartene, Ajaccio. c. I — collina. Folia tantum legi ad fossam in marit. B. Galactites tomentosa., B ı — oc. Kentrophyllum lanatum. Br —oc Corlina lanata. 2 — 5 p- c. Castagniccia c. — corymbosa. B. ı. ©. Scolymus hispanicus. Bo —ıc. Urospermum Dalechampiü. Bo —2c — pieroides, B. 1. p. c Pieridium vulgare, B. 1. Sonchus palustris. B. o. c. —= maritimus, B. o. c. = arvensis Bo—a2c — oleraceu, Bo—ac. Lactuca sylvestris, Br, pP: c& ? Chondrilla muralıs. Corte, — juncea, B. ı.c. Prenanthes bulbosa, B. o. pP. —_ — f, ramosa, scapo sesquipe- dali debili parce folioso et ramoso, plurifloro. In dumetis marit, R. “ Bibt, z, Fi 1854. Bd.1I, 3 34 Lampsana communis. Bı —2p.e _ minima. In sterilibus prope Evisa. Rhagadiolus edulis B.ı.c _ stellatus. B. 1. c. Zazintha verrucosa. B. ı.p. © Barkhausia bellidifolia, — — &, foliis valde runcinalo- dissectis, pinnulis relrorsum spectantihus, sinubus ohtusissimis. Caules humillimi dicho- toıno - ramosi pauciflori. Bonif. in arena miaritiinae — _ f, foliis suhintegerrimis. In rıpibus marit, inter Ajacciv et Vico. _ _ y, caule elatiori (pedali) Hi- gulis extus rubelli. B. ı — >» Occurrit eliam iniuima subuniflora, in pascuis montanis- In stirpe admodum variabili caules modo glabri, modo basi hispidi, paueiflori pe duneulis semper elongatis fuliol, linearibus stipalis. Involucra modo glabriuscula, modo farinosa, modo pilis nigris glauduligeris birta, exteriora e follolis angusto-linearibus- Re’ ceptaculum brevissime pilosiusculum. Semina pallida dilutissime brunne, — Folia plus miuus carıosa Barkhausia Leontodon, Folia radicalia rosulala glahra v. in nervo mediano inque petiolo vage hirta, eximie runcinata, pinnulis ap- proximatis, oppositis, retrorsis, triangular- subintegerrimis, caulinis paucis subintegfl% Caules adscendentes graciles pedales. Flore3 35 parvi extus concolores, pedunculi nudi. In- volucera glabriuscula, exterius brevisimum valde adpressum. Pappus invol. longior, breve stipitatus. B. ı. Iasylvaticis. R. Prope Sartene abunde. Barkhausia foetida. B. ı. p. c. u setosa, B, 0. R. In dumetis infra pontem Bivinco. Adjacei ad vias frequens. Pterotheca nemausensis, Corte. Taraxacum Dens Leonis eum variett. BB o—a c. Ia Monte Rotondo circ- 7000° s. m. ea- dem forma provenit quae in montihus nustris ejusdem elevationis. Helminthia echioides B. ı —0 ec. Hieracium Pilosella. B. 2. p- © —_ dubiuum, B. ı. DR, _ alpicola Gaud? A descriptione in eo tantum recedit, quod scapus subilo supra basin folium pedunculumque (s. rauuın) elon- gatuın ı — 2 florum emittit. — Pro H. hy- brido sumit. ch Gay sed illi tribuit cel. Gaudin calycem modice pilosum, qui in meo pilis luridis perquam onustus! — B. 2. R. Supra S°® Lucia ad semilam eundo ver- sus Nonza. — amplexicaule. B. 5. R, Mt. St, Pierre. — sabaudum foliis latissimis, Be 1 —2 © — prazaltum, B 2 —5c. — murorum. B. 3. R. Uniflorum in M Rotoado 6 — 70007 s. m. Drepania barbata, Bo — ıc 3° 36 Drepania ambigua.. B, ı —oc. Andryala sinuata caule firmo ramosissimo, fo- liis valde runcinatis in regione collina; caule debili humiliori, foliis subintegris in pascuis arenos maritimis. B. © Robertia taraxacceıdes.. B. 5. R. Supra Corte abunde 4 — 5000’ s. m. Variat foliis inte- gerrimis spathulatis. Figura Lotsel, facta ad specimen minimum uli fere ommes suae Icones plaotas Corsicas sistentes. ÖOccurrit nempe scapis 8 — 10 pollicaribus, plurimis ex e€a&- dem radice, nec non solitariis vix pollicem longis. Seriola aethnensis B. ı. c. Hypochaeris radicata, B. o. c. _ pinnatifida. Be ı — 3 p. ce. Ponte di Golo. Mt. St. Pierre inque montibus editioribus. . Glabrities et foliorum forma inconstans; quae plerumque in lacinias plurimas tenues dissecla, tamen etiam subiutegra depreben- duntur. Ligulae extus rubellae, involucra modo glabra modo hirta, semper apice inlen- sius viridia v. nigrescentia, — glabra.. Bo—ıc Thrincia hirta, B, o. pc — tuberosaa BB ı —3 cc Hyoseris radiata. B. 1. c. — Hedypnois. B, ı. c. In marit. Fiumorbo fol. retusis, pedunculisqgue magis inflatis. (H- erelica?) 37 t Cichorium Intybus. B ı. e. Indicantur praeterea: Cacalia alpina, Senecio Jpenieulaceus (= S. lividus) Chry- santhemum monspeliense, Anthemis pere- g£rina. Artemisia Sieversiana, arborescens, Cirsium italicum, Cynara Cardunculus. Carduus feseieuliflorus. Cineraria bicolor, Gnaphalium mierophyllum, Hedypnois maurifanica, Senecio flabellatus, Solidago nudiflora, Centaurea filiformis. (In Sar- diniae monte Tavolara). Prope Ajaceio: Geropogon hirsufum. Tragopogon pratense etcrocifolium. Prenan- thes viminea, Centaurea panieulata. Mi- eropus supinus, erectus. Echinops Ritro, Inula Pulicarta, Chrysanthemum Leucan- themum, dehillea Millefolium (Parade), Dipsaceae, Scabiosa grandiflora, Scop. B. ı. c. — — ß, macrocalyeina, Forma autumnalis R. (involucro foliaceo maxi- Mo capitulum plus dupio superanfe). Fructus omnino Se elropurpureae pro Cujus varietate plures auctores habent. Sed floribus Iilacinis diversa, marginalibus late radiantibus, folia radicalia Iyrato- pinnatifida, Superiora pinnatifida, bipinnatifida pianulis elongatis angustis integris dentatisque. - Saepe molliter villosa, subiade bipedalis ramosis- sima. (Culta perennis). 38 Scabiosa Columbaria? serotina, multicanlis, caulibus e trunco obliquo prodeuntibus 6—9 pollices altis, unifloris, parte inferiore 5—4 paribus foliorum instructis, Folia pallide vi- rentia simpficia lanceolata in petiol. longum attenuata, inferne nonnunquam inciso - sub- pinnatiida. Corollulae rubellae parvae 5- fidae laciniis subaequalibus. Invelueri foli- ola corollis breviora. Fine Julii in rupibus apricis M'S S, Petri vix florere incipiens cire. 4000° s. m. Quamobrem fructus ignolus involucella juniora ı10-nervia, corona 20 — 24 nervia. Setae breves nigrae. — Tota stirps glabra aut basi vix pilosa. (Supra Mandriale etiam specimen legi circ. 3000° s. m.) — urceolata, B.o.c. Knautia hybrida. B. ı. c. Dipsacus ferox. Macinaggio. c, Nonza. Corte _ sylestris, Bo — ı p. c Ex Fiviani: Scabiosa mediterranea. Ex Loisel: Sc. lucida (probab. = Columbaria serotina mihi). Valerianeae, Valerianella carinata.. Bo — ı p- & _ dentata DC. Prodr. (non Gaud. fl. helv). B. ı, R. — mixta DC. Prodr, Bonif. Vico. —_ Microcarpa Loisel. B. 1: p- % Centranthus Calcitrapa, Corsica australis. " 39 Ceniranthus nervosus. X. della Trinita prope Boni, v Valeriana montana. Corte. Basteliea. Rubiaceae. Rubia lucida, Benif. — dongifolia. B. ı — 2 p. co Meo sensu & BR. peresrina neutra specilice diversa! Valantia muralis. B. 1. © Galium eruciatum. B. ı. © — overnum Bauhini et Halleri,.B. 2—3 c. — rubrum mediterraneum. N. — _ «, forma elongata regi- onis collinae, etiam in umbrosis regionis won- tanae. Foliolis 6 — iS abbreviatis cauleque tenuissimme scabrido - pubescentibus. Catles pedules, debiles, decumbentes, Flores purvi rabri, fructus majuseuli. ( Variat raro gla- bra, et corollis triplo majoribus). B. tr. et 3. pc. u Bun ß. forma montana, ab. breviata, dense cinereo-pubeseens, eaule fir- wmiori. B, 5. in rupibus aprieis. p- & — — Y forma maritime, cau- libus frugilibus intricatissimis ramosis folio- lisque 4 — 5 raro 6 brevibus villosis, (in« termixtis, praesertim senioribus, omnino gla- bris!) Pedunculis brevibus luteralibus paucis, terminalibus plernmgue ferais semel vel bis trifidis paucifloris. Corolla sordide alba in Paucis specim. adhuc floridis, quae init. Juni 40 ad Cap. Rivellata prope Calvi legi. (G. So- leyrolii). Hae tres formae ad G. mediterraneum DC. pertinere videnfur; quartum adhue in- veni B, foliis longioribus et latioribus magis aristatis, noonullis supra pedunculisque vage pilosis, Boribus modo albis ınodo rubellis, raımulisque floriferis elongatis trichotomis. B, 1. R. — Haec ultima evidenter irausitum facit ad G. rubrum, quale in Cebennis et auno praeterito in pago Tieinensi et rhaetico transalpino frequens legi, quod nonnisi sta- tura altiori et firmiori recedit, Omnibus hisce descriptio boisel, in fl. gall. bene con- venit quoad caulem ramosum hirtum, prae- sertim ioferne, raro tantum pubescentem. Pedurculi autem non semper glabri. Flores in nostris cliam subinde ad albidum vergunf. Folia semper multo longiora quam in mediter- raneo a, ß. et Yı Galium cinereum tenuifolium DC. Prodr. B- 1 3(c — —_ «, flore majori purpureo, Pulchra varietas ibid, von raro, — Mollugo aristatum. B. ı. ce. Variat caule inferne dense Piloso. — palustre, Bo ce. — — ß, foliis senis linearibus- Fiu- morbo. — — Y, maximum. Caule ramosissimo 3 — 4 pedali, Bo. co 41 Galium saccharatum. Bo — ai. : — elliptieum. DC. Pr. B. ı — 2p.e. _ rotundifolium. B. 3. R. In Corsiea interiori. “ —_ Aparıne. Bo—2c — murale B. ı — 2 p. c. Flores minu- tissimi in apricis purpurei, in umbrosis al- bidi v. flavidi. — litigiosum, B. ı. c. Flores modo al- bidi modo rubelli. Fructus constanter bispidi, quos prope Luganum in eodem agro glabros et villosos legi. Asperula laevigata. B. 1. p. c. Ajaccio. — odorata. B. ı. R. Castagnieccia. Sherardia arvensis. B ı — oc Crucianella maritima, B. o.R. —_ angustifolia, B. 1. p. c. Ex Bot. gall: Galium Iinifolium, Ex D. Parade: Asperula arven- sis, cynanchica, Caprifoliaceae. Hedera Helix, B. ı. 2. c Cornus sanguinea, Castagniccia. R. Sambucus Ebulus. Bo—ıc > nigra, Bo—ıR, Yiburnum Tinus. Bı—2c Lonicera eirusca. Foliis inferior. distincte pe- tiolatis ramulisque junioribus affatim villoso- pubescertibus. Pedunculi terminales elon- gali terni, modo intermedio modo omnibus iterum trichotomis. B, 1 — 3 c. Castagniccia. .42 Lonicera implexa balearica DC, Pr. Variat cor. glabris et pilosis. B. rt, c, Umbelliferae. Laserpitium eynapifolium, (Ligusticum DC. Prodr.) Fructus omnino Laserpitii! Abunde in M" Rotondo alla Calanca 6 — 7000° 5. m. ubi folia tantıım legi, specimina Horibus vix evolutis quidem vidi sed nullus attingere potui. Init. Aug. In M® S" Petri paullo ultra 4000° fine Julü specimen fructiferum magno labore rupibus eriput. Daucus Gingidium, Tsola - Rossa, Calvi, parvae iusulae ad Cap Corse, {D. hispanicus probab- non diversus ex cl. Gay). — hispidus, Tle- Russe, — mazimus. B.o—ıc — Carota. Bı. pc Orlaya grandiflora. B, ı, pc Caucalis daueoides. Bo — ı p» e. Torilis nodosa. Bo — ı p- c. — Inthriscus, Castagniccia. c Planta fere bipedalis. t — .infeta, DB.» po Tordylium maximum, B. 1. R. Val Niolo. t Pastinaca satire. B. ı. R. —_ divaricata. B. 1. ec, Folia subbipin- nata prope Cervione vidi —_ latifolia. B, ı. R. Carpella longe elliptica, costis dorsalibus appreximatis ele- valis vittisqgue corspicuis, Commissura bivit- 43 tata, vittis excurrentibus, — In P. divari- cafa. carpella sunt suborbicularia costis ob- solelis, commiss. 2 — 6 vittata, vitlis plus minus abruptlis, — ' Peucedanum paniculatum, B. 2a — 3 eundo versus Nonza copiose. Fructus Peucedani, vittis valde conspicuis. Flores pallide flavı fere ochroleuei. Radix validissima lignosa lacunosa, succo resinoso - pingui graveolenti scatens, qualem etiam caulis exsudat. Imperatoria Ostruthium. M'. Rotondo 5000° s. , m. Val Niole. (Angelica incolis). t Ferula communis, B. x» p. c. St. Florent. Corte. c. } Angelica sylvestri, B.ı — 2 BR. Folia tantum vidı. Bupleurum arıstatum. Corte, Bupleurum protractum. Bastia et Bonif. inter segetes, _ stellatum. In montib. editior. 6 — 7000’ s. m. Folia multo latiora quam in nos- tro rhaetico, caulesque altiores. — feleatum. M’ Rotondo et Patro. 5000° s. m. R. — frutieosum. Bı —35 ce. Kundmannia sicula DC. Pr, B. 1. R. Bonif, c. Caulis basin versus aliquando pubescens. Bunium denudatum. Bastelicae abunde A Planta quam in Cebennis legi caule basi pu- bescente atque supra nodos piloso foliorum- que forma paullulum discrepat. (Myrrhis Pas en , pyrenaea Loisel. At in icone folior. laciniae nimis latae brevesque caulisque basi foliosus, nec longe nudus') Bunium corydalinum DC. Pr. Multicaule, cau- libus flexuosis (subiade pluries) diebotomis decumbentibus 3 — ı2 pollices metientibus. Tuber nucis avellanae magnitudine, etiam minus, Flores albi rarius rubelli- Abunde inter saxa in montium creta (la Serra) Bas- tıam inter et Nonzam plantarum rariorum admodum feraci, in consortio Cardamints Bocconi, Violae Bertolonit, Peucedant pant- eulati, Alyssi alpestris(?), Euphrasiae core sicae albae etc. — Secus Abbatesco torr., IR monte di Cagna paullo exilius. Pimpinella peregrina, B. 1. c Sium angustifolium. Bo. © Petroselinum sativum, B. o.1.pe Apium graueolens, B. o—ıc. Sison Amomum. B.o.ıR. Ammi majus. B.o— , c. Ptychotis verticillate, B 1 2p.c Tavolu- celli polyphyili foliolis a apice clavatis spe- eies singularis! Heliosciadium inundaltum, Porto-vecchio- _ nodifiorum, BB ı — oc T Foeniculum offeinale. Bo — 2. Oenanthe pünpinelloides &, chaerophylloides, DC. Prodr. B. ı. ce, Plerumque in sylvaticis, raro in maritimis, 45 Oenanthe Lachenalii, B. o. p- c. Semper in, maritimis paludosis. —_ globulosa, In irsula Cavallo prope Bonif, Umbellae 5 — 6 radialtae, radiis 2 — 3 tantuın [ructiferis. _ apifolia. BB ı —2p.c In Cor- sica australn An ab O. crocala sat di- versa, adhuc ignoro. Ambas hoc anno e seminibus eduxi et plantae juniores simillimae evaserunt. Crithmum maritimum. In rupibus maritimis abundat. Chaerophyllum temulum. Bı — ac Anthriscus vulgaris. Fiumorbo. Porto-vecchio, Scandix Pecten, B. 1. ec. Smyrnium Olusatrum, subacutifolium 3 — 3- pedale. B. 1. p. c. — rotundifolium DC, Prodr. Bonifatii. Conium maculatum. B. ı — 2p. & Echinophora spinosa. B. 0: p. & Sanicula europaea. B. 1 — 2 p. c, Castagniccia. Eryrgium campestre. Bo — ıc — marılimum, B.o.2 © Hydrocotyle vulgaris. B.0.p ec. Ex DC. et Loisel. Laserpitium hır- sutum, Torilis helerophylla. Carum ver- tieillatum, Ferulago nodiflora. Bupleu- rum glaucum, semicompositum, frulices- eens, spinosum, sSeseli Bocconi. Helioscia- 46 dium crassipes. Ligusticum Seguierit, Mu- tellina (ad L. corsicum probab, referendum). E. D. de Parade prope Ajaccio prove- niunt: Pimpinella Saxifraga. Oenanthe fistulosa. Scandix australis, Caucalis platycarpos, Viviani: Peucedanum Vocontiorum, Oinissum: Ligusticum corstieum Gay, (Notice sur Endress) Radix fusiformis ramos 2 — 3 emitlens, Ya ginis scariosis foliorum veterum persietentibus denseque itmbricatis coronala et quasi squa- ınosa. Caulis striatus ramosus foliosus 6 — ı5 pollicaris (ramis in uno speeimine qua ternis verticill.). Folia radice 3 — 4 poll. longa, eircumscriptione elongata, bipinnalta, pinnis a — Ah jugis multifidis, lacia. linear. superne paullu el rarıus utrinque 4 — 6 subsessil., pinnulis latior. brevibus mucronatis integris V apice 2— 3- fidis (L. Mutellioae sat siwilia). Petioli folior. rad. lounge ultra vaginas @* serti, caulinorum toti late vaginantes. Involu- crum 0, 1— 2- phylium. Involuctlla 3? phylla, foliol. lineari - lauceol, margine meul- (subpu- 0. emär- bran. pedicellos arquantibus. Petala berula) alba raro rubella obcordat ginata, lacinula inflexa. Calyc. dentes brevis- simi. Styli eloogati demum deflexo - divari- cati, Filam. longa capillacea. Umbellae 6— ta radiatae, radiis inaequal. Hlorentibus patu- lis, fructiferis erectis contraclis, Kadil WM“ 47 bellularum fere duodeni (cinereo —) scabrius- culi. Juga carpellorum acuta subalata sca- briuscula. Valleculae 3 — 4- vittatae. Com- missura 4- vittata. — Io graminosis montium editior. Corsicae 5 — Goo0’ s, m. Fine Juli Saxifragene, Sazifraga Aizoon, M* Kotondo 7000’ s. m. et ultra, Mt, $. Pierre, 4 — 5000% Calyces glandulosi. Petala impunctata. — tridactylites. Bı — 2 _ granulata $, corsica DC. Prodr. B. 3. pP. c. Prope Zicavo multo altiorem fere pe- dalem vidi, _ rotundifolia. Castagniccia. _ stellarıs. M* Rotondo d’Oro etc. 5— €000° s, m. — cervicornis Fiv, et Candollii Salzm. (ad 5. palimatam valde accedens), Folia inferi- ora 3- loba, lobo intermedio integro, latera- libus 2- rarius 3 - fidis modo angustissimis modo dilatatis pilifero- mucronulatis, sessilia et longe petiolala, adulta eximie nervosa. Pili septulosi erispi abunde ad collum ibique longi, in parte superiore plantae breviores glanduligeri. Flores nune paniculato-corymbosi pedunc, axillaribus 5— 6 distantihus 2a — 3- floris, nunc arcte corymbosi quasi capitati; rarius solitarii, bini vel terui snbspicati. In Pedunce. bifloris pedicellus aller brevior nudos, alter elongatus foliol. angustis vestilus. Se- Er [6 5} pala tubo cor. longiora (et breviora) lineari- lanceolata acuta. Petala longe unguiculata obovata alba venosa venis non excurrentibus. Semina oblonga nigro-fusca nervis longitud. rugulosa.sangulosa. Scapi suepe rubentes I—13" flori mudo solitarii, modo ı2 — ı5 e caespile unico; humillimi et 6 — 8 pollicares. Ro- sulae steriles subinde caulescentes, valde fo- liosae. (Flores duplo fere ınajores, scapi au- teın humiliores quam in S. palınata a cl. Guth- nick accepta e Vogesis orinnda). B. 3. p. © In montibus editioribus totius Corsicae. Indicata: Sazifr. adscendens var. coronala. Ficoideae, Mesembryanthemum nodiflorum. Bonif. Isola Tossa- —_ erystallinum, Bonifatii- R No pP alea e, Cactus Opuntia ficus indica. In rupibus marl- timis atque in collinis, B. c. Prope Corte: Crassulaceae, Tillaea muscosa.. Bo —ıce. Umbilieus pendulinus. B. ı. c, Sedum Telephium. B. ı. R, A la montee des Capueins. Nunquam flores proferre vidi. — stellatum. B. ı. p- c. — Cepaea. B.ı. ce. — cerucialum. Mt. S. Pierre, d’Oro 4 — 5000’ s. m. Abunde prope Orezza in rupi- bus Fiumalto torr. 40 Sedum album. B. ı.c. — corsieum. B. 2. R. Corte. Folia Praes. surculorum juniorum eximie glanduloso-vil- losa. In aprieis omnino glabrum vidi et tunc a S. breuifolio vix distinguendum | — brevifolium, B a — ıp. c, Folia sur- eul. steril. densissime 4- fariam imbricata, brevissima fere globosa pruinoso - glauca. Gla- berrimum in apricis, io umbrosis ad pedicel- los glanduloso - pubescens, ibique folia magis Temota. — rubens, BB ı — pc . _ heptapetalum, Corsica australis et occi- denutalis. Flores azurei neque purpurase. uli dicitur in Prodr. — altıssimum, B. in rupibus ipsius urbis. — repens, M‘ d’Oro, Rotondo 6 — 7000 s. m. Sempervivum monlanum. M’ Rotondo 7000° et ultra, Sec. DC. Sedum hirsutum et caespitosum, Paronychieae, Corrigiola telephiifolia. Bo. c. Herniaria hirsuta. B. 0. R. Illecebrum verticillatum. Porto -vecchio. Paronychia echinata. B. 1. p- c. — argentea, B. o.c, Eadem minima in M’ Rotondo 5000’ s» m. Polycarpon tetraphyllum. B. ı. c. Scleranthus perenni. B1—0pc — annuus, B2—53c Biibl 2. Fl. 1851, Rd.lE, 4 50 Portulaceae. Portulaca oleracea. Bo — ıp. c Montia fontana, B. 2. R. Tamariscıneae. Tamarix africana, B. o.p. c«. Lythrarieae, Lythrum Salicaria. Bo — ı co _ hyssopifoium, Bo — ı «. Sta minibus 6 aut paucioribus, floribus exigußs, stylo ineluso, caulibus magis erectis et Horendi tempore verno a sequenti diversum. — Graefferi St. Florent. Macinaggio t. Caules elongati decumbentes, flores magni 1?- andri, stylus longe exsertus, Aestate ad autum“ num fl. Indieatae: Lythrum nummulariaefo- lium. Peplis Portula, Haloragea e, Myriophyllum spicalum. B, 0. p. ©. Callitriche verna, Bo—ıc. Ö caespitosa. Pietra-Pola: Onagrarieae, Epilobium spicalum. Mit, S. Pierre, — hirsutum, Bo — ıc — telragonum ramosissimum excelsum. B.uc — pervuiflorum, Bo — ıc , — alpinum, M* Rotondo. FPatro 5000 s. m. Circaea lutetiana, B. ı.p.c. 51 x Cucurbitacene, Lagenaria vulgaris, Quasi sponte. B. o — ı. Bryonia alba? Rarissimam prope Prunelli Aprili mense vidi flore unico masculo evoluto. Momordica Elaterium, B ı —oc Myrtaceae. Myrtus communis Bo —3« Granateae, Punica Granatum, St. Florent. Rosaceae, Prunus spinosa. B. o. I» c. ? — imsititia® B. o. R. Folia tanfum. Geum urbanum. B. 1. R. — montanum. In montibus edite 6— 7000’ sm. Rubus fruticosus. Bo —2 c. ] Uterque a nostris » unä alteräve nota — tomentosus, B. ı. p. «| recedens. ? Folia ternata rhombeo - ova- ta, serraturis ovatis obluse mueronulatis,, sub- tus canescenti-tomentosa supra pallide viri- dia, foliola lateralia sessilia raro subbiloba. Stipulae angustissimae lineares barbatae, Aculei parvi, recurvi, flavescentes. Flores minuti in racemum simplicem sub-ı5- forum dispositi. Petala oblonga. Pedicelli longius- euli villosuli, aculeolis numerosis armati. Phylia lanccolata brevissime mucronata vil- losa. In sylvaticis supra pontem di Golo plantam unicam observavi. nYe 4 52 Fragaria vesca. BT —3.c. Potentilla Tormentilla. B ı — apa — nemoralis Gaud, Fl. helv. M' Cos- cione et Nino. Ab helvetica et magis adbuc a gallica a cl. Gay communicata statura flori- busque minoribus, et loco natali in locis aper- tis montium circa 4 — 5000° s, m. (neque in sylvaticis) modice differt. — reptans. Be 2 —5c. — verna, B. ı.R. — recta. B. 1. p. cc. _ rupestris. M’ Coscione- _ erassinervia Fiv, qui erroneo flores dicit Zufeos (P, glauca Moris). B. 3. R. In montibus editior. omnibus 4 — 6000’ s Ms Variat raro glabriuscula. Vidi pedalem 30- floram, bipollicarem 24 - floram. _ mierantha. Ba — 353 p- & Agrimonia Eupatoria. B ı — a p- ©. Alchemilla alpına. Mt. S. Pierre, Rotondo etc. 4 — 6oon’ s. m. _ Aphanes. Bo-353c. Poterium Sanguisorba. B,ı. c. Rosa sempervirens. B. ı. p- © u — Seraphini. B. 2a—3p.c. Flores solitarıi terminales in ramulis brevissimis secus eau- lem, sessiles v. pedunculo brevissimo glabro insidentes. Fructus ovalorglobosus ruber. (R- rubiginosa parvifolia Bot. gall- App) F— arvensis, Castagniccia. |] dudum defl. + rubiginosa, ibid, j Crataegus Oxyacantha. Bo—3 c. Pyrus communis. B. 1. «. — dria. B. 3. R. Neque Hores neque fruc- fus gestans, — Malus. Be — sSorbus. B. ı.c — JAucuparia, Fiumorbo. M* d’Oro. .—= amygdaliformis. B. ı.p. c. Addendae ex aucforibus: Potentilla divaricata, Brauniana, caules- cens ß. nivalis, Leguminosae, Anagyris Jfoetida. Bonif. c. Ulex europaeus vernalis grandiflorus B. ı. R. Castagniccia, R. Spartium Junceum. B.ı. c. Genista ecandicans, Bı—5c — Lobelii. B, a — 2 c. Frutex humilli- mus, ramis intricalissimis, floribus in apice tantom ramulorum subracemosis. — Salzmanni. In rupibus pontis Golo. Corte. Copiose inter Vico et Evisa. Charac- teres omnino prieris. Stafnra altior ı — ı2 ” Pedalis ramis laxiorihus; flores subgeminati Secus ramulos totos racematim dispositi. — eorsica, B. ı — 3 c. Flores vel ramuli fooriferi sub spina positi neque illi issidentes ut in G. Scorpio. Cytisus triflorus. Bı —3c. = spinosus. B. ı — 2 p- © —_ lanigerus. Bi —2c. 54 Cytisus scoparius. Castagniccia,. R, In Corsica interiori. Ononis inaeguifolia. De. Prodr. In aridissimis infra Patrimonio. Folia 5 — 7- foliolata at tantum bijuga. Caulis a basi ramosissimus suffruticosus humilis, flores multo quam in O. Natrice, cui aeterum accedit, minores. Viscosissima. — ornithpodioides. Bonifat. ia rupibus marit. R. — reclinata. B. ı —op. ec. 7 prosurrens. B. ı.p.c 7 — spinosa. B. 1.p. c. — serrata. B.o.p. c- — wvariegala. B. o. c. — minulissima. Bonif. Anthyllis Gerardi, BB ı— ap. c — Hermannia, Br —3«e —_ Pulneraria rubriflora. B. ı—2P- © —_ tetraphylla. Bonif. c. Ostriconi. _ Barba Jovis, Bonif, Arbuscula ele- gans in rupibus marit, Medicago circinnata. B. ı. pP & _ lupulina.. Bo. c. _— sativa. R. culfa. — orbicularis cum variett. laxieyela, leguminibusque pilosiusculis. B. T. € — scutellata. B. 1. p- c- — apiculata, Bo — ı c denticulata, B— 0. ı c lappacea, Bo—ıc — [1 1 an Medieago pentacycla. B. ı. p- ©. Y T _ marina. B.o.p. 6 —_ Ittoralis. &, B. 0. c. —_ _ 8, longispina. B. o.R. St. Florent. — praecox, BB o — ı c. Nomen ap- tum, etenim prima omnium- floret. _ minima canescens. B. rt. c. —_ maculata, Bo —2c. — Gerardi cum variett. B. 1. c. — sphaerocarpos. B. ı. c. _ laciniata. Folia tantum vidi. Trigonella ornithopodioides. B. 0. p. c. Flores rubellii ı — 3 umbellati, pedunculo com- muni subnullo, Tarius longe exserto. Melilotus parviflora. Bo — 1 p. © —_ ttalica. B. ı. pc. — graeilis, B. 1 p- © Legumina glo- bosa acuta juniora pilosa ? — 2- sperma, seminibus, quando sunt solitaria, subglobosis, quando sunt bina, hinc compressis. Ab aliis speciebus pedicellis fructigeris ereelis vel suberectis sese distinguit- — sulcata. 8, major Cambess. Enum. Ba- lear. (M. compacta Salzm. M.clegans Duby in Bot. gall. Append. non DC. Prodr.) Caules firmi adscendentes, stipulae longe subulatae, inferio- res dentatae. Pedunculi dense racemosi aristati basi nudi, Cariva magua, alis multo longior. 56 Lezumina obfusissima pyriformia monosperrna dEnse arcuatiın nervosa. Bo — ı p. ce. In pascuis udis, raro inter segetes. Melilotus sulcata Desf. (an Seringe? qui legu- mina disperma dicit). Yraecedenti similis, sed piloso -subcanes- cens, caules erecti, pedunculi breviores laxius racemosi basi brevissime nudi. Flores multo rminores, stipulae omnes ciliato - dentatae- Legumina conformia, Vulgatissima inter se- getes Bonlfatii. M. elegans DC. Prodr. (non Duby. M. sulcata Bot. gall. app.) Caule firmo adscendente erectove ramoso, stipulis integerrimis (vel infimis obsolete dentatis). Alae, carina, vexil- lu subaequales. Pedunculi mutici. Legu- nina subinflata, immatura ovato -lanceolata acutiuscula, matura oblonga obtusa subtri” gona, nervis teansversis subdistantibus hori- zontalibus plicato- rugosa, monosperma. Melilostus — >» Fructus fantum ab omnibus praecedentibus diversos ad Cap. - Corse Iegi. Legumioa nervis transversis et uonnullis sub- longitudinal. rugosa, compressa (neque sub- vesicaria uli in M. elegante, cui similia) in- tra calycem campanul. stipitellafa. Semirsa subeylindriea pallide badia. Trifolium angustifolium, B. 1. co — incarnatum Molinerii. B. 1. c. — ervene Bo—ıpc — Iigusticum. Bo — ıc. Ajaccio. © 57 Trifolium lappaceum. Bo — ıp ce. — Bocconi. Bı—ope — striatum, Bı ac _ scablrum. Bo —3c. — maritimum forsan squarrosum. B. o. p- ©. Calycibus versus tubi apicem admodum villosis, dentibus angustior. longioribus ri- gide ciliatis, stipulis glabriusculis longius acuminatis. A maritimo occilanico praeter sta- turam majorem foliaque latiora aliquantu- lum, sed vix specifice recedit, — ochroleuum. BB ı —2c — pratense, Bo— 2c. _ _ ß&, sylvaticum longe caules- cens cubitale et ultra, foliol, oblongeo-lan- ceolatis, summis lanceolatis denticulatis api- eulatis. B. ı — 2. in graminosis sylvat. — Cherleri. B. o. c. — stellatum, B. ı —oc — suffocetum. B.o.p. c. — glomeratum. Bo —zc. — pallidum. B.R. Ponte di Golo. Prope Adjaccium et Vicum c. — strictum elatius (laevigatum Desf. ex Viv.) Inter Fiumorbo et Porto - vecchio, Caule pedali ramoso, foliol. lineari- lanceol, elongatis subfalcatis glanduloso - serratis, — repens. Bo — 2c — hybridum Savi, BB ı — 2p c Abunde prope Vico. — subterraneum. Bo — ac 58 Trifolium vesienlosum. B. ı. R. In Corsica aus- irali, Adjaceiique frequens. — spumosum, B. ı. R. Versus Pietra negra. Flores bracteati. _— resupinatum. B. o. Po _ fragiferum,. B ı —o pc —_— tomenlosum. B. o. c. _ procumbens nanum, B. ı. pe. — controversum Jan «. marilimum, caulibus gracilibus adscendentibus ı — ıF- pedalibus, pedunculis tenuissimis vere capil- laribus flexuosis 5 — 8 (raro pluri-) Boris. B. 0, p. c. Legum, 2- sperma. , _ _ ß, montanum, humilb- mum caespitosum pedunculis 3 — 4 floris, legumin, utplurimum monospermis. B. 2. ıR udis. R. Doryenium rectum, Bo — ıc _ hirsutum. B.ı — 2 © _ parviflrum, B,o.R. —_ suffruticosum, St. Florent. Bonif: Loius edulis, B, 1.6 — ornithopodiaides. B.ı — a p- © Cavli- bus elatis adscendentibus in arvis mari Vi- einis; humilis, prostratus in meontanis; Sem- per molliter villosus. — eylisoides. Bo ec, — hispidus. Bo © l Dubius haereo ar — anguslisimus, Bo, c. | vere diversi? 59 Lotus conimbricensis &, ciliafus brevicaulis, in aridis arenosis Ponte di Golo, Fiumorbo. _ _ ß, glaberrimus, longe caulescens. In pascuis maritimis B. R. Fiu- morbo p. c. — cornieulatus cum varietf. quarum 2 insig- niores, maritima angustifolia pauciflora flori- bus parvis flavis et montana caespitosa flori- bus numerosis amplis plerumque aurantiaco- rubeatibu, Bo—a2c Psoralea palaestina. B. ı. c. Stipulae braefeae- que paullo longiores, folia latiora, pedunculj (folio vix duplo longiores) multo breviores quam in P. bituminosa gallica. Notae omnes levioris momenti! Robinia Pseudacacia, B. culta. Astragalus hamosus. B. 1. p c. — Baeticus. Bonif. 0 — glyeyphyllos. BBı —3c = massiliensis a, martitimus. Bonif. In rupestribus secus mare caespites latissimos €eosque densissimos efliciens. _ _ ß, montanus N, (A« siri- nicus Ten. genargenteus Moris} Ab &. differt dentibus calyc. longioribus acutis, pedunculis adhuc brevioribus et statione montana 4 — 5000° 5. m. In M* Coscione. In pinetis edi- tis supra Corte. Secus Abbatesco torr. prope Prunelli jam Aprili flor. 60 Biserrula Pelecinus. B. R. Ponte di Golo, Secus Fiumorbo torr. Scorpiurus acutifolia Fiv. B ı e. Legumina cum aculeis brevissime hirta, Caules elon- gati, pedunculi 4 — 6 Hori. VixaS. sub- villosa separandal Coronilla stipularis, In rupibus sylvat. prope S. Fiorenzo R. Astrolobium ebracteatum. Boc Ornithopus compressus. B. 0. 1. c. _ perpusillus longe caulescens, legu- min. pubescentibus. "Securigera Coronilla B, ı. p: c. B. 2. H. Prope Vico. Hedysarum capitatum Loisel. Bonif. Cicer arietinum, B. ı. pP. c Faba vulgaris. Vulgo culta. Pieia altissima Loisel. (polysperma Ten.) Patri- monio R. Portovecchio. Bonif. sat frequens. V. dumetorum affnis differt glabritie per- fecta, foliolis paullo numerosioribus angusli- oribus lineari- ellipt potius quam ovatis, le- guminibus 12 — 18. ovulatis, calyc, denti- bus longiuseulis praesertim in alabastris. Picia Cracca, B,. 1. 220c cum variett, Valde villosa in Castagniccia. — Pseudo-Cracca (litoralis Salzm.} B. 0: & _ dasycarpa Ten.? B.0.R.in pascuis mari- timis sero Hlorens, Fructum non vidi., —_ alropurpurea, B 1.p.c. x u Pieia disperma, B. 1. c. Pedunculi 2—6- flori, legumina sulura superiori puberula. — saliva cum variett. quarum una foliis la- tissimis floribusgue amplis ternis conspicua, Bo—2c. — peregrina. Ben cc — Jlathyroides, B. 1.2. © — Jutea. B. ı, pP: & — Iybrida. B ı. p- © — narbonensiss. Br — op. c. Ervum Lens. B. ı.p. ce. — dÄirsutum, B. .. e — Terronü Tenor. Bı — 2aR. In agris montanis supra Mandriale. E. hirsuti speciem Prae se ferens, stipulis superioribus integer- Timis angustis elongatis horizont. patentibus, foliolis infimis cauli approximatis, legumin. Praesertim junioribus glabriusculis suffcien- ter differt. — monanthos, Prunelli inter segetes, telraspermum. (Vicia gracilis Loisel. tabula optima) B. 1. p- c, — Salisii Gay ined. Foliolis 6 — ı2 ob- longo-elliptieis mucronulatis, cirrhis superior. 2—5- fidis, 'pedunculis s — 7- floris folium aequantibas vel superantibus, laciniis calyc- subaequalibus setaceo- subulatis tubo longi- oribus, leguminibus oblongis compressis ob- Sulete venosis pubescentibus 5 — 6- spermis. (©- Molliter pilosum. Stipulae infer. semi- Sazittatae. Flores minuti. Senii - sesquipe- dale. Fiumorbo in pasc. marit. B. ı. R. Ina sylvaticis prope Sartene ıninimum uniflorum. Specimen unicum legum. glabris Bastiae legi. Pisum sativum, B. ı. c, Lathyrus sylvestris, «@, ensifolius. B, 3. pı © —_ — ß, latifolius. B. 1. ©. c In vineis et dumetis marit. —_ pratensis, Bı —3 c. —_ Aphaca. B.o — ı c. Pedune. bi- floris non rarus. _ sphaericus. B. 1. c. _ angulatus.B.o—ı p. c, Aleriae abund. _ satiwus. B. ı.p. c. PR Cieera, B. 1. c. _ annuus. B. ı. p. c. Pedunculi etiam teiflori, — hirsutus. B. 0. p. c. — Clymenum angustifolius, In aprieis c.ı—2 — —_ alatus latifolius. In pin- guibus umbrosis. B. ı. R. — Ochrus, B. 1. p. c. Petioli super- subinde 53 — 4- foliolati. , _ bithynieus, B, ı — 2 ©. Pedunreculi modo subnulli, modo elongati 2 — 3 flori, fola 2 — 3 juga. Orobus variegatus. B. ı. p: « Vescovato. Ra- cemi 20—30-flori, flores albo et roseo varie- gati valde decidui, Caulis basi aliquando Tamosus, 63 Lupinus varius, Bo —ıc — hirsutus, Bı— 2c — angustifolius. Be U — 2 p. cı Flores non ebracteolati. Bracteae latae ovatae acu- minatae basi circumscissä decidunt. Ceratonia Silizua. B.ı1.p. c. Mimosa Julibrissin, Culta, Add.: Lathyrusceirrhosus, articulatus. WVicia tenuifolia, Hedysarum pallidum, ds- tragalus pentaglottis. Lotus ereticus, Tri- Jolium Michelianum, leucanthum, hirtum, hispidum, elypeatum, longistipulatum, uni- florum. Medicago Soleyrolii, Terebellum. Anthyllis eytisoides, erinacea, ÖOnonis Cherleri, mitissima, alopecuroides, maollis, laxiflora. Genista Scorpius, friquelra, um- bellata, triacanihos, Spartium gymnopter- um, ÖOrnithopus scorpioides. Coronilla Juncea, Vicia sepium. Lathyrus hetero- phyllus, (Viviani, Loisel, 1. Parade, Bot. gall, et Prodr.) Terebinthaceae, Pistacia Lentiscus. Bo—:2« Rhamneae, Zizyphus vulgaris, B. cult. Rhamnus dlaternus, BB ı — 2c — alpinus. Mt. St. Pierre, Arborescens ia regione inferiori, valde depressus in ipso apice 5100° 5. m. 64 Celastrineae, Evonymus europaeus,. B ı — 3a Ru Jlex Aquifolium, B.2—35. p- © Subelassıs IV, Thalamiflorae, Ruiaceae, Ruta bracteosa, B. ı. c. — angustifllia. B. 1, p.c. — corsica. B. 3. R. Monte Rotondo_ cire. 6000’ s. m. Secus torrentes Asco, Abbatesco etc. — Petala alba in ınedio dorso viridia, Zygophylleae. Tribulus terrestris, B. 0. p. c. Ozxalideae. Oxalis corniculata. B. ı. c. Geraniaceae, Geranium sarguineum, B. 2. pc — nodosum, Bı — 3 p & I — molle, B, 1. e. _ pusillum, B. 1, c, — rotundifolium, B. ı. c. 1i— columbinum. B. ı.p. ©. _ disectum, Bo — ı% — lucidum. B, 1. p- ©: —_ Robertianum, B ı —3p.c . 216 P, purpureum, B. ı — bohemicum (villosum Viv. non Ten.) B.2— 5pe Supra Mandriale et $* Lucie. 65 ı Caulis villosissimus divaricato-ramosus. Corol- lae violaceae vix calycem longe aristatum superantes. Filamenta longe barbata. Arilli wmaturi aterrimi, semina reticulato - exsculpfa. Erodium cieutarium. B. 1 —3 c, —_ f, arenarium, canescenfi- hirsutum, pedunculis subunifloris, ramis saepe secundis. In arena marit,. c. —_ moschalum. B. ı.2c« — Botrys Bo—3 ce _ malachoides, Bo — 3c. — malopoides. Bonifatii, Calvi in rupi« bus marit. — Bocceni, In M* Coscione, Nino, d’Oro 5 — fvoo’ sm. Ina glareis Abbatesco torr in planitiera descendens. — Pedunculi in om- nibus meis speeimin. uniflori, sic etiam in planta culta. Flores minimi albi. E Botan. gall. et Viv: Brodium litereum et cunealum, Ampelideae. Pitis vinifera. Spontanea in magna copia, et fructus sat bonos proferens, non longe ab antiqua Mariana, Acerineae. Acer Pseudoplatanuss M* d’Oro 5 — 6oon’ s.m. (Lettuga incolis). = monspessulanum, Supra Cervione. Bzihlätter 4854. Bd, II. 5 66 Hyperisinsas, Androsaemum offcinale, In sylvat. rupesir, prope Orerra. Hypericum Rircinum, B. ı — 2 ad rivulo © Ramos alatos et folia acuta margine glan- dulosa qualia habet Bolan. gall. nunquam vidi. _ linearifolium. Bo —ıp. « Cau- les adscendentes. Folia lato - linearia non pellucido-at murgine parce nigro - punctata. Sepala vix glanduloso - serrata, dorse nigro punctata et liaeolata. Petala pulchre co6- eineo-venosa nigro-punctata, viltisque olei- feris percursa. —_ quadrangulum, B. o—ı c. Castag- niccia, —. perfratum. Bo—ıc —_ montanum. B. 1 — 2 c. Occvrrit foliis tota superficie nigro-punctatis _ dentatum, Bonif. in pascuis uligino« sis. Forsan varietas praecedentis. Caulibus basi ramosis, foliis utriuque glabris, numero- sis, approximalis, eximie pellucido-glandulosis leviter ab illo recedit, , Add,: Hypericum repens, Coris, humı- Jusum (Loisel. Bot gail. Parade). durantihceae, Citrus Limonium. B. — durantium. B. f eultae. 67 Tiliaceae. t Tilia platyphylla, Unicam vidi absque flore et fructu ad Fiumalto torr. r R Malvaceae, Malva syivestris. B, o— 2 c. Peduncnlorum longitndire et hirsutie admodum varians, Carpelia semper glabra. — rolundıfelia, Evisa, Calvi, — niwense Bo—ıc Carpellis hir. shlissimis et nlabris. - u #? foliis maximis cauleque gla- bris, floribus mullo minoribus. In ipso pazo Aleriae. (April. sine fructu,) — parviflera, B, ı. p- © Flores exizui, bracteae setacege. Carpeila glahra, rarissime hirsmta. = altkaenides hirsula DC. Pr. {M. hirsuta Ten, non Viv.) Althaeze hirsuize simillima, at loco involucelli multifidi bracteae 3 line- ares. Flores paullo magis patentes, Recep- faculum glabrum. Portov. Bonif. c. Althaea ofkeinalis, B. 0 © — Jirsuta, Bonifatii & Lavatera Olbia (hispida Desf.), Involucra hirsu- lissima; caules frulicosi 3 — 6- pedales pilis fasciculatis densis longis facile detersibilibus tet, Bo —ı p- ©. Cap -Corse. _ punclata. Bo —ıc. — arbores. Bonif. Cap-Carse in parva insula Giraglia. h* 68 Lavatera sylestris. B. ı — 2 c. Folia inferi- ora obtusa, superiora acula, carpella quando- que glabra vulgo hirsuta, pedunculi 3 — 15. (An L. cretica et ueapolitana species sat dis- tinctae?) Add.: teste Viv. Lavatera amligua. Malva eircinnata et ribifolia. Lineae. Linum maritimum, B.o. co — stritum. Bo —ı3ıc — gallicum, Bo —2«. _ angustijelium. B. oet 2. — catharelicum. B. a — 3 c. Castagniceia — usilatissimum. DB. Assidue cultum au- tumso seritur, Radiola linoides. B, BR. Ponte di Golo. Bonif' Adjacii in arena marit, R Caryophylleae. Gypsophila Sazifraga. BD. ı —aıc Dianthus Armeria, B. 1. ik. Corte. _— prolifer. Bo—3ce _ velulinus, Guss. B. ı. p- © _ sylvestris &, caule elato wultiflore foliis longissimis margine sublaevissimis, flori- bus odoratis B. ı. p. c. Januario jam florer® vidi! — —_ #, caule humili subunilor®% floribus subinodoris, foliis brevioribus mar gine serrulato-scabris B. 3. p. c. 1a multis montibus Corsicis, > 69 Saponaria ofkeinalis. Bo —ıc _ ocymoides. B. 5. p. c, Videtur Sa- poraria (sic legendum 1. Silenes) alsinoides Fin, A planta nostra rhaetica nonnisi cuu- libus debilioribus magis elungatis parciusque floriferis difiert, Silene inflata, B. 1. c. Flos plerumque rubellus, — gallca Bo—ac. = noclurna, B. 1. p.c, Aleriae. — nicaeensis. Bo. © — clandestinz, B. ı. p- c. inter Linum. (5. cretica Loisel.) = paucifiora, B. 2 — 3 p. c, ad rupes. Mi. St. Piere. Canlis aliquanda superze viscusus. Fl. albi sat marnie — paraloxa, B. ı. ps c. Serius florens quam Congeneres, — sericea. (5. pubescens, decumbens). St. Florent, Calvi. Corsica australis. Cap-Corse. ubique frequens in arena marit. Bastiae au- tem non vidi. — corsiea,. Adizeii. — KRegquienii (fruticosa Lois.) Mt. S. Pierre. Patro. e, 5000* s. m. = Armeria, Adjacii, v. s. = Tupestris, M° Rotondo c. 7000° s. m. t Lychnis flos eueuli, Bo.p © = diia B.o—ıe — corsica. B. o — 2 p. « Corte. Val Niolo, Caulis, folia marzine, costaeque caly- “ einae serrulate- scabriusculae. Pollicaris — pe- dalis. + Lychnis laeta. Vico rarissima, In rivulo su- 'pra vetereni Liamouis pontem: A praece- dent: statura altiori, foliis latioribus, corollis saltern triplo grandioribus, calyeinis deatibus abbreviatis lalo-ovalis, foliis calycisque cos tis laevibus diversa.. Forsau tantum var luxurians grandißora L, corsicae! _ Cithage Be. nc Sagina procumbens. B. 1-3 p. c. Folia breve aristata, caules elongati, radix valida. 6 pn P, marilima glabra, ‚gräci- lis, pusilla, gregarie in arenosis marit. cr&s- ceos. Caules florentes erecti decumbentesve, fructiferi strieti. Folia mutica. Sepala eblonga, ovato-lunceolata. Badix exilis, anaua. —— apelala. Ad muros prope Vico abunde. Rawösisciwa, Boribus ianumeris, felüs exi« mie äsistalia. = erectz. B. 1, p.c. Fiumorbo ia alnelis- Stamina plerumque 8 basi coalita, capsulae 8. dentatie. Specimen habeo a basi ramo” sum 50- ilorum, ad Stellariam maulicam a6 eedens sed petalis brevissimis, purtibusque foralibus uunquam quinariis abunde diver- sum. (An Ö. tenue Viv. hujus loci?) Spergula arvensis, B. u. c, Statura pentandra® fructus arvensis, —_ saubulata, Bı— a p- c Castagniecia. 71 Spergula pilifera. Mt. St. Pierre. Montes edi. tiores omnes. Moda hnmillima dense:caes- Pitosa, ınodo caulescens, ramis laxis, qualem sistit Loisel. in Tab. VIII. Larlbrea aqualica. B. o.c Stellaria nemerum. M* Rotondo 5000° s. m. —_ media variat apetala et foliis latissimais. Bo—ac _ Saxifraga, B.5. BR. Petala vix emar- ginata! Arenaria rubra, Bo.c _ media. B, a, c, cum variet, macror- rhizz, _ verna multicaulis, B. 3. c. supra Man- driale, — serpyllifolia, Bo=-a2p.c _ tenuifolia. B. 1. p- © It trınervie. B 2 —3c. —_ — ß, divarigata (Mochringia pentandra Gay Notice sur Endress}. In glareis supra pontem di Bivinco, Rami divaricate- deflezi, Petala aborliunt modo omnia, modo nonnulla, Stamina fertilia5, caetera plus minus rudimentaria. Folia non ciliata. Semina in meis a trinervia vulgari non differunt. Has observat. in planta culta feci, cum spog« taneam nonnisi defloratam vidi, — balearica. B. 3. p: © Ad saxa tor- rent. Abbatesco, Vecchio, Rostonica etc. Cerastium vulgatum. L. Gaud. non DC. B. e — 2 p.c. 72 Cerastium viscosum, B. a. p. c. _ — glomeratum,. Bo —ı« _ semidecandrum pellucidurm. B.o-3 0. — brachypetalum. B. 2 —5pe. _— tetrandrum, B, a. —5 p- © Fiu- morbo ad Abbätesco torr. Peduneuli primarii subnulli, sequentes calyce longiores, feuctifert subinde pollirares. Species a conzeneribus facile dignoscenda flore sub dichctunda azil. ları! — strietum, Supra Vico 4— 6000° s m« —_ repens? (Samnianum Ser. in DC. Pro- dr.?) Inferne glabrum, superne tomentosum- Folia primaria viridia vix subtomentosa, no- vella autem fasciculatim ex axillis prodeuntia sunt dense tomentosa aeque ac peduneuli ealycesdue (minus tamen quam in C. tomen- toso cui ceterum valde affine), Pedunculi oon- nunquam abbreviati et func videretur ©. S0- leyrolü, at nullo modo hirsuto - viscosum | B. 35, c. Ab auctor, diversis indicantur: Ceras- tium latifolium, Soleyrolii, androsaceum, tenue, heterophyllium. Spergula saginoi- des (prob. per confus, cum S. subulata), gla- bra (si diversa modo a pilifera). Sagina ur- ceolata, Lychnis Coeli Rosa. Silene sabule- forum, inaperta, velutina (mollissima), Salz- manıt (italica), zeranihema, Dianihus col- linus. Buffonia tenuifolia,. Saponaria Vac- saria. Cucubalus bacciferus, Stellaria Alsine. Frankeniacsae Frankenia intermedia. Cap - Corse. Calvi ete. «. E Viviani: F, pulverulenta. Polygaleae. Polygala vulgaris grandiflora. B. 1, c. —_ monspeliaca, Corte v, s Resedaceae. Reseda Phyteuma. Bo — ıc — dutea, B. 1.p- © — luteola, B. ı. p- © — alba, Bonifstii c. Astrocarpus sesamoides &, caulescens ‚ ramis elon- galis decumbentibus, foliis spatulatis Im arena marit, et torrent. inter Fiumorbo et Porto. vecchio en P, alpiaus caespitosus humilli- mus, foliis lineari - lanceolatis, radieibus lon- giusculis numerosis rosulaltis, caulinis brevi- bus. M”. Coscione. In ipso verlice M" Roton- do 8500° s. m. Violarieae, Viola odorata, B. 1.2.6 — canına. Fiumorbo in sylvat. — biflora. M' d’Oro. — nummularifolia. M* d’Oro. Rotondo 7000’ s. m. — Bertoloni, B. 3 — 2 c. Stipularum den- tes 3 rarius 4 valde inaequales, inferiores saepe falcilormes, supremus nonnunquam 74 folium aequans a quo crenarum defectu dig- noscitur (folium tamen et igsum aliquando non crenulatum!) Stipulae non ulrinque Piunatifidae sed litere exteriori lantum pal- mato-dentatac! (Quid sit V. Bertolonii Gaud. nescio, cum illi bracicas magnas elongalas, eauliculumgne pauciflorum tribuat!!) Viola trieclor arvensis. Bo-—ace Cistineae. Cistus eriocephalus. Vi. Bi —ao — salvifolius. Be 0 — 2 c. Flores saepe dupio majures quamı in meis specim. gallicis, peduuculi terıninales terni. — monspeliensis. Bo —3 0 1 — crelicus? Capsulas tantum parce sericeas duplo majores quam in eriocephalo semina« que maxima continentes ad Cap-Corse legi. Heliauthersum kalimifolium, B.o.c. _ Tuberaria, B. a. pc —_ gulfalum cum 2 variett. B a — 3c. (H. plautaginenin, inconspicuum). — denticulatum, B. 3. R. supra Furiani, A basi ramuosum ramis horizontali- bus, bracteis a—3- fidis integrisque. Semina matura, quorum colore sec, ch. Bentham (Enusm, Pyreu.) a salicifolia unice diguosci potest, non vidi, _ vulsare Ba — 3 p- © _ Fumana, Östriconi. _ glutinosum. Porto-vecchio. Bonif. 73 Ichanihemum aegyphacum. Prope Corte in- vertöm a D. Aubry, qui sub nomine Cistö iatloet mecum human. communicavit. Ex aliis auetor,: Helianthemum lavan- dularfelium, stoechadifolium, thymi - ei Juntiperifolium (si modo diversum a gluti» nuso) Cislus corsicus, erispus, incanus. ” Capparidea® Capparis spinosa, Morsiglia, Sub nomine lap- pani. Cruciferae, Malthivla incana. B. et Bonif. in rupib, marit. — sinuala. B. 0. p. c- _ trieuspidata. In arena marit. totius fere Corsieae. Bustiae tameu vun vidi. Nasturtium ofieinale. BR: oo —=-2c Barbarea vulgaris. Bo — ıp.c - praeox Bımape Occurrit ia. vineis saxosis a — 3 pollicaris, foliis radical. quandoque simplicibus ; alibi caule sesquipe- dali ramosissimo, folior. lobis numerosis an- gustis,. auriculis dilatatis ceiliatis, Siliqnae quam in vulzari ınulto longiores, stylus au- teın brevior. — rupicola Moris, fol. radical. lonze pe- tiol. orbiculatis integris, subsinuatis vel etiam unijugo - Iyratis. Siliquae paullo breviores, pedicelli autem longiores quam iu B. praecoch, wi certe multo affinior quam B. vulgari, quacum in Bot. gall. App. conjungitur. Sub- 76 enespitosa, humilis, in rupium fissuris umbrao- si. B3.p. co Arabis verna., B ı — 3 p- ©. — sagillala cumvar. Bı —5 Thaliana. Bı — a {3 muralis. B. 35, p. c. alpina. In Corsica inferiore. auriculata Cervione R. Folia maxima, Ill Praesertim caulina calluso- dentala, aurieulis magnis rolundatis. Radix valida lignosa ra: mosa. Caulis totus hirsutus superne canes- cens. Siliquae (immaturae) longae, strictae, eum pedicello brevissimo glabro continuae, stylo lineam longo superatae. Flores majus- euli, ivfimi folio stipati. Cardanmine resedifolia. M* Rotondo, d'Oro, Nino etc. 6 — 7000° s. m. Auriculae folio- rum aut nullae, aut multo minus conspicuae quam in helvelica, at character nullius mo- menti, nım ia planta culta (e semin. corsi- eis) eodem anno bis Horente primum folia exauriculata et dein conspicue auricul. Yi- dere mihi datum est! _ hirsuta, DB, ı — 3 e. Variat glabra foliisque latissimis, — sylvatiea. Fiumorbo. R. _ Impatiens, ibid,. R. — Bocconi, B, 5. p. c. Plantula nana, czule flexuoso Purpurasceute, raro usque ad 3 poll. sese extollente. Folia radic. primaria longe petial. simplicia cordato- rotundata ple- 77 rumque integerrima subtusque violaceo - pur- purea; caulina (infer. integra vel iriloba) ternato - quinato-pinnata pinnulis teruiter et hreve petiolatis 3— 5- lobis, cordatis, ova- tis, obloogisve, summis eliam linearibus. Sıli- quae distantes adscendentes, cum pedicello 3-6 lineas longo ipsis breviori angulum ob- tusum formantes, stylo lineam fere longo crassiuscuto superafäe. Flores 5 — 6, eliam plures, aibi, pro plantula sat grandes. In ru- Pium fissuris alque in aridissimis montium supra Maadriale et Nonza ad pedem fruti- cum combustorum latitans, Ayssum corsicum , caulibus erectis rubentihus ı — ız pedalibus superne ramosissimis. Sta- mina eximie srpendiculata, dentibus subinde bifidis. Semina vlplurimum marginata. In unico loco Bastiae preximo eundo versus Chsevecchie abundantissime. — marilimum, Bo —ıc. Silic. pu- berulis Bonif. _ calycınum. Bo-ıpc — alpestree &, Gaud, fl. helv. Desecriptio bene convenit sed el. Gay qui plantam hel- vet. vidit, hane a meä differre dieit caulibus herbaceis, tlorihus parvis minus inlense fla- vis, foliisque duplo saltem minoribus. Alyss. nebrodense eodem teste recedit a planta cor- sica faliis multo angustioribus, siliculisgne angustis utrinque magis attenuatis! Utrumque sit, pulchra species caespitibus numerosis Ei 78 Aloribusque aureis exornnt aridissima juga in- ter le Ville et Nonza. In M“ S" Petri eti- sm vidi 3 — 4000’ 5 m, — Cavies £ — ı- pedales adscendentes, folia infer. lata obovato- Totundata, coryınbi simplices et composili, siliculae subrhumbeae plerumque nigro-mar- ginatae, loculis uni-ovulatis monospermis, seiiinibus anguste margınalis, Clypeoia Jonthlaspi lejocarpa N. Caules teneri« ores humiliores, folia autem latiora quam in stirpe occilanica, obovato-spalhnlata,. Sili- culae parvae, margine tantım eilialae, in loto disco glnzberrimae, neque pubesce.ites neque pilis radiantibus appressis teetae Pers. (ie. pilis longis simplieibus arcte edpressis et sic dispositis ut circumeirca circuli radios efici- ant) uti in Cl. Ionthlaspi oecitanica et val» lesiaca. B. ı. R. raba muralis. Prunelli. Corte, — olyımpica Bol gull App. M* Rotondo 7000° 3 m ef ultra. Muiliveps scapis aphyl- lis, aeque ac pedicellis Siticulisque birsutis- Stylus non brevissimus, silieulä magnä ovalä sub- ı2- sperma, quadruplo tamen brevior- Init. Auz omnino deflar. Erophila vulgaris B.2 — 3 Pc Thlaspi perfoliatum. B, 3.R. Hutchinsia pelraea., Ba — 5 p. — brevistyla (pyg maea Viv) In M* Nino 5 — 6000° s. m, initio Junii dudum deflar- Folia rädie parva, longe petioiata, rotundato- » 79 obovata, subintegerrima ; caulina oblonga, zes. silia, subamplexicaulia, dentata, majora, summo subinde auriculato. Flores albi capi- tafo-corymbosi pedicello longiores, Petala lineari-elliptica coacava sepalis obtusiss. sub- duplo longiora. Siliculae 6 — 8- spermae obverse triangulares truncatae, stylo brevisii- mo superatae. 2} (neque (%) ut dieit cl. Vi« viani). Plantula non semper pvamzea, sed aliquando caulescens et fuuc Thlaspidis per- Frliati specim. ıninoribus adeo similis ut ad- huc dubitem, nonne Thlaspi perf. in Bastiae montihus cum silieulis nondum adultis a me lectum potius huc spectet? Totum discrimen in siliculis non alatis situm. — In planta culta fulia magis carnosa coneinne dentata, habitusque ad H. rotundifoliarn acsedeus, Teesdalia Lepidium. B ı—3e In Tegione Super. pygmaeum, scapo simplieiss. nudo, fol. integerr, angusto-linearibus spathulatis; in fruticetis pinguiorfibus submonfanis nuper combustis (quod passim ab incolis fit ut so- ‚Jum fertilius reddant) scapi caulescennt et ramos et folia gerunt multo majores runcina- to- pinnatifida. Petala nunquam vıre acgua- Ya, quamobrem cl. Loisel, recte cum TA, Iberide jungere censco, Piscutella apula. B, ı. c. Silicularum marzo in- erassalus, Cakile maritima. B.o.p. e. s0 Malcomia parviflora. B. o. p- c.Capı — Corse. Fiumorbo etc. Sisymbrium ofieinal.e Bo—ıp.c _ polyeeratium, Bo—ıp. © Sili- quae solitariae, binae, ternae, rectae et in- | curvae, setulis llexuosis puberulae. Alliaria ofieinalis, Bı —2p. © Neslia paniculata, B. 1. p- C. Sennebiera Coronopus. Be o—ıp & ; Capsella Bursa pastoris. Bo — 230% Lepidium Draba.. Bo —ıc _ campesire. B. R. in arvis secus Bis vinco fl. — latifolium, Corte. Siliculae hirtellae, folia subpubescentia. —_ JIberis. Bi — a2 _ procumbens, Bonif. . _ humifusum. In montibus Fiumorbo, ‚ Coscione, Nino, St. Pierre. 4 — 5000 m y Cuules diffusi, dense pubescentes 5 — 12" pollicares. Folia radicalia spathulata obovata integra, dentata lIyrataque, caulina parva sessilia auriculata denticulata. Petala limbo rotundato, ungue angustissimo elongato, calyce duplo majora. Siliculae ovales alatae, inte- grac, immaturae dense pubescentes, demum calvae, stylo ejusdem fere longitudinis su- peratae, dispermae, pedicellum patentim pi- losissimum aequantes. Isetis finctoria, B, 1, c, . SI Brassica rectangularis Piv. Folia et caulis ia- ferae pilis sparsis rigidis vage hispiduli, Pe- tala flava longissime unguiculata subtus venosa siliquae (immaturae) multiovulatae, suberec- tae, rostro aeque longo, sublatiori compresso, utrinque longitudin. aculo aspermo superatae. Pedicelli siliquarum fere lougitudine cum iis- que continui cum axi angulum acutum eff- eiunt, Ad torrentem Trayo. In M". Nino. Rarissima. Sinapis dissecta. Semina, ni fallor, Bastiae legi, | et plantam inde domi eduxi- — incana, Bo — ı e. siliquis glabris et hispidulis, — arvensi. B. o — 2 ce siliquis saepius hispidis, uti apud nos, quam glabris. rast tenuifolia. Bo — © Eruca satva, Bı— ap & Calepina Corvin. B.o— ı ce. Rapistrum perenne, B. ı. c Morisia hypogaea Gay. ined. Bonifatii ia arvis | saxosis secus mare. Bastiae in montanis su- | pra Mandriale 2- ultra 3000° s»» m. Silicular | juniores glabrae planae, arliculo infer. bre- vissimo, superiore longe acuminato, deinceps turgescunt et hispidae evadunt. Illae quae ad perfectionem perveniunt sunt biarticula- | tae, articulo inferiore majore subtetra:nno biloculari medio secedente, loculis 5 -- 9- ! spermis, raro monospermis articulo super Beih’ätter 4834, Bd, II. 6 & etiam biloculari loculis ı — 5 spermis sub- inde uniloculari, imo nonnunquam nullo. Raphanus Raphanistrum, Bo — 2c. Bunias Erucago. B.o — 2 c. Reperilur foliis subintegerrimis. Accensendae ex aliorum auctorit: Pler- oneurum graecum (prob per coofus. cum Cardamine Bocconi ex cl. Viv:) Cochlearta glastifolia. Biscutella ciliata. Draba cili- aris, rigila Lois. (— olympica sec. Bot. gall. in App.) Rapistrum orientale: Brassica erelica. Thlaspi scapiflorum. Sinapis eru- coides. Turritis glabra. Fumariaceae, Corydalis solida. Corte. v. s. Fumaria capreolata. B. ı. c. Saepissime flori- bus albis. —_ media. B. 1,c. — parviflora, DB. 1. ce. Papaveraceae, FPapaver kylridum, — dubium. Fol, dilatatis, laciniis ovatis- Bo-—ıpe — Rhoeas Roubiaei foliis multifariam dis- sectis. D. 1. co —_ seligerum, B. ı. R, Prunelli c. Glaucium flavum, Bo, c. Chelidonium majus. Bu R. Hyrecoum precumbens, Aleria. Fiumorbe. Nympkaeacenae, t Nymphaea alba. Bonilatii. Berdberideae, Berberis cretica? M* Rotondo 4 — 5000‘ s. m. Fructus, non beue maturi quidem, rubri, Quamobrem potius B. vulgarem credo. Ranunculaceuae, Clematis Flammula. B 0o—2e. 8, sepalis longe acuminatis. Supra Furiani. — YVitalba, Bı—3 ce. —_ balearica. Bonif. ad sepes. Thalictrum majus? Folia tantum. B. 3. R, — nigricans. B. o.p. c. Anemone alpina. M* Rotondo, d’Oro 6 — 7000° s. m. — stellata, B, ı. Mirae sacpe magnilu- dinis vulgatissima in olivetis etc. — apennina. Ahunde supra Quenza in adscensu montis Coscione-. Hepatica triloba, Castagnieccia. Adonis aestivalis. Aleriae inter segetes, Ranunculus aqualilis caespitosus. Ponte di Golo. — _ heterophyllus. Porto-vee- chio. Minutissimus. = bullatus. Ajaceio. ve 5, Specinen unum accepi scapo bifloro, — chaerophyllos. Bı—3pe. — monspeliacus (pro forma elafiori Tamosa praecedentis lubens haberem) fol. 3- Parütis, partitionibus lateral, sessilibus inter- 6” media longe pedicellata, 3- vel pluries sec- 1is, segmentis modo latis lanccol. modo un- gustiss. linearibus, caulinis 2— 3- sectis sum- mis trifidis integrisque linearibus. Caules ramosi 2 — 7- flori. Carpella punctulata in spicam cylindrico -ovatam digesta stylis acu- tis deflexis. Villosus praesertim ad petiolos apicemque peduncnlorum. Fiumorbo in ar- vis arenosis. Huc refero R. insularem Fiv, et pedunculatum Seraf. + Ranunculus Flammula. Bo —ıR — sceleratus. B. o. R. Fiumorbo- _ velutinus Tenore. B. ı — 3 in humentibus p. c. Inferne folia et villositas ‚Ran. lanuginosi, superne Hores et fructus R. aeris. (R. tuberosus Sieber non DC. ex el. Gay). — lanuginosus. Br — 2 p- & —_ repens Bo—ı2c _ tenellus N. (R.lapponicus Loisel.) Flores minuti et caules filiforines flexuosi de- eumbentes utplurimum biflori profunde dicho- tomi et locus natalis secus rivulos monlium a B. montano, cujus habet radicem, folia pellucido-nervosa et carpella (axi glabra tamen neque villosula) suffcienter me qui“ dem judice distioguunt plantam plerumqu® glaberrimam aut pilis paucissimis ad apicem modo caulis, modo inferne adspersam« Habi tat in omnibus montibus ediior. cirt Bbaon’ s.m. 35 Ranunculus palustris corsicus. Bonifatii. Foli- orum dentes penicillati, Carpella laevissima, mwargine elevato ufrinque carinato, apice un- einulata demum recta. Radix cylindrico - fi- brosa, — montanus ?? In M’ Coscione mense Majo vix florere incipiens, Caules nondum adulti ı — 2- pollicares jam a — 4- ori, Folia vix Tobata crebro et inaequaliter incisa. Calyces et caules villo albo denso patenti vel etiam adpresso sericeo-hirsuti. Receptacu- lum setulis interstinctum. (An R. cordigerus Viv.?) I Bulbosus. BB ı — ap. c _ philonotis, B. o. c. —_ _ ß, trilebus. Bo. «© —_ _ y, pedunculatus Viy. Por- to-vecchio. Bonif, — arvensi. B. 1. p. c Plus minus pubescens, _ - Variat uter- que polli- — snuricatus. B.o—23c caris ei ses- quipedalis; — parviflorus. B.o—2c. prior glaber- rimus et par- ce pilosus. — ophioglossifoliu. Bo — ıp.c t Ficaria ranunculeides. B. ı. c, t Helleborus Joetidus, B o—-ıR. in udius- Culis! — lividus, B, ı — 3 c. Folia primor- dialia simplicia, cordato- lanceolata. 85 Nigella damascena. B. ı. c. 7 Aquilegia vulgaris.B. ı. R. Castagniceia c. — al,ina. M’ d’Oro zona’ s.ın. Delphinium Ajacis B, ı. p ec. Patrimonü abunde. Flores semper caerulei. — . Staphysagria, Folia vidi ad Fango _torr. Ex auctor.: Delphinium Reguienii, Pae- onia Russi. Aconitum Napellus. Strassen-Flora 1 von Neapel bis Villach, oder Verzeichniss der von Neapel bis Fillach an der Strasse oder in deren Nähe wildwachsenden Pflanzen. Nachdem ich 3 Jahre in Neapel mich befand, musste ich im Jahre 1334, indem ich zum Regi- inentsarzte befördert wurde, Neapel verlassen und nach Wien reisen, nad da ich mich einem österrei- chischen Militär-Truppen-Transport anschloss, der ebenfalls den Rückmarsch in unsere Inlande machte, die Reise also langsam ging, so’hatte ich Musse, mich nit den auf dem Wege vorkommenden Fflanzen zu beschäftigen, ich zeichnete mir daher viele der mir täglich aufstossenden Pflanzen auf, und zwar nicht nurjene, welche an den Strassengräben vorkommen, sondern auch jene, welche in den Gassen der Dör- fer und Städte, auf den Dächern und Mauern, auf 87 Peldern, Hilgeln, \Viesen, Weingärten, an: Felsen, an dem Meeresstrande, Sümplen und anderen Or- ten zunächst an der Strasse, oder in der nahen Umgebung der Orte, wo ich mich während der Reise aufhielf, wuchsen; es ist diess Verzeichniss daher bloss eine Strassen- Flora von Neapel bis Vil: lach zu nennen. Ich habe zwar auf meiner Reise die Gemoner- Alpen in Friaul, die Villacher- in Kärnthen und die Jüdenburger- und Spitaleralpen in Steyermark bestiegen, doch wär meine Ausbeute wegen der frühen Jahreszeit Ausserst gering. --Gemoua, eia kleines Dorf-am Füsse der julischen Alpen, von Wo aus man in etwa einer Stunde in der Krumm: holz. Region sich befindet, liegt in einer Gegend welche für den Botaniker vom höchsten Interesse Seyn ınuss, allein ich war zu zeitlich hingekom- men, um wichlige Einszwmmlungen machen zu kön- nen. Indessen ich auf der höchsten Alpenkuppe der Gemoner- Alpen unter dem Krummholze nur Pinguieula alpina Gentiana acaulis und Trol- lius europaeus (var. alpin.) in der Blüthe fand, sah ich nach Ospetaleto und Resiuta hin an den Gräben der Poststrasse Antirrhinum alpinum und Dryas octopelala, herrlich vezetirend in der Üppigsten Blüthe. Bezüglich des Trollius eu- Topaeus will ich hier bemerken, dass schon Hof- rath Schultes in seiner östr. Flora ar Theil pag- 09 auf den von Crantz heobachteten Trollius humilis aufmerksam macht, er ist wie ich denke ine bemerkenswerthe YVarietset. 88 "Die Kuppe der Villacher- Alpe, die ich den ». Juny von|Bleyberg aus erstiegen, war grössten- theils. mit Schnee bedeckt, so dass ich nur mit grosser Beschwerlichkeit auf den höchsten Punkt gelangen konnte; im Hinaufsteigen fand ich blü- head Pinguicula alpina, Arabis alpina, Arnica Bellidiastrum, Cardamine trifola, Gentiana verna, Piola biflora, Rhododendron Chamaesi- stus nebst andern im Verzeichnisse angeführten Alpenpflanzen, auf der Kuppe: selbst, an Stellen wo der Schnee geschmolzen ,,war ausser Azalea procumbens und Crocus albiflorus keine andere Pflanze in der Blüthe. Auf der. Judenburger Alpe fand ich Fiola biflora, Arbutus Uva ursi, Gen“ tiana acaulis, verna, Geum montanum, Pinus Cembra hlühend. Die Spitaleralpe bot mir aus- ser. Azalea 'procumbens keine andere blühende Pflanze dar. Stanislawow am 2ı, April 1834 . Dr. Herbieh. Regimentsartzt, Von Neapel über Aversa nach Capua am 8. und og. April. Artemisia vulgaris Aristolochia rotunda Asparagus acutifolius Bellis annua Agrimonia Eupatorium Ajuga reptans. Alyssıum maritimum Anchusa hybridaTenor. Amaranthus prostratus Balb. Anthemis mixta Anthoxanthum odora- {um Artenıisia Camrpestris — hybrida Tenor, Borrago officinalis Bryonia dicica Calendula arvensis Callitriche verna Cardamine amara Carlina corymbosa Carlina vulgaris Carduus lanceolafus — marianus Cerastium oval Persoon. .— divaricatum Mibi Cerinthe aspera Roth. Cineraria bicolor Willd Corylus Avellana Crepis cernua Tenor. Cynoglossum ‚piet. Ait, Delpbinium _peregri- num Linn, “ Dipsacus sylvestris -' Echium plantaginenm Erodium moschatum — ’ romanım Eryneium amethysti- num Erysimum Barbarea Euphorbia amygdaloi- des, = neapolitana Ten. Fumaria capreolata Galega offieinalis Gnaphalium pompeja- num Tenor. Lamium amplexicaule — flexuosum Tenor. "= purpureum Leontodon Turaxacum 89 Lonicera Caprifolium . Lychnis dioica, Linn. Marrubium vulgare Mellissa Nepeta Mentba Pulegium — macrostachyaTen, — pyramidalıy Ten. Myosotis avensis Sibth. Orcbus variegatus Ten. Oxalis corniculata ‘'Papaver Rhoas Parietaria- Jusitaniga. Pieridium, vulgareDes£. Plantago lanceolata Poa annua Polygonum avicnlare — lapathifolium Psoralea bituminosa Ranunculus aquatilis — Ficaria —_ muricalus — lanuginosus Rubus fruticosus Saccharum cylindricum Lam. Salvia verbenaca Sambucus Ebulus — nigra Seropkularia aquatica _ peregrina Senecio vulgaris 90, Sinapis arvensis Sium latifolium Sonchus arvensis — oleraceus — tenerrimus Symphytum tuberosum Thlaspi bursa pastoris Trifolium pratense — Tesupinatum Trifolium incarnatum Urtlica urens " — membranaceaPoir. — pilulifera — dioica Veronica’ agrestis — Buxhaumii Tenor. — hederafolia RS, Xanthium spinosum. Von Capua bis St. Agata di Sessa über Sparanisi am ı1, und ı2. April. Acer campestre Aira pulchella Willd. Anemone apennina _ hortensis Anthemis nobilis Autirchinum Orontium Arctium Lappa Arrabis Turrita — collina Tenor. Arundo lestucoidesDesf Arbutus Unedo Bellis annua Bunias Erucago = cochlearioides Centaurea solstitialis — Calcitrapa Cerastium viscosum — divaricatum Mihi —— praecox Tenor. Chelidonium majus Chlora perfeliata Chrysanthemum sege- tum . Cistus guttatus — monspeliensis — salvıfolius Clematis fragrans Cochlearia Draba Colutea arborescens Coronilla Emerns Cotyledon Umbilicus Crategus monogyoa Cyclamen europaeum Tenor. Daphne collina Smith. — Laureola Draba muralis — vera Erica arborea Erigeron graveolens — viscosum Desf. Eryogium amethysti- nım Eupaforium cannabin. Enphrasia Odontites Evonymus europaeus Galactites Mönch. Geranium molle tomentosa Goraphalium germani- cum — Stocchas Hedera Helix Hyoscyamus albus Hypericum hircinum Iris florentina — foetidissima = tuberosa Juneus Pilosus, Lamium bifidum Gyrill. Lathbyrus alatus. Sibth. — Aphaca Lavandula Spica. Ligustrum vulgare Linaria Cymbalaria Lupinus augustifolius Lithospermum arvense = purpureso caeru- leum _ Mentha 9 Melissa cordifolia pyramidalis Tenor. Myrtus communis Nareissus Tazetta ‚Onopordon vir. Cand. Ornithogalum nutans — exscapumTen. Orchis pseudo-sambu- cına Tenor. Orobus variegatus Te- nor. Parietaria lusitanica Picridium vulgare Desf. Pistacia Lentiscus Populus alba Quercus Illex Ranunculus Ficaria —_ lanuginosus Rosa semprrvirens Rubia Boccong Petagn — peregrina Rumex bucephalopho- rus Ruseus aculealus Sali» caprea Saponaria officinalis Saturıja graeca Scropkularia peregrina Sedum galioides All. — deltoides Tenor. 92 Sedum rufescensTenor, Smilax aspera Spartium scoparium — villosum Vahl. Symphytum tuberosum Theligonum Cynocram- be Teuerium flavum Trifolium _ angnstifo- lium Tzifol, subterraneum Tussilago fragrans Vill. Veronica Cymbalaria Bertol. Viburnum Tinus Vicia Pseudo - Cracea Bertol. Vinca major — minor Viola odorata. Von S. Mar. di Sessa bis Mola di Gaäta den 13. April, Allium ciliatum Cyrill. — Toseum Alyssum maritimum Anchusa hybrida Ten. Anthemis nobilis Asphodelus ramosus Bunias aspera Refr. Cerinthe aspera Roth. Conyza geminifiora Ten. Echium plantagineum Erysimum offeinale Euphorbia terracina Gladiolus communis Globularia nudicaulis Gnaphalium Stoechas Hyacinthus romanus — parvillorus Desf, Lycopsis bullata Cyrill. Nigella damascena Orchis pseude- sambu- cina Tenor. Phillyrea media — augustifolia — latifolia Plantago Cynops Raphanus Candra Mo- reit. Rosmarinus-ofhicinalis Satureja tenuifoliaTen. Scrophularia peregrina Smilax aspera Spartium scoparium — villosum Vahl. Teucrium flavum Sisymbrium Irio? Smyrnium Olusatrum Teligonum Cyuocrambe 93 Veronica Anagallis — Cymbalaria Bertol. — Buxbaumii Tenor. Von Mola di Gaeta über Itri nach Fondi am ı4. Jpril, Acanthus mollis Anemone hortensis Anthemis mixta Anthyllis tetraphylla Antirrhinum imajus Arum Arisarum Brassica fruticulosa Cyrill. Campanula Erinus Convolvuius hirsutus Teuor. —_ sepium. Conyza geminifloraTen. Cupressus sempervir. Diaathus Tenor. Evonymus europaeus Fagus castanea Hyacinthus comosus — Tomanus Hedypnois tubaeformis Tenor, Iris Pseudacorus longicaulis Lawium bißdum Cyrill, Linum nodiflorum Mercurialis annua Osyris alba Qaercus Ilex Ranunculus millefolia- tus Vahl. Rhamnus Alaternus Ruta chalepensis Satureja tenuifolia Ten. — Thymbra Saxifraga tridactylites Scilla marilima Sedum dasyphyllum Seriola aethnensis Thapsia Asclepium Thymus acinoides Valeriana rubra Zannichellia palustris Zacintba verrucosa Gaertn. y4 Von Fondi bis Terraeina am 15. und ı6. April. Acanthus mollis Agave americana Anagallis ploenicea Anethum Foeniculum Anthemis mixta — punctala Desf. Arltemisia argentes Aster Tripolium Atripiex Halimus Bellis sylvestris Cyrill. Cactus Opuntia Capparis spinosa Carex vulpioa Centaurea cinerea Lam. — sphaerocephala. Chenopodium mariti- muın Cistus salvilolius — monspeliensis Conyza geminiflora Convolvulus Suldanella Coronilla valentina Crithwmum wariliinum Crucianella maritima Daphne Gaidium Dianthus Tenor. longicaulis Erica arborea Erigeron graveolens Eryneium maritimum Euphorbia dendroides Euokurbiaterracina Inula crithmifolia Juniperus Oxycedrus —_— pPhoenicea Lamium bilidumw Cyeill, Lythrum virzatum Örchis papilionacea Ophrys “Arachnites Hoffen. Plantago Serraria Polygonum maritinum Raaunculus sceleratus Rhbagadiolus stellatus Rhamnus Alaternus Rosmarinus officinalis Ruttboellia incurvata Huta chalepensis Salicornia fruticosa Santolina maritima Sıtureja Tymbra. Scabiosa peregrina — rutarfolia Vahl. Schoenus nigricans Silene canescens Tenor. — inaperta Sisyınbrium officinale Smilax aspera $partium junceum Statice Limonium Tamarix gallica Thymus vulgaris Toymus acinoides Teucrium Polium Trizonella corniculata Thapsia Asclepium Virbursum Tinus Vitex agnus castus Valeriana rubra Zannichellia palustris Zacintha verucosa. * Myrtus communis Parietaria lusitanica Pistacia Lentiscus Rumex bucephalopbo- rus Hesperis marilima Phillyrea media — latifolia — angustilolia Arbutus Unedo. Von Terracina über Ponte masgore, Bocca di Fiume, Cisterna Feletri Altano nach Rom am 17. und ı8, April. Acer campestre — neapolitanum Tenor. Alsine media . Anchusa hybridaTenor. Bellis hybrida Tenor. Cerastium ovale Per- soon, = praecox Tenor. Erodium moschatum — Tomanum Echium plantagineum . Ophrys Evonymus europaeus Ferula neapolitanaTen. Ixia purpurascens Ten. Laelia cochlearioides Lamium maculatum — bifidum Gyrill, Linaria Cymbalaria Laurus nobilis Momordica Elaferium Aracbnites Hoffm. Prunus Laurocerasus h 96 Paver Rihoeas Pistacia Lentiscus Phyllirea media — latifolia Phyllirea angustifolia Symphytum offhicinale Seriola aethenensis Sedum rufescens. Von Rom über Monte rossi, nach Fiterbo am 25. 24, a5. April, Agrostemma coronaria Anemone hortensis —_ apennina Airopsis pulchella Anagallis arvensis Anthoxauthum odora- tum Bellis hybrida Cytisus bitlorus Cheiranthus Cheiri Cistus salvifolius Cerastium ovale Pers, —— divaricatum Mihi —— praecox Tenor, Carlina vulgaris Draba verna Euphrasia rubra Euphorbia Cyparissias Euphorbia helioscopia Goaphalium Stoechas Helleborus viridis lberis nudicaulis Ixia Bulbocodium Lamium bifidum — purpureum ' Lycopsis bullata Cyrill. Narcissus Tazelta Ophrys picta Link. Ranuncalus flabellatus Pulmonaria officinalis Salvia praecox Statice Armeria Scilla bifolia Saxifraga bulbifera Spartiumm junceum Thymus Serpyllum Vinca major. Von Viterba bis Polsena am 26. April. Adoxa Moschatellina Alyssum calycinum Auemone ranuucevloi- des Aucmone apennina Centaurea Cyanus Cerastium praecox Ten. — divaricatum Mihi Draba muralis Euphorbia Cyparissias Glechoma hirsuta Fon Palsena den 237 Allium pendulinum Tn. Alsine media Anckusa hybrida Ten. Änemone nemorosa Anethum Foeniculum Anthoxanthum odorat, Arahis Thaliana Aristolochia rotunda Arum italicum Bellis hybrida Tenor. Carlina vulgaris Cerastium praecox. Tas — divaricatum Mihi — viscosum Cheiranthus Cheiri Chelidonium majus Chrysanthemum sege- tum Cytisus biflorus Clematis Vitalba Beiblätter 4854, BI IT 97 Gnapbalium Stoechas — luteo- album — germanicum Helleborus foetidus Narcissus patulus Desl. Prismatocarpus hirtus, Ranunculus sceleratus. bis Aquapendente — 128 April, Convallaria multiflora Cornus mascula — sanguinea Coronilla Emerus Corylus Avellana Crocus vernus Cyclamen neapolila» num Tenor. Draba verna — muralis Daphne Laureola Datura Stramonium Erica arborea Fragaria vesca Fedia olitoria Fumaria offieinalis Galanthus nivalis Galactites tomentosa Galium Mollugo Geranium molle - 4 93 Helleborus foetidus Hieracium Pilosella Juncus vernualis Lamium bifidum Cyrill. — amplexicaule — purpureum = rugosum? Lathyrus Aphaca — alatus? Jinaria Cyımbalaria Lithospermum arvense "= purpureo -caerule- um Lonicera Periclyme- num Lychnis dioica Mespilus germanica Myosotis arvensis Narcissus patulus Orobus variegatus Ten. Poterium Sanguisorba Potentilla recta Parietaria lusifanica Querceus Hex Ruinex Acetosa Ruscus aculeatus Rubia peregrina Saxifrega bulbifera Sedum stellatum Tenor. Senecio vulgaris Sisymbrium Alliaria Spartium scoparium — junceum Staphylea pinnata Tamus communis Turritis hirsuta Ulmus effusa Urtica dioica Verbascum sinuatuızn Viola canina —- odorata Veronica praecox» Von Aquapendente bis Radicofani am n9. April, Ajuga Chamaepytis — reptans Anemone hortensis Euphrasia latifolia Galactites inmentosa Hyacinthus Tomanus Hyacintbus racemosus Lonicera Caprifolium Lamium bifidum Lepidium perfoliatum Prunus spinosa Santolina Chamaecy- Parissus | | Sempervivum globife- rum 99 Veroniea Chamaedrys, Von Radicofani bis St, Guirico am 50, April, Anemone hortensis Cnieus ferox Carlina vulgaris Cerastinm praecox Te- nor. — viscosum — ovale Pers. Crataegus monogyna Erodium gruinum —— Botrys Bertol Euphrasia latifolia Euphorbia helioscopia Goaphalium Stoechas Hyacinthus racemosus Helleborus foelidus — niger — vıridis Lamium purpureum — amplexicaule Mespilus Pyracautha Orchis papilionacea Phillyrea media Ranunculus millefoli- alus — aquatilis — laauginosus Satureja tenuifolia Te- nor. Santolina Chamaecypa- Tissus« Thymus Serpyllum Tamarix gallica Veronica Chamaedrya — praecox. Von St. Guirico bis Siena am ı. und 2. May. Carlina vulgaris Euphrasia latifolia Helleborus niger Hyaeinthus comosus Lamium amplexicaule Lamium purpureum —_ rugosum Linaria Cymbalaria Mespilus Pyracantha Orchis papilionacea . ‘ 100 Orsithogalum umbella- tum Polygala monspeliensis Satureja tennifolia Santolina chamaecy- parissus Fon Siena bis Poggiponsi am 5. May. Acer campestre Arctium Lappa Artemisia Abrotanum Arum italicum Campanula Eriaus Celtis australis Cerastium ovale — praecox Tenor. — viscosum Chelidonium majus. Cistus salvifolius Clematis Vitulba Cornus sanguinea Cyelamen hederaefo- hun Dipsacus sylvestris Draba verna — muralis Evonymus europaeus Euphorbia helioscopia Fagus Castanea Fragaria vesca „Fraxinus Ornus Gladiolus communis Glechoma hirsuta, Hedera Helix Hedypnois rhagadioloi- des Helleborus viridis Iris foetida. Lithospermum oflicina- le -- purpureo- caeru- lcum Laurus nobilis Ligustrum vulgare Mespilus germanica Ornithogalum umbel- latım Populus tremula Papaver Rhoeas Quercus Ilex — pedunculafa Ruscus aculeatus Sambucus Ebulus — nigra Saponaria oflicinalis | Satureja tenuifolia Saxifraga tridactylites Scabiosa Columbaria Scrophularia canina Sedum dasyphylium Seinpervivum teciorum = galioides Siiene italica. Spartium junccum 101 Teucrium Scordium Urtica membranaces Veronica prostrata Viburoum Tinus Vincea major. — minor. Fon Poggiponsi nach Florenz den 4: May. Acer campesitre Arthusa Cynapium Ajuga reptans — Chamsepytis Alnus slutinosa Aira pulchella Alsina media Alyssum calycinum Anchusa hybrida Ten. Aristolocbia rotuada Arnopogon Dalecham- pi Arum italicum Arundo Donax Artemisia Abrotanum Asparagus acutifolius Bellis hybrida Bryonia dioica Cyaoglossum pictum Calendula arvensis Cardamine amara Cerastium praecoxTen. Cerastium viscosum — arvense Cistus monspeliensis — salvifolius Coraus sanguinea Coronilla Emerus Crataegus monogyna — Pyracantha Cytisus supinus Draba muralis — verna Erica arborea — scoparia — vulgaris Eryimum Barbarea Euphorbia Cyparissias — amygrlaloides Euphrasia latifolia Fagus Castanea Fedia olitoria Fragaria vesca Fumaria offcinalis 102 Galactites tomentosa Geum urbanum Gnaphalium Stoechas Hedypnois rhagadioloi- des Heileborus kyemalis — foetidus — viridis Hyacinthus comosus . = Tomanus —- Tacemosus Iris foetida. Inula viscosa. Juniperus communis Lonicera Periciyme- pum. Lamium amplexicaule — purpureum = rugosum? Leontodon Taraxacum, Ligustrum vulgare Linaria Cymbalaria Lilhospermum arvense = purpureo-caeru- leum Melissa Nepeta Marrubium vulgare Ornithogalum umbellat Poterium Sanzuisurba Picridium vulgare Pyrus Cydonia Prunus spinosa lapaver Hhoeas Populus tremula. Quercus Ilex — pedusculata Raounculus aquatilis -— parviflorus Rhagadielus stellatus Rosa sempervirens Salvia pratensis Satureja graeca Saxifraga bulbifera — tridactylites Scolymus maculalus Sedum Telephium — dasypbyllum- Senecio vulgaris Sennebiera Coronopus Seriola aethnensis Sonchus oleraceus Stachys polystachya’Te- nor, Thymus Serpyllum Teucrinm Polium Ulmus effusa Urtica dioica« — membranates Verbascum sinuatum Veroaica prostraia Veronica serpyliifolia — agrestis 103 Viburnum Tinus Vinca major. Fon Florenz auf die Apenninen nach Barbarino aın 5. May, Allium roseum, Ajuga reptans Arenaria serpyllifolia Atropa Belladonna Asparagus acutifolius Buxus sempervirens Brassica Eruca Bellis perennis Calendula arvensis Carlina vulgaris Cersstium praecox Ten, — oväle Pers. Carduus lanceolatus Crataegus monogyna Draba muralis — verna Erica arborea Gnaphalium Stoechas — luteo-album Helleborus viridis Juniperus communis Ligustrum vulgare Lamium Ppurpureum — rugosum? Lithospermum arvense Lithospermum purpu- reo- caeruleum. Linaria Osyris Laurus nobilis Mespilus Pyracantha Melissa Nepeta Ornithogalum umbel- latum Orchis provincialisDec. Plantago Serraria Potentilla reptans Prunella vulgaris Poterium Sanguisorba Ranunculus aquatilis Ruscus aculeatus Rosa canina. Sambucus Ebulus Saxifraga tridactyliles Sedum deltoideum Ten. — acre Sonchus oleraceus Spartium junceum Tussilago Pelasites Thymus Serpyllum Verosica Chamaedrys 104 In den Apenninen von Barbarino nach Lojano am 6. May. Acer campestre Ajuga reptans Anemone Hepatica '— nemorosa Anagallis arvensis Asarum europaeum Artemisia Abrotanum Bellis perennis Carlina acaulia Cerastium praecox Ten, — ovale Pers, — viscoum Cytisus supinus Diphne Laureola Erica vulgaris Eupborbia amygdaloi- des Globularia vulgaris Helianthemum vulgare Helleborus viridis Hyacinthus romanus — Tacemosus Hippopha& rhamnoides Juniperus communis Lithospermum arvense Orobus vernus. Primula acaulis Pulmonaria oflicinalis Potentilla Fragarias- trum Poterium Sanguisorba Ranunculus millefolia- tus — Ficaria Saxifraga tridaetylites — rotundifolia Sisymbrium terrestre Smith. Scrophularia canina Thymus Acinos Tussilago Farfara — Petasites- * Erysimum Alliaria- Aus den Apenninen von Lojano nach Bologna den 7, und 8, May. Acer campestre Anemone hortensis Ajuga reptans Anthoxanthum odora- tum Arum italicum Artemisia Abrotanum Asparagus acutifolius Bellis perennis Centaurea Cyanus Cerastium praecox Ten, — ovale Pers. — arvense — viscosum Chrysantbemum Leu- cauthemum Cytisus supinus — Laburnum — sessilifolius Poir. Draba verna Erica vulgaris — arborea Euphrasia latifolia Geranium Ciconium — molle — malachoides Glechoma hederacea Globularia vulgaris Helleborus viridis Hyacinthus comosus —— racemosus Helianthemum vulgare Hyoscyamus niger Hippophaö rhamnoides Juncus pilosus Lithospermum ofici- nale 105 Lithospermum arvense — PUurpureo-caeru- leum Lotus siliquosus Laelia cochlearioides Lychnis Flos cucuh. Myosotis arvensis Orchis provincialis Ophrys arachnites Papaver Argemone Polygala major. Poterium Sanguisorba Populus alba Potentilla argentea Banunculus Ficaria — millefoliatus — lanuginosus Rhamnus Frungula — Paliurus Raphanus LanJra Salvia pratensis Silene italica Pers. Spartium scoparium Statice Armeria Thymus Acinos, Tussilago Farfara Tragopogor. prateuse Trifolium pratense Verbena oflicinalis Veronica Beccabungsa — Anagallis 106 Kon Bologna nach Malalbergo den 9. May. Acer campestre Arum italicurn Ajuga reptans Artemisia vulsaris Aristolochia rotunda Arctium Lappa Althaea oflicinalis Acthusa Cynapium Anthoxanthum odora- tum Alisma Plautago Bourrago ofäcinalis Lellis perennis Brassica Erucastrum Cärex vulpina Chelidonium wajus. Cornus sangninea Cyaoglossum piclum Centaurea Cyanus Convolvulus arvensis — sepium- Chrysantbemum Leu- canthemum Cochlearia Draba Clematis Vitalba Cerastium praecox Celtis australis Critaegus monogyna Dipsacus sylvestris Evonymus europaeus Erysinum Alliaria — Barbarea Euphorbia amygdaloi- des — Cyparisstas Erigeron canadense Erodium cicutarium Eupatorium cannabi- »um ' Fedia olitoria. Genista tinctoria Geranium molle Galium Mollugo — Aparioe Glechoma hederacez Galega oflicinalis Humulus Lupulus Helianthemum vulgare Hydrocharis morsus Tä- nae Hottonia palustris Iris Pseudacorus Leontodon Taraxaeum "Lithospermum oflicina- le — arvense — purpureo - caefür leum Lepidium perfoliatum Lychnis Flos cuculi Lamium purpureum Lycopus europaeus Malva rotundifolia Myosotis palustrisRoth. — Lappula Mentha syivesiris Matricaria Chamomilla Nymphaea alba Osnopordon Acanthium Pyrus Cydonia Plantago media Polygonum Persicaria — Convolvulus — amphibium Papaver Ahocas Populus alba Parietaria officinalis Polygala major. Potamogeton crispus Rhamnus Paliurus Rubus caesius — fruticosus Baanunculus aquatilis 107 Rarune. lanuginosus Rumex Acetosa «- Nemolspatlum Rhinanthus crista galli Salvia pratensis Serratula arvensis Sambucus Ebulus — nigra Solanum Dulcamara Sinzpis arvensis Senchus oleraceus Sisymbrium ofhicinale — Sophia Symphytum offieinale Tussilago Farfara Thymus Acinos Tragupogon praleuse Trifolium fragiferum — pratense Urtica dioica Ulmus efusa Vinca major. Veronica praecox — Buxbaumii Viola odorata. Von Malalbergo bis Ferara am ı0.und ıı. May. Acer campestre Arum italicum Borrago ulfcinalis , Bryonia divica Chrysanthemum Le= canihemum 105 Cochlearia Draba Ceriathe minor Conium maculatuın Erodium gruinun Leootodon Tarıxacum Lamium purpureum Lepidium perfoliatum Mulva rotundifolia Myosotis palustris Onopordon Acauthium Orcbis palustris Pyrus Cydonia Fıhamnus Paliurus Salvia pratensis Thymus Serpyllum Urtica dioica Um Ferara und dann am ı2. May auf dem FFege nach Polesella am Po ete, Azrostemma Githago Aretivmn Lappa Aristolochia Clematitis Acer campestre Arum italicum Althaea offeinalis Artemisia vulgaris Anchusa italica B.assica Erucasirum Bryonia dieica B-llis perennis Cochlearia Draba Coavolvulus arvensis — sepium Cerinthe minor Cerastium praccox? — viscosum Carduus palustris Euphorbia Cyparissias Eupatoriam cannabi- num ’ Glechoma hederacea Hyacinthus comosns Holcus mollis Hydrocharis morsus ranıe Hummlus Lupulus Lychnis flos cuculi Lepidium graminifo- lum Lathyrus Aphaca Lythrum Salicarıa Lycopus europaeus Leontodon Taraxacum Lactuca Scariola Melilotus vofheinalis Myosotis palustris Malva rotundifolia Matricaria Chamomilla Nymphaea alba Oenothera biennis Onopordoa Acanthium Polygonum FPersicaria Rhinanthus erista galli Reseda mediterranea Ranunculus aquatilis — sceleratus Rubus caesius Rumex Acetosa — Nemolapathum Sisymbrium Sophia — amphibium Sambucus Ebulus 100 Sambucus nigra Souchus oleraceus Salvia pratensis Saxifraga tridactylites Symphytuın oflicinale Serratula arvensis Solannın Dulcamara Thalictrum majus Trifolium fragiferum Tragopogon pratense Urtica. dioica - Veronica verna — Buxbaumii Xanthium strumarium. Von Polesella nach Rovigo den ı3. May. Anchusa italica Althaea oflieinalis Arctium Lappa Arenaria serpyllifolia Bellis perenuis Cucubalus Behen Carduus palustris — lanceolatus Datura Stramonium Fumaria oflicinalis Gladiolus commuois Galium Aparine — Mollugo Hypochaeris radicata Hyacinthus comosus Holcus mollis Lithospermum arvense Lactuca Seariola Lathyrus Aphaca Medicago lupulina Nympbaea alba Potamogeton crispus Ranunculus aqustilis Valrriana oflicinalis Viola odorata Veronica Buxbaumii Tenor. Xanthium spinosum. 110 Yon Rovigo nach Padua am ı4. May. Arctium Lappa Arum italicum Bellis perennis Butomus umbellafus Bunias Erucago Carduus palustris — lanceolatus Conyza thapsoides Convolvulus arvensis — sepium Datura Stramonium Galium Mollugo Holeus mollis Hyaciothus comosus Hotionia palustris Hieraciom cymosum Hydrocharis ranae morsus Juncus articulatus Lamium album Lathyrus Aphaca Lepidium perfohatım Medicago lupulina Myagrum perfolisium Nyu:phaea alba Potamogeton erispus Polygonum aviculare -— amphibium — Persicaria Ranunculus aquatilis Stachys recta Salvia pratensis — glutinosa Sisymbrium Sophia — amphibium Senecio vulgaris Veronica Buxbaumii — VEIDa Um Padua am ı5, und nach Dolo am 16. May: Achillea Millefolium. Alisma Plaotago Aathoxanthum odora- tum Arteımisia vulgaris Avena fatua Ajuga reptans Agrostemma Githage Acer campestre Arenaria serpyllif«lis Brassica Eruca Butomus umbellatus Bellis perennis Briza minor Cucubalus Beben Chelidonrium majus Cerasfium ovale —— brachypetalum Crataegus monogyna Cornus sanguinea Centurea Cyanus Convoivulus sepium — arvensis. Callitriche verna Carduus lanceolatus Delphinium Consolida Erodium eicutarium Euphorbia Cyparissias Eupatorium cannabi- num Enphrasia offieinalis Evonymus europaeus Fedia olitoria Fumaria offieinalis Galium uliginosum Hottonia Palustris Hyacinthus Comosus Hieracium eymosum Humulus Lupulus Hydrocharis Tanae morsus Helianthemum vulgare Iris Pseudacorus Lamium album Linaria Cymbalarig Lotus siliquosus Tathyrus Aphaca 11: Lathyrus pratensis Lithosperuum arverse: Leontoden Taraxacu:n Lignstrum vulgare Iythrum Salicaria Medicago sativa Malva rotuudifolia Mätricaria Chamomilla Myosotis palustris Nymphaca alba Ornithogalum umbella- tum Orchis variegata Orobanche major, Potentilla reptans Plantago larccolata — media Papaver Rhocas Potamogeton crispus Prismatocarpus Specu- lum Polygonum amphibium — Convolvulus Prunus spinosa Rumex Acetosa Ranuneulus aquatilis Rhamnus Frangula Rubus fruticosus Rosa canina Sambucus nigra — Ebulus 41? Salvia pralensis Sisyabrium amphibi- um Symphytum officinale Sparganium simplex Solanum Dulcamara Seirpus palustris Tragopogon pratense Tussilago Farfara Trifoium pratense Thymus Serpylium Urtica urens — dioica Vicia Pseudo - Cracca Bert, Valeriana officinalis Veronica Buxbaumii Viola odorata. Yon Dolo nach Mestre am ı7. ı8, May. Aster Tripolium Althaea officinalis Achillea Millefolium Anthoxanthum odora- tum Alisma Plantago. Ballota nigra Bellis perennis Brassica Eruca Bunias prostrata Dest, Briza minor. Carex vulpina Cynoglossum offieinale Cheuopodium mariti- mum Cerastium viscosum — brachypetalum — ovale Dipsacus sylvestris Daucus Carota Gratiola officinalis Galega offhcinalis Geranium molle Hieracium Piloseila Hyoscyamus albus loula erithmifolia Lyebnis flos cuculi Lamium amplexicault — album Leucojum aestivum Lepidium graminifoli- um Lycopus europaeus. Leonurus Cardiaca Lithospermum arvense Mercurialis annua Medicago saliva . — cancellata ” Nymphaea lutea Oenanthe fistulosa Onopordon Acanthium Orchis variegata Orobauche major. Polygonum Persicaria — aviculare Potentilla repfans Polygala major. Papaver Rhoeas Parietaria officinalis Ranunculus acris — aquatilis Salicornia fruticosa Sisymbrium Sophia 113 Sisymbrium Nasturti- - um Salvia pratensis Sonchus oleraceus Statice Limonium Solanum nigrum Tragopogon pratense Trifolium pratense Urtiea dioica Viburoum Opulus Veronica Buxbaumi Tenor. — Anagallis Xanthium strumarium Zannichellia palustris Zostera marina. Von Mestre nach Treviso am 19. 20, May. Acer campestre Artemisia vulgaris Anthyllis Vulneraria Alisma Plantago Butomus umbellatus Bellis perennis Briza minor. Cornus sanguinea Cerastium brachypeta- lum — viscosum Cucubalus Beben Bziblätter 4851, Bd, IT, Chrysanthemum Leu- canthemum Convolvulus arvensis — sepium Clematis Vitalba Chenopodium hybri- dum Chlora perfoliata. Dipsacus sylvestris Galega officinalis Gladiolus communis Galium Mollugo 8 114 Holcus mollis Humulus Lupulus Hottonia palustris Hieracium Pilosella. Iris Pseud - acorus Juacus articulatus Mentha sylvestris Medicago lupulina -— sativa Ononis hireina. Polygala major. Prunus spinosa. Populus tremula Polygonum amphibi- um Papaver Rhoeas Potamogeton erispus — gramiaifoliug Potentilla reptans Rubus fruticosus Ranunculus aquatilis Ranuneulüs acris RBumex Acetosa. Salix riparia Sonchus oleraceus Symphytum officinale Salvia prateasis Scrophularia nodosa Sium latifolium Solanum Dulcamara Stachys recta- Sisymbrium Nasturii- um Typha latifolia Tragopogen pratense Urtlica urens — dioica Veronica Anagallis = agrestis Vieia Pseudo - Gracca Bert. Vinca minor. Viburnum Lantana. Von Treviso nach und um Conegliano ar. May: Agrostemma Githago Anthyllis vulneraria Aster acris Ajuga Chamaepitys Atgopodium Podagra- ria . Allium ursinum. Arenaria serpyllifolia Anemone trilolia- Anagallis arvensis Alsine media Acer campestre Achillea Millefoium Buphthalmum salicifo- liam Brassica Erucastrum Briza minor. Bellis perennis Chaerophyllum sylves- tre Cheiranthus Cheiri Cornus mascula Cucubalus Behen Centaurea Cyanus Cichorium Intybus Carthamus lanatus Carex vulpina Chelidonium majus. Carduus palustris Clinopodium vulgare Cynoglossum pictum Campanula Rapuncu- lus Ceriothe minor Cerastium ovale — brachypetalum — viscosum — vulgatum Draba verna. Eriophorum latifolium Eupatorium cannabi- num Erica herbacea 115 Erysimum Barbares, Euphorbia Cyparissias — helioscopia. Fraxinus Ornus Fedia olitoria Fumaria officinalis Glechoma hederacea. Globularia vulgaris — cordifolia Galium Mollugo — uliginosum Hyoscyamus niger Hieracium Pilosella Hyacinthus comosus Helianthemum vulgare Hedysarum Onobry- chis Hippopha& rhamnoides Heracleum Sphondyli- um Iris graminifolia — Pseud-acorus Juniperus commuuis Juncus effusus — arliculatus Lathyrus Aphaca Linaria Cymbalaria — vulgaris’ Lepidium ruderale Lycopus europaeus, Linum catharticum 8“ 116 Lilium Martagon — buibiferum Lithospermum offici- nale Lotus corniculatus Leontodon Taraxacum Matricaria Chamomilla Mentha aquatica — sylvestris Melittis Melissophyl- lum Melissa Nepeta Oxalis corniculata Orchis mascula — 'Arschnites — variegata — odoratissima, Orobus vernus, Polygala major. Polygonum amphibi- um — Hydropiper Poterium Sanguisorba Pulmonaria ofäcinalis Primula acaulis Parnassia palustris Papaver Rhoeas Pläntago lanceolata major. Rihinanthus erista galli Ruscus aculeatus Ranunculus scelerafus — bulbosus Rosa canina Reseda }uteola Rhamnus Paliurus — Frangula Saxifraga tridactylites Schoenus Mariscus Sennebiera didyma Solanum Dulcamara — nigrum Scrophularia nodosa — canina Spiraea Filipendula Scabiosa Columbaria — sylvatica Satureja montana Lythrum Salicaria Stellaria nemorum- Symphytum tuberosum Stachys recta Sambucus Ebulus — nigra Trifolium montanum Tamus communis. Thymus Serpyllum Viola odorata Vicia Pseudo-Cracca — sylvatica? Valeriana dioica Veroniea urticaefolia Veronica Buxbaumii — Beccabunga 117 Viburnum Opulus _ ‚Pautana Fon Conegliano nach Pordenone am aa. May. Acer eampestre Anthemis arvensis Arabis Thaliana Autirrbinum majus. Aegopodium Podagra- rıa Alnus glutinosa Alisma Plantago Anthyllis vulneraria Berberis vulgaris Crataegus monogyna Coruus sanguinea Carduus lauceolatus Corylus Avellana Cerastium vulgatum — braehypetalum Chelidonium majus. Cailitriche verna Coriandrum sativum Convolvulus arvensis = sepium. Delphinium Consolida. Fraxious Ornus Fragaria vesca Globularia cordifolia Gälega ofticinalis Geum urbanum Galeopsis Galeobdolon Gnaphalium luteo-al- bum. Hottonia palustris Helianthemum vulgare Hedera Helix Hieracium Pilosella Juniperus communis. Linum catharticum. Lathyrus pratensis Ligustrum vulgare Lamium album — purpureum Linaria Cymbalaria — vulgaris Lonicera Caprifolium Myriophylium spicatum Mentha Pulegium Melissa Calamintha Prunus spinosa Papaver Rhboeas Poterium Sanguisorba Potamogeton crispus Prenanthes muralis Polygonum Convalrvu- lus 118 Polygonum Persicaria Plantago major. Polygala major. „ Rhamnus Frangula — Paliurus Rosa canina Bubus corylifolius Ranucculus aquatilis — repens Rhinanthus crista gal- li Rumex Acetosa. Sambucus Ebulus Serophularia canina — nodosa. Stachys recta Salvia pratensis Serratula arvensis Spiraca Filipendula. Sn Saxifraga fridactylites Sisymbrium Nasturti- um Scabiosa sylvatica Solanum nigrum — Dulcamara Salix riparia. Thymus Serpyllum Tussilago Farfara Typha latifolia Thbalictrum majus. Tragopogon pratenseı Urtica urens — dioica Vicia Pseudo -Cracca Valeriana offcinalis Veronica Anagallis Viburaum Opulus Zannichellia palustris- Fon Pordenone nach Codroipo den 25, und 24, May. Alisma Plautago Anthyllis vulneraria Alnus glutinosa Artemisia Abrotanum Ajuga pyramidalis Anthemis arvensis Alyssum calycinum Aster acris Bellis perennis Ballota nigra Biscutella laevigala Cornus sapguinea Cerinthe miror Cucubalus Behen Cerastium vulgatum — brachypetalum Chenopodium Vulvaria Convolvulus arvensis Convolvulus sepium Daucus Carota. Erigeron canadense Euphorbia Cyparissias Fragaria vesca. Globularia vulgaris — cordilolia Galega ofGcinalis Glechuma hederacea Hieracium Pilosella Helianthemum vulgare Hedera Helix Juncus effusus — articulatus Juniperus communis Iris graminea. Lithospermum officina- le Lathyrus Aphaca Ophrys picta Orchis mascula, Plantago lanceolata —_— major. Poterium Sanguisorba Folygala major. Potamogeton crispus Von Codroipo bis Udine Anchusa tinctoria Anthemis arvensis Artemisia Absinthium 119 Polygonum Hydropi- per Prismatocarpus Specu- lum Prunella vulgaris Rıhinanthus crista gal- I Reseda luteola Salvia pratensis Seirpus palustris Serophularia nodosa — canina Solanum Dulcamara Stellaria nemorum Saponaria officinalis Salix riparia Typha latifolia Thymus Serpyllum Tussilago Farfara Trifolium montanum. Teucrium monftanum Urtica dioica Vicia Pseudo-Cracca Viburaum Opulus — Lantana Viola odorata. am 25. und 26. May. Ajuga pyramidalis Alyssum calycinum Agrostemma Githago 120 Anthyllis vulneraria. Biscutella laevigata Cytisus Laburnum Cerinthe minor. Carduus lanceolatus Cornus sangzuinea Cucubalus Behen Centaurea paniculata Campanula pyramida- lis Cerastium brachypeta- lum. Dipsacus sylvestris. Eupatorium cannabin, Euphorbia Cyparissias - Erica vulgaris Galega officinalis Globularia cordifolia — vulgaris Helianthemum vulgare Hyacinthus comosus Hieracium Pilosella. Lycopsis echioides Lamium rugosum? Ligustrum vulgare, Matricaria Chamomilla Mentha Pulegium Narcissus poeticus Prismatocarpus Specu- lum Plantago larkeolata — ınajor- Poterium Sanguisorba Papaver Rhoeas. Reseda luteola Rosa canina Rumex Nemolapathum — Acelosa Rubus caesius — fruticosus Salvia pratensis — verlicillata Scabiosa Columbaria Sambucus Ebulus —- nigra Scrophularia canioa Tussilago Farfara Thalictrum minus Thymus Serpyllum Trifolium pratense — montanum Verbascum phoenice- um Verbena oficinalis Vaillantia cruciate. nn a 121 Von Udine nach Gemona dann über Resciuta nach Ponteba, am 27. 28. 29. May. Antirrhinum alpinum Aconitum Lycoctonum Asclepias Vincetoxi- cum Anthyllis montana , vulneraria Anchusa ofhieinalis Arnica montana Ajuga pyramidalis Alyssum eslycioum Alnus glutinosa Agrostemma Githago Biscutella laevigata, Ballota nigra Cyelamen europaeum Cytisus purpureus — Laburnum = capiiatus Cerastium brachypela- lum Clematis erecta Cucubalus Behen. Chrysanthemum Leu- canthemum Crnoglossum pictum Centaures Cyanus Cornus sanguinea Chelidonium majus. Cardamine impatiens Dryas octopetala Dietamnus albus Dianthus Carthusiano- rum Dipsacus sylvestris Euphorbia Cyparissias. & Ephedra monostachya | Fagus Castanea Fraxinus Ornus Gentiana verna — acaulis Galium rubrum Geranium phaeum — sanguineum Galega oflicinalis Globularia cordifolia — vulgaris Hieracium murorum — Pilusella BE" Hyacinthus comosus Inula salicifolha Juneus Jacquinii Lathyrus pratensis Lithospermum arvense — oflieinale Lonicera Xylosteum Lychois flos cuculi 122 Lizustrum vulgare Lamium album — maculatum. Linum catharlicum Lilium chalcedonicum Mentha sylvestris Mereurialis perennis Papaver Rhoeas Polygonum Persicaria Pnterium Sanguisorba Pyrus Amelanchier Pinguicula alpina Primula acaulis —. Auricula Pinus Pumilio, Betonica alopecurus Ruscus aculeatus Rhinanthus major. Rhamnus saxatilis — Frangula Scrophularia eanina — nodosa Salvia pratensis Salvia verticillata Sedum acre — album Scabiosa graminifolia — Columbaria Safureja montana Silene livida Saponaria oflicinalis Saxifraga Aizoon Tussilago Farfara — sylvestris Thymus Serpyllum — Acinos Trifolium montanum Trollius europaeus (al- pPinus} Thesium alpinum Urtica dioica Veronica urticaefolia Veratrum album Viola odorata Valeriana oflcinalis Yon Ponteba über Villach nach Bleyberg und auf die Fillacher- Alpe den 29. 30. 31. May und ı. Juni. Anthyllis vulneraria Ajuga pyramidalis Asclepias Vincetoxie, Acer campestre Anchusa oflicinalıs Agnilegia alpina Actaea spicafa Aster alpinus Apargia aurantiaca Arabis alpina Arzalea procumbens Arnica Bellidiastrum Aconitum Lycoctonum Berberis vulgaris Biscutella laevigata Cytisus supinus —— purpureus Caltha palustris Cyclamen europaeum Cynoglossum oflieinale Cineraria alpioa Cardamine trifolia Crocus albiflorus Carlina acaulis Dryas octopetala Dianthus Carthusiano- rum Daphne Mezereum — Coeorum Erica herbacea — vulgaris Erigeron acre Evonyınus europaeus Genista sagittalis Globularia vulgaris Gnaphalium dioicum Gentiana verua 123 Gentiana acaulis Helleborus niger. Hyoscyamus niger Hipopha@ rhamnoides Helianthemurm vulgare Hepatica triloba Juniperus communis Inula hirta Juncus vernus Lamium album Laserpitium Siler Lychnis diurna — Viscaria Linaria vulgaris Menyanthes trifoliata Nymphaca alba Onopordon Acantbium Oxalis Acetosella Primula veris — farinosa Prismatocarpus Specu- lum Pinus sylvestris — Abies — Larix Potentilla rupestris Polygala major- — Chamaebuxus Pinguicula alpina Prunus Padus Pinus Pumilio (Haenk) 124 Rhododendron Cha- Sedum acre maecistus Stachys annua Ranuneulus bulbosus’ Soldauella alpina — lanuginosus Trifolium mootanum Saponaria ocyıneides Tussilago Farfara Salvia pratensis — alpina, —- verticillata Trollius europaeus Satureja montana Viola tricolor Saxifraga Aizoon — billora — tridactylites. Vaccinium Myrtillus Sedum album — Vitisidaea. Notiz über das Stärkmehl, won Hrn. Director Sommerauer in Trieben, Es ist für Botaniker gewiss interessant, dass das in der Pflanzenwelt eine so wichtige Rolle spielende Stärkmehi, nach den Versuchen von Raspail, Payen und Persoz, aus einem häu- tigen Sacke oder Hülse besteht, in weicher Hülse eine dicke gummiartige Substanz eingeschlossen ist. Hitze und Säuren zerreissen jenes Häutchen, und die gummiartige Substanz, welche nicht etwa erst durch die Anwendung jener Agentirn erzeugt wird, sondern rein mechanisch von dem Häutchen sich absondert, fliesst dsan aus. Die nun von dem Häutchen gereinigfe gum- iniartige Substanz nennt man dann im nassen Zu- Stande sowohl als im trocknen Zustande, und ohne dass sie durch weitere chemische Processe verändert z.B. szccharificirt wird: „Dextrin“ Die Saccharification des Stärkmehls oder'Dextrins, oder 125 die Umwandlung desselben ia Zuckerstoff durch Anwendung. von Säuren z. B. der Schwefelsäure ist eine wenigstens 2n Jahr lang bekannte That- sache, so wie es vielleicht schon so lange als die heutige Art der Bierbrauerey bekannt seyn wird, dass. Gerste und andere Körnergattungen, wenu sie keimen, einen Zuckerstoff entwickeln, und in diesem Zustande zur Bierfabrication verwendet werden. j Diese auflallenden Erscheinungen mussten zun zur wichtigen Frage führen, was eigeatlich in dem Gerstenkorae die Verwandlung des enthaltenen Stärkmehls in Zucker bewirke, und wie das Malz ebenfalls wieder auf Stärkmehl und Stärkmehl enthaltende Körper einwirke? Dass hier diese Um- wandlung nicht durck Säuren geschah, war leicht zu erörtern, und die nächste Folgerung war, dass sich im Gerstenkorne, wenn es keimt, ein Stoff vorfinden oder entwickeln muss, welcher jene chemische Wirkung hervorbringt» Wenn man nach den Berichten der Eingangs erwähnten Hrn. gekeimte Gerste im zerkleinerten Zustande einige Augenblicke in kaltem Wasser eingeweicht, die ausgepresste Flüssigkeit filtrirt, und die klare Flüssigkeit auf 56° R. erhitzt hat, so gerinnt die grösste Menge der stickstoffhaltigen Substanz, welche man neuerdings filtrirt. Die fil- trirte Flüssigkeitenthält nun jenen wirksamen Be. standtheil, aber nicht rein, und besonders mit Stickstoff vermengt. Giesst man aber so lang Al- cohol in die Flüssigkeit bis kein Niederschlag mehr 126 entsteht, und sammelt die sich absondernden Flo- eken und trocknet sie bey mässiger Wärme; sa erhält man ziemlich rein einen Stoff, welchen die Chemiker „Diastase‘“ nennen, und welcher fest, weiss, amorph, im Alcohol unauflöslich, im Wasser und schwachen Weingeist aber auflös- lich ist. Die wässerige Auflösung der Diastase ist neutral, ohne besonderen Geschmack, aber den Einwirkungen der Luft ausgesetzt verändert sie sich bald und wird sauer. In einer Temperatur von 52 — 60° R. besitzt sie die merkwürdige Ei- genschaft, die Hülsen desStärkmehls zu zerreissen, die enthaltene Substanz in Wasser auflöslich zu machen und sie bey 2 — 3 stündig anhaltender obiger Temperatur in Zuckerstoff zu verwandeln. Wird aber die Temperatur schnell bis 75 — 80° R. gehoben, so verliert sie jene eben erwähnte Eigenschaft, auf das Dextrin zu wirken. Nach den abgegebenen Berichten ist die Wirk- ung der Diastase eine der merkwürdigsten chemi- schea Versuche, die man sehen kann. Ein Theil derselben reicht hin, um das Bersten von wenig- stens 2000 Theilen Stärkmehls zu veranlassen, und diese Reaction stellt sich in wenigen Minuten mit einer Quantität Wasser ein, welche das Gewicht des Stärkmehls nicht 4mal übersteigt. Die Diastase ist bisher in den gekeimten Samen der Gerste, des Hafers und Weitzens, nahe an den Keimen aber nfcbt in den Wurzelkeimen aufgefunden worden; sie existirt weder in den Trieben noch in den Wurzeln der ausgewvachsenen 127 Kartoffeln, sondern blos in den Knollen nahe am Einsatzpuncle der Augen. Auch in den Knospen der Aylanthus glandulosa kommt sie vor. \We- der die Getreide Arten noch die Kartoffeln ent- halten vor dem Keimen Diastase. Aus dirsen Resultaten folgt nun die für die Pflanzeophysiologie so wichtige Entdeckung, dass die Diustase, welche sich beym Keimen des Sa- menkorns entwickelt, das sonst für die Nahrung der sich bildenden Pflanzen untangliche Stärkmehl durch die bewirkte Berstung der Häutchen in syruparlige Substanz in dem Grade verwandelt, als dieses zur Ernährung der Pllauze erforderlich ist« Wie schon früher bemerkt wurde so kommt die Diastase uicht in dem Korne vor dem Keimen vor, wasauch um so weniger der Fall seyn könnte, da sie vor dem Keimungsprocesse das Stärkmehl, welches offenbar im Korne zur Nahrung der Pllanze bestimmt ist, zerstören würde, und es offenbar ist, dass sie sich nur in dem Grade entwickelt, als es zur fortschreitenden Vegetation nöthig ist. Sie bringt das Satzmehl zum Bersten, das Dextrin fliesst dantı aus und dient dann entweder als sol- chem, d.i.als schleisige Substanz, oder bey lin- wirkung höherer Temperatur, die sieh vielleicht beim Keimungsprocesse selbt entwickeln mag, oder von Aussen erzeugt wird, als zuckerhaltige Sub- starz zur Ernährung der Organe. Es bleibt jedoch künftigen Versuchen aufbe- wahrt, auf welche Weise die Diastase auf das Dex- trin einwirkt, wie sie die Häutchen zerrfeissen, wie sie die gummiartige Substanz in Zucker ver- wandeln kann. Aber gerade so wie diese Entdeckung in tech- nischer Hinsicht einen nenen \Yag zu Versuchen bahbnt, eben so lässt sie nun auch a priori mauche Folgerungen fürdie Pflanzenphysiviogiezu. So glaubt »uverchel durch Versuche gefunden zu haben, dass das Reifen der Früchte durch die Einwirkung der Säuren anf die Gallerte und das Satzmehl un- ter Hinzutritt höherer Temperatur bewirkt werde, und sucht dieses durch einen mit Oxalsäure ge- 128 machten Versuch zu beweisen, Allein was hindert mich aus dem Obengesagten muthmasslich folgern zu dürfen, dass hey dem Reifwerden der Früchte, ein bey dem Keimen des Samenkorns beohachteter analoger chemischer Process vorgeht. Satzmehl ist vorhanden und die Gallerte vielleicht das Dextrin der Chemiker, erzeugt durch die höchst wahrschein- lich auch in den Früchten enthaltene Diastase, und ist ihr Daseyn einmal chemisch erwiesen, so wird meine Hypothese zur Wahrheit. Fslässt sich aufdie- se Weise die eigenthümliche Säure einiger Früchte überhaupt und der unreifen insbesonders sehr leicht erklären, da entweder bey ersteren in der Specieszu- kommenden individuellen theilweisen oder gänzli- chen Mangel der die Zucker Bildung bedingenden 2 Substanzen des Dextrin und der Diastase, ein- tritt, und bey letztern die Ausbildung entweder eines oder des andern Theils, oder beyder Theile jener 3 Stoffe entweder gar nicht oder nur un- vollkommen möglich ist, oder dass der niedere Stand der Temperatur die Einwirkung der Diastase auf das Dextria in so fern verhinderte, dass die Zuckerstoff Bildung nicht möglich war, und die Früchte sauer bleiben mussten. Bestäliget sich die- ses durch anzustellende Versuche, so dürften wir uns nicht mehr so sehr in schlechten Jahren vor saurem Cyder und \WVeine fürchten, iadem jent enthüllten Geheimnisse der Natur, den Früchten Süsse,au geben, die einfachsten Mittel darbieten, die in der Natur nicht vollendete Reife im aus- gepressten Safte durch Kunst nachträglich zu vol- 3eaden. *) Welche Beschränkungen diese Ansicht durch die interes- santen und sehr genauen Beobachtungen Fritzsche’s über das Stärkmehl erlitten haben dürften, behalten wir einef späteren Mittheilung bevor. Die Redactiom Nro. I. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung, Zweiter Band 1354. Nachricht an die verehrlichen Mitglieder des naturhistorischen Reisevereins, und an alle Freunde der Natur- wissenschaften, besonders der Pflanzenkunde, (Verkäuflliche Sammlungen Caucasischer Pflanzen und eine Reise nach Arabien betreffend, die theils im Intresse dex Botanik, theils der Zoologie unternommen wird.) Nachdem der Reiseverein im vorigen Jahre die erste Lieferung getrockneter Pflanzen aus der Gegend von Schuscha im Kaukasischen Georgien zahe an der Persischen Grenze, gesammelt von ei- nem dort ansässigen Würtemberger Herrn Hohen- ack er, ausgegeben hat, so ist nun durch eben diesen Botaniker eine grössere Sendung vorzüglich schön getrockneter und vollständiger Exemplare Aus jenen Gegenden für unsern Verein und die- jenigen Liebhaber, die sich bei uns melden wer- den, angekommen. Die Pflanzen sind bereits in 200 einzelne Sammlungen vertheilt, mit gedruckten Intelligenzblatt 2terBd, Nro. I, 4 7) we Etiquetten versehen und gegen Pränumeralion zur Absendung fertig, so dass wir die Liebhaber, wel- che den Betrag für die Sammlungen portofrei ein- zusenden ersucht werden, befriedigen können, nach der Ordnung, wie sie sich melden werden. . Die Sammlungen sind von zweierlei Art, näm- lich: ı) Sammlungen für diejenigen Vereinsmitglieder und Liebhaber, welche bereits die erste Lie- ferung erhalten haben. Sie bestehen in 158 Arten, die von den schon gelieferten verschie- den sind, und kosten ı5 fl. rheinisch, von welchem Betrage diejenigen verehrlichen Theil- nehmer, die noch ein Guthaben an die Ver- einskasse haben, dasselbe in Abzug bringen mögen, 2) Sammlungen für solche Mitglieder oder Lieb- haber, welche die erste Lieferung nicht erhäl- * ten haben, bestehendin ı75 Arten, noch den grössern Theil der Arten der ersten Lieferung in sich begreifend, im Preise zu 20 fl. rheinisch, Da diese Pflanzen aus einer höchst interes- sanfen und weit entiegenen Gegend kommen, von wo der Transport über Moskau, Petersburg und Lübeck mit grossen Kosten verknüpft ist, da sie beinahe durchgehends in sehr schönen und voll- ständigen Exemplaren gegeben und bei vielen die Früchte beigelegt sind, und mit ihrer Erwerbung zun gar kein Risico mehr verbunden ist, so WET- den alle Freunde der Botanik die Preise gevriss billig finden. Die Seltenheit der Arten, wovon 3 wir Beispiels wegen nur folgende, die in allen . Sammlungen sowohl in denen ar, ı, als ar =, enthalten sind, anführen wollen, wird davon nä- here Ueberzeugung geben: Iris iberica Stev, Aegylops squarrosa Z. (per errorem in schedula sub A. cyliadrica Host.) Tri- ticum orientale MB. Minuarta montana L. Sca- biosa micrantha Desf. Pterocephalus plumosus Coult, Galium ruthenicum FPilld. G. tenuissimum MB. Lithospermum tenuiflorum L. Lysimachia dubia dit, Phyteuma campanuloides MB. Cy- nanchum acutum L. Astrantia eaucasica MB, Anethum ceymbocarpum Dec. Scandix australis L. Sium laneifolium MB, Pimpinella aromatica MB. Queria hispanica L. Allium albidum Fisch. A, rubellum MB. Ornithogalum chlorantbum MB, Cucubalus fimbriatus MB. Silene saxatilis MB. 5 Spergulaefolia MB. Gerastium frigidum MB. Pyrus elaeagnifolia Pall. Capparis berbacea Willd. Del- phinium divaricatum (Eichwald plantarum no- Yarum, quas in itinere caspico- caucasico observa- vit, fasc. I. tab. 16.) Thymus nummularius MB, Teuerium orientale L. Serophularia variegata MB. Pedicularis achilleaefolia Steph. Crambe juncea MB, Sisymbrium eontortuplicatum Dec. Robinia erandifora MB. Sophora alopecuroides L. Vicia truncatula MB. Lathyrus roseus Siev, L, rotun- difolius , Melilotus glebosa Siev. Trifolium trichocephalum MB. (pro T. canescens 7. mise sum) Onobrychis Buxbaumiana Desv. Hedysarum Pseud- Alhagi MB. Astragalus aduncus Wild, A. 4 a8 ni. 4 calyeinus MB. A. caucasicus Pall, (an compactus Lam?) Carduus albidus MB. C. onopordioides Fisch. Cirsium Corsmelii Fisch. C. serrulatum Spr. GC. obvallatum MB. Serratula nitens Spr. Artemisia fragrans Hilld. A. Marschalliana Spr. Inula glandulosa illd, Senecio rupestris Rüt, (bene distinctus a S. montano Willd) Pyrethrum parthenifolium FFild. P, roseum MB. Anthemis chamomilloides Stev, (candidissima Filld. Achil- lea leptophylla MB. Centaurea Adami Hilld. C. coronopifolia Lam. C, macrocephala Willd. Cel- tis Tourneforlii Lam, etc. — Zugleich 2eigen wir nun eine neue Unter- nehmung des Reisevereins an, und laden alle Freunde der Naturwissenschaften zum Beitritt ein. Wir senden zwei Naturforscher, Hrn. Wilhelm Schimper, der den Mitgliedern des Vereins durch die Reise nach Algier bereits bekannt ist, und Hra. Dr. Wiest, einen Würtembergischen Arzt und Botaniker, für die Zwecke des Vereins nach Egypten ab, um sich von da gegen das Ende des Jahrs nach Arabien zu begeben, und zwar vor- 2ugsweise in die Gegenden des rothen Meeres und der Bergkette des Sinai, wo sie im Kloster der h. Catharina, an das sie mit Empfehlungen ausge- rüstet werden, einen günstigen Aufenthalt finden werden, um ihre Sammlungen in Sicherheit brin- gen und von da über Suez und Alexandrien nach Europa befördern zu können. Längst waren durch 5 x einen brieflichen Wunsch des Herrn Decandol le unsere Gedanken für die Zwecke des Vereins auf Arabien gerichtet, Nun aber hat uns eine nähere Nachricht, die uns über den ausserordentlichen Reichthum jener Gegenden an selinen und gros- sentheils noch wenig oder gar nicht gekannten Er- zeugnissen des Pflanzenreichs vor einiger Zeit durch Herrn J. Gay in Paris zugekommen ist, zur wirk- lichen Ausführung einer Reise dahin bestimmt, Es sind nämlich im vorigen Jahre zu Paris ein Paar Sammlungen getrockneter Pflanzen verkauft ‚ worden, welche ein alter Gärtner des Vicekönigs von Egypten in der Wüste (im Steppenlande) am Sinai im Monat Juni des Jahrs 1833 gesammelt hat, Die Sammlungen enthielten, ungeachtet sie in einer für die geographische Breite dieser Ge- genden schon sehr vorgerückten Jahrszeit zu Stan- de gebracht wurden, über 230 Arten, wovon ein. grosser Theil als völlig neu erkanat wurde, wor- aus erhellen mag, was unsere Reisenden dort zu leisten im Stande seyn dürften, wenn sie längere Zeit, zum wenigsten ein halbes Jahr, auf dem Boden so unvollkommen untersuchter Gegenden verweilen würden. Der Plan zu dieser Reise wurde nun von uns so gebildet, dass nur ein Theil der Kosten durch Actienbeiträge der Vereinsmitglieder oder andrer Freunde der Naturwissenschaften im Voraus ge- deckt werden muss. Es sind nämlich für Herrn Schimper von Seiten der Grossherzogl. Badischen Regierung und für Hrn. Dr. Wiest von Seite der 6 Königl. Würtembergischen Regierung und durch die Gnade des Königs selbst bedeutende Unter- stützungen zu dieser Reise erwirkt worden. Na- mentlich wird auf besagte Weise das eigentliche Organ des Reisevereios bei dieser Unternehmung, Dr. Wiest, mit ı000 fl. zu Gunsten des Vereins “unterstützt, und dieser Reisende selbst gibt aus eigaen Mitteln einen Vorschuss von gleichem Be- trage zur Ausführung. Da diese Mittel aber frei- lich noch lange nicht hinreichend seyn werden, 80 ergeht nun von uns an die verehrlichen Mit- glieder des Vereins und an alle Freunde der Wis- senschaften, welche sich für die Sache interessiren, die Aufforderung, die vollständige Ausführung des Unternehmens durch Actien- Beiträge geneigtest befördern zu wollen. Wir glauben uns der Hofl- nung überlassen zu dürfen, dass die Unterstützung, welche dieser Untsrochmung von den genannten hohen Regierungen und unserm Könige selbst zu Theil wird, womit zugleich die kräftigsten Em- pfehlungen an die englischen und französischen Con- suln in den Ländern, wohin die Reisenden gehen werden, verbunden sind — ein binlänglich be- gründetes Vertrauen bei den Freunden und Be- förderern der Naturwissenschaften wecken werde, um so viele Actien & 30 fl. rhein. zu verschlies- sen, dass die Reise ihrem Zwecke gemäss voll- ständig ausgeführt werden könne. Zugleich haben wir einen solchen Vertrag mit den Reisenden 5° schlossen, dass ein Verlust, wenn ihre Leistungen ım Verhältnis zu den Kosten der Reise geringer 7 ausfallen sollten, als zu erwarten ist, sie zunächst selbst treffen würde, so dass die Aclionaire die höchst mögliche Sicherheit und kaum irgend ein Risico haben werden. Denjenigen verehrlichen Mitgliedern unsers Vereins, welche mit ibren Beiträgen bei der Al. glierer Reise interessirt waren, und nun auch die neue Reise nach Arabien durch ihre Pränumera- tionen befördern werden, versprechen wir über- diess einen besondern Ersatz für den geringen Er- folg jener durch upglückliche Umstände weniger günstig ausgefallenen Reise dadurch, dass ihnen ein verhältnissmässiger Theil dessen, was die Rei- senden schon unterwegs, namentlich in Egypten, wo sie mehrere Monate zubringen werden, sam- meln, als eine unentgeldliche Zugabe zu der Ara- bischen Ausbeute beigefügt werden soll. Wir sehe, uns nämlich dazu durch die ausserordentli- chen Unterstützungen in Stand gesetzt, welche, wie eben bemerkt wurde, die Reisenden schon im Voraus erhalten. Dass andere Mitglieder oder Liebhaber, welche bei der Algierer Reise nicht interessirt waren oder überhaupt erst jetzt den Un- ternehmungen des Reisevereins beitreten, darauf keinen Anspruch baben können, versteht sich von selbst, "Auch werden die neu Beitretenden durch den Vorzug, der jenen eingeräumt wird, auf kei- ne Weise beeinträchtigt, da sie bei der Hauptun- ternehmung, für welche die Pränumeralionen ge- Saunmelt werden, ganz gleich behandelt werden. Wir können in dieser Hinsicht vermöge des mit S den Reisenden abgeschlossenen Vertrags im Vor- aus ungefähr bestimmen, dass die getrockneten Pflanzen aus Arabiea verhältoissmässig nicht höher zu steben kommen werden, als die zu Anfang die- "ses angebotenen Sammlungen aus Kaukasisch- Ge- Örgien. Wer also zu diesen Bedingungen und Preisen sich einen Antheil au den Früchten des neuen Reiseunternehmens sichern will, der wolle ucs einen Pränumerations- Beitrag von wenigstens 3ofl« zusenden — denn es versteht sich, dass von solchen Liebhabern, welche sich mit höheren Bei- trägen für die Sache interessiren wollen, um mög- lichst vollständige Sammlungen zu erhalten, auch grössere Summen willkommen sind. Jefergiebiger die Pränumerationen ausfallen werden, desto um- fassender wird das Reiseunternehmea werden, so dass es vielleicht mehrere Jahre dauern und auch noch auf den Libanon in Syrien oder nach Abys- sinien ausgedehnt werden dürfte. Sollten jedoch wider Erwarten so wenige Pränumeranten sich zu- sammenfinden, dass die Richtung und Ausdeh- nung der Reise nicht einmal nach Arabien ausführ- bar würde, so werden die Beiträge den Pränu- meranten wieder zur Disposition gestellt. Denn in diesem Falle würden die Reisenden, welche vor der Hand mit den bereits vorhandenen Mit- tela auf jeden Fall nach Esypten abreisen, sich lediglich auf eine Egyptische Reise beschränken, wozu sie unabhängig von den Pränumerationen, welche wir sammeln, ausgerüstet sind. In diesem 9 Falle würde aber das obige Versprechen von un- entgeldlicher Abgabe eines Theils ihrer Sammlun- lungen an die früheren Theilnehmer der Algierer Reise sich wieder aufheben. Weiter wird nun noch bemerkt, dass sich der Zweck dieser Reise nicht blos auf getrocknete Pflanzen erstreckt, sondern dass auch Sämereien und Bulber, ferner zoologische Gegenstände, namentlich Inseeten, Conchylien und Fische ge- sammelt werden, so dass auch hierauf Pränumera- tionen angenommen und gegen bestimmte Aufträ- ge auch Mollusken in Weingeist, Reptilien, Pö- gel, Häute und Schädel von Saüugelhieren u. d. gl- geliefert werden. Dabei wird Hr. Dr. Wiest hauptsächlich den botanischen, Hr. Wilhelm Schimper den zoologischen Zweck verfolgen; übrigens werden beide so zusammenwirken, dass für die Naturwissenschaften überhaupt ein mög- lichst reicher Gewinn erzielt werde. Auch was für den Mediciner und Physiker; für den Geo- graphen und Geschichtsforscher von Interesse seyn kann, werden sie nieht unbeachtet lassen, nnd ihre Erfahrungen und Beobachtungen aufzeichnen, um sie einst öffentlich mitzutheilen, so dass wir dieses Unternehmen überhaupt allen Gönnern und Freunden der Wissenschaften zur Beförderung em- pfehlen zu dürfen glauben. Insbesondere aber empfehlen wir es allen bisherigen Mitgliedern und Gönnern unsers Reisevereins, und denen, welche diesem Verein, der zunächst hauptsächlich die 10 Pilanzenkunde im Auge hat, als neue Mitglieder beizutreten geneigt seyn sollten. Wer nun die oben angebotenen Caucasischen Pflanzen zu erhalten wünscht und dafür seine Prä- numeration an uns einsenden wird ‚ möze zugleich uns durch Beilüsung eines Artienbeitrags für die neue Unterachmung erlreuen, wenn er auch die- ser sein Zulrauen schenkt. Esslingen. Prof, Hochstetter, Dr. Steudel. 2) Erklärung, die Decaden meiner Süsswasser- algen betreffend. Als ich mich zur Herausgabe mriner Süss- wasseralgen entschloss, hatte ich den Zweck vor Augen, nicht nur dem Anfänger beim Studium derselben einen Anhaltspunct zu verschalfen, als auch hauptsächlich mehr Aufklärunz über du- biose Arten derselben! zu verbreiten, Jeder Cryp- togamenforscherf weiss, wie sehr die HH. Funck, Jürgens, Kuntre, Mougeot und Nestler etc. durch die Herausgabe ihrer eryptozamischen Ge- wächse genützt haben, und wie diese Sammlun- gen durch die Werke von Bridel, Azardh, Nees v: Esenbeck und Hornschuch, Fries etc, unent- behrlich &emäacht worden sind. Solche Sammlungen könuen jedoch auf den lelztera Werth keinen Anspruch machen, wenn unter einerlei Nummer und Namen verschiede- ne Formen einer Art oder wohl gar verschiedene ı1 Arten einer Gattung geliefert werden, wie dies wohl geschehen kann, wenn man von einem Standurte nicht hinreichende Exemplare sammeln kann und dieselben von verschiedenen Standür- tern und wohl auch in verschiedenen Eintwickes lungsperioden gesammelt werden. Daher kommt es denn, dass der eine Schriftsteller dieselbe Num- iner hier citirt, die man bei einem andern dort untergebracht findet, und wer will und kann hier eutscheiden, welcher von Beiden Kiccht hat? Diesem Uebelstande, bin ich bei meiner Sammlung bemüht gewesen vorzubeugen und wer- te auch, bei allen künftig noch erscheinenden Decaden, dafür Sorge tragen, dass jede einzelne Art oder Varietfät nur von einem und lemselben Standorte gesammelt wird, denn hier müssen alle Exemplare ganz gleich, wie die Ablildung, aus fallen. Deshalb habe ich jetzt vorgezogen, diejenigen meist Stlienern Arten, welche ich nur in gerin- gerer Anzahlsammeln konnte, oder welche sich nur sehr schwierig in grossen Mengen sammela lassen, für sich unter besonderm Titel, künftig erschei- nen zu lassen, wenn die Zabl derselben hinreicht eine oder einige Decaden zu bilden, indem sie sonst in der Reiherfolze meiner andern Süsswas- seralgen, bald eine unausfüllbare Lücke zurück- lassen würden. Hierdurch hoffe ich nun aber auch meiner Sammlung einen unverkennbaren Werth zu geben, den sie auch selbst dann be- baupten wird, wenn einige Unrichtigkeiten in der 12 Bestimmung einschleichen sollten, die ich jedoch — falls es nöthig wäre — stets zu verbessern be- müht seyn werde. So gern ich auch bei den bisher erschienenen Decaden der ersten Centurie [die mit den bei- den (der gten und ı0ten) bald erscheinenden De- caden geschlossen werden wird], den Uebelstand vermieden und anstatt des Glases lieber Glimmer angewandt hälte, weil ersteres durch den Trans- port leicht zerbrochen wird, so war mir dies je- doch, bei den bisherigen Decaden unmöglich, in- dem, trotz aller angewandten Mühe, ich mir letz- tern nicht in hinreichender Menge verschaffen konnte. Jedoch ist dieses jetzt beseitigt, da es mir vor Kurzem gelang, eine bedeutende Quanti- tät Glimmer zu erhalten, die mich nun in den Stand setzt, ihn bei allen künftigen Decaden, wo es nöthig ist, anzuwenden und das Glas ganz ab- zuschaffen. Uebrigens wird jezt auch durch sorg- fältigere Verpackung, von Seiten der Schwetsch- keschen Buchhandlung, besser dafür gesorgt wer- den, dass nicht mehr derzleichen Bruchstücke vorkommen können, wie es bisher durch eine, leider ganz rücksichtslose, Verpackung bei einigen Exemplaren geschehen musste, Fr. Kützing. Wir fügen dieser Erkläruug die Nachricht an, dass hei der Redaction dieser Blätter fort- während vollständige Exemplare dieser in wis- senschaftlicher als ästhetischer Hinsicht gleich inte- Tessant ausresfatteten Decaden zu dem Preise von 13 ıfl. 12 kr. pr. Decade vorräthig vorhanden sind, und können dieselben als ein wahrhaft klassisches Werk den Freunden dieser schwierig zu sammelnden und noch schwieriger zu bestimmenden Gewächse bestens empfehlen. Die Redaction. 3) Mein Naturalientauschunternehmen am Schlusse des J. 1853, Am Schlusse des Jahrs 1853 zählte mein Un- ternehmen 52ı Herrn Abnehmer, es hat sich dem= nach in diesem Jahre um 7 vermehrt. Es sind an Pflanzen Insecten Uonchylien 650,526 Ex. 92,284 Ex. 75 Ex. eingeliefert 509,260 „ 57,085 „ 20 ,„ an die eiu- zelnen Sammlungen abgegeben worden. Bei Pflanzen lieferte im J. 1835 die mei- sten Exemplare eid: Hr. M.C. Ruprecht in Prag 3,593 Ex; Hr. M. EmilKratzmann in Prag 5575 Exempl.; Hr. Chirurg Eduard Hofmann 1688 Ex.; Hr. Chirurg Lauger in BReichenberg 1285 Ex.;, Br. Katechet Menazl in Reichenberg; Hr. M. Lo- rinser iu Prag 1125 Exemplare. Die meisten schön und charakteristisch ge- trockneten Pflanzen : Hr. Chirurg Langer in Rei- chenberg; Hr. Katechet Menzl in Reichenberg; Hr. Berggerichtsarzt Wierzbicki in Oruviza im Banat. " Die meisten Species hat abgegeben: Hr. M. Ruprecht in Prag 324 Species; Hr. Kammerrath Lomler in Meiningen 325 Species; Hr. Chirurg C. Hofmann 195 Species. ,, Das meiste Seltene lieferte ein Hr. Bergze- richtsarzt Wierzbicki in Oravicza; Hr. Rata- 14 stralinspektor Zehenter in Steyer; Hr. Chirurg Langer in Reichenberg. Die entfernteste Sendung machte: Herr Berg- gerichtsarzt Wierzbicki mit Pllanzeu aus Ora- vicza im Banat; Hr. Kammwerrath Lomler aus Meiningen; Hr. Professor Lüben aus Aschers- leben. Bei Insecten lieferten die meisten Exemplare: Hr. M. F. Kolenaty ia Prag 555 Exempl. Die meisten schön und characteristisch erhal- tenen Insecten: Hr. M. F. Kolenaty in Prag; Hr. M. Reiser in Prag. Das meiste Seltene: Hr. M. F. Kolenaty. Die entferateste Sendung machte: Hr. Kunst- gärtoer Hockauf aus Beichstadt Bunzl. Kr. Bei Conchylien ward auch dieses Jahr gar nichts eingeliefert, Iım Laufe. des Jahres 1835 wurden nachste- hende Entdeckungen der Hrn. Abnehmer der bei mir aufbewahrten authentischen Sammlung einge- reiht. Die mit Sternchen bezeichneten Gewächse sind Beiträge zur Flora Böheims. * Rubus in- termedius Ortmann * Poa trivialis £ Yatifolia Opis * Armeria scabriscapa Opiz * Thymus minutus Opiz * Thymus elongatus Opiz * Orthotrichum neglectum Opiz Thymus Ruprechtianus Opiz *Ery- simum crepidifolium brachycarpum Opiz Thy- znus Kratzmannianus Opiz * Acer Fieberi Ort- mann * Evonymus multiflorus Opiz * Fedia oli- toria rugulosa Opiz. Sphagnum acutifolium ß bifidum Kützing. Delphinium hbirtum Ortmaro- Deiphinium Fieberi Ortmann * Coniothecium Fu- mago Corda. * Cladosporium epiphyllum var. macrotrichum Corda. Delphinium Gordaeanum Ortmann. ‚Phyteuma @lobulariaefulium Sternb. et Hoppe. Hieracium angustifolium Hoppe, Armeria alpiva Hoppe, Delphinium bortense Ortınann. Delphinium retundifolium Ortmann * Leontodeon arcuatus Tausch * Ozonium foliicolum Corda 15 Jungermannia polyanthos d piseinalis Kützirg Calepina Corvina var minima Soleirol * Euphra- sin olfieinalis var ß gracilis Knaf Fuphrasia ne= woralis $ Dexicaulis. Wierzbieki * Erysimum of. feinale morstresum Opiz * Cochlearia Draba fo- liis variegatis Opiz * Chomiocarpon anrzulatum Corda. Anthyllis altinis Brittinger. Aspidium fragile var. angustifronde Wierzbicki, dvena com- pressa Heuffcl. Euelidium hispidum \Wierzbicki. ferula nodiilora commntata Rochl, Fritillaria monlana Hoppe. Gratiola oftieinalis a latifelia Wierzbicki. Gratiola officinalis angustifolia Wierz- hicki. Thesium elegans Rochl, Viecia chlorantha Heuffel. Uredo labiatarum f Salviae verticillatae Wierzbicki. Thesium montanım £ subserratum Wierzbicki. Thymus comwmutatus P albillurus Wierzbicki. (Thymus imicranthus ß albillorus Wierzbicki) Die meiste Theilnshme fand bei Pilanzen, eine äusserst geringe bei Insekten, und wieder sar keine bei Cunchylien Statt. Für Pfllan- zen haben sich im J. 1853 vorzugsweise Mediziner, Chirurgen. Beamte und Geistliche interessirt, übri- Rens Gärtner, Apotheker, Professoren, Studiren- de. Bei Insekten Mediziner, Gärtner, Erzicher, Orkonomen und Forstwirthe blieben ganz in der Theilnahme zurück. Prag am ı. Januar 1832. Opitz. Anzeige. Von dem durch Reichhaltizkeit und Gedie- genheit des Inhalts rühmlichst bekannten Annalen der Gewächskunde, nebst ihrer Anwendung auf Land- und Gartenbau, Künste und Gewerbe. 8. Regensburg deren Redacteur, der gelehrte und thätige Bota- niker, Doctor und Professor Eschweiler in Re- 16 gensburg, am 4. Jul. v. J. leider zu früh der Wissenschaft durch den Tod entrissen wurde, ist noch eine ziemliche Anzahl Exemplare des Jahr- gangs 1850, erste bis sechste Lieferung als Nach- lass seinen Erben anheimgefallen, wovon die ein- zelnen Lieferungen zu 27 Kreuzer und alle 6 Lie- ‚ferungen zu 2 fl. 24 kr. auf Bestellung durch die J. P. Bachem sche Hofbuchhandlung ia Köln am Rhein zu erhalten sind, Druckfehler in der Flora oder allgemeinen botanischen Zeitung. Jahrgang 1634. Bd. I. S. 295 Z, 15 v. 0, statt Wicksträm’s L_Wikström’s. » 296 „ i0U v.u. ,, Thorhamm I, Thorhamn- » 254 „42 v0 ,, Houlon I. Houton, In den Beiblättern zur Flora od. allg« bot. Zeit. S. 31 2.3 v, 0, statt Stack 1. Slack, » 53l» 6v.0 ,„ Dasselbe I. Daselbst. » 52» 8 v.W „ natürlichen I. nämlichen. » 39 „41 v. u vor Fig, 22b schalte ein: mit » AU »15 v, 0, statt 151. 5 „44 » 5 v. 0, nach „und setze ein Komma. » bi» 4 ve u. statt im höhern Gelenke cbendaselbst I, am Grunde des höhern Gliedes „» 5i,s1ovıw „ diese 1, dieser » 60»7v.u „ worauf l. woraus. » 75 »15v.0, „ iml. ein, » 79 „ih hinter: Membran, schalte ein: geschieden sind, sir dennoch durch diese Membran, » 32 »6 v. u, statt Quatimala I. Guatimala. In den Literaturberichten d.J. 5, 4112, 46v0 Statt Cryptocarpae l Cryptocaryae » 111,19v.0 „ Crytocarpa I, Uryptocarya, » 112,17v,w „ Lepidodenia I, Lepidadenia „12. A vew 5 Jozoste 1. Iozoste. _ Nro, DH. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band 1834, Ankündigungen von Pflanzensammlungen für Forstmänner, Oekonomen, Kunstgärtner, Garien- und Pflanzen-Licbhaber. Die versprochenen Fortsetzungen meiner Pflan- zensammlungen: sind nun erschienen, und dem- nach zu haben: Dendrotheca Bohemica, oder Sammlung der in Böhmen einheimischen Halz- Forstgewächse, Diese Sammlung ist nun vollen- det, enthält a12 Arten und kostet ı8 fl. C. M. Den Herrn Abnehmern der ersteren Abtheilun- gen dieser Sammlung wird ein Supplement abge- sondert für afl. C.M. nachgetragen. Diese Samm- lung besteht aus ausgewählten, schön getrockne- ten, und hinsichtlich der ‚Biöthe, des Geschlech- tes und der Frucht sehr charakteristischen Exem- plaren, so dass sie alles, was bisher in diesem Bereiche noch erschienen ist, weit an Vollstin- digkeit übertrifft, und hat noch überdiess den be- sondern Vorzug, dass die Etiketten der Pflanzen Intelligenzbiatt 2ter Bd, Nro. II, 9‘ 18 nicht numerirt sind, dass sich daher jeder Be- sitzer die Pflanzen selbst nach eirem jedem Sy- steıne ordnen kann, und dass, Wenn man meine Dendrotheca Exotico - Bohemica zugleich besitzt, man sich aus beiden eine Dendrotheca dustriaca, Germanica etc. zusammensetzen kann, während die übriggebliebenen Arten für jeden Landsmann eine Dendrotheca Exotica bilden, wodurch diese Sammlungen nicht nur für das Inland, sondern auch für das Ausland höchst nützlich werden. Dendrotheca Exotico. Bohemica, oder Samimluc:g der fremden in Böhmen ausdauern- den Holzgewächse. ı, 2, 3e Lieferung. Diese Sammlung, die auf dieselbe Art, wie die vor- hergeheade eingerichtet ist, und als eine Fort- sctzung derselbea betrachtet werden kann, wird bis zu ihrer möglichen Vollständigkeit fortgesetzt werden, und alle fremden, aber in Böhmen aus dauernden Bäume und Sträucher, die nicht nur dem Gärtner und Gartenliebhaber als Ziersträucher, sondern auch in den neuesten Zeiten dem Forst- wirthe sehr wichtig geworden sind, liefern: Die bereits davon erschienenen 3 Lieferungen kosten 28 fl. C. M. und enthalten ı90 Arten als: Pinus alba, canadensis, balsamea, Cembra, microcarpa, Thuja orientalis, oceidentalis, Juniperus virzinia- na, Sabina, Salix riparia, bahylonica, acutifolia, slipularis, Populus candicans, monililera, Plata- nus occidentalis, Carpizus orientalis, Ostrya vul- 19 garis, Betula populifolia, carpinifolia, papyracea, rbombifolia Jan. Alnus glutinosa et laciniata, Quer- eus Cerris, palustris, rubra, Corylus Colurna, Cel- tis vccidentalis, Morus nigra, Aristolochia Sipbo, Elacagus macrophylia, Dirca palustris, Rippopha& rbannoides, Syringa chinensis, persica, et £ la- einiala, Lycium barbarum, Periploca graeca, Ca- talpa cordifolia, Tecoma radicans, Clethra alnifo- lia, Lonicera sempervirens, parviflora, alpigena, tatarica, xylostoides Tau. Diervilla canadensis, Sym- phoricarpus vulgaris, Tacemosa, Viburnum Leuta- 8°, prunifolium, Sambucus nigra ß laciniata, Ar- temisia procera, Abrotanum, Aralia spinosa, Hy- drangea arborescens, nivea, et ß radiata, angula- ta Tau. Cornus alba, Ppaniculata, sericea, alterni- folia, Hamamelis virginica, lamarix gallica, Ri- bes aureum, flavum, foridum, trilorum, Amyg- dalus nana, sibirica, Prunus virginiana, rubra, serolina, Mahaleb, semperllorens, brigantiaca, Spi- raea hypericifolia, obovata, acutifolia, crenata, chamaedryfolia, triloba, ulmifolia, opulifolia, to- mentosa, salicifolia f# alba, laevigata, sorbifulia, Rubus odoratus, occidentalis, laciniatus, Poten- tilla fruticosa, Rosa: fraxinifolia, carolina et y 5a- lieifutia, lucida, rubrifolia, arvensis, Mespilus Pyircantha, lucida, latifolia Poir., cuneifolia, coc: Cinea, et ß pubesceas Tau,, pyrifolia, et $ parvi- flora Tau., corallisa Tan,, nigra, grandiflora, to- mentosa, Pyrus Amelanchier, Bartramiaua Tau: 20 Wangenheimiana Tau. Botryapium, ovalis, mela- nocarpa, arguta Tau; salicifoliz, rivalis, baccata, prunifolis, spectabilis, coronaria, Sophora japoni- ca, pubescens Tau. Genista sibirica, Cylisus alpi- nus, sessilifolius, capitatus, elongatus, purpureus, Amorpba fruticosa, pumila, Robinia hispida,. vis- cosa, Caragana arborescens, frutescens, spinosa, Chamlagu, Halimodendron argenteum, Colutea cru- enta, haleppica, media, Coronilla Emerus, Ptelea 1rifoliata. Bihus Cotinus, viridiflora, typhina, Ta- dieans, Ailanthus glandulosa, Juglans cinerea, ni- gra, Ceanothus americanus, Rhamnus tinctorius Paliurus aculeatus, Celastrus scandens, Evonrymus latifolius, atropurpureus, verrucosus, Staphylea trifoliata, Zanthoxylum fraxineum, Koelreuteria paniculata, Aesculus rubicunda, flava, Ampelopsis hederacea, hirsuta, Acer striatum, monlanum, tataricum, dasycarpum, saccharinum, platanoides ß lacisiatum, Negundo, Fraxious pübesceus, oYä- ta, obliqua Tau. simplicifolia, Hypericum prolifi- cum, Tilia americana, argentea, Berberis emargi- nata, canadensis, aurea Tau. Liriodendron Tuli- pifera, Clematis Viticella, Flammula, glauca, orien- talis 8 angustifolia Tau. erispa. Die 3te Lieferung, die 70 Arten enthält, ist abgesondert nur für die Herren, die bereits die früheren abgenommen, für 6 fl. CM. zu haben. Agrostotheca Bohemica, oder Sammlung der in Böhmen einheimischen 2 Gräser. Diese Sammlung, die vorzüglich für den Oekonomen wichtig ist, enthält 256 Arten und kostet ı8 fl. C. M. Herbarium Florae Bohemicae universale. Diese Sammlung enthält alle bisher in Büöh- men aufgefundenen Cotyledonar - Pflanzen, und zwar mit den beiden dazu gekommenen Supple- menten der Zahl nach 2050. Diese Sammlung wird eifrigst mit den neuesten Entdeckungen kom- pletirt, wie die 2 vorliegenden Supplemente be- weisen und ist in ihrer Vollständigkeit so weit gediehen, dass kein Laad, wena man vielleicht die Schweitz ausnimmt, derley vollständige vater- ländische Pflauzensammlungen aufzuweisen hat, Der billige Preis einer solchen Sammlung ist 135 fl.C.M. Für die frühern Herrn Abnehmer dieser Sammlung ist das erste. so wie das zweite oder letzte Supplement für 5f. C.M. abgesondert zu haben, Plantae selectae Florae Bohemicae Fasc. I, II, III. Der dritte Fascikel enthält: Anemone alpina, et ß sessilillora, Adonis vernalis, Arabis sagittata, sudetica Tau. Cardamine Opizii Presl, impatiens Ä apetala, Teesdalia nudicaulis, Viola rupestris Schmidt, Polygala multicaulis Tau, Stellaria linoi- des Tan. Spergula nodosa, Silene nemoralis, Se- dum rubens Henke, Prunus netraea Tau. Pyrus sudetica Tau, Myriopbyiium peetiinatum, et ß ine- Yifoliua, Hydrocoiyle vulgaris Gehkuhrianafeichb,) aa Au Bupleurum longifolium & afropurpureum, Hiera- cium inuloides Tan. prenanthoides E integerrimum, et $ leucothecum, Crepis grandiflora, Scorzonera purpurea, Carduus Personata, Gnaphalium norve- gicum, Cacalia Petasites, Cineraria aurantiaca ß$ eapitata, Solidago alpestris, Gentiana aselepiadea ß albillora, lancifolia, Swertia ‘perennis 9 gran- difiora, Veronica alpina 8 rotundifolia, pilosa Schmidt, Primula minima y grandiflera, et d bir Nlora, Salix pulverulenta Tau, Albiphila Tan. mul- tizlandulosa Tan. silesiaca, et € pilösa, % mona- delpha, # dasycarpa calvescens, Betula carpatica, Juncus obtusillorus, acutiflorus, uliginosus £ fluitans, squarrosus, Phleum alpioum & viride, Carex irrigua, lepidocarpa Tau. Der Preis ist 5f.C. M. Von.den 2 Yrühern Fascikeln, deren Inbalt in dieser Zeitschrift schon aufgenommen ist, sind noch Exemplare vorräthig, und ein- zeln für 10 fl. C.M. zu haben. Schliesslich ist zu bemerken, dass alle Sammlungen nur so, wie sie einmal geordaet, und bier angeführt sind, ausge- geben werden, und dass ohne Geld oder sichere Anweisung nichts verabfolgt werden kann. Prag den 24. Oct. 1824. P. Jg. Fr. Tausch, Prig, Vichmarkt No, 500. Flora Germanica exsiccata, -- sive Herbarium normale plantarum selectarum eri. ticarumve, in Germaniä propriä vel in adja- cente Borussi@, dustrid, Hungarid, Dalmatid, Tyroli, Helvetid, Pedemontiö Belgiaque. nas- centium, concinnalum editumgue a Societate Florae Germanicae, curante Ludovico Reichenbach. Lipsiae apud Fried. Hofmei- ster. & Cent. 4 Thir. ı2 gl. Anno 1830 edita est Phanerog, Centuria L Vere 1851 — — Autumno 4351 — — Vere 15523 — — Eol, empor — 0 — Autumno I572 — -— Vere 18355 0 Autumno 1355 — — Aestäte 155 — — _ Centuria II, —_ Genturia IH. — Centuria IV, Cryptog. Centuria I. Pianereg. Urntuiia V. _ Gmwuna \L , — Centuria VIE, _ Genturia VII. Flora Germanica exsiccata Phanerogamia. Gentnria VIII 70:, Typha angustifolia. L. Rehb. Fl. germ' . exeurs. on. 41. Schiossieich b. Moritzburg b, Dresden. Mil Ob. Aputh. Hübner 702. Typha elatior v. Bungh Rehb. 1. cı a. 42. Grossteich b. Morizburg b. \ A 24 Dresden. Mil. Ob. Ap. Hübner. 703. Chilochloa aspera. P. B. Rchb. I. c. n. 193. Heringen in Thü- ringen. Dr. Wallroth. 704. Brachypodium pinna- tum. P.B. Rehb. 1. cn. 94. Priesnitzthal b- Dres- den. Mil. Op. Ap. Hübner. 705. Hordeum pra- tense Huds. Rchb, L c. n. 84. Meklenburg. b-. Warnemünde. Dr. Detharding. 706. Calamagro- stis Epigejos Rth. Rch, l.e. n. 156. Bei Leipzig. Dr. Richter. 707. Bromus commutatus Schrad. Rchb. Fl. germ. n. 284..Bei Herford in Westpha- len. Dr. Weihe. 708, Leersia oryzoides. $w. Rchb. Fl. germ. on. 201. Niesky in d. Lausitz. Aps Burkhardt. 709. Glyceria distans. Wahlb. Rehbh. lc. n. 298. Bei Dresden. Mil. Ob. Ap. Hübner. 710. Carex brachystachys. Schrk, Rehb. L. «© m 465 et add. Bei Zell u. Kitzbühel, bis 4000 Fuss hoch. Dr. Sauter. zr1. Carex firma, Host. Rchb. l. cn. 467 et add. Kalkalpen bis Gono Fuss hoch- Salzb. Dr. Sauter, 912. Schelbammeria cyperoi- des. Mnch. Bchb. I. cn. 499. Bei Niesky in d. Lausitz. Ap. Burkhardt. 715. Cyperus rhenanus. Schrad. RBchb. IL, c. sub. n. 509. Schwefelquellen b. Spa. Dr. Lejeune, 714. Luzula spicata. Dec. & major, Fichb. 1. c.n. 619. Schiefergebirge bei Kitz” bühel, 6—7000 Fuss h. Dr. Traunsteiner. 715. Lu- znla apicata, Dec. $ minor. Rehb. 1. ec. n. 619- Urgebirg ». Kitzbühel, Nordseite des Geissteins. Dr. Traunsteiner. 715. Tolieldia borealis. Wahlnb- RBehb. lo n. 661. Bei Lofer ia Sahburg , 000 25 Fuss hoch. v. Spitzel. 717. Veratrum album. L. Rehb. 1. c. n. 664. Alpenwiesen b. Lofer in Salz- burg. 3—5000°. — v. Spitzel. 718. Veratrum Lo- belianum. Brnh. Rehb. 1. ce. n. 665. Salzburg, bei Lofer. v. Spitzel. 719. Erythronium dens canis. L. Rehb. 1. c. n. 688 et add. Fiume. No&. 720. Allium roseum. L. Rchb. 1. ce. n. 776. Fiume. No&, 7aı Asphödeline Iutea. Rchb 1. co m 798. Fiume. No&. 722. Asphodelus ramosus. L. Rchb. lc n. 808. Fiume. No&. 723. Orchis variegata. L. Rehb. I. c.n 843. et add. Fiume, Rezzina Wie- sen im Thale d. Fiumara. No&, 724. Pinus Mughus. Seop. Rehb. 1. ce. n. 968. Loferthal in Salzburg. v.Spitzel. 725. Pinus Cembra. L. Rehb. l. c. nm, 975. Reitalpe b. Lofer in Salzb. 500 Fuss hoch. — “vw. Spitzel.e 726. Daphne alpina. L. Rehb, l. e. n. 1002. Fiume, hinter Kamenjah. No&. 727. Salix Waldsteiniana. W., Rchb. 1. e. n. 1013. Alpe von Kitzbühel, bes. Kalk. 5— 6000. Dr. Traunsteiner, 728. Salix Wulfeniana. W. Rchb. Le. n. 1023. Salzburg, bei Lofer 3—4500° hoch. — r. Spitzel. 729. Salix grandifolia. Ser. Rehb. I. c. n. 1050. Salzburg, bei Lofer. Spitzel. 750. Oxycoccos pa- lustris. Pers’ Rehh. 1. cn. 1231. Bei Niesky in d. Lausitz. Ap. Burkhardt. 751. Vaccinium uligino- sum L. Rehb. l.c.n. 1233. Bei Niesky in d. Lau- sitz. Ap. Burkhariit. 752. Viburnum Tinus. L. Rehb. lc. n. 1215. Fiume. No&. 733. Campanula Fhomboidalis. L. Rehb. 1, c. n. 21034, Südl. Schweiz. Mr. Thomas, 734. Campauula graminifolia. L. Rehb. I. c. n. 2043. St. Catharina b. Fiume. No£. 735. Anthemis austriaca. L. var. virens. Rehb. 1. c. n. 1426. Fiume. No& 756. Leontodon incanus. Scop Rchb. I c. n. :653. Salzburg, bei Lofer. v. Spitzel. 737. Hieracium alpinum L. Rehb. 1 © n. 1744. Alpen um Kitzhühel. Dr. Traunsteiner, 738. Scorzonera glastifolia. W. Rebb. 1. c. n. 1859. Chambery. Mr. Huguenin. ;759. Scorzonera villo- sa. Scop. Rehb. 1. e. n. 1841. Fiume. No&. 740% Micromeria variegata. (Satur.) Host. Rehb. 1. « D. 2110, b. add. Fiume. No&, 741. Mieromeria Pygmaea. (Satur.) Sieb. Rehb. L.c. n. 2112. Fiume. NoE. 742. Lamium maculatum.;L. Rechb. 1. e 2. 2191. @. — Fiume. Noö. 743. Sideritis hys- sopifolia. L. Rehb. 1. c. n. 2222. Gremier b. Chaw bery. Mr. Huguenin. 744. Calamintha thyu:ifulia. Rchb. Rehb. lc. no. 2238. Fiume, Felsen d. Porta hunzarica. Noe, 743. Calamintha Nepeta. Lk- Hffgg Rehb, Lon. 2241. Fiume, Noe. 74%, Bor- Mminum pyrenaicum, L. Rebb, Le.n. 2249. Nebels- berg:!p. b. Lofer in Salzburg. v. Spitzel.e. 747. Sal- via glutinosa L. Bchb. l. co m 2174. Um Kitr bühel in Auen und Vorwäldern, Dr. Traunstei- ner- 748. Eycopsis orientalis. L, RBehb, I. © n. 2544. Gegend von Spa. Dr. Lejeune. 749. Tolygula amara Jacg. Rechd. I. co m 2595. Apremosl b. Chambery. Mr. Huguenin. 750. Odostiies vurad (Euphras.) Bellard. Reib, I. cn, 244g. Faverul in er « b. Chambery. Mr. Huguenin. 751. Pedieularis fu- berosa. L. Behb. I.c. n. 2466 Chambery, St. Hu- gon pres la Rochelte. Mr. Huguenin, 752. Vero- nica Cymbalaria, Bertol Rekb 1. ec. n. 2486. Fiu- me. No&. 753. Veronica Barrelieri Schott. Behb. l. c. on. 2516. b. Fiume. No&. 754. Veronica al- ternifolia. Lej. Rehb 1. c. sub. u. 2535, Gegend von Spa. Dr. Lejeune. 755, Ephemerum nemo- rum. (Lysim.) L Rchb. lee no. 2756. Bei Chem- nit, M: Weiker. 756. Gentiana glacialis. Vill. Rchb. lc. n. 2822. Am Jufen oberhalb d. Streit- eggalp bei A Kitzbühel. Dr. Traunsteiner. 757. Hladnikia pastinacifolia. Rehb. Rchb. I. c. n. 3053. Bei Laibach in Krain. Hr. Praef. v. Hladnik. — Insigne decus! — 758. Astrantia major. L. Rchb. I. c. n. 3096. Im Schoner Grunde bei Dres- den. 759. Ferula Ferulago. L. Rehb. I. ec. n. 2992. Fiume. No&e. 760, Trifolium Molinieri. Bslb. Rehb. len. 3155. — & — Wiesen b. Fiume und Vo- losca No&. 761. Trifolium procumbens. L. Rehh. L. Rehbb. I. c. n. 5186. Auf Grasplätzen und Ae- ekern. 752. Trifolium agrarium. L. Rehb. 1]. « n. 5187. An Waldrändern bei Dresden. 765. Tri- folium spadiceum. L. Rchb. I. c, n. 3188, Brei- tenstein am Unterharz Dr. Wallroth. 764. Meli- lotus macrorrhiza. Pers. Rehb. |. c. 0. 3198. Wie- sen h. Finme. No&. 765. Melilotus alba. Lam. Rehb. . en. 3201. Am steinigen Elbufer bei Dresden. 766. Genista silvestris. Scop. Rehb. I. e. 25 n. 3355. Fiume. No£. 767. Doryenium interme- dium. Ledeb. D. sabaudum. Rchb. L, c, n. 3261, add. Myans b. Chambery. Mr. Huguenin. 768. Vieia Kitaibelii. Rchb. V, pelyphylia W.K.non Dsf.— Bcchb. Novit. Hecken b. Fiume. No&. 769 “ Vieia tenuifolia. Rth. Rehb. . ce. m 3400. Bei Dresden, Gegend von Priesnitz. 770. Lathyrus Aphaca. L, Rehb. I. c. n. 3439. Fiume. No&. 772. Coronilla minima. L. RBchb. 1. c. n. 5503. Abyınes de Myans b. Chambery. Mr. Huguenia,. 773. Po- lygonum Persicaria. L, Rchb. 1. ce. n. 3695. Ia Gräben in der Gegend von Dresden. 774. My riopbylium alteroiflorum. Dec. Rehb. 1. c. n. 4075. Herford. Dr. Weihe. 775. Epilobium origanifo- lium. Lam. Rchb. Lc n. 4084. Südl. Schweiz, Voralpen. Mr. Thomas. 776. Epilobiumm ınonta- num. L. Rehb. 1. & n. 4087, In den Thälern der Gegend um Dresden. 777. Circaea alpina. L. Rehb. l cn. 4100. Niesky in d. Lausitz. Ap. Burkbardt- 773. Tormwentilla reptans. L. Rehb. 1. c, n. 3814. Niesky in d. Lausitz. Ap. Burkhardt, 779. Poten- Glla micrantha. Ram, Rchb. 1. ec. n. 3816. Cham- bery. Mr. Huguenin. 780. Rubus suberectus. An- ders. Rchb. 1. c. n. 3866. Herford. R. fastigia- tus Dr. Weihe. 781. Rubus alfınis. Weihe. Rehb. con. 3847. Herford. Dr. Weihe. 783. Rubus zubeolus. Weihe. Rchb. 1. c. novit. Heriord, Dr Weihe. 785. Rubns nitidus, Weihe. Rehb. 1 a, 5083. Herford, Dr. Weihe, 785, Rubus veiu- ag tinus. Weihe. Rehb. 1. ce. novit Herford. Dr. Weihe. 786, Rubus rudis. Weihe. Rehb. l.c. n. 3923. Her- ford. Dr. Weihe. 787, Bubus saxatilis. L. Rebh. l. c. on. 593:. Thüringen. Pastor Fest. 788. Tees- dalia petraea, Rebb. RBehb. 1. c. n. 4190. Auleben ia Thüringen. Dr. Wallroth. 789. Conringia orientalis. Pers. Rehb. 1. c. n. 4583. Thüringen. Dr. Wallroth. 790. Arabis brassicaeformis. Walir. Rchb. I. c. n. 4533. Sondershausen in Thürirgen. Dr. Wallroth. 791. Noccaca procumbens. (Lepid.) L- Rehbh. ı. c. n. 4221. Rumburg bei Auleben in Thüringen. Dr. Wallroth. 792. Dentaria pinnata. Lam. D. bheptaphyllos. Rehb. .c m 4319. Bei Chambery. Mr. Huguenin, 795. Acer monspessu- lanuum. L. Richb. I. ec. n. 4826. Fiume, No&, 794» Aconitum cernuum. Wulf. Rehb. ]. c. n. 4637. M. de Nivolet b. Chambery. Mr. Huguenin, 795. Euphorbia fragifera. Jan. Rchb, 1. c, n. 4765. Fiume. No&. 796. Euphorbia nicaeensis. All. Rehb. 1. c. n. 4795. Triest. No&. 797. Ruta divaricata. Te- zore. Rebb. 1. en. 4812. Fiume. Noe. 798. Di- anthus neglectus. Lois. Rehb. 1. c. m 5034. M. de Trelod in Savoyen. Mr. Huguenin. 799. Dianthus vaginatus. Vill-e Rehb. l. c. n. 5018. Wiesen zwischen Fiume und Triest. No&. 800. Diauthus liburnicus. Bartl. Rehb. I, c. Novit, Wiesen bei Fiume, Noe. Su Einladung zur Subseription auf Jclien zu einer botanischen Reise nach Öberitalien ; hinwärts über Wien, Triest, nach Venedig, La Spezzia, Gen ua, Nizza, und zurück durch die Sehwe 12, welche im Frühjahre bis zum Herbste 18355 ausgeführt werden soll, Ich mache diese Reise hauptsächlich behufs der von ırir beabsichtigten Herausgabe einer „l- gologia germanicq, bei welcher Gelegenheit ich jedoch ausser den Algen auch andere Pllauzen, be- sonders aber Eryptogamen mit sammeln werte. Botaniker, weiche daher die Früchte dieser Reise mit geniessen wullen, lade ich hierdurch höflichst ein, ihre Beiträge einzusenden, welche für ı Actie einen Friedrichsd’or beträgt, Ich habe die Einrichtung so getroffen, dass für das südlichere Deutschland: Herr Apotheker Bilz in Erfurt; für das nördlichere: Herr Apo- theker Hornungin Aschersleben; und für Schlesien, Böhmen und Ocstreich: Herr Apotheker Beilschmied in Ohlau, die Beiträge gütigst annehmen und den Herren Einsendern darüber. quittiren werden. Das Geld nehme ich nicht eher in Empfang, bisich die Pflan- zen an oben genante Herren abgelie- fert habe; für den Fail jedoch, dass ich meinen Verbindlichkeiten durch etwaige Unzlücksfälle nicht nachkommen könute, senden die oben g*- 31 nannten Herren die Beiträge den Herren Interes- senlen wieder zurück. Nach Beendigung der Reise und nachdem die Pflanzen bestimmt sind, werde ich das Verzeich- niss der Ausbeute in der botanischen Zeitu inz ab- drucken lassen, wo jedes dabei beihenicte Mit» glied die Auswahl hat. Wenn nach einem Vier- teljahre der Bekanntmachung des Verzeichnis- ses ein oder das andere Mitglied kein Verzeich- .niss der von ihm ausgewählten Pflanzen eivsendet, so wird angenommen: dass er Alles, was in dem bekanntgemachten Verzeichnisse enthalten ist, zu haben wünscht. Es steht jedoch jeden Tbeilnchmer noch frei, auch besondere Bestel- lungen anf Phänogamen, Schwänme, Moose, Flech- ten oder Algen zu machen, worauf ich dana möglichst Rücksicht nehmen werde. Uecbrigens verbürge ich mich für instructive und, so gut es auf Reisen geschehen kann, gut getrocknete Exem- plare. Die zuerst sich meldenden haben die näch- sten Ansprüche sowohl auf die besten Exemplare, als auch auf diejenigen Pflauzen, welche vielleicht nur in geringer Anzahl gesammelt werden, — Noch bemerke ich, dass die theilnehmenden Herren, jedoch nur dann erst als wirkliche Theilnehmer hetrachtet werden können, wenn ihre Büiträze Eingegangen sind. Die Deiträge sind späte- stens bis zum 14. Februar 1835 (portofrei) einzu- 32 seaden, weil sonst späterhin, wegen der alsdann erfolgenden Abreise, nicht Rücksicht darauf ge- nommen werden kaun. Die Uebersendung der Pflanzen geschieht auf Kosten der Empfänger, durch Buchhändiergelegenheit, oder wenn es ge- wünscht wird, durch die Post. Friedrich Traugoftt Kützing. Verkauf von Schweizer - Pflanzen. Von meinen getrockneten Schweizer Alpen- Pflanzen sind wieder die ersten ı50 Species bei Herrn Finanz- Misisterial- Rechnungs - Kanzlist Ernst Stein in Dresden gegen frankirte Einsen- dung von 3 Thl. 2 gr. sächsisch für alle ı50 $pe- cies, zu haben. Sobald die ncch vorräthigen Exemplare der ersten Centurien alle verkauft sind werden die verehrlichen frühern Abnehmer ihrem Wunsche gemäss — die Fortsetzung erhalten; da nur zahlreiche Theilnahme es möglich macht für diesen Preis gutgetrocknete, sorgfältig be stimmte, und mit den speziellen Fundorten bezeich* nete Alpen-Pflanzen wie es die vorliegenden sind, zu liefern. Dass nur Liebe zur Wissenschaft den Unterzeichneten zur Herausgabe getrockveter Pflan- zen bestimmte, und kein pecuniärer Vortheil da- bei gesucht wird, ist gewiss allen Kennern ohne- diess klar. Frauenfeld in der Schweiz. Carl Stein, Apotheker. Nro, I. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. Zweiter Band 1834 L Anzeigen. 1. Ien habe die Ehre alle meine respectablen Herren Kollegen und Correspöndenten hiemit zu benachrichtigen, dass ich nach Kief berufen bin, um allda mein Lehramt anzutreten, wohin ich ge- gen Ende dieses Jahres abreisen muss, und dass die Direetion des Krcemieniecer botanischen Gar- tens, nun der Kaiserl. Universität des heiligen Wladimir in Kief angehörig, dem botanischen Gärt- ner Hrn. Hoffmann übertragen wird. Wer die- sen Garten weiter durch seine Verbindung beeh- ren will, hat sich unmittelbar an Hrn. Hoffmann : zu wenden; die Briefe aber und Sendungen an den K. K. Postdirector Hrn. von Steinsberg in Brody in Galicien zu addressiren. Auch an mich bitte ich alle unter dieser Addresse zu schreiben und Sendungen zu machen, welche nicht andere Weisungen schon haben. Krzemieniee d. 23. Norv., (5. Dec.) 1834. W. Besser, M.D. Prof. der Botanik an der Kaiserl. Universität des heil, Wladimir in Kief und Hofräth. Intllblt. IL. Bd. Nro. JII, 5 34 2. Verkauf von Büchern. Folgende, wohl erhaltene botanische Bücher "will ich zu den dabei bemerkten Preisen abstehen und erbitte mir dahin gehende Anträge franco. Demjenigen, der die Bücher zusammen kauft, bin ich Willens sie zu 9. Ld’or abzustehen. 1. Römer und Schultes Systema Vegetabilium. (ganz vollständig in 9 Bänden. Ladenpreis 38 3 Rthl) 4 Ld'or. 2.) DeCandolle’s Systema naturale Regni vege- tabilis. 2 Bde. (Ladenpr. 27 Fr) 1 Ld’or. 3.) Bryologia germanica auct. Hornschuch ete. 2 Bde. dLadenpr. 12 Rthlr. 8 ger.) 13 Ld'or. 4.) Hübener Muscologia germanica. (Ladenpr. 3x Rihlr.) 2 Rehir. 5.) Martins flora eryptogamica Erlangensis. (Ladenpr. 23 Rthir.) 12 Rthlr. 6.) Lachmanns Flora brunsviceneis. 3 Bände. (Ladenpr. 62 Rthir.) 3 Rthir. 7) Ehrhart's Beiträge. Ganz vollständig. aRth. S.) Linnaea von den Jahren 1830, 1831, 1832, 1833. (Ladenpr. 17 Rthir.) S Rthlr. 9.) Bischofl, die kryptogamischen Gewächse. 2 Hefte 2 Rihlr, Göttingen. R. Flügge, Stud. wohnhaft auf der untern Masch. 35 3 Pflanzen - Tausch. Nachtrag zu meinen in der Flora 1833. Intbl. S. 28. verzeichneten käuflich oder tauschweise abzuge- benden getrockneten Pflanzen; von Hrn. Apothe- ker Groh in Wechselburg. Aeschinomene Sesban Jacg., Adesmia muricaia DeC., Amaranthus bullatus, tricolor, Asclepias in- carnala, Anoda haslala W., incarnata, Amethysie« caerulea, Ärclolis hypochondriaca, Bulbine annua, Celosia pyramidalis Burm., var. albida W., Coro- nilla eretica, Centranthus Caleitrapa Dufr., Cepha- laria transylvania Schrad., Coronilla Emerus, Secu- ‚riulaca, Calendula hybrida, Coriandrum Bieberstei- nianıtm, Crataegus pyracantıa Pers., Dracocepha- Tum austriae. Fedia hamata Burt., tridentata DeC., Flaveria contrajerba Pers., Garidella nigellastrum, Galium purpureum W., Geum rugosum H. Ber., Gilia capitata Hook., Haselquistia cordata, Hedysa- rum Crista Galli, Hibiscus ternatus Cav., Iberis gibrallarica, Kennedia apetala Vent., Lavatera Weinsnanni, Leonurus sibiricus, Linum perenne, dif- fusum, Madia eiscosa, Monurda Kalmiana Pursh., Medicago Sarıoa, Mesemhryanthemum pinnatifidum L. fil., Hedicago tornata DeÜ., Oenothera cacspilosa Sims., Oenoth. purpurea Curt. , _ Orrithopus scor- pioides, Paconia aldiflora Pallas, anomala, tenui- folia, Polysonum eymosum Trev., Polyyala yran- dis, Pocoenia cretica DeÜ., Solanum decurrens Balb., Melongena corymbosa, Sida tiliacfolia W., Sison Ammi, Tradescantia undata H, et B., Tiu- % 3 3 36 ridium indicum Lehm., Tetragonolobus purpureus, Trifolium alpinum, resupinatum, stellatum, spumo- zum, glomeratum, campestre Gmel., angulatum W. et K., Russelianum, maritimum Huds., phleoides Pal, Sebastiani Savi, incarnatum, libanoticum Ehrh., sunveolens W. K., tomentosum, sirietum, scabrum,, erinaceum M,. B., syuarrosum, striatum, vesieulosum Savi, Veronica montana, Ximenesis encclisides Cav. _—. U. Inhaltsvorzeichnifs. L Abhandlungen. Burkhardt, Bemerkungen zu Mertens und Kochs Weutchl. Flora, besonders die Pflanzen der Lausitz betreffend. ' 689, Fieber, über Dianthus flaceidus; eine neue Nelken- art in Böhmen. 633, Fieber, Synonyme und Bemerkungen zu den von mir im 56. Hefte von Sturm's Deutschl. Fiora abgebildeten und beschriebenen Pflanzen. 744. Herbich, Strassenflora vun Neapel bis Villach. Bbl S6. Hübener, über die geographische Verbreitung der Leberinoose, vorzüglich mit Berücksichtigung der deutschen Flora. 433. 449. Koch, einige Zusätze zu den 8. 142 und 143 des vorhergehenden Bandes befindlichen Bemerkun- . gen über Aconiten. 411. Koch, Draba aizoides und lasiocarpa lebend ver- glichen. 635. Koch, Gagea saxatilis und bohemica erweisen sich durch die Vergleichung an den lebenden Pflan- zen als 2 verschiedene Arten; nebst einigen andern Beobachtungen über Gagea. 545. 57 Koch, Bitte wegen Aufklärung über Gentlana ex- eisa Prest. 676. Koch, über einige Arten der Gattung Senecio. 609. Kützing, Beschreibung einiger neuen Arten der Gattung Chara. 703. Kützing, Verwandlung der Myerocystis unmbrina in Alysphaeria chloxina. 673. Lagger, Frühlingsblüthen vom 15. Januar bis zum 28. gleichen Monats 1834 in Freiburg in der Schweitz. 377. v. Martius Bemerkungen und Wünsche in Bezie- hung auf die Berichtigung der Nomenelatur in den botan. Gärten. 497. Nees v. Esenbeck, der Rosenstreit. An O... 355.410. Reichel, die in Böhmen wildwachsenden Pflanzen nach einem nenen System in wellenförmig ab- steigender Aufeinanderfolge geordnet. 645. Richter, Bemerkungen zu dem Aufsatze des Hın. Dr. Schultz, Leontodon Taraxari uud asperum, Thrineia hirta ete. betreffend. 657. Ruprecht, über Stellaria latifolia Det. 707. Salis- Marschlins, Aufzählung der in Korsika und zunächst um Bastia von mir bemerkten Gotyle- donar -Pflanzen. Bbl. 1. Schauer, Sinningiae, e Gesneriearum ordine gene- vis speciem novam descripsit. 641. Schönheit, Bemerkungen über thüringische Pflan- zen. 529. Schultz, drei neue Pfianzengattungen. 465. 481. Sommerauer Notiz über das Stärkmehl. Bbl. 124. v. Suhr, Uebersicht der Algen welche von Hrn. Teklon an der südafrikanischen Küste gefun- den worden sind. 721. 737. Tausch, Bemerkungen über Erica. 593. 615. U. Ankündigungen und Anzeigen. Besser, Anzeige seiner Beförderung, nebst Addres- se. Jitbl. 33. 38 Flügge, Verkauf von Büchern. Intbl, 33, Kützing, Einladung zur Subseription auf Actien zu einer botan. Reise nach Italien. Intbl. 30. Kützing, Erklärung die Decaden meiner Süsswasser- | algen betreffend. Intbl. 10. | Opiz, Naturalien - Tausch - Unternehmen. Intbl. 13. Reichenhach Flora germanica exsiccata. Cent. VIN. Tb. 23. . Stein, Verkauf von Schweizerpflanzen. Intbl. 32. Steudel et Hochstetter Nachricht an die Mitglieder des naturhistorischen Reisevereins und an die Freunde der Pfanzenkunde. Intbl. 1. Tausch Ankindigunge: von Pllanzensammlungen, Intbl. 17. 111. Beförderungen und Ebrenbezeu- N ’ gungen. ! Gmelin, Hochstetter, Kielmeyer, v. Roser, Schüb- i ler, Steudel, Ehrenmitglieder des South Afri- can Literary aud Scientif Institution, 432. IV. Bemerkungen. N Gutlmick, wegen Ranımculus pavnassifolius und amplexieaulis, 736, Hoppe, Bemerkungen über Leontodon salinus und seine Verwandten. 700. Kützing, neue Methode Algen durch Zusatz von Kreosot in Wasser zu conserviren, 708. V. Berichtigungen. Ürber Blasia. 575, j Berichtigung eines wesentl. Bruckfchlers. 50. VI. Beiträge, Eingegangene Beiträge für die botanische Gesell- schaft. 765, 39. VH Correspondenz. Fresenius, Ableben des Hrn. Stein, Leistungen En- gelmanns in Nordamerika , Rüppels Sammlan- gen aus Abyssinien. 668. etc. Guthnick, über Gaudin’s: Enchiridion Fiorae hely. Juneus castaneus ete. 700. Harkart, über Riceia natans. 654. : Kuch, über die Stolonen von Hieracium und Vale- viana. 639. Koch und Köberlein über Juneus tenuis. 763. Lucas, über Campylopus penicillatus und Bryum marginatum. 684. Nees v. Esenbeck, über die Familie der Orchi- deen. 747. j Schultz, über Drosera ob»vata, Gladiolus commu- nis. 693. Stein, Standörter der Pflanzen in den schweizeri- schen Hochgebirgen. 737. VI Curiosa Ueber Algen und Schotten, 416. IX. Herbarien Libert, M. A., Plantae eryptogamicae quas in Ar- duenna collegit, Fasciculus secundus. 447. Veber Kützing Algarum aquae duleis Germanica- rum Dee. VE — X. 71. Tausch, Plantae selectae Florae bohemicae, Fasci- culus secundus. 444, X Lesefrüchte Kasthofer Bemerkungen in pflanzenrgeographischer Hinsicht. 415. XI Notizen, biographische. W_n Schilderung von Johann Christian Gün- ther. 417. r . ; Zum Andenken an Albrecht Wilhelm Roth. 753. 40 X. Notizen, botanische. Achillea odorata. 606. Ueber Arabis arenosa und Halleri, Oxalis parvi- flora und das Pressen der Blüthenthbeile. 63%. Veber Betula fruticosa, nana, Prunus Chamaecera- sus. 719. . Cuctus heptagenus et Cereus speciosissimus. S50. Carex polystachya. 527. VUcher Draba coniusa et contoria. 489. Veber Festuca montana und Poa hybrida, Papaver nudlicaule et pyrenaicum. 752. Opiz, über Mespilus Wendlandii, Cynoglossum Lap- pula, Ornithopodium compressum, Orchis varie- gata, Epipactis Nidus avis, Oxalis Acetosella, Valantia ciliata, Polypodium Preslü und Ort- mannia cernun. 591 — 92. Ueber Ornithogalum sylvaticum, Seilla bifolia. u num plicatum, Lepidium petraeum, Uarex pull- caris. 943 — 544. Tausch, botanische Beobachtangen. 488. 513. Viola mirabilis, umbrosa, Najas major. 624. X. Preisaufgaben und Preisertbei- lungen. Die Bildung und den Wachsthum des Dicotyledo- nenstammes betrefiend. 735. Ertheilung (les Monthvonschen Preises, einer. gol- denen Medaille für exsperimentale Physiologie an Hrn. Prof. Hugo Mohl in Anerkennung sei- ner Verdienste um Anatomie und Physiologie der Gewächse. 736, XIV, Reise - Bericht. Graham, Bemerkungen über eine in die Schotti- schen Hochlande gemachte botanische Exeur- sion. 437, Herbich. botanischer Ausflur in die Galizisch- ear- patischen Alpen des Sandezer Kreises. 561. 577. 4 XV. Todesfälle. Heim 668. Roth 762. Schübler 576. Stein 668. XV. Versammlungen. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gar tenbaues in den Königl. preussischen” Staa- ten. 414. Versanmkang der pr ivilegirten naturforschenden Ge- sellschaft zu Görlitz. 685 Hornung, Bericht über die 4te Versammlung des naturwissenschaftl. Vereins des Harzes. 625. Versammlung der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. 686. AV. Verzeichniss der Schriftsteller. Burkhardt 689. Fresenius 6°%8. Fieber 633, 744. Graham 457. Guthnick 700. 736. Hiarkart 654. Herbich 561. 577. Bbl. So. Hoppe 709. Hornschuch 457. Horuung 625. Hübener 433, 449%. Koch 411. 545. 609. 635. 639. 676. 703. Köberlin 763. Kützine 673. 703. 705. Lag- . ger 397. Lucas CSh v. Martius 497. Nees v. Esenbeck 3». 401. 747. Opiz 501. Rei- chel 845. Richter 657. Ruprecht 707. Salis- Marschlms Bbl. 1. Schauer 641. Schönheit 9209. 555. Schultz 465. 451. 623. Sommer- auer Bbl. 124. Stein 587. v. Suhr 721. 737. Tausch 488. 513. 615. Treviranus 447. XVIHL Verzeichniss der vorzüglichsten Pflanzen. Achillea odorata 606. Aronita 411. Aconitnn Napellus 413. Störkeanum 411, varieratum all. Ajnya Uhamaepithis et chia A928. Alsae 721. 742. Allium acntangulum 533. Als pubes seens 520. Alysphaeria ehlorina 673 Amphybolis fliformis 737. Amvgdalus sibiri- ca 491. Arabis arenosa et Haulleri 639. 12 Betula fruticosa 719, nana 521, 719. Blasia 575. ‘- Bryum marginatum 684. Campylopus penieillatus 684. Carduus crispus et “, personatus 496. (arex polystachya 527, puli- “ caris 544. (Cereus speeiosissimns 55%. Cha- “tae 705. Chava equisetitolia 705, eqnisetina 486, papillosa 707, pedunculata 706, refracti 907, strieta 797, teichodes et virgata 705, Uhyiraphora fliformis 7A1. Cirsium sviyatienn Tıö. Conferva aculeata et radiosa vH. Cy- uoslossum Kappula 500. Deckera asplenioides, aculeata et nilotica 479. Di- aniaus iaeeidus 623, vaginafus 536. Biera- nam densum et flexuosum 685. Digitalis gran- diflora et ochroleuea 540. Draba Aizoides et Aizoon 635, confusa et, contorta 480. BDrosera . vbovata 623. . Edwardsia interınedia 489, Epilobium obseurum et tefragonum 734. Epipactis nidus avis 591. Ericae 593 — 604. Ikea Andrewsiana 394, calyeiflora 617. Chamaetetralix 616, eorymbosa 615, eretica 604, droseraefolia 600, excelsa 506, leucopelta 616. praenitens 596, retusa 598, secundifora 617. thyrsoidea 619. Euphorbia amygdaloides, Uhavacias, sylvatica et veneta a8, Fidelia Kalbfussioides 482, F vaxinus obliqua 521. Gagea hohemica 545, pratensis 554, saxatilis 545, spathacea 551. Gastridium zonatum 732. Gen- tiana acanlis 677, alpina 679, angustifolia 645, 682, brachyphylia 679, exeisa 676, Frölichia- na 683, Gladiolus communis 623. Gracelaria spicifera 731. Halyınenia dentata 734, furcellata et lubriea 733, reptans 735. Halyseris ligulata 724. Helian- themum canum et vineale 537. Hydrangea an- 43 gulaia, quereifolia et radiata 493, 494. Hyp- nun plicatum 544. Hypochaerideae 475. Ivides 746, Iris autumnalis 522, torta 523. Fie- beri 522. Juncus castaneus 700, Hostii 518, menanthos 516, tennis 763, trihdus 517. Jun- germanniae 433, 449. Lathyrus heterophyllus 545. Leontodonteae 476 — 477. Leontodon asperum et Taraxaci 657. Lepidiun petraeum 544. Limosella aquatica 552. Lycopodium annotinum et helyeticum 558. Marchantiae 433, 449. Melampyrum sylvaticum 543. Mentha rubra 558. Mespilus \Vendlan- dii 590. Mieroeystis umbrina 673. Musa Ura- noscopus 521. Mycinema scandens 742. Myo- sotis caespitosa 530. Najas major 624. Nithophyllum pinnatifidum- 726- Orchideen 747. Orchis variegata et Ornithopus eompressus 500. Ornithogalım sylvatieum 543. Ortmannia cernua 59%. Oxalis parvillora 639. Oxalis Acetosella 591. Papaver nudicaule et Yyrenaicum 752. Pierideae 476. Plantae bohemicae selectae 444. DI. eryptogamicae 447, Pi. scoticne 457. Ploca- mium procerum 726. Poa hybrida 752. Poly- podium calecareum 527. Preslii 591. Polyzo- nia elegans 739. Potamogeton obtusifolius 529. Prunus Chamaecerasns 720, rubra et virginea- na 493. Pteris Sieberi 527. Ptiloba pinnati- fida 732. Ptychostonum compactum 686. Py- rus arguta 400. Ranuneuli 525. Ranuneulus amplexicaulis 736, R. Bauhini 522, paucistaminens 525, parnassifo- lius 736, tripartitus 524. Rieeia natans 654. Salix Helix 518, purpurea et rubra 558. Salvia linearifolia 526. Scilla bifolia 544. Sedum purpureum 515, Telephium 513. Seneciones bh 609, Senerio, cordatns, Iyratus et subalpinus 614. Sinningia Helleri et Lindleyi 641 — 642, uttata et velutina 644, villosa 645. Sophora pubescens 479, japonica 488. Sphacelaria squa- mulosa ‚735. Sphaerococeus fimbriatus «30, flaceidus 728, Spitzelia aegyptiaca et Sieberi 477. Stellaria latifolia 707. Streckera 483. Str. Claurae 487. Tammnophora Corallorrhiza 727. 'Thesium pratense 532. Trogopogoneae 476. Thrincia hirta et hispida 658. , Valantia eiliata 591. Valeriana repens et sambuei- folia 639. Veronicae 744. Verruenlaria di- chotoma 725. Viola mirabilis et umbrosa 624. Zonaria interr 'pta et marginata 723, multipartita et nervosa 722. Berichtigung. 1. Die in der 47. Nr. der Flora befindliche An- gabe als ob Poa hybrida Gaud. nicht bei Erlangen wachse, scheint irrig zu seyn, da sie von Zuceä rini und Koch wirklich daselbst in der Brucker- lache gefunden worden ist. 2. In dem Corresp. Artikel über Becker fin- den sich folgende Druckfehler, die man zu verbes- sern bittet : 8. 27. Z. 9. von oben statt im Samen lies ein Samen, 8. 27. Z. 11. von oben statt 10 Jahren lies 6 Jahren. Biteraturberichte NLORA oder allgemeinen botanischen Zeitung. (0) Im Auftrage. der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Negensburg herausgegeben von Dr. David Heinrich Hoppe und Dr. August Emanuel fürnrohr. Den Vierter Band. nenn —— Regensburg, 1334 Inhaltsverzeichnisa. l. Literarische Berichte. a) Angewandte Botanik. Courtois, Magasin d’hortieulture. 157. Kosteleizky, allgemeine medieinisch pharinacenlische Flora. 32. b) Floren. Gnillemin, Perottet ei Richard, Flora de Senegam- bie. 1 17. Hagenbach, Tentamen Florae Basiliensis. Vol. Il. 224. Host, Flora Ausiriaca. 113. Smith, the Englislı Flora Vol. IV. 26. Sturm, Deutschlands Flora, Heft 57 — 60. 230. c) Gesellschaftsschriften. Nova acta physico-medica Academiae Cacsarcae Teo- poldiuo - Carolinae naturae enriosorum. 215. 225. Duimortier, recherches sur la structure com- paree et le developpement des anımaux et des vegelaux. 210. Lehmann, pugillus plantarum, continuatio Gac- torum species novas exbibens. 218. v. Martius, Beschreibung einiger ueuen No- paleen. 219. FE. Meyer, de Hydnora 227. Mohl, über die Spaltölfnungen auf den Blät- tern der Proteaceen. 228. Nees v. Esenbeck, 'Th. Fr., plantarım non- nuilarum mycetoidearnm evolutio. 216. Unger , algologische Beobachtungen. 221. Zuccarini, über einige Pflanzen aus den Gat- tungen Agave und Foureroya. 225. d) Handbücher. Lüben, Anweisung zum Unterrichte in der Natur- geschichte. 35. e) Monographien. Fingerhuik, Momographia generis Capsici. 9s- IV Kunth, Agrosiographia synoptica. 129. Kütziug, synopsis Diatomearum. 209. . Lindiey, the genera and species of the Orclideous plants. 177. 103. . F Nees von Esenbeck. Th. G., Naturgeschichte der europäischen Lebermuose. 97. . Ejusdem,, plantarum Laurinarum secundum affinita- tes expositio. 109. Secreian, Mycographie Suisse. 90. i Tenore, Memoria di una nuova Felge e su varie altre specie. 196. Trantvetter , de Echmope genere RPp3. J) Pflanzengeographie. Zahlbruckner, Darstellung der pflanzengeographi- schen Verhältnisse des Erzlerzogihums Öester- Teich. 125. x 8) Pflanzenpathologie. D Unger, die Exaniheme der Pflanzen. 145. 161- h) Specielle Botanik. Kumth , Agrostographia synoptica. 12G.- Reichenbach, Iconugraphia botanica Cent. X. 173. Stebold, Nippon Archief voor de Bechrijving van Japan. 139. ı) Systematische Botanik. Lindley, Einleitung in das. natürliche System der Botanik. 33. 49. 65. 81. II. Bibliographische Neuigkeiten. Werke von Hagenbach. ı28. Hiübener. 128. Kosteletzky. 90. Kützing. 144. Reichenbach. 64. Ruthe 144. II. Namen der Schriftsteller, von denen Werke oder Abhandlungen angezeigt sind. Ouurtois 157. Dumortier 216. Fieber 231, Fingerhut' nn ‘ v 05. Guillemin. 1.17. Hagenbach. 224. Host. 113. Ko- steleizky. 32. Kunth. 129. Külzing. 209. Lehmann. 218. Lindley. 33. 49. 63. 81. 177. 193. Lüben. 35. v. Martius. 319. Meyer. 227. Mohl. 228. Nees v. Esenbeck, ‚Ch. G. 97. 109. Nees v. Esenbeek, Th. Fr. 216. Reichenbach. 173. Secretan 90. Siebold. 139. Smith. 26. Sturm 239. Tenore. 186. Traut- vetter. 203. Unger. 145. 161. 221. Zahblbruckuer. 125. Zuccarini. 225. IV. Namen der Buchhandlungen, aus:deren Verlage Bücher angezeigt sind: Arnz et Comp. in Düsseldorf 95. Beck in- Wien 113. 125. Collardin in Lüttich 157; Cotta in Stattgart und Tübingen 129. Fernandes in Nex,- pel 186. Gerold in Wien 145. Hofmeister in Leip- zig 173. Landes -Industrie - Comptoir ın Weimar 33. Porosch und Andre in Prag 32. Riicker' in Berlin 97. Schwetschke und Sohn in Halle 209. Steffenhagen und Sohn in Mitau 203. Sturm ın Nürnberg 230. Treuttel et Comp. in London 177, Treutiel et Würtz in Paris 1. \Veber in Bonn 215; V. Verzeichniss der Pflanzen, über welche - besondere Bemerkungen vorkommen. Acacia Adansonii 7. 9. 13. albida 12. arabica 7. 9. 14. guiamensis 6. 1%. Lebbek 9. Verxek 8. 9 12. Acantboglossum 194. Acanthophippium 201. Acianthus 181, Acriopsis 197. Acropera 199. Ade- uoncos 198. Aecidium 162. 166. Aerantlıos 194. Acrides 196. Aethalium flavum 216. Afzelia ob africana 19. Agaricus 953. Agrostis frodosa 136. Asrostophyllum 201. Aira uliginosa 136. Alama- nia 197. Amanita virgata 216. Amentaceae 63. Amherstia 20. Amorplıa 20. Angraccum 196. An- guloa 200. Ania 185. Anthocerolcae 102. Apaturia 186. Aporum 183. Appendicula 201. Arenaria rubella 32. Arpophylium 202. Arundina 186. Aspa- vı sia 1006. Aspidium aculealum 100. dilalatum 189- Filix femina 188. Filix mas 187. hastulatuım 191. ' lobatum 191. rhaelicum 192. rigidum 189. Avena aurata 135. . Bauhinia reticulala 7. 21. Bifrenaria 194. Ble- tia 186. Bolbophylium 183. Borragineae 68. Bras- savola 185. Brassia 199. Bronghtonia 194. Caillea 4-7: dichrostachys 10. Calaınagrostis canadensis 135. Calanthe 201. Calycandra 4. Callosiylis 185. Calypso 198. Camarotis 197. Camelha 142. 143. Campannlaceae 68. Capsicum 95. Carex bi- nervis 29. elongata, teucoglochin, phaeostachya, speirostachya 28. Cassia 23. Cataselum 198. Catt- leya 184. Ceratium 186. Ceratochilus 196. Ge- ratophylleae -71.. Ceratophylium demersum 2. Üe- rajostylis 0201. Üereis 23. Chara tenuissima_ 2. Cliaraceae 0. Chelonanthera 194. Chiloschista 200. Chrysobalanus Icaco 35. Chrysoglossum 179. Cir- rhaea 200. Cirrhopetalum 185. Cleisostoma 196. Cochlia 182. Cöelia 180. Coelogyne ı80 Colla- bium 184. Coniferae 70. Coryanthes 200. Cre- mastra 198. Cronarliam 167. Cryptarrbena 200. Cryptochilus 201. Cryptoglottis 199-. Cryptopus 1043. Cuitlauzina 201. Cupuliferae 64. Cycadeae 20. Cyenoches 200. Cymbidium 199. Cyperaceue 79. Cyrtochilam 198. Cyrtopera 199. Cyrtopo- dium 200. Cyriosia 179. Cytleris 185. Dalbergia melanoseylon 4. Dendrobieae 181. Dendrobium 183. Dendrochilum 180. Desmanthi species 10. Desmidiaceae ati. Detarium 9. sene- Salense 25. Dialium nitidum 21. Diatomeae 209. Dichaea 200, Dierypta 180. 198 Dienia 181. Diglyphosa 182. Dilochia 181. Dinema 194. Di- Padium 194. Diplocentrum 195. Doritis 200- Echinopisspecies nos. Echioglossum 196. Echium 68. Elatine iriandra 0. Empusa 181. Ineyclia 184. Entada africana 10. Eperua 10. Ephippium 200. Epieranthes 480, Epidendreae 183. Epidendrum 184. Epipactis pPurparata 97. Eria 1835. Erineum vu 170. Erysiphe 170. Eucnemis 199. Eulophia 196. Euphorbiaceae 65. Fernandezia 198. Festuca brevifolia 135. Fil- laca 8. suaveolens 11. Fluviales 71. Foureroya longaeva 226. Fuligo vagans 170. Fumaria major. 174. Finmariaceae 50. Galeandra 196. Gastroglottis 180. Geodorum 195. 198. Gleditschia triacanthos 8. Glomera 202. Gongora 200. Govenia 200. Gramineae 72. Gram- wmatophylinn: 199. _ Guilandina Bondue 7. 9. Gym- nospermae 69. #Iimantia domestica 94. Humboldtia 20. Hyd- nora 227. Jliymenaca 20. Hypericineae 60. Ionopsis 195. Ipsea 180. Isochilus 184. Jon- germanniae species 101 etc. Labiatae 68. Laelia 185. Laurinae 111. Leersia virginica 134. Leguginosae 61. Lemnaceae 71. Lepanthes 179. Limafßdles 201. Liparis 181. Lis- sochilus 194. Lobeliaceae 24. 68. Lyraea 192. Macradenia 197. Macrostomium 183. Malaxi- deae 178. Malaxis 181. Marchanlieae 101. Masde- vallia 197. Maxillaria 199. Megaelinium 182. Me- soclastes 180. Metachilum 182. Microcvelia 182. Micropera 197. Microsaccus 194. Microstylis 180. Mimösa polyacantha 8. 10. Mimoseae 5. 18. Mo- nachanthus 199. Monomeria 182. Mucuna Pprnriens 9. Myantlıus 198, Mycaranihes 183. Nanodes 196, Nephelaphyllum 181. Neptania 4. stolonifera 10. Nopaleae 219. Nostoc sphaeri- cum 223. Notylia 197- Oberonia 179. Octomeria 1$1. Odontoglossun 201. Orceoclades 196. Oeonia 194. Oncidium 197. 198. Ophrys fucilera @7. Orchideae 177. Ornithi- dium 197. Ornithocephalus 198. O:rnithogalum sul- phurcum 174. Osyricera 179. :Otochilus 80. Oxy- stophyllum 182. Pachyphyllum 198. Palmella globosa 223. Pa- Paveraccae 59. Papilionaceae 9. 22. Parinarium ex- Vu celsum et senegalense 95. Parkia 5. africana 14. Parınelia parietina 222. Parnassia 60. Paspalum ci- liatifolium et setaceum 135. Peridermium 162. 166. Peristeria 197. Peziza vesiculosa 216. Phajus 185. "Phalaenopsis 200. Pholidota 180, Phragmidium 162. 166. Phreatia 183. Phymatidiunm 199. Platystylis 181. Pleurothallis 179. Plecoglottis 184. Podochi- 'Jus 103. Polystachya 183. Ponera 185. Priestleya .botryoides 222. Prosopis dubia 9. Proteaceac 228. Protomycces 168. Psittacoglossum 200. Pterocarpus ‚erinaceus 4. 22. Puccinia 162. 166. Renanthera 105. Resedaceae, 66. Restrepia 180. Rhodoraceae 24. Riccieae 102. Robinia g. Rodri- guezia 105. Roestellia 162. 167- Saccolabiun 195. Salix arbuscula 30. arenaria 31. Davalliana 30. lJapponum, limosa, livida 31. malifolia 30. nigricans, pbylicifolia 29. tenuifolia 30. Sanguisorbeae 61. Sarcanthus 196. Sasanqua 114. Saxifraga sarmentosa24. Saxifrageae 61. Schoe- norchis 196. Sclerotium Mycetospora 216, Scor- pinrus 11. Silene Elisabethae 174. Sobralia 199- Spatboglottis 185. Specklinia 179. Stanhopea 198- Stelis 179. Stemonitis decipiens 216. Stenoglossum 182. Sunipia 194. Symphylum tauricum 69- Taeniophyllum 196. Tainia 185. Tamarindus indica 8. Targionicae 102. Telipogon 199. Teira- miera 185. Tetrapeltis 199. Thea 143. Thea si- nensis 141. Tleaccac 142. Thelasis 201. Thesium 243. Tipularia 196. Trias 183. Trichoceros 197. Trichodium scabrum 135. Tıiichoglottis 194. Tri- ehotosia 186. Trizeuxis 197. Ulva terresiris 221. Uredo 162. 165. Uromy- ces 162. 166. Ustilago 169. Vanda 105. Vandeae 195. Veronica arbustu- losa 174. Xyloma 169. Zygopelalum 201. . ———nt (0) mm Biteraturberichte ur allgemeinen botanischen Zeitung. u I\70,. 1. Due Flora der Jetztiwelt. 1.) Paris a la Jibr. Treuttel et Würtz: Flore de Senegambie, ou descriptions, histoire et ‚Proprieies des plantes, qua croissent dans les diverses contröes de la Senegambie, recueillies par DM. Leprieur et Perrottet, decrites par MM. Guillemin, Perrottet etA. Richard. Li- vraison 6, 7, 8. 1832 — 1833. Kritisch beleuchtet yn Hrn. Prof. Dr. Alexand. Braun in Carlsruhe. Von dieser interessanten Flora, deren erste Lie- ferungen in diesen Blältern bereits angezeigt wor- den sind*), ist nun auch die 6ste. Tie und Ste Lie- ferung erschienen, mit weicher der erste Band ge- schlossen wird. Die &le Lieferung enthält daher den lateinischen Titel des Werks (Florae Seneganıhiae tentamen}3, die Zueignung an Herrn Benjamin Delessert, dessen Grossmutlih schon so manche wissenschaftliche Unternehmung ins Leben rief; und die Vorrede, welche die kwze Geschichte des *) Siehe Literaturber. 1832. Nero. 4. Literaturber. 1854 1. l 2 Aufenthalts und der Arbeiten der Herren Leprieur und Perrottet in Senegambien enthält. Diese drei letzten Lieferungen des ersten Ban- des der Flora von Senegambien enthalten nun die Beendigung der Loteae, deren im Ganzen 63 auf- geführt werden; die Hedysareae mit 11 Arten, die Phaseoleae mit 18, Dalbergieae mit 7, Swartzieae mit 1, Mimoseae mit ı8, Geoffreae mit 3, Cas- sieae mit 18, Detarieae mit 2; also im Ganzen aus der Ordnung der Leguminosen 141 Arten. Dann folgen Rosaceae (Chrysobalaneae) 3, Combreta- ceae 14, Rhizophoreae 1, Onagrariae 5, Cera- tophylleae a, Lythrarieae ı5, Tamariscineae 1; Melastomaceae 3, Myrtaceae ı Art. Merkwürdig ist dabei der Reichthum an Leguminosen, Combre- taceen und Lythrarieen, dagegen die Armuth an Rosaceen, deren nur 3 aus der Abtheilung der Chry- sobalaneae vorkommen. Merkwürdig ist ferner das Vorkommen von Ceratophylium demersum, als ein neuer Beweis, dass die Wasserpflanzen am weite- sten verbreitet sind und die verschiedensten Klimata ertragen. Die folgenden Bände der Flora Senegam- biens werden uns noch mehrere solcher Beispiele bringen; so sah ich z. B. in Herrn Perrottets Sammlung Senegambischer Pflanzen unsere Elatine triandra, Chara tenuissima Braunü, (welche auch in Nordamerika vorkommt) und mehrere an- dere heimische Pflanzen. Nene Arten sind in diesen 3 Lieferungen wie- der 49 enthalten, neu aufgestellte Gattungen a, näm- 3 lich: Herminiera, 'mit Aeschynomene verwandt, Caillea, von Desmanthus geschieden, Fillaea, mit Prosopis verwandt, und Spathandra, aus der Familie der Melastomen. Wichtiger noch als die Beschreibung der neuen Arten ist die genaue Kunde, die wir von manchen höchst interessanten und bis- her nicht genau gekannten Gattungen erhalten (z. B. der Parkia, Afzelia, des Detarium’s und Dia- lium’s), so wie die genaue Auseinandersetzung der Gummi liefernden Acacien. Die zahlreichen Ab- bildungen zeichnen sich durch Genauigkeit der Ana- Iysen aus; der talentvolle, auch als Botaniker be- kannte Zeichner, Herr Decaisne, verdient dafür vollen Dank, denn es ist nichts wichtiger bei der Bearbeitung exotischer Gewächse, als wahrhaft na- targetrcue Abbildungen. Wir haben deren leider noch so wenige, die in jeder Beziehung genügend genannt werden könnten. Es würde zu weit führen, eine vollständige Uebersicht alles Neuen, das in diesem Werke ent- halten ist, auszuziehen; ich beschränke mich dsher einige der interessantesten Pflanzen hervorzuheben, an deren genaue Kenntniss sich zugleich Aufschlüsse von allgemeinerem Interesse anknüpfen lassen. Ich freue mich in dieser Beziehung, manche Bemer- kungen mit um so grösserer Sicherheit machen zu können, als ich durch dieGüte des Herrn Perrottet während meines Aufenthaltes in Paris in den Stand gesetzt wurde, die meisfen in diesem Werke be- 4 x [| schriebenen Pflanzen nicht nur im Original zu sehen, sondern auch sie selbst genau zu zergliedern. Wir beginnen mit der aten tribus der Legumi- nosen, den Dalbergieen, um auf zwei durch ihre Produkte wichtige Pflanzen aufmerksam zu machen: Dalbergia melanoseylon p. 227. t. 535 Diese neue mit D. paniculatu Roxb. und D. fron- dosa Roxb. verwandte Art liefert ein Holz, das beinahe ebenso schwarz ist, als das ächte Ebenholz (von Diospyros Ebenum) und nicht nur von den Europäern am Senegal wegen seiner Härte gesucht ist, sondern auch schon unter dem Namen des Senegalischen Ebenholzes nach Frankreich uberge- führt wurde, Pterocarpus erinaceus p. 229. t. 54 wozu auch Pt. ddansonii DCand. und Pt. sene- galensis Vahl. gezogen wird. Die Verfasser bestä- gen die Angabe Rob. Browns, dass das Alri- kanische Gummi Kino aus der Rinde dieses Baumes gewonnen wird. Iı die 5te tribus der Leguminosen, Swartzieae, wird nun die fruher aus Irrtbum unter den Cappari- deen aufgeführte neue Gattung Calycandra verwiesen, und manche wichtige Punkte zur Beschreibung dersel- ben nachgetragen. Die 6te trib., die der Mino- seae, enthält Arten aus den bekannten Gattungen Entada, Mimosa, Inga, Prosopis, „leacia ; die DeCandolVtsche erste Sektion von Desmanthus ıst als Neptunia Lour., seine dritte Sektion (Di- chrostachys) ist unter dem neuen Namen Caillea 5 aufgeführt: Ganz nen ist die Gattung Fillaea;; die interessanteste Pflanze dieser Abtheilung scheint mir aber die wunderbare Parkia zu seyn, welche in einer Beziehung als Ausnahme unter den Mimoscen er- scheint, aber eben. dadurch ein neues Licht über diese Gruppe verbreitet. Wenn man die Gattungen dieser Abtheilung, so wie sie in DeCandolle’s Prodromus begränzt sind, durchläuft, so muss man sich wohl gestehen, dass die einen zu beschrinkt, die audern zu vag sind; auch ist offenbar auf manche unwesentlichere Punkte (z. B. legumen continuum oder torulosum, pulpo- sun oder nicht) zu viel Werth gelegt, während gewiss viele wichtigere Charactere verborgen geblie- ben sind. Zu diesen möchte z. B. die Anwesenheit oder Abwesenbeit eines Eiweisses gekören. DeCan- dolle spricht allgemein den Leguminosen das Ei- weiss ab, und will blos eine Endopleura tumida al- bumen mentiens zulassen. Ohne nun entscheiden zu können, in wieferne Jas in der Ordnung der Le- guminosen vorkommende Eiweiss seiner Entstehung nach sıch von dem Eiweisse anderer Pflanzen unter- scheidet, habe ich mich doch überzeugt, dass der eiweissarlige Körper, der sich bei manchen Legum., namentlich biußg in der Abtheilung der Mimoseae und Caussicae Gindet, ein Theil sey, der den ausge- bildeten Samen der Mehrzahl der andern Legumin. Ainzlich fch!e, denn man kann bei den mit Eiweiss versehenen Logam. ansserhalb dieses noch dicselbe Zalıl von Samenhäuten unterscheiden, die wir bei 6 denen ohne Eiweiss finden, und zwar allemal wre- nigstens 2, in einigen Fällen z. B. bei Gleditschia sogar 3. Die Verfasser der Flora Senegambiens nennen diesen Theil, ich weiss nicht aus welchen 'Gründen, bald ein albumen verum, bald eine en- dopleura tumida, und haben ihn bei Mimosa po- Iyacantha, Neptunia stolonifera, Fillaea suaveo- lens nachgewiesen ‚„ während er bei FProsopis dubia, Caillea dichrostachys und sämmtlichen von ihnen beschriebenen Acacien fehl. Es wäre nun durch ausgedehntere Untersuchungen, zu welchen mir das Material abgeht, zu ermilteln, in wiefern die ver- schiedenen Gattungen der Mimoscen nach Vorhan- denseyn oder Abwesenheit des Albumens vielleicht berichtiget werden könnten. A4cacia guianensis Willd., welche in der Inflorescenz und Zahl der Stamina mit Fillaea suaveolens am nächsten üher- einstimmt, fand ich auch mit eitiem starken Eiweiss versehen; cs ist daher nicht unwahrscheinlich, dass diese und noch mehrere andere bisher unter Acacia verborgene Arten in diese Gattung zu versetzen sind. Die Acacien aus der Abtheilung der Phyllodineae, deren Samen ich zu sehen bekam (A. longifolia und melanoxylon) sind zwar ohne Eiweisskörper, zeichneten sich aber durch stark erweiterte, gefärbte und weiche, oft wurmartig verschlungene Samen- stiele (funiculi) aus. Einige Ingaarten von Cayenne zeigten gleichfalls, wie die ichten Acacien, Samen ohne Kıweiss. In der Abtheilung der Cassieen kommt ein solcher Eiweisskörper vor bei Cercis, Cassia (fistula, 7 alata, Berkeyana), Gleditschia (triacanthos), Cera- tonia, Tamarindus, Parkinsonia (aculeata), Coul- teria? africana, Bauhinia (rufescens, reticnlata), Dialium ; während er bei Afzelia, Hymenaea und Guilandina fehlt. Auch bei Detarium fehlt er. In allen Fällen, wo er vorhanden, fand ich ihn im Trocknen hornartig, im aufgeweichten Zustande &allertartig, zäh, glasartig durchscheinend, nur bei Cassia fistula gelärbter, trüber. Durch die breiten Cotyledonen ist er meist in zwei völlig getrennte Hälften abgetheilt (z. B. bei Ceratonia, Cassia fistula, Gleditschia, Parkinsonia, Coulteria africana, Bau- hinia) ; seltener geht er deutlich ringsherum um die Keimblätter (z. B. bei Cercis, Tamarindus, Dialium, Minosa). Bei allen genannten Pflanzen, welche den Eiweisskörper besitzen, ist die plumula klein, wenig entwickelt, und scheint mit einfachen Blätichen zu beginnen, bei Bauhinia reticulata z. B. ist sie kaum als ein kleines Spitzchen zu unterscheiden. Wo der Eiweisskörper fehlt, ist die plumula ent- wickelter und zeigt meist schon gefiederte Blätter. Bei Prosopis dubia und Caillea dichrostachys kann ınan schon deutlich ein gefiedertes Blati unter- scheiden; bei Acacia arabica und Adansoni sicht man zwei cinfach gefiederte; eben so bei Guilan- dina Bonduc, welche sich noch ausserdem durch ein (schon im Samen) schr lang gestrecktes Stengel- glied zwischen den Cotyledonen und den 2 ersten gefiederten Blättern auszeichnet, während das erste unterhalb den Cotyledonen befindliche Stengelglied & um so kürzer ist*}; bei Acacia Verek endlich zeigt die plumula ein erstes einfach gefiedestes und cin zweites doppeltgeficdertes Blättchen, wie t. 56. zeigt. Ich habe schon oben beinerkt, dass man ausser dem Eiweisskörper immer noch wenigsteus 2 Samenbäute unterscheiden kann. Von diesen ist die, äussere.mci- stens die feinere und hellere, die iunere dagegen die dickere, dunkler gefärbte, in welcher die fälsch- lich sogenannte rapbe sich befindet; bei Gleditschia triacanthos, an deren Samen man 3 Häute unter- scheiden kann, nehmen sie gleichfalls von Aussen nach Iunen an Dicke zu. Die innerste dickste zeigt eine ringsherumlaufende rapheartige Verdickung, Zu- weilen kräuselt sich die äussere Samenlaut beim Aufweichen und Täst sich von selbst ab; so z.B. bei Mimasa polyacantha; oder sie zerspringt rechts und links von der taphe in fiederartig sich ablösende Querstreifen (Tamarindus indica), oder sie löst sich als zusammenhängender Sack ab (Acacia guianensis, Cassia fistula). In andern Fällen Dleiht sie fest an- liegend (Oercis, Ceratonia, Neptunia, Bauhinia, Coulteria? africana); bei Fillaea ist sie steinhart, —__ ”) Bei einer Ingaart aus Cayenne fand ich dieses erste unterhalb der Cotyledonen befindliche Sten- gelglied, das man noch immer eine radicula zu sennen pflegt, mit aufwärts gerichteten straffen Haaren besetzt, welche ganz denen gleichen, die sich an den Theilen der erwachsenen Pflanze z- B. an der Hülse finden. Hier wird man doch wahl zugeben, dass cs ein wirklichen Stengel ist! 9 wird nur durch sehr langes Einweichen mehr horn- artig, und zeigt im Querbruch strahlige Texjur wie der Schinelz der Zähne. Bei ‚dieser Pflanze ist sie auch eiwas dicker als die zweite Haut. Dieselbe Zahl der Samenhäute und mit analogen Modifica- tionen zeigen die verwandten Leguminosen ohne Eiweiss. Bei Acacia Verek, Adonsoni, arabica und Lebbek lebt sich auch die äussere feinere Haut mit Crispationen ab, und die innere zeigt nament- lich bei den zwei letzten Arien eine der Kante nach herumlaufende eigenthümliche Ver dickung im Innern. Bei Afzelia hebt sich die äussere Haut nicht weg, und zeigt querstrahlige Textur, wie bei Fillaea. Prosopis dubia zeigt eine änssere feine, im aufge- weichten Zustande leicht "wegwischbare , und dann noch zwei folgende schwer trennbare Häute, von denen die innere dünner ist als die nüttlere. Aelın- lich verhält es sich bei Guilandina Berduc, aber die äussere weissgraue ist steinhart, schwer aufzu- weichen; die zweite braune ist die dickste, die in- nerste von ihr schwer zu trennende ist gelblich, sehr zäh und lederartig. Bei den Papilionaceis scheinen meist nur zwei Iläute vorhanden zu seyn; 2. B. bei Mucuna pruriens, wo die innere viel dicker ist als die äussere; hei Robinia dagegen ist die innere viel diinner als die äussere; 50 ist es auch bei Detarium. Nach dieser Abschweilung über das Vorkon- men des Eiweisses in der l’amnilie der külsenfrüch- tigen P’flauzen, kehren wir zu den Mimosen zurück, 10 um noch einiges speziellere über die wichti gen Pflanzen, die in dieser Abtheilung vorkommen , anzuführen. Entada africana, eine neue mit Ent. por Iystachya DC. schr nahe verwandte Art. Mimosa polyacantha VPilld. M.Hab- bas DeC. Die Verf. glauben , dass auch M.aspera L. dieselbe Pflanze sey. Diese hier vollständig be- schriebene Art ist auch wegen des „calyx bibracteo- fülatus“ wichtig. Wir werden nachher darauf zu sprechen kommen. Bei der Beschreibung des Em- bryo heisst es: „radicula accumbenti“; diess ist wohl ein Verschen; denn das Stengelchen ist gerade, wie bei allen Mimosen , und ragt weit unter den Coly- ledonen vor, wie man es bei den meisten rectem- bryonischen Leguminosen mit Eiweiss findet, während es bei denen ohne Eiweiss meist zwischen den basi- lären Lappen der dickeren Keimblätter versteckt ist. "Neptunia stolonifera, Desmanthus sto- lonifer DC. Eine merkwürdige, mit Nept. ole- racea Lour. (Desmanthus natans Willd.) nahe ver- wandte Pflanze, die wurzelschlagend in den Süm- pfen herum kriecht. Der Beschreibung will ich nur noch beifügen, dass die Samen, wenn man sie auf- weicht, stark aufschwellen, und bald der Länge nach zerreissen, so dass das glashelle Eiweiss her- vorquilit. Caillea dichrostachys. Desmanth. tri- chostachys und nutans DC. Als Var. wird auch Desm. leptostachys DC. dazu gezogen. Die Gat- tung Caillea ist besonders durch ihren straucharli- 11 gen Wuchs, Antheren, die mit einem gestielten Knöpfchen endigen und Samen olıne Eiweiss ausge- zeichnet. Die Hülsen sind (constant?) links gedreht und zwar so, dass die Commissur innen ist (also wie bei Medicago. Bei Scorpiurus bildet umgekehrt die Commissur den grossen Bogen, ist also aussen.) Fillaea swaveolens p. au. t. 55. Es ist nur Schade, dass die Grösse der Tafel nicht er- laubt hat, von dieser Pflanze ein Exemplar mit einem recht vollkommenen Blüthenstand wiederzugeben. Durch die Beschränkung des Bildes nach dem Raum der Tafel erhalten wir tur ‘ein küminerliches Bild von dem herrlichen, reichbeladenen, vollen Blüthen- strauss, durch den diese Pflanze so ausgezeichnet ist. Die untersten grössten Seitentheile des Blüthenstan- des entspringen aus den Achseln der obersten grossen Laubblätter, die oberen Theile aus den Achseln klei- ner dreieckiger Hochblätichen. Es sind dabei meist 3 Knospen in derselben Blattachsel, die erste obersie ist in der Entwicklung die frühste; die zweite gibt einen grösseren Blüthenzweig, der aber in der Ent- wickelung etwas später ist; die dritte bleibt meist unentwickelt zurück. Der ganze Blüthenstand ist so abgestuft, dass er sich nach oben zuspitzt. Alle ein- zelnen Theile desselben sind volle reichblüthige Ach- ren. Das doppeltgefiederte Blatt scheint in der Ab- bildung in eine einfach gefiederte Spitze auszulaufen; diess ist jedoch nicht der Fall, die Laubblätter sind, wie die Beschreibung richtig angibt: „abrupte bipin- nala.“ Von dieser schönen Pflanze hat Herr Pe- Bar 1 1 I rottet nur einen.einzigen an 50'.hohen Baum. an den Ufern des Gambia gefunden. . Seine, Blüthen ‚sind sehr wohlriechend ‚ die Samen mit ‚einer weis- Ben’ Zuckersüssen Palpa umgeben. ' Der Character der Gattung berulit hauptsächlich auf dem tief fünf- spaltigen Kelch, den freien Blumenblättern*),, 10 freiäh "Staubfäden, einer gestielten > breiten, ‚holzi- gen, nicht eingeschnürten, anfspringenden Hülse, und den in Pulpa gehüllten und mit Eiweiss ver- sehenen Samen. oo. u | dcacia albida DeC. Dazu wird Ac. Sene- gal Yfilld. gezogen, während Mimosa Senegalen- sis Lam. der folgenden Art angehört: Welche von beiden Linn& wnter M. Senegal verstanden lıabe, bleibt unentschieden. Die Corolla ist bei dieser und der folgenden Art hypogynisch. Die Antlıeren sind in morphologischer Beziehung merk würdig. . Acacia. Verek,p.ass. t. 56. Diese der A. albida verwandie, von den Negern Verek gc- nannte, und unter diesem Namen schon von Adan- son beschriebene Art, ist die wahre Mutterpflanze des Gummi arabicum. Ich erlaube mir aus Herrn Perrottet’s interessanten Mittheilungen über die Erzeugung und Gewinnung des arab. Gummis nur —_ *) In diesen zwei Punkten stimmt die oben erwähnte Acacia guianensis nicht mit dem Charakter der Yillaea überein, indem ihr Kelch ein kurzzähni- ges Becherchen bildet und ihre Blumenblätter am Grunde verwachsen sind. 13 einen selır kurzen Auszug mitzutheilen: Die 4. Verek ist ein buschiges nur 15— 20° hohes Bäum- chen, das an sandigen trocknen Orten wächst. Die Wälder des wilden Gummibaumes befinden sich be- sonders im Norden von Senegal und werden jedes Jabr von den Mauren durchstreift, um den Gummi zu ernten. Sie wenden dazu ihre Gefangenen an, welche in der Zeit des Sammelns ganz von diesem Gummi leben müssen. Die Erntezeit ist im Decem- ber, zwei Monate nach den anhaltenden Regengüssen, die vom Juli bis in den Oktober fortdauern. Wäh- rend der Regenzeit erweicht sich die Rinde des Gum- mibaumes; bei der schnell darauf folgenden Trocken- heit aber bekommt sie Risse, aus welchen das Gum- mi hervorguillt. Schon zu Adansons Zeit, also um die Mitte des ı8ten Jahrhunderts, belief sich die Menge, welche davon jährlich auf die verschie- denen Gummimärkte am Senegal gebracht wurde, auf 30000 Centner. Der Gummi von A. Verek ist weiss, aussen runzlig, innen glasig, und kommt in unregelmässigen kleineren und grösseren Kugeln vor. — Iu Beziehung auf die schöne Abbildung die- scr Pilanze will ich nur bemerken, dass die Hülse mit dein Samen (m) verkehrt gestellt ist, so dass die Samen mit der Spitze nach Unten gewendet er- scheinen, statt nach Oben. tcacia Adansonii. Unter diesen Namen wird der Gommier rouge Gonak& von Adanson beschrieben, der sich durch Frucht und Samen we- sentlich von 4. arabica unterscheidet, und eine 14 Gummisorte liefert, welche röther ist als die von Verek und häufig init ihm gemischt wird. Ob Willd. unter 4. vera diese Pflanze verstanden, ist zweifelhaft. Thonning und Schumacher nen- nen diese Art M. adstringens wegen des Gebrauchs, den man von den unreifen Früchten zum Gerben macht. Mit ihnen wird das Leder gegerbt, das zu Maroguin verarbeitet wird. Acaciaarabica PPilld. A. nilotica DeC. Gommier rouge, Neb-Neb von Adanson. Auch diese Art liefert eine grosse Menge röthlichen Gum- mis, das nach der Regenzeit vom Stamm und den Zweigen herabläuft, aber nicht eingesammelt wird. Die Früchte dienen gleichfalls zum Gerben. Parkia africana, R. Brown. Inga biglobosa Pal. Beauv. Wir wollen, bevor wir die natürliche Gruppe der Mimosen verlassen, noch einigen Bemerkungen über diese Pflanze Raum ge- ben. Dieser im Innern von Africa weit verbreitete und unter dem Namen Nete oder Nede bekannte Baum erregt ebenfalls sowohl durch die Schönheit seines Wuchses und seiner an langen Stielen herab- hängenden roten Blüthenguasten, als durch die Mannigfaltigkeit seiner Benutzung unsere Bewunde- zung; was uns aber hier am meisten interessirt, ist das kleinste und unscheinbarste an ihm, nämlich die Stellang und Deckung seiner sehr kleinen Blumen- blätter. Es wäre zu wünschen gewesen, dass die Bearbeiter der Flora von Senegambien den vielen interessanten Nachrichten über diesen Baum auch 15 eine gelungene Abhildung beigefügt hätten, denn Palisots Abbildung in der Flore d’Oware et de . Benin ist nichts weniger als gelungen zu nennen. Es. ist unbegreiflich, wie man diese Pflanze unter die Ingae hat stellen können; schon die Zahl der Stamina, deren nur 10, blos an der Basis verbun- den vorlanden sind, und die merkwürdige Ver- wachsung der Blumenblätter in der Mitte, wäh- rend sie oben und unten getrennt sind (ein meines Wissens einziges Beispiel dieser Art) ist abweichend genug, noch mehr aber die aestivalio sepalorum im- bricaliva, durch welche sie sich von allen übrigen Mimoseen auszeichnet. Herrn R. Brown ist diese Eigenthümlichkeit nicht entgangen. Er beschreibt den Kelch als imbricirt, zweilippig, mit q Abschnit- ten nach Oben und 3 nach Unten. Ich war aber nicht wenig erstaunt, bei der Untersuchung dieser Pflanze zu finden, dass der in Allem so scharfsin- nige und zuverlässige englische Beobachter sich in dem letzten Theil seiner Angabe geirrt habe, indem die 2 grössern Kelchabschnitte sich gerade umgekehrt nach Vorn (Unten), die 3 kleinern dagegen nach Hinten (Oben) befinden. So sehr ich mich nun über den Fehlblick eines so scharfen Auges verwun- derte, so war ich doch über das berichtigte Factum selbst noch betroffener. Es ist bekannt, dass die mei- sten Pflanzen mit seitlich gestellten 5zähligen Blüthen das unpaarige Kelchblatt nach Hinten oder Oben haben (so 2. B. Scrophularinae , Labiatae, Poly- 8aleae, Ranunculaceae, Caryophyllaceae , Rosaceae) 16 wogegen bei den Leguminosen das unpaarige Kelch- late sich nach unten befindet; eine Eigenthimlich- "keit, die sie nar mit wenigen andern Pflanzenfani- fien theilen (z. B. mit der Familie der Rhodora- veae, Lobeliaceae, Spigeliaceae, Zygophylleae, mit Thesium, Aizoon, Nicotiana et caet.) Dieser Unterschied in der Stellang der Blüthentheile wird sogar von R. Brown als eines der wichtigsten Un- terscheidungsmerkmale zwischen den zwei grossen Ordnungen der Leguminosen und Rosaceen angege- ben. Was war nun natürlicher als der Gedanke, dass die einzelne Gattung mit dem Gesetz der gan- zen Ordnung übereiustiume? und was konnte leich- 1er geschehen, als die Verwechselung der Richtun- gen bei einer Blüthe, die von tausend andern ge- üUrängt, wie ein schwankes Fädchen an dem kuge- Yigen Blüthenboden "hängt und kaum entfaltet, auch abzafallen droht, namentlich im Herbarium. Da es när darum za Ihun war, mich der Stellung der Blütke bei dieser Pflanze aufs bestimmteste zu ver- sichern, ging ich mit der Untersuchung zurück bis zu dem Zeitpunkt, wo die Blüthen noch als kleine Xnöpfchen gauz unter ihren Deckblättern versteckt sind, und ich habe mich da aufs Vollkommenste fiberzeugen können, dass die grössere von zweien Kelchblättern gebildete Lippe des Kelchs seine Un- terlippe, die kiuzere dreitheilige dagegen die Ober- Jippe sey, und cs wur somit ausgemacht, dass die Stellung der Blüthentkeile zur Achse bei der Pur- %ia nicht mit der bei den Legzuininosen gewöbnli- «hen im Einklang stelie. {Brschtuss folgt) Biteraturberichte ur allgemein en botanischen Zeitung. m [\7O, 2, Bimmemmmmmmum—une Flora der Jetztwelt. Flore de Senegambie, ou descriptions, hi- sloire et proprietes des plantes, qui croissent dans les diverses contrees de la Senegambie, re- cueillies par MM. Leprieur et Perroltet, de- erites par MM. Guillemin, Perrottet et A.Ri» chard. Livraison 6, 7, 8. 1632 — 1633. Kritisch beleuchtet van Hrn. Prof. Dr. Alexand. Braun in Carlsrule. (Beschluss.) Ich ging nun darauf aus, die übrigen Mimoseen in dieser Beziehung von Neuem zu prüfen. Lange konnte ich bei der Kleinheit und Beweglichkeit ihrer Bjüthen nicht ins Klare kommen, und ich will wegen der Schwierigkeit dieser Untersuchung den Verfassern der Flora Seuegambiens keinen Vor- wurf machen, dass sie die Bluthenschemata der Fil- laea und Acacia Verek, der Analogie mit den an- dern Legtminosen gemäss, unrichtig gestellt haben. Nur an ganz jungen Blüthen, also an Blüthenköpf- chen und Achrchen, die noch L— 2 Monate vom Aufblühen entfernt sind, kaun man sich von dein Literaturber. 1834. II. Bd. 2 16 wahren Stand der Sache vollkommen überzeugen. Es ist mir diess im hiesigen botanischen Garten an Acacia discolor*), leucocephala, pubescens, ver- ticillata und melanoxylon auch ganz gelungen und das gewonnene Resultat wird noch überdiess durch eine übereinstinnmende Beobachtung an A. Lophan- tha, die mir Schimper von München aus mit- theilte, bekräftigt. Ich zweifle daher keinen Augenblick mehr dar- an, dass nicht blos die Parkia, sondern die Mi- moscen im Allgemeinen von allen übrigen Abihei- lungen der Leguminosen durch die Stellung ihrer Blüthentheile zur Achse wesentlich verschieden sind. Eine weitere Frage, die sich hier änschliesst, ist die, ob der Blüthe bei den Mimoseen zwei seitliche Blätter (Vorblätter) vorausgehen, wie diess ein so häufiger; nicht bloss bei den übrigen Leguminosen, sondern auch bei den Rosaceen allgemeiner Fall ist. Diese Frage muss nach der oben bei Minmosa polya- cantha gemachten Bemerkung bejaht werden, ob- gleich in den meisten Fällen (z. B. bei Parkia, Fil- laea, Ac. albida) keine Spur derselben wahrzuneh- ”) Am unzweifelhaftesten ist es bei der in den Gär- ten häufigen A. discolor, und zwar selbst noch an den der Entfaltung nahen Blüthen zu sehen. Bei dieser Art ist nämlich die lielchröhre voru gespal- ten, die zwei vordern Kelchzühne weichen daher nach der Seite auseinander und das Tragblättchen (bractea) legt sich in die erweiterte Lücke, indem es den Schein eines sechsten Kelchblattes annimmt. 19 men ist; aber wır kennen von andern Fällen her die Neigung dieser Blättchen zu schwinden und sich zıicht sichtbar auszubilden, ob sie gleich vorhanden sind. Schon die Art der Deckung der Kelchblätter bei Parkia (das zweite Kelchblatt nach Elinten, das erste und. dritte nach Vorn) lässt mit Bestimmt- heit auf die Anwesenheit zweier Vorblätter schlies- sen, was jedoch hier nicht weiter entwickelt werden soll. So hat tins also die Parkia zu einem wichti- gen Aufschluss über die ganze Pflanzengruppe; der sie angehört, geführt. Wir verlassen nun diese Gruppe, um mit Ueberspringung der Geoffreae zu der der Cassieae überzugehen. Zu den inleres- santesten Pflanzen dieser Abiheilung gehört ohne Zweifel die Afzelia africana p. 263. t. 52. Die Gat- tung Afzelia, welche von Smith nur schr unvoll= ständig und in einigen Punkten sogar unrichtig be= schrieben worden, gehört in eine Reihe von arten- armen Gattungen, welche unter sich nicht verschie= dener zu seyn scheinen, als es die einzelnen Abthei- lungen der Bauhinia sind; sie ist namentlich mit Eperua, Vouapa, Hymenaea sehr nahe verwandt. Was den Namen anbelangt, sn bemerke ich, dass derselbe auch unter den Moosen gebräuchlich ist, und dass die neuerlich wieder aufgenommene Afze- lia Ehrh. wohl die ältere Gattung dieses Nanıens ist. Die hier beschriebene und vortreflliich abgebil- dete Afzelis zeichnet sich durch einen schönen be- cherförmigen Arillus an der Basis der grossen Sa- q* nn. 20 men und durch eine holzige, aufspringende, in vielö Querfächer getbeille Hülse aus. Es sind scheinbar nur 4 Kelchblätter vorhanden, die 2 medianen lie- gen in der Deckung aussen, die 2 seitlichen innen, während bei dem sonst ähnlich beschaffenen Kelch von Eperua und Hymenaea das eine seitiiche Kelchblatt mit dem oberen Rande beständig nach Aussen liegt, was uns bei einer nachfolgenden Be- trachtung von Wichtigkeit seyn wird. Humboldiia (siehe Wall, plant. asiat. rar. t. 933) zeigt durch die Berippung des hintern breiteren Kelchtheils deutlich, dass die scheinbar szähligen Kelche bei diesen Gat- tungen durch Verwachsung der zwei bintern Kelch- blätter entstehen. Blumblätter sind 3 vorhanden, nämlich das hintere (vexillum) und 2 seitliche (alac), welche aber nur als kleine Schüppchen erscheinen. Es ist also diess wieder ein Beweis, dass bei den’ Leguminosen vorzugsweise die vordern Blumblät- “. ter der Verkiimmerung ausgesetzt sind. Die ver- wandte Eperua hat wie 4morpha nur ı Blumen- blatt, nämlich das Vexill, bei Hymenaca dagegen sind alle 5 ausgebildet. Wie bei Afzelia die 2 milt- leren; seitlichen nur noch als kleine Häckchen oder Schüppchen vorhanden sind, so bei Amher- stia (Wallich t. 2.) die zwei untern, vordern. Nach einer bei zygomorphen (vulgo unregelmässigen) Blü- then gewöhnlichen Regel iritt nun gerade auf der entgegengeseizten Seite eine Verkümmerung der Staubblälter ein; es sind nur 7 ausgebildeie vorhan- den, die zwei hintersten seitlichen sind noch als 21 kleine Zäckchen zu sehen, der hinterste, mediane fehlt ganz. Bei Eperua und Hymenaca dagegen sind alle 10 Staubblätter gleichmässig ausgebildet, Bauhinia reticulata DeC., p. 266. t: 60. ist eine der schönsten Arten ihrer Galtung und ausser dem feinen Adernetz der Blätter besonders durch die sehr breiten Hülsen ausgezeichnet, in wel- chen die Samen nicht in einer Reihe, sondern der ‚ganzen Breite nach zerstreut in der Pulpe einge- "nistet hegen. Dialium nitidum, pP. 267. 1. 58. Dial. guineense VPilld. Codarium nitidum Vahl etc. Die kritische Beleuchtung der Gattung Dialium, mit welcher Codarium Vahl. und Aruna Aublet vereinigt werden, muss in dem Werke selbst nach- gelesen werden. Die der Abbildung beigefügte Ana- lyse gibt Alles, was man nur winscheu kann. Wir wollen uns hier nur mit der Deckung der Kelch- blätter, wie sie fig. a zeigt, einen Augenblick be- schäftigen. Der Blüthe selbst g&hen zwei Vorblätter voraus, Das unpaarige vordere Kelchblatt und die zwei hinteren sind in der Deckung aussen, die zwei seitlichen innen. Beziffern wir die 5 Kelchblätter nach der # Stellung, so fällt 1 und 3 nach hinten, 2 nach vorn, 4 und 5 nach den Seiten, und wir haben eine Stellung der Blüthe zu ihrer Abstam- Mmungsachse, wie wir sie bei dizoon, Tribulus, Spigelia, Nicotiana kennen. Wir könnten ver- sucht seyn, in dieser hei Dialium durch die starke Deckung der Kelchblätter so bestimmt ausgespro- 22 chenen Stellung den Schlüssel zur Construction der 'Schmetterlingsblüthen finden zu wollen, wiewohl bei denselben die Deckung der Blüthentheile nicht ‘dieselbe ist. Die bei der Gruppe der eigentlichen Papilionaceae gewöhnliche Deckungsweise kann man auf t. 34. der Fl. Seneg. von Plerocarpus "erinaceus vorgestellt sehen; die Deckung der Kelch- blätter ist so, dass das unpaarige, vorderste das äus- serste ist, die a hinteren die innersten; die Blum- blätter befolgen gerade die umgekehrte Ordnung, in- dem das hinterste (das Vexill) das Äusserste ist, die vorderen (die carina bildenden) die innersten. Wenn man nun diese Deckungsweise, welche mit keiner Art von spiraligfortlaufender Blattjtellung in Einklang zu bringen ist*), als einer durch die zy- gomorphe Bildung der Bjüthe und den damit zusam- menhängenden Antagonismus in den verschiedenen Blüthenkreisen (vergleiche oben bei Afzelia) beding- ten Metatopie (Veränderung in der Lage der Theile) ihren Ursprung verdankend betrachtet, so sollte man glauben, stehe nichts entgegen, sich diese Blüthen nach dem Beispjel des Dialiums gebildet zu den- *) Diess ist jedoch nicht der einzige Grund zu der folgenden Annahme, denn man könnte allerdings versucht seyn, sich die Schmetterlingshlüthe nach ganz ungewöhnlichen BRlattstellungsverhältnissen gebildet zu denken, wenn man die sonderbaren Stellungen in den einseiligen Achren derselben betrachtet, 25 ken. (Nur im Vorbeigehen will ich bemerken, dass solche Metatopien in den Blüthen sehr gewöhn- lich sind, und dass wir deshalb sehr häufig aus der Deckung der Blüthentheile nicht sogleich auf ihre genetische Suecession sg'iliessen dürfen. Die Gesetze für diese Deckungsveränderungen auszumitteln, ist eine der Hauptaufgaben für die Lehre von den so- genannten Acstivationen). Allein es gibt Anhalts- punkte, welche die Construction der Schmetterlings- blüthen nach dem Typus von Dialium verbielen (zu diesen gehört, was jedoch hier nicht weiter er- klärt werden kann, das Convergiren der Vorblätter bei den Papilionaceis nicht nach Vorn, sondern nach Hinten) und uns nötbigen den wahren Schlüssel der Papilionaceae nicht bei Dialium, sondern bei Cassia und Cercis zu suchen. Bei diesen beiden Gattungen zeigt uns die Deckung der Kelchblätter die wahre Succession derselben bei den schmetter- lingsblüthigen Pflanzen. Das erste Kelchblatt liegt median nach Vorn, das zweite und fünfte liegen nach Hinten, das dritte und vierte nach den Seiten. Je unsymmetrischer diese Stellung der Kelehblätter zu der Theilungslinie von llinten nach Vorn sich verhält, um so grösser ist die Neigung zur Metato- pie, welche in der geforderten Syinnietrie ihren Grund hat. Man kann sich bei jungen Blüthen von Cercis und Cassia von dieser unsymmelrischen eutopischen Deckung leicht überzeugen ; stellen wir uns nun die zwei hintern Kelchblätter (das 2te und 5te) verwachsen vor, so haben wir vollkommen den 24 oben bei Eperua und Hymenaea angeführten Fall; ‘also auch bei diesen zwei Gatiungen ist, abgesehen von der Verwachsung, die Deckung nicht metato- pisch , sondern eutopisch, Die Blüthen von Cercis zeigen auch deutlich die 2 nach Hinten zusammen-., neigenden Vorblätter, während man bei den mei- sten Cassiaarten sich nur mit Mühe von ihrer An- wesenheit überzeugen kann. Das Vexillum ist nach der ‚hier angenommenen Construction der Schmet- terlingsblüthe, obgleich in der Deckung das äus- serste, in der wahren Aufeinanderfolge das 5te Blum- blatt. Nach der hier gegebenen Ansicht würde die Schmetterlingsblüthe in ihrem Verhältniss zur Ab- stammungsaehse mit der Blüthe von Saxifraga sar- mentosa übereinstimmen. Als diesem Falle ange- hörig betrachte ich auch die Blüthen von Thesium, der Lobelien und der Hhodoracege, Es können jedoch alle diese Stelluugsverhältnisse der Blüthen zur Abstammusigsachse erst wahrhaft begriffen wer- den aus den Gcsetzen der Zweiganfänge überhaupt d. h. aus den Öcsetzen des Vebergangs der Blatt- stellung von einer Achse zur andern, Wir sehen der Bekanntmachung dieser wichtigen Gesetze im Zusammenhaug mit den Geselzen der Blattstellung überhaupt entgegen, und es muss der Wunsch aller Botaniker seyn, dass das umfassende Werk tiber diesen Gegenstamd, an dessen allseitiger Vollendung Herr Schimper fortwährend arbeitet, reeht bald möge erscheiuen können. — Was nun das Dialium betrifft, von welchen unsere Betrachtung ihren Aus- 25 gang nahm, so würde dassolbe nicht weniger abwei- chend sich verhalten, als die Mimoseen, wenn wir nicht auch hier eine Metatopie der Kelchblätter an- nehmen wollen, nur in anderer Art, als bei den Papilionaceis, und wir könnten diese Annahme wohl durch die analogen Fälle von Afzelia, Brow- nia, Amherstia rechtferligen, bei welchen, wenn man die 2 verwachsenen hintern Kelchblätter ge- trennt denkt, dieselbe Deckungsweise vorhanden ist, wie hei Dialium, ob sie gleich mit anderen Gat- tungen walırer Cassieen so verwandt sind, dass man bei ihnen ungern einen abweichenden Typus anuehmen würde. Die 9te Tribus derLeguminosen, DeCandol- le’s Detarieen kann man ohne allen Anstand mit den Cassieen vereinigen, denn der calyx valvatus kommt ja auch bei diesen vor, wie die in der Flor, Senegambiens abgebildete Bauhinia reticulata einen nahe liegenden Beweis gibt. Detarium senegalense Gmel. — Pag. 269. 1. 59. Auch dieser Baum gehört wegen seiner essbaren pfirsichartigen Frucht zu den wichtigen Ge- wächsen für die Bewohner von Senegambien. Die Ver- fasser unterscheiden eine zweite Art, D. microcar- Pum, deren Früchte noch geschmackvoller sind. Die Familie der Rosaceen zählt nur 3 baum- artige Gewächse , nämlich Chrysobalanus Icaco L., Parinarium senegalense Perrott. in DC. Prodr. und P. excelsum Sabine. Alle 3 tragen essbare pflaumenartige Frichte; die zwei letztern sind auf t 61 und 62 vortrefllich abgebildet, 26 Aus der Familie der Combretaceae, welche hier einen reichen Zuwachs erhält, sind abgebildet Terminalia macroptera n. sp, (t. 63), T. avi- cennioides n. sp. (t. 64.), Anogeissus leiocarpus n. sp. (t. 65.), Poivrea aculeata DC. ci. 66.), Guiera senegalensis Lam. (auf derselben Tafel), Combretum racemosum Beauv. {t. 67.) und C. glulinosum Perrottet (t. 68.) Aus der an neuen Arten reichen Familie der Lythrariae finden wir Nesaea erecta n. sp. (t. 66.) und N. radicans n. sp. .(t. 70.); aus der der Ne- lastomaceen Spathandra coerulea n. gen. etn. sp. (t. 71.) und endlich aus der Familie des Myr- taceen Syzygium guineense DeC. (1.72.) abgebildet. Wir schliessen hiemit unsere Bemerkungen über dio Flora Senegambiens, indem wir diesem \Verke zuın Frommen der Wissenschaft einen raschen Fort- gang und zur Ermuthigung der Verfasser eine ge- bührende Theilnahme wünschen. Jin Dezember 1935. A. Braun. 2.) The English Flora. By Sir James Edw. Smith. Vol. IV. London 1823. 8. — Angezeigt von Wikström im Arsberütielse om botaniska arbeten och upplückter, für ar 1823. (St chlw 1830). — Aus dem Schwed. durch Herrn Aputbe- ker Beilschmied.“) Dr. Smith gab kurz vor seinem Tode den aten *) Von der wahrscheinlich von Hooker verfassten Recension von E. Smith's Enelish Flora, welche 77 Theil seiner English Flora heraus, welcher die Classen Gynandria bis Polygamia und von Crypto- gamia die Filices enthält, Die Gattung Orchis be- steht aus den Arten, die Linne und Swartz da- bin bestimmt. Herminium und Goodyera werden angenommen. In der Gattung Ophrys kommt eine neue Art, O. fucifera Sm., vor, zu welcher der Verf. Rudb. Elys. T.2. 205. f. 25: Orchis fucum referens Burs. bringt. Rudbeck’s Abbildung war nach Exeinplaren in Bursers Ilerbarium gemacht, Unter Listera kommen vor: 1) L. ovafa Br., 2)L. cordata Br., 3) L. Nidus avis [look,Flor, Scott. — Epipactis, Malaxis und Corallorrkiza sind auf- genommen. Der Verf. beschreibt eine neue Art von Epipactis: E. purpurala, welche ihren Platz zwi- schen 1. latifolia und palustris bekommt, aber sie scheint nach dem Art-Charakter wenig von der ersteren verschieden zu seyn: E. purpurata: foliis ovalo-lanceolatis; bracteis lincaribus flore duplo longioribus; labello calyce breviore, integerrimo, germine pubescente. E.latifolia soll sich also foliis ich nach englischen Journalen im Auszuge in der Flora 18:6 und zuletzt 1827. S. 166. ff. mittheilte, habe ich den Schluss, nämlich über den vierten oder letzten Band nicht gesehen; zur Vervollstän- digung darf ich vielleicht eine Auzeige Jieses 4ien Bandes vun einem andern Verfasser hiemit nach- träglich einsenden, namlich die von Wikstrom im seinem schwedischen botan. Jahresberichte für 1828 (vorgelegt 1829, gedr, ausgegeb. Stockh. 1830.) 28 ovatis, labello acuto unterscheiden. — In der Monoe- cia kommt zuerst die Gattung Euphorbia. — Carex hat 62 Arten. — C. Leucoglochin Ehrh. und elon- gata L. sind in England selten, die letztere nur an einem Orte gefunden. Verf. behält die Namen €. eurta Good. (C. canescens L.) und ovalis Good* (C. leporina L.) bei. Eine neue Art ist C. spei- rostachya FYbg. Scheiden kürzer als die Blütben- stiele; fruchtbare Aehren („Kätzchen‘‘) gegen drei, entfernt stehend, aufrecht, eiförmig, dicht, vielblü- thig; Frucht eiförmig, dreieckig, gerippt, kahl, mit fiefgespaltenem Schnabel, an der Mündung häntig. Aus Schottland (C. distans Fl. Dan. tab. 1040). Verf. bemerkt, dass Wahlenberg diese Art unrich- fig für C. binervis Sm. genommen.“) Eine andere nene Art, welche Verf. für der C. salina bg. nahe hält, wird so bestimmt: C. phaeostachya; Scheiden kürzer als die Blü- thenstiele. Fruchttragende Kätzchen zwei, entfernt stehend, aufrecht, eiförmig; Frucht eiförmig, drei- eckig, kahl, mit gespaltenem Schnabel; Schuppen des unfruchtbaren Kätzchens gespitzt, die der frucht- baren stumpf. — Aus Schottland. *) Die hier aufgestellte neue Carex speirostachya Wahlb. (vielmehr Smith?) ist Beschreibung und der Citation der Flora Danica t. 1049 zu Folge nichts anders als C. Hornschuchiana Hpp. i.e.C. _ Hosteana DeC, Vergl. Flora 1850. S. 568. Anm. d. Redact. 29 C. capillaris, rariflora Sm., ustulata bg. und pulla Good. kommen in Schottland vor. C. binervis Sm.: Scheiden röhrig, verlängert, kürzer als die Blüthenstiele; fruchtbare Kätzchen eylindrisch, entfernt stehend, zum Theil zusammen- Sesetzt; Schuppen gespitzt; Stengel kahl; Frucht mit zwei Hanptrippen. In der Galtnng Salix sind die Arten zu sehr verdoppelt, denn ihre Anzalıl ist hier 68. : Smith bemerkt, dass, welche Art auch Wahlenberg in der Fl. Lapp. als S. nigricans habe, doch nicht die tab. 1053 der Flora Danica zu Smith’s S, nigri= cans Engl, bot. T.XVII. tab. 1213 (S. phylicifolia 8 Linn. Sp. pl, Fl. Lapp. Nro. 350. t. 8. £. ec.) gehören könne. Bei S. phylicifolia wird Wah- lenb. Fi. Lapp. p. 270, tab. ı7. £. 2.*) mit? ange- führt und gesagt, dass Fl. Dan. tab. 1052. keine — nn *) Diess ist nach Fries Mantissa I. ad Novit. FL Su. dieses Autors S. nigricans 8, — $. Amanniana Willd.; seine nigricans überhaupt ist nach Citat— S. phylicifolia 8 L.=S. phylicifolia Koch, seine ni« gricans %, ist nigricans $m.; aber Wahlenbergs $. nigricans zieht Fries zum Theil — und dessen Abbildung davon t. 17. f. 3. bestimmt zur $. phy- lieifolia (x) Linn., Smith,, Laestad. Hartm, Sc. 2. und Fries, welche nach ihm — S, arbuscula Koch (non Linn.) s. $. Weigeliaua \V. Wimm. ist, Anm. des Uebere. 50 Aehnlichkeit mit der Art besitze, welche Smith für die wirkliche S. phylicifolia L. Sp. pl. et F. Lapp. Nro. 351. te. L. d. ansicht — Der Verf. bemerkt, dass tab. 1052 der Fl. Danica eher der S. Borreriana Sm. entspreche. — S. phylicifolia Vrilld. wird als eine neue Art bestimmt: S. Da- valliana Sm., und Verf. meint, dass Fl Dan. t. 1052 allenfalls dazu gehören könne. — 8. tenui- Jolia Sm. et Afzel. in Linn. Fi. Lapp. ed. 2: p- 292. nro. 352, 1.8. f. e. (Engl. Bot. T. 31: t. 2186) wird aufgeführt, und bei S. malifolia heisst es, dass sie wohl von der $. hastata L. verschieden sey- Verf: tadelt, dass Wahlenberg hicher die S. Ar» buscula Lin. Fl. Lappı nro, 560. t. 8. f. m.) gezo- gen, auch ist, sagt er, S. tenuifolia nur entfernt mit dieser verwandt; er meint auch, dass Wahlen- bergs Fl: Lapp: tı 16. f. 5: keiner von beiden und keiner Form der S. hastata oder malifolia ent- spreche Er äussert hierüber schlüssiich, dass 3 unähnlichere Arten als S. malifolia, tenuifolia Sm« und Arbuscula Linn. nicht leicht zusammen kom- inen können. Bei $. Arbuscula L, (auch Fries) werden citirt Linn. Fl. Lapp. nro. 360. ed. 2. P 297. t: 8. f£ m. Sp. plı p. 1445 "y. Engl. Bot. T- XIX. t. 1366. Wahlenb. Fl. Lapp- p- 263. t. 16% f. 2? Cexch, synon. Linn. Fl. Lapp., welches S. te nuifolia ist). Der Verf. bemerkt, dass Linne in *) Mit dieser S. arbuscula Linn, vereinigt Fries die 8. prunifolia Sm. (u. Koch) als synonym. ' 31 den Spec. pl. mit der 8. Arbuscula zwei andere sehr verschiedene Arten vereinigte, nämlich die $. tenuifolia und S. foliolosa Sm. Linn Fl. Lapp. ed. Sm. nro. 356.; die kurze, eiförmige Gestalt der Kätzchen trägt wesentlich zur Auszeichnung der $. Arbuscula Linn. bei; das Kätzehen in Wahlenb. Fl. Lapp. t. 16. f. 2. ist zweimal länger als bei Smith’s $. Arbuscula und mehr Jlaxum, auch stimmen die Blätter nicht überein. — Bei S. livida FYbg. wird Wahlenb. Fl. Lapp. p. 272. t. 16 6. mit Ausschliessung aller Synonyme citirt. Bei S, Stuartiana Sm. wird bemerkt, dass die 8. Lappo= num der Flora Danica tab. 1058. vielleicht dazu ge= höre ?, dass aber die wahre $. Lapponum die tab. 197. der Fl. Dan. sey,; und Smith hält sie für ver« schieden von der S. glauca Linn. Der Verf, ist schr im Irrtum, wenn er zu S. arenaria L. (5. limosa Wahlenb.) Linn. Gottl. Resa 3. 206. an- führt; dieses ist 8. repens ß argentea, wie Wah- lenberg vollkommen bewiesen; die wirkliche S, limosa ist sicherlich nicht diesseits Upsala gefunden, sondern wohl eigentlich ein nordisches Gewächs. — Dass Smith die schwedischen Salices nicht richtig kannte, ist gewiss; und dass Linn& nicht alle seine schwedischen Exemplare von Salix- Arten richtig bestimmt hatte, weiss man mit Sicherheit, daher die Namen in seinem Herbarium nicht immer zuver- lässig sind; es ist also zu entschuldigen, wenn Smith sich irrte, besonders da er glaubte, sich mehr auf das Herbarium als auf Angaben aus Schweden ver+ 32 lassen zu müssen, obgleich das lefztere richtiger ge- wesen wäre, — Im Nachtrage wird Arenaria ru- bella Sm. (Alsinella rubella Sw.), als auf den schottischen Hochlanden gefunden, angeführt. 3) Allgemeine medizinisch - pharmazeutische Flora, enthaltend die systematische Aufzählung und Beschreibung sämmtlicher bis jeizt bekannt gewor« denen Gewächse aller Welttbeile in ihrer Beziehung auf Diätetik, Therapie und Pharmazie, nach den natürlichen Familien des Gewächsreiches geordnet. Von V. F. Kosteletzky, Dr. Medie. Zweiter Band. Prag bei Porosch und Andre 1833. Wir können bei der vorläufigen Anzeige des zweiten Bandes dieses von grossem Fleisse zeugen- den Werkes im Allgemeinen nur das günstige Uribeil wiederholen, das dem ersten Bande desselben in die- sen Blättern, (1832. A. p. 33) ertbeilt wurde. Der Verf. erweist sich durchaus als ein sorgfältiger und erfahrner Literator, dem keine ältere Nachricht über Arzneigewächse und keine neuere Benützung dersel- ben unbekannt geblieben ist, wenn diese Nachrich* ten auch zum Theil kostbaren und seltenen Werken entnommen werden inussten. Die Beschreibungen sind ausführlich und dem Zustande der Wissenschaft angemessen. Line ausführlichere Anzeige, wobei wir mehr ins Einzelne zu gehen beabsichtigen, ver sparen wir uns bis zum Erscheinen des 3ten Bandes- womit das Gatze geschlessen seyn soll. iteraturberichte zur allcemein en botanischen Zeitung. u [\170. 3. Sapmmmmummunnm Systematische Botanik. Einleitung in d«s natürliche System der Botanik, oder systenatische Uebersicht der Or- ganisation, natürlichen Verwandtschaften und geographischen Verbreitung des ganzen Pflan- zenreichs, nebst Angabe des Nutzens der wich. tissten Arten in der Heilkunde, den Künsten und der Haus- und Feldwirihschaft. Von John Lindley, Professor der Botanik an der Univer- silät zu London. Aus dem Englischen. \Veimar im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs 1833. Kri- tisch beleuchtet von J. B. Wilbrand, Professor und Director des botanischen Gartens zu Giessen. Die Vorrede des Verfassers beginnt, wie folgt: ‚Die Materialien, welche den folgenden Seiten zur „Grundlage dienen, waren ursprünglich zum Pri- „Vvatgebrauche für den Verfasser in der Absicht ge- „sammelt, um dem Uecbelstande abzulhelfen, sich „täglich auf seltene, kostbare und umfassende \Yerke „beziellen zu müssen, welcbe sich oft nur in den „Bibliotheken der Reichen finden. Der Glaube, dass Literaturber. 1852. II. Bd. 3 . 34 - „das, was ihm selbst unerlässlich war, sich auch „für das Publikum von Nutzen zeigen möchte, führte „später das Unternehmen des gegenwärtigen Wer- „kes herbei, dessen Erscheinen beschleunigt wurde „durch den zunehmenden Mangel an irgend einer „Einleitung in die Methode, die Produkte des Pflan- „zenrcichs zu untersuchen, welche, unter dem Na- „men des natürlichen Systems, nach und nach pe- „pulärere Olassifiationen verdrängt hat, die zwar „geeignet waren, oberflächliche (!!!) Forscher für „sich einzunehmen (!) aber auf die Botanik einen „so verderblichen (!!!) Einfluss ausüben, dass sie es „sogar zweifelhaft gemacht haben, ob dieselbe eine „Stelle unter den Wissenschaften verdiene (??!).“* Der Leser ersieht hieraus,. was er von dem Werke erwarten darf! Unter den „populären Clas- sificationen ‚‘* welche durch die Methode, die unter dem Namen eines natürlichen Systems vorkommt, verdrängt seyn sollen, versteht Herr Lindley, wie es sich weiter ergibt, die Classification nach dem Linn schen Sexualsystem; — und welche zun die oberflächlichen Forscher sind, dieses ist von selbst verständlich, — aber den verderblichen Einluss, den das Linne’sche Sexualsystem auf die Botarik ausgeübt hat, hat der Verf. nicht weiter nachgewie- sen. Auf dentschem Boden hat man, so viel uns bekannt geworden, nie daran gezweifelt, dass die Botanik eine Stelle unter den Wissenschaften verdiene. Wi» Deutsche führen gern bei jedem, was uns‘ nicht zusagt, das Sprichwort im Munde: Hm! das 35 ist nicht weit her! Wir sagen hiermit zugleich aus, dass wir dasjenige, was weit her kommt, gern aufuehmen.*) Hier haben wir nun etwas, was über das Meer zu uns gekommen ist, und zugleich die Lection, dass wir, wenn wir bisher die Linne- sche Classificationsmethode demjenigen Systeme, was der Verf. ein natürliches nennt, vorgezogen haben, oberflächliche Forscher gewesen sind! — Allerdings eine harte Lection! — Es ist Zeit, dass wir sofort gläubig annehmen, was zu unserm wissenschafilichen Besten weit her zu uns kommt. Zuvor wird ca aber doch gut seyn, es etwas zu erörtern, wie es sich mit der Natürlichkeit der Clasaificalionsme- thode jener Schule verhält, in welcher sich der Verf. befindet, und worein er seine Leser einfüh- ren möchte. Es ist klar, dass jede CJassificationsmetbode beim Studium der Naturgeschichte Menschenwerk ist, und dass die Natur nicht nach unsern Systemen die Ge- ”) Noch in der vorjährigen Versammlung der deut- schen Naturforscher wurde einer im Reiche Flo- tens allerdings achtungswerther Forscher, der aber kein Wort deutsch versteht, zum Ehren- präsidenten erklärt! Aber liebe deutsche Brüder, war denn kein Deutscher zugegen, der als For- scher in Florens Reiche mit dem Ehrenpräsiden- ten es hätte aufnehmen können? Was wird dann ans den deutschen Naturforschern werden, wenn sie sich unter die Präsidentschaft der Ausländer stellen?!! Und was sollen Ehrenpräsidenten ? 3* 36 genstände hervorbringt, welche wir nach einem ge- wählten Systeme an einander reihen. Ts ist weiter klar, dass das jedesmalige System nicht das Ziel unserer Studien seyn kann; — dass wir uns viel- mehr des Systems nur dazu bedienen, um theils die Uebersicht unserer gewonnenen Kenntnisse. für uns selbst zu erleichtern, und um uns das Auffin- den zu erleichtern, ob etwas, und was von andern über einen vor uns liegenden Gegenstand der Na- turgeschichte bereits bekannt gemacht ist; — und wenn der Gegenstand noch durchaus neu ist, es dann durch Einreibung desselben in die passende Stelle des Systems es unsern Nachfolgern wieder zu erleichtern, durch den Gebrauch desselben Systems wieder aufzufinden, was uns über den Gegenstand bekannt geworden ist. Dasjenige System, was uns in der angegebenen Hinsicht die besten Dienste lei- stet, ist das Beste, — mag es sich nun ein künstli- ches oder ein natürliches System nennen. Unter gleichen Verhältnissen ist übrigens allerdings dasje- nige System vorzuziehen, was die Gegenstände so viel möglich in derjenigen Reihenfolge aufzählt, wor- in dieselben in der Natur an einander grenzen, so weit unsere Studien dieses darthun. \Venn aber ein solches Systcın das Studium besonders dein An- finger nicht eben so viel erleichtert, als ein soge- nanıtes künstliches System, so ist letzteres für den allgemeinen Gebrauch vorzuzichen; der tiefere For- scher bedarf keines Systems, und wenn er eins auf- stellt, so wird dieses für augeliende Forscher dann 37 verständlich werden, wenn sie tiefer in die Wissen- schalt eingedrungen sind, Was nun des Verf. System betriflt, welches er an die Stelle des Linneschen Scexnalsystems zum Studium der Botanik allgemein eingeführt wissen möchte: so ist dasselbe, mit eincr kleinen Abinde- rung (wovon weiter unten) das System, was De- Candolle befolgt; das System von DeCandolle ist aber aus dem sogenannten natürlichen Systeme von Jussieu hervorgegangen, aber mit dem letz- teren keineswegs einerlei. DeCandolle nennt es gleichfalls ein natürliches, und unser Verf. und andere nennen es auch so. WVollen wir uns nicht durch diesen Namen täuschen lassen , so müssen wir zuvor klar ins Auge fassen, mit welchem Rechte das System von DeCandolle cin natürliches heisst. Wir müssen von vorn herein gegen ein Vorurtheil warnen, was uns bei der Prüfung bestricken könnte, nämlich gegen das Vorurtlieil, dass DeCandolle die Pflanzen in Familien bei seiner Beschreibung derselben aulstelt, denn diese natürlichen Familien haben in ihrer gegenseiligen Stellung in der Rei. henfolge, worin sie abgehandelt werden, nichts weiter dem Systeme zu verdanken, als dass die Fa- milien einer jeden Classe in einigen wenigen Unterabtheilungen zusammengestellt sind. Sie sichen vielmehr sonst willkührlich durch einander mit dem kleinen Unterschiede, dass diejenigen, die nit einander niher verwandt sind, gewöhnlich anch auf einander folgen. Auch bei unserm Verf, sind 38 die Familien, welche er übrigens mit DeCandolle Ordnungen nenut, in einer fast ganz willkührli- chen Reihenfolge abgehandelt, nämlich zuerst die Dicotyledonen mit verschlossenen Samen , und viel- blälteriger Blume, oder auch ohne Blume, oder ohne Blume und Kelch, 165 sogenannte Ordnungen, ohne weitere sonstige Ordnung; dann die Dicotyle- donen mit verschlossenen Samen und mit einblät- teriger Blume, von der Ordnung 166 angefangen bis zur Ordnung 226 einschliesslich, und auch diese Ordnungen wieder ohne sonstige Ordnung, so dass man auch nicht sieht, warum der Verf. gerade mit der 166sten Ordnung (lIlicineae überschrieben) an- fängt. Darauf folgen die Familien der Cycadeen und der Coniferen, welche unter allen Pflanzen ‚ allein nackte Samen haben sollen. Darauf Tolgen die Familien aus der Abtheilung der Monocotyledonen, und zwar zuerst diejenigen, die der Verf. Petaloi- deae nennt, von der Ordnung 229 bis 260 ein- -— sthliesslich; dann diejenigen, welche er Gluma- ceae heisst. Zuletzt kommen die Acotyledonen in drei Tribus vertheilt, wovon man den Grund der Folgenreihe eher einsieht. Wir haben uns der Be- nennungen: Dicotyledonen, Monocotyledonen und Acotyledonen bedient, DeCandolle hat bekannt- lich andere Benennungen hiefür eingeführt, und der Verf. bedient sich dieser. Ant. Laur. de Jussieu gründete zuerst auf den Bau der Samen, und der die Stelle der Samen vertreienden Gebilde bei denjenigen Pflanzen, wel- 39° che keine wahren Blumen tragen, eine natürliche Classificationsmethode, wornach er das Pflanzenreich in 3 Stufen, 15 Classen und 100 Familien vertheilte. Die 3 Abstufungen bezeichnete er durch Acotyle- donen, Monocotyledonen und Dicotyledonen. Zu den Acotyledonen zählte er alle kryptogamischen Gewächse, und einige wenige andere, die zwar be- reits Blüthen tragen, aber in ihrem Wuchse noch an die kryptogamischen Gewächse sich zunächst an- schliessen. Zu den Monocotyledonen rechnete er alle Gewächse, die zwar vollkommene Blumen haben, in welchen aber die Stamm- und die Blattbildung , jede für sich, noch nicht zur selbstständigen Ausbil- dung gelangt sind. Zu den Dicotyledonen zählte er endlich alle mit Blüthen versehenen Gewächse, in denen auch die Blatt- und Stammbildung, jede für sich, ein in sich vollständiges eigenthümliches Da- seyn erreicht haben. Die Stufe der Monocotyle- donen vertheilt er nach der Stellung der Staubor- gane zu den Pistillen in drei Klassen; die Stufe der Dicotyledonen aber nach dem Daseyn und Nicht- daseyn einer Blumenkrone, und weiterhin wieder nach der Stellung der Stauborgane zu den Pistillen in 11 Klassen. Da in diesem Systeme die gesammte Pflanzenwelt in einer allmähligen Entwicklung von den unvollkommensten Gebilden zu den voll- kommnern und vollkommensten aufwärts erschien: so verdiente dasselbe von dieser Seite allerdings den Namen eines natürlichen Systems, obschon weiter- hin eine künstliche Vertheilungsweise unvermeidlich 40 hervortrat. Durch die aufgestellten natürlichen Fa- milten aber wurden, — abgeschen von einigen Un- "‚vollkommenheiten derselben »— manche Uebersich- ten über die Verzweigung der Vegetation in gewisse Hauptrichtungen gewonnen. Das System verdiente alle Aufmerksamkeit, und allen Dank. Es war aber ‚aur brauchbar für solche, die in der Pflanzenkunde nicht ganz fremd sind; von diesen konnte es in sei- nem walren \Verthe auch nur erkannt werden. Zum Unterrichte für Anfänger war es nicht zu empfeblen, denn der Anfänger, welcher das Eigen- thümliche einzelner Pflanzen noch nicht kennt, die- ses vielmehr erst kennen lernen will, kann biermit unmöglich das Eigenthümliche einer Pflanzenfamilie erfassen, noch che er einzelne Species kennt! DeCandolle änderte die Grundlage dieser Classificationsmethode dahin um, dass er statt der Natur der Samen » und der die Stelle der Samen . verirelenden Gebilde, den vermeintlichen anatomi- schen Bau der Pflanzen unterstellte. Er theilte sämmtliche Pflanzen ein 1) in Gefässpflanzen (vas- culares, vasis Iymphaticis stomatibusgue donatae‘)) und Zellgewebpflanzen (cellulares, vasis Jympha- tieis stomatibusque destitutae); dann theilte er die Gefässpflanzen wieder ein in Exogenae (Truncus conicus corlice et ligno constans; ligni pars exterior nn, *) Regni vegetabilis systema naturale. Parisiis sumpti- bus Treuttel ct Würtz’1g18. S. 120. u.a. | » B 41 junior et mollior) « und in Endogenae (T'runcus cylindraceus homogeneus in centro junior et mollior). Auf diese Weise siellte er zwei Klassen auf, wovon er die Zellgewebpflanzen ‘für gleichnamig mit den Acotyledonen, und von den Gefässpflanzen die Exo- genae für gleichnamig mit den Dicotyledonen, die Endogenae aber für gleichnamig mit den Monccoty- ledonen erklärte. Tlantae vasculares eaedem ac co- tyledoncae, cellulares eaedem ac acotyledoneae $, 120, und weiter: Exogenae sunt eaedem ac Dico- iyleloneae, Endogenae eaedem ac Monocotyledoneae S. 121. Abgesehen davon, wie es sich mit der Richtig- keit dieser aus der Pflanzenanatomie und Pflanzen- physiologie hergenommenen Sätze verhält, ist es wohl auf den ersten Blick klar, dass durch diese dichotome Theilung des Pflanzenreichs das natürliche Bild der Stufenfolge, welche unter den Acotyledonen, Monocotyledonen und Dicotyledonen unverkennbar herrscht, verwischt wurde, und dieses vollends dadurch, dass jetzt die Monocotyledonen und die Dicotyledonen nur als untergeordnete Klassen er- scheinen, die nicht jede für sich, sondern erst beide zusammen den Acotyledonen gegenüber standen. Es folgt hiermit von selbst, dass das auf diese dicho- tome Theilung des Pllanzenreichs gegründete Pflan- zcusystem in seiner ersten Grundlage bereits ein künstliches war, und diesen Grundfehler nur da- durch verdeckte, dasses die Namen Acotyledonen als gleichbedeutend mit Zellgewetpilanzen, Dicoty- m ledonen als gleichbedeutend mit exogenen Gefäss- pflanzen, und Monocotyledonen als gleichbedeutend mit endogenen Gefässpflanzen beibehielt. Anch setzte sich die Künstlichkeit des Systems darin weiter fort, dass im Systeme zuerst die Dicotyledonen dargestellt wurden, und nicht der graduellen Entwicklung der Pflanzenwelt gemäss, zuerst die Acotyledonen, wie dieses das System von Jussieu mit der Natur in Einklange gethan hatte. Die Namen Acotyledonen, Mönocotyledonen und Dicotyledonen, die gleichfalls üblich waren, verdeckten die Künstlichkeit des Systems. Was aber die aus der Pilanzenanatomie und Pflanzenphysiologie hergenommenen Sätze betrifft, auf welchen das System ruhet, so sind diese theils unbegründet, und beruhen bloss auf der von ihrem Verf. aufgestellten Ansicht, — iheils sind sie auch ganz unwahr: , "U unbegründet ist die Bestimmung der beiden Klassen, wenn der Vr£. sagt: Plantarum classes ex organis nutritionis desumptae: plantae vasis Iymphaticis, stomatibusque donatae, vascula- res; — vasis Iymphaticis stomalibusgue desti- futae, cellulares; 2) ganz unwahr, oder wenigstens ganz unan- wendbar ist der Unterschied zwischen den beiden Unterklassen ‚ worin die plantae vasen- lares vertheilt werden, wenn dieselben als Ex0- genen und Endogenen unterschieden werden. Wir haben jetzt diese unsere unter ı und 2 aufgestellten Behauptungen, nicht in blossen Ideen, 43 Naturansichten , sondern in der Natur selbst nach- zuweisen. Zuerst fragen wir: a) Ist es denn in der Nalor gegründet, dass die Pflanzen, welche der Verf. cel- lulares ıiennt, wirklich vasis Iymphaticis destlu- tae sind b) Ist es in der Natur gegründet, dass die vas= eulares in der That stomatibus donatae sind? Unter vasa plantarum Iymphatica versteht der Verf. überhaupt die sogenannten Gefässe, und be- haupiet demnach von den Zellenpflanzen „ dass sie vasis Iymphatieis destitütae sind! — Da ihm hierauf rücksichtlich der Acotyledonen Jussien’s sofort eingeworfen werden müsste, dass von den Farnen, von den Schachtelhalm - Arten, von den Marsilea- ceen, von den Lycopodien doch ‘unmöglich ausge- sagt werden könne, dass sie vasis Iymphaticis desti- tutae seyen: so hat der Verf., um diesem Einwurfe zu begegnen, diese Pflanzen nebst den Najaden zu den Monocotyledonen gezählt, wovon er dann Pha- nerogames und Uryptogames unterscheidet ($. Theo- rie elöinentaire de la Botanique etc. Paris 1819. $. 248, 249). Es bedarf kauın der Bemerkung, dass diese Anordnung offenbar eine künstliche ist, indem Pilanzen, in welchen die Natur nie eine vollkom- mene Blume hervorbringt, unmöglich mit denjeni- gen, die eine vollkommene Blume haben, auf der- selben Bildungsstufe stehen können. Aber durch den getroflenen Ausweg ist dem Hauptübel, dass die plantae ceollulares nicht olıne 44 Gefässe sind, nicht abgcholfen. Was ist denn ein Gefäss anderes, als ein länglicher mit Säften gefüll- ter Kanal, und sind diese nicht auch in den Stämm- chen der Moose, und schr deutlich in den. Blättern vieler Moose vorhanden? — Sind sie nicht unver- kennbar in der Achse der Conferven-Fäden vor- handen? Von der andern Seite kann man die Fu- cus-Arten und die Ulven, so wie die meisten Flech- ten kaum plantae cellulares nennen, da die Substanz dieser Gewächse in der Art compakt ist, dass man so wenig Zellen als Gefässe in ihnen wahrnimmt. Endlich, welcher reeller Unterschied kann zwi- schen den Zellen der Zellenpflanzen und den Geläs- sen der Gefässpflanzen hinsichtlich dieser beidersei- tigen Organe (wenn man sie so nennen wii) obwal- ten? — Sind doch die Gefässe, wenn man ihre all- mählige Entstehung ins Auge fasst, ursprünglich nur Zellen, die sich der Länge nach ausdehnen, und die Zellen im Grunde Gefässe,, die keine Aus- dehnung nach der Länge zeigen! Aber in bei- den sind die Säfte der Pllanzen enthalten. Was die Stomata betriflt, so versteht DeCandolle darmiter die Spaltöffaungen, und scheint diese als die Mün- dungen der Gefässe anzuschen. Dieses ist aber eine mit der Natur gar nicht zu vereinigende Ansicht. Uns sind die Spaltöfuungen nichts anders, als chen Spallöffnungen in der Oberhaut der Pllauzen, — und sind hier das, was die Risse in der Borke der Bäume auch sind. Sie haben freilich eine bestimmte Gestalt bei den verschiedenen Pflauzeu; aber das 45 gilt auch von den Rissen in der Borke der Rinde. \Yill man aber auch diese unsere Ansicht nicht gel- ten lassen, und meint man, es stecke doch noch etwas besonderes hinter ihnen, so ist doch so viel gewiss, dass es nicht erwiesen ist, dass sie Mün- dungen von Gefässen sind, und es ist physiologisch gewiss, dass die Gefässe weder in den Pflanzen noch in den Thieren ein Röhrenwerk sind, was mit freien Mündungen begimnt. Wir haben oben unter 2 bemerkt: ganz unwahr, oder wenigstens ganz unanwendbar sey der Unter- . schied, wornach die Plantae vasculares vertheilt wer- den in Exogenae und Endogenae. Von den ver- meintlichen plantis exogenis sagt DeCandolle (Sy- stema naturale pag. 122) Truncus conicus cortice ct ligno constans. Aber gilt dieses auch von andern, als holzartigen Gewächsen? — gilt es auch von den Kräutern, insbesondere von den jährigen Kräutern? — und doch zählt er, und zwar mit vollem Rechte, diese so gut, wie die sämmtlichen Holzarten zu der Unterklasse der Exogenen; und ihre Anzahl ist weit grösser , als die Anzalıl der holzartigen Gewächse! Wir fragen nun: ist diese Bestimmung yon exogenen Pflanzen wohl anwendbar ? Aber auch selbst bei den holzartigen Gewächsen ist der Begrilf von exogen unwahr, Sieht man auf ihre eigenthümliche Natur, so sind sie so gut, wie die jährigen Kräuter, und wie die Monocotyledonen endogen. Die Sache ist diese: bei den Sträuchern und Bäumen bleibt der gebildete Holzkörper so gut 46 als das Mark zurück, ohne in das Wachsthum der Pflanze weiter einzugreifen, als dass es bloss das Substrat bildet, in dessen Umkreise mit dem Früh- jahre das neue Wachsthum beginnt, und zwar an der innern Oberfläche der Rinde, so dass die simmt- liche Säftemasse sich hier sammelt, und die Rinde vom vorigen Holzkörjer irennt. Dass das Mark und der Holzkörper in das Wachsthum nicht ein- greifen, sondern nur als Substrat dieren , geht dar- aus klar genug hervor, dass ein Baum mit bedeu- tender innerer Höhlung noch Jahre lang fortwächst, wenn nur so viel Holz zurückbleibt, dass für den Theil, wo sich der Wachsthum äussert, der ange- messene Substrat bleibi. Fassen wir dieses ins Auge, so ist es klar, dass sich bei den holzartigen Gewäch- sen die pars junior et mollior gerade da auch fin- det, wo sie bei den Monocotyledonen und bei den Kräutern auch ist. Es ist nur der Unterschied, dass das Centrum in den Kräutern und Monocotyledonen bei den Sträuchern und Bäumen zu einem Kreise erweitert ist, welchen der zum Substrate dienende Holzkegel ausfüllt. Dieser Kreis ist beim Grashalm, und in den Stengeln mancher Kräuter eine hohle Röhre; in den Binsen und in andern Kräutern ist er mit leerem Mark angefüllt. Die Art des Wachs- thums aller Dicotyledonen kommt also mit der Art des Wachsthums aller Monocotyledonen und aller Pflanzen durchaus überein. Es ist ein Natlurgesetz, was gar keine Ausnalime leidet, dass die Pflanze sick von Innen nach Aussen entfultet. . I (4 Alle diese Thatsachen, und die angegebenen Nachweisungen geben demnach die unverkennbare Wahrheit, dass DeCandolle’s Pflanzensystem in seinem FPrincip kein natürliches, sondern ein künstliches, sogar auf unbegründeten Annah- men gebautes System ist, und dass es den Schein der Natürlichkeit nur dadurch gerettet hat, dass die Benennungen Acotyledonen, Monocotyledonen urd Dicotyledonen, als gleichbedeutend gebraucht wer- den , — während in der That dieser Gebrauch nicht Passt, und ein wissenschaftlicher Missbrauch ist. Dass von diesem Systeme zu den natürlichen Fami- milien hinübergeleitet wird, gibt dem Systeme nicht den Werth der Natürlichkeit. Den Werth der na- türlichen Familien erkennen wir an, obschon wir der Meinung sind, dass sie in einer geringern Zahl aufgestellt werden sollten, weil durch die unendliche Vervielfältigung die klare Uebersicht der Vegetation in ihrer Verzweigung so getrübt wird, dass man zuletzt im eigentlichen Sinne den Wald vor Bäumen nicht mehr schen wird. In jeder Wissenschaft ist aber innere Klarheit die Secle derselben. Auch ge- hören die von DeCandolle in seinem Systeme, wie im Prodromus aufgestellten Diagnosen der ein- zelnen Pflanzen-Species, so viel wir bisher immer gefunden haben, zu den besten, die wir kennen; man kann sich auf dieselben bestimmt verlassen, und DeCandolle ist von der Sucht, Species zu machen, völlig frei, — eine Krankheit woran viele neuere leiden, — eine Krankheit, wodurch viele 48 Verwirrung in die Pfanzenkunde eingeführt, und viele vergebliche Mübe, um das unbegründete Zeug wieder auszuscheiden‘, veranlasst wird. Sehen wir nun auf das vor uns liegende Werk von Lindley zurück: so finden wir darin De- Candolle’s System mit der Abänderung, dass der Verf. die Filicoideae, Lyccpediaceae und Mar- sileaceae wieder zu den Zellgewebpflanzen zählt, demnach hierin Jussieu folgt, der sie mit allem Rechte zu den Acotyledonen rechnet. Nach der Einleitung stellt unser Verf. eine Ueber-- sicht des Systems und eine künstliche Analyse der Ordnungen (von S. 25 — 40) auf, mittelst dessen Gebrauch auch der Uneingeweihete bei der Unter- suchung einer Pflanze die Ordnung (natürliche Fa- milie) leicht soll auffinden können, wozu die frag- liche. Pflanze gehört. Da aber diese künstliche Anı- lyse an einigen Stellen von einer Unterabtheilung zur andern übergeht, und zuleizt bei schr kleinen Gebilden, 2. B. Lage des Embryo’s im Samenkorn anlangt: so müssen wir es durchaus für uumöglich erklären, dass ein Anfänger ohne Hülfe eines ein- geweihten Lehrers, bei der Untersuchung einer Pflanze nach dieser Analyse, die geeignete natürliche Familie anffinden wird, — diejenigen Fälle abgerechnet, wo die natürliche Familie sich in der bestimmten Pflanzo so augenfällig ankündigt, dass darüber auch gar keine Untersuchung nöthig ist. Ein Gras wird z. B. wohl keiner zu einer andern Familie, als zu den Grami- reis zählen wollen. — (Fortsetzung folgi.) Biteraturberichte zur allgemein en botanischen Zeitung. — Nr. 2 Systematische Botanik. Einleitung in das natürliche System der Botanik etc. Von John Lindley, Professor der Botanik zu London. Aus dem Englischen. Weimar 1833. Kritisch beleuchtet von J. B. Wilbrand, Professor zu Giessen. (Fortsetzung.) In der Vorrede sucht der Verfasser Seite V. zu zeigen, wie miltelst eines analylischen Verfahrens die Ordnung leicht zu bestimmen sey, und nimmt einen Cistus als Beispiel. Aber dieses ist gerade ein leichtes Beispiel; und doch wird der Anfänger anch mit dieser Pflanze nach der Linne’'schen Sexual- methode viel leichter zum "Ziele gelangen. Ist er nämlich mit dem Systeme gehörig bekannt, so sieht er auf den ersten Blick, dass diese Pflanze in der Klasse Polyandria, Ordnung Monogynia aufzusu- chen ist. Schlägt er diese Ordnung auf, so hat er nur unter einer nicht grossen Zahl von Geschlechtern auf- zusuchen, unter welchen er das bestimmte leicht er- kennen wird. Er hat alsdann bereits das Geschlecht aufgefunden, und hat nur noch unter diesen die Literaturber. 1854. II. Bd. 4 Mo. Bot, Fort on 50 Species zu suchen, während er nach des Verf. Me- thode erst nach mühsamer Untersuchung bei der Ordnung Cistineae anlangt. Damit hat zugleich des Verf. Buch für ihn sein Ende. Er muss jetzt in - einem andern Werke, etwa in DeCandolle's Pro- dromus die Ordnung Cistineae aufschlagen, und hat dort wieder das Geschlecht aufzusuchen, wohin diese bestimmte Pflanze gehört; — und hat er dieses ge- troffen, dann erst kann er die Species aufsuchen. Es ist unbegreiflich, wie der Verf. sagen kann, dass diese Methode leicht sey. — Dabei ist noch zu be- denken, dass die Familie (Ordnung beim Verf.) Ci- stineae nur wenige Geschlechter umfasst; nun möge einmal ein Anfänger eine zu den Ranunculaceen ge- hörige Pflanze, etwa ein Exemplar von Myosurus minimus untersuchen wollen; — welche Mühe wird er haben, bis er die rechte ‚Ordnung trifft; — und hat er diese getroffen, welche weitere Mühe um das Geschlecht zu treffen; während er nach der Lin- ne@’schen Sexnalmethode gleich sieht, dass die Pflanze nur in der Klasse Pentandria, Ordnung Polygynia aufzusuchen ist, wo er dieselbe auf der Stelle fin- det! — Wenn endlich der Anfänger gar eine Pflanze aufsuchen möchte, die zu den Anomalien des Sy- stems gehört; z. B. eine Hedera! Da wird nun der Anfänger nach des Verf. Analyse des Systems unter den Polypetalis suchen; er wird sich müde suchen und entweder eine Ordnung wählen, wel- che nicht die rechte ist, oder er wird endlich das Buch trostlos zur Seite legen, weil er nicht zum 51 Ziele kommen kann, — indem diese Pflanze unter den Polypetalis gar nicht vorkommt, sondern zu den Caprifoliaceen gehört, die sich nur in der Ab- theilung Monopetalae Ändet! Warum, muss man hier fragen, hat der Verfasser diese Analyse des Systems nicht so eingerichtet, dass auch diese ano- male. Pflanze unter den Polypetalis auf die Ord- nung der Caprifoliaceen hinweiset, auf die Art, wie in dem Linn@schen Systeme auch diejenigen Geschlechter , die in der Classe und Ordnung, wo man sie nach der anomalen Bildung einer bestimm- ten Art aufsuchen möchte, mit Cursivlettern ge- druckt aufgeführt sind, — wodurch man alsdann einen Fingerzeig erhält, wo man die fragliche Pflanze aufzusuchen hat. Auf diese Weise ist in den mei- sten Fällen den Anomalien in der Linn schen Clas- sificalion begegnet. Wir wollen übrigens keines- wegs diese Anomalien, welche in einer jeden Clas- sification vorkommen, in der Art in Schutz nehmen, dass wir nicht gern zugestehen wollen, dass sie dem Anfänger das Studium erschweren. Wenn aber der Verf. dem Linne'schen Systeme diese Anomalien (S. 5. der Einl.) zum Vorwurfe macht: so hat er wohl nicht daran gedacht, dass er selbst nach der jedesmaligen Diagnose einer jeden Familie einen Ar- tikel unter der Aufschrifi Anomalien aufführt, und dass dieser Artikel in den wenigsten Fällen unaus gefüllt ist, und zuweilen mehrere Fälle enthält. Wie wenn nun ein Anfänger beim Gebrauche der vom Verf aufgestellten Analyse, wornach er die 4* 52 Familie auffindlen soll, mehrfach Pflanzen, die unter die Anomalien fallen, untersuchen möchte, und nun stets ohne alle Auskunft, — wir sagen ohne alle Auskunft! — bleibt, wird er nicht das Studium der Botanik als das schwerste Studium, was es nur gebe, verwünschen müssen. Es ist unbegreiflich, wie deı Verf., von dem man doch voraussetzen darf, dass er die Linnd'sche Methode zu handhaben weiss, die von ihm vorgeschlagene Methode für leichter, oder für eben so leicht anpreisen kann, — abgeseben davon, dass sie jedesmal im glücklichen Falle nur zu der geeigneten Familie führt, — und dass man dann erst in einem andern Werke das Geschlecht, und die bestimmte Art aufzusuchen hat. Wenn wir uns nun gegen die Anpreisung der vom Verf. aufgestellten Methode zum Gebrauche für Anfänger beim Studium der Botanik, als eben so leicht, als die Linne'sche, entschieden erklären müssen: so sind wir doch mit dem Verf. darin völlig einverstanden, dass auch der Anfänger mit den na- turlichen Familien bekannt werden müsse, — aber er kann, nach unserer UÜcberzeugung, hiermit erst allmählig bekannt werden, so wie er nach und nach mehrere Species und Genera kennen gelernt hat, — die 3 Pflanzenstufen abgerechnet, mit denen er schon in den ersten Tagen seines Studiums so ver- traut werden kann, dass er nach dem Ilabitus der Pflanzen die jedesmalige Stufe (Acotyledonen, Mo- nocotyledonen, Dicotyledonen), zu welcher eine be- stimmte Pflanze gehört, richtig angeben kann. Wir 53 haben zu dem Zwecke, um die Zuhörer mit den nalürlichen Familien bekannt zu machen, in unserm 1819 bei Heyer erschienenen Handbuche der Bo- tanık bei jedem Geschlechte auf die natürliche Fa- milie hingewiesen, wozu das Geschlecht gehört, und späterlin sind auch andere unserm Beispiele hierin gefolgt, z. B. Sprengel bei der Herausgabe des Liune’schen Systems. Wir haben dann ferner in der Uebersicht der zu einer jeden Classe gehörigen Geschlechtör an denjenigen Stellen, wo die meisten zu einer bestimmten natürlichen Familie gehörigen Pflanzen vorkommen; zugleich den Charakter die- ser Familie, und die Merkwürdigkeiten derselben hinzugefügt, so z. B. zu Anfange der Classe Pen- tandria, bei der Uebersischt der dorthin gehörigen Geschlechter, zugleich die Charactere und Eigenthün- hichkeiten der Familie der Borragineen, der Ly- simachieen, der Gentianeen, der Solaneen, der Polemonieen, der Campanulaceen, der Caprifo- liaceen, der Rhamneen, der Apocyneen, der Atri- pliceen, der Amarantheen, der Umbellaten; in der Classe Hexandria zugleich die Charaktere der Familien der Bromeliaceen, der Nareisseen. der As- Phodeleen, der Spargelgewächse, der Lilien; zu Anfange der Classe Decandria die Charaktere der Familien der Saxifrageen, der Caryophylieen, der Sempervivae; zu Anfange der Classe Icosan- dria die Charaktere der Familien der Cacti, der Myrteen, der Rosaceen, der Firoideen; zu An- fange der-Classe Polyandria die Charaktere der Fa- ’ 54 milien der Papaveraceen, der Ranunculaceen; zu Anfange der Classe Didynamia die Charaktere der Familien der Labiaten, der Pediculares, der Scro- phularieen, der Bignoniaceen, der Vitices &c. &c. Wir haben zugleich das gegenseitige Verhalten der einzelnen Familien unter einander, und den Ueber- gang der einen in die andere nachgewiesen. Wenn wir nun bei unsern Vorträgen über Botanik unsere Zuhörer so weit fortgeschritten, d. h. mit einigen Geschlechtern einer Familie bereits bekannt finden: so erklären wir an diesen Geschlechtern das Eigenthümliche der bestimmten Familie, — und wiederholen zu einer andern Zeit eine solche Erklä- rung von Neuem. Zugleich findet der Studierende alle Geschlechter, die zu der Familie gehören, unter derselben namentlich aufgeführt. — Diese Unter- richtsmethode, wobei wir das Linnesche Sexual- system zum Wegweiser brauchen, und bei den na- türlichen Familien anlangen, und diese an bereits bekannten Pflanzen studieren, hat uns stets den Vor- theil gewährt: 1) dass die Studierenden mit stetem Eifer dem Studium der Botanik oblagen, und 2) in einigen \Vochen bereits mit manchen natürlichen Familien bekannt waren, Wir müssen übrigens bier uoch hinzufügen , dass wir unsern Unterricht, nach- dem wir in der ersten Stunde das Linne'sche Se- xualsystem auseinander gesetzt haben, gleich mit der Untersuchung der Pflanzen beginnen, — und bei der Untersuchung selbst die ganze soge- nannte jedesmalige Terminologie an der be- 55 stimmten Pflanze erklären. Diese Methode bat das Gute, dass der Studierende innerhalb 3 bis 4 Wo- chen bereits mit der ganzen Terminologie ver- traut ıst, ohne derselben eine besondere Zeit zum Studium widmen za müssen, — und olıne demnach durch das trockne und zeitraubende Studium der Terminologie abgeschreckt zu werden. Um unsere Zuliörer noch mehr anzufeuern, pflegen wir, nach- den ein jeder sein Exemplar von einer bestimmten Pflanzenart erhalten hat, an die gesammte Versamm- lung die Frage zu richten: „Nun m. H., in wel- „cher Classe und Ordnung wollen Sie die Pflanze „aufsuchen #* Es erfolgt von mehreren Seiten die richtige Antwort. Darauf erwiedern wir: „Brav „mi. H.! Sehen Sie, dass alles schr leicht geht!“ Ein solches „Brav m. 14.!“* ist von grosser Wir- kung; es feuert ungemein zum Fleisse an, so dass kaum einer zurüuckbleibt. Auf dieselbe Weise ver- fahren wir weiter, wenn Pflanzen vorkonımen, die zu einem bereits bekannten Geschlechte, zu einer bereits bekannten Familie gehören. Unsere Frage ist dann: „M. H., zu welchem Geschlechte, glau- „ben Sie, wird diese Pflanze gehören, — und eben „so, zu welcher Familie ?* — Ts gehen immer einige richtige Antworten ein; die etwa unrichligen über- hören wir, und erwiedern bloss auf die richtigen: „Brav m. H., das geht gut, und macht Ihnen und „inir Freude!“ — Auf diese Weise verfahren wir beim Unterrichte bereits immer nach der sogenann- ten Jacotot’schen Methode, — Wir haben dicso 56 hier weitläufig angeführt, um unsere Commilitonen im Lehrfache darauf aufmerksam zu machen. Diese Art, den Unterricht in der Botanik zu ertheilen, ist die leichteste und für die Studierenden die er- folgreichste. Wir fügen noch hinzu, dass unser Handbuch auch zum Selbststudium der Pflanzen- kunde eingerichtet ist, und die in Deutschland und in den angränzenden Gegenden wildwachsenden und merkwürdigen ausländischen Gewächse, namentlich die in der Pharmacie » Oeconomie, Technologie vor- kommenden, eben ınit bestimmter Hinweisung auf ihre Nutzanwendung, und mit der angeführten Hin- weisung auf die natürlichen Familien, im Ganzen mehrere Tausend Pflanzen aufgezählt enthält, wo- bei. das Linnesche Sexnalsysiem zunächst zum Grunde liegt. " Wenden wir uns jeizt ivieder zu unserm Verf., so finden wir von S. 41 bis 488 eine nähere Dar- stellung der verschiedenen Familien (Ordnungen), wie sie bisher von verschiedenen Botanikern auige- stellt sind, im Ganzen 272. Diese Zahl sticht bedeu- tend ab, wenn wir sie mit den 100 Familien von Jussieu, und mit den 161 Familien vergleichen, welche DeCandolle in sciner 1819 erschienenen Theorie &lömentaire S. 245 u. w. auistellt. Manche dieser Familien enthalten übrigens nur ein Paar Species; z. B. die Tremandreae in DeCandolle's Prodromus p. 1. enthalten 7 Species, Elaeocarpeue 20. die Chlenaceae 11, die Camellieae 8, die Olacineae 17, die Marcgraviaceae 9, die „ive- 57 rineae das einzige Geschlecht Acer L., was aber in 2 Geschlechter ohne Noth getheilt ist; die Rhi- zoboleae 6, die Tropaeoleae 14, die Simarubeae 15, die Coriarieae das einzige Geschlecht Coriaria mit 7 Species. Die Behandlung dieser Familien (Ordnungen beim Verf.) ist folgende: Zuerst der Name der Familie, bezeichnet mit der bestimmten Zahl der Reihenfolge, worin sie aufgeführt wird. Unter dem Namen das Verzeich- niss der Autoren und Werke, worin sie aufgestellt ist. Dann folgen Diagnore, Anomalien, wesent- licher Character, Verwandischajien, Vaterland, Eigenschaften, Beispiele, als besondere Artikel. Den Ausdruck: Diagnose darf man aber nicht im Sinne der Linneschen Philosophia bofanica nch- men. Was würde z.B. Linne zu folsender Dia nose sagen: $. 77. Aiherospermear. „Apctale aro- „matische (!!!) Dieotyledunen init einer bestimmten „Anzahl aufrechter Eierchen und mittelst zurück- „krümmender Klappen sich öffnenden Staubbeuteln ;* dessgleichen S.324. Gentianeae. ,„Monopetale bit- „tere (!!) Dicotyledonen mit regeimässigen Bjuthen, „einem freien cin- oder zweificherigen Ovarium, „einer gescheidelten weikenden (!!) Blume, einer „unbestimmten Zahl Sawmien, kapsclartiger Frucht, „und gegenüberstebenden, nebenblittlosen, ganzen „Blättern. ? Von den angegebenen Artikeln ist übrigens der uber Ferwandtischaften am beichrendsten, und hie- 58 . für sind wir dem Verf. wahren Dank schuldig,_weil ‚durch die verschiedenen Bemerkungen, welche er in diesem Artikel aufstellt, das gegenseitige Ineinan- dergreifen der Familien sich klarer herausstellt, und hiermit uns das Bild der Vegetation in ihrer natür- lichen Verzweigung klarer vor die Augen tritt. Ohne diesen Artikel würden die Familien verein- zelt und öde, als disrupta vegetationis membra, da- stehen, welches, bei der grossen Zahl der Familien, das Bild der organischen Einheit der Pflanzenwelt - bis zur gänzlichen Zerstörung verwischen würde. Doch können wir manche Bemerkungen über die Verwandischaften nicht theilen;, z. B. unter den Ver- wandtschaften der Schirmpflanzen heisst es: „mit den ‚„Saxifrageen kommen sie in der Tracht überein,“ und weiter: „meines Bedünkens sind die Umbelli- „feren am meisten mit den Ranunculaceen ver- “ wandt.“ Wir können beides nicht finden; dagegen erkennen wir eine sehr verschiedene Verwandt- schaft einerseits, und eine in allen gegenseitigen Gebilden nachweisbare Opposition andererseits zwischen den Umbelliferen und Syngenesisten, Wir haben dieses, wie uns dünkt, wohl alle Aufmerk- sanıkeit verdienendes gegenseitiges Verhalten schon vor vielen Jahren klar nachgewiesen, zuerst in der Isis 1818 B. ı. S, 708, dann in unserm Handbuche der Botanik 1819 B. 1. 5.226 u.s. w. endlich auch in unserer allgemeinen Physiologie, insbesondere vergleichenden Physiologie der Pflanzen und der Tiere (1833) $. 150 $. 238. 59 Unter den Verwandtschaften der Ranunculaceen können wir die Unterscheidung von den Magno- lieen durch die „nervenreitzenden Eigenschaften“ der Ranuneulaceen nicht zugeben, weil man diese nervenreitzenden Eigenschaften bei der Untersuchung dieser Pflanzen nicht sieht, und weil auch die soge- nannten nervenreitzenden (wir finden diesen Aus- druck verwerflich) Eigenschaften nicht gerade bei allen Ranunculaceen vorkommen. Unter den Verwandischaften der Papaveraceen bemerkt der Verf.. „Die Verwandtschaft zu den „Fumariaceen ist nicht so deutlich, und nur zu er- „kennen, wenn man die Cruciferen als Verbin- „dangsglied betrachtet.“ Uuserer Ansicht nach ist die Trennung der Fumariaceen von den Papavera- ceen eine durchaus künstliche und unnatürliche, und wenn DeCandolle (S. 6a des Verf. unter den Z’umariaceen) sagt, sie unterscheiden sich durch den wässerigen nicht milchigen Saft, durch die Unre- gelmässigkeit der EPlumenblätter, und durch die in 2 Bündel verwachsenen Staubbeutel; so können uns dieso Unterschiede unmöglich, am wenigsten aber die Beschaffenheit der Säfte bestimmen, hier eine Trennung in einer Familie vorzunehmen, die oflen- bar zunächst zusammengehört, und worin die nöthi- ge innere Trennung durch die Aufstellung der Ge- schlechter bereiis vorgenommen ist. Uebrigens ge- hören die Ranunculaceen, Podophylieen, Papave- raceen, mit Einschluss der Pumariaceen und Cap- parideen zu einem giössern Pflanzenzuge, welcher 60 sich allmählich in die Crnciferen hinüber zieht, und welcher Gesammtzug den Rosaceen mit ihrem all- ‚ mähligen Uebergange in die Papilionaceen gegenüber- steht, so dass in diesen beiden Pllanzenzügen die Ranuneulaceen und Rosaccen, so wie die Schoten- gewächse und Hülsengewächse auf eine 'schr ent- schiedene Weise einen Gegensatz bilden, — wie wir gleichfalls bereits in unserm Handbuche der Botanik B.1. 5. 511 0.5. w. ‚ B.2.8. 51 0.8. w., 8.110 u.s.w. dessgleichen allgemeine Physiologie $. 239 bestimmt nachgewiesen haben. Die Hyperieineen scheinen dem Verf. (S. 102.) mit den Saxifrageen „in sehr enger Beziehung zu „stehen, mittelst Parnassia, deren gefransie Drü- „sen den vielmännigen Bündeln von Hypericum „analog sind.“ Aber sind doch die Drüsen der Parnassia eben Drüsen und keine Stauborgane! — Sind doch die Stauborgane der Hypericineen boden- ständig (unter den Fruchtknoten enlspriugend, Sta- mina kypogyna), während die Stauborgane der Suxilrageen in einer Entfernung vom Fruchtknoten aus der Kelchmündung entspringen (Stamina peri- 8y7na), wodurch sie sich, wie wir (Hendbuch der Botanik B. 1. S. 474 u, w.) gezeigt haben, an die Rosaceen schliessen! Ausserdem scheint uns die Vereinigung von Parnassia mit den Saxıfrageen höchst unnalürich, da Parnassia bodenständige Stauborgane hat. Diese Pflanze dürfie desshalb zu den Droscraceen gehören. Welche Consequenz beirscht in der Aufstellung der Familien ‚„ wenu es 61 unter den Saxifragen heisst {(S. 109): Stanbfäden „entweder dem Fielche (perigynisch) oder unter „dem Ovarium (bodenständig, hypogynisch) einge- „fügt.“! Auch können wir die auflallende Achn- lichkeit der Salicarien mit den Labiaten in der Tracht (8. 118) unmöglich finden; die Bildung der Blüthen beider Familien ist himmelweit verschieden, und die gegenüberstehenden Blätter und quirlförmig gestellten Blumen kommen auch bei vielen andern Pflanzen vor, die hiermit alle gegenseilig auffallend ähnlich seyn würden. Die Sanguisorbeen sind mit den Rosaceen nach unserer Ansicht allerdings verwandt, doch: nicht mchr als die Salicarien, und sie charakterisiren sich durch manche Eigentkümlichkeiten ; indess sollten sic mit den Rosaceen zu einem grössern Pfianzen- zuge vereinigt bleiben. Die Diagnose der Leguminosen ist unserer An- sicht nach bloss auf den einfachen , in eine Hülsen- frucht übergehenden Fruchtknoten zu gründen. Der Ursprung dieser Familie beginnt, wie wir bereits 1818 (Isis B. 2. S5. 1755) und weiter 1819 im Hand- buche der Botanik B. 2 S. 111 gezeigt haben, in den Rosaceen, und insbesondere in den Steinobst- gewächsen (Pruni Juss. oder Amyedaleae unsers Vfrs.). Die Steinfrucht theilt sich nämlich in zwei Schalstücke, die hier die Stelle der beiden Hülsen- klappen andeuten; auch ist diese Frucht bereits un- regelmässig. Eigentlich stehen die beiden Klappen des Steines an der Stelle der innern Haut der Hüil- 62 sen, die auch bei manchen Hülsenfrüchten auf eine ähnliche Weise weit zäher und härter ist, als das äussere auf ihr liegende Fleisch, wie wir dieses na- mentlich an den Zuckererbsen wahrnehmen. Die unregelmässige Blume, die sich bei den meisten findet, tritt erst später ein, und zwar nach dem allgemein in der Vegetation gültigen Gesetze, dass eine Blume unregelmässig werden muss, wenn die Natur in ihrer Entwickelung einerseits 5 und anderseils 2 Richtungen zugleich verfolgt. Die Entwickelung nach zwei Richtungen liegt aber in allen Dicotyle- donen bereits im Samenkorn, und da dieses der innerste Theil des Fruchtknotens ist, so geht diese Entwickelung nach zwei Richtungen, wenn dieselbe über das Samenkorn weiter hervortritt, zunächst in die Frucht über, und ist an der Fruchthülle sichtbar. Diese wird aber alsdann erst eine unre- gelmässige, wenn auch in ihr die Entwickelungs- richtung nach 5 Seiten hin von der Natur gelegt ist, welche aber nicht äusserlich wirklich w. erden, aber an den Blumentheilen sichtbar sind. Wenn die Entwickelung nach a Richtungen allein herrscht, wie z. B. in den Cruciferen, dann ist auch die Ent- wickelung der Frucht und der Blume cine regel- möässigee Dass bei den Cruciferen 2 Stauborgane in der Grösse zurückbleiben, rührt von den an der Basis derselben sich entwickelnden Drüsen her. So lange die Entwickelung nach 4 Richtungen bloss auf die Frucht beschränkt bleibt, wird die Regel- mässigkeit ‚der Bume nicht gestört, wie dieses bei 63 den Amygdaleen allgemein, und unter den Legu- minosen bei den Mimosen der Fall ist. Greift aber die Unregelmässigkeit weiter um sich, so geht sie von der Frucht zunächst zu der Blumenkrone über; die Stauborgaue richten sich stets nach der Blumen- krone. Später als die Blumenkrone wird auch der Kelch unregelmässig, wie wir dieses bei den La- biaten sehen. Die Gliederung der Gliederhülsen ist mir eine stärker hervortretende Abscheidung der Samen; denn in jedem Gliede der Gliederhülse liegt nur ein Samenkorn. Die Hülsengewächse stehen den Schotengewächsen gegenüber; sie gehen aus den Ro- saceen, wie jene aus den Ranuneulaceen hervor, (S. Handb. der Botanik l. c., und allgemeine Physiologie $. 239). Die Verwandtschaft der Leguminosen mit den Terebinthaceen ist wohl zu berücksichtigen (S. 155 des Virs.); wenn z. B. Juglans, (die aber jetzt getrennt ist) noch dahin gezählt wird, 'so haben wir auch die zweiklappige Frucht. Doch ist die Verwandtschaft keine grössere, als die mit den Amygdaleen. Die Trennung der Amentaceen in Cupuliferae (Quercus, Fagus, Corylus), Betulineae (Beiula, Alnus), Salicineae (Populus, Salix), Plataneae (Platanus), Myriceae (Myrica, Vageia, Casuarina?) scheint uns zur Zeit noch unnatürlich, und daher für die wissenschaftliche Uebersicht unvortheilhaft. Auf jeden Fall könnten die aufgestellten Familien bloss unter den Amentaceen als Verzweigungen der- selben aufgestellt werden, Dasselbe gilt auch von .64 den Ulmaceen. Alle diese Gewächse bilden vor- zugweise unsere Laubwälder, kommen im äussern Wuchs, so wie in der Tracht ihrer Blüthen zu- nächst mit einander überein, und die innere Bil- dung ihrer Frucht ist nicht wesentlich, und wenig- stens nicht auf den ersten Blick merkbar verschie- den. Darum dürfte eine Trennung derselben nur auf wenigen unbedeutenden Merkmalen beruhen, also einseilig, und desshalb eine künstliche seyn. Aber Casuarina scheint nicht hieher, sondern zu den Coniferen zu gehören, kommt wenigsten im Wuchse mehr mit diesen überein, — und das soge- nannte nackte Ey der Coniferen kann nur eine künst- liche, keine wahrhaft natürliche Trennung dieser Gewächse von den übrigen Dicotyledonen begründen. Wenn der Verfasser von den Cupuliferen (8. 4167) sagt: „untenstehende Ovarien“ so beruht dieses auf einer offenbar irrigen Ansicht. Die Früchte (Nüsse) dieser Pflanzen sind zwar in den Keich mehr oder weniger emgehullt, aber darum doch nicht mit dem Kelche zu einem Ganzen verwachsen, (Fortsetzung folgt.) Bibliographische N euigkeit. Mösslers Handbuch der Gewächskunde, enthal- tend eine Flora von Deutschland mit Hinzufügung der wichtigsten ausländischen Pflanzen. Dritte Auflage. Ginzlich umgcarbeitet und dureh die neuesten Tintleckungen vermehrt von H. G. L- Reichenbach äc. &c, Biteraturberichte zur allgemeinen botanıschen Zeitung. — er Nro, 5 BT— Systematische Botanik Einleitung in das natürliche System der Botanik etc. Von John Lindley, Professor der Botanik zu London. Ans dem Englischen. Weimar 1855. Kritisch beleuchtet von J. B. Wilbrand, Professor zu Giessen. (Tortsetzung.) Die Euphorbiaeeen für apelale Dicotyledonen (S. 175) zu halten, scheint uns der Natur zu wider- sprechen. Wir schen gar keinen Grund ein, wa- rum nicht die an der Innenseite der Iielchmün- dung vorhandenen Blüthen, welche ganz die Stelle einnehmen, wo auch bei den Rosaceen die Blumen- blälter entspringen , auch hier als Kronenblälter gel- ten sollen! — Dass sie sehr klein, und mitunter schuppenarlig sind, kann doch wohl kein Grund seyn, ihnen ihre Bedeutung nicht zugestehen zu wollen! Drüsen sind sie nicht, und wenn sie es auch zum Theile wären, so ist doch ihre blattar- tige Bildung vortretend, Unserer Ansicht nach sind sie darin, dass diese Kronenblätter aus dem Kelche entspringen, mit den Rosaceen verwandt, und in Literaturber. 185% Il. Bd. 5 m 66 on dem mittelst eines Stielchens sich erhebenden Frucht- küiöten (germen pedicellatum) kommen sie mit dem Geschlechte Geum überein. Die Gründung der Familie der Resedaceen (S. 179) beruht auf einem Irrihume. Diese Pflanzen sind nämlich nicht apetal, wie der Verf. meint, und noch weniger sind die mit schmalen, gefärbten, blumenblätterigen Läppehen bewachseren Blumen- blätter als fehlgeschlagene Blumen anzusehen. — Der Verf. hat nämlich die Ansicht, dass der Kelch einer Resedablume, :z. B. von Reseda odorata, die er selbst namentlich anführt, nicht ein eigent- licher Kelch, sondern eine Blumenhülle sey; — dass ferner die gefärbten, schmalen, fast keulen- förmigen Laciniae, die von der Rückenfläche des eigentlichen (sehr kleinen, grünen, schuppenartigen, einwärts gebogenen) Blumenblaites da, wo die Ein- wärtsbiegung desselben ' beginnt, entspringen, als “Iehlgeschlagene Stauborgane zu betrachten seyen. Nuch dieser Ansicht würde dann der Kelch eine Menge Blümchen umgeben, und also eine Blumen- hülle seyn. Von den Blümchen wären die im Um- kreise stehenden feh’geschlagen, und nur das eine, in der Mitte stehende, wäre mit ansgebildeten Staub- organen versehen. Er gründet seine Ansicht mit darauf, dass die Scheibe, welche man da wahr- nimmt, wo die wahren Stauborgane entspringen, auch an seinen vermeintlich fehlgesch!agenen Blum- chen gefunden werde. Dicse vermeintliche Scheibe ist aber nur der einwärts gebogene Rand des 67 schuppenförmigen Blumenblatts, und hat darum auch gerade die entgegengesetzte Richtung in Vergleich mit der Scheibe im Umkreise der Stauborgane, in- dem diese auswärts gebogen ist. Schon dieser Umstand hätte den Verf. von seinem Irrtliume über- zeugen können. Er würde aber völlig überzeugt worden seyn, wenn er die Blumenblätichen mit ihren Laciniis mittelst einer Lupe untersucht hätte. Alsdann würde er gefunden haben 1) dass das schup-. penartige Biumenbläitchen am Rande eine Menge keulenförmiger Drüfen hat, und dass 2) die am! Rücken desselben entspringenden Laciniae in ihrer. keulenförmigen Gestalt mit diesen Drüsen überein- stimmen, milhin nur als fehlgeschlagene zu blatt- artigen Gebilden vergrösserte Drissen zu betrachten sind, und dass der schuppenartige Theil, den R. Brown für den Nagel des Blumenblattes hält, das eigentliche Blumenblatt selbst ist. T. Brown's Ansicht, die dahin: geht, dass hier eine ähnliche Bildung sey, wie bei den Silenen die sogenannte Corona, können wir desshalb auck nicht iheilen. Ohnehin sitzt bei den Silenen die Corona an der innern Fläche des Blumenblattes, und ist kein von demselben geschiedener , selbstständiger Theil, wih- rend die Laciniace am Blumenblaite der Reseda auf dem Rücken desselben entspringen, und ihrer Bil- dung nach mit demselben nicht übereinstimmen, vielmehr mit den Drüschen am Rande des Blumen- blattes in der Gestalt übereinkommen, nur ungleich grösser sind, als diese. 3” 68 Wenn wir die Diagnosen der Campanulaccen und Lobeliaccen mit einander vergleichen, so stellt sich heraus, dass die letztern von den erstern auch durch den eirunden Blumenstaub , welcher bei den Campannlaceen rund ist, sich unterscheiden. Dieser Unterschied scheint uns doch so in’s Kleinliche zu ‚ gehen, dass bei consequenter Durchführung zuletzt wohl jedes Pflanzengeschlecht eine eigene Familie bilden dürfte. . Die nahe Verwandtschaft der Boragineen und Isabiaten haben wir bereits im Handbuche der Bo- tanik:B. ‘2 $. 3 u. w. nachgewiesen; dessgleichen auch in:der allgemeinen Physiologie S. 145 $. 233. Der Uebergang der Boragineen in die Labiaten beginnt in. dem Geschlechte Echium, in welchem die Staub- organe- in ihrer gegenseitigen Länge, und die Blu- menkrone bereits unregelmässig sind, während das . übrige Verhalten der Boragineen noch ungestört ist. An diesen Pflanzen versinnlicht es sich zugleich deutlich, wie die Unregelmässiskeit in den Blumen von Innen aus nach Aussen allmählig hervortritt, und zwar dadurch, dass in der 5theiligen Blume zugleich sich die Entwickelung nach zwei Seiten hin einstellt. Bei allen Boragineen ist die Frucht bereits so gut, wie bei den Labiaten, nach zwei Seiten getheilt; aber im Geschlechte Echium ergreift diese Theilungsart auch die Stauborgane nnd Blumenkrone (welche beide in den Veränderungen, die sie erlei- den, jeder Theil auf seine Weise, gegenseitig pa- rallel gelien). Iudess bleibt hei Echium noch die v9 Zahl Fünf; sobald diese in den Stauborganen unler- geht, geht sie auch iu der Blumenkrone so weit unter, dass sie nur noch in den Einschnilten der- selben dämınert, wie bei Mentha, Hyssopus. Spä- terhin verliert sie sich auch hier. Den Kelch er- reicht die Unregelmässigkeit am spälesten; er ist viehnehr bei vielen Labiaten noch ganz regelmässig, und am Rande in 5 Richtungen ausgehend. Sobald in der Blumenkrone die Entwickelung nach zwei Seiten hervorlritt, werden auch die Blätter, — merkwürdig genug, — gegenüberstehend. Wir sagen merkwürdig, weil an der Blume die Blamen- krone das den Blättern entsprechende Gebilde ist, so wie der Kelch dem Stamme entspricht. Vom Samenkorn aus geht die sich entwickelnde. Pflanze in die Stamm - und Blattbildaug hervor; mit dem Eintreten der Blumenkuospe geht sie zur Bildung desSamenkorns zurück, und beginnlan der Blumen- knospe mit der dem Stainine entsprechenden Kelch- bildung, geht darauf zur Biumenkrone über, als dem Gebilde, was den Blättern entspricht. Uebri- gens gibt es einige Boragineen , bei welchen dieje- nigen Blätter, ‘auf welehe unmittelbar die Blumen folgen, auch bereits gegenüberstehend sind; dieses ist z. B. sichtlich bei Symphytum tauricum. Was des Verl. Tribus: Gymnosperniae betrifft: 50 können wir uns zur Zeit 2) nicht davon über- zeugen, dass diese Pflanzen im eigentlichen Sinne nackte Bierchen haben sollen; sollte dieses indess wirklich der Fall seyu, so würden wir. dessun- 70 geachtet dieComferen zu den übrigen Dicotyledonen zählen, ohne die Unterabtheilung Gymnospermae aufzustellen, weil eine einzige Familie, allen übri- gen zahlreichen Familien der Dicotyledonen gegen- über, offenbar auf einem verlornen Posten er- scheint, und demnach nur eine zu auffallend künst- liche Stellung gewinnt. Wir können uns 2) nicht überzeugen, dass die Cycadeen mit den Coniferen zusammen stehen sollen, da sie in ihrer Tracht ganz verschieden sind. Die Künstlichkeit dieser Stellung wird noch auffallender, wenn man bedenkt, dass von einem natürlichen Pilanzensysteme die Rede ist. Die Cycadeen sind in ihrer T'racht offen- bar den Equisetaceen zunächst verwandt, wie auch der Verf. selbst S. 447 angibt, und stehen zwischen den Farnen und Palmen in der Mitte. Wenn sie demnach zu den Dicotyledonen, und insbesondere zu’den Coniferen, ihres nackten Eies wegen gestellt werden: so ist es klar, dass diese Stellung um so künstlicher ist, da der Grund dazu von einem sehr verborgen liegenden Gebilde hergenommen, und erst nach angestellten mikroskopischen Beobachtun- gen aufgefunden ist, — und da ausserdem noch vorausgeseizt wird, dass an dieser Beobachtung nichts zu berichtigen ist. Wir gestehen, dass uns die hier und bei den Cöniferen einzig und allein in der ganzen Vegetation (!!) vorkommenden nackten Eierchen eine räthselhafte Erscheinung sind, welche die Stärke unseres Glaubens zur Zeit nech übersteigt. 3) Wenn der Verf. endlich sagl 21 $. 363: „die Aehnlichkeit zwischen den Lycopo- „dien und manchen Coniferen ist so gross, dass „mir aussser der Grösse kein anderes. Kennzei- „chen bekannt ist, an welchem sie erkannt wer- „den können:“ so können wir dieses so ‘wenig fin- den, dass uns vielmehr beiderlei Pflanzen höchst unähnlich erscheinen, so dass wir auf diese Ver- gleichung nie gefallen wären. Wir sind demnach der Meinung, dass 1) die Coniferen zu den Dicoty- ledonen zu zählen seyen, ohne in einem besondern für sie allein bestimmten Tribus: Gymnospermae zu erscheinen; und dass 2) die Cycadeen nicht hierher, sondern zu den Acotyledonen gehören, wenn die FKünstlichkeit des Systems nicht gar zu künst- lich werden soll. Uebrigens bemerken wir noch, dass, unserer Ansicht nach, die bereits vom Verf. früher aufge- stellten Ceratophylleen ihrer Tracht nach nicht zu den Dicutyledonen, und die Flusiales und Lemna- ceen nicht zu den Monocotyledonen gehören können. Unsere Ansicht geht noch immer dahin, dass sie am Schlusse der Acotyledonen zwischen diesen und den Monocotyledonen stehen; dass die Ceratophylleen den Dicotyledonen gar nicht, auch nicht den Mo- nocotyledonen angehören können; — dass sie viel- mehr alle zusammen den Uebergang von den Aco- tyledonen zu den Monocotyledonen und Dicotyle- donen bilden, in ihrer Natur aber den Schluss der Acotyledonen machen, und diejenigen Acotyledonen sind, in welchen die Natur die völlige Entwicklung 72 der verschiedenen Blüthenorgane auf der Stufenlei- ter der allmähligen Entwicklung erst eben erreicht hat. Man vergleiche: Allgemeine Physiologie zehntcs Kapitel S. 101. Uebrigens dürfle sich die Pflanzenwelt in ihrer Entwicklung auf eine ähnliche Weise verhalten, wie die Thierwelt in der Entwicklung der drei Stu- fen derselben. Die am Schlusse der blutlosen Thiexe stehenden Cephalapoden, namentlich die Sepien, grenzen in ihrer Bildung zunächst an die Rochen unter deu kaltblüligen Thieren, und die mit den Rochen zunächst verwandten Hayfische grenzen in ihrer Bildung uud Grösse an die fischartigen Säug- thiere unter den warmblütigen Thieren. So drelıet sich dann die Thierschöpfung um einen sehr kleinen Punkt herum, gleichsam in einer. Spirallinie, und hebt sich aus dem Wasser in die Luft empor; ver- gleiche Handbuch der Naturgeschichle des Thier- reichs a. ım. St. Im Pflanzenreiche grenzen die drei Pllanzenstu- fen gleichfalls in den genannten Pflanzen gegensei- tig so nahe an einander, dass es zweifelhaft bleibt, wohin die verschiedenen Familien zu zählen sind ; — und diese Pflanzen sind auch \WV asserpflanzen, wie im 'Thierreiche die genannten Thiere das Wasser bewohnen. Bei der Aufstellung der Familie der Gräser stellt der Verf. S. 25 eine weitläufige Erörterung uber die Gebilde an, welche Linne an den Grä- sern den Relch und die Firone genannt hat. Er 78 fuhrt R. Brown’ Meinung an, welehe dahin gcht, dass die äussere Hülle (der Linne’sche Kelch) „nur „als den Deckblättern oder der Hülle anderer Pflan- „zen analog betrachtet werden‘ könne, wobei er aber meint, dass sich hier eine Neigung zur Unter- drückung äüssere, wie man dieses unter andern bei ZLolium sehe. Hierauf gründet er die weitere Mei- nung, dass eine solche Unterdrückung bei der innern Hülle wirklich stattfinde, und dass aus diesem Grunde keine Uebereiustimmung mit der Kelch- und Kro- nenbildung der übrigen Monoeotyledonen wahrge- nommen werde. Er sagt: „Auf der andern Seite „findet bei der innern Hülle, eder dem Kelche „Jussie w’s (Krone Linn@’s) die Verkümnerong zıw- „erst an der innern oder obern Klappe statt; da „aber diese Klappe statt, eines Mittelnerven, zwei „gleiekweit von ihrer Achse entlerute Nerven be- „sitzt, so betrachte ich sie als zus zwei zisamnmten- „fliessenden Itlappen zusammengesetzt, dem ähn- „lich, was bei Kelch und Blame vzeler unregelmäs- „siger Blüthen anderer Classen stattfindet; und die- „ses Verschmelzen kann als der erste Schritt zu „ihrer Verkümmerung angesehen werden, welche „bei vielen Arten von Peaicum &e. vollständig ist. „In Bezug auf die Beschaffenheit dieser Innern oder „eigenthürlichenr Ifülle der Gräer kanrr bemerkt „werden, dass die eben über ihren Bau mirgetheilte „Ansicht, indem sie ihre Theile auf die zewöhn- „liche dreizählige Thetlung der Morveotyle- „doren zurückführt, w»och einen werlera Grund 74 „mehr an die Hand gibt, sie als wahre Blumen- „hülle zu betrachten.“ Wir haben absichtlich R. Brown’s Meinung, welcher der Verf. beitritt, mit den eigenen Worten Brown’s angeführt, damit es unsern Lesern aus unferer nachfolgenden Darstel- lung klar werde, ob R. Brown’s oder ob unsere Ansicht mehr mit der Natur überemstimmt. Unsere Ansicht ist nuu kurz folgende: 1) läugnen wir nicht, dass bei Panicum und einigen andern eine Verkümmerung vorkomme, sind aber der Meinung, dass aus dieser Verkümmerung keine Folgerungen auf die Bildung demBlüthen and Blüthentheile der übrigen Gräser gezogen werden können, weil die genannten Verkümmerungen nur den genannten Gräsern eigenthümlich sind. 2) Wir läugnen, dass bei den übrigen Gräsern in den Blüthen irgend eine Verkümmerung, oder ein Zusammenschmelzen zweier Spelzblätichen (valvulae) in ein einziges stattfinde. 3) Unsere Meinung ist vielmehr bestimmt die, dass sowohl die inneren Blumenspelzen (die Blu- menkrone nach Linne), als auch die äussern Dlu- menspelzen (der Graskelch nach Linn‘) nur Deck- blätter (Bracteae) seyen, und zwar in einem ganz natürlichen (nicht verkummerten, nicht zusammen- geschmolzenen) Zustande. Dessgleichen sind die unter den Stauborganen vorkommenden kleinen Schuppen (die Nectarieu) auch nichts weiter als kleine Spuren von Deckblättern, weiche mit dem Hervortreten der Stauborgane nothwendig bis zu 75 einem Minimum in der Grösse heruntergehen müssen, Auch können wir die äussern Spelzen nicht eine Hülle, vergleichbar mit der Hülle (involucrum) an- derer Pflanzen, etwa bei den Dolden, nennen. Diese unsere Ansicht finden wir in der Natur nachgewiesen: a) bei den Aroideen, z. B. Arum, Calla, wo die Spatha im Grunde ein grosses Deck- blatt (Bractea) ist, welches den nackten Blüthenkol- ben, und hieran die nackten Stauborgane und Pi- stille umgibt, auf dieselbe Weise, wie die Spelzen an den Blüthen der Gräser zuletzt, — nämlich die sogenannten Kronenspelzen, auch die’ nackten Staub- organe und Pistille umgeben. Nach unserer Ansicht ist also die Blumenbildung bei den Aroideen im vollkommenen Einklange mit der Blumenbildung der Gräser. b) Wir finden unsere Ansicht weiter nachge- wiesen in der Bildung der Blüthen der Cyperaceen, wo die Stauborgane und Pistille jedesmal nur vor einem, mehr oder weniger schuppenarligen Deckblatte bedeckt sind, die sich demnach hierin von den Gräsern nur dadurch unterscheiden, dass letztere in der Regel zwei sulche Deckblätier zu- nächst im Umkreise der Stauborgane haben; — wir sagen in der Regel, denn bei manchen Arten von ‚dgrostis ist die eine Blumenspelze fast verschwunden. cd Wir finden die aufgestellte Ansicht weiter nachgewiesen unler den Gräsern selbst, bei den Ge- schlechtern Elymus und Hordeum, wovon Linne sagt: calyx lateralis bivalvis. Betrachtet man diese 76 Gräser, so ist’es auf den ersten Blick klar, dass dieser Calyx lateralis nur dasselbe ist, was bei an- dern Pflanzen die Deckblätter (Bracteae). sind. d) Noch weiter finden wir dieselbe Bildung in den eigentlichen Kätzchenblüthen; man betrachte z. B. das Kätzchen von einer Haselstande, so wird man nicht läugnen können, dass die Schuppen des- selben die Stelle der Deckblätter anderer Pflanzen einnehmen, und dass demnach die Stauborgane eben so nackt (d. h. ohne von einer Biumenkronce und von einem Kelche umhüllet zu seyn) dastehen, als dieses bei den Gräsern,, Binsengräsern und Aroideen auch der Fall ist. Diese Pfilauzen verhalten sich denmach unter den Monocotyledonen hinsichtlich ihrer Blüthentheile eben so, wie die Kätzehenbluüthen unter den Dicotyledonen. ce) Endlich ,— (und dieses ist der Hauptgrund) — finden wir unsere Ansicht bestätigt in der ganzen Entwicklung der Gräser. Die wachsende Gras- pflanze theilt sich in jedem Knotenpunkte iu eine äussere und in eine Innere Schichte ihrer Substanz. Die innere bleibt zu einer Röhre gesehlossen, und bildet den Halm, die äussere ist der Bänge nach zespalten, und bildet die Blatischeide. Zwischen Beiden Theilen steigt zuweilen auch aus dem Kno- ten ein Nebenknoten des Grases hervor, und ent- wickelt sich auch weiter. Dieses ganze Verfahren sctzt die Natur auf dem einfachsten FFege fort, bis endlich zu den sogenaunten Kelchspelzen. Es trilt jetzt eine äussere Keichspelze hervor, — der ?7 frübern Blattscheide entsprechend ; — und diese umfasst eine etwas weniges höher stehende in- nere Krelchspelze, — welche dem frühern Halme entspricht; — und zwischen beiden sprossct der kleine Zweig weiter, an welchem wieder die Bju- menspelzen , nämlich eine äussere der frülern Blatt- scheille entsprechende und eine innere an die Stelle des früherhin vom Knolen ausgehenden Halnıes, hervorgelien. Die äussere Kelchspitze umfasset eben so die innere, und die äussere Kronenspelze die in- nerc, wie an den Grasstengel die Blattscheide den Halnı umfasst, — und es ist kein weiterer Unier- schied, als dass 1) die an der Stelle des Halınes ste- hende jedesmalige isınere Spelze nicht röhrenartig ist, wie der Halm; — aber auch hier deutet die Natur noch auf die Röhrenbildung des Halmes hin durch die „zwei gleichweit von ihrer Achse ent- „fernten Nerven ‚* welche R. Brown zu der Mei« nnng veranlasst haben, dass die innere Spelze aus zweien zusammengeschmolzen sey. Die am Rande stehenden gleichweit von einander entfernten Ner- ven weisen nämlich noch auf den ringförmig ge- schlossenen Umfang des Halınes, und der zwischen den Nerven vorbandene hiutige Theil auf die innere Höhlung in Grashalme hin. 2) Daun sprosset zwi- schen diesen beiden Spelzen der kleine Zweig wei- ter fort, um die Blumen zu tragen, wie am Knoten des Grasstengels nur zuweilen ein Nebenast zwi- schen der Blattscheide und dem Halme hrı vorkommt, und dieses ist ein zweiler, und genau genommen gar 78 nicht einmal ein Unterschied zwischen der Entwick- lung des Halmes und der Blattscheide aus dem Kno- ten auf der einen‘ Seite, und der Entwickelung der jedesmaligen inneren und äusseren Spelze an den Blüthen auf der andern Seite. Sehr deutlich bestä- tigt sich unsere Ansicht bei Lolium, wo die innere Helchspelze vom Halme selbst vertreten wird. Der Halın zeigt an dieser Stelle, wo sich sonst die innere Kelchspelze. findet, eine längliche aufwärts sich verlierende Vertiefung. Dieses ist übrigens in einem geringern Grade jedesmal da der Fall, wo Blumen entspringen. N “ Dass es sich nun mit den kleinen Schuppen, die als Nectarien angesehen sind, eben so verhalte, wie mit den Kelch- und Kronenspelzen , leuchtet von selbst ein, — findet aber auch noch in denje- nigen Arten des Geschlechtes Agrostis;, wo die in- nere Kronenspelze bis zum Verschwinden verklei- nert ist, ihre Bestätigung. Es bedarf kaum noch der Bemerkung, dass hie- nach rücksichtlich der Blüthen bei den Grüsern, Binsengräsern und Aroideen ein durchaus zu- nächst übereinstimmender Bau herrscht; sie sind nämlich sämmtlich ohne Blumenkrone und ohne Kelch, und tragen ihre Blüthen von Deckblätters mehr oder weniger eingehüllet. Noch bemerken wir, dass die wahre Blumen- hülle Gnvolucrum) im ganzen Uıimkreise unter der Blume in demselben Kreisschnitte entspringt, was bei den Kelch- und Kronenspelzen der Gräser nicht v 29 der Fall ist, indem die innere jedesmal etwas höher steht. Darum können auch die Kelchspelzen nicht als ein Involucrum angesehen werden, sondern sie sind nur den Deckblättern anderer Pflanzen‘ gleich: Unser Verf. gibt die Diagnose der Cyperaceen als grasähnliche Monocotyledonen mit eckigen Sten- geln. Es bedarf-;kaum der Bemerkung, dass die Stengel bei Eriophorum. und bei mehreren Arten des Geschlechtes Scirpus rund. sind. Zu der zweiten Klasse des Systems: Cellulares oder blülhenlese.Pflanzen genannt (5.449) zählt nun der Verf. diejenigen, deren „Pflanzensubstanz vor- „züglich aus Zellgewebe , entweder in einem kugeli- „gen oder gestreckten Zustande bestehend‘ ist, u. s. w. In dieser Definilion vernichtet der Verf. selbst den Unterschied zwischen Zellen- und Gefässpflan- zen. Wenn nun der Verf. S. 443. weiter sagt: »Diess sind die Kennzeichen, durch welche diese „Klasse des Pllanzenreichs von der leiztern verschie- „den ist, und sie’sind von so ausgezeichneter Art, „dass sie es unmöglich machen, Individuen der „einen zu der andern zu ziehen; so muss man sich wundern, dass DeCandolle, dessen System doch der Verf. hier adoptirt hat, in der That die Equi- setaceen, Farne, Marsilcaceen und Lycopodiaceen zu der Jetztern gezählt hat! Man sieht hieraus deut- lich, wie es sich mit dem anatomischen Bau, mit den Ansichten über denselben, mit der auf diese Ansichten gegründeten Classification, — und mit der Unmöglichkeit, zufolge dieser Ansichten in 80 der Tlassihcation!. irgig zu werden , eigentlich ver» hält. Wenn, aber ‚zwei Meister , die demselben Systeme huldigen und. es aufgestellt haben, unter sich nicht einmal einig sind; wie sollen da die Jünger je einig werden? Auch von den Characeen sagt der Verf.: „Pflan- „gen, aus einer Achse zusammengesetzt, die aus „parallelen Röhren besteht;“ sind denn diese pa- rallelen Röhren keine -Gefässe? — Uebrigens schei- nen diese Pflanzen zunächst mit den Eyquisetaceen verwandt zu seyn; die Conferven übertrellen sie in ihrem Bau bedeutend. {Beschluss nisu “ Bibliögraphische Neuigkeiten Allgemeine inedicinisch - pharmacentische Flora. Von V. F. Kosteleizky. Dritter Band. Prag bei Borrosch und Andre 1838. Nova acta physico-medica Academiae Caesarere Led- poldino-Carolinae naturae curiosorum. Volum., XVI. pars posterior. Cum tab. aen. et lithogr- Vratislaviae et Bonnne. 1833. Fr. Goebels pharmaceutische Waarenkunde mit illuminirten Kupfern; ‚Forigeselzt von Dr. Gustav Kunze. Band II Die Wurzeln. Heit 7. Ei- senach bei Johann Friedr,. Bärecke. 1835 nn nn Kiteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. — N\10. 0. mn Systematische Botanik. Einleitung in das natürliche System der Botanik etc. Von John Lindley, Professor der Botanik zu London. Aus dem Englischen. Weimar 1833. Kritisch beleuchtet von J. B. Wilbrand, Professor zu Giessen. (Beschluss) Hinsichtlich der geographischen Verbreitung der Pflanzen ist wohl zu beherzigen, dass das blosse Aufzählen der verschiedenen in einer bestimmten Gegend vorkommenden Species zu ir. rigen Ansich- ten führt. Es kommt nänlich nicht darauf an, wie viele Einzelnheiten wir auffinden, sandern darauf, welche Pflanzenfamilie in Masse vorherrscht, wenn wir ein richtiges Bild von der Vegetation in irgend einer Gegend gewinnen wollen. Der Landmann, dessen schönes Kornfe!d auch noch 30 bis 40 Un- kräuter entbielte, würde über unsere Weisheit E- cheln, wenn wir ihm demonstrirten: du hast auf deinem Acker nur eine brauchbare Pflanzenspe- cies, und ausserdem noch 30, ja 30 Unkräuter; es tritt also hier zwischen dem Brauchbaren und Literaturber. 1834 I. Bd, 6 { : . [67 : - Unbrauchbaren das Verhältniss von 1: 50 oder gar von 1:'40 hefyor! = -—- Er würde mit allem Rechte unsere Weisheit eine Thorheit nennen. Nicht an- ders verhält es sich mit dem Aufzählen der Pflan- zenspecies, wenn die geographische Verbreitung auf- gezählt wird. - Soll unsere Ansicht der wirklichen Nator entsprechen, so kommt es darauf an, richtig einzusehen , welche Vegetationsform vorherrscht. So gehört unverkennbar die Stufe der Akotyledonen voxherrschend dem Uınkreise der gesammten Ve- getation, und auf dem Lande überall in den Flech- ten und Moosen der Schneegrenze an, aber die Far- ne und Palmenfarne erreichen erst: mit dem An- fange der heissen Zone ihr Vaterland. Dessgleichen haben die Monoeotyledonen ihr wahres Vaterland in der heissen Zone, und erreichen unter dem glühen- den Sonnenstrahle des Aequalors in den Palmenflor ihre Vollendung, — während anderseits eben so unverkennbar die Gräser in der Nähe der Schnee- grenze, diesseits der Region der Moose und Flech- ten, der Masse nach, in Vergleich mit allen übrs- gen Pflanzen am bedentendsten sind. Die Dicotyle- donen endlich:halten in ihrer Verbreitung die Mitto zwißehen ‘den: Extrembildungen der Acotyledonen und’der Menocotyledonen ; — und von ihnen kom- ınen nur Kräuter in der Nähe der Region der Grä- ser vor, während die Bäume in warmen Gegenden undurchdringliche Wälder bilden, und durch diese Form die Kräuter beherrschen, obschon letztere an Species weit zahlreicher sind. Es kommt nicht auf 85 die Einzelnheiten an, sondern auf die Einheit des vegetabilischen Lebens, welches sich durch über- wiegende Massen einer jedesmaligen Vegetationsform vor unsern Blicken entfaltet. Zum Schlusse fassen wir als Resultat folgende Punkte zusammen : 3) Das gründliche Studium der Botanik darf sich nicht mit der Kenntniss der Arten und der Geschlechter begnügen; es muss auf die Kenntniss der Familien, auf den jedesmaligen _Uebergang der einen Familie in die andere, auf die innern Eigen- thümlichkeiten einer jeden Familie, auf das klare Erkennen. des einen vegetabilischen Lebens iu allen Mannigfaltigkeiten gerichtet seyn. Diese Ein- heit tritt uns in einem natürlichen Pflanzensysteme hervor. Der Unterricht in der Botanik muss daher gleichfalls auf ein natürliches Pflanzensystem &- richtet seyn. 2) Das Pflanzensystem, dem der Verf. huldigt, ist kein natürliches, sondern ein künstliches Sy- stem, und noch dazu ein solches, welches auf einer theils sehr schwankenden, theils willkührlich aufgefassten Basis beruhet. Es hat den Schein eines natürlichen Systems nur usurfirt, und dieses dadurch, dass in demselben auch die Benennungen: Acotyledonen, Monocotyledonen und Dicotyledoneu gebraucht werden. Viele der aufgestellten natürli chen Familien beruhen übrigens ‚auch theils auf zu schwankenden , theils zu unbedeutenden Eigenthüm- 6* . 84 lichkeiten. Die aufgestellten Diagnosen verdienen ‚grösstentheils nicht den Namen Diagnose. 3) Dieses künstliche Pflanzensystem ist zudem von der Art, dass kein Anfänger sich desselben ohne grosse Beschwerde bedienen kann; und selbst kein Lehrer wird dasselbe einem Anfänger so leicht ma- chen können, wie dieses noch zur Zeit von dem Linneschen Sexualsysteme bei allen seinen Män- geln gilt. — Ausserdem führt dieses System bei der Untersuchung bestimmter Pflanzen, im glücklichsten Falle, nur zu der Familie, wozu die fragliche Pflanze gehört, nicht zu dem Geschlechte und zu der bestimmten Species. Von der andern Seite kann mit der Linneschen Sexualmethode die Hinweisung auf die jedesmalige natürliche Familie verbunden werden; es wird alsdann, wenn dieses zugleich ge- schieht, das Studium der Familie angeregt und er- leichtert. Die Kraftsprache des Verf. von Ober- flächlichkeit, von Linne und seinen Anhän- gern u. s. w. kann das Künstliche des empfohlenen Systems nicht zu einem Natürlichen, das Schwan- kende nicht zu einem Nichtschwankenden, das Unlogische der Diagnosen zu einem Logischen, das Irrige nicht zu einem Nichtirrigen, das Ermüdende des Systems nichtzu einem Nichtermüdenden machen. 4) Die im Buche aufgestellten Verwandischaf- ten, — (obschon sie in einigen Fällen nicht zuge- geben werden können und dagegen manche fehlen), sind belehrend, und der Verf. verdient dafür unsern Dank; — um so mehr, da durch das Abpflücken 85 der Familien die Einheit in der Vegetation sich immer mehr dem Gesichtskreise entzieht und hier- mit das gründliche Studium nur beschwerlicher wird. Auch für die Bemerkungen über die Nutzanwen- dung, die von manchen Pflanzen gemacht wird, und über ihre sonstigen Eigenthümlichkeiten, welche der Verf. aus vielen Werken zusammengetragen hat, verdient derselbe Dank. Botanische Handbücher. +nweisung zum Unterrichte in der Natur- geschichte. Nach ‚naturgemässen Grundsätzen für gehobene Volksschulen, Bürgerschulen, Berufschu- Jen, Schullehrerseminarien und Gymnasien bear- beitet von August Lüben, Oberlehrer der Bür- gerschule zu Aschersleben. Erster "Theil. Pflan- zerkunde. Mit einem Briefe als Vorwort von Dr. W. Harnisch, Königl. Preuss. Seminardirector zu Weissenfels. IIalle, Eduard Anton, 1832. Auch unter dem Titel: Anweisung zum Unterricht in der Pflanzenkunde etc. 556 5. in 8. Preis ı Rth. In Folge des immer mehr wach und rege wer- denden Sinnes für die Botanik erscheinen in jeder Messe Anweisungen zum Unterricbt in derselben, s0 wie Lehr- und Handbücher dieser Wissenschaft unter mancherlei Titeln und Gestalten; allein es ist nicht zu läugnen, dass unter solchen viel erbirmli- ches Machwerk mit unterläuft. Gewiss dinlie es 36 darum eben so verdienstlich- von einer Redaction seyn, solches Geschreibsel, für welches der Anfän- ger, wenn er nicht noch auf Irr - und Abwege ge- leitet wird, im glücklichsten Falle sein Geld weg- werfen wurde, als unbrauchbar zu bezeichnen, als es ihr dagegen zur Pflicht wird, das wirklich Gute hervor zu heben. Dem Ref. gereicht es zur beson- dern Freude, ein solches Werk der bessern Art hier anzuzeigen und Freunde der Botanik auf dasselbe aufmerksam zu machen, als es nach seiner Ueber- zeugung fur Anfänger die beste Anweisung zum Selbststudium ist, die wir bis jetzt besitzen , indem sie denselben zuerst naturgemäss durch eine Aus- wahl allenihalben verbreiteter Pflanzen, die fast jedermann kennt und sich leicht verschaffen kann, mit den einzelnen Theilen der Pflanzen bekannt macht, und so die Terminologie praktisch lehrt, und dann stufenweise zu den Gattungen, Klassen und Familien weıter führt. Der Botaniker von Fach wird freilich darin nichts Neues finden, als eben diese Methode; für diesen ist es aber auch nicht geschrieben , dagegen aber werden Lehrer an Schu- len, welche Unterricht in Botanik geben sollen, wäh- rend sie in derselben selbst nur höchst oberfläch- liche Kenntnisse besitzen, wie Anfänger, die ohne fremde Anweisung sich mit dem Studium der Bota- nik veriraut machen wollen, sich dieses Werkes mil dem besten Erfolge bedienen. Das brieflicke Vorwort von Ilarnisch dürfe - Munchem als überflüssig erscheinen, doch sie ist-es das 07 in der That nicht, da diese Anleitung zunächst für Lehrer geschrieben ist, die durch sie selbst erst in die Botanik eingeführt werden sollen, und für solche die günstige Beuribeilung und Einführung eines Har- nisch zur gewichtigsten Empfehlung wird. Aus demselben Gesichtspunkte müssen auch die vielen Citate von Harnisch, Diesterweg, Weilberg und andern in der Einleitung betrachtet werden, denn leider kennt man auf vielen Schulen die Buta- nik kaum mehr als dem Namen nach, und eine grosse Anzalıl von Lehrern ist noch so fremd in den Na- turwissenschaften und so unbekannt mit den: grossen Nutzen, den ein methodisı her Unterricht in densel- ben den Schülern gewährt, dass ilmen erst durch Autoritäten, wie die hier angeführten, eine rich- tigere und bessere Ansicht von der Sache beigebracht werden muss, T/nd das aber wird durch die Ein- leitung von 8. 9 — 31. bezweckt. wo der Verf. über den Werth des Unterrichts in der Naturge- schichte, wie über das Verfahren beim Unterrichte in derselben und besonders auch über den Unter- richt in der Pfanzenkunde sich mit vieler Umsicht und einen richtigen Takte verbreitet, und so zu- gleich dem Lehrer eine Anleitung giht, wie er die- ses Buch gebrauchen soll. Der Gang, deu der Verf. beim Unterrichte einschlägt., ist folgender: Er begiunt im ersten Kursus damit, einzelne Pilanzen ausfülrlich zu be- schreiben, damit der Lehrer von seinen Schülern nach dieser Beschreibung die einzelnen Theile selbst 85 aufsuchen lasse. Keineswegs soll er aber diese Be- schreibungen ablesen, sondern er soll die Pflanze jedesmal an die Schüler vertheilen und durch Fra- gen dieselben veranlassen, die verschiedenen Theile selbst zu finden un! zu benennen, wobei der Lehrer anfangs freilich nachlhieifen muss, aber zugleich Ge- legenheit bekö:mmt, die Kunstausdrücke zu erklären. In diesem ersten Kursus sind 45, allenthalbeu ver- breitete Pflanzen ausführlich beschrieben, und nach der Blüthezeit anfgeführt, so dass er im Frühjahr mit dem Schneeglöckchen und Veilchen &c. beginnt, und durch den Sommer bis zum Herbste fortläuft, wo er mit Colchicum und den zusammengesetzten Helianthus und Achillea schliesst. Bei der Aus- wahl fst der Verf. darauf bedacht gewesen, Pflan- zen aus den meisten Linne’schen Klassen und vielen Familien in diesen ersten Kursus zu bringen, um hier schon mit mannichfaltigen Pfanzenformen be- kannt zu machen. Wenn hier nun die Pflanzen im Allgemeinen bloss vorgeführt wurden, so hat der zweite Kursus zum Zweck, sie im Vergleiche mit andern zu betrachten und so den Begriff von Art zu entwickeln. Deshzlb werden in dem zweiten Kursus "stets zwei oder mehrere Arten einer Gattung ver- gleichend abgehandelt, um das Unterscheidende her- vorzuheben, nachdem die gemeinschaftlichen Merk- male aufgesucht worden sind. In diesem Kursus werden 33 Gattungen mit gegen 100 Arten aufge- führt. Iieran schliesst sich eine Zusammenstellung und Vergleichung der verwandten Gattungen, wel- 89. che in diesen beiden Kursen vorgekommen sind, um hiernach die gemeinsamen, wie die unterscheiden- den Merkmale aufsuchen zu lassen, und zuletzt folgt eine Zusammenstellung dieser Gattungen nach den Linne’schen Klassen, wodurch die Bekanntschaft mit dem Linne’schen Systeme eingeleitet wird. Der dritte Kursus ist der Kenntniss der natür- lichen - Familien gewidmet. Zuerst wird hier der Familiencharakter aufgeführt; hierauf folgt eine kurze Vergleichung der in die abgehandelte Familie gehöri- gen Galtungen und dann erst wird der Gattungscha- rakter ausführlich mitgetheilt. Eine oder mehrere Arten werden dann hinter jeder Gattung bloss na- inentlich aufgeführt, was jedoch wohl ohne beson- deren Nutzen seyn dürfte. In dem folgenden Abschnitte über Annıdnung der Pflanzen, der gewissermassen einen vierten Kur- sus abgibt, wird das Linne'sche und das natürliche System näher erläutert und hieran schliesst sich noch ein Kapitel vom Baue und der Natur der Gewächse, welches das Wesentliche über dıesen Gegenstand ans Richards Grundriss der Botanik (übersetzt von Kittel) enthält. Zuletzt folgt noch ein alphabeti- sches Verzeichniss und cine Erklärung der Hanpt- wörter, welche bei der Beschreibung der Pflanzen gebraucht worden sind, und ein gleiches der Bei- wörter, beide vorzugsweise nach Mertens und Koch Deutschlands Flor. Bd. ı. Die hier dargebrachte UeLersicht dessen, was diesca Buch enthält, so wie des Ganges, Jen der 90 Verf. eingeschlagen hat, zeigt, dass ‚die Anordnung des. Ganges eine ganz natur- und sachgemässe ist. Obschon dasselbe zwar, wie auch der Titel sagt, be- sonders für Lehrer zum Leitfaden beim Unterricht in den Schulen bestimmt ist, so wird es doch auch der Anfänger mit vielem Nutzen gebrauchen, und es ist solchen darum sehr zu empfehlen, Dass bei der Bearbeitung desselben andere Werke vielfach benutzt und ausgezogen wurden, wie Mertens und Koch, Schkuhr, Sturm, Richard undviele andere, kann hier wohl um so weniger zum Vorwurfe gereichen, da der Verf. diese Werke in der Einleitung nam- haft macht. Uebrigens verschlägt es bei einem sol- chen Buche wenig, was daran eigenthumlich sey, ob selbst die Idee eine fremde und bei der Ausfüh- zung Manches behülflich gewesen wäre; es genügt schon, dass die Anordnung eine gelungene, und die Durchführung des Ganzen dem Zwecke entsprechend sey, und davon glaubt Ref. überzeugt seyn zu dür- fen. Deshalb wünscht er auch, Jass dieses Buch in die Hände von recht vielen Lehrern kommen “möge, damit sie den \Vertl des Unterrichts in der Pflanzenkunde als Bildungsmittel würdigen und die- sen Unterricht zweckmässig und zum Nutzen der Schüler ertheilen lernen. Monographieen Mycographie Suisse ou description des Cham- pignons, qui croissent en Suisse, particuliere- 91 ment dans le Canton de Vaud, aux environs de Lausanne. Par L. Secretan, membre de la So- cieieE helvetigue des Sciences naturelles. Geneve 1855. III. Vol.:LIV. et 1822 pages, in 8 Der Verf. dieses Werks gehört zu denjenigen Männern, welche von ‘der Vorsehung am Geiste reich ausgestatiet, und von einer reitzenden, zur Be- trachtung auffordernden Natur umgeben sich nicht mit allgemeiner Anschauung derselben zu begnügen vermögen , sondern selbst ihren Erholungen eine wis- senschaftliche Richtung gebend, Jahrzchende hin- durch die Stunden der Musse in anspruchloser Stille mit Liebe und Beharrlichkeit einem speciellen Ge- genstande widmen, bis sie endlich unvermerkt zu einer Masse von Beobachtungen gelangen, deren Be- kahntmachung in der Wissenschaft Epoche nacht, Männer, davon kein Land so viele aufzuweisen ver- nıag, als die glücklichen Ufer des Genfersces. Ausgezeichnet als gründlicher Rechtsgelehrter und geistreicher Redner, früher Mitglied des Staals- ratıs und Landammann, jeizt Präsident des obersten Gerichtshofes der Waadt, wurde Ludwig Secre- tan schon längst bei seinen \Vanderungen durch die dunklen Tannenwälder des Jorats von dem Anblick der sonderbaren Gestalten ergriffen, welche in lauen Herbstnächten plötzlich zwischen den ab- sterbenden Kräutern des Waldes bleich und unbe- weglich emporsteigend, den cinsamen Wanderer ge- spensterartig umgeben. — Ur versuchte zuerst, diese flüchtigen Formen mit Hülle des treflichen 92 4 Werkes Bulliard’s dem Gedächtnisse einzuprägen, aber eine Menge derselben wollte sich nicht in die engen Gränzen der Bulliard’schen Kupfer fügen. Er begann daher, sie selbst zu zeichnen, dieses musste jedoch ‚von allen Seiten, in allen Altern, ge- schehen, und er sah wohl, dass ein Werk daraus entstehen müsste, welches unermessliche Opfer erfor- dern, und nur wenigen Personen zugänglich seyn würde. Auf der andern Seite schon gewohnt, seine Gedanken mit Schärfe und Bestimmtheit mitzuthei- len, glaubte er denselben Zweck zu erreichen, wenn er jede Art von ihrem ersten Entstehen bis zur Auf- lösung verfolgend, eine kurze Lebensgeschichte der- selben entwürfe. Eine Arbeit, die er mit unermüd- licher Gedult über zwanzig Jahre ‚lang fortgesetzt hat. So entstand ein Werk, welches die grösste Lücke der bisherigen Floren der Schweiz ausfüllt, und nicht passender, als mit dem von dem Verf. gewählten Namen: Schweizerische Pilzbeschreibung, bezeichnet werden kann. Auf eine kurze Charakteristik der Klasse folgt eine analytische Uebersicht der Gaitung, dann diese selbst unter Zugrundlegung der Persoon’schen Haupteintheilung in F. gymnocarpi und angio- carpi, doch mit beständiger Rücksicht auf Link und Fries. Bei jeder Art wird zuerst der franzö- sische und lateinische Name gegeben, dann Beschrei- bungen, Abbildungen und Syneuyme früherer Werke angeführt. Hierauf folgen die Beschreibungen nach allen Altersverschiedenheiten und Abarten, Jahres- x 95 zeit, Standörter, und oft noch Anmerkungen ety- ologischen, ökonomischen oder kritischen Inhalts. Die unermessliche Gattung Agaricus, welche auch hier, wie bei Fries, zwar in viele Untergat- tungen eingetheilt, aber nicht getrennt wird, um- fasst 1091 in der Schweitz beobachtete Arten, wor- unter mehrere nene, und nimmt allein mehr als die Hälfte des ganzen Werks ein. Sie scheint der Haupt- gegenstand der Untersuchungen des würdigen Ver- fassers gewesen zu seyn, so wie die Hymenomy- ceten überhaupt. Die niedrigen Familien, beson- ders die Blaitschwämme, die freilich kaum zu den selbstsländigen Organismen gehören dürften, sind weniger erschöpfl. worden: so findet man zwar noch 143 Sphaerien-, aber nur 10 Puccinien-, 20 Aecci- dien- und 38 Uredo- Arten. Am Schlusse gibt der Verfasser, der sich übri- gens, wie manche Pomologen, einen sinnlicheren Genuss seinen Kindern überlassend, mit der Betrach- tung seiner Lieblinge begnügt, und in dieser Be- ziehung mit Batarras Katze Oewgounev ou Darys- KEV ausruft, Verzeichnisse der essbaren und der gif- tigen Schwämme. Die Mtersprüge in den Anga- ben seiner Vorgänger hierüber glanbt er aus unrich- tigen Bestimmungen erklären zu können, doch seyen einzelne, in der Jugend essbare Arten im Alter ge- fährlich, daher er sehr empfielt, die alternden und von Insekten angegriffenen sorgfältig auszuscheiden, auch mag manche an sich schädliche Art durch lan- ges Kochen ihre flüchtige Schärfe ganz oder theil- 94 Ä weise verlieren. So brachte einst jemand einem Hunde rohen Fliegenschwamm bei und bewirkte dessen Tod, als er aber hierauf eine Parthie gleicher Fliegenschwämme destillirte, verzehrte ein anderer Hund ohne Nachtheil sowohl die in der Vorlage übergegangene Flüssigkeit, als auch den in der Re- torte gebliebenen Rückstand. Ein weiterer interessanter Anhang über den Nutzen der Pilze als Arzney, als Zunder- und als Farbestoff gibt keinen vortheilhaften Begriff von den Beziehungen dieser Familie zum Menschen, bloss die Verwendung einiger Polyporen zum Zunder ist von einiger Erheblichkeit. Bedeutender ist der Scha- den, den sie stiften, und gegen welchen Schutzmit- fel, vor Allem Luftzug und Trockenheit, angege- ben werden. Die berüchtigte trockne Fäulniss der ehlischen Schiffe und der Schwamm in den Gebäu- dei ‚welche bier die erste Stelle einnehmen, haben nach‘ dem Verfasser einen und denselben Urheber, die Himantia domestica. — Für ‘den Anfänger wäre der Gebrauch dieses, durch die Genauigkeit und Originalität seiner nach dem I,cben ent#örfenen Beschreibungen auch für den’ vollendetsten Mykologen unschätzbaren Werkes webentlich erleichtert worden, wenn den Beschrei- bungen der Arten kurze Diagnosen vorangestellt worden wären, allein diese lagen um so weniger im Plane des Verfassers, der Wortgemälde liefern wollte, als sie, um die nöthige Kürze zu behalten, sich auf einen einzelnen Gegenstand der Pianze 95 hätten beschränken müssen, und demnach den Um- fang des Werkes bedeutend verinchrt hätten. Möchte es daher dem trefllichen Fries gefallen, durch An- führung der Secretan’schen Beschreibungen in seinem angekündigten Epitome regni mycologici diesem Mangel abzuhelfen, und so den Wertli bei- der Arbeiten zugleich zu erhöhen. M. — Düsseldorpii, sumptibus Arnz & Comp. 1832: Monographia generis Capsici, auctore A. Fin- gerhuih, Med. Doctore. Cum tabul. X. coloratis. 32 pag. ın 4. on Die Gattung Capsicum gehört, wie der Verf. mit Recht bemerkt, zu jenen natwrlichen Gattungen, deren Arten durch bestimmte, ausgezeichnete und leicht erkenubare Charactere innig mit einander ver- knüpft sind, die aber cben desswegen bei der schir- feren Umgränzung der Arten schr grosse Schwir- rigkeiten darbiecten. Dazu kommt noch, dass die Culiar schon seit langen Zeiten sich dieser Pflauzen benichtigt und zum Theil schr mannigfaltige Tor- men und Spielarten bei denselben hervorgerufen hat, dass viele dieser Formen, zum Theil veıschie- denen Arten angehörend, schon von älteren Pilan- zenforschern beschrieben und abgebildet, von Linne aber vernachlässigt und dadurch für lingere Zeit der Nichtbeachtung Preis gegeben wurden, während andererseits die botanischen Reisen unserer Zeitge- ” ® „22 nossen neue ausgezeichnete Arten zu Tage förderten. 06. Es verdient daher diese, auf gründliches Quellenstu- dium und vieljährige eigene Beobachtungen gestützte Monographie den Dank der Botaniker um so mehr, als sie die erste ist, welche uns über die Formver- hältnisse dieser Gattung Aufschluss gibt. Der Verf, beleuchtet darin zuerst die chemische Constitulion und den medicinischen Gebrauch der Gattung Cap- sicum, den Bau der äussern Theile, den natürli- chen und wesentlichen Character, die Eintheilung der Gattung, die zur Unterscheidung der Arten vor- nehmlich anwendbaren Kennzeichen, und geht dann zur Beschreibung der Arten über, von denen 25 ge- nau characterisirt und beschrieben, 7 aber einer weiteren Prüfung empfohlen werden. Der Character der Gattung wird folgendermassen emendirt: Cal. 5- vel 6-dentatus, ‚dentibus erecliusculis vel patentibus. Cor. rolata, tnbo brevi intus striatulo, limbo 5- aut 6-fido aestivatione plicato. Antherae comniventes, bi- loculares, utroque latere Iongitudinaliter dehiscentes. Fructus: bacca exsucca, inflata, forma varia, 2-3- locularis, polysperma, dissepimentis placenta cen- trali adnalis, superne incompletis. Semina numerosa subreniformia compressiuscula. Bei der Einthei- Jung der Arten bat der Verf. die Richtung und Ge- stalt der Früchte zu Grunde gelegt, uud letztere auch grösstentheils abgebildet. Nene Arten sind: C. cumanense (C. baccatum Kunth. nec Linn.); C. strictum; C. ceratocarpum. Möchte der Verfasser sich noch oft in ähnlichen Arbeiten versuchen. m irrt. Ziteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. ni, Nro. T mm Monographieen Berlin, bei August Rücker, 1833. Natur- geschichte der europäischen Lebermoose mit be. sonderer Beziehung auf Schlesien und die Oert. lichkeiten des Riesengebirgs von Dr. Christian Gottfried Nees von Esenbeck, Königl. Pro- fessor an der Universität zu Breslau und Präsiden- ten der Kaiserl. Leop. Carol. Akad-mie der Natur- forscher. Erstes Bindchen. Mit einer Kupfertafel. Auch unter dem Titel: Erinnerungen aus dem Riesengebirge von &. XX. und 347 S. in 2. So wie einst die Horae physicae Berolinenses den Freunden der Naturkunde die Resultate eines lehrreichen Aufenthaltes des Verfassers in Berlin darlegten, so gibt uns das vorliegende Schrifichen von den Studien desselben während seinem Ver- weilen in dem so reich von der Natur begabten Riesengebirge erfreuliche Kuude. An den natürli- chen Wohnplätzen zierlicher Lebermoose, die, dem Verf. seit früherer Zeit befreundet, auch zum Tbeil schon von ihm in diesen Blättern belenchtet wor- Literaturber. 1838 II. Bd. 98° den waren, mussie der Drang, dieselben näher zu stndiren, und die Ergebnisse dieser Studien ander- weiligen Erfahrungen anzureihen, um so lebhafter hervortreten, als sich hier zugleich ein reiches Feld für wissenschaflliche Thätigkeit darbot, das bei an- gemessener und richtiger Behandlung noch manche interessante und werthvolle Ausbeute zu liefern ver- sprach; und als der Verf., durch die vorherge- Sangenen Untersuchungen der Japanischen und Bra- silianischen Lebermoose in den grösseren Formen- kreis dieser Familie eingeweiht, in den Bitten und der Beihülfe der Schlesischen Freunde die Verpflichtung erkennen musste, auch die vater- Tindischen Gebilde durch eine fassliche Darstel- lang in ihrer ganzen Fülle und Schönheit dem for- schenden Blicke zu entfalten. Wer die früheren Arbeiten des Verf. und die Fertigkeit kennt, womit derselbe auf eine eigenthümliche geist- und gemüth- volle Weise auch den trockensten Stellen der Natur- wissenschaft eine freundliche Seite abzugewinnen weiss; wer die Schärfe der Beobachtung und die er- schöpfende Genauigkeit kennt, von welcher alle mo- nographischen Arbeiten des Verf. Zeugniss ablegen, der wird wohl keinen Augenblick zweileln, dass ihm auch diese Aufgabe in einem hohen Grade gelungen seyn müsse, und wir brauchen, um dieses zu be- kräftigen, kaum eine andere Gewähr anzuführen, als den Inhalt des Buches selbst. Der Verf. führt uns in das Studinm der Leber- moose zuerst ein durch die Beäntwortung der jeden 99 sich wohl zuerst aufdringenden Frage: wie iman Le: bermoose untersüchen und bestimmen soll. Er for- dert vor Allem genaue Betrachtung im Einzelnen; und erklärt sich daher als ein Feind aller Eselsbrü- cken; aller Erleichterungsmethoden durch Oberfläch> lichkeiten in usum tironum: Wie bei allen Wissen schaften, so auch bier, ist treue Angabe des Gegen+ standes der Erkenstniss in selrich Vollständigkeit; und Bezeichnung der Wege, auf welchen man zu dieser Erkenntniss gelangen kann, die einzig sichere Erleichterungsmethode für den Anfänger; Denn „wie man keine Pflanze irgend einer Ordnung kennt, wenn man sie nicht nach ihren Formen vollständig betrachtet und aufgefasst hat, so ist diess noch weit weniger der Fall bei den kleinen Gewächsen, von denen wir reden. Das ist eben der Reiz, mit dem sie uns anziehen, dass sie uns merken lassen, wie vielerlei an ilınen zu suchen, zu finden und zu er- kennen sey; das ist der Genuss, dei ihr stilles , ge- mütbliches, ruhig anhaltendes, nie eilendes Beschauen gewährt; das ist aber auch der verborgene Grund der Scheu, womit sie den flüchtigen Sammler er- füllen‘ Der Verf. giht kurz die nothwendigen Maassregeln an, die schon beim Sammeln und Anf- bewahren, nuch mehr aber bei der Untersuchung der Leberinoose beobachtet werden müssen, wend ibr Studium von wahrhaft erspriesslichem Nutzen seyn soll, und geht,bierauf über zur Betrachtung ihres Baues im Allgemeinen. Wurzeln, Stengel, Blätter, Brutkörner: weibliche und männliche Frur- onfe x 100 tificalionen and Fortpflanzungsknospen werden in aller Mannigfaltigkeit der Form, die sie dem Be- schauenden darbieten, vorüber geführt; die densel- ben zu Grunde liegenden morphologischen und phy- siologischen Gesetze aufgesucht und nachgewiesen, die nothwendig gewordenen Kunstausdrücke erläu- tert, und überhaupt ein Gesammtbild der Leber- moos- Vegelalion entworfen, das in allen seinen Zügen an die Meisterhand des ähnlichen Gemäldes der Laubmoose in der Bryologia germanica erinnett. Vorzüglich interessant und neue Aufschlüsse gewäh- rend sind. die Bemerkungen über die Stellung der Blätter und die Richtung ihrer Wendeln, zu deren Erläuterung die auf der beigegebenen Kupfertafel entlalienen Umrisse dienen. Es ergibt sich daraus unter andern, dass ursprünglich die & Stellung mit gleichen Blättern als Typus zu betrachten ist, der aber nach dem Geseize des Familienbaues am häu- figsten unterdrückt wird, und zwar entweder durch bedeutende Verkleinerung oder durch V erwachsung der beiden Blättchen, welche der untern Seite zu- gekehrt sind: eine Ansicht, welche auch für die morphologische Deutung der Amphigastrien von Wichtigkeit ist. Die Brutkörner betrachtet der Verf. als eine Auflösung der Blattsubstanz in freie Körner und Bläschen, und ist geueigt, dieselben cher für eine krankhafte Metamorphose als für einen eignen _Fortpflanzungsweg zu halten. Von denselben wohl zu unterscheiden sind die‘ Bruiknospen, die sich..als zellige, abgerundete, solide Körper an der Pflanze 101 frei entwickeln, und zur Erhaltung des Individuums, unabhängig von der geschlechtlichen Fortpflanzung, mitwirken. Bei der Betrachtung der weiblichen Blü- thondecke sucht der Verf. durch scharfsinnige Ver- gleichungen dieses Organ aus der Metamorphose der Blätter abzuleiten, und dadurch seine Identität mit dem einfachen Perianthium der Gefässpflanzen nach- zuweisen. Die Entwicklung des Stempels zur Frucht wird sorgfältig beschrieben und dadurch auch auf die Entstehung und Bedeutung der später am Grunde des Fruchtstiels sitzenden Mütze das gehörige Licht geworfen. Sehr interessant sind auch die Beobach- tungen des Verf. über die Kapseltextur der Junger- mannieen, wodurch sich namentlich das Resultat er- gibt, dass die Klappen aus mehreren Schichten röh- riger, in parallele Reihen geordneter, mit Spiralfa- sern versehener Zellchen bestehen, und dass die so- genannten Schleudern nichts anders sind, als das Ge webe der inneren Kapselschichte selbst „ welches sich losgetrennt und in freie Schläuche verwandelt hat. Nach diesen allgemeinen Retrach’ungen wendet sich der Verf. zur Anordnung der Lebermoose;; gibt zuerst den Grundcharacter ihrer Vegetation und Frucht an, und theilt dann dieselben nach dem Vor- gange der Herren Dumortier und Corda in fol- gende Tribus: I. Jungermannieen. Eine aspaltige Kapsel mit Samenschlendern,, von einem freien Stiele gelra- gen, oder sitzend. Laubarlige und stenglige Gewächse. I. Marchantieen. Auf cinem Fruchtboden sie- 102 hende, verschiedentlich aufspringende Kapseln mit Samenschleudern. Laubartige Gewächse, mit poren- artiger Bildung der Oberhaut, y IM. Targionieen. Zweiklappige, freie Frucht, ohne Mittelsäuichen, mit Samenschleudern. Laubarti- ge Gewächse mit porenartiger Bildung der Oberhaut. IV. Anthoceroteen. Zweiklappige oder ein- ritzige freie Frucht mit einem Mittelsänlchen und bandartigen Samenschieudern. Laubartige Gewächse, V. Riccieen. Unklappige Frucht, ohne Samen- sehleudern, unmittelbar in dem Laube oder in einem auf der Oberfläche des Laubes sitzenden oder kurz gestielten Behältnisse verschlossen und mit dessen Zerstörung die Samen entleerend. Von dieser allgemeinen Anordnung der Leber- moose kommt der Verf. zur besonderen der Junger- mannieen, bei weicher er dem DeCandolle’schen Grundsatze huldigt, dass, sobald eine als Gattung betrachtete Pflanzengruppe zum Range einer Familie oder Tribus erhoben wird, die darin etwa vorhan- denen Sonderungen der Arten in kleinere Gruppen, sofern diesen entsprechende Differenzen in den Fructi- ficalionsorganen gefunden werden, als besondere Gat- tnngen aufzustelien sind. In der That ist gewiss schon manchem Botaniker, wenn er in unsern Sy- siemen und Floren die vuluminöse Gattung Junger- mannia erblickte, der Gedanke beigefallen, dass es sich mit derselben wohl eben so, wie mit dem Lin- ne'schen Lichen verhalten möchte. Es bedurfte auch sur des Entdeckung scharfhegränzter,, und dem äus- 103 scren Habitus entsprechender Charactere in den Fructificationstheilen der einzelnen Arten, um die Trennung dieser rudis et indigesta moles in selbst- ständige Gattungen zu rechtfertigen. Schon früher Micheli und Necker, neuerdings aber Raddi, Dumortier und Corda haben diese Aufgabe wit grösserem oder geringerem Gliüicke zu lösen versucht, und unser Verf. betritt denselben Weg, indem er durch reilliche Erwägung des Gewichtes der eiu- zelnen Charactere, und durch die Gesammtauffas- sung der vegelativen und fructuellen Seite die Ab- wege zu vermeiden sucht, worauf seine Vorginger durch einseitige Forschungen zum Theil geleitet wur- den. Die Grundsätze des Verf. über die Bestim- mung der Galtungen, von denen er zuvörderst sein Glaubensbekenntniss ablegt, sind so anschaulich klar, und finden auch bei allen übnigen Zweigen der Pflau- zenkunde so schr ihre Anwendung, dass wir es uns nicht versagen können, Einiges hievon hier wört- lich anzuführen. „Die Gattung liegt, an und für sich, weder in den Fructificationstheilen, noch im Habitus, sondern sie ist der Gesammtausdruck einer harmonischen sym- metrischen Einheit beider. Sie lässt sich also, mög- licher Weise, von zwei Seiten bezeichnen, durch Schilderung sowohl der vegetativen, als der in den Fructificatiunstbeilen liegenden Eigenthümlichkeit. Jede dieser Darstellungen für sich ist aber nur eine Bezeichnungsweise, nicht das Wesen der Gattung. welches Letztere vielmehr der Begııff der Einheit 104 beider, d. b. die Erkenntniss der Nothwendigkeit ihrer Zusammenstimmung ist.“ „Da eine solche Erkenntniss in den meisten Fällen weit über unserer Einsicht in die Natur der vegelaliven Besonderheit liegt, so beruht unsere Gat- tungsbestimmung auf dem Glauben an diese Noth- wendigkeit, welcher Glaube erzeugt wird durch die lebendige und unmiltelbar ergreifende Anschauung einer, durch keine erkennbare oder erkannte Siö- rung gelrübten Harmonie im Gesammibaue, d. h. in dem Baue sawohl der Vegetations- als der Fort- pflanzungs- Organe, beider sowohl an sich, als in Verbindung betrachtet.“ „Zur Bezeichnung aber wählen wir am liebsten die Fructificationstheile, weil deren Anordnung ın Kürze bezeichnet werden kann, die der Vegetations- ergane aber nicht.“ „Jede gute Gattung muss sich aber auch von der vegetaliven Seite darstellen lassen, und wo diese Darstellung in Widersprüche verfällt, ist die Gat- tung künstlich.“ „Bei der Bezeichnung einer Gattung durch die Fructificationsorgane kommt es also nicht auf die Masse und das scheinbare Gewicht oder die Menge der in derselben liegenden Merkmale an, sondern lediglich auf die klare Erkenntniss eines wirklich vorhandenen und unterscheidenden Merkmales in Harmonie mit dem schon erkannten Gewichte des avündlich studirten vollständigen Vegetationscharak- Iers der Gruppe u. s. w.® . | 105 Nachdem der Verf. nun kürzlich die Charactere durchgegangen, die sich zur Bestimmung (ler Gat- tungen der Jungermannieen am vorzüglichsten eignen dürften, gibt er eine doppelte Uebersicht dieser Gat- tungen und zwar: 4) nach der stufenweisen Ab- nalıme der Sonderung und Vollzähligkeit ihrer Fruc- tifcationsorgane und 9) nach den sich darbietenden natürlichen Gruppen, wobei er Dumortier folgt. Nach der ersten Beirachtungsweise folgen sich die Gattungen in nachstehender Reihe: ı. Jungerman- nia (generis Jungermanniae species Dum, Cord. Ali- cularia et Cheiloscyphus Corda. Mesoplıylla Dum, Radulae spec. Dum.) 2. Ptilidium (J. ciliaris.) 3. Mastigophora N.ab E. (Jungermanniae spec, Auct.) 4. Herpetium N. ab E. (). trilobata et allines.) 5. Jubula Dum. (J. Tamarisci et dilatata.) 6. Ra- dula Dum. ex parte. (J}. complanata). 7. Lejeu- nia Libert. (J. platyplylla &c, J. serpyllifulia &c., J. Mackai). 8. Diplomitrion Corda. (J. Lyellüi et bibernica). 9. Cordaea N. ab. E. (nova spec.) 10. Blasia Linn. ı1. Surcoscyphus Corda. (. emarginata &c.). 12. Saccogyna Dum. (J. vilicu- losa). ı3. Geocalyx N. ab E. (J. graveolens). 14. Calypogeia. (J. Trichomanis). 15. Tricholea Dum. (J. Tomentella). 16. Schisma Dum. cx parte. ı7. Gymnomitrium Corda. (J. concinnata, juniperima &c.) ı5. Haplomitrium N. ab LE. (Mniopsis Dum.) 19. Pellia Raddi. (J. epiphylla). 20. Netzgeria Kaddi. (Aueura Dum.). 1. Echinomitrium Cor- da. (J. fuscata) und 22. Codonia Dum. Jede die- 106 ser Gattungen wird mit bündiger Kürze und Schärfe in ihren bezeichnenden Characteren geschildert, “ * Es folgen nun die ausführlichen Erläuterungen und Beschreibungen der einzelnen Gattungen mit ihren Arten, ohngefähr auf dieselbe Weise, wie wir in der Bryologia germanica die Laubmoose darge- stellt finden. Die Untergruppe der Gymnomitrien, deren Glieder sich in der weniger entschiedenen Trennung einer obern und einer untern Stengelseite, noch mehr aber in dem Mangel der Blüthendecke und dem äussern Habitus den Laubmoosen nähern, eröffnet mit der Gattung Schisma die Reihe. Von der einzigen bekannten Art Sch. Juniperinum Dum. gehört nur die Form ß Europa und zwar den Schot- tischen Alpen an. Ihr folgt Haplomitrium N. ab E..mit den Arten H. Hookeri, welche, von Hrn. v. Flotow in Schlesien entdeckt, einen schätzba- ren Beitrag zur deutschen Flora bildet, und H. Cor- dae N. ub. E., wozu Gymnomitrion Hookeri Corda als Synonym gezogen wird. Unter Gym- romitrium bemerken wir G. concinnatum Corda, G. coralloides, eine neue Art aus dem Riesenge- birge, und G. adustum N. ab E., ebenfalls neu, von Funck auf dem Untersberge bei Salzburg und im Fichtelgebirge entdeckt. Sarcoseyphus enthält S. Ehrharti Corda mit dem Synonym J. emargi- nata Ehrh., S. sphacelatus (Jungermannia Gie- seke), S. densifolius N. obE., neu, von der Gös- nizalpe, S. Mülleri N. ab E., von Müller auf lehosiger Erde um Kaiserslautern entdeckt, S, Fun- 107 ckii (Jungermannia Web. et Mohr.), und S$. EyPp- sophilus N. ab E., unter welchen Namen fragweise die J. gypsophila VFallr. hieher gezogen wird. An diese erste Untergruppe reiht sich die der Junger- mannieae propriae, an deren Spitze wir nun die emendirte Gattung Jungermannia erblicken. Die Arien derselben gruppiren sich wieder in mehrere natürliche Rotten, von denen die der Aspleniosdeen die vollkommenste Entwicklungsstufe nicht nur der Jungermannieen, sondern der Lebermoose überhaupt darstellt. Unter ihrer Fahne stehen J. spinulosa Dicks., die bis jetzt noch nicht ausserhalb England gefunden wurde, J. decipiens Hook., bis jetzt eben- falls nur auf Irland beschränkt, J. asplenioides Linn. und J. interrupta N. ab E., die in verschie- denen Floren und Sammlungen als J. viliculosa figurirt, von der ächten Pilanze dieses Namens aber selbst genere verschieden ist. Die zweite Rotte um- fasst die Jungermanniae nemorosae und zerspaltet sich wieder in die J. n. genuinae und J. n. descis- centes. Wir finden in der ersten Abtheilung die Arten: J. compacia Roth., J. cuspiduligera N.ab E., welche von Funck bei Heiligenblut in Kärn- tlıen entdeckt, und von dem Verf. früher in Syliog. I. pag. 132 als J. resupinata aufgeführt wurce. J. subalpina N. ab E., welche Martius in der Fl. Erl. cr. als J. resupinata beschrieb, J. aeaui- loba Schwaegr. (J. montana Mart.); J. undulata Linn., von der 2 Hauptformen und mehrere unter- geordriete Varietäten erwähnt sind, J. irrigua N. ‘ D 105 ab E., die sich an mehreren Orten Schlesiens vor- findet, J. uliginosa Swartz, die ursprünglich dem Norden angehörend durch den Scharfblick des Verf. auch der Schlesischen Flora gewonnen wurde, J. pla- nifolia Hook., noch nicht ausserhalb Schottland ent- deckt, J. nemorosa Linn., J. umbrosa Schrad., J. rosacea Corda und J. curta Mart. mit ihrem ausgedehnten Formenkreis. In der zweiten Abthei- lung treffen: wir J. albicans Linn., J. obtusifolia Hook., J. resupinata L., J. Conradi Corda, J. exsecta Schmid., J. Dicksoni Hook., J. minuta Dicks., wozu J. PPeberi Mart. als Synonym ge- hört, J. Helleriana N. ab. E. und J. Turneri Hook. Alle nun folgenden Jungermannien gehören der dritten Rotte, Communes an, die, um die Uebersicht zu erleichtern wieder in 5 Unterabthei- Jungen gebracht werden, Es gehören dahin: J. sca- laris Schrad., J. compressa Hook., ]. confertis- sima N. ab E., neu, von Müller an Felsen in der Kochem entdeckt, J. Sphagni Dicks., J. Tay- lori Hook., die auch in mehreren Gebirgsgegenden Deutschlands vorkommt, J. anomala Hook., welche von Martius unter dem Namen J,. lanceolata ab- gebildet ‚wurde, J. Schraderi Mart., J. subapi- calis N.ab_E., zu welcher die J. crenulata Mart. gehört, J. crenulata E. B., J. nana N. ab E., eine bisher überschene neue deutsche Art, J. caes- piticia Lindenb., J. hyalina Hook., J. sphaero- carpa Hook., J. tersa N, ab E., welche bei Mar- tius als J. cordifolia aufgeführt ist, J. cordifolia . 109 Hook. , bis jetzt noch nicht in Dentschland gefun- den, J. obovata N. ab E., eine neue Art aus dem Riesengebirg, J. pumila FPith. und endlich J. Ian- ceolata Lin., mit deren Beschreibung, so wie emi- gen Nachträgen und einem Register sich dieses erste Bändchen schliesst, Diess möge genügen, um zu zeigen, dass auch das vorliegende Werk des thätigen Hrn, Verf. eben so durch die erschöpfende und genaue Darstellung des früher Bekannten, wie durch den Reichthum neuer Beobachtungen und Ansichten gleich ausge- zeichnet ist. Wir sehen daher der Fortsetzung des- selben mit wahrer Ungeduld entgegen, und hegen mit allen Freunden der Pflanzenkunde den Wunsch, dass es dem Verf. nie an Musse fehlen möge, sich. ähnliche lchrreiche „Erinnerungen“ zu sammeln. I Trr. Vratislaviae, 1833. Viro peri:lustri, doctissimo, eeleberrimo, Christophoro Guilelmo Hufe- land, Med, et Ch. Dr. &c. semisaecularem Lauream congralulatur Academia Caesarea Leopoldino - Caro- lina Naturae Cnriosorum. Annexa est plantarum Laurinarum secundum aflinitates naturales ex- Positio, ab Academiae praeside proposita, qua comprehenditur Hufelandiae Laurini generis novi laureato seni consecrati illustralio. Cum tabula aeri insculpta. 25 pag. in 4. Das im vergangenen Jahre mit so vieler Theil- nahme gefeierte fünfzigjährige Jubilium des würdi- geu IIuleland gab auch der vorliegenden interes- \ 110 santen Dissertation ihr Eintsteben, und es konnte in der That bei dieser Gelegenheit dem gefeierten Greise von Seiten der Botaniker, denen er durch seine Beobachtungen über die Bewegungen des He- dysarum gyrans angehört, wohl kaum eine sin- nigere Huldigung dargebracht werden, als die Uebertragung seines Namens an eine neue Gat- tung der Lorbeerbäume. Indem Herr Dr. Nees v. Esenbeck diese neue Gattung aufstelli, nimmt er . zugleich Veranlassung, sich im Allgemeinen über die Familie der Laurinen auszusprechen, ihre Gliede- rung in natürliche Gruppen nachzuweisen, und die Charsctere der einzelnen Gattungen in scharfen Um- rissen zu entwerfen. Schon seit mehreren Jahren mit der Untersuchung der von Wallich in Ostin- dien gesammelten Lorbeerbäume beschäftigt, und durch die Ansicht der vorzüglichsten Herbardhı be- lehrt, musste diess dem geistvollen Herrn Verf. in besonderem Grade gelingen, und wir finden ihn da- her auch bier gauz anf seinem Gebiete, und {renen uns schon jetzt den Vorläufer eines Werkes zu be- sitzen, das sich ausführlich über diese Familie ver- breitend den übrigen ınonographischen Arbeiten des Verf. würdig anschliessen wird. Welche ausgezeich- neie Resultale wir in dieser Beziehung von den For- schungen desselben zu erwarten haben, lassen uns schon die hier mitgelheilten kurzen Andeutungen erkennen, und wir können uns nicht das Vergnü- gen versagen, wenigstens den Rahmen seiner Ein- theilang nachstehend mitzutheilen. 111 Affinitates generum Laurinarum nalurales: Tribus I. Laureae. 1. Cinnamomeae. 1) Cinnamomum Burm. (Spee. 24.) 2. Camphorcae. 2) Camphora Bauh. (Spec. 5.) 3. Ocoteae. 3) Apollonias N. ab E. (Spee. 1.) 3) Orotea N. ab E. (Spec. 14.) 4. Perseae. 5) Persea Gartn. (Spec. 31.) 6) Machilus Rumph. (Spec. 5.) 7) Boldu N. ab E. (Spee. 1.) 8) Alseodaphne N. ab. E. (Spec. 2.) 0) Hufe- landia N. ab E. (Spec. 3.) 5. Cryptocarpae. 10) Endiandra R. Br. (Spec. 3.) 11) Beil. schmiedia N. ab E. (Spee. 2.) 12) Cecidodaphne (N. ab E. (Spec.1.)) 13) Cryptocarpa HBr. (Sp- 7.) 14) Agathophyllum Yfilld. (Spec. 2.) 15) Mespilodaphne N.fet M. (Spec. 4.) 6. Acrodiclidia. 16) Aydendron N.et M. (Spec. 12.) 17) Acro. diclidium N. et M. (Spec. 4.) 18) Misanteca Schlechtend. (Spec. 1.) 7. Nectandreae. 10) Nectandra Rottb. (Spec. 50.) 8. Diceypellia. 20) Dicypellium N. et M. (Spec. 113 21) Pe- falanthera IN. et I. (Spec. 1.) 112 9 Oreodaphneae. 22) Teleiandra N. ab E. (Spcc. 1.) 23) Lep- todaphne N. et M, (Spec. 2.) 24) Ajouea Aubl. (Spec. 1.) 25) Endlicheria N. ab E. (Spec. 2.) 26) Oreodaphne N. et M. (Spec. 51.) 27) Cam- phoromoea N. et M. (Spec. 4) 28) Strychno- daphne N. et M. (Spec. 2.) 2%) Gymnobalanus IN. et M. (S, ec. 3.) ‘10. Flaviflorae. 30) Sassafras N. ab E. (Spec. 2) 31) Ben- zoin N. ab k&. (Spec. 5.) 11. Tetranthereae. 32) Cylicodaphne N.abE. (Spec. 2.) 33) Te- tranthera Jacg. (Spec. 32.) 34) Polyadenia N.ab E. (Spec. 2.) 35) Laurus L. (Spec. 1.) 12. Daphnidia. 306) Lepidodenia N. ab E. (Spec. 1.) 37) Do- decadenia N. ab E. (Spec. 1.) 358) Actinodaphne N. ab E. (Spec. 3.) 39) Jozoste N. ab E. (Spee. 41.) 40) Daphnidium N. ab E. (Spec. 9) 4) Tetradenia N. ab E. (Spce. 11.) 13. Cassythcae. 42) Cassytha L. (Spec. 6.) — Genus incertum’ Adenostemum Pers. Tribus II. Gyrocary eae. 43) Gyrocarpus Juss. (Spec. 4.) So möge denn auch diese Familie, welche bei Linne im Ganzen 2 Gattungen und 14 Arten, ber Willdenow 36 Arten zählt, nun aber nach vor- stehender Uebersicht zu 43 Gattungen mit 316 Arien angewachsen ist, Zeugniss ablegen : ebenso von der unermüdelten Sorgfalt unsrer reisenden, wie von der Scharßsichtigkeit unsrer beschreibender Botaniker. Trr. Kiteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. un I\T0. dm _ Floren. — Viennae sumtibus Car. Fried. Beck: Nicolai Thomae Host, Caes. Reg. Archiatri: Flora Austriaca. Vol. J. 1827. 576 8. Vol. I. 1831. 768 $. gr. 8. angezeigt von Professor Dr. Nees von Esenbeck in Breslau. Dieses neueste Werk über die Flora des Oester- reichischen Kaiserstaats ist Sr. Majestit dem Kaiser von Oesterreich gewidmet. und rühmt in einfachen Worten die hohen Verdienste des erhabnen Monar- elen um die Botanik überhaupt, und um die Kennt- niss der vaterländischen Pflanzen insbesondere, wie Er den würdigen Hrn. Verfasser von jcher bei seinen berühmten botanischen Arbeiten unterstützt, Reisen nach allen Theilen der Monarchie zur Erweiterung der Pilanzenkunde veranlasst, und einen ausschliess- lich der Cultur Oesterreichischer Pflanzen gewid- meien Garten gegründet habe, dessen Leitung dem Herrn Verf. übertragen war, und aus welchem er für diese seine Arbeit grossen Nutzen "gezogen. Die Vorrede zum zweiten Theil nennt viele Freunde 67 Literaturber. 1834 8 114 der Pflanzenkunde, welche, jeder auf seine Weise, die Arbeit gefördert und den Rcichihum der Flora Oesterreichs ans Licht hervorgezogen haben. Diesen Inhalt und Umfang der Pflanzenwelt auf dem an- gegebenen Gebiete treulichst zu verzeichnen war das Haupt-Augenmerk des Herrn Verfassers. Er legtı das Linne’sche System zum Grunde, nahm in der typographischen Einrichtung Schraders Flora Ger- manica zum Muster, beobachtete durchaus in allen Theilen eine grosse Gleichförmigkeit der Behand- lungsweise, beschränkte sich auf eine kleine Aus- wahl von. Synonymen, und zog die Beschreibungen, welche den meisten Pflanzenarten beigefügt sind, in eine leicht übersehbare Kürze zusammen. In Hin- sicht der Gattungs- und Art-Kennzeichen hält er sich gern an seine Vorgänger. Die Wohnorte wer- den ziemlich genau, doch nicht immer so pünktlich nachgewiesen, wie man dieses von einer Special- Flora erwarten darf, die bestimmt ist, die Pflanzen einer Gegend finden und erkennen zu lehren. Nehmen wir hiezu den wohlgeordneten saubern und frischen Druck und ein schönes weisses Papier, Eigenschaften, welche man bei den meisten Artikeln der Wiener-Verlagsbuchhandlungen mit Vergnügen bemerkt, so hat man das Bild eines in jeder Hin- sicht angenehmen und brauchbaren botanischen Werks. Zu allgemeinen Bemerkungen bietet die ge- wählte Methode an sich keinen Stoff dar, in Lob oder Tadel ‚des Einzelnen sich zu ergehen wider- ; 115 ’ spricht. dem Plan unsrer Blätter. Wir könnten also hier schliessen, und finden selbst die gewöhnliche Empfehlung an Käufer ind Leser überflüssig, weil wir versichert seyn können, dass es diesem Werke an:solchen nie gefehlt habe hoch fehlen werde; wo sich dann der Nutzen von selbst ergeben wird. Doch wollen wir das Interesse, mit welchem wir dieses Verzeichniss der Pflanzen des Oester- reichischen Staats betrachtet haben, noch näher bezeichnen. on Herr Professor. Zuccarini zu München hat neuerlich in eiiem vor der Königl. Bayer’schen Aka- demie zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Köriigs gehaltenen Vortrage die Verhältnisse des Ge wächsreichs im Königreiche Bayern auf eine geist- reiche Weise erörtert und dabei auf die Gigenthum- lichkeit jenes südöstlichen Gebiets aufmerksam Be- macht, in welchem die Flora des übrigen Deutsch- lands allmählig in die norditalische und in die des temperirten Ost-Europa und Westäsiens verschmilet: Was sich für Deutschland und innerhalb der Gren- zen dieses Gebiets durch die deutschen Provinzen Oesterreichs nur in einzelnen Elementen andeutet; das scheint gleichsam durch die politischen Grenzen dieses Reichs ausgeführt, ja zum Theil schon über die Grenze hinaus erweitert zu seyn. Eine auf diese politischen Grenzen gegründete Flora, wie die vorliegende, gewährt demnach ein interessantes Ge- mälde, nicht zwar eines natürlich umgrenzteh pflan- zengeographischen Gehiets, wohl aber einer Grenz- 8*+ ‚ Dicotiyledoneae: 16 provinz, welche die Mischung und die Uebergangs- weise der nord- und 'südeuropäischen, so wie :der mittel- und osteuropäischen Flora anschaulich machen kann. \ Wir wollen deshalb statt aller weitern. Aus- führung des hier Angedeuteten eine Uebersicht .des Inhalts der Oesterreichischen Flora nach natürlichen Familien mit Anführung der Zahl der in jeder F= milie enthaltenen Gattungen und Arten liefern; die vor der nordeuropäischen Flora reich ausgestat- leten Familien sollen mit gesperrter Schrift be- zeichnet werden, die ganz neu hinzutretenden werden durch Cursivschrift angedeutet, die wichti- gern sich hier einschaltenden - Gattungen mögen noch besonders unter dem Namen jeder Familie bei- gefügt werden. So wird ein flüchtiger Ueberblick die Eigenthümlichkeiten bemerklich machen , während die Zahlen selbst zu weiteren Vergleichungen die bequemste Gelegenheit darbieten. Wir lassen die Familien nach Herrn De Can- dolle’s Anordnung auf einander folgen. Uebersicht der Flora des Oesterreichischen Kaiser - Staats nach Familien des natürlichen Systems: Genera Spccies Ranonenlaceae . . . 16 119 (darunter 15 Hellebori, 35 Ranunculi) Paeoniaceae . . .. 35 5 (darunter Cimicifuga.) 117 Genera Species "19 124 Berberideae . . x. 2 2 °» Nymphaeaceae . . . 2 5 Papaveraceae. . . . 3 & (Hypecoum; 6 Pavaver-Arten.) Fumariaccae . . .: 1 6” Cruciferae. . . . 37° 190 Capparideae . . ı 1 Violaceae . . ı 19 Polygaleae. .... 01 5 Resedaceae. . . . 1 6 j Droseraceae Fe v2 3 Cistinae . . Fe | 14 Caryophyliaoeae - 49 130 (darunter 20 Dianthi, 57 Silenae, 20 Arenariae.) Lineae ..2..2..02 25 (14 Leinarten,) Malvaceae . . 7 18 (Sida ı., Althaca 4., Malva 6., Malope ı 1. Lavatera2., Ritaibelia, Hibiscust.) Tiliaceae ...2.274 1a Hippocastaneae . . . 1 1 (eultivirt.) Acermae . 2... 01 ö Hyperieine . . .. 1 12 Ampelidae » 3 . . 1 1 (cultivirt.) Oxalideae.. » : : . ı 2 105 592 118 Genera Species - 405 592 ' Geraniaceae . . . 2 22 ' (19 Gerania) * Balsamineae_. . . . 1 1 Rutaceae ..2..034 (Ruta s., Peganum, Tribulus.) Styracinse . ... 1 ı Celastrinae .. . 3 5 (Staphyleaceae, Evonymeae, Aquifoliaceae. } Juglandinae. . . . . ı ı (eultivirt.) Terebinthaceae. . . a 3 (Rhus, Pistacia.) Leguminosae. . . 30 237 (Genistae 11., Spartia 4., Cytisi 16., Ono- nides 8., Astragali 26., Trifoia 44., Medicagines 13.) Rosaceae . .:,. 94 117 ( Spiräen, 26 Potentillen, Wa täste inia,) Lythrariae . .!. .. 5 7 (Suffrenia, Cornellia.) Tamariscinae. 4 3 Myrtaceae .. ... a 1 Puniceae . .... 1a 1 Cucürbitacese . 2 3 Momordica.) Onagrariae.... 04 15 (Epilobia 11., Isnardia.) Halorageae. .. ..58 4 (nım Callitricheis et Hippurideie ) 190 1021 119 Genera Species 190 1021 Ceratophylleae . . . 1 2 Portulaceae . . -..2 2 Paronychieae . . .. 5 10 (1 Polycarpon.) Crassulaceae . ., 4 26 (Sedum 17., Cotyledan 1. Grossularieae . . .. 1 6 Saxtfragaceae . . .. 2 a7 (45. Saxifraga.) Umbelliferae „ „ . 38 133 (die Gattungen nach Sprengel. Echino- phora. 6. Eryngia.) : Araliaceae . .... 01 1 Corneae. 2. 2.2.01 2 Hederaceae. . . . 1 1 Loranthaccae '. 2 3 (t Loranthus, 2 Visca.) Gaprifoliaceae . . 2.04 ı5 (Lonicera 8 spec.) Rubiaceae. ... 7 a (25 sp. Galia, 2 Rubiae, Ernodea, \ Valeriancae een. 2 20 (16. Valerianae,) a0 27 Dipsaceae. . ..» (25 Scabiosen.) Compositae . . .. 67 a1 (51 Senecioneae in 5 Gattungen, 67 Anthe- mideen, worunter 15 Artemisiae, 21 330 1778 120 Genera Species 330 1778 "Achilleze, 44 Cynaraae, 51 Centaurinae, 9 Carlineae, 145 Cichoraceae, worunter 54 Hieracia, Echinops mit 3° Species, Ambrosia.) Campanulaceae' . . .» 53 52 (40 Campanulae.) Vacemiacae . . .. 1 Erieine. 2. 2..2.2..09 23 (5 Ericae, 2 Menziesiae.) Myrsineae .... 1.1 a (Samoleae.) Ebenaceae. . . .. 1a ı (Diospyros.) OÖleinae . 2 2 2.2.2058 7 (2 Phyllyreae, Olea.) Jasmineae. . .. ı 1 Apocyneae .. i 4 (4 Cynancha.) Gentianeae . . . .. 02 32 (22 Gentianae.) Polemoniaceae. . . q 41 Convolvulaceae ,., 2 (6 Convolvuli.) Borragineae. ... . 14 51 Solanaceae. . . . . 7 12 (2 eultivirte.) Verbasceae ., ., .Q 15 (i Celsia, 14 Verbasca.) Veroniceinae. . . ..Q 44 390 2040 s Antirrhineae. . ; , (17 Antirrhina mit Linaria » 9 Serophula- riae, 8 Digitales.) Orobancheae . . . Rbinanthaceae. .„ . . (18 Pediculares.) LABIATAE (16 Teucria, 12 Calaminthae, 7 Saturejae, 9 Thymi, 44( !) Menthae, 4 Nepetae, 5 Origana, Prasium.) Verbenaceae . . „ . . Acanthaceae.. . . . (Acanthus.) Lentibularise . . - . Primulaceae.. . (Androsace 7, Primula 13, Cortusa, Coris.) Globularieae . . . Plumbagineae . . . . (17 Staticae.) Amaranthaceae Chenopodiaceae (Corispermum 4, Atriplex 11, Chenopodium 15, Betae, Salsola &, Diotis, The- !ygonum.) Phytolacceae. . Polygoneae . (16 Rumices, 14 Polygona,) Laurinae . . .. ı24 Genera Species 390 2040 7 38 2 6 6 39 31 178 3 1 5 2 5 13 9 1 3 2 8 1 3 1 08 1 1 2 30 475 2499 122 Genera Species 473 2439, Thymeleae . . ..5 7 (5 Daphnae, Passerina). Santalaceae. . . 2.098 4 1 (Osyris.) Elaagneae .....02 Aristolochieae. Cytinecee . ...°01ı ı (Cytinus.) - Asarine. . 222.034 1 Urticeae ....°..6 (Ficus eultivirt, 3 Urticae.) Eunphorbiaceae. . . 5 45 (Andrachne, Crozophora, ‚Buxus, 59 Euphorbiae) Empetreae . . . .. 1 1 Ulmaceae . . 09 10 (1 Celtis, 10 Umi). B j - »Amentaceae . . 10 87 (68 Salicinae, 11 Betulinae, 11 Cupulife- rae, worunter 7 Eichen.) Myricinse . . . .. 1 1 Coniferae . . . 5 17 (5 Juniperi, 2 Ephedrae, Cupressus, & Pini.) Summe der Exogenen oder Dicotyledonen 513 2637 I. Monocotyledoneae phanerogamae. Orchideae . . . .. 35 49 (21 Orchides.) Irideae . . 2. ....0.4 19 (Iris 12.) 9 68 123 Genera Species Amaryllidese .„ ... (Sternbergia, 2 Nareissi, 2 Leucoia.) j Hemerocallideae . Dioscoreae ; (FTamus.) - Smilacinae . Asparaginae {4 Asparagı, 3 Rusci.) Liliaceae (Tulipaceae.) - K Scilleae. (Allium 3, Ornithogalum 10, Scilla 7.) . Asphodeleae. . (Asphodelus 5.) Colchicaceae (3 Colchica, Bulbocadium.) . Butomeae Alismageae . Hydrocharideae . (Vallisneria.) Juncagineee . , . . Junceae. . .... Typhaceae. . . . . Aroideae . . .. (Arum 4, Arisarum 1.) yperaceae (Cyperus 8, Carex 05.) Gramineae . . . . (Oryzeae ı, Phalarideae 20, Pani- eccae 17, Saccharinaec 8, Rottböl- 19 68 a 7 1 2 1 1 1 1 & 14 5 8 5 45 3 9 4 3 1 1 2 a4 3 3 2 3 1 28 26 4 7 5 151 46 2a 113 588 124 Generaa Speciee 113 506 liaceae 4, Agrostideae 13, Stipeae 5, Chlorideae 2, Arundinaceae 14, Festuca- ceae 06, Triticeae 11, Hordeaceae 18, Avenaceae 35.) Lemneee. . 2... H 4 Najadeae . . . 2.065 16 (Potamageton 12, Zostera.) Summe der phanerogamischen Endogenen oder Monocotyledonen . . . . . 119 608 II. Monocotyledoneae cryptogamae. Rhizospermae. . . . 5 3 (Pilularia fehlt in diesem Werke, aber schwerlich in Oesterreich.) Filices (sensu Iatiori) - 16 43 Eqisetaceae . ... 0.1 6 Lycopodiaceae: .. ı 9 Summe der kryptogamischen Endogenen 21 61 Monocotyledonen . . . . . 608 Dieotyledonen . . 2. ..2..0637 Totale der Phaueroganıen . . 3095 Die Monokotyledonen bilden demnach nicht ganz 5 (etwa „%) aller Phanerogamen. Die Cyperaccen verhalten sich zu den übrigen Monocotyledonen wie 1: 6,64. Die Gräser verhalten sich wie ı: 4,55. Dice Synanthereen sind beinahe aller Phauec- 125 rogamen (= 1: 7,8...) und beinahe & der Dico- tyledonen. - Die Labiaten betragen ungefähr 75 der Dico- tyledonen. Die Oruciferen beinahe 57. Die Caryophylieen beinahe 15 Die Legumigosen steigen fast auf „, aller Dico- tyledonen. _ Die Pilicoideen im weitern Sinn, oder die kryp- togamischen Monokotyledonen erreichen kaum 53 der hier aufgezählten Arten. Nees v. Esenbeck. Pflanzengeographie. Darstellung der Pflanzengeographischen Ver- hältnisse des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns von Joh. Zahlbruckner un. ». w. Wien 1851, bei Beck. (Vergl. Flora 1833. H. pag. 659.) Die vorliegende Abhandlung ist leider nicht für sich allein in besonderen Abdrücken im Buchhandel zu erlangen; Schreiker dieses musste sich deshalb den I. Theil der „‚Beiträge zur Landeskunde Oester- reichs unter der Enns‘* (Wien, bei F. Beck, 1832.) kommen lassen. Man erbält indess in diesem Bande ausser der genannten, 4 Bogen starken Abhandlung unter anderm auch von S. 280 bis 340 durch Prof. Fitzinger eine systematische Aufzählang der in diesem Lande vorkommenden Arten und Varietäten der 4 126 Säugethiere, Reptilien und Fische mit ausgewählter Sy- nonymie und den Angaben der Wohnorte ; besonders bei den Haustbieren sind die verschiedenen Abarten und Zustände sorgfältig aufgeführt. — In Hrn. Zs. pflan- zengeographischer Abhandlung heissen wir besonders willkommen die 12 Seiten lange Liste von Gebirgs- pflanzen mit Angabe ihrer Höhenausdehnung oder Sphäre, welche nach Verschiedenheit der Gebirgs- art — ob granitische oder Kalkgebirge — auch ver- schieden ist; ferner kurze Listen von Pflanzen, die nur einem Gebiet vorzugsweise oder gar ausschliess- lich angehörend dort gefunden wurden. Der tabel- lenartige Theil über die Verhältnisse der einzelnen Familien ist ungefähr wie bei Schübler und Wiest über Deutschlands Flora (cf. bot. Literatur- “ blätter III.) oder beiSchübler und Ringier über die Schweiz, nur leider hat Herr Z. nicht Ebene, mittlere Höhen und Alpen geschieden, sondern nur die Alpen gesondert, die Pflanzen der Ebene aber mit den „Berg“ -Pflanzen zusammengefasst. Auf Seite 227, Z. 8. scheint hinsichtlich der Gramineae absolute und relative Anzahl vermengt zu seyn; denn auf den Alpenhöhen machen sis relativ einen nicht so geringen Antheil aus (Bot. Lit. B]: IV, 246.) sondern nur auf den mittlern Höhen sind relativ weniger. — Die vergleichende Tabelle der Flora des Landes mit denen anderer Länder , auf S: 238 und 239, zeigt durch das Verhältniss der Euphor- biaceen südliches Clima', in dem der Saxifragaceen das Alpine der Gebirge; die Labiaten sind so reich- 127 lieh (1: 16, 2) nach Host’s Flora geworden durch die darin zufällig unverhältwissmässig zahlreichen un- haltbaren Species. Für den Breisgau stehen zwar Labiatae sogar als 1: 12, 4 nolirt, doch nur durch Druckfehler. Beilschmied’s für die Breisgau’sche Flora be- rechnete Tabelle (in s. Schrift Pflanzengeogr. nach A. v. Humboldt etc. — denn Spenner’s Flora selbst enthält keine solchen Berechnungen. in Ta- bellen ,) zählt nämlich die Labiaten des Breisgaus ale ‚50 Sp. = 1: 22, 4:” Dieselbe Tabelle bei B. für, den Breisgan zählt an Breisgau’schen Ameniaceis mit De Gandolle’s Umgränzungen incl. Salicinis als einheimische Arten 3i d. i. ı: 36, 2, und darunter als Gruppe die Salicinae allein als 18 einheimische = 1: 62; dem Herrn Zahlbruckner (welcher die Amentaceae für die andern Länder in richtigen Ver- hältnissen angibt, auch sonst die Beilschmied’sche Tabelle für den Breisgau richtig copirt), ist es aber passirt, zu den 3t Amenlaceis in Bs. Tabelle, wo- runter die Salicinae schon begriffen, die 15 Salicinae nochmals hinzuzuaddiren » so dass er „49“ Arten Breisgaw’sche Amentaceae hat, also ı: 22, 8, statt nur 1: 36 oder 41: 36, 2: für Oesterreich hat er sie, gewiss richtig, — 1: 36, 5. Dass er nach Lach- manns Tabelle in seiner Flora von Braunschweig die Amentaceae = ı: ag hat, entsteht zum Theil durch die etwas weitere (Sprengel’sche) Um- Sränzung der Familie (in Lachmanns Flora J. S. 297.); enger umgränzt und nach Einziehung einer 128 oder der andern Species würden sie dort auch nur sa oder 75 seyn. — S. 229 sind von Hrn. Z. die dem Lande ganz allein eigenen Pflanzen genannt, darauf S. 250 ff. die aus benachbarten Floren herein- xeichenden; einigermassen so, wie Zuccarini (in s. Rede „über die Vegetalionsgruppen in Bayern.“ München 1833} nunmehr noch bestimmter den Ur- sprung vieler bayer’scher Ebenenpflanzen aus den Gebirgen, von wo sie durch Flüsse herabgeschwemmt worden, nachgewiesen hat. 0 Bibliographische Neuigkeiten. Tentamen Florae Basileensis exhibens plantas pha- nerogamas 'sponte nascenles secundum systema sexuale digestas adjectis Caspari Bauhini synony- mis ope horti ejus sicci comprobatis. Auctore C. F. Hagenbach, Med Doct., pl. soc. lit. sod. . Vol.II. Basileae, typis J. Georgii Neukirch. 1834. Hepaticologia germanica oder Beschreibung der deut- schen Lebermoose. Im erweiterten Umfange nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft, nebst Er- örterang der Standörter und ihrer Entdecker, kritisch und mit erliuternden Anmerkungen bear- beitet von Dr. J. W. P. Hübener. Mannheim, Schwan- und Götz’sche Hofbuchhandlung. 1834. Einleitung in das Studium der Pflanzenkunde. Ent- haltend die Kunstsprache,, die Grundzüge zum Eingeben in die Wissenschafl, eine kurze Ueber- sicht vom Baue der Gewächse, Systemkunde, nebst einer Anleitung Pflanzen zu bestimmen, zu zer- legen und für das Herbariüm zu bereiten. Für Gymnasien und zum Selbstunterricht, bearbeitet von Dr. J. W.P. Hübener. Mannheim, Ver- lag der Schwan- und Götz’schen Hofbuchhand- lung. 1834. Kiteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung: Niro. 0. mm u Specielle Botanik. Carol: Sigism. Kuuth: dgrostographiäa synoptica sive Enumeratio Graminearum omnium hucusque cognilarum;, adjectis characteribus; differentüs et synonymis. Siutigardiae et Tubin- Sae sumtibus J. G. Cotta. 1833: — Auch mit dem Titel: Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum secundum familias naturales dis- Posita &c. Tom. 1. Je mehr die Kenntnis der Naturwissenschäften allmählig als Erfordernisse einer wissenschaftlichen Bildang überhaupt angesehen werden muss, desto dringender werden auch die Hulfsmittel, welche zur Erlangung solider Kenntnisse erfordert werden. Die Botanik ist unter allen Zweigen der Naturwissen- schaft derjenige Theil, welcher dir zahlreichsten und eifrigsten Verebrer und Liebhaber zählt. Es entste- hen daher unter unsern Augen stets neue Versuche, das Stndium der Botanik zu erleichtern und sehr vielen zugänglich zu machen: Auf der einen Seite sucht man diesen Zweck durch Anleitangen, Ans Literaturber. 1934 ; g 130 7 züge aus umfassenden Werken, namentlich durch Heryorhebung der in Beziehung auf Schönheit und den verschiedenen Arten der Benützung interessanten Pflanzen, zu erreichen, auf der andern sollen voll- ständige jedoch gedrängte systematische Werke auch die Bedürfnisse derjenigen befriedigen, welche, ohne im Besitze grosser Bibliotheken zu seyn, einen voll- ständigen Üeberblick über den ganzen Reichtlium der auf der ganzen Erde vertheilten Vegetabilien zu er- halten wünschen. Unter die Zahl der leztern Wer- ke, welche bei der grossen Masse der täglich sich häufenden Entdeckungen in kleinen Zeiträumen stels aufs Neue nothwendig werden, gchört auch die vor- liegende Schrift. Zwar gibt uns der Verf. über den Plan und die künftige weitere Entwicklung keine nähere Auskunft. Er schickt sein Werk ohne wei- teres Empfehlungsschreiben in die Welt und gibt uns bloss mit dem gedoppelten Titel zu verstehen, was wir davon zu erwarten haben. Der eine Titel kündiget das Werk nur als eine Aufzählung aller bis jetzt bekannten Pflanzen aus der Familie der Grä- ser an, der andere als den ersten Theil eines die ganze Pflanzenwelt umfassenden Werkes. Es ist also das Werk aus einem gedoppelten Gesichtspunkt zu betrachten. Nehmen wir dasselbe vorerst seinem zuerst angeführten Titel zu Folge als eine vollstän- dige Zusammenstellung aller bis jeizt bekannten Grä- ser, so behauptet dasselbe einen vorzüglichen Rang ın der botanischen Literatur. Unläugbar steht nänı- lich unter denjenigen Pflanzenfamilien , welche in 131 neueren Zeilen die meisten Bereicherungen erhalten haben, diejenige der Gräser nicht hinten an. Der fruchtbare Geist des unsterblichen Linne wusste auch die Gräser — über welche die Arbeiten seiner Vorgänger, mit Ausnahme ‘dessen, was Ray und Scheuchzer geleistet halten, sehr unbedeutend wären — seinem Sexualsystem glücklich anzupassen, und es war damals die Untersuchung dieser Familie, von welcher im Jahre 1760 nur 362 Arten bekannt waren, ziemlich leicht. Indessen vermehrte sich die Anzahl der bekannt werdenden Gräser immer mehr, so dass nach 45 Jahren Persoon schon nahe an 800 Arten aufzählen konnte. Nach weitern 12 Jah- ren konnten, besonders nach den trefllichen Arbei- ten von Palisot Beauvois, im Jahre 1817 die Verfasser einer neuen Ausgabe von Linne — Rö- mer undSchultes— schon 1900 Gräser aufnehmen. ‚Da wir, mit Uebergehung von Sprengels Systema Vegetabilium, wo diese Familie in dem ersten Theil eben nicht vollständig und mit einer nicht zu läug- nenden Oberflächlichkeit und einem sehr fühlbaren Mangel an eigenen Beobachtungen bearbeitet ist, keine vollständige Aufzählung der Gräser erhalten haben, und die Anzahl der bekannt gewordenen Gräser, besonders durch die theils von dem Verf. selbst, theils durch die von Trinius und Nees gemachten Entdeckungen, noch um ein Driittkeil sich vermehrt hat, so war eine neue Zusammenstel- lung dieser Familie ein zeitgemässes Unternehmen. Eine nähere Angabe des Inhalts des Werkes wird 9* 132 diese allgemeinen Bemerkungen bestätigen. Statt der früher .(Me&moires du Museum T. HH. p. 72) ge- gebenen X Unterabtheilnngen der Gräser, nimmt der Hr. Verf. nun deren XII an, mit’'der ange- führten Anzahl von Gattungen und Arten: I. Oryzeae mit 13 Gattungen und 61 Arlen. U. Phalarideae „ ı8 „ » 11 » III. Paniceae » Ion a Fra. er IV. Stipaceae »: 8 2» » » 184 » V. Agrostideae „ 16 „ » » 124 » VI. Arundinaceae „, FEN » 9 » VH. Pappophoreae„ 7 „nu 29 VDE Chlorideaee „ 2 5 » » 1338 IX. Avenaceae „ 90 5 » » 197 X. Festucacene „ 33 5 » „688 XI. Hordeaceae „ 8 „ „ » 144 xXU. Rottboelliaceae, 11 „ a» >» 80 ., XII. Andropogoneaem.25 „, 70 WM Genera dubia mt 7 „ „ rR 7 235 Gattungen u. 2370 Arten. Die früher angenommenen Ahtheilungen Bam- busaceae sind (wohl nicht ganz mit Recht) mit den Festucaceen , die statt der frühern Bromeen ange- nommen sind, vereinigt. Sehr zweckmässig sind neu gebildet: die Phalarideae, — welche früher mit den Agrostideis — die Arundinaceae und Ave- naceae, — welche mit den Bromeen, — die Pap- pophoreae, — welche mit den Chlorideen — und endlich die Rottboelliaceae, welche mit den Hor- deaceen vereinigt waren. 133 Auf diese allerdings ziemlich gut zu unterschei- denden Hauptabtheilungen, und auf nicht zu sehr vervielfältigte Gattungen vertheilt, finden wir also 2870 verschiedene Arten von Gräsern, welche Zalıl wohl schon in ganz kurzer Zeit, namentlich durch die neuesten Entdeckungen aus dieser Familie durch Herrn Ecklon auf der Südspitze von Afrika, auf 3000 wird gebracht werden. Schon aus dieser allge- meinen Uebersicht lässt sich die Vollständigkeit, mit welcher dieses Werk bearbeitet ist, beurtheilen, ın- dessen dürfte es nicht uninteressant seyn. solches auch noch durch einige specielle Beispiele zu bele- gen. Von Paspalum hat Sprengel 81, Kunth 170 Arten; von Panicum jener 296, dieser a1, von Stipa. jener 36, dieser 60, von Aristida jener 37, dieser 80, von Agroslis, welche bei Spren- gel mit Sporobolus vereinigt, bei Kunth geirennt ist, hat jener 91, dieser 139, von Avena und Tri- selum jener 54, dieser 75, von Poa jener 139, die- ser 279, von Festuca jener 62, dieser 134, von Triticum jener 39, dieser 65, von “Andropogon, ‚Pollinia und Cymbopogon jener 90, dieser 174 Arten. Wie sollte auch Herr Kunth, welchem in Paris und Berlia die Benützung der grössten Her-. barien und Bibliotheken offen, stand, in Beziehung auf Vollständigkeit, nicht Vorzügliches haben leisten können? Wie schwer es indessen selbst bei den ausgezeiclmetsten Hülfsmitteln ist, uich!s zu überse- hen, mögen einige Beispiele darthun, welche, weit entfernt dem Verf. zun Vorwurfe gemacht zu wer- 134 den, blos darthun sollen, mit welchem Interesse und . welcher Aufmerksamkeit wir diese Schrift durch gese- hen haben. Unbekannt scheint dem Verf. geblieben zu seyn: Torrey Flora of ihe Northern and Middle Sections of the united States. Philadelphia 1824. Zwar ist das Werk an einigen Stellen cilirt , indes- sen ist dieses wohl aus andern Schriften geschehen. Es fehlen nämlich, mit Ausnahme der schon in Sprengels neuen Entdeckungen angefülrten Arten, sämmtliche, van diesem trefllichen Kenner der Gı äser neu aufgeführte Arten, namentlich: Panicum pe- dunculatum , involutum, longifolium ; ‚Agrostis sylvatica (Torr. nec alior. — A. diffusa. Mhlbrıg. nec alior.) serotina (Torr. non Linn.) longi- folia, involuta Mhlbrg. (non Poir., zu welcher richtiger, als zu Sporobolus asper Kunth, die Agr. aspera Mhibrg. gehört.), Trichodium mon- tanum, Arundo coarctata, brevipilis; Poa den- tata, fasciculata, Trisetum Purpurastens, Aira aristulata (nicht zu verwechseln mit Uralepsis ari- stulata Nutt.). Ueberhaupt scheint es, dass die Li- teratur der Botaniker von Nordamerika nicht voll- ständig benülzt worden sey, manche Zweifel wür- den hinweggelallen seyn, so zZ. B. gleich bei Leer- sia oryzoides und virginica, welche bestimmt zwei verschiedene Arten sind, welche Torr ey ganz gut unterscheidet, während die von Kunth gewähl- ten Diagnosen hiezu nicht binreichen. Gelegenheit- lich bemerken wir, dass bei diesem genus die L. contracta Nees übergangen ist. — Crypsis vir- 155 Sinica Nutt. fehlt. Paspalum setaceum Michz. und P. ciliatifolium Michx. gehören bestimmt nicht zusammen. Festuca brevifolia DIühlb. (Glyceria acutiflora Torr.) kommt p. 409 zwar als zweifelhafte Pilanze vor, wird aber p- 425 nach Sprengel (dessen leichtsinnige Manier zweifelhafte Pflanzen taliter qualiter unterzubringen keine Nachahmung verdient) zu einer toto coelo verschiedenen Pflanze (Diarrhena americana) gezogen. Zu Agrostis laxi« flora Rich. wird Trichodium scabrum Mhlbrg. gezogen, beide Arlen sind aber bestimmt verschie- den. Zu Calamagrostis canadensis gehören als wesentliche Synonyme: - Arundo coarctata Torr., Agrostis glauca Mhlbrg. und Calamagrostis cin- noides Bast. Zu Poa autumnalis EU. gehören P. cuspidata Bast. Fl. Phil. und P. pungens Ntt. Sollie Herr Kunth in den Herbarien zu Paris und Berlin keine Aufklärung über diese Arten gefunden haben? Grösstentheils finden sic sich in der eben nicht sehr bedeutenden Sanımlung des Referenten, zum Theil von Herrn Torrey selbst mitgetheilt. — Die deutschen Gräser finden wir vollständig, und nur über einige neue Arten von Host (Flora austriaca) namentlich dessen Phleum stoloniferum, alatum und Festuca canescens finden wir keine Aufklä- tung. Ilost bringi auch die Avena aurata All. wicder als cigne Art, welche Kuntlı zu ‚lgrostis ulpina Scop. bringt; aber IIost muss doch diese in den Alpen nicht seltene Pflanze kennen. Auch Gaudin zieht nur die gleichnamige Pflanze von 156 Suter, aber nicht die von Allione hierher. Was ist nun endlich diese? Agrostis frondosa Tenor. kommt als Synonym von A. vulgaris vor. Diese des Refer. Ansicht nach ausgezeichnete Art, welche sowohl im Norden als Süden von Deutschland an den Meeresküsten vorkommt, gehört jedenfalls eher zu ‚alba und ist A. alba ß maritima Meyer. Aira uliginosa FFeihe (A. paludosa Roth.} ist doch wohl eigene Art; Kuntk unterscheidet solche nicht einmal als Varietät. — Ueber mehrere zweifelhafte Gräser, z. B. über: Bromus ligusticus All., Spar- tina cynosuroides Loist., Phragmites gigantea Gay. (welche ganz fehlt), so wie über mehrere neue Arten vom Kap würde Herr Kunth in den von dem würlenıberg’schen Reiseverein ausgegebenen Herbarien hiulängliche Aufklärung gefunden haben. : :: Wenden wir uns nun zu dem zweiten Gesichts- punkte, aus welchem das Werk: zu betrachten ist, nänlielr als vollständige Zusammenstellung aller bis jetzt bekannten Gewächse, so dringen sich folgende Bemerkungen auf. Da seit dem Erscheinen von Persoou (1806) mit Ausnahme von Sprengels Systema Vegetabilium. das jedoch anch in Beziehung auf andere Familien eine ähnliche Bemerkung zulässt, wie die bei den Gräsern gemachte. kein vollständi- ges compendiöses Werk erschienen ist, welches die ganze Vegetabilienwelt umlasste,, da mehrere zu aus- gedehnte Werke dieser Art ins Stocken gerathen sind; so fasste der um Beförderung naturhistorischer vnd namentlich botanischer Werke so vielfäich ver- 137 diente kürzlich verstorbene Freiherr von Cotta, dessen heller Blick auch dieses Bedürfniss erkannte, den Entschluss, eine neue Ausgabe von Persoon bearbeiten’ zu lassen, und es zeigte sich ihm der be- rühmte Bearbeiter der von Humboldt und Bon- pland in den Aequinoctialländern gemachten Ent- deckungen zur Ausführung dieses Plans geneigt. Bei strenger Beibehaltung dieses Plans würde es möglich gewesen seyn, das Ganze mit der in Per- soon gebrauchten Schrift in zwei mässige Octav- 'bände zu bringen, und das Werk in einem verhält- nissmässig kurzen Zeitraum erscheinen zu lassen. Wie cs nun kam, dass dieser ursprüngliche Plan „verlassen wurde, und dagegen das Werk in der ge- genwärtigen Geslalt erscheint, ist dem Referenten nicht bekannt. Es könnte scheinen, dass in dem ge- genwärtigen Zeitpunkte, wo das ganz nach einem ähnlichen Plane bearbeiteie Werk des Lierrn De- Candolle (Prodromus systematis regni vegetabi- lum) bereits bis zum Alten Bande vorgerückt ist, und wo in Berlin selbst von Hrn. Dr. Dieterich eine theilweise neue Ausgabe und Supplemenie zu Willdenow’s Species plantarum, wovon bereits zwei Bände erschienen sind, bearbeilet wird, eine neue Ausgabe einer vollständigen Enumeratio plantarum weniger als Bedürfniss erscheine. Allein das letztere Werk ist theils nur für die Besitzer des Werks von Willdenow berechnet, und nach einem grösseren Plane angelegt, das Werk von DeCandolle aber rückt schr langsam vor, indem seit 1823 bis jetzt 133 erst 4 Bände, ungefähr 3 des ganzen Umfangs er- schienen sind, ‚so dass. zu dessen Vollendung noch 12-14 Jahre werden erfordert werden. Nun aber fängt das Kunth’sche Werk gerade da an, wo das DeCandolle’sche einst enden wird, und die jetzt lebende Generation von Botanikern bat nun die Hoff- nung bei schnellerem Vorrücken des Kuntl’schen Werks in diesen beiden Werken die Wünsche nach einer vollständigen Aufzählung der Vegetabilien be- friediget zu sehen; während später die neuesten Bände des einen die frühern des andern ergänzen werden. Und so mögen diese beiden ähnlichen Werke zweier ausgezeichneter Meister friedlich neben einander be- stehen, und rasch fortrücken; die Wissenschaft selbst aber kann durch solche verschiedenartige Bearbeitung nur gewinnen. Da wir den Inhalt des Werks bereits näher an- gezeigt haben, so beschränken wir uns in Beziehung auf den allgemeinen Plan nur noch auf einige Be- merkungen. Ungerne verinisste der Refer. am An- fange des Buchs einen Ueberblick über dessen In- halt. Wenn gleich der geübtere Botaniker bald die Stelle auffindet, wo ein gegebener Gegenstand aul- gefunden werden kann, so erleichtert doch ein con- spectus generum die Untersuchung ungemein. Diese Zugabe erscheint bei diesem Werke um so notlhwen- diger „ als die Charactere der Gattungen ausnelimend ausführlich beschrieben sind, wodurch das Auffin- ılen eines unbekannten Genus ungemein erschwert wird. — Einigermassen wird dieser Mangel durch ” 159 ein vollständiges genaues Register aller Gattungen nnd Arten ersetzt. Die Abtheilungen der einzelnen genera sind grösstentheils sehr glücklich und die Un- tersuchung erleichternd; doch vermisst man solche bei einigen grösseren Gattungen , z. B. bei Paspa- lum, Stipa, Bromus. Auf diese Art kann man bei Paspalum, wenn man eine unbekannte Art zu untersuchen: hat, in den Fall kömmen, dass man 179 Diagnosen vergleichen muss, che man die zu untersuchende Art auffindet. Diese Unbequemlich- keit wird danfi um so drückender, ‘wenn die Dia- gnosen nicht sämmtlich verglichen und die Verglei- chungsmomente soviel möglich von den gleichnaemi- Sten Theilen hergenommen' sind. Diese wenigen Ausstellungen können unser Ur- theil über das Verdienstliche dieses Werkes, durch welches der berühmte Verfasser sich anls Neue den Dank des botanischen Publikums in hohem Grade erwirbt, nicht beschränken; und wir hoffen, dass die günstigste Aufnahme im. Publikum den Verfasser und. Verleger ..ermuthigen werden, die Fortsetzung in so kurzen Zeiträumen folgen zu lassen, als dieses bei dem Umfange der vorliegenden Materialien möglich ist. 1. Nippon Archief voor de Beschrijuing van Japan bewerkt door Ph. Fr. von Siebold. Auch unter den Titel: Archiv zur Beschreibung von 4130 Japan und dessen Neben- und Schutzländer u. =. w. nach japanischen und europäischen Schriften "und eigenen Beobachtungen bearbeitet. Heft ı und ®%. 'Leyden 1832‘, 1833. Bu Unter diesem Titel erscheint. von unserm ge- ‚nannten berühmten Landsmann in deutscher und ‚holläudischer Sprache ein Werk, das in jeder Hin- sicht als eine der interessantesten Erscheinungen am literarischen Horizont begrüsst werden kann. Der Ruf des gelehrten Herrn Verf. drang vom fernen Osten schon von Zeit zu Zeit zu uns herüber, und mit vollem Rechte harrten wir erwartungsvoll des Lichtes, das sein üunermüdlicher und umfassender Forschergeist, unterstützt von den glücklichsten Ver- hältnissen, über ein Land verbreiten würde, wel- ches nur selten der Fuss eines ‚Europäers berührte. "Dass unsere Erwartungen nicht zu hoch gesteigert wurden, beweisen die vor uns liegenden beiden er- sten Hefte des genannten, an schönen Abbildungen reichen Prachtwerkes, in dem Herr von Siebold die Früchte seiner Forschungen in den verschiedenen Beziehungen vorlegen wird. Die Artikel des ersten Heftes behandeln I. die malhematische und physische Geographie von Japan und zwar, a) Entdeckung, Namen, Lage, Grösse, und Eintheilung des japanischen Reiches. b) Firato und Decima, Faktoreien der Niederländer auf Japan- II. Mythologie, Geschichte und Archäologie des japa- nischen Reiches. Im zweiten Hefte finden wir ein Gemälde kooraischer Schiffer und Kaufleute und eine 144, sehr wichtige Abhandlung über den Thee, aus ‚der wir einiges entnehmen wollen. Der Herr Verf. nimmt nur eine Art unter dem Namen Thea sinensis L. an. Diese ist ursprüng- lich weder in Schina noch Japan, sondern in Koorai zu Hause und wird in den erstern Ländern seit dem Anfange des gten Jahrhunderts mit Sorgfalt kulti- virt. Durch, diese Kultur entstanden die Varietäten, von denen der Herr Verf. folgende beschreibt: A) Foliis minoribus safuratius viridibus (Thea Bohea aliorum) und B) Folis majoribus laetius viridibus (Thea viridis aliorum). Von ersterer Va- rielät werden dann noch die Formens a) Thea si- nensis stricta, b) Th. sinensis rugesa; von leizt- terer: c) Th. sinens. diffusa und d) Th. sinens. macrophylla unterschieden, und durch sehr schöne, nach der Natur entworfene Bilder ‚dargestellt. Was die auslührliche Beschreibung der Theepflanze ,‚ ihren Anbau, die Cultur der Staude, und das Sammeln und Zubereiten des Thees betrifft, müssen wir auf das Werk selbst, oder in letzterer Hinsicht auf einen Auszug inGciger’sund Liebig’s Annalen der Phar- macie verweisen, indem wir hier nur beinerken, dass der ‘Wohlgeruch des Thees keineswegs von der Zumischung wohlriechender Blumen oder sonsliger Stoffe abhängt, wie man früher wohl glaubte, son- dern dass dieses Aroma, gleich dem Kaffeearona, ein Produkt höchst gelinden Röstens ist, wodurch die Theeblätier unter beständigem Rühren getrocknet werden. Ref. salı ebenfalls geruchlose Theeblitier 14% aus unserm Treibhäusern, welche vom Herrn Prof, Fr. Nees von Esenbeck auf diese Weise behan- dei waren, und nach einigen Tagen den unver- Kennbaren Theegeruch annahmen. ‘Herr Professor Nees von Esenbeck, dem diese Abhandlung über den Thee zur Durchsicht mitgetheilt war, begleitete dieselbe mit vielen An- merkungen und Zusätzen , von denen wir einige ünsern Lesern nicht vorenthalten dürfen. Nach der Ansicht desselben verdienen die Gat- tungen Thea und Camellia, besonders wegen dem eigenthümlichen nussartigen Samen und dem Mangel des Eyweissköfpers als Repräsentanten einer eigenen Familie, der T’heaceae, betrachlet zu werden, die &anz nahe mit-den Ternstroemiaceen verwandt ist, nnd mit diesen und den Guttiferen, Hypericineen, Marcgravieen und Tiliaceen eine sogenannte na- türliche Klasse bilden, die sich dann zunächst an die der ächten Malvaceen anschliesst. Die Früchte der Ternströmiaceen sind im Allgemeinen noch zu wenig bekannt, und verdienen eine genauere Unter- suchung, um bestimmen zu können, ob die Abihei- Jung der Gordonien DC. ebenfalls zu den Thea- ceen gehört, oder ob diese kleine Familie nur von den Gattungen Thea und Camellia gebildet werde. Zu diesen beiden käme aber dann noch die Gattung Sasanqua Nees, die von Camellia Sasanqua Thunb. gebildet wird, und zu deren Aufstellung die genaue Untersuchung vollständiger Exemplare mit Blüuthen und Früchten veranlasste. Wir wollen 143 zum Schlussc hier die Charactere der, diese Familie bildenden drei Gattungen mittheilen: 1) Thea Linn. Calyx persistens e sepalis 6 in- aequalibus imbricatis formatur. Petala 6-9 inter se Plus minusve cohaerentia. Stamina numerosa, hıy- pogyna et submonadelpha. Antherae incumbentes, biloculares, loculis longitndinaliter dehiscentibus. Pollen absolute trigonum. Germen liberum, trilo- culare, loculis pluriovulatis, ovulis angulo centrali aflixis. Stylus simplex, e stylis tribus ad medium usque connexis constans. Sligmata iria acuta. Cap- sula coriacea 2 -3- vel 4-cocca, loculis (vel coccis) per abortum monospermis, dorso rima dehiscentibus, medio connexis. Semina magna, nuculiformia, hilo impresso notata. Cotyledoncs, carnoso-oleosae, radi- cula supera, hilum spectans. Arbusculae sempervirentes; folia alterna integra; Genmae acuminatae, perulae duae oppositae, folia eonvoluta foventes; flores autumnales, albi coloris. 2) Camellia L. Calyx gemmaceus e sepalis pluribus squamaeformibus triplici serie imbricatis deciduis formatur. Petala ut in Thea scd majora, Stamina basi in tubulnm, petalis adhaerentem, con- mata (monadelpha). Stylus simplex, apice in slig- imata tria divisus. Capsula lignosa, ovata, 3-4 lo- Cularis, loculis plerumque dispermis et Mmaturilale valvalis totidem patentibus Clocnlieide) dehiscentibus. Senina nuculiformia axi persistente liherae affıxa. Arbuseulae sempervirentes floribus speciosis vere “ 134 prodeuntibus insignes: Gemmao magnae perulis di- stiche imbricatis 1eclae. 3) Sasanqua N. ab E. Calyx et corolla ut in genere antecedente. Stamina basi parum coalita. Capsula subglobosa, coriacea, nucnmentacea (non dehiscens) tri-quadriloeularis, lJoculis dissepimentis membranaceis interstinclis; mono- vel rarius disper- mis. Semina ut in Camellia. Genus inter genera antecedentia intermedium, sed Theae magis actedens et fructus struciura di- stinctum, flores autumnales, ut in Thea, albi vel rose. Gemmatio Camelliae. Huc pertinet Camellia Sasanqua Thunb. (Sasanqua vulgaris N. ab E.) et forsan Thea oleosa Loureiro et Camellia drupifera Lour. Bonn. . Mat. Bibliographische Neuigkeiten. Flora der Mark Brandenburg und der Niederlausitz von Joharn Friedrich Ruthe, Oberlehrer an der Gewerbschule. Mit zwei lithographirten Ta- feln. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Auch unter dem Titel: Versuch einer Naturge- schichte der Mark Brandenburg und der Nieder- lausitz. Pilanzen. Berlin, Verlag von C. G. Lü- deritz. 1834. \ Synopsis Diatomearum, oder Versuch einer syste- matlischen Zusammenstellung der Diatomeen, von Friedrich Traugott Kützing, Mitghed der Königl. Bayer. botan. Gesellsch. zu Regensb. und d. naturforschend. Gesellsch. zu Halle. Hiezu 7 Tafeln mit Abbildungen. Halle, in Cominission bei Schwetschke und Sohn. 1234. Biteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitun g- a Nro. 10. mu Pflanzen-Pathologie. Die Exantheme der Pflanzen und einige mit . diesen verwandte Krankheiten der Gewächse pathogenetisch und nosographisch dargestellt von Franz Unger, der Heilkunde Dactor, Stadt- und Landgerichts- Physicus etc. Mit 7 Kupfertafeln. Wien, beiCarl Gerold. 1833. 8. XO und ann Ss. Obgleich dieses trefliche Werk sich bereits in den Händen der meisten Botaniker befinden wird, so halten wir es dennoch auch jetzt noch für unsere Pflicht, dasselbe der Aufmerksamkeit derjenigen, welche es übersehen haben könnten, zu empfehlen. Der Vorwurf, den man früher mit Recht den Botanikern machen konnte, dass sie nur den syste- matischen Theil ihrer Wissenschaft auszubilden sire- ben, dass dagegen die Anatomie und Physiologie der Gewächse als Stiefkinder behandelt werden, denen kaum von Zeit zu Zeit ein freundlicher Blick zu Theil werde, wäre in der neuern Zeit unbillig, indem von so vielen Seiten her Beweise eines regen Eifers für Erforschung der Lebenserscheinungen der Literaturber. 1834. 10 136 f Gewächse gegehen und mit grosser Anstrengung die Materialien zu einem künftigen Lehrgebäude dieser Doctrinen gesammelt werden. Schlimm steht es da- gegen zur Zeit noch mit der Pathologie der Pflanzen, indem die meisten Gewächskrankheiten hanptsächlich nnr vom Gärtner, Landwirthe und Forstmanne wegen des Schadens, den sie in ökonomischer Be- ziehung anrichten, beachtet, aber nur selten der Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung werden. Es liegt auch in der Natur der Sache, dass der blos in den Naturwissenschaften Unterrich- tete auf diesem Felde nar weniger zu leisten im Stande ist, sondern dass wir über das Wesen der Gewächskrankheiten gründliche Aufklärung nur dann erlangen können, wenn ein wissenschaftlich gebilde- ter Arzt, der mit feiner Beobachtungsgabe gründ- liche Kenntnisse in der Anatomie und Physiologie der Gewächse und Uebung im Gebrauche des Mi- ° eroscopes, verbindet, denselben seine Bemühungen auwende® In wie glücklichem Vereine beim Verfasser der vorliegenden Schrift diese Eigenschaften sich finden, dafür legt das Werk selbst den genügendsten Beweis ab; zugleich ist aber dem Referenten die Aufgabe den Inhalt derselben 'anzuzeigen sehr erschwert, in- dem es bei der Reichhaltigkeit der Untersuchungen, bei der Ausdehnung der von den Beobachtungen gezogenen Schlüsse so tief in alle Theile der Pflan- zen- Anatomie und Physiologie, so wie in die allge- nieine Pathologie eingreift, dass eine genaue Ver- 147 folgung des Ideenganges des Verfassers die Anzeige über die gewöhnlichen Grenzen ausdehuen müsste. Es sey daher dem Referenten erlaubt, nur die her- vorstechendsten Pnnkte dieser in alien ihren Theilen interessanten Schrift zu bezeichnen. Dice Schrift zerfällt in 6 Abschnitte, vor denen die zwei ersten die anatomischen und physiologischen Verhältnisse der Blätter, die übrigen die Pflanzen- exantheme behandeln. Der erste Abschnitt (P- 6 — 50) enthält eine gedrängte Darstellung der‘ Anatomie der Blätter, äurch welche auf eine gründliche Weise viele strei- tige Punkte der Pflanzenanatomie treflich erläutert werden. In den Blättern der höher entwickelten Pflan- zen lassen sich zwei Zellenlagen unterscheiden, die unter sich im Gegensatze stehen. Die Zellen der dem Lichte zugekehrten Seite haben eine perpen- diculäre Stellung und sind etwas in die Länge ge- zogen; die Zellen der gegen die Erde Sekehrten Schichte sind rundlicher und meistens grösser. Bei den meisten Monocotylen ist dagegen die Trennung in verschiedene Schichten noch nicht eingetreten. Die Anzahl der Zellenlagen in jeder Schichte ist bei verschiedenen Pflanzen verschieden. Alle diese Zel- len sind nit Pflanzensaft angefullt, sie enthalten grösstentheils Chlorophylikörner, andere enthalten Raphiden oder sternförmige Krystalle. Zwischen diesen Zellen finden sich Interzellulargänge und höhlenförmige Zwischenräume; beide sind während 10* 148 der Jugend der Blätter mit einer farblosen Iympha- tischen Flüssigkeit gefüllt (p. 13). Mit weiterer Ent- wicklung tritt dagegen an die Stelle dieser Flüssig- keit eine gasartige Flüssigkeit (p. 15) und die Inter- cellulargänge bilden sich zu förmlichen Höhlen und Gängen aus, welche sich durch das ganze Diachyın verbreiten; besonders reich an diesen höhlenartigen Luftgängen ist das Parenchym der unteren Blatt- schichte. Den Inhalt der Spiralgefässe erklärt der Verf. ebenfalls für Iuftartig, konnte jedoch ebenso- wenig, als die andern Phytotomen, eine Verbindung derselben mit den übrigen Luftgängen der Pflanzen anffinden. - Mit besonderer Ausführlichkeit und vortrefllick spricht der Verf. p. 16. u. fig. über die Epidermis, welche er, wie die neuern Phytotomen überhaupt, nicht als einfache, sondern als zellige Membran be- schreibt. Beistimmen möchte dagegen Ref. dem Ver- fasser nicht, wenn er von diesen Zellen angibt, sie seyen mit Luft gefüllt; dieses ist bei noch vegeliren- den Pflanzen nicht der Fall, oder ist wenigstens eine sehr seltene Ausnahme, denn Ref. sah es niemals. Vorzüglich gelungen ist die Untersuchung und Be- schreibung der Spaltöffnungen, welche der Verf. für wahre Oeffnungen erklärt. Jede Spaltöffnung ist von zwei zum Parenchyme der Blätter gehörigen Zellen (Poruszellen) umgeben; ragen über dieselben die umgebenden Epidermiszellen hervor, so bilden sie eine Por- oder Eingangshöhle, die erst zu wahren Spaltöfnung führt. Unter jeder Spaltöf- 139. nung liegt eine Erweiterung der Intercellulargänge (Aihemhöhle), und diese steht mit den Intercellyg- largängen, Lücken und Lufigängen der übrigen Theile in oflener Verbindung. Zur Erläuterung dieser Verhältnisse dient ein Theil der auf den 2 Kupfertafeln befindlichen Abbildungen, weiche sich in Hinsicht auf Zeichnung und Stich jeder phyioto- mischen Abbildung an die Seite stellen dürfen. Der zweite Abschnitt (p. 50 - 77) betrachtet die Physiologie der Blätter und grünen Pflanzentheile überhaupt. Der Verf. betrachtet die Blätter als Abscheidungs- und Aufnahms-Organe. Die Ausscheidungen sind von doppelter Art, gasartig und tropfbarflüssig, oder mehr oder weni- ger consistent. Die allgemeiuste und wesentlichste Ausdünstnng der Blätter ist die wässrige Aushan- chung, welche ununterbrochen, jedoch nicht gleich- förnig vor sich geht, sondern in ihrer Stärke von äussern Umständen abhängig ist. Bei der Betrachtung der Ausscheidung verschie- dener Gasarten erklärt der Verf. für die wichtigste derselben die Kohlensäure, von welcher er annimmt, dass sie fast durchgängig als ein Bestandiheil der Ausdünstungsmaterie der Gewächse angesehen wer- den. müsse. Die Ausscheidung von Sauerstoflgas ist dagegen im Ganzen den Gewächsen nicht wesentlich Fon und scheint nur durch den Eintluss des Lichtes, das bei höherer Anfachung des vegetabilischen Le- bensprocesses Zeisetzung des Wassers und der Kol- 150 Iensäure bewirkt, hervorgebracht zu werden: Diese Ansicht vom Wesen des vegetabilischen Athmungs- . Processes seheint dem Ref. nicht zu billigen zu seyn. Wenn auch durch die Arbeiten von Saussure, Grischow u. a. der Athmungsprocess der Pflan- zen noch nicht hinreichend erläutert ist, so steht doch wohl im Ganzen das Resultat fest, dass die Aushauchung von Sauerstoffgas für den vegetabili- schen Lebensprocess nicht weniger wesentlich ist, als die Aushauchung von Kohlensäure, und dass der erstere Process den letzteren überwiegt. Es ist ent- schieden, dass die Pflanzen bei einem das gewöhn- liche Verhältniss übersteigenden Kohlensäuregehalte der umgebenden Luft die Kohlensäure aufnehmen, und Sauerstoffgas dafür aushauchen. Wenn der Verf. die Aushanchung von Sauerstoffgas für “ eine ausser dem- gewöhnlichen Gange der Vegetation lie- geude und nur durch besondere Einflüsse bedingte Funktion und für die Folge einer durch das Licht gesteigerten Lebensthätigkeit ansieht, so scheinen uns hiefür keine Beweise vorhanden zu seyn, sondern im Gegentheile liegt der Einfluss des Sonnenlichtes auf die Gewächse und die dadurch hervorgerufene Aushauchung von Sauerstoffgas so sehr im gewölhn- lichen Gange der Vegetation, dass die Pflanzen krank werden und zu Grunde gehen , wenn sie län- gere Zeit das Sonnenlicht entbehren müssen und kein Sauerstoffgas aushauchen können. Die Athem- funktion derjPflanze ist im Lichte nicht gesteigert, [= sondern ihrer Art nach völlig verändert, und weil 151 t ohne diese Abwechslung von Tag- und Nachtfunk- ton der Blätter oder wenigstens !ohne die durch das Licht bedingte Aushauchung von ‚Sauerstoflgas die Pflanze gar nicht existiren kann, so müssen wir auch nothwendigerweise diesen Vorgang für ebenso natürlich und für die Pilanze ebenso nothwendig halten, als die Aushauchung von Kohlensäure. Ebenso mannichfach, als die Ausliauchung der Blätter ist auch ihre Einsaugung. Wasser nelımen sie hauptsächlich nur in Dunstform auf, und auch diese Aufsaugung ist nur als eine seltene und ausser dem gewöhnlichen Gange der Vegetalion liegende Erscheinung zu betrachten. Ausserdem nehmen die Blätter im Lichte Kohlensäure, und im Schatten Sauerstoffgas auf. Sowohl Einsaugung als Aushauchung der Blit- ter gehen durch die Spaltöffnungen vor sich; und in so ferne die Luft durch dieselben in die unter ihnen gelegenen Höhlen und in die Interecllular- gänge eintritt, um mit dem Zellensafte eine Wech- selwirkung einzugehen, sind diese Höhlen mit dem Ausdrucke der Aihemhöhlen zu bezeichnen. Der dritte Abschnitt (p. 78 - 137) betrachtet das allgemeine Verhältniss der Entophyten zu den Pflanzen. Die Entophyten bilden nicht, wie andere Gewächse, für sich unabhängige organische Körper, sondern sie werden von andern, ausge- bildeten Pflanzen in ihrer Erscheinung bedingt; sie sind als wahre Afterorganismen anzusehen, welche mit den Lebenserscheinungen desjenigen Organisınus, 152 auf welchem sie entstehen, im innigen Zusammen-. hange stehen, von ihm.abhängen, und von einer, beiden gemeirischaftlichen Idee beherrscht werden. Dieses Verhältniss ist kein anderes, als das, in welchem der Krankheitsorganismus zum erkrank- ten Organismus steht; die Entophyien sind daher Krankbeitserscheinungen derjenigen Pflanzen, anf denen sie erscheinen, ihr Daseyn beruht auf einem Krankheitsprocesse, der weniger als solcher, als . vielmehr als Kranheitsorganismus in die Erscheinung tritt. Ausgeschlossen von ihnen sind alle einfachen Pilzformen, die aus bereits abgestorbener Substanz hervorgehen. Die Entophyten trefen nur an solchen Pflanzen- iheilen auf, die noch in voller Lebensenergie stehen, nur grünende und noch kratuartige "Theile werden von ihnen befallen. Es gedeihen zwar noch viele andere Pilanzenformen auf lebenden Gewächsen, be- sonders manche Pilze und Flechten, der Entstehung derselben geht aber immer ein partieller Tod voraus, und sie sind nicht als Krankheitsorganismen anzu- sehen. Entopbyten bilden sich nicht auf allen Ge- wächsen. Zellenpllanzen, Wassergewächse und Wur- ‘ zelparasiten sind frei von ihnen; allen diesen Pflan- zen fchlt eine wahre Oberhaut. Ebenso fehlen sie auch dem Pflanzentheilen, denen eine wahre Epider- nis fremd ist, wie der Wurzel, und nur ausnahuns- weise kommen sie an Corolle, Staubgefässen und Pistillen vor, wenn diese den Charakter der grünen Pflauzentheile besitzen; überhaupt steht ihr Vor- 153 kommen im genauesien Zusammeuhange- mit dem Vorhandenseyn von Spaltöffnungen; sie stehen daher meistens auf der unlern Seite der Blätter, seltener auf Blatistiel und Stengel, am sellensten auf der obern Fiäche der Blätter, ausgenommen bei Mono- eotylen n. s. w., kurz immer folgt ihre Verbreitung genau dem Vorkominen der Stomata. Zeigt schon dieser Parallelismus zwischen dem Vorkommen vou Spaltöffnungen und der. Erzeugung von Entophylien auf ein Abhängigseyn der.leiztern von den ersicern hin, so wird dieses durch die analomischen Ünter- suchungen des Verfassers ausser allen Zweifel gesetzt. Er sah nämlich bei mehreren Gewächsen auf das Ueberzeugendste die Afterorganisation in den Athem- höhlen und Intercellulargängen sich entwickeln, durch die Spaltöffnungen heraustreten, und endlich bei grossem Andrange von der Spallöffnung aus die Epidermis einreissen. Aus den oben angegebenen physiologischen Funktionen der Spaltöffnungen und dem beständigen Ursprunge der Entophyten in den Athemhöhlen und Intercellulargängen zieht daher der Verf. den Schluss: dass die Bildung der En- tophyten oder die Exuntheme der Vegetabilien wahre Athmungskrankheiten seyen. Die Untersuchung der Frage, ob die mit der Entophytenbildung verbundene Störung des Ath- Mungsprocesses den Grund der Kranklieit (causa Proxima) bilde, oder ‘ob sie nur als secundäre Ur- sache irgend eines andern Krankheitsprocesses an- gesehen werden müsse, bildet den Gegenstand der 154 im ersten Abschnitte abgehandelten Pathogenie der Pflanzenexantheme. In Beziehung auf die Krankheitsfähigkeit der Pflanzenorganismen unterscheidet der Verfasser eine generische und eine individuelle Anlage, von welchen die erste von der Mischung, Organisation und dem bestimmten Verhältsnisse zur Aussenwelt jeder Art ab- hängt. In dieser Beziehung zeigt sich im Allgemeinen, dass Pflanzen sowohl mit trockenen, Jlederartigen Blättern, als auch Saftpflanzen die geringste Anlage zur Bildung von Entophyten, dagegen Pflanzen mit zarten, krautarligen Blättern eine grössere Anlage besitzen, wie sie sich auch in anatonfischer und Physiologischer Beziehung von den erstern wesentlich unterscheiden, indem sie eine zarte, wenig ge- spannte Oberhaut, und sehr viele höhlenartige Luft- gänge im. Diachym des Blattes besitzen „ daher äussern Einflüssen und innern den Mechanismus störenden Eingriffen nicht kräftig zu widerstehen vermögen; während zugleich ihr Athemprocess schr thätig ist. Jedes Individuum besitzt aber auch eine indi- vidnelle Krankheitsanlase. Es werden nur Junge, vollsaftige Pllanzen von Exanthemen ergriffen, da- her hauptsächlich die frischen Triebe, bei Bäumen die untern, üppig genährten Zweige, bei Kräutern die Warzelblitter und ünfern Stammblätter; daher leidet das auf stark gedüngten Feldern und ihonigem Boden gewachsene Getraide und gerade die kräflig- sten Saaten am meisten. Es ist dieses eine Anzeige, dass diese Krankheit aus einem Üebermaasse der Ge- ‚ ' 155 sundheit, aus einem zu grossen Ueberflusse von Nahrungssäften entstelhe, dass mit der Entwicklung von Pflanzenexanihemen eine höhere Stimmung des Ernährungs- und Bildungs - Processes in Verbindung steht. Dieses ist hauptsächlich in jugendlichen Or- Sanismen der Fall; in diesen findet sich eine grös- sere Menge bildungsfähiger Materie, aber auch zu- gleich die Nothwendigkeit, .diese grössere Quantität der Säftemasse zu verbrauchen. Ist diese Thätigkeit durch regelwidrige äussere Einflüsse gehindert, so muss sich die Säftemasse im Innern anhäufen und auf die weitern Functionen störend einwirken. Dieses ist nun schon ein hestimmtes Leiden und über die Krankheitsanlage hinausgeschritten, als solche kann man nur die Vollsaftigkeit selbst betrachten. Zur Entstehung eines Exanthems gehört ausser dieser Krankheitsanlase noch eine causa occasionalis und diese besteht in Hindernissen der Atbemfunetion, wie das häufige Entstchen der Exantheme in Folge von Nebel, anhaltendem Regen, Beschattung u. s. w. beweiset. “ Entsteht nun der Rrankheitsprocess selbst, so entwickelt sich dieser im Gefiisssystem der Intercel- lularginge, welche die rolıen Pflanzensälte der Eint- kohlung enigegenfuhren, die in den Attanfihlen und durch die Spaltöffiungen der Epidermis vor sich geht. (Diesen Punct hätte Refer. gerne vom Ver- fasser genauer ausgeführt gesehen. Tintsteht das Pflanzenexanthem in der Periode, in der die Inter- cellulargänge mit Saft scfüllt sind, oder entsteht es 156 später, wo sie Luft führen, oder in beiden Parioden ? Hierüber, und dieses ist in der Eutwicklungsge- ‚schichte der Pflanzenexantheme gewiss einer der wichtigsten Puncte, werden wir nicht belehrt. ‚Der Verf. spricht in der anatomischen Abtheilung selbst aus, dass die Intercellulargänge der entwickelten Pflanzentheile Luft und nicht Saft führen; Ref. stimmt hierin mit dem Verf. vollkommen überein und sah die Intercellulargänge schon in sehr frühen Perioden mit Luft gefüllt. Der Verf. scheint die Entstehang der Entophyten in diese zweite Periode zu selzen, da er die grössere oder geringere Oef- nung der Spaltöffnungen als hindernden oder be- günstigenden Moment ihrer Erzeugung betrachtet. Er vergleicht aber auch, besonders im letzten Ab- sehnitte die Inierce]lulargänge mit dem Gefässsystem der Thiere, lässt es also Saft führen, er vergleicht sogar die Säftestockung in denselben mit der Ent- zündung. Hier scheint denı Ref. eine Inconsequenz in der Theorie des Verf. zu liegen; bildet sich das Exanthem, so lange die Intercellulargänge noch Saft führen, dann sind die Spaltöffnungen wohl noch nicht geöffnet, bildet es sich später, dann ist der Hüssige Inhait der Athemhöhlen und Intercellular- gänge nicht mit dem thierischen Blute zu vergleichen, sondern als regelwidrige Ausschwitzung, als Extra- vasat aus den angrenzenden Zellen zu betrachten. Vielleicht gefällt es dem Verf., durch weitere Beo- bachtungen diesen Punct näher zu erläutern.) Durch Zurückhaltung der Auswurfsmaterie wird die Säfte- ‚1527 7 masse nit bildsamen Stoffen überladen, drängt sich. gegen den Ort der geringsten Resistenz und so wer- den die Athemhöhblen der Brennpunct der Afteror- ganisation. Die umliegenden Intercellulargänge wer- den erweitert, das Zellgewebe zurückgedrängt, die Epidermis erhoben und die ersten Rudimente der Exanthempustel sind gegeben. Bei der weitern selbstständigen, organischen Entwicklung der Krankheit coagulirt die extravasirte Säftemasse und hiemit beginnt das erste Organisa- tionsbestreben, das die Basis zu der in den Exan- themen sich darstellenden Afterorganisation bildet. Um diese Matrix, aus der sich .die Blattschwämme entwickeln, bilden die zurückgedrängten Zellen des Diachyms eine Afterhülle. Nun nimmt auch das Zellgewebe der Pflanze selbst Antheil an der Krank- heit. Es stockt in demselben die Säfternasse, ent- mischt sich, die Chlorophylikörrer bilden sich man- gelhaft aus; die Zellgewebwandungen werden da- gegen nicht aufgelöst, verdicken sich im Gegentheile in manchen Fällen, die Verbindung der Zellen un- iereinander wird dagegen lockerer. (Beschluss folgt.) Angewandte Botanik. Magasin d’horticulture, contenant la de- scription, la synonymie et la culture des plantes les plus remarquables, les plus rares et le plus nou- vellement introduites en Belgique, et toutes les non- 158 velles de quelqu’interet, qui ont rapport & Phortieul- tüure.. Supplement aux onvrages de Dumont- Courset, Noiseite, Vilmorin, Poiteau, etc. etc. par R. Courtois, Docteur en medecine, Sous- Directenr du- jardin botanigue de l’universit& de Litge, ete. etc. Liege chez Collardin. 8 Der Verfasser beabsichtigte durch dieses Werk der Gartenireunden ein Reperiorium zu liefern, welches dieselben fortwährend mit den neuesten Acquisilionen der belgischen Pflanzengärten bekannt machen und ihre Aufmerksamkeit auf jene lenken soll. Von den ähnlichen französischen und engli- schen Werken unterscheidet sich dieses vor Allem darin, dass es keine Abbildungen, dafür aber voll- ständige Beschreibungen liefert; auch die generischen Charaktere werden bei jeder weniger bekannten Gatlung angegeben, so wie sie zuerst in dem Buche vorkommt und der Platz einer jeden im natürlichen und Sexual-System angezeigt. Ein besonderes Ver- dienst um die leichtere Bestimmung der beschriebe- nen Arten erwirbt sich der Verfasser dadurch, dass er ausser der Synonymie, welche sich in systema- tischen Werken findet, noch auf die Namen auf- merksam macht, unter welchen die fragliche Pflanze in Gärten vorkommt. Bemerkungen über die Zeit der Einführung in die belgischen Gärten, über Cultur und Vermehrungs- Art sind jeder Species beigegeben und sind, bei der hohen Stufe der Vollkommenheit, auf welcher die Gärtnerei in Belgien steht, für den Cultivateur von 159 dem grössten Interesse. Dieser letztere Umstand, der Eifer der belgischen Handelsgärtner, mit dem sie sich immer die neuesten Pflanzen zu verschaffen suchen, (durch welchen sich Herr Iacob-Makoi zu Lüttich ganz besonders auszeichnet) und die Be- reitwilligkeit, womit dieselben das Unternehmen des Verfassers unterstützen, verschafft diesem schätz- bare Materialien in Ueberfluss, wie aus der unge- meinen Reichhalligkeit des Buches an Beschreibun- gen nener, oder nenerlich eingeführter Pflanzen nach lebenden Exemplaren ersichtlich ist, durch welche, so wie durch die Bearbeitung des Stoffes sich das Werk den Botanikern besonders empfiehlt. Der Verfasser suchte überall, so viel möglich, meh- rere Arten zusammenzustellen, um ihre Unterschiede desto besser hervorheben zu können. Varietäten, an welchen die Gärten mit jedem Tage schönen Zu- wachs erhalten, sind fleissig aufgeführt und charak- terisirt. Jedem Tlefte sind noch einige Blätter für neue gärtnerische, oder auf Gärtnerei Bezug haben- de neue Miltkeilüngen gewidmet, unter welchen sich in den uns vorliegenden Heften viele sehr schätzbare und wichtige auszeichnen. Das Werk ist durchaus französisch geschrieben und dürfie, bei der allgemeinen Verbreitung dieser Sprache hierin kein Hinderniss für seine Verbreitung in Deutsch- land finden; vorzüglich empfehlen dasselbe unseren Pülanzenliebhabern, ver den englischen, der Um- siand, dass jene ihre Sammlungen grossentheils aus den belgischen Handelsgärten bereichern und seine 100 grössere Wohlfeilheit, welche letztere für em jedem Pflanzenfreund so sehr zu empfehlendes Hand- büch eine unerlässliche Eigenschaft ist. Voransge- schickt ist ein alphabetisches,, vollständiges Verzeich- niss der französischen Kunstausdrücke , welche durch Anführung bekannier Beispiele erläutert und mil physiologischen, morphologischen etc. etc. Bemer- kungen bereichert sind. Dann folgt eine Uebersicht der Systeme, älterer und neuerer; der Verfasser macht hier auf die betreffenden Arbeiten der Bo- taniker aufmerksam und beschliesst den Abschnitt. mit einer gedrängten Taxonomie. Ueberall hielt der Verf. das Publikum, für welches er zunächst schrieb, die Pflanzenfreunde, im Auge, ohne durch ein übelverstandenes Sireben nach einer sogenannten Allgemein- Verständlichkeit in Oberflächlichkeit zu verfallen, wie dieses in unseren Gartenschriften nur zu oft zu bemerken ist. Es erscheint monatlich ı Heft.von 3 Druck- bogen. Jeder Jahrgang erhält ein alphabetisches Register; 2 Jahrgänge sind erschienen. Papier und iypographische Ausstattung sind recht lobenswerth. Somit empfehlen wir denn dieses Werk, als ein zweckmässiges, fast unentbebrliches Handbuch auch allen deutschen Pflanzenfreunden, so lange wir nicht selbst ein gleiches besitzen, welches naclı den Umständen nicht so bald und leicht der Fall seyn dürfte. S...-..r Biteraturberichte zur allgemeinen botanischen | Zeitung. ——— \r0. 11. m Pflanzen-Pathologie. Die Exantheme der Pflanzen und einige mit diesen verwandte Krankheiten der Gewächse pathogenetisch und nosographisch dargestellt von Tranz Unger, der Heilkunde Dactor,, Stadt- und Landgerichts - Physicus ete. Mit 7 Kupfertafeln. Wien, beiCarl Gerold. 1833. 8. (Beschluss.) Im fünften: Nosographie der Pflanzenexan- theme übersrhriebenen AbsclMilte (p. 175 - 320) behandelt der Verf. zuerst das Verlliniss der Pflan- zenexantheme zur Gesammitvegelation des Erdkörpers und betrachtet Hauptsächlich zwei Verhältnisse 1) die Bestimmung der Familien, welche der Bil- dung von Exanthemen unterworfen sind, 2) Unter- suchung des Verhältnisses, in welchem die niedere oder höhere Ausbildung der Aflerorganisation zu der niedern oder höhern Organisation der Mutter- pflanze steht. In Beziehung auf. den ersten Punct zeigt sich, dass Pflanzenexantheme erst bei solchen Pflanzen, welche regelmässiges Zellgewebe und eine wahre Oberhaut besitzen, daher zuerst bei den Fariien vor- Literaturber. 1834. " ı1 . 162 kommen. Von den höher stelienden Familien schei- ‚nen in den Tropenländern viele, z- B. Scitamineen, Cinchonaceen , Passifloreen etc., von den aussertro- pischen nur wenige z! B. Typhaceen, Cucurbitaceen, Solaneen etc. von Exanthemen frei zu seyn. Da- gegen sind wieder viele Tamilien, besonders die Synanthereen, Rosaceen ; Leguminosen , Gramıneen, Umbellsleren, denselben besonders stark unterworfen. In Hinsicht auf den Parallelismus zwischen der Meiamorphose »Smmtlicher Familien und den Exan- themen als individwalisirten Psendorganismen findet sich, dass die einfachste Form der letzteren, Uredo, mit Ausschluss der höheren Familien den Amen- taceen, Monocotyledonen und Farnen eigen ist, dass Uromyces dagegen im Widerspruch mit diesem Gesetze bei sehr verschiedenen Familien vorkommt, dass Puccinis zuerst bei den Gräsern allgemein euftritt, und fast bei allen höheren Familien sich findet, dass Phragmidium den Rosaceen eigen ist. Die zweite Reihe der Exantheme beginnt mit Peri- dermium bei den Coniferen; Jecidium findet sich vorzüglich bei Dicotyledonen, Roestellia erscheint erst bei den Pomaceen. Diesen allgemeinen Bemerkungen lässt der Verl. eine spezielle Aufzählung aller Familien, in denen Pllanzenexantheme gefunden sind, mit Angabe der Exantheme, der Pflanzen, auf denen sie wachsen und des Vaterlandes folgen (p. 178 - 2727). Der Verfasser geht nun zur geographischen Verbreitung der Pflanzenexantheme über; ungeachtel PER 163 der Mangelhaftigkeit des Materials Jässt sich doch schon nachweisen, dass der Verbreitungsbezirk der- selben schr ausgebreitet ist, indem sie in allen Thei- len der Erde gefunden wurden. Nicht geringer ist ihre Ausdehnung in die Höhe, indem sie der Verf. über den Terminus subnivalis steigen sah. Sehr in- teressant ist die vom Verf. auf eigene Beobachtungeu gegründete Vergleichnng der in der Ebene von Wien, und in der Gegend von Kitzbühl in Höhen von 2200 - 3000 ° und von 4000 ° bis zur Schneegrenze vorkommenden Exantheme, welche eine langsame Abnahme von den niedergelegenen Gegenden zu den alpinischen Regionen nachweist. In Hinsicht auf den Verbreitungsbezirk einzelner Arten ist es Regel, dass derselbe mit dem Verbreitängsbezirke der Mutterpflanze zusammenfällt; doch machen hievon einzelne Arten eine Ausnahme, indem sie eine sehr beschränkte Verbreitung haben, während die Mut- terpflanzen in den verschiedensten Gegenden wachsen. Kommen auf einer Pflanzenart melırere Exantlıeme vor, so ist es Regel, dass dieselben sehr selten auf einem Individuum vorkommen, sondern meistens sind die Gewächse eines Orles von dem einen, die eines andern Orles von dem andern Exanthem be- fallen. Vergleicht man dagegen grössere Landes- strecken mit einander, so findet man die verschie- densten Exantheme untereinander; dieselben Gelegen- heitsursachen rufen bei den verschiedenen Pflanzen die verschiedensten Exantheme hervor. An jedem einzelrien Individuum schreitet die 11 * ! 164 Eintwicklnng des Exanthemes der Entwicklung der einzelnen Theile nach, von unten nach oben, vom Wurzelblait zum Stengel, der spiralweisen Stellung der Blätter folgend. An den einzelnen ergriffenen Stellen breitet sich das Exanthem centrifugal von 1 Mittelpuncte nach den Seiten aus. Der Verf. geht nun (p. 249 u». f. 19) zur ei- gentlith naturhistorischen Bestimmung der Exantheme über, und spricht sich in Beziehung auf die bisher benützten Merkmale dahm aus, 1) dass die Verbrei- tung der Exantlıeme auf einzelne Organe z. B. Blatt, Stengel etc. zu den zufälligen Merkmalen gehört, 2) dass das Daseyn, Form und Ausbreitung der Fle- cken nur der stärkern oder schwächern Reaclion des Organismus und dem stärkern oder seichtern Ein- wurzeln der Krankheit angeböre, 3) dass Aufirei- bung und Anschwellung der ergriffenen Theile keine allgemeine Erscheinung sey, sondern tHeils nur Folge einer localen Vergrösserung der Zellen des er- griffenen 'Theiles, theils allgemeineres der Entwick- lung der Exantheme vorausgehendes Leiden sey, dass aber nicht immer die Bildung der leizteren er- folge, 4) dass in der Form und Verlheilungsweise der Häufchen zwei Varietäten vorkommen, indem die Pustel in dem einen Falle von den durch das Exanihem auf die Seite gedrängten Zellen der Mut- terpflanze, 'im andern Falle aus der Matrix der Exaniheme selbst gebildet werde, dass diese Unter- | schiede, so wie die Vertheilungsweise der Pusteln, ihr Zusammenfliessen etc. guie Charactere seyen, 5) 165 dass die Form und Farbe der Sporidien die besten Gattungscharactere abgeben. j Der Eintheilung der Exanthetne steht die Schwie- rigkeit entgegen, dass dieselben als Krankheitsorga- nismen nur Nachklänge normaler Organismen sind, und überdiess durch den Lebensprocess der Ge- wächse, auf denen sie schmarotzen, mannichfache Modificatinnen erleiden. Daher gehen ihre Form vielfach in einander über. Dennoch lassen sich zwei Hauptrichtungen der Exanthembildung, und in jeder 4 Haupttypen verfolgen. Wichtiger als die Frage, ob diese Typen Gattungen darstellen, ist die, wie weit die Artenverschiedenheit ausgedehnt werden dürfe. Eintschieden ist, dass nicht die Art der er- krankien Pflanzen sondern nur die Beschaffenheit des Exanthems selbst in Betracht kommt. Auf die Systematik der einzelnen Arten geht der Verfasser nicht ein, wobl aber handelt er p. 261 u. fig. die Gattungen ab. In der niedersten Gattung der Exaniheme, Uredo unterscheidet der Verf. vier Bildungsepochen. In der ersten zerfällt die ganze Matrix in Sporidien, in der 2ten erscheint die erste Andeutung eines Trägers, das Sporidium trennt sich init seinem Stiele ab, oder reisst von demselben los und der Stiel bildet sich zu einem neuen Sporidium aus; in der 3len Epoche tritt diese Absonderung von Stiel und Sporidium ein, und der letztere bleibt in der Pustel zurück, in der aten Periode endlich bilden die Träger ein Gewebe von Zacken, unregelmässig verschlungenen Fasern, 166 von welchem sich die keulenförmigen Enden als Spo- ridien abschnüren. — Bei Uromyces trennt sich der Stie] nicht mehr vom Kopftheile ab; der letz- tere erreicht eine ziemliche Grösse, in seinem Innern entwickelt sich ein Sporidiolum, an seinem abern trägt er einen stumpfen Fortsatz. — Bei Puccinia wird das einfache kuglige Sporidium zur Doppel- kugel. — Bei Phragmidium wiederholt sich die Erzeugung von Sporidien mehrmals, wesshalb sich in voller Entwicklung das Sporidium als mehrfächerig darstellt. | Bei einer zweiten, höher stehenden Reihe von Exanihemen bildet sich eine eigene Hülle, Peridium, an dessen Bildung das umgebende Zellgewebe keinen Theil nimmt; dabei sinkt die Bildung des Spori- diums wieder auf die ursprüngliche Form zurück. Bei Peridermium verwandelt sich die Matrix an der Peripherie in einen Balg, während zugleich ihre innere Masse in Sporidien zerfällt. Die Zellen des Balges sind wenig ausgebildet, trennen sich unregel- mässig von einander, die Sporidien sind ebenfalls unvollkommen, klein, oft eckig. — Bei decidium ist der Balg regelmässiger ausgebildet, und es tritt eine regelmässige Entwicklung des Individuums von oben nach unten ein, so dass der Balg oben schon geöffnet ist, während er unten noch mit dem Inhalte und der Matrix verschmolzen ist. Der Balg öffnet sich sternförmig, seine Zellen stimmen in der Form mit den Sporidien überein. Einige Arten haben eine cylindrische Gestalt, ragen über die 167 Epidermis hervor, und bilden den Ucbergang zu Röstellia, deren conischer Balg nach der Oeflnung kelchartig wird, nicht in Lappen, sondern in ein- zelne Fäden zerschlitzt. Bei Cronartium wird der Balg röhrenförmig, lang, gewunden; auch die Spo- ridien sind in die Länge gezogen, schlauchartig und schliessen 4-2 Sporidiolen ein. Da der Raum dieser Blätter nicht gestattet, dem Verfasser in seinen Bemerkungen über die Verglei- chung der Pflanzenexanibkeme mit andern Pilzformen, und über die Ausbildungen der Pflanzenexantheme zu folgen, so gehen wir zu seinen Uutersuchungen über die Entwicklung, den Verlauf und Ausgang der Exantheme über. Die erste Periode des Krank- heitsprozesses vom Einflusse der krankheitsmachenden Schädlichkeiten bis zum ersten Heraustreien einer Krankheitserscheinung dauert inimer einige Wochen; dann triit das zweite Stadium, das der Anschop- pung und Gerinnyug der Säflemasse ein, das sich durch Anschwellung der Organe zu erkennen gibt. Nach einigen Wochen geht dieses mit Verfärbung der Pilanzensubstanz ins 3ie Sladium, das stad. exan- Ihematicum über. . Es bilden sich Pusteln, die in etwa 1) Tagen sich öffnen, womit das Stadium der Deflorescenz, die rückschreilende Periode desKrank- heitsprocesses, eintritt. Weil aber die Organe der Püanze sich nicht wie die der Tiere gleichzeitig bilden, so ist der Krankheitsprocess ein fortschrei- tender, successiv sich entwickelnder, daher werden oft perennirende Pilanzen ein« Reihe von Jahren 168 hindurch ‚alljährlich von, Exanthemen befallen. Ist ‘ die Matrix in Sporidien aufgelöst, so erhält der wie- dergenesende Organismus wieder den Sieg über die Afterorganisation; diese wird ausgeschieden und es tritt ein Vernarbungsprocess ein. In andern Fällen dauert die Krankheit bis zum Tode der Pflanze fort oder führt auch solche Störungen des Lebenspro- cesses herbei, dass die Mniterpflanze zu Grunde geht. Die Frage, ob die Pflanzenexantheme Anste- ckungsvermägen besitzen, entscheidet der Verfasser verneinend. Directe Versuche, durch Aufstreuung der reifen Sporidien auf gesunde Blätter Exan- therue zu erzeugen, schlugen immer fehl. Ebenso scheint dem Verfasser gegen die Annahme eines Fortpflanzungsvermögens der Umstand zu sprechen, dass nur Uredo und die mit einem Peridium ver- sehenen Blattpilze verstäuben, besonders aber, dass .die Sporidien viel zu gross sind, als dass sie in die Spaltöffnungen der Oberhaut gindringen können, Der sechste Abschnitt (pag. 341 u. flg.) ent- hält eine Vergleichung der Pflanzenexaniheme mit verwandten Kirankheiten der Gewächse und mit den thierischen Exanthemen. — Den Uebergang von den Txanthemen zu den verwandten Pflanzen macht eine vom Verf. aufge- stellte Gattung Protomyces, deren Arten mit den Exanthemen den Standort, mit, dem Brande die Form der Sporidien gemein haben, aber weder zu Pusteln sich sammeln ‚ noch verstäuben, und desshalb zanz auf das Innere des Pflanzeukörpers beschränkt 169 sind. In dem schr erweiterten Intercellulargängen sammelt sich eine formlose Matrix an, welche in "ovale stiellose Sporidien übergeht, neben denen sich noch zahllose, sich bewegende Molecüle befinden. Diesen Protomyces betrachtet der Verf. als die zu eigentbümlicher Form entwickelten beiden ersien Stadien der Exantheme, Der Brand (Ustilago) characterisirt sich durch eine gänzliche Auflösung der Pflanzensubstanz des be- fallenen Theiles, wodurch ein schwärzliches, stanbarti- ges oder klebriges Pulver erzeugt. wird. Es wird durch ähnliche Gelegenheitsursachen und Anlagen erzeugt, wie die Exaniheme; stören die Gelegenheitsursachen die Athemfanction, und wirft sich die passive Con- gestion auf Haut und Athmungswerkzeuge,, so bilden sich Exantbeme; erzeugen sie eine grössere Anhäu- fung roher unverarbeiteter Nahrunsstoffe in den in- nern, sich gerade entwickelnden 'Theilen, während die Athemfunktion weniger leidet, so werden diese vom Brande befallen. Ansteckungsfähigkeit fehlt dem Brande ebenfalls. Enigegengesetzt der mit Dissolution der organi- schen Substanz verbundenen Exanthembildung ist die Erzeugung des Xylom’s, indem dieses auf Indura- tion beruht. Es liegt ihm eine Entartung des Blatt- Parenchyms zu Grunde, welche ihre volle Ausbil- dung erst nach dem Tode des befallenen Theiles erhalt. Es erscheint nie in jugendlichen und kräf- tigen Pflanzentheilen, sondern erst ge gen das Ende des Lebens. 170 . L) Das Mutierkorn steht zum xy lonı in demselben Verhältnisse, wie der Brand zum Exantheme; es ist derselbe Process, der hier die centralen Theile be-’ fällt, während er beim Xylom die peripherischen . ergreift, Das Erineum ist Krankheit und Wucherung der Epidermis, durch welche vorhandene Haare vergrössert, oder einzelne Epidermiszellen in haar- ähnliche, unförmliche Productionen ausgedehnt wer- den. Mit. den Spaltöffnungen steht es in keiner Be- zieliung. Der Mehlthau, Erysiphe, schliesst sich der entophytischen Schimmelbildung an; es liegt ihm eine Herabstiimmung des Athmungsprocesses zu Grunde. Die Excretionsmaterie sammelt sich in den Athmungs- organen an, wird einer Art von Fäulniss unter- worfen, schwitzt durch die Epidermis, auch wenn sie keine Poren hat, durch, und bildet sich zu ästigen Flocken aus, aus welchen bei grosser Wucherbil- dung sich warzenartige Fäden erheben, die sich von unten nach oben zu Sporidien gliedern, während in andern. Fällen sich an dem Vereinigungspuncte niehrerer Fäden Fruchtblasen bilden. — Der Russ- thau, Fuligo vagans Pers. scheint auf ähnliche Weise, wie. der Mehlihan, zu eutsteben, und dem Snbiculum der Erysipke zu vergleichen zu se;n. Den Schluss des Werkes (p. 397 u. fig.) macht eine Vergleichung der vegetabilischen und thierischen Exantheme. Beiderlei Krankheiten haben mit einan- dcr gemein, dass sie ın der Periode ihrer vollkom- ı7ı ! imenen Ausbildung an die Peripherie des Organismus treten. Beide erscheinen unter Blasenform, beim thierischen Körper unter gesteigerler Thätigkeit des Hautorganes, der eine Entzündung zu Grunde liegt, Die Frage, ob auch bei den Pflanzen iein ähnlicher Entzüundungsprocess die Entwicklung der Exantheme bedingt, entscheidet der Verf. ‚bejahend. Er ver- gleicht die Ueberfullung der Capillargefässe mit Blut im entzündeten thierischen Theile mit dem Andrange der Säfte in den Intercellulargängen, die chemischen Veränderungen des Blutes und den erhöhten Lebens- process mit dem Streben zu höherer Organisation, das ın der Säftemasse, welche in die Athemböhlen ergossen ist, sichtlich ist, endlich die Verbreitung des erhöbten vital - chemischen Processes über die Gefässgrenze mit der Entfärbung der Zellsafibläschen etc. Die übrigen Symptome der Entzündung, erhölıte _ Wärme und Empändlichkeit, hält der Verf. nicht für wesentlich, sondern durch erhöhte Intensität des Entzündungsprocesses, durch die Beschaffenheit des entzündeten Organes und durch den Einfluss des Nervensystemes bedingt. Daher könne Entzündung auch bei nervenlosen organischen Wesen vorkommen, bestehe nicht in einem erhöhten Lebensprocess zwi- schen Nerven und Bint. Die vegetabilische Entzun- ‚dung ist hauptsächlich mit der serösen Entzirdang zu vergleichen, indem sich diese durch einen starken Andraug von Serum, stärkere Ausschwitzung u. s. w. auszeichnet, während die wahre Entzündung in Verhärtung oder Vereiterung übergeht. Die Eiter- 172 bildung ist nicht eme rückschreitende Metamorphose, sondern eine vorschreitende,, in der sich ein gestei- gertes Organisationsbestreben mit expansivem Charak- ter darstellt. Beim Pflanzenexantheme ist die Eiter- bildung durch die Sporidienbildung, besonders in der .Uredopustel dargestellt. Auch die thierische Eiterpustel ist ‚Fruchtknospe, ihr Inhalt Samen (Contagium), die Eiterkügelchen sind belebt. Auch die äussere Form der tbierischen und vegetabilischen Exantheme sind sich sehr ähnlich; die Achnlichkeit lässt sich aber auch auf die Natur des Krankbeils- processes ausdehnen. Die Krankheit ist ein selbst- ständiges Wesen, das seine Natur nicht ändert nach dem Organismus, in dem es wurzelt, Die Krank- heiten zeigen wie der Erdkörper und seine Erzeug- nisse eine fortschreitende Metamorphose. Eine der höchsten Organisationsstufen, nehınen die Exaniheme ein; die meisten Krankheiten treten in ihrer vollen Entwicklung mit Exanthembildung auf, oder ver- rathen eine Tendenz hiezu, diese macht es wahr- scheinlich, dass die Exantheme die Urformen der Kraukheiten sind. Auch das Pflanzenexanthem ist eine in ihrer Sphäre allgemein herrschende und sich . verbreitende und sehr ausgebildete Krankheit des Pflanzenleibes; es ist Athmungskrankheit. Auch die Haut des Thieres ist in ihrer Urbedeutung Athmungs- organ, es kann daher auch das ursprüngliche Wesen des thierischen Exanuthems in nichts anderem, als ın Alıenation dieser Function Jiegen. So steht das Exanthem der Pilanze dem Exantheme des Thiers 173 und Menschen in seiner Form und seinem Wesen nicht schr ferne. Vielleicht mögen pathologische Ansichten, welche von denen des Verf. abweichen, manchen Leser be- wegen, diese Vergleichungen zwischen der Ent- wicklung der Pflanzenexantheme und der thierischen Entzundung mit ihren Ausgängen, zwischen Spori- dienbildung und Eiterbildung, zwischen den Blatt- Pilzen und den thierischen Exanthemen nicht zu billigen, wie denn auch der Ref. gestehen muss, dass er nor eine VerMleichung dieser Blatipilze mit den Entozoen für richtig halten kann, dass es aber seinen Ansichten von dem Wesen der exanthema- tischen Krankheiten durchaus widerspricht, wenn organisirte, ihr eigenes Leben führende Körper mit ihnen verglichen werden; gewiss wird aber Niemand den Scharfsinn verkennen, mit welchem der Verf. diese Theorie entwickelte und noch weniger wird ein Naturforscher, welcher die Schwierigkeit solcher Untersuchungen aus eigener Erfahrung kennt, das Werk aus der Hand legen, ohne dem Verf. innigen Dank zu wissen für das Licht, welches seine mühe- vollen Beobachtungen über die Naturgeschichte dieser so schwierig in ihrer Entstehung und in ihren Entwicklungssinfen zu verfolgenden Organismen ver- breiten. -0-0- Specielle Botanik. Leipzig 1833 bei Fr. Hofmeister: Iconogra- phia botanica &e. auct. Lud. Reichenbach &c. 173 Cent. X. Tab. CMLI — M. (Vergl. Literaturber. 1833. Nro. 14.) . Die erste Tafel dieser zehnten Centurie bringt uns unter 1221. die schöne von Jan in Oberitalien entdeckte, von uns in Flora 1832. $. 176. angezeigte Silene Elisabethae, eine Pflanze, die sich unter ihren zahlreichen Gattungsgenossen durch Schönheit anszeichnet und von der es zu bewundern ist, dass sie so lange unentdeckt bleiben konnte. 1222. Fu- maria major Budar. aus Ligurien, die unserer officinalis sehr nahe steht. 1923 — 25. Pero- ‚nica saxatilis L. Die Blumen sind nicht immer s0 blan in der Natur, und desshalb scheint uns die folgende unter 1226. gezeichnete V. arbustulosa Hofmg. eine Gartenvarielät um so mehr zu seyn, als das Vaterland derselben unbekannt ist. 1227. P- fruticulosa L. Die Abb. in Sturms 56sten Hefte ‘sind hiebei zu vergleichen. — 1223. Ornithogalum narbonense et pyrenaicum; letztere ist genau von O. sulphureurm Bertol. zu unterscheiden, die auch dem Triestiner Gebiete angehört, 1229. Anchusa azurea Mill. 1250 — 1245 enthält eine höchst in- teressante Reihenfulge von Iris- Arten, die manche Aufklärung mit sich führt. Es sind: Iris Gulden- staedtii Lep., Iris, stenogyna Red., Iris sibirica L., I. maritima Mill., I. acuta VP, I. spuria L., I. notha Fisch. ‚I. foetidissima L., IT. lutes- cens Lam., 1. Swertüi Lam., I: amoena Red., 1. lurida Soland., I. flavescens Red., I. pallida “[.am., I. squalens [L. und I. germanica L. — Sn 175 . Von Nr. ı246 bis ı277 folgt eine, wo mög- lich noch interessantere Suite von Crocus-Arten, die wir mit vieler Vorliebe studirt und Belehrung daraus geschöpft haben. Die Abbildungen sind vor- züglich gut gerathen und besonders die colorirten höchst naturgetreu dargestellt. Es sind Crocus au- reus Sibth., C. luteus Lam., C. sulfureus Rer., C. susianus Her., Ü. vernus All., var, obova- £us, pictus, ramoso-lineufus, striatus, tubostria- tus und albiflorus. Diese alle nach Gartenexem- plaren gezeichnet. Cr. biflorus Mill. mit den Ab-. . arten pusillus und lineatus. Cr. Imperati Ten., C. Reinwardtii Rchb., :C. reticulatus Stev. und .| reticulatus M.B., von dem es auch eine theilweise gelbblühende Varietät gibt. C. minimus DC., C. nervifolius Rchb. mit einer Abarı: dilutus, Cr. medius Balb., (. serotinus Salisb., C. Inngiflo- rus Rofin., C. multifidus Sm. und C. speciosus M.B. Die meisten davon sind ın des. Verf. Fiora exc. aufgenommen. 1279 und 1280 stellen die bei- den Stachys-Arten: biennis und germanica L. dar. 1281 bringt noch einen Nachtrag zu obigen Crocus- Arten in Crocus Thomasiü Ten. 1282. Asteroce- phalus maritimus Spr. 1285 — 85. Solanum ni- grum L., S. pterocaulon Dun. und $. Dillenii Schult. 4286 und 87. Sturmia (Ophrys) Loeselii " RBchb. 1288. Campanula collina M.B. ın89. Iris ochroleuca L. 1290. Orobus flaccidus Kit. 1291. Sempervivum Funckii Br. 1292. Gnaphalium ‚Leontopodioides FF. 1293. Centaurea Jacea cu- culligera L. 12993. C. pratensis Thuill. 1295. C. 17 cirrhata Bchb. 1206. C. cinerea Lam. 1297. Ar- meria alliacea FP. . 1208. Stachys arvensis L. Von 1296 bis 1315 sind mehrere Arten und Abarien der Galtung Mentha dargestellt, als: Mentha ar- vensis‘L., mit den Varietäten: lanceolata Becker, parietariaefolia Beck., agrestis Sole und diffusa Lej., Mentha acutifolia Sm., M. gentilis L., M. rubra vur. ocymodora Op., M. palustris var. plicata Op., M. citraia Ehrh., M. pubescens Pyilld., M. emarginata Rchb., M. undulata Pyilld., M. Michelii Ten., M. sylvestris var. candicans Crtz., var. albida et nemorosa Schreb. 1316. Centaurea decipiens Thuill. ı3ı7. Cirsium desertorum Fisch. 1318. Cirsium neglectum F. 1319 — 21 enthalten Cerduus acanthoides L. mit _ den Abarten squarrosus und colloris. 1522. Echi- nops Ritro L. 1323. E. exaltatus Schr. 13524 — 08 stellen Solanum oleraceum Rich., humile Bernh., flavum Rit., miniatum Bernh. und rubrum Mill. dar, und wenn mehrere davon auch als Varieläten anzusehen seyn möchten, so ist «s doch gut, dass die ächten Formen vor Angen gelegt sind. 3329 stellt Perbascum speciosum Schrad. dar. 1330 liefert das Linn. Sisymbrium tanaceti- folium als Hugueninia tanacetifolia Rchb. und 1331 macht mit Bonjeanea hirsuta Rehb., dem Lotus hirsutus L., den Beschluss dieser Centurie, und so viel wir wissen auch den Beschluss dieses Werks, das allerdings die Botanik mit vielen Arten bereichert, und viele Zweifel in derselben gelöst hat. F Witeraturberichte !ZUr - allgeme einen böt anischen Zeitung. u INTO. 12. Monographien. London: Treüuttel and Co; scho square, and Ridgways, Piccadilly: The genera and spe- cies of Orchideous''Planis.. By Jolın Lindley, F.R. S. L.’8.G:5.: Member of the Imperial Aca- demy Naturae Curiosorum, of the Botanical Society of Ratisbon , of Ihe Physiographical Society of Lund, of-ihe Horticultural Sociely of Berlin, . Honorary Member of the byceum of Natural History of New- York, &c. &c. and Professor of Botany in the Uni- versity of London.. Part I. Malaxideae. 1830. Part 1. Epidendreae. ı 1831. Part:11l..Yandeae. 1833. 255 pag in S. re . - Obschon unsere meisten- Leser von dem Vor- handenseyn dieses klassischen Werkes bereits Eunde haben werden, so dürfte es doch für jene, denen englische Werke weniger zugänglich sind, nicht unerwünscht seyn, in einer gedrängten Uebersicht die Hanptresultate der Forschungen des gelehrten Herrn Verf. über cine der interessantesten Pflanzenfamilien wiederzugeben. Es erstrecken sich diese Untersu- Literaturber. 1834. 12° 178 EEE EEE ze chungen bis jetzt zwar nur über einen verbältniss- mässig kleinen Theil: dieser Familie ; aber sie reichen hin, um einen Begriff von der ungeheuren Mannig- faltigkeit der Formen zu geben, mit welcher diese Gewächse von der Nainr ausgestattet wurden, auch ilössen sie Achtang ein vor den Männern unsers Jahrhunderts, deren unermüdeter Eifer diese zahl- reichen Gebilde aus fernen Welttheilen berbeischallte, deren Scharfblick Charactere entdeckte, die früher trotz ihrer Wichtigkeit 'unbeachtet ‚geblieben waren und deren eifrige Beobachtungen selbst von dem lange verborgenen Geheimniss der Befruchtung die- ser Gewächse den Schleier zu. beben vermochten. Der Verf. beschräikt sich in dem vorliegenden Werke auf eine kurze Diagnostik der his jetzt be- kannten Galtangen und Arten der Orchideen aus den’ Abtheilungen der Malaxideen ; Eipidendreen und Vandeen,, indem er sich vorbehälty.die übrigen Ab- theilangen dieser Familie nach und nach auf ähn- liche Art bearbeitet mitzutheilen. Ausfubrliche Be- schreibungen und Abbildungen neuer Arten fehlen, dagegen sind überall das Vaterland und die wichtig- sten Synonyme genau angegeben. Eine synopsis ana- litica der Gattungen geht jeder Abtheilung voran; wir glauben durch die Mittheilang derselben unsern Lesern, die sich über den gegenwärtigen Zustand dieser Familie unterrichten wollen, einen willkom- menen Dienst zu leisten. Trib. I. Malaxideue. Pollen in massis cereaceis (polliniis) dehnitis co- 179 haerens, tela omni.cellalose superflug 'adempta. An- thera terminalis, opercularis.-Herbae epiphytae v.terre- Stres, foliorum basibus vel caulibus saepius incrassalis. Sectio I. : Pleurothalleae. Columna erecta, ad basin parum producta. Pollinia 2. Labellum cum .columna connatum, bilobum. ° 2.2... . Lepanthes. Labellum liberum Sepala lateralia connata Columna aptera. Anthera apidce membranacea . . ! ... Pleurothallis. Columna alata. ° Anthera apice j dilatata carnosa. ... . . . Osyricera. Sepala lateralia libera Columna elongata ' Labellum trilobum. Pollinia dimidiata. Columna basi alata 2 2.2.2.2. Chrysoglossum. Labellum integerrimum. Pol- linia äreuafa; Columna basi aptera. . » 2.2.2... Cyrtosia. Columna nana Labellum pelalis conforme Sepala lateralia basi' saccata Specklinia. Sepala lateralia basi plana . Stelis. Labellum petalıs difforme Sepala ef petala conformia. Labellum planun: saepius truncatum . . „2... Oberonia. ı2* 180 - v n BR as ‚et .petala. eonformia.. ... Bu RUE .r. Jebellam.: „medip. Gonstiier: . Ten. „tum. ‚basi cONGEvuUm, " Mesoelsten - "Bollinie‘ 4 u Sepala lateralia: connata. = EEE SEE Sepalum supremum acaminalissi- mum 2 . Restrepin Sepalum’ snpremum lateralibus con- . forme . 2 2 ee. . Gastroglöltis. Sepala lateralia.libera. u: . ech Sepala et petala subaequalia erecia \ en Anthera biloba . - - - » . Coelia. jr Anthera integra u 3 Anthera longitudin. dchiscens . an? Labellum integerrimum..Co- BE lumna bieoris jan... Dendrockilum. “Labellum trilobumy,Cölum+ 12... Bu na -mütica - Pollinia collateralia(o0 00) .Coelogyne. Pollinia incumbentia(8$) Dierypta. Anthera transverse dehiscens. ... Labellum ventricosum . - Pholidota. Labellum lineare basi auri- eulatum » - 0, - . Otochilus. Sepala .et petala patentissima.. yalde inaequalia. Labellum cum columna angulum . rectum efformans, bhası sagit- tatum vel cordatum . ,,. ‚Microsiylis. Labellum (nanum)petahsiccontföor 2: '.! me; Bollinia ineumbentia( 2%} Malasxis. Labellum petalisima}as et diffor+' 2. «' er Pollinia collaleralia (00.80) inutiic! Lahelkam infegrum. Columua ........... r clongata. on Wan. in meh Labellum . bası::cucallatum : ! lin Seum facie columnaealle ac- =. cretum, sepalis lateralibus‘ - hai sabssöhebligue connafum-. = Ermpuse: Labelllum basi ln; en DEOAGT Columna semiteres ; . “ Liparis. %,% v. ln "Columba diseiformis com- nbastiiı TER SE: fe presa . . . a . Plälystylis. Wpäbellum tridentatum, munc : '" . excavatum. Columna nana Dienia. Pollinia 8. Bra. Labelluin” “calcaratum . . » . . «N ephelaphyllum Labellum ecalcaratum. an Petala aristata . - =» > > 0. keins Petala mutica. on Columna semiteres. . on Octomeria. ‚Columna alata, apice cucullata. Labellum lamellatum . . . Dilochia. Sectio. I . Dendrobieae. Columna in ovario recumbens, ad basiu longius pro- ducta. Pollinia 2; vel ı biparttbile. Labellum bilobum (cuni columna coutiätum :41892 Petala unguienläta. Sepala lateralja . emiiino aohınata -. ©... . Lyraeo. Petala sessilia.: Sepala lateralia bası tantum connata .. . ..-. „‚Cochlia. Labellum integrum, v.trilobtim (cum columna articulatum) Petala multifida: laciniis..clavatis: ‚appendiciformibus .. '. ... . Epicranthes. Petala indivisa. at Labellum calcar atum. Labellum ecalcaratum. Folia plana Folia equitantia . .„.Mlicrocoelia, .. j n . Diglyphosa. . Oxystophyllum. Pollinia 4. (nune in unum connata.) Petala nuila . EEE DeRe, SEE , Monomeria. Petala dno.. Sepalum posticum majus, Iaterali- büs alte connatum Sepalum posticum liberum. Labellum cum columna conna- tum. . . Megaclinium. Labelli limbus longe ungui- culatus . “0... Stenoglossum. Labelli limbus sessilis äilatatus 'Metachifum. Labellum liberum, vel tantum cum basi producta colum- nae.-conaatum., Labellum unguiculatum, pla- nım, (saepius integerri- um et carnosum). 193 ‘ » :. Sepala lateralia acuminatis- sima 'supremo nano’ . Cirrhopetalum. Sepala lateralia supremo sub- aequalia. Petala et labellum minima conformia . - .„ . Trias. Labellum petalis majus difforme. un Sepala reflexa. . . Macrostomium. Sepala erecta . , . Bolbophylium. Labellum_ sessile cucullatum ; .Gaepius trilobum’et mem- branaceum) j Folia ‘plana. j Labellum posticum. Flo- ' res carnosi. Alabastra trigona. ....... . Polystachya. Labellum antienm (sae- pius) Flores men:bra- nacei. Alabastra leretia "Dentlrobium. Foliafequitantia . . U | 4porum. Pollinia 8. Clinandrium cucullatum, margine erecto membranacco. Anthera immasa . 2.202.207 2 Phrealia. Cinandrium non cucullatum. vepala lateralia basi aequaliä . . Mycaranthes. Sepala lateralia basi valde obliqua Eria. Tribus II. Epidendreae. Pollen in massas cereureas £pollinia) definitas coharens, tela cellulosa in cauidieuläs elssticas pal- -184 vereas saepins replicatas cohaerente, glandula propria 'diaphana nulla} Anthera terminalis:apercularis. Her- bae epiphytae velterrestres, saepe'caulescentes, nunc foliorum basibus vel caulibus, inorassalis, rarissime radicibus carnosis lobatis.. rs Pollinia a. Sepala et petala patentissima. Label- bellum semi-Iunatum . . . . Collabium. Pollinia Labellum cum columna connatum. Columna mutica elongata. Cau- dieulae .. 2... 0... . Epidendrum. Columra nana bicornis. Caudien- lae 2. Labellam basi tantum u adnatum. . KO E '. Dinema, Columna. mutica. "Caudiculae' 2. Lahellum „plicis membruiniaceis. inflexis colamnae connalum'. Plocoglottis. . Lebellum liberum, vel fere, basi in calcar productum ovario en adnatum. 2 3 2.2... , Broughtonia. ecalcaratum , Rn eirca columnam convolntum, antieum. Sepala petaloidea ex- planata. . 2... , Cattleya, posticum. Sepala herbacea con... niventia 2 2 2... Encyclia, explanatum, . rectum. Sepala libera . . . .Iscchilu. medio refractum. Sepala hate-. r.. ‚385 ralia : in .calcar. spurium connatar..: 2.0... „ Ponera. „.F.oPollinia 8: Labellum calcaratum, ‘Cealcare ab ovario Jibero), subintegrum, v. deviter. trilobam. Anther& 8 locularis'. alte trilobum, . « Phajus. posticnm. Anthera bilocnlärts‘. "Cytheris. anlicum. Anthera 6-8lochläris Ania. Labellam ecalcaratum', nunc basi saceatum,, U nn Doneabal. integerrimäm, 2 Be “eirca cohtmnam' eonvolutum, sepalis difforme. Anthera” sep- tis marginatis . 2 . 2 Brassavola. sepalis conforme. Anthera sep- tis incompletis . . .°. Tainia. patenlissimum conveaum ,„ „Callostylis. "wilobum ,- nr» ‚sessle,. 0: aa se lobo imedie'ungniculato , »; . basi tuberdulato t en «Spathoglottis. bası nndo. -Labellum basi in calcar pröductum ova- rio adnatum . lobo medio sessili.- Sepala lateralia basi aequi- latera. ' . .. . Teiramicra. Labellum posticum ... Laelia. Labellum antieum. +:Anthera 8-loenlaris. La: "186 „ubellum com colum- . ww . na .arliculatum.... .. Bletia. Anthera a-locularis. La- Cl ln. dubellanı eirca colum- ‚uam convolutum . ‚drundina. ..„Sepala lateralia basi obligua Ceratium. unguiculatum ‚basi saccatum. ii .. Anthera 4-8-Iocularis: Se- pale conniventia ,„ .. dpaluria. Anthera 2-locularis. Se- _ pala explanata . ‚n.dpsea.. basi non saccalum. . .... Trichotosia. (Beschluss folgt. altre speciedel Cav. Miche le. Tenore Estratla Zuto d’incoraggiomento alle scienze natürale. Napoli 1832. della tipogr. di Franc. Fernan- des. 32 $. 4. und 5 Kupfertafeta in Fel.: In der Einleitung spricht der.ber. Verf. im All- “ gemeinen von den Fertschritten der ‚Botanik in der neuesten Zeil; bemerkt aber,. dass ungeachtet der- selben doch. die Kenutnias der. Arzneigewächse bei KAerzten und Apotliekern der Provinz noch sehr unvollkonmen sey. Er beklagt, dass es an einem populären billigen Werke mit Abbildungen der nutz- baren Pflanzen noch ‚gänzlich fehle. Hierauf folgt dann, I. eine Beschreibung des männlichen Farn- krauts (Aspidium Filix mas LJ und'II. die Verglei- Memoria_di una nuova Felge::e su varie ! '187 ‚chung desselben mit 7 verwandten Arten, unter de- nen sich eine neue befindet. Ref. hebt hier nur ein- zelne Bemerkungen aus, indem der Inhalt der Schrift nur wenig, in Deutschland: nicht ziemlich allgemein Bekanntes. darbietet. '1),Aspidium Filix mas. Taf. 1. fig. 1. Ueber Namen, Stellung im Systeme, Diagnose, Synonyme. Der Verf. unterscheidet 3 Formen: A) foliolis pinnatifidis, laciniis confluentibus sub- integerrimis, indusiis peltatis. — An Polystichum ab- : breviatum DC. Fl. Fr. 2, 560. 'Fil. mas. Fuchs hist. 595. Blackw. 1.323. Dod. Pempt. (Antverp. 1583.) p- 459. Tournef. instit. p. 536. t. 310 - 12. — Taf. IL, 2£.9a2.b. B)-Foliolis pinnatis, pinaulis discretis remotiusculis argufe serratis, indusiis peltatis, Hook, Curt. Flor. 'Londin.; new ser. Fasc. 7. Fil. m. Lobel ie. gı2. Fil. mas non ramosa dentata Moris. hist. III. p. 14: t. 3. f. 6. Pluk. Phytogr. t. 180. f. 4. Pol. fm, Schleich, & Roem.. pl...exsigc. ex Helvet. Polyst. f. m, , DC. fl. -— Taf. 1.fl 1. A. a.b.e C) Stipite rachique nndiuseulis,, fronde nıaxima, foliolis et laciniis valde remotis undique profande serralis apice rotundatis, industis reniformibus. Po- Iyst. m. flore med. Ill. P- 255. ic. 167. — Taf, I. I. 1.B. e. d. A. und B. könnten nach 'T. vielleicht als beson- dere Arten betrachtet werden. A ist immer von den Deutschen, B von den Franzosen und Schweizern beschrieben worden. A und C würden 4. Filix mas; B aber A. Blackwellianum heissen, da es der Black well’schen Figur völlig entspricht, Hier 188 ‚scheint ‘ein: Irrtıum' obzuwalten, da Blackw. Figur ‘zu A.cilirt wird. Ref.) — C entfernt sich immer mehr vom Typus der Art und könnte eben so gut als Abart des sehr nahe stehenden 4. cristatum be- trachtet werden; nur der Mangel der stachelspitzi- ‚gen Zähne scheint die Form zu A. Fil! mas zu ge- ‚sellen.. B ist bei Neapel nın häufigsten, und wird beim arzneilichen Gebrauche mit den folgenden „ be- sonders A. hastulatum verwechselt. Der Verf. ver- breitet sich im folgenden Abschnitte üher den Stand- ort, in Gebüschen und Wäldern, die Eigenschaften und den Gebrauch der Art, ohne. etwas: Neues beizubringen. 2 Unter den. den vorstehenden ähnlichen Arten werden folgende aufgeführt: = 2. A. Filix femina Taf. 1.f.2: (Wie.oben bei 1.) Es werden folgende drei Formen unterschieden: "As! Fronde fere‘. tripinnata, 'Pinnulis "6blongo- lanceolatis profunde pinnatifidis ‚ mediis 10 lin. long. 3 Jin. latis, laciniis discrelis 8 — 10 jugis. Blackw. t. 825. Moris. hist. III. sect. 14. t. 3.:£ 18. (fig. 2. A.b.c.d.e) , B. Fronde elata longissima, pinnulis oblongo- linearibus subpinnatifidis v. tantum ineiso --serralis 3-6 lin. long. 2 Iin. lat. (£. 2. B. £. g- h. 1. k.) C. Fronde minori, pinnulis pinnatifidis inecisis lacimis concretis.. 4. Fil. fem. Schleich. pl. exs. Helv. An Filix tennissime secta ex monte Baloı. Banh. hist. III. p. 739. (CE. a. C3’HY.. *) Bekanntlich ist dieser Tarn ein Asplenium, die Tafel zeigt aber, bis auf d, Indusien eines As” 189 N : Die Art wird ‚mit A. rhaeticum verglichen. A soll dem 4. dilatatum ähnlich scyn. — Der Verf. zieht ansserdem noch fragweise A. alpestire Schkuhr an; bemerkt aber, dasaITo ppe’s gleichna- mige Pflanze zu A. rhaeticum gehöre.*) 3. A. dilatatum Taf. II. £. 3, A... Fronde maxima, pinnulis profunde pinna- tisectis discretis 10— 12 jugis. Hierzu zieht der Verf. folgende, zum Theil nicht hicher gehörige, Citate: P. dilatatum Hoffm., P. aristatum Pill. Deiph. et Bellardi Act. Taur. f. 5. p-. 255. non Sw. cri- statum Huds. Angl. aız. Filix mas ramosa pin- nulis dentatis Raj. Syn. 24. Pluk. Phyt. 155. t. 189. f..3. Fil. ramosa dentata, ramis et pinnis lon- gius ad invicem distantibus Mappi Als. 106. f. 7. — An A.spinulosum Schkuhr? P. cristatum Hoffm. et auct. A. spinulosum Sw. Rem. (Reynier?) pl. exs. Helv. et Schleich exs. (. 3. A. 6.) B.. Froude minori Pinnulis pinnatifido- -incisis, laciniis concrelis. Filix tenuissime secta ex monle Balon. Bauh. bist. III. p. 739. (£. 3. B.) .. Auf den Bergen des Abruzzo; alla Majella, alla valle di S. Spirito. 4. 4. rigidum Taf. I. £. 4.) —n ‘ Ppidium’s, was allerdings die obigen Angaben etwas zweifelhaft macht. .') Beide gehören zu derselben Art. ?) Sieht wunderlich aus und ist vielleicht eine schmal- blätirige Abart, des A, spinulosum, gewiss nicht A. rigidum. EN 190: ‘A. Fronde majore pedali et ultra oblongo-lan- ceolata, foliolis basi 'exquisite cordatis, apice acutius- enlo, indusäs sporulisque fulvis. A. rigidum Bert. Amoen. 428. P. fragrans Pill. Delph. II. p. 843 excl. syn. 1. II. f. a. B. JAustrale. Pedale et ultra, fronde trian- -gulari-elongata atrovirenti, ;foliolis exquisite cordatis apice rotundatis, indusiis albidis, sporulis fuscis. (F. a. B. ec.) j j ©. Alpinum. Semipedale, fronde lanceolata contracla laete virente utrinque attenuata, foliolis acutinseulis, indusjis sorisque lutescentibus.‘ Sturm Deutsch. F]. 11. (4. C. d. e.) An kleinen Bächen B. auf Capri, C. Abruzzen, monte Corno della Majella. 5. 4. aculeatum. Taf. II. £. 5. A. ‚Fronde erecta subpinnatd, pinnnlis ovatis subfalcatis acutis serratis, dentibus mucrone rigido elongato instructis basi truncatis, infima superne re: Hguis multo longiore, indusiis reniformibus, stipite rlachique paleaceo - strigosis. A. Fronde bipinnata, pinnulis latioribus fere omnibus petiolatis distinctis,, soris discretis. Plukn. t. 179. £. 6. und 180 f. 1. und 2. (mala quoad fron- dis formam quia nimis expansa) Filix aculeata major Bauh. (f. 5. A. 6.) B. Fronde pinnata, foliolis pinnatifdis, pinnula infima reliquas subaequänte, omnibus acutis confluen- tibus sessilibus , $oris confluentibus. Moris. hist. III. p- 550. Set. Ve. a. fı5.6.Bc) 1—?2 Fuss hoch, nie über 4 Zoll breit, ’ 191° In Gebüsch ‘auf Bergen. 'B älla' Serra & Ss, Bruno in Calabrien. u 6.74. lobutum PP. Taf. IL. £. 6. A. b. us Als Synonyme zieht der Verf., ausser den eb-' kannten, hieher: Filicula Petraeäa JFöemina prima Tab. icon. t. 753. A. aculeatum B. Bertol. Amoen. Ma. 1. p. 02. nu In Wäldern und Gebüschen: 'alla Majella, monte Corno, und bei Neapel im valle di S. Rocco. . 7. A. hastulatum Tenore: Fronde bipinnata, ' pinnulis oinnibus exquisite peliolätis, infinis 'bäsi triparlitis, Jacinia exlima in auriculam ovatam pro-: ducta; caeteris seniiliastatis,, omnibusque serrafo -' incisis breviter aristatis, aristis capillaribus inermi-" bus, soris orbieulatis, indusiis peltatis, stipite rla- ehique squamoso - strigosis. Taf. IV. £. 7. A. b. 4. aculeatum Tenore Fl. Nap. Prodr. p. 58 A. dilatatum Ten. Flor. med. muiv. [9 partic. della provincia di Napoli tom. II. p. 190. Ab aflini 4. aculeato differt frondis sagöma oblongo - lanceolata Sere ut. in A. .rigido; i. e. 15 Ped. long. 8 — 10 poll. lat., pinnulis Petiölatis omnibus basi pröfunde partitis vel auricnlis Ovatis auclis, arislis brevissimis inermibus subae qualibus, ton terminali multo majori,.nec euspidatis rigidis pun- gentibus. — Nicademi hielt diese Art für Polypo- dium aristatum Pill. neuerlich zu 4A. dilatatum 8e2ogen; allein der Verf. überzeugte sich von: ihrer - Verschiedenheit. , Beschreibung. Wurzelstock des 4, Fil. mas, aber in allen Theilen grösser, Strunk und 192, abstehende Blättchen. Die untern sind etwas länger Da ER .. . ” . . . als die übrigen, am Grunde mit zwei ungleichen Oehrchen ; die übrigen sind ziemlich halb spiessför- mig und nur nach vorne ın einen elliptischen Lap- pen, von £ Länge der Seite des Blätteheas, verlän- gert. Alle sind kurz und einfach stachelig-gezähnt. “Die kreisrunden Fruchthaufen sind mit schildförmi- gen, gelblichen, im Umkreise sich öffnenden Indu- sien versehen.. » or + “ 1“. ... Standort. Die Art ist die gemeinste in Bü- ächen ußd Wäldern der Umgegend ‚von Neapel, 2. Bıiämıvalle -AliS. Rocco, zu Ponti rossi und Ca- maldoli. Der. W’urzelstock wird als Rad. Til. maris gesammelt und der Analogie nach besitzt er gleiche Eigenschaften. Auch die Erfahrungen der neapolita- Nischen Aerzte widersprechen dieser Annalıme nicht. 8. A. rhaeticum L. Taf. IX. F. 8. A. b. 2 Der, Verf. bemerkt gegen De Candolle, dass Indasien "vorhanden uud diese klein und kreisför- mig wären. *%) : :.Auf. Taf. V.. sind die Wurzelstöcke, 1, von A. Filix mas 2. — A. Filix femina 73. — A. hastulatum dargestellt. . . -*) Die-Pflanze gehört bekanntlich zur Gattung cy stopleris Berhhardi, Be nr Ziteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. ne I\TO. 13. Zum Monographien. — London: Treuttel and Co, soho square, 'and Ridgways, Piccadilly: The genera and spe- cies of Orchideous Plants. By John Lindley. Part I. Malaxideae. 1850. Part II. Epidendreae. 1851. Part III. Vandeae. 1833. 255 pag. in &. (Beschluss.y Trib. II. Vandeae. Pollen in massas cereaceas (pollinia) definitas co- haerens, sub anthesi lamellae clasticae (eaudiculae) et glandulae stigmalis agglulinatas. Anthera termi- nalis, raro dorsalis, operceularis. Herbae epiphytae vel terrestres, nunc (praesertim in Americanis) psen- dobulbis oligophyllis gaudente®nunc (praesertin in Asiaticis) caulescentes; fere ‚omnes intra tropicos Provenientes. A. Pollinia 2, integra, v. sulcata, v. alte biloba; v. 4. $. 1. Candiculae 2. Sepala lateralia basi in calcar spu- rium connata. . 0 2... .„ Podochilus. Literaturber. 1858. 13 x 1948 _ Sepala libera, basi non producta , spatulata ungniculata. Petalalobata. Labellum a-partitum . . . Cryptopus. sessilia. _ Labellum cum ungue productum columnae artic. Unguis‘ columnae calcarat. . Aeranthes. Ungnis columnae mutica . . Bifrenaria. Labellum sessile, calcaratum . . . . 2... . Oeonia. basi saccatum integrum. . . trilobum . . basi planum, trilobum anticum. Glandu- lae a... » 0. . Dipodıum. 202... Tetrapeltis. - 0. . Chelonanthera. indivisum posticum. Gland. ı. Sunipia. $. 2. Candicnla ı. “" Calcarafae; cornutae; v. saccatae. 3) Labellum cum columna alte connatum. Sepala reflexa, petalis alaeform. pa- tent. longe minora 0. Lissochilus. Sepala et petala subaequalia. Sepala lateralia labello adnata Sepala omnia libera. Labe!lum utroque inargine cor- nutum . . Microsaccus. “00.020. ,. Trichoglottis. Labellum muticum bilobum. Col. alaa . . ., “dcanthoglossum. 195 2) Labellum sessile, liberum, vel cum columna parum connatum. Sepala lateralia connata, labello supposia. 2 2 2 1.2.2. Rodriguezia, Sepala omnia libera. Labellam basi tantum saccatum (v. si leviter cornutum car- nosissimum , sepalis aequale v. majus), cum columna continuum, inte- grum v. leviter lobatum - planum. Perianth. expl. carnosum. Anth, valv. persist. , Calcar labelli unicum . . Vanda. Calcaria labelli duo. . . Diplocentrum. ceucullatum. Perianth. clausum membr. Anth. valv. de- eiduae . . en ee . Geodorum. cum columna parallelum medio reflegum. Perianth. clausum Jonopsis. cum columna articulatum 3-lo- bum sepalis linearibus dif- formibus multo brevius . Benanthera. Labellum calcaratum. Calcar ventr. 1 loc. limbo integro, v. obsoleto, v. leviter lobato, fauce aperta, vacuum. Sepala omnia libera. . . Saccolabium. 13 F 196 - -Sepala lat. basi connala . Taeniophyllun ‚Intus dente dorsali-auctum Cleisostoma. Fauce marg. inflexo elausa, bi- glandulosa . . „2. . Ceratochilus. Cale. ventr. 1-loc. limbo lobato . Echioglossuı. Calc. ‚ventr. 2-loculare 0. Sarcanthus. Calc. cornutum. Col. antice bieirrhosa . . . . Schoenorchis. Col. mutica. ' Labell. indiv. carnos. petalis multo latius. Perianth. expl. Angraecum. Labellum lobatum (saepius cu- eullatum). Poll. 2. Epiphyta . . . Oeceoclades. Poll. a. Terrestris . . .' Tipularia. 3) Labellum liberum basi (saepius longe) produciae colunnae afli- " xum. . Sepala et petala aequaliter patenlia Aerides. Scpala et petala secunda. Labellum basi infundibuliforme, cucullatum, indivisum . . Guleandra. Labellum basi cornutum, v. bre- . vius calcaratum, lobatum Eulophia. u Ecalcaratae; nempe nec sacco nee calcare ullo pone basin labelli. 1) Labellum cum columıa conralum. Sepala lateralia invicem libera, labello bası adnata . . . Nanodes. supremum basi petalis aduatum Aspasia, 197 Sepala Jateralia connata. | Petala cum sepalo supremo con- nala . 2. 2 2 2 202. Trizeuxis. Peiala libera. Columna anlice bicomis . . 2.2.2... deriopsis. Sepalaomnia libera (conniventia) Ornithidium. 2) Labellum liberum sessile, v. sub- sessile. Sepala omnia connata . . . . Masdevallia. Sepala lateralia magis minusve con- mala. Perianth. globos. Lab. 3-lob. me- » dio artionlat: . . . . . Peristeria. Perianth. patens. Sepala lateralia obl. calcar re- Terentia . 2. 2... .. . Alamania. Sepala lat. subaequilatera Anth. dorsalis. Col. aptera. Notylia. Anth. terminalıs. Col. biaurita. » . 2. Oncidium (bis) Col. aptera. . Lab. apice 1-cameratum, cum sepalis longe connat. Camarotis. Lab. apice saccatum, se-- palis fere liberum . Micropera. Sepala omnia libera- Labellum petahs conforme . . Trichoceros. Labellunı petalis difforme. Columna alata, v. aurita, apice aurila. - . 0 » „ Macradenia. 198 utrinque aurita Pollinia cava.. . . .. . Oncidium. Pollinia solida. . . . Fernandezia. petaloidena. ' Lab. ventricosnom .„ .. . Calypso. Lab. planum . . . . Pachyphyllum. versus apicem alalo-marginata. Lab. cum ungue tuber- culatato conlinuum Cyrtochilum. Lab. medio constriclum, hypochilio cavo . . Stanhopea. Columna aptera. Poll. a, distincta. Flores aperti. Rostellum longis- smum . 2.2.2... Ornithocephalus. Flores cylindracei. . . . Cremasira. Poll. 2, solida, fissa, v. 2-partita. Columna bieirrhosa. Labellum ventricosum carno- sum poslicum . . . . Catasetum. Labellum explanatum petaloi- deum anticum . . . . Myanthus. Col. mutica. Perianth. connivens. Lab. cucul]l. membranac. co- lumna cont. „ . . Geodorum (bis). ' Lab. plan. carnosum, petalis conforme - . Dicrypta. Petalis difforme “ n . „Adenoncos. x ‚199 Perianth. explanatum. Columna teres 1-cornis . . Telipogon. Col. semiteres, mutica. Poll. longe distntia . Gramatophylium. Poll. basi contigua. Labell. ‘plan. integrum 1-calle. . . . : Phymatidium. Lab. plan. integr. ecallos Brassia. Labell. eucnllatum , ° columnam involvens . Sobralia. eolumna parall. antica Poll, 2, postice fissa Cymbidium. Poll.2,cava, convolu- "1a; labell. apice sac- catuım 2... Acropera. Labell. ventricos. posti- cum indivium . . Monachanthus. 3) Labellum liberum, c. basi producta columnae arliculatum; v. longe unguiculatum. Sepala lateralia basi producta, columna v. invicem connata; omnia connata » x... . . Cryptoglottis. supremum liberum, Lab. cucullat. v. ventric. Sepala secunda ... . „ . . Cyrtopera. Sepala aequaliter patentia Lab. c. columna_articulatum. Poll. ineumbentia 82. .„ . Maxillaria. Poll collateralia oo00 . . . Eucnemis. 200 Lab. planum, v. tantum cana- liculatum, patentissimum, Poll. 4. Pet. sepalis angustiora Psittacoglossum. Poll. 2. Pet. sepalis latiora fal- ala 2.2.2.2 2020.20. Oyenoches. in colamnam incumbens. Col. -cormta, . . oo... Ephippium. Co]. mutica. . Lab. hastatum longe ungui- eulatum . . . . . „ „ Doritis. Lab. sessile, . bilbum . 2.2.2... Chiloschista. subtrilebum ,. . . . . . Goveniax lateralia libera; supr. et pet. columna connat, . Gongora. supremum liberum. , Stigma verticale. Anth. dorsalis Cirrhaea, Stigma terminale. Anth. terminal. Pet. sepalis multo majora . . Phalaenopsis. Pet. sepalis subaequalia. Clinandr. cucull. anth. includens Cryptarrhena Clinandr. immarginatum. , Lab. cucull. bilob. ungue nudo Anguloa. Lab. galeat. ungne appendice pocnliformi incluso . . . Coryanthes. Lab. planum. Perianth. elausum. Labell. triangulare . ,. . , , Dichaea. Periantb. explanatum. a nn nn 201 Lab. indivisum lamina .pa- tente basi cristata. Perianth.aequaliter patens Odontoglossum Perianth. secundum . . Zygapetalum. Lab. 3-partitum c. basi pro- duct. columnae continuum Cyrtopodium. Lab. flabelliforme; colum- na aurita . » . . . Cuitlauzina. B. FPollinia 8. Labellum cum columna connatum. Sep. et pet.inaequ. Labellum me- . dio constrietum . . „. . Agrostophyllum. Sep. et pet. subaequ. Labellum con- tinuum. 2 2 2 2200. . Calanthe. Labellum liberum, calaartum » 2» 2 2.2.2..20. Limalodes. ecalcaralum, v. leviter saccatum. Sepala in tubum connata . . Cryptochilus. Sapala basi tantum' connuta. Columna bası in unguem pro- ducta . 2 2 2.200... Ceratostylis. Col. cunı labello parallela . Thelasis. Sepala omnino libera, v. levis- sime connata. Col. basi producta. Perianth. tubulosum, ventri- cosıum ‚ fauce constrict. Acanthophippium Perianth. non tubulosum. Lab. ecalcaratum . . . Appendicula. f / ‘202 Lab. calcaratum . . . Arpophylium. Col. non basi producta . . Glomera. .:. ° So weit die Uebersicht der bis jetzt aufgeführ- ten Gattungen. Die Zahl der beschriebenen Arten beträgt bei den Malaxideen 380, bei den Epiden- dreen 153, bei den Vandeen 387. Eine Tabelle am ' Schlusse jeder Familie zeigt die Verbreitung der ein- zelnen Gattungen über den Erdkreis an. Als Haupt- resultat ergibt sich hieraus Folgendes: Von den Malaxideen besitzt’ Europa 3 Arten, (nämlich Mierostylis monophyllos, Malaxis paludosa und Liparis Loeselii), Sibirien und Nordasien 2, Nordamerika 4, Nordindien und Nepal 56, das Fest- land von Indien 44, Geylon 24, der indische Archipe- lagus 152, China 10, Japan 4, Neuholland 10, die Südseeinseln 10, das aussertropische Amerika 46, die Insel Manritius &c.,26, das ‚aussertropische Afrika 9. Von den Epidendreen finden sich in Nordame- ka 2 Arten, in Nordindien und Nepal 8, auf dem Continent von Indien 5, auf Ceylon 4, dem indi- schen Archipelagus 16, in China 4, Japan 1, dem aussertropischen Amerika 112, und auf der Insel Mau- zitius 2. Von den Vandeen besitzt Europa 1 Art (Ca- Iypso borealis), Sibirien und Nordasien 1, Nord- amerika 2, Nordindien und Nepal 58, der indische . Continent a1, Ceylon 24, der indische Archipela- sus 109, China 11, Japan 3, Neuholland 5, die Süd- sceinseln 2, das aussertropische Amerika 198, Süd- 205° afrika 14, die Insel Mauritius &c. 34, das aussertro- pische Afrika 9 Arten. Die Diagnosen der von dem Verf. selbst unter- suchten Arten sind durchaus neu und mit logischer Consequenz abgefasst; bei den übrigen ist immer sorgfältig die Quelle angegeben, aus welcher der Verf. schöpfte. Ein dem dritten Hefte beigegebenes vollständiges Register erleichtert jetzt schon den Ge- brauch dieses Werkes, das sich, wie alle englischen Werke, auch durch seine typographische Ausstatlung xyhmlichst auszeichnet. . Mitaviae, ex officina J. F. Steffenhagen et fili, 1835. De Echinope genere capita II. Dis- sertalio botanica, quam consensu et auctoritale amplis- simi Philosophorum ordinis in caesarea lilierarum universilate Dorpatensi pro venia legendi conscripsit et publice defendet Ernestus Rudolphus a Trautvetter, Cand. Phil., Director. in horto bo- tanico Dorpatensi Adjunct., Soc. nat. scrut. Mosqu. Sodal. Adjecia tabula lithographica. 32 pag. in 4, Gegenwärtige Arbeit verdient um so mehr in diesen Blättern einer rühmlichen Erwähnung, als die so natürliche Galtung Echinops bis jetzt noch immer keinen Monographen gefunden hatie, und der Verf. Charactere von den einzelnen Arten auffand, welche zur festeren Begründung derselben wesent- lich beitragen dürfton. Es zerfällt diese Dissertation in 2 Abschnitte; in dem ersten werden ganz kurz 204 die Verhältnisse der Gattung, im zweiten ausführ- lich die der Arten durchgegangen. Den Blüthen- ständ ‚beschreibt der Verf, mit Berücksichtigung der R. Brown’schen Ansicht, dass derselbe als eine zu- sammengesetzte Dolde mit stiellosen Blüthen zu be- trachten sey, auf folgende Weise: Calathidium com- positum; universale globosum, calathidiis partialibus "numerosis; Partialia uniflora, decidua. Periclinium nniversale polyphylium, reflexum, cauli adpressum, Persistens, Periclinium parliale polyphylium, e basi cuneata subconieum vel ceylindricum una cum flore deciduum: foliolis imbricalis; infimis setiformibus Cinvolucrum setosum Jformantibus). Clinanthium universale incrassatum, globosum, nudum; partiale minimum, _ Die Hauptunterscheidungszeichen der Arten findet der Verf. in der Gestalt der besondern Hüllblättchen und in der verschiedenen Siructur des Pappus, denen sich die Dauer, die Verästelung des Stengels und die Gestalt der Blätter unterordnet. Er unterscheidet mit Ilulfe der von diesen Theilen entnommenen Merkmale 12 Arten, dereh Diagnosen bier mitzutheilen wir um so weniger Anstand neh- wen, als diese Gelegenheitsschrift ausserdem nur in die Hände weniger gelangem dürfte. * Pappo membranaceo, erennlato. 1. E. platylepis Trautv.; perennis, caule sub- ranıoso, foliis pinnatifidis sinuato- dentatis supra le- vissime arachnoideo - tomentosis subtus dense tomen- tosis spinulosis: spinis brevibus tenuibus, perichniüi parlialis e basi cuncata ovati foliolis glabris patulis “ 205 BG ciliatis: ciliis foliola.hand superantibus, pappo mem- branaceo crenulato. — E. humilis Reichenb. (excl. syo. E. ruthenici Rochel, et syn. M.aB. — Pa- via ignota. 2. 2. E. exaltatus Schrad.; caule simplici, foliis profunde pinnatifidis sinuato- dentatis supra pubes- cenli-scabris subtns tomentosis spinulosis: spinis bre- vibus tenuibus, periclinii partialis e basi cuneala conici foliolis glabris apice recurvis ciliatis: eiliis fo- tiola haud superantibus, pappo membranaceo crenu- lato. — E. strietus Sims. — Hab. ad sylvarum mar- giuca circa Budam. «7°. ; 55 " Pappo setoso: setis ciliolatis basi connatis. 5. E. Gmelini Ledeb.; perennis, caule sub- ramoso, folüis bipinnatifidis ve] bipinnatipartitis den- tatis supra levissime arachnoideo-tomentosis subtus tomentosis spinulosis: spinis brevibus tenuibus, peri- elinii partialis e basi cuneata ovati foliolis glabris patulis ciljatis, ciliis foliola haud superantibus, pappo seloso: selis Jinearibus vix ciliolatis basi connatis. — Var. &. laciniis lacinulisque latis, ß. laciniis lacinu- lisque angustis. — Hab. & in montosis lapidosis Prope Nertschinsk et in Mongholia, ß eirca Tobolsk. 2%. 4. E. sphaerocephalus L., perennis, caule ramoso, foliis profunde pinnatifidis sinuato-dentatis bipinnatifidisve supra pubescenti-scabris subtus loınen- tosis spinulosis: spinis breviusculis, periclinij partialis e basi cuneata conici foliolis dorso pubescentibus ad- Pressis ciliatis? ciliis foliola haud superantibus, pap- Po setoso; setis Jinearibus ciliolatis basi connatis. —_ 206 E. paniculatus Jacg., E. horridus LEK., E. vis- cosus Reichenb.,. E. ruthenicus Reichenb. (excl. synon.) E. maximus’Sievers. Var. ß foliis valde dissectis, calyculo iajore. E. strigosus MB. — Hab. in montibus altaicis, in deserto soongoro Kirg- hisico, in Caucaso, Tauria, Podolia, circa Craco- viam, in Holsatia, Transsylvania, Hungaria, Austria, Carniolia, Helvetia, circa Veronam &c. ‚in Apenni- nis Papiensibus, prope Tivoli, in ruderatis Aprutii, Lucaniae, Graecia, Gallia ‚in Pyrenaeis, var. ß. in in Caucaso orientali. L. 5. E. pungens Trautv.; biennis?, caule ra- moso, foliis pinnati-parlitis sinnato-denlatis bipinna- tifidisve supra levissime arachnoideo - tomentosis sub- tus tomentosis spinosis: pinnis validis, periclinii par- tialis e basi cuncata ovato- conici foliolis glaberrımis adpressis eiliatis: ciliis foliola haud superantibos, Psppo setoso: setis linearibus ciliolatis basi connatis. — Habitat in Cancaso. 7. 6. E. spinosus L., perennis, caule ramoso, foliis supra arachnoideo-tomentosis subtus tomen- tosis bipinnati-partitis: Jaciniis angustissimis spina ma- xime elongata välidissima terminatis, periclinii par- tialis e basi cuncata conieci foliolis glaberrimis rectis tenuissime serrulatis, Pappo setoso: setis linearibus eiliolatis basi connatis. — Hab. in Barbaria, Aegypto, Arabia, in Cretae monte Dicta, in Cypro et Archi- pelagi insalis. 2. . 7. E. Tournefortii Ledeb., perennis, caule ramoso, foliis bi- ve] tripinnatipartitis supra pubes- 207 centi-scabris sublus tomentosis spinosis; spinis Ion- gis validis gracilibus, periclinü partialis e basi cu- neata conici foliolis dorso glabris apice arcuatim re- eurvis spinuloso-ciliatis: ciliis foliola haud superan- tibus, pappo setoso: setis linearibus ciliolatis basi Connatis. — Hab. in regione transcancasica. 2. 8. E. orientalis Trautv.; perennis, caule sim- plici, foliis bipinnatifidis supra pubescenti- scabris subtus tomentosis spinosis: spinis breviusculis tenni- bus, periclinii parlialis e basi longe cuneato cylin- drici foliolis glabris reclis tenuissime serrulatis, pap- Po setoso: setis linearibus ciliolatis basi connatis. — Hab. circa Derbentum. 2%. 9. E. Ritro L., perrennis, caule simplici vel ramoso, foliis vario modo pinnati - divisis supra lae- vibus glabris vel levissime arachnoideo -tomentosis subtus tomentosis spinosis: spinis brevibus tenuibus, periclinii partialis e basi breviter cuneata cylindrici foliolis glabris rectis Piloso - ciliatis: ciliis foliola hand superantibus, pappo setoso! setis linearibus ciliolatig basi connatis. — E. ruthenicus MB., E. tauricus Pilld. — Hab. in montibus altaicis, Tauria, Po- doliz circa Odessam, in Galicia, Hungariay Austria inferiore, Litorali, Istria, circa Tergestum, in mon- tibus et collibus Nicaeae, Pedemontii et Montisser- rali in agro Papiensi, in montib. Apenninis, in as- peris calcareis montosis Aprutüi, Sicilia, Gallia austr., in Pyrenaeis. 2%. =" Pappo seloso: setis subulatis haut ciliolatis. 10. E. strigosus L., annuus, caule ramoso, 208 foliis pinnatipartitis vel bipinnatipartitis supra stri-. gosis subtus cano-tomentosis spinnlosis: spinis bre- vibus tennibus, periclinii partialis e basi cuneala elliptici foliolis glabris arcuatim recurvis media parte longe piloso-cilialis: ciliis foliola haud superantibus, pappo setoso: selis subulatis liberis haud ciliolatis. — Hab. in Hispania, Lusitania. 11. E. humilis MB., perennis, canle subsim- plici, foliis simpliciter pinnatifidis supra tomentoso- pubescentibus subtus tomentosis; superioribus spinu- losis: spinis brevissimis; inferioribus muticis, peri- ‚clinii partialis foliolis glabris piloso- ciliatis: ciliis foliola superantibus, pappo setoso: setis subulatis bası connatis haud ciliolatis. — Hab. in siccis sub- salsis ad Tschuia 1, 2%. 12. E. Turczaninowii Ledeb., annnus, caule subsimplici vel ramoso, foliis oblongo-lJanceolatis in- tegris spinoso-dentatis supra glabris subtus tonicn- tosis vel snbglabris: spinis tenuibus, perichniü par- tialis foliolis glabris piloso-ciliatis: ciliis foliola haud superantibus, pappo setoso: setis subulatis Jiberis haud ciliolatis. — Hab. in arenosis Mongholiae chi- nensis mcdiae et australis. (e). Species nobis ignotae: E. bannaticus Rochel., E. grandiflorus Clark., E. horridus Poir., E. lanuginosus Lam., E. microcephalus Sm., E. persicus Stev., E. virgatus Lam. Die beigegebene ]ithographirte Tafel enthält von sämmtlichen beschriebenen Arten das periclinium partiale mit seinen foliolis, die Spitze des Frucht- knotens mit dem Pappus, dann ein Stückchen des Pappus mil einer einzelnen Borste dargestellt. 3iteraturberichte zur allgemein en botanischen Zeitung. a I\10. 1). Monographien. Synopsis Diatomearum oder Versuch einer systematischen Zusammenstellung der Diato- meen von Friedrich Traugott Kützing. Lin- neaea Band 8. Heft 5. S. 529 — 620, mit 7 litho- graphirten Tafeln. (Daraus auch besonders abge- druckt und in. Commission bei Schwetschke und Sohn in Halle.) Seit Müller vor einem halben Jahrhunderte seine Conferva pectinalis und armillaris, seinen Vibrio paxillifer und tripunctatus heschrieb, ent- deckten auch Nitzsch, Lyngbye, Jürgens, Dillwyn, Gaillon, Leiblein, Tnrpin und Andere eine bedeutende Zahl höchst merkwürdiger infusorienarliger Bildungen, welche Agardh, mit zahlreichen eigenen Entdeckungen bereichert, unter dem Namen der Diatomaceen zusammenfasste und zuerst in seinem Systema Algarum, Lundae 1823. 8vo., dann ausführlicher im Conspectus criticus Diatomacearum, Lundae 1830 — 32. $vo, in ein System brachte. Er theilt sie in drei Gruppen: Literaturber. 1834. ı4 210 i . D Cymbelleae, frustulis elliptieis; ID Siyllarieae, frustulis cuneatis, und ID Fragilarieae, Srustulis rectangulis. In jeder Gruppe treten zuerst die ein- zelnen freien Frustulae auf, dann die zusammenhänu- genden , zuletzt die gestielten. So sinnreich auch diese Eintheilung, die ihr be- ruhmter Verfasser als die einzige natürliche ansieht, ist, so hat sie doch den Nachtheil, dass sie nahe verwandte Sachen weit auseinander reisst, z. B. Gomphonema und Licmophora, auch manche For- men, welche Uebergänge bilden oder ganz abwei- chen, so künstlich einschaltet, dass man Manches da findet, wo man es nicht gesucht hätte. Herr Kützing hat es daher versucht, einen andern \WVeg einzuschlagen. Er bringt alle freien Diatomaceen in seine erste Reihe; Cymbella, Styl- laria und Frustulia, welche bei Agardh an der Spitze von eben so vielen Hauptgruppen stehen, werden zu einer einzigen Gattung, Frustulia mit 55 Arten, zusammengeschmolzen ‚an diese die strahlen- förmig gestellten, Meridion mita und Exilaria mit 9 Arten, dann dristella mit ı Art, gleichsam ein verkehries Gomphonema, gereiht. Nun folgen die geslielten Diatomaceen mit Gomphonema, womit Licmophora vereinigt wird, 21 Arten, und Ach- nanthes, 10 Arten, welche letztere Gattung deutliche Vebergänge in die fadenförmig zusammengereihten enthält, die nun mit Isthmia, eine Art, Diatoma, nur 12 Arten, Fragilaria, 5 Arten, und Melosira (nach Sprengel’s Orthographie) 7 Arten, diese erste Reihe beschliessen. 211 Die zweite enthält diejenigen Diatomaceen, bei welchen die einzelnen Körperchen in Röhren einge- schlossen sind; zuerst eine neu aufgestellte Gattung, Encyonema, mit einer Art, dann Schizonema mit 16, Berkeleya mit ı, Homoeocladia mit 9» Gloeodictyon mit 1, und Micromega mit 6 Arten. An diese ächten Diatomaceen wird nun eine andere sehr interessante Gruppe unter dem Namen der Desmidiaceen geknüpft, eine Gruppe, von welcher Agardlı nur zwei Gattungen, Gloionema und Desmidium, nicht sehr glücklich bei den äch- ten Dialomaceen einschallete, eine andere, Echi- nella, unter den Nostochinen liess und die übrigen ganz überging. Die Desmidiacceen haben die geome- trische Regelmässigkeit der oft ziemlich zusammen- gesetzten Figuren, die ungemeine Kleinheit und die Vermehrung durch Theilung mit den Diatomaceen gemein, unterscheiden sich aber von diesen letzteren durch abgerundete Umrisse, zartere Oberhaut und lebhafte, grasgrüne Farbe. Auch diese Gruppe wird in zwei Reihen, mit freien und mit eingeschlossenen Körperchen, abgetlieilt und zu der ersteren die Gat- tungen Trochiscia, 6 Arten, Closterium, 6 Arten, Heterocarpella, 4 Arten, Dlicrasterias, 19 Arten, Scaenaedesmus, 16 Arten, und Biddulphia, 2 Ar- ten, zu den letzleren aber Echinella, ı Arı, Ge- minella, ı Art, Gloeonema, 5 Arten, und Des- midium, 3 Arten, gezählt. So erhalten wir 26 Gattungen mit 208 Arten, (Agardh hat 122) wovon 49 nene Entdeckungen 14* 212 des Verfassers, ‚102 sehr deutlich abgebildet sind, und. bei welchen wir nur die Agardh’sche Galtang Hydrurus vermissen, welche der Verfasser über- gangen hat, ohne sich über die Stelle, die er dieser ausgezeichneten, mit Schizonema ziemlich verwand- ten Galtung irgendwo sonst anzuweisen geneigt wäre, auszusprechen; auch hällen wir gewünscht, dass er bei den Gattungen Schizonema, Berkeleya, Ho- moeocladia, Gloeodietyon und Micromega eben- so, wie bei den Uebrigen, Diagnose, Synonyme und Siandorte vollständig angegeben hätte, stall auf Agardb’s trefllichen, aber nur wenigen Lesern der Linnaea zu Gebot stehenden Conspectus zu verweisen. Der gelehrte Verfasser hat nach Herausgabe die- ser Arbeit seine Untersuchungen über die Diatoma- ceen fortgesetzt, mehrere derselben den Algenfreun- den in seinen interessanten Decaden deutscher Süss- wasseralgen mitgetheilt, und einige einer chemischen Analyse unterworfen. Letztere hat ihm schr merk- würdige Resultate geliefert, welche er in Poggen- dorfs Aunalen der Chemie nnd Physik bekannt zu machen gedenkt. Die Diatomaccen sind bekanntlich krystallinische Körper, welche auch getrocknet ihre regelmässigen scharfen Umrisse unverändert beibe- halten, während die mannigfachen Zeichnungen der meist braungelben Färbung verschwinden. Herr Kützing hat sich nun durch seine Untersuchungen überzeugt, dass der Körper dieser Diatomaceen aus einem harten Panzer und einem weichen Inhalte (wie bei den Konchylien) zusammengesetzt ist. Der 213 durchsichtige Panzer beträgt über neun Zehntheile des Gesammtgewichtes und besteht aus reiner Kiesel- erde (wie die Nadeln der Thethya Cidonium). Die Interaneen aber, welche im Leben durchscheinend die mannigfaltige Färbung bilden, enthalten Stick- stoff, und als färbenden Bestandtheil oxydulirtes oder oxydirtes Eisen. Herr Kützing ist in Folge dieser Resultate ge- neigt, die Diatomeen mit Sprengel und Ehren- berg dem Tbierreiche, wozu schog Müller und Nitzsch die einfacheren Formen zählten, zuzuthei- len; er sieht sie (ohngefähr wie die Schildkröten) als aus zwei Platten bestehend an, welche durch verbindende Glieder, höchst feine Lamellen, welche am Rande stehen und mehr oder weniger in das Innere hineinreichen, verbunden sind. Für diese Versetzung spricht auch der Umstand, dass man bei mehreren Frustulien, namentlich den zugespitzten, eine allem Anschein nach freiwillige, geradlinig fort- schreitende Bewegung wahrgenommen hat, und wir hätten sonach bei den Infusorien, wie bei den Mol- lusken, neben den freien Weichthieren auch in harte Schalen eingeschlossene. Erwägt man aber auf der andern Seite, dass diese Bewegung nur bei einem sehr kleinen Theile der Diatomaceen beobachtet worden ist, dass die fadenförmig an einander gereihten, wie Iragilaria und Melosira, sich stark den ihnen durch Zyg- nema und Oscillatoria entgegen kommenden Con- fervoideen nähern, dass einige, wie Micromega, 214 selbst die zusammengesetzten Formen böherer Algen annehmen, dass diese zusammengesetzien Dialomareen rein vegelirend auftreten; und dass endlich. die ein- zige bisıer beobachtete Fortpflanzungsweise durch Theilung. mehr auf das sprossende Leben der Pilan- zen, als auf ein thierisches, hinweist, so wird man wieder unschlüssig und gibt die Hoffnung auf, je- mals eine feste und deutliche Grenze der beiden Reiche aufiinden zu können. Hiezu kommt noch,. dass die den Diatomaceen eng verwandten Desmidiaceen anf der andern Seite eine nahe Verwandtschaft zu den Ulvaceen, nament- lich za Vaucheria und Valonia zeigen. : Wie Jicse, bestehen sie aus einer zarten durchsichtigen Haut, und uns schien es immer, dass diese Haut gerade ebenso inwendig mit einer Lage unendlich zarter Zellen überzogen sey, welche durchscheinend dem Ganzen die schöne grasgrüne Farbe geben. Und so mögen diese Wesen, aus denen des wa- ckern Bory kühne Phantasie ein eigenes Reich, le regne psychodiaire, bildete, an der schwankenden Grenze beider Haupiketten organischer Körper blei- bend, von Zoologen uud Botanikern gleicher Beach- tung werth erachiet werden, beide sich freundlich die Hände reichen, um über die paradoxe Vermeh- rung durch geradlinige Theilung, über die Organe, durch welche eine Fortbewegung bewirkt wird, überhaupt über die Entwickelungs- und Lebensge- schichte dieser sonderbaren Geschöpfe mehr Licht zu erhalten, die jetzt isolirten Erscheinungen auf 215 allgemeine Naturgesetze zurückzuführen, und wäh- rend auf der einen Seite zahlreiche Entdeckungen die Zahl der Arten und Gatiungen vermehren wer- den, auf der anderen dıe ‘auf zu leichten, Merkma- len beruhenden zurückzuführen, wie wir schon jetzt nicht abgeneigt wären, Encyonema mit Gloeo- nema, Frustulia subtilis mit Frustulia subulata, Frustulia aequalis mit Exilaria fasciculata zu vereinigen, und TJrochiscia solitaris als Anfang oder losgetrennten Theil der Trochiscia quadri- Juga zu betrachten. 20. j Möge vor Allem der treflliche Verfasser, der schon so viel geleistet hat, seine Forschungen , wie er uns Hoffnung macht, auf das auch an solchen Formen unendlich reiche Meer ausdehnen, uns dann mit einer erweiterten nnd vermehrten Monographie der Diatomeen beschenken, und wo möglich dieser, damit nichts mehr zu wünschen übrig bleibe, im Lyngbye’schen Geiste ausgeführte kolorirte Abbil- dungen aller ihm zu Gesicht gekommenen Arten beigeben. .- M. f ) Gesellschaftsschriften. Nova Acta physico-medica Academiae Cae- sareae Leopoldino- Carolinae naturde curioso- rum. Tomi XVI. pars prior et altera, cuın tabnlıs acneis et lilhographieis. Vratislaviae et Bonnae 1832 et 1835. «(Auch unter dem Titel: Verhandlungen 216 der Kaiserl. L. C. Akademie der Naturforscher. Ach- ter Band. Für die Akademie in Eduard Webers Buchhandlung in Bonn.) 977 S. in gr. 4. . Die in diesem, ebenso an interessanten Abhand- lungen reichen, als mit gewohnter äusserer Pracht ausgeslatietem Bande enthaltenen botanischen Abhand- lungen sind folgende: Plantarum nonnullarum myceloidearum, in horto medico Bonnensi observatarum evolutio, iconihus ei descriptionibus illustrata. _Scripsit Th. Fr. Lud, Nees ab Esenbeck. Pag. 89. Tab. V— VII A. et B. Der Verf. beschreibt und erläutert durch treflli- che Figuren die Entstehung und allmählige Ent- wicklung einiger Pilze in den Lohbeeten des botani- schen Gartens zu Bonn. Aus ein und derselben weissen, spinnewebartigen Grundlage kamen, je nach der Verschiedenheit der einwirkenden äussern Um- stände Sclerotium Mycetospora Fr. » Amunita virgata P., Aethalium flevum L., Pezizu vesi- culosa und Stemonitis decipiens zum Vorschein, und der Verf. ist daher nicht ungeneigt, der Mei- nung derjenigen beizutreten, welche bei den Pilzen eine generatio originaria annehmen zu müssen glauben. Recherches sur la structure comparee et le developpement des animaux et des vegetaux par B. C. Dumortier. Avec deux planches. X et X p. zz. Eine ınit vielem Scharfsinn geschriebene Abhand- lung, worin der Verf. zuerst von den Elementen des 217 organischen Baues überhaupt, dann insbesondere von dem Bau und der Entwieklung der Gewächse han- delt, und hier vorzüglich die Theorie der Gliede- rungen, den Nutzen der Haare und die Bewegungs- Fähigkeit der Pflanzen beleuchtet. Auf gleiche Art wird hierauf der Bau und die Entwicklung der Thiere durchgegangen , ‚ersterer mit dem der Tbiere verglichen, und aus dem Ganzen dann Schlussfolge-' rungen gezogen. Der Verf. hebt hier besonders hervor, dass bei den Thieren eine centripetale , bei den Pflanzen dagegen eine centrifugale Entwicklung stallfinde, dass die Gesetze derselben in beiden Rei- chen vom Anfang an sich entgegengeselzt sind, und dass dadurch bei der unverkennbaren Analogie der beiderseits hervortretenden Organe dennoch so bedeu- tend abweichende Bildungen bedingt werden. Die radicula des Samens der Dicotyledonen ist das Urglied der Pflanze, aus welchem sich nach oben der Sten- gel und nach unten das wahre Würzelchen entwi- ckelt, während das Thier mit allen seinen Organen zugleich entsteht und fortwährend Thätigkeits-Mittel- “ punkte bildet, die der Pflanze, wegen ilıres Strebens, sich ins Unendliche zu verlängern, fehlen. Da das Le- ben und die Ernährung im innigen Zusammenhange stehen, so sind die Organe der Ernährung die allge- meinsten und wichtigsten und fehlen keinem Thiere und keiner Pflanze. Die Blätter sind ein- und aus- hauchende Organe, sie entsprechen daher den Lun- “gen der Thiere, liegen aber, dem verschiedenem Entwicklungsgesetze entsprechend, bei der Pflanze 218 nach aussen. ‘ Die Zeugung ist das Resultat der Entwicklung eines latenten Lebenspunctes, welche jedoch’ ohne die Einwirkung des Productes des männ- lichen Geschlechtes. nicht erfolgt. Es gibt bei der Pflanze, wie bei dem Thiere, eine, von der Lebens- bewegung verschiedene freiwillige Bewegung: Aeus- serungen derselben sind bei der Pflanze der Schlaf, der Zeugungstrieb, und.die Entwicklung einer eigen- ihümlichen Wärme, z. B. im Kolben der Aroideen ü. 5 w. Die weitere Durchführung’ dieser .und an- derer, mitunter schr gewagter Sätze müssen wir unsere Leser im Original nachzylesen bitten. Zur Erläuterung sind zwei lithograpbirte Tafeln ange- fügt, die jedoch keine bisher unbekannte Thatsa- chen enthalten. Pugillus plantarum, in botanico Hambur- gensium horto occurentium, seripsit J. G. C. Lehmann. Continuatio Cactorum species novas exchibens. Cum tab. V pictis, p. 315. Tab. XIL- XVL Die hier beschriebenen und abgebildeten Arten sind Cacfus (Cereus) bradypus Lehm., aus dem südlichen Brasilien, C. (Echinocactus) Langsdorfii Lehm., ebendaher, C. (Cereus) Linkii Lehm., aus Mexico , €. (Opuntia) microdasys Lehm. , aus Bra- silien (unabgebildet), C. (Cereus) Ottonis Lehm. aus Mexico, C. (Melocaetus) placentiformis Lehm. aus Brasilien, und C. (Cereus) tunicatus Lehm., ebenbaher Cunabgebildet.) Beschreibung einiger neuen Nopaleen von 219 Dr. v. Martius. Mit 10 Steindrucktafeln. 5. 321. (lab. KV — XXVL) Der Verf. liefert in der gegenwärtigen Abhand- Jung nicht bloss die Beschreibung einiger neuen, grösstentlieils von Herrn Baron von Karwinski dem botanischen Garten zu München eingesandten Nopaleen, sondern fügt denselben auch noch einige allgemeine Betrachtungen über die’ geographische Verbreitung der Nopalgewächse in Brasilien’ über- haupt, so wie Bemerkungen über die Bekanntschaft der Ur-Amerikaner mit denselben an. Es werden beschrieben und abgebildet: Mammillaria pyc- nacantha, M. polyedra, M. polythele, M. Zuccariniana, M. Mystax, M. Karwinskia- na, M. glochidiata, M. vetula, 'M. sphace- lata, M. crucigera, Echinocactus macrodiscus und E. pulchellus, säypmtlich aus Mexico. Die Nopaleen erscheinen in Brasilien in grosser Ausdeh- nung und finden sich von den Gegenden am Lapla- tastrome nordwärts bis zum Erdgleicher und von da nördlich bis zur Grenze des brasilianischen Rei- ches. Vorzugsweise und characteristisch erscheinen sie jedoch nur zwischen dem gten und 5ten Parallel- kreise, in den Provinzen Pernambuco, Paraiba, Rio Grande do Norte und Ciara, Die Verbreitungsbe- zirke der Arten scheinen im Allgemeinen mehr be- schränkt, als die Angaben der Schriftseller vermu- then lassen, indem die Arten, welche den ineisten tropischen Ländern als gemeinsam zukommend be- schrieben werden, wahrscheinlich verschiedene Spe- 220 cies ausmachen, doch scheinen Opuntia spinosis- sima, Tuna, pöolyantha, elatior, Ficus indica und vulgaris und mehrere Cereus- Arten, wie €. triangularis, trigonus, quadrangularis und pen- tagonus die ausgedehntesten Verbreitungsbezirke zu haben. Die Nopalcen verlangen zu ihrem Gedeihen vorzugsweise ein trockenes, wenig veränderliches, warmes, ja heisses Klima, einen klaren, wenig be- wölkten Himmel; Bedingungen , welche, vorzugsweise in den von immergrünen Wäldern entblössten ,„ mit niedriger, leichter Waldung, Gestrüpp oder Fluren bedeckten Gegenden gegeben sind. In die Urwälder dringen weder sie noch die Agaven ein. Sie erschei- nen auf den verschiedensten Gesteinarten, und es ist vielleicht weniger die chemische Constitution des Bodens, als sein Aggregalionszustand und seine Be- wässerung, wodurch ihr Fortkommen bedingt wird. In einem harten, steinigen Sandboden, oder in Fels- ritzen wurzeln sie viel lieber, als in leichtem Sande oder in fetter Dammerde. Gegen die verschiedenen Grade des Luftdruckes scheinen sie nicht vorzüglich empfindlich zu seyn, sie finden sich daher in der Nähe des Meeres nicht minder als auf hohen Gebir- gen. In Brasilien findet man in der Nähe des Oceans, auf dem dürren harten Strande, vorzüglich viele Arten von Cereus, im Innern des Landes, in einer Ilöhe von 500 — 2000 Fuss erscheinen die meisten Opuntiae, und die Melocacti gehen hoch in die Gebirge hinauf. Der Verf. knüpft an diese allge- nieinen Resultate noch specielle Angaben über die 221 Verbreitung der Nopaleen iii den einzelnen Provin- zen, die manche interessante Notiz enthalten. Schon bei den ältesten Schriftstellern über Amerika finden wir Nachrichten, dass die Cactusgewächse von den Ur - Amerikanern angebaut wurden. Sie zogen dar- aus einen dreifachen Nutzen. Die Frucht ward nämlich als Speise, das ganze Gewächs zu Einfriedi- gungen der Grundstüicke, und die Cochenille, wel- che auf den Opuntien vorkommt, als Farbestoff be- nutzt. Daraus erklären sich die mannigfaltigen Va- rieläten, welche an den gemeinen Opuntien- Arten, in Beziehung auf Grösse der blattarligen Aeste, auf die Stachelbündel, die Grösse und Farbe der Blu- men und Früchte walırgenommen werden. Der Anbau dieser Opuntien- und Cereus- Arten scheint von den Ur-Einwohnern der nordöstlichen Provin- zen Brasiliens auf die übrige Bevölkerung übergegan- gen zu seyn. Zum Schlusse liefert der Verf. noch einige Notizen über die Namen, womit die verschie- nen amerikanischen Völkerstämme die Nopaleen von jeher bezeichneten. Algologische Beobachtungen, von Dr. Fr. Unger. Mit einer lithographischen Tafel. (P. 523, T. XXXIX.) , Diese Abhandlung zerfällt in 3 Theile. In dem ersten erzällt der Verf. die Lebensgeschichte der Ulva terrestris Roth. Diese Alge bildet sich ent- weder aus dem einfachen Protococcusbläschen oder durch eine Metamorphose der meist in ihrer Gesell- 222 schaft vorkommenden Priestleya botryoides Meyen. Der Protococcus viridis, welcher weniger als eine selbstständige Pflanzenform, denn als Elementartheil zu betrachten ist, und als ein kleines rundliches mit grünlicher Materie gefülltes Schleimbläschen erscheint, geht dadurch in die Ulve über, dass das Schleim- bläschen sich allmählich zur Fläche ausdehnt, wäh- rend in seinem Innern neue Centra entstehen, um welche sich Feldchen von grüner Materie (Sporen) ausbilden. Diese anfänglich kaum bemerkhare Bil- dungsrichtung hat zur Folge, dass sich in einem und demselben Theile Grenzlinien, die als blasse, nur von der Schleiimmembran hervorgebrachte Streifen erscheinen, zu bilden anfangen, und die ausgebil-" deie Pflanze gleich einer Landkarte in mehrere kel- der theilen. Bei zunehmendem \Vachsthum formt sich das Ganze in Lappen und löst sich in grössere oder kleinere Stücke, die eben so viele neue Indi- viduen darstellen, aus einander. Im Alter bleicht sie nach und nach ab und vertrocknet dann zur grummigen Masse. Aus der Priestleya botryoides entstelit das Ulvengebilde in Folge einer fehlerhaften Richtung des Bildungstriebes, indem nämlich die Sporenbläschen in der verlängerten Schleimrölre nicht bloss nach einander, sondern auch neben ein- ander entstehen, wodurch die Röhre zur erweiler- ten Fläche wird. An weniger feuchten Standorten erzeugt sich neben diesen Gebilden auch der Thallus der Parmelia) parietina, welche demnach einen ähnlichen Eutstehungsgrund vermuthen lässt. 225 » Im zweiten Theile dieser Beobachtungen han- delt der Verf. von der Entwicklung der Palmella glotosa Agdh. Dicse besteht aus einem gleichför- ınigen, farblosen, gallertartigen Körper, in welchem eine unzählige Menge blau-grünlicher, ellipsoidischer Bläschen von der Grösse des Protococcus viridis eingestreut ist. Die Erzeugung und Vermehrung dieser grünen Bläschen erfolgt dadurch, dass diesel- ben sich in die Länge dehnen, fast eylindrisch wer- den und dann in der Mitte eine immer tiefer drin- gende Einschnürung erhalten, welche endlich das Bläschen in zwei gleiche runde Bläschen sondert. Der dritte Theil berichtet über die Fortpflanzung des Nostoc sphaericum Ag. Dieses Gewächs be- steht aus kugelförmigen, gelatinösen Klümpchen mit eingeschlossenen rosenkranzförmigen Fäden, die aus mehreren mit einander verwachsenen Bläschen be- stehen. Bei kürzeren Fäden schwillt das Endblis- chen, bei längeren geuau das in der Mitte liegende, mehr als die übrigen an, und irennt sich endlich von deinselben los. Das getrennte Biäschen vergrös- sert sich immer ınchr und ınchr, aus dem in ihm enthaltenen, entweder die Peripherie oder den Mit- telpankt einnehmenden grünlichen Farbestoffe bilden sich einzelne kleine Kügelchen, die sich bald zu Fädchen verlängern, und die so erzeuglen rund- lichen oder länglichen Gemmen irennen sich von dem Mutterkörper dadurch, dass sie an die Ober- fläche gelangt, endlich abfallen, und als abgesonderte Körper nunmehr fortlleben. Achnliche Bemerkun- 224 ten machte Eysenhardt bei der Entwicklung des Nostochium muscorum Ag. (Linnaea B. II. H. LP 19)... (Beschluss folgt.) Floren. — Tentamen Florae Basiliensis exhibens plan- tas phanerogamas sponte nascenles, secundum systema sexuale digestas, adjectis Casp. Bau- hini synonymis ope -horti ejus sicci compro- batis. Auctore ©. T. Hagenbach, Med. Dr. Pl. Soc. lit. Sod. Vol. Il. Basileae 1834. Mit Vergnügen zeige ich die Vollendung eines Werkes an, dessen schon bei dem Erscheinen des ersten Bandes rühmlich in diesen Blättern gedacht wurde. Nach einer 12jährigen Unterbrechung kaın dieser zweite Theil um so erwünschler, Ja man kaum mehr an die Vollendung eines so schönen Wer- kes dachte. Es ist dieser Theil mit demselben Fleiss und derselben Sorgfalt bearbeitet, wie der frülıer erschienene und wir besitzen jetzt eine ziemlich voll- ständige Beschreibung von der phanerogamischen Flora eines kleinen Landstrichs, der aber ohne Zwei- fel mit zu den reichsten in Europa gehört. Mit wahrer Freude erinnert sich Ref. der schönen Jahre, in denen er fleissig auf dem Gebiet dieser schönen Flora exenrrirte. Das Buch kann gewissermassen als eine Flora des südlichen Deutschlands (mit Ausschluss der Hochgebirge) dienen und es wäre nur dabei zu wünschen, dass eine Zusammenstellung der Gatlun- gen nach dem natürlichen Systeme hinzugefügt wür- de, damit uns eine Uebersicht der ganzen Flora za ‘Theil werde, die bei dem künstlichen Systeme nicht gegeben werden kann. Man könnte die natürlichen Familien so kurz wie möglich characterisiren und die zu jeder Familie gehörigen Gattungen auf analy- tische Weise bestimmen. Eine soiche Zugabe scheint uns überhaupt bei allen ähnlichen Arbeiten nützlich, wo das natürliche System nicht im Allgemeinen zum Grunde liegt. N.v. E Biteraturberichte zur allgemeinen botanischen | Zeitung. u |\TO. 15. Düne Gesellschaftsschriften. Nova Acta physico-medica Academiae Cae- sareae Leopoldino-Carolinae naturae curioso- rum. Tomi XVI. pars prior et altera. Vratislaviae et Bonnae 1852 et 1833. Für die Akademie in Eduard Weber, Buchhandlung in Bonn.) 977 8. in gr. 4. (Beschluss.) Ueber einige Pflanzen aus den Gattungen “gave und Fourcroya, von Dr. 3. G. Zucca- rini. Mit 4 Steindrucktafeln. Tab. XLVII — LI. pag. 661. Die beiden genannten Gattungen sind unter den Monocotyledonen, wie Melocactus unter den Dico- tyledonen, die einzigen, deren oft Jahrhunderte dauernde Existenz nur die Vorbereitung einer ein- zigen Blüthenperiode ist, nach deren Vollendung das Individuum abstirbt, wie bei den Insecten auf den lang andauernden Larvenzustand das epheinete Daseyn des ausgebildeten 'Thieres folgt. Hiezu trägt wohl die ungemein seltene Entwicklung von Seiten- Knospen bei diesen Gewächsen bei. was von der Literaturber, 1834. ı5 226 dichtgedrängten Stellung ihrer Btätter, die auch bei andern Pflanzen die Entwicklung achselständiger Knospen mehr oder weniger hemmt, berzurühren scheint. Im nätürlichen Systeme dürften sie nach des Verf. Ansicht eine eigene Familie zwischen den Bromelsaceen und Wämodoraceen ausmachen. Teer Meinung Sprengels, Bartling’s u. A., welche beide Gattungen in Eine vereinigten, isitt der Verl. nicht bei, indem er ihre Charactere folgenderinas- sen fesisetzt: = Fourcroya. Perjanthium superum, hexapeta- Ium, tubo nullo.. Stamina e fundo floris, a pelalis Itbera, basi aeque ac stylus valde incrassata, ante anllesin erecta (inelusa). _ Agave. Periantbium superum, basi inbulosum, sex-parlitum. Stamina tubo corollae aflıxa, aeque ac stylus Gliformia, anle anthesin inflexa (exserta). Beiläufig wird bemerkt, dass hier, wie bei den meisten Liliaceen die an der Narbe oflene Ilöhlung des Grißels sich nach unten in drci Löhlen theilt; welche in die Fieber des Fruchtknotens auslaufen. Die abgebildete Fourcroya longaeva, welche von lirn. Baron v. Karwinski auf den Hochgebirgen der mexicanischen Provinz Oaxaco, 9— 10000 Fuss über dem Meere entdeckt wurde, zeigl einen 40 — 50 Fuss hohen Stamm, an dessen Gipfel erst die Blüthenkrone erscheint, aus der sich die mit unzähl- baren weissen Blumen bedeckte Rispe auch noch 39 — 49 Luss hoch erhebt. Tuner Tradition der Eiu- gebornen zu Folge soll die Pilauze 400 Jahre brau- 227 ehen , bis sic zur Blüthe gelangt. In der sehr aus- führlichen Beschreibung derselben macht der Verf. wiederholt auf den wichtigen Umstand aufmerksam, dass fast alle gewöhnlich als zweifächerig beschrie- benen Antheren vierfächerig und die Fächer paar- weise so genähert sind, dasssje zwei an der zwi- schen ilmen befindlichen Zwischenwand der Länge nach einklappig aufreissen, und so wie zwei Klap- pen eines einzigen Faches erscheinen. Ebenso sind alle bisher als einfächerig angegebenen Antheren zweilächerig. Ausser der genannten Pflanze sind n«ch beschrieben: Agave lurida dit. , bei welcher der Verf. eine interessante Tafel über die tägliche Wachsthumszunahme des Bliüthenstammes bis zur Entwicklung der Aeste und eine vortreflliche Abbil- dung mittheilt, Agave potatorum Zucc., A. hete- racantha Zucc., A. macroacanlha, 4. pugioni- Jormis Zuce., A. Karwinskü Zucc. und A. striata Zucc. oo De Ilydnora. Auctore Ernesto Meyer, Dr. Cum tabulis 2. Tab. LVII et LIX.: p- 773. Ein schr wichtiger Beitrag zur genauen Eennt- niss einer höchst merkwürdigen Pflanzengattung, die scit Tlu’nberg keine nähere Erklärung fand. Der Vrif. sah sich durch von Drege im südlichen Afrika gesammelte Exemplare ihrer beiden Arten in den Stand gesetzt, dieselben vollständig und in allen Ver- hältnisscn zu untersuchen, und den Bau ihrer Blüthe und Frucht ins hellste Licht zu setzen. Daraus er- gibt sich nun folgender Character: 15* '228 Hydnora Thunb. (Aphyleia Linn. apud Achar.) Flos magnus solitarius carnosus. Perianthii extus ver- ucosp-}eprosi tubus germini adnatus, limbus tripar- titus (rarius quadripartitus), Jaciniis apice vel serius, vel nınquam secedentibus, ad latera echinatis, intus pulsinatis. Stamina epigyna wumerosa (circiter ter viginli quafuor), persistentia, filamentis in annulum, carnosum trilobum connalis, antlıeris tolis adnatis ditbecis introrsum sulcum medium versus dehiscen- tibus. Sligma "magnum pulvinatum triangulare tri- sulcum. Germen perianthio adnatum, ovarlis tribus coadunalis, uniloeulare. Ovula placentae communi sub stiginate suspensae adnata (vel innata?). Bacca subglobosa corticata, corlice ad basin circumscisso, polysperma. Semina minuta albuminosa. Im. natürlichen Systeme reiht sich diese Gattung zunächst den Asarineen an, wie der Verf, mit vielem Scharfbinne nachweist. . Deber die Spaltöffnungen auf \den Blättern der Proteaceen, von Dr. Hugo Mohl. Mit 2 Steindrucktafeln. Tab. LX et LXI. p. 791. Der Verf. wurde zu den hic. "mitgetheilten Un- tersuchungen durch die von einigen Phytotomen, und nenerlichst selbst von Rob. Brown verthei- digte Ansicht, dass die Spaltöffnungen auf den Pro- leaceen mit einer Membran geschlossene Drüsen seyen, veranlasst. Er fand, ,‚dass diese Organe bei den genannten Pflanzen wirklich ‘eine Ocffuung besitzen, dass die um diese Oefluung angelagerten , mit feinen rn. 229 Körnern erfüllten Zellen, wie bei den übrigen Ge- wächsen, die äussere Begrinzung einer im Paren- ehyme des Blattes befindlichen und mit. den Inter- sellulargängen des Mesophyliums in Verbindung ste= henden Höhle bilden, dass die Spaltölfuungen der verschiedenen Galtungen der Proteaceen nicht sowohl im Bane dieser wesentlichen Theile, als vielmehr in der verschiedenen Bildung der die Spaltöllnung umge- benden Epidermiszellen von einander abweichen, dass ferner ihre Lage, beinahe nur mit Ausnahme der in Vertiefungen gruppenweise zusamenliegenden Spalt= ölfnungen, wie bei den Blättern der Monocotyledonen, paral.el mit der Längenrichtung des Blattes ist, oder wenigstens nur cinen kleinen Winkel mit ir bildet.“ Dieses wird sodann bei den einzelnen Galtungen noch näher nachgewiesen, und durch schr vorzüg- liche Abbildungen anschaulich gemacht. Von grosser Wichtigkeit ist die noch am Schlusse der Abland- lung ausgesprochene Ansicht des Verf., dass die In- tercellulargänge aller ausgebildeten Theile der Pllan- zen Luft führen und durch die Höhlen in den Blät- tern so wie durch die Spaltöffnungen mit der Atınos- pläre in direcler Verbindung stehen. Aufdiese Weise ergibt sich für den Pflauzenkörper ein älinliches ver- zweigles Atlımungs-Syslen, wie wir es bei den In- secten gewahren. Ein Zusammenhang zwischen den Spahöffunngen und den S,iralgefissen, denen die meisten Phytotomen ausschliesslich die Function des Atlımens übertrugen, findet nicht statt. — 250 Floren. ‘ Nürnberg, im Verlag des Herausgebers: Deutsch- Tänds Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen von Jakob Sturm un. s. w. 1. Abthi. 57 — 60tes Heft, 16 ill. Kupf. und eben so yiele 'Texiblätter in 12. Nürnberg 1832. Dass dieses dem deutschen Fleisse Ehre brin- gendes Werk bereils bis zum 60sien Jiefte vorge- schritien ist, wodurch nahe an tausend nalurgelreue Darstellungen phanerogamischer Pilauzen Deutsch- lands geliefert worden sind, mag als ein unzweideu- tiger Beweis von der Zweekmässigkeit und der Brauch- barkeit desselben sowohl als von der Tbeilnahme, die es bei den Botanikern gefunden hat, abgeben , wie es denn auch mit vollem Rechte von allen Schriftstellern unsrer Zeit geachtet, und in allen einschlagenden Werken, oft mit unverkennbarem Lobe, citirt wird. Wir dürfen. desshalb auf die Wichtiskeit desselben um so mehr hindeuten. als wir Hoffnung haben, dass es dereinst noch von den Söhnen des ircfllichen Autors fortgesetzt, ein völlen- detes Ganze darstellen wird, wie kaum eine andere Nation aufzuweisen haben dürfte, so wie es denn auch niemals, nach Maasgabe der vorliegenden Befie, an thätigen Mitarbeitern fchien wird. Das 57ste Lieft ist abermals der Gattung Carex gewidmet un: enthält folgende Arten: 1) Carex ne- morosa Rebent. 2) C. vulpina L. 3) ©. divulsa Good. 4) C. grypos Schk. 5) C. acuta L. 6) C. ericetorum Poll. 7) C. flava L. 8) C. Oe- deri Retz. 0) C. extensa Good. 10) C. firma Host} 11) C.umbrosa Host. 12) C. Hornschuchiana Ip. 143) C. fulva Good. 14) ©. Pseudocy- perus L. 15) C. secalina FFahlb. 16) C. am- pullacen Good. Unter dieser Anzahl sind einige wieder um so interessänlter als sie deutliche Bitler von nahe ver- wandten Arten darstellen und deien Rang als wirk- liche Species ausser Zweifel seizen, wohin z. B. die C. nermorosa neben C. vulpina, so wie die viel- 251 fältig verkannte C divulsa gehören. Eeben so zweck- mässig stchen C. fulva und Hornschuchiana neben einander, an deren Verschiedenheit man jeizt um so weniger zu zweileln Ursache haben dürlte, als die leiztere Arı auch sehon früher erkannt und von DeC. als Ü. Hostii, von Smith aber als C. speiro- stachya bestimmt worden ist. Las 58ste Lieft enthält eine treflliche Auswahl von Veronica-Arten, die der kenntuissreiclic Llerr Fieber in Prag nach lebenden Pilauzen ıneister- haft zergliedert und gezeichnet hat, nämlich: 1) Veronica serpyllifolia L. 2) P. bellidioides L. 3) F. scutellata L. 4) F. oficinalis L. 53V. montana L. 6) F. Chamaedrys L. 7) F. urti- caefolia Jacg. 8) P. latifolia Ait. 0) W. pro- strata L. 10) F. dentata Schm. 11) F. arvensis L. ı2. P. acinifolia L. 13) F. praecox All. 14) V. agrestis L. 15) F. opaca Fries. 160) P. polita Eries. Vollstindige Zergliederungen, nicht wur der characteristischen Blüthen- und Fruchttheile son- dern auch vielfältige Umrisse verschiedener Blait- bildungen, ersetzen vollkommen was deu gan- zeu Pilanzen im notwendigen verjunglen Maasstabe an Deutlichkeit abgehen wöchte. Niemand wird ein solches Bild betrachten , ohne sich zugleich eine vollständige und sichere Kenntniss der Pllanze selbst zu eigen gemacht zu haben, was insbesondere bei den nen aufgestellten Arten Ferconica polita und opaca Fries., bei F. acinifolia und praecox be- Ichrend seyn dürfte. Das 59ste Heft bietet uns wieder einen schä- tzenswerthen Tbeil der eben so seltenen als niedli- chen Alpenpflänzchen dar, von welchen die höclıst interessante FFulfenia, diese, den Andenken unsers trefflichen Kärntbischen Alpenbesteigers gewidmete merkwürdige Pllauze, an der Spitze steht. Der Inhalt ist nämlich folgender: 1) TFulfenia carin- thiaca Jacg. 2) Saponaria Ocymoides L. 3) Stellaria bulbosa IF ulf. 4) Agrimonie Eupa- torila L. 5) Agr. Agrimonioides L. 6) Ranun- culus ophioglossifolius Pill, 7) R. Thora L. 252 8) R. auricomus L. 0) BR. cassubicus L. 10) Cytisus capitatus L. 11) €. austriacus L. 12) C. supinus Jacg. 13) Cajanus argenteus DeÜ. 14) Achillea moschata. 15) A. lomentosa L. 10. A. nuna L. Der unter Nro. 9. vorgestellte Ranunculus cassubicus dürfte nur Abart von R. auricomus seyn, da die ächte nur in Preussen, bei Danzig u. a. a. Ö. vorkommende Pflanze dieses Namens eänzlich ungetheilte Blätter besitzt. Die Autorität Achillea moschata sollte vielmehr Wulfen als Jacquin zugeschrieben werden, welcher alle Pflanzen des App- Fl. Austr. geliefert hat. Haben wir uns beim 5sgsten Hefte der Freude über die niedlichen Alpenpflanzen überlassen, so wird sie bei Durchsicht des 60sten unstreitig noch erhöhet, indem die ganze Reihenfolge aus Draben besteht, einer Gatlung, die eben so seltene als nied- liche, ja merkwürdige und lange noch nicht voll- ständig eruirte, Formen darbielet. Diese sind. 1) Dr. Zuhlbruckneri Host. 2) Dr. aizoides L.3) €. Dr. ajlinis Host. 4) Dr. elongata Host. 5) Dr. lasiocarpa Rochl. 6) Dr. Sauteri Hp. 7%) Dr. Spitzelii Hp. 8) Dr. ciliata Scop. 9) Dr. stel- lata Jacg. 10) Dr. tomentosa TFahlb. 11) Dr, frigida Sauter. 12) Dr. Johannis Lost. 15) Dr. muralis L. 14) Dr. nemoralis Ehrh. ı5) Dr. contorta Ehrk. 10) Dr. confusa Ehrh. Atlerdings dürften die vier ersten Arten noch einer weitern Beobachtung zu ihrer unbestrittenen Selbstständigkeit verdienen, da kaum noch characte- ristische Unterscheidungszeichen wahrzunehmen sind. Auch Dr. Spitzetii ist zu nalıe mit Dr. Santeri verwandt, als dass wir sie für wirkliche Art erken- nen können. Endlich sind Dr. contorta und con- fusa wohl bloss nur durch mehr oder weniger Be- haarung ausgezeichnet. Indessen müssen wir der Meisterschaft Sturms in Darstellung aller dieser Gemälde volle Gerechtigkeit wiederfahren lassen, dic bei den Draben um so ausgezeichneter ist, als die Ablilinng dieser Gewächse ihrer Kleinheit we gen in natürlicher Grösse statt finden konnte.