ar Flora ode T | ur ; allgemeine botanische Zeitung. Unter besonderer Mitwirkung der Herren Herren : Beilschmied, Alex. Braun, Bueck, Fee, Fieber, I Frivaldszky, Haskarl, Heuffel, Hildenbrandt, Hachstetter, Hornschuch, Hornung, Kiene, : Kirschleger, Klier, Koch, C. B. Lehmann, Mar- | quart, v. Martens, v. Martius, Mohl, &G. und Fr. Nees v. Esenbeck, Röper, C.H. und Fr. Schultz, Tausch, Wiegmann, Wirtgen - und Zuccarini, und im Auftrage der königl, bayer. botanischen Gesellschaft "gm Regensburg - / herausgegeben von Dr. David Beinrich Moppe, Director der Königl. botan. Gesellschaft, mehrerer Aka- demien und gelehrten Gesellschaften Mitgliede etc. etc. und Dr. August Emanuel Fürneobr, Docent der Natnrgeschichte am Königl. Lyceum und der Kreisgewerbschule zu Regensburg, der Königl. botan. Gesellschaft ordentl;: Mitglied. XVIU. Jahrgang. I. Band. Nr. 1— 2% Beibl. 1 —7. Intellbl. ı — 4 Mit einer Kupfertafel, und 2 Steintafeln. unsre Regensbur 85 1855.10, Bot. 1E55 D Ihrem würdigen und hochverchrten Mitgliede, H errn Yohannız Köper, 's. der Mediein. und Professor der Botanik an der Universität zu Basel, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften widmet gegenwärtigen Band der Flora als | .a Zeichen ihrer wahren lHlochachtung ‘und aufrichtigen Dankbarkeit . die königl. bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg. Allgemeine " hotanische Zeitung. * Nro. 1. Regensburg, am 7. Januar 1835. L Original- Abhandlungen. . Protocolle der botanischen Section der zwölften Wer- sammlung deutscher Aerzte und Naturforscher. Zu der zwölften Versammlung deutscher Na- turforscher und Aerzte in Stuttgart hatten sich folgende Botaniker eingefunden : Dr. Bartling, Professor aus Göttingen. Dr. Bischoff, Professor aus Heidelberg. Dr. Braun, Professor aus Carisruhe. Buchinger, Professor aus Buchsweiler. Dr. Cassebeer, Senator und Apotheker ı aus Bieber. j Dr. Duverno y, aus Stuttgart. Fee, Professor aus Strassburg. Dr. Fresenius, aus Frankfurt am Main. Dr. v. Fröhlich, Medieinalrath aus Elwangen. Dr. Fürnrohr, „AUS Regensburg. Dr. Gärtner, aus Calw. Dr. Gmelin, Geheimerrath aus Carlsruhe, Hecht, Geheimerrath aus Potsdam. Herin 8 Apotheker aus Stuttgart. Hochstetter, Proiessor aus Esslingen. Dr. Hüben er, aus Mannheim. “Flora „855. l Ä 2 Dr. Jäger, Professor aus. Stuttgart. Dr. v. Kielmayer, Staatsrath. aus Stuttgart: Dr. Kirschleger, aus Colmar. Dr. Kunze, Professor aus Leipzig. Dr. KurY, aus Stuttgart. Dr. Märklin, Privatdocent aus Tübingen. v. Martens, Kanzleirath aus Stuttgart. - Dr. v. Martius, Professor aus München. Dr. Meisner, aus Basel. . Dr. J. Chr. ‚Mikan, ‚Professor aus Prag. .Dr. Mohl, Professor aus Bern. Dr. Nees v. Esenbeck, Prof. von Breslau, - Dr. Nees v. Es enbeck, Professor ‚von Bonn. Dr. Perleb, Professor aus. Fr eiburg. Dr. Reum, Professor aus Tharandt. Dr. Ritgen, Regierungsrath u und Professor aus Giessen, N Dr. Röper, Professor aus Basel, Dr. Schimper, aus München, , _, \ Dr. Spenner, Professor aus ‚Freiburg, Gr. v. Sternberg Exe.,. Präsident des. na turhistorischen Museums in Prag. Dr. Steu del, Oberamtsarzt aus Esslingen. Mr. Trettenbacher, aus München. Waitz, Kammerrath aus Altenburg. v eissmann, Apotheker ans Metzingen. . Wilbrand, Professor aus Giessen. Wi ild, Medicin: alassessor ‚aus Cassel. Dr. Zollikofer, aus St. Gallen... 3 Donnerstag den 18. Sept. 1834. schritt die bo- tanische Section zur Wahl ihrer Präsidenten, und es wurden Se. Exoellenz Graf Caspar v. Stern- ber g zum ersten Präsidenten, die Herren Hofrath von Martius und Professor Nees v. Esenbeck, Präsident der kaiserl. Leopoldinischen Gesellschaft, zu Vicepräsidenten gewählt, der bisherige proviso- rische Geschäftsführer v. Martens aber als Se- cretär der Section bestätigt, Erste Sitzung. Freitag den 19. Sept. fand hierauf die erste Sitzung statt, welche der Präsident. mit einem Vor- trage über die Keimung einiger aus egyptischen Mumien erhaltenen Getreidekörner eröffnete. . Graf von Sternberg hatte schon im Jahre" 1833., jedoch ‚in etwas vorgerückter Jahreszeit, durch Hrn, Obristlientenant Prokesch von Osten einige Weizenkörner erhalten, die. in- den Behil- tern egyptischer Mumien gefunden worden waren, Die ersten Versuche, die Keimkraft dieser Körner durch Säure zu beleben‘, misslangen, in- dem die, wie es scheint, durch das hohe Alter sehr mürbe gewordenen Samenhäute zerrissen und. das Stärkmehl sich in der Flüssigkeit auflöste. Auch 'blosses Wasser bewirkte die gleiche Er- scheinung. Es wurde daher versucht, die Körner in Ocl.zu tauchen, dann solche ziemlich tief in Töpfe zu legen und diesen eine mit Wasser ge- füllte Unterschale unferzusetzen. Diese Verfahrungs- art bewirkte glücklich die Keimung von 2 Pflinz- A2- I ”, chen; woyon das -eine ins Freie versetzt sich noch im September ziemlich. bestockte, , das andere im Glasbause hingegen. zurückblieb und einen einzigen ‚Halm ausbildete. Im Frühling 1834. entwickelte sich ‚die im Glashause überwinterte Pflanze sehr schön und reifte mehrere vollkommene Aehren. x Die im ‚freien: Lande gezogene wurde zuerst durch Frost, dann durch Hagel beschädigt, auch zeigten sich die vor dem Hagel aufgeschossenen Ach- u ren taub oder Mutterkorn entwickelnd. Die spä- j ter getriebenen gelangten aber. zu ‚völliger Beife. Die Aehren wurden vorgezeigt, es. ‚set der. Ta- lavera- Weizen, Triticum vulgare, opiea laza, mus . tica, alba, glabra Metzger. ’ Dr. Zollikofer. aus St. allen bemerkte, dass Dr. Gay in "Paris vor einigen Jähren eine kleine Abhandlung über ähnliche Versuche bekannt ‚gemacht habe und v. Martens aus Stuttgart em innerte sich, in einem öffentlichen Blatte eine ähn- liche Thatsache gelesen zu haben, nämlich die Ent- decküung von Maiskörnern in den Gräbern der In- kas in Peru, welche-Körner ebenfalls glücklich zur Eutwicklung gebracht warden. Dr. Kurr aus Stuttgart‘ brachte, hei dieser. Veranlassung die Frage zur Sprache, ob nicht auch mehrere Erfahrungen über die ‚Keimfihigkeit un- reifer Grassamen bekannt seyen, ihm sei es gelun- gen, Getreidekörner kaum nach der Blüthe. zur Keinung zu bringen. “ x war , 5 Prof. Mohl aus Bern bemerkte, wie DeCan- = dolle schon hierüber anführe, dass in diesem Falle die Keimung noch schneller erfolge, ‘weil keine Rückumänderung des Stärkmehis in Zucker noth- wendig sey, also der Keimungs - Prozess abgekürzt werde; worauf Dr. Kurr hinzufügte, dass Lev- kojensamen, welche Oel enthalten, ebenfalls im un- reifen Zustande schneller zur Keimung gekom- men seyen. | Prof. Kunze aus Leipzig erinnerte daran, dass in Süd- Europa ‚der Weizen noch grün ge- schnitten werde und man’ "dentioch gute Kör-' ner erhalte, und Kammerrath Waitz aus Alten- burg machte darauf aufmerksam, dass die Franzo- sen, wohl mit Recht, den Dentschen den’ Vorwurf machten, dass sie zu spät erndten, auch seyen ihm einmal Samen: von Convoloulus Nil, ‚obschon sie nicht reif geworden, gekeimt. Prof. Ritgen erwähnt der Behauptung Le- febvres in seinem Essai sur la germination, dass unreife Samen, namentlich von Eepidium sativum, später, als reife, keimen, weil sie in der Erde noch nachreifen müssten, eine Behauptung, deren Rich- tigkeit jedoch sehr zu bezweifeln sey. Dr. Gärtner aus Calw glaubt, dass bei sol- ‚chen Versuchen ein grosser Unterschied in den ‚verschiedenen Familien zu berücksichtigen sey, in dem z. B. Gräsersamen ' überhaupt früher , als an- dere, keimten. \ j Endlich erwähnte Hofrath v. Martius ans "München, dass in Brasilien -nur Samen unreifer “ 6 Mangaya. Willoghbeia speciosa) gesteckt. werde, weil man behaupte, dass, die aus solchen Samen gezogenen Früchte besser und weniger schleimig seyen, als die aus reifen Samen. Prof. Röper aus Basel theilte den anwesenden Sections - Mitgliedern Exemplare seiner interessanten Schrift de floribus et affınitatibus Balsaminearum. Basileae 1630., 8vo, mit. b “ Hierauf hielt Medicinalrath Dr. v. Frölich einen Vortrag über die Hieracien, mit welcher | Lieblingspflanze sich derselbe schon über 30 Jah- re beschäftigt, Er machte auf die grossen Schwie- rigkeiten aufmerksam, welche sich der Bearbeitung dieser Gattung entgegenstellen, rühmte die Leistun- ' gen eines Villars, Lapeyrouse, Cassini und Monnier und bemerkte, dass die Gattung zu na- türlich sey, als dass eine Trennung derselben in mehrere gebilligt werden könnte, namentlich könne die Farbe des Pappus nicht als Gattungs-Charak- ter, sondern nur bei Bildung der Unterabtheilun- gen in Betracht kommen, diese gründete er ferner vorzugsweise auf die Beschaffenheit des Anthodi- ums und der Basis des Stengels, und erhielt da- “durch sehr natürliche Gruppen, deren Charaktere, so wie die neuen Arten, durch vorzüglich gelun- gene Zeichnungen seines Sohnes anschaulich ge-. macht werden. Die Section nahın lebhaften Antheil an dieser eben so mübsamen als geistreichen Arbeit und der _ Wunsch der baldigen Erscheinung eines solchen Meisterwerks wurde allseitig ausgesprochen. 7 Nachmittags verfügte sich die Section in die Wohnung des Hrn. Commerzienraths Friedrich Jobst, welcher keine Mühe und kein Opfer ge- scheut hat, um die zwölfte Versammlung der Nä- turforscher mit einer Ausstellung von Droguen zu überraschen, welche durch 'ungemeinen Reichthum, seltene Vollständigkeit und zweckmässige Aufstel- lung der Gegenstände in der Verpackung, im ro- hen und verarbeiteten Zustande, die Bewunderung Aller auf sich zog. Der Botaniker verweilte bei den seltensten in Weingeist anfbewahrten Früch- ten, Pfeffer, Muskatnüsse mit allen Umhüllungen, - Piment u. s. w. und die Pharmakognosten fanden . in den ungeheuren Vorräthen von China und Sassa- parille Gelegenheit zu manvigfachen Untersuchun- gen, begünstigt durch die vielseitigen Kenntnisse und Erfahrungen des gefilligen und unermüdlichen Besitzers, | Zweite Sitzung Samstag den 20. September 1834. Hr, Dr. Carl Schimper aus München hält einen freien Vortrag über die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Verständnisses der Blattstellung, namentlich in den Blüthen. Er bemerkt, dass die Winkel der Blattstelung von der Natur mit der grössten Genauigkeit ‚in bestimmten Cyklen gege- ben sind, so dass jede Zeichnung ihre eigenen diagnostischen Zeilen bildet, an welchen ein geübtes Auge sie sogleich erkennt, bandelt dann, über die ‚ Art, wie einzelne ganze Cyklen der Blattordnun- 8 — gen sich aneinander reihen,: was er Prosynthese nennt, ‚über die vielleicht: hei allen Pflanzen vor- kommende Erscheinung, dass Cycklen verschiede- ner Maasse aufeinander folgen und weiset die von ‚ ‚Ihn erfundenen Instrumente vor, durch welche diese Maasse mit Leichtigkeit ohne Rechnung aufgenom- men'und verzeichnet werden können. * Hierauf berichtet Hr. Prof. F&e aus Strassburg über seine zu Aufstellung eines neuen Systems der Flechten angestellten Untersuchungen. Die Kennzeichen, nach welchen bisher die . Gattungen der Flechten aufgestellt worden, hält er für rein empirisch und erklärt daraus die grosse Verschiedenheit der Ansichten, so dass jeder die, Systeme seiner Vorgänger verwarf, einige, wie Acharius, selbst. das eigene umstürzten. Nur die Thecae liefern’ feste Charaktere, da diese in jeder natürlichen Gattung sich völlig gleich bleiben. Eine Theca ist zusammengesetzt aus a) einer Anzahl. Sporen, welche als. die Ovula anzusehen sind, b) den Sporidien, länglichen Schläuchen, wel- che immer mebrere Sporen enthalten und wieder c) stets zu mehreren, doch in geringerer Zahl; von einer gemeinschaftlichen Hülle, Cyste, umschlossen werden. j -*) Wir erlauben uns hier die vorläufige Anzeige zu ge- ben, dass ausführlichere Berichte über diesen, so wie mehrere der folgenden Vorträge, durch die Güte der Herren Verfasser uns gleichfalls zugekoinmen sind, und dass diese dem hier mitgetheilten Protocolle unmittel- bar als Anhang folgen werden. Die Redaction, N g Die Thecae sind im Sporephor gelagert, wel- ches aus zwei Zellen- Ordnungen, einer verlänger- ten and einer kugel- oder netzförmigen, zusammen-. gesetzt ist. Man findet immer in den Apotheeien eine Ausbreitung, wie bei den Blumen der Phänogamen, weil die Sporidien mit der Luft in Berührung kom- men müssen. Alle untersuchten Flechten, auch Sphaeropho- ron ‚Coniocarpon u. s. w. haben wahre Thecae, und es gibt keine nakte Sporidien. Die Farbe steht mit der Gestalt der Theca ' in Verbindung, alle Flechten mit gelben Apothe- cien haben gleiche Thecae, eben so gleichen sich die Thecae aller rothen Apothecien, und es dürfte daher diese ‚verschiedene Färbong ein wichtiger Character zur Bestimmung der Gattungen seyn. Merkwürdig ist, dass der Bau der Theca um so ausgebildeter und zusammengesetzter ist, je un- vollkommener die Ausbildung des 'Thallus ist, da- her bei den Lichenen mit schorfartigem Thallus, wie Verrucaria, die Zahl der Gattungen zu ver- mehren, bei Parmelia u. s. w. aber’ solche zu ver- mindern ist. Ueberhaupt werden die. bisherigen Gattangen bedeutende Abänderungen zu erleiden haben, Pel- tidea muss von Lobaria getrennt werden, Gyro- phora von Umtilicaria. - Hr. Fee legt eine Reihe sehr sorgfältig. aus- geführter, Zeichnungen zur Erläuterung seines Vor- trages vor, welche den allgemeinen Wunsch ei- 10 ner baldigen Bekanntmachung seiner interessanten Arbeit erregen. 'Hr.. Prof. Wilbrand aus Giessen hält einen Vortrag über die natürlichen Pflanzen - Familien, vertheilt eine tabellarische Uebersicht der 13 Klas- seu dieses Systems, und bezieht sich wegen der nähern Ausführung auf seine Schrift : „Die natürlichgn Pflanzep - Familien in ihren . „gegenseitigen Stellungen, . Verzweigungen und „Gruppirungen zu einem natürlichen Pflanzeusy- „steme.‘‘ Giessen bei Höyer 1834. Svo. Dritte Sitzung. Montag den 29. September. _ Hr. Prof. Alexander Braun aus Carlsrahe ber ichtet über seine die Charen betreffende Arbeiten, Er erklärt die Charen für Kryptogamen, de- ren Fructifications-Organe sich höchstens mit den Eychen und Pollenkörnern der Phänogamen verglei- ehen lassen. Die Nuss ist bloss testa der Spore, die rothen Körner sind nicht zur Entwicklung und Function gelangende Pollenkörner. v. Martens glaubt eine Bestätigung dieser Ansicht darin zu finden, dass alle Phänogamen ' ohne Ausnahme nur an der Luft blühen, wie er dieses selbst an Zunnichellia und Ceratophyllum, sein Freund Contarini an Zostera beobachtet hat, während die Charen nach seinen bestimmten Erfahrungen gar kein Bestreben zeigen, Behufs der Fructification zur Oberfläche des Wassers zu gelangen. Die Stellung der Charen unter den Kryptoga- eng nern mean ge 11 men betreffend, ist Hr. Prof. Braun geneigt, ihre Quirle als Blätter anzusehen, sie selbst also als blattbildende Gewächse, die nicht zu den Algen gebracht werden können. Dass die Frucht auf. den Blättern sitzt, ist kein Grund gegen diese Annahme, da bei den Farn- kräutern derselbe Fall eintritt, ein Hauptgrund für solche aber, dass die Zweige in den Achseln die- ser Blätter entspringen, und zwar bei den meisten Arten innerhalb jeden Quirls nur einer, wobei man gerade wie bei Galium den zweiten auf der ent- gegengesetzten Seite, aber in der Entwicklung zu- rückgeblieben, finden kann, so dass anzunehmen - ist, der Quirl bestehe blass aus zwei mehrtheili- gen Blättern. Diese. Zweige - stehen nicht kreuzständig, wie bei @alium, sondern immer auf derselben Seite, wie bei Najas. Die Chara hat. auch dieselbe Blatt- stellung, wie Saleinia, und die grösste ‘Aehnlich- keit in Blatt und‘ Zweigstellung mit den fossilen Annularien, welche daher nicht mit Galium zu ver- gleichen sind, Die Blätter der Chara sind entweder vielihei- Nig,'wje bei Chara flewilis, oder einfach, aber mit Seitenblätiehen besetzt, wie bei Chara fragilis. Die Trennung in zwei Gattungen, Nitela und Chara, je nachdem ein kalkartiger Ueberzug fehlt oder nicht, ‚missbilligt Hr. Prof. Braun. weil sie sehr nahe verwandte Arten trennt, auch manche Arten dem Stengel nach zu Chara, den Blättern nach zu Nifela gezogen werden müssten. 12 Die Gattung darf sönach nicht getrennt wer- den, wohl aber können Unterabtheilungen aufge- stellt werden, und für diese findet Hr. Prof. Braun einen Hauptcharakter in dem gegenseitigen Stel. ‚Iungsverbältniss der Samen und Pollenkörner. Beide sitzen nämlich an’ den Blättchen oder in den &a- belabtheilungen, aber man findet entweder 1) nur ein Pollenkorn -unter ‚dem Samen, Hypogynae, oder i -2,7 dasselbe tiber dem Bamen Eeipmae, oder endlich 3.3 zwei. Pollenkörner, nänlich an jeder Seite des Samens eines, Pleuroganae. : Es gibt/zwar auch einige zweibäusige Charen, aber bei diesen lässt sich dennoch leicht aus der Stellung der rothen Kügelchen gegen das Blätt- chen ersehen, in welche Abtheilung sie gehören. Nur bei Chara crinita, von der man bis jetzt bloss weibliche Exemplare gefunden hat, und bei Chara ulvoides Bertoloni, die noch nie mit Früchten ge- funden worden ist, kann vorerst die . Einreihung nicht nach diesen Kennzeichen vorgenommen werden. Alle gestreiften Charen haben Papillen, nur kleiner oder grösser, die ungestreiften aber keine. Merkwürdig ist, dass der Stengel der Charen sich beständig links dreht, die 5 Röhrchen des Samens aber immer rechts. ' Diese Röhrchen bil den 1, 2 oder 3 Umgänge, somit 5, 10 oder 15 Streifen, und endigen mit Papillen, welche, so wie, die Grösse des ganzen Samens, gute specifische . Charaktere geben. Chara hispida hat unter allen 13 lebenden Charen die grössten Samen, unter den Fossilen gibt es aber viel grössere. Schliesslich werden die Entwürfe zu den Ab- bildungen einer grossen Anzahl, zum Theil noch unbeschriebener- Charen. vorgezeigt und um fernere Beiträge gebeten. Hr. Vicepräsident v. M artius dankt dem Hrn. Prof. Braun’im Namen der Section für sei- nen eben so klaren als inhaltreichen Vortrag, und bezeugt zugleich den lebhaften Wunsch, dass diese Monographie recht bald dem Drucke übergeben werden möchte. Hr. Prof. Carl Gemellaro aus Catania legt der Section 3 sicilische Pflanzen vor und erbittet sich deren Ansicht über dieselben. j Die erste, Acröslichum catanense Cosentini, erklärt Hr. Prof. Kunze für identisch ‚mit A. vel. leum Aiton. Von der zweiten; Wicis Cosentini Güssone, ver- muthet Hr. Prof: Bartling, dass sie wohl mit Vicia peregrina L. zusammenfalle; die dritte aber, Lupinus Cosentini Gussone, wird einstimmig als ‚nen anerkannt. !Hr. Prof. Reum aus 'Tharandt hält einen Vor- trag über die Irdwirkung als solche auf Pflanzen, macht zuerst darauf aufmerksam, dass es bisher weder ihm noch andern gelungen sey, eine Pflanze in blossem Wasser bis zum Samen zu bringen und erwähnt dann die vielfachen Versuche, Pflanzen in verschiedenen Substanzen zu erziehen, von denen ge- brannter Thon noch die günstigsten Resultate liefere, 14 Wenn die Wurzet einer Pflanze auf einen grös- seren Stein treffe, bemerkt derselbe ferner, so könne sie sich nicht mehr von ihm entfernen, was man täglich an Topfpflanzen sehen könne. Sie verästle sich nun nieht mehr, werde aber dicker und länger. Die Tangen klebten an den Felsen, selbst sol- che, "welche auf. andere Tangen sässen, gedeihten durch mittelbare Irdwirkung, losgetrennt aber stür- ben sie. An Mauern rufe das Ird die Wurzeln bervor, nicht die Feuchtigkeit, denn auch an der. trockensten Mauer zeige-sich, z.B. bei dem Epheu, . dieselbe Anwurzelung. Wein man Stecklinge. zum Anwurzeln bringen wolle, dürfe man nur Steine unterlegen und einem kranken Baume könne da- durch geholfen werden ,. dass man Steine um ihn herumlege. Habe man zwei "Wurzeln ' von "gleicher Siärke, und lege man unter die eine etwas Gebranntes, Ziegel oder Koblenpulver, so .wachse diese schnel- schönsten Pflanzen, weil diese Steinarten gebrannt seyen. Auf 2 Steinen verschiedener Art wachse die Pflanze besser! als auf gleichartigen, man könne Moorgrund mit Sand düngen und das bekannte Mergeln habe den gleichen Grund; die. Gegenden“ bätten die reichste Vegetation, welche die zusam- mengesetztesten Gebirgsarten, wie z.B. Granit, be- sässen und der fruchtbarste Boden sey eine Mi- schung aller 4 Erdarten. Dieses Alles führt Hrn. Prof. Reum zu ' dem‘ 13 Schlusse, dass unabhängig von den Einflüssen des Lichts, der Wärme und der Fenchtigkeit noch eine besondere Einwirkung des Bodens auf die Pflanze vorhanden sey, die er mit den Namen Ird- wirkung bezeichnet und für der galvanischen Wir- knng ähnlich erklärt. Hr. Prof. Finkh bemerkt hierüber, dass, nach- dem ihm in seinen Gärten der Anbau des Sehnitt- lauchs mehrmals misslungen sey, er dadurch die schönsten Pflanzen erhalten habe, dass er jedem Ra- sen einen gebrannten Ziegel untergelegt habe, und . bei dem Würtembergischen Landmann sey es all-. gemein üblich, den Weidensteoklingen einen Stein unterzulegen. ‚ Hr. Kammerrath Waitz von Altenburg macht darauf aufmerksam, dass wir nach der Ansicht der Engländer einen grossen Fehler begingen, wenn wir die Erde sieben, und Hr. Dr. Schimper aus Mün- chen erinnert an das merkwürdige Anklammern der Ranken von Cissus hederacea an die Mauern. (Fortsetzung folgt.) DJ. Notizen zur Zeitgeschichte. Professor Agardh in Lund, der sich schon | seit länger als einem halben Jahre, als Mitglied des Reichstages, in Stockholm befindet, ist zum Bi- schof von Wermland vorgeschlagen und darf man der königl. Bestätigung desselben, als solcher, näch- stens ‚entgegensehen. Dem Professor Fries in Lund ist die, durch den Tod des Prof. Afzelius erledigte Professur 16. der Oekonomie in Upsala verliehen worden, und der- selbe bereits dahin abgegangen, um sie anzutreten. Von. dem Magister Myrin in Upsala ist in ‘den „Verhandlungen der königl. Akademie der Wis- senschaften in Stockholm, für das Jahr 1832“ pag. 273.“ die aber erst voriges Jahr herausgegeben worden, unter dem 'Fitel: „Dichelyma. Eit nyit slägte bland mossorna “‘ (Dichelyma. Ein neues Geschlecht unter den Moosen) eine Abhandlung mit 2 Kupfertafeln erschienen, in welcher derselbe drei bisher zur Gattung Fontinalis gerecbnete Arten, nämlich: F. falcate Hedi, F. capillacea Dicks. und F. subulata Pal. Beaun. von Fontinalis trennt und als eine neue Gattung unter der Benennung „Dichelyma“ aufstellt, welche er charakterisirt wie folgt: „Dichelyma. Character essentialis. Fructus lateralis. Peristiomium duplex ; ezterius dentibus sedecim ; interius laciniis lotidem, trabeculis fransversalibus in reliculum conioum connexis, vel in specie secunda (D. capillacenm) subliberis.— Musci . aquatici perennes, ‚caulibus ramosis, foliis trifariis nerto instructis, perichaetio demum valde elongato pedunculum vaginante. Fontinalem. cum. Anic- tangio aquatico, Cinelidoto et Hypno con- jungentes. “ Derselbe Verf. hat in diesem ‚Jahre ein ‚Corol., larium florae upsaliensis “ herausgegeben und kurz . darauf eine botan. Reise nach Norwegen unternom-, men, welche ‚besonders in bryologischer Hinsicht, eine reiche und interessante Ausbeute erwarten lässt, Greifswäalde. ” Prof. Horuschuch. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 2. Regensburg, am 14. Januar 1835. I. Original - Abhandlungen. Protocolle der botanischen Section der zwölften Ver- sammlung deutscher Aerzte und Naturforscher. (Fortsetzung. ) Vierte Sitzung. Dienstag . den 23. "September. VAR Einsicht werden vorgelegt : .1) Würtembergs vorzüglichste Obstarten in naturgetreuen Abbildungen von Joh. Gottlieb Mann. Stuttgart 1834 im Verlage des Herausge- bers. Erstes Heft mit 6 illuminirten Tafeln in 4to, Subscriptionspreis 36 kr. . Es enthält dieses Heft unter Anderem 2 Birnen und eine Pflaume, welche noch niemals abgebildet worden sind. Den Anfang macht die Geishirtenbirne, Stuttgarts vorzüplichste, anderwärts noch nirgends beobachtete Birnsorte. Die Richtigkeit der Darstellungen und die Bil- ligkeit des Preises dieses Werks werden von der Section allgemein anerkannt und demselben der beste Fortgang gewünscht. , . 9) Ein Nachtrag . zu dem ‚Samen - und Pfan. zen- Verzeichnisse des Hrn. Carl Maupoil in Dolo bei Venedig. Flora 1835. #. B 4 18 Hr. v. Martens macht auf dieses Etablisse- - ment aufmerksam, auf die Schwierigkeiten, mit wel- ‘chen Hr. Maupoil in einem Lande, wo die Gar- “ tenkultur so wenig Freunde zählt, zu kämpfen hat, und auf die Leichtigkeit, durch dasselbe die merk- würdigsten Kultur-Pflanzen Italiens zu erhalten, -"wie denn wirklich der hohe Arundo Donax, die schönen Holcus- Arten, die mannigfachen Kürbisse; Bobnen und Mais- Arten: des landwirthschaftlichen . Gartens in Stuttgart Mittheilungen des Hrn. Mau- ‚poils seyen, der auch der beste Kenner und Lie- ferer italienischer Obst- und Traubensorten sey. Zum Belege werden Hülsen von Dolichos ses- quipedalis von 1’ 8“ Länge vorgelegt, auch Hülsen und Samen von Dolichos melanophthalmos DeÜ. aus- getheilt, einer Bohnen - Art, die Linne ganz über- sah, indem er deren Beschreibungen bei Mattioli und Baubin zu seinem Phaseolus nanus brachte, _ und die noch gegenwärtig in den botanischen Gär- ten Deutschlands fehlt, obschon sie in ganz Süd- Europa in grosser Menge gebaut wird. 3.) Das Verzeichniss einer Sammlung von Bi- chkern über Naturwissenschaften und Arzneykunde der Ferdinand Steinkopfschen Antiquariats- Handlung. 4) Die Original-Zeichnungen zu der „Reise nach Algier“ ‘des Hrn. Wilbelm Schimper; Trachten und Gebräuche der verschiedenen, . sich dert aufhaltenden ‚Nationen darstellend, - Diese ° Zeichnungen werden im Verlage der 19 Ebner’schen Kunstkandlung in Stuttgart erschei- - nen, ‚sobald sich eine hinreichende Zahl Subseri- - benten gemeldet haben wird. Hr. v. Martens legt einige Exemplare des Hydrurus crystallophorus Schübler vor. Diese Alge, die einzige bis jetzt Würtemberg ausschliessend ei- genthümliche Pflanze, würde bereits in der Ver- sammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in München am 22. September 1827 von ihrem Entdecker vorgezeigt. Hr. Apotheker Widenmann in Blaubeuren erhielt den Auftrag, eine Zahl Exemplare davon zur Vertheilung an die Mitglieder der diessjähri- gen Versammlung einzusenden, allein, obsehon sie in manchen Jahren den ganzen Grund der Blau mit einem schwarzgrünen Teppich überzieht, so konnte doch in diesem Jahre keine Spur. davon entdeckt werden. Hr. Widenmann gab sich selbst viele Mühe und miethete einen Fischer, der die ganze Blau und Ach durchging, aber ebenfalls auch nicht ein einziges Exemplar der ihm wohl bekannten Pflanze zu finden vermochte. Hr. v. Martens bemerkt, dass diese Erschei- nung bei den Algen häufig vorkomme; als man vor einigen Jahren dem Neckar bei Berg einen neuen Kanal gegraben habe, sey dessen Ufer mit einer zahllosen Menge Exemplare der zierlichen Ulva . bullosa Roth besetzt, der Boden mit grussen Massen von Zygnema adnatum Ag. bedeckt gewesen, beide hätten sich seitdem nicht wieder gezeigt. B 2 20 1 Tetraspora lubrica, Nostoc verrucosum und Ri- sularia angulosa erscheinen nur in einzelnen, ge- wöhnlich in regnerischen Jahren, und Hydrurus Ducluzelii Ag., von welchem Exemplare vertheilt werden, sey im Neckar in 20. Jahren nur zwei- mal gefunden worden. Wie arm der diessjährige trockene Jahrgang an Algen gewesen, gehe schon daraus hervor, dass. sich keine Spur des manchmal sehr häufigen Batra- chospermum moniliforme Roth habe auffinden lassen. Br. Dr. Duvernoy aus Stuttgart trägt vor, dass er sich seit mehreren Jahren mit Beobach- tungen über" die Keimung der Monokatyledonen beschäftige und eine grosse Anzahl Zeichnungen- darüber entworfen habe, um aber seiner Arbeit die möglichste Ausdehnung geben zu können, er- sucht’ er die Hrn. Vorsteher botan. Gärten um ge- fällige Unterstützung durch Mit!heilung von Samen seltenerer Gattungen, . Zugleich erwähnt er der sonderbaren Erschei- nung, dass es ihm nicht nur noch nicht gelungen sey, Orchideen - Samen zum Keimen zu bringen, sondern dass auch jedesmal, wenn er Orchideen ausgesäet habe, statt derselben Farnkräuter aufge- gangen seyen, Er habe in mehr als zehn Töpfen, mit den verschiedensten Erden, theils aus dem Walde, theils aus Gärten, Orchis- Samen auf die _ Oberfläche gestreut und den Topf, um Austrock- nung zu verhüten, mit einer Glasplatte bedeckt, nach einiger Zeit hätten sich Moose und Farnkräu- ter eingestellt, deren Erscheinung um so unerklär- licher sey, als sich darunter neben "gewöhnlichen Arten, wie Aspidium Filix mas, Asplenium Ruta muraria und Asplenium trichomaneides, auch Asple- nium viride befinde, welches in und um Stuttgart weder wild noch in Gärten vorhanden sey. Hr. Prof. Nees v. Esenbeck bemerkt, dass im botan. Garten zu Bonn fast in allen auf ähn- liche Art behandelten Töpfen, was man auch hin- einsäe, Farnkräuter aufgingen, und erklärt diese _ Erscheinung daraus, dass die äusserst kleinen und zahlreichen, überall verbreiteten Sporen der Farne sehr lange im Boden liegen bleiben können, ohne ihre Keimfähigkeit’ zu verlieren. Hr. Hofrath v. M artius schlägt als Mitgke- der der zur Abstattüung des Dankes an die ver- schiedenen Behörden und Personen, welche die Zwecke der Versammlung gefördert haben, abzu- ordnenden Deputation die Hrn: Professoren Nees v. Esenbeck von Breslau und Hugo Mohl von Bern vor, welehe von der Section einstimmig bie- zu ernannt werden. Hr. Hofrathı v. Martius weist mehrere vor- züglich gelungene Medaillen des Hrn. Loos mit Abbildungen berühmter Naturforscher vor, welche allgemeinen Beifall finden. Derselbe empfiehlt den Mitgliedern der Section Theilnahme an dem ıfaturhistorischen Reise-Verein, für welchen auf seine Veranlassung auch in Bra- silien zwei Naturforscher reisen und samıneln. 22 Es, wird nnn der von Hım. Prof. Dr. Wil. hrand von Giessen in der zweiten allgemeinen Versammlung, vorgeschlagene Nachtrag zu den Sta- tuten der Gesellschaft zur Sprache gebracht. Se. Exeellenz Hr. Graf von Sternberg be- merken, dass dieser Nachtrag keine sich zu allge- ıneinen Gesetzen eignende Normen, sondern blosse Reglementsgegenstände enthalte, welche jedenfalls vorerst in einem aus soleben Mitgliedern der Ver- "saramlung, welche schen vielen Zusammenkünften beigewohnt haben, niederzusetzenden Comite reif lich zu berathen wären. Br. Prof, Wilbrand vertheidigt seine Vor-. schläge, namentlich den in der öffentlichen Sitzung von Hrn. Prof. Otto angegriffenen siebenten Punkt, ans dem Prineip der Gleichheit. Hr. Prof. Nees v. Esenbeck aus Breslau erwiedert hierauf: Die Gesellschaft. ist gerade durch die bisheri- gen, die Freiheit der Mitglieder möglichst wenig beschränkenden Gesetze das geworden, was sie ist. Warum also Aenderungen treffen, deren Folgen nicht vorauszusehen sind. Die Vorsteher haben ausgedehnte Vollmacht and werden solche nm so mehr zu benützen wissen, als ja immer die Zu- stimmung der Gesellschaft vorausgesetzt wird. Hr. Prof. Nees v. Esenbeck schlägt daher dem Hen, Prof. Wilbrand vor, seine Motion zu- rückzunehmen, was dieser aus dem Grunde ab- lehnt, weil solehe nicht mehr sein Eigenthum, son- dern Gemeingut der Gesellschaft sey. 23. Es wird daher zur Tagesordnung ibergegan- gen und von Hrn. Prof. Nees v. Esenbeck das dritte Heft der „naturgetrenen Abbildungen und Beschreibungen der essbaren, schädlichen und ver- dächtigen Schwämme von J. V. Krombholz, Dr. und Prof. der Mediein, Prag 1834., fol. Pr. 6 fl.“ vorgewiesen und dieses Prachtwerk der Theilnahme der Gesellschaft empfohlen. Dieses Heft enthält unter vielen andern anch acht neue Arten, nämlich Morchella bohemica , cri- spa und praerosa Kr., Belvella rhodopus, Gigas, suspecta und fasligiata Br. und Sparassis bre- vipes Kr. Derselbe berichtet über Hen. Dr. Corda’s Bei- träge zur Lehre von der Befruchtung der Pflanzen. Brown's und Brongniarts Beobachtungen könne man an den Ovulis der Coniferen, .wo alles offen da liege, am leichtesten wiederholen. Diess habe Hrn. Corda veranlasst, Zeichnungen davon zu entwerfen, welche vorgelegt werden. Der Pollen-Schlauch gelange bekanntlich in die Mieropyle des Exostoms und durch dieses in das “ Endostom, Hv. Corda habe aber auch noch eine weitere. Oefnung der Nucula entdeckt, die er Em- brysiom nenne, und durch welche der Schlauch seine Flüssigkeit in die der Nuowa ergiesse und diese trübe. Die Pollen - Schläuche hingen noch lange nachher an dem. Nucleus fest. . Hr. Dr. Gärtner von Calw hält einen freien Vortrag über seine vieljährigen Versuche, die Er- vi 24 zeugung hybrider Pflanzen betreffend. Er be- merkt, dass der Pollen der anfgesprungenen An- tberen schon nach 15 Minuten nicht mehr wirk- sam sey, dass, wo einmal eine Befruchtung einge- treten sey, kein weiterer Pollen mehr wirke, dass eine Befruchtung zwischen Pflanzen aus verschie- denen Familien oder natürlichen Gattungen nicht Statt finde, und dass zwischen den Arten einer Gattung eine nähere oder entferntere Verwandt- ‚schaft vorhanden sey, welche sich durch die Energie der Befruchtung offenbare. Er erklärt dieses durch ein Beispiel aus der Gattung Dianthus, die Wirksamkeit der Befruch- tung folgert er hiebei aus der Zahl der erzeugten. kelinungsfähigen Samen,, wonach Dianthus barbatus von Dianthus barbatus befruchtet . . . 1000. ‚gesetzt, eine Befruchtung mit Dianthus superbus. . . : . - . 8971. — japonicus . -» 2 2... 8,666. —.. Armeria . » 2.0. 00. 0533. und — chinensis . -". . . -. 0,260. erscheint; noch geringer sey die Energie bei Be- fruchtung mit Dianthus collinus, — Armeria - deltoides, — : dhinensis latifolius, — carthusianorum, endlich mit - _ prolifer. Bei diesem habe er bei 10 Befruchtungen nur 2? Samen erhalten. a ee 25 Die hybriden Gewächse erhielten sich schon durch 6 Generationen, aber mit jeder Generation an Frochtbarkeit abnehmend, so dass zuletzt dech alle ausstarben. Hr. Professor Fee aus Strassburg berichtet über seine Monographie der Phyllerideen (Memoire sur la grouppe des Phylieriees,. et notamment sur le genre Erineum. ‚Paris 1834. 8. avec 11 planches,) Er bemerkt, dass die der Gattung Zrineum gebührende Stelle lange streitig gewesen sey, die meisten Botaniker hätten sie in der letzten Klasse der Pilze (Byssacei) untergebracht, aber ein Pilz müsse Sporulae haben und Erineum zeige nichts ähnliches, obschon die ächten Byssoideen mit Mil- lionen von Sporen versehen seyen. Auch. weichten die Erineen durch ihre Steif- heit und den Umstand, dass sie kein Wasser ein- saugten,' von allen Agamen ab. Hr. Fee hat nun bei genauer Untersuchung in den meisten Erineum-Arten, namentlich in BE. vitis, filiaceum und acerinum Insekten - Larven gefunden. Unter den 84 Erineen seiner Monographie habe er kaum im vierten 'Theil, hauptsächlich wegen: ih- res unvollkommenen Zustandes, keine Jusekten ge- funden, dagegen in den Erineen auf 27. Pflanzen- familien aus allen Theilen der Erde solche be- obachtet. Die Hauptresultate seiner . Arbeiten sind 1.) die Phylieriden des Hrn. Prof. Fries sind eine unhaltbare Gruppe. 26 2) Nur die Gattung Taphria darf unter den Pilzen bleiben. 3.) Cronartium ist ein zweifelhaftes, unbestimm- bares, dem Erineum nicht verwandtes Produet. 4.) Erineum und Phylierium sind weder Pilze noch Conferven, noch krankhafie Haare, da die Arten, welche auf behaarten Blättern waehsen, von ‚den Haaren derselben ganz verschieden sind. 5). Sie sind vielmehr das Produet einer der Oberhaut des Blattes durch verschiedenartige In- secten beigebrachten Verletzung, sonach aus. den Gewächsreiche auszuschliessen. Diese Insecten, von welchen er bisher bloss die Larye beobachtet hat, vermag Hr. Fee nicht näher zu bestimmen. Br, Braun bemerkt, dass man häufig die Stänmchen von Leucodon sceiuroides durch eine in- wohnende Larve verändert und gekräuselt sieht, welche. den von Hrn. F &e abgebildeten "sehr ähn. ich ist, und wahrscheinlich zur Gattung Thrips gehört. Hr. Prof. Dr. I Äger aus 15 Stuttgart legt. zwei ihm vor einigen Jahren von Göthe überschickte: Zeichnungen 'eines ausgebildeten Blattes einer Dat- telpalme vor, an welchem die Ausbreitung der Blättchen ohne Zweifel durch die grössere Festig- keit des netzförmigen Ueberzugs gehindert war, der bei normaler Kutwicklung gewöhnlich bald ver- trocknet und sich ablöst. Hr. Prof. Jäger erinnert dabei an einige ver- 27 wandte Erscheinungen, namentlich das in Ober- schwaben häufige Vorkommen des sogenannten Stock” habers, einer Missbikdung der Rispe, welche da- durch entsteht, dass soiche die 'geschlossene Blait- scheide nicht zu durchbrechen vermag, wie bei- den Thbieren die Veliamente der Frucht zuweilen ihre Eutwieklung hindern, und die Vertrocknang derselben veranlassen können. Weiter sprach derselbe über die physiologisch noch nicht genug untersuchte Verbindung zwischen den Knospen der Sarmente und der Mutterpflanze, namentlich bei Cotylene viviparum. Bei Anwendung von Giften auf die Knospe breitet sich die‘ Wirkung langsamer rückwärts aus und es scheint das Vertrocknen des Sarments die Einwirkung auf die Mutierpflanze zu hemmen.. Hr. Hofrath v. Martius eröffnet der Section die in allerhöchstem Aufirage Seiner Majestät, des Königs von Sr. Exeellenz dem Obersthofimei- ster Freiherrn v. Seckendorf übersandte Einla- "dung zu einem Mittagessen im Landhause Rosen- stein auf Donnerstag den 25. September. Fünfte Sitzung. Mittwoch den 24. September. Die so eben erschienene Flora vov }Vürtem- berg von Gustav Schübler ınd Georg v. Mat- tens, Tübingen 1834. Svo, wird zur Binsicht- nahme vorgelegt. Se. Excelleuz Hr. Graf v. Sternberg legt 28 eimFragment eines versteinerten Baumstammes vor, das erste, welches er je gesehen, an welchem sich die Rinde scharf vom Holze abscheidet, indem sich zwischen beiden eine kleine Kohlenschicht einge- - lagert hat. . Er fragt daher, ob man nicht diese Pflanze für einen Dikotyledenen halten soll, und lest zur Birlänterung 2 Zeichnungen vor, von de- nen die eine den Stamm mit seiner Rinde, die an- dere dessen Lage in der Gebirgsart darstellt. Hr. Hofrath v. Martius hält sodann einen Vortrag über die Gattung Axolla, und seine Be- obachtungen an Axolla mierophylia Kaulf. Diese niedliche Pilanze hat im Habitus die meiste Aehn- "liehkeit mit Lemna, und schwimmt frei auf ruhigen Gewässern niedriger Gegenden durch ganz Amerika. In Neuholland fand R. Brown die ähnliche A. pinnata Br. Die Blätter stehen 4zeilig, zwei Zei- ‚ len nach unten, mit langgestreckten, leicht mit Was- ser gefüllien Zellen, zwei nach oben, mit kürze- ren, stärkeren, kein Wasser annehmenden Zellen, _ daher sie seidenartig sehimmern. Als Fruetificationsorgane findet man 1) aus einer einzigen Schicht 4eckiger Zellen zusammengesetzte Blasen mit Körpern, den Spuran- gien der Farnkräuter ähnlich, daneben ”_ %) nur ; so grosse spindelförmige endständige Körper, welche zuweilen auch auf besonderen Stie- len einzeln oder gepaart vorkommen. Liese spindelförmigen Körper bestehen aus ei- ner Kappe oder Calyptra und einer untern Halb- ' 29. ‘ kugel mit Reihen feiner durchsehimmernder Zellen, durch ein Diaphragma von dem von der Kappe eingeschlossenen Raum getrennt; in diesem Raum erhebt sich aus dem Diapbragma ein Säulchen, welches sich in einen Pinsel endet, mit anhängen- den birnförıigen Körperchen. Robert Brown gibt jedem dieser Körper- chen zwei Anhängsel, Hr. v. Martius fand aber nur eines. Es besteht aus dicht geballten Zellen und kann daher kein Pollen seyn, wie Brown an- nimmt. Hr. v. Martius hält vielmehr die Spindel für. ein Achsen$ebilde mit 'anentwickelten Blättern und vergleicht die mit einer Zellschicht austape- zierte untere Blase mit der Nucula der Charen als das 2 Organ, worüber jedoch erst die Beobachtung der Keimung sicheren Aufschluss geben wird. Das ändere dem Indusium der Farne vergleich- bare Organ enthält. den Farnsporangien ähnliche Körper, es besteht gleichfalls aus einer einfachen Zellenhaut. In jedem Sporangium findet man 6— 9 runde Kügelchen, so dicht zusammengeballt, dass . sie. herausgenommen im Wasser jede so gross vver- den, wie das ganze Sporangium. Jedes dieser Kügelchen hat einen Kranz geglie- dörter mit einem verkehrten Halbmond endigender Haare, durch welche sie sich oft an das spindel- förmige Organ anhängen. Sie sind daher dem Pol- len zu vergleichen, obwohl hier keine vollendete Trennung der Geschlechter wird angenommen \ wer- den dürfen, 5 r 30 , Die gegliederten Haare entsprechen dem, was Hr. Brown bei der A. pinnata das \Wurzelende des Embryo nennt, Allerdings hat das Indusium mit seinen Sporangien viele Analogie mit den Or- ganen der Salvinia, welche mit Axolla die Familie der Salviniaceen bildet. Derseibe hält einen weitern Vortrag über die Sporangien der Farnkräuter. Er bemerkt, dass je- des zuerst nur eiu grünes Bläschen ist, wie Bo- irydium Wallroth, dann aus einigen Zellen zusam- mengesetzt erscheint, welche sich immer deutlicher eutwickeln, während sich zugleich ein Stiel bildet, ‚der Inhalt ist ein gleichförmiger. Schleim. Wenn der Stiel die Hälfte seiner Länge erreicht - hat, werden in diesem Schleime kleine Puncte sichtbar, die später aus 4 Lappen zusammengesetzt erscheinen, bei einigen Gattungen, wie bei ('yathea, bleiben sie deutlich lappig, bei den andern ver- schwinden beinahe die Ränder, und es bildet sich eine kürnige oder stachlige Oberfläche. Uninittelbar. aus der Vene selbst’ entspringt nie ein Sorus, sondern immer etwas oberhalb der- . selben, durch eine dichte Schicht von Zellgewebe von Den Venen-Endung geschieden, \ *. Pro£ .Nees v. Esenbeck bemerkt, dass ' . bei an Knospen dasselbe der Fall sey. . Hr. Prof. Kunze dagegen glaubt, dass die Sporangien aus den Aederchen hervorgehen. Br. v. Martius gibt: zu, dass die Lagerung derselben sich nach den ‚Venen richtet, aber ohne unmittelbaren Zusammenhang, r 31 Ferner bemerkt Hr. v. Martius, dass eigent- liche Indusia viei seliener vorkommen, als man ge_ wöhnlich annehme, die Uimschlagung des Blattes sey ' kein Indusium, x. B. bei Adianium, wo sich ein ganzer Lappen der oberen Blatilläche umbiege. Ein Dimorphiswus, dem gemäss obere und nie- drigere "Blattbildung auftreten, wovon die ‘obere die Fructification sey, sey bei den meisten Farnen bemerklich. . , Dr. Fresenius von Frankfurt am Main spricht über zwei in Abyssinien gebaute Gramineen. Br. Rüppell hat auf seiner letzten Reise vor- züglich das Innere von Abyssinien zu erforschen gesucht und eine grosse Zahl Manuseripte, Thiere und Pflanzen mitgebracht, darunter auch den Tef und den Tokusso. Ueber den Tef, dessen Mehl noch feiner als Weitzenmehl ist, und welcher vom Künig bis zum geringsten Unterthanen gegessen wird, hat Bruce einen eigenen Artikel und eine Abbildung. Letztere simmt wenig mit Jacquin’'s Abbil- ‚dung der Poa abyssinica L. überein, daher man bisher zweifelte, ob der Tef auch wirklich Poa abyssinica Jacg. sey, die aus dem von Hrn. Dr. Rüpp ell mitgebrachten Samen gezogenen Pflanzen . haben diesen Zweifel gehoben. Sie stimmen völlig mit der Abbildung der P. adyssinica Jacy. (Icon, rar. I. Tab. 17) überein, und Hr. Fresenius er- klärt daher die Abweichung der Abbildung bei Bruce (BandV. Taf. 24.) aus der Uuvollkommen- heit dieser letztern Abbildung. G : 32 Man hat übrigens in Abyssinien drei Varietä- ten des 7efs, die gewöhnliche, eine hellere und eine dunklere. Der Tokusso wird nur in der Kulla (den Nie- derungen) gebaut und gibt eine viel gröbere Nah- vung der Armen, aber besseres Bier. Er fing an zu. blühen, als Hr. Fresenius Frankfurt verliess und scheint Zleusine. indica Gaeriner zu seyn. (Schluss folgt.) DM. Correspondenz. (Asplenium Tretienerianum, ein neues Farnkraut.) Indem ich mir die Freiheit nehme, Ihnen das Supplenient der im abgelaufenen Jahre "gesammel- ten Samen zur gefälligen Auswahl zu übersenden; füge ich ein im Monat September dieses Jahres in Gesellschaft meines Freundes Trettenero aufge- fundenes, höchst zierliches, in Menge auf den Pasro della Lora nächst Racoaro im Vizentinischen ge- fandenes Farnkraut bei, welches, wenn gleich eine Mittelart von Asplenium Ruta muraria und Asplen. Breynianum' (german.) "doch keineswegs, wie Polli- ni in seiner Flora Veronensis anführt, als Varietät zu ersterem gezogen werden darf; — denn es hat zwar pinnulae cuneiformes, aber diese sind trifidae tri- partitaegue apice ineisae, es wächst zwischen Kalk- felsen und erreicht zuweilen die Höhe eines ‚Sehu- hes Ich nannte es Asplenium Tretteneri: ianum, schliesse auch die Samen hievon bei, und bitte ‚es in der Flora bekannt zu machen. u “ Parına. Prof. Fan, Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 3. Regensburg, am 21. Januar 1835. I. Original- Abhandlungen. Protocolle der botanischen Section der zwölften Ver- sammlung deutscher Aerzte und Naturforscher. (Schluss. ) Ha Professor Hochstetter von Esslingen . hält einen Vortrag über den Begriff von Species und findet den Grund der darüber herrschenden Verwirrung darin, dass man keinen bestimmten Begriff von Species hat. Er’ definirt sie als eine in der Zeit entstandene und sich fortbildende Formenreihe, die sich da- _ durch als geschlossen darstellt, dass sie immer von andern Formenreihen durch bestinimte Merkmale getrennt bleibt. Die Kultur entscheidet nicht genug, da manche _ Varietäten sich als solche fortpflanzen. Man muss in der Natur beobachten und eine möglichst reiche Reilie von Formen sammeln. Als Beleg werden Formenreihen von Euphor- bia platyphylios L. und E. micraniha Stepkani (E serrulata Thuill.) vorgelegt, beide tür ‚güte Arten erklärt und der’ letzteren E. sirieta L. als Abart untergeordnet. ° Hr. Kammerrath"Waitz 'von Altenburg be- Flora 1855. 5 C ! y: . 3 merkt bei dieser Veranlassung, dass man selbst die Krankheiten der Pflanzen zu Rathe ziehen könne, wenn es sich von Feststellung der Arten handle. So komme Uredo rosue häufig an Rosa alba L. “vor, nie aber an Rosa canina L., an dieser zeige sich dagegen öfters ein weisser Schimmel, den man niemals an jener bemerke, er glaube daraus fol- gern zu können, dass Hr. Prof. Koch diese bei. den Arten mit Unrecht vereinigt habe. ' Hr. Prof. Röper bemerkt, dass er zwar auch in seiner Schrift über Zuphorbia die BE. serrulata Thuillier, wovon die Rede sey, nach der gewöhn- lichen Ansicht der E. platyphylla L. untergeordnet habe, indessen habe er bis jetzt uoch keinen über- zeugenden Uebergang von der einen zur andern’ ‚gefunden, er würde daher jetzt beide als nahe ver- wandte, aber gute Arten aufstellen, und zwar um so mehr, als beide einjährig seyen und einjährige | Pflanzen viel weniger abänderten, als ausdauernde, -ja es müsse sogar E. pubescens, welche der E. platyphylia „noch näher stebe, als die E. serrulaia, davon ‚getrennt "bleiben. Euphorbia platyphylla sey wahrscheinlich mit dem Getreide aus Süden eingeführt worden, E. serrulata aber aus Osten eingewandert. . Hr. Prof. Hochstetter zeigt noch an, dass des Hrn. Prof. Zawadsky’s Flora von Galli zien ete. erschienen sey und 567 Gattungen mit 3050 Arten enthalte, Hr. Prof. Nees v. Esenbeck aus Bres- lau trägt der Versammlung eine Abhandlung des 55 Hrn. Prof. H. R. Göppert daselbst über die Früchte der fossilen Farnkräuter vor. Nachdem der Verfasser die Verdienste seiner Vorgänger von Scheu chzer an, vorzüglich aber diejenigen Schlotheim’s, Steinhaner’s und der eigentlichen Begründer der Flora der Vorwelt_ als Wissenschaft, v. Sternberg und Brongniart, gerübmt hat, bemerkt er, dass bisher Schlofheim, v. Sternberg und Lindiey jeder ein und Brongniart 4 fructihieirende Farnkräuter abgebil- det hätten. - Da die meisten Früchte vorweitlicher Farne sich nur in Abdrücken vorfinden, ,. so kam Hr. Göppert auf den sinnreichen Gedanken, sich zur Vergleichung Abdrücke der lebenden Farnkräuter in Gips zu verfertigen. Hiedurch gelang es ihm, in den schlesischen Steinkohlen-Bergwerken fast für sämmtliche gegen- wärtig lebende Hauptgattungen Repräsentanten auf- zufinden. Am häufigsten fand er die rundlichen Sori von Polypodium, Aspidium und Cyathea, aber ‚auch die strichförmigen von Asplenium, -die gabel- förmigen von Hemionitis, so wie andere denen des Scolopendrium. Hymenophyllum, Pieris, Adianthum, Davallia, Schizaea, Osmunda und Lygodium ähnlich. Die ausgezeichnetste Bildung mit 6 aneinan- der gereihten Kapseln wurde der Versammlang vorgelegt und von Hen. Göppert Steinhauera Sternbergii bezeichnet. Die analogen Formen von . Taenitis und Blechnum fand er wiiter den bisher cc‘ 36 als @lassopteris, Poacites und Cyperites beschriebe- ‘nen Abdrücken. . Ein glücklicher Fund in einem Sphärosiderit belehrte den Verfasser, dass Üyelopteris Brongniart nichts anderes sey, als die Cotyledonen oder Pri- " mordial - Blätter verschiedener Farnkräuter. Ei- nes der vorgelegten Exemplare, Hymenophyliites Jaegeri Goeppert, zeigt noch einen sich spiralför- mig entwickelnden Wedel. Auch über die Wur- zeln der Farne glaubt der Verfasser ziemlich befrie- digende Auskunft ertheilen zu können, behält sich aber vor, dieses in seinem zu Anfang des künfti- gen Jahrs erscheinendgsı Werke zu thun. Hr: Graf x. Sternberg bemerkt hierüber, dass die Seltenheit gut erhaltener Farnfrüchte da- . von herrühre, dass sich solche nur in der fetten Kohle erhielten. In der trockenen, und diese sey ‘unsere häufigste, zerfielen sie gleich zu Staub, so dass nur noch ihre korikaven Abdrücke übrig blieben. x Die Gattung Cyelopteris betxefiend, wird: von "ibm bemerkt; ‚dass üllerdings einige der darunter _ begriffenen Arten nur Farnkotyledonen seyn mögen, aber gewiss nicht alle, da sich auch abgefallene Pinnulae gefiederter Wedeln darunter. befünden. 1 Sechste Sitzung. Donnerstag den 25. September. Vorgelegt werden ' “ 1) eine Anzahl sehr sorgfältig ausgeführter na- turgetrener Pflanzengemälde des Herrn Pfarrers Schwarz zu Botenheim; - x. ... 37 2.) dessen höchst genaue in die kleinsten Ein- zeinheiten der Bildung. der Erdoberfläche einge- hende orograpbisch - hydrographische Karte von Würtemberg. . Hr. Prof. Zeun e aus Berlin macht darauf . aufmerksam, dass Hr. Schwarz mit ungemeiner Anstrengung 25 Jahre lang, im Sommer des Tags 10 bis 1% Stunden an dieser Zeichnung gearbeitet habe, dass der Stich dieser -Karte über 3000 fl kosten dürfte und er daher, um dieses Meisterwerk zum &emeingut der Wissenschaft zu machen, . deu Weg der Subscription vorschlage, so dass den Sub- ‚scribenten das Exemplar zwischen 2 und 3 Kro menthaler zu stehen käme, u: -83). das: lithographirte, sehr gut getroffene Bild ‚des Hrii. Hofraths Dr. Koch, Professor der Bota- nik in Erlangen. un. Vertheilt werden unter den. Anwesenden . 1) die. Ankündigung: einer :Vebersichts - Tafel ‚des Gewächsreichs nach Jussieu und Richard von Carl d’Orbigny, welche in Raris bei dem : Verfasser, ‚Rue du vieux colombier Nr. 26, auch bei Lerrault und Bailliere und in Strassburg bei Levrault um 3 Franken zu haben ist...» 2.) Nr. 32 der allgemeinen betanischen Zeitung, die Bemerkungen :und Wünsche des Hrn. Profes- ‚sors Hofraths v. Martius in Beziehung auf die "Berichtigung der Nomenclatur in ‘den botanischen Gärten enthaltend. Hr. Hofrat v. Martius bringt in diesem / 38 Aufsatze den bedeutenden Aufwand von Zeit und Mühe zar Sprache, welchen die bisher nothwen- wendige Prüfung der Nomenclatur der von andern botanischen Gärten erhaltenen Gewächse den Vor- “stehern botanischer Gärten verursacht, und macht, nm diesem grosen Uebelstande abzuhelfen, sehr zyveckmässige Vorsehläge. Hr. v. Martens zeigt der Versammlung eine in diesem Jahre in Venedig erschienene Schrift des dortigen Arztes Ludwig Nardo über die Anwendung der Binde der Meerforche (Pinus ma- 'ritima Lam.) vor.. Diese Rinde wird seit undenk- %chen. Zeiten von den: adriatischen Fischen zum Gerben und Färben ihrer Netze angewendet, der Verfasser sucht sie als'wohlfeiles und kräftiges Ad- stringens in die Apotheken einzuführen, da sie 58 Procent Gerbestoff, folglich dessem mehr, als alle andere ähnliche Substanzen, enthalte. Derselbe zeigt einen Aufsätz des Dr. Gio- vanni Domenico Nardo in Venedig über die Anwendung der Algen als Heilmittel vor, in wel- chem derselbe auf die von ihm bereits beider Ver- - sammlung, der "Naturforscher in Wien vorgetragene . Anwendong mehrerer, dem Helminthochorton an Wirksamkeit gleichkommender Fjorideen und eines daraus gezogenen brenzlichen Oels als wurmver- treibende Mittel zurückkommt und dann seine An- wendung einer vorzüglichen Gallerte aus gesotte- nem Sphuerocoecus acieularis als Heilmittel gegen verschiedene Lungenkrankheiten rühmt. 59 x Hr. v. Martens bemerkt dabei, dass der aus- gebleichte Sphaerocoecus erispus unter dem Na- men Korigeen oder irländisches Perlınoos in neue- xen Zeiten zu gleichem Zwecke von Englaud aus ängerühmt . und. iu deu Handel gebracht wor- den sey. Hr. Dr. Carl Schimper legt die fertigen 20 Foliofafeln über die Blaiterzeugung im Pflanzen- reich und ihre geometrischen Gesetze vor, nach- dem derselbe auf Jie Bitte vieler Mitglieder in anehreren besondern Vorträgen.-seine Lehre von den successiven. geometrischen. Gestaltung der Pflan- . ze entwickelt hatie. Es wurde der allgemeine Wunsch laut, dass Hr. Dr. Schimper dieses System nach seinen umfassenden Vorarbeiten baldigst dem Druck über- geben und zwar mit einer, das Allgemeine des Sy- stems und der Methode, ‚die Pflanze zu betrachten, darstellenden Schritt beginneü möge. . Da die Schwierigkeit, einen Verleger zu fin- den, der diese Sache im Interesse der Wissen- schaft angelegentlich betriebe, hervorgehoben wur- - de, ‚beschkoss die Kaiserlich Leopoldinische Aka- demie der Naturforscher zu Breslau, das Werk drucken za lassen, und dem Hrn. Verfasser als ‚Zeichen ihrer Anerkennung die entsprechende Auf lage zu eigener Verbreitung durch den Buchhan- del zu übergeben. Du ‘ Dieses wichtige Werk wird demnach in der. kürzesten Frist an das Liokt treten. . _ 2 40 ‚Hr. Hofrath Prof. v. Martius legt eine Ab- . “ bildung seiner Euphorbia phosphorea vor, deren ‚aus Anritzungen 'hervortretende Milch im Dunkeln ein blauliches Licht verbreitet. .. Derselbe legt‘ die Blume von Chirostemon pla- ' tanoides Humboldt vor, welche in Mexico als Heil- mittel gegen die Epilepsie angewendet wird. - Hr. Dr. Fürnrohr aus Regensburg vertheilt Exemplare: des von der Königl. bayerischen botan. “ Gesellschaft in Regensburg im vorigen Jahre her- ‚ausgegebenen wissenschaftlichen Vermächtnisses ih- res Präsidenten.des Grafen Gabriel v. Bray.. .Är Dr. Meisner aus Basel vertheilt Exem- plare seines'i. J. 1826. in Genf erschienenen Vor- » Mäufers einer Monographie der Gattung Polygonum. :Hr..Dr. Gärtner aus Calw legt einige hy- ‘bride Pflanzen vor. Hr. Prof. Dr. Braun aus Carlaruhe hält &- nen Vortrag über Trapa naians L. und erklärt . solchen durch vorgelegte Abbildungen; er erwähnt der bekanuten-aufallenden Ungleichheit ‘der Koty- ledonen, wovon der untere grosse, mehlige, im Sa- men zurückbleibt, bemerkt, dass bei der Keimung zuerst die Stengelbasis heraustrete und in verkehr- . ter Richtung, die Kotyledonen nach unten gekehrt, wachse, und dass die nach unten gerichtete Knos- pe sich erst später, aufwärts bieg.. Was De- Candolle stipulae der Kotyledonen nenne, ‚seyen bloss zur Seite des kleinen Kotyledons hervorwach- sende Wurzeln, was mau für hanrförmig getbeilte 11 Stengelblätter halte, seyen nur weitere, neben den vergänglichen, die Wasserfläche nicht erreichenden untern Blättern hervorgewachsene , oft grünliche Wurzeln. j ‚ Br. Kammerratk 'Waitz erwähnt bei dieser ‚Gelegenheit der grossen Schwierigkeit, die Wasser- nuss in andere: Teiche zu versetzen; in seiner Ge- gend finde-sie sich in Menge in einem- Teiche, alle Versuche jedoch, sie in benachbarten ganz’ ähn- lichen Teichen 'anzusüen, seyen vergeblich gewesen. Hr. Prof. Mikan aus Prag legt die Abbil- dungen von 2% brasilianischen Orchideen vor, die vorzüglich. wegen ihrer doppelten Perula eine neue Gattung zu bilden scheinen. Da: sümmtliche Anwesende diese beiden Pfan- 'zen für new halten, so wird sie Hr. Prof. Mikan in das nächste Heft seines Selectus plantaram bra- siliensium. aufnehmen. . Hr. Hofrath v: Martius kogt Abbildungen zu seiner Flora von Brasilien vor, welche wegen ihrer Genauigkeit und sorgfältigen Ausführung all- gemein bewundert werden. Hr. Prof. Braun legt getrocknete Blätter der Aristolochia Sipho vor, und macht auf eine merk- würdige Missbildung an denselben aufmerksam. Es hatten sieh in den Theilungs-Linien der Rippen- gebiete längliche Oeffnungen gebildet und deren Rand nach der untern Blattfläche umgeschlagen, worauf die Spalte wieder zusammenwauchs. Hr. v. Martens zeigt in Weingeist aufbe- - h2 wahrte Exemplare einer Alge vor, welche Hr. Prof. Dr. Schönlein von Zürch während seines letz- ten Aufenthalts, zu Baden im Aargau gefunden hat, , Sie wächst in grosser Menge in einer Quelle, die seit einigen Jahren mitten in der Limmat ge- fasst wurde und deren Temperatur. + 41° Reaum. betrsgt Hr. Prof. Schönlein bemerkt sehr rich dig, dass es. wohl diese Alge sey, welche den Rit- ter Gimb ernat, dessen lehhafte Phantasie in den “ dieken, im Leben sehmutzigrothen :Fäden einen den Muskelfasern äbulichen Bau zu entdecken glaub- te, zur Aufstellung eines neuen, Zeogen genann- ten; Bestauätheils: der. Heilquelle von Baden veran- ‚lasst. habe, "Was An glada, (Memoires poür servir.a Ihi- stoite generhle. des eaux minerales sulfureuses, Pa- ris.1827.) Glairine, Plombierine und Bare gine nenne, und als eine Substance pseudo - orga- ‚nigue und wesentlichen Bestandtheil der Thermal- Quellen in den Pyrenäen beschreibe, verdanke ‚wohl auch dieser Pflanze. ıgeime Entstehung. - Der französische Naturforscher. habe recht in-Hinsiebt der chemischen; Mischung und namentlich des Azot- - gehaltes dieses Stofles, aber sicher sey er im Irr- thum, wenn er diese in den dortigen Wassern ent- haltenen Schleimflocken als ein mineralisches Pro duct betrachte, diese Alge werde wohl auch dert die Kanäle und Felienröhren auskleiden, durch welche die Quellen. hervorströmen, welche einzelne Flocken ausreissen und als weichen Schleim mit 43 sich führen, wie man dieses in Baden deutlich sehe. An glada habe übrigens seine Glairine nur in den schwefelhaltigen. Pyrenäen - Thermen gefunden, aber:auch die Quelle von Baden, in welcher diese Alge vorkomme, enthalte Schwefel. Hr. v. Martens theilt vollkommen diese An- “sicht des berühmten Hrn. Prof. Schönlein und erklärt die vorgezeigte Alge für Oscillatoris Cortii Pollini. * Sie sey zuerst von Vandelli in den heis- sen Quellen von Abano beobachtet worden: komme nach Pollini auch bei Viterbo vor, und sey in den Abkühlangsbehältern der heissen Quellen von Baden im Grossherzogthum Baden so häufig, dass, sie oft solche in dichten S-hliehten ganz überziehe. Dass sie auch die inneren Kanäle und Felsenröh- _ ren der Quellen auskleide, glaubt v. Martens nicht, weil sie sich nur ‘unter Einwirkung des Lichts entwikle.e Was Efane .Ulva labyrinthi- formis genannt habe, sey nur diese Alge im Zu- stande der Entstehung oder der Auflösung und mit fremden Bestandtheilen, namentlich Tufsteinablage- . rangen, vermischt. . ‚Diese Alge habe in der Regel eine -dunkelgrüne Farbe, bleiche aber durch Ein- wirkung der hohen Temperatur und des Schwefel. gehalts des Wassers häufig aas und erscheine dann als Osecillatoria alba Agardhi Auch die vorliegenden Exemplare seyeh,- wie er sich durch mikroskopische Untersuchung“ über- zeugt habe, an sich farbles und ihre - röthliche . [A Farbe rühre bloss von ankängenden eisenhaltigen Erdtheilchen her. Hr, Hofrath v. Martius legt sinnreiche bota- "nische Etuis vor, welche bei Schmetter in Mün- chen im Preise von: 16 fl. zu haben sind und un- ter anderem eine Tafel von dünnem Messingblech enthalten, welche zum Patroniren der Blumengrund- yisse dient. . ; Nach dem Schlusse der Sitzungen lief noch ein sehr interessanter Aufsatz des Han. Dr. Cziback über die Vegetation der Moldau ein. ‚. Der. Verfasser. schildert zuerst .die der Voge- tation ‚höchst günstige südliehe Abdachung des Lan- des. von den Karpathen gegen die Donau, daun ‚mit lebhaften -Ferben die Eigenthümlichkeiten des Continental - Klimas,, ein strenger anhaltender Win- ter, ein kurzer stürmischer Frühling und. ein sie- benmonatlicher "heisser - und’ trockener Sommer. ‚Grund dieser Erscheinungen ist das Vorherrschen des Ostwindes,- welcher im Winter die eisige Käl te der. schneehedeskien: ;Sieppen : :Innerasiens, im Sommer die erstickende Hitze eben. dieser nım ver. bvannteh. und wrasserlosen Wästen über die Fluren der Moldan verhreitet. Nur beim Wechsel der bei- den Jalireszeiten sind Westwinde häufig. -- . ‚Die Folgen sind eine ungemein üppige, an die der Tropen erinnernde Vegetation vom März bis zur Mitte des Juli, von da an aber ein herbstliches Ansehen, nur die holzartigen Gewächse der sen- genden Hitze widerstehend, endlich ein starrer 45 Schlittenwinter, vor welehem der Weinstock durch Eingrabung geschützt werden muss. Der Obstbau ist häufig, aber. man findet sehr wenige veredelte Sorten, am Besten ist noch das Steinobst, vorzüglich die Pürsche. Der Mais ist die Hauptkulturpflanze, die är- meren Volksklassen ernähren sich beinahe aus- schliesslich davon, doch gestattet hier das Klima nicht, wie in Italien, eine zweite Erndte Auch Weitzen wird häufig gebaut, dagegen wenig Ge- müsse. Man behilft sich lieber mit wildwachsenden Pflanzen; Rumez acutus und Amaranthus sanguineus ersetzen den Spinat, Portulaca oleracea entspricht hier ihrem Beinamen und die früh erscheinenden Blätter der Ficaria verna werden als Salat genossen, Charakteristisch ist der starke Anbau der Me- Ionen und Angurien auf freiem Felde, des Sola- num Melongena und Solanum „Iweopersicon, 'statt der Kartoffeln. Der Weinbau macht, wie in Italien, keine Mühe, liefert aber auch herbe Weine, doch gibt es hie und da vorzügliebere, wie die von Odobest und Huschkodnar. j . ‚Tabak‘ wird viel gebaut, es sind Varietäten der Nicotiana virginjca Agardh (wohl eher von N. Tabacum L.). Ein Versuch, im fürstlichen Park den berühmten Tombeki- Tabak der Araber zu ziehen, entspraeh nicht. den: gehegten Erwartun- gen,:da sich die Pflanze als unsere . gewöhnliche N. rustica L. auswies. 3 6 Die Flor ist im Ganzen die. kaspische des “ Zuecarini, geger die Karpathen in die scandi- nayische, im Süden in die mittelländische einlen- . kend, gegen Westen aber darch Ungarn und Illly- ‚rien fortstrahlend und erst in Kärnthen und Tyrol erlöschend. Ihr Haupteharekter besteht in gemischten, an Linden reichen Laubholzwaldungen , gemischten Wiesen mit vorherrschenden rofhen und blauen Blumen, Disteln wıd andern Stachelpflanzen, Legu- minosen, gewürzhaften Kräutern, z. B. Artemisien, in Massen, im Frühling viel Zwiebelgewächse, ‚Reichthum aa Malyaceen mit zum Theil ausgezeich- nieten Formen, die tiefe Dammerde oft auf ganze Strecken mit Hyoseyamus niger I. und Datura Stramonium L. bedeckt. Statt unserer Nesseln - and Bingelkraut die ungebauten Stellen eine Men- ge Amaranthus oleraceus und Convolvulus Cneorum .L. ernährend. Am. Schlasse were Br. Dr. Czhihack, das Gebiet Asiens in natarhistorischer Hinsicht so genau als möglich zu untersuchen und künftiges Jahr das Specielle herauszugeben, wozu er be- bereits schen bedeutenden Vorrath gesammelt habe. Winke vom Auslande würden ihm sehr erfreulich seyn, um anf dem noch pnbeiretenen Wege, wel- chen er abgeschieden einsam wandle, zu leuchten, damit er das sich vorgesteekte Ziel um so muthi- ger erreiche. \ Br I. Botanische Notizen. 1. Sprengel u. a. haben bei Gentiana eine Rotte mit der Ueberschrift: Corolla. subdecemfida; laciniüs alternis minoribus. Es ist aber noch sehr die Frage, ob es wirklich eine Gentiana mit einer Corolla decemfida, als Nörmalzahl gebe. Unter je- ner Rotte stehen sehr viele, deren Corolla aus- schliesslich als guinguefida erscheint, z.B. Pneu- anonanlhe, verna, pumila, aestiva oder angulosa (die eins sind) nivalis, aguatica, und von einigen, :deren Blume scheinbar 10spaltig ist, und von Linng; Pallas, Fröhlich desshalb so diagnosirt wurden, z. B. 6. altaica und pyrenaica, sagt schon Fröh- lich selbst p. 43. in seiner Dissertation: corolla. reapse guinquefida est; at segmenta laciniis ovatis interjecta Janceolata adeo. producta ut limbi peri- pberiam adaequent.: Dieses Verhältniss findet sich _ ‚ebenfalls an Exemplaren der Gentiana prostrata Haenke, die im Sommer 1834 in den @letscherge- birgen der Fleuss im Möllthale von Oberkärnthen von Hrn. Döbner gesammelt und mit offener Biu- me eingelegt so genau eine Corolla decemfida vor- stellen, als es mit der niedlichen @. pyrenaica nur immer der Fall seyn kann. Vergleichen wir nun aber diese Exemplare mit der Abbildung, die der Entdecker dieser Pflanze, Hänke, in Jacg. Coll. N. Tab. 17. f. 2. gegeben hat, so könnte man in Versuchung gerathen, zu glauben, die Hänkische Pflanze sey eine andere Species, wenn nicht in der Beschreibung, die vermuthlich an Ort und. 48 s : Stelle gemacht ‘wurde, ausdrücklich, geschrieben stünde: „alia primarüs his corollae segmentis al- terne minora (non dentes dicam) interjagent aeque lata sed paulo breviora u. 8. w.* Gleichwohl sind diese alia segmenta corollae in der gedachten Fi- ger Zu unbedeutenden dentes herabgesunken, wel- ches seinen Grund kaum anders als in dem Um- stande haben kann, dass die Blumen, einmal ge- schlossen, auf keinerlei Weise mehr zu öffnen sind, und der Zeichner daher zu andern ähnlichen Pflan- zen, vielleicht G. verna, seine Zuflucht "nehmen musste. Die Sache scheint noch eine weitere Er- ürterung zu verdienen. & ° 2. Gentiana altaica Pall. verhält sich genan zu G. acanlis wie @. pumila Jacg. zu G. verna; es ist eine G. acaulis folüs linearibus. ‚ Die drei von Villars beschriebenen grossblu- migen Gentianen machen bestimmt 2 wahre Species aus, nämlich @. acaulis L. Cangustifolia Vill.) die in den Ebenen des südl. Deutschland wächst, aber auch bis zu den Alpen hinaufsteigt; dann die @. exeisa . Presl. (acaulis V.) die in den Gebirgen vorkommt, aber nicht in die lbene herabsteigt. @. alpina V. die in Deutschland noch nicht gefunden worden, ist vermuthlich nur eine etwas kleine Varietät der vorigen. ‚ Exemplare von @. angulosa M.B. aus Sibirien treffen genau mit denen bei Triest wachsenden, von Sturm als @. aestiva abgebildeten überein. 6. brachyphylla Villars, Sturm, ist bestimmt eine wahre Art, und keine Abart yon G. verna. G. nutans Bung. ist von &, prostrata Haenk. in nichts nnterschieden. “ (Biezu Beiblatt Nr. 1): Allgemeine botanische Zeitung. - Nro. 4. Regensburg, den 28. Januar 1835. I. Original - Abhandlungen. Uebersicht der genauer bekannten Chara- Arten. Mitgetheilt von Hrn. Prof. Dr. Alex. Braun in Carlsenhe, als Beigabe zu seinem, Vortrag über diese Gattung bei der Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte zu Stutt- gart im Sept. 1834, *%) und vorbehaltlich einer genaueren Beschreibung und kritischen Ausein- andersetzung sämmtlicher genannter Arten in einer künftigen Monographie der Charen, und zum Theil schon in der im Druck befindlichen Flora badensi® cryptögamica von Gmelin und Braun. j Chara Linn. (Chara et Nitella Ayardh.) Sectio I. Charae epigynae. D. Pollenkügelchen sitzt oberhalb des Sa- mens an den Theilungsstellen der Blätter. Sie sind alle durchaus einfach-röhrig (unberindet). a. Die Biätier einmal oder wiederholt in fast gleichstarke Abschnille oder Zinken getheilt. Die Zinken meist ungegliedert. (Alle durchsichtig und fezil, nur selten incrustint und dann meist nur zoneniweise.) . *) Vergl, oben pag. 20. Flora 1855. &. °D Mo. Bot. verle 1EIS, s0 1. €. translucens Pers, Gross und stark, die Quirle Gblättrig, die Blät- ser der untern sterilen Onirle einfach und unge- gliedert, die obern in 2 — 3 kurze abgegliederte Spitzen ausgehend; die fertilen Quirle sehr klein - und dicht geknäuelt mit 3spitzigen Blättchen. Die kleinen länglichen Samen sitzen meist 3weise bei- ‚sammen und zeigen an der Seite 7 Streifen, Diese ausgezeichnete Art, die von Vaillant .entdeckt wurde, ist unter allen flexilen Charen die grösste, hat aber dabei sehr kleine Samen. Sie ist wahrscheinlich monöcisch, doch konnte ich mich an der getrockneten Pflanze‘ nicht bestimmt davon überzeugen. Die sogenannten Diaphragmata, welche man in den Blättern und selbst in dem Stengel sieht, sind bloss nach Innen vorragende Falten. Sie ist an vielen Orten in Frankreich, Italien und in Corsica gefunden worden ; in Deutschlaud gesam- melte Exemplare sind mir noch nicht zu Gesicht gekommen. Chara Chorda Lois. und Ch. confervoi- des Thuill. sind verlängerte Formen dieser Art. 3. Ch. fle&ilis Linn. Dünn und schlank, die Blätter einmal getheilt, ‚die Enden derselben spitz, aber ohne Stachelspitze, Die meist einzeln stehenden ‚länglichen Samen zei- gen 7 Streifen. Monöeisch! Die ächte Eh. flewilis gehört zu den seltenern ‘Arten; man hat sehr häufig’die minder geknäuelten Formen der folgenden Art mit ihr vermengt. Ich habe sie aus der Carlsruher Gegend, von Kaisers- lautern, Köln, aus ‘Thüringen etc. j 51 3 Ch. syncarpa Thuill. “ Der vorigen im Wuchs ähnlich, aber die obern fertilen Quirle meist geknäuelt. Die Blätter einmal getheilt, die Enden mit kurzer Stachelspitze. Die meist je 2 — 3 zusammenstehenden, fast kugeligen Samen zeigen 6 Streifen. Diöcisch! Diese Art ist aus der Abtheilung der epigyni- schen flexilen Charen die gemeinste verbreitetste, aber auch die vielgestaltigstee Ich sah sie aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands, der Schweiz, Frankreichs und aus Corsica. In der Rheinebene ist sie in Wassergräben sehr gemein. Die fructificirenden Quirle, sowohl der männlichen als der weiblicher Pflanze, bilden bald ‚grössere lockere Knäule, bald kleinere, oft langestielte, sehr kurzblättrige Köpfchen, in welchem Falle die dicht gedrängten Samen mit Schleim umhüllt sind. Vor- zugsweise diese letztere Form\ wird gewöhnlich als Ch. syncarpa Thuill. bestimmt und ist zugleich die Ch. capitata Nees v. Esenb. und Meyen, Ch. glome- rata Bischoff, und wahrscheinlich auch die Ch. ni difica mancher Autoren. Als eigentliche Abarten unterscheide ich: ß. Ch. syncarpa pseudoflewilis. Eine robustere dunkelgrünere Form mit zuge- spitzten Blattenden, die der Ch. flexilis vera oft tänschend ähnlich ist. In der Carlsruher, Gegend aufgefunden und auch von andern Orten ‚her er- halten. .. D2 52 . ii y: Ch. syncarpa. opaca. Eine vobustere Form mit abgerundeten Blatt: enden, die nur eine sehr kurze Stachelspitze ha- ben. Die Neigung zur Incerustation ist bei dieser Abart stärker als bei den andern, der kalkige Ueberzug ist entweder ziemlich gleichmässig oder schöi zonenweise abgesetzt. Ch. opaca Agardh gehört wahrscheinlich hieher. In der Schweiz häu- fig, besonders am Jura; auch in der Carlsruher Gegend gefunden. 4. Ch. mucronala Flör. bad. erypt. Den zwei vorigen ähnlich, aber die Blätter ‘der obern Quirle. zweimal getheilt, die Enden mit langer Stachelspitze. Monöeisch. Sie ist der. Chara flexilis leichfalls sehr ähn- lich, und als solche von Bauer vertheilt und von Reichenbach abgebildet worden. "Sie ist in den Rbeingegenden selten, ich bekam sie auch aus Würtemberg, von Berlin und aus der Schweiz. Eine schöne Abart davon ist: " P. Ch. mucronata heteromerpha mit kleineren dichtgedrängten fructificirenden Quir- en, theils auf der Spitze der Schosse, theils in den Achseln der grossen sterilen Quirle. Diess ist Ch. nidifica Reichb., aber schwerlich die gleichnamige Art {irgend eines andern Autors. Von Koch und Ziz wurde sie früher als Ch. eapitata vertheilt. ‘ _ y? Ch. mueronata Sieberi ist noch zweifelhaft, da ich sie nur steril sah. 4 55 Sie wurde von Sieber in der Flora Mauritii als Un. flexilis ausgegeben und zeichnet sich dureh sehr lange und feine Stachelspitzen an den Blatt. enden aus. . j «5. Ch. gracilis Smith. (Reichenb. Iconogr.) “ Sehr fein, zart und vielverzweigt; die Quirle locker, 6blättrig; die Blätter meist 3mal getheilt ; die Endstücke oder Zinken 2gliederig, mit abge- setzter Stachelspitze. Die kleinen Samen Jänglich. Monöcisch. Diese äusserst zierliche, dem. Ansehen nach confervenartige Chara ist mit Ch. tenuissima und hyalina verwechselt worden, von denen sie sich leicht durch den lockeren Wuchs, die gegliederten Endstücke der Blätter und dureh längliche Samen unterscheidet. Sie ist ziemlich selten, und kommt wenigstens bei uns bloss in Gebirgsgegenden vor. Ich besitze sie aus unserem: Sehwarzwald, von Kaiserslautern, Köln, Berlin und aus Piemont. 6. C. africuna mihi. Der vorigen so ähnlich, dass ich ste früher als blosse elimatische Abart (Ch, gracilis var. senega- lensis) betrachtete ; doch unterscheidet sie sich be- ständig durch ungegliederte Endstücke der Blätter. In Senegambien von Perrottet und Lepri- eur, bei Tanger von Salzmann gesammelt. 7. Ch. tenuissima Des». (Reichenb. Iconogr.) Sehr fein und zaut, wenig verzweigt; die Quirle geknänelt, 6blättrig. , Die Blätter 'Smal ge- theilt mit. ungegliederten Ziuken und feiner ‚abge- 54 ” setzter Stachelspitze. Die kleinen fast kugeligen Samen zeigen 9 Streifen. Monöcisch.. Eine durch ihre. Tracht sehr ausgezeichnete Art und unter allen bekannten die kleinste, ober- flächlich einem grossen Batrachospermum zu ver- gleichen. . DeCandolle hat sie mit seiner Ch. hyalina vermischt, Wällroth mit Ch. gracilis, von audern wärde. sie mit Unrecht für Ch. glome- rata Deso. bestimmt, wofür ich sie früher selbst hielt und unter welchem Namen sie auch in Gme- lin’s Flor. dad. suppl. beschrieben ist. Eh. batra- chosperma Reichb. ist eine Form mit gedrängteren Quirlen. Sie ist über Deutschland und Frankreich “verbreitet und wächst besonders in kleinen Lehm- “ gruben, z. B.-in den Rheingegenden, bei Berlin, in der Normandie, bei Montpellier. ‚8. Ch. hyalina DeCand. Im Wuchs der vorigen ähnlich, aber etwas To- buster, ästiger, die Quirle geknäuelt; zwischen den ‘8 grösseren 3mal getheilter Quirlblättern je 2 klei- 'nere 1— 2mal getheilte Zwischenblättchen; die Zin- ken etwas banchig, ungegliedert, zugespitzt. Die etwas grösseren fast kugeligen Samen zeigen 11 Streifen. Monöecisch. j Diese sehr ausgezeichnete Art ist bis jetzt nur bei Lausanne gefunden worden, wo sie von Gay entdeckt wurde. DeCandolle hat mit Unrecht die Ch. tenuissima von Montpgllier mit seiner hya- lina für einerlei gehalten. b. Die Blätter einmal oder wiederholt getheilt, 55 das Mittelstück grösser als die seitlichen; die Seg- mente oder Zinken meist mehrgliedrig. (Die hieher gehörigen Arten bekommen meist eine feine gleich- mässige Incrustation.) „9. Ch. stelligera Bauer. — Gross und sehr verlängert. Die Knoten der 6blättrigen Quirle gehen am unteren Theil der ‚Pflanze in 6strahlige, weisse, steinerne Sterne über; die Blätter sind meist 2 — 3theilig, das Mittelstück länger, meist 2gliedrig, die Seitenstücke igliedrig, die Enden schwach. gespitzt. Von dieser sonderbaren Art, zu der auch Ch. ulvoides Bertol. und Ch. obtusa Desv. gehören, und die wegen ihrer Grösse und ähnlichen Tracht mit Ch. translucens Pers. verwechselt worden ist, habe ich bloss männliche Pflanzen gesehen und zwar nicht bloss von Berlin, wo Bauer ausdrücklich angibt, dass er bloss die kügelchentragende Pflanze gefunden habe, sondern auch aus Frankreich und Italien. Sie bekommt meist eine schwache, gleich- mässige Inerusfation, die ihr ein meergrünes mat- tes Ansehen gibt. 10. Ch. glomerata Dese. Klein und buschig, die Blätter der sterilen Quirle einfach, lang, meist 3gliedrig; die fertilen Quirle nestertig geknäuelt mit meist 4gliedrigen ‚ Blättern, die am ersten Gelenk 3 — 4 kürzere, 'Sgliedrige Seitenblättchen haben; die Blattenden stumpf. Die Samen gehäuft am ersten Gelenk der 56 Blätter, und im Grunde des Quirls, klein, mit kaum unterscheidbarer Streifung. Monöcisch. Diese ausgezeichnete Art, die die Chara nidi- fica mancher Autoren seyn mag und auch von . Wallroth in Gay’s Herbarium als Chara flesi- lis var. nidifica bestimmt wurde, habe ich bisher - bloss aus Frankreich gesehen. Sie ist schon von Jugend auf mit einer bläulich- grauen Incrustation überzogen. - 11. Ch. prolifera Ziz. Diese von Ziz bei Mainz gefundene und seit- her nicht wiedergesammelte Pflanze unterscheidet sich von der vorhergehenden, bei Vebereinstim: mung in fast allen wesentlichen Characteren, doch so sehr im äusseren Ansehen, dass ich sie vorläu- fig nicht damit zu vereinigen wage. Sie gehört zu den grössten Aßten, ist schön gelbgrün, schwach und gleichförmig incerustirt, ° Die Blätter haben spitzere Enden als bei der vorigen, sind meist an den 2 untern Gelenken mit Seitenblättchen verse- hen; die untern Seitenblättchen nicht selten selbst wiedersgetheilt. Die sehr kleinen Samen haben, wie bei der vorigen Art, eine undurchsichtige Hülle und fast ununterscheidbare Streifung. 712. Ch..polysperma For. bad. erypt: ' ” Gleichfalls den zwei vorausgehenden Arten sehr nahe verwandt, von mittlerer Grösse. Die Blätter haben zahlreichere Glieder, an den 2 — 3 untern - Gelenken vielgliedrige lange Seitenblättchen, deren unterste selbst wieder getheilt sind; feine spitzige 57 ‚ Enden. Schon die Blätter der sterilen @nirle sind getheilt. Die Samen sitzen in sehr dichtge- drängten Häufchen an den unteren Blattgelenken und selbst im Grunde des QOuirls, haben eine durch- sichtige Hülle, welche von der Seite sehr deutlich 13 Streifen zeigt. Monöeisch; es sind aber weit weniger Pollenkügelchen als Samen vorhanden. Diese Art ist vielleicht desshalb in manchen Gegenden übersehen worden, weil sie schon Ende März und Anfang April ihre Samen reift und spä- - ter verschwindet; vielleicht geht sie auch hie und da als Ch. nidifica,’ welcher Name auf diese Art sehr gut passt, da die oberen Quirle meist dicht- gewebte Nester bilden. Sie bekommt eine ziem- ‚lich starke Inerustation und wird dadurch zer- brechlich, Wächst in den Rheingegenden in Grä- ben und Torfgruben, woselbst sie im. Frühling die- ses Jahres von Hrn, Dr. Schmi dt und mir ge- funden wurde. Ich bekam sie auch aus. Corsica. Sectio II. Charae pleurogynae. Die Pollenkügelchen sitzen zur Seite des Sa- mens innerhalb der quirligen, eingliedrigen Seiten- blättchen der mehrgliedrigen Blätter. Die beiden bekannten Arten sind gleichfalls einfach -. vöhrig (unberindet). 13. Ch. barbata Meyen (Reichenb. Iconogr.). Die Blätter meist Agliederig, an allen Gelenken mit langen, feingespitzten , quirlständigen Seiten- blättchen, am Grunde des 7 — Szähligen Oairls ein dichter Kranz ‘(Bart) von sehr: zahlreichen 58 ebensolchen folivlis, die theils wagrecht abstehen, theils abwärts gerichtet sind. Die grossen Samen mit spitzen Krönchen zeigen 10 Streifen, auf je- der Seite des Samens ein Pollenkorn. Diese ganz eigenthümliche Art ist von Meyen bei Berlin entdeckt worden und soll nach Wall no h auch bei Erlangen vorkommen. Sie ist fle- „bekommt aber häufig eine zarte Incrustatiun, Nie ihr ein mattes Ansehen gibt. 14. Ch. Pouxolsii Gay herb. Die Blätter Agliedrig, an allen Gelenken mit abstehenden, langen, quirlständigen Seitenblättchen, am Grande des 8zähligen Quirls nicht mehr als 8 lange abwärtsgerichtete foliola.. Die kleinen Sa- men mit abgestntzten Krönchen zeigen 11 Streifen. . Eine kleine äusserst niedliche Art, die sich in der Tracht von der vorigen sehr unterscheidet und das eigene hat, dass sie rigid ist, ohne ineru- stirt und ohne sehr zerbrechlich zu seyn, fast nach Art der Ceratophylien. Ich verdanke sie der Güte des Hrn. Gay, der sie aus Corsica von dem Entdecker, Hrn. Ponzols, ünter dem Namen Ch. erinita hekam, \ Sectio III. Charae hypogynae. Die Pollenkügelchen’ sitzen unterhalb der Sa- men und stets ausserhalb der meist kurzen Seiten- blättchen der vielgliedrigen Blätter ; die Samen da- gegen innerhalb der Seitenblätichen (die in diesem Fall gewöhnlich Bracteen genannt worden sind). \ \ sg Einige sind .noch völlig _einfachröhrig (unberindet) und flexil, bei andern ist bloss der Stengel, bei den “ meisten der Stengel und die Blätter mit einer aus Röhrchen bestehenden Rinde bekleidet. a} Siengel und Blätter unberindet (ungestreift) ; der Stengel, ie bei allen unberindeten , glatt, ohne Wärzchen oder Stacheln. 15. Ch. Rozburgii mihi. Völlig unberindet und flexil, die Blätter an den Gelenken mit äusserst kleinen, kaum bemerk- baren Seitenblättchen, am Grunde ohne , solche. Die Samen an den Blattgelenken und im Grunde des Quirls, gross, zeigen von derSeite nur 8 Strei- fen, Krönchen stumpf. Monoeeisch. Befindet sich im Desfontainischen Herba- rium als Ch. furcata Roxb., wahrscheinlich aus Ostindien, hat aber durchaus nichts Gabeliges. 16. Ch. coronata Ziz. " Völlig unberindet und flexil, die Blätter an den Gelenken mit Seitenblättchen ungefähr von der Länge der Samen, meist mehrspitzigem End- glied, am Grunde des meist 10 zähligen Quirls dop- 'pelt soviel abstehende Seitenblättchen, die einen Kranz bilden. Die Samen zeigen 8 — 9 Streifen und haben ein Krönchen mit 5 5 5 stumpflichen Zih- nen. Moenoecisch. Von dieser Art, die meist ohne Incerustation 'ist, gibt es in verschiedenen Welitheilen verschie- dene Formen, die'ich als. 3 climatische Unterarten zusammenstelle : 60 a. Ch. coronata Braunü. “ Ch. Braunü Gmel. Flor. bad. Suppi. Ch. coronata Ziz. herb. Die europäische Unterart mit kleineren Samen. Sie scheint in Deutschland zu den seltensten Arten zu gebören, da sie ausserhalb des Rheinthals, in dem sie entdeckt wurde, meines Wissens in Deutsch- land noch nicht wiedergefunden wurde; doch sah ich sie aus Corsica, von wo sie Soleirol mit- brachte. ß- Ch. coronata Schweinitzü- Ch. foliolosa Schweinitz (ob auch Mühlenb. und Willd.”) und Ch! opaca’ Schweintz (nicht Agardh) Die amerikanische Unterart mit mittelgrossen Samen. Kommt in mancherlei Formen vor. Bine Form mit längeren Seitenblättchen bekommt man aus Nordamerika gewöhnlich als Ch. foliolosa ; die Willdenowische Beschreibung passt. aber durchaus nicht dazu. Eine andere Form mit ver- längerten Blättern, aber kürzeren Seitenblättchen bekommt“ man ebendaher als C'h. opaca. Y. Ch. coronala Perrottetü. . Die afrikanische Unterart mit bedentend grös- seren Samen, im Uebrigen aber unserer europäi- schen äusserst ähnlich. Von Perrotiet und Le- prieur in Senegambien gesammelt. " b.) Der Stengel mit röhrig - zelliger Rinde (ge- streifi) und mit Stachel - -Wärzchen beseist. Die Bläiter unberindet. ‘ | A 17. Ch. scoparia Bauer. Der Stengel mit feingestreifter Rinde und fei- nen Stachelwärzchen, die Blätter völlig unberindet, mit feingespitzten Seitenblättchen ungefähr von der Länge der Samen an allen Gelenken und eben solchen an ihrer Basis, einen Kranz am Grunde des Quirls bildend. Die Samen mit sehr fein und spitzzähnigen Krönchen zeigen 10 — 11 Streifen, . Monöcisch. Diese Art ist der Ch. coronata dem oberfläch- lichen Ansehen nach so ähnlich, dass man sie ohne Luppe kaum unterscheiden kann; daher mag es kommen, dass Wallroth und Reichenbach sie mit Ch. coronala @Braunii) für einerlei halten. Von Bauer bei Berlin entdeckt und noch an keinem 2ten Standort gefunden, Sie ist ohne Incrustation. 15. Ch. sgquamosa Desf. . Der Stengel mit starkgestreifter Rinde ynd star-' ken Stachehvarzen; die Blätter völlig unberindet mit langen Seitenblättehen an den unteren, ohne Seitenblättchen an den oberen Gelenken, einem doppelten Kranz kleiner foliola am Grunde des Quirls.. ‘Die Samen zeigen 13 Streifen und haben ein sehr. grosses Krönchen aus langen, stumpfen, sternförmig ausgebreiteten Papillen. Monöcisch. Eine sehr ausgezeichnete Art} die von Des- iontaines in der Barbarei entdeckt und seither nicht wieder gesammelt wurde. Sie ist grau in- erustirt und von eigenthümlicher Tracht. 62 '- x De 19. Ch. gymnonhylla mihi. . Der Stengel berindet und meist stachelwarzig, die Blätter unberindet mit langen Seitenblättchen äuf der Innenseite der untern Gelenke und doppel- tem Kranz aus kleinen Papillen am Grunde der 10gliedrigen Wirtel. Die Samen mit kurzem, abge- “ stutztena Krönchen zeigeh 13 Streifen. Monöeisch, Verschiedene Formen Wieser Art wurden von Perreymond in Südfrankreich, von Müller in Sardinien, von ‘W. Schimper bei Algier gesam- melt. Sie ist der Chara foetida in Grösse, Farbe und Iacrustation äusserst ähnlich und scheint wirk- lich in dieselbe überzugehen, : so auffallend sie auch durch die unberindeten Blätter verschieden ist. c. Stengel und Blätter (zum. wenigsten die mn- teren Glieder derselben) derindet. 20. Ch. Nolteana mihi. Der Stengel und das erste (selten auch noch das zweite) Glied der Blätter ist berindet; die kah- ‚len Blattglieder verlängert, bauchig, wie das berin- dete kurze Seitenblättchen tragend und fertil. Mo- nöeisch. Die Samen etwas grösser als bei Ch. foelida. Diese merkwürdige Pflanze ist grösser und stär- ker als Ch. foetida, dunkelgrün und ohne Incrusta- tion, „robusteren Formen der Ch. scoparia Bauer nicht mäbnlich. Sie wurde von Nolte bei Schles- wig gesammelt und verdient in loco natali weiter ver folgt zu werden, ob sie ‘nicht vielleicht eine ex- treme Form der Ch. hispida gymnoteles ist. 63 ‚21. Ch. foetida Flor. bad. erypt. Der Stengel mit starkgestreifter Rinde und sehr kleinen seltenen Wärzchen; die Qnirle: aecht- blättrig; die.untern fertilen Glieder der Blätter be rindet und mit langen Seitenblättehen. - Die ziem- lich kleinen Samen mit kurzem abgestutztem Krön- ehen zeigen 13 Streifen. Monöcisch. . Diess ist unter allen Charen bei weitem die gemeinste, ‚die Chara vulgaris der meisten Auto- ren. Da man jedoch unter diesem. Namen fort- während zwei Arten verwechselt hat, da nament- lich Linne®s Ch. vulgaris zur Ch. fragilis zu ge- hören scheint, während er die hier gemeinte wahr- scheinlich zu seiner: tomentosa gerechnet hat, so habe ich nach Vorgang der Alten (Equisetum foe- ‘tidum sub aqua repens Bauh. Pin.)\ den Namen Ch. foetida vorgezogen; Koch und Ziz nannten sie in ihren Herbarien Ch. divergens. Diese äus- serst vielgestaltige Art: findet: sich nicht bloss in ganz Europa und Nord-Afrika, sondern aueh in Nord- und Süd- Amerika. Verschiedene Formen sind unter verschiedenen Namen als eigene Ar- ten aufgestellt worden, so z. B. Ch. funicularis Thaill.,: eine verlängerte Form mit starkgedreh- tem Stengel; Ch. longibracteata Kützing, eine grosse Form mit sehr langen Seitenblättchen ; Ch. montane Schleich., eine sehr kleine gedrängte Form. : Be- merkenswerthe Abarten sind folgende : ß- Ch. foetida moniliformis on klein, fast einfach, die zusammengezogenen Onirle 64 knopfartig aneinander gereiht ; die fertilen, gestreif- ten Glieder der Blätter sehr kurz, die sterilen, nackten lang, die Seitenblättcheh klein, kaum län- ger .als die Samen, die Samen etwas grösser als bei der gemeinen « Diese ausgezeichnete Form wurde von C. Schimper bei München, wo sie in Gesellschaft von Ch. aspera wächst, gesammelt ; sie findet sich auch in der Schweiz (Gm 'Murtnersee). Y. Ch, foelida subhispidg. u Ch. vulgaris Yy. papillaris ‚Wallr. ann. bot. Ch. ‚divergens var. subkispida: Koch et Ziz herb.) "Meist etwas robuster als die gemeine, der Stengel mit stärkeren, gedrängteren Stachelwar- zen besetzt, die kahlen Bndglieder der Blätter kürzer. Diese Abart ist ziemlich selten nnd kommt be- sonders in der Nähe von Salinen vor. "8. Ch. fvelida crassicaulis, ‚ (Ch. crassicaulis Schleich.) Der Stengel stärker und dicker, tiefgefurcht, fast ohne Stachelwarzen ; die Blätter steif, die nack- ten Endglieder derselben meist kürzer als bei der gemeinen, die Seitenblättchen kürzer, ringsherum- gehend,. die äussern warzenförmig. Diese Form, die sich im Ansehen der Chare hispida etwas nähert, ist von Schleicher in der ° Schweiz gesammelt worden. (Schluss folgt.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 5. Regensburg, am 7.. Februar 1835. I. Original- Abhandlungen. Uebersicht der genauer bekannten Chara - Arten ; von Hrn. Prof. Alex. Braun in Carlsruhe. ( Schluss. ) 22. On. ceratophylla Wallr. Comp. “Der Stengel dick berindet, mit kurzen Stachel- warzen; die unteren fertilen Blattglieder berindet, mit quirligen, aufgeblasenen Seitenblättchen ; die sterilen Endglieder nackt. Die Samen sind bedeu; tend grösser als bei Ch. foetida, haben ein Krön- chen mit 5 kurzen abstehenden Spitzen, und zei- gen von der Seite-15 Streifen, : Diöcisch. R Es gibt. von. dieser Art 2- Hanptformen, die ein verschiedenes Ansehen haben : a. Ch. ceratophylla microptila, die rigidere Form mit gedrängten, sehr kurzen Stachelwarzen am tiefgefurchten. Stengel, kurzer Endspitze der‘ Blätter und kurzen :eiförmigen zu- gespitzten Seitenblättchen. , Diess ist die Ch. ceratophylla Wahr. ann. bit, von Wallroth in Thüringen entdeckt. > ß: Ch. ceratophylia macroptila, u die schlaffere Form mit wenigeren längeren Sta- chelwarzen am seichter gefarchten Stengel, verlän- Flora 1855, 5. E 66 gerten nackten Eindgliedern der Blätter und länge. ren, weniger zugespitzten Seitenblättchen. Diese Form, welche Ch. Iatifolia Wille, ist, und die wahre Ch. tomentosa Linn. seyn soll, habe ich von Berlin, aus dem Mannsfeldischen, von Schaf hausen und aus dem Murtner See. Wesentliche Unterschiede zwischen & und £& finde ich keine; von Ch. foetida, der. besonders die Abart 8 im An- sehen nahe kommt, unterscheidet sie sich am si- chersten durch die diöcische_F ructification. .... 23. Ch. hispida Linn. Der berindete starke Stengel mit zahlreichen, langen, dünnen Stacheln besetzt; die Quirle 10zäh- lig mit mehrfachem Stachelkranz am Grunde; die Blätter berindet, an’ allen Gelenken mit dünnen guirligen Seitenblättchen, die länger als die Samen sind, die hintere etwas kürzer als die andern; die nackte Endspitze des Blatts kurz, Die grossen Samen mit bedentendem ausgebreitetem Krönchen zeigen 13 Streifen. Monöcisch. Eine der bekanntesten, die unter allen (mir be- kannten) lebenden Arten die ansehnlichste Grüsse erreicht und unter allen die grössten ‚Samen hat, _ Sie bekommt meistens eine starke weissgraue In- crustation. Diese Art, zu der auch die: Ch. to- mentosa vieler Autoren gehört, ist über Deutsch- land, die Schweiz, Frankreich, Ungarn, und wahr- scheinlich noch viel weiter verbreitet. Unter den . verschiedenen Formen die sie annimmt, ist nament- lich eine forma brachyphyla ausgezeichnet. Chars 67 aculeolata Kützing scheint inir gleichfalls eine 'hie- her gehörige sehmächtige Form; die mir zu Ge sichte gekommenen Exemplare‘ -hätten aber keine reifen Samen, ‘die - ‚allemal den Ausschlag geben. Namentlich anzuführen sind ‘noch folgende merk- , würdige Abarten ’der Ch. hispida :'-- ß. Ch. hispida gymnoteles , il ausgezeichnet durch 2 — 3 nackte verlängerte End- glieder, welche gleich den untern berindeten Glie- dern der Blätter meist noch Seitenblättchen , oft selbst noch Samen tragen; “ferher dirch etwas klei- nere Samen mit Aufrechtem Krönchen. Sie hat häufig, das Figenthümliche , dass die untern Knoten des alten Stengels’ stark anschwel- len, während” die Rindenröhrchen ‘sich abschälen : und alsdahn von den niedergedrtickten steinartigen Knoten als ein eonfervenarliger Baft herabhängen. Die Incrustation ist meist schwächer‘ als bei der gemeinen Ch. hispida. Diek& söhderbare "Abart, von der es selbst wieder gar verschiedene Formen’ gibt, wurde von Thomas in Wadland gesammelt, ich sah sie aber auch aus der Gegend von Paris, Narbonne und ‚aus Italien, von Tenore als Ch. hispida, von Moretti als Oh. intertezta gegeben. Ch. baltica Fries, soweit.sie mir aus unvollständi- gen Exemplaren bekannt ist, scheint gleichfalls | hie- her zu gehören. Y. Ch. hispida pseudo - erinita, kleiner und dünnstengeliger als die gemeine; der Stengel sehr fein- und dichtstachelig; die Seiten- E2 68 “ ” + blättchen an den Blatigelenken fein und lang, die binteren kaum kürzer als die vorderen. _ Diese Abart.'ist sehr häufig in.den 'Teichen bei Morfontaines unweit Paris, .. wo sie in Gesell- lebt. Sie gleicht in manchen Stücken der Ch. eri- ' nita, ist aber monöcisch, ‚weissgrau,‚inerustirt, und die Samen sind. kaum merklich ‚kleiner als .bei der grossen gemeinen Ch. hispida. 24. Ch. tenuispina Flor. bad. erypt.. Unterscheidet sich von Ch. hispida durch Klein. heit und Zartheit,, xereinzeltere 'Stacheln, besonders .. aber durch die. Samen, die kleiner sind, als bei Ch. foetida, ein aufrechtes.. Krönchen haben und nur 11 Streifen zeigen ; yon Ch. orinita und ‚aspera da- gegen ist sie besonders durch dickere Samen und Pollenkügelchen anf. derselben Pflanze verschieden. Sie wurde in den Rheingegenden, aber. erst ein einziges Mal, und von Ducros in der Schweitz. ‚gefunden ,, scheint demnach zu den seltenen. Arten zu gehören. y. “25. Ch, fragilis Desn.. BR ‚Ch. pulchella Waur., ‚Ch. Hedwigii Bruz. etc.) Der Stengel berindet, , feingestreift, ohne ‚Spur von Stacheln; nur am Grunde des Quirls ein Kranz ° von: äusserst kleinen, zweitheiligen, angedrückten Pa- pillen. Die Blätter (mit Ausnahme der kurzen Eindspitze) ganz berindet, auf der Innenseite mit Seitenblättchen, die ungefähr die Länge der Samen haben und an den oberen Blattgelenken allmählig 69 verschwinden. Die Samen von mittlerer Grösse zeigen 13 — 14 Streifen und haben ein verlänger- tes, am Grunde schmaleres Krönehen.. Monöcisch. Nebst Ch. foetida ist diess die gemeinste und zugleich vielgestaltigste Art. ‘Die Zahl der Quirl- blätter variirt bei verschiedenen Förmen von 6 — 10. Es gibt Formen mit längeren und feineren Blättern (Ch. eapillacea Thuill.) und andere mit kür- zeren, etwas dickeren, steiferen ; ferner mit Seiten- blättchen, ‘die kürzer sind als der Safie und an den oberen. Gelenken ganz fehlen, und mit sol- chen. die länger sind als die Samen und, nur kleiner werdend, sich auch an den oberen Gelen- ken noch finden. Wo die Incrustation fehlt oder sehr schwach ist, erscheint die Pflanze schön grün, wo sie stärker, ist, graugrün. Eine grössere Form mit degenerirten Samen ist Ch. glodularis Thuill. Eine sonderbare Form, die vielleicht als Art ge- trennt werden muss, ist : ß. Ch. fragilis meridionalis, mit nackten Endgliedern der Blätter, Seitenblätt- chen, die länger sind als der Same und einem Sa- menkrönchen, das am Grunde eingeschnürt ist und auf einer Schwiele sitzt. i Diese eigenthümliche Form, die etwas zarter ist als die gemeine Ch. fragilis, wurde von Bove bei Bethlehem in Palästina gesammelt. 26. Ch. Commersonii mihi. Durch den klein und feinstacheligen Stengel, Blätter mit verlängerten nackten Eudgliedern , die 70 on noch Seitenblättchen tragen, und durch etwas klei- nere Samen mit kurzem abgestuztem Krönchen von der ähnlieben Ch. fragilis verschieden. Auf der Insel Bourbon von Commerson ge sammelt und von Adr. de Jussieu mitgetheilt, Sie ist schön grün, ohne alle Incrustation und ma- nöcisch, wie ‚Ch. fragilis, 27. Ch. polyphylla mihi. *Gleichfalls der Ch. fragilis ähnlich, aber stär. ker, der Stengel kurz- und feinstachelig, die Ouirle mit 12 — 14 Blättern, die Samen etwas grösser und dicker, mit, kurzem Krönchen, Aus dem Ohio. Ch. capillata Michz. in Jus siews Herbarium; die scheinbaren Haare, die zu diesem Namen Veranlassung gegeben haben’ mögen, sind aufsltzende, schmarvtzerische Conferven. Alle Blattglieder sind berindet, wie bei Ch. fragilis, auch ist sie mondeisch, ‚wie diese, 738. Ch. crinita Walır. Comp. : ‚Der Stengel berindet und dicht mit feinen lan gen Stacheln ‚beseint;: ‚Be, ‚Blätter: 'berindet, an al- len Gelenken mit quirligen, “gleichlangen, feinen Seitenblättchen, und eben solchen an der. Basis, einen dichten Kranz am Grunde des 8 — 10blätt- rigen Quirls bildend. Die kleinen Samen mit kur- zem abgestutztem Krönchen zeigen 13. Streifen. Diöeisch. Diese Art ist anf den ersten Blick ausgezeich- ' net, meist lebhaft-, oft dunkel-grün, sehr selten ineru- stivrt. Eine Higenthümlichkeit, die ich nur bei die- 7 ser Art fand, ist noch die, dass unter jedem Sa- men gewöhnlich zwei äusserst kleine, kaum be- merkbare, den Samen stützende Seitenblättchen ste- ben, während die übrigen zahlreichen Seitenblätt- chen desselben Gelenks gross und länger als der Same sind. Die männliche Pflanze habe ich noch ‘nie bekommen können, so zablreiche Exemplare ich auch schon zu mustern Gelegenheit hatte. Man kann die verschiedenen Formen dieser Art unter 2 Unterarten bringen: 4. Ch. crinila leplosperma, mit schmalen, etwas kleineren Samen; dabei die ganze Pflanze meist grösser und schlaffer. . ‚ Diess ist die von Wallroth bei Halle ent- deckte Ch. erinita, die im Annus botanicus be- schrieben und abgebildet ist. ß. Ch. crinita pachysperma, mit dickeren Samen; dabei die ganze Pflanze ge- drungener. Zu dieser zweiten Abart, die selbst wieder unter verschiedenen Formen erscheint, gehören als Synonyme: Ch. pusilla Fiverke, Ch. horridula Dei- harling, Ch. canescens Lois. DeCand., Ch. galioides Petit. Sie scheint bloss in halbsalzigen Gewässern in der Nähe des Meeres vorzukommen, namentlich in Norddeutschland, Südfrankreich, Italien (bei Ve- nedig v. Martens), und auf der Insel Corsika. 29. Ch. aspera Wild. (Ch. intertexta Desv.) Der Stengel mit wenigeren zerstreuten Stacheln, D ‚12 die Obirje entfernt , 7— Sbiättrig, die quirligen _ Seitenblättchen kürzer als bei der vorigen, wenig länger als die Samen, an den obern Blattgelenken fast. ‚verschwindend; die Samen etwas kleiger als bei der vorigen, Diöcisch ! Mit der vorigen sehr nahe verwandt, so ver- schieden sie auch von Ansehen ist. Wallr oth hat sehr Unrecht gethan, ‚diese von ihm früher un- terschiedene Art im Comp. flor. germ. mit seiner Ch. pulchella zu vereinigen, mit der sie in Wahr- heit gar keine nähere Verwandtschaft hat, und ausser der ganz verschiedenen Grösse und Gestalt der Samen schon durch die ganz getrennten Ge- schlechter abweicht, wesshalb ich sie auch früher unter dem Namen Ch. dioica an Freunde vertheil- te. Sie hat meistens eine starke weissgraue In- , _ernstation ; die untersten im Schlamm steckenden Knoten des Stengels bilden sich zu niedlichen, weis- sen, glatten Kugeln um. Diese Art kammt an vie- ‚len Orten im Innern von Deutschland und Frank- reich vor, namentlich auch in, Gebirgsgegenden; \ inan findet überall männliche und weibliche Pflan- zen beisammen wachsen. Eine merkwürdige Ab- art ist: on j u B.«Ch. aspera macrosphaera "grösser. und langgezogener, die Stacheln am Sten- gel spärlich vorhanden, Quirlblätter S — 10, die Pollenkügelchen doppelt so gross als bei der ge- meinen, die Samen dagegen kaum grösser. \ Die grössere Abart, die im Wuchs einer gros- sen’Ch. fragilis gleicht, ist die Ch. galioides Salzı 73 und DeCand., bisher bloss in Südfrankreich in halbsalzigen Gewässern, in der Nähe des Meers gefunden, wa beide Geschlechter gemischt und oft in Gesellschaft der Ch. crinita packysperma wach- sen. Sie hat unter allen Charen die grössten Pollenkügelchen. 30. Ch. connivens Salzm. Diese merkwfrdige Art stimmt in Grösse, Far-® be und Wuchs mit Ch. aspera macrosphaera über- ein, ist "diöcisch,, wie diese, und hat fast ebenso- grosse Pollenkugeln; dagegen ist der Stengel ohne alle Stacheln und die Blätter fast ohne alle Seiten- blättchen. Nur mit Mühe entdeckt man 1 — 2% äus- serst kleine Seitenblättchen am Grunde der mit spitzen Kränchen versehenen Samen. Sie wurde von Salzmann bei Tanger ent- deckt; ‘der Name bezieht sich auf die meist ein- wärts gekrümmten Blätter. Sie ist schön grün, ohne Incrustation. “ a Il. Mittheilungen aus der periodischen Literatur des Auslandes; von Herrn Apotheker B eilschmied in Obhlau. 1. Ueber einige englische Farnkräuter nach Lond, and Ed. phil. Mag. April 1834. Dav. Don las darüber in der Linneischen Gesellschaft zu London am 18. März 1834. Das Hauptsächliche ist folgendes : Aspidium dumetorum, welches Smith erst in seiner English Flora, Vol. IV. aufgestellt hat, be- steht aus 2 Pflanzen; ‚die eme vom Cromford- 14 Moor; ist ein zwerghaftes A. dilalatum; die an- dere aus dem Ravelsdon Gehölz bei Edinburg ist, wie Don aus Originalexewsplaren im Smithischen Herbarium ersehen hat, nur eine zufällige Spielart derselben Art A. dilatatum, die durch Krankheit entstanden ist, wie die plötzliche Endung der Co stae und das theilweise Verschwinden der andern Segmente zeigt; die von der Fanctification‘ herge- norameren in English Flora angegebenen Unter- scheidungen sind alle trügerisch and hängen nur vom Alter ab. . A. dumetorum wäre demnach als Art zu streichen, — Aspidium rigidum. Diese Species ist neulich auf die Autorität einer von Hrn. W, T. Bree auf Ingleborough gesammelten Pflanze, welche er dem Dr. Hooker mitgetheilt und die die- ser im Supplemente der English Botany und der zweiten Ausgabe seiner British Flora publicirt hat, in die britische Flora aufgenummen worden, Hr. Don hat kein authentisches Exemplar der engli- üchen,, ‚Pflanze, gesehen; aber die Abbildung im äistern der eben’ genannten Werke, die unglück. _ lich nach einer kultivixten Pflange genommen ist, stimmt nicht gut zu auswärtigen Exemplaren des rigidum, und eig in Hrn. Forster’s Herbarium, welches als van einer durch Hrn. Bree erhalte- nen Pflanze entnommen bezeichnet ist, erweist sich bloss als einen zwerghaften Zustand des Ne- phrodium (Aspidium) Filir mas. Aspienium Filix femina.. Von den zwei sehr ausgezeichneten Varietäten dieser Pflanze varürt 75 die, welche die Segmente von zarterer Textur und die ganze Frons blassgrün hat, sehr in der Grösse nach Boden und Lage: an feuchten schattigen Stel- len wird sie Fiix femina der English Botany, und in. ofineren freien Lagen zu irriguum, aber. keiner dieser Zustände darf nach Hrn. Don als eine un- terschiedene Form "betrachtet, werden. Cystea dentata. Diese Pflanze scheint den schottischen Alpen eigenthümlich anzugehören, auf welchen sie durch Dickson und den seel. G. Don entdeckt wurde, denn .der Verfasser hat sich nach einer genauen Vergleichung von Exemplaren verschiedener Standorte,’ im Smithischen Her- barium und in dem des Hrn. Forster, überzeugt, dass die Pflanze aus Wales in der That nicht verschieden ist, von welcher ‚die dentata- durch Dickson zuerst unterschieden wurde. Die schot- tische Pflanze wird untersekieden durch ihre brei- teren, gerundeten ehe gekerbten als gesägten Fie- dern mit kurzen stumpfen Zähnen und mit deutli- cheren und gebogenen Rippen. Die angustala, fürchtet Don, muss. auch als Varietät zur fragilis gerechnet werden, denn er konnte "kein wesentli- ches Unterscheidungszeichen finden.. Cystea regia. Hooker sieht diese und die alpina für, identisch an, aber Hrn, Don scheinen beide wesentlich verschieden zu seyn; regia sey von alpina durch ihre dichtere Frons, kürzere, breitere, keilfürmige Abschnitte und durch die “och wichtigeren Charaktere ihrer häufigeren. Sori und ihres schmäleren und zugespitzten Indusiums 4 76 : verschieden. Man muss hoffen, dass ein britischer Standort für diese Pflanze wieder gefunden werde, .deun der ursprüngliche zu Low Layton existirt hicht mehr, und dfe Exemplare aus Wales gehören zu 0. fragilis. Die C. alpina ist von Schkuhr, Jacquin, Segnier und einigen andern Autoren genau dargestellt worden; von regia aber gibt es noch. keine authentische ‘Abbildung atısser ‚der in der English Botany. . ‘+ Der wahre Ban dieser Gattung ist, wie Hr. Don bemerkt, von’ den meisten Botanikern miss- verstanden worden, Die Cysteae sind in der That Asplenia mit verkürzten Soris, die Insertion und "Stenetur des Indusiums ist in beiden Gattungen dieselbe. (Waruni aber wird im Falle der Tren- nung die ersterenicht Oystopteris fragilisete. Bernh. genannt? s. Bernhardi in Schräder’s neuem Journ. f. d. Bot. I. 1. H. 1806. m. Abb. — Bd.) Blechnum boreale. ‘Don wundert sich, warum dieses noch von so wenigen Botanikern nach R. Br. zu Lomaria. ‚gerechnet werde, mit welcher Gat- tung ‘es im Habitus, zweierlei Frons, Indusium marginale etc. deutlich übereinstimmt. 9%. Neues oder wenig bekannte ostindische Pflanzen- Gattungen ; von Rob. Wight und G. A. Wal ker-Arnott. on Raus Edinb. N. pbil. Journ. » Tan. -— Apr. 1833.) ‚Unter ‚obiger Aufschrift gaben die Verf. a. a.0. ausführlichere Charakteristik folgender neuen Gut tungen und Arten: I UEREHOE SELBER. 77 I. Hemecyelia n. g. Dioee. Oclandr. L. Euphorbiac. Juss. dem Gelonium nahe. — HH. sepiaria Prodr. Fl. Penins.. Ind. or. In Ostindien. Wight Cat. Nro. 940. Strauch von 8s— 10 Fuss Höhe.. _Blät- ter wie bei Celastrus emarginatus. I. Microölus n. g. Dioec. Pentandr. L. Eu- phorbiac. Juss. ‚1. Sect. (wo Buxus.) Wight, Cat, 141. M. Röperianus. Kleinen Baum in Gebüschen der Berge des nördlichen ‚Ostindiens. Andr: achne ? trifoliata Hort. Beng. 78. . II. Sarcostigma:n. g- Dioec. (Pentändr. 9 1. Hernandiacene Biume. Wight Cat. 143. 8. Kleinii, kletternder Strauch in Travancor; verwandt mit Inophyllum. IV. Gynoon Adr.:de Juss. Monoec. Monandr. L. Ewphorbiac. Jass.“1.-@; triandrum n. sp. anf Zeylon. 2.:@,'Heyneanm! Cät. Nr. 942. In den Circars. Stengel holzig etc. (Fortsetzung ‘im: April Jali - Hiße enthält: ) V. Miltingtonia -Rosb.’Dlandr.: Monog. L. Sa- pindaceis affinis. Vom Habitus der Semecarpus mangifera und der Buchananis,; der Embryo ist campylotropisch wie bei den Terebinthaceae, wozu die ‚Gattung aber nieht ‚gehört; wie auch Sabia nur zweifelhaft zu Terebinthaceae zu stellen‘ ist. Mit den Sapindaceae hat die Milingtonia ‘den flei- schigen diseus), -die 2 ovula superposita in jedem Fache, fructus indehiscens und : 'gekrümmten ER bryo ete. gemein; aber die Sapindaoeae haben die stamina gewöhnlich in doppelter Zahl der Biamen- blätter, dazu noch Schuppen oder Haarbiüschel am 73 Grunde der petala Cabortive stamina?). Die Mi. lingtonia dürfte daher den Typus einer 'neuen Fa- milie neben jenen bilden. “Es sind 4 Species cha- rakterisirt, alle Bäume Ostindiens : 7. M. plingens Won, 2. dillenilfolia Wal, 8 simphieifolio Roab, 4. pinnata Rozb. ” VI. Platynems n. & "Decandr. Monog. L. Mal. pighiacead' J. 1. P. Jaurifolipun (Gaertnera laurifo- Ka "Wall. Catal. Nr. 7265). vo. Sphaerocarya Wall, Pent. Monog. E. Sanlalaceae? R. Br. —. Bäume, - 1. S. ‚edidis, in “Nepal. 2. Wallichiana, in Madhura, - , VI. Bragantia Lou. Uynandr. Hezandr. L. Aristolochiae Juss. Sträucher. 1. B. racemosa Lour., in Cochinchina. 2. B. tomentosa Blume. Java. 3. B. Walichi R. Br. (Apama siguom Lenk) Ostindien. Das Heft Jh — October 13 "enthält. die von Neesv. Esenb eck nach Wight'schen Pflan- yen für den Prodr. Fi. Penins. Ind. or. ‚verfassten ausführlichen Beschreibungen von Gen, IX. yndX.. nämlich : IX. Lepiäudenia N. ab E Dodee. Monas. L. Lourinae J. Genus inter Dodecadeniam et Telran- theram versans, 1. L. Wighliana N. ab BE, (Te tranthera macrantha, Wall). Cat, 2557 b. -Aus dem Nilghesrigebirge... X. Hygroryza.N. ab E. (I., 1. L. Gramin. Juss.). Genus prozimum Ziganiae, ..’ 1. H. aristata N. ab E. (Pherus aristatus,. Retz, Wild. Kih) \ 79 3. Ueber die Gattung Codon L. Ueber diese Gattung gibt D. Don Edinb. New phil. Journ. April — Juli 1833. die. Charakte- ristik und Bemerkungen. üher ihre Verwandtschaft. Er hatte sie früher für zu den: Solaneae gehörig gehalten, bringt sie aber.nun zu den Hydroleaceae, worunter sie sich nur durch doppelte Anzahl der Staubfäden und: der Kelch.- und Corollenabschnitte Buszeichnet; wie, Üordia decandira unter den Cor- diaceae. Die Cordiaceae bilden: eine Mittelgruppe zwischen den Hydroleacese , Convolvulaceae . und Borragineae, :und durch. die kleine Gruppe der Hydrolaceae, welehe durch ganz einfächerigen Frucht» knoten und den kleinen am Ende eines reichlichen Eyweisskörpers liegenden Embryo ausgezeichnet ist, schliessen sich dieses Familien an ‚die Polemoniaceae und Primulaceae an... >: Die Sidthorpiaceue -seigen gleichfalls ein Bei- spiel der Vermehrung der 'Theile in ‚Disanara,, zur Siebenzabl. Diese kleine Gruppe ist den Primu- laceae nahe verwandt, mit denen sie durch ihre "symmetrischen Blumen, kopfförmige Narbe und grossen kugelförmigen Samenbalter übereinstimmt, während sie sich durch das Alterniren der Staub- füäden mit den Corollenzipfeln und den 2fächerigen Fruchtknoten davon unterscheidet. 4. Tropaeolum pentaphyllum Lamarck hatte D. . Don schon früher als nene Gattung Chymocarpus ‚aufgestellt (s. bot. Zeit. 1833. II. S. 511). In der Sitzung der Linn. Soc. den 18. März 1834. bestä- tigte er dieses unter Vorzeigung einer Abbildung, y 80 ' und hob den Bau des Kelches hervor, welcher als sitzen: bleibend-und: während des Fortschrittes der Frucht zur Reife bedeutende ‚Veränderungen ‚erfah. rend, so sehr von dem’ durchaus: abfallenden ‘des Tropaeolum verschieden: ist. Don. schreibt : die grössere Regelmässigkeit.und die Kürze des Kelch- randes des Chymocarpus dem fast gänzlichen Man: gel der petala und der Verwendung eines beträcht- lichen Tbeiles: der Nabrung: ‚zur ‘grösseren Eutwi- j ckelung. ‚der Röhre zu. (Nach Lond: and Ed. phä, Mag. and Journ. Apr. 1834) _. 2. “5 5. Ueber das Anstomische noch lebender: und fossiler «Coniferde findet. mar ‚Vieles; ‚vom Lector “der Naturlehre, :W. Nieol:Esq,. mit Kupfern er: läutert, in Zdinb, ..New:.phäl. Journ. Oct. 1833: — Jan. .1834, und im Jan. April - Hefte 1834., und zwar zum Theil in Bezug auf Witham’s. Obser. vations on fossil Vegetables (1834.}: und ‚desselben Werks The internal Structure. of. Fossil Vegetab- les etc. (Edinb. 1833.35; —' und in demselben Jan; -- April-.Hefie kurze Antwort darauf yon Macgil- livray..- He. W.. Nicol:schliessi, dass .alie -Fossilien der Kohlen: und: der Lias-Formation, „wel che ‚Holzstructur zeigen, : ursprünglich. Coniferas:ge- wesen, urd:.dass, mit einer !!einzigen :Aüsnahme, die der tertiären Formätionen-entweder Mono- oder Dicotyledonen sind. — - 8: a. Uebersetzung in v. Froriep’s ‘Notizen Nr. 859, 860 oder Bd. 40. Nr. 2. mit Kupfert.,. doch daselbst ohne Mae gil- livray’s Entigegnung. \ (Hiezu Intelbl. Nr. 1.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 6. Regensburg, den 14. Februar 1835. — I. Original - Abhandlungen. Analyse des travaux du Professeur F&e, Directeur - " du Jardin botanique de Strassbourg, sur les thöques des lichens ; lue devant le congr&g scien- tifique de Stuttgart en Sept, 1834. *) M M. J 'ai pensd qu'une reunion de la nature de celle & laquelle j’ai Phonneir d’assister,. devait in- terdire la lecture de longs memoires, meis quelle permettait des communications’ deständes & faire con- neitre a marche phiosophigud..des zeiences, objet constant de vos doctes travauz. C'est done pour satisfaire & ce devoir que je viens devant vous. Je erois utile de vous rendre compte du peu que j’ai fait recemment ponr les seienges et je sollicite de vous en retour, des con. seils ou des renseignemens. . Je ne vons dirai rien de quelques tentatives -faites par moi dans le domaine de la botaniqne ar- cheologique. Les commentaires que j’ai donnds sur Pline sont imprimes depuis quelques anndes, ainsi que deux flores; Yune, celle de Virgile, est dejä ancienne, Vautre, oelle de Thevcrite, beaw *) Vergl. oben p. 8. und 25. . Flora 1856, 6. 82 conp plus r¢e, est mise aujourd’hni sous vos yeux et je sollicite pour elle quelque chose de cette bienveillance qui caracterise le vrai savoir. Uu travail cryptogamique encore inconnu en Allemagne, et qui a un rapport plus direct avec vos &tudes vous est, egalement presented. u a pour titre: Memeoire sur les Phyllerices et notamment sur le genre Erineum des auteurs. Je me suis efored de prouver que ces production etaient & tort regardee. comme des ‚agames, Leur facies n’a rien qui rappelle les Byssoides, parmi lesquel- les les autenurs persisterit & les laisser, on ne trouye dans les filämehs,: ni les. composent, ni theques "ni spores.. Ces considerations nous ont guide dans les recherches gne nous avons entreprises, ef nous ont permis de tirer. les conclusions suivantes: 1.) Le groupe etabli par Fries sous le nom de Phyliriees est artifieiel ; 23 Pagmi les genres qui le eomposent il n’en ‚existe pent- &tre qu’un seul, le genre Tapkria, qui doive rester dans la famille des ehampignons, quoi- gae "la place dans la serie des. genres de ceite fa- mille ne puisse ätre determinde. 3.) ‚Le genre Cronarlium est une Prodnetion ambigue, ‚dont Vorigine est douteuse, mais n’a au- enne analogie veritable avec les vrais Erineum. 4.) Le genre Taphria, tel qwil existe aujourd.- hui, reunit plusieurs planter obscures, dont il faut de nouyeau &tudier la structure, 5.) Les seules Phylierides qui semblent avoir une origine commune, sont comprises par les au + - 95 teurs dans les sous-ordres. du genre Erineum, de- signes par les noms d’Erineum et de Phyllerium. 6.) Parmi les Erineum & filamens tubaleux, ' ceux qui sont cloisonnes meritent peat- ätre de for- mer un genre A part. _ 7) Les vrais Erineum ne sont ni ; des confer- vees ni des mucors. 8.) L’absence des spores dans la totalit& des espdces peut seule snflre pour les faire rejeter du regne vegetal. . 9.) Leur analogie avec les poils ne suffit pas pour etablir que les Erineum sont des poils trans- formes, puisque les Erineum qui naissent sur les feuilles chargees de villosites different des poils qui les couvrent. 10.) Is sont le resultat d’une blessure faite A Fepiderme de la feuille par plusieurs animaux de la classe des insectes. 11.) Ces petits ötres, observes sur un assez grand nombre d’Erineum, existent vraisemblable- ment dans tous. 12.) Et enfin le genre Erineum des botanistes, ‚moins le sous-genre Taphria, prenant place dans le regne animal, devra cesser de figurer pgrmi les genres botaniques. Nous avons deerit et figure environ une een- taine d’Erineum, indigönes on exotiques; 25. famil- les toutes dycotyledanes les ont fournies. Nos &tu- des se sont prineipalement divigees vers les espet- ces europeennes. Lnseete cause determinante de F2 - 2 Bu Yapparitian de ces productions bizarres sur les feuilles a edt€ reconnp par nous et soigneusement dessinde. Nous engageons les personnes qui trou- veront des Erineum A en suivre le developpement et A determiner rigoureusement Ad quelle classe d’animal il eonviendra de rapporter linsecte en- trevu par nous; mysterieuse existence qui se cache sous des formes atomistiques et que le wmicroscope seul reyele ä l’observateur etonne. Il est Messieurs une, autre serie de travanz, entrepris par moi depuis longtemps 'et continue, ‚sinon, avec un smeces complet du meins avec une grande perseverance, je veux parler de mes ten- tatives pour devoiler Isa structure des lichens e pour trouver la limite de V’espece et celle du genre. Les lichens onf oceupe deja un grand nombre de naturalistes. I m’est pas indigne de votre atten- tion de suiyre l’'histoire philosophique de cette fa- mille vaste et curieuse. Hoffmann et Acharias, M. M. Fries, Eschweiler et Meyer sont les principaux au teurs qui ont donne des classifications systemati- ques ou des species. Nons nous abstiendrons de juger leurs travaux qui semblables A toutes les pro- ‚ ductions humaines ne sauraient ötre londs sans restrietion. Une chose ponrtant et elle est digne de remarque frappe toute personne desinteressee dans la question, c’est que chaque autenr semble s’&tre complu & renverser les travaux de son pre “decesseur immediat, souvent möme, si sa carriere 85 scientifique a et longus, on le vois detrnire ses, propres classifications, former de nouveaux genres sur les debris des genres qwil avait creds, reunir ce qu'il avait separ€ ou separer des thdques et cest un grand tort. I a pose un prineipe utile dont, il en a exa- ger€ les consdquences ; n&anmoins l'ouvrage de M. Meyer a dejä port& quelques fruits heureux. M. Fries, dans sa lichenographie europeenne, publiee en 1828, a sanctionnd les idees du savant profes- seür allemand en les adoptant aveo de legeres mo- difications, r&sultat d’un esprit observateur et plein de sagacite. Ami desinteresse de la science nous laissons de cöte volontiers toute question personnelle ainsi, comme il importe peu aux interäts de la botanique que !’on ait appele Stigmalidium, ce que nous avions nomm6 d’abord Enterographa ; Pyrenastrum ce que nous nommiuns Parmentaria ; que notre Ascidium. soit un Porophora, notre Sarcographa un Asterisca. La justice n’est pas complettement satisfalte; oela peut -&tre, mais la science n’en souffre pas et c’emt ; 1 la chose principale. An’en est pas de mime de ce ge neus reste 90 '& dire sur le sort.de nos esptces. lei, Messieurs, jeprouve un grand .embarras. Quoique notre lan- gue soit diplomatique, et quelle se prete merveil- leusement & conserver les formes de la plus severe politesse, ‚eependant elie est. precise dans le sens de ses phrases et si elles renferment du bläme, ce bläme sera compris; S’il s’agissait d’une que- stion de personnes, il faudrait. se taire, surtout en ' „votre presence ; mais. Ja science est vivement in- teressde A ce que je parle; je parlerai done. Deux auteurs que ‚jestime,. comıne je le.dois et avec les- quels yai correspondu plusieurs anndes, ont publie Yun un species lichenum dans le: 4-vol. d’une 16° edi- tion du systema vegelabilium, imprime A Gottingue en 1827, Vanutre une description des lichens du Bresil en 1833, travail destind a la flore brasilienne du professeur Martius. Ces deux auteurs n’a- yant point vu mes types, ou men ayant vu que quelques specimens, il en est resultE des rappro- chemens tellement extraordinaires, que si ces bota- nistes eussent senlement ‚pargouru notre herbier, ils rempliraient deyant. vous. le röle que je remplis .' \ moi meme, ‚c'est & dire, quwils vous prieraient de regarder comme nulles et non avenues les synony- mies qa’ils ont donnees, dans.ce qui a rapport. da moins & nos- espöces.. Le .tort de ces autburs est ' d’avoir juge sans s’etre fait presenter les pieces du proe&s. Nous. qui les possedons pouvons deelarer hautement que notre colleetion est opposde dans: la presque totalit6 des cas, aux fusions d’especes ef 91 fectudes dans deux ouvrages estimables sons une foule d’aitres rapports.. L’&titde des thöques, A Ia- quelle nous nous. sommes livres, obviera ‚aux gwa-. ves inconyeniens de . Yeloignement des lichenogra- phes; elle forcera & plus de circonspection les au-' teurs dont on pourra desormais facilement appre- eier Vexactitude, et Pon ne verra plus les botani- stes incertains pour prononcer sur la validit6 des especes. Cest des efforts ‚que jai tentes vers ce but utile qu’il nous reste A vous eniretenir. Si je ne devais me‘montrer avare de yotre temps, jientrerais dans, quelques details sur une matiere importante que je dois seulement eflleurer et reduire & ce quelle a de plus substantiel. Je vous parlerais da sporosphore, ou receptacle des thöques qui s’offre sous deux modifications de for- me savoir: la forme arrondie, globuleuse ou dis- coide, et la forme lindaire ; ' je vous dirais que cet organe existe tuujours, mais avec une constitution ‚variable, tantöt entier tantöt rudimentaire. Je vous ferais connaitre que: cette snrte de placentaire, su- ‚perficiel ou immerge, est forme de tissu cellulaire allonge et quil tend' constamment A s’Epanouir ou bien & se dilater, afın de eommunigquer avec Fair pour donner aux thöques le compl&ment de leur existence; mais, je prefre vous parler de suite des thöques, ergane final de la vie physiologique du lichen. Ces organes ont die entrevus par Micheli en 1729. Acharius. dans sa lichenographie universelle x 2: en a donne de tr&s mauvaises figures en-1510, de- puis ‚cefte &poque, assex rapprochee de nous, d’au- ‚tres auteurs ont aussi publid des dessins de the. ques, ‚mais ces corps ont &i€ toujour plus ou moins mal representes, les auteurs ayant pris, tantöt des, grossissemens trop faibles et tantöt des grossisse- mens trop forts; d’ailleurs aucun d’eux n’a cherche ä:les voir dans lensemble d'un grand nombre despeces! Je dis aucun d’eux, car M. Eschweiler qui a acoompague son genera de dessins de theques wa present qu’un seul type pour chacun de ses gehres, tandis que quelques uns en ont jusqu’& dix et m&me davantage. Einfin les figures sont de tont point fautives, cet auteur representant sonvent des cloisons, ob il y a des spores, et figurant avec des lignes droites des corps toujours courbes ou arren- dis, Pourtant on lui deit d’avoir entrevu le parti, qu’ on pouvait tirer des theques. Frappe de l’instabilit€ des travaux lichenogra- phiques nous cherchames & leur dunner plus de fixit€ et nous crumes les tronver dans les thöques. Ces corps embryonnsires existent ‚chez tous les Ii- chens, ä la senle exception du Lepra qui west pas & proprement parler un genre. Cette universalite d’existence,, lorsque les organes de la nutrition avortent plus ou moins complettement ou restent a letat rudimentaire, prouve quils sont un but final da la nature et rev2le ainsi - tonte leur im- portance, j Nons avons soumis tous. les lichens de notre 95 vaste collection a des diagnoses microseopiques sous mn meme grossissement (200 fois en diametre), Ce grand travail nous a oceupedes cing ans pendant lesquels les mömes plantes ont dt€ &tudies plusieurs fois ; dejä les th&ques nous ont servi de bäse dans la coordination- des especes deerites dafs nos mo- nographies des genres Chiodecton et Trypethelium, nos observations gendrales, redigdes dans un long memoire que nous nous proposons de livrer A Tim- pression, nous ont permis d’etablir les propositions suivantes qui nous serviront de resume: 1. „La derniöre molecule de lapothece d’un lichen est la spore.“ 2 „L’enveloppe la plns immediate de la spore est la sporidie. “ 3 „L enveloppe generale de la sporidie est ie Kite, “ 4. „Une thöque est composee de la sporidie, de la spore et des enveloppes communes (kiste). “ 5. „Au milieu des variations que les agens ex- terienrs font subir aA l’organe essentiel de la nutri- tion, la theque reste immuable. “ "6. „Le nombre des theques et leur dimension ne sont’ point en ‚rapport avec le developpement ‚que prend le thalle. “ 7. „Les. thöques sont dparses ou r@unies par groupes dans le sporosphore; ces groupes sont des glomerules; la cavitdE oü sont regus ces grou- pes est un scrobicule, “ . 8 „Un sporosphore. est formed d’en tissu cel- 94 Iulaire globuleux auquel les spores doivent leur naissance, et d’un tissu. cellulaire ‚allonge qui les entoure et forme le kiste. ‘ „La spore est Povule du lichen.“ „I n'existe point de sporidies monospores, 11. „elles sont tontes composdes ou multi- ples. “ “12. „Le nombre des spores dance un apothäce ‚peut exeeder celui des graines dans le fruit des ve- geaux vasculaires les plus prolifiques. * 13. „Les sporidies peuyent modifier la couleur qui leur est pröpre, & une certaine pöriode de la vie Dr lichens. * 4. „Ce changement de eouleur ne s’etend ni aux spores ni aux kistes. “ 13. „L’adherence des sporidies avec le kiste et de celui-ci avec le tissu cellulaire allonge est “ ‚un obstacle & la dissemination des spores. ‘“ 16. „Les theques naissent au centre de deux flamens de tissu cellulaire allonge. * 17. „Elles se dirigent de la circonference an centre et appuyent leur base vers un centre commun. 18. „Leur forme, quoique variable, est souvent ‘claviforme ou mastoide, jamais elliptique. “ m. „La forme de la sporidie est plus variable, que celle de ta , theque, on en, trouve d'acicnlaires, d’ ellipsoides, . d’ovales. “ 20. „Les spores sont tonjours ovoides.“ ; 21. „Elles sont libres ou en contact, jamais . soudees et quelquefois. sepanden par. des eloisons. “ i 95 92. „La consistance de la thöque et des par- ties qui la composent est variable. “ 23. „Le kiste ou enveloppe generale est plus fragile que l’enveloppe des sporidies. * 24. „Tous les lichens eorınus ont un sporosphore.“* 25. „Tout sporosphore renferme des thöqnes et chaque theque renferme des spores. _ 26. „La grandeur des thäques n’est point en rapport avec .celle du sporosphore qui les fournit.‘ 27. „La forme des theques presente plus de diversit€ Hans les. lichens crustac&s que dans ceux ui sont ‚foliacs ou dendroides. Si done on adopte la forme de la theque comme bäse du gen- re, le nombre des genres: crustacds devra s’ac- eroitre et celni 'des lichens & thalle foliac& ou den- va diminuer. * Ss. „On troure des sporidies, mais nen des Inden enkistees, dans le thalle des Collema et des Cenomycdes, (Le fin dans le prochain numero.) I. Botanische Notizen, . Der 24. Jun. 1835. ist der hundertste Jahrestag von Linun€s Doctorpromotion. ‘ An diesem Tage erschien am 24. Jun. 1735 das erste gedruck- te Werk des unsterblichen Schweden *), (einige *) Hypoth. nova de Febr. interm. caussa. Diss. Harde- novici, d. 24. Jun. 1755. — Kl. Linud amoen. acad. T. X. p. ı:, sö,wie dessen eigenh. Anzeichn. von Af- zelius. p. 24 und 121., Stövers Leben Linns, 1. Theil pagr 134. (wonach p- 268 des zweilen Theiles zu berichtigen ist). m 96 r kleine und grösstentheils anonyme Journalaufsätze ungerechnet), und von da an in ununterbrochner Reihenfolge binnen 2 Jahren jene Schriften, welche ı die grosse Reformation in der Naturgeschichte ein- und durchführten, und welche allein, ihrer Umfäng- lichkeit und Gediegenheit nach, ein halbes Men- schenalter erfordert zu haben schienen: das Syste- ma naturae ed. I. (Aug. 1735.), Fundam. botan, nebst Bibl. botanica (1735 -— 36), Musa Cliffortiang ‚(Ende 1736.), Genera plantar. (Ende 1736 — 37.) Flora Lapponica (Apr. 17353, Hort. Cliffortian,, Corollarium gener., Melhodus sexualis, Classes plan- tarum (sämmtl. 1737J.— Dieser Tag ist daher für die Naturforscher, besonders für die Botaniker ein wahrer Erinnerungstag an die Refor- mation der Wissenschaft, welche durch Lin- n € begründet ward und schon jetzt so gediegene Früchte getragen hat, nnd verdient es von. ihnen ‚hoch gehalten zu werden. Vielleicht gibt er hier und da einem ‚grösseren. oder kleineren Cirkel von Pflanzenfreunden Veranlässung, sich in geseiligem Vereine des grossen Mannes zu erinnern und sein “Doctorjubiläum in’ dem angedeuteten Sinne zu fei ern. Ist doch der Johannistag- an sich schon in ‘der lebenden Natur der alljährliche Jabeltag der Flora, wo sie ihre meisten und liebsten Kinder in festtäglicher, reieher Pracht der Farben und köst- lichen Blüthenduft. über unsere Hemisphäre zu ver- breiten pflegt ! j Hierzu Beiblatt Nr. 2.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 7, Regensburg, am 21. Februar 1835. ——— r-- = — ! I. Original - Abhandlungen. Analyse des travauz du Professeur Fee, Direeteur du Jardin botanique de Strassbourg, sur len theques des lichens ; Iue devant le congre&s scien- tifique de Stuttgart en Sept. 1834, (Snite.) 2. „ Le sporidies, observees dans le thalle de certains lichens ne sont pas pareilles A celles qu’on trouve dans les thöques. de Vespöce & thalle theciphore. 30. „An milien des variations “que presente Ile Kelle de certains lichens, la theque reste immuable.“ 1. „Lorsque l'apothece est A l’etat rudimen- taire, In thöque, alors indistincte, est confondue avec le tissu cellulaire du sporosphore dont la consi- stance est A cette epoque forteinent gelatineuse. “ 32. „La theque se detruit, soit en se, carboni- sant, soit eh se disgregennt. “ 33. „Lorsque les thöques sont frappdes de vetu- ste, Tapothäce Iui m&me est bien prös de perir.“ 34. „Les theques sont les derniers organes formes et les premiers detruits de la plante.“ 35. „Les thöques ne varient point dans les esp2- ces d’un m&me genre, si ce genre est bien naturel.“ Flora 1855. 7. . G , 98 \ „Les thöques ne peuvent pas tonjours ser, vir A la distinction des espäces d’un meme genre.“ 37.» Les differences qui existent entre les the- “ ques des especes d’un möme genre sont tirdes de la ‚grandeur et du nombre seulement. “ 38. „Un facies different annönce presque' tun: jours dans un lichen des theques differentes. II suit de A que les genres empyriquement formes, ne'sont pas aussi manvais, qu’on aurait pu le eroire. .39. „U existe. dans des genres &videmment di- stinets, des thöques formees sur un seul:et m£me ‚type. “ 40. „Pour bien saisir ‚Torganisatign des tht- ques il ne faut ‚employer qu un ‚grossissement mi- eroscopique mediocre; sl est trop 'considerable les illusions d’optique se multiplient, etsi en apparence on voit plus, on yoit moing bien.“ ‚Les resultats partienliers auxguels nous ont conduit letude des thöques sont nombreux et im- portans, voici les principaux: ‚L’analogie des Baeomycdes et des Cönomyeie nous est demontree. “ On avait assure que les spores &taient nuds dans les Calyeioides et nous les avons trouvees enveloppdes dans des theques. "Nous avons. fait la meme decouverte dans le genre Spaerophoron. "Ainsi se trouvent renverses les systömes bases sur la nu dite et la vestiture des ‚Spores,. L’&ude des thäques des Graphidees nous a fait voir que la plupart des genres &taient empyriques et'nons avons concu V'espoir de les eoordonner d’une 99 manidre plus conforme & letr structure interne. Nous avons acquis la preuye que notre genre The- caria est une Graphidee et non une Verrucariee; que P’Opegrapha mäcularis, qui renferme T Hetero- grapha quercina et U.Heterogr. faginea, etait une mauvaise esp&ce; les plantes qu’on veut reunir avec elles etant distinetes. Nous avons senti la nd- cessitE de rapprocher les Verrucaires A apothece atomistique de POpegrapha epipasta ete. etc. L’exsamen microscopique des Verrucarides a dt6 de tout point satisfaisant. Nous avons reconnu qu’il fallait separer les Pertusaria (lichens & apothäce plurithalame) des Porina (lichen ä apothöce mono- thalame). Les Porina ont des thöques d’une gran- de tönnitd, leurs sporidies sont sonvent äciculaires, tandis gue les Pertusaria ont des theques geantes a sporidies ovales ou elliptiques, remplies d’une prodiguense guantit6 de spores. _ Des considera- tions nous ont deeide A #e&parer les Thelotrema des “ Volvaria; pour nous le Lichen fruncigenus est un Volvaria ; le Lichen exanthematicus un Thelotrema. L’analogie qui existe entre les Verrucaires A apo- thäce atomique et les Graphiddes se trouve confirme par lexamen des thöques, ainsi que Videntite, sinon »pecifigue du moins generique, de certaines Vario- laires avec leg Pertusaria. Enfin il nous a paru prouv& que le genre Glyphis devait sortir des Ver- rucariedes, pour passer dans les Graphidees, et le. genre Myriotrema des Lecanordes pour entrer dans les Verrucarides, Les yrenula se sont constamment ‚62 100 presentes A nous avec des sporidies tetraspöres; les \ veritables Verrucaria avec des sporidies dispores. Nous avons trouve des theques dans les Conio: carpon. Cette plante n’est qu’une ebauche de lichen, mais elle est plus avanc&e que ne Vest le genre Lepra gai ne-montre point de thöques. La vaste triku des Lecanorees nous a donne lieu de remarquer que souyent les .theques &taient en rapport avec la couleur des lames proligeres; dest ainsi que les Lecanora a apotheces purpres et cel-. les ä apothece couleur jauhe- d’eeuf (scutelles vitel- kinis) ont des ‚sporidies differentes, les ünes etant aciculaites et les autres ovoides. Lies Parmeliacdes - nous ont ‚permis ‘de faire des obseryations serabla: . bles. Nous avons yu que les Lecanora & scutelles päles, avaient. des. theques caracteristiques; enfin que le genre Urceolaria paraissait devoir ötre con- serve, en separant toutefois diverses esp£ces qui‘ . ne paraissent pas ini appartenir. Les Leeidea sem- blent se confondre avec les Lecanora ; et il m’est . demontr& que, les. genres_ Squammaria , Psora et Rlacodium sont artificiels, Les £höques, des Parmeliacdes sont plas uni- formes gue eelles ‘des Lecanorees. Le geure Pan- . naria, r&cemment ere& par Bory. de St. Vincent, veunit des esp&ces identigttes guant a leurs heques; il parait devoir etre eonserve, ainsi que notre. genre Cir cinaria gui est aux Parmeliacdes' ‘ce gue les Le: cidea sont aux "Lecanorees. " Les Stictes & eyphelles ont des Wöques identiques. Si les cyphelles nexistent pas les theques n’ont 191 qu’une analogie &loignee. Hl resulte de lü neces- sitE absolue de retablir le genre Lobaria et de pla- cer le Sticta hottentotas dans les Parmeliacees. Les ihöques du Plectocarpon & la lame proligere formee de granulations rapprochdes mais distinetes, diffe- went aussi de celles des veritables Sticte Les Evllema, sauf quelques exceptions ont. des thöques semblables; HH ne parait pas necessaire de . subdiviser le genre Colema; pourtant il faut atten- dre encore pour se pronoricer A ce sujet d’une ma- niere definitive. Nous nous &tonnons, M.M., que ce groupe si naturel et si remarquable n’ait pas en- core e&t& Tobjet de travaux speciaux. L’etude qu'on en fera sera certainement fertile en resultats impor- tans. Le thalle qu’on a dit organise comme lest celui des Nöstoch,_ renferme, il est vrai, de la glo- buline enchainde; mais on y voit aussi des tissug elementaires diversement modifies, _ Un fait curieux | dont la realitd est hors de toute discussion, est In presence des thöques: dans le thalle. es theques different de celles qu'on trouve dans la lame proli- gere. Je les ai vues dans un Collema du Chili que je erois nouveau, & dans les Collema azureum et marginellum. Il s’en trouve vraisemblablement dans d’autres espäces. L’etude des Peltigerdes“nons a prouve que les genres Solorina, Nephroma et Eriodema reunis au Peltigera ne sont pas aussi faiblement dtablis qu’on a voulu le faire croire. Les thäques different dans chacun de ces genres; ainsi les differences d’orga- z 192 nisation m&me l&geres sont accompagnees de: diffe- rences dans la forme des th&ques. Les Gyrophorees se composent de deux genres dans notre methode; le genre Umbilicaria et le genre @yrophora, r&unis lun et laufre par la pla- part des auteurs, Nons avions dte conduits A les regarder comme distinets en considerant que le thalle de lan est lacuneux, arrondi, manophylie et toujours ombilique, ce qui Iui a valu son nom gene. rique. Sea scutelles sont semblables ä celles des Lecidea et non point formes de cercles ou de plis anastomuses, analognes aux lirelles des genres Me- dusula, comme cela alieu pour le genre @yroplora, Le thalle de ces lichens est continu, il a une grande disposition a deyenir ‚polyphylie, et son pedicnle n'est pas toujours central. Lorsque nous avons se par& ces denx genres, que la facies rend si distincts, naus n’avions pas encore reconnn toute Pimpor- tance des theques, eh hien! M, M., elles ont plei- >= nement confirme notre jugement, Les th&ques de : F’Umbilicaria ;saut elliptiques, gelatineuses, colorees, et renferment une prodigueuse quantitd de spores, ‘fortement agglutines. Öelles des Gyrophores an con- traire sont elaviformes, hyalines, ä enveloppes fra- ‚giles; elles renferment 4 — 6 sporidies uvoides te- traspores.' Nul donte qu‘; aux yeux des personnes les plus diffieiles , il ne semble raisonnable de se- parer denx genres, que la nature a separes tout. & la fois et par Ia forme exterienre et par la struc- ture interne, Les Ramalindes, "composdes des genres Rama- Zn! j 103 lina, Borrera, Cetraria, Roceela et Evernia renfer- ment des thöques dont les unes ont. la plus grande analogie avec celles des Parmelia:. tandis. que les autres ont une forme tout & fait differente. Le Ra- malina et le Roccella 'semblent:.bien distinets. Le genre Borrera devra: disparaitre definitivement; ses espöces sont bien comme on Va juge des Parmelia. Les thöques: des ‚Roceella ont une grande analogie ‚avec celles des Üsnees. . Ce dernier sous-gronpe est. bien naturel ; es tbeques de toutes les espäces &iaut formees sur un möme type. Les genres Cornicularia et Alectoria qui con- stituent la :tribu ‘des Cornicularides ne peuvent ätre conserves. Les Alecloria sont des Ramalina par les thögnes;;"ges 'Eowmnieularia des Paxmelia ou des Ramalina. Le genre.Coenogoniumi: dont .la place est fort ambigue, a des. Khöques parfaitement caractd- ristjques. er ee La tribu- des Bporokphores doit kire reduit. au seul senve Sphurrophoron. On avait dit que les spores &taient nues; il n’en est rien. Les theques ‚sont lineaires, fort grandes, termitdes en une pointe mousse, --et renferment 8. 10. spores arrondis; nous n’avong' 'pu voir les theques des Isidium; ce qui confirmele jugement de DI.M. Meyer et Fries qui voyent en eux des lichens transformes. Les Cenomya6es ne peuvent constituer quun seul genre. : Les thöques santtidentiques, ‚dans les ‚genres Scyphophorus, Pycnothelia, Helopodium, Cla- donia et Dufourca. Elles sont - fortement glutineu- 10% ses et leur structure interieure n’est pas toujours facile & determiner.. Le thalle des Cenomyedes montre des sporidies succinoides vvoides, on pres- que rondes, bispores ou tetraspores. Ce sont .dvidemment des corps sporigeres et nen de simples ceihiles de tissu. La decauverte des sporidies dans les Collematdes et les Cenomyedes est un fait phy- siologique que nous croyong fort cnrieux. Les Stereocaulon viendront prendre place danz ann Er co SOus-groupe, leur constitntion anatomigue est peu differente, Les Endocarpees sont diffieiles A etudier, leuıs thöques se preselitent sous- deux modifications de forme. La plus commune presente comme les Ver- rucaria des sporidies dispares, Les licheus epiphylies compris par nous dans une subdivision des-Squammarides, et que Ton a reunis si.mal ä propos en un seul. genre, presen- tent six types de thöques; ils ont une delicatesse infinie. Les uns sont diaphragmees et dispores, les ‚wütres sont aciculaires, ceux-ci.sont.ovoides et ceur la concatenes. : . On ‚deyra - reumir A cette section, - destinde As ’aceroitre, et qui promet des deconvertes pleines d’interet pour la. physielogie des lichens, les petits corps parasites trouves sur le Parmelia rupestris, sur. le. Cladonia uncialis et le P. om phälodes ete. 'Tels sont M. M. les , prineipaur rösultats obte nns de la diagnose de plus de qhinze cents- lichens. : Nous avons soumis au mieroseone toutes les espe- ‚ees des collections seches, publiees par M.M. Fries, 105 Schaerer, Delise, Mougeot et Desmazitres. En reunissant en un corps d’ouyrage les faits de- stinds A servir & la determination des genren et des especes ambigues, nous. esperons prouver que «outes les permutatious des lichens me sont pas re&- elles et que bien des reunions proposes ne peuyent ötre adınises, Je ferai connaitre ces resultats dans un tvayail dont je prepare les el&mens ; comme je procäde par. monographies, j’aurai encore besoin de plusieurs anndes pour le livrer a limpression, mais je pretere .ötre prevenu dans mes decouvertes plutös que: de presenter ay monde un ouvrage imparfait,. Si fon se deeidait A ranger les lichens d’apr&g la forme de Fapothöce et celle de.la thtque, les genres seraient acerus; mais les esp&ceg diminyeen. En agamie le mot genre n’a pas une valeur aussi grande qu’en phandrogamie. On ponrrait si on le voulait ne considerer comme genre que les sous- groupes pansea en revae dans ce resume. Les genres deviendraient alora de simples sous - gen- res, mais qu’importe A la science une pareille ap- preeiation, Ce sont les esptces qu'il ne faut pas multiplier & tort, les doubles emplois quil faut ereindre, les r&unions hasardes dont il faut se gar- der; voila ce qui nuit essentiellement aux progrös de la botanique et ce qui peut les entraver un jour. Cest & eviter ces graves inconveniens que je m’ap- plique et j’y parviendrai peattre si je prends la nature pour guide, si je medite les ouvrages des natoralistes habiles qui pour la plus part siögent en ce moment on bien ont sieg6 dans. vos-doctes reunions. weit Sn 106 ch Correspömdenz. :; Mit dem. lebhaftesten Interesse habe: ich- die eben so: zeitgemässe als vortreffliche Schrift des würdigen ;Bernhardi; Ueber den Begriff der Pflanzenart , gelesen, und mich herzlich darüber gefreut, manche meiner eigenen Ansichten und Beobachtungen in derselben bestätigt zu finden. Allerdings: sind nur wiederholte Aussaat und Furtesetzte Kültor (der. Pflänzen, unter: verschiede: nen, ‘durch Boden 'und Standort bedingten Ver- hältnissen, die Mittel,.'welehe uns allein: in den Stand setzen, mit Sicherheit beurtheilen zu kön- Yen, ob eine. Pflanze als‘ wirkliche "Art, Unterart, ‘Abart, oder nur als Spielart und Äbänderung zu betrachten sey.. Leider! stehen ‚aber. der‘ Ausfüh- rung dieser der Wissenschaft so erspriesslichen Arbeiten, sehr grösse Hindernisse entgegen. Sämmt- liche Vorsteher der ‚botanischen Gärten sind zu mannigfaltig beschäftiget, und es fehlt ihnen mei stens an Zeit und Raum, diese entscheidenden Ver- " suche: ‚wweckmänsig ‚austellen und deren ‚Evfolge „genau beobachien zu können, auch scheint der Vor- ‚schlag des: Hrn, Prof. Hornschüch, dass mehrere „Botaniker ' sich vereinigen möchten, einzelne art- ‚reiche‘ ‚Gattungen auf die angegebene Weise za) kultiviren,. nicht. zur Ausführung g gekommen zuseyn, so sehr die Wissenschaft durch diese Maassregel ‚gefördert ,. ‚and: der. Sucht, neue Arten aufzustel- Ien, ‚gesteuert 'seyn . „würde. Ich bin fest davon ‚überzeugt , . dass ‚mebrexe Hundert sogenannte Ar- ten, dureh öftere Aussaat unter verschiedenen Ver- Ban 107 hältnissen geprüft, sich nur als darch Kultur, Ba-. den und Standort veränderte Formen ihrer Stamm- arten zeigen würden, und dass die meisten Arten, Unterarten und Abarten unsers @etreides, nur . durch vielfältiges Aussäen: derselben, unter ver- ‚schiedenen klimatischen und .Bodenverhältnissen, entstanden sind. Auch ‚durch Bastarderzengung sind gewiss, da mehrere Bastarde (Halbbastarde) sehr fruchtbar sind, vorzüglich in den botanischen Gärten, in welchen die Arten eines @eschlechtes gewöhnlich bei einander stehen, eine Menge neuer Arten, deren Vaterland unbekannt ist, entstanden, wovon uns die: Gattungen: Veronica, Verbascum, Detphinium, Thalictrum u. s. w., so manches Bei- spiel liefern, Dass aber auch selbst in Folge von Missbildung neus Arten entstehen können, davon habe ich im verflossenen: Sammer: ein 'merkwürdi- ges Beispiel in meinem Garten gehabt. Im ver- flossenen Jahre schrieb: ich Ihnen, dasa :eine ge- wöhnliche Zwiebel CAllium- Cepa) statt Samen- kapseln eine förmliche Zwiebel getragen habe, und dass ich diese pflanzen wolle. Letzteres geschah im Frühlinge, und ich erzog aus derselben — Allium proliferum Schrader. et Spreng.; eaule subnude tor, tuoso, umbella prolifera, mit langgestielten, unfrucht- baren Blüthen,, und hin und: her ‚gebogenem,. statt den Samen swieheltragenden, schwachem und nier drigem Stengel, — : Vielleicht könnte aber die Aussaat mehrerer, vorzüglich einheimischer.&ewächse, noch wichtigere Aufschlüsse geben, als jenen, :den Begriff der Art 308 " dadurch festzustellen, denn die im ersten Bande der Beiblätter zur Flora von 1833 'uns von dem -Hrn. H. Berger. mitgetheilten Aussaatversuche von Iris- Arten, so wie das fast jährliche Entstehen von zahllosen, selbst: durch den ganzen Habitug, Blätter- und Blüthenform ganz verschiedenen Ab. arten und Spielarten von &eorginen , Calceolarien - und andern Zierpflanzen, die öfter und unter ver- :schiedenen Verhältnissen. ausgesäet werden, fo dern ‘uns effenhar zu weiterem Nachdenken und zu zahlreichen genauen Aussaats - Versuchen auf, und. müssen uns, wie ein Ungenannter in Nra. 2 der. Flora. von 1834 ‚sehx richtig bemerkt, „im Klei uen den Weg anzeigen, den die. Natur im Gros sen bei der’ Erzeugung aller ihrer Mannigfaltigkeit ” genommen hät, und den Wahn zerstrenen, als ob es von Anbegiun der Weelt.:an abgesanderte ‚Spe- cies gäbe. “ Die Resultate der mit grosser. Umsicht von dem verdienstvollen Hrn. Hofratı Koch- angestel- ten :Aussaet:..des Sameus. von..Leontoden. lividus "oder Tarozacum palasire, welche aus dem Samen - Einer Art, zu gleicher Zeit und unter gleichen Bo- denverhältnissen, an teinem' Standort gesäet, fünf, sonst -als:-soviel verschiedene Arten beschriebene Formen des Tararacum offieinale lieferte, sind da- ‚her auch in‘.dieser Minsicht höchst merkwürdig, und veranlassen wieh zu dem Bekenntnisse, . dass auch ich schon ‘im Sommer -des Jahrs 1828 eine ähnliche Erfabrung gemacht, aber aus Furcht, der nicht. genauen: Beobachtung oder gar der Täu Bean > 109 schüng beschnldiget su werden, biö jetzt ver- schvriegen. habe. : \ Ich erhielt nämlich durch die Aussaat von Myosotis sylvatica Ehrh. fünf, und durch die Aus- saat von Veronica agrestis gar sechs, höchst ver- schiedene, zum Theil als Arten beschriebene For- men an einem Standorte und unter: anz gleichen Verhältnissen, konnte aber diese interessanten Ver- suche meiner Körperschwäche wegen nicht gehö- Fig fortsetzen. Gewiss ist diess auch bei mehreren Gattun- gen, namentlich bei der polymorphen Gattung Ru- bus, deren Prüfung durch Aussaat der erwähnte Ungenannte wünscht, der Fall, und ich würde, wenn mich nicht mein& körperliche Schwäche und der Mangel an Raum gehindert hätten, längst diese attung durch Aussaat geprüft haben. Mir ist ein Ort in dem gewesenen Hochstifte Hildesheim (bei Salzdetfurth) bekannt, an welchem in einem Be- zirke von. 20 bis höchstens 30. Schritten, allein neun, von Weihe. als besondere Aitten-aufgestellt& Formen von Rubus wachsen, die sicher alle aus Samen von R. caesius, Fruticösus und vielleicht co- sylifoljus entstanden sind, _ = Ueberhaupt scheint sich das Geheimniss des Pfianzenlebens immer mehr zu enthüllen, seitdem Physik und Chemie. sieh mehr als sonst mit den Erscheinungen: desselben beschäftigen und dadurch der Pflanzenphysiologie eine andere Richtung geben. So wird auch bald der durch die unzureichen- den Versuche Crell’s und Schrader’ s .entsiande- ne Wahn, dass die Pflanzen nur Wasser, Luft und Licht zu ihrer Erhaltung hedürften, und“ das Vermögen: besässen , die unorganischen, erdigen und metallischen Stoffe, welche man in ihrer Asche findet; dureh die ihnen inwohnende Lebensitbhätig- keit zu erzeugen, gänzlich vernichtet werden. Die von unserm, um die Agriculinechemie und. den. Ackerbau überhaupt so’verdienien Dr. Carl Spren- o ZZ 110 el angestellien, und in dem 2. und 3. Bande von Erdmanns Journal für technische und ökonomi- sche Chemie, und dem 2%. Bande seiner Chemie für Landwirthe beschriebenen, eben so genauen, ala höchst wichtigen Analysen der Asche ‚mehrerer Hundert Arten von Gewächsen, und vergleichende Analyse der Bodenarten, in welchen sie gewach- gen waren, setzen es ganz ausser Zweifel, dass jedes vollkommene Gewächs zu seiner völligen . Ausbildung einer bestimmten Quantität unorgani- scher Bestandtheile, welche mithiu zu seinem We- sen gehören, bedarf. Damit ist aber durchaus nicht "gesagt, dass jedes Gewächs, und alle Pflan- zenarten von üiesen Bestandtheilen gleiche Mengen, oder gleiche Mischungen enthalten, sondern nur, ‚dass jedes Gewächs in dem Boden am besten ge- deiht, welcher demseiben ausser der nöthigen Feuchtigkeit nud den organischen Stoffen, welche es zu seiner. Nahtung und Erhaltung bedarf, die ihn in Qualität und Quantität 'nöthigen minerali« schen Stoffe zuführen kann. _ Aus diesem Grunde vegetiren auch die aus: dauernden Pflanzen meines an sich unfruchtbaren Garteris, welche grösstentheils seit 34 Jahren nicht mit. mineralischem Dünger gedüngt worden sind, sondern ausschliesslich mit der. aus ihren: herbst- Kchen: Abfällen. und. .Unkraut. entstandenen Erde nur: zuweilen gedüngt worden , so auffallend kräf- tig, da sie die Bestandtheile, welche zu ihrer Er- haltung nöthig sind, immer wieder zurück erhal- ten, und den ihnen nöthigen Stickstoff theils aus der Luft, theils aus den thierischen Abgängen und ®pühlicht, ‘welche während meines 4 monatlichen Aufeiithaltes auf dem Garten in die Kompostgrübe eworfen werden, entnehmen, ‚Aus diesem Grunde ränkeln aber auch oft Gewächse in. dem fruchibar- sten Boden, weil es ihnen in demselben entweder an einigen zu ihrer Erhaltung nöthigen Bestandthei- len fehlt, oder Veberfluss eines oder. des andern. Bestandtheiles nachtheilig auf ihr Leben wirkt. & f | 111 Nach diesen, durch zahlreiche, im‘ Grossen und im Kleinen angestellte Versuche hestätigten Ansichten, lässt sich der Nutzen des Kalkes, Mer- gels, Gipses, und anderer unorganischer, schon lange angewandter Düngmittel leicht erklären, und es ' ist daher einleuchtend, dass dieselben in einer ra- tionellen Anwendung den grössten Efufluss auf Verbesserung des Acker-, Wald- und Gartenbaues haben müssen. Aber die Resultate,’ welche ein Kammer -Konsulent Stüvenber g in Aurich bin- nen Eines Jahres auf dem unfruchtbarsten, von ihm - zu diesem Zwecke erkauften Moerboden Ostfries- lands, durch eine rationelle Befolgung der Spren- gelschen Angaben in dem Erdmannschen Jour- nale erhalten hat, sind zu auffallend, als, dass ich mich nicht beeilen müsste, Ihnen die vorzüglichsten derselben, wenn auch nur ganz im Auszuge, ans dem vierten Hefte unserer, . von Carl Sprengel redigirten land- und forstwissenschaftlichen Zeit- schrift für Norddeutschland und zunächst für Braun. schweig und Hannover, mitzythellen. _ Derzelbe düngte nämlich seinen zum Tabaksbau bestimmten ' sauren Moorboden, auf den Morgen mit 10 Ton- nen Kalk, 2 Pfund Pottasche, ‚und weil der Tabak der Analyse gemäss bedeutend Äepfelsiure enthält, auch mit einem Schäffel fauler Ae ifel. In die Pflanzenlöcher liess er einen aus koblensuuren Kalk, gebrannten Lehm, Alaun, Pottasche, Kochsalz chwefel, schwefelsaurer Talkerde,, Eisenvitriol, Ofenruss, Knocheimch], Salpeter und kurzem Stall. dünger zusammengesetzten, nach der Menge der ein- zelnen Ingredienzien genau bestimmten Kompost le- gen, und erzog darauf sehr blätterreichen Tabak yon — 8 Fuss Höhe. Auf der Düngung mit dem er- wähnten Kompost aber erzog er Mais mit 10 und. noch mehr Kolben yon 9 Zoll Länge, und Kartoßelu von fast unglaublicher Ergiebigkeit, die bei der Ab- sendung des äusserst lobenswürdigen weitläuftigen Berichtes noch nicht geerndtet waren, — - 112 Dass aber auch der, bekamntlich schon vor längerer Zeit von mehreren deutschen und franz$. sischen Chemikern in einigen Gewächseri ünd de. ren Theilen entdeckte Kupfergehalt ebenfalls aus dem Boden herstamme, und sogar zur Üonstitu- tion einiger Pflanzen zu gehören scheine, davon sind Sprengel und ich zu unserer Verwünde- rung im verflossenen Sommer belehrt worden. Der immer mit Pflanzen- Analysen beschäftigte Spren- el kam eines Tages zu mir, urid sagte, dass er in, der Asche eines nahe bei der Stadt (am Kreuz- kloster) üppig gewachsenen Wiesenklee’s (Tr. pra- tense) sowohl als bei der Analyse des Bodens, auf welchem selbiger gewachsen war, Kupfer, in letz. terem bis zu 3. p. c. gefunden habe, und nün glau- be, dass auch Kupfer zur Constitution desselben ehöre. So wenig ich nun die Richtigkeit seiner Analysen, deren bewunderüngswürdige Genauigkeit mir bekantit ist, bezweifelte, glaubte ich doch, die Schlussfolge nicht anriehmen zu können, und ver muthete, dass nür zufällig Kupfer in der Boden gerathen, und als Kupfersalz von dem Klee aufge- nommen worden sey. Lächelnd sagte ich daher, so müsse ja auch nein Garten yor dem Steinthore, der doch gewiss kein Kupfer enthielte, und auf ‚welchem die Kleearten, trotz des Sandes, so üppig wachsen, ebenfalls dieses Metall in seinem Schonsse enthalten, wenn sölches zur völligen Ausbildung der Kleearten gehöre; dgeh wolle ich den Boden desselben darauf untersuchen, um Aufschluss dar- über zu bekommen. Zu meiner grössten Verwun- derung zeigte mir die Analyse, dass auch mein durch Alluvium gebildeter, im Untergrunde einen Quarzsand, Gerölle und Raseneisenstein besitzender Boden zwischen 2 — 3 p. ce. Kupfer enthalte, und, dass in der Asche eines über 3 Fuss hohen Trifo- Kkum pannonieum ebenfalls Kupfer enthalten sey. Sie dies diem docet. -—— Braunschweig. Wiegmann. cHiezu Litber. Nro. 1.) % Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 8. Regensburg, den 28. Februar 1835. I. Original - Abhandlungen. Einige Bemerkungen über das Wachsthum des Stammes der Monocotyledonen; von Hrn. Dr. Hugo Mohl, Professor in Bern. J edem, welcher das Ergebniss seiner wissen- schaftlichen Forschungen dem Publikum übergibt, kann es nicht gleichgültig seyn, ob die Ansichten, welche er über den von ihm behandelten Gegen- stand äussert, von den späteren Schriftstellern ge- theilt oder bestritten werden, ob von anderen die- selben Ansichten unter Verschweigung der ur- sprünglichen Autorität als neu aufgestellt, ob die- selben missverstanden werden, oder ob vielleicht gar keine Rücksicht auf dieselben genommen wird. In Beziehung auf die phytotomischen Abhandlun- gen, welche ich in den letzten Jahren publicirte, traten alle diese Fälle ein, und in so ferne wird es wohl niemand für eine Anmassung erklären, wenn ich hier vor einem grösseren Publikum (denn die Art der Publication einiger meiner Schriften war nicht geeignet, dieselben in die Hände von vielen Lesern zu bringen) auf die in denselben ausgespro- chenen Grundsätze zurückkomme und in Beziehung auf manche Puncte mein Recht zu wahren suche. Flora 1855, 8. H 114 Bekanntlich war seit der Arbeit von Desfon. saines die Ansicht allgemein verbreitet, dass der Siamm der Monocotyledonen nach einem ganz an- dern Typus gebaut sey, als der der Dicotyledonen, dass beim ersteren das Wachsthum im Centrum statt find&, daher der Umkreis des Stammes die ältesten Gefässbündel enthalte, während bei den Dicotyledonen das Umgekehrte statt finde. Der einzige, welcher diese Ansicht bestritt, war der trefliche Moldenhawer;, es verhallte jedoch seine Stimine ungehört, und niemand hielt es für der Mühe werth, diese ketzerische Meinung auch nur zu citiren. Es dienten im Gegentheile die phytotomischen Untersuchungen der letzten dreissig Jahre nur dazu, Desfontaines Ansicht fester zu begründen, und nur in so ferne erhielt sie eine Modification, als es durch die Beobachtungen von Du Petit Thouars und Mirbel bewiesen wur- de, dass es auch Monocotyledonen gebe, welche am Umkreise des Stammes Holz ansetzen und in die Dicke wachsen... Diese Beobachtungen, welche so leicht zur Entdeckung des wahren Verhältnisses hätten führen können, verwirrten dagegen die Vor- stellungen nur noch mehr und führten zur An- nahme einer Verbindung der vegetatio peripherica und centralis in demselben Stamme. So wenig zweifelte irgend jemand an der Richtigkeit dieser Ansichten, dass es DeCandolle für passender hielt, die Verschiedenheit der Structur des Stam- mes zum Haupteintheilungsprincip des Pflanzenrei- 115 ches zu wählen, als dazu die Zahl der Cotyledo. nen zu benützen. Es wurden die Ausdrücke der Endogenen und Exogenen geschaffen, gingen seit dieser Zeit in die meisten Handbücher, Systeme und Floren über, und jedermann ist von ihrer Rich- tigkeit und Anwendbarkeit überzeugt. Der für mich so. glückliche Umstand, die rei- chen Sammlungen von Baumfarnen und Palmen- stämmen, welche mein. verehrter Freund, Hr. Hof rath von Martins, in Brasilien anlegte, untersu- chen und die Resultate meiner Beobachtungen in seinen ‚treflächen Werken niederlegen zu können, wurde die Veränlassung, dass ich einige Abhand- Inngen publieirte, in denen ich die Unrichtigkeit jener Ansichten von Desfontaines zu bewei- :sen suchte, und welchen ich an änderen Orten noch einige Aufsätze folgen liess, welche zur Vervoll- ständigung jener. monograpbischen Arbeiten die- nen sollten. Ich hatte auf diese Weise einige Hauptgrundzüge einer vergleichenden Anatomie des Pflanzenstammes aufgestellt, deren weitere Ausfüh- rung und Verbindung zu einem zusammenhängen- den Ganzen einer späteren, umfassenderen Arbeit vorbehalten bleibt. Einige Arbeiten jedoch, welche in der neuesten Zeit über diese Gegenstände er- schienen sind, nöthigen mich, schon jetzt einige erläuternde Notizen zu geben. Als die Hauptarbeit, in welcher ich die Un- richtigkeit der bisherigen Ansichten nachzuweisen suchte, betrachte ich meine Palmenanatomie, welche H2 116 zwar nicht der Ausarbeitung nach die erste die- ser Monographien ist,- jedoch am frühesten pnbli- eirt wurde, *) sich nicht nur auf die Anatomie der Palmen erstreckt, sondern auch auf die Ueberein- stimmung des Baues und des Wachsthumes der Monocotyledonenstämme unter sich. und mit dem Stamme der Disotyledeneu hinweist.‘ Ich wiess darin nach,.:wie:der Verlauf der Fasern im Mono- . sotyledonenstamme. gänzlich ‚unvereinbar sey mit dem: Begriffe eines centralen:: Wachsthumes, indem die zu jedem :stengelumfassenden ‚Blatte eines Mo- nacotyledonenstammes.: verlaufenden .Easern, wenn ein centrales Wachsthum . statt finden würde, und man sich. dieselben seitlich verbunden denkt, die Form 'eines Trichters: bilden müssten, welcher auf seiner äussern Seite von den Fasern, die zu den älteren Blättern. verlaufen, umgeben wäre, und alle diejenigen Holzfasern, die zu den jüngeren Blät- tern‘ verlaufen, einschliessen müsste, etwa auf ähn- liche. Weise, .wie die Röhren eines Zugfernrohres in ‚einander stecken. Ich zeigte, dass dieser Ver- lauf der Fasern nicht statifinde, sondern dass je- der. Holzbündel, wenn man ihn vom Blatte abwärts verfolgt, in einem’ mehr oder weniger stark ge- krümmten.Bogen bis gegen das Centrum des Staı- 'mes einwärts lauft, dass er von hier aus, nicht wie es bei flüchtiger ‚Untersuchung scheint, in ge- *) In dem im Jahre 18517 ausgegebenen 5ten Fascikel des Martinus’schen Palmenwerkes. D r 117 rader Richtung abwärts lauft, sondern dass der- selbe, wenn man ihn weiter vertelgt, ganz allımäh- lig sich wieder der Oberfläche des Stammes nä- heart, bis er unter der Rinde erscheint, und dass er nun ımter der Oberfläche des: Stammes seinen Weg weiter abwärts fortsetz. Eine nothwendige Folge dieses Verlaufes der Fasern ist nun diese, dass der untere Theil der Faserny sich kreuzt mit dem obern Theile aller der Fasern, welche zu den älteren Blättern verlaufen, und dass der zwischen dem Blatte und dem Centrum des Stammes lie- gende Theil jedes Gefässbündels sich kreuzt mit dem untern. Ich zeigte ferner, dass der Bau die- ser Fasern nicht ihrem ganzen’ Verlaufe nach der- selbe ist, sondern ‚dass dieselben im Centrum des Stammes und von da aus bis zum Blatte gefüss- reich, weich und krautartig sind, dass sie dagegen, wenn sie auf ihrem Wege nach unten und ausken in die äusseren Schichten des Stammes eintreten, dicker, fester und helzartiger werden, dass nur- hievon die Festigkeit der äusseren Schichten eines Monvcotyledonenstammes abbängt, aber durchaus nicht von dem grösseren Alter der im Umkreise des Stammes liegenden Gefüssbündel, wie man früher glaubte. Ich zeigte ferner, dass die Holzbündel an ihrem unteren Ende, wenn sie unter der Ober- fläche des Stammes angekommen sind, entweder sehr dünn werden, und alsdann unter der Rinde eine eigene Lage von bastähnlichen Fasern bilden. wie z. B. bei deu Palmen, oder. dass sie im Gegen- 118 theile dicker und holzartig bleiben, und dann durch ihre allmählige Anhäufung ein Wachsthum‘ des Stammes in die Dicke zur Folge haben, wie bei Dracaena, Aloe ete., was zu der Meinung Ver- anlassung gab, es sey in diesen Fällen eine peri- ‚pherische Vegetation mit der centralen verbunden, Die Untersuchung des Baues der einzelnen Fasern des Monpcotyledonenstammes zeigte, dass ‚dieselben vollkommen die gleiche Zusammensetzung besitzen, wie die Holzbündel, welche bei den Di- eotyledonen aus dem. Holzeylinder in die Blätter eintreten, oder was dasselbe ist, wie ein zwischen zwei Markstrahlen befindlicher Abschnitt des ein- jährigen Stammes eines Dicotyledonen. " Aus all diesem zog ich den Schluss, dass der Stamm der Mono- und Dicotyledonen nach dem- selben Typus gebaut ist, dass ihr Unterschied nicht im verschiedenen Verlaufe ihrer Holzbündel begrürdet ist, sondern einzig nur darin, dass bei den Mlonocotyledonen die zu den verschiedenen Blättern gehenden Fasern isolirt bleiben, und weder seitlich untereinander, noch vermittelst ihres unte- ren Theiles mit den älteren Holzfasern verwachsen, dass daher den Monocotyledonen eben so gut als den Diecotyledonen eine peripherische Vegetation zugeschrieben, und dass der Beyriff einer centralen Vegetation und der Ausdruck der Endogenen gänz- lich aufgegeben werden muss. Eine zweite, oder vielmehr der Zeit nach (ins Jahr 1828 fallende) frühere Reihe von Untersuchun- ' 119 gen betraf den Stamm der baumartigen Farne; das Resultat derselben wich von dem der früheren Be- obachter sehr ab. Die französischen Phytotomen hatten angegeben, der Stamm der Baumfarne stim- me in seinem Baue vollkommen mit dem Monoco- tyledonenstamme überein, Link gab dagegen an, sein Bau beweise, dass derselbe aus Blattstielen zusammengewachsen sey. Meine Untersuchungen zeigten dagegen eine durchgängige Verschiedenheit desselben vom Stamme der Mono- und Dicotyle- donen, inder« seine Holzmasse einen ganz andern Bau besitzt, nicht in Bündel zerspalten ist, son- dern einen vollkommenen Cylinder darstellt, wel- ‚ eher nur an den Stellen, wo die Blatistiele fest sitzen, eine schmale Längenspalte besitzt, aus de- ren Rändern die Gefässbündel abgehen, welche in die Blätter eintreten. Diese Untersuchungen wur- den auch vollkommen durch die von Meyen in Brasilien angestellten bestätigt. Den Hänptunter- schied zwischen dem Stamme der Baumfarne und dem der höhern Gewächse setzte ich jedoch darein, dass bei dem Farnstamme alle Theile in dem Zu- stande und in der Zusammensetzung verharren, welche sie bei. ihrer ersten Bildung annahınen, dass der Stamm daher nur an der Spitze vegelire, der übrige Theil dagegen durchaus keine neue Helz- bildung zeige und nur zur Zuleitung von Säften diene. Die Abhandlung, welche das nähere Detail über diese Untersuchungen enthält, ist seit Jänge- rei Zeit gedruckt und wird in dem: Icones selectae 120 plantar. eryptogamic. Brasil. betitelten Werke von Martius erscheinen. *) Das Hauptresultat dieser Untersuchungen machte ich „dagegen im Jahre 1831 **) bekannt, belegte diese Art des Wachs. thumes mit dem Namen der vegetatio terminalis, und suchte nachzuweisen, dass dieses Wachsthum auch bei den nicht baumartigen Farnen, "bei den Lycopodineen, Marsileaceen und Moosen vorkomme. Später ***) machte ich auf das Vorkommen dieser Vegetationsweise bei den Cycadeen aufmerksam, und setzte den Unterschied dessersen von dem Wachsthume der Mono- und Dicotyledonen aus- einander. Nach dieser Auseinandersetzung der Haupt resultate, welche sich aus meinen Untersuchungen des Palmen- und Farnstammes ergeben, gehe ich nun zu den Schriften über, welche in der letzten Zeit diesen Gegenstand behandelten, nämlich zu Alph. DeCandolle’s Introduction & l’etude de la botanique, Paris 1835 und Duvernoy’s Un tersuchungen über Keimung, Bau und Wachsthum der Monoeotyledonen, Stuttg. 1834. *) Dieses ist, seitdem ich diese Zeilen schrieb, geschehen; der Aufsatz ist in dem augegebenem Werke pag. 40 — 61 enthalten. *) Ach. Richard, Grundriss der Botanik. Uebers. tv. Kittel. ate Aufl. 1851. pag. 95. u. folg.\ “*) Ueber den Bau des Cycadeen - Stammes un. s. w. in den Alshandlungen der Münchner Academie 1832. pag. 399. etc, 121 Hr. Alph. DeCandolle berührt nur meine Ansichten über den Bau des Monocotyledonen- stammes, begeht aber dabei die Insonsequenz, dass er zwar die Thatsachen zugibt, aber nicht die Schlussfolgerungen, die nothwendigerweise aus den- selben hergeleitet werden müssen ; er erkennt näm- „lich die Richtigkeit meiner Beobachtungen über den Verlauf der. Fasern an, hält aber meine Ver- gleichung der Holzbündel der Mono- und Dicoty- ledonen für fehlerhaft. Er sagt nämlich pag. 74 in der Anmerkung: „Mr. Mohl a compar& ces fıbres avec celles des dicotyledones et a trouvd d’assez grandes ressemblances. Il a et conduit par de certaines analogies ä considerer chaque fibre de monocotyledone comme formee des memes parties quune tige annuelle de dicotyl&done tout entiere, et il nommne, A cause de cela, liber le tissu cellu- laire exterieur de chaque fibre, et bois le tissu cel- lulaire interieur. Cette nomenclatyre embronille singulierement les descriptions de Pauteur, et doit etve negligee ou reformee, car Tanalogie entre ces organes des monocotyl&dones et dicotyledones est au moins douteuse en elle möme, et dans tous les cas des diflerences de position et de formation sont si grandes, quil n’y a que de l’embarras A de- signer ces choses sous les mömes noms. “ Diese Beschuldigungen muss ich zurückweisen. Wem Hr. DeCandolle glaubt, ich vergleiche den Gefässbündel der Monocotyledonen mit einern ganzen Aste eines Dicotyledonen, so weiss ich in 122 der That nicht, wo er diese Vergleichung in mei- ner Palınenanatomie fand. Ich verglich allerdings den Gefässbiindel der Monocotyledonen mit dem der Dicotyledonen, und ich glaube noch immer, dass diese Vergleichung auf etwas mehr, ‚als auf gewissen Analogien beruhe, nämlich auf ihrer vül. ligen Uebereinstimmung im Baue. Anstatt sich in leeren Declamationen Luft zu machen, hätte Hr, DeCandolle anführen sollen, in was denn die Verschiedenheiten bestehen, und was dazu berech- tige, diese Organe bei den Mono- und Dicotyledo- nen mit verschiedenen Namen zu bezeichnen; die verschiedene Lage, auf die er sich stützt, ist ein sehr schwacher Grund. In anatomischer und phy- siologischer Hinsicht hat man den Theil Holz zu nennen, welcher den Bau des Holzes zeigt und den Theil Bast, welcher die Struetur des Bastbün- dels besitzt, mögen diese 'Theile liegen wie sie wollen , mögen sie hart oder weich seyn. Kann mir Hr. DeCandolle eine Verschiedenheit des monocotyledonischen Gefässbündels von dem der Dicotyledonen in Hinsicht auf seine wesentliche Structur nachweisen, dann allerdings erkenne ich mich für besiegt. Eine vollkommene Gleichbeit dieser zwei Bildungen behauptete ich auch nicht, sondern gab nur an, dass beide aus denselben ana- tomischen Systemen, und zwar mit derselben rela- tiven Anlagerung dieser Systeme bestehen, dass dagegen . die verhältnissmässige Entwicklung der einzelnen Theile Abweichungen zeige, z. B. der . 125 Bast bei dem Gefässbündel der Monocotyledonen meistens vorherrschend sey. Desshalb aber, weil bei dem einen Hoizbündel das eine, beim andern das andere System mehr entwickelt ist, beide Ge- fässbündel mit verschiedenen Namen zu bezeichnen und eben damit ihre Verwandtschaft aus den Au- gen zu verlieren, wäre meiner Ansicht nach kein sehr philosophisches Verfahren gewesen und hätte nur dazu dienen können, den ‚„embarras“ zu ver- mehren. Was würde man von einem Anatomen halten, welcher den Magen der Fleischfresser, Wiederkauer und Cetaceen ete. nicht unter dem gemeinschaftlichen Namen des Magens zusammen- fassen, sondern eben so viele verschiedene Namen ersinnen wollte, als er verschieden geformte Mä- gen trifft, würde man ihm nicht Mangel an Logik und unnöthige Verwirrung der Sache mit Recht vorwerfen? Die französischen Gelehrten sind frei- lich mit der Bildung von schlecht zusammengexetz- ten unnöthigen und schwer verständlichen griechi- schen Wörtern gleich bei der Hand, bei welcher babylonischer Sprachverwirrung ihnen leider ei nige Deutsche getreue Hülfe leisten zur grossen Erleichterung der Wissenschaft; sie sollten sich eher ein Muster an ihrem grossen Cuvier nech- men, der ungeachtet er der Gründer einer neuen Wissenschaft war, und so viel Neues sah, als ir: gend Einer, sich dennoch nur der trivialen, allge- mein verständlichen, längst hergebrachten Ausdrü- cke bediente. 124 [2 N Mit dem Versuehe den geliebten Namen der Enndogenen zu retten, sieht es noch schlimmer aus, Hr. DeCandolle sagt nämlich in der Explication des planches p. 5.: „en regardant le haut de la fig. 7. cd. b. der unrichtig eopirten Sten Figur der Tab. Q. meiner Palmenanatomie} les: nourvelles fibres, dans leur, partig superieure, sortens bien. du ‚centre des anciennes,, .ce’ qui explique comment on est arriv€E & Yopinion gendralement regue que Ies fibres nouvelles cheminent dans le centre du trone, En ne considerant que la partie superieure, le .mot endogene, applique A. cette elasse des plantes, est toujours vrai.“ Eindogenen sollen sie also heissen, weil der obere Theil der Gefässbündel aus der Mitte des Stammes heranstritt! Hätte Hr. DeCan- dolle den jungen Trieb eines dieotyledonen Bau mes in Hinsicht auf den Verlauf seiner Gefässbün- del untersucht, oder hätte er denselben auch nur nach der trefflichen Darstellung, welehe Du Petit 'Thouars in seiner Histoire d’un morceau de bois „gab, studirt, ‚so hätte er gefunden, dass sich der Verlauf der Gefässbündel. an den jungen Trieben der Dicotyledonen ganz auf dieselbe Weise verhält, wie ich es von den Monocotyledonen angab. Hier findet eine vollkommene Vebereinstimmung- statt, und eine weit grössere, als an dem unteren Theile der Gefässbündel,' welche 'bei den Dicotyledonen mit einander verschmolzen sirid, dadurch einen fe sten Holzeylinder bilden, zugleich aber aueh die Untersuchung erschweren. Es ist sehr Jeicht, an 125 den jungen Trieben der Dicotyledonen zu finden, dass die Gefässbündel, ‚welche in die Blätter ein- treten, von der innersten Holzschichte (der corona von Hill, oder dem etui .medullaire der Franzo- ‚sen) herstammen,. sich. bogenförmig auswärts bie- gen, sieh mit den Gefässbündeln, welche zu den höher stehenden Blättern verlaufen, kreuzen, und dass ihr unterer Theil sich über diejenigen Ge- fässbündel legt, welche den tiefer stehenden Blät- tern angehören. An der Spitze. selbst kann ‚weder von einem centrelen, noch von einem peripheri- sehen Wachsthume die Rede. seyn, indem hier .nur ein Kreis von Gefüssbündeln vorhanden ist, die also:weder äussere noch innere seyn können, wit man die bezeichnenden Charactere für das Wachs- tham der Mono- und Dicotyledonen aufstellen, #0 muss man. die Eigenschaften und den. Verlauf der ganzen Gefässbündel zu Rathe ziehen, und ‚die Theile, in welchen sie Verschiedenheiten zeigen, hervorheben, dieses sind aber die unteren Parthieen derselben, und nicht, wie Hr. DeCandolie glaubt, ihre oberen. Die zweite hier zu betrachtende Schrift, näm- lich die des Hrn. Duvernoy, handelt, ebenfalls nur von dem Bau und dem Wachsthum der Mono- cotyledonen, und führt nur gelegenheitlich einige- male die Farnkräuter au. Der Verf. glaubt (p. 13.), es unterscheiden sich die Gefässbündel- der Mono- cotyledonen von denen der Dicotyledohen dadurch, dass die. ersteren wenig Neigung hätten, sich zu r 126 ! verästeln, ‘was sich schon in dem ganzen Habitus dieser Pflanzen ausspreche. Der Stamm der Mo. nocotyledonen sey daher in der Regel einfach, wäh. rend der Stamm der Dieotyledonen verästelt sey, weil die Gefässbündel des letzteren einen entschie. denen Trieb hätten, sich zu zerästeln und nach verschiedenen Richtungen hin auszubreiten. Den Unterschied der Mono- und Dicotyledonen , wie ihn Desfontaines angegeben, hält Hr. Duver noy 'p.:17) für vollkommen richtig, er glaubt je- doch, er lasse sich nicht auf alle Gewächse dieser ‚ Xlasse anwenden. .Man müsse am Stamme der meisten Endogenen zwei Substanzen unterscheiden, 3) eine Rinde, welche sich.von der der Dicotyledo- nen durch ihren Mangel an Bast unterscheide, 2 eine Kernsubstanz, welche aus Mark und Gefis. bündeln bestehe, . welche leiztere,nach aufwärts in die Blätter, nach abwärts in die Wurzeln verlau- fen. Was die Richtung der Holzbündel in der Kernsubstanz betrifft, so. beschränkt sich der Verf, (p. 22.) aut die Angabe, dass dieselbe bei den in die Länge gestreckten Stämmen parallel mit ein ander laufen, während sie in den Zwiebeln und in . den Knollen der Irideen, Scitamineen etc. in ver- schiedenen Richtungen verlaufen, so dass .sie sich öfters zu durchkrewzen scheinen. = Men erlaube mir einige Augenblicke bei die- ser anatomischen Darstellung des Verf. zu verwei- len, ehe ich zu seinen Ansichten über das Wachs- thum . der: Monocotyledonen übergehe. Dass Hr. ” 127 Duvernoy auf meine Untersuchungen des Monoco- tyledoneustammes keine Rücksicht nahm, und keine Ahnung davon hatte, dass ich . den Verlauf seiner Gefässbündel etwas genaxer verfolgt habe, will ieh ihm nicht verargen, denn-er zeigt noch an vielen Stellen seiner Schrift, dass er mit: der Literatur seines Gegenstandes wenig vertraut ist; dass er an dem Vorhandenseyn einer Vegetatio centralis bei den Monocotyledonen nicht zweifelt, halte ich eben- falls für sehr natürlich, da solche Untersuchungen über den Verlauf der Gefässbündel, deren ganzes Resultat darin besteht,. dass sie in langen Stäm- men parallel mit einander, in kurzen Stämmen in verschiedener Richtung verlaufen, ‚überhaupt nicht geeignet seyn können, zu irgend einer. Ansicht über den Bau. des Monocotyledonenstamms zu, führen, Mit welcher Oberflächlichkeit, Hr. Duvernoy, bei seinen Untersuchungen verfahren ist, hiefür liefern seine Ansichten über die Verästelüng und über den Wurzelbau der Monocotyledonen den triftiigsten Be- weis. Dass die Monocotyledonen wenig Aeste ha- ben, davon findet Hr. Duvernoy den Grund in dem Umstande, dass ihre Fasern keine Neigung sich zu verästeln besitzen. Hr. Duvernoy weiss also nicht; dass die Holzbündel der Aeste zu ei- ner ganz andern Ordnung von Holzbündeln gehö- ren, als die des Stammes, indem sie nicht in Ver- zweigungen der letzteren ihren Ursprung haben, sondern däss die Zweige fremde, gleichsam anf‘ die primäre Achse gepfropfte Individuen sind, wel- 128 che ihre eigenen Holzbündel besitzen, die sie dem Stamme_ eher zuschicken, als sie von ihm erhal. ien. Wenn Hr. Duvernoy Stämme mit sehr verästelten Holzbündeln sehen will, welche den- noch ‚keine oder nur wenige Zweige besitzen, so rathen wir ihm die Rhizome unserer Farne z. B, von Struthiopteris yermanica zu untersuchen. (Schluss folgt.) BD. Preisaufgabe "Die physische Klasse der Königl. Societät der "Wissenschaften zu Göttingen hat für den Novem- ber 1836 folgende Preisaufgabe festgesetzt: " „Exhibere accnratam expositionem omnium se- eretionis organorum in plantis adhuc observatorum, ratione simul habita partium secretarum naturae nee non effectus, quem secretio generatim in ve- getationis jrocessu procreare possit.‘‘ „Eine genaue Darstellung der sämmtlichen be- kannten secernirenden Organe in den Pflanzen, mit Rücksicht auf die Beschaffenheit der secernir- ten. Theile und der Wirkungen, welche die Se- cretion überhaupt im Vegeintionsprocesse hervor- ‚bringen kann. * Die Concurrenzschriften müssen vor Ablauf des Septembers 1836 postfrei eingesandt und mit einer verschlossenen mit einem Motto bezeichneten Capsel worin sich der Name des Verf. befindet, ver- seheu seyn. Der Preis ‚besteht in ‚fünfzig Ducaten. (Hiezu Litber. Nro. 2.) N | Allgemeine botanische Zeitung. zn Nro. 9. Regensburg, am 7. März 1835. I. Original- Abhandlungen. Einige Bemerkungen über das Wachsthum des Stammes der Monocotyledonen ; von Hrn. Dr. Hugo Mohl, Professor in Bern. . (Schluss. ) Aur einer nicht weniger flüchtigen, oder wahrscheinlich auf gar keiner Untersuchung beruht die Ansicht ‘des Verfassers, es vereinigen sich bei den. Monoeotyledonen die unteren Enden der Ge- füssbündel, um ‘die Wurzeln zu bilden. Hätte Hr. Duvernoy bedacht, dass die Wurzeln der Mo-. nocotyledonen Adventivwurzeln sind, so’ hätte er diess Verhältniss schon an und für sich für sehr unwzhrscheinlich halten müssen, indem keine die- ser Wurzeln zur Achse des Stammes gehört, son- dern alle demselben fremdartige, in ihm im wört- lichsten Sinne wurzelnde Productionen sind, was die Verästelung ihrer Fasern im Stamme (worüber ich auf mehie Palmenanatomie verweise) deutlich genug zeigt. j ‘Gehen .wir nun zu dem Theile der Schrift über, welche über das Wachsthum der Endogenen handelt, so lesen wir, dass dieselben in dieser Hin- Sicht sehr verschieden sind, und nichts. weniger _ Flora 1855. 9. ‘ LI. 130 uls die einförmige Regelmässigkeit des Systems dar. &telen. ‚In Beziehüng auf die vegetatio centralis der Monoeotyledonen glaubt Hr. Duvernoy trete als nächste Folge ein, dass die Holzbündel um so dichter stehen, je mehr sie sich dem Umkreis des Stammes nähern. Es gebe aher auch viele Endo- genen, bei welchen die Holzbündel durch die gan- . ze Kernsubstanz ziemlich gleich vertheilt seyen, oder im Mittelpunct des Stammes am dichtesten stehen; dieses weise darauf hin, dass nicht allen das Wachsthum von innen noch aussen zukomme. Ich glaube, nieht meine Leser auf den völligen Mangel an Umsicht und Logik, die sich in dieser Be- weisführung kund gibt, aufmerksam machen zu müs- sen. Hätte sich der Verf. auf die verschiedene Fe- stigkeit und Härte der im Umkreise und der im en- trum des Stammes liegenden Gefässbündel, anstatt auf ihre mehr oder weniger gedrängte Stellung be- rufen, wie man dieses früher that, so hätte man die i Analogie mit dem Kernholze und dem Splinte der Dicotyledonen zu seinen Gunsten gehabt, allein auch dieses wäre, wie ich in meiner Palmenanatomie zeig- te, nur eine scheinbare Analogie gewesen, indem derselbe Gefässbündel der Menocotyledonen, an ver- schiedenen Stellen seines Verlaufes untersucht, eine sehr verschiedene Structur besitzt, und vom. weichen, keantartigen, ‚von. den Markzellen. schwer unter- .scheidbaren, €, keflipestrange bis zur- derben,, elfen- heinartig- harten ‚Masse ı wechseln kann. Allein nel men wir anch einen, Ängenblick an, dass die Gefis- bündel sich im Centrum des Stammes bilden, “und 451 die älteren von den jüngeren nach aussen gedrängt werden, so ist dennoch durchaus kein Grand dazu vorhanden, warum dieselben im Centrum weniger dicht gedrängt, als im Umkreise stehen sollten ; im Gegentheile, wenn alle die Tausende von Gefüse bündeln, die sich in einem dicken Palmenstamme finden, in seinem Centrum entstanden wären, so müsste gerade dieses stärker mit Gefässbündeln überfüllt seyn, indem nothwendigerweise die in den äusseren Kreisen stehenden Gefässbündel, wenn sie durch Druck von. innen nach aussen ge; schoben würden, von einander entfernt werden und eine weitläufgere "Stellung annehmen müssten, wie denn dieses auch bei den Bastbündeln der Di- cotyledonen in. der That der Fall ist. Hr. Duvernoy glaubt aber in einem andern Umstande noch einen dentlichern "Beweis gefun- den zu haben, dass nicht alle Endogenen von in- nen nach aussen wachsen. Er geht namentlich von der Thatsache aus, dass viele Monocotyledonen mit Zwiebeln und knollenartigen Stämmen jährlich ei- nen neuen Stamm erzeugen, während der alte Stamm abstirbt. Dieses sey bei Colchicum, Tulipa und ÖOrchis schon längst beobachtet, finde aber auch bei Arum, Crocus, Gladiolus, Fritillaria, kurz bei unsern Farnen, bei den meisten Gräsern, Cype- roideen, Aroideen, Asparagoideen‘, Liliaceen, Tri- deen, Seitamineea, Orchideen‘, mit einem Worte bei den meisten nicht baumartigen Eindogenen statt. Da nun in diesen Fällen der Stamm immer nur an , ' 12 13% einem Ende fortwachse, ohne durch Ansatz nener Sehichten auch in seinem übrigen Umfange zuzu- nehmen, so müsse man das Wächsthum dieser Pflanzen, dass nur in die Länge gehe, als_ein Mit- telglied zwischen dem Wachsthume der Endogenen und Exogenen betrachten, und diese Pflanzen Pro- soyenen, Vorwärtswachsende, nennen. - Ich erlauhe mir auch hierüber noch einige Be- merkungen zu machen. Dass es Hrn. Duvernoy unbekannt ist, dass ich schon vor Jahren den Be- griff einer vegetatio terminalis aufstellte, finde ich sehr ‚natürlich, da er auch meine Untersuchungen des ‚Menocotyledonenstammes der Beachtung nicht werth ‘fand. Ich beschränkte den Begriff der vege- tatio terminalis auf diejenigen Pflanzen, deren Stamm der Zusammensetzung nach ven seiner ersten Bil dung an völlig unverändert bleibt, deren Gefäs- bündel (wenn solche überhaupt vorhanden sind) sich daher weder der Zahl nach vermehren, noch „in ihre Zusammensetzung neue, später gebildete Theile aufnehmen und schrieb daher eine solehe Vegetation nur 'den Cryptogamen von den Moosen aufwärts zu, und fügte diesen später auch noch die Cycadeen bei, wobei ich jedoch, wie ich aus “einem erst kürzlich erhaltenen _Stammstücke einer Cycas sehe, vielleicht nur zum Theile Recht. hatte. Hr. Duvernoy.dagegen beachtet die innere Zu sammensetzung., ‚and..den- Verlauf der Holzfasern gar nicht, sondern ' gründet seine, ganze Ansicht auf den "Umstand, dass der Stamm von hinten ab- u 135 sierbe und an seiner Spitze weiter wachse. Die- ser Umstand beweist aber durehans nichts, und er fehlt ebensowohl bei Gewächsen, welche eine ve- getatio terminalis. im ausgezeichnetsten Grade “be- sitzen, vollständig z. B. bei’'den:Baumfarnen, als er auch bei solehen Gewächsen: vorkommt‘, welche nach Art. der Mono- oder Dieotyledonen wachsen, nämlich bei. allen Pflanzen, welche eine sogenannte radix praemorsa besitzen, z; B. bei Scabiosa' Sue- cisa, manchen Hieracien ete: Es ist.gar leicht einzusehen, dass ı mit der Art der Entwicklung‘ und mit dem Baue’ der Holssub- stanz, auf welche allein der Unterschied der Pro- sogenen, der Mono- und tieotyledonen zu grün- den ist, dieses. Absterben von. unten: aus nicht in der mindesten Verbindung steht, indem jedes ‘Ge- wächs, das die Fähigkeit besitzt, höher oben am Stamme Adventivwurzeln zu treiben, dadurch die Stammspitze ernähren und den unteren Theil des Stammes entbehren kann. Dass diese Stimme nicht bedeutend in die Dicke wachsen, was Hr. Duvernoy ebenfalls für eine characteristische Ei- genschaft derselben hält, ist einestheils nicht rich- tig, wie man z. B. an den Zwiebeln leicht be- obachten kann, und andernthejles, wenn es auch bei einzelnen der Fall ist, so. ist es ‘ohne Bedeu-. tung, was aus den folgenden Betrachtungen erhellt. Wenn man von einem Dicotyledonen-Baume einen zweijährigen Ast als Steckling setzte, im nächsten Frühjahre denselben ‚wieder an der Gränze des ö 454 r zwei- und dreijährigen Holzes abschnitte, den obe- ren /Theil wieder als Steckling setzte, so könnte man ‚auf diese Weise (vorausgesetzt die Pflanze würde ungeachtet dieser übeln Behandlung ein gu- - tes Gedeihen zeigen) eine Reihe von Jahren hin- durch fortfahren, denselben Process künstlich zu er- zeugen, den die Natur bei dem von Hrn. Duver noy zu \Prosogenen . gestempelten ‚Pflanzen von -selbst vornimmt. Man hätte auf diese Weise alle Erscheinungen des Vorwärtswachsens .und des Ver. lustes des unteren Endes erzeugt, würde alle Jahre einen frischen Trieb von gleicher Länge erhalten, welcher nie indie. Diche wachsen würde, und dennoch hätte man an seiner Pflanze eine vollkom- mene vegetatio peripherica und. durchaus keine veget. terminalis. \ Dieses mag hinreichen um zu zeigen, wie . durchaus unhaltbar die Charaktere sind’ auf wel- che Hr. Duvernoy den Begriff der Prosogenen gründete. Betrachten wir aber die Pflanzen, an ' welchen derselbe dieses. Wachsthum aufzufinden glaubte, etwas näher, so zeigt es sich, dass allen denselben dieses Wachsthum nicht zukdfımt, mit Ausnahme der Farne, deren Untersuchung- wich schon längst bestimmte, den Begriff der vegetatio terminalis aufzustellen, j u Hr. Duvernoy glaubt bei den Aroideen, Or- chideen, Zwießelgewächsen und Irideen hanpt- sächlich diese Art des Wachsthumes aufgefunden 2u haben, hiebei wirft er aber die verschiedensten 155 Sachen zusammen, da.er. bei seinem Mangel an leitenden morphologischen Prineipien jeden Haltes entbehrt. Wie wir schon oben sahen, dass er bei den Stämmen, welchen er ein: centrales Waechs- thum zuschreibt, die verschiedenen Achsen nicht unterscheidet, so nimmt er auch bier keine Rück- sieht darauf. - ES liegt in der Natur der Sache, dass eine terminale Vegetation nur allein solchen Gewächsen zugeschrieben werden darf, deren Hauptachse nicht alljährlich sich in eine Blüthe endigt oder in eine zusammengesetzte, wenn auch indeterminirte In- florescenz übergeht, welche als ein Ganzes abstirbt und abgeworfen wird. Dieses findet nun aber 'bei den meisten von Hrn. Duov ernoy ‘für Prosögenen ausgegebenen Gewächsen statt, =. B. bei den "Asparagineen, JIri- deen, Liliaceen, Seitamineen; Orchideen etc, ' In- dem bei allen diesen Gewächseni: sieh: die Endknos- pe in eine einfache Blüthe oder meistens in ei- nen zusammengesetzten Blüthenstand endigt, so wird dadurch das Wachsthum des Stammes für immer vollkommen beendigt, es kann daher von ei- nem Vo+wärtswachsen desselben überhaupt gar keine Rede mehr seyn; setzt sich derselbe durch . Seitenknospen’ fort, so tritt ein anderes Individuum an.seine Stelle, dessen ‚Vegetation in Beziehung auf die des Mutterstammes gar nicht in Betracht - kommt. j \ Hr. Duvernoy stützt sich besonders auf die 136 N Zwiebeln mit Knollen, und glaubt, die ächten Zwie- belo, so wie die von Crocus, Gladiolus etc. wach- sen meistens aufwärts, indem ihre Knospe an der Spitze des Stamms liege. #inen deutlicheren Be- weis seines Mangels an einem richtigen Blicke und : an der Geschicklichkeit zu untersuchen hätte Hr. Duvernoy nicht geben können. Besässe er diese Eigenschaften auch nur in einigem Grade, so hätte ‚er gefunden, dass sich bei den Zwiebeln von Gla- diolus ete. der Stamm in den Blüthenschaft fort- setzt, und dass die Knospe, die im nächsten Jahre r zum Blüher kommt, eine Seitenknospe ist; dass sie oben an der Zwiebel steht, d.h. in der Achsel eines der obern Blätter, und nicht wie bei den meisten andern Zwiebeln in der Achsel eines un- tern Blattes und dass sie daher scheinbar den Stamm in gerader Richtung fortsetzt, ist ein ganz gleichgültiger Umstand, dadwrch wird sie nicht zur Endknospe und der Stamm nicht zum vorwärts wachsenden, eben so wenig als es der Stamm ei- ner Dracaenia,: Yucca etc. ist. Unter allen von Hrn. Davernoy citirten Mo- nocotyledonen wächst der Stamm:nur bei den Arai- ‚deen an seiner Spitze ununterbrochen fort, weil seine Inflorescenz lateral ist, desshalb könnte es schei- nen, dass auf ihn der Begriff der vegetatio termi- nalis anwenilbar. sey; allein auch bei diesen Pflan- zen hätte man sehe'Unreeht. Die. langen Stämme der Aroideen, z. B. von Caladium seguinum bilden ‚allerdings in eiviger Beziehung eine Uebergangs- wenn e 137 stufe von den Pflanzen mit einer vegetatio termi- _ nalis. zu.denen mit vegetatio peripherica, allein sie gehöreri dem Bau’und Verlauf ihrer Gefässbündel nach noch vollkommen. den. Monocotyledonen an, und stimmen in Hinsicht auf ihr unbegränztes Wachsthum mit. den Palmen überein. Dass das, Absterben von unten aus, was der knollige Stamm von’ Arum: maculatum zeigt, auf welchen Hr. Du- vernoy ein.sa grosses Gewicht legt, ohne Beden- tung ist,habe-ich oben gezeigt. Wo dagegen bei einer Pflänze die neu sich bildenden Blätter dureh Gefässbündel versehen werden, welche nicht die unmittelbare Fortsetzung derjenigen Gefässbündel sind, :welche die weiter unten‘am Stamme 'stehen- den. Blätter versehen ‚sondern wo die. Gefässbün- del; welche zu den obern Blättern gehen, neben den ältern .Gefässbündeln--herablaufen, wo daher mit der Bildung nener Blätter sich ‚die Zahl der Gefässbündel im Stamme und seine Holzmasse ver- mehrt, wie dieses bei den Aroideen statt findet, in diesen Fällen kann man nicht von einer vegeta- tio terıninalis sprechen. . Mancher könnte vielleicht, nachdem: er diese Bemerkungen gelesen, der Ansicht seyn, 'es- wäre, "anstatt die Mängel dieser Schrift stgenge zu rügen, besser gewesen, es der Zeit zu überlassen die Kör- ‚ner von de? Spreu zu reinigen, indem was in der- selben unrichtig ist, unbeachtet bleiben, ‘das Brauch- bare dagegen: hervorgesucht werden werde. Diese Ansicht theile ich nicht. 12... 158 . Die‘Lauheit, welche sich in die Beurtheilung der ‚Schriften in der neueren Zeit beinahe allge- - mein eingeschlichen, die Sorge, den Verf. durch die gerade und offen ausgesprochene Meinung viel- leicht zu verletzen, scheint mir der Wissenschaft. nur zum Schaden gereichen zu können. Ein Buch, das Irrthümer enthält, ist nicht gleichgültig, son- dern. es droht immer. mehr ‚oder weniger einen Röchachritt, oder wenigstens einen Stillstand in der Wissenschaft zu bewirken, ‚und der Verf. .sollte es dem Beurtheiler Dank wissen, der auf die Mängel seiner ‘Arbeit aufmerksam: macht, wenn nicht bös- lieher Wille, sondern die Veberzengung, den Ge. genstand von einem richtigen Standpunct zu be trachten ,.. denselben zur Aeusserung seines Urthei les bewog.. -IL Correspondenz. x Seltene Pflanzen der Gegend von Düsseldorf.) ‚ ‚Obgleich Düsseldorf durch mehrere Standorte seitener Pflanzen der botanischen Welt schon be- kannt äst,.s0 kann ich. doch nicht umhin, von den, mit der vorzüglichen Unterstützung ‚meines Freun- des and Kollegen Nehring, im ‘vergangenen Som- mer hier gesammelten Pflanzen in diesen "Blättern die -merkwürdigsten nach. ihren “Standorten anf zuführen; Viele -Moore und Wälder die sich auf der ‚rechten Seite. des Rheins. finden, und uns: beson- ders auf unseren Exenrsionen anzogen, bieten man- ı ‚ches.schöne und seltene Pflänzchen .dar, dagegen oo. 139 ist die linke Rheinseite zum grössten Theile ange: bauet, und nur unfruchtbare sandige Stellen liegen unbenutzt. Im Nordkanale, ‘der in dem zunächst liegenden Theile meistens zur 'Schiffarth benutzt . wird, findet sich ausser denauf der rechten Seite in allen Wässern gemeinen Pflanzen Ranunculus finitans und in einem Graben hinter Neuss Pot mogeton eompressus L. Bei dem Dorfe Herdt rechts vom Wegg fand ich auf einer nur spärlich begrasten sandigen Trift Vieia' ‚Tathyroides L., Orobanche Galiü auf Galium Mollugo, Myosotis strie: ta L., unter dem Getreide Arenaria tenuifolia und Papaver Aryemone und in begrasten Chausdegrä- ben Vicia angustifolia. Am Rheinufer nach den Erft hin Alium ‚sphaerocephalum. Veronica longi: folia, üie früher in den Wiesen an der Erft sehr viel vorgekommen seyn soll, fanden wir nur ein Exemplar. i - Durch einen sich früher viel mit der leben Botanik beschäftigenden Bekannten erhielt ich Ana- gallis tenella, Littorella, Carez stricta, Cuscuta epilinum, Ranunculus hederaceus, Alisma Plantago und ranunculoides, die bei Crefeld gesammelt sind. Betreten wir nun die rechte Seite des-Rhei- nes, so finden wir sowohl: bei Kaiserswerth als “ auch bei: Düsseldorf an alten Mauern Parietaria difjusa M. et K., Linaria Cymbalaria. Bei der al- ten Burg bei Kaiserswerth Sambucus Ebuhis. Am Rheinufer Allium sibiricum, Senecio saracenicus und zuweilen Isatis tinctoria. "Auf: der Golzhei- / 140 “ heimer Heide gleich vorn an den Sandgruben Bras- sica cheiranthiflora. Die stehenden Gewässer am Kirchhofe von Düs- seldorf sind besonders reich an Leersia oryzoides, Polamogeton pectinatus und cerispus, Hippuris vul. garis, Zannichellia rapens und Villarsia nymphoides welche letztere auch in den. Wässern des Hofgar. tens vorkommt. . Ya Der Theil des Rheinufers zwischen Düsseldorf und dem Dorfe Harun, hat uns durch ihren Reich- thum sehr überrascht; es gedeihen auf dem soge- nannten Anwachse in üppiger Fülle Isolepis sete- oea, Cyperus fuscus, Senecio saracenicus, Diplota- wis tenuifolia und muralis, Erucastrum inodorum, He- leogiton triquetrum, Herniaria hirsuta und Thalie. trum flavum, daselbst in einem durch das Ausire- ten des Rheines gebildeten stehenden Wasser: Zan- ' nichellia repens, JPotamoyelon crispus, peclinatus und Pusikius, Typha angustifolia, Myriophyllum ver- . Sicillatum und spicalum, . und eine grössere : Anzahl Charen, die ich dem Hrn. A. Braun zur gütigen Bestimmung übersandt habe. Auf einer sandigen Stelle gerade dem. Dorfe Herdt gegenüber sind Phleum arenarium und Si- lene oonica in grosser Menge anzutreffen, auch. ist daselbst vor einigen Jahren Salsola Kali in wenigen Exemplaren gefunden worden, sie scheint jedoch durch häufige Ueberschwemmungen verloren gegan- gen zu seyn. Von bier aus bis zum Dorfe Hamm wird man durch Orobanche rubens Wallr., Cynodon 141 Dactylon in grosser Menge, Triticum repens var. caesium, Rosa rubiginosa, Lithospermum offieinale, Lepidium Iberis, Diplopappus annuus, Verbascum cuspidatum, phlomöides und floccosum, auf den zu-_ nächst liegenden Feldern durch 'Valerianela_cari- nata, olitoria und auricula, Veronica praecox. erfreuet. . Einer noch reicheren Ausbeute, als das oben er- wähnte Rheinufer uns stets darbot, konnten wir jedesmal auf unseren Excursionen nach den Torf- sümpfen, die sich von Hilden bis Unterbach und Grafenberg ausbreiten , entgegensehen, sie silid höchst selten durch trockene Stellen unterbrochen, bei Hilden aber von einer sehr grossen Strecke tro- ckener Moorheide begränzt. Als allgemein in den- selben verbreitet sind zu bemerken: Hydrocotyle vulgaris, Erica Tetralie, Hypericum pulchrum, Sa- lie repens, Myrica Gale, Rhynchospora alba, Oxycoe- cos palustris, Viola palustris, Typha Aatifolia, Dro- sera rotundifolia und anglica, Hydrochaeris morsus- ranae, Utricularia vulgaris, Carex panicea, flava, le- porina, stellulata, pallescens, Juncus acutiflorus. in der Nähe von Hilden sind Genista anglica, Jun- cus squarrosus, Rhynchospora fusca, Scirpus caes- pitosus, Polygala serpyllacea, Gentiana Pneumo- nanthe, Vaccinium Vitis idaea überall, auf Spartium Orobanche rapım in grosser Menge und Chaeto- spora ferrugines anzutrefien, wie sich auch Narthe- eium.ossifragum auf einer Stelle in der Richtung nach Haan und Calla palustris an fast grundlosen ' 142 „ . mit Gesträuch bewachsenen Stellen finden. Auch ' Malaxis paludosa wurde vor einigen Jahren von Hrn. Obligschlaeger hier, aber nur in weni- gen Exemplaren beobachtet, Beim Haus Horst Alisma natans und Typha latifolia in grosser Menge, Nicht minder reich sind die Moore bei Unter. bach, sie erfreuen den Forschenden durch Zipparis Loeselii, Montia fontana, Uiricularia minor (selten), Sparganium nalans, Serapias latifolia, Banunculus Lingua, ÜCarex nemorosa, ‚pallescens und fulva. Von hier aus nehmen die Sümpfe immer ab, bis sie sich wieder, eine Viertelstunde von Grafenberg ausbreiten und sich in ihrem’ grössten Reichthum ‚zeigen: Cladium Mariscus, Osmunda Lunaria, Lip- ‚paris Loeselü, Spergella nodosa, Spirpus uniglumis, -Hottonia pahustris, Viola canina var. ericelorum ‚und spärlich Cieuta virosa, die aber bei Gerres- ‚heim in grosser Menge vorkommt, ist die Ausbeute ‚auf der rechten Seite der Chaussee. Einige Büch- -genschuss von Grafenberg links am Wege nach „Ratingen begrüssen uns Hypericum elodes, Scirpus ‚fluitans, Seutellaria minor, Rosa tomentosa und das ‚niedliche- Alecebrum , verticillatum am Rande des Weges. Auf den Anhöhen hinter Grafenberg Myo- sotis-versicolor selten, dagegen aber Orobanche Ra- ‘pum ebenfalls wieder in ausserordentlicher Menge. . Auf den Anhöhen, die gegen Westen an diese Moore stossen, haben wir nichts besonders gefun- . den, was. wohl theils seinen Grund darin haben mag, dass wir nicht oft dieselben besuchten. Der 143 “ einzige Pımkt, der uns seiner Schönheit wegen.öf- ter angezogen hat, ist das liebliche Gestein, es ist überaus überraschend, aus einer ebenen, nur kurz zuvor durch einige Hügel unterbrochenen Gegend in ein Thal zu treten, in welchem die Düssel leb- - haft über Felsen rieselt, deren: Seiten von sabrof fen mit vielem Gebüsch bewachsenen Abhängen ge bildet sind, zwischen welchen sich oft die schön & sten Felsengruppen mischen, in denen sich ausser einem kleinen Wasserfall viele schöne Höhlen be- finden, von denen die Neandershöhle die ausge- geichnetste ist. Au Sonn- und Festtagen findet man stets viele Personen, die aus der Umgegend herbei- kommen, um die Natur in ihrer Pracht zu schauen und ihr Schafen in seiner Grösse zu bewundern. An Wochentagen ist es durch Arbeiter, die theils Kalkstein, aus dem die ganzen Massen bestehen, brechen, theils durch solebe, die denselben an Ort und Stelle sogleich ‘brennen, belebt. Es finden - sich Ornithogalum sylvaticum, Ophrys nidus avis, Epipuctis ensifolia, Festuca sylvatica Vill., Vero- nica montana, Ceterach offieinarum, Aira fleruosa, Asperula odorala', Helleborus viridis und Lunaria rediviva; letztere im grosser Menge. Campanula ‚bononiensis und Convallaria verticillata, die in ei- nigen Beschreibungen des Gesteins angegeben wer- ‚den, konnten wir, trotz vieler angewandten Mühe nicht finden, für:.das: frühere Vorhandenseyn der letzteren aber sprechen noch die Exemplare, die von-hier in- fürstliehen Gärten zu Dick. gepflanzt . \ 144 sind, erstere aber ist nach Original- Exemplaren, die mir durch die zweite Hand zu Gesicht kamen, nichts anderes als eine Form der vielgestalteten Camp. rotundifolia. \ Der Erwähnung werth möchte noch der Bil. kerlyısch seyn, der sehr viel Rosa arvensis, Eu- phorbia platyphylios 'und stricta, Ephemerum neme- rum, Cardamime hirsuta und sylvatiea, Carex Tepto- stachys, Hypericum pulchrum , Veronica smontana, wenigstens 12 Spec. Rubus, und alle der gewöhn- lichen Farne beherbergt. Am Rheinufer hart. an der Stadt Plantago arenarid. Als allgemein verbreitet finde. ich noch Vers- nica Buxrbaumi, Tesdalia Iberis, Euphorbia Gerar- diana, JPoftamogeton pectinatus , Stachys arvensis, ‚Agrimonia, odorata, Galeopsis grandiflora, Prismato- carpus Speculum, der Bemerkung werth. Zuletzt möchte ich noch alle Botaniker, die Gelegenheit haben sollten, in der hiesigen Gegend zu .botanisiren, auf Poa Eragrostis aufmerksam ma- chen, sie wird als hier wachsend von Schrader angegeben und ist wahrscheinlich, auch auf seine Autorität, der Standort in alle deutsche. Floren übergegangen. Den Hrn. Meigen und Weniger, die in ihrem Verzeichnisse bei der Angabe auch . Schrader eitiren, scheint es eben so wenig, als ‚uns gelungen zn seyn, dieselbe aufzufinden. . : Düsseldorf. : ’ CB. Lehmann. : (Hiezu Intellbl. Nr. 2) {1 Allgemeine botanische ‘Zeitung. Nro. 10. Regensburg, den 14. März 1835. 1. Original - Abhandl üngen. Dr. Carl Schimper's Vorträge über die Mög- lichkeit eines wissenschaftlichen Verständnisses der Blatistellung, nebst Andeutung der hauptsäch- lichen Blattstellungsgesetze und insbesondere der neuentdeckten Gesetze der Aneinanderreihung von Cyclen verschiedener Maasse; v. Hrn. Prof. Dr. Alexander Braun in Carlsruhe. (Hiezu eine Steintafel,) Vorbemerkung. De« folgende, auf meines Freundes Schim- per Bitte niedergeschriebene Aufsatz maasst sich" keineswegs an, die bei der zwölften Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Stuttgart gehaltenen Vorträge, deren Inhalt er mittheilen soll, ihrem ganzen Gange nach getreulich wiederzuge- ben; um so weniger, da er erst längere Zeit nach- ber aus dem Gedächtniss aufgesetzt wurde, also natürlich ganz nach der Auflassungsweise des Mit- theilenden ausgeführt werden musste. Daher mag ‚auch der Mangel streng methodischer Entwickelung, durch welche Schimper n Vorträge ausgezeichnet, waren, entschuldigt werden. Dagegen habe’ ich mich bemüht, öfters durch Anführung von Beispie- Flora 1835, 10. RK 4,6 len hinzuweisen, wo man die erwähnten Gesetze in der Natur selhst am leichtesten auffinden köune, so wie ich denn auch ausdrücklich versichern will, dass ich mich, als fleissiger Mit- und Nacharbei- ter in diesem Felde der Beobachtung, von der Wirklichkeit aller im Folgenden aufgeführten Ge. setze aufs vielfältigste überzeugt habe. Der be. _ quemeren Uebersicht halber theile ich das von Schimper in 3 Vorträgen mitgetheilte Ganze in 4 Abschnitte. Gelingt es mir, die Hauptpunkte dieser neuen Lehre auf, soweit es bei der aoth- wendigen Kürze der Fassung erreichbar ist, leicht verständliche Weise vor das wissenschaftliche Publi- kum zu bringen, und dadurch- die Aufmerksamkeit desselben auf die von dem.Entdecker dieser schö- nen Naturgesetze selbst zu erwartende vollständige und wissenschaftliche Entwickelung des Gegenstar- des hinzurichten, so hat dieser Aufsatz seinen n Auf trag vollendet. Erster Abschnitt. ‚Von den fortlaufenden Spiralstellungen, ihren ; Maassen und Cycien. . Alle Wahrheit ist geistig. Alle Facta werden uns erst dadurch zu erkannten Wahrheiten, dass wir sie geistig construiren (nachempfinden und nachrechnen, in uns nachgestalten) können, Es dahin zu bringen, ist auch in der Naturfor schung die Aufgabe, damit sie zur eigentlichen Wissenschaft werde, und es ist diess wohl in we nigen Theilen ‘der Naturwissenschaft so vollkoit- men gelungen, wie in der Blatistellungslehre. Die * 147 wohlgeordneten - Stellungsverhälinisse der Blätter, welche eine treue, Naturbeobachtung gar bald ge- wahrt, lassen sich nicht bless empirisch bestimmen, sondern wahrhaft wissenschaftlich begreifen. Gewöhnlich erscheint die Stellung der Blätter als eine Spirale (Wendel), und auch die Fälle von nicht spiraliger Blattstellung fallen, von einem tie- feren Gesichtspunkt betrachtet/ in dem allgemeinen Gesetz der-spiraligen Blattbildung mit den andern zusammen. Die Spirale der Blätter füllt um so mehr in die Augen, je kleiner die seitlichen Ab- stände der -Blätter sind, sie wird dagegen un- deutlicher -durch ‚sehr grosse Seitenabständg ; sie _ springt 'hervor: bei grösseren Höhenabständen, ver- steckt sich dagegen bei sehr kleinen. Die Höhen- abstände sind: übrigens bei: der Blattstellung das Unwesentliche und Cm: Laufe des Wachsthums) Veränderliche, die Seitenabstände dagegen das We- sentliche und Gleichbleibende.. . Es zeigt sich näm- lich die besondere Beschaffenheit jeder Blattwen- dei zunächst in dem Maass des seitlichen Abstandes (der Divergenz) der Blätter, also in der Grösse des Winkels, unter dem je zwei. unmittelbar auf. einanderfolgende Blätter (in eine Ebene gedacht) divergiren. Mit ‚dem Maass der Divergenz sind auch die übrigen wesentlichen Eigenschaften der Spirale gegeben, namentlich das Gesetz ihrer &%- den. . Mit. wunderbarer Genauigkeit findet man in der Natur die Cyclen der .-Blattstellung nach ‘den verschiedenartigsten Maassen durchgeführt und eine K2 148 wmordeniliche Durcheinanderstellung . der Blätter nach 'regellos wechseinden Divergenzen ' und ohne vollständige Eyelen kommt durchaus im normalen Gang der Gestaltung der Pflanze nicht vor. Die Cyelen der Blättstellung vollenden sich um so schneller, je einfacher das Verhältniss . des be- folgten Maasses zum ganzen Umkreis (dem Rund :des Stengels, ‚nach dem alle Blattstellungen bemes- sen-werden) ist. Die einfachsten Brüche werden auch die eintachäten Cyclen bedingen ; eine Anord- nung z. B., bei-weleher die Blätter unter einem Winkel, der gleich 5 des Kreises ist, divergiren, wird schon mit ‚3 Blättern ihren Cyelus vollenden und mit dem vierten. einen neuen Cyelus beginnen, während bei einer Anordnung nach „3; Divergenz der Cyclas erst mit: dem 190sten Blatte vollendet wird. Alle Blattstellungen, deren Maass ein ratio- naäler Theil des Cirkels: ist, wie 5, 5, 4 Zus. w “müssen ihren Cyelus..ia einem Umlauf. vollenden, wogegen. alle..diejenigen,..deren Maass zum. einfa- ‚chen Ganzen: kein ‚rätionales :Verhältniss besitzt, wen u 5 w. *) erst in meh- reren Umläufen: ihren. Cyelus zu Ende bringen, und zwar :in sa vielen als Ganze nöthig sind, damit der Bruch ein rationales Verhäkniss; bekomant. Es de ES 5 Alle hier und im folgenden Beispielsweise angeführten ü "Blattstellungsimaasse” kommen wirklich in “der Pßanzen- ._ "welt vors er’in m&äbsichtlich theils ‘die häufigsten _ "ir heil 'solee:kte) iBeipiele gewählt, ‚welche die Extreme ‚der ‚bisher aufgefundgneu. Fälle :agdeyten ‚gallpb. 149, - ist also leicht, einzusehen, ‘dass das gegebene Maass der Blatistellang nns ‚sogleich! die Natur der da- - durch bedingten Cyelen anzeigt, ‚indem der Nen- ner des Bruchs die. Zahl der Blätter, mit denen der Eychis vollendet. wird, der ‚Zähler aber die Zahl. der dazu erforderlichen Umläufe, anzeigt. Die ver- schiedenen in Bruchform ausgedrückten. Blattstel- . lungsmäasse zeigen also sogleich eben sa viele. ver- schiedene ‚Verhältnisse der Zahl der Blätter zur Zeh} der Umläufe an. 22 . ‘Wie: bestinimt man, :pun. aber. diese, Blatistel- lungenianesit? ?-Eben durch, Ausmittelang dieses Ver- hälfnisses! Eine ;grosse ;Zahl von Fällen lässt die unmittelbare Bestimmung desselben zu, indem -marı die Zahl! der Blätter sowohl ‚als die. Zahl der Um- ‘iäufe, ‚mit denen, der Oyclus ‚vollführt wird, wirk- lich akzühlen kann. -Diess Ist das. ‚einfachste Mittel, die Regel &ner vorliegenden Blattstellung zu, be- stimmen; -:-Hiebei: jet wohltgw ;beinerken, dass die bisher übliche Methode, blass abzuzühlen, das wie- vielte Blatt in gleicher Richtung ‚über dem ersten (dem wirklichen ersten oder bei gleichmässig durch ‚mehrere. Cyclen: fortlaufeuder Stellung irgend, ei- nem ‚willkührlich angenemmenen . erstem) . steht, nicht. zureichend .ist. . Die auf..diese Art erhaltene blosse Anzahl der; Blätter‘, gibt nach keiue volle ‚Bestimmung, indem .es verschiedene. Blattstellungs- „verhältnisse gibt,. deren Cyclus die gleiche Aamah ‚von Gliedern setzt, aber auf; eine; verschiedene Zahl “von Umtäufen vertheilt,. Sg ist. z.B. bei. ..nr. rund. * 150 _ , Stellung, bei [2 8, und #St., bei Zr-, „r- und & St: u. 8 w. die Zahl der Glieder..des Cyclus ‚gleich, die der Umläufe aber verschieden. : Es ist also wesentlich, diesen letztern Punkt bei der Ab- zählung zu beachten, zu bemerken, wie viele Um- läufe die Spirale zurücklegt bis zu dem Punkt, wo der neue Cychis anhebt. Hat man beide Punkte aufgenommen, so theilt man die Zahl der Umläufe durch die Zaklder Blätter. und erhält dadurch das Maass des einzelnen Blattschritts. Habe ich z.B. “einen Fall vor mir, : in welchem: das sechste Blatt nach zwei Umläufen wieder genau in die Richtung des ersten fällt‘, ‘so dass also 5 Blätter auf 2 Um- läufe vertheilt- sind, 'so ist das Maass: der Blattstel- lang gleich 2; fiele das sechste Blätt schon nach einem Umlauf über das erste, so wäre:Z das Maass dieser Blattstellung. Fällt erst das neunte ‚Blatt über das erste und beschreibt die Spirale: bis zu diesem Punkt 3 Umlänfe, so geht die .Blattstellang nach $; geschähe dasselbe mit einem’ "Umlauf; u wäre es 3. (Vröl. ‘Fig.'1 und 2.) "Das auf diese Weise ‘gefundene und durch ei- nen Brach ausgedrückte : Maass. der Blattstellung dient zugleich zur kürzesten und vollkommen be- velchnenden Benennung derselben, gerade so, wie mar die Taktarten in der Mysik mit Brüchen be- nennt. “Jede ‘derartige Bezeichnung drückt (al Bruch) in dem Maass des bestimmten Winkels der ‚ aufeinandertolgenden "Blattriehtungen, wie bereits oben bemerkt, zugleich das Verhältniss der Zahl 151 der Blätter zur Zahl der Umläufe, also die Natur des Cyclus der Blattstellunb, aus, indem der Nen- ner die Zahl der Glieder, der Zähler die Zahi der Umläufe angibt, welche zur Einsetzung des vollen Cyclus gehören, — eine sehr bequeme Eigenschaft, welche jeder andern Bezeichnungsweise, z. B. der der Angabe des Blattstellungswinkels naeh der ge- wöhnlichen Gradmessung, abgehen würde. Es muss jedoch bei dieser Art der Bezeich- nung noch darauf aufmerksam gemacht werden, dass es für jedwede Blattstellung eine zweifache Bezeichnungsweise gibt. Die Divergenz der. Blät- ter kann nämlich betrachtet werden, entweder nach dem kleineren oder nach "dem grösseren Ergän- zungswinkel, je nachdem ich den Abstand der Blät- ter nach der einen oder nach der. andern Seite hin abmesse. Bei den bisher angegebenen Bei- spielen wurde überall das Maass des kleineren Ab- standswinkels zur Bezeichnung. gewählt, weil diess die bequemere und kürzere Art der Befrachtung ist, denn verfolgt man die Spirale in der Richtung des grösseren Ergänzungswinkels,. s0 muss natür- lich nach Maassgabe des grösseren Blattschrities auch eine grössere Anzahl von Umläufen beschrie- ben werden. Die 3 St, kann demnach auch .als 5 St. bezeichnet. werden, die 5.St. auch als 5. 3%, die 2 St. auch als $ St., die #St auch als er ur ei a Fi St. fallen beide Ausdrücke E/TTT > indem bei dieser Stellung der Abstand :vah ade Blatt zum andern nach der einen und agsek.der 152 andern Seite hin gleich gross ist. Diese zwifache Betrachtungsweise, welche man kurz als die de langen und des kurzen Wegs bezeichnen kann, wäre bei einer bloss äusserlichen Auffassung der “Anordnung der Blätter völlig gleichgültig; da je doch die Pflanze nicht eine von aussen zusammen- gesetzte Maschine ist, sondern alle ihre Theile in einem zusammenhängenden Lebensprozess erzeugt -werden, so entsteht die Frage, welcher von beiden ‚Wegen eigentlich der richtige, der dem Gang der ‘Erzeugung entsprechende sey.- Es lässt sich aus - ganz, aus dichter gedrängten Zellen gleichsam ge- randet,“ Hübn. |. ec. und frondes margine integer- rimae Wallr. I. c. In Bezux auf den Frucht stand sagt Bischof I. c. p. 346. und hat es auch Tab. II. fie. iii. (micht ul. im.. vorigen. Aufsatze) so dargestellt, dass das Laub nicht höckerig durch ‘ dieselben erhoben würde, welcher Ansicht. jedoch die Abbildung von Hook. 'üg. 2, 3, 4 widerspricht. Bonn. : Haskarl (Hiezu Intelibl. Nr. 3) Allgemeine botanische Zeitung. eg Nro. 11. Regensburg, am 21. März 1835. 1 I. Original- Abhandlungen. Dr. Carl. Schimper' s Vorträge über die Mög--- lichkeit eines wissenschaftlichen Verständnisses der Blattstellung, nebst Andeutung der hauptsäch- lichen Blattstellungsgesetze und insbesondere der neuentdeckten Gesetze der Aneinanderreihung von Cyclen verschiedener Maasse ; v. Hrn. Prof. Dr. Alexander Braun in Carlsrahe. (Fortsetzung. R) Zwe iter Abschnitt. Von der abgesetzten Spiralstellung und der Anein- anderreihung geschlossener Cyclen gleichen Maas- - ses. Proagogische Prosenthese. "as man Quirle nennt sind abgesetzte, in sich geschlossene Blatistellungseyelen. Abgesehen . von vielen andern Fingerzeigen, welche die Natur dem sorgsamen Beobachter an die Hand gibt, ist schon das Studium der Gesetze des Variirens der Blattstellung an derselben Pflanze vollkommen hin- reichend zu beweisen, dass jede Theorie, welche von’ dem Quirl, als simultaner Bildung, ausgeht, . unrichtig ist. Das Variiren der Blatistelung, das bei den meisten Pflanzen mehr oder minder vor- kummt, möge Niemanden erschrecken; es ist in Flora 1855, a1 L 162. ol Sen Blüthen längst "bekannt als eirie der Haupt- schwierigkeiten des Linneischen Systems (Ero- nymus, Ruta, Trienlalis, Lythrum), und gehört, recht betrachtet, zu den erfreulichsten Erscheinun- gen,. da es die Verwandtschaftsreihen *, der Blatt- stellungen in der Natur selbst bewährt und eine Menge wichtiger Aufschlüsse gibt. Der Wechsel ‘von Quirlstellungen mit fortlaufenden Spiralstellun- gen, der so häufig ist, .und selbst bei Hippuris,. Ca- sudrina , Eywiselum und in andern unerwarteten Fällen aufgefunden ist, zeigt nicht nur überhaupt die Verwandtschaft beider dem ersten Anschein nach'so verschiedenen Blattstellungsweisen an, son- dern leitet uns auch’ zur Erkenntniss der bestim- ten Maasse, nach welchen die Onirle gebildet sind. Also auch unter den Blättern eines Quirls ist Succession, aber die sichtbare Aufeinanderfolge verschwindet mehr oder weniger, indem die Blät- ter des Cyclus zu einem geschlossenen Ganzen sich vereinigen und anfs innigste unter sich zusammen- kalten, vwras bje: zur ‚Verwachsang nicht bloss der Basis, sondern: ‘selbst der Ränder ‚gehen. kann (Ce- _ prifolium, Eguisetum, ‚monopetale ‚Corollen). Zur Autsmittelung, in welcher bestimmten Snecession die *) Man muss übrigens verschiedene Arten des Variirens der Blattstellung nach verschiedenen Reihen des Blatistellungs- systems unterscheiden, was hier nicht weiter ausgeführt "werden kann, en gibt selbst einen Wechsel von’Maas- sen aus ganz verschiedenen Gebieten, der dem Dimor- ° pbismus der Krystallbildung zu vergleichen ist. PRRHEREEN, 163 Blätter eines Quirls sich folgen, gibt es mancherlei Fingerzeige. Der Aufsuchung der Wechselfälle von Quirlstellung und fortlaufender Spiralstellung ist schon oben erwähnt worden‘; auch die Deckung der Theile vor der Entfaltung‘ ist zu berücksichti- gen, wiewohl man aus ihr nur mit grosser Vor- sicht Schlüsse ziehen darf auf die Succession der Theile, da es nicht bloss eutopische Deckungen gibt, sondern auch metatopische (der Ordnung der Succession widersprechende) , welche dadurch ent- stehen, dass die Ordnung der Ansbildung der Theile nieht immer dieselbe ist mit der des Ent- stehens (so wie ja auch die Ordnung der Entfal- tung der Theile *) der ihrer Entstehung oft wider- spricht) und dass ‘ausserdem noch Drehungen ins Spiel kommen. Aber selbst aus metatopischen De- ckungs- und Entfaltungsfolgen kann man oft noch die wahre Succession erschliessen. Schon die blosse Zahl der Theile gibt an, unter weichen Stel- lungen man zu suchen habe, und lässt, obgleich für sich allein eigentlich nicht hinreichend, doch mit Zuhülfeziehung der Analogie das wahre Stel- lungsmaass gewöhnlich errathen. Hat man z. B. *) Wer wollte bei Colchieum autumnale aus der früheren Eutfaltuug der Blüthe schliessen, dass dieselbe vg den darunter befindlichen, aber erst ein halbes Jahr später sich entfaltenden Laubblättern entstanden sey? Die- selbe Erscheinung von der Genesis entgegenlaufender Entfaltungsfolge zeigen die vom Gipfel herab aufblü- henden Inflorescenzen, zeigt ferner hei vielen Pflanzen das Aufspriugen der Antberen u, s. w. , L2 D « 164 ‚ fünfzählige Quirle vor sich, so können diese ent. weder Cyclen der 3 St. oder- solche der &£ St. seyn, Befinden sich diese, Quirle in der Blüthe, so kann man mit ziemlicher Gewissheit auf £ Cyclen schlies- sen, indem in den Blüthenkreisen nur sehr selten andere Maasse als die der Hauptkette vorkommen, woraus sich die Häufigkeit der 2-, 3- und 5-Zahl ‚und ihrer‘ Moltipla erklärt, während die 7zahl, ı welche. in den Maassen der Hauptkette nicht vor- kommt, fast ganz feblt.*) Gerade umgekehrt ver- - hält es sich ausserhalb der Blüthe, indem hier fast "alle mehr als 3zähligen Onirle Cyelen in der Haupt- "kette liegender einumläufiger Stellungen sind, also 5zählige Quirle Cyelen der # St., Szählige nicht der 3, sondern der 5 St. u. s. w.. was gewöhnlich schon aus dem Wechsel der Zahlenverhältnisse soleher Quirle ersehen werden kann, indem sie nämlich nach allen zunächst liegenden Zahlen abändern, was nur möglich ist bei Stellungen aus dem Zuge einumlkufiger Blatistellungen 3 ah in Wir kehren jedoch von diesen Abschweifun- _ gen zur Hauptsache dieses Abschnitts zurück. Fast in allen Fällen, wo die Blätter nach Art der Quirle Cyclenweise ‚geordnet sind, finden sich die einzel ®) Ein Han der in den Blütben so seltenen 7- Zahl ent- steht überdiess noch durch Feblschlagen, wie z. B. bei Aesculus, wo der Cyelus: der Stamina wie bei Tropaeo- ' dum ein $ Cyelus ist. DEE NEE 165 nen Cyelen nicht auf jene einfache Art aneinander- gereiht, wie die Cylen einer fortlaufenden Spirale, was man sogleich daran ersieht, dass die Blätter des nächsten Quirls, anstatt in dieselbe Richtung mit denen des voransgehenden zu fallen, eine an- dere Richtung annehmen. Am meisten fällt diess in die Augen bei der so gewöhnlichen und be- kannten Alternation der Quirle, nach welcher die Blätter des nächsten mitten in die Lücken des vor- ausgehenden fallen, was man irriger Weise als all- gemeine Regel hat aufstellen wollen. Es sind nach und nach ganze Reihen verschiedener Fälle der Aneinanderreihung von Cyclen gleichen Maasses, welche eben so viele verschiedene gegenseitige Rich- tungen der Blätter aufeinanderfolgender- Quirle be- dingen, entdeckt worden, welches beweiset, dass ganze Blattstellurigseyclen unter sich fast eben so viele Stellungsverhältnisse eingehen können, als im ersten Abschnitte von einzelnen Blättern gegenein- ander erwähnt wurde. Alle diese mannigfaltigen und zahlreichen Ver- hältnisse sind bedingt durch einen bestimmten Zu- salz (Prosenthese), den das Maass der Blattstellung bekommt beim Uebergang vom letzten Blatt des einen Cyclus (dem Cycluren) zum ersten des an- dern (dem Cyclarchen). Durch die Prosenthese wird ein Cyelus vom andern schärfer getrennt und ' stärker abgesetzt, als die Glieder der Cyclen unter sich; es ist also schon hier in der ersten Anlage begründet, was sich später durch innigeren Zu- in \ sammenhalt der Theile des Cyelus unter sich und . durch stärkere Entfernung der Cyelen von einan- - der bei eintretender Stengeldehnung oft so ent- * schieden ausspricht. Die Grösse des Zusatzes beim Beginn des neuen Cyelus beträgt in allen Fällen irgend einen be- stimmten Theil. des Maasstheils der Blattstellung, ' also z. B. sowohl bei 5 als bei. 4 Cyclen irgend ei- nen "bestimmten Theil eines Fünftheils: oder: 50- wohl bei $ als bei 4 Cyclen irgend einen bestimm- “ ten Theil eines Achttheils. Von dem besonderen Maass dieser Prosenthese hängt alle Verschieden- heit in der Stellung der .Cyelen gegeneinander ab. ‚ Beträgt die Prosenthese 5 des Maasstheils, so eut- steht die eben erwähnte Alternation der Cyclen, denn bei den Cyclen jedweder Blattstellung sind die Blattlücken den einfachen Maasstheilen des Blattstellungsmaasses gleich, ein Zusatz von 3 eines Maasstheils rückt also alle Glieder des folgenden Cyclus um eine halbe Blattlücke weiter, so dass ‚. sie, anstatt deekend über die Glieder des vorans- * gehenden zu fallen, mitten in die Lücken dessel- . ben zu stehen kommen. - Diese durch £ Prosen- these bedingte Alternation der. ‚Cyclen entspricht vollkommen der £ Stellung nicht eyelisch verbun- dener Blätter, welche Anordnung man ja ebenfalls im engeren | Sinn mit dem Namen der alterniren- den Blätter. ‚belegt hat. _ Wie bei x Stellung das dritte Blatt wieder in die Richtung des ersten fällt und mit 2 Gliedern der-Cyclus geschlossen ist, so [2 ri 167 fällt bei 5 Prosenthese der dritte Cyelus wieder m die Richtung des ersten ond je 2 Cyelen bilden ei- nen Cyclus höherer Ordnung; fügen wir nun bei, dass die übrigen Stellungsverhältnisse der Cyclen gegen einander auf eben diese. Art den übrigen Stellungsverhältnissen einfacher Blätter entsprechen, und dass an die Analogie sogleich an dem Maass der Prosenthese erkennt, so wird diess bereits eini- ges Licht über diese Verbindungs- und Stellungs- reihen der Cyclen verbreiten und über die Vortheile gerade dieser Art der Bezeichnung derselben. Auch: von diesen prosenthetischen Cyelenverbin- dungen bilden die in der Pflanzenwelt vorzugsweise verwirklichten bestimmte Reihen, welche den trü- her betrachteten ganz analog sind. Dieselben Maass- verhältnisse,, - welche wir. im ersten Abschnitt als Theile des gauzen Umkreises betrachtet, kehren hier in dem Spielraum eines einzelnen Maasstheils wieder, so dass die Maassverhältnisse der gewöhn- lichen Prosenthesen ganz dieselbe Hauptkette bil den, wie die Maassverhältnisse der Blattstellungen ohne Prosenthese. Wollen wir z.B. die hauptsäch- lichen gegenseitigen Stellungen von 3 Cyclen bil- den, so dürfen wir nur die Maasse der früher an- geführten Hauptkette als Prosenthesen dem Maass des Uebergangsschritts von Cyclus zu Cyclus zuse- tzen, um folgende Kette zu erhalten: \ 142 1+n 145 1+5 14 I+3% hen Fr Va a a aa Das erste Glied ist die gewöhnliche und bekannte 168 \ “ -Decussation der Blatipaare, also eine + Stellung, deren Cyclen mit einer Prosenthese von einem hal. “ ben Zweitheil, also mit. einem Uebergangsschritt von 3 verbunden sind. Die folgenden Glieder die- ser Kette geben minder bekannte, wiewohl nicht so sehr selteıre gegenseitige Stellungsverhältnisse von Blattpaaren, die man z. B. in der Familie der Dipsaceen sämmtlich auffinden kann und nöch ‚manche in der Hanptkette. nicht enthaltene abwei- chende Verhältnisse dazu. Was nun hier beispiels weise von Paaren gesagt ist, das gilt ebenso für Cyelen anderer Art, nur mit der Bemerkung, dass bei minder einfachen Blattstellungsmaassen gewöhn- lich nur. noch die einfachsten Prosenthesen: vor- kommen. Die Kette der prosenthetischem:Stellungs- verhältnisse für 2 Cyelen. 344 343, 345 345° 5 5 3 5 lässt sich z.B. schon nicht mehr auf so viele Glie- ‚der hinaus mit Beispielen besetzen, wie die für 3- ‚and auch noch für $ Cyclen. ' Das erste Glied ist die in den Blüthen .der Dicotyledonen so gewöhn- liche Alternation fünfzähliger Blüthenkreise; die andern kommen gleichfalls vorzugsweise in Blüthen vor, z.B: in der Ordnung der Stamina bei Rosaceen. Es ist bereits bemerkt worden, dass bei sol. ehen prosenthetischen Cyelenverbindungen eine ge ._ wisse (durch das Maas der Prosenthese selbst an- gezeigte) Zahl von Cyelen zusammen .einen Cyclas höherer Ordnung bilden. Solche zusammengeselxte [3 169. Cyclen können nun abermals mit ihres gleichen neue ‚Stellungsverhältnisse eingehen, ganz so wie es bei einfachen Cyelen geschieht, wobei natürlich eine zweite Prosenthese hinzukommen muss, wel- che einen beliebigen Theil des Maasstheils der er- sten Prosenthese betragen kann,. was sich leicht selbst weiter ausdenkeh lässt, da es nichts als die wiederholte Anwendung des früheren Gese- tzes ist. Es finden sich solche Fälle in der Pflan- zenwelt namentlich mit Cyelen einfacherer Maasse in den Blüthen dicotyledonischer Gewächse ver- wirklicht, während bei Monocotyledonen die pros- enthetische Verbindung mehrfacher Cyclen nicht leicht vorkommt. So sind z.B. die abwechseinden 4zähligen Blüthenkreise, die so häufig bei den Di- eptyledonen auftreten, alle ale prosenthetisch (nach 149 gebildete Doppelpaare zu betrachten, welche, 2 — | da sie alterniren, sich nach dem mit 2facher Pro- senthese versehenen Uebergangsschritt. _+x aneinanderreihen, während die alternirenden vier- zäbligen Kreise, die zuweilen bei Monocotyledonen (normal bei Paris) vorkommen, prosenthetisch ver- bundene 2 Cyclen sind, was man nicht etwa bloss vermuthen, sondern ganz bestimmt wissen kann. Am Schlusse dieses Abschnitts'möge noch die Bemerkung Raum finden, dass ähnliche Prosenthe: sen, wie sie bei Aneinanderreihung von Cyclen 170 gleichen Maasses vorkommen, häufig auch den An- fang der Blattstellung an. den Zweigen bezeichnen. Nur sehr selten schliesst sich die Blattstellung des Zweigs an die des Stamms so an, als ob sie an der Hauptachse selbst fortliefe. Bei i Stellung 2. B. fallen, wenn die Blattstellung am Zweiganfang mit Prosenthese anhebt, die 2 Zeilen ‚der Blätter sach rechts und links, und kreutzen sich mit de- nen der Hauptächse, während sie, beginnt die Blatt- stellung ohne Prosenthese, nach Hinten und Vorn fallen, also mit denen der Hauptachse gleiche Rich, tang behalten. Wo prosenthetisch verbundene Cy- ‚ elen oder Quirle ganz fehlen, da fehlt gewöhnlich ‚. auch am Zweiganfang die Prosenthese; so in der ganzen Ordnung der Moose. Dritter Abschnitt. Aufeinanderfolge von Blaitstellungen verschiedenen Maasses und Aneinanderreihung ihrer Cyclen. Metagogischer und epugogischer Uebergang. . Wie die Verbindung von Eyclen der gleichen Blattstellung nach bestimmten &esetzen geschieht, gibt es auch Gesetze der Aneinanderreihung von Cyelen verschiedener Blaitstellungen. Die Ausmitte- lang dieser Gesetze gehört zu den spätesten Ent- deckungen, von denen, wenn auch nicht ausführ- liche Rechenschaft, doch vorläufige Nachricht zu . geben die Hauptabsicht von Schimper's Vortrk- gen war. Durch die Entdeckung dieser Gesetze ist die letzte fühlbare Lücke in diesem Gebiete der Botanik ausgefüllt: worden, so dass die Lehre ee 171 von der Blattstellung jetzt zu einer Vollendung ge- kommen ist, welche es möglich macht, die ganze geometrische Gestaltung der Pflanze zu begreifen, und welche hoffen lässt, dass sich alle wirklichen Fälle wissenschaftlich construiren lassen. Es gibt nur sehr wenige Pflanzen, welche in allen Theilen ganz dasselbe Blattstellungsverhältnisg beibehalten, unter den Phanerogamen ist auch nicht eine mit Sicherheit bekannt. Bei den meisten Ge- wächsen reihen sich in bestimmter Aufeinander- tolge Blattstellungen verschiedenen Maasses anem- ‚ander an. Als sehr einfaches Beispiel mag Iris angeführt werden, wo auf Z St. "der Laubblätter und Bracteen in der Blüthe mit £ Prosenthese ver- bundene Cyclen von % St. auftreten ; oder Genliana acaulis, wo auf Decussation in der Blüthe 2 Cy- clen erscheinen, im F ruchtblättereyclus die Stellung wieder auf 5 zurücksinkt. Bei Epipactis, Cepha- lanthera und andern Orchideen folgt auf z St. der Laubblätter $ St. der Bracteen; bei den Disteln folgt auf 5 oder 2, St. der Laubblätter 34, 2% oder 33 St. der Hüllblätter und Spreublätter. Man er- innere sich ferner, dass bei fast allen Dicotyledonen der Keimling die Blattbildung mit einem Cyclus des 3 Maasses (den 2% Cotyledonen) anhebt, wel- cherlei Blattstellangen auch nachher folgen mögen, was sich in ähnlicher Art am Zweiganfang häufig wiederholt. Dieselbe Erscheinung kann man. in den meisten Blüthen sehen; bei genauer Verglei- ehung wird.man finden, dass sogar in der Mehr- 172 zahl der Blüthen verschiedene Blattstellungsmaasse vereinigt sind. Man bedenke nur das so häufige Herabsinken von $ Cyclen auf einen 3 oder z Cy- clus der Fruchtblätter! Aber auch das umgekehrte Verhältniss fehlt nicht, wovon aus der Familie der Ranunculaceen Beispiele genug aufgeführt werden könnten. Beides vereinigt, ein Steigen und wieder Fallen zeigt Helieborus,; zeigt ferner Tropaeolum, wo an die 3 Cyclen des Kelchs und der Krone : ein $ Cyelus "der Stamina und an diesen ein & (y- clus der Fruchtblätter sich anreiht. Wie geschicht nun in allen solchen Fällen der Uebergang von einem Maass ins andere? Wie rei- hen sich hier die Cyelen aneinander? Die Erfah- rung hat gelehrt, dass ein solcher Uebergang nur in den wenigsten Fällen auf die ganz einfache Art geschieht, dass der Cyclus der neuen Blattstellung sich an den der vorausgehenden mit einem unver- änderten Schritt seines eigenen Maasses anreiht, sondern dass in den meisten Fällen besonders mo- . difieirte' Uebergangsschritte eintreten. Es sind dabei ..% entgegengesetzte Fälle zu unterscheiden : ı 2) ‚Der Uebergang zur folgenden Stellung ist beschärft. In diesem Falle setzt die folgende Stel lung bei ihrem Eintritt zu ihrem Maasse noch einen nach‘ dem 'Maass der vorausgehenden Stellung be- messenen Theil ihres eigenen Maasstheils als Pro- senthese bei, und scheidet sich so durch einen in Nachempfindung der vorausgehenden Stellung ver “ grösserten Uebergangsschritt ausdrücklich ab. Wenn 173 z. B. auf einen 3 Cyelus ein $ Cyclus folgt, so wird, falls diese Schärfung eintritt, dem ersten & Schritt, mit welchem der Cyclus der neuen Stel- lung beginnt, noch irgend ein nach dem Fünfmaass bemessener Theil eines Achttheils zugesetzt wer- x + 2 st 5 z. B. die Prosenthese beim Uebergang zum & Cy- elus der Stamina von Tropaeolum ist), oder auch er == „5 (welches schon eine gemildetere Schär- fung wäre), oder sonst ein nach dem Fünfmaass bemessener Theil eines Achttheils. Folgt umge- kehrt auf einen $ Cyclys ein & Cyclus, so wird der Vebergangsschritt eine Prosenthese bekommen von 5, # »% oder einem andern nach Achteln be- . messenen Theil eines ‘Fünftheils. Die verschiede- nen möglichen Grüssen dieser Prosenthesen bilden auch wieder ein kleines System zusammen, das sich aus einem allgemeinen Gesetz herleiten lässt. Diese Art von Prosenthese, durch welche Cy- elen verschiedener Maasse und zwar bei in Hin- sicht ‚auf die vorausgehende Stellung geschärftem Vebergang verbunden werden, nennt Schimper die melagogische Prosenthese, was man als Umse- tzungs - Zusatz verdeutschen kann, zum Unterschied der früher betrachteten Prosenthesen, durch wel- che dieselbe Blatistellung nur in cyclenweiser Absetzung fortgeführt wird, und welche er die proagogische. CGortführende) nennt. Zwei einfache ‘den, z. B. £, oder 2, oder == 5 (welches \ au Pi . . Beispiele aus der Wirklichkeit mögen die metago- gische 'Prosenthese noch änschaulicher machen: Bei Mügnolia purpurea und mehreren anderen Arten stehen die Laubblätter der Zweige in z St, auch das_scheidenartige Hüllblatt, das die Blütke vor ihrer Entfaltung einschliesst, gehört noch die- ser Stellung an. Mit dem Kelch reiht sich nun daran ein '& Cyelus’und zwar mit der einfachsten metagögischen Prosenthese von z eines Drittels, Der Vebergangeschritt ist alao E22) Der Ueber gangsschritt ist also 3 & G Man kann sich diess durch Ansicht von Fig. 3. anschau- lich machen, wo a und b die 2 Glieder des letz- ten 3 Cyclus vorstellen und der Uebergangsschritt von b zu 1 mit 3 geschieht. Es folgen bei dieser Fig. noch 2 weitere 3 Cyclen in alternireuder Stel- lung, als Beispiel von der Aneinanderreihung von Eyeion gleichen Maasses. An der genannten Figur ist noch zu bemerken, dass das zweite Glied des 3 Cyelas in gleiche Richtung mit dem ersten des vorausgehenden Z Cyclus (a) fällt, was für. diesen bestimmten durch Magnolia hier repräsentirten Fall charakteristisch- ist. : ‚ Ebenso verhält es sich bei Asarum. ' Bei Mercurialis findet sich der umgekehrt Fall von Anrdihung eines 5 Cyclus an einen 3 (y- elus. . Die weibliche Blüthe dieser Pllanze hat näm- - lich gewöhnlich einen "3blätteigen Kelch, worauf % : kleine unausgebildete Stamina folgen und mit die- ‚sen sich kreutzend 2 Carpellen. vie Anreihung Y 175 des & Cyclus’ an den 5 Cyelus geschieht mit ‘der s+3 schritt „es wodurch die 2 kleinen Fädchen die ihnen eigenthümliche Richtung gegen den Kelch o zZ - » Prosenthese + —— 7, also mit dem Uebergangs- bekommen , welche eine andere wäre, wenn der Uebergang mit 5, oder %, oder 3 Prosenthese ge- schähe, was alles auch mögliche und olıine Zweifel wirklich vorkommende Fälle sind. Der andere Fall ist nun: 2) der gemilderte Vebergang aus einem Stel- lungsmaass in das andere. In diesem Falle geht die vorausgehende Stellung richt plötzlich in die nachfolgende über, sondern durch einen oder auch mebrere Vermittelangsschritte, indem sie in ihr Maass irgend ein nach dem Maass der folgenden Stellung bemessenes Maasstheil eintreten lässt... Es gibt also in diesem Falle die vorausgehende Stel- lung, wo sie übergehen sell, ihren Charakter erst theilweise auf, indem sie sich in bestimmtem Maasse der folgensollenden verähnlicht, che sie diese selbst eintreten lässt. So entsteht eine gemilderte Ueber- führung, welche Schimper die epagogische Me- “tathese nennt. Der Uebergang bekommt dabei nicht immer eine 'possitive Prosenthese, wie bei der Metagoge, sondern oft eine negative, wenn man so sagen darf. Die Epagoge ist nämlich nur dann augirend (eine Vergrösserung des Maasses bedingend), wenn das folgende Stellangsmaass grös- ser ist, als das vorausgehende; diminwirend dage- ! N 176 gen, wenn das folgende Stellungsmaass kleiner ist, Die Epagoge entzieht sich oft der Beobachtung und ist oft schwer scharf zu bestimmen. Es möge auch hier ein Beispiel von der gewöhnlichsten Art der Epagoge die Sache anschaulicher machen: Soll auf einen Cyclus der z St. eine , St, folgen, so wird, falls diese Epagoge eintritt, der . „Itrs_14 7 Vebergangesschritt gemacht mit Fr = u=7 2 k} und dann ‘erst wird die Stellung nach 5, Diver genz rein und ungestört weiter geführt werden, So, verhält es sich wirklich an den Zweigen der Ur. tica aestuans. Folgte umgekehrt auf „%, St., eine St, so wäre der analoge epagogische Uebergangsschritt s—ı 15 FT (Schluss folgt.) I Beförderungen. Ehrenbezeugungen. Hr. Dr. Zuccarini, bisher ausserordentlicher Professor der Botanik an der Universität zu, Mün- chen, ist zum ordentlichen Professor der Forstbota- nik und ‘ökonomisch- technischen Botanik an der- “ selben ernannt worden. ° Hr. Hofrath v. Martius‘ in München wurde von der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Pe tersburg zum correspondirenden Mitgliede erwählt, Die naturforschende Gesellschaft in Danzig hat den Director Dr. H oppe zu ihrem ‚Mitgliede anf . genommen. . Bu G I de vorhergehenden Nummer der. Flora ist zu verbessern $. 157. 2. 2. vs o. Zeilen statt Zahlen, (Hiezu Litber. Nro. 3) u Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 12. Regensburg, den 28. März 1835. f I. Original - Abhandlungen. Dr. Carl Schimper’s Vorträge über die Mög- lichkeit eines wissenschafllichen Verständnisses der. Blattstellung, nebst Andeutung der hauptsäch- lichen Blattstellungsgeseize und insbesondere der neuentdeckien Gesetze der Aneinanderreihung von Cyelen verschiedener Maasse; v. Hın. Prof. Dr. Alexander Braun in Carlsruhe. ” (Schluss. ) Dies mag hinreichen um von den beiden merkwürdigen Gesetzen des geschärften und des gemilderten Uebergangs einen vorläufigen Begriff zu geben. Die Metagoge findet ihre hauptsächliche Anwendung in der Construction der Blüthen, wo bekanntlich” alle Formationen schärfer gesondert auftreten, die Glieder der Cyclen aber inniger ge- ein. Ohne die Kenntniss dieses Gesetzes kann man die Mehrzahl der Blüthen nie verstehen, denn selbst wenn man den Ursprung aller Zahlenver- hältnisse der Blüthe nachweisen kann, wenn man ferner auch gleichzählige Kreise aneinanderzurei- hen weiss, so kommt man doch in allen den Fäl- len, wo Cyeclen verschiedener Blattstellungen in Flora 1855. ıı. M 178 derselben Blüthe aufeinander folgen, mit der Con- . struction nicht durch — und diess sind gerade die häufigeren Fälle! deren Wirklichkeit man mit Un- recht durch eine willkührlich gehandhabte Aborta.. theorie wegzuräumen bemüht war. Erst durch die volle Kenntniss der Constructionsgesetze der Bli. then kann die Lehre vom Abortus einen festen . Fuss bekommen, indem nur dann mit Bestimmtheit . durch unterdrückte Ausbildung gewisser Theile entstehende Tücken nachgewiesen werden können, wenn man alle Möglichkeiten geistig überschaut. *) Alsdann. bekommt auch die Analogie erst ihre | — 5 *) Damit diess möglich werde, mussten alle in der Wırk- lichkeit zu erwartenden Fälle a priori construirt, neben- einander gestellt und in ihren Eigenschaften verglichen ‚werlen, was nicht ohne viele zeitraubende Reehnungen ‘und wegen den verschiedenartigen ineinanderhineirzu- tragenden Kreiseintheilungen sehr mühsame geometri- sche Zeichnungen geschehen konnte. Zur künftigen Er- Möbe erspart werde, "hat Schimper eigene Insiru- \. “ mente erfunden, bestebend in einer Anzahl kreisrunder, *’?ätirchsichtiger, mit den nöthigen Eintheilungen verse- “'höner und aufeinander berechneter Hornblättchen, Mit deren Hülfe alle vorkommenden Verbindungsverbält- ‚nisse. verschiedener Maasse ohne Rechnung und ermü- dende Maasseintheilung sehr leicht, genau und reinlich gezeichnet werden können, und die zugleich dazu die- wen, uns, indem man sie beliebig stellt, jeden Augen- blick das gewahren zu lassen ‚ wodurch jedes Verbin- ‚dungsverhälniss sich äusserlich charakterisirt und als solches erkannt wird, ' r 179 rechte Bedeutung, indem man allgemeinere Gesetze der Anordnung erkennen lernt, als die der blossen Zahlenverhältnisse. S,.chimper hat hiebei als Rei- spiel der Circaea erwähnt, welche gewöhnlich als ein Muster des gleichmässigen Auftretens aller For- mationen der Blüthe und der regelmässig durchge- führten Alternation aufgeführt wird. Aber gerade bei dieser Pflanze 'ist man vielleicht durch Analo- gie berechtigt zu schliessen, dass die Blüthe nicht ganz so einfach gebildet ist, als es der Schein gibt. In der Familie der Onagreen, wohin diese Pflanze gerechnet wird, ist es nämlich Regel, dass ein äus- serer Staubblättercyclus vorhanden ist, welcher mit dem der Blumblätter alternirt, und ein zweiter, mit welchem der Fruchtblättereyelus in gleicher Richtung stehe. Man kann. demnach, vorausgesetzt dass die Verwandtschaft .der. Circaes mit den Ona- green wirklich eine so innige ist, schliessen, dass bei der Circaea ein zweiter, mit den Fruchtblät- tern in gleiche Richtung fallender (durch unter- drückte Ausbildung aber verschwindender) Staub- blättereyclus vorhanden ist. ‚ Die Epagoge findet ihre häufigste Anwendung bei der Construction der Zweiganfänge, deren eine grosse Zahl ohne ihre Kenntniss räthselhaft bliebe. Bei den meisten Zweigen tritt nämlich die am Zweig herrschende Blattstellung nicht unmittelbar ein, sondern wird durch einen oder mehrere Cy- )elen einer andern, meist einfacheren Blattstellung - auf eigenthämliche Weise eingeleitet, wobei bald M 2 180 ‚metagogische, bald epagogische Uebergangsschritte in Anwendung kommen. Die Mamnigfaltigkeit die. ser Zweiganfänge, ‚welche für ganze Gattungen und Familien oft nicht minder charakteristisch’ sind als die Stellungsverhältuisse der Blüthentheile, ist er- ‚staunlich gross, und es liegen deren sehon gegen 300. Arten ‘als in:der Natur faktisch nachgewiesen vör, auf desen: Auffindung von’ Schimper sowohl als ‚auch von: mir selbst keine kleine Mühe ver- wendet worden: ist. Von der Beschaffenheit des: Zweiganfangs hängt auch -die.-Stellung- seitlicher Blüthen zur Achse, von tler sie. stammen, ab, indem nämlich "die Richtung des ersten Cydlus der Blüthentheile zur Achse (vor. ausgesetzt dass nicht eine hinzukommende Drehung dieselbe verändere) bedingt wird durch An- und Abwesenheit, Zahl und Stellung der. der Blüthe selbst vorausgehenden Blätter (Braeteolen, Vorblät- ter) und die Art des Uebergangsschritts von’ die- sen: Einleitungseyclen zur Blüthe selbst. , Bei- einer blossen Angabe. jener Richtung zur Achse kann es geschehen, dass nicht nur an sich. verschiedene R Verhältnisse als einerlei zusammengestellt werden, sondern auch wiederum andere getrennt, die ge- ‚rade im wesentlichsten Punkt, der Art der Pro- senthese bei Anreikung der Cyelen der Blüthe an die Vorblätter, übereinstimmen. Die Anreihungs- verhältnisse sind die Hauptsache, die Stellung zur. Achse (als einen fremden Theil) ist nur ein zufäl- lig mitentstehendes Verhältnis, das jedoch oft einen PR 481 bedeutenden Einfluss auf die Gestaltung der Blüthe erlangt, indem es die gewöhnliche Veranlassung zur zygomorphen Ausbildung. derselben wird. Fol- gendes Beispiel mag die Bewandtniss dieser Sache deutlicher herausstellen: i \ Mit der obenerwähnten Magnolia- und- dem Asarum stimmt auch Jris, Luzula vernalis und Jun- sus bufonius überein in der Anreihung des die Blüthe beginnenden 3 Cyclus an die vorausgehen- de z St. Die 3 letztgenannten Pflanzen haben Seitenblüthen, deren Stellung zur Achse untersucht werden kann. '- Bei Jris (den uniern Seitenblü- then) und bei Luzula vernalis sind 3 mediane Vor- blätter vorhanden, wodurch der erste 3 Cyclus der Blüthe mit dem unpaaren (zweiten) Glied nach. Vorn zu stehen kommt; bei Juncus bufonius da- gegen gehen der Blüthe .4 mediane Blätter voraus, wodurch die Blüthe umgewendet erscheint, und der unpaare Theil des ersten # Cyelus nach Hin- ten zu liegen kommt, Stünden bei demselben An- reihungsverhältniss der Blüthesitheile an die Vor- blätter diese statt in der Mediane queer nach rechts und links, so würde die Blüthe eine gegen die Achse unsymmetrische Lage erhalten, indem zwei Glieder des ersten 3 Cyclus auf die eine, eines dagegen auf die andere Seite fielen, wie man sich an Fig. 3. anschaulieh machen kann, ein Fall, von dem man sich bei Lilium überzeugen kann, Viele Beispiele lassen sich hier »och nicht anführen, weil sie die Kenntniss der möglichen Umwendun- 182 gen der Blattstellung voraussetzen, wovon in dem letzten Abschnitt noch die Rede seyn soll. Vierter Abschnitt. Gesetze der Wendung und Umwendung der Blatı. stellung. Homodromie und Antidromie. Bei den bisherigen Audentungen der Haupt. punkte aus der Lehre von der Blattstellung blieb die Frage nach der Wendung derselben noch un- berührt. Es ist diess_ aber noch ein wichtiger Theil der Betrachtung, der auf sehr wunderbare Gesetze der vegetabilischen Symmetrie geführt hat "und uns erst vollkommen in den Stand setzt, die Blattstellung auch durch alle vielfachen Verzwei- gungen der Gewächse zu begleiten, Es gibt nur sehr wenige Pflanzen, bei wel. chen die Blattstellung an allem Stöcken derselben Art oder“uch nur durch alle Verzweigungen des- : selben Stockes hindurch die gleiche Wendung zeigt; *) bei den allermeisten Gewächsen wechselt ‚die Blattstellung nicht pur von Stock zu Stock, sondern ‚auch häufig’ von Zweig zfı Zweig ihre Wendung, ja gs gibt selbst Fälle, wo sie von (y- elus zu Cyelus umwehdet‘ und endlich sogar von *) ‚Zu diesen wenigen Pflänzen gehört Canra und Musa, deren Blattstellung beständig und nach Untersuchung von sehr zahlreichen Individuen in deutschen und fran- zösischen Gärten bisher ahne Ausnabme nach dem kur- zen Weg (welcher hier richtiger ist) rechta geht. Die Blattstellung der Musa ist gewöhnlich 3/7, die der Cau- ma ı/2, in der Inflorescenz 1/3, Ü 183 Blatt zu Blatt. Aber in allem diesem werden be- stimmte Regeln befolgt, von denen manche nicht bloss für einzelne Arten, sondern selbst für grös- sere Pflanzengruppen charakteristisch sind. Die Wendung an der Hauptachse des Gewäch- ses zeigt sich nach den (freilich noch wenigen) hierüber angestellten Aussaatversuchen offenbar in einer gewissen Abhängigkeit von der Stelle, wel- che der Same im Carpell einnahm. Die’ Zweige können entweder sämmtlich mit der Achse, von der sie stammen, gleichwendige Blattstellung haben (Homodromie), oder sämmtlich die umgekehrte Wendung einschlagen (Antidromie), in welchen beiden Fällen sie unter sich gleichläufig (syndrom) sind; sie können aber auch in wirklich regelloser Abwechslung‘ theils gleichläufig, theils gegenläufig, also unter sich verschiedener oder gemischter Wen- . dung seyn (Poecilodromie). Ein davon verschie- dener Fall ist noch der der regelmässigen Abwech- selung gleichläufiger und gegenläufiger Zweige, der namentlich bei zweizeiliger Anordnung derselben vorkommt, so dass alle Zweige der gleichen Seite untereinander gleichläufig, die der beiden gegen- überliegenden Seiten aber verschiedenläufig sind (Dichodromie). Alle diese Fälle kommen häufig vor, so dass man sich auf einem einzigen Spazir- gang Beispiele dazu sammeln kaun. Der zuletzt erwähnte Fail findet sich bei vielen Leguminosen mit zweizeiligen Laubblättern, z. B. bei Galega, Astragalus Cicer, glycyplylios und „andern Arten \ 184 mit zweizeiligen Blättern und niedergestrecktem Stengel, wo alsdann die zu beiden Seiten ans den _ Blattachseln sich erhebenden Blüthenähren $ St, zeigen, und zwar die der rechten Seite emmilich rechts, gewendet, die der linken Seite links gewen- xdet, ‘weichen Fall man noch besonders als gleich. 'namige (homonyme) ‚Dichodromie von dem entge- gengesetzten der ungleichnamigen (metonymen) un- terscheiden kann, wo die rechtsen Zweige links- wendig, die linksen rechtswendig sind. Eine der Diehodromie analoge, noch besonders “ hervorzuhebende Erscheinung ist die, dass an Zwei- gen, welche mit einem prosenthetisch eingesetzten # Cyclus (also mit 2 seitlichen Vorblättern) begin- nen, die aus diesen hervorgehenden 2 Seitenzwei- ge -—. die etwa über ihnen noch folgenden Zweige mögen eine Wendung haben, welche sie wollen — unter einander fast überall wo sie vorkommen ge- genläufig sind, wobei entweder der untere (dem ersten Vorblatt angehörige) der mit der Achse gleichläufige, der obere aber der gegenläufige seyn kann, oder umgekehrt der untere der gegenläufige, der obere der gleichlänfige, und in welchen Fäl- ‚len ferner bald der bomodrome, bald der antidro- me gefördert, d. i. in seiner Ansbildung begünstigt seyn kann, wodurch 4 verschiedene Fälle entste- hen, oder 6, wenn wir den Fall berücksichtigen, dass beide auch gleichgefördert seyn können, was aber selten ist. Von diesen wichtigen Fällen zweier seitlicher , einander von beiden Seiten auf ganz 7 \ 185 constante Weise symmetrisch entgegenlanfender (pa- lindromer) Zweige, soll am Ende dieses Abschnitts noch weiter die Rede seyn. In dem bisher genannten Fällen war die ver- schiedene Wendung. der Blattstellung immer. noch an verschiedenen Achsen vertheilt; es gibt aber ‚auch eine wirkliche Umwendung der Blattstellung an derselben Achse! Kine solche findet sieh zwar äusserst selten bei- unabgesetzt fortlaufender Spiral- stellung, häufiger dagegen bei Cyclenweise abse- tzender, so dass die Blattstellung entweder von Cyclus zu Cyelus regelmässig mit Umwendung fort- schreitet, was bei manchen Quirlstellungen ausser- halb der Blüthe vorkommt, oder nur gewisse Üy- len mit Umwendung an die vorausgehenden an- geschlossen werden, was in den Blüthen nicht sel- ten ist, am häufigsten wohl beim Uebergang zum Fruchtblätter eyelus. Die regelmässig von Cyclus zu Cyclus sichAviederholende Umwendung ist nirgends häufiger als bei Paaren, wodurch mit Prosenthese vereint eine eigene Art (techselivendiger) Decus- sation entsteht (Uuvphea, Melastomae), welche von der gleichwendig fortgeführten Decussation (z. B. der Caryophylieen) wohl unterschieden werden muss. Was endlich die Wendung von einem Blalte zum andern, anbelangt , so findet sich diese ganz besonders bei 4 Divergenz der Blätter, wovon man sich an jedem Grase aus der Rollung der Blatt scheiden überzeugen kann; ja dieser Fall ist so- gar bei gweizeiligen Blättern der-häufigere, so dass 186 ES man Mühe hat, ein überzengendes Beispiel gleich. wendig fortlaufender # St. aufzufinden (Calle aethiopica gehört hieher). Seltener und seltsamer ist die Wendung von Blatt zu Blatt bei anderen Divergenzen, z. B. bei $ Divergenz an den Zwei. gen der Linde, wobei die Laubblätter des Zweigs alle nach einer Seite (nach Unten) conyergiren, wie an den Blattnarben deutlich zu sehen. Dies ‚ist nun ein Beispiel der äusseren Erscheinung nach wirklich nicht spiraliger Blattstellung, wobei jedoch die blattbildende Bewegung nichts desto weniger epiralig gedacht werden muss, nur von Blatt zu Blatt umwendend. Ein besonderer Fall von Wech- selwendigkeit zweier anfeinanderfolgender Blätter unter sich, der uns auf einen früher abgebroche- nen Gegenstand zurückführt, ist noch folgender: Es gibt, wie bereits oben bemerkt wurde, eine Reihe von Zweiganfängen, bei welcher ein Cyclus der 5 St. (mfd zwar mit £ Prosenthese eingesetzt) die Blattstellung einleitet. Die 2 Blätter dieses (y- elus (Vorblätter), yon welchen das eine rechts, das andere links an der Basis des Zweigs sich ‚ befindet, sind nach vielen Anzeigen, wenn nicht immer, doch in vielen Fällen in entgegengeselzter Richtung gebildet (Fig. 4 und 5. die Pfeile sollen die Bildungsrichtung der Vorblätter a und ß,an- . zeigen) worin sich dasselbe Bestreben syımmetri- scher Bildung von Rechts und Links kund thut, welche sich in der Palindromie der beiden aus diesen Vorblättern kommenden Zweige ausspricht. t 187: Eine anf diese 2 Vorblätter folgende spiralige Blatt- stellung schliesst sich nun entweder abermals mit Umwendung an das zweite Vorblatt an (Fig. 4), wodurch die Spirale in Beziehung auf ihre Stel- "lang zwischen Achse (A) und Tragblatt (ID hint- umläufig (opisthodromisch) wird, oder ohne Um- wendung (Fig..5.J), wobei die Spirale vornumläufig ( emprosihodromisch) exscheint, wie ‚aus Verglei- chung der beiden Figuren deutlich seyn wird. Es folgt in beiden auf den 3 Cyelus der Vorblätter ein 3 Cyclus, angereiht mit. der metagogischen Prosenthese von $ eines Drittheils, allein in Fig. 4. hintumläufig, wodurch das erste (unpaare) Glied median nach Vorn fällt (so am Anfang der Laub- zweige von Juniperus), in Fig. 5. vornumläufig, wodurch das erste Glied median nach Hinten fällt (so am Anfang der Laubzweige von Nerium). In dieser Beziehung vergleiche man nnn auch die Figuren 6, 7, 8, 9 und 10, bei welchen auf den # Cyelus der Vorblätter ein 2 Cyclus und zwar gleichfalls mit 3 Prosenthese folgt, bei Fig. 6, 7, 8 und 10 hintumläufig, wobei das zweite Glied des 2 Cyelus median nach Hinten fällt, bei Fig. 9. vornumläufig, wobei dieses zweite Glied der Spirale umgekehrt median nach vorn fällt. Der erstere Fall ist äusserst gemein bei Blüthen mit 2 Vorblättern und fünf zähligem Kelch, der letztere seltener (Tri- bulus, Aizoon). Wendet man nnn auch noch diese Verhältnisse von Hint- und Vornumläufigkeit auf die weitere Unter- x 188 scheidung der erwähnten 4 oder 6 verschiedenen Fälle palindromischer Zweigbildung an, so verdoppeln 'sie sich sämtlich , und wir sehen eine Reihe ton Verzweigungsrerhältnissen aus 2 Vorblättern, die man am leichtesten in den sogenannten cymösen Blüthenständen auffınden wird, ob Sie gleich sämmt- lich auch ausserhalb des Blüthenständes vorkom- men, also nicht bloss Schemata für eine kleine Gruppe von Blüthenständen, sondern für eine Grap- pe von Verzweigungsverhältnissen überhaupt sind, Alle diese Verhältnisse lassen sich sehr anschau lich machen durch figürliche Darstellung in der ' Art, dass man die blossen Wendungen der Blatt stellung durch Schnirkellinien angibt, wodurch Fi- guren entstehen, die sehr allgemeine, vom besön- . deren Stellungsmaass unabhängige Charaktere an- geben, und in welche man beliebige Blattstellungs- cyelen nach beliebigen Aneinanderreihungen ein- tragen kann. Nach dieser Methode sind nun alle [3 ‚versehiedenen, bei Zweigbildung aus 2 Vorblättern möglichen Fälle auf einem von Schimper an die anwesenden Mitglieder der . Versammlung ausge- theilten Täfelchen zusammengestellt. Es würde zu weit führen, alle diese Fälle zusammenhäugend zu ‘entwickeln, ich beschränke mich daher auf einige Bemerkungen zur Erläuterung der ‚Bedeutung der Figuren ‚dieses‘ Täfelchens. Bilden sich beide den Achseln der Vorblätter entsprossende Zweige gleichmässig aus, so erhält die Verzweigung ein gabeliges Ansehen, und eile PR 389 solche zweiseitig sich forfsetzende Verzweigung wird von Schimper Dichasium genannt ig. 1— 9 des Sch. Täfelchens). Bildet "sich dagegen nur der eine von beiden‘ Zweigen aus, so entstehen zwei verschiedene Typen einseitiger Auszweigung, je.nachdem der allein geförderte Zweig der homo- drome oder der antidrome ist. Durch Ausbildung des homodromen nämlich entsteht eine immer, nach derselben Seite hin fortgesetzte Auszweigung, wel: che 'eine schraubenartige Gestalt annimmt und da- her Schraubel (Bostrya) genannt wurde (fig. 19 und 20, 23 und 24.); durch Ausbildung des anti- dromen. dagegen ein Gestell von abwechselnd hin- und hergewendeten Zweigen, eine Wickel (Cici- nus), wozu der Blüthenstand gehört, der unter ‚dem Namen Cyma scorpioides bekannt ist (Fig. 18, 21, 22, 25.). Das reine bichasium gehört jedoch zu den seliensten Fällen, indem fast immer von den beiden Zweigen, ‘wenn auch beide sich aus- bilden, der eine vor den andern gefördert, vor- zugsweise begünstigt ist, so dass das Dichasium also fast immer entweder der Schraubel oder der Wickel sich annähert und in beide entgegengesetzte Typen allmählige Uebergänge zeigt. Dichasien mit vorwaltender Homodromie, in Schraubeln überge- hend, zeigen die Figuren 11, 1%, 15, 16, 19, 20, 23, 24, (Fig. 10. der hier beigefügten Tafel); Di- - chasien mit vorwaltender Antidromie, in Wickeln übergehend, die Figuren 10, 13, 14, 17, 15, 21, 22, 25, (fig. 7, 8. 9. in tab. nostr.). Die weiteren Ver- 10: schiedenheiten aller dieser Fäle kann man sich aus den vorausgehenden Andeutungen selbst entwickeln, Es wird den Besitzern des Schimperischen Täfelchens nicht unlieb seyn, einige Beispiele zu erfahren, an welchen man einige der häufigsten Fälle dieser Axt in der Wirklichkeit selbst am besten kennen lernen kann. Einige dazu vorzüg. lich geeignete Pflanzen mögen also bier zum Schlu- se noch genannt und empfohlen werden: 1) Alsine media, eine vortreflliche Pflanze, um den Fall Nr. 15. (Fig. 7. tab. nostr.), welcher mn- ter allen der gewöhnlichste ist, kennen zu lernen, Ein in Wickel übergehendes Dickgsium ; Förde- rung aus dem zweiten Vorblatt; hintuwläufig. . 2%) Helleborus foetidus für den Fall Nr. 17, Fig. 8. in tab. nostr.). Gleichfalls Dichasium mit vorherrschendem Wickeltypus; Förderung aus dem ersten Vorblatt; hintumläufig. 3) Tridulus für Nr. 10. Dichasium in Wickel übergehend oder reine Wickel; Förderung aus dem ersten Vorblatt; vornumläufig. Br >) Aizoon für. Nr. 14. (Fig. 9. in tab. nostr.) Dichasium mit vorherrschendem Wickeltypus; För- derung aus dem zweiten Vorblatt; vornumläufig. : 5) Nerium für. Nr. 49. Dichasium in Schrau- bel übergehend; Förderung‘ aus dem ersten Vor- blatt ; hintumläufig. 6) Hypericum für Nr. 16. u. 32. (Fig. 10. tab. nostr.). Dichasium mit vorherrschendem Schraubel- us oder reine Schraubel; Förderung aus dem zweiten Vorblatt ; hintumläufig. 191° Schlussbemerkung. Ich fühle am Schlusse dieser Zeilen gar wohl das Unvollständige und Fragmentarische dieser gan- zen Darstellung und bitte desshalb die freundlichen , Leser, alles Ihnen etwa Dunkle und Unverständliche bloss diesem Mangel an zusammenhängender Aus- führung und nicht der Sache selbst zuzuschreiben. Es ist eigentlich nichts schwer in dieser Lehre, als der Weg, wie man zu Allem gelangt, und dann die Art, wie man es ohne die Führung an die Natur selbst wieder mittheilen sol. Schimper hat aber . auch dafür Sorge getragen; er wird durch Figu- ‚ren, Modelle und Instrumente alle Verhältnisse aufs klarste anschaulich machen. Ich selbst hoffe so glücklich zu seyn, bald durch ausführliche Behand- lung einzelner lehrreicher Beispiele den Weg in diesem anziehenden Theil der Wissenschaft bahnen zu helfen. Möge das hier Gegebene dazu gleich- falls einiges beitragen und vorläufig wenn auch nur einen rohen Begriff von dem Umfang und der Be- deutsamkeit der Lehre von der Blattstellung geben. I. Notizen zur Zeitgeschichte. Das Königl. Herbarium zu München hat durch die Mimificeenz Sr. Majestät des Königs einen sehr bedeutenden Zuwachs in der Pflanzensaınm- lung des in Griechenland verstorbenen Feldpredi- gers Hrn. Berger erhalten. Diese Sammlung um- fasst 1) eine Flora bavarica, welche vorzüglich ‘reich an den seltenen Gewächsen unserer Alpen ist, und sich ganz besonders durch die Schönheit und Zweckmässigkeit der Exemplare auszeichnet, \ 192 und 2) eine Flora graeca von ungefähr 1200 Arten theils aus der Umgegend von Nauplia, theils auf verschiedenen Reisen in Rumelien und dem Pelo- ponese gesammelt. Die meisten Arten sind in zahl. reichen (oft 20 — 50.) Dupletten vorhanden. Die. ses ist selbst bei den schwer zu trocknenden Lilia- ceen, Irideen u. s. w. der Fall, und man erstaunt, wenn man die Masse überblickt, die von eirem . bereits durch Kränklichkeit gehemmten Manne in einem Jahre zusammengebracht worden ist. Der frühzeitige Tod eines so fleissigen und umsichtigen Sammlers muss von jedem Freunde der Wissen- schaft als ein wahrer Verlust für dieselbe betrach-, tet werden. Als ein kleiner Beleg, wie Berger sammelte, mag dienen, dass sich in dem Herbarium gegen 15 verschiedene Arten von Orobanche, alle auf den Mütterpflanzen wurzelnd, vorfinden. Wir behalten uns vor, später ausführlicher über diese Sammlung Bericht zu erstatten und dadurch dem leider so früh und vorzüglich in Folge der Anstren- ngen bei seinen Excursionen als Opfer für die issenschaft Verblichenen gebührende Anerken- nung seiner Verdienste zu verschaffen. Bei dieser Gelegenheit müssen wir äuch bemerken, dass Brie- fe von ‘den Hrn. Landerer und Sartori die “baldige Ankunft der ersten Centurie der im ver- flossenen Sommer angekündigten griechischen Pflan- zen nunmehr verheissen. Der Umzug von Nauplia nach Athen hat die Absendung verzögert. n ‘In der vorhergehenden Nr. der Flora ist. p. 169. 2.19. statt 43 zulesen ‚4x Er un 2 ‘2 - Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 13. Regensburg, am 7. April 1835. I. Original- Abhandlungen. 1. Ein Vorschlag zu zweckmässiger Vereinigung al- ler deutsciien Special- Floren mit Ko ch’s Synop- sis florae germanicae. r W er als Freund der Wissenschaft Veran- lassang. hatte, die treffliche deutsche Flora von Mertens und Koch fleissig zu Rathe zu ziehen, wird gewiss mit;mir das lebhafte Dankgefühl thei- len, welches die. vaterländisehen Botaniker insbe- sondere unserem würdigen Koch schuldig. sind. Gleich entfernt von der eitlen Grille, durch Son- derung und Aufzählung angeblich neuer Arten ‚sich den Ruhm eines Tages zu erwerben, der stolzen Anmassung, wohlbedächtig Gesondertes ohne nä- here Prüfung durch blossen Machtspruch zusammen- zuwerfen, gibt uns das Werk die reinen Resultate eigener Anschauung, gründlicher Untersuchung und kluger Benützung aller vorangegangenen Leistun- gen. Mit Freude können wir ‚jetzt die ähnlichen Unternehmungen der Nachbarvälker betrachten ; denn. die Lücke in der deutschen Literatur, an welche wir beim Aufschlagen von DeCandolle's. Flore. frangaise oder von Smith’s Flora britannica Flora 1855. 13. N 194 iedesmal schmerzlich erinnert wurden, ist auf eine Weise ausgefüllt, wie solche von deutschem Fleiss und deutscher Gründlichkeit erwartet werden durf- te. Freilich drängt sich bei der Benützung des Buches jedem practischen Botaniker wohl noch der Wunsch auf, einen kurzen Auszug aus demselben ads Leitfaden bei vorläufigen Untersuchungen auf Reisen u. s. w, zu besitzen. Mit lebhafter Freude erfährt man : ‚desshalb, ‚dass Hr. Hofrab Koch ent schlossen ist, noch vor Beendigung des ganzen Werkes eine Synopsis, mit kurzen Definitionen sämmtlicher Arten, in einem Bande herauszugeben, aw weicher die Vorarbeiten auch.. bereits so weit vorgerückt sind, dass wir dem Erscheinen des Bu- ches noch in diesem Jahre entgegensehen dürfen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, den Freunden unsrer Wissenschaft einen Vorschlag zur Vereinigung unsrer zahlreichen Special-Fioren mit dieser K.och’schen Synopsis zur Prüfung vor- walegen. Ich bin dabei weit entfernt, die Nützlich- keit ° dieser‘ auf kleine Distrikte - beschränkten Handbücher 'im-Abrede: zu stellen, wir verdanken im. Gegentheile: vorzugsweise ihnen das Material ‚3u..der jetzt gegebenen ‚grossen Flora. der deut- schen Lande, sie liefern die schätzbarsten Beiträge zur Kritikc’der einzelnen Arten und die wichtig- sten Aufschlüsse über ihre Verbreitung und Lebens- weise u. 6. W.,;sie waren sogar unentbehrlich, 50 lange uns ein Gesammtwerk fehlte, und sie sind och jetzt für den Anfänger wohlthätig, weil sie 195 . ihm eine leichtere Uebersicht gewähren, und für den erfahrneren Botaniker lehrreich, insofern sie ihn mit den Standorten bekanut machen, und ihm die Combinationen in der Vegetation jeder, wie imnier abgegränzten @egend, leichter überschauen lassen. Nur glaube ich, könnten nach dem Er- scheinen von Koch’s Synopsis diese nicht za läug- nenden Vortheile auf eine kürzere und zweckmäs- sigere Weise erreicht werden als bisher. Sollte . es nämlich dann nicht genügen, mit Hinweisung auf ‚dieses Werk lediglich Pflanzenverzeichnisse für jede Gegend, welche hiezu hinreichendes In- teresse darbietet, zu geben, und nur in der Be- zeichnung der Fundorte, des geselligen Vorkom- mens n. 8. w. der einzelnen Arten, so ausführlich und genau als möglich zu verfahren ? Die Critik wäre. dabei natürlich auf keine Weise ausgeschlos- sen. Wer sich berechtigt glaubt, im linzelnen von der Meinung des Verf. der deutschen Flora abzu- weichen, wer neue Thatsachen aufzubringen oder alte Irrthümer zu berichtigen weiss, hat in einzelnen Excursen hiezu jede beliebige Freiheit. Es wäre nur einmal daniit der Nothwendigkeit gesteuert, in hundert Büchern immer wieder dieselben Definitio- nen und Beschreibungen lesen und kaufen zu müg- sen. Es wäre, wenn wir Koch’s Synopsis allen Spezial-Floren zur Basis geben, somit ein Canpn aufgestellt, nach dem man, sich mit Ausnahme spe- eieller Fälle richten könnte, die mannigfachen Ver- wirrungen ‘der Synonymie wären möglichst gelöst, N? 196 " die in dieser Beziehung so häufige Willkühr hätte ihre Schranke gefunden. Selbst der Vortheil für den Unbemittelten, wenn er einmal im Besitze des Koch’ scheri Normalwerkes ist, mit höchst gerin- gen Kosten bei verändertem Aufenthalt in jeder Gegend durch ein kurzes Pflanzenverzeichniss sich orientiren zu können, ist nicht ohne Bedentung, und auch der Botaniker vom Fach würde auf diese i Weise leichter in Stand gesetzt, alle Spezial. Flo- ren Deutschlands um sich her zu versammeln als bisher, wo die nicht zu vermeidende Weitläufig- keit der einzelnen ihm zwar eine ganze Bibliothek verschafite’ aber auch ein ganzes Kapital kostete. Fassen wir das, was in diesen flüchtigen Bemer- kungen angedeutet liegt, zu leichterer Vebersicht, als einen gewiss zu beherzigenden Vorschlag, in wenige Punkte zusammen. 1) Die Köchische Synopsis Florae ‚geemanicae werde in Zukunft allen Spezial- Floren deutscher Gebiete zu Grunde ‚gelegt, es mögen nun politische oder natürliche Gränzen den Umfang d der Districte bestimmen. nz “9 Statt der Definitionen und ausführlichen Be- schreibungen werden .in solchen Spezial - Floren künftig ‚bei unbestrittenen Arten nur die Namen mit, Hinweisung ‘auf das Ko ch’sche Werk gege- ben und der Plan des letztern in Beziehung auf System u. 5. w. genau, eingehalten. Dagegen kön- nen die Nachweisungen über das Vorkommen und die lokalen Standorte der aufzuzählenden Pflanzen nn 197 ° um so leichter mit grösster Ausführlichkeit und Ge- nauigkeit angegeben werden, als der Raum dann gestattet, solches zu thun, ohne das Werkchen auf mehr als 10 — 12 Bogen anszudehnen. . 3) Der Critik ist, wie schon oben gesagt, da- bei freies Spiel gelassen; Controversen über zwei- felhafte oder streitige Arten, neue Thatsachen, überhaupt jede Erweiterung der Kenntniss unse- rer vaterländischen Flora werden im G&egentheil durch die Wohlfeilheit, also auch durch die wei- tere Verbreitung solcher Pflanzenverzeichnisse erst recht ins Licht gesetzt. 4) Damit’ die Sache die nothwendige Gleich- förmigkeit erhalte, so wäre vielleicht mit der Ver- lagsbuchhändlung der deutschen Flora, Friedrich Willmanns in Frankfurt a/M., eine Ueberein- kunft zu treffen.- Jede Spezial- Flora deutscher Ge- biete erschiene in gleichem Druck und Format wie die Koeh'sche Synopsis im Verlag dieser Hand- lung und als erläuternder Anbang des K.och’schen Werkes selbst. Die Verlagshandlung hätte auf möglichste Wohlfeilheit solcher Verzeichnisse Be- dacht zu nehmen, Es könnten natürlich vor der‘ Hand nur solche Floren erscheinen, deren Bedürf niss allgemein genug sichtbar erscheint, um die Ko-. sten der Herausgabe zu decken. Auf direkten Vortheil dürfte dabei nicht gesehen werden, er würde sich durch den vermehrten Absatz der Sy- nopsis von selbst ergeben. - 5) Mit den Floren der Universitäts . ‚Städte 198 mtisste unbezweifelt der Anfang gemacht werden, "Für ‘den Botaniker wäre durch die Vertheilung Jieser Städte schon ein sehr bedeutender Ueber. blick über die Vegetation Deutschlands gegeben, für deu Studirenden der grosse Vortheil erreicht, dass er im Besitz der Koch’schen Synopsis an ‚jedem Orte zugleich in Beziehung auf das spezielle Vorkommen und die Standorte einzeluer Arten sich Xeicht und sicher orientirt fände. 6) An diese zunächst durch das Bedürfniss des Unterrichtes nothwendig gemachten Floren möchten sich andere der grösseren Hauptstädte oder weiterer, seytes nun durch politische oder natürliche Grän- zen abgeschlossener Distrikte, Floren der einzelnen deutschen Staaten u: s. w. nach Bedürfniss und Zeit von selbst anschliessen. Wie erfreulich wäre 2.B. auf solche Weise zusammengedrängt eine Flora der deutschen Alpen von Hoppe! Das Materiale zu den auf solche Weise .dar- zustelenden Floren ist theils gegeben, theils leicht zu erhalten. Fast von allen Universitäts - Städten ‚besitzen wir Floren, Wie leicht sind diese über- - arbeitet und dem Grundwerk angepasst. Welcher Lehrer wird zich wohl weigern, auf diese ‚Weise seinen Zuhörern die Wohlthat zu gewähren, in ganz Deutschland orientirt und zugleich in ihrer Gegend zu Hause zu seyu? Und wo für einzelne ‚Fälle Hindernisse eintreten sollten, lassen sich - diese durch Bereitwilligkeit auch entfernterer Botaniker oder durch die Entwicklung tüchtiger . junger Män- a eauz 199 ner gar bald beseitigen. Es wäre gewiss für je. den angehenden Arzt eine würdige Aufgabe, eine solche Spezial-Flora zum Gegenstande seiner Dis- sertatio inauguralis zu machen. 7) Sollten sich an Orten, wo Hochschulen exi- stiren, oder wo die Flora durch ihre eigenthüm- liche Zusammensetzung von besonderem Interesse ist, für den Augenblick niemand finden, der im.- Sinne der hier gemachten Vorschläge aus beraiis . bestehenden Spezial- Floren die nöthigen Auszüge machte, sollte der frühere Herausgeber einer solchen Flora aus was immer für Gründen sich nicht be- reitwillig finden lassen, diese Mühe zu überneh- men, so könnte es nicht verargt werden, wenn ein anderer seine Stelle vertreten wollte. Auszüge aus bereits gedruckten Werken zu machen ist jeder- mann erlaubt, um so mehr, wenn ein so gemein- nütziger Zweck zu Grunde liegt. Auf diese Weise könnte es geschehen, dass wir in wenigen Jahren, eine zusammenhängende Reihe von Spezial-Floren aller in botanischer Beziehung interessanten Gegenden Deutschlands erhielten und selbst eine Menge von Gegenden, welchen es bis- her an einer Aufzählung ihrer vegetabilischen Schä- tze fehlte, zu dieser Anerkennung gelangten. Denn, Gottlob, auch der Diletantismus in der Botanik ist nicht so übel geartet als in der Zoologie! Eine Menge Beamte und Gebildete anderer Klassen be- schäftigen sich ernstlich und würdig mit den Flo- ren ihrer Heimath, und sind hinreichend vorbereitet, Verzeichnisse so, wie wir sie wünschen, zu ver- 200 fassen. Viele Männer vom Fach werden die An- fertigung eines solchen Verzeichnisses sehr gerne übernehmen, während es sie bisher aneckeln musste, .“jn Ausarbeitung einer vollständigen Flora, durch beständige Wiederholung längst gegebener Defini- tionen, eine Menge leeres Stroh zu dreschen, Für den Augenblick glaube ich hiemit genug für diese Sache gesagt zu haben. Von unserem würdigen Koch hängt es ab, ‘ob der ganze Plan . ausführbar sey. Niemand anders kann und darf sich an die Spitze stellen. So wie er in grossen Umrissen uns das Bild der vaterläudischen Flora zum erstenmal getreu und vollständig vor die Au- gen führt, so muss ihm auch das Verdienst blei- ben, dasselbe bis ins kleinste Detail jedem zugäng- Hch zu machen. In vielen Richtungen ist im Va- terlande die Sehnsucht nach der alten Einheit wie- der erwacht, die Höchsten wie die Niedrigen rei- chen sich inniger die Hand und finden allmählig, dass es einen Punkt gibt, der über dem .Egoismus einseitiger Willkühr steht. Sollte unsere Wisser- schaft’ allein ein ‚sölches Beispiel unbenützt lassen ? München. Zuccarini. 2 Orobanche Teucrü Schultz; ‚descripsit et deli- neavit ‘©. H. Sch ultz, Phil. Dr., Bipontinws. (Cum tabula Iapidea.) Foliola calycina binervia ° ac obsolete pluriner- via, lato - ovkta, ad: medium usque subaequaliter bi- fida, dimidia penes eorollae tubi Iongitadine; corollo 201 campanulato-eylindrica, dorso recta, apicem versus _ recurvato-gibba , lobis fauci approximatis; -labia rugoso -undulata inaequaliter suberenulato - dentieu- lata, superius (labium) indivisum, galeatum, longitu- dine lobi unius, longius quam labium inferius, ad latera explanatum, seu margine subrecuryato - patu-. lum; labii inferioris lobi rotundato -obtusi, aegqua- les, subdeflexi seu patuli, $ corollae tubi longitndi- ne; siamina inferiori & corollae, sen inferiori 4 tu- bi inserta, ad medium usque latiora ac erassiora, margine piloso-barbata, a medio autem tenuiora et glabriuseula, solummodo paueis pilis glandulosis, fau- cem corollae non attingunt; siylus praesertim api- cem versus glauduloso-pilosus, in stigma bilobum fissus; stigma latere planiori (Narbenscheibe) gla- briasculum, holosericeo - verrucosum, margine exce- dente caret, — Synon. Orobanche Teucrii Schulz in exempl. amicis 1828 communic. et in Annal. societ. bot. Ratisbonens. — Koch in „Roehlings Deutschl. Flora.“ — Orobanche Teucrü Hollandre in „Flore de la Moselle, Metz 1829. — Caulis 7 pollicaris, pedalis, erassus, uti folia bracteneque subflavo - rubescens, et uti tota plan- ta pilis albidis dense glanduloso - viscosus.. Fo- lia distantia, bracteaeque ovato-lanceolata , ac e basi‘ latiore apicem versus attenuata. Spica 2 — 3 pollicaris, ex 8 — 16 floribus constat. Bracleae plerumque longitudine corollae. Calyz consisten- tia tenui, pallescens ac ex flavescente dilute ro- seus, e duobus foliolis a medio in duäs dentes \ \ 202 (nervo intructis) fissis eonstat. Corolla pollicem longa, angusta, staminibusque e basi pallescente ac flavo - albida xerampelino -phoenicea plus minusve “ in violaceum ac anrantiacum vergens; intus splen- dore metallic, Ovarium glabrum, basi flavum, ‚tune albidum. Stylus albus. Stigma longe bilo- baum; xerampelino- phoeniceumf, plus minusve atro- violaceum — Caryophyllum spirat. In Teuerii Camaedryos — rarius T. montani radice observavi et legi in Salisburgi montibus ae collibus copiosius, in Bipontinis Yarius (Schultz). Etiam prope Metz Lotharingiae, et Fontainebleau Galliae. I. Mittheilungen aus der periodischen Literatur des Auslandes. Dav. Don, über die Charactere und Verwandschaf- ten mehrerer Gattungen, besonders der Flora Pe- ruviana. Aus Edind. N. phil. Journ. Jul. —- Oct. 1832 und Jan. — Apr. 33., wo alles ausführlich characterisirt ist, im Auszuge durch Hrn. Apo- theker Beilschmied in. Ohlau. Als'Fortsetzung wom Oct. Hefte 1831, desselben Jeurnals und vom Apr. — Jun, und Oct. — Dec. ı829. S. a. io Annalen d. Gewächsk. V. S. 265 — yı. Zigadenus.Michz. Cl. VE Ord. 3. Linn. Melan- thiaceae. Herbae Amer. septentr.— 1. Z. frigidus: ovariö semiünfero etc. (Veratrum friyidum Schied. et Depp. in Linnaea VL) In ‘pratis elevatis Ori- zabae 10,000 ped. altit.—— Von der folgeriden Gat- tung fast nur durch die Drüsen am Grunde der 205 Abschnitte des perianthü und ästige Infloresceuz verschieden, Helonias Mchzx. C1. VI. O. 3. Linn. Melanthiacese. Herbae Amer. bor. 1. H. offieinalis (Don.) Vera- irum off. Schldl. in Linnaea VI. In reg. teınp. prov. Verae Cruc. Xiphidium Löfl. IN. 1. L. Haemodovac. R. Br. Hbae. Am. merid.. 1. X. rubrum. Orxnithogsilum r. R. et P. Ms. in Peruvia. 2. Die ‘Gattung gehört ungeachtet ihres freien "Ovarii offenbar zu den Haemodoraceae. Das Ovya- rium ist auch bei Wachendorfia frei, so dass: die- ser Charakter bei den Monocotyledonen nicht un- ter die Charaktere ersten Ranges gehört. Zephyra Don. n. g. IV. 1. Asphodeleae R. Br., 3. Conantherae Don. 1. Z. elegans. Herba. peru- viana elegans. 4. Im Habitus und Perianthium kommt die Gattung der Cummingia nahe, nur sind - von den 6 Staubfäden 2 stehil, die membranösen Spitzen oder Antheren fehlen, deren ein Fach un- ten in einen kurzen spornähnlichen Fortsatz ent- wickelt ist. Das Sterilwerden von 2 Staubfüden ist unter Monocotyledonen etwas neues. Pasithea Don, n. g. VI. 1. L. Asphodeleae Br.. 3. Conantherae Don. 1. P. coerulea D. Antheri- cum coer. R. et P.— Herba chilensis elegans 2%. Vulgo Ilen. — Auch. Anthericum plumosum und evarctatum Fl. peruy. bilden Grundlagen oder An- fänge 2 neuer Gattungen der. Asphodeleae.— ' Das ovafium semiinferum und die pedicelli inartieulati charakterisiren die Abitheilung Conantherae. Die 20, antherae ineumbentes und stigma frifidum unter. scheiden die Pasithea von Conantherae und von Cu mmingia. Ereilla Adr. Juss. X. 1. L. Phytolacceae Don. Vorr Phytolacca nur durch ovarium pedicellatum und. inflorescentia axillaris (non oppositifolia) unter- schieden. — FE. volubilis Adr. Juss. —= Lardiz.- balae sp. R. P. Strauch Chil’s bei Valparaiso. h. Im Jan. — April Hefte sagt D. Don über obige’ Gattungen nachträglich , dass Ercilla von Hooker und Arnott in Bot. Miscell. VIN. Brie gesin spicala genannt und sie dort fragweise zu den Hutacese gebracht worden ist, mit denen sie aber sehr wenig verwandt ist. Mit Corie- ria stimmt sie im Bau des Perianthbiums und Pi. stills überein, sonst kaum damit verwandt. Da sie aber auch von den Phytolacceae durch axilläre Infloresseenz abweicht, so dürfte sie vielleicht die Rudimente einer ganz neuen Gruppe bilden. Anisomeria Don. n. g. XIII, Pentayyn. E. Prytolasceae R. Br. — 1. A. coriacea Don, ein Kraut Chil’s, bei Valparaiso. 2. Vielleicht eber eine Phytolacea, als eine besondere Gattung; ist von Phujtolacca besonders durch Ungleichheit der Kelchabtheilungen verschieden, durch die stamins ascendentia und durch den Mangel einer azis .cen- tralis elewalus, indem die Ovarien an ihrem innern Rande ganz frei!sind. Macromeria Don.n. g. V.1. L. Borragincae d. 3. Lithospermeae Den. Herbae Mexicanae pe- rennes etc. — - 1. M. longiflora — Lithospermum L, 205 Sesse et Moc. 4. 2. M. ewserta. Echii sp. Sesse et Mocinno. Mexico. 4. — Die Blumen sind die grössten in der-Familie, worin diese Gattung die prablendste ist. Die langen Filamente unterschei- den die Gattung von Lithospermum und von Bat- schia, denen sie sonst am nächsten steht. _ Die Borragineae lassen sich in 5 natürliche Gruppen theilen nach Form und Bau der Eorolle. Die erste aus Borrago, Trachystemon (Borrago orientalis, von Borrago durch verlängerte behaarte Filamente, ungespitzte antherae incumbentes und die stumpfen verkürzten protessus der Corolle ver- schieden), Zvrichodesma und vielleicht auch Rindera bestehend, chafakterisirt durch tiefgetheilte Corolle mit spitzigen Abschnitten, stamina exserta, inflores- centia diffusa: „, Borrageae“ Don. — 2 Sym- phyteae aus Symphytum, Onosma, Onosmodium, Cerinihe, Mertensia und Pulmonaria, mit corolla tubulosa, rotata mit sehr kurzen Zipfeln. Die In- florescenz ist im frühsten Zustande bei allen revo- luta.— 3) Lithospermeae, mit offener röhriger corolla mit. breiten, meist gerundeten Zipfeln, sta- mina oft exserta: Lithospermum, Messerschmidia, Balschia, Macromeria, Molikia, Echium und Ly copsis.— 4) „Buglosseae‘ mit corolla hypocrateri- formis, deren Mündung mit wölbenden (vaulted) Fortsätzen geschlossen: Anchusa, _Myosotis, Ompha- lodes, Cynoglossum und Asperugo. ’ 5) Heliotro- pieae aus. Heliotropium, Teournefortia und Tiari- dium; in der Form der Corolle mit der vierten - Gruppe übereinstimmend, aber ausgezeichnet durch 206 gefalteten Saum der Corolle und durch verwach- sene Früchte, die der einfachen Frucht der Cor. diaceae sich. nähern und Vebergänge bilden. Zu der letzten Form gehört Coriesia Cav., die von Beurreria Jacg. nicht generisch verschieden zu seyn scheint. Die Art der Inflorescenz der Cordiacese, ihr getheilter Griffel, verknüpft sie einerseits mit den Convolvulaceae, andererseits mit den Hydro. leaceae, und von letzteren ist der Uebergang zu . den Polemoniaceae ‚deutlich genug. _ Nierembergia R. et P. (Petunia J., Nicotie- nae spp. anct.) V. 1. Eine sorgfältige Untersuchung mehrerer Arten von Nierembergia und Petunia führt den Verfasser zu dem Schlusse, dass sie nur ein Genus ausmachen, welches selbst ausser den blattartigen Kelchabschnitten kaum von Nizoliang zu unterscheiden ist. Die Röhre der Corolle ist in den verschiedenen Species mehr oder weniger er- weitert, diess gibt aber nur specifischen Unterschied, Die Nicot. minima Mol. ist — Nierembergıa repens. 'Salpiglottis stimmt mit Nieotiana im Baue des Kelches überein, und ist von Nicotiana und Nierem- bergia nur durch ihre etwas unregelmässige Corolle verschieden. Pitavia Mol. (Galvezia R. et P. ‚ non Juss.) VII. 1. Rutaceae — P. punctata Mol. Galcezia R. et P.: ein immergrüner 6 Klafter hoher Baum Chili’s um Concepeion; blüht im October und No- vember. Sein Name: Pitao, —- ‘Diese Gattung steht dem Calodendron Thbg. am’ nächsten, und hat gleichen Habitus. Sie gebört durchaus zu den 207 Rataceae, die frühere Beschreibung war sehr un- vollkommen; noch fehlt es an Samen zur Unter- sachung. Aitonia L. Si. VII. 1. L. Rutaceae. Aitonia capensis L. fil. Ein Strauch, am Cap der ‚guten Hoffnung. Jussieu stellte die Gattung zu den Meliaceae ; aber sie gehört am meisten zu Rutaceae. DeCandolle hat die Gattung im Prodromus Aus- gelassen. Ungeachtet des verschiedenen Habitus und Blatibaues meint Don, dass Aitonia und Me- Hanthus zu einer und derselben Familie gehören möchten, da sie in wesentlichen Dingen überein- stimmen; auch möchte die Gegenwart von stipulae oder ihr Mangel nicht genügen, die Zygophylleae von den Rutaceae zu trennen, denen sie sonst so innig verwandt sind. Diese Appendjces sind in manchen Familien offenbar .nur von secundärer Wichtigkeit. ! Im Jan. — Aprilhefte 33. sagt Don nachträg- - lich über Aitonia:: Verf. habe vorhin zu entschieden über die Verwandschaft gesprochen, denn die Sa- men von Melianthus haben nach &aertner reich- lichen Eiweisskörper, daher er schwerlich neben Aitonia zu -stellen sey. Letztere gibt eher den Typus einer. neuen Gruppe, die von Meliaceae und Ruiaceae wesentlich verschieden und den G@erania- ceae näher steht. - Citronella Don. Villaresia R. et P. Fl. peruv. (non Prodr. nee Syst.) Citri sp. Molin. V. 1. L.Aqui-‘ foliac: Adr. de Juss. — C. mucronats. BD. Don. Vilarezia m. R. et P. Ciürus chilensis.Mol.: ein 208 Baum der Wälder Chilv’s; Guillipatagua oder GuiL lin genannt. — Da die Species, worauf Ruiz et P. die Villaresia gegründet, nämlich V. emarginata zu einer‘“sehr verschiedenen Gattung gehört, die sichtlich mit Celastrus verwandt ist, .wovon .sie hauptsächlich durch zweiklappige Dehiscenz der Kapsel sich unterscheidet, so wird dadurch für die Villarezia mucronata_ein neuer Gattungsname nö- thig, wofür. D. Don. die lateinische Uebersetzung ihres ‚spanischen Namens Naranjilla ( Citronella ) vorschlägt. Die Gattung hält er für der Cassine nahe verwandt. R. et Pay. .nennen ihre V. emar- ginata einen Strauch, 6 Fuss hoch und einheimisch zu .Pillao in Peru, und ihre Beschreibung 'der letz- tern in ihrem Prodr. und Syst. stellen ein Gewächs ganz anderer Gattung dar, als was sie später im $ten Bande ihrer Elora. Villarezia- nannten. Exem- plare und Zeichnungen der ersteren gingen. gewiss im Schiffbruche des San Pedro de Alecantara ver- loren. Don sah aber eine mit V. emarginata ver- wandte andere Pflanze. aus S. America. —. Später erwähnt Don, : wie Adr. de Jussieu die Cifro- nella zu den: Menis,sermieae "bringt, er selbst sie aber doch eher zu den ‚Aquifoliaceae zieht, welche DeCandölle zu den Celasirinae stellt: Malesherbia : „eine neue 7te Species, von Bol laert im südl. Peru gesammelt: M. tenuifolia. Don, foliis subpihnatis, segmentis ‚linearibus, perianthüis tubnlosis, corona inciso-lobata. _ Floret. Febr. O©- "Vulgo ‚Agi de Zorra i. e Capsicum Alopecis. - - (Hiezu Beiblati Nr: 3) i Allgemeine botanische Zeitung. ‘ Nro. 14. Regensburg, den 14. April 1835. u I. Original - Abhandlungen. x Sempervivum globiferum Linne spec. plantarum (nach dem angegebenen Standorte und der Diagnose mit Ausschluss der Synonyme) be- ‘schrieben von Hrn. Hofrath Koch in Exlangen. (Nebst der Kupfertafel T. ı.) er Name Semperveivum globiferum wurde von Linne selbst und nach Linneds Zeiten von andern Schriftstellern verschiedenen Pflanzen bei- gelegt, so dass man sich datüber verständigen muss, welche von diesen Arten den Namen für die Zu kunft behalten soll. Wahrscheinlich verstand Lin- ne, als er den Hortus Cliffortianus schrieb, ‘unter S. globiferum dasjenige, welches in neuern Zeiten Sims mit dem Namen 8. soboliferum belegte, denn das Citat aus Morison bezieht sich wenigstens der Beschreibung nach (die Abbildung zeigt eine sternförmig kusgebreitete Blume mit 11 Blumen- blättern), entweder auf dieses, oder auf 8. hirtum welches aber Linne in den Speciebus plantarum ebenfalls aufführte. In diesem Werke nun üher- trug Linne den Namen Semperrivum glöbiferum auf eine russische Pflanze, welche ihm Gmelin zugeschickt hatte, und welche in neuerer Zeit von ‚Flora 1835, 14. 0 210 Besser in der Ennm. plant. Volhyn. unter die. sern Namen beschrieben wird. Linn ds Diagnose passt auf alle verwandten Arten, deren jüngere Rosetten kugelig geschlossen sind, die Synonyme in den Spec. plant. p. 665. gehören wahrscheinlich, doch ist dies nicht gewiss, zu S. soboliferum ; si- cher aber ist, dass Linne damals, als er die Spee, plantarum niederschrieb, bloss die russische Pflanze . vor sich hatte, indem er seinem 'S, globiferum bloss das Vaterland ‚, Russland hinzufügte und als Ge- währsmann. Gmelin anführte: „Habitat in Ru- theno. D. Gmelin.“ Desswegen bin ich der Mei- nung, dass man diesem russischen Gewächs den Namen Sempervivum globiferum lassen soll. In dem Systema naturae fügte Linne dem S. globiferum noch ein Citat und zwar aus J acquin hinzu, welches offenbar in der Eile und ohne wei- tere Nachforschung geschah, weil die Bemerkung . von Jacgnin.nicht zu globiferum, sondern zu 8. hirtum gehört, und weil dieselbe durch einen Schreibfehler, ‚den J acquin später in der Flora austriaca selbst korrigirte, entstellt ist. Die An- merkung in dem Systema maturae unter $. globi- ferum heisst: Hexandra, hexagyna Jacq. In der Flora austriaca aber P. 1. p. 11. "sagt Jacquin am Ende der: Beschreibung des 8. hirti: „Pro’ Sempervivo globifere antea hanc plantam habue- ram; dumgue in Ennumeratione stirpium agri Vin- dobonensis, scripturae vitio ‚praeproperae, flores hexandri pro floribus hexaphyllis leguntur, confusio “ic nata major fuit, quam viso nunc Sempervivo “91 globifero, failius iterum tollo.“ Das hier erwähn- te Jacquinische S. globiferum ist nämlich einer- lei mit dem Wulfenischen und demnach S. Wul- feni Hoppe. Das S. soboliferum war Jacquin unbekannt; seine Pflanze auf der angeführten Tafel stellt deutlich das S. hirtum, wie er seine Pflanze auch an der angezogenen Stelle nennt, und nicht das soboliferum dar. _ Ausser dem Sempervivum gloßlferum Wulfen und ausser dem S. soboliferum Sims, welches von mehrern. Schriftstellern für S. globiferum - gehalten wird, haben Haller, Allione und Gaudin eine Art beschrieben, welche beide letztere Schriftstel- ler mit dem Namen 8. globiferum belegen, die von diesen beiden exwähnten Arten verschieden ist, von S. Wulfeni durch behaarte Blätter der Roset- ten, welche bei diesen ausser den Wimpern voll- kommen kahl sind und von S. soboliferum durch zwölf sternförmig ausgebreitete Blumenblätter. Ob diese den Schweizer und Piemontesischen Gebirgen angehörige Art zu dem von mir in der Sturmi- schen, Flora beschriebenen Sempervivum Braunü gehört, oder zu der hier dargestellten russischen Art, oder noch eine davon. verschiedene darstellt, wage ich öhne Ansicht eines Exemplares vom Stand- orte nicht zu entscheiden. Ich hahe erst vor Kur- zem die Bemerkung gemacht, dass die von Hal- ler und &audin beschriebene Pflanze nicht die - Wulfenische ist, seitdem aber nicht Gelegenheit gehabt, mir diese Pflanze aus der Schweiz zu ver- . 02 212 schaffen. Auch muss ich mein Bedauern ausdri- cken, dass unsere Bibliothek des Botanical Maga- zin nicht besitzt, und dass ich die dort befindii- chen Abbildungen erst später auf einer Reise yer. gleichen kann. Von der Russischen hier von Hrn. Stwem schr schön dargestellten Pflanze erhielt ich im Herbste des Jahres 1833 durch Hrn. Prof. Besser ausKree- mieniek eine zi&mliche Anzahl von Rosetten, welche damals die Grüsse einer Wallnuss hatten, und ‚dicht kugelförmig. geschlossen waren. Ich über- winterte dieselben in einem Topfe im kalten Hau- se und pflanzte sie im Frühling 1834 auf eine be- schattete Rabatte über Kalksteinen, die etwa 3 Zeil unter die Erdoberfläche gelegt waren.. Hier brei- “teten nun die Rosetten ihre Blätter sternförmig aus, vergrösserten sich bedeutend, trieben neue Ausläufer, und eine der Rosetten schoss einen Sten- gel bervor und entfaltete vollkommen ihre Blüthen. Dieses blühende Exemplar übergab ich dem Hrn. Sturm, welcher dävon. die bier, tolgende schöne Zeichnung entwarf, Den ganzen Sommer hindurch blieben die Rosetten offen und auch ‚die jüngern an der Spitze der Ausläufer. Erst mit der im Oktober eingetretenen kalten Witterung | fang gen ineh-. rere an, sich zu Kogeln zusammenzuschliessen, öff- neten sich aber wieder, als sie, um sie vor grosser Kälte, zu schützen , mit Laub bedeckt wurden. Wahrscheinlich. hat der beschattete, für” ein Sem- pervivum etwas unnatürliche Standort das zeitige Oeffnen der jungen Rosetten veranlasst ; ich woll- 215 te aber erst auf einem der Vermehrung günstigen Standorte die Pflanze vervielfältigen, und sie nicht durch Versuche der Gefahr aussetzen zu Grunde zu gehen. . Bergleichen Seltenheiten ‚sich zu ver- schaffen, hält gewöhnlich sehr schwer, und ich bin desswegen dem Hrn. Prof. Besser zu vielem Danke verpflichtet. i Diese hier dargestellte Art ist nach dem Sem- pervivum teetorum die ansehnlichste, und wenigstens höher als S.. Wulfeni; die grössern Rosetten ha- ben drei Zoll im Durchmesser. Die Pflanze ist so ausgezeichnet, dass sie, wenn. man sie lebend vor sich hat,'- mit keiner einzigen der mir bekannten Arten verwechselt werden kann. Die Blumenblät- ter sind an ibrer Basis und mit der Basis der Staubgefässe zusammengewachsen, wie bei S. mon- lanum und:-den . Verwandten. desselben, aber die Nektarschuppen sind niedrig, konvex und drüsen- artig wie an-S. leotorum, sie „bestehen nicht aus eineıh viereckigen aufgerichteten Plättchen, wie bei S. monlanum und. dessen Verwandien. Die Fig. 4 der ‚beigefügten Kupfertafel zeigt. diese Bildung deutlich, Die Wurzel und der ganze Bau der Pflanze ist wie.bei den deutschen Arten der Gattung. Die Rosetten haben, wie ich sehon. bemerkte; ausgebil- det 3 Zoll im Durchmesser ; die auf der beigefüg-' ten Tafel Fig, 1.xan., der ‚Basis des blühenden Stengels abgebildete ist eine jüngere, welche ihre volle. Grösse :noch nicht erreicht hat. ' Diejenige, welche ‚den blühenden Stenge] treibt, ist zur Zeit "91ä der völligen Entwickelung der Blüthen jedesmal schon abgestorben. Die Blätter der Rosetten sind länglich verkehrt-eyförmig, Fig. 2., die innern’ der. selben Fig. 3. schuäler und länglicher, aber alle am stumpfen Ende plötzlich in eine ziemlich lange röthliche Spitze zugeschweift, auf der oberen Seite ziemlich flach, auf der untern konvexer und da. selbst nach vorne hin mit einer schwachen Andeu. tung zu einem stumpfen Kiele; sie sind auf beiden Seiten so dicht mit abstehenden kurzen Drüsen- härchen besetzt, dass die Rosette von Weitem ein graugrünes Ansehen hat; der Rand aber ist mit noch einmal so langen und stärkern, übrigens ähn- lichen Haaren bewimpert. Die. jungen Rosetten erbielt ich, wie oben bemerkt wurde, geschlossen, von den auf dem schattigen "Standorte unseres Gartens befindlichen schlossen sich aber nur einige im verflossenen Herbste, von welchen Fig. 7. eine dargestellt ist. Der Stengel des hier abgebildeten Exemplares war fast einen Fuss hoch, (er ist in der Abbildung etwas abgekürzt,) und war an sei- ner Basis eitien Viertelszoll diek. Er war stiel- rund und nebst der Trugdolde, den Blüthensäel- .chen und dem Kelche dicht mit den kurzen Haaren besetzt, welche die Blätter überziehen ; unter diese ‚mischen sich längere, die aber doch nicht länger sind als die Wimpern der Stengelblätter und bei weitem nicht so lang als bei dem sehr nahe ver- wandten, wiewohl rothblühenden S. Funckii. Die " Stengelblätter sind länglich, an der Basis nicht verbreitert, sonder gleichbreit oder nach der Ba Be oo 215 sis etwas verschmälert, bei .16 Linien Länge 4 Li- nien breit, und liegen aufrecht dicht am Stengel an, den sie völlig bedecken; sie sind ınit den kurzen Haaren der Wurzelblätter bedeckt, unter welche sich aber längere mischen, auch sind die Wimpern etwas länger als an jenen. Die Deckblätter sind lanzeitlich und spitz, die .obern schmal und klein, Die Blüthen kurzgestielt. Die Kelchzipfel lanzett- lich und zugespitzt, 12 und mehr an der Zahl. Die Blumenblätter von gleicher Anzabl, lineal-lan- zeitlich, : zugespitzt, jedoch nicht so lang und fein zugespitzt, wie die von Sempervivum monlanum, dreiviertel Linie breit, vier und eine halbe Linie lang, viermal s6 lang als die Kelchzipfel, sternför- mig ausgebreitet und zuletzt an der Spitze hinab- gebogen, gelblichweiss mit einem grünlichen Streife auf der Aussenseite, etwas rinnig, vorn. jedoch flach, inwendig kahl, auswendig und am Rande mit vielen Drüsenhaaren besetzt, mit ihrer. Basis zusammengewachsen. Die Staubgefässe, wie ge- wöhnlich in doppelter Anzahl der Blumenblätter vorhanden, stehen in zwei Reihen und aufrecht, Und sind etwas länger als das halbe Blumenblatt, Die Staubfäden sind mit ihrer Basis an die Blu- menblätter angewachsen, unterwärts zusämmenge- drückt, nämlich bemerklich breiter als diek und daselbst ınit Drüsenhärchen besetzt; sie sind an- fänglich weiss, werden aber sodann hell rosenroth. Die Nectarschuppen sind drüsenartig, viel breiter als lang, dicklich und niedrig... Der Fruehtknoten ist lauzettlich, ein. wenig gekrümmt, geht in einen 216 geraden aber etwas schief nach aussen gerichteten Griffel über, ist nebst ‚dem Griffel grün und mit Drüsenhärchen besetzt, die sich bis über die Hälf. ie am Griffel hinaufziehen. Von den in DeCandolle’s prodromus aufge. führten Sempervivis aus der zweiten Abtheilung sind mir Sempervivum flagelliforme Fischer und pumilum Bieberstein nicht bekannt. Die übrigen, wenn das dert aufgestellte S. glodiferum eins der folgenden ist, sind mir bekannt und lassen sich nach der bier gegebenen Uebersicht im lebenden Zustande ohne Schwierigkeit erkennen. Zu den von DeCandolle aufgeführten Arten kommen aber noch vier hinzu. Die Uebersicht ist folgende: A. Die Blüthe hat 6 glockig gestellte Blu- menblätter. "a. Die Stengelblätter sind nebst den Wimpern auf beiden ‚Seiten behaart. S$. hirtum. b. Die Stengelblätter sind, die Wimpern ausge- nommen, auf beiden Seiten kahl. S.. sobeli- ferum. -B. Die Blüthe hat 12 und mehr: siernförnig ausgebreitete Blumenblätter, a. die Blätter kabl, aber bewimpert, @. grasgrün, überall bewimpert, S. tectorum, } er 'meergrün, an der Spitze nicht bewim- pert, S, Wuifeni. ’ * b. Die Blätter drüsig. laumhaarig, bewimpert und an der Spitze untereinander mit: spinnwebigen Haaren verbunden, S.. arachnoideum. €. Die Blätter auch die.der Rosetten nebst. den » 217 Wimpern auf beiden Seiten drüsig flaumbaarig, aber ohne spinnwebige Haare. an der Spitze. a. Die Nektarschuppe ist kurz, dicklich, deü- senartig, die Blüthen sind gelblichweise, ‚8. gobi- ferum e Rutheno. £- Die Nektarschuppe ein dünnes, fast vier- eckiges, aufrechtes Plättchen. 1. Der Fruchtknoten breit rauteneifürmig , die Wimpern am Rande der Blätter stärker und länger als die übrigen Haare, die Blüthen roth. $. Funcki. 2%. Der Fruchtknoten länglich lanzettlich, die Wimpern am Rande der Blätter kaum stärken als die übrigen Haare, die Siaubfäden stiel- rund, die Blüthen roth. -. S. montanum L. 3. Fruchtknoten und Blätter wie bei. Nr.:2. die Staubfäden aber zusammengedrückt, "die ‚Blüs then gelblichweiss. S. Braunü. Die. übrigen das S. Funckii und Braunii betreffenden Merk- male sind in Sturim’s Flora Heft 67 nach- "zusehen. Die letztern vier verwandten. Arten habe ich auf folgende Weise definirt : \ \ 1. S. globiferum, :foliis rosularum oboyato - ‚euneatis breviter acuminatis utriuque glanduloso-pu- bescentibus: setisque multo kongioribus ciliatis, pe- talis stellato -expansis lineari -lanceolatis attenuato- acuminatis cälyce quadruplo longioribus, filamentis in- ferne compressis, germüribus oblique lanceolatis, squa-, mis hypogymis brevissimis-conderis glanduliformibus. 2. 8. Brawni, folis rosularum oblongo - eunea- 218 tis acutis utrinque glanduloso - pubescentibus pilis- que paulo- longioribus subeiliatis, caulinis superiori- bus e basi ovala latiori lanccolalis patentibus, peta- lis stellato -expansis lineari-lanceolaätis attenuato- acuminatis calyce subtriplo longioribus, filementis in- ferne compressis, germinibus oblique oblongis, squa- mis bypogynis erectis lamelliformibus subquadratis, 3. S. montanum, foliis rosularum oblongo-cuneatis“ breviter acuminatis utrinque glanduloso - pubescenti- bus pilisque paulo longioribus subeiliatis, caulinig oblongis erectis superne parum lalioribus, petalis stellato-expansis lanceolato-subulatis acutissimis ea- Iyce subquadrnplo longioribus, filamentis teretibus, germinibus oblique eblongis, sqwamis hypogynis erectis lamelliformibus subguadratis. 4. S. Funcki, foliis rosularum oblongis breviter acuminatis utringque glanduloso - pubescentibus pilis- que longioribus validis eiliatis, petalis stellate - ex- pansis lanceolatis acuminatis calyce subtriplo lon- gioribus, filamentis teretibus, germinibus lato- ora- lis subrhombeis, squamis hypogynis exectis lamelli- foßmibus subgquadratis. . Erklärung der Kupfertafel: Fig. 1. Das Semperoinum ylobiferum in natür- Heher Grösse, "Ein Blatt aus den äussern Kreisen der Rome ‚. Ein solches aus dem Innern der Rosette. 4. Ein Blumenblaft mit zwei Staubfäden,,. ei nem Fruchtknoten und der dazwischen befindlichen squama hypogyna, die aber hier keine eigentliche 219 Schuppe ist, sondern die Gestalt einer dicklichen, rundlichen oder, was hier nicht sichtbar ist, quer- länglichen Drüse hat. 5. Ein Staubfaden von vorne betrachtet. 6. Ein solcher von der Seite, wodurch ersicht- lich wird, dass derselbe von. der Seite schmäler er- scheint, demnach zusammengedrückt ist, "- 7. Eine kugelig geschlossene Rosette. - DH. Correspondenz. Schon im Jahre 1830 ward ‚mir durch hiesige Alpenbewohner, zumal Sennen, die Kunde, dass auf den Türchelwänden, einer bei 7000 Fuss hohen Alpe an der Westseite unseres Gaststeiner 'Thales, ein Rhododendron, hierlands Alpenrose genannt, mit weissen Blüthen vorkommen soll. Die anhaltenden Niederschläge von Regen und Schnee im damaligen Sommer waren der Blüthe, wie den Exkursienen in unsere Alpen gleich ungünstig und ‘verhinderten mein Vorhaben, mich von: obiger Angabe selbst zu überzeugen. Dagegen war ich im vergangenen Jah- re schon im Monate Mai so glücklich, diese Pflan- ve zwar nicht auf den Türchelwänden, wo selbe heuer nicht gefunden wurde, oder wenigstens nicht blühte, sondern auf der Stummeralpe zu erhalten. Diese Alpe, zum Glimmerschiefergebirge gehörig, liegt auf der Südwestseite des Gaststeiner 'Thales in einer Höhe von 6— 7000. Fuss, und bietet sonst keine besönders bemerkenswerthe Flora dar. Das Rhododendron ferrugineum L. flore purpureo zeigte sich auf der Alpe allenthalben im üppigen Bläthen- stand, den ich wegen der fraglichen weissen Farbe, 220 ' wie. überall auf unseren Höhen, lange vergebens musterte, als mich auf einer von jenem Vorkommen wenig entfernten Stelle wirklich eine Gruppe von Rhododendron mit weissen Blüthen überraschte, Bei genauer Vergleichung mit dem in der Nähe rothblühenden Rhododendron ferrugineum ergab sich nun für jenes mit weissen Blüthen folgende Diagnose, Die Zweige kriechen ebenfalls auf der Erde, ihre belaubten Spitzen, steigen allein und höchstens 1 bis 1+ Fuss in die Höhe; sie sind von der Wurzel an von aschgrauer, gegen die belaubten Spitzen von graubranner Farbe, sonst von den abgefallenen Blättern rissig und knotig,. wie alle Rhododendra, die zerstreuten ‘Blätter beinahe ungestielt, oval, stumpf zugespitzt,. am Rande merklich umgebogen und ungezähnt; auf ihrer Oberfläche tief geadert, dunkelgrün, auf der untern Fiäche dagegen rost- farben mit. bisweilen dunkleren, auch schwärzlicheu Punkten; die Blüthen meistens’ 6. an der Zahl; den Spitzen. « der- Zweige Schirme bildend, sind von schneeweisser. Karbe,, und kleiner als bei, den an- dern Arten. -Der.Keleh: kahl, an den Abschnitten grün und haarförmig gezähnt;. der Blüthenstiel nur kurz und: grün, ‚und so wie '.die äussere Krone weiss. beschüppt. Der Geruch ;äusserst schwach. ‚Aus diesen in der Natur angestellten Beobach:- tungen und Vergleichungen, ist ersichtlich, dass’ die- ses Rhododendron sich nur durch eine etwas’ gerin-' gere Höhe des Wuchses, durch fast immer gleich- zühlige, kleinere. und ‚ganz weisse Blüthen, die’ sich “nach meinen Wahrnehmungen selten unter und nie 221 über 6 an jedem belaubten Zweige belaufen, von dem Rhod. ferrugineum L. ‚unterscheide, sonst in seinem ganzen Habitus mit diesem übereinstimme, daher auch nach meinem Dafürbalten als eine, und zwar die erste bisher bekannte Abart desselben zu betrachten sey. — -Merkwürdig bleibt, dass, da sich in der Constitution des Bodens, der Gestein- arten, in der Höhe.und in den äusseren Einflüssen durchaus kein Grund für diese Modificationen wahr- nehmen lässt, das Rhod. ferrug. mit vothen und jenes mit weissen Blüthen, und ohne etwaige Far- benübergänge an beiden Plätzen, wo ich es erhielt, nebeneinander vorkommen. Öb dieses Rhod. fori- bus albis in seinem niedrigen Wnchse, in seinen kleinen und gleichzähligen Blüthen und von weis- .ser Farbe fürderhin beharre, wodurch es sich al- lerdings vom Rhod. ferrug. unterscheiden würde, wird mich die nächste Bjüthezeit überzeugen, wo ich an die Stelle des anliegenden Blüthenzweiges vollkommnere Exemplare zu überreichen die Ehre haben werde. Gastein, Dr Kiene, k.k. Physikus, IH Botanische Notizen. Barbarea vulgaris und arcuala geben Wim- mer und Grabowsky in der Flora Silesiae als . einjährig an, die mehrsten Schriftsteller als zwei- jährig. Fries in den.Nov. florae suec. 2te Aus- gabe und Reichenb. in Mössler's Handb,, Ste Aufl. als. ausdauernd. - Ich habe diese Pflanze seit vielen Jahren als perennirend ‚beobachtet, wie auch 222 die hier im Garten mit gefüllten Blüthen aus. dauernd ist- . Carex nemorosa Lumnitzer, Ruthe Flora der Mark, wächst nicht bei Landsberg a/W., sondern C. nemorosa Rebentisch, siehe dessen Prodr. Campanula Cervicaria L. wird in Ruthe's Flora der Mark ‚als Hirschglockenblume übersetzt, “es muss aber heissen Halskrautglockenhlume. Geum intermedium Ehrh., Ruthe's Flora der Mark, ist nicht @.. intermedium Ehrh., sondern Willd. (Geum rivale urbanum Reichenb.). Schon Willd. sagt in seinen Hort. berol., dass die Ehrh, Pflanze verschieden sey, und wer die Abbildungen beider in Willd. Hort.,berol. und Hayne ver. gleicht, wird diese Pflanzen nie verwechseln können, Malva borealis ist nach Wimmer und 6ra- bowsky.ausdauernd und Malva*rotundifolia einjährig, es ist aber gerade umgekehrt, Sprengel vereinigt beide in der Flora hal. ed. 2., aber gewiss mit Unrecht. "Mandragera verna und aulumnalis sind den 'Botanikern Deutschlands sehr zu empfehlen, die Abbildungen von beiden in Bulliard Herb. de la France sind meisterhaft und bestimmt zwei ver- schiedene Species. Odontites verna blüht hier im Sept. und Octo- ber-Monat, Persoon nennt solche O. rubra, zu wünschen. wäre es, dass solche Benennungen ge ordnet würden. Gagea stenopelala Fries übersetzen die, Bom- niker als schmalblättriger Milchstern, Fries aber 223 nannte die Pflanze nicht. stenophyflla , daher muss es wohl heissen: schmalblüthenblättviger Milchstern. O:rytropis montana Sprengel Flora hal. ed, 1. tab. S. wird in Rchb. Flor. germ. exe. und ‚in Mössler’s Handb. 2te und Ste Auflage unter O. monluna citivt, die Pflanze ist aber Astragalus hy« poglotlis. \ Pyrola chlorantha heisst bei Reichenb, ha- selwurzblättriges Wintergrün, wie soll man nun aber die Pyrola asarifolia Michaue benennen ? Pyrola asarifolia Michaux, Ruthe's Flora der Mark, wächst an den angezeigten Orten nicht, es ist die Pyrola chlorantha. \ Pimpinellae nigrae radices werden nach meh- refen Angaben von Pimp. "mayna gesammelt, diese hat aber eine weisse Wurzel. : Populus balsamifera ist in hiesiger Gegend in grosser Menge angepflanzt; wenn Populus monili- fera und dilatata in den deutschen Floren aufgeführt werden, 'so verdient auch diese ein Bürgerrecht. Sinapis orientalis, Ruthe's Flora der Mark, ist nichts weiter als Sinapis arvensis varielas. Allium carinatum L.! Ruthe’s Flora, ist Al- lium oleraceum L.! Orobanche major L.! Ruthe’s Flora, wächst schwerlich zwischen Oderburg und Liepe! Die von diesem Verf. bei Landsberg a/W. als solche aufge- ‚führte ist nach einem Originalexemplar 0, Galäü, . Targionia hypophylla in Ruthe’s Flora muss gestrichen vwrerden, die Pflanze ist Grimaldia .hemis- phaerica, die Anfnahme in v. Schl. Flora berol. be- ruhte auf einen Irrthum.: / 22 Polygala uliginosa, die hier wildwachsende, ist sicher nicht,' wie Ruthe behauptet, Polygala ama- rella, die vadix insipida unterscheidet die Pflanze "besonders. j Stachys germanica L. "und Stachys biennis Roth halten einige Botaniker für ein und dieselbe. Rei. ehenbach kennt letztere nur aus kultivirten Exem- plaren, ich besitze von meinem würdigen verstor- benen Freund Roth ein Original-Exemplar von Stachys biennis, und ein zweites von meinem ver- storbenen Freund Günther. nnter dem Namen Stachys germanica e Silesia, die aber von der hier wilden St. germ. verschieden ist und mit dem Roth” schen Exemplar übereinstimmt, daher den schlesi- schen Botanikern diese Pflanze zu empfehlen. Zannichellia palustris in Ruthe’s Flora hätte wohl näher geprüft werden müssen, denn diese ‘ Pflanze kommt dort gewiss nicht vor. Lamium maculatum L. Auch die Farbe der Blume ist konstant, siehe Koch Deutschl. Flora, Hier wechselt die Farbe der Blumen, es kommen hier Exemplare mit rosenrothen: Blumen vor, und vor zwei Jahren fand ich ein Exemplar mit weis- ser Blume. ' Chaerophyllum sylvestre soll nach der Pharma- eop. borussica eine radix biennis haben, hier ist sie perennis. : . Scorzonera humilis Ruthe’s Flora ist Sc. plan- taginea, man suche doch nicht Irrthümer fortzupflan- zen, sondern die Natur im Freien zu beobachten. Diplotazis nennt Reichenbach in Mösslers Handb. Rampe und Erucastrum Rempe , warum nicht ‚lieber die erstere Doppelsame. Zu wün- schen wäre es übrigens, dass die Benennungen. der Gewächse in deutscher Sprache endlich einmal festgestellt würdeh, weil mehrere zum Theil gleich- lautend und falsch benannt sind, z. B. Setaria Bor- stengras, Nardus Borstengras, Yulpie Fuchsgras etc. . Frankfurt a. d. 0. 3. N. Bueck. ’ . (Hiezu die. Kupfertafel T. 1) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 15. Regensburg, am 21. April 1835. 1. Original- Abhandlungen. 1. Adam Zaluziansky’s Methodus Herbariae. Eine bibliographische Notiz von Hrn. Joh. Röper, Prof. der Botanik an der Universität Basel. A. P. DeCandolle sagt in einer Anmer- kung zu Seite 501 seiner Physiologie vegetale (Pa- ris, 1832, 8,), er habe Zaluziansky’s Methodus herbariae nie gesehen, und kenne sie nur aus Kurt Sprengel’s Historia rei',herbariae, I, p. 443. Da nun ein Buch, welches sogar dem Besitzer einer der vollständigsten botanischen Bibliotheken nicht zu Gesichte gekommen, wirklich sehr selten seyn muss, dasselbe aber, wegen einiger die Sexualität der Pflanzen betreffenden Stellen, häufig eitirt wird, so glaubte ich den Lesern meiner, in der J. @. Cotta’schen Buchhandlung erschienenen Ueberse- tzung der DeCandollischen Pflanzenphysiologie dadurch einen Dienst zu erweisen, dass ich das berühmte ?4ste Kapitel der Methodus herbariae, welches „de sexa plantarum‘* überschrieben ist, so weit es wirklich de sexu handelt, wörtlich ab" Flora 1835, ı5. P. 226 drucken liess, Leider sind bei der Correctur, welche ich nicht selbst besorgen konnte, zwei, frei. lich nur unbedeutende Druckfehler übersehen wor. den, indem Bd II, S. 49, Z. 18 v. u., foeminiuns steht, anstatt foemininus, und S. 50, 4. 1övu, appellent anstatt appellant. — Sollte es gewünscht werden, dass ich in diesen Blättern einen gedräng. ten Auszug der Zaluziansky’schen Arbeit mit- theile, so würde ich mir ein Ver gnügen daraus ma- chen, diesem Wunsche zu entsprechen. Freilich möchte es kaum der Mühe verlohnen, da Z. uns nichts Neues lehrt, und selbst auch nicht einmal Eigenes gibt, sondern nur T'heophrastische und Pü- nianische Angaben und Ansichten wiederhoit. Auch ist es gegenwärtig nicht meine Absicht, mit Zalu- ziansky’s Leistungen bekannt zu machen oder ein Urtheil über sie zu fällen, sondern will.ich nur suchen, über die angeblichen verschiedenen Ausga- ben seiner Methodus herbariae, des einzigen Buches welches er geschrieben zu haben scheint, einigen Aufschluss zu. geben: Dieses Werk erschien zum erstenmale im Jahr 1592, in klein Quartformat, im Ganzen 122 unpe- ginirte Blätter stark, mit einer T’abelle in klein Fo- lio, die als Fortsetzung der auf der zweiten Seite des 69sten Blattes gegebenen „Orcheos distribatio, genera XLH.‘“ zu betrachten ist, und eigentlich diesem Biatte angehängt seyn sollte. Der Titel der in Rede stehenden Ausgabe lautet wörtlich und vollständig folgendermassen ; 227 Methodi her- bariae, libri treg. Adami Zaluziansky ä Zaluzian, Med: D. x* Theophra: de Historia plantarum lib. 4. cap. 11. Propria itag; privatim, communia publi- c& contemplari congruum est. Pragae, in officina Georgij Dacziceni. Anno Domini, M. D. XCH. Auf der Rückseite des Titelblattes (also Seite 2 des Buchs) steht, über einem von zwei Bären gehaltenen Wappenschilde: In insignia illustrissimi he- rois et domini domini Guliel- mi Ursini de Rosis etc, Unter dem Wappen liest man folgende Worte: Coelum Cretaeas supremo vertice fuleit Arctos, oceidui nescia signa salis, Terris omnigenüm fruticum Rosa florib. antelt, . Seu eonferre usa, seu quis honore velit. At Virtus Roseberga ijt hinc super aethera famä : Accepta utra utris nomina tanta ferent? Ad: &A Zaluzian Med, D. Auf der ersten ‘Seite des zweiten" Blattes folgt nun „Herbariae in ordinem digestae’ praefatio, “an 2 228 den nämlichen Gulielmus Ursinus deRosis u, s.w. gerichtet. Sie erstreckt sich von S. 3 bis in- clusive S. 11, und unterzeichnet sich der Verfasser diesesmal als "Adamus Zaluziansky a Zalu zian, Med. D.“ — Seite 12% ist unbedruckt, 8, 13 fängt die eigentliche Methodus herbariae an, Das erste Buch „de aetiologia plautarum““ hat 33 Kapitel, und geht von Seite 13 bis uhd mit S. 9, Das xeite Buch, „‚de historia plantarum, * mit 21 Kapiteln, geht von S. 100 bis und mit S. 231. Das dritte Buch „de exercitio ejus‘“ (scil. herbariae) ist nicht iı Kapitel abgetheilt. Seite 232 fängt es an mit der „Analysis herbariae“, Seite 239 folgt „Ge- nesis herbarize“ und Seite 241 endigt der Text, Unter „Finis“ folgt, auf Seite 241 und 242, das Druckfehlerverzeichniss, und endlich, auf 8. 243 ein kleines, von Nicolaus Clattovinus ver fasstes lateinisches Gedicht: in insignia Adami : Zaluzanii A Zaluzan, Med: D. Das Wappen stellt das Vordertbeil eines, in silbernem Felde links herüber in. die Höhe springenden, zehnendigen Edelbirsches (von natürlicher Farbe) vor. Ueber dem Wappenschilde befindet sich ein geschlossener Helm mit. einem gleichfalls zehnendigen Hirschge- weihe. Auf einem oberhalb des Ganzen frei in der Luft schwebenden Bande liest man der Wabl- spruch; MHAEN ANABAAAFZEOATI Auf der Rückseite dieses Blattes (der 244sten Seite des ganzen Buchs) steht gar nichts. — In dem vor mir liegenden, aus Jacob Hagenbach’s (eines 229 Zeitgenossen Caspar Banhin’s), der Universitä Basel vermachten Büchersammlang stammenden Exemplar, welches ich erst vor einigen, Wochen, durch meinen verehrten Freund, Hrn. Prof. Peter : Merian, der es unter den ältern Büchern. der hiesigen naturbistorischen Bibliothek entdeckte, habe kennen lernen, ist die erwähnte Tabelle zu Seite 138 ganz ans Ende, hinter Blatt 122, eingebunden worden. So viel von der ersten Ausgabe der Methodus herbariae Zaluziansky'’s.— Wir sehen dass sein böhmischer Name „Zaluziansky“ lautet. Zalu- ziansky a Zaluzian ist eigentlich eine Tautolo- . gie, und darf man sich. billig wundern, dass Z. sich nicht immer Adamus a Zaluzian unterschrieben babe, In wieferne Nicolaus Clattovinus das Recht hatte, jenen Namen in „Adamus Zaluza- nius a Zaluzan‘“ zu verwandeln, wage ich nicht zu entscheiden. Wahrscheinlich ist das hinter dem z eingeschobene i nur eine orthographische Lizenz, um der böhmischen Sprache Unkundigen die Aus- sprache des apostrophirten z (Zaluzan) zu erleich- tern. Bei dem Namen selbst verweilte ich so lan- ge, einmal weil ich über das Leben seines Trägers nicht mehr ausmitteln konnte, als dass- er Profes- sor au der Prager Universität, und im Jahr 1589. Praepositus Collegii Carolini war, *) zweitens *} Man vergl. Acta literaria Babemiae et Moraviae, rec- atque edidit Adauctus Voigt a $. Gerimano, Pragae, Vol, I. 1783. p. 177. 220. 250 aber, weil man auch mit Namen gewissenhaft umgehen muss. Häufiger als die erste Ausgabe der Methodus herbariae, wenn schon gleichfalls sehr selten, scheint die zweite zu seyn, welche im Jahr 1604 zu Frank- furt erschien. In Lachenal’s, durch ihren.seltenen, der Vollständigkeit nahe kommenden Reichthum an älteren botanischen Werken ausgezeichneten Biblio- thek {durch Verkommniss jetzt der Universität Ba- sel gehörend) , fand sich bis vor einigen Wochen nur die Frankfurter Ausgabe, und neigte ich, da mir eine weiter unten anzuführende Stelle in der Vorrede entgangen war, und auch Cobres nur dieser Ausgabe gedenkt, fast zu der Annahme, sie sey die einzige wirklich existirende. Nur der Um- stand, dass Haller (Bibl. botan. I, p. 387.) beide Ausgaben mit einem Asterisk bezeichnet, sie also beide selbst gesehen, verhinderte mich meine Ver- muthung auszusprechen. Entstanden war diese bei mir dadurch, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie ein Werk, welches innerhalb eines Zeitraums von 12 Jahren zivei Auflagen erlebt, später habe gleichsam verschwinden können. — Dass meine Vermutbung nicht ganz ungegründet gewesen, wird sich 'später ergeben. Format und Papier der Frankfurter Ausgabe, die gleichfalls nicht mit Seitenzahlen versehen ist, sind durchans wie bei der Prager. . Ihr Titel lautet wörtlich und vollständig : 251 Adami Zaluzanii a Zaluzaniis Metho-di her- bariae Libri Tres. Quale suae terrae plantae decus, ordinis usu Arti plantarum ponitur ima mans, xx Prodit Francofurti E Collegio Paltheniano. Anno M. DEIV. Aut der Rückseite des Titelblaites liest man: Theophrast: de historia plantarum lib. 4, cap. 2. Propria itague privatim, communia publice < con- templari congruum est. u Auf Seite 3, dis und mit S. 5 folgt: Praefa- tio ad magnificum et summis doctrinarum orna- mentis praeditum viram, daminum Johannem Barunitium, J.U.D.S. C. Majestati a Consiliis et Secretis Imperij. Herbariae in.ordinem digestae. Diesesmal ‘unterzeichnet der Verfasser, S.5, „Ada- mus Zaluzanius a Zaluzaniis Med: D.“ In der Vorrede heisst es, S. 4, Cujus instituti mei rudimenta haee ante decem, aut plures eo annes, excusa quidem illa sub nomine. illustris Blerois ac Domini, Domini Wilhelmi de Rosis, verum ob inopinatum obitum patroni suppressa, et velut eo- dem fato intercepta in lucem rovocare statui, et tuo nomini, Vir amplissime adscribere eto. ete. — Auch die erste Ausgabe ist übrigens nicht bloss 232 gedruckt, sondern auch in den Handel gebracht wor- den, denn nicht allein liegt das oben beschriebene Exemplar desselben vor mir, sondern ward das- gelbe auch, laut der dem Pergament -Einbande ein- gepressten Jahreszahl, schon 1592 gebunden. Ver- “ griffen oder zerstört: ward sie nicht, denn, mit Aus- nahme des Titels und der Vorrede, stimmt sie 3, vollkommen mit der angeblichen zweiten überein, dass sich mit mathematischer Gewissheit behaupten lässt, es sey an letzterer nur Titel und Vorrede neu. Dass diese zweite Auflage 2 Quartblätter we- niger enthält als die erstere, rührt daher, dass die Vorrede um so viel kürzer ist. Der eigentliche Test (mit Inbegriff des gleichfalls unveränderten Druckfebler - Verzeichnisses und des Clattovinischen Gedichtleins) beträgt bei beiden Ausgaben (wenn anders man sich in diesem Falle des Ausdruckes „Ausgabe“ bedienen darf) 115 Ouartblätter. Die Orchiden - Tabelle ist auch in Lachenal’s Exem- plar (welches aus Lorenz Heister's Bücher- samnlung stammt) nicht an der gehörigen Stelle, sondern hinter dem Druckfeblerverzeichnisse ein- geheftet.’ Es ergibt sich aus obiger Untersuchung, dass von Adam Zaluziansky’s Methodus herbariae streng genommen nur eine Ausgabe existirt, welche _ 1592 in Prag gedruckt ward, wahrscheinlich in Folge geringer Nachfrage 12 Jahre lang im Laden ruhte, und endlich 1604 mit neuem "Titel und um zwei Quartblätter kürzerer Vorrede von Neuem in 233 den Verkehr kam. Das Papier des Titels und der Vorrede jener ?2ten Auflage ist von etwas schlech- terer Beschaffenheit als dasjenige der ersten und ihres eigenen Textes, und unterscheidet sich aus- serdem noch durch sein Wasserzeichen. So umständlich glaubte ich seyn zu müssen, einmal weil das Buch Zaluziansky’s sehr selten ist; zweifens weil der gewissenhafte Cobres, der den Titel der Frankfurter Auflage mit gewohnter Genauigkeit verzeichnet, nur 237, und nicht 240 unbezeichnete Seiten angegeben hat, und drittens endlich, weil es nach Friedrich v. Miltitz so sehr schlechter Bibliotheca botanica scheinen könn- te, als existirten 4 Ausgaben. ‚Freilich gibt v. M. nur deren zwei an, da man aber schon aus Hal. ler's, Seguier’s, Sprengel’s und anderer An- gaben die beiden von mir so eben ausführlicher beschriebenen kennt, so würden in der botanischen Litteratur weniger Bewanderte aus folgender buch- stäblich genau wiederholter Angabe schliessen kön- ne, v. M. habe erstere nicht gekannt und dafür zwei andere gesehen. Es heisst a. a. O., 1592. Zaluzanii a Zaluzaniis (Adam): Methodi her- bariae Lib. IH. Quali (!) suae terrae plantae de. cas (!) ordinis (!)usu. arti plantarum ponitur ima . manus. Pragae, 8. (!) — Francof. ad Moen. (!) 1604, 4. — Wahrscheinlich übertrug v. M. den Titel der Frankfurter Auflage, die er wohl nur durch Cobres kannte, auf. die Prager, und hat er das Format dieser letzteren entweder falsch 234 angesehen, oder eben so unrichtig abgeschrieben, wie das seiner Angabe nach völlig unverständliche Motto. — Was die zweite Auflage anbelangt, so lässt sie v. M. „Fraucofurti ad Moenum“ erschie- nen seyn, während auf dem Titel sonderbarer Weise nur Francofurti steht. Freilich mag es kaum ei- nem Zweifel unterliegen, dass Frankfurt am Main gemeint sey, da diese Stadt in früheren Zeiten der Mittelpunkt des, deutschen Buchhandels war; den- noch aber durfte v. M. nicht Francofurti ad Moe- num schreiben. In dem oben schon einmal erwähnten Werke: Acta litteraria Bohemiae et Moraviae, Vol. 1, p. 79, heisst es, bei Gelegenheit der Prager Ausgabe von Zaluziansky’s Methodus, in einer Anmer- kung: „Altera operis hujus editio prodit Norim- bergae typis Endterianis in 410; cujus tamen an- nus nobis incognitus est.‘“ Sollte hier wohl nicht eine Verwechselung mit der Frankfurter Ausgabe statt finden ? Von letzterer ist a. a. O. nirgends die Rede. . Recht sehr bedaure ich, des hochverehrten Gra- fen Caspar v. Sternberg „Abhandlung über die Pfllanzenkunde in Böhmen, Prag 1817, 8.“ nicht haben benutzen zu können. Vielleicht findet sich in derselben weitere Nachricht über Zaluziansky und sein Werk, .. Nachschrift der Redaction. Es gereicht uns zum Vergnügen, aus dem letzt- angeführten Werke des Hrn. Grafen v. Sternberg 235 nicht nur die Bestätigung der von Hrn. Prof. Rö- per geäusserten Ansichten, sondern auch einige weitere Angaben über die literarische Thätigkeit Zaluziansky's hier anfügen zu können. Wir heben die darauf bezüglichen Stellen, wie sie sich p. 197. ete. vorfinden, hier wörtlich heraus: „Adam Zaluzansky v. Zaluzan, Doctor und Professor der Universität zu Prag, der die Ehre hatte, vor den versammelten Ständen in Anwesenheit des Kaisers (Rudolphs) über die Nothwendigkeit des Studiums der Pflanzenkunde und der Anatomie eine Rede zu halten: *) hatte bereits im Jahre 1592 sein Werk, in welchem er ein natürliches Pflanzen- system darstellen wollte, geendet und gedruckt, al- lein durch den Tod seines Gönners Wilhelm v. Rosenberg wurde er, wir wissen nicht wodurch, gehindert, selbes abzusetzen. Im Jahr 1604 liess er solches unverändert im Text, mit einer zwei- tenVorrede an Joannes Raruvitius, Rath und Geheimschreiber, zu Frankfurt erscheinen.“ .... Pag. 161 heisst es ferner: „Nebst dem eben ange- führten Werke schrieb Zaluzansky auch noch eine Taxe für die Apotheker, die er dem Magi- strat in Prag übergab, sie wurde ebenfalls im Jahre ° 1592 gedruckt. *) Die Zusammenstellung der da- *) Adami Zaluzani Med, Doct. Oratio pro Anatomia et instauratione studii medici in inclyto regno Bohemiae ‚ad invictiss. imperatorem Rudolphum etc, et ad am- plissimos ejusdem regni ordines. Pragae 1606, to. *) Riad Apothekarlky: kterizby Pri prodagy wlleliakich lekarfiwy, gak w techto {lawnech Meltech Pralkych, D 236 mal’gen Preise der Arzneien mit den gegenwärti- gen ist nicht ohne Interesse, Sein letztes uns be- kannt gewordenes Werk sind ärztliche Anmerkun- gen über die Werke &alen's und Avicenna's.® Es ist dem Kaiser Rudolph zugeschrieben. “ Ausser diesen Bemerkungen konnten wir über die Verhältnisse Zaluzansky’s nichts Näheres aufinden. Es wäre daher eine für Böhmens Bota- niker nicht 'unwürdige Aufgabe, die ihnen zu Ge- bote stehenden Quellen zu verfolgen, und durch eine daraus geschöpfte biographische Notiz ihrem ehrwürdigen Vorgänger eis kleines Denkmal zn setzen. 2. Die wesentlichsten unterscheidenden Merkmale des Ceratocephalus falcatus L. und Ceratoc. orthoceras DeÜ.; von Hın. Fr. Xav. Fieber in Prag. Vor etwa fünf Jahren entdeckte ich an sonni- gen Hügeln um Prag im Anfange April ein Pflänz- chen, — als Zuwachs für die böhmische Flora — das ich für Ceratosephalus orthoceras DeC. hielt. Genauere Vergleichung dieser Pflanze mit den tak take y ginych w kralowitwy Czelkemn drzan a za- chowan byti miel etc. Od,Adama Zaluzanf.fo z Zalu- zan w lekarliwy Doktora a Drofessora w Akademi Prafke.— Wytilieho w Starem Melie Prozkem v Jana Slumımana, LetaPane 1592. *) Adamı Zaluzanii a Zaluzaniis auimadversionum medi- carıum in Galenum et Avicennam lib. VII, Francofurti € collegio Paltheniane. M. D. CIV. 8vo, 2537 vorhandenen Abbildungen und Beschreibungen von €. falcatus und C. orthoceras zeigte, dass meine Entdeckung nicht €. orthoceras, sondern C. falca- tus L. sey. Da leicht mögliche Verwechselungen beider Arten geschehen können, 'so fand ich mich auch bewogen, die unterscheidenden Kennzeichen beider Pflanzen im Nachstehenden zusammenzustellen. _ Die Fruchtköpfe des Ceratocephalus falcatus sind sowohl in Jacquin’s Abbildung (Fl. austr. 1, t. 48.) als auch an meinen Exemplaren von Wien und Prag, länglich, eine Figur bei Jacquin zeigt sogar einen verlängerten Fruchtkopf. Die Pistille sitzen gedrängt auf dem rundli- chen Blumenboden, die Ovarien sind am Grunde krumm, diek, und laufen in einen geraden starken dreieckigen Griffel aus, die Narhe einfach, spitzig, kaum gekrümmt und kahl, die übrige Oberfläche zottigflzig behaart. Aus den halbgereiften als auch völlig reifen Karpellen entspringt ‘ein sensenförmig gebogenes, dreieckiges, unten scharfkantiges, lang gespitztes Horn, nämlich der gealterte Griffel, dessen Ende hornartig und kahl ist. Der Fortsatz auf der Mitte der Unterseite des reifen Karpells ist plattenförmig, fast viereckig, et- was gezähnt und nach dem Fruchtboden zu in ei- nen Hacken verlängert. Die Blamenblätter länglich eyfürmig — eigent- lich elliptisch. — 238 Jacquin’s Pflanze zeigt zwar in der Abbil- dung spitzige Blumenblätter, was wohl nor ein Versehen des Kupferstechers ist, da es in der Be- schreibung heisst : Petala... ex ovato- oblonga rarius expansa. Die Carpellen des Ceratocephalus orthoceras ‚DeC. bilden einen eyförmigen Kopf, sie sind in ein gevades starkes Horn verlängert, dessen Spitze kurz, hackenförmig, glatt und hornartig ist. Der Fortsatz des Karpells nach unten ist spitzig. De- lessert icon. sel. 1. t. 23. f. 5, 6. Die Blumenblätter umgekehrt eiförmig. Die Blattformen des (©. falcatus stimmen mit jenen des (. orthoceras überein. Jacquiu's ab- gebildete Pflanze hat dieselbe Forın der Wurzelblät- ter, sie sind auch langgestielt, handförmig ungleich tief zweimal gespalten, das mittlere Spaltstück eiti- fach, oder auch 1- oder Zmal gelappti, die Seiten- ‚ spaltstücke gabelförmig oder auch an jeder Seite mit einem ungleich tiefen Lappen, die Lappen fast linienförmig, abgestumpft, die untersten Blätter el- ‚liptisch ganz, gabelspaltig oder dreilappig, und kaum gestielt; zuweilen sind die Lappen, wie auch in Jacquin’s Abbildung, breitlich. Nach Delessert's Abbildung ist der Cera- tocephalus orthoceras an allen Theilen kurz behaart. Die zottenartig-filzige Bekleidung der Karpellen und des Schaftes, dann die zottenartige Behaarung, der 239 Blätter des ©. falcatus geben der Pflanze ein grau- ünes Ansehen. Nach dem nun Gesagteu halte ich. dafür, dass meine gesammelten, als auch die Wiener Exemplare der wahre Ceratoc. falcatus L. sind; die von mir im 56. Hefte von Sturm’s Dentsch- lands Flora gegebene Abbildung aber den wahren Linneischen, und Jacquiu’s in der Flora austr, I, t. 48 abgebildeten Ceratocepkalus falcatus (Ranune. faleatus L.) vorstellt. Die Bemerkung des Hrn. Recensenten, dass Ceratoc. falcatus im 56sten Hefte von Sturm’s Flora vielleicht doch mit C. orthoceras zusammen- fällt, dürfte durch alles oben Gesagte behoben seyn, aber der durch ein Versehen bei dem C. falcatus im 56. Hefte der Flora stehengebliebene unrichtige Name geradhörniger Hornkopf ist umzuändern in sensenhörniger Hornkopf. Morison’s Abbildung in seiner hist. 2% p, 440. 4. t. 28. f. 22. kann nur in so weit genügen, dass sie eine ähnliche Gestalt der beiden vorge- nannten Arten zeigt; zu welcher von beiden sie gehöre,. ist schwer zu entscheiden, da die Blätter von der gewöhnlichen Form gänzlich verschieden sind, und die Karpellen mondförmig gekrümmte Hörner haben. - Ist vielleicht die Morisonsche Abbildung von einer dritten, vom Ceratocephalus falcatus und ©. orthoceras ganz verschiedenen Art entlehnt? oder, was wahrscheinlich ist, trägt das ungeübte Auge jenes Zeichners die Schuld? zu 240 I. Botanische Notizen. Eine Ansaat des Taraxacum palustre, welche jch im Jahr 1833 mit Samen vom Standorte auf einer trocknen Stelle veranstaltet hatte, brachte Pflanzen hervor, welche wenig Verschiedenheit zeigten und bei weiten nicht die Manchfaltigkeit von Varietäten, welche mir meine frühere Ansaat ver- schafft hatte. Die Blätter, welche bei dem Auf gehen der Samen mancherlei Formen zu liefern schienen, waren jetzt im 2ten Jahre an allen Stö- cken zwar etwas tiefer gebuchtet wie an den wil- den Pflanzen, von welchen der Same genommen war, aber im @anzen doch wenig verschieden; alle Kelche standen aufrecht, einige lagen fest an, an andern Exemplaren standen die Blättchen auch etwas ab, allein an keinem schlugen sie sich zu- rück. Man ersieht hieraus, dass nicht gerade der veränderte Standort bei Ansaaten jedesmal die Varietäten hervorbriugt, sondern dass dazu noch andere unbekannte Einflüsse erfordert werden, Im verflossenen Sommer habe ich versäumt, eine - dritte Ansaat zu machen; im nächstbevorstehenden werde ich aber wohl so viele Zeit finden, dass ich den Samen an dem Standorte einsammeln und die Ansaat besorgen kann. Um ein sicheres Er- gebniss zu erhalten, muss man so 'etwas selbst besorgen. j Erlangen. u "Koch. (Hiezu Beiblatt Nr. 4.) Allgemeine botanische' Zeitung. Nro. 16. Regensburg, den 28. April 1835. ee I. Original- Abhandlungen, Plantarum Hungariae novarum vel non rite cognila- rum Decas II. Auct. M. D. Heuffel, Lugosiensi. (Conf. Flor. 1835. p. 553.) 1) Arttum animophilum * Scapo basi tereti, süperne subcömpresso , utrinque lineato; foliis li- nearibus obtusis glabris, subtus planis nervosis; umbella fastigiata, petalis oblongis acutis, stamini- bus exsertis. Rhizoma tränsversum, pennam anserinam fere erassum, simplex et bifidum, basi senescendo emo- riens, supra hanc latere radicum fibras albas 1— 1$ poll. edens, apice bulbum oblongum obliguum, tu- nieis subtilissimis albis nitidis vestitum gerens. Fo- lla tantum radicalia, scapum basi vaginantia, multa, exteriora planta florente jam emarcida, interiora erecta, scapi diametrum lata, eo dimidio breviora, linearia, obtusa, plana, dorso nervosa. Scapus a spithama ad pedem altus, strietus, basi teres, su- perne subcompressüs, lineis duabus elevatis opposi- tis notatus, laevis, nitidus. Flores in umbella fasti- giata insident pedunculis longis angulatis, angnlis subtilissime ciliatis, apice inerassatis; spatha mem- branacea diphylla, late övata, acnta, sub antliesi Flora 1835. 16. 6) 2h2 reflexa, pedunculis brevior. Perigonii phylla ob. longa acutinscula, alterna parum minora, ochro- leuca. Stamina simplicia setacea, basi parum di- latata, erecta, perigonii phyllis longiorä, antherae cordatae sulphureae. Stigma longitudine staminum, demum cum capsala elongatum. Capsula triangula- ris laevis, viridis: semina nigra. Hab. in eampis arenosis legionis Teutonico — Banaticae, inprimis circa Grebenäez. Jul: 2. Not. 1) Ob stamina simplicia, umbellam cap- suliferam, foliola plana angusta et affınitatem cum - Allio ochroleuco WK. post boc in systemate mili- tabit. Not. 2) A proximo A: ochroleueo WE. differt rhizomate transverso, bulbo albo-tunicato,. folis copiosioribus, scapo stricto, umbella fastigiata laxa, pedunculis florum multo longioribus, perigonii phyl- lis oblongis acutis, staminibus brevioribus, fiorendi tempore praecoriori etc. 9%) Alyssum Wierzbickii * Caule erecto her- baceo foliisque oblongo - laneeolatis stellato -hirsu- tis, filamentis appendiculatis, siliculis orbiculatis pubescentibus, \tylo aequilongo coronatis; semini- bus immarginatis. Radix ramosa annua. Caules ex eadem radice plures, basi inclinati, aphyiit, rubri, pilis obsessi, „ sursum versus semper copiosioribus pilis, pluribus e puncto uno ortis (stellulatis) vestiti, ita, ut supra medium aecedente tomento brevi cano - hirsuti fiant, a pede 1 ad 2 alti; cäules steriles apice rosulam foorum gerunt. Folia integerrima, omnia oblongo- 243 janeeolata, utrinque attenuata, infima brevissima, media longissima, suprema rursus abbreviata et an- gustäta, viridia, utringue pilis sat longis stellulatim divergentibus, dorso pallidiore copiosioribus obses- sa, marginibus eiliata. Flores corymbosi aurei, demum in racermum simplicem elongati, pedunculis insident semipolliearibus, patentibus , pilis longis patulis, immixtis brevioribus, vestitis. Calyeis phylla oblonga obtusiuscula demum caduca, cana, basi co- piosius et longius pilosa. Petala calyce duplo fere longiora, retüsa emarginatäve. Filamenta 4 longiora alata, ala utringque supra medium in dentem desi- nente, breviora 2 basi squama lineari -lanceolata, fllamenti # longa stipata. Silicula orbicularis, li- neam longa lataque, cano - pubescens, apice quo stylum püberulum se aequantem gerit impressa, bi- loeularis, tetrasperma , seminibus 2 plerumgue tan. tum eyolutis. Seminä badia haud marginata. Hab. in rtpestribus montanis Tilfa mare dictis ad Oraviczam in Banattı, ubi ab amicissimo Wierz- bicki, in eujus honorem speciem dixi, detecta est. Maj. — Jun. Not. Speciem hane am. WierzbickiChir. Mag., Chirurgus montano - cameralis primarius Oraviczze, sub nominae A. kirsuti MB. £. banatici communi- cavit; sed. Eel. MBieberst. in Florae Tauro - Cau- easicae Tom: H. p: 106: Alyssum sunm babitum teferre diecit A. mantani L.; flores deseribit pal- lide Iuteos, silieulas punctis asperas et valde hir- sutas: stylo ipsis paulo breviore; Tom. vero II. 02 2,4 p. 433. silicnlas ait taberculato - birsutas, pedicellos silieula paulo tantuım. longiores, stylum vero eadem duplo triplove breviorem, quae omnia longe alias in nostra planta se habent. Alysso rostrato Stev. quoque comparatum est, sed huie sunt rami race- moso- paniculati, siliculae ellipticae etc.; nostrum simplex est et siliculis orbiculatis etc. In syste- mate post hoc ei locus erit. 3.) Avena compressa * Panicula erecta co arctata, spiculis subsexfloris, flosculis remotiusculis, valvas acutas superantibus, pedicellis pilosulis; val vula interiore bicarinata integra, exteriore malti- neryi puberula, apice bicuspidata , arista dorsali geniculata; eulmo yaginisque compressis glabris ; foliis latis brevibus margine scabris; radice fibrosa. Radix fibrosa, densos foliorum culmorumque caespites nutriens. Culmi 1— 13-pedales, folio- rum vaginis nd apicem fere usque yestiti, com- pressi, striati, glaberrimi. Folia erecta strieta , % lin. lata, linearia, plane, brevia, apice in acumen breve, saepe incuryum subito abeuntia, utrinque glaberrina, dorso carina alba glabra notata, mar- ginibus retrorsum scabriuscula, sub lente minutis- sime serrulata; foliorum culmi vaginae compressae, glaberrimae, lamina apice eucullata, multo longio- res; ligula longissime acuminata. Panicula coareta- ta erecta, ad 4 poll. longa, subracemosa : verticillos infimos constituunt spicula una subsessilis, altera breviter pedicellata, pedureulus demum tertius 1 raro 2 gestat spieulas aubsessiles remotiuseulas, ter- 245 tiam longe pedicellatam terminalem ; in verticillis mediis sunt spiculae duae, quarum una sessilis est, altera vero pedicellata ; in apice racheos spiculae singulae subsessiles racemum formant simplicem. Pedicelli angulati scabriuscali, flexuosi, sub' spicnlis inerassantur. Spiculae albicantes aut stramineae lanceolatae 4 — 6 florae, floseulo ultimo plerumque abortiente. Gluma bivalvis: valvae inaequales flos- eulis breviores, lanceolatae acuminatae, inferior mi- nor trinervis, nervo medio scabriusculo, basi viri- dis, marginibus et a medio membranacea; superior major guinquenervis, nervi tamen 2 marginales cum vieinis fere confluunt. Flosculorum remotius- eulorum pedicelli pilosi: glumella bivalvis, valvula exteriovr subtilissime puberula ınultinervis, apice membranäacea bifida, dorso supra medium aristata, arista basi torta, geniculata, scaberrima, z poll. longa; valvula interior lineari-lanceolata, binervis, membranacea, exteriore multo minor. Ovaritım su- perne villosum. Nectaria acuta. Hab. locis arenosis glareosisque montanis in- ter vineas infra arcem ad Verschetz in Banatu. Maj. Jun. An Nota. In systemate insbe A. alpinam Smith ei A. planiculmem Schrad. locanda erit. 4.) Centaurea Kotschyana * Foliis radicalibus longe petiolatis, petiolo subvilloso, lanceolatis, den- tatis Iyrato - pinnatifidisque, caulinis superioribus sessilibus pinnatifidis, laciniis lineari - lanceolatis. linearibusque dentatis; caule folioso monocephalo, 246 sulcato - angulato, superne scabre, capitulo invo- Incrato, squamis anthodii ovato -lanceolatis nigrican- tibus patulis, alba - fimbriatis. Radix perennis horizontalis, ramasa lignosa, digitum minimum saepe crassa, intus alba, ad cer- vicem fibris plurimis, foliorum reliquiis, stipata, Folia radicalia longe petiolata , petiolo lamina sua longivre canaliculate, marginibus villo aut tomenta fugaei tecto, lanceolata utriuque attenuata, dentata, subtus marginibusque pubescentia, aut pinnatifida, -Jaeiniis oppositis alternisque decurrentibus, lineari- bus lanceolatisque, plus minus dentatis, terminali maxima, oblongo-lanceolata acuta, dentata, cau- lina inferjora bis’ similia; media sessilia ample- zicaulia, pinnatifida, laciniis haseos linearibus sub- integris, veliquis inaequalibus lineari - lanceolatis plus minus dentatis, terininali maxima ; summa ae- que sessilia, pectinatim pinnatifida, laciniis lineari- lanceolatis subfalcatis integris, mucrone colorata terminatis; sub capitulo foliola duo involacrum pin- natifidum mentiantuy -—Caulis 13 — 2-pedalis et altior, ereetus, sulcato -angulatus, simplex, raro una instructus ramo, ad spicem nsque foliis vestitus, basi glabriusculus, superne scaber aut asper; setu- lis minimis immixti sunt pili lougiores, albidi, mol- les. Capitulum florum insigne, eo C. atropurpureae WK. parum minus; anthodü squamae levissime et tantum sub lente puberulae, ovato - lanceblatae acu- minatae, dorso basi virides, caeteroguin nigrican- tes, facies ciliaeqne elongatae, varie flexae, argen- 247 teae nitidae. Corollac atropurpureae, radii nentrae iis disei vix majores, laciniis linearibus acutis; an- therae atropurpureae nitentes rigidae, stylus parum exsertus concolor ; ovarium puberulum; pappus mul- tiradiatus scaber.. Receptaculum setis raris brevi- busque obsessum, ‘Hab. in graminosis alpinis supra ipsas cata- ractas Bisztrae in alpe Szärk6 Banatus (ego) et in vieina Transylvaniae alpe Retyezät (Kotschy), Jul. Aug. Nota 1) Dixi in honorem D, Theodori Kotschy Theol. Cand., qui anno hocce alpes Ba- natus et vicinas Transylvaniae solertissime perqui- sivit, multasque raras stirpes detexit. Nota 2.) In systemate post (, alropurpuream WK. enumeranda erit. 5.) Carex dacica * Spieis lineari- oblongis, mase, 1, fem. subternis laxifloris remotiusculis, in- feriore peduncnlata, reliquis subsessilibus ; bracteis amplectentibus auriculatis, foliolo infimae spiculam superante; valvis oblongis acutiusculis; perigynlis valya majoribus ovalibus compressis glabris; rostro breyissimo ore integro; culmo triquetro, folüis pla- nis margine scabris; radice repente, Radix repens, pennam columbinam crassa, hic ibique fasciculum foliorum culmorumgue protrudens, squamis fuseis oblongo-lanceolatis striatis nitidis tecta ; tales et collum stipant. Folia linearia plana, ultra lineam lata, in acumen longum triquetrum at- tenuata, erecta, firma, carina marginibusque scabra, 5 r 248 laete viridia, eulmo plus triplo latiora, eo breviora, Culmas spithamam raro pedem altus, erectus, strie- tus, aut apice param Inclinatus, basi foliis paueis vestitus, caeteroguin nudus, acute triqueter, jam glaberrimus et laeyis, jam supra medium scaber, Bracteae amplectentes, auricula utrinque nigra in- structae, infima, non raro et altera foliacea, spicu- lam superans, reliquae late ovatae obtusae, seta aut mucrone terminatae Spica masc. una, femi- neis parum major & poll. long@* 1 lin. lata: valvae oblongae plus minus acutatae, fusco - atrae, nervo dorsali albido. Spicae fem. 2-—— 3, raro plures aut paueiores, floriferae lineares, fructlferae oblongae, obtusae, jam approximatae, jam parum remotae, ins fima exserte pedanculata, peduneulo angulato, basi ochrea nigra amicto, veliquae subsessiles aut re- vera sessiles: valvae ovales obtusde aut oblongae acutae, inferiores saepe plus minus acuminatae, ex atro-purpureae, nervo dorsali pallidiore aut viridi, nonnnnquam tenuissime albo-marginatae. Perigynia valvis et Jongiora et latiora, laxe sexfariam imbri- cata, inferiora frequenter remotiuscula, facie plana, dorso oonvexiuscola glabra, laete viridia, ‚aut api- cem versus fusca aut atropurpurea; rostrum bre- vissimum saepe incurvum, ore integrum. Stigm. 2. Hab. in turfosis nliginosisgue alpinis et subal- pinis Banatus e. e. in uligine ad crucem sub alpe Szärko (ego); "in vieina Transylvaniae alpe Retye- zät (Kotschy). Jul. Aug. 2%. Not. 1.} Variat frequenter spieis omnibus feni- r 249 neis aut terminali androgyna, floribus apice mascen- lis; non varo occurrit spica fem. radicalis longis- sime pedunculata, floribus valde distantibus. Not. 2.) In systemate C. caespitosae "Linn. praemittenda erit. “6, Euphorbia lingulata * Umbellae sub:5.fidae radiis 3-Gdo-2Afhıdis, foliis breviter petiolatis, basi trıneatis, linguaeformibus, emarginatis, integerrimis subtus glaueis, cauleque ereeto pilosis; bracteis obo- yato - oblongis integris emarginatisve; appehdieulis involueri rotundatis; capsulis flamentoso - hirtis. Radix ramosa lignosa perennis. Caules ex ea- dem radice plures, erecti, pedales, teretes, basi ru- beili, cicatrieibus a folils deeiduis notati, patentim et dense pilosi, supra medium usque foliost, sub umbella spatio Jam majori jam minori aphylii. Fo- lia sparsa, petiolo instructa fere lineam longo, lin- guaeformia, basi truncata, marginibus integerrimis undulata, apice rotundata leviter emarginata, utrin- que pilosa, supra laete viridia, subtus glauca, ner- vo dorsali prominulo albo, ultra pollicem longa, un- guem lata; his involucri foliola prorsus similia sunt,* praeterquam quod breviori instruantur petiolo, Um- bella subquinguefida, (radii neurpe quatuor ex apice oriuntur caulis, quintus vero reliquis breyior et minus divisns, trifidus tantum, rarissime 3 - fido - 2-fidus, eum folio ex cojus axilla prodit, a religuo- rum insertionis' puncto 1 — 15 lin. rematus) tum trifida, demum bifıda, non raro denuo bifida (di- chotoma). Radii ad trichotomam usque diyisionem 350° tribus follolis obevato - oblongis integerrimis basi subtruncatis, apice emarginatis glabrescentibus, dor- so glaucis instructam, patentim sed rariter pilosi, supra trichotomiam glabri; foliola ad basim dicho- tomiae inserta bina, is ad trichotomiam positis si- milia, sed breviora, ad basim floris, yero locata, ovalia sunt. Flosculi brevissime pedunculati ter- minales solitarii, raro unus longe pedunculatus et sterilis in trichotomia enascitur. Involucri appen- dices rotundati, minuti, primum flavi, demum atro- purpurei, antherae sulphureae. Capsulae elevantur pedicello lineam longo, ereptae, semine cannabis majores , filamentis cerassis varie flexis flavescenti- bus obsessae, Semina milii magnitudinis sulphu- rea laevia. Hab, in graminosis elatioribus mantis Domu- glett ad Therinas Herculis in Banatn. Maj. Not. In systemate post E, epithymaidem L, ei locus erit. 73 Orchis elegans * Labello amplo obeordato, subcrenato, pbyllisque perigonii divaricatis obtu- siusculis neryosis; ealcare obtuso horizontali ova- rium ‚subaequante; bracteis coloratis flores supe- rantibus; spica laxa elangata, virginea comosa; fo- liis lineari-lanceolatis. Bulbi subrotundi aut ovoidei, magnitudine nu- eis Juglandis minoris, annotinus saepe pedunculo = poll., pennam anserinam crasso, insidet. Canlis a pede uno ad duos altus, digitum minorem saepe crassus, ad spicam usque foliosus, basi vagina una 251 aphylla membranacea alba, altera in foliolum, bre: ve canaliculatum desinente vestitus. Folia erecta immaculata, lineari -lanceolata, in acumen ensiforme saepe attenmata, pollicem fere lata, dodrantem lon- 82, plana, inferiora e vagina orta, superiora &- plexicaulia lanceolata. Spiea ante florescentiam a bracteis coloratis longis eleganter comosa; flores- centiae tempore spithamam longa, laxa, imultiflora ; braeteae amplectentes lineari-lanceelatae, ‘in acu- men lineare, longum attenuatae, nervoso-coloratae, flore semper longiores. Flores magni, saturate purpurei; perigonü phylla subaequalia oblonga ob-. tusa nervosa, exteriora divaricata; labellum vena- sum obcordatum, obsolete trilobum, lobus medius emarginatus, laterales erenulati subaequales. Calcar eylindricum, obtusum, horizontale, ovario parum brevius. j Hab. in pvatis spongiosis montanis ad Zsidövär in Banatu, Maj. Jun. 22. Not. Affınis quidem O. lawiflorae Lam., sed notis indicatis, annis jam quatuor, quibus speciem elegantem observo, constantibus, abunde diversa. 8) Veronica crassifolia Wierzb. herb. (nec Kitaib. quae V. orchidea Crantz.) Caule assurgen- te basi, laevissimo; foliis coriaceis, glabris, oblon- gis, obtusis, ex ovata basi cordatis, duplicato - ere- natis, inferioribus longe petiolatis; racemis .densis ; calyeis Jaeiniis obtusis ciliolatis, capsulam obcorda- j 'am glabram aequantibus. Radix oblique descendens, pennam anserinam 252 crassa, undigne fibras crassas, jam pubescentes, jam glabras agens, ligrosa perennis. Caulis basi quidguam inclinatus, tum erectus, vigidus, strictus, jam totus laevissimus, jam supra medium rara et brevi pube obsitus, dense foliosus, ab 1— 15 pe dem altus, Folie opposita, valde crassa coriasea, radicalia et caulina inferiora longe petiolata, lin- guaeformia ant oblonga obtusa, ex basi ovata in petiolum decurrente plus minus cordata, facie lae- via, dorso rugulosa, utringue glaberrima, margini- bus, saepe in apicem rotundatum usque, duplicato - et inaequaliter crenata ; media his similia tantum ıninora, et in pedunculum brevem decurrentia; summa ovato- oblonga subsessilia amplexicaulia cere- nata aut serrata, jam glaberrima, jam pube xara et brevi, praesertim marginibus, obsessa. (Caulem ter- minat racemus palmaris spithamalisve densus et axillares 3 — 6 minores. Bracteae lineari - lauceo- latae, jam glabrae, jam puberplae ciliataeque, calyr cem aequant. Flores breyissime peduncnlati, Ca- lycis sepala quatuor,; duo superiora breviora, om- nia lineari- lanceolata, aut linearia, obtusiuscula, jam glaberrima, jam puberula et 'eximie ciliata. Corollae cyaneae laciniae late-lanceolatae, acutae, patentes, rectae, faux pilis longis barbata, Stylus staminibus, corollae lacinias aequantibus aut supe- rantibns, brevior. Capsula oblonga, apice profunde -excisa, ‚stylo eoronata longo, glaberrima, calycem vix excedit. Hab. in lapidosis rupestribusque calcareis mon- tis Szimcon ad Csikloyan in Banatu, Aestate. L 255 Not. Speciem hane insignem, quam amiecissi- mus Wierzbicki ab annis jam quinque immutatam obseryat ac quotannis copiosam legit, ab aliis eum V. spicata L. ab aliis vero cum V. orchidea Crantz conjungitur; ab utraque, quibuscum inflorescentiam habet communem, eximie differt: glabritie et laevi- tate ommium partium,, praeprimis vero textura lig- nosa caulis et coriacea erassa exsucca foliorum, fo- lüs inferioribus petiolo lorıgo canaliculato subalata insidentibus, subcordatis, exacte et duplicato- ere- natis etc., capsulis glaberrimis; a V. .orchides Crantzii insuper cprollae laciniis lato - lanceolatis rectis, Mallem V, orchideam Craniz cum Y. spi- cafa L. conjungere, quam hanc primo jam obtute diversissimam speciem alterutri adsociare. V. ni- tens Host formam sistit V. spicafae L. glabratam, anostra tamen facile et semper distinguendam. 9) Veronica Bachofenii * Cano -pubescens ; fo- füs oppositis, cordato- oblongis, acutis lanceolatisve, inaequaliter et duplicato-serratis,; calycibus sub- aegualibus, capsulam obcordatam, glabram subae- quantibus ; corolla tubulosa. Radix ramosa, lignosa, perennis, Caules ex eadem radice plares, basi parum inelinati, tum erecti, a pede uno ad duos alti, teretes, pilis bre- vibus canis adpressis pubescentes. Folia omnia petiolata (petiolo a # ad 1 poll. longo, INCAano - Pi bescente, subtus convexo striato, supra canalien- lato) plana, utringaue pube breyi, rara, adpressa consita, pollicem saepe latiora, 1 x ad 2 poll. longe, 254 tordato -oblonga, acuta, media acuminata, summa kordato -late-lanceolata, inaequaliter et duplicato- in apicem fere usque grosse serrata, basi dum et quando incisa. Racemi terminales ab 1 ad 12, op- positi, simplices; aut denuo ramosi, erecti, elongati, Bracteae lineares; pedicello longiores, puberulae. Pedicelli lineam longi, eum calyce aequilongo pu- bescentes, eujus quatuor laciniae lineares, subae- uales " eorollae tubum et tapsulam fere aequant, Corollae eyaneae tubus inflatus, basi inaeqnalis, cre- nulatus, glaber, laciniis lato-lanceolatis,. erecto-pa- tulis, parum longior; faux uno alterove pilo ob- sessa. Stamina corollä longiora ; ; stylus brevis in- elusus demum elengatur corollamque deeiduanı sat longe sustinet; Capsula parva obcordata, sub- rotunda, parum cömpressa, glaberrima, ealycem viz aut plane non excedit. \ Hab. in petrosis vupestribusgue versus alpem Retyezät in Transylvaniae Comitatu Hüunyadiensi frequentissime; zarius similibus in locis ad Ther- mas Herculis versus alpes Banatus. Jul: Aug. 2: Not. 1.) In systemate V. Iongifoline L. vieina erit, a qua differt: vestitu eano- pubescente, “ eaule humiliore, foliis binie oppositis longius. petiolatis, latioribus, breyioribas, minus profunde et acute serratis, capsula evidenter emarginata, eorollae fau- ee minus hirsuta, praesertim vero hujus tubo in- flato longiore etc. — Veronica spicäta urlicaefolia Amm. ruth. 26 forsitan huec pertinet, sed id dis- quirendi mibi occasio nen est; Cel; MBieberst. in | | 255 Flor. Tanro - Cauc. Tom. II. p- 8. hoe synonymon ad V. elatiorem Wille. trahit, hujus tamen descrip- tio nostrae neguaquam convenit plantae. Not. 2.) Dixi in honorem D. Bachofen ab Echt Caes. Reg. sylvaram Directoris in confinio militari Banatus, viri bumanissimi, tum eirea Vete- ranum riostrum amieissimum mihi Rochel, tüm cir- ca me meritissimum, scientiae botanicae cultorem et fautorem eximium, 10.) Crocus bäanaticus * 'Tünieis radicalibus nervosis, in fibras demum solutis; foliis coaetaneis, - lanceolato - linearibus , subbinis; spatha simpliei; perigonii limbo campanulato, fauce nuda, stigmati- bus inclusis stamina exeedentibus, tubulosis, erenu- lato - ineisis. Bulbus düplex soldus, superior minor ma- jori insidens, albus, squamis paueis laevibus fuscis tunicatus. Vaginae foliorum cam his protrudun- tar 3-— 4, omnes ımembranaeeae albae, exterio- res obtusae breves, intima longior apice callo- sa. Folia 2 — 3, lanceolato - linearia glaberrima nitida, facie linea alba longitudinali notata, dorso neryo yalido carinata, margiyibus parum revo- kuta, primum. flore, cui coaetanea, breviora, de- num elongantur "patentque. Flos inter folia unus scapo breyissimo insidens , spatha membranacea simpliei ad basim ovarii inserta, demum tubo bre- vior, florem virgineum ineludit: Perigenii tubus longissimus, fauce nadus, imbus campanulatus. sex- Paritus, partitiones ejüs inaequales, tres interiores 256 et breviores et angustiores atque pallidiores, om. nes oboyato-oblongae, obtusissimae, lilacinae, sub apice utplurimum macula cordata profundius colo- vata pictae. Faux aperta, filamenta glabra, anthe. ris sagittatis breviora, pollen globulos refert au- reos, glandulis simillimos, filamentis, stylo, tabo- que adhaerentes. ÖOyarium trigonum, stylus sta- mina superans, stigma trifidum, laciniis cuneiformi- bus tnbulosis, crenulato - incisis aureis. Capsula . estriata ; semina rubra. Hab. in dumetis sylvisque collltum montiumgue septentrionalis Banatus hnmidiuseulis. Febr. — Mai. Not. Piffert Cr. a versicolore Gaul. spatha simplici potissimum et capsula estriata; a Cr. ver- no All. fauce tubi nuda etc. NB. Übicungae in decursn dissertatinnculae Systematis mentionem feei Linnaei, intellesi illud ex editione Cl Curt. Sprengel. U. Todesfälle Der Domherr Joseph Host, Bruder des verstorbenen Leibarztes, ist kürzlich zu Agram in Croatien, 83 Jahre alt, mit Tode abgegangen. Nach Mygind war ereder erste Botaniker, der die Pflanzenschätze: der Küstenländer atıfschloss. Der berühmte Reisende David Douglas hat auf den Sandwich-Inseln einen sehr järumerlichen Tod gefunden. Er fiel zufälig in eine Grube, die zum Einfangen des wilden Rindviches gegraben worden war, nnd traf hier auf einen wilden Stier, der ihn auf der Stelle mit seinen Hörnern tödtete. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 17. Regensburg, am 7. Mai 1835. I. Original- Abhandlungen. 1. Die deutschen Erigeronen. Sendschreiben an Prof. Dr. Hoppe von Hrn. Hofrath Dr. Koch in Erlangen. Ic sende Ihnen die mir gefälligst zur An- sicht und Untersuchung mitgetheilten Erigeronen mit herzlichem Danke zurück Es ist. eine schwie- vige Sache, mit getrockneten Exemplaren hier et- was Sicheres auszumitteln, Nach meiner Ansicht wurde in dem Erigeron serotinus eine Art zu viel aufgestellt, aber eine andere, wie ich glaube, ächte haben Sie in neuerer Zeit und, wie mich dünkt, mit Unrecht auf die Seite geschoben; ich meine Ih- ren Erigeron glabratus. Es fehlt für mehrere die- ser Arten nur noch an bestimmten festen Keun- zeichen. Sind diese einmal gefunden und bekannt, so werden auch die Species überall bald richtig erkannt werden. Ich erinnere mich, dass Sie ir- gendwo die Frage tbaten, warum jetzt der Seirpus uniglumis so fröhlich gedeihet und in allen Floren auftaucht, während dem der Scirpus ienuis Schre- ber überall verkümmerte Das lässt sich ohne Schwierigkeit beantworten. Link hat das untrüg- Flora 1835. 17. R 258 liche Kennzeichen angegeben, woran sich $. uni. glumis erkennen lässt. Schreber hat seinen $ tenuis beschrieben, aber nicht gesagt, wodurch er sich von S. palustris unterscheidet und das von Link angegebene Keunzeichen auch gar nicht be- merkt. So sind in neuerer Zeit mehrere Pflanzen ziemlich allgemein gefunden worden, nachdem ih- re eigentlichen Kennzeichen bekannt geworden waren. Es ist nicht schwierig eine Beschreibung und auch eine Diagnose zu entwerfen, aber zu sa- gen, wodurch sich diese und jene nahe verwandten Pflanzen unterscheiden, darin liegt die Schwierig- keit, und das muss man sagen, wenn die Pflanze richtig erkannt werden soll. Ich will nun hier einen Versuch machen, auch mein Scherflein zur Kenntniss der Erigeronen bei- zutragen; was ich hier vortrage, soll aber auch nur ein Versuch seyn, welcher in der lebenden Natur näher geprüft werden muss. Die getrockne- ten Exemplare bieten noch die Schwierigkeit dar, dass sie die corollulae so leicht fallen lassen, wor- in ein Hauptkennzeichen hegt. Die deutschen Erigeronen sind folgende x 1.) E. canadensis. Die grosse Menge "kleiner Blüthen in einer länglichen sehr reichen Rispe zeichnen diese Art sehr aus. Aeste und Aestehen sind traubig, 2.) Erigeron acris. Die Blüthen stehen in einer einfachen oder wenig Zusämmengesetzten Traube, welche zuletzt durch Verlängerung ‚der untern 250 Blütheiistiele mehr doldentraubig wird. Die Kelchblättchen stehen aufrecht und eben so der Strahl; dessen Zünglein kürzer oder kaum so lang sind als das Röhrchen, worauf sie sitzen. Hinter dem aus mehreren Reihen bestehenden Strahl fin- den sich noch mehrere Reihen von feinen fädli- chen weiblichen Blüthehen und nur die Mitte wird von röhrig glockigen, fünfspaltigen Zwitterblüthehen eingenommen: Die Blätter dieser Art sind bald wellenförmig ind bald flach, und der Pappus ohne Rücksicht auf die Länge der Zungenblüthcheu bald röthlich, bald weiss. Die gewöhnliche Form, wenn sie wellenför- mige Blätter und Zungenblüthchen hat, welche län- ger sind als der Strahl, und wenn der Pappus vöthlieh ist, nannte ‘der verstorbene Weihe E. serolinus. Sowrohl die von Weihe geschickten Exemplare zeigen einen vadiüs disco longior, als die in der botan. Zeittng gegebene Beschreibung desselben erwähnt: Die von Hen. Hofratbh Rei- chenbach als E. serotinus aufgestellte Pflanze ra- dio discum aeqtiante ist desswegen eine andere Form, und ich vermuthe, dass in der Flora excur- soria unter dem Namen E. podolicus der Weihe- sche E. serotinus, den ich aber nur für Varietät ansehen kann, verstanden ist; wenigstens erhielt ich von jenen Standorten bisher bloss den E. acris, und noch aus keiner deutschen Provinz den E. podolieuws, den ich übrigens für eine gute, we- R2 260 nigstens dem Ansehen nach mit ..acris nicht zu verwechselnde Art halte. Die Form mit weisslichem Pappus, wenn der radius die Länge des. discus hat, nannte der ver- storbene Weihe E. acris. Allein bei diesem ist ebenfalls der Strahl bald länger bald nur so lang als die Scheiben, und zwischen diesen Formen, welche auch um Erlangen vorkommen, wo übrigens die mit weissem Pappus selten ist, kann ich keine Gränzen finden. In den Alpen ist diese Pflanze, wahrscheinlich wegen der grössern Wassermenge des Erdbodens, fetter, wie die Exemplare zeigen, die Sie auf Ae- ckern bei Heiligenblut aufgenommen haben und ' welche Sie mir als E. hirsutus Hoppe apud Bl. et Fingerh. zur Ansicht mittheilten. Ich will nicht läugnen, dass diese Pflanze von E. acris verschie- den seyn könne, aber an den getrockneten Exem- plaren fand ich keine Kennzeichen, durch deren Erwähnung ich im Stande wäre zu sagen, wie sich beide Pflanzen deutlich unterschieden. Be- werkenswerth ist, dass von den yier überschiekten Exemplaren das eine einen weissen und drei einen rötblichen Pappus haben, und dass bei zweien der Strahl die Länge der Scheibe hat und bei den zwei andern bemerklich länger ist. Schon diese vier Exemplare zeigen, dass weder die Farbe des Pappus noch das Verhältniss der, Länge des radius zum discus hier als Kennzeichen zur spezifischen Unterscheidung gebraucht werden können, 261 Man muss sehr achtgeben, um diese, beson- ders hinsichtlich der Blüthe üppigere Alpenform des E. acris nicht mit getrockneten Exemplaren eines mehrblüthigen E. alpinüs zu verwechseln. Ein sicheres Kennzeichen ist, dass die ligulae des radius bei EZ. alpinus bemerklich länger sind äls das Röhrchen, worauf sie sitzen und auch be- merklich breiter als bei E. acris und E. hirsutus. Der Erigeron podolicus , welchen ich im &ar- ten kultivire und von dem ich eiu wildes Exemplar durch die Eefälligkeit des Hrn. Prof. Besser, dem Eintdecker der Art, besitze, zeichnet sich da- durch ans, dass die Blätter sehr genähert sind und aufrecht stehen, auch sind die obersten nach der Basis stark verschmälert und die Blüthen sind in eine gedrungene Doldentraube zusammengestellt, Bei E. acris sind die Blätter sehr entfernt und ste- hen vom Stengel weit ab und die Blüthen bilden eine sehr lockere Doldentraube. 3.) Erigeron alpinus. Kommt meistens mit einem Iblütkigen Stengel vor, ich besitze aber auch Exem- plare mit 2 Blüthen und Gaudin, dieser treue Beobachter, beschreibt 5blüthige, und unter Ihren Exemplaren findet sich eines mit 6 Blüthen. Von . allen Formen des E. acris lässt sich auch die ge- trocknete Pflanze dadurch unterscheiden, dass die Ligulae des Strahles bedeutend länger sind, als der tubulus, worauf sie sitzen. Bei der lebenden Pflanze ist keine Verwechselung so leicht zu fürch- ten, denn da bildet der fast wagerecht ausgebrei- 262 tete Strahl eine schöne asterartige Blüthe, während die des E. acris durch ihren sehmalen aufgerichte- ten Strahl stets unansehnlich bleibt. Auch die Blättchen des Hauptkelches, welche bei diesem ganz aufgerichtet erscheinen, sind bei dem E. alpinus schon von der Mitte an auswärts gebogen, um dem sich ausbreitenden Strahl Raum zu geben, So be- obachtete ich diese Merkmale, wenn ich mich recht erinnere, an der lebenden Pflanze unsers Gartens, die yns leider ausgegangen ist, Uebri- gens befinden sich hinter dem in mehreren Reihen stehenden Strahl noch ein paar Reihen feiner fäd- licher weiblicher Blüthchen, welche nicht die Län- ge des Pappus erreichen, wie bei E. acris. 4.) Erigeron grandiflorus Hoppe, Tine schöne Pflauze, die ich lange hetrachtet habe, ‚allein aus- ser der Grösse der Blüthe war ich nicht im Stan- de, an der getrockneten Pflanze irgend ein schnei- dendes Kennzeichen aufzufinden, um sie deutlich von E. alpinus zu sondetn. Damit will ich aber keineswegs behaupten, dass sich dergleichen Kenn- zeichen nicht werden finden lassen, _ Solche Ge- wächse wollen lebend "beobachtet seyn. Dagegen finde ich - \ . 5.) an dem Erigeron uniflorus das. schöne Kennzeichen, welches Gaudin angegeben hat, völlig bestätigt, nämlich dass hinter den in mehre- ren Reihen stehenden Strahlenblüthohen keine oder nur sehr wenige fadenförmige weibliche befindlich sind, und dass hinter diesen weiblichen Strahlen- ‚263 bläthehen unmittelbar die röhrigglockigen 5spalti- gen Zwitterblüthehen der Scheibe anfangen. Aus- serdem unterscheidet sich die Pflauze durch den stark wollig- rauhbaarigen Hauptkelch und durch die kürzern, bleichern oder weissen Strablenblüth- chen von E. alpinus, und trägt wegen der letztern keine so schönen Blüthen. Auch ist der Haupt- _ kelch ans loekerer gestellten Blättchen gebildet, wie Sie und die Beobachter der lebenden Pflanze gesehen haben; ich selbst hatte niemals Gelegen- heit, die lebende Pflauze zu beobachten, Diese Art wurde bisher stets mit einblüthigem Stengel beobachtet. Hier muss ich nun 6.) eine Art einschalten, welche Sie mir früher einmal mitgetheilt haben (wenn mich nicht alles trügt), die ich aber damals zurückschickte und nicht, mehr von Ihnen selbst besitze, ich meine den Erigeron ylabratus Hoppe, den ieh mit der folgen- den Art nicht verbinden kann, Die Pflanze hat den Habitus von E, alpinus, ihr Stengel trägt oft zwei, drei und 5 Blüthen, ist aber kahl oder mit einzelnen Borstchen besetzt, auch die Blätter sind kahl und nur am Rande bewimpert, und die Blü- then haben wie bei E. uniflorus hinter den weib- lichen Strahlenblütheben keine fädlichen weibli- chen, sundern lauter röhrig- glockige 5spaltige Zwit- terblüthehen. Von E. uniflorus unterscheidet sich der E. glabratus durch höhern oft mehrblüthigen Stengel, die Kahlheit und die kurzen fest ange- drückten Härchen des Hauptkelches, der bei jenem 264 mit einer rauhen Wolle tiberdeckt ist. Die Unter. suchung der lebenden, Pflanze würde dem hier Ge. ‚sagten wohl noch etwas hinzufügen. Gandins E. glabratus ist sicher einerlei wit dem hier be- sehriebenen. Die letzte hier näher zu bezeich- nende Art ist . 7.) Erigeron rupestris Hoppe, den ich jedoch für einerlei mit E. Villersii Willdenow, E. attieum Villars halte. Diese Pflanze ist stets 2- und mehr- blüthig und dadurch leicht zu unterscheiden, dass der Stengel, die Blätter, Blüthenstiele und der Hauptkelch mit sehr kurzen Drüsenhärchen be- setzt sind. \ Von den Schweizerarten kenne ich FE. angu- latus Gaud. noch nicht mit Gewissheit, hoffe aber bald Exemplare zu erhalten. In Reichenb. Fl exc. p, 240. findet sich auch noch ein mir unbe- kaunter BE. intermedius Schleicher, von dem aber Gaudin keine Erwähnung thut. Ich füge zum Schlusse noch die Diagnosen der deutschen Arten hier an, ‚wie ich sie vorläufig für die deutsche Flora entworfen habe. 1) E. canadensis L., caule stricto panieulato, panienla oblonga multiflora, ramis ramulisque race- mosis, folüs hirtis lineari - lanceolatis utringue atte- huatis setoso - ciliatis, infimis remote serratis. 2.) E. acris L., caule racemoso demum corym- boso, ramis subdivisis, foliis patentibus hirtis linea- ri-lanceolatis, superioribus basi subaequilatis sessili- bus, inferioribus in petiolum attennatis, integerrimis 265 ve] remote serratis, radio ereeto, ligulis tubulo suo brevioribus, flosculis femineis interioribus tubuloso- fliformibus numerosis. &. vulgaris pappo rufescente, radio disenm ae- quante. E. serotinus Reichenb. Fl. exc. p. 239. nec Weihe. - ß- serotinus pappo rufeseente, radio discum su- perante, E. serotinus Weihe bot. Ztg. 1830. Bd.1. p: 258. E. podolicus Reichenb. Fl. exc. p. 240. nach dem angeführten Standorte (nicht die gleich-: namige Pflanze Besser’s). Man vergleiche übrigens, was ich-oben gesagt habe. y. pappo albo: E. acris Weihe, botan. Tg. Le d. eapitulis paulo majoribus (pappo albo vel rufescente, radio discum aequante vel superante). E. hirsutus Hoppe nach den mitgetheilten Exem- plaren. Der Erigeron podokcus liesse , sich in folgender Diagnose erkennen : . E. podolicus Bess., caule apice covyınboso, va- mis subdivisis, foliis erectis approximatis lanceola- tis basin versus attennatis, inferioribus petiolatis, radio patulo, ligulis tubulo suo breyioribus, flos- eulis femineis interioribus tubuleso - filiformibus numerosis. j 3) E. alpinus L., caule paucifloro, foliis hir- tis lanceolatis superioribns sessilibus, inferioribus in petioluım attenuatis subspathulatis, radio paten- te, ligulis tabulo suo longioribus, anthodio hirsuto, 206 Noseulis femineis interioribus tubuloso - üliformibus numerosis. E. grandiflorus Hoppe in viva planta ulteriug examinandns. 4) E. uniflorus L., eaule unifloro, folüs hir- sutis lanceolatis, superioribus sessilibus, inferiori- bus in petiolum attennatis subspathulatis glabres. centibus, radio patente, anthodio lanato - hirsutissi- mo, flosculis femineis omnibus ligulatis. . 53 E. glabratus Hoppe, caule uni-plurifloro, foliis glabris hirto- ciliatis lanceolatis, superioribus sessi- libus, inferioribus in petiolunı attenuatis subspathu- latis, radio patente, floseulis fonineis omnibus ligulatis. 73 E. rupestris Hoppe, caule bi- - pluifloro, fo- lis ramis anthodioque glanduloso- puberulis, folis oblongo -lanceolatis, superieribus sessilibus, inferio- ribus in petiolum attenuatis, radio patente, flosen- lis femineis interioribus, tukuloso - fliformibus nu- ımerosis. 2. Ueber Gladiolus communis L., imbrieatus L. und Bourheanus Schlechtend.; von Hrn. Apotheker Hornung in Aschersleben. Es möchte wohl um so weniger der Ent- schuldigung bedürfen, wenn ich diese drei Arten einmal in unsern Blättern berühre, als hier ausser der Nambaftmachung der letztern (Jahrg. 1832. p- 528) von Schlechtendal ihrer: nicht wieder Erwähnung geschehen ist. Die Linnäa, in welcher Sehlechtendal seine desfallsigea Bemerkungen 267 niederlegen wollte, dürfte ‚wohl, so wie mir, vielen andern Lesern der botanischen Zeitung nicht in die Hände gekommen seyn, noch weniger aber die von Dietrich in.dem „Jahresbericht über die Königl. Realschule in Berlin“ gelieferte Abhand- lung über die europäischen Arten der Gattung Gladiolus; ich erlaube mir daher, aus dieser Eini- ges mitzutheilen und einige Bemerkungen hinzuzu- fügen, mit dem Wnnsche, zur Verbreitung einer bessern Kenntniss unserer. einheimischen Arten etwas beizutragen. Ich lasse hierbei die in jener Abhandlung mitanfgetührten. @. segelum Gawl. und byzanlinus Müll. ganz unberührt, da diesseits der Alpen wohl keine derselben aufgefunden wer- den möchte und sie auch mit den obigen nicht ver- wechselt werden können, Es gebt aus diesem Programme hervor, dass. Dietrich den neuen @ladiolus, den er 6, pra- tensis nennt, zuerst. aufgefunden hat; zweifelhaft kann es aber immer erscheinen, wem die Priori- tät gebührt, ob Schlechtendal, welcher ihn im Monat September bloss dem Namen nach bekannt gemacht, oder Dietrich, der ihn im Monat Okto- ber desselben Jahres ausführlich beschrieben hat. Mit Recht bemerkt Dietrich, dass die Arten dieser Gattung in getroeknetem Zustande schwie- vig zu untersuchen sind; erkennen lassen sich da- gegen sorgfältig aufgelegte Exemplare ziemlich leicht und sicher, desto schwerer aber die nachlässig be- _handelten, mit zusammengeschrumpften Blumenkro- ä 268 nen, in welchem Zustande der @. communis und imbricatus wohl oft nicht zu unterscheiden sind, darum sollte sich auch jeder bemühen,» die Arten dieser Gattung mit besonderer Sorgfalt aufzulegen und zu trocknen, Zuerst mögen nun die von Dietrich gegebe. nen Diagnosen folgen : Gl. communis L., fol. ensiformibus acutis ner- vogis, ;spira 'secanda multiflora, laciniis corollae subringentibus obtasis ‚ quinque saperioribas sub- aequalibus, infima löngiori, autheris flamento bre- vioribus, stigmatibus obeordatis. G..imbricatus L.,. fol. lineari- ensiformibus obiu- sis .nervosis, spica secunda imbricata, laciniis corol- lae suhringentibus acutis, infima et duabus latera- lium superioribus longioribus, antheris filam. bre- vioribus, stigmatibus cuneiformibus retusis. Gl. pratensis Dietrich, fol. ineari- ensiformibus acutisshnis nervosis, spiea panciflora secanda, laci- ails corollae suhringentibus .obtusis, tribus superio- wibus brevieribus, duabüs: lateralium - inferioribus infıma latiori longioribus," antheris filamento brevio- xibus, stigmatibus. linearibus. .... Dieser Gladiolus ist. im Deutschland sehr weit verbreitet, deun ich besitze ihn auch ‚von Dölzig aus der Gegend von Leipzig als communis gesen- det, und vom Untersberger Moos bei Salzburg als neglectus mitgetheilt. Da_.nun nach Schlechten- dal Funek bei Salzburg auch den communis ge- sammelt hat, so wären .dert beide Arten einhei- * | 269 misch. Den @. imbricatus sammelte ich früher bei Erfurt. Hoffentlich wird, durch die Entdeckung ei- ner neuen Art diese Gattung auch von Neuem die _ Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und das ist. um so wünschenswerther, da noch keineswegs alle Wi- dersprüche gelöst sind. Namentlich ist es anzura- then, die wildwachsenden Arten allenthalben auch in die Gärten zu verpflanzen, um sie hier genauer beobachten und andern lebende Zwiebelknollen mittheilen zu können. (Dankbar würde ich es er- kennen, wenn mir solche aus verschiedenen Ge- genden für unsern Garten gefälligst mitgetheilt wür- den; ich würde gern das Porto dafür tragen). Auf einiges Widerspreehende will ich hier nur auch aufmerksam machen. Dietrich sagt, dass die Zwiebelhäute des @. Boucheanus nicht netz- artig verbunden würden, sie sind es indessen doch, nur scheint die Vegetationsperiode wie auch der Standort darauf von Einfluss zu seyn. An einem kleinen mager gewachsenen Exemplare von Berlin sind sowobl die äussern als die inneru Häute neiz- artig; an den übrigen sind es aber doch stets die innern, wenn auch die äussern nur nach oben noch das Netzgewebe beinerken lassen, oder sich . ganz in einfache Fasern aufgelöst haben. Fieber bildet in Sturm!s Flora bei @. communis die Blät- ter sehr stumpf ab, Dietrich nennt sie spitz und so finde ich sie auch; ferner zeichnet er die Narbe oblong, an der Spitze, ganz, diese nennt Dietrich verkehrt herzförmig, wie sie.auch Beichenbach’s 220° ’ vergrösserte Figur (leo. 6. p. 817) zeigt. Die getrockneten Blumen, an denen die Narben zusam- imengefaltet scheinen, lassen hierüber nichts er. mitteln. Dagegen sind auf der Fieberschen Ab- bildung des @. imbricatus die Narben deutlich ver- kehrt-herzförmig dargestellt, die Dietrich. keilför- mig nennt, und so erscheinen sie auch an meinen getrockneten Exemplaren. Bei Reichenbach sind die Blätter des letztern alle spitz gezeichnet, bei meinen Exemplaren sind sie übereinstimmend mit Dietrich’s Angabe stumpf, und nur das obere ist schief zugespitzt. Auch finde ich bei diesem, wie Dietrich, die zwei untern Seitenabschnitte um einige Linien kürzer und auch schmaler als den untersten tınd die beiden obern, den obersten aber mit diesen fast von gleicher Länge, welchen Diet- rioh kürzer angibt, Reichenbach aber länger darstellt, so wie auf seiner Abbildung im Gegen- theil die drei untersten gleich gross gezeichnet sind. Es ergeben sich demnach in den Merkmu- len, welche Dietrich zu den unterscheidenden benutzt hat, noch merkliche Abweichungen in den Angaben verschiedener Beobachter, und dieses mass um so mehr zur erneuerten und aufmerksamen Be- achtung dieser schönen Pflanzen auffordern. N.S. In der neuesten Ausgabe von Möss- ler’s Handbuch bat Reichenbach des @. Bou- cheanus Erwähnung gethan;; da ihm’ aber noch keine Diagnose und Beschreibung desselben be- kannt war, bloss einige Bemerkungen Schlech- 271 tendals gegeben. Mit einem Fragezeichen zieht er zu demselben seinen @. communis Icon. p. 817. und ich muss gestehen, dass ich diese Abbildung gleich anfangs dem @. Boucheanus ähnlicher als dem @. communis fand. Allein die breiten ver- kehrt - herzförmigen Narben und die gleichlangen Abschnitte der Bluıne bestimmten mich in dieser Abbildung eher ein zartes Exemplar des 6. com- munis zu vermuthen. Aus diesen Gründen wage ich auch jetzt noch nicht diese sonst sehr schöne Abbildung zu deuten; überhaupt hat bei den er- wähnten Widersprüchen und unserer noch nicht gehörig begründeten Kenntniss dieser Arten die Bestimmung selbst nach so schönen Abbildungen wie die erwähnten noch grosse Schwierigkeiten. So ganz Unrecht scheint Gaudin nicht zu haben, wenn er Flor. helv. VI. p. 337 sagt» „Vero simil- limum est omnes basce formas ad unam specieny reducendas esse, cum .quaevis, ut videtur, terra ea- rum habitum ac indolem insigniter immutet.“ Aber je weniger wir die grosse Veränderlichkeit der- selben in Abrede stellen können, desto mehr muss es uns auregen, über diese interessanten deutschen Pflanzen endlich auf das Reine zu kommen. I Curiosa Abergläubische 'Volksmeinungen über einige Pflan- zen (Auszug aus zwei Aufsätzen von W.T. Bree uud W.&. Barker in Loudons Jour- nal für Naturgeschichte. London). Die Blätter von Polygonum Persicaria haben 212 gewöhnlich, und zuweilen auch die Blätter von Po- Iygonum lapathifolium, gegen die Mitte ihrer Ober. "Säche einen dunkeln Fleck, in Schottland erklärt nun die Sage das Entstehen dieses dunkeln Fie- ckes dadurch, dass bei der Kreuzigung ein Tro- pfen Biluts auf eine Pflanze von einer der erwähn- ten 2 Arten gefallen sey, die zufällig in der Nähe des Kreuzes wuchs. — „Wenn die europäische Stechpalme (Dlex en- ropaens) aus der Blüthe ist, ist die Zeit zu kiüs- sen vorbei.“ Dieses Sprichwort soll wohl nur die Länge der Blüthezeit dieser Pflanze aus- drücken. — Soll Fenchel in einem Garten fortkommen, so muss er gestohlen seyn; geschenkt oder gekauft kommt er nicht fort, — Die ländliche Jugend beider Geschlechter in Tugland sucht sich auf folgende Weise zu über- zeugen, ob eine Neigung erwiedert werde: Man sammelt die Blüthe von Centaures nigra und schneidet den Theil der Blüthe ab, der über den : Kelch hervorragt; der Kelch mit dem Ueberbleib- sel der Krone wird in die Tasche gesteckt; wenn am folgenden Tage das Ueberbleibsel der Corolla über das Ende des Kelches hervorgewachsen ist Gvie natürlich in der Wärme der Tasche), so be- trachten sie es als ein günstiges Zeichen, dass die Liebe gegenseitig ist. (Hiezu Beiblatt Nr. 5.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 18, Regeusburg, den 14. Mai 1835. I. Original - Abhandlungen. Einige Andeutungen über das Versauern der Topf- pflanzen und über die nöthigen Mittel es zu ver- hüten, oder die davon bereits ergriffenen Pflan- zen wieder herzustellen; von Hrn. Jakob Klier in Wien. D. die physiologische und ästhetische Pflan- zen-Kultur seit mehreren Jahren mein Lieblings- Studium imd die einzige Unterhaltung in den von meinen Berufsgeschäften freien. Stunden ist, so schmeichle ich mir, dass man es mir nicht verden- ken werde, wenn ich in diesen Blättern einen Ge- ! genstand zur Sprache bringe, der zwar nicht un- mittelbar zu dem weit ausgebreiteten Geklete der Botanik gehört, der jedoch mittelbar, nämlich so- wohl in physiologischer als materieller Beziehung mit ihr sehr nahe verwandt ist, weil doch Pflan- zen-Kultur und Vegetations-Biologie Artikeln sind, die man in einer vollständigen botanischen Grund- lehre, wenigstens als einen Appendix, nicht gern vermissen dürfte. Zum Material der Botanik gehört nämlich mei- nes Erachtens 1) eine ausgew@ihlte Bibliothek, 2) ein gut erhaltenes Herbarium nebst Zugehör an Flora 1835. 18. S 274 ‘Früchten und Samen, Hölzern, Präparaten, Zeich- nungen, Instrumenten u. s. w. und endlich 3) bo- tanische Gärten. Da nun aber die letzteren in unserm mittel- europäischen Klima gewisse Kunstwerke und Schutz. mittel, z. E. Gewächshäuser, Frühbeeten, Töpfe und eine besondere bedingte Behandlung exoti- scher &ewächse. erfodern, die oft mit vielen Schwie- rigkeiten und Raffınerien verbunden ist, so dürf- ten wohl einige Bemerkungen, die zu einer bes- seren und zweckmässigeren Behandlung gewisser Pflanzen, deren Kultur bisher noch immer einigen Missgriffen unterworfen ist, wie z. E. jene der Magnolien, der Camellien, der Azaleen und über- haupt der Rhodoraceen und der Ericeen u. s.w. Anweisung geben, hier nicht ganz am unrechten Orte stehen. Dass Pflanzen, die wir in Töpfen’ziehen und im vegetabilischen Siechenhause zeitlebens verpfle- gen, nie so kraftvoll und so gesund werden kön- nen, wie jene, die unter Gottes freiem Himmel im offenen Grunde fortkommen, ist wohl ein für alle- mal eine unbezweifelte Erfahrungssache ; aber auch unter den Pfleglingen unserer Gewächshäuser fin- det sich noch ein grosser Unterschied des Gedei- hens; es zeigen sich Krankheits- Syniptome , und wenn dann nicht bald die Ursache der Verderbniss beseitiget wird, so gehen solche Schwächlinge all mählig zu Grunde, eder erreichen wenigstens doch nimmermehr jenen Grad der Ausbildung und der i 275 Vollkommenbheit, in welchem andere ihres gleichen, bei einer zweckmässigen Behandlung, stolziren und uns Freude machen. Um bei den nun einmal ergriffenen Beispielen zu verbleiben, will ich die so ausserordentlich yer- vielfältigte Kultur der Camellien etwas näher be- leuchten, die zwar hie und da ganz vorzüglich ge- rühmt zu werden verdiente, jedoch in gar vielen anderen Anstalten Klagen und Missvergnügen ver- anlasst. Bei diesen, wie auch bei den Rhododen- dren und Magnolien finden sich zuweilen gegen alle Erwartung zuerst an den Extremitäten Syımpto- me von Entkräftung, Kräuselung, Erblassen und Abfallen der Blätter und der Knospen, gelbe Fleck- chen, brandige Spitzen, Austrocknung und Sprödig- keit der schon gebildeten Organe u. m. dgl. ein. Ich nenne diese Krankheit das Versäuern. Den Ursprimg dieses Verderbnisses ausfindig zu machen, nach erreichter Einsicht es ferne zu halten, und die bereits davon ergriflenen Pflanzen wieder genesen zu machen, war lange her mein eifrigstes Bestreben. N ach so manchen Missgriffen in der Wahl der für die genannten Pflanzen be- stimmten Erde, gelarig es endlich, Erdarten zu fin- den, in welchen dieselben, wenigstens anfänglich, und bei einer übrigens angemessenen Pflege oder wohl auch längere Zeit sich freudig entbildeten ; indem wir zufällig den nachtheilig einwirkenden Ursachen bis dahin entgingen. _ Doch wer kennt nicht jene Zufälle, die bei der 52 276 Kultur der Topfgewächse oft alle unsere anfgebo- tene Industrie und Aufmerksamkeit zu Schanden machen ? Die so eben erwähnten Erdarten, deren Taug- lichkeit nicht zu bezweifeln ist, bestehen aus des- organisirten vegetabilischen Substanzen, und eine solche ist die Dammerde, die aus dem Untergange ‚vormaliger dureh Natur - Reyolutionen vernichteter Wälder entstanden ist, auf welcher dann wieder eine neue Vegetation sich gelagert, und von Jahr zu Jahr durch ihre ‘Abfälle dieselbe vermehrt hat. Von den höheren Lagen dieser Dammerde sickert das Wasser durch und sammelt sich in den nie- drigern Stellen, wo es bald in Pfützen sich sam- melt oder wenigstens einen so nassen Boden bil- det, dass da neue Algen, Riedgräser und andere Sumpfgewächse gedeihen. Dass eine solehe Dammerde von den höheren Stellen sogleich brauchbar und bis auf einige Zoll Tiefe sehr gut sey, und dass auch jene der tiefern Stellen nach Umständen früher oder später einen gewissen Grad von Anwendbarkeit erhalten könne, ist bekannt; dass aber die brauchbare Erde jener höheren Stellen solcher ‚Distrikte zur unbrauchba- ren und ganz und gar schädlichen ausarteu könne, diess soll gezeigt werden, zugleich aber auch, was wir zu thun haben, um dieses Verderbniss hintan- zuhalten, und wenn es bereits vorhanden seyn soll- te, die Mittel und das Verfahren, um die in Gefahr stehenden Pflanzen vom ÜUntergange zu erretten. 277 Obschon mich eigene Beobachtungen und Er- fahrungen nach vielfältigen Versuchen von der Rich- tigkeit meiner Ansichten überzeugt haben, so würde ich es doch für nützlich erachten, nachfolgende Theorie durch Beziehung auf anerkannte Authori- täten zu befestigen, wenn mir nicht eine zur Hand stünde, die mir so vollwichtig gilt, dass ich mich mit ihr allein begnügen zu dürfen dafür halte, und die mir und meinen Lesern noch dazu eine Legion von Citaten erspart, die man im Falle der Noth bei meinem höchst verehrungswürdigen Gewährs- manne selbst aufsuchen und benützen kann. Ich berufe mich auf C. A. Agardh, und zwar dessen Organographie und Biologie der Pflanzen übersetzt von Creplin, mit einer Vorrede von Hornschuch. Greifswald 1832. .in gr, 8 Vor Allem dessen eigene Worte: ‚„Die Dammerde besteht aus drei Theilen: 1) aus oxydirtem Humus, 2) ans Humus - Extracet und 3) aus Humus -Koble. “ „Der oxydirte Humus ist die eigentliche Haupt- masse der Dammerde. Das Humas- Oxyd ist in der Natur am häufigsten mit Basen verbunden oder gesättigt, weswegen man es für ein Oxyd angese- hen hat; bekommt es Zuschuss von irgend einer verdünnten Säure, so schlägt es sich nieder, vrea- girt dann selbst als Säure und wird dann Humus genannt, Jedoch ist dieser Zustand nicht wesent- lich sondern. zufällig , und man triflt ihn desshalb bloss in übernassen Wiesen und Torfmooren, welche 278 sogar nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauche satier genannt werden, wo das Humus-Oxyd durch Verbindung mit Essig- und Phosphorsäure, ferner im Heideland, wo es Rabhen zufolge, durch Ver- bindung mit Galläpfelsäure gesäuert ist. In die- sem sauren Zustande ist es unfruchtbar, und in solchem Boden wachsen nur gewisse Pflanzen, als: Riedgräser‘, Heidekräuter u. s. w. Der oxydirte Humus ist unlöslich, und demgemäss für sich selbst zur Ernährung der Grasgewächse untanglich. “ „Das Humns - Extraxt (oxydulirter Hımus) ist der lösliche Theil der Dammerde und Höset sich im Wasser auf, das es gelb färbt. Es bildet sich unaufhörlich aus dem Humus-Oxyd auf eine noch nicht hinlänglich bekannte Weise; es kann aber auch unlöslich werden durch Bildung von Kohlen- säure oder Vereinigung der Kohle, der Dammerde und des Sauerstoffes der Luft, wodurch das Rück- ständige unlöslich wird.“ „Die Humus-Kohle ist unlöslich” nicht allein im Wasser, sondern auch in Säuren und alkali- schen Flüssigkeiten; doch wird sie theils in Humus- Extract, theils in Kohlensäure, und ‚ohnediess, wenn ‘sie länger der Luft und dem Wasser ausgesetzt wird, in Alkalien verwandelt. „Der Veränderungen, welche ‘aus der inner- lichen Bewegung der Dammerde her vorgehen, sind insonderheit vier: „DD Der Sauerstoff der Luft: Nerbinder sich mit dem Kohlenstoff im Humas - Brädte zu Koh: 279 lensäure *) welche schon bei einer Temperatur von 6— 8°R. in die Atmosphäre verfliegt; eine schöne und merkwürdige Entdeckung Humboldts bestätigt von Lampadius und de Saussure. 9) Dabei verbinden sich der Wasser- und der Sauerstoff in der Dammerde zu Wasser; 3) bildet sich unaufhörlieh neuer Extractivstoff; hierzu kommt 4) der Gährungs - Prozess nebst allen ihn begleiten- den Entwickelungen, welcher beim Verfaulen der neuhinzugekommenen organischen Stoffe erscheint.“ ‘ Wir beziehen die Erde für unsere Topfge- wächse grösstentheils aus von unsern Plantagen entfernt liegenden Gegenden, meistens sehr bald, nachdem selbe aufgesammelt worden, unbekümmert, in welcher Lage dieselbe gegraben worden, die daher auch öfters mit dem Sauerstoffe der Atmos- phäre zu wenig gesättiget war. Von der Vortrefl- lichkeit dieser Erde durch den von andern Lagen erhaltenen guten Ruf eingenommen, bedient sich mancher derselben ohne Verzug, voll der glänzend- sten Erwartungen. Aber leider erfolgt zuweilen gerade das Gegentheil derselben. Auf die gleich Anfangs schuelle tänschende Regung im Wuchse erfolgt ein Stillstand, den wir recht oft geneigt sind, ganz andern Einwirkungen oder Ursachen zu- zuschreiben, als z. B. der Verschiedenheit der Lage unseres Gartens oder Gewächshauses, der in die- sem vorhandenen Atmosphäre, dem Wasser, der *) Diese wird von den Wurzeln absorbirt. A.d,V. 250 nieht ganz normalen Witterung u. s. f., indess daran. bloss die fehlerhafte Dammerde schuld ist, die nur eine sehr geringe Quantität Humus-Extraet enthielt, die erst vor Kurzem aus tieferen Lagen je- ner bezeichneten Stellen, die etwa erst unlängst tro- eken wurden, gegraben und uns überbracht wurde, . Die Einpflanzung unserer, nur noch mehr abgemat- teten, Pflanzen die wir erfrischen wollten, geschah ferner vielleicht zu einer Zeit, zu welcher vermöge der Jahreszeit und Witterung der Zutritt der atmo- sphärischen Luft nur spärlich oder gar nicht im Gewächshause statt finden konnte. Gleich nachdem die Pflanze unter solchen Um- ständen, nämlich in eingeschlossener Luft, versetzt wurde, pflegt man dieselbe recht tüchtig zu begies- sen. Anf diese Weise konnte sie nur in die übel- ste Lage gerathen, indem etwa gar am Boden . des Topfes die Löcherbedeckung . mit Scherben unterlassen worden. Gesetzt aber auch die Erde wäre so beschaf- fen, dass in ihr das lösliche Humus- Extraet in : hinreichender Quantität zur Emäbrung der Pflan- zen vorhanden wäre, so würde doch sehon die- ses übermässige Begiessen dieselben krank machen, weil eine neu ‚übersetzte Pflanze äusserst wenig absorbirt, und weil der gehemmte Zutritt der at- mosphärischen Luft das. Abtroeknen der Erde eine längere Zeit hindurch verhindert, und während dieser Zeit der. oxydulirte Humus, das Humus-Ex- tract, in oxydirten Humus übergeht. Folgender Um- 281 stand twägt hiezu auch noch wesentlich bei: es ist nämlich der Fall, dass die meisten Pfleger der Ge- wächse einen ganz besondern: Werth auf ein Was- ser zum Begiessen legen, welches schon lange im Gewächshause aufbehalten worden. Ich habe schon längst diesen Missgriff verworfen. Es ist allerdings gut darauf anzutragen, dass das zum Begiessen im Gewächshause bestimmte Wasser beiläufig in der Temperatur jener des Gewächshauses gleich kom- me, aber es ist keineswegs löblich, dass es durch Faulung der allenfalls darin vorkommenden anima- lischen oder vegetabilischen Theile stinkend wer- de; denn dadurch wird es des Sauerstoffgases verlustig, weil jene Elemente dasselbe sich zueig- nen. Gar wenige scheinen es auch zu wissen, dass in hölzernen Gefässen aufbewahrtes Wasser kein Sauerstoffgas enthalte, *) und auf diese Weise dem stillstehenden Pfützenwasser gleiche, indem das Humus - Extraet (der oxydulirte Humus) zum sauern Humus (oxydirten Humus) und somit zur unfruchtbaren Erde wird. Durch solche Versehen werden aber auch noch andere Feinde herbeigelockt, die freilich an manchen Orten durch einen groben Irrthum für unschädlich gehalten werden. Ich meine die — Re- genwürmer. Aber gerade diese sind sehr verderb- liche Gäste. Sie verstopfen nämlich sehr. oft. die Ausgangslöcher am Boden der Töpfe, so dass ınehr Feuchtigkeit zurückbleibt als die Pflanze zu absor- *) Berzelius Chem. Bd. I. H. 4. 5. 456. 282 biren im Stande ist. Anhaltender Regen, Regen- güsse und einige Versehen des Pflegers im Maass des Begiessens können durch Mitwirkung der Re- genwürmer auch die beste mit löslichen Bestand- theilen versehene Dammerde verderben und in sau- ven Humus verwandeln. “ Schwefelwasserstoff oder eisenhaltiges Quell. wasser würde uns unsere Pflanzen in denselben leidenden Zustand versetzen, weil ein solches keine atmosphärische Luft, folglich kein Sauerstoffgas enthält, %9 noch andere Verbindungen einzugehen im Stande ist, deren Aufzählung ich hierorts für überflüssig halte. Da nun der Ursprung des Versauerns bekannt ist, so wolleyg wir, obwohl schon aus dieser An- sicht gefolgert werden könnte, wie demselben zu- vorgekommen werden dürfte, dennoch die Art und Weise, auf welche uns diess gelang, hier umnständ- lich mittheilen. \ Vorerst ist daranf zu sehen, dass wir eine Dammerde erhalten, welche lösliche Bestandtheile, d. i. oxydulirten Huumus enthält. Um sich zu über- zeugen, dass dieses der Fall sey, schäume man ei- nen Theil derselben mit reinem Wasser ab. Nimmt das Wasser leicht eine gelbliche Farbe an, so lässt sich wenig daran zweifeln, - Aber mit mehr Si- cherheit wird man 'sich von der Brauchbarkeit ei- ner Eirde überzeugen, wenn man einige minder werthe Gewächge darein pflanzte, und der Grad ”) Berzelius Chew, Bd. I H, 4, S, 4356. 283 des Gedeihens bei einer übrigens angemessenen Pflege würde genugthuend entscheiden. Ferner soll man Bedacht nehmen, den für ein Jahr nöthigen Vorrath derselben verdoppelt in Bereitschaft zu halten, dann dass diese Erde so oft es nur die Zeit gestattet an demselben freien Orte, wo sie liegt, umgewendet und ja nie in Gru- ben aufbewahrt werde; wie auch, dass das zum Giessen bestimmte Wasser, zumal in hölzernen Ge- fissen, nie lange äufbehalten werde und‘ schon gar nicht an einem Orte, wo der Zutritt der at- mosphärischen Luft beschränkt ist. Der verstorbene Apotheker Schrader zu Berlin säete Gerstenkörner in reinen Schwefel un- texr Bedeckung von Glasglocken, und begoss selbe mit höchst reinem destillirten Wasser. Diese keim- ten, bildeten lange Halme, und setzten ihr Wachs- thum behaglich fort. *) ” Obschon ich diesen Vorgang nicht bezweifle, so bin ich doch nie der Meinung, dass man hier- ! aus auf die Ernährungskraft des reinen Wassers . allein sein volles Vertrauen setzen dürfte. Was hier mit der Gerste gelang, das würde wohl kein erfahrner Cultivateur einem Rhododendron zumu- then, - _Beide sind wohl vegetabilische Gebilde, aber ihre Organisation unterscheidet sich schon durch die Einfachheit und Zusammensetzung der *) Erhaltene Beinerkung von meinem verchrten Freunde dem Hrn. Apotheker J, Moser in Wien.” > 284 Organe, wie überhaupt durch den Character einer Grasart und eines bedeutenden Laubholzes. Insbesondere muss ich hier, obgleich im Wider- spruch mit der Meinung eines äusserst verehrungs- würdigen Gelehrten, die Bemerkung anfügen, dass die von mir im Eingange bezeichneten Pflanzen in Erdarten, die viel animalische Substanzen enthalten, gar nicht gedeihen, und vielmehr bei einer auch nur geringen Beimischung derselben erkranken. Es verlohnte sich der Mühe, dass die bereits so hochgestellte chemische Physiologie den Gruud die- ser Einwirkung zu erforschen sich bemühen möch- te. Bis jetzt gelingt es uns mit der Kultur dieser Pflanzen nur in solchen Erdarten, deren. belebter Antheil desorganisirte Elemente vegetabilischer Or- ganismen sind. Wahrscheinlich ist hier die noch nicht hin- länglich bekannte Wirksamkeit einer höhern or- ganischen nicht bloss chemischen Verwandtschaft mit- im Spiele. Ich glaube die Erinnerung wiederholen zu müs- sen, dass hölzerne Wasserbehälter keine Empfeh- lung verdienen; sollten jedoch steinerne zu kost- bar befunden werden (obgleich die Dauer dersel- ben hier ein Aequivalent leisten dürfte), so muss hei den hölzernen doch ganz besonders auf Rein- Echkeit und oftmalige Erneuerung des Inhalts Be- dacht genommen werden. Aufsammeln von Regen- wasser und oftmaliges Umschütteln des Brunnen - oder @uellwassers sind driggende Bedürfnisse. 285 Ebenfalls müssen wir Sorge tragen, dass das Was- ser, das wir durchs Begiessen in die Töpfe brin- gen, darin nicht zurückbleibe, dass nämlich dasje- nige, welches die Pflanzen nicht absorbiren, wie- der ungehindert absickern könne. Man belege ‚zu diesem Zwecke den Boden des Topfes einen Zoll hoch mit Scherben oder Torf - Stückchen. Um aber unseren, wie schon erwähnt, an einigen Orten unter dem Wahn der Unschädlichkeit herum- kriechenden Feinden, den Regenwürmern, den Krieg zu erklären, so müssen wir denjenigen von un- sern Topfpflanzen, die wir während der bessern Jahrszeit ins Freie zu stellen gesonnen sind, den Platz auf folgende Art zubereiten, Vor allem müssen wir von dem Raum, welcher hiezu bestimmt ist, die Erde 15 Zoll tief ausheben und wegführen lassen. Die so entstandene Vertie- fung wird mit einer Kruste von frisch gelöschtem Kalk nach vorher dahin gebrachten Lehm von 3 Zoll Höhe, & Zoll dick überzogen. Auf diese bringt man eine ebene, 4 Zoll dicke Lage kleingemachter Abfälle von Dachziegeln, Topfscherben u. d. gl. So- dann wird so viel spröder Sand aufgelegt, dass diese Stelle anfänglich um 3 Zoll höher wird, als das umgebende Terrain. Wird dieses Sandbeet einen Zoll bis über die Sandgränze abwärts durch einen Rahmen von Eisenblech von dem umgeben- den Boden getrennt, ‘so haben wir eine sichere Brustwehr gegen diese unsere Feinde. Wein die Herstellung eines solehen Sandbeetes 286 | \ zu kostspielig dünken sollte, der mag die Umge. bung des Standortes unserer Topfgeywrächse, beson. ders bei trockner Luft, fleissig begiessen, so wird sich die Masse der Feinde aufs mindeste theilen und die Atmosphäre für unsere die fenehte Luft liebenden Gewächse wird diesen recht wohl be- kommen, Meine Feindschaft gegen diese Thiere geht noch weiter, und ich pflege sie auch noch durch ein anderes Mittel zu vertilgen: ich lasse nämlich an mehreren Stellen des Gartens, besonders in der Mitte desselben, im Spätherbste, Gruben von 2 Fuss Tiefe und eben so viel ins &evierte auswer- fen, und diese mit alter oder frischer Gerberlohe, wie solche eben bei Handen ist, ausfüllen, dann die Oberfläche derselben, um die Lohe noch mehr vor Frost zu schützen, mit strohreichem Pferdedün- ger bedecken. Hat sich dann im Begiun des Win- ters der Frost bereits seit 8 oder 14 Tagen ein- gestellt, so wird die Gerberlohe an einem kalten Tage herausgeworfen und flach verbreitet, wo sich dann darunter eine Unzahl jener unserer versteck- ten Feinde, ünd mitunter auch so manche Maul- wurfsgrille findet, die dann alle von der eisigen erstarrenden Luft bald getödtet und von uns vol lends vertilgt werden. Wir haben. nun noch die Frage, wie dieses Uebel (nämlieh die Versäuerung) wenn sich selbes wirklich einfindet, zu heben oder zu mildern sey, zu beantworten. 287 Leider müssen wir uns derzeit noch begnü- gen, derlei vegetabilische Patienten durch Umsetzen au ihren Wurzeln von der verderblichen Erde zu befreien; wir geben ihnen dafür eine frische, nach oben erwähnter Weise . vorbereitete Modererde, und stellen sie nun in ein gemässigtes Lokal, oder ‚wenn die Jahreszeit es gestattet, ins Freie an einen windstillen, nur durch ein paar Stunden‘ der Mor- . gensonne theilhaftigen Ort,. wo sie sodann nur nach wohl erwogenem Bedürfnisse begossen werden. Wir sind in der vegetabilischen Therapie und Heil- mittellehre noch nicht so weit gekommen, dass wir auch die quantitativen Verhältnisse jener Stoffe ge- nau bestimmen könnten, welche erfordert werden, um eine durch die Versäuerung erkrankte Pflanze lege artis zu heilen, und durch innerliche Mittel wieder völlig herzustellen. Manche dieser Heil- mittel stehen auch nicht ganz in unserer Macht, wie z. E. die atmosphärische Luft, die gewiss hier- orts einen höchst wichtigen Einfluss hat und deren Mängel wir nur mehr oder minder approximative zu eorrigiren im Stande sind. Manche hieher gehörige Entdeckung erwarten wir sehnsuchtsvoll von den -Fortschritten unserer Chemiker und Physiologen ; denn das reitzende Ge- biet der Flora verdient es allerdings auch noch fer- ner, von gründlichen Gelehrten und tiefeindringen- den Naturforschern, wie bisher von Agardh, De- Candolle, Ehrenberg, Link, Mirbel, Nees, N - 288 Runge, Sprengel, Treviranus u, m. el ge würdigt zu werden. I. Botanische Notizen 1. Da Host in Fl. austr. D. S. 405. den Wohn- ort der Thrineia hirta wur nach Scopeoli in Car- niokae alpinis subalpinis angibt, die Scop olische Pflanze aber nnrichtig bestimmt ist, so dürfte die. Thrincia hirta für die östreichischen Staaten neuen dings aufgesucht werden. %. In Reichb. Fl. excurs. kommt S. 270. ein Taravacum glaucescens Kit. auf Wiesen in Ungarn vor. Da aber Host und Schultes es nicht er- wähnen, so frägt sichs, wo es beschrieben sey ? 3. Zu den Pflanzen, die in dem verflossenen warmen Sommer (1834.) auf den Hochgebirgen Kärnthens zur vollständigen Blüthe gelangt sind, gehört auch Saussurea alpina, die von Hrn. Döb- ner in schönen Exemplaren auf der Gamsgrube Ende August gefunden worden ist, wo sie sonst schon vor der Blüthezeit vom neuen Schnee über- rascht wird. Von der verwandten 8. discolor ist sie durch Grösse, durch Breite und herzförmige Wurzelblätter u. a. wesentlich verschieden. Diese letztere kommt in unsern deutschen Alpen, nicht vor, kann also in eine Deutschl. Flora, sofern sie nicht Ungarn mit begreift, nicht aufgenommen wer- den. Host hat sie nicht, und Schultes führt sie nur in Ungarn an, wo sie auch Rochel ge- funden hat. (BHiezu Litber. Nro. 4.) ° Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 19. Regensburg, am 21. Mai 1835. Il. Original- Abh Geographisch- botanische B Vogesen des obern Elisa Kirschleger in Münster! IM diesen Beiträgen willgich blosfpdas Be- merkenswertheste über die Flora d@&® obern Voge- sen mittheilen, um das Eigenthümliche dieser noch wenig bekannten Gebirgskette in botanischer Hin- sicht bekannt zu machen. Die höchsten Pankte des obern Wasgau’s sind etwa 4300 — 4400 Fuss über der Meeresfläche erhaben. Das Gebiet lauft von Süden gegen Nor-- den dem Rheine parallel, und ist durch zahlreiche, fruchtbare und malerisch - reitzende Thäler durch- schnitten. Die meisten Thalbäche fliessen von We- sten oder Südwesten nach Ost oder Nordosten, und giessen sich in die WM. — Ihre Allyyion ist sehr beträchtlich, besonders vor dem Eingähg der Thä- ler. In meteorologischer Hinsicht bemerke ich . bloss, dass die häbern Berge bis 6 Monate gänz- lich mit Schnee bedeckt sind, ‚dass die Milteltem- peratur des Jahes in den Thälern 7 — S° R. ist. Die übrigen meteörologischen Erscheinungen sind Flora 1855, ı9. T 2 _ L 290 S;einabe die nämlichen, wie im ganzen mittäglichen Deutschland und der nördlichen Schweiz. In geologischer Hinsicht ist das Wasgan - Ge- » höchst interessant und bietet ein ziemlich Mes Studium. Hier wollen wir bloss andeu- enit), Gneiss, Trapp, Eurit und össten Massen der obern Vo- he (Todt-liegendes) und der dem Urgebirge lagernd, bil e Gebirgsstrecken, der Sandstein is} im untern Ellsass viel gemeiner als im obern. m östli@en Abhange der Vogesen treflen wir die verschiedenartigsten Secundär- und Tertiar- formationen, Jura- und Muschelkalke, Lias, Gyps, Molasse, Keuper, bunter Sandstein, Kohlensandstein u.s. w. Diese Gebirgsformen wirken mehr oder weniger auf die Vegetation ein. In dieser Hin- sicht theilen wir die Flora in vier verschiedene Ab- schnitte: 2) Flora des Urgebkirgs, a. des Granit (Syenit}, b. des Gneiss, e. des Trapp, Eurit und „ Uebergangsporphyrs. 2) Fiora des Wasgausand- steins, und 3) Flora der Tertiärgebirge, die wir ‘Flora der Kalkgebirge ‚nennen wollen, 4) endlich Flora des ebgnen Rheinthals oder der alten Alluvion. Wenn nun die geologischen Verhältnisse Ver- schiedenheiten in der Flora heryorbringen , so ist der Einfluss der. verschiedenen Höhen über dem Meer noch weit beträchtlicher. Wir unterscheiden im Wasgau 4 Regionen: 1) die subalpinische 3400 — 4400 F. über .d. Meere, 291 9) die höhere Bergregion 2400 — 3400 Fuss über dem Meer, 3) die niedere Bergregion 1000 — 2.400 Fuss über dem Meer, 4) die Kalkregion 600 — 1000 . Fuss:über dem Meer. Die alte Alluvion des oberen Rheinthals bie- tet auch manche Verschiedenheit hinsichtlich ih- rer Flora, doch hangt dieselbe mehr von " Localität ab als von andern Urs chen. m die Localität in den Vogesen al trifft, 80 unter- scheiden wir in der Regio subafffha 1) eine Loca- litas rupestris, 2) eine pascualis 3) eine S0- aqualica. Die Regio montana super. bietet) eine Localifas sylvatica, 2) eine pratensis®und 3) eine ericelo-paludosa. Die Reg. montana infer. theilen wir 1) in local. nemorosa sylvatica, 2%) in arvensi- arenoso-lapidosa, und 3) in pratensi -paludosa ein. Die Regio calcarea bietet drei Localitäten dar: ]) eine vinealis, 2%) graminosa und 3) nemorosa. In der Regio planitiei rhenanae unterscheiden wir eine localitas arvensis (argillosa und arenosa), eine NEMOrOSa, eine pralensis, eine aguatica und eine vaga. Wir beginnen mit der Regio subalpina. Man beobachtet hier mancherlei Bergformen, paraboli- sche, pyramidenartige, kegeligte — In der Gra- nitformation sind die Berghöhen meistens kuge- . lich, sehr oft aber bemerkt man, dass sie gegen Norden und Osten hin von schroffen Abgründen und Felsklüften umgeben sind. Am Fusse dieser Abgründe befinden sich mehr oder weniger grosse T2 202 Bergkessel, die in ihrem Grunde entweder mit ei- nem See oder einem Torfmoor ausgefällt sind. Die abgerundeten Bergköpfe bilden Alpentriften, die den Sommer iber von den Thalbewohnern benntzt werden. Diese 'Triften beherbergen wenig seltnere Pflanzen : z. B. Gentiana lutea und campestris, Ar- montana, Apargia alpina, Meum athamanticum, um pyrenaeggı, Viola sudetica, Anemone alpina, Narcissıg Prefisine: Thesium alpinum, Po- Iygaje serpyllac&®und ozyptera Rchbeh., Ranuncu- tu us Sc, Galium hercynicum, Orchis albida, viridWhınd maculata, Thlaspi alpestre, Luzula ni- gricans, Öffer leporina, Poa sudetica, Nardus strieta, Festuca rubra und duriuscula, Agrostis sto- lonifera und vulgaris und andere gemeine Grasar- ten, Botrychium Lunaria, rutaceum und Matricaria, beide letzteren selten. — Diese Flora der 'Triften ist ‚die nämliche auf dem Granit wie auf dem Eurit- Boden. Die Flora der Felsklüfe der steilen Abgründe der Rümpfe ist 'etwas verschieden in den beiden Formen der vogesischen Urgebirge, dem Granit und dein Eurit. In beiden Formen kommen vor: Blech- num Spicant, Scolopendrium:offic., Aspidium Oreop-" teris, aculeatum und dilatatum (spinulosum), Poly- podium Dryopteris, Phegopteris, alpestre, vulgare, Lycopodium Selago, Carex pendula, Calamagrostis mumtana et sylvatica, Luzula maxima, albida, Con- vallaria vertieillata, Lilium Martagon, Orchis glo- bosa, Rumes arifolius, Melampyrum ulpestre, Diyi- talis ochroleuca, Campanula latifolia, Galium al- N ! 293 pestre, Valeriana tripteris, Lonicera nigra, Jasione perennis, Hieracium vulgatum und seine Formen glaucescens, bifidum und ineisum, H. umbellatum al- pestre, Sonchus alpinus und Plumieri, Cacalia albi- frons, Centaurea monlana, Tussilago alba, Senecio Fuchsii, Bupleurum longifolium, Laserpitium lati- folium, Saxifraga aizoon, stellaris, Sedum annınim, Ribes ulpinum, Circaca alpina, Rosa alpina (pyre- naica), rubrifolia, pimpinellifolia milissima, Rubus saralilis, Spiraea Aruncus, Mespilus Cotoneaster, Silene rupestris, Hypericum dubium, Geraniufh syl- talicum, Lunaria rediviva, Actaea spieata, Ranuncu- lus aconitifolius,. Trollius europaeus, Aconitum Na- pellus cf Lycoctonum. Dem Granitboden, besonders dem Hohneckgebirge angehörig sind: Anemone narcissifiora, Mespilus chamaemespilus, Sibbaldia procumbens, Potentilla erocea, Epilobium alpinum und ulpestre, Ribes pelraeum, Sedum Rhodiola und repens Schl., Carduus personata, Carlina longifolia, Fieris umbellhta , Hieräcium alpinum, intybaceum, prenunthoides, cerinthoides, voyesiacum Monn., Sca- biosa lucida Vill., Veronica sawatilis, Bartsia al- pina, Pedicularis foliosa, Verutrum Lobelianum (auf dem Ballon de Gyromagny), Allium Victorialis, Uvularia amplexifolia, Luzula spadicea, Festuca. glauca alpestris Gaud., Carex frigida. Auf der Eu- rit-Formation besonders auf dem Sulzer - Bölchen, dem Rossberg und Rothenbach kommen vor: Pferis erispa, Aspidium Lonchitis, Lycopodium alpinum und annulinum, Limodorum Epipogium (ariss.), Cyno- 294 glossum monlanum, Phyteuma lanceolatum,: Lonicera coerulea, Androsace carnea, Myosotis suaveolens, Hypochaeris maculata, Hieracium blattarioides, Al. chemilla alpina, Seseli Libanotis. — In den Seen der Bergkessel findet man Isoötes lacustris, Nu- phar minima, Sparganium natans, Carex ampulla- cea.— In den Moorgründen derselben .Drosera ro- tundifolia, intermedia und anglica, Viola palustris, Comarum palustre, Epilobium palustre, Sedum vi. losum, Hieracium paludosum, Vaceinium Oxycoccos und uliginosum, Empetrum nigrum, Andromeda po- lifolla, Menyanthes trifoliata, Cicuta virosa, Utrieu- laria vulgaris et minor, Pinguicula vulgaris, Scheuch- zeria palustris, Juncus squarrosus, filiformis, Tena- geja, Schoenus albus, Scirpus caespifosus, Eriopho- rum vaginafum und angustifolium, Carezx pulicaris, pauciflora und limosa, flava, curta, ampullacea, Ly- copodium inundatum L. — Wir gehen nun zur Flora der obern Bergre- gion über und beginnen mit der Localitas sylvalica. Die Wealdungen bestehen auf dem Granitboden meistens aus Edeltannen, Abies pectinata, und Roth- tannen, Abies excelsa, jedoch ist ersiere viel gemei- ner als letztere. Beide Tannenarten steigen bis zur Gränze der subalpinen Region, 3400 — 3600 Fuss ü. d. M., Die Buche ist auf dem Granitboden lange nicht so gemein wie auf dem Rurit, wo sie oft ganz unge- mischt vorkommt. Sie steigt in die subalpine Re- gion hinauf, wo sie kümmerliche Gebüsche bildet. 295 Die Eiche. geht nicht weit hinauf, und über 3000 Fuss wird sie nicht mehr gesehen. Acer platanoi. des und Pseudoplatanus trifit man einzeln sowohl in Buch- als in leichten Tannenwäldern an, — auch sie steigen bis in die subalpine Region, wo sie jedoch nur niedrige Gesträuche bilden. Ebenso Sorbus aucuparia, Frazxinus excelsior sieht man ein- zeln an den T'halströmen, — Taxus baccata ist sehr selten zwischen Buch- und Tannenwäldern. — Pi- nus sylvestris gehört mehr dem Sandsteingebirg an. Laris europaea, die man ziemlich häufig antrifit, ist nicht ursprünglich, sondern angesäet. Salie caprea und Populus Iremula sind ziemlich gemein, gemeiner die Birke, die in Haideplätzen grosse Stre- cken einnimmt. Tilia europaea, Sambucus nigra und racemosa in gemischten Buch - und Tannen- waldungen ebenfalls gemein. Ilex Aquifolium ist im Wasgau sehr gemein. Crataegus Aria findet sich bis zu 4000 Fuss über dem Meer. Cerasus avium, Pyrus Malus sylo. und Pyrus communis sylv. stei- gen auch bis zu einer Höhe von 3000 Fuss über dem Meer. Die Gesträuche dieser Waldregion sind, ausser den genannten, die oft baumartig werden, die ver- schiedenen Rubi, tomentosus, corylifolius, glandule- sus, idaeus ete., Rosa tomentosa, collina Jacgu. und ihre verschiedenen Formen, alpina, verschiedene Formen von canina, Rosa umbellata Leyss. ete., Amelanchier rulgaris, Acer campestre, Viburnum Lantana, Cornus sanyuinea, Corylus Avellana ete., 206 An Farnkräutern sind diese Waldungon ziemlich reich. Osmunda Spicant et regalis, Aspidium acu- leatum, spinulosum, Filix mas et femina, fragile, Scolopendrium officinale, Polypodium vulgare, Phe- gopteris et Dryapteris,. Lycopodium elavatum, Equi- selum sylvaticum, ziemlich gemein. — Carez remo- ta, pendula, siellulata ete: — Gräser will ich fol gende anführen: Aira flezuosa, Poa sudelica und, nemoralis, Elymus europaeus, Festuca sylvatica, Miium effusum, Bromus asper, giganteus et Con- vallaria vertieillata und multiflora ziemlich gemein. Orchideen bemerken wir folgende: Neotlia repens, Orchis sambueina,. maculata, bifolia, Ophrys nidus aris, Epipactis latifolia, Listera cordata.— Dieoty- tedonische Kelchblüthler dieser Localität sind Eu- phorbia sylvatica, selten oder nie im Granit, ge- mein auf dem Eurit, Euph. duleis (purpurata Th.), Asarum europaeum, Mercurialis perennis, Daphne Mezereum, Monopetalen: Primula elatior, Lysima- chia nemorum, Veronica mentana, Digilalis purpurea, ochroleuca und lulea alle drei sehr gemein, nebst ihren seltneren hybriden : purpurata, fuscescens und media, Serofularia vernalis, hinter Sulz, Atro- pa Belladonna gemein; Pyrola secunda und minor; Erica vulgaris nimmt leider noch ungeheuere Stre- cken Landes ein, besonders auf dem Sandsteinge- birg, wo sie mit Genista sagiltalis und pilosa bei- nahe alle anderen Pflanzen verdrängt. Vaccinium Myrtillus und Vitis idaea, auch ungeheuer gemein und ganze Waldungen einnehmend mit Erica vul Ei 297 garıs. Teucrium Scorodonia’sehr gemein, Galeobdo- ‘Ion luteum,. Sitachys sylvatica, Betonica officinalis, strita und’ hirta, Pulmonaria angustifolia, offieina- . lis, mollis, Myosotis sylvatica, - Phyteuma spicatum (gemein), Galium rotundifolium, sylvaticum, laene und Boceoni, Asperula odorata, Scabio:a sylcatica. Syngenesisten : Hieracium sylvestre Tsch., sabau- dum, umbellatum, Prenanthes purpurea "ziemlich gemein durchs ganze Wasgaugebirg. . Cenlaurea montana und nigra, beide gemein, Gnaphalium syl- talicum, Senecio Fuchsi sehr gemein, und nicht S. nemorensis; 8. sylvaticus, Doronicum Pardalian- ches, :Solidego virgaurea. — Uinkeliiferen: Peuceda- num Öreoselinum auf dem Eurit und Sandstein. — Chaeropkyllum hirsutum im ganzen Wasgau an Strommufern und klaren Bächlein, Saricula euro- paea, löpilobium spicatum und monltanum, Circaea Iuteliana, Spiraea Aruncus ziemlich gemein, Genista germanica, pilosa und sägittalis, Spartium scopa- rium, alle vier ungeheuer geinein, grosse Strecken einnehmend. — Trifolium alpestre und aureum, monlanum, Viecia dumelorum, Lathyrus sylvestris, Orobus niger und tuberosus. — Dianihus superbus and deltoides auf grasigen Plätzen der Waldungen und Triften des Amarinen Tihales. ZLychnis- sylves- tris,. Stellaria nemorum, Arenaria irinervia, Viola canina und sylvestris, Impatiens noli langere, Ora- lis Acetosella, Hypericum pulchrum, monlanum, hir- sulum, dubiusm, Geranium pyrenaicum etc. Mono- Iropa Iypopitys, Dentaria pinnats und pentapkıy!- 298 los, Cardamine impatiens, amara an Bächlein und Quellen, mit Chrysosplenium alternifolium und op- positifolium, Montia fontana und Stellaria aqualica, Arabis arenosa, hirsula, Turritis glabra, Brassica alpina nicht gemein; Hepatica triloba, Ranunculus nemorosus DC. , acris ß. sylvaticus. Helleborus foe- fidus, auf dem Euritboden mit Asclepias Vincetowi- cum, Aquilegia. vulgaris, und vielen andern gemei- nern Arten. Die Sandstein - Formation unterschei- det sich von allen anderu Gebirgsarten durch ihre Pflanzenarmuth, Erica vulgaris, Vaccinium Myrlillus und Vitig idaea, Genista pilosa und sagittalis, Spartium scoparium, diese Gesellschaftspflanzen erlauben nur wenig andern das Gedeihen auf dieser Fels- art, nur auf den niederh Sandsteinbergen trefien wir z. B. bei Mutzig, Gebweiler, St. Pils, Rap- polzweiler, einige seltnere Gewächse, z. B. Sisym- brium pannonicum, Helianthemum guttätum, Aclaea spicata, Neoitia repens, Aira praecoz etc. — Auf den niedern Granit- und Gneiss- Formationen tref- fen wir in den grasigen, inzwischen felsigen Laub- hölzern etwa folgende seltnere Gewächse : Carex pillulifera, Avena pratensis und Aira flexuosa, Dan- thonia decumbens, Bromus erectus, Luzula Forsteri, vernalis, mazima und albida, Paris quadrifolia, Cosvallaria Polygonatum, majalis, bifolia, Lilium Martagon, Orräthogalum iuteum, Anthericum Liliago und ramosum, Orchis mascula, sambucina, macula- ta, Epipaclis pallens, ensifolia, latifolia, atropur- pureq, Eistera ovala, Melampyrum vulgatum Pers., 299 Veronica Chamaedrys et offieinalis , Digitalis Tu- tca, Scrofularia vernalis (selten), Eryihraea Centaurium, Pyrola media Smith., Vinca minor, Thymus Calamintha, Melittis Melissophylium, Be- tonica hirta Leyss., Campanula Cervicaria, persi- cifolia, Trachelium, Galium sylvestre Poll., Cruciata- Scop., Sambucus Ebulus, Viburnum Lantana et Opu- lus, Hierseium sylvestre, umbellatum, Auricula, Pi- losella, Pelleterianum, Lactuca vwirosa und Scuriola, Cineraria campestris, Sedum Telephium, reflexum, | desyphyllum im Amarinen Thale, Rosa cinnamo- mea, gallica, pumila, rubiginosa, collina, dumeto- rum, sepium, arvensis, tementosa, villosa, glandu- losa Bell., Tormentilla erecta, Potentilla rupestris, recla, canescens, argeniea c. varielat., Cralaegus lorminalis, monogyna, Genista germanica, pilosa, sa- gittahs, Trifolium alpestre, medium, echroleucum, monlanum, Vicia, Cracca, pisiformis, dumetorum, Silene nulans, Lychnis Viscaria, Stellaria holostea, Hypericum hirsutum und Geranium sanguineum, pa- lustre im feuchten Gebüsch, Arabis hirsuta, Turri- lis ylabra, Hepatica triloba, so wie noch mehrere Pflanzen der obern Bergregion. In den Felsritzen, in alten Mauern folgende Farnkräuter : Asple- nium Adianthum nigrum, septentrionale , germani- cum, Ceterach officnarum, Aspidium fragile. — In den sandigen Hohlwegen von verwittertem Gra- nit: Agropyrum Halleri (Triticum Poa DeC.), Fe- stuca myurus, Aira canescens und caryophyliee. Auf Sandäckern: Agrostis vulgaris, Festuca duriuscula, curvula, Poa bulbosa, cristata, Rumex Acetosella, W u , 500 zhinanthas hirsulus, Veronica verna, triphylios, Li naria minor, vulgaris, striefa, Antirrkinum Öron. tium, Verbascum Lychnitis, Thapsus, Thymus Serpyl- lum, angustifolius, Acinos, Galeopsis Ladanum, ockro- leuca, Meniha arvensis, Myosotis collina et hispida, Prismatocarpus hybridus, Galium spurium, Arnoseris minima, Hiypochaeris glabra, Gnaphalium gallicum, arvense, monlanum, Senecio viscosus, Erigeron acris, caradensis, Achillea nobilis, Anthemis tinctoria, FPimpinella saxifraga, Heliotropium europaeum, Scle- ranthus annuus et perennis, Alchemilla Aphanes, Ornitkopus perpusillus, Dianthus prolifer, Trifolium procumbens, Arenaria rubra et tenuifolia, Spergu- la ervensis et pentandra, Sayina erecta, Helian- thexsum vulgare, Viola canina, ericelorum, arven- sis, Polygala vulgaris, Hypericum humifusum et perforatum, Arabis Thaliana, Iberis nudicaulis, Mal. va moschala sehr gemein, Papaver Argemone et du- bium, Adonis aestivalis, Ranunculis arvensis, repens ete. — Auf Felsen hinter Sulz und Wattweiler Sazifraga decipiens Ehrk. Die Aecker der Thal- banen haben keine eigentbümliche Flora. Die Wiesen der Thäler haben eine gemischte Flora, bestehend aus den Pflanzen der höhern Bergwie- sen und denen der Wiesenflora des Rheinthales. Aus deiı ‚höhern Bergwiesen sind etwa "folgende Gewächse in die Thalwiesen herabgestiegen: Trol- lius europaeus, Nasturtium pyrenaeum im Weasgau s.ar gemein, im Mai ganze (trockne) Wiesen ver- goldend, Corydalis tuberosa, Geranium sylvalicum, Kalva moschala, Stellaria nemorum, an den Bäch- 501 jein: Comarum palustre, Epilobium palustre, Myr- rhis odorata, Chaerophyllum hirsutum, Meum atha- manlicum, Selinum pyreniaeum, diese im Wasgau so gemeine, in Beutschland so seltene Art. Peuceda- num Oreoselinum, nur im Eurit und Sandsteinbo- den, im Granit noch nicht vorgefunden, ebenso Se- linum Carvifolia, Tussilago alba, an Bachufern Pe: dicularis sylvatica, Orchis viridis, Juncus Tenageja, Thesium montanum Ehrh. steigt selten ins Thal herab, so wie auch Narcissus Pseudonarcissus md Botrychium Lunaria, Hieracium paludosum. Die Gräser unsrer Wiesen sind beinahe die nänh- chen wie durch ganz Deutschland, — selinere Gras- arten der Wiesen sind Festuca loliacea, Bromus racemosus und erettus, Bordeum secalinum, Alone- curus fuleus, Glyceria airoides, Nardus stricta, Die Carices unsrer Thalwiesen sind auch nur die ge- meineren; Juncus aeutiflorus und lamprocarpus sind die gemeinsten Junceen, nebst conglomerätus, ef- fusus et glaucus. Orchideen sind in den Thalwie- sen sehr viele: O0. coriopkora, mascula, die gemein- ste an trocknen grasigen Abhängen, ceonopsea, us- tulata, latifolia, Morio, Epipactis_palustris, Im Amarinenthale, auf Eurit-Boden nichts gemeiner "als Euphorbia verrucosa flavicoma. Polygonum Bis- lorta, eine der gemeinsten Wiesenpflanzen. In: den .Sumpfwiesen ist vie) Eyuisetum pratense und limosum, Galium palustre und uliginosum, und die meisten schon genannten Sumpfpflanzen. Apargia hispida und hastilis sehr gemein. Oenanthe peuce- danifolia und Carum carvi, Silaus pratensis, Hera- \ 302 cleum Sphondylium, Pimpinella magna, Chaerophyl. lum sylvestre sind die verbreitetsten Umbellisten. An den Bächlein an grossen Wässerungsgräben : Epilo- bium hirsutum, roseum und tetragonum, molle, Men- tha sylvestris, viridis und satfiva, sehr selten Mentha crispata Schrad. Spiraea Ulmaria und Filipendula, Sanguisorba offieinalis, Lythrum Salicaria, Lysima- chia vulgaris und verschiedene Trifolia und Vicia, Lotus corniculatus, sind ebenfalls gemeinere Pflan- zen der Thalwiesen. — Eine der schönsten Floren unseres Gebietes, ist die der Kalkflor, besonders aber des oolithischen Jura-Kalks. Vom ersten Frühlinge an bis spät in den September und Octo- ber sind unsere Kalkhügel mit blühenden Pflan- zen geschmückt. Der graugelbe dichte Muschel- kalk, der Kalk der Keuperformation oder Molasse und des Lias bieten lange nicht jene Verschieden- heit und Mannichfaltigkeit der Flora wie der Jura- Kalk. Schon im März und April sind die Hügel des Jura - Kalks mit Viola odorata, hirta, mirabi- lis und canina, c. variet., Hepalica triloba, Anemone Pulsatilia und sylvestris, Lepidium pelraeum, Thlaspi montanum und perfoliatum, Corydalis digitata und tuberosa, Hippocrepis comosa, Prunus Padus und spinosa, Mespilus Amelanchier, Cerasus Mahaleb, Potentilla cinerea und opaca, Ornithogalum um- bellatum, Muscari racemosum, Sesleria coerulea und Carez montana geschmückt. — Im Mai blü- hen etwa folgende : Carez humilis, brizoides, orni- ihopoda, glauca, Stipa pennata, Melica ciliata, Fe- sluca glauca, Jris germanica, Phalangium ramosum, % 503 Orchis hircina, mililaris, fusca, simia, pyramidalis, Ophrys anthropophora, myodes, Arachnites, arani- fera, apifera, monorchis, Epipactis pallens, rubr& ensifolia, Cypripedium Caleeolus rariss., Euphorbia rerrucosa sehr gemein, Melampyrum cristatum, Oro- banche rubens Walir., Epithymum, Gali Dub., ela-. tior Sutt, Veronica Teuerium, prostrala, acinifolia, Globularia vulgaris, Püysalis Alkekengi, Teucrium monlanum, Botrys, Chamaedrys, Chamaepitys, Ajuga genevensis, Melittis Melissophyllum , Lithospermum purpureo - coeruleum, Asperula tincloria, galioides, Hieracium fallax Wlid., collinum Gochn., praeal- tum Vill., bifurcum Bieberst., praemorsum, Crepis pul- chra, Barkhausia tarazacifolia, Calendula arvensis in den Reben sehr gemein, Caucalis daucoides, Rosa pimpinellifolia, pumila, dumetorum, arvensie, Po- tentilla canescens, Medicago minima, Colulea arbo- rescens, Coronilla Emerus, Linum (enuifolium, Heli- anthemum Fumana, Dietamnus albus, Althea hirsu- ta, Geranium sanguineum, Iberis amara, Ranuncu- lus nemorosus et. Im Juni und Juli Tkalictrum minus (montanum Wallr.), Rapistrum rugosum, Diplotaxis muralis, Arenaria faseieulata, Dianthus Seguieri Vill., Viecia tenuifolia und angustifolia, Trifolium rubens, Sedum reflexum, sexangulare, Critamus ayrestis, Trinnia Henningü, Bupleurum rolundifolium et. falcatum, Achilles nobilis, Anthe- mis tincloria, Pyrethrum corymbosum, Inula hirta (rara), salicina, Centaurea Scabiosa, Cnicus acau- lis, Tragopogon majus, Lactuca perennis; Anchusa talica, Salvia Sclarea, Orobanche coerulea et Cerva- riae mihi, Euphrasia lutea, Siellera passerina, Ru- me£ pulcher, Thesium intermedium, Euphorbia fal- cala, Orchis conopsea et odoratissima, Allium rotun- dum, vineale, oleraceum, sphaerocephalum, arena- rium, Bromus patulus et arvensis, Avena pralensis, Phleum asperum et Boehmeri. Im August und Sep- tember Spiranihes autumnalis, Gentiana eruciala et ciliala, Lactuca Scariola, Chrysocoma Linosyris, Cni- D s 304 . cus eriophorus, Cenfaurea paniculala, Artemisia co- rymbosa, Aster Amellus, Buphthalmum salicifolium, Cervaria Rieini, Peucedanum alsaticum, Seseli mon- tanum et bienne, Foeniculum vulgare, Chaerophyllum bulbosum. — Die Alluvion der Thalströme hat auch manch Eigenthümliches, 2. B. Scrofularia canina et aqua- tica, Corrigiola littoralis, alle Formen der Persica- riae, besonders das so schöne Polyyenum nodo- “sum Pers., Festuca glauca, Genothera biennis, mu- ricata et parviflora, Mentha viridis, sativa, ver- schiedene Salices, Salir fissa, triandra ete., die mei- sten Panicum; im Kiesboden z. B. bei Colmar: Poa megastachya, pilosa, dura, Agropyrum Halleri; hie und da Pariectaria officinalis, Xantkium struma- rium, Alyssum incanum und calycinum, Euphorbia platyphylios, die meisten Chenopodien, Herniaria glabra et hirsuta, Linaria minor, die Verbasca und Solana Deutschlands, Galeopsis ochroleuca, variega- ta, bifida, Tetrahit, Ladanum, die meisten Myosotis, Echium vulg., Lycopsis vulg., Dipsacus laciniatus und piosus, Barkhausia foelida, Chondrilla juncea, die - Arlemisia campestris, Absynthium und vulgaris, Se- necio erucaefolius und viscosus, Inula pulicaria, Eryngium campestre, Trifolium seabrum, striatum, elegans, Ornithopus perpusillus, Onobrychis salita, Ervum graeile, Lathyrus Nissolia, Gypsophila mu- ralis, Dianthus Armeria et prolifer, Silene noeli- flora, Sagina apetala, Spergula nodosa, Arenaria rubra, Üerastium brachypetalum, vulgatum, visco- sum et Linum Radiola, Halva ‚Alcea, die gewöhn- lichen Gerania annua, Reseda Luteola et Iutea, Nas- turlium pyrenaicum, sylvestre et palustre, Erysimum cheiranthoides, Erucastrum Pollichii, Camelina saliva et dentata, Thlaspi arvense et campestre, Sennebiera Coronopus, Lepidium ruderale, Isatis tinctoria, Jun cus capi’alus etc. In einem andern Beitrage will ich versuchen die Flora des ebenen Ellsasses. in ihren Umrissen darzustellen. u cHiezu Intellbl, Nr. 4.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 20. Regensburg, den 28. Mai 1835. I. Original - Abhandlungen. 1. Mycologische Beobachtungen über das Vorkommen der Pilze in den Monaten October und Novem- ber 1834; von Hın. Ph. Wirtgen in Coblenz. Osbsteich die Witterungsbeschaffenheit dieses Herbstes dem Wachsthum der Pilze nicht günstig war, so fand sich doch Gelegenheit, manche sel- tene Art zu finden und manche interessante Be- obachtung zu machen, deren Mittheilung hier viel- leicht nicht ohne Nutzen seyn dürfte, Ich machte meine Excursionen *) in der Flora von Coblenz, und durchsuchte in dem Zeitraume von 1£ Monaten (15. Oet. bis 1. Dec.) besonders die Wälder, die das Vorgebirge des Hundsrücks, die nordöstlichste Spitze desselben, zwischen Rhein und Mosel bedecken, und welche aus Eichen, : Bu- *) Diese Exeursionen mtachte ich im Begleitung meines Freundes Fr. Junghuhn, welcher eben aus Bona (in Nordafrika) zurückkehrend, sich 2 Monate hier aufhielt, Ich benutzte diese Gelegenheit, mit der Mycologie mich genauer bekannt zu machen, Die Diagnosen der neu- aufgestellten Species sind von ihm, und viele der hier mitgetheilten Bemerkungen sind aus gemeinschaftlicher Untersuchung hervorgegangen. Flora 1855, a0. U 306 chen und Hainbuchen bestehen, nur einige kleine Fichtenwälder finden’ sich vereinzelt in diesem Thei- le des Gebirges. Ein anderer genau untersuchter Ort ist das Geissbachthal bei Metternich, durch die Mosel von dem vorhin genannten Theile des ‘ Gebirges getrennt. Der höchste Punct dieses Ge. birges ist der Kühkopf (1050° hoch); eine halbe Quadratmeile mag die ganze Fläche der untersuch- ten Gegend betragen. “Vergleichen wir nun die Pilzmenge des jetzi- gen Herbstes mit der in anderen Jahren beobach- teten, so sehen wir überall eine ausserordentliche Armuth und Entblössung der Natur; der Boden scheint uns leer und öde, und während diese son- derbaren Gestalten die entblätterten Wälder von Neuem beleben und bevölkern als eine Nachblüthe des Pflanzenreichs, so sehen wir sie in diesem Jalıre nur selten und in geringer Zahl; einige der ge- meinsten Arten fehlen ganz, und andere, besonders Agariei, welche sonst heerdenweise vorkommen, finden sich nur einzeln und zerstreut. Die Ursache dieser Erscheinung ist wohl in nichts Anderem als in der zu grossen Trockenheit des vergangenen Sommers zu suchen, welche bis zum 10. October anhielt; die ohnediess nur sehr sparsamen Regen, welche dann fielen, kamen zu spät, es war schon bedeutende Kälte eingetreten, und während. die or- gauischen Substanzen wegen Mangel an Feuchtig- keit nicht hinlänglich aufgelöst und der mit Pflan- zentheilen aller Art angefüllte Boden der Wülder gleichsam nicht befrachtet werden konnte, so fehlte - 507 das zweite Hauptmotiv zum Empörwüchern der Pilze, die Wärme. Ich vermisste daher besonders die Bauchpilze, von Nees v.-Esenbeck Wärme- pilze genannt, und nur sehr wenige Arten fand ich in geringer Zahl. Eben so fehlten die grösseren Arten des Genus Peziza, welche sich mit ihren he- mispbärischen, Anfangs geschlossenen cupulis den Bauchpilzen nähern, und die daher in der diess- jährigen Ausstellung der Natur gänzlich fehlten. Auch von den grösseren Arten der Gattung Sphae- ria fand sich (Sph. Hypoxylon ausgenommen) nicht die geringste Spur. Eben so mangelte es an -Cla- varien. Auffallend war dagegen das Vorherrschen der Thelephora-Formen, die, da sie ausserordent-. lich häufig an allen Bäumen und abgehauenen Stäm- men wucherten, der Pilzvegetation dieses Herbstes einen eigenthümlichen Character anfdrückten. Be- sonders häufig fanden sich Tihelephora purpurea und hirsuta.— Als ein Beweis, wie ungünstig für das Emperwachsen der Pilze eine zu niedrige Tempe- ratur sey, diente mir das häufige Schwammweiss (Mycelium), welches nach dem Regen im October in ausserordentlicher Menge vorkam und den Bo- den aller Wälder erfüllte; bis zu einem Fuss tief war der lockere Boden der Buchenwälder davon durchdrungen. Aber es bildeten sich keine voll- kommenen Gestalten daraus empor, sondern die Kälte, welche eingetreten war, hielt sie auf einer mvollkommenen Bildungsstufe z zurück. Alte Bauın- Stäinme waren von dieser schleimigen Masse über- v2 308 zogen, ob aber eine T’helephora oder ein Polyporus sich daraus entwickeln würde, war nicht zu bestim- wen. Rührte man eine Laubschicht auf, so fand man jene klebrige Substanz in Menge, und weisse Fasern, welche von ihr ausgingen und sich überall hin verzweigten. Bald stellten diese die Rhizo- morpha fibrillosa P. mit ihren weit umher krie- ‚chenden, oft mehrere Fuss langen Fasern dar; bald waren sie zärter und näherten sich einander mehr, faule Blätter gleich einem glänzendweissen Spinnen- :ewebe überziebend (Himantia candida P.) ; bald hoben sich einzelne Fasern senkrecht empor und bildeten keulenförmige oder cylindrische an ihrer Spitze faserige Pilzchen (gleich der Gattung An- tnina Fr.). Diese verschiedenen Richtungen, in die das Mycelium nach allen Seiten hin überging, gleichsam selbst nicht wissend, wohin es sich con- centriren solle und schwankend zwischen entgegen- gesetzten Kräften, — waren oft an einem und dem- selben: Stamme als Zweige sichtbar, die durch weisse Fasern und eine Menge fauler Blätter zu- sammenhingen. Hier, — um das Ganze noch einmal zusammenzustellen — hier breitete sich das Gewebe der Himantia candida aus, dort erhoben sich diese Fasern zu einer Anthina, und hier war der bild- same Stoff in grössere Massen zusammengeschmol- zen, aus dem offenbar eine weisse Clavaria empor- wuchs, und Alles stand in direetem Zusammen- hange durch Zwischenfasern, die als Rhizomorpha firillosa noch weit in dem Boden und an faulen Stämmen umherkrochen. rn‘ 309 Hier folge die Aufzählung der in diesem Herb- sie gefundenen Pilze, nach der in Fries's Systeina. mycologicum beobachteten Ordnung. *) Hymenomycetes Agaricus procerus P, In Wäldern am Kühkopf, Agaricus procerus P. var. Diese Varietät zeigte dem Hut fest angedrückte Schuppen in concentri- schen Kreisen (A. conceniricus P. ?) und zeich- nete sich aus durch den fehlenden Ring, den ich nie bemerkte, doch kamen mir ganz junge Exem- plare nicht zu Gesicht. Sie ist viel niedriger und die Lamellen nähern sich dem Stipes mehr. Ag. procerus P. var. candida (Ag. excoriatus Schaeff.?). Mit diesem Namen bezeichne ich einen Pilz, der in den Weinbergen bei Winnigen und Lay a, d. Mosel häufig wächst und dicht an den, Stän- men der Weinstöcke meistens rasenförmig vor- könmt. Er unterscheidet sich von dem A. proce- *) Diese Aufzäblung enthält nur diejenigen Pilze, die ich nach Fries mit Gewissheit bestimmt und getrocknet habe, Die Agartei habe ich auf die Art aufbewahrt, dass ich sie in ihre einzelnen Theile zerschnitt, und ı) die Epidermis des Hutes, 2) die Oberfläche des Slipes, und 3) ein Verticalsegment des Hutes und Stipes mit den Lamellen besonders getrocknet und auf Papier auf- geklebt habe, wodurch sich ihre specifischen Charäctera nebst der Farbe vollkommen erhalten. — Da ich aus- ser dem voxtrefllichen Werke von Fries keine ande- ren Hülfsmittel, namentlich keine Abbildungen hatte, so empfehle ich die neuen Arten der neueren Prüfung umnsichtiger Kenner, welchen alle Hülfsmittel zu Ge- bote stehen. ‚ 510 rus, mit dem er durch den sich zuletzt ablösenden und beweglich werdenden Ring übereinstimmt, 1) durch die durchgehends weisse Farbe, die nur auf dem Hute einen schwachen Anflug vom Rothbräun- lichen hat; 2) durch die glatte Beschaffenheit des Hutes, auf dessen Oberfläche man nur bei genauer Betrachtung kleine, dicht anliegende Spreublättchen bemerkt, die bei vielen, namentlich den jüngeren Individuen gänzlich fehlen; der Hut ist unregelmäs- sig und später in der Mitte vertieft; er ist von we- niger zäher, sondern mehr zerbrechlicher Suh- stanz; 3) durch den glatten Stipes, welcher bald aequalis, bald an der Basis verdickt, bald höcke- rig und unregelmässig und viel kürzer ist als beim procerus (% -= 3 Zoll lang), nicht selten ist er ge- krümmt und ausser dem Mittelpunkt angeheftet ; 4) durch die Lamellen, welche an ihrer Basis (an dem Ende, mit dem sie sich dem Stipes nähern) anastomosiren. Ag. clypeolarius Bull. -— Ag. granulosus Fr., Ag. rutilans Schaeff., Ag. Myomyces P. im Fichten- walde am Remstecken. — Ag. melleus Wahl, an Stämmen eines abgebrannten Waldes. — Ag. ebur- neus Bull. — Ag. ruplus n. sp. (Keucosporus, Armillaria Fr.) Pileo umbonato, glabro, epidermide contigua, lamel- _ lis subadnaltis, stipite aequali firmo, infra annulum firum flocculoso-membranaceo. Er ist ganz’ weiss mit etwas fleischfarbiger Schattirung, von fester compacter Substanz. Der 311 Strunk ist solid, compact, inwendig etwas schwan- mig, 4 — 5 Lin. dick, 12 =: 2 Zoll lang und an seiner BAsis meistens: etwas gekrümmt. Das nicht feuchte Velum umgibt, heraufteigend, den Strank auf 3 seiner Länge und besteht aus einer dicken, jedoch weichen und.leicht‘ zerreissbaren Membran, die im jungen Zustande dem Rande des Hutes an- gehettet ist und später (nach fortgeschrittenen Wachsthum des Pilzes) theils in einzelnen Fetzen am Hutrande hängen bleibt, theils einen aufsteigen- den, schlaflen (aufwärtsgerichteten), an seinem Ran- de zerrissenen und unregelmässigen Ring bildet, welcher an seiner innern (dem Stipes zugekehr- ien) Fläche glatt, an seiner äusseren aber, durch die Kraft: des sich ausdehnenden Hutes, eingeris- sen, und dadurch körnig- uneben, gleichsam flo- ckig- eingerissen ist. Eine solche flockig- häutige Beschaffenheit, wo zwischen der weichen, ihn gleich einer Rinde bekleidenden Membran, queere- Risse vorkommen, zeigt auch der ganze untere Theil des Stipes, welcher aber ober dem Ringe ganz glatt und glänzend ist.. Der Hüt ist einen Zoll und dar- über breit, fleischig, compact, fast ganz glatt, (zu- weilen mit etwas mehligem Anflug) und hat-in der Mitte eine stampfe nabelförmige Erhöhung. Das Velum hängt nicht mit seiner Epidermis zusammen, sondern ist bloss seinem Rande angeheftet. Die Lamellen sind nicht sehr gedrängt, an ihrer Schnei-* de fast gerade und dem Stipes da, wo er in: den Hut übergeht, gelind angeheftet (subadnatae). Vom 312 Ag. clypeolarius ist er sehr verschieden; — dem Ag. granulosus steht er am nächsten, unterscheidet sich jedoch von ihm, ausser der Farbe, durch die glatte Beschaffenheit des Hutes und durch den viel robusteren Stiel, — Er fand sich in kleiner Ge- sellschaft in dem. Fichtenwalde am Remstecken am 1. November. Ist gut zu frocknen., Ag. emelicus P. var. maxima. — A. persona- tus P. im Fichtenwalde am Remstecken ; seine Spo- ridien. sind constant 'weisslich - gelb, fast- fleisch- farbig. — Ag. alutaceus V. — Ag. gilvus P. — Ag. candicans P. — Ag. Oreades P. — . Ag. flac- cidus P.— _ Ag. velutipes P. in zwei Formen. — Ag. asemus Fr. doch mit ylattem, nicht gestreiftem Stipes. — Ag. nebularis Batsch. — Ag. laccatus Scon. — Ag. androsaceus L. — Ag. scorodonius Fr. — Ag. spiendens P. Aus der Abtheilung der Mycenae Fr. fand ich folgende : Ag. rancidus Fr. syst. myc. p. 141. Ein schö- ner höchst ausgezeichneter Pilz, den Fries in Schweden entdeckte. Er zeichnet, sich durch ei- nen sehr starken Geruch nach vanzigem Mehl aus und stimmt vollkommen mit der kurzen aber sehr treffenden Beschreibung des Fries überein. Im Fichtenwald ‚am Bemstecken (3 Exempl.) Nov. Er trocknet gut. — Ag. polygrammus Bull.— 49. galericulalus Scop. nebst einer kleineren Varietät mit sehr auseinanderstehenden an der Basis aderig- verbundenen Lamellen. — Ag. radicatus Sow. 513 Ag. alcalinus Fr. Seltener war die gewöhn- liche Form mit grauem Hute, aber sehr häufı fand sich am 1. Nov. in dem. Fichtenwäldchen bei dem Remstecken, dessen Boden sie wie junge Saat _ überzog, eine ganz weisse grössere Varietät, mit diekeren, mehr ‚auseinander stehenden Lamellen; ebenfalls mit starkem laugenartigen Geruch. Bloss an der Spitze zeigte der Hut eine kleine grauliche 'Schattivung. , Als ich einige Tage später denselben Wald von Neuem besuchte, war von den 'Tausen- den auch nicht ein einziges Individuum mehr vor- handen, Ag. epipterygius Scop. — Ag. filopes Bull. — Ag. citrinellus P.— Ag. adonis Bull. — Ag. epi-. phyllus P.— Ag. purus P. Ag. ericetorum P. Ay. corticola P. (Schluss folgt.) 2. Einige naturgeschichtliche besonders botaniscihe Bemerkungen über die Greifswalder Oie (Insel) ; von Herrn. Professor Dr. Hornschuch in Greifswalde. Die Greifswalder Oie liegt 5 - 6 Meilen von Greifswald und 22 Meile von der derselben am nächsten liegenden Küste der Insel Usedom in der Ostsee. Ihre Länge beträgt bei einer ungleichen Breite von 80 — 150 Ruthen, gegenwärtig kaum eine kleine Viertelmeile Ihr Flächeninhalt ergab bei der letzten Vermessung im Jahre 1819 eine Grösse:von 77 Pommerschen Morgen (& 300 Ruthen) und 150 Quadrat-Ruthen. Diese Vermessung zeig- 31h. te zugleich, dass die Insel seit 1728, in welchem Jähre ..die letztvorhergegangene Vermessung gesche- hen war, also folglich in einem Zeitraume von 91 Jahren, in der Mitte des nördlichen Ufers beinahe um 10 Ruthen abgenommen habe. Unzweifelhaft hat dieselbe in früherer Zeit einen bedeutenderen Umfang gehabt und ist im Laufe der Zeit durch die Gewalt der an ihren Ufern sich brechenden Wellen, so wie durch das alljährlich im Herbste in--Risse und Spalten der Ufer eindringende und dort gefrierende Wasser, das beim allmähligen Wie- devrauftbauen ein theilweises Zusammenstürzen der nan unhaltbar gewordenen: Aussenfläche zur Folge hat; auf.ihre gegenwärtige Grösse vermindert wor- den. Da beide Ursachen fortdauern, so verliert die Insel alljährlich an Grösse und dürfte dereinst, wenn anch erst in sehr entfernter Zeit, ganz ver- schwinden. Sie ist das Eigenthum der’ Stadt Greifs- wald und wird von drei Bauern bewohnt, welche einen geringen Pacht geben und zu dem 2 Mei- len. entfernten Kirchspiel Cröslin gehören. Ihrer geognostischen Beschaffenheit nach gehört die Insel dem Fluthlande an- und besteht zum grössten 'Theil aus Lekm, der eine Menge vereinzel- ter grosser Blöcke, so wie Schichten von kleinen Meer es - Schalthieren, die durch einen stark eisen- haltigen Cement zu 'grössern oder kleinern Massen verbunden sind, eingeschlossen enthält. Die Ober- ‘fläche wird durch eine mehrere Fuss mächtige lijecke von Dammerde gebildet. Die Ufer sind 315 steil und haben an den niedrigsten Stellen eine Höhe von 30 — 40, an den höchsten von SO Fuss. Die ganze Insel unfgibt ein je nach‘ dem Wässer- stande grösserer oder kleinerer’ Gürtel von grossen Steinblöcken,, wahrscheinlich die Ueberreste des von den Wellen verschlungenen Theils’ der Insel, die selbst kleinen Böten die Annäherung nur an einer einzigen Stelle gestatten. Kantzow * erwähnt dieses Eilandes wie folgt: „Die vom Gripswalde‘ haben auch ein be- „flossen lendichen, heisst die Ew, ist vngefherlich „fünfl-oder sechs meilen vor der stat in der sehe „belegen. Darauft wonet nymander, sondern stehet „nhur holtz vnd eine capelln darauf, da die fisher „wan sie nach dem heringe vnd stör im vorjar vnd „herbste fischen, messe liessen halten vnd jtzundt „sinder das heilige evangelium wieder an den tag „gegeben, geprediget wirt, Es wechset auff dersel- „ben insul ein selttzam krawt, heisst Remas, hat „schyr bletter wie ein knoblawch. Dasselbige rew- „chet umb pfingsten wen es blühet vberaus wunder- „starck vmb die zeit khan ein minsche schwerlich „vor wehentage des hecaptes vnd eikelen des magens „auff dem Lande pleiben, wo. or nicht flucks fresse „vnd trinke, den das ist das remedium dazu. Es „seint rahr auff dem lande, vnd man saget, das „der rehe vnd hasen wildbret vmb die zeit nach *%) Pomerania etc. von Thomas Kantzaw und aus dessen Handschrift herausgegeben von H.G.L.Bose- garten 1816 — ı7, 2 Bde 8, 2. Bd. p. 442. 316 „dem krawte schmecket. Man weis nicht, was eg „doch vor ein arth krawts ist, etzliche meinen es „sein wilde knoblauch, wen man die bletter zer- „reibet rewcht es schyr wie knoblawch: Umb dis „iendichen fengt man viel stör vnd andre fische. “ Soweit Kantzow. In.den „Pommerschen Provinzial-Blättern für Stadt und Land. Herausgegeben von J. E. E. Ha- ken“ 2ten Bandes Istes Stück p. 49. wird dieses Krautes wieder erwähnt und bemerkt, -dass die Einwohner es nicht unter dem angegebenen Namen ‚kannten, auch nichts von einem Kraute mit diesen Eigenthümlichkeiten , als sie darnach gefragt, ge- wusst hätten, bis endlich einigen beigefallen sey, dass eine Pflanze, aber nur sehr sparsam im Ge- büsch gefunden würde, deren Blätter einen üblen Geruch hätten, auch wohl der Milch einen .bittern Geschmack mittheilten, wenn die Kühe ja— was nur selteu geschehe — davon fressen. Man konnte sie. aber in der spätern Jahreszeit nicht mehr auf- finden, schloss jedoch: aus der unvollkommenen Be- schreibung, welche die Leute davon machten, dass .es. eine lauchartige Pflanze sey. Der Herausgeber der Zeitschrift fordert gleichzeitig die Freunde der Botanik auf, zur nähern und sichern Bestimmung dieser Pflanze beizutragen... j In derselben Zeitschrift 3ten . Dis. $ten St. p- 369. berichtet ein anderer über das Kraut Be- wias und sagt, der Archiater von Weigel habe eine ihm vorgelegte trockue Pflanze davon für Al- 317 kum oleraceum L. erklärt, nach späterer - Ansicht einer frischen, jedoch nicht blühenden Pflanze, sich aber dahin geäussert, die etwas breitlichen Wurzelblätter schienen nur den Bärenlauch (Al- lium ursinum L.) anzudeuten, Gewissheit würde jedoch nur durch ein blühendes Exemplar zu er- halten seyn. Diese Nachrichten steigerten meinen Wunsch, das liebliche kleine -Eiland zu sehen und botanisch zu untersuchen, noch mehr, auf welches ich ohnes hin jedesmal, so oft ich demselben auf meinen Streifzügen zu Lande oder zu Wasser nahe ge- kommen war, mit Sehnsucht hingeblicht hatte, Die Reise dahin ist jedoch mit einigen Schwierig- keiten verknüpft, indem sich nur selten Gelegen- heit dazu darbietet, auch wegen der Abhängigkeit von Wind und Wetter die zu einem solchen Be- suche erforderliche Zeit nicht.genau bestimmt wer- den kann, und so kam es nun, dass dieser Wunsch bis zum Jahre 1832 unerfüllt blieb. Mit Freuden ergriff ich daher im Sommer des erwähnten Jah- res die Gelegenheit, welche sich mir durch die von mehreren Freunden in ‚Wolgast mir geworde- ne Einladung zu einer Reise nach der Oie, zur Erfüllung meines lang genährten Wunsches darbot, Bei trübem regendrohendem Wetter wurde die Reise vom 8. Juli gleich von Wolgast aus zu Was- ser angetreten, Bald wurden Wind und Wetter günstig, und um 2 Uhr Nachmittags landeten wir auf der Die, wo wir 24 Stunden verweilten, Diese % 318 Zeit benützte ich zur möglichst genauen Untersu- chung der Insel in botanischer Hinsicht, fand aber nichts Eigenthümliches, sondern nur die Pflanzen des benachbarien Festlandes und der Inseln Rügen und Usedom, so wie einige der gewöhnlichsten Strandpflanzen, an welchen die Insel wegen ihrer steilen Ufer und der Heftigkeit der Brandung sehr arm ist. Unter ersteren verdienen bloss Lathyrus sylvestris L., Vieia cassubica L. und Ilex aquifo- tum L. erwähnt zu werden. Letztere Pflanze ist hier sehr häufig und "bildet kleine 4 — 5 Fuss hohe Gebüsche. Von ansgezeichneter Holzstärke habe ich sie jedoch nieht gefunden, die dicksten Stämme « übertrafen an Stärke nicht die Dicke ei- nes Mannes-Vorderarms. Als die vielbesprochene Pflanze wurde mir ein Lauch bezeichnet, in wel- chem ich Allium Scorodoprasum erkannte. Diese Pflanze wächst zwar jetzt noch häufig auf der Insel an unangebauten Stellen, aber keineswegs in solcher Menge, dass sie die von Kantzow ange- gebenen Wirkungen hervorbringen könnte, Ent weder muss sie däher in jener "früheren Zeit, als die Insel noch unbewohnt, in viel grösserer Menge Sort gewachsen seyn und ist seit der Anbauung mit den Rehen und Hasen, von denen ebenfalls keine mehr vorhanden sind, allmählig bis auf die- sen Rest verschwunden, oder Kantzew’s Bericht beruht auf Uebertreibungen, indem auch keine an- dere Pflanze gefunden. wurde, von welcher die an- gegebenen Eigenthümlichkeiten abgeleitet werden könnten. + 319 Oft hatte man mir von dem prachtvollen An- blick dieser Insel zur Zeit der Baumblüthe erzählt und wie sie dann ganz in Weiss gekleidet weit in die See hineinscheine. Ich war daher nicht we. nig erstaunt bei meiner Ankunft nur einzelne, Obstbäume auf derselben zu finden. Bald jedoch entdeckte ich den Irrthum, indem ich sowohl über- all auf unangebauten Stellen, als auch in dem lich- ten Walde, der kaum den Namen eines Hains ver- dient, da die Bäume, die ausserdem aus Linden und. wenigen Eschen bestehen, sehr vereinzelt, sind, einen Banın fand, den ich im ersten Augenblick wegen seiner ungewöhnlichen Grösse — 1% — 15 Fuss Höhe mit einem Stamme von 1— 1% Fuss im: Durchmesser nicht sogleich erkannte. Bei nä- herer Betrachtung zeigte.es sich jedoch bald, dass es nichts anderes als — Ürafaegus Oxyacantıa war. Nirgends sonst habe ich diese Pflanze von dieser Grösse und Stärke und von so ganz baumartiger Form gesehen wie hier, wo sie die schönsten Kro- nen bildet, "und allerdings in der Blüthe, in wel- cher sie. es eben ist, welche der Insel das gerühm- te schöne Aussehen verleiht, einen prächtigen An- ick gewähren muss. Zwar finden sich auch auf der Halbinsel Wittow einige baumartige Exemplare von dieser sonst nur strauchartig vorkommenden Pflanze, allein keineswegs von 50 riesenartiger Grüsse. Sollte es blvss von der Willkühr des Men- schen abhängen, ihr diese baumartige Gestalt zu verleihen und diese sich in allen Gegenden hervor- 320 bringen lassen, so dürfte sie in dieser Gestalt eine eler schönsten Zierden unserer Parke werden, in- lem sie einzeln auf Rasenplätze gepflanzt, sowohl in der Blüthe als mit Früchten einen sehr ange- xıehmen Eindruck hervorbringen würde, der durch ıden. Wohlgeruch der ersteren nur verstärkt wer- 'den könnte, . NM. Botanische Notizen. 1) Auf dem höchsten Gipfel der Redschützalpe bei Heiligenblut, im Hinübersteigen zur Gössnitzalpe hat sich im verflossenen Sommer zugleich mit Achil- lea nana auch die Festuca violacea Gaud, in voller Blüthe vorgefunden. Zwar nahe verwandt mit F. nigrescens, ist sie jedoch durch die gefärbten Aehr- chen, die gefärbten weichhaarigen Blüthenstiele und die kaum 1 Zoll langen Halmblätter leicht unterscheidbar. 25 Poa glauca Smith, Link, Wahlenberg, die an Felsen und im Gries am Ufer der Möll bei Heili- genblut ziemlich‘ häufig und oft in sehr schönen Rasen mit zahlreichen mehr als schuhlangen Hal- inen vorkommt, ist gewiss eine zuverlässige Spe- ties. Die ganze Pflanze ist blaugrün, steif-aufrecht, mit schmalen zusammengezogenen Rispen, und ganz glatt, mit Ausnahme von den Blüthenstielen und Blatträndern, die etwas scharf sind. Sie ist ver- schiedentlich verwechselt worden und ist ganz ge- wiss keine Varietät weder von Poa nemoralis noch von P. serotina. Noch weniger hält sie eine Ver- gleichung mit Poa laxa aus. Allgemein e botanische Zeitung. Nro. 21. Regensburg, am 7. Juni 1835. I. Original- Abhandlungen. 1. Mycologische Beobachtungen über das Vorkommen der Pilze in den Monaten October und Novem- ber 1834; von Hrn. Ph. Wirtgen in Coblenz. (Schluss. ) Von den Omphalarüis fand ich zwei: Aga- rieus_cyathiformis Bull. und zwischen faulenden Eichenblättern A. microscopicus n. sp. Minutissimus, .diapha- nus, stipite aequali, capillari, pileo umbilicato, 4 — 6-suleato, Jamellis angustissimis arcuatis. Er ist mit blossen Augen kaum wahrnehmbar, 1 — 2 Lin. hoch, ganz weiss, Der Hut ist schon von seinem ersten Entstehen an in der Mitte trich- terförmig vertieft und sieht, von oben herab be- trachtet, wie eine 4 — Ölappige Korolle aus, in- dem sich zwischen jedem ‚abgerundeten Lappen eine tiefe Furche befindet. In diese Furche senkt sich die zarte durchscheinende Membran des Hu- tes hinab und bildet die ‚schmalen, fast sichelförmig gekrümmten Lamellen, die daher kaum mehr als Verdoppelungen jener Hutmembran sind, und de- ren Zahl mit der dex Furchen übereinstimmt (4 Flora 1855, 21a X 522 \ bis 6.). — Er ist mit dem Ag. capillaris Schum. nicht vergleichbar. Nov. Am Remstecken im Fich- tenwalde zwischen zusammengewehtem Eichenlanbe, Von den seitlich angehefteten fanden sich .Ag.. flabelliformis Bolt., ostreatus Jaeg: und styptlicus Bull. Ausserdem habe ich von den Leucosporen noch 4 unbestimmte Mycenae, eine Ülitocybe und eine Russula vor mir. Zwei Agarici wit rosenrothen Sporidien, Ag. rhodopolius P. und pascuus P. Von denen, welche rostbraune und schwarze Sporidien haben, sammel- te ich: Ag. campestris L. auf der Fläche hinter der Feste Alexander. — Ag. aeruginosus Curt. zwi- schen Laub, besonders häufig im Geisshachthale. — Ag. praecox an grasigen Rainen. — Ag. flavidus. — Ag. lateritius Pers., Ag. capnoides Fr. mit ei- ner kleineren Varietät und Ag. stipatus P., welche alle drei rasenartig an alten Stämmen wachsen. — Ag. aurivelus P.? ein grosser lederartig zäher Pilz mit purpurschwarzen Sporidien und Lamellen und rothgelbem nach oben zurückgeschlagenen glat- ten Hute; auf dem Boden eines abgebrannten Wal- des. — A. faclibilis P.— - Ag. hypnorum Schrank. — Ag. variabilis P. und applicatus Balsch., bei- de seitlich angeheftet, sitzend oder umgeschlagen, an von faulendem haube bedeckten Zweigen. Ag. callochrous P.— A. squarrosus Mich. Hiefür hal- te ich einen Pilz, ‘welcher auf einer..Wiese bei Coblenz an alten, kaum .aus.dem Boden: hervorra- geuden Stämmen rasenartig hervorkasi. : Er stimmt 923 mit dem A. squarrosus so wiemlich überein, nur dass die Farbe des Hutes und Stieles eine schwach grünlich - gelbe ist, auch ist er bedeutend kleiner. Zwei unbestimmte Cortinariae. Aus der Familie der Coprini kamen fölgende vor, die ich wie die andern trocknete: Ag. atra- mentarius, plicatilis und ephemerus, sämmtlich auf der Wiese jenseits der Moselbrücke. — Ag. dis- seminatus P., welcher, obschon sehr klein, doch ziemlich fest und compact ist und gut trocknet. Er umgab in dicht zusammengedrängten Schaaren einen alten Pappelstamm bei Metternich. Merulius tremellosus Sch. Hydnum Auriscalpium L, Im Fichtenwald am Remstecken. Hydnum repandum L. in wenigen kleinen und verkrüppelten Exemplaren. Ein Hydnum resu- pinatum, Daedalea quereina L.— D. sepiaria L. An Zäunen um Coblenz. — D. unicolor Fr. Diese zeichnet sich durch ihr Hymenium aus, welches, während man im jungen Zustande die sich zwi- schen den gekrtimmten Lamellen labyrinthisch hin- schlängelnden Spalten deutlich unterscheidet, spä- ter eingerissen wird und die Stacheln eines Hya- num darstellt. Eine monströse Form der Daedalea cinerea Fr,? Resupinata, pulvinata, hemisphaerica, undigne hy- menio labyrinthico teeta, vertice in diseum eleva- tum nudum, medio subdepressum abiens. In De- X 2 324 eember auf der oberen, glatten, horizontalen Fläche eines harten Buchenstammes bei Laach. Sie ist blassbraun, lederfarbig - braun, und durch ihr wahr. haft labyrinthisches (weder lamellenartiges noch po- röses) Hymenium: ausgezeichnet, dessen Zwischen- räume da, wo es mit der inneren Masse yer. schmilzt, mit einer weissen korkartigen Masse aus- gefüllt sind. Die scheibenförmige Verlängerung auf ihrem Scheitel ist nackt, d. h. mit keinem Hy- menium bedeckt. Sie ist an ihrer Basis 5 Zoll breit, 4 Zoll hoch, und wiegt (risch) ausserordent- lich schwer, gegen 2 Pfund. Die innere Substanz, von der Z Zoll hohen Lage der Buchten vings be- deckt, ist korkartig, hart und etwas dunkler ge- färbt. Der Geruch ist nicht unangenehm. Sie war leicht und unverletzt vum Stamme zu trennen, indem ihre Basis gleichsam nur aufklebte. Boletus witellinus P. Im Coblenzer Walde. Polyporus fomentarius Fr.— P. igniarius. — P. suareolens. — P. squamosus an Wealdstämmen bei Gülk. — P. umbellatus im Condethal. — P. adustus Willd. an alten Weidenstämmen im Geiss- bachthale in Menge. — P. mollis. — P. versico- tor.— P. medulla panis, — P. bombycinus Fr. elenchus fungorum. Für diesen halte ich einen byssusartigen, dünnen, wie aus Fäden zusammen- gewebten Pilz, den ich auf der innern Fläche der Rinde eines alten Stammes ausgebreitet fand, der von schöner brauner Farbe ist und in seinem helle- ven, goldgelben, seidenartig glänzenden, faserigen 525 Umfange eine Himantia darstellt. Er kann in seiner Witte als eine dünne trockene Membran yon Holze gelöst werden. Im Condethal — Thelephora tirsuta Willd. in unzähligen Formen und Varietä- ten überall ; eine -besondere kleine dünne und zarte varietas ramealis, efluso - reflexa von blas- ser Farbe fand ich häufig an abgefallenen Ha- selzweigen. — Ti. purpurea P. an alten. Stäm- men; oben ist sie bleich, unten lilafarbig, fast rosenroth ; während sie an den vertikalen Seiten der Stämme horizontal angeheftet Hütchen oder Muscheln, eine über der andern bildet, so über- zieht sie nicht selten den oberen horizontalen Theil der Stämme als eine resupinato-eflusa. — 7% sanyuinolenta A. S. An Fichtenstämmen am Rem- stecken; wenn man sie berührt oder nur den Stanm quetscht, auf dem sie wächst, z. B. durch Abmeiseln des Holzes, so. quillt ein blutrother Saft hervor, der bald nussfarbig wird und sie schmu- tzig-bräunlich färbt. — Th. rubiginosa P. im Geissbachthale. — Th. comedens Nees, springt, getrocknet, in kleine Spalten. — Th. ferruginea P.— Th. muscigena R., auf Moos an den Diorit- felsen bei Urbar. — Th. lactea Fr.,. für diesen halte ich einen milchweissen, fast krumigen Ueber- zug an alten Hölzern, der bloss im Umfang etwas byssusartig ist; — nach Fries gehören hieher auch die faserigen, byssusartigen Formen der Ai- mantia candida Pers., welche ich, wie schon oben erwähnt, in grösster Menge fand; besonders zwei 326 Formen lassen sich davon unterscheiden, 1) eine auf Blättern ausgebreitete und mit ihren Faser angeheftete, 2) eine an kleinen Zweigen vorkom- mende, gleich einer Clavaria aufrecht stehende, an ihrer Spitze faserige Varietät, die der Anthina fulva Fr. in ihrer Form ganz gleich kommt. — Th. palmata Fr. auf der Karthause. — Ti. stri. gosa bei Bassenheim. — Mehrere unbestimmte 7%, resupinatae. — Von den Keulenschwämmen war meine Ausbeute sehr gering; denn ausser der Spa- thularia flavida L. im Fichtenwald am Remstecken und der Clavaria crispula Fr., welche mit ihren zahlreichen Wurzelzasern besonders in der Nähe alter Stämme, zwischen Moosen, vorkommt, fand ich nur Clavaria pistillaris L. bei Laach und Cla- varia corniculata Sch. in einem einzigen Exemplar, und Calocera cornea Fr. mit einer längeren Varie- tät von blasser Farbe. Ferner auf feuchten Blät- tern und von Blätterschichten bedeckt, die sehr zarten, schon durch das Anhauchen zusammenfal- lenden: Typhula gyrans Fr. und Typhula phacor- rhiza Fr., letztere nebst einer Varietät mit viel längerem Stiel; doch den Höcker, auf welchem sie nach Fries nisten sollen, bemerkte ich nie. Tremellinen. Tremella sarcoides Wilh. fand ich sehr gemein an alten festen Stämmen, häufig in Gesellschaft der Bulgaria sarcoides Fr., mit welcher sie gleiche Substanz und Farbe hat, und der sie besonders im alten Zustande, wo beide gefaltet und unregelmässig werden, sehr ähnlich 527 sieht; die Tremelle aber ist in ihrem .ersten Er- scheinen stets verlängert und. @ylindrisch mit ab- gerundeter Spitze, die Bulgaria hingegen becher- fürmig mit hervorragendem. Rande. Tr. (Coryne) wnieolor Fr. —: Tr. mesenterica. Reitz. — .. Naematelia encephala . Fr.. ‚an abgefallenen Zweigen. — x Eu Exidia recisa Fr, welche in ihrer Form die Bulgaria inquinans vollkommen. wiedergibt, aber ‚von viel weicherer, gallertartig- schleimiger Sub- stanz ist. — - Ew. ylandulosa Fr. :auf alten Stäm- men bei Winingen. . Dacrymyces slillatus Nees, von welchem ich drei Forinen unterschied,. 1) auf alten Brettern sehr kleine. rundliche _karmosinrothe Knötchen, gleichsam Tropfen, 2) auf Zweigen ‚der Laubhöl- zer grössere, vundliche glatte Höcker von fast ro- - senrother Farbe; 3) auf abgefallenen Fichtenzwei- gen blattförmige, gefaltete, unregelmässige Häufchen von heller pomeranzengelber Farbe, die von wei- cher gallertartiger Subsanz sind und sich wegen ihrem rasenartigen oder mehr blattartigen Vorkom- men mehr der Gattung Tremella nähern, getrock- net fallen sie auch zusammen und verschwinden fast gänzlich nach Art der. Tremellen; sie sind 13 bis 2 Lin. breit. Ven den Selerotiaceen nur Sclerotium Puslula P. überall auf abgefallenen Wallnussblättern. Fungi cupulati. Bulgaria ingwinans et sar- coiles Fr. — Putellaria‘ atrata Fr. — Slietis ra- 328 diata Fr. — Ascobolus furfuraceus P.— Cenan- gium pulveraceum Fr.— Ü. quereinum Fr., einem Hysterium auffallend ähnlich; eine kleine Varietät hiervon fand ich auf dünnen Weidenzweigen, wel.’ che sieh von dem qyuereinum dadurch unterschei- det, dass -die Individuen der Länge des Zweiges nach stehen. . ‘ Peziza firma Fr, Laach. — Peziza virginea P.— P.nivea P.--. P. bicolor P.— P. Rosae P.— P. cuesia P.— P. citrina P. nebst einer, Varietät mit längerem Stiel.— 'P. pallescens P. — P. chrysocoma P.— P. atrata P.— P. cyathoi- des ß. convivalis Fr.— P,fruetigena ß. salicina Fr. — P. fructigena var. virgultorum Fr., hierher zähle ich eine Pezize, welche ich auf abgefallenen Weidenzweigen unter faulendem Laube in unglaub- licher Menge fand und die ihrer äusseren Form nach eher zu den Helotien gehören möchte. Auf kurzem, eylindrischen, gleichen, 1—— 2 Lin. Fohen, an seinem unteren Theile gewöhnlieh schwärzlich- braunen Stiel steht das nie concave, sondern schon ‚in seinem ersten Entstehen linsenförmig convere, 1 Lin. breite Tellerchen von schmutzig blassgelber Farbe, welches nur, indem es vertrocknend zu- sammenschrumpft, in der Mitte etwas vertieft wird. — P. zanthomela? P.— P. stercorea P.— P. anomala Pr. auf Buchenstämmen und entrindeten Eichenzweigen heerdenweise ; sie ist hirschbraun, \ oben einwärts gebogen, gefurcht, am Rande‘ weiss. Feucht, im frischen Zustande, war sie geöffnet, mit j 0 - . 829 einem runden engen Loch versehen, — später (schon nach einigen Stunden, als sie etwas trock- nete) zog sich der Rand zusammen- und blieb eng verschlossen. - Pyrenomyeetes,. Sphaeria Hypozylon L. — &ph. deusta Hoffm. — Sph. decorticans P:—. Sph. fragiformis P. — Sph. multiformis Fr. —. Sph. serpens P. uebst einer mehr vereinzelt in kleine- ren, der Sph. multiformis äbnlichen Häufchen ste- henden Varietät. — Sph. cupularis P.— Sph. moriformis P.— Sph. Bombarda Batsch.-- Spk. Pulvis pyreus L., nebst einer Var. mit einzeln ste- henden Perithecien. — Sph. Pezisa P.— Sph. hirsuta P.— Sph. spiculosa P.-— Sph. fimbriata P.— Sph. pilifera P.— Sph. nivea P.— Sph. excipuliformis Fr. —- Sph. einnabarina Fr. — Sph. pleurostoma Fr. — Sph. lata P. — Besonders viele von diesen Sphärien fand ich in dem tiefen, an alten Stämmen reichen Condethal bei Winnin- gen und in dem schon oft erwähnten Geissbach- tbale bei Metternich. — Phacidium dentatum et eoromatum Fr.— KRhytisma acerina Fr. — Von den Angiogasteren kamen Nidularia stria- ta, Crucibulum und Olia vor; ferner Sphaerobolus stellatus T. im Geissbachthale — Unter den Pe- risporiaceen bemerkte ich häufig Erysiphe commu- nis Fr. (auf Artemisia vulgaris) und E. gullala Schltd. (auf Blättern der Haselstaude.) Von den Trichogasteren: Tulostoma brumale Pers. zwischen Moos und Mauern. — ycoperdon 30. gemmalum B. in ihrer grösseren nnd kleineren Varietät. in den Vorwaldungen des Kühkopfs. — Lycoperdon pyriforme Sch. — X. constellatum P. in der Nähe alter Stämme zwischen. Moosen,. -— Bovista plumbea P.— Geasirum Iygrometricum P, Nur sehr geringe Ausbeute wurde mir aus der so schünen und zahlreichen Familie der Myxo- gasteren; ich fand von diesen: Lycogala minialum L..im Coblenzer Wald-an Stämmen. — Peri- chaena populina Fr. — Trichia ovata, pyrifor- mis und nilens, nebst einer noch unbestimmten schönen Art, sämmtlich im Geissbachthale. — Ar- eyria, punicea Pers. ebend, — JPhysarum nutans, niyricans und eine Speeies mit schwärzlichem, an seiner Basis etwas verdickten Stipus, welche ich auf lebenden Individuen von Hypnum erista ca- sirensis fand; das noch schleimige Köpfchen. war milchmeiss, als ich es nebst seiner Mutterpflanze in eine Schachtel legte, und hatte sich am andern Morgen, als die Schachtel geöffnet wurde, kohl- schwarz gefärbt. - Von den zahlreichen Bypho- und Coniomyce- ten,. die ich fand, konnte ich nur folgende be- stimmen : : Trentepohlia aurea Marl. Am felsigen Ab- hange des Fort Constantin, Steine und Moose über- ziehend. — Sporoirichum. caesiellhun Fr. — Fusi- sporium flavum Fr. — Anthina fulva et flammea Fr. auf faulen Blättern im Geissbachthale. — B0- Irytis cinereo-virens Kxe.— Süilbospora orvata P. 551 Tubercutaria vulgaris T. sehr. häufig an Holz und Zweigen. Jllosporium roseum Mart. häufig auf Flechten und Moosen an Populus dilatata, — Phrag- midium incrassatum Lk, häufig auf Blättern von Rosa, Rubus etc. — Eine Menge sogenannte Spe- cies aus den Gattungen Puccinia, Uredo und Eri- neum, welche ich aber nicht, wenigstens die aus den beiden letzteren Gattungen, als besondere Spe- cies unterscheiden und aufzählen möchte, 2) Succinclae diagnoses specierum planlarum nova- rum europaeo -turcicarum in calalogo meo ®) 0c- currenfium; auctore Dr. E. Frivaldszky. 1. Haberlea rhodopensis Frivaldszky. Classis Linn. Didynamia Angiospermia. Familia naturalis: Acanthoidei Jussieu. Gen. Ruelliae prozimum. “ Char. gen. Calyx 5-fidus ebracteatus, corolla ‚subeampanulata, limbo 5-lobo, stamina per paria subappröximata, capsula globosa, dentibus elastice dehiscens, squama nectarifera circularis, semina pauca. Descriptio. Planta acaulis, flores terminales 3— 5 umbellati, pedunculi ‚breves ad basim bi- bracteati. Calyx 5-fidus dentibus acutis. Corolla everulea intus hirsuta, extus glabra lobis inacquali- bus cerenatis. Germen hirsutulum pulvinari cocei- neo eirculari insidens; stylus longitudine germinis: *) Conf. Intellbl. z. Flora 1855. S. 55. f 332 stigma capitellatum: stamina subaegualia basi co- rollae innata, apice inflexa, antheris approximatis, Capsula biloeularis, quadrivalvis, glabra, apice in acumen breve attenuata, dissepimento duplicato bi- partibili. Semina linearia arcuata fusca, in centro dissepimenti utrinque funiculis brevissimis affıza, Scapus 3 — 6-pollicaris, apice subnutans. Folia coriacea, oblongo - lanceolata, in petiolum deeurren- tia, inaegnaliter serrato-crenata, snpra viridia, sub- tus eanescentia nervosa. Üaeterum tota planta hir- suta. Radix crassa, fibrillosa, suberosa.. Habitat in montibus‘Rhodope Rumeliae , flo- vet Junio. | 2. Acynos acuminalus Frivaldszky. Radice lignosa, caule decumbente vamoso, foliis elliptico - lanceolatis utringue protraetis apiee acu- minato-dentatis 3 — 4 -nerviis, corolla rubello-vio- lacea ‚majuscula tota hispida.— Affınis A. graveo- lenti, sed corolla majori, eaulibus brevioribus dis- erepat, Habit. in Rumelia. 3. Rhamnus.rumeliaceus Friv. Calyeibus 5 -fidis, squamis petaloideis obeor- datis vetusis, floribus subeorymbosis racemosis axil- laribus, foliis ovalibus acutis, supra glabris, subtus lueidioribus, eostis eminentibus hirsutis. Hab. in mont. Rhodope. 4. Geum ‚Sadleri Frivaldszk. Caule subtrifloro, aristis rectis villosis, foliis Iyrato - pinnatis, lobo extremo maximo duplicato - erenato basi cordato, laciniis reliquis inaequalibus 3353 parvis. — Tota hirsutissima. Flores speeciosi, magni, rubro-aurantiaci. Hab. in Rumelia. 5. Acıynos erectus Frivaldsk. . Foliis ovatis utringque protractis, apice acuto recurvo servatis grossenervosis, caule erecto, ramis erectis paucis. Tota subhispida. — Affınis A, pa- tarino sed flores exigui. — An Ziziphora taurica M.B.? Hab. in Rumelia. 6. Centaurea pallida Frivaldszk. Squamis anthodü glabris viridibus, apice hel- volisciliato-serratis, foliis supremis lanceolatis, ıne- dis et inferioribus pinnatisectis, laciniis oblongis, cauleque "angulato lanuginosis. — Flores albi. Hab. in Rumelia. 7. Ferula hispida Frivaldszk. Uimbella prolifera, caule ramoso, ramis paten- tibus, infra hispido, foliis eaulinis coriaceis hispi- dis bipinnatis, lobis ovato-lanceolatis incisis con- fluentibus margine undique cartilagineo - serrulatis. Hab. prope Philippopolim. 8. Silene ewaltata Frivaldssk. Petalis spathulato - linearibus indivisis glabris, floribus panieulato-racemosis verticillatis dioieis, pe- dunculis glabris, caule strieto 2—4-pedali, ad me- dium usque hirsuto, supra medium viscoso ; foliis ovato - lanceolatis hirsutissimis in petiolum decur- rentibus. — Datis characteribus a 8. Otte wi affinis differt. Hab in Rumelia. 9. Scabiosa triniaefolia Frivaldszk. 354 Corollulis 5-fidis Iuteis, "foliolis involueri uni- versalis subulatis , fohiis supradecompositis, laciniis tenuissimis, cauleque ramosissimo glaberrimis prui- nosis. Hab. in Rumelia. 10. Centaurea ciliata var. albotomentosa Frivaldszk, Squamis anthodii lannginosis apice helvolis ei- Hato - serratis, foliis supremis abbreviatis, mediis et infimis duplicato - pinnatifidis , caule angulato, — Tota eandidissima. ‘ Hab. prope Philippopolim, 11. Rubus sanguineus Frivaldssk. Folüs ternatis subtus albotomentosis, foliolis subsessilibus serratis, caule angulato tomentoso, aeuleis ereberrimis validis hamatis (flores sangui- nei), Hab. in montib. Rhodope. 12. Dianthus brevifolius Frivaldszk. Floribus fasciculato-capitatis 3 — 5., tubo ca- lyeis viridi, bracteis calycem subaequantibus arista- tis, caule subquadrangulo scabrido, foliis angustis, internodio multo breyioribus nervosis scabris. Hab. in Rumelia. . 13. Silene subconica Frivaldszk. Calyeibus fruetus subeonicis striatis profunde dentatis, foliis hirsutis lanceolatis, petalis crenatis. Hab. in Rumelia. 14. Silene eolorata Frivaldszk. Calyeibus elevatis subenerviis dimidiato - colo- vatis, foliis lanceolatis enerviis glaueis margine senbrigflProxina S. longiflorae, sed calyces multo brevi es). Hab. in Rumelia. : 2 335 15. Delphinum junceum DE. var. einerascens Frivaldszk. Caule erecto velutino parce ramoso, foliis ve- lutinis tri-quinque- partitis, partitionibus laciniatis, laciniis linearibus obtusiusculis, vacemis multifloris, floribus subcontiguis calcare:incurvo pubescente, calycem longitudine bis superante, ovariis tribus yillosissimis. Hab. in Rumelia. - 16. Chondrilla intybacea Frivaldssk Foliis radiealibus runcinatis, caulinis lanceolatis acnleato - dentatis, caule angulato glabro inferne strigoso, (Datis charact. a Ch. juncea differt.) Hab. ad Philippopolim. "17. Bupleurum apiculatum Frivaldszk. rw Involaeris involucellisque 5 - phyllis lanceolatis aristafis, foliis angusto - linearibus sparsis acumina- tis, caule recto tenui patulo ramoso, Flores ochro- leuci, involucella sub apice aristato serrulata. Hab, in Rumelia. 18. Rottboellia Sandorii Frivaldszk. Culmo 2— 4 pedali simplici vel vamoso basi hirsuto incurvo, dein strieto solido fareto, spica articulis longe distantibus, 3 — 4, (suprema longis- sima) sulcato -striatis albo-villosis: villis saepe ex basi glandulosa provenientibus, foliis inferioribus longis linearibus sparsim pilosis infra carmatis su- pra fascia longitudinali alba notatis; vadice lignosa trassa vaginis foliorum emareidis tecta, seminibus lineari -oblongis apice rostellatis. ‘Hab. in planit. Rumeliae, - fh 356 19: Tribulus terrestris L. var. albidus Frivaldszk, Foliis 4 — 9-jugis aequalibus elliptieis incanis setosis, feuetibus 4 - cornutis, canle procumbente elongato lanuginoso. Hab. in planit. Rumeliae, 230. Mentha Pulegium var. microphylla Frivaldszk, Caulibus basi inflexis strietis, foliis parvis, flo. rum verticillis depauperatis. Folia subtus granulis minimis aureis pellucidis, Hab. in Bumelia. 21. Ziziphora compacta Frivaldszk. Bracteis pluribus, inferioribus ovato -acuminafis ci- liatis nervosis, supremis orbicularibus apiculatis, floribus terminalibus in capitulum congestis , folüis Jlineari-lanceolatis, caule erecto, ramis tribus qua- tuorye. Hab. in Rumelia. 22. Centaurea napulifera Rochl. Foliis lineari-lanceolatis, radicalibus remote et grosse dentatis, caulinis sessilibus integris albo- lanatis, caule simplici unifloro, squamis anthodiü margine atrofuscis albido -fimbriatis, radice fusea in 3 — 5 radiculas fusiformes attenuatas divisa. Hab. in Montib. Balkan.‘ 23. Lithospermum Rochelü Frivaldszk. A Lithosp. arvensi foliis 3plo — aplo latiori- bus satis differt). Hab. in Rumelia, 24. Achiliga chrysocoma Frivaldszk. Folis linearibus pectinato - pinnatihdis‘, albo- villosis, anthodiis lanatis, floribus aureis, caulibus simplieibus, albo -lanatis. Hab in Rumelia.. (Hiezu Beiblatt Nr. 6.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 22. Regensburg, den 14. Juni 1835, ” I. Original - Abhandlungen. Bemerkungen ‘über Galium und einige verwandte Gattungen; . von Hrn. Prof. I. E Tausch in. Prag... W; schwierig es sey, die Gattung Galium in sicbere und natur gemässe Abtheilungen zu brin- gen, davon waren die Botaniker von jeher über- zeugt, und diess ist wohl auch die Ursache, dass in ' botanischen Werken bis zu Hrn. DeCandolle's Prodromus keine naturgemässe Eintheilung dieser Gattung zu finden ist. Mit der in Hrn. DeCan- dolle's. vortrefflichem Prodromus eröffneten An- sicht muss ich jedoch gestehen, nicht einverstanden zu seyn, da schon durch dessen erste oder Haupt- abtheilung die natürlichste Gruppe Cruciata unnö- thig zertrennt wird, und die übrigen Unterabthei- lungen auf grösstentheils sehr wandelbare Charac- tere gebaut sind. Ich glaube einen Character auf- gefunden zu ‚haben, den man bisher übersah, wor- nach sich die Gattung in zwei sehr ‚natürliche Ab- . theilungen bringen lässt, und zwar nach der Ent- wickelung und Entfaltung der Blumen selbst. Ent- weder entwickeln sich die Blumen an den unteren Theilen, Zweigen der Pflanze früher, und an den Flora 1855, 22, Y 338 oberen später ,. so. dass die unteren, Zweige oft schon Früchte tragen, währ end die obersten erst blühen, oder die Blumen entwickeln ‘sich an allen Theilen (den oberen und unteren) der Pflanze zu- gleich , oder auch (bei arınblüthigen Arten) die obersten zuerst. . Galium Cand. prodr. 4. p. 593. (excl.-nonnul- lis Asperae spec.)" Germen inferum vyato- globo- sum, limbo calycis vix -ullo. Corolla 'supera rotata 4-ant varissime 3- partita. Stamina 4. Styli 2 Fructus siecus, didymus, constans ‚mericarplis 2 2, aut abortu solitariis, „ subglobosis aut, ovatis, inde- hiscentibus, 1- -spermis. _Herbae, aut raro ‚suflrutices. Folia vertieilläta, zn yaria, saepissime composita. a Divisio naturalissima fit ex evelutione forum, suntque : . I Eugalium : Flores anthesi cgatanel, seu su- periores primores,. i. e. flores in inferior ibus et sum- mis ramis simul se) “aperientes, seu in speciebus ianeiti superiores inferioribus antecedentes. L. Rubeola : Flores anthesi sugcedandi, 'ab imo versus apicem progredientes, ; "Hune characterem ' cam "Rubia eommunem habent; ine ei nomen mihi videtur. idoneum. Eugalium „porro dividendum” "est in; B, 1) Staurogalion : Folia verticillata A- „na, saepe ‚latiora et 3- n epvia. . Hue referenda_ ö De Can- dollii Plaiygalia, Coecogalia, Trichogalia (magnä yars) et @. fr ulicosum. W. Subdividi‘ possunt ex inflorescentia axillari, corymbosa, aut paniculata: - D | 9 9) Asterogalion.: Folia „yenticillata 6— 8-10, rarg 4— 5. Huc spectant Leiogalia (maximp pars),- Erythrogalia , „Kanthogalia , Trichoyalia (pars). Subdividi posspnt, quoque . ex . inflo- rescentia. _ R 0, B Ruheola dispescenda est im . 3) Aparine : Folia verticillata 6-8—10, ‚raro 4—5. Caulis. aculeolis xetrorsis saepe scaber adhaerens. Flores hermaphroditi, aut rarissime polygami. Iuflorescentia varia, (ex qua optime subdividi. possunt). Huc: trahenda Euaparines, Leiaparines (excl. &. aprico Sm), Xanthapari- ,‚ Ericogalia (cum G. verticillato Leis.) et complures species Leiogaliorum, uti @&. trifidum, palustre, uliginosum.ete, et Trichogaliorum,, uti G. maritimum. 4) Cruciata: Folia verticillata 4-na, saepe lata 3-nexvia, Flores lutei' aut ochroleuci polygami. Inflorescentia peculiaris,,,, corymbi neinpe axilla» res 4-ni vertieillares folia nunquam excedentes, pedunenlis fructiferis arcuato-recurvatis, -fruc- tumque saepe J-spermum sub foliis absconden- dentibus. Haec sectio est naturalissima, et si unica a typo generali aberraret species, ad ge- nus proprium evehi deberet. Hue spectant Marschaligalia et Cruciata Cl. DeCandolli (excel, 6. gibraltarico} Staurogalion. a Galium rotundifolium L. und ellipticum W. Die ältere Synenymie derselben ist noch immer nicht Y2 . 340 gehörig anseinandergesetzt. - Zu ersterem gehört &:Yotundif. L. spec. ed. 1. 1. 'p. 108. @. rotundifol, ß. &d. 2%. 1. p. 357. Moris. hist. 3. = 9. 1.21. f.4 (non ad Asperulam laevigatam). Barr. ie. t. 323, Zu letzterem gehört @. rotundifol. «. Linn. spec, ed. 2. 1. p. 156. Boce. sie. t. 6. f. 1. Moris. hist, 3:29 1 2%1.f 5. Barr. ie t. 324, :"Galium circaezans Mich. Ich besitze ein Rxem- plar, das ich als @. latifolium erhielt, welches sich von ©. circaesans durch nichts als den Mangel der Börstenhaare an den Fruchtknoten unterschei- det, und weiches ich für ‚eine var. leiocarpa des- selben halte. Obwohl man in neuerer Zeit schon bei vielen Arten derlei Abänderungen gefunden, so dürfte man solche noch bei mehreren Arten auffinden. Galium articulatum Lam. Cand. (excel. 6. ar- ticulato Roem. et Schnlt. et Valantia artienlata Lam.) Dazu muss Buxb. Cent, 2. t. 29, gezogen ‘werden, und die Pflanze ist nichts anderes als 6. rubiöides var. Iatifolia, wie sie auch nach Graf Waldstein’s Herbar in Ungarn wild wächst. Es kann demnach &. artieulatum Roem. Sehult. für die Valmtia articulata L., da die Botaniker die spezifischen Namen nicht gerne ändern, im Syste- me stehen bleiben. : @. fruticosum W. Schon Sieber bemerkte, dass es mit @. junceum Siblh. einerlei sey, was ich auch, seit ich die Flora graeca gesehen habe, kei- nen Augenblick bezweifelte. Herr Spreugel ver- 341 einigte auch beide, und höchst wahrscheinlieh mit vollem Rechte noch mit @. dichotomum Lehm., und Hr. DeCandolle führte sie non alle wieder ein- zeln auf. Dass das Strauchartige des Stengels Hra. Sibthorp nicht aufgefallen ist, da doch sein Name schon darauf hindeutet, ist sanderbar. Die Blätter desselben sind sehr stumpf und undeutlich dreinexvig. Asterogalion. Galium linifolium Lam. Cand. prodr. 4. p. 592. scheint der Beschreibung nach. nichts anders, als G. sylvaticum EL. zu seyn, auch die dazu gezogene icon Florae Danicae t. 609. ist. G. sylvalicum L. Vermöge der Diagnose soll sich diese Art durch fo- lio acuminate, nicht oblusa mucronala unterschei- den, denn membranacea sind sie bei @. sylvaticum auch so ausgezeichnet, dass man sich wundern muss, dass man diess nicht schon längst in die Diagnose derselben aufgenommen hat. Nun ist aber die Form der Blätter hier so wandelbar, dass man an einem Stengel die unteren Blätter elliplica oblusissima mucronata findet, während die oberen doppelt so lang und zugespitzt, und daher lincari- lanceolata acuminata genannt werden müssen. G. aristatum (L. spec. p. 152.) caule er recto adscendenteye 4-gono, foliis $ lineari - lanceolatis mucronatis margine scabris, panicula ramosissiMa, ramis subcorymbosis, pedicellis capillaribus, corol- lis aristatis, fructu glabro. G. aristatum Koch et Mert. D. Fl. 1. p. 788. 542 ‘Gi tirolense W. enum. h. berol. 1. p. 153. © .@, syleaticum Vill. delph. 2. p. 317. 'Ieh kenne diese Pflanze nicht‘ wildwachsend, aber in Gärten wird sie häufig unter verschiede- nen Namen gezogen. ı@ tjrolense, wie es un sprünglich aus dem Berliner Garten ausging, ge- hört hieher. : , Galium firmum Tausch diar. bot. 1831. p. 994 hat Hr. DeCandolle ausgelassen, es ist eine sehr ausgezeichnete Art. Galium lueidum All. (erectum Huds. Cand.) Sehr ausgezeichitet ist.diese Art durch die steifen Blätter, '' die: stark.-hervorragende Mittelrippe der Unterseite derselben, und die starken fast holzigen aus der Wurzel hervorkommenden Stengel. Uebri- gens ändert die Pflanze mit sehr schmalen .fast pfriemenförmigen Blättern und. kleinen Blumen, und 6. tenuifolium All. corrudaefolium Vill. würde ich eher hbieher, als zu @. cinereum All. mit Hrn. De- Candolle ziehen. Die var. pubescens ist am un- ‘tern Theile, Stengel und. Blättern behaart, und Balbis und Schleicher gaben diese Varietät für G. cinereum All. fälschlich aus. Hier ist noch zu bemerken, dass zu dieser Varietät von Hrn. Koch wid DeCandolle falsch das &. scabrum: Jact. gezogen wurde, welches nichts anderes. als die so gemeine var. pubescens des @. sylvestris Poll, ist. Jacquin liess zwar ein Exemplar abbilden, wo die seitlichen Doldentrauben viel kürzer .als die gipfelständige sind und der Pflanze ‚dadurch ein EST’ yispenförmiges Ansehen gebeh, was aber auch bei G. sylvestre a. glabrum (austriacum Jacg.) häufig yorköinmt ; indessen tragen doch diese kürzeren Seitenzweige deutliche ‚sperrige Dofdentrauben, “und keine länglichen Rispen, wie bei’ + lucidum Än., und schon die aus der Würzel' 'hervorkommenden fadigen Steiigel lassen das 6. sylvestre gar. nicht verkennen. Galium' tenuifolium Wulf. in Roem. Arch. 9, p- 320.) ‘brachte Sieber aus Tyrol (G. nitidum Sieb. Herb. Fl. Austr. Nr. 345.) und unterscheidet sich von 6. lucidum durch einen rundlichen Sten- gel, sehr schlappe, weiche, beim Trocknen schwarz werdende Blätter, sehr sperrige Seitenzweige und Blumeniiste. Ob selbe übrigens als Art unterschie- den zu werden verdient, darüber mögen jene ent- ‘scheiden, die Gelegenheit haben, die Pflanze k- bend zu beobachten. Galium incurvum Sibth. "et Sm. ist nach Exem- plaren, die Sieber vom Sibthorpischen Standorte brachte, G@. lucidum AU. Smith gibt zwar stumpfe Blumenzipfel an, und so scheint es auch bei Sie- ber’s Exemplaren auf den ersten Anblick, indess findet man bei dem Aufweichen derselben die nach innen zurückgeschlagenen Blumengrannen, die sich gewiss bei einer längeren Entwicklung der Blumen# deutlich geöffnet haben - "würden. Sollten nicht noch andere ähnliche Missgriffe bei dieser Gattung zu befürchten‘ seyn? Vebrigens ändert die kre- tische Pflanze auch‘ mit "unten weichhadrigen Sten- 3hhk gelo, mit zolllangen, doppelt und dreifach kürzeren Blättern. Galium suberosum Sibth. et Smith gehört wohl schwerlich zu Galium, da keine bisher bekannte ! Art flores faseiculatos bracteatos hat, und ist wahr- scheinlich eine Crucianella, Galium glaucum L., welches ı man itzt allgemein zur Gattung Asperula bringt ‚ würde ich bei 6«- lium lassen, denn dessen Blumenkrone kann man “ mit nichten trichterförmig nennen, eher .aber kann man selbe für eine radförmige gelten lassen, Galium incanum Sibth. et Sm. Aendert nach Exemplaren von Sieber in Hinsicht der Grösse der Blätter und Internodien ausserordentlich, so dass man die var, major : foliis lanceolato-Jinearibus reflexis remotis, corymbis terminalibus axillaribus- . que pedunculatis, für etwas anderes als die var, minor: foliis Einearibus erectis imbricatis, ecorymbis terminalibus paucifloris subcapitatis, halten könnte, Diese letztere würde auch zu dem @. pusillum L. passen, wenn man dieses nicht schon in dem 6. ‚ pumilum pubescens gefunden hätte. Das @. inca- num ist, so klein es ist, am Grunde strauchartig, und die Blumenkrone ist mehr glockenförmig und xähert sich der des @. glaueum. Galium minutum L. Wenn man das, was r Linne darüber ‚sagte, genau erwägt, so ist diese Pflanze gewiss nichts anderes als @. megalosper- mum Lam., arenarium Loisl. Cand. selbst der Lin- n&ische Name und Tourneforts Synonym sind äusserst treffend. 345 Galium..rubrum L.. Ich -kesne diese; Art .bloss mit glattem Stengel. Nach. Hrn, Sprengel. soll : derselbe an den Kanten ..scharf.seyn. ‚Bollte diese Art mit glattem und haskigem: Stengel ‚abändern, so muss das von mir früher beschriebene -@. eor- sicum diar. bot. 1831. p. 221, welches den ganzen Stengel und selbst die’ Blumenstiele mit Häckchen dicht besetzt ‚hat, als Abänderung dazu. gezogen werden. . Galium montanum L. Unter mehreren Sieber- schen Pflanzen, die ‚grösstentheils aus Frankreich waren,. fand ich ein Galium, das der Diagnose des G. monlanum L. seh? nahe kömmt, und welches ich daher auch dafür halte. G. montanum :€L,-spec.. pl. 155. excl. syn. ad 6. glaueum speect.) caule ramosissimo ‚divaricato subgeniculato. diffaso, foliis 4 — 5 lineari - angustissi- mis sulcatis margine antrorsum, aculeolatis, corym- bis terminalibus 3 -fidis, scorollis longe aristatis. Rubia minor alba angustifolia ramosissima mon- tana Moris. hist. 3. p. 329. s. 9.1. 2 f. 8. (a Sherardio habuit). j Habitat in Gallia ? Caulis acute 4-angulus laevis, admodum ramo- sus et flexuosus divaricatus, ut fere versus basim genieulatus dieendus; Folia uti..caulis laxissima, un-. dequaquam versa, saepe veflexa 4—5-na, angustis- sima linearia,. longitudine internodii, supra 1-sul- , eata, subtus nervo prominente 2-sulcata, mucrona- E ta, .margine 'scaberrima, ‚ aculeolis ıninjmis antror- sum versis, $ed tantum oenlo arınato visibilibus ad- 54. spersä. " Corymbi in. ramulis.terminales, 3 -fidi, pa- 'tali, !"pauciflori. Pedicelli sub germine nodoso - in- ‚erassati. Corolla rotata 4-fida, longe aristata, et ‚caetera generis. ‚Fructus ignotus, sed germen gla- brum’ et laeve... - ' - Herba ezsiccatione. nigrescit. ur ı : Obs. In diagnosi ‚Linnaeana scabrities par- ‘tium' permutata, et male a foliis in caulem translata fuisse videtur: " "Galium trichophylium (Wulf. in Roem. Arch. 2, p- 329. excl. syu.} ist nach einem Wulfen’schen ‚Exemplar, ‘das sich: im Museo zu Prag. befindet, Gi werum Var. pygimaeum, ein höchst sonderbarer, aber doch leicht zu erkennender Zwerg. Die ganze Pflanze ist nar fingerslang, nnd. die Blätter sind 'auch verhältnissmässig sehr kurz. Da nun Er. ‘Koch auf die blosse Autorität W ulfen’s gestützt, G. pumihım Lam. (triebophyllum All.) in Deutsch- lands Fiora aufnahm, so ist leider unter diesen Um- 'ständen dieses schöne Pflänzchen aus Deutchlauds ‚Flora wieder auszustreicher. Galium saxalile (L. spec. 154.) caulibus caespito- sis abbreviatis diffusis glabris, foliis subsenis obo- vatis obtusis aut breve mucronatis subpulposis cilia- tis, pedunculis: terminalibus abbreviatis 1 — 2-Ho- ris eorymbosis ; fraetiferis nutantibus, fructibus gla- bris rugosia. : 6. saratile supinum molliore folio Juss, act. par. 1714. p: 492-1. Kf. 1. G. megalospermum "AU. ped. Nr. 35. 79: £.4. 6. helveticum Weig. obs. ‘24: ' @.- sazalile Hut. helv. p. 90. we ST Ich habe Exemplare aus der. Schweiz und aus Piemont von Balbis, welche’ yallkommen überein- stimmen und von allen verwandten Arten‘: dureh die grossen Blumen und ‘die bogenförmig: überkän- genden Blumenstiele leicht unterschieden: werden können. Die Blätter. ‘werden: beim Trocknen. nicht schwarz, wie bei dem nachfolgenden, sind stumpf, oder die oberen mit einem. kurzen nicht stecheriden mucro versehen,‘ am Rande mehr oder wenigen bewimpert. Galium Villarsü and. prodr. 4. p. 596: ‚excl. syn. All) ‚ caulibus. caespitosis diffusis abbreviatis glabris, foliis 6 — S obovato-linearibus obtusis aut mucronatis subpulposis nitidis. margine diaphanis laevibus, peduncnlis terminalibus in corymbum foliis vix longiorem congestis, frugtibus glabris. ß. minimum: caulibus brevissimis, folüs sub- linearibus imbricatis. 2 baldense Spr. syst. 2. p. 389, @. helvelicum Cand. prodr. 4. p. 598. a. besitze ich aus den Appenninen, ß. von den Alpen Tyrols und vom Monte Baldo, &. wächst wahrscheinlich auch, auf den Gebirgen Ungarns nach Graf Waldstein’s Herbar, doch ist der spe- zielle Standort nicht angegeben. Galium sudeticum: caulibus caespitosis abbrevia- tis erectis glabris, foliis 6-8, "inferioribus obovatis retrorsum eiliatis, süuperioribus obverse lanceolatis breve mutronatis meinbranaceis laevibus, corymbis 'terminalibüs' trichotomis - patulis, Horibüs-acutis, fructibas tenuissime granulatis, @. syleesire ß. et Y. Wim. ’et- Grab. siles. 125. + 548 ‚. Ich hielt diese. Pflanze bisher für @. Bocconi -Al., und-es mag: welleicht @. Bocconi pl. Aut. hieher gehören. Sie hat die nächste Verwandt ‚schaft zu @. hercynicum Weig. und ist vielleicht ‚auch schon damit verwechselt worden, und wird ‚wie jenes beim Trocknen schwarz. Obwohl die- ‚ser Character manchem lächerlich scheinen dürfte, sc leitet er wenigstens auf eine nähere Untersuchung. und er scheint wirklich in der chemischen Mi- schung der Pflanze gegründet zu seyn, denn aus- gezeichnet bleibt dieser Character bei mancher Pflanze, z. B. Asperula tinctoria L. wird beim "Trocknen immer mehr oder weniger schwarz, und das unvollständigste Exemplar davon lässt sich da- durch schon von A. cynanchiea unterscheiden. G. hercynicum wächst in den unteren Gegenden des Riesengebirgs äusserst häufig, überziebt ganze Stre- cken und steigt bis gegen die höchsten Bergrücken fort, und da wo es aufhört, füngt das G. sudelicum ‚an, welches trockne steinige Stellen liebt, während ‚das andere nur in Sümpfen gedeiht. Der Sten- gel ist finger- höchstens spannlang, wird auch im Garten gepflanzt nicht höher, ist am Grunde sehr verästelt, fadenförmig, mehr oder weniger liegend, ‚aber mit dem obern Theile steif aufrecht, vollkom- men glatt. und 4eckig. Die untern Blätter sind ‚verkehrt-eyförmig, bewimpert mit rückwärts sie- henden Haaren, die oberen sind im..Verhältniss zur Pflanze lang zu nennen, sind sehr abstehend ‚und gehen aus dem verkehrteyföürmigen in dag lan- zettförınige über, mit einer kurzen jäh.auslaufenden ' 549". Spitze, sind dünnhäutig, vollkommen glatt. Die Doldentrauben sind Stheilig, stehen meistens : nur an der Spitze, doch kommen sie auch manchmal aus den untern Blattachseln. "Die Frucht ist so gross 'wie bei @. hereynieitm, "doch 'kanı man ‚die‘ bekörnte Oberfläche nur mit’ eindr Lonpe sehen. 6 sylvestre Poll. mit seinen grossen und kleinen Va rietäten bleibt beim Trocknen schön glänzend grüm, ' und ist sehr ausgezeichnet durch seine lange, nach und nach, nicht jäh auslaufende grannenartige Blatt- spitze, ich würde es folgendermassen definiren: @. glabrum hirtumve, caulibus basi filiformibus adscen- dentibus, foliis 8 — 6 obverse lanceolatis linearibus- ve acuminato -longeque‘ mucronatis margine eiliato- scabris nitidis subcoriaceis, corymbis terminalibus axillaribusque 3 - chotomis patulis, eorollis acutis, fruetibus tenuissime granulaätis, a. glabrum. 6. austriacum,Jacg. laeve Cand. ex syn. ß. hirtum. G. scabrum Jacg. et Aut. Fl. Germ, Boeconi Cand. y. alpestre: caule abbreviato erdcti- useulo aut. diffuso, glabro hirtove. @. alpestre Cand. Bocconi Haenke, anisophyllum, argenteum et pusil- lum Vill. : @. supinum Cand. exc. syn. Vill. et Jacgq.) Unter dieser letzteren Alpenform scheint noch eine besondere Form, die ich aber nur unvollständig besitze, vorzukommen,. auf welche ich die Hrn. Al- penbotaniker: aufmerksam gemacht wissen will, ‚sie unterscheidet sich durch die stark an der Unter- seite des Blattes hervorstehende Mittelrippe, ist vielleicht gar das wahre @. Bocconi Bocc. Mus. zn: 350, t, 1P1., „mad ‚steht, 8 gleichsam zwischen .@. sylvestre und, pumilum Lam. mitten inne. „.Galium herecı ynicum ww eig. Cand. prodr. 4. p 5080 canlibus caespitosis diusis glabris, foliis sub- senis obov atis ‚mucvonatig antrorsum ciliatis, , supe- riaribus. basi attenuatis, - ‚corymbis terminalibus et axillavibus . ‚compactis,. cor ollis, acutis, fructibns ‚den- sg. .granulatis, oo kanrıe dor: 6. ‚sgwelile, AU, ‚nr Nr. 17. Smith Feng. Bot. t. 815. , ı \ ‚Sollte diese Pflanze wirklich auch @. sazatile L. seyn, sQ. ‚verdient sie- eben so wenig diesen Na.. men,, als ‚Larex rigida,, Schk. (saxatilis L) ..Galium. ‚pumilum (Lam. Cand. prodr. 4. .p. 595.) Zur. var. &. muss @. saxglile minimum supinum et pumilum Juss, act... par. 1714. p- 481. t. 158.2, so wie zur var. Y. &. ienue Filt. delph. 2. p. 321. t. 7. gezogen wer den. u " alkuin caespitosum Lam. iH. Nr. 1369. (ex phra- si) caulibus caespitosis intrieatis decumbentibus brevissimis , toliis 6° 8 Uneari- subulatis (subtus cönvexis) acutissimis nitidis glabris, pedunculis ter- minalibus sübumbeHatis folia excedentibus, corollis obtunis, fruetibüs glabris. @.‘Jussieui Vill. delph. pP: 323. 4.7. excl syn. (icon quoad folia bona, jr deser. melior). 6. pumilum var. s. distineta species : Ramond - ir "herb. ‚Mus. Prag. ‘st: inde 6. ‚pumibum 8. caespilosum Cand: proädr. 4. P- ‘595. Diese Art lässt sich eigentlich nur‘ mit dem 6. pyrenaico, nicht mit dem 6. pumilo verwechseln oder-vergleichen. Auch diese wird beim’ Trocknen Sr schwarz, während @. pyrenaielm und pumilum ihre Farbe herrlich erhalten, Sie. ist noch kleiner als pyrenaicum, wenigstens sind die Blätter vjel kürzer und feiner. . en en : Galium pyrenaiczm L. @ovan. Cand. Auch‘ diese Art ist ausgezeichnet durch die folja.subulata. (subtus conyexa ecarinata), und die Blumenstiele,' die aber immer kürzer.als die Blätter sind, stehen. nicht: allein .in den Blattachseln, sondern bilden auch an der Spitze des Stengels armblüthige Dol- den, und selbst die achselständigen Blumenstiele. sind in’der Regel nicht ein-. sondern 2— 3-blüthig, ich würde sie folgendermassen Jlefiniren: @. caulibus caespitosis intricatis erectiusculis brevissimis, foliis subsenis Iineari-subulatis erecto-imbricatis acutissi- ‚ais nitidissimis glabris, pedwneulis terminalibus asil- laribusque subumbellatis folio breyioribus., corollis obtusis, fructibus glahris. ._ - ‘ ‚ (Schluss. folgt.) HM. Correspondenz. “-.- Bei Erwähnung der Raphiden in DeCandol- le's Pflanzenphysiologie übersefzt von Röper 1833. p. 378. finde ich, so wie in allen mir zu Gesichte gekommenen neuern Werken, als Beispiele die Wur- zeln der Mirabilis longiflora L. übersehen, welche der Gegenstand einer schönen Abhandlung des Hrn, Prof. Fr. Nees von Esenbeck in Buchner’s Repert. für d. Pharmac. B. XUE p. 91. ist, wo sich auch diese Whnrzel mit den Krystallen vergrössert abgebildet findet. Der Hr. Prof. sagt: „Auch ar den’ kleinen Krystallen war unsere Wurzel der Mi. rabilis longiflora L. ebenso ausserordentlich reich äls die officinelle Mechoacanna grisea, "und wir konnten diese an der frischen Wurzel nochr besser beobachten; es sind sehr zarte Nadeln, die in’ Bü- scheln bei einander liegen, und die nicht in den Zellen, sondern in den Intercellulargänger sich an- zuhäufen scheinen, Sie lösen sich weder im Was- N 352. ser noch};im. Weingeist auf und bleiben ungefärbt während sich mit Jod das Stärkinehl blau färbt Aehnliche Krystalle sind bereits in vielen Pflanzen beobachtet worden ‘und besunders von Def@an- dolle unter dem Namen „Rapbides‘ ‚näher be. schrieben: . Link. beobachtete sie unter andern auch in den Zwiebeln eines Ornilhogalum und der jüngere DeCandolle in den Blättern der Mira-- bilis Jalappa,; ein Umstand, den wir hier zu erwäh- nen nicht unterlassen dürfen. “* ’ 2 %..Die ehemische ‘Analyse der Krystalle aus der Witzei.der Mirabilis :longiflora lehrte, dass sie als ein Doppelsalz aus Phosphorsäure mit Kalk- und Talkerde zu. betrachten sind. Die Menge der Phosphorsäure könnte Anlass zu verschiedenen Be trachiungen geben,. wenn wir untersuchen wollen, vwroher die:Pflanze sie nimmt. Wir stellten zu dem Zwecke eine Analyse des Bodens aus dem Königl, botanischen Garten. za Bonn an, in dem jene un- tersuchte Wurzel der Mirabilis gewachsen‘ war und fanden die constituirenden Bestandtheile des Salzes in hinreichender Meuge im Boden, ohne aber bestimmen zu können, ob dieses Doppelsalz im Boden vorhanden sey, oder ob der Lebenspro: zess der Pflanze es durch Zersetzungen im Innern der Pflanze bilde. . “Es ist Schade, dass in den Zeitschriften für Cheinie und Pharmacie so manche phytochemische Arbeit ruht, ohne von den Physiologen gehörig benutzt zu seyn. - Wäre es Ihnen daher nicht an- enehm, wenn ein der Botanik kundiger Pharma- ceut jährlich in Ihrer Zeitschrift eine Uebersicht der pliytochemischen Entdeckungen mittheilen würde? *) . Bonn... Clamor Margquarli. .*) Wir glauben diese Frage am besten dadurch zu beant- worten, dass wir uisera verehrten Fieund hiemit öf- tentlich ersuchen, sich selbst der Lösung dieser Aui- gabe unterzichen zu wollen. Die Redaction. j ' (Hiezu Litber. 'Nro. 5) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 23. Regensburg, am 21. Juui 1835. Il. Original- Abhandlungen. Bemerkungen über Galium und einige verwandte Gattungen; von Hın. Prof. J. BE. Tausch in Prag. Schluss.) Aparıne N Gatium divaricatum Lam., microspermum Desf., litigiosum Cand., parisiense L., anglicum Huds. zu unterscheiden, ist eine schwierige Aufgabe. So viel ich über diese Pflanzen gesammelt und be- obachtet habe, lassen sie sich nur auf 2 Arten zu- rückführen, die sich vorzüglich . nur durch ihre allmäblige Entwickelung zu erkennen geben, als G. divaricatum: caule erecto adscendenteve mu- rieulato in paniculam. mox efiuso, foliis 6— 8 linea- ribus mucronatis hispidulis, pedunculis axillaribus terminalibusque sub-3-floris pedicellos multo supe- rantibus, fructibus granulatis, aut uneinato-hispidis. %. erectum, estque vel trichocarpum : &. micro- spermum Desf. vel leiocarpum: G. divaricatum Lam. 6. divaricatum et anglicum Cand. &,spe- cim. in herbar. Sieberi. Barr. ic. t. 57. (quad ‚hucusque; male ad G. Bocconi relatum’ fuit.) ß- adsoendens, -pedicellis paulo longioribus, et Flora 1835, 23. Z 354 quidem frichocarpum : @. litigiosum Cand. & leiocarpum: cultum habeo. G. parisiense : caule debili diffuso inuriculate ramosissimo versus apicem pedetentim sese eyol. vente, foliis 6 — 8 sublanceolato - linearibus muero. natis hispidulis, pedunculis axillaribus terminalibus. que sub-3-floris pedicellos multo superantibus, fruc- tibus granulatis nudis, aut uncinato - bispidis. «@. trichoearpum : G. parisiense L. Cand. (e specim. in herbar. Sieberi.) ß- leiocarpum : G. anglicum Huds. Cand. (ex ‚phrasi ‚excl. ß. ad @. divaricatum spect.) Ray. “syn. t. 9, f£ 1. cbona quoad habitum) Barr. ie. t, 58. @. lenuissimum M. Bieb. gränzt sehr an die beiden vorhergehenden, ist aber höchst ausgezeich- net durch die 2-blüthigen, sebr langen, haarförmi- “gen, hängenden Blumenstielchen, die den sie tra- genden Blumenstielen an Länge gleichen. 6. i% curwum Fleischer von Smyrna in Herb. Unionis bot. gehört hieher. 6. floribundum Sibth. et Sm. wird von den Autoren falsch mit @. sefaceum Lam. verbunden, es ist ausgezeichnet durch die pedicellos divariea- tos et flores aristatos. Es ändert nach Smith mit nackten und hackerigen Früchten, und zu ersteren gehört @. floribundum Fleischer“ von Smyrna im Herb. ‚ Unionis ‘bot; 6. selaceum Lam. kömmt auch in Kreta vor «8. capillare Sieb. Herb. Fi. Cret3. Die trocknen 555 Blumen sehen wohl roth aus, sie sind unbegrannt. Auch diese Art ändert nach Sieber's Exempla- ren mit beinabe ganz kahlen Fruchtknoten. G. maritimum L. soll nach Hrn. Sprengel und DeCandolle rothe Blumen haben. ' Diese Angabe dürfte sich vielleicht nur auf Tourne- fort's Synonym. Aparine maritima incana flore purpureo gründen, denn so viel ich diese Art kenne und in Gärten blühend gesehen habe, sind die Blamen gelb. Bei mehreren Arten werden die Blumen beim Trocknen oder hohen Alter .braun, und so dürfte beiläufig das @. maritimum zu vo- then Blumen gekommen seyn wie das @. parisiense. Mit den pedunculis axill. 1- floris hat es auch eine eigene Bewandniss, es sind corymbi axillares diva- ricati foliosi s. bracteati, bracteis unifloris. Ich würde diese Art definiren: @. folis 6 — 8, su- perioribus 4 lanceolato - linearibus mucronatis, cau- leque diffuso ramosissimo birsutis canescentibus, eorymbis axillaribus divaricatis foliosis, pedunculis fructiferis veflexis, corollis avistatis, fructibus hispidis. 6. maritimum Linn. mant. 38. Cand. prodr. 4. p- 602. " ß- villosum, caule crassiore, corymbis aggregatis confertissimisCand. lc. G@. humifusum. M. Bieb. taur. 1. p. 104. (licet serius ad Asperulam hu- mifusam citatum. vult.) Cand. prodr. 4. p. 604. . 6. rüthenicum W. spec. 1. p. 597. M. Bieb. :taur p 108, 0 - , \ 22 356. Crueiata Galium coronatum Sm. wächst in Taurien, Exem- _ plare davon gab Hr. Marschall von Bieberstein als Valantia taurica ß. glabra aus, jedoch ist die von Hrn. DeCan dolle als varietas 9. dazu gezo. gene Valantia humifusa M. Bieb., von welcher Hr, M. Bieberstein Fl. taur. 3. p. 640. selbst be- gweifelt, ob sie mit V. humifusa Willd. einerlei sey, eine. ganz verschiedene Art. Mein Exemplar ist in Hinsicht der Blüthen zu unvollständig, als dass ich eine Beschreibung derselben geben könn te. Die Blumenstiele scheinen sehr kurz, nur $ blüthig und ohne Nebenblätter zu seyn. Der Sten- gel ist fingerslang liegend, die untern Blätter sind lanceolato - elliptica imbricata carnosula vix basi 3- nervia, Nloralia elliptica magis remota., 6. Sieberi: caule adscendente ramoso foliisque 4-nis subrotundo- ellipticis molliter villosis canes- centibus, pedunculis axillaribus ramosis aphyllis fo- lium subaequantibus, floribus polygamis, fructibus glabris. ‚G. vernum Sieb. Herb. Fl. Cors. ' Habitat in Corsica ad Ajaccio. 2%. . @. articulatum Roem. Schult. syst. 3. p. 215. Hieher gehört Valantia articulata L. spec. p. 149. Lam. ill. 2. p. 436. 1.843. f. 3. @. cordatum Roem. Sch. syst 3. p. 259. Cand. prod. 4. p. 606. PB. pygmaeum. G@. pygmaeum Cand. prodr. 4 p- 606. Diess ist bloss rariefas pusilla G. arlicu lati Die var. a, ist ziemlich gross wie die gute 357 Abbildung Lamark's zeigt, doch hatte ich auch selbst ein kultivirtes Exemplar’ mit beinahe faden- fürmigem Stengel, was mich auf den Gedanken brachte, .ein.M. Biebersteinisches Exemplar’ von G. pygmaeum aufzuweichen, wobei sich sogleich .die folia floralia cucullato - cordata zeigten. ' Aspera Moench meth. 641. (Galii spec. et Cal- lipeltis Cand.) Germen inferum oblongum apice pi- lis limbum calycis simulantibus ciliatum. Corolla supera rotafä 4-partita. Stamina 4. Styli 2. bre- vissimi, Flores 2, aut raro 1 intermixti. Fructug siecus -didymus coüistans mericarpiis 2 cylindraceis arcuatis indehistentibus 1-spermis. Herbae an- nuae, foliis vertieillatis, Aoribus . axillaribus nudis, aut bracteatis, pedicellis fructiferis nutantibus in- crassatis. i Aspera nulans Moench }. c. 6. murale Cand. prodr. 4. p. 610. cexel.. syn: Moxis.) - Aspera Cucullaria. Callipeltis Cucullaria Cand. prodr. 4. p..613.. j Diese Art, wie ich an einem Fruchtexemplare aus Creta' sehe, trägt fast immer %-samige Früch- te, und stimtat daher vollkommen mit A. nutans generisch zusammen. G. fragile und filiforme, wel- che Hr. DeCandolle noch zu Aspera bringt, kenne ich nicht, sie scheinen aber wirklich daher ‚zu gehören. .G. verlicillatum Loisl. Cand. 'hinge- - gen, zu welebem Moris. hist. 3. s. 9. t. 21. f. 6. Col. ecph. 302. t. 300. gehört, ist ein ‚wahres Galium. ü 358 Vaillantia Cand. prödr. 4.. p. 613. Flores po. Iygami in pedunculis. 3--floris, flore medio 2 4- partito, lateralibus 2 0? 3-partitis. Stamina 4—3, Styli2 Fruetns. ‚siecus 1-spermus, aut didy- mus:%- spermus', pediceliis triam Aorum persisten. tibus concretis dilatatis, et quasi 3-cornibus deor- sum involutis plus.minusve tectüs, aut fere occla- gus. Herbae. annuae, foliis pedunculis exillaribus que’ 4-ternis vertieillatis, V. muralis (Li: spec. 1490.) fruetibus 1-sper- mis inelusis; -Variat caule glabro et hispido. V. hispida (db. 1.0) fructibus 2-spermis in- elusis. Variat caule hispido, aut glabriusculo, V. aprica: fructibus 1-spermis apice tectis. G. aprieum Sibth.' et Sm. Cand. prodr. 4. p. 607. Variat pedicellis fructum tegentibus hispidis, (unde forte fructus setosi apud Cl. Sprengel) aut rarius glabris. Diese Art zeigt beinabe den Uebergang zn Crueciata. Asperula umbellata Waldst. Herb; Willd, Cand. prodr. 4. p.586. wächst nach Graf Wald- stein: auf Felsen bei Mehadia, im Thale Proloz, und ist einerlei mit A. heraphylia All, ‘Auch A. hirta Ram. ist wohl schwerlich. etwas. anderes als var, hirta A. hezaphyliae. A. pyrenaica L. ist: wohl einerlei mit “A longi- flera W. K, A. montana Willd.. Cana: Drodn.i4t p. 583. ist nur Varietät von A. cynanchiea L. "Es gibt Ueber- gänge von»eorollis rugulosis, scabriusculis, scabris r 359 bis hirtis, ohne übrigens nur einen anderen Unter- schied zwischen beiden auffinden zu können. Asperula laevigata L. Cand. muss zur Abthei- lung Galioideae gebracht :werden,. nicht nur. we- gen der Kürze der Blumenkronen, sondern: auch wegen der Stellung der Blüthen. Asperula brevifolia Vent. Cand. prodr. 4. p: 583. ist einerlei mit A. rigida Sibth. et Sm. Cand. prodr. 4. p. 585, und gehört wie Asperula Tourne- fortü Sieb. Cand. 1. c. nicht zu dieser Gattung, sondern ich habe sie schon längst als Urueianelle rigida und: Tournefortii MS. Fl. Cret. beschrieben; N. Correspondene. L w Als ich ohnlängst zur Darstellung der Gattung „Halimus‘“‘ den H, pedunculatus und portulacoides untersuchte, fiel mir die Verschiedenheit in die Au- gen, welche die zuletzt genannte Art zeigt, wenn man die an der Nordsee gesammelten Exemplare mit denen des südlichen Frankreichs vergleicht. Ich verdanke der Güte des Hrn. Prof, Nolte sehr vollständige Exemplare von der Küste der Nordsee und besitze ein blühendes Exemplar der südlichen Pflanze von Montpellier nebst einem andern mit jungen Früchten, welches mir Hr. Prof. Koch gütigst mittheilte. Ich will diese. letztere hier un- ter dem Namen H. wustralis unterscheiden, um die Botaniker, welche Gelegenheit haben sie zu. beobachten, darauf aufmerksam zu machen, damit 360 man später unterscheiden könne, ob diese Form als eine wirklich verschiedene Art gelten kann oder nicht ? : H. australis hat linien - lanzettförmige Blätter, welche bei 8 — 10 Linien Länge gewöhnlich nur 1: Linien in der Breite messen. Nur sehr selten findet sich ein Blatt von 5 Linien Breite. — Die Fruchtkelche sind an unserm Exemplar ohne Zähne, Auch scheint diese Pflanze weniger ästig und der weisse Ueberzug ist dichter. Bei H. portulacoides finden wir elliptische oder elliptisch-- längliche Blätter, "welche bei an. derthalb Zell Länge eine Breite von 5 —- 6 Linien zeigen; der grössere Theil ist ungefähr einen Zoll lang und 5 — 6 Linien breit. Die Fruchtkelche sind mit sehr starken und zahlreichen stumpfen Zähnen besetzt, die aber nach der Beobachtung des Hrn. Prof, Nolte zuweilen fast ganz fehlen | sollen. Die Pflanze ist mit langen abstehenden Aesten versehen und der Ueberzug minder dicht und minder weiss, Von dieser letztern Pflanze hat Hr. Prof. Nolte in der Flora danica Tab. 1839. eine Abbildung gegeben. Ausser diesen beiden Formen des Halimus portulacoides gehört nur H. pedunculatus zu die- ser Gattung, Atriplex Halimus L. ist dagegen eine wahre Alriples. 2. Zur Bearbeitung der Gattung Diotis Schr. hatte ich schöne Exemplare von D. ceratoides iu | A 361 Weingeist aus dem botanischen Garten in Breslau, welche sehr schön mit der von Guldenstädt Gin den Nov. Comm. Petrop. Vel. XVL) angegebenen Beschreibung und Abbildung übereinstimmen. Durch: die Güte des Hrn. G. R. Zeyher erhielt ich aus- serdem noch ein Exemplar von Distis mit Früch- ten, welches ich für eine neue zweite Art die- ser interessanten Gattung halte. Es unterscheidet sich diese Art, welche ich D. ferrugines nenne, auffallend durch die am Grund eiförmigen oder auch schwach- herzförmigen Blätter, welche so wie alle Theile der Pflanze mit dunkelrostfarbi- gem Filz bekleidet sind. An eine Verwechslung mit D. ceratoides Schr. (Eurotia’ ceratoides Fl. alt.) ist nicht zu denken. Bei der Gattung Diotis habe ich in den „@enera plantarum “ von beiden Arten ein Aestchen abbilden lassen. Wie mir Hr. G. R. Zeyher meldet, ist diese Art in Astrachan zu Hause, und es ist daher noch zu ermitteln, ob sie nicht in einem mir unbekannt gebliebenen rus- sischen Werk bereits unterschieden ist, Bonn, Nees von Esenbeck. . Mm. Anzeige. Koch"s. Synopsis der Flora von Deutschland und der Schweiz betreffend. Die Synopsis der Deutschen und Schweizer Flora, welche ich schon vor einigen Jahren ange- kündigt habe, ist jetzt dem Drucke übergeben und 362 einige Bogen sind bereits abgedruckt. Ich wollte meine Arbeit noch immer zurückhalten, um noch Manches weiter durch. fortgesetzte Beobachtungen und Untersuehungen zu prüfen und zu berichtigen, aber ich bin endlich zu der Veberzeugung gekon- men, dass, wenn ich bis zur Beendigung aller die- Ber ‚Untersuchungen warten wollte, ich niemals zur "Veröffentlichung meiner Arbeiten kommen würde, und se mag das Zweifelhafte für künftige Zeiten zurückgelegt bleiben. Die Synopsis enthält in Einem Octavbande alle mir bekannten phanerogamischen Pflanzen des deut- sehen Reiches und der Schweiz, demnach eines politischen Gebietes, welches diesseits der Alpeı die Flora des mittleren Europa’s darbietet und jen- seits der Alpen an der Flora des mittelländischen Meeres Antheil siimmt. Man verwechselt häufig die diesseits der Alpen gelegene Flora Deuschlands mit der des deutschen Reiches. . Aber die Flora Helvetiae . septentrionalis,. von Wahlenberg so trefflich bearbeitet, ist dessen ungeachtet so wenig die Flora der Schweiz, als die cisalpinische Flor Deutschlands die des deutschen Reiches wäre; und Krain und Kärnthen gehören so gewiss zum deut- schen Reiche, als Toulon und Montpellier zu Frank- reich. Die Synopsis gleicht in ihrer Ausdehnung‘ derjenigen, welche DeCandolle über die franzö- sische Fiora herausgab. j Damit man aber gleichsam mit einem Blicke, übersehen könne, was Deutschland allein und was 363; die Schweiz allein aufzuweisen habe, so: ist am: Ende eines jeden Satzes, der eine Species abhan- delt, und .zwar am Endrande durch den Buchsta., ben G angedeutet, dass ..die Pflanze bisher bloss in Deutschland und nicht in der’ Schweiz beobach+ tet wurde, so wie durch den: Buchstaben: H, dass sie sich bisher 'bloss in der Schweiz vorfand, Wenn: die beiden Bezeichnungen fehlen, so ist die Pflanze den beiden Gebieten eigen. Zu die-. sem grössern Gebiete ist-aber auch noch das klei- nere von Fiume und Istrien hinzugekommen, weil dieses Gebiet schon von unserm grossen: Vorgän- ger und Meister, Schrader, zur deutschen Flora gezogen wurde, weil die Deutschen jährlich dahin. Ausflüge machen; und weil es den Besitzern der, Synopsis schon der Vergleichuig wegen. angenehm seyn wird, die. Pflanzen- jener so vielfach besuch- ten Gegend in diesem’ Compendium zu finden. al. lein, damit auch: diese Flora ausgeschieden bieibt, so werden :diejenigen Pflanzen, welche diese Ge- gend allein aufzuweisen hat, mit einem I bezeich- net. Auch die Flora von: Ost- und Westpreussen wurde, wie in der grössern Flora von M. u. K. aufgenommen, und die sehr wenigen Arten, welche: diesem Länderstriche eigen sind, mit B ausgeson-. dert. - Wahrhaft. leid that es mir, dass ich die. Flora des cis- und transalpinischen Deuschlands nicht scheiden konnte, gewiss die wichtigste Schei- dung; die ich hätte unternehmen können, und der sicherlich ein grosser Beifall geworden wäre; al- 364 kein aus den vorliegenden Floren ist "schlechter. dings nicht za entnehmen, was den Alpen dies- seits und jenseits des Hauptzuges zukommt, und dieser Hauptzug ist sogar noch an gar vielen Or. ten nicht fest bestimmt. Nur diejenigen Arten habe ich. aufgenommen, weiche ich als solche anerkenne, oder von welchen ich vermuthe, dass es nach meiner Ansicht gute Arten seyn ‚möchten, von denen aber noch deutli- chere und konstantere Kerinzeichen aufzusuchen sind. Eine solche Richtung war um so nothwen- - diger, alg sich in neuerer Zeit die Zähl der un- ächten, das Stndium der Botanik unendlich er- schwerenden Arten zum Erdrücken vermehrt hat. So sind z.B. in der vor nicht langer Zeit -erschie- nenen Flora austriaca 35 neue Menihae und 9 neue Tiliae aufgeführt, von welchen keine einzige eine ächte Species ist, und von den daselbst aufgestell- ten 35 neuen Salices sind 23, die ich aus ächter . Quelle. erhielt (die übrigen 12 sahe ich.noch nicht), »ichts weiter, als unbedeutende Formen lärigst be- schriebener Arten ‘oder bekannte. Arten selbst Also ‘haben wir hier bloss aus 3 Gattungen 67 neue Arten, denen man sicherlich die Rechte einer solchen nicht einräumen wird, wenn auch irgend ein Fremd : neuer Arten sie. aufriehmen sollte. Man wird es mir.im Stillen danken, dass ich der- gleichen schwankende und zweifelhafte Dinge, nicht mit dem richtig Erkannten und sicher Bestimmien vermenge. ° 365 Dass ich jedoch mit dieser Behandlung des Gegenstandes, es nicht Allen recht mache, und dass man (auch wahrscheinlich wieder mit Schimpfwor- ten) gegen mich zu Felde ziehen wird, das erwar- te ich auch jetzt wieder. Aber ein solches Be- nehmen hat mich noch nicht abgehalten und wird mich auch in der Folge nicht abhalten, ruhig den Weg der stillen Forschung fortzusetzen; und ge- rade, dass ich ohne Furcht und ohne Heuchelei meine Ansicht ausspreche, das halte ich für die edlere Seite meines Buches. Man glaube übrigens nicht, dass in unserer Zeit eine schon einmal aufgestellte Art desswegen der Vergessenheit übergeben werde, weil sie ir- gend ein Autor untergesteckt oder 'bloss nebenbei erwähnt hat. Man hat sich mehrerer Arten, die ich wegen Mangel an hinreichenden Kennzeichen als Varietäten einschaltete, recht eifrig angenom- men, hat bessere Kennzeichen aufgesucht und ih- nen dadurch die Rechte der Art gesichert. Man- che Kennzeichen lassen sich nur an der lebenden Pflanze finden, und diese kann man nicht immer haben, auch ist ein einzelner Mensch nicht im Stande, alle Beobachtungen in dieser Hinsicht an- zustellen. \ Von ältern bekannten Species musste ich aller- dings auf Autorität von andern Schriftstellern man- che aufnehmen, ohne ein auf dem Florengebiete ge- saınmeltes Exemplar gesehen zu haben. Man wird diess gern entschuldigen, da es allgemein bekaunt 366 äst, wie schwer es hält, sich manche Species zu verschaffen, und dass nicht Alles käuflich zu er. "halten. ist. . Von jeder Species wurde, wie in Duby’s Ba. tanicon gallieum, der Trivialname mit dem Citate des Autors angegeben; sodann eine Diagnose, in welcher das Kennzeichen oder diejenigen, woran man die Art vor andern der Gattung sogleich er. kennt, mit Kursivschrift gedruckt ist; ferner die Dauer, die Standorte, bei nicht überall vorkom. menden Arten im Einzelnen, und 'wo möglich nach ‘den Striehen’ der Verbreitung, die Blüthezeit, die Blüthenfarbe; das Citat einer Abbildung, die ab- weichende Benennung vorzüglicher Schriftsteller, hin und wieder eine Bemerkung, und endlich die wichtigeren Varietäten. Das Ganze habe ich, um den Wünschen mei- ner Freunde zu entsprechen, nach der natürlichen Methode geordnet, wobei mir übrigens nicht leicht fiel, zwischen den jetzt schon vorhandenen natür- fichen Systemen zu wählen. Diese Methode hat in der Pflanzenwelt so ausgedehnte und so viel- seitige Ansichten eröffnet, dass wir bald eben so viele natürliche Systeme haben werden, als es Bo- taniker gibt, die sich mit der Untersuchung der natürlichen Verwandtschaften der Gewächse vor- zugsweise beschäftigen, und jedes dieser Systeme "hat seine Eigenthümlichkeiten und Vorzüge. Aber ebendesswegen hält es schwer, sich für dasjenige zu entscheiden, welches man bei &inem Unternehmen, 867 wie das meinige ist, zum Leitfaden wählen soll. Ich entschied mich zuletzt für das DeCandolli- sche, weil dieses das bekannteste ist, weil es alle ‚Species umfasst, und weil die von mir herauszu- gebende Synopsis dadurch grosse Aehnlichkeit mit Duby’s Botanicon gallicum erhält, so dass man beide Bücher gegeneinander gehalten, sich mit Leiehtigkeit eine Uebersicht über die Floren der beiden grossen Nachbarländer verschaffen kann, die gewiss für manchen einen Werth hat. Aber zum Nachschlagen und Aufsuchen wer- den wir doch immer wieder zur Methode des un- sterblichen Erfinders des Sexualsystemes zurück- kehren müssen. Die Linneischen Klassen und Ordnungen sind so klar und so leicht zu fassen, dass der Anfänger, wenn er die Blüthentheile kennt, sich in einer Stunde das ganze System aneignen kann. „Zehn freie Staubgefässe in einer Zwitter- blüthe = Decandria,‘‘ das ist so einfach, dass es zur Anordnung eines Registers nicht einfacher zu greifen ist, und wenn man behauptet, das Linnei- sche System, gegen das natürliche oder vielmehr gegen die natürlichen Systeme gehalten, zeige zu viele Ausnahmen, so irrt man sich sehr: eine ganz oberflächliche Vergleichnng zeigt sogleich das Ge- gentheil. Desswegen schicke ich ‘zum Nachschla- gen und Aufsuchen der Gattungen eine Uebersicht dieser nach Linneischen Klassen und Ordnungen voran, mit Hinweisung anf die Zahl der Seite, auf welcher. in ‘der “Anordnung nach der natürlichen 368 Methode die Gattung befindlich ist. Dabei wer. den die Anfänger und diejenigen Botaniker, welche nicht Zeit und Lust haben, die natürlichen Ver- wandtschaften des @ewächsreiches in ihrem gan- zen Umfange zu 'studiren, und deren ist eine grosse Zahl, doch Gelegenheit finden, sich mit den natürlichen Ordaungen, welche auf die Flora Deutsch- lands und der Schweiz Bezug haben und über ‚welche ich der leichtern Uebersicht wegen nock eine besondere Tabelle gebe, im Allgemeinen be- kannt zu machen, * Noch bemerke ich, dass das Werk in lateini- scher Sprache erscheint, dass aber, sobald der Druck der lateinischen Ausgabe bis zu einem vor- gesteckten Ziele vorangeschritten ist, auch zugleich der Druck einer von ınir selbst besorgten Ausgabe in deutscher Sprache beginnt, um auch den Wün- schen derer zu entsprechen, welchen die lateini- sche Terminologie nicht geläufig ist, oder welche das Buch in. ihrer Muttersprache geschrieben be- nutzen möchten. Und nun schliesslich noch meinen herzlichen Dank den Freunden und Gönnern, weiche meine Arbeit mit so viel Zuyorkommenheit und @üte bis jetzt unterstützt haben und noch fortwährend DN- serstützen. - Erlangen d. 6 Juni 1835. Koch. (Hierzu Beiblatt, Nr. 7) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 24. Regeusburg, den 28. Juni 1835, I. Original - Abhandlungen. Ueber Euphorbia platyphyllos L.— micraniha Steph. (Wild) — siricta Sm. ; von Hın, Prof. Hoch- stetter in Esslingen. Ungeachtet des ausgezeichneten Fleisses der deutschen Botaniker gibt es doch in der Flora un- sers deutschen Vaterlandes noch eine Menge kriti- scher Pflanzen, worüber unter unsern botanischen Schriftstellern eine grosse Verwirrung herrscht, nicht allein in Beziehung auf die synonymen Be- nennungen, sondern auch in Ausscheidung der selbstständigen Arten oder Unterordnung von so- genannten Unterarten, Abarten oder blossen Form- veränderungen. Ursache davon scheint Mangel an sorgfältigen Beobachtungen gewisser Pflanzen an ihren natürlichen Standorten und blosse Vergleichung einzelner getrockneter, oft unvollständiger Exem- plare in den Herbarien zu seyn, bisweilen aber auch unklare Vorstellungen über das Wesen der Species und über die gehörige Feststellung dieses Begriffs und dessen was darunter gehört. Wün- schenswerth ist es aber gewiss für die Wissen- schaft, dass solche Verwirrungen je länger je mehr Flora 1835, 24. Aa 370 beseitigt werden, und vor allen Dingen sollten wir “mit dem, was uns nahe liegt uns wo es am leich- testen möglich ist, ins Reine zu kommen suchen, Diess wäre nun mit den kritischen Pflanzen der deutschen Flor ein Leichtes, wenn diejenigen Bo- taniker, in deren nächsten Umgebungen solche sich häufig finden, ihnen ihre besondere Aufmerksam- keit schenken und ihre Beobachtungen darüber in der botanischen Section der Versammlung deutscher Naturforscher mündlich oder schriftlich abgeben, zugleich aber auch eine hinreichende Anzahl sorg. fältig ausgewählter und getrockneter Exemplare vor- legen würden, die durch grösstmögliche Vollständig- keit, durch Mannigfaltigkeit der Formen und Ue- bergänge und durch Beilegung reifer Samen eine erwünschte Anschauung gewähren könnten. Durch solche Anschauung nebst den mitgetheilten Be- obachtungen und dem, was andere anwesende Bo- taniker bei dieser Gelegenheit aus dem Schatz ih- res Wissens ans Licht zu stellen veranlasst wer- den dürften, würden manche Schriftsteller von ih- ren Irrthümern zurückgebracht und ‘ein festeres Urtheil über gewisse Arten und Abarten u. s, w. erzielt werden. Von dieser Ansicht ausgehend habe ich bei der letzten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte‘ zu Stuttgart der botanischen Section derselben meine Beobachtungen und Gedanken über zwei in der Flora Würtembergs und nament- lich in der Gegend um Esslingen häufig wildwach- 371 sende Arten von Euphorbia mätgetheilt, über welche die botanischen Schriftsteller sehr verschiedene Er- klärungen von sieh geben, indem einige. drei ver- schiedene Arten daraus machen, wie Reichen- bach in seiner Flora germanica excursoria p- 756. (nämlich E. platyphylios .L. — mierantha Steph. (Willd) —- strieta Sm), ®) andere aber nur Eine Art darin erkennen wollen, und höchstens nur Va- rietäten unterscheiden, wie Sprengel in seinem Systema yegetabilium, D ub y im Botanicon gallicum, Gaudin in der Flora helvetica und die meisten deutschen Floristen. Ich habe durch Vorlegung ei- ner beträchtlichen Anzahl getrockneter Exeinplare in vielen abweichenden Formen nebst den Frucht- kapseln und Samen, die in’ besondern Gläsern vor Augen gestellt wurden, den Beweis zu führen ge- sucht, dass hier zwei deutlich verschiedene Arten vorliegen, nämlich die in Deutschland wohl ziem- lich allgemein verbreitete E. platyphyllos L. und die, wie es scheint, weniger allgemeine E. mieran- tha Steph. (die hiesigen Exemplare mit Caucasischen sehr genan übereinstimmend), dass aber von die- ser die E. striela Sm. weder als selbstständige Art, noch als Unterart, sondern bloss als zweijährige Form zu unterscheiden sey. Es wachsen nämlich hier untereinander zwei Formen von E. micrantha, .—_—_ *) In diese Trias gehören auch noch .als Synonyme E. serrulata Thuill. litterata Jacg. dubia Dierb. u. ». w« deren genauere Feststellung ich amdern überlasse. Aa? 5712 welche in Blättern, Blüthe und Frucht durchaus keinen Unterschied zeigen, sondern bloss in der Woarzel, welche bei der einen Form dentlich zwei. jährig ist und viele steife Stengel trägt, bei der andern aber nur einen einzigen schwachen Sten. gei erzeugt hat und ihrer eignen schwachen Be. schaffenheit wegen bloss einjährig zu seyn scheint, Leider kann ich Engl. bot. 333., wo E. stricta Sm. abgebildet ist, nicht vergleichen, aber die Ci. tate deutscher Schriftsteller zielen auf E. micran- . tha Steph,, nicht auf die genuine E. platyphyllos L. Nun kann aber die einjährige Form von E. mierantha kaum eine planta-stricta heissen, son- dern eher die vielstenglichte zweijährige Form, — Diese scheint also gemeint zu seyn. Vielleicht hat aber auch Smith ımter seiner E®, sirieta beide Formen verstanden, woraus sich am ehesten der Widerspruch der Antoren bei ihren Citaten er- klären wird.. Denn Reichenbach in der Flora germ, excurs. sagt von E. stricla Sm.: biennis, setzt als Synonym dazu E. platyphylios &. vernalis Schl.,; welehe nach Gaudins Flora helretica Yol. IH. p. 286° auch die Pflanze der Engl. bot. 333. (bene) — aber seine y. minor annua umbella 3- fida ist.*) Auch Sprengel in der Flora halensis eitirt Engl, bot. 333. zu seiner Varietät von E. pla- *) Reichenbach sagt umbella quinqueradiata, was ein Druckfehler zı seyn scheint, da beide Formen (die ein- Jährige und die zweijährige) der E..mierantha Steph. fast immer eine 3spaltige Dolde haben, und Gaudin - i 375 typhyllos, weiche er durch minor, tenulor, umbella saepe trifida, quadrifida unterscheidet, womit er si- cher E. mierantha Sieph. meint. Vebrigens kom- men freilich auch schmächtige und kleingebliebene Exemplare von der ächten E. platyphyllos vor; die dann meist auch nur 3spaltige Dolden zu haben pflegen, jedoch von Sprengel gewiss nicht als Abart unterschieden worden sind. In Hinsicht der Grösse variren überhaupt beide Arten, E. platy- phyllos L. und micrantha Willd., sehr -—— beide kom- men nur fingershoch und bis zu 2: Fuss Höhe vor; doch ist in der Regel E. platyphylios grös- ser, stärker in Stengeln und Blättern und aus- gebreiteter. Ich werde nun die wesentlichen Unterschiede beider Arten angeben, Euphorbia platyphyllos L. E. micrantha Steph. Samen vundlich- eyför- Samen elliptisch, nicht mig, etwas zusammenge- | zusammengedrückt, roth- drückt, graubraun, *) | braun, kleiner als bei Z. dreimal grösser als bei | platyphylla. micrantha, bei Citirung der Figur der Engl. bot. nicht bene gesagt haben würde, wenn dort der bei weitem seltoere Fall sich abgebildet fände, nämlich eine 5spallige Dolde, Ha er selbst doch eine dreispaltige fordert. © Dierbach nennt desswegen die Pilanze E. platyphyl- los ß. melanosperma, während. er die E. micrantha Steph., welche ihm nicht specifisch verschieden zu seyn scheint, E. platyphyllos &. erylhrosperma neunt. STh Kapsel fast kugelrund (kaum gefarcht), mit nie- drigen (kaum erhabenen) Woarzen besetzt, gross. *) Dolde fünfstrahlig **) Geliner 4 — 3strahlig). Kapsel durch deutliche Einfurchungen dreieckig- rundlich, mit erhabenen (fast fadenförmigen) War. zen besetzt, kleiner alsbei E. platyphyllos. Dolde dreistrahlig(sehr selten 4 — 5strahlig). Diess sind die Hauptunterschiede, die sich kür- zer so zusammenfassen lassen : melanosperma, megalocar- | eryihrosperma, microcar- 'pa, caps. verruculosa, um- | pa, caps. verrucosa, um- bella quinquefida. ' bella trifida, Als weitere Unterschiede, die zwar schon mehr Spielraum haben, aber noch immer sehr be- zeichnend sind, führe ich folgende an: Deckblätter dev Haupt- | Deckblätter der Haupt- dolde ey-lanzettlich. dolde gleichbreit - lan- zettlich. *) Gaudinm führt die Pflanze in seiner Flora helv. Yol. Il. p. 286. als E. platyphyllos ß- megalocarpa auf, weil er die zweijährige Form von E. micrantha Willd. (Steph,) als Hauptart, nämlich &., der E. platyphyllos Z. betrachtet, Zu seiner Y, welche er minor nemt, macht er die einjährige Form von EZ. micrantha, wie schon oben bemerkt wurde. *") Alle Wolfmilchs- Arten mit doldenförmigen Blätben- stand variren mehr oder weniger in der Zahl der Strab- len der Hauptdolden, aber. die Zahl, welche als Regel gilt, lisst sich doch nie verkennen und ist immer für die Uuterscheidung der Arten ein gutes Merkmal. a Stengelblätter lanzett- lich, gegen. die Spitze hin breiter werdend, dick- lich, unterhalb bläulich- grün, horizontal abste- hend (bisweilen auch nie- dergebogen oder im Ge- gentheil — namentlich ehe sie zur Blüthe kommt und im Anfang der Blü- thezeit — aufrecht - ab- stehend). Stengel weitläufig be- blättert, aufrecht. Wurzel immer einjäh- rig u. einstenglicht (höch- 3725 Stengelblätter. kleiner und schmäler als bei pla- [yphyllos, zärter und leb- hafter grün, gegen. die Spitze hin kaum breiter, stets niedergebogen (die feinen Sägezähne desRan- des und die feinhaarige Bekleidung der Unterseite sind im Wesentlichen wie bei E. platyphyllos — nur dass die Blätter von die- ser oft auch kahl erschei- nen, was ich bei mi- erantha niemals gefunden habe). Stengel dicht beblättert (nur sehr magere Exem- plare, ‚bei denen noch überdiess der Hauptsten- gel verloren gegangen zu seyn scheint, machen eine Ausnahme), aufrecht oder zwar am Grunde nieder- gebogen — nämlich bei der vielstenglichten Form — nachher aber steif auf- recht. Wurzel bald einjährig, bald zweijährig und in | 376 'stens mit zwei Neben- stengeln aus den unter- sten Blattachseln). Blüthezeit Juli, Au- gust bis October. Standort unter dem Getreide, an Wegen und auf Schuttplätzen. letzterem Falle vielsteng. licht. Die zweijährige Form ist um Esslingen häufiger als die 1jährige), Biüthezeit Mai, Juni, Standort im Gebüsch, an Zäunen, unter Bäumen, an schattigen Wegen, Die anwesenden Mitglieder der botanischen Section bei der Versammlung zu Stuttgart, denen . ich unter Vorlegung zahlreicher Originale meine Beobachtungen und Ansichten mittheilte, forderten, nachdem zwar mehrere derselben (zum Theil aus früheren eignen Beobachtungen) sich übereinstim- *) Gaudin am angeführten Orte der Flora helvetica neunt die Wurzel viellöpfig (radix multiceps), was sie eigentlich nicht ist, weil die Aeste sich nicht unter der Erde bilden. Vielmehr geht die Bildung der vielen Stengel bei der zweijährigen Form von E. micranths Es schwillt schon im Sommer oder gegen den Herbst hin, wenn die Pflanze im ersten Jahr nicht zur Blüthe kommt, der unterste Stengelknoten, nachdem daselbst aus den Blattwinkeln gewöhnlich schon vorher ein Paar Aeste (Nebenstengel) sich gebildet haben, an, und nun treten aus dieser Anschwellung und aus dem Grunde der Nebenstengsl .noch andere Seitenäste her- vor‘, welche in kurzer Zeit, wenn auch nicht alle — doch die meisten, ınit dem Hauptstengel gleiche Grüsse Nach sorgfältiger Beobachtung, die ich erst vorigen Herbst wieder bis in den December darüber angestelli habe, geht der Hauptstengel dabei so zu! und Stärke erreichen, [2 877 mend erklärt hatten, andere aber noch in ihrem Urtheil unentschieden blieben, den Hrn. Prof. Rö- per aus Basel, der sich als Monograph der deut- schen Euphorbien schon längst mit dieser Gattung und ihren Arten besonders. beschäftigt, hatte und ein competenter Richter schien, einstimmig auf, sein Urtheil darüber abzugeben, was dieser auch. da- hin abgab, dass er in den vorgelegten Pflanzen zwei deutlich verschiedene, obgleich nahe verwand- te Arten anerkenne, die er zwar früher schon in seiner Monographie wohl unterschieden, aber da- mals nur als Varietäten angesehen und aufgezählt habe. Hiemit mag nun diese Sache als erledigt angesehen werden. gewöhnlich nicht zu Grunde, sondern ist noch immer von den Nebenstengeln, obgleich diese ihm meist ganz gleich geworden sind, der Lage nach wohl zu unterscheiden. Die Nebenstengel treiben dabei aus‘ihrem Grunde häufig eigne Wurzelzasern, und desswegen kann man sagen, es sey eine radir multicaulis vorhanden, d. h. eine Wurzel, von der viele Stengel sich erheben, und nicht bloss ein cawlis bası ramosus, bei welchen ja die Aeste gewühnlich der Grösse und Stärke nach vom Hauptstengel sich noch ziemlich deutlich unter- scheiden.-- Ich habe bei der zweijährigen Form von E. mierantha bis 24 Stengel gezählt, wovon, 11 dem Haupt- stengel vollkommen gleich waren, Uebrigens habe ich ganz ähnliche Bildungen zahlreicher vom untersten Sten- gelknoten hervorgehender Stengel auch bei EB, peplus und Aelioscopia beobachtet, und bei letzterer ein zwei- jäbriges Exemplar im April blühend mit. so gleich- grossen und ı2 kleisrefen Stengeln. 378 - I Correspondenz. Ich habe den Plan gefasst, eine möglichst voll. ständige Lichenographia austriaca zu Stande zu bringen, welche’ alle von mir aufgefundenen oder von andern Botanikern in den österreichischen Pro- vinzen gesammelten und mir mitgetheilten Flech- tenarten in naturgetreuen, von einer Meisterhand ausgeführten Abbildungen (wovon bereits 70 fertig sind), mit Beschreibungen und Literatur begleitet, darstellen soll, und zwar mit Ausdehnung auf die ganze Monarchie. Desswegen habe ich wich auch mit den vorzüglicheren Botanikern in Galizien, Un- garn, Siebenbürgen,: Böhmen, Dalmatien, Lombar- die, Küstenland, ‘Tyrol, in Correspondenz gesetzt. Die Abbildungen sind nach dem Urtheile eines Ja- quin, v. Martius, Endlicher, Zahlbruck ner, Kützing, Reichenbach, ete. von der Art, dass keine der bisher erschienenen mit selben ver- glichen werden können. Jeder Species werden mikrostopische Analysen beigefügt, nicht nur um den innern Bau einer jeden Art vor Augen zu ha- ben, sondern auch um dadurch wo möglich dem Herumwerfen einer und derselben Species unter verschiedene Genera für immer zuvorzukommen. Ausser der getreuen Nachahmung des Colorits und der äusseren Form, werden zugleich die wichtig- sten Abweichungen, status anomali, degeneres, und die durch das’ Alter bedingten Modificationen berücksichtiget. Ueberdiess bestrebe ich mich noch, die Gegenstände möglichst pittoresk hinzustellen, 379 nämlich die Flechte sammt ihrem Substrat, Stein, Rinde, Erde, Moos, und zwar in Gesellschaft ih- rer gewöhnlichen Begleiter, immer aber in grüsse. ren vollständigen Exemplaren abzubilden. : Mit ei- nem Worte, ich wünsche etwas möglichst Voll- kommenes und bisher noch nicht Gesehenes .zu lie- fern, auch um der gelehrten Welt ‘zu zeigen, dass “man auch in Deutschland zu leisten im Stande ist, was bisher beinahe bloss in Frankreich und Eing- land möglich schien. Ich scheue hiebei keine Aus- lagen und bin auch auf grosse Opfer in pecuniä- rer Hinsicht gefasst. Ausserdem fordert dieses al- lerdings grossartige Unternehmen (denn es dürf- ten wohl nicht weniger als 300 Tafeln zusammen- kommen) viele Mühe und Zeitaufwand.’ Ich bin gesonnen, an die Herausgabe nicht eher zu den- ken, bis nicht eine Centurie und somit ein Band vollendet ist, wobei die Gattungen sammt ihren Arten systematisch aneinander gereihet erscheinen sollen. ‘Die Form der Ausgabe dürfte dem Ho ff- mann’schen Werke in klein Folio ähnlich werden. Wien, Prof. Hildenbrandt. DIL Versammlungen der Königl. botanischen Gesellschaft. Die Königl. botanische Gesellschaft hielt die- ses Jahr am 11. Febr., am 8. April, am 13. Mai und am 24. Jani ihre Sitzungen. In densel- ben wurden folgende höchst dankenswerthe Ge- schenke für ihre Bibliothek, ihr Herbarium und Ihren Garten vorgelegt: 380 0m 4) Für die Bibliothek. 1) Th. Fr. L.Nees abEsenbeck, genera plan- tarum Florae germanicae. Fasc. IV. V. et VI. Bonnae 1834 et 1835. 2) C. 6. Myrin, Corollarium Fiorae Upsalien- . sis, Upsaliae 1834, 8) C.G&. Myrin, Dichelyma, novum genus mus- eoram. Holmiae. 1833. -4) W. J. Hooker, Journal of Botany. Part. ‘IV. London. 5) H. G. L. Reichenbach, das Universum der Natur. Erste Lieferung. Das Pflanzenreich in in seinen natürlichen Classen und Familien. Zweite Lieferung. Das Meer. Eine öffentliche Vorlesung. Leiprig 1834. 6) H. Th. Lud. Reichenbach, Regnum ani- male iconibus exquisitiss. illustratum. Lipsiae 16834. DCAA gardh, allgemeine Biologie der Pflanzen. Aus dem Schwedischen übersetzt von Ereplin. Greifswald. 1834. 8) A.L. A. Fee, Memoire sur le groupe des Phylieriees. Paris 1834. 9) Fee, Note sur trois espöces. nonyelles de Sphaeria exotiques. 10.) C. A. Meyer, Verzeichniss der Pflanzen, welche während der in .den Jahren 1329 und 1330 unternommenen Reise im Caucasus ein- gesammelt worden sind. St. Petersburg 1831. 11) G. D. Nardo, Programma di un commen- 391 tario sulla natura delle sostanze epispastiche, Venezia 1834. 12. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl: Preuss. :Staa- ten. 21. Lieferung. Berlin 1834. 13) J. &. Agardh, de Pilularia. Lundae: 1835. 14) Plank, Almanach für wissenschaftlich ge- bildete Thierärzte auf das Jahr 1835. Mün- chen 1834. “ 15.) E. A. Schlauter, die Orobanchen Deutsch- lands in tabell. Uebersicht. Quedlinburg und Leipzig 1834. 16. Kupfertafeln zu Besser’'s Monographia ge- neris Artemisiae. 17) I. G. Zuccarini, leichtfasslicher Unter- richt in der Pflanzenkunde für den Bürger und Landmann und zum Gebrauche in Gewerbs- schulen. München 1834. \ 18.) Frivaldszky, Monographia serpentum Hungariae. 19.) Naturgeschichte der drei Reiche. Heraus- gegeben von den Professoren in Heidelberg ete. Stuttgart 1834. 18. 19. und 20. Lieferung. 20) K. F. Dobel, neuer Pflanzenkalender. Zwei Bände. Nürnberg 1835. 21.) Nova Acta physico-medica Academiae Cae- sareae Leopoldino - Carolinae naturae cariogo- rum. Tom. XVII. pars prior. Vratislaviae et ‚Bonnae 1835. 22) J.C. Zenker, plantae Indicae, quas in mon- 387 -tibus Coimbaturicis coeruleis Nilagiri dictis collegit B. Schmid. Decas I. Jen, et. Paris, . 1835. ..23) Uebersicht der Arbeiten und Veränderm- gen der schlesischen Gesellschaft für vaterlän- dische Kultur, in den Jahren 1833 und 1834, Breslau 1334 und 1835. .-24) Th. Helm, dissertatio sistens quaestiones, bo- tanicas de methodo physico-historica, Viennae „1835. 25.)-Hoppe, Ectypa plantar. Ratisbonens. Centur. I vo b) Für das Herbarium. 1.) Kützing, Algarum .aquae duleis germanicarım Decas XI et XII. Hal. sacon, 1834. . 2) Ein Fascikel (circa 300 Species) Neuhollän- der Pflanzen, von Hrn. Dr. Lhotsky. 3.) Eine Sammlung russischer, vorzüglich sibiri- scher Pflanzen (eirca 2% — 300 Species) von .. Hrn. Dr. Meyer.in St. Petersburg. . 4) Eine Decade neuer Pflanzen aus dem Bannat, von Hrn. Dr. Heuffel in Lugos. 5) Eine kleine Sammlung seltener Gewächse aus der Gegend von Düsseldorf, von den Hrn. . Nehring und Lehmann daselbst. 6) Funck, ceryptogamische Gewächse des Fich- telgebirgs, 38. Heft. 7.) Plantae cura M.D. Emer. Frivaldaky anno 1833 et 1834. in Rumelia collettae et inel. Soc. J 985 bot. Ratisb. in tesseram sincerae :venerationis oblatae (eirca 150 Spee.). nn 8.) Eine Parthie selinerer Pflanzen aus der Ge- gend von. .Coblenz, ‚von Hrn. Oberlehrer Ph Wirtgen daselbst. 9) Einige seltnere Salices aus: der Gegend: von Oppeln, von Hrn. ‘Apotheker Fincke daselbit. 10. Einige Orobanchen und Syngenesisten, von Hrn. Dr. Sch uliz in München. . 4 2% Für den Garten. . 1.) Ein Päckchen mit seltneren Sämereien aus dem Erfurter Garten, von Hrn. Prof. Bernhardi, 2. Eine Auswahl» seltner Sämereien von Hrn. Dr. C. A. Meyer in St. Petersburg. 3.) Eine Sendung frischer Gewächse, beson- ders Pelargonien, von Hrn. Klier in Wien. Auch die Vorsteher der botanischen Gärten zu Bonn, Breslau, Carlsruhe, „Darmstadt, Erfurt, Er- langen, Frankfurt am -Main, Freiburg, Halle, Mün- chen, Parma, Triest und Wien haben durch Ue- bersendung ihrer Samenkataloge uns freundliche Beweise ihrer Theilnahme geschenkt. Wissenschaftliche Vorträge hielten. Direttor Dr. Hoppe, über einige Arten der Gattung Equi- setum, insbesondere über den Standort des Eguise- tum fluviatile und Telmateja Ehrh., über Alchemilla pubescens, über die Bildung der Blumenkrone der Gentiana prostrata; Director Voith über einige vegetabilische Auswächse ; Dr. Fürnrohr über 335 einige Arten der Gattung Salix, welche neuerdings in der Gegend von Regensburg aufgefunden wor. den und über eine sehr merkwürdige Missbildung an den Stanbgefässen der Saliv caprea. Zu correspondirenden Mitgliedern wurden von der Gesellschaft aufgenommen : - Hr. Dr, J. @. Agardh, jun., Privatdocent in Upsala. — F. Burkbadt, Apotheker in Nisky. .— E. Döbner, Apotheker in München, "I_.A.L. A. Fee, Prof. in Strassburg. I F.X Fieber in Prag. — Dr. Emrich Frivaldszky in Pest. — Ayme Henry, Inhaber einer lithograph, Anstalt in Bonn. — Fr. von Hildenbrandt, Prof. der Klinik in Wien, 0 — Dr. Kirschleger in Münster. — Dr. J. F. Klotzsch in Berlin. =- "©. B. Lehmann, Apotheker in Düsseldorf. ‚= Loddiges, Handelsgärtner in London. — Dr. C. @. Myrin in Upsala. — C. V. Reichel, Prof. in Königsgrätz. —. Dr. H. E. Richter in Dresden. — Dr. Röper, Professor in "Basel. — Dr. W. Schimper in Strassburg. — L. Schauer, botan. Gärtner in Breslau. — C. Stein, Apotheker in Frauenfels. — Tommassini, Magistratsassessor in Triest. s Beiblätter zur Flora oder ‚ allgemeinen botanischen Zeitung. Erster Band 1335. . Etwas über Herrn Hofrath Reichenbach’s neueste botanische Arbeiten mit einem an- tikritischen Anhange; von Dr. C. G. Nees v. Esenbeck, Professor zu Breslau und Präsident der RK. L, C. Akademie der Na- turforscher. Indem ich mich anschicke, die mir und mei- nem Freunde Hro. Bluff übertragene neue Auf- lage des Compendiü Florae Germanicae zu bear- beiten, führt mich die Erwägung der Aufgabe zu- nächst auf die Betrachtung der sehr verschiedenen Zustände, unter denen die erste Ausgabe erschien, die zweite sich vorbereitete. Damals hatten die Arbeiten auf dem Gebiete der deutschen Flora, besonders die zusammen* fassenden, geruht, die eben begonnene Flora von Mertens und Koch schritt nur langsam vor- wärts, morphologische und andere Vorstudien hatten kaum einigen Einfluss auf die systematische Beiblatt 1855 Ater Band, I. ı .r Botanik erlangt, die natürliche Methode war für Deutschland noch ein Kind fremder Zunge, Jetzt ist nicht nur das Streben nach einer methodischen Erkenntniss der Pflanzenwelt auch unter uns allgemein verbreitet, und auf nationale Weise in der Wissenschaft thätig, sondern es hat auch die specielle Kenntniss der einheimischen Pflanzen durch die vortreffichen Floren Deutsch. lands, die seitdem theils weiter fortgeführt, theils vollendet worden sind, einen tiefern Zusammen- hang, dürch vielseitige Mittheilungen aber theils in Special- Floren, theils in der botanischen Zeitung und der Linnaea neue Ausführungen und Erweiterungen gewonnen. Wir haben von Mertens und Koch und von dem ehrwürdigen Roth zwei in ihrer Art unübertreffliche Floren Deutschland’s nach den Grundsätzen des Linneischen Sexual-Systems, — von Reichenbach aber die erste bereits vol- lendet vorliegende Flora nach der sogenannten na- türlichen Methode erhalten, und Reichenbach hat noch überdiess seine Verdienste um die deut- sche Flora durch die Centuriea seiner Iconogra- phie und durch die Besorgung' eines verkäuflichen “ Normal-Herbarii verewigt. ' Was früher, bei der ersten Ausgabe des Com- pendii, durch eine minder erfüllte Zwischenzeit schwankend geworden war, finden wir jetzt zum grössten Theil festgestellt; der Nachtreter hat Auctoritäten vor sich. \ 3 “ Da er diese Auctoritäten im Laufe der Zeit benutzt hat, durch sie täglich weiter gefördert worden ist, so hat er sich nothwendig ein al!ge- meines Urtbeil über dieselben, über ihre Ver- hältoisse zu einander, wie zu den Prinzipien, die er selbst für die richtigen hält und befolgt, gebildet. Er wird nicht aufhören, sie ferner der eige- nen Naturanschauung zur Seite zu stellen; aber er kann unmöglich auch das ganz leere Stroh dre- schen und das von den Vorgängern redlich Durch- geprüfte abermals und abermals von vorn hereia durchprüfen wollen, es sey denn, dass ihm auf seinem Wege, nach seinen Grundsätzen, Wider- sprüche aufstiessen. Da es sich auf dem Gebiete der systemati- schen Pflanzenkunde, oder der speciellen Botanik, wunächst von Gattungen und Arten und voo der Darstellung derselben handelt, so kann man die gelungene Darstellung nur wiederholen, die min- der gelungen scheinende verbessern oder ergän- zen wollen. Das ist leicht, wo man vollständige Daten zur Motivirung des Urtheils hat, — es ist unsicher und soll unterbleiben, wo dieses nicht der Fall ist; hier tritt der Florist nur als Bericht- erstatter auf; um so ehrenvoller und achtungs- wertber, je unbefangener, je unpartheiischer er hierbei verfährt. Bedenklicher aber ist die andere Seite, die Feststellung dessen, was als Besonder- heit, als bestimmtes Genus oder Species, zu enu- meriren sey, 1.* - Die Sache wird schwieriger, wenn unsre er sten Auctoritäten hierüber verschiedene Prinzipien befolgen, wenn wir im Publicum selbst Vorur- theilen begegnen. Man wird freilich zu dem Späteren sagen: Prüfe das Vorliegende an der Natur! Wie aber, wenn ihm die Natur in Vielem nicht reichlich genug vorliegt; wenu er selbst, im Princip verschieden, mit dem Vorhandenen, das Anderen genügte, sich nicht begnügen kann; wenn er glaubt, alles Urtheil vor der Hand noch suspendiren, das Bestehende bestehen lassen zu müsseo? Nach welchem Prinzip soll er stehen las- sen? nach dem der Sonderung oder nach dem der Verbindung? Hier tritt nun offenbar der Fall ein, wo Auctorität gegen Auctorität stehen kann. Wirklich hat sich unter uns eine Art Schule gebildet, welcher vorzüglich die unter den jün- gern Botanikern, die sich zunächst der Artenkun- de widmen, anhäogen. Man kann ihr Grundprin- ‚zip als das der Verbindung nach der Vorstellung vor Uebergangsreihen bezeichnen. Mit dem Gattungsbegrif£ beschäftigen sich diese weniger; die Methode, ob natürlich oder künstlich, ist ihnen von geringerem Belang; doch folgen sie lieber den Fussstapfen der letzteren, in welcher der Geist dieser Schule dieselbe Thä- tigkeit im Besonderen zn realisiren strebt, wel che im natürlichen System sich nach oben auf die höheren Abtheilungen des Gewächsreichs richtet: 5 Daher das stolze Selbstgefühl und der philoso- phische Anstand, wit dem man die bewirkte Re- duction mehrerer vermeinter Arten auf eine Haupt- art vorträgt, daher die Seitenblicke, welche maa auf die sogenannten Arlenmacher wirft... Dieses Verfahren mag insofern gnt und rühm- lich seyn, als es (das Princip der Uebergangs- reihen vorläufig. zugegeben) seine Schranke er- kennt, nur nach vollständigen, richtig verstande- nen Uebergangsreihen urtheilt, wo aber - diese fehlen, keinen Machtspruch nach blosser Analogie oder sonstiger Wahrscheinlichkeit thut, sondern in jedem solchen Falle das von jedem Autor als geschieden Gegebene bestehen lässt bis 'auf Weiteres. So verfährt der Herausgeber der Flora Deutsch- lands, obgleich mit entschiedener Vorliebe für das Prinzip der Verbindung; so verfährt mit stren- ger Consequenz und recht lobenswerther Schonung des: fremden Urtheils der Herausgeber der Flora excursoria, indem er zugleich, der Tendenz des natürlichen Systems gemäss, die Analysis der For- ' men begünstigt, weil er in ihr nicht sowohl ei- nen für alle Ewigkeit zu fixireugen Artbegriff, als vielmehr eine Yervollständigung der Beschau- ung des im Gatlungsbegriff enthaltenen Man- nigfaltigen erblickt, und dieses lieber, . gleich lebendigen "Strahlen des Lichts, einen grossen Raum erleuchten lasseu, als im Focus eines Brean- } 6 glases summelo will, um sich eine kleine Sonne im Zimmer zu erschaffen, So zeichne ich mir die Klippen, .die zu um- schiffen seyn dürften. Denn fragen wir uns zuvörderst: was die Gat. tung sey,? so lautet die Antwort: sie sey das Produkt der Analysis der Familie, wie diese das Produkt der Analysis des Gemwächsreichs über. haupt, oder eines natürlicheg Theils desselben, Für die künstliche Methode hat nun diese Antwort schon desshalb keinen rechten Sina, weil sie ein zu Analysitendes voraussetzt, das jene Me- thode nur usurpiren, nicht aber in sich darstel- len kaon. Die Gattungen sind hier offenbar nur aus Lehrsätzen abgeleitete und dogmatisch be- gründete Verbindungen, die sich auf ein positi- ves Gesetzbuch stützen. Aber auch wissenschaftlich auszusprechen, was eine nafurgemäse Analysis im Gewächsreiche sey, ist jetzt noch schwer, und dürfte so lange unklar bleiben, bis uus HerrSchimper das 5y:- tem der Pflanzenentwicklung in den Gesetzen ihrer Schritte und harmonischen Cyklen vor Augen gelegt hat; wie wir denn mit Vergnügen dem baldigen Erscheinen dieser geistreichen Ar- beit entgegensehen und schon jetzt gern auf die vorläufigen Arbeiten unsers Freundes Braun zu rückblicken.: Wir dürfen hoffen, dass die Zeit nicht mehr fern sey, wo wir von unserm Verfahren bei der | | 7 Aufstellung einer Pflanzengroppe, wie diese auch Namen babe, Rechenschaft geben und für deren Richtigkeit einen Beweis führen können, während jetzt das Meiste auf allgemeinen Grundbegriffen und einem künstlerischen Takte bei hingebender Be- trachtung eines verwandten Mannigfaltigen beruht, Der Artbegriff dagegen ist ein Axiom, be- darf weder einer Erklärung noch eines Beweises, Eben desshalb aber ist die Art selbst auf empiri- schem Wege kaum in irgend einem Falle erschö- pfend nachzuweisen; sie ist die, aus einem iden- tischen Samenkorne auf der ganzen Erdober- fläche, wo dieses nur keimen und fortvegeliren kann, entspringende Pflanze, und die Formen, unter welchen diese Natursaat aufkommt, nen- nen wir Spielarten. Die äusseren Ercheinun- gen der Einheit, welche die Mannigfaltigkeit die- ser Formen verknüpft, sind eben die sogenannten Uebergangsreihen, und es ist daher klar, dass diese in der Erfahrung sehr täuschend seyn müs- sen, so lange nicht das innere Eutwicklungs- Ge- seiz, von dem sie abhängen, erkannt ist. Ein- zelne Aussaatversuche beweisen da eben so wenig etwas, als die überraschendsten Aehnlichkeiten in Formen, so fern diese nicht etwa von einer einzigen möglichen Anordaung der Theile abhän- gen, sondern auf verschiedene Weise abgeleitet. werden können. Hier liegt eine Quelle schwerer Täuschungen bei der scheinbarsten Evidenz, und wir glauben, dass gerade viele von denen, die T 8 ö , dem Princip der Verschmelzung als einem Dogma huldigen, häufig in solche verfallen. Diese allgemeinen Betrachtungen sollten uns our dazu dienen, dem unsern Vorgängern schul. digen Beifall einen bestimmten Character zu ver. leihen und den beiden, scheinbar sich widerspre. chenden Auctoritäten die gleiche Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Und zwar scheint es uns, als habe zwar der Here Verfasser der vortreflichen Deutschlands Flora in solcher Hinsicht nicht Ursache über sein "Publikum Klage zu führen; wohl aber vermissen wir hänfig die gebührende Anerkennung dessen, was der Verfasser der Flora excursoria geleistet hat, und stossen dabei auf Vorurtheile, die durch geringfügige Anlässe herbeigeführt, sich oft auf eine sehr unbillige Weise äussern, Wir erlauben uns daher, hier der Flora Germanica excursoria, ex affinitate regui vegetabilis naturali disposita, sive principia Synopseos plantarum, in Ger- mania terrisque in Europa media adjacen- tibus sponte nascentium cultarumque fre- quentius, auctore Ludovico Reichenbach, Consil. aul. Reg. Saxon etc. Lipsiae apud Carolum Cnobloch 18350 — 1833. 878 eng- gedruckte Seiten in ı2. mit.einer Charte; dann Reichenbachianae Florae Germanicae cla- vis syaonymica etc. Lipsiae, 1835. 140 9.12. | 9 als eines Taschenbuchs zu erwähnen, das zwar unserer Empfehlung nicht bedarf, dem wir- aber die weiteste Verbreituag wünschen müssen. 5197 Species (ia dem durch den Titel be- saumten Umfange) werden hier nach ihren we- sentlichen Kennzeichen, und mit der nöthigen Synonymie, abgehandelt. Vorzüglicher Fleiss wurde den Einleitungen in die Kiassen und Ordnungen zugewendet. \ Der Hr, Verfasser hat ein reiches Herbarium, einen ansehnlichen botanischen Garten und eine sehr vollständige Bibliothek, theils im eignen Be- sitz, theils aus öffentlichem, zum. Gebrauch; er hat auch redlich zu Begründung des eignen Ur- theils von allen seinen Hülfsmitteln Vortheil ge- zogen; zugleich aber vorsichtig und vorurtheilsfrei sich gegen das, was Andere früher beigebracht, schonend erwiesen, wo nicht voller Stoff zur Ent- scheidung vorlag. u Was vielleicht bei dem ersten Erscheinen dieses Werks manchen jüngern Freund der Bota- nik stutzig machte und Schwierigkeiten beim Ge- brauch desselben fürchten liess; war wohl der Umstand, dass ihm darin eine, in vielen Stücken neue, durch eine neue Bezeichnung der Classen noch mehr hervorgebobene, natürliche Anord- nung im Sinne des Herrn Verfassers entgegentraf, Mit Jüssiew’s und Decandolle’s Methoden schon mehr oder weniger vertraut und den Werth derselben anerkennend, konnte man sich verlei- 10 ten lassen, diese neue Anordnung, oder Bezeich- nungsweise, mindestens überflüssig, wo nicht für ganz unrichtig zu halten, wobei man denn, wie einzelne laut werdende Stimmen verriethen, die Abweichung dieser Methode von den genannten für weif grösser hielt, als sie wirklich ist, auch einige Zusammenstellungen, die man nicht sogleich reimen konnte, für ein hüses Omen gelten liess, . ohne zu bedenken, dass jede natürliche Methode » bei dem jetzigen Stande der Wissenschaften ähn- liche Gebrechen, nur an audern Stellen, dar- biete, — und dass dieses gar nicht anders seyn könne, Der im Jahr ı828 diesem Werk voraus- gesendete Conspectus Regni vegetabilis per gradus naturales evoluti. Pars. I. Lipsiae apud Caro- lum Cnobloch. XIV. und 294 5 gr, 8. konnte über des Herrn Verfassers Methode nicht genügenden Aufschluss geben. Er enthält nur die Namen aller, bis dahin aufgestellten Genera und Subgenera, unter Tribus, Familien, Forma- tionen, Ordnusgen, Classen gebracht, als „Clavis Herbariorum Hortorumque* aber ohne Angabe der Charaktere irgend einer Stufe, . Was aber jene Schrift unerfüllt lies, das hat der thätige Herr Verfasser nicht nur in der Ein- leitung zu seiner eben erschienenen dritten Aus gabe von Mösslers Handbuch der Botanik, von S. XXXVlE — CXL, hinlänglich ausgeführt, son- 11 dera auch, die ei:sichtige Betrachtung noch auf eine andere erfreuliche Weise dem Lehrling wie dem Kenner höchst bequem gemacht. Es hat nehmlich vor Kurzem die Presse verlassen: Das Pflanzenreich,. in seinen natürlichen Classen und Familien entwickelt und, durch mehr als tausend in Kupfer gestgchene über- sichtlich bildliche Darstellungen für An- fänger und Freunde der Botanik erläutert von Dr. H. G. Ludwig Reichenbach etc. Leipzig im Verlag der Expedition des Naturfreundes. 1834. IV. und 62 $. gr, &. Die von dem Herrn Verfasser angenommenen ı23 Familien, mit den Pilzen anhebend mit den Hesperiden schliessend, werden unter ihren Clas- sen, Ordnungen u. s» w«, so wie diese selbst, war mit wenigen Worten, aber sehr bestimmt und zur sichersten Unterscheidung charakterisirt, durch Anführung einiger Gattungen mit Beispie- len. belegt, und durch eiue eben so geistreich er- sonnene, als zart, klar und bestimmt ausgeführte grosse Tafal mit mehr als 1000 Figuren nicht nur erläutert, sondern auch in die leichteste Ueber- sicht gebracht. Man muss beim Anblick dieser sehr sauber in Kupfer gestocheznen Tafel über die Ausdauer und über die geübte Hand des kunst- reichen Verfassers gleich sehr erstaunen. Im Mittelfelde der Tafel steigen die Hauptformen des Gewächsreichs, von den Pilzen an bis su den Stielblüthlern (Thalamiflorae), in wohlgeordneten \ 12 "Abschnitten empor: Jede Familie ist durch das zierliche Bild eines — oder wenn sie in Tribus etc. zerfällt, durch eine kleine Gruppe ihrer, we- sentlichen Glieder, nach dem Gesammtausdruck und äussern Blüthenbau charakterisirt, immer dichter drängen sich im Aufsteigen die Gruppen, immer mehr scheint das weiter entfältete Reich in Blüthen und Früchten zu wuchern, dass der Blick mit Woblbehagen darauf verweilt. + Zu beiden Seiten aber erheben sich zwei Co- lumnen, der Analyse der Theile gewidmet, die ‚mit der lebendigsten, augenscheinlichsten Schrift, jeder Stufe parallel, die anatomische Verschieden- heit im allgemeinen andeuten, den Blüthen- und Fruchtbau- aller Familien aber, ia den mei- sten Fällen zu völliger Geaäge, auseinander legen. Man begreift aus dem Gesagten, wie gross die Menge der (durchaus völlig deutlichen und wohlgezeichneten) kleinen Figuren seyn mus, welche dieser enge Raum umschliesst, und die, ‘bei jeder Familie im Text erläutert, den Charak- ter derseiben zugleich entfalten und in Beziehung bringen. Wir dürfen hoffen, dass dieses lehr- reiche und geschmackvolle Werk mit allgemeinen "Beifall werde aufgenommen werden. Eioe ähnliche Tafel mit ähnlichem Texte, das Thierreich darstellend, soll demnächst erscheinen: Ein anderes, für die deutsche Flora nicht minder wichtiges Werk Reichenbach’s ist nun zu erwähnen, die eilfte. Centurie der 13° Icones plantarum rariorum et minus cog- nitarum Europae u. s. w., dieses unschätzbaren Werks, dem wir die icono- graphische Zusammenstellung vieler der schwierig- sten Europäischen Pflanzen- Arten verdanken, und das für Beurtheilung und Unterscheidung der Species ebenso brauchbar, als einzig in seiner Art ist, , “ Diese eilfte Centurie nun eröffnet eine voliständige Jconographie der deutschen Gräser und Cyperaceen, und führt auch noch den Titel: Agrostegraphia Germaniea, sistens lco- nes Graminearum et Cyperoidearum, quas in Flora Germanica recensnit Auctor. Cen- turia I. — Die Gräser und Cyperoideen der deutschen Flora, in getreuen Abbil- dungen auf Kupfertafeln dargestellt von H. , G. Ludwig Reichenbach, Königlich, Sächs. Hofrath u. s. w. Leipzig bei Friedr., Hofmeister. 1834.» Die vorliegenden 50 Tafeln enthalten, in der Folge der Flora excursoria, alle in diesem Werk aufgezählten Rotiboelliaceae, Loliaceae, Cen- chrinae, Hordeaceae, Triticeae, Chloridene, Paspalaceae, Agrostideae, Paniceae und Ory- zeae, die letzteren bis Phleum, zusammen 134 Arten (die cultivirten Gräser sind ausgeschlossen); so dass wir, die noch übrigen Gramineen und Cyperaceen ungefähr in gleicher Vertheilung an- genommen, höchstens in zwei Centurien, — d. ‚14 d. b. wohl um den allerbilligsten Preis, — alle deutschen (fast möchten wir sagen europäischen), Gräser und Cyperaceen — ınan denke bei den Letzteren ja an die Carices! — in naturgetreuen Abbildungen. erhalten. Gewiss werden Alle, die in dem Studium dieser beiden Familien, nicht ganz ohne Grund, einige Schwierigkeiten finden, . Herrn Reichenbach herzlich Dank wissen, dass er alle Beschwernisse dieses Studii für die deutsche Flora hiermit ganz beseitigt, Wer dieReichenbachsche lconographie kenut, wird wissen, dass sie an treuer, klarer, geschmack- voller Darstellung dem besten iconographischen Werken auf diesem Gebiet unbedenklich zur Seiie gesetzt werden kann, ja dass sie, besonders was Zeichnung, Ausdruck und verständige Hervorhe- bung der einzelnen, auf die Charakteristik sich be- . ziehenden Theile betrifft, vielen der berühmtesten und glänzendsten Werken dieser Art vorzuziehen ist. Von der vorliegenden ersten Hälfte der ııten Centurie dürfen wir aber dennoch sagen, dass sie in den genannten Eigenschaften alle frühern in demselben Maasse hinter sich lasse, als die Charak- teristik der Gegenstände so wie die Darstellung der Einzelheiten, durch Kleinheit und Zusammen- drängung schwieriger ist, mehr Zartheit der Be- handlung und sorgsamere Aufmerksamkeit in der Ausführung erfordert. Was man mit Recht einst an den rohen Figuren der Flora Herbornensis bewunderte, und nie aufhören wird zu schätzen, 15 die ansprechende Wahrheit und Kenntlichkeit der Bilder im Angesichte der Natur, — dasselbe fin- den wir in veredelter Gestalt, und durch eine ge- schickte Hand in Kupfer gegraben, wieder, — daneben noch sehr genaue völlig befriedigende Auseinanderleg ungen der Fructificationstheile,, wie der gegenwärtige Standpunkt der Agrosiographie sie fordert. Die Nummern der Arten auf den Tafeln schliessen sich, mit ı332 fortlaufend, an die ıo0te Genturie der Iconographie an» Der Text besteht in der Hinweisung aufReichenbach’sFl.germ., Mertens und Koch’s Deutschl, Flora, Kunth Agrostogr, Schrad Fl. germ. u. s. w., und in einer ausführlichen Erklärung der Figuren. So sind denn diese Abbildungen, wie die Natur selbst, Jedem zur Betrachtung, zur eigensten freien Be- urtheilung dargeboten, für sich völlig unabhängig von den, wie überall, so ganz vorzüglich auf dem Gebiete der Agrostographie so vielgestaltigen Theo- rien und Ansichten der Zeit, und daher gewiss Allen willkommen, die solcher Werke bei ihren Studien bedürfen und sie treu zu benutzen wissen. ‘Noch scheint es aber, als sey das vielseitige Verdienst, weiches sich Herr Hofrath Reichen- bach ia einer langen Reihe fruchtbringender Thär tigkeit um die ‚Botanik überhaupt, und insbeson“ dere um die deutsche Flora erworben hat, we- 16 nigstens noch nicht ‘so allgemein anerkannt, als anerkannt zu werden verdient. Um es gerade heraus zu sagen: — es fragen ihm Einzelne, in unvollständiger Kenntniss seiner fortschreitenden Leistungen, einen, für die jün- geren unter ihnen wohl gar nur traditionellen, un- geprüften oder unverstandenen Vorwurf nach, zu welchem ein früherer Versuch dieses Schrifistel- lers (1819) einen nicht ganz ungegründeten An. lass gab. Wenn abtr eine solche Gemüthsstin. ınung schon an sich unwissenschaftlich und unbil- lig genannt zu werden verdient, so setzt sie noch ausserdem jeden, der sich ihr hingiebt, vielleicht ohne sein Verschulden, dem ungünstigen Urtheile aus, dass er die innern Zustände, unter denen sich die Naturgeschichte im Einzelnen hervor und durch ihn weiter bildet, nicht zu erkennen ver- znöge, und vor derHand dieser Wissenschaft noch mehr mit abstractem Ferstande und Willen, als aus innerm Beruf des Herzens diene. Je mehr eine Pflanzengruppe in grosser (wahrer oder scheinbarer) Complication ihrer Gebilde die Grund- lage zu einer unklaren Vielgestaltigkeit im Ganzen enthält, um so mehr regt sie den beschäulichen Geist an, sie erst in dieser IMannigfaltigkeit, ich ınöchte sagen in Allem, was sie aus der Summe des ihrer Anlage nach Möglich. Scheinenden, wirklich zum Vorschein bringt, aufzufassen und darzulegen; welches Geschäft denn nach innen und aussen sehr lehrreich seyn kann, wenu man nicht 47 weitere Aufgaben, die später. erst ‘hervorgehen, antieipirend und verwirrend einmischt, oder gar als die einzigen vernünftiger Weise zulässigen aufstellt, wodurch denn auf den Andern die, (freilich den Menschen unter seinen Brüdern nicht eben sehr entstellende) levis macula insipientiae mit übertragen wird. Dass ein Tag den andern belehrt und belehren soll, wird’ dabei ganz ver» gessen, ja, was das Heute von Gestern nach recht. licher Erbfolge und Anwartschaft baar überkom- men hat, soll sogar blos darum gegen fremde Anticipations- Scheine im Curs verlieren. Bleiben wir bei den dconiten stehen, so fin- den wir, ausser der hier berührten Betrachtung, die Herr Reichenbach, wie seine späteren Schriften dartbun, zu gehöriger Zeit selbst ein» gestellt hat, noch eine andere Belehrung, went wir uns aufrichtig die Frage .vorlegen:: ob !wis denn jetzt die.-4conita wirklich besser kenneil, seitdem wir die ’Ueberzeugung gewonnen haben, dass sich auf dem, zuerst von Herrn Reichen bach eingeschlagenen Wege, die Erkenntsiss derselben zu sehr ins Unfassliche der Besonder- heit auflösee Wir haben. seitdem zwar mehrere, von Umsicht und guten Studien ‚zeugende 'Dar- stellungen dieser Gattung, aber die Aconita der Gärten fallen nur noch tiefer: ins Unklare,. und bei manchen, jetzt zu einer Species gestellten’ For- men fehlt noch immer die. geheimnissvolle Sand tion des Verhnilpfungsacts, welche diesem Dauer Beiblatt 1855 AterBand, I, 2 18° und: Glauben erzwingt: Diese Bewohner der he. hen ‚feuchten Gebirgs-Thäler bringen aus ihrer zerklüfteten felsigen Heimath :den reichen Keim vielgestaltiger Entwicklung mit. in unsre Gärten, deren Boden und sonstige Beschaffenheit so grell gegen den ähres früheren Wohnsitzes absticht; in der Wildniss aber beobachten sie gegen: einander eine gewisse Haltung, ‚die auf bestimmte, doch aıahbe:aneinander rückende und im Innern wieder sehr vielgestaltig abgetheilte Grenzen hin zu deu. ten scheinen. Dadurch nun, dass jede Species, die wir fixiren wollen, sich nur als ein Complex von Merkmalen,. deren jedes für sich waändelbar ist, auffassen lässt, erhalten wir auf: dem Gebiete der Gärten eine solche Formenverwirrung, das es unmöglich scheint, je über die Garten - Aconi- ten eine, auf das nächste Jahr hinausreichende Auskunft-zu geben. - Wäre es darum aber besser, die: Aconiten lieber gar nicht in: der Natur, son- dern. bloss nach einem simplificirenden System ım kennen? Mir fällt dabei die. wahre . Anekdote ein; wie ein namhafter botanischer Gärtner keine Pilenze in dem ihm untergebenen Garten dulden ‚wollte, die nicht in seiner Ausgabe. der Species plantarum Linnaei'stand, und daher jeden Abend die neuen Aukömmlinge, welche der jüngere In- spector den Tag über hatte. einpflanzen lassen, nach vorgängigem strengem Namens- Aufruf wie- der über die Mauer warf. ‚. Nachdem ich nun nicht verschwiegen, wie 19 ich mir eine gewisse Gleichgültigkeit- gegen die Verdienste eines nach Würden: hochzustellenden Schriftstellers erklären, ja entschuldigen möchte, kann ich nicht umbhin, noch einen Blick auf das; jenige zu werfen, was mich überhaupt zu dieser Betrachtung hingeführt hat. - Zr Ein:kurzer antihritischer Anhang _ wird daher nöthig seyn, und, wieich hoffe, ne an seiner ‚Stelle rechtfertigen, en ..r 5 uuunr. ioh sh ID > nn . In Nro..20. unserer Flora yom vergangenen Jahre S, 305 f.,. finden. wir einen Aufsatz. .ang der Feder eines uns befreundeten. Mannes, deqg wit ungeschriehen wünschten,, wejl wir den. Vom fasser, seiner ausgezeichneten Verdienste WEgh aufrichtig -bochachten. ost . Herr Kützing. stellte. ; in. der. Lionda 1838, 1. Bd. 8, 43. ff. ein Veilchen, unter dem Namen Viola nemoralis, als eine neue bei Magdeburg von ihm entdeckte Species ayf, und gab von;dex- selben auf Taf. IV..eine recht woblgerathene Abs bildung, in welcher Herr Hofrath Reichenbarh seine Viola Ruppü erkamnie. und diese Ueberr einstimmung, (wie die Worte: hanc notitiag auclore ipso praesente et cossentiente scriho ba sagen, mit des Herrn Verfassers persönlicheg Vebereinstimmung und Ueberzeugung) in: den Addendis zur Flora Germ, p. 872. R. A505: aus« 0 sprach. Hiermit’ wurde nur eine, von Herrn Kützing selbst in der Linnäa S. 48. schon ge- Küsserte Vermuthung bestätigt. Der obener wähnte Aufsatz in der Flora: „Berichtigung ei» niger-Synonyme zu einigen deutschen Veilchen‘ tiberschrieben, bezieht sich zuvörderst auf diesen Vorgang, und. gibt dabei zu verstehen, ..dass der Warfgsser bei:einem Herrn Reichenbach abge. statteten. Besuche nicht sur eignen Vergleichung der Reichenbach’schen Veilchen habe gelan- gen können. „Gern hätte ich die Veilchen seiner Samm- Fady AurchgeseHeä, ul mir über’ diese-Verwickelte Gattung mehr’ Gewissheit zu verschaffen, aber sey es, dass andere Gegenstände, auf ‚die wir bei dieser Gelegenheit zurückkamen, oder andere Urs sachen es waren, 'die dieses verhinderten, — genug, ich reiste von Dresden ab, ohne ‘die Veil. then der Sammlung des Herrn- Hofr.. Reichen- bach gesehen zu haben.“ TI Wer dder, wie Herr Hoftath Reichen bach, die änerkannte Tendenz hät, seine Pfan- ten ‘durch Abbildungen, oder in Sammlongen allgemein bekannt zu machen, und ausserdem Jedem, der ihn besucht, "bereitwillig; ' ja zuror- kommend,- die Dürchsicht seines Herbarii und die Benützung seiner Bibliothek’ gestättet,, kann unmöglich gerade in diesem Falle eine besondere Ursache haben, einen fachverwandten Freund um die Ansicht seiner Veilchen zu bringen, und 21 der anderweitige äussere Grund, (etwa weil Herr K. sich in Betrachtung anderer Familien vertiefte und darüber die ihm zu Gebote stehende Zeit verlor,) musste demselben auch wohl erinnerlich seyn. Jener Zusatz hätte folglich, seiner Zwei- deutigkeit wegen, unferbleiben müssen. j Davon aber abgesehen, fragt man billig nach dem kritischen Ergebniss, das sich hier auknüp-« fen soll. . j Herr K. versichert (a, a. O..S. 306.), dass er über die Identität seiner Fiela nemoralıs. und der Fiola Ruppii „kein Haarbreit mehr Gewiss- heit erhalten haben würde, wenn er nicht spä- terhin Gelegenheit gehabt bätte, Allione’s Figur der Fiola Ruppii zu vergleichen“ — womit so« nach nichts Geringeres gesagt ist, als dass .‚Bei« chenbach’s Figur der Fiola Ruppi schlecht und unkenntlich sey. Dieses aber wird wohl, niemand finden, der dieselbe (Icon. I. t. 97.) un- partheiisch betrachtet. Die dargestellte Pflanze, besonders die zur Rechten, stimmt, die gerin- gere Grösse abgerechnet, gewiss mehr mit Herrn Kützings Figur in der Linnäs, als mit der Al- lionischen überein; warum sollte man also die Identität beider nur an der Leizteren begreifen können? . Was nun aber zwischen der Anekdote des Eingangs und der an und für sich gleichgültigen,. aber eben darum Hrn. BR. verletzenden Erklärung: dass, und wie .H. K. denn doch wirklich die 22 gedachte Identität erkannt habe, zu lesen ist, wird wohl'den meisten Lesern ganz unverständ. lich bleiben. Hr. K. bemerkt: erhabe die Yiola pratensis M. et K. in dem bot: Gärten zu Dre. den in einem Topfe ohre Namen geschen und daraus die Gewissheit erlangt, dass dieselbe Hrn, R: nicht unbekannt sey „obgleich er sie in allen seinen Schriften nicht zu kennen scheine, oder vielleicht nicht kennen wolle, weil er sie sonst nicht bald mit seiner Fiola lactea (in der Ico- nogr.) bald, wie in der Ausgabe des Mössler. schen- Handbuchs und in der Fl. Germ.., mit der Fiola Rappii verwischen' würde.“ — Was folgt &ber' daraus? Dass Herr Reichenbach imJihre 1823, als er die Fiola lactea darstellte, die von Mertens und Koch erst im Jahr 1826 publi- cirte Piola pratersis M. und K., als. solche, nicht kennen, und folglich auch nicht citiren konnte, leuchtet ja von selbst ein, und wer in aller Welt wird wohl, wenn erin einein botanischen Garten eine Veilchenspecies obne Etikette findet, daraus bloss gleichsam erst errathen: dass der Direktor sie kenne, dann aber auch ohne weiteres den Schluss ziehen, dass er sie nicht kennen wolle, obwohl derselbe gerade diese Species bereits zwei mal citirt und dadurch längst bewiesen hat, nicht nur, dass er sie kenne, sondern auch, dass er üe kennen wolle; nur däss er sie in diesem Falle zicht für eine eigene Art, sondern bloss für den gemeinsamen Ausdruck einiger Glieder aus der 25 Formenreihe der Viola Ruppü hält, obwohl er früher die Formen derselben irrig zur Viola lac tea gerogen hat, — was das spätere C Gitat hiuläng. lich berichtigt. ar Viola strieta Hornem, (Fl. Dan 41812.) wird von Herrn K. zur Fiola nemoralis oder Ruppü gezogen, während De Candolle, Reichenhach, Mertens und Koch u. A. sie au P, persicifolia Sckk. ziehen; und dieses ist die einzige wirklich die Sache betreffende Berichtigung , wobei jedoch zu bemerken, dass in allen botanischen Gärten unter dem Namen Viola stricta keine andere, als die Yiola persicifolia vorkommt, und wahr scheinlich durch Herra Hornemann selbst unter diesem Namen verbreitet worden ist. Warum denn nun also zum Schluss dieses Abschnitts hinzufügen : (S. 308.) „Herr R. hat sel ne F. Ruppiüi selbst nicht recht gekannt, sonst würde er mir aienicht als seine V.canina lucorum bestimmt haben.“ ($)- Herrn BReichenbach’s oft citirie Tafel be- weist zur Genlige, dass er die Viola Ruppiüi ge- kannt hat, Jene Bestimmung für P. canina lu. corum gehört nicht vor's Puhlicum, das bier Dur ungern eine Verletzung persönlicher Verhält- nisse schen und mit Recht befürchten muss, durch ähnliche Vorgänge Jeden, der sich auf freund: schaftliche Privat- Acusserungen über naturhistorie sche Gegenstände einlässt, abgeschreckt zu schen. Ohne den gegenwärtigen Fall im geringsten iur 24 Sprache bringen zu wollen, möchte ich doch auf die Möglichkeit folgender Alternative aufmerksam machen : Gesetzt, es sendet mir jemand wirklich, aus Versehen, oder wie sonst, ein Exemplar yoa Fiola canina lucorum und ich bestimme sie so, Er glaubt aber, mir eine Fiola nemoralis oder Ruppit gesendet zu haben, nimmt dann au, das ich mich geirrt habe. Wenn ich nun, oder viel. znehr, die Sache als gewiss vorausgesetzt, da ich . gedachtes Exemplar von Fiola canina, das mir zugesendet worden, nicht mit aktenmässiger Gründ- lichkeit registrirt habe, und dennoch nicht anf ‚das Gutachten von Experten provociren kann, — steht da nicht nackt und bloss Wort gegen Wort, Glaube gegen Glauben, ohne je mögliche Aufklä- zung? Irren im Bestimmen, Irren im Zusenden, beides gleich möglich, zumal bei nicht sehr un- ähnlichen Pflanzen; warum soll nun das Eine wahrscheinlicher seyn, als das Andere? Gunst und Vorurtheil allein können da ein entscheidende Gewicht in die Waagschale legen. Solche Dinge sullte man daher ‚nie zur Sprache bringen. Es folgt a. a. O. nur noch eine Aeusserung über Fiola lactea Sm,, die, scheinbar gegen Rei- chenbach’s Ansichten gerichtet, seltsam genug dieselbe am Schlusse gegen die Verfasser von Deutschlands Flora in Schutz nimmt. Die Sache, die vielleicht auch aus andern Gründen unsere Le- ser interessirt, verbält sich so: 25 Reichenbach bildet (Icon. t. gg.) die Fio- la lactea Smith ab, und schliesst dabei eine Form - mit ein, die unstreitig in der Engl. bot. t. 445» dargestellt ist, kenntlich genug durch manche .au- genfällige Merkmale, worin sie nur mit. der fast allzunabe verwandten F. persicifolia congruirt, Er fasste aber in seinen Icones unter dem Namen der Viola lactea sowohl die Y. stagnina Kit, als diejenige Pflanze, welche M. u. K. späterhin P. pratensis nannlen, zusammen, und bediente sich dabei des unbestreitbaren Rechts, Uebergäoge zu suchen und wo er sie gefunden zu haben glaubte, geltend zu machen, wie er sich in der Folge eines andern ebenso unbestreitbaren Rechts bediente, (des Rechts nemlich, seine Srüberen Ansichten zu berichtigen und zu ändern,) als er (Fl. Germ. p- 707.) die Ü, pratensis M..u.K., mithin also auch die Figuren seiner Tab. 99. (Ve lactea), welche dahin gehören, zur #. Ruppi brachte, — Was uns hier angeht, ist der Um- stand, dass Smith’s Viola lactea, nach der Engl. bot, wie nach Original-Exemplaren, in ihren charakteristischen Merkmalen unstreiig zu den von Reichenbach unter diesem Namen abge- bildeten Figuren gezogen werden muss, — nicht aber zur Y. lancifolia Thore, wie solche bei Reichenbach (tab. 96) abgebildet, und, an: derer Merkmale nicht zu gedenken, durch die Gestalt: des Sporns kenutlich genug ist. ‚Diese Viola lancifolia Thore betrachten nun M. w K. 26 als die. wahre P. lactea Sm. und ändern daher den Namen der ersteren in #, lactea, wohei Wallroth citirt wird, dessen P, longifolia die‘ V, lactea ist. Nun sagt Herr Kz. er könne in der Figur der Viola lactea „auch nicht die geringste Spur ei- ner Aechnlichkeit mit Viola stagnina finden“ und „wenn man sie nicht für Viola pratensis M.E. oder Viola lancifolia Thore anschen wolle, so-bleibe kein anderer Weg übrig, als sie für eine verunglückte Abbildung zu. erklären.“ „im Habitus und der Blattform nähere sie sich simehr der Viola pratensis, aber die stipulae „seyen mehr denen der Fiola lancifolia ähnlich.“ Da nun die Viola pratensis M. u. H, zu Reichenbachs Figur der Fiola lactea mit ge- hört, so spricht er. ja gerade in sehr wichtigen Stücken die Aehnolichkeit der Figur in der Engl, bot. mit Reichenbach’s Abbildung der P. lac- tea aus, die er im Eingange verwirft, wo «a heisst: „Herr Reichenbach entrüstet (1) sich darüber; dass M. u. K. die Viola lactea derE.B. mit Viola lancifolia Thore zusammenbringen“ und weiterhin versichert: „er habe in der ge dachten Figur der E. B. auch nicht die geringste Spur einer dehnlichkeit mit Viola stagnina fin- den können“, die sich doch gerade auf-die Haupf- Jıgur der Viola lactea bei R. bezieht: - Herr Reichenbach ist also keineswegs „‚bei’Schlichtung dieser Syaonyme unglücklieb ge- aT wesen,“ noch können ihn die folgenden Bemer! kungen treffen, die ja bloss'besagen, dass Andere die von ihm angeführten Synonyma geändert oder anders gedeutet haben, wogegen er nur in einem Falle, und zwar deutlich und ausdriicklich genug, nicht einmal ein schon anders bezogenes Citat, sondern nur einige, früher von ihm auf eine an: dere Species bezogene Figuren von Theilen, nach einer späteren Erklärung anderer verdienter Flori- sten implicite auf eine ‚bekannte Species bezogen hat. \ ‘Wenn nun eine Abhandlung, indem sie die Form strenger und harter Kritik annimmt, am Ende nur Ärittelt, ohne. auch nur das Geringste in der Sache selbst zu erweisen, oder anders zu- recht zu stellen, — wie will sie sich nach Beruf und Zweck rechtfertigen? In ähnlicher Art erscheint uns ein anderer Aufsatz in diesen Blättern: Drei neue Pflanzen- galtungen, aufgestellt von Dr. Garl Heinrich Schultzaus Zweibrücken, Nro. 50. den 14. Au- gust 1834, durchaus angreifend und verletzend, ohne Grund und Erweis. Mit dem Selbstlob seiner Unpartbeilichkeit, seiner Selbsfbeobachtung, seiner N ichtbestechlich” keit durch irgend eine Auctorität anhebend, stellt der Hr. Verfasser gar bald, wo er von Taraza, cum officinale und palustre spricht, Herrn Rei« chenbach eine. unbedingte Auctorität entgegen, 28 im Widerspruch mit seinem voreiligen Selbstlob, und zum Beweise, dass man weder im Leben noch in der Wissenschaft des Glaubens an Auc- toritäten entbehren könne, Hr. Schultz will eine an sich gewiss ver- dienstliche Monographie der Cichoraceen bearbei- ten, scheint aber, um dieses mit recht kräftigem Erfolg zu vollführen, Herren Reichenbach, der ' in dieser Abtheilung neuerlichst noch am meisten selbst gearbeitet hat, zuvor vernichten zu wollen. Wenn Hr. Reichenbach in der Flora ‚Germ,, nachdem er das Genus Tararacum mit einer sorgfältigen, ihm eigenen Benutzung. der Form der Achenien klarer als seine Vorgänger dargestellt zu haben glaubt, und wirklich sehr ansprechende Diagnosen vorgeführt hat, aın Schlusse sagt: genus auctorum negligentia hucusque deso- latum, so greift dieses Hr. Schultz als eine Roh- heit an, und scheint gar nicht zu wissen, dass zegligentia nicht schlechte Bearbeitung heisst, sondern überhaupt Vernachlässigung, dass sich nämlich Keiner vorzüglich und näher mit diesem Genus beschäftigt, es sich zur Aufgabe gemacht habe; was auch seine Richtigkeit hate Ist das aber eine Beleidigung oder Verletzung für irgend Einene Wer Latein versteht, und den Zusammen- hang beachtet, kann und darf nicht anders über- selzen. Weberhaupt hat Hr, R., soviel mir be- kannt ist, noch nie einen andern Schriftsteller angegriffen; wo irgend in seinen Schriften ein po D 29 lemisches Wort vorkömmt, bezieht sich dasselbe auf Angriffe, die man auf ihn gemacht hatte, im- mer verhielt er sich defensiv und es liegt kein Beispiel vor, dass er selbst Andere verletzt hälte, Das Verletzende dieser Stelle ist offenbar gesucht, und zwar um so mehr, je allgemeiner der Aus. druck derselben ist. Wie lässt sich also entschul; digen, was Hr. Schultz hinzusetzt: „Ich dachte mir, wenn ein Mann von so grossem Rufe, wie Hr. Hofrath Reichenbach, unsere Floristen, unter denen so grosse Männer ‚waren, und: nock sind, mit so beleidigenden Ausdrücken su demi- thigen versucht, wie wird es mir ergehen köns nen“? — Wenn aber die Fieristen vor Herrn Reichenbach, und noch. mehr vor Herrn Schultz, alles so unübertrefllich gut gemacht haben, — warum schreibt dena Hr, Schultz eine Monographie, bei der er doch wohl voraus« setzt, dass sie etwas enthalten werde, was besser sey, als das Vorhandene? Er thut es gewiss da. rum, weil mian mit Recht, und ohne einem Men« schen zu nahe zu treten, die Vorgänger de negli- gentia generum quorundam .anklagen kann, — weil es wirklich genera neglecta gibt, Aus so arglosem Anlasse zieht nun eben Hr. Schultz Stoff zu zornvollem Angriff, als bedürfe es dessen, um die gekränkten (?) Verdienste der älteren Meister zu rächen. oo Er will zeigen, dass in Herrn Reichenbach’s Flor, Germ. „auch Manches zu berichtigen sey,* 30 er will:Beispiele anführen, „use Herr Reichen bach gearbeitet hat,“ und. wählt dazu die Gat. tungen Thrincia, Leontodon und Picris, — er will an einem Beispiel zeigen, „wie es mit Herrn Reichenbach’s. Diagnosen stehe.“ Worin be- stehen nun die schweren Feblgrife, die Herr Schultz aufdeckt?. . Herr‘ Reichenbach hat etwas lange Dia. ‚gaosen der Thrineien. gemacht. Sie sind zwar so, dass niemand seine vier Arten verkennen kann; aber hier musste’ihm vorgerückt werden; dass er an einem andern.Orte (bei Taraxacum) die tae- 'diosa foliorum comparalio gerügt hatle. Als wena jede Aeusserung an: jeder Stelle passen müssel, Reichenbach soll Thrincia hirta und his. pida verwechselt haben. — Er hat sich. aber nur von Roth’s Bestimmung entfernt, indem er:die, welche pilos simplices bat und Leontodon hirtus Linn. ist Thrincia hirta nannte, wobei er viel- leicht'noch in Klamuiern hätte einschalten sollen: {Leontod.. — us).Linn. — Der Druckfehler,. dass kei ‚Ihrincia hispida. Roth in der Flor. Germ. 2 statt:Q) steht, ist schen in der ten Ausgabe von Mösslers Handbuch berichtigt, -» Was fehlt denn nun noch im: Wesentlichen dem Genus Thrincia bei Reichenbach? Hat er doch ausser den guten Disgnosen der Arten auch in den Icones Abbildungen derselben gegeben, welche, wenn es sich um die Unterscheidung der Arten handeln sollte, jeden Anstoss aufs sichexste ‘ 3 beseitigen! Auch für. den. Fall, dass Hr. R. irgend wo in der Bestimmung irrte, ‚hatte er sich in der Vorrede zu seinem Kupferwerke bescheiden genug ausgesprochen, wenn er sagt: „im id semper in- tendam, ut veras certe tradam species auclorum. Ubi vero et hoc interdum non locum habere re- perias, quum homo sim, nec aliquid erroris hu- mani a ıne alienum putem, figura tamen proslat, digna forte, quae citetur.““ Diess alles scheint aber Hr. Schultz nicht in Betracht gezogen zu haben. Auch die Berichtigung der Synonyma, nach welcher die Citate aus der Engl. bot. und Curt. Load. unbedingt statt zu Thr. hirta Roth., zu Thr. hispida Koth. gehören sollen, ist. nicht zur lässig, Curt. Lond. gehört wohl nicht einmal ıu dieser Gattung. - Die Gattung Leontodon soll, nach Herrn Schultz, auch nicht .besser seyn. Wenn man aber sieht, dass R. nieht nur die Merkmale, de- ren sich ‚die bisherigen Schriftsteller bedienten, beibehalten und diesen noch neue hinzugefügt hat, wenn man. überhaupt auch hier deutlich genu bemerkt, wie R. mit der Pflanze in der Han gearbeitet und durch seine Diagnosen ein bestimm- tes Bild gegeben, auch in den addendis und in Mösslers Handbuch, neuester Ausgabe, noch Manches verbessert hat, so wollen wir ihm doch dafür danken und seine Arbeit so lange benutzen, bis uns Hr, Schultz bei wiederholter Bearbei- tung eines Tausendtheiles von Reichenbach’s Arbeit Aufklärungen gibt, die seine Monographie auf welche er uns hier verweist, hoch über jene stellen werden, Immer scheint da wieder der seltsame Irr- "thum durchzublicken , in welchem so manche un+ serer jüngern Naturforscher befangen sind, dass sie nämlich ihren Eintritt in die Welt grossartig zu bezeichnen glauben, wenn sie Geräusch machen und solche Männer angreifen, deren Wirken schon seit langer Zeit, folglich auch allgemeiner, bekannt ist, 32. Wenn Hr. Schultz weiter unten sagt: „bei Neo, 1645 stellt BR. sich als Auctorität,“ so ist dies eine augenfällige Unrichtigkeit, denn sein Name steht ja gar nicht da; eben so wenig als bei Nr. 3647, wo ihm Hr. Schultz denselben Vorwurf nacht. Hat Hr, R. wirklich übersehen, das Loiseleur die Pflanze getauft hat, so verdient dies nicht eine solche durch. ein Falsum beschö- nigte Schmähung. Dass übrigens die Clavis nicht von RB. herrührt, bätte Hr. Schultz nicht unbe. ächtet lassen sollen. Falsch ist überhaupt: „dass R. seinen Namen gern hinter Pflanzen sieht.“ ($. 470); vielmehr dürften wenige Botaniker ihren Namen so selten hiater eine Pflanze setzen, als Hr. R., welcher, eben um dies nicht zu thun, die Methode einge- führt hät,'die alte‘ Gattung in Parenthese und dann den Namen des alten Autors dazu zu setzen. Es wäre ermüdend, dergleichen weiter ıu verfolgen. Nur dieses wollen wir noch bemer- ken: 5. 433. werden die in der Fl. Germ: auf. geführten Pieris- Arten „BReichenbachische ‚Arien‘ genaunt, und für blosse Formen einer Species, — Picris hieracioides, — erklärt, Herr Reichenbach hat aber nicht eine dieser Artea selbst aufgestellt, sondern er hat sie, nach dem schon oben erwähnten achtbaren Grundsatze, von andern Schriftstellern darum übertragen, weil er nicht darüber entscheiden konnte oder wollte Auch sind es nicht vier Arten, wie Hr. Schulti sagt, sondern Hr, R. selbst führt die eine dersel- ben, die Pieris ruderalis Schm,,, als zweifelhaft und als wahrscheinliche Spielart der Picris hiera. eioides auf, Die übrigen, (welche ‘ich für mein Theil Herrn Schultz von Herzen gerne preis gebe,) liess er vor der Hand leben, weil er weit weniger, als sein Gegner, geneigt scheint, frem den Kindern mit einem Machtspruch den”Staab ku brechen. 33 Akademische Denkrede auf Franz Gabriel Grafen von Bray yon Dr. C. F. Ph. v. Martius; O. Mitgl. der R. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. Wenn die Akademie bei der Erinnerung an Männer, welche ihrem engeren Vereine angehör- ten, grösstentheils nur das Verhältniss zu bezeich- nen braucht, worin sie zur Wissenschaft gestan- den, und wie sie zu deren Förderung gewirkt hatten, um ihrer eignen Dankbarkeit und dem Rechtsgefühle der Zeitgenossen zu genügen, . so stellt uns das Andenken an einen Mana, wie der, über welchen ich vor dieser erlauchten Versamm- lung zu reden mir erlaube, auch andere, minder einfache Beziehungen dar- Es war nicht die ruhig abgeschlossene, in Einer Richtung sich fortbewegende Bestrebung ei- nes Gelehrten vom Fache, es war vielmehr die Verschlingung einer langen und vielfach geprüften diplomatischen Laufbahn, welche das Leben des Grafen vor Bray erfüllte. Nicht die Schule son- dern die Welt reifte die Früchte seines Geistes; er war berufen, nicht aus der Akademie heraus, sondera auf sie zurück und gleichsam durch ihre Vermittelung zu wirken. Dessbalb liegt der Maasstab seiner Gesinnung, seiner Thätigkeit nicht in der Akademie, sondern Beiblatt 1855 ter Band, III, er gleichsam vertheilt auf einer Bahn von 33 Jahren, welche de Bray dem Vaterlande diente, und, un noch mehr zu sagen, er liegt, bei der Wichtigkeit -der ihm anvertrauten Geschäfte, zum Theil in der Geschichte der letzten Jahrzehnde, ‚Diese Betrachtung hätte den Heduer abschre- cken können, auf sich die Aufgabe zu nehmen, den’Manen eines solchen Mannes die gewohnte ükademische Huldigung darzubringen. Jedoch ward die Bedenklichkeit überwogen durch die Innigkeit der Neigung, durch die Reinheit der "Verehrung, welche der Redner für den Heimge- $üngenen hegie, Und so wagt er auch zu hoffen, die Nachsicht dieser erlauchten Versammlung um so eher für sich zu gewinnen, als er Worte des “Andenkens an einen trefflichen, von Vielen geach- teten und geliebten Mann lediglich aus der Qxelle der Pietät herleitet. Was der Mensch erstrebt, was er an sich ‚darstellt und wodurch er segensreich ‚auf Mit- und Nachwelt wirket, kann oft die rechte Würdigung im Allgemeinen nicht finden, weil es seiner Na- tur nach nur im engeren Kreise erkennbar it. Diess gilt nicht bloss von dem inneren Leben des "Menschen, worin ja oft sogar er selbst das Mr sterium seiner Natur und Bestimmung nicht be- greift, sondern auch von seinem Streben und ‚Wirken nach Aussen. Ia dieser Beziehung hat der Schriftsteller viel vor jedem Anderen voraus, welcher zu ei’ 33 ner öffentlichen Thätigkeit berufen.ist, Denn er und er allein beherrscht sein Werk, er hat des sen Fäden von Anfang bis zum Ende in der Hand, und darf seine Gedanken, seine Erfahrungen, ja seine ‚ganze Individualität dem Publicum getrost anheimgeben : sind jene wahr und richtig, ist diese edel und gross, so.wird die Anerkennung nicht fehlen; sey auch der Mensch nicht gerecht: die Nation, die Menschheit ist es gewiss. Anders verbält es sich bei Denen, deren Wirksamkeit wenn auch noch so gross und weitgreifend, durch die Mitwirkung anderer Menschen bedingt wird. Der Fürst, der Feldherr, der Staatsmann, der Offentliche Lehrer, ja selbst der Bürger, als Glied der Gemeinde, wird nicht immer zach dem, was er ist und will, sondern nur nach dem Erfolge seines Lebens beurtheilt. Vor allen Andern der Diplomat, bestimmt die, der Menge unsichtbaren Fäden der Geschichte zu leiten, muss zugleich mit seinem Geschäfte die Selbstverläugnung in sich aufnehmen, dass er handle, selbst auf die Gefahr bin, missverstanden zu werden. Von die- sem Standpuncte aus blicken wir nicht ohne Befrie- digung auf die Bahn, welche Graf von Bray in des Vaterlandes Öffentlichen und stillen Kreisen durchlaufen hat, und auf die grosse Zahl von Freunden ind Verehrern, welche er zurückgelas- ‚sen. In Beiden finden wir die Bürgschaft, dass dieser Mann den Bestrebungen seines Lebens ein Schönes, edles Ziel gesetzt hatte. 36 - Einem würdigern Biograpben bleibe die aus. führliche Darstellung von de Bray’s Lebensverhält. ‚nissen und Charakter, indem sich der Redner begnligt, in einer flüchtigen Skizze vorzuführen, wie er im Leben und in der Wissenschaft einem jün. gern Freunde und Verehrer erscheinen konnte, Franz Gabriel Graf von Bray ward am 24, Decemb. 1765 zu Rouen in der Normandie gebo- zen, Sein Vater, ein würdiges Glied des Land. adels jener Provinz,*) besass ansehnliche Grund. stücke in der Normandie und Picardie, welche er grössteniheils durch seine Gemahlin erworben hatte. Erlebte.grösstentheilsi in Nantes. Nach der da- maligen Sitte ward der junge Bray einer Säuganme ., *) Peter August Camillus hatte sich am 5. Juni 1750 mit Anna ie Faou de la Tremissiniere vermählt, und zwei Söhne erzeugt, von denen Franz Gabriel der jün- gere war. — Die Herrn von Bray sind ein altes nor- mannisches Geschlecht. Sie leiten sich von Baudty de Bray ab, der Wilhelm den Bastard, Herzog der Nor- . mandie, 41066 auf seinem Heerzug nach England be- gleitete. Dieser Herzog hatte in seinem Pallast zu Caetı den Fussboden der Waffenhalle mit den Wappen der .. Edlen, welche ihn begleiteten, in bunten Ziegelsteinen © zieren. lassen. Darunter war :das Wappen der Herm von Bray so wie es die Familie jetzt noch führt. 5. Genealogie de la Maison de Bray, extraite du Tome I. de P Hist. gendalog. et heraldiques des Pairs de France etc. par Courcelles 4825, 4° 37 auf dem Lande übergeben, und er blieb dort bis in sein fünftes Jahr, manchmal von den Eltern besucht. Als er in das älterliche Haus zurück- kam, überraschte er die Seinigen schon durch Neigung für Bücher, denn der benachbarte Geist- liche hatte ihn Lesen gelehrt. Der Vater betrieb, als rationeller Landwirth, die Urbarmachung ver- ödeter Haiden mit Fleiss und Erfolg. In seinem Hause waltete Einfachheit und eine heitere an- spruchslose Thätigkeit. Vielleicht waren es die bier schon in früher Jugend empfangenen Ein- drücke, welche dem Sobne für’s ganze Leben ei- ne Vorliebe ertheilten, die Natur zu betrachten und ihre Schönheiten zu empfinden. Er schied jedoch bald aus diesen glücklichen, der Entfal- tung eines jugendlichen Gemüthes so günstigen Umgebungen, um seine in Nantes begonnenen Stu- dien zu Rouen und auf der Universität von Paris fortzusetzen. Der Vater würdigte die Regsamkeit seines Geistes und die reiche allgemeine Bildung, welche er während dieser Studienzeit entwickelte Er glaubte ihn bestimmt für einen höhern Wir- kungskreis, als er sich in der Verwaltung des väterlichen Erbes dargeboten hätte, welches über- diess zur grössern Hälfte auf den ältern Bruder überging, Er bewirkte daher die Aufnahme des Sohnes in den Orden des heil. Jobannes von Je- zusalem, und de Bray ward (1783): in seinem achtzehinten Jahre, unter dem Grossmeister Ro- ’ 33 han gu Malta in den Orden aufgenommen. Seine Campagne daselbst dauerte drei Jahre. Er diente auf einer Galeere, unter den Befehlen des Bailly Estourmel,*) eines würdigen Mannes, dessen rit. terlicher Sinn an die blühenden Zeiten des Or “ dens mahnte. Im Juli 1787 war Bray bei Be. schiessung Algiers durch die Galeeren des Or dens, in Vereinigung mit einer spanischen und neapolitanischen Escadre, einer bekanntlich fracht losen Unternehmung, Er gewaun war die Lor beeren kaltblütigen Muthes, aber eine Schwer. hörigkeit, die sich bisweilen in spätern Jahren geltend machte, war Folge des Kanonendonners, dem er hier ausgesetzt gewesen. In jener Zeit hatte zwar der Malfeser-Orden seine politische Bedeutsamkeit, im Drang ungün- *) Das Schiff des Bailly berührte auf einer seiner zahl: “ reichen Fahrten im Mittelmeere Syracus. Der Com mandant war am’s Land gestiegen, und Bray bat um die Erlaubnis, Gleiches zu thun. Sein Brief hatte, unter den Eindrücken von der Grösse des Alterthums we nig von der Courtoisie seiner Zeit, und schloss mit den Worten: Ich bin des Bailly d’Estonrmel. ergebenstet Ritter de Bray. Die Antwort kam bald, die Erlaub- niss ward ertheilt, und der Brief endigte: Ich bin mit ausgezeichneter Ehrerbietung des Hrn. Ritters von Bra) gehorsamster Diener etc, Die Lehre blieb nicht unb® nutzt; Bray bekannte in spätern Jahren, dass jene Ant- . wort seines Vorgesetzten einen unauslöschlichen Kir druck auf- ihn gemacht habe, 39 stiger Verhältnisse, schon verloren; doch wirket er günstig auf die individuelle Entwicklung jener jungen Ritter, welche für einige Jahre aus ganz Europa nach Malta kamen. Die Magie grosser Traditionen, eine reiche Natur- und Weltanschau- ung weckte, bildete und reifte den Geist; gleiche Berufung, Beschützer des Glaubens und Rechts zu seyn, würdigte und stärkte den Charakter, der Umgang mit dem Alter milderte die jugend- lichen Härten und Ansprüche, und die Vielartig- keit nationeller Ansichten, welche sich unter ei« nem höhern gemeinschaftlichen Gesichtspunct opfern und vereinen mussten, verlieh eine Allge- meinheit der Bildung, wie sie sonst im Leben nur schwer und selten gewonnen wird, So \be= trachtete de Bray den Orden noch in den letıten Jahren seines Lebens und er bedauerte, dass mit ihm eine Schule des europäischen Adels zur Ent- faltung des Charakters und zur Bereicherung des Geistes verschwunden sey. Der Aufenthalt in Malta war übrigens sehr geeignet, die Studien des vielseitig gebildeten jungen Mannes auf die Natur hinzuweisen, welche ihm bier in so schö- nen, zum Theil ungewohnten Formen entgegen trat. Der berühmte Dolomieu hatte damals Malta und die benachbarten Inseln zum Gegenstande seiner geologischen Forschungen gemacht und un- ter mehreren Ordensrittern die Neigung zu ähn- lichen Studien geweckt. So begaun de Bray schon damals seine Musse einer wissenschaftliches Na- 40 turbetrachtung zu widmen und seine Vorliebe für die Geologie beurkundete er später durch sei. ne treffliche Uebersetzung von des Grafen Caspar von Sternberg Flora der Vorwelt.*) Die Ein- drücke, welche de Bray in Malta empfing, waren angenehm und dauernd, Bei seiner Regsamkeit und Wissbegierde entsprangen mancherlei Ge nüsse des Geistes und Herzens aus dem Umgange mit der südlichen Natur und mit gebildeten Männern aus allen Theilen Europa’s. Eine ver- iraute Freundschaft verknüpfte ihn zwei jungen Lendsleuten, dem Grafen Vergennes, Sohne des damaligen Ministers des Auswärtigen, und dem Chev, de Thuiry. — Mit letzterem blieb er sein ganzes Leben hindurch in Briefwechsel, und die gegenseitige Mittheilung von Lebens - Erfahrungen und Ansichten blieb nicht ohne Einfluss auf beide Freunde. Auch mehreren Rittern der bayerischen Zunge, den Grafen von Viereck, v. Taufkirchen, v. Arco, v. Preising, Jos. v. Rechberg, dem Com- menthur Petzl trat er schon damals nahe, ohne zu ahnen, dass ihr Vaterland auch das seine werden, dass er in mancherlei Dienst- und Freund- schaftsbeziehungen zu ihnen kommen würde. ' Schon in Malta entwickelte Bray jene An- *) Essai d’un, Expos& geognostico-botanique de la Flore du. monde primitif, par le Comte C, de Sternberg, waduit de l’Allemand, par ie Comte de Bray. Rx tisbon. 1826, Fol, 4 muth und Feinheit des Charakters, welche ihm in seiner wechselvollen Laufbahn so viele Freunde und Verehrer gewonnen hat. Vielleicht trug die Anerkennung solcher Vorzüge von Seiten sei- ner Obern dazu bei, ihn von Malta aus den Ge- schäften der Diplomatie zuzuführen. De Bray kehrte nach Frankreich zurück, und arbeitete nach einem kurzen Besuche seiner Verwandten in Nantes im Ministerium der auswärligen Angelegenbeiten, an dessen Spi- tze damals Graf Montmorin, ein naher Verwand- ter seines Freundes Thuiry, stand, unter dem Chef de Bureau Rayneval, Man bemerkte bald, dass de Bray eine‘ gute Schule verdiene, und da der Reichstag zu Regensburg immer mehreren jungen französischen Diplomaten nützliche Uebung darbot, so ward er (Januar 1789) dahin abgesendet, um als Attach€ des würdigen alten Baron Berenger zu arbeiten. \ Deutschland empfand bald darauf die Erschüt- terungen mit, welche die französische Revolution, wie ein weitverbreitetes Erdbeben, über die civi- lisirte Welt verbreitete,und vor Allem musste esder deutsche Reichstag seyn, wo sich die Befürchtun- gen einer unheilschwangern Zukunft und die viel- artigsten Bestrebungen zusammendrängten, den Sturm zu beschwören oder doch wenigstens sicher aus ihm hervorzugehen. Edle und vielgeprüfte Männer versuchten sich am Steuer des alternden, unbehülflichen Reichsschiffes auf einem nur allzu ‚ bald hochempörten Meere. De Bray würdigte solche Anstrengungen und erachtete es für seine Pflicht, eben so wie der alte Berenger, als ihnen von dem revolutionären Mi. nisterium der Antrag gemacht wurde, dem consli- tutionellen Könige den Eid zu leisten, dieses ab- zulehnen. Aus diesem Grunde ward er auf die Eiigrantenliste gesetzt. Als sodann die französi- schen Prinzen sich in Koblenz niederliessen, er. hielt er die Einladung zu einer unmittelbaren Correspondenr mit ihnen, und er hegleitete den - schwedischen Gesandten am Reichstag, Biörnstier- na, welcher den königl. Flüchtlingen die Hülfe seines Hofes anbieten sollte, an den Rhein. (1790). Von dort zurückkehrend, hatte er minder günsti- ge Ansichten von dem Erfolge der dortigen kriegeri- schen Bemühungen, Er verkannte die Zeit nicht, und war überzeugt, dass die Weben der Gegen- wart eine neue, vielverschiedene Zukunft gebäh- ren würden. Sein richtiger Sian überhob ihn der :Täuschung und, wenn gleich nicht ohne Schmerz, gab er dem Gedanken an neue Formen im Leben der Staaten, an eine Alles verändernde Krisis Raum. Er war unter den Oratorianern gebildet worden und hatte mit Hochachtung für ein geordnetes Studium und für wahre Gelebr- samkeit auch eine wahre Pietät für den Bestand geschichtlich gewordener Institutionen in sich aufgenommen. n Musste nicht sein Orden selbst, dessen hi- storischen Hintergrund er in der Nähe gesehen 43 “ hatte, solche Ueberzeugungen in ihm begründen? De Bray glaubte an die Nothwendigkeit eines ewigen Fortschreitens, aber, sanft von Charakter und gemässigt von Meinungen, war er stürmi- schen Bewegungen, "wäre es auch zum Guten, abhold. Er war kein Mann der Bewegung im Geiste unsrer anspruchsvollen Zeit, aber eben so ein Feind der Rückschritte auf dem Wege wahrer Verbesserungen; er glaubte an die Menschheit und ehrte ihre Bestrebungen im Ganzen als den Ausdruck höherer Bestimmung, aber er misstraute der lauten Stimme der Verbesserer, an denen er mehr Selbstsucht als Liebe für's Ganze erkannte Gleiche Ansichten fand er bei vielen ausgezeich- neten Staatsmännern, welche damals den Areo- pag des deutschen Reiches bildeten, und sie wurden ihm die Brücke zu Vertrauen und Freundschalt, insbesondere des edlen, seit 17R8.als preussischer Gesandter beim Reichstage residirenden, Grafen v. Görz. Der geistreiche Freiherr v. Gleichen, wel- eher, früher k. dänischer Gesandte in Neapel, Madrid und Paris, ein Freund des Herzogs von Choiseul, Holbachs, Diderots und d’Alemberts, nach einem an Ereignissen und bildenden Er- fahrungen ungewöbnlich reichen Leben, sich nach Regensburg zurlickgezogen, wo er seine „meta- physische Ketzereien“ schrieb, umfasste de Bray: mit väterlicher Neigung, und äusserte mehrfäl- tig von ihm: er sey voll Geist, und dabei ein Kind an gutmüthiger Arglosigkeit, Unter den, 4% jungen Männera schloss er sich votzüglich an Kaspar Grafen von Sternberg, damals Domcapitu. . laren zu Regensburg, an den Grafen von Wester. hold und an den Grafen Alois von Rechberg. Rothbenlöwen, damaligen k. preussischen Lega- tionssecretair an. Mit diesen, mit dem dänischen Gesandten Frhrn. von Diede und vielen andern hervorra. genden Männern war de Bray von jener Zeit an innig verbunden; sie blieben ihm für’s ganze Le- ben mit der Achtung und Liebe zugeihan, wel- che ein edier Sion für Wahrheit und Recht und - ein für die Genüsse. der Freundschaft empfäng- liches Gemüth weckt und belohnt. — Mit den Fortschritten der französischen Revolution, da sich alle Bande der Sitte und des Rechts lösten, ward de Bray’s Stellung schmerzlich in Beziehung auf sein Vaterland, peinlich und kummervoll ia Beziehung auf sich und seine-Familie. Bald ward er von dieser ganz abgeschnitten, und nachdem das Entscheidende in Frankreich geschehen war und statt der französ. Legation am Reichstage der Marquis de la Hoassaye um die emigrirte Königs- familie zu vertreten erschienen, aber auch wieder verschwunden war, zog er es vor, entfernt von diplomatischen Geschäften, am Sitze seiner frü- heren Thätigkeit zu bleiben, als sich in die Wech- selfälle einer blutigen Katastrophe zu stürzen, die er beklagte und verabscheute. So lebte er bis zum Jahre 1797 in Regensburg, und bei der 45 . Zerrüttung seines Vaterlandes, welche auch auf “seine Familie höchst misslich zurückwirkte, fand er Trost in der Freundschaft seiner ehemaligen Collegen und in der allgemeinen Achtung, wo- mit ihn. die Bewohner Regensburgs umgaben. In jener Epoche, wo Bray seinen Grundsä- tzen das. Vermögen und alle Aussichten im Vater- lande geopfert hatte, wurde ihm von dem fürst- lichen Hause von Thurn und Taxis auf die freund- schaftlichste Weise die Versicherung gegeben, dass er auf dessen Unterstützung in seiner künftigen Laufbahn mit Zuversicht rechnen könne. So lange er lebte, blieb er auch dieser fürstlichen Familie mit dankbarer Ergebenheit und Freundschaft zuge- than.*) Ausser dem glänzenden Hofe des Für- sten waren die Häuser des Grafen von Görz und ®) Mit I.K. H. der Frau Fürstin v. Thurn und Taxis un- terhielt et von jener Zeit’ einen regelmässigen Briefwech- sel. Er schrieb jeden ersten Mondtag des Monates, und erhielt eben so regelmässig Antwort. Ueberhaupt war er gewohnt, seinen Geschäften dadurch möglichste Pünctlichkeit zu geben, dass er sie an gewisse Zeiten knüpfte, und mit grösster Consequenz einhielt. Einst schrieb er seinem Freunde Gr, von Sternberg, dass er an einem gewissen Tage in Petersburg abreisen, und an einem andern bestimmten Tage Mittags bei ihm in Brze- zina in Böhmen eintreffen werde, Gr. v. Sternberg, der seine Pünctlichkeit kannte, erwartete ihn zum Mittag- 'mähle, und ch’ die Stunde geschlagen hatte, schallte das Posthorn auf dem Hof, und der Reisende stürzte in die Arme des Freundes, 46 des B. v: Diede die gesellschaftliche Sphäre, in "welcher er sich am liebsten bewegte. In einer kleinen satyrischen anonymen Schrift „le Congres de Bopfingen“ persiflirte er die geheimen Ränke . und Gegenstrebungen am Heichstage, deren inne- re Bezichungen sich ihm in jenen geistreichen diplo. znalischen Zirkel enthüllten.. Sie ward vom.Gr.y, Bernadorf ins Deugsche übersetzt, : Veberdiess führte ihn die Musse jener Zeit den historischen Studien, insbesondere aber der Botanik zu. Dieser Wissenschaft -blieb er stets mit Neigung zugewendet, und im ganzen Leben behandelte gr sie als eine keitere Begleiterin neben den ernsten oder lästigen Geschäften des Amtes. Uebrigens waren ihm die Genüsse, welche er sich im Umgange mit dem harmlosen Reiche der Blumengöttin verschaffte, nicht eine blosse Erho- lung, ein Ausruhen des Geistes, denn er bemühte sich um eine gründliche Einsicht und Erkenntnis der einzelnen Objecte, die er nach Form, Ent- wicklungsweise und Beziehung zu Verwandtem stu- dirte. Neben dieser Freude an- einer concreten Erkenntniss erwarb er sich im Umgang mit dieser schweigsamen Schöpfung auch noch eine gemüthliche Ergötzung. Diese Theilnahme des Herzens an den Beschäftigungen des Kopfes spiegelt sich vorzüglich in seinen botanischen Berichten, die er von Zeit .zu Zeit an die botanische Gesellschaft zu’ Regens- burg über seine Beobachtungen und Erfahrungel erstattet hat, Die Art, wie er die Natur betrach- 47 tete, erhielt in ihm eine heiter fromme Stimmung und eine Weichheit und Wärme der Empfindung, wie sie der Weltmann im Kreise diplomatischer Geschäfte nicht immer bewahrt. Die ebeu erwähn- te botanische Gesellschaft zu Regensburg, welche injener Periode (14 May. 1790) — die erste specieH der Botanik gewidmete Institufion dieser Art in Europa — gestiftet ward, ülte einen wesentlichen Einfluss auf jenes Lieblingsstudium der Pflanzen- kunde. De Bray nahm an ihren Arbeiten regel- mässig Theil, und eröffnete sogar die erste öffentli- che Sitzung als Ehrenmitglied mit einer Rede. Seine Theilnahme an diesem nützlichen Ver: eine wuchs mit jedem Jahr, er vertrat nicht nur seine Interessen bei den Regierungen, sondera unterstützte ihn auch durch reichliche Geldgeschen- ke, durch die Meublirung des Gesellschaftslocales und eine Capitalstiftung. Neben dem wissenschaftlichen Interesse auch durch Gefühle der wärmsten Freundschaft an meh- rere Mitglieder der Gesellschaft, den Grafen Kas- par von Sternberg, den Professor Duval*) den *) Duval, Professor in der Pagerie des hoch fürstlich Thurn und Tax. Hauses, war ebenfalls aus Frankreich ausge wandert. Ein liebenswürdiger, vielseitig gebildeter Mann war er es vorzüglich, der de Bray für Botanik gewann, und dieser führte dann, als dritten, den chrwürdigen Grafen v, Sternberg in diesen Bund ein. Dieser edie Geist, ‚der Freund Göthe’s, der im deutschen Vater- lande so vielfach und erfolgreich zur Förderung der Na- 48 hätigen Erforscher der deutschen Flora, Prof. Hoppe, die beiden berühmten Aerzte Gebrüder Schäfer, ‘den Fürstl. Schwarzburgischen Legatioos- Rath Fe- lix und den würdigen Physiker Placidus Heinrich gekoüpft, widmete er sich diesem Vereine, wel. cher später zu einer königlichen Gesellschaft er. hoben wurde und einen rühmlichen Anutheil an der Förderung der Wissenschaften genommen hat, mit dem edelsten Eifer. Die Mitglieder durften ihn vertrauensvoll so ganz als den ihrigen betrachten, dass sie ibn (5 Septemb. 1301) zu ihrem ordentlichen Collegen “und später, nach dem Tode des Sanitätsdirectors Dr. Kohlhaas (7. Nov. 1811), zum Präsidenten der Gesellschaft erwählten. Unter allen VVechselfällen eines thätigen Ceschäftslebens behielt de Bray die Pflichten dieser literarischen Stellung im Auge, sei- ne zahlreichen Verbindungen mit den namhaftesten Naturforschern Europa’s bereicherten die Gesell- schaft mit allen Vortheilen eines literarischen Ver- kehres, mit Büchern und Samlungen. Neben diesen Beschäftigungen ward de Bray durch früheren Beruf und durch Neigung zu pub- lieistischen, historischen und statistischen Studien turwissenschaften gewirkt hat, Erhielt in jener Umgeburg die erste Neigung für solche Studien. — An Prof, Duval übte Gr. Bray die theilnehmendste Freundschaft. Dem alleinstehenden Greise öffnete er auf seinem Schlosse Ir- bach ein heiteres Asyl; bis an seinen Tod widsaete e& ihm die zärtlichste Sorgfalt, 49 geführt, die er zum Theil. auf Reisen verfolgte. Im iahre 1793 reiste er nach Holland und Eogland. Holland stand damals am Vorabend jener gewal- , tigen Krise, da es in kurzer Frist von dem aufge- segteu und aus seinen Grenzea tretenden Frankreich überfluthet werden sollte. Eine genaue Prüfuag der dort bestehenden Verfassung und der Zukunft, welche in ihr verschlossen ruhte, lag dem denken- den Reisenden ganz nahe, Eine Reihe von Memoiren an eine durch Geist und Bildung hervorragende Dame, die Fürstin von Thura und Taxis, geborne Prinzessin von Mecklen- burg Strelitz, gerichtet, schilderte die damaligen Zustände Englands und Hollands. Sie gaben Gele» genheit, seinen politischen Scharfblick zu beur- kunden. Nur ein geringer Theil jener Berichte: „Hollands Staatsverfassung bis zu ihrer Umänder- ung durch die Franzosen im Jahre 1793,“ aus dem französischen Manuscripte von A. G. Kaiser über. setıt, sind (Hof 1795) gedruckt erschienen. Der Verfasser führte sie mit der Bemerkung ein, „dem Philosophen und Historiker könne der Gedanke nicht gleichgültig seyn, dass ein Volk, weiches 92 Jahre lang mit der mächtigsten Monarchie, die je- mals bestanden, um seine Freiheit gekämpft und sie endlich ersiegt habe, jene Frucht seiner Anstren« gungen in einem einzigen Winter durch eine Nation vernichtet gesehen, die mitten unter den dus sersten Bemühungen für die Erhaltung ihrer Frei- Beiblatt 1835 dter Band. IV. 4 50 heit schon die Freiheit anderer Völker verschlun- gen habe oder ihr noch den Untergang drohe,“ Zeuge dieser Katastrophen in Holland, uad durch eigene Anschauung belehrt, wie die Freiheit der.englischen Verfassung, deren lauteste Lohred. ner damals noch nicht gesprochen hatten, nur das Resultat hundertjähriger Zuckungen und Zerwürf. nisse gewesen 'war, betrachtete er die Fortschritte der französischen Revolution mur mit Misstrauen. „Man bilde sich nicht ein,“ schrieb er damals, „eine Konstitution lasse sich, wie eine Bildhauer- arbeit, aus einem ganzem Stücke herausarbeiten oder auf einen Guss giessen. — — Man hat Grund. sätze, Analogieen nöthig, die sich auf schon gefühl- te Bedürfnisse und auf Berechnungen einer ledig- lich von der Erfahrung anzugebenden Wahrschein- lichkeit gründen, Menschen, welche eine Konsti- tution für sich entwerfen, müssen schon vorher in diesem oder jenem gesellschaftlichen Vereine mit einander gestanden haben; welcher Art auch diese Bande seyn mögen, so giengen ihnen noch andere Verhältnisse vorher, denn wie hätten sich ohne diese jene Bande verschlingen können ? In jedem Falle al- so gibt es, ebenso wie ewige, unwandelbare Grund- pfeiler, auch Verhältnisse der Vergangenheit zurZu- kunft, die sich zu keiner Zeit ändern. Diese Ver- hältnisse verbieten alle gewaltsamen Umwälzungen unter Androhung des grausamsten Elehdes.“ So drang de Bray in seinen politischen Ansich- ien siets auf eine geschichtliche Unterlage, und 51 obgleich er stürmische Bewegungen der Zeit im Verhältnisse zu den grossen Perioden menschlicher Entwickelung nur wie einen Punct betracktete, so hielt er sie doch für Frevel an der Menschheit, Er meinte, sie seyen nicht von den höheren sondern von den materiellen gemeinen Interessen unserer Natur veranlasst; und das Wort der Stoiker „natu- ram sequi,“ welches er als Ueberzeugung theilte, müsse, statt heftiger Bewegungen in der geistigen Entwickelung und dem Staatenleben, der Mensch heit nur sanfte anempfehlen. Von diesem Gesichts- puncte aus vereinigte er auch seine politischen mit den religiösen Ansichten. Unvergesslich wird mir seyn, wie er einst bei einem Spaziergange in stern« beiler Sommernacht plötzlich stille stand und aag- te: „Sehen Sie, wie ruhig die Sterne ihren Weg gehen. — Zu dem Sternendienste der alten Chaldäer dürften wir etwa zurückgehen, wenn nicht das Christenthum unser wäre, aber zwischen diesen Vorstellungsweisen liegt der uns fremde, trostlose Glaube der Heiden, welchen die Zeit vom Baum der Geschichte abgeschüttelt hat, wie verdurrie Blätter und wie die Völker selbst die ihn hegten.“ Bei der Entwickelung seiner Ansichten Über diese Gegenstände war das Buch von Dupuis l’Origiae des Cultes nicht ohne Einfluss gewesen. Ohne dessen Paradoxien zu verkennen, hegte er grosse Vereh- Tung vor dem Verfasser, welchen er persönlich ge= kannt hatte, a* Nach jener englischen Reise unternahm de Bray eine andere nach Frankreich, in der Ab. sicht, einen Theil des väterlichen Erbes sich zu er halten. Unglücklicherweise aber fiel sein Aufent. halt in Paris mit einer jenen Reactionen zusammen, wodurch die Stimmung der Machthaber gegen die Emigrirten erbittert wurde. Er war nahe daran, als Opfer jener blutigen Gesetze zu fallen, die da- mals Europa schaudern machten; — doch derselbe Mann, der, seinem Amte nach, ihn hätte verfolgen und auf’s Schaffot bringen sollen — rettete ihn. In ihm fand ereinen Freund, mit dem er, einige Jahre: zuvor, in heiteren Versen die Schönen von Nantes gefeiert hatte. Unerkannt entfloh er, und gelangte glücklich wieder nach Deutschland, Hier benützte Bray die sich oft darbietende Musse zu mehreren Reisen nach Tirol und Salzburg mit seinem Gefährten in naturhistorischen Studien, dem Grafen von Sternberg, nach der. Schweiz mit dem Grafen von Thurn, und nach Wien, wo er sich längere Zeit aufbielt, um für den Malteser» Orden zu wirken, dessen Interessen ersich nun ausschliess- lich ergeben hatte, und von dem er als Charge d’affaires beim Reichstag beglaubigt war. In Auf- trag und Geschäften des Ordens gieng er auch auf den am 9. Dec. 1797. eröffneten Friedenscongress zu Rastadt, als Begleiter des alten Commandeur Freih. von Pfördt. Hier war es, wo de Bray’s selbststän" dige diplomatische Laufbahn begann, und wo er das sellene Talent bewährte, mit Menschen von den 53 verschiedensten Ansichten zu leben, und auf die verschiedensten Partheien einen gleich günstigen Eindruck zu bewirken. Nicht zur der churmainzi- sche Präsidial- Gesandte Frh. von Albini, der preusische erste Gesandte Gr. von Goerz, wie die meisten Delegaten des deutschen Reichs, wurden durch de Bray’s Geschicklichkeit zu Gunsten des Or- dens eingenommen, sondern auch auf die französi- schen Gesaudten machte er einen vortheilhaften Eindruck, der dem Orden günstig zu werden ver- sprach. Foberjot, ursprünglich ein katholischer Prie- ster, dann verheurathet, ein Mann von gemässigt repuhlikanischen Grundsätzen, und Jean de Bry, der früher der wüthendste Jacobiner gewesen war und im Convent die Bildung einer Rotte Meuchelmör- der empfoblen hatte, um alle Fürsten Europa’s zu ermorden, beide waren dem juugen, feingebildeten Ritter gewogen, und vergassen, dass er französischer Emigrant und Repräsentant eines adelichen Möuch« 'ordens sey. Aber, seltsam genug, den dritten Ge- sandten, Bonnier, ehemals Präsidenten des Gerichts- hofes von Toulouse, einen alten Adeligen, der die revolutionären Gesinnungen auf die Spitze trieb, und nur über die classische Literatur mit Rube zu sprechen. verstand, konnte de Bray nicht für sich gewinnen; und er behauptete, nach einer Unterre- dung mit ihm. über die Angelegenheiten des Ordens, sty er von Neuem auf die Emigrantenliste gesetzt worden, aus welcher er gemäss früherer Berichte der Gesandten war ;gesttichen worden. : De Bra 54 war nach Rastadt über Paris gekommen, und hatte daselbst ein diplomatisches Geheimniss in Bezug euf den Johanniter-Orden entdeckt. Schon vor dem Jahre ı798 war nämlich im französischen Ministerium des Aeussern der Plan gefasst wor. den, sich der Insel Malta zu bemächtigen und die Ritter zu beseitigen, Eine grosse Parthei im Or- den, Dolomieu an ihrer Spitze, intriguirte in die- ‘sem Sinne und unterstützte die kühne Absicht der damaligen französischen Machthaber, welche Malta nicht mehr wie bisher als einen befreunde- ten Ruhepunct benutzen, sondern besitzen woll- tea. De Bray theilte diese geheime Absicht, durch den Gesandten in Turin, seinen Obern mit, und erhielt dagegen beruhigende Zusicherungen über die Unmöglichkeit, die Insel zu nehmen. Der 8. ‚Juni 1798. strafte diese Versicherung Lügen. Die- ser neue Gewaltsstreich, während des Rastadter Friedens- Congresess geführt, der innere Kampf verschiedener Partheien und der kühne Hohn des französischen Directoriums entläuscten de Bray bald über die Hoffnungslosigkeit einer friedlichen Lösung. Iozwischen: hatte der Congress wesentli- chen Einfluss auf de Bray’s fernere Schicksale. Sein Freund Graf Al. von Rechberg, welcher der Ver- sammlung als herzogl. zweibrückischer Minister bei- . wohnte, machte ihn von hieraus mit dem in Carls- ruh residirenden Herzog Max. Joseph von Zwei- brücken, der bald darauf Churfürst:: von Pfals- Rayern wurde, und mit. dem.Chef von dessen Ka 55 hinet, dem Gr. von Montgelas, bekannt, Nach Auflösung des Congresses gieng deBray mit jerem Freunde nach München, und, als hier, mit dem Regierungsantritte Max. Tosephs, sich ein neüer lebenskräftiger Geist ‘entwickelte, der Männer von de Bray's Talenten gern in seine Sphäre zog, so erhielt er (am ı2. Mai 1799.) die Anstellung als wirklicher Geheimerath in churpfalz-bayerischen Diensten, und zwarin dem Ministerium des Aeus- sern, unter der Leitung seines Freundes, Grafen von Montgelas. Ehe er jedoch in diesem Dienste wirksam auftrat, musste er noch im Interesse des Ordens, in dessen deutsche Zunge bayerischer Nation er förmlich aufgenommen worden war, eine Reise nach St. Petersburg unternehmen. Da die Aufhebung ‘des Malteser- Ordens in Bayera (21. Febr. 1799.) gewisse Differenzen mit dem St. Petersburger Hofe herbeizuführen schien, nachdem Kaiser Paul (am 16. Dec. 1798.) zum Grossmei- ster des Ordens gewählt worden war, so giengen zu deren’ Beseitigung S. Hoheit der Herzog Wil- helm in” Bayern «und Graf Alois von Rechberg nach St.- Petersburg, und der Orden sendete den Grosshalley" Frhrn. "von Flachsland, den Grafen von Arco und’ den Ritter de Bray, um dem neuen Grossmeister die Huldigang des Ordens darzubrin- gen, dessen Verhältnisse zur Krone Bayern durch: den‘ Vertrag vom 29. Juli 1799. berichtigt "wur deu. Der Kaiser, welcher dem Orden: neue“ Bes deutung verleihen-wollte) gab de Bray mannigfäl- 56. tige Beweise von Vertrauen, und frug ihm sogar an, als Minister des Johanniter - Ordens in seine Dienste zu treten, was jedoch ausgeschlagen wurde. Schon damals erwarb sich de Bray in der Hauptstadt des Nordens zahlreiche Freunde und bereitete sich jeneangenehme und ehrenvolle Stel- lung, die er bei seinen spätern Missionen nach Russland so günstig für Bayern zu nützen Veran- lassung fand. Insbesondere gewaon er die Ach- tung des nachmaligen Kaisers Alexander, der ihm stets Beweise von Vertrauen und Neigung gab, und dessen menschenfreundliche, edie Gesinnun- gen von dem warmen Herzen de Bray’s in ihrer segensreichen Wirksamkeit gewürdigt wurden, wie er denn diese Gesinnuogen in der Zueignung seiner Geschichte von Liefland an den Kaiser aus- zusprechen versucht, Von St. Petersburg ging de Bray über Ber- lin nur auf kurze Zeit nach seinem neuen Vater- lande zurück. Im August ı800. ward er als Ge- sandter nach London geschickt, und er leistete hier wesentliche Dienste in den Angelegenheiten - der englischen Subsidien. Schon am ı6. Mer (1800.) hatte Gr. v. Montgelgs mit dem grossbrit- tanischen Bevollmächtigten WW. Wickham einen Subsidientraetat, wegen Aufstellung eines bayeri- sehen Hülfskorps von 12000 Mann abgeschlessen.. Diesem Vertrag ward (zu Amberg, am ı5. Juli) eine Zusatz- Convention beigefügt, worin England 57 dem Grundsatze der Secularisationen zuerst hul» digte. In der weiteren Ausführung dieser Ange- legenheiten verwendete sich de Bray auf eine den Interessen der Krone Bayern sehr entspre- chende Weise, Als de Bray i. J. ı80ı nach Bayern zurück. kehrte, unteroahm er eine Reise in das Hochland von Bayern, Salzburg und Tirol in Gesellschaft des Gr. von Montgelas, des Frhra. von Zeutoer und seines naturhistorischen Freundes Prof. Du- val. Seine Beobachtungen über die Natur jener Gegenden und über ihre Bewohner sind in einem Werkchen niedergelegt, welches er unter dem Titel: Voyage aux Salınes de Salzbourg et de Rei- chenhall et dans une partie. du Tirol.in Berlin 1807, 8° berausgab. Später erschien davon eine mit zahlreichen. Kupfern gezierte Auflage, welche auch die Beschreibung einer Reise nach der Graf- schaft Werdenfels (i.J. 1807.) uad einer andern in das Eischthal (i. J. ı819.) einschaltete (Paris 1835, Fol). De Bray hatte sich die deutsche Sprache mit Fleiss und Sorgfalt anzueignen ver- sucht; er schrieb sie richtig und sprach sie, wenn auch nicht ohne fremden Ausdruck, ziemlich ge läufig. Doch wagte er nicht, als deutscher Schrift. steller aufzutreten. In seinem französischen Style herrscht die Anmuth und Heiterkeit seines Gha- Tacters, er ist kurz, ‚bestimmt, . klar und über- sichtlich. So führt. auch, jene Reisebeschreibung den Leser an kräftig gegeichneten Naturschönhei- mr 58° ten vorüber, zu manchen feinen und treffenden Bemerkungen über den Menschen jener Alpenge- genden, iiber seine Gesitiung, Sinnesart, seinen -Culturzüstand und die Statistik des Landes. Inzwischen hatte sich nach den Friedensschlüs- sen von Lüneville und Amiens der diplomatischen Thätigkeit ein reiches Feld geöffnet, da es sich von einem, besonders io Deutschland, viel ver- wickelten, Entschädigungswerke handelte. Graf von Montgelas hatte, um den Missverständnissen bei Einleitung der Säcularisationen vorzubeugen und die Territorial- Verhältnisse zwischen Bayern und Preussen zu ordnen, einen Separatvertrag ınit dem Grafen von Hardenberg (zu München. Nerv. 1802.) abgeschlossen. Zu fernerer Regulirung der gegenseitigen Ländererwerbungen und übri- gen Ausprüche ward nun de Bray (1802.) nach Berlin gesendet, wo er eine um so bessere Auf- nahme fand, als das preuss. Ministerium unter Gr. Haugwitz ihn gewünscht hatte. Während.er diese Stelle in Berlin bekleidete, hatte sich nach dem Pressburger Frieden (26. Dec. ı805.) die Lage der deutschen Staaten wesentlich verändert und der Rheinbund ward (12. Juli 1806.) gestif- fet. Bei den vielen schwierigen Unterhandiun- gen,‘ “Welche in jener merkwürdigen. Periode von allen deutschen Regierungen gepflogen wurden, war ‘auch de 'Bray’s diplomatische Thätigkeit vielfach wirksam. Er verliess Berlin nicht so- ‚gleich "nach Ausbruch‘ des französisch - preussi- schen Krieges, sondera ward erst am 2. Octob- 59 1807. officiell zurückgerufen. Er blieb durch Freundschaft und Hochachtung vielen ausgezeich- neten Staatsmännern und Gelehrten jener Königs- stadt: dem geheimen Kabinetsrathe Lombard, dem Fürsten Hardenberg, dem, Grafen Haugwits, den berümten Naturforschern Willdenow, Klaproth, Rudolphi und andern verbunden. Als, nach der Occupation Berlins durch die Franzosen, der bo- tanische Garten demolirt werden sollte, gelang es de Bray’s einflussreicher Verwendung, dass dieser unheilvolle Beschluss von Seite der occu- pirenden Feinde zurückgenommen wurde. In der edlen Königin Louise, der er durch ihre geistreiche Schwester, die Frau Fürstin von Thurn und Taxis, empfohlen worden war, hatte er eine erhabene Gönnerin gefunden. Die heis tere Anmuth seines Umganges, die Reinheit sei- ner Sitten, die Vielseitigkeit seiner Bildung musste ihm die Achtung edlerFrauen gewinnen. So hatte er auch im Jahre. 1805 zu Dresden mit einer durch Geist und Gemüth gleich ausgezeichneten Dame, der zweiten Tochter .des Frbrn. von Lö- wensiern :auf .Wolmersdorf und Kokenhusen in Liefland, ‘dessen Familie:.sich oft ia Berlin und Dresden. aufhielt, .— :ein. glitckliehes Ehehündniss geschlossen, welches ihn mit dem Segen. treffli- chen Kinder, eines- Sphnca und zweier Töchter"), bereicherte, '*) Otto Carilfus’ Hugo Gr. v. Bräy, geb. d. 17,May 1807. jetzt Attache der K. B. Gesandtschaft in St. Peters 60 Im Jahre ı808 erhielt de Bray die Mission als bayerischer Gesandter. am Hofe von St. Pe. tersburg. - Die volle Zufriedenheit seines Souve- rains mit den auf diesem wichtigen Posten geleiste- ien Diensten beurkundete sich unter Anderm da. durch, dass er (1809.) zum Mitglied des K- Staats. rathes ernannt und (ı8ıa.)in den Grafenstand er. hoben wurde. Die Musse, welche ihm von den Geschäften seines Amtes übrig blieb, widmete er bier theils naturgeschichtlichen theils geschichtli- chen Studien. Mit gewohnter Thätigkeit setıte er sich mit den ausgezeichnetsten Männern dieser Fächer in dem weiten russischen Reiche, mit Morgenstern, Evers, Grindel, Scherer, Loder, Hoffmann, J. F. L. Fischer und G. Fischer und vielea Andern in Verbindung. Er benützte die Freundschaft des Grafen Razoumofisky, welcher in Gorenki bei Moskau eiaen wahrhaft kaiseni- chen Garten gegründet hatte, und der gelehrten Reisenden: eines Steven, Marschall von Bieber- stein, Parrot, Engelhardt, Ledebour, Stephani u. 3. w. um .die naturhistorischen Sammlungen ia Bayern mit wichtigen ‚Beiträgen, die botanische Gesellschaft zu Regensburg mit mancherlei Nofisen zu bereichern. Ueber den Handel, das Geldwesen ‘ burg, — Caroline Elisabeth, geboren d. . May 4809 Wittwe S. E. des Bar. v. Mahlzan, vorm. K. Preuss» Gesandten zu Wien. — Gabriele Maria, geboren da 6. März 1818. , . 6 die Industrie und viele andere statistische Ver- hältnisse des russischen Reiches sandte er seinem Ministerium ausfübrliche Memoiren ein, welche rühmliches Zeugniss von seinem Fleisse und von der Mannichfaltigkeit seiner Kenntnisse abgeben. Seiner diplomatischen Stellung am kaiserlichen Hofe machte er auch durch die Eleganz und Würde seines Hauses Ehre, welches damals, nebst dem des französischen Gesandten Cauliacourt, sich durch besondern Glanz auszeichnete. Nach Ausbruch des französisch - russischen Krieges gezwungen, einen eben so wichtigen als angenehmen Wirkungskreis zu verlassen, zog sich Graf Bray mit Erlaubniss der bayerischen und russischen Regierung auf die Gliter der Familie sei- ner Gemahlin nach Liefland in dem Privatstäand zurück. Hier beschäftigte er sich ausschliesslich mit statistischen, historischen und naturhistorischen Studien, in deren Verfolge er selbst durch die Theilnahwe mehrerer hochgebildeter Glieder je- ner Familie unterstützt wurde. j Hier war es, wo er im Schoosse häuslichen Glücks ein grösseres Geschichtswerk über: Lief- land auszuarbeiten begann, als dessen Vorläufer sein Memoire sur lä Livonie in den Denakschrif- ten der bayer, Academie der Wissenschaften vom J« 1813 erschienen war. Diesem gelehrten Vereine schörte er als ordentliches Mitglied der bistori- schen Klasse schon seit dem ıg. März 808 'an« 63 Das, grössere Werk selbst: Essay critique sur Pgis. ioire ‚de la Livonie ward in den Jahren- ı8ı4 = ı6. vollendet und 18:7 zu Dorpat in drei Bän. _ den 8° gedruckt. Es beabsichtigte vor Allem eine kritische Prüfung. der ältero, ziemlich reichen Literatur ‚über die Geschichte Lieflands, dann aber auch selbstständige neue Darstellungen aus zahlreichen ungedruckten Quellen, hesonders aus den freundschaftlich eröffneten Hausarchiven vie. ler adeligen, seit der Eroberung durch ‚den deut. schen, Orden bier amsässigen , Geschlechter. Die Freundschaft. des Reichskanzlers Grafen Nicolaus yon. Romanzow,. des Generalgouverneurs der Pro. yinz Marquis von Paulucei und vieler namhaften Gelehrten, eines Evers, Bergmann, Morgenstern, Sonntag, Parrot, Huth, Jaesche, u. s. w. berei« cherte den Schriftsieiler mit zahlreichen Notizen, gemäss denen das Werk in einen rein historischen und einen statistischen Theil abgetheilt werden konne, Der Gesphichisforscher erkennt die mit ‚kritischem Geiste „und grosser Sachkenntoiss geschriebene Entwickelung der frühestenGeschichte jenes-Landes und seiner Eroberung durch die deuischen Herrn um so dankharer an,. als aus den Chroniken der ersten slavischen Geschicht- . schreiber nur ‚höchst schwankende und unbe stimmte Uimrigse hervortreten. Andrerseits er- ‚ heischte die Behandlung der neueren Periode, seitdem das Land dem russischen Reiche zugefal- len war, Rücksichten des Verf,, welche man nur 63 von dem Standpunete seiner diplomalischen Be-. tiehungen würdigen darf, Der Aufenthalt de Bray’s in Liefland blieb auch nicht ohoe Früchte für die genauere Kennt- niss von der Flora jener Provinz, welche vorher keineswegs befriedigend von Grindel untersucht: und ‚beschrieben worden war.*) Im Jahr 1813. ward de Bray mit den Arbeiten rücksichtlich des Beitritis zur heiligen Allianz betraut, Im Decem- ber 1815. ward er von Neuem an dem Hofe von, St, Petersburg accereditirt, und er bekleidete diese Stelle bis zum Jahre 18235, wo er unter Berücksichtigung seiner Gesundheitsumstände, wel- che milderes Klima forderten, ia gleicher Eigen- schaft nach Paris verseizt wurde. Hier erwarteten ihn mehrere wichtige diplomatische Aufgaben. Er hatte die Differenzen rücksichtlich der Grenzre- gulirung zwischen dem Rheinkreis und Frankreich mit dem damaligen Minister des Aeussern, Herrn v. Damas, zu beseitigen, bei welcher Veranlas- sung er auch mehrere Stipulationen zur Erleich- terung des bayrischen Handels erwirkte. Sein Leben in Paris war besonders reich an wissenschaftlichen Genüssen, da er vermöge seiner politischen Stellung wie durch die Anerkennung, welche die französischen Gelehrten seinem wissen« nd “ *) Eine hieher gehörige Arbeit de Bray’s 5. in den Denk- schriften dex Regensb. bot, Gesellschaft, Vol, L, 1815| Seite 43 A. schaftlichen Charakter widmeten, stets einen Kreis der ausgezeichnetsten Männer um sich zu‘ vereinen im Stande war. In seinem Hanse tm- fen sich Männer wie Alex. v: Humboldt, der da- mals ia Paris lebte, Cuvier, Geoffroy, St. Hi. laire, Malte Brun, Ferussac, Villemain, Gerard, Gay, Gall, Koreff, Chateaubriand, Aug. d. St, Hilaire, Jussieu, Bosc, Brogniart, Desfontai- nes, Mirbel, Biot, Latreille, Blainville, Cham- ' pollion, Abel Remusat, Martignac, Guizot, Ba- raute, Royer Collard, Renouard, Quatrem£re, Cassini, Coquebert de Montbret, Lasteyrie, De Ge. rando, Horace Vernet, Lesueure u. A. Jede Wis- senschaft, jede Kunst ward hier durch die ausge- zeichnetsten Talente vertreten, und die verschie- denen politischen Meinungen trafen sich auf nen. tralem Grund und Boden, indem Graf Bray die seltene Tugend besass, das Hervorragende und Trefliche der Menschen zu würdigen und für seinen Geist, wie für seinen Beruf, zu nützen, ohne subjectiven Meinungen eine Geltung zu ge- währen, welche die feinempfundeuen Beziehun- gen des Weltmanns zu seiner Umgebung und ıu seinem Ämte hätten gefährden können. Im Jahre 1826 ward Graf v. Bray von dem Gesandtschaftsposten zu Paris auf dieselbe Stelle nach Wien versetzt. Die im Staatsvertrage vom 34. April ı8ı6. zwischen Oesterreich und Bayern gegenseitig zugesicherten Länderabfretungen hat- ten ebenso wichtige als schwierige Vollzugsver- = 65 handlungen der beiderseiligen Hegierungen im Gefolge- . Diese Verhandlungen betrafen theils die Abrechnung über rückständige Gefälle und Verwaltungsausgaben, ünd die Ausscheidung des Schuldeustandes der gegenseitig abgetretenen Ge. biete im Betrage mehrerer Millionen, theils die Berichtigung der neuen Landesgrenze zwischen Oesterreich und Bäyertt im Betirke von Salzburg und Berchtesgaden. Es mussten biemit manch- faltige Verhältnisse der beiderseitigen Salswerke jener Gegend festgestellt werden. Dahia gehör- ten die Bestimmung der Eigenthumsrechte und Verwaltungs . Befugnisse Bayeras rücksichtlich der seit Jahrhunderten für den Bedarf der Salzwerke ıı Reichenhall vorbehalteneh Fotste im salzbur- gischen und Österreichischen Saalthale, deren Aus« dehoung mehrere Quadrat’Meilen beträgt; ferner Anerkennung und Abgfenzung des Grubenfeldes für den Salzwerkbau der österreichischen Saline Hallein diesseits der bayerischen Landesgrenze, Ermittelung des Salzpfeises und der übrigen Be- dingungen des tractatenmässigen bayerischen Rechts auf den Bezug von jährlichen 200,000 Centnern Salz in den Erzeugungskosten vorbenannter östreichi- scher Saline u. s. w. In Beziehung auf diese wichtigen Verhandlungen war zwar im Jahre 1823 die Vermarkung der heuen Landesgrenze vollzo- gen worden, und gemeinschaftlich ausgearheitete Vetgleichs - Anträge und Conventions - Entwürfe ltgen den beiderseitigen höhern Regierungsbehör- Beiblatt 4835 ug Band, V. 66 vw. len zur Prüfung vor, — allein ‚nach mehrjährigen Unterbandlungen, der dessbalb ernannten Hofcom- wissionen konnie es doch zu keinem Abschlusse _ kommen. So fand Graf de Bray diese Angelegen- heit, und unterstützt von dem einsichtsvollen Ei- fer des k, bayerischen Commissärs Ritter von Kaorr, führte er, sie zu Ende. Sein persönlicher Eipfius. am, vaterländischen Hofe, die allgemeine Achtung und Zuneigung, welche ihm die Vorder- znänner der österreichischen Regierung, der Staats. kanzler Fürst. von Metternich und der Staatsmini- sten, Gr .r. Kolowrat, wollten — setzten ihn in den Stand, BT: Vergiae. mit dem, von k. k, öster- reichischer Seite bevollmächtigten, würdigen Justizpräsidenten Frh. v. Gärtner, alle Hinder nisse zu beseitigen, und am 13. Dee. 1829 wur den die beiden Conventionen über die Arreragen, über die Activen und Passiven. der abgetretenen Landestheile, am ı8, März ı839 diejenige über die ...beiderseitigen Salinenverhältnisse definitiv abgeschlossen, : Mit dieser hochwichtigen und beilbringenden Unterhandlung krönte Graf Bray die vielfache Thätigkeit seiner diplomatischen Lauf- bahn, Auch feblte ihm die Anerkennung seine Souyerains nicht, welcher ihn unter den schmei- ehelhaftesten Zufriedenheitsversicherungen mit dem. St. Hubertusorden belohnte- Schon früher hatte er das Grosskreuz des k. Civilverdienstordens erhalten. Diese und viele frühere Beweise Yo der Gnade des bayerischen Königshauses für ihn f 67 und seine Familie hatfen ihn mit der dankbarsten Liebe und Treue für dasselbe durchdrungen, Ge- fühle, welche er sich beeiferte, wo immer er konnte, zu bekennen. Aber auch von allen an- dern Monarchen, bei denen er die Interessen sei» nes Königs vertrat, waren ihm ähnliche Aus zeichnungen verliehen worden, Er war Gross» kreu: des. k. rufs, St. Annenordens, des k- k, dstn St. Leopoldordens , Grossoffizier der französ. Eh« renlegion, Ritter I. Cl. des kg). preussischen ro» tben Adlerordens, Bitter des kgl, schwed. Nord- sternordens. Die Stadt Passau, deren Interessen er bei dem Abschlusse der Verhandlungen mit dem k. k. österreichischen Hofe wesentlich geför- dert hatte, übersendete ihm. das Ehrenbürger- Recht; eine Anerkennung, welche ihm die reinste Freude gewährte. Was könnte Höheres zu erstre- ben seyn, sagte er, als Achtung und Liebe der Mitbürger? Er. fühlte mit Herder: was in den Hersen Anderer von uns lebt, ist unser wahrstes und liefstes Seyo, Auch seine wissenschaftlichen Bestrebungen waren vielseitig anerkannt worden. Die Universität zu Dorpat, welcher er die Auflage seiner ließändischen Geschichte zum Geschenk ge- wacht, übersandte ihm das Doctordiplom. Die kaiserl, Akademie zu.St. Petersburg und viele ge- lehrte Gesellschaften, wie die von Kur- und Lief- land, von Rouen und Amiens, zu Moskau und *Marhurg, die der Arkadier zu Rom u. 5 w, haf- ien ihn zum Mitgliede aufgenommen, Graf von 5* 68 Sternbeig und Prof. Dr..Hoppe benannten eine " neue, in den Gebirgen Oberkärntheüs entdeckte Pflanze, ihm zu. Ehren Braya alpina. -: . Der Förderung seiner Studien war der Aufent- halt in Wien nieht minder günstig als der in Paris, Der Umgang mil Männern wie Gener. Frh, v. Wel- den, Frh, v. Jacquin, Littrow; Baumgartner, Pohl, y, Hammer u.A.gewährte ihm Erheiterung.und Beruhi- gang, die er jetrf.beiallmähliger AbnahmeseinerGet- sundheit nur in den wissenschaftlichen Genüssen eines engeren Kreises finden konnte. Er fühlte eine tiefe: Sehnsucht, die letrten Tage seines Le- bens zurückgezogen. aus der Bewegung der grossen Welt im Schoose des häuslichen Glückes, im Genusse der Freundschaft und der Rückerinnerung seines thatenreichen Lebens hintubringen. Die desshalb nachgesuchte. Entlassung ward ihm von seinem Souverain mit: dem Ausdrucke dankbaren Wohl» wollens ertheilt. Döch hatfe er nur wenige Wo- ehen in derStille seines Landhutes Irlbach im Uater» donaukreise gelebt, als er am 2.Sept. 1852. durch - einen plötzlicken:und sanften Tod seiner Familie und einen zahlreichen Freunden entrissen wurde ‚Er verschied in.den Armen seiner Gemahlin und eines alten, theuern Freundes, des Generalmajor Bar. Greuzard d’Amadieu, der sich eben auf Be such bei ihm befand; als hätte diesem, den edien Begungen der Liebe und Freundschaft hingegebe- »en, Geiste die Weihe solcher Empfindungen im Tode nicht enisleben sollen. 69 Welche Richtung. de Bray's Geist in der Wis- senschaft verfolgt hat, ist gewissermagssen durch diese Uebersicht seines Lebens schon angedeutet. . Er fasste stets die historischeSeite, das Gegebeng, und hielt es für das gröfste Verdienst des For- schers, die objective YVahrbheit bis in die Quel- len zu verfolgen.: In der Naturforschung upd ig der Geschichte war dieses der Maasstab, welchen er an cigne wie an fremde Leistungen legte. Der Combiuation keinen zu weiten Kreis ‚und niemals über die Grenze. der. höchsten Wabrscheinlichkeit hioaus verstattend, mied er die Speculation, wel- che seiner ganzen Bildung fremd geblieben war. Er. drang überall auf die babe Bedeutsamkeit des einzelnen Objecteg in der Natur, auf die Wighe tigkeit der historischen Thatsache in ihrer nack- ten, ungeschmückten Wahrheit. Veberzeugt, dafs ein geistigea Band alle Dinge: zu einer höhern Einheit verkoüpfe, scheute er sich zugleich. vor eiger wissenschaftlichen Darlegung solcher Ver- ‚hältnisse. Er meinte, die Wesenheit der Dinge müsse von verschiedenen Subjectivitäten vex«- schiedenartig aufgefasst werden. Das Mysterium derselben müsse dessbalb ‚unangeiastet bleihey. Er glaubte darum eben so, wenig an ein zu reg- ‚Isirendes wissenschaftliches Natursystem, als "an eine allgemeine befriedigende Geschichte. Die Skepsis frübererJahre, welche insbesondere wäh- rend seiges Aufenthaltes in Malta genäht ‚worden . ra 4 ' 70 war, machfe bald einem innigen und warmen Glauben Platz. . In seinen philosophischen Ansichten über den Staat war er Optimist, und unrubige Anforderungen der Zeit verwies er mit dem praktischen Worte zur Geduld, dafs das Bessere des Guten Feind sey, "Sein Charakter blieb sich in Milde stets gleich; Laune war ihm fremd. Immer war er freu und wahr, darum allgemein hochgeachtet. So erschien er auch in seinen diplomatischen Geschäften. Hier gebrauchte er nur edle Mittel; er war fera von. der Meinung, dass gute Absichten auch schlechte Mittel heiligten. Gewiss liegt eine der Ursachen, dass ihm die meisten Bemtihungen seines Geschäfts. kreises so wohl gelangen, in der Macht des Ein- drucks von der Lauterkeit seines Charakters. Eine andere war, dass Jeder, der in seine Nähe kam, erkannte, das versöhnende Prinzip sey von ihm nicht angenommen, sondern seine wahre, inner "ste Natur, Selten kann von einem Manne, wie von ihm, gesagt werden, er sey nicht blofs arg- los gewesen, sondern auch arglos erschienen. Wir finden einen schönen Beweis für die "Würde der menschlichen Natur darin, dass ein "Maon, welcher in einem langen, an Ereignis 'sen so reichen Leben mit Menschen der verschie- „densten Meinungen, Sitten und Charaktere verkeb- "ren musste, in seinem Geiüthe den warmenGlau ben an dieMenschheit bewahren konnte, welcher De Bray bescelfe. Im.Testamente noch entfielen 71 ihm die schönen Worte, er glaube nicht : Einen Feind in dieser Welt zurückzulassen; habe. er sich deren gemacht, so sey es wider-Willen geschehen, von sich aber dürfe er getrost sagen, dass. er. k6is nes Menschen Feind sey. - - ; wenn die Bildung des Charakters su dieser Milde und wahren Frömmigkeit, zu dieser schö- nen Humanität das Ergebniss eines dem Wohle der Menschheit und der Wahrheit gewidmeten Le- beus ist, sa dürfen wir wohl sagen, dass sich aus dem Boden der Staatsbürgertreue und der Wissen schaft die schönste Frucht entfalten könne, zu der unsere Natur berufen ist, Versuch einer neuen Anordnung der Erica- ceae, Von David Don, Esq. — ‚Aus Edinb. New phil. Journ. Apr. — Jul. 1854. (Mitgetheilt durch Herrn Apotheker | Beil- schmied ip Oblau.) Wenige unter den zahlreichen Familien des Planzenreiches überireffen die Ericaceae in der Mannichfaltigkeit ihrer Formen, der Schönbeit ih- rer Blumen, ader ip der Ausdehnung ihrer ged- graphischen Verbreitung, welche in beiden. He- misphären bis an. die. äussersten ‚Gränzen .der Ve- getation reicht. ‚Die Bichtung der 'Gebirgsketien, besonders gewisser-Schichten, wie: B. der quarz- und ‚glimmerbaltigen: Lager , scheinen. auf. die Ver- breitung dieser Familie einen eben so bedeuten- 72 den Einfluss auszuüben, als die Breiten. und Ho. henverhältnisse, Arten aus den Gruppen der An- dromedeas und. Vaccrnisae durchlaufen die An- des von einem Ende zum andern, und in Asien erstrecken sie sich vom KBismeere bis innerhalb der WVendekreise, indem Ansiedlungen derselben . fast auf jedem Zweige der indischen Alpen gefun- den werden. . Von der Gleichartigkeit der Vege. tation Nord- America's und Inner-Asiens gibt es schlagende Belege in den Gruppen dieser Familie, die beiden Erdsteichen angehören, nämlich unter den Rhodozene, Monotropeae, Pyraleae, Vacci- nieae und den abnormen Ericeae. Einige Arten gehören beiden Continenten gemeinschaftlich an, wie Pyrola picta, Monotropa ' Morisoniana, Bryanthus Stelleri, Cassiope tetragona und An- dromeda polifolia, wovon die ıwei letzten auch Eurapa angehören. Europa und Africa allein ent- balten die normalen Ericeae, *) die durch ihre ausdauernde Coraolle gut charakterisirt sind; das ‚Maximum derselben ist am Cap d. g. H., woman s0 viele Pflanzeafamilien in seltsamer Verwir- zung zusawmmengeworfen findet, als hätte die Na- tur sich des hinlänglichen Raumes für ihre glei- 2) Vielleicht kt Callana vulgaris auszunehmen, wo _ von Extmplare sich in einer Sammlung getrockneter Pflanzen von Neufundiand befanden, die der Verf: von Hın. Gormack erhielt und die nach dessen Ver .. SCheIUng dert gesaımelt waren, 73 chere Veertbeilung beraubt. Der &stlichste Punkt, bis zu“ welchem diese letztere Gruppe sich er- streckt, ist die Mauritiusinsel, wo man die. ver« schiedenen Arten von Salgris antriff. Das Ma ximum der Rhodoreae, Vaceiniene, Pxroleae, Monotropeae und der abweichenden Ericeae fin- det man ia Nordamerica. Diese Gruppen gehös ren, wie oben gesagt, auch Asien an. Van-Die- mens Land kann man als Behausung der Mehrzahl der Epacrideae betrachten. Unter allen Gattun-, gen dez Ericaceae ist jedoch Gualtheria. am aus- gedehntesten verbreitet, indem man sie in fast jeder Gegend America's, auf Neuseeland, Van-Die- mens Land und andern Insela der Südsee und in Ostindien, antrifft. Die grössere Eatwickelung des Kelches bei dieser Gatiyng und seine mehr oden weniger stattfindende Verwachsung mit dem Frucht. knoten schwächen bedeutend die Wichtigkeit des unterscheidenden Charakters der Vacginieae, und zeigen zur Genüge, dass diese nur eine Gruppe den Ericaceae, nieht eine besondere Familie. bil- den, Wie es in andern sehr natürlichen Fami- lien der Fall ist, so sind die Charactere. der. ger nerischen Gruppen auch bei den kricageae nicht so stark ausgezeichnet, als ig minder natürlichen Fa- milien; aber. wir sind darum nicht genöthigt, den Gedanken, sie zu theilen, aufzugeben und dre= oder vierhundert Arten in einer Gattung zu be halten, wie es bei Erica der Fall gewesen ist, welche ich hier- versucht habe, in eine Anzahl 74 kleinerer Gruppen abzutheilen; und welcher Mei. nung man auch über ihren Anspruch, besondere Gattungen ıu bilden, seyn möge, so wird man wohl die Anordnung der Arten natürlicher fin den, als. eine der bisher vorgeschlagenen. Die Untersuchung dieser interessanten Fami- lie ward in der Absicht unternommen, meinem Bruder in seinem mühsamen Unternehmen*) wo. mit er jetzt beschäftigt ist, behilflich zu seyn; und da eine vollständige Auseinandersetzung der Species in dem nächsten Bande seines Werkes er scheinen wird, so: babe ich auf den folgenden ‘Seiten die meisten davon ausgelassen, weil sie die gegenwärtige "Abhandlung: über die Gränren eines in einem Jouroale aufnehmharen Beitrags ausgedehnt haben würden. ERICACEAM Flores hermaphroditi, subsymmetrici, regula- res, Calyx A-v. 5. divisus, Corolla rarius #-partita-. Stamina definita, corollae laciniis al- ierna, inserlione varia. Stylus et stigma indivisum. Capsula libera, v. calyee adbaerenti aucto carno- so baccatas loculis plerumque polyspermis; Semi- na albumine carnoso. Embryo erecius, axilis Plantae (per terrarum, orbem ubique sparsat) polymorphae, plerumgue fruficosae. len, “ ,Obs-— Ordo in phalangibus sex sequehtibus oplime dispositus. B ' ah! Fe *) General System.of Gardening: and Betany. By[Geörge „Don, F, 125, VoL.4:et,2, ‚London. 4831.- 32% A 75 Tribus 1. Ericeae. Antherae hiloculares. Ovarium liberum,. Discus hypogynus, nectariferus, nunc raro squamis ornatus. Gemmatio nuda. — Folia saepius margine revoluta. a, Rhodoreac. Avtherae biloculares- Ovarium liberum. Discus hypogynus, nectariferns, Gemmatio squamis imbricata, strobilina. — Folia plana, costa extremitale callosa, ‘ 3. Vaccinieae. Antherae biloculares. Ova- zium adhaerens. Discus perigynus, nectariferus, Frucius baccatus. Gemmatio nuda, 4 Pyroleae. Antherae biloculares, Ova- rium liberum. Discus hypogynus, nudus, Semina peltata. samaroidea Embryo dicotyledoneus. — Plantae foliafae, terrestres. 5. Monotropeae, Antberae uniloculares, Ovarium liberum. Discus hypogynus, nudus Se. mina peltata, Embryo indivisus. — Herbae aphyl- lae, parasilicae. 6. Epacrideae,. Antherae simplices, uni- loculares, Iongitudinaliter dehiscentes, Ovarium liberum. “ Discus hypogynus saepius lobatus v, squamis 4 v. 5 orxnatus. — Folia plana. EREIECEAE ‚ Subtrib, 1. — Corolla persistens. Ericease normales, Gen. 1. Erica. Calyx 4 - partilus, basi nudus. Corolla globosa v. urcevlaris, limbo 4- lobo. Stamina inclusa: filamenta capillariae; an- therae bifidae: loculis abbreviatis, foramine ob- longo hiaatibus, basi aristatis v. crislatis, raro mu«= ticis. Stigma peltatum. Capsula 4-locularis, pe- Iysperma. — Frutices (Europae et Africae) foliis sparsis v. verticillatis, acerosis. Flores terminales, fasciculati v. racemosi. Pedicelli squamati. — Typus. E, ginerea. L, — * Antherae. basi ari- 76 statae v. crisiatae. Species normales — 2. Ear- borea; 3. pubescens; 4. persoluta; 5. arlicula. ris; 6, obesa; 7. australis; 8. physodes; 9. ab- sinthioides; 10. gutlaeflora ; 11, gracilis, 12, re gesminans — *# Antberae basi muticae. Sp. aber. rantes. — 13. K. eiliaris; ı4. glulinosa; 15. gerin« thoides. 2, Gypsocallis, Galyx 4. pastitus, gu. maceus, bast nudus. Eorolla campanulata v.bre- viter tubutoss, one dilatato, 4 -1lobo. Stamina exserta : filamenta complanata; aniheräe biparti- 1ae loculis basi muticis, distioctis, substipitatis! foramine obliquo hisntlibus. Stigma simplex. Cap- sula 4 -'locularis, polysperma, — Fruticuli {Eu- "ropae et Africae) foliis subverticillatis, acerosis, Flores"lateralea v, terminales conferti. — Typus. ©. vagans Salisb, (Er. vagans L.) — * Anthe- rae basi omnino muticae. Sp, normales. — 2, G, multiflora; 3. purpurascens; 4. carnea; 5. me- diterranea,; 6. manipuliflora; 7. umbellata; 8. nudiflora, — ** Antherae basi corniculatae Sp. aberranles. 9, G, nigrita, . 3. Pachysa (Pachea), Calyx profunde 7 -.partitus, coriaceus. Corolla subglobosa coria- cea: ore coarctalo, 4 - lohoi Stamina inclusa: filamenta valde dilatata,; antherae bihdae: loeulis abbreviatis, basi cristatis, foramine obliquo hian- „bus. Stylus basi dilatatus. Stigma simplex, ob- tusum. Discos bypogynus elevatus. Capsula 4- locularis, polysperha. — Fruliculi (capenses) erecti. Folia laxe imbricata, compressa. Flores . terminalee, subcorymbosi, pedicellis bracteolalis Etymol. Haus, erassug. Corolla substantia crassa. Typus. P. ardens, (Er, ardens Andr.); 2. ba« gans; 3. Perniz, ’ ‚4 Ceramia, Galyx 4- partitus, glumaceus. . Korolla urceolaris limbo 4- dentato: Siamins in- 77 dusa: filamenta dilatata, plana; antberae bifidae: locnlis abbreviatis, basi coraieulafis. Stigma capi. tafum. Capsula 4-locularis; polysperma.. Fruti- culi (capenses) erecti. Polia sparsa, obtusiuseula, plana, subtus glauca. Flores ferminales, subcorym- bosi. — Etymol. Keozuıov, urceolus. Corolla ur- ceolaris,. Typus: €. urceolaris (E, urceolaris $oland.); 2. marifolia. or 8. Desmia,. Galyx 4 - dentatus. Corolla glohosa, ore coarctato, 4 - dentato. Stamina ex. serta: filamenta complanafa; antherae loculis ah: hrevialis, foramine oblongo biantibus, basi omni- no simplieibus, in filamentum confluentibus. Stig: ma capitatum. Capsuls 4 - locularis, polysperma, Semina serobiculata. — Fruticuli (capenses) ereeti, Folia sparsa, patula, subulata, Flores terıminales, glomerati- — Etyımol. Assuy, fascieulus Flo- res glomerati. — Typus. D. confertä. (E, con- ferta Andr.) — 1, D, vonferta, umbellis pedun- eulatis aggregatis, filamentis augustiss Erica com. ‚ferta. Andr. Heath. v, 2, — 2. D, aequalis, um- beilis pedunculatis aggregatis, filamentis dilatatis, 3. D. polifolid, foliis ternis aristatis, Horibus fas- ciculalis, corollis oblongis fauce dilatatis, fila- mentis dilatatis, stigmate sübsimplici: -— Erica polifolia Salisb. in Herb. Lamb. 6, Eurylepis Calyx 4 - partitus, coria- ceus, basi bibracteolatus. Corolla tubulosa, coria- ces, basi ventricosa, limbo erecto, 4-fido. Stami- na inclusa: filamentä dilatäta, canaliculata; authe- fae bipartitae: loculis coriaceis, foramine oblongo kiantibus, basi auriculatis. Stigma clavatum, disco &- tuberculatum, annulo crenulato. Capsula 4 -locularis, polysperma Placeniae segmentis bilobis. Semina ovalia, ventricosa. — Fruticuli (capenses) diffuse ramosissimi. Folia sparsa, mar Bine revolnta. Flores ferminales, solitarii, nagni. Etymol. Evaug, latus, et Acts, squamae valygi- 783 nae dilatatae. — Typus. E. Halicacaba (E, Hal. cacaba L.) *Antherae basi muticae. Sp. nor. males.— 2. Thunbergiti; 3, albens; 4. sexfaria; (stigma obtusum); 5. trifliora, — ** Antherae basi arıstatae. Sp. aberrantes. — 6. Massont. y7. Eurystegia Calyx 4 - parlitus, am. plus, glumaceus. Corolla urceolata, ore coarclato, A dentato,, Stamina inclusat filamenta dilatata, complanata; antherae biparlitae, foramine oblon- go biantes, basi biappendieulatae; appendieulis complanatis, decurrentibus, ceristatis, erose crena- tis. Stigma capitatum. Capsula 4-locularis, po- lysperma. — Frutieuli (capenses) dense ramosi, Folia laxa, subulata, margine revoluta. Floressub- _ solitarii, penduli, albi vı rosei. — Etymol. Evsus, datus, et greryY, tectum. Calyx amplus. — Typus E. glauca (k. glaüuca Andr.); 2. pömifera; 5, ‚andromediflora. . - 8. Lopkandra, Calyx 4 - partitus, basi 4-bracteolatus: segmentis scariosis, rotundatis, extus ventricosis. Corolla campanulafla, 4-loba Stamina inclusa: filamenta dilatata, complanata; antherae bifidae: loculis apice rostratis, medio foramine oblengg hiantibus, lateribus alatis, eri- statis, crenulatis. Stigma truncatum. Capsulg 4« locularis, polysperma. — Fruticuli (capenses) erecti, ramosissimi. Folia patenlia, brevia, obtusa, -glauen. Flores terminales, subterni, Tosei, — Etymol. Aovog, crista, et Ayng, &Ddgog, mas. An- tberarum loculi cristati. — Typus. L. pyramida- lis (E, pyramidalis Andr,); 2. cubica, \ 9. Lamprotes Calyx 4-partitus, amplus, glumaceus, coloratus, basi bibracteatus. Corolla wrceolata: limbo parvo 4-lobo. Stamina inch- sa: filamenta capillaria; antherae loculis abbrevia- tis longitudinaliter dehiscentibus, basi muticis v. ‚eristatis. Stigma capitatum. Capsula 4-locula- ris, polysperma, Semina subrotunda scrobiculata.— 79 Fruticuli (capenses) ramesissimi.. Folia opposita, adpressa, subulata, glabra. Flores copiosi, termina- les, subsolitarii. -- Etymol. Amumgorw, splendor. Calyx nitädissimus. -— Typus. (L. ecalyeinus (Er, calycina L.); 2. luteus; 3. tenuifolius; 4, .taxi- folius. " . 0. Callista. Calyx 4- partitus, foliaceus, Corolla bypocrateriformis: limbo dilatato, patenti, 4- fido. Stamina inclusa: filamenta capillaria; antherae loculis abbreviatis, longitudinaliter de- hiscentibus, basi muticis. Stigma capitatum, Cap- sula 4 - locularis, polysperma. —. Fruticuli (ca- penses) ramosissimi. Folia acerosa laxe imbricata, Flores termioales, snbsolitarii v. plures “fascieu- lati, — Etymol, xx Aurog, pulcherrimus. — Ty- pus. ©. pellucida (Er, Walkeri Andr.); 2. den ticulata; 3. fragrans; 4, comosa,; 5. ventricosa, ı1, Euryloma. Calyx 4 - partitus, Folia« ceus, Corolla hypocrateriformis: tubo elongato, tliformi, v. ventricoso: limbo 4 partito dilatato, Stamina inclusa: filamenta dilatata, mewbranacea, canaliculata: antherae bipartlitae loculis meımbrana- ceis longitudinaliter dehiscentibus, basi in calcar breve tumidum productis. Stigma disco elevato, 4-lobo. Capsula 4-locularis, polysperma. — Frotices (capenses) diffuse ramosissimi. Folia ad- pressa, semicylindrica, peripheria minute denticu- lata. Flores terminales, solitarüi v. terai, breviter pedunculati, magni, speciosie — Etymol, Even, latus, Aoyız, margo- Corollae limbus dilatatus. — Typus &. Aitoni (E. Aitoni Willd.); Jasmini- orum. ı2. Chona, Calyx 4 partlilus, foliaceus Corolla infundibuliformis, limbo 4'- lobo, revo- Juto. Stamina exserta; filamenta capillaria; anthe- rae truncatae: loculis elongatis, parallelis, basi aristatis, Siigma simplex, obiusum. Capsula 4 = locularis, polysperma — Fruticulus (capensis) vr 80 diffusus. Folia terha, Iinearia, afistala, targine revoluta, seloso-ciliata. Flores terminales, &örym- bosi sanguiner. — Etymol. Xayy, infundibulum, ob corollae figuram. — Typus. Ch, sanguinea, 13. Syringödeä. Calyx 4 - pbylius, glu- maceus. Corolla longa tubulosa, Jimbo hrevi 4. lobo. Stamioa pleruhqte ihelusa: filämehta capil. laria; antherae bipartitae: loculis abbreviatis, ob. "tusis, basi mulicis v. aristatis, foramine oblonpo hiantibus. Stigma simplex v. capifätum, in aliis Annulatum , disco elevato. Capsula 4 - locularis, polysperma.: Semina ovalia, compressä, laevia — Frutices (capenses) erecti; Folia laxa, acerosa, Flores magni, speciosi, in famulorum apidibus eonferti, undique versi, subspicati. -- Etymal. ZupyS, fistula, ob corollam longe tubulosam.— - Typus S. bärtita (E. westita Thunb) — *Antberae basi mutleae, Sp. normales. — 2, lon- $ifoliay 3. eocdinea,; 4. flamentosa; 5, sesitli- ‚flora; 6 phylieifolia} 7. versicolor; 8. bicolor; 9. Linnaeana. — * Antberae basi aristatäe. Sp. aberrantes, — 10. cruenta; ı1, voronata; i2, abietina,; ı35, Leaeand, 14. Dasyanthes, Calyx A:partitäs, basi bibracteolatus. Gorolla tubulosa, hispida: limho „erectö, 4-lobo. Stamina inclusa: filämenta ca pillaria; antberae Bipartitae: loculis basi muticis, longitudinaliter dehiscentibus. Stigwa amplım, peltatum. Capsuta 4 - locularis, polysperma. — ‚Fruticulus (capensis) erecfus, Folia laxe imbri- <£ata, setoso-hispida, marginerevoluta. Flores ter migales, fasciculati, lutei- — . Etymol, Asus pilosus, et AVY% flos. Corolla pilosa. — Lypus « Sparrmanui (E. Sparrmanni L.) 15. Ectasis. Calyx 4— phyllus, glumaceus Corolla tubulosa, basi paululum Ventrieusa, limbo 4 - dentatoe, Stamina longe exserla: filamente valde dilatata ; ahitherae bipartitae: loculis elong3- u oo 3 tis; tubulosis, fissura longitudinali debiscentibus, basi ia filamentum omnine continuis! muticis, Semina ovala, ccmpressa, laevia, nitida. — Fru- tices (capenses) ramosissimi. Folia laxe im- bricata, margine revoluta, supra plana. Flores ter- minales, solitarii v. plures, laterales, — Etymol, Eurasıs, extensio. Stamina longe exserta. Typus: E Plukenetü (Er. Plukenetü L.)—* Floribus la- teralibus, calycibus ebracteatis., Sp. normales. = 2, Fetiverii; 3. bruniodes, — ** Noribus termi- nalibus, calycibus squamis pluribus basi arcte im- bricatis. Sp. aberrantese — 4 Banksiana; 5. Sebana; 6. imbricata. j 16. Eriodesmia. Calyx amplus, 4-parti- tus, basi bibracteatus, Corolla campanulata: lim- bo 4-lobo, revolufo. Stamina exserta: filamenta dilatata, cormplanata; antherae bifidae, obtusae, undique papilloso-scabrae, loculis foramine ob- longo dehiscentibus, basi- in filamentum continuis! Sigma capitatum. Capsula 4 -locularis, polysper- ma. Semina angulata, nitida. — Fruticulus (ca- pensis) diffuse ramosissimus. Folia terna, obtu- sa, pilosissima. Flores terminales, solitarii v. terni, globosi, capituli hirsutissimi instar. — Ety- mol. Egtov, lana, et dEcuN, faseiculus, afque ad florum similitudinem refert nomen. — Typus; E capitata (Er, capitata 1.) 17. Octopera. Calyx 4-partitus, reflexus, . basi nudus, Corolla globosa: ore coarctato, ob- Beiblatt 4835 Ater Band. VI. 6 82 tuse 4-Jobo- Stamina inclusa: filamenta compla- nata; antherae loculis brevissimis, foramige amplo hiantibus, basi appendicula solitaria Yan- ceolata acuminata auctis. Stigma peltatum. Cap- sula 8-locularis! loculis polyspermis. — Fruticu- lus (capensis) procumbens, pubescens, foliis ver- tieillatis, foribus terminalibus subumbellatis, pe r dicellis squamatis. — Etymol. Oxro, octo, et yo, saccus, ob capsulam octolocularem. — Ty- pus: 0: Bergiana TE. Bergiana L.) . 13, Eremia. Calyx 4-partitus, basi brac- teis imbricatus: segmentis late orbiculatis, cilia- tis, coriaceis. Corolla urceolaris: limbo parve, 4-1obo. Stamina inclusa: filamenta capillaria; antherae bipartitae; loculis abbreviatis, basi mı= ticis, foramine oblöngo biantibus. Stigma capi- tatum. Gapsula 4-locularis: loculis "mönosper- nis! Semina grandinscula, elliptica, ventricosa. — Fruticulus (capensis) diffüse ramosissimus. Folia patentia undique hispide setosa. Flores glomerati, Eiymol. anna» solitariüs, ob semina in quoque loculo aolitaria. — Typus: E. totla (Er. tolla Thunb.) 19. Salazıs. Calyx 4- phylius, irregularis. Corolla campanuläta, 4-fida. Stigma "peltatum. Capsula- drupacea, 3 -locularis, 3-sperma. — Frutices (mauritiani) foliis ternis subsenisve mar- gine revolutis, flöribus in apice ramulorum sub- zacemosiss — Typus: S, arborescens. . Willd. — 83 Obs- Genus distinctissimum a el, Salisburio pri- . mum conditum fuit, 20. Calluna. Calyx 4 -partitus, memhra, naceus, coloratus, basi 4-bracteolafus. Corolla cealyce brevior, campanulata, 4-loba. Stamina inclusa: filamenta dilatata; antherae bipartitae, basi biappendiculatae: loculis mueronulatis, Ion- gitudinaliter dehiscentibus, Stigma capitatum, Capsula septicide dehiscens. Semina ovoidea, laevia. — Frutex (europaeus), Folia trigona, ob- tusa, brevissima, quadrifariam imbricata, mar- gine revoluta, basi sagittata. Flores terminales, spicafo-racemasi, — Typus, C. vulgaris Salisb, (E. vulgaris L.) a1. Blaeria. Calyx 4 - partitus. Corolla brevis, tubulosa, limbo 4- fido. Stamina Al: fila- menta linearia, complanata, glabra; antherae bi- partitae: loeulis basi afttenuatis, muticis, apice foramine oblongo hiantibus. Stigma simplex, ob- tusum, Capsula 4 -locularis, polysperma. — Fru. ticuli (tapenses) ramosissimi, Folia verticillata, margine revoluta, Flores terminales glomerati, — Typus: B. erieoides L. — Obs. ı. Genus Gypso- callidi affıne, sed abunde differt staminum seriei iuterioris defectu. Semina matura in pluribus adhuc inquirenda — Obs. a. In Herbario Lam- bertiano plantae hujus tribus maxime singularis “conservatum est exemplar in promontorio bone spei aJoanne Roxburgh lectum, cui calyx 4- phylius, corolla alte 4-parlita, fere 4-petala, fila- 6 m 54 menta capillaria, antherae hifidae (loculis abbre- viatis basi muticis) , stigma capifatum, capsula 4- locularis, semina compressa, caulis erectus, folia conferta subulata obtusiuscula supra planiuscula, flores terminales subsessiles glomerati. Anne ge- nus distinetum,. an potius alicujus speciei de- scripti varietas singularis? Subirib. 2.—Corolla decidua Ändromedene, 22. Andromeda. Galyx 5-fidus: laeiniis acutis, basi simplieibus. Corolla globosa: ore coarctato, 5-dentato. Stamina ı0, inclusa: fila- menta barbata; antherae loculis abbreviatis, uni- aristatis. Stigma truncatum. Capsula loculicido- dehiscens. Placenta 5-loba: lobis simplicibus. Semina elliptica, compressa, nitidissima, hilo li« neari laterali. — Fruticulus (Europ. Asiae et Amer. boreal.) Folia lineari-lanceolata, mucronulata, margine magis minusve revoluta integerrima, sub- 'tus glauca, cosfa elevata venulisque reticulatis, Petioli brevissimi, callosi. Flores terminales, umbellati, pulcherrimi, rubicundi v. nivei, brac- teis ovatis semifoliaceis imbricatis muniti, — Ty- pus: A. polifolia L, 23, Cassiope, Calyx 5-phyllus: foliolis basi imbricatis. Corolla campanulata, 5-fida. Sta- mina 10, inclusa: filamenta glabra; antherae lo- culis abbteviatis, tumidis, uniaristatis. Stylus ba- si dilatatus, stigma oblusum. Capsula loculicido- dehiscens, valvis apice bifidis. Placenta 5-loba lobis simmplicihus, _Semina oblonga, compressa, Di- 55 tida. — Fruticuli (Europ. Äsiae et Amer. boreal.) ericoides-. Folia parva, jmbricata. ‘Flores solita- zii, pedunculati, rosei, laterales v. terminales. — Etymol. Cassiope Andromedae mater, — Typus. C. tetragona (dndromeda felragona L) — * Foliis planis. — ı. C. hypnoides, foliis acerosis laxis. — Ändromeda hypnoides L. Pall. fl. ross, pP 55.7 C, Iyeopodioides, foliis ovatis adpressis quadrifariam imbricatis. — An- dromeda Iycopodioides L. Pall. 1. c. p. 55. t. 73. f£ 1. — ** Foliis adpresse imbricalis, margine re- volutis, tumidis, subbilocularibus. — 3. C, tetra- gona, foliis obtusis muticis peripheria setoso- ci- liatis, pedunculis glabris. — Andromeda tetra. goraL, Pall.l. u p- 56. . 75. 4 — 40. eri- euides, foliis aristatis peripheria "seloso- ciliatis, pedumenlis glabris, — Andromeda ericoides Pall. leo p. 56.173675. — 5. C. fastigiata, folio- rum peripheris apiceque elongato scarioso- mem- bravaceis, pedunculis lanatis, — Andromeda fas- tigiata Wall. pl. asiat, rar. 3. t. 284. 24. Cassandra. Calyx 5-phyllus, basi bibracteolatus: foliolis basi imbricatis, Corolla oblonga: ore coarctato, 5.denfato, Stamina ıo, inclusa: filamenta glabra, basi simplicia; anthe- rae loculis apice elongatis tubulosis, zmiuticis. Stigma annulatum, disco 5-tuberculatum, Capsu- la Ioculicido. dehiscens. Placenta 5-loba: lobis simplicibus. — Frutex (Amer. Europ. et Asiae borealibus communis) sempervirens: ramulis rc- 36 curvatis, pubescentibus. Folia brevissime petio. lata, elliptico - oblonga, denticulata, coriacea, avenia, utrinque squamblis peltatis lepidota! ju. niora subtus argentea- Flores axillares, in ramı. lorum apicibus racemi modo disposifi, brevissime pedicellati, cernui, nivei. — Etymol. Nomen po£ticum. Cassandra Priami et Hecubae filia. — Typus: C. calyculata (Andr. calyculata L.) a5. Zenobia, Calyx 5-dentatus. Corolla campanulata: limbo revoluto, 5.lobo. Stamina 10: filamenta brevissima, glabra, bhasi dilatata; antherae loeulis elongatis, tubulosis, apice bi- “ aristatis! Stigma truncatum» Capsula loculicido - dehiscens. Placenta 5-loba: lobis cuneatis, crassis, subarcuatis. Semina angulata, hilo oblongo, 1a terali. — Frutices (Amer. boreal.) semperviren- tes. Folia sparsa, dilatata, margine saepe dentata. Flores racemosi, pedicellis solitariis v. aggregatis, Etymol. Zenobia Palmyrensis regina perillustris, virtute, doctrina infortunisque celeberrima. — Typus: Z, speciosa (Andr. speciosa Michx.) a6. Lyonia, Calyx 5 - partitus, Corolla ovata v. tubulosa: ore coarctato, 5-dentafo. Sta minainclusa: filamenta complanata, dilatata, bre- vissima, puberula; antherarum loculis membra- naceis, longitudinaliter dehiscentibus! omnino muticis, Stylus robustus, 5-genus., Stigma sin. plex, obtusum, Capsula 5-gona, 5-locularis, lo- eulicido -dehiscens: valvularum marginibus val- vula externa teciis! Semina acicularia, — Frulie 87 ces (Amer. boreal.) foliis saepius membranaceis pubescentibus, floribus plerumque terminalibus racemoso - paniculatis. — Typus. L. paniculata Nutt. (Andr. paniculata 1.); 2. Jfrondosa; 3. ferruginea ; 4. racemosa; 5, mariana ; 6. mar- — ginata; 7. arborea; 8. jamaicensis, 27. Leucothoe. Calyx 5-phyllus: foliolis basi imbricatis. Corolla tubulosa, 5-dentata, Stamina inelusa: filamenta dilatata, eomplanata, puberula; antherarum loculis abbreviatis, trun- catis, muticis. Stigma amplum, capitatum, Cap- sula loculicido - dehiscens. — Frutices (Amer. boreal.) sempervirentes. Folia coriacea, dentato- spinuloss. Flores racemosi, albi, axillares v. terminales. — Etymol. Nomen poäticum. — Ty- pus: L. asillarıs (Andr, axillaris Soland.); 2. foribunda. 28, Pieris. Calyx alle 5-partitus. Corolla tubulosa v. ovata: ore coarctato, 5-dentato, re- voluto. Stamina inclusa: filamenta dilatata, apice bisetosa! antherarum loculis abbreviatis, incum- bentibus, longitudinaliter dehiscentibus. Stylus robustus, 5-gonus. Stigma truncatum, Capsula ‚loculicido - dehiscens. Semina scobiformia., — Arbores v. frutices (nepalenses) foliis coriaceis, floribus terminalibus racemosis. — Etymol}. Pieri- des Musae. — Typus: P. formosa (Andr. for- mosa Wall.); 2. ovalifolia; 3. lanceolata. 29. Phyllodoce. Calyx 5-partitus» Co- rolla globosa:: ore coaretato, S-dentato. Stamina 10, 88 inelusa: filamenta gracilia, glabra ; antherae Io. calis abbreviatis, fruncatis, muticis, "Stigma pel- talum, 5-tubereulatum. Capsula 5- locularis, septicido- dehiscens, Semina compressa, nitida.— Fruticuli (Europae, Asiae et Americae, regioni- bus borealibus communes), sempervirentes, Fa. lia linearia, obtusa, patula. Flores terminales, solitarii v. plures aggregati, subumbellati. — Ty. pus: Ph. tazifolia Salisb. (Andromeda coeru. lea L.) — ı, Ph. tazifolia, foliis margine denti- culatis, pedunculis aggregatis glandulosis, laeiniis ealycinis lanceolatis acuminatis, antheris filamen- tis ter brevieribus. — Phillodoce taxifoligSalisb. Menziesia coerulea Sw. Andromeda coeru- lea L. A.taxıfolia Pall. Erica coerulea willd.— In Europa et Asia boreali- Ad Udae fontes D, Laxmann. DB (v.v.c. et s.sp.) — 2, Ph. Palla. siana, foliis margine denticulatis, pedunculis ag- 'gregatis lomentosis, laciniis calycinis ovafo-lanceo- latis acufis membranaceis, corollis oblongis, an- tberis filamentis dimidio brevioribus, — Andro- meda coerulea £. viridiflora Herb. Pall. — In Insulis Curilis: Stellen 5 (v.s. sp. inHb, Pal- las, nune in Mus. Lamb.) Frutex erectus, E- gidus, spitbamaeus etc. — 3. Ph. empetriformis, foliis margine denticnlatis, pedunculis aggregatis paree glandulosis, calyeis Iaciniis ovatis ohtusis, antheris filamentorum longitudine. — Menziesia eınpetriformis Sm. — In America boreali. ” n 80 30, Bryanthus. Calyx 5-phyllus, imbri- catus. Corolla profunde 5 - pariita, palula, Stamina ro, corolla breviora: filamenta Compla- nata, glabra; antherae loculis abbreviatis muticis y. postice aristatis, foramine terminali dehiscen- tibus. Stigma obtusum. Capsula 5-locularis, septicido-dehiscens, polysperma. Semina ovoidea,” nitida, raphe carinata. — Fruticuli (Asiae et Amer. boreal.) humifusi. Folia conferta, paten- tia, planiusculs. Flores terminales, solitarii v. subracemosi. — Obs. Genus aGmelino primum conditum. — Typus: B. Gmelini. — ı. B. Gme- lini, ramulis pruinosis, foliis margine denticula. fis, pedunculis plurifloris glandulosis, antheris mutieis, stylo filiformi. — Menziesia bryantha _ Sw. Andromeda bryaniha L. Erica bryan- tha Thunb. Bryanthus repens, serpyllifolia flore roseo Gmel. — In Kamtschatka, circa portum Ochotensem, et in Insula Beeringüü, Steller Ö. (v: s. sp. in Herb. Pallas. nune. in Mus. Lamb.) a. B. Stelleri, ramulis glabris, foliis margine ob- solefe crenulatis, floribus solitariis subsessilibus, antheris postice biaristatis, stylo conico. — An- dromeda Stelleriana Pall. Menziesia empetri- Jormis Pursh. — In plaga oceidentali Americae boreali. Menzies A cl, Stellero primum detecta, sed de loco incerius sum. 31. Daboecia. Calyx 4-partitus. Corolla ovalis, ventricosa, limbo 4-dentato., Stamina 8, inclusa: filamentz dilatata, glabra; aniherae li- 90 neares, basi sagittatae: loculis” parallelis, apice solutis, longitudinaliter dehiscentibus. Stigma sim- plex, truncatum. Capsula 4-locularis, septicido- dehiseens. — Fruticulus (Hiberniae et Pyrenaeor.) sempervirens. Folia elliptica, plana! subtus ni- veo-tomentosa, Flores terminales, racemosi, pur- purei. — Typus: D, polifolia. (Andromeda Da- boecii L,) — Obs. Menziesia ferruginea et globularis genus omnino diversum constitunnt et ad Rhodoreqs referendum. Beitrag zu einer kritischen Beleuchtung von Thrincia hirta und hispida Roth ete., veran- lasst durch Herrn Dr, Richter’s Aufsatz ia Nro. 43 derFlora 1834. Nebst einigen Worten über den Aufsatz des Herrn Präsidenten Dr. C. G. Nees von Esenbeck in Nro. ı unda der Beiblätter zur Flora. 1835. Von Hrn.Dr. Carl Heinrich Schultz aus Zweibrücken; früher ausübendem Arzte zu München*) N Herr Dr. Richter zu. Dresden hat es unter- nommen, nuf einen Theil meiner kritischen Be- *) Wir sehen uns veranlasst, um der Flora den Ruf der Unpartheilichkeit zu bewahren, auch die nachstehende ’ . Erwiederung des Herrn Dr, Schultz in unsere Blätter aufzunehmen, glauben aber nunmehr die Acten über den Gegenstand des Streites so weit gediehen, dass wit 25 den Lesern überlassen können, ihr Urtheil selbst 91 merkungen über Herrn Hofrath Dr, Reichen- bach’s Flor. germ. exc, zu antwortea, weil er sich in dieser Sache für mitbetheiligt, für Parthei bält, und weil Rchb, bloss auf die Kritiken von Koch zu antworten scheine. Seite 658 und 659 macht mir Hr. R. Vor würfe, weilich bekannt gemacht habe, dass nichf Rchb. die Autorität von Zeontodon Tarazacı und asperum zukomme, sondern Lois. und Poir, und sagt: „Ich kann solche Unrichtigkeiten nicht anders als wissentliche Verdrehungen nenzen.“ Herrn Richters Behauptung: „Reichenbach ‚habe seine Parenthesenmethode eonsequent durch- geführt,‘ muss ich geradezu widersprechen, und verweise ihn auf Mössl, Gewächsk. ed. 3. Bd. 2. pag. 1436. Nro, 4481. wo in der Synonymie von 4Apargia Taraxacı FFilld. Herr Rehb, sehr deutlich Leontodon Taraxaci Rehb. aufge- führt bat. Was also R. pag. 559 von seiner Cor- zespondenz mit Rehb. erwähnt, dem hat Rchb, lee, de facto widersprochen; oder hat R. auch hei dieser Ausgabe von Mössler seine Hand im \ mm nn zu bilden, und erklären demnach, dass, um den Streit nicht noch mehr zu dehnen und die Partheien noch län- ger feindlich gegenüberstehend zu erhalten, nachstehen- der Aufsatz der letzte ist, dem wir in dieser Streitsache in unsern Blättern die Aufnabme gewähren, Die Redactiom 92 Spiele gehabt? — Herrn Rchb. scheint es alko, wie aus obigem Beispiele erhellt, identisch zu seyn, ob er Leont. Taraxaci (Hierac.) L. oder Leont. Taraxaci Rchb. anführt, und so scheint es auch mir. — Ueberbaupt weiss ich nicht, was bei dieser Parenthesenmethode herauskom- wen soll. Dem sey nun wie ihm wolle. Ich ha- be Rehb. sicher nicht Unrecht gethan, wenn ich behauptete, nicht ihm, sondern Lois, und Poir. komme die Autorität von Leont. Taraxa. ef und asperum zu, und kann darin weder eine Unrichtigkeit, nach eine wissentliche Verdre- hung 'erkennen; vielmehr glaube ich dadurch Lois. und Poir. wieder in ihre Hechte einge. "setzt zu haben. Hätte Niemand vor Rehb. diese Pflanzen als Leontodon benannt, so wäre Rchb. die Autorität geblieben, und R. hätte ganz wohl gethan, dieselben im Index mit Rehb’s Autori- 1ät zu bezeichnen, weil er voraussah, dass doch spätere Autoren die Pflanzen mit Rchb.’s Namen eiliren, also die Parenthesenmethode nicht adop- tiren würden, was selbst auch Rehb, lc. ia Mössl. gethan hat, Bei Anfertigung des Index hat R. ein eben so mühsames als mechanisches Geschäft unternom- men, und hätte wohl eben so leicht Leont, Ta- raxacıi Lois. und L. asperum FPoir. eingetragen als L, Taraxaci Rehb, und L. asperum Rehb. Es scheiot mir beinahe zu viel, wenn er pag. 659 Buzt: „L, Taraxacıi Ichb, und asperum Recht. 93 ist in den Index gekommen, weil ich des Lois, und Poir. Synonyme nicht kannte.“ Ich meine, er hätte besser gesagt: weil Rchb. diese Syao- z2yme nicht kannte; denn hätte sie Rehb. ge kannt und angeführt, so hätte sie Richter ge wiss nicht übersehen und eingetragen. Ich über lasse das Urtheil darüber den geehrten Lesern. "Weil jedoch Hr. R. sich einmal der Rchb. $a- che so.warm angenommen hat, und so aufopfered handelt, sogar die Fehler seines Landsmannes zu übernehmen, so will ich ihm hier noch einige bei Leontodon vorkommende aufbürden: 1. Die Autorität von Leont, dubius, Fl, germ. exc: Nr. 1646. kommt nicht Rehb. (ann. 1830.) zu, sondern Fisch.: oder Poir. — Lesontodon dubius Fisch. hort. gorenk, pag. 54 (ann, 1812.) oder Leontodon dubium Poir, Enc. suppl:' B; pag. 452. Nro. ı2. . BEE) 3. Die Autorität von Leontodon vaucasicus Fl. germ. exc. Nro, 1650b, kommt nicht Reh; (ann. 1852} zu, sondern Fisch. ader Poir, = Leont, caucasicus Fisch. hort, gorenk. pag. 54% (aon, 1812.) oder Leont, caucasicum Poir, Ene suppl. 3. pag. 454. Nro, 18, ; 3. Die Autorität von Leontodon pratensis Fl, germ. exc, Nro, 1656. kommt nicht Rehb. (ann. 1830.) zu, sondern Wallroth ann. bot, Pag. 99. Nro. ı8ı. (ann. 1815.) is Ferner bat unser Roth, im Manaste, das Leontodor Berinii in demselben Jahre 1850 94 n benannt wie Rehb,; da ich jedoch nicht weiss, welches Buch erst erschienen ist, so kann ich über die Priorität nicht entscheiden, Nachdem mein in Nro. 30. der Flora abgedruckter Aufsatz bereits abgesendet war, habe ich gesehen, das Fischer pag- 534 im hort. gorenk. den Leont, asper schon im Jahre ı812 benannt habe, Mit vielem Vergnügen gehe ich nun zu der Streitfrage wegen Thrincia hirta und hispida un- ‚ seres verdienten Roth’s über, da die Wissen. schaft bei Erörterung derselben etwas gewinnen kann, Hr..R, stützt sich hei seiner Debatte auf Wallroth’s in den sched. crit. niedergelegte Untersuchungen und beginnt seine Deduction mit Linne’s 5 Originalstellen ‘über dessen Leonto- don hirtum, welche R. pag. 660 und 661. dieser Blätter hat abdrucken lassen. Ich finde es sehr lobenswerth, wenn R. bei Zweifeln Linne zu erst zu Bathe zieht und entscheiden lässt, halte es aber für sehr gewagt, wenn er aus den Lin- neischen Stellen geradezu den Schluss zieht: Lin nes Leont, hirtum sey so scharf in dessen Wer- ken begränzt, dass es nicht zu verwechsela und sicher identisch. mit Thrincia hispida Roth = Thr. hirta Rchb, ‚sey: — Ich bitte den geehrien Leser die: 5 Stellen aus Linne a. a. O. nachru- lesen, und erlaube mir dieselben näher ru be- leuchten und mit benachbarten Arten zu verglei- chen, In der ed. 2, der sp, pl. pag- 1123. Nro,7- { 95 sondert Linne fein Leontodon hirium. von Le. ont, hispidum, mit dem er es vergleicht, und betrachtet es als Art. Im syst. nat, ed, XILt IE pag. 522. Nro. 7. fügt er noch einige Worte über seine Pflanze hinzu, Linnd’s Diagnose von Le- oniodön hirtum sp. pl. ed. II. pag. 1123, Nro, 7 ist folgende: „calyce toto erecto, foliis dentatis birtis, pilis simplicissimis.‘“ Diese Worte passen unter meinen ZLeontodonteen am ersten auf Le- ontodon Villarsüi Lois., keineswegs aber auf irgend eine Art der Gattung Thrincia! denn die Haare an den Blättern der Thrincien sind furca- to-subglochidati und nur sehr selten! mit eiofa- chen untermischt. An Leont. Fillarsii sind aber die Haare der Blätter an der gewöhnlichen Form simplieissimi; nnr höchst selten on der Spitze ein wenig gespalten, und verdienen den Namen 'se- tae wegen ihrer Form und‘ Robustität. Der cal: totus ereetus und die fol, dentäta hirta kommen bei den meisten Leortodonteen vor und“ man kann keinen YVerth darauf legen» Aus dieser Diagnose lässt: sich nichts eine Thrircia Bezeich“ nendes entnehmen, und eben so wenig aus dem Commentar, den Linn. 2.2.0, zu dieser Diagnose gibt,. welcher also lautet: Simillimum L. Aispi« do, sed diversum: pecunculi et calyces minus hispidi et fere glabri. Fol. pilis apice indivisis et disco, :dum sieea, valde fiexuoso. Radins corollae subtus etiam luteus, nee virescens.. Ca: lyx ante florescentiam nufans, mature ıfructu ' ca« 96 nalieulatus. Pappus plumosus est. Der Ueberzug ‘ der Blüthenstiele und Kelehe wechselt bei den meisten Leontodonteen, welche bald mehr oder weniger behaart, ‚bald ganz glatt sind. Die Blatt. haare von Leont. autumnalis, alpinus, Tara. zaci und meist von Fillarsii sind einfach, nicht aber die der Thrincien. Der Kelch nutirt bei den meisten Leontodonteen vor der Blüthezeit und eben so gut ‚bei allen Thrinsien als bei al. len Leontodonteen, mit Ausnahme von L. au. tumnalis! — Den calyc, maturo fructu canalicu. latum haben alle "Leontodonteen mehr oder we. niger- -Den pappus. plumosus- endlich haben alle Leontodonteen, Am meisten Werth legt Hr. R. auf den radius corollae subtus etiam luteus nec virescens, und es ist sein einziger Anhaltspunkt, woraus er beweisen ‚will, dass Leont. hirtum Linn, eine Thrincie, und ohne weiteres die Thrin- 'ela hispida Roth sey. — Ich bemerke hierauf, dass bei den meisten Leontodonieen die ligulae des radius auf dem Rücken oft anders gefärbt sind, 2. B, grün, braunroth, violett etc, wie bei Leont. autumnalis, hispidus, Villarsi, erispus, asperrimus; dass aber sehr häufig die sämmtli- chen ligulae der genannten Arten einfarbig, gant gelb sind, was wohl. jeder Beobachter an einer oder der andern Art bemerkt haben wird. Dar- us erhellt, dass die dunklere Färbung der Mitte des Rückens der Radialligulen bei.den fraglichen Pllanzen ein schr.trügliches, dem YVechsel unter 97 worfenes Merkmal sey, wie sieh Teder 2, B. an dem gemeinen L. auftumnalis tiberzeugen kann, wo an einer Pflanze ganz gelbe Blüthen und am dere, deren ligulae auf dem Rücken braunroth gefärbt sind, so wie Mittelformen vorkommen. Bei den Arten der Gattung -Thrincia beahachtete ich auf dem Rücken def Rädialligulen meist grüne, seltener rothe Färbung, nie aber einen Blüthen- kopf mit ganz gelben Ligulen. Ich gebe zu, dass solche vorkommen "mögen; allein bei der grossen Menge von Exemplaren, welche ich tntersucht . | habe, kamen mir nie ganz gelbe Blumen vor. Aus der Stelle im syst. nat. ed. XII. t. II. pag. 522. N. 7: „Folia rigidula, tactu quasi arida lacin. obliquatis. Cal. foliola extima basi utrinque dila- tata, mediante plica,“ kann ich nichts entnehmen, was eine Thrincia charakterisiren sollte, viel we- tigeretwas, wodutch, wie Hr. R. pag. €62 behauptet das Leont, hirtum Linn. so charakterlsirt würde, dass es nun nicht weiter zu verwechseln wäre, Aus Linne&’s Definitionen seines Leont hirtum geht nicht einmal hervor, dass die fragliche Pflanze eine Thrincie, vielweniger dass sie Thrincia his pida Roth sey, Behr viele Botaniker, worünter ausgezeichnete Männer sind, haben aus guten Gründen das Leoni, hirtum Linn, für Leont. Villarsii begrüsst, nd ich würde es auch dafür halten, wenn nicht der toten anzuführende Comt- mentar einer unumstösslichen Autorität mir über die frägliche Pflanze Gewissheit verschafft hätte, Beiblatt 1933 Iter Band. VIL 7 98 Zuvor will ich noch unfersuchen,, aus wel. chen Elementen Liane sein Leontodon hirtum construirt hat. Als Synonyme fübrt er an 1) das Hieracium dentis leonis folio, hirsutie asperum zninus. C. B. prodr. p. 63. Nr. I. c. icone! und 3) Hieracium dentis leonis folio hirsutie aspe- rum magis laciniatum: quod in Prodr. I. est, C. B. pin. pag. 127. Nro. Xl. Ich ziehe diese beiden Synonyme zu Thrincia hirta Roth, wie ‘ dies viele Autoren gethan haben, weil ©. B. Pflanze unter allen verwandten Arten mir am besten da. Tauf zu passen scheint, obschon seine Beschrei. bung im prodr; sehr dunkel, und die Abbildung sehr unkenntlich ist, Als Standort gibt C. B. Montpellier an, und sagt dann: idem sed longe asperius, foliisque latioribus ex Hispania D. Al. binus attulit. Leider existiren diese Pflanzen, welche noch zu Lachenal’s Zeiten vorhanden waren, nach Hagenbach’s Zeugniss heute nicht mehr in C, B, Herbar. Vielleicht bildeten die französische und die spanische Pllanze zwei Arten, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich Leont. Willgrsü darunter befand, wie dies füchtige Män- ner vermutheten. C. B. nennt die Blüthe aureus, sagt aber nicht dass, sie concolor sey. Aus C. B. Stelle erhellt keineswegs, dass Thrincia hispida Roth unter seiner Pflanze verstanden sey, und aus dessen Abbildung geht deutlich hervor, dass dieselbe ein rhizoma pereane praemorsum habe, was schon hinreicht, sie von Thr, hispida Roth | | 99 zu entfernen — Das dritte Synonym, welches Linn. anführt, ist das Hieracium parvum hir- tum caule aphyllo, erispum ubi exsiecatum, J. B. hist. II, pag. 1038. c. icone! Dieses Citat wird auch verschieden ansgelegt. J. B. hatte seine Pflanze von Montpellier. Wegen der Worte: caulis pedalis tactu asper, radix gracilis, crassa, folia densa rigidaque, lanugine spinulas quodam- modo immitata, hirta et incana, besonders aber wegen dem rhizoma longum, fusiforme, biceps, fibris tenuibus obsitum der Abbildung ziehe ich dieses Synonym zu Leontodon crispus (m.) Villars und nicht zu Thr. hirta Roth. — Da Linne nun bei seinen Standorten noch Helvetia anführt, so ist es gewiss, dass er nicht Leont, Villarsit vor sich hatte, und möglich, dass es Thr. hirta war, welche in der Schweitz vor- kommt. Es ist überhaupt wahrscheinlicher, dass Linne€ die gemeine Thr, hirts Roth kannte, als die seltene Thrincia hispida; und es wäre ein grosser Zufall, wenn ihm erstere entgangen seyn sollte. Wir haben also aus meinen Unter- suchungen gesehen, das Linne’s Leont. hirtum eine planta dubia bleiben würde, wenn seine hinterlassenen Schriften unser einziger Leitstern wären. Gewohnt, wenn Linne’s Schriften mir über ıweifelhafte Pflanzen keine genügende Auskusft geben, mich nach Commeutaren seiner Werke umzusehen, habe ich desshalb bei der Ausarbei- . 7# 100 : { tung meiner Monographie die Werke Smith’, des Besitzers des Linneischen Herbars, nachge. schlagen und in denselben eine befriedigende Auskunft erhalten. In dem, im Jahre 1799 em schienenen, 8ten Bande der English Botany zieht Smith das Leontodon hirtum Linnes zu dem Hedypnois hirtum, Engl. Bot. 555. und erklärt sich darüber folgendermassen: „Many botanists have doubted whether this were a different spe- cies from the H. hispidum (== Leont. hispidum Linn.) Mr, Hudson makes them varieties only, but Linnaeus always insisted on their being distinet. Unfortunately the character he pointed out is fallacious, the simple hairs, for ihe pubes- cence of both is occasionally simple, forked, or even three-pointed #. s. w, — Sowerby hat auf der tab. 555 das Hedypnois hirtum gut ab- gebildet, und auch eine brauchbare Analyse bei- -„gegeben. Es geht aus der Abbildung und Be schreibung aufs deutlichste hervor, dass Hedyp- nois hirtum der Engl. Bot. identisch mit Thrin- -cia hirta Roth ist und keineswegs mit Thr, his pida Roth, Der grosse Linn& hatte sich hei Aufstellung des Charakters seiner Pflanze nach Smith 1. c. geirrt, in dem er die Gabelhaare übersehen hat, was übrigens leicht geschehen kann und vielen Beobachtern widerfahren ist, da die längen Haare.der Thrincien an der Spitse nur wenig gespalten sind. Der Rücken der Ra- ialligulen ist an der englischen Pflanze rothgelb. 101. In den späfern Werken Smith’s, nämlich in der Fl. britann. 11. pag. 824 — 825.Nro, 2, dann im prodr, Fl. graee. Nro, 1909 hat der herühm- te Autor dieselbe Ansicht äufgestelle. Es kaon auch durchaus kein Zweifel über die englische Pflanze obwalten, Herr Richter nennt Rei- chenbach’s Thrinoia hirta (= Thrincia hispida. Roth) nach Wallroth mit Recht eine Südeuro- päezin, und doch zieht Hr. Rehb. zu seiner Ihr, hirta die englische Pflanze Hedypnojs hirtum Engl. Bot. 555 (nicht Hedypnois hirta Engl. Bot, 550. wie es in Rehb. fl. germ. exc. heisst), was mir, ich wiederhole es, ein Irrthum scheint. Uebrigens wird Thr. hirta Roth ebenfalls in Süd- europa gefunden wie Thr, hispida; dena erstere kommt in Spanien, Südfrankreich, Italien und Griechenland ver, und ich habe selbst aus Sici- lien Exemplare von Thr. hirta Roth vor mir liegen, welche mir als Thr. hirta und Seriole apargioides mitgetheilt wurden. Erstere ist die Form erassa und die andere die gracilis von Richter. Ich erlaube mir noch einige Worte über die Ansicht des geehrien und gründlichen Forschers Wallroth, welche derselbe in den sched, crit I. Nro. 368 pag- Ahr = 442 aufgestellt hat, da dieselbe der Debatte von R, zum Grunde liegt. An diesem Orte nimmt Wallroth ausser der Thrincia Leysseri = Thr. hirta Roth noch zwei andere Thrincien an, welche mit der seinigen 102 bisher verwechselt worden seyn sollen. Seine Thrincia Leysseri charakterisirt er: „scapo uni- floro, foliis oblongo-lanceolatis, utrinque pilosis, bifurcatis, bispidis; seminibus centralibus oblon- gis, seabris, apice attracto, pappo sessili corona- tis. Als zweite Species nimmt er das Leontodon hirtum_Linn. an, welches sich pilis simplicissi- mis, foliis dentatis, birtis, disco (dum exsiccantur) valde flexuosis, radio corollae utrinoque conco- lore, nec virescente von Thr. Leysseri unter. scheiden soll; und als dritie Art die Thrincia hirta DC. gall. IV. 51. (excl. syn, Röth et Gaertn.) charakterisirt praeter omnium partium wmagnitudinem, seminibus centralibus in stipitem pappophorum conformem attenuatis. Ich bin über- zeugt, dass, wenn der geehrte Herr Walln die Stelle Smith’s in der Engl. Bot. gekannt, er wohl schwerlich das Leont. hirtum Linn. von seiner 'Thr. Leysseri getrennt haben würde, In der Definition der dritten Wallroth’schen Pflanze glaube ich Thr. hispida Roth zu erkennen, ‚kann aber in DC. fl. fr. die Worte nicht finden, wel- che uns Wallr. hier vorführt. DC. folgt übri- gens bei TAr. hirta und Ähispida ganz unserm grossen Roth, dem Vater der .deutschew Flora Es wäre: mir sehr erwünscht, wenn Hr, Walls dessen Urtheil ich so hochachte, sich mit ein Paar Worten über meine Ansicht erklären woll« te. ‘Wenn ich Seite 467 der Flora sagte:: „Unser geistreicher Wallr, hat dann .Ihr, Leysseri von 103 hirta geschieden, welche ich aber bloss als eine magere Form von Thr. hirta betrachten kann,* so versteht es sich von selbst, dass ich dabei die Thrincia Leysseri Wallr. in Rechb. Fl germ. 'exe: — Thr. hirta a gracilis Richt. im Auge hatte, glaubend Hr. Wallr. habe sich bei Rehb. sohin ausgesprochen. Die Stelle in Wall. roth sched. crit. war mir wohl bekannt. Der Verfasser erwähnt hier bei seiner Thr. Leysseri nichts von der Anzahl der Schuppen, und unter anderm erklärt er die Beschreibung von Jeonto- don hispidum Pollich als optima. Pollich hatte aber bei der Beschreibung seiner Pflanze sehr ro« buste Exemplare von Thr, hirta Roth — Ihr. hirta 8. crassa Richt, vor sich; denn er sagt unter andern ı5 — ı6 squamas (calycis) majores numeravi, quibus ad basim minores squamulae accedunt. Pollich’s Leont. hispidum steht je- doch mit Thr, hispida in gar keiner Beziehung. Sein Hieracium incanum ist Leontodon hispi- dum Linn. und sein Leontoden hispidum die Thrincia hirta Roth, wie aus dessen musterhaf- ten Beschreibungen, und aus Exemplaren, wel- che ich von Pollich’s Standorten untersucht ha- be, erhellt. Von meinen in Nro. 30 der Flora mit der grössten Sicherheit ausgesprochenen An sichten weiche ich aus den angeführten Gründen kein Haarbreit ab, da Herrn Richters Gründe - mir unhalibar scheinen. Bemerken muss ich noch, dass Roth in Bezug auf seine beiden Thrincien \ 104 nie! geschwankt bat, wie diess Herr Richter S. 662 auführt. Roth’s Beschreibung der Thrin. cia hirta in den Catal. botan. ist beinahe wöht. licher und die der Thr. hispida ganz wörtlicher Abdruck aus dessen Abhandlung in Römer; Archiv. Roth hat in den catal. bot. nichts zw. rückgenommen als den Namen, was übrigens ‘ schon im Register zum ıten Bande von Römer’s Archiv geschehen is: Der berühmte Vater der deutschen Flara hat memlich sein genus Thrincig früher Colabium benannt. Ich muss nun noch Willdenaw gegen eine Anschuldigung Richters in Schutz nehmen. Ich habe die Thr, hirta und hispida Roth’s in Willd. Herbar untersucht und gefunden, dass 'Willd. beide Arten gauz richtig unterschieden hat. Bei Thr. hırta hat Willd ganz richtig Leont, hir. tum Linn, angeführt, obgleich die übrige Syno» nymie nicht gang im Reinen ist, Bei Ihr, his pida ist in Willd, bloss das Synonym von Vill, auszuschliessen, welches zu Thr. kirta Roth ger hört; sonst ist Thrineia hispida Milld, ganz rich- fig, und keineswegs ein Nichts, eine, Tautalogie, wie R. vermeint, sandern Thr, hıispida Roth, Die Thrineig hirta Rehb, FU germ. exc, Nro, 1640, wäre an keinem Merkmal zu erkennen, wenn nicht die citirten pl. crit: uns Aufschluss geben würden. Der Name Thr. hirta Roth ist falsch ;. in der Diognose sind die pili aimplicius-« euli unrichtig, Von den Synonymen hat Rehb: 105 \ \ in den addend. selbst eins weggestrichen, die übrigen sind aber auch zu entfernen und zu Nro, 1639. zu selzen, ausser dem von Lag. Von deu Standorten ist keiner sicher: a) Ungarn. Dieser stammt aus Schultes Oestr. Fl Nro. 2608, wa es heisst: Auf Wiesen im südlichen Ungarn um Fünfkirchen. Dieser Standort gehört aber zu Thr. hirta Roth Nro. ı639 der Fl. exc. In Ung- arı scheint diese Pflanze sehr selten zu seyn, da sie in Kitaibel’s reicher Sammlung ungarischee Pflanzen sich nicht befindet. b) Siebenbürgen. Dieser Standort stammt aus Baumg. enum. stirp. trans, III. pag. 15. Nro. 1628 und gehört wu Thrincia hirta Roth — Nro, ı639 der Fl exc- c) Bei den oberitalienischen Standorten hat Rehb., als er Pieris hirta All. entfernte, es ver gessen, dessen Standort auszustreichen. Ich be- merke aber hier zugleich, dass Thr. hispida Roth für Oberitalien dubiös ist, wenn man den von AlL bei Rhagediolus teraxacioides, und den von $avi im Botan. etrusc, angeführten Stand- ort nicht allenfalls dahin rechnen will, Cristo- fori und Jan führen in dem 1832 erschienenen Verzeichniss der in Oberitalien wildwachsenden Planen Thr. hispida nicht auf d) Den Stand- ort Belgien führt auch Rchb. nur als zweifelhaft aub — Diss bei Leont, saxatilis Nro. 1649 der Fl, ex. Rchh. seine eigenen Werke falsch eitirt hat, ist doch klar, ‘Warum hat Rehb. in den 106 addendis dieses falsche Citat nicht ausgestrichen, da, wie R. anführt, diese Tafel aus bibliographi- schen Rücksichten nicht erscheinen konnte? Dies ist um so auffallender, da bei Nro, 1654, wo auch pl, crit. VIII. falsch eitirt war, Rehb, in den add. ganz richtig diesen Fehler in IX, ic, A120 verändert hat. Da aber bei Nro. 1649 das Citat pl. erit, VIII. stehen geblieben ist, hat Rehb, seine eigenen Werke unrichtig eitirt und alle, welche ihm im Glauben: ein Autor citire seine eigenen Werke richtig, bona fide nacheitir. ten, würden so dieses falsche Citat wieder falsch etiren. Unbegreiflich ist es mir daher, wenn + R. mich desswegen einer vorsätzlichen Verdrehung beschuldigt, und ich appellire deshalb an den unbefangenen Leser. R. fordert mich ferner pag. 665 auf, den Be. weis zu führen, dass irgend jemand Leont, Ta- razati besser als Rchb. charakterisirt babe, Hierauf habe ich zu erwiedern: Vill. dauph. II pag. 80 — 8ı Nro. 2. (anno 1789.) sagt von die- ser Pflanze, welche er Hedypnois Taraxaci neunt und als solche abbildet: foliis ligulatis, “Integris et pinnatifidis, longitudine scapi, cealice lanato, radice praemorsa, In der Beschreibung dieses klassischen Autors lesen wir die trefflichen Worte: „Les semences sont couronnees par une nigrette sessile, composece de dix - huit rayons €gaux et plumeux, qui sont fres blanes et dila tes a leur base etc" Durch diese Merkmale, — 107 nämlich die radix praemorsa und den pappus ni- veus (tres blanc) unterscheidet sich das Zeouto. don Taraxaci von allen andern Arten dieser Gattung. In dem Aufsatze des Herrn Praesidenten le- sen wir nach einem ziemlich Janugen Eingange eine Lobrede auf Herrn Hofrath Reichenbach, und am Schlusse 5, 27 —32 einen gegen meinen Auf- satz in Nro. 30 der Flora von 1854 gerichteten anlikrilischen Anhang, über welchen ich nur We- niges zu bemerken habe, da ich in vorstehender Arbeit auf Manches schon tiefer eingegangen bin, Wegen des 5. 465 — 466 abgedruckten Ab- satzes: „Ich habe überall niedergeschrieben, was ich mit eignen Augen beobachtet habe, und mich von keiner Autorität, wäre es auch die grösste, bestechen lassen u. s. w.‘‘ welchen ich nachzule= ' sen bitte, wirft mir Herr Professor N. v.E. Selbst- lob der Unpartheilichkeit, der Selbstbeobachtung und der Nichtbestechlichkeit vor, ja — er geht so weit, mich zu beschuldigen, ich habe a. a. O, ausgesprochen, man könne Autoritäten entbehren, und will mich $, 37 — 28 eines Widerspruches zeihen, weilich S.466 meines Aufsatzes die Koch- sche Autorität angeführt habe. : Dass ich selbst beobachtet habe, wird man wohl aus meinen kleinen Arbeiten in der Elora erschen haben, dass ich aber keine Autorität anerkennen wolle, habe ich nirgends gesagt, im Gegentheil glaube ich S, 466 meine Achtung vor den Beobachtun- 108 gen meiner Vorgänger gebührend ausgesprochen zu haben. Wohl aber bemerkte ich: „ich liesse mich von keiner Autorität bestechen“, d. h. dass ich das Vorhandese prüfen und nichts ungeprüft in meine Arbeit aufnehmen werde, rühre die Be. obachtung auch von den grössten Meistern her. S. 28 und 29 sucht Herr N. v. E. Herrn Rei. chenbach zu vertheidigen, und behauptet Achb, babe nie einen andern Schriftsteller angegriffen. Die Stelle in Rehb, fl. exc. p. 27ı nach dem Ge zus Taraxacum in der Obs. also lautend: „Ge- nus auctorum negligentiä hucusque desolatum. Taediosa sane foliorum comparatio absque reli- quis notis caute exploratis et clare expositis, tiro- nes tam confusos reddit, quam ipsi sunt floristae" erklärt Herr N. v. E.: Rchb, wolle damit bloss darthun, die Autoren hätten dieses Genus bisher nicht gehörig beachtet, und führt als Beweis an: negligentia heisse nicht schlechte Bearbeitung, son« dern überhaupt Vernachlässigung. Diess ist ganz gut, und wenn Rchb. blos die 5 ersten Worten seiner obs., welche Herr N. v. E, p. 28 angefübrt hat, hätte abdrucken lassen, so wäre mir diese Stelle nicht besonders aufgefallen, da es, wie Je- dermanı weiss, Genera neglecta gibt. In obiger Stelle finde ich aber einen ganz andern Sion 'als der Herr Praesident, Herr Hofrath Reichen- bach sagta.a.O. ganz unumwundeni Die Autoren haben bisher das Genus Taraxacum schlecht bear- beitet, da sie die Blätter zu ihren Diagnosen be- > x 109 nutzt haben, diess eckelt mich an (taediosa). Die Floristen sind confus, sie brachten blos Verwir zung in diese Gattung, und diese Verwirrung ist durch ihre schlechte Bearheitung auf die Anfän- ger übergegangen. Erst ich habe pag. 270 — 271 die richtigen Merkmale dieser schlecht bearbeite. teten Gattung sorgfältig erforscht und klar ausein- andergesetzt! Ich biite p. 700 — 703 der Flora von ı834 die schönen Bemerkungen des Hrn, Di- rectors Hoppe über Leontodon salinus und seine Verwandten zu vergleichen, welche nebst dem angeführten gründlichen Aufsatze des Herrn Hof. zaths Koch in N. 4 der Flora von 1854, nicht eben dazu beitragen, die Reichenbach'sche Be- arbeitung des Genus Taraxacum zu bestätigen. Wie Herr N.v, E. die Reichenbachischen Diagnosen noch in Schutz nehmen kann, ist mir ein Räthsel, und wie er gar die der Gattung Thrincia gut nennen kann, begreife ich vollends nicht und glaube $. 467 und 468 der Flora von 1854 das Gegentheil erwiesen zu haben. In dem Aufsatze des Herrn N, v, E. habe ich unter andern noch folgendes zu berichtigen: Unrichlig ist es, wenn er S. 28 sagt, Rchb. habe in den Cichoraceen neuerlichst noch am meisten selbst gearbeitet. Ich halle es kaum für nöthig an die werthvollen Arbeiten über diese Familie zu erinnern, als z. B. H. Cassini’s im Dict. d, sciene, natur. und in den opusc. phy- tolog,, Don’s im Edinburgh new philosophical 110 Journal, Lessing's in der Linnaea und in der Synopsis Compositarum, vieler trefflicher Flori. sten gar nicht zu gedenken, und bin überzeugt, dass. alle Botaniker, welche die neuere Literatur kennen, wohl schwerlich mit dem Herrn Präsi- denten übereinstimmen werden. Unrichtig ist es, wenn Herr N. v. E. $, 3o behauptet, meine Rüge der taediosa foliorum comparatio passe nicht auf die Gattung, Thrineia und namentlich nicht aufdie Reichenbachische Bearbeitung derselben, und bin überzeugt, dass niemand dem, was ich 5. 468 der Flora von 13834 über die Blätter der Thrincien gesagt habe, widersprechen kann, im Falle er diese Gattung genau kennt, Unrichtig ist es, wenn Herr Professor N. v. E, S. 30 angibt, es gäbe eine Thrinein pilis simplicibus. Schon längst ist dieser Irrthum, wel» cher einige Zeit in den Büchern nachgeschleppt wurde, berichtigt. Unrichtig ist es endlich, wenn der Herr Präsident N. vv» E. $. 3ı Hedypnois hirtum Engl. Bot, 555. und Leont. hirtum Curl. Lond. . fasc. 6. t. 59 als nicht zu der Reichenbach ischen Thrincia hispida (— Thrincia hirta Roth) gehörend betrachtet, wie ich es $. 469 der Flora von ı834 angegeben habe, und auffallend, wenn er meint, das Citat aus Curt. Lond. gehöre wohl nicht einmal zu dieser Gattung. . Zu welcher soll es denn gehören? England besitzf nur 3 Leonto- 111 donteen, nämlich: Leont. autumnalis mit der var. scapo vunifloro ete., welche die englischen Autoren bisher für Leont, Tarazaci Lois. gehal- ten haben; dann Leont. hispidus, und endlich Thrincia hjrta Rotk (= Thr. hispida Rchb.) Opizens Naturalientauschunternehmen am Schlusse des Jahres 1834. Am Schlusse des Jahres 1834 zählte mein Un. ternehmen 550 Herrn Abnehmer, es hat sich dem- nach um ı6. vermehrt, Es sind an Pllauzen Insekten Conchylien 684,554. Ex. 92,349. Ex 75. Ex. eingeliefert, 559,802. „ 57,901 „ 20. „ an die ein- zelnen Sammlungen abgegeben worden. Bei Pflanzen lieferte im J. 1834 die meisten Exemplare ein: Herr Hofmeister Moriz Angelis zu Admont in Steyermark 6355 Ex-; Herr Wund« arıtLanger in Reichenberg 4043 Ex; Herr M.C. Lorinser in Prag 3980 Ex-; Hr. Wundarzt Ed. Hoffmann in Prag 2887 Ex-; Hr. J. U.C. Joseph NeumanuinPrag 2225 Ex; Hr. M.E. Em. Kratz- mannin Prag ı857 Ex; Hr. CustosFreyerin Lay- bach 1334 Exemplare. Die meisten schön und charakteristisch getrock- neten Pflanzen: Hr. Katastralinspector von Zehen- . 112 ter zu Steyer in Oberösterreich; Hr. Wundart Langer in Reichenberg; Herr Berggerichtsarzt Wierzbicki zu Oravicza im Banat. Die meisten Species hat abgegeben: Herrn J. U. C. Joseph Neumann in Prag 213 Sp.; Hr, Custos Freyer in Laybach 178 Sp. ; P. M. Opiz ı45 Sp. Das meiste Seltene lieferte ein: Herr Berg- gerichtsarzt Wierzbicki zu Oravicza im Banat; Herr Hofmeister Angelis, Pflanzen aus Steyer. mark; Hern J. U. C. Joseph Neumanı, Pflän. zen aus den Älpen. Im Laufe des Jahres 1854 wurden nachste- hende Entdeckungen der Herrn Abnehmer der bei mir aufbewahrten authentischen Sammlung eingereiht: (Die mit Sternchen bezeichneten Ge- wächse sind Beiträge zur Flora Büheims) Orni- ihogalum praecox Steinmann. Ranunculus va- ginatus Sommerauer- Primula multiceps Freyer Acer? Freyer (Acer Freyeri Opiz.) Calamagros- tis Hübnerisna Reichenbach. Erineum Okenfu- sii Pinter. * Euphborbia cechica Opiz. * Hiera- cium pumilum Hoppe. * Lychnis sylvestris apeta- la Opiz. * Orchis Kablikiana Qpiz. Peziza ciliata Pinter. Phacidium Merati Pi * Pyrethrum corymbosum f. congestum Ortmann. Rhizomor- pha filiformis Pinter. Rhizomorpha candida Pin- tier, * Rubus de Cloetianus Ortmann. * Thlaspi pratense Steinmano * Veronica triphyllos multi« caulis. Opiz. Xyloma Salicis cinereae Pinter, * Achillea Ptarmica var. umbrosa Ortmann Aira dactyloides Rochl, Alyssum hirsutum banaticum Wierzbicki.' Berteroa incana var. parvifolia Wierz. bicki. Campanula patula b. minor Wierzbicki. Crataegus monogyna b. parvifolia Wierzbicki« Nro, I u Intelligenzblatt r ‚allgemeinen botanischen Zeitung, Erster Band 1835 Hortus R. monacensis seminifer, 1834. Achillea (2: D.) atrata L. Clayenae Eupatorium L. impatiens Z. magna IL, mongolica Fisch. nobilis L. setacea Hit, speciosa Spreng, squarrosa Ail, Achyrophorus minimus Hornem. OD. Aconitum Anthora L,2} D. — ochroleucum.PFilld. UıD. Adamsia (Puschkinia) scil- loides 9.2:D. Adenocarpus foliosus DC. E. BERESEER Adenophora eoronopifolia Fisch. .D, — stylosa Fisch. D. Adonis versalis L.2.D. Aeschynomene aspera L. Öc. Sesban L, OC. Arthionemia, sazatile ‘DC. |. 24 D Intelligeneblatt 1855 fter Bd, Nro. I, Aethusa elata M.B. ZD: | Agropyrum cristatum. R; Sch, 4. D. Airoon canariense LO E bispanieum ZL.OR. Allium (2+ D.)acutangulum asperum Don. atroviolaceum Hor- nem, bisulcum Red, eaucasicum M.B. tontroversum Schd, deflexum #. evosmon Link el Otto. 5 T foliosum DC. fragrans Vent. glaucum Schrad, illyricum Jaegq, lineareL. _ longicaule Hornent, hutans L. ochroleucum kit, odorum L. opbioscorodan Don, paniculatum L prostratum Trev. ı INS PIETTEREIEIG 2 Allium pulchellum Don. zotundum L. rubellum M. A. senescens L. "‘sibiricum Z. spirale W. subbirsutum. 2 F. strictumSohrad.var, minor. tauricum M.B. - vineale Ir Alopecurus fulvus Sm, 21 D BESEEE 11 .Y: — .lasiostachys Link 4 D “ Althaea pallida Hit, J'D. Alstroemeria acumin. 2. C. Alyssum edentulum FF. R. ıD. — micrantbumLOD. minimum F. OD. rosfratumsStev. 2LD. tortuoa. FF. R.2LD. — vernale Harn. 2.D. Ammannia latifoliaL. DC. Amarantus (O)D-.)albusL. —— polygonoides L, — ‚sanguineus L. — tristis L. Amaryllistubispath.L,Her, rıtH +0. — blanda Garol.21.C. Anamenia . laserpitiifolia Pent$T . ‚Aochusa capensis Thunb, PD. “. — italica Retz. 4. m Jycopsoides. Bess, CO) d'D m Paniculata 7 2:D. / Andropogon furcat. Schrb, Anemone alpina L3D. — diehotoma 2.2 D. — HudsonianaDC.2D, — narcissiflora [.2.D, — sylvestris baicalen- sis Fisch. 2LD, — trifolia LI. AD, — virginiane 7.2 D, Antbemis (2}D.) austriaca canescens Brot, Catula 1. fuscata Brot. pubescens W, rigescens MW. rutberica M. Br, secundiramea Biv, valentina L,. Anthericum ramosum L. +D.. — Liliastrum 2.2,.D. — . nepalense Spreng, BEEBRERR: I Anthurium (Pothos) vio- “ laceum Schott. 5 C Anthyllis vulneraria $pur- Purascens 2. M. Arabis alpina £.2D. — ciliata R. Br. ?D. — flexuosa Tenor. 4D, — hirsuta Scop. 4. D. -—_ petraea Lam, UM). Arbutus arguta Zuccar.h T. Mexico... . Arenaria uligin« Schleich, 4 D:7.. ? Fr . Arenariaverna Jacq. 4D. Armeria plantagin, WD: Arnica glacialis/Fulf.2] Sch, Artemisia anoua L.)D. biennis W. O D. desertorum Spreng. ; Mertenaiana. Bess. 2} D sacrorum Led, N. violacea Desf. }D, Asarum canadense L.2L D. virgisicum L.2} D. Asperulaarisfata L fl 2LD. -— laevigsta L.2L D. syraica Bes, U D. Asphoddus aestivus Brot, JT — — fistulosus L. ST. luteus.L. 2 D. tauricus Pall, 2LD, Aster alpiaus LUD . Astragalus brachyceras Le- deb, OD. Buceras #. OD. eanadensis LUD canaliculatus W. CO) D. falcatus Lem. .D. scorpioides Pour, C) — — u — — stellatus L.OD. ‚Astrantia carniolica Jacg. ınD. Atragene alpina 2 H.D. Athamanta Mattbioli Fulf. %D. Aubrietia delteides DC. D. Avena chinensis Fisch. OD. — planiculmis Schrad, D... 3 Avena sempervirens Pill, D Baptisia (Podal.) australis RBr.2LD. Basella (OC) alba. . — Jucida 4 ö — .ramosa Jacg, — rubrs 2. _ Begonia villosa Link. OL. Betonica alopecurus Z.4.D. Bifora flosculosa M.B. OD. Biscutella laevigataL. 7 D. — ‚lejoarpa DC. OD. Buchbolzia brachiataMart. OD Borreris parvilora Z, Meyer. DC. Brachypodium distachyum pP. Bo D. ” — mexicanum 2. D. Bromuslongillorus#. 4. D. — modritensis L OD. .—— . pubescens Mühlbg. D. _ purgans LYD.: — stenopbylius Lk. 2 D Bunium slpinum W. kit, Te » "virescens DC. D. Buphtbeimum squaticum LOT. Bupleurum elatum Ledeb. OB. a one .— GerardiJarg. OD. longifoliumL 4 D. multinerreDC.1D. . ranunculoides Z. 21 ,? 4 ‚Bupleurum rotundifolium LOD. Calamintha rupestris Host. 2D. Calandrinia ascendens Lindl. OT. Caltha radicans Forst. 2), D. V Companula betonicnefolia M.B.34.D m earpathicabufil 2ıD. — Lorei Pollin. Q D. — macrantha Fisch. 2} D. Carex (a D) arenaria u 4 - :elongata L. — Aliformis Z.9, . .Jagopodioid. Schkr. — ornithopoda W. -- punctala Gaud, -- remota L. Carum Bulbocastanum Koch. .D. Cassinia spectabilisR.B. 4 CaucalismauritanicalLO)D. . Celsia sublanata Jacg, h T. Gentaurea austriaca /. g' - coron opifalia Lam, I 2 © eriophota L.OD. ibericaTrevir. S'D, - Lippä L.OD. melitensis L,C)D. mollis Bess, OD, montana L. 2: D. murieata L, CO) D. oriestalis 2.2. D. sul salmantiea LO D. Centaurea sicvla L,QD, — solstitialis L.OD. — verutumL.OD. Cerastium Biebersteinii D, cu D. — collinum DC, 2LD. — davuricum Fisch. J 24D. — perfoliatum L OD. — pilosum Ledeb. aD. Geratocarpus arenarius L. Ceratochloa australis DC, OD. Cerinthe aspera Rih, Q D. f Chamaerops humilis L.5C. Chaptalia Iyrata Spreng. 1. D B Chelone campanulata Cav, 2 D. Er. — elegans HB.R. 2 D. Fr. Chenopodium aristatum L. OD.. — carthaginense Zuec, OD. — graveoleus WoD. — zuinosa W.()D. — urbicum OD. Chloris submutica HBR. OC Chondrilla’ prenanthoide Cass, D.. Chorispora 1enella Dc. D. Chorizema rhombeum RB. BT. CinerariaalpinaWilld }D. — cordifolia L.fl.4D. Cineraria uliginosa Lk 24 D. v. Circaea alpina 7,1. D. Cirsium canum M.B.2LD. -- ciliatum M.B.'D. — eriophorum Scop.g" D. . — rivulare £ salisbur- geuse#.4 D, — sclerasthum M.B, +D. — serratuloides L.2LD. — serrulatum 2-24 D. — syriacum 1.OD. Cistus laxus 4it. BT. Clarkia elegans Dougl. O D.T. u Clematis angustifolia Jacq, D. — erecta L. 2L. D. — gaua FD. — integrifolia Z.2LD. — lasyanthaFisch.2LD. — orientalisL. 5 D. Clethra arborea Ait, 5 T. Collomia grandjfl. Dougl, OD. — linearis Nutt. OD. — parvifloraNutt OD. Commelyna Marl. C. — repens 3 C — tuberosa 2 F. Convallaria bracteata T’ho- mas. D. Coreopsis Atkinsoniana Dougl, 2% D. — verticillata 34 D. Coriandrum Biebezsteinii elandestina. 5. Cortusa Matthioli Z. 2} D», Gorsaalis capnoides Porz. . -— Gebleri Ledb. D.. — glauca Pursh ?D. — Ltal2.D. - Cotonesster microphylia £ Uvaursi Lindl. b Fr. Crataegus acerifolia Poir. — dava Alt, 5D, ——- tanacetifolia Pers. Crepis agrestis Rit. OD. — cernuaSpreng. OD. — Dioscoridis L.OD. Crinum amerieanumL.,2LC. .Crotalaria madagascariensis — ovalis Pursh YC.. , —. sagittalis LLOC. Cuphea viscosissima Jaog. OD. on Cuscuta Epilinum Weihe — europaeal..C)D. Cyclamen neapolitanum Tenor. LT, " Cyvanchum nigrum Pers, %+D. um: Cytisus alpinus Mill. & D. — capitatus Ja7 D. — elongatus W.K HD. Dalea alopecuroides Nutt. OC. Dätisca cannabina L2LD.. Datura ceratocaula Jacg, OD. — fercı LOD. 6 Datura guajaquilens. HBR. OD. — muricatae Lk. OD. an cuneatum DC, _ D ivaricatum Ledeb. Jd’D. ; grandifloruml. 2D. intermedium Jit 2. D. — . obtusifolium Mart, — wi el #D .. . — palmatifidum dit. 2} ns l D. ‚.speciosum DC. 2; D: "urceolafum Jacg. 21 D. anthurs arenarius2.?2L.D. Armerias L,2U.D. alrorubens All ı4D. eapitatus DC.2LD. deltoides L. 2,D. dentosus Schrad. 2. D. diutinus #?, KR. 21. D. . Fischeri Spreng 2, -D . petraeus P.R.2LD, Seguierii il. D. serotinus PF.R.2LD. squarrosus M. B. 2, superbus L.2.D. i sylvestris /Fulf. 2, . Didiscus cacruleus DE. ö IE IFIEIE Zu u I} BR Digitalis ferrugineaL.%{ D. — Iaevigata/F.K 2LD. D. zevolutum Desf. 4 Digitalis lanataEhrh. D, — ornientalis Lam. Doronicum (24 D) cauc- sicum M,B.. : — scorpioides W, — dentatum LA. — Pardalizuches L Doryeniumherbaceum/ill, ıD. Draba confura Ehrh. SD. Dryas octopetala L. 5 D. Eccremocarpus scaberf{,P, BT. Echinaria capitata Def. & D. j Echium calycınum Fiv, O 7 — ecreticum LOD. — violaceun 4,0D. Eiymus arenarius L2D, — canadensis L.2.D. — dasystachys Ledeb. (pachystachys Mart, . olin) ,.D, - geniculatus Curk, aD — glaucifolius Müh- lend. 2 D: — sibirieus L.3,D. — tener L. fil, 2 Di —— villosus ühlbg. % Epilobium alpinum.b. HD; — denticulatum end, 2 D. — roseum Schreb.3}D. —- teiragonum L2+D. Erigeron alpinus L. 3% D. — linifolius FF. OD: Erigeron podölicus Bess, dD. Erodium melanostigma Mart. h. Erl, OD. — moschatum L, var. OD Ervum (OD )agrigentinum Guss. — dispermum Roxb, — Ervilia Z. — monantbos ZL. Eryagium(?f D) alpinum2. amethystioum &. Bourgati Gouan. dichotomum Desf. dilatatuw Lam. . giganteum M.B, " maritimum Z. multitriceps Mart. 2- T.Y Mexico, — planum 2. — rigidum Lam. — tripartitum Desf. Erysimum altaicum E. A. Meier 4.D. -— canescens Roth2.D —. carniolieumDoll. g' D. — cheiranthoides L. C) D- — cnspidatum. D.C.‘ — lanceolatum RBr.Q D. _ Marschellianumdn- m _ pallens an, Evonymus nanus M. D. Fedia (©) discoideaFahl,. _ eriocarpa Dese, Fedia radiata Yahl, — vesicaria Y/ahl, Festuca Fenas Lag. 2. D. — 'heterophyliaHaenk, ıD. — tenuifolia Schrad. 2D. u — oyinn L%D, — vaginata Mit, {D. — valesiaca Sch. D. Gaillardia aristata Pursh, 2.D. Galatella (Aster) inseulpta ‚Ness 2 D.. .. — Punciata Mesa, 4D. Galium cinereum All.2LD. — Sliforme RS OD. — rubioides L. a D. = zubrum L. — Vaillantii D| „öp. Geniatd an anzantica Tenore F Gentiana auclepindga L. 2 — 1lutealLl.%.D Geranium bohemicum Z.C) D. — eriostemon Fisch, +D. Gilia achilleaefolia ©) P. — Jaciniata R.P GT. Gladiolus imbricatus L.% D. Glinustotoides 1. OD. Giyceyrrhiza (2; D) echina® tal. — foetida Desf. — lepidota Pursh, Gnaphalium angustifolium Lam, BT. 8 GnaphaliumLeontopodium LAD. : — Juteo-album L. 2+-D. Bypsophila (2 D) acutifo- -Jia Fisch, _ panieulata L. — repens L. »— Saxifraga b. — Steveni Fisch. _ ‚strieta Bunge. Hedysarum sihiricum Poir, + D. Helianthus atrorubens 2. 2 "Di =. decapetalus L. 2. D. — gigauteusL, 4 D. — laetiflorusPers.%D. — mollis FW. UD. _— strumosus bu D, Heracleum caucasicumStev, a4 D. — Panaces L2D. Hesperis Tuncinata FF. R. 25 Bibingn palustris, L. 2, D, — zadilus LOD. Kiergcium ( D.) andıy- ‚sloides Pi iu ) ’ — angustifol, Hopps, bifurcum MH. B. boreale Fries, eeratophylium Led. foliosum PP, R. humile Host, lanatum Äit, Nestleri Fill, 11 Bu ] Hieracium piloselloid. Pill, — prostratum DC, — umbellatum Z. — villosum Z. Horminum pyrenaicum ], — virginicum L. 2 D, Fr. Hyoscyamus (O D.) cana- mensis — . orientalis M, B, — pusillus L. Hypericum Ascyron L.2.D, — elegan X. D, — £fimbriatum Lam}, D. — ‚birsutum 3 D. — 'quadrangulareL. 2 D. Iberis Lagascana DC.OD, — tauricaDC.OD. Llex Perado. Ai 5 E | Impatiena parviflora DC, OD... Inula (2% D.) Britannica L. — salicina L. — saxatilis Lam, — squarrosa L. — tuberosa Lam. Iria acuta #. 2 D _ curtopetala DC, G — Gäldenstaedtii e- — spuria L. % D. — stenogynaDE. %0D. — Xiphium I. C. D. Isatis latisiligua Sutev. PD- 9 Juncus balticus Dethard. | Lomatophylum borboni- 4 D. — tenuis Roth. LD, Kalmia glauca At. 5 DA. Kitaihelia vitifolia//, 2, D. Kleinia Porophyllum W. C Laserpitium (2-D.}asperum Crantz, glabrum Crantz, — pruthenicum L. Läsiospermum angustifo- lium Fisch. ı D. Lecanocarpus nepalensis. Nees.. OD. Leontodon glaucanthos Le- deb. 2. D. Leonurus condensatusHor- nem, SD. sibirieus L. J'! D. — tartaricus L. /D. Lepidium affıne Ledeb. OD. Leuzea cynaroides DC, 2D. Libertia arduennensis Le, Jeune, 4: D. Ligusticum pyrenaicum Gouan. 2. D Lilium bulbiferum L.4D. eroceum Desf. 4 D. Martagon Z. 2} D. spectobile Salisb.2, D. Linum fJavum L. 2}. D — — — pallescegs Bunge 2 D = perenne L.}D. Lithospermum tenyiflorum ’ A » cum W. F. rufocinctum Salm. Dykb FE. Lophanthus anisatusBenth. AD. — nepetoides Benth.} D Eoperia hirsuta Jacg. 4-T. Lumnilrera carnos.Spr OC. Lupin. CruikshankiiDougl, Or — exaltatus Zuccar. 2% F. Mexico, flexuos. Dougl. An D. pilosus LO D polyphylius Dougl. T. Termis Forsk, OD, Luzula nivea DC.2:.D. — meaximaDC.4UD. Lychnis alpina L. 2. D. — Coeli-rosa, pusilla, “ Poır.O D. — fulgens Fisch. D, Lytopsis rosca Lehm. OD. Madis (OD.),elegans Don, — mellosa Mol, .— viscosa Cav. Malcolmia laxa DC. OD. .— taraxacifolia DC. OD. Malva capensis u 5 7. — limensis OD. — moschatal, 3 D. parviflora = O D ; —— vertieillata 2. O Da, 10 Mandragora vernalis Ber- tl, D. Marica coelestis Lehm. AC. Marrubium catariaefolium Derr. AD. Marsypianthes Mart. DC. Martia mexicana Zuccar. 2. T. Mexico. Matricaria Chamomilla L. OD Matthiola parviflora R Br. DOC. Medicago (O D) aculeata hyptoides brachycarpa Fisch. denticulata Willd, Echinus DC, elegans Jacg. graeca Horn. Murex Willd, nigra Milld. orbicularis AI. Nummularia DC. Terebellum. Milld. Mesembryantbemum pa “meridanum L. 5 7. Milium paradoxum Scop, D. j IETTITEETINSZS Molopospermum pelopone- siacum Hoch. 2. D. Moluccella spiniosa L. ZT. Momordica ‚Elaterium L. OD. Monarda altissima PAD.’ > Sistulosa L. 2.D. m lilacinaSpreng2{D, | Monarda -purpurea Pursh D Monolepis trifidaSchrad.() .D. Morina persiaL.2.D, Moscharia rosea Pöpp.QT. Mühlenberg. diffusaSchreb, 2 D. Muscari (2, D.) botryoi- des F. comosum MP. — pallens Bess. racemosum #. Myosurus minimusL(O)D, Nepeta botryoides it OD, incana Ai. D, longiflorafent UD. Nepetella L.2.D. noda LUD, violacea L:%D. Nicanda physalodes Gärtn, D. 9. oe _ ' — — ber u Nicotiana angustifolia R. P.OD. — chinensis Fisch. (?) u "serinthoides Hor. nem, © D. u crispa Cav OT ‚= glauca Hook D.T. — glutinosa L OD. — Langsdorfii Weinm. OD. ui macrophyliaSpreng. .D. ——— ß anguslifolia- — mierantbadssf.OD. Nicotiana plumbaginifolia — quadrivalvis Pursh, OP. zusticaL OD. PB, Tempeky. Yy, pumil. suaveolens Lehm: Tabacum LOD. a, albida. — /, angustifolia. — Y, turcica A. et. B. Nolana atriplicifolia Hort, Paris. OD. — grandifloraHornem, Iıııl Odontarrhena obovata C, A,Meyer .D. Odontotrichum cirsifolium Zuccar. 2, T. Mexieo. Oenanthe peucedanifolia Poll, L D. — pimpinelloidesL. 2 D _ silaifolia M.B.2.D. “ Oenothera densiflora Lirdl, — Fräaseri Pursh.2, D, — tenella Cav. 4 D. — tetraplera L. O) D. Onobroma lanatum M.B. D. — leucocadlonspreng. Onobrychis galli Lam. OD Caput 11 ‘OnobrychisCristagallibam. . "OD. ——. radiata M.B.2LD. — saxatilis All, 2LD, Ononis alopecuroidesZ. [03 D. — rotundifolia L. bD. 'Onopordon arabicum L. SD. — illyrium L. J’D. — virens DC. JS D. Orlaya platycarpos Koch, © D. Oxytropis sulfurea Ledeb, 4 D Patonia albiflora Pall. 2} D. — — B,edulisSalisb, — anomala DC.2 D. —- corallina Retz.2:D. Paliurus australis Gaerin. d Fr Papaver croceum Ledeb, 4D nudicaule L. SD. Paronychia brasiliana DC. OT. Paspalus stoloniferus L. [01 D. Pentastemon atropurpur- eum Don, 4 D. — confertum ‚Dougl. gi D. Fr. — diffusum Dougl. D. 12 » PentastemonDigitalis Nutt, 2D. — glandulosumD ougl. D ovatum Dougl.2+D. procerum Dougl. 4 — Penthorum sedoides L. . 5 D- Peucedanum Koch. 4 D. rablense Koch. YD. —— verticillare Hoch. 2, D. . Phacelia circinata Jacg. 4 Ir. D. Phleum Boebmeri Schrad. 2. D austriacyum Michelii All 2L.D. Pblomis agraria Bunge. 2.» D. „ .tuberosa L. 2 D. Phyliolobium chinense ‚Fisch, 4 D. Phyteuma canescens /,R. 2 D -—. limoniaefol, Sibth, -4D — nigrumSchmidiiLD. . — Scheuchzeri 4112, N. Pimpinella peregrina k. ©) D Plautago limosa Mit. 2}. D. — salsa Pall. 2D. ‚== sericea Kit, 2, D. D. pubescens Filld. D ‘ 1 Poa alpina 4, 2 D. ß, badensis, arundinaces2.2.D. — Pocockia cretica Ser, OD. Polemovsium dissect Reichb. 2. D. Bu — mexicanum Cerv. f — reptans I7.ıD. "Polycarpon tetraphyllumL, OD. Polygonum saligrum F. —_ viviparum LAD. 'Potentilla asceodens#illd, #2 aurea L. LD chrysantha Trev. 2. D. .conferta Bunge. 4 D — I gracilis Dougl.L.D, hirta L.2L D. intermedia L.2}D, missurica Hornem, 4D norvegica L. ZD. 'obscura MFilld. 1 D. odora Mart. 2. D. ontopoda Lehm. 4 pedata Pilld. 4.D. pensylvanica b, % recta 44 2. D. rupestris L. 2} D. salisburgensig Han- ke, 4 D, BERBEEEREE 111 Potentilla supina L,2 D. virgata Lehm. 2. D. — viscosa Don. x D. Poterium glaucescens Rehbch, 2 D. 5 Prenantbes purpureaL. 2% D. ” Primula cortusoides L. 2% Scherben. Prunus virginiana Mich, 5 . Psoralea tenuifolia £. 5 T. Pteris argentea Gmel, 2 T- Pyrethrum caucasicum /, % D. — Clusii Fisch. 4 D. corymbosum #2 m D. - -—- Haller # 2D. — macrophylium 77.2. D.. millefoliatum MP. % D. \ tenuifolium Tenor. +D Ranunculus alpestris L. 2, Scherben. — cassubicusL. 4 D. eaucasicus Steu. 2, .D. gramineus L. 2, D. illyrius L. 2 D. Januginosus L.2, D, pedatu F.K. 2. D. polyanthemos L. 2} * Iııı) 13 Ranupculus tuberosus Lapeyr. . D. Reseda mediterranea L. () D. — Phyteuma OD. Rheum crassinerviumJacg. + D. palmatum Z, 2. D. — tetragonopus Mart. 2» D. Sibir. Rhododendron hirsutumb. 5D | Richardsonia scabra L. © C. Rudbeckia (2 D) colum- naris Pursh. — digitata Mill, — purpurea L. — Jlaciniaeta L. HBumex confertus P.2.D, — cordifoliusHornem. 2D. domesticus Hartm. UP. Kuathianus R. Sch, 4% D. maritimus L.OD. V maximus Schreb. 2 D.Y " Nemolapathum L. fl.2D. Patientia 6. 2} D. pulcher L. + D. vesiearius L.O D ta 14 Sangütsorba alpina Bunge. ıD. Sapenaria porrigeus L %- D. Saxifraga exarata Pill. 4 D, — elatior M.R.2D. — muscoides Wulf: , &, moschata RKoch.% D. .amutata L. f' D. Scahionn anstralis PFulf. — — graminifoliaL. UND. — montanı M.BD. — prolifera L. OD Seilla patula Red. 1 D. SerofulariaScopolii Hoppe. + D. Sceutellaria albidaL. + D — alpim L.2D. altisima L.% D. oo lateriflora L.2. D. — pallida M.B. 2. D. De Secale perenne Host, 4: D, 1 Sempervivum stellatum Smith © 2,. Seneeio coriaceus il. 21. D. 5 . — ‚denfatus Jacg. ON. — ilacinus Schrad.h. T. — ropestris ’R.OD. Seseli elatum Gouan?},D, — Pallasiü Bess, 4 D. .— varium Trev. 2 °D’ Sesleria tenuifolia Schrad, Sideritis montana 7.Q0.D, — scordioides L.]} D, Silene annulataThore.()D, — apetala FW. 9. D, — ArmeralL.OD. — Atocion L.OD, — Beben L.OD. — bellidifolia Jaog. Q D. — conicaL. YD. — conoidea L OD. — 'ereticaL.OD. — dichotoma Ehrh.() eu disticha 9,OD. —. gallicaL. OD. — PB, anglia. gracilis DEOD, ‚joamoena ()ZL.D, ioaperta L. ()D. infracta P.K.2D, italica Pers. 2} D: latifolia Hornem. 4 D. . longiflors Ehrh, 4 D. MuscipulaL. OD. nemoralis MW. R.% D. nl nieaeensis All. OD, noctiflera L: ) D. nocturna L.O)D. jautans, L2D. nygtantha MP AD. obtunifalia 7 C ©: 2 pendih LXQ) Il III TIER] Silene picta Pers. ID. — petraeePP.R2 D — quadridentata DC, 2.D. — quinquevulnera L. repens Pers. 2LD. sabuletorum Lk. D. saponariaefol. Schott 24 D. Hi | stricta L.OD. siylosa Bunge D. tatarica Pers. D. trinervia Maur. © D. vespertina Retz ON. viridillora LS‘ D. j viscosa Pers. f' D. Silybum cernuum Gaertin. 2. D. Smilaeina stellata Desf. 2 D. [tılı 11 Smyrnium perfölistum Mil. Solanum littorale Raab, d . ’ = stoloniferum Schlchtndl. 2, D, |' Sparmannia africans L. HT. Sphaerolobium vimineum r Smith, - d' T. u Stachys iberica M.B.1LD. | — lanata.dif. 4. D. — mollissima W.2D. 1 sibirica Pers. 21 D. 15 Stachys salviae (Sphacele Lindleyi Benth.) Tenore L F.D. — sibirica Lk. 21 D. — 'velutina #.2.D. Fr. . Statice Besseriana Andr. 2 — elata Fisch. 1 D. — Jlatifolia Sm, 2 D. — oleaefolia Pourr, 2. Stenactis speciosa Lindl, 2, "D Stipa capillata 2. 4 D. — pubsscens Lag.2} D. Strelitiia humilis Dryand 2 D. — Reginae Adi. 2. D. Streptopus amplexifolius Rich. 2, D. Stylotheca Allionii DC. © Tellima grandiflora ABr, 24+D. Teuerium Arduini L.2. D» — . capitatun. D Fr. —— montanum L, 2. D, — orientale.L. 2} D. _ Scorodonia L2D Tradescantia wndulata Fahl, OD. Trigonella calliceras Fisch, OD ıCErBS # — cornicultse LO D. — Fischeriana Ser. Q 16 Trigonella hyhrida Pourr. | Verbena lasiostachys Lk, — erinoidsF. OD, —- hastata L. 2: D. stagnina Äıt, , “D suavis M.B. 2 D, OD. 2+D. —— monspeliaca I. OD. — paniculata L. U, — pinvatiida Cav. O — supinn OD. D. = urticaefolia L2D, — polycerata OD. | Viola altaica Pall, 4 D. Verbascum phoeniceum L — arenara DC.2D. FO | — bilorn 22 D, Verbena delicatula Mart. — mirabilis 7. 2 D. © C. Mexico. wmontana L. 2} D. — pinnata .h. 2. D. Indem die Redaction dieser Blätter sich in der angenehmen Lage befindet, durch die Mittheilung des vorstehenden Samenverzeichnisses den in Nro. 32 der vorigjährigen Flora angeregten Wünschen des Herrn Hofraths v. Martiusentsprechen zu können, machtsie zugleich alle Herrn Vorsteher botanischer Gärten dar- auf aufmerksam, dass sie mit Vergailgen auch allean- dera Cataloge aufnehmen und dafür nebst den Druck- kosten nur das Papier der eiwa erbetenen besondern “ Abdrücke berechnen wird: Damit diese Verzeichnisse jedgeh auch denjenigen unserer Leser, welche die Flora durch den Buchban- del zu berieben gewohnt sipd, noch zu rechter Zeit in die Hände gelangen, müssen wir die Hrn. Garten- direoforen ersuchen, “uns diese Cataloge sogleich nach yollendeter Samenerndte,' wenigstens noch vor dem Schlusse des Jahres zu übersenden. Es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass auf solche Weise det Verkehr zwischen den einzelaen Gärten sehr erleich- tert werde,'anderer Vortheile nicht zu gedenken, die Hr. Hofrath v. Martins an oben erwähnter Stelle so . vortrefflich anseinandergesetzt hat, 'dass wir ‘deswe- ‚gen uns hier lediglich darauf bezieheh "können: Die Redaction der Flor& Nro. 1. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. “ Erster Band 1855. Ankündigungen und Anzeigen. Der Unterzeichnete beehrt sich den Freunden der Pflanzenkunde anzuzeigen, dass von. dem gegenwärtig in Neubolland reisenden Herrn Dr. Lhotsky abermals zwei grosse Kisten, die den grössten Theil der von diesem eifrigen Naturfor- scher in Neu -Südwales gesammelten Pflanzenschä- ize enthalten, in Regensburg angelangt sind Der Bestimmung des Herrn Dr. Lbotsky gemäss sollen dieselben ia der Art verkauft werden, dass dieje- nige Person irgend einen Artikel erbält, welche bis zu 2 Monaten nach geschehener Ankündigung das höchste Gebot über seineu fixirten Preis darauf gelegt hat. Es werden demnach feil geboten: ı4 Pakete getroknete Pflanzen aus Neu- Südwals . . . 0... 3 120fl.C.M, 2 Paket mit Stecknadeln befestigter Pülanzen anf weissem Papier für Damen etc. . . 0... Hilyn ı dergleichen kleineres . - « : 236fln» 3 Kisteo mit Stein-und Baum-Liche- nen und andern Kryptogamen, im Ganzen 600 Exemplare . - . Fofyn Intelligenzblatt 1835 Ater Bd, Nros II, 2 48 4 Stammstücke v-Xanthorrhea arbar.a3ofl. CM, 2 ditto von Elaeoearpus -. » da, vn ı vollständige Inflorescenz von Dory- anthes excela . 0. 0 aley, ı Paket mit Fucis und Phytoroen . 70fl.„„ ı Paket Samen aus Illamanua . „ » s5l.„„ ı dergleichen kleineres. - : „oe 2A... Hinsichtlich der getrockneten Pflanzen bemerkt Herr Dr. Lhotsky, dass es ibm als Privatreisenden und unter seinen Verhältnissen unmöglich gewesen sey, eine sorgfällige Anordnung der Genera. und Species zu machen, und dass daher mehrere Dupli- kate in den Päcken sich vorfinden dürften, Indessea werde diesem Uebelstande durch die Vollständig- keit und Extension vieler Arten ahgeholfen, und er sey überzeugt, dass wenn die Abnehmer eintel- ner Pakete sich zum Tausch verständigen sollten, eine Ausgleichuug von wenigstens 300 Species für einen möglich würde. Die Exemplare sind sehria- struktiv uad gut konservirt, doch grösstentheils oh- ne Benennung. Die angegebenen Preise erscheinen nicht zu hoch, wenn man die bedeutenden Kosten der Reise, den theuern Aufenthalt in jenen Gegen- den und den Umstand berücksichtigf, dass gegen- wärtig kein naturhistorischer Reisender in Neubol- land sich befindet, und manche der von Hrn, Lhot#- ky eingesandten Gegenstände, x. B. die Lichenen, noch von :keinem andern Naturforscher daselbst gesammelt wurden. Es steht daher zu erwarten, 19 dass diese Sammlungen denselben Beifall. finden werden, als die früber aus Brasilien gesandten, und dass ein schneller Absaz derselben Herrn Dr, Lhotsky die Mittel. bieten möge, seine Reisen noch mehr ia das Innere von Neuholland auszudehnen. Diejenigen Freunde der Naturkunde, ‚welche dar- aufzu reflekliren ‚gesonnen sind, werden ersucht, ihre Anträge und Bestellungen in portofreien Brie- fen an den Usterzeichneten zu richten, der auch allen tibrigen Aufschluss gerne ertheilen wird. Regensburg. Dr. A. E. Fürnrohr, Flora Germanica exsiccata, . Phanerogamia, } GCenturia IX 8oı. Agrostis alpina. Scop. Rchb. Fl. germ n. 136. Ina derLeiter b. Heiligenblut. F. Ruprecht Med. C. 80a. Chilochloa Michelii, (All.) Rehb. l. cn. 195. Alpı b. Fusch im Salıb. 4 — 5500, v. Spitzel. 803. Serghum halepeose. Pers. Rehb, l.c.n. 212, Fiume. Noe. 804 Bromus racemosus . agrarius. Horog. Rchb. 1. © Nov. ad n. 232. commutatus Woallr. Auf Esparsettenäckern b- Aschersleben. D. Hornung. .805. Glyceria ma» ritima. Wahlob. Rehb. 1,c m. 299. Wiesen an der Jade b. Varel. Apoth. Bädeker. 806. Eragrostis verticillata. P, B, RBchb, ı cı m Bar Fiume, ai - 20 * Piopi am Meere. No@. 807. Cobresia caricina. W. Fichb. 1. c, n. 378. Heiligenblut, Weg zur Mar- garitzen. 6000”. F. Ruprecht Med. C. 808. Carex nigra. All. Bebb. 1. c, m. 427. Fuscheralpen in Salzb. 5 — 6500°%. Aug. v. Spitzel. 809. Carex ferruginea. Schk, Rehb. 1. ec. n. 437. Alpenwiesen in Oberkärnthen. F. Ruprecht, M.C. 810. Carex fimbriata. Schk. Rehb, 1. c. no. 471. Zermatt im Wallis. Thomas. 3rı. Tofieldia calyculata. Walob, “Rehb. 1. c. n. 663. Gegend von Leipzig. Dr. Rich. ‚ter. 812. Tofieldia calycalata rubra. Braun. Rehb. 1 c. n. 663. Margaritzen b. Heiligenblut. Med. C. Fr. Ruprecht. 813. Bulbocodium vernum, L. Rehb. 1. e. n. 667. Bransson im Vallis, Thomas. 814. Porrum strictum. (Schrad.) Rehb. 1, c.n. 757 Kalkfelsen hinter. Kuchelbad b. Prag. Hupreckt. - 815. Allium moschatum. L. Rahb. 1. c 0.76. "Auf d, Grobicher Ebene. Ang. Sept. No&. Bı6. Os- trya carpinifolia. Scop. Rchb. ]. c- n, 1071. Fiume, 'No€E. 817. Myrica Gale. L« Rchb. 1. m 107% Moorhoden b, Varel. Apoth, Bädeker. 818. Lo 'nicera cverulea. L. Rechb. 1. c. n. 1215. Alpen b. Lofer, bes. 4500 — 5500°. Ende Mai. v. Spitzel. 'Bıg. Lonicera etrusca. Savi. Rehb. 1. c, n. 1224 Les abymes de Myans b. Chambery. Huguenin. 820. Coraus sanguinea. L. Rcehb. I. cm. 1226. An Felsen im Plauenschen Grunde bei Dresden. P. « Vill. 821. Galium tricorne. With. Rebb. I. © 'n. 1256. Auf Aeckern b. Heringen. Dr. Wall. ap roth. 822. Galium purpureum. :L. Rehb. I. e. n. 1279. Im Vallis. Thomas, &25. Calendula ar- 'vensis. Var. sublanate. Rchb. I. c. n. 1295. Novit. In Weinbergen b. Fiume. Noe. 824. Cen- taurea montana. L» Rchb, l, ©. n. 1323. Am Sau- me d. Laubwälder bh. Lofer, Ende Mai. v. :Spit- zei. 825. Centaurea panieulate. L, Rchb. 1. a. »327. Felsen in d. Geg. v. Dresden, LetG.R. 826. Artemisia nana. Gaud. Rchb, 1, c, Novit 1363. b. L’allee blanche pres. du Montblanc. Huguenin. 827. Artemisia glacialis. L. Rehb. 1. cn. 1382. Gamsgrube b. Heiligenbint bis 9000°. F. Ruprecht. 828. Artemisia spicafa. Jeg. Rchb. 1, en. 1383. Pasterzenkees. b. Heiligenblut. F. Ruprecht M. C« 829. Helichrysum luteo album (Z.) Rehb. 1. c n. ı401. Auf überschwemmten Plätzen b. Lauss. P. Vill. 830, Cotula coronopifolia. L. Rehh. l. c. ne 1414- An Binnendeichen d, Jade bei Varel. Apoth. Bädeker. 83:. Senecio uniflorus. All. Rchb, l. cn. 1579. Zermatt. im Vallis, Thomay. 832. Tei- polium vulgare, Besl, Rchb,. 1. cı n. 1605. Sals- wiesen an d. Jade b. Varel. Apoth. Bädeker. 855. Tripolium vu)gare. _Besl. Var. discoidea! 'Rehb. 1. c. sub 1605. Bei Varel. Apoth. Bädeker. — Planta rarat — conk. N. v. E. Astereae pP. 255,— 834. Leontodon Taraxaci. Lois. Rchb, l. «0.1645. Oberkärnthen über der Schneegeäpee. F. Ruprecht. 835. Barkhausia, hispida. (35) Rchb. Lo m 1675. Fiume, Dr, Noe. 836. „Cars Aus 22 platylepis. Rehb. et Saut. Rchb. 1, &. n. 1888, Auf Feldern bei Lofer in Salzb. Dr. Sauter, 837. Carduus Persopata. Jacyq: Rehb, 1. cı n.18g2, Zell am See im Pinzgau. 2 — 4noo*. Dr. Sauter. 838. Carduus acanthaides. L. Achb. 1. c. n. 1895. An Feldrändern b, Dresden. P. Vill. 834 Cir sium serrafuloides. Scop. Rechb. Il. e. m. 1901. "Wiesen am Monte maggiore, d. I. Jul No& 840. Cirsium spinosisimum. Scop. Rehb. IL « n. 1931. Alp. b, Kitzbühel. Dr. Traunsteiner, 841. Saussurea alpina. Dec, Rchh. 1. c. m 1945, Alpenwiesen b. Heiligenblut. F. Ruprecht M. C. 842 Mentha Brittingeri, Opiz. Rehb. 1. € sub M silvestri narviflora 2104. Bei Steyer in Oest- reich. Apoth. Brittinger. 843. Lamium macula- tum. L. £. neworale Rchb. ]. ec. ». 2191. PB. Bei Chemnitz. Diac. M, Weiker. 844. Veronica saxa- tilis. L. Rehb. 1. eo. n. 2513. Montagne de St. Hu- gon pres Ja rochelte in Savoyen. Huguenia, 845. Odontites viscosa. (bam.) Rchb. 1. e. n. 2452. "Bois de finge im’ Vallis. Thomas. 846. Pedicu- :Jaris incarnata. .Ieq. Rebb. }. en. 2461. Alpen b. Lofer 5 — 60004. y. Spitze, 847. Pedicularis fo- "%osa, L. Rchb. 1; e. cn. 2472. Alpenwiesen b. Lo- fer 4 5000°. Jun. v. 'Spitzel: 848, Scrofularia ehrysatithemifolia. W:Rchb. 1. co, m. 2567. Fiume, "am Wege" zum M: Tersetto. Noß. 849- Myosolis eespitosa. Schulzs Rehb. I. c. n. 2355. Gegend von Leipeig. Dr. Richter. 850. Eritrichum nänum 23 Schrad. Rehb. 1. e. n. 2365. Zermatt im Vallis Thomas. 85:. Symphytum macrolepis, Gay. Rchb, Lo n. 2373. In Weinbergen b. Heidelberg. Apr. Mai. Dierbach, Prof, 852. Convolvulus Canta- brica. L. Rehh. 1. e.n. 2389. Fiume No&. 853. Plan- tago maritima. I, Rchb. . c. m 2685. An der Jade bei Varel. Apoth. Bädeker. 854, Rodotham- nus Chamaecistus. Bebb, RBehb. L c m 2798. Kalkfelsenwände b. Lofer, 5000°%. v. Spitzel. 855. Erythraea pulchella. Fr. Hehb. L c. m 2816. Insel Veglia. No&. 856. Gentiana prostrata. Hank. Rehb. 1. c, n. 2829, Hinter d. Leitersteige und der Ochsenhütte am Wege zum Grossglöckner und daselbst bis gooo‘. Ruprecht, 857. Gentiana puuctata. E. Rehb, 3. c. n. 2846. Alpen h, Lofer in. Salzb. 5 — 5500%, v. Spitze. 859. Gentiana purpurea. L. Rchb, I. c, n. 2843. Montagne d’Om geval en beauge in Savoyen. Huguenin. 860. Bu- fleurum stellatum. L, Rehb, L c. no. 3080. Dent de Corbeau pr&s Aiguebelle in Savoyen.: Huguenin. 86:1. Rhamnus pumilus. L. Rehb. l. « m. 311% Kalkfelsen b. Lofer in Salzb. Eco‘. Mitte Mai. v. Spitsel: 862, Trifolium saxatile. All. Rchb. 1, & nm 3141. Im St. Nicolai- Thale im Vallis, Tho- mas. 963. Medicago maculata. W. Rchb. 1. « n: 3239. Fiume. No&. 864. Genista anglica I Rehb, I © n. 3554. Heideboden bei Varel, Apoth. Bädeker. -865.:Saxifraga Seguieräi. Spr. Rebb: 1. & n. 3582, Zermatt en Valleis. Thomas,. 866: Saxi- j 02: fraga biflgra. AL Rechb. 1. cn. 3604. In der Zwing im Hirzbachthal b. Zell. 7 — 9000‘, Dr. Sauter. 867. Herniaria alpina. Vill, Rehb. Lo "n. 3647. Zermatt im Vallis, Thomas. 868. Rumex alpinus. L. Rehb. 1. c. n. 3678. Alpen b. Lofer, v. Spitzel. 869. Polygouum alpinum. All. Rchb, l. c, on, 3708. Vallee de couche im Vallis. Tho. mas. 870. Ralimus portulacoides. Wallr. Rchb. l. ec. n. 3733. Vorland der Jade bei Varel. Apoth, Bädeker. 871. Schoberia maritima. Mey. Rchb. Il. © n. 3772. Auf Salzboden b. Varel. Apoth. Bädeker. 872. Potentilla winima. Hall, fil. Rehb, I: c. n. 3830. Alpen b. Lofer in Salzb. 4— 6ooo‘, Aufang Jun. v. Spitzel. 873. Sieversia reptaus, Spr- Rehb. 1. c. n. 5881. Geisstein bei Kitzbühel, D. Traunsteiner. 874. Rubus carpinifolius. Weihe, Rebb. 1. ec. on. 3896. Herford. Phys. D, Weihe. 875. Rubus glandulosus. Bellard. Rehb. 1. c. n.3937 ‚Im Walde a Grenier b. Chambery. Huguenin 876. Alchemilla fissa. Schumm. Rebb. 1. c. n.3g5b. ‚Alpenwiesen: bei Heiligeoblut. F. Ruprecht, M- ‚Cand. 877. Rosa pyrenaica. Gouw. Rehb. I. & n. 5953. Laubwäld. b. Lofer, 5000°. v. Spitze, .878. Enclidium syriacum. R.Br. Rehb.1.c.n.4157 Bei Wien, vor St. Max. Dr. Welwitsch, 879. Dre ba frigjda, Saut. Rebb, 1. e. no. 4241..Vom Kite .bühbler ‚Horn. ‚Dr. Traunsteiner. 880. Draba ia ‚mentosa:; Wahlab, ‚Rehb. 1. c- n. 4a4a. Alpen b, ‚Kitzbühel über Go‘. Dr. Traunsteiner, . 381. Draba 25 earinthiaca. Hpp. Rehb. 1, e, n. 246. Am Hirz« hachfalle b. Zell in Salzb. 7000‘. Dr, Sauter, 882. Cochlearia anglia. L. Rehb, L, c, n. 4358, Am Strande der Jade bei Varel. Apoth. Bädeker. 885, Erysimom suffruticosum. Spr. Rehb. 1, « n. 4391. Gegend von Spa. Dr, Lejeune. 884. Cory- dalis elaviculata. Pers. Fichb. 1. c, n. 4457. Unter Nadelholz zwischen Gebüsch bei Varel. Apoth, Bädeker. 885. Papaver Burseri. Crantz. Rchb. l, e. n. 4474. Am waldigen Ufer des Diessbaches b. Lofer. Mitt, Juni v. Spitzel. 886. Ranunculus fluitans. Lam. Bebb. 1. c.%. 4577. In fliess. Wäs- sern b. Prag. F. Ruprecht, Med. C. 887. Nanun- culus illyrieus. L. Rebb. I. c. n. 4587. Bei Wien: M. Dolliuer. — Bei Prag: Ruprecht Med. C. 883. Adonis anomala, Wallr. Rehb. le c. sub. n. 4630. Thüringen. Phys. Dr. Wallroth. 889. Aco- nitum Camarum. Jcq. Rehb. I. c. n. 4684. Alpen b. Kitzbühel, Dr. Sauter, 890. Aconitum cer- nauum. Wulf. Rehb. 1. cn. 4687. Var. germa- .nica, vergl. 794. Pinzgau, 3— 4000‘. Aug. Dr. Sauter. &yı. Aconitum Anthora. L. Rebb. |, c. 2. 4701. Mont. de Margeriaz. b. Chambery. Hu- guenin. 89a. Helleborus:niger. L, Rchb.' l..c; “2.4726. Wälder b. Waidering in Tyrol, Ende April. v. Spitzel. . 895. Euphorbia exigua. L. Achb- dl. en. 4777. Auf Aekern bei Leipzig: Dr. Rich- ter. Bei Dresden: P. Villars:. 894. Althaen: cas- :aabina, L. Behb. l.:c. n. 4847. An Hecken, bei 26 Fiume. No®& 893. Stellaria umbrosa. Opiz. Rchb, 1. © n. 4g06. @. Novit. Laubwälder b, Prag, F. Ruprecht, Med. C. 89€. Dianthus vaginatus al, 'pinvs. Rehbb. 1. c. n. 5018. Im Vallis. Thomas, ‘897. Diunthus sylvestris, Wulf. Rehb, 1,c.n. ä03g, Felsen um Heiligenblut. F- Ruprecht, Med. C, 898. Silene vallesia. L. Rchb. 1, c. n. 5087. Im Vallis. Thomas. 899. Evonymus latifolius. Seop, Rehb. }, ec. n. 5136, Am Saume d. Laubwälder bei Lofer, Mitte Mai. v. Spitzel. 900. Hyperieum Richeri. Vill. RBehb. 1. “0. 5186. Mont, de Mar geriaz b. Chambery. Huguenin, Deutschlands Lebermoose ın getrockneten Exem plaren von Dr. I. W. P. Hübener. Um mehrfachen Wünschen 'nachsukammes, habe ich mich entschlossen, in Verbindung mit ‚sacehreren Freunden der deutschen Moaskunde die Sammlung der vaterländischen Lehermoose in g« -irockneten Exemplaren, und zwar im Lieferuogen, dem botanischen Publikum zu übertragen. Von den im vorigen Jahre in der Rrgensburger. bats- nischen Zeitung angekündigten ‚Sammlungen hatte ich nur wenige vorräthig, so, dass ich viele der eingegangenen Bestellungen nicht ‚befriedigen v4 konnte, um so mehr finde ich mich dadurch ver- anlasst, noch einmal dieselben vorzunehmen. Die ganze Sammlung, welche in acht Liefer- bogen ausgegeben wird, enthält vorzugsweise die Jungermannien, mit allen Nachträgen und "Ent- deckungen, die nach dem Erscheinen der Hepa« ticologie sich mir ergeben, sammt allen Begegnun- gen, die im Laufe der Arbeit mit andern gleich- zeitigen Forschern entstanden: sie gleicht demnach das Werk mit der Zeit aus, und rückt die Vex- besserungen in den rechten Standpunkt. Iede Lieferung, oder jedes Heft enthält 3 Ar- ten, alle, wenn auch nicht durchgehends mit enrtbildeten Früchten, doch mit ihren charakteri« stischen Theilen, ihren Kelchen und Blüthenhüllen, so viel es diesen nachzukommea thunlich wat Däs Ganze ist aus dem Gesichtspunkt gebalten, dass es als Beleg zu meinen Beschreibungen der deutschen Lebermoose dienen soll, und für die- sen Zweck bei Vergleichungen auch besser als Abbildungen seyn möchte. Das Aeussere ist dabei sehr berücksichtigt: die Hefte haben dasselbe 8. Format wie das der Hepaticologie, dasselbe milchweisse Velin-Papier, damit sie nach Beendigung in einen Band gebun- den daneben gestellt werden können. Jede Art Ist sorgfältig auf ein Octay-Blatt gelegt, und mit einer gedruckten Elikette versehen, die den Na- men, das Citat, und die neu entatandenen Synoiyme enthält. . 98 Die Hefte folgen so rasch aufeinander, al es die sorgfältige Zubereitung des Inhaltes zulässt; spätestens aber werden sie in einer Jahresfrist beendet seyn. Der Herausgeber dehat sich auch hiebei auf keine Vielzahl von Exemplaren aus, aur ahpgefähr 80 bis 100 werden von jedem Heft verfertigt; die Liebhaber werden desshalb ersucht sich baldigst, entweder an F. Hofmeister in Leip- zig, oder an die Buchbandlung von J. Fr. Hass Zoch in Wiesbaden, oder auch direct an den Herausgeber in portofreien Briefen zu wenden. Obgleich die Hefte durch den Buchhandel, wenn es nicht angezeigt, dass man sie sogleich nach dem Erscheinen direct zu beziehen wilnscht, ver- sendet werden, so werden die Theilnehmer er- "sucht ihre Adressen einzusenden, da jede Liefer- ung nur im versiegelten Zustande ausgegeben "wird, damit keine Irrung eintreten kann. Das erste Heft ist fertig, und wird in Kur- zem ausgegeben. Der Preis jedes Heftes ist ein Ribir. preuss. oder ı fl. A5 kr. rheinisch. . Platte bei Wiesbaden im December 1834. . Hübener ‚ Plantarum rariorum Hungariae et Transyl- .vaniae Fase. . Cura M.D. Heuffel e “ =. Wierzbicki, Mehrseitig. aufgefordert, die Phanien des Bana- tes in Fascikeln herauszugeben, entschlossen wir 2 Fr 29 uns diesen Wünschen zu entsprechen, einen Theils mit der Beschränkung, dass wir nur die seltnern unserer Flora anfzunehmen gesonnen sind, anderen Theils aber mit der Ausdehnung auf Siebenbür- gen. An den Gränsen dieses Landes und dem Fusse der Fortsetzungen seiner Gebirge wohnend wird es uns leicht seyn, eine beträchtliche Anzahl seiner eigenthilmlichen Pflanzen zu erhalten, und unsern geehrien Abnehmern mitzutheilen, Wir hoffen um so mehr auf allgemeine Billigung die ses Planes, als nur wenige Botaniker die Selten- heiten Siebenbürgens kennen und noch weniger in Original. Exemplaren sie besitıen: unsere Fas- eikeln enthalten deren schon einige. — Solite-un- ser Unternehmen :den gewünschten Fortgang haben, so sind wir entschlossen, in Zukunft auch das benachbarte, in botanischer Hinsicht noch gänzlich unbekannte Servien bereisen zu lassen. - Die Zahl der herauszugebenden Centurien wird sich höchstens auf 5 beschränken; wir ge= ben sie jedoch Fascikelweise je zu s0 Arten heraus, jeder Faszikel kostet = fl. CM. im ao fl. Fusse. Abnehmer des österreichischen Stastes haben :das Post- Porto selbst zu berichtigen; Auslädder aber, wenn sie Fascikelo durch deh Postwagen zu erhal» ten wünschen, müssen, da das Porto bis zur Gränze uns zur Last fällt, für die Sendung ı Sul den aufzahlen, 30 Inhalt der Fascikeln. Fasc, I, Allium ammophilum. Heuffl. Thymus acieularis WK. Allysum FPierzbickit Heuffl. — _murale WK. — edentulum WK. — 'savranicum Andrı? Achillea critkmifelia WKä. — compacta \W. — - tanacetifolia Al, — cartilaginea Ledeb. Fasc. Avena versicolor Vill. Aconitum Anthora Jacq. Bruckenthalia spieuli- folia Rchb. Bupleurum diversifo- lium. Rochl. Crambe tatarica Jacgq. Centaurea spinulosa Rochl. Campanula lingulata «., WK . ee. Wannerti Rachl, Carduus candicans WR . . ‚Cerastium syluaticum WeK. Krk Artemisia camphorata Vill. —_— spicata Jaca. Acanthus longifolius . Host. Aira dactyloides Rochl. Asplenium lanceolatum Hads. Asperula foetida Wrzh, _ kexaphylia All, Aremonia Agrimenici- des Neck. Apargia asperzyyK. „Lvena tenuis Moeuch, II, Centaurea atropurpu- rea WK.. — Kotschyana Heufll. Crataegus. pentagyna Kit. Campanula aggregala Cerastium anomalum Chrysanthemumrolun« difolium WK. Crocusbanalicus Heufl. — .speciosusM.B. Carez curvula All. — daciea Heufll. Fasc. Carpinus orientalisLam. Convolvulus sylvatieus - .WK. Cyperus glomeratus Host. Doronicum Matthioli Tausch, > . — _caucasıcum. MB. DianthuscompactuskKit. — petraeus WeKä. — trifasciculatus Kit. Digitalis ferruginea L, Fasc, Genista sagittalis L. trigqueira WKit. Gentiana angulosa MB. Geranium 'macrorrhi- zum L. Hordeum mariıtlinum With. Holcus repens Host. Helleborus odorus Kit. Iris lutescens Lam. Luzula spadicea Cand. Lathyrus Ballersteinit Baumg,. Fase Onosma_ stellulatum WK. Pedicularis comosa L. Plantago uliginosa Bauıng. Peucedanum longifo- lium. \VK. Primula A4uricula L. ß K2 III Dentaria glandulosa WK. Echium italicum. L. Euphorbia proeera MB, Festuca Myurus MB, vagihata. Kit, Ferula sylvatica Bess, Galium capillipesRchb, purpureum, L, rubioides L, ochroleucum Kit, Genista ovata WK, IV. Lathyrus hirsutus [, Lychnis nemoralis Heuff. Lindernia Pyzidaria L, Lapsana.fvelida Scops Nasturtium pyrenai- cum RBr, Orobus laevigatus WyK, — variegatus Ten. Onobrychis alba Desy, Orchis elegans Heuffl, — cruenta Retz. P. Potentilla Fragaria Poir. — chrysantha Trew Pyrethrum macrophyf- "lum Ww. : Silene flavescens WK« — livide W, 52 Silene petraea WYK. nemoralis WK, Säxifraga cymosaWyK. cuneifolia IL, —i pseudocaesia * Rochl. | u Fasc, Syrenia cuspidataRchb. Syrenia angustifolia Rehb. j Scleranthus .Rochl. „Syringa vulgaris L; Salvia amplezicaulis Lam. i Seseli gracıle WK, rigidum WK, Swertia . punctata Bäumg. Spiranthes autumnalıs Rich. Scopolina atropoides Schult. . neglectus Fasc. Smyrnium Dioscoridis Spr. ' Spiraea ulmifolia Scop. Senecio carpathicus Herbich. Sedum glaucum WK. Trinia ramosissima Rehb, Crypsis alopecuroides .. Schrad. . .— PJtenella Heuffl. Oenanthe silaifolia MB. — peucedanifol. Poll. Cytisus elongatus WK. Serratula discolor w. Scabiosa laAcifolia Heuffl. australis Wolß banatica yw£, — pL $ymphytum cordatum WK. Rumex pulcher L. . Trifohum pannonicum .— pallidum. WK, Tragopogon floccosus « WK. Tilia argentea Cand, Veronica Bachofenii Heuffl. acınıfolia L, Ficıa truncatula MB. sordida WK. Thesium elegans Rochl, YII, Feronica erassifoliaKit. Senecio incanus L. Heliotropium supinum Euphorbia Chamaesyce Echinops rutkenicus MB. = 1 Hedysarum obscurum L. " N Scirpus ovatus Ehrh Allium fuscum WK- Scabiosa laevigata WK. Seseli varıum. Trev. Man wendet sich an Johann Heuffel, Med Dr, u. Phys. des löbl. Krassovaer Com, zu Lugüs ım Baunat, Nro. 11. Intelligenzblatt zur > allgemeinen botanischen Zeitung. Erster Band 1835. Ankündigungen und Anzeigen. Nova genera ac species plantaram guas in regno chilensi, peruviano et in terra ama- zenia annis 1827 — ı832 legit et assumto socio Stephano Endlicher deseripsit ico- nibusque ıllustravit Eduardus Pocppig. Lipsiae. Sumptibus FridericiH ofmeister, Inter omnes Americae australis terras illae, quae a summis Andium jugis orientem versus tamquam aeternis limitibus circumscriptae, altero latere ad Oceani pacici littora usque excurrunt, reliquis tardius innotuerunt, cum Hispani, quo- rum olim imperio paruere, peregrinos et viatores caute ab iis removendos censerent. Factum est inde ut quae de plantis chilensibus et peruvianis ab hujus seculi principia usque cognita haberent Botanici, paucissima manerent, Dumerus virorum de earundem regionum re herbaria bene meri- torum,: inter quos Ruizio, Pavonio et Tafallae primus semper locus erif, vix multum ceresceret, et indices plantarum regnis illis ditissimi per quin- quaginta latitudinis gradus protensis propriarum Intelligenzblatt 4835 AterRd, Nro. III. 3 34 specierum numerum exhiberent, illi Germanige nostrae, cui «ol minus benigne lucet, vix aequa- lem. Quanto majora Ill. L. B, de Humboldt peregrinatorum aevi nostri prieceps ut in multis alis et in eo sibi pararet merita, ut Andium peruvianerum tractu perlustrato Floram peruvia- nam locupletiorem redderet et de distribufione plantarum geographica gravissimas communicaret observationes, tanto magis dolendum. est, seruta- tori adeo acuto et indefesso haud licitum fuisse nec longum in Peruvia morari tempus, nee ferras ultra tropicum australem sitas examini subjicere. Liber tandum patuit adifus, rebus publicis ab in- tegra mutatis, Hispanis scilicet qui olim armis, opibus et potenlia multum valuerant vietis expul- sisque, et imperio indigenis Americae eivibus tradito. Angli nonnulli patriae amore addukti et semina et specimina plantarum chilensi-peruvia- narum sicca Hookero, Lindieyo aliisque trans miserunt, quibus sedulo descripfis et auctiore ‚facto indice Florarum, Botani Nautarum soci sua adjecerunt. Quamyvis autem im dies erescerel nolitia plantarum, tamen vix ullus viatorum, qui illas terras perfectiori rei herbariae scientia im- buti adiere, regionis maritimae limites multis ex cedere potuerunt, Anno 1827. mobis felici sorle ductis coutigit ad oram adpellere chilensem, ei vigioti qui sequebantur mensibus in terra illa commoratis Andium juga sub gradu Lat. Aust 37. hucusque incognita perlustrare, in proviaciis 35 borealibus ultra nives aeternas saepius ascendere, tempus autem hyemale et vernale in maris vici- nis degere. Peruviam adiimus anno ı829., et cum in vofis esset iisdem in locis, ubi olim ce- leberrimi Botanici hispani Florae peruvianae, operis maguifici in detrimentum scientiae nunquam absoluti, fundamenta posuerint, moram facere, Andes Pascoenses transcendimus et in novo-präe- dio Pampayaco, loco ubi olim Cucherg fuit, se- dem per, menses decem cepimus, et plantas per- multas aut novas aut valde obscuras, olim solum in herbiis madritensibus asservatas, Collegimus. Inclytus de Martius intrepidus sylvarım primae- varım scrufator ab Oceani atlantici littore inde ad terminos brasilienses usque flumen Amazona- rum ascendens, quem prae se ferat illarum Flora terrarum aspectum Botanicos docuerat. Hujus viri observationibus nostras guantum in nobis foret connectere, ita ut catenarum ad instar se jungerent, scientiae perutile fore opinati, iter per ‚regiones aditu difhcillimas suscepimus, unde fac- tum est ut Geographia botanica lineae per inte- grum Americae diametrum, ab urbe Limae ad os- tia fluminis Amazonarum usque ductae, clarius eluceret. Huallagam saevum Peruviae Auvium descendimus, in regionibus subandinis (Misiones del Huallaga alto) aliquot menses commorati, wagnas intravimus planities Maynenses, et decem mensibus praeterlapsis in ipso Amazonarum flu- mine iter continuayimus. Egam eppidum brasili- 36 ense postea habilayimus, magni anfecessoris nos. tri vestigia sequentes. Bello civili coacti per ınulta discrimina ad liltora allantica fugimus, etin ipsis uminis ostiis Florae littoreae observandae men- sem dicavimus, quo facto ad penates reversisumus, Opus botanicum, de quo hic agitur, descrip- tiones plantarum phanerogamarum per omne illud iter collegtarum exhibebit, vel novarum vel minus cogpitarum, multasque iconibus illustrabit, Qua- tuor plantarum vascularium millia, ad unam quamque speciem a nobis ipsis collecta ad manus sunt, speeiminum optime conservatorum numerus yuinquaginfa millia excedit, ifa ut examini singu- lae speciei instituendo plurima inserviant speci- mina, nec nunquam plantae e frustulis dijudi- cari debeant, unde tandem fieri nequit. ut manca describantur, antiquiora pro nobis sumantur. Observationes haud paucae de florum et fructuum structura, in itinere conscriptae, iconum copis ‚ad plantas vivas facta, operi auxilium ferant. Quamvis autem nobis mens sit novas species nul- la praetermissa describendi, tamen nequaquam eonaluri sumus eas omnes depingere. Consultum potius videtur paucas species delineare, ubi in genere vastissimo. (v. ce. Psychotria) differentiae specificae solum e notis foliorum desumtae fuerist, et habitus universalis generis jam antea bene in- notuerit. Plantis valde obscuris quamvis ab aliis prius descripfis nihilo minus in opere nosiro locus concedetur. Systema naturale quod vocant secu- 37 furi strietum singularum ordinem familiarum haud observabimus, qudmvis res?ifa instituetur ut illi qui velint, opere absolufo, icones quem- libet ia modum componere possinf. Indices locuplefissimi unicuique ceuturiae nee non operi absoluto adjieientur et dissertatio de geographia plantarum chilensium’ peruvianarumque func quo- que publici juris facienda. Vir de re berbaria meritissimus, laudi nostrae superior, StephanusEndlicher, doctrina non minus quam animi candore insigeis, dimidiam operis partem in semet ipsum suscepit, qua re omnes, qni scientiae nosirae revera favent, haud parum laetaturos fore persussum nobis habemus. D. Lipsiae, d. X. Dec. 1854. Eduardus Poeppig. Nova genera ac species plantarum etc. prodi- buut .bac ratione, ut opus universum tres ad qua. tuor iconum centurias contineat et sub finem anni 1837 absolvetur- Tabulae a chalcographis aus« triacis ad icones auctorum, Zehneri aliorumque aeri incisae poll. rhn. ı7z altae, poll. 12 latae, omni modo 'illis quas Atakta hotanika Endlis eheri exhibent similes, fasciculis, quorum qui» vis decadem continebit, pretio Rthlr. 2, vel 3 El. Conv. soluto, Botanicis fradentur, adjectis de. scriptionum‘ paginis fypis eleganter impressis, 38 Mi, qui tabulas eoleribus adumbratas praeferunt, eerfiorem faciant bibliopolam, ita uf pro iis edi. tio splendidior in carta pingendo aptiore, quam regiam vocant, praeparari possit, quod autem vix suscipi poterit nisi numero Bofanicorum juncto majori. Illi qui operi nostro favent, ut nomiua sua nobis trausmittant, antequam fasciculus pri- mus primis proximi anni mensibus prodeat, roga- 1os esse volumus, qua in re bibliopolae, quorum jam sequuntur nomina, iis lubenter officia sua praestabant. j Fridericus Hofmeister Parisiis, Argentorati, Treuttel et Würtz. Londini, Berolini, Dunker et Humblodt. Hamburgi, Hofmann et Campe. Francofurti ad Moen,, Schmerber. Varsoviae, Sennewald, 2. Nachtrag zu dem Perzeiehnige der seltne« ren Pflanzen des Banats und Siebenbürgens*) Da unser Zweck ist, uns fehlende oder sonst aus irgend einer Rücksicht erwünschte Pflanzen zu verschaffen, so bieten wir folgende zum Tausch ‚ an; wobei wir bemerken, dass so wie nur wild- *).Vergl, Intelligenzbl. Nr. 2, 5. 28. ES E3 39 wachsende von uvs angeboten werden, wir auch keine kultivirten als Ersatz nehmen können. — Uebrigens sollte Jemand Pflanzen, gegen Berah- lung, aus diesem Verzeichniss wünschen, so ste- hen sie um denselben Preis, wie die Fascikeln, nemlich 20 Arten per 2 fl, CM. zu .Gebethe. Doubletten- Verzeichniss Acanthus longifolius. Acer tatarıcum, Achillea cartilaginea, _ compacta. _ crithmifolia. _ tanacetifolia, Aconitum Anthora, 4grimonia dgrimonioi- des. Allium flavum. — _ carinalum. — moschalum. Althaea .pallida. Alyssum edentulum. "o murale — Javranicum, se — Wierzbickü. Auchusa Barrelieri, — , ochroleuca. Anemone narcissiflore. — _ nemorosa. Anemone ranunculoi- des. 4 Anihemis macrantha. Anthericum sulfureum: Apargia aspera. Arabıs ovirensis, — ‚procurens, — Thaliana, Arenaria heteromalla, — - pendula, — vernu. Artemisia camphorata. — spicalta, ’ Arundo speeciosa, Asperula hexaphylia, — foetida. Avena tenuis. Azalea procumbens. Betula viridis. Bupleurum diversifo- lium, — Gerardi. 40 Calluna vulgaris. Campanula alpina. divergens. graminifolia. Grossekit — — Carduus candicans. Carex altrata, curvula, Micheli. praecox, vesicarıa. ferruginea. digitata, ınontana, canescens, stellulata, pilosa, fuliginosa Pseudocyperus — Carpinus orientalis. Centaures atropurpu- „Tea. — ., Kothshyana, — spinulosa, Cerastium glomeratum, — grandiflerum, —- _ manlicum, — lanatum. — syloaticum, Cerastium anomalum, Chenopodium. Botrys, Cineraris campestris, longifolia, Corydalis Halleri, Corylus Colurna, Crambe tataria, Crataegus pentagyna, Crocus speciosus, Crypsis alopecuroides Schrad ß. tenella, Cyperus glomeratus, flavescens. fuseus. austriacus ß, Cytisus dubius, elongatus, falcatus. Dentaria glandulosa. Dianthus pelraeus. trifasciculatus. Digitalis ferruginea. Doronicum austriacum, Matthioli, eaucasicum, De — — Draba lasiocarpa. Echinops ruthenicus. viscosus, Echium italicum. Eragrostis pilosa. Eriophorum vagina- tum, Erythronium Dens ca- nis, Euphorbia amlbigua. — Esula, — Jucida. — palustris, — Chamaesyce, Elatine Alsinastrum. Euphrasia officinalis. Festuca Myurus. Ficarıa ranunculoides. Fritillaria Meleagris, Galium austriacum. — _ ochroleucum, — purpureum. Genista procumbens, trigueira, Gentiana acaulis, — punclata, Gladiolus tenuis. Glycyrrhiza echinata. Hedysarum arenarium‘ album. obscurum, Heliotropium supinum. Helleborus odorus, purpurascens, Hesperis matronalis. deu 41 Hieracium echioides. grandiflorum, paludosum. Holcus repens. Imperatoria Chabraei- Iris arenaria. sibirica, Juncus trifidus. Lapsana foetida, Laihyrus Nissolia. _ Hallersteini, . — dJirsutus, Linaria linifolia. Luzula spadicea, — spicata. — ‚sudelica, Lychnis nemoralis. Lycopus ezaltatus. Lysimachia punclata, Myagrum perfoliatum, Myosotis suaveolens, — sylvaltica, Nasturlium pyrenai- cum. Oenanthe peucedanifo- lia. silaifolia. Onosma arenaria, echioides. siellulatum. 42 Orobus variegalus. Peucedanum longifo- “ lium. Phyteuma hemisphae- ricum, . — Halleri, Polygala uliginosa. FPolygonum amphibium . arenarium, Bistorta. "viviparum, — _ incanum. Potentilla Fragaria, Primula acaulıs. . minime. Pyrethrum alpinum, , Ranurculus aquatilis, Rumex digynus. . pulcher. Saliz refusa. triandra. Sazxifraga aizoides, @alZOoon, muscoides, pedemontana, Pi rotundifolia, Scabiosa lasvigata. Scirpus ovaltus. _ supinus, Scleranthus: neplectus, . perennis, - „Scrophularia nodosa, _ we .— Serophular.glandulosa, Senecio vernalis, . Serratula discolor, Seseli rigidum, Silene armeria, -— flavescens, petraca, quadridentala, Soldanella alpina, Stellaria cerastoides, Swerlia punctata, Symphytum oordatum, tuberosum. Syringa vulgaris. Syrenia cuspidata, angustifolia. Tilia argentea. Tragopogon floccosus, Trifoltum ochroleucum. pallidum, j pannonicum, striatum. Veronica acinifolia,, austriaca, bellidioides, crassifolta, urticaefolia, Fesicaria utrieulate, Ficia lathyroides. sordida, Keranthemum ceylin-: draceum, — ——— — . Luges im Banat den 2. December 1854 . Heuffel und Wierzbicki. Man wendet sich an Johann Heuffel, Med. Dr. u. Phys; des löbl. Krassovaer ‚Com. zu Lugus im Banät. 43 zaunewpeejpon 3014], . - . . -PRS'JOUyjusey sus u32 j au3jj98 Jyonsadsne sog -sıptaq uvamen! 9 | - oMap oz 02p a tt enen guonling 2ojs3en auyo | g on2p ot 973P ErTG .. 0933p oNap 0333p 8 oyap vg o2p Er “00 yepmıız, pornsuf op3p or onap: |95 o3}2p 37€ |1IoH ‘N "wno,sidoulg Zoery yım | 9 o33p oz 0,2p _ . + ae[dwaxgsupaD01s10) 3ojejey auyo| oı eN2p 08 o1j2p _ “++ zuawajdng 077>P 0}J73P or oJ3p og 0773p Hr [nt rt grumylunapy ? i - (atsuiweig +3 sedsdij susunaon) onap L on2p j001 eyap — |'purpjogg 'A POsıpopsoadpg oap 8 onap Ig6 nygunmnam| 5 | rt nere. anap 0342p 8 o733p .jogt uw a1 adıpugysjjoa ‘a !sısuaden 07)3P p21 0772 P 00T 093p 0772Pp m... 073>p 077>p 077>p [a o7}3Pp joog oyrap 0743Pp .-.....009p 019ap 3ogeg pm | Hr ua °p 323801,00% un yo unam| g Gt | * + NOMPUumJJog aVaoxr. vapueysoA | - 7Pu19319q ' odoırjeg) go 209 waay aap ssadg ne | wonaag 32207] mnıaegaaf -unp nzsayy ‚aapınA Jwwmnsaq pun 3auy20aJ33 ‘Jjewimessdurs aagqaıg "A UMaH majuany ->q FsyPıwynz map UoA aysjam ‘uarısqaspy -nazuegg WOpusjjeyaa nz azungl ‘Auoy mr sIasd4 usymasadıaqy any ggt "oayı 3purspiodoa] “uaryA ur ssfaaaed ZımapnT ı0q a9p ssruygyorpzı> a ‚. . nn u 2 -uspısAMa usgadadsne aası PER 3135 usBır "Tg nzassrugntazaa A Itm uoA yane apumysuadag 3921p 3][e Aaqn ep “uswmouad yaynınz yasneL wr vaaaryyadnggpunusdrjegqjadg A uoa aım os snyrsıdgsuruayasıy pen gaıgıydmy aapa 0311£yDuoQ ‘us3>25suJ “ua2nejjg uauayjasuoaA !sdery -3g nsy[yemadsne s2p 2JjeH sıpany J3PaIM yYInB Pimp 001 J3gN ıqeasny Jsura Tag ey alanjua) SP gans yJraM zyauı 0j59p “wao]g sıp gauswmmoytjoA al 'ıam fauyaaz -ge UoABP viajje Zuedqy map ana 3gsıu pan falapdımsaa pasynapaq y9ou SSTUI]FYIIA, yoea juapuny moA sıaJg uap “yezuy uapujsduew ap durdqy yoeu yoLıssep !uajımmıa uuey ‘jjeyaa dgoor Jayun arıdnaxg ua 1aAA !uaßus jara os os sep g garanyuan 31p 323850y 058 °dg ooı ('g 2) aaJunyyoru uugm ‘apuammo7loAusgo sa 'gN 033>P 9 0773P 0007 un _ “ 0333P 073>p Bojejug gm | g op>P Jooorunypumm) -— | saatııg eIxım oyap =, 8 |'puepog ‘N BSSSHR & sısuajedanag E 83 3 PB sısuadey 2.83 5 2 |aeueringpg SE Sg 8 masupuem SEE . io &-5 | amendälay Zougey arm | 9 |uan 'p 323504|0007 "um you unsa lt ETT| - - tpuayageag BIXIM napueyaoa | m | PRy9auaq ” odoge3sd go In) Way map | MWadg uw |monsag) amaog mapeguan -omp] nz say y 45 4. Da sich für die pbanerogamische Ausbeute meiner nach den südlichen Gegenden zu unter- nehmenden Reise bereits hinlängliche Theilnehmer gefunden haben, sokann ich jetzt nurnoch anf Bestel- lungen von Cryptogamen Rücksicht nehmen. Diejeni- gen welche mir desshalb Aufträge zu geben gesonnen sind, werden ersucht, ihre Beiträge, welche für ı Ac- tie einenFriedrichsd’or befragen, einzusenden, Unter einer Actie verstehe ich eine gewisse Anzahl von Arten, welche jedoch jetzt noch nicht bestimmt werden kann, da sie sich nach der Ausbeute rich- tet. Würde Jemand auf 2 oder mehr Actien prä- numeriren, so würde derselbe nicht nur An- sprüche auf die in geringerer Anzahl gesammelten Arten haben, sondern auch sämmtliche' Arten in doppelt oder mehrfach grösserer Anzahl erhalten. Nur dann erst, wenn die Beiträge eingegan- gen sind, werden die Anmeldungen als wirklich betrachtet und berücksichtigt werden, Der Annahme von Beiträgen haben sich die Herren Frof. Dr. Gustav Kunze in Leipzig, Prof, Dr. von Schlechtendal in Halle, Dr, Fürn-, xzobr in Regensburg, Apotheker Guthnik in Bern, Apotheker Beilschmied in Ohlau, Apo- theker Biltz in Erfurt, Apotheker Hornung in Aschersleben, gütigst unterzogen. Diese Ein- richtung ist der Sicherstellung der Beiträge wegen getroffen worden, indem obengenannte Herren den Actieninhabern die Beiträge wieder. zurück- 46 sablen, wenn ich etwaiger Unglücksfälle halber, ’ meine Verbindlichkeiten ‚nicht erfüllen könnte, Noch bemerke ich, dass, wer von einzelnen Familien (Farnen, Lichenen, Algen, Moosen oder Schwämnmen) vorzugsweise. zu erhalten wünscht, dieses ia der Aumeldung zu bemerken, damit hei dem Vertheilen und bei der Absendung Hücksicht darauf genommen werden kann. Die Beiträge werden Franco erbeten, Friedr. Traugott Kützing » 5, Unterzeichnete beehren sich den Freunden der Botanik ergebenst anzuzeigen, dass das in ih- rem Verlage erschienene Werk: Genera plantarum Florae germanicae iconibus "et deseriptionibus illustrata auctore Th. Er. Lud. Nees ab Esenbeck, Philos. et Med, Dr. in Universitate Friederica Wilhel- mia Rhenana Professor etc. Heissig fortgesetzt wird und dass so eben das Ste „Heft desselben, die Gattungen der deutschen Or- chideen enthaltend erschienen ist: Zur Empfeh* tung können wir hiazufügen, dass sich bereits mehrere Recensionen, z. B. in der Regensburger botanischen Zeitung, in der Linnaea, in den An- nalen der Pharmacie, und in den Annales des sciences nalurelles de Guillemin ei’ Brongniart ‚sehr günstig über das Werk ausgesprochen haben, 47 Das Heft von 20 Tafeln mit 20 Blatt Text kostet ı Thlr. pr. curr. im Subscriptionspreise der zur Erleichterung der Anschaffung noch beihehal« ten wird. Jede solide Buchhandlung nimmt Be. stellung an, Bonn 1835. Henry et Coben. 6. Im Herbario Florae Germanicae werden einige nachträgliche Berichtigungen der alsbald erscheinenden Cent. X. beigegeben wer- den, so dass man dann die neuen Etiquetten mit den unrichtigen vertauschen kann, Vorläufig ist zu bemerken: dass 798 nicht Dianthus neglec- tus Lois. et Flor, germ, 5054, und 827 nicht Artemisia glacialis L. et Fl. germ. 1382, son- dern bei diesen beiden Pflanzen die Namen der Einsender, der Herrn Huguenin und Hr. Ru« preebt, durch eine Verwechselung mit der be- sichtigten Bestimmung, zur Druckerei gekommen, und so ausgegeben worden sind. Beide Pflanzen erhalten neue Etiquetten und die wahren Pflan- sen jener Namen werden gesammelt. Hofmeister. Reichenbach, 7. Verkauf einer Bibliothek und eines Natur- alien - Kabinets. ‚Aus der Vermögens-Masse des verlebten Hof- apothekers und Medicinalraths Dr. Schrickel 43 werdeu, auf den Antrag der Betheiligten, nach beschriebene Gegengenstände, im Hause des Erb. lassers, gegen baare Bezahlung Öffentlich verstei- gert werden: Mittwoch den ı. April und an den folgenden 5 Tagen eine Bibliotek, bestehend aus Werken der allgemeinen Naturgeschichte, der Zoologie, der Botanik, der Mineralogie, der Chemie, der Phar- wmacie, der Medicin, der Anatomie, der Physio- logie, der Geschichte und verschiedener anderer Wissenschaften. Montag den 6. April und an den folgenden Tagen Ein Naturalien - Kabinet, bestehend: in einer bedeutenden Mineralien - Sammlung, Conchylien- Sammlung, Insecten-Sammlung, und in einem Herbarium von 60 — 8o Bänden. Karlsruhe d. 4. Merz 1835. Grossherzogliches badisches Stadt-Amts-Hevisorat, C Kerler. B. Die Pflanzensammlung des Hrn. Dr. Bertero welche derselbe in den Jahren 1824 — 31 in-Chili ‚und auf der Insel Juan - Fernanderz angelegt hat, und bhogefähr 1900 Species in mehrals 14000 Exem- plaren enthält, wird dem Vernehmen nach am 23. März d. S. zu Paris öffentlich versteigert werden- Nro, IV. Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung, mn . Erster Band 1355. ı. Subscription auf ein Herbarium Florae:. Brasiliensis.. Der Uaterzeichnete, durch vieljährige Er- fahrung belehrt, dass die FloraBrasiliens, deren Bearbeitung. er sich vorzugsweise zum Beruf ge- macht hat, durch kein Mittel .so.schnell und. so sicher kennen gelehrt werden. könne, als durch Verbreitung richtig bestimmter brasilianischer Herbariev, sieht sich im Stande, die Freunde der Botanik zu einer: Subscription auf ein Herbarium Florae Brasiliensis \ einzuladen. Er hat nämlich, in Berücksichti- gung jenes, ‚ihm so wesentlich scheinenden Be- dürfnisses, ınit einem in Brasilien wohnenden Freunde einen Contract abgeschlossen, vermöge dessen dieser ihm binnen sechs Jahren zwantig bis dreissig Centurien brasilianischer Pflanzen, in der gehörigen Anzahl von Exemplaren, in ver- schiedenen Gegenden des Landes sammeln oder sammela lassen wird. oe Intelligenzblatt zar Flora 1855. LB. iv. , & 50 Diese Pflanzen, von grossem Formate, gut getrocknet und in instruktiven Exemplaren, wer- den von dem Unterreichneten umd von denjeni. gen gelebrten Freuuden, welche sich mit, ihm wur Bearbeitung der Flora brasiliensis*) verbun- den haben, bestimmt, und sofort in Centurien herausgegeben. Die Intelligenzblätter der Regens. burger bot. Zeitung enthalten die numerischen Listen des. Inhalts jeder Centurie, nebst Angabe des Fundorts. Die..botan. Zeitung selbst gibt in fortlaufenden Artikeln Definitionen der hier nu- merirten, jedoch vorher noch nicht beschriebenen Gattungen und “Arten, so dass diese Zeitschrift nach und nach diejenigen Materialien: zu einer Flora brasiliensis aufbewahren wird, welche dem botanischen Publicum auf diese Weise dargebo- ten werden. Fürs Erste wird die Sammlung Gewächse aus dem so reichen Gebiete der Seecordilleren (Serra do mar), in der Provinz von Rio de Ja- neiro, enthalten, dann solche, die am untern und obern Rio’Doce, im Hochlande von Minas, im Diamantendistricte, quf den Gebirgen zwischen Minas und Bahia und im Innern von Pernambuco gesammelt wurden. *) Flora brasiliensis,. seu enumeratio plantarum in Brasilia provenientium, quas secundum methodum naturalem il- Iustratas edidit Martius. Bis jetzt 2 Bände, Tübingen ‚Cotta 1829, 1835, 8. mit Beiträgen vonNees v, Esenbeck und Eschweiler. [| 51 Der Preis der Ceuturie kann bis jetzt noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, dürfte aber bei den schönsten Exemplaren, deren nur wenige abgegeben werden können, nicht über ao fl. betragen. Diese besten Exemplare werden denjenigen Subseribenten zugetheilt, welche sich am frühsten melden. Die Ausgabe der ersten zwei Centurien wird im Herbste 1835 statt fin- den, da bereits eine Sendung unterwegs ist. Der Unterzeichnete ersucht nun alle Freunde und Liebhaber der Botanik, besonders aber die Vorsteher öffentlicher Herbarien, dieser im In- teresse der Wissenschaft gemachten Unterneh- mung ihre Theilnshme zu schenken. Die Redaction der botanischen Zeitung in Re- gensburg, und die Direction des würtembergischen Reisevereins in Esslingen haben sich freundlich erboten, die Bestellungen des Herbar. Florae brasil, anzunehmen, und die Expeditionen zu besorgen. Man wende sich desshalb mit den Bestellungen an dieselben. i Dr. v. Martins, Professor der Botanik in München. a. Da auf die in Nro., II. des Intelligenrblat- tes enthaltene Anzeige der verkäuflichen nenhol- ländischen. Pflanzensammlungen des Herra Dr. Chotsky nach dem Verlaufe von drei Monaten keine Angehote gemacht worden sind, so erlaubt sich der Unterzeichnete die Freunde der Botanik [3 52 wiederholt an jene Anzeige zu erinnern und die. jenigen, welche zur Abuahme eines oder mehre. ser Paquele geneigt seyn sollten, zu ersuchen, ‚ihre Anträge desshalb bald an ihn gelangen zu lassen, Die in jener Anzeige fixirten Preise dürfen durch aus nicht als unerlässliche Bedingung angesehen werden, indemHr. Dr. Lhotsky vorzüglich wünscht, durch den schnellen Verkauf seiner Sammlungen die nöthigen Mittel zur Fortsetzung seiner Reise zu erhalten , und unfer solchen Umständen sich auch einen kleinen Abzug von der festgesetzten Summe ‚gefallen lassen wird. Die Pflanzen-Exem- plare. sind, ... wie. schon. erwähnt, durchaus sehr insiruetiv, in grösstem Format und oft in mehreren Dupleten vorhanden; sie werden jedem Herba- rium zur Zierde gereichen und keinen Käufer un- befriedigt lassen. Regensburg. Dr. Fürnrohr, 3) Der Redaction der Flora ist ein Verzeich- niss einer bedeutenden Anzahl von Pflanzen (cir- ca 6— 8000) zugekommen, welche zunf Theil ‚aus dem Herbarium des verstorbenen Dr. Kaulfuss in Halle stammen, und unter andern viele Arten aus, dem berühmten Herbarium des Apotheker Meyer in Stettin ‚ so wie aus. den käuflichen Sammlungen, der Herrn Dr. Hoppe, Salzmann, Seringe, Sieber, Sadler, Pöppig, Ecklom „Zzeyber, Weigelt, Fleischer, Müller ete. „enthalten. Der Besitzer wünscht dieselben im Gan- zen zu verkaufen, und bat zu dem Ende die Re- 53 daction beauftragt, den sehr genauen Catalog Lieb- habero zur Einsicht mitzutheilen. Auf portofreie Briefe wird diesen mit Vergnügen übersenden und und die weiteren Bedingnisse eröffnen Regensburg. Dr. Fürnrohr. 4 Antrag der im Jahre 18353 und 1834 in der europäischen Türkey, namentlich in Rumelien, auf. dem Balkan und Rhodope gesammelten wildwachsenden Pflanzen, Fon C- Hinke und C. Manolesko. Ueber die im Jahre 1333 unternommene na- turbistorische Reise in die europäische Türkey ist bereits von Herrn Anton Rochel in dieser Zeitschrift 1833,IL Band pag. 495 und 1834- nach# träglich eine vorläufige Anzeige gemacht worden. In der Hoffoung, dass es dem botanischen Publi- cum angenehm seyn dürfte, die! weiteren Besul- tate dieses Unternehmens zu erfahren, und zw gleich in Besitz interessanter osteuropäischer Naturproducte zu gelangen, haben wir das Ver gaügen mitzutheilen, dass im Laufe des verflos- senen Sommers sowohl auf den Ebenen Aumeliens, als auch im Rhodope Gebirge fleissig gesammelt, und in Anbetracht ‘der anch dort herrschenden - Dürre eine ziemliche Ausbeute erıweckt wurde; . "nicht uubedeutend sind die. Sammlungen an In! secten aller Ordnungen, an Land- und Fluss-Con- - chylien, Amphibien und Pflanzen, von letzteren jeduch besagter Ursache wegen konnten die Exem- \ 54 plare seltener Arten nur in geringer Anzahl auf- gebracht werden, von welchen nun die ersten Versendungen gemacht werden können. Im Gan- zen besteht die botanische Sammlung aus über 600 phanerogamen Pflanzen - Arten, von welchen die nächstverzeichneten, als interessantere, mit. unter auch neue, oder von dem gewöhnlichen Typus abweichende für Centurien bestimmt sind, Centuria ıE seu ı50 species plantarum exsieca- tarum europaso-furcicarum. Haberlea rhodopensis DianthuscapitatusDC.id, Frivaldsıky. Bhodop, Astragalus subulatus Acinos acuminatus willd, id. Frivaldsık. Rumelia. Celtis australis L. id. Carduus candicans W. Ahamnus rumeliacus K. Rumelis. Frivaldsık. id. Verbsscum undulatum. Potentilla rupestrisL.id, Schrad. id. Acynos Purpurascens . Tussilago alba Willd, id. Pers: id. Anthrisc.nodosaPers.id. GenistatetragonaBess.id, Heliantbemum aegyptia- Geranium macrorhizon cum Pers. id. Geum Sadleri Frivaldsz- Lithospermum apulum ky. id. Wahl, id. Ranunculus wmontanus - Crucisnella angustifolia willd, Rumelis, Lion. id, Jasmisum fruticans Paliurus austrelisPers. id. Lin. id. Ziziphus vulgaris Pera.id. Alyssum argenteum Statice Besseriana De id. Schult. id. Ruta linifolis M. B. id. Cerastium vepens L juxta DC. id. Acynos erecius Fri« valdszky- id. Psoralea palaestinaL. id, Teucrium Laxmanni L. id. Orobus hirtusL. id. Tamus communisL.Rum, Centaurea pallida Fri» valdsk. id. Digitalis lanata L. id. Gnaphalium pyramida- tum Lam. id. Ferula hispida Fri« valdızke id Andropogon angustifo* lius M. B, id. Centaurea benedicte. Pers, id, Scolymus hispanicus id. Centaurea iberica Pers. Rumelia. Bifora testiculata DC. id, Chenopodium marili- mum L. id. Verbascum banaticum Rochl, id. Silene exaltata Fri« valdsık. id. Inula orientalis? Lian, id, 55 Scabiasa triniaefolia Fr, TriticumglaucumDesf.id, Centaurea ciliala var, albo-torrentosa..Fri- valdazk, id. Teucrium Välentinumt L. Rumelia. Cyperus longus Wahl.id. Rubus sanguineus Fri- :valdsik. id. Beckmannia erucaefor- mis Host. id, Lysimachia dubia Ait. Kew. id. Poa pilosa var, tenuis, 'Frivaldszk, id. Anchusa stylosa Schult, et Röm.» id. Silene Gallinii Heuff, id. LatbyrusannuusL. id. Scorzonera octangularis? willd, Cuscuta monogyna Wahl, Rumelia, id. Astragalus hamosus willd. id. Scabiosa ucranica Gmel. var, fl.alb. etcoerul.id, Trifolium purpureum Loisel. id. ü Dianthus brevifolius Frivaldszk. id. 56 "Scandix pecten Linn. id. Lepidium suffrutioosum L id. Onosma stellulatum WW: K. Rumelia. Onobrycbis gracilis Bess, id. Polypogon monspeliense Pers. id. Stachys recta Jagq.. var. angustifolia Fri- valdızk. id. Cyuosurus echinafus willd. id. Sideritis monlana. id. b) comosa Rochl. id. Hypecoum procumbens’ Willd. id. Silene subconica Fri- valdsık, id. Saponaria ‚ilyriea Pers. -id. Convolvulus Scammonia’ L. id. Phlomis pungens Willd.' id. Scabiosa -micrantha Dest. id. Silene colorata Fri- ‚valdazk. id. — fav escensPers.id, Dianthus ' pomeridianus Smith. id. Plumbago europatalLin. Astragalus linearifolius Pers. ” Rumelia, Delphisium junceum DC. var. einerascens Frivaldszk. id. Delphioium ajacis L, id, Chondrilla intybacea Frivaldszk, id. Enphorbia platypbyllos van lanuginesa Sad« ler, id. Salvia variegata Schult, Ä ı1de j Bupleurum apicula- - tum. Frivaldszk. id, Lytbrum tomentosum Reich. id. Centaurea diffuss Lam. " id. Rottboellia -Sandorü ‚Frivaldszk:. . id. Sorghum halepense Lid. Cynanchum acutum R- Brown, _ “id. Arceuthobium oxycedri MM. B. suppl. id., Galium purpureumL. id, Cirsium AcarnaM.B. id. Cartbamus glaucus M. B. id. Campborosma monspe- lıaca L. id, Tribulus terrestris L. vor. albidus Fri- valdszk. id. Euphorbia Chamaesyce L. id. Croton tincetorium L. id. Lytbrum thymifolium L. id. Dianthus rupestrisL, id, Satureja moutana Pers, Rumelia. AchilleatomentosaPL.id. Astragalus utriger Pallas, id. Helianthemum refrac- tum Pers. id. Lathyrus aphacaL. id. Sedum hispanicum L. id. Marrubium candidissi- mum? L. id. Aegylops triuncialis willd, id. Mentha pulegium var. mierophylia Frivaldszk, 67 Atriplexangustifolia var, flor. rubr. id. Ziziphora compacta Frivaldsık. id. Heroiaria incanaLarm.id, Hyperieum : Richeri _ wild. id... Cytisus leucanthus W. K. id... Alopecurus agrestis. Schrei, . id, .,- Dianthus Pseudoarme- ria M. B. Balkan. Campanula lingulata W. K. id. Lysimachia punctats W enum, b) villosaRochl Balkan. Potentilla astracanica Jacqu.. ‚id. Sceutellar. orientalisLion. b) pinnatifida Rochl, id. Lysimachia atropurpu- rea L. id. > ‚ Achillea aegyptiaca Pers. ide Teucrium poliumL. var. latifolium MB. id. Thesium elegansRochliid, 58 | Orobus filiformis Lam. id, Vinca herbacea W.K. “ p) latifoliaRochl.id, Ajuga salicifolia Schreb. id. Sesamum orientaleL. id. Geranium tuberosum L. id: Centaurea napulıfera Rochl, id. Senecio erucaefolius M. -B,b) latifolius Rechl, 7 Arenaria recurva Wulf. j id. Lithospermum Roche- Ri Frivaldsık. Rumel. Alyssum rostratum Stey, Balkan. Crocus lutens Lam. id, Diese ı5 Centurie ist nur in wenigen Exem- . Ranunculus oxyspermus M. B id. AjugachiaSchreb. id, Pediculariscomosa L. id, Anthyllis montanaL, id, Hypericum dentatum Lois, j id. Crysocoma villosaL. id. Campanula Scheuchzeri Sehult. id. Orobanche ramosa L: id. Iris lutescens Lam, id, (non pumila flor. Iuteo) Thymus nov. spec,? Ru- u melia. Trifolium formosum(mi- erocephalum Sad- ler). id. Achillea chrysocoma Frivaldszk. id. 'plaren vorhanden, daher nur für die ersteren Herrn Besteller absendbar; da jedoch die Reise noch immer fortgesetzt wird,’ so. kann man auf Ergänzungen für spätere Bestellungen hoffen. Der Preis dieser ı$ Centurie, oder :ı50 Species getrockneter türkisch-europäischer Pflansen bei un- frankirter Versendung ist auf ı8 Gulden -C. M. festgesetzt, bei, Fraukiren aber bis zur ausländi- Schen Gränze um afl. C. M höher gestellt, Die 59 Herro Abnehmer werden ersucht, bei Gelegenheit der Bestellung ihre genaue Adresse undj den Weg der Versendung genau anzugeben, Die Bestellun- gen sind bei Unterzeichnetem selbst zu machen. Pesth in Ungarn. Servittenplatz Nro. 240. Emrich Frivaldszky von Frivald, Dr. Medic. 5) Flora japonica sive plantae quas in impe- rio Japonico collegit, descripsit, ex parte in ipsis locis pingendas curavit Dr. P. F. de Siebold. Regis auspiciis edita. Sectio prima, continens plantas ornatui vel usüi in. servientes, — Digessit Dr. J. Zuccarini Von allen asiatischen Landen sind Japan und Chioa den wissenschaftlichen Forschungen der Europäer besonders im Gebiet der Naturgeschichte bisher am unzugänglichsten gewesen. Aus China besitzen wir nur wenige gleichsam zufällig bei Gelegenheit von Ambassaden, Missionen oder Handelsreisen gemachte und durch eifersüchtiges Misstrauen der Eingebornen möglichst verkümmerte Beobachtungen. Ueber das enger umgränzte Insel- reich Japan baben zwar KämpferundThunberg umfassendere Berichte geliefert, aber auch ihre Werke zeigen noch deutliche Spuren derstrengenBe- schränkungen, welchen sie sich unterworfen sahen, ‘Wir glauben desshalb im wahren Interesse der Wissenschaft zu handeln, wenn wir hiemit ein Werk ankündigen, das die reichhaltigen .botani- 60 schen Resultate einer unter glücklichern Auspizien begonnenen und durchgeführten Reise in jenem Lande enthalten soll. Hr. Dr. v. Siebold hatte Gelegenheit, vom Jahfe 1823 bis 80 als niederländischer Staabs- Arıt in Japan zu verweilen... Er begleitete in die- ser Eigenschaft im Jahre 1826 die holländische Ge- sandschaft an den kaiserlichen Hof zu Yedo, und knüpfte bey dieser Gelegenheit innige Verbindun- gen mit den ausgezeichnetsten Äerzten und Natur- forschern des Landes an. Der im Jahre 1824 auf Dezima angelegte botanische Garten füllte sich durch diese Reise mit Pflanzen aus den verschie- densten Provinzen des japanischen Reiches und das Herbarium wuchs gleichzeitig auf ungefähr 2000 Arten an, von welchen nicht allein die mei- sten an Ort und Stelle untersucht, sondern. sehr viele auch im Garten nach dem Leben abgeblidet werden kannten. Unter 700 auf diese Weise von europäischen und japanischen Künstlern (de Vil- leneuve, Tojoske u. a.) gefertigten Tafela liegen vor: Früchte, Saamen und andre interessante Pfanzen-'Theile in Weingeist; Holzproben, Arz- ney- und andre in kommerzieller oder technischer Beziehung wichtige Rohstoffe machen diese Samm- lung so vollständig, als die Umstände es gestatter« Ueberdiess. lässt sich für alle Desiderien , welche bey Bearbeitung des Materials noch vorkommen könnten, volle Befriedigung erwarten, da nach Hz. v. Siebolds Rückkehr nach Europa. Hr. Dr Bürger im Nangasaki die botanischen Arbeitea | m u m 61 bis auf den heutigen Tag fortgesetzt, und durch mehrere sehr interessante Sendungen seine Thätig- keit und seinen Eifer für die Wissenschaft bereits beurkundet hat. In einem Lande, wo jede Art des Feld- und Gartenbaues bereits in denältesten Zeiten zu dem Grad von Vollkommenheit gediehen war,‘ dass seitdem eine Art von Stillstand und Gentigen in diesen Zweigen menschlicher Entwicklung eintre- ten konnte, bot die Erforschung der Kulturpflan- “sen das grösste Interesse dar. Es wurden darum in dem botanischen Garten zu Dezima vorzugsweise die sowohl ursprünglich wild wachsenden als zu verschiedenen. Zeiten aus China, Korai und an- dern Nachbarländern eingeführten Nutz- und Zier- gewächse in der ausgedehniesten Bedeutung des Wortes versammelt,. und alle Nachrichten über dieselben zusammengetragen, welche theils der persönliche Umgang .mit unterrichteten Eingebor- nen, theils die reichhaltige japanische Litteratur darboten. Der Umfang. und. die Wichtigkeit der auf diese Weise gewonnenen Materalien veranlas- sen uns, dieselben in einem besondern Werke heraus- zugeben, welches den ersten Theil der Flora Japo- nica bilden soll, und aus 40-Lieferungen, jede zu fünf kolorirten oder schwarzen Tafeln nebst 2 bis 3 Bogen Isteinischem ‚und französischem Text im Imperial - Quartformat bestehen wird. Der la- teinische Theil .des Textes enthält alles, was sich auf descriptive und systematische Botanik bezieht. ‚Notizen über Geschichte, Kultur und Benützung 62 der einzelnen Pflanzen, so wie üher die Möglichkeit ihrer Akklimatisation in Europa werden in fran« zösischer Sprache gegeben. Am Schlusse des Wer. . kes ist eine allgemeine Uebersicht über den tech- nischen und ükonomischen Gebrauch der be. schriebenen Pflanıen, ein systematischer Index und das Verzeichniss der im Lande üblichen Namen in japanischen und chinesischen Charakteren bei- gefügt. Jeden Monat erscheint eine Lieferung, Die beiden ersten werden bereits ausgegeben. Die technische Ausführung der Tafeln ist unter unserer Leitung dem lithographisehen Institute des Hra. Minsinger im München anvertraut, welches durch seine Leistunger für die Werke des Herrn v. Martius, v, Ledebour, Agassiz u. 2. w schon rühmlichst bekannt ist. Die zweite Abtheilung der FloraJaponica, wel- che in ähnlichen Lieferungen erscheinen soll, wird eine vollständige Aufzählung aller uns zu Gebote ste- henden japanischen Pflanzen vach natürlichen Familien enthalten, in der Weise, dass von den be- kannten Arten nur kurze Definitionen von neuen oder zweifelhaften Species dagegen ausführliche Be- schreibungen mit den. nöthigen Abbildungen ge- geben werden. Zu diesem Behufe haben wir ne- ben dem grossen, v. Hrn. v.Siehbold selbst gesam- melten Herbarium uns der Benützung mehrerer reicher, von japanischen Botanikern in Gegenden, ‚welche noch kein europäischer Fuss betreten durfte, gemachter Sammlungen im Besitze des ge- ichrten Reisenden, der vorliegenden Sendungen 63 des Hrn. Dr. Bürger und einer Menge anderer wichtiger Mittheilungen zu erfreuen, welche wir der Liberalität wissenschaftlicher Institute und einzelner Gelehrten verdanken. Zur Bearbeitung des Materials haben. viele der ausgszeichnetsien Botaniker ihre gütige Mit- wirkung bereits zugesagt. Insbesondere haben die HerrnBentham, Blume, Ad. Brongniart, RB. Brown, Choisy, Decandolle, Döllin- ger, Endlicher, Fenzl, Fischer in Peters- burgl, Jacquin, Adr. Jussieu, Koch, Kunth, Lambert, Lindley, „Martius, Meyen, C.A, Meyer in Petersburg, E. Meyer in Königsberg, C. G, und Fr. Nees v. Esenbeck, Reichen- bachinDresden, Reinwardt, Ach. Richard, Röper, Schott, Schultes, Tilesins, Tri- nius versprochen, theils durch Monographien einzelner Familien, theils durch Mittheilung von. Herbarien und litterärischen Hülfsmitteln ihätig Antheil zu nehmen, und wir dürfen demnach hoffen, 'dass das Werk, dessen Redaction dem Unterzeichneten anverlraut ist, doppeites In- teresse, sowohl durch die Reichhaltigkeit und Neuheit desStoffes, als durch die vereinigten Be- mühungen so vieler ausgezeichneten Männer er- halten werde. München den ıo. April 1835. Professor Dr. Zucesrini Bestellungen auf jede der beiden Abtheilun- gen übernimmt für Oestreich . Schaumburg und Comp. in Wien, für alle übrigen deutschen Staaten F Ä 64 die L. Vossische Buchhandlung in Leipzig, Aus- serdem subscribirt man io Leiden bei Herrn von Siebold, in Amsterdam bei J. Müller, inPäris bey C, Roret, in St. Petersburg bei J. Brieff. Der Preis jeder Lieferung der Nutz- und Zier- pflanzen ist colorirt 4 Thaler, schwarz a Thaler. 4) Bei August Schmid in Jena ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezieben: Dietrich Deutschlands Flora nach natürli- chen Familien beschrieben. Ein Handbuch für Bo- i täniker, ‚Aerzte, Apötheker, Forstmänner, Oeko- nomen und Gäftner. gr. 8. ıs — ı25 Heft. Je. des Heft enthält 5 ill. Kupf. und kostet ı6 kr. Wer auf 6 Hefte voraus bezahlt, erhält dieselben für 3 Thlr. 5) So eben erschien bel Wilhelm Gottlieb Korn in Breslau und ist zu haben: Enumeratio Plantarum Galiciae et Bucowinae oder die in Galizien und der Bukowina 'wildwachsenden Pflanzen mit genauer An- . gabe ihrer Standorte von Dr. Zawadıki, ‚Prof. der. Mathematik, Physik, Botanik etc, "in Lemberg 8. XXIV. a00 Seiten. Preis ı Rıthl. \ - : Der Verfasser dieser Enumeratio plantarum beschäftigt sich seit sechzehn Jahren mit dem Stu- dium der Pflanzenwelt der Länder in einer Strecke von 70 Meilen, von der Schlesischen Gränze, deu gesamnften Karpathen wie deren höchsten Gipfeln bis an den Fuss der Siebenbürger Alpen. Die Re- ‘sultate eigener und seiner Freunde Anschauungen übergibt derseibe hiermit dem Publikum. Inhaltsverzeichnifs. m 1. Abhandlungen. Al. Braun, Dr. Carl Schimper’s Vorträge über die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Verständ- nisses der Blattsteliung, nebst Andeutnng der Blattstellungsgesetze und insbesondere der nen- entdeckten Gesetze der Aneinanderreihune von Cyclen verschiedener Maasse, 145. 161. 177. Al. Braun, Uebersicht der genauer bekannten Chara- Arten. 49. 65., Fee, Analyse des trayaux sur les thöques des li- chens. 82.97. Fieber, die wesentlichsten unterscheidenden Merk- male des Ceratocephalus falcatus und €. or- thoceras, 236. j Frivaldszky,. suceinetae diagnoses specierum plan- taram noyaruım europaeo - turcicarum. 331. Heuffel, plantarum Hungariae novarum vel non rite cognitarum Decas TL---241. Hochstetter, über Euphorbia platyphylios L., mi- crantha Steph., stricta Sin. 569. Hornschuch, einige naturgeschichtliche besonders botanische Bemerkungen über die Greifswal- der Oie. 313. - Hornung, über Gladiolus communis L., imbricatus L. und Boucheanus Schlechtend. 266. Kirschleger, geograpbisch- botanische Beiträge zur Flora der Vogesen des obern Ellsasses. 289. Klier, einige Andeutungen über das Versauern der Topfpfanzen und über die nöthigen Mittel es zu verhüten oder die davon bereits ergriffenen Pflanzen wieder herzustellen. 273. Koch, die deutschen Erigeronen. Sendschreiben an Prof. Dr. Hoppe- 257. i Koch, Semperyivum globiferum Linn. spec. plantar. 309. ‘ .Mobl, einige Bemerkungen über das Wachsthum des Stammes der Monocotyledonen. 114. 130. Nees von Esenbeck, etwas über Hro, Hofrath Rei- Eatlible. I. Bd. Nro. Y. 5 66 on a chenbachs neueste botanische Arbeiten mit ei- nem antikritischen Anhange. Beibl. 1. Protokolle der botanischen Section der zwölften Versammlung deutscher Aerzte und Naturfor- . scher. 4. 17. 33. Röper, Adam Zuluziansky’s Methodus Herbariae, Eine bibliographische Notiz. 225. €. H. Schultz, Beitrag zu einer kritischen Beleuch- tung von Thrincia hirta und bispida Both. Beibl. 90. Du Fr. Schultz, Orobanche Teucrü. 200. Tausch, Bemerkungen über Galium und einige ver- wandte Gattungen. 337. 352. Wirtgen, mycologische Beobachtungen über das Vorkommen der Pilze in den Monaten October und November 1834. 305. 321. Zuccarini, ein Vorschlag zu zweckmässiger Verei- nigung aller deutschen Speeialfloren mit Koch’s Synopsis Flor. germanicae. 193. I. Ankündigungen und Anzeigen. Dietrich, Deutschlands Flora nach natürlichen Fa- milien beschrieben. Intellbl, 64. Flora germanica exsiccata. Phanerogamia. Centu- ....Aa IX. Intelibl. 19. Erivaldszky, Antrag der im Jahre 1833 und 1834 in der europäischen Türkei, namentlich. in Ru- . melien, auf dem Balkan und Rbodope gesam- melten wildwachsenden Pflanzen. Intellbl. 53. # 67 Koch’s Synopsis der Flora von Deutschland und der Schweiz betreffend. . :361. Kützing, über Actien für. seine Reise nach Süd- deutschland. Intellbl. 45. ' He Aa Sammlungen aus Nenholland, Intellb. 1. 51. F. Nees ab lsenbeck, genera plantarom, Flprae germanicae. Intellbl. 46. Poeppig, noya genera ad species plantarum quas im regno chilensi, peruviano et in terra amazonia descripsit icanibusgüe illustravit. Intellbl. 34. Reichenbach, das Herbarium Florae germanic, be- ‘treffend. _ Intellbl. dr. Verkauf’ einer Bibliothek und eines Naturalienkabi- nets. Intellbl. 47. . Verkauf. ‚der Pflanzensammlung des Hen. Dr. Ber- tero.” Beibl. 48. “ Verzeichniss der käuflich ‚zu erhaltenden Herbarien von’ W. ‚Sieber. . Inteltbl. 43. Zawadzky,; Enumerativ plantarum Galiciae et Bu- cowinae. Intellbl. 64. Zucearini, . Flora japoniea sivre plantae quas in im- perio japonico collegit, descripsit ete. Dr. 3. F de Siebold. Intelibl. 59.. m Beförderungen und Ehrenbezcu- u gungen. Agardl, Bischof von Wermland. 15. Fries, Professor der’ Oekonomie in Upsala: “16. Ho oppe, Mit lied. der ‚naturforschenden Gesellschxti -in Danzik.' 176.’ v. Martius, N itelied der Kaiserl. Russischen Aka- demie der Wissenschaften. 176. Neuaufgenommene -Mitglieder‘ der Königl. botanı. Gesellschaft zu Regensburg. Zuecarini, ordentlicher Professor der forst- und ökonomisch - technischen Botanik in Müuchen. 176. 5 * 68 W. Berichtigung. Haskarl, wegen Riccia natans. 160. V. Biographische Notizen. v. Martiüs, akademische Denkrede auf Franz Ga- briel Grafen von Bray. Beibl. 33. VI. Bemerkungen u. botanische Notizen, Blüthenbildung der Gentiana prostrata. 48. Al. Braun, über Charen. 10. Al. Braun, über eine Missbildung au den Blättern der Aristolochia Sipho. 41. Al. Braun, über Trapa natans, 40. - Bueck, über mehrere Pflanzen der Mark. 221, Corda, Beiträge zur Lehre von der Befruchtung der Pflanzen. 23. Czihack, über die Vegetation der Moldau, .44. Duvernoy, über die Keinung der Monoecötyledo- nen. 20. N Fee, über den Ban der Theca bei den Lichenen. 8. Fee, über die Phyllerieen und besonders die Gat- tung Erineum. 25. Ueber Festuca violacea und Poa glauca. 320. Fresenius, über zwei in Abyssinien gebaute Gra- mineen. 31. - j v. Frölich, über Hieracien. 6. Gärtner, über die Erzeugung hybrider Pflanzen, 24. Gentiana altaica, acaulis, excisa, alpina, angulosa, brachyphylla und nutans. 48.- - . Göppert, über die Früchte der fossilen Farnkräu- ter. 35. Bu Ba Hochsteiter, über den Begriff von Species und ei- nige Euphorbien. 33. I Jäger, über einige Pflanzenmissbildungen. . 26. Koch, über 'Taraxdcum palustre. 240. - Linne’s Dockgrfkumotien. 95. “ Martens, über Dolichos melanophthalmos. 18. Martens, über Hydrurus erystallophorus. 19. ‚ Marteus, über das Korigeen. 659. \ “ 69 s. Martens, über Oscillateria Cortii und Anglada's Glairine. 43... v. Martius, über die Gattung Azolla. 28. v. Martius, über Euphorbia phosphorea. 40. v. Martius, über die Sporangien der Farnkräuter. 30, Myrin, Dichelyma, eine neue Moosgattung. 16. L. Nardo, über die Anwendung der Rinde der Pi- .. aus mavitima. .3B.: . . a G. D. Nardo, über die Anwendung der Algen als Heilmittel. 38. ee 5 “ Reum, über die Irdwirkung auf Pflanzen. 13. Schimper, über die Blatterzeugung im Pflanzen- reich, 39... .. 2 ws Schimper,. über die Möglichkeit eines wissenschaft- lichen, Verständnisses der Blattstellung. 7. Gr. v. Sternberg, über einen versteinerten Baum- stamm. 27... i Gr. v. Sternberg,. über die Keimung einiger aus ägyptischen . Mumien. erbaltenen Getreidekör- ner. 3.0000 den Fer. © BER Bo Ueber .Thrineia .birta, Taraxacam. glaucesceus, und Saussnrea alpina. 288, Waitz, über Uredo rosae. 34. VO. Correspondenz. Hildenbrandt, über seine Lichenographia austriaca. 378... Jan, über Asplenium Trettenerianum, ein neues Farnkraut. 32. j u Kiene, über ein.weissblühendes Rhododendron, 219. C. B. Lehmann, seltene Pflanzen der Gegend von _ Düsseldorf. 138. 0 Marquart, über die Raphiden der Mirabilis longi- flora. 351. . : - Nees v. Esenbeck, tiber Diotis ceratoides und. fer-. ruginea. 360. oo. Nees v. Esenbeck, über Halimus australis und por- tulacoides. 359. wu . Wiegmann, über die Ange des Begriffes der Tw x "Pflanzenart durch Aussantversuche, und über die aus dem Boden aufgenommenen Bestand- theile der Gewächse. 106. VI. .Curiosa Abergläubische Volksmeinungen über einige Pflan- zen. 271. IX. Mittheilungen aus. der periodischen Literutur: des: Auslands. Don, über die Charactere und Verwandschaften inch- rerer Gattungen; besonders -der Flora peruvia« :.. na. 202%. (übers. v. Beilschmied.)' . Don, über die Gattung Codon. 79. Best) - Don, Versuch einer: neuen Anordnung: er Erica- .ceae, (desgl.) : :Baibl. 71. Don, über einige engl: Farnkränter.‘ 78.. “tdesgb) ir Don, über 'Tropaeolum pentaphyllum. 79: “(desgl.) ‚Nieot;: über das 'Anatomischa' noch: lebender. und fossiler Coniferae 80. (desgl.) Wight und Walker-Arnott, neue oder wenig be- kannte ostindische‘ Pflanzengattungen. 76. (dgl) X Necrologe, D. Douglas. 256. Joseph Host. 356. XI Notizen'zur Zeitgeschichte. Berger's Sammlung von’ bayerischen "und yriecht- _ "schen Pflanzen, Eigenthum des Königl. Her- bariums zu München. 191. " Myrin neueste Werke und. Reise ‚nach. Nörwe- gen 16. x. Preisaufgabe. Preisaufgabe der. Künigl. Societät der Wissenschaf- ten zu Göttingen, über „aie secernivenden Or- . gane in den Pflanzen. 1238, - : XIH. Versammlun en.- Versammlungen’ der Königl. botan. Gesellschaft. zu Regensburg, am 11. Fehr., 8. April, 13. Mai und 24. Jtn. 2 (23 XV. Verzeichniss der- Schriftsteller. Beilschmied 73. 209. "Beihl.; 71. Braun, Alex; 10. :40. 41. 49. 65. 145. 161. 177. Bueck 221. Corda 23. Czihack 44. Don 73., 79.202. Beibl. 71. Duyernoy 20. Fee 8. '35. 8% 97. ‚Fieber 236. - Fresenius 31. Friyaldszky 331: v. Frölich 6. ‚Gärtner 24, Göppert'33. icnf, fel 341. ° Hildenbrand ' "878. Nochsteiter 33. 569. Hornschuch 313. "Hornung 266. Jäger 26. Jan 32. Kiene ‘219, Kirschleger 289. Klier 273.) Koch: 209, 340. 257.. 361. ©. B} Lehmann’ 138.: Marguart 231. v.’Mürtens 18. +19. 39. 43, v. Martins 28,30: 40: Beibl. 33. - Mokl 144.140. Mysin‘16,. Nardo» 38: €. G. .'!:Nees’y. Esenbeok Beib.'1. Fr. Nees v.. Esen- “ beck: 359... Nicol-80. .Reum 13, Röper. 225. "Schimper 7. 39. C. H. ‚Schultz Beibl. 90. F. Schultz 200. .v. Sternber 3. 27. "Tausch! 337. 352%. Wiegmann: 106: ‚Wight: und Walker Ar- Hiott‘78. " Wirigen 305. en. Zuccoarini :293. XV. Verzeichniss der vorzüglichsten Pflanzennamen. Achillea chrysocoma 336, nana 320. Acröstfchum catanense 13. “Atynos acuminatus 333, erectus ... 343. Agaricus 'alealinus 313, - aurivellus 322, Balertenlatus 312, micröscopicus 321; perkona- tus 312, procerus 309; rancidus 312, raptus ‘810; squarrosns 322. Aitonia 207. "Alzoon “ 190. Alectoria 103. AHium ammöphilum' 241, ctarinatum 223, proliferum 107, Seorodoprasum . 318. Alsine media 190: Alyssum ‚Wierzbickii "232. Andromeda Bbi. 75. Anisomeria' 204. Anthericum coaretatum’ et’ plumosum 203. An- ehin 308. Aristoldchia ‚Sipho 41, Ascidium ‘ Aspera 357, -Cucullaria et. nutars‘ :ibid. Aeperult brevifolia 859," hexaphylla' 358, Ine-, vigata 359, longiflora, hıontana, pyrenaiea' 358, [23 - zigida, Tournefortii. 359, umbellata 355. Aspi- dium dametorum 73, rigidum 74. . Asplenium Filix femina 74; 'Prettenerianum 3%. Asterisca 88. Avyena compressa 244. Azolla miero- "phylla.et pinnata 28. j Baeomyceae 98. Baxbarea arcuata et vulgaris 221. .. Biaeria Bbl..83. Blechnum boreale 76. Bor- ragineae 205. -Borrera 103. _ Bragantia 78. ....‚ Bridgesia 204. Bryanthus, Bbl. 89. Bupleu- ‘ or „rum apiculatum 335. Callista Bhl. 78. ‚Calluna.Bbl. 83. Campanula Cer-. vicaria' 224. Carex dacica 247, nemorosa 222, . Cässandra BbL.85.; Cassiope Bbl. 34. ‚Cenan- : ‚glum . quereinam :328.. Cenomyceae '98." 103. entaurea eiliata 334, Kotschiana 245, napuli- 1. fera 336, nigra 272, pullida 333. Ceramia; Bbl. 76. ..Ceratocephalus’ fakcatus et orthoceras' 236. Chaeröphyllum sylrestre 224. Chara 10, :afri- cana 53, aculeolata 67, aspera 71,. baltica 67, “ barbata 57, batrachosperma 54. Braunii 60, canescens 71, capillacea 69, capillata 70, capi- tata 51. 52, ceratöphylia 65. Chorda 50. Com- mersonii 69, confervoides 50, connivens 73, co- ‚ronata 59. erinita 58. 70, dioica 72, divergens 63, fexilis 50. 53, foetida 63, foliolosa 60, fra- gilis 68,. funioularis 63, furcata 59, galioides 71, " globularis 69, glomerata 51. 54. 55, gracilis 53 nophylla 62, Hedwigii 68, hispida 66, horridula 71, hyalina 54, intertexta 67, 71, la. :„tifolia 66, longibracteata 63, montana 63, mu- . exonata 51, nidihica 51. 52. 56. 57, Nolteana , 62,.obtusa 55, opaca 52. 60, polyphyllia 70, po- Iysperma 56, ‚Ponzolsi 55, prolifera 56, . pul- chella 68, qusilla 71, Roxburgii 59, scoparia 61, squamosa 61, stelligera 55, syncarpa 51, tenui- spina 68, tenuissima 59, tomentosa 66, translu- cens 50, ulvoides 55, vulgaris 63. Chiroste- mon platanoides 40. Chona Bbl. 79. Chon- \ Lie drilla intybacea 335... Chymocarpus 79... Cir- einaria 100. Citronella 207. Codon 79. Loe- nogonium 103. Collema 3101. Coniferae S0. Coniocarpon 100. Cordiacsae 79. 206, . Corni- eularia 105. Cortesia 206, Cotylene .yiyipa- rum 27. Örataegus Oxyacantha 319. Crocus banaticus. 255.. Cronartium 8%. Cyelopteris 36. Cystea dentata et regia 5. Daboecia Bbl. 89. Dacrymyees stillatus 327..::.Dae- dalea cinerea et unicolor 323. Dasyanthes: Bbl. 8. Delphinium junceum 355. Desmia BbE 77. Diantlius-:24, brevifolius 334. Dichelyma 16. Diotis ceeratoides 360, :ferruginea 361: Diplota- 'xis 224. : Dolichos malanophthalmos 18: . Ectasis Bbl. 80, Eleusine indica 32. Endocarpeae 104. Enterographa 89, Epacrideae Bbh 75. Ercilla 204. Eremia BbL 82 Erica Bbl. 75. Ericaceae Bbl. 71. 72, _Erieeae Bbl. 75. 'Eri- eröfigs germanici 258. Erineum 25. 82. 'Erio- dema 101. Eriodesmia" BbL.’S1. Erucastrum 224. Euphorbia lingulata 249, micrantha 33. 369, phosphorea 40, platyphylios 33. 369, ser- rulata 34, strieta 33.369. Eurylepis Bbl. 77: Euryloma Bbl. 79. Eurystegia Bbl. 79: -Exi- dia reeisa 327, Ferala hispida 333. Festuca violacea 320. Filices 30. 35. . Fissurina SS. Fontinalis capillacea, falcata et subulata 16. u Gagea stenopetala 222.. Galium 337, alpestre. 349, anglicum 353, anisophyllum 349, apricum 358, 'arenarium. 344, argenteum, 349, aristatum 341, articulatum 340. 306,. austriacum 349, baldense 347,. Bocconi 349, caespitosum 550, cinereum 342, .circaezans 340, eordatum 356, corenktum 356, corrudaefolium..342, corsicnm 345, divari- catum 353, ellipticum 339, erectum 342, fili- forme 357, firmum 342, floribundum 354, fra- Tu . er Ber “ > il 357, frutteosurm 340, glaucum 344, helveti- \. "eum 357, bereyhicum 348. 350, ‘'humifusum’355, “ incanum 344, incurvum 343. 354, Jussieui 350. “Yinifollum 341, Hitigiosum 353, lücidum 342, ma- - Yitimum 355,. inegalöspermum 344, inierosper- " yaım 353, inirütüim 344, montanum 345, mura- “je 357, nitidum 943, parisiense 353, pumilum 346. 350, 'pusülum 349, "pygmaeam 356, pyre- -- » naicuin :351, :rotundifelium 339, ‚rubrum 345, ; !gppthenienen: 355, saxatile 346. 349.. 350. sca- \ ’ bitim:'342, setaceum 354, Sieberi 356, subero- ': sum 844, sudeticum 847, supinum 349, 'sylva- ...346,. ticum 832, sylvestre 349, -tenue 350, tenuifo- lum 842,343, tenwissimum. 354,. trichephyllum tyrolense 342,. vernum 356, verticillatum 857, Villarsli 547. Gentiana acaulis, ‚älpina, , \ altaica, angulosa, brachyphyla, exeisa et nu- tans.48, prostrata et pyrenaica’47. Geum in- termedium 222, Sadleri 332. Gladiolus Bou- cheanus, communis et imbricatus, 266. Gly- plis 99. Graphideae 98, Gynoon 77. Gypso- u callis Bbl. 70. Gyrophora 102. Haberlea rhodapensis‘ 831. . Halimus australis, pe- .; :;duneulatys et portulacoides 359... Helleborus Im foetidus 190. Helonias 203. Hemecyelia 77. . Hieraciym 6.. Himantia candida 308.. Hydru- rüs erystallophorus 19. 'Ducluzelii 20," Hygro- " Fyza 78. Hymenophyllites Jaegeri 36. ' Hype- ricun 190. SEE Lamivn maculatum 224. "Lamprotes "BbE’Y8:- Le- " "ehnora 100. Lecidea 100: Leontedomasper Fares Bbt, 91, Berinif, 'chucaäsicus, ‘dubiug“ Bl: 93, lividus ‘108, pratensis Bbl. 93, : Fairaxaci- Bbl. .'91: " Lepidadenia: 78. "Leucodönt scharoides 26. Leucothve '"Bbl 97. Liehenes 84. 'Lichen exan- " thematicus et truneigenus 99. * Tithuspernum ‚Rochelii 336. _ Lobaria 101. : Lophandra 'Dbl. -%8. Lupinus Cosentint 13. -Iyonia' Bbl. 86. “ 75 Maeromeria 204. Magnolia purpurea 174. Males. herbia 208. Malva borealis’ et rotundifblik 222, Mandragora autumhälis et verna '22%., Mentha Pulegium 336, Mercurialis 174. Microelus 77. Millingtoriia 77, Mirabilis longiflora 351. Mo- notropeae Bbl: 75. Myosotis sylyäatica‘ 109. Myriotrema 88. 9. . j ö Nephroma 101. .Nerism..180, Nicotiana minima "206. Nierembergia 206, Octopera Bbl. 81. Odöhtites verna 222. Opegra- pha epipasta et macularis 99, - Orchis elegans 250... Orobanche- major 223. Teucrii 200. Oscillatoria alba et Cortij. 33. Oxytropis mon- tana 2232. \ \ Pachysa Bbl. 76. Pannaria 100. Parmentaria 89. Pasithea 205. Pertusaria.99. .: Peziza anomala et fructigena 328. -Pbyllerieae 25. 83. Phyl- ‚lodode--Bbl,-87.: Picfis’Bbl: -92. ‚Pieris: Bbl. 87. Pimpinella: nigra: 223.::' Dieus maritima«g8. Pi- tavia 206. Placodium 100,, Platynema 78. -Plec- tocarpon 101. Poa abyssinica 31, Eragrostis 144, glauca 320. Pölygala 'uliginosa'224. - Po- Iygonum Persicaria 271. _Polyporus bombyci- nus 324: Populus balsamifera 223. Porina. 99. .. _Porophora 89. Psora 100. ' Pyrenastrum 89. " . Pyrenula 99. Pyrola asarifolia' et chlorantha 223. Pyroleae Bhl 75. Ramalineae 102. Rhamnus rumeliaceus 222%. Rhi- zomorpha fibrillosa 308. Rhodadendren ferru- giueum 219. Rhodoreae .Bbl. 75. Riccia na- tans 160° Roccella 103. Rosa alba, et canina 34. Rottboellia Sandarli 355. Rubus 109, san- guineus 134. Salaxis Bbl. 82. Salpiglottis’206. Sarcographa 89. Sarcostigma 71. Saussurea alpina 288. Sca- biosa triniaefolia 333. Scorzonera humilis 224. Sempervivum Braurii, Funckü, globiferum, mon- "76 . tanum 210, ete. Sibthorpiaceae 79. Silene eolorsta 334, exaltata 333, subconica 334. Si. “napis orientalis 223. Solorina 101. Sphaeria - serpens 9329- Sphaerocarpa 78. Sphaerocoe- cus acicularis et erispus 38. 39. Spharopho- nr ron 98. 103. _ Squammaria 100. 104. Stachys - biennis et germanica 224. Steinhauera Stern- “ bergii 35. Stereocawlon 104. Sticta 100, hot- tentota 101. Stiginadium 88- Stigmatidium 89. Syringodea Bbl. 80. Taphria 82. Taraxacum glaucescens 288, palustre 108. 240. Targionia hypophylla 322. Theca- ria 99. 'Thelephora comedens, hirsuta, lactea, urpurea, sanguinolenta 325. Thelotrema 99, hrineia hirta”et. hispida 258. Bbl. 30. 90. Trapa:. natang 40. remella sarcoides 326. Tribulus 190, terrestris 336. Trifolium panno- nicum et pratense 112. Tropaeolum pentaphyl- lum: 79. Typhula phacorrhiza 326. Umbilicaria 102, Urceolaria 100. Uredo Rosae. 34. Vac Wa cinieae. Bbl. 75. Vaillantia 358, aprica, hispida . 358, humifusa 356, muralis 358, taurica 356. - Veronica agrestis 109, Bachofeniüi 253, cerassi- folia, 251. Verrucaria 100. Vicia Cosentini 13. Villaresia-207. Viola nemoralis et Ruppii Bbl. 19. Volvaria 9. w chendorfia 103. Xiphidium 203. Yen obia Bbl. 96. Zephyra 208. Zigsdenus 203. Ziziphora eumpacta 336. ‚Aiteraturberichte zur FLORA oder allgemeinen botanischen Zeitung. (0) — Im Auftrage der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg herausgegeben von Dr. David Heinrich Hoppe und Dr. August Emanuel fürnrohr. en ei Fünfter Band. Regensburg, 1835. . Inhaltsverzeıichniss. I. Literarische Berichte. a) Floren. Fresenius, Beiträge zar Flora von Aegypten und Arabien. 58. Funck, cryptogamische Gewächse, besonders des Fich- telgebirgs. HI. 38. 191. . Genth, Flora des Herzogthums Nassau. 177. Kirschleger , Stalistique de la Flore d’Alsace et. des Voges. 13. Nees ab Esenbeck,, genera plantarum Florae germa- nicae. Fasc. IV. V. 10. VII in. Schübler und von Martens, Flora von Würtemberg. 1. Sturm, Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen. II. Abtheil. H. 19, 20; 22, 235 20, 27. 145. 161: Tenore, sylioge plantar. vascularium Florae Neapo- litanae. 97. Wight et Walker -Arnott, Prodromus Florae Pen- insulae Indiae orientalis. 17. 33. 49. b) Gesellschaftschriften. Memoires de la societ& de physique et d’histoire na- turelle de Geneve. 114. Choisy, Beschreibung der Hydroleaceae. 114. — Convolvulaceae orientales. 122. DeCandolle, Ste und 6ie Mitiheil. über seltene im Genfer Garten cultivirte Gewächse. 117. 140. Duby, über die Gruppe der Ceramieae. 113. Moricand, plantes nouvelles d’Amerigue. 139. Saussure, über die Bildung des Zuckers beim Keimen des Getreides. 122. — über die Veränderung der Luft durch da Keimen und Gähren. 139. ıV c) Lehrbücher. Otto, der Schlüssel zur Botanik. ‚176. Zuccarini, leichtfasslicher Unterricht in der Pflan- zenkunde. 104. d) Monographien. Corda, Deutschlands Jungermannieen. 145. 161. e) Organographie. Duvernoy, Untersuchungen über Keinnng, Ban und.Wachsihum der Monokotyledonen. 68. Petermänn, de flore gramineo. 58. 65. f) Periodische Schriften. Wikström, Jahresberichte der Königl. Schwedischen Akademie der Wissenschaflen , über die Fort- schritte der Botanik in den Jahren 1809, 30, 31, und 32, übersetzt von Beilschmied. 108. g) Pflanzenanatomie. Mohl, Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Gewächse. I. Heft. Ueber den Bau und die For- men der Polleukörner. 81. . h) Pflanzentopographie. Dobel, nener Pflanzenkalender. 173. i) Spezielle Botanik. Kunth, Agrostographia synoptica. Tom. II. 76. Lehmann , novar. et minus cognitarum stirpium pu- :gill, 12: 165. II. Bibliographische Neuigkeiten. Woarke von Lobel. 80. Pieper, 32. Treviranus. 160. v WI. Namen der Schriftsteller, ‚von denen Werke oder Abhandlungen angezeigt sind. Beilschmied. 108. Choisy. 114. 122. Corda. 145. 461. DeCandolle. 114. 117. Dobel. 173. BDuby. 103. Duvernoy. 68. Fresenius. 58. Funck. 191. Genth. 177. Kürschleger. 13. Kunth. 76. Leh- mann. 165. v. Martens. 1. Mohl. 81. Moricand. 159. Nees von Esenbeck 10. "112. Otto. 176. Pe- termann. 58. 65. Saussure, 122. 139. Schübler. 1. Sturm. 145. 161. Tenore. 97. Walker-Arnott und Wight. 17. 33. 49. Wikström. 108. Zuccarini. 104. IV. Namen der Buchhandlungen, aus deren Verlage Bücher angezeigt sind. Barth in Leipzig 59. 65. 101. Brodhag in Stutt- gart 68. Gentral-Schulbücher - Verlag in München 104. Cotta in Stuitgart und Tübingen 76. Fibreni in Neapel 98. Hofbuchhändlung zu Rudolstadt 176. Henry & Cohen in Bonn. 10. .112. Kupferberg in Mainz 177. Max & Comp. in Breslau 108. Meiss- ner in Hamburg 165. Ösiander in "Tübingen ı. Parbury, Allen & Comp. in London 17. 33. 49. Risler & Comp. in Mühlhausen. 13. Sturm in Nurn- berg 145. 161. V. Verzeichniss der Pflanzen, über welche besondere Bemerkungen vorkommen. Abutilon graveolens 52. Acacia Farnesiana 53. obscura 144. Achillea Millefolium 108. Achiton quadratum 165. Amaryllis bahiensis 144. Psiitacina et tubiflora 143. Anacalyptae 182. Andreaea 147. 181. Anemone pratensis 178. Aniseia 134. -Antho- ceros 168. Anlirrhinum majus 9. Aracaccha escu- lenta 117. Arenaria chilensis 119. Argyreia 124. Arom maculatum 73. Aspidium ı78. Astragalus mexicanus 120. Averrhoa Carambola 44. vı . Balsamina a7. Balsamodendron 47. Batates 197, Baumannia geminiflora 140. Blaudovia striata 158, Blank worthia 126. DBlasia Funckii et Hookeri ı51. 156. germanica 161. Blechnum boreale 178. Bo- namia 137. Borrera ciliaris et tenella 185. Bre- weria 156. Bryum versicolor et Wahlenbergii 191. Calla aethiopica 72: Calonyction 123. Calyste- gia 155. Campanula speculum 9. Cardamine parvi- Nora et sylvatica 48. Cenomyce alcicornis 192. Ce- traria nıvalis ibid. Chara prolifera 178. Chukrasia ‘ga. Cissus 47. ÜCladonia.188. Üleome crenopetala 119. Cocculus suberosus 53. ÜConiocybe 190. Co- nioloma coccineum 187. ÜConvolvulaceae 192. Con- volrulus 133. Cordaea Flotoviana 160. Cornicularia aculeata et bicolor 184. Cressa 137. ÜCucnrbitaceae 51. Cuscuta 138, ‘Cycadeae 155. Cyathodium 168. Dermatodon 182. Dichondra 137. Diplomi- trium hibernicum 157. Lyellü 152. Dodonaea 47. Echinomitrium furcatum 156. ZElatine 53. En. cephalartos 166. Emdocarpon complicatum 19n. Equisetum pratense 177. ramosum 178. Euphorbia 8. Evolvulus 137. Exogonium 128. Falkia 138. Fimbriaria 169. Fissidens incur- vus 191. Fumaria oflicinalis 48. Galanthus nivalis 69. Gareinia Cambogia 18. Gilia Berterii 121- Grimmia uncinata 182. Gym- nomitrium adustum 192. Hookeri 148. Gymnoscy- phus repen‘ 163. Gyrophora 187. Hawogrthia chloracantha 122. Heteronoma 118. diversifolum et zubtriplinervium 119. Hinmbertia 126. Hydrolea 115. Hiydroleaceae 114. Hoydrolia 216. Hypericum 8. Hypnum 183. megapolita- num 183. vı Ipomaea 129. B Jaquemontia 133. - Jubula complanata et dilatata 162. Jungermannieae 145 &c. 169 &c. Jungerman- nia atlenuata 180. barbata 180. Conradi 153 cunei- folia 157. ceyeloselis 120. lancpolata 129. Menzelii 164. Mülleri 163. pallescens 180. resupinala 180, rosacea 157. rostellata 180. Schmideliana 180. sphae- rocarpa 192. WVondraczeki 149. Zeyheri 180. Larbrea aquatica 47. Lecanora et Lecidea 185. 186. Leguminosae 51. Lejeunta dilatata 150. mi- nutissima 164. Lepistemon 129. Lencojum. aesti- vum 76. vernum 69. 76. Lilmm candidım 75. Lolium arvense 68. Loranthus europaeus 9. Ly- cıum chilense 122. Marchantia 169. macrocepbala 153. Maripa ı22. Marsilea quadrifolia 178. Melaleuca Uajaputi 51. Metzgeria multifida 157. _pinguis 152. Millingto- niaceae 47. Mpnium: spinosum’1g2. Moorcroftia 126. Morima longifolia 142. Myosolis stricta 9. Myosurus 9. Myrtaceae 51. Nama 116. Nardus 67. Naregamia alata 52. Nephroma 134.: Neuropeltis 136. Opegr@ßha notha v. diaphora 192. Ornithoga- lum stenopetalum 9. " Orthotrichum fallax et xivu- lare 191. Oxalis Deppei 120... Parmelia 185. 186 &c. Pellia epiphylla 153. Peltidea 182. Pertusaria 188. Pharbitis 123. Phas- eum multicapsulare 181. rostellatum 191. uligino- sum 131. Polymeria 134. Polypodium calcareum 178. Pomaderis apetala et aspera 120. Porama 135. Potentilla supina 51. Prevostea 136. Preissia italica 155. Puccinia graminis et prunorum 192. Yıll Quamoclit 127. Racomitrium ericoides 182. Ramalına 184. Ra- nunculaceae 50. Riccia Bischoffü 167. Ricciella Heyeri 199. Riceiocarpus natans 158. Rivea ına. Roccella iincloria 19%. Romanzoflia 17. Roxburg- ‚bia 29. Sarcomitrium palmatum 159. Sarcoscyphus Ehr- harti 139. Scleranthus perennis 9. Scorzonera his- panica et humilis 104. Sedum hybridum 121. Shu- tereia 155. Skinneria 135. Solidago gracilis ı1q1. Solorina 184. Sphaerocarpus 179. Sphagnum 147. Stalagmites cambogioides 48. Surtaneae 46. Sycko- rea viticulosa 150. Syntrichia latifolia et laevipila 182. Tenaceinm globiferum 141. Targionia-179. Mi- chelii 156. Trentepohlia aurea 192. Trichostylium afline 159. Umbellferae 51. Umbilicarıa pustnlata 187. Usnea 184. Valerianella dentata 9. Verbena bractensa 121. Veronica longifolia 9. Verrucaria carpinea 192. Viburnum Lantana 9. Viscum .albam 9.. Weachendorfia acuminata 73. Walkergeas. Weis- sia compacta 191. Wigandia 116. Wilsonia 137. Xanthochymus oyalifolius a8. Xarthoxyla- ceae a0. Zamia 166. (0) Biteraturberichte all gemein en botanischen Zeitung. — ro. 1. Flore.n. 1.) Tübingen, bei.C. F. Osiander, 1834: Flora von FVürtemberg von Gustav Schübler, Med. Dr. und ord. Prof, der Botanik a. d. Univers. zu Tübingen, und Georg von Martens, Mitgl. d. landwirthschaftl. Vereins in Stuttgart. Mit einer Charte der Umgebungen von ‚Tübingen. XXXI. u. 696 S.. inkl. 8. - Die Bearbeitung einer Flora ist, von verschie- . denen Gesichtspunkten aus betrachtet, eine ebenso leichte als schwierige Aufgabe. Leicht ist sie, wenn man nach dem Vorbilde einer grossen Anzahl von Florenschreibern die Aufgabe dadurch gelöst zu haben glaubt, dass man die in einem gewissen Be- zirke : aufgefundenen Pflanzen regelrecht aufzählt, Citste, Diagnosen und Beschreibungen aus den be- währtesten Schriftstellern hinzufügt, specielle Wohn- orte und Blüthezeit angibt, und so ausgestattet das Buch in die Welt schickt. Fur den Botaniker vom Fach würde sich dann freilich sehr oft das volumi- nöse und teure Werk auf wenige: Bogen reduciren Literaturber. 1835. ı 2 lassen, da er ausser einigen Standorten seltnerer Ge- wächse nichts daraus erfährt, was er nicht schon in andern Werken seiner Bibliothek mehrmals mitge- theilt findet. Zu solch einem Werke gehört nichts als Zeit, gute Augen, nothdürftige Kenniniss der neueren Literatur und eine schreibselige Feder: damit ausgerüstet hat sich schon mancher Anfänger den ruhmbekränzten Weg zur Antorschaft gebahnt und mit geringer Mühe sich das Vergnügen errun- gen, seinen Namen in dem Leipziger Messkataloge zu lesen. Das sind aber jene Leute, von welchen Linne schon sagte: Botanophili fallaces, ephebi, hirquitallientes..... compilant furtim aliena, propria, vix detegunt. Von dieser Klasse der Florenschrei- ber sind aber wohl diejenigen zu unterscheiden, die durch einen innern Trieb zur selbstständigen For- schung geleitet die Pflanzen ihres Bezirkes prüfend mit den: darüber vorliegenden Beschreibungen und Angaben anderer Schriftsteller vergleichen und zur Förderung der Wahrheit ihre abweichenden oder | aufklärenden Beobachtungen mittheilen; die bei jeder einzelnen Pflanze nicht nur den Fundort, sondern auch die übrigen ihr Vorkommen bedingenden Ver- hältnisse genau ins Auge fassen, und ans den erhal- tenen Resultaten ein Gesammtbild der Vegetation ihrer Gegend entwerfen. Diese sind es, von wel- chen Linn6 sagt: Botanicnus verus desudabit in augendo amabilem scientiam; und ihre Arbeiten wer- den auch. dann noch in der Bibliothek des Botani- kers eine ebrenvolle Stäite behanpten, wenn die 3 fleissigen Nachkommen sieh auf ihren Schultern höher emporgeschwungen haben. Wir glauben kaum erinnern zu dürfen, dass die Verf. der vorliegenden Flora der letzteren Klasse von Schriftstellern angehören, da schon ihre Namen für die Gediegenheit des Werkes Bürge leisten. Lei- der geben uns aber schon die ersten Zeilen des Vor- wortes die traurige Kunde, dass der eine derselben, Schübler, am 8. Sept. v. J.einer ruhrartigen Seuche unterlag, nachdem er 2 Tage zuvor noch die Freude gehabt hatte, gegenwärtiges Werk vollendet vor sich zu sehen. Mit wenigen treffenden Zugen schildert der Schwager des Heimgegangenen, Dr. Kern, die wichtigsten Lebensmomente und die segensreiche Wirksamkeit desselben im naturwissenschaftlichen Fache, unter deren zahlreichen Erzengnissen die vor- liegende Flora nicht die geringste Stelle einnimmt, und als die letzte mit seinem vortrefflichen Freunde von Martens unternommene Arbeit eine um so Höhere Bedeutsamkeit erhalten hat. Würden uns aber auch nicht schon die geachtelen Namen der Verfasser ein günstiges Vosurtheil für das Buch ein- Bössen, so müsste schon der Gedanke, dass ein von der Natur so segensreich begabier Landstrich des deutschen Vaterlandes, über dessen Vegetationsver- hältnisse nur zerstrente und zum Theil unrichtige Angaben vorliegen, endlich auch eine vollständige und auf Autopsie gegründete Flora aufzuweisen hat, diese vortheilbafte Stimmung bervorzurufen vermögen. “Wie viele Isrtkümer haben sich =. B. nur durch ı?*r - [ Gmtelin’s Entmeratio stirpium Tubingensium lange Zeit in den deutschen Floren fortgepflanzt, und wie unbedeutend waren die Werke, welche Schrecken- stein, Zenneck u. a. über \Vürtembergs Flora zu Tage förderten! Die Verf. der vorliegenden ent- warfen bereits 1811 ein kritisches Verzeichniss der Würtemberger Pflanzen, forderten im Jahre 1823 durch die. Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins ihre bötanischen Landsleute zu "Beiträgen auf, unternahmen selbst grössere Reisen in die ent- fernteren Gegenden ihres Vaterlandes, und haben nach 23jährigen Forschungen dem nonum prematur in annum mehr als Genüge geleistet. Aus dem kri- tischen Verzeichnisse. ist nunmehr eine vollständige Flora geworden, die dem Botaniker um so willkom- mener seyn muss, als mit Gründ anzunehmen ist, Jass die Verf. nichis niedergeschrieben, was sie nicht mit eigenen Augen beobachtet haben, "und da dem- nach auch schon früher bekannte Antaben hier ilıre Bestäligung. "durch vorurtheilsfreie Gewährsmänner finden, während auf der andern Seite das Buch durch seine Ausfüßrlichkeit einem zweiten Zwecke, dem nämlich,. bei Vorlesungen über angewandte und öko- nomische Botanik als Grundlage zu dienen, "beson- . ders angemessen erscheint. Eine nähere Darlegang des Inbaltes möge unsere - Behauptung unterstützen. Die Viexf. berichten zuerst über die geographi- sehen Verhältwisse der Flora ‚Würtembergs. :Der Umfang derselben beträgtt 355° geographische Qu&- gratmeilen, welehe zwischen 47° 35%: und 49° 36° der » ’ 5 nörd}. Breite und 25° Ho%,.thdı 28°.0° "der Stiche Länge liegen. Dieses. Gebiet .aerfällt :näch:’ den: geo-: gnostischen Verhältnisseä' in 4! Hauptbezinke, nämlich. 1) in die vorhersschend. auf: den: Keuperfermalion und dem Muschelkalk.. liegenden ‚Gegenden }- wehin. das: würtembergische.Unterland, und den grösste Theil: des Flussgebiets des Neckarg'nebst dem Tauberges biete gehört; 2.) die auf. bulitem Sandstein, Rothlier. gendem , Granit: oder“ Ondiss : liegendeü Gegenden ;, die: hölier liegenden. Theile: :des : würtembergiszhan, Sehwärzwalded; 3.Jıdie:auf!Jurakalk liegenden Ge-! gehden, die Alp;:und 4.) die’auf Molasse,.:Nagelflühe und. dem :Gerölle ‚Oberschwabens liegenden: .Gegen=; genden. ‚Es werden. sodann :die wichtigsten ‚Höhen-; verhäliniese:.dieser verschieden Regionen, basiimmt;: der ‚auf die.. Beschaffeirkeitdes Klimas ’einwiskende miltlere . Stand : der‘ "Tesäpdratuf :nacli mehrjähkigen: Beobachjungen in Stuttgart; 359° üb. d.«M. „eBübizı- gen; 1dıofı Jüb. -d.M. -und. [Gädnkiugen, KaoTkrik: .d. M.; so! wie aneh Jdie'Aumehreren Orten 'beobathtete: Regenhöhe angegeben; 'und*eridlich die daraus. resulr. tirenden Verhältnisse dern Vegetation erläutert‘! Die Zahl. der::in‘ Würtemberg beobachteten. pharneroga- mischen Pflanzen beträgt: 1207 Arten: mit; 320 Un- terarten wildwachsender Pllanzen und.78 Arten mit: 365 Unterarten von: Cultargewächsen.. :Von. erste ren gehören 293 den ‘Monacotyledonen,:gra den Di- cotyledonen an. Unter den :Monocotlyledonen bil- den:die Gräser (85 ‘Arien: mit 35 Unterarten) und unter \dex .Bicotyledonen die .Compositen« mit 137 6 “. Arten die zahlreichsten Familien. Im Ganzen ver- theilen:sich älle Phanerogamen unter 86 Familien, von denen aber bereits 10 die Hälfte der Arten und ız nur einen einzigen Repräsentanten enthalten. Die- ses: wird tabellarisch näher nachgewiesen, und das Resultat mit dem von andern Floren Deutschlands. verglichen! Sodann folgen interessante Zusammen- stellungen ‚uber die Vertheilungsverhältnisse der auf- geführten Pilanzen an. ihre Standorte, . sowohl in qualitativer als quantitativer Beziehung, über die Farbonverkältnisse der Blüthen und über die Vege- tationsgrenzen; den Schluss der Einleitung, welche als ein iinterressanter Beitrag zur Pflanzengeographie überhanpt zu hetrachten ist, ‚bildet ein Verzeichnis der merkwürdigeren Pflanzen der Flora : Würtem- bergs nach der Höhe ihres Voorkommens geordnet. Ein der nun folgenden. Uebersicht vorausgeschick- tes Verzeichniss der bei den. seltneren Pflanzen an«: gegebenen: Finder und Einsender beurkondet die rege Thätigkeit, welche auch: für diesen Zweig der Natarwissenschaft in 'Würtemberg vorhanden ist, Dieser übersichtlichert Zusammenstellung folgen _ ‚nunmehr die Pilanzen selbst, nach dem Linne&schen Systeme geordnet, was wir um so mehr billigen müssen, als dem Anfänger dadurch das Bestimmen der Pflanzen erleichtert wird, und da die Aufzäh- lung der Pflanzen eines kleinen Länderbezirkes nach ‚natürlichen Familien immer nur ein zerrissenes Bild darbietet, das am wenigsten dazu geeignet ist, den Lernenden mit dem Zwecke aller natürlichen Sy- N 7 stematik — Darstellung des organischen Ineinander- greifens der verschiedenen Pfanzengebilde — ver- traut zu machen. Vor jeder Klasse stehen zuerst die diagnostischen Charaktere der Gattungen, mit An- gabe. der natürlichen Familien, zu denen sie gehören. Diese Charaktere werden vor den Arten ausführ- licher wiederholt, nnd überall die Etymologie der Gattungsnamen genan angegeben, was wir noch nir- geuds so schön und ausführlich behandelt fanden, und von den gründlichen philologischen Kenntnissen der Verf. zengt. In der Hinzufügung der Autori- iäten baben sich die Verf. an Sprengel’s Vorbild ge- halten, und diese immer dem ältesten Schriftsteller, bei welchem der Name zuerst vorkommt, eriheilt. Die Arten sind mit zweckmässigen lateinischen Dia- gnosen versehen, einige Abbildungen citirt und so- dann mit einer ausführlichen Beschreibung in deut- scher Sprache ausgestattet. Um das mehr oder min- der häufige oder seltene Vorkommen der Arten kurz zu bezeichnen, haben die Verf. sich der unsers . Wissens zuerst von Röhling gebrauchten Zeichen bedient, ausserdem durch eigene Zeichen das Vor- herrschen derselben in den höheren oder tieferen Gegenden angedeutet, und die Fundorte der Pflanzen höchst zweckmöässig nach den 4 verschiedenen geo- gnostischen Bezirken der Flora geordnet; was wir um so mehr zur Nachahmung empfehlen müssen, als die Botanik auf solche Weise selbst der Geogno- sie noch wichtige Beiträge verspricht. — Ueber die Beschreibungen und Angaben bei den einzelnen 8 Arten hahen wir nur wenig zu erinnern, da die Verf. von der haltlosen Neuerungssucht vieler Flo- zenschreiber mnangesteckt geblieben. sind, und es vorgezogen haben, die trellichen Vararbeiten eines Koch, DegCandolle n.a. ihrem YWerke.zu Grunde zu legen. Sie.baben sich auch der gefährlichen Klippe der Artenmacherei, woran;schon so mancher Florist scheiterte und überhaupt dem ,„‚siets erneuerten Kampfe ‚der Producenten. und Reducenten, dessen Grund weit mehr in. der., Geistesrichtung .der Be- obachter, als in. den. Beobachtungen selbst liegen dürfte,“ dadurch zu. entziehen gewusst, dass sie nach Rob. Brown’s Vorschlage. den längst anerkannten, unbestrittenen Hauptarten Unterarten „beigesellten, und dadurch den sogenannten Varietäten eine grös- sere. Bedeutung zugestanden. Im ganzen Buche spricht gleichsam die Natur selbst zu yns,. daher sind auch polemische Erörterungen entferut, geblie- ben. Mit besonderem Fleisse sind die Cerealien und überhaupt sämmtliche Culiurgewächse bearbeitet und fast nur bei diesen finden wir hie und..da ‚hinter “einer Unterart ein Nohis. Von dem Weinstocke allein sind 22 Unterarten angeführt, und bei jeder ist das mittlere specifische Gewicht des frich ausge- pressten Saftes ilırer Beeren angegeben. Euphorbia haben die Verf. in der XI. Klasse stehen gelassen, weil Bau, Farbe, Geruch und Honigabsonderung die von Linn& als Korolle bezeichneten Theile als solche bewähren, auch die Analogie der Familienver- wandten dafür spricht; dagegen ist- Hypericum iu 9 die Polyandria Trigynia und. Myosurus. in die:Po- Ayandrta Polygynia gewandert. Als Beitrag zu dem Streite uber das Viscym .der Alten führen .die Verf., an, dass diesor Name eigentlich. dem Lorunthus zu- komme, aus dessen Beeren nach Savi’s Beobachtungen in Griechenland und Süditalien: hentiges Tags’ noch der Vogelleim, bereitet‘ werde, - während dieser im Norditalien und Frankrech.'in derer Ermanglung aus der Rinde des Yiıburnum Lantana. und des lex Aquifolium verferügt werde, und .die..Beeren des Kiscum album ‚wegen :der .. Löslichkeit. ihres Schleimes ın Wasser dazu nicht taugliolh.:seyen: Un» 1er den aufgeführten Pflanzen vermissen wir einige, die an andern Orten Deutschlands gerade nieht selten sind, und daher in der Folge noch aufgefunden wer- den dürften, . dahin gehören ,w B. Veronica. longi- folia, Valerianella dentata, Campanula specur tum, Ornithogalum stenopetalum, Antirrhinum majus u.a Bemerkenswerth | ist auch, dass Myo- sotis str icta noch, gar ‚nicht, ‚Seleranthus .perennis aber hur an einer einzigen Stelle in Würtemberg beobachtet wurde. , Ein angehängles Verzeichnis ‚der plantao psendo- würtembergicae führt nicht weniger als 272 Arten auf, deren bestimmte Existenz ‚in Würtemberg . die Verf. nicht nachzuweisen vermochten, obschun sie von andern . Schriftstellern als einheimische angegeben wurden, Die beigegebene Karte liefert ein getreues Bild der Umgebungen von Tübingen und des mitt- leren Theiles der schwäbischen Alp und ist beson- 10 ders dadurch interessant, dass bei allen Hauptpunk- ten die vorherrschenden Gebirgsarten angegeben sind. Die äussere typographische Ausstattung des Werkes gereicht der Verlagshandlung zur beson- deren Ehre. . Wir schliessen diese Anzeige mit dem Wunsche, dass der überlebende Hr. Verf., dessen ausgebreileten Kenntnissen die Algenkunde schon so manche inte ressante Bereicherung verdankt, sein Versprechen, auf ähnliche ‚Weise die würtembergischen Crypto- gamen zu bearbeiten, baldigst erfüllen, und dadurch dem Ganzen die Krone aufsetzen möge. 2) Bonnae, sumtibus Henry & Cohen. 1834. Genera plantarum Florae germanicae iconibus et descriptionibus illustrata. Auctore Th. Fr. Lud. Nees ab Esenbeck, Phil. et Med. Dr. in Universitate Friedericia Wilbelmia Rhenana Pro- fessore o. p. Fasc. IV et V. (Jedes Heft mit 20 Steintafeln und ebenso vielen Textblättern in 8vo.) Es ist gewiss eine erfreuliche Erscheinung in dem wissenschaftlichen Sireben unsrer Zeit, dass das Studium der vaterländischen Pflanzen, dessen Wichtigkeit schon Linne in seiner berühmten Oratio, qua peregrinationum intra patriam asseritur necessitus darzuthun sich bemühte, auch auf deutschem Grund und Boden immer schönere Früchte hervor- “bringt. Während K och’s wortreflliche Flora Deutsch- lands zwar in langsamem aber sicherem Schritie ihrer Vollendung entgegenschreitet und die versprochene 12 Synopsis desselben Verf. als bald erscheinend gehofft werden, darf, während der unrermüdeie Reichen- bach eine der schwierigsten Familien seiner Flora excursoria in naturgetreuen Abbildungen zu erliu- tern sucht, nnd eine neue Ausgabe von Biuff’s Compendium sich vorbereitet, sehen wir mit Ver-. gnügen auch das verdienstvolle Unternehmen des Hrn. Prof. Nees v. Esenbeck, die Charactere der deut- schen Pflanzengaitangen bildlich darzustellen, in raschem Fortschreiten begriffen, und in den beiden vorliegenden -Heften wieder. eine Fülle von Zerglie-' derungen mitgetheilt, auf denen ebenso das geistige wie das körperliche Auge mit innigem WVohlgefallen und vielfältiger Belehrung weilt. Es ist mit Grund anzunehmen , dass. durch .die fleissige Benützung dieses’ Werkes und darch die Wiederholung der darin: niedergelegten Beobachtungen nicht nur die gründ- liche Kenntniss der dentschen Pflanzen befördert, sondern auch ein tiefergreifendes Studium der Pflan- zenwelt überhaupt angeregt werden wird: ein Sta= dium, das sich nicht damit begnügt, den Namen der Pülanze gefunden zu haben, und daau den Weg der Untersuchung einzuschlagen, sondern diese Untersu chung auch fortsetzt, weiter ausdehnt und dadurch . zu neuen interessanten Ergebnissen hinleitet. Aber nicht nur für das Selbststudium bietet dieses Werk ein höchst erspriessliches Hülfsmittel dar, auch dem: akademischen Lehrer wird ces bei seinen Vorträgen über Pflanzenkunde eine schr dankenswerthe Gabe seyn, da die Vorweisung dieser trefllichen Abbildun» Ä 1R; gan.'zeinen Unterricht in demselben 'Grade erleich- tern, ‚wird, ‚als, die. Kupferwerke von Schinz Schyeber, Latham,:Goldfuss, Bloch, Och- semheimer u.a. den zoologischen ‚unterstützen, Zu ‚diesem Behafe erscheiut auch :das Werk sehn geeignet in,einzeliren Blättern‘, die. es der vorkerr+ schenden Neigung ‚eines‘ jeden anheimstellen , ihre, Anordnung. nach den Prinzipien der. natürlichen nden künstlichen, Systematik vorzunehmen. - : 1.4 Mas ;viezte Heft liefert uns, ‚mit Ausnahme, den dem -Jyncaceen 'gugeikieilten ‚Gattung. Nurtheciun, durchaus Gattungen, aus der Familie ‚der: Liljaecen, Ks, tmerdEn. wimlisc der eskellt die Galtungen! Lilium; Tulipe; FratilleriayiBrythronium , Hemerocal lis, ‚Hyacinthus , Bellevalia,. Muscariy:Uropeta- lum;. Seilla, Agraphis,Ornitkogalum.,.Albucea, Gagen ,., dlläum,! Anthericum, Lloydia und 45 Rhodelus. ‚Die zahlreichen Zergliederungen heben zıisder. genauen. Analyse. des Persanthiums und der Genitalien. an, ‚satsen. sich in die der Frucht: fort-und . enden . mit, der. ireuen- Wiedergabe. der Thoile . des j Samens.: Ein. Zweig:.oder die ganze Pflanze einer _ der, ‚Gattang,. angehörigen. Species. macht ‚auch den “ gharacter vegetatipnis anschaulich.-: Der Text ist aus- führlich und’ klar, nur mit'den wichtigsten. Citaten: verselgen , zuweilen sind auch kleinere Bemerkungen “ über die Hauptunterschiede oder Verwandtschaften der Gattungen. angefügt, wozu besonders die früher nicht:so genau .autersuchien Samıen mehrfache Ver- amlassung geben. ‘ 45 ‘ Im fünften Hefte Enden wir zuerst die fast voll- ständige Reihe der deutschen Orchideen, deren mei- sterhafte Darstellung allein schon dem Verf. zum grössten Verdienste gereichen würde. Hier ist keine Copie nach englischen und französischen Vorlagen, alles Mitgetheilte ist das Resultat eigner selbatstän- diger Beobachtung und als solches doppelt werthvoll und erfreulich. An neuen Erfahrungen konnte es auf solche Weise auch nicht fehlen, weswegen wir unsere Leser auf den eigenen Bericht des Verf., den derselbe p. 747 der vorjährigen Flora mitgetheilt hat, verweisen. Die Abhildungen umfassen die Gat- tungen Orchis, Anacamptis, Loroglossum, Ace- ras, Ophrys, Gymnadenia, FPlatanthera, Ha- benaria, Herminium, Epipactis, Limodorum, Cephalanthera, Spiranthes, Listera, Neottidium, Malaxis nnd Cypripedium, und es fehlen daher von den deutschen nur noch Chamaerepes, Nigri- tella, Epipogium, Serapias,.Goodyera und Li- paris, die der Verf. noch nicht in guten Exempla- ren erhalten konnte. Möchte sie ihm die Bereitwil- ligkeit botanischer Freunde nicht mehr lange ver- missen lassen! Den Schluss djeses Heftes bilden die Gattungen der Irideen Iris, Gladiolus, Triche- nema und Crocus. Wir:sehen mit grosser Begierde der Fortsetzung dieses vortrefllichen Werkes entgegen. Mühlhausen „ Imprimerie de Jean: Risler: & Comp. 1831. Statistique .de.la Elore d’Alsace.et 14 “ des Voges qui font partie de cette province, par Fr. Kirschleger, D. M. 118 p. in 4. Wir reihen an die obige Anzeige der Flora Würtembergs einen kurzen Bericht über die ge- genwärtige Schrift, da dieselbe, obschon bereits vor mehreren Jahren erschienen, in Deutschland nur wenig bekannt geworden zu seyn scheint, und da die Mittheilungen derselben als ein interessantes Seitenstück zu denen der benachbarten Würtember- ger Flora zu betrachten seyn durflen. Nachdem der Verf. eine kurze Geschichte der Arbeiten über die Flora des Elsasses und der Voge- sen gegeben lat, bestimmt er als deren Gränzen ge- gen Süden den Anfang der Erhebung des Elsasser Jura, gegen Westen die Vogesen, gegen Norden die Lauter, gegen Osten den Thalweg des Rheines. Die- zes Gebiet zerfällt in 5 Regionen: 1) Die Rheinre- gion besteht aus einem sandigen und kiesigen Boden, mit wenig fruchtbaren Aeckern und Wiesen, ansge- dehnten Eichen- und Hainbuchen - Wäldern, vielen stebenden Gewässern, uüberschwemmten Plätzen, Wassergräben, Sümpfen u. s, w. 2) Die Region der “untern und oberen Ebene theilt sich in fruchtbare Felder, Gärten, Weinberge mit lehmigem Grunde, “in gute und fruchtbare ‚Wiesen und in das Kiesge- rölle vor den grossen Thälern der untern Bergre- gion. 3) Die Kalkregion begreift die am Fusse der WVogesen liegenden Hügel, welche aus Jurakalk und Muschelkalk,, aus Gips und Kalkmergel bestehen, und mit Wäldern, Weinbergen, Weiden und Feldern 15 bedeckt sind. 4a.) Die nntere Bergregion, deren Basis grösstentheils der Vogesen Sandstein , dann Porphyr, Gneiss, Uebergangsihonschiefer , Schlüsselstein und bisweilen auch Granit bildet, bietet theils Forsten, iheils wenig fruchtbare Felder, theils wüste, felsige Districte dar. 4. b) Die obere Bergregion besteht gröss- tentheils aus Granit und einem trappartigen Gestein, das ein Porphyr zu seyn scheint; sie theilt sich in Weiden, Forsten und Bergklüfte, ın Torflager, Bäche, Scen u.5.w. 5) Diesubalpine Region begreiftendlich die Gipfel oder Köpfe der Vogesen; die in geagnostisch. Hinsscht mit der obern Bergregion übereinkommen, Auf diese Eintheilung, welche der von Spenner iu der Flora Friburgensis gegebenen entspricht, folgt die Aufzählung der in den verschiedenen Regionen beobachteten Pflanzen, nach den Localitäten in den verschiedenen Distrieten geordnet, ohngefähr so, wie es Frank in der Rastatt's Flora geihan hat. Da der Zweck des Verf. rein pflanzengeographisch war, so sind Diagnosen, Citate und Beschreibungen weg- geblieben, nur bei ofhcinellen und Culturpflanzen finden wir hie und da eine Bemerkung über Gebrauch oder Verbreitung. Die Zahl der aufgeführten Pflan- zen beträgt 1486, die Farnkräuter, Egnisetaceen und Rhizuspermen abgerechnet 1440. Wir wollen die Zahl der Arten einiger der wichtigeren Familien bier angeben und zugleich dieselbe Zahl der Floren von Freiburg und Würtemberg zur Vergleichung beifügen: Namen der Familie. Flor. Alsat, Fl.Friburg. Fl.Würtemb, Compositae 199 126 137 Gramineae 120 83 ss 16 Nattien d. Familie Flor. Alsatic. Fl.Friburg. Fl. Würtemb’ Rosaceae 80°. 67 61 Leguminosae a 1 56 66 Cruciferae .68 51 57 Cyperaceae . .. 67 56 75 Umbelliferae 66 44 48 Labiatae 4 ...64 50 53 Ahinanthaceae. et . . Personatae .. 65° 51 51 Caryophylleae 55 39 45 Ranunculaceae a2 36 a ‚Orchideae . 40° 35 a0 Liliaceae 36 13 (31) 22. (28) Amentaceae 38 31 25 Najades 2. 33 19 21 Junceae 25 18 5 Rubiaceae 25 18 17:5. Polygoneae 24° 22 qz' Borragineae 24 17 22. Chenopodieae a1 18. 15 Solaneae : u 20 1 02024 Onagrariae.ı .ı AT |. 47 y3 Campanulaceae 16 13 15 Caprifoliacege uE 1 4% 12 Vorsiekende Zusanrmenstellung zeigt zur Genüge, dass Elsass ganz dieselben Vegelationsverkältnisse dar- bielet, als die, im naher Verbindung damit stehenden Bezirke von" ‘Wirtemberg ünd Breisgau. ‘Der Verf. verdient für diese interessante Bearbeitung der Flora seines Landes den Dank aller Botaniker und. es ist zu wünschen, dasg wir auch über andere Gegenden ähnliche Berichte erhalten mögen. - , e j Biteraturberichte allgemeinen botanischen Zeitung. —ae TO. 2. em Floren. 4.) Prodromus Florae Peninsulae Indiae orien- talis: containing abridged descriptions of the plants found in the Peninsula of British India, arranged according to the Natural System. By Rob. Wight, M.D. F. L. S., Memb, of the Imp. Acı N.Cur., Surgeon on the Hon. East India Company’s Madras Eiablish- ment; and G. A. Walker-Arnott, A. M., F.L. $.& R. S. Ed. — Vol.I. London: Parbury, Al- len & Co. MDCCCKXXIV —XXXVU. und 4808. gr. 8vo. Ein Werk wie dieses, lobt sich dem der es sah, von sclbst. Folgendes soll nur zur Notiz für solche dienen, die es noch nicht kennen. Damit aber Referent, welcher nur vorzüglich durch Herrn Präsid. Nees von Eseubeck veranlasst, diese An- ' zeige zu schreiben sich unterfängt, nicht partheiisch scheine, denkt er vor dem Anzeigen der Einrich- tung und des Inhalts des Werks zuerst, freilich von sich selbst redend, des Eindrucks erwähnen zu müs- sen, den es auf ihn machte oder seines Werthes für Literaturber. 1835. y 'ı8 ihn. Ref., welcher neue ausländische, hesonders tropische Gewächse nicht als ein ihm sehr nahe lie- gendes Studium betrachten kann, und bei welchem - sonach eine Rücksicht, wodurch ihm das Werk unenthehrlich würde, hinwegfällt, muss dennoch be- kennen, dass er selbst dann, wenn ihm noch über- diess (wie es vielleicht bei Einem oder dem Andern der Fall seyn möchte) der übrigens ganz in engli- scher Sprache geschriebene Text unlesbar und so alle charakteristischen nnd kritischen Bemerkungen unbenutzbar wären, dennoch des Buches nun nicht enibehren könnte, iheils wegen der systematischen Anordnung und der, doch immer in den lateinischen - systemat. Namen gegebenen Synonyınie und der Ab- bildungscitate, so wie der doch Jedem lesbaren Zahl und Namen der Arten und Gallungen jeder Familie und der Standörter, theils in plytogeographischer Hinsicht, weil man schon beim Ueberblicke der Na- men sieht, welche Familien und Gattungen dort reich an Arten sind, welche fehlen, welche euro- päische Arten dorthin reichen, welche analoge For- men dort auftreten; denn hierin ergibt sich durch diese Flora schon etwas Festes, da sie nicht ein blosses beschreibendes Verzeichniss einer Anzahl zu- fällig angetroffener Pflanzen darstellt, sondern für den Landstrich, den sie betrifft, eine gewisse für jezt mögliche Vollständigkeit gewährt, der Landstrich selbst aber ein bestimmt Begränztes der heissen Zone ist, zwar mil nicht unbedeutenden Gebirgen, die aber die Hälfte der Höhe der Schneelinie unter 19 jenen Breiten nicht viel überragen, und deren bota- nisch durchsuchte Höhen meist noch viel nie- driger sind, so dass nur Formeny des wärmeren Theils der gamässigten Zone, aber gar keine alpine, den tropischen in dieser Flora eingemengt sind, da- her denn die Armuth an Cruciferae, Ranuncula- ceae. Nun zur Sache. Das Werk, ggovon der vorliegende erste Band 1834 erschienen‘, wird 2 Bände bilden, es enthält die Gewächse der Halbinsel Ostindiens, diesseits des Ganges, besonders des sudlichsten und südöstlichsten Theils; von der Südspitze bis gegen 17° n. Br., also hauptsächlich der Präsidentschaft Madras nnd zwar geordnet nach dem natürlichen Systeme nach DeCan- dolle mit Beibehaltung der Jussieu’schen Classeu zu Unterabtheilnngen der DeCandolle’schen Haupt- “abtheilungen, (obschon die Jussieu’schen Benennungen nicht/eben sprachrichtig); Filices L. oder Endage- nae Crypiogamae DC. bilden $. 1. Ductulosae Arn. unter der 15. Classe Acotyledones Juss. — Die Ius- sieu’schen Classen erhalten ihren kurzen Charakter, die Familien (Ordines) ausführlicheren, zuweilen, wo ein Orda in Subordines zerfällt, wie Drosera- cege in Drosereae und Parnassieae, sind nur leztere, wie sonst Familien, charakterisirt. Die Gat- tungen, meistens von ähnlicher Umgränzung wie in DeC’s. Prodromus syst. nat., erhalten bald kürze- ren, bald ausführlicheren Charakter nebst Angabe ' des Wuchses und Citäten von Abbildungen bei La- marck und Gärtner; die Species ziemlich länger 2 20 doch keineswegs so lang als die Lessing’schen der Compositae in der Linnaea, die mehr Descriptionen seyn sollen; von Synonymen der Species nur die - wichtigsten meist neneren von DeOandolle und Sprengel und ans Werken über indische Pflanzen, von Abbildungen die von Rheede, Rumphins, Plukenet, Roxburghb, Wallich u. A. Sowohl bei den Gattungen als den Specigge folgen oft kriti- sche Bemerkungen, aber keine längern Beschreibun- gen. Da wo, was üfters statt findet, mehrere Spe- cies andrer Autoren, z. B. mehrere aus De(’s. Pro- dromus, selbst oft mehrere von Sprengel als ver- schieden genommen, vereinigt werden, sind dazu nur Name und Autor eitirt aber nicht die einzelnen DeCandolle’schen u. a. Species- Phrasen wieder- holt, nur sind sie zuweilen als Varietäten abgetheilt. Nur durch solche Gedrängtleit (und das bei engem Drucke) wird es möglich, die ganze ostindische Flora in 2 Bänden darzustellen. Zwar enthält der erste Band nur 1365 Species (in 451 Gattungen aus 83 Familien), aber bei dem eben berühbrten Zusammen- fallen ao vielen älteren angeblichen Species (für de- ren Aufstellung übrigens die Verf. sehr bescheidne Entschuldigungsgründe für ihre Autoren angeben) ist leicht zu berechnen, dass ein europäischer Botani- ker, dem nicht alle die ostindischen Originale zu Gebote gestanden, bei blosser Compilation der in Schriften aufgestellten Arten mit Hinzunahme der neuen WigbtV- und Arnott’schen die Zahl im er- isn Bande leicht auf 2000: gebracht hätte. Dorch 21 die ganz besonders zu rühmende strenge Kritik, wos ran man auch die Grundsätze des Verf. der botan. Reise in die Pyrenäen im Jahre 1925 im Edinb. n. ‘phil. Journ. 1826, 27, und seine andern Arbeiten, (Hrn. Arnott): wieder erkennt, eine Kritik, die überall auf Vergleichung® von Originalexemplared basirt ist, womit alle Quellen sorgfältig verglichen wurden, ist dieser sogenannte Prodromus schoü weiter als die meisten europäischen Floren es durch den .Lauf eines Jahrhunderts geworden sind. Ehe nun aber Ref. etwäs Weniges aus dem In- halte speziell aushebt, lassen wir den Verf. selbst sprechen ,„ 'mdem hier Mehreres aus der Vorrede theils im Auszuge, theils in Ucbersetzung folgen mag. Diese Vorrede, pag. L— XXXVII, erzählt nämlich das Anhebien und Fortschreiten der Botanik in ganz Ostindien, spricht über die gute oder minder gute Bearbeitung dort gemachter Sammlungen, über Ma» terialien und Hulfsmittel der. Verf..zu dieser Flora, ihre Abgränzung , über Grundsätze‘ der Behondlung, System und gibt eine Liste der verglichenen Auto- ren. Dieser unser Auszug darf wohl etwas lang ausfallen, weil manche Quellen von Irrthümerd darin zur Sprache kommen ,. von den erwälnten neuern Werken aber, als: Walli'ch's Pluntae Asia- ticae rariores, Roxburgh’s Flora Indica in ihrer Vollendung, noch kein. Bericht in dieser Zeit«- schrift gegeben ist;. endlich weil mat dabei nicht nur die Schwierigkeit und zugleich die Nothwendig- keit und darnmh hohe Verdiönstlichkeit dieses Unter- 22 E nehmens mehr sckätzen lernt, sondern auch aus der Angabe der Quellen und Hüllsmitiel um so mehr Vertrauen zu den Resultaten der Ausführung schö- pfen kann. Diese Mittheilung diene zugleich zu einiger Ergänzung der durch v. Martius in der Flora oder bat. Zeitung 1833 S.1— 16 (2 Th. nach Hooker’s Botan. Miscellany P. IV.) gegebenen Mitiheilung; dagegen Einiges dort schon. Gesagte hier nicht wiederholt ‚werden soll. Weeniges lautet an- ders. ($. a. im Schwed. bot. Jabresb. über 18390 Hooker’s Bot. Misc.) Nachdem bereits der Hortus Malabaricus von Rheede (in 12 Foliobänden, ‚Arhsterd.. 10686 — 1703, nach Exemplaren die 1674, 1675 gesammelt waren und den zu Cochin darnach gemachten Zeichnungen und Beschreibungen) erschienen war, 'desgleichen das Herbarium Amboinense von Rumphius, wel-. ches 1690 beendet war aber erst durch J. Bur- - mann 1741 —.51 in’ 7.Foliobänden ans Licht trat, und nachdem in Plukenet’s Werken, 1696 — 1705, viele indische Gewächse -aligebildet worden, auch Joh. Burmann’s Thesaurus zeylenicus mit 110 Kupft. 1737 erschienen war, worauf 155 Arten gut dargestellt sind, worauf noch Linnes Flora zey- lanica nach Paul Hermann’s 1670 — 77 auf Zey- lon gemachten (später von Banks. gekauften und non der Linnaean Society gehörigen) Sammlungen1747 folgte, und N. L. Burmann’s Flora indica mit 178 Abbildüngen auf 67 Kupft. im J. 1768 — war es eigentlich Joh. Gerh. König, eih Däne, Schüler . _ 23 Linnes, mit dessen Ankunft als Missionär-Arzt zu Tranquebar wissenschaftliche Botanik auf dem indi- schen Continente selbst begann. „Vor König waren wohl. Pflanzen gesammelt und nach Europa gesandt worden und Beschreibun- gen derselben in Linne’s und Anderer Werke auf- genommen worden; aber vor Königs Auftreten hatte niemand in Indien die Botanik nach Linne- &chen Grundsätzen sindirt. Seinem Beispicle folgten bald viele ausgezeichnete Männer, darunter Jongs, Fleming, Hunter, Anderson, Berry,John, Roxburgh, Heyne, Klein, Buchanan Ha- milton und der elrwüurdige Rottler, der allein den ruhmwerthen Verband überlebte. Die meisten von diesen bideten zusammen einen Verein zur Be- förderung der Botanik: auf der ‚ganzen Halbinsel so- wohl als auf Zeylon: wurden Pilanzen mit Fleiss ge- sammelt und öfters durch: die Gesellschaft gemein- schaftlich untersucht und benannt; solchen ward ge- wöhnlich das Wort: „nobis“ heigeschrieben. Naclı und nach wurden jedoch ihre Gelegenheiten zusam- men zu komınen seltener und ihr Vertrauen zu sich selbst grösser, so dass Roxburgh, Klein und Rottler anfıngen, ohne Berathung mil ihren Freun- . den Namen beizufügen; dach. dauerte ein Austausch von Exemplaren fort, so dass es selten für den einen schwierig war, zu wissen, was der aıdere meinte. Der Werth solcher ‚Exemplare ward rasch gefühlt, auch waren sie nicht Iräge im Webersenden nach Europa. Viele dieser Pflanzen wurden in. verscbie- 24 denen Werken bekannt’gemacht,, zuweilew unter dem von den-Gebern ertheilten Namen; in andern Fällen ward der Ndme verändert, zuweilen ans der Vor- aussetzung, dass das, was die indischen Botaniker bloss für eine Vartetät hielten, in Wirklichkeit eine besondere Art sey; zuweilen in Folge der noch plum- pern Meinung, dass eine von einem der Missionäre benannte’ Pflanze von einer andern gleichen Namens, die ein Anderer aus der Gesellschaft gesandt, ver- schieden seyn müsse.‘ Häufig geschah der Namen- wechsel selbst ohne: Anführung des Originalnamens als Synonyit: ein Verfahren, das viel Verwirrung erzeugt, wnd die Entwirrung der Synonyme so sch wierig gemacht hat.“ König's schätzbare Sammlungen und Manu- scripte sind wahrscheinlich noch in den Bank s’schen Sammlungen im britischen Herbarium äufbewahrt. Viele seiner Entdeckungen wurden im Suppl. Plan. tar. von Linne&.d. j., in Retzius’s Observatio- nes und durch Schrader bekannt gemacht; andere von Vahl, welcher’ :oft- entweder keine Namen bei den Exemplaren erhalten oder andere dafür. (anpas- send) substifuirt zu haben scheint. König’s leider noch nicht püblicirte Descriptionen könnten. noch heute viel Licht gewähren. „Dr. John gründete den Missionsgarten zu Tran- “quebar, in welchen viele Gewächse, hauptsächlich der Halbinsel; doch such von Zeylon versetzt: wur- den. Eine bedentende Zahl sorgfältig behandelter Exemplare ans diesem Garten sind, aus Klein’s 25 nd dem Madraser Herbaridm; in unsern! Wärldeni Wir haben sie beschrieben, nber. die, von; deren Wildwachsen auf der Halbinsel wir nicht’ auch über- zeugt waren, als zweifchhatte einheimische (mit ®J bezeichnet.“ (Die durchaus noch zu wenig’ bekann- ten Pflanzen haben das Zeichen + vorne} ı:. < 25 „Die von Rotiler verikeilien Pfaszen: werk den zum Theil von- itim selbst im ten Bande. der neuen Schriften der Berl:'Gesellsch.. naturf. Freunde (1803). sehr : unwälkommen‘ charakterisitt... Andere beschridben. Wiliden b:wy::Voahlıund Smithz und häufig ward ohne alle Rückäicht auf den voii Rottler erikeilten Namen -eiri neuer anfgestellt; diess: konnte 'iheilweise duber. kummen:, dass:die Ex- empläre weder der 'Gettangs mach’ der Species: nach gut zu: den bank pubkieikten. korzen: Phrasen passterr; aber nropäische Botäniker hätten bedenken sollen, -dass’ Rottler's Hülfsmittel zur. Belehrung nicht den ihrigen gleich wateh;,. und dass. selbst. im ihren eigenen: Werken :seiten'zwei Beschreibungen derselben: Pflanze :einandet:s0 "gleich kommen, dass sie nicht zuweilen: die -Mulbmassung aufkommen: liessen, es könne von versehiedenen Pflanzen: die: Rede seyn. - Eine andere Ursache der Namenände> rung wia.auch der verschiedenen einer. und ir selben - Pflanze. ertheillen. Charaktere, scheint: der Hang gewesen zu seyn, ‚Species auf einzelne unvoll- kommene: Exemplare zu. gründen‘, zu benennen und. zu beschreiben, ohne auf die unendliche--Wandel-: barkeit in den Blättern, der’ Behaarung und! selbst 26 im Wuchse und Ansehen, welcher alle indischen Gewächse unterworfen sind, irgend etwas zu rechnen.‘ „Die von .Klein gesandten. Exemplare sind hauptsächlich durch Willdenow beschrieben wor- den.‘ Die von Heyne durch Roth, in seinen no- vae plantarum species; Heyne schien mehr ein Jleissiger Sammler als- ein praktischer Botaniker ge- wesen zu seyn; seine Sammlungen wurden :entwe- der von Roxburgh erlangt und. waren durch die- sen benamt, oder sie. warden ın Mysore und den südlichen Provinzen gemacht und' die Namer durch Rottler hinzugefügt.“ or : Sonnerat: und:die andern zu Pondichery ansäs- sigen Franzbsen: scheinen ungehenre Sammlungen ge- macht und nach Europa gesandt zu haben. . Diese sind nicht planmässig beschrieben worden;:die La- marck erhielt. hat dieser in seiner Enncyclopedie tethkodique beschrieben: und Verfes.. dieser ‚Flora haben diese viel benutzt. » „Dr. William Rorburghi ist- t- der erste, der die Schätze des Ostens vollständig und sorgfältig be-. schrieben und in die Form einer Flora nach dem. Binnt'schen Systeme ‚gebracht hat. In der ersten Zeit seiner Laufbahn wohnte er auf der Halbinsel; beionders. in der Nähe von Sawnulcöottah, wo er reichliche Gelegenheit hatte, die Vegetation der na-. hen Circar-Gebirge zu. untersuchen. . Im Herbste 1793 ward er wegen. seiner grossen Verdienste nach' Galcutta versetzt ,-um die Superiniendanz des dasi- - gen: bot. Gartens der: Compagnie zu übernehmen: 27 - dort blieb er, seinem. Mannseripte nene. Beschrei- bungen zufügend, bis 18145“ wo das Wanken seiner Gesundheit ihn (über Helena, wo er noch: die mei- sten der dortigen Pflanze beschrieb), nach England zu gehen nöthigte, wo er die Flora noch, unter dem Beistande R. Brown’s, drucken: zu lassen hoffte; aber bald starb. — -,Vor seiner Abreise aus ‚Iadien waren mehrere Abschriften der Flora indica' ge- macht ‚worden: eine war nach England an die Ost- indische Compagnie :gesaudt worden, eine andere im Besitze des Dr. Carey zu Serampore’ geblieben; da diese . durch . Eingeborne gemacht waren, die: die Sprache nicht verstauden, so hatten sich nicht: we= nig verschiedene Lesarten. eingeschlichen, so dass es in mehreren Fällen :schwierig ist, die wirkliche Mei« nung des Autors’ zu entzifferm: diess:ist hier- Dan: so: mehr zu erwähnen nöthig, :da- wir bin und wieder bemerkt-haben, dass auswärtige Botaniker bei Ueber- setzung von Stellen der Flora ins Lateinische, weit sie. jenen Umstand nicht: beachtet und nicht vor dem Uebersetzen corrigirt hatten‘, eine gänzliche Verkeh- zung des ursprünglich geisnton Sinnes zu Wege Be- bracht haben.“ „Dr. Carey und Dr.- Wellich gaben .den I. Band, der, von Monandria: bis zu Ende der Te- trandria geht, 1820, und den Ilten, der fast die ganze. Pentandria: Monogynia enthält, 1824 her- aus: beide sind mit vielen neuen Species von Wal- lich bereichert; mehr. erschien .aber von dieser Aus- gabe nicht. Endlich ‚beschlossen die Capilaine Ja- 78 zies und BruceHoxburg h, Söhne des Dr. Rox- burgh, indem sie:einsahen, dass täglich neue Bo- täniker... in Indien auftreten, deren Arbeiten den mühsam $&eernteten und Wobl verdienten, obgleich noch verborgenen Loörhbeer ihres Vaters schmälern könnten, der Welt die Flora indica zu geben, wie sie De. Roxburgh hinterlassen. Dieses Werk be- steht: auis. 3 ‚Händen nnd: erschien 1832: der..erste Band ‚geht. von: Monandria. bis fast zu Ende der - Pentahdria Monogynia’ und. entspricht ‚genau den zwei Binden der fruheren Ausgabe, doch usiter Aus- lassung der ven Dr. Wallich zugefügten neuen Artenjider Ile umfasst das Webrige der Pentandria wad..die. falgeiden.:Classen his -Poiyandria Poly. synia;'der IIIte schliesst mit Dioecia. Im Vorbe- xichte. zuin. I. Bande wird’ gesagt, dass dds Werk in “ & Bänden. vollendet seyn. sollte, während: wir nun, nach der Vorrede. zum Mlten ‚fürchten müssen; dass es. schon geschlossen: ist, obgleich die Fernkräuter und. die- wenigen yon Roxburgh im Hörtus ben- ‚gülensis oder im Cataloge des. Caleuitaer. Gartens zur Rolygamia gebrachten Arten noch fehlen. Von , dieser Ausgabe haben wir den grössten Nutzen ge- zogen, nur- erreichte üns. der. dritte Band: erst beim Drucke der Rhamnene;: nachdem Mlalvaceae schon gedruckt waren... . Die Auflage scheint auf.cine kleine Anzahl-beschrähkt gewesen zu seyn, und hur wenige Exemplare haben.ihnen Weg nach Europa ‚gefunden.‘ „Auch: hatte Dr. Roxburgh prächtig colorirte "Zeichnungen: der meisten: seiner beschriebenen Ge- 29 wächse besorgt. Diese, an Zahl über 2000, schenkte er der Ostindischen Compagnie: ‚davon durften 300 ausgewählt werden und wurden von den Directoren unter der Aufsicht des Sir Joseph Banks heraus- gegeben : dieses prächtige Werk, betitelt The Plants of the toast of Coromandel, ward 1795 begonnen und 1816 beendet, in 3 enormen Bänden. Im Isten ist auf T. 32 die als Roxburghia benannte Pilanze dargestellt,“ was zu einer unkritischen Bemerkung von De Theis in seinem Glossaire de Botanique p- 407: Veranlassung gegeben hat, nämlich als habe Roxburgh selbst sich damit geehrt: was aber un- richtig ist, indem Dryander, unter J. Banks's Leitung, die Pflanze so benannte; Roxburgh hielt dieselbe für einerlei mit Stemona tuberosa Lour., welcher sie wirklich nahe verwandt zu seyn scheint. „Von allen nicht publieirten Zeichnungen sind durch Dr. Hooker Copien in verjüngtem Maas- siabe gemacht worden. Diese sind mit der Li- beralität, wodurch unser Freund so ausgezeichnet ist, uns zu’ Handen gestellt worden: ein Umstand, welcher unserm Werke eine Geltung verleihen muss, wozu es sonst nicht gelangen könnte; sie sind mit den vorlänßgen von Roxburgb beigefügten hand» schriftlichen Namen, und häufig auch mit den ein« heimischen Namen mit Auszügen aus seinen damals. nicht publicirten Beschreibungen begleitet. Daher hat es, obschon Roxburgh später in der Plora indica Namen gegeben bat, die von denen, wor- unter er Exemplare vertheilt, oder Zeichnungen und 30 . Beschreibungen an die.India House gesandt halte, verschieden waren, doch bei fast jeder Pflanze in unsrer Macht gestanden, seine Synonyma genügend aufzuklären.‘ 1800 und 1801 machte Dr. Buchanan Ha- milton eine Reise von Madras durch die Lände- reien von Mysore, Canara und Malabar, in Absicht vielfacher Forschungen, welche (,‚Journey from Madras througk the coutries of Mysore Canara and Molabar &c.‘“) in 3 Bänden in 4. gedruckt wurde; dieses Werk stand den Verf, nicht zu Dien- sten. Derselbe Autor hat in seinem Commentare zu Rheede's Hortus Malabaricus in den Trans- actions der Linnaean Society, XIM., XIV. und XV. mehrere neue Species der Halbinsel beschrieben: davon haben Vf. Notiz genommen. Leschenault de la Tour, ein französischer Botaniker, welcher Baudin auf seiner Reise nach den Molucken, Java. und Sumatra begleitete‘, scheint dann Director des bot. Gartens zu Pondichery ge- worden zu seyn, und einige südliche Provinzen untersucht zu haben, seine Pflanzen aber scheinen hauptsächlich aus dem Nilgerri- Gebirge zu seyn: diese hat besonders DeCandolle im FProdr. syst. n. bekannt gamacht. Im Jahr 1823 kam Dr. Wallich, der Nach- folger Dr. Roxburgh’s als Superintendant des bot. Gartens zu QGalcatta, mit einer «(durch viele Jahre gehäuflen ungeheneren Anzahl von Pflanzen - Exeın- plaren nach England. Diese Sammlungen wareu 31 theils von W. selbst und seinen Sammlern im Cal- euttaer Garten, in Nepal, Kemaon, dem Königrei- che Onde, Rolilcund, dem Thale von Deyra, in Martaban &c. &c., tbeils von Andern, z. B. von Heyne, von Noton in deu Nilgerri’s, von Moor- eroft su den Gränzgebirgen gegen Norden, von Dr. Royle in Himalaja, von 8. Webb und Dr. Govan in Sirmore, von Smith in Pandua (s. ubri- gens v. Martius in Bot. Zeit. 1834. S. 8. ff.) gc- macht worden. Die Ostind. Compagnie erlaubte die von Wallich gewünschte Vertheilung dieser Schätze unfer die ersten Botaniker unsrer Zeit, welche sie bekannt zu machen eingeladen wurden,“ Er diri- girte diese herceulische Arbeit nicht allein, sondern untersuchte selbst die meisten Materialien, um einen vollständigen Catalog mit Nummern, denen der ver- theillen Exemplare entsprechend, zu liefern; dieser Catalog getrockneter Pflanzen „List of dried speci- mens of plants in the East India Company’s Museum“ enthält 253 Folioseiten olıne die Indices; er ist lillo- graphirt und war von Dr. Wallich selbst geschrie- ben Die Vertheilung solite sich zuerst nur auf die von ilım se)bst milgebrachten Pflanzen beschränken; auf sein Ersnchen wurden aber auch andere bedeu- iende im ostindischen „House liegende bedeutendo Sammlungen zu seiner Verfügung gestellt, wovon der Catalog pag. 60 Notiz gibt (s. bot. Zeit. 1834. S.3 #.), nämlich: Herb. Russel., Hb. Madras., di. das von Klein, Heyne, Rottler und John gesammelte, Hb. Hamilt., Hb. Roxb., Hb. Fin- 32 “ layson., Jb, Wight. (weiche so in dieser Flora eitirt werden), auch die Sammlungen von Moor- eroft &c. Doch musste Wallich zu Ende des Urlaubs nach Indien: zurückreisen,, ohne trotz sei- ner persöulichen Austrengung ‚das Riesenwerk“ voll- endet za haben: die Liste schliesst mit Ngo. 7683, und noch enthält sie nur wenige Rubiaceae, wenig Gräser, keine 'Euphorbiaceae und Sapindaceae und bringt keine dsclepiadeae und Terebinthaceae. Die Asclepiadeae sind seitdem von besonders einem der Urheber dieser Flora (Dr. Wigbt und W. Ar- noli, in Contributions to the Botany of India, pP. 29 - 675.8. unten am Schlusse) geordnet und be- naunt worden; aber die andern genannten Familien sind bei der Linn@schen Societät niedergelegt und noch fast unberührt, indess ist zu ‚hoffen, dass Hr. Brown, der, wie wir wissen, die Bearbeitung der Gramineae und Rubiaceae ühernommen hat, die Untersuchung derselben in Kurzem vollenden wird; und unser. Ereund Dr. Röper zu Basel,, der von Dr. Wallich ersucht ward, die Euphorbiaceae zu beschreiben, ist, wie er uns meldet, ganz bereit an- zufangen, sobald eine Sammlung herausgelegt und ihm zugesandt seyn wird.“ (Fortsetzung folgt.) Bibliographische Neuigkeit. Das wechselnde Farbenverhältniss in den ver- schiedenen Lebens Perioden des Blattes nach seinen Erscheinungen nnd Ursachen, von Dr. Philipp Anton Pieper, Mitgl. mehr. gelehrt. Gesellschs. Nebst 4 lithograph. Tafeln. Berlin, 1834. Verlag von Th. Chr. Pr. Enslın. eiteraturberichte kur allgemein en botanischen Zeitung. — N\ro. 7 — 'Floren. 4.) Prodromus Florae Peninsulae Indiae orien- talis: containing abridged descriptions of the plants found in the Peninsula of British India, “arranged according to the Natural System. By Rob. Wight, and G. A. Walker-Arnolt. Vel. I. London: Parbury, Allen & Co. MDCCCRXXIV. (Fortseizun 8) „Es ist schwer zu sagen, ob man mehr die un- ermidliche und uneigennützige Emsigkeit des Dr. -Wallich, oder die liberalen Beschlüsse der Ostindi- schen Compagnie .bewundern soll: diese schenkte ' nach der vorangegangenen Vertheilung die gauze berrliche , für ihr eigues Museum niedergelegle Sammı- lung der Linnaean Society, .. . Diese Societät nalım sie mit tiefer Dankbarkeit an; es wurden Cabinete zur Aufnahme derselben bestimmt und schon ist die Anordnung ziemlich vorgeschrilten. ‚ Wallich hatte, ehe er Indien verliess, ein Dentamen Florae Nepalensis illustratae be- Literaturber. 1855. K) 54 > gonnen, welches ausführlichen Beschreibungen und bthographirten Abbildungen der -wichtigsten Pflan- zen Nepals gewidmet war. Es sind nur 2 Num- mern, jede zu 25 Tafeln, erschienen, welche, abge- sehen von ihrem botanischen Interesse, als erster Ver- such lithographirter boianischer Tafeln in Indien, und als von eingebornen Künstlern ausgeführt, eine Erwähnung verdienen. In England eniwarf er mit- ten in seinen andern Beschäftigungen den Plan zu einem viel splendideren Werke und führte ihn aus. Dieses Werk, die Plantae Asiaticae rariores, be- stebt aus 3 Bänden im grössten Folio CLond. 1829 — 1832) und enthält 295 colorirte Steindrucktafeln, nebst einer Charte von Indien, worauf die verschie- - denen Reisen der bedeutendern Botaniker bezeichnet sind: im begleitenden Texte findet man einige be- wunderungswürdige Monographien , wie die des Prof, Nees v.Esenbeck über die ostindischen Laurinae und Acanthaceae, die von Hrn. Bentham über die Labiatae, vom Prof. Meisner über die Gat- tung Polygonum und vom Prof. v. Martius über die Restiaceae. Dieses ist, wie Hooker sagt, sein magnum opus, worauf Wallichs Ruhm als Bo- taniker fest gegründet steht.“... . „Wir erwähnen nun der Materialien zu unsrer gegenwärtigen Flora. Wirft man einen Blick auf die von Wallich (auch Flora 1934 $. 3,4) ge- nannten Nebensammlungen, so bemerkt man, dass eine derselben von Dr. Wight, einem der Urhe- 35 ber dieses Bandes, gemacht wörden ist.*} Die Pflan- . zen wurden aus verschiedenen Theilen der Halb- insel, als: Samulcoitah und den Rajahmundry Cir- cars, Madras, den Nilgerri- und Dindygul- Gebir- gen und Courtallum erlangt. Ein correspondirendes Exemplar mit Benennung’ (obwohl leider oft ohne genaue Standortsangabe) war von den meisten zu- rückbehalten worden, wo es Duplicate gab, so dass wir nun in den meisten Fällen im Standg waren, unsere Pflanze mit der in Wallich’s Lisie genann- ten zu identihiciren. Wight war damals am botani- schen Eiablissement zu Madras angestellt und wollte eben eine bedeutende Reise antreten, die ihn auf 2 Jahre beschäftigen sollte, worin er die pllanzenreich- sten Districte des südlichen Indiens, mit Einschluss - der Küste Malabar, zu besuchen gedachte; aber die- ses Etablissement., das einzige in der Präsidentschaft Madras, ward aufgelöst, die Expedition so verhin- dert, und Dr. Wight nach Negapatam ‚versetzt, in dessen Nähe nun die Haupisammlungen geiacht ”} Wir erfahren hierdurch, dass der jetzige Mitautor dieser Flora Dr. Robert‘ W., Arzt (»Surgeon,« und in Bot. Zeit; 1834 $. 7. als »Oberfeldarzt« und thätiger Botaniker genannt} mit dem frühern As- sistaut Surgeon R. Wight (der also nicht Ri- chard heisst), welcher als fleissiger Botaniker und Zustandebringer ‘einer äusserst bedeutenden “ Sammlung, nämlich des Herb. WVight. und als. Dir. des bot. Gartens zu Madras ebendas. $. 4, 6, genannt ist, eine und dieselbe Person sey. Z# s6 wurden, die er seit seiner Ankunft in England zu vertheilen im Stande war. Seine Sammler sind in- dess in andern Theilen Indiens fleissig gewesen, so dass sich auch Pflanzen aus bedeutenden Entfernun- gen, wie Courtallum und Dindygul in unsern Hän- den gehäuft haben, Ausserdem hatte W. eine schätz- bare Sammlung von Klein’s und Rottlers Pflan- zen, kurz bevor er Indien verliess, durch Kauf er- worben: und da diese Exemplare benannt sind, so haben sie uns zur Aufklärung vieler zweifelhalter Synonyme bei Willdenow, Roth, DeCan- dolle nnd A. viel Hülfe gewährt.“ ; „Fast alle unsre neuen Species sind aus den ge- birgigen Districten; dennoch müssen wir bekennen, dass unsre Kenniniss von denselben noch sehr be- schränkt ist, sa dass, wenn die Nilgerri- und Din- dygul-Gebirge genügend erforscht seyn werden, wahrscheinlich ein Drittbeil oder noch mehr dem Pflanzenverzeichnisse der Halbinsel beizufügen seyn wird.“ ’ „Dagegen halten wir uns fur überzeugt, dass es längs der östlichen Küste, wenig oder fast gar keine Neuigkeiten mehr geben wird; die Habichtsaugen der Missionäre scheinen . dort: nichts übersehen zu haben; und dennoch sehen wir täglich Pflanzen ans jenen wohl erforschten Gegenden als neue Arten beschreiben. Diesem Uebel abzubelfen ist der unan- genehmste und wohl schwierigste Theil unsrer Be- mühungen gewesen: so verschieden waren. oft die gegebenen Beschreibungen und die Gattungen, wo- 37 zu man die Pflanzen gebracht, dass es oft einer Aus- schweifung der Imagination und des Festhaltens an einem einzelnen“kervorstechenden Punkie im Bane bedurfte, um sie zur Vergleichung zusammen zu bringen. Wo wir vollständige Beschreibungen vor uns hatten, wie in Lamarck’s Encycl. meth., haben wir uns mehr zu Hause gefühlt: in solchen Fällen fanden wir es häufig von Nutzen, die Pflanze nach der Beschreibung vor dem geistigen Auge bild- lich darzustellen, und so sind wir zuweilen im Ent- decken ihrer wahren Verwandtschaft glücklich ge- wesen; wenn wir diess aber gethan hatten, mussten wir zuweilen ehe wir die imaginäre Pflanze mit einer der unsrigen ‚ganz übereinstimmend bekamen, Theile der Beschreibung als irrig oder nach einer andern Species entworfen, ausscheiden. Unsre Be- weggründe dafür entsprangen hauptsächlich aus der festen Ueberzeugung, dass fast alle von Willde- now, Lamarck, Vahl, Roth u: A. beschrie- benen Pflanzen von der Halbinsel (oder aus Ostin- dien, wie sie sich gewöhnlich ausdrückten,) in einer oder der andern Form entweder in den vor uns liegenden Sammlungen oder in den von den Missio- nären gemachten vorkommen; und wir sind in die- ser Ansicht darch zahlreiche Fälle bestärkt worden, wo wir authentischere Materialien zu Führern be- sassen; zuweilen fanden wir die Beschreibungen so sehr von der Sache selbst abweichend , dass wir nur allein im Vertrauen auf die Genauigkeit der Missio- näre — und ihre Belehrung haben wir beim Abwä- 38 ‚gen mit andern Beweismitteln fast ohne alle Aus- nahme glaubwürdig befünden — den Glauben erhiel- ten, dass der Beschreiber dieselbe Art vor sich hatte, in andern Fällen waren die Beschreibungen offenbar erzwungen und überirieben, dass nur ein Unter- schied in Worten erschien, keiner in der Natur ‚bestand.‘ „Im vorliegenden Bande, für welchen wir allein verantwortlich sind, sind die Beschreibungen von uns selbst, ohne Beistand unsrer Freunde entwor- fen: wir haben so sorgsam als möglich die erwähn- ten Hülfsmittel erschöpft, ehe wir dazu schritten, eine neue Species aufznstellen; wegen der Unvoll- kommenheit der woır den meisten Botanikern gege- benon Charaktere der wesentlichen oder unveränder- lichen Theile fanden wir uns zuweilen ausser Stande, unsern Wünschen nachzukommen und solche Species haben wir (mit einem Kreuze '}) als zweifelhaft be-, zeichnet... Durch die Aufränmung und vielleicht Til- gung dieser möchten künftige Botaniker der Sache nützen... . Es ist leichter dem Unheil vorzubeugen, als vorhandenes zu beseitigen.“ „Unser Ur Band wird durch mehrere schätz- bare Beiträge bereichert seyn, für welche wir ihren Verfassern Dank zu sagen Gelegenheit nehmen. Prof. DeCandolle hat schon den grössern Theil der Compositae bestimmt und benannt und mehrere schätzbare Mittheilungen über die neuern Arten ge- macht. Prof. Nees v. Esenbeck hat in Wal- lich’s Plantae Asiaticae rariores (N. pP 58— 76 ' 59 & II. p. 79— 117) die ostindischen Acanthaceae und Laurinae bearbeitet und revidirt nun zu unserm Vortleile den Theil seiner grossen umfassenden Ab- handlungen ‚der speciell die Halbinsel betrifft. Des- gleichen hat derselbe uns sein Manuscript, das die Beschreibung der Solanaceae und die der Grami- neae enthält, zugestellt uud ist gegenwärtig mit unsern Cyperaceae, auch den Junceae, beschäftigt (s. unten: Wight’s Confributions). Die Labia- tae und die Scrofulariae besorgt George Bent- ham, Esq., der kundige Autor der Monographie ‘der Labiatae. Dr. Lindley übernimmt die Or- chideae, Dr. Hooker die Filices und Dr. Gre- ville die Algae. Prof. v. Martius hat schon in Wallich’s Pl. Asiat. rar. alle unsre Restiaceae und Dr. C. F. Meisner zu Bern unsre Polygona "beschrieben.“,.. . „Unsre Charakterisiiken der Gattungen wird man gewöhnlich ausführlich finden, während die der Species fast überall die Linne’sche Vorschrift von bloss zwölf Worten sehr überschreiten. Die Species haben sich indessen seit der Zeit des Vaters der Botanik so sehr vermehrt, dass man leicht ein- sieht, dass, da die specifischen Characiere jezt zwi- ‘schen mehr Arten zu unterscheiden haben, sie ent- sprechender Verlängerung bedürfen; wir gestehen indess, dass diess nicht unser Hauptgrund war. In einem Lande von solcher Ausdehnung wie Indien hat man noch vielem Neuen enigegen zu sehen: unser Ziel bei Entwerfung der Species -Charaktere war 40 x B daher , jeden wesentlichen Theil, der nicht der gan- zen Gattung gemeinsam zukommt, zu erschöpfen und die verschiedenen zu unsrer Beobachtung ge- kommenen Variationen der Belaubung und der Pn- bescenz darzulegen; unsre Charaktere mögen daher eigentlich für abgekürzte Beschreibungen, wobei alles “ Vebrige und Unwesentliche ausgelassen ist, gelten. Wir hoffen deshalb, dass, wenn neue Pflanzen ent- deckt werden, man ihre Unterschiede bald bemer- ken wird, und andrerseits, dass, wenn eine Pflanze, obschon aus einem entlegenen Landstriche kommend, unter unsre Beschreibung passt, man nicht nöthig finden wird, sie mit einer neuen Benennung zu belegen.“ . „Man wird uns wielleicht wegen des Tilgens von Species hart tadeln. Wir haben es jederzeit für ein Tändeln mit der Natur gehalten, Species nach “ geringen und wandelbaren Gründen zu unterschei- den... Bevor wir bestimmten, was eine eigne Spe- cies sey, untersuchten wir sorgfältig zahlreiche Ex- emplare von derselben und von verschiedenen Stand- örtern: und in sofern halten wir einen Vortheil vor vielen andern europäisehen Botanikern, die indische Pflanzen beschrieben haben, voraus, indem diese nur ein oder zwei vereinzelte Specimina gesehen haben. Zahlreiche Beobachtungen wurden auch an den Pflanzen in ihrer heimathlichen Lage gemacht, deren Resultat dahin ausfiel, za beweisen, was wir durch Beispiele in diesem Bande häufig nachzuwei- sen uns bemüht haben, dass keine bestimmte Gestalt di des Blattes oder Quantität der Behaarung irgend von Gewicht ist, obschon beide bei jeder Art innerhalb gewisser Gränzen der Variation gehalten sind. Was Varietäten betrifft, so haben wir deren selten, ausser wobl ausgezeichnete und ziemlich constante,, unter- schieden; wir wissen wohl, dass diese dem entspre- chen, was einige Natnrforscher Species nennen; "unsere eignen Beobachlungen haben uns aber über- zeugt, dass Varietäten und Formen, so gut wie Spe- cies, in ähnlichen Lagen und selbst in sehr verschie- denen Lagen mehrere Jahre hindurch constant seyn können, wenn man sie aus Samen zieht, er möge vom ursprünglichen Standorte oder von cultivirten Pflanzen herrühren, wovon Getreide und Küchen- gewächse Beispiele abgeben. » Die angewandte Terminologie ist entweder rein englisch, oder doch so weit, als der lateinische Ur- sprung es nur erlaubt; letzteres gilt in Bezug dar- anf, dass z. B. die Endung osus, wofür englische Grammatiker ous vorschreiben, in dieser Flora lie- ber mit ose wieder gegeben ist, weil das oft schon vorhandene englische Wort auf ous von gleichem lateinischen Ursprunge, als in anderem Sinne ge- bräuchlich, zweideulig seyn würde”) Einige, als: nn Dem Ref. hat übrigens bei dem Gebrauche engli« ö scher botan. VVerke der englisch - lateinische An- hang von Borkhausen’s botan. Wörterbuch in Ungewissheiten immer ausgehollen, auch Nem- nich’s Polyglotten- Wörterbuch der Naturgesch. 42 even (eben), smooth (olme Rauhigkeiten), gla- brous (kalıl) u. a. werden noch express festgestellt. „. pinnated wird nicht bloss uach DeC. mit ein- gelenkten Blätichen, sondern in weiterem Sinne ge- nommen, weil dieser Punkt an trocknen Exempla- ren schwer auszumitteln ist. „Unsre Synonyme sind zweierlei, beständig an- geführte Werke und solche, die es nur bei Gele- genheit sind. Zu den erstern gehören DeCan- dolle’s Prodr. Syst. nat. r. veg., die erschiene- nen 4 Bände; Sprengel’s Systema Veget. als das letzte Verzeichniss nach dem Linn schen Systeme, obgleich in vielen Punkten incorrect. Rotbh’s N. Plantarum Species; Roxburgh’s Plants of the coast of Coromandel und seine Flora Indica in beiden Ausgaben; von Abhildungen ohne systematische Beschreibungen sind: Rheede’s Hortus Malabari- cus, Rumphius Herbarıum Amboin., Bur- mann’s Thesaurus Zeylan. und Plukenet’s Abbildungen cilirt; nnd von Calalogen Wallich’s erwähnte Liste und Wight’s Catal. Cataloge (Ca- thut dasselbe. Die nicht zahlreichen englischen Termini, die nicht aus dem Lateinischen kommen, kann auch der Nicht- Engländer sich fast mecha- nisch einlernen und benutzen, wie Nıchtlatei- ner nur mit Hülfe der erlernten lateinischen Kunstausdrücke nach Persoon’s Synopsis ‘ Pflanzen zu bestimmen versuchten, wie Refer. öfters sah. ' 43 talogue of dried specimens of plants distribut by Dr. Rob. W.), welche beide, um als Beilagen zu den vertheilten Pflanzen - Exemplaren zu dienen, li- thographirt worden. Die andere Classe von Auto- ren führen wir hier nicht einzeln auf; Linnaeus, Vahl, Willdenow, Lamarck n. v. A. wären zu nennen: diese werden nur citırt, wenn sie ent- ‚weder einer neuen Species, oder einer alten eine neue Benennung gegeben. Bei den Büttneriaceae konn- ten die Vf. Schott’s und Endlichers Meletemata bot. sich nicht zur Benutzung verschaffen; aber die meisten dort vorgeschlagenen Gattungen mögen zu denen gehören, die St. Hilaire transitorisch nennt. Ueberall, wo wir ein authentisches Exemplar aus eines Autors eigenem Herbarium gesehen und #org- fältig untersucht, oder ein correspondirendes vor uns hatten, als wir die Pflanze beschrieben, haben wir nach DeC’s. Beispiele ein Ausrufungszeichen (!) beigesetzt.“ i „Man tadelt es vielleicht, dass wir nicht ein- heimische Namen gegeben haben; solche haben wir absichtlich umgangen.“ . ... Wallich sagt in seiner Ausgabe der Flora indica II. p. 99. dass die von den Eingebornen Nepal’s den Pflanzen gegebenen Namen im Allgemeinen ungewiss und schwankend sind, und er werde sie nur gebrauchen, wo er von ihrer Richtigkeit ziemlich überzeugt sey; undCarey l..c. p. 415. zum Worte Munho-khoshee: „Der hier gegebene Newar-Name ist im Auszuge aus Dr. Buchanan’s Briefe Munko-khoshee geschrieben, B ‚ 43 und ist einer von den Hunderten , die leicht durch solche Missverständnisse entstehen können, wenn mit den Sprachen der Eingebornen nicht oder wenig bekannte Personen aus deren Munde Wörter nieder- schreiben. Dr. Buchanan sprach nur das Hin- dusiani, und ein Newar gab ihm auf eine Frage zur Antwort: Munko-khoshee (-koschi), welches Wort ein hinclustanisches ist, und Herzensfreude oder Er- götzen bedeutet. Vielleicht benennen die Nepalesen den Baum mit diesem hindustanischen Worte, wahr- scheinlicher aber ist es, dass jener Mann nur sagen wollte: „es sey ein ergötzlicher Baum.“ (Unter Averrhoa Carambola, p-. 121. dieses Prodr. wird atch nach Hamilton angeführt, der Name Caram. bola. sey nichts, sondern heisse im Sanskrit Karma- ranga, in der Vulgärsprache dort in Kamdranga, & corrumpirt; und W. &. A. schreiben p. 122. eine‘ Cedreleengaitung, die Adr. de Jussieu Chukrasia xiannte, nun Chickrassia, weilRoxburgh den im Hori. Beng. falschgedruckten einheimischen Namen in „Chikrassee“ berichtigt hat, ferner der zeyloni- sche Name der Stylocoryne VWebera Rich. 'sey nithı Tarenna, wie Gärtner sie nennt, sondern Tarına.y“ „Was die Begränzung des Gebietes unserer Flora betrifft, so wird man dieses bei einem Blicke auf die Charte sehr ausgedehnt finden: es war unser Plan, den ganzen Landstrich, der innerhalb des ungleichseitigen Dreiecks, welches vom Cap Comorin, Surst und Rajahmuhdry gebildet wird, zu umfassen , 3 45 oder in andern Worten, den Strich von $& bis 21° N. Breite an der Westküste und bis gegen 17° an der Ostküste, und von 73 bis 83° östliche Länge. Aber die Küste Malabar ist seit Rhecde’s Zeiten fast ganz vernachlässigt worden, und trotz unserer äusser- sten Bemühungen haben wir "nicht eifie‘ einzige Spe- cies aus der Präsidentschaft Bombay erlangen können. Nach der Charte in Wallich’s’ Plantae As. rar. scheint der Obrist Sykes die Umgegend von Bom- bay durchforscht zu haben, wir sind aber‘ ohne Kunde von seinen Sammlungen. “ Die Uebersicht des vom den Verfassern einge- schlagenen schon berührten systematischen Ganges ist folgende: A. Dicorrnenönes Fans! _ ‚Exogenao DE... TI. Thalamiflorae De@.::Cl. 1. Hypopetalae 1. I. Calyciflorae DC.: Cl. 2. Peripetalae J. 3. Epipetalae J. 3. Epicorollae corisantherae J. 4. Epicorollae corisantherae J. 6. Pericorollae J. JH. Corolliflorae DeC.: Ol.7. Hypocorollae J. IV. Monochlamydeae DC.: CI. 8. Hyposta- mineae J. 9. Peristamineae J. 10. Epistami- nese J. 11. Dielines-J: $. I: Angiospermac. $. a. Gymnospermae. =. MonocoTYLEDONES J. — Envocexae Pai= ' j NEROGAM. Dc. a1 12. Monoepigynae J. 135. Monoperigynae J. 14. Monohypogynae. a6 .C.01. ı5. Acorguevones Juss. $. tr Ductulosae Arn. — Endogenae CryptogamaeDC, '& 2% Eductulosae Arn. — Collulares DC. Rhizantheae kommen ‚hier nicht zwischen Mono- und Acotyledonsae, nach angegebenen Gründen. .. Ueber die, „Flora selbst und aus derselben nun Einiges: — Dieser Iste'Band, von den vollkommenen Gewächsen 'anbebend, umfasst die Hypopetalae I oder Thalamiflorae DC; von DeC». Calyciftorae aber die grosse Classe Peripetalae J., die Epipetqlae J. und die Epicorollwe corisantherae-- Auch dieser Band hat schon sein vollständiges Register der Abtheilungen, Familien, Gattungen und Species nebst Synonymen. 1m Texte sind die Gattungen jeder Familie besonders. numerirl; die Species aber iu jeder Gattung für sich benumerirt und ausserdem mit der fortlaufenden der ganzen Flora bezeichnet. Herr W. Arnott, zum Trennen sonst.nicht ge- eignet, stellt doch 3 nene Familien auf: Milling- toniaceae, zwischen Sapindaceae und Meliaceue; mit 2 Species; die Xanthoxylaceae („Zanthoxyla- ceae*) Arn., welche die Xanthoxylege N. ab E. & Mart. und die Ailantheae Arn, umfassen, zwischen Rutaceae und Simarubeae,; und Suria- nege mit nur einer Gattung zwischen Crassulaceae und Ficoideae. Bei den Bixinae wird Don’s ab- weichender Meinung uber ihre Verwandischaft er- wähnt. Neue Gattungen sind wele, meistens aus ganz “ a7 neu entdeckten Pflanzen, gebildet; z. B.: unter den Celastrinae: Pleurostylia; unter den Legumi- nosae: Geissaspis, Shuteria und Johnia (weil Johnia Raxb. = Salacia), diese Johnia W. & A., hiess im Texte noch Notonia W. & A., welcher Name aber in den Addendis, wegen DeC's. früherer Notonia in Arch. de Bot. Dechr. 18353. (nun auch in Wight’s Contributions p. 23., s. unlen) mit Johnia vertauscht wird; unter Umbelliferae: Ozo- dia; unter Rubiacese Guettarda: Santia und Eupyrena. — Auch Wiedervereinigungen von Gattungen kommen vor: Cissus kommt unter Pitis als Abtheilung; Balsamodendron Kunth zu Protium; Balsamina DeC. zu Impatiens zurück. Larbrea aquatica unter Stellaria. , Beispiele der sehr häufig vorkommenden Species, unter welchen mehrere (2-3-3)Species des De- Candolle’schen Prodromus, selbst vonSprengel aufgeführte, vereinigt werden, theils als ganz gleich, theils als Varietäten, sind unter andern: Anamirta Cocculus (Menispermum Cocc. L., Cocculus suberosus lacunosus, orbiculatus und Mlavescens DC.); dann Cocculus acuminatus; Sida acuta und. andere ‚Sidae; Pitis adnata, unter Pitis tomentosa stehen sogar vier Heyne- Roth’sche Species, die auch DeC. im Prodr. hat. Beiläufig: bei Sida acuta ist ein Druckfehler, nämlich Rumph. Amb. 5.t. 18. f. 2. (übrigens als “mala,, citirt) statt 0. t. 18. f. 2.— Bei Do- donaea ist nebenbei gesagt, wie an 4 benamte 48 Arlen zur D. viscosa gehören mögen. Cardamine sylvatica mit 4 andern und mit? pärviflora DC. werdeu zur C. kirsuta gezogen. Diese Pflanze, so wie Capsella Bursa pasipris, erinnern an Europa, sind aber als ursprünglich wild dort angeteben, in gebirgigen Gegenden. Fumuria offeinalis ist aber, als wahrscheinlich eingewandert, mit’ * bezeichnet, desgleichen Papaver somniferum als eingeführt. — Bei Xanthochymus ovalifolius Roxb. — Stalag. mitis cambogioides Moon Catal. Fl Ceyl. pl. (et Murr.?) ist gesagt, dass nur dieser ein in den Künsten brauchbares Gummi - Gutti gebe‘, nicht die Gartinia Cambogia , (Cambogia gutta L.) ®). j “ (Beschluss folgt.) ”) Ein Beispiel nomenclatorischer Kritik: Bei Gom- phia Schreb. p, 452, ist gesagt, dass wahrschein- lich Walkera serrata W. zur ostindischen G. angustifolia gehöre und = Gärtner’s Fı- gur seiner Meesia (oder Walkera) sey, die Gattung Walkera sey gewiss nur auf eine ame- ricaniısche Pflanze einzuschränken, da aber der Name der zeylonischen Walkera nicht nach einem Autor so gemannt werden, sondern weil sie auf Zeylon Wal kaera, wilder harter Baum, ": (gewöhnlicher jedoch bo kaera) genannt wird, .‚ demnach dieser Baum nur der indischen Pflanze \ "bestimmt ist, so wäre die americ. Pflanze neu zu benennen; wolle man ihr jedoch den Namen Wal- kera lassen, so sey er dann nicht mehr = Walkaera, sondern die americ. Pflanze möge dann fortan zu Ehren des Obrist Walker, jetzi- gem Gouverneurs von Zeylon, eines Förderers der Botanik, Walkera heissen. Biteraturberichte ur allsemeinen botanischen Zeitung. an \T0. m Floren. 4.) Prodromus Florae Peninsulae Indiae orien- talis: containing abridged descriptions of the plants found in the Peninsula of British India, arranged according to Ihe Natural System. By Rob. Wighbt, and G. A. Walker-Arnott. Vol. I. London: Parbury, Allen & Co. MDCCOXXXIV. Beschluss) \ Vergleichen wir die Zahlenverbältnisse der Spe- cies jeder Familie dieser Flora mit deren Anzahl in der Berechnung derselben nach Wallich’s gros- ser Liste durch v. Martius, die dieser seiner be- lehrenden Erzählung aller ostindischen botanischen Reisen in Flora 1834. S. 1 — 16. beigefügt hat, so finden wir zwar durchschnittlich im Prodr. Fl. Peninsulae nur ungefähr die Hälfte des Zahlen- xeichthums jenes grossen Catalogs, theils wegen der Einziehung oft mehrerer Nummern unter einer Species, theils aber und am meisten wegen des be- stimmten beschränkten Gebiets, dessen Flora aber Literaturber. 1835. 2 50 ” dennoch vollständiger gegeben, also phytogeographisch beichrender ist, während jene grosse Liste Gewächse der entlegensten von einander getrennten Gegenden und der verschiedensten Regionen und Klimate, von ‘4° n. Breite und von der Meeresfläche bis zur Schneegränze 12000 — 16000 F. enthält. Daher kommt es, dass wir aus Familien mit vielen europäischen und ‚alpinen Formen, z. B. Ra- nunculaceae, in dieser Flora nur £ (23) der Arten- zahl der Wallich’schen Liste finden, so auch Rhamneae und Celastrinae nur £, Suxifrageae gar nur 5 (2:18); in tropischen Familien umge- kehrt weit über die Hälfte, Bombaceae 4 gegen 5, Bültneriaceae 32:52, Oxalideae 1:6, Cucurbi- taceae 49:66, Hubiaceae zählt man 155 heraus gegen 260 dort; selbst absolut melır (im Prodr. Fl. Penins.) fiuden wir Portulaceae 9:8. Dass aber in dieser Flora dennoch in einigen tropischen Familien verhältnissmässig wenig gegen Wallich’s Liste vorkommt, wie von Magnoliaceae, Melasto- maceae, Myrtaceae lässt vermuthen, dass Wal- lich’s Liste durch die Sammlungen aus Hinterindien daran besonders reich geworden seyn mag, wo übri- gens besonders den Strömen entlang gereiset ward. Die Flora hat verhältnissmässig mehr Terebinthaceae, weil sie in Wallich’s Liste noch grossentheils feh- len (laut Vorr. Ues Prodr.) Es mögen hier die Namen der Gattungen der in dieser Flora so sparsamen Ranunculaceae mit der Zahl ihrer Species folgen, und die der Myrta- 51 ceae. — Ranunculaceae (p. 1 —), Clematis 3. Na- ravelia 1. Thalietrum 1. Anemone 2. Adonis 1. (aestivalis). Ranunculus 3. einer dem R. acris nahe; Delphinium 2.— Myrtaceae (p. 326 — 334) Melaleuca ı. (M. Cajuputi gibt allein das Oleum Cajuputi, hier auch Bemerkung, über wahrscheinlich 1 oder 2 andere Arten) Sonneratia 2, Punica 1, ‚Psidium 2 od. 3, Myrtus ı, Syzygium Zundid unbekannte; Eugenia 6,'‘Jambosa 4, Barringto- nia 3, Careya. Rxb. 1 — Nach den Leguminosae, der reichsten Familie, deren hier 371 Species in 87 Gattungen sind (pag. 1735 —2085), folgen nach Artenreichthum die Compositae (erst im II. Bande) dann die Rubiaceae (im I. Bande) mit 155 Species in 36 Gattungen. Die Umbelliferae dagegen, die der nördlichen gemässigten Zone angehören, sind sparsam vorhanden, nur 27 Species in 16 Gattun- gen, der frühern Annahme entsprechend; noch ärmer desslaalb die mehr Kälte vertragenden oder Hitze fliehenden Cruciferae. Rosaceae sind wenig, weil die’vielen Flochgebirgs- Potentilleaeund Pyri&e: fehlen; Potentilla supina ist dort. — Auch indie ser Flora finden wir, wie zu erwarten, besonders unter den PPasserpflanzen viel weiter verbreitete und europäische Formen, z.B. Ludwigia, Trapa, Serpi- cula, Callitriche, & Myriophylia, ‚Goch in andörd Species derselben als bei uns. nn Physiolagisch - „morphologische Betnerkungenkom: men oft vor, z. B, bei den Cucurbitaceen Erklärung der Kürbisfrucht; anderwärls die N&uesten Deutun: BE 52 gen der Theile, oder eigne neue, die meist im Fa- milien- oder Gattungscharakter ausgesprochen sind; m. vergl. Punica, Rosa. Seltener als bei manchen Autoren kommt irrige Schreibung von Namen vor, die dann nur von An- dern so aufgenommen ist, wie Ilicineae statt Jli. cinae, Bytineriaceae st. Büttneriaceae, Hymeno- dyction st. Hymenodictyon. j Eine Hauptsache ist in diesem Werke noch das Citiren der Abbildungen, deren sehr viele noch gar wicht, andere unsicher, noch andere unrichtig ge- deutet waren. Die vielen Orangen bei Rumphius erhalten z. B. nun auch ihre Deutung nach Risso’s ‘ Nomenclatur. Ein paar Beispiele der erst nun neu entdeckten Gattungen und Arten, wozu ältere Ab- bildungen gehören, ist unter andern Abttilon gra- veolens W. & A., welche Art indess nach den Verf. vielleicht mit 4A. indicum und asialicum (Sida indica et as.) &c. zu einerlei Art gehören könnte, dann Naregamia (n. g. Meliac.) alata W. et A.— Nela- Naregam Rheed. M. X. t. m. Pluk. Phytogr. t. 303 f. 3. Referent hält nun den Besitz dieses Werkes, nachdem es einmal erschienen, für eben so unent- behrlich, als es für uns manche neu erschienene Specialfloren europäischer Länder wegen der nöthi- gen Rücksichtnahme auf Gattung- und Artenumgrän- zung, Synonymie, Charakteristik, die geographische Vertheilung der Familien, und Gaitungen und Ver- breitung der. Arten :&c. bisher gewesen, sobald sie 53 einmal durch ihr Erscheinen die wissenschafllichen Ergebnisse und zugleich das Material erweitert und vermebrt hatten. Insofern Verfasser von europä- schen Landesfloren und selbst von Specialfloren deutscher Provinzen die Gattangs- Charactere nicht bloss nach ihren wenigen einheimischen Spe- cies modeln dürfen, dass nur diese hineinpassen, sondern entweder ihnen die Linneische Umgrän- zung oder, wo diese nicht mehr genügt, eine dem Zustande der Wissenschaft angemessene zu geben haben: pflegt auch der europäische Florist die Um- gränzung der Gattungen auch in ausländischen Floren nicht zu ignoriren und wird künftig die der ostin- dischen eben so wenig umgehen, als bisber die in v. Humboldt’s und v. Martius’s Werken, deren Resultate man doch wenigstens in allgemeinern Wer- ken, wie in De Candolle’s Prodromus etc. mit verarbeitet überkam; jedenfalls wird zu erwägen seyn, ob, um nur ein Beispiel zu wählen, z. B. die Gattung Elatine so zu fassen sey, dass, wie bei W. Arnott, Bergia (und Nuttallia) mit inbegrif- fen sind, oder ob nach Gründen nach Cambessede 3 oder anders; noch dringender wird dies für Bear- beiter südlicher Floren, da atıch ältere Species hier nene Gattungen bilden, wie mit Acacia Farnesiana hier die neue Gattung Pachellia begründet wird, wie Cocculus suberosus mit einigen Var. (die ın DC. Prodr. als Arten stehen) die Anamirtla Colebr. bildet. Bevor nun nicht in ein neucres, dem De Candolleschen FProdromus ähnliches Werk 54 namentlich z. B. in Kunth’s hegonnene Enume- ‚ratio alle neuen Ergebnisse dieser ostindischen Flora aufgenommen sind, wird man für alles Ostindische stets an diese Quelle. selbst zu gehen haben, was Be- hufs der Vergleichung anderer Floren mit der dor- tigen noch unumgänglicher ist. Da sich so dieses Werk selbst als unentbehrlich darstellt, so ist sein Eingang und fleissige Benützung auch auf dem Continente zu hoffen; und dieses ist zaun nicht bloss der Wissenschaft wegen zu wünschen, sondern auch um des Verlegers und um der Verf. selbst willen, welche dem Buche in mehrfacher Hin- sicht, auch in pecuniärer, sehr viel geopfert haben; in der That müssen dessbalb selbst diese Autoren in nicht geringem Maasse dem Absatze entgegen sehen und es bedarf nicht erst der Erinnerung, dass das Unternehmen, wodurch Wallich’sund Wighrs Pflanzen ihre Erklärungen finden, allerdings auch’ anf Deutschland rechnet, welchem diese Pflanzen durch die bekannte liberale Vertheilung zur raschen Förderung des Gauzen gespendet wurden. Neben dem Titelblaite finden wir die Ankun- digung: Dr. Wight hat in Indien zahlreiche co- lorirte Zeichnungen von im Prodromus beschrie- benen Pflanzen, den schon davon in Hooker’s Bo- tanical Miscellany gestochen publizirien ähnlich, fertigen lasseu, und will eine Auswahl derselben von 100 oder 200 herausgeben, sobald durch Subscription, | | 55 die beı den Verlegern 'des Prodromus zu machen ist, die Kosten gedeckt sind. Die Tafeln möchten Quartformat haben. Der Preis dürfte bei 150 Sub- scribenten nicht höher als 5 Pfund für jedes Hun- dert seyn. Dieser Flora zur Seite gebt noch ein in einzel- nen Bändchen erscheinendes Werk, welches Mono- graphien einzelner indischen Familien entbält, und dessen hier zu erwähnen ist, weil darin auch Ma- terial fur den Il, Band der Flora zubereitet ents halten ist, nämlich: die von Wight besorgten „Bei- träge zur botanischen Kenntniss. Indiens“ unter dem Titel: Contributions to the Botany of India. By Ro- bert Wight, MD. F. L. S. &c. &c, Lond. ‘ Parbury, Allen & Co. Ein Heftist schon erschienen 1834. 1388. gr. 8., eng, und, wie die Flora selbst, worin alle Arten von Charakteristiken, die der Classen, Familien, Gattun- gen und Species und. die Noten, jede ihren beson- dern, doch nicht grell unterschiedenen, Druck haben, leicht: übersichtlich gedruckt, auch mit Register ver- sehen. Diescs I. Heft enthält Nro. 1. (pag. 1— 27) Compositae Wightiauae juxta Wightii Herbarium ab Aug. Pyr. De Candolle enumeratae (doch mit Noten von Wight und Walker-Arnott) geord- net nach Lessing’s Synopsis; am artenreichsten sind ‘die Asteroideae und Senecionideae, wenig Eupatoriaceae, Cynareae und Cichoraceae, ı. Mu- 56 . tisiacea u. ». w. Nene Gattungen sind Cyanop- sis Blume und Decaneurum DC. (Vernoniac.) Poloa DC. Blepharospermum Wight und Blumea DC. (Asteroid.); Ramtilla und Notonia DC. (Se- necionid.); Tricholepis DC. (Cynareae). — Nro. II, Asclepiadeae Indicae, nebst Secamoneae und Periploceae von Wight und Walker-Arnott, mit Einschluss solcher aus entferntern Theilen ganz Indiens durch Wight. Neue Gattungen: Bouce- rosia, Hutchinia, Heterostemma, Iphista, Toxo. earpus, Brachylepis,. Decalepis u. Streptocaulon PP. et A.; Friopetalum, Pterostelma, Physostel- ma, Cosmostigma, Orthanthera und Goniostemma Wight.; Belostemma, Pentasacme und Finlay- sonia Wall. Die vielen mit W. & A. bezeichne- ten sind also im I!. Bande der Flora auch zu er- warten. — Nro III. (p. 69— 129) CYperaceae Indiae, praecipne juxta. Herbaria Wightii, Wallichü, Roylei et Lindleyi, a Prof. Ch. G. Nees ab Esen- beck descriptae. Auch hier sind die Arten aus ganz Indien bis an Chına, nebst einigen verwandlen neuen von den entferniern Inseln etc. bearbeitet. Eine Uebersicht der Tribus und Genera mit ihren Charak- teren geht voran. Neue Gattungen sind: Courtoi- sia N. ab E. (Cypereae); Anosporum und Hemi- carpha (unter den Hypolytreae); Chaetocyperus, Malacochaeie, Fleogenus (Scirpeae); Morisia, Haplostylis, Gephaloschoenus (Rhynchosporeae); Cylindropus, Hypoporum (Sclericae) ; Trilepis (Elyneae). Cyperi sind 54, Papyri a, Fimbristy- 57 les 21, Trichelostyles 14; .Carices 50, sehr viele neu, die meisten natürlich aus dem Himalajagebirge, am artenreichsten ist dort die Verwandtschaft der C. paniculata und paradoxa; unserer Ü. Daval- liana entspricht dort C. trinervisN ab E., der pi- lulifera C. Royleana, der caespitosa Ü. caespi- ticia, der sylvatica C. fusiformis N. ab E., der C. Fseudocyperus C. Doniana u. s. w. Die nova genera dieser Familie von Nees von Esenbeck sind im Edinb. new. phil. Journ. 1834 auch 'se- parat aufgenommen, wie ebendaselbst 1833 Ausein- andersetzung anderer indischen Gattungen von Ar- nott zu finden war. Die Gramineae erscheinen eben so von diesem Agrostographen (N. v. E.) bearbeitet in Hooker & Walker-Arnott’s Botany of Beechey’s Voyage. So bilden diese Contributions theils einen Vor- läufer des II. Bandes des Prodr. Fl. Peninsulae Ind. or. theils durch Erweiterung des Gebiets den Anfang einer Flora des ganzen südlichen Asiens mit Einschluss der höchsten Gebirge, wie deren Flora auch bei.den Humboldtschen Werken mit inbegrif- fen ist; endlich, da weder diese Contributions noch der Prodr. Fl. Penins. vertheuernde Abbildungen enthalten, so wird hunmehr die Kenntniss von In- diens Flora zugleich mehrseitig geöffnet und auch dem minder Begüterten zugänglich. Beilschmied. 58 5) Beiträgezur Flora von degypten und Ara. bien von Georg Fresenius Med. Dr. (Mus. Sen- ckenberg., p- 165— 188.) Mit 2 Steintafeln. Die hier beschriebenen neuen Arien sind Cus- cuta arabica, Solanum dubium, Heliotropium arborescens, ('ynoglossum intermedium, Glau- cium arabicum, Cleome trinervia, Rochia lati- folia, Paronychia sinaica, Sida denticulata, Tri- gonella microcarpa. Ausser diesen finden sich auch von vielen andern aus den Familien der Solaneen, Asperifolien, Asclepiadeen, Rubiaceen, Resedaceen, Fumariaceen, Papaveraceen, Cruciferen, Cuppari-, deen, Cistineen, Hypericineen, COhenopodieen, Pa- ronychieen, Alsineen , Sileneen, Ficoideen, Malva- ceen, Graminaceen , Rutaceen , Zygophylleen und Leguminosen Standorte und andere Bemerkungen angegeben. Abgebildet sind: Glaucium arabicum und, Cleome trinervia. Organographie. De flore gramineo(.) Adjectis grami- num circa Lipsiam, tam sponte crescentium quam in agris cultorum descriptionibus generi- cis(.) Dissertatio auctore Dr. (philos.) Guil, Lud. Petermann. Cum tabula lithographica. Lips. ap. Ambr. Barth. 1835. — 8., 80 $., nebst ı Steindrucktafel und ı Tabelle in 4. Die unter obigem Titel in’ den Buchhandel ge- gebene Inauguralschrift des Herrn Verfassers hat 59 hauptsächlich den Zweck, die Reformen, welche derselbe in der Terminologie der Grasblüthe und ihrer Theile gemacht wissen will, vor dem Richterstuhl der öffen!lichen Meinung zu bringen. Lei- der müssen wir bekennen, dass der Verf. für das todte Wort mehr Sinn, als für das, wuzu die Kunstsprache bloss das Mittel seyn soll, bei dieser Gelegenheit gezeigt hat,“ Er hat die Theile der Gras bluthe auf eine zwar sehr detaillirte, aber doch nicht haltiose Weise unterschieden, dafür aber eine wahre Cohors neuer Ausdrücke, grösstentheils aus dem Griechischen, geschaffen, mit denen wir dle Leser sogleich bekannt machen wollen. — Wofür soll .nun aber diese Unzahl neuer Namen, wie sie in der leizten Zeit, besonders von den französischen Autoren, — man denke an die Orchideen! — ge- schaffen worden ist, endlich führen? Wahrlich nicht ernstlich genug kann man sich dieser Sucht oppo- niren, vermöge deren Jeder berufen zu seyn glaubt, nene Ausdrücke auszuprägen, und an der Kuust- sprache zu modeln, die doch billig in den Lfinden derjenigen Männer bleiben sollte, die das Ganze zu überschauen fähig sind, und mehr als ein Paar Gattungen untersucht haben! Nicht an Namen fehlt es der lieben Wissenschaft heut zu Tage, sondern an tüchtigen , gesunden, naturgemässen,, auf innerer Nothwendigkeit beruhenden und dabei einfachen Begriffen! Wir wagen zu behaupten, dass ebendesshalb, weil keine derselben auf einer solchen inneren Noth- 60 wendigkeit und auf klaren, einfachen Begriffen be- zulite, bloss darum von den vielen, seit Linnd@s Nomenklatur geschaffenen neueren Bonennungen der Grasblutbentheile keine einzige recht ins Leben übergehen, d.h. in die-praktischen (beschreibenden) botanischen Schriften Eingang finden wollte. In die- sen hat vielmehr bis ganz neuerdings immer noch das alte Linn@’sche, bloss durch die Macht der Ge- wohnheit gehaltene, obschon längst als falsch er- kannte: Calyx, Corolla, neben flosculus und spi. cula, oft wunderbar mit neueren Terminis unter- mischt, seinen Platz behauptet. Erst die nenere Zeit hat eine so zweckmässige, nicht einer einseiti- gen Würdigung der Gräserfamilie allein, sondern einem allgemeinen Ueberblick über das Ganze ent- stammte, und dabei praktische Deutung und Benen- nung dieser Theile gegeben, welche Aussicht haben kann, gänzlich ins Leben überzugehn und allgemein angenommen zu werden. Den ersten Schritt hierzu hat Reichenbach gethan, indem er sie in der flor. excurs. aufnahm und folgerecht durchführte. Es sind nach dieser, besonders von Link (Elem. philos. bot. pag. 258 f.) anschaulich ausein- andergesetzten und auch von dem neuesten, beruhm- ten Agrostographen Kunth anerkannten Ansicht der Linnesche Calyx, so wie dessen Corolla nichis als zweiDeckblätter-Paare,;bracteaeundbrac- teolae, des zusammengeseizten Bluthenstandes der Gräser (anthodium gram., s. spicula). Die Grasblüthe selbst ist eine fast ganz naekte, indem 61 dıe eigentliche Blüthenhülle, welche gewöhnlich nur in der Form von 1—2 kleinen Schüppchen erscheint (das Liund’sche Nectarium, Lodicula bei Beauv. Trin.) oft ganz fehlt, bisweilen mit dem Samen verwächst, zum Schutze der Befruchtungs-. theile aber durchaus unzureichend erscheint. Dieses Verbältniss erhält sich auch durch die zunächst ste- henden und mittelst ihrer Analogie am meisten zur Erklärung der Grasblüthe beitragenden Scheingrä- ser. N1lier haben wir noch ımmer das unvollkom- mene, im ulriculus, oder der seta hypogyna sich darstellende Perianthium ; die Bracteolae rücken näher zusammen und bilden dichte Köpfchen, wäh- rend die Bractea, an den Fuss der Inflorescenz zu- ' rücktretend, sich schon mehr in der blatlartigen Gestalt zeigt (Carex). Erst in den Commelina- ceen finden wir, bei übrigens schr ähnlicher Form der anderen Gebilde, das Perianthium als solches aufiretend, und sich in den Irideen zu hoher Voll- kommenheit erhebend; doch kann man noch recht gut manche der letzteren benützen, um durch Hin- wegnahme von Perianthium und Pedunculus, mittelt Spatha und Genilalien eine Versinnlichung des eigentlichen Baues der Grasblüthe zu geben. Hat diese Deutung der Grasblüthe an sich etwas Anaprechendes, so hat sie andereragits zugleich den grossen Vorzug, dass sie einen Umtausch der alten Nomenklatur mit längstbekaunten und allgemein’ ver- ständlichen Terminis möglich macht, und uns so neuer Kunstwörler überhebt. Gewiss wäre daher 62 eine neue Beleuchtung derselben und eine Ausfüh- rung der ihr ‘unterliegenden Theorie eine recht zeit- gemässe Aufgabe für eine Schrift: de flore gra- mineo gewesen. Ref. erwartete sogar, etwas Achnliches in dem Schriftchen zu finden, da er es dem Herrn Hofratı Reichenbach dedicirt sah. Allein zu seiner Verwunderung fand er, dass der Verf. die ganze Frage sö schnell als möglich und mit grosser Gleichgültigkeit auf einer halben Oktav- seite übergeht, ja sogar, im Widerspruche mit $. 1., sich $. 46. der Trinins’schen Deutung bedient (s. u.) — Daraus schöpfen wir für ihn wenig Hoffnung, dass er seine neue Terminologie allgemein in Auf- nahme bringen wird, wenn er sie bloss formell und etyinologisch , nicht aber dem innern Wesen nach als nothwendig ansieht und darzustellen weiss. Diese neuen Benennuugen nun stellen wir hier zuerst zur Bequemlichkeit der Leser zusammen (einige we- nige weiter unten): Alte Benennung: Peterm. Spicula gram. . . 0. Achnanthus, [Ramus spicae ramosae . . . Spicula.]- Flosculas gram. . . .» . . Achnanthelium. Calyx gram. (Linn) . . . Perianthelium. Corolla gram. (Linn). . . FPerigonium. Lodicula (Nectar. L.) . . Parapetalium. ‚Axis spimlae . . . . - . Stylidium. Nodns basilaris spienlae . . Stylobasis. Cyathium Trin.? . . . . Stylobates. Cal., gram., unflorum . . monanthelicum. . 65 Cal., gram., sesqmfl. . . „ hemiolanthelic. » » biflor. °. . . dianthelic. &c. &c. Wir folgen nun dem Verf. etwas ins Einzelne. Cap. I. De flore gramineo in universum ($- 1. de fl. gr. notione, nomine et charactere), 2 halbe Oktavseiten, von denen die eine dazu dient, den Umtausch des alten „Spicula‘“ mit: Achnan- thus (mon Achnanthes B. St. 7.!) zurechtfertigen. Cap. II. De achnanthis, involucro et invo- lucello. $. 2. Uebersicht der einzelnen Theile der Grasblüthe. $. 3. Unterschiede derselben nach In- sertion , Lage, Richtung ($. 4.), Form. 8. 5., Ober- fläche. $. 6., Einfachheit und Zusammengesetztheit $ 7., Vollständigkeit, Fruchtbarkeit und Sterilität 6.8—9. Involucrum heist eine die ganze Inflo- rescenz, wie bei Leersia, Involucellum eine nur ı-mehrere Blüthen umgebende Hülle, in letz- terer Hinsicht unterscheidet Verf. I. monachnan- thica, tri-pentachnantica etc. Cap. III. De perianthelio, stylobasi et sty- lobate. $. 10. Verschiedene Namen des Theils, den Linng Calyx, der Verf. perianthium nehnt, bei Alten und Neueren. $. 11. Stylobasis (nicht Des- fontaine’s Stylobasium!) nennt P. das zwischen beiden Kelchklappen befindliche Kuötchen, welches in einen kurzen becherförmigen Fortsatz, den Sty- lobates (eigentlich wohl das internodium primum axeos spiculae, R.), ausgeht.‘ Verf. wählte beide Namen, da er nicht unterscheiden konnte, welches “von beiden Triniusunter Cyathium, versteht. — 64 $. ı2. Verschiedenheiten des Kelchs in Bezug auf Vorhandenseyn und Fehlen (achnanthi aperian- thelici) $. ı3., Form $. 14., Oberfläche $. 15. Snbstanz, Zahl, Grösse, Dauer &c. &c. $. 16-19. — $. 20. Die Klappen, valvulae, und ihre ver- schiedenen Namen , ibre Verschiedenh. in Bezug auf Lage, Theile, Gestalt, Oberfläche, Substanz u. s. w. $. 21— 20. Cap. IV. De achnanthelüs: $. 30. Der Grund, warum Verf. diesen Namen statt des alten „Flos- culus“ wählte, ist so gut wie keiner. —$. 31. Un- terschiede derselben in Insertion, Lage, Richtung, Form , Oberfläche &e. &c. $: 32 — 33. Cap. V. De stylidio et rudimento s. d. flos- culi secundi. $. 34. Stylidium (‚Peterm. non Swartz!) ist das, was sonst Axis spiculae heisst; dessen einzelne Zwischenknoten von Blüthchen zu Biüthchen nennt der Verf. internodiola: das erste derselben, wie schon bemerkt, wird, weil es sich nicht von der Stylobasis löse und sich durch seine Form auszeichne, als besondrer 'I’heil betrachtet - und Stylobates genannt. Die Internodiola tragen oft eine Art von zottigem Pappus, und heissen dann: desmoideo-villosa. — Den Theil „guem in- epte rudimentum flosculi secundi vocant ‚* nennt P..internodiolum stylidii frustraneum (}. 35.). Er unterscheidet ein rudim. achnanthelii schlechtweg, n. rudim. achnanthelii neutrius. {Beschluss folgt.) Biteraturberichte zur allgemeinen botanischen Zeitung. ur \T0, 5, Organographie. — De flore gramineof.) &c. Dissertatio auctore Dr. Guil. Lud. Petermann. Cum ta- bula lithographica. Lips. ap. Ambr. Barth. 1835. 8., 80 $S., nebst 1 Steindrucktafel und ı Tabelle in4. (Schluss.) Cap. VI. De receptaculo. $. 36. So nennt Verf. ganz mit Recht den nodus perigonii basila- ris, den callus von Trinius. Er unterscheidet RB. simplex und R. callosum. Cap. VIl. De perigonio. $. 37. So heisst hier die corolla Linne’s im Ganzen; die beiden Theile, bracteolae Rchb’s, erhalten hier den älteren Na- men Glumellae, der doch nicht Verwechselungen unmöglich machen dürfte. $. 38. Unterschiede der- selben — in Form und Oberfläche. $. 39., Substanz vw. a. m. $. 40.—$. a1. Von den Glumellis, ihren verschiedenen Namen, ihren Unterschieden in Form, Lage u. s. w. $. 42. — 43., ihrer Substanz. $. a2. Grösse, Proportion &e. $. 45- Cap. VIII. De parapetalio. $. a6. Der Verf. Literaturber. 1835. be] Pi 66 B. - ’ . « on erklärt hier, in Widerspruch mit der neuern Ansicht, die er $. ı. billigte, die untere Spelze des Perigo- nium für Kelch, die obere fur Korolle, um dadurch den neuen Namen Nebenkrone, Parapetalium, für Lodicula, zu rechtfertigen. — $. 47. Deren Verschiedenheiten. — $. 48. Deren einzelne Theile, die er mit Rehb. Sepala nennt. $. 49. Von deren Verschiedenheiten. Cap. IX.. De floris graminei genitalibus. Auch bloss terminologischen Inhalts. Cap. X. De statu monanthiae atque polyan- thiae et de fructu graminum in universum. $.53 und 54. Die. Grasfrucht erhält nur 4 Zeilen. Cop. XI. Descriptiones genericae graminum circa Lips. &c. (siehe Titel). : Diese 50 Beschrei- bungen sind mit Fleiss entworfen, und könnten ihren Zweck der Belehrung noch vollkommner erfullen, wenn sie nicht in der neuen Kunstsprache verfasst wären; so klingen sie wie chaldäische Gei- sterbeschwörungen z.B. Trisetum: Panicula ach- nanthis tri-pentanthelicis. Perianthelium bival- vule, valvulae membranaceae, achnantheliorum lengitudine &e. (d. b. übersetzt: Panic. spieul. 2—5- Noris, bract. @2., membr., Hosculor. longitudine). — ‚Gründe, wonach die einzelnen Genera angenommen wurden, sucht man vergebens; in der Vorrede spricht Verf. sich für Vervielfälligung der Genera aus. Eine "übersichtliche Eintheilung fehlt, so wie Berücksich- Ligang der nalürlichen Familien; die Genera sind einfach nach dem Linne’schen System angeordnet. 67 Die beigegebene lithogr, Tafel enthält ver- schiedene Analysen von Grasblüthen (mehrere nach Trinius), Sie hat einige Verzeiehnungen: ausser 2 vom Verf, schon gerügien bemerkt Ref., dass bei Fig. 19. B. (Pleuroplitis Langsdorfii, aus Trin. Agrostogr, fig. XVI copirt) die äussere Kelch- spelze fälschlich als innere gezeichnet ist, Die Tabelle gewährt eine gute Uebersicht der meisten seit Scheuchzer nach und nach angewen- “deten Kunstwörter, Sonderbarerweise ist die chro- nologische Ordnung ganz umgeworfen, so dass Spr., Willd,, Hast, Schleehtend, u.a, vor Lin- n6,— Juss,, Schreb., Beauvois hinter Tri- nins stehen n, dergl, m, Diess ist keim Gebrauch unangenehm, Schliesslich noch einige Einzelbemerkungen.' — $. 6. bat der Verf, die Jängst widerlegte (Link elem, phil. bot. pag. 262.) Unterscheidung, welche Beau- vois zwischen Arista und Seta machte, unter den Namen; Aristq und Atherig (im Ad). athericatus) ernenert und mit 3 anderen, der Schwertgranne, Glodius {gluma in aristam acuminata, wie bei Hor- deum distichum) und dem Echinus (spina glumi- rum dorsalis} vermehrt. Bei Nardus nimmt Verf, ein Perianthelium univalv, dentem axeos mentiens an, und zeiht die eines Versehens („accetdif üs“), welche den Aus- druck „ohne Kelch“ gebrauchen. Allein diess sind sa ziemlich alle Autoren von Linne an bis auf die neuesten (Trin, p- 96., Rchb, fl, exc, p. 54, 5* 68. Kunih En. p. 460); selbst Beauvois brachte jene An- sicht nur zweifelnd vor (Agr.p. 117: glumae nullae, nisi pro gluma squama seu dens rhacheos.) Bei Lolium arvense hält der Verf. (p. 1.) die Diagnose: „spiculis calycem aequantibus“ für (logisch ?) unrichtig. Allein abgerechnet, dass alle Schriftsteller dieselben Worte bei dieser Pflanze und den verwandten gebrauchen, (z B. Pers. Syn. I p- 110, Mert. und Koch I. p. 714 — 17, Rchb. A. exc. p. 16, Kunth. en. p. 436), so sagt Linne selbst, der wohl wusste, was er sagte, (Syst. Veg. ed. XII. T. Ip 100) bei Elymus crinitus „spi- culis calyce longioribus.“ Dass man bei Briza sagt: calyce flosculis longiore, wequali &o. (Linn. }.c. p- 94) ist richüg, wäre aber bei die- sem Lolium falsch. Letztere berde Angriffe richtet der Verf. (war- um? weiss ich nicht) speziell] gegen die „Flora von Leipzig,“ die dabei wohl nur als Üebersetzerin Mil- schuldige ist. Druck und Papier sind gut. Dr. H. C. Richter. Duvernoy, Dr. und prakt. Arzt, Unter. suchung über Keimung, Bau und VWPachsthum der Monokotyledonen. Siutig. Brodhag. 1834. 62 Seiten mit 2 Jitlogr. Tafeln.) - Das Werkchen zerfällt in einen grösseren und *) Obgleich schon Herr Prof. Mohfl eine kritische Beurtheilung dieser Schrift ın unsern Blättern mit- 69 mehr kleinern Abschnitt, von denen der erste: „Beobachtungen über Keimung, Bau und FPachs- thum der Monokotyledonen mit besonderer Be- ziehung auf Klassifikation der Gewächse nach ihrer natürlichen Verwandschaft“ — enthält. — Es wird in demselben bewiesen , dass nach mehrfa- chen Beobachtungen nahe verwandte Pflanzen in Allgemeinen auch in der Art des Keimens überein- stimmen , jedoch auch Ausnahmen von dieser Regel nicht selten seyen. „Eben so weichen auch die Pflanzen, welche im’ Bau der Blüthe die grösste Aechnlichkeit haben, in der Bildung der Samen oft sehr bedeutend von einander ab, und zwar sogar bei derselben Gattung, z. B. Leucojum, wo nach der Beobachtung des Herrn Professor Fr. Nees von Esenbeck (vid. Genera plant. Fascie. V. Leuco- jam und Galanthus) der Samen von Leucojum aesti.- vum mit einer dicken schwarzen Samenschale (Te- sta) umgeben ist, wogegen dieselbe bei Galanthus nivalis, welches nach Herrn Dr. mit Leucojum vwernum übereinstimmt, nur äusserst zart und dünn ist. Herr D. glaubt, dass die Eintheilung in Mono- und Dicotyledonen nicht durchgreifend sey, ind@% getheilt hat (vergl. Nro. 8. u. 9. dieses Jahrgangs p- 113 &c.), so glauben wir doch auch der nach- folgenden, uns von anderer Hand zugekommenen Anzeige die Aufnahme 'gewähren zu dürfen, da sie mehrere neue Thatsachen zur Beleuchtung der ‚Abhandlung des Hrn, Duvernoy beibringt. u Die Redaction. 70 sich att verschiedenen Pflanzen: Uebergänte nach- weisen liessen, welche sich theils an der Bi’dung der Kotyledonen selbst, theils auch in der Entwick= lung der Blüthentheile darstellten. Desshalb stellt er nun die Frage auf, ob nicht eine Eintheilung nach der inneren Organisation, nämlich nach Endo« genen und Exogenen vorzuziehen sey® Die Lösung dieser Frage hat sich H. D. vun vorzüglich zum Ziele gesetzt, und es ist lesshalb zu bedauern, dass er das Werk des Herrn Prof. Schultz: Natürli- ches System des Pflanzenreiches. Berl. 1827 nicht gekannt zu haben scheint, indem hier mehrere Punkle schon ‚gelöst sind, welche der Herr Verf. zu beweisen sich viele Mühe gibt. Nehmen wir wieder den Faden auf, so finden wir, dass bei den krautartigen Endogenen die Gefässbündel im Stengel entweder ın einem dichten Parenchym zerstreyt lie gen, oder sich dieselben nach dem Centrum zusam- mendrängen,, wogegen sie bei den baumartigen meist nach dem Rande hin sich anhäufen. Es ist zu be= merken, dass. Herr D. bei den Untersuchungen vor- züglich die unterirdischen Stöcke der krautarligen Eswdogenen berücksichtigt hat, weil diese sich zu dem vberirdischen krautartigen Stengel, wie der Baumstamm zu seinen kraularligen Trieben ver- halten. ‚Bei ersterem lasse sich häufig, jedorh nicht immer, eine deutliche Rinden- und, Kernsubstanz nachweisen, in dieser Kernsubstanz seyen die Ge- Tissbundel zerstreut, welche sich theils aufwärts in Blätter, theils abwärts in Warzeln vertheilten und 7ı von der Rindensubstanz umhüllt werden. Die Bündel nehmen bisweilen eine kreisförmige Lage an und bil- - deten dadnrch einen Uebergang vun den Endogenen zu den Exogenen (Albuca, Veltheimia — Piper), Bei der Mehrzahl der nicht baumartigen Endogenen, bei welchen also die Bündel zerstreut oder nach dem Mittelpunkt vereinigt sind, nimmt Hr. D. ein Wachsthum in die Längenrichtung an (durch Ver- längerung des Gipfeltriebes) und setzt dieses Wachs- thum dem der Palmen und anderer baumarligen En- dogenen, bei welchen die Gefässbündel sich mehr nach aussen drängen, entgegen. Bei diesen sey eine Entwicklung von Innen nach Aussen vorherrschend und werden hier als Endogenen im engeren Sinne bezeichnet, und ihnen gegenüber nennt er die, bei welchen das Wachsthum in der Längenrichtung vor- herrscht, welche also am Gipfel immer fort ihre Knospe entwickeln, während der Stamm von hinten immer abstirbt, Prosogenen oder die Vorwärtswach- senden. Hiermit glaubt Hr. D. auch mehrere Exogenen vereinigen zu können], welche dieselbe Wachsthums- Richtung zeigen möchten. Wir finden diese Proso- genen bei Schultz l. e. p. 281 &c. als Synorgana gymnantha und Synorgana coronantha wieder, die Endogenen im engeren Sinne aber als Synorgana Palmacea. An diese schliessen sich diejenigen Mit- telglieder als Synorgana dichorganoidea an, welche in der Stellung der Gefässbündel theils die Exogenen theils die Endogenen darstellen (Piper). Ausser jenem Wachsthum in die Längenrichtung unterschei- 72 det Hr. D. noch Pflanzen, deren Stamm an seiner Spitze nur Blätter und Blüthen, aber keine Knospen entwickelt, durch welche er sich verlängern könne ‚ (Orchis- Arten und Colchicum autumnale). ' Hier seyen es seitliche Knospen, welche sich in den Ach- seln der untern Blätter entwickeln, und dadurch den Stamm seitlich verlängerten. Wir sind der Meinung, dass diess ebenfalls bei den oben (als in der Längs- zichtung wachsend) angegebenen Pflanzen der Fall ist und der Unterschied nur darauf beruht, dass hier die Stammbildung auf einer tieferen Stufe der Ent- wicklung .(zur Zeit der Ruhe) stehen bleibt. Denn genaue Beobachtungen bei Calla aethiopica beleh- ren uns, dass auch hier eigentlich kein Wachsen des Stammes (unterirdischen Stockes) in die Längen- richtung (keine Prosogenesis) vorhanden sey, son- dern nur die vorherrschende Entwicklung einer seitlichen Knospe Anlass zu dieser Annahme gege- ben habe. Betrachtet man nämlich den Siamm einer blühenden Calla aethiopica, so sieht man leicht ein, dass der sogenannte Schaft allein die wahre Verlängerung desselben in der Längenrichtung ist. Nach der Blüthe stirbt dieser Schaft aber von dem Stamme ab und hinterlässt eine deutliche Narbe und es wird nun klar, dass die neben demselben sich entwickelnden Blätter aus einer Knospe entspringen, die sich seitlich, im Winkel eines Blattes, gebildet hat, und durch ihr Anschwellen die centrale Ver- längerung darzustellen scheint. Dieses wird auch schon dadurch deutlich, dass neben jedem Schafle 75 eine 2kielige Scheide auftritt, welche die Knospe von dem Schafte trennt, indem sie dieselbe von die- ser Seite, wie anderseits der scheidige Blattstiel sie einbüllt, und deren wahre Bedeutung als Knospen- decke nicht zu verkennen ist. Dasselbe Verhältniss scheint uns auch bei Arum: maculatum statt zu finden, mit dem Unierschiede, dass sich bier erst die Knospe ım folgenden Jahre zu Blättern entwi- ckelt und es möchte sich bei der Untersuchung an blühenden Pflanzen leicht dartkun lassen, dass das- selbe Verhäliniss bei allen Prosogenen statifinde. Kehren wir nach dieser kleinen Abschweifung zum weitern Verfolge des Inhalts dieses Abschnittes zurück, so finden wir, dass das Wachsihum vertikal - eder horizontal sey, je nachdem der Stamm, an dessen Spitze sich die Knospe befindet, vertikal oder horizontal ist. NErsteres soll sogar nach Hrn. D’s. Ansicht nach dem Centrum der Erde gerichtet vorkom- wen und dadurch den Grundcharakter des Stammes wankend machen — nänlich die centrifugale Rich- tung des Wachsthums desselben (in Bezug auf den Mittelpunkt der Erde als Centrum). Als Beispiel führt Hr, D. Wachendorfia paniculata an, bei welcher sich die Knospe am unlern Ende des senk- rechten Stammes befinde, welche nach unten wachse, aber doch endlich sich umbiege und die Blätter nach oben ausbreite. Wir glauben diess an dersel- ben Pflanze nicht beobachiet zu haben, und es möchte diese Annahme wohl auf einem Missgriffe des Gärtners berahen. Wer mit der Kultur der 74 Knollenpflanzen vertraut ist, wirg schon die Beob- achtung gemacht haben, dass eine aus Versehen mit der Knospe nach unten gepflanzte Knolle (Stamm oder’ unterirdischer Stock) dennoch fortwächst, und obgleich verspätet, endlich ihre Triebe doch an das Licht bringt und so mag es auch hier ergangen seyn. Gesetzt aber die Lage der Knospe nach unten sey bei dieser Pflanze die normale, so beweist eben das Umbiegen nach oben ein centrifugales Wachsen und der Unterschied zwischen Stamm und Wurzel als centrifugal und centripetal bleibt unerschüttert. Aus diesem Allen zieht Hr. D. den Schluss, dass weder in Rücksicht auf innere Organisation, noch auf die Art der Keimung, noch in irgend einer andern Beziehung sich scharfe Gränzen zwischen, den einzelnen Abtheilungen des Pflanzenreichs ziehen lassen. Wir können hierauf wohl nichts Besseres erwiedern, als die Worle des Herrn Professor Schultz, welche sich I. c. in der Einleitung p. XIX vorlinden: „Obgleich man. gewöhnlich von allen Syste- „men die Eigenschaft der streng geschiedenen „Charactere der Abtheilungen verlangt, so ist „zu bemerken, dass in FFahrheit nur in guten „künstlichen Systemen eine solche consequente „Scheidung und Isolirung der ‚Abtheilungen, „dass keine Uebergänge und Mittelformen statt- „finden, möglich ist und gefordert werden kann; „dagegen in natürlichen Systemen eine solche „isolirte Abgränzung, dass die in der Natur 25 „wirklich vorkandenen Uebergangsstufen nicht „als solche erkannt werden, im Gegentheil ein „grosser Fehler seyn würde.“ Ein 2ter Abschnitt enthält: „Einige Bemer- kungen über die Ursachen, aus welchen die Moenokotyledonen seltener Samen ansetzen, als die Dikolyledonen.“* Wir finden hier ausser mehre- rem Bekannten auch die Beobachtung, dass der Ver- such. einer künstlichen Befruchtung bei Lilium can- didum einer mehrjährigen Wiederholung bedurfte, um zu dem gesuchten Resultat, zur Samenerzeugung zu gelangen. lliebei wären jedoch Vergleiche wün- schenswerth gewesen, wober es komme, dass meh- sere Monokotyledonen fast regelmässig jedes Jalr Samen zur Reife bringen, z., E. mehrere Allium-Arten Fritillaria, Imperialis, Tulipa, HBHemerocallis coerulea eic. Der dritte Abschnitt spricht von den verschic- denen Organen, welche den Monokotyledonen als Nahrungsbehälter dienen. Schr interessant ist hier die mit Abbildungen (anf Tab. I. 19— 22) er- läuterte Erklärungsweise der (unterirdischen) Knol- len der Orchideen ala durch Ansammlung von Nah- rungsstolfen in der Rindenschichte verwachsenen Wurzelfasern. - Den Beschluss machen einige Beobachtungen, welche zu beweisen scheinen, dass die Jieimung gewisser Samen an bestimmte Jahreszeilen ge- bunden ist. Hier mag die Vermuthung nicht anı unrechten En 76 Orte seyn, dass der oben angegebene Unterschied der dünnen und dicken Testa in Bezug stehe auf das Blihen im Frühjahr und Herbst bei Leucojum vernum et aestivum ? Die beiden beigegebenen lithographirten Tafeln, welche intechnischer Hinsicht vieles zu wünschen übrig lassen, enthalten Keimungsbeobachtungen von Cyclamen, Mammillaria und Echinocactus, Durchschnitte von Piper-Stengeln, von Orchideen- Knollen und von mehreren Zwiebeln und Mono- _ kotyledonen -Stänimen. J.C. Bl Specielle Botanik. Fnumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum, secundum familias naturales dispo- sita, adjectis characteribus, differentiis et syno- nymis. Auctore C. S. Kuntb. Supplementum Tomi primi, exhibens decriptiones specierum novarum et minus cognitarum. Cum tabulis XL. lithographicis. Stuttgardtiiae et Tubingae. Sumpti« bus J. G. Cottae. 1835. 8. - Auch unter dem Titel: Agrostographia synoptica, sive Ehumeratio Graminearum omnium hucusque cognitarum, adjectis &c. Tomus secundus exhibens &e. Der erste Theil dieses Werkes ist in Nro. 9. der Litber. von 1834 dieser Blätter angezeigt wor- den. Auch dieser zweite Band ist mit keiner Vor- 77 rede versehen, welche uns über die Einrichtung und den Plan dieses Werkes Aufschluss gibt. Wir sind daher bei der Anzeige desselben in einiger Verle- genheit, indem die Prinzipien, nach welchen der berühmte Verfasser arbeitet, ums nicht ganz klar ° sind, und der Titel des Werkes mit der Ausführung in einigem Widerspruch steht. Unter einer synop- tischen Bearbeitung versteht man der Etymologie und dem Sprachgebrauch zu Folge ein Werk, welches einen Theil oder das Ganze einer Wissenschaft im Ueberblick gtbt. Nun kommt aber zu der Agrosto- graphia synoptica ein ganzer zweiter — auf dem. ersten Titel sogenannter Supplement-Band, nicht etwa mit Diagnosen neuer im Hauptwerk überse- hener Arten, sondern mit mehr oder 'minder aus- fuhrlichen Beschreibungen von — wie der Titel sagt — neuen und wenig gekannten Arten, und mit a0 Tafeln von Abbildungen der Fructifications-Theile von etwa 125 Arten von Gräsern. Betrachtet man den Inhalt dieses Supplementbandes etwas näher, so scheint es beinahe, dass dadurch der ursprüngliche Plan des Werks eine Aenderung erleiden solle, und dass nun statt einer Synopsis planlarıum eine voll- ständige Beschreibung aller Vegetabilien beabsichti- get werde, oder dass das Werk beide Bedürfnisse befriedigen soll. Diesem widerspricht aber der auf dem Titel angegebene Plan, dass nur Beschreibun- gen von neuen oder wenig gekannten Arten gegeben werden sollen. Allein diese beschränken sich in dem vorliegenden Bande durchaus nicht anf unvullständig 78 gekannte Arten? Gleich die zuerst beleuchtete Art Leersia oryzoides ist wohl eine hinlänglich bekannte Art und ausführliche Beschreibungen finden sich in Schreber, Host, Römer et Schultes, Mer- tens und Kach u. =. f,k Doch wenn es hier viel- leicht darum zu thun \war, die Unterschiede von: der Leersiq@ virginica, welcher eine ganze Seite gewidmet ist, hervorzuheben, so sind doch die wei- ter erläuterten; L. mexicana, lenticularıs, mo- nandra nicht gerade mehr einer Erläuterung be- dürftig, als die übrigen; ja, gerade die weniger be- kannten sind mitSüllschweigen übergangen und na- mentlich steht die schöne und ausgezeichnete L. im- bricata Poir, (welche in den neuesten Sammlungen des Würtemberg’schen Reisevereins ausgegeben wurde) noch immer unter den dubiis, Ohne allzu weitläufßg ins Einzelne zu gehen, mag es genng seyn, noch einige bekannte , schon oft beschriebene Gräser, wel che sich hier einer nochmaligen Untersuchung und ausführlichen Beschreibung zu erfreuen haben, nam- haft zu machen: Oryza sativa, Lygeum Spar- tum, Zea Mays, Coix Lacryma, Urypsis schoe noides, Calamagrostis minima,, Alopecurus ge- riculatus, pratensis, Holcus lanatus, Anthoxan- thum odoratum, Milium effusum, Lappago ra- cemosa, Stipa Aristella, capillatan, s, f& Ein ähnliches Verhältniss finden wir bei den Abbildun- _ gen, unter welchen: von bekannten und schon öfters gelren abgebildeten folgende vorkommen; Lygeum Spartum, Cois Lacryma, Crypsis schoenoides 29 Calamagrostis minima, Alopecurus geniculatus, pratensis, Cynodon Dactylon, Aira caryophyliea, Lagurus ovatus, Trisetum flavescens, Avena sati- va, Danthonia decumbens, Poa annua, pratensis, Glyceria fluitans, Koeleria cristata, Dactylis glo- merata, Bromus mollis, sterilis, erectus, Lolium perenne u. s. {.— Wir wiederholen, dass wir dasden Verf. leitende Princip bei dieser Auswahl von näher erläuterten Pflanzen nicht finden können. Beinahe scheint es, dass derselbe sich eine vollständige Be- schreibung aller Pllanzen zur Aufgabe gemacht habe, und dass er bis jetzt gab, wozu ihm Gelegenheit zur ‚nähern Untersuchung geworden ist, und dass wei- ter sich darbietende Untersuchungsgegenstände in den folgenden (Supplement-) Bänden, werden mit- getheilt werden; wodurch freilich nur der erste Band dieser Enumeratio zu noch weiteren 3 Supple- mientbänden Stoff darbieten würde, indem von den dort aufgenommenen 3000 Gräsern hier erst 876 ilıre nähere Beschreibung erhalten haben. So wird es auch erklärlich, dass in dem ganzen sogenannten Supplementband nicht eine Pflanze erwähnt ist, welche nicht schon in der Synopsis selbst aufgeführt ist; und man kann es, bei der Aussicht auf weitere Supplementbände, denı Verf. nicht zum Verwurf ma- chen, dass er bis jeizt auf die sowohl in der Linnäa, als in diesen Blättern gemachten Nachweisungen von fehlenden Pflanzen und nicht vollständig benützter Literatur keine Rücksicht genommen hat, Schen wir aber auch diese Supplemente für geschlossen an, 80 so erhalten wir jedenfalls einen sehr belehrepden Beitrag zur Vervollständigung unsrer Kenntnisse über die Gräser, und ein Repertorium, in welchem man in sehr vielen Fällen sich wird Raths erholen kön- nen; denn die Beschreibungen sind sehr genau, na- 1urgetreu und zeugen von ebenso ausgebreiteter Sach- kenntniss, als scharfer Beobachtungsgabe. Die Abbil- dungen der Fructificationsiheile sind gut, und erstre- cken sich oft sogar bis auf die Form der Pollenkörner. So dankbare Anerkennung auch dieser Beitrag zur nähern Kenntniss der Gräser verdient, so würde doch das botanische Publikum dio rasche Fortsetzung der Synopsis mit Auseinanderseizung der Cypera- ceen noch frendiger aufgenommen haben; um deren Bearbeitung Referent den Verfasser — welchem er mit den bisherigen Bemerkungen nur seine hohe Achtung zu bezeugen die Absicht hatte — im Namen aller Freunde dieser Familie bitten zu dürfen glaubt. Druck und Papier sind wie in der Synopsis selbst schön und gut; die Abbildungen einfach aber dent- lich auf Stein gezeichnet. Der Preis (5 fl.) ist aus- nehmend billig, l. Bibliographische Neuigkeit. Neuer Pflanzen-Kalender oder Anweisung, welche in Deutschland wachsenden Pflanzen man in jedem Monat finden könne, und an welchem Standorte. Nach dem jetzigen Standpunkte der Botanik ein- gerichtet. von Dr. Karl Friedrich Dobel "Zwei Bände. Nürnberg 1855. Druck und Ver- lag von Friedrich Campe. , Biteraturberichte zur allgemein en botanischen Zeitung. un \ro. 0, eu Anatomie der Gewächse. Beiträge "ur Anatomie und Physiologie der Gewächse. 1. Heft. Ueber den Bau und die Formen der Pollenkörner von Dr. Hugo Mohl, Prof. der Phys. in Bern. 4. Bern 1834. 130 Seiten und 6 lithogr. Tafeln. Wir geben uns das Vergnügen, dieses für die Pflanzen - Physiologie eben so wichtige als durch sei- ‚nen Inhalt und durch seine vortrefllichen Abbildun- gen höchst anziehende Werk unsern Lesern in einem kurzen Ueberblicke mitzutheilen. Aus dem Anhbange, wo ein Verzeichniss der untersuchten Pflanzen gegeben ist, erhellet, dass sich dieselben auf 1500 Arten (aus beinahe 200 Familien) belaufen, was einen hinlänglichen Beweis gibt, wie umfassend diese Arbeit, eine Frucht voller 2 Jahre, ausgeführt ist. Die ganze Untersuchung zerfällt in 4 Abschnitte, wovon der erste das Historische enthält, der 2te und 3te sich mit dem Baue des Pollen im Allgemeinen und den verschiedenen Formen desselben ım Beson- Literaturbar. 1855. 6 82 dern beschäftiget, und der Ate Abschnitt endlich von der Form des Pollen in den verschiedenen Fami- lien handelt. Da wir den ersten Abschnitt füglich übergehen können, indem er nichts weiter als eine gedrängte Uebersicht der von Malpigbi und Grew bis auf Guillemin, Brongniart, R. Brown, Frit- sche und Treviranus gewonuenen Erfahrungen über den Ban und die Lebensverrichtungen der Pol- lenkörner enthält, so haben wir dadurgh zugleich für die folgenden Abschnitte desto mehr Raum erübriget. Der Verfasser beginnt nun mit einer kurzen Beschreibung des Pollenkornes, das nach ibm aus einer kugelförmigen oder ellipsoidischen Zelle be- steht, welche aus einer zarten wasserhellen Mem- bran gebildet ist und die Fovilla enthält: Diese Zelle ist in der Mehrzahl der Fälle von einer zweiten äusseren Membran umschlossen, welche als Abson- derungsorgan einer öligen von der Forilla verschie- denen Flüssigkeit dient. Die Fovilla selbst besteht aus einer schleimigen Flüssigkeit und vielen kleinen in derselben schwimmenden Körnern nnd Oeltröpf- chen. Was die äussere Haut betrifft, so ist diese immer derber als die innere; sie bestimmt in der Regel die Form des Pollenkorns, und eben so sind Farbe und Klebrigkeit in ihr begründet. Indess ist der Bau derselben bei dem Pollen der verschiedenen “ Pflanzen ein sehr verschiedener, sowohl in Bezie- hung auf äussere Gestaltung als in Bezug auf innere Struktur. 83 Anlangend die innere Struktur der äusseren Pol- lenhaut, so besitzt sie im Allgemeinen eine dreifache Verschiedenheit; entweder sie ıst von deutlich cellu- lösem Bane, oder die Zellen werden kleiner, und es entsteht daraus die gekörnte Haut, oder 3tens es geht auch dieser Bau durch das Punktirte in das völlig Gleichförmige über. Im ersteren Falle sind die Zeilen bald grösser bald kleiner, oft an einen und demselben Pollenkorne verschieden. Der Durch- messer der kleinsten beträgt nach angestellten Mes- sungen kaum „0% einer Par. Linie, überdiess wei- sen mehrere Umstände auf Epidermoidal- Bedeutung dieser Haut hin. Vortreflich erläutert der Verf. seine Ansicht über die Bildung der gekörnten und glatten Haut, die dadurch entstehen, dass das Bindemittel der Zellen (eine halbgelatinöse Masse) ein relatives Ueber- gewicht über die eigentliche Zellsubstanz (hier kör- nerartige Zellen) erlangt, wodurch die Zellbildung unterdrückt, und so eine mehr oder minder gleich- förmige Membran hervorgebracht wird. Ueberhanpt hat man auf jenes Bindemittel der Zellen. in der Anatomie und Physiologie der Pflanzen bisher viel zu wenig Gewicht gelegt, ja dieses wohl ganz und gar ausser Acht gelassen, und ist vielleicht blos da- durch auf einige abenthenerliche Ansichten in Bezug auf die Genesis und das Wachsthum der Zeilen ge- kommen. Referent wird diess zu einer anderen Ge- legenheit, ausführlicher zu eniwickeln suchen, und bemerkt in Berücksichtigung des vorliegenden Ge- 6* 84 genstandes nur noch so viel, dass man sowohl hier als bei allen einfachern organischen Bildungen die Zellen selten innig geschlossen, noch weniger aber von sogenannten Intercellulargängen umgeben sicht, was darauf hinweiset, dass die genannten Zwischen- gänge erst in der ausgebildeten Pflanzensubstanz zu suchen sind, und dass ihre Function nichts we- niger als auf Leitung des Nahrungssaftes , wie bis- ker angenommen, hinweise. - Der Verfasser zieht aus diesen Untersuchungen den Schluss, dass eine Vergleichung der äussern Haut des Pollen mit einer Pflanzenzelle völlig unpas- send ist, und dass man dieselbe als ein aus Zellen _ oder deren Anfädgen und einem homogenen Binde- mittel zusammengesetzies Organ zu betrachten, und desshalb dieselbe nicht mit der einfachen Membran einer Pflanzenzelle sondern mit zusammengesetzten Häuten, wie z. B. die Eybäute sind, zu verglei- chen hat. Wir gehen nun zu den Anhängen der äusseren Haut über. Die äussere Haut ist nicht in allen Fällen eben, sondern sie ist bei vielen Pollenkör- nern mit Hervorragungen bedeckt, welche, wenn sie spitzig siod , kleinen Haaren oder Stacheln, wenn : sie stumpf sind,. kleinen Warzen gleichen. Es besteben diese Siacheln und Wärzchen immer aus _ einer einzigen Zelle und kommen sowohl auf der völlig glatten, als auf der punktirten und gekörnten, aber nie auf der zelligen Haut vor. Es enthalten diese Siacheln eben wie die Zellen der äussern Haut 85 Oel, erinnern überhaupt an Pflanzenhaare und ver- danken wie diese ihre Enfstehung dem Luxuriren der Hant, wobei partielle Entwicklung unausgebil- deter Zellen (Körner) zu entwickelten Zellen statt- findet. — Ausserdem bemerkt man auf der äusseren Pollenhaut auch einige scheinbare Oeffnungen unter der Form von Falten und Poren. Nur bei einer geringen Anzahl von Pflanzen er- scheint die äussere Hant des Pollenkornes unter der Form einer völlig geschlossenen, gleichförmigen, ka- geligen Blase, sondern meistens finden sich an der- selben Falten oder Poren oder beide zugleich; diese Falten der äusseren Haut sind beständig auf die Weise gebildet, dass der gefaltete Theil einwärts gebogen ist, übrigens ist sowohl ihre Anzahl, als ihre Länge und Richtung bei verschiedenem Pollen verschieden. Wenn solche mit Falten versehen» Pollenkör- ner mit Wasser in Berührung kommen , ‚so schwel- ien sie an, gleichen die Falten aus, und nun be- merkt man erst, duss der eingefaltete Theil der Haut eine ganz andere Struktur besitzt, ob er gleich cine unmittelbare Fortsetzung von der die Oberfläche des Korns bedeckenden Haut ist. In den meisten Fällen zeigt sich nämlich der eingefaltete 'Theil als eine völlig gleichförmige äusserst zarte, wasserhelle Mem- bran, selbst bei solchen Pollenarten , deren äussere Haut einen zelligen Bau besitzt. Ist jedoch der Fal- tentheil nicht wasserhell, so sind wenigstens die darauf erscheinenden Körner viel zerstreuter als auf dem übrigen Theil der Membran. 86 Die äussere Pollenhaut zeigt ausser den Falten noch eine zweite Art von scheinbaren Oeffuungen, nämlich mehr oder weniger grosse rundliche Poren, Die Stellen, an welchen diese Poren vorkommen, sind sehr verschieden ; bei einer grossen Anzabl von Pollenkörnern liegt in jeder Falte eine Pore, bei nicht mit Falten versehenen liegen dieselben bald an den Polen, bald an dem Aequator des Korns, bald regelmässig oder unregelmässig über die ganze Fläche des Korns zerstreut. Der Form nach sind diese Poren gewöhnlich rund, zuweilen "auch nach einer oder der andern Richtung in die Länge gezo- en. Die Grösse derselben ist äusserst verschieden, bei vielen gleichen sie einem kaum bemerkbaren Punkte, während sie bei andern z. B. beim Kürbis eine bedeutende Grösse erreichen. Verfasser konnte sich bei kleinen zwar nicht leicht, doch bei grössern auf das bestimmteste beim Ablösen der äussern Haut überzeugen, dass diese Poren keine währen Oeffnun- gen, sondern von einer dünnen Haut verschlossen sind. Bei einem- Theile der mit Poren versebenen Pollenköruer ist die über die Pore weggespannte Haut nur im äussersten Umfange der Poren dunn, in ihrer übrigen Ausdehnung hingegen besitzt die- seibe die Dicke und übrige Beschaffenheit ‘der äusse- ren Haut, so dass also jede dieser Poren durch eirie Art von Deckel verschlossen ist. N Wenn man die mit Poren versehenen Pollen- körner in Wasser bringt, so schwellen dieselben‘ nicht gleichförmig an, sondern es erlangt hauptsäch- ’ 87 lich der unter den Poren liegende Theil eine beson- dere Entwicklung, und drängt sich durch die Po- ren der innern Haut mehr oder weniger hervor, meistens unter der Form einer rundlichen Warze, häufig aber auch unter der Form eines cylindrischen Schlauches. Ist die äussere Haut dünn und der An- drang der innern nicht sehr bedeutend, so dehnt “ sich jene mit dieser aus ohne einzureissen, das ent- gegengesetzte findet slatt, wo die Poren mit den oben beschriebenen Deckeln verseben sind. Jedes Pollenkorn besitzt ausser der beschriebe- nen äussern Membran noch eine zweite von jenr eingeschlossen, oder besteht in seltenen Fällen, bei welchen die äussere Haut fehlt, einzig und allein aus dieser; es erscheint daher diese innere Membran als der wesentlichere Tbeil und die Bildungsstätte der Fovilla, während die äussere Haut melır als umhül- lendes und schuützendes Organ zu betrachten ist, und zugleich die Function hat, durch Absonderung des klebrigen Oeles das Anheften der Körner an die Narbe und andere Körper zu begünstigen. Die innere Membran besitzt bei allen Pollenar- ten dieselbe Struktur; sie ist immer völlig homogen, sehr zart und wasserhell und stellt sich nach Ablö- sung der änsseren Haut unter der Form einer ge- schlossenen Zelle dar. Nur in seltinern Fällen ist der Zusammenhang awischen der äussern und inne- ren Hant so fest, dass sie nicht von einander abzu- lösen sind, z. B. bei den Gräsern u. s. w. Ys wird jedoch in den meisten dieser Fälle die Existenz dieser N 88 innern Membran, welche ohnehin schon wegen der Analogie höchst wahrscheinlich ist, dadurch bewie- sen, dass andere Arten derselben Gattung oder Fa- milie eine ablösbare äussere Haut besitzen. Eine dieser inneren Membran in bohem Grade zukom- mende Eigenschaft ist die Fähigkeit Wasser einzu- saugen, was oft in dem Maasse geschieht, dass da- durch die Ausdehnungsgrenze der Haut überschrit- ten und dieselbe zerrissen wird, ganz natürlich, dass hiebei auch die äussere umhüllende Haut An- theil nehmen muss. Wenn die innere Hant eines Pollenkorns in Wasser eingerissen ist, so ziehen sich beide Häute vernöge ihrer Elastieität rasch zusammen, und Irei- ben dadurch die Fovilla in einem Strahle aus, wor- auf das Pollenkorn wieder mehr oder weniger die Form, welche es im trocknen Zustande hatte, an- nimmt. Dort, wo die innere Hant mit Warzen oder kleinen blinden Anhängen versehen ist, sind es vor- zuglich diese, welche sich durch den Einfluss des Wassers zu längeren oder kürzeren Schläuchen ent- wickeln. Dieses Hervortreiben von Warzen oder langen Röhren beobachtete der Verfasser durchaus nur bei denjenigen Pollenarten, bei welchen eniwe- der schon am trockenen Korn kleine Warzen vor- handen sind, oder bei welchen die äussere Haut porenähnliche dünnere Stellen besitzt, nie hingegen sah er dasselhe bei solchen Pollenarten, deren äus- sere Haut cine vollkommen geschlossene gleichförmige 89° Blase bildete, oder welche mit Falten ohne Poren versehen waren. Aechnliche Wirkungen. bringt auch die Narben- feuchtigkeit auf den Pollen hervor, nur mit dem Unterschiede, dass nicht nur die mit Falten verse- henen Pollenkörner, sondern auch solche, welche eine völlig homogene äussere Haut besitzen, derglei- chen Schläuche an der Stelle der Einwirkung jener Feuchtigkeit hervortreiben. Die Flüssigkeit des Stig- ma hat aber nicht nur die Fähigkeit, das Pollen- korn zum Austriebe von Röhren zu vermögen, son- dern sie wirkt auch in der Hinsicht weit kräftiger als das Wasser, so dass die Röhren eine weit grös- sere Länge erreichen, als wenn die Körner bloss mit Wasser benetzt werden. Die Länge der Röhren, welche sich auf diese Weise auf dem Stigma entwi- ckeln, übertrifft in vielen Pflanzen den Durchmesser des Korns um das 10— 15fache. Endlich wird noch ausdrücklich bemerkt, dass bei der Bildung dieser Röhren die äussere Haut, welche wegen geringer Ausdehnungsfähigkeit immer zerreisst, keinen An- theil nimmt. Betreffs der Abweichungen in der Anzahl der Pollenhäute bemerkt der Verfasser schliesslich noch, dass, obgleich die Polleukörner beinahe aller von ihm nntersuchten Pflanzen auf die beschriebene Weise aus 2 Hinten zusammengesetzt sind, sich doch auch, obgleich nur seltnere Ausnahmen von diescın Baue finden, wie z. B. bei den Asclepiadeen, wo die äussere Haut zn einer Zellsubstanz verwachsen 90 ist, in der die nun mit der innern Pollenhaut ver- sehenen Körner frei liegen; und mit dreifacher Haut, wie bei denjeniged Coniferen (Taxus, Juniperus, Copressus, Thuja) deren Pollen kugelförmig und ‘ohne Falten ist. . Ueber die Fovilla, die in neuerer Zeit der'Ge- genstand so vieler Controversen gewesen ist, und zoch gegenwärtig ist, beschränkt sich der Verfasser, seine Meinung als eine Frucht sorgfältiger Erfabrun- gen nur kurz auszudrücken. Die Fovilla besteht, wie bereits angeführt, aus einem dickflussigen, ziem- lich durchsichtigen und beinahe farblosen Theile und kleinen Körnern, die hei verschiedenen Pflan-- zen, so wie auch bei einem und demselben Pollen- korn an Grösse sehr variiren, jedenfalls aber wegen ihrer Kleinheit, die oft yo5s. par. Linie noch über- trifft, schwer zu messen sind. Verfasser hält sie nicht für belebt und ihre wahrzunehmenden Bewe- gungen nur für passive; Logenförmige und geschlän- gelte Bewegungen, wie sie Brongniart und R. -Brown beobachtet zu haben angeben, hat er nie beobachten können. Fritsche’s Angabe, dass in der Fovilla auch Oeltröpfchen enthalten seyen, fand der Verfasser in mehreren Fällen bestättiget. Wenn Referent nach dem, was ihm seine we- nigen Beobachtungen mit ausgezeichneten Instrumen- “ten lehrten, in diesem Punkte auch nicht ganz mit dem Verfasser übereinstimmen kann und seit der Entdeckung ansgebildeter Samenthiere in .der soge- nannten Anthere {richtiger freien Pollenkörnern} 91 der Moose und Jungermannien der Analogie zu Folge einen noch grösseren Anhaltpunkt findet, so muss er dagegen des Verfassers Skepsis nur lobens- werth anerkennen, wenn derselbe diesen Molekülen diejenige Bedeutung bei dem Befruchtungsgeschäfte nicht zuerkennt, welche man ihnen fern von Er- fahrung zpzuschreiben sich bemühte, Was der Verfasser noch von der Entwicklungs- geschichte der Pollenkörner anführt ist eben so in- teressant, und bestätiget die von R. Brown und Brongniart ausgesprochene Thatsache, dass die Pollenkörner im Innern eines zelligen Gewebes aus- gebildet werden. Seine Untersuchungen bestätigen vollkommen das von Brongniart gefundene Re- sultat, dass nämlich die Loculamente der Antlıeren in ihrem frühesten Zustande mit einer Masse dinn- wandiger Parenchymzellen erfüllt sind, in welchen sich die Pollenkörner aus dem körnigen Inhalte bil- : den, und welche später wieder verschwinden. Er weicht dagegen von Brongniart ab, wenn er, (was wahrscheinlicher) die Zahl der in diesen Zel- len sich entwickelnden Pollenkörner in der Regel auf 4 und nur ausnahmsweise auf ein Vielfaches dieser Zahl setzt: Verhältnisse, die sich, wie der Ver- fasser anderwärts gezeigt, auch bei den Sporen meh- rerer Familien der Zellpflanzen nachweisen liessen. Es folgt nun der dritte Abschnitt, welcher von den verschiedenen Formen der Pollenkörner handelt. Es würde uns zu weit führen, wenn wir auch hierin dem Verfasser Schritt vor Schritt folgen wollten, 972 und müssen uns daher nur auf das Allgemeinste ein- lassen. Es ist diess die von ihm versuchte Einthei- lung der Pollenkörner nach ihren Formen, wobei wir ihn mit eben so vieler Sachkenntniss als Scharf. sinn zu Werke gehen sehen. Wir geben dieselbe hier unter folgendem Schema. A. Pollenkörner mit einfacher Haut. B. Pollenkörner mit dappelter Haut. fAeussere Haut ohne Falten und Poren, a) gekörnt, b) warzig, c) zeilig. Abgeleitete Formen: Verbindung von jea Körnern. TtAeussere Haut mit Längenfalten. A) Aenssere Haut mit einer Längenfalte, a} körnig glatt; &) Streifen punclirt, ß) Strei- fen gleichförmig, b) körnig stachlig, c) zellig, d) netzförmig- Abgeleitete Form: Verbindungv. je 4 Körnern. B) Aeussere Haut mit zwei Längenfalten. C) Aeussere Haut mit dres Längenfalten, a) körnig, Streifen körnig, b) körnig, Streifen gleichförmig, c) kurzstachlig , d) zellig. D) Aeussere Haut mit mehr als drei Längenfalten; a) mit a Längenfalten, b) mit 6 Längenfalten, €) miteiner grössern Anzahl von Längenfalten. Abgeleitete Formen: a) Pinusform, b) Lo- 08 tusform,, c) Poincianaform, d) Prismati- scher Pollen, e) Loranthusform, f) An- näberungen an teträedrische, würfellörmi- ge, dodecae@drische Formen, g) Uebergang zu spiralförmiger Eintheilang der äussern Haut. +tr Aeussere Haut mit Poren. A) Aeussere Haut mit einer Pore. B) Aenssere Haut mit zwei Poren. C) Aeussere Haut mit drei Poren, a) körnig, b) zellig. D) Aeussere Haut mit vier Poren. a) die Poren liegen im Aequator, b) nicht in Aequator. E) Aeussere Haut mit mehr als vier Poren. ®= Mit regelmässiger Vertheilung der Poren, a) Poren im Aequator des Kornes. b) Poren auf der ganzen Oberfläche des Kor- nes vertheilt. » = Mit unregelmässiger Vertheilung der Poren. a) Aeussere Haut gekörnt, glatt. b) Aeussere Haut körnig und stachlig. c) Aeussere Haut zellig. Abgeleitete Formen: a) Tetraödrische Zu- sammenfügung. b) Mimosenform. +++} Aeussere Haut mit Längenfalten und Poren: A) Rundlicher Pollen mit 3 Vertiefungen und 3 Poren. B) Mit 3 Falten und 3 Poren. a) Aeussere Haut gekörnt. 94 b) Aeussere Haut stachlig. c) Aeussere Haut zellig. - ©) Aeussere Haut mit mehr als drei Falten, von welcher jede eine Pore enthält. D) Sechs bis neun Falten, von welchen drei eine Pore enthalten. E) Drei bis a Falten, mit 6 bis 8 Warzen. F) Drei Falten und drei nicht in den Falten liegende Warzen. Abgeleitete Formen: a) Teetraedrische Verbin- dung der Körner. b) Würfelförmige und . dodecaedrische Formen. c) Mit 3 Poren und 3 Längenfalten versehene polyedri- sche Formen. C. Pollenkörner mit drei Häuten. Eben so wenig ist der vierte Abschnitt eines Detailauszuges fähig, Wir ersehen indess soviel, dass der einfachere oder zusammengesetziere Bau der Pollenkörner nicht in direktem Verhältnisse zu der niederen oder höheren Stellung, welche die Pflanzen in der Reihe der Familien einnehmen, steht, ' sondern, dass dieselben Pollenformen: sich in ver- schiedenen, in Hinsicht auf ihre übrige Organisation. oft sehr entfernt stehenden Familien findet. Es ist zwar im Allgemeinen richtig, dass bei den Monocotyledonen die mit Einer Längenfalte und Einer Pore versehenen Pollenformen vorkerrschen, und dass die mit 3 Falten und 3 Poren versehenen beinahe ausschliesslich den Dicotyledonen zukom- a ne. 95 men; dieses ist aber auch beinahe die einzige Regel- mässigkeit. — Wenn auch einige Familien, wie die der Gräser: Cyperaceen, Thymelaeen, Proiea- ceen, Onagrarien, Dipsaceen, Ericeen, Poly- galen u. a. m. sich durch eine übereinstimmende ‘Bildung des Pollen auszeichnen, so findet man wie- der, dass nicht nnr bei den Gattungen einer Fa- milie, sondern auch bei den Arten einer Gattung die Form des Pollen auf das mannigfachste varürt, ja dass sogar bei manchen Gewächsen in derselben Anibere Pollenkörner von ziemlich verschiedener Bildung enthalten sind. Lässt sich daher auch der Satz, dass die Pflanzen einer Familie dieselbe Pol- lenform besitzen, nicht für wahr annehmen, so kann man doch als allgemeine Regel aufstellen , dass nahe verwandte Pflanzen Gruppen bilden, welche dieselbe oder eine ähnliche Pollenform zeigen. Was diesem Werke ausser dem schönen und correcten Drucke noch insbesonders zur wahren Zierde gereicht, und seinen wisssenschaftlichen Werth noch um so mehr erhöht, sind die wahrhaft mei- sterhaften Abbildungen, welche der Verfasser selbst zeichnete, und die mit eben so kunstgeübter Hand von Schach in pnnktirter Manier auf Stein über- tragen sind. j Wenn Wahrheit und Genauigkeit der Darstel- Inng aus allen Werken des ausgezeichneten Verfas- sers hervorleuchten, so ist die treue bildliche Dar- stellung bei einem Gegenstand noch mehr zu schä- izen und zu bewundern, der, wie der vorliegende, 96 hierin so viele Schwierigkeiten darbietet. Wir spre- chen schliesslich nur noch den Wunsch aus, dass der Verfasser, der in einer kurzen Reihe von Jah- ren der Anatomie und Physiologie der Pflanzen durch seine vielen und wichtigen Arbeiten einen so bedeutenden Vorschub gegeben, noch fernerhin Musse finden möge, diese Beiträge so glänzend fort- zuführen, wie er sie begonnen. De Druckfehler. Literaturberichte: S.ı7 Z. i1 v. m. stalt — setze einen Punkt. » 19 » 12 v. 0. statt ; setze ein Komma. »20 5» 8 v.W , bescheidne 1. bescheiden 21»19 3» den l. die System ]. über das System den l. den darin 1 in l. in Europa in »24 5» 27V. 0. „ einem l, Einem 6 vorne ]. voran, 6% 65» „ schien l. scheint » 28» 30 v. u. „ oder ım 1. oder 332» 9 v.o. „ bringt l. beinahe — 541» „ ist „und W. — Arnott‘ zu tilgen. „39 » 10 » „ statt Serofulariae }. 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