Sl or a; Tr. 5 Dız.fe IK ; . oder allgemeine botanische Zeitung. Unter besonderer Mitwirkung der Herren Herren Beilschmied, Brunner, Fincke, Gierl, Guthnick, Hampe, Hornschuch, Kölbing, Kunze, Löhr, Mohl, Paasch, Rabenhorst, Reichenbach, Sau- ter, Schlauter, Shuttleworth, Tausch, Tommas- sini, Unger, v. Voith, v. Welden, Wiegmann, Wirtgen und Zuccarini and im Auftrage der Hönigl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg j herausgegeben von . Dr. David Heinrich Hoppe, Director der Königl. botan. Gesellschaft, mehrerer Aka- demien und gelebrten Gesellschaften Mitgliede etc. etc. und Dr. August Emanuel Fürnrohr, Docenten am Königl. Lyceum und der Kreis-Land wirthschafts- und Gewerbschule zu Regensburg, der Königl. botan. und m. a, gelehrten Gesellschaften Mitgliede, XX. Jahrgang. I. Band. Nr. 1— 24. Beibl. 1 —5. Intellbl. ı—ı. Tab. L.—IV. I Ru a \ \ x u} Ps; 5 i r Regensburg, 1837... Bot. El. Ihrem würdigen und hochverehrten Mitgliede, 4 H errn ® . . 'iw. J. G. Zuccarini, edentlichem öffentlichen Professor an der Königl. id | : udwigs-Maximilians-Universität zu München, der ‚önigl. Akademie der Wissenschaften daselbst, so je mehrerer anderer Akademien und gelehrten Gesellschaften Mitgliede, widmet . gegenwärtigen Band der Flora als „an Zeichen ihrer wahren Hochachtung und aufrichtigen Dankbarkeit die Königl. bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 1. Regensburg, am 7. Januar 1837. I. Original- Abhandlungen. Ueber die Vermehrung der Pflanzen- Zellen durch ı Theilung; von Professor Hugo Mohl in Tü- bingen. (Hiezu Steintafel I.) *) Vorwort In den dunkelsten Erscheinungen des Pflan- zenlebens gehört die Art und Weise, wie sich die neu entstehenden Zellen bilden. ‘ Es steht dieser Gegenstand mit dem Wachsthume der Pflanzen, mit den Functionen der einzelnen Zellen und der eigenen Gefässe in einem viel zu genauen Zusaın- menhange, als dass nicht schon längst alle Bear- beiter der Anatomie und Physiologie der Gewächse sich bemüht hätten, dieses Geheimniss zu erforschen ; *) Diese Abhandlung ist der wörtliche Abdruck einer ‚unter demselben Titel erschienenen Inaugural-Disser- tation, welche zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie nnter dem Präsidium von Hugo Mohl, Doctor der Medicin und Chirurgie, ördentlichem öffentlichem Professor der Botanik, im »- %September 1855 der. öffentlichen Prüfung vorlege August Wilhelm Winter von Brackenheim. Tübingen, gedruckt bei Ludw. Friedr. Fues. Flora 1857. ı. A 2 und so fehlt es denn auch nicht an mannigfachen Beschreibungen und Erklärungen dieses Vorganges. Vergleichen wir aber die Angaben der verschie- denen Schriftsteller über diesen Punkt, so werden wir nur zu bald gewahr, dass dieselben weniger auf scharfe und reine Beobachtungen und auf eine schrittweise Verfolgung der Entwicklangsgeschichte einzelner Zellen gegründet sind, als vielmehr auf isulirten Untersuchungen einzelner, :oft gar nicht im Zusammenhange mit ‚einander stehenden ' Erschei- nungen beruhen, dass die Arigaben zum Theile - entscehjeden unrichtig, und die Zeichnungen, welche den Vorgang erläutern sollen, ideal sind, oder dass die Erscheinungen , welche wirklich beobachtet waren, zu sehr verallgemeinert wurden, und dass Lücken,. die sich in den Beobachtungen fanden, durch allzu kecke Schlüsse und Vermuthungen aus- gefüllt wurden. ’ Wenn es bei diesen Umständen niederschla- gend ist, zu sehen, wie die Bemühungen einer lan- gen Reihe von Jahren zur Aufhellung des Dunkels beinahe so gut, als nichts beigetragen, und nur eine Masse von Hypothesen ins Leben gerufen hatten, deren jede das Zeichen ihrer ephemeren Existenz an der Stirne trug, so ist es auf der an- dern Seite tröstend, auch in dem vorliegenden Falle an den Arbeiten der neuesten Zeit zu er- kennen, wie über alle Erwartung weit eine ruhige, treue und redliche, der bildenden Natur Schritt vor Schritt folgende Beobachtungsweise uns in 5 der Erforschung ihrer Geheimnisse zu fördern vermöge. Die Methode, die Enntwieklungsgeschichte einer einzelnen Species durch alle ihre Stufen zu ver- folgen, welehe für die . thierische Physiologie so köstliche Früchte getragen, _ erprobte sich auch für die Pflanzenphysiologie. Durch Anwendung der- selben auf ein unscheinbares Moos war es Bris- seau Mirbel gelungen, nicht nur die Eutwick-- lung der Zellen von ihrem ersten Sichtbarwerden an bis zur vollendeten Ausbildung zu verfolgen, sondern auch nachzuweisen, dass bei der Bildung derselben die Natur nicht, wie alle früheren Phy- siologen angenommen hatten, immer denselben Weg verfolge, sondern dass es drei verschiedene Arten ihrer Entwicklung gebe. So waren nicht nur ge- nau beobachtete Thatsachen an die Stelle der früheren Hypothesen getreten, sondern es war auch den früheren Beobachtungen ihr Werth angewie- sen, und der Weg angezeigt, auf ‚dem spätere Be- ‚obachter den Gegenstand zu verfolgen haben. Die auf den folgenden Blättern niedergelegten Beobachtungen haben nicht den Zweck , die Ent- stehungsweise des Zellgewebes in ihren verschie- denen Modificationen zu erläutern, sondern sie .sol- len nur zu den von Andern gelieferten. Thatsachen einen Beitrag liefern, welcher beweisen soll, dass ausser den von Mirbel angegebenen Wegen die Vermehrung der Zellen auch noch durch Theilung A2 Ik.- der schon entwickelten Zellen vor sich gehe. Dass eine solche Theilung bei den Diatomeen stattfindet, ist zwar schon längst bekannt, da aber die Stellung derselben noch unsicher ist und die Wahrheit viel- leicht eher auf der Seite derjenigen Naturförscher liegt, welche jene räthselhaften Wesen für Thiere erklären, soschien es mir nicht unwichtig zu seyn, wenn diese Vermehrungsweise der Zellen auch bei solchen Organismen nachgewiesen würde, deren vegetabilische Natur keinem Zweifel_unterworfen seyn kann. Späteren Beobachtungen’ muss es vor- behalten bleiben, nachzuweisen , wie weit diese Entstehungsweise der Zellen im Pflanzenreiche ver- breitet ist, ob sie auch‘ bei höheren Gewächsen und in welchen - Organen derselben sie vorkomme. Um den im Folgenden zu ‚beschreibenden Be- obachtungen ihre passende Stelle im Systeme der Pflanzenphysiologie anzuweisen, mag es nicht un- zweckmässig seyn, der Darstellung derselben eine kurze Uebersicht der verschiedenen Ansichten, welche bisher über die Entstehung der Zellen ge- äussert wurden, voranzuschicken. Am einfachsten stellten sich diejenigen Phyto- tomen, welche in dem Gewebe der Pflanzen keine Zusammensetzung “aus einzelnen, neben einander liegenden Theilen, sondern eine homogene, mit vie- len Höblungen versehene Substanz sahen (Wolff und Brisseau Mirbel), die Erzeugung neuer Zellen vor. 5 “Wolft nahm eine allmählige Erzeugung von Zellen und Gefässen in einem einzelnen Organe an, und glaubte, es bilden sich dieselben auf eine ziemlich mechanische Weise, indem die zwischen den Zellen und Gefässen liegende feste Substanz durch die aufsteigenden -Nahrungssäfte ausgedehnt und in Blasen und Röhren ausgehöhlt werde *); Zellen entstehen, wenn Säfte in der festen Substanz deponirt werden, Gefässe, wenn Säfte in derselben weiter strömen. In der frühesten Entwicklungs- periode besteht nach Wolffs Beschreibung ein jedes Organ einer Pflanze aus einer glasartig durch- sichtigen , anfangs aller organischen Struetur ent- behrenden Substanz, in welcher zerstreute Pünkt- chen, die Rudimente der künftigen Zellen, liegen. Diese vermehren sich mit der Zeit in Hinsicht auf ihre Zahl, nebmen an Grösse zu und bilden sich zu Zellen und Gefässen aus**). Ausser dieser in blosser Ausdehnung und Aus- höhlung der organischen Substanz bestehenden Bit dungsweise nahm Wolff noch eine zweite Erzen- gung von Zellen durch Bildung yon Häuten in den leeren Räumen der Gewächse an; er gibt nämlich an; dass sich bei weiterer Ausbildung der Zellen, wenn" sich dieselben abschliessen, aus dem Nah- rungssafte, den sie enthalten, feste organische Sub- stanz nicht nur an den Wandungen der Zellen *) Theoria generat, $. 21. 25, \ icg. 3 6 absetze, , sondern dass. sich auch in den grösseren Zellen Scheidewände und kleinere Zellen bilden”); wenn sich dagegen die grösseren Zellen nicht voll- kommen schliessen und sich kleinere in ihnen aus- bilden, so könne man die jüngeren von den grüs- seren nicht genau unterscheiden und es bilde sich ein unregelmässigesZellgewebe (eonfusa tela cellulosa). Mirbel, lange .Zeit hindurch Anhänger der ‘Wulff’schen Ansichten über Pflanzen- Anatomie, äussert sich über .die Entstehung der Pilanzenzellen auf eine’ ganz-ähnliche Weeise**}, Er lässt nämlich die Pflanzensubstanz sich ebenfalls aus einer glas- artig durchsichtigen, schleimigen, flüssigen Masse _ bilden. : Diese Masse, die er mit dem Eiweisse der Eier vergleicht, scheidet sich nach seiner Angabe an jeder Stelle, wo ein. Wachsthum stattfinden soll, aus, Die Art, wie diese organisationsfähige Masse sich zu Zellen und. Gefässen ausbildet, lässt er un- entschieden, hält jedach für wahrscheinlich, dass der Andrang Gmpulsion) , der Flüssigkeiten und eine unbekannte organisirende Kraft (puissance ‚organisatzjce) zusammenwirken. “ Ald bei der weitern Ausbildung , welche die Phytetomie im Anfange ‚unsers Jahrhunderts in Deutschland erbielt, die Tihatsache, dass jede Zelle ihre eigenen Häute «besitzt , festgestellt wurde, so. anussten ‚sich auch. .die Ansiehten über die. Ent- De ar 7 stehungsweise der Zellen ändern, indem es ‚nun wahrscheinlicher wurde, dass die Zellen von ihrem ‚Auftreten an selbstständige, isolirte Bildungen seyen. Sprengel*) ‘war der erste, welcher dieses durch. Beobachtüng nachzuweisen suchte. Indem er nämlich in den Cotyledonen der Bohne und in andern Pflanzentheilen kleine Körner oder Bläschen fand, so bielt: ex. diede für x die > Grundlage der künf- tigen Zeilen E ’ . Diese Ansieht wurde von Wreviranıs*H) gebilligt; er glaubte weitere Bestätigung dieser An- sicht an den Üonferven , besonders Conferva muta- bilis Roth und Hydrodiciion utrieuletum zu finden, Aus der Beschreibung der in den’ Zellen enthal- tenen Körner, welche Treviranus für die Ru- dimente der Zellen hielt, erhellt, dass’er theils Anıy- Jumkörner, tiheils Chlorophyliköener" d darunter ver- standen habe: 2: Gegen diese Ansicht erklärte sich Link**# weil man nie den Uebergang von den unregelmäs- sig zusammengehäuften Körnern zu dem regelmäs- sigen Parenchyme finde, und weil’ nicht denkbar 'sey, wie dieBläschen aus den verschlossenen Zelleh heraustreten‘ können. Nach seiner Ansicht bildet sich neues Zeilgewebe zwischen den alten zeiten. In den Zwischenräumen, wo mar später die ein- *) Anleitung zur Kenntniss der Gow ächse. 1802.T. 1. p. go. *") Vom inwendigen Bau etc. p. 2. **) Grundlehren der Anatomie .der Pflanzen, P- 29° 8 fachen Zellen- sche, bemerke man nämlich im ju- gendliehen Zustande dunkel gefärbte, wie aus einer zusammenhängenden Masse gebildete Streifen, die nicht. selten ein äusserst feines Gewirre von Fasern und: andern kaum zu erkennenden Theilen enit- ‚decken lassen. Die: Körner in den Zellen, welche Sprengel und Treviranus für die Rudimente von Zeilen gehalten, erklärte Link für Stärkmehl, Schleim und harzigen Farbstoff. Später *) trat Link in so. ferne Sprengel’s und.Ireviranus „Ansicht bei, ‚alsıwe. ‚anerkannte... Ahasi sieh die Zellen aus. getrennten Bläschen: bilden;! ;enkläpte, sich. aber nach. einmalıdagegen, -dass. die..in den Zellen- ent- ‚haltegen. Anplamkörner. die Grondingen. der Zellen geyen. Be Gegen die Ansichten von Sprengel mıd Tre viranus trat:auch ‚Mirbel**) heftig auf und ‚er- klärte sie für ein reines . Erzeugniss der Eiubil- ‚dungskraft. Treviranus selbst wurde durch die von Link angeführten Gründe schwankend uud leitete aus späteren. Beohachtungen her wer), dass ‘die in den Cotyledonen der Bohne enthaltenen Körner ‚die Materie. ‚hergeben, woraus die Zellen und Fa- sern des jungen Pflänzchens gebildet werden, In- dem er zusetzt: „es acht keinen grossen Unter- *) Nachtrag zu den Grundlehren, 1849. p. 2. . *) Exposition et defence de ma theor. 1808. Notes justifie, p- 8. ***) Beiträge zur Pflanzenphysiologie. p. 4. etc. ) schied, ob es bei diesem Uebergange seine körnige Gestalt behält oder in eine gleichfürmige Flüssig- keit aufgelöst wird; welches letztere das wahrschein- liebere ist,“ so gibt er im Grande seine frühere Ansicht auf, und so war es in Deutschland haupt- sächlich nur noch Sprehgel, welcher dieselbe auch noch in späterer Zeit vertheidigte*). Es scheint, 'Spre» geb- habe eine doppelte ‚Verwandlung ‘der Bläschen in Zellen angenommen, nämlich: einentheils ‘dureh unmittelbare Ausdehnung der Bläschen zu Zellen, hauptsächlich aber durch Verschmelzung der kleinen Bläschen unter einander zu den Zeilenmembranen **), eine Ansicht, welche in der ueuern Zeit.Hartig wieder aufnahm, nicht nur anf die Bildung der Zellmembranen, sondern auch auf die der Spiralfaser ausdehnte und ‚durch ‚Abbildungen zu erläutern suchte ***), . Gegen die Ansicht, dass die Zellen sich aus Bläschen entwickeln, erklärte sich Molden- hawer****, durchaus und gab an, dass es nie- mals gelinge,. die Verwandlung dieser Körnchen in Zellen zu beobachten. Alles, was die fortge- setzte Beobachtung zarter, noch nicht gebildeter Pflanzentheile und besonders der noch nicht ent- wickelten Anlage zwischen Holz and Rinde ent- *) Vou dem Bau und der Natur 'etc. P- 7. *)1.c.p, 72. Tab. III. fig. 12. ***) Ueber die Verwandlung der polycotyledonischen Pflau- zenzelle etc. 1853. p. 5. etc. *""*) Beiträge zur Anatomie der Pilauzen. p. 65. 10 decken lamse,.sey .eime durchsichtige Gallerte‘, in der man gleiehsain die Ummwisse der Zeilen und der Rühren bezeichnet sehe,. aber die Durchsich- keit und ( die Zartheit der Theile entziehe sie “Leider blieb diese,‘ wie so viele andere Bemer- kungen dieses trefflichen Beobachters unbeachtet und :wiv sehen in den phytotomischen Schriften, welche der seinigen folgten, wieder die Ansicht, dass sich Jie Zellen aus Bläschen entwickelu ,. je- ‚doch, bedentand modihieirt, yergefragen. |"... +; - ‚Die 'ersten, jedoch noch :undeutlichen :Spuven dieser Ansicht finden. sich in- der Sehritt von Tre- viranus**),:indem .der Verfässer.die feinen Körn- ehen.der.Milchsäfte mit den Körnehen in .den 8u- „menlappen der Bohne vergleicht, dieselben für lebens- fähige, aber noch unbelebte Körper erklärt und ‚die Hervosbringung dieser Körner für den Zweck des: Aufenthalts und. :der Bewegung ‘der Sälte in .den Intereeilulargängen ausgibt. - Völlig ‘ausgebildet ' wurde diese "Ansicht ' erst durch Kieser***. Die Entstehung der Zellen aus den Amylamkörnern wird von ihm geläugnet, dagegen ! betrachtet er die kleinen Kügelchen der eigenen" Säfte als die wahrscheinlichen Rudimente der künftigen Zellen. Ebenso nimmt Kie ser im *)1l.c.p. 70. . *) Vom inwendigen Bau. p. 17. **) Medm, sur l’organisat, d. lontes. P- 95. 11 n Cambium kleine Kügelchen an, aus denen er die neuen Zellen sich. bilden lässt”. Ob er gleich noch keinen Unterschied zwischen den eigenen Gefässeu und zwischen den Harz- und Gummi- Gängen annahm, so schrieb er dennoch den in’ diesen beiden Arten von Kanälen enthaltenen eige- nen Säften ‚verschiedene Funetionen zu; der auf- steigende, Saft ‚gibt nach seiner ‚Ansicht seine Kü- ‚gelehen an das ‚Cambium ab, und, erscheint nun .bei-den. höher, entwickelten Pflanzen in den Harz- und Gummi-Gängen als körnerloses Excrement “r), bei den Pflanzen von niedriger. Organisation ist dagegen der Nahrungssaft (seye) von dem eigenen Safte (suc propre) noch ‚nicht geschieden,, und: man trifft in den letzteren noch die _ Rudimente von Zellen unter der Form von kleinen Kügelchen..an, von welchen die Farbe des eigenen Saftes abhängt. Als später Schultz seine bekannte neue Leh- re von dem Lebenssafte der Pflanzen gründete, so verwarf er die Ansicht, dass: sich die Zellen ays den Kügelchen desselben bildeten, und er kehrte in seiner Ansicht über die- erste Entstehnng ..des Zellgewebes wieder so ziemlich zu der von Wulff ausgesprochenen Meinung. zurück. . Es ist nämlich nach seiner Angabe ***) das. Zellgewebe der jün- geren Theile eine durchaus gleichförmige, weiche . *) l.c. p. 162. "lc. p. 256 etc, **) Die Natur der leb. Pflanze. I. p. 607. D 42 Substanz,’ in der sich noch keine weiteren Unter- schiede bemerken laesen. Sowohl Lebenssaft, als feste "Theile bestehen aus festen Kügelchen oder organischen Urtheilchen), durch deren Wechsel- wirkung alle späteren Bildungen zu Stande kom- "met. Das Cambium ist keine Flüssigkeit, aus der ‚sich etwas bilden soll, sondern die zarte Embryo- Hiengestalt der ganzen schon gebildeten - Pflanze; in "dieser dichten embryonischen Mässe,, ’in der durchaus keine “weiteren- Differenzen erkennbar sind, bildet sich ' num das Zeligewebe- ‚dürch Ent- steht” 'eines' Gegensatzes zwischen "Zeile nnd ‚ihrem flüssigen Inbalte**). Es stimmt sumft diese "Ansicht darin mit der von -Möldenhawer über- ‘ein, dass Schultz ebenfalls sogleich vollkommen ‚ausgebildete Zellen entstehen lässt, Die angeführten , von den deutschen ‚Phytöto- men ‚gedusserten Ansichten, so verschieden sie “auch ünter sich sind, stimmen doch in so ferne überein, ‘als bei allen die Idee zu Grunde: liegt, ‘es bilden sich die nenen Zellen aus einer homoge- nen Masse oder aus Körnchen, die in einer Flüs- sigkeit schwimmen, und sie verdanken. ihre Ent- stehung nicht einem unmittelbaren Hervorsprossen aus den schon früher gebildeten Zellen. Diese lez- tere Ansicht : Hiegt dagegen den Theorien zweier neueren französischen Phytotomen, Turpin's nad ")i.c. pP. 609. 6ıb. "lc. p. 655. 13 Raspail’s.zu Grunde. Beide machten ihre Ar- beiten in einer Reihe von Abhandiungen, welche vom Jahre 1895 an erschienen, hekannt, so dass sich nicht entscheiden lässt, welcher derselben zu- erst auf diese Ansicht kam. Turpin*) ging von der Betrachtung der einfachsten Pflanzen, die nur -aus einer einzigen Zelle bestellen, aus. Diese Zellen bezeichnet er mit dem Ausdrucke der Globuline,. welche sich’ zu neuen Zellen (vollkommener Globuline) ausbilden können, und welche daher zur Reproduction die- ser Gewächse bestimmt seyen. Solche aus einfa- chen Zellen bestehende Pflanzen heisst Turpin Globuline vesiculaire solitaire. Dieser Globuline entsprechen nun die einzel- nen Zellen der höheren Gewächse. ° Jede einzelne Zelle ist wie die Globuline ein eigenes Individuum, das sein eignes Centrum der Organisation in sich *) Organograpliie vegeinle, in Medınoires du Museum. ' T. XIV. p. ı5 etc. in dieser Arbeit sind die Grund- züge von ‚Turpin’s Lehre bereits alle enthalten, von welchen et die weitere Ausführung in mehreren anderen Abhandlungen gab; vol. besonders Observat. microseop, sur l’'organisat. tissulaire, .:Mem. d. Mus, T. XV. p. 343. Obs. sur Porig. comm. et la formät. de touts |. corps propag., veget. Mdın. d. Mus. T. XVI. p. 157. -Apergn organ. sur le nombre deux. Mem. d. Mus. T. XVI’ p. 205. Organograpbie microscop, Mem. d. Mus. T.XVII. p- 162, Zrıda 14 hat; die Zellen sind wie die Globuline mit einer gummigen Flüssigkeit, einem wahren Cambium ge- füllt, welches die Bestimmung hat, die‘ kleineren Bläschen, welche sich auf der innern Wandung der Zelle bilden (Globuline captive), zu ernähren. Diese Bläschen sind parietal”}). Indem nun diese Globuline - Bläschen zu grösseren Blasen (Zellen) heranwachsen, und unter einander verkleben, so bildet sich Zellgewebe. u “ Die Gilobulinekörner sitzen an den Zellwan- dungen in alternirenden Reihen, und sind durch eine Art von Nabelschnur an: denselben. befestiget: Da auf diese Weise jede Zelle gleichsam ein mit Eiern erfülltes Ovarium darstellt, so begreift man leicht, dass sich das Zellgewebe durch immerwäh- rende Entwicklung neuer Bläschen an allen Punk- ten, und in allen Richtungen vergrössern kann. Aus der Globuline entwickeln sich nicht nur die in den Blattachseln sitzenden Knospen, die Em- bryonen der Saamen, sondern auch die Adventiv- Knuspen; diese können daher an allen Punkten der Pflanzen entstehen und es ist’nicht zu zwei- feln, dass jedes Korn der im Zeilgewehe enthalte- nen Globuline, z. B. einer Eiche, unter günstigen Umständen zu einer ganzen Pflanze heranwachsen kann. Demselben Gesetze der Reproduction schei- nen auch die Kügelchen des Milchsaftes unterwor- fen zu seyn. Auch von diesen ist nicht zu zwei- x *)l.c. p. 42. Son insertion est invariablement parie- tale; ce qui veut dire, qu’elle &ınane toujours, par extension, des parois internes des vesicules-meres. Be 15 feln, dass sie aus einer Menge kleinerer Kügelchen zusammengesetzt sind; ein solches Kügelchen kann nıin, weıin es der innern und expansiven Lebens- kraft folgt, hohl und zu einem Bläschen werden, 'Raspail wurde bei der Ausbildung seiner Lehre vom Pflanzenbaue nicht von Untersuchung vollendeter Organisationen geleitet, sondern von sei- ner vermeintlichen Entdeckung, dass das Amylum- korn aus einer häntigen Hülle und einem gummi- artigen, in Wasser löslichen Inhalte bestehe. Die- se häutige Hülle verglich Raspail mit der Mem- bran derZellen und gab an”), es unterscheide sich dieselbe von der Pflanzenzelle bloss durch den Um- stand, dass die in einer Zelle liegenden Amylum- körner frei in der Zelle, in der sie sich bilden, liegen und unter einander nicht verwachsen seyen, Erst wenn bei weiterer Entwieklung der Amylum- körner dieselben sich vergrössern, so vereinigen sie sich, .zersprengen die Mutierzelle und stellen nun Zellgewebe dar. Es stimmt daher diese An- sicht Raspail’s mit der früher von Sprengel ge- äusserten nahe überein. Später änderte jedoch Raspail seine Ansicht und stellte eine mit den Ansichten von Turpin, in den Hauptpunkten völlig übereinstimmende Leh- re auf**). Die Körnchen des Stärkmehls sind näm- *) Aunales des sciences naturelles. 1825. T. VE p. &ı2, *) Mem. de la societE d’hist. natur. de Paris, T. Il, p. 209 etc. — Dieselben Ansichten spricht R. auch in seinem System der organ, Chemie (übers. von Wolfi- 1854) aus, 16 lich nach Raspail’s späteren Angaben in organi- scher Vereinigung mit den Zellen, in denen sie lie- gen, und sind an der innern Wandung derselben durch einen Nabel befestigt. Die Stärkmehlkör- ner von Samen, welche gekeimt haben, entleeren ihre auflösliche Substanz, und man findet nun in ihrem Innern grosse Bläschen, welche Scheidewän- de nach verschiedenen Richtungen haben und wel. che an der innern Seite der 'Tegumente haften; ein solches Stärkmehlkorn bildet daher ein zusam- mengesetztes Zellgewebe. Die Hülle der Stärk- mehlkörner, bekommt ein körniges Gefüge durch. anhaltendes Kochen in Wasser; durch’ Gährung der: gekochten Flüssigkeit, durch Einwirkung von Salzsäure oder kaustischem Kali. Die Hülle des Stärkmehls ist daher aus kleinen Kügelchen zu- sammengesetzt, und diese liegen wahrscheinlich in einer Spirallinie um die Achse, des Bläschens. Aehnliche Verhältnisse zeigen das Inulin und das grüne Satzmehl. (Schluss folgt.3 Anzeige Die FLORA oder allgemeine botanische Zei- tung wird, nach wie vor, nur mit wenigen Ver- änderungen, die auf Zweckmässigkeit und. den Vor- theil der Leser berechnet sind, fortgesetzt. . Die Ver- sendungen geschehen durch die hiesige löbliche Öber- Postamts-Zeitungs-Expedition, durch die Schaum- burgische Buchhandlung in Wien, Friedrich Hofmeister in Leipzig, Riegel und Wiesner in Nürnberg, (denen sämmtlieh auch Zusendungen für uns zugeschlossen werden hönnen) dann durch die unterzeichnete Ee Expedition der Flora, oder allg. botanischen Zeitung. Regensburg am 6. Januar 1837. Allgemeine botanische Zeitung. — Nro. 2. Regensburg, am 14, Januar 1837. 1. „Original - Abhandlungen. Ueber die Vermehrung der Pflanzen- Zellen durch Theilung ; von Professor Hugo Mohl in Tü- “ bingen. (Schluss.) Diese Erscheinungen trägt nun Raspail auf das Zellgewebe und die Gefässe der Pflanzen über und nimmt an, dieselben Veränderungen, welche die angegebenen chemischen Einwirkungen in der Hülle des Stärkmehls erzeugen, nämlich Ausdeh- nong derselben und Bildung von Kügelchen auf derselben, welche scheinbar neue Stärkmehlkörn- chen darstellen, erfolgen auch unter dem langsa- meren Einflusse der Vegetation. Indem sich nun die Kügelchen zu Bläschen ausdehnen, und indem sich auf ihrer innern Seite wieder neue Bläschen entwickein, bildet sich nach seiner Ansicht Zell- gewebe. Die Zwischenräume' zwischen den Zel- len bilden Kanäle; indem diese Kanäle durch den Nabel jeder Zelle mit den Zwischenräumen zwi- schen den in dieser Zelle entwickelten Blasen in Verbindung stehen, so bildet sich ein zusammen- hängendes Netz von saftführenden Kanälen durch das ganze Gewebe der Pflanze. Flora 1857, 2. \ BB 18 Man sieht leicht, dass diese Ansicht von Ras- pail mit der von Turpin vollkommen überein- stimmt, mit der einzigen Ausnahme, dass nach der Meinung des letztern die Mutterzellen durch die Vergrösserung der in ihnen sich entwickelnden Zellen zerrissen werden, während Raspail glaubt, dass sich die Mutterzellen erhalten, und sich im- mer mehr und mehr zu grossen Blasen ausdehnen, welche alle spätern Generationen umschliessen. Hatten sich auf diese Weise Turpin und Raspail in Hypothesen, die auf höchst mangel- hafte; Beobachtungen gegründet waren und jeder sichern Grundlage entbehren, tiberboten, so tritt uns in der meisterhaften Arbeit Mirbels über Marchantia ein Werk entgegen, das auf treue und nüchterne Naturbeobachtung gegründet, plötzlich jene Gebilde der Einbildungskraft zerstört und ein helleres ‚Licht über diesen schwierigen Gegenstand verbreitet, als alle bisherigen Arbeiten. ‚.. Mirbel untersuchte die Bildung des Zellge- webes bei Marchantia. an mehreren Stellen, näm- lieh bei:der keimenden Pflanze, bei der Entwick- lung: der Bulbillen in den Becherchen, bei der Ent- wicklung der Zähne dieser Becherchen. Die Art und Weise, wie sich die Zellen entwickelten, war an diesen verschiedenen Stellen nicht dieselbe. Bei der Keimung dehnten sich die Sporen zu einem Schlauche aus und nun sprossten auf der änsseren Seite desselben neue Zellen hervor, welche - wieder andere Zellen hervorbrachten, so dass auf 19 "diese Weise ein blattähnliches Gebilde heranwuchs. . Alles dieses geschah, ohne dass die Körnchen im Innern der Zeilen irgend etwas zur Hildeng der neuen Zellen. beitrugen. Anders ‚verhielt sich die Sache bei der Bil- dung der Bulbillen.. Im ersten Stadium bestehen diese aus:‘zwei über einander stehenden Zellen; in der öbern derselben triübt sich der-Inhalt, und es zeigen sich beinahe unsichtbare -Streifen, die sich zu einen Netze von Zeilgewebe ausbilden, worauf der Schlauch, in- welchem diese Bildung vor sich ging, spurlos verschwindet. Beim weiteren Wachsthume der neugebildeten Bulbille vermehren sich ihre Zellen, indem sick heue: Zellen zwischen den alten bilden. Auf dieselpe Weise, durch Zw ischenlagerung neuer Zellen zwischen die alten, vermehren sich die Zellen, aus denen die Becherchen bestehen, welche die Bulbillen umschliessen. Nie konnte dagegen Mirbel sehen, dass die Bläschen, die im Innern der Zellen liegen, zur Bildung eines Zell- gewebes zusamımentraten. “ Aus’ diesen Beobachtungen zieht Mirbel den “ Schluss, "dass. sich die Zellen auf ‚eine dreifache Weise entwickeln: -D Auf:der Oberfläche der alten Zellen (Divelop- pement 'super-ulrieulaire). Dieses findet statt bei der Keimung der Sporen von Marchanlia, . bei der Bildung der Anhänge der Becherchen etc. 2) Zwischen den vereinigten Wandungen der B2 20 alten Zellen, (’Developpement inter -utrieulaire). Dieses ‘findet sich. bei allen eellulosen Massen, welche wachsen. 3) Auf der innern Seite der alten Zellen. In die- sem Falle kann der Erfolg ein doppelter seyn; entweder bilden die neugebildeten Schläuche ein zusammenhängendes Zellgewebe,. und die Mutterzelle wird absorbirt, oder die neuen Schläuche,: vom Anfang ihrer Entstehung ge- ‚trennt, bleiben,‚;isolirt, und die Mutterzellen, ...an’ deren, Wandung. sie. befestigt. sind, dienen ihnen ’zur ‚Umhüllung (De£veloppement . intra- utriculaire). Dieses findet: statt bei der -Bil- u dang der Bulbillen und. bei der Bildung der Zellgeweb-Bläschen *). FIRE . *).Da während des Druckes der vorliegenden Dissertation der erste Band von Treviranus Physiologie der Gewächse erschien, und die in demselben ausgespro- chenen Ansichten nicht mehr am gehörigen Orte ein- geschaltet werden konnten, so folgen dieselben hier ° ” auhangsweise, we Im Allgemeinen bleibt Treviranus im angeführ- ten, Werke der Ansicht, dass die Zellen sich aus Kü- gelchen entwickeln, ‚treu, gibt jedoch zu, dass sich Sieser Punkt nür bis zu einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit treiben lasse, Bei den zusammen- gesetzten Gewächsen sey der Vorgang in’einen dich- ten Schleier gehüllt, . stelle sich dagegen bei den ein- facheren Gewächsen ünverhüllter dar. Die Zellen im Blatte von’ Juhgermannia asplenioides'}), Batrachosper- r +} Vgl. hierüber Treviranus vermischte Schriften. Toin, IV. Tab. HI, fig. S—ıı. 2: 21 Werfen wir einen Blick auf die bisherige historische Darstellung zurück, so erhellt, dass es sämmtlichen Beobachtern, welche bisher Untersu- chungen über die Entstehungsweise der Zellen an- stellten, wohl noch in keinem einzigen Falle ge- lungen ist, die Zellenbildung bis zu ihrem ersten Ursprunge zu ‚verfolgen. Diejenigen, welche Ent- stehung der Zellen ans kleinen Körnern annehmen, sind immer noch den Beweis, dass sich die Kör- ner von Amylum, Chlorophyll u. dgl. in Zellen ver- wandeln, schuldig geblieben, indem noch. keiner den wirklichen Uebergang derselben in Zellen ge- sehen hat, und die ganze Annahme dieses Vor- gangs auf einer äusseren Aehnlichkeit kleiner Zel- len mit jenen Körnern beruht. Es beweisen im Gegentheile die Beobachtungen Moldenhawer's u. A. an den jugendlichen Splint- und Holzlagen, die Beobachtungen Mirbel’s an keimenden Spo- ren, in Verbindung mit den Gründen, die aus der Organisation der Pflanzen überhaupt hergeleitet werden können, auf das Bestimmteste, dass die Entstehung von Zeilen aus solehen Körnern, wenn mum plumosum, Hydrodictyon hatten bei ihrem Ent- stehen ganz die Form, wie die der Kügelcheu ist, die sie einschliessen ; auch könne man den Uebergang dieses ersten Zustandes in ‘die ausgebildete Zellenform durch alle Miitelglieder verfolgen. Hier habe jeloch die Beobachtung ihre Grenzen und sie lehre nicht, dass _ die Kügelchen in den Zellen wirklich die ersten Au- lagen’ seyen, sondern nur, dass die Zellenrudimente mit jenen Kügelchen völlig übereinkommen. . 22 sie auch in einzelnen Fällen wirklich vorkommen sollte, jedenfalls nicht dieallgemeine oder auch nur gewöhnliche ist. Durch die Untersuchung Mirbel's ist ent- schieden, dass die Zellen nicht in allen Fällen auf dieselbe Weise sich bilden, aber auch ihm gelang es nicht, die ersten Anfänge der neuen Zellen zu Gesicht zu bekommen, und es bleibt noch künfli- gen Forschungen überlassen, für diejenigen Arten : der Zellen-Entwieklung, die Mirbel developpement super-utriculaire und inter-utriculaire ‚nennt, den näheren Vorgang aufzufinden. Am genanesten ist wohl die dritte Art der Zeil-Entwicklung, develop- pement intra-utrienlaire verfolgt, indem ausser an den von Mirbel angeführten Gebilden sich dieser “ Vorgang bei der Bildung von Pollenkörnern, Spo- ren u. s. w. deutlich verfolgen lässt. Die bisherigen Beobachtungen gingen bei der Erklärung der Zellen-Erzeugung meist von dem Gedanken aus, dass jede Zelle im Anfange sehr klein seyn müsse und erst allmählich zu ihrer vol- len Grösse heranwachse. . Wenn ditses auch bei den parenchymatosen Zellen der gewöhnliche Fall ist, so weicht doch die Natur hievon schon bei der Erzeugung von Zellen im Innern von Mutter- zellen (Pollenkörner und Sporen) häufig ab, noch mehr schlägt sie aber einen gänzlich verschiedenen Weg in solchen Fällen ein, wo sie Vermehrung der Zellen durch Theilung ausgewachsener grosser Zel- len bewirkt, j 23 Diese Bildungsweise von Zellen für einige Pflanzen nachzuweisen, soll der Zweck der folgen- den Zeilen seyn. Am günstigsten für solche Beobachtungen sind wohl die aus einzelnen Zellenreihen bestehenden Algen, sowohl des süssen als des Meerwassers, in- dem bei dem überaus einfachen Baue dieser Ge- wächse sämmtliche Theile derselben unmittelbar zu Gesicht kommen und ihre Veränderungen leichter beobachtet werden können, als bei zusammenge- setzteren Gewächsen, bei welchen eine anatomische Untersuchung nöthig_ ist. Vielleicht ist auch diese Zellen-Erzeugung auf diese niedern Gewächse ein- geschränkt, und kommt bei den Phanerogamen nicht mehr vor *). ’ Vollkommen deutlich ist der angedeutete Vor- gang der 'Theilung bei: Conferva glomerata. Bei dieser Art wird man nie, auch bei der genauesten Betrachtung einer noch so grossen Anzahl von Exemplaren an den Spitzen der Fäden und ihrer Aeste kleine unausgebildete Zellen treffen, sondern immer wird man das äusserste Glied ungefähr ‘von der Länge der übrigen und nur etwas dünner fin- den. Dieser Umstand machte es mir zweifelhaft, *) Wena die Untersuchungen von Mirbel über die Eutstehuagsweise der Pollenkörner vollkommen natur- getreu sind, so kommt allerdings bei den Mutterzellen “derselben eine ähnliche Theilung vor. Ich muss aber gestehen, "dass mir die Darstellung von Mirbe} noch nicht über allen-Zweilel eihaben zu seyn scheint. 2 ob diese Pflanze durch Ansatz neuer Glieder an ‚der Spitze der Fäden in die Länge wachse, denn wenn dieses statifinde, so müsste man doch noth- wendiger Weise da und dort ein in der Ausbil- dung begriffenes Glied finden. Eine vergleichende Untersuchung einer grösseren Arzahl von Exem- pilaren gibt jedoch bald eine Auflösung dieses Räth- sels, indem sich an zweierlei Stellen der Pflanze eine Tbeilung und somit eine Vermehrung ihrer Zellen beobachten lässt. un Die. Aeste der Pflanze: entspringen beständig an.dem obern seitlichen Ende eines Gliedes (einer Zelle) des Confervenfadens (fig. 1.) und zwar auf die Weise, dass zwischen der Zelle, von welcher der Ast entspringt dig. 1. a.) und zwischen dem untersten Gliede des Astes (b) keine Communica- tion stattfindet, sondern beide Glieder durch eine Scheidewand : vollkommen getrennt sind. Die Un- tersuchung jüngerer, eben erst hervorsprossender Aeste zeigt jedoch, dass dieser Zustand, des aus- ‚gebildeten Astes nicht von seinem ersten Entstehen an stattfand. ‘An der Stelle, wo ein Ast hervor- sprosst, zeigt sich nämlich im Anfange nur eine kleine höckerige Protuberanz (fig. 2. a.) des Glie- des; diese verlängert sich allmäblig zu einem eylin- _ drischen, seitlichen Auswuchse (fig. 1. e. fig. 2. b.), welcher Chlorophylikörner enthält, und dessen Höh- lung mit der des Gliedes vollkommen zusammen- hängt. Bei solchen Aesten, welche schon eine grössere Länge erreicht haben, zeigt sich nun an Li 25 der Stelle, wo sie mit der Mutterzelle zusammen- hängen, eine ins Innere der Zelle bineinragende Verengerung (fig. 3. a.), welche die grüne Masse im Innern des Fadens zusammenschnürt, also eine ringförmige, in .der Mitte durehbrochene Scheide- wand. Bei noch grösseren Aesten trifft man diese Scheidewand immer mehr ausgebildet, bis sie end- lich den: Zusammenhang zwischen der Zelle des Astes:und des Stammes völlig. unterbricht und aus der_vorher ästigen Zelle zwei völlig von ‚einander abgeschlossene Zellen (fig. 1. a. b.) geworden sind. Der auf die angegebene Weise von seiner Mutterzelle abgeschlossene Ast verlängert sich im- mer mehr, bis er eine sehr lange, cylindrische Zelle darstellt. Diese theilt sich nun auf eine ganz analoge Weise durch eine senkrecht auf die Achse des Astes gestellte Scheidewand in zwei über ein- ander stehende Zellen. Von diesen vergrössert sich nun die Endzelle und theilt sich später eben- falls auf die beschriebene Weise u. s. w. Ebenso kann man an ler Endzelle des Stammes dieselbe Bildung von Scheidewänden beobachten dig. 4. a.). Immer bildet sich, so weit meine Beobachtungen an dieser Pflanze reichen, nur Eine Scheidewand auf. einmal aus und zwar immer in der endstän- digen Zelle, .niemals sah ich dagegen die weiter unten gelegenen Zellen später in mehrere zerfallen *). ee j *) Vollkommen übereiustimmend mit Coxf. glomerata scheint die Entwickluug der Zellen bei allen Arten 26 ı Nachdem dieser Vorgang bei der genannten Pflanze, bei welcher wegen der bedeutenden Grösse. ihrer Zellen nicht wohl eine Täuschung möglich ist, durch wiederholte Beobachtungen festgestellt ist, so ist es nun wohl erlaubt, auch noch bei eini- gen andern Gattungen von Conferven, bei denen der sichern Beobachtung unendlich grössere Schwierig- keiten entgegenstehen, Vermehrung der Zellen durch Bildung von Querwänden, und eine ähnliche Art des Wachsthumes afzunehmen. ° Bei Scylonema tin so ferne es erlaubt ist, von 'Scytonema Myoehrous , welches ich in- dieser Be- ziebung längere Zeit hindurch beobachtete, einen Schluss auf die übrigen Arten zu machen) hat die Erzeugung neuer Zellen durch Theilung älterer ‚Zellen in so ferne grosse Aehnlichkeit mit der von Conferca glomerata beschriebenen, als diese Theilung ebenfalls nur in der Endzelle des Fadens vor sich geht. Bei dieser.Pflanze ist die äusserste der von Agardh mitdem Ausdrucke der glomeratre, rupestres und pellueidee hezeichneten Abtheilungen der Gattung Conferva zu seyn, in saferue ınan aus dem sehr ähnlichen Baue dieser Gewächse hierauf schliessen darf; wenigstens glaube ich dieses mit Si- cherheit von Conferva fracta, eristata Roth, rupestris, wgagropila, prolifera Roth, Hutchinsie behaupten zu dürfen. Ebenso schienen mir aych die Veräsge- lungen von Callithamnion Rothü, repens, roseum,. Ectocarpus littoralis Iyng., chalybaus Lyng., Dra- parnald’a plumosa, tenuis, Chretophoro elegans, pisi- formis auf dieselbe Weise sich zu bilden. 27 Zelle ihrer Fäden zu einer eiförmigen Gestalt an- geschwollen (fig. 6. a.), ihr Längedurchmesser über- trift den der übrigen Zellen der Pllanze um das 2% — A4fache, nnd sie unterscheidet sich ausserdem noch durch den Mangel eines körnigen Inhaltes und meistens durch eine röthliche Färbung. In dieser grösseren Endzelle bilden sich nun in ihrem unteren Ende Scheidewände, meistens nur eine auf einmal, in seltneren Fällen auch mehrere zugleich, durch welche der unterste Theil jener grösseren Zelle als eigene Zelle (fig. 6. b.) abgesondert wird. Bald nach dem Sichtbarwerden der Scheidewand zeigen sich in der neugebildeten Zelle feine Kör- ner, es verwandelt sich allmälig ihre röthliche Farbe in gelbbraun, und sie nimmt die Form und Grösse der übrigen Zellen des Fadens an. Wenn auch bei dieser Pflanze im regelmässi- gen Verlaufe der Vegetation nur die Endzelle diese Vermehrungsart zeigt, so scheint doch jede Zelle derselben die Fähigkeit zu besitzen, sich zu ver- grössern, und neue Zellen auf die beschriebene Weise zu erzeugen. Wenn nänlich eine Trennung der Zellenreihe an irgend einer Stelle eintritt , so wachsen die beiden durch die Trennung entstan- denen Enden des Fadens auf die gleiche Weise wie seine Spitze fort, durchbrechen die gleichför- mige, membranose Hülle und stellen so Aeste dar. Wie in Hinsicht auf ihren ganzen Bau die Oscillatorien die grösse Aehnlichkeit mit Seytonema besitzen, so scheinen auch bei ihnen die Zellen 28 durch Theilang der vergrösserten Endzelle zu ent- stehen (Oscillatoria princeps fig. 5.). Bei Rivularia .... (nova spec.?) zeigen im Gegensatze gegen die bisher betrachteten Confer- „ven nicht die an der Spitze des Fadens, sondern “die in seiner Mitte liegenden Zellen das Vermögen sich zu theilen. ° Untersucht man nämlich junge Aestchen dieser Pflanze , so findet ‘man. die zweite (bei dem er- wachsenen Faden sehr. lange, - -eylindrische) Zelle dig. 10. a.) .noch sehr kurz (ig. 11. a) und die auf dieselbe folgenden cfig. 11. b.) eiförmig, ohne Einschnürungen und @Querwände. Bei älteren Fäden verlängern sich die der eylindrischen Zelle Zunächst gelegenen (fig. 12. b.) auffallend, und zei- gen endlich dig. 13. b.) mehrere jedoch nur leicht angedeutete Scheidewände. Diese Scheidewände verdicken sich allmälig und man erkennt häufig beim erwachsenen Faden keinen Unterschied mehr zwischen diesen später gebildeten und den ur- sprünglichen Scheidewänden clig. 10. b) Wenn dagegen mit dem Alter der körnige Inhalt dieser Fäden abgenommen oder sich völlig verloren hat dig. 9), dann erkennt man häufig in den zunächst an die cylindrische (a) Zelle stossenden Zellenreihen che. 9.b.), welche, wie oben bemerkt, durch mehr- fache Theilung aus früher einfachen Zellen ent- standen sind, dass die später gebildeten Scheide- wände sich nicht immer vollständig ausbildeten, 29- sondern sich häufig in der Mitte nicht geschlossen haben und nur ringförmige Verengerungen bilden. Manche Erscheinungen, die ich an den ver- schiedenen Arten von Zygnema beobachtete, machen mir es ferner mehr als wahrscheinlich, dass auch : diesen Gewächsen die einzelnen Zellen das Vermögen besitzen, sich in ihrer Mitte dürch eine später gebildete Scheidewand zu: theilen! Die’ auf- fallendste Erscheinung dieser Art, die ich mir auf keine andere Weise zu erklären vermag, ist fol- gende. Bei Zygnema longatum Ag. haben ”-die Scheidewände einen ganz eigenthümlichen Bau, den ich sonst nur noch bei einer andern Art der- selbe Gattung gefunden häbe. Es ist nämlich . die Endfläche eines jeden Schlauches. nicht "eben; sondern in einen stumpfen "conischen Fortsatz ver- längert fig. 7. a). Dieser Fortsatz kann“ sich’ in seiner wahren Gestalt nur..dann zeigen, wenn zwei Glieder von einander getrennt werden? wenn da- gegen die Fäden unverletzt sind, so ist jener Fort: satz ungefähr nach Art: eines Handschuhfingere j umgestülpt- und stellt sich unter der Form, wie es fig. S. a. b. ce. zeigt, dar. "Dieses ist der ‚gewöhn- liche Fall und bei den meisten Fäden wird man kein Glied anders ‚gebildet finden. Nun traf ich aber auch einzelne Fäden, an denen ein Theil der Glieder die gewöhnliche Länge hatte (fig. 8. a— b.), während ein anderer Theil des Gliedes nur halb so lang war (fig. 8. b—d, d—c). Bei diesen kürzeren Gliedern zeigte sich nun regelmässig, dass 30 . - nur die. alternirenden Scheidewände die dieser Art zukommende Bildung hatten (so dass also durch diese Sdheidewände die Fäden in Glieder von nor- maler Länge (fig. 8. b — c.) getheilt waren), dass dagegen. die zwischenliegenden Scheidewände cfig. 8. d.), die bei den übrigen. Conferven gewöhnliche ebene. Form zeigten. . ‚Sollten nun nicht die geraden Scheidewände Später, gebildet und noch nicht vollkommen ausge- bildet seyn? Leider gelang .es mir nieht, ‚mich durch directe, Beobachtungen hievon zu überzeugen ‚ ich bin-aber um so mehr geneigt, dieses. anzunehmen, da es auch bei andern Arten, besonders Zygnema nitidum vorkommt, dass einzelne Glieder nur halb sp lang, als die benachbarten. sind, und auch bei diesen. die alternjrenden Scheijdewände zwischen den; ‚kürzeren Gliedern deutlich verschieden von dan; sind, welche die längeren Glieder begrenzen*). . Die angeführten Beobachtungen , werden hin- reichen, um. zu beweisen, dass die Vermehrung der Zellen. durch Theilung . bei den Conferven keine ganz- seltene Erscheinung, ist.:. Sie sind ein weiterer Beweis dafür, ‚dass die Form der Pflanzenzellen nicht, ;wie manche Phytotomen anzunehmen geneigt waren, nur von einer Ausdehnung nach allen Rich- Du: - *) Eine Abbildung eines solchen Fadens- von 1 Zygnema nilidum ist in der unter dem Präsidium vou Rugo Mol erschieneuen Dissertation von Frisoni: über "Peidindung der Pflanzenzellen unter einander. -Tü- ‚ bingen 1855, auf Tab. I. fig. 13. gegeben. „ 31 tungen und auf ganz mechanische Weise von einem passiven Zusammengepresstwerden durch umliegende Gebilde abhängig ist. Vielleicht wird auch Mancher in dem beschrie- benen Vorgange. eine Änalogie. mit der Theilung - der Diatomeen sehen, und in ihm einen Grund mehr finden,. diese Geschöpfe. zu dem Pflanzen- reiche . zu zählen. un II Correspondenz In Hinsicht der von dem Hrn. Director v. Voith der verehrten Versammiung der Kön. botanischen Gesellschaft in deren Sitzung vom 11. Nov. 1835 mitgetheilten pathologischen Erscheinung ‘an von Hrn. Di. Gierl in Neunburg, eingesandten Aepfeln bin ieh ebenfalls der Meinung, dass die bei dem Löschen des Kaikes entstehenden Dämpfe die an jenen Früchten bemerkte Abnormität durchaus nicht haben bewirken können, : Höchst wahrscheinlieh ist aber die Krankheit des Baumes und die Abnormität seiner Früchte da- durch ‘veranlasst worden, : dass der Baum in dem Zeitraum von zwei Jahren durch die während der- selben anhaltende Dürre gezwungen worden’ist, eine zu grosse, seiner Konstitution nicht. argemes- sene Menge von Kalkerde, ‘die ihm im aufgelösten Zustande, als doppelt kohlensaure und humussaure Kalkerde, zugeführt worden ist, aufzunehmen. Da der Baum höchst wahrscheinlich an dieser Veberladung mit Kalkerde absterben wird, &0 ist ' es gewiss zweckmässig, das Holz desselben, beson- 32 ders das Stamm Einde und den Wourzelstock, zu verbrennen, und die Asche aufKalkerde zu unter- suchen, da sich dann sicher, im Vergleiche mit dem Holze eines auf einem andern Boden gewach- senen Apfelbaumes, eine grosse Verschiedenheit in Hinsicht: des Gehaltes an. Kalkerde finden wird. Auch die Früchte, deren grössere specifische Schwere schon einen ihrer Konstitution fremden Gehalt beurkundeten, hätten auf ihren Gehalt an apfelsauern Kalk, den sie gewiss in einer vom normalen ‘Verhältnisse sehr abweichenden - Menge enthalten haben werden, untersucht werden müssen, denn es ist wohl nicht, zu bezweifeln, dass die überflüssige Menge 'von Kalkerde die naturgemässe Umänderung der Apfelsäure in Zucker und das Mehligwerden des Parenchyms verhindert habe. Aunseiveig Wie gmann. IH. Botanische Notizen. In dem 19. Ighrgang. der Flora, Band L. Seite . 397. findet sich eine sehr klare Auseinandersetzung über Phyteuma betonicefolium und Ph. scorzonere- folium ; die hier gegebenen; Beschreibungen passen aufs Genaueste auf meine im vorigen Jahre einge- sammelten. Exemplare; und. zwar fand ich Phyr. betonicefolium auf dem Schlehern bei Botzen, Ph. scorzonerefolium bei Gastein, wo es auch der Ver- fasser dieses Aufsatzes angibt. Gnadenfeld. Kölbing. | Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 3. Regensburg, am 21. Januar 1837. J. Original- Abhandlungen. Hofrath Reichenbach aus Dresden: „Blicke in die natürlichen Verwandischaften des Pflanzen- reichs und die Entwicklung der Pflanzen über- haupt, als Basis für die Klassificalion des Ge- wächsreichs’ — gesprochen in der dritten all- gemeinen Sitzung der Versammlung der Natur- forscher zu Jena, am 23. Sept. 1836. Wenn der die Natur beschauende Forscher im Beginn seiner Forschung der Betrachtung des Einzelnen sich hingab, wenn er durch angeborene Neigung schon früher, oder später etwa durch Bei- spiel und Lehre, ja durch scheinbaren Zufall zum Schauen ermuntert — darnach strebte, die ersten Eindrücke, welche einzelne Fossilien, Pflanzen oder Thiere auf ihn, gemacht hatten, zu fesseln, das Bild ibrer Gestaltung aufzufassen und in seiner Erinne- rung zu bewahren; wenn er bald wieder jene genannten Einzelheiten in ihre Theile zerlegte, das „einfachere Gefüge der Fossilien oder das,. viele Stufen der Ausbildung durchlunfende Gewebe der Pflanze und des Thieres verfolgend, so wird er die grosse Mannigfaltigkeit der Theile, so wie den viel- Flora 1857. 5. C 3A fachen Wechsel ihrer Verbindungen erkennen, darin “die Verhältnisse ahnend, welche die Mannigfaltig- keit der Naturkörper überhaupt zu bedingen ver- mögen. Diesen Anlauf beginnend, thut der Naturfor- scher den ersten Schritt auf der Bahn, ‘die ihm vorliegt, er gibt sich selbst hin an die Natur, er lässt sie auf sich wirken, noch geht von ihm keine Rückwirkung auf sie aus. In dieser Weise thut der Naturforscher das für seine Individualität, was die Gesammtheit der Forscher jenen verdankt, welche diese als die Schöpfer der Wissenschaft ehrt — er beobachtet. So wie aber alles Lebendige, dem Gesetze der . Entwicklung unterworfen, diesem unter begünstigen- den Umständen auch zu folgen vermag und gewisse, durch Urgesetze bezeichnete Stadien einer vorge- zeichneten Bahr zu durchlaufen sich bemüht, oft aber im Streben gehemmt wird, auf einer niederen Stufe beharrend, so beharrt auch von den For- schern ein 'Theil auf der Stufe der Beobachtung, die Materialien für weitere Forschung einzeln ent- deckend, aufsammelnd und bietend. — ‚Unheimlich angeregt fühlen sich Andre, die zerstreuten Beob- achtungen musternd, welche zu ungeregelten Mas- sen sich anhäufend, widerstreben dem Gesetze der Ordnung, denn gie Ordnung ist es, welcher der denkende Mensch nachstrebt, die Ordnung, welche schon der geregelte Bau der Thiere ihm vorbildet, ' als Leitstern des geselligen Lebens. 55 Der Naturforscher thut darum einen zureiten Schritt, wenn er das Zerstreute zur Ordnung ver- weist, wenn er das, was mehreren seiner beobach- teten Naturkörper gemeinsam ist, aufsucht und diess Gemeinsame als verbindenden Character bei seiner Sonderung. der Massen, bei seiner Gruppirung der Formen voranstellt. Auth diesem Schritte, in wel- chem der klassificirende Geist sich bewegt, öffnet "sich, so wie im Organischen immer zuerst eine Zweitheilung des Einfachen erkannt wird, die ge- theilte Bahn der Kunst und Natur. Das im Moment aufgefasste gibt die Kuust wieder, sie beachtet die Natur in einem vorliegenden Abschluss ihre Ent- wicklung und fürirt deren Gestaltung in diesem Abschluss. . Die Aufgabe der rein natürlichen Er- kenntniss ist eine höhere, sie will das Bild von der Natur sehen, wie diese ist, wie sie entsteht, sich entfaltend emporstrebt und endlich vollendet wieder in den ewigen Cyclus alles Lebens, iu der Auflösung sich wiedererzeugend, hinabsinkt. So greift das Moment des Endens wieder ein in das Moment des Beginnens. Es ist hier nicht Ort und Zeit, die grossen Leistungen zu erwähnen, welche für Lösung so gewichtiger Räihsel des Lebens uns vorliegen. Was zur Erforschung dieser Probleme im Bereich . einer natürlichen Klassification der Pflanzenwelt der nordische Einzige that und bis an sein Ende thätig erstrebte, was Frankreichs klassifieirende Geister unsterblich machte, was jener, auch deutsche C2 36 Forschung und dentsche Geselligkeit hochachtende Britte durch unermüdlichen Fleiss gefunden und tief in den Annalen des Wissens begründet, was endlich im hochgebildeten Genf der Riesengeist eines der liebenswürdigsten Naturforscher geleistet, was der, dessen Abwesenheit wir Alle beklagen, "mit. seinem Schöpfertalent selbstzeugend erschuf, oder was anwesende Collegen und Freunde Gros- ses gegeben, es ist bekannter, als dass es Aufzäh- lung erheischte ; sie gaben es der Welt und die Welt ists — welche kennt, wis sie gaben! "Aber wenn ein von frühester Jugend an der Wissenschaft geweihtes Leben, wenn die Ge- legenheit, reiche und grossartige Mittel für eigene Forschung zu benntzen, einigen Anspruch gibt, ihre Bahn verfolgen zu dürfen, sich anzuschliessen an ihr Streben nach Erforschung, nach Erkenniniss der für Alle frei und offen sich selbst bieteiylen Schöpfung, so, mag es auch ferner dem Einzelnen erlaubt seyn, die Worte des unsterblichen Meisters, worin er bei seinem „Vorschlag zur Güte” -Alle zur Mitwirkung auffordert, auf sich zu beziehen . and bescheiden zu bieten, was er gesehen, was er erforscht und coınbinirend bedacht bat. Erst, wenn für die Kenntnis des Einzelnen so grosse Resultate vorliegen, wie diethätigwirkende Zeit uns gegeben, kann davon die Rede seyn, et- was Ganzes zu erfassen, an einen Zusammenhang in der Beschauung zu denken, denn. die Beacktung des Ganzen ist das erste Erforderniss, wo es gilt, 57 den Begriff der Systematik ins Leben zu führen, welcher nur dem Universum. gehört, dessen nath- wendiger Zusammenhang das System selbst ist. Leider sehen wir diesen Begriff nur von We- nigen klar aufgefasst, im Allgemeinen strebt man nach Erforschung der Natur in einzelnen Erup- pen und Sphären, ohne die Harmonie des Ganzen zu ahnen, ehne an. den Ariadneischen Kaden zu denken, der allein fähig ist, durch das Labyrinth der Formen eine Bahn uns zu sichern. : In glei- cher Weise kann es auch für die abgesonderte Betrachtung einer Flora, des Inbegriffs der in ei- nem geographisch oder topographisch beschränkten Erdtheile vorkommenden Gewächse, kein besonde- res System geben. Die allgemeinen, tiefer liegen- den Beziehungen kehren wohl auch in der theilwei- ‚sen Betrachtung des Universums wieder, aber die sich mebr zum Besondern spaltenden Stufen ver- lieren sich immer mehr, wenn wir den Blick vom Ganzen abwenden, und dann stellt sich die neue Aufgabe: das Stückwerk, welches eine Flora im- mer seyn muss, zusammenzuhalten, die nothwendi- ge Beziehung zum Ganzen zu finden. So treten denn die geographischen Verhältnisse hervor, in- dem die Stufen, welche die natürlichen Familien bilden, mehr noch die der Gattungen, am mei- sten die der Arten sich zu besondern Gruppirun- gen gestalten, eingehe zu eigenthtimlichen Verei- nen. So bereitet ist durch die Vergleichung und . Zählung jener Stufen die interessante — bolanische . Arithmetik, eine der edelsten Blüthen unserer Zeit! ee 38 Widmen. wir aber dem nothwendigen Zusam- . menhange des Ganzen einige Aufinerksamkeit , in- dem wir daran denken, in die unabsehbare Masse der in unserer Zeit von Tag zu Tag mehr zer- splitterten Familien oder sogenannten Ordnungen, eine wirkliche Ordnung, einen verständigen, das Gleichgewicht fördernden, natürlichen Zusammen- hang zu bringen, so erkennen wir das Bedürf- niss der Zeit, wir beachten ein höheres Problem unsers Jahrhunderts, denn wir werden uns erst auf diesem Wege bewusst, dass es ein Prineip von Einheit ist, ‘welches, wie in:der Schöpfung der ganzen Natur, so auch in dem heiteren Reiche der- Pflanzen, aus sich die Formen entfaltet. Die ersten und allgemeinsten Beziehungen im Universum des Pflanzenreichs greifen durch alle Floren der Welt, die erste Entwicklung bei Kei- mung und Knospüng der Gewächse., unterscheidet die vier bekannten Hauptstufen der Gewächsformen leicht. u ı ‚Nacktkeimer: Gymnoblaste. Sie entsprechen dem Innersten; was jede höher organisirte Pflanze in sich trägt, 80 wie überhaupt der Gung der Entwicklung in der Pflanze — dem des 'Thieres hierin entsprechend — auf niederen Stufen immer früber das Innere erschaflt, auf höheren Stufen dieses später in dem Aeussern eingeschlossen gebiert. Diese Nacktkeimer sind die am einfachsten organi- sirten Gewächse, ihr Körper ist isolirter Scheim- stoff oder an der Luft verhärtetes, faserig bröck- 39 liges Mark, welches die Keimkörnchen umgibt, gleich dem Marke und gleich den Hüllen des Keiım- lings der ausgebildeten Pflanze. Als solche Keim- hüllen geben sie zur Zeit der Keimung die Keime, wassererfüllte Bläschen, nackt aus sich heraus und das Gerinnen des Wassers in diesen bereitet die Keimung, welche dann durch Verlängerung und durch ein Zusammentreten vieler gleichartigen Keim- linge vermittelt wird, um ein neues Gebilde her- vorzurufen, eine neue Generation zu beginnen. Die Vielheit strebt also hier gemeinschaftlich darnach, durch Concentration erst verschmelzend , eine ge- meinsame Individualität su erlangen. Bunte Erd- farben charakterisiren die äussere Erscheinung, an welcher das höhere Grasgrün noch fehlt. Ihre Scheinblätter sind selbst Mark, nichts als unmittel- bare Fortsätze der Keimhülle und ihre Lebens- "funetionen bethätigt nur feuchte Atmosphäre, Trok- kenheit unterbricht jene und versetzt diese Ge- wächse in, Scheintod. Hieher gehören zwei Klassen, welche die Ta- fell in ihren beiden untersten Zonen erläutert. (Hierbei wurde die in Kupfer gestochene Wand- tafel vorgezeigt und herumgegeben , welche zu des Verfassers Pflanzenreich gehört). *) Das Pflanzenreich in seinen natürlichen Klassen uni Familien entwickelt und durch mehr als tqusend in Kupfer gestochene bildliche Darstellungen für Anfänger und Freunde der Botanik erläutert. Nebst zwei Het- ten Text, Leipzig, bei Wagner. 40 ‚ "Erste Klasse. Pilze: Fungi, Nur Keimkörn- chen und Hüllen. (Keine Pflanzensubstanz “ und Phbytochlor, darum auch keine Knospung.) Sie sind unstreitig die allereinfachsten Gebilde des Gewächsreichs, auf der allerniedrigsten Stufe der Organismen verharrend, dem innersten Samen- gebilde der höhern Pflanze vergleichbar. Mangel alles dessen, was die excentrische Entwicklung der Pflanze erzengt, insbesondere der gänzliehre Mangel des Grünstofls (Phytochlor) sondert sie gänzlich von allen ührigen Stufen der Entwicklung dieses Natur- reichs, als niedrigstes Vorbild. Es ist die Ansicht, dass die Pilze, als Kinder einer ‚fortgesetzten Schö- pfung, nur Traumbilder von Formen einer höheen Pflanzenwelt, gleichsam über die Erdfläche verstreute Staubbeutel und Frachtknoten vorstellen, in einem Nachhall alter Naturkraft üppig emporschiessend; eine ebenso geistreiche, als diejenige ein gänzliches Missverstehen derselben verrathen würde, nach welcher wir den Pilzen etwa am Ende des Ganzen ihre Stellung anweisen wollten, sie als einen An- hang des Gewächsreichs betrachtend. Die Natur hat sich durch ihre Theile nach und nach als Ganzes gestaltet, diese aber im Grundgesetze ihres Ver- laufs wicht in einer stetigen Reihe von Formen der Zeit nach entwickelt, sondern das, was sie zuerst geschaffen, wie die Thesis der Urkraft, durch Anti- thesen nach beiderlei Richtung vermittelt. So trat das Höhere auf wie das Niedere, und wie im Thier- reiche der Eingeweidewurm später erschaffen, als " 4 das Individuum, in dem er wohn, so mag.auch der Pilz später als die höhere Pflanze, die ihn trägt und erzeugt, auf die Weitbühne getreten seyn, aber wie diese niedern und alle Nachbarn der Urtypen, so folgten auch die höchsten Organismen erst der weitern Entfaltung der Schöpfung, und so wie der Pilz durch seine Keime die Individualität erst er- ringen muss, so zeigt auch der Entozoen Gruppirung in der. gemeinsamen Blase des Echinococcus und Coenurus oder in dem gesonderten Gliedleben des Bandwurms das Bestreben der Aggregation, die selbstständige Individualität zu erreichen, wie die : Fortbildung der natürlichen Reihen beweist. Son- derung der allernächsten Verwandtschaft würde ein consequentes Verfolgen solchen Principes be- dingen. Wollten wir versuchen, mit den Algen das Gewächsreich zu beginnen und diese Grün- “ pflanzen von ihren. Verwandten durch Dazwischen- setzung der Pilze zu trennen, so würde diess nicht mehr den Namen eines künstliahen Systemes ver- dienen, es wäre nur — widernatürlich zu nennen, Zweite Klasse. Flechten: Lichenes, Psore. Keimkörnchen und deren Hüllen, nebst Phyto- / ehlorkörnchen im Innern verschlossen, welche die Hüllen durchbrechen und als Knospen hervortreten können, eine untergeordnete Ver- mehrungsweise beginnend, (Endo- oder Cryp- tochlorophyten). j Die Flechten sind die Pilze wieder, mit dem Zusalze von Phytochlorkörnern, sje sind darum die s 42 ersten Gewächse, ®welche auch die zweite, dem Individuo gehörige Vermehrungsweise gewinnen, sie haben die Individualität der Pflanze erreicht! — So treten die Flechten auf, als die Vermittler zwischen Pilz und Pflanze, als die natürlich ver- bindenden Glieder zwischen dem niedrigsten Vor- bilde.des Gewächsreichs und zwischen seiner höhern -— grünen Entfaltung U. Zellkeimer: Cerioblaste. Die Zellkeimer sind wieder die Nacktkeimer mit einem organischen Zusatze, sje sind nämlich in ihrer. Bedeutung‘ wie- derum: das Innerste der Pflanze, mit der sich. zum Splint .gestaltenden Zell- und Fasersubstanz. In dieser Weise immer fähig, eine Sonderung aus zwei Differenzivten zu offenbaren, entwickeln sich auch beide Gefäss-Systeme, und. die diesen entsprechen- den: Gesehlechter treten in der ersten Andeutung auf; so, eine. weibliche Sphäre: Saftgefässe, Pi- still, und eine männliche Sphäre deutet später an: Luft-. oder Spiralgefässe mit ihren Spaltöffnungen und Staubbeutel. Ihr. Keimling besitzt schon eine ihm eigenthümliche, zellige Hülle, welche aus der Pflanze mit ihm heraustritt and durch seine Keimung zerprengt wird, sie entfaltet sich weiter ‘und ihre Erstgeburt ist ein mit Pflanzengrün erfülltes, zelli- ges Zwischengebilde, zwischen Keim und Gewächs in Gestalt von Fäden oder vonBlättehen, die soge- nannten Colyledonidien. Ganz analog dieser Keimung entwickelt sich auch die Knospe, welche eine: schleimartige Hülle, die hie und da als Knospen- . 13 beutel gestaltet, mehrere Maospen einschloss, durchbricht; oder ziegelschuppig liegende Blättchen auseinanderdrängt, zum Lichte gelangen zu können, also. erstes Vorbild der Zwiebel. Die Gewächse dieser Klasse entwickeln Blätter, welche mit ihrer Splintbildung ‘anmittelbar zusaminenhängen und, so wie ihre Früchte, aus dieser gewebt sind. Dahin gehört die. Dritte Klasse. Grünnflanzen, Chorophytla. Sie entsteigen dem Elemente des Wassers, so “ wie alles Höhere ursprünglich im Wasser sich zu . bilden beginnt, die Formen des höhern grünen Ge- wöchsreichs eröffnend. In ihrer Gestaltung wie- derbolen sie niedere Vorbilder von Pilzen und Flechten, bevor sie sich zu der ihnen eigenthüm- lichen Mannigfaltigkeit und Vollendung von Bäumen erheben, welche in unzertrennlicher Gliederung ähnliche Typen verfolgen. So bewähren sich die natürlichen Ordnungen der Algen, Moose, und Farne, die höheren schon in der .Keimung deutlich die niedern wiederbolend und sich unzertrennlich zur Klasse verbindend. Die Conferve beginnt als Kugelbläschen und Fadenschlauch mit Farbe- meist Grünstoff erfüllt und :entbehrt der Gefässe, sie ist zum Theil selbst nur isolirtes Gefäss. Sie muss demnach auch der Befruchtungstheile gänzlich entbehren, einzig und allein zur Knospung befähigt. Diese Knospung führt noch einmal.in den Zygnemen den Akt ‘der verschmelzenden Pilzsporen rückdeutend hu ‘vor unser: Auge, Mn es muss dieses Individuali- tätsstreben auf dieser niedrigsten Stufe des Höhern als pbysivlogisches Bindeglied mit der sonst abge- schlössenen Sphäre der Nacktkeimer eintreten. Aber höher gesteigerte Formen enthalten als Tange die Knospengebilde zu Sporenkapseln entwickelt und . ihre eigene Bedeutung verkündend, treten vorge- bildete Gliedergefässe hinzu. Das Moos bietet, als Mittelgebilde der Klasse, die ersten Vorbilder von Pistill und Anthere und die Knospe geht nicht un- ter,. das Laubmoos gliedert sie sprossend, und in Beuteln und Bechern: gesellig vereint bieten frei gewordene. Knospen der Lebermoose zierliche Formen. Das Farnkraut endlich keimt als Con- ferve und setzt auf den nachgebildeten Thallus der “ Marchantie seinen eigenthümlichen Wedel, in im- mer fortgesetzt seitlicher Bildung. Die Knospe ver- - einzelt sich hier und wird frei aus dem Wedel ge- boren, mit ihm wurzelnd oder losgegeben und. selbst- ständig’das Individaum theilend und fortpflanzend. Abev:die Scheinanthere dss Mooses geht wieder unter, nur Sporenkapseln ausser der Knospe. erzeugend, tritt das Farnkraut: ak Luftalge in die Kategorie der Tange und erst Zamia und :Cycas vollenden durch centrischen Abschluss die bisber einseitig gebliebene Gestaltung der Farbe, sehon durch den eingeschei- deten Herztrieb der Opbieglosseen vermittelt. Jene oft verkannten, vielfach. gemissdeuteten Eycadeen zeigen den letzten Nachklang der klappigenSporn- kapsel von Botrychium, in dem, Gebilde, was man PS 45 fälschlich bei ihnen Anthere ®nannt hat, und die Knospengebilde, bei Zamia in concentrischen Zapfen versammelt, oder beiCycas, wie bei den übrigen Far- nen aus dem Wedel hervorbrechend, schliessen als Scheinfrüchte, richtiger als Zwiebelvorbild die Antithese gegen die Mittelgebilde der Klasse, die antherentra- genden Moose, so wie die Conferve diese Antithese begann. Aber dieForm ist nun durch die Cycadee "morphologisch (architectonisch) vollendet, die Klasse hat ihr Centrum wiedergefunden, ohne Zamie und Cycas müsste das Ende ihr fehlen, sie wäre ein kopfloses Monstrum. So bestimmt die Natur un- widerraflich die Integrität und den lebendigen Zu- sammenhang, also das organische System dieser Klasse, sich selbst. (Schluss folgt.) . I. Correspondenz. Auszug eines Schreibens des Herrn A. Schlanter in Hildesheim an den Professor Nees von Esenbeck zu Bonn. Die Orobanche amethystina Thuill. und die da- vor nur durch wachsgeilbe Narbe verschiedene : ©. rubens Wallr. kommen bier in ziemlicher An- zahl, wiewohl nicht alljährlich, wie ich später zei- gen werde, in unserer Flora, in geringer Entfer- nung von einander vor. Beide Arten von Oro- banche lieben verschiedene Pflanzen, Die 0. ame- thystina Thuill. kommt bald auf Crepis biennis und 9). Diese Stellung der Cycadeen uach eigener Uater- suchung bereits im Jahre 1828 - erläutert. ’ 46 Picris 'hieracioides, Sald auf Trifolium medium oder Medicago falcala vor; ja ich fand sieahschweifend auf. Libanotis montana AU. und Peucedanum Cer- varia Lap., wiewohl auf den vier letzteren Pflan- wen seltener. Die Ursache, warum sie auf den beiden Compositis häufiger vegetirte, schien mir die zu seyn, dass die Compositz nicht allein schnel- ler, sondern häufger aus Samen aufgehen, als Klee und Doldengewächse,, zumal, wenn diese auf dürrem Boden vegetiren. Die O0. amethystina Th. fand ich stets auf noch unblüthbaren Exemplaren des ersten Jahrs (Rosetten) der beiden Composite häufg, wenige auf den letztgenannten Pflanzen, und diess gab ir Veranlassung, die Fortpflanzungs- weise genauer zu beobachten. So fand ich auf einem neuen Holzschlage, wo in zehn nach einan- der folgenden Jahren vorher keine Orobanche sicht- bar gewesen, zu Ende Juni’s, nachdem die lichten Stellen mit jungen Pflänzchen bewachsen waren, eine Unzahl von Orodanche amelhystina Th. Im 4ulgenden dritten und vierten Jahre, so lange die Picris Licht hatte, zwischen dem heranwachsenden Gehölze sich durch Samen neu zu erzeugen, traf ich, jedoch auf diesen Stellen sowie in der Um- gegend, nur spärlich nachkeimende Exemplare der ‘ Orobanche amethystina Th., später aber kein Exem- plar mehr. Alsim folgenden J ahre daranf dienächste Umgegend licht gehauen wur 'de, zeigte sich dasselbe Verhältniss; und so mit jedem nenen Haue, so weit die Orobanchen vegetirten. Ich batte Gelegenheit, | 47 diese Beobachtung auf einer Strecke von mehreren Stunden, in verschiedenen Gegenden zu machen . und zwar in einer Reihe von mehr als zehn Jah- ren. Denn als in den verschiedenen Gegenden nach dem zehnten Jahre der nene Hau begann, zeigte sich die O. amethystina Th. wieder eben so häufig als zuvor, bis das überhand nehmende Ge- sträuch es verhinderte, oder auch an lichtgeblie- benen Stellen die nun einmal blühbare Picris zur neuen Aufnahme, wegen Mangels junger Zasern, nicht mehr geschickt war. Ich suchte nun Stellen, wo nie 0. amethystina vegetirt hatte, und zwar solche, welche eine lockere, wiewohl stets feuchte, aber auch abhängige Lage hatten, sireuete im Herbste reifen Samen der Picris hieracioides dicht neben einander hin,. darauf eine Quantität frisch gesammelten Samen der O. amethystina. Die Samen. der Picris keimten üppig, und als der Juni des folgenden Jahres herannahte, da vegetirten auf den Zasern der unblühbaren Rosetten der Picris die schönsten Orob. amelhyslina in voller Blüthe von sechs Zoll bis zwei Fuss Höhe. Jede aufgewach- sene und blühende Orodanche war im Herbste nach ihrer Samenreife bis zur äussersten Basis nbge- storben und es war auch keine Lebenskraft im folgenden Jahr durch Knospen oder Erzeugung eines neuen Rhizoms sichtbar. Daraus schliesse ich, dass diese Orobanche und wahrscheinlich alle ' Arten keine perennirenden Pflanzen sind. Ich un- tersuchte weiter und fand nun, dass die runzligen 48 Samen der Orobanche sich an die äussersten Wur- ..zelzasern der Picris hieracioides und zwar an die der schon vegetirenden jungen Rosetten ansiedelten, von wo aus sie ihre erste Lebensfunktion began- nen, Das runzelige Samenkorn der Orobanche wird nämlich von den äussersien sehr zarten Zasern der Picris aufgenommen, es erhält Feuchtigkeit, keimt und durchbohrt mit seinem Würzelchen die Zasern seiner ersten‘ Ernährerin. Wo das Samen- &korn der Orobanche haftet, schwillt das Würzel- chen der Picris an, und es entsteht eine kleine “monströse Ausbildung (Verdickung), aus der die mım immer rascher vegetirende Orobanche ihre Nahrung zieht. Aussaaten, welche ich mit dem- Samen der Orobanche auf den Wurzeln der blüh- baren Picris versuchte, lieferten kein glückliches Resultat. IM. Notizen zur Zeitgeschichte. ‚ In Zürich ist man gegenwärtig sehr mit der Anlage eines neuen botanischen Gartens beschäf- tigt. Der bisherige ist zu entfernt von der Stadt, und hat nur geringe Ausdehnung; der neue wird auf dem Katzenbollwerke, dem schönsten Punkte in der ganzen Umgebung der Stadt, von wo aus man eine wundervolle Aussicht in die Alpen geniesst, angelegt. In der Mitte des Gartens ist ein Hügel, an seinen Südabhang kommt das Gewächshaus mit Gärtnerwohnung und Hörsaal; am Nordabhang wird eine Anlage für Alpenpflanzen angelegt; mit der Zeit soll der grösste Theil der. schweizerischen Flora hier angesiedelt seyn. Für Anlegung dieses Gartens hat die Stadt 50,000 Franken hergegeben. (Hiezu Beiblatt 15J- un Allgemeine botanische Zeitung. rn mar ne Nro. 4. Regensburg, am 28. Januar 1837. I. Original - Abhandlungen. Hofvath Reichenbach aus Dresden: „Blicke in die natürlichen Verwandtschaften des Pflanzen- reichs und die Entwicklung der Pflanzen über- haupt, als Basis für die Klassification des Ge- wächsreichs®’” — gesprochen in der driiten all- gemeinen Sitzung der Versammlung der Natur- forscher zu Jena, am 23. Sept. 1836. (Schluss.) y HE. Spitzkeimer: Acroblaste. Pflanzen mit Knoten- und Scheidenbildung. Zum Bau der vori- gen Klasse findet sich hier das Bast hinzugesetzt. Sie bringen es in dar Entwicklung ihrer Formen so weit, dass aus der Bastschicht die ihnen eigen- thümlichen Scheiden sich lösen, diese treten auf als Blätter und als Hüllen der Blüthen, In Gefüge und in Verbindung mit dem Stamm, dem Baste selbst analog. Beide in der vorigen Klasse schon angedeuteten Gefäss-Systeme und die‘ diesen ent- sprechenden Geschlechts-Systeme. treten hier be- stimmter aufund schliessen sich ab, beide Geschlech- ter unter vorwaltender Dreizahl, welche den peri- pherischen Abschluss um ein gegebenes Centrum „rda Flora 1857. 4. - D Mo. Bot. Garäe 1885. 50 ) zum erstenmale deutlich bestimmt. Die Hüllen der Befruchtungstheile bleiben indessen meistens noch zweidentig, da ihre Entwicklung nur die Bastschicht in ihr Bereich ziehen kann. — Die ganze Ent- wicklung dieser Mittelbildung des Gewächsreichs beruht auf der Vorbildung eines in sein Bast einge- ‚scheideten Urknoten, so tritt der Embryo auf — als Gegensatz dieses Urknoten tritt der ernährende Eitweisskörper hinzu, bis jener selbstständig zu wir- ken vermag — von welchem Urknoten ausgehend, das Wachsthum anfangs nach zwei Richtungen hin- strebt, nach unten und oben. Eine Ausgleichung » in den Potenzen, welche die Pflanzen bei der Kei- mung nach unten und oben zu wachsen veranlas- sen, wird aber noch nicht gewonnen, darum er- lischt das nach unten begonnene Wachsthum einer Pfahlwurzel. Diese verkümmert oder stirbt ab (bei Zwiebelbildung deutlich) in ihrem Umkreise spros- sen nur Fasern heraus, welche später die einzigen Ernährer und Träger der Pflanze zu werden be- stimmt sind. Kräftiger vorwärts schreitet unter des Lichtes magnetisch anziehender Kraft die Ent- ‘ „wicklung der Pflanze nach oben; der Urknoten treibt als oberen Keim seine kegelförmige Spitze, lässt diese in Bastscheiden auflösen und immer das Aeussere vom Innern durchbohren; eine unmittel- bare Fortsetzung des Urknoten als Blüthenträger bildet dann den Schaft; sind aber röhrenförmige Basteylinder auf den Knoten gesetzt und der Wech- . sel zwischen Kuoten und Basteylinder wiederholt PRRHREREREeFG 51 sich, so bestimmt diess den Halm, dichte Ueber- einandersetzung und Verschmelzung von Knoten, mit Unterdrückung einer Zwischenbildung von Röh- ren, erhebt sich endlich als Stengel und Stamm. Soll eine Familie wahrhaft natürlich seyn, so muss sie uns, wie die Gräser thun, diess Fortschreiten der Entwicklung offenbaren, jede Familie muss — wie die Rosaceen aus der Alckemille das Bild der Rose — innerhalb ihrer Sphäre sich ihren Charakter selbst erst entwickeln, sie muss ihn aber anch be- siegen können, um über seine Begrenzung sich zu erheben, denn das ist der Sieg der Natur über die Kunst, dass sie den Charakter nur als Typus er- kennt. Das Nichtahnen dieser Wahrheit, das Streben nach sich selbst immer mehr einengenden Charakteren ist der Grund der Zersplitterung der Natur und diese, ewig nur die Mutter einseitig will- kührlich gruppirter künstlicher Systeme, ohne in- nere Haltung des Ganzen, wird bald die Gattnn- gen alle zu Familien emporheben müssen. — Hier bei den Spitzkeimern findet sich also stets nur ein Wachsthum nach oben: Plantie acrogenex, über- wüchsige Pflanzen. Jeder jener Knoten kann ein Blatt aus sich entwickeln. Die Bildung von Trieb- knospen ist gleichfalls nur möglich am Knoten, seitlich “achselständig oder central. Der Knoten erscheint mit 'seiner Knospe central als Knolle, Ziwiebelknolle und Zıriebel und setzt im ersten Falle seine Brut dann, dem einfachen Knoten analog, an der Basis äusserlich an, oder er wiederholt sie, D2 52 dem die Entwicklung dieser Klasse leitenden akro- genetischen Gesetze (Pflzreich S! 66.) zufolge, durch die Aufsetzung- (wie bei Gladiolus, Crocus) ; oder im letzten Falle, als Zwiebel, erscheint er aus vie- len zusammengeschobenen Knoten im Zwiebelstuhl oder Zwiebelkuchen, welcher .so viele Blatthüllen entwickelt als Urknoten verschmolzen, und hier gewinnt er die Fähigkeit, in eben so vielen Achseln Brut zu erzeugen, so dass dergleichen Zwiebeln oft ganz in ihre Bruten sich auflösen. Hat sich jener,. hier als Zwiebelstuhl zusammengeschobene Konotenverein als’ Stengel entwickelt, so tritt hier wie bei der Tiger- und Feuerlilie die Brut aus den Achseln der wirklichen Blätter und Bracteen heraus und die Knospe löst sich vom Stengel und entwickelt sich frei wie der Same, oder ‚bei den Allien aus der 'Theilung der Dolde. Bei gewissen Pflanzen wächst auch jener Zwiebelstuhl als wur- zelartiger Stamm unter der Erde fort und behält nor an seinem Ende die Zwiebelnatur. Die Spitz- ‚keimer erscheinen als das Centrum des Gewächs- reichs, nur eine Klasse bildend: Vierte Klasse. Scheidenpflanzen: Coleophyta. Sie gehen aus dem einfachsten, in naturgemäs- ser physiolögischer Verbindung mit der vorigen Klasse‘ durch Wiederholung kryptogamischem Ur- bilde der Knoten- und Scheidenbildung: Isoetas hervor und repräsentiren in den’ Formen ihrer Ent- wicklung die Durchbildung des Stock- oder Stamm- , systems, wesshalb durch sie die Natur dessen Ent- 55 wicklung in den drei Stufen von Wurzel, Stengel und Blatt vor Augen lest, da jedes dieser drei Organenverhältnisse, auf seiner Stufe vorwaltend, sich durchbildet und für diese Stufe abschliesst. Blüthe und Frucht können sich nur so hoch ent- wickeln, als der 'T’ypus jenes Organensystemes zu- lässt, wesshalb auch die Bedeutung der Blüthen- hüllen ihre Gegensätze nicht vollkommen zu errei- chen vermag. Ein Kreis von drei umgewandelten Blättern bildet die Staubgefässe, Ligulargebilde hängen ihnen an als Corolle und eine Art von Kelchhülle tritt bei einigen aus umgestalteten Blät- tern von aussen hinzu, im Centro bildet ein drei- blättriger Kreis sich zur Frucht. IV. Blattkeimer: Phylioblaste. Ihr Wesen besteht darin, dass sie zu dem Körper der Vori- gen die Rindenschicht noch hinzufügen und ihre Polarität, die Entwicklung nach zwei entgegenge- - setzten Richtungen, nach unten und oben vollenden, denn auch eine unterirdische Hälfte gibt als Pfahl- wurzel einen Gegensatz gegen den Stamm, und in ihr wird die Fähigkeit gegeben, analoge Gebilde der obern Hälfte: Blätter, Blüthen und Früchte aus sich zu entwickeln (Wandtafel des Pflanzen- reichs, fig. 5.) Das Hinzutreten der Rindensehicht des Stammes, deren Bastlage nun hier als der ey- “ Jlindrisch ausgebreitete Knoten der Spitzkeimer wie- derkehrt, und desshalb auch hier wieder den Bo- den für die Entwicklung und Einwurzelung der Knospen abgibt, bringt eine Umgestaltung der gan- 54 zen Pflanze hervor, denn schon bei der Keimung öffnet sich diese Rindenschicht gewöhnlich in zwei Cotyledonen oder gegenüberstehende Samenlappen, bei wenigen erscheint durch Verwachsung oder Verkümmerung nur einer, bei einigen auch drei und mehrere sternförmig gestellt. Diese Cotyledo- nen, welche also die T'heilstücke der Rindenschicht sind, so dass auf’ niederer Stufe kein ihnen gleich- arliges Gebilde ewisliren kann, bergen zwischen sich das Federchen oder Knöspchen: die plumula, welche sich zum eigentlieben Stengel emporhebt, und die wahren, späterbin durch Zusamanenziehung der un ihrer Bildung theilnehmenden Bindenschicht gelenkig ablösbaren Blätter hervorbringt. Das Fort- wachsen dieser Pflanzen geschieht unter doppeltem Verhältniss nach zwei Richtungen, nicht nur nach unten und nach oden, sondern auch von der Bast- schicht. aus nach aussen und innen, indem ein neuer Holzeylinder um den schon vorhandenen innern herumwächst und eine neue Rindenschicht innerhalb der änssern sich ansetzt, so dass bei alten Bäumen sowohl Holz als Rinde die Fortschritte ihres Wachs- tbums im Querschnitte durch Ringe. andeuten. Diese Gewächse sind demnach naturgemäss Amphigeneen: Plantee amphigenee oder doppelwüchsige. Pflanzen zu nennen. (Vergl. Pflanzenreich S. 19. u. 77. und . die Durchschnittabbildungen der Wandtafel.) Ant ähnliche Weise, wie sich der Keim zum Pflänzchen entfaltet, entwickelt sich auch die Knospe schon meist aus der Achsel eines die Rindenschicht öf- 95 nenden Blattes, oder überhanpt, da wo die Bast- schicht ven ihrer Decke befreit worden ist. Rin- denblätter oder Schaalschuppen: squamz, als Wie- derholung von Cotyledonen, umgeben die erste Triebknospe von aussen,. innerhalb deren, unter dem Schutze von Deck- und Ausschlagsschuppen : tegmenta et ramenta, der Trieb sich entwickelt. Die Achselblätter oder stipule sind die letzte Nach- bildung der Cotyledonen in der analogen Sphäre der Knospung, sie sind gleichsam die Samenlappen für die in der Blattachsel des entwickelten 'Trie- bes sich entfaltende Knospe, oft mit dem diese un- terstützenden Blatte verwachsend, oder selbst zu Schaalschuppen für die entstehende Knospe sich umwandelnd. Ein Eiweisskörper im Samen ist hier durch die Cotyledonen vertreten, sein Daseyn nur als Wiederholung der Natur des Knotenvorbildes der Spitzkeimer zu betrachten, und damit hängt wieder die Knotenbildung des Stammes zusammen, damit auch Wiederholung von Scheiden- und Li- gulargebilden der Spitzkeimer bei Rubiaceen, Po- Iygoneen, Portulaceen u. a. Die Bedeutung von Blüthen- und Fruchlbildung unter der Herrschaft des Rindensystems wird der leitende Canon, den die Natur in dieser höhbern Hälfte entfaltet, und vier Verhältnisse dieser Ent- ‚ faltung treten hier “uns als Klassen entgegen. Fünfte Klasse, Zweifelblumige : Synchlamydee. In ihnen zeigt die Natur die Vollendung und das Vorwalten des höheren Blattsystems, sie er- 56 \ zeugt sich erst von Neuem das Urgebilde der Blatt- keimer und schreitet weiter zur Geburt der Blüthe als unmittelbares Blattgebilde der Pflanze. (Vergl. Pflanzenreich S. 76.) — Blatipflanzen. Sechste Klasse, Ganzblumige: Synpelale. Hier zeigt sich die Vollendung eines Gegen- satzes zwischen Kelch und Blumenkrone, zum ersten- male bestimmt, aber letztere noch unvollendet: ver- wachsen- blätterig: synpetala, eine Nachbildung des in seiner entgegengesetzten Vollendung verwachse- nen Kelchs (vergl. Prineip der weiblichen und männlichen Sphäre. Pflanzenreich S. 67.) — Also hier ein Vorwalten und Durchbilden des weiblichen Typus. Der Stanbfadenkreis ist wieder ein um- gewandelter Blattkreis, die Corolle immer als dazu gehöriges, auch mit ihm sich verdoppelndes Stipu- largebilde entstehend. (Pflanzenreich S. 80.) Siebente Klasse. Kelchblüthige: Calycanthe. Die Pflanze hat die durch die Blumenkrone Gm Prineip der männlichen Sphäre) erstrebte strah- lige Theilung erreicht, aber der ganze Kreis der innern Blume (Corolle und Staubgefässe) bleibt abhängig-vom sie fesselnden Kelche, in sich selbst aber tritt er durchgebildet, vollendet hervor, es zeigt sich das Vorwalten des männlichen Typus, geboren im Bereich der weiblichen Sphäre. Achte Klasse. Stielblüthige: Thalamanthe. Die ‚Pflanze zeigt den schon vollendeten männ- lichen Blüthenkreis frei geworden, unabhängig vom Kelch, und in dem nun erlangten Zustande der ee 57 .. Freiheit aller Blüthenkreise durchläuft das durch den Vegetationsprozess erstrebte, durch das freie Zusammenwirken beider Kreise bedungene End- und Centralgebilde der Pflanze: die Frucht, das einfachste Beginnen wiederholend, alle Stufen sei- ner Entwicklung und gelangt zur höchsten Vollen- dung, welche nach anatomischen, morphologischen und physiologischen, so wie nach den -aus jenen drei Kategorien des Baues, der Form und des Le- bens sich ableitenden methodischen Gesetzen, durch dasselbe erreicht werden kann. Rückblickend auf die Entwicklung der Pflanze, erschliesst sich uns die Gliederung des Lebens und der Entfaltung im Organismus der Pflanze, wir erkennen die dvei Abschuitte, Keimleben, Ve- getalion und Fructification. Nur der mittlere Zu- stand gehört ihr selbst an, die beiden Endzustände gehören der Erhaltuug der Welt. Jeder dieser Zustände begreift Stadien in sich, welche durch organische Gebilde repräsentirt werden. Das Ganze ordnet sich desshalb in der lebendigen Natur £ul- gendermassen: raynerg Wwroyzırdg, HOTay ja TE ya DISTgOHR j 8990.19 DSDgONG DOOR, u N . a Br) mm mn TA IA IA A " " ).! 8 8 a Bıurm am der Al u „al 4 u A 1 “Yyıtıys 77 3D1t n n9 1 zum ® A . daDıa 9 3Zue ontz 21399 O7ır Murgpang Yuan Pyasın ng 9 drumg; Jazz ey Preyog Ydanız 13 17 u Nd-odeen-onay : Kt doypapge erkydoug Vorunydpyonaz N "Unpngsgy LT Vozupyfdysorg II Vozuoydosu,g I — dufas Wajskg ua Iyom yoop 108 sup: DR — sumsgaArın) a LO TIER AN Sp apııy YO A UF "P Xoyay apa Ponapqy Vurgjaymaum spe 1: us ?91P yoIs Woyormyıa og "uossury Jap Sunugarog "OT anz OPUISSUOgar vPusyatoAay Istfopunz ar) “uayıng Jap Funumporszog «nz Suogarg sap HUYOSqydnugg amp PRasyoy Ma vozund ur Vuuaya um uszuug _ ONE Ben large mug . | yorgram erg mars Monyygag Prrs8oay; Prozuon fj adsony 2p | Wurg ar Irma PzRUgg org "Pzuegg Jap logary Sep Ally Woun) von TORE] ap sun IUyarp o8 "IIA HA A A ar u u ji yonag Prrgdg ug 7 \ B Vor perg Trung ezany odsouy sung 5 hunpın a 1104 mn m SIE 7 ; "Pyonazpun - Harn unpprqyoogg B VoRrBuntopprG Zunpprauo A dapo I3pe depo VorDajyonıg Ir Vonmabog Ir Usgaunay I >) Auf diesem Wege einzig und allein der Natur folgend, in keinem Momente ihr vorgreifend, gelangt man zu natürlicher Anschauung der ferneren Glie- derung der Klassen, sie spalten sich in ihre rein natürlichen Ordnungen und Reihen, in die Familien, Gattungen und Arten, und in consequenter Weise der Natur ruhig folgend, erhalten wir das Resul- tat: endlich erkennen zn können, dass das Ganze, wie es durch einen rationellen Anfang sich begrün- det, auch ein rationelles Ende uns darbietet; wir sehen, wie die in Hinsicht auf innern Bau (ana- tomisch), auf äussere Architectonik (morphologisch), auf Stoffgehalt, Fruchtbarkeit, Vervielfältigung der Formen, Lebensdauer und Acclimatisationsfähig- keit unter Beibehaltung der Fruchtbarkeit, (physio- logisch) am höchsten stehenden Gewächse endlich die aus der Natur selbst entlehnte Folge der zrirk- lich natürlichen Familien des Pflanzenreichs in ihrem Zunehmen an edleren Stoffen, in ihrem Reichthum an tropischen Formen, durch Vollendung der ein- zelnen Kreise und Sphären und durch deren har- monischen Einklang mit dem Bedürfnisse des die Natur beschauenden Geistes, vor unsern Augen beschliessen. Unter den mannigfaltigen Abstufungen, welche in der fernern Klassification der Pflanzenwelt er- scheinen, haben wohlalle, da eine einzig und allein vonOken versuchte Ceutralanschauung des Ganzen sie nicht geleitet, eine verschiedene Begrenzung er- fahren und wir schen schon Genera mit dem Titel 60 Classis und Ordo begrüsst. Indessen am meisten variiren die Grundsätze bei Verfolgung der in der Klassification sich bedingenden äussersten Spaltun- ‚gen, die Begriffe von Gattung und Art. Bei der gänzlichen, durch alle verunglückte Versuche be- wiesenen Unmöglichkeit, diese Stufen für das Al- gemeine philosophisch definirend zu umschreiben, genügt es nur zu sagen: dass sie sehr bestimmte - Klassifications- Verhältnisse sind, welche äuf: den verschiedenen Entwicklungsstufen der Natur auch verschiedenen organischen Entwicklungs - Verhält- nissen entsprechen und unter verschiedenem Werthe sich darstellen. Sie sind so wie alle Stufen -der Natur nichts Abzuschliessendes, sondern etwas fort- dauernd in sich selbst sich Entwickelndes, lebendig fortschreitend sich Fortbildendes; in ihrer objecti- ven Erscheinung sowohl, als auch in der subjecti- ven Beschauung: der Zeit gehörig, in der sie be- sicehen. Das alte Stabilitätsprincip: ‚man vereinige alle diejenigen Individuen in eine Art, welche von den ursprünglichen Stammeltern durch Samen und Keime bis auf die neueste Zeit erzeugt worden sind,” würde unsere Beobachtungsfähigkeit für diesen Gene- rationsverlauf, unsere gleichzeitige Existenz mit den „ursprünglichen Stammeltern” so wie mit den bis auf „die neueste Zeil” abgestammten Individuen bedingen, um das Paradoxon jenes Urtheils einiger- massen rechtfertigen zu können. Da aber die Be dingung unerfüllbar ist, so löst sich auch jenes Urtheil selbst in sein Nichts auf. So gewiss aber 61 eine Vorzeit Jahrtausende lang ihre Organismen in das allgemeine Grab alles Lebendigen versenkte, und so gewiss man heut zu Tage den Glauben un das Aussterben solcher Formen nicht mehr für gottlos hält, ebenso wenig darf man den Vorwurf der Gottlosigkeit fürchten, wenn man sich ‚seiner. Sinne bedient, die im wirklichen Verlaufe unsers Beobachtens neu ‚entstandenen Formen zu sehen und. wenn man als wahrscheinlich annimmt, dass auch die Nachwelt im Stande seyn wird, "noch manche nachgeschaflene Formen zu schauen. So wie aber jener Untergang lebendiger Wesen sich. nicht durch allgemeine, plötzliche Katastrophen be- dingt hat, so arbeitet auch jetzt noch die.schöpferi- sche Allmacht. fort, in Vervielfältigung ihrer For- men,-sie vor unsern Augen langsam entfaltend und zwingt uns die Charaktere, die wir dennoch für ihre Unterscheidung als typischen Ausdruck fest- halten müssen, immer mehr zu sondern und auf- lösend zu vermehren, denn hier ist der Ort, wo die Strahlenbrechung aller Klassificationsstufen ihre höchsten Potenzen erreicht hat. So erhoben sich die in der Vorzeit als Arten betrachteten Stufen zur Dignität der Gattung, die Gattungen‘ wurden Familien und jegliche Stufe ging in die Mannig- faltigkeit ihrer Formen auseinander. So werden. jetzt die Getreidearten, die die Vorzeit kaum als Varietäten beachtet, in den nenern Schriften auf die Siufe der Arten gestellt, so auch die allen Gar- tendirectoren bekaunten Verbasca von Paris bis 62 Ä Petersburg, von Kopenhagen bis Neapel jährlich in. Samen versendet und unter allen Breiten Euro- pas gleichartig wieder erzogen, viele von ihnen und urspünglich erweislich, aus zwei Arten ver- schmolzen und unter begünstigendem Einfluss, der oft jahrelang mangelt, dennoch fruchtbar geworden und stetig sich fortzeugend. So schuf aber auch die freie Natur auf allen Stufen fortwährend neue Mittelgestalten und so ist, um aus Hunderten, ja Tausenden, nur eines zu erwähnen: Rosa Wai- tziana eine solche Mittelart zwischen Rosa canina und pumila, von der Wurzel an bis zur Blüthe und Frucht, wie alle die seit dreissig Jahren aus Samen in allen botanischen Gärten Enropa’s immer wieder gleichförmig erzogenen Rosen, als Mittelart für‘ genauere Beachtung erkennbar, als Varietät zu keiner. — oder zu beiden — ihrer Nachbarn gehö- „rig! Vorgelegte schöne Suiten einiger Vögel haben in der zoologischen Section gleichfalls die Zweifel an dem alten Stabilitätsprincip der Arten erneuert und klarer belehrt, wie entweder, im Rückschreiten zum Alten, der Begriff von Art auf den (der heuti- gen Gattung reduzirt, oder das Fortbilden der Gattung in die immer sich verzweigend vervielfäl- tigenden ' Arten anerkannt werden müsse. Nur eines von beiden kann corisequent seyn, soll anders die Anschauung der Natur in Einklang treten mit der Natur selbst. . So begegnet uns überall, wohin wir nnr bi- cken, die Fortbildung der Art und der Galtung im en 63 Einklang mit der Fortbildung der Welt, in alr ihrer Beziehung. Art und Gattung ist so fortlebend und fortwährend wie das Individuum, der organi- schen Welt, ihre Auffassung ist die Blüthe jeglicher Zeit, und zwar so, wie die Zeit sie gebar! Möchte auch unser sich so segensreich für die Wissenschaft. organisch fortbildender Verein diese Andeutungen, so gering sie sind, freundlich beach- ten, um auch aus ihnen dereinst Resultate für die Beschauung des Ganzen zu ziehen, Alle freund. lich‘ gesinnten, unbefangenen Selbstdenkende sind zur Mitwirkung befähigt und ich wünsche und. bitte im Geiste solcher Freunde: fernerhin fortleben zu dürfen, denn — wir haben es gestern gehört — „wer nicht im Geiste seiner Freunde lebt, verdient nicht, dass die Welt von ihm erfahre.” (Tasso.) 1. Berichtigung. Röhling gibt in der ersten Ausgabe seiner Deutschland’s Flora bei Wulfenia carinthiaca als Standort bloss im Allgemeinen „Alpes” an. In der zweiten Ausgabe dieses Werkes bestimmen M. und Koch denselben etwas genauer und zwar mit der Angabe: „auf den höchsten Gebirgen in Kärn- then.” Auch St. u. H. wieSprengel geben ohne Ausnahme alpes Carinthie an; während Host und Reichenbach nur von einer einzigen. Alpe sprechen. Diess letztere scheint dem Recensen- ten von Bl. et F. Comp. in Flora 1836, Litber. S. 52. veranlasst zu haben, ‘eine Berichtigung dar- über eintreten und nur allein die Kühwegalpe im 64 Gailthale in Kärnthen, als einzigen Standort der besagten .W. carinthiaca gelten zu lassen. Diess dürfte indessen einer abermaligen Berichtigung un- terliegen, da schon vor mehreren Jahren die W. carinthiaca von Hargasser auf der Kirschbau- mer Alpe bei Linz gefunden worden, wie deut- lich geschrieben steht in Flora 1825. S. 442! Nachschrift von Hoppe. Im Jahr 1798 bestieg ich zum erstenmale die Kirschbaumer Alpe bei Lienz (nicht Linz) in 'Fyrol und nachher seit einer Reihe von 40, Jahren, wenn nicht alle:Jahre, doch: sicher alle 2 Jahre, oft allein, -oft aber. auch in Gesellschaft: anderer Botaniker, deren’Relationen sich ebenfalls in der Flora an meh- rern Stellen vorfinden. Noch jetzt: liegt ein solches Verzeichniss von Hrn. Kölbing vom jüngst: ver- flossenen Jahre vor, aber nirgends ist die Rede von der'W. carinthiaca. Hargasser's Angabe muss daher. auf einem Irrthum beruhen, zumal, da seine Exoursion im Sept. stattfand, wo diese Pflanze längst verblüht hat. Diess ist um so wahrschein- licher, da H. mehrere Pflanzen unrichtig bestimmte, indem er Ranunculus Seguieri für RB. Traunfellneri und Arnica cordata W. für A. glacialis angab. Nach ‘genauer Durchsicht seines Verzeichnisses ist es mir klar geworden, dass er Pederota cerulea für die. Wulfenia angesehen, da er diese Pflanze, die Jedem von dem Führer angezeigt wird, nicht aufgezählt hat. Die Merkwürdigkeit des einzigen Standortes ist demnach noch immer nicht untergraben. (Hiezu Literber. Nr. 1.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 5. Regensburg, am 7. Februar 1837. L Beiseberichte Ausflug von Görz anf die Kren-Alpe und in das Reibler- Thal in Kärnthen; von Magistrats- assesor Tommasini in Triest. D«. Krn, auch Kren und Kerm genannt, ist gleichsaın der südwestliche Eckstein des gros- sen julischen Alpen-Stocks, welcher vom Terglou, als seinem Mittelpunkte, sich in verschiedenen Ver- zweigungen gegen Osten und Südosten nach Krain erstreckt, im Süden mit der 'Tolmeiner- Alpe ab- fällt, und im Westen mittelst des Manharts und der Pontafeller- Alpen mit der Kette der karnischen Alpen zusammenhängt. Da dieser Berg die bedeutende Höhe von 1182° über die Meeresfläche (vergl. Baumgartners trigo- nometrische Höhenmessungen, Wien 1832) er- reicht, und eine der am nächsten bei Görz gelege- nen Alpen ist, so benutzte ich die Gelegenheit eines Ausfluges in 'die Tolmeiner und Flitscher Bezirke zur Besteigung desselben, mit dem Vorsatze, seine allem Anschein nach interessante Vegetation ken- nen zu lernen. So gerne ich einen Gesellschafter bei dieser Flora 1857. 5. E 66 oe Reise gehabt hätte, musste ich doch in Ermange- lung eines solchen mich dazu bequemen, sie allein anzutreten. Am 21. Juli früh Morgens ging ich von Görz ab. Jenseits des Dorfes Saleano konnte ich aus der engen Thalschlucht, welche die Strasse und der Isonzo zwischen dem Monte Santo und dem St. Valentinsberge ganz einnehmen, auf dem Felsenkamme des letztgenannten Berges die Stel- len, wo ich noch am Tage zuvor das herrliche Ligusticum peloponnense L. und . Daphne alpina (beide verblüht) gesammelt hatte, deutlich erken- nen. (Ligusticum peloponnense kömmt auch an der Nordseite des Monte Sauto vor.) Aın. Eingange des Thals war in dieser für die Niederung vorge- rückten Jahreszeit, und da die ausserordentliche Hitze und Dürre alles versengt hatten, ausser La- siagrostis Calamagrostis, Hieracium saratile und Cam- panula pyramidalis beinahe nichts mehr zu sehen. ‚Die Strasse führt nach Canale und Roneina durch das bekannte Isonzothal, welches nur die auf steinigten mit niedrigem und mittlerem Laub- “ gehölze bewachsenen Hügeln gewöhnlich anzutref- fenden Pflanzen erzeugt. Ueber Roncina hinaus, zwischen den Meilenzeigern XI. und XI, an einem Felsenvorsprunge, um welchen sich die Strasse nördlich wendet und den Isonzo, dessen Krüm- mungen sie bis dahin befolgt hatte, verlässt, war Pwderota Ageria 'als erster Bote der nahenden Voralpen -Region sichtbar. Einige Augenblicke, ehe man das in einer Ver- 67 tiefung liegende Dorf Woltschach erreicht, eröffnet sich auf der Anhöhe davor die bisher durch Wald-' berge eng eingeschlossene Aussicht, und man er- blickt auf einmal die heliren Tolmeiner-Alpen ganz nahe vor sich. ‘ Sie sind nur in dem unteren! Theile bis auf ungefähr zwei Dritttheile ihrer Höhe vom Thale aus mit Buchen :uid Laubholzwaldung bewachsen, vonder Mitte aber gunz kahl, und bis. zu ihfen Scheiteln mit grünen Matten bedeckt, aus’ welchen einzelne Felsenparthien hervorragen. Keine Spur von Krummbolz noch überhaupt von Nadel gehölz ist auf dieser Seite der Bergabhänge wahr. zunehmen, was bei Alpen, die sich zur Höhe von 6000 bis 7000’ erheben, auflällt. , In Woltschach, woselbst ich über Mittag blieb, (die Reise von Görz hieher wurde in 7 Stunden zurückgelegt), machte ich die Bekanntschaft eines Forstbeamten, dessen Anweisungen zur Fortsetzung der Reise in den’ Gegenden, ‘die ich besuchen sollte, und von welchen er vollkommen Kenntniss besass, mir sehr zu 'statten kam. Anstatt, wie ich mir vorgenomnien hatte, nach Crporetto zu fahren, da- selbst zu übernachten und’ am: folgenden Morgen den ’Krn von dort aus zu: besteigen, rieth er mir, diess gleich von der Tolıneiner Seite zu thun, in- dem die Ersteigung dadurch weniger beschwerlich würde, und, werm ich die zur Gemeinde Krn ge- hörigen “Häuser erreicht hätte, was noch am näm- lichen Tage geschehen könnte, dadurch schon ein E2 68 grosser Vorsprung für den folgenden Tag gewon- nen wäre. . “ Diesen Rath benützend, und nachdem ich durch freundschaftliche Verwendung meines neuen Be. kannten einen der Gegend kundigen Führer erhal- ten hatte, dessen Begleitung um so interessanter war, als er an der berühmten Ersteigung des Ter- glou durch Hauptmann v. Bosio Theil genommen hatte, und Manches davon zu erzählen wusste, trat ich gegen 4 Uhr Nachmittags den Weg an; eine kleine Viertelstunde jenseits Woltschach wurde über -den Isonzo gesetzt, wo im Kiesbette die bei Podgora unweit Görz schon lingst verblühte &ypso- phila repens noch in schönster Blüthe stand. Wir befanden uns in dem malerischen Tolmeinerthale, - erreichten bald am Fusse der jenseitigen Abhänge die Dörfer Dolin und Wabrie, und nun begann der steile Aufgang an der Berglehne, in schräger Richtung von Südest gegen Nordwest hinauf. Es war ungeachtet der ansehnlichen Höhe drückend heiss, aus Ursache der Lage des Abhanges gegen Süden. Nicht ohne Beschwerde erreichten wir bald nach 6 Uhr die Einsattelung, welche durch einen vorspringenden Feisen am Vorberge gebildet wird, und wo ich und der Führer Halt machten, um einen dritten Gefährten zu erwarten, der sich zum Tragen des Reisegepäcks und einiger Lebens- mittel in Woltschach erboten hatte. Sein vorge- rücktes Alter und schwächliches Aussehen hatte mir gleich Anfangs kein besonderes Vertranen zu 69 seinen Kräften einflössen wollen; durch die Ver- sicherung, dass er des Bergsteigens gewohnt sey, liess ich mich überreden, hatte jedoch bald Gelegen- heit, meine Nachgiebigkeit nieht minder für diesen armen Menschen, der durch Hoffnang auf einen ergiebigen Taglohn augenscheinlich das quid valeant humeri nieht überlegt hatte — und bei der Schwüle ausserordentlich leiden musste — als in Ansehung meiner selbst zu bereuen, denn jeden Augenblick musste mit dem Marsche inne gehalten und auf ihn gewartet werden. Diess möge zur Warnung vor Leuten, die sich oft bei Gebirgsreisen als Trä- ger u. dgl. aufdringen, dienen. Die Vegetation des Bergabhanges vom Fusse bis zar Höhe der Einsattelung, die ich auf 2500° schätzte, bot eben nichts Sonderliches dar; sie trägt ungefähr den Charakter jener des westlichen Abhanges des Nanas an dem bekannten Pfade von Prewald zur St. Hieronymus -Kapelle; ist aber so- wohl an interessanten Holzarten als an Kräuter- gewächsen viel ärmer als jene. \ Corylus Avellana sah ich vorherrschend; nebst- dem kamen Quercus pubescens, Bhamnus rupestris Scop., Crategus monogyna und Aria, Viburnum Lantana, und ähnliches Geträuche vor. Auch be- merkte ich Galium silvalicum und verum, Cynanchum nigrum, Genliana cruciata, Cyclamen europeum, Verbascum nigrum, Oreoselinum legiltimum, Heracleum Sphondylium, Ferula nodiflora, Libanotis montana, Gnidium apioides, Dianthus: monspeesulanus, Gyps0- t 20 4 phila .rigida, Helianthemum.vulgare, Hypericum per-. foratum, Hellevorus viridis, Teucrium Chamwdrys et Botrys, Stachys recta el silvalica, Belonica stricta Host., . Melittis Mebissophyllum ,. ‚Orvala lamioides, Galeopsis angustifolia, Geranium nodosum el sangui- neum, Qnonis spinosa, Aslrayalus giycyphyllos, Car- lina acaulis, Conyza squarrosa, Cenlaurea nigresceng, Vorzüglich bemerkenswerth schien mir ein Aconitum, welches hier lüngs des Pfades vorkömmt, ‘An Gestalt und 'Theilung der Blätter gleicht es dem 4. tenuifolium Host, nur fand ich die linearischen Lappen, stumpfer al! an: dem letztgenannten. Es blühte nirgends, und die Blumen waren noch so wenig in. der Entwicklung vorgerückt, dass man annehmen ınussie, sie würden sich erst in drei oder vier. Wochen entfalten; mithin dürfte diese.Art erst nach der Mitte und gegen Ende August blü- hend anzutreifen und eine der am spätesten zur Blüthe kommenden seyn. Das eigentliche Aconi- tum tenuifolium fand sich, wie später bemerkt wer- den wird, viel höher auf der Alpe, auf allen Trif- ten derselben und der. Thäler vollkommen ‚aufge blüht, zum Theil schon mit arıgesetzten Kapseln; ‘das Gleiche war in Ansehung .der Gattungs - Ver- wandten aus den Rotten Lycoctonum und Cammae- rum, wo solche vorkamen, der Fall. — Die nähere Untersuchang der. Art, wovon. ich hier 'erwähne, bleibt .den Botanikern, die in diese. Gegend in spä- ter Jahreszeit zu kommen Gelegenheit haben wer: den, vorbehalten..und empfohlen, PR 71 Bei der Einsattelung verlässt man die bis dahin befolgte Richtung, mit der Aussicht .über das sehöne Isonzo-Thal zwischen Woltschach und Caporetto, und wendet sich gegen Norden. Man tritt in einen hohen Buchenwald, in dessen steilem Aufgange ei- nige Subalpina sichtbar werden, als Sedum hispa- nicum, Saxifraga rotundifolia,. Circea alpina, eine kleine Varietät der Epipactis latifolia. Noch deut-' licher sprach sich der Charakter der Voralpen-Flor in der etwas höher gelegenen Gegend Pod stiua, die wir um 7 Uhr erreichten, aus. Hier schiesst von den Alpen ein mit der generischen Benennung Mersla Woda (kaltes Wasser) bezeichneter Bach, mehrere Wasserfälle bildend, in die Tiefe. An den Felsen in der Nähe eines dieser Wasserfälle fand ich die schöne Veronica fruticulosa in ansehn- lichen Exemplaren, Sawifraga longifolia Host, (8. Hostii Reich.) leider verblüht, doch unverkennbar. Erigeron alpinum mit 3 und 4 Capitulis, Campa- nula linifolia Scop., Lasiagrostis Calamagrostis, An- gelica silvestris, alles im üppigsten Zustande. : Diese Voralpen- Gegend bietet, da die nalen Abhänge von allen Seiten steil abfallen, zwar wenig ausgebreitete, aber dennoch malerische Ansichten ; besonders anmutbig nehmen sich einzelne Baum- gruppen auf dem Wiesengrunde aus; man könnte sich die Vertheilung derselben in einem durch die Kunst geschaffenen Parke nicht besser wünschen. Sehr steil: ging es von hier an aufwärts, durch die Gegend, Siapische, die dem Domänenfonde ange- 72 hört, und in einzelnen Abtheilungen an die Bauern vermiethet wird; die Maht war eben im Werke, und das Heu verbreitete einen äusserst kräftigen und gewürzhaften Geruch. Nun begannen die Häu- ser der Gemeinde Krn, die in kleinen Gruppen an den Abhängen zerstreut: sind. Es war schon die Dämmerung eingetreten, als wir zu jenen der Fa- milie Kuttin,: wo unser Nachtlager aufgeschlagen werden sollte, gelangten. In der Näbe dieser Häu- ser zeigten sich etliche Lerchenbäume, die ersten und. einzigen, die-mir in hiesiger Gegend zu Ge- sicht kamen, und höchst-wahrscheinlich, dureh Men- schenhand dahin gebracht worden sind. Die gutmüthige Aufnahme in diesem Hause that uns nach dem ermüdenden Marsche sehr wohl. In der Nähe desselben und der Nebengebäude, Stallungen u. s. w. machte sich Aconitum tenuifo- lium durch seine einen bis anderthalb Schuh lan- gen, dicht mit Blumen besetzten Aehren noch in der Dämmerung kennbar.' Nicht ohne Mühe gelang es einen zum Hause gehörigen rüstigen Mann zu bereden, gegen gute Bezahlung das Reisegepäcke von dem Träger zu übernehunen, dessen Schwäche nicht mehr gestat- tete, ihn für den übrigen, beschwerlicheren Theil der Reise zu behalten, obschon er immer noch aus- halten zu können meinte. Kaum ergrante der Morgen, als wir das Stroh- lager verliessen, und den höheren Fheilen des Ber- ges zueilten; malerisch gestalteten sich die mit 73 dem Gipfel des Krn zusammenhängenden Alpen- spitzen Maliverh, Bottochounze, Verh Steffou. An der entgegengesetzten Seite des Isonzo- Thales, oberhalb Karfreyt, erhob sich der ausgebreitete Ma- tajur, auf der italienischen Seite Monte Maggiore genannt, über dessen Rücken die Gränzscheide des illyrischen Küstenlandes und der venetianischen Provinz Friaul läuft. Obgleich kaum die Alpenhöhe erreichend (er misst nach Baumgartner 864 Klafter) ist der Matajur, da ihn nur niedrige Vorberge gegen die Ebnen Friauls hin umgeben, von Weitem selbst von Görz aus sichtbar, von wo aus man den viel höhern Krn wegen der vorliegenden Monte Santo und St. Valentins-Berge nicht sehen kann. Beson- ders leicht ist der Matajur an der flachen Ab- dachung zu erkennen, die von gewissen Standpunk- ten aus nicht unpassend mit einem aufgespannten Regenschirme sich vergleichen lässt. Wir befolgten die Richtung gegen Norden zu der Einsattelung zwischen der Spitze Verh Steflou und dem Gipfel des Krn; durch diese Einsattelung führt der Steig zu den innern Alpen-Gegenden. Die nächsten Abhänge boten durchaus nichts von Interesse dar; die grünen Matten, die vom Thale aus gesehen, sich so erfreulich ausnahmen, waren nur mit kurzem Grase bewachsene Weiden auf griesigem Boden, deren Vegetation durch die Dürre des Sommers sehr gelitten hatte; überdiess hatten die weidenden Thiere, Rinder, Pferde und Ta besonders Ziegen sie dergestalt abgegrast, dass dem ‚Botaniker nur eine sehr magere Nachlese übrig ‘blieb. Einzelne verschonte Pflanzen von Aconilum tenuifolium und Stauden von Cynanchum nigrum und die liebliche Campanula pusilla bilde- ten den geringen Schmuck der steil abschüssigen Weiden durch mehr als eine Stunde Weges. Von Bäumen kamen nur hin und wieder verkrüppelte Buchen vor. Schon wurde mir bei der Armseligkeit der Gegend um den Erfolg der Excursion, von der ich mir eine reiche Ausbeute versprochen hatte, .bange. Je höher wir stiegen, desto seltener wurde auch das Aconitum; das letate nur spannhohe Exemplhr fand sich bei einer Quelle herrlichen Wassers, zu der wir beinahe 1: Stunden nach dem Autbruche von den Häusern gelangten. Jm Rinnsaale dersel- . - ben fand ich ein kleines, 3 bis 4 Zoll hohes, ganz niedliches Epilobium, jenem, welches bei Reichen- bach Cent. I. fig. 314 als Epilobium origanifolium abgebildet ist, ähnlich. Auch Cherophylium eicu- tarium kam hier, doch in viel kleinerer Gestalt als sonst gewöhnlich, auf Voralpen vor. oo Von der Quelle an (in der Höhe von 900 Kla£ tern) begann die eigentliche Alpen-Region, und mit derselben eröffneten sich bessere Aussichten. Es war hiezu hohe Zeit, denn bisher hätte sich der mühsame Gang äusserst wenig lohnend erwiesen. Galium silvestre “(austriacum Jacq.), Epilobium alpestre, Trifolium pallescens, Parnassia palustris, Acinos alpinus, Campanıla pusilla stellten sich zu- 75 erst ein; bald gesellten sich ihnen Sazifraga tenella (hier bereits verblüht), Alchemilla alpina nebst A. vulgaris, Sazifraga aizoides, Achillea Clavene, Trifolium noricum und das schöne, in grusser Menge vorkommende Geranium argenleum dazu. An einem Felsen überraschte mich ein Pflänzchen der lieb- lichen Campanula Zoysii; ungeachtet alles Nach- suchens konnte ich davon auf dieser Seite des Ber- ges kein Exemplar mehr finden. Von ‚Draba aizoi- des sah ich einige Exemplare mit reifen Schötchen. Noch höher gegen die Einsattelung bildeten an den Felsen Saxwifraga imbricata Bertol. und atro-pur- purea — Dryas ociopetala und Cherleria sedoides grosse Rasen; von den meisten dieser Pflanzen war hier die Blüthezeit schon vorüber, so wie von Ca- rex alrala und firma, Primula elatior, Juncus Jac- quini, Silene acaulis. Dagegen waren Armeria al- ‘pina, Linum alpinum, Gnaphalium Leontopodium, Bellidiastrum Michelü, Scrophularia chrysanthemi- folia, Erigeron alpinus, Hieracium villosum in voll- kommener Blüthe. In der Einsattelung wucherte Arniea seor- pioides zwischen dem Steingerölle. Diese Einsatte- lung erscheint von der Ferne, besonders vom Kar- ste oberhalb Triest gesehen, als eine kleine Furche in dem Gipfel des Krn-Berges. „Hier wurde die Ausbeute um Vieles reicher; der.bedeutenden Höhe. wegen (sie mag bei 1050° hetragen). standen viele der tiefer schon verblühten 76 Gewächse noch in der Blüthe; ausser jenen waren hier Phyteuma pauciflorum, Pedicularis verticillata, et Jacquini Koch, Polygonum Bistorta et vieiparum, Poa alpina, Valer. montana, Agroslis alpina, Phleum alpinum, Keleria subspicata, Myosotis alpina, Gentiana pumila, Rumex sculatus (in der kleinen Form, die im Steingerölle der Alpen vorkömmt, von jenen mit grossen breiten Blättern des Küstenlandes auffal- lend abweichend) Sarifraga sedoides, erustata: (in kleinen, mit wenigen Blüthen versehenen Exeinplaren) stellaris, Arenaria austriaca, Silene 4fida und al- pestris, Ceraslium latifolium, Potentilla Clusiana, aurea, nilida (verblüht), Geum montanum, Dryas octopelala, Helianthemum alpestre, vulgare (var. gran- diflorum Scop.) Ranunculus Traunfellneri, monta- nus, Arabis crispala, Polygala amara, Anthyllis Vul- neraria (var. alpestris sehr ausgezeichnet), Vicia sil- valica, Rhodiola rosea. Von der Einsattelung wendeten wir uns links “zu dem, ungefähr 130 bis 140° höheren Gipfel hinauf, erreichten ihn binnen einer halben Stunde, und befanden uns um 9 Uhr auf demselben. Im. Aufsteigen fand ich Alyssum alpesire Wulfen, Po- tenlilla aurea und nitida., die Felsen mit ihren schö- nen, an, Farbe, Gestalt und. Grösse jenen des Pfr- sichbaumes ‚gleichenden Blumen bedeckend, Sazi- fraga imbricala, atropurpurea, sedoides, tenella Ai- zoon, älle in der schönsten Periode der Blüthe, so wie Dryas octopetala, Oxytropis montana, Sahir retusa und -Jacquiniana, Geranium argenteum (wel 77 ches allmählig niedriger wird und etwas unter dem Gipfel ganz authört, Valeriana sazatilis, Eritrichum nanum, Soldanella minima (verblüht), «Phyteuma pauciflorum, Silene acaulis, Tussilago discolor, Bel- lidiastrums Michelü. — Ganz zu höchst fanden sich zwischen verwitterten Steinen nur Arenaria ciliata, Cerastium latifolium und ‚Cherleria sedoides. Auf dem Gipfel sind die Rudera der Pyramide, welche bei Gelegenheit der trigonometrischen Mes-. sung errichtet wurde, sichtbar. Der Gipfel besteht aus zwei Spitzen, die mittelst eines Felsenkammes von 30 bis 40 Klaftern Länge "zusammenhängen. Bei solcher Nähe und bei dem kaum merkbaren Unterschiede ihrer Höhe erscheinen sie vom 'Thale bei Caporetto aus wie zwei unbedeutende Uneben- heiten. Auf der westlichen Spitze wurde unter der französisch -illyrischen Regierung zum Behufe der Höbenmessung ein pyr. amidalisches Zeichen auf- gestellt; diese Spitze, die etwas weiter gegen das Thal vorgerückt ist, mag zur Messung aus dem nahen Standpunkte von Karfreyt vortheilhafter ge- legen seyn; hingegen ist die östliche Spitze, .wor- auf die österreichische Triangulirungs-Pyramide er- richtet wurde, höher, und für Messungen aus der Ferne vorzuziehen. Unter allen Bergen des Kü- stenlandes gewährt der Krn die weiteste Aussicht, was, nebst seiner ansehnlichen Höhe, dem Umstande zugeschrieben werden muss, dass er sehr gegen die Ebene vorgerückt und an der äussersten Grenze der hohen Alpenkette sich befindet. Hart am Fusse 78 gegen Westen. des Berges liegt der Markt Kar- freyt, in der Tiefe des Thals, welches von jener Seite‘ der Matajur, von dieser aber der Krn mit ihren - Nebenbergen einschliessen, Von Karfreyt aus kann man, ohne einen Vorberg zu übersteigen, gerade hieher auf den Gipfel gelangen; dieser Weg dürfte zwär kurz, aber bei der grossen Steile schr ermüdend'seyn; ob er in botanischer Hinsicht ge- gen jenen, den jch gewählt hatte, den Vorzug ver- diene, würde ich nach der Ansicht der Gegend bezweifeln, ‘denn auch dieser “Abhang bietet dem- Auge von dem untersten Waldsaume an nur die gewöhnlichen , als Weide benützten Matten. — Ebenfalls am Fusse dss Berges gegen Nordwesten, übersieht man das zwischen hohen Bergen einge- “ schlossene Flitscher-Thal; von der Or tschaft Flitsch selbst sind nur die äussersten Häuser sichtbar. Weiter im Wesien und gegen Südwesten hin dehrit‘ sich die grosse Ebene Friauls, mit zahllosen Dör: fern: und’ bewohnten Ortschaften übersäet, aus; die karnische Alpenkette umgürtet sie und schliesst sieh durch die Pontafeller und Flitscher -Gebirge ai’ 'den Krn und seine Nebenberge an. Im Süden sind der Monte Sauto bei Görz durch die darauf befindlichen Gebäude, der St. Valentins-Berg an seinem aus’ Waldgebüsche hervorstehenden nackten Felsenkamme erkennbar; jenseits dieser ziehen sich die. hohen ‘düstern Berge, welche der Ternover Stantsforst bedeckt; von ihren ‚höheren Gipfeln, den Mali Iridni und Velki G@olak, schroff und felsig x 3 79. “- gegen Norden abfallend, und von sehr finsterem Ansehen. Noch weiter über diese Berge breitet sich das Karstergebirg mit seinen wenig ausgezeich- neten Höhen,. und weiterhin das unendliche Meer aus. : Bei vollkommen heiterem. Himmel .und mit Hülfe eines guten Fernrohres würde von hier aus die .venetianische Küste und der St. Markusthurm vollkommeh: auszunehmen seyn; :mir fehlte das eine so wie das andere. Indessen konnte ich’ im Süden. die schon bedeutend entfernten Berge Istriens Slav- nik, das. Holaz- Gebirge: und den Monte Maggiore unterscheiden. Die andere Seite des Bildes: gegen Osten und Norden zeigt nun ein ungeheures wü- stes Steinmeer, überall das Gepräge der Zerstörung an sich tragend, gleichsam das Schlachtfeld be- ständig im Kampfe begriffener Elemente. “Zahl- reiche höhere Alpen erheben ihre zackigten, son- sonderbar geformten Spitzen aus demselben; alle: überragt der. Riese Terglou, dessen Gestalt, von: dieser Seite gesehen, die von einem seiner kühnen. Ersteiger mit der Form eines Lehnsessels ange- gebene Achnlichkeit in der That rechtfertiget. - (Schluss folgt.) 1. Botanische Notizen. Hr. Dr. Unger, Prof. am Johanneum zu Gräz, machte im verflossenen Nachsommer eine dreiwö- ehentliche naturhistorische Reise durch einen Theil des untern Steiermark und hat die Ergebnisse da- von in der Steiermärkischen Zeitschrift, nene Folge, 3. Jahrgang, 2. Heft, S. 116— 126 einrücken’ Ias- 80 sen. Wir hoffen den botanischen Theil nächsten mittheilen zu können, vorläufig wollen wir die Nach- picht. von .einem merkwürdigen Eibenbaum unsern: Lesern nicht vorenthalten: „Nicht weit von Sulz- bach findet sich auf einem Gebirgssattel eine Eibe, die sich nicht nur wegen ihres kräftigen Wuchses, sondern vorzugsweise wegen so besonderer Dicke auszeichnet, wie ich sie noch nie gesehen. Der Stamm hält, etwa 1 Fuss über der Erde gemessen, im Umfange 107 Schuhe; im Durchmesser 3 Schuh 4 Zoil;: eine Dicke, welche nach vergleichender Be- rechnung ..auf ein Alter von 'mehr als 1000 Jahren schliessen . lässt.” — Gelegenheitlich erfahren: wir noch, dass der Verf. eine Flora von Steiermark herauszugeben beabsichtigt. 2. In der klinischen Gesellschaft zu London wurde kürzlich von Hrn. Mornay eine Abbhand- lung über die Euphorbia phosphorescens vorgelesen und ein Exemplar derselben vorgelegt, welches im October 1835 in einem Gebüsch am Ufer des San Francisco in der Provinz Alagova’s in Brasilien abgeschnitten worden. : Mehrere Einwohner - der Provinz: hatten Hrn. M. versichert, dass da, wo diese Euphorbia grosse, verschlungene, undurchdring- liche Massen bildet, die vielleicht mehrere Tausend Quadratfuss bedecken, sie sich selbst entzünde, ei- nige Zeit. eine mächtige Säule dichten, schwarzen Rauchs ausstosse und endlich in helle Flammen aus- breche; dass die Verbrennung bei einer ziemlich niedrigen Temperatur vor sich gehe und bald auf- höre, indem der durch den Zutritt der atmosphäri- schen Luft entzündliche Saft schnell eine Kruste bilde. Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 6. Regensburg, am 14.!Februar 1837. I. Reiseberichte. Ausflug von Görz auf die Kren-Alpe und in das Reibler - Thal in Kärnthen; von Magistrats- assessor Tommasini in Triest. (Schluss.) Den Augenmaasse nach, welches freilich bei Unkenntniss der Wege in einer solchen Gegend leicht trügliche Resultate liefert, dürfte der Fuss des Terglou von dem Gipfel des Krn binnen einer Tagreise zu erreichen seyn. Ob dahin durch die Alpen gangbare Pfade führen, ist mir unbekannt, jedoch wahrscheinlich; auf dem Umwege durch die Thäler von Sotscha und Trenta sind zwei volle Tagreisen, um dahin zu gelangen, erforderlich. Den Grund einer Versenkung unter dem Gipfel des Krn gegen Norden füllt ein kleiner, unter der allgemeinen Benennung Jezero in dieser Gegend bekannter See, der von der Höhe wie eine bräun- liche Lacke sich ausnimmt und von nackten Alpen- abhängen umgeben das Wüste und Unerfreuliche der Ansicht noch vermehrt. Der Gipfel des Krn und jene aller Alpen um- her, soweit das Auge reichte, waren von Schnee . Flora 1857. 6. r 82 vollkommen frei. Nur in einzelnen Versenkangen -bemerkte man kleine Massen Schnees; eine solche nicht unbedeutende Schneegrube findet sich unter dem Gipfel in Osten, und dürfte mit dem nicht fernen Jezero in Verbindung stehen. Inmitten dieser Betrachtungen trat das obli- gate Intermezzo der meisten Alpen-Excursionen — Regenschauer mit Wind — ein. Davor schützte mich ein Regenmantel aus Wachsleinwand, den ich in Laibach hatte verfertigen lassen, Hier entsprach er recht‘gut dem Zwecke, und zeigte sich der Ehre der Einweihung auf der Höhe von mehr als 7000° würdig. Allein die Freude ob dieses trefl- lichen Verwahrungsmittels war von kurzer Dauer; als ich ihn drei Wochen darauf zum Schutze gegen einen fürchterlichen Regenguss mit Hagel, der mich auf der Spitze des Velki-Golak übertiel, benützen wollte, drang zu meinem nicht geringen Verdrusse das Wasser allenthalben durch. Bei näherer Be- sichtigung fanden sich unzählige kleine Oeffnungen an dem Weachsüberzuge; eine Folge der ausser- ordentlich warmen 'Temperatur in Görz, wo der Mantel jene Zeit hindurch liegen geblieben war, und welcher das Wachs nicht widerstehen konnte, somit ergab sich es, dass auf Regenmäntel dieser ‚Art, die übrigens den Nachtheil grosser Unbequem- lichkeit, wenn man durch dichte Wälder und @e- büsche, wie im Krummbolze, dringen muss, haben — wenigstens in warmen Gegenden — nicht ge- zählt werden könne, " nn 85 In der Einsattelung, wohin wir von dem Gi- pfel zurückgekehrt waren, hielten wir eine kleine Raststunde, um unter dem Schutze eines vorsprin- genden Felsens den Regen zu verpassen, der mit der Wolke, die ihn gebracht hatte, bald verüber- strich. Die Kalkfelsen in der Einsattelung sind zum Theile von heller Rosenfarbe, die gegen das gewöhnliche Grau derselben auffallend und ange- nehm absticht. Gegen 10 Uhr Vormittags machten wir uns auf den Weg gegen das Thälchen Polje, und zu dem See hinab. Ber äusserst felsige und steile Pfad zeigte sich in Hinsicht auf Botanik sehr loh- nend; dieser nördliche Abhang ist viel reicher an Pflanzen als der südwestliche; es zeigte sich zu- erst Achilles Clusiana (atratä Scop.) da bisher nur Achillea Clavene vorgekommen war; Festuca ni- grescens, Poa cenisia, Geracium aureum, ganz den Habitus eines Leontodon zeigend, Cerastium_ lati- folium und alpinum, beide obgenannte Pedicularis- Arten, Sawifraga stellaris, sedoides, atropurpurea, imbricata, Aizoon, Noccea alpina. Thlaspi alpinum, Valeriana elongata, Ranunculus Traunfelineri (vor- züglich an den Felsen in der Nähe der Schnee- grube), Geranium silvalicum, Epilobium alpestre, Arabis erispala, Pwderota Ageria, Cirsium spinosissi- mum (häufig an zwei Stellen unweit. des Steiges), Viola biflora, Anemone baldensis und Rhodiola rosea (die beiden letzten verblüht), Paparer alpinum (mit zitronengelben Blumen und bis zu einer gewissen F2 84 Tiefe hinab), Arnica scorpioides, Senecia abrolani. folius, Polygonum Bistoria waren die vorzügliche- ren Pflanzen, die ich in der kurzen Strecke einer Viertelstunde Weges vom Sattel gegen Polje hin- ab fand. Hier kam. uns ein Bauer, von Weitem durch das Geklapper seiner an den Felsen anschlagenden Holzschuhe bei der tiefen Stille der Einöde sich ankündigend, entgegen. Er trug einen wohl 18 Schuh langen Tannenbaum aus der Voralpen-Wal- dung über den Berg in ein jenseitiges Haus, und war für diese saure Arbeit, wobei er den Berg zweimal übersteigen musste, um 40 kr. gedungen worden. Mit Vergnügen nahm er den Antrag zur Ablösung des Cuttin, der zu seiner Feldarbeit zurückzukehren wünschte, an, packte meineVorräthe und die voll gewordenen Büchsen auf den Rücken und liess seinen Baum hier zurück, um ihn am folgenden Tage auf der Heimkehr zu holen, und zu seiner Bestimmung zu bringen, in der Voraus- setzung, dass sich mittlerweile nicht leicht ein Lieb- haber dafür in der Gegend finden würde. Das Polje ist ein kleines Thal, dessen wage- rechter Boden einst der Grund eines Sees gewe- sen seyn mag, und es vielleicht noch jetzt zur Zeit, wenn der Schnee auf den Höhen schmilzt und das Wasser sich hier in der Tiefe sammelt, wird. Das Thälchen war mit Rumex alpinus angefüllt, wel- ches die weidenden Tbiere, so wie das hier wie- der zuerst vorkommende Aconitum tenuifolium und 85 Aconitum Jacyuinianum unangetastet liessen. An den Abhängen umher kam mir zuerst auf dieser Exeursion Krummholz yor, nebst den gewöhnlichen Alpenstränchern Rhododendron hirsutum wid Salix Wulfeniana. Hier findet sich eine ganz unansehnliche Alpen- hütte im schlechtesten Zustande, die nur im Noth- falle Unterkunft geben könnte; wir sahen ‘einige Schweine in der Thalfläche weiden. So wie man näher zu dem Jezero kam, zeigte es sich, dass der See, welcher vom Gipfel des Krn-Berges angesehen, in gleichem Nivean mit dem Polje-Thal und nur durch eine Felsen -Einfassung von demselben ge- trennt zu seyn schien, bedeutend tiefer lag und nur den untersten Theil des Thals, worüber das Polje eine Terrasse bildet, einnimmt, Der Pfad führt von hier abwärts gegen den See an einer steil abschüssigen Lehne des Schtmachanz-Berges. Ueber dem lockern Steingerölle ist an manchen Stellen der Tritt sehr unsicher ; links hat man den See unter sich, und bei eigiger Unvorsichtigkeit "läuft man Gefahr hinabzugleiten. Indessen vergisst der Botaniker über die schö- nen, wenn gleich nicht zahlreichen Arten der hier vorkömmenden Pflanzen das kleine Ungemach. Vor- zügliche Erwähnung verdient Campanula Zoysü, die in grosser Menge und in ausgezeichnet schönen Exemplaren die Felsen schmückt; dann Aquilegia viscosa (nigricans Reich.?) mit ein- höchstens zwei- blüthigen 4 bis 6 Zoll hohen Stengeln und grosser 86 D schwarzblaner Blnme. Dianthus alpestris, dessen grosse Blumen die Luft mit angenehmem Dufte füllten, Asperula Iongiflora und Campanula pusilla. Erst da, wo man das nördliche Ende des Je- zero erreicht, senkt sich der Pfad in das Thal und man gelangt an den Rand des Sees. Das Wasser hat eime dunkle Farbe, und soll für Menschen ‚und Thiere ungeniessbar und ungesund seyn; ich konnte an demselben weder üblen Geschmack noch Ge- ruch wahrnehmen. Woyon die braune Färbung her- rühre, wäre ich nicht anzugeben im Stande, Von den Wasserpflanzen, die am Grunde: sichtbar sind, ‚ scheint diess nieht herzurühren; es gelang mir ‚nicht, eine derselben herauszufischen; hiezu wäre ein Kahn oder Floss erforderlieh, den man sich an Ort und Stelle bereiten müsste und mit dessen Hülfe wahrscheinlieh manches Interesante zu finden wäre. Ber See nährt, wie mich die Aelpler versicher- ten, nur eine Art ganz kleiner nicht essbarer Fische. Nach seiner grössten Ausdehnung von Süd- west gegen Nordost ging ich denselben in unge- fäbr 20 Minuten ab, wovon Einiges auf Rechnung des Aufenthaltes: bei dem Pflanzensammeln kömmt; die Breite mag ein ‚Drittel der Länge betragen; an einigen Stellen soll der See eine beträchtliche Tiefe haben. Nahe am nördlichen Rande sieht man zwei Schluchten. im Boden des Thales, .wel- che, wenn der See seine gewöhnlichen Ufer über- steigt, das austretende Wasser. aufnehmen, und ihm unterirdischen Ausfluss verschaffen. 57 Der Richtung des Alpenthals folgend, kömmt man nicht weit vom Jezero zu der bedeutenden Alpenhütte Döpplje, die wir zu Mittag erreichten. Wir trafen mehrere Menschen mit Bereitung des Käses beschäftigt, der in beträchtlicher Menge er- zeugt und vortheilhaft abgesetzt wird. : Diese geräumige und wohl gebaute Hütte böte den Botanikern, die etwas länger ‚auf der Alpe zu verweilen gedächten, eine bequeme: Unterkunft und Gelegenheit zu Ausflügen auf alle umliegenden Al pen, zumal auf den Lemisch-Berg, der nach dem, was ich auf meinem fernen Gange in der Nähe desselben wahrnehmen konnte, reiche Ausbeute verspricht. Ich verweilte nur eine Stunde in Döpplie, weil ich bei dem Vorsatze, an demselben Abende nach Flitsch zu kommen, noch ein beträchtliches Stück Weges vor mir hatte, An den nächsten Felsen kam wieder Hiera- cium villoesum uhd zwar in grosser Menge vor, Athamanla cretensis und Primula Auriculs (mit voll- kommen unbehaarten Blättern, wie überall im Kü- stenlande) waren verblüht, und mit reifen Samen, Wie-man in die Nähe des Lemiseh- Berges kömmt, wird die bisher von. Südwest gegen Nord- ost befolgte Richtung verlassen und man wendet sich westwärts gegen das Ljepina-Thal hinab, Eine. kleine ‚Viertelstunde von Döpplje beginnt die sub- alpine Gegend, zuerst mit Krummholz und ZAhodo- dendron, dann mit Tannen, :und in den tiefern Re- 88 gionen mit Buchenwald. Die Vegetation ist über- aus kräftig, und zeigt die mannichfaltigsten und interessantesten Gewächse. Welcher Unterschied zwischen dieser herrlichen Flor und den langweili- gen grasigten Abhängen an der entgegengesetzten Seite, an welcher ich heraufkam! Wir traten in eine Schlucht, deren Felsen mit schönen Moosen überpolstert waren, dazwischen kamen Sarifraga tenella. in viesenhafter Grösse, Sazifraga cuneifolia, rotundifolia und crustata ver- blüht, .S. aizoides. blübend;; Rhododendron hirsu- tum und Chamecistus, Pedicularis verticillata, Epi- lobium alpestre, Silene alpestris und quadrifida, Lychnis diurna, Cacalia alpina, das wunderschöne Geranium macrorrhizon in Pracht-Exemplaren! Hie- racium villosum bis zum Ueberdrusse häufig, Gera- cium prenantlhoides, Asperula longiflora, Geum ri- tale. Puderota Ageria verblüht, Aconitum Jacqui- nianum und cernuum, ‚Astrantia carniolica, Saliz Wulfeniana und ein Paar andere Species, deren Bestimmung ‘bei. dem Mangel der Blüthen nicht möglich war, ü Je tiefer hinab, desto steiler wurde der Pfad, und.an gewissen Stellen wegen der Stämme, Zweige und Baum-Rinden, die. den glatten Boden bedeck- ten, nur mit Gefahr zu betreten. Ausser jenem, den wir befolgten, führt noch ein anderer und zwar kürzerer Pfad von Döpplje in das Thal; meine Begleiter versicherten mich, 89 dass er sehr gefährlich sey, und nur von Gems- jägern und Hirten gebraucht werde. Nach dritthalbstündigem Gange befanden wir uns gegen 5 Uhr Abends am Fusse der Voralpe im obern Ljepina-Thale, welches von dem dasselbe durchströmenden Bache den Namen erhält. Am Fusse des Berges fand ich zwei Exemplare einer schönen Doldenpflanze, die. sich später durch den Vergleich mit Ferula rablensis vom ächten Stand- orte ganz gleich mit dieser zeigte. Dianthus sil- vestris, Asperula longiflora und Geranium macro- rrhizon kamen hier abermals vor. ' Im Thale ist Rhamnus alpinus sehr häufig, die jüngeren Zweige desselben werden mit den Blättern abgeschnitten, in kegelförmigen Haufen auf. geschichtet, und als Stallfütterung für das Vieh im Winter aufbewahrt, viele derlei Kegel standen schon aufgehäuft. Aconitum tenuifolium schmückte - überall die Triften mit dichten Aehren azurblauer Blumen; ich fand einige Exemplare, deren Blumen aus dem Weissen in das Bläuliche schillerten. Cy- nanchum nigrum Host., C. medium R. Br. ist in dieser Gegend, wie überhaupt in den oberen Haupt- und Seitenthälern des Isonzo äusserst gemein. Von hier folgten wir dem Pfade, der sich bald an einer, bald an der andern Seite der Lje-- pina durch das enge Thal hinzieht. Bei Leschenke,, dem. ersten Orte, wo gat angebaute Felder den Uebertritt von den Voralpen in die Thal-Region ankündigten, fand ich im Kiesbette der Ljepina | 090 Hieracium porrifolium, Aquilegia pyrenaica, mit ästigem 5 — Sblüthigem Stengel, kleinen lichtblauen Blumen, Campanula cespilosa Scop., Asperula longi- flora, 'Salir riparia, Tussilago nivea, Leontoden autumnale.. Auch sammelte ich eine merkwürdige Centaurea wit lichtgelben Blumen, am nächsten an C. collina anzureihen, deren Vorkommen in dieser Thal-Gegend des Hochgebirges gegen die gewöhn- lichen Standorte der Pflanze mir auffallend war. In dem engen Thale bezeichnen nicht selten vor- ' kommende Kreuze mit Inschriften und rohen Ma- lereien die Stellen, wo Menschen durch Sturz von der gähen Höhe, oder durch das Herabtallen von Felsblöcken verunglückten. n Derlei Unglücksfülle ereignen sich meistens zur Zeit, wenn der Schnee auf den Höhen schmilzt, oder nach anhaltendem Regen; zuweilen sind wei- dende Ziegen, die sich. zu den äussersten Ränden der Abgründe wagen, die Ursache davon, indem ein einzelner los werdender Stein manchmal den Sturz eines ganzen Blocks nach sich zieht. “= Nachdem wir die Stelle, wo sich die Ljepina mit dem aus dem Sotscher- und Trenta-Thale kom- menden Isonzo, der hier kaum jene an Stärke über- trifit, vereinigt, erreicht hatten, kamen wir, immer dem Laufe des Flusses folgend, in das zur Ge- meinde Karitenza gehörige Dorf Kall. Die Erzeug- nisse des. Bodens beweisen dessen Fruchtbarkeit; der Mays stand S bis 9 Schuh hoch, ein hei dem. g1 allgemeinen Zustande der in diesem Sommer ver- dorrten Felder besonders. erfreulicher Anblick! : Es brach die Abenddämmerung ein, als wir den Markt Flitsch erreichten, wo in dem Klauser- schen Wirthshause befriedigende Herberge und die erwünschte Gelegenheit zur Ruhe sich vorfand. Der Morgen des. folgenden Tages war dem Einlegen der gesammelten Schätze gewidmet; ob-- schon .um die früheste Stunde 'begonnen,. kam die Arbeit erst nach Mittag zu Stande, so gross war die Anzahl der eingebrachten Dinge, da billiger- massen auch auf entfernte Freunde Rücksicht ge- noınmen worden war. ' Im Ganzen fand ich mich hinsichtlich der Menge und Seltenheit der gefundenen Pflanzen zu- frieden gestellt. ” . In dem Suffren’s Catalogue des Plantes du Friaoul angehängten Verzeichnisse einiger seltenen Pflanzen, die Abbe Brignoli bei seiner Excursion auf den Ken-Berg im Jahre 180% antraf, kommen mehrere Arten vor, die ich ebenfalls fand, als: Myosotis nana, Achillea Clavene, Rlhodiola 'rosea, Geranium silvaticum, Alchemilla alpina, Juncus trifi- dus, Saxifraya Aizoon, ferner dürtte Valeriana cel- tica dazu gehören, ‚da'darunter. wohl nur Valeriana - saralilis oder elongala gemeint seyn kann. Dagegen fand ‚ich folgende von Suffren nach Brignol angegebene Pflanzen nicht: Sculellaria alpina, An- drosace alpina, Carlina acanthifolia (hier dürfte. ein Irrthum obwalten, da diese Art ausserhalb Istrien ’ 92 im Küstenlande nicht vorkömmt), Chrysanthemum alpinum, Hypericum maculatum, Stipa arislata, Viola calcaralta, Trifolium alpestre, Salyrium nigrum. Wahrscheinlich hat Abbe Brignoli den Berg von Caporetto aus erstiegen. Uebrigens muss im. All- gemeinen bemerkt werden, dass man sich auf Suffren’s Bestimmungen nicht sehr verlassen darf, und bei Citationen seiner Pflanzen nach den Be- nennungen, die er ibnen ertheilte, sehr vorsichtig seyn muss. Scopoligibt verschiedene Pflanzen vom Kerma- Berge, welcher mit unserm Krn einerlei zu seyn ‘scheint, an. Solche sind Achillea Clavene: und atrata als Achillea Clusiana, Care» atrata und Se- necio abrolanifolius, die ich auch fand, dann Sazi- fraga trichodes (sedoides), dessen Standort in occi- dentalibus dorsis alpium Vochinensium eirca Je- serzo angegeben. wird, was mit unserm Jezero übereinstimmt. Von den Pflanzen, welche Sco- poli als auf der Kerma vorkommend angibt, :-ent- gingen mir Sazifr. bryoides und Gnaphalium fuscum. Die Nähe des Raibler-'Thales, wohin: man: von Flitsch in vier Stunden kommen kann, reizte mich zu einem Ausfluge in jene, vorzüglich durch W.ul- fen klassisch gewordene Gegend. Ich fuhr am 23. Nachmittags von Flitsch ab; der: Weg bei der Klause, wo eben eine neue Strasse angelegt wurde, und höher hinauf in das Thal zum Predil gewährt viele malerische Ansiebten; durehgehends sind.aber die schroffen Berge, die das Thal begränzen, felsig, 95 und zeigen nicht die üppige Vegetation, die man besonders in Hinsicht auf Waldwuchs von Voralpen- Gegenden erwartet. Ausser den gew öhnlichen Pflan- zen der Wiesen und Hecken sah ich Hieracium porrifolium äusserst häufig; ferner in den Felsen- schluchten, an welchen die Strasse über den Predil- Berg führt, Valeriana sazalilis und elongata, Pe- derota Ageria, Pinguicula flavescens, Lasiagrostis Calamagrostis, die in dieser Gegend ungemein häufige Asperula longiflora, Campanula linifolia, Rapuncu- loides und Trachelium, Cyclamen europzum, Rham- nus alpina, Oreoselinum legitimum, Libanolis mon- tana, Athamanta Matthioli, Astrantia carniolica und major, Pimpinella Saxifraga et nigra, Rumex seu- tatus Gn der oben bezeichneten schmalblättrigen Form), Daphne Mezereum, Mehringia muscosa, Rho- dodendron hirsutum, Chamecistus (ganz auf der Predil-Strasse), Dianthus monspessulanus und sil- vestris, Silene alpestris und Sazwifraga, Sedum his- panicum, album und sexangulare, Polentilla caules- cens an einem Felsen, hart am Meilenzeiger =) Potentilla Anserina, Aconitum Jacquinianum, Tha- lietrum flavum, Heileborus viridis, niger, Mentha silvestris, Thymus Serpyllum (var. foliis latissi- mis), Origanum vulgare, Teuerium montanum, Sta- chys recla, Galeopsis hirta, Acinos thymoides, al- pinus, Calamintha ihymifolia (Satureja rupestris), Prunella grandiflora, alba, Kernera saxatilis, Ge- ranium pralense (in der Wiese bei der Kirche zu Mittelbreth), Cytisus nigricans, alpinus, Hieracium nn Pr 94 glaucum, Prenanthes muralis, Tussilago nivea, Cir- sium oleraceum, Carlina acaulis, Achillea tanaceti. folie, Buphthalmum salicifolium, Senecio Jacobea und sarracenicus (Jaequini Reichb.), Centaurea ni- grescens, Euphorbia amygäaloides. Auf der Höhe des Berges steigt die Krummholz- kiefer bis zur Strasse herab. An einigen Felswän- den an der Schattenseite gegen Norden waren noch einzelne Schneestreifen sichtbar, was in dieser Jahrszeit und auf einer Höhe, die wohl nicht über 4000 Schuh betragen mag, allerdings auffiel. Die Aussicht, die sich vom Predil gegen das Raibler-Thal öffnet, ist äusserst malerisch, obgleich düster; vorzüglich tragen dichte Nadelwaldungen, welche die Berge und das Thal, dessen Grund der See einnimmt, bedecken, und bis zum Rande die- ses reichen, dazu bei, der Gegend ein finsteres ‚Aussehen zu verschaffen. Die Berge auf der Seite „Kärnthens haben mehr abgerundete Formen, und sind nicht so schroff und zackig, wie jene an der südlichen Seite. Noch vor 'Tagesanbruch am 24. liess ich mich zu dem als Standpunkt der Ferula bezeichneten Fusse des Königsberges führen. Um dahin zu kom- men, muss man vom Mittelpunkte des Dorfes bei den kaiserlichen Stellen. und der Häuserreihe rechts vorbei gehen; wenige Schritte nach dem Austritte aus dem Marktflecken kömmt man zu der Stelle, wo der Pfad vom 'Thale aufwärts gegen den Königs- beig sich wendet, und befindet sich in einem mit 95 ‘ = sehönen und seltenen Gewächsen angefüllten Gar- ten, als dessen erste Zierde Ferula rablensis prangt. In einem kleinen Flächenraume vom Fusse des Ber- ges bis zu den ersten hervorragenden Felsen trifft man noch Spartium radietum, Cytisus purpureus als 3—4 Fuss hohen Strauch, Kernera saratilis, Rumex scutatus, Salie Wulfeniana und noch eine Art, Pinus silvestris et Pumilio, Primula Auricula, Silene Sazifraga, Mehringia muscosa, Erysimum hieracifolium, Aconitum paniculatum et Lycoctonum, Campanula carnica und thyrsoidea, Carduus deflora- tus, Betonica Alopecurus, Erica carnea, Epipactis atropurpurea, Hieracium porrifolium, Dianthus sil- vestris ele. An dem Abhange des Predil-Berges, wo ich am Abende vorher bei schon eingetretener Finster- niss nichts hatte entnehmen können, fand ich auf der Rückkehr mehrere höchst anziehende Sachen; der ganze Abhang ist mit Krummholz bewachsen, unter dessen Schutze Arena argentea (distichophylia Host.), Ayuilegia pyrenaica (jener des Ljepiner- Thals gleich), Valeriana sawatilis und montana, Sazifraga aizoides und S. imbricata vorkamen. Auf der Rückfahrt von Flitsch gegen Karfreyt fand ich wieder @eranium macrorrhizon, welches im buchstäblichen Sinne die Felsen an der Strasse an der. vom Grafen Sternberg (Bruchstücke aus dem 'Fagebuche 'einer natarhist. Reise. Flora 1826. ' 1. Beilage Seite 57) sehr richtig bezeichneten Stelle 96 umzieht.. ‘Weniger genau erscheint die Angabe dieses Standortes in Reichenbachs Flora exe, Z. 4886, indem die Felsen, worauf Geranium ma- crorrhizon hier vorkömmt, zu den Ausläufern der Berge westwärts von der Strasse, d. i. vom Mata- jur herab, keineswegs aber zu dem Krn-Berge gehören. I. Notizen zur Zeitgeschichte. Freiberr Carl von Hügel, der kürzlich von einer naturhistorischen Reise in Asien, besonders in Ostindien, reich beladen mit Schätzen, nach ei- ner sechsjährigen Abwesenheit nach Wien zurück- gekehrt ist, ist zum Director der dortigen botani- schen Anstalten ernannt worden. Die Eutdeckungs-Expedition nach dem innern Afrika, welche unter Leitung des Dr. Andrew Smith vom Vorgebirge der guten Hoffnung im August 1834 ausgegangen war, ist zurückgekom- men, nachdem sie bis zum 23° 26° nördlich vorge- drungen. Sie hat eine sehr grosse und werihvolle Sammlung für Naturgeschichte mitgebracht, wor- unter auch ein Ballen getrockneter Pflanzen. Hr. Professor Ehrenberg in Berlin und Hr. Präsident Nees von Esenbeck in Breslau haben bei dem letzten Krönungs- und Ordensfeste in Berlin von Sr. Majestät dem Könige von Preus- sen die Schleife zum. rothen Adlerorden zweiter Klasse erhalten; mehrere andere Gelehrte sind nit "“ demselben .rothen Adlerorden beehrt worden. (Hiezu Intelibl. Nr. 1.) ! Allgemeine botanische Zeitung. Nro. %. ‚Regensburg, am 21. Februar 1837. L Original r Abhandlungen. Bemerkungen über. ‚einige Grantineen; 5 von Professor Tau sch in Brag.. ‚ 1. N\yenehrys echinatus L. Unter diesem‘ Namen werden in botanischen Gärten mehrere Ar- teu gezogen, Als C. echinatyua.L, Schreb. gram. t. 23: spiea lar xiuseyla, inyolueris sub-10-Gdis pilosis basim ver- sus aculeatis. setosisque, agyleis setisque relexo- squarrosis. C. Cavanillesii Tausch:. spica lexinseula, invo- lueris sub-8-Adis, pilosis bagim,. versus aculeatis setosisgu®, acnleis setisque erecto - ‚appressis, .— Cenchr. echinatus. Kay. .ic. 5. t.. 762 (ie. et * opt.) Semen. prieum bujns. vriginarkun Progam e Brasi- ha venit, “ ©. lappaceus Tausch: spjen denga, inyolucris sub-8-fdis pilosin: basim versus aculeatis setosisäue, aculeis ereetis involuero Iongioribus retrorsum äcu- keolatis. at C. spinifex Cav. ic. 5. 1.461: spiea laxiuscula, änyolueris-oblique Aissis sub-8-Ndis externe pin sis, spinis subwlatis reflexo- squarıosis. Flora 1857. 7. G 98 me . Die Anzahl der Grasährchen in jedem invo- Iuero, so wie deren Länge zum involucro ist bei allen vier Arten sehr veränderlich, und nicht dar- auf zu bauen. 2. Cenchrus. tribuloides L.. Diese Art ist sehr selten, und von mir noch in keinem Garten gesehen worden; jedoch besitze ich ein Exemplar aus Schmidt’s Herbar, und kann bezeugen, dass die Abbildung in Morison hist. 3. v.8. 1.5. fig.4. sehr gut zu nennen ist, dass man aber die bisher bestehenden Definitisfien--verwerfen ‚müsse, indem “das involuerum nicht integrum;‘ sondern sehr: schief aufgespalten, ungleich und fast 8@theilig ist, . wie bei vorhergehender Art. Ich würde sie definären: €. spica suboyata, involneris oblique fissis pilosis inzequaliter sub-8-fidis externe ‘spinosis, spini dilatatis reflexis. ur ' 8. Panicum divarieatum L.: Diese. bisher zwei- felhafte Art ist nach: dem, was’ 'man aus Linnd ‚darüber entnehmen kann, das P. rigens Sw. (Sieb. herb, Mart. n. 265). Dieses wunderschöne, bei- nahe palmenälinliehe Gras ‘gehört aber zur Gat tung Isachne R. B. und muss nun als J. divaricala “im a Systeme aufgeführt werden. - : P. divaricatum Jacg. scheubr. 1: t. 25, ist den Blüthen nach von’P. glutinosum Sı. kaum zu un- terscheiden, und dürfte nur eine schmalblättrige Abänderung desselben seyn.: on 4. Panicum glutinosum Sw. Sieber brachte - diese Art aus Martinique in vielfachen Exemplaren, 99 bei deren Vergleichung man mehrere Verschieden- heiten, ‚besonders hinsichtlich der Länge und Breite der Blätter bemerken konnte, so dass ich gar nicht zweifle, dass P. diraricatum Jacg. hieher gehöre, Ausserdem fanden sich aber auch Exemplare dar- unter, deren Blätter besonders an der unteren Fläche weichhaarig waren und das P. agglutinans Kunth ‚Agrost. p. 120. ausmachen, aber wohl nur als varietas pubescens P. glutinosi angeführt zu werden verdienen. 5. Panicum pallens Sw. Sieber brachte auch diese Art aus Martiniqye, sie muss dem Ha- bitus nach unter die grössten und ästigsten Gräser gehören, und Swartz musste sich irren, wenn er den Halm derselben nur 2° hoch angibt; ich bin vielmehr der Meinung, dass diese Art das wahre P. arborescens L. sey, und ich würde es definiren: P. panienla thyrsoidea, terminali axillar 'ibusque com- posita, glumis ex ovato- -subulatis nervosis scabris, flore hermaphrodito levi (nitido albo) gluma sua duplo fere breviore, neutro 2-paleaceo, foliis oblique cordatis ovato-oblongis acuminatis scabriusculis, vaginis ab- breviatis ore ciliatis, culmo ramosissimo scandente. Panieula composita e terminali ‚et axillaribus (sparsa « L.), terminali kongius pedunculata subnutante (laxa L.) 6. Panicum ramosum L. Hieher muss ge- zogen werden P. atienuatum Willd. Jacq. eclog. t. 33., eine gute Abbildung, deren Kunth in der Agrostogr. gar nicht erwähnt, während dort auf eine beinahe unbegreifliche Weise P. yengylodes Jacq. G? x 100 eclög., welches dem P. maximum Jacg. am näch- sten steht, dazu gezogen wird. 7. Panicum patens L. Hier’ ist Sprengel zu loben, dass er P. multinode Lam. und P. radi. cans Reiz als Synonyme dazuzog, auch muss noch hieher Gramen miliac. amer. medium panicula ma. . gis sparsa eb speciosa Plukn. alm. t. 92. fig. 8. als eine gute Abbildung angeführt werden, obwohl der . sehr gut charakterisirende untere Theil der Pflanze teblt. Sieber. brachte diese Art aus Isle de France Herb. “Fl. Maur. ed. 2. n. 34., und zwar wird die- Bes No. inKuntb's Agrostogr. fälschlich zu P. re. pens L. gezogen, mit welchem es wohl hinsi£htlich des Habitus eine grosse Aehnlichkeit hat, aber da. gegen auf den ersten Blick als ein wahrer ‚Zwerg erscheint. Auch Linne& hatte diese Achnlichkeit bemer kt, denn er hatte gewiss P. repens aus Por- tugal vor sich, da er bei P. patens sagte: „habitat in India: 'similis e Lusitania.” i 8. Panicum repens L. -Cav. ie. 2. t. 110 und P cöloretum L. Jacg. var. 1. f. 12, können nur 'durch höchst oberflächliche Betrachtung ihrer ge- färbten Befruchtungsorgane vereinigt werden, wie Sprengel gethan, und wenn auch beide nicht bildlich dargestellt worden wären, so müssten doch jedem die treflichen Beschreibungen Linne's hin- reichende Charaktere zur Trennung darbieten. Sie ber brachte beide aus Aegypten, ersteres auch aus Creta. Das erstere scheint mir auch wegen den 101 dicken, schuppigen, kriechenden Stengeln nicht ein- jährig zu seyn, wie das letztere. 9. Panicum latifolium L. und P. clandesti- num L. scheinen eine und dieselbe Pflanze, und nur in ihren verschiedenen Entwicklungsperioden ‘beschrieben zu seyn, denn P. elandestinum, wel- ches nicht selten in Gärten gezogon wird, bringt die anfangs eingeschlossenen Rispen später hervor, und gleicht der Morison’schen Abbildung gänzlich. 10. Panicum jumentorum Pers. (polygamım Sw. leve Lam.) Sieb. berb. fl. mart. n. 27. kann nicht mit P, maximum Jacg. verbunden werden, wie in Kunth’s Agrostogr. geschehen, sondern „muss als eigene Art angeführt werden, wie in Sprengel's syst. veg. zu sehen, und dazu muss noch P. altissimum Kunth gebracht werden. 11. Panicum trichoides S. (capillaceum Lam.) Sloan hist. 1. t. 72. fig. 3. und P. brevifolium L. Plakn. alm. t. 189, fig. 1. werden von Spren- gel und Kunth zusammengezogen, was aber den beiden Figuren und Linnds Beschreibung wider- spricht. Plukenet’s Abbildung kommt einer Art, die ich von Balbis als P. fuscum (an et Swartzii) erhielt, die aber so unvollständig ist, dass man kaum etwas Sicheres darüber sagen kann, sebr nabe, und. Plukenet’s Synonym ist wenigstens wegzulassen, wenn man P. brevifolium L. für tri- choides Sw. nimmt. 2. Panicum fiuitans Reiz kömmt auch in 102 Aegypten ver, und dazu gehört P. numidianum . Sieber Herb. vegypt. 13. Panicum cruciforme, Sibth. brachte Sie- ber auch von Isle de France, es unterscheidet sich aber etwas von dem europäischen durch die weit weniger behaarten Blätter. 14. Isachne mauritiana Kunth (Sieb. fl. maur, ed. 2. n. 32.) ist wohl einerlei mit J. miliacea Roth, und Sieber brachte noch darunter eine var. gla- berrima : panicula capillari effusa, foliisque et vagi- nis glaberrimis kevissimis, floribus' auplo minoribus. Panicum lineare Burm. ind. t. 10. fig. 2. steht die- ser Pflanze sehr nahe, unterscheidet sich’aber durch den kurzen kriechenden Halm, doppelt kürzere und breitere Blätter. . - 15. Aira montana L. erhält einen ihr in al- len 'Theilen sehr verwandten Compan, der anf den Gebirgen von Korsika vorkömmt, als A. corsica Tausch: panicula elongata attennata strieta, spieu- lis 2-floris, glumis ovatis acutiusculis flosculis bre- vioribus, flosculis basi pilosis aristatisque, arista exserta rectiuscula, foliis subulato- convolutis. A. moniana L. (bottnica Wahlb. lapp. 1. 1. 4. bon.) panicula, elongata attenuata strieta, spiculis 2 -Moris, glumis ex ovato subulatis floseulos subexce- dentibus, flosculis basi pilosis aristatisque, arista exserta rectiuscula, foliis subulato-conyolutis. (Hoe e spec.. Wahlb). Beide haben ein drittes steriles Blümchen im Gras- ährchen, und gehören zur Abtheilung Deschampsia. 105 16. Aira copillaris Host dürfte sich schwer- lich als Species bewähren, indem man oft an einer und derselben Rispe spiculas 1- et 2-aristatas fin- det, woraus man sicher auf.den. Uebergang zu A. caryophylies schliessen kann. Auch aus Neuhol- land, von Port. Jackson brachte Sieber diese Art, aber eine var. spiculis flavescentibns. 17. Avena villosa ‚Bert... in Spr. cur. post. p- 35., Kunth agr. p. 305. ist einerlei mit A. .se- tacea Vilt. delph. 2. t. 5, und A. aurata Al., für die man bisher fälschlich die Agrostis aurata Host.. nahm. Sie hat borstenförmige Blätter, der Halm ist nach oben wollig oder auch nackt, die Gras- ährchen sind 3- ‘nicht 2-blüthig. 18. Avena triaristata Vi. delph. 2. t. 4., die man bisher fälschlich zu A. tenuis: Mönch zog, ist eine gute Abbildung von A. alpestris Host, und es ist demnach die Priorität v. Villars wieder gel- tend zu machen. 19. Avena distichophylia Vill. delph. t. 4. fig. 4 Man zieht gewöhnlich hieher A, brevifolia Host, was ganz falsch ist, Host kannte nämlich diese breitblättrige Form von Villars gar nicht, und A. drevifolia Host ist nichts anderes, als ‚eine unbedeutende Varietät von A. argenlea Wilta. (ddi- stichophylia Host). 20. Avena pralensis und bromoides L. kann ich nicht vereinigen, wie in Kunth's Agrostogr. geschehen, sondern bin der Meinung Sprengels über ihre Verschiedenheit, als; A. pralensis: racemo subspicato, calyce ovato- j04 ‚oblongo A— 5-floro floribus breviore, corollis basi fasetenlato-pilosis, äpice inäequaliter dentatis, foliis ängustissimis complitatis, radice ‚fibrosa perenni. - A. dromoides =» racemo 'subspicato, calyce lan- ceolato 6-=7-More, floribus fere duplo breviore, co- rollis glabris apice 2 -dentatis, foliis linearibus pla- nis marginatis, radiee fibrosa perenni. Spieulis elongatis fete ad A. planieulmem Schr. äccelit. 28: Arena: ud ‚L. und chinensis Fisch. we- geh den: ‚Hackten Samen-in eine Art: 2ü vereinigen, Köttint -mhlır gerade so vor, 'üls wenn man das Hor- deum distichum ünd vilgare L., weil beide mit nack- ten Samen vorkomititen, in. eitie Art verschmelzen wolite, 22. Secale creticum Kunth Aprost. p. 419. Karin nach ‘der dort angegebenen Beschreibung nichts ätideres: 'dls' Tritieum '(Secale LJ villosum Pal. seyn, welches auch nur durch Verwechslung als Hordeum "bulbosum von Sieber ausgegeben ‚ seyn musste, desin- in dem Exemplaren des Herb. Cret., welche ich sah, fänd ich überall das Hor- “ deum bulbosum Acht, und jenes als Secale villosum. Dass aber Hr. Kunth Secale ereticum Sieber za 8. cereale L. zog, ist auch nur zum Theil richtig, den Sieber gab darunter beide vermischt ans, iind zwar uirterscheidet sich: Secale creticum von dem sehr verwandter 8. dereäle durch Linnes treffenide "Diagnose „glümis extforsum eiliatis L.” sehr leicht. Um Linde zu veritelien, muss man Kejy: 105 hier die Diagnosen der übrigen Arten zu Rathe ziehen, und zwar heisst es bei $. cereale „‚giuma- rum ciliis scabris” Linnd wollte damit offenbar sagen, dass die ceilie rigide s. spinulose seyen im Gegensatze zu seinem S. villosum, wo es heisst „glumarum eiliis villosis’ und falsch ist es, wenn man unter den ciliis die. aristas versteht. Wenn nun Linne bei S. ereticum „glumis extrorsum ei- liatis” sagt, so versteht er offenbar, dass sich steife Wimpern am Rücken der Blumenspelze befmmden, und unterscheidet es dadurch im Gegensatze zum S. orientale „glumis hirsutis” sehr gut. Und in der 'That sind die Blumenspelzen bei $. creticum nicht nur am Rande und Nachen mit steifen Winm- pern besetzt, sondern noch überdiess an der gan- zen nach aussen gekehrten Rückenfläche mit steifen, den Randwimpern ähnlichen aber aufwärts gerich- teten und beinahe anliegenden Stachein dicht be- setzt, so dass die ganze Aehre dadurch ein sam- metartiges Ansehen erhält. Ich würde diese Art definiren: S. glumis calycinis breviter aristatis, co- rollinis margine carina dorsoque spinulosis duplo fere brevioribus. S. creticum L. spec. 125. (excl. syıf Tournefortii, quod adHordenm bulbosum L. spectat.) Tausch pl. rar. Cretz. Mser. Radix fibrosa an- nua s. biennis. Spicule 2-inferiores 3-florse, flos- "culis 2 inferioribus oppositis hermaphroditis, inter- - ‚medio longe stipitato diminuto sterili. Glunte ealy- eins lineares scabrid. 23. Lolium arvense Aut. Unter diesem Na- 106 men verwechseln die Botaniker 2 sehr verschiedene Pflanzen, die sich beide durch ihre einjährige Wur- zel von L. perenne L. unterscheiden und: dadurch dem L. iemulento L. näher stehen, als L. tenue: spica mutica strieta, spienlis lineari- bus appressis 3— 7-floris glumam calyeinam sub- zequantibus, eulmo kevissimo, radice fibrosa annua. L. tenue L. spec. 122. (syn. opt.) „spier mutica te- reti: spiculis trifloris.” Obwohl die meisten Bota- niker das L. tenue L. für eine Varietas L. peren- nis erklären, so kann idh:doch hierin unmöglich beistimmen, indem Linne's Diagnose,.. wenn. man sie mit den übrigen dieser Gattung vergleicht, zu deutlich nur für die von mir angegebene Art sprieht, indem Linne durch die spica teres nichts anderes, als die Schmalheit der Aehre und Aehrchen aus- drücken wollte, indem er bei den übrigen Arten die spieulas compressas nennt. L. complanatum Schrad, spica flexuosa, spien- lis compressis ovato-oblongis 5— 10-floris muticis breviterve aristatis glumam calycinam subzequanti- bus, culmo superne scabriusculo, radice fibrosa annua. 24. Aegilops caudata L. In Kunth’s Agrosto- graphia werden hierunter Aeg. eylindrica Host ‚und Aeg. eylindrica Sibth. et Smith, zwei sehr verschie- dene Pflanzen, fälschlich zusammengezogen als. Aeg. caudala: spica subulata, glumis calycinis 1-aristatis: terminalibus elongatis, flosculis.mntiels: spiculze terminalis aristatis calycem exgedentibus. Aey. caudata L. spec. 1489 (exel. syn. Tourn. Aeg. 107 cylindrica Host. gram. 2. p. 6, t,7. Willd. spec. pl- 4. p. 943. -Linne konnte durch seine Dia- gnose „spica aristata, calycibus omnibus 2-aristatis” worunter er wahrscheinlich den ganzen Kelch, d, h. beide Klappen verstand, und seine Bemer- kung „glumze omnes excepta ultima, bidentats sunt,” worunter er nur die glumas corollinas, da er sich über den Kelch in der Diagnose schon ausgespro- chen hat, verstand, unmöglich die folgende Tour- nefort'sche Pflanze meinen, sondern einzig‘ und allein die Host’sche, die allen seinen Anforderun- gen entspricht. Aeg. eylindrica: spiea subulata, glumis calyei- nis muticis 2-dentatis, terminalibus in aristas 2 snbulatas spica longiore terminatis, flosculis omni- bus muticis. Gramen creticum, spica graeili in duas aristas longissimas, et asperas abeunte. Tournef. cor. 29! (melius pietor non pingit!) _ Aeg. cylindrica Sieb. herb. eret. Sm. prodr. fl. gree. 1. p. 72. Sibth. fl. grec. 1. p. 79. t. 95. Aeg. caudata Willd. spec. 4. p. 944. (excl. syn. Linn) Kunth Agrost. p. 458. (excl. syn. Linn. Host. Buxb.) ‚25. Aegilops triuncialis L. und Aeg. triari- state W., die in Kunth’s Agrostographia aber- mals getrennt erscheinen, bilden eine und dieselbe Art, denn die Kelchspelzen derselben ändern mit. 2 und 3 Grannen, wie schon Schreber gram. t. 10. fig. 1. deutlich genug nachgewiesen hat. 108 26. _ Aegilops squarrosa L. Unter diesem Na- men vermischten' bisher die Botaniker 3 Arten, die sich sehr leicht unterscheiden lassen, als Aeg. squarrosa : spica subulata, glumis calyci- nis omnibus mutieis truncatis integerrimis, floseulis omnibus aristatis, aristis terminalibus reliquis duplo longioribus. Gramen Ioliaceum spurium spica crassiore ari- stata. Buxb. cent, 1. p. 31. t. 50. fig. 1. Cbona), Aeg. squarrosa L. spec. 1489. Schreb. gram. t. 77. fig. 2. Aeg. eylindrica var. taurica Rem. et Schult, syst, 2. p- 771. (hue spectat.) Habitat in Iberia (Buxb.) speeimina mea € Tauria. Aeg. ventricosa Tausch: spica eylindrica, glu- mis calycinis omnibus muticis 2-dentatis ovato- wentricosis, floseulis omnibus aristatis, Aeg. squarrosa Willd. spec. 4. p. 944. (excl, synon.) Kunth Agrost. (excl. syn, Linn. ‚Schreb,) Eavan. ic. 1. t. 92%. fig. 2. j Habitat in Oriente, colitur freqnenter i in hortis. j Distinetissima ab aritecedente spica quasi no- dosa, composita e spiculis tumido-ventrieösis, gletimis eslycinis 2-dentatis, dente altero acuto, altero obtu- sato, cum in antecedente spicuke eylindracez spierm subulatam, qualem Linnzus vult, efhieiunt, earım que glumxe calyeine Integerrimse, ‘et miargtiie ic branaceo enetz suht. Aeg. speltoides Tausch: spica subulata, hs 2109 ealyeinis omnibns mutieis truncatis obsolete 1-den- tatis, flosculis mutieis, spienle termjpalis aristatis, . Colitur in hortis cum antecedente. (Schluss folgt.) 1. "Botanische Notizen, 1. Aus neueren Versuchen, welche Dutr.o- chet über die Respiration der Pflanzen angestellt und der Pariser Akademie der Wissenschuften in der letzten Öctöber - ‚Sitzung mitgetheilt hat, „erge ben sich folgende Resultate: D Die Tracheen des Rosenbusches sind Achte Inftführende Röhren. Bei Potamogeton sericeus und Hydrocharis Morsus rane, sind die starken punk- tirten Röhren pneumatische Canüle, während andere punktirte Röhren, deren Durchmesser dreimal. so klein ist. Saft führen, 3) Die von Amiei beobachtete igenschaf der ‚Stomaten der Blätter, sich unter Wasser zu schliessen, ist allen Wasserpflauzen eigen. - Unter den Laudpflanzen bietet nur Camellia dieselbe Er- scheinung dar. Wenn ‚daher die unter: Wasser befindiichen Blätter unten der Einwirkung: des _ Lichts. Sauersjoff fahren lassen, so tritt das Gas nicht durch die Stomaten, sondern durch das ab- geschnittene Ende des Blatistiels, d. b. durch die Vefinnngen der pneumatischen Röhren, die mit den pneumatischen Höhlen. des Blatisanms in dixrectey Verbindung stehen, aus. un 3): DiePflanzen athmen so gut wie dio Fhiend, d. h. sie’ assimiliren sich den Sauerstoff, welchen 110 in ‚ihre Athmungsorgane geführt wird; allein statt diesen Sauerstoff aus‘ der Atmosphäre zu ziehen, was bei den Thieren der Fall ist, erzeugen sie ihn selbst, und derjenige, welchen sie nach Aussen ent- weichen lassen, ist in der That nar der, welchen ihre Respirationsorgane nicht verarbeiten können, 4) Da die pneumatischen Höhlen . der Blätter in der Regel an der untern Fläche liegen, so hö- ren umgekehrte Blätter, dem Lichte. ausgesetzt, all- möählig. auf, den zum Athemholen nöthigen Sauer- moi zu erzeugen und: sterben daher an Erstickung. 6): Das Absorhiren. des Sauerstofls:aus der Aunwaphäre während der Nacht oder im Dunkeln ist eine Hülfsrespiration, welche die eigentliche Re- spiration nicht vollkommen ersetzen, und daher das Leben. der Pflanze nur kurze Zeit erhalten kann, Der. natürgemässe .Athmungsprozess der Pflanzen besteht darin, dass sich ih ihnen unter Einwirkung des Lichts Sauerstoffgas entwickelt und in die pneu- matischen Organe verbreitet. © % Einer Nachricht in Froriep’s Notizen Band L. p, 185. zufolge ist V. Ascherson in Ber- lin. durch zahlreiche mikroskopische Untersuchun- gen zu dem unerwarteten Resultate gekommen, dass die sogenannten Sporen der höheren Pilzformen keineswegs, wie man es bis jetzt ‘allgemein an- genommen hat, iu Schläuchen sitzen, söndern dass sie gestielt auf einer -cylindrischen Unter- lage stehen, und zwar in einer bestimmten Zahl, 111 z. B. bei der ganzen Familie Agariene Link zu vieren. Bei Boletus scheint die Zahl drei vorzu- herrschen. Die eben beschriebene Bildung hat Ascherson-bei allen Unterabtheilungen von Aga- ricus,-bei Cantharellus, Botetus, Thelephora und Cla: varia gefanden, und er zweifelt nicht, dass sie sich wenigstens“ bei der ganzen Untererdnung Mycetes Link vorfindet: Auch--die ‚Sporen haben einen zu- sammenigesetztern Bau, als man gewöhnlich-annimmt. Däß"Weitere behät Hr. A. sich für eine ansführ: iichere Mittheilung bevor, der wir mit vieler Er- wariung entgegensehen. 0: 3. Zu den Pflanzen, welche durch regelmäs- siges' Oefinen -uhd- Schliessen. ihrer --Blüthen die Tagszeiten angeben, gehört nach. V allot auch Pre- nanthes muralis L. Die Blüthen dieser Pfange ge- hen nämlich immer ‘erst Morgens un 8 Uhr auf, und schliessen sich um '4 Uhr Nachmittags, und zwar:für immer. -M. Curiosa 2 In Hohenzollern-Sigmaringen ist der An- bau'ysn Giftpflanzen, namentlich von Hyoscyamus niger, Paris quadrifolia, Clematis erecta, Eüphorbia Lathgris, Datura: Stramonium, Aconitum Napellus, Momordica Elaterium;, .Euphorbia Cyparissids' und anderen Arten von Euphorbia, Digitalis purpurea und ambigue, Aelhusa Cynapium, Gratiola offieina- tis, -Ranunculus sceleratus und anderen Arten ven Ronuncuhıs, Asarum europeum, Chaerophyllum te- mulum;:Lactuca virosa, Lolium temulentum, Colchi- 112 cum autumnale, Helleborus fetidus, Conium maculg- tum, Daphne Mezereum, Juniperus Sabina, Alropa Belladonna, Ricinus communis verboten worden, ‘ Sie sollen aus den Gärten der Landleute und an- derer. Privaten mit aller Umsicht ausgeschlossen wer- den, worüber die Physiei, praktischen Aerzie und Wundärzie zu wachen haben, und nur den Apa- thekpra sey es gestattet, sie in dazu geeigneten, wehlyerschlossenen Gärten anzupflanzen. Wie aber nan,. wgun Huphorbia. Cyparissias an allen Wegen, Paris.yngdrifolia und Asarum 'europeum in. jedem schattigen Gebüsche, Colchicum:autumnale auf, jeder fegehten. Wiese vorkommt, und‘ Aethusq. Cynapium sein ‚angemasstes Recht als. Unkraut trotz: dieser Verordnung behanpten wird? % ‚Bitte um gefällige weitere Vebersetzung. op nd: common ornament:of-rustie gardens, ‚where it ‚serveg. for edgings of flower-beds; non’ does this plant kuffer from the smoke, even of London etc.” Smith’s Engl. Flora; Artikel Statice Armeria. ‘ „Eine ‚gewöhnliche Zierde. der Bauern-Gärten, dient;. auch. leidet diese Pflanze vom Ranch ‚ nicht, selbst ‚nicht von dem in London.. (Der Rauch in Lenden muss also sehr arg Syn diesem nach * zu urtheilen) r - IV, Todesfall h - Am 80, Januar starb in ‚Upsala, Adam Afze lins, Prof, der Natyrgeschielte daselbst. im: 86. Lebensjahre. - dliezu. Bbl. Nr. 2.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. &. Regensburg, am"28. Februar 1837. 1. Original - Abhandlungen. Bemerkungen übereintje Grämineen ; "von Professor T aus sch i in n Prag. we 7 7 (Schlass.) 27. H. ordeum nodosum L. ‚„foseulis laterali- bus masceulis mütieis, involucellis setaceis levi- bes” wird von :den neueren Scheifistellern verwor- fen, und doch ist es die einzige Diagnose, welche das allgemein in Gärten verbreitete und von Host abgebildete H. bulbosum bexzeiehnet; während H. bulbosum LE. „flosenlis omnibos fertilibus ternis ari- statis, involucris setaceis basi ciliatis” sehr verschie- dene Charaktere enthält, und auf eine andere Art‘ bezogen werden muss. Eine dem H. nodoso sehr verwandte; und mit eben so knotiger Wurzel. ver- sehene Art habe ich aus Sieilien, die der Linn @'schen Diagnose von- H. -dulbosum eitspricht, bis uuf den Umstand, dass auch die: zwei Seitenblümehen nicht hermaphroditisch, sonderi männlich sind, was aber Linne auch übersehen haben konnte. Eine dritte, ebenfalls mit kuotiger Wurzel versehene Art ist das MH: bmlbosum: Sieb. Herb: Fl. .Cret. H. Sieberia- num Bess. "Und endlich hat das H. pratense eben- Flora 1857, 8, -H 114 falls : ‚knotige Warzein. Ich würde sie folgend aus einandersetzen: 1. H: nodosum Linn. spec. pl. 126: spica disticha, “ Noseulis lateralibus masculis muticis, involucellis subulatis nudis, radice bulbosa, "Gramen myosuroides nodosum Ray syn. (non angl.‘3) p. 397. t. 20. fig. 2 .„. @ramen secalinum Dulbosa radice. Barr. ie. 112, fig. 2 H. bulbosum Marsch a Bieb. fl. taur. eanc. p- 82. Host gram. 4. t. 13. Reichenb. ican, 11. t. 1%, sl strietuh. Desfi-Adl. 1. pag. 413. 4. 37. . ;Habitat in Ebrepa ansirali,' inque.’Taaria. 2, H. bulbosum Linn. spec. pl. 125. (exdl..Barr.) spica. disticha, flosculis lateralibus .maseulis arista- #is, mutieisve, involncellis,subulatis, intermediis basi ‚ciliatis, radiee: bulbosa, a iv. ‚deramen ‚bulbosum: ‘er Aleppo. Bauh. pin. 2. prodr. 4. theatr. 21; -Gramen secalinum chalepense radige, duberosa. ‚Moris. bist. 3. p-. 179.5. 8.1.6. 98.7... -+ß. submulicum: Agsculis lateralibus anntibis. .. - Gramen erelicum spicatum. sechlinum altissimum, uberosa radice. ' Tournef. cor. p.. 3. u :;H. bulbosum Sieb. Herb. Cret. ; H. Sieberianum. Bess. in Schult. man. " Habitat «,. in Sicilia Dr. Helfer) R- in Üreia (Sieben, - ur tal ‚Beide Varietäten unterscheiden. sich. vom H. nO- .doso vorzüglich nur. durch die, längeren ariste, 115 wesswegen ich hier auch Morison anführte, und die bewimperten Kelchspelzen oder Hüllen. Uebrigens ist zwischen a. und ß. ausser dem angegebenen Unterschied keiner zu finden, und Desfontaines kann bei seinem H. striclo wohl auch die Wimpern übersehen. haben,. vorzüglich was Tournefort’s Exemplare betrifft: und ‚hieher gehören. 3. H. pratense Huds. angl. 56: spica disticha, floseulis lateralibus masculis brevius aristatis, INVo- lucellis setaceis, radice bulbosa. Gramen spicalum secalinum minus Vaill. pa- vis 83. t. 17, fig; 6. (bon.) H. murinum ß. Linn. spec. 126. fl. dan. t. 630. Habitat in Europa. 28. Triticum unilaterale und tenellum L. wurden von den Botanikern verschiedenar tig beartheilt, doch halte ich die Ansichten von Viviani for. ital. fragm. für die richtigen, denn ersteres kann zu Folge der Linn€schen Beschreibung „calyeibus 1-lateralibus alternis muticis, flores facie Po@ in spica 1-laterali” nichts anderes, als das T. lolia- ceum Smith seyn, letzteres aber ‚calyeibus sub- 4-foris, floseulis muticis acutis, foliis setaceis” be- zeichnet, so wie auch die von Morison s. 8. t. 2, fig. 1. angeführte Figur am besten das T. unilate- rale Cand. (Brachypodium unilaterale R. et Sch. Reichb. ie. t. 15. Viv. fl. ital. fragm. p. 23. t. 25). Zu T. unilaterale L. gehört: Pluk. t. 32. fig. 7 Gin Kunth’s Agrost. fälschlich zu Festuea Poa Kunth gezogen), Moris. sect. 8. t.2. fig. 6. Host. gram. 1. H2 116 4. 27. Viv. fl. ital. fragm. t. 23. fig. 1. Calapodium loliaceum Reichenb. ie. t. 15. Was die von Linne selbst angeführte Abbildung in Bocc. Mas. t. 57, fig. 2. betrifit, so widerspricht sie der Linne&schen Beschreibung, und ist noch dazu eine sehr rohe Figur, bei der es zweifelhaft ist, ob sie zu T. te- nellum L. oder T. hispanicum Viv. gehört. 29, Triticum lolioides Pers. steht dem T. uni. laterale sehr nahe, unterscheidet sich aber schon durch die spica distieha, es gibe aber davon drei Hauptformen, als: Sn 2. «. muticum: spieulis 3—5 — 7. floris. muticis. _ T. Poa Cand. gall. 3. 86. 6. 285. T. biunciale Viv. A. ital. fragm, t. 24. Brachypodium Halleri Reichenb. ie..t. 19. ß. aristatum: spieulis 3—5—7-floris aristatis, T. kispanicum Viv. fl. ital. fragm. p,_ 21. t. 23. hp. 2. .Gn textu falso t. 24). y. .elongatum: spiculis elongatis sub 9 - foris mutieis. - T. Halleri Viv. fl. ital. fragm. p. 24. t. 26. 30. Triticum Nardus Cand. gall. 3. S7., wozu Jaeg. eclog. t. 35. Triticum tenellum Reichenb. ie. t. 14., Festuca tenuiflora Schrad. germ. 1. 345. ge hören, ist eine Festuca, und zwar die ursprüng- liche F. maritima L. spec. 110. Ceonferatur deserip- tio optima) und ist daher im Systeme wieder als ‚F. maritima L. einzusetzen, ‚während die spätere F. maritima Cand. (Tritieum maritimum L. den frü- heren Namen F‘ lanceolata Forsk. erhalten ‘muss. 117 31. Triticum tenellum Host. gram. 2. p. 20. t. 26. (excl. syn.) ist eine von vorhergehender ganz verschiedene Art, und auf folgende Art zu charak- terisiren: Festuca tenuissima; spica simplici, aut ramosa paniculata strieta, spiculis alternis pedun- culatis 'oblongis 7 — 12-floris, floseulis lineari- an- gustissimis "subimbricatis aristatis mutieisve, foliis setaceis, radice annua. Flosculi duplo longiores, angustioresque quam in antecedente, subimbricati, eleganter pectinati, breviter recteque aristati. Spe- eimina mea debeo Siebero, sed locus natalis eorum ignotus. 32. Triticum ciliatum Cand. (Bromus_ dista- chyos L.) Unter diesem Namen werden in Gär- ten drei verschiedene Arten gezogen: als: T. eitiatum: spieulis 1--3 — 5- alternis termina- libus linearibus multifloris, glumis eorollinis aristas subzequantibus; interioribus spinuloso-ciliatis, eulıno superne scabriusculo, foliis eiliatis, radice annua. T. flabellatum Tausch: spieulis 1—3 alternis terminalibus confertissimis lanceolatis multifloris, “ glumis corollinis aristas vix. sequantibus- interiori- bus spinuloso-ciliatis, culmo levissimo, foliis ciliatis, radice annua. Spiculse duplo latiores ae in ante- cedente, ariste, et glumarum cilise longiores. T. poliens Tausch : spiculis 1 — 3 — 5-aliernis ter- minalibus rachi excavatze appressis linearibus multi- floris, glumis corollinis tumidiusculis arista breviori- bus: ihterioribus spinuloso - eiliatis, culmo (crasso) scaberrimo, folis glabris, vadice annua. Glumz ? 118 eorolline fere ovato-tumid:e in aristam longe late- que attenuatze, quo charactere ab antecedentibus primo intuitu discernitur, folia denique sapissime margine undulata. 33. Tritieum scaberrimum Tausch: spica erecta, spicnlis 'alternis confertis linearibus sub- 12 -floris, aristis divaricatis gluma brevioribus, eulıno foliisque linearibus glabris scaberrimis. In horto botanico Pragensi nomine Bromi mezicani ' cultum kalt Radix an annua, an perennis? non constat. Culmi nodi sericei, exterum a basi ad api- cem glaucescens scaberrimus. Spicule glabrie, sca- berrim:e, glumis interioribus ciliatis. 34. Elymus sibiricus und E. tener L. werden in Kunth’s Agrostogr. geradeweg verbunden, was sehr leicht zu entschuldigen ist, da man im Allge- meinen ner den E. tener in Gärten zieht, und sel- ben für den sidiricus ausgibt, und selbst der all- gemein anerkannte E. sibiricus Schreb. gram. t. 21. fig. 1. nur E. tener L. ist. Die Gmelin’sche Pflanze, die Linn& beschreibt, habe ich im vori- gen Jahre zum erstenmal im hiesigen botanischen Garten aus Sieber’schen Samen gezogen ge- sehen, als E. sibirieus L. spec. p. 123. spica erassa areta pendula, spiculis binatis 10 — 12-floris involucro breviter aristato multo longioribus, foliis planis la- tis glaucescentibus scaberrimis. G mel. sib. 1. t. 28. E. tener Linn. suppl. 114: spica laxa pendula, 119 spieulis binatis sub 5-floris involucro aristato Ion- gioribus, foliis planis scabris vix glaucescentibus. E. sibiricus Schreb. gram. t. 21. fig. 1. (et fors plurim. aut.) ß. ramosus, spica ramosa, (racemosa). E, 'race- mosus Poir. Roem. et Schult. 35. Elymus canadensis und E. philadelphicus L. werden in Kunth’s Agrost. zZusammengezogen, während der mit E. philadelphicus identische E. glaucifolius Mühlbg. getrennt erscheint. Beide Arten werden in botanischen Gärten vermischt gebaut, und lassen sich auf folgende Art sehr leicht unterscheiden: E. canadensis L. spec. 123. (cum syn. Morison.) spica nutante patula, spiculis ternatis sub 4-floris pubescentibus involuerisque ereceto-aristatis, folüs planis glaucescentibus scabriusculis. E. philadelphicus L. Amoen acad. 4. p. 266: “ spica nutante patula basi subinterrupta, spienlis 3-natis sub 6-floris subvillosis, involuerisque ari- statis, aristis elongatis divaricatis, foliis planis glau- cescentibus scabriusceulis. E. philadelphieus, eanadensis et glaueifolius Willd. enum. etRo&m. et Schult. syst. (ex diagnosi). Statura et foliis non discernendx, sed in E. philadelphice spica crassior, basi sape interrupta, pales et aristee demum divaricatissimie duplo lon- giores, pilis longioribus magis patulis subvillosce. Descriptiones Linnz»i viaculam optime solverunt. L) 120 ° Noch eine dritte mit E. cariadensis etwas ver- waiftte Art wird in. Gärten gezogen, als: E: flesuosus Tausch: spiea nntante spienlis binatis, inferioribus ternatis sub 3-floris flexuoso- aristatis ad angules. involucrisque. linearibus arista- tis scabris, foliis planis .scabris vix glaucescentibus, Spica viridis, non glauca, involuera linearia aristata, flosculos' exceptis aristis excedentia. Tran- situm fere ad E. virginicum L. facit. . 36. Elymus hordeiformis Host ist allerdings identisch mit 3..-striatus W.,. aber die Beschrei- bung desselben in Roem. et Schult. syst. und der Vergleich mit Hordeum distiehum lässt sich micht begreifen. 37. Elymusmexicanus Cav. und giganteus Vahl sind in Jaeg. eclog. gut anseinandergesetzt, wel- che Hr. Kuntlı gänzlich übersah. 38. Crypsis alopecuroides Sieb. Herb. Fl. zegypt. Delil. desc. Aegypt..t. 9. Copt.) ist von C. alope- curoides Schrad. Host gram. 1. t. 29. aufiallend . verschieden und nähert sich durch die ästigen mit mehr aufgetriebenen und gefurchten Blattscheiden besetzten Halme, die baarigen Blätter und die mei- "stens mit einer Scheide eingehüllten Aehren .weit mehr der C. scheneides; ich nenne sie €. @gypliaca: culmis ramosis, foliis pilosis, va- ginis tumidis striatis, spieis eylindraceis densissimis basi vagina teetis, glumis calyeinis carina eiliatis, corollam subsegnantibus. . 121 C. alopecuroides Del. descript. de l’Aegypt. t. 9. Copt.) M. Bieb,_fl. taur. caue. p, 45. n. 115. (excl. syn.) [ex deseript.] C. alopecuroides Schrad. eulmis simplicibus ge- niculatis;. foliis glabris, spieis eylindraceis (nigri- ‚eantibus) demtun vaginam eggressis, glumis calyei- nis carina ciliatis corolla ‘brevioribus. Host. gram. 1. t. 29. C. phalaroides M. Bieb. fl. tanr. ceauc. pP. 45. u, 114. (ex descript.) C. tenuissima Tausch: culmis simplieibus sub- fıliformibus, spieis cylindraceis tenuissimis (lineari- bus), glumis calyeinis carina villosis corollaın sequantibus. _ Gramen myosuroideum ramosum spica lenuisgima nigrieanie Amm. ruth. p.-245. Gmel. sib. 1. p. 92, n. 23. ‘ Habitat ad Jaieum fluvium (Gmel) Speeimen meum e Tauria. Licet spica tenulssima, flosculi s. spieule ta- men majores, quam in dnabus antecedentibus. 39. Bromus polystachyus Forsk. scheint der Beschreibung nach Festuca fusca L. zu seyn, und zwar sehr gut bezeichnet, 40. Bromus scoparius.und rubens L., welche beide Sieber aus Aegypten oder Creta, ersteren auch von Marseille brachte, sind Spielarten einer und. derselben Art, wovon der erstere sich durch unbehaarte, der letztere durch behaarte Grasähit chen auszeichnet. Da sich heide übrigens durch 122 nichts -unterscheiden lassen, und das Spiel des haa- rigen Ueberzuges schon bei mehreren Arten be- kannt ist, so müssen sie vereiniget werden. Uebri- gens sind die Grasährchen und Grannen mehr oder weniger violett, oder auch grün, die Grannen an- fangs aufrecht, später abstehend. (itelil. deseript. de FAegypt. €: 11. ist die beste Abbildung.) Die Höhe des Halmes ändert bei übrigens vollständiger . Ausbildung ‘der Rispe mannigfaltig. 41. Bromus mazimus Desf. atl. t. 26. Bei einer so guten Abbildung, die mit der Pflanze, die ‚jeh aus Sizilien habe, vollkommen übereinstimmt, ist es mir unliegreiflich, wie man in allen Systemen von einer Panicula palula sprechen kann, wodurch man geradeza den Botaniker, der nicht Gelegen- . heit hat, eine authentseihe Pflanze, oder die Abbil- dung zu vergleichen, dazu verdammt, die Pflanze nich? bestimmen zu können, während hier zu Folge einer gerechten Terminologie die Grasährchen ähren- förmig zusammengereiht sind. Auch Tournefort - musste. diese Art gekannt haben, denn seine mei., sterhafte Definition: Gramen avenaceum, spica sim- pliei breviori. et crassiori, locuslis longissimis, lon- gius aristatis spricht zu deutlich für diese Pflanze. si.42. Bromus volgensis Spr. Jacgq. ecl. t. 15. wird.::mit' aristis rectis definirt, was falsch ist, indem. sie später so sparrig werden, wie bei B. syuarrosus, wesswegen ‘auch mehrere Botaniker denselben nur für eine Abänderung des :B. squarro- sus ausehen.. Nach meiner Ansicht steht auch diese en 123 Art dem B. squarrosus so nahe, dass sie sich bloss, allein durch die spieule compresse von deinsel- ben unterscheidet, während sie bei jenem mehr rundlich sind, was auch. in die Diagnosen beider aufgenommen werden muss. Zu B. volgensis ge- hören folgende Synonyme: Buxb. Cent. 5. app. 42; t. 10., welches man bisher falsch zu B. Ianceolatus zog, ferner Barr. ic. 24. fig. h, welches. man bis- her zu B. squarrosus brachte, : während man. über- sah, dass Barr. ie. S4. den wahren B. squarro- sus L. darstellte. Diese Art ist viel allgemeiner verbreitet, als man glaubt; ich habe Exemplare aus dem südlichen Euxppa, von Sieber ‚gebracht, und eine Abände- rung spiculis velutinis aus Creta, die mit den Exem- plaren aus Taurien von Marschall v. Bieber- stein vollkommen übereinstimmen. In Gärten wird diese Art oft als B. lanceolatus gezogen, was sich wohl auf das Buxbaum sche Synonym grün. den. mag. - 43. Bromus lanceolatus Roth. Willd, Cexch. syn. Buxb.) bat Sprengel sehr gut mit B. diva ricalus und lanuginosus verbunden, indem sich der B. divaricatus bloss durch spiculee pubescentes, der lanuginosus durch spiculse sericeo-villoese von dem B. lanceolatus unterscheidet. Ich bin sogar der Meinung. dass: der B. macrostachyus Desf. 1. t. 19. fig. 2. auch nichts anderes, als der B. lanceolalus sey; da die ‚Abbildung den B. lanceolatus zu deut- lich daxstellt, und die spieuke compressie erschei- y 124 nen, abwohl es iii der Diagnose desselben spicnlis teretibus heisst. Dieser Diagnose würde weit bes. ser Barr. ic. 24. fig. 2. entsprechen. Zu B. lanu. ‚Yinösus gehört Gramen festucaceum majus locuslis erassis lanuginosis, arislis recurvis longissimis Bub. Cant. 5: p. 19. t. 38. fig. 1. In Gärten wird die var.'@. s. spiculis glabris als B. lanceolatus und platystachyus, die var. ß. s. spieulis pubescentibus (divarieatus) als B. grossus gezogen. 44. Bromus flavescens Tausch: spica fasci- culata, spiculis linearibus superne latioribus sub 4-floris glabris, glumis 3-aristatis, arista media divaricata spieulam subz®quante. Habitat in Sicilia, unde attulit communicavitgue Dr. Helfert. Radix annua. Culmus vix spithamzeus. Folia - linearia angustissima nervosa, uti et vagina pubes- eentia. Spiculs terminales in faseieulum elavatum Navescentem dense congest® sessiles aut subsessiles. Spicul:e lineares angustatze superne dilatatze, ungaem excedentes demptis aristis, glabre. Glumzx caly- eins inzequales lineares muticz, corollinse exteriores 3-aristate, uti in nonnullis Avenz speciebus (Tri- setum Aut.) arista media subdorsali elongata .fle- xaoso-divarieata. Multum convenire videtur cum B. rigente L. specie neoterieis minus niota, sed spi- culas sparsas suo tribuit Linnzus, sileigee (de glomis $3-aristatis. . 4 Bromus @gypliacus . Tach: “ panienla eontraeta 'nutante, spieulis lanceolatis ‚compressis ’ 125 punctato -scabris 10 — 12- floris, aristis rectis gla- mam vix zequantibus, foliis . ‚vaginisque infexioribus mollissime pilosis. Radix annun. Cohni basi geniculati. Folia valde. nervosa, ınarginata &t mucrohe innocuo: ter- minata.. . Inflorescentia... et: spienlarum forına pro zime accedit ad-B. arvensem Led differt ‚pank- . cula depauperata magie. cüntracta, 'subovata, ..spieir- lis. angustioribus punelato:scabris "breviug -aristatie. B.villosus Forsk., cujus deseriptionem comparavi, base nequit, qui potius ad B. scoparium L. trahendus. : 46. Bromus glemeratus Tausch: panicula subspicata, spieulis alternis "eongestis . (contiguis) glabris nitidis oyatis sub-6-floris, aristis reetis, glu- maın vix zequantibus, Folie vaginisque inferioribüs pilosis. . Fans ’ Ex Aegypto cum antecedente attulit Sieber. Radix annua. Culmi. spithamiei, tenuissimi. Folia angustissima, nervosa pilosa. Spicule termi- nales sub 4-n:e erectm, arete congestiw, pedicellis apice. dilatatis 1 7 longis saffubt. Spieles. *t glums ovate: tumide, = lonlintere 47. : Bromus conferkus M. B. Andert; ie mike rere andere Arten, mit behaarten und unbehaarten Grasährchen. j 48. Bromus arduennensin Kumth (Libertia kai) Im hiesigen Garten aus -Samen gezogen, zeigten nicht alle Individuen die am Grunde gezähnten Bie- menspelzen, sondern bei mehreren waren sie ganz- randig, und vollkommen jedem Bromus ähnlich ; 126 ‚ merkwürdig ist es, dass diese Abänderung, wenn man die Wurzel nicht berücksichtiget, der Diagnose des B. catharticus Vahl ganz zu entsprechen scheint. "3 49, 'Festuca: dichotoma Forsk. deser. p. 22, die man: fäkchlich zu F. lanceolata Forsk. (mari- tima Uand.) zieht, ist eine sehr ausgezeichnete Art, die. der: F. dAivaricata Desf. am nächsten. steht, Sieherbrachte. sie. mit. F. lanceolata vermischt ‚aus. Aegypten, und -so- scheint auch beide Fors- kohl beisammen: gefunden zu: haben, und .der‘ cul- mus genienlatüs detumbens scheint die letztere sehr zu „eharakterisiren, worin. ind wie überhaupt im Ganzen. die in’ Aegypten mit einer in Korsika ge- sammelten Pflanze vollkommen übereinstimmt. F. dichotöma ‚aber lässt sich charakterisiren: F, pani- cula dichotoma divaricatissima, spiculis lanceolatis snperne, apertis 3-floris aristatis :. axillaribus latera- Ebssque subsessilibüs reflexö-patentibus, calmo ra- mosissimo .erecto,.. Radix. fibrosa annna. -; Culmus gracilis -erectus, vix pedalis, a basi ramosus, rainis floriteris, . Panicule rami 2— 3- chotomi inaequales, spicula intermedia sessili. Spicul:e constanter 3-florz, pkimo.!teretes, dein tompressz, apice latiores et Apexize, floscnlis elongatis valde, remotis, arista brevi et rigida munitis. F’ divaricala ‚Desf. habitu pro- aima ‚dißert primo intuity panicula magis contracta, magisque-equali, spioults elongatis. linearkaubuiatis ‚multifloris: muticis.. . .” 0. ‚Festuca apadicca, Gouan: Darunter kom- 127 men zwei Arten vor, die beide Sieber aus den Tyroler Alpen ‚brachte, als: F. Sieberi Tausch: panicula .effusa nutante, spi- eulis 4-—- 5-floris lanceolatis 'mütieis;laevibus .nitidis, glumis calyeinis :diaphbanis, foliis.culmeis longissimis facie seaberrimis, radice repente. m 'E.:spadicea:: panicula. contiacta densa: subnu- tante, spieulis ovatis sub 4-floris muticis. Jievibus (obsenxe ‚solerätis), &lumis calyeinis diaphanis,. foliis kevissimis; culmeis abbreviatis, radicalibas. Toogie mis"conyolutis, radice cespitosa. F. spadicea Kunth. Agrost. p. 406, Ceum sn bona) et F. ferruginea: Kunth: ihidem. : . F. Sieberi inflorescentia: eflusa elongata | ‚laxa nutante,. totaque vegetatione. magis. ad Fi. elalierem accedit, sed differt spiculis nitidis, calyeibus diapha- nis,.a. F. spadicea prüeter inflorescentiam diflext spi- enlis angustioribus aureo-variegatis, nun forrupineis, foliis et radice. .ıv8I. ‚Festuca Avalica Val, und Drymeja, Mert. et. Koch... :Wenn man::deren:.specifische Versehier denheit :nicht'bezweifeln- soll, .s0 muss man« bei letar terer- Hosts Citat weglassen, .denn \‘ ‚sildalien Host. gram. 2. t. 78. und F‘, calamaria Host. gram. 4.'t,. 60: sind eine und: dieselbe. Pflanze (die F..sil- vatieä: Vill.y, Host scheint jene F. Drymeja unter F. latifolia Aor. austr. begriffen zu haben. - +; iM Notizen zur Zeitgeschichte... „i, ‚Die in. Bristol verzammelt gewesene Beitish Association hat 25 Pf. Sterl. für.. Versuche. „über zZ 128 das Wachsen von Pflanzen, die unter Glas befiid- lich und von der Luft ausgeschlossen sind, nach dem Plan des Hrn. Ward ausgesetzt: Der Prof. der Mediein an der Universität Prag, Dr. J. 3. V. Krombiholiz, den Botanikern. als aüsgezeichneter Mykolog bekannt, ist’ von Sr. ‚Maj. dem Kaiser von Oestreich in den Adelstand er- hoben worden. j . Die -botanische Gesellschaft zu Rogensburg | be trauert den Verlust des. ihr im Monat Januar dureh den Tod entrissenen Ehn. Pfarrer Kämet in Min- trachmg,. der während ‚seines, Aufenthaltes in Re- gensburg zu ihren‘: eifrigsten ordentlichen. Mitglie- deris gehörte, und als-'geschickter Cakivateur und Pomolog die erste Einrichtung des botanischen Gar- tens ‚leitete. " Die Section für .Garten- und Feldbau- Kultar der: Gesellschaft zur Beförderung nützlicher Künste in Frankfurt am Main macht in öffentlichen Blät- tern: bekannt, dass auch in diesem Jahre eine Blu- men. wid Pflanzenausstellung stattfinden. werde, und zwar Ende Aprils oder Anfangs Mai, und dass dabei wieder 7 Preise zuerkannt werderi: sollem Wir dürfen hoffen, zu seiner Zeit die Resultate. da- von .duroh. unsere dortigen verehrten Hrn. Collegen Gesieral Baron .v. Welden nnd Hrn.;Piof. Dr, Fresenias zum Belmf-öfßentlicher Mittheilung in diesen-Blättern: zu ‚erhalien, wie solches durch deren Bereitwilligkeit auch bei dem früheren Ausstellungen stattgefunden hat. - (Biezw Literber. Nr. 2) Allgemeine botanische Zeitung. — Nro. 9. Regensburg, am 7. März 1837. I. Original - Abhandlungen. Die Charen der Niederlausitz und eine neue Art derselben‘ von L. Rabenhorst in Luckau. " (Hiezu die Steintafel IL) T. der Linnx»a habe ich die Laubmoose und die Farne der Niederlausitz aufgezählt, und habe versprochen, die Lichenen und Lebermoose unserer Provinz auf gleiche Art nachzuliefern. Da ich Be- weise habe, welch’ freundliche Aufnahme diese ge- ringen Beiträge fanden, so werde ich auch, so Gott es will, mein Versprechen baldigst zu erfüllen be- müht seyn. Von kryptogamischen Wassergewäch- sen habe ich ebenfalls viel gesammelt, zu deren strengern Sichtung ich ein neues Mikroskop er- warte, welches Hr. Mechanikus Hirschmann sen. in Berlin (leider schon) seit einem Jahre hat ferti- gen wollen. Zu diesen letzteren dürfte ich auch die Churen rechnen, welche ich als abgeschlossen betrachten kann und demnach finde ich es nicht überflüssig, sie zur Kenntniss des botanischen Pübli- kums zu bringen. Die am häufigsten vorkommenden Formen sind Ch. vulgaris L., pulchella Walir., gracilis Sm., von der Flora 1857. 9. I’ 150. ich einigemal in einem Teiche bei Bornsdorf, zwei bis drei Stunden von Luckau, eine sehr zarte Form _fand, die der tenuis Bauer Reichenbach’s Pl. erit. VII ähnlich, aber bestimmt nicht dieselbe ist, sie ist viel weniger ästig und breitet sich verhältnissmässig weit mehr aus; flerilis L. und hispida L. sind beide nicht selten, von letzterer kommt eine auflallende Abart hinsichtlich der Färbung vor, sie ist nämlich ganz weissgrau, nicht etwa durch Inerustation, son- dern es ist die wirkliche Färbung, ja es war mir noch auflallender, da ich in ein und demselben Tümpel rein grün oder vielmehr matt grün, wie sie gewöhnlich vorzukommen pflegt, gefärbte Exemplare fand. “Die iomentosa haben wir bis jetzt nur an zwei Orten gefunden. Die syncarpa Thuill., die tenuissima Desv. und die oblusa Desv. sind häufiger. Sehr selten scheint die Braunii @mel. und batra- chosperma Thuill. zu-seyn. Ein einziges Mal. habe BE ENNGRERIEEREEN. WERE ich Meyen’s bafbala und Müller’s nidifica gefun- den. Die barbata kommt hier jedoch wahrschein- lich öfter vor, als ich bisher zu glauben. berechtigt bin, denn ein alter Pflanzensammler hiesiger Gegend brachte sie mir in einem Stoss Pflanzen, die er vor mehreren Jahren schon zusammengesucht hatte, unter dem Namen vulgaris, doch erinnerte er sich des Standorts nicht mehr genau, aus seiner Angabe ging jedoch so viel deutlich hervor, dass es nicht der sey, wo ich sie gefunden- hatte. Sehr angenehm wurde ich in diesem Jahre überrascht, als ich beim Fischen 'eines in einiger D \ 151 Entfernung von Luckau gelegenen Teiches zugegen war, nach Najas und andern Wassergewächsen spähend, eine Chara wahrnahm, die mir im ersten Augenblick tenuissima, nachher eine kleine Art von syncarpa zu seyn schien, doch wurde ich durch die Verästelung des Stengels nach der Spitze zu und durch nähere Untersuchung sehr bald von mei- nem JIrrihum überzeugt und zu meiner nicht gerin- gen Freüde stellte sie sich als eine von den bis jetzt beschriebenen durchaus verschiedene Art dar. Ich werde sie hier ezigua nennen und charak- terisire sie, wie folgt: Cn. exigua Rabenhorst. Ch. minutissima, ramosa, glabra; caulibus tu- bulosis pellucidis dichotomo-ramosis; ramulis ternis s. A4-nis furcatis obtusiusculis; bracteis binis gemma solitaria dimidio brevioribus. Die Stämmchen erheben sich bei den bis jetzt auf- gefundenen Exemplaren bis anderthalb Zoll, von unten auf gabelförmig verästelt, an den Gelenken schwach verdickt. Die Aestchen stehen fast immer zu drei, nur selten zu vier in einem Wirtel, und sind an der Spitze 2-theilig, ganz glatt, durchscheinend und sehr hinfällig schwach. Durch diesen ästigen Stengel unterscheidet sie sich sehr sicher von der tenuissima, wie auch durch die zu drei und vier stehenden Aestchen, die bei jener gleichsam einen Knaul bilden. Die flewilis ist auch fast regelmäs- sig zweitheilig, doch ist sie bedeutend grösser, ihre Farbe ist sattgrün, die Geminen sind braun nnd 12 132 die Bracteen bedecken die Gemmen fast ganz. Von der syncarpa, auch wenn wir sie uns ganz. winzig -denken, ist sie doch so vollkommen verschieden, dass sie gar nicht damit verwechselt werden kann. Einen guten Charakter geben auch die Bracteen, die mit unbewaffneten Augen unsichtbar, unterm Mikroskop als ganz kleine Rudimente erscheinen und kaum den halben Theil der Geinme decken, Die Farbe der Gemmen ist gelb, sie sind durch- -scheinend und bestehen aus vier deutlich zu unter scheidenden spiralförmig links gewundenen Straten, Erklärung der Abbildung. Fig. I. Die natürlicke Grösse. Fig. I. Ein stark vergrösserter Zweig. I. Sitzungen der Königl. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Die hiesige Königl. botanische Gesellschaft hielt dieses‘ Jahr am 11. Januar ihre erste Sitzung. Der Director .Dr. Hoppe eröffnete dieselbe mit folgen- der Anrede an die versammelten Mitglieder: Hochgeehrte Herren Collegen! Indem wir, der alten Sitte getren, beim Beginne einer neuen Zeitperiode das Andenken einiger un- serer verstorbenen Mitglieder, deren wohlthätiger Für- sorge wir noch heute im vollen Maasse uns zu er- frenen haben, auch mit dankbaren Herzen erneuern und uns hiebei zuerst den gefeierten Namen eines Dalberg zurückrufen, so kann es nicht anders als ınit den lebhaftesten Empfindungen eines gerech- 133 ten Schmerzes geschehen, da sich damit die Ueber- zeugung verknüpft, dass durch seine Theilnahme und, wenn sein eben so schneller als unerwarteter Todesfall es nicht vereitelt hätte, durch seine Ver- mächtnisse unsere Gesellschaft sich eines sehr aus- gedehnten Wirkungskreises zu erfreuen gehabt haben würde. Es mag mir erlaubt seyn, zu die- sem Zweck ein paar Worte anzuführen, die die Empfindungen unsers verewigten, eben so. unver- gesslichen Präsidenten Grafen von Bray zu jener Zeit aussprachen, und die in einer Stelle unserer Flora, Jahrg. 1818. 8. 44. enthalten sind. „Ewig,” schrieb er uns aus Petersburg, wo er als K. Bayer. Gesandter angestellt war, „werde ich das Andenken dieses vortrefflichen Mannes schätzen und verehren und ich wünschte sehr, dass jährlich bei der ersten von unsern Sitzungen eine solenne Lobrede diesem guten Fürsten zu Ehren gehalten werden möchte.” Indem wir diesen schuldigen Tribut der Ach- tung und Dankbarkeit nunmehro seit einer Reihe von beinahe zwanzig Jahren bis auf diese Stunde tren und .aufrichtig erfüllt haben, sehen wir uns nun leider auch in die Nothwendigkeit ver- setzt, das Ableben unsers Präsidenten zu beklagen, der, als zweiter Dalberg, redlich dafür sorgte, unser Institut jederzeit mit seinem Beistande zu erfreuen und Mittel und Wege aufzufinden, um un- sere Thätigkeit zu ermuntern und unsern Eifer zu unterstützen. Darum sey auch sein Andenken bei uns unvergesslich, um so mehr,. da sein thätiger x 15% Geist in uns fortzuleben strebt, und wir nichts ver. säumen werden, was geeignet ist und dazu dienen kann, die freiwillig übernommenen Pflichten für das fernere Wohl unsers Instituts redlich zu üben, und so wie wir dasselbe aus den Händen unserer thä- tigen Vorgänger erhalten haben, auch wo möglich mit noch grösserer Vollkommenheit unsern Nach’ folgern zu überliefern. Wenn wir nun zugleich auch einen Blick auf den gegenwärtigen Zustand unserer Gesellschaft richten, so kann uns derselbe nicht anders als höchst erfreulich erscheinen, und indem ich es:unternehme denselben zu schildern, werden Sie mir erlauben, zuerst Ihnen sämmtlich meinen schuldigen Dank darzubringen, da durch Ihre fortwährende Thätigkeit und lobenswürdige Eintracht, als die Seele aller gesellschaftlichen Ver- bindungen, jener glückliche Zusand erhalten wor- den ist bis auf den heutigen Tag. Betrachten wir zuförderst die Verhältnisse der Gesellschaft mit dem Auslande, so stehet sie im erfreuliehen Bunde mit der kaiserl. russischen Aks- demie der Wissenschaften, deren Memoiren wir regelmässig zugeschickt erhalten; mit, der königl schwedischen Akademie der Wissenschaften, von welcher uns die verschiedenen Ausgaben ihrer Schrif ten jederzeit mitgetheilt werden; mit den verschie denen naturbistorischen Societäten von England und Frankreich, deren literarische Produkte ebenfalls von Zeit zu Zeit bei uns eingehen. Auch die ebr- würdige und in.neuerer Zeit mit ausserordentlicher Ba nn 0 } 155 Thätigkeit aufgetretene Leopoldino- Carolina hat es nicht verschmäht, mit unserer Gesellschaft in Verbindung zu treten und mit derselben durch Zusendung ihrer Diplome für einige unserer Mit- glieder und ihre so reichhaltigen als belehrenden Akten für unsere Bibliotkek, ein festes Band zu knüpfen. Von dem königl. preussischen Gartenbau- verein zu Berlin sind uns nun schon 24 Lieferun- gen seiner schätzbaren Verhandlungen zugesendet worden, und die vereinten akademischen Lehrer in Heidelberg, Freiburg und Jena zur Herausgabe einer eben so soliden als zeitgemässen Naturgeschichte der drei Reiche haben keinen Anstand genommen, auch dieses Werk unserer Bibliothek einzuverlei- ben. ‘Nicht minder verdanken wir auch der schlesi- schen Gesellschaft zur Beförderung der vaterländi- schen Naturgeschichte in Breslau die Zusendung ihrer gehaltvollen Schriften, wie denn auch die löblichen Vorstände der Königl. Bayer. Centralbibliothek zu München uns fortwährend die neuesten ausländischen Journale bereitwilligst mittheilen. Was endlich noch die Beiträge einzelner Gelehrten ‘und ‚Mitglieder mit den Geistesprodukten ‘ihrer Musse anbelangt, so sind Sie selbst Zeuge von den zahlreichen Nummern, die in jeder unserer Sitzung vorgelegt werden, wie wir denn auch alles dieses jedesmal mit dem leb- haftesten Danke zu erkennen nicht aufhören: werden. Wenn solchergestalt unsere Bibliothek ‚sich einer'namhaften und schätzenswerthen Vermehrung erfreut, so verdienen. die Beiträge, welche unserin 136 botanischen Garten, unserm Herbarium. und unsern . Zeitschriften von Zeit zu Zeit durch die lobenswer- then Bemühungen unserer auswärtigen geehrten Mit- gen Te eg glieder zufliessen, nicht minder den Dank unserer Ge. sellschaft. Von den löblichen Vorstehern der bota- ‘ nischen Gärten kommen uns jäbrlich die Kataloge : vorräthiger Samen zur beliebigen Auswahl zu und selbst frische Gewächse bleiben uns nicht vorent. halten, was um so erwünschter ist, als die bisheri- gen dürren Sommer unsere Alpenplantage fast völlig zerstört und die Nothwendigkeit herbeigeführt ha- ben, bei meiner nächsten Reise hierauf doppelte Rücksicht zu nehmen, zumal ich überzeugt bin, dass solche von erfahrner Hand aufs Beste werden ge- pflegt werden. Auch erhält das Herbarium von Zeit zu Zeit eben so reichhaltige als schätzenswer- the Beiträge, deren gütige Geber sich dadurch ein eben so verdienstvolles als bleibendes Denkmal in den Annalen unserer Gesellschaft selbst gestiftet haben. Eine eben eingehende Nachricht versichert uns eines neuen Beitrags steiermärkischer Gewächse von Hrn. Pater Angelis aus Admont, und auch Hr. v.Spitzel würde seine Sendung salzburgischer Alpenpflanzen erneuert haben, wenn er nicht durch Versetzung nach München daran gehindert wor- den wäre. . Was die verschiedenen Zweige unserer Schrif ten anbelangt, die nun fast durch einen Zeitraum von beinahe 50 Jahren von der Gesellschaft aus gegangen sind, so liegt der Nutzen davon, den sie 137 seit dieser Zeit der Botanik geleistet haben, klar "am Tage, wenn nicht auch von Zeit zu Zeit schrift- liche Beifallsbezeugnngen je länger, je mehr uns davon versicherten. Noch jetzt nehmen würdige Gelehrie an diesen Bemühungen thätigen Antheil, während andere es sich wenigstens zum Geschäft gemacht haben, uns jezuweilen von den botanischen Vorfällen des Tages, die sich in ihrer Gegend er- eignen, in Kenntniss zu setzen. Auch die verehr- ten Hrn. Sekretäre der Versammlungen deutscher Naturforscher haben keinen Anstand genoinmen, uns ihre eben so belehrenden als geistreich abge- fassten Protokolle der jedesmaligen botanischen Sec- tion gütigst mitzutheilen. Gibt es indessen auch einige der auswärtigen Mitglieder, die die leisen Wünsche unserer Diplome „dass sie zum Besten des unserer Verbindung vorgesteckten wissenschaft- lichen Zweckes überhaupt und insbesondere in Be- ziehung auf unser Institut thätigst mitwirken mögen und werden” übersehen oder vergessen zu haben scheinen, so können wir solches nur ihrem eigenen Nachdenken anheim stellen, ohne in die Nothwen- digkeit gesetzt zu seyn, sie daran zu erinnern. — Nicht ohne innige Rübrung kann ich nun ebenfalls auch auf das jetzt anwesende Personal unserer Ge- sellschaft einen wohlgefälligen Rückblick wagen. Nie noch hat dasselbe einen grössern Eifer für unsere Zwecke an den Tag gelegt als gegenwärtig, nie wurden die verschiedenen ‚Zweige unsers In- stituts mit grösserer Sorgfalt verwaltet als es jetzt \ 138 x im hohen Grade und mit einer Pünktlichkeit statt- findet, die um so lobenswerther erscheint, als Jeder den Lohn dafür nur in seinem eigenen Bewausst- ‚seyn zu suchen hat. Gewiss muss es mir zur gros- sen Ehre gereichen, bei einer Gesellschaft von so edlen Männern den Vorsitz führen zu dürfen. _ Nie noch war auch unsere Gesellschaft zahl- reicher als gegenwärtig, und wenn wir erst im verflossenen Jahre uns ein neues ordentliches Mit- glied in der Person des Stndienlehrers Hrn. Seits zugesellt haben, ‚welcher bereits unsern botanischen Garten mit trefllichen Alpenpflanzen versorgte, so haben wir Hoffnung, auch in diesem Jahre eine solche Acquisition zu machen, indem ich so frei seyn werde, Ihnen ein abermaliges ordentliches Mitglied in der Person des Hochtürstl. Thurn und Taxis’schen Forst- Assistenten Hrn. Troll vorzu- schlagen. Als Zögling der Societät der Forst- und Jagdkunde zu Dreisigacker hat derselbe seinen dort erworbenen Eifer hieher mitgebracht, und in- dem sich ihm die hiesige Gegend in botanischer Hinsicht fleissig zu durchwandern die Gelegenheit darbieten wird, können auch vielseitige Entdeckun- gen. stattfinden, die eben jetzt um so wichtiger sind, ‚als Hr. College Fürnrohr beschäftigt ist, eine längst gewünschte Flora. ratisbonensis heranszuge- ben, in welcher er auch’ die Geschichte .der: bota- nischen. Gesellschaft ‚entwerfen und das Verzeich- niss der verdieriten ‚auswärtigen Mitglieder aufstel- len wird. Auch mehrere auswärtige Gelehrte werde ann erg 139 ich als correspondirende Mitglieder in Vorschlag bringen und um Genehmigung zur Aufnahme auf- fordern, wie ich denn wünsche, dass auch ‘von Ihrer Seite dergleichen Vorschläge fir würdige Männer stattfinden möge, damit nicht, wie leider jetzt erst kund geworden, ein paar Männer über- sehen werden, die schon längst als fleissige Bota- niker und ruhmwürdige Mitarbeiter an nnsern Schriften der Aufnahme würdig gewesen wären. Ueber die bereits im Jahr 1831 in der Flora Intellbl. S. 1. von der Redaction derselben publi- eirte Preisfrage ist nur eine Beantwortung einge- laufen und der ausgesetzie Preis dem Verfasser derselben, Hrn. Dr. Unger, Prof. der Botanik am Joanneum zu Gräz ertheilt worden. Obwohl dabei die Hauptaufgabe, eine phytogeographische Abhand- lung über einen Theil der süddeutschen Alpenkette zu erhalten, auf eine sehr gründliche Weise gelöst worden, so konnte doch die Absicht der Redaction, den Inhalt der Preisfrage durch die Flora zu publi- -ciren, nicht erreicht werden, da der Verf. den Wunsch ausdrückte, dieselbe in Verlag zu geben, und dagegen anderweitige Mittheilungen für die Flora zusicherte, in welcher Zuversicht denn auch die Genehmigung erfolgte. Eine zweite Preisbeantwortung von dem wür- digen Landgerichtsphysicus zu Mittersill, Hrn. Dr. Sauter, die bei verlängertem Termin zu noch möglicher Vervollständigung zurückgegeben war, 140 aber nicht wieder eingesendet warde, konnte dess- halb nicht zur Concurrenz gelangen. In wie ferne nun noch ein anderweitiges An- suchen eines auswärtigen Mitgliedes, die Webernah- me der Ausgabe eines botanischen Conversatoriums betreffend, in Folge welcher eine erneuerte Abbil- dung aller bekannten Pflanzen stattfinden solle, und wozu derselbe thätigst mitwirken werde, in -Aus- führung zu nehmen sey, will ich pillig Ihren wohl- überlegten Beschlüssen anheim stellen. » Nun endlich, verehrte- Herren Collegen, nicht aus Vergessenheit ist es geschehen, nein! ich habe es vielmehr bis zum Schlusse meiner heutigen Rede verspart, unserm allverehrten Hrn. Grafen v. Stern- berg den Tribut schuldiger Danksagung darzubrin- gen, ihm, durch dessen thätige Beihülfe unserer Ge- sellschaftskasse ein jährlicher namhafter Beitrag zu- fliesst, wodurch wir allein in Stand gesetzt sind, unsern botanischen Garten so viel möglich auf eine zweckmässige Weise zu pflegen, und obwohl seine längere Abwesenheit und sein vielseitiges rühm- liches Geschäftsleben ihn verhindert, annoch wei- tere persönliche Theilnahme der Gesellschaft zu widmen, doch nie aufgehört hat, ihr seine Anhäng- liebkeit zuzusichern. Möge der heutige Tag, an . dem er, wenn ich nicht irre, in das 77. Jahr sei- nes rabmyollen Lebens tritt, ihn: noch. oft: kräftig und gesund, zum Besten der‘ Wissenschaft, an- treffen! 2m 141 Seit der letzten Versammiang waren bei der Gesellschaft. folgende Beiträge zu ihrer Bibliothek eingegangen: . 1) Novorum Acterum Academie Cresarese Leo- poldino-Caroline nature curiosorum voluminis septimi decimi supplementum, sistens H. B. Göpperti Systema Filicum fossilium. Cum | tabul. lithograpbie. XLIV. Vratislaviae .et Bon- ne, 1836. 2): Ueber den Zustand, in welchem sich die fossi- len Pflanzen befinden, und über den Verstei- nerungsprozess insbesondere; von H. R. Göp- pert. (Besond. Abdrnek aus Poggendorf's Annalen. Bd. XAXXYV11l.) 3) Memoires presentds A P’Academie imperiale des sciences de St. Petersbourg. Tome troisi&me. 1— 2 Livrais. Tome quatrieme. JI Partie. Tom, H. 2me Livrais, 1836. ‚ 4) Recueil des Actes de la seance publique de .YAcademie imperiale des seiences de St. Pe- tersbourg, tenue le 29 Decemb. 1835. St. Pe- tersbourg 1536. 5) Catalogue .methodique des plantes du jardin botanique de la facultE de Medecine de Strass- bourg. Strassbourg, 1836. 6) Discours d’ouverture du Cours botanique de la facult€E de Medecine. Histoire du jardin bota- nigque de Strassbourg. 1836. 7) Anleitung zur Kultur und Vermehrung der Ca- mellien, von T. J. Seidel, Kunst- und Han- delsgärtner in Dresden. 1836. 4142 $) Recherche sulla struttura dell cäule nelle piante Monoeotiledoni di Giuseppe Meneghini, Dottore in Medieina et chirurgia, Assistente alla Cattedra di Botanica nel Universita di _ Padova ete. Padova, 1836. Samenkataloge waren eingeschiekt worden von den Herren Vorständen der botanischen Gärten in Krakau, Darmstadt, Breslau, Greifswald, München, Frankfurt, Carlsrube, Pesth, Würzburg und Hamburg. Das Herbarium bereicherte Hr. Lehrer Wirt- gen in Koblenz mit mehreren seltenen Gewächsen des Rheingau’s, und fügt einen ‚zweiten Nachtrag zu seiner systematischen Uebersicht der wildwach- senden phanerogamischen Pflanzen des Rheinthales von Bingen bis Bonn für die Flora bei. Director Dr. Hoppe legt getrocknete Exem- plare der von ihm beobachteten neuen Formen des Ehododendron hirsutum und ferrugineum vor, und verspricht dieselben in der nächsten Sitzung durch einen ausführlichen Vortrag näher zu erläutern. Auf den Vorschlag desselben werden zu Mit- gliedern der Gesellschaft. aufgenommen: . a) als Ehrenmitglied: Fürst v. Salm-Reyfferscheid-Dy.ck, Durehl. b) als ordentliches Mitglied: Hr. Maximilian Troll, Hochfürstl. Thurn und Taxis’scher Forst- Assistent. c) als correspondirende Mitglieder: Hr. Dr. J. I. F. Arendt in Osnabrück. » Dr. G. Bentham in London. 145 Hr. Graf v. Berchtold in Prag. ” Prof. Friedr. Braun in Bayreuth. Apotheker Böckeler in Varel. Dr. Gierl in Neunburg. : Pater J. Gries, Benediciiner in Salzburg. Dr. H. C. van Hall, Prof, der Botanik und Agricultur in Gröningen. | .. Apotheker Hering in Stuttgart. Oberbaurath Hess in Darmstadt, Lehrer Joseph A. Hochmüller in Salzburg. Dr. Hübener in Hamburg. Dr. Junghuhu, Gesundheitsoffieier in Batavia. Dr. Leiblein, Prof. in Würzburg. Apotheker Mavors in Barsinghausen. Giusep p eMeneghini, Assistent der Lehr- kanzel der Botanik in Padua. Regimentsarzt Mezler in Prag. Pharmaceut Noeliner in Darmstad. Dr. Pfeiffer in Kassel. Director Sommerauer in Trieben. Regierungsrath und Protomedicus Wenzes- -laus Streinz in Linz. _ Apotheker Trog in Thun. ‚IM. Botanische Notizen. Achillea oderata L.; ein neuer Bürger für Deutsch- lands Flora. ‚In der Flora 1834, S. 403. macht Hr. Hofr. Koch zuerst darauf aufmerksam, dass die von Wulfen in Jaeq. Coll. vol. 1. t. 21. beschriebene und abge- . bildete, in den: Tyroler Alpen gesammelte Achillea ihh odorala L. nicht die Linn«’sche Pflanze zu seyn scheine, da sie in mehreren Stücken mit derselben nicht übereintrefe. In derselben Flora; S. 606. wird in Hinsicht auf diese Aeusserung auch dieselbe An- sicht bestätigt und bemerkt, dass Wulfen’s Pflanze nichts anders als eine A. Millefolium var. alpina zu seyn scheine, und die A. odorata L. nur allein in Frankreich vorkomme. Alle diese Ansichten werden nun auch von Hoppe in der Flora 1836, S. 761. bestätigt, indem er die Wulfen’ sche Pflanze als obgedachte Varietät in getrockneten Exemplaren vorlegte. Und dennoch gehört die ächte A. odo- ‚rata L. zu Deutschlands Flora; eine Wahrheit, die wir dem würdigen Koch verdanken. Sie wächst nämlich bei Triest, wo sie bereits vor mehreren Jahren von Hoppe entdeckt und in seinen Deca. den als Achillea ligustica L. ausgegeben wurde. Sie findet sich auf dem Monte spaccato bei Triest, auf steinigen Acckern unter dem Getreide, wie in Behb. Fl. exc. Nr. 1448. angegeben ist. Die Pflanze wird über einen Schuh hoch, mit völlig aufrechten Sten- geln. Die Wourzelblätter sind im Umrisse voll kommen oval und nackt, wie Linned sie ange- geben hat, indem man die Behaarung nur durch ie Lupe gewahrt, dabei doppelt gefiedert mit linealen spitzigen Lappen. Die Stengelblätter sind nach Verhältniss sehr kurz, nur 1 Zoli lang und nnr doppelt — gefiedert — eingeschnitten. Die Blumen sind weiss. Der Blüthenstand wie bei Millefolium, dem sie auch, wie der A. nobilis, und crithmifolia im Habitus gleich kommt. (Hiezu Probeb. u. Steintafel.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 10. Regensburg, am 14. März 1837. ‚L-Reiseberichte Ausflug ins Zermatt-Thal im Julius 1836; von Dr. Brunner in Bern. Jeae Gebirgskeite scheint ihr besonderes ve- getabilisches Eden zu besitzen. So die Pyrenäen, die Alpen der Daupline, die Seealpen, die cotti- schen Alpen, die deutschen Alpen, die Karpathen; eine Gegend nämlich, in welcher durch einen viel- leicht noch nicht genugsam erörterten Zusammen- fluss günstiger Verhältnisse fast alle Gewächse des -Gebirges nebst vielen ihr allein. ausschliessend zu- konimenden Arten in engem Raume sich beisammen ünden, und wohin ‚auch der. Sammler und Beob- achter am besten thut seine Schritte zu wenden, statt mühsam und mit grossem Zeitverlust aus den - entferntesten Winkeln zusammenzutragen, was dort in kurzer Zeit oft besser und schöner erhalten wird, Ein solcher Ort sind die beiden Thäler von Zermatt und Saas, die zwei südlichen Endpunkte des ziemlich bedeutenden Fiussgebietes der Visp, jenes an Stärke zweiten Zuflusses der Rhone, wel- cher am gleichnamigen Plecken vorbei sich darein ergiesst und alle dem ewigen Eise der Rosakette Flora 1837. ı0. K “ ‚146 .nordwärts entfliessenden Wasser als Tribut an den unersättlichen Altvrater schweizerischer Ströme ab- liefert. j " Ein im Jahr 1827 unternommener, doch gänz- lich fehlgeschlagener Besuch dieser Gegend sollte bei der ausgezeichnet beständigen Witterung des letzten Julimonats unter günstigern Auspitien vor- genommen werden. Von einem rüstigen Träger aus Frutigen begleitet, überschritt ich, ohne beson- dere Ereignisse, bei heller Witterung, aber vom letztverflossenen fast beispiellos langen Winter zu- rücktrebliebenen bedeutenden Schneeflächen über der Höhe des Berges die bekannte und vielfach geschilderte Gemmi, auf welcher Kodresia carieina, Hierucium hyoseridifolium, H- prunellefolium, Gen- tiana glacialis, Viola cenisia, Ranunculus parnassi- folius u. a. m. vorkommen, über welche hochtra- bende Strassenbaumeister neulich eine ganz nene Chaussee theils durch theils längs dem Fels pro- jektirt haben, welche, zumal nach den niederschla- genden Erfahrungen vom August 1834, d. h. den Wolkenbruch, vor der Hand noch unter die. from- men Wünsche gehören wird. N Vom Leukerbade aus (oder vielmehr vom Dorfe Anden, welches auf halbem Wege ‚nach Leuk mit- ten in angenehmen Alpenwiesen liegt), wo @era- yium lioidum Ver. vorkömmt, machte ich vorerst einen kleinen Absprung nach der westlich gelegenen sogenannten Gallerie, welche an steilen Abgründen vorbei hinanführt zum Winkel des Gebirges oberhalb 47 des Fleckens Varen oder Varorine, und von wo aus sich eine köstliche Aussicht über das ganze mitt- tere Rhonethäl eröftiet, welche aber noch viel Köst- licher wäre, entdeckte das Auge 'nicht hier wie im Wallis fast überall trockene, steile, unfruchtbar6 Berghalden, breite, felsige Fluss- ind Strombetis und im Thale selbst nur Fichtenwald. und Sumpf. Bloss der kleinste Theil der südlichen Abhän e ist zu Weinbergen und Waizenfeldern "angebaut, ‚da nämlich, 'wo es gelang, mit grossem Aufwand. von Geld und Mühe "das Wasser aus fernen Anhöhen durch stundenlange Wasserröhrenleitungen herbei- zuführen. Der Tadel über Trägheit der Bewoh- ner ist bald ausgesprochen, aber die Ursache der scheinbaren Vernachlässigung kennt mancher darum noch nicht. "Zwischen Jiden ünd Varen wachsen Ononis rotundifolia, Potentilla xaulescens, Hieracium lana- tim Vi, H. sibaudum Sm., Centaurea Cr upina, Eruca saliva DU, Arenaria fastigiata , Ononis Columne All. Bei Varen Onodrychis supina DC, Euphrasia viscosa et lutea., Androsace marima, Eu- phorbia Gerardiana, Artemisia valesiaca All., Echi- nospermünm Lappiela, Lathyrus heterophyllus, Podo- spermim laciniatum DO., Xeranihemum inapertum W. Oberhalb Varen wachsen aus den Spalten des trockensten' Käalkgebirges die elegante Corenilla co- ronala, Slipa aristata, Epipactis latifolia rubiginosa Gaud. Hier soll auch das sonderbare Limodorum aborlirum vorkommen, welches ich aber, vermuth- K2 148 lich des trockenen Jahrganges wegen, vergeblich suchte, weiter rückwärts an der Gallerie selbst aber das im Wallis überhaupt gemeine Hieracium staticefolium. Jenseits Inden, im Hinuntersteigen gegen. Leuk zu, wächst an den Felsen Laserpitium Siler und Astragalus monspessulanus, und Euphor- bia Gerardiana, Rubia linctorum, Artemisia Absyn- Ihium ete., womit die trockenen Aecker um Leuk herum bewachsen. sind, beweisen genugsam, dass man das südliche Wallis an einem seiner wärmsten Punkte betreten. hat. . Im Weiler Susten, von Leuk etwa 10 Minuten weit entfernt und jenseits der Rhone an der Sim- plonstrasse gelegen, war es über Mittag, Fliegen halber, kaum auszuhalten. Der Ort liegt zwischen nackten weissen Felswänden und ist zu einem wah- ren Sammelplatze dieser Brut wie geschaffen. Schla- fen war daber unmöglich, höchstens Ausruhen bis zu Eintritt der kühlern 'Temperatur vergöunt, und ich bedauerte es daher wahrlich nicht, als wir ge- gen 4 Uhr Abends den Marsch fortsetzen konnten. Im gegenüberliegenden Hochwalde war mittler- weile Feuer ausgebrochen. Die fahle Rauchwolke, von einem sanften Westwinde in Bewegung ge- setzt, zog sich majestätisch aber schauerlich längs dem Thale. Im Hochgebirge kommen, durch Nach- lässigkeit der Hirtenknaben meistens, Waldbrände ziemlich häufig. vor, "und scheinen, nebst melancho- lischen und andern Borkenkäfern, die grössten Ent- blössungs-Agenten unserer Alpen zu seyn. Das Lö- 149 schen hält in der Regel äusserst schwer und nur durch Gräben, in aller Eile gezogen, ist es möglich, dem Weitergreifen des Feuers sichern Einhalt zu. thun. Die vier Stunden lange meist fast schnurgerade und daher sehr langweilige Chaussee bis Vispach, wo auf und neben der Strasse Gnaphalium luteo- album und Astragalus Cicer var. microphyllus vor- kommen, war durch die Schneeschmelze des war- men Sommertages (10. Juli) an 'inehreren Stellen unter Wasser gesetzt. Nicht ganz unwillkommen war uns daher die Einladung des in der nämlichen Rich- tung in Char A banc daher trabenden Sonnenwirthes von Siders, aufzusteigen, und bei noch guter Zeit ge- langten wir nach dem am Ausgange des morgen zu be- suchenden 'Thales romantisch gelegenen Vispach, wel- ches überdiess, durch die vom Strassen-Ingenieur V e- netz angeordneten Dammarbeiten an der Visp, aus einem fieberischen ungesunden Orte zu einem der - gesundesten des ganzen Kantons geworden ist. Am folgenden Morgen wurde zeitig aufgebro- chen, um der schwülen Hitze zwischen den steilen Felswänden des untern Thales zu entwischen. Etwa eine hulbe Stunde thaleinwärts gewahrt man jen- seits des Waldstromes hoch oben am Berge die Grube, aus welcher die Glimmerschiefersteine von besonderer Härte und Feuerfestigkeit zu Zimmer- ofen für einen grossen Theil des Oberwallis geholt werden. Die Gegend ist übrigens, wie es scheint, bis Stalden hiriein (2 Stunden) ziemlich mild, indem Rebenguirlanden und Nussbäume nur erst’ jenseits 43 Dee des ‚Ortes. aufhören. _ ‚ Auch an ‚Wasser ist kein Mangel, nur Raum zum Ackerbau hat die Natur ‚ den Einwohuerg versagt. "Bei Stalden trennen sich bekanntlich beide Thäler; links nach dem Monte Mora hin zieht sich das kürzere aber von’ weit wohlhabender en Bauern bewohnte Saasthal, rechts das 7 Stunden lange, auf- fallend 'wildere Thal v. St. Niklas. Mein freund- licher Sonnenwirth ‚schlug erstern ı Weg ein, wir den zweiten. . Alle Ber, lehnen sind ‚hier. ‚mit. .Juniperus Sa- bina forma eregta \ bedeckt, welcher i in unserer nör d- lichen Alpenkette meines Wissens nirgends i in Menge wild vorkömmt, dagegen im Avstathale zwischen Lasalle und Cormayeur sich in Begleitung von Sal. sola prostr ata wiederfindet. j Wenn die Sonne diese weitläufigen Strecken bescheint, entsteigt. ihnen ein widerlicher, für ner- venschw rache, Personen obne Zw eifel kopfeinnehmen- der Geruch.. Je weiter man kömmt, desto rauher die Strasse und wilder das Thal. Ohne merkwür- dige Ansichten darzubieten, zieht sich der nur für Fussgänger und Saumthiere gangbare Pfad _ stets sachte hinan, bald’ auf dem einen bald auf dem an- dern ‚Ufer der. bier herunterströmgnden Zermatter- visp. Keine Wasserfälle unterbrechen. das Eineriei der finsteen Tannenwaldungen, . ‚welche hiex fast “überall bis, an die Strasse sich herunterziehen. Nur das auf der Scheidalpe. sitzende. hohe Dörfchen Gränchen, Geburtsort des. in ‚der Schweizervefor- 151 mation bekannt gewordenen Thomas Platter, blickt verstohlen herunter, der Zugang aber soll so mühsam seyn, dass die wenigsten Reisenden. es besuchen. Zwischen Stalden und St. Niklas wach- sen Po@ Eragrostis, Lycopodium helvelicum, Achil- lea tomentosa, Lactuca perennis, Phenixopus decur- rens Cass,, Barkhausia felida DC. und Bromus squarrosus, Campanula spicata, Hyssapus offieinalis. Kurz vor St, Niklas, ‚welches $ Stunden thal- einwärts von Stalden liegt, wächst die schöne. und, sonst ziemlich seltene Agrostemma flos Jovis zwi- schen Sevenstauden und mitten aus deu Schiefer- trümmeru in grosser Menge. Man weiss nicht, soll man sich mehr über die filzigen schönen Blätter oder über die an. ihrem obern Ende sitzenden pur- purnen Blumenbüschel freuen, denn für Blumen- gärten ist die Pflanze ein ausgezeichneter Schmuck. Kurz zuvor stand auch an der Strasse Linaria an- gustifolia DC. (Antirrhinum Bauhini Gaud.), nebst Ononis Natrie, Hieracium amplezxicaule, Onosma eehioides. und andern Walliserbürgern, - In St. Niklas besuchte ich. den Pfarrer, einen, Polen Namens Schulsky, und speiste da zu ‘Mittag, in Gesellsehaft des in Geographie und Mathematik. sehr unterrichteten Chorheran Berchtold von Sit- ten. Denn, in diesen 'Thälern gibt es der Reisen- den: bisher. noeh zu. wenige, ‚als. dass Wirthshäuser bestehen könnten,. und. zum häuslichen Glück der aren. Einwohner. hat man. diese. öffentlichen Bil- dungsanstalten, wie; es scheiut, hier nech nicht so j52 | dringend‘ nothwendig befunden, als wohl ander. wärts. St. Niklas ist von schauderhaften Felswän- den bedroht und sicher einer der traurigsten Orte, die ich kenne. Das Thal ist enge und der Raum za Wiesen, wie hier zu Lande allgemein, sehr beschränkt, Um dem durch die Schneeschmelze gegen Abend stets eintretenden Anwachsen der Bergströme zwi. schen St. Niklas und Randa zuvorzukommen, mach- ten wir uns, auf den Rath der: landeskundigen beiden Geistlichen, bald;nach 2 Uhr auf den Weg. Diese Bäche, drei an’ ‚der Zahl, stürzen vom öst- lichen Gebirge herunter, inden: sie mit: ihrem Strom- bette den Weg gänzlich versperren. Nur ‚einzelne karge Baumstämme führen in Unterbr echung hin- über, und den Wanderer möchte ich kennen ler- nen, welcher mit gutem Gewissen sagen kann, er wäre ohne Fussbad davon gekommen. Die Gegend gewinnt übrigens ‘an Interesse, je weiter man St. Niklas im Rücken hat; hübsche Gründe, buschige Waldgruppen und die allgemach im Süden empor- tauchenden Gletschergebirge spannen die Aufmerk- samkeit, dieweil sie zugleich durch Abwechslung erfreuen. Randa liegt gegenüber einem hoch herabschauen- den Gletscher, welcher es im Winter von 1819.mit einer Staublavine bedacht6, die die Hälfte der Hin- ser des Dörfchens- an die jenseitige Berglehne hinan trug, und auch sonst: unermesslichen Schaden an- richtete. Da der Pfarrer eben im Begriff war, mit _ 155 einigen seiner Amtsbrüder seinen Collegen in Zer- matt einen Besuch abzustatten, schloss ich mich dem freundlichen Zuge an, und gelangte nach dem , Orte meiner heutigen Bestimmung schneller und an- genehmer, als ich mich versehen hatte. Täsch ist . das vierte Pfarrdorf des Thales; von dort bis Zer- matt steigt die Strasse immerfort; bald gelangt man an den letzten Engpass, wo die Visp sich unter einer kühnen steinernen ‚Brücke in fürchterlicher Tiefe schäumend und brausend hindurch wälzt. Herrlich ist der Anblick, aber noch weit herrlicher der des nun auf einmal wie durch Zauberdekora- tion hinter den westlichen finster bewaldeten An- höhen hervortretende Matterhorn, dessen unge- heure Riesenpyramide gleich einem abgebrochenen' Zahne aus der frostigen Gletscherwelt emporragt und im Glanz der Abendsonne wie ein Geist aufs dunkle Thal herunterbliekte. Nicht Jange, und das gastliche Pfarrhaus von Zermatt öffnete sich, nicht wie ich: bei meiner Abreise von St. Niklas geglaubb hatte, für zwei allein, sondern für eine Gesellschaft von sieben Personen. Alle fanden Unterkommen, Dank der unermüdeten Sorgfalt des wackern Pfar- rers und seiner Haushälterin, Zwischen St. Niklas und Zermatt kann man sammeln: Rosa glandulosa Bell., R. canina war. fruect. globosis, R. alpina var. fr'uet:: globosis. Belula verrucosa Ehrh., Biscutells saxatilis Schl.,: Arenaria laricifolia, Thalietrum feli- dum, "Thymus' pannonicus forma hirsuta et gla- brescens. - wo " 154 Den folgenden Morgen (12. Juli) riss ich mich zeitig aus Morpheus Armen: Im. nämlichen Zim- mer als wie vor 9 Jahren hatte ich geschlafen, die- selbe Aussicht bot sich meinen Blicken dar, als ich aus dem Fenster nach den nahen Gletschern guckte, derselbe Bach. wie damals murmelte mir seinen Morgengruss. Solche Haltpunkte im. menschlichen Lehen rufen auf zu Ueberlegung der dazwischen verbrachten Zeit, besser und eindringender als mAn- vergehalfange. Spiegel auf ‚keine | Widerwärtighei ten trifft! .. Wie, vor 9 Jahren ging es. ;, diesmal „yoranst nach dem links gelegenen Finelenthale. Ein maje- stätischer Lerchenwald beschattet den steilen Pfad, ‘bis sich derselbe etwa 1 Stunde aufwärts zu der ersten Alpentrift hinangewunden hat, Hier .triff;, span sogleich. auf merkwürdige schöne und. selten, Gewächse. Cheiranthus heiveticus, Avena distiehg- alyllu,,, Andryala iqnala, Asiragalus leonfinus 1, Cotoncasier tamentosa Lindi.. forma prostrata, Arg- naria mucronala DC. Stipa pennata L., Juncus fli- formis L., Gnaphalium Leontopodium L., Senecio_ Doronic um, Asiragalus monspessulanus, aristafus uam „„Hag. man, sich über ‚die‘ Waldregion erhoben; “0, wind..des. gegenüberstehende Matterhorn der Ge, genstand: eines steigenden unwillkührlichen Bewun- derns.. Je höber man gelangt, desto- mehr ‚scheint sich die Riesenpyramide zur Nadei zu verlängern; 155 et yon ihren Schultern fliessen Gletscherstreifen, wäh- rend an ihrem schroffen Haupte kein Schneeflöck- chen haftet, und tief. zu ihren Füssen breitet sich der flache Mattergletscher aus, bis er. sich hinter dem nahen Vorgebirge versteckt. Alles verschwin- det vor jenem Riesen des Thales. Ee Ein ärmlicher Weiler von Alpenhütten, bloss zur Soinmerszeit bewohnt, ist die erste Station der Hirten im Anfange der Sonmerwirthschaft: Wei- ter hin beginnt das eigentliche Alpengelände: und erstreckt sich noch 2 Stunden östlich bis an den Finelengletscher. Hier wächst die so schöne als seltene Anemone Halleri, ausgezeichnet von der ihr ähnlichen Pulsatilla durch höhern Wuchs, mehrere Consistenz in allen Theilen, weniger eingeschnittene, breitere, silberhaarige Blätter, in grossem Ueber- Aiuss in Gesellschaft der gemeinern, doch immerdar schönen Anemone vernalis, Die ganze Alpe ist ein gerade gegen Süden gerichteter Bergabhang desjenigen Gebirgsstocks, welchen nach binten zu die Täschalpen bilden, durch welche ein Fussweg ? nach dem Sässthale auf die Distelalpe hinüberführt. Der Pfad ? ist aber ziem- lich misslich, zumal in späterer Jahreszeit; wie diess, der ‚ensige Pflanzenforscher, Hr. Ro bert Shuttle- worth ‚erfuhr, welcher das Jahr zuvor nit Freun- den. daselbst, vom Ungewitter überfallen, 24 Stun- den auf dem Gletscher hirouakiren musste und mit, geschältem Gesichte am. Ende wieder in Täsch ein- 156 traf, ohne von Saas mehr denn den Anblick von der Höhe aus genossen zu haben. - Die Finelenalpe endigt sich zuletzt in einen blin- den Sack, indem die begränzenden Felsen sich hart an den Gletscher anschliessen. Auf diesem herum wachsen die seltensten Pflanzen der höchsten Alpen, Cacalia leucophylla Willd., Draba tomentosa, D. con- fusa, das schüne Geranium aconitifolium, Saliz fe- tida DC. (Mann und Weib) Aretia tomentosa, alpina, Senecio incanus et uniflorus ete., mehr doch, wie es scheint, auf der jenseitigen Schattseite, wohin ich nicht gekommen bin, und von woher ein Samm- ler des Ortes mir manches brachte. Die Mittag- oder Sonnseite nährt einen spärlichen Rasen, in der Tiefe aber, längs dem Ausflusse des Gletscher- baches, wachsen Juncus arcticus et Jacquini var, major, auf trockenen Stellen der Wiesen endlich Ophrys alpina. Nur der seiteneren Pflanzen ge- schieht hier Erwähnung, denn die gemeinern Alpen- gewächse ‚sonniger Lagen kommen ohnehin auf Fi- nelen fast alle vor, Bis an den Gletschergufer verfolgten wir die Alpe und kehrten dann mit vieler Bente beladen nach Zerinatt zurück, uns übrigens abquälend über dem Ausgraben der tiefen langen Wurzeln der Ane- monen und Astragalen aus dem durch lange Dürre felsenfesten Boden, in welchen sie nicht selten 2 —3 Fuss tief abstiegen, oder, mit‘ lateinischen Dichtern zu sprechen, Tartara petunt. ‘Der Abend ging hin mit Einlegen der zum Trocknen und Einsetzen der \ 157 zum Anpflanzen bestimmten Exemplare, für welche letztere mit blühenden Gewächsen sonst so miss- liche Operation im Keller des Pfarrhauses durch bereits vorräthige Gartenerde mit Hülfe meines ge- . lehrigen und verständigen Trägers über Erwarten gut gesorgt war. Am zweiten Morgen schien die Witterung nicht günstig, und da einerseits ‚yon den zwei vorigen Tagen unsere Füsse mitgenommen, andererseits die Anordnungen der gestrigen Beute Zeit verlangten, verzichtete ich auf die vorgeschlagene Excursion nach der vorerwähnten Schattseite des Finelentha- les und benutzte dagegen den wieder ‚hell gewor- denen Nachmittag zu einem Besuche. der in ent- gegengesetzter Seite liegenden Zmutt. Die. geist- lichen Herren waren mittlerweile wieder abgezogen und hatten bis auf einige Franzosen das Feld ge- räumt, welche aus dem Aostathale über den Matter- gletscher hergezogen kamen, begleitet von zwei Führern jener Gegend. Einer jener Reisenden kam mit mir nach Zimutt, Die Strasse dahin ist wie im ganzen ‚Thale so vauh als möglich, ja. man käme beinahe auf die Vermuthung, Steine des Thales seyen absichtlich dahin geworfen ‘worden, damit sie recht holpericht ausfalle. Ausserdem fliessen alle Wassergräben nach .ächter Wallisersitte vor- zugsweise ‘über die Strasse weg, eingedenk des Grundsatzes, dass Kloake und Abzuggraben ja so- gar in manchen Städten schwesterlich neben ein- ander zu bestehen pflegen. An der Strasse wächst 158 hier Campanüla Cervicaria, Anthericum Liliago, Phaca älfina, unter den Lerchtannen Astragalus exscapus imit seinen ellenlangen und daumensdicken Pfahl. Wwärkelt, ‘deren Gebrauch in der Heikunde zu ver. kehiedenen Zeiten verschiedene Schicksale gehabt, hier zu Lande aber die betrübende Wirkung ha- ben wird, von den eifrig nachstellenden Wurzel. gräßern endlich gänzliche Ausrottung des schönen ünd in der Schweiz sonst seltenen Gewächses her- beizuführen. Am Rande der Wiesen zeigt sich hier Astragalus leontinus und Ozytröpis feetida DO. (Astra: task‘ ‘Halleri Al. J, welche bisher allen Kulturyer- sächen hartnäckig widerstanden haben soll, noch höher "hinauf endlich jenseits des ärmlichen Zmutt- weiler zwischen Sevengebüsche zart und schlank Aufsprossend: Phaca astragalina. Nachdem man seit Eintritt ins Vispachthal ununterbrochen auf Glimmerschiefer und seinen verwandten Gesteinarten fortgewandelt, wird man überrascht, jetzt auf einmal eine Schichte blendend weissen Kalkgesteines anzutreffen. Wie dieses hie: her gekommen, mögen Geognosten, welche ich hie- mit aufınerksäm machen will, erklären, denn ob- gleich man nun nicht mehr weiter gelangen kann, “ öhiie den hier von Westen sich herabziehenden Gu- fer des Sthönbühlgletschers zu betreten, welcher wehig Kafschlüss zu. ertheilen Keelgnet ist, so scheint doch däs jenseitige ; Gebirk, 's6 weit man blickeii kann, gleichfalls‘ hus Iuter Gfindierschiefer oder atiderm sogenähriten Urfels zu bästehen. Der Giötscher 159 füllt den engen Thalgrund gänzlich aus, und das daraus hervorguellende Zmuttwässer bildet einen hübschen Wasserfall. Weit erhabener jedoch stellt sich hier ‚das nahe Matterhorii dar; von seinen stei- ten Wänden hängen ungeheüte -Gletscherbänke her- . unter, ja, scheinen jeden Augenbliek herabstürzen ‚zu wollen. .' Weithin setzt sich sein breiter Fuss nach Osten, "umgeben von fisferi Waldungen (wo- von die nützliche und kräftig pe ' Äeventaiine (Pinus Cembra) ein Hanptbestandihe 3 st) und "Tüstern blickt, ‘in Erinnerung der geholten Schätze, das Auge des Sammlers hinüber nach dem hier sicht- baren Finelenweiler, am jenseitigen Stromgebiete wie ein Adlernest hängend. Doch vergeblich sucht es ein Gegenstück zum Matterhörn ; die Natur wollte den gleichen Strebpfeiler des Hochgeirges wie der Einbildungskraft nicht verschwenden, und formlos erscheint daher der Hintergrund von Finelen wie wohl wenige in der Schweiz. Bei und über Fi- nelen finden sich: Potentilla grändiflora, Draba frigida Saut., Hulchinsia brevicaulis Hppe. ,‚ Cera- stium peduncitätum Gaud., Sedurm repens Schl., Pe- dicularis rostrala, Carex approximata Hppe., Phleim commulatum 6d., Senecio 1- florus, Senecio incanus, Gnaphalium carpathicum Whibg., Achillea moschata, Arlemisia Mutellina, Hieracium alpicolum Schl. — angustifolium — glanduliferum Hppe. — Tanatum Vill., Achilles nana, Arnica Clusü, Campanula ceni- sia, Herniaria alpina, Phyteuma pauciflorum, Thlaspi Sylvii @d., Trifolium saxatile, Thalictrum fetidum, 160 Von hier geht ein Bergpfad über den Gletscher hinüber nach ‚dem von Sitten östlich heranziehen- den Eringer- -Thal (französisch Val d’Herance ge-. nannt), dessen oberstes Dörfchen Evolena in einer Tagreise erreichbar ist. Der Gletscher soll aber voller Schründe, veränderlich und daher misslich zu passiren seyn, wesswegen Reisende selten hier durchgehen. Noch schlimmer freilich. ist, dem Ver- nehmen nach, der aus dem Pellinathale über den Ollenpass westlich an den Dents blanches, vorbei- führende Weg, weicher. aufs, nämliche. ‚Thal stösst, denn im vorigen Jahre wollte sich nicht einmal ir- gend Jemand in Aosta zum Hinüberwandern mit - mir verstehen. Nichts übertrifft in der That die Rauhheit dieses östlichsen Theiles der penninischen Alpen, wovon Sylvius (das heutige Matterhorn) gleichsam den Flügelmann vorstellt. (Schluss folgt.) j U. Botanische Notizen.. „Flores tetrandri Hallero et Linnzo; sem- per tetradynami Oedero et Webero. R.” Vergl, Willd. spec. plant. IN. 8. 487. Cardamine hirsuta, Diese Widersprüche erklären sich dadurch, dass die erstern die ächte Pflanze dieses Namens vor sich, hatten, während die letztern die Cardamine sylvatica Link beschrieben, die auch Schkuhr un- ter dem obigen unrichtigen Namen abgebildet hat. Die oben angegebene beständige Verschiedenheit der Staubgefässe hätte allein schon den Verf. der Flora helvetica zur Trennung derselben veranlas- sen sollen. CHiezu Bbl. Nr, 3.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 11, ‚Regensburg, am 21. März 1537, I. Reiseberichte. . Ausflug ins Zermatt- Thal im Julius | 1836; von ı Dr. Brunner in Bern. (Schluss) Am dritten Morgen früh ging es nach der- selben westlichen Seite des Zermatt-Thales hin, jedoch nicht unmittelbar, sondern auf einem Um- wege. Wir näherten uns nämlich dem bald um- ständlicher zu schildernden Gornergletscher, um die Ostseite des Galenberges zu erreichen, welcher deutlich genug eben jenen östlichen Fuss des Mat- terhornes und mit ihm auch zugleich des pennini- schen Gebirges bildet. Die schünsten Alpenwiesen zierten seinen steilen Abhang, Orchis:conopsea, hin und wieder mit weisser :Blüthe, sehmückten :sie nebst zahllosen Büschen von OJrytropis: campestris und mehr denn handlange Schilde von. Botrychium Lunaria gukten befremdend aus dem dichten Alpen- rasen hervor: Bald zeigten ‚sich auch bier Oxry- tropis fietida, Phaca astragalina, Astragalus leonti- nus, Artemisia glacialis, die bisher bloss im Saas- thale gesuchte Primula longiflora (an feuchten Stel. len mit Prim.: farinosa untermischt) u. a, m. Flora 1857. ıı. L 162 Nuchdem’ wir dem -zu unsern Füssen ausge. breiteten zackigen Gornergletscher den Rücken zu- gewandt und jenseits des Grabens, welcher den Galenberg vom. eigentlichen Gletschergebirge trennt, um das Wasser eines andern höhern Gletschers durchzulassen, den Weg nach dem St. 'Theodul- Passe, welcher längs der Ostseite fortläuft, verlas- sen, um gen. Westen zu steuern, erreichten wir jenen binnen einer halben Stunde ziemlich steilen Steigens. Gerade.vor. uns das Matterhoru und vor demselben eine ganz neue, nicht geahnete Glet- scherwelt begrenzte die schmale : Aussicht. Jetzt müsste der ganz flache Gletscher überschritten wer- den, welches aber, da er ohne trügerische Schnee- brücken und von wenigen Spalten durchfurcht war, binnen einer Viertelstunde ohne Schwierigkeit von statten ging. Nach jenseitigem ebenfalls steilen Klimmen an einer trockenen Graswand, reichlich besetzt mit woöhlriechendem Satyrium nigrum, ge- langt man auf die Höhe der Gräte des Galenber- ges, welcher aber ‚bier den Namen Schwarzseeberg führt, von einem finstern kleinen Bergsee auf der Nordseite des Gebirges,: welchem aber eine nahe, niedrige Felsspitze .den Anblick des Matterhornes völlig: entzieht, so schön auch die übrige Aussicht ins tiefe Zmutthal,. über die dortigen Gletscher, einen Theil des: Hauptthales mit dein Dorfe Zermatt selbst und’endlich die. nördlichen Alpenspitzen bis an die feruen Berneralpen hin sich darbietet. Am schwarzen See kommen vor: Oszylropis cyanea MB., ‘163 Phaca lapponica Wahl. Arenaria recurva All., Phy- teuma pauciflorum, Carez incurva Lighif. — appro- zimata Hppe., Avena subspicata, Achillea ana, Ar- temisia glacialis; Artemisia spicala, Centaurea: phry- gia L., Hieracium: angustifolium Hoppe. in consor- tio H: piloselloidis Vill. B.: acutifolie Gaud., Col- chicum .alpinum, Anemone: fragifera,.. Ändrosace car: nea, ‘obtusifolia,; Arenaria mutronalta,; Oxytropis fe- tida, Phyteuma: ellipticum Poöir: -- u BL Während wir bier unsern Proviant mit.'geseg- netem Appetit, ja Hunger, verzehrten, kam von der andern Seite her ein anderer Botaniker, statt mit Blechbüchse mit einem auf der einen Seite mittelst Bindfaden locker zusammengehaltenen oben und vorn aber oflenen dünnen Carton versehen, den .er also unter dem’ Arm zu tragen. gezwungen war, um die bloss abgerupften Pflanzen wie Kraut und Rüben durcheinander hineinzuwerfen. So. sehr mich die Art’ des Pflückens über die fernere Erhaltung der so seltenen Arten dieser Gegend beruhigte, so stutzig wurde ich über diese. neue Aufbewahrungs- weise, denn, dachte ich, entweder ‚waren wir, .die uns bisher mit Büchsentragen kreuzigten, wahre Tröpfe, oder der Herr mit seinem Grasbögen, ist auf ganz unrechtem Wege, "Um ‚den Schwarzsee herum . wächst die zwer- gige ‚Spielart des Ranunculus glacialis, einige. ban- dert Schritte weiter aber eine. der seltensten und . schönsten Pflanzen dieser- Tbäler, der Ranunculus rutefolius auf den durch Schneeschmelze:angefeueh- L2 7 \. 164 tefen,. sunft abhängigen: "Wiesen in grossem Ueber- fluss, und. etwas weiter der freilich weit gewöhn- . lichere Ban: pyreneus angustifolius uniflerus (des- sen mehrblumige_'Spielart R. pyr. planlagineus da- gegen drüben in Finelen zu suchen) Von hier aus oder .inmittelbar von seinem Fusse aus erscheint jetzt wieder das Matterhorn, doch nunmehr durch Verkürzung des Gipfels gleich einer auf der. Fläche gekrümmten Messerklinge oder vielmehr Horne, und droht jeden Augenblick aufs. Thal .hinabzu- - stürzen, so fest auch sein Felsenfüss ist. Bepan- “ ert ‘mit Gletscherä‘ bietet:‘es hier:.;seine . weisseste Seite:dar, und wäre es überhaupt möglich, es:zu ersteigen, so geschähe diess wohl am ehesteri von hier aus. Will man nun den Fuss des Matterhorns wei ter. verfolgen, so gelangt man zum Stockberg,, wel- cher das Thal begrenzt. Wir aber zogen nunmehr bergunter, bis: wir den ehrwürdigen Arvenwald am Fusse. desselben erreichten, unter dessen ischattigen Zweigen; welche: ‚Tausenden ven’ Rhododendron, Söuriffaga cuneifolia und Arbutus Uva ursi.in sehön- ster ‚Blüthe Obdach..geben, wir ganz gemächlich mad.bes-noch guter Tageszeit i im fi eandlichen Pfarr- hause wieder eintrafen.. »' BE «5 »Der,vierte und:letzte: Ausflug‘ galt a dem. Mike pankte, ‚der gansen';dasigen. Gletscherwelt, dem Bi fel- oder 'Refelsiseke:' Von‘ Zermatt: schreitet man eine--Weile auf: der. Strässe.nach Finelen fort, wen- det. sich: .alsdann aber, indem .man das:gleiehnamige } 165 Gletscherwasser passirt, rechts und gelangt sogleich in einen weitläufigen Arvenwald, wo Stämme : von 4 Fuss Durchmesser nichts Ungewöhnliches heissen. Gleich überhalb der steilen Waldregion ‚holte uns der gestrige. Grasbogen-Botaniker mit einem Fran- zosen und seinem Führer ein, und so war denn die Gesellschaft auf sechs Personen, drei Reisende und drei Bediente, mein Träger 'nämliek machte lie- ber alle Ausflüge als Dilettant mit, als im Pfarr- hause zurückzubleiben, angewachsen. Statt ‚wie gestern am westlichen Rande, stiegen wir jetzt am östlichen des Gornergletschers hinan; wie gestern entzückten uns auch jetzt die herrlichen reinen Eis- “pyramiden mit ihren sapphirblauen Schatten, wel- chen ich keine als etwa diejenigen des Bossonglet- schers im Chamonixthal an die Seite oder etwa vorziehen könnte. Hier aber steigt man weit höher als am Galenberge und übersieht daher nicht bloss den Gornergletscher, sondern über ihm das weit- läufige Schneefeld, durch welches der höchste Pass der alten bekannten Welt (Coder- besser Europens) hart am Fusse des Matterhorns nach St. Theodul und von da in's Gressonay-’Thal in Piemont führt. Doch über dem Entferntern das Nähere nicht zu vergessen, wie in dieser Welt so häufig geschieht, _ bemerke ich, ehe. ich weiter schreite, dass das Un- terholz des Hochwaldes durchweg Rhodadendron bildet, dass auf den Weiden oberhalb Ornithogalun minimum und Anthericum serolinum in Menge vor- kommen,'an feuchten Stellen auch hin und wieder, 166 f jedoch sparsam, Anemone fragifera angetroffen war. de, sonst aber die hiesige Vegetation (zweifelsohne des. geringen Vorrathes an Bächen. und Quellen wegen) auffallend dürftiger und einförıniger als am gegenüher liegenden Galenberge sey. Ist ınan end- lich vor dem Rifelhorn angelangt, so entfaltet sich eine. bewundernswürdige Gletscherwelt. Wie ein ungestümes Meer, im Augenblick des- grössten Auf. ruhrs von Frost gefesselt, 'starrt der. sichelförmige Gornergletscher -hinan,' und das Matterhorn, diese proteusartige, nie genug besungene Pyramide, hat jetzt. eine furchtbare Nadelform ‚angenommen, wel. che sich, je höher man steigt, in gleichem Maase zu verlängern scheint. Zahllose Löcher im Boden zeugen von der Menge der hier hausenden Mur- melthiere, welche im August und September, wann sie am fettesten sind, geschossen werden, und häufig, besonders bei bevorstehendem Regen, siebt man sie vor ihren Löchern sitzen, und einander durch grel- les Pfeifen vor der. herannahenden Gefahr warnen. Auf dem Rifel kommen vor: Andrasace .pennina, oblusifolia, Arnica Clusi, Carex hispidula, membro- nacea Hppe., nigra AU., Draba hirta Gaud., Gen- tiana glacialis, Herniaria alpina, Lychnis alpina, Phyteuma pauciflorum, Potentilla frigida, Sazifrage Seguieri, Thlaspi Sylvi Gd., Cerastium latifolium subacaule, Fesluca: ziolacea, Lepidium: brevicaule. Nach eingenoinmener Erfrischuug am Rande ei- nes waunderhellen Baches, wo Azalea procumbens mit ihren scharlachrothen Blüthen- den. Felsboden 167 stellweise schmückt, im Anblick der erhabensten Natur, die sich denken lässt, liessen uns die bei- den Führer nach der eigentlichen Rifelhöhe, wo ein See hinter dem Horne liegt,. vorangehen, um an des letztern südlicher Felswand, an halsbrechender Stelle, die seltenste aller hiesigen und wohl auch aller Alpenpflanzen, Phyteuma humilis Schleicher aus den Felsritzen hervorzukratzen. Die Erndte, auf welche wir ziemlich lange harren mussten, fiel etwas kärglich aus, nicht allein rücksichtlich der Menge, sondern auch der Grösse der Exemplare ; zum Verpflanzen war, der beinahe mangelnden Wurzeln wegen, fast keines geeignet, und erwäge ich die noch vor 9 Jahren in Zermatt angekauften ohne allen Vergleich ansehnlicheren Exemplare, der “ häufigen, fast alljährlichen Besuche des gewiss nicht schonenden Pflanzenhändlers Thomas, den Handel, welchen Alt und Jung in, Zermatt mit Pflanzen treiben, so ist es bloss die schwere Zugänglichkeit des Standortes, ‘verbunden mit den unerschöpflichen Fortpflanzungsmitteln der organischen Natur, welche meine Besorgniss wegen baldiger gänzlicher Aus- rottung dieser Pflanze einigermassen besehwichtigt. Beim Gornersee verliessen uns jetzt unsere Begleiter, der eine, um mit dem Führer nach dem Finelengletscher und der Finelenalpe im Norden des Rifels zu gehen,. der Franzose, um auf dem nämli- chen Wege wieder umzukehren. Ich mit meinen beiden Männern dagegen wollte lieber gleich alles durchnebmen und setzte den Marsch his an’s Ende 168 des Rifels fort. Hier ist, je weiter man kömmt, alles chaotische Verwirrung ; das Rifelhorn scheint hier mit dem fernen Vervin (Matterhorn) um die Höhe wetteifern zu wollen, indem es ihm keck zur Seite tritt; jedoch mit-sehlechtem Erfolg, denn die Riesennadel verlängert sich im gleichen Maasse als des Nebenbuhlers Uebermuth. Südwärts von ihm flacher, niedriger, jedoch blendend weisser Schnee- rücken, bloss von zwei hervorragenden schwärz- lichen Felsen unterbrochen, welche die Richtung des Passes dem Wanderer bezeichnen, dann der kleine, Cervin von unbedeutender Höhe, hierauf, nach schmalem Sattel, das Breitliorn (von welchem ich ungewiss bin, ob es nicht vielleicht die sogenannte Aventinaspitzen der Aostaner sey), ein abermaliger Sattel und jetzt, der gewaltigste von allen, der hier bloss in der schmalen Seite gesehene, kammförmig sich nach Italien hinziehende Monte Rosa, worauf sich das Gebirg abermals verflacht, um im Osten in den schon erwähnten ‚Hintergrund des Finelen- ihales überzugehen, nachdem es sich noch einmal in’s vorstehende Gornerhorn erhoben, Am Fusse der genannten Bergkette, deren Existenz sehr viele ge- wöhnliche Bereiser unseres Hochgebirges kaum ahn- den und eigentlich bloss Botaniker so nebenbei ken- nen lernen, erstreckt sich, in sichelförmiger Gestalt, der gewaltige Gornergletscher anfangend am Fusse des gleichnamigen Hornes mit Gletschersee von dunkelblauem Colorit (nächst den Buchten der Baf- finsbay wohl so ohngefähr dem winterlichsten na- 169 türlichen Wasserbehälter),; der gemeinschaftliche Tribut jener furchtbarsten Alpenwelt, welche Hel- vetien yon Hesperien scheidet und wogegen alle andern Wälle Maulwurfshügel genannt zu werden verdienen, Die Oberfläche des Rifels ist steinig und fast: ganz nackt,. Bloss magere Schaafweiden enthält er, aber herrliche Widder mit dichter weisser Wolle, wie ich sie selten sah, leisten den Beweis, dass ihnen das ınagere Futter ebenso trefflich behagt, als den Schaafen des nackten Faronfelsens hinter Toulon die. ihrer köstlichen Sahne so zusagenden Lavendel- und Rosmarin- Stauden. Die einzige Pflanze, welche wir, wieich in Wahr- heit bezeugen kann, auf den obersten Gipfeln des Rifels in Blüthe angetroffen, war die eben so schöne als seltene Aretia pennina. Die nördliche Aussicht von deren Standorte .aus ist aber nicht minder in- teressant als die eben geschilderte südliche. An- fangend vom Zusammenhange des Gornergletschers mit dem von Finelen, welcher von hier aus seiner gesammten Länge und Breite nach überschaut wird, erheben sich hinter demselben die vorerwähnten Täschberge, von denen sich die Finelenalpe süd- wärts herabsenkt, und vorn wie Pünktchen ihre Alpenhütten sehen lässt. Dann folgt die Unterbre- chung des nach Norden hinaus ziehenden Haupt- thales; jenseits. erhebt sich die westliche Kette, de- ren höchste Spitze, das Weisshorn, nach neuesten trigonometrischen Messungen das Matterhorn: um 170 ein paar hundert Fuss an Höhe übertreffen soll mit seinen Firnen und Gletschern. Nun das schon be. schriebene Zmutt-Thal mit seinen Gletschern und das Matterhorn, hinter welchem andere Firnen nach dem Gornergletscher herunter schauen. Und am Zusammenfluss, ja im Mittelpunkte aller dieser Wın- der, in unermesslicher Tiefe — das freundlich grü- nende Zermatt! Das Hinuntersteigen geschah auf weit beschwer- licherem, steilerem Pfade, als das Hinansteigen. Zahllose Exemplare von Salyrium nigrum schmück- ten hier den Rasen hart überhalb dem Walde; sonst stiess mir nichts besonders Bemerkenswer- thes an Pflanzen auf, und ich fühle mich wirklich gedrungen, den Rifelberg, diesen Gebirgsstock mit- ten zwischen Gletschern, zwar für ein wundervol- les Panorama, sonst aber für ein fast eben so pflan- zenarmes Gebirge zu erklären, als den südlichen Aetna, wozu, wie hier, die isolirte Lage vielleicht mehr beitragen dürfte, als man im ersten Angen- blicke denken sollte. Die Aufgaben meines Aufenthaltes in Zermatt waren nunmehr gelöst. Gerne wäre ich freilich mit den beiden Aostanerführern hinüber nach Breuil gewandert, und auf den dortigen Felsen die äus- serst seltenen Saponaria lutea, Valeriana_celtica, Silene valesiaca (meine alte Bekannie von Mira- bocco im Lüzerne Thal des westlichen Piemonts her) zu pfücken und Sempervivum, globiferum mit- zunehmen; allein die vielen eingesetzien lebenden N | iR 71 Pflanzen, die heisse Jahreszeit und der weite Heim- weg belehrten mich eines andern, Am 16. Juli früh verliess ich Zermatt, beglei- tet von herzlichem Abschiede des wackern Pfarrers, ‚welcher mich um höchst billigen Preis so vortreff- lich bewirthet und seiner Haushälterin, welche mit seltener Thätigkeit und Gefälligkeit unsere billigen Wünsche erfüllt hatte, hielt über Mittag abermals beim Pfarrer von St. Niklas an und traf nach zei- tig Abends am Ausgange des Thales zu Vispach ein, ohne auf der ganzen sechstägigen Excursion auch nur ein Tröpfehen Regen erhalten zu haben. Nach dreitägigem forcirten Marsche, begünstigt von kühler Witterung und wohl verpackt, trafen meine lebenden Gewächse zu Bern in einem Zu- stande ein, welcher Jedermanns Zufriedenheit er- weckte und die Sammlung von Alpenpflanzen um ein Namhaftes vergrösserte. Obgleich das St. Nikolaus-Thal sowohl als das- . jenige von Saas keineswegs unter die unbekannten, ja im Gegentheil von Jahr zu Jahr mehr unter die bereisten Gegenden unseres Hochlandes gehören, feirtt es zur Zeit noch an einem richtigen Grund- xiss. Hievon überzeugte ich mich bereits im Jahr - 1829 in Bezug auf Saas und nun anch auf Zerinatt. Sogar die. neueste Karte der Schweiz von Wörl ist in Bezug auf diese Gegend, der vielen Unrich- tigkeiten wegen, für Reisende, welche die Gegend mehr wie bloss durchrennen wollen, völlig un- brauchbar. Es wird daher ein sehr verdienstliches 172 Werk der Walliser Geographen seyn, dieses so merkwürdige Thal ihres Kantons möglichst genau zu trianguliren und in Stich erscheinen zu lassen, Auch die schweizerische naturforschende Gesellschaft dürfte sehr wohl daran thun, bei beabsichtigter Redaction einer neuen Karte diese ganze Bergkette ihrer besondern Aufmerksamkeit zu würdigen. @eo- gnosten mögen das ihr Fach besonders Betrefiende an passendem Orte darstellen, eben so auch Zoo- logen. Ueber Pflanzen gibt Gaudin im geogra- phischen 'Theil seiner Flora helvet. die. ausführlich- ste Nachricht, was um so. nöthiger ist, da sich Mu- rith’s Guide du botaniste en Valais durch ‚unrich- tige sowohl als höchst mangelhafte Angaben längst überlebt hat. Ich trachtete bloss, das Resultat. mei- ner eigenen Beobachtungen im kurzen Zeitraume von 6 Tagen in diesen Blättern niederzulegen, nieht aber masste ich mir an, jenes reiflich durchdachte Verzeichniss durch nothwendig unvollständig aus- fallende Kataloge entbehrlich zu..machen.. Macte lector! et hoc forsan tandem meminisse juyabis!! UI. Notizen zur Zeitgeschichte aus Schweden. Professor Fries in Upsala hat eine. „Flora scanica” nach einer eigenen natürlichen Methode herausgegeben, welche er durch eine besondere Clavis anwendbarer zu machen gesucht hat. :.Diese Flora bildet den Anfang von einer Reihe Special- floren über die verschiedenen Provinzen Schwe- j ' - 175 dens,.von welehen einige ‚schon grösstentheils aus- gearbeitet, ändere noch nicht angefangen sind, von denen: aber „. mit Ausnabme ‚von Areschougs „Flora: Gothoburgensis,” keine: noch erschienen ist. — Prof. Fries: hat gleichfäls: in Upsala herausge: geben: eine. Menge: .hotanischer "Abhandlungen in Form: von ‚Dissertafianen, «von. ‚welchen hier nur einige. :angefühst werden: sollen: „Synopsis ;generis Lentinerum ;” „.generis Boleti illustratio 5’ „de: histo- ri‘ naluralis. studio conlroversie p. I-ma;” ‚„Spiei: legium: plantarum negleclarum, .decas 1-ma ;” Anteck- ningar öfver de i Sverige vexande ätlige Svamper, p. 1-8. (Bemerkungen über die in Schweden wachsenden! eskbaren Schwämme); „Om pilplante: ringar och dessas vigs-för landhushaollningen p.I— 2 @von ‘den: Weidenpflanzungen. und deren Wichtig- keit für die Landwirthschafi); -„Bolaniskt antiqua- risk ewcirsiönes: den: första:öfver Grekerres Nymı phaacger. p. :1+=8...(botanisch- antiquarische Excur- sionen: die..erste:.über.:die. Nympbäaceen der Grie- chen):w! s!'w. Unter Aufsicht. des Prof. Fries wird. auch : eine. Sammlüng gefrockneter.. Pflanzeiı herausgegehesi,:unter dem Titel: ,,Herbarium nor- male : plantarın . rariorums et‘ crilicarum Suecie,” wovon: der erste Fascikel, enthaltend acht Decaden schonischer: Gewächse, mit:dem Schlusse des Jah- res 1835, von dem Candidaten der Philosophie Rin- giue..in Lund. herausgegeben worden ist. Der- selbe, ein junger, kenntnissreicher Botaniker, be- schäftigt sich gegenwärtig mit dem Ordnen eines 174 neuen Fascikels, der ungefähr eine gleiche Anzahl Gewächse enthalten und .in Upsala bald. mit einer Centurie von Pflanzen der nördlichen. und mittle- ren Provinzen ‚Schwedens herausgegeben werden wird. Die Exemplare-sind ausgewählt und instrue- tiv, dabei sehr gut conservirt,. so, dass diese Samm- lung ‘im Werthe wetteifert‘ mit den meisten aus- ländischen, obgleich die Pflanzen im Allgemeinen ausser Schweden nicht so selten sind. Der Preis ist zu einem Thaler ‚Schwedisch Beo. (ungefähr ein halber ‘Thaler. Preas;).. für jede T Deeade be- rechnet: : © # '. Der jüngere Agar dh. ist kürzlich zum \Adjune- ten der Botanik und Oeconomie bei. der 'Universi- tät Lund ernannt worden. Derselbe hat seine Reise in das Ausland angetreten.. Diese wird. zwei Jahre dauern und er wird auf derselben England und Frankreich, vielleicht-auch einen Theil der 'nörd- lichen Küsten Afrika’s besuchen,. um die Algen an den Küsten dieser Länder zu untersuchen. Ob die von dem Bischof Agardh beahksich tigte ‚Herausgabe eines „Conspectus regni. vegelabi- lis,” als dritter Theil seines Lebrbuchs, zw Stande kommen wird, ist sehr zu bezweifeln, indem der- selbe seine ganze botanische Bibliothek, mit Aus- nahme, der algologischen Werke, welche: er seinem Sohne: geschenkt hat, vor seinem Abzuge von Lund an die dortige Universitäts. Bibliothek für tausend Thaler‘ Schwedisch Bco. verkauft hat, welcher die- selbe auch bereits einverleibt ist. 175: Das Herbarium des verstorbenen Aspegren, Verfassers der Flora von Blekingen, hat der Dr, Lindblom für 300 Thaler Schwed. Beo. gekauft. Es enthält ungefähr 7000 Phanerogamen und 1200 Kryptogamen. Derselbe beabsichtigt eine neue Fiora von Bleckingen, nach der Methode des Prof. Fries, herauszugeben, welche eine aus der oben erwähnten Reihe der Provinzial-Floren bilden wird. ‘Der Candidat der Philosophie Areschang, ein:eifriger und kenninissreicher Algolog, hat eine Sammlung getrockneter seandinavischer Algen her- auszugeben angefangen und wird zu diesem Behufe in diesem Jahre die norwegischen Küsten besuchen. Zu der durch Agardh’s Ernennung zuu Bi- schof erledigten Professur der Botanik an der Uni- versität Lund sind von der Universität vorgeschla- gen: Prof. Fries in Upsala, Prof. Zetterstedt, bisher Demonstrator botanices an der Universität Lund, und der Adjuncet Dr. Med. Bruzelius. Wahrscheinlich wird aber Fries auf seinen Platz verzichten und einer der andern Bewerber um diese Stelle, welche nach dem 'Fode des Dr. Ahntelt noeh derDr. Lindblom und der jüngere Agardh sind, Friesens Stelle auf dem Vorschlage einnehmen. Am 1. Jan. d. J. starb in Lund der Dr. phil. Ahnfeld, Privatdocent an der dortigen Universi- tät, ein eifriger und kenntnissreicher Botaniker, in der Blüthe seiner Jahre an der Schwindsucht.. Er war ein Schüler von Fries und mit diesem bis‘ zu seinem 'Tode durch die innigsten Bande der . . 176 Freundsehaft verbunden. Im Frühjahr 1833 übernahm er eine, Hauslehrer- Stelle in Greifswald bei einer schwedischen, adeligen Familie, die er ‘bis zum Herbste 1835 'bekleidete und sich während dieser Zeit:eifrig: mit Botanik, besonders Mooskunde, be- schäftigte. Im November 1835. machte er eine Reise nach Zund, um sich um die ebeu an der dortigen Universität erledigte Professur der. Botanik zu be- werben, das vorgeschriebene botanische Specimen herauszugeben und sich der gesetzlichen Disputa- tion zu unterziehen. ‘Ein schon längere Zeit ihn belästigender, von ihm aber leider! wenig beach- teter..Husten nahm während seines dortigen Auf- enthaltes einen sehr gefährlichen Charakter an. Für diessmai wurde jedoch die Gefahr noch abgewen. det und er kehrte im August v. J., scheinbar ge: sund, in seine frühere Stellung hier zurück. Mitte October erkrankte er jedoch abermals gefährlich, so.dass er kaum mehr in sein Vaterland . und in die Arme der Seinigen zurückzukehren vermochte, trotz deren sorgsamer Pflege die Krankbeit diess- mal einen sehr schnellen Verlauf nahm und sach kurzer Zeit mit dem Tode endigte. Sein Scharf. sinn, seine vortreffliche Beobachtungsgabe und seine ‚Liebe. zur Botanik berechtigten zu den schönsten Hoffnungen, seine Bescheidenheit und Anspruchs- losigkeit aber erwarben ihm die Liebe und Ach- tung, Aller, die'ihn kennen .lernten. Greifswald im Febr, 1837. Dr, Hornschuch. Allgemeine botanische Zeitung. | r—— Nro. 12: Regensburg, am 28. März 1837. 1. Original - AbhandInngen. . Beinerkungen über Erysimum Tanceolatum R. Br., E. ochroleucum DC., rheticum DC. und pumi- um &aud.; von Apotheker Guthnick in Bern: 1, dem rühmlichen Eifer, Alles nach reiflicher Prüfung zusammenzuziehen, was ‘andere; Schrift- steller zu grosser Verwirrung der Arten leider nur ‚zu 'oft.ohne Grund auseinander gerissen haben, hat der berühmte Herausgeber der. Flora germanica und Synopsis flor. germ. et helvetic., Hr. Prof. Dr. Koch, Erysimum ochroleuceum DC., rheticum DC. und helvetieum DC. zusammengezogen, und führt wie DeCandolle in seinem Systema naturale Erysimum pumilum Gaudin als Synonym von Ery- simum lanceolatum R. Br. auf. - , Vou Erysimum lanceolatum. R. Br. liegen mir übereinstimmende Exemplare ‚aus dem . Caucasus, Bannat und Thüringen .vor, und alle stimmen mit der genauen Beschreibung von Koch in oben an- geführten. Werken überein; nur ist es weder von den jetzt. lebenden Botanikern der Schweiz, noch ‚von dem fleissigen Pflanzenhändler Hrn. E. Tho- mas, noch endlich von dem sel. Gaudin in der . Flora 1857. ı2, M 178 Schweiz selbst gefanden worden; daher und aus unten folgenden Gründen Erysimum pumilum Gaud. als Synonym von Erys. lanceolatum R. Br. zu strei. chen ist. Ich will.nur der erwähnten Beschreibung von Erys. lanceolatum von Koch beifügen, dass der Stengel beblätterter (gleichförmiger).ist, hingegen bei Erys. helvetic. die Blätter constant in weitern Zwi- sehenräumen sich vorfinden, eben so sehe. ich we- der an meinen Exemplaren, noch an denen zweier anderer. Herbarien, diese ästig, wie wir beständig an Erys. helvetie. excl. var. pumil. finden. > Wenn nun aber Koch Erys..,heivetic., rheti. cum ':und' ochroleucum .DC. in seinem E. palleni vereinigt, so stimme ich in die Zusammenziehung von Erys. heltelic. und rheticum ein, denn die vor mir liegenden Exemplare von Erys. rheticum sind nur durch etwas längere Blätter und ein grüneres Ansehen yon Erys. helveticum verschieden, .daher wahrscheinlich. nur. Schattenform von letzter; hin- gegen nicht in die Vereinigung dieser beiden mit E. ochroleucum DC, , wovon wahrscheinlich S chlei- cher nie gute instructive Exemplare oder gar fal- sche Hın. Prof. Dr. Koch eingesandt haben mag. E. ochroleucum DC., das sich in der Schweiz nur auf dem ‚Juragebirge, und vorzüglich auf dem Chasseralle und Creux du Van auch der Döle vor- findet, von dem ich vollständige Exemplare meinem Freunde, Hrn. Shuntilewortb, der sich die Pflan- zen-Erforschung des Jura vorgesetzt hat, verdanke, . anterscheidet sich nicht allein durch .,‚fol. remote 179 dentat.” von Erys. helvetic., söndern durch eine minder faserige Wurzel, durch minder ästigen, kräftigern, mehr und. schärfer: kantigen Stengel, durch breitere, ‘mehr :zugespitzte;; scharfgezähnte Blätter, ‘deren: Seitenrippen deutlicher und nicht so mit 'einer filzartigen Bedeckung. versehen sind, wie bei Erys. helvetie.; auch’ bilden sie über der Wurzel selbst nicht‘ den Busch von Blättern, wie bei Erys. 'helvetie.,; sondern sind immer: in. ein und meh- rere Büsche (cespites) neben der Wurzel abgeson- dert, die Blüthen sind in allen Theilen länger und grösser, frisch auch wohlriechend, der Blüthenstiel dicker und kantiger, die Schoten sind kräftiger, länger, dieker und scharfkantiger, und bei den Sa- men bauchig werdend; der Griffel:ist bei den voll- kommen ausgebildeten Schoten um zwei Linien verlängert. a j Diese Pflanze findet sich, wie: gesagt, nur auf dem Juragebirge, über 3000° höch, und ich habe . mit meinen Freunden auch nicht ein Mittelglied an der Südseite des St. Gotthards, und besonders im ganzen Wallis, wo ich das Erys. helvetic., bis auf die Berge über dem Nikolaithale verfolgte, gefun- den; Erys.- ochroleucum wächst in grobem Stein- gerölle, Erys. helvelic. am Wege im obern Wal- lis ete, und im Flusssande, und auf den Bergen im "Glimmersande,: wo es in den untern 'Thälern “ kleine quasi Gesträuche durch die aus der Wur- zel gehenden Aeste bildet. Wir kommen nun zu Erys. pumilum Gaud,, M 2 180 das von DeCandolle als var, minor zu Erys. lanceolatum R.. Br. und eben so von Koch gezo- j gen ist: Diese Pflanze nun liegt mir ebenfalls vor, und besonders sind. die mit ausgebildeten Schoten von Thomas üher Zermatt, und die vor mir lie- genden am Fusse des Matterhorns und auf dem Finelen von meinen Freunden, den Herren Oberst Brown und Dr. Brunner, gesammelten Exemplare dieserZwergariganz übereinstimmend (worunter noch eins vom sel. & au dinselbst mir mitgetheilt sich befin- det), so dass man. dntlich die Zwischenglieder von den ini Thale gewachsenen grössern Exemplaren des Erys. helvetici bis zur kleinsten Form desselben, des von Gaudin aufgestellten E. pumili verfolgen kann, daher auch diese als variet. minor E. helvetiei DC. ange- sehen werden muss, deren Blätter übrigens von dem Verkehrteiförmigen bis zu 12 Linie Breite abwech- seln, auch ist die Länge des Griffels so veränder- lich, dass von ihr kein Unterscheidungszeichen ab- zunehmen ist. Zum Schlusse seize ‚ich noch das von meinem Freunde, Hrn. Shuttleworth in „Jardines Ma- gazine” über obige Pflanzen Geschriebene, welches er mir so eben in Abschrift freundschaftlichst mit- theilte,. bei: „Erysimum helveticum DC. fl: franc. — System, I. -p. 501, Gaudin fl. heivet. Vol. IV. fig. 368. Rchbach |. exe. Nr. 4395. E. pallens Koch etc. Ab hac specie abunde differt Erys. ochroleu cum DE. 1. eit. Botan. gallice L 46. Gaud. A. 181 helv. IV. 366. Reichbach I. c. Cheiranthus ochro- leucus Hall. Dec. Syst. et Prodr., Cheir. decumbens Schl. caulibus decumbentibus, ramosis, foliis den- tatis denticulatisve, caulinis latioribus petiolatis gla- briuseulis; floribus facile sepe!) duplo majoribus, odoratissimis, petalis citrinis ochroleucisve longe stipitatis, siliquis daplo longioribus latioribus sub- torulosis in stylum angustum ad duas lineas lon- gum attenuatis. — Non intellige, qua ratione cele- berr. Koch in Deutschl. Flora IV. 694 et nuper- rime in Synops. p. 53. has species sub nomine Erys. paliens Hall. fil. conjunzit. Erys. ochroleucum tantum in saxosis Jurassi (an oben angegebenen Lokalitäten!) occurrit. Erys. pumilum Gaud. helv. IV. 365, Cheiran- thus alpinus Schl.! vix ab E. helvetico DC. differt. Stylos nemper evidentes et vix breviores inveni. Me judice, mera forma nana alpina E. helvetici est.” Möchten andere Botaniker, welchen Gelegen- heit, Zeit und Musse zu Gebote stehen, eben so mit einigen andern zweifelhaften Arten der Erysi- "mum-Gattung in der freien Natur genaue Beobach- tungen anstellen und sie bekannt machen! U. Gesellschafts- Versammlungen. Sitzung der Kön. botunischen -Geselischaft am 6. Febr. 1857. Director Hoppe eröffnete dieselbe mit folgen- dem Vortrag:. „Wenn in neuern Zeiten von der Gattung Sempervivum noch neue Arten in den Alpen von 182 Süddeutschland entdeekt*) auch noch andere Ar- ten, so wie von der Gattung Sedum _**) . vermu- ‘ thet wurden, so möchte solches eben nicht sehr zu _verwundern seyn, da es im Gebirg nicht im- mer thunlich ist, das Buch zur Pflanze zu tra- gen, und die Arten dieser Gattung, in den Herba- rien so sehr entstellt sind, dass von ihren charak- teristischen Kennzeichen kaum noch etwas aufzufin- den seyn dürfte, auch stets ein guter butanischer Blick erforderlich ist, um. die Unterschiede dieser nahe verwandten. Pflanzen, die nie neben einander "wachsen, schnell aufzufassen. Wenn aber von einem ausgezeichneten, meh- rere Schuh hohen Strauche, der noch dazu ‘durch seine wahrhaft schönen Blüthen Jung und Alt in die Augen fällt, von Kennern und Nichtkennern gepflückt und von jedem Botaniker auf der ersten Gebirgs-Excursion eingesammelt und erkannt wird, zu unserer Zeit noch neue Arten entdeckt werden, so möchte es fast an das Unglawbliche grenzen. Freilich dürfte mancher Botaniker in Zweifel gera- then und unbedenklich von Varietäten sprechen, wenn ich das obige auf Rhododendron anzuwenden suche, desshalb dürfte die Sache einer nähern Dar- legung werth seyn, wozu ich zuförderst eine kurze _ Geschichte vorauszuschicken erachte, : Als es vor ungefähr dreissig Jahren noch Mode *) Sempervivum Funckil in Flora 1832. S. 1. und Semper- , vivum Braunü in Sturm’s Fl. H. 67. -##) Flora, le. 8. 5. 1855. S. 306. x 185 war, bei den verbis magistri zu schwören und man alle vorkommenden Pflanzen in-denLinne&schen _ Schriften zu finden vermeinte, da suchte man auf den botanischen Excursionen auch nur nach Rh. hirsutum und ferrugineum. Man fand sie leicht und bestimmte sie .noch leichter, da die Unterschei- dungszeichen schon durch: die Trivialnamen ange- deutet wurden und in dei Blüthen- und Frucht- theilen kaum wesentliche Verschiedenbeiten .statt- finden. Nachdem ich für meinen Theil auf. solche Weise das Rh. hirsutum schon im Jahre 1798 am Kapuziner- und Untersberge bei Salzburg einge- sammelt hatte, wurde mir solches erst einige Jahre später mit Rhododendron ferrugineum zu Theil, als ich früh genug nach Heiligenblut gekommen war, wo es am. Wege zur Pasterze einen ganzen Wald bildete. Noch ein paar Jahre später hatte ich um- ter meinen getrockneten Pflanzen eine ausgezeich- nete Form von Rhododendron wahrgenommen, die ich in meinem Herbarium unter dem Namen Aho- dodendron latifolium eintrug und damals auch Hrn, Hofrath Schrader in Göttingen und Hrn. Prof.. Kunze in Leipzig mittheilte. Da ich jedoch den Standort nicht genan genug gemerkt hatte, und .die Pflanze späterhin mir nicht mehr'vorkam, so wurde sie fernerhin auch unbeachtet gelassen, Indessen hatte Hr. Prof‘ Tausch in der Flora von 1836, Nr. 3..eine neue Art (Rh. intermedium). bekannt gemacht, weiches mich allen Erustes zu einer er: nenerten ‚Forschung "bestimmte. Zwar war. diese 184 b Art nur nach vor mehreren Jahren gesammelten Exemplaren bestimmt. worden, und auch ihr Trivial- name schien auf keine grosse Verschiedenheit zu ‚deuten, was mich jedoch nicht ‘hindern konnte, mein Vorhaben -auszuführen. Aber welch arges Schicksal wurde mir zu- Theil, als ich nun zu An- fang Juli an Ort und Stelle angekommen war, und die ganze Hecke von Rh. ferrugineum nicht anders als im verblühten Zustande antraf; doch bald besann ich mich, dass es hier mehr auf Unter- schiede in Blättern :als in. Bläthen , ankomme, und dass sogar Fruchtexemplare nicht unwillkommen seyn würden. : Indessen darf der Botaniker nie verzagen, denn als ich nun eben mit‘ Einsan- meln beschäftigt war, fiel mir von weitem auch ein blühender Strauch, und weiter hin noch ganze Gebüsche davon in die Augen. Diese waren nun wohl im Stande, mich wieder zu erheitern, denn, man denke sich meinen Jubel, alle diese blühenden Exemplare erzeigten sich als Rh. intermedium Tausch. So hatte ich denn sogleich auf der Stelle noch eine Verschiedenheit aufgefunden, nämlich die spätere Blüthezeit, während zugleich die angegebenen Un- terscheidungszeichen sich als ausgezeichnet bewiesen. Bald war meine Blechbüchse gefüllt, und ich dachte an den Rückweg; als noch ein ansehnlieher Strauch mit fast grössern und ‘ganz rosenfarbigen Blüthen mir unter dieHände kam, und ich in diesem schö- nen Strauche mein früheres Rh. latifolium ‚wieder erkannte. — Schon längst war es mir aufgefallen, . 185. dass ich am Wege zum Leiterfall ein vermeintes Eh. hirsulum zu Ende August noch in Blüthe vor- gefunden, da es doch bei Salzburg schon im Juni geblühet hatte. Nach’ neuerlieher genauerer Ansicht hat sich auch. dieses als eine Verschiedenheit be- währt, die ich Rh. angustifolium genannt habe. . Nachdem ich solchergestalt mehrere Formen von dieser Pflanzengattung aufgefunden hatte, war ich neugierig zu erfahren, ob auch in andern_Ge- genden dieselben vorkämen und richtete andern Tages meine Schritte nach den Waldungen des Berges Tabor, und siehe da, ich fand hier nicht nur neben Rh. ferrugineum und kirsutum auch das intermedium, sondern sogar noch wieder eine an- dere Form, die bei keiner der vorgenannten unter- zubringen war, und die ich auf der Stelle puncta- tum nannte, weil ihre Blätter. auch auf der obern Seite mit vielen Punkten besetzt waren. *) In wieferne nun -diese Verschiedenheiten sich als Species bewähren, wird sich so leicht nicht ausmitteln lassen, wenn nicht noch andere Merk- male als Blätter und Blüthezeit ausfindig gemacht werden. Denn allerdings könnte das intermedium als Alters-Verschiedenheit von ferrugineum, die übri- gen als blosse, jedoch standhafte Formen von Rh. hirsutum angesehen werden. Ich, meines Theils, möchte vor. der Haud die Botaniker auflordern, *) Da ich später bei Sprengel schon ein RA. puncta- Zum vorfand, so wurde dieier Name in glabratum umgewandelt. 186 auch in andern Gegenden diese Sträucher ihrer Beobachtung zu unterwerfen, wie ich denn selbst nieht verfehlen werde, die meinigen fortzusetzen und si diis placet anderweitige Exemplare: einzu- sammeln, da die diessjährigen bereits in die Samn- lung von R. Brown, Bentham, Hagenbach, ‘ Lagger, Hochmüller, Koch, Reichenbach und Bernhardi vertheilt sind, und. ich nur diesen Rest dem Herbarium unserer Societät einverlei- ben kann. - Vebrigens wird es mir sehr angenehm seyn, auch hierüber Ihre unmaassgebliche Ansicht zu ver- nehmen. Dass nun bei diesen Gewächsen die Bastard- Erzeugung oder Alters-Verschiedenheit mit in Be- tracht komme , möchte ich um so weniger be. zweifeln, da es bekannt ist und der Augenschein lehrt, dass bei Rh. ferrugineum nur erst die ältern Blätter ihre rostfarbene Unterseite erhalten, wäh- rend die jüngern nur mit gleichfärbigen Schüppchen bedeckt sind; ein gleiches Verhältniss scheint bei Rh. intermedium, jedoch auf eine andere Weise stattzufinden. j ‚Wollte man indessen alle diese Formen einst- weilen nur als Varietäten betrachten, so müsste man, um consequent zu seyn, auch die beiden &l- tern Formen dazuziehen. Es gibt gewisse Pflan: zen, von denen die beiden Endglieder sieh als sehr verschieden erweisen, die aber durch die Zwischen- glieder verbunden werden. _ Weiter sagt schon Koch bei Rh. hirsutum in Deutschlands Flora 1. ‘ F ’ 187 Tom: I. p. 95., dass sie der vorliergehenden Art sehr ähnlich sey, und Seopoli behauptet dasselbe: „foliorum figura et firmitas eadem.” Koch nennt zwar die Blätter bei ferrugineum länglich-lanzettlich und bei kirsutum elliptisch, aber umgekehrt ver- fährt Haller, indem er die Blätter bei Rh. ferru- gineum mit ellipticis bezeichnet. Roth bedient sich dieses Ausdrucks bei beiden Arten, fügt aber bei Rh. ferrugineum irrigerweise noch das crenatis hinzu. Der neueste Schriftsteller Tausch; indem er die Unterschiede deutlich anzugeben bemüht ist, macht bei der Figur der Blätter gar keine Un- terscheidungen. Da nun Blüthen- und Fruchttheile vollends genau mit einander übereinstimmen, so ist bloss die Unterseite der Blätter in Betracht zu ziehen. Solchergestalt künnte man die ganze Sipp- schaft unter dem Namen . .. Rhododendron germanicum mit der Tausch’schen Diagnose: R.foliis ex ovato-elliptieis subeiliatis erenulatisve, subtus subferrugineo-punctatis zusammenfassen, und auf folgende Art aufstellen: a. ferrugineum: foliis epilosis integerrimis, subtus demum lepidoto-rnbiginosis ; x ß. intermedium : foliis suberenatis basi subeiliatis subtus. ferrugineo-punctätis; y. glabratum; foliis cerenatis epilosis , utrinque punctatis ; $. latifolium: foliis obsolete cerenatis subeiliatis subtus punctatis; ’ 188 s. hirsutum: foliis crenatis ciliatis subtus punctatis; - G, angustifolium: foliis crenulatis pilis longis cre- brioribusque ciliatis subtus punctatis. Diese letztere Form hat nicht nur die schmal sten Blätter, sondern an denselben auch die mei- sten Haare, und selbst die jährigen Triebe sind damit bedeckt. Ein anderes Kennzeichen, dass der aus der Fruchtkapsel hervorragende Griffel die- selbe an Länge um das Doppelte übertrifft, der bei allen andern von gleicher Länge ist, möchte. wohl erst durch weitere Beobachtungen zu erörtern seyn, - Das latifolium ist eine, wahre Prachistaude, die schönste von allen, fast mannshoch, mit viel grös- sern, hellrosenfarbenen Blüthen. Die Blätter sind fast rund, gross, mehr als 3° breit. Die übrigen unterscheiden sich durch das Angegebene mehr oder weniger, so dass Jeder, der sie einmal ge- sehen hat, sie auch leicht wieder erkennen wird.” Nach diesem Vortrag wurden als Beiträge für die Bibliothek vorgelegt: 1) Dr. F. Graf v. Berchtold und p. M. Opiz,. ökonomisch -technische Flora Böhmens. Ersten Bandes zweite Abtheilung. Prag, .1836. . 2) Dr. Th. Fr. L. Nees ab Esenbeck, Genera plantarum Flore germanicze iconibus set deserip- . tionihus illustrata. Fase. XI. et XII. Bonn«e. 3) A.-Schabel, Flora : von Ellwangen. Stutt- gart, 1837. 4) Naturgeschichte der-drei Reiche. Bearbeitet von Bischoff, Blum, Bronn ete. 28., ®. u. 30. Lieferung. Stuttgärt, 1836. 139 5) Dr. €. Marquart, Bemerkungen. über. das Vorkommen. des Indigo in der Familie der Or- chideen und über die. Indigöpflanzen im All- eh .'E. Beilschmied. und Wikström, Jah- orheriche der Königl. schwedischen Akademie der. Wissenschaften über . die Fortschritte dem Botanik im Jahre 1834 .u.:1829. Breslau, 1836. : Director v. Voith berichtet über: seine im vorigen Herbste an Blatipilzen' gemachten Beobach= tungen; wie folgt: „Um in die seit einiger Zeit sich- immer mehr verdunkelnde Naturgeschichte der Blattpixe all- mählich Helle zu bringen, dünkt mir eines der zweckmässigsten Mittel, Beobachtungen über die- selben eine Reihe von. Jahren hindurch an einer und der nämlichen Stelle, aber aus verschiedenen Gegenden und Lagen zu sammeln, diese in einer bestinimten Schrift vereint niederzulegen, und sei- ner Zeit in ein gerundetes Ganzes zusammenzustel- len... Von dieser Ansicht ausgehend, habe. ich "auch im "verflossenen Jahre meine Beobachtungen über jene Pflanzen in der Umgebung Regensburgs fort- zusetzen nicht versäumt, dabei aber, von meiner Gebrechlichkeit genöthigt,; wieder nur auf solche Arten mich beschränkt, welche hier vorzugsweise einbeimisch sind. Sie sind aus den drei Gattungen. Alphitomorpha Wallr. (Erysiphe DC), Erineum Pers. und Aecidium Pers. entnommen.” ';Vor meiner Abreise in das Bad bei Neu- 190 markt; d. i. in den ersten Tagen des Julius, konnte ich- nicht. die geringste Andeutung von ihrer Er. scheinung .gewahren; auch bei Neumarkt suchte ich zu dieser Zeit vergebens nach ihnen. In den letzten Tagen dieses Monats sah ich endlich an dem fäst ganz vertrockneten ‚Sumpfe das Erineum al. neum.P. aus der Unterseite einzelner Blätter von Alnus glutinosa hervorbrechen. *#) Und damit war meine Ausbeute ungeachtet des eifrigsten Nachfor- schens am: Tage meiner Abreise (den 2. Aug.) ’ge- schlossen.- Auffallend” war mir, dass, soweit es auch. in: seiner Entwicklung: noch zurückstand, es dennoch, und.zwar in: nieht viel: geringerm .Maasse und bei Weitem häufiger als voriges Jahr, auch auf der Oberseite der Blätter hervortrat.” „Nach Regensburg zurückgekehrt, eilte ich so- gleich, mich von dem Zustande des Erineum .pyri- num an der bekannten Hecke zu überzeugen. Das- selbe: war auf dieser obgleich viel. trocknern und sonnigern Stelle ungleich zahlreicher hervorgekeimt und beträchtlich weiter als dort vorgerückt, doch lange nicht so weit als im vorigen Jahre..vorge- "schritten — dagegen auch auf die obere Seite der Blätter. häufiger und ausgebreiteter als je vorge drungen. Auf den Blättern der Linden, Ahoroe u. s. w. konnte ich längs der Erstreckung der Alleen und ihrer Umgebungen nicht das mindeste Anzei- chen dieses. Pilzes finden. — Von Aecidium cancel- *) M. s. allgem. bot, Zeitung für 1856. I. Bd., S. 167. 4 . 191 latum. war hier keine Spur, in der Baumschule auf den Blättern der veredelten Birpbäume nur hin und wieder ein kaum noch gefärbter Anfang ein- zeiner 'Pusteln zu bemerken. _Ueberhaupt waren die spätern Arten auch dieser Gattung noch äus- serst selten:-und>nur sehr wenig. eitwickelt. Die Gattung ‘Alphitomarphu' fehlte noch ganz; selbst die in frühern Jahren zu dieser. Zeit wenigst ımit dem Stroma dicht überzogene Ballota:nigra ‚stand noch allenthalben kahl da. In dem letzten Drittel des Monats begann endlich die auf den Blättern der Prunus domestica wohnende, noch unbenannte Art die Erstlinge der Pyrenien (Sporangien) zu bilden.” „Nach dem September-Regen erschien zwar Er. pyrinum in grösserer Menge, aber nicht mehr auf der obern Fläche der Blätter. Auf den. Blät- tern anderer. Pflanzen kounte ich die Pilze dieser Gattung auch nach jener Erfrischung nicht bemer- ken. -Aecidium cancellatum entwickelte sich in der Baumschule (an. der Hecke kehrte es auch dieses Jahr nicht wieder zurück) nun ziemlich rasch, blieb aber dennoch an Zahl und Grösse gegen das vorige Jahr bedeutend zurück. Eben so verbielten sich die wenigen Arten dieser Gattung, welche hie und da noch sparsam hervorgerufen wurden.. Die Alphi- tomorphen vermochte jener Regen nicht mehr zu beleben; nur in den sumpfigen Lagen des v. Bös- ner’schen Gartens kam auf den jungen Trieben des Viburnum Opulus die A. penicillata Wallr., und neben dem Vitus-Bache auf Corylus Avellana die 792 Alphitomorpha gultata Wallr. ziemlich zahlreich zum Vorschein. Etwas zu spät für omfassendere Beobachtungen bemerkte ich, dass auch das Ayloma .und seine. verwandten Gattungen das Schicksal der Verzöge-. ‘ zung und. Verkümmerung mit jeneh.. Arten im ge- raden Verhältnisse theilten. Dagegen war der Markt von: den Regentagen bis zum Eintritte des Frostes mit Speiseschwämmen stets reichlich besetzt.” =» Zum: Schlusse dieser Sitzung las Dr. Fürn- rohr die Fortsetzung seiner Geschichte der bota- nischen Forschungen in Regensburg und legte zu- gleich .ein möglichst vollständiges Verzeichniss der noch lebenden Ehren -,: eorresondirenden, und or- . dentlichen Mitglieder der Kön. botan. Gesellschaft samınt Angabe ihres Standes und Wohnortes vor, welches gleichfalls für seine naturhistorische Topo- graphie von Regensburg bestimmt ist und dem Mangel eines authentischen Adressbuches für Bo- taniker einigermassen abhelfen -dürfte. Druckfehler in Reichenbach’s Vortrag: Blicke in die natürlichen Verwandtischaften des Pflanzenreichs ete. (Nr. 3, 4.) 8.352. 7 v.ob.liesauf ° st: auch, 3 — „ährer , „ ihre. „37 „. 3vunt „ sich „ist. »40 u 2% v. ob. „ keine grüne, 3; oder ' „ und. „42, ‘1 v. unt;;, schleierartige „schleimartige. „43 „ 16 v. ob. .;, Formen „ Bäumen. 635.» 3 — .„.fortwachsend „fortwährend. 11 — „ gesinnte, unbefangen. (Hiezu Literber. Nr. 3.) Allgemeine botanische Zeitung. nn mn er - — Nro. 13. Regensburg, am 7. April 1837. I. Original- Abhandlungen. Ueber einige Eigenthinmlichkeften der oberschlesischen Flora} von F. W. Kölbing in Gnadenfeld. Oszteich es gewiss nur wenige Provinzen in Deutschland gibt, deren Floren so gründlich un- tersucht und durch gediegene Werke so hinlänglich bekannt wären, als es die Flora von Schlesien seit den schätzbaren Arbeiten von Günther, Gra- bowsky und Wimmer ist, so dass es fast un- möglich erscheint, in diesem Lande noch etwas Neues zu entdecken — wenigstens ist es mir bei längerem Aufenthalt in Oberschlesien bisher noch nicht gelungen — und ich also mit den nun fol- genden Angaben, obgleich sie fast lediglich anf ei- genen Untersuchungen beruhen, keinen Anspruch darauf machen kann, etwas Neues mitzutheilen, so hoffe ich doch, dass sie nicht ganz ohne Interesse seyn werden, indem sie die Eigenthümlichkeiten eines einzelnen Theiles 'herausheben, welche: bei einer Flora der garizen Provinz weniger klar her- vortreten können. Doch muss ich im Voraus be- merken, dass ich, obgleich im. Besitz einiger Spe- eialfloren aus arideren Theiten des Landes; doch Flora 1837. 13. N 194 keineswegs die ganze Provinz vollständig genug kenne, um über die geograplische Vertheilung der “Pflanzen in ihr ein immer sicheres Urtheil fällen zu können, und bitte daher diesen Aufsatz nur als einen ersten Versuch anzusehen, der zu weiteren Bemerkungen und Untersuchungen anregen soll auf einem Felde, das in unserm gesammten deutschen Vaterland noch immer nicht genug angebaut ist, und doch es gewiss ganz vorzüglich verdient. Dem so wichtig es auch für die Wissenschaft ist, in der gründlichen und genauen Kenntniss. der einzelnen Pilauzenformen immer weiter fortzusehreiten, so scheinen mir doch die Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen der Flora des Landes und dem Boden, dem Klima und andern Verhältnissen eine noch viel wichtigere Aufgabe der Wissenschaft zu seyn, und je mehr noch hier zu thun übrig ist, , um.so eher kann vielleicht auch ein nur unbeden- tender Beitrag dazu willkommen seyn, zumal ja hier ganz eigentlich nur aus vielen einzelnen Be obachtungen der Ueberblick über das Ganze ge wonuen werden kann. . Der Theil von Oberschlesien, von dem die fol- gende Darstellung handeln soll, liegt zwischen den Städten Ratibor, Kosel, Neustadt, Jägerndorf,Troppatı, etwa 6 Meilen .im ‚Durchmesser gross, und zeich- "net sich schon beim ersten Anblick durch manche Eigenthümlichkeiten aus. Oestlich wird er von der Oder, westlich von den Voralpen des Altvaterge- birges, an deren Fuss Jägerndorf dicht anliegt, a 195 D begrenzt; nach der Oder zu senkt sich das Land zu ihrem Flussbett herunter, steigt allmählig nach dem Gebirge zu höher an, aber so, dass einzelne Berge oder nur bedeutende isolirte Erhebungen ganz fehlen und es vielmehr eine weit ausgedehnte, fruchtbare Ebene darzustellen scheint, welche die freie Aussicht bis zum Altvater und den mährischen Karpathen hin fast allenthalben gestattet. Dennoch ist das Land anderen ebenen Gegenden, z. B. der. um Breslau, durchaus unähnlich, indem es nirgends grössere Ebenen im mathematischen Sinne des Worts darstellt, sondern wellenförmig gebildet, al- lenthalben von grösseren oder kleineren Einsenkun- gen und zum Theil von bedeutenden Thalgründen durchschnitten wird. In solchen Thälern stehend, glaubt man sich in einer begigen Gegend zu befin- den; man ersteigt die oft steilen Abhänge, und fin- det sich danu oben auf weiter Fläche, wo man wie- der so bedeutende Thäler nimmeriehr vermuthen würde. Ueber die absolute Erhebung dieses Land- strichs über der Meeresfläche kann ich nur folgende wenige Angaben mittheilen: Kosel an der Oder liegt 510° hoch; Leobschütz auf der andern Seite nach dem Gebirge zu wird 918° hoch angegeben; die Höhe von Gnadenfeld, welches in der östliche- ren Hälfte aber doch ganz auf der Hochebene liegt, ergab sich mir im Mittel aus vielen einzelnen Be- rechnungen nach ‚Barometerständen, welche ich aus Mangel anderer Angaben aber nur mit Berliner Beobachtungen zusammenstellen konnte, — 650°. N2 ! ’ 196 Der Boden dieses Landstriches ist fast durch. gängig ein fruchibarer gelber Lehmboden, durchaus obne alle Steine oder Beimengung von Kies, so dass man selbst kleinere Kiesel auch nur von der Grösse einer Haselnuss auf den Feldern vergebens sucht, ein fast durchgängig so hoch aufgeschwenmn- tes: Land, dass erst an der Grenze desselben nach dem Gebirge hin über Leobschütz hinaus und bei Jägerndorf lebendiger Fels zu Tage aussteht. Auch in den tieferen 'Thaleinschnitten kommen nirgends Felsen zum Vorschein, und in dem alles Halts er. mangelnden Boden der Felder bildet das nach den Senkungen zusammenströmende Wasser tiefe Risse, welche von schroffen Lehmwänden eingeschlossen der Phantasie das Bild romantischer Felsthäler zu- _ rückrufen, aber durch ihre alljährliche Vergrösse- rung den Feldern nicht unbedeutenden Schaden zu- ‚fügen. Die Fruchtbarkeit des Bodens erkennt man leicht an den üppig stehenden Feldfrüchten ; übri- gens findet man unter den Feldunkräutern und au Wegrändern so wenig von interessanten und selte- neren Pflanzer, dass man darnach nieht auf eine doch im Ganzen sehr reiche und merkwürdige Flora schliessen würde. Galium verum, Scabioss ochroleuca, Centaurea Scabiosa et paniculata stehen bei uns, wie fast. in ganz Schlesien, an den Stras- s@abhängen,. und unter den Feldpflanzen möchte ich nur den bei uns nicht seltenen Critamus agres- tis als Zeichen eines besseren Bodens anführen. — Auch die Schuiistellen fn den Dörfern zeigen wohl 197 im Allgemeinen einen besseren Boden an, ohne je- doch viel Ausgezeichnetes zu haben; folgende Pflan- zen geben den Haupticharakter an: Dipsacus syl- vesiris, Hyoscyamus niger, Cynoglossum_ offieinale, Chenopodium urbicum et glaucum, Atripler rosea, Marrubium vulgare, Carduus acanlhoides, Inula Pulicaria, Anthemis Cotula, Euphorbia platyphylios, Xanthium strumarium, Amaranthusretroflerus. Auch der sonst seltene Cheiturus Marrubiastrum kommt hie und da vor, und eine Eigenthümlichkeit .der Flora ist Scrophularia Scopolü, welche meines Wis- sens weiter nach Westen zu ganz fehlt (Oppeln ist ihr westlichster Standpunkt in der Flora Silesi:e), aber bei uns, zumal in den Odergegenden, nicht selten und noch weiter, z. B. am Fasse der unga- gischen Karpathen ganz gemein ist. Die Wiesen, weiche nur in den, bisweilen von kleinen Bächen durchschnittenen, öfters sumpfigen, grösseren 'Thaleinschnitten sich hinziehen, bieten schon mehr Eigenthümliches dar, und gewähren dem Botaniker fast zu jeder Jahreszeit dürch ihre üppige Fülle einen lieblichen Anblick. Polygonum Bistoria, Sanguisorba officinalis, Geranium palustre, Colchieum autumnale, Cnicus oleraceus finden sich mit den überall vorkommenden Wiesenpflanzen wie Lathhrus pratensis, Heracieum Sphondylium_ete. allenthalben ; Geum rivole, Cnicus canus, Trollius europeus, Geranium pratense sind ebenfalls nicht selten; für unsere Wiesen sehr charakteristisch sind aber Centaurea phrygia Caustriaca der schlesi- 108 ’ _schen Flora), wogegen die ächte Jacea ganz fehlt * und Cnicus rivularis, **) welche sich. geradezu auf allen Wiesen in grösster Menge finden. Ich habe beide Pflanzen weiter nach Westen zu, wiewohl sie bis in die Lausitz hinein nicht fehlen, nirgends so häufig gesehen, dagegen sie im Osten, z. B. in Ungarn, eben so wie bei uns alle Wiesen schmi- cken. Endlich mag auch noch Asperula rivalis genannt werden, welche, obgleich „uch sonst in Schlesien angegeben, doch vielleicht nirgends so häufig ist als in unserer Gegend, wo sie an meh- reren Orten um sumpfige Gräben Boden und Ge- sträuche weithin überzieht. Aber der Hauptreichthum unserer Flora findet sich in den Wäldern, die, freilich nirgends sehr ausgedehnt, ausser den in der Oderniederung ent- haltenen, vorzüglich nur an den Thalabhängen sich erhalten haben, und leider noch immer mehr ver- tilgt werden. Sie sind theils Nadelholzwälder mit *) Nur die Fornd ß- eiliata der schles. Flora kommt. bei uns vor, und es sind mir nicht selten Exemplare vor- gekommen, wo ich zweifelhaft war, ob es zu dieser oder zur pArygia gehöre, wie auch die geehrten Ver- fasser dar schles. Flora bemerken, #*) Er scheint zu Bastardformen besonders geneigt; aus- ser der mit dem Cn. canus, Cirsium tatarıcum Floree . S22,, findet sich bei uns auch eine mit dem oleraceus, die sehr dentlich das Mittel zwischen beiden hält: Habitus, Blattform, Blüthenstand stammt von dem ri- vularis, die grösseren hlassgelben Blüthen mit deut- lichen Deckblättern erinnern an .oleraceus. 199 der Kiefer (Piuus sylvestris) als Hauptbaum und mit einzelnen Fichten, Tannen und Lerchenbäumen untermischt, theils Laubholzwaldungen aus Eichen, Linden, Buchen und Ahornen bestehend. Grös- sere finstere Waldsümpfe, wie man sie in Berk- wäldern und Haidegegenden findet, fehlen; aber feuchte, mit Laubholz bewachsene Stellen sind in den 'Thalgründen nicht selten. - Unter den Pflanzen unserer Wälder verdienen Cylisus eapitatus und Galium vernum als die charakteristischsten dersel- ben vorangestellt zu werden; beide kommen zwar auch einzeln in westlicheren Gegenden Schlesiens vor, aber in unsern Wäldern sind sie fast die ge- meinsten aller Pflanzen, und stehen auch sonst au trockenen Abhängen mit Carlina acaulis, Helian- inemum vulgare, Potentila opaca überall. Von Farnkräutern und Lycopodiaceen ist ausser den ge- wöhnlichsten Pleris aquilina, Aspidium Filix mas et Filix femina, Lycopodium clavatum bei uns aus Mangel an Felsen und Sümpfen fast nichts zu fin- den; der allgemeine Charakter unserer Waldflora aber mag aus der folgenden Aufzählung erkannt werden, welche zuerst alle der Anführung werthen Pflanzen enthält, die. man ausser-den eben genann- ten in allen oder doch in den meisten unserer Wäl- der findet. Brachypodium ‚sylvalicum el pinnalum, Galium sylvatieum et rolundifolium, Campanula per- sicifolia, glomerata, Cervicaria, Phyleuma spicalum, Pulmonaria angustifolia, Cynanchum Vincelorieum, Astrantia major, Litium Martagoen, Daphne Mezereum, 200 Pyrola. ‚rotundifolia, minor, chlorantka, secunda, uniflore, umbellata, Rosa gallica, Anemone Hepa- tiea, Lathrea Squamaria, Digitalis ochroleuca, Oro- bus. vernus et niger Ctuberosus fehlt), Vicia dume- torum, Qylisus, gigricans,. Hypericum montanum et hirsulum, ‚Hypocheris maculata, Orchis sambueina, Epipactis. ensifolia. Dazu kommen noch folgende, . die sich nur an: wenigeren Standorten finden: Fe- stuca heterophylia, Laserpitium latifolium, Tofjeldia calycılata, Vigie: sylvatica, Prenunshes purpurea, Neoltia repens, Epipactis rubra; Cymbidium Coral Iosrhiza, Carep pilosa, ‚und diese. leizte zwar sonst nirgends, in Schlesien, hei uns aber in. einigen Wäl dern ‚in, den, grössten Menge. Ganz vorrüglieb sind aber ‚die feuebteren "Stellen in den Thälern. oder den. Oderwäldern. deweh eine liebliche Früblingsflora ausgezeichnet, indem min in zahlloser Menge fol- gende. Pflanzen: heisammen findet: Primula elatior, Myosolis sylvatiea, Pulmenaria officinalis, Symphy- tum tuberosum, ‚Ornitkogahun Iuleum, Galanihus ni valis, Chrysosplenium.-aliernifolium Coppositifolium fehlt ganz in: unserer Flora), Asarym europreum, Anemone ranunculoides, Ranunculus Tanuginosus, 'Isopyrum thalietroides,. Corydalis bulbosa, Mercuria- lis perennis, ‚wozu sich noch an einigen Standorten Allia..ursinum, Banunculus .cassubicus,, Corydalis Hajleri und die"ungemein. zierliche Dondia Epipac- tis (scheint ‚auch. eine. östliche Pflanze .zu seyn) ge- sellen. Endlich. mögen noch als. einzelne Merk- würdigkeiten Veratrum album. und Aconitum varie- F ’ } 301 galum aus einem Wald zwischen Kosel und ‚Grm- denfeld, und Dentaria glandulosa, Euphorbia amyg- daloides, Salvia glutinosa von der Landocke bei Hultschin genannt, werden... Br ER Unter allen Standorten im Gebiet unsprer Flora ist aber kein einziger durch eine ‘so. reiche Flora ausgezeichnet, als die Gypsgruben bei Kösling, Kat- scher und Dirschel. Sie finden sich an Thalabbän- gen in nicht sehr bedentender. Tiefe..unter der Oberfläche, so dass bei Kösling wıd,. Dirscheli,am von der Seite aus hinein gearbeitet wird; nur.-die nach Katscher gehörigen, welche aber mit den Dirschler Gruben auf demselben Abhang liegen, während. die bei Kösling etwa # Stunde entfernt sind; werden auf bergmännische Weise ‚dureh Schachte. bearbeitet. _Der hier gewonnene Gyps . wird weit und breit zur Verbesserung der Wiesen und Felder verfahren, und zeigt namentlich bei dem ‚Kleehau die ausgezeichnetsten Wirkungen. Und so sind denn auch die trocknen Abhänge um die Gruben, die daran stossenden, Felder ‚und die Gebüsehe, welche sich zwischen den Graben von Katscher und Dirschel. hinzieben, ‘durch .eine eben so reiche als üppige Flora ausgezeichnet, wie die folgenden Angaben beweisen werden. Zuerst will ich solche Pflanzen nennen, welche zwar auch sonst.hie und da im Gebiet unserer Flora vorkom- men, aber hier in vorzüglicher Fülle zu finden sind: Veronica. spicala, Salvia pralensis el verlcillala, ' Kehlerie. crislala, ‚Phyteuma orbiculare , Primula “ 202 offieinalis, -Viola hirta, Cynanckum Vincetoxicum, Gentiana: Pneumonanthe, Athamanta Cervaria, An- thericum ramosum, Silene inflata, :Potentilla alba, Spirea Filipendula, Stachys recta, Prunella grandi- flora, Melampyrum arvense, Thlaspi campestre, Alys- sum calycinum, Geranium sanguineum, Polygala co- ım0sa, Cylisus supinus, ‚Astrugalus Cicer, Coronilla varia, Medicago falcata, Melilotus vulgaris et offiei- nalis, Carex montana. Folgende nicht unbedeutende Zahl ist mir aber bis jetzt ausser dem Bereich der Gypsgruben sonst nirgends in unserer Gegend vor- gekommen: .'Avena flavescen» et pratensis, Festuca glauca et inermis, Asperula cynanchica et tinetoria, Scabiosa suaveolens, Verbascum pheniceum, -Cam- panula bononiensis, Cerinthe minor, Thesium inter- medium, Bupleurum falcatum, Ornithogalum umbel. latum, Allium Scorodoprasum, Silene Otites, Adonis aestivalis, ‘Anemone pralensis, Ranunculus_ illyrieus, Thalictrum: monlanum, Stachys annua, Orobanche Galii, Anihyjllis Vulneraria, Vieia tenuifolia, Hiera- cium cymosum, succis@folium, premorsum, Trago- pogon orientolis, Cnieus serratuloides, Pyrethrum ‘corymbosum, Inula hirla, Carex Schreberi. (Ausser diesen gibt die schlesische Flora noch Nepeta .nuda und Lathyrus tatifolius hier an, welche ich noch ‚nicht habe finden können.) : Aus diesen. kurzen Angaben über den Charak- ter der Flora des bezeichneten ‚Landstrichs geht, ° wie mir scheint, das Resultat hervor, dass man sie, obgleich sich nicht ein einziger Berg in unseru 205 Gebiet findet, im Allgemeinen als eine Bergflora anseben kann, was sich vielleicht theils aus’ der ziemlich hohen Lage des Landes, theils aus der . Nähe des Altvatergebirges erklären lässt, theils.aber wohl auch in noch nicht gehörig untersuchten kli- matischen Verhältnissen unserer Hochebene seinen Grund haben mag. Sonderbar ist dabei, dass, wäh- rend wir auf den’ Wiesen 'und: in den- Wäldersi so manche. ächte Bergpflanze' haben, — ich will. bei- spielsweise nur noch eiumal an Geum rivale :und Veratrum album erinnern, — dagegen so manche andere sonst gar nicht seltene bei uns ganz zu fehlen scheinen, z. B. Sedum rillosum, Gentiana campestris, Trifolium spadiceum,. Arnica montana, Veronica. montana, Circea alpina, Leucojum vernum, Ranunculus nemorosus, Thalietrum aquilegifolium ; dass Achillea Plarmica eine grosse Seltenheit ist, und Montia fontana bisher noch gar nicht aufge- funden werden konnte, verdient wohl auch noch als Curiosität bemerkt zu-.werden. Dass der aus- serordentliche Pflanzenreichthum der Gypsgruben der günstigen Einwirkung des Gypsbodens auf die Vegetation zuzuschreiben ist, wird wohl Niemand in Zweifel stellen wollen. So manche uns eigen- thümliche Pflanzen verdanken wir aber unstreitig auch unserer östliehen Lage, indem es wohl gewiss ist, dass, wenn wir auch nur bei Deutschland stehen bleiben, nicht nur der Norden und Süden, sondern auch der Osten und Westen sieh in den Floren - bedeutend unterscheiden, was sich, wie obige Dar- ‘ 204 stellung beweist, schon bei einem Land von der Ausdehnung Schlesiens. zeigt. Es würde gewiss von grossem Interesse seyn, aus der deutschen Flora für möglichst viele Pflanzen ihre östlichste oder westlichste Gränze zu bestimmen, welches auszuführen mir freilich die Zeit und die nöthigen literarischen Hülfsmittel fehlen; dann würde man auch vielleicht einen. rationellen Gründ dieser Er- scheiaung anfsuchen können, den ich wenigstens hoch nirgends angegeben gefunden babe. Hier mag es genügen, aufs Neue auf diese für das Verständ- " niss der deutschen Flora nicht unwichtige Erschei- nung hingewiesen zu haben. 4. Correspondenz. Höchst interessant waren mir auch Ihre ge- fälligen Mittheilungen ‘über Rhododendron und die prächtigen Exemplare, für welche ich meinen be- sten. Dank abstaite. Sie fordern mieh auf, Ihnen meine ‚Meinung über die Formen zu äussern. Ich sah, vor.Alleni meiri.Herbarium nach, und fand ein Exemplar von Rh.. ittermedium Tausch, welches ich im August 1819 als. eine Varietät.von Rh. fer- fugineum auf dem Kellerjoche bei Schwatz in Ty- mol gesammelt hatte. Hier also wenigstens wieder ein Standort für diese allerdings sehr ausgezeich- nete-Form! Rücksichtlich der übrigen -von Ihnen beobachteten und: mir ‚gütigst mitgetheilten fand ‘ich nichts: Erliebliches. unter meinen Sachen. Nun verglich ich meine zum Behuf der Forstbotanik sehr ausführlich nach dem Lehen entworfene Be- ” 205 schreibung der Blüthe von Rh. kirsulum und' fer “rugineum, konnte aber auch, wie Sie, ausser der von Tausch sehr richtigen Beobachtung rücksicht- lich der verschiedenen Theilung der Kelchstücke keine ausreichenden Merkmale finden. Wir.werden also, um weitere Formen zu ünterscheiden, allerdings nur auf die Blätter hingewiesen. Diesem nach schei- nen mir die Kerben am Rande der Blätter nicht ohne Bedeutung. Sie sind deutlich bei Ah:.hirsu- tum, latifolium, angustifolium und glabratum, undent« stehen, indem zwischen randständigen Drüsen kleine abgerundete Vorsprünge der Blattmasse sich bil- den. Diese Formen möchte ich auch mit Ihnen als sämmtlich zu einem Haupttypus (ih. hirsutum) ge- hörig ansehen. Bei Rh. intermedium sind diese Kerben viel weniger deutlich und bei ferrugineum fehlen sie gewöhnlich völlig, kommen aber doch milunter auch vor und bilden also dennoch nur ein sekundäres Merkmal. — Was dagegen das Rh. intermedium betrifit, so erlauben Sie mir, meine Zweifel rücksichtlich der Meinung, als könnte hier eine Altersverschiedenheit obwalten, Ihnen vorzu- legen. Vor Allem ändert sich bei Rh. ferrugineum mit dem Alter des Blattes nichts als dessen Farbe anf der Unterseite, dadurch, dass. die im ersten Jahre blass- gelben oder grünlichen Drüsen 'rostbraun werden, wie z..B. auch an alten Hopfenkätzchen, aben we- sentlieh Wird am Blatte nichts geändert. Ebenso ist es bei intermedium, dagegen spricht die Kelch- bildung allerdings für eine Hinneigung zu hirsutuem, 206 D während das Gesäge der Blätter und die Form der Blumen an ferrugineum erinnern. Ich möchte dess- halb eine Bastardbildung nicht so ganz von der Hand weisen, um so mehr, da Sie wissen, dass die englischen Gärtner längst auf diese Weise nene Mittelformen der exotischen Arten hervorbringen, also hybride Bildungen der Gattung gar nicht fremd sind. Allerdings ist die verschiedene Blüthezeit der beiden Stammarten noch ein 'gewichtiger Ein- wurf, allein ich habe doch schon öfters beide noch zusammen, und dann das ferrugineum immer spä- ter in der Entwicklung angetroffen. Allerdings müssen aber erst fortgesetzte Beobachtungen die Sache deutlicher beleuchten, bis dahin ‚möchte aber Rh. intermedium als eigene Art festzuhalten, und die verwandten Species vielleicht auf folgende Weise zusammenzustellen seyn. 1. Rh. hirsutum. Folis erenatis ciliatis glan- duloso-punctatis subtus virentibus, calycis profunde divisi laciniis lineari-lanceolatis eiliatis. Hieher als Formen: Eh. latifolium, angusti- folium, glabratum. 2. Rh. intermedium. Woliis suberenatis vel integerrimis, basi ciliatis, subtus distincte ferrugi- neo-punctatis, calycis profunde divisi laciniis lineari- lanceolatis eiliatis. 3. Rh. ferrugineum. Foliis integerrimis vel rarius suberenatis margine nudis, subtus dense fer- rugineo-lepidotis, calycis subrotati 5-dentati laciniis brevissimis ovato-lanceplatis. — Salvo meliori! — München, Dr. Zuccarini. 207 I. Botanische Notizen. In der Novembersitzung der Königl. Akade- mie der Wissenschaften zu Paris las .Dutrochet eine Abhandlung über den Schlaf und’ das Erwa- chen der Pflanzen, worin er unter andern auch den Mechanismus und die Ursachen dieses Phäno- mens zu erklären versuchte. Die Blüthe der Mi- | rabilis Jalappa und der M. longiflora öffnet Abends ihre trichterförmige Blume und schliesst sie am Morgen des folgenden Tages. Diese Blüthe kann betrachtet werden als entstanden durch die Ver- wachsung von fünf Blumenblättern, wovon jedes “ seinen Mittelnerven besitzt. Diese fünf Nerven, welche das Hautgewebe der Blume stützen, bewir- ken allein jene Bewegungen, welche die Entfaltung oder das Erwachen, und das Schliessen oder den Schlaf der Blume zur Folge haben. In dem ersten Fall krümmen sich die fünf Nerven so, dass ihre Wölbung nach aussen gerichtet erscheint, in dem zweiten Fall dagegen so, dass ihre Wölbung nach dem Innern der Blüthe gerichtet ist, wobei sie zu- gleich mit sich das Hautgewebe der Blume bis an die Mündang der Röhre hinanziehen. Bei- der Zer- schneidung dieser Nerven (unter dem Mikroskope), welche in zwei verschiedenen Epochen entgegenge- setzte Krümmungsbewegungen ausführen, sah Du- trochet, dass sie auf ihrer äussern Seite ein Zell- gewebe besitzen, dessen Zellen von der innern ge- gen die äussere Seite zu an Grösse abnehmen, so dass bei der Anschwellung dieser Zellen das von 208 ihnen gebildete Gewebe sich in der Richtung krüm- men ‚nuss, "dass es nach aussen gewölbt erscheint. Dadurch wird nun die Entfaltung oder das Erwa- chen der Blume bewirkt. Auf der innern Seite je- des ‚Nerven -befindet sich ein Fasergewebe, Du- trochet- sonderte durch einen Längsschnitt das Zeilgewebe und das Fasergewebe desselben und tauchte sie bierauf in Wasser. Däs Zeilgewebe krümmte sich nach aussen, das Fasergewebe dage- gen nach dem Innern der Blume, Diese beiden um- gekehrten Einkrümmungen erhielten sich stand- af. Es ist also mit ziemlicher Gewissheit das Zellgewebe jedes Nerven, das durch seine Ein- krümmung das Erwachen der Blume bedingt, und umgekehrt das Fasergewebe, welches durch seine Einkrümmung im entgegengesetzten Sinne den Schlaf erzeugt. Dutrochet hat ferner Versuche gemacht, um sich zu überzeugen, dass, wenn die Entfaltung oder das Erwachen der Blume von der Anschwel- lung des Zellgewebes herrührt, die Entleerung der Zeilen dieses Gewebes nicht hinreiche, um den Schlaf zu erklären. Er hat gesehen, dass die Ein- krümmung des Fasergewebes noihwendig war, um diesen Zustand hervorzubringen, und dass diese Einkrümmung in Folge der chemischen Wirkung des in Wasser aufgelösten Sauerstoffs auf ‚das Fa- . sergewebe statthatte, denn die Gewächse athmen wie die Thiere, indem sie sich den Sauerstoff. an- eignen, dessen Dazwischenkunft bei dem Organis- mus der.einen wie. der andern gleich nothvwendig ist. Der Schlaf und das Erwachen der Blätter wird durch ähnliche Mittel ‚hervorgerufen. . Aus ‚allen diesen interessanten Beobaehtungen schliesst Dutro- chet, dass man dem Worte Irritabilität, welches keine genane* Bezeichnung gibt, den Ausdruck In- kurvabilität untersehieben müsse, a Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 14. Regensburg, am 14. April 1837. 1. Original - Abhandlungen. 1. Ueber zwei nerdamerikanische Arten der Gat- tung Valerianella; von R, J. Shuttleworth in. Bern. (Hiezu die Steintafel III.) Beschätigt seit einiger Zeit mit der kritischen Untersuchung meiner ziemlich reichen Sammlung nordamerikanischer Pflanzen, kam die Reihe an die Valerianee. Obwohl ich vorhabe, später meine Beobachtungen über die von dem leider verstorbe- nen Dr. Frank gesammelten Pflanzen der Flora zuzuschicken, kann ich mich nicht enthalten, sehon jetzt einige Bemerkungen über zwei ausgezeichnete Arten einer ‘mir ihres Fruchtbaues wegen sehr in- teressanten Gattung mitzutheilen. 1.: Valerianella radiata Mx. (sub Fedia) ron Dufresne nec Dec. j Syn. Valeriana Locusta g radiata L. Valeriana radiata Willd. Spec. IN. p. 184. Fedia radiata Mx. Bor. Am. 1. p. 18. Pursh. Fl. of N.A.I. p. 28. Elliott Sketch. I. p-42. Torr. Fl. ofthe N. et M. United-States of- N.A. I. p. 33. ' V. fructu subrotundo piloso, loculo fertili eymbze- Flora 1837. ı%. 10) 210 formi dorso carinato, loculis sterilibus discretis di- vergentibus inflatis fertili zequalibus vel paulo ma. ‚jeribus, calycis limbo unidentato recto coronato; floribus capitato-corymbosis, bracteis lineari-lancen. latis glabris , basi subcartilagineo - dentatis, foliis vadicalibus spathulatis, caulinis lineari-oblongis basi integriusculis vel grosse inciso-dentatis, omnibus obtusis facie inconspieue pilosis marginibusgne ci. liatis, caule scabrido. Hab. „In arvis” In Montibns Alleghany — et in Mexico Provineia 'Texana Ieeit Drummond 1832 — 31. x - Tab. I. Fig. A. Fructäs sectio 1. Loculus fer. tiles 2, 2, loculi steriles. Fig. B. Fructus a latere visus. Planta cum fruct. matur. e Texas. Fig.,C. Fructus a dorso visus. “ Fig. D. Fructus a faeie visus. ‚Fig. E. Fructüs sectio, a dorso visa. Planta janior cum fruct. immatur. .e Montibus Alleghany. Die Buchstaben brauchen keine Erläuterung, Alle Zeiehnungen sind vergrössert. ” Obs. Diese ausgezeichnete Art gehört zu der 4. Abtheilung „‚Selenocel@” Decandolte Prodr., und muss neben V. carinata Lois. ihre Stelle. finden. Als ich meine sehr. vollständigen Exemplare unter- snchte und die Frucht zergliederte, glanbte ich eine neue, unbeschriebene Art vor mir zu haben; doch nach Benützung der mir zu Gebote stehenden nord- zı amerikanischen Floren bin ich. geneigt, sie als die ächten. Pflanzen. dieses Namens zu betrachten, da die Beschreibungen, zwar sehr unvollständig und meistens ohne Berücksichtigung der Fruchtbildung, _ ziemlich genau darauf passen. . DeCandolle im Predromus IV. p. 625. Nr. 2. und wahrscheinlich ebenfalls -Dufresne, dessen _ Monographie. ieh nicht‘ vergleichen kann, scheint eine leichte Varietät von: VW. olitoria vor sich ge- ‘habt zu haben, und diese Art, kommt nach den Sammlungen des zu früh verstorbenen Drummond (Hook. Comp. B. Mag. I. p. 48 — fehlt in meiner Sammlung) auch in den südlichen Staaten von Nord- amerika vor. j In Fig. E. hat die Frucht ihre natürliche Form durch das Trocknen etwas. eingebüsst, doch dient sie, deren Beschaflenheit klarer vorzustellen. 2. Valerianella (riquetra Hochst. & Steud.! (sub Fedia.) Syn: Fedia ehenapoaäflie Pursh FI. N. A. 1. pP. 7277. Valerianella chenopodifolie DeÜC. Prodr.. Ww. p. 629. Nr. 24? Fedia triquetra Hochst. 8 Steud. !inFrank exs. V. fructu trigono minute pubescenti, dorso con- vexiascenlo,. antice leviter sulcato, loculis sterilibus (conjunctim) fertili sequalibus, calyeis limbo sub- unidentato corenato; floribus corymbosis, staminibus longe exsertis, bracteis lineari-oblongis basi sub- ciliatis, foliis glabriuseulis radicalibus suborbienlari- 02 212 spathulatis petiolatis, eaulinis oblongis, ciliatis subap!. eulatis leviter sinuato-dentatis, caule scabrido-piloso, : Hab. Prope Richmond Virginia legit Blair .(1831). In ditione „Miami” ceivitatis Ohio legit beat. Frank. (U. J. 1835.) , Tab. 2. Fig. A. Fructüs sectio, 1. Locnlus fertilis. 2. 2. loculi steriles. Fig.-B. Fructus a latere visos. Fig. C. Fructus a dorso visus. Die Buchstaben. erklären sich selber. Alle Zeichnungen sind vergrössert. \ Obs. Diese schöne Art gehört zu der dritten -Abtheilung „Platycel®” DeCandolle -Prodr., und scheint der V. trigonocarpa DC. nahe zu kommen; doch lässt sie sich sehr gut durch ihre Charaktere ‚unterscheiden. Es’ ist zu vermuthen, dass die Fe- dia chenopodiüfolia Pursh (unter welchem Namen ich einige blühende Exemplare durch die Güte mei- nes Freundes Dr. Lagger von Friburg in der Schweiz erbielt — ebenfalls von’ Frank gesan- melt) zu dieser Art gehöre: da aber seine 'Be- ‚schreibung die Fruehtbildung ganz unberücksich- tigt lässt, so wird man nar durch Vergleichung des Sherard'schen Herbariums dieses ausmitteln können. , Der Name der Hrn. Hochst. et Stendel passt nicht genau auf unsere Pflanze, da die Frucht eher trigenisch als triquetrisch ist: und da schon eine V. Irigonocarpa ekistirt, so ‘würde vielleicht Valerianella Frankiü eiustweilen vorzuziehen seyn. ? 213 IL. Correspondenz. Die gütige Mittheilung der von Ihnen gesam- melten Rhododendra hat mir eine grosse Freude gemacht. Längst überzeugt, dass Niemand mehr als Sie Gelegenheit gehabt hat, die Fortbildung der Gattungen durch ihre Arten in der Alpennatur.zu. studiren, freue ich mich sehr, aus Ihrer Hand neue Belege für die Bestätigung unserer beiderseitigen Forschungen vor mir liegen zu sehen, Bei Betrach- tung des Rhododendron intermedium regt sich doch wohl bald in uns die Ahnung, dass dasselbe ur- sprünglich ein Bastarderzeugniss der beiden Nach- bararten sey. Wenn wir bedenken, dass die am Boden gefesselte Pflanze ihrer Begattung nicht wie das freibewegliche Thier nachgehen kann, die Na- tur aber immer fortfährt, für Erhaltung und. Fort- - “ bildung ihrer Formen thätig zu wirken, so nimmt es uns nicht Wunder, wenn seit dem Beginnen der Zeit einer schärferen Beobachtung schon man- che dergleichen Mittelformen in der freien Natur- aufgefunden worden sind, deren Entstehungsweise: nur auf,diesem Wege sich wahrscheinlich erklärt. Mögen auch diese Formen in vielen Fällen nur als Individuen auftreten und aus. den Reihen der leben- den Wesen wieder verschwinden, mögen selbst in ihrer nächsten Generation, dafern sich diese wirk- lich vermöglieht, einzelne Individuen zu den For-- men .der beiderseitigen Acltern zurückkehren, se wird dennoch unter der Meng& von Fällen der Art,. welche überhaupt weit öfter vorkommen mögen, u) D 214 "als wir sie beobachten, nicht. selten auch der Fall eintreten, dass durch besondere begünstigende Um- stände,. wohin vorzüglich der Zustand der Atmo- spbäre während der Anthesis zu rechnen seyn dürfte, das gleichartige. Fortbesteben der Form an sich .allerdings gesichert wird. Diese begünstigen- den Umstände treten bei ausdanernden. und strauch- artigen. Bastardformen bisweilen erst nach Ablauf vieler Jahre und dann oft unverhoflt_ein, und es scheint, dass eine schon länger stattgefundene Ver. mehrung . durch Wurzeltbeilung und :durch Schöss- linge die Möglichkeit einer Befruchtung .und Samen- bereitang erleichtere. Die Form wird. von da an durch die Natur selbst zur Art erhoben und pilanzt sich dann so gleichförmig fort, als sey sie vun An- beginn an da gewesen, wie die im botanischen Garten in Pillnitz schon vor fünfzig Jahren begon- nenen Aussaaten der perennirenden Astern bewiesen. Es käme nun oft auf die Neigung und augenblick- liche Stimmung der Botaniker an, ob sie derglei- ehen nun einmal vorhandene und nicht wieder aus der Reihe der Wesen zu vertilgende Arten anneh- men wollten oder nicht. Die derartigen Verbasca haben fast allerwärts Gnade gefunden und sind ein- gereiht worden, während es mehreren und sogar denselben Botanikern nicht gefällig: war, die eben so tiefiirf: der Natur wurzelnden: Rose, Rubi, Aco- nita und!Henth@ einer gleichen Ehre würdig zu halten. ‘Wer aber fast dreissig Jahre lang Aronita aus Samen.erzogen, seit zwanzig und einigen Jah- ——- 215 ren die vorzüglich aus Cremeniek und Wien ge- sendeten Samen von Rosen gesäet und die aus ihnen entstandenen Rosen beobachtet hat und sie so wie Tenore’s Menihe unter verschiedenen klimatischen und Bodenverhältnissen aus den Samen immer gleich- artig als Mittelformen zwischen andern aufwachsen sah, wer da weiss, wie viele nachweisliche plant» hybrid:e jetzt jährlich im Samenzustande in Umlauf kommen und von West bis Ost, von Nord bis Süd unter den verschiedensten Verhältnissen von Boden und Klima gleichartig wieder erzogen werden, der wird wohl von der Ansicht zurückkommen, diesel- ben zu einer ihrer Nachbararten ziehen zu müssen, er wird einsehen, dass die Natur sie zirischen zwei Nachbarn gestellt hat. Ich halte das Rhododendron intermedium für ein Beispiel dazu und glaube, dass man es weder zu Rh. hirsutum, noch zu ferrugi- neum ziehen kann, ob es aber fortbestehen und durch Generationen fortzeugen wird, das mag die Zukunft lehren, und wenn auch die jetzt existiren- den Individuen aussterben, so bleibt die Potenz in der Natur, zu einer andern Zeit dasselbe Produkt zu erzeugen und dessen Fortbestehen vielleicht nach Jahrhunderten dennoch zu bedingen und zu sichern. Bei den trefflichen Beobachtungen, die wir über Bastardpflanzen aus unserer Zeit, z.B. von Gärt- ner, Wiegmann, Braun, Lasch, Schiedeu.a, besitzen, denke ich nur immer mit Bedauern daran, dass Fortsetzungen solcher Beobachtungen durch ein oder e einige "Tahrzehente, ja selbst durch die 216 Zeit eines Menschenlebens, für das Ganze des Na- turlaufs, wie er seine Generationen in Perioden “von Jahrtausenden in ihren einzelnen Gliedern lang- sam untergehen lässt, während neue gleichfalls nur in einzelnen Gliedern, dem noch Bestehenden sich anschliessend, herauftauchen, eigentlich noch sehr wenig Sagen wollen und an ein Ziehen von Resul- taten für das Ganze dabei noch gar nicht zu den- ken ist, es im Gegentheil schr wahrscheinlich seyn muss, dass zu verschiedenen Zeiten ganz verschie- dene Erfahruigen über denselben Gegenstand ge- macht. werden können, so dass es inımer wünschens- werth bleibt, dass mehrere möglichst geschäftsfreie, unbefangen der Natur sich hingebende Beobachter diesen wichtigen Gegenstand zu dem ihrigen ma- chen möchten. In meiner „Deutschlands Fauna” habe ich Hindeutungen auf das analoge Verhältniss der Thierwelt gegeben, bin aber überzeugt, dass in dieser Thierwelt die Bastarderzeugung weit we- niger im Prineip der Natur liegen kann, weil das Thier seiner Begattung frei nachzugehen befähigt ist. Darum überhaupt ist «in Vergleich der Ba- starde des Pflanzenreichs mit denen des Thierreichs ganz unstatthaft, es finden hier ganz andere Grund- verhbältnisse statt, dennoch verähnlichen sich auch hier, wie die Entomologen und Ornithologen am besten wissen, von Jahr zu Jahr die Formen darch Mittelforınen und: die Reihen schliessen sich. inni- ger durch diese Mittelformen zusammen, welche die alte Zeit wohl als Varietäten anzusprechen vor- 217 zog. Dieses Eintreten von Mittelformen muss in- mer vorsichtig beachtet werden, und wenn ich von der einen Seite übegzeugt bin, dass im Pflanzen- veiche dergleichen in mehreren Fällen als ursprüng- liche Bastardformen richtig beurtheilt worden sind, so ist doch auch andererseits nicht zu läugnen, dass man deren viele auch als Varietäten, als zu einer ähnlichen Art gehörig, darum fälschlich be- trachtet, weil sie zwischen zweien mitten inne stehen, ja dass man sie sogar unter dem "Titel eines „Ueber- ganges” zur Vereinigung zweier in der Natur ge- sonderier Arten gebraucht hat. Wenn es auch eine grosse Erleichterung für den Bearbeiter seyn mag, einige alte Typen herauszuwählen und die in der Natur sich an diese Typen anschliessenden Ar- ten in langer Reilfe als sogenannte Varietäten auf- zuzählen, wenn diess, sage ich, weit leichter ist, als alle diese Formen nach ihrer Erscheinung und ihren Verhältnissen zum Ganzen einzeln zu würdi- gen und an den ihnen gebührenden Platz zu stel- len, so ist doch von der andern Seite nicht zu verkennen, dass die Natur nicht um der Arbeiter willen da ist und sich durchaus in ihren Schöpfun- gen nicht um den Geist bekümmert, der eben in der Wissenschaft zu herrschen bemüht ist. Es hat mir immer geschienen, dass die Natur mehr em- pfunden als gemeistert, mehr in den Geist aufge- nommen als durch denselben berormumndet seyn will. Unstreitig ist indessen auch die besoridere Be- schauungsweise der Natur und mit ihr die Ansicht T— 218 5 über Species und andere Stufen, immer ein Pro- dukt des Zeitgeistes gewesen, der sie gebar. Es hat mir einen besondern Genuss gewährt, die Ent- wicklang der Prineipien der Anschauung des spe- ciellen Theils unserer Wissenschaft zu verfolgen. Als Willdenow blühte und Smith noch thätig war, unterschied man seine Arten ziemlich fein, ein Zähnehen und ein Hiirchen mehr oder min- der oder in verschiedener Richtung gab schon eine gute Species im Geiste der Zeit; der gute seel, Hayne fing an zu messen und das ganze botani- sche Publikum . schaute nach der Pubescenz und Bezahnung und. fing an mitzumessen. Die ganze damalige jüngere botanische Welt folgte beifällig nach und auch wir haben beide in diesem Geiste der Zeit mitgearbeitet und — mitgefehlt. Eine Re- action Andersdenkender wurde nothwendig, sie trat ein und auf und fand abermals ihr grosses Gefolge, und was sie und ihr Gefolge Gutes ge- wirkt hat, wird Niemand verkennen, Bei seinem lobenswertheu Bestreben, unser subjectives Wissen zu befestigen, scheint es aber endlich wieder in der Ausübung das Object zu verkennen, eifert ge- gen — „Polterkammern” und „Trödelbuden” *) und glaubt in solchem Geiste — die "Wissenschaft und die Natur ausfegen zu können! —..— Ist man. in seinen. Studien wieder. auf solche mit dem, ‚reinen lebendigen Naturwesen unverträgliche „Vergleiche 74 F) iu bekannten kritischen Schriften. 219 gestossen, so thut es Einen auch wieder recht wohl, von Andern sich und ihr Urtbeil der Natur nicht voran- sondern nachsehenden, ihre Anschauung aus ihr entwickelnden Beobachtern das offene Be- kennntniss zu lesen, dass sie schon bier und da die Grenzen vermisst haben, die uns die Wissen- schaft selbst für die am allgemeinsten anerkannten Arten aufzeichnet, wie vor einiger Zeit ein aufrich- tiger Mitarbeiter der Flora über Galeopsis aussprach. Wer da vergisst, dass alle diese Grenzen bei Be- schreibung eines lebendigen Organismus immer nur der Typus, nur die Norm sind, von welcher in der Natur die Möglichkeit zum Abweichen nach allen Seiten hin gegeben ist, der entfernt sich schon da- durch gänzlich von dem Sinne, dem nur allein die Natur in der Wahrheit sich aufschliesst, er tritt eben über in jene todte Beschauungsweise, welche ihm künstlich das abzirkelt und einengt, was er in seinem Ansstrahlen nach allen Richtungen hin lebendig erkennen sollte. Man kann nicht verlan- gen oder 'erwarten, dass jeder diese lebendige An- schauungsweise des Naturlebens gewinnen soll; wem dieselbe nicht in seinen ersten Studien sich aufschloss oder angedeutet wurde, der arbeitet sich dann schwer .durch das Stückwerk der Zeit, durch Auctoritäten und Gewohnheiten hindurch und wird immer tiefer in den todten, künstlichen Anschauungen und Gliederungen der Natur befan- gen, wenn er sieht, wie man alle Stnfen, sogar die Ordines künstlich (nettement!) abzirkeln zu können 220 glaubt und nun solche immer künstlicher werdende Zusammenreihungen künstlicher Ordines ein — na. türliches System. nennt! — Wie man auf diesen Wege immer in Sonderung und Trennung ‘sein Heil sucht und die 600 Ordines, die man jetzt hat, noch in diesem Jahre auf tausend bringen wird, das kann jeder selbst beobachten. Wie diess aber ins Unendliche fortgehen muss, wenn man keine Entwicklungsidee zu Grunde legt, so muss auch dieses Chaos von Ordnungen zu immer grösserer Unordnung führen und die Möglichkeit nach einem VUeberblicke immer weiter entfernen. Im Ganzen genommen ahnet man den rechten Weg, die Natur durch Theilungen zu erfassen, nur fasst. man die Sache verkehrt an und zertheilt da, wo man nicht theilen sollte, verbindet da, wo man den unendli- chen Theilungen der Natur willig folgen sollte. I dieser Weise ist das Bestreben z. B. von Spach, “ die Onagreen in fast so viele Gattungen zu theilen als sie Species haben, immer noch weit naturge- mässer als die Aufstellung der meisten neuen Or- dines, die grösstenthejls nur unbedeutende Grup- pen ınehrerer Familien sind, nimmermehr äguivalent mit einer wirklich in der Natur als solche begrün- deten Familie, wie etwa die Rubiacew, Composite, Caryophyllacee u. s. w. So lange man nicht ein- sehen will, dass alle Stufen in der Natur, von der Klasse an bis zu Genus und Species eine organische Entwicklung und Fortbildung in sich selbst darstel- len, und in dieser Entwicklung und Fortbildung 221 einzig und allein 'naturgemäss aufgefasst werden können, so lange wird man uns auch noch künst- liche Systeme für natürliche geben und sich darin gefallen, diese immer künstlicher und künstlicher zu zersplittern. Ob auf diesem Wege für das prak- tische Stadiam etwas gewonnen, oder dieses Stu- dium überhaupt noch künftig für einen Jüngling oder Mann, welcher ausser der Botanik noch ir- gend. etwas anders erlernen oder betreiben will, nur möglich bleiben dürfte, das muss ich mir er- . lauben, zu bezweifeln... Ich theile ganz die Ansicht meines würdigen Freundes Nees von Esenbeck, dass der Anfänger dieselbe Wissenschaft stüdiren müsse, welche für den Geübteren vorliegt. Aber eben darum ist es auch dringend nothwendig, dass sie ihm in einer geniessbaren Form vorgelegt werde, damit er ihre Grundzüge in sich aufzunehmen ver- möge und unter diese Grundzüge rechne ich doch ‘auch den Abriss einer Stufenfolge des Pflanzen- reichs, von den Klassen bis zu den Familien und “typischen Gattungen verfolgt und in so klarer Glie- derung auseinander. gelegt, dass leicht ein Glied das andere dem Gedächtnisse zu suppliren.vermöge;, ‚wenn die Anschauung des leitenden Princips ge- wonnen ist uud der durch dasselbe sich ergebende nothwendige Zusammenhang dem Geiste sich ein- mal klar eingeprägt hat. Wenn man so viel vom “Anfünger mit Recht verlangen kann, so wird da- gegen Niemand von ihm oder von irgend Jemand ı jemals, verlangen wollen, dass er die Gattungen 222 - ‘and Arten aufzählen solle, von diesen kann er doch ein für allemal nur wenige sich einprägen, deren naturgemässe Vermehrung hat demnach keinen Ein. Auss auf die Erlernung der Wissenschaft ansich. Aber auf gleiche Weise wird auch Niemand verlangen können, dass Einer die Masse von grossen und ‚kleineit Ordines, womit die Zeit uns beschenkt, „auswendig lernen soll. Sie haben untergeordnet ähre grosse und wichtige Bedeutung und ihre tiefe Begründung‘ in der Natur, sie führen unsere Kennt. wiss..inmier weiter und. fördern sie trefflich, ihre “ Schöpfung. ist daher sehr dankbar zu erkennen, mir .ist ihre vermeintliche Aeguivalenz ein harter Verstoss gegen die Natur und diese‘ Aequivalenz wirkt eben mit, die sie aufzählenden Systeme noch künstlicher zu machen. Wohl ist der Anfänger und sein Bedürfniss nicht der Maassstab für die Wis senschaft, die Wissenschaft wächst ‚fort wie die Pflanze, aber diess Fortwachsen muss auch orga- nisch gegliedert erscheinen, die Zweiglein müssen nicht Aeste, die Früchte nicht Blüthen seyn wol len, die, hohen Klassifikationsstufen dürfen nicht zu niedern,:die niedern nicht zu höbern sich am- ‘kehren. Das verlangt nicht der Anfünger allein, anch der Geübte muss es verlangen. Es kommt vielmehr überall darauf an, den Typus des Orga- nenverhältnisses zu erfassen, den die Natur, durch- bildet und in der Mannigfaltigkeit ihres Bestrebens formell auseinander legt, dann den auf diese Weise veryielfachten Typus in seinen einzelnen Erschei- 225 nungen so richtig zu co- und zu subordiniren, dass er seine Beziehung zum Ganzen klar herausstellt, Dieser Typus ist für alle Stufen das Objective, Ge- gebene, Wahre, er ist, also die reale und rein na- türliche Seite der Natur wie der Naturgeschichte, Die Begrenzung dagegen ist das Subjective, nicht Geyebene, sondern der Natur_ Auferlegte, immer und 'ewig nur das Ideale, Künsfliche und eben dar- um. eine der reinen Natur nie und nimmer con- gruente Weise in der Beschanung. Man muss aber lange in der Natur gelebt haben, um zu solcher Anschauung und Veberzeugung gelangen zu kön- nen, man muss wenigstens die Natur nicht bloss in seinem Herbario gesehen haben, wenn man nur hoffen will, dass der Gedanke an einen natürlichen Zusammenhang des Ganzen auftauchen, oder gar der Wunsch, diesen Zusammenhang auf eine mensch- liche Weise: fassen zu wollen, erwachen soll, In seinem Herbario sucht und findet man Grenzen oder findet auch keine, wie die widersprechendsten Ansichten beweisen, ganz nach Belieben und ganz nach Beschaffenheit der Vorlagen, die nun eben zur Hand sind. - Vor mehreren Jahren enthielt die "batanische: Zeitung manche schöne Anklänge an die wahre, in’ der Natur selbst begründete Naturbe- schanung und so erinnere ich mich unter andern noch mit wahrem Vergnügen der geistvollen Worte vom Jahre 1821: „es ist klar, dass die Natur eben so wenig Arten als Gallungen, sondern nur Formen geschaffen habe und dass sie vielmehr unaufhörlich daran arbeitet, diese Formen zu vervielfältigen.” Die tiefen Blicke von Agardh, Bartling, Nees 224 ' vonEsenbeck, Kosteletzky, Presl, Wende. roth, Wilbrand un. a. in die wahre Natürlich- keit der Pflanzenwelt, sind allgemein bekannt und die Zeit wohl nicht mehr fern, wo man sie ver. stehen und würdigen wird, wie man Göthes Metamorphöse erst spät verstehen und richlig wür- digen lernte, während man sie anderwärts, wie Göthe Cim Anhange zu der neuen Ausgabe von Soret) selbst sagt, noch jetzt gänzlich missdeutet, Ein anderer tüchtiger Naturforscher, welcher die Natur lange beschaut und in mehr als einem Welt theile gesehen hat und mit ihr und in ihr gelebt hat wie Wenige, sagt: „denn wer um festbegrenzte Arten und überhaupt um unveränderliche Naturge- selze sireilel, der muss wohl in der Natur selbst sich noch wenig umgesehen haben” (Ehrenberg de eanibus africanis.) — Wer aber zu solcher Ueber- zeugung gelangt ist, der überlässt das „Ausfegen’ der Natur und der Wissenschaft gern jenen, wel che ihr Genius dazu berufen, er selbst geht seinen Weg ruhig fort und folgt dem harmlosen Gange der wahren, lebendigen Schöpfung, zufrieden, wenn nur Wenige denselben Weg mit ihm be- treten, befriedigt aber im Innern durch die Ein- heit und Consequenz einer leitenden Grundidee in der Beschauung des Ganzen. Wer diesen Genus , der Naturbetrachtung einmal zu empfinden ver- mochte, der hat auch die Ueberzeugung schon in sich hineingelebt, dass die umgekehrte Beschauung und die Zerstücklung und Zersplitterung des schö- nen Ganzen in den Stufen der Klasse, Ordnung und Familie, wie der Geist der heutigen Zeit sie befiehlt, den beschauenden Geist nie zu dieser Ein- heit und Befriedigung und zu diesem wahren Ge- nusse, zu dieser innigbewussten Empfindung der Natur zu erheben vermag. — Dresden. L. Reichenbach. (Hiezu Steintafel IL) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 15. Regensburg, am 21. April 1837. L Original - Abhandlungen. Revision der 'dirch den Hrn. Dr. Frivaldszky von Frivald in Pest vertheilten, getrockneten Pflanzen aus der Türkei; von Apotheker Hampe in Blankenburg. (Siehe Flora 1835 I. Bd. Intelligenzblatt Nr. IV. %.. 1836 II. Bd. Intelligenzbl. Nr. 11.) ir lassen die Pflanzen, von denen etwas gesagt werden soll, in der Reihe folgen, wie'solche in der Flora an den angezeigten Orten aufgeführt sind. 1. Haberlea rhodopensis Friv. Von Rhodope, einem Gebirge an der Grenze vou Macedonien. — Eine ausgezeichnete Pflanze, eine herrliche Ent- deckung! das lässt sich nicht läugnen. Sie hat Aehnlichkeit mit kleinen Exemplaren von: Ramon- dia pyrenaica. Leider sind die Blüthen an: meinem Exemplare nicht inebr ‘vorhanden, um gewiss zu ‘sagen, dass es eine Primulacea sey. 2. Acinos acuminafus Friv. ist Thy aci- noides Tenore. 8. ' Rhamnus rumeliana Friv. Eine neue Art, die , neben Ah: caroliniana steht. 4. Golium Sadleri Friv: ist @. pyrenaicum Wild. Flora 1857. ı5. pP 226 ‘5. Acinos erechus Friv. ist Thymus canus Siev, den Sprengel wohl mit Recht zu TR. graveolens M. B. zieht. 6. Centaurea pallida Friv. gehört zul. co. lina L. "7. Ferula hispida Friv. Mein Exemplar he . steht aus einem blätterlosen, gelbe Blüthen und „gelbe Früchte tragenden-Zweig und aus einem Wur. ‚zelblatte, wes ganz fremdartig gegen den Stengel ‚erscheint. 8. Inula orientalis ist nur Varietät von ]. ger- manica L. oo: 9, Centaurea ciliata var. ist C. orina Wild, 10. Teucrium valentinum ist T. Poli 1. 11. RBRubus sanguineus Friv. ist BR. %menys Portenschl. 12. Poa pilosa var. tenuis. Eine sehr schlanke Form, mehr als Fuss hoch, aber sonst überein stimmend. "183. Dianthus Drevifolius Friv. ist D. diutinus Ki. .14. Silene subconica Friv. ist von unserer $. conica nicht verschieden. 15. Silene colorata Friv. _ Kann. nicht..so ge ;nannt' werden, da schon zwei andere Silenen den Namen sich streitig,machen. Ich nenne sie 8. Fri ‚raldszkyana mit folgender Diagnose: S. perennis, caule strieto glaberrimo superne ‚Fatmoso, ‚foliis: rigidis ex _spathulato - lineari - lanceo- latis acutis basi dilatatis amplexicaulibus,, floribs .binis oppositis: ereotis in spicam elongatam disposi- } ’ / 227 tis, pedicellis simplieibus stipulas obcordatas acu- minatas vix excedentibus. . Ist wahrscheinlich die. Silene Bupleurum Fors- kal.. Die Blätter. baben grosse Aehnlichkeit mit denen des. Büpleurum rigidum sowohl an Farbe als Textar, sind jedoch: schmäler. Die nächste ver- wandte ist. 8. chlorantia Ehrh., unsere ist aber noch 'einmal:so gross, von derbem Bau, ästig, die Blumen aufrecht, einzeln, kurz gestielt, die stipuls sehr. gross, ‚stengelumfassend, lang zugespitzt — welche Merkmale sämmtlieh von den Kennzeichen - der S. chlorantha abweichen. — Vielleicht ist diess die S. cklorantha der südlichen Floristen. 16. Dianthus pomeridianus ist D. leptopela- hıs Willd. . 17. Bupleurum epiculatum Fin, ist tB. arista- tum Barll. 18. Rottbellia Sandorü Friv, Eine neue Art, der R. hirsuta-Vahl. verwandt -— beinahe 2 Fuss hoch. 19. Helianthemum refractum Friv. (vetrofrac- tum Pers.) Darunter liegen zwei Arten. Die jan-, gen blühenden Exemplare scheinen. H, niloticum W, zu seyn, — . die Frachtexemplare hingegen können wahre _H. refrofraetum seyn, sehen jedoch auch dem H.:'salicifolium sehr äbnlich; so sehr verküm- ‚merte Exerhplare sind schwer. zu bestimmen. 20; Zitiphora compacla Friv. ist Z. capitala "L., die Sprengel'sche Diagnose ist nicht richtig, :denn die’ ‘Stengelblätter sind nicht lanzettförmig, sondern eifönmig..: P2 228 21. Potentilla astracanica — gehört zu P. pe- data Will: ‘22. Cenlaurea napulifera 1 Rock. ist €. tuberosa Visiv.,. aber auch eins mit Cent. vaeriegata Lam. ‘wozu denn auch (C. Karlowensis Friv. zu ziehen “wäre. — Dagegen halte ich die verwandte €. seu- "sana Vill., zu welcher C. strieta WK., C. depressa - Bieb., ©. awillaris Wild. gehören, für specie ver- schieden. 23.. Lithöspermum Rochelii Friv. scheint von -L. orientale L. nicht verschieden. . 24. Thymus nova sp. ist Thym. angustifo- lius Schreb. 25, Cenlaurea spinosa ist Ü. parviflora Desf. 26. Dianthus capitatus DeÜC. 9. minor ist D. - pinifolius Sm. 27. Achillea erithmifolia ist A. mierantha Willd,, 'wegen der schwefelgelben Blüthen. 28. Alopecurus ulrieulatus Pers. Mein Exem- plar ist leider sehr unvollständig. 29. Arenaria Sazifraga Friv. Hat Achnlich- keit mit A. clandestina Portsch., ist aber ganz mit Drüsenhaaren besetzt und bestimmt verschieden. 30. Armeria scorzonerifolia ist A. pungens R. et Sch., wegen der sehr staumpfen ‚Hüllblätter. i ! B } 31. Astranlia elatior Friv. Von dem sehr un- . vollständigen Exemplare lässt sich nicht mehr ss- “gen, als dass die Pflanze verschieden von unserer A. major ist. — Ueberhaupt sind die Umbelliferen | der ganzen Sammlung mit wenig Anfmerksamkeit | '220 behandelt, man kann nach keinem Exemplare eine vollständige Beschreibung machen — diess wäre doch wohl nöthig, wenn ’es sich um neue Arten handelt. 32. Bellis hybrida ist doch von B. perennis L. nicht verschieden. 33. Bulbocodium hastulalum Frio, ist ein Col- chieum, dem. C..monfanum verwandt, aber doch wegen des auffallenden Rhizoms sehr abweichend. 34. . Campunula aspera ist wohl nur Varietät von C. lingulata WK., oder umgekehrt. 35. Cenlaurea virgala var. albiflora — steht doch der Cent. paniculata L. zu nahe, und ist €. tirgata Lam. gewiss nicht. Vielleicht könnte es C. arenaria M. B. seyn, wäre dann aber keine eigene Art. 36. .Centaurea affinis Friv. ist eine abweichende Form von €. Scabiosa L., gewiss keine eigene Art. .87. _ Cerastium mesiacum Friv. steht dem C. Scarani Tenor. der Beschreibung nach sehr nahe, ist vielleicht .das. nämliche. -- - 38. .Cerustium recium_ Friv. hat Achnlichkeit, mit C. viscosum, ist jedoch in der ganzen Tracht. sehr verschieden ,. leider fehlen ‚die Früchte, die oft Alles entscheiden. . 39. Colchicum orientale: ist c. byantinum Ker. 40. ‚Corriyiala littoralis ist ©. thelephiifolia Pour. 41. Crocus kybernus Frie. ist Ü. sativus. 42. Dianthus capitotus var. minor F. ist D. pinifolius Sm. " 250 43. Dianthus pumilus Vahl =: D. uniflorus Forst. Eine seltene Pflanze! " : 44. Eyuisetum. zonalum Frio.. gehört zu ı 20. Aıyemale L. 45. Euphorbia rupestris Friv. Eine mit E. saralilis Jacg. verwandte neue .Art.- 46. Euphrasia tricuspidata ist Bartsia latifoliaSm. 47. Hesperis runcinala ist von’ H. malronalis L. nicht verschieden: ein 48. Hieracium pelreum:' Frivs ist.-eine kleine Form von H.: vikosum EL. und: schligast. sich. @ an H. fleziosum Wi: un 2 SV rüber > 9, Hypericum rhedopeum'Frip.. Ist eine neue. Art, die-ich:mit 'H. Elodes L: im :Wuchse' verglei-. chen möchte. Die Stengel sind jedoch holzig und: die 'Kelchblätter gross, ‚oblong,- stumpf. und ganz- rändig,; wesshalb diese Pflanze auch. nicht mit’H.. tomenlosum verwandt. ist. Ich ‚kenne ‚kein äbnli- ches Hypericum. a Ze 50. Juncus melanocephalus Friv. Eine schöne Pflanze, die mit J\ castaneus -Aehnlichkeit ‚hat, aber grösser ist und die Anthela etwas ’gestieli seit- wärts trägt. - Die Blätter erscheinen glatt. Die Blüthen gleichen denen des J. Jacquini, zu dessen Verwandtschaft diese ausgezeichnete Species gehört. ‘ 51. Lathyrus viliosus Friv. ist. hinreichend von L. tuberosus L. verschieden; : : 51. Orchis albida — ist es nieht, sondern eine neue Art, die ich vorläufig Gymnadenia Frivaldsz- kyana nenne. Die Beschreibung dieser neuen Art. ‚ 251 muss ich’ mir vorbehalten,- indem ich zuvor anHrn. Dr. Frivaldszky die Bitte richte, mir recht voll.‘ ständige Exemplare, an denen ‘die Blumen gut er- halten sind und nicht zu sehr: gepresst, so wie ahit' Wurzelknellen, zukommen zu lassen. — Die Pflanze: hat: zwar Aehnlichkeit mit Orchis albida, ist: es sauber. bestimmt nieht. . ‘52. Ornitkogalum emscojrums Pers: nme ganz mitBuxbaum’sO. kumifusum Cent. II. tab. XXXVIL Es frägt ‘sich, welcher Name vorzuziehen ist; da die Pflanze doch einen Scapus hat. . 53: Phyteuma hemisphericum. Das vorliegende Exemplar: gehört als schmalblättrige Form zu Ph. paueiflorum und dennoch ist die Aehnlichkeit mit Ph. hemisphericum gross. Ob.:die drei P. pauci.. fiorum,, globulariefolium und hemisphericum doch nur Formen einer Art sind? Ich besitze von Herr. mannstadt Exemplare, die ich sowohl zu Ph. ke-. misphericum-als pauciflorum bringen möchte. . Die. Beobachtung 'an Ort- und Stelle katnn hier leicht entscheiden, mit einzelnen getrockneten Kremplaren ist nicht‘ viel zu beweisen. 54. Plantage Wulfeniü ist. wohl Plan: cari- nata - Schrä. 55; Potentilta parva Fr. gehört zu P. "hirta L. . 56. - Pot. Benyctzkyi Friv. Eine neue Art; hat Aehnlichkeit mit P. pimpinelloides, zeichnet sich aber durch die folia cuneato-subrotunda aus — gleichsam, eine kleine Potentilla rupesiris mit gelben Blüthen vorstellend. Be 257 : 57. „Ranunculus Nendtvichii 'Friv. Ist R. la- teriftorus. DeC.; eine. merkwürdige 'Art. 3 59. Reseda pseudovirens .Friv. ist mit R. In- teola L.. verwandt, hat.aber eine dreizähnige Frucht, und ist auch ausserdem hinreichend verschieden, Mit R. virescens ist sie-gar nicht zu verwechseln. 59. Sazifraga hypnoides ist S. cymosa WK. :60. Saxifraga: rotundifolie ist $; hirsula var, serrata. Det.. . 61. Sax. calyciflora ist S. media Govan. 62. Scabioss_ ambigua. Friv.. Eine neue Art, die: der' Se. maritana .Spr.:.und Sc. pubescens WR. verwandt ist, aber durch die folia ‚pinmatifida un- terschieden. Sie verhält ‘sich etwa zu Se, montans. wie Se. collina Requ. zu Se. arvensis L. - 63. Sesleria cerulans Friv. Eine neue. Art, der S. rigida- Heuff. verwandt, aber durch die. langen Grannen, die weit.über die Spelzen hervor- regen, sehr auflallend verschieden. _ Besser wäre der Name S$. longiaristata oder. longibracieata. 64.. Silene compaela ist S. Armeria. L., deren Blüthen noch nicht hinreishend entwickelt sind, 65. Silene nemoralis ist S. pilosa Spreng. 66. Silene pumila WK., vielleicht S, pusillia WE. . Mein Exemplar ist unkenntlich ohne Blüthen. 67. Silene Sawifraga. Diese ist von der süd- - deutschen Pflanze gleichen Namens verschieden: 1) durch den doppelt :so langen Kelch; 2) durch die feinen Blätter, die fliformia sind; 3) durch fo- lia caulina opposita basi opere hyalino connata. } i 233. — Der lange Kelch ist auffallend, doch werde. ich. sie einstweilen als @. clavala zu S. Sazifraga L.. legen, bis genauere Beobachtungen über die Pflanze gemacht sind. Es fragt sich, ob die Silenen in der. Länge des Kelches abändern, so dass derselbe. das Doppelte erreichen kann? 68. Silene Remeri Friv. ist S. Pareiflora Ehrh, 69. Solanum assimile Frio, ist S. persicum wine, 70, „Stellaria glauca var, ‚tenuifolia Fris, ist“ Cerastium manticum L. 71. Symphytum Otiomanum Friv. ist dem FR macrolepis Gay (8. bulbosum 'Schimp.) nahe ver- wandt, hat eben so kleine Blumen, deren Klappen weit aus der Corolla hervorragen, aber die ganze Pflanze ist schmächtiger, .. Ohne Ansicht der Wur-. zelknollen lässt. sich nicht mit Gewissheit bebaup-: ten, ob diese Pflanze nur Varietät von 8. macro- lepis Gay ist. 72. Thymus comptus Friv. Ist vielleicht eine: feinblättrige Varietät des Thymus vulgaris L._ .... 73. :Thymus inodorus..Frie.- ist nicht 7%. : ine-. dorus Desf. Diese in Rumelien gefundene Pflanze, nenne ich der jungen Triebe wegen, die zweizeilig; kammartig in einen Knäuel gehäuft sind ceiner Aehre von Briza media nicht unähnlich), Th. cristatus, mit. folgender Diagnose: 'Bamis erectis parce ramosis pilosis, doribus axillaribus 1 — 3 cymosis, cymis bracteatis, pe- dunenlis foliis brevioribus, dentibus calyeis sub- zqualibus erectis, foliis oppositis ovato -langeolatis ash & wargine' veflexis ciliafis,: "tarionibus bifariam imbri-: oatis wonglobatis strigosis. = - Dee 4) Genus dubium an Phyleuma dubitem Priv. in Iiet. ‚gehört zu Tracheltum — dem T: 'ceruleum“ L. ähnlich, aber doch hinreichend‘, verschieden. Nähert sich durch sitzende "Blätter dem’ T. angusli- Folium 'Schousb. "Tech nenne diese Pflanze" 2 Trachelium. rumelianen, mit der DBisanose: : Polis ovätis sessilibus’ dentato-serratis ‚ &liatis, . eorymbi terminalibus. a tab. in Koimeilk”“ "Noch, erwähne ieh: ‚ RE Soabiosa tenuifolia Frie. Asterocephäkua; tenui- Tolius. : Eine schöne Pflanze, dem A. Scopolii Jary. fü. verwandt, aber doch. wohl verschieden. ; Fi Verzeichniss vielleicht. So, iriniefolia Fris.? Aus dieser Uebersicht geht herver,; dass die vonylrm. Dr Frivaldsz 2&Ky zum Kauf ausgebote- nen Pflänsen ‘aus Rumellen'von grossem Interesse sind; für jedes Herbarium ‘werden Bereicherungen darunter “seyn, - nur ist zu. wünschen, dass mehr Aufmerksanikeit auf: die Wahl der Exemplare, wie auf. das: Trocknen verwendet werde. — Eine neue Sendung: aus Macedonien soll ‚kürzlich in Pest an- gekommen seyn, und sehe ich mit Verlangen! der Anzeige in der botanischen Zeitung entgegen. — Mit Vergnügen mache ich ‘auf die interessanten Pflanzen Aufmerksam;; jene Gegenden bergen. ‚noch viel Neues. . | 235: I Correspondena:.: :1.. Was die Aeusserung des Hrn. Dr. Wiesmann in Bräunschweig in devibötanischen Zeituig' Nr. 2: 3. 1837 über die Ihnen von mir im vorigen Jahre gesendeten abnormen 'Aepfel aus dem Garten des Hrn. Apotheker Ostermeyer dahier betrifft; se _ freut es mich, dass Ar’ Wfregmann meine Ihnen. bald nachher gelsserte Meinung: theilt, ’ dass “diese‘ Acpfel bel:einer genauen -cliemischen Analyse) eine: grössere Ouantität zuckersauren Kalk geliefert'/ha-’ ben würden. Den zweiten Theil seiner Meinung: aber; nämlich, dass der ‚Stamm: dieses Baumes be- reits abgestorben seyn: müsse, hat die Erfahrung widerlegt. ‘denn der: Baum-lebt fort, gränte und "blühte:im darauf. folgenden: Frühjahre. wieder und lieferte‘uns im Herbst zwar nicht viele, aber doch Früchte, welche freilich,. wie ‚auch die Früchte der übrigen Apfelbäume: dieses "Gartens, die beständig der. Sonnengluth des vorigen 'heissen und: trocknen. Sommers: ausgesetzt wären, alle .durchgehends vom "Wurme'arigefressen' sich zeigten: ausserdem wär . Parencehym und Rinde dieser Aepfel diesesmal voll; kommen normal. Ich. weiss zwar, dass 'es eine alte Meinung: aller Pomolegen: ist, dass 'Kalkgruben in der: Nähe der. Obstbiüme diese: tödten, es ist aber dieses nieht durchgängig richtig, wie hier die Er- fahrong zeigt: Wenn ‘auch Kalk in den „‚Wurzels aufgenommen und von diesen dem Stamm, den Ae= stein, Zweigen und selbst den Früchten zugeführt wird; so muss man: bedenken, dass die: Wurzelu 250 nicht bloss .Aufsanugungs-, sondern auch Aussonde- rangsorgane sind, d. h., nieht: bloss die Säfte ‚aus dem Erdreiche aufnehmen, sondern auch die in die Pflanze aufgenommenen: wieder durch: die nbstei-. genden Gefäsge‘ in- die Wurzeln und: van: diesen wieder in. das Erdreich. abgeben; dass also.: in den Früchten ‚eine abnorme. Quantität ‚oder OQua- lität von Stoffen abgesetzt seyn kann, ohne. dass sich diese. nothwendig bei der chemischen Analyse in den vertrockneten, Wurzeln. ‚oder: dem Btame vorfindet, - a E .: Nennburg v vorm: ‚Wald. . Dei: Gierh 2 ‚Fortgesetzte. Beobachtungen und: Untersü-. changen bei einer grossen Anzahl von';baum=-: and strauchartigen Gewächsen, die ich über Eintwick- lang. und Fortbildung der Lenticellen anstellte;: ha- ken mich belehrt, dass ‚in allen Fällen, wo, sich'spä- ter eine Lenticelle erzeugte, in dem noch grünen Zweige eine Spaltöffnung der Oberhaut vorhanden. war. . :Selbst ‘au ‚solchen Bänmen, deren. jüngste Theile des Jahrestriebes mit Haaren bedeckt «ind, wie z. B. an Ulmus suberosa, finden sich bei auf- merksamer Betrachtung dennoch hie und ‚da Spalt: öffnungen in der Epidermis und ich habe gefun- den, dass, auch in diesen Fällen die oblitterirte. Hantpore: immer in eine Lenticelle überging.. Wer diese Untersuchungen wiederholen will, 'wähler.hie- zu vorzüglich die Jahrestriebe von Biynonia : (a- talpa, wo er alle Uebergänge von der normalen Pore durch alle Grade der Erweiterung derselben 237 bis zum endlich erfolgten Einrisse in die > Oberhant deutlich ersehen wird. -- Ich hatte meine. Forschungen in dieser Weise fortgesetzt;. als mir die beiden trefflichen Schriften Mohls „Untersuehungen über die Entwicklung des Korkes und der Borke” dann „Untersuchungen über ‘die Lenticellen” die erste im Januar, letztere im Mai 1836 erschienen, :za''Gesichte: kamen. In Bezug auf letztere kann ich der dort -geänsserten Ansicht, dass die Lenticellen als eine partielle Kork- bildung zu betrachten seyen, in so ferne beistim- men; als der Typus: der Entwicklung bei beiden dieser Organe auf Eines hinauskömmt, muss aber zur Unterstützung meiner ‘Yon jener etwas verschie- -denen Ansicht nochmals auf den Umstand aufmerk- sam machen, dass die wuchernden Zellen der Len- ticellen durchgehends eine Tendenz zur Trennung verrathen, und somit gewiss auch ein Analogon von . ursprünglicher Gemmenbildung, für was ich dieselbe ‚erklärte, darstellen. j nn :.Grätz. : Dr. Unger. - IH. Notizen zur Zeitgeschichte. Der dritte Jahresbericht des Mannheimer Ver- eines für Naturkunde, vorgetragen der jährlichen Generalversammlung bei der Stiftungsfeier den 19. Nevember 1836, liefert ein sehr erfreuliches Bild eben- so des regen wissenschaftlichen Sinnes, der sich unter ‚allen Klassen Mannheims für Naturgeschichte aus, spricht, als der fortwährend zweckmässigen Erwei- terungen .sämmtlicher Attribute der Gesellschaft. 258 „Die Zahl der in Mannheim befindlichen ordentlichen Mitglieder betrug 221, die der :auswärtigen 60, ‚Kaiizler von Stengel war als Präsident, Professor ‚Kilian .als :L: Sekretär, «Buchhändler: &ötz als If, Sekretär,. Rentamtmann Neydeck .als Biblio. sthekar uud Regiments-Quartiermeister. Krauth ak -Kassier‘gewählt. Das Lokal "für die Sammlangen - erhielt eine. zweckdienliche: Erweiterung und be- steht nun in 6 an einander stossenden Sälen, das .Herbarium wurde. durch 'iiteressante:Beiträge der . Herren Geh. Hofrath Zeyher, Artaria, v. Sten- gel, sa wie des Sekretärs,: der- seine ganze ‘in 3000 ‚Species: deutscher Pflänzen bestehende Sammlung .dem Verein überliess, bereichert. ‘In dem: betani- schen Garten, der durch sein frither so sehr ver- nachlässigtes Lokal manche Schwierigkeit bot, wur- den: durch Fleiss und Ausdauer nach dreijährigem ‚Anbau die Hindernisse überwunden und. er konnte ‚zum erstenmal als wohlgeordneter Garten erschei- nen. Eine in demselben veranstaltete Blumenaus- stellung, wozu ausser den Beiträgen der Mannhei- mer Mitglieder nnd: Kunstgärtner auch von Frank- Sur, Karlsruhe und Heidelberg ausgezeichnete Pflan- geh 'eingesandt.;:worden waren, fand allgemeinen ‚Anklang ünd Beifall und: wird bei regelmässiger . Wiederkehr. die Absicht. nicht . verfehlen;. die edle, dark #o::häufige Blumenliebhaberei niehr zu beleben ‚ und höhör -zu..stellen. ! Auf. ‚gleiche :Weise‘ hatten ‚sich auch. die äbrigen‘. naturhistorischen Attribute des Vereins einer -bedentenden. Erweiterung zu er- 239 freuen, so dass diese Anstalt" schon. jetzt als eine der vorzüglichsten Zierden Mannheims erscheint, und sich würdig den ähnlichen Vereinen anschliesst, welche noch weiter am Rheine hinauf den wissen- schaftlichen Sinn der Bewohner seiner Ufer kund- geben. on 'Hr, Delessert in Paris: erhielt ein Schreiben von. dem -Reisegefäbrten Humboldt's, Hrn. Bon- pland, von San Borgia, an den Ufern des: Uru- guay vom 14. Juli 1836, mit der Nachricht, dass er seine botanischen Untersuchungen fortsetze und Anstalten. treffe, um seine Sammlungen nach Bue- nos-ayres und von da nach Paris zu senden, Ein ähnliches Schreiben war von Hrn. Per- rottet, Director des botanischen Gartens zu Poh- dicherry, mit der Nachricht eingegangen, dass die Berge der Nilgherfies auf Veranlassung des Hrn. 'v. Simon nach allen Richiungen botanisch unter- sucht, und die Ausbeute einstweilen in Pondicherry verpflegt: werde, um vi da nach Paris gelangen ‚zu können, = “Von dem Reisenden des Würtembergischen Reisevereins, Dr. Schimper, lauten die Nachrich- ‘ten fortwährend günstig. Die kürzlich ausgetheilte erste Centurie der Pflanzen des glücklichen Ara- 'bens enthält nicht nur mehrere neue Arten, son- dern auch zwei neue Gattungen und empfiehlt sich ‚ausserdem durch Auswahl und Instruktivität der _ ‘ Exeniiptare' aufs Vortheilhafteste. Gegenwärtig be- reitet: sich: Hr. Dr. Schim per zu einer neuen 240 i Reise nach Abyssinien vor, die eine nicht minder reichliche Ausbeute bieten dürfte, und wozu von Seiten des Vereinsdirectoriums neue Aktienbeiträge ‚gesammelt werden. Die königliche Societät der Wissenschaften zu Göttingen hat der Concarrenzsehrift des Hrn. Pro- fessor Dr. Meyen in Berlin, „über die Sekretions- organe in den Pflanzen” einstimmig den Preis zuerkannt. . Hr, Hofrath v. Martius in München ist von der königl. Akademie der Wissenschaften zu Stock- holm zum correspondirenden Mitgliede ernannt worden. Dessgleichen wurde Hr. Prof: Purkinje in Breslau zum Correspondenten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg gewählt. Hr. Geh. Hofrath Dr. Kieser in Jena hat das Ritterkreuz des Weimarischen weissen Falkenordens “erhalten. Am 12. Februar starb zu Dresden der Geheime Justizrath Dr. Kreysig, der sich durch mehrere Abhandlungen über Zwiebelgewächse als ein er- fahrner Botaniker und Blumeneultivator zu erken- nen gegeben hat. j Druckfehler -Anzeige. Beilschmied-bittet, in seiner Uebersetzung ‚von Watson’s Bemerkungen über die, geographi- ‚sche Verbreitung der Gewächse Grossbritanniens etc. (Breslau, Max 1827. XX. u. 261. S. 8) nöch fol- gende Druckfehler berichtigen zu wollen: .32. 17. v.n. ist st. 10000 Yardszn lesen: 1000 Yards, 397.512..— —— 50 zu lesen: SO (Süd-Ost.) XU. „13.v.o, ist guzusetzen: Zuecarini, [ (Hieza Beibl. 4.5 Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 16. Regensburg, am 28. April 1837. 1. Original - - Abhandlungen. 1. Eleocharis Lereschii Shutll.; ein Beitrag zu der Schweizer Flora, von R. I Shuttlewörth in Bern. Ver einiger Zeit zeigte mir mein Freund Hr. Apotheker Guthnick ein Exemplar einer neuen Art von Seirpus, welches er von Hrn. y. Char- pentier als „‚Eleogiton Lereschii Thomas” erhielt, Das Exermpfar gestattete aber keine hinreichende Untersuchung ohne es zu vernichten, da nur sehr wenige reife Früchte vorhanden waren. Kürzlich “erhielt ich durch die Güte des Entdeckers selbst, Hrn. Leresche, Ministre suffragant zu St. Cierge sur Mondon, einige Exemplare davon, und eine ge- naue Untersuchung überzeugte mich, dass ich es mit einer neuen‘ Art zu thun hatte. Ich theile demnach hier Diagnose und Beschreibung davon mit. Eleocharis Lereschti mihi, E. radice fibrosa, culmo subtereti tenuissime striato, spfca ovata tetragona, glumis suborbieulari- bus obtusissimis , setis hypogynis vix scabris cea- ryopsi lssvi nitidissima brevioribus. Syn. „Eleog. Lereschii Thom.” de Charpentier. Flora 1857. ı6, QO 242 Hab. Ad ripas Lac. Lemani inter „Les Pier- rettes et St. Sulpice” pagi Vaudensis. — Sept. 1830 detexit oculat. Leresche! ‚Deseript. Planta pusilla, ut videtur, c cxespitosa. Radix tenuis fibrosa ; Culmi uneiales-vix biuncia- les stellätino divergentes, vaginis paueis nudis, imis fuscis, basi obvoluti, in planta aqua fervida im- mersa subteretes tenuissime striati, in sicca angn- lato-suleati; Spica parva, vix magnitudine Seirpidi acicularis sed cexassior, eximie tetragona fusca;; Squamz suborbiculares obtusissime e fusco purpu- rascentes,. margine. tenui scarioso-hyalino; Set hypogyne 5 — 7 persistentes caryopsi „breviores, in fructu maturo, etiam sub. mieroscopie leves, in germine aqua fervida macerato tenuiter retrorsum scabrae; Germen ovatum basi styli napiformi coro- natum, stigmatibus binis; Caryopsis minima obo- vato-suborbicularis .bieconvexa nitidissima loevissima aterrima basi styli corrugato truncato coronata. . . Obs. Diese. Art steht der E.. ovat@ (unserer Flora) am nächsten, unterscheidet sich aber davon „prima visa” durch ihre Kleinheit, . In E. ovata ist die Nuss am Rande zugeschärft, und. die blei- bende Basis der Griffel oben zugespitzt; in E. Le- reschit hingegen ist die Nuss keineswegs am Rande scharf, und die Basis der Griffel oben stumpf. - - Die meisten Autoren beschreiben das Nüsschen von E. ovata als braun oder schwarz; in mehr als zwanzig Exemplaren aus verschiedenen : ‚Gegenden, wovon mehrere ganz reife F rüchte ‚besitzen, finde 243 ich es durchgehends gelblich-weiss, Roth beschreibt es richtig „flavescens” Koch sagt „Nuss gelb- lich braun.” Nees vonEsenbeck hingegen stellt sie in seine Gattung Eleogenus, wo es im generi- schen Charakter-,‚Caryopsis ... . nigra” heisst. Sind etwa zwei Arten. darunter? .. - Am nächsten scheint unsere Pflanze der E. ca- pitata Wahl: verwandt; aber unter. diesem Namen scheinen zwei..oder drei Arten begriffen zu seyn, nämlich: 1. Die R. Brown’sche aus Neuholland. 9, Die nordamerikanische und 3. wahrscheinlich die westindische. Es ist daher nicht unmöglich, dass FE. Lereschii zu einer dieser Arten gehört, was ich aber nicht ausmitteln kann. Uebrigens be- dürfen die kleineren Arten der Seirpee, besonders Isolepis und Eleocharis, eine genaue Untersuchung, was denjenigen Botänikers besonders zu empfehlen ist, welchen ‚grosse Bibliotheken und Sammlungen von Original.-‚Exgmplaren zu Gebote ‚stehen. Mit Seirpidium aciculare und Beothryon: par-. vulusm kann unsere Pflanze nicht verwechselt werden. Die Eleocharis Lereschii gehört eigentlich: zu der Gattung. Eleogenus N. ab E., aber. wie diese Gattung und die verwandten Eleocharis und Lim- nochloa in der Linn®a IX. Band p. 294. aufgestellt sind, sind sie schwerlich von einander verschieden. Ausser dem etwas abweichenden Habitus einiger Arten von ‚Limnochloa mit inwendig .gegliederten Halmen, sind ‚die andern Kennzeichen. gewiss nicht hinreichend verscHeden, um Genera zu bilden, und Q2 ah wie es mir scheint, nicht einmal gute Unterabthei- "langen. Seirpidium ‚and Beothryon (letzte Gattung in den „Genera plantaram” aufgestellt) scheinen mit Recht abgesondert. Noch ist zu bemerken, dass Seirpus Baeothryon, cespitosus ete. Auct., in der @attung Eleocharis, de- ren Charakter eine „Caryopsin bieonvexam” fordert, stehen, obwohl sie eine „Caryopsin trigonam” be- sitzen, und noch dazu als uniersuchle Arien be- zeichnet sind. 3, Zweiter Nachtrag zu meiner „systemalischen Uebersicht der wildwachsenden phaneroyamischen Pflanzen des Rheinthales von Bingen bis Bonn”; von Ph. Wirtgen in Coblenz. (Vergl. Flora 1833, 2. Bd. Beibl. I.—II. 'und Flora 1534, 1. Bd. Nr. 20.: Seit dem Abdrucke ‚des ersten Nachtrages zu - meiner „systematischen Uebersicht” etc. sind bei- nahe drei Jahre vorüber gegangen und Flora hat uns in dieser Zeit reichlich beschenkt." Unsere bo- tanischen Exeursionen in unserem lieblichen Rhein- thale sind nicht ohne Erfolg geblieben und haben vieles Neue, aber auch manche Berichtigangen zu den’früheren Arbeiten geliefert. Sie dem botani- schen Publikum,‘ welches meine früheren geringen Leistungen nachsichtsvoll aufnahm, vorzulegen, so wie meinen Freunden, die mich dabei thätig unter- stützten, meinen Dank dafür darzubringen, halte ich für meine Pflicht. — Es sind, in dem Verzeich- nisse, so wie‘in dem ersten Men mehrere 2/7 Species nach Angaben aufgenommen worden, wel- ‘che sich später als unrichtig erwiesen; ferner wur- den in dem ersten Nachtrage mehrere Species nach neueren Bestimmungen aufgezählt, welche sich als ı unrichtig bestimmt darstellten: alle diese sind ge- strichen worden. — Endlich finde ich noch zu be-- merken nöthig, dass es mir, als Floristen, weniger darauf ankam, nur die sogenannten guten Spe- cies als solche aufzuführen, als vielmehr alle er- kennbaren und von authentischen Schriftstellern als Species bestimmten Formen zu bezeichnen: in diesem Sinne habe ich manche Arten aufgezählt, welche mehreren unserer verdientesten Botaniker als ein Stein des Anstosses erscheinen werden, und für welche ich desshalb, gegründet auf jene Be- merkung, um Entschuldigung bitte, (Die neuen Bürger der Flora sind mit beson- dern fortlaufenden Ziffern versehen; das Ausrufungs- zeichen, zur Bezeichnung der von mir gesehenen Pflanzen, ist weggeblieben, weil ich nur diejenigen Arten aufnahm, von deren Richtigkeit ich über- zeugt bin.) Monandria. 1. Hippuris vulgaris L. Mayen., Happ. 22. Veronica precoz All. Häufig auf Feldern bei Coblenz, Winningen, Mayen und Bonn. 29. db. Veronica hospita M. K. ist Veronica Buzbaumü Ten. 246 2. Uiricularia intermedia Hayne. Bonn, Dr. Marguart. -- 3. Uiricularia minor L. Siegburg, Haskarl, : 37. Circea intermedia Ehrh. Bonn, Dr. Mgt. 39. Cladium germanicum Schrad. Siegburg. Triandria. . 4. Valerianella eriocarpa Desv. Boppard, Bach. "59. Limnochloa cespitosa F. B. Siegburg. 66. Seirpidium aciculare N. ab E. Coblenz. 5. Eriophorum ödginatum L. Laach, 71. Leersia oryxoides Sw. Bonn. 6. Phleumasperum Vill. Rübenach bei Coblenz. 96. Stipa pennata L. Stolzenfels. Hammer- stein. - Arienfels, u 97. Stipa capillata L. Hammerstein. . 98. Andropogon Ischemum L. Linz, Klug. Bonn, Oligschläger. 117. Melica uniflora Reiz. Boppard. Coblenz. 119, db. Keleria glauca ist Var. von Keleria eristata Pers. j 131. Sesleria cerulen Ard. Boppard, Bach. Bacharach, Lehmann. 145. Festuca montana Sav.. Coblenz. 7. Bromus patulus M. K. Bonn, Hr. Prof. Treviranus. 164. b. Lolium arvense With. Auf Flachsfel- dern. Wassenach. Glees. Bell. Waldbreitbach. 165. 5. Eiymus europeus L. Bonn, Duhr. 8. Montia fontana L. Bonn. Monreal. | 247 Telrandria. 152. Galium verum f. ochroleucun Wolf. 'Coblenz. 9. Galium erectum Huds., Coblenz. St. Goar. 214. b. Polamogelon rufescens Schrad. Rodder Maar. \ 10. Mönchia erecta Fi. Weit. Bell, Nehring. Bonn. Pentandria. . 233. Anchusa arvalis Rehb. ist zu streichen. 237. Pulmenaria angusüfolia L. Rheinbreit- bach, Lehmann. Remagen. 240. Androsace maxima L. Kreuznach. 11. Cyclamen europeum L. Hochsimmer bei Mayen, Happ. 12. Hottonia palustris L. Siegburg, Haskarl. 250. Villarsia nymphoides Vent. Mayen, Happ. Siegburg. 254. Campanula persicifolia L. 2. calyce hispido, Coblenz, 309. Viola canina L. (Rehb) Selten bei Cob- lenz. Viola ericetorum, Winningen. V. sabulosa, Vallendar. 310. Viola Riviniana Rechb. Aın allgemeinsten verbreitet. , 311. Viola sylvestris Lam. Coblenz. Mayen. Andernach. . Remagen. 13., Viola Allionü Pie. Bonn, Dr. Mgt. 337. Atriplex hastala L. ist zu streichen. 14... Gentiana ‚PneumonanthieL. Bonn. Mayen. 248 15. Genliana ciliata I: Ochtendung, Ha pp- 342. -Cuscuta Epilinum Wh. Auf Flachsfeldern. Waldbreitbach. Maienfeld. Hunsrlick. 16. Selinum carvifolium L. Bonn, Dr. Mgt, 17. Cherophyllum bulbosum L. Coblenz. 854. Heracleum flavescens W. zu streichen, 367. Oenantle fistulosa L. Bonn, Siegburg, Haskarl. 388. Myrrhis odorata Scop. zu streichen. 18. Hydrocotyle vulgaris L. Siegburg, Hask. 19. Armeria vulgaris W. ß. planlaginea. Nie- derwerth bei Coblenz. Otto. 20. Drosera intermedia Hayn. Siegburg, Hask. 21. Drosera longifolia L. Siegburg, Hask. 22. Linum tenuifolium L. Büdesheim. Cob- lenz. Winningen. Ochtendung, Hezandria. 417. Juncus spherocarpus N. ab E. ist zu streichen. - 23. Convallaria verticillata L. Mayen, Happ. 440. Scilla bifolia L. Ueberall auf bergigen sonnigen Orten durch den ganzen Bezirk. ß. albi- fira. Lahneck. Rheineck. 24. Ornithogalum sylvalicum Pers. Boppard, Bach. Rheineck, Linz, Klug. O. stenopetalum Fr. wurde früher von mir für O. sylvaticum P. gehal- tän und dieses desshalb im ersten Nachtrage ge- strichen, als ich jenes besser erkannte. Der 'Thä- tigkeit meiner Freunde verdanken wir die Wie- derauffindung dieser in. unserer Flora seltenen Species. 249 ° 25. Muscari botryoides Mill. Boppard, Bach. 440. Allium Schenoprasum L. Neu angebaut. 444. Allium sibiricum W. mit der Var. albi-- fiora, am Rhein- und Moselufer. ‘ 26. Allium ursinum L. Bheineck, Becker. 452. Leucojum vernum L. Mayen, Bach. Wald- breitbach, Klug. 463. Rumex cristatus ‚Wal. Neuwied, 469. Veratrum album L. Auf die Autorität von Marterteck, Meigen und Weniger auf: genommen; ist zu streichen. 27. Alisma natans L. Rodder Maar. Siegburg. Octandria. 471. Epilobium angustifolium L. ß. albiflerum. Bell 477. Epilobium palustre L. ßR: hyssopifolium. Bonn, Mgt. 28. Polygonum laziforum Wh. Bonn, Hr. Prof, N. v. E. Coblenz. Decandgria. 29. Dianthus cesius Sm. St. Goar. 30. Alsine segetalis L. Linz, Hr. Prof. Trev. 31. Sabulina viscosa Fr. Bolandseck, Dr. Marquart. 32. Cerastium pumilum Curt. Coblenz. 563. Cerastium brachypelalum Pers. Hammer- stein. - Coblenz. 33. Sedum villosum L. Montrepos bei Neuwied. Dodecandria: 568. Asarum europzum L., Mayen, Happ. 250° . 570. Lyihrum Salicaria L. 9. siylosum. Cob- lenz. 7: tomentosum Mill. Tönnisstein. 34. Euphorbia Lathyris L. Boppard, Bach. Mayen, Happ. Icosandria. Unsere Rosen, welche ich im Sommer 1835 be- sonders beachtete, stellen sich nach der Flora exeur- soria in folgenden Arten und Formen dar: (Leider war der Sommer 1836 dem Rosenflor so ungün- stig, dass nur wenige Sträucher in vollkommene Bläthe traten, und ich dadurch diese schöne Gat- tung nicht weiter erforschen konnte.) 617. Rost pimpinellifolia L, Winningen. Boppard. 615, Rosa cinnamomea L. Verwildert bei Coblenz. 620. Rosa villosa L. (R. pomifera Herm.) Cob- lenz. Winningen. var. znierantha, forma nova, Boppard. 627. Rosa tomentosa Sm. Boppard. Coblenz. Bassenheim. Andernach. , 35. Rosa rotundifolia Rau. Coblenz. 626. Rosu rubiginosa L. v. ericelorum, forma nova. (R. floribunda M. B.?) .Coblenz. 624. Rosa umbellata Leers (var. von 626.) Coblenz. 36. Rosa trachyphgiia Rau. Boppard. Coblenz. 623. Rosa platyplylla R. fällt aus. 37. Rosa collina Jaeg. Siegburg, Hr. Prof. Treviranus, 251 38. Rosa dumelorum Thuih. {R. corymbifera _ Borkh.). Coblenz. . 621. Rosa canina L. in vielen Formen, wor- unter die ausgezeichnetsten: o. vulgaris R., ß. senlicosa Ach., 2. Quali Bechst. d. sylvatica, form. nov. durch behaarte Blattstiele und Blätter, grosse und starkgeschlitzte Kelch- lappen und grosse dunkelrothe Blüthen ans- gezeichnet. In Wäldern bei Coblenz. g., milis (inermis), mit wenigen Stacheln an den Hauptstämmen und glatten, ganz unbewehrten Aesten und Zweigen. Am Carmelenberge bei Bassenheim. 622. Rosa affinis R.. Heisterbach. 40. Rosa andegavensis Bast. Coblenz. (Nur ein Strauch.) / 625. Rosa pumila Jaeg. Boppard, Bach. 615. Rosa repens Scop. (R. stylosa Desv.) mit kugelrunden oder eirunden Früchten; mit glatten oder borstigen Fruchtstielen. 41. Rosa arvensis:Huds. Coblenz. 610. Spirea Filipendula L. St. Govar. 42. Potenlilla obscura :W. Muffendorf bei Bonn, Haskarl. Potentilla inclinata Vill. Muflendorf, Hask. Geum rivale L. Andernach. - Polyandria. Anemone montana Hoppe. Saffıg. Anemone sylvestris L. Boppard, Bach. 252 691.-Ranunculus hederaceus L. Boppard. Siegburg. 693. Ranunculus illyrieus L. ist zu streichen, Didynamia. 47. “Mentha viridis L. Burgbrehl, Dr. Mat. 725. .Mentha crispata Schrad. Braubach. Mayen. Neuwied. - 726. Meniha nepetoldes Lej., var. gladriuseula, var. hirsula, var. angustifolia tomentosa. Bämmtlich an der Nette bei Neuwied. 734. Mentha rubta Sm. ist M. gentilis Sm. 776. Orobanche Rapum Thuil. Häufig auf Spartium scoparium durch den ganzen Bezirk. 777 ist Orobanche Galüi Dub. Häufig auf 6a. Kum Mollugo, . 48. Orobanche rubens Wallr. Auf Medicago falcata, sparsam bei Neuwied, 49. Orobanche Epithymum DC. Auf Thymus Serpylum bei Boppard und Bonn. 80. Orobanche barbala Poir. Auf Hedera Helix, Siegburg, Haskarl. Auf den Bergen Lie- benstein und Sternfels bei Boppard, Bach. 51. Orobanche miner Sul. Auf Trifelium pralense. Bonn, Haskarl, Förster. 788. Orobanche cerulea Vill. Ich kann diese Art, welche sich zu Boppard, Lahneck, am Ehren- breitstein, zu Winningen, bei Neuwied, häufig an Thonschieferfelsen auf Artemisis campestris findet, durchaus nicht für die O. arenaria Borkh. erken- nen, welche nach. Hrn, Koch u. A. nur auf der Arlemisia camp. vorkommen soll. Eine Abart, 1a 253 mosissima, vielleicht durch üppigen Boden bervor- gebracht, beobachtete Bach häufig in Weinbergen - bei Oberwesel. Nur an einem einzigen Standorte, am Pleidter Hammerich; fand ich sie auf Achilles Millefolium, und zwar: die var. er Plefoli Rehb. darstellend. 779. Orobanche ramosa- L. Krenznach, "794. Melampyrum sylWwalicien E. ist zustreichen. 52. Digitalis lutea L. Mayen, Happ- "Muf- fendorf; Haskarl. Tetradynamia. “ 820. Teesdalia Iberis R. Br. mit der Var. ß. caulescens, ‘y. hirsuta, bei Boppard, Bach, Be 821. Iberis amara L. Mayen, Happ- - 53. Ideris divarioata- "Tausch. Alena, bei Boppard, Bach 4% - 823... Camelina austriaca Oriz. Boppard, Bach, 840. Barbarea precos R. Br. Metternich, Mayen. Boppard. : 54. :Barbarea: arcuata "Rehb. - "Am. "Netteufer bei Neuwied. ! 55. "Hesperis tristis L. Coblenz.. Dieser i in- teressante neue: Bürger unserer Flora, welcher‘ im Frählinge d. J. durch Hrn. Oberprediger Groos ‚ entdeckt ' ‘wurde, findet sich an dem Walle eines Vorwerkes zwischen Gras und Gesträuch in Menge; es ist aber ‚wohl zu-vermüthen, dass bei der Er- bauung dieses Werkes im Jahr 1831 hier Garten- erde aufgefahren und unsere Pfnnze damit ins Freie gebracht wurde.) 354 862: Erysimum odoratum W. ist zu streichen, 865. Erysimum perfolialum Cr. Rheineck, Becker ’ .:868;. Brassica campestris 1. ist zu streichen. 874. .Sinapis. arvensis L. var. relrohirsuta Bess, Coblenz. «- Diadelphia.-- . 899, ‚Fumaria voreilor Lam. Bonn, ‚ Coblenz, häufig, . 900. " Fumaria. Vaillanıii Lois. Bonn, Dr. Mgt. 56. Corydalis lutea,,Pers. Linz, Klug. nr Polyyala- eerpylacen Weihe. Hunsrücken. Lian. Bohn, "häufig... 905. Polygala COMos@ , Schk., „mit weissen, blauen” und pfirsiehblüthrothen ] Blüthen. Häufig bei Coblenz. Roderberg bei Bonn. ß- pratincola, : Winningen. ‚58. Potentilla ‚uliginosa. Rehb. - Ochtendung, mit: Ophrys Myodes ‚und andern Or chideen. 921. Orobus vernus L. Boppard, Bach... u x 923. ‚.Lathyrus: Aphaca L. Linz. Sinzig. - Was- senach. on 1930. ‘Vieia pisiformis L.. Boppard, Bach. ,:965. Trifolium .alpesire .L, var. rosea, Win- Bingen: . UIL On on 2.966, Trifolium incarnatum. L. Bei Boppard, Cobleng und Neuwied: häufig angebaut. . 967, Trifolum, oehralgucym.L. Boppard. Bonn. Mayen. . -. on Don Polyadel Iphia,, u 987. Hypericum pulchrum L. Boppard. Coblenz. 255 Suyngenesia. 59. Prenanthes purpurea L. „Boppard, Bach. 1617. Hieracium_collinum Gochn. ist, H. glau- cescens Bess. Coblenz. 1049. Serratüla tinclöria‘Li 'ß. integrifolia Waltr. Kettig. „Winningen. „ on 60. Inula hirta M. B. "Kreuznach, Dietrich, 1080. . Inula ‚salieina: L.. Coblenz.. 1086. : Aster elegans N. ab E., eine breitblätte- rige Form von A. Amellus L. m ra 1092. Cineraria aurantiaca Hpp. ist’ zu "sirel chen. (C. spathulefolia Gm. flor. aurant.) 61. Centaurea solstitialis L. Linz, Klug „1124. Calendula arvensis L. Bom. .. Gynandria. .. a 1126. - Löroglossum : hircinüm Rich " Coblenz. Winningen. Linz, Klug. ‘ : nn 1127. Anacamptis pyramidalis Rich. Linz, Klug. „1128. Orchis.coriophora:L. Linz. _ 1131. -Orchis ustulata:L. Linz. Mayen, . : 62. Orchis moravica Jacq. Ochtendung. nr 63. Ophrys fuciflora Lam. , Linz, Kia g 1142... Habenaria viridis N. ab E. Linz! ‚+. 1143, Gymnadenia albida R. Linz. Drachenfels. .64. Aceras anthropophora R. Br. Linz, Klug. 1145... .Herminium Monorchis R. Br. Ochtendung: - 1147. Neottia Nidus avis Rich. v. pallida. Laach. 65. Malazxis paludosa Sw. Siegburg. _ Er 66, . Epipactis viridiflora Hoffm. Coblenz. Bonn, 1154. Cypripedium Calceolus L. "Ochtendung. r 256 1156. Zannichellia major Bönngh. Bonn. "1161. Sparganium simplex Huds. Siegburg, Hask. 67. Sparganium natans L. Rodder Maar, King. 8. :Carex strigosa Good. Bonn, Dr. Mgt. Filices. 5. Equisetum fluviatile L. ist zu streichen. . 122 Aspidium spinulosum Sw, Siegburg, Hask. 15. Aspidium. cristatum Sw. Siegburg, Hask, .18.. Asplenium fontanum W. fällt aus. _ 721. Asplenium germanicum Weis. Boppard, Bach. Ahrthal, Haskarl. -+:.69, : Pilularia globulifera. Siegburg. . "IL Dank und Bitte. . Ich: verdanke der Gefälligkeit mehrerer ınei- ner geehrten Freunde schon sv manchen schönen Beitrag an seltenen Blüthen und Früchten für meine Arbeit über die deutschen Pflanzengattungen, dass ich mit Vergnügen hier’ mieinen Dank öffentlich ab- statte. Zugleich erlaube ich mir, hier einige Desi- derata, die mir zur Fortsetzung meines erkes gerade nöthig sind, zu nennen und: diese zur güti- en Berücksichtigung zu empfehlen. Wenn ich die lüthen in Weingeist erhalten könnte, so. wäre mir diess sehr angenehm. Sonst bitte ich, diese recht schwach zu pressen: ' D) Früchte: Arundo Donax, Imperata cylin- drica, Gaudinia fragilis, Heteropogoen Allionü, Toz io.alpın. | ...2) Blüthen und Früchte: Paderota' Bonarota, Wulfenia carinthiaca, Celsia orientalis, Saturejs Juliena; Teucrium -Iva, Moluccella frutescens, Pul- monarla marilima, Cynoglossum umbellatum, My0s0- lis nana, Lithospermum dispermum. Boni’ iin April 1837. Sn "Nees v. Esenbeck. (Hieza Literber. Nr. 4.) Allgemeine botanische Zeitung, "Nro. 17. ' Bebe am 7: Mai 1837. Lieber ei ein’ sonderbäares Gebiläe-in der "Uime; ‚von Oberst-Bergrath und Gewehrfabriks- Direetor vw. Volehn EEE {Gelesen in'der: "Versanimlung der Kön. bot.: Gesellschaft . u am 4. April 1857.) planis, äch.. kevibas ‚pappo brevioribus. _ Habe- naria‘ chlorantka und bifolia ; erstere ist die Örchis bifelia: der Fl. brit.. und Engl. Bot., letztere. die bifolie EL: laut Exemplar des Herb. Linn. und = . Platanthera ’ brachyglossa Echb. — Zu den Neuig- keiten.der brit. Flora gehören: 1) Herniaria ei- _ liata, von. H. glabra durch fol. ovata ciliata unter- schieden: die-eornische „glabra” gehört zu jener; x 272 x 2): Polygonum marilimum, am Ufer bei Muddiford; 3) Polyg. Raji, das marinum Raj. synops. — avi. culare e Sm.; 4) P. dumetorum in einem Walde. bei. Wimbledon; 5) Euphorbia corallioides, in Sus- sex, -wohl :kaum einheimisch; = E. pilosa Hook, Bei. Fh:il.:ed.; 6). Erica Mackaü, auf: Craigha Molne:in ‚Cunnemara; ‚der E.. Tetralie im. Char. nah, im: Habitus der: ciliaris näher. ’ B—d. © 6, "Indem uns Hr. Pfarrer Koeberlein zu x Pickenreishausen bei Memmingen einige Exemplare des iiewerlichst erst für:Deutschlands Flora gewon- nenen: Juncus: tenuis mittheilt, berichtet derselbe zugleich über den dortigen Wohnort desselben Polgendes: . . 2 "Dieser Juncus: ist in hiesiger Gegend die aller- gemeinste Pflanze und wächst an allen Feidwegen, Ackerrainen, auch Waldgehauen .in ungeheurer Menge. Auf dem Weg von dem Schlosse Kron- burg ‘nach dem-' Dorf‘ Woringen' bedeckt‘ er 'z. B. rechts. und ‚links gegen ;drei Viertelstunden weit alles. angrenzende Land. Auch im Würtembergischen ist, er Bei Mönchroth von dem eifrigen Botaniker Apothieker Dücke aufgefunden worden. 276 Die:so seltene Buxbaumia indusiata wurde durch, drei ‚junge Botaniker, Dettmar Alt, Eiried-. rich Sauerbeck und Franz Görig vergangenes Jahr auch in grosser Menge bei Mannheim entdeckt. Sie trafen sie daselbst an feuchten, mit Conferven übhrzogenen Gräben. der Rheinwaldungen und su- gar an.offenen von der Sonne ausgetrockneten Grä- ben, in verschiedenen Richtungen von der Stadt, immer in '@esellschaft ‘der B. aphylla. Schon im Februar. waren die Kapseln ausgebildet, aber noch grün, im Juni war das Indusium aufgesprungen. (Hiezu Steintafel IV} Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 18. Regensburg, atti 14. Mai 1837. ‘ L- Original - Abhandlungen. Musci frondosi Germanie ad methodum naturalem disposili — auctore E, Hampe. ! I A. Hypneae. 1 Hookeria Sm. 1. Iuceis ej. II. Leskea Hedw. - . complanata Hedw. . trichomanoides ej. . atteridata ej. : incurväta ej. ++ brachyclados Schwagr. 5. polycarpa Ehrh. 6. paladosa Hedw. 7. exilis Stärk. 4 Froeichii Brid. 8. subenervis Schwgr. 9. subtitis Hedw. 10. pölyantkha Hedw. 11. pallescens Sn. Hdw. 12. seridea Hedw. Flora 1857. ı8. Me RO ed. usci frondosi veri. 1II. Climacium Web.M. 1. dendroides eor. IV. Hypnum Linn. u. Isotheciuin Brid. - 1. curvatoin Bw. 2, inyosuroides L. 3. rafescens Dicks. Sm. ß. ehryseon. 4. jülaceum Schwgr. ß- apieulatum Hüb. -? Syn. Besk. julacea Br. ß- Stereodon et Hyp- sum Brid. a. disticha. 5. undulatum L. 6. sylvaticum L. 7. denticulatum Huds. "+ g. obtusum Wahlb. 8. fipariım L. re} ” ah b. adunca. 9. pulchellum Dicks. 10. silesiacam P, d. B. 11. badense--Braun. 12. cupressiforme L. + P. protuberans Br. y. fastigiatum Br. .d- crispatissimum. €, filiforme Vill. etc. 13. palustre L. R. luridum Br. 9, ‚subsphzericarpon ‚„ Schwagr. 14. molle Dicks. -ß. alpesire Sw. 15. ineurvatum. Schrad. 16. rugosum .Ehrh. .. + plicatum Schl. 17. scorpioides L, “ 38. Iycopodioides Schw. 19. Auitans L. - „ polycarpon et difn- sum Blandow. - 20. uneinatum Hedw. ß. callichroum Brid. 21. aduncum L. ß- revolvens Sw. 22. filieinam Hedw. @- Anviatile Sw. y. Vallis clauss Brid. 23, commutatum Hedw. £. falcatum Brid. 24. molluscum Hedw. 25. Crista castreusis L, c. squarrosa, " (conica) 26. stellatum Schreb, ‘27. chrysophyllum Brid, 28. Halleri. L. fil. 29. dimorphum Brid, £. tectorum. 30. reflexum Stark. ß. Hookerianum, 31. squarrosum L._ 32. loreum L. 33. triquetrum L. 34. brevirostre Ehrh, (rostrata) 35. longirostre_ Ehrh, 36, prelongum L.: 37. Stokesii Turn. 38. Schleicheri Schwgr. Syn, abbreviatum Turn. — ceurvisetum Brid. 39. strigasum Hoffm, d. julacea. 40. catennlatum Brid. 41. heteropterum Bruch. (Pterogonium al.) e. tuirgida. (rostrata.) 42. praecox Hedw. -43. murale Neck. £. intextum Volt, -F adnatum Hedw. 44. confertum Dickes. -&. serrulatum Huds. ß. rotundifolium Scop. Y. megapolitanum W. et M. 45. ruscifolium Neck. ß. lsetevirens Angl. y. prolixum Dicks. (eonica) 46. stramineum Dicks. . + eirrosum Schwaegr. 47.,trifarium W. et M. + sarmentosum Wahlb. 48. purum L. 49. illecebrum L. 50. Schreberi Willd. -k nemorosum Koch. 51. cuspidatum L. ++ neglectum Schwagr. 52.. cordifolium. :Hedw. + contigaum N. ab E. f.vaga. . '(dendroidea.) 53. splendens Hedw. 23 54. umbratum Ehrh, 55. tamariscinum Hedw. ß.. delicatulum. ++ arrhizon Brid. 56. abietinum L. 57. Blandowii W. et M. 58. alopecurum L. (decombentia conica.) 59. albicans Neck, 60. Iutescens Huds. 61. salebrosum Hofim. 62. nitens Schreb. 63. populeum Hedw. £. trachypodium et %. petrophilum Fk. ‚+ bavaricum Voit. 64. plumosum L. Syn. alpinum Sw. pseudoplumosum Br. aquaticum Fk, 65. rutabulum L. ß- flavescens Br, + heterophyllum Hüb. 66. Starkii Br. ß- capilaceum ej, 67. velntinum L. ß. sericeum Fk. y.-intricatum Hedw. 68. Laureri Fk. 69. serpens L. 82 276 70. confervoides Schw. (rostrata.) j 1. Teesdalii Sm. 72. tenellum Dicks. 73, piliferum L. ß. minus. - Syn. H. Schleich. quor. | Y. Anacamptodon Brid. 1. splachnoides ej. VI: Neckera Hedw. 4, erispa ee); ' 2. pümila ei,’ VIEL Üryptopodia Rahl. 1. pennata ej: ' VIII. Cryphea Brid. % heteromalla ej. IX. Anomoden Hook. .1. repens Fürnr. 2. siriatus €). 3. nervosus ei. 4. cladorrhizans ej. 5. viticnlosus Hook. - 6. eurtipendalus ei. . X. Leptodon Mohr, 1. Smithü ej. "XI. Pierogonium Schwgr. 1. filiorme Schw. 2. kracile ©j: AIL Leucsoden Schwigr. 1. sciuroides ej. XII. Fabronia Radai, 1. pasilla ej. 2. octoblepharis Schw. B. Drepanophylliee. XIV. Fissidens Hedw. 1. bryoides Hedw. ß. eilis ej. y. osmundioides ej. 2. incurvus W. et M. 3. tasifolius Hedw. 4. adianthoides ej. + Octodiceras Julia- num Savi. XV. SchistostegaW.etM 1. . osmundacea eor. C. Brye@. AVL . Mnium Hedi. 1. undulatum ej. 2. euspidatum ej. 3. affine Bland. + rougieum Laur, 4, spinosum Voit, 5. hornem L. 7. punctatiin Hedw. + latifolium Schwegr. 8. serratum Hedw. Syn. Polla orthorhyn- cha Brid. -}+ morensis Schl 9, stellare Hedw. 6. vostratum Schwägt. | XVII. Bryum DiN. 1. pyriforme Hedw. 2. argenteum L. _ ß. julacenm Schrad. 3. Funckii vawagr. 4. alpinum L.. - 5. eapillare L. (obconicum et Fercheli. J r+ 6. boreale Schw. 7. atropurpureum W. et M. 8. caespititium L. ß- eirratum Hornsch. y. subrotundum Brid. d. pohliseforme ej. ete. 9. pallescens Schwagr. (intermedium et hybri- dum.) 10. pallens Hedw. 11. turbinatum Hedw. ß. Schleicheri Schw. 12. ventricosum Dicks. a. bimum Hedw. ß. psendotriquetrum ej. y. Duvalii Voit. 15. roseum Schreb. 14. tortifoliam Brid, (Mnium eyclophyl- “ lum Schwagr. 4 aT7 ÄVII. Webera Hedw. . (Bryum al.) 1. earnea Bruch, Fürnr. rF pulchella Bruch. Fürnr. "2. erytbrocarpa Hampe. 3. annotina Schwzgr. 4. gracilis Bruch. (Bryum versicolor Braun.) 5. Wahlenbergü Bruch. Fürnr. ß. glacialis Br. Fürnr. 6. Ladwigii Br. Fürnr. +}.cucullata Br. Fürnr. 7. cruda Br. Schwaegr. . 8. elongata Br. Schw. „ (macroearpa, acumi- nata, minor.) 9. longicollis Hedw. Web. alpina Hornsch. :— grimsulana Brid. 10. nutans Hedw. ß. bicolor Hornsch. y. subdenticulata Brid. 8. longiseta Brid. g. geniculata. 11. julacea Bruch, Förnr. (Bryum filiforme Dicks.)_ 278 - XIX. Pohlia Hedw. 1. Zierii Schwagr. 2. demissa Hornsch, $. imbricata ej. . 4, inclinata Sw.. Syn, paradoxa Hüb. : ß. uliginosa Bruch. 5. longiseta. 6. varnensis Schwagr. 7. lacustris. 8; polymorpha.H. et H. "&yn. tenella et bra- " ehycarpa.) 9. gracilis H. et H, ß. xanthocarpa. 30. arcuata. eor. 11, curviseta eor. . "XX. Paludella Brid, 1. squarrosa ej, AXT Aulacomnien x Schwegr. 1. palustre ej. ß. polycephalum, 2. turgidum ej. 3. androgynum ej. AA. Timmia Hedw. 1. megapolitana, ej. 2. austriaca ej. ß. bavarica. : XXIL Meesia Hedw. 1. longiseto Hedw, &. tristicha. ß. hexasticha. 2. uliginosa Hedw. ß. alpina Fk. y. angustifolia Br. 3: minor Brid. 4. dealbata.Sw. XXIV. Cinclidium Su. 1. stygium ej. XXV. Ptychostomum Hornsch. 1. cernuum ej. 2, compactum ej. AXVI Mielichhoferia Hornsch.et N.abE. 2. nitida eor. 2. elongata eor. (Oreas Brid.) D. Bartramiee, XXVII. BartramiaHaı. 1. fontana Sw. ß. faleata. , marchica W. . Halteriana Hedw. . erispa Bw. . pomiformis Hedw. . ithyphylla Brid. Su 7. Oederi Sw. 8. strieta Brid. XXVII. Catascopium 0 Brid 1. nigritum ej. 9, Martianum -Fürnr. (Weissia al} XXIX. Conostomum Sw. 1. boreale ej. E. Fontinalee. XXX. Fontinalis L. 1. antipyretica L. 2. squamosa Hedw. XXXT. Cinclidotus P.d.B. 1. fotinaloides ej. XXXII Aneclangium Hedw. 1. aquaticum e). F. Burbaumiee. AXXIH. : Busdaumia “Hall. 1. aphylla L. PR. indusiata Brid. XXXIV. Diphyscium W. et M. 1. foliosnm eor. 6. Polytrichee. AXXXV. Polytrichum L. 1. commune L. 2. formosum Hedw. 279 3. gracile Menz. 4. janiperinum Willd. 5. strietum Menz. . 6. septentrionale Sw. 7. piliferam Hedw. : ®. Hoppüi Hornsch, ‘8. alpinum L. 9. urnigerum Sw. 10. aloides Hedw. . }1. nanum Hedw. - ß. subrotundum Meng. AXXVI .CatharineaEhr. 1. Callibryum Ehrh. (undulata Brid.) 2. angustata Brid. - 3. hercynica Ehrh, H. Orthotrichee. AXXVIL. Orthoirichum Hedw. 4. eoarctatum P- d.B. “ tortile Bruch) 2. erispum Hedw. 3. erispulum Hornsch. ß. Ludwigii Schwgr. 4. Hütchinsie Sm. 5. rivulare Sm, 6. Lyellüi Hook. 7. striatum Hedw.- 8. patens Bruch. ß. stramineum ej. 230 9. affine Bchrad.. _ a. fallax Bruch. ß. tenellam ef... y. pomilum .Sw. $. speeiosum N, ab E. 19, rupesire Schwirgr. ß.Sehlmeyeri Hornseh. 11. obtusifolium Sohrad. ß..Rogeri Brid.. 12. diaphanum Schrd, 18, anomalam Hedw. ß: Flörkeanum Hornsch, Y. aureum Mart. 14. enpnlatum Hoffm. ß. eonfertum Bruch. y. Sturmii Hornsch. AAXXYII Macromi- krium. Br. 1. Drummendii. Orthotrichum Dr. al. XAXIX. Piychomitrium Fürar. 1. polyphyllum ej. 2. geniculatum Hampe. (Grimmia geniculata- Schr) _ AL. Coscinoden Spr. 1. Persponij Hampe. (Grimmia aribrosa Pens) _ 4 Notarisia Haypa (Lin- nea XL) (Braehypodiyum Brid, (Py- ramidontium Hampe olim.) 1: italiea. Syn. @rimmia glyphomitrloides Bals. et Natar. prodrom, Bryol. Mediolanensis, XLI. Tetraphis Hedw. 1. Browniana Hook, ß. repanda Fk. ı y. ovata e]. 2. pellucida Hedw. 1. Zygodoniee. ÄXLII. Zygodon Hook. 1. conoideus ej. 2, viridissimus Brid. ÄLIII. BrachygdusFrur. 1. trichodes ej. "XLIV. Hymenostyliun 1. fapponieum Fürnr. "+ Möougeotii Bruch, ÄLV. Harrisonia Adans. 3. Hornsebuchiana Spr. 2 ‚ewespititia. Gymnostgm gzespitium ‚eat subulatum Bryol.g. | 3. compacta. Gymnostom. aestivam Hedw. K. Encalypiee. ALVI Encalypta Hedw. 1. vulgaris ej. ß. lavigata. 2. commutata Bryol. g. ß. mierophylla. 3. apophysata Bryol. 2 ß. microphylla. 4, rhabdocarpa Schw. 5. ciliata Hedw. + eylindrica Fk. 6. streptocarpa Hedw. L. Grimmiee. XLVII BRacomitrium ‚ Brid. . 1. micerocarpon ej., ß. obtusum. 2. sudeticum ej. 3. patens Brid. 4. lanuginosum Brid. 5, heierostichuimn ej. ß. alopecurum Schw. Syn. fastigiatum Wallr. 6. canescens. Brid. ß. ericoides Brid. 7. fascieulare Brid. 281 8. protensum Braun. - Syn. aquatieam ' et cataractarum Brid. 9. aciculare Brid. ß- vivide. 1D. riparium Brid. XLVIH. Grimmia Hedw. 1. apocarpa Hedw. ß. robusta Brid. Y. gracilis Schl.: .d. alpicola Sw. e. rivularis Brid. 2. maritima Turn, 3. conferta Fk. + füsca Bryol. ++ urceolaris Bryol, 4. plagiopus Sohwizgr. 5. erinita Brid. 6. Donniana Sm. ß. sudetica Spr. y. obtusa Schwaegr. d. alpestris Schleich, 7. ovata W. et M, ß. patens Bryol. germ. y. obliqua — d. seiuroides — g. eylindrica — 8. affınis Bryol. germ. ß. ramosissima — 9. elongata, Kaulf, 282 10. atrata Mielichh. 11. ellipfica Fk. (Grimmia commutata Hüb.) 12. leucophxa Grew. “ (Dryptodon lavigatus Brid) 13. funalis Bruch. “ ß.incurva (Trichostom. Hornsch.) y. caspititiam (Dryp-, todon ‚Brid.) 14. trichophylia- Grew. (Grimmia Sehultzii Hüb.) 15. pulvinata Sm. . . 16. orbieularis Bruch, (Gr. africana Arnott.) 17. arenaria Hampe. 18. -apieulata Hornsch. 19. ineurva Schwaegr. (G. eernua Bryol.) 20. uneinata Kaulf. - , + torquata Hornsch. + spiralis Hook. XLIX. Schistidium ri. 1. ciliatam ej. ß.-imberbe Hook. 2. pulvinatum Brid. M.. Leucophanee, L. Leucobryum Hampe. 1. vulgare ej. - Syn, Dieranum glau- cum Hedw. N. Dieranee® vel Weissiexe. _ LI. Didymodon Hedw, 1. homomallas ej. 2. capillaceus ej.. .ß. distichus Brid. 3. flexicaulis Schw. 4. longirostris W. et M. 5. glaucescens w. et M. 6. trifarius Sw. £. luridas Hornsch. 7. obscurus Kaulf. LII. Cynodon Brid. 1. inclinatus ej. 2. latifolius ej. &huc Dermatodon cer- nuus Hüb.) | LIII. Ceratoden Brid. 1. purpureus e). -£. purpurascens. y. Celsii, LIV. . Dieranum Hedw. 1. scoparium Hedw. . 2. majus Turn. 3. congestum Br. ß. rupestre ej. y. longirostre Schw. 4. undulatum Ehrh. + conglomeratum (On- cophorus Brid.) . Schraderi W. et M. ..spurium Hedw. 5 6 7. elongatum Schwaegr. $. heteromallum Hedw. 9 . subulatum Hedw. , variom Hedw.- . sudeticum Schw. . + strietum Schw. 13. longifolium Ebrh. 14. flagellare Hedw. 15. montanum Hedw. ß. Hostianum Schw. r+ interruptum Brid. 16. flexuosum Hedw. ß. fragile Angl. 6. penicillatum Brid, + pyriforme Schultz, 17.- longipilam Turn. +} cirratum Hornsch. 18. polyeafpon Ehrh. 283 19. crispnm Hedw. ' ß. rufescens ej. 20. Schreberianum. - Hedw. . 21. gracilescens Flörk. ß. Oncophorus Brid. . squarrosum Schrad. . pellueidum Bedw. . faleatum Schrad. Starkii W. et M. . virens Sw., . strumiferum Ehr. . cerviculatum Hedw. B pusillum ej. y. flavidum Schw. -+ paradoxum Fk. (Trichost. paradox. Hüb. quid?) CHECHECHECHEUCHEN syRPmer LYV. Trematodon Reich. 1. ambiguus Schwegr. ++ brevicollis Horusch. LIV. Weissia Hedw. a. dentibus angustis fragilibus. 1. fugax. Hedw. ß. leptodon Brid, 2. dentieulata Brid. 284 3. apiculata Bryol. - (mucronulata Bruch.) 4. Rudolphigna Bryol, 5. gymnostomoides. ß. fallax Sehlm. 6. erispula Hedw. ß. falcata Bryol. 7. eompacta Schwagr. ß. dentib. solidis soeps | apice vel ad basim fissis. . (Afzelia Ehrh) 8. controversa Hedw, ß. mierodus Bryol. Yy, microstoma —_ d humilis — ®. Schisti Brid. 10. cirrata Hedw. £. Bruchiana Bryol. y. amblyodon Brid. - Ti. eylindrica Bruch. 12. serrulata Fk. 13. torquescens Brid. : + procera Bryol. 14. flexuosa Bruch: 15. acuta‘Hedw. Y% ealeicole; del. rigidis.). 16. calcarea Bedw. : .17. tristicha Brid, -ß. Seligeri We. 18. pusilla Hedw. 19. recurvata Brid, 20. verticillata Schwagr. + zonata Brid, + fornicata — LVII. Hymenostomum R. Br. 1. microstomumR. Br, PR. brachycarpon Bryol, y. obliquum. — .2. squarrosum Bruch. 3. rutilans Hedw. + subglobosum Bryol. LAIDH. Gymnosiomum " Hedw. 1. tenue Schrad, 2, caleareum Horiisch. 3. gracillimum Bryol ‘4. eurvirostrum Ehrh. ß. microcarpa Bryol. y. pomiforme — &. brevisetum — 5 rupestre Schwasgr. ß. stelligerum Sm. Y. pallidisetum Bryol. d. zruginosum — €. articulatum — - 6, tortile Schwagr.. LIX. Astomum. (Phasca angustifolia perennia.) 1. rostratum. we 3. orispum. | ß. polycarpum. 3. subulatum. 4. palustre. 5. älternifolium. 0. 'Funariee. LX. Funaria Hedw. 1. hygrometrica ej, ß. minor. 2. Mühlenbergii ej. (Ph. dieranoidea.) LXI. Phiyscomitrium Bra. :1. sphaericum Fürnr. 2. tetragonum ej, 3. fasciculare Brid. . 4. «+ Bonplandii. 5. .pyriforme. LXI. Ephemerum. (Phasca annua funarioi- dea, Calyptra campa- nulata grandis latere - semel fissa folia ple- Fumque serrata gran- - dieellulosa.) 1. patens Hedw. ß. isgapolitenum Schultz. 285 - 2, pachycarpon Schw, Syn. recurvifol. Dicks, 3. muticum Schreb, ‘4. nltidum Hedw. ß. Prochnowianum Fk. . 3, Rnneangen“ in geringerer Höhe "angelegt wer- -In günstigen Lagen, wie am Eden zu Eorby n "Comberland, kann man einige grosse Bäume be- merken; aber auf Moorboden, wo sie früher: kräf- tig gewachsen, gedeiht sie selten nach 30 — 40 Jah- ren Alters und ist, die Wurzeln horizontal aus breitend, dem Umstürzen durch Stürme sehr unter ‚worfen; Die Fichte (P. Abies L.) scheint nie In Grossbsitannien: einheimisch gewesen zu seyn, ob- schon die Wälder der nördliehen und südlichen - Continentalländer so reich daran sind. Im niedrigen Lande ist es uninöglich, die ein- - 297 heimischen Salices von den ausländischen zu unter. scheiden; da ich 8. cerulea in den schottischen Hoch- landen bemerkt habe, so schliesse ich, dass sie dort ein- heimisch seyn mag; S. vilellina fürchte ich aber, ist aus dem südlichen Europa zu uns gekommen. An den Ufern unserer subalpinen Bäche ist der wahre Stand- ort der 8. Croweana (nicht: in den Hecken von Norfolk). Die Trauerweide, aus Syrien und Chal- däa; bekommt ihr Holz im Norden nie reif und blüht bier ‘desshalb nie. Br Ulez europeus ist, wenn er auf freien Mooren nicht mehr fortkommt, noch in Schluchten bis 2000 Fuss Höhe anzutreffen; an ähnlichen Stellen endet auch das Vorkommen unserer gemeinsten Brombee- ren: -Rubus corylifolius, glandulosus, fruticosus, die dort alle immergrün sind, wo auch die Wedel vieler- Farnkräuter die Strenge unserer Winter überdauern. Auf den Fjällen oder Alpen in Lappland no- tirte Wahlenberg 1400 Fuss unter der Linie des ewigen’ Schnees folgende Sträucher: Salio glauca, Belula nana, Juniperus communis, Salix haslala, Arbutus alpind, Andromeda cerulea, Andr. polifolia und Rubus Chamemorus; ‚und um 600 Fuss höher: Salix lanata,. S. myrsinites, Azalea procumbens, Az. lapponica, Vaceinium uliginosum und Empetrum nigrum. Nicht unzweckmiässig kön- nen wir diese Pflanzen mit den entsprechenden anf: 2000° oder 3000’ Höhe in unserer Breite gefun- denen vergleichen: — Salir glauca, Betula nana, 298 Arbulus alpina, Saliz myrsinites, Azalea procumbens, Andromeda cerulea und Salie lanata reichen nicht bis zu uns, obgleich sie in den schottischen Hoch- landen einheimisch sind. Azalea lapponica und Salir hastata sind Grossbritannien fremd; Junipe- yus communis tvifft man aber von der Küste bis za 1500° Höhe an, und: Andromeda polifolia von den Rändern des Prestwiek Carr, einige englische Meilen NW. von Newcastle, in 250° Höhe an bis zum Mnckle-Moss (Moor) bei Shewing Shields, 450° hoch, Green Leighton Mess bis zu den Wal- lington Moors, 550 bis 600° h., und bis auf die Berge in Keswick’s Nähe za 2000° H. üb. d. M. Rubus Chamemorus gedeiht auf dem Cheviot-Ge- birge, auf Simonside, auf Croukley-Fell und andern Mooren in Teesdale, mit Empetrum n.; aber Vaec- cinium uliginosum geht nicht so hoch hinauf... (lu der Schweiz komrfit letzteres auf Mooren 1500 h. üb, d. M., auch in bedeutender Höhe auf den Al- pen des Gotthard, der Gemmi etc. vor, wo es als Brennmaterjal dient; fin. den Glayer Gebirgen. an Seen und auf Mooren von 1900 bis 2560 F. Höhe äb. d. M.pD. Statt der Arbutus alpina haben wir . Arb. Uva ursi und für Salie lanata einige zer- streute Pflanzen von S..arenaria auf -den Bergen . von Teesdale; und der Gipfel des Skiddaw ist mit S. herbacea, doch ohne ihre gewöhnliche Begleite- rin, die S. reticulata, bedeekt. In den Umständen, die. das Gedeihen vieler. bei uns gezogenen ausländischen Sträucher bedin- ' 299 gen, ist manches räthselhaft: viele aus dem nörd- ‚ lichen Asien, aus Portugal, Japan, -selbst aus Süd- amerika, widerstehen unsern Wintern viel besser als manche, die in Italien, Süd-Frankreich und Deutschland zu Hause sind. Auffallende Beispiele sind die gemeine Myrte, der Granatbaum, Oleander, welche alle, obgleich europäisch, bei einer Tempe- ratur zu Grunde gehen, die dem Ahododendron ponticum aus Kleinasien gar nicht ‚schadet; dieses, so wie das nordamerikanische Rhodod. maximum, ist weit härter als der Lorbeer (L. nobilis) oder selbst als Prunus lusilanica; zwar ist wahrschein- lich Rhodod. ponticum im untern Theile des Kau- kasus einheimisch und wächst die amerikanische Art im Ganzen in subalpinis. Pursh sagt uns, dass Rhodod. maximum «. roseum, welches die in unsern Gärten gemeine Spielart ist, an Bächen und Seen in den Gebirgen von Canada bis Carolina; ß. album in schattigen Wachholder-Morästen in New- Jersey und Delaware; Y. purpureum an Seen auf den höchsten Gebirgen Virginiens und Carolina’s vorkommt. Pursh ist geneigt, sie für drei beson- dere Species zu halten. Rhodod. punclatum gehört auch den Gebirgen Carolina’s am Ursprunge des Savannah-Flusses an und Rhodad. catawbiense ist in den hohen Gebirgen Virginiens und Carolina’s beim Ursprunge des Catawba-Flusses zu Hause. Die lappländische, die kamtschatkische, die zwei'schwei- zerischen und die zwei sibirischen Schneerusen sind. auch Alpenpflanzen und dasselbe gilt von den 300 i seltenen Species der Gebirge Zeylons. Diess en. klärt es ziemlich, wie diese Sträucher in unsern strengen und veränderlichen Wintern ausdauern, obschon sie in den Theilen von Linceln und Cam- bridgeshire und in Holland nicht gedeihen wollen. An den Küsten Griechenlands, Albaniens und ‘Dalmatiens habe ich die Kalksteinfelsen mit Piste. cia Lentiscus, Myrvte, Rosmarin, Viburnum Tinus, Arbutus Unedo und Wachholder bedeckt gesehen; hiervon halten die zwei ersten unsern Winter nicht aus, die drei folgenden bringen ihre Früchte nicht zur Reife, ausser in günstigen Lagen und bei un- gewöhnlich milder Jahreszeit; der letzte aber steigt bis 1500 Fuss hoch auf unsere Gebirge. In Gärten und gut geschützten Gründen blü- hen Prunus Laurocerasus und lusilanica im Freien und bringen bei milder Witterung die Frucht zur Reife. Die-Monatsrose und C'ydonia speciosa blühen, von einer Mauer geschützt, offene Winter hindurch, und letztere reifte zu Wallington und in ähnlichen Lagen. Rosa multiflora aus China, Buddleja_ gle- bosa aus Chile, Aucuba japonica, Camellia japonica und Corchorus japonicus dauern unsern strengsten Winter aus und gedeihen sehr gut, aber der Lor- beerbaum blüht nur in den südlichsten Theilen von Durham, und in den geschützten 'Thälero Cumber- lands. — Andererseits trifft man die Centifolien- Rose, und R. yallica, die aus Südfrankreich kommen soll, wahrscheinlich aber aus Kleinasien stammt, und R. damascena, eben daher, in jedem Garten; auch R. moschala aus Nordafrika ist nicht selten. 301 Die Rosen Sibiriens, der Alpen und Nordame-. rika’s gedeihen sehr gut, so wie die R. semper- virens Italiens und Deutschlands, die oft mit R. ar- vensis verwechselt wird. R. sulphurea blüht nie in der Nähe von Newcastle; auch nicht R. Iutes aus Südeuropa, obgleich diese. bei Huxham, 20 eng- lische Meilen westlich, zu Norton im südöstlichen Durham und bei den Seen Cumberlands gedeihet. Die südearopäische R. alba ist an einer Stelle an den ‚Ufern des 'Tyne naturalisirt worden. Nun will ich kurz solcher ausländischen Bäume gedenken, die am besten bei uns in Gehölzen und Pfianzungen fortkommen: Alnus incana; Pinus Abies; Acer platanoides aus dem nördlichen Europa ; Alnus oblongata; Pinus Pinaster, Pinea und P. Picea; Acer Opalus; Quercus Ilex, Qu. Cerris mit ihren Spielarten: der Faulham- und Lucombe-Eiche; Populus greca und dilatata aus Südeuropa; Pinus Larix, P. Cedrus: die Rosskastanie; Acer tatari- cum; Plaianus orientalis; Pinus Cembra aus Nord- und Nordost- Asien; Alnus serrulala; Fraxinus americana ; Betula populifolia, excelsa, nigra, papy- “racea und lents; Osirya virginiana; Pinus alba, nigra, balsamea und microcarpa; Aesculus flava und parviflora ; Ulmus americana, pendula und ne- moralis; Tilia americana und pubescens ; Acer rubrum, dasycarpum, saccharinum, striatum, monlanum und Negundo ; Quercus tirictoria, coccinea und palustris;, Populus monilifera (eanad. P.), anyulala, balsami- fera, candicans und heierophylia, Juglans. nigra, D 3502 alba und amara. Folgende Bäume aber gedeihen nur auf dem besten Boden und gut geschützt: Pi. nus Strobus, resinosa, T@da, palustris und cana- .densis, Aesculus Pavia, Quercus Phellos und nigra, Piatanus oceid. und Liriodendron Tulipifera, aus Nordamerika; Acer erelicum &us der Levante; und Quercus Suber aus Südeuropa. Sieben Arten Fruchtbäume bringen ihre Früchte in den südlichen Grafschaften zur Reife, die es in der Breite von Northamberland etc. ' seiten thun: Weinstock, Feige, Quitte, Mispel, Wallnuss, Ross. kastanie und Maulbeerbaum. Dieses ist einiger. massen dem Vorherrschen kalter Ostwinde in den Frühlingsmonaten, welche die Blüthen zerstören, der niedrigen Temperatur unserer Herbste, welche das junge Holz nicht erhärten und die Blüthen- knospen zeitigen lässt, besonders aber dem Mangel fortdauernd-hinreichender Wärme im Sommer, um die gelegentlich gebildete Frucht zur Vollkommen- heit zu bringen, zuzuschreiben: denn alle diese Bäume widerstehen in geschützten Lagen dem Win- terfroste ziemlich gut. Der Weinstock : blüht sel- ten, und erzeugen sich zufällig kleine Trauben, so fallen sie bald ab. Den Feigenbaum sieht. man selten ausser dem Treibhause oder einer warmen Wand, sonst ist er unfruchtbar, mit Ausnahme der südöstlichen Eeke von Durham und weniger gün- stiger Stellen in Camberland ; von Qnitte und Mispel gilt im Ganzen dasselbe, sie blühen. frei und letz- tere ward zu Jesmond bei Neweastle in 20 Jahren 303 zweimal reif. Wallnauss und Rosskastanie verhalten. sich eben so; selbst die Lambertsnuss trägt sehr sparsam. Maulbeer ist hier ein verkrüppeltes Bäum- chen, trägt aber in heissen Sommern kleine Früchte in Menge, die theilweise zur Reife kommen und gut schmecken. Bei Durchreisung der wilden und ausgedehnten Moore von Durham, Cumberland und dem südlichen Northumberland, trift man an vielen Stellen auf eine interessante Erscheinung: die Oberfläche ist durch den Pflug in gleiche Furchen zerschnitten, obgleich der Boden jetzt mit Haidekraut bedeckt ist, und der Ackerbau hat früher in so hohen Lagen geblüht, wo heutzutage die Möglichkeit von Ge- treide-Ernten ganz ausgeschlossen ist. Archive. und Tradition schweigen über Zeit und Völker, in und von welchen diese Distrikte angebaut. waren. Die grösste Höhe über dem Meeresspiegel, wo man jetzt Weizen baut, geht nicht über 1000 Fuss. Hafer wächst noch fast doppelt so hoch, aber in ungün- stigen Jahren kann man die Bündel im Schnee stehen sehen, der nicht selten im October die Berg- gipfel bedeckt und nie später als Mitte Novembers anfängt. Die Stationen der Gerste und des Rog- gens sind zwischen. jenen des Weizens und des Hafers ; aber sechszeilige Gerste, ausdauernder als eine der genannten Getreidearten, wird nicht mehr gebaut. *) — Rüben von geringer Grösse und Kar- *) John Hogg Esq. sah Weizen im Thale von. Entröves am südlichen Fusse des Montblanc‘ noch wenigstens 304 toffeln wachsen so hoch wie der Hafer: unser Moor- land gibt frisch gepflügt eine gute Reppsernte. Bei der ersten Umwendung des Bodens und bei An- “ wendung von Kalk bringt solches Land weissen Klee in Menge, was noch nicht genügend erklärt ist, aber auch sonst in Wildnisseu Britanniens und Nordamerika’s (sieh. Pursh Flora Amer. sept. I. p- 477.) und wahrscheinlich der meisten gemässig- ten Gegenden bekanntlich stattfindet. Der weisse oder Opium-Mohn, der jetzt in Flandern im Gros- sen gebaut wird, und der Tabak; den man noch im nördlichen Schweden antrifft, dienen bei uns nur zur Zierde in Gärten, (Schluss folgt.) I. Notizen zur Zeitgeschichte. Dr. DeNotaris, Assistent der Botanik zu Turin, wird aufKosten der Regierung im Mai, Juni und Juli Sardinien, das er früher schon mit Prof. Gene bereiste, und mehrere der ‚kleinen umliegen- den Inseln, z, B. Capraja, botaniseh untersuchen. Derselbe wird eine Bryvlogia italica bearbeiten, zu welcher bereits 400 Arten vorhanden sind. Moris Flora Sardoa vol. I., mit 72% schönen Tafeln, ist im April 1837 erschienen und enthält von den Dicotyledonen die Familien der Ranuncula- ceen bis.wit den Leguminosen nach DeCandolle's Anordnung. w 4000° b. wachsen, nämlich zu beiden Seiten dieses Thales Weizenfelder noch zu 40o Fuss Höhe an den Bergen, die das Thal bei der Stadt Courmayeur bil- den, welches nach Ehel 3750 Fuss üb. d. M. liegt. Allg csemeine botanische Zeitung. 3 Nro. 20. Regensburg, am 28. Mai 1837. = Original - Abhandlungen. Versuch über.die geographische Verbreitung der Pfan- zen in den englischen Grafschaften Northumber- land, Eumberland, und Durham. Von Nath. J. Winch,. Uebersetzt von Beilschmied. - (Schluss,) Noch och verlangt eine niedrige Pflanzengruppe Beachtung: die vielerlei Gräser, Riedgräser und Simsen. . Wir besitzen deren, nach „obiger Liste, nicht weniger als. 171 Arten, die meisten ganz Eu- ropa angehörend, indem sie. mehr als andere Pflan- zen, nur die Wasserpflanzen ansgenommen, über den Erdball ausgebreitet sind. Die zärteren von den Gräsern, nicht über :20, bedecken mit einigen andern Pflanzen gemengt, die sich mit ihnen um den Boden zu streiten vermögen, unsere Wiesen und Weiden, während die starkbewurzelten . steif- blättrigen Riedgräser, Wollgräser, 'Nardus stricta und kleine Binsen (Seirpi) die hohen und sumpfi- gen Moore der Cheviot-Berge, wo kein anderes ‚Grün zu sehen ist, dürftig bekleiden und wäh- rend der Sommermonate zahlreichen Schafheerden Weide geben. Die drei gemeinen Heidekräuter, Flora 1857. 20, U 306 Erica vulyaris,. cinerea und Tetralie geben auch den öden Höhen und’ Mooren im nördlichen Theile einen besonders eigenthümlichen Charakter: sie wachsen gedeihlich von 100 bis 3000 Fuss h. üb. d.M., aber nie auf Kalkboden ; der letztere Umstand ist Ursache an dem auffallenden Unterschiede zwischen unsern Haiden und den Yor kshirer Wolds und be- sonders den Dünen der südlicheren‘-Grafschaften, wo die Unterlage Kreide ist. Der rothe Fingerhut ist in der Grafschhft Bur- ham häufig, wird:aber nördlich. vom Pyne selten, ob er gleich um Rothbury und Roathley in Northum- berland zu finden ist. Bilsenkraut ist in allen un- sern Dörfern gemein, besonders gegen "die Küste, Belladonna aber ist zum Glück sehr selten; Die Pflanzen, welche die Natur dazu bestimnt zu haben’ scheirit, im nördlichen Enropa- den lo- ckern Sand des Meerufers mit ihren kriechenden Wurzeln öder vielmehr stolones oder unterirdischen Stengeln zu binden, sind die Vermittler zur Bil- dung rundgipfliger Hügel’ (Links oder Kettenglie- der genannt) längs eiffes beträchtlichen Theils die- ser Küsten. Die, Seren Standort nur das Gestade ist, Sind: "Tritieim ylnceum, Arundo arenaria, Eiy- müs aren., Festüda glauca, Cares arenäaria, und gelegentlich Eryhyiim maritimum und Jüncus ma- ritimus; diesen gesellen sich aber zur Hülfe fol. gende bei, die ittdess keineswegs bloss Seenferpflan- zen sind: Triticum repens, 'Galium verum, \Ononis repens, Rosa spinosissima, nebst einigeh Composite 507 und wenigen andern Gewächsen. Hippopha& rham- noides ist hier unbekannt, eben so wenig trifft man ‚Panicum Dactylon, Dactylis, strieta oder Juncus aculus, welche alle an der Südküste von England vorkommen und am mittelländischen Meere häufig sind, hier an; die seitene Carer incurra ist ung auch fremd. . Von häuslichen Pflanzen, die den Schritten des Menschen folgen und zwischen Staub und Schutt gedeihen, besitzen wir die auch dem übri- gen Britannien angehörenden. Wermuth, Beifuss, Malven, Schierling, Hahnenfüsse u. v. a. trifft man, wo irgend ein paar erbärmliche Hütten oder Schup- pen gebaut sind, und den grossen. Wegebreit auf jedem Fusswegee Ramond und DeCandolle fanden einige dieser Arten hoch auf den Pyrenäen unter den Trümmern von Hütten, die früher Schä- fer bewohnt hatten; dasselbe fand ich in Schott- lands Hochlanden. *) Hier kann man noch einiger Blumen erwähnen, die jetzt einheimisch, auch in Sir E. Smith’s Flora britannica aufgenommen sind, die aber vor nicht gar entfernter Zeit erst den Gärten entflohen sind, und zwar besonders die drei bemerkenswerthen Arten: Leucoium @stivum, Tulipa sylvestris und Ornithogalum nulans; ausser- TI. Hogg: fand unter gemeinen Pflanzen, wie Hahnen- fuss u. a., in den Savoyer Alpen auch Rumer alpinus 6000’ h., "bei Sennereien 7578’ h. und in Dörfern 4670° h. „Ausser diesen gemeinen Arten wächst bei allen Senn- hütten Cineraria cordifolia (bernerisch: Goldkraut.) U2 308 dem Gulanthus, Narcissus Pseudo-Narcissus, Iberis amara, Chelidonium, Spirea salieifolia und Hespe. ris inodora, die man alle selten weit von einer Wohnung antrifft. Andererseits ist der Ackelei in unsern Gehölzen und an den Rändern der eumber- ländischen Seen wirklich einheimissh; und Epilo - bium anguslifolium (das man uns bestritten hatte) ist auf unsern unzugänglichsten Felsen und in den Schluchten der Cheviots, in Teesdale und zu She- wing Shields gefunden worden. — Dipsacys fullo- num und Isatis tincloria scheinen mittelst der Kul- tar eingeführt; zwar wäre der Waid, wenn sich beweisen liesse, dass eine _ Zubereitung desselben wirklich die ‚Substanz gewesen, womit die Briten sich blau färbten, mit gutem Rechte für einheimisch anzusehen. Hopfen kommt in Hecken, aber nie in natürlichen Gehölzen vor und war gewiss ursprüng- lich ein Fremdling. Weil die Temperatur der Gewächse viel we- niger varjirt, als die der Atmosphäre, so sind Was- serpflanzen mehr allgemein als irgend andere über die Erde verbreitet. Von 65 Species, die wir be- 'sitzen, gehören 62 auch dem übrigen Theile der Insel an, und die drei: Alisma natans, Isoetes Ia- custtis und Lobelia Dortmanna, die man für selten halten kann, sind einheimische Pflanzen der käl- tern Gewässer der cumberländischen. Seen. Die Pflanzen, weiche man in unsern Ebenen, überall antrift, besitzen wir gemeinschaftlich mit dem nördlichen Frankreich, der Schweiz und | 309 Deutschland, selbst in Norwegen sind die Gräser _ der Weiden den unsrigen gleich; und unsere alpi- nen Gewächse stimmen grossentheils mit denen der . Gebirge der Schweiz, Piemonts, Savoyens und Lapp- . lands überein: die folgende Aufzählung wird diese Aehnlichkeit deutlicher zeigen. Wir besitzen nämlich ») Pflanzen, welche ihre nördlichen Grenzen in diesem Theile Britanniens erreicht haben: Cla- dium Mariscus, Gentiana Pneumonantbe, Bupleurum, tenuissimum (Seaton Moor) und rotundifolium, Sta- tice Limonium, Convallaria Polygonatum, Juncus marilimus, Butomus umb., Delphinium Consolida, Taxus baccata. — Auf dem Magnesiakälkstein [zum Zechstein in. der Gruppe des bunten Sandsteins geh], der die Küste van Durham einfasst, findet man: Hedysarum Onobrychis, Epipactis ensifolia und Ophrys muscifera (im romantischen Thale, bei Castle Eden u, a.), Uypripedium Calceolus ebenda- selbst, Ophrys apifera, Tamus communis. 2) Pflanzen, die ihre südliche Grenze hier er- reicht haben: Aira alpina, Festuca calamaria ß. decidua, Sagina marilima, Genliana verna (Tees- daler Forst), Ligusticum scolicum, Juncus caslaneus, Cerastium teirandrum, Potentilla fruticosa, Nuphar minima, Linnea borealis, Corex pauciflora. *) *) Juncus cast., Pot. frut., Carex paucifl. und Linnea wachsen aber noch in Schottland — 5. Watson, geogr. Verbr, der brit. Pil., Uebers. S. 229. — Hr. Winch nennt bei allen Pflauzen dieser Listen, 1ı—ı0, ihre x northumberländischen etc, Staudörter, die hier in der Vebersetzung wegfallen. Anmerk. d. Uebers. 310 3) Pflanzen, die nahe an den Küsten wachsen und auch auf den Bergen gefunden werden: Sta- lice Armeria, Juncus cenosus und Cochlearia offiei- nalis kommen nicht im dazwischenliegenden Lande zwischen Küste und Gebirgen yor,. wohl aber auf den Teesdaler und Weardaler Mooren 1500 bis 2000 üb. d. M.; Plantage maritima ; Hippo- crepis comosa, auf dem Cronkley-Fell über 1500° h.; Carex extensa, von der Küste bis 1000° h. — Fol. gende kann man durch den ganzen Strich von der Küste bis 1200° hoch und darüber verfolgen: Ve- _ ronica' serpyllifolia, Galium verum, Myosotis pal., Campanula latifolia, Erythrea Centaurium, Parnas- sia pal., Pyrola minor, Chrysosplenium alternifolium, Rosa spinosissima ; Rubus cesius, frulicosus, glan- dulosus, corylifolius, ideus, sawalilis; Geum rirale, Aquilegia vulgaris, Trollius europ.. Geranium sylca- ticum, Fumaria claviculata, Vicia sylvalica (sogar von W. Scott besungen), Ornithopus perpusillus, Hieracium murorum, Solidago Virgaurea, Orchis mascula und Morio, Ophioglossum vulgare, Botry- chium Lunaria, Cystopteris fragilis. auch die mei- sten Gräser und Carices. Dessgleichen Sesleria cerulea, Primula farinosa und Genliana Amarella, wo es Kalkboden gibt. : .4) Seltene Pflanzen, die in der Schweiz (und Deutschland) einheimisch sind: Ulricularia vulga- ris, Melica nutans, Jasione montana, Cuscuta Epi- thymum, Gentiana verna, Meum athamanticum, Impe- raioria Ostrutlium, Alium arenarium, Colchicum 311 autumnale, Convallaria majalis, Ornithogalum Iuteum, Juncus verlicillatus, Epilobium alsinifolium, Pyrola‘ rotundifolia, media und minor, Sazifraga hypnoides, Dianthus deltoides, Stellaria nemorum, Arenaria verna, Sedum Telephium und villosum, Rosa dume- iorum, Rubus glandulosus, Potentilla alpestris, Cistus marifolius, Thalictrum minus und majus, Adonis autumnalis, Mentha rotundifelia, Lathrea Sgquama- via, Thlaspi alpestre, Jepidium latifolium, Geranium lucidium’& sanguineum, Fumaria claviculata, Lathy- Tus sylvestris, Astragalus hypoglottis, Hypericum mon- tanum, Anthemis tinctoria, Orchis albida, Impatiens noli tangere, Epipactis Nidus avis, Malawis palu- dosa, Cobresia earicina, Viscum album, Lycopodium inundatum, Osmunda regalis, Asplenium Breyni und Adiantum nigrum, Scolopendrium Ceterach, Splach- num ampullaceum, Trichestomum microcarpon, Les- kea polyantha, Hypnum flagellare, recognitum, pul- chellum & salebrosum, Parmelia perforata. 5) Seltene Pflanzen, die in Lappland einhei- misch sind: Utricularia inlermedia, Cornus suecied, Lithospermum maritimum, Lobelia Dortmanna, Tof- jeldia palustris Huds. (non Stbg. ),. Butomus 'umb., Rubus Chamamorus, Thalietrum alpinum, Sagitta- ria sagitlifolia, Salixc rosmarinifolia, Myrica Gale, Isoetes lac., Rhodiola rosea, Lecidea microphylia, Cornicularia tristis. 6 Seltene Pflanzen, die in Lappland und der Schweiz ‚einheimisch sind: Circza alpina, Festuea vivipara,, -Golium boreale, Alchemilta alpina, Ribes 312 alpinum $& petreum, Viola lultea, Scandiz odorata, Drosera rotundifolia, Narthecium ossifragum, Jun. cus triglumis & filiformis, Luzula congesta & spi. cata, Rumez aqualicus, Oxyria reniformis, Trien. talis eur., Epilobium angustifolium, Vaceinium ul. ginosum, Polygonum viviparum, Paris quadrifolia, Andromeda polifolia (und zwar var. 9. media Willd.), Arbutus Uva ursi, Pyrola secunda ; Sazifraga stel: laris, Hirculus &° aizoides; Silene acaulis (häufig auf allen Schweizer Alpen von 7000° bis S00® H., Saussure fand einen Rasen 10,700‘ h., als die höchste Pflanze) ; Cerastium alpinum, ‘Dryas_octo- petala, Rammculus Flammula d, reptans, Caltha palustris 9. radicans, Barisia alpina, Melampyrum sylvaticum, Draba incana, Serratula alpina, Ophrys cordata, Carex capillaris; Saliw herbacea & dre- naria, Equiselum hyemale, Aspidium Lonchitis, As. plenium viride, Woodsia hyperborea, Splaclinum sphe- sicum, Lecidea cervina, Gyrophora Pustülata, ‚Beca- nora muscorum. 7) Seltene Pflanzen, die nicht in Lappland oder ‚der Schweiz einheimisch sind: Schenus rufus, Galium Wiheringü, Sagina maritima, Erythrea Ü- toralis, Lolium perenne, Alisma nalans, Juncus ca- staneus, Sazxifraga hypnoides ß. platypelala, Sedum anglicum, Rosa gracilis & rubella, Potentilla fruti- casa, Papaver cambricum, Sisymbrium Irio $ mo- nense, Carex rigida; Salie Croiveana, amygdalina, rupesiris, Andersoniana (mas)' $ Forsteriana (2; Asplenium marinum; "Cyathed’ deniata P, Hyme- 313 nophyllum tunbridgense, Trichostomum_ ellipticum; Orthotrichum pulchellum,. Daltonia heteromalla, Hyp- num polymorphum, Bartramia arcuata, Jungerman- nia l@vigata, Lecidea pholidöta, Verrucaria Harri- manni, Thelotrema exanthematicum, Pyrenila um- bonala, Urceolaria diacapsis, Collema spongiosum & Burgessi; Zeangium Trevelyani auf Dicranum bryoides). ’ 9: Gemüsepflanzen in wildem Zustande: Dau- cus Carola (an der Küste); $enyrnium Olusatrum ; Pastinaca sativa ‘(auf Magnesiakalkstein); Apium graveolens (Feisen bei der Küste, und Salzmarschen). Allium Schenoprasum (Basaltfelsen); Cochlearia offic. $° Armoracia; Brassica oleracea. 9% ‘Nicht ursprünglich einheimische Pflanzen, die sich aber naturalisirt' haben: Menyanthes nym- phoides, Lonicera Xylosteum, Daphne Mexzereum, Sazifraga umbrosa (auf Mauern; kaum einheimisch in der Schweiz oder Lappland, gewiss aber in Ir- land; die schottländischen und englischen Stand- örter sind zweifelhaft); Asarum europ., Rosa Eglan- teria und alba, Spirea salicifolia, Stratiotes aloides, Aster fragilis. Mit Ballast eingeschleppt: Anchusa officinalis, Borrago office, Echium italicum; Datura Stramonium (soll ursprünglich aus Abyssinien her- starhmen), Eryngium campestre, Coriandrum sat., Scandiz C lium, Linum usilalissimun Cursprüng- lich ägyptisch), Oenothera. biennis; Papaver somni- ‘ferum, Sisymbrium murule (ursprünglich aus Frank- reich), Erigeron canadensis, Centaurea Jacea; Glau- ” x 514 eium. luteum und Geranium pyrenaicum aus Schott. land; Phalaris canar., Panieum verticill., endlich fol. gende aus dem südlichen England: Panic. viride und sanguinale und andere Gräser, Anagallis cerulea, Solanum nigrum, Aneihum Fenic., Clematis Vitaiba, Ranunculus hirsutus, Teucrium Chamedrys, Gera- sıium. rotundif., Anihemis marit., Centaurea Calci- trapa, Hydrocharis Morsus rane. — Mit Getreide eingeführt, aus dem südlichen England: Agrostis Spica venti, Bromus secal., Avena fatua, Lolium iemul. und arvense, Agrostemma Githago, Euphor- bia platyph. B. striela, E. Lathyris ; Papaver Arge- mone, dubium und Rheas, Delphin. Consolida, Ado- nis autumnalis, Iberis amara, Myagrum salivum,. Chrysanthemum segelum, Cenlaurea Cyanus. 10) Ausländische Pflanzen, die man besonders auf den Ballasthügeln des Tyne und des Wear ge- funden: Phalaris paradoxa, Convolvulus Lricolor und Hyoscyamus albus, aus dem südlichen Europa; Hyose. aureus aus der Levante; Solanum Lycoper- sicum aus. Südamerika; Cuminum Cyminum aus Aegypten; Apium Petrosel., Sardinien, Argemone ‚mericana; Nigella arvensis, Deutschland; Nig. da- mascena. und Ranunculus muricatus aus Südeuropa; ‚Alyssum incanum, nördliches Europa; Lepidium so- tieym und Lavalera trimestris, Südeuropa; Pisum -Ochrua, Italien ; ‚Ornithopus.compr., Mrtugal ; Scor- piurus sermie., ‚Südeuropa; 'Vicia, benyhalensis; V. . „cordifolia, wohl. aus, Frankreich; ‚Melilotus indica $ messanensis;. Trifpl. elegans aus Frankreich; Me- 518. dicago coronala und rigidula aus Südeuropa; ME prostrata, Italien; Scolymus. maculatus aus Süd- europa; Anihemis mixta, Frankreich; Antik. valen- tina und lomentosa, Centaurea Galaclites und Calen- dula offic. aus Südeuropa ; Cannabis sativa, ursprüng- lich indisch; Atriplex hortensis, ursprünglich tatarisch. Aus allem Bisherigen:ist zu ersehen, dass die- sev kleine Theil. von England-eine reiche und höchst mannigfaltige. Flora besitzt. Durch die ‚Verschie- denheit der Lage und Beleuchtung, nach Maasg- gabe der Höhe der Berge und der Ausdehnung der Ebenen am Fusse, der schattigen und teuchten Wälder, langsamen Flüsse, tiefen und kalten Seen, dann die Ausdehnung der Kiste, die der Entfer- nung vom Äequator etwas entgegenwirkt, wird. die Anzahl der Pflanzen und Thiere bestimmt. Nüch einen Grund der Mannigfaltigkeit unserer Flora finde ich (gegen DeCandolle) in der Verschie- denheit des Bodens als Zersetzungsprodukts der mehrerlei Gebirgsarten, deren divrecter und indireo- ter cheinischer Einfluss wohl nicht zu läugnen ist. Die Gesammizahl' der in Grossbritannien und Irland entdeckten Pflanzen übersteigt kaum 3000, wovon zwei Drittheile. in den .drei nördlichen Graf- schaften.zu finden sind. Die Pflanzen, welche in den. südlichen und westlichen Theilen des König- ‚reichs häufig vorkommen, in unserm Distrikte aber fehlen, sind: Campanula palula & Trachelium, Epi- lobium roseum, ‚Colyledon Umbilicus, Clematis V%- alba; mehrere Arten von Verbascum, einige Menthae, 316 Orobanche minor, welche An Surrey und Sussex zerstörend auf den Wearzeln von Klee haftet, und Cuscuta europea. Diesen lassen sich noch einige geitene Pflanzen der Pyrenäen beifügen, welche Cornwall. und Devonshire erreichen; dessgleichen andere, wie der Buchsbaum, welcher dem Kreide- boden von Surrey, Kent, Hampshire und Sussex dolgt; es gibt aber keine artenreiche Gattung auf der Insel, aus welcher wir nicht einige Species besässen. . j Noch folge die, zwar kaum hierher gehörende, Bemerkung, dass von den Gewächsen, welche Reste oder Eindrücke in unserm Schiefer, Sandsteinen und Kohle, oder im Alaunschiefer und den Sand. steinen der Liasformation bei Whithy hinterlassen haben, nicht von einer bekannt ist, dass sie heut- zutage existire. Die Formen, welche in diesem Kohlengebiete häufig vorkommen, sind Stämme gros- „ser Bäume, die in Sandstein eingebettet und durch Kieselerde versteinert sind, und deren Rinde in - “Kohle verwandelt ist, aber zu was für Species sie gehört haben, ist selbst nur zu vermuthen unmög- lich, da keine Reste von Blättern mehr vorhanden “sind; ferner dicke Stämme, die solchen aus dsr Gattung Euphorbia mit schuppiger Rinde ähneln, einige mit breiten, spiessförmigen, andere mit schma- len, zurückgebogenen, seggenähnlichen Blättern, Cacti mit rosenförmigen, ihren Stämmen dicht angedrück- ten Blüthen, birnförmige Samenkapseln einer un bekannten Gattung, Abdrücke einer Art von Chars 517 und Eguiselum, und von Farnkräutern, welche der Osmunda regalis, dem Blechnum boreale, Aspidium ‘ Filie mas, A. Filie_femina, A. Thelypteris, fragile, montanum, Aspleniiim Ruta muraria & erosum, Pte- ris crelico, eaudata, argula, Adiantum pedalum & Ca- pillus Veneris ähnlich sind, nebst Rohrarten riesi- ger Grösse, Zapfen von grosser Länge und ein der Fontinalis aniypyrelica: sich .näherndes, in Schiefer, Thon,:Sandstein, Kohle, Schwefelkies; und in Thon- eisensteinnieren eingeschlossenes Moos. Bei auf. rechtem Stande haben die Bäume, Euphorbien und Rohre ihre frühere Gestalt behalten, bei horizon- taler Lage aber sind sie immer zusammengedrückt, Anmerkung. Der. Kohlenschiefer von Neu-Süd- Wales enthält Abdrücke von Blättern eines Phanerogamen, welche denen einiger Eucalypzus - Arten sehr ähnlich sind. — S. Annals of Philos. Mai 1823. U. Correspondenz ‘ Obschon die diesjährige, am 4. Mai eröft nete Blumen- -Ausstellung durch die bisber so un- günstige Witterung mit mancher Prachtverminde- rung bedroht schien, so übertraf -selbe dennoch alle beiden vorhergehenden an Blüthenreichthum und selbst seltneren Gewächsen: Es ist diess immer ein Beweis, wie sehr derlei öffentliche Ausstellun- gen auf den Geschmack des Publikums einwirken und neue Liebhaber erzeugen. Obgleich es diess- mal nur 15 Einsender waren, so kann man sich von dem Pflanzenreichthume einiger derselben einen Be- griff machen, wenn man findet, dass im Ganzen 518 1297 für den Preis konkurrirende Pflanzen und wohl eben so viele Dekogationsexemplare versam- melt und äusserst geschmackvoll aufgestellt waren, Eisien vorzüglichen Prachtanblick, von dem man sich nie schwer eine richtige Idee machen kann, gewährte :der Blüthenreichthum der Azaleen, die diesesmal bei der Wahl der Zeit der Ausstellung ganz vorzüglich berücksichtigt schienen. Da diese Familie 'theilweise die Blüthen noch vor den Blät- tern hervorbringt, :so sah man Massen von 3—.4 Höhe und eben so viel Breite, die nur Eine Blü- thenglocke zu bilden schienen und wo kein Blatt ersichtlich war. Die Zeit der Kamellien-Blüthe war zwar bereits vorüber, aber die Sammlung des Hrn. Stern; so wie eine Rosensammlung, von dem em- sigen Hrn. Fester, Gärtner des Hrn. v. Beth- mann, geliefert, verdienten immer rioch ihre Stelle unter den blübenden.‘ Se = ..Die:'erst nenendings ans England und Belgien mit Novitäten bereicherte, so grosse Pflanzensamn- tung des’Handelsgärtners, Hrn. Binz, war in ihrem ganzen Frählingsschmuck zu seben und lieferte selbst viele durch Kunst .getriebene Blüthen. Ueber alle aber ragte ein blühendes Prachtexemplar der Teopea: speciosissima hervor, und aus der Samı- Iung. des Hın. Kessler ein 6° hohes Exemplar der wobl kaum in.gleicher Grösse noch auf dem Con- tinent' befindlichen Azalea speciosissima und ein Rhododendron grandiflorum mit 23 Blüthenbüscheln. Als Preise wurden zwei goldene und sieben silberne aka 519 Medaillen ausgetheilt, wie es in den Niederlanden Sitte ist, wogegen Preise, in schönen Pflanzen be- stehend, für den Liebhaber mehr Anziehendes ha- ben dürften und dem ‘Handelsgärtner Absatz ge- währen, Den Preis für die schönstgetriebene blü: hende Pflanze erhielt 'eine ‚Datura arborea des Hrn. v. Bethmann, den für das dusgezeichnetste, in reichster Blüthe:-steheride: Exemplar Rhododendren Smithü ‚grandiflorum , Azalea indica speciosa tind A. aurantia coceinea, Hrn. Kessler gehörig, und das Aeccessit eine Azalea phenicea des Hrn. v. Beth- mann, ‘Der Preis für das beste und am frühzei- tigsten durch künstliche Treiberei erzielte Gemüse wurde ertheilt den. von. Hra..v. Bethmann einge-. sendeten reifen Beineclauden, das Accessit zwei Gurken des Hrn. Herforth, ' Ausserdem wurden auch noch eine Hrn. J. Andrex gehörige Samm- lung Cactus, eine reichblühende Euphorbia fulgens des Hrn. Grunelius, eine üppigblühende Hovea Celsi des Hrn. Baron v. Rothschild, und ei geschmackvolles Blumen-Bouquet des Hrn, Keller mit Preisen bedacht. ‘Wenn man so diese Pflanzen- pracht in einer allerdings grossen Bretterbude versam- melt'sieht, kann man sich erst eine Vorstellung von dem Effekte machen, den selbe in einer bleibenden schö- nen Rotonde darstellen würde, deren Mittelpunkt vielleicht eine Büste des Frankfurter @öthe zierte, welcher ja auch der schönen Flora huldigte. Aber - das sind pia desideria, Frankfurt a. M. v. Welden. - 320 ‘IM. Anzeige FE Prag, den 11. Mai 1837. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. k. k. Maje- . glät wird die fünfzehnte Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte im Jahre 1837 in Prag "stätthabemn ae .. Die Sitzungen beginnen am .18. September, an welchem Tage sich zugleich die Sectionen konsti. tuiren, die Präsidenten und 'Sekretäre von ihnen selbst gewählt werden, und enden am 26. dessel- ben Monats. . oo ‚Jene Herren Mitglieder, welche Privatwoh- ungen zu bekommen wünschen, werden ersucht, die Unterzeichneten längstens bis 1. September da- von in ‚Kenntniss zu setzen; ‚diejenigen von ihnen aber, welehe in den öffentlichen Sitzungen Vor- träge zu halten gedenken, werden eingeladen, den Geschäftsführern bis‘ zum vorerwähnten Zeitpunkt eine kürze Anzeige. des Inhalts derselben mitzu- theilen, und geneigtest zu berücksichtigen : dass mit Einführung der Sectionen im Jahre 1828 diesen alle’ specielle Vorträge der einzelnen Naturwissen- schaftszweige zugewiesen worden, während .die all- emeinen,, für ein gemischtes Publikum geeigneten en öffentlichen Versammlungen vorbehalten bleiben, Zur Aufnahme und Einschreibung der Herren Mitglieder wird eine ‚eigene Kommission - täglich — vom! 12. September . beginnend — Vormittags von 9 bis .12 und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr im Sitzungssaale des Carolin- Gebäudes, Altstadt Nr. €. 541, versammelt seyn, den ankommenden Gästen die Aufenthalts- und Eintrittskarten aus- folgen,.:und sie mit den disponiblen Wohnungen, wie mit den. nähern Emrichtungen der Versamm- lung bekahnt machen. Die Geschäftsführer Graf Kaspar Sternberg. 3. v. Krombhola. {Hiezu Literber. Nr. 5.) Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 21. Regensburg, am 7. Juni 1837. IL. Original- Abhandlungen. Zur Erläuterung der in Arrabida’s Flora Fl- minensis- dargestellten: Kryptogamen. Ein Ver- such von Dr. Gustav Kunze, Professor der Botanik zu Leipzig, Da Pedro, Kaiser von Brasilien, gab den Befehl, die Pflanzen aus der Umgegend seiner Re- sidenz Rio de -Janeiro (Flumen) zu zeichnen und bekannt zu machen. Aber wie dieser Regent zu so manchem Guten, das er ausstreuen wollte, in Brasilien nicht den geeigneten und hinreichend vor- bereiteten Boden ‘fand, so fehlte auch zur Bearbei- tung einer Flora Fluminensis nichts als ein Bota- niker. Der’ verewigte Kaiser glaubte den geeigne- ten Mann zu dieser Arbeit in seinem Rathe und Beichtvater Dom Antonio da Arrabida, Bischof von Anemuria, Erzieher der kaiserlichen Prinzen und Vorsteher‘ der öffentlichen Bibliothek, gefunden gu haben. Frater Arrabida, der vielleicht in Coitibra über Botanik gehört haben mochte, fand sich durch: den ‚kaiserlichen Befehl berufen, die Pflanzen der Umgegend Rio’s zeichnen zu lassen, die Zeichnungen nach dem Linneschen Systeme Flora. 1857. 2ı. X: 522 zu ordnen, nach Kräften zu bestimmen und unter jede Tafel einen Namen zu schreiben. Wie weit die botanischen Kenntnisse des Herausgebers reich- ten, wird im VI. Bande die Vergleichung der an- geblichen Orobanchen t. 60. bis 79. und der Pedi- cularis, ebendaselbst t. 104 — 7. deutlich genug beweisen. Der Zeichner hat im Verhältniss mehr geleistet und die‘ Figuren sind, wenn auch biswei- len etwas roh, doch, den Habitus der Gewächse meist gut wiedergebend. Ein Blatt ist gewöhnlich mehr ausgeführt und einige, allerdings unvollkom- mene, Zergliederungen der Blüthentheile sind hei- gefügi. Nach den’ von Brasilien eingesandten Zeich- nungen wurde das Werk beiSennfelder in Paris lithographirt, und. man darf annehmen, dass die Tafeln den Zeichnungen völlig gleichen. 'Text wurde nicht geliefert. Die Angabe der Klasse des Sexual- systems und der Name ist Alles, woran: man sich bei der Benutzung des Werkes halten kann. Bei allen diesen Unvolikommenheiten muss gleichwohl eine Sammlung von 1640, nach dem Leben entwor- fenen Pflanzenabbildangen der zwar .viel durch- suchten, aber doch nur theilweise gekannten Fiora Rio’s von Interesse seyn. Das schon. 1897 :vollendete Werk ist erst 1836 in einzelnen Exemplaren. verkauft worden und aus: ser den wenigen, meist frageweise von DeCan- dolle im: 5. Bande des Prodromus angezögenen Tafeln ist, meines ‚Wissens, diese Sammlung von Abbildungen noch nirgends benutzt worden. Wie » 523 verlautet, soll von Frankreich aus ein Kommentar dazu geliefert werden. Wohl wäre von dem gründ- lichen Kenner der brasilischen Flora, Hrn. v. Mar- tins, eine solche Arbeit, die gewiss keine leichte ist, zu wünschen gewesen. Es scheint aber nicht, als wenn derselbe dazu Neigung und Musse habe. So glaube ich, mag Jeder zu Erläuterung des Wer- kes, welches, als einmal verhanden, doch wohl so gut es angeht, zu benutzen ist, ein Scherflein. bei tragen und ich gebe hier die Resultate der von mir vorgenommenen Bestimmung oder Deutung der Kryptogamen. Es sind für diese Gewächse 68 Tafeln im XI. Bande von Arrabida’s Flora vorhanden, Den Farnen sind davon 62 bestimmt, die unter den Moosen aufgeführten Lycopodiaceen eingerechnet ; den Algen 3, den Pilzen ebensoviel. Unter den erstern befinden sich mehrere früher nicht darge- stellte, obwohl beschriebene Arten, Sie sind: Po- Iypodium lucens Schrär., t. 69., P. abbreviatum; t. 80., Aspidium Pohlianum Presi., t. S6. und Salvinia hispida HBK., 111.; von Pilzen: Lentinus veluti- nus Fr., t. 119. . Auch einige wahrscheinlich unbeschriebene Arten enthält das Werk. Ueber diese werde ich mich bei Gelegenheit einer grösseren Arbeit über brasilische Farne näher erklären und sie beschreiben. Mag der botanische Leser die folgenden Bemer- kungen nachsichtsvoll aufnehmen und wo ich irrte, verbessern. Leipzig, im März 1537. ‚ 2 324 Arrabida, Flora Fluminensis vol. XI. Tab. 51. Eyuisetum giganleum ist die wenig "ästige Form dieser Linne@schen Art, welche Will- denow als ramosissimum Humb. $& Bonpl. und Lamarck ‘als E. Humboldt gesondert hat, in einer zwar rohen, aber doch erkennbaren Abbildung. T. 52. Ophioglossum reticulatum (L.) Richtig. T. 53. Ophioglossum scandens. Scheint Ly- godium volubile Sw.. (Sloane Jam. t, 46. fig. 4.) Die gleichnamige Raddi’sche Art (ti. 81.) gehört zu J. hasiatum Sin... „ T. 54. Osmunda brasiliensis. Mag zu einer etwas’ luxurirenden Form der Aneimia flexuosa Sw. Mart, gehören, als deren Abart von Hrn. v. Mar- tius auch A. anthriscifolia Schrad. betrachtet wird. ‚T.55. Osmunda Phyllitidis ist Aneimia hirla Sw. Mart. T. 56. Polypodium Iycopodioides, Gewiss nicht! Gleicht ziemlich dem P. percussum Cav., mag aber, vorausgesetzt, ‚dass-die Aderung richtig angegeben wurde, neu seyn. 7.57. Polypodium Pilosella. Aus der Gruppe der Polypodien, welche Presl kürzlich als Margi- naria Bory Sect. ‘Pleurogonium getrennt hat. Viel- leicht: von. P, pelltum W. Hb. .Kifs. nicht verschie- ‚den; obglejch,.die fruchtbaren Wedel. breiter dar- gestellt sind. ,.,.,, .T.38.;. Poiypodium erassifolium. Unbezweifelt. T 59, .. Bolypodium gladiatum ist P. Phylliti- dis L. &. 325 Tab. 60. Polypodium integerrimum. Diese Ta- fel stellt Aspidium (Nephrolepis) punctulatum Su. ganz kenntlich dar. T. 61. Polypodium ensiforme. Rechne ich zu P.ı decurrens Raddi. Die Raddische Abbildung gibt ein ungewöhnlich kleines Exemplar. T. 62. Polypodium dichotomum. Eine kaum mit Sicherheit zu bestimmende Meriensia, vielleicht M. flewuosa-Schrad. Mart. (ie. pl. erypt. t. LX-fig; 1.) T. 63. Polypodium palmatum. Ist Pleopeltis angusta HB. W., Polypodium pleopeltifolium Raddi (t. 21. fig. 2). Mit etwas breitern Abschnitten der Wedel. als gewöhnlich. Das von Kaulfuss hier angezogene Polypodium multifidum Bory ist eine von Pleopeltis angusta völlig verschiedene Art. T. 64. Polypodium pectinatum. Die: Piu- mier’sche Abbildung dieser Linn «schen: Art cilie. Amer. t. 83.) stellt längere und schmälere Wedel dar; jedoch scheinen die wesentlichen Kennzeichen übereinzustiminen, oa T. 65. Polypodium aculeatum. Der abgebik. (dete Stock, mit einem noch unentwickelten Wedel, deutet ein junges Exemplar einer baumartigen ÜYa- theacea an und es wird darch: die besonders dar- gestellte unfruchtbare Fieder mit einem Stück .der stachligen Spindel diese Meinung unterstützt. In- dessen möchte die Art, welche von Alsophila nigra Mart.. durch die ‚Stacheln des untern Theils der rhachis abszuweichen scheint, doch kaum mit Sicher- heit zu bestimmen seyn. Bemerkenswerth ist auf : 326 der Tafel die accessorische pinnula auf der Mitte der besondern Spindel. ' Tab, 66, Polypodium Fluminense. Halte ich, vorausgesetzt, dass der Farn nicht zu den Aspi. dien gehöre, was, da der Verf. die Indusien nicht berücksichtigt hat, stets vermuthet werden darf, für Polypod. ‚fraxinifolium Jacg. (P. polystichum Lk. hort. Berol.), indem ich voraussetze, dass der gesägte Rand einiger Fiedern nur kleine Ausbuch- tungen, wie sie an andern Pinnen richtig darge- stellt sind, andeuten soll. T. 67. Polypodium subulatum. Ist ein oben und unten verstümmelter Wedel von.Polyp. rivulo- rum Raddi (t. 35.) mit ungewöhnlich gedrängt stehenden Fiedern und hinreichend kenntlich, T.68. Polypodium hastatum == Aspidium ma- erophyllum Sw. T. 69. Polypodium Palma. Die erste mir be- kannte Abbildung des Polyp. lucens Schrad., von P. nerüfolium durch kurz gestielte, nicht herab- ' laufende Fiedern zu unterscheiden, T. 70, Poiypodium lanuginosum. Aus einer ‚sehwierigen Abtheilung der Polypodien und Aspi- dien, 'vermuthlich zu der letztern Gattung gehörig. Eine höchst verwandte, wahrscheinlich aber die- selbe Art werde ich später als Aspidium- alsophi- .leum beschreiben. Ich sah davon Martius'sche und Pohl’sche Exemplare. aus Brasilien. T. 71. “Polypodium colubrinum. Gehört zu der tiefer eingeschnittenen Form des Aspidium ab- 327 brevialum Schrad. nach verglichenen Originalezem- plaren und_ist noch nirgends dargestellt. Leider gibt die Figur der. Flora Fluminensis nur. ein mitt- leres Stück des Wedels mit. fünf Fiederpaaren. Tab. 72. Polypodium inversum. Ein grösseres Exemplar von Polyp. Plumula HB. W., einer wie es scheint in Brasilien sehr. häufigen Art. T. 73. Polypodium repandum. Ist Polypodium formosum Badgi (fil. br..;t:.-38.) in einer Ueber- gangsform zu Poly. connexum Kifs. Mart. (ic. pl. erypt.. 6. 65.). Nur eine am Grunde etwas unvoll- kommene. und mit einem verkümmerten Fiederchen versehene Pinna ‘nebst einem Stück der gefurch- ten Spindel, T.:74. . Polypodium auratum ist Polypodium aureum L. bekannte, vielleicht noch nicht beschriebene Art, deren Name vorläufig, da er noch nicht vergeben ist, beibehalten werden könnte. Sie steht dem - Pol. viviparum Raddi (fl. bras. t. 3%.) nahe, weicht aber durch die Stellung der Fruchthaufen in, den Venen genäherten, Reihen hinreichend ab. . T. 76. ‚Polypodium squalidum gehört zu dem genug bekannten Polyp. incanım Sw. T. 77. Polypodium serratum. Wohl ohne Zweifel Aspidium Serra Sw. Raddi (Sloane t. 48. fig. 2). Der.neben dem kriechenden Wurzelstock dargestellte Wedel ist an der Spitze unvollständig. T. 78. Polypodium odorum, Scheint zu Aspi- \ T. 75. Polypodium fecundum. Eine mir un- . 328 dium ineisum Si. Schr. (t. 18.) zu gehören; nur stehen die Fruchthaufen mehr dem Rande genähert und der hier durch den Stamm angedentete Ge- ruch wurde an jener Art noch nicht "bemerkt. Tab. 79. Polypodium hirsutum. Stimmt ganz. gut init Aspidium molle Sw. überein und kann zu dieser vielgestaltigen Art mit Sicherheit gezogen werden. T. 80. Pieris caudata. Gehört zu Pieris arach- noidea Kifs. (Enum.fil. p; 190. Synops. fil. Poeppig. Nr. 192.) als erste von dieser Art gegebene Ab- bildung nnd ist an den halbmondförmigen, zwischen den einfachen Fiederchen der Pinnen befindlichen Lappen der Spindelchen leicht erkennbar. ‘InPrestl’s Pteridographie steht diese Art bei Allosorus und wird fälschlich Desvaux zugeschrieben. _ T. 81. Pteris elegans. Ist Pieris palmata W. (Pt. varians und collina Raddi, fil. t. 64. u. 65. fig, 1. 2), in ungewöhnlich grossen Exemplaren. M. s. meine Revis. fil. prom. b. sp. Bemerkung zu Nr, 60. T. 82, Pieris serrata stellt Pteris . denticulala Sw. (Hook. & Grev. ie. fil. t. XXVHL) 'ganz deut- lich dar. Zu derselben Art gehören Pt. quadri- fida Presi und drasiliensis Raddi (fil. Bras. t. 68. u.68. bis.) Vergl. übrigens t. 87. T. 83. Peris pulchra. Möchte wohl kaum zu Pteris, vielmehr zu Cheilanthes, zu Polypodium, oder zu Aspidium gehören. Der Fagn ist mir aber un- bekannt. on = - 326 «Tab. 84. Pieris ophioglossoides, ist Olfersia corcovadensis Raddi (il. Bras. t. 14.). Polybotrya Raddiana Kifs. und nach Prest’s Angabe (Pterido- graph, p. 235.) zugleieh- Acrostichum linearifolium Presi (fr. tert) und Avrostichum sorbifolium Host. (fr. 'sterilisf. Durch die Entwicklung der Sporan- gien-: auf: Unter- . und Oberseite des Laubes ist diese Art und Oifersia cervina von Polybotrya und ‚den 'Olfersien im Sinne Presl’s- ausgezeichnet. ‘T. 85. Pieris decurrens. Diese Figur gibt Pieris leptophylla Sıw. Vet. Ac. Handl. Cheilan-' ithes: spinulosa Lk. hort. Ber. — Pieris spinulosa Raddi d. 1. t. 70. u. 70. bis) kann nicht getrennt werden. Das dargestellte Individuum ist halb ste- ril, halb fruchtbar. : T. 86. Pteris crenata. Diess ist die erste von Aspidium cNephrodium) Pohlianum Presl gegebene, ganz kenntliche‘ Abbildung. Die Pflanze, zu den Cyclosoris' Link gehörend, steht dem Aspid. yongy- lodes. Schk. sehr nahe und wurde von mir 'selbst früher: dafür erklärt (s. revis. fıl. pr. b. sp. adnot.. ad N. 99), ist aber durch zugespitzte spitzere Fie- dern’ und tiefere Einschnitte derselben verschieden. (M. s. Presl Pteridogr. p. 81): — T. 87. Pieris palmata.: Wie t. 83. Pteris denticulata Sw., dieselbe Form, welche Raddi t. 68. bis ‚dargestellt hat. .T. SS. Pteris adianthoides. Ein Adiantum ond zwar A. oblusum Desv. (Hook. & Grer. ic. fil. t. 188). Ich besitze brasilische Exemplare und 550 sah auf dem Corcovado bei Rie von Pohl gesam- melte im Hildenbrand’schen Herbarium, Tab. 89. Pleris laciniala. Pteris pedata Sır. geranifolia Raddi cfil. Bras. t. 67). In meiner Revis. fil. pr. b. sp. unter Nr. 60. + T. 90. Acrostichum triste. Zwei fruchtbare Wedel einer Art dieser Gattung, über welche ich keine Vermuthung auszusprechen wage. T. 91. Acrostichum album gehört zu einer der zahlreichen Formen. von Gymnogramme Calomela- nos Desv.. :.. T. 9%. Acroslichum aureum ist die richtige Linnesche Art, in einem fruchtbaren Wedel und mit dem selbst in der Plumier’schen Tafel (104) nicht dargestellien Stocke abgebildet, T. 93. Hemionilis asplenioides und. T. 94. Hemionitis humilis stellen Gymnogram- me tomentosa Desv. in zwei verschiedenen Formen dar; Tab. 93. die breitfiedrige (Raddi fil. br: t. 19. Figur zur Linken) und Tab. 94. die gewöhnlichere Form mit schwälern, am Grunde wiederum. gehe- .derten Fiedern (l. I. die andere Figur). T. 95.. Adianthum radiatum. Eine gute Ab- bildung dieser hinreichend bekannten Linn «schen ‚Art (Plum. fil. t. 100.). "T. 96. Adianthum falcatum. Wenn diese Ta- fel nicht eine. Form des vielgestaltigen A. inter- medium Sw. forearum Raddi (fil. Bras. t. 277), 4 Triangulum Kifs. En. darstellt: so vermag, ich sie nicht zu deuten. j 331 Tab. 97. Adianthum conicum, ist A. subcor- datum Sw, Vet. Ac. Handl., wozu A, truncatum Raddi cfil. Bras. t. 78. fig. 5.) und A. betulinum Kifs, als Synonyme gehören, T. 98. Adianthum trapeziforme. Keineswegs die Linne@sche Art dieses Namens, sondern eine Form des polymorphen Ad. tenerum Sw., mit kur- zen, stumpfen Fiederblättchen. T. 99. Adianthum parallelogrammum. . Diese Art mit‘ sehr gedrängt stehenden und nach der Spitze der Pinn:e oft verkümmerten Fiederchen kommt in diesen Kennzeichen mit Ad. polyphyllum W. überein, weicht aber durch einfachere Verzweigung und die Form der Pinnuls wiederum ab und steht in Bezug auf letztere dem Ad. brasiliense Raddi cl. Bras. t. 76.) und Link hort. nahe; so dass sie zweifelhaft bleibt. T. 100. Lonchitis polypodioides stellt Menis- cium sorbifolium W. kenntlich dar. T. 101. Asplenium marginatum. ZweiFiedern mit einem Stück Spindel von dieser längst bekann- ten: Art. T. 102. Asplenium serratum. Weicht von der gleichnamigen Binneschen Art (Plum. t. 1234.), mit welcher übrigens die von mir (Syn. fıl. Peepp.) erwähnten Exemplare völlig übereinstimmen, we- sentlich ab und gehört zu Aspl. nidus Raddi (fi, Bras, t. 53.) nec L., von Presl jetzt Aspl. crenu- latum genannt. Aspl. brasiliense Sır. Vet. Ac. Bandl. weicht durch anastomosirende Venen ab. 332 Tab. 103. Asplenium falcatum. Scheint zu A, abscissum W. letum Schk. ct. 70.) zu gehören, ob- gleich die Basis der untersten Fiedern an dem äus- sern der drei dargestellten, unrichtig mit den Strün- ken verbundenen Wedel sich oberwärts ungewöln- lich und nach der Weise von A. semicordalum Raddi (52) verlängert. T. 104. Asplenium fruticosum, ist die allge- mein bekannte Didymochlena sinuosa Desv. gut, jedoch obne Spreublätter, aber mit einigen am Stocke befindlichen, noch nicht aufgerollten Wedeln dargestellt. T. 105. Asplenium gradatum. Besitzt dieser Farn, wie aus der Abbildung hervorzugehen scheint, eine wahre frons bipinnata: so möchte derselbe wohl noch unbeschrieben seyn. Wenigstens’ lässt sich keine der bekannten Arten von Asplenium oder Diplazium mit Sicherheit darauf beziehen. Wäre aber das Laub nur gefiedert-fiederspaltig: so möchte Diplazium Shephardi Spr. (Asplenium ambiguum Raddi t. 54. u. 54. bis) wohl sehr nahe. stehen.- .- T..106. Biechnum fluminense. Der, Obertheil ‚eines Wedels mit jungen Fruchthaufen von Biech- nun. brasiliense Desv. B. corcovadense Radäi (t. 61. und 61. bis), B. nitidum Presl. \ , T. 10%: Biechnum suburbicum, stellt das ge- meine Blechnum aceidenlale L. in kleinern Wedeln als gewöhnlich dar. . T. 108. Trichomanes volubilis. In dieser je- denfalls sehr mangelhäften Figur glaube ich gleich- 335 wohl ein unfruchtbares Exemplar des von mir (Syn. fil. Poepp. Nr. 276.) unterschiedenen Tr. drachypus (Tr. radicans Hook. &‘ Grev. ie. fil. t. 218.) mit Gewissheit zu erkennen. j Tab. 109. Trichomanes reptans. Die angege- benen Früchte bringen das Gewächs zu ‚Hymeno- phyllum und unter dieser Gattang steht es nur H. ricciefolium W. (Jaeq. eoll. II. ı. 21. fig. 3.) nahe; ist jedoch grösser, besonders breiter, efwas mehr und regelmässiger getheilt. T. 110. Trichomanes pinnata. Wenn die hier ohne Früchte dargestellte Pflanze nicht zu den ein- fachen Formen des Trichomanes scandens gehört, so ist sie mir völlig. unbekannt. T. 111. Marsilea natans. Diese Saleinia glaube ich zu S. hispida HBK. ziehen zu müssen, bei welcher die oft spitzigen Sporocarpia nicht im- mer: traubig, sondern auch. zerstreut vorkommen, Abgebildet war diese Art bisher noch nicht. T..112. Lycopodium cernuum. Richtig! T. 113. Lycopodium plumosum. Diese Art möchte wohl zu L. sulcatum Desv. (L. stoloniferum Raddi fi. t. 2.) zu ziehen seyn; jedoch fehlen die Wurzeltriebe an den abgebildeten zwei Bruch- stücken gänzlich und der Stengel ist deutlich ge- gliedert dargestellt, ein Kennzeichen, das bis jetzt nur an zwei Arten der Gattung: L. geniewatum Presi und articulatum mihi beobachtet worden ist; Desshalb bleibt die Tafel noch zweifelhaft. Der 334 Verf. zählt übrigens die beiden Zycopodien noch als Repräsentanten der Moose auf. Tab. 114. Fucus. Scheint eine sehr unvoll. kommene Abbildung des Sargassum stenophyllum Mart. Ge. pl. erypt. t. V.) ohne Blasen, welche übri- gens bisweilen nur sehr sparsam an dieser Art erscheinen und demnach an den dargestellten Exem. plaren gänzlich fehlen konnten. T, 115. Riccia. Diese Alge scheint der Gat. tung Thamnophora Ag. anzugehören und von Th, Corallorrhiza (Turn. Fuci t. 96.) nur. wenig ver- schieden zu seyn. T. 116. Riceia. Ist die bekannte und weit verbreitete Zonaria. Pavonia Ag. in einem alten, eingerissenen Exemplare. . T. 117. Phallus. Ein Agaricus: stipite annu- lato, adscendente, wahrscheinlich aus der Abthei- lung Lepiota, mit schuppigem Hute. Nicht mit Si- cherheit zu- bestimmen. T. 118, Phallus. Ganz kenntlich stellt diese Tatel den Phallus (Hymenopballus) indusiatus Vent, Sophronia brasiliensis Pers. in Freycin. voy. bot. p. ‚178., dar, wie die Vergleichung mit Turpins Figur (Diet. d. sc. nat. Acotyledones, Champignons) und der inFreyc. voy. bot. t. 1. fig. 2. gegebenen weniger richtigen hinreiehend beweist. ö T. 119. Peziza. Die Vergleichung Bey- rich’scher; Exemplare aus der Sammlung des Hrn. v: Remer.zeigt, dass diese Abbildung zu Lenli- nus velulinus Fries (Linnza V. p. 510.) gehört. Sie a 535 ist die erste dieses Pilzes und drückt den Habitus gut aus, verdient aber insofern Tadel, als an dem durch den umgeschlagenen Rand. des Huts freige- lassenen untern Theile des Hymeniums die Lamel- len nicht angegeben sind. Es ist vielmehr ein ringförmiger Wulst gezeichnet, von welchem keine Spur vorhanden ist. IH. Correspondenz. Etwa in der Mitte vorigen Jahres befand sich eine Notiz über Zwitterblüthen bei der Gattung Carex in der botanischen Zeitung; die Carer her- maphrodita Jacg. hat sich längst als ein Mariscus herausgestellt, alle übrige Angaben über deren Vor- kommen scheinen höchst zweifelhaft. Nun sammle ich schon seit einiger Zeit mit Vorliebe Carices, fand jedoch nie etwas darauf Hinzielendes, bis ich im ver- gangenen Sommer eine Carez cespilosa fand, wo- von ich Ihnen beiliegend eine spica mittheile. Im ersten ‘Augenblicke hatte es wirklich das Ansehen, als könne es sich hier um einen Hermaphroditen handeln, als ich indessen einige Blüthen zerschnitt, fand ich, erstens nur zwei Antheren, deren Fila- mente in einigen Blüthen verwachsen, in andern aber bis unten hin frei waren, und nur in einer einzigen Blüthe eine dritte, aber sterile Anthere; zweitens, keine Spur eines Ovarii, wenn man nicht etwa das Verwachsenseyn der Filamente in einzel- nen Blüthehen für eine Spur dafür nehmen will. — Aug. dem Vorhandenseyn nur zweier Antheren, aus dem Vorkommen dieser Monstrosität auf den sonst 3506 weiblichen Aehren, aus der Anwesenheit des der, weiblichen Blüthe eigenthümlichen Utrieulus, end- lich dus dem Verwachsenseyn der Filamente in ‚einigen Blüthen schloss ich, dass es ‚ursprünglich eine ‚weibliche Blüthe sey,. deren Stigmata sich in Antheren umgewandelt haben, wie man dieses oft bei den Salieibus, bei Butomus und andern derglei- chen findet. Sollte diess vielleicht jenes Vorkom- men seyn, was die Anführung vom Vorkommen der Zwitterblüthen ‚bei der Gattung Carex veran- lasst hat? - j Bei dieser Gelegenheit will ich sogleich einer zweiten Monstrosität erwähnen, von der ich auch nicht weiss, ob sie oft vorkommt, nämlich die, wo sich sämmtliche weibliche Aehren in männliche umgewandelt baben; ich fand dieselbe. bei der. gros- sen Grabenforn von Carex cespilosa, - woran sich auf diese Weise fünf männliche Achren- befinden, und nicht ein einziges weibliches Blüthcehen. . Berlin. A. Paasch. IN. Botanische Notizen. Das Adjectivum frigidus, a, um, das in der Botanik bei Trivialbenennungen von Pflanzen Ein- ang gefanden. hat, lässt sich in der deutschen Sprache nicht gut wiedergeben. Was würde wohl ‚ein Profaner dazu sagen, wenn man ihm eine Pflanze mit der Benennung: Sauter’s kaltes Hunger- ‚blümehen. vorzeigte?.. Willdenow :nennt Carer Tfrigida ganz wörtlich kalte Segge, Suter gibt, die Benennung schneeliebendes Riedgras, Hoppe sagt Frost-Segge,'und Reichenbach übersetzt bei Pos frigida kaltwohnendes Rispengras. - Am besten wäre wohl, sich des. Worts kaltzonig. zu ‚bedienen. '. All ge meine botanische Zeitung. Nro. 22. Regensburg, am 14. Juni 1837, IL. Original - Abhandlungen. Beobachtungen über einige Salices; von Professor Ign. Fr. Tausch in Prag. ‚1. aliz arenaria L. (limosa Wahlenb. sude- tica Host), die im Riesengebirge äusserst häufig und in vielen Abänderungen vorkommt, kommt auf den deutschen Alpen nicht vor, wo sich statt ihrer $. helvelica Vill. (nivea Seringe, tomentosa Host) vor- ‚findet, wenigstens konnte Sieber auf den Alpen Tyrols, Steyermarks und Kärnthens die erstere nicht auffinden, und nach Gaudin’s Flora helv. fehlt selbe auch den Schweizer Alpen. Beide Ar- ten sind sich sehr verwandt, und sie wurden daher auch von neueren Schriftstellern zusammengezogen, indessen würde ich bloss aus dem Umstande, dass beide auf eine eigenthümliche Art abändern, selbe schon für verschiedene Arten ansehen, um so mehr aber, da sich wirklich noch andere Charaktere zur Trennung vorfinden. Die S. helvetica hat das Eigen- thümliche, däss ihre Blätter gerne an der obern Fläche ganz kahl werden und an der untern Fläche. dicht und schneeweiss filzig bleiben, während die Blätter bei S, arenaria, die auch gerne die Haare Flora 1857. 22, Y vor 538 abwerfen, immer. auf beiden Seiten gleich kahl werden. Ich würde sie auf folgende Art charak- terisiren : ur‘ helsetica : ‚fruticosa, humilis; exstipulata, fo- is lanceolato- ovatove-elliptieis lanceolatisve inte- gerrimis subtus niveo-tomentosis, facie canescentibus, glaberrimisve, amentis cozetaneis, germinibus sessili- bus tomentosis, stylo stigmatibusque bifidis. S. nivea obtusifolia Ser. Saul. p. 54. ß. angustifolia : foliis lanceolatis acutis. S. nivea velutina. Ser. Saul, P 58. S. Tomen- tosa Host. Sol. t. 93. , 9, bieolor: folüis facie gleberrimis: a atroviridibus, a. latifolia: S. hewetica Vill. delph. 3, p. 783. ß. angustifelia: Hall. hist. n. 1642. t. 14, j Enum. n. 21. t. 5. S. niven Ser. Saul. p. 51. (excl. syn. Wahlbg) d. subconcolor: foliis utrinque subeoncoloribus einereis. Ser. l. ce. e. grandifolia: foliis amplis subserrulatis. Ser. l.c. C. splendens: foliis subtus in nervis pilis longis appressis splendentibus. " S. nivea concolor Ser. 1. c. (fors stadium ju- ventutis ?) Die breitblättrige Form habe ich als Haupt- form angenommen, da sie nach den von Sieber zahlreich gesammelten Exemplaren am häufigsten vorzukommen scheint. S. arenaria : fruticosa, humilis, exstipulata, fo- liis lanceolatis- ovatisye acutis acuminatisve integer- D 339 Es rimis snpra canescentibus subtus incano-tomentosis, denudatisve, amentis prascocibus, germinibus sessili- bus tomentosis, stylo stigmata linearia elongata ex- superante. S. arenaria Schk.. man. 4. p. 445. t. 317. h. ‚8. limosa Wahlenb. lapp. p. 265. t. 16. fig.-4. P. latifolia : foliis ovatis (forma rarior binc varietas.) S. arenaria L. spec. 1447. S. sudelica Host. Salt. 91, $& 92. Y. vitellina: ramis vitellinis. d. atropurpurea : ramis atropurpureis. g nivea: foliis supra canis, subtus niveo-tomen- tosis (2. $ 8.) C. splendens: foliis utringue subconcoloribus pilis longis appressis subsericeo-splendentibus. S. lactea Bray. Regensb. Denkschrift. 1818. p- 43. (e specim.) +8 pe 40 y. denudata: foliis utrinque virescentibus plus + # . minusve denudatis, imo demum glaberrimis (a. $ 8) 4 Am $. marrubüfolia: foliis subrotundatis subrepando- « A undulatis rugosissimis. Obwohl das Synonym Gmelin’s, welches Linne bei S. arenaria anführte, nach der Abbil- dung wirklich dazu zu gehören scheint, so musste doch &melin darunter mehrere Arten vermischt haben, denn das Gmelin’sche Exemplar, welches ‚ im hiesigen Museo aufbewahrt ist, ist eine höchst sonderbare Form (aber leider ohne Blüthen und Früchte), ‚die durch ihre lanzettförmigen stampfen, Y2 340 am Rande zurückgebogenen und deutlich gekerbten Blätter einer Salvia täuschend ähnlich sieht. 3.19, Saliz glauco und lapponum L. wurden von Wahlenberg rechtlich zusammengeworfen, jedoch sollte :S. Iapponum als Hauptart, und $. glauca als verietäs, =.ß. foliis supra denudatis aufgeführt wor- den seyn. -3. Salix ylauea Sm. Engl. bot. t. 1810, die von Wahlenberg mit ? zu S. arenaria L. di- mosa Whlb,) gezogen wurde, kann nach den ei- förmigen und 'kurzgestielten Griffeln eben so wenig zu dieser, als zur 8. glauca L. gezählt werden, und muss dorchaus einer andern Art. angehören, 4. Saliz appendiculata Vahl. flor. dan. t. 1056, die von Wahlenberg zu S.. glauca gezogen wurde, scheint sich von selber durch die folia sti- pulata zu unterscheiden, da $. glauca L., wie auch Gaudin eingesteht, exstipulata ist. ‚5. Salir lapponum 'Schk. man. t. 317. g. ist von S. lapponum L. verschieden, und ist S. argy- roides Tausch. Dendrothee. Boh., eine der S. are- naria höchst verwandte; aber. durch germina pedi- oellata ‘schon verschiedene Art. 6. Saltz myrtilloides L. kömmt auch in Sibi- rien‘ vor, denn sie befindet sich unter den sibiri- ‚schen‘ Pflanzen &melin’s nach „einem voliständi- gen und gat erhaltenen Exemplare im hiesigen Mu- seo. Sollte nicht S. lirida "Wahlenb. als varietas dasycarpa dazu gehören? 7: Saliaz bicolor Ehrh. Weigeliana ‚Willd. und nn 2 5 Arbuscula L. werden von neuern Autoren fälsch- lich zusammen geworfen, was aus folgendem her- vorgeht: _ S. bicolor (Ehrh, frut. 118.) fruticosa elatior exstipulata, foliis ovato-elliptieis acumine brevi in- flexis integerrimis supra nitidis subtus glaueis, ju- nioribus pubescentibus dentieulatisqgue, amentis sub- precoeibus, germinibus stipitatis tomentosis, stigma- tibus ovatis ‚stylum subzequantibus, ; ß. androgyna: amentis 7, 2 et % in eodem frutice, . Diese Art findet sich in Böhmen in Gärten und Anlagen verbreitet, wo man sie in letztern gleichsam verwildert, aber gewiss nicht wild an- tritt, wie ich mich später überzeugte... Man kennt davon bisher das Männchen, ich war aber so glück- lich, ein Exemplar aufzufinden, an welchem .sich jährlich androgyne Aeste mit 0, ? und % Kätz- chen entwickeln, und worauf sich eine vollständige Diagnose gründen lässt. Der Stamm dieser Art ist gewöhnlich 1, jedoch anch gegen 2 Klafter hoch, die jungen Triebe, ‚besonders die Herbsttriebe, sind filzig, und die Blätter, derselben 'sind beider- seits seidenhaarig- glänzend. und: deutlich mit Drü- sen gezähnelt. S. Weigeliana CWilld. spec. 4. p. 678.) fruti- cosa humilis exstipulata, foliis ovato-elliptieis sub- acuminatis dentatis glaberrimis, ‘supra lucidis sub; tus glaucescentibus, amentis subprzecocibus, germi- 342 nibus stipitatis tomentosis, stigmatibus linearibus elongatis stylo brevioribus. Diese Art ist bisher nur im Riesengebirge auf- gefunden worden, und zwar kömmt selbe dort, wie mehrere andere Pflanzen, nur an einer einzigen Stelle; wo sie aber ziemlich ausgebreitet ist, vor, was sich überhaupt daraus erklären lässt, dass dieses Gebirge einen zu geringen Umfang hat, viel- leicht dürfte sie sich in den mährischen Gebirgen. oder Karpathen wieder vorfinden, wo vielleicht auch die Pflanze vorkommen dürfte, die in deu Sudeten, wie ich mich genau überzengte, gänzlich mangelt. Der Stamm ist stets aufsteigend 2— 3 hoch, so wie die jüngsten Triebe glatt und glän- zend. Die Blätter sind dick lederartig, zerbrech- lich, spiegelglänzend, und auch im jüngsten Zustande nicht seidenhaarig. Die Afterblätter fehlen voll- kommen bei den Frühlings- und Herbsttrieben, und statt deren kommen kleine Drüsen vor, die vielleicht Willdenow, da er von Afterblättern spricht, für solche ansah, "S. Arbuscula (L.'spec. 1445.) fruticosa humilis exstipulata, foliis oblonge -lanceolatis ovatisve serra- tis glaberrimis nitidis subtus plus minusve glaueis eoncokoribusve, amentis cozetaneis, squamis concolori- bus (fuscis) germinibus brevissime stipitatis seri- ceis, stigmatibus filiformibus elongatis stylum Sili- formem mbieguantibas, &. foliis oblongo-lanceolatis. S. Arbuscula Wahlend. lapp. p. 263. t. 16. ig 2. 345 S. pulchella $& flavescens Host. Sal. t. 98. & 101. - £. latifolia : fuliis ovatis. | S. Waldsleiniana Wüld. sp. 4. p. 679. S. prunifolia Sering, Saul. p. 49. (excel. syn. Sm. Willd.) S. coruscans $ alpesiris Host. Sal. t. 99. & 100. Y. concolor: foliis subtus vix glaucescentibns, d.? integrifolia : foliis subintegerrimis stipulatis. S. Arbuscula Vahl in flor. dan. t. 1055. S. An- marchica Spr. syst. %., 8. und Y. kommen auf den deutschen Al- pen vor, unter denen sich noch folgende findet: 8. Salic marginala Tausch: fruticosa humil- lima exstipulata, foliis oblongo -lanceolatis serratis margine diaphano cinctis glaberrimis subtus reticu- latis, amentis cosetaneis, squamis concoloribus, ger- ninibus pedicellatis glabris, stigmatibus linearibus stylum subulatum subzequantibus. Habitat in Alpibus Carinthie, unde attulit M, €. Ruprecht. Simillima omnino $. Arbuscule «., s. angustifolie, sed differt‘ foliis rigidioribus mar. gine angusto diaphano_ cinctis, germinibus glaberri- nis eyidentius stipitatis, styloque inerassato subu- -. Jato, Pro S. tenuifolia Sm. habuissem, nisi Smi- thius su» capsulas sessiles tribuisset. 9. Salie Daphneola (Tausch Dendrothee. Boh.): fruticosa humillima exstipulata, foliis lanceolatis sub- linearibusve (in co? ovatis) integerrimis margine re- 5hh . volutis coriaceis nitidis, subtus glauco-reticulatis, etiam junioribus glaberrimis, amentis subprsecoeibus, germinibus brevissime stipitatis glabris stylum elon- gatum subzquantibus, stigmatibus 2-fidis clavatis. Habitat in spongiosis Sudetorum rarissima et unico loco inventa. Die Stämmcehen sind am Grunde kriechend aufsteigend, oft nur spann- seltener schuh- hoch, gelbbraun, glatt und glänzend, oben sehr ästig. Die Blätter sind 1—13“ lang lanzettförmig zugespitzt, bei der „1 Pflanze, wovon ich nur ein einziges Exemplar in der Nähe der 2 fand, sind dieselben eiförmig. Die Kätzchen sind kurz gestielt, am Grunde 2-blättrig. Die Schuppen der Kätz- ehen sind braun, an der Spitze dunkler und haa- rig, die ' 2-männig, die 2 gleichen in der Länge dem Bauche des eiförmigen zugespitzten Frucht- knotens, 10. Salix hastata L. Dazu gehört als Syno- nym S. elegans Host. Sal. t. 97. 11. Salio phylicefolia L. Diese besonders in der Blattform vielgestaltige Art, mit der 'aber fälschlich von den Schweizer Botanikern S. silesiaca Willa. verbunden wurde, erhält noch folgende Sy- nonyme, dit als Abänderungen derselben‘ unterzu- ordnen, sind, als $. orata, 'glaucescens, prunifolia, auria, menthefolia, rivalis, parietariefolia. Host. Sal. . 74. — t. 86. ; 12. Salir Ponteder@ Belt. ist ‚nach Bellakdi s Exemplar im Willdenow’schen Herbar S.:Wul- v 545 feniana Willd., an deren Kätzchen einige fremde seidenhaarige Fruchtknoten ankleben, die Willde- now fälschlich als die wahren beschrieb, Es ist demnach S, Wulfeniana Willd, aufzugeben, und als Synonym von S. Pontedere s. Pontederiana Bell. zu betrachten, während die von spätern Autoren beschriebene und von der Willdenow’schen ge- wiss verschiedene $. Pontederiana mit einem nenen Namen zu belegen ist. 13. Sali@ coruscans Willd, spec. 4, p sn - ist nach Willdenow’s Exemplar bloss eine klein- blättrige Abänderung von S. Pontederana s. Wul- feniana W. 14. Saliz berberifolia Pal, So ausgezeich- net und vielleicht einzig in der Bildung der Blät- ter diese Art ist, so findet man selbe in den neue- ren Werken doch sehr schlecht charakterisirt, in- dem man derselben bloss folia serrata, die man eben so gut in den Diagnosen der meisten übrigen Arten findet, zuschrieb, während man diese Art durch Zusatz eines einzigen Wortes, als folia peeti- natö-serrata sehr gut charakterisiren könnte. Gme- ‚ lin haite diesen Charakter schon besser aufgefasst, und nannte die folia cristata. Die Abbildung da- von in Pall, itin. ist nicht zu loben, die Sägezähne . der Blätter sind. viel zu klein-und dicht, und über- haupt scheint die Pflanze zu sehr verkleinert zu seyn. Dem ganzen Habitus ‚nach scheint sie sich: zunächst-an 8. retusa L. anzuschliessen. 346 I. Reisebericht Excursion in das östreichisch-schlesische Gebirge; von Apotheker Fincke zu Krappitz in Ober- schlesien. . Gegen Ende Juli 1835 beauftragte mich Hr. Grabpwski, eine Excursion in unser nächstes Gebirge „das Gesenke” zu machen. Hr. Grabowski, der gründlichste Kenner desselben, da er es bereits seit 12 Jahren fast jährlich besucht, und dessen Schätze in seiner Flora Silesie dem botanischen Publikum auch schon hinreichend bekannt gemacht hat, hat es auch bei unseren Breslauer Botanikern so in Ruf gebracht, dass dieselben. jetzt anfangen, die Excursionen hieher häufiger zu machen. Er hatte mir besonders den sogenannten Janowitzer oder Karlsdorfer hohen Fall empfohlen. Den 29. Juli reiste ich von Pppeln ab und kam den 30. zu Mittag in Freiwalde, einem dem Hockschar am nächsten gelegenen Städtchen an. Hier pflegt man sich in der Regel mit einem Führer oder Träger und Papier zu, versehen. Diejenigen Rei- senden, welche nur. den Weg nach dem Altvater einschlagen wollen, können sich den Führer erst in Waldenburg nehmen, -oder bedürfen fast gar keinen, indem der Weg nicht leicht zu verfehlen ist und man im Sommer auch immer Leute oben antrift. Ich ging mit meinem 'Träger. noch Nach- mittags ‚bis Waldenburg, welches am Fusse des Leiterberges liegt. - Den andern Morgen um 3 Uhr machte ich mich auf den Weg, ging über den Lei- ‚ 347 N terberg und kam um 53 Uhr in der Schweizerei am Altvater an. Schon am Fusse des Leiterberges fängt Hieracium grandiflorum an, welches aber bald von Thalictrum aguilegifolium, Prenanihes purpurea, - Meum Mutellina, Hieracium prenanthoides und gan- zen Hecken von Sonchus alpinus, Doronicum scor- pioides, Veratrum Lobelianum, Aconitum Vulparia und Delphinium intermedium verdrängt wird. Wei- ter höher kommt Allium Viectorialis und Poa hy. brida,. beide aber etwas selten. In der Nähe der Schweizerei findet man Allium sibiricum, Juncus füiformis, Luzula campestris var. sudetica und Cam- panula barbata in grosser .Menge. Ich nahm nur einige nicht blühende Exemplare von Al. Victoria- lis und etwas Juncus filiformis auf und suchte meinen Weg sehr zu beschleunigen, ‘um das schöne Wetter, welches zu dieser Zeit oft von Regen un- terbrochen wurde, soviel als möglich zu benützen. In der Schweizerei, die dem Reisenden Kaffee, Milch, Wein, Brod und geräuchertes Schweine- fleisch spendet, nahm ich ein Frühstück ein und setzte um 6; Uhr meine Reise fort. Ich ging am Altvater hin über den Peterstein und. die. Jano- witzer Heide zu dem Janowitzer:hohen Falle, den ich um 10 Uhr erreichte. Am Peterstein fand ich Hieracium alpinum,. Hypocheris helvelica,"Eimpetrum nigrum, Liwopodium alpinum, Salix herbacea, die aber nicht blühte, und Carex saratilis, ‚der hier so: wie überhaupt auf den Kämmen sehr Häufig ist. .Auf der Janowitzer Heide legte ich noch ei- 348 nige Exemplare von Gentiana punclata auf, die im Gesenke nur zerstreut und selten vorkommt, weil ihr die Wurzelgräber zu sehr nachgehen. Eine angenehme Ueberraschung gewährt es, wenn man über die ziemlich öde Janowitzer Heide gegangen ist und nun die reiche Flora des hohen Falles sieht. Wenn es auch nicht die Flor der Pasterze ist, so erinnerte ich mich doch derselben mit Vergnügen, da ich gerade vor zwei Fahren an demselben Tage das Glück batte, mit Hrn. Prof. Hop pe eine Excursion .auf dieselbe zu machen. Bald oben sind Hier. aurantiacum, Al. sibiri- cum, Hypocheris helvetica, Ranunculus nemorosus, Campanula barbata und Doronicum scorpioides sehr zahlreich; dann folgen Aster alpinus, Salix silesiaca und hastata, Poa alpina,-Epilobium origanifolium; Anemone narcissiflora, Bupleurum longifolium, Rosa alpina, Gentiana punclata und verna, Hier. prenan- thoides, Pleurospermum ausiriacum, Laserpiium Archangelica, -Campanula latifolia, Anthriscus al- pestris, Plantago monlana und Hier. grandiflorum. Weiter unten stehen Eriophorum alpinum, Tricho- dium alpinum, Orchis globosa, Crepis sibirica, Aspi- diwn Lonchilis, Avena planiculmis, Scabiosa lueida, Bartsia alpina, Thesium alpinum, Viola lutea, Sazi- fraga: Aizoon, Hedysarum obscurum, Cnicus hetero- phylius; auch die Varietät mit fol. laciniatis und Hier. willosum. Das von mir früher angegebene H. flevuasum ‚ist nicht dasselbe, sondern es ist das ächte villosum, variirt aber so sehr in der Beklei- 349 dung, dass ich einige Exemplare mit fast glatten Blättern und die Stengel: nur sehr wenig behaart fand. Eine nicht geringe Frende gewährte mir der Anblick eines Exemplars von Conioselinum Fi- scheri auf einem Felsen obngefähr auf der Mitte des Abhanges. Diese‘ sehr seltene Dolde sah ich früher nur. auf den Wiesen des Urlichs, ihrem ein- zigen Standorte, in. drei Exemplaren. ' In Walden- burg haben sie einige Bauern in den Gärten, wo sie wie Carum Carvi wächst, allein es wird der- selben so sehr nachgestellt, dass die Besitzer nur wenige Exemplare zu Samen stehen lassen, die übrigen aber alle abschneiden, um sie dadurch zu schützen. Die dortigen Bewohner schreiben der Wurzel sehr grosse Heilkräfte zu. Hier am hohen Falle, der nicht sehr leicht zu besteigen ist, wird uns der. Standort wohl sicher seyn. Uebrigens glaube ich, dass man sie doch vielleicht noch an mehreren Oertern finden wird. Suzifraga umbrosa, die früher bier von Hrn, Prof. Hochstetter ge- funden worden ist, haben wir bis jetzt noch nicht wiederfinden können, wiewohl für ihr Hierseyn die genannte Autorität bürgt. Eben so ist auch von dem Hrn. Pharmaceuten Krause aus Breslau Carex vaginata gesammelt worden, den ich auch "nicht habe finden können. Sollte man hier vielleicht noch Carex rupestris und die verschiedenen Formen von Saliz silesiaca finden, so wird man nicht mehr nöthig hahen, die Excursion auf den Hockschar und die Brünnelhaide zu machen. Bis jetzt ist die 350 Flor des hohen Falls alle Jahre mit neuen Sachen bereichert worden und ich hoffe, dass dieses in der Folge auch noch geschehen wird, Ich habe hier nur die vorzüglicheren Pflanzen des hohen Falles aufgeführt, weil wir wohl in Kur- zem ein vollständiges Verzeichniss der Flor des ganzen Gesenkes von unserem unermüdlichen und rühmlichst bekannten Botaniker, Hrn. Apotheker Grabowski in Oppeln, zu erwarten haben. Da man mit dem Namen „höher Fall” mehrere Stel- len iin Gesenke bezeichnet, so hat Hr. Prof. Wim- mer für.den Janowitzer hohen Fall den Namen „Kessel” vorgeschlagen, welcher auch schon von mehreren Botanikern angenommen worden ist. Schräg über dem hohen Falle auf der südli- chen Seite der Janowitzer Heide befindet sich ein Abhang, der Saukessel genannt, der, da er in Mäh- ren ist, von uns bis jetzt noch nicht besucht wor: : den ist. Er kann höchstens eine Stunde vom hohen Falle entfernt seyn und ich würde ihn besonders den mährischen Botanikern sehr empfehlen, indem er, aus der Ferne betrachtet, eine Flor verspricht, die der. des Janowitzer hohen Falls gleich seyn, wohl aber auch noch manches Andere enthalten kann. Gegen 5 Uhr Nachmittags trat ich meinen Rück- weg an und nahm mir noch auf dem Altvater Or- chis albida, Poa sudetica und Blätter von Saliz limosa mit. So gelangte ich in meinem Nachtquar- tier, der Schweizerei, wieder um 7 Uhr-an. Ich muss noch bemerken, dass sich hier ein Ofen be- x 351 findet, ähnlich dem des Hrn. Prof. Hoppe in Hei- ligenblut, aber wohl noch zweimal grösser, so dass man recht gute Gelegenheit hat, Pflanzen zu trock- nen. Da an Holz kein Mangel ist, so geht man auch mit der Feuerung nicht sparsam um. An 1. Augüst reiste ich von hier ab, zufrieden mit meiner Ausbeute, besonders da ich die vor zwei Jahren von Hrn. Prof. Wimmer entdeckte Orepis sibirica in ziemlicher Anzahl .blühend gefunden hatte, und erreichte am 3. August Mittags Oppeln. IH. Botanische Notizen. . 1: Wenn Pieris brevipes Tausch in Flora 1836, S. 427. als ächte Species oder auch nur als be- merkenswerthe Form sich erweisen und von unsern Floristen 'beachtet- werden sollte, so würde unser verdienstvoller Prof. Wenderoth’ als Entdecker derselben zu betrachten seyu: „Selten findet man Pteris aquilina wit früchtbaren Wedeln, um so mehr überraschte es mich vor einiger Zeit, an einer Stelle kein Exemplar mit unfruchtbaren auffinden. \ zu können. Es war an einer nach Westen gele- genen Bergwand, die man abgetrieben und zu neuer Holzsaat -gerottet hatte! Das ganze Revier war mit niedrigen # bis 1 Schuh hohen Adlerfarnen be- deckt und jeder stand in. voller Blüthe. Ich freute mich über die niedlichen herbariengerechten Exem- plare und nahm mehrere mit. Sonst findet man das Gewächs im Schatten der Wälder 3 — 4 Schuh hoch, mit grosser Ausbreitung seiner Wedel.” (Ver- gleiche Wenderoth Beiträge zur Flora von Hes- 352 sen. 8. -12) Wem ist es nicht schon sehr leid gewesen, bei Aufüindung fructificirender Exemplare von Pieris aquilina, die in Gebirgsthälern nicht ' selten vorkommen, sich mit blossen pinnulis für das « Herbarium begnügen zu müssen, und desshalb ba- ben wir auf diese Form noch besonders aufınerk- sam machen wollen. 2, Bei Carex remota L. eitirt @oodenough die Tab. 33. fig. 15. u. 16. in Michel. gen.,. die bier durch capitulis habilioribus und strigosioribus sehr genau unterschieden sind, und es ist kaum glaublich, dass die so zarte als schmächtige €. remota in der robusten Gestalt vorkomme, wie die Mi-. chel’sche figura 15. dasteht. Sie dürfte vielmehr als eine ©. arillaris spieulis omnibus simplieibus anzusehen seyn. 3, Dass Carlina corymbosa in Scopol, FI. car- niol. II. p. 133. Carlina vulgaris L. sey, erhellet aus- ser den drei schagenden Beweisgründen, die Vi!- lars in seiner Hist. des pl. d. Dauph. IM. p. 33. Note, dafür aufstellt, noch daraus, dass Scopoli das Haller’sche Citat von der letztern Pflanze Hist. Nr. 182. anführt, und dass er bei der Atrar- Iylis lanala bemerkt: „facies Carline corymbosz.” #s-ist daher in Wilid. Spec. pl. nicht nur das Scopolische Synonymum, sondern auch, wie in ‚. RothiiManuale, der Wohnort Carniolia zu strei- chen. Dieoben erwähnte Afractylislanata Scop. ist eine von denen, deren Gattungsname sehr oft verändert wurde. , Sie heisst bei Linne Carlhamus, bei Sprengel Centaurea, bei, Vest. Hohenwarthia, beiReichenbach Üentrophylium, dann Heracaniha nach Link. (Hiezu Intellbl. Nr,. 2.) . ı Allgemeine botanische Zeitung. Nro. 23. Regensburg, am 21. Juni 1837. v L Original - Abhandlungen. . Notizen über die Flora von Trier, von Apotheker M. J. Löhr in Trier. Obgteich Hr. M, Schäfer, Lehrer der Ma- thematik und Naturwissenschaft in Trier, eine Flora der wildwachsenden Pflanzen des Regierungsbezir- kes Trier, bei Linz 1826 herausgegeben hat, wo- für man dem Hrn. Schäfer Dank schuldig ist: indem er alles gethan hat, was in seinen Kräften stand, so weiss doch jeder Botaniker, dass es fast unmöglich ist, wenn man auch mehrere Jahre dazu verwenden kann, eine Gegend in botanischer Hin- sicht ganz zu erschöpfen. Ohne mich auch für jetzt in die kritische } Be- urtheilung dieser Flora einzulassen, so ist e& nur meine Absicht, die während meines Hierseyns für - die Flora nen aufgefundenen Pflanzenarten, Varie- täten, sonstigen Bemerkungen und mehrere Stand- orte der seltenern Pflanzen bekannt zu ‚machen, auch bin ich, überzeugt, dass ferneres Nachforschen, wie die entlegeneren Gegenden von Trier noch man- che interessante Ausbeute erwarten lassen. Trier mit dem romantischen Mosel- Thal und Flora 1837. 23. : y4 551 ie seinen malerischen“ Umgebungen hat durch seine günstige Lage fast die Temperatur des süd-west- liehsten Deutschlands. ‘In botanischer Hinsiebt ist diese, Gegend: die ergiebigste, welche ich ausser der Schweiz durchsucht habe; man glaubt sich oft in das’ südliche Dentschland versetzt, wenn man unter dem Schutze der: Casfanes vesca, welche die jenseitigen Gebirgsabhänge beschattet, das südliche : Anarrhinum bellidifolium Desv. mit seinen zierlichen Blumenähren üppig gedeihen, an einzelnen grasigen Räinen‘ die Seltene: Urdssula rubens L. ihre röth- lichen Blumen entfalten;und die. fernern Gebirgs- rücken sich mit: dem herrlichsten Fler; der: selten- sten ‚deutschen Orchideen ete. schmücken sieht. Diese verhältnissmässig grosse Mannigfaltigkeit der in: jeder Hinsicht interessanten Gegend ist nicht allein dureh die oft sehr hohe Sommertemperatur, sondern auch durch die Abwechslung des Gebietes selbst: wie ‚ihrer geognostischen Formationen be- dingt; die letzteren sind vorzugsweise der bunte Sandstein mit Kalkablagerungen ete. “. Bie folgenden Nütizen und Entdeckungen der hiesigen Flora, welche ich im heurigen Sommer .s0 viel .wie möglich zu vervollständigen gedenke, sind :nach: der Tintheilung von Schäfer’s Fiora geordnet. ' Monandria Callitriche stagnalis Scop. Biwer- Bach. Diandria. Veronica Buxbaumü "Tenor..«. minor. Um die Stadt; 8. major. Biwer-Bach. 355 Veronica opaca Fries. Hier und da auf Aeckern. Triandria. Panicum Crus-galli L. &. submuticum; R. longe- aristatum. Moselufer. Cynodon .Dactylon Schrad. Ueber der Mosel an grasigen Rainen. . Alopecurus. nigrieans Hornem. : Unter A. pra- iensis hier und da auf Wiesen. . A. fulvus Sm. (A. paludosus P. B) Mi A. ge- _ niculatus. Weisshäuschen. A. utriculatus Pers. Hierher Koenen sehr häufig! Phleum Behmeri Wib. ß. selaceo-ciliatis. Ober- halb dem Wasserfall. Avena tenuis Mench., Oberhalb Matheis. A. precox P. B. Nicht selten am Kockelsberg. Keleria eristata 8. major. Bei Igel. K. glauca DeC; Sauer- Thal. Poa annua ß. villosa et flor. variegat. Mosel- Inseln. - " Festuca loliacea Curt. Matheis und Mosel.Inseln. Bromus commutatus' Schrad,; Selten!.. Liaks . von der Achner Strasse. "Br. patulus M. & K. et ß. spiculis villosis. Oberhalb Matheis. Lolium arvense With. Mit den Varietäten an den sievenischen Höfen etc. . ß. .asperum:. Halm, oben wie die Spindel raub. L. asperum Roth? Z2 356 y. multiflorum: Aehrehen 10 — 12-blüthig. Sonst wie vorige. Z. multiflorum Lam. Lolium speciosum M.v. B.? Blüthchen wollig- gegrannt; Kelche und Deckblätter länger als das - stumpfliche Aehrchen. Pflanze blassgrün, Halm oben wie die Spindel rauh-scharf. Bei Igel. Triticum repens L. @. Blüthen gegrannt. Ely- mus caninus Leers. y. glaucescens: Wbenso, Pflanze seegrün. ÄAgro- pyrus cesius Presl. ö. intermedium: Blüthehen stumpflich, gegrannt ' oder grannenlos. T. firmum Presl. Tetrandria,. Asperula arvensis L. Auf einem Acker rechts von der Achner Strasse, . Galium spurium L. G. agreste Wallr. deito. G. unglicum Huds. G. gracile Wallr. detto, Sayina ciliata Fries. Selten auf den Mosel-Inseln. Pentandria. Anchusa arvensis L. ß. striela Beenningh. Sten- gel einfach, Blätter nach der Basis verschmälert, gezähnelt und steif aufrecht. \ ‚ Anagallis arvensis L. g. carnea Lej. Bei Igel. Solanum pterocaulon Dun. Mosel-Inseln. . Verbascum Thapsiforme Schr. ß. Suspidatum, Kockelsberg. V.pulverulentum Vil. Um die Stadt: V. Schottianum 'Schrad. Moselufer. R. Mit kaum gekerbten Blättern. nn 352: Erythrea pulchella Fr. ß. inoperta Willd. Ma- theiser - Weiher. Phyteuma spicatum L. Mit folgender unter- halb dem Balduins- Häuschen. ‚ß. Blätter lang gestielt, schmal ei-lanzettlich, lang zugespitzt, die obern sifzend. Aehre lang gezogen, nach oben.dicker, Blumen blauviolett. Ph. nigrum Schmidt! Viola silvestris Lam. Mit den folgenden im Biwer-Thal, Kockelsberg. V. Riviniana Rchb. — V. canina. &. lucorum Rehb. — V. montana L. In Meesler, Kockelsberg. Thesium pratense Ehrh. ist das Th. Linophylium der Flora von Trier. Chenopodium opulifolium‘Schr. An der Brücke auf der Achner Strasse, Gentiana germanica Willd. ß. minor. y. major. Torilis neglecta R. $ Sch. 2—3° hoch. Dol- den vielstrahlig. Olewig. T. helvetica Gmel. Sievenische Höfe eto. ß. ramosissima: Stengel niedergedrückt, vom Grunde an buschig-ästig und mit den Aesten „kaum 6—8“ hoch. Olewig. Crassula rubens L. Nicht fern von der Stadt nach Matheis hin. - Hezandria. Juneus lamprocarpos Ehrh. Gemein in der Umgegend. -J. bottnicus Wahlenb. Selten. Moselufer. 358 Decandria. Monotropa hirsuta Roth. Matheiser-Wald. Dianthus carthusianorum f. vaginatus. Blu- men kleiner, Hüllblättchen ausgerandet und zuge- spitzt gegrannt. D. vaginalus vi? Stellaria neglecta Weihe. Nahe bei der Stadt. Sedum Fabaria Koch. syn. Sirzenischer- Thal unter S. Telephium L. S. sexangulare L. Bei Igel. S. bononiense Loisl. (8. schistosum Lej.) Unter- scheidet sich von vorigem durch die an der Basis bedeutend breiter: werdenden Blätter, durch eine meistens dreitheilige 8 — 10-blüthige Trugdolde und durch fünf "ansitzende, rundliche, kaum ver- flachte Kelchabtheilungen, die stumpf und nur halb so lang als die linien-lanzettlichen sehr spitzen Biu- menblätter sind. Sauer - Thal. S. elegans hej. (S. rupestre Sm.) Kelchabthei- lungen stumpf. Gebirgsabhänge bei Trier nicht selten. Cerastium glomeratum Thuill. Gemein. ß. eylan- dulosum Koch. C. brachypetalum Desport et ß. glandulosum. Am Fusse des Marcusberges etc. C. pumilum Curt. Hier und da um die Stadt. Spergula arvensis L. «. sativa ß. vulgaris. Ge- mein auf Aeckern. Sp. maxima Weihe. Ueber 2° hoch. Leinäcker im Sauer-Thal. Dodecandria. Lythrum Salicaria L.ß. longistylum Koch. (L. gra- “ j 359 eile DeC.) Unter der Stammart. an- der Awelsbach, REiwerbach etc. aan 2 Anmerk. L. Salicaria. ist: sehr veränderlich in Blatiform und Länge des Pistills. Nur die herzförmige Basis der Blätter ist konstant, denn bei den hiesigen Pflanzen geben sie aus dem schmal-lanzettlichen bis zum breit-eirunden. über und sind. spitz oder stumpflich; das Pistil ist eingeschlossen oder weit-vorgestreekt,. die letz- tere Form ist schlanker und rathenförmig-ästig. Lyihrum tomentosum Mit. diet. 2. (L. Salicavia y. eanescens Koch syn.) Von hellgrauem Ansehen mit gipfelständiger, gedrungener ‚Aehre und gros- sen, blauvioletten Blumen. Das L. iomentosum oder besser canescens ist überall dieht mit anliegenden kurzen und steifen Haaren bedeckt, welehe ihm ein eigenthümliches Ansehen geben und es auch leicht von L. Salicaria unterscheiden lassen, an welchem die Behaarung immer locker und länger ist. Si- . wenische Höfe, Biwerbach selten! Euphorbia exigua ß. retusa: . Untere Blätter gestutzt, mit einem Spitzchen in der Mitte, oberste mit den Hüllblättern lanzeitlich, Die Blättchen des Hüllehens am Grunde. herzförmig. erweitert, dann lanzettlich zugespitzt. E, retusa Cav.? Mosel-Iısel bei der Stadt. Jcosandria. . Spirea Ulmaria L. a. denudata Hayne ß. glauca Sch. Im Biwer-Thal etc. u Rosa ciimamomea L.. Noells-Ländchen, selten. t 360 Rosa canina L. ß. dumetorum Rau. y. collina Rau. Sauer-Thal. R. rubiginosa L. ß. umbellata Leers. 'Yy. parvi- folia Wüld. Mosel. und Sauer-'Thal. N Potentilla collina Wib. Sauer-'Thal. : Polyandria. Thalictrum montanım Walir, Th. collinum Wallr. Oberhalb Igel eto, Ranunculus nemorosus DeC. Kockelsberg. Didynamia. Ajuga Chamepitys L. Oberhalb Igel. . Teucrium Chamedrys L. Mit den Varietäten oberhalb Igel. , ß. spiecata: Alle Blumen in eine gipfelständige Aehre zusammengezogen, eine sehr interes- sante Form, y. suberecta: Stengel 10-12” hoch, fast auf- recht. Blätter schmäler, mit rundlichen Kerbe- zähnen. Blumentraube sehr lan und locker, Blumen röthlich, einzeln, zu zwei oder gedreit in den Blattwinkeln. Mentha silvestris L. «. sivestris Willd. ß. velu- fina Lej. b. nemorosa Wild. ß. Halleri Gmel. y. incana . Wild. Mit den Varietäten in der Biwer- bach etc. ' M. viridis -L. Mloselufer. M. nepetoides Lej. Vorliegende Pflanze ist nach meiner Beobachtung eine hybride Form; ent- standen aus der M. aquatica und der M. süvestris 361 mit ihren Abarten; denn dieses beweiset sich ganz ‚deutlich an hiesigem Standorte, der in einem Rau- me von ungefäbr 10 []°. dicht mit M. aquatica, M. silvestris und den üppigsten Formen der M. nepe- ioides bewachsen ist, wobei die Uebergänge nicht fehlen. Biwerbach. ' Mentha sativa L. An Filuss- und Bachufern mit den Varietäten ’ ß. pilosa Spr. y. dentata Meeneh. M. arvensis 9. nummulariefolia Schreb. Hier und da um die Stadt, Biwer-Thal. Untere Blätter kreisrund. Glecoma hederacea ß. major: Blätter und Blu- men viel grösser als an der gewöhnlichen Form. Blumen einzeln oder gezweit. Bei Zewen. Stachys ambigua Sm. Siweniche Höfe, Galeopsis Ladanum L. Sehr veränderlich und mit allen Varietäten im Aweler-Thal etc. zu finden, ß. glandulosa: Blätter eirund oder eilanzettlich, stumpf gekerbt und mit dem Stengel fast kahl, die Aeste aber und filzigen Kelche dicht mit gestielten Drüsen bedeckt. Blumen weiss mit gelbem Schlunde und doppelt länger als der . Kelch. Awelsbach. -q. canescens M. & K. G. grandiflora Bl. $& F. G. canescens Schult. d. paröiflora M. & K. G. parviflora Lam. 6. Intermedia Vill. “e. ungustifolia M. $ K. 362 Gal. ochroleuca L. ß. Mit vosenrothen Blu- men. Biwerbach, Olewig ete. Gal. Tetrahit L. ß. Mit weissen Blumen. Awelsbach. Ballota nigra L. B. fetida Lam. ß. Mit weissen Blumen. B. alba L. Um die Stadt. y. gracilis: schlank, Blätter stumpf gekerbt; Quirle entfernt stehend, .Kelche walzig, lang gezogen, Kelchzähne rundlich und sehr kurz gegrannt; B. borealis Rchb.? Vor dem Mar- tins-Thor. Prunella vulgaris ß. pinndlifda Pers. P. in- termedia Lk. y. parviflora: Wurzel ohne Ausläufer. Blumen kaum aus dem Kelche hervortretend. Sonst wie ß. P. parviflora Poiret. Awelsbach' Pr. alba Pall. Oberhalb Igel nicht selten. Alectorolophus minor Wimm. $ Gr. fl. Siles. Oberhalb Zewen nach dem Igeler- Wald. Euphrasia Odontites L. Auf Aeckern. &. Odontites: Blätter breit-lanzettlich; untere Deckblätter länger, obere kürzer als die Bl men. Die gemeinste. P. angustifolia: Blätter schmäler; Deckblätter alle ‚kürzer als die sehr dichtährig stehenden Blu- men. E. serotina Lam.? , Y.-lara: Sehr ausgebreitet ästig, Aeste bogig aufsteigend. Blätter sehr schmal, fast lineal- lanzettlich; Deckblätter alle kürzer, Blumen: 363. sehr locker-ährig, nach unten einzeln und entfernt stehend. Matheiser Weiher. Anarrhinum bellidifolium Desf. Der Standort Berncastel in der Deutschlands Flora von Koch IV. Band scheint auf einem Irrthume zu beruhen, indem sie bei Berncastel, auch nach Aussage des Hrn. Apotheker Brewer, nicht wächst. Um Trier ist diese. seltene Pflanze an mehreren Orten zu fin- den und. ibr Vorkommen Mosel abwärts ist; nur bis Neumagen einstweilen festzustellen. Serophularia aqualica L. Es scheint mir nicht, dass das zweispaltige Anhängsel bei der Sc. ayua- tica immer konstant ist, denn die hiesige Pflanze in der Biwerbach hat ein nierenförmiges, kaum ausgerandetes Anhängsel, ohne von der, gewöhn- lichen Form nur im mindesten abzuweichen, Orobanche Epithymum DeC. Oberhalb Igel. O. caryophyllacea Sm. detto. ©. laziflora Rechb. Oberhalb Pallien. ©. Galü Dub. detto. Tetradynamia. Iberis amara L. 8. minor: Stengel und Bla- men violett. J. ruficaulis Lei. Draba verna L. a. Schötchen länglich- eirund. ß. Schötchen lineal-lanzettlich. y. spatlwulalta: Schötchen fast kreisrund. Dr. spa- thulata Lang. d. major: 6-— 8” hoch. Blätter gesägt. Dr. Kro- keri Andrz. Die Varietäten unter der Stamm» art. y. und 3. am Fusse des Marcusberges. | 364 Camelina dentata Pers. Leinäcker im Mosel- und Sauer- 'Fhal, Cardamine silvatica Lk. Sirzenischer Thal. Nasturtium siwestre R. Br. ß. longistylum.: N. rivulare Rehb.. Moselufer. Brassica Cheiranthus Vi. An Felsen ober- “halb Pallien. Hierher Biwer. Br. cheiriflora DeC. Ist bestimmt verschieden von voriger. Grüneberg und bei Kretinach. Monadelphia. . Malva Alcea E. ß. multidentata Koch. Bei Igel. M. fastigiala Cavanill. Selten und nur einmal gefunden oberhalb Igel. M. moschata L. 8. laciniala: Alle Blätter tief zerschlitzt. Althea hirsuta L. Häufig oberhalb Igel. Ra- linger -Roeder. Diadelphia. Fumaria media Lois. Um die Stadt auf ge- bautem Boden. F. Vaillantil Lois. Gemein auf Kailkfeldern. Oberhalb Igel, Liersberg eto. -F. parviflora Lam. Seltener oberhalb Igel.” Polygala comosa Schk. Oberhalb Zewen ete. * Lathyrus sepium Seop. Unter L. pratensis an schattigen Stellen. ED. platyphylius Retz. Beim Noellen-Ländchen.. Vieia tenuifolia Roth. und V. polyphylla Desf. Zwischen Igel und Liersberg. 365 Ä Vicia angustifolia Roth. 9. Bobartis Koch. V. Bobartii Forst. Unter der Stammart. V. segetalis Thuill, Hier und da auf Aeckern. V. lutea L. Selten mit der Varietät, auf Aeckern rechts von der Achner Strasse, ß. hirta Koch. V. hirta Balb. V. sepium L. ß. montana Koch, Selten ‚ober- halb dem’ Sauerbrunnen, V. anomala Benningh. m. Nur einmal 1834 am Weiss-Häuschen gefunden und Hrn. Prof. Nees v. Esenbeck in Bonn mitgetheilt. Zu meinem Leidwesen habe ich sie aller Mühe uugeachtot 1835 und 1836 nicht wiederfinden können. Ervum Ervilia L. Selten oberhalb Igel. E. graeile DeC. Bei Krettnach. Melilotus Petitpierreana Willd. Hier und da an Ackerrändern und an Wegen. Medicago minima L. . Oberhalb Igel. Syngenesia. Tragopogon undulatus Jacg. Nicht selten auf Wiesen. Podospermum Iaciniatum DeC. Mit der Varie- tät £. bei der Stadt, bei Olk. oo. ß. octangularis Roth. Leontodon levigatus ß. corniculatus. Sirzeni- cher- Thal. ' Apargia hastilis Willd. Selten oberhalb Zewen nach Igel hin. Ap. autumnalis L. ß. mullicaulis: Vom Grunde an ausgebreitet- 366 „vielstengelig, liegend. Blätter gewimpert und nadelförmig-fiederspaltig. Awelsbach. Thrincia Leysseri: Walir. Oberhalb Feien nach dem Sauerbrunnen. Hieracium silvestre. Tausch. Awelsbach ete. Crepis agresiis W. & K. Hierber Biwer, links von: der Strasse. . Barkhausia sheadifolia Rehb. Oberhalb Igel. Arctium minus Schk. Oberhalb Zewen. Senecio vulgaris ß. villosus: 1--2%° hoch und ‚mit flockiger Wolle bedeckt. Auf Kalkäckern ober- halb Igel. S. nemorensis L. Matheiser- Wald. S. tenuifolius Jacg. An Wegen bier und da. Centaurea niyra L. An schattigen Abhängen der Biwerbach. C. nigrescens Willdl. Hier und da mit den Varietäten an sonnigen Bergabhängen bei Zewen, Igel ete. ß. deeipiens Thuill. Y. pratensis Th. Auf Wie- sen, Biwer. Gynandria.- Orchis ustulatd L. Auf einer Wiese hierher Tarforst. . Anacampftis pyramidalis Rchb. Ralinger- Roeder. Platanthera bifolia 8. brachyglossa Wallr. In einem Busche hierher Olk. Aceras anihropophora R. Br. Bei den Siwe- nischen Höfen bei Igel. Himanioglossumhircin.Spr. Zewener-Wald, Igel. Epipactis alrorubens Hoffm. Balingen „Roeder. Limodorum aborlivum Sw. detto. Monoecia. Zannichellia major Beenningh. (2. palustris Fl. Trev.) Biwerbach beim Altenhof. 567 Carex Schreberi L. An grasigen Stellen über der Mosel, -Ö. strieta Good. WMeoselufer. Amaranthus adscendens Loisl. In der Stadt an Strassen. \ Buxcus sempervirens L. Unterhalb Berncastel auf dem Moselgebirge. N Berichtigung, die Carex ‚Gebhardii‘ betreflend, Bei Gelegenheit der Versendung meiner Cavi- cologia germanica exsiceata und der vorhergegange- . nen Vergleichung mit den Stürm’schen Abbildun- gen ergab sich wegen Carex Gebhardiü folgende Berichtigung: Carex Gebhardü Schkuhr und Hoppe inSturm’s Caricologie sind zwei ganz verschiedene Pflan- zen; erstere ist gewiss nichts anderes als C. elon- gata, wie schon viele Schriftsteller angemerkt haben; letztere wird von mehreren Schriftstellern für Var. C. canescentis gehalten, dem ich aber nicht beipflich- ten kann, sondern sie für eine wahre Art halten muss, In Betracht der Abbildung und Beschrei- bung bei Sturm ist Folgendes zu berichtigen: Der Name sowohl als die deutschen und latei- nischen Diagnosen, als dem Werke gemäss aus Willdenow entlehnt, sind gänzlich zu streichen. Der Wohnort, die Beschreibung und Bemerkung bleibt, nur in der drittletzten Zeile der letztern ist statt „am wenigsten” zu lesen: „am besten,” weil Gaudin beide Pflanzen richtig unterschieden hat. Uebrigens muss die Pflanze von nun an den Namen Careıxr Persoonii Sieb. führen, sowohl wegen des Prioritätsrechtes, als wegen der Verwechslung mit der Schkuhrischen Pflanze Dass ich die Pflanze als ‘eine Species vera ansehe, beruht auf folgender Erfahrung: 1. C. Persoonii Sieberi ist eine wahre, in ei- ner Seehöhe von 6700° wachsende Alpenflanze, die nie niedriger, noch weniger in die Ebene herabsteigt. 368 Dagegen ist C. canescens L. eine Thalpflanze, die nie über 2000° hinaufsteigt, noch weniger zu den Alpen. ! 2.. Jene wächst an kahlen, sandigen, von an- dern Pflanzen entblössten Stellen, diese findet sich in Sümpfen, 3. Jene ist eine vollkommene Planta decum- bens, die nur in schmächtigen Rasen wächst, diese bildet diehte Rasen und wächst aufrecht. 4. Jene hat im Habitus und besonders in der Farbe der Aehrchen ein blassgrünes Ansehen, die das „brunascens” nur durchs Troeknen erhält, da- gegen diese fast ins Geibliche sich zieht, und den Namen sanescens, noch mehr aber den Pollichischen Ü. cinerea rechtfertigt. Die Blätter an jener Pflanze sind nur halb so lang als die Halme, schmal, flach, glatt, mit langer rauher Spitze; an dieser fast so lang als die Halıne, breitlich, flach, aber se. stark ‚estreift, wie fast bei Aira ca@spitosa L., mit sehr Enger rauber Spitze. Die Halme bei jener unter der Aehre rauh, bei dieser glatt, Die ganze Achre bei €. Persooni + Zoll lang, aus 3— 5 sehr genäher- ten Aehrehen bestehend, die alle von gleicher Länge sind, in welchen die noch unreifen Kapseln gras- grün, rundlich-aufgeblasen mit kurzer rauher Spitze und gleich langen ovalen Schuppen versehen sind, während bei Ü. canescens die ganze Aehre einen Zoll lang ist, meistens aus sieben sehr entfernt stehenden Aehrchen bestehend, von denen grössten- theils das unterste und oberste grösser sind als die übrigen, in welchen die noch unreifen Kapseln bleichgrün, eiförmig zugespitzt und mit kurzen, gleichfarbigen, eiförmig - spitzigen Schuppen ver- sehen sind. ne Vebrigens ist noch zu bemerken, dass die von Pollich beschriebene (©. canescens, C. muricata L. sey, die C. muricats Poll. aber C. stellulata Good. darstelit. \ Regensburg, Dr. Hoppe. Allgemeine botanische Zeitung. Nro, 24.: Regensburg, am 28. Juni 1837, I. Gesellschafts- Versammlungen. Sitzungen der Königl botanischen’ Gesellschaft. j Am 6. März 1837. Au Beiträge für die Bibliothek sind von den wohlwollenden Verfassern eingesandt worden: DI.R. Sickmann, Enumeratio stirpium pha- nerogamiearum circa Hamburgam sponte eres- centinm. 8. Hamburg 1836. 2) J. C. Zenker, Plant indie, quas in monti- bus Coimbaturieis coeruleis, Nilagiri dietis, col- legit R. B. Schmid. Dec. IL. fol. Jena und Paris 1835. 3 I. C. Zenker, Flora von Thüringen und den angrenzenden Provinzen. Heft 1-6. 8. Jena und Leipzig 1836. 4) 3. J. F. Arendt, Scholia Osnabrugensia in Chloridem Hannoveranam, :8; Osnabrück 1837. 5) Hugo Mohl, über die Symmetrie der Pflan- zen. 8. Tübingen 1836. ° 6) Derselbe, Untersuchungen über den Mittelstock des Tamus elephantipes. 4. Tübingen 1836. Das Herbarium bereichert Hr. Ray mund Steyrer, Capitular zu St. Lambrecht, mit einer Flora 1837. 24. Aa 370 Sammlung steyerischer Alpenpflanzen, worunter folgende besonders interessant erscheinen: Croeus vernus L., hievon sind alle Wiesen um St. Lam- brecht im ersten Frühlinge wie übersäet und zwar die var. ßR. mit schneeweisser, von veilchenblauen, beim Trocknen verschwindenden Adern durchzoge- ner Blüthe. Veronica aphylia, schon in der Vor- alpengegend und da fast häufiger 'als. auf:.den.Alpen- gipfeln Krebenzen, Kalbling, Hochschwab. Valeriana celtica, auf den. meisten steyerischen Alpen und eine Kcht steyerische 'Pflänze‘, "besonders häufig ganze Flächen rasenartig überziehend, 'üuf den Jo: denburger Alpen, wo sie nach dem Verblühen fast schuhlang wird. 'Sesleria tenella und Poa- lara vom Eisenhut. Androsace Chamejasme W. (die jetzige A. pilosa Koch). Auf dem Lantsch, Hoch- schwab ete. Androsace villosa L. Die ächte Pflauze vom Kreberge bei St. Lambrecht, sonst nirgends in Steiermark. Cortusa Maithioli in der Gegend von Mariazell beim Wasserfall, zum todten Weib genannt, Campanula thyrsoidea, bei Mariazell, nach Hrn. Apotheker Hölzl. Myosotis nana (die jetzige M. Hacquetii Koch) Eisenhut, Hochgolling, in Ge- sellschaft von Phtjteuma pauciflorum. Soldanella montana ist nicht die ächte Pflanze, sondern nur eine grössere Form von S. alpina. Viola alpina Jacg. Aut dem Hochschwab! Seseli montanum, auf dem Kreberge bei St. Lambrecht, dürfte durch Samenexemplare noch näher zu bestätigen seyn. Li- num alpinum, auf Kalkalpen um Admont und Ma- 371 siazell. Dianthus alpinus, auf Alpen und Voralpen um Mariazell und Aflenz. .D. glacialis, vom Eisen- hut, selten. D. monspessulanus, von dem Kreberge. Arbutus alpina, auf dem Hochschwab. Sazrifraga aspera, auf der Muraueralpe, dem Eisenhut. S. dryoi- des, ebendaselbst und auf den Judenburger Alpen. „Auf der Muraueralpe und dem Eisenhute finden sich beide Species in gleicher Höhe; anf ersterer, findet sich aspera häufig, und zwar am liebsten in etwas ' teuchten Felsenritzen, bryoides hingegen nur auf einzelnen Stellen. Auf dem Eisenhut fand sich im Gegentheil dryoides häufig und aspera nur in ein- zelnen Exemplaren, auf gleichartiger Unterlage und fast neben einander. Auf den Judenburger Alpen konnte ich bei noch so genauen Nachforschungen keine aspera finden, dagegen bryoides häufig!” — Sazifraga cernua vom Eisenhut. Cucubalus Pu- milio, auf den Judenburger Alpen (Granit), dem Eisenhut u. a. (Thonschiefer, noch nie auf Kalk). Cerastium tomentosum, häufig auf dem Kreberge bei St. Lambrecht; durch die blendend weisse Wolle, in welche die Blätter diebt eingehüllt sind, sehr ausgezeichnet und von €. alpinum wesentlich verschieden, ‘Draba Sauteri vom Hochschwab, die ächte D. stellata und D. pyrenaica, ebendaher. Cardamine alpina vom Hochgolling und Arabis ceru- lea vom Hochschwab. Scerofularia vernalis sogar im Conventsgarten zu St. Lambrecht. Pedicularis geminata Portenschl. vom Hochschwab. Aconitum nanum Hopp. vom Eisenhut, in ähnlichen Exempla- Aar 312 ren, wie es auf der Fleuss vorkommt. Anemone alpina, von der Kuhalpe bei St. Lambrecht, ist A. Burseriana Scop. & Reickend. Papaver alpinum, Alpengegenden um Aflenz und Mariazell im Stein- gerölle, ist die weissblühende P. Burseri. Hiera- cium villosum von dem Kreberge ist eine sehr aus- gezeichnete, stark weisswollige Form. H. hyoseridi- folium, vom Hochschwab. Cineraria auranliaca, von der Rothkofelalpe bei Turach ist C. erocea Tratt. Tussilago sylvestris, im Leonardo-Wäldchen bei Grätz, ist T. alpina: Einige seltene Orchideen, Carices und Salices machen ‚den Beschluss dieser sehr interessanten Sammlung. “ Direetor Dr. Hoppe erregt durch ein mit aus- nehmender Gemüthlichkeit abgefasstes und vorge- tragenes Fragment ars seiner Lebensgeschichte, un- ter dem Titel: „Ueber die Art und Weise, wie mich das Schicksal zur Botanik bestimmt hat,” — das allseitige lebhafte Interesse der Anwesenden. Zum Mitgliede wurde aufgenommen: Hr. Robert Shuttleworth in Basel. Am 4. April 1837. Für die Bibliothek waren als höchst. schätz- bare Geschenke eingegangen: 2) Dr. Th. F. L. Nees von Esenbeck und A. “Henry, das’System der Pilze. Durch Abbil- dungen erläutert. Erste Abthejl. 8. Bonn 1837. 2) Tijdschrift voor natuurlijke Geschiedenis. Uit- gegeven door J. van der Hoeven en W. H. 375 de Vriese 1—3 Th. (12 Hefte). 8, Amster- dam 1834 — 36. Pr j 3) Beiträge zur Flora von Abyssinien. Von Dr. Georg Fresenius, Mit Tafel VII.—X. 4. 4) Dr. L. Pfeiffer, Beschreibung und Synony- mik der in deutschen Gärten lebend vorkom- menden Cacteen. Nebst einer Uebersicht der grösseren Sammlungen und einem Anhange über die Cultur der Cactuspflanzen. 8. Ber- lin 1837. 5) A. Henry, Beitrag zur Kenniniss der Laub- -knospen. Mit 2 Steintafeln. 4. 6) Dr. M. B. Kittel, Taschenbuch der Flora Deutschlands, zum bequemen Gebrauch auf botanischen Exeursionen. 12. Nürnberg 1837. 7) H. Ch. Funck, eryptogamische Gewächse, be- sonders des Fichtelgebirgs. 40. Heft. 4. Leip- zig 1837. Das Herbarium erhält einen sehr ansehnlichen Zuwachs durch die zweite Lieferung der ägyptisch- arabischen Pflanzen, so wie durch die erste Cen- turie der Pflanzen des glücklichen Arabiens von der Reise des Hrn. Dr. Schimper. Die Schön- heit und: Vollständigkeit der Exemplare, so wie die Seltenheit der Arten fanden den ungetheilten Bei- fall der: Gesellschaft, . Für den botanischen Garten hatte Hr. Prof. Bernhardi in Erfurt eine Auswahl seltner Sä- mereien eingeschickt. Hr. Hofgärtner Seitz in München sandte eine sehr ansehnliche Partbie theils 374 frischer Gewächse, theils Samen von ökonomischen, technischen und oflizinellen Gewächsen, für welche, da sie zunächst zum Gebrauche bei dem Unter- richte bestimmt sind, ein eigenes Quartier im bota- nischen Garten hergerichtet wird. Director v. Voith theilt seine Beobachtungen über ein merkwürdiges Gebilde im Stamme einer Ulme mit und legt Exemplare desselben vor. Diese Beobachtungen sind bereits in Flor. Nr. 17. abge- druckt erschienen. Zum Mitgliede wurde einstimmig erwählt: Hr. Professor W. H. de Vriese in Amsterdam. Am 8. Mai 1837. A. Beiträge zur Bibliothek, D Genera plantar. Flor:e germanicze iconibus et descriptionibus illustrata. Auet. Th. Fr. Lud. Nees ab Esenbeck. Fase. XII. Bonn®. — Geschenk des Verfassers. 2) E. Hampe, Prodromus Flore Hereyniz. Halle 1836. — Geschenk des naturhistorischen Ver- eins des Harzes. 3) Heidelberger Naturgeschiehte der drei Reiche. 31 — 33. Lieferung. Stuttgart 1836 — 37. — Geschenk der Verlagsbandlung. _ | 4) H.E. Gutheil, Beschreibung der Wesergegend um Höxter und Holzminden, Holzminden 1837. — Geschenk des Verfassers. 5) A. L.P. da Silva Manso, Enumeragao das Substanzias ‚Bräzileiras, que pedem promover 375 a .catarze etc. Rio de Janeiro 1836. — Ge- schenk des Verfassers. 6) J. K. Maly, systematische Beschreibung der Xp) 3) gebräuchlichsten in Deutschland wildwachsen- den .oder. kultivirten Arzneigewächse Grätz 1837. — Geschenk des Verfassers. GD. N ardo, Considerazioni generali sulle Alghe. Venezia 1837. — ‚Geschenk des. Verf. FE. _J.: ‚Schmidt, Lebens -. und Vertilgungs- weise. einiger dem Landwirthe schädlichen In- ..sekten. Laibach 1833. — Gesch. des Verf. 9 10) 13) Beiträge zur Landeskunde Oesterreichs unter der Ems. 4. Band. Wien 1834. — Geschenk des Hrn. Dr. Welwitsch in Wien. FE. Welwitsch, synopsis Nostochinearum Au- strive inferioris. Wien 1836. — Gesch. d. Verf. A. Bertolonii Flora italica. Vol. I. et II. Bononie 1833 — 35. — Geschenk des Hrn. Magistratsraths Tommassini in Triest. Ueber die neuesten Fortschritte der Anatomie und Physiologie der Gewächse. Von F. J. F. Meyen. Haarlem 1836. — Geschenk des Hrn. Prof. Reinwardt in Leyden. E. A. Forsten,’ dissertatio botanico - pharma- ‚ceutico-medica inauguralis de Cedrela febri- .fuga. Lugduni Batavorum 1836. — Geschenk des Hrn, Prof. Reinwardt in Leyden. 14) Dritter Jahresberiebt und Statuten des Mann- heimer Vereins für Naturkunde. 1836. Von „dem, Schretär des. Vereins. 570 15) J. B. Wilbrand, Handbuch der Botanik nach den natürlichen Pflanzenstufen. Darmstadt, 1837. Geschenk des Verfassers. 16) Muscologie Italiese spieilegium auetore J. DeNo- taris M. D, Mediolani 1837. — Gesch. d. Verf. B. Für das Herbarium sendet Hr. Dr. Graf aus Laibach mehrere der von ihm in der Flora 1836 S. 289, beschriebe- nen Ürocus, wobei wir uns fast veranlasst sehen möchten, das auf S. 291. Z. 11. gebrauchte Wort Varietät als einen etwaigen Schreib- oder Druck- fehler, anstatt Species zu erklären. Nicht minder sind uns die wohlerhaltenen Exemplare von Pote- rium polygamum W. K., das häufig auf Bergen um Laibach vorkommt, Carlina simplez, die sowohl um Laibach als auch in Oberkrain nicht selten ist, dann Saxifraga petr@a vom Grosskahlenberg, neuer- lichst erst daselbst entdeekt, Gentiana Frölichü Wulf., @. angulosa M. B., an sonnigen Anböhen durch ganz Innerkrain, wie auf dem Monte spac- cato bei Triest häufig vorkommend, endlich auch getrocknete Exemplare der erwähnten Pastinacea Fleischmanni, Ruscus Hypoglossum und eine Abnor- mität der Paris quadrifolia willkommene Beiträge. ‚ Hr. Pater Angelis aus Admont liefert gleich- falls einen abermaligen Beitrag zu unserm Herba- riam, worunter sich wieder viel Vorzügliches be- findet, unter andern die ächte 'Salir Jacquiniana, die sich genau durch ganzrandige Blätter von S. Muyrsinites unterscheidet, der seltene ächte 'Dianthus 377 alpinus von Alpenwiesen am Kalbling, - Festuea Scheuchzeri in magern Exemplaren mit kriechender Wurzel, Festuca varia H. vom Rottenmanner Tauern, Gehtiana brachyphylla Vill. von den höchsten Gi- pfeln des Kalblings, Crepis blattarioides, Gnapha- lium supimum und Hieracium chondrilloides von ebendemselben Berge, .H. ‚porrifolium bei Admont im Sande der Alpenbäche, die ächte Zuzula gla- brata als eine von L..spiadieea' wahrhaft verschie- dene Species, Pedicularis Portenschlagii Saut. vom Rottenmanner Tauern, Swertia perennis von Sumpf- wiesen am Fusse des Kalblings und Pryteuma be- tonicefolium WVill. von Bergwiesen um Admont. Die verschiedenen Berichte über die beiden Villars’- schen Arten beionicefolium und scorzonerefolium scheinen sich nun dahin zu vereinigen, dass :beide nur eine Species ausmachen, wie solches auch von Bertoloni in Flora italica behauptet und aus- führlich erörtert wird. Noch müssen wir vorläufig eine mitgetheilte Myosolis syleatica Ehrh. ? namhaft machen, die sich ‚als var. tubo corollee elongato auszeichnet, die in der Waldregion der Alpen am Rottenmanner Tauern am Ufer eines Alpenbaches vorkommt, und sich allerdings wesentlich von M. alpestris Sn. unter- scheidet. Hr. Pfarrer Lang in. Müllheim im Badischen ’hereichert das Herbarium mit einer Auswahl ‘der seltneren Gewächse seiner. Umgegend und Hr; Apotheker Löhr in Trier. wacht. sieh 380 auch die eines Weberschiffebens oder eines Haber- korns. Der organisirte Theil besteht in einem äus- sern Schlauche von der beschriebenen Gestalt, er. ist ziemlich fest, dick, farblos, durchsichtig und an - jedem Ende in eine Oeffnung mit etwas verdickten Rändern gespalten. In dem Innern dieses Schlau- ‘ches befindet sich ein anderer, eine Art eines spin- delförmigen, inneren Darmes, der aus einer durch- sichtigen:, farblosen,. ausserordentlich zarten Mem- bran besteht, mit dem äusseren. Schlauche parallel läuft, sich bis zu .dessen:beiden Oeffnungen erstreckt und nur ohngefähr ein Drittel seines innern Rau- mes ausfülit. Dieser:Längsdarm , der sich im In- nern des äussern Schlauches durch seine gelbliche Farbe auszeichnet, enthält mehrere Hundert langer krystallinischer Nadeln, die äussert dünn, von der Länge des Darms, und für sich farblos und durch-, sichtig wie Glasfäden sind, aber durch ihre Ver- einigung zu einen dichten Büschel mit gelblicher Farbe erscheinen. In diesem Zustande sind die Biforinen durch das ganze Zellgewebe der Blätter nach allen Richtungen hin zerstreut, gleichsam als hätten sie alle Zwischenräwne erfüllt, die ihnen bei der Entwicklung des Zeilgewebes oflen gelassen wurden, Ihre Länge beträgt ohngefähr , Millimet. oder fast die doppelte eines Zellenschlauches. — Wenn den in dem. Wassertropfen vertheilten Bifori- nen ein»gewisscr Spielraum oflen velassen wird, und die Temperatur .bis zu. 20 — 25° C. gestiegen ist, so stossen sie bald: durch die eine, bald.durch 382 die andere ihrer Oeffnungen und. in absesetzten Entladungen die zahh' eichen krystallinischen Nadeln aus, welche sie . enthalten. Bei jeder Entladung, welche in: dem Ausstossen’ von 1 bis 5— 6 Nadeln besteht, ‚macht :die Biforine:-eine Bewegung, : die dem Zurückstossen oder Laufen einer losgeschosse- nen Kanone gleicht und "nm #0 -beträchtlicher ist, je weniger Hindernisse: die Biforine um sich her- um findet... Nach 'Verlanf einiger Zeit siehtiman alle Biforinen gänzlich leer- von ihren krystallini- schen Nadeln, daher eutfärbt,. und der innere Darm ist auf sich selbst zusammengesunken und gleicht einer Art gewundener Schnur. Zuletzt büssen auch die stärkeren und diekeren äusseren Schläuche ihre Gestalt ein. Die Ursache dieser Erscheinungen findet der Verfasser in dem von Dutrochet unter den Namen der Endosmose und Exosmose nach- gewiesenen Gesetze. So lange nämlich die Biforine noch in dem Blatte sich befindet, ist sie allenthal- ben mit dem schleimigen Zellsafte umgeben, der auch den Raum zwischen ihren beiden Schläuchen erfüllt, und das Aufspringen hindert. Sobald aber die Biforinen bei erhöhter Temperatur in reines Wasser zu liegen kommen, so findet eine Annähe- rung zweier Flüssigkeiten von’ ungleicher Dichtig- keit statt; des schleimigen Saftes im Innern der Biforine und des Wassers, welches sie äusserlich umgibt. ‚Das reine Wasser dringt auf die Anfor- derung des inneren Schleimes durch alle Poren des äusseren Schlauches, vielleicht auch durch die Oefl- 382 nung .der' Enden ein and vermehrt dadurch noth- wendigerweise allmählig. die Masse der schleimigen Flüssigkeit. Diese .drückt nun auf alle Punkte des inneren Darms und zwingt ihn so nach und nach, sich seines krystallinischen Inhalts zu entledigen. Wendet man bei der Untersuchung statt des reinen Wassers Gummi - :oder--Zuckerwasser an, dessen Dichtigkeit dem in der Biforine enthaltenen Schleime gleichkömmt, so ist nichts: von diesen Erscheinun- gen . zu : beobachten. >—— Nachdem Turpin. diese Beobachtungen 'an. den Blättern von Caladium escu- lentwn gemacht hatte, untersuchte er auch noch die von-Ü. seguinum, eolocasioides, bicolor, Tacerum, pedalifolium, rugosum, tripartitum, trifolatum, pin- natifolium, auritium und crassipes, und fand darin dieselben Organe mit sehr geringen Abänderungen in der Gestalt und Grösse. Nur bei Caladium odoratum konnte er ausser den Raphiden, welche die Biforinen auch in den andern Arten beglei- ‘ten, und strabligen Anhäufungen von Krystallen keine solchen Gebilde entdecken. Auch in den Blättern der verwandten Gattungen Arum, Calla, Orontium, Pothos uud Acorus war keine Spur der- selben wahrzunehmen, so .dass sie also nur der Gattung Caladium eigenthümlich zu seyn scheinen. Selbst aus den getrockneten und wieder aufgeweich- tem Blättern des Caladium esculentum liessen sich die Biforinen darstellen und hatten „nichts von ihrer Gestalt, Farbe und-Sensibilität verloren. — Schlüss- ‚lich zeigt Turpin an, dass Delile dieselben Bi- 383 forinen in dem Zellgewebe der zwischen den: Pi- stillen und Staubgefässen gelegenen sterilen Drüsen an den-Kolben ‘des Caladium bicolor beobachtet habe. - 2 Neue Kryptogamen aus Frankreich, beschrie- ben: von‘ Montagne (Annal, des sciene. natur. Juill. 1836): Isaria Friesii- Mont.; minima fasci- eulata “eruihpens candida:undigne villosa, pilis apice monosporis. (J. ramealis:-Pir/ "in Jitt.J Unter der Rinde abgestorbener Aeste.\—. Tubereularia : con- centrica Mont. & Fr.; erumpens, receptaculis. con- vexo-plänis siepius in series subconcentricas coordi- natis: demum confluentibus stratoque sporidiorum inearnatis. An welken oder abgestorbenen Blättern der Agave americana. — Tubercularia mycophila Mont. & Fr.; stipite curto, disco hemisphaerieo nndo eapitato sporidiis globosis 'pellucidis minimis celer- rime diffiuentibus. Auf Polyporus adustus Fr. — Puceinia ? Brassice Mont. ; sporidiis longe clavatis pedicellatis multiseptatis; segmentis S— 10 inrequa- libus, pellucidis, in acervos fuscos amphigenos epi- dermide semper sectos conglutinatis. Auf abster- benden Blättern des gebauten Kohls. — Ciadospo- rium bacilligerum Mont. & -Fr.; floccis- tennibus! simplieibus ramosisque flexuosis in macnlas minutas intricatis, sporidiorum eatenis fusiformi-bacillaribus, sporidiis globosis. Unter der Oberhaut der unteren Fiäche der Blätter von Alnus glutinosa. — Myxo- trichum eruginosum Mont. ; sphzericum, fibris czespi- tosis ® centro divergenti-ramosis fragilibus pulvere eruginoso eonspersis, aliis brevibus fastigiatis, aliis 384 elongatis simplieibus subulatis! sporidiis conglutina- tis pellueidis subglobosis. Auf Häufchen eines Bys- sus older des Mycelium eines andern Schwammes, 3. Die weissen Blumen von Bellidiastrum Mi- chelii, von.Anermone nemorosa, Silene quadrifida und Ranuneulus glacialis verwandeln sich im Verblühen sehr oft in die rothe Farbe; dagegen die meisten hellroth oder blan blühenden Pflanzen Varietäten mit weissen Blumen bilden.. ‚Die gelben Blumen von Primula elatior und Hieracium_ staticefolium, nehmen :mit..der Zeit im -Herbario die grüne Farbe an. Die ‚Pulsalilla vulgaris kommt im Mecklen- burgischen_.mit einer grün blühenden Varietät vor, und die gewöhnlich blauen Blumen der Arten der Gattung Phyteuma sind bei Phyteuma spicatum weisslich. Von Luzula albida hat man eine Varie- tät mit rothen Blumen: Verhältnisse, die der Auf- merksamkeit der Botaniker werth zu seyn: schei- nen, desshalb ersucht 'man dieselben, zum Behnf einer vollständigen Uebersicht, diess Verzeichniss zu vermehren. : 4. „Calycina foliola. et petala pallide flaves- centia” Scopol. Fl 'carn. bei Dentaria ennea- phylia IL p. 19. Es ist daher ein Irrthum, wenn in Röhl. Deutschl. Flora IV. 594. beide weiss an- gegeben, und sie so auch bei Sturm gemalt wor- den sind. Nicht leicht dürfte eine weisse Blume durchs Auftrocknen gelb werden; eher findet das Gegentheil statt, wovon’ eim Beispiel in De Cr Syst. natural. II. 8. 333. bei Draba aizoides vorliegt. _ - (Hiezu Titel- und Registerbogen.) Beiblätter allgemeinen botanischen Zeitung. — Erster Band 1837. Schilderung der Vegetationsverhältnisse in der Gegend um den Bodensee und in einem Theil Vorarlbergs; von Dr. Sauter in Bregenz. Mein kurzer Aufenthalt in Bregenz ven nur anderthalb Jahren in als Spital- und Stadtarzt viel- fach gebundenen Verhältnissen würden diesen Auf- satz blos auf die nächsten Umgebungen von Bre- genz und ein Paar Alpen Voralbergs beschränkt baben, wenn ich nicht durch die leider erst spät gemachte Bekanntschaft mit dem so eifrigen als gründlichen und gefälligen Botaniker, Herrn Dr. Custor zu Thal bei Rheineck, der das Rheintkal ünd die es umschliessenden Alpen schon seit cini- | gen Jahren durchforscht, seine diesfälligen Entde- ckungen und Beobachtungen in der neuen Alpina 1-2ten Band niedergelegt hat, und mir die später gemachten gütigst mittheilte, in den Stand gesetzt worden wäre, ihn über das ganze Rheinthal und die es umschliessende Gebirge, so wie einen 'gros- sen Theil der Voralbergischen Alpen mit ziemli- cher Vollständigkeit auszudehnen, Da jene Zeit- schrift gewiss in weniger Botaniker Hände gekom- ' Beiblätt, z. Flora 1837. Bd. I. 1 2 men, so dürfte eine Verwebung der dort mitge- theilten interessanten Beobachtungen und den spä- ter mir gütigst mitßetheilten mit meiner Abhand- lung nicht unerwünscht seyn, welche ich, so wie die Pflanzen, die ich nicht selbst zu beobachten Gelegenheit hatte, mit Cust. bezeichnen werde. Bregenz liegt auf 1100’ Seehöhe am östlichen Ende des Bodensces, von dessen südöstlicher Seite das sich nur wenige Fuss über den Spiegel dessel- ben allmählich erhebende Rheinthal beginnt, und sich in einer Länge von 6 Stunden und einer Breite von 2— 3 Stunden bis über Feldkirch hinzicht. In Süden und Osten ist es von einer Gebirgskette, die durch Ausläufer der Alpen von Montagon, theils vom Algau gebildet ist, umschlossen, südwestlich von dem nördlichsten Theile der südöstlichen Kette der unter dem Collectirvnamen Alpstein bekannten Appenzeller- Innerrhoder und nordwestlich durch eine .Hügelreihe, die eine Abdachung der hohen Gebirgsfläche Ausserrhodens, begränzt. Die zum Alpstein gerechneten Gebirge, der breitschultrige, bei 5000° hohe HKamor und Füh- nern, von dem sich Ausläufer, niedrige Hügel bil- dend, quer durch das Rheinthal ziehen, der mäch- tige, kahle , 7300° hohe Sentis und alte Mann und die bei 6000° hohen, schroffen Grabsragebirge, als die Kuhfirsten und der Hisisitzen, so wie das das Rheinthal in Süden schliessende, bei 6000 hohe, abgeplattete Feldkircher Aelpele, gehören der Al- penkalkformation an; in den das Riheinthal in Osten 3 begränzenden, 4-5000° hohen Voralberger Alpen} als der Axberg (Fürst), die hohe Kugel, der Kreuz- berg (rothe Wand), so wie in den sich gegen Osten an sie anschliessenlen, bei 6090° hohen Trechsen, Mittagspitz, Kanisfluh wechseln Kalk und Thon- schiefer in. mannigfaltiger Mächtigkeit ab. Diese Gebirge bilden eine zusummenbängende Kette mit fortlaufenden abgeplatteten Höhenzügen, die nur dort und da schroff abgerissen ist, und setzen sich gegen Norden in die bei 4000° hohen Losen und in den bei 3000° hohen Pfänder fort, an dessen west- lichem Fusse Bregenz liegt, und verflächen sich von da plötzlich in Bayerns Ebene. Die das Rheinthal nordwestlich begränzende Hügelreihe, welche nur an wenigen Stellen sich in die Voralpenregion er- hebt, ist aus übereinander geflutheien Sandstein- und Nageifluhschichten und Lagern gebildet und bis auf die obersten Höhen (4320°%) mit Winterwoh- nungen besetzt. Die niedern Ausläufe bestehen ebenfalls grösstentheils aus Nagelfluhe- und Sand- steinschichten. Die Thalebene bedeckt zuerst Damm- erde, dann Kies mit Urgebirgsfragmenten, dann Nagelfluh, oft 40 bis 60° mächtig, Sand, bisweilen zu dichten spathigen Sandfels verhärtet (bei Bre- genz mit deutlichen Zeichen periodischer Alluvion) und hierauf Thon. Um Bregenz bildet ioses Ge- stein von 160 und mehr Hlafter Mächtigkeit die Abhänge des Pfänders und erhebt sich bis auf 2000’ ' Höhe, dann folgt ein Sandsteingebilde, gewöhnlich feinkörnig mit mergligem Bindemittel, Mergelsand- . 4" 4 stein und dort und da finden sich Lager von Braun- kohlen. Die Uter des Bodensees sind fast durch. aus kiesig und um dieselben wegen dessen öftern bedeutenden Austretungen grossentheils nasse Wie- senriede und Sümpfe. Vom Einfluss des Rheins in selben bis Hard erstreckt sich das sogenannte Bodenseeried in einer Länge von 3 und Breite von einer Stunde, das vor der nun theilweisen Urbarmachung seit 1807 £ der Thalebene einnahm. Die bedeutende Strecke vom See bis Hard ist jedoch noch fast durchaus theils Ried, theils Moorgrund, da sie im Sommer öfters grösstentheils unter Wasser gesetzt wird. Die in diesem Riede sich eine halbe Stunde weit in den Bodensee erstreckende Erdzunge wurde durch Lehmanlagerungen des einst sich hier ein- mündenden Rheins gebildet, wofür viele Daten sprechen, so wie er auch bei seiner jetzigen Ein- mündung 2 kleine Erdzungen gebildet hat. Durch den häufigen Lehm, den der Rhein mit sich führt, wurde sein früheres Flussbeit und dessen Umge- bung allmählig so erhöht, dass er endlich seinen gegenwärtigen Lauf zu nehmen genöthigt wurde. Nur hiedurch war es auch der Vegetation möglich, dem Wasser hier so viel Flächenraum abzugewin- nen, da die übrigen Ufer des Bodensees fast durch- aus mit Kies bedeckt sind, und nur an wenigen Stellen einige Vegetation von Binsen, Schilf und Laichkräutern aufkommen lassen; deshalb scheint auch der Umfang des Bodensees nur von dieser 5 Seite durch die Vegetation verschmälert wordeu zu seyn. Besonders wirksam zur allmähligen Erhe- bung der häufig unter. Wasser gesetzten Gründe und deren Umwandlung in Grasboden zeigt sich auch hier Carex stricta durch den mächtigen Ra- sen, den sie in selben allmählig bildet. Werden diese Sumpfwiesen durch Abzuggräben verbessert, so entwickelt sich nach und nach eine äusserst üp- pige Vegetation und unter dem Schilf erheben sich Thalictrum nigricans und Spiraea Ulmaria bis zur Mannshöhe, und üppig wuchert zwischen ihnen Geranium palustre nebst Inula salicina. Der übrige Theil des Bodensees ist nun grösstentheils in W iesen und Getreidfelder umgewandelt, zwischen denen tiefe Gräben laufen, die durch das in selben häufige Schilf auf die frühere Beschaffenheit des ganzen Rieds schliessen lassen. Unter dem Ried dinden sich häufig Tannenstämme, so dass das Thal einst mit Tannenwäldern bedeckt gewesen zu seyn scheint. Das ganze Ried zwischen Fusach und dem See scheint sich theils durch Anschwellungen des Rheins, theils durch das allmählige Umsichgreifen der Vegetation gebildet zu haben. Am Fusse der Ausläufer der Alpen ist frucht- bares Land aufgelagert, Wiesen, Getreid- und Maysfelder schmücken einen grossen Theil der nordwestlichen Seite des Rheinthals. Die Ostseite der Piheinhügel ist bis zu einer Seehöhe von 2200° mit Weinbergen bekleidet, so wie die Westseite des Fusses des Pfänders bei Bregenz bis 1300. Das Klima des Rheinthales ist gemässigt, die gewöhnlich schneearmen oft sehr kalten Winter dauern vom Ende November bis Ende Februar, Im März beginnt gewöhnlich schon der Frühling, der aber wegen Nähe der Alpen noch bisweilen durch Schneegestöber und kalte Tage unterbrochen wird. Im Sommer ist die Temperatur deshalb auch sehr wechselnd, oft mehrere Tage, 20 — 24 Tage, worauf sie dann wieder plötzlich auf 6— 10° herab- sinkt, gewöhnlich ist er regnerisch und gewitter- reich. Die jährliche Mitteltemperatur beträgt kaum über + 8.° Die reitzenden Ufer des Bodensees, die schon in jener sangreichen Zeit viele Sänger begeisterten, von deren blüthenreichem Gefilde schon Jacob von der Warte lieblich sang: „Mancherhande Blümelein lachen aus des Mayen Thau gen den lichten Sonnenschein ;“ sind bisher in botanischer Beziehung ‘bis auf ein- zelne Bemerkungen durchreisender Botaniker wenig bekannt geworden, wovon jener äusserst kümmer- liche und überdiess noch zum Theil unrichtige Ab- schnitt über die Vegetation dieses Bezirkes in Gu- stav Schwab’s: „der Bodensee und das Rhein- thal‘“ einen nur zu triftigen Beweis liefert. Herrn Custor haben wir die erste nähere Bekanntschaft mit. der Vegetation dieses so reitzenden als inter- essanten Bezirks zu verdanken, dem ich nur noch einiges hinzuzufügen im Stande bin. 7. Das Riheinthal hat ungeachtet der Nähe von Schwa- bens Flora, der bedeutenden Breite und Tiefe seines Thalgrundes gleich den+Gebirgsthälern der Alpen wegen, wenige plantae campestres, arvenses et rude- rales, sondern fast nur pratenses, palustres et mon- tanae. Das Rheinthal war nämlich in den frühesten Zeiten von Wäldern bedeckt, später vom Bodensee und bis zum Anfang der Urbarmachungen 150 Jahre von dem Bodenseeriede fast ganz ausgefüllt, und bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts stand . noch kein Ackerbau, sondern der vorherrschenden Viehzucht halber, fast nur künstliche Wiesen, und auf den Abhängen der Rheinhügel Weinbau in Betrieb. Anchusa, Lycopsis, Mercurialis an- nua, Holosteum, Onopordon fehlen hier ganz und selbst Lamium amplexicaule, Anthemis ar- vensis, Aphanes sind selten. An dem den nörd- lichen Thälern der süddeutschen Alpenkette eigen- thümlichen Vegetations - Charakter wird im Rhein- thal einerseits durch das Ueberwiegen der Sumpf- pflanzen in Folge des noch einen grossen Theil des Thales bedeckendeh Riedes, andrerseits in Folge des für ein Gebirgsthal ungewöhnlich milden Rlı- mas der grössern Thalebene und des angränzenden flachen Landes, so wie sonniger Kalkhügel durch einige milderes Clima fordernde, ja selbst südliche Pflanzen, so wie in Folge der Nähe der Schweiz durch einige Schweizerpflanzen, als: Erucasirum obtusangulum, Barkhausia taraxacifolia, Achil. lea macrophylla, Onobrychis montana, Eri- geron atticum modificirt. Während auf den. Rieden mehrere nördliche Pflanzen, als: Andromeda poliüfolia, Oxycoccos, Lysimachia thyrsiflora , " Sparganium nalans, Scirpus caespitosus, Eriophorum vaginatum, alpinum, Juncus filiformis, Schoenus fuscus, Gladiolus imbricatus vorkommen, gedeihen an den sonnigen Kalkhügeln und in Sümpfen mehrere südliche oder doch ein milderes Clima fordernde Pflanzen, als: Tamus, Chlora perfoliata, Ophrys oesirifera, arachnites, aranifera et apifera, He- merocallis flava?, Narcissus po&ticus, Pseudo- Narcissus, Silene sylvestris, Panicum_ ciliare, ‚“Asperula taurina, Üeterach, Cyperus longus, Arundo isiaca, Seirpus mucronatus. Epheu und Buchs gedeihen üppig. Jedoch fehlen auch einige, ein milderes Flima und die Ebene liebende Pilan- zen, als: Genista und Cytisus. In der Region der Ebene wird reichlich, jedoch wenig über 3009‘ veredelte Obstbaumzucht getrie- ben ‚und vorzüglich Mays bis 2000’, Spelt, zwei- und sechszeilige Gerste und Hafer bis in die Vor- alpenregion, seltener gemeine Gerste bis 3000, Triticum compositum mono- und dicoccum, noch seltener Korn und am seltensten Triticum sativum, Panicum miliaceum und italicum gebaut, dann ziemlich häufig Papaver somniferum album, Brassica Napus der Oelgewinnung halber, olera- cea, und am häufigsten Rapa, ehedem auch häufig Tabak und Hanf, dann Phaseolus vulgaris, na- nus, multiflorus, Erdäpfel, Erbsen, Kürbis Spec. £ 9 Beta vulgaris, selten Medicago sativa und Es- parsette. Castanea kommt wahrscheinlich verwil- dert bei Bregenz und St. Margarethen vor und geht bis zu 1500°. ' . 2. Die Kalkregion, aus Nagelfluh und Kalk ge- bildet, geht bis etwas über 2000°. Die sie bezeichnen- den Pflanzen sind: Carex alba (gemein) montana, digitata, Poa 'bulbosa (selten), Bromus erectus, asper, Melica ciliata (nur an den Mauern der alten Burg), Lolium temulentum (gem.), Paris, Convallaria majalis, multiflora, Anihericum ramosum (selten), Tofieldia, Orchideae, Euphor- bia dulcis, verrucosa (selten), sylvatica, Mer- ceurialis perennis, Melampyrum arvense, Teu- crium Chamaedrys, Botrys, Lithospermum off- cinale, Chlora perfoliata, Gentiana ciliata, Ery- thraea Centaurium, Centaurea montana, Sca- biosa, Inula salicina, Buphthalmum salicifolium (auf den Wiesen am-Ried gemein), Orobus ni- ger, Potentilla aurea, opaca, Pyrus Aria, Po- Iygala amara, Hypericum hirsutum, Dentaria bulbifera, Actaea spicata, Hepatica nebilis, Ra- nunculus nemorosus (auf Sumpfwiesen), Helle- borus odorus, Digilalis lutea (an Mauern der alten Burg), Primula acaulis. 3. Die Bergregion, aus Kalk und Thonschie- fer gebildet, erhebt sich bis 2000° und zwar a) die untere bis zur Buchengränze (3500°). Die Wälder werden, ausser von Buchen, vorzüglich von Weiss- tannen gebildet. Carex sylvatica, pendula, Evo. 10 nymus latifolius, Festuca sylatica, Avena fle- xuosa, Triodia decumbens, Luzula albida, ma- xima, Majanthemum bifolium (sehr gemein), Primula elatior, Asperula taurina, Galium ro- tundifolium, Jasione montana, Hypericum mon- tanum, hnmifusum, Tussilago alba, Ayuilegia ‚vulgaris bezeichnen dieselbe vorzüglich, b) Die obere Bergregion geht von der Kirschbaum- gränze bis zum Aufhören der Waldregion 50007, an welcher hier Roth- und Weisstannen verschwin- den. Auf Wiesen dieser Region gedeihen hier Orchis globosa und albida, Gentiana campestris, Arnica montana, Campanula barbata et lini- folia, Geranium sylvaticum, Trollius europaeus. In Wäldern und Gebüschen: Lonicera nigra, Valeriana tripteris, Lunaria rediviva, Circaca alpina, Cacalia alpina, Listera cordata, Me- lampyrum sylvaticum, Convallaria verticillata, Saxifraga Adizoon, Aconitum pyramidale. 5. Subalpine, Region geht von 4500 — 5000 Fuss. Die gewöhnlichen Voralpenpflanzen bezeich- net durch Cerinthe alpina, Carex Mielichhoferi, . Trifolium badium. 6. Alpenregion von 5000 — 7000°. Die sehr reichaltige Flora der Voralberger Alpen, welche aus wechselndem Kalk und Thon- schiefer gebildet sind, hat ausser den diesen bei- - den Formationen im Allgemeinen eigenthümlichen Pflanzen noch folgende diesen Alpenzug vor- züglich durch ihr reiches Vorkommen bezeichnen- 4 1 de, nämlich Hieracium montanum, die auf Al- penwiesen zu 5 — 6000° Höhe sehr gemeine Cam- panula thyrsoidea, Gentiana lutea, Phaca fri- gida, Astragalus montanus, Hedysarum obscu- rum, Anemone narcissiffora, Daphne striata, Plantago alpina, Festuca pulchella, Avena di- stichophylla, ’und_ einige den Schweizeralpen sonst eigenthümliche, als: Achillea macrophylila, Önobrychis montana, Erigeron alticum, wo sie ihre östliche Gränze haben, während auf dem se- genannten Alpstein der Schweizer Seite, welcher aus Alpenkalk gebildet, ausser der gewöhnlichen Halkalpenvegetation Primula Candolleana, Oxy- iropis campestris, Potentilla salisburgensis, Sa- zifraga aphylla, Draba Fladnizensis, tomen- tosa et carinihiaca, Erinus alpinus, Pedicularis versicolor vorkommen, die den Voralbergischen Alpen fehlen. In Beziehung auf die übrigen Vorkommens- verhältnisse characterisiren die Strandilora des Bo- densees: Littorella lacustris, Allium Schoenopra- sum (bei Bregenz), Erucastrum obtusangulum, auf den Sandwällen am Bodensee, Galeopsis an- gustifolia, eine kaum 1 Zoll hohe, ganze Rasen bildende Form von Miyosotis palustris, Aira caespitosa ß, littorea vivipara, Equisetum va- riegatum, nebst einigen angeschwemmten Alpen- pflanzen, als Gypsophilarepens, Linaria alpina, Saxifraga oppositifolia (selbst bei Constanz in mächtigen grossblumigen Rasen); die oft unter 12 Wasser gesetzten Sumpfwiesen bei Bregenz-ausser den sonst gewöhnlichen Sumpfpflanzen Allium acutan- gulum, Lysimachia thyrsiflora, Orchis angusti- folia, Inula salicina, Scorzonera humilis, Se. necio paludosus, Spiranthes aestivalis (vorzüg- lich am Fussacher Ried), Schoenus ferrugineus, nigricans, Scirpus Baeothryon, Cladium_ ger- manicum, Carex Hornschuchiana (die gemeinste daselbst), Carex fulva et intermedia, gegen Lin. dau Iris sibirica, Achillea Ptarmica, Senecio barbareaefolius, gegen. Lustenau Eriophorum alpinum ganze Flächen bedeckend, am Bodensee- ried ausser Gast Gladiolus imbricatus; Schoenus fuscus mit albus am Fuss des Hoier Bergs bei Lindau mit Scirpus caespitosus, und hundert Schritte von diesem am Fusse der Weinberge unter Schilf ein Wald von Cyperus longus, welchen Custor schon vor 15 Jahren dort entdeckte. Die Gräben am Ufer des Bodensees und im Bodenseeried erzeugen ausser sonstigen gewöhnli-. chen Wasserpflanzen Nymphaea alba und bei Lau- trach Nymphaea lutea, beide in verschiedener Grösse der Blumen und Zahl der Strahlen der Narbe, fast bis zur Kleinheit der Nymphaea pu- mila*), ‚Scirpus glaucus, trigonus, triqueter, mucronatus, Potamogeton gramineus, rufes- x *) Vielleicht dürfte sich dort auch die Nymphaea biradiata Sommr. befinden... „u Anm, der Redaction. 15 cens, alle 53 Utriculariae, Bei Dolfurt Isnardia palustris, Elatine Alsinastrum,, gegen Höchst Carex Pseudocyperus. Bei Bäumde Sagitiuria sagittifolia. Das kiesige Ufer der Bregenzer Ache schmücken Poa flexuosa, alpina, Linaria alpina, Saxifraga Aizoides, Epilobium angustissimum, Plantago.alpina, Ranunculus montanus,: Gyp- sophila repens, sämmtlich aus den Alpen herab- geschwemmt. Prenanthes Chondrilloides (in Menge) Calamagrostis littorea. Das lehmige Ufer des Rheins bei Höchst Typha minima, mit der Form nana Lall.; Scirpus triqueier, Eru- casirum obtusangulum. Unter den von Dr. Custor und mir beobachteten 1100 P’hanerogamen sind-140 Alpen- und 160 Wasser- und Sumpfpflanzen. Die Monocotyledonen (304) ver- halten sich zu den Dieotyledonen (799 =1: 3,3, wel- ches ungewöhnliche Verhältniss durch den ungemei- nen Reichthum dieser Gegenden an Cyperaceen (852) und. darunter vorzüglich die Gattungen Ca- rex (57) und Scirpus (14), so wie auch der Gra- mineen (102) bei dem Mangel vieler Pl. campestres el arvenses hervorgerufen wird. Die an Arten reich- sten Familien dieser Flora sind ausser. den genann- ten Orchideae (38) 7), Amentaceae (29), Com- positae (104) ru,5, darunter Cichoraceae 56; La- biatae (40) „,, Umbellatae (30) 2, Papiliona- ceae (51) Zr, Rosaceae (44) #;, Cruciferae(DeC.) Zr, RBanunculaceae (32) 34, Caryophyllaceae (N) Fr, Personatae (59) 5 " 14 In der folgenden speciellen Angabe der Vege- tion dieses Bezirkes ‚bediente ich mich des trofli- chen natürlichen Systems Reichenbach’s, wobei ich jedoch der überall in Deutschland verbreiteten Pflanzen selten Erwähnung that. 1. Fungi. . Die kurze Zeit meines Aufenthaltes in Bregenz er- laubten mir nicht, die Vorkommensverhältnisse dieser Familie näher zu untersuchen. Es lassen sich auch hierüber in Zukunft von Dr. Custor nähere Auf- schlüsse erwarten; nur so viel will ich bemerken, dass die so wechselnden Temperaturverhältnisse und vorherrschende Feuchtigkeit der Erzeugung von Blattschwämmen vorzüglich günstig‘ sey, 50 wie denn auch Uredo segetum vorzüglich an Mays, Uredo receptaculorum vorzüglich an Scorzonera humilis, und Albugo an Erucasirum oblusangu- Zum häufig, und eben so die Sippe der Hutpilze ziemlich reichlich vorkommen. 2. Flechten. An Flechten ist diese Gegend aus eben erör- terten, vorzüglich geognostischen Gründen ziemlich arm, reicher jedoch 5. an Algen. 4. Moose. Auch diese scheinen der vorherrschenden Halk- formation und des Mangels an ihnen vorzüglich günstigen Verhältnissen wegen nicht reichhaltig vor- 13 zukommen, und erwarten auch von Dr. Custor nähere Aufschlüse. Am Mittagsspitz fand ich Splachnum sphaericum mit mnioides und Dr. Custor am Frechsen unter Salix herbacea die Jungermannia albescens Hook. 5. Farne, 9. Unter den 22 in diesem Bezirke beobachteten finden sich die sonst_in Gebirgsgegenden vorkom- menden ziemlich reichlich, und ausser diesen Aspi- dium .Thelypteris in Sümpfen am Hoierberg bei Lindau, Ceterach officinalis au Mauern bei Bre- genz gemein. Phanerogamae 1100. A. Acroblastae. . 304. zia- Potamogetoneae Q. Ausser dem gewöhnlichen Potamogeton pecti- natus, jedoch selten, gramineus und fuscescens gemein. Häufig kommt eine Form von pusillus _ vor, die sich durch linienförmige, borstliche, stumpf- spitzige,, einen Zoll lange Blätter, reichblüthige (12 — 20) Aehren, und rundlichte, wenig zusam- mengedrückte Früchte, welche am Rücken gekicelt, unterscheidet. Der hier seltene Potamogeton cris- pus erscheint in einer durch verlängerte (3— 4 Zoll lange) spitzige, glatte, nicht welligt krause Blätter sehr abweichenden Form, von der ich jedoch keine ‘"Fröächte sah, die vielleicht einen specifischen Un- terschied darthun würden. . Von Potamogeton 16 perfoliatus ist hier eine rundlichblättrige Form (P. Loeselii) gemein. Die hier ebenfalls gemeine P. lucens kommt bei Bregenz unter der Form lancifolius wahrhaft gigantisch vor,die gegenstän- digen Blätter werden mit dem Zoll langen Blatt- stiele 8 — 12 Zoll lang und 2 Zoll breit, die Blü- thenstiele über einen Fuss lang, es findet sich auch unter der Form diversifolius. Der hier sehr ge- meine P. gramineus (heterophyllus) kommt unter den Formen foliosus und paucifolius mit fast schuhlangen Blüthenstielen vor und stellt P. Iucens gleichsam im Kleinen dar; unter den Formen elon- gatus und latifolius erscheint er auch mit durch- aus lineal- lanzettlichen und schmal -linealischen sehr verlängerten (4, 5% durchaus untergetauch- ten Blättern. Zannichellia scheint hier zu fehlen, Aroideae 5. Drei Lemnae, worunter polyrrhiza, dann drum maculatum und Acorus Calamus gemein. Typhaceae 2. Typha minima am Fihein bei Höchst sehr gemein. Alismaceae 5. Sagittaria sagittifolia , Sparganium natans, simplex et ramosum, dann Alisma Plantiago. Nymphaeaceae 3. Hydrocharis morsus ranae nur bei Buch- horn. Nymphaea alba et lutea. Beıblätter Nro. ®%. Glumaceae 187. zy: Graminede 108. xr- Panicum 6. Die südlichen die Weinberge liebenden sanguinale und ciliare mit dem in kal- ten Gebirgsgenden häufigen P. glabrum, das stets constant bleibt. Agröstis 6. Calamagrostis 8, worunter Epi- gejos die häufigste. Auch C. varia Schr. ist auf den Kalkhügeln bei Bregenz nicht selten, seltener jedoch €. acutiflora; die hier grossentheils mit den Kelch um die Hälfte überragenden Grannen vorkommt; und so wie die in den Gebirgsthälern gemeine C; pseudo-arundinacea Schrt: (sylvatica Host.) nür Form von jener ist. C. syluatica R. B. fehlt hier , so wie in den Gebirgsthälern von Tyrol und Salzburg: C. spepiosa an Mauern bei Feld- kirch, (Dr. Cüstor),; welches wohl die nördlichste- Gränze dieses kalkliebenden Grases seyn dürfte: Der Halm von C. acutiflora erreicht hier biswei- len-eine bedeutende Stärke, wobei dann die Blät- ter fast zollbreit werden: Die reichblüthige Rispe nickt mit der Spitze, die Haare sind kürzer als die Kronenspelzen;, die Grannen länger als die scharf Zugespitzien Kelchöpelzen; die C. pyramidalis Host: scheint dieser üppigen Forni von acutiflora anzugebören. C. Epigejos, in Auen sehr üppig Beibtätt, z. Fiora 1857. Bd. 1 2 16 perfoliatus ist hier eine rundlichblättrige Form (P. Loeselii) gemein. Die hier ebenfalls gemeine P. lucens kommt bei Bregenz unter der Form lancifolius wahrhaft gigantisch vor, die gegenstiy- digen Blätter werden mit dem Zoll langen Blau. stiele 8 — 12 Zoll lang und 2 Zoll breit, die Blü- thenstiele über einen Fuss lang, es findet sich auch unter der Form diversifolius. Der hier sehr ge- meine P. gramineus (heterophyllus) kommt unter den Formen foliosus und paucifolius mit fast schuhlangen Blüthenstielen vor und stellt P. ucens gleichsam im Kleinen dar; unter den Formen elon- gatus und latifolius erscheint er auch mit durch. ans lineal-lanzettlichen und schmal - linealischen sehr verlängerten (4, 5% durchaus untergetauch- ten Blättern. Zannichellia scheint hier zu fehlen. Aroideae 5. Drei Lemnae, worunter polyrrhiza, dam : "drum maculatum und Acorus Calamus gemein, Typhaceae 2. Typha minima am Rhein bei Höchst sehr gemein. Alismaceae 5. Sagittaria sagittifolia, Sparganium nalans, simplex et ramosum, dann Alisma Plantage. Nymphaeaceae 3. Hydrocharis morsus ranae nur bei Buch horn. Nymphaca alba et lutea. 17 Beiblätter Nro. % Glumaceae 18T. Zr: Gramineae 10%. s3ir- Panicum 6. Die südlichen die Weinberge liebenden sanguinale und ciliare mit dem in kal- ten Gebirgsgenden häufigen P. glabrum; das stets constant bleibi. Agröstis 6: Calamagrostis 8, worunter Epi- gejos die häufigste. Auch C. varia Schr. ist auf den Kalkhügeln bei Bregenz nicht selten, seltener jedoch C. acutiflora; die hier grossentheils mit den Kelch um die Hälfte überragenden Grannen vorkommt; und so wie die in den Gebirgsthälern gemeine C; pseudo-arundinacea Schrt: (sylvatica Host.) nur Form von jener ist. C. sylvatica R. B. fehlt hier, so wie in den Gebirgsthälern von Tyrol und Salzburg: C. spegiosa an Mauern bei Feld- kirch, (Dr. Cüstor); welches wohl die nördlichste- Gränze dieses kalkliebenden Grases seyn dürfte; Der Halmı von C. acutiflora erreicht hier biswei- len-eine bedeutende Stärke, wobei dann die Blät- ter fast zollbreit werden: Die reichblüthige Rispe nickt mit der Spitze, die Haare sind kürzer als die Hronenspelzen, die Grannen länger als die scharf zugespitzien Helchspelzen; die C. pyramidalis Host scheint dieser üppigen Form von acutiflora anzugehören. C. Epigejos, in Auen sehr üppig. Beiblätt. z, Flora 1837. Bd. 1. 2 18 und mit lappiger vielästiger Rispe, erscheint auf \Waldblössen im Pfänder (2000°) in einer Form mit steifer, armblüthiger, undeutlich gelappter Rispe, noch längern, auch pfriemenförmigen Kelchspelzen und kürzern Haaren, die nur die Länge ler äus- sern Kironspelzen erreichen, während die Granne von gleicher Länge mit ihnen ist. Diese Form bildet ein Uebergangsglied zu der hier in Wäl- lern häufigen €. subulata Dun. C. tenella Lk. ist auf den Voralbergischen Alpen in der begrann- ten und grannenlosen Form nicht selten, seltener jedoch die blos grannenlos beobachtete C. alpina. - Host., für welche ich wenigstens eine vom Mittags- spitz in dessen Waldregion gesammelte, von C tenella verschiedene Art halte, welche ich auch von meimem Bruder aus den Zierleralpen in Tyrol “ erhielt. Diese hat den Habitus der acutiflora , breitere Blätter als tenella, grosse Blüthen mit langzugespitzten Kelchschuppen. Ihre Diagnose wäre folgende: C. alpina Host.; panicula diffuse, bracteis acuminatis, pilis bracteolam muticam aequan- übus, während die von C. tenella Lk. bracteis acutis, pilis bracteola submutica brevioribus lauten müsste. Demnach wäre C. alpina Host. in den deutschen Floren nachzutragen, pyramidalis dage- gen zu streichen. — (. littorea kömmt, nach Dr. Custor in der Alpina 1. Bd. in 2 Hauptformei vor. 1) kleiner, mit schmaler, armer, straffer, nur an der Spitze üiberhängender Rispe (littorea DeÜ.) an der Bregenzer Ache. 2) grösser, mit reicherer, 19 schlaffer, glänzender, überhangender Rispe (laxa Host) am Rhein; in folgenden Mittelformen: a) Haare gleich lang mit der Blumenspelze und der auf 3 der Höhe entspringenden Granne; Kelchspelze zweispitzig. \ b) Granne auslaufend: Capicalis) auf # der Höhe, Kelchspelze ganz oder wenig gespalten. e) Haare länger als Kronenspelze, Granne auf der Höhe, um % kürzer. d) Haare länger, Granne kürzer, Apicalis, schief, Kelchspelze halb so lang als Hronenspelae, da sie bei den Formen a, b, c. %so lang, an der Spitze abgeschnitten und zweimal zwreigespalten erscheint, daher auch Ü. littorea in lanceolata übergeht, Dr. Custor In Folge dieser wiederholien genauen Beob- achtungen ist das Längenverhältniss der Haare, Grannen, Spelzen, der Höhe des Ursprungs der Granne bei Calamagrostis nicht so constant als es die Schriftsteller angeben, und es dürfte demnach nicht nur dcutiflora zu varia;, nutans und pul: chella zu Pseudophragmites, sondern auch laxa und littorea zu lanceolata zurückzuführen seyn. Alopecurus 4.; A: pratensis hier nur gesäet oder verwildert, wie überbaupt in den Gebirgsthä- lern; ügrestis nebst den häufigern fulvus und geniculatus. Phleum 5. Das kalkliebende Phleum Mi. chelii ist auf den Alpen Voralbergs gemein: q* 20° \ . , & Herdeum, 'murinum selten. Triticum 2. Lolium 5. multiflorum LaM. in einem Obst- - garten bei Thal verwilderi. L. arvense kommt nach Custor's Beobachtungen in 2 Formen vor: 1) eine grössere Form mit verkümmerter, zu- rückgebogener Granne, welche wieder entweder viel- oder armblüthig erscheint. 2) eine kleinere Form, diese kömmt vor, und zwar ın Einem Rasen- a) mit ganz "grannenlosen Aehrchen; b) die unteren grannenlos, das oberste Aehrchen wit langer gerader Granne; ' ce) mit undeutlichen verkünmerten zurückgebogenen Grannen. Auf gleiche Art ändert L. tenue, "besonders ia Beziehung auf das Vorhandenseyn und die Länge der Grannen. Milium, nur effusum. Holcus 2: Avena 6.; fatua anf der Schweizerseite, ver- sicolor und distichophylla auf den Alpen Vorarl- bergs.. Von der hier häufig vorkommenden 4. elatior v. nodosa beobachtete ich eine sehr merk- würdige Monstrositäit. Der Blüthenstand bildet eine zweı Zoll breite gedrängte Rispe, indem sich aus einer Achse, statt; wie sonst 9 -— 12 Achren, 24— 36, ja bis 48 Blüthen entwickeln; es kamen nämlich nur selten normal gebildete Achrchen vor; sondern diese sind grösstentheils in ihre einzelnen 21 x Blümchen aufgelöst. In wenigen Fällen finden sich bloss die sogenannten Kelchspelzen durchaus normal’ gebildet, von denen mehrere eine männliche Blüthe umfassen, deren äussere Spelze jedoch durchaus um 3 bis & länger ist, als im normalen Zustande. Die Granne entspringt, wie sonst, unter der Mitte des Rückens. An der Stelle des zweiten hermaphro- ditischen Blümchens . erhebt sich ein den Stiel des Aehrchens an Breite übertreffendes steifes Stielchen von & bis ı Zoll Länge, an dem auf der vorigen Blüthe entgegengeseizten Seite ein hisweilen bloss männliches, grösstentheils jedoch zwittriges Blüth- chen hervortriti, dessen äussere Spelze chen so wie die der untern Blüthe verlängert ist, und deren über der Mitte des Rückens entspringende Granne fast von der Länge der Spelzen ist, An der innern Seite dieses Blüthehens erhebt sich nun wieder ein oft gebogenes 3 — 4 Zoll langen Stielchen, auf welchem mit dem frühern ein bis auf die, grössten- theils fehlende Granne regelmässig gebildetes Zwit- terblüthchen sitzt, das entweder ein unvollkommenes weibliches Blümchen, auf einen kurzen Stiel erho- ben, in sich birgt, oder es entwickelt sich noch an einem 4 Zoll langen Stielehen- eine Zwitterblüthe, deren äussere Spelze jedoch dann am ganzen Rande von der zarten Bildung der innern, grannenlos, und um die Hälfte kleiner ‘als die normale ist: ja in einem Falle treten 3, lanzettförmige Blättchen von der zarten Bildung der Innern Kronenspelze am Ende des Stielchens scheinbar aus einer Stelle her 22 vor, das ganze Blümohen bis auf eine kleine Stelle nach innen umschliessend, aus der sich noch ein unvollkammenes, dem Anscheine nach bloss aus einer Kronspelze und einem unvollkommenen Pistill bestehendes Blümchen auf einem sehr kurzen Stiel erhebt. Es hatte sich demnach hier eine fast voll- kommen ternäre Grasblüthe mit 3 Kronenspelzen gebildet. Aus dieser interessanten Missbildung scheint mir deutlich hervorzugehen, dass die äussere so veränderliche Kronenspelze der Blattscheide, der sie auch oft ganz ähnlich wird, und die innere stets konstante dem Blatthäutchen entspreche. Nachdem endlich durch ' allmählige Höherbildung selbst die äussere Kronspelze die Natur der innern angenom- men, sehen wir auf einmal eine fast normal gebil- dete ternäre Blüthe, aus schr zarten Blättchea ge- bildet, in der sich jedoch die sprossende Grasblüthe durch Hervorsprossen eines unvollkommenen Blüm- “ ehens noch andeutet. Ischaemum. Kobklet. Cust. d4ira 3. Die hiersehr gemeine Aria caespitosa kömmt hier am sandigen Ufer des Bodensees unter der sehr abweichenden Form b. littoralis Gaud. vor. Während sie in den benachbarten Sumpfwiesen eine Höhe von 3— 4 Schuh erreicht, wird sie hier’ bloss 3—15Schuh hoch. Die Blätter sind grösstentheils zusammengefaltet, bloss 1— 2 Zoll lang, während sie bei jener flach und 1—1; Schuh lang sind. Die zusammengezogene Rispe ist bloss. von 1- & 23 Zoll Länge, während dort van ı Fuss. Die Aehr- chen sind jedoch umgekehrt noch einmal so gross, dunkelviolett, und fasst durchaus lebendig gebä- rend. Aira aqualica kommt hier selten vor, z. b. hei Lindau, Arundo isiaca DeC. häufig zwischen Sargans und Ragatz, auch zwischen Speck und Altrhein unter Phragmites. Die. Aehrchen sind gelb, arm- blüthig, Haare kürzer, bleibt constant. Dr. Custor. Festuca 12. Ausser den gewöhnlichen Festuca alpina, colorata, pulchella, nigrescens, pumila auf den Alpen Voralbergs , Hallerinur durch dunk- lere Blätter und längere Grannen von ersterer unter- schieden Dr. Ü., glauca am Buchberg; geht sie vom Meergrünen ins Grasgrüne, zieht sich die Rispe zusammer, werden die Aehrchen kleiner, so ist sie von F, ovina nur durelı eiwas längere Grannen und steife Blätter zu unterscheiden (Cst.). Am Ka- mor mit niedrigem Halm, sehr kurzen , steifen, in einem Bogen gekrümmten Blättern = curvula Gaud. F. colorata H. auf den Alpen Voralbergs gemein, wird 2— 3 Schuh hoch. Die Wurzelblätter lang, berstlich, die Rispe vielblüthiger als bei nigres- cens LaM., die Blüthen grösser und länger ge- grannt, und ist wohl nur eine Alpenform von F.rub- ra. Bei F. nigrescens ist die Wurzel nicht krie- chend, nur äussere Halme grösserer Rasen kriechen an der Basis, oft nicht von duriuscula zu unter- scheiden, so wie auch F. violacea nur durch ärmere, kleinere Rispe und kurze Blätter davon verschie. 24 den, Steigt sie vom Standorte (an trocknen Felsen), wo ihre faserigte Wurzel dichte Rasen bildet, auf ‘ lockeren, befruchteten Schutt herunter, so wird die Wurzel kriechend , und sie stellt dann nur eine kleinere Form der F. rubra dar. Dergleichen Beobachtungen über den grossen Einfluss, den Cul- turbeschaffenheit des Bodens, Feuchtigkeit, Luft, Licht, Temperatur und andere Momente auf das Leben der so sehr von der Erde, als ihrer Mutter, abhängigen mit weit weniger Selbsiständigkeit als die Thiere, begabten Pflanzen ausüben, machen es wahrscheinlich, dass man später durch yervielfäl-. ügte und mehr geordnete Erfahrungen und Ver- suche über die Macht und Gesetze dieser Einflüsse besser belehrt, unsere jetzigen fast ängstlichen Be- mühungen, prekäre Trennungsmerkmale , hergenom- men von Pflanzentheilen, deren durch äussere Ein- wirkungen mannigfaltig bestimmbare Veränderlich- keit heute schon bekannt ist, aufzusuchen, um dar- nach neue Arten, gleichsam als ob diess. das letzte Ziel aller Pflanzenforschung wäre, aufstellen zu können, belächeln und manche jetzige Art und blosse Abänderung ihrer Grundform wieder zurückgeben wird. Einer solchen Reduction möchten dann wohl auch mehrere der genannten Schwingelarten unter- kegen, als nur durch verschiedene Einwirkung ob- gedachter Momente bedungen und nach Verschie- denheit derselben in mehrere Reihen, als da sind Festuca Halleri, ‚alpina und ovina einerseits, zlauca, vallesiaca, curvula andererseits, dann wie- . 25 der colorata, nigrescens, violacea und vielleicht auch sogar rubra und heterophylla zerfallend, _ - welche gleichsam erblich gewordene Varietäten der duriuscula, ihrer gemeinschaftlichen Mutter wie- der anheimfallen. Dr. Custor. Festuca valle- siaca am Hies der Bregenzer Ache, sylvatica (lati- folia Host.) in Wäldern nicht selten, Bromus 10. Ausser den gewöhnlichen, von denen nur tectorum und arvensis fehlt, multiflorus unter dem Spelt sehr gemein, ein wahrhaft vielgestaltiges Gras, das abgeschen von der Nacktheit und Behaart- heit der Aehrchen mit grössern 12blüthigen und klei- nern Q bläthigen abändert. Die Blätter und Blatt- scheiden sind bald alle kahl, bald nur am Rande ‚haarig, bald die oberen kahl und die unteren haarig, selbst unter Individuen eines Ackers. Die äussere Kronspelze ist an der Spitze bald ganz, bald aus- gerandet; die innere bald kürzer bald länger als die äussere, so dass der einzige constante Unter- schied von Br. secalinus die grössere Länge der Granne bleibt, indem er eine durch Clima und Bodenrerhältnisse bedingte Abart zu seyn scheint, die in ihrer Normalform nur in Speltfeldern vor- kommt. Nach Custor's Beobachtungen zerfällt Br. secalinus in folgende Hauptformen I. mit.glat- ten II. mit behaarten Aehrehen. Jede dieser Haupt- formen kommt wieder 1. mit kleinen, 2. mit ‚grös- sern Achrchen vor. I. 1. kommt dann wieder a) mit ganz kurzen oder mit ganz fehlenden Grannen vor, = Bromus secalinus ß muticus; b) mit die 36 Länge der Spelze erreichender oder kürzerer Granne, == Br. secalinus Auctor. c) mit die Länge der Spelze übertreffender Granne, — B. velutinus Schrd. spiculis glabris minoribus. ']. 2. kommt ebenfalls vor; a) mit sehr kurzen oder ganz fehlenden Grannen, = Br. velutinus macranthus glaber muticus, b) mit langer Granne wie I. 1.0) = B. velutinus macranthus glaber. II. 1. bloss mit die Spelze an Länge übertreffender Granne, —= Br. velufinus microstachys pubes- cens. 11. 2. ebenso, “Inden Formen mit grossen Aehrchen sind nicht nur die Achrchen grösser, sondern selbst die ein- zelnen Rlüthen derselben. Uebrigens sind alle Achr- chen dieses Bromus in der Jugend vor der eigent- lichen Anthesis stielrund und daher viel schmäler und kleiner als nachher, Die Glätte und Behaarung des Halms, der Blätter und Blattscheiden ist so wechselnd, dass sie durchaus keine bestimmten Cha- yactere liefern. Br. eommutatus Schrd. ist wohl auch nur eine Form desselben mit vielblüthigen Aehrchen. Br. racemosus in Obsigärten und auf Feldern um Bregenz nicht selten lässt sich nur durch seine auf- zechte Rispe, die an der Spitze ungetheilte äussere Hronspelze und die wenigstens am Rande breiter und gesättigter gelbbraun gefärbte Spelze van Br. multiflorus ünd secalinus unterscheiden, indess auch die mangelnde Theilung der äussern Kron- spelze ist nicht vollkommen konstant. In einer und 27, t derselben sicht man bisweilen einen leichten Ein- schnitt derselben in einen tiefern übergehen, so dass sie zweizähnig wird, so fand ich in einem Obstgarten bei Bregenz einen in Rasen vorkom- menden Br. von der Tracht des racemosus, jedoch mit konstant zweispaltigen, äussern Kronspelzen und mit fast mangelnder Granne; ein Uebergangsglied von racemosus in die kleinährige nackte Form des multiflorus. Er characterisirt sich durch fol- gende Merkmale: Br. panicula racemosa stricte, spiculis breve ellipticis paucifloris subteretibus nudis, bracteola exteriore apice bihida, arista subnulla, fo- lıis facie pubescentibus. Br. caespitasus Host. ist an mehr schattigen Orten der Kalkhügel bei Bregenz gemein und kömmt an sonnigen mit pinnatus vor, in den er durch Mittelglieder übergeht, wie ieh in einem Wein- berge bei Bregenz beobachtete, indem da die Wur- zel allmählig kriechend, die Blätter und Aehrchen breiter und behaart werden. Der auf den Kalkhü- geln bei Bregenz gemeine B. erectus ändert mit violetter und blassgrüner, reicher- und armblüthi. ger, schlaffer und steifer Rispe, Poa 10. Paa bulbosa selten, P. aqualica ge- mein, fertilis hier mit langer kriechender Wurzel und ausgebreiteter Rispe auf Sumpfwiesen. — P. al. Pina, flexuosa, minor, sudetica auf den Alpen Vor- arlbergs, Auf feuchten mit Vegetation sparsam be- kleideten Mergelschieferfelsboden am Schlossberge bei Bregenz (1200') kömmt eine Form von alpina? 78 vör mit 1 — 2” bis höchstens 1° hohen; sehr kur- zen, steifen, zahlreichen Wurzelblättern,, 1 höch- stens 2 Halmblättern, bei deren obern die ligula verlängert, schr zarten Halmen und armblüthiger (4 20 Aehrchen tragender) eyfürmiger zusamınengezo- gener Rispe mit 2—3-blüthigen stumpfen Achrchen. Molinia coerulea erreicht auf feuchten Plätzen der Halkhügel bei Bregenz eine Höhe von 5— 5‘, die armblüthige Rispe eine Höhe von 1, die Aehr- chen sind durchaus einblumig und stehen entfernt. Kioeleria cristata selten, Cyperaceae 86. +32. Carex 57 (5), darunter €. Hornschuchiana, panicea , stricta, filiformis, Davalliana, palu- dosa, praecox hier die gemeinsten, teretiuscula, canescens, elongata, intermedia, brizoides, pa- radoxa, tomentosa, pulicaris nicht gemein, li- mosa, caespitosa, leucoglochin hier nur auf Berg- und Alpensümpfen, pilosa in Wäldern bei Wolfurt nnd Brenek (Cst.), ornithopoda auf Sandboden, alba in Wäldern gemein, auf den Alpen Mielich- hoferi, ferruginea gemein, Gebhardii, nigra, selten, curvula (Frechsen Cst.), brachystachys (bei St. Anton Cst.), sonst noch atrata, firma, eapillaris; pendula in.Bergwäldern, ericetorum (auf den Rheinhügeln Cst.), Pseudocyperus in Grä- ben gegen Höchst, axillaris an feuchten Plätzen der rechten Au der Bregenzer Ache bei Bregenz . unter der Brücke, grosse Rasen bildend. 29 Carex intermedia kömmt auf sumpfigen Wie» sen bei Bregenz 3° hoch mit 4— 6 Zoll langen Aeh- . ren und die Blüthen überragenden Deckblättern vor: €. stellulata in Wäldern blassgrün, mit ganz schlaf- fem Halm und armblühigen . Achrchen, C. para- . doxa erhebt sich aus oft unter \Vasser gesetzten Sumpfwiesen bei Bregenz in so grossen Rasen als stricta. C. teretiuscula kommt auf sumpfigen Berg- . wiesen kaum 6° hoch und armblüthig vor, wäh- ' rend sie am Rande von Sümpfen bei Bregenz i- 2° hoch und reichblüthig wird, sich jedoch in den wesentlichen Kennzeichen immer gleich bleibt. Die hier nicht häufige C. vulpina kömmt mit gedräng- ter 1°’ langer Aechre, so wie mit unterbrochener von 4— 6° Länge vor, bei welcher Form die Deck- blätter noch über die Aehre vezlängert sind (nemo- rosa Rbt). Durch Verkümmerung bildet sich manchmal bei €. stricta eine 13° lange, glänzend gelbe, männliche Aehre und gar keine weibliche, oder nur oben männliche, unten weibliche Achre; die ganze Pflanze sieht dabei gelblich aus: C. vi- rens3 DC. isi hier an Strassenrändern gemein; wäh- rend muricatd an feuchten Stellen selten, deren, durch trockenen Standort erzeügte Abänderung jene um so mehr scheint, als auch bei muricata die Aehre öfters unterbrochen ist. So gemein hier auf Sumpf- wiesen C. Hornschuchiana in allen Gestalten ist, s0 selten kommt fulva darunter vor, stets gesellig von 5°__2’ Höhe, wo dann auch öfters die untern Aechrehen zusammengesetzt auftreten; so wie auch 30 bei den’ üppigen Formen der Hornschuchiana, von: welcher bisweilen Halme mit 6 — 10, nur aus den obern gedrängten Deckblättern entspringenden Aehrchen vorkommen, wodurch sie ein sonderbares Ansehen gewinnt. Hr. Dr. Custor hat in der neuen Alpina (2ter Bd.) folgende Abänderungen der fulva, von der er Hornschuchiana nur als Abart betrachtet, aufgezeichnet: 1) mit mehrährigen Halmen,'und zwar a. mit gelb- braunen lichten; b. mit dunkelbraunen schwärz* lichen Schuppen ;-- 2) mit nur 1 — 2-ährigem, niederem Halme. &. zerfellend in &. mit kleinen kurzschnablichen Früchten; langen Deckblättern, grasgrünen Blättern und Halmen; &. mit grössern langschnablichen Früchten, grössern weiblichei Aehren; be, ß. und Y. kurze Deckblätter , sonst “wie bei &. 5) mit hand- bis 3° hohem Halm, nur zwei kur: zen kleinfrüchtigen; braunschuppigen weibli= chen Aehren, untere Deekblätter wie Aechren grasgrün. Die Formen a = C. fulva Good. undb = C. Hornschuchiana, und bx und a & gränzen so nahe aneinander, dass sie wohl schwerlich Tren- nung verdienen! j Die auf Sumpfwiesen bei Bregenz gemeine €. dioica L. fand ich an Orten, wo nicht zugleich 6} | C. stellulata vorkommt, bis auf die ungleiche Länge der Früchte normal; in einem Sumpfe einer Thalvertiefung am Siechensteige bei Bregenz, wo sie mit stellulatu häufig vorkömmt, fand ich sie jedoch nicht selten mit androgynen Achren und zwar entweder unter der sonst gewöhnlichen Form, nur mit dem Unterschiede, däss einzelne weibliche Blüthen mit männlichen abwechselten, bald mit Vor- herrschen ‘der einen bald der andern; oder es’ ent- wickelten sich unter der grossentheils androgynen Achre 2—4 gedrängt stehende weibliche Aehrchen, ' die der Pflanze ein so fremdartiges Ansehn gaben, dass ich sie anfangs für eine neue Art hielt. ' Dr. Hoppe erklärte sie mir für C. grypos Schkhrs Erst als ich für das Herb. Fl. germ., eine grosäe, Anzahl mühsam zusammensuchte, würde es mir klar, dass es doch nur eine höchst merkwürdige Abänderung der dioica sey, von der ich, bis auf den ganz abweichenden Blüthenstand, keinen kon= stanten Unterschied finden konnte. Bald nach Auf- findung derselben erhielt ich von Hrn. Apotheker Guthnick Exemplare seiner später als C. Gaudi niana beschriebenen Art, die sich nur durch steifen Halm von meiner unterscheiden, die ganz die Blät- ter und den Halm von dioica hat, und meine An« sicht um so wahrscheinlicher machte, dass diese Formen dürch Bestäubung von der benächbärten stellulata hervorgebracht werden, der sich die Bre. genzer Pflanze im Blüthenstände, Gaudiana noch mehr im ganzen Habitus nähert. — Nach dürch 32 2 den Entdecker erhaltenen Exemplaren der C. gry- "Pos wäre es die Bregenzer Pflanze nicht; so wie anch die in meinem Aufsatze über die Vegetation von Kitzbühl angegebene C. grypos nur eine Al- penform von stellulgta ist. Schoenus a; S. fuscus, albus, ferrugineus und nigricans gemein, Cladium bei Bregenz selten. Eriophorum 6: E. alpinum ganze Flächen auf dem Riede überziehend, vaginatum und gra- cile selten. Cyperus 3, von fuscus bloss die Form vires- cens; longus bei Lindau. Scirpus 14. Ausser dem gewöhnlichen caespi- tosus bei Lindau und auf den Alpen, mucronatus in tiefen Schlammgräben des Bodensecrieds gemein; triqueter am Rhein; trigonus am Bodensee; ova- tus fehlt. Sc. glaucus ist hier in Gräben am Bo- densee und Ried gemein. . Des Custor bemerkt hierüber, dass palustris an Stellen, wo das Wasser austrocknet , eine meer- krüne Farbe annimmt, die Zahl der Stengel hei glaucus nieht durchaus constant sey; und auch die _ Bä'ge des lacustris bisweilen von gesättigt brau- ne.ı Puncten. schärflich sind; daher glaucus um so mehr nur eiue durch trockenen Standort bedingte Abart von lacustris sey; da die übrigen von der Höhe des Halms, der Spirre und Grösse der Aechrchen entnommenen Merkmale noch unbeständiger sind. Scirpus triqueter auf Lehmboden ani Rhein 55 Beiblätter Nro. 3. vorzüglich bei Höchst. gemein, ändert ab mit klei- nerem Halm, durchaus sitzenden geknäuelten Aehr- chen und dunkelbraunen Spelzen, welche Form den Uebergang zu lrigonus vermittelt. Eine von die- ser Form durch einen noch niedrigeren (1— 2), scharfkantigen steifen, sehr schmächtigen Halm und durch dessen verlängerte (1°) stechende Spitze abweichende fand ich in einem lehmhaltigen, oft unter Wasser gesetzten Graben unter Merenau bei Bregenz in Gesellschaft von glaucus und trigonus, welche bis auf die stumpfen Balgzipfel und die in ‚ eine kurze haarlose dreieckigte Spitze sich endi- genden Staubkölbchen mit pungens Vahl übercin- stimmt, und offenbar den Uebergang von trique- ter zu pungens vermittelt, so wie der am Bodensee bei Bregenz und Fussach nicht seltene Sc. trigonus “das Bindeglied mit glaucus ist. Junceae 26. Juncus 12.; acutiflorus vorherrschend, diffu- sus auf dem Ried, auf den Alpen nur trifidus. Cu-« stor gedenkt einer grossfrüchtigen Form des lam- procarpus, die auf dem ausgetrockneten Torfbo- den des Riedes ganze Rasen bildet, im Habitus sich dem squarrosus nähert, Halm und Früchte steif x— ı’Höhe, Spirre wenig- und kurzästig, verkürzt, aufrecht, Blüthen gross, tief gebräunt, Kapseln oft schwarz glänzend, mit dem Leib über die Blüthe hervorragend. Beiblätt. z. Flora 1837. Bd. 1. 3 ‚32 | Luzula 10, parviflora auf Alpen Voralbergs, die ächte spadicea, eine Uebergangspflanze, fehlt, glabrata auf. den Appenzelleralpen (Üstr.) nivea am Feldkirchler Aelple 4000’ hoch (Ustr.). Triglochin palustre gemein. Veratrum album auf den Alpen» Tofjeldia calyculata gemein. Colchicum autumnale blüht öfters schon im Frühjahr, jedoch dann verkümmert. Irideae 4. Iris 2, sibirica selten. Cröcus vernus hier nur auf Alpen in 5 — 6000’ "Höhe. j Gladiolus imbricatus L., am Bodenseeried unter Fussach , über welchen sich Custor brieflieh äussert, dass er sich von communis ausser der ge ringeren Grösse hauptsächlich durch lacinias peri- gonii inferiores laterales patentes (nec conniventes) unterscheide, der von der Ungleichheit der drei untern Lappen hergenommene Unterschied sey ziem- lich precär, da alle 6 Lappen von gleicher Länge sind, nur die oberste sey sublongior. Narcisseae 4. Leucojum vernum selten. . Narcissus Pseudonarcissus in Obstgärten bei Bregenz, scheint verwildert. IN. poäticus sah ich in einem Sumpfe bei Lindau, jedoch nur ein Exempler- Sarmentaceae 7. Streptopus. Bei Bezau in 1500 Höhe gemein. 35. Convallaria 4. Polygonatum fehlt. - Tamus auf sonnigen Grasplätzen bei Rheineck (Custor). : Coronariae 13. Lilium 2. L. Martagon im Thale gemein; bulbiferum, bei Gölzis (Custor). Muscari racemösum bei Balzach (Cst.) Scilla bifolia bei Altstädten (Custor). Ornithogalum, bloss luteum. Hemerocallis flava. In einem Graben bei Bros genz gemein, scheint wild. Allium 6. A. ursinum gemein, acutangu- lum in Sumpfwiesen bei Eregenz gemein, olera- ceum selten, Schoenoprasum an sandigen Ufern des Bodensees bei Bregenz; dann auf den Alpen A. Victorialis und sibiricum. Anthericum ramosum bei Hobel selten (Custor.) Orchideae 36. 25. Cypripedium Calceolus auf Kalkhügeln bei Bregenz. u Orchis 19.; latifolia, angustifolia, haema- todes, Morio und mascula gemein! militaris (Höchst) , coriophora selten, odoratissima, ustu- lata (Guttiferberg Cst.) suaveolens (Alpen Voral- bergs) mit nigra, albida und viridis, pyramidalis und fusca nur bei Altstädt (Cst.), chlorantha, unter Gebüsch 'in Tannenhölzern bei Bregenz und Rhein- eck, durch armblüthige Aehren, entfernter stehen- de, grössere, geruchlose Blumen, verdickteren kür- 3* 36 zeren Sporn, viel grössere breitere Columna und entfernt stehende Staubbeutel auf den ersten Blick von bifolia zu unterscheiden. Jedoch beobachtete ich Uebergangsformen mit schmälern Säulen, mehr genäherten -Antheren. Traunsteiner beobachtete auf Moorgründen am Schwarzsee bei Kitzbühl eine Orchis, die zwi- schen latifolia L. (majalis Pehb.) und angustifo- tia FPGr. (latifolia Rchb.) zu stehen kommt, wel- che ich.später auch auf Sumpfwiesen bei Bregenz fand. Sie blüht später als obige 2, Ende Juni und Anfangs Juli und zeichnet sich gleich beim ersten Anblick durch die schmächtigen Stengel, die gröss- tentheils Iinienförmigen Blätter, und die arm jedoch ziemlich grossblumige Aehre aus. Ihr spe- eifischer Character ist: Orchis Traunsteineri mihi, tuberibus pahma- -tfßdis, caule solido, foliis Iineari-lanceolatis erecto- patulis, spica rara, paucillora, bracteis flores supe- rantıbus; calcare cylindrico ovarium aequante, labio trilobo: lobo medio obtuso, petalis lateralibus pa- tenti-adscendentibus. Der Stengel meistens $ selten einen Schuh hoch, die Blätter meistens linien-, selten lanzettförmig , gefleckt, die Lippe fein gekerbt, an den Seiten zurückgeschlagen, die Achre schlaff, armblüthig, gewöhnlich 6 — 12 selten 20 Blumen- Die Blüthen fast von der Grösse der latifolia, von der sie sich durch die Knollen, Blätter, Lippe und die Achre, so wie von angustifolla FY. durch die Stengel und die Lippe unterscheidet. Sie wurde 37 von Reichh. irrig zu sambucina gezogen und ge- hört eher zu dessen angustifolia Loisl. Listera cordata in Wäldern bei Möggers,. Herminium Monorchis. Simpfe bei Lindau. Ophrys 5. O. myodes, apifera und oestri. Jfera auf Kalkhügeln bei Bregenz; letztere auch auf Feldern gegen Lindau, in der Nähe des Bayer. Mauth- hauses und Ziegelstadels. Diese ändert mit rundli- chen, eyförmigen und lanzettförmigen, weissen und rosenrothen Blumenblättern, kürzern und längern Schnabel des Staubbeutels, grössern und kleinern Hörnern und verschiedenen Zeichnungen der Unter- lippe und ganzen und dreitheiligem Anhängsel ab. Da die hiesige O. apifera in einigen Stücken von Reichenbach’s Beschreibungen derselben ab- weicht, so folgen deren Charactere: labio obovato, trilobo, margine reflexo, parvo, lobis haseos ap- pendieulum triangularem auriculaeformem cornu- tum villosum referentibus, appendiculo apicalı lan- ceolato, reflexo, petalis lanceolato-linearibus, sepa- lis oblongo -elliptieis 3 brevioribus, antherae rostro elongato demum sigmoideo. Von dieser beobach- tete ich noch eine Form mit um $ kleinern Blüthen, sehr kleinen nur den £ Theil des Kelches errei- chenden, eyförmigen Blumenblättern , einfärbiger Lippe, ungetheiltem Anhängsel und 2 kleinen Hö- ckern an der Basis, vermuthlich Ophrys brachyo- tus Zahlbr. So viel wir zu beobachten Gelegen- heit hatten, sind die Formen, Grüsse unı Farbe . der Blumenblätier, so wie die Höcker und Zeich- 38 nungen der Lippe sehr wandelbar, ja selbst die Hörner an oestrifera verschwinden bisweilen fast ganz, so dass sie in arachnites überzugehen scheint. Ophrys aranifera und arachnites auf der Schwei- zerseite an den Rheinhügeln (Cst.). Moalaxis fehlt. Goodyera auf der linken Rheinseite. Corallorrhiza in Wäldern bei Wolfhaldern ober Rheineck (Cst.). Spiranthes aestivalis auf dem Bodenseeriede bei Fussach, grösstentheils sehr klein. 'Chamaerepes, am Kamor (Custor). Epipactis 6. E. palustris, sehr gemein, die übrigen selten. B. Phylloblastae 14. Characeae 5. Chara vulgaris, fragilis, hispida und flexilis gemein; tenuissima fand Custor unter Binsen im Bodensee. ‘ Ceratophylleae 4. Najas minor auf oft unter Wasser gesetzten Vertiefungen des Exercirplatzes bei Bregenz gemein. Ceratophyllum submersum, demersum un apiculatum bei Bregenz in Lachen und Teichen, jedoch selten fruchtbringend. Lycopodia 6, Nur L. complanatum fehlt. Equisetaceae 8. Ausser den sonst gewöhnlichen findet sich Equi- setum variegatum im Sande des Bodenseeufers bei Bregenz. ’ Taxineae. Taxus baccata selten auf niedern Bergen. Santalaceae 3. Thesium pratense, im Gries der Bregenzer- ache; Th. Linophyllum selten, alpinum auf Alpen. Strobilaceae 4. ! Lerche nur dort und da angebaut; Tanne geht bis 5000’ hinauf, Fichte nimnıt die mittlere Gebirgs- gegend ein, Kiefer kommt selten vor. Pinus Mug- hus auf den Alpen Vorarlbergs, vorzüglich am Frechsen, bildet jedoch wegen seltenen Vorkom- mens keine bestimmte Region. Custor bemerkt mir brieflich hierüber, dass die in allen Alpen der östlichen Alpen der Schweiz häufige Bergföhre, ' welche Wihlenberg als var. montana von Pi. nus sylvestris aufführte, derselbe Mughus sey, dass auch Gaudin, durch die Wahlenberg'sche Annahme verleitet, ihn, auf die totale Verschieden- heit der Früchterichtung nicht achtend, irrig als Abart zu Pinus sylvestris gebracht habe, wodurch auch andere Botaniker verleitet worden, ihn den Schweizer Alpen ganz irrig abzusprechen, z. B. Link; dass zwar auch P. sylvestris in der nie- dern Alpenregion, auf Felsen, nur niedere Stämme zeige, oder auch niedergekrümmt bleibe, jedosh die Bergföhre, wenigstens in Massen, nie zu die- 40 sen krüppelhaften Individuen von P. sylvestris herabsteige. Elaeagneae 1. Hippophaörhamnoides, am Achegries gemein. Thymeleae 2. " Die gemeine Daphne Mezereum und die Al- penyarietät, siriata, die D. Cneorum auf den Al- pen Vorarlbergs in 5— 6000‘ Seehöhe, z. B. Frech- sen gemein. Bu „dmentaceae 29. Salix 16. $. arbustula (Waldstein), hastata, reliculata, retusa, und herbucea auf den Alpen Vorarlbergs. In Thälern an Bächen, Zäunen $. phylicifolia Auctor, incana, amygdalina, pur- puren, alba, caprea. Auf Sumpfwiesen cinerea, aurila und repens, die von der elliptischen stum- pfen Blattform in die linienförmig - spitzige abän- dert, $. grandifolia in Gebirgswäldern , acumi- nata bei Berent bis in die Voralpenregion, vimi- nalis bei Thal, Custor. S. daphnoides fehlt. Dr. Custor theilte mir männliche Kätzchen von S. ca- prea mit, deren Staubbeutel in ein eyförmiges, an der Spitze mit einem HKnöpfchen versehenes Blätt- chen verwandelt sind, und noch durch ihre Zusam- menneigung und eine doppelte Falte ihre Normal- form andeuten. Die Staubfäden sind hiebei verlän- gert, und verbreitern sich gegen den Ursprung die- ses Blättchens, Pa Populus 2. Betula 3. Dr. Eustor theilte mir eine varie- ö a tas torfacea der B. alba von Mayenried' bei Ober- egg, mit folgender Bemerkung mit: V. discrepans altitudine fruticosa, gemmis glutinosis ,.axillis ner- vorum principalium foliorum pubescentibus , squa- mis amentorum ciliatis, foliis minus ac in B. alba ‚acuminatis, an glutinosa PPallr.? . Alnus 3. A. viridis geht am -Buchberg in den Rheinhügeln ‚bis zur Weinregiön herab, und am Pfänder bei Bregenz bis 2000° in Masse. Carpinus Betulus selten bis 2000. Fagus sylvatica, dort und da zahlreich bis 3000°- Quercus Robur und pedunculata selten im Thale. . Urticeae 5. Ulmen 2, nur im Thale und selten. Parietaria fehlt. ; Aristolochieae. Asarum unterm Gesträuch gemein. Dipsaceae. i Scabiosa 5. Die gewöhnlichen nebst Tucida auf den Alpen Vorarlbergs. Car. Dipsacus. 2. Valerianeae 12. Valerianella 3, V. olitoria und dentata sel- ten, auriculata gemein. Valeriana 5. V. tripteris steigt auch hier bis ins Thal herab (bei Bregenz), montana jedoch nicht; die zu tripteris gehörige Form, intermedia, 43 kommt. hier nicht selten vor. V. saxatilis bei Feld- kirch, Cstr. Sambucus 3. Viburnum 2. Lonicereae. Lonicera 5. L. nigra und alpigena bis 2000° herab. Caprifolium und Periclymenum bloss auf den Rheinhügeln am Buchberge, Cstr. Lorantheae 1. Viscum album gemein. j Vaccinieae 4. Vaccinium Vitis idaea und Myrtillus in Wäl- dern, uliginosum in Torfmooren, Oxycoccos in Sümpfen. Rbiaceae 19. Asperula 4. A. arvensis bei Balzach, Cstr., faurina bei Embs links am Waldwege zur alten Burg in etwa 1800’ Seehöhe, eynanchica selten. Galium 14. G. spurium bei Marten, Cstr. rotundifolium gemein, boreale auf Sumpfwiesen, sylvestre, baldense am Frechsen und Sintis Cstr., verum gemein. Compositae 104. Er- Centaureae 4. Centaurea montana geht bis 2000° herab. Gnuphalinae 7. Artemisia bloss Absinthium an Felsen des Schlossberges. . Gnaphalium 6. G. luteo-album am Ried auf 45 neu angelegten Felder», auf den Alpen bloss supinum. . Anthemideae 11. Anthemis arvensis und Cotula selten. ‚Achillea 5. Piarmica selten; crustata Rchb. auf Sumpfwiesen; auf den Alpen Vorarlbergs atrata und macrophylla, z. B. Frechsen Ustr. Chrysanthemum 2. Ch. atratum auf Alpen. Parihenium auf Felsen ober Weldenstein; . an sponte ? ‚Astereae 31. Bellidiastrum Michelii auf den Kalkhügeln bis an deren Fuss gemein. ‚Arnica montana und scorpioides z.B. Frechsen. Conyza squarrosa gemein. Buphthalmum salicifolium auf den Kalkhü- geln gemein, grandiflorum bei Embs Cstr. Inula 3. FE. salicina auf Sumpfwiesen gemein, F. Britanica am Rhein Cstr. Erigeron 5. E. alpinum c. vartet. glabratum, uniflorum et atticum auf den Alpen Vorarlbergs; letztere am Frechsen und Oncadona. Ustr. Cine- raria fehlt. Senecio 11. $. sylvalicus selten, viscosus, erucaefolius und Jacobaeq. gemein, alpinus und kyratifolius auf der. Flue gegen Langen; letzter such auf der Schweizerseite, Cstr. So häufig hier $. alpinus nicht nur auf dem ganzen Rücken der Flue gegen Langen, bei Mög- gers und auf den Kalkhügeln bei Dornbirn. und, a Embs ist, wo er selbst is ins Thal unverändert herabsteigt ; so selten beobachtete ich den S. lyra- ‚ tifolius und nur in Gesellschaft von alpinus und Jacobaea, dem er sich durch manchmal tief einge- . schnittene Endlappen und kleine Blumen sehr nä- herte. S. Sarbareaefolius auf feuchten Wiesen, vor- züglich bei Lindau gemein ; ändert mit ganzen und leyerförmigen Wurzelblättern, nur an der Basis ganz fiederspaltigen Stengelblättern mit mehr oder minder schmalen Einschnitten. S paludosus auf dem Ried bei Bregenz und Fussach über Mannshoch, mit glat- ten und weissfilzigen Blättern. S. Doronicum auf den Alpen Vorarlbergs, so wie Aster alpinus. Cichoraceae 56. Hyoseris und Thrincia fehlen. Leontodon alpinus auf den Alpen Vorarlbergs ‚gemein, so wie auch L. Taraxaci am Frechsen, Sentis, Cstr. Nach Custor ändert. L. hastile scapo calyceque hirsuto et foliis glaberrimis, in ‚sabuletis ad Rhenum et vice versa. . Auf Kalkboden bei Zirl in Tyrol beobachtete ich die var. nitida von A. hastilis, deren dunkel- grüne, glänzende Blätter von der: schrotsägeförmi- gen in die kammförmiggeschlitzte Form übergehen und sich so der Blattform meiner Ap. hyoseridi- Jlora sehr nähert, die sich durch zärteren Bau aller Theile, armblüthige Blüthentriebe und die Hülle doppelt überragende Blöthen unterscheidet. Jedoch nähert sich jene wieder durch Uebergangsformen 50; x \ 45 dass sie eine merkwürdige Form der so wandelba- ren hastilis zu seyn scheint. Leontodon autumnale kömmt an sandigen Stellen am Bodensee mit weichhaarigen, weissfilzi- gen Hüllen vor, auf der Bindelalpe am Frechsen in 6000° im sumpfigen Standort mit wenig und bloss einblumigen Stengeln, auch 2 — 3 Stengel aus einem Wurzelschopf, einer mit fast kahlen oder kurzweissfilzigen , oder mit längern grünlichgrauen Haaren, wie bei L. Taraxaci ganz besetzter Hülle, kahlen oder behaarten fiederspaltigen Blättern, mit ganzen Zähnen. Wenn der Schaft einblüthig ist und die Blätter ganz sind, so ähnelt sie der A. al- Pina so sehr, dass sie einzig durch die Grösse zu unterscheiden ist, und einen neuen Beweis liefert, wie wandelbar manche Pflanzenarten sind, so wie anderseits kleine Exemplare des L. Taraxaci dem H. hyoseridifolium manchmal so ähnlich sind, dass man sie fast nur durch den Ppappus unterschei- den kann. .Dr. Custor. Leont. incanus fehlt. Picris ist. eben so wandelbar und es dürften die 4 aufgestellten deutschen Arten als Formen zu einer Art zurückzuführen seyn. Barkhausia taraxacifolia mit der Form prae- Cox (auf steinigem kiesigem Boden), schmückt im Mai und Juni alle Wiesen um Bregenz bis an die bayerische Gränze mit ihren kleinen zahlreichen Blüthen. Die Blattbildung ändert auch bei ihr ungemein ab, und geht von der ganzen kaum ge / 46 zähnten Form in die schrotsigeförmige und fieder- spaltige über. Crepis 6. C. agrestis schmückt die Brach- wiesen der Flue. C. austriaca, alpestris und mon- tana auf den Alpen Vorarlbergs gemein. Cr. gran- diflora fehlt. Hieracium %. H. aureum, praemorsum (selten), villosum, Halleri, alpinum, succisaefo- lium, prenanthoides, angustifolium, furcatum, Juscum auf den Alpen Vorarlbergs; letztere 5 am Frechsen (Cstr). H. staticaefolium, praealtum und piloselloides am Achegries bei Bregenz gemein, jenes kommt auf demselben Boden mit fast exakten breit-eyförmigen Blättern von 2— 3° hohen Stengel, der schon in der Hälfte seiner Höhe Aeste treibt und sehr reichblüthigen (40 — 60) fast gleich hohen Afterdolden vor. Manchmal erscheinen ausser dem geraden Hauptstengel gleich aus dem Wurzelschopfe 1 oder mehrere (12) in einem Bogen aufsteigende armblüthige Aeste. H. piloselloides unterscheidet sich durch gleichbreite Blätter, die tief unten wäh- rend des Blühens in Aeste getheilten Stengel und kleinere Blüthen; die ganze Pflanze ist zarter und schlanker. H. alpinum am Miltagsspitz und Frech- sen, ändert mit rundlichen, ganzen und stark ge- ‘zähnten Blättern ab. H. amplexicaule an den Mauern des alten Schlosses in etwa 1500' Seehöhe. H. saxatile auf Sonnenwald. Cstr. Ueber die Formenreihe des H. villosum in diesen Alpen, siehe Custor in Alpina 2. Band: — 47 Eine höchst merkwürdige zwischen murorum und villosum stehende Form fand ich am Fürst; jedoch nur 1 oder 2 Exemplare, sie charakterisirt sich: foliis radicalibus ovato-oblongis villosis, rameis dentatis, caule adscendente stricto, firmo, unifolio et unifloro,, flore magno (ut in Cr. montana) phyl- lis lineari - elongatis” — H. Jacquini an Kalkfelsen bei Embs und an Sandsteinfelsen hinter dem.Schlosse Pfannenberg bei Bregenz in 1500° Seehöhe. Hypochoeris 2. H. radicata gemein, helve- tica auf der Alpe Zalufer im Frechsengebirge. Willemetia auf nassen Wiesen der Hügel um Bregenz und steigt bis 1300’ herab. Taraxacum 3. T. nigricans auf den Dorn- birneralpen, Sentis.: Chondrilla prenanthoides überzieht ganze Kiesflächen an der Bregenzer Ache. Lactuca fehlt. j Sonchus 4, mit S. alpinus. Scorzonera plantaginea auf Sumpfwiesen bei Bregenz. Prenanthes 2. Tragopogon 1. b. Eupatorineae 8. Cacalia 2. Tussilago 5. nivea am Gries der Bregen- zer Ache. : c. Cärduaceae 17. S_ Carduus 4. (. defloratus Kalkhügel bei Bie- 48 genz. C. nulans am Seegestade selten. Die Wur- zel riecht frisch sehr stark nach Moschus. C. Per- sonata im Bregenzerwalde. Ü. crispus auf Berg- wiesen. “ Cirsium 8. C. acaule bei Ebart, Custor. C. rivulare auf feuchten Bergwiesen. C. rivulare- aleraceum oberhalb dem alten Schlosse. C. spi- nosissimum, Dornbirner Alpen. Lappa major selten. Brassica alpina am Fröchsen. Serratula tinctoria.auf feuchten Wiesen gemein. Cucurbitaceae fehlen. Campanulaceae 18. Jasione montana auf trockenen Bergwiesen am Pfänder bis 3000’. Phyteuma 3. P. spicatum gemein. P. beto- nicaefolium auf den Alpen Vorarlbergs 4 — 6000' gemein. P. .fistulosum auf Alpenwiesen 4 — 5000. : Campanula 11 C. barbata steigt bis Bregenz herab. C. pusilla am Alpengries und in den Alpen Vorarlbergs. €. linifolia, offenbar Alpenvarietät der rotundifolia. C. thyrsoidea auf den Alpen Vorarlbergs in 5— 6000. C. Rapunculus bei Bre- genz gemein. C. Speculum selten, Labiatae 40. &. Mentha 4. M. acutifolia in tiefen Sümpfen bei Fussach. Cstr. nymus 1. j . "Ajuga bloss A. replans., 49 Beiblätter Nro. 2. Teucrium 3. T. Chamaedrys, montanum und Botrys. . Stachys 5. S. reeta bei Rothis. Cstr. S$, arvensis bei Lindau. Betonica 3. B. hirta? auf Kalkboden an Hecken bei Bregenz. Der Kelch rauhhaarig, die Zähne wenig geschlitzt, nur die Hälfte der Blüthen- röhre erreichend. Die Quirle entfernt stehend, be- blättert; der Stengel schmächtig. B. stricta schmückt in üppiger Fülle die kultivirten Wiesen. Lamium 4. Galeopsis 4. G. angustijelia im Sande des Bodenseeufers. Galeobdolon gemein. Cardiaca am Hirzensprung. Ballota nigra selten. Acinos 2. Calamintha ofhicinalis an Hecken bei Bregenz. Prunella 2. Salvia 5. $. verlicillata selten. Asperifoliae. Lithospermum 2. Pulmonaria_ofkeinalis selten am Bäumle. Cerinthe bloss glabra am Fuss der Dornbir- neralpe, in 5000’ ' Myosotis 5. lithospermifolia auf den Alpen Vorarlberg. M. strigosa in Sumpfwiesen. M. Palustris überzieht ganze Strecken der sandigtfeuch- ten Ufer des Bodensees, wo sie nur eine Höhe In 1 — 2" erreicht und durch die Grösse der zahlr Beiblätt, x, Flora 1937. Bd. I a s 50 chen Blüthen überrascht. IM. Lappula selten bei Feldkirch. Cstr. . Symphytum, nur officinale. Convolvulaceae 2%. Polygalaceae 6. Polygala austriaca, auf trockenen Wiesen ge- mein. FP. uliginosa, auf feuchten Wiesen nicht selten, P. amura in den Alpen. P. serpyllacea auf Moorboden bei Mösgers, P. vulgaris erreicht auf den üppigen Riedwiesen eine Hühe von fast 1’; die Blätter breit lanzettförmig, die Aehre #° lang. P. Chamaebuxus auf Kalkhügeln. Personatae 59. „5. a Orobancheae 3. Orobanche 2. O. gracilis auf Voralpenwiesen, und O. Epithymum selten. Lathraea Squamaria gemein. b. Rhinantheae 18. Tozzia alpina auf Axberg Östr. Melampyrum 3. M. arvense gemein. M. nemorosum fehlt. Alectorolophus 3. Euphrasia 4. E. salisburgensis et minima Jacg. in den Alpen. Bartsia in den Alpen. Pedicularis 6. in den Alpen Vorarlbergs. P. reculita, foliosa und rostrata in denen Appen- zeils, als Kamor, versicolor und verticillata Caustor: 5 Globularia 2. G. cordifolia und nudicaulis; erstere hier nur auf Alpen in 5 — 6000° Höhe. e. Scrofularineae 32. Veronica 17. Ausser den sonst gemeinen urli- caefolia bis an den Bodensee herab. V. Fruticu-. losa auf der Höhe des Rückenbachdobels 2000/ an einem feuchten Kalkfelsen am Wege gegen Laager ist wohl der nördlichste Standort dieser Pflanze, die vom Jura hieher einen grossen Sprung macht, Auf den Alpen P. saxatilis, aphylla und alpina. V. Teucrium fehlt hier. Erinus alpinus am Kamor, seiner östlichsten. Gränze. Üstr. Linaria 5. L. Cymbalaria an den Mauern Lindau’s und Stand’s. L. spuria bei Röthis selien. Cstr. L. alpina auf Alpen und am Achen- und Bodenseeufer gemein. Scrofularia 2. Digitalis 2. D. Iutea an Kalkfelsen beim Bade und an den Mauern der alten Burg Enıbs. D. ochroleuca im Bregenzer Walde. Verbascum 5. V. Lychnitis und Blattaria bloss auf der Schweizerseite. Cstr. d. Linderniaceae 6. Utricularia 3. Bei Bregenz. Pinguicula 2, vulgaris gemein, alping hier bloss auf Alpen. - Limosella aquatica bei Bregenz. Solanaceae 5. - Hyoscyamus niger selten bei Götzis, Cstr. 4° * 52 Solanum 2. S. nigrum selten. Physalis Alkekengi bei Embs. Plantagineue 6. Littorella lacustris am Seeufer bei Bregenz ‚and Speck gemein. Plantago 5. P. montana und alpina auf Al- pen Vorarlberg». Lysimachieae 16. Arelia helvetica am Eifer im Vorarlbergischen und bei Fussen im Appenzellischen Cstr. ‚Androsace bloss Chanıaejasme auf den Alpen Vorarlbergs. Primula 6. P. acaulis, elatior und farinosa “gemein, veris bei Götzis selten. P. Flüggeana, eine üppige Form von acaulis, könmmt hier nicht selten vor und zwar in ein und denselben Individuum mit 1- und mehrblüthigen Stielen von der Länge von 1° — #°, sich jedoch auch, wenn bioss ein doldentragender Schaft von der Länge der elatior vorhanden ist, stets leicht durch die grossen \Vurzelblätter, die längern, zottigen Blüthenstiele, die reich (12 — 30-) blüthigen Dolden, den tieferspaltigen Kelch, die mehr (3) aus dem Kelch hervorgestreckte Blamenröhre, die grössern und blässern Blumen leicht von üppigen Exempla- ren der elatior unterscheiden lassend. P. Auricula auf den Alpen und Kalkfelsen bei Embs 1200' See- höhe. P. Candolleana auf den Appenzeller Alpen, als Kamor, Cstr., wohl auch ihre östlichste Gränze. Soldanella 2. $S. alpina und pusilla gemein, ‚83 Cyclamen fehlt. Centunculus minimus bei $t. Margarethen und Dieboltsau. - Cstr. Anagallis bloss phoenicea. Lysimachia 4. L. thyrsiflora in Sümpfen bei Bregenz. L. punctata fehlt. Ericaceae 13. Monotropa Hypopithys und‘ varietas hir- sula gemein. Erica 2%. E. carnea in der Au bei Bregenz, wahrscheinlich durch die Ache aus den Alpen herab- geschwemmt. Andromeda polifolia wird: mit der Cultur der Picde immer seltener. Pyrola 5. P. minor am Schlossberg, secunda gemein. Dass sie nicht auf Kalk vorkomme ist ganz irrig. P. chloraniha am Buchberge bei Thal. Cstr. Arctostaphylos alpina am Arlberg. Estr. Rhododendron hirsutum und ferrugineum; letzteres hier auf Kalk, steigt bei Berneck bis in die Weinregion herab, 1500° Cstr. 5 “Azalea procumbens in den Alpen gemein, Aselepiadeae 1. Contortae 19. a. Gentianeae 18. Menyanthes trifoliata sehr gemein. Chlora perfoliata auf sonnigen Bergwiesen bei Bregenz gemein. _ 54 Erythraea 2. Gentianae 13. G. ciliata, asclepiadea, ver- na, ‘yon den Bergwiesen bis ins Thal gemein, ©. Punclata, acaulis, bavarica, campestris, lutea, auf den Alpen; letztere am Erechsen , Mittagspitz, Dornbirner Alpen in 4— 5800. Swertia perennis am Hirschberg bei Gais. Cst. b. Apocyneae ı. Finca minor sehr gemein. , Sapotaceae 2. Tlex Aquifolium vom Thal bis 3000 gemein. Fraxinus im Thale gemein. Umbellatae 30. %.. Conium’maculatum bei Feldkirch selten. Pleurospermum austriacum am Sentissee. Cst« Chaerophyllum 5. C. sylwestre schr gemein, Ch. Cicutaria Pill. Host. feuchte Bergwiesen bis “ins Thal. Ch. hirsutum L. Host. Voralpenwiesen 4 — 5000° z. B. auf den Dornbirneralpen, Ch. au- reum bei Embs. Ch. temulum beı Balzach. Cstr. Torilis infesta Hoffm.am Bodensee an Strassen. Laserpitium prutenicum bei Feldkirch, Ro- this. Cstr. L. latifolium am Freohsen. Ustr. Thysselinum palustre gemein. j Oreoselinum legitimum bei Feldkirch. Estr. Imperatoria Ostruthium auf Alpen. Selinum carvifolium Sumpfwiesen bei Bregenz. “Angelica sylvestris an nassen Stellen gemein. “ihamanta cretensis am Frechsen, Silaus pratensis auf feuchten Wiesen gemein. r «5 Meum Mutellina auf Alpen häufig. Cicuta virosa in Sümpfen bei Bregenz. Pimpinella 2. P. magna cum variet, nigra et alpina. Sium bloss angustifolium, gemein. Bupleurum ranunculoides am Frechsen. Cst. Astrantia major im Thale. \ Araliaceae 3. ‚Adoxa moschatellina sehr gemein, eben so Cornus sanguinea und Hedera Helix reichlich blühend. Rhamnacene 3. Rhamnus catharlica bei Thal und pumila am Frechsen. Cstr. Papilionaceae 51. „. . Trifolia 15. T. fragiferum bei Höchst, ochro- leucum selten, badium auf Alpen Vorarlbergs ge- mein, caespitosum am Frechsen. Cstr. Melilotus 3. M. diffusa, bei Stand. Medi- cago 2. Lotus 3. Phaca 3, frigida auf den Alpen Vorarlbergs, z. B. Dornbirneralpe in 5 — 6000‘ ge- mein; P. astragalina und alpina am Frechsen seltner. Osir. Oxylropis.montana am Mittags- spitz gemein, OÖ. campestris, am höhen ‚Kasten, Kalkgebirg. Cstr. Astragalus bloss glycypkylios. “Anthyllis nur Pulneraria. Ononis 3. Spartium scoparium bei Walzen- . hausen auf den Rheinhügeln. Cstr. Genista und Cytisus fehlt. Ervum 2%, tetra- spermum in Getreidfeldern schr gemein. 56 Picia 5. TV. sylvatica nicht selten. P. du- metorum bei Berneck. Cstr. Pisum arvense gemein. Lathyrus nur pra- tensis und sylvestris selten. Orobus vernus bei Feldkirch, niger bei Bal- “zach, tuberosus bei Berneck und Iuteus am Frech- scn, alle nach Dr. Custors Angabe. Hippocrepis comosa hier nur auf Alpen. Coronilla vaginalis Axberg Cust. Emerus bei Embs. Onobrychis sativa selten, O0. montana auf ‘den Dornbirneralpen- in "Vorarlberg 6000° selten „Hedysarum obscurum auf Alpen gemein. Corniculatae 10. a. Crassulaceae 8. Rhodiola rosea am Mittagspitz. Sedum 6. $ album, sexangulare und rupestre gemein; villo- ‚gum am Schlossberg, dasyphyllum bei Berneck und St. Margarethen, Cstr. ‚ atratum auf den Al- pen, acre und Telepkium fehlen. b. Saxifrageae 11, - Chrysosplenium alternifolium gemein. Saxifraga 10. S. aizoides, androsacea, stel- laris, oppositifolia, muscoides, Aizoon unl rotun- difolia auf den Alpen Vorarlbergs, letztere beide steigen fast bis ins Thal (1500) herab. S. mutala am Stuppen-Schloss, caesia Feldbücherälple, aphyl- la am Sentis, 6—. 8000. Cotr. rn Ribesiaceae 1. Ribes nigrum in Hecken. Portulaceae 22. ' Scleranthus nur annuus, Spergula nur ar- vensis. . Rumex 10. R. conglomeratus, Hydro-Ne- molapathum, palustris, obtusifolius, crispus, scutatus, al»inus und arifoliys, die letztern zwei auf Alpen. FPolygonum 9, P. Bistorta selten. dizoideae 12. Atriplex bloss angustifolium. Chenopodium 5. Ch. glaucum hei Bregenz selten. Blitum virgatum ß. chenopodioides selten. Amaranthus adscendens. Cuscuta 2. C. europaea bei Sargans Est. Epithymum bei Heers- bruck im Bodenseeried auf Anthyllis gemein, Ta- marix germanica am Alpengries nicht selten. Rosaceae 44. z%- Potentilla 7. P. Fragariastrum bei Bregenz gemein, blühet vom März bis Juni und oft im Herbst zum zweitenmale; caulescens an Kalkfel- sen bei Embs, aurea auf allen Alpen, salisbur- gensis am Hamor (Kalkgebirg). Cstr. Comarum palustre, gemein. Geum 4. G. montanum auf den Alpen Vor- arlbergs, intermedium an den Riheinhügeln Gstr. Rubus 6. R. nitidus am Ried gemein. Alchemilla 4. A. arvensis bei Walzenhausen 58 selten. Cstr., alpina und fissa auf. Alpen Vorarl- bergs, am F’rechsen (Üstr.) Poterium Sangui- sorba gemein. . Rosa 6. R. cinnamomea am Achenufer, sy- styla an Rheinhügeln nach Cstr., alpina fast bis ins Thal herab. Spirdea 2. S. Filipendula fehlt. Sorbus 2. Crätaegus 2. Cotoneaster vulgaris bei Berneck Üsir. Aronia ©hamaemespilus auf den Alpen Vorarlbergs 6000. Pyrus 3. P. Aria an Hecken. Hoalorageae 4. Hippuris vulgaris vorzüglich unter der Form Jluitans sehr gemein... Myriophyllum 3. M. peclinatum in Riedgräben. Onagreae 10. Isnardia palustris in Gräben bei Lautrach. Epilobium 12. E. alpinum, alpestre et origa- nifolium auf den Alpen, palusire, obscurum, ro- seum, persicinum, montanum, parviflorum, hirsutum , angustifolium und angustissimum; letzteres am Achengries bei Bregenz. Circaea 3. C. intermedia bei Oberried. Cst. Armygdaleae. Prunus 3. P. Padus selten. Tetradynamae 40. „ı. Biscufella 1. nämlich B. obcordata in den Al- pen Vorarlbergs. Lepidium campestre selten. Draba 5. D. aizoides auf den Dornbirneralpen, carirthiaca und tomentosa am Ralkgebirge Sentis, helvelica auf Camperney und Isisitzen. Kernera saxatilis an Kalkfelsen bei Embs. ‘5 Alyssum calyeinum ‚bei Lindau selten. Lu- naria rediviva in Bergwäldern bei Bregenz. Ca- melina sativa bei Dieboltsau selten. Pa Cardamine 6. C. trifoliata in Wäldern bei Dornbirn, resedaefolia auf dem Sentis. Cstr. Den- taria nur bulbifera in Bergwäldern bei Bregenz und Götzis. Arabis 6. A. alpina, Manern und Wälle bei Lindau, auch bei Feldkirch im Thale, caerulea am Sentis; Ostr., bellidifolia auf Calveuren, Üst., pumila am Mittagspitz, hirsuta bei,Berneck, Ustr. Turritis glabra gemein, Barbarea vulgaris des- gleichen. Nasturtium anceps bei \WVellenstein. Hes- peris matronalis bei. Embs. Alliaria officinalis selten. Erysimum fehlt und von Sisymbrium nur S. oficinale an Wegen und Stegen; desgleichen von Sinapis nur arvensis auf Feldern. Eruca- strum obtusangulum schmückt die Sandwälle am Üter des Bodensees bei Bregenz und die Ufer des Rheins, Resedeae 1. Reseda lutea bei Dornbirn selten. Üstr. Papaveraceae 7. 1. Fumariaceae 2. Corydalis bulbosa gemein. E 2. Papaveraceae 3. Popaver 2. P. dubium bei Berneck. Cstr, 3. Berberideae 2. Impatiens Noli-tangere und Berberis vul- garis gemein. 60 Violaceae 9. Piola 8. V. palustris hier nur auf Alpen, so wie biflora, Riviniang gemein, lactea in Sümpfen bei Hart. Cat. Viola palustris reifte zwei Jahre im Topfe mehrere vollkommen gebildete Samen ohne Spur von Petalen, Antheren und vollkommenen Pistillen. Custor. Cistineae 7. Droserae 3. Helianthemum 5, H. vulgare nur bei Lindau und da selten, grandiflorum und alpestre auf Alpen. Ranunculaceae 32. &. Ranunculus ı3. R. aconitifolius geht von den Bergen bis auf die Sumpfwiesen bei Bregenz herab, reptans, die Sanıform von Flammula am Bodensee gemein, Lingua bei Lindau und Fussach, alpestris und montanus auf Alpen, gehen aber hier nicht ins Thal herab, nemorosus auf Sumpf- “und Bergwiesen, arvensis gemein. Thalictrum nigricans und aquilegifolium ge- mein. Hepatica nobilis nur bei Feldkirch. Anemone 5. A. ranuuculoides im Thale, narcissiflora, alpina und grandiflora auf Alpen Vorarlbergs. Delphinium Consolida auf der Schweizer Seite, nach Custor. Adconitum 3. A. Vulparia und Cammarum am Frechsen, pyramidale Dornbirneralpen. Trol- Hius auf Alpen und bei Dornbirn. Helleborus odo- Tus in Obstgärten bei Ried_bei Bregenz, Aquilegia ! , 6b vulgaris gemein und alrata am Pfänder bei Bre«. genz. dclaea spicata gemein. ' Rutaceae 12. a. Eupherbiaceae 11. Euphorbia 8. E. dulcis und verrucosa selten, sylvatica bei Embs. Mercurialis bloss perennis. b. Rutaceae. Empetrum nigrum auf den Alpen gemein. Sapindaceae 4. ‚Acer 3. Staphylea pinnala bei Bregenz selten. Malvaceae 3. Malva 5. M. Alcea bei Feldkirch. Geraniaceae 11. Erodium cicutarium gemein auf Feldern. Geranium 10. Ausser den gemeinen, von de= nen G. molle, pusillum und rotundifolium am seltensten vorkommen, findet sich pyrenaicum bei Grisau und Rheineck, sylvaticum auf Bergwiesen, lividum im Obstgarten des Schlosses Wellenstein bei Bregenz häufig, phaeum fehlt, Oxalideae 1. Caryophyllaceae 34. . Moehringia muscosa im Bregenzer Walde. Uherleria sedoides am Kamor nach Cust sStel- laria 4. S. cerastoides auf Alpen Voralbergs, dem Mitlagsspitz. und Frechsen! - Arenaria 5 A. Gerardi tnd polygonoides auf den Vorarlberger Alpen, ciliata am Hamor, Cstr. Spergella saginoides auf Bergen am Pfün- der 2500° und den Alpen Vorarlbergs. 62 — . Cerastium 6. C. alpinum auf allen Alpen, latifolium auf den Grabseralpen Cst., triviale, vul« galum, viscosum ‚und aqualicum gemein. ' Gypsophila repens auf Alpen und an Alpen- .bächen im Thale. “ Saponaria officinalis bei St. Georgen selten. Dianthus 4. D. caesius an Mauern bei Bre- genz, superbus bei Eınbs, sylvestris am Frechsen, Custor. Armeria bei Thal, carthusianorum fehlt. “ Silene 6. S. sylvestris auf den kultivirten Riedfeldern gegen Lustenau gemein, noctiflora am -Buchberg selten, acaulis und quadridentata auf Alpen, inflata und 'nutans gemein, Lychnis 3. L. diurna und_Flos cuculi g® mein, vespertina selten. Theaceae 2. Evonymus 2. -E, latifolius am Schlossberg bei Bregenz. Tiliaceae 1. Tilia grandifolia, selten. Hypericinae 7. Linum, bloss L. catharticum. Hypericum 6. H. perforatum, quadrangulare und hirsutum gemein, montanum und humifusum selten, du- bium bei Rothis nach Custor. Möge diese Skizze, so unvollkommen sie auch. seyn mag, wenigstens mein eifrigstes Bestreben be- weisen, zur Kenntniss der Vegetationsverhältnisse eines so reitzenden Theils von Deutschland nach Kräften beizutragen, da mich so bald eine unab- 4 63 hängigere, gesicherte Stellung im lieben herrlichen Vaterlande von dem reizenden Bregenz hinweg rief. Die Trennung von diesem deutschen Paradiese würde mir noch schmerzlicher gewesen seyn, hätte mich nicht ein günstiges Geschick nach Mittersill, an den schün- sten Punct der Thäler von Salzburg, und in dessen grossartigste Gebirgswelt versetzt; im Norden die kahlen schroffen himmelanstrebenden Kalkgebirge Salfeldens von 6 — 9000 Höhe, in Osten und We- sten bis zu den breiten fortlaufenden Höhenzügen bewachsene Thonschiefergebirge 6 — 7000‘ und im Süden Glimmerschiefer- und Granitgebirge, deren wolkennahe Scheitel: 8 — 12000° mit ausgedehnten Gletischern gekrönt sind. Noch 3 Stunden von Bregenz über Lindau hin- aus gegen Memmingen begleitete mich die in dieser waldichten Hügelgegend noch häufige Senecio al- pinus; eine Stunde ober Mittewald am Wege gegen Zirl kommt links an der Sirasse Luzula nivea häufig vor. In Zirl führte. mich mein Bruder Andrä an den bisher einzigen Standort der Ausgezeichneten Lactuca coerulea (Reichenb. fl. exc. 1817 in addendis), einem kahlen fast unzugänglichen Kalk- felsen westlich vom Calvarienberge, wo sie sich sparsam aus den Felsenritzen hervordrängt. Ihre Wurzel ist ästig, der Stengel unbehaaft, eckig, gestreift, aufrecht oder aufsteigend, ı Schuh hoch, bisweilen an der Basis ästig und beblättert. Die Blätter sitzend, mit breiter Basis den Stengel umfas- 64 ‘ send,. schrotsägeförmig oder kammförmig geschlitzt,, nackt, von der zarten Bildung der Lattigblätter; dic obern Stengelblätter pfeilförmig: die obersten fast vollkommen ganz,. die Deckblätter linienför- mig, Die Doldentraube fast gleichhoch : die Aeste 2— 5-blüthig, die Seitenäste den mittlern etwas über« ragend. Die Blättchen des Blüthenkorbs eyfürmig, spitzig,, oder lanzettlich, die äussern kürzer. Die Blumen ziemlich gross, den Kelch überragend, himmelblau. Sie kömmt nach L. stricta zu stehen mit dem Character: L. foliis runcinatis pectinati- fidis edentulis late amplexicaulibus, superioribus hastato-linearibus, corymbis. fastigiatis.. Calamagrostis speciosa wächst auch hier häu- fig im feinen Kalksandgerölle. Am Sollstein bei Zirl entdeckten wir eine Draba, die ungeachtet der vielen erst aufgestellten weissblühenden Arten zu keiner passt, über die ich jedoch aus Mangel an Schötchen nicht zu entscheiden wage. Sie st.ht der Dr. borealis DeC. am nichsten. Aus der ästigen Wurzel entspringen mehrere Blätterröschen, durch welche das Pflänzchen Rasen bildet. Die Blätter sind lanzeitförmig, an der Basis versehmlert, mit . stumpilicher Spitze, ganzrandig, auf beiden Seiten mit mehr oder weniger ästiren Flaumlaaren bedeckt; der Rand dicht durch solche gewimpert; Der dicht flaumhaarige Stengel 3— 1 Zeil lang; 2— 3-blätts rig: die Stengelblätter eyförmig, ganz, oder durch an der Basis vorstehende Zähne spiessförmig und bis gegen die Spitze gezähnt. Die 4— 10 sparsang . 65 Beiıblätter Nro, 5. flaumhaarigen Blüthenstiele von der Länge der Blüthen entspringen fast alle aus einem Punkte, daher diese Art am füglichsten umbellata genannt würde. Die Kelchblätter elliptisch , glatt, nur dort und da mit einem Flaumhaar besetzt. Die weissen, im trockenen Zustande gewöhnlich gelblich wer- denden Blumenblätter länglich -keilförmig, an der Basis sehr verschmälert. Die Spitze abgestutzt oder ausgerandet. Die Staubgefässe von der Länge des oblongen glatten F'ruchtknotens, der durch cine leichte Einschnürung in den breiten Griffel über- geht. Sie wäre demnach so zu charakterisiren: Dr. foliis arreete-rosulatis lanceolato -spathulatis, pube ramoso velutinis et ciliatis, caule 2 — 3-phyllo, foliis caulinis ovatis integerrimis aut hastato - oblon- gis grosse dentatis, floribus subumbellatis, petalis oblongo - cuneatis. Mit meinem Bruder und Schwager, d lem Forst- ratı Anton von Guüttenberg, ebenfalls einem eifrigen Verehrer der Botanik , bestieg ich von Hall aus Ende Juli den bei 8000° hohen, "der Glimmer- schieferformation angehörende Glimgetzer. — Nach- dem wir das Mittelgebirg überstiegen, trafen wir in einer Höhe von etwa 4500° Hypochaeris hel- vetica auf Heideboden in Menge. Bis 6000’ be- gleitete uns Pinus Cembra, und noch vor Aufhö- ren desselben begrüssten uns schon Sibbaldia pro- cumbens und Achillea moschata, die bis zu den Beiblätt.’z. Flora 1837. Bd. 1. 5 x 66 letzten Alphütten (etwa 6500%, hier reichlich vor- kommen. Den zum Theil mit Gerölle, zum Theil mit Grasboden bedeckten östlichen Abhang schmück- ten Primula glutinosa und minima in unzählicher Menge, worunter wir jedoch die am Hocheder häufig zwischen diesen vom Bruder gefundene Bastardart Floerkeana nur in 2 Exemplaren fanden. Carex curvula und Aretia glacialis in grossen Rasen mit weissen und rothen Blumen standen gegen die Spitze hin, und auf dieser selbst blühete Potentilla gla- cialis, welche auf den meisten über 7000° hohen Urgebirgen Tirols vorzukommen scheint, Draba Fladnitzensis, Ranunculus glacialis und Pedi- cularis aspleniifolia. Auf dem Rückwege über die gegen das Thal von Volders sich hinabsenkende nördliche Seite . dieses Berges fanden wir noch Poa laxa, Saxi- Jraga adscendens, Cerastium strictum und Pri- mula hirsula, und in den Bergmädern am Fusse Hieracium pilosellaeforme, aurantiacum, gran- diflorum, Cirsium heterophyllum in Fülle. Im Voldererthale selbst an den Einfassungen der Felder Saxifraga aspera, Sedum' annuum, Sempervivum arachnoideum; und an Felsen: Pri- mula hirsuta und Hieracium amplexicaule. Auf dem Voldererjoch hatte mein Schwager den Ra- nunculus rutaefolius und Tofjeldia borealis ge- funden. 67 Bemerkungen über einige}Hieracien des Riesen- gebirges von Prof. Ign. F. Tausch in Prag. Da ich im vertlossenen Sommer die Hieracien. in der vollkommensten Blüthe am Riesengebirge an- getroffen habe, wo mich dieselben auf jedem Schritte ' begleiteten, vernachlässigte ich nicht selbe neuerlich zu beobachten, und ich bin gezwungen, Manches zu widerrufen, was ich früher in meinem Aufsaize über Hieracien in der Flora, oder botanischen Zei- tung (Jahrgang 1823 Ergänzungsblätter p. 49) nie- dergeschrieben, oder auch später geändert habe. Hieracium alpinum (L. spec. 1124 excl. syn. Bauh.) caule subuudo 1-foro anthodioque laxiusculo villoso vilosissimove, ilosculis (s. ılere) patentibus, foliis radicalibus aggregatis spathulatis, basi longe attenuatis, obtusis denticulatis, sparse villosis. Hieracium alpinum Tausch. Hierac. 1. c. p. 63 (excl. var. &, 4,3) excl. pl.sel. Flor. Boh. fasc. 1. Qua varietas € macrocephalum: anthodio maximo, foliis elongatis caulem subasquantibus (Tausch. pl. sel. Flor. Boh. fasc. 3. ed. 2.) indicatis 1. c. varie- tatibus addi potest. Hieracium melanocephalum: caule subnudo 1-floro anthodioque tumido laxo nigro - villoso vilo- sissimoves, flosculis abbreviatis densissimis discum ? eoncavum formantibus, foliis radicalibus aggregatis . spathulatis, basi longe attenuatis , dentatis, sparse villosis obscuris. H. Halleri Tausch. Hierac. ]. c. p. 63 (exl. syn. alior. et var. 4, $:) D 68° H. alpinum' E nigricans Tausch. pl. sel. Flor. Boh. fasc. 1. Diese Art wächst mit'der vorhergehenden überall vermischt, und ist durch das aufgetriebene bauchi- ge fast kuglige Anthodium, so wie durch die kür- 'zeren, viel gedrängteren, und eine hahle dichte Scheibe bildenden Blümchen von H. alpinum auf den ersten Blick zu unterscheiden, welche Charak- tere freilich bei getrockneten Exemplaren weniger bemerkbar sind , während bei H. alpinum die Blüm- chen lockerer stehen, und in eine flache Scheibe ausgebreitet sind, u. Hieracium tubulosum : caule subfolioso 1-floro anthodioque laxo villosissimo, flosculis tubuloso- convolutis conniventibus, foliis radicalibus oblongo- lanceolatove-spathulatis denticulatis villosis. H. alpinum € tubulosum Tausch. 1. c. p- 65. pl. sel: Flor. Boh. fase. 2. > Diese Art köümmt häufig und stets mit der vor- hergehenden vermischt vor, zeigt durchaus keine Abänderung, wesswegen ich selbe auch für eine eigene Art halte, sie unterscheidet sich stets durch einen höheren Wuchs, daher. der Stengel auch öfters beblättert, durch längere Zotten, breitere, weniger langgestielte Wurzelblätter und durch die eigenthümliche Bildung der Blümchen, Hieracium sudeticum: caule humili folioso furcato Paucifloro, aut 1-floro anthodioque laxo vil- loso villosissimove, foliis eonformibus oblongo-lau- _ 69 ceolatis denticulatis dentatisve, oaulinis sessilibus, aut subamplexicaulibus, radicalibus breve petiolatis. H. sudeticum Tausch. pl. sel. Fl. Boh. fasc. 1. (forma foliis latioribus). H. alpinum 4 foliosum Tausch. Hier. 1. c. d pag. 63. H. alpinum ’y multiflorum Tausch. pl. sel. } Fl. Boh. fase. 1. (forma fol. angust.).8 uniflorum. H. ulpinum ß foliosum Tausch. pl. sel. Fl. EBoh.. fasc. 1. \ y. dentatum (% et B) fclis argute dentatis. Taus ch, pl. sel. Fl. Boh. fasc. 3.ed. 2. Huc H. Halleri plur. aut. spectare videtur, % d. macrostylum (x, ß, Yy-) £7 H. alpinum $ macrostylum Tausch. Hier. l. c. p. 63. pl. sel. Fl. Boh. fasc. 1. €. nudiusculum: macrostylum, foliis obscuris anthodiisque nigricantibus nudiusculis. H. Halleri var. $. macrostylum Tausch. Hier. 1. c. pag- 63. Diese Art ist äusserst wandelbar, und die Haupt- form derselben kömmt viel seltener ı-blüthig, als _ mehrblüthig vor, “%Y wird seltener mehrblütbig, 5 ‚und & aber eben so häufig 1- als mehrblüthig an- getroffen. ei . R Hieracium decipiens (Tausch. pl. sel. Fl. Boh, 94 fasc. 5. ed. 2.) caule paucifolio furcato paucifloro, aut 1-floro villoso, foliis radicalibus aggregatis spa- thulatis in petiolum longe decurrentibus denticulatis 20 dentatisve, caulinis Ianceolatis utringue attenuatis, anthodio dense imbricato nigricante villoso. H. nigrescens { integrifolium (decipiens) Tausch. Hier. l. cr p- 66. Diese Art steht den Blättern nach dem H. al- pinum, den Blüthen nach dem H. nigrescens Milld. nahe, und ist eine ausgezeichnete Mittelform zwi- schen beiden. Sie unterscheidet sich von II. nigres- cens durch häufige, schmale, lang herablaufende Wurzelblätter, durch den zottigen mehr beblätter- ten Stengel, und die zotligen Anthodien. Hieracium apiculatum (Tausch. pl. sel. Fl. Boh. fasc. 3. ed. 2.) caule 1-floro humili folioso, foliisque oblongis mucronaio-apiculatis dentatis pi- losis, radiealibus paucis } subsolitariisve,. caulinis basi attenuatis subamplexicaulibus, anthodio dense imbricato hirto nigrescente - eincreo. Diese Art war mir bisher entgangen, und ich habe selbe erst im verflossenen Sommer beobachtet, und obwohl ich ganze Strecken damit überzogen fand, so konnte ich doch keine aufallende' Abän- derung davon bemerken, ausser dass der Stengel etwas mehr oder weniger beblättert ist. Hieracium prenanthoides Villd. So verän- derlich auch diese Art ist, wie ich bereits in der Flora Hier. n. 61. dargethan habe, so fand ich doch darunter späfer 2 Förmen auf, die davon ge- trennt zu werden verdienen, und wovon ich ‚die eine bereits als .H. inuloides sin den pl. sel. Fl. L} Bohi., die andere aber aus Uebereilung als H. pre» nanthoides y dentatum ausgab , als Hieracium inuloides (Tausch. pl. sel. Fl. Boh. fasc. 2.) caule folioso tereti superne laevi glaber- “ rimo, foliis oblongo - lanceolatis dentatis basi sub- eordato-auriculatis subamplexicaulibus glabriusculis, coryn.)o terminali paucilloro conferto squamisque anthodii lanceolatis nigricantibus glabris, Diese Art habe ich bisher nur i Riesenge- birge, und immer in Gesellschaft des #. prenan- thoides angetroffen, sie hat viel Aehnlichkeit mit H. sylvestre Tausch. und ich würde sie für einen Bastard von H. syluestre und prenanthoides anse- hen, wenn in ihrer Gesellschaft auch das H. sylve- sire vorkommen würde, was aber nicht der Fall ist. Hieracium striatum : caule firmo versus api- cem sulcato-striato piloso dense folioso, foliis ob- longo -lanceolatis dentatis basi cordato - semiample- xicaulibus subtus piloso -scabris ciliatisque, corym- bo terminali conferto, peduneulis squamisque an- thodii lanceolatis nigricantibus hirtis vıx glandulosis. ‚ H. prenanthoides ‘y dentatum Tausch. pl. sel. Fl. Boh. fasc. 1. (non Flora Hier. nro. 61, ad uod spectat H. prenanthoides £ leucothecum Tausch. pl. sel. Flor. Boh. fasc. 3.) Ich habe diese Art bisher nur auf dem Glatzer Schneeberge beobachtet, wo sie in Gesellschaft des Hier. prenanthoides vorkömmt, von dem sie sich . schon durch die Steifheit des Siengels und der Blätter, durch grössere, dicht dachziegelförmige, schwarze, kaum drüsige Anthodien unterscheidet. Botanische Notizen. 1) Ohne Zweifel haben M. und K. in ihrer deuisch. Flora die Fesiuca sylvatica Vill. so voll- ständig und genau:beschrieben als es nur immer 21 + 72 möglich ist. Gleichwohl möchte in Ansehung der Pilanzen anderer Schrifsteller noch nicht alles Be- eedenken gehoben, und bei manchen die Festuca . latifolia Host., Poa hybrida Gaud., Poa sude- tica Hk. und Festuca Drymeja K. mit in Betracht gezogen seyn. Die verschiedenen Angaben von fa- seriger und sprossender Wurzel, von glatter, kle- briger oder sehr rauher Blattscheide, von seitwärts - gerichteter oder ausgebreiteter Pispe, und selbst von der Farbe derseiben, lassen theilweise auch auf verschiedene Pilanzen schliessen. Was das letztere, die Färbung der Rispe anbelangt, so spricht Vil- lars an 2 verschiedenen Stellen von „panicule ou fleurs roussätres,* wovon andere Schriftsteller 3 nichts annehmen, vielmehr überall eine panicula 2‘ albo - virescens anführen, wie sie auch von Rehb. abgebildet worden ist: °Smith führt auch das Vil- lars. Synon. fragweise an, Schrader citirt Host. tab. 78, die offenbar nicht dahin gehört, und Host führt 3 verwandte Arten auf, wobei ohne Zweifel Festuca sylvatica und montana Sternb. ins Spiel gekonmen sind. . 2) Indem Villars von der kurzen Granne der Fasıntern Spelze bei Festuca decumbens spricht, fügt er hinzu: „ce charactere semhleroit devoir faire un genre particulier de cette plante et de notre Avena calycina.“ Er ist also auch der Meinung, ‘dass Trio- dia und Danthonia nur einerlei Gaitung ausmachen. 3) Wenn man mit Gmelin den Namen Scir- pus Halleri Villars statt S. Baeothryon Ehrh. nicht annehmen will, weil es zweifelhaft seyn kann, welchem das Prioritätsrecht ebührt, so steht bei Villars noch ein anderer ein Scirpus Scheuch- zeri Harim., der auf jeden Fall Priorität und An- eıennität für sich hat. Man sollte die Flora ger- manica dereinst so sichten, dass kein Kritiker mehr etwas zu erinnern hätte. nn En rn. rn LLLLLL Nro. 1. | Intelligenzblatt zur allgemeinen botanischen Zeitung. — Erster Band 1837. Fortgesetztes Inhalts- Verzeichniss des Herbar. Flor. German., vonReichenbach, Cent. XII. 1101. Zostera minor. Nolte! Rehb. Novit. Z. Noltii Hornem. Fl. dan. t. 2041. Aus dem Balti- schen Meere, Prof. Nolte! — 1102. Zannichellia polycarpa. Nolte! Rchkb. FL germ. n. z. pl. erit. ic. 1004. Ostsee, Küsten von Holstein u. Schles- wig. Prof. Nolte. — 1103. Potamiogeton filiformis. Pers. Nolte! sub P. marino L. Rchb. 1. c. n. 11 P. setaceum Schum. (non Lin. Web. Thuill). In süssem Wasser, Saleniersee. Juli. Prof, Nolte. — 1104. Potamogeton acutifolius. Link. Rehb. 1. c. n. 15. In stehendem Wasser beiLeyden. Dr. Wtte- waall. — 1105. Potamogeion oblongus. Viv. 1. c. n. 26. In stehendem Wasser bei Leyden. Dr. Witte- waal. — 1106. Typha minima. Funk. 1. c. n. 33. Bei Bregenz am Bodensee. Dr. Sauter. — 1107. Nuphar pumilum. DeC. Rchb. Fl. germ. 55. DI. crit. ic. 231 — 231. Im alten Acherfurth am Zellersee in Salzburg. Juli. Dr. Sauter. — 1108. Lolium mul- Intelligenzblatt zur Flora 1837, Bd. 1. 1 2 ! tiflorum. Lam. I. c. 68. Agrostogr. ic. 1345. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1109. Brachypodium cespitosum. R. S. 1. c. 95, et Add. Agrostogr. ic. 1377. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1110. Cala- “magrostis litorea. Dec. 1. e. n. 152. Agrostogr. ic. 1440. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — ıı1ı. Süpa pennata. L. 1. c.n. 168. Agrostogr. ic. 1465. An sonnigen Felsen d. Kreuzbergs b. Lofer. v. Spit- zel. — 1112. Pollinia Gryllus. Spr. 1. c. n. 208. Agrostogr. ic. 1502. Auf Wiesen bei Fiume. Juli. Dr. Noe. — 1113. Festuca Scheuchzeri. Gaud. 1. c. 256. Agrostogr. ic. 1560. Bei Bregenz. Dr. Sau- ter. — 1114. Bromus squarrosus. L.&. 1. c. 287- Agrost. ic. 1598. Grössere Form (als n. 912.) von Fiume. Dr. No&. — 1115. Bromus squarrosus var. ß. spiculis velutinis Agrosiogr. ic. 1599. 1. c. n. 287. var. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1116. Poa pu- mila. Host. P. alpina 3. pumila Fichb. Agrostogr- ic. 1629. Krain, Berge um Pillichgrätz, Germada &c. Dr. Graf. — 1117. Danthonia calyeina. Rchb. Rehb. Fl. germ. n. 362. Agrostogr. ie. 1713 — 14 Ende Juni und Anf. August, Grosskahlenberg bei Laibach. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1118. Vig- nea dioica. (L.) 1. c. n. 376. Salzburg , auf Sumpf- wiesen bei Zell. Dr. Sauter. — 1119. Vignea lagopina (Wahlenb.) 1. c. n. 386. Auf der obern Pasterze am Fusse des Grossglockners. Dr. Ru- precht. — 1120. Vignea Grypos. Schk. 1. ce. n- 384. Auf einer Sumpfwiese bei Bregenz mit V. stellulata und diosca beisammen. Dr. Sauter. — 3 1121. Carex ornithopoda. W. Rehb. Fl. germ. n. 430. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1122. Carex ericetorum. Poll. 1. ec. n. 441. Haide bei Dresden. Mil. Apoth. Müller und Heber. — 1123. Carex hirta. L. 1. ec. n. 463. et Add. An der Priessnitz bei Dresden. Milit. Apoth. Müller u. Heber. — 1124. Carex Agastachys. Ehrh. 1. ce. n. 488. Bei Fiume an Gräben, Flussufern. Apr. Dr. Noe. — 1125. Acorus Calamus. L. 1. c. n. 38. Salzburg, in den.Sümpfen bei Zell ganze Morgen Landes be- deckend. Jul. Dr. Sauter. — 1126. l.uzula gla- hrata. Desv. 1. c. n. 625. An feuchten Stellen der Kalkalpen bei Lofer 5— 6000°. Juli. v.Spitzel.— 1127. Juncus pygmaeus. Rich. 1. c. n. 640. Holstein, auf den Dünen bei Lyst u. s. w. Prof. Nolte — 1128. Juncus Jacquini. L. 1. c.n 644. Feuchte Bergwiesen bei Kitzbühl 3500 — 4500°..Ap. Traun- steiner. Wasserfallalp im Pinzgau, 5500 - 7000°, Dr. Sauter. — 1130. Leucoium acstirum. L. 1. c. 594. Stadtwald bei laibach. Mai. Freyer, Eust. Mus, Lab. — 1130. Gagea bohemica (Zausehn.) 1. c.n. 733. Podbaba bei Prag. Dr. Ruprecht. — 1131. Ornithogalum pyrenaicum. Clus. 1. c. n. 7406. Auf Wiesen an der Save bei Laibach. Juni. Dr. Freyer. — 1132. Allium ochroleueum. Hit. 1. c. n. 771. Idria. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1155. Lilium chalcedonicum. L. 1. c. n. 685. Auf Dorg- wiesen von Idria u. Grosskahlenberg. Jun. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1134. Asparagus tenuifulius. Lam. 1. c. n. 808. Fiume, auf schattigen \Viesen FE 4 in Rezziae. Dr. No&. A. silvaticus Kit. Gebüsch nächst der Save. Dr Graf. — 1135. Orchis latifo- ia. Linnaei! l. c. n. 856. Pl. crit. ic. 769. Bei Bre- genz. Dr. Sauter. — 1136. Lycopodium selaginoi- des. L. l.c. n.932. Alpgarten b. Reichenhall. Apoth. Funk. — 1137.,Juniperus phoenicea L. 1. c. 985. Gebüsch auf der Insel Osero. Dr. Noö. — 1158. Pinus Pinea L. l.c.n. 972. Bei Fiume. Dr. No&.— 1139. Salix myrtilloides. L. 1. ce. n. 1015. Schlesien, Hönigshuld bei Oppeln. Ap. Finke. — 1140. Salix einerea. ‚L. 1. c. n. 1028. An Zäunen der Sumpf- wiesen im Pinzgau. Dr. Sauter. — 1111. Salıx purpurea. L. 1. c.n. 1040. Böhmen, Gebüsch an Flussufern. Dr. Ruprecht. — 1142. Salix prui- nosa. Wendl. 1. c. n. 1046. Schlesien, zwischen Schulenburg u. Nakel bei Oppeln. Apoth. Finke. — 1143. Salıx fragilis L. androgyna. 1. c. n. 1050. Böhmen, an Flussufern. Dr. Rupreeht — 1124. Salix Meyeriana. Willd. 1. c. n. 1051. Salzburg am Ufer der Saale und Alm bei Saalfelden. Dr. Sau- ter. — 1145. Daphne Laureola. L. 1. c. n. 100% Waldungen von Idria. Mai. Freyer. — 1146. Aristolochia pallida. W. Kit. 1. c. n. 1113. Bei Fiume, Kamerjot, auf Wiesen 1800°. Dr. No&. — 1147. Aristolochia rotunda. L.1. ec. n. 1114. Bei Fiume auf feuchten schattigen Wiesen in Rezziae. Dr. Noe. — 1148. Aristolochia Clematitis. L. 1. c. n. 1115. Fiume, in Weingärten. Sommer: Dr. No&. 1149. Anthemis agrestis. Wallr. 1. c.n. 1324. Auf Aeckern bei Leipzig. Dr. Petermann. — 1150. Ä | . 5 Aronicum scorpioides. (L.) 1. c. n. 1487. Auf Kalk- gerölle der höhern Alpen Lofers, 5500 — 6500. Ende Juli. v. Spiizel. — 1151. Buphihalmum ss- lieifolium. L. l. e.n. 1509. Auf Alpenwiesen bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1152. Senecio rupestris. W.R.l ce. n. 1569. pl. erit. 514. 515. Auf Kalk- gestein bei Lofer 5 — 6000. Mai. v. Spitzel. — 1153. Senecio Iyratifolius. Pehb. 1. c. n. 1574. pl. erit. 258. Fiume, im Wiesengebüsch. Dr. No&.— “1154. Senecio alpinus. Scop. 1. c. 1583. pl. erit. ic. 256. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1155. Ürepis montana. Rchk. 1. c. n. 1700. Alpenwiesen bei Bre- genz. Dr. Sauter. — 1156. Crepis hyoseridifolia. -Peehb. 1. c. n. 1701. — Auf Gerölle der höchsten. Kalkalpen bei Lofer, nicht unter 6500° herabstei- gend. Anfangs Sept. v. Spitzel. — 1157. Gera- cium incarnatum. (Jacq.) 1. c. n. 1708. Krain auf Bergwiesen gegen Unter-Idria. Ende Juni. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1158. Geracium chandrilloides. @Jeq.) 1. e. n 1711. Auf Kalkalpenwiesen bei Lofer von 6 — 7000% Anf. September. v. Spitzel. — 1159. Hieracium angustifolium. Hoppe. 1. c.n. 1721. Geisstein bei Kitzbühel, sonnige Alpenhöhe im Schie- fergebirg, 7000. ‚Anf. Augst. Apoth. Traunstei- ner. — 1160. Hieracium ineisum. Hpp. 1. ce. n. 1768. var. An steinigen sonnigen Abhängen bei Lo- fer. Juni. v. Spitzel. — 1161. Willemetia apar- gioides. Neck. 1. c. n. 1791. Bei Bregenz. Dr. Sau- ter. — 1162. Scorzonera rosea. W.R. ].c. n. 1843. Alpe Poresen, Goliza, Begunshza in Krain. Jun. 6 » Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1163. Scorzonera octangularıs. Rih. 1. c. n. 1845. An Wegrändern von Prag. Dr. Ruprecht. (Cl. Hornung Bot. Zeit. 1836. 611. docens, Sc. muricatam ignorare videtur.) — 1164. Homogyne sylvestris. H. Cass. l. ec. n. 1862. In Voralpenwäldern in Krain. Dr. No& — 1165. Cirsium heterophyllum. All. 1. c. n. 1905. Auf feuchten Bergwiesen bei Kitzbühl 3500 — 4500° gesammelt. September. Ap. Traun- steiner. — 1166. Carlina lanata. L. 1. c. n. 1964. Lussin piecolo, einziger Standort. August. Dr. No& — 1167. Asterocephalus graminifolius. (L.) 1. c. n. 1157. Kram, auf dem Berge Zhaun und Nanas. Juli. Freyer, Cust. Mus. Lab. -—— 1168. Valeriana tripteris L. 1. ec. n. 1205. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1169. Asperula taurina L. 1. c. n. 1240. Bei Bregenz. Dr. Sauter. — 1170. Ga- lium vernum. Scop. le. n. 1264. Krain, bei Idria, und Laibach. April. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1171. Phyteuma Scheuchzeri. All. 1. c. n. 2004 An Felsen und Mauern am Flusse Iderza bei Idria. Anf. Juli. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 117% Campanula Zoysii Wulf. 1. c. n. 2009. Steyermark, Cillier-Kreis auf der Uestriza an Felsen zwischen 5—6000°. August. Zechenter. — 11735. Cam- panula pyramidalis L. 1. c. n. 2061. Vom Strup in ldria und vom Nanas. Aug. Freyer, Cust. ls. Lab. — 1174. Myosotis versicolor Rth. 1. c. n. 2335. Auf Triften und Kleefeldern bei Dresden. L. R. — 1175: Myosotis sparsiflora Mik. 1. c. n. 7 + 2354. Um Prag in schattigen Laubwäldern. Dr. Ruprecht. — 1176. Myosotis sylvatica. Ehrh.]. c. n. 23506. M. decumbens Host! Um Laibach. Dr. Graf. — 1177. Omphalodes verna Mach. le n. 2336. Krain, bei Idria und auf dem Berge Grimm, bei Laibach. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1178. Örobanche Salviae Schultz. M. K. IV. 458. 1. c. Norit. n. 2423 b. Auf Salvia glutinosa vom Thale bis 4000° loch bei Lofer. Ende Juni. v. Spitzel. — 1179. Pedicularis recutita L. 1. c. n. 2471. Auf humusreichem feuchten Boden der Alpen bei Lofer: 5—6000°. Anf. Juli. v. Spitzel und Hinter- huber. — 1180. Paederota Ageria L.l.c. n. 7525. OÜberkrain vom Berge Steinr u. Manbhart. Jul. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1181. Linaria litora- lis Bernh. 1. e.'n. 2534. Fiume, auf Schutt am Meeresufer. Dr. No&. — 1182. Plantago altissima Jaeg. I. c. n. 2680. Morastwiesen bei Laibach. Juni. Freyer, Cust. Mus. Lab. — 1183. Arcto- staphylos alpina Spr. 1. c. n. 2700. An trocknen steinigen Orten der höheren Alpen bei Lofer, bei 6000°. Anf, Jun. v. Spitzel. — 1184. Arbutus Unedo L. 1. c. n. 2791. Jnsel Osero. Oct. — März. Dr. No&. — 1185. Villarsia nymphoides. L. ce. n. 2807. Bei Donauwörth. Apoth. Rinast. — 1186. Gentiana nana Wulf 1. ec. n. 2824. Spitze des al. nitzer Tauerns und vom untern Häsboden an der Pasterze. Dr. Ruprecht. — 1187. Gentiana Froe- lichii Wulfen! teste rev. Hladnik. 1. c. n. Addenda 28359 Krain, auf den höchsten kahlen Kuppen der 8 Steiner Alpen, Aug. —Rara!— Dr. Graf. — 1188. Phillyrea media L. 1. c. n. 2565. Fiume, an Felsen, März. Dr. No& — 1189. ÖOlea euro- paea. L. 1. c. n. 2865. Fiume, in Weingärten, Juli. Dr. Noe. — 1190. Ligusticum Seguieri Koch. l. c. n. 3030. Vom Berge Golak in Innerkrain. Jul. Freyer. Cust. Mus. Lab. — 1191. Pterose- linum glaucum. lc. n. 2943. Pastinaca glauca. Scop. Peuced. saxatile Kizg. petraeum Koch. Fiume Felsen, auf schattigen Wiesen. Aug. Dr. Noe. — 1192. Heracleum siifolium. Rchb. 1. ec. n. 2058- Oberkrain, Begunshza u. Goliza- Alpe. Freyer. Cu. Mus. Lab. — 1193. Pastinaca selinoides. Vis. l. e. n. 2971. P® Fleischmanni Hladn.! Auf dem Schlossberge in Laibach. Freyer, Cust.Mus. Lab. — 1194. Oenanthe silaifolia. M. B. lc. n. 2994 Rrain, Sumpfwiesen um Laibach. Dr. Graf. — 1195. Rhamnus saxatilis L. 1. c, n. 3112. An sonni- ‚gen trockenen Mähdern bei Unken, unweit Lofer. , Anf, Juni. v. Spitzel. — 1196. Rhus Cotinus L. l. ec. n. 3126. Fiume, Mai. Dr. No&. — 1197. Trifo- Ium noricum. Wulf l. c.n. 3164. Inder Wochein, vom Berge Steiner an dem Terglou und der Zherna- perst. Juli. Fr eyer, Cust. Mus. Lab. — 1198- Medicago orbicularis All 1. c.n. 3215. Fiume, auf Wiesen. Dr. No&, — 1199. Medicago carstiensis. Wulf I. ce. n. 3221. Krain, Berge um Laibach. Dr. Graf. — 1200. Medicago mollissima Roth. l. c. n. 3227. Fiume, auf Wiesen. Mai. Dr. N oe. —— % ’ ni 9 Berichligende Etiquetten für diejenigen, welche unter diesen Nummern ausgegeben worden, jetzt aber zu cassiren sind: 145. Carex vaginata. Tsch. 1. c.n. 435. excl. nom. Vom Brocken am Harz. Apoth. Hampe. — 402. Agropyrum pungens. R. S. 1. c. n. 102. Agro- siogr, ic. 1392. An trockenen Orten am baltischen Meere bei Warnemünde. Dr. Deiharding. — 546. Juncus glaucus. Ehrh. 1. c. n. 635. Am ‚südl. Littorale. Dr. No&. — 822. Laserpitium Siler. L. l. c. n. 2929. Salzburg, 5400! v. Spitzel. — 827. Artemisia Mutellina L. 1. ce. n. 1384. Gamsgrube b. Heiligenblat bis 9000°. F. Ruprecht. — 7908. Dianthus eaesius Sm. 1. c. n. 5044. M. de Trelod in Savoyen. Mr. Huguenin. — 840. Cirsium spi- nosissimum. Nachtrag. 728. Salix Wulfeniana. Nachtrag. — 720. Salix grandifoha. Nachtrag. _ 931. Eriophorum angustifolium. Rth. Ic. n. 355. Sumpfwiesen bei Dresden. Mil. Apoth. Müller u. Heber. Nachtrag: Blüthe. Flora germanica exsiccata Centuria UL. er- scheint zu Ostern 1837. In unserm Verlage ist so eben ‚erschienen : Handbuch der pharmaceutischen Botanik. Vom Dr. Albert Dietrich. 28. Bogen in gr. 8. Preis 2 Thlr. Bei Bearbeitung dieses Handbuches hat der Verfasser besonders auf diejenigen Pharmaceuten Rücksicht genommen, die hier in Berlin ihre Staats- 10 prüfung als Apotheker Erster und Zweiter Klasse zu machen beabsichtigen. Wir empfehlen dasselbe daher den genannten Herren Apothekern, sö wie auch den Herren Principalen,, welche wohl nicht leicht ein geeigneteres botanisches Werk ihren Lehrlingen in die Hände geben können. Als einen Beweis der Brauchbarkeit führen wir nur an, dass es bereits im hiesigen pharmaceutischen Institut als Leitfaden beim botanischen Unterricht eingeführt ist. Nauck’ssche Buchhandlung “iu Berlin. Für Garten- und Blumenfreunde. In der Nauck'schen Buchhandlung in Ber- lin ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Aligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitschrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung. ste- hende PFissenschaften. In Verbindung mit den tüchtigsten Gärtnern und Botanikern des In- und Auslandes, herausgegeben von Friedr. Otto, Königl. Preuss. Garten- Direktor und Inspektor des botan. Gartens zu Berlin, Albert Die- trich, Doctor der Philosophie und Lehrer der Gärtner - Lehranstalt zu Berlin. Fünfter Jahr- gang 1837. Von dieser Zeitschrift erscheint in jeder Woche ein Bogen in gr. 4. 52 Bogen bilden sonach einen vollständigen Jahrgang und. kosten 4 Rthir. — 11 Macht es der Inhalt nothwendig, so erschejnen auch Kupfer hierzu, jedoch ohne den Preis zu erhöhen. Von den vorhergehenden vier Jahrgängen sind noch einige Exemplare für obigen Preis zu haben. Mein Naturalientausch-Unternehmen am Schlusse des Jahres 1836. * Am Schlusse des Jahrs 1836 zählte mein Un- ternehmen 542 Herren Abnehmer, es hat sich dem- nach um 9 vermehrt. Bis jetzt sind: Pflanzen. Insekten. Conchylien. 727,251 Ex. 94804 Ex 7 Ex. eingeliefert, 597,448 Ex. 57,901 Ex. 20 Ex. an die einzelnen Sammlungen abgegeben worder, es sind demnach noch vorräthig: 129,803 Ex. 36,903 Ex. 55 Exemplare. Bei Pflanzen lieferten im Jahr 1836 die mei- sten Exemplare ein: P. M. Opiz in Prag 5238 Exemplare; Herr Kaplan Genck in Holic chrudi- ner Kreises 3.842 Exempl.; Herr Professor Hin- terhuber in Salzburg 3,524 Ex-; Herr Wundarzt Langer in Beichenberg 2177 Exempl.; Herr Apo- theker Ortmann in Karlsbad 1,296 Exempl. Die meisten schön und charakteristich ge- trockneten Pflanzen Herr Bergwerksarzt Wierz bicki zw Orarviza im Banat; Herr Wundarzt Lan- 12 ger in Reichenberg;; Herr Wundarzt Benesch zu Mödling nächst Wien. Die meisten Species haben abgegeben: P. M. Opiz in Prag 284 Species; Herr Naturforscher Ruff zu Guben in der Niederlausitz 230 Spec.; Herr Prof. Hinterhuber in Salzburg 171 Spec.; Herr Kaplan Cenek zu Holic, 142 Spec. Das meiste Seltene lieferte ein: Herr Berg- werksarzt Waüerzbicki zu Oraviza im Banat; Herr Professor Hinterhuber in Salzburg ; Frau Apothekerin Josephine Kablik in Hohenelbe. Die entfernteste Sendung machte: Herr Berg- werksarzt Wierzbicki zu Oraviza mit Pflanzen aus dem Banat; Herr Professor Hinterhuber zu Salzburg mit Pflanzen aus der Gegend von Triest. Bei Insekten lieferte ein die meisten Exem- plare Herr M. Ferdinand Stifter in Prag 1289 Exemplare. Die meisten Species: Herr M. Ferd. Stifter in Prag 272 Species; Herr Burggraf Kaliwoda zu Cernjkowic Königgräzer- Kreises 181 Spec. Bei Conchylien wurde auch ditses Jahr gar nichts eingeliefert. Die meiste Theilnahme fand bei Pflanzen, fast gar keine bei Insekten, und wieder gar keine bei Conchylien Statt. Für Pflanzen haben sich im Jahr 1856 vorzugsweise Wundärzte und Geistliche inter- essirt; Oekonomen und Technologen leisteten dieses Jahr gar nichts. - . j Mein Unternehmen kann sich nur dadurch zum N 13 . allseitigen Vortheil der einzelnen Herr Abnehmer der möglichsten Vollkommenheit nähern, wenn recht viele aufrichtig gesinnte, eifrige und. entfernte Ab- nehmer zuwachsen. Möge daher jeder einzelne Herr Abnehmer seine naturhistorischen Freunde hiezu aufmuntern. Insbesondere ist im Jahr 1837 mein Unternehmen’ dazu geeignet, dem ‚Naturalien- . tausche ein Central zu bieten, weil in diesem Jahre die Versammlung deutscher‘ Aerzte und Naturfor- scher in Prag Statt finden wird, wo sich die Her- ren Naturforscher von dem Ganzen meines Unter- nehmens die UÜcberzeugung verschaffen können, so wie von dem Umstande, dass es selbst dem schwäch- sten Anfänger möglich sey, unter der aufrichtigen Leitung Weitervorgerückter an meinem Unterneh- men eifrigen Antheil zu nehmen, diess geht schon daraus hervor, dass ich a) Alles, was in meinem in Oken’s Isis bekannt gemachten Vorrathsverzeichnisse nicht steht in. .2.. 2 een. 60 Expl. b) Alle authenthischen Gegenstände in 100 Expl. c) Alles was in meinen gedruckten Ver- zeichnissen noch nicht als wild ge- wachsen bezeichnet erschien in 100 Expl. d) Alles was noch gar nicht eingelie- : fert wurde nn. » > ee. * 150 Expl. e) Alle neuen Gegenstände von den Herren Entdeckern selbst n - . 600 Expl. annehme. Wer sein streng alphabetisch gereihtes Her- 14. \ barsverzeichniss einsendet, und Alles nimmt, was dieses nicht enthält, oder wer die Mühe der Ver- fassung eines solchen Verzeichnisses scheuet, und jede Species, welche eingeliefert wird, nimmt, für dessen Herbarsvervollständigung kann ich fortge- setzt Sorge tragen. Dass die Eifrigen auch hinlänglich entschädiget werden, gehet aus den heurigen Prämien hervor, denn P. M. Opiz in Prag, welcher bereits im Jahr 1835 für 100: 150 erhielt, und welcher im Jahr 1856 die meisten Exemplare, so wie die meisten Species einlieferte, hat vom 1. Januar 1837 für 100: 250 Ex. zu erhalten; Herr Bergwerksarzt Wierz- bicki zu Oravıza im Banat, welcher die meisten ' schön und charakteristisch getrockneten Pilanzen, die meisten Seltenheiten einlieferte, auch die ent- fernteste Sendung machte, da derselbe schon im J. 1833 für 100: 300; im J. 1834 für 100: 700 Exempl. erhielt, gegenwärtig für 100: 1300 Exemplare. Am Schlusse muss ich nur noch bemerken: dass ich von mehreren Herrn Theilnehmern ermäch- tiget bin, von ihren Forderungen Pflanzen zu ver- kaufen, und dass der Verkaufspreis für diese Pflan- zen mit 2 fl.C.M. für eine Centurie bestehet, doch muss ich um frühere portöfreie Einsendung des Betrages ersuchen. Prag am 15. Januar 1837. P. M. Opiz, Altstadt, Zelinergassc Nro. 565- im dritten Stock. 15 Programme de la Societe Teylerierine pour V’Annde 1837. ‘ La Societe, considerant, que malgre les re- cherches continudes, lexplication du mouvement des fluides dans les plantes oflre toujours beaucoup d’incertitude et de doutes, tant par rapport aux organes par lesquels ıl se fait et a son proccde qu’a l’egard de sa veritzble cause: desirant que cet important sujet de la physiologie vegetale soit ulie- rieurement &clairei par de nouvelles recherches, elle demande: Une deseription exacte et suceincte, confirmee par des observations et des experiences, du moure. ment de la stve dans les plantes, surtout en egard aux questions, suivantes. Üuels sont les organs, dans lesquels le mouvement de la seve est effectue ? .Les organes, par lesquels les premiers fluides, tires du sol et portes dans la plante jusqu’aux bour- geons et aux feuilles, different-ils de ceux qui re- conduisent les sucs &labores et nutritifs? Yat-ıl des fluides aöriformes, qui accompagnent la seve et qui se meuvent avec elle? Doit-on attribuer aux vaisseaux spiraux une fonction particuliere et. diffe- rente de celles des autres argames? conduisent-ils des fluides gazeux on liquides, ou bien les uns et les autres? Quelle est la difference entre le- mou- vement des fiuides eontenus dans les vaisseaux et celui dans le tissu cellulaire? Doit-on admettre avec M.M. C. H. Schultz et Meyen, et comme sufisamment prouve, un sysiöme particulier et gene- Fun 16 ral de vaisseaux, destines& conduire les fluides pre-. "pares et nourriciers? Enfin, jusqu’a quel point les observations et les opinions touchant ce sujet, ex- ‘posees dans le m&moire de M. Girou de Buza- Teingues, sur la distribution et le mouvement des fluides dans les plantes (Annales des Sciences naturelles Zme Serie, Botanique 1836 p. 226) sont elles confirmees par des obseryations reiterdes? Le prix fixe pour la meilleure reponse, qui sera jugee salisfaisante, est une Medaille d’or, frap- &es au coin de la Societe, de la valeur de f400:— FM Hollande. Les reponses deivent &tre anonymes, &erites d’une bon main, autre que celle de Tauteur, en langue Hollandoise, Latine, Frangoise, Angloöise ou Allemande, en caracteres antiques, &lant accom- pagnees d’un billet qui contienne le nom et l’ad- dresse de Yauteur, avec la sentence dont les pieces seront signces. Elles doivent &tre envoyees a la maison de la Fondation Teylerienne & Haarlem, avant le 1 Janvier 1838. Verkauf von botanischen Werken: Grew, the anatomy of plants. Lond. 1682. Fol. 1 fl. Lehmann, Monographia generis Potentillarum. 18%. 4. 21l. 42 kr. Aufträge übernimmt die Redaktion der botan. Zeitung. Von Martius Prachtwerk: Palmae brasil. ist das sechste Heft im Januar 1837 erschienen. Kaufgesuch. Es wünscht jemand die von Ehrhart heraus- gegebenen Sammlungen von getrockneten Pflanzen, entweder im Ganzen, oder einzelne derselben, durch Kauf oder Tausch zu erstehen. Die Redaktion der Flora wird_die Gefälligkeit haben, Aufträge des- halb zu befördern, B Beben m Nro. H. Intelligenzblait allgemeinen botanischen Zeitung. Erster Band 1837. ‚Unter Leitung des Herrn Professor El. Fries erscheint in Lund und Upsula &a 12 gr. sächs. die Decade: Herbarium normale plantarum rariorum et cri- ticarum Sveciae. Der erste Fascikel, von 8 Decaden, ist bereits ausgegeben und durch die Gyldendal’sche Buch- handlung in Copenhagen zu beziehen ; die darın enthaltenen Pflanzen sind alle von H. H. Ringius in Schonen gesammelt, und sehr gut und sauber aufbewahrt; sie bestehen aus folgenden Arten: Synantherae: . 1. Gnaphalium luteoalbum L. . 2. Filage montana L. 3. — minima Fr. 4. Senecio erucifolius L. 5. Cineraria palustris L.' 6. — campestris Retz. 7. Tussilago Petasites L. 8. Picris hieracioides L. 9. Asterocephalus suaveolens Wal. 10. Myosotis silvatica Hoffm. ° 3 N Dipsaceae: Boragineae : Intelligenzblatt zur Flora 1837. Bd.1. 18 Boragineae: 11. Myosotis collina Reich. 1. — versicolor Smith. 13. — stricta Link. 14. Pulmonarıa angustifolia L. Labiatae: 15. Lamium intermedium Fr. 16. Ajuga alpina L. 17. Teucrium Scordium L. 18. Mentha sylvestris L. 19. Verbena ofhicinalis L. Personatae: 20. Antirrhinum Elatine L. Primufuceae: 21. Lysimachia nemorum L. en 22. Centunculus minimus L. Plantagineae: . 25. Plantago Coronopus L. Umbelliferae: 24. Silaus pratensis Bess. j 25. Sium angustifollum L. 26. Helosciadıum inundatum Koch. 27. Bupleurum tenuissimum L. _ Cruciferae: 28. Barbaraea praecox Br. 29. Alyssum calycinum L. 30. — incanum L. 31. Teesdalia nudicaulis Br. 32. Reseda Luteola L. Papaveraceae: 33. Corydalis cava Whlb. Ranunculaceae: 34. Pulsatilla pratensis Willd. Hypericineae: 35. Hypericum humifusum L. Gruinales: 36. Geranium molle L. Caryophylleae : 37. Dianthus arenarius L. 38. Cerastium strigosum Fr. 39. — semidecandrum L. ß. viscid. 40. Holosteum umbellatum L. Caryophylleae: ıı. 42. ER Calycanthemae: Succulentae: 45. Leguminosae: 46. 47. 48. 49. 50. Senticosae: 51. Euphorbiaceue: 52. Polygoneae: 53. 54 Chenopodeae: 55- 56. 57. Urticeae: 58. ‚Amentaceae: 59. 60- 61. 62. 63. 64. 65- Orchideae: 66. 19 Alsine viscosa Schreb. Sagina ciliata Fr. — strieta Er. . Circaea Lutetiana L. Saxifraga Hirculus L. Genista pilosa L. Medicago minima willd. Lotus siliquosus L. Astragalus arenarius L. Lathyrus tuberosus L. Potentilla opaca L. Euphorbia exigua L. Rumex Nemolapathum Ehrh. — maritimus L. Amaranthus Blitum L. Atriplex 'hastata L. Halymus pedunculatus W. Parietaria oflicinalis L. Fagus silvatica L. Salix fragilis L. — viridis Fr. — alba L: — lanceolata Ser. — viminalis L. — mollissima Willd. Orchis Morio L. Liliaceae: 67: Ornithogalum spathaceum Hayn. Juncaceae: 68. Juncus balticus Willd. 6 — glaucus Ehrh. " 70. — oktusiflorus Ehrh. Di 20 Juncaceae: 71. Juncus capitatus Weig. “Cyperaceae: 72. Schoenus ferrugineus L. * 73. Scirpus setaceus L. Grumineae: 74. Arundo baltica Fleg. j 75. Panieum crus gallı L. 76. Digitaria humifusa Pers. 77, Aira canescens L. 78. Hoeleria glauca DC. 79. Bromus pratensis Ehrh.. 280. — sterılis L. Ankündigung von Pflanuzensammlungen. Plantae ‘selectae |Florae Bohem. Fasc. III. editio IL: / Anemone alpina, et ß. sessiliflora, Adonis ver- nalis, Arabis sagittata, sudetica Tausch. *Hallerı, Cardamine Opizii Presl, impatiens ß- apetala, *Thlaspi montanum, Teesdalia nudicaulis, Viola rupestris Schmidt, *montana et *ß. lactea Sm. Po- lygala multicaulis Tausch. Stellaria linoides Tausch. *Cerastium alsinifolium Tausch. Spergula nodosa, Silene nemoralis, *Linum flavum, *Sedum Rhodiola Cand., rubens Haenke, Prunus petraea Tausch., Py- rus sudetica Tausch. *Potentilla opaca, *Lindackeri Tausch. Myriophyllum pectinatum, et ß. brevifo- Tium, Hydrocotyle vulgaris (Schkuhriana Reichb.) Bupleurum longifolium ß atropurpureum, Crepis grandiflora W. *Hieracium pratense Tausch. *ey- mosum, *brachiatum Bert. *Bauhini Schult. *col- linum ß. dentatum, .et *'y heterodoxum , *alpinum €. . 21 S ‚macrocephalum Tausch. *sudeticum y dentatum Tausch. *decipiens Tausch. "apidulatum Tausch. *murorum ß incisum Tausch. inuloides Tausch. Pprenanthoides €. integerrimum, et £. leucotlecum, ‚*Apargia .bispida ß nigricans, Scorzonera purpurea, Carduus Personata, *Cirsium rivulare, Gnaphalium norvegicum, Artemisia scoparia, *absynthioides Tausch. ,, Cacalia Petasites, Cineraria aurantiaca ß. capitata, Solidago alpestris, *Valeriaua sambuci- folia (cum stolon.), *Vinca intermedia Tausch., Gentiana asclepiadea ß. albiflora , lancifolia, *pra- tensis Froehl., Swertia perennis £ grandiflora, *Thy- mus hortensis Tausch. Veronica alpina 8 rotundi- folia, pilosa Schmidt, *Melampyrum commutatum Tsch. *Euphrasia retusa Tsch. *Rhinanthus alpi- nus Baumg. Primula, minima Y. grandiilora,, et ?. biflora, *Euphorbia palustris, *Rumex alpinus, Sa- lix pulverulenta Tsch. albiphila Tsch. multiglandu- "losa Tisch. et *ß latifolia, *rupicola Tsch., et *ß. latifolia, *argyroides Tsch. , *siricta’Tsch. , *riphaea & incana Tsch., *sphenogyna 07, *grenaria Ö. atro- purpurea, *s. latifolia, et .*/ marrubiifolia Tsch. ‘*bicolor ß androgyna Tsch. *helieiflora Tsch. *ru- bra y angustifolia Tsch. silesiaca, 8. pilosa, £. mo- monadelpha, 4 dasycarpa calvesceus, *Q& ‚macrosta- chya, et * oblongifolia Tsch. Betula carpathica, *Veratrum Lobelianum Bernh. Juncus obtusillorus, acutillorus, uliginosus ß- fluitans, squarrosus, Phleum alpinum 8 viride, *Poa cempressa £. eflusa, *Scir- | pus cespitosus, *Carex paradoxa, tereciuscula, irri- 22 gua, lepidocarpa Tsch. *Woodsia hyperborea, *As- plenium Serpentini Tsch., et *ß incisum, *Strü- thiopteris germanica. Der Preiss ist 10 fl. C.M. Für die Herren, die bereits die erste Ausgabe die- ses Fascikels abgenommen haben, sind die neu zu- gewachsenen mit * bezeichneten Arten abgesondert um 5 fl. C..M. zu haben. Von den zwei ersten Fascikeln, deren Inhalt bereits in der Flora abge- druckt ist, sind wieder neue Exemplare aufgelegt, und einzeln um 10. fl. C. M. zu haben. Collectio Hieraciorum et Salicum Sudetorum. Auf vieles Nachfragen um diese vorliegenden ” Gattungen habe ich mich entschlossen, auch von selben separate Sammlungen zu veranstalten, deren Inhalt hier aufzuzählen zu weitläuig und überflüs- sig wäre, da fast alle diese Arten in meinen plantis selectis Florae Boh. aufgeführt sind. Diese Samm- lung enthält 60 vollständige specimina, und kostet 81.C.M. Ferner sind vorräthig: Dendrotheca Bohemica, 2 Lieferungen mit Supple- menten enthaltend 227 Arten . . 19f.C.M. Dendrotheca Exotico-Bohemica, 4 Lie- ferungen mit 380 Arten . . . . 8» »» 2 Agrostotheca Bohemica mit 256 Arten 18 2m Herbarium Flora Boh. universale mit 2050 Arien . » 2.2.2 020.2 .13 u. un . ‚ P.Ign. Fr. Tausch, Prag, Viehmarkt Nro. 500. 23 Rumphia, sive Commentationes, Botanicae im- primis de plantıs Indiae Orientalis, tum pe-. ritus incognitis, tum quae in libris Rheedii, Rumphii, Roxburghii, Wallichii, aho- rum recensentur. Scripsit C. L. Blume cogno- mine Rumphius. . Prospectus: Da die Fortsetzung der sehr vortheilhaft be- kannten Flora Javae, welche in Brüssel erschien, durch den politischen Zustand der Niederlande Bis jetzt eine anhaltende Störung erlitten, hat endlich der Verfasser den lebhaften und wiederholten An- forderungen des Publikums naehgegeben, und uns den Verlag eines Theils seiner reichen Manuscripte über die Vegetation der ostindischen Besitzungen überlassen. Dieser Theil besitzt einen um so grös- seren Werth, da er die seltensten, grösstentheils kaum den Namen nach bekannten Gegenstände der Flora jener Länder aufs gründlichste behandelt, die der Verfasser während seines langen Aufenthal- tes daselbst selbst Gelegenheit hatte in der Natur zu beobachten und zu studiren, wobei aber weder die Leistungen seiner Vorgänger , noch die neuerer Schriftsteller unberücksichtigt geblieben sind. Das Werk erscheint unter dem oben angezeig- ten Titel in lateinischer Sprache, in demselben For- mate als die Flora Javae, wovon es gewisser- massen nicht sowohl als eine Fortsetzung anzusehen ist, sondern auch den vorzüglichsten Publikationen, die über die Flora Ostindiens erschienen sind, ganz 24 besonders aber denen von Rheede und Rhum- phius, dem gegenwärtigen Zustande der Wissen- schaft gemäss, zu näherer Beleuchtung und Ergän- zung gereicht. Nicht allein, dass darin sehr ge- naue Beschreibungen und Abbildungen der selten- sten und merkwürdigsten Pilanzen Ostindiens auf- genommen werden sollen, wird es auch höchst wich- tige Bemerkungen sowohl über ihre Arzneikräfte, als ihre Brauchbarkeit für Oekonomie u. s. w. ent- halten. Dabei liegt der Einrichtung dieser schönen Unternehmung noch die Absicht zum Grunde, die herrliche Vegetation der durch den Vesfasser bereis- ten tropischen Länder, auch andern so anschau- lich ala möglich zu machen. Zur Erreichung dieses Zweckes ist der Verfasser auf den glücklichen Ge- danken gekommen, diesem Werke zwölf Ansich- ten, welche die charakteristischen Formen jener üppigen Vegetation aufs genaueste darstellen, bei- zufügen. Dieselben sind durch die Meisterhand des Herrä Payen, am Orte selbst, theils für die königl. Niederländische Gemäldesammlung, theils für Rechnung des Verfassers eingeführt, und wer- den alle durch den berühmten lithographischen Land- schaftszeichner Lauters, mit der ihm eigenen Ge- R nauigkeit in Stein gebracht. Ein solches Werk ist daher jedem Botaniker, und überhaupt jedem Naturforscher, der näher und gründlich mit der ostindischen Vegetation bekannt zu werden wünscht, durchaus unentbehrlich. Aber vom grössten Nutzen muss es auch für den Arzt tr a are = ie 25 seyn zur HKenntniss so vieler durch die Erfahrung der Asiatischen Völker als kräftig erwiesener Arz- neimittel, deren jene Länder so viele liefern: so wie es sich endlich jedem anempfiehlt, dem daran gelegen liegt, sich über die Erzeugnisse jener von der Natur so reichlich beschenkten Länder aus ächten Quellen belehrt zu wissen. Bedingungen der Subscription. Das Werk soll aus drei Bänden in Folio beste- hen, auf Velinpapier mit neuen Typen aus der Gies- serei von Didot gedruckt. Ts erscheint in sechs- unddreissig Lieferungen, wovon alle drei Monate zwei bis drei ausgegeben werden. Jede Lieferung enthält sechs Tafeln von dem angegebenen Formate, oder nur drei von doppeltem Umfange, nebst drei ‚bis vier Bogen Text. Die Abbildungen, von welchen der grösste Theil aufs sorgfältigste colorirt ist, sollen vorzugs- weise nur neue Gattungen und Arten darstellen, und werden von geschickten Künstlern auf Stein ausgeführt. In diesem Werke soll keine Abbildung der Flora Javae, die so bald nur immer möglich fortgesetzt wird, wiederholt werden. Der Subscriptionspreis jeder Lieferung ist auf drei Thaler Preuss. Üourant festgesetzt, und wird bei der Ablieferung gleich bezahlt. Nach Heraus- gabe der zwölf ersten Lieferungen, welche gegen April .1837 erfolgt, wird der Preis um einen Thaler für jede Lieferung erhöht. 26. Der erste Band, -wovon bereits neun Lieferun- gen mit 30 Bogen: Text zum Versenden bereit lie- gen, I II. 1. VI. vi VI. zerfällt in die folgenden Abtheilungen: Anerkennung und Belobung der Verdienste des berühmten Rumph, wobei ein Fac si- mile seiner Namen Schrift, und der seines Sohnes mitgetheilt wird. Ueber einige neue Gattungen der Melasto- meen, mit 8 colorirten Abbildungen. Ueber die Cinnamomum Arten, wovon die Culilawan-Rinde und die Tamalapathra- Blätter erhalten werden, zu welcher Abthei- lung 13 grösstentheils colorirte Tafeln gehören. . Ueber das Upas-Gift, mit 2 Tafeln, woron die eine colorirt, die andere diesen merkwürdigen Baum, so wie er sich in den östlichen Theilen Java's in gebirgigten Gegenden findet, nach ei- "nem Gemälde von Payen angefertigt, vorstellt. Ueber das Tieute-Gift, so wie über das Lig- num colubrinum. Hier erhalten wir endlich ausführliche Beschreibungen und auf den 2 dabei gefügten Tafeln genaue Abbildungen dieser interessanten Gewächse,, die bis dahin nur höchst unvollkommen bekannt waren. Beiträge zu einer Monographie der Aroideae mit 13 prachtvollen Abbildungen, worunter 11 colorirt sind. ’ Ueber gewisse Pandaneae der ostindischen Flora, wozu 5 colorirte Tafeln gehören. Erläuterung einer neuen Gattung der Lauri- reae, mit 4 cplorirten Tafeln. | ‚7 " IX. Ueber einige ostindische Passifloren, | mit 5 'colorirten Tafeln. X. Beschreibung einer weniger giftigen Antiaris Art aus Timor, mit 1 colorirten Abbildung. XI. Ueber die Familie der Myristiceae mit 10 colorirten Tafeln. XI. Beschreibung der javanischen Vanilla Arten und einer‘ andern damit verwandten Gattung, mit 4 colorirten Tafeln. Ausser der oben erwähnten Ansicht des Upas- Baumes, sind diesem Bande noch die folgenden herrlichen Gemälde, zur Erläuterung der ostindi- schen Vegetation beigefügt: Tab. 26. Ansicht der Cascaden im malabarschen Gebirge, aus der Pflanzenregion der Amentaceae. Tab. 38. Ein javanischer Urwald, aus der Pflan- zenregion der Artocarpeae. Tab. 53. Die Inseln Banda, mit der littoralen Vegetation. Man: unterzeichnet in Düsseldorf bei den En- desgenannten und in den vorzüglichsten Buchhand- lungen des In- und des Auslandes , und ist gebe- ten, Namen, Stand und Wohnort genau einzutra- gen, weil die Liste der H. H. Subscribenten dem dritten Bande des Werkes vorgedruckt wird. Düsseldorf, Januar 1837. Die Verleger: C. G. Sulpke, Arnz & Comp., in Amsterdam. in Düsseldorf. 28 \ Für Aerzte, Pharmaceuten, Forstmänner u. s. w. In jeder Buchliandlung ist zu haben: Wilbrand, Dr. J: B., (Grossh. Hess. Geh. Med. Patlı und Professor zu Giessen,) Handbuch der Botanik nach den natürlichen Pflanzenfamilien, nebst einer Uebersicht der Pllanzengeschlechter nach dem Linae’schen Sexualsystem als Einlei- tung :in die natürlichen Familien für Nichtken- ner derselben, enthaltend die Diagnosen der in Deutschland wildwachsenden, und aller merk- würdigen ausländischen Gewächse, nebst erläu- ternden Bemerkungen, über das Vaterland, über ihre etwaige Nutzanwendung u. s. w. Zum Handgebrauche beim Aufsuchen unbekannter Pflanzen für Aerzte, Pharmaceuten, Camerali- sten, wissenschaftliche Forstmänner und jeden wissenschaftl. Pflanzenforscher , welcher mit den Pflanzenfamilien näher vertraut werden möchte. ' gr. 8: 1837. 3 Thlr. oder 5 fl. 24 kr. Der gelehrte Verfasser äussert sich über Inhalt und Zweck dieses Buchs folgendermassen: „Dieses Handbuch hat die Bestimmung, vom Linne'schen System aus das Studium der‘natür- lichen Pflanzenfamilien, wie dieselben jetzt von den verschiedenen Pflanzenforschern aufgestellt wer- den, einzuleiten. Zu diesem Zweck findet sich zuvor eine Uebersicht des Linne’schen Systems , darauf folgt eine Aufzählung sämmtlicher im Buche aufgeführten Pflanzengeschlechter nach diesem: Sy- steme. Hierauf folgt eine systematische Uebersicht sämmtlicher natürlichen Familien unter drei Stufen und dreizehn Pflanzenkreise vertheilt.“ „Es ist jetzt an der Zeit, dass das Studium der Botanik nach den natürlichen Familien auch in Deutschland allgemeiner wird; — in Frankreich und England ist diese sogenannte natürliche Me- thode schon die gewöhnliche. In meinem früheren Handbuche habe ich schon darauf hingearbeitet, — aber die Linne’sche Methode, als die gebräuchli- chere, zur Richtschnur genommen; in dem jetzigen dagegen nehme ich die natürliche Methode zur Richtschnur, und suche die Linne’ sche für die Nichtkenner zu benutzen, um diese zur natürlichen hinüber zu führen.“ . Der unterzeichnete Verleger hat sich bemüht, durch deutlichen, alles Verkommende gehörig un- terscheidenden Druck, durch gutes Papier und einen wohlfeilen Preis dieses gediegene Werk brauchbar und Jedermann zugänglich zu machen. Darmstadt, den .10. April 1817. C. W. Leske. Nachricht. ” Seit dem Beginnen meiner zwanzigjährigen Lauf- ‚bahn als akademischer Lehrer habe ich keine Frage meiner werthen Herren Zuhörer so oft gehört und vielleicht keine so ungenügend beantworten müssen, als die: , „welches Buch sollen wir uns anschaffen, um die Pflanzen, die wir finden, analysiren 50 und bestimmen zu lernen; dann die Bestim- mungen mit bildlicher Darstellung verglei- chen und prüfen zu. können ®“ Es ist allbekannt, dass ausser Schkuhr's Handbuch für diesen Zweck, besonders für dessen letzteren Theil, kein Buch existirt, welches man dem Anfänger zum Ankauf empfehlen könnte, und dennoch ist auch Schkuhr's schätzbares Handbuch noch viel zu theuer, um jedem zugänglich zu wer- den, und viel zu unvollständig und von den heuti- gen Ansichten zu abweichend, um den Anforderun- gen unserer Zeit entsprechen zu können. Der des- halb schon seit lange von mir gefasste Entschluss : ein praktisches deutsches Botanisirbuch selbst zu bearbeiten, war aber wegen der gewiss auch von andern gefühlten grossen Schwierigkeit, einen recht zweckmässigen Plan dazu festzustellen und diesem Plane gemäss ein Werk von möglichst reichem Inhalte aurh möglichst wohlfeil herzustel- len, nicht so schnell ausgeführt. Von Jahr zu Jahr befestigte ich daher bei mir selbst den Plan, arbei- tete sowohl den Text als die zahlreichen und com- pendiösen Zeichnungen einzelner Parthieen so lange aus, bis ich so weit war, eine schnelle Fortsetzung versprechen, und meinen werthen Herren Zuhörern und allen Anfängern und Freunden der Wissen- schaft, die man vorzugsweise die liebenswürdige nennt, ein Büchlein liefern zu können, welches durch seine Zweckmässigkeit, Compendiosität und Wohlfeilheit ihren Wünschen entsprechen dürfte. 31 Der Plan ist folgender: Ein compendiöses Taschenbuch enthält in klarer, deutscher Sprache die Charakteristik der Gewächse der Flora Deutschlands durch alle Clas- sen nach den Entwickelungsstufen des Gewächsreichs und nach den daraus allein hervorgehenden na- türlichen Verwandtschaften, so wie ich diese auf einer grossen Wandtafel (das Pflanzenreich in seinen natürlichen Classen und Familien, Leipzig 1834 mit zwei Heften Text) auseinandersetzt habe, sorgfältig geordnet. Alles häufig cultivirte wird mit aufgenommen, alles offizinelle besonders be- merkt. Ein Schlüssel nach Linned's Sexuulsy- stem, wie ich denselben schon in meiner Flora germanica excursoria gegeben und beifllig aufgenommen gesehen habe, wird auch hier den Anfänger bei der ersten Bestimmung der aufge- fundenen Pflanze leiten, und die von mir selbst genau gezeichneten Analysen der Gattungen auf den in besondern Lieferungen mit kurzer Krläute- rung erscheinenden zierlichen Kupfertafeln, wer- den ihn über die’ Richtigkeit seiner Bestimmung aufklären und der Text dann über die übrigen Ver- hältnisse der Species belehren, die er zu bestimmen versuchte. So glaube ich, wird vor der Hand dem seit lange beklagten Mangel eines solchen Buchs tür den Anfänger abgeholfen werden und derselbe dann als Geübter mit Nutzen das Studium anderer Werke beginnen. Die Abbildungen aller in meiner Flora ger- 32 N + manica von mir aufgeführten ‚Species, welche ich bei Erscheinung dieser Flora zu geben versprach, sind inzwischen auch so weit fortgeschritten , dass nunmehr nach vollendeter Ausgabe aller Gräser, eine starke Lieferung jener Abbildungen mit den wohlgerathenen Poriraiten der Cruciferen oder Tetradynamae, zu bequemer und billiger Anschaf- fung höchst compendiös zusammengestellt, vom Verleger der Iconographia und Agrostograohia ermanica baldigst versendet werden wird. Diess Werk führt den Titel: „Deutschlands Flora mit Abbildungen aller Arten“ oder „Flora germanica iconibus omnium specierum illustrata.“ . Manche neuere Mittheilung meiner geehrten Freunde ist auf diesen Tafeln dankbar der Benutzung Aller wie- dergegeben worden, und Mancher wird sich durch dieselben überzeugen, dass er in der Deutung von mir beschriebener Arten sich irrte. Darum liess ich dergleichen sich oft selbst widersprechende Missdeutungen immer unbeantwortet und lege hier im Zusammenhange offen vor, was ich hatte und meinte, dem unpartheiischen Forscher zum siche- ren Anhalt. Dr. Ludwig Reichenbach. Da Hr. Medizinal-Rath Dr. v. Frölich zu, Ellwangen die auf sein Verlangen ihm zur Ansicht und Benutzung mitgetheilte Sammlung von Hiera- cien des Unterzeichneten schon zwei Jahre und dar- - über bei sich behält und alle direkte oder indirekte Bitten und Mahnungen nicht beachtet, oder auch nur \ beantwortet: so wird er hiermit nochmals öffentlich an seine Verpflichtung erinnert, und dieses unter den Botanikern ungewöhnliche Benehmen zur War- nung hiermit bekannt gemacht. Leipzig in Mai 1837. . Dr. G. Kunze, Prof. der Botanik. i 33 Desiderata Hampeana. Leskea brachyelados Schwiegr. — exilis Stark. — Frölichii Brid. — pallescens Sw. c. fr. — julacea Brid. Hypnum obtusatum Whib. — protuberans Br. — alpestre Sw.. - — plieatum Schl. ce. fr. — adnatüm Hedw. - — eirrhösch Schw. e.fr:' — nemorosum Koch. — negleetum Schw. — bavarieum Voit. — eontiguum Nees a. Es. —hieterophylion Hüb. — eapillaceum Br. ' Anomodon ” 'nervosus .. Fürng, ‚e. fr. Leucodon morensig Schr.. Fissidenisdicarpos Brid. Bryum horeäle Schwgr. |. Webera pulchella., ;' ‚— rubella, .. °— encnllata. Pohlia cupviseta. ... — arenita. .— 'xantbocarfä. |. — pulchelti. 0° Ortkotrichum’stramineum, Enealypta eylindrica Fk. — mierophylia Bryol. Grimmia fusca et urcevla- ris Bryol. Dermatodon cernuus Hüb. Weissia Rudolph. Bryol. — Schisti Schwagr. — torquescensBrd. c. fr. —— procera Bryol. — flexuosa Bruch. 1 Oncophorus conglomer«- “tus Brid. Dieranum strietum Schw. — Hostianum — — interruptam Brid, —— penicellatum. . — pyriforme' Schultz. Tongipilum e. Ir. © £- &irratum Hornseh. _ paradoxum Fk. Tyematodon brevicollis Hedw. Hywenostomum rutilans ” Hedw. — subglobosum Br'yol. Phascum palustre Bruelhı. - — Lucasianum Bryol. ZU teneryum Brech. | Priehbstomum nervosum. - — piliferum Sw. "_ Tatifolium Schw. _ viridulum Br. Vorstehende Moose in vollständigen Exemplaren aus: dem Bereiche Schweiz) würden, mi zen pder exotische Kiyptogamen seyn. * Intelbl. IH. - Blankenburg a. H. März, 1837. i der. deutschen Flora (inel. der je im Tausch gegen Harzpflan- sehr willkommen E. Hampe. 3 34 Snbalts- Verzeichnisse. I. Abhandlungen. Guthnick, Bemerkungen über Erysimum lanceola- tum B. Br., E. ochroleneum DeC,, rhieticum DeC. j und pumilum Gaud. 177. Hampe, Musci frondosi Germanise ad methodum naturalem dispositi. 273... 0.0. . Hampe, Revision der durch den Hrn. Dr. Frivaldszky von Frivald in Pest vertheilten getrockneten Pflanzen aus der Türkei, 225. Kölbing, über einige Eigenthümlichkeiten der ober- schlesischen Flora. 193. Kunze, zur Erläuterung der In Arrabida’s Flora Fluminensis dargestellten Kryptogamen. 321. ‚Löhr, Notizen über die Flora von Trier. 353. Hugo Mohl, über die Vermehrung der Pflanzen- zellen durch Theilung. 1. 17. Rabenhorst, die Charen der Niederlausitz und eine neue Art derselben. 129, on Reichenbach, Blicke in die natürlichen Verwandt- . schaften des Pflanzenreichs und die Entwick- lung der Pflanzen überhaupt, als Basis für die Klassifikation des Gewächsreichs. 33. 49. Sauter, Schilderung der Vegetationsverhältnisse in der Gegend um den Bodensee und in einem Theil Vorarlbergs. Beibl. 1. Shuttleworth, Eleocharis Lereschii Shuttl., ein Bei- trag zu der Schweizer Flora. 241. . Shutileworth, über zwei nordamerikanische Arten der Gattung Valerianella. 209. 35 Tausch, Bemerkungen über einige Gramineen. 97.113. — Bemerkungen über einige Hieracien des Riesengebirges. Beibl. 67. Tausch, Beobachtungen über einige Salices. 337. v. Voith, über ein sonderbares Gebilde in der Ul- me. 257. — . Winch, Versuch über die geographische Verbrei- tung der Pflanzen in den ‚englischen Grafschaf- ten Northumberland, Cumberland und Durham. -Vebersetzt von Beilschmied. . 289. 305. \ Wirtgen, zweiter Nachtrag zu meiner systemati- - sehen Uebersicht der wildwachsenden phänero- gamischen Pflanzen des Rheinthales von Bingen bis Bonn. 244. IE" Ankündigungen und Anzeigen. Blume, Rumphia, sive Commentationes botanicae im- v “ .peimis de plantis Indie orientalis. Intellbl. 23. Dietrich, Handbuch der pharmacentischen Botanik. Intellbl. 9. . . Ehrhart's Sammlungen: von getrockneten Pflanzen ... werden zu kaufen gesucht. Intellbl. 16. Die Fortsetzung der Flora betreflend. 16. Fries, Herbarium normale plantarum rariorum et eriticarum Sueciwe. Intellbl. 17. Hampe, Desiderata Hampeana. Intellbl. 33. Kunze, Aufforderung an Dr. v. Frölich. Intellbl. 32. Nees v. Esenbeck, Dank und Bitte. 256. Opiz, mein Naturalientauschunternehmen am Schlusse “des Jahres 1836. Intellbl. 11. Ötto 'und Dietrich, allgemeine Gartenzeitung. In- tellbl. 10. Reichenbach, fortgesetztes Inhalts-Verzeichniss des . Herbar. Flor. german. Cent. X. Intellbl. 1. Reichenbach, Nachricht über das praktische deut- N sche Botanisirbuch. Intellbl. 29. ° Graf v. Sternberg und v. Krombholz, Anzeige der 15. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Prag. 320. 3 E 2 er 36 Verkauf von, botanischen Werken. Intellbl. 16. Tausch, Ankündigwig von Pflanzensammlungen. Intellbl. 20. j Wilbrand, Handbuch der Botanik nach den natür- lichen Pflanzenfamilien. Intellbl. 28. Im. Beförderungen. Ehrenbezeugungen, Agardh jun., Adjunkt der Botanik und: Oekonomie bei der Universität Lund. 174. Dietrich in Jena erhält die grosse goldene -Medaille für Kunst und Wissenschaft. 288, - Ehrenberg erhält die Schleife zum rothen. Adler- orden zweiter Klasse.” 96. . Graf, eorrespondirendes Mitglied der medicinisch- botanischen Gesellschaft. in London. 258, Kieser, Ritter des weimarischen weissen Fälken- ordens. 240. en Krombholtz wird in den Adelstand‘ erhoben. ı 198. Liegel, Dr. Philosophie. 288. ” v. Martius, correspondirendes Mitglied der königl. Akademie der Wissenschaften zu Stockholm. 240. Nees von Esenbeck in Breslau erhält die Schleife zum rothen Adierorden zweiter Klasse, 96. Purkinje, Correspondent der kaiserl. Akademie der issenschaften in St. Petersburg. 240. Neu aufgenommene Mitglieder der königl. botani- schen Gesellschaft. 142. 372. 374. 379. I, Berichtigungen.. Hoppe, die Carex Gebhardii betreffend. -367.. Derseibe, über den Standort der Wulfenia carin- thiaca. 63. V. Botaniker, reisende. - : Agardh, jun. 174. Areschoug. 175. -Bonpland. 239. v. Hügel. 96. De Notaris. 304. Schimper. 23% Schrader 28S. v. Simon : 39. Smith 96, VE Corresponden». , Gier), über Wiegmann’s Bemerkung; abnorme A pfel betreffend. 235... - .. vn. 7, Paasch, über 'eine Monströsität an ‚den Aehren: der Carex cxspitosa. 335. . = Reichenbach, ‚über ‘die Fortbildung .der Gattungem durch ihre Arten, nachgewiesen an den Hoppe'- schen Formen von Rh odendron :hirsutum und: ferrugineum. 213. Schlauter, über’ Orobanche amethystina. 45. , Unger, fortgesetzte Beobachtungen über Entwicklung und Fortbildung der Lenticellen. 236. ”- v. Welden, über die Pflanzenausstellung in Frank- furt am Main. 317. : ; u Wiegmann, über eine pathologische Erscheinung an Aepfeln. 31. ln on Zuccarini, über die Hoppe’schen Formen von Rbo- dodendron hirsutum und ferrugineum. 204. _ mn Curiosa nd Bitte um getällige weitere Uebersetzung: 112. Verbot des Anbaw’s -von -Giftpflangen in. Hohen. zollern- Sigmaringen. 1 7 “ IL Herbarren » Berichte über für das Herbariom der- Gesellschaft eingesandte Pflänzensarumlungen‘ von ‚Angelisi 376. Graf. ibid. Steyrer 369. — IX. Notizen, botanische. Achillea odorata L.,' ein neue‘ ‘Bürger für Dentsch- lands Flora. 143. Ascherson, über ‚die sogenannten Sporen der höhe- > ren Pilzformen. 110... ° - Babington, über einige neue oder schlecht gekannte britische .und "europäische Planzen. 271. v Ueber Veränderung der Blumenfarbe bei verschie- denen Gewächsen. 384. \ y Ueber die Staubgefässe der Cardamine hirsuta. 160, Ueber Carex.remota und Carlina eorymbosa. 352. Ueber die Farbe der Blüthen von Dentaria ennea- pbylla. 384. Don, über zwei Pinus- Arten des Himalaja, über Nephrodium rigidum, Varietäten der Erica ci- N 38 ' ': iaris und E. Tetralix; und indische Gentlanes. 269, 270. i cn Dütrochet, über den ‘Schlaf und das Erwachen der "Pflanzen. 207. Dutrochet, neuere Versuche über .die Respiration der Pflanzen. 109. Ueber Festuca Drymeja, F. decumbens und Seir- pus Bzothryon. . Beibl. 71. Ueber Verdeutschung des Adjeativ. frigidus bei Pflanzennamen. 336. u Hoppe, Bewerkungen über Rhododendron hirsutum und ferrugineum, und die dazwischenliegenden Mittelformen internedium, glabratum, latifolium und angustifolium. 181. - . Köberlin, über den Wöhnort von Juncus tenuis. 272, Kölbing, über ‚Phyteuma betonic»folium und Ph. scorzonerzfolium. 32. . Montagne, neue Kryptogamen aus Frankreich. 383. Mornay, über die Euphorbia phosphorescens. 50. Ueber Pteris brevipes. 351. Turpin, über die Biforinen. 379. Unger, über einen merkwürdigen Eibenbaum. 80. Vallot, über das regelmässige Oeffnen und Schlies- sen der Prenanthes muralis. 111. v. Voith, Beobachtungen an Blatipilzen im vorigen Herbste, 189. X. Notizen zur Zeitgeschichte. Agardh’s sen. Conspect. regni vegetabilis und Biblio- thek-Verkauf. 174. .. Anlage eines neuen botanischen Gartens in Zürich. 48. Areschoug, Sammlung getrockneter seandinavischer Algen. 175. Aspegren’s Herbarium, erkauft von Lindblom. 175. “Fries, Flora scanica, dann verschiedene botanische Dissertationen und Herbarium normale plantarum Fariorum et criticarum Suecie. ‚173. Jahresbericht des Mannheimer Vereines für Natur- kunde. - 237. Pe i B 29 “ Moris, Flora sardon 304, ° Pflanzenausstellung in Frankfurt am Main. 128. 317. XI. Preisaufgaben und Preiserthei- lungen. 0 Preise bei. der Pflanzenausstellung in Fraukfurt am Main. : 319. . " Preisaufgabe der British Association für Versuche über dasWachsthum von Pflanzen unter Glas. 128. Preisertheilung an die 'phytogeograpbisehe Abhand- lung des Dr. Unger. 139. Preisertheilung an die Abhandlung des Dr. Meyen, über die Sekretionsorgane in den Pflanzen. 240. _ Programme de la SocietE Teylerienne pour P’An- nee 1837. Intellbl. 15. - . XIL Reise- Berichte, Brunner, Ausflug ins Zermatt-Thal im Julins 1836. 145. 161. Fincke, Excursion in das östreichisch -schlesische Gebirge. 346. . Tommassini, Ausflug von Görz auf die Krenalpe und in das.Reibler-Thal in Kärnthen. 65. 81. ‚X Todesfälle . Afzelius. 112. Ahnfeld. 175. Kämel. 128.. Krey- sig. 240. Pencati. 288. Sabine. 288.. Thorı- ‚ton. 288. XIV. Versammlungen. Sitzungen der Königl. botanischen Gesellschaft zu Regensburg, am 11. Jan. 132. Am 6. Febr. 181. ‚ Am 6. März. 369. Am 4. April. 372 Am 8. Mai. 374. XV. Verzeichniss der Schriftsteller. Ascherson, 110. Bakington. 271. Beilschmied. 289. 305. Brunner. 145. 161. Don. 259. 270. Du- trochet. 109. 207. Fincke. 346. Gierl. 235. .. Gutbniek. 177. Hampe. 225. 273. Hoppe. 63. 150. 365. Harnschuch. 172. Köberlin. 272. Kölbing. 32. 193. Kunze. 321. Löhr. 352. Mohl. 1. 17. Mornay. 80. Paasch. 336. Ra- Kö in er Bu: benhorst. 129. Reichenbach. 38. 49.213. Sau- te "Beibl. '1. Schlauter.'45. Shutileworth. 209. 941: Täusch. 9%; 113; 337. Bbl.: 67. ‚'Tom- massini. 65. 81. Tarpin. 379. Unger. 79 Val- "jet. 714.7 vi Veith. 189.957. v. Welden. 817; Wiegmann. 31. Winch. 259,.305. .Wirtgen. 2447 "Zuccarini. 04. XV. Verzeichniss ‚der ‚vorzüglichsten Ptlanzennamen. Achillea erithmifolia 228. odorata 143. Acinos acu- minatus et erectus 225. Acrostichum album, auream 330. conicum 331. faleatam 330. pa- rallelogrammum 331.‘ radiatum 330. träpezi- ...forme "331. triste 330. „Aegilöps caudata 106. 'eylindriea 107. squarrosa, speltoides 108. triari- stata, triuncialis 107. ventricosa 108. Airnezespi- tosa b: littoralis Bbl. 22. -capillaris 103. corsica, montana 102. Anarrhinum bellidifolium 363. “ Anchusa arvensis ß. strieta 356. Anemone 'nemorosa 334. Apargia autumnalis- ß: multi- eaulis 365. hastilis et hyoseridifolia Bbl. 44. Arenaria Saxifvaga 228. Armeria scorzöneri- “folia 228.. Arundo isiaca Bbl. 23. Asplenium falcatum, frutieosum, gradatum 332. margina- tum, serratum 331. Astrantia elatior 228. Avena bromoides 104. chinensis 104. distichophylia 103. elatior v. nodosa Bbl. 20. nada 104. pratensis, triaristata, villosa 102. “ Ballota fostida y. gracilis 362. Barkhausia taraxaci- " folia Bbl. 45. Bellidiastrum Michelii '3S4. 'Bel- His hybrida 229. Betonica hirta Bbl:'49.- Be- tula alba var. torfacea Bbl. 41. Blechnum flu- minense, suburbicum 332. Bromus gyptiacus 124. arduennensis 126. exspitosus Bbl. 27. com- mutatus Bbl. 36. confertus 125, erectus Bbl. 27. flavescens 124. 'glomeratüs 125. lanceolatas 123. maximas 12%. multiflorus Bbl. 25. polystachyus f % 41 121. racemosäg’ BbI: 96; rubens' 12T. ‚ucoparinid 121. secalinus--Bbl. 25. völgensis 122. Caladia 379. .Calamagrostis: acutiflora. Bbl. 17. al- i pina Bbl. 18.: Epigejos Bbl, 17. littorea, pyra- midalis Bbl. 18. Campanula’ aspera 229.: lini- folia Bbl.. 48. Cardamisie hirsuta et silvatica - 160. Carex caspitosa 335. dioica Bbl. 30. fri- gida 336. fulva Bbl.-29. ‘Gaudiniana Bbl, 31. Gebhardii 367... Grypos Bbl. 32. hermaphro- dita 335. ' Hornscharhiana Bbl. 29. intermedia Bbl. :29, ‘Perssonii:'367. remota 352. :.strieta Bbl.: 29. teretiuscula ibid. 'virens BbL 29.. vul-. pina Bbl: 29. Carlina corymbosa 352. Cenchrus Cavanillesii, echinatus, lappaceus, spinifex 97. tribuloides 98. Centaurea affınis 229.. ciliata var. 226. Karlowensis 228. napulifera 228. pallida 226. spinosa 238. virgata var. albiflora 229, Cerastium masiscum, reeium.229.. Char 129. --Chara- exigun: 131. -&ladosporium bacilli- :gerum 383. Cnieus. sivularis 198. Colebicum orientale 229. .. Conferva glomerata 23. Conio- selinum Fischeri 349. ‚Erepis virens et teeto- rum 271. -Crocus hybernus 229. variegatus. 378 ' vernus 370. Crypsis :egyptiaca, alopecuroides 120. tennissima 121. Cucubalus Pumilio 371. Dentaria enneaphylla 384. Dianthus alpinus .376. brevifolius. 226. eapitatus . 8., minor 228. Car- - thusianorum ß. vaginatus 358. pomeridianus 227, umilus 230. Draba verna 363. umbellata .Bbl. 64. .:: on : Eleocharis Lereschii 241. Eleogenus 243. Elymus canadensis: 119. , flexuosus, gigunteus, hordei- formis, ‚mexicanus 120, ‚philadelphicus 119. si- biricus, tener 118. Equisetum giganteum 324. zonetum: 230. Eriea ciliaris, Tetralix 270. Ery- , :simum lanceolatam 177. ochroleueum 178. pu- milum 179. rhieticum 178. Euphorbia exigva PB. retusa 359. phosphoresgens 80. rnpestris 230. Euphrasia Odontites 362. B2- Festuer coloräta; ehrvulf Bbl. 23. decumbens Bbi. 72. dichotoma 12% . Drymeja 127. glauca, Hal- ', .leri, nigrescens Bbl. 23. Sieberi 127. silvatica 127. Bbl. 71: spadicea 126. tenuissima 117. vio- .. lacea Bbl. 23. . . Galeopsis Ladanum 361. °Gentianee 270. . Gera- .. aka macrorfhizon 95. Gladialus imbricatus :: .Bbl. 34. Glechoma‘hederaceum ß. major. 361. Gymnadenia Frivaldszkyana 230. .. . Habenaria bifolia 271. chlorantha 271. Bhl. 35. Ha- berlea rhodopensis 225. Helianthemum refrac- . tum 227. Hemionitis asplenioides, humilis 330. »Herniaria eiliata 271.. Hesperis. runeinata 2330. .. tristis 253. Hieraciam alpinym Bbl. 46, 67. .iapieulatum. Bbl.-70; eollinum 255: decipiens -Bbl.: 69. inuloides: Bbl. 71. melanocephaluım : Bbl. .67. petreum 230.. piloselloides Bbl. 46. zaltum ibid. prenanthoides Bbl. 70. statice- » folium 384. striatum Bbl. 71. sudeticam Bbl, 68. tnbulosum ibid. villosum Bbl. 46, Hordeum bulbosum 115.. nodosum 114. pratense 116. Hy- . ericum rhodopeum 230. Inula orientalis 226. Isachne mauritanica: 102. Isa- xia Friesii 383. Juncus melanocephalus 230. . tennis 272. u Lactuca coerulea Bbl. 63. Lathyrus villosns 230. Lentinus velutinus 334. 'Leontodon autumnalis Bbl. 25. hastilis Bbl. 24. Taraxaci Bbl. 25. Lithospermum Rochelii 2285. Lolium arvense 105. 355. Bbl. 20. complanatum 106. speciosum 356. tenue 106. Bbl. 20. Lonchitis polypodioi- des 331. Luzula albida 384. Lycopodium cer- naum, plumosum 333. Lythrum Salicaria £. lon- gistylum 358. tomentosum 359. - j Marsilea natans 333: Mentha nepetoides 360. Mi- rabilis Jalappa et longiflora 207. Musei fron- dost 207. Myxotrichum zeruginosum 383. Nephrodium rigidu# 269. 0 | ! Ku 45 Ophioglossum seandens 324... Ophrys apifera, bra-. - ‚chyotus, oestrifera Bbl. 37,:-Orchis. chlorantha 271. Bbl.:35: . Traunsteineri. Bbl. 36.: Orni- .thogalum .exscapum 231. Probanche amethy- stina: 45, coeralea 252 ‚rubens, 45... Osmunda “- brasiliensis, Phyllitidig,-324. 0 Panicum brevifolium 101.. grueiforme 102. divarica- tum, 98. fluitans 101. glutinosum .98. jumen- torum 104. latifolium ibid. pallens 99. patens 100. ramosum ibid. repens 100. triehoides: 101. Phallus. indusiatus 884... Phyteuma hetonicse- fohum 32. 377. hemisphzericam 231. seorzeneri- folium 32..377. spieatum 357: ‚Pinus Müghus Bbl.,39. Pindrow. 269. Smithiana 269... Poa alpina Bbl. 27. Polypedium. aculeatum.. 325. auratum 327. colubrinum 326. dichotomum 325. - ensiforme 325.. Fluminense 326. fecundum 377. gladiatum 324. ‚hastatum .326.: ‚hirsutum, 328. ‚integerrimum.. 325... inversum, 327. lanuginosum . 326. lycopodioides 324.: odorum'327. Ralma 329. . palmatum,, pectinatugg :325, - Pilosella 824, re- . pandum, serratum,, squalidum 327. sukulatum 326. Potentilla Bepyetzkyi 231. parya-: 231. Potamogeton.crispus Bbl. 15. .gramineus Bbl. 16. ‚ Jucens ibid. pusillus. BbL 15.. Prenanthes mu- - ralis 411... Primula elatior 384, Flüggeana Bbt. 52. Prunella vulgaris. pawviflora 362, : Pte- ris adianthoides 329, breyipes 351. caudata 328. erenata 329,.decurreng.ibid. elegans 328.. laci- ‚ niata 330. ‘opbioglogsoides 329. palmata ibid, pulehra ‚328. .serrat« ihjid. Puccinia? Brassice 383, Pnlsatilla vulgaris 384. Ranunculus, glacialis 384, , Nendivichii 232, Be- seda pseudovirens 232, Rhamnus Rumeliana 225, Rhododendron angustifolium, ferrugineum, glabratum, hirsutum, intermedium, latifolium 181. 204. 213. Rivularia 28. Rosa canina var. 251. repens ibid. -Rottbeellia Sandorii 227. Rubus sanguineus 226. % 4 Salix appendieulata 340, Arbuscula 342, arenaria - 237. berberifolia 345. bicolor 341. caprea Bbl. : 40. coruscans 345. Daphneola 343. glauca 340. hastata 344. helvetiea 337. Jacquiniana 376, "lapponum 340. marginata 343. myrtilloides 310. phylieccfolin 344. Pomtederse ibid: silesiaca 344. eigeliana 341. - Sargassum stenophylium 334. Saxifraga aspera et bryoides 371. petrwa 376. Scabiosa ambigua 232, tenuifolia, triniefolia "234. Seirpus Bieothryon 244, Bbl. 72. cwspi- 'tosus 244. glaucus Bbl. 32. Lamprocarpus Bbl, >" +33. triqueter Bbl, 32. Scrofularia aquatica 363. Scopolii 197:: Secale cereticuam 104. Sedum “ . bononiense 358, Seneeio‘ barbarexfolius Bbl. 44, vulgaris ß. villosus 366. "Sesleria cwru- larıs 239. Silene chlorantha 227, colorata 226. eompacta 232, : Frivuldszkyana -226.. quadrifida 384. Roemeri 233. ’ Saxifraga 232. subeonica 236, Solanum: assimile 233. Stellaria glauca - var. tenuifolia 233, Symphytum ottomanum 233. Taxus baccata 80, Tewerium Chamiedrys 360. Thamnophora Eorallorrbiza 334. 'Thymus comp- » tus, eristatus, inodorus 233. Torilis helvetica : ß. ramosissima. 357; Trachelium rumelianum ' 224. Trichomanes 'pinnata, reptans 333. volu- bilis 332.- 'Tritieum eiliatnm, flabellatum 117. lolioides, Nardus 116, poliens 117. repens 356. seaberrimum 148, tenellum 115. 117. unilate- rale 114. Tubercularia concentrica, mycophila3®J. Valeriana eeltica 370. _Valerianella radiäta 209. + triquetra 211. Veronica frutieulosa Bbl. ®1. Wulfenia earinthiaca 63. . : Ziziphora compacta 227; Zonaria Pavonia 334. Zygnema 29, “a . A—— TA an ae SA Taf I. > us ERTTREEE RRRSEREN IDEE u Lich. „Inst w. Tobnda-, Ras u 0° ZurPler od. allg. Bot Zeit. BE BL. ZurFlora od. allg. bot. Zeit Band I. 1837. A. \ W, N Ds IN BEER \ x in; ff > J s fd ß N 5 j % Be ua | BF N n c IGT Yalerianella zadiafa Mx. a Fee ZUR FR < \ \ y ] ; N ! W BF NV Valerianella triqnetra Hochst.& Steud, da: U: e Zat-Band. L 183 7 ‚ ra oda LurF NÄN. ge. mu KB Lit: Berchem.