EN Ve } ’ , j 2% RG 1 ige M nn N‘ . oder allgemeine botanische Zeitung, Unter besonderer Mitwirkung \ der Herren Herren Arendt, Beilschmied, Böckeler, Bogenhard, A. Braun, F.Braun, Brittinger, Buchinger, Bunge, Graf, Heimbürger, Heufler, Hochstetter, Horn- schuch, Itzigsohn, Kirschleger, Klein, Koch, Körber, Lagger, Miquel, Müller, Reissek, v. Salis-Marschlins, Sauter, F. W. Schultz, v. Spru- ner, Stadeilmeyer, Tausch, Tommasini, v. Wel den, ‘Wenderoth und Wirtgen, und im Auftrage der Königl. bayer. botanischen. Gesellschaft zu Regensburg herausgegeben von Dr. David Heinrich Hoppe, Director der Königl. botan. Gesellschaft. mehrerer Aka demieen und gelehrten Gesellschaften Mitgliede etc. etc. und Dr. August Emanuel Fürnrehr, Königl. Lycealprofessor, Secretär der Königl. botan. Gesell schaft und Mitglied mehrerer andern gelehrten Vereine XXIV. Jahrgang. 1. Band. Nr. 1 — 24. Beiblatt 1 — 7. Intelligenzblatt 1 —-3. Tab. 1-- 2 Regensburg, 1841. Dem tiefsinnigen Pflanzenforscher, Merrn Dr. Robert Brown, Präsidenten der Linne’schen Gesellschaft zu London etc. ihrem würdigen und hochverehrten Mitgliede, widmet ın dankbarer Bewunderung gegenwärtigen Band der Flora die Königl. bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg. Flora Nee 4 Regensburg, am 7. Januar 1841. — I. Statuten der königlich- bayerischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Zweck der Gesellschaft. s.1. Die im Jahr 1790 gestiftete, von Sr. Königlichen Majestät von Bayern aller guädigst bestätigte königlich-bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg hat den Zweck, die Botanik in allen ihren theoretischen und prakti- schen Zweigen zu fördern und zu erweitern, $. 2%. Sie erreicht diesen Zweck in ihrem nächsten Kreise durch regelmässige Versammlungen, worin wissenschaftliche Gegenstände aus dem Ge- biete der Botanik verhandelt werden; in weiteren durch öffentliche Belehrung, Anregung und Er- munterung. $. 3 Um ihre wissenschaftliche Wirksamkeit auch für das Leben zu bethätigen, nimmt sie sich die Verbreitung praktischer Kenntnisse und ins- besondere die Veredlung der zunächst um Regens- burg möglichen Pflanzenkultur zum Gegenstande. Flora 1831. 1. A 2. - 0 . E . 5 m. rn Zr 3 “ Mittel zur Erreichung der Gesellschäflszwecke. g. 4. Zur Förderung ihrer eigenen literäri- schen Interessen besitzt die &esellschaft einen bo- tanischen Garten, eine Bibliothek und ein Herbarium. " s.5. Für öffentliche Belehrung hat die Ge- sellschaft ein Organ ‚in der von ihr heransgege- benen Flora oder allgemeinen botanischen Zeitung. Diese Zeitschrift gibt Nachricht von den wissenschaflichen Leistungen der Mitglieder, wie von anderweitigen Arbeiten auf dem Felde der Botanik, indem sie Abhandlungen, Ueber- setzungen, Auszüge, Recensionen und kleinere An- zeigen veröffentlicht. Es wird hiebei beabsichtigt, dass. vorzugsweise die von Mitgliedern herausgege- benen Schriften durch Vermittlung der Gesellschaft in ‚Auszügen oder Recensionen dem grösseren Publikum bekannt gemacht werden. Die zu diesem Behufe eingesandten Druck- schriften bleiben Eigenthum der Gesellschaftsbiblio- thek. Anzeigen von Werken aus der Feder des Verfassers selbst müssen von demselben unter- zeichnet seyn, $. 7. Für die Aufmanterung zu bestimm- ten botanischen Forschungen sorgt die Gesellschaft durch Preisaufgaben, welche von Zeit zu Zeit ausgeschrieben werden. Die Preisschriften bleiben Eigenthum des Verfassers, können aber auf sein Verlangen durch Vermittlung der Gesellschaft in Druck gegeben werden. u nn nn an nn le nen Sitz der Gesellschaft, $. 8. Der Sitz der Gesellschaft mit ihren Attributen ist unveränderlich in Regensburg. Protectorat. 8.9. Die k. b. botanische Gesellschaft steht unter dem unmittelbaren Schutze Sr, Königlichen - Hoheit des Kronprinzen Maximilian von Bayern, Höchstwelcher das Protektorat derselben buldreichst anzunehmen gerubt haben. ” Mitglieder. $. 10. Die Gesellschaft besteht aus Ehren- mitgliedern, ordentlichen, correspon- direnden, und beitragenden Mitgliedern. . $. 11, Die Ehrenmitglieder sind im Le- ben oder in der Wissenschaft hochgestellte Perso- nen, die sich als besondere Gönner der Gesell- schaft oder überhaupt als Befürderer der Botanik bezeigt haben. $. 12. Zu ordentlichen Mitgliedern er- nennt die Gesellschaft Botaniker, welche in Bayern domiceilirt sind. $. 13. Zu correspondirenden Mitglie- dern werden ausser dem Königreich Bayern wohnende Gelehrte und Freunde der Wissenschaft aufgenommen, welche durch Schriften oder durch andere Leistungen im botanischen Fache unmittel- bar oder mittelbar für die Zwecke der Gesellschaft thätig sind, s. 14. Beitragende Mitglieder sind solche Freunde der Botanik im Allgemeinen, oder A232 4 der. Pflanzenkultar im Besonderen ($. 33, welche gich, ebne unmittelbar an den wissenschaftlichen Arbeiten der Gesellschaft Theil zu nehmen, zur Förderung praktischer Zwecke zu einem jährlichen Geldbeitrag anheischig machen und von der Ge- sellschaft Mittheilungen von Sämereien und andern auf die Pllanzenkultur sich beziehenden Gegen- ständen entgegennehmen. Rechte und Verpflichtungen der Mitglieder. $. 15. Kein Mitglied, mit Ausnahme der bei- tragenden, ist zu irgend einem Geldbeitrage. an die Gesellschaft verpflichtet. Freiwillige Beiträge dieser Art werden zum Besten der Attribute ver- wendet oder capitalisivt. Uebrigens wünscht die Gesellschaft, "dass die Mitglieder durch Abonne- ment auf die von ihr herausgegebene botanische Zeitung zur Erreichung ihres Hauptzweckes, der Verbreitung botanischer Kenninisse, biuwirken möchten. ” $. 16. Die ordentlichen Mitglieder haben vol. les Eigentbumsrecht an dem gemeinschaftlichen jetzigen und künftigen Besitziboım der Gesellschaft. Sie können solches zu ihrer Belehrung und zu anderweitigem wissenschaftlichen Gebrauch be- nützen, soweit diess mit der Natur eines gesell- schaftlichen Eigenthums verträglich ist, S 17. Sie haben das Recht, an allen ge- sellschaftlichen Zusamenkünften theilzunehmen, darin botanische Vorträge zu halten, Anträge für wissen- schaftliche Zwecke und zur Aufnahme neuer Mit. 5 glieder vu machen und in allen Fällen, wo sich entgegengesetzte Meinungen äussern, freie Stimme. $. 18. Die inRegensburg anwesenden Ehren- mitglieder haben in allen Sitzungen gleiche Rechte ' mit den ordentlichen. $. 19. Die correspondirenden Mitglieder sind eingeladen, sich im freien Verkehre mit der Ge- sellschaft über alle Gegenstände botanischer For- schung zu berathen. Ihre Aeusserungen über innere Angelegenheiten der Gesellschaft werden auf Verlangen dem Protokolle einverleibt. $. 20. Die beitragenden Mitglieder haben das Recht, im Verhältnisse des von ihnen jährlich ge- leisteten Gelibeitrages, Sämereien, Stecklinge, Pfropf- reiser, lebende und getrocknete Pflanzen aus dem Vorrathe der Geselischaft zu erhalten. Dagegen erwartet die Gesellschaft von ihnen zunächst die Betbätigung ihrer praktischen Zwecke durch Förderung der Landeskultur, durch Anzucht besonders wichtiger Nutzpflanzen, Ziergewächse u.s. w., durch Anstellung hieher gehöriger Ver- suche, Beispiel und nachbarliche Belehrung. In den ausserordentlichen Sitzungen haben die beitragenden Mitglieder Stimmrecht gleich den übrigen. Versammlungen der Gesellschaft. $. 21. Die in Regensburg oder der nächsten Umgegend wohnhaften ordentlichen Mitglieder hal- ten regelmässige Sitzungen am jo ersten Dienstage des Monats. - Auswärtige oder. beitragende Mitglieder wer- _ den von den ordentlichen eingeführt. $..22. Ausser den regelmässigen Sitzungen werden nach Bedürfniss ausserordentliche für alle Klassen der Mitglieder gehalten, wozu auch das gebildete Publikum eingeladen wird. $. 23. Alle drei Jahre wird eine General- Versammlung der Gesellschaft gehalten, wozn alle erdentlichen Mitglieder durch die botanische Zei- tung eingeladen werden. Abänderungen der be- stehenden Statuten erbalten nur in der General- Versammlung ihre Sanction. . Geschäftsführung der Gesellschaft. $. 24. Die Angelegenheiten der Gesellschaft “werden durch einen Ausschuss geleitet, welcher aus einem Präsidenten, einem Director, einem Secretär, einem Kassier und aus drei ordentlichen Mitgliedern besteht. Eine besondere Geschäftsordnung bezeichnet die Wirksamkeit dieser einzelnen Mitglieder des Ausschusses. 1. Original. Abhandlungen. Einige Bemerkungen über individuelle Fortpflanzung der Flechten; von Dr. Körber in Breslau. Insofern man unter individueller Fortpflanzung (propagaiio) jede Art von Vermehrung einer Pflanze versteht, welche nicht durch wirkliche ‚Samen ge- schicht, sondern durch verschiedenartige äussere Theile der Pflanze, die nicht unmittelbar das Pro- duct eines geschlechtlicheu Actes sind: so könnte > Pr 7 man bei den Flechten Anstand'nehmen, eine solche zu behaupten, da wir bei diesen niederu Organis- men heut zu Tage noch gar nicht bestimmt wis- sen, was bei ihnen Samen sey, und was es nicht sey. Man hält gleichwohl ziemlich allgemein die ‚in den Fruchtgehäusen der Flechten eingeschlosse- nen mehrfach umhüllten Zellchen, Sporen genannt, für die Samen derselben, und glaubt, dass ausser diesen im 'Flechtenhaushalt . noch andere Organe vorhanden seyen, durch welche als den Knospen böberer Pflanzen analoge Gebilde das Individunm als solches fortgepflanzt werde. Dieser Glaube hat sich ınir aber durch mehrfache micröscopische Be- obachtungen zur Gewissheit erhoben; und indem ich hiemit meine Resultate der Oeffentlichkeit über- gebe, thue ich diess nur in der Absicht, um einige in einem von mir im vorigen Jahre herausgegebe- nen Schriftchen *) besprochene Punkte vollständiger zu erörtern und sie durch einige neuere Ansichten zu erweiteru, die, wie ich hoffen darf, die Nach- sicht anerkannter Lichenologen bei der grossen Schwierigkeit des Gegenstandes nicht vergebens ansprechen werden. j Bei den Flechten, als den in der Reihe der Vegetabilien nebst den Algen aın niedrigsten urga- nisirten Pflauzen geschieht diese individuelle Fort- *) De gonidiis lichenum. Dissert. inaug. Berlin 1839. 8. 80 Seiten, . pflanzung durch schmutzig + dunkelgrüne ursprüng- lich runde innerhalb der Schichten des Thallus entweder selbst sehichtweise oder zerstreut gela- gerte Zellchen, die durch ihre Structur und Farbe sich- von den heteromerischen Zellen (d. h. den Zellen der Rinden- und Markschicht) anf den ersten Blick unterscheiden. Sie zeigen sich in diesem eingelagerten untergeordneten Zustande als voll- kommen sphäroidische, im ausgewachsenen Zustande ziemlich grosse Zellen, deren Membran wasserhell und somit durchsichtig ist, aber einen anfangs klaren dann immer mehr getrübten gelatinösen Stoff enthält. Dieser Stoff ist in der Mitte derZelle am coneentrirtesten und am intensivsten gefärbt, und. verschwindet gegen die Membran der Zelle hin immer mehr, so dass es bisweilen aussieht, als schwebe der Inhalt der Zelle. abgesondert von ihrer Membran in der Mitte der Zelle, während derselbe die ganze Zelle erfüllt, nur gegen die Peripherie derselben bin dünner wird nnd in’s Farblose über- “geht; er eben ist es, welcher der ganzen Zelle die grüne Farbe gibt, die um'so dunkler ist, je grösser die Zelle. Ob das chemische Element dieser grünen Farbe Chlorophyli sey, will ich nicht entscheiden, muss es aber bezweifeln, da ich niemals Kügelchen im Innern bemerken konnte (in welcher Form doch das Chlorophyll stets auftritt), und da dieser grüne Farbstoff Entmischungen eingeht, deren das Chlo- rophyli der höheren Pflanzen nicht fähig ist. — In diesem Zustande heisst die beschriebne Zelle ein ‚ u EEE Be ” 9 «onidium (Gonidie, Brutzelle — ein von Wall. "oth gebildeter jetzt allgemein gebrauchter Aus- druck), uud sie hatähre erste Lebensperiode durch- laufen, Wir sehen nunmehr aber, wenn das Flechten- individuum alt genug ist, um sich fortpflanzen zu können (denn bei den. ‚Flechten scheint in der That die Fruchtbarkeit nicht gleich in den ersten Jahren ihrer Existenz einzutreten, wie denn überhaupt die, Ausübung ihrer Fnnctionen an die Zeit nicht gebunden zu seynscheint) — wir sehen jetzt, wenn wir einen Vertikalschnitt durch eine erwachsene Flechte machen, wie die einzelnen Gosidien an- sabwellen, sich vergrössern, durch die Ansamm- lung mehrerer aus der gonimischen Schicht heraus- treten und an die Oberfläche der Flechte sich drän- gen, welche sie endlich durch eine nach demLicht ‘strebende Kraft durchbrechen. So über die. durch- brochne Rindenzellenschicht ergossen zeigen sie sich nunmehr gänzlich verändert: das einzelne Go- nidium, auch abgesehen davon, dass es sich mit andern innig zu einer Masse vereinigen kann, bat seine kugelrunde Gestalt verläugnet, der schleimige grüne Inhalt bat die Zellmembran durchbrochen und alle Spur der letzteren verschwindet; das Go- nidium ist ein ünregelmässiger, texturloser, intensiv grün gefärbter, verhältnissmässig sehr grusser Klum- pen geworden, und in diesem Zustande nennen wir- es ein Soredium. Acharius gebranchte diesen Ausdruck schon, sprach aber stets nur-ven Sore- i0 v IS dien in ihrer Mehrheit, und verstand darunter jenen körnig-staubigen, ursprünglich stets. grünen (wenn anders das primäre Gbnidium eine grüne Farbe zeigte) massenbaften Ueberzug einer Flechte, der endlich bei allizugrosser Ueberbandnehmung der gonimischen Ueberbettung den Tod der Flechte herbeiführt, indem ihre zellige Textur völlig auf- gelöst wird. - Aber wie das Gonidium in diesem zweiten Zustande seine naturgemässe Metamorphose durch- laufen hat, erscheint auch das physiologische Mo- ‘ment der Soredien ein anderes als das der primä- ren Gonidien. Ich habe in oben erwähnter Ab- handlung ($.9) die Wahrscheinlichkeit auseinander- gesetzt, dass die Gonidien im Innern eines jeden Flechtenlagers dazu daseyen, (neben ihrem Zwecke, 'sich in Soredien allmählig umzuwandeln) die Er- nährung der Flechten zu vermitteln, da die Goni- dien ihrer Natur nach im Stande sind, die aufge- nommene atmosphärische Flüssigkeit für sich und für die umgebenden beteromerischen Zellen auf län- gere Zeit aufzubewabren, und ich muss bier noch ‚hinzufügen, dass ich bei einigen Gallertflechten das Auswachsen primärer Gonidien in byssusartige Fadenzellen bemerkt habe, dass man also wohl vermuthen kann, die Ernäbrung der Fleebten durch Gonidien könne sich auch als unmittelbare Bildung neuer Zellen im Innern des Thallus aufweisen. Geht aber auch die Ernährung der Flechten, ver- mittelt durch innere receptible Organe, in die Er- 11 zengung neuer Pflanzenilreile im Innern der Flechte über, so ist doch damit eine wahre Fortpflanzung noch nicht vorhanden, als welehe stets eine Brzeu- guug neuer Gebilde entfernt von der Mutterpflanze, oder wenigstens nicht im Innern derselben, be- zweckt, Aber dieses physiologische Moment der Fortpllanzung haben die Soredien aufzuweisen, welche zur Ernährung und zur Bildung neuer Theile ion Innern der Flechte Nichts mehr vermügen, da sie ibrem Begriff nach nur Äusserlich existiren und “durch die. heteromerischen Zellen in Nichts mehr wesentlich bedingt werden. (S. de gonid. lich. $. 20 u. $. 24.) u u Ich will nun versuchen, darzutbon, wie sich ‘die Fortpflanzung der Flechten durch Soredien in ibren Producten Äussere, aus welchen man dann rückwärts auf die wahrscheinliche Entwickelungs- weise der Soredien zum ersten Elementarpflänzchen schliessen kann, Denn es lässt sich bei dem äus- serst langsamen Wachsthum der Flechten nur aus dem schen Gebildeten folgern, wie seine Bildung . aus dem Keim oder der Knospe vor sich ging. — Zu diesem Behufe muss ich zur Betrachtung des inneren Thallus zurückkehren und einige scheinbar zu unserm Gegenstande nicht gehörigen Punkte er- örtern, aber aus ihnen wird sich dann das Resultat ergeben, was sich mir bei anatomischer und phy- ° siologischer Betrachtung des Flechtenbanes in Be- treff der Fortpflanzung allmählig herausgestellt hat, Im Thallus fast sämmtlicher Gällertflechten 12 . u "Co Hlema) sieht "man ‚neben den ‚gewöbnlichen 6% nidien noch eine grösse "Menge kleinerer grössten- theils blassgrünlicher Zellchen, deren je 6 bis S sich schnur- oder halsband[örmig verbunden zeigen. Diese kleineren Gonidien (wie ich sie einstweilen nennen will) liegen in einem farblosen Schleim und bilden mit diesem das Irinerste des Thallus; gegen ‚die Ränder der Flechte hin verdichtet sich die Sub- stanz and verschmitzt allmählig in eine dunkelgrüne steukturlose Masse, in der nur grössere Gohidien, aber keine Gonidienschnüre mehr zu sehen sind. Es erscheinen die einzelnen Kügelchen der Goni- dienschnüre jetzt noch nur mittelbar mit einander verbunden, indem sie mittelst des farblosen Schlei- - mes der Gallertflechten (der pulpösen Substanz im engern Sinne) zusammenbängen, so dass man sehr - deutlich unter dem Microscop hei stärkerer Ver- grösserung die Zwischenräume der einzelnen gleich- mässig runden Kügeleben wahrnehmen kann. Ganz ebenso ist aber auch die Stractur der Nostocpflan- zen, und man könnte in Versuchung kommen, die Gallertflechten desshalb zu den Algen zu zählen, denen sie auch äusserlich, mit Ausnahme ihrer Fructificationsorgane, so Äbnlich sind: wenn nicht auch bei einigen Verrucarien, wie Hr. v. Flotow kürzlich entdeckt hat (z. B. bei Verr. catenulata Flot. in litt., Verr. rbyponta Ach.) dergleichen Go- nidienschnüre, wenn auch von anderer Farbe, re- gelmässig sich zeigten, und somit diese Erschei- nung vorzugsweise in’s Reich der Flechten zu ver- 13 weisen ist, die sich bei den Algengattungen, die den Uebergang zu den Flechten bilden, zur Ver- mittelung desselben nur wiederhalt. Was aber die Farbenverhältnisse dieser Gonidienschnüre betriflt, die bei jenen Verrucarien z, B. durchgängig grau, bei den Collemen aber gelblich grün sind, so wage ich darüber kein entscheidendes Urtheil zu spre- chen, vermutbe aber, dass sie ebenso nur eine Modification der ursprünglich grünen Farbe seyen, als die äusserst verschiednen Färbungen der ge- wöhnlichen Soredien, die bald weiss, bald gelb, bald röthlichbraun, bald blänlich sind, bald in’s Schwärzliche neigen, Sie sind charakteristisch für die Art, aber unwesentlich für die Gattung. Gleichzeitige microscopische Beobachtungen haben mich aber gelehrt, dass diese Gonidien- schnüre nur der ausgetretne Inhalt einer Mutter- zelle seyen, und diese Mutterzelle ist das Gonidium in der Periode, wo es ein Soredium geworden ist. Schon oben habe ich angegeben, dass die Soredien- bildung schon im Innern des 'TThallus vor sich geht und vor sich gehen müsse, ehe die vollkomm- nen Soredien auf die Oberfläche der Flechte her- austreten; es, darf aber beim gallertartigen Thallus wegen seiner schleimigen Consistenz kein Wunder nehmen, wenn die innen gebildeten Soredien nicht aus dem Innern heraustreten, sondern schon in diesen ihren Inhalt entleeren, ebenso wie bei obengenannten Verrucarien, deren Thallus nur aus zerflossnen heteromerischen Zellen besteht, und sich 14 \ on j -x semit dem @allertartigen sehr nähert. Eine wirk- liche sorenmatische Ueberbettung erfolgt beim gal- lertartigen Thallus nor bei einer totalen Deliques- cenz seiner heteromerischen Theile. — Diese Sore- ‘dien nun «als Mutterzellen (— ich gebrauche diesen Ausdruck nur der Analogie wegen, denn ein Sore- dium hat eigentlich keineswegs einen zelligen Um- fang —) zeigen nun ihren Inhalt, die Gonidien- kügelchen, oft sehr deutlich, sind dann blasser ge- - färbt ond lösen sich endhch beim Austritt ihres Inhalts auf. Höchstwahrscheinlich sind jene schwar- zen atomarischen Pünktchen, welche man in jungen Soredien bemerkt, die ersten Anlagen zu diesen Gonidienkügelchen. Es erscheint ein fein geführter Querschnitt eines Colleme unter dem Mikroscop somit als ein an beiden Seiten sehr dunkelgrün gefärbtes Band mit abnehmender Färbungsintensität gegen die Mitte hin, die endlich farblos erscheint und nur von un- zähligen stets gekrümmten Gonidienschnüren er- füllt ist. So zeigt sich’ z. B. iın frischen Zustande Collema melenwm Ach. und Collema Botrylis Ach. Bei andern Arten aber, wie bei Collema auricula- tum Hoffm., fand Hr. v. Flotow aus kugligen 'Gliedern bestehende Gonidienfäden, 'die an- den Enden in traubenförmige Köpfchen gehäufte Goni- dien besassen, bei Collema dermatinum Ach, fand derselbe die Gonidierfäden aus ovalen oder etwas länglichen Gliedern zusammengesetzt, und an den Enden derselben sassen nar 2% bis 3 Gonidien bei- samınen, (Schluss folgt.) r Venen 15 19. Ehrenbezengnngen. Die k. b. botanische Gesellschnft zu Regens- burg bat in ihren letzten Sitzungen. folgende Gönner, und Freunde der Botanik als Mitglieder aufge- nommen: “0 02) Zu Ehrenmitgliedern: Se. Königl. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern. v. Abel, C., k. bayerischer Minister des Innern etc. ete. Excell., in München. v.Andrian-Werburg, F., Präsident der k. bayer. Re- gierung von Mittelfranken, Excell., in Ansbach. v. Beisler, H., Präsident der k. Regierung von Nieder- bayern etc. etc. in Landshut. . v. Dörnberg, E., Freiherr, k. b. Kämmerer, Chef der fürstl. Thurn - und Taxisehben Gesammtrerwaltung cete, etc. v. Eschwege, W., Baron, General-Inteudant der Minen und Genie-Oberst in Lissabon. Fox Straugways, William, k. grossbritannischer Ge- sandter ın Frankfurt am Main. Liebig, J., Dr., Professor.in Gjessen.. -_ v. Ludwig, Baron, am Cap der guten Hoffnung. v. Münster, Graf, k. Reeierungsrath ın Bayreuth. Neljubin, A., Dr., Staatsratb u. Professor in St. Petersburg. Ritter, Dr., Professor in Berlin. , v‚ Schenk, Staatsrath u. Präsident der k. baver. Regierung der Oberpfalz und von Regensburg Excell., inRegensburg. v. Seutter, Vicepräsident der k. Regierung in Regensburg. v.Stengel, C., Freiherr, Präsident der k. b. Regierung von Schwaben und Neuburg, Excell,, in Augsburg. v. Stichaner, J., k. bayer. Staatsrathı etc. ete,, Excell., in München. v. Vrints-Berberich, A., Freiherr, fürstl. Thurn- und Taxischer Geheimer Ratlı ete., Excell., in Frankfurt am Main. " Maximilian Fürst v. Wied, Durehlaucht, in Neuwied. Fürst v. Wrede, C., Durchlaucht, Präsideut der k. b. Re- gierung der Pfalz, in Speyer. b) Zu eorrespondirenden Mitgliedern: Balfowr, J. H., Dr., Secretär der botan. Gesellschaft zu Edinburg. Beinert, C., Apotlicker zu Charlottenbrunn. Boissier, Edmund, im Genf. \ Buek, H. W., Dr., in Hamburg. ‘de Charpentier, J., Direetor der. Salzwerke in Bex, Dittrich, M. J. C., Med. Dr. in Prag. Döring, W. L., Dr., prakt, Arzt in Remscheid. \ 16 . “ j Fischer, Dr., Prof. der Medicin in Abusabel. Fleuvot, P., Prof. d.. Naturgeschichte in Dijon. @renier, Dr. Prof. in Besancon. Griffith, W., Assistent- Sourgeon in Madras. Gray, J. E., Aufseber der zoologischen Sectionen des britischen Museums in London. j Hoffmann-Bang, N., auf Hoffmanns - Gave bei Odensee in Fünen. ’ Holl, Fr., Dr. in Dresden. ‘ Hoser, J, Dr, k.k. Polizey-Bezirksarzt in Prag. "Kablik, J., Apothekers-Gattin in Hobenelbe, Koch, C. H. E., Dr., Professor in Jena. Körber, G. G,, Dr, in Breslau. Krauss, F., Dr., in Stuttgart. . Leydoldt, F., Dr., Assistent der Botanik und Secrelär der Gartenbaugesellschaft in Wien. Mac-Clelland, Med. Dr., in Calcutta. ° Meissner, C. F., Dr., Professor in Basel. Moricand, St, m Genf. Neumann, G., Apotheker in Wünschelburg. Nickles, N., Apotheker in Benfelden. Prunner, Dr., Professor in Cairo. Reuter, S., Conservator des DeCandolleschen Herbariums in Genf. ‚Riehl, Agronom ım.St. Lowis am Missouri. Royle,F. J., Professor am Kiugs- College in London. Ruprecht, F. J., Dr., Custos der botanischen Sammlun- gen in St. Petersburg. . Steetz, Med. Dr., praktischer Arzt in Hamburg. Trail, Intendant der Gärten des Pascha von Aegypten, in Alexandria. j Vogl, Th., Dr., Privatdocent in Bonn. Wight, R. W., Dr., in Palamcottah. Zigra, J. H., Kunstgärtner in Riga. . c) Zu ordentlichen Mitgliedern: v. Herder, E., k. Regierungsrath in Augsburg. Kummer, F. Dr, in München. . . Lee, F., Dr., Rector der polytechnischen Schule in Augsburg. . Meyer, J. Ch., Hofapotheker in Bayreuth. Ohmüller, Pfarrer in Rotbenbuch. Rosenmüller, F. A., Dr., prakt. Arzt in Erlangen. v. Schenk, A., Dr,, m München. Stadelmeyer, E., Dr., in München. . v. Walther. W., Oberlieutenant im k. b. Infanterieregi- ment Könie und Lehrer der Geschichte am k. Kadeten- corps zu Müuchen. . Zierl, L., Dr., Professor in München. Flora Nr. #2. Regensburg, am 14. Januar 1841, x I. Original- Abhandlungen. Einige Bemerkungen über individuelle Fortpflanzung der Flechten; von Dr. Körber in Breslau. (Schluss.) Diese verschiednen Aeusserungen der repro- ductiven Kraft der Soredien lassen nun auf zwei verschiedne Bildungsgesetre schliessen: . 1. Die schuur- oder kettenförmig gereibeten aus dem Muttersoredium herausgetreinen Gonidien- kügelchen, die anfänglich nur darch einen farb- losen ‚Schleim verbunden sind, ziehn sich mehr “ ins Längliche, berühren und verbinden sich auf diese Weise unmittelbar, und als das Product dieses Actes ergibt sich das Elementargebilde der Flechten, welches die Verwandischaft derselben mit den Algen (und Pilzen) näher andeutet, und welches uns sehr oft als ein Residuum des Bildungs- actes im sogenannten Hypothallus entgegentritt: die Gonidienschnüre bilden sich durch Zusammen- wachsen ihrer Kügelchen in Faden- oder Röhren- zellen um, und bereiten da eine ideale Markschieht vor, wo wir dieselbe, wie bei den Collemen, nicht Flora 1841. 2. B - . ,.% ie . er E ı u wirklie® r integranten hei des Zellöngefüges antreffen. Bei Collema hemaleum Sommf. zeigten sich mir eine grosse Menge solcher Röhrenzellen, aber keine Gonidienschnüre mehr, auch erschien mir das Innere des Thallus gar nicht mehr gallert- artig, denn die? die‘ 'Gonidienschmüre umgebende Gelatine war wahrscheinlich zur Bildung der Zel- len mit verwendet worden; bei mehreren andern Collemen sah ich Gonidienschnüre und Röhren- zellen gemischt, bei Einer Species endlich sah ich ein parlielles Auswachsen der kettenförmigen Goni- dien in diese Fadenzellen. Diess das eine Bildungsgenetz ; welchem dia- 'metral gegenübersteht: 2. die. rückschreitende. Bildung. der Gonidien- 'kügelehen in Mutiersoredien. Auf solche ‚Weise -möchte ieh nämlich die Erscheinung mehrerer in j traubenförmige Köpfchen gehänfter Gonidien am "Ende einer. Schnur deuten,. da die Bildung von Soredien im Innern von andren Thallusarten ganz ebenso von Statten geht. durch Anhäufung mehrerer “"Gonidien um ein centrales Gonidium, oder auch durch reproductives Ausschieben. mehrerer Goni- ‚dien zu einem Muttergonidium, die sich dann wie- der zu einem solchen. vereinigen.:. on Alles hier Gesagte bezieht sich aber- lediglich nur auf den Tballus der Cellema-Pflanzen und auf den einiger Verrucarien; deren Lager. daher auch Wallrothb in seiner Fler germ. :eryptog. für homövmerisch. ausgibt. : Ich ‘habe üben angeführt, j h7y dass eine jede Eptwickelung und Umbildung. von noch im Thallus. eingesahlossnen Soredien in, neue Zellen als ein Ernäbrungsprozess, nicht aber ‚als ‚Act einer Fortpflanzung angeseben werden dürfe, "und habe daher die Vermutbung., dass sich die, ‚Collemen nur durch Sporen, deren umschliessendes .Bebältniss überall: äusserlich hervortritt,, fortzu- pflanzen, vermögen,. dureh Soredien aber nicht, weil diese nicht aus dem Innern des Thallus her- ‚austreien, sondern. daselbst auf nutriiivem Wege. - zur Bildung neuer Zellen verwandt werden. Aber ich musste diesen Bildungsprocess der Collemen, der übrigens. bei andern Flechien . wahrscheinlich auf: andre: Weise, vor,;siah, geht, ausführlicher -er- ‚örtern, denn er gibt uns, wie es mir scheint, den bessten Aufschluss über die Art und Weise, wie .die Flechten dureh Soredien fortgepflanzt werden. Ich gebe somit jetzt dahin über, die Soredien als solche, d. h. herausgetreten aus dem Verbindung ‚mit den inneren Tballusgliedern, in Betrefi des Zweckes ihrer Fortpflanzungsfühigkeit: zu verfolgen und werde mich dabei stets auf das Vorangegangne beziehen müssen. — Noch Niemand scheint den Entwickelungsverlauf der Soredie zur, vollkommnen .Flechte beobachtet zu haben, und was Meyer beobachtet haben will, bedarf noch gar sehr der Bestätigung. Auch ich. hatte einst. den Versuch . gemacht, durch Aussaat von Soredien dieselben „zur. Eutwickelung (— Keimung darf man dieselbe nicht füglich nennen —) zu bringen. Ich nahm B2 20 Rinden von Buchen, Eichen und Kastanfel; sowie an der Luft schon verwittertes gezimmertes Holz und streute darauf Suredienkügelchen , welche ich vorber mit Wasser angelfenchtet hatte, Die Sore- dien waren vom Ramalina polymorpka Ach., Par- melia olivacen Ach., parletina Ach., sinuosa Fr. und von Oyegrapka atra Fr. Ich beobachtete die- selben sechs Wochen hindurch täglich durch ein kleines Handmieroscop , die Soredien zeigten aber gar keinen Wachsthum, waren vielmehr bald, ob- ‘gleich unter einer Glasglocke befindlich, mit Schim- ‚met überzogen. So schienen mir jede derartige Versuche, wenn man sie nur kurze Zeit (— und für ein Flechtenleben sind diess sechs Wochen! —) und night mit der allergenauesten Vorsicht anstellt, nom so vergeblicher zu seyn, als das Wachsthum der Flechten in äusserst langsamen Progressen vor sich geht. Ich konnte mich somit nur an die Er- gründung der Lebenserscheinungen der Flechten halten, insofern sowohl synthetische als asyntbe- tische Soredien mehrerer Individuen darch ihre 'eigne Lebenskraft (nicht erst durch unsre Beihilfe) verschiedene Entwickelungsstufen zeigen, aus denen man auf eine Fortpflanzung durch Soredien durch Abstraction rückwärts schliessen könne. Hier- dureh und durch jene unmittelbaren Beobachtungen der plastischen Vorgänge im Innern des Collemen- thallıs dürfte es vielmehr glücken, der Erkenmnt- niss der Natur der @onidien immer näher zu kommen. nn 21. Man.muss, glaube.ich, bei den-Flechten zwei _Fortpflanzungsweisen durch Gonidien annehmen, je nachdem ‚diese nämlich synthetisch, d. b. die Synthesis des, ganzen Thallus noch nicht verlassen baben, oder asynthetisch sind, d. h. getrennt von. der: Mutterpflanze für sich vegetiren. Die Fort- pflanzung der Flechten dıuch synthelische Gonidien: (Soredien) bestebt in der Erzeugang neuer Indi- viduen ‚auf. der Mutterpflanze selbst, deren suh- stantielle Theile bisher die Soredien waren. Die . genimischen za ‚Soredien ‚entwickelten Zellchen, indera ‚gie warzenfürmige Kügelcben mit gelatinöser Substana, die im trocknen Zustande mehr knorplig. kart wird, bilden, ‚sehwellen. ‚nncb- und. nach iamer mehr an, breiten sich aus, platten sich ab, und gehen endlich in schuppige oder lappige Gebilde über, indem sie heteromerische Zellen erzeugen, zwischen denen sich wieder neue (primäre) Goni-. dieh. ablagern. Es heruht diese Vortpflanzungs- weise sumjt auf einer reinen Proliferation, so dass ein und dasselbe Individuum auf sich selbst eine unzählige Menge neuer Individuen erzeugen kann, die alle Bedingungen einer selbstständigen Flechte erfüllen. _ Wallroth,*) der diese Thallusspröss- linge als Producte .der. Fortpflanzung „anablaste- mata” nennt, gibt sig für das Product einer von der Individualität der Flechten abhängigen Ana- morphose. aus; ich habe aber in meiner schon r *) Naturgesch. dex Flechten. L p. 658, efe.: : 3% - - ühers vier Abhandlung. (de gon, lichenum 5.26. 373, Auf’ welche ich zu verweisen mir erlaube, dar- Zuthun gesucht, dass. die Entwickelung der Sore- dien in alihblästematische Gebilde eine 'ypische und primilive sey. - ö Die Fortpflanzung durch asynthetische Soredien besteht dagegen darin, dass die Soredien , welche auf der Mütterflechte zur anablastematischen Ent- wickehung nieht geeignet .oder durch äussere Hin- dernisse davon zurückgehalten waren, sey es durch äussere Reizmittel worzüglich Wind und 'Begen) oder durch eine im Greisenalter der Flechte -ein- tretende gänzliche Auflösung des Zellengefüges, sich von der Mutterflechte ablösen und auf fremde Substrate anfliegen, auf denen sie nun zu neuen Individnen. auswachsen. .' Die Soredien lassen in diesem Falle sehr oft auf dem Thallus, dem sie angehörten, ein kleines 'schüsselförmiges Grübchen (Brutnest, gonotrophiam: Wallr.): zurück, dass aber nicht etwa ursprünglich zur Aufnahme der Sore- dien gebildet war, sondern das nar zufällig einem mechanischen Aubängen der Zellen der Rinden- schicht an den Soredien beim Austritt derselben sein Entstehen verdankt. ‘Es haben die Soredien; sobald sie das neue'Suübstrat bewohnen, anfänglich - noch dieselbe Structur- und Färbung der syntheti- schen Soredien, -d. h. sie sind unregelmässig ge- formte, nach: der Individualität der Flechte und: nach demEinwirken äusserer Umstände verschieden gefärbte Bruthäufchen ,: die "zuerst nur einen ge- 233 tröbten:*öfters durch: sehwarze ‚Pünetchen ausge- zeichneten Anhalt! haben, bald‘ aber eine Menge kleinerer Gonidien zeigen, zu deren Bildung dieser trübe Inhalt’ verwendet werde. In Betreff. der Aus- bildung einds ‘oder mehrerer solcher. Bruthäufchen nimmt nun Meyer *%) an, dass einige Soredien „in einfache gekniete oder gekrümmte Fasern ans- wachsen” , andre ‚sich' zwischen: diesen. Fasern: in Kügelchen zusainnenballen”; diess' bestätigt meine oben: angeführte Beobachiung; ob aber Meyer in: diesen ' sich zwischen den Fasern züsammen- ballenden Kügelehen die ersten -Anfänge’der Rin- denzeltenschicht (stratwim 'corticale) oder: in. ihnen war.der-künftigen'weuen Flechte-angehörige Gowi- diencongloineräte sieht, weiss ich nicht. Weiter**) gibt er an, „dass jede neu entstandne Zelle sich ohne eine bestimmte locale Rücksicht oder Rich- tung in Beziehung zu den schon vorbandenen lagere, und die nach der Aussenseite. der Flechten zu sich bildenden ‘Zellen im :ersten Entstehen mit den sie zunächst umgebenden Zellen zusammen- schmelzen.” Er sebeint sonach eine ausser- und zwischenzellige Entwiekelung anzunehmen, wogegen ich weiter unten erörtern werde, dass das Wachs- thum der Soredien zu selbstständigen Flechten auf einer nur "innerzelligen Entwickelung sich basire. ' #%) Meyer, Entwickelung, Metamorphose und Fortpflan- zung der Flechten: Göttingen 1845. p. 183 "Meyer, Entw. ws w 29.36: 0° 0 te 4 ‚ : Indem’ nich vermuthen Mast, dass 'die Ent- wickelung sowohl der synthetischen als der asyn- thetinchen Soredien zu Thallusgebilden auf gleiche genetische Weise geschehe, und diese Fortpflan- zungsweisen nar in der Form der Erscheinung verschieden seyen, werde ich ia dem Folgenden kürzer seyn können, Doch will ich zuvor noch eines Gegenstandes erwäbnen, der die systematische "Würdigung der gonimischen Producte betrifft. . Wenn die Fortpflanzung durch Gonidien.(Sore- dien: die einzig naturgemässe und typische ist, welche auf der matrix ala wahrhafte Proliferation sich erweist — nnd die Analogie lässt. uns diess glauben — , so ist die Fortpflanzung durch asyn- tbeiische Soredien entweder. eine absorme, wenn sie im. Leben der Flechte, oder eine rein zufällige, wenn sie durch äussere Umstände bedingt wird, Wie dem auch sey, nimmer kann das asynthetische Soredium den Bildungskreis des synthetischen über- schreiten, da es ihn höchstens nur in dem Falle, wo äussere Momente seinen Anflug auf ein fremdes Substrat bewirken, erreichen kann; es kann somit die durch abgellogne Soredien entstandne Flechte höchstens nur den individuellen Typus der Mutter- pflanze, keineswegs den der Species ‚darstellen, - Und diess finden wir auch ‘in der Natur bestätigt. Die anablastematischen Gebilde können zwar auch ursprünglich nur den individuellen Character der Mutterpflanze wiederbolen, denn sie standen bei ihrer Bildung noch in unmitielbarem organischem _ Connex mit. derselben, aber sie tragen die Möglich- keit in sich, darüber hinauszegebn und den Art- begriff za complettiren; sobald sie beim Absterben' der Mutterflechte aus der organischen Verbindung. mit derselben heraustreten. So kann 2. B. die junge anablastematische Flechte Fruchtgebäuse her- vorbringen, deren die Mutterflechte gänzlich ent- behrte. Die durch asynthetische Soredien erzeugte Flechte ist-dagegen solcher vollkominnen Entwicke- lung nicht tähig, wird daher niemals Fruchtgehäuse‘ zeigen, wenn die Mutterflechte ‚keine besass. Es scheint bier der einschränkende Gegensatz zwischen Fruchtgehäusen und: Soredien um so.stärker her- vorzuiristep, als as Am Flechtenleben ein notbwendi- ger Bildungsgang zur seyn scheint: dass die Fort-. nflanzsung durch Soredien die Enticickelung eines blossen durch Fruchigehäuse nicht determinirten, Thallus erstrebe, während die Fortpflanzung dureh: Sporen schon im ersten genetischen Acte auf die. Bildung von :Fruchtgehäusen gebt, wobei sich der Thallus entweder gar »icht oder erst.später bildet. Letztrer Umstand wird dadusch so wahrscheinlich, dass man in.der Nähe der Parmelia parietina Ach., wenn sie mit zahlreichen Apvuthecien auftritt,. siest auch in einigen Abständen kleine,. ganz isolirte, offenbar erstgebildete Fruchtgebäuse sieht, die - Acharius fälschlich für eigne Arten (als Lecanora- candelaris, vitellina, anrantiaca u. =. w.). ausgab. — Zur Hervorbildung von Soredien und. zur gleich- zeitigen Unterdrückang. von Fruchtgebäusen scheint 26. . N ei ächkttigersferreliter Standdrt: besonders ‚geeignet zur deyn..: Wir sehen daher auch an solchen Loca- Inäten nbgefogne Soredien in üppiger Menge wa- chern, die Rinden der Bäume sind mit einem grü- nen Ueberzuge bekleidet,. der’ oberflächlich besehen ‚körnig aussieht, den man aber bei genauerer ‚Be- trachtung als aus Soredien entstandne junge Flech- tenlager bald erkennt, :Diese Lageranfänge, obne alle Spur von Apothecien, treten uns so überaus hänfıg entgegen, . dass wir, obigen Gruridsatz im Auge halteud, die Fortpflanzung der-Flechten durch Soredien als die ungleich käufigere.vor jener durch Sporen anerkennen müssen, und: dass‘ wir damit auch zugleich einen kleinen Aufschluss darüber erhalten, worin wohl die unendliche Mange von Varietäten und Aftergebilden, das Kreuz aller Systematiker, ihren Grund habe. Denn: zu dem kudividuellen, ‚was fortgepflanzt wird, thut die er- zengte Flechte wieder ihr -eignes Individuelles, und das äussere Element, in welchem die Flechte lebt, wirkt oft so länge auf dieselbe anamorpho- sirend ein, bis sie ihren Artbegriff gänzlich ver- läugnet und als ein unbestimmbaves Product sich aus der Reihe der Flechten für immer gelöst hat (Variolaria, Lepraria). Ich war bisher der Meinung. "Wallrotb’s gefolgt, dass es.geschehen könne, dass die Auf ein, fremdes Substrat angeflognen Soredien, anstatt in: wirkliche Flechtenlager sich, zu entwickeln, debens- länglick in diesem untergeordneten Klementarzu-. - 7 stattde verharren , mr höchstens in ihrer gleich- artigen Masse sich vermehren und durch’ atmo- ‚sphärfsche Einflüsse 5 in ihrer Farbe verändert wer- den können ;; es nahm mich daher nicht Wunder, dass ältere Botaniker diese soreumatischen Ansamm- lungen für Algen oder Pilze halten, und sie unter den Gattungsnamen Palmella, Byssus, Monilia, Torula, Dematium befassen konnten. Ich will nun keineswegs läugnen, dass asynthetische Soredien jahrelang aufeinem vielleicht ungünstigen Substrate in unverändertem oder nur unwesentlich veränder- tem Zustande verbleiben können, und dass es schei- nen müsse, als seyen es nur zur’ ‚Fortpflanzung vereitelte; genimische Anflöge; diess lehrt uns die. Betrachtung fast eines jeden mit Flechtenanflügen übersäeten Baumes. Aber es dürfte bei dem äus- serst langen Leben der Flechten obige Bebauptung der lebenslänglichen Unfruchtbarkeit doch zu weit gehen, welche Behauptung freilich dadurch bervor- gerufen wurde, dass man gewohnt ist, die erste Entwickelung einer ausdauernden Pflanze aus ihrem Keim bis zu ihrer qualitativen Vollkommenbheit schon in den ersten Jahren ihrer Existenz zu be- merken. ‚Aber auf die Flechten, die überbanpt uns in Bezug der Periodicität ihrer Functionen noch gänzlich unbekannt sind, darf man dergleichen Erfahrungssätze nicht anwenden, und man wird niemals den schon seit Jahren unverändert geblieb- nen Soredien die Möglichkeit absprechen. können, sich noch in vollkommnere Flechtengebilde- zu ent- I. 28 wickeln. Zu dieser Ansicht wurde ich aber auch "noch durch folgende mich überraschende Beobach-. tung im März d. J. getrieben: Ich sammelte im Juni 1839 im Grunewald bei Berlin an alten Bir- ken eine (überall ziemlich häufige) Pflanze, die Martius in seiner Flora: erlang, crypt.:als Torula einnabarina, Andere als Dematium cinnabarinum beschrieben. Die Pflanze erscheint als ein rost- brauner feinkörniger Veberzug, an dem sich Äusser- lieh weiter Nichts unterscheiden lässt, aber ich faud unter dem zusammengesetzten.Microscop, dass das Gebilde nichts Andres sey, als angeflogne chry- sogoniwische Soredien von ganz derselben undeut- J}icben Structir als andere Soredien. Auf dem Stück Kinde befand sich ausser einer Opegrapha "und diesen rostbrauneu Soredien nichts Vegetabilisches, aber als ich nach S Monaten das Exemplar wieder in die Hand nabın, sah ich dasselbe von Rudimen- . ten der Parmelia parietina Ach. übersäet, und es drängt sich wir die Ueberzeugung auf, dass jene Soredien trotz ihrer ungünstigen ‚Lage in ‚einer Papierkapsel in die ihnen entsprecherde Stammart auszuwachsen begonnen haben. Damals war der braunröthliche Veberzug ziemlich dieht über das ganze Stück Rinde vertheilt, jetzt sah ich nur noch zerstreute kleine röthliche Farben und zwischen ihnen die kleinen gelben Anfänge der Parmelia. Diese zeigen sich zuerst vollkommen in der Form voh kleinen runden Apothecien mit einem ange- schwollnen Rande, der sich aber immer mehr ab- flacht und ausbreitet, bis das junge Pflänzchen die Form einer Schuppe oder eines Lappens er- reicht bat. Unter dem Microscop ‘aber sah ich jetzt Röhrenzellen .unid grüne Gonidien, die mit den alten chrysogonimjschen, den rostbraumen Ueber- zug ausmachenden Soredien gemischt waren, von “denen aber ‘vor acht Monaten noch keine Spur da war. Die eritstebende Flechte ist entsabieden Par-- 29 'melia parielina. Ach.; die Soredien derselben sind aber stets mehr oder weniger guldgelb (die pri- -mären Gonidien: dagegen grün), man darf daber schliessen, da ‚jene. Torula nur aus Boredien vor dieser Parmelia bestehen kann, dass die rostbraune Färbung: derselben durch ihr Alter verbunden mit atmosphärischen Kinflöässen hervorgebracht wurde, und wir haben somit einen Beweis, dass jene So- vedien schon mehrere Jabre in unverändertem Zu- stande geblieben, bis sie sich endlich in die Flechte entwickelten, — Ein anderes Gebilde, welches uns sehr häufig an feuchten Baumrinden entgegentritt, ward von den früheren Lichenolugen für eine auto- nome Species unter den- Namen ‚Lichen viridis, Lepraria viridis, Lepraria botryoides in das System gebracht, von Wailroth aber als asynthetische zar Fortpflanzung lebenslänglich vereitelie Soredien ausgegeben. Ich habe zu zeigen versucht; *) dass dieses Gebilde weder eine Flechte, noch Flechten- :keime, sondern eine Alge sey, die Turpin schon mit dem Namen -Heterocarpella quadrijuga belegte, die aber gleichwohl nicht verwechselt werden darf mit äusserlich ganz ähnlich erscheinenden ange- “flognen - grünen (chlorogonimischen) Soredien sehr vieler Flechten. Als durch äussere Einwirkung zur Fortpflan- zung unfähig gemachte, durckaus veränderte, ange- flogene Soredien darf man, wie ich glaube, einzig und allein die :Producte- betrachten, welche man früher unter der Gattung bepraria zusammenfasste. Es ist diese Gattung. aus dem Flechtensystem zu verweisen, denn ihre Repräsentanten sind nur durch eine secundäre Anamorphose ertödtete elementare Flechtenkeime, die somit ‚aus sich heraus niemals eine Veränderung erleiden können. — . \ Das Resume meiner einzelnen Bemerkungen über individuelle Fortpflanzung der Flechten (die am *) De gonid, lich. $: 9% +0 "keine vollständige Erörterutig erhalten, sondern.eben nur einzellne, Bemerkungen und Andeutungen seyn ‚sollten will ich schliesslich in einigen Sätzen zu- "sammenfassen, denen ich noch einige andere An- ‚gaben einstreuen möchte: 1. Die individuelle Fortpflanzung der Flechten geschieht vermittelst Soredien, die sich durch eine innerzellige Eintwiekelung zu neuen Individuen ge- stalten. Diese innerzellige Entwickelung wird schon im Innern der Mutterflechte dadurch vorbereitet, .dass das einfache (primäre) Gonidium, das noch eine deutliche sphärische Zeile ist, seinen. in ihm enthaltenen schleimigen Stoff zu Elementarkügelchen .umbildet; dass ferner, sobald diess geschehen und das Gonidium dann als Soredium aus dem Tbhallus herausgetreten ist, die ursprüngliche Mutterzelle absorbirt wird, und das Soredium somit nichts Anderes ist, als der freigewordne Inhalt der ursprüng- lichen. Mutterzelle, welcher ein stetig verbundnes ‚Zellgewebe durch jene neuen mittelst des Bildungs- .schleimes verbundenen Kügelchen (Zellchen) vor- ‚bereitet. Diese neuen Zellen scheinen somit wahr- hafte Cytoblasten der ursprünglichen jetzt absor- -birten Mutterzelle zu seyn, deren aber immer mehrere in einer Mutterzelle befindlich waren, und die sich auf eine den Flechten, wie es ‘scheint, eigenthümliche Weise zum Zellengefüge ausbilden. Es sind nämlich . a) diese neuen Zeilehen durch den elementaren Schleim noch verbunden und bilden schnurför- mige Reihen, deren einzelne Glieder (Zeilen) sich dann ‚mit einander zur Kettenform vereinigen und endlich in langgestreckte Röhrenzellen aus- wachsen —- {wie diess bei den Gallertflechten und bei einigen. Verrncarien schon im Innern der ursprünglichen Flechte, freilich zu anderem Zwecke, :vor sich geht); oder . . b} die der Mutterzelle entbildeten neuen Zellen häu- fen sich auf irgend eine Weise, bisweilen trau- 31 beh- oder kopfförmig zusammen, ‚nnd wachsen in grössere ebenfalls stetig verbundne Zellen aus. Darf man in a. den Anfang der Bildung der Markscbicht.. (straium medullare), in b. den der Rindenschicht (str. corticale) sowie der gonimi- schen Schicht (str. gonimon)- sehen? — Oder “endlich €) (welchen Punet ich nachträglich erwähnen muss) . die so entstandenen neuen Zellchen sind und bleiben lebenslänglich Gonidien, die nur ihres- gleichen und Fruchtgehäuse, aber keine hetero- merischen Zellen ausschieben. Diess der Typus der hypophlöodischen ‚Crustenflechten. 2. Wachsen die Soredien bloss in gonimischen ‚Zellen ans, so ist der’Thallus ein rein gonimischer ; ‚bilden sie bloss’ eine gonimische und eine der bei- ‚den andern Schichten aus, so ist er. ein komöomeri- scher ; finden sich..im Thallus alle dreiZellenschich- ten, so ist er ein heteromerischer.*) 3. Alle drei Zellenformen im Innern des Flech- tenlagers: die Röhrenzelle, die Kugelzelie und die gonimische Zelle, haben, wenn die Flechte ans -Soredien erwachsen war, dieselbe elementare Basis d. h. das einfache Gonidium als Basis des Sorediumns. Es ist daher zwischen allen drei Zellenformen eine Um- und Rückbildung potenti& vorbanden, und so- mit auch der mögliche Debergang der drei Thallus- formen in einander gesetzt. 4. Die Grundfarbe der Gonidien und Soredien ist die grüne, welehe aber durch individuelle und dureh äussere Umstände sehr verschiedene Entmischun- *%) Bei der Bestimmung, ob ein Thallus homöomerisch oder heteromerisch sey, muss man von den Gonidien gänzlich abstrabiren, denn diese sind stets vorhanden. Homöomerisch nenne ich daher den Thallus, der (aus- ser Gonidien) nur eine Art Zellen hat, und ich glaube, .dass man’ auf diese Weise. der Wortbedeutung von „hömöomerisch” -ınehr Genüge leistet, als wenn man den gallertartigen Thallus allein homöomerisch nenat. 32 :gen eingehen kann. Wenn Wallroth (Nat. d. 1..1., 60) zweiGrundfarben, die grüne (in Chloro- ‘gonidien) und die gelbe (in Chrysogonidien) als. ‚streng gesonderte annimmt, so muss er auch zwei Farbstoffe als Basen annehmen, was wohl nicht zulässig- ist. Br 5. Die Fortpflanzung durch Soredien geschiebt entweder typisch auf der Mutterflechte als oberfläch- liche (nicht bloss seitliche) Sprossuug, oder atypisch entfernt.vou derselben auf fremden Substraten. In beiden Fällen wird das Individuum als solches, fort- ‚gepflanzt, aber im letztern Falle bat die Flechte noch mehr Gelegenheit zu monströsen Abweichungen. 6. Die Fortpflanzung durch Soredien ist im ‚Allgemeinen häufiger, als die dureh Sporen, im Be- sondern bei den Laubflechten häufiger als bei den Crustenflechten. Bei den gallertartigen Flechten findet sie aber wahrscheinlich gar nicht statt, daber die naturgemässe Entwickelurnig der Soredien bei die- sen Flechten schon im Innern des T'hallas vor sich geht. 7. Der pulrerförmige Thallus, ‚repräsentirt durch die Leprarien, ist das einzige Product einer vereitelten gonimischen Fortpflanzung. Die Lepra- rien sind daher keine selbstständigen Pflanzen, son- dern nur todte Auswüchse der gonimischen Kraft. Alle andern für sieb existirenden Soredien bilden sich dagegen, wenn auch nach jahrelangen. Zwi- schenräumen, in vollständige Flechten um. ‘Diese mehr oder weniger zusammenhängenden Bemerkungen machen darauf keinen Anspruch, die absolute Wahrheit in Betreff’ der. Fortpflanzung der Flechten durch Gonidien aufgeschlossen zu haben; es ist ja bekannt, wie diese wundersamen Gebilde sich den Forschungen der Beobachter entziehen. Erst die Entdeckung einer geschlechtlichen Differenz bei den Flechten, an der wir nicht verzweifeln wollen, wird uns vielleicht genügenden Aufschluss geben und uns der bis dahin nöthigen kypothesen überbeben. — . Flora Nr. 8. Regensburg, am 21. Januar 1841. — 1. Original - Abhandlungen. Beiträge zur Kenniniss fossiler Gewächse , ven Dr. F. Braun, Lehrer der Physik, Chemie und Naturgeschichte an der k. Kreis-Landwirtlschafts- und Gewerbsschule zu Bayreuth, “und Custos der k. Naturaliensammlung von Oberfranken, - Dass die Flora der frühern Bildangsperioden der Oberfläche der Erde und das bisher erlangte Material zur Kenntniss derselben an Herrn Presli und Corda neue Mitbearbeiter gefunden hat, deren Leistungen gewiss als grosser Gewinn für den jüngsten Zweig der Naturwissenschaften, die Pa- leologie, zu betrachten sind, gehört sicher zu den wichtigsten und erfreulichsten Erscheinungen. Erst dann, wenn von recht vielen Seiten mit ächt wis- senschaftlicher Gründlichkeit dieses neue Feld be- bauet wird; erst dann, wenn das Unkraut des gröbsten Charlatanismus, dem sich je der Mensch ergeben konnte, des Dilettantismus und der Spielerey ausgerottet seyn wird, dann erst wird dieser jugend- lichen Wissenschaft: eine sichere Basis zugeföhrt werden. - " j Flora 1841. 3. 6 34 m ‘ we \ Insbesondere .aber dürfte die gute Sache ge: winnen und gefördert werden, wenn die Herrn Autoren sich mehr beflissen, vor Allem die An- gaben und Beobachtungen anderer, selbst sonst in mancher Beziebung namhafter Autoritäten, vor der Benutzung zu berichtigen, und das Irrige und Falsche von dem Woahren zu sichten. Als ein Beweis, wie wenig man sich auf Andere in dieser Beziebung verlassen sollte und wie sehr es in vielen Fällen besser,. ja zuweilen absolut nothwendig ist, mit eigenen, an schärfere Beobachtungen ge- wohnten Augen zu sehen, mögen hier einige Be- merkungen über Pecopteris Münsteriana des Hrn. Presl, in des seligen Grafen von Sternberg „Flora der. Vorwelt” 7ten und Sten Hefte auf pag. 154. beschrieben und Tab. XXXV1, fig. 2. abge- bildet, Platz finden, Es ist nicht wohl denkbar, dass der an gründ- lichen Forschungen so reiche Verfasser des Ten- tamen Pteridographise diese fossile Pflanze, welche sich loc. eitat. beschrieben und abgebildet befindet, selbst zu untersuchen Gelegenheit hatte und in Ermanglung guter und deutlicher Originale hat sich derselbe, allen Vermutbungen zufolge, lediglich und leider nur der wahrhaft imissglückten Abbildung bedienen können. Denn sicher würde einem sol- chen Forscher die völlige Uebereinstimmung des Nervenbaues mit jenem der lebenden Gattung „Wood- wardia” niebt entgangen seyn, und denselben ge- wiss anders, als venis ereberrimis bifurcalis arcua- 35 tis, bezeichnet haben. Ohne Zweifel hatte der Zeichner ein Handstück vor sich, auf welchem das abgebildete Fiederfrägment mit der untern Seite, der Fruchtfläche, auf dem Steine liegt; denn aller- dings bemerkt man auf der obern Wedelseite das . eharakteristische Zusammenlaufen der Nervenzweige nicht so deutlich, als diess auf der untern der Fall ist, auf welcher aber die, durch dieses Zu- sammenlaufen gebildeten Nervenmaschen recht er-. kenntlich hervortreten. Uebrigens ersieht man aus der Abildung, dass der Zeichner wenigstens auf dem’ Wege war, das Nervenverhältniss richtiger aufzufassen; denn würde er in fig. 2. b. auf Tab. XXXVI das vordere Ner- venzweiglein der ersten Theilung noch etwas stärker nach der Spitze des Fiederchen zu ge- krümmt dargestellt baben und zwar dergestalt, dass dasselbe das hinterste Zweiglein der vor- stehenden Furcatur berührt haben würde und in dasselbe gleichsam eintretend; so würde die Zeich- nung wenigstens in so ferne richtiger geworden seyn, als sich dadurch die Nervenmaschen, inner- halb welchen die Gruben für die Häufchen sich befinden, von selbst gebildet hätten. Allein der Zeichner, der das vergrösserte Fiederchen sogar bestieite, was jedoch Hr. Presi durch die Be- merkung: errore pietoris pinnula petiolulata depicta est: verbesserte, hat oflenbar, vielleicht weil man ihn für die Doppelgattung präoccupirte, diesen Hanptumstand übersehen. Die Naturaliensammlung :C 3% - 36 von Oberfranken besitzt mehrere ausgezeichnete Stücke dieser fossilen Pflanze, deren Fiederchen ' aber ‚nicht ovato-oblong:ie odluse, vielmehr wirklich acatze sind, so wie auch derRand derselben, wenig+ stens gegen die Spitze hin, gezähnelt erscheinet; einige dex daselbst aufbewahrten Handstücke zeigen fruchtiragende Fiederfragmente derselben Pflanze, wodurch sich vollends der übrigens nicht zu be- zweifelnde Charakter der Gattung zur Evidenz herausstellt. . .Jedes Fiederchen hat doppelreibig 5 bis 6. nach der Fiederspitze zu jedoch in minderer und abnehmender Anzahl, solcher linealer Häufchen, die inGrübehen zwischen von gegenüberstehenden Neryenästchen gebildeten Maschen eingesenkt sind; wie diess eben bei dem Genus Woodivardia stait findet. Woodwardia radicans St. ist in allen Thei- len wit dieser fossilen Species so übereinstimmend, dass es schwer ist, sie davon zu unterscheiden, und die Benennung der Art behält man lediglich der Fossilität wegen bei. Die geduldreiche Gattung Pecopteris Brony- niart. ist demnach abermals um eine Art ärıner, die Gattung Woodwardites Goeppert. dagegen um eine reicher geworden, und zwar mit: Woodwardites Münsterianus mihi, W. tronde, bipinnata, pinnis linearibus, pinnulis oppositis alternisque patentissimis adnatis ob- longo-laneevlatis acutiusculis serrnlatis appraxi- matis coutiguisque. . Ja a . 57 Sie gehört zu der Formreile, welche Hr. "Presl (Tentamen pteridographise pag. 100.) so bestimmt bezeichnet: frons coriacea, fertilis nun dissimilis. - Paseieuli vasorum in stipite ylures ,@-—-8). : Sori breves. Schlüsslich muss hier noch eines grossen Im- thumes im Betreff des Vorkommens dieser fossilen PflanzeErwähnung geschehen, eine Erörterung, die freilich weniger für die botanische Zeitung geeigen- schaftet ist, und als’ geognostischer Natur hier ganz unberührt bleiben würde; wären die Gesteine, welche ‚die fossile Flora einschliessen, für das Stu- dium der vorweltlichen Pflanzenkunde nicht gerade dasjenige, was der Botaniker‘ nieht: überschen darf; nänlieh: die Bodenart, welche in Bezug der Form- entwickhing und Phbysiognowie der Vegetation su manchen Aufschluss zu ertheilen vermag. Am bereits angeführten Orte in Sternberg's Flora heisst es unter andern auch, dass sich diese Pflanze „in caleareo Lias dieto apud Bullenreuth” finde. Bekannt ist aber, dass dortselbst kein Lias vorkommt, wohlaber, dass die Branskoble in jener Gegend nicht unbeträchtliche Lager bildet. Das Gestein, in welchem Woodwardites Münsterianus sich dort befindet, gehört denn auch der Braun- kohle zu nnd ist sicher nichts anderes, als Braun- kohlensandstein, der meistentheils dieselben Pflan- zen als wie die schiefrige Braunkohle selbst ent- . hält, und wirklich kommen gleichzeitig mit Woot- wärdites auch die Blätter von Fagus, -"Belula, 38, Coniptonla ete., wie in der Braunkohle in erstaun- licher Menge vor. Uatersuchungen über Geschlecht, Art uud Form fossiler Gewächse stehen nur dem Botaniker zu, dessen Organe zur Veröffentlichung von An- sichten und Mittbeilung. von Beobachtungen die botanischen Zeitschriften sind; wenn daher die ‚Flora oder allgemeine botanische Zeitung auch der vorweltlichen Pflanzenkunde zugänglich ist, so, wird der Unterzeichnete die Fortsetzung dieser Beiträge zur Kenntniss fossiler Gewächse auch fernerhin zur Bekanntmachung für dieselbe be- stimmen. HJ. Correspondenz, Im v. J. fand ich im Pinzgau auf von der Salzach angeschwemmten Kiesboden bei Annaberg, j Hollersbach gegenüber, Erigeron angulosus Gaud. häufig, welcher sich auch auf den meisten Kies- betten der Bäche Ober-Pinzgau's vorfindet und bisher nur wegen Verwechslung mit E. acris über- sehen wurde, von dem er sich durch aufsteigenden Stengel, der sich bald in Aeste theilt, niedrigen Wuchs, Glattheit und schmale Blätter nebst auf- rechten Blüthenstrahl konstant unterscheidet; in fruchtbarer Erde wird er glatt und theilt sich schnell in eine Menge abstehender Aeste. Potentilla norvegica fand sich nebst Woodsia Iyperborea auf der kaum 200 Jahre alten Garten- mauer des einstigen Edelsitzes Lambach, Stuhl- felden gegenüber, im Thale bei 2500° Seehöhe. Wie, erstere, die ich sonst im Pinzgau, das ich ziemlich genau kennen zu lernen Gelegenheit hatte, nirgends gefunden und die bisher im Salzburgi- schen nur noch bei Lend vom Pfarrer Mich! ge- funden worden, dahin gekommen, dürfte schwer zu erklären seyn, wenn man nicht die generatio eqguiroca zu Hülfe nimmt. Die Woodsia findet sich auch im Velberthale an Granitblöcken in 3000° Seehöhe. Im Erlensumpfe zwischen Mitter- sili und Lambach kömmt auf alten Erlenstöcken das schöne Aspidium crisfatum Sw. und Harpan- thus Flotorianus vor, der auch. auf den Alpen Pinzgau's nicht seiten ist. ” B % An Felsen, gleich unter dem Kamm des nörd- lieben Ausläufers des Sanecks im Norden von Stablfelden, neben dem Alpenwege, der in das Schwarzachenthal führt, in 6000° Seebähe fand sich Allosorus crispus nebst einer neuen Grimmia, die ich im Augnst 1537 an den südöstlichen Wänden des Geissteins in etwa 6500’ entdeckte. Sie stelıt der Gr. elongala am nächsten und zeichnet »Ich vor- züglich durch eine rinnenförmige Aushöhlung der Mitte beider Blatthälften aus. Ihr Charakter ist: Grimmia sulcata-mihi caule palvinato-caspitoso, subramoso, foliis confertis, erectis, vigidulis, lanceo- latis, carinatis, acntis, lateribus sulco excavalis, terminalibus brevi-piligeris,, capsula subeylindriea, operculo conieo apiculato. Kümmt an schattig- feuchten, mit einer dünnen Schichte Thonerde £ j 2 . übergogenen Thensohieferfelgen an den genannten ‚Standorten vor und fructificirt im Juli. r Dieses Moos wächst in dichten, die Felsen überziehenden Rasen, die durch tbonige Erde ver- bunden sind und leicht auseinander fallen; die Stengel sind 4 bis & Zoll lang, aufrecht, am Grunde bis gegen ‚die Spitze durch Erde verun-. reinigt, einfach oder nur an der Spitze durch Innovation kurz und büschlig ästig, nach oben dicht beblättert; die Blätter gedrängt, aufrecht, schmutzig- grün, steif, lanzettförmig, spitzig, die Spitzen bis- weilen einwärts gekrümmt, gekielt und in der Mitte der Seitenfächen durch eine rinnenförmige Ver- tiefung ausgehöhlt, mit starken, bis zur Spitze aus- laufenden, gleichfärbigen Nerven und etwas ein- wärts gekehrten Blatträndern, die Endblätter nur selten mit einem kurzen weissen Endbaare ver- sehen, der Fruchtstiel kurz (1 bis 2° lang), gelb- lich, trocken gewunden, die Kapsel aus eiförmiger Basis walzenförmig, 3° lang, lichtbraun, die Mün- dung röthlich, nicht verengt, die Zähne des Peri- stoms lanzeitlinienförmig, kurz, spitzig, gelbroth, mit dunklen Queerbalken, anfangs gegen einander geneigt, dann aufrecht, endlich abstehend, der Deckel von halber Kapsellänge,, gelbbraun, kegel- förmig gewölbt, mit einer kurzen, stumpfen, lich- tergefärbten Endwarze. Die Haube anfangs schinal cylindrisch, dann sich etwas erweiternd, konisch und seitlich zerreissend, gelblichbraun, mit einer dunk- lern, pfriemenförmigen Endspitze und ganzer Basis. 41 Auf dem verlassnen Flussbette der Salzach, ii Folge deren im Jahre 1838 geschehenen Ab- leitung in die Sünpfe_bei Stuhlfelden, kömmt nun eine kleinere Form von Bryum Funckii capsula sub- turbinata wit Bryum badium, carneum, häufig vor, darunter sehr selten Bryum rersicolor. An Thon- schieferfelsen gegen den Passthurin fand ich Grim- wnia conferla und commulala, an Mauern des ver- Iullenen Thurmes von Reitau ober Mittersill Barbula brewirostris, in einer Bachschlucht gegen das Schloss Dlittersill Mnium medium Br. et Sch., Tetraphis srpanda am Geisstein an mehreren Stellen, und am Kraizensberge in der Centralkette auf Glimmer- schiefer in 6500° Höhe, jedoch stets so verborgen und im Dunkeln, dass es schier hält, sie zu finden, daher sie wohl auch in den Alpen bisher über- sehen worden. Jfypnum plicatum könmt auf den Alpen Pinzgau's, auf Kalk und Schiefer, am Grunde von Felsblöcken vom Thale (in der wilden Gerlos 4000) bis 7000° nicht selten vor und bringt im Schiefergebirge auch reichlich Früchte, Hypnum fustigiatum am kleinen Röthenstein und Geisstein in 6000° Höhe, am letztern mit Früchten, Hypnum campestre Bruch auf der Mauer des Velberthurms und rirulare Bruch in Bachschluchten, protuberans Brid. auf einem Eichenwurzelstocke bei Mittersill, HU. Starkii und reflezum in Bergwäldern, poly- curpon Bräl., eine Form von aduncum, im Sumpfe bei Prielau in der Nähe von Zell aın See. An Lebermoosen fand ich im Frühjahr v. J. die 42 . Blasia m Grabenrändern der sumpfigen Wiesen bei - Lambach und im Bette der Salzach mit sehr reich- lichen Früchten, wahrscheinlich bringt sie hier jährlich Früchte. Gymnomitrium adustum N. ab Es. überziebt am ‚Velbertauern iu 6500’ Höhe mit Jung. nivalis ganze Flächen der Schneethälchen. Schisma Sendineri N. ab Es. schmückt mit Jung. setiformis in diehten Rasen die westlichen Gehänge des kleinen Röthenstein’s in 6500° Höhe, wo auch Fimbriaria Lindenbergiana am nördlichen Gebirgs- rücken an einer von Rasen entblössten, mit Fels- blöcken besäeten Stelle in 6000° vorkömmt. Sar- teria alpina N. ab Es. findet sich anf fast allen Schiefer - und Kalk Alpen Pinzgau’s in schattigen, schmalen, mit etwas Humus versehenen Felsklüften in beiläufig 6000° Spehöhe, bringt jedoch nur sel- ten Früchte. * u. # N Jungermania albescens Hook. kömmt in der Centralkette auf mehreren Glinmerschiefer und Gneissgebirgen Pinzgau’s am ewigen Schnee mit Salie _herbacea vor, wie am Kitzsteinhorn und überziebt selbst am Rand von Scehneethälchen ganze Strecken, als am Kratzensberge, in einer Region von 6500“ bis 7000. Ausser diesen be- herbergt das Ober-Pinzgau auch Jungermannia Bart- lingii, MülNeri, Wenzeli, rubassina, divaricata, Starkil, bierenala, catenulata, Sarcoseyphus Funckit, densifolius. Jung. Hampeana auf dem Kiesbeite der Bäche nicht selten. 43 An. Flechten fanden sich als'neue Beiträge theils zur Flora Pinzgau’, theils selbst Deutsch- lands, Bialora viridi-atra Fr. an .den Felsen des kleinen. Rettensteins reichlich R Biatora cuprea, pa- n@ola, Lecidea arctica an dessen westlichem Ge- hänge selten, sowie L. aglea an den Felsen des Kammeck ; am Geisstein Parmelia mniarea, nim- bosa, caesioalba, hemalomma var?, auf fast allen Alpen Ober-Pinzgau’s Parmelia verrucosa var. Per- fusaria und Hypnorum auf Granitblöcken beim Mühlbacherbergwerk, und am Grünseeboden Par- melia gyelida, in Voralpenwälderu.bei Mittersill an Steinen ‚Parmelia muscorum, jedoch selten und zerstreut, elatina in fast allen Alpenwäldern, jedoch selten mit Früchten, orfreala an Lerchen bei Hol- lersbach selten, P. microphylla an Schieferfelsen Ober-Pinzgau’s in 3 bis 4000° Höhe nicht selten, P. rubiginosa var. conoplea an Felsblöcken in einem Alpenwalde am Wege zum Stubachtauern,, Stiela fuliyinesa, an Granitblöcken der Oede häufig, je- doch nur steril, Parmelia erythrocarpa, an Kalk- schieferfelsen bei Mittersill und rethem Sandstein bei Leogang, P. ferruginea, bier nor aufHochalpen _ auf Moosen, P. aurea in Spalten der Kalkgebirge Saalfeldens nicht selten in 5 bis 6000° Höhe, P. pelobotrya an Gneussblöcken im Velberthale am Wege nach Kleinbrucke, Bialora rirulosa, Lecidea sanguinaria an Tannen in Alpenwäldern, Biatora lurida an Wurzelstöcken selten, 3. Kechiana und Lecidea conglomerald am Geisstein, Bialora atrorufa 4 - auf altdn. -Hochalpen "in der Nähe des ewigen Schnees gemein, Opegrapha lithyrga an 'Thon- schieferfelsen im Stabelbergwald beim Saalhof, " Lecidea conligua, spilota, confluens, lapicida auf Felsen um Mittersill. Coniocybe nigricans aufBolz, pallida an Eschen bäufig,, Lecanaetis Iyncea auf Glimmerschiefer bei Mittersill, Verrucaria Hoch- stelleri auf den Saalfeldner Alpen an Kalkfelsen in 6 ,— 7000° Höhe gemein, Parmelia Lagasce an den westlichen Wänden des grossen Hundstöds (Kalk) in grossen Flecken, jedoch schwer zu. be- kommen, Saygedia cinerea (Verrucaria membranacea meines Verz.) auf allen Hochalpen, Stereocaulon eondensatum in einer zwergartigen, Sagedien Ahn- lichen Form am Stubachtauern.Moos in 6000’ Höhe. | Die Pllänzchen sind kaum eine Linie hoch, die Früchte 'grossentheils wie dje der Sagedia cineres gebildet. “ ‚In meinen Beiträgen zur Flora Pinzgau’s in der botan. Zeit. J. 1839 S. 262. ist Gymnosiomum forüle zu streichen, indem es nach Bruch’s ge- fälliger Berichtigung nur eine üppige Form von Weissia fugax peristomio fuyacissimo ist, ersteres Moos sebeint in den Alpen nicht vorzukommen; Jas dort angeführte Ortholrichum dilalatum ist fer- er nach Obigem eine Var. von coarctatum capsulis hrevioribus lumidiusculis; dafür sind Orthotrichum erispulum, pallens, tenelium, Ludwigü, siriatum,. Sturm, rupestre und cupulatum nachzutragen. 0. cureifolium kömmt auch am Stubachtauern in 7000‘ 45 Höhe auf einen ungehenern Granitblock vor, Tortula alpina versteigt sich bisweilen bis in die Gletscher: region, ala am Kabrunnertbörl (7000% mit Conosto- mum böreale.— In einem Waldsumpfe bei St. Thoma’ in der Nähe von Ried im Innviertel fand ich heuer die bisher nur einmal auf den Vogesen aufgefun- dene interessante Bruchia vogesiaa, jedoch alles Suchens ungeachtet nur in 1 Exemplar. Ried. Dr. Sauter: IM. Anfragen 'imJahr 1539 wurden fast sämmtliche Lerchen- bäume der schattseitigen Bestände Ober - Pinzgau's von Niedernsili bis ‚Bromberg bald nach deren Ausschlagen-im Mai gelb; welehes der sonst durch das frische, helle Grün derselben freudig belebten Gegend einen wehmüthig düstern Charakter auf- drückte. Diese Erscheinung, welche man in sol- cher Allgemeinheit seit Jahren nicht beobachtet zu haben sich erinnerte, indem sonst nur bisweilen ein paar Bäume auf solche Art vergelben, glaubte man allgemein späten Frösten zuschreiben zu müs- sen. Indem ich jedoch die vergelbten Lerchen- Nadeln näber untersuchte, fanden sich am Grund der Büscheln derselben mehrere durch Gespinnst an selbe befestigte, Jinienlange und & Linie breite, blass -strobgelbe, bewegliche, ein schwarzköpfiges bräunliches Würmchen enthaltende Gehäuse, deren viele sich durch Gespinnst am Baume herabliessen. In der obern Hälfte der Nadel fand sich ein Loch, durch welches diese Würmchen das Parenchym - . ’ 46 . ussogen , woderch die. obere Hälfte, indem nur - die Oberhant zurückblieb, eine strohgelbe Farbe annabm, während die untere Hälfte noch grün bleibt; “es scheint demnach, dass sie selbe bald nach deren Bervortritt aus ihrer Scheide anbeissen, wodurch die nachwachsende Hältte grün "bleibt; soviel ich auch Nadeln untersuchte, fand sich durchaus dieses Verbältniss. Da ‘die Mehrzahl der Nadeln eines Baumes an der obern Hälfte so vergelbten, so bekaın auch der ganzeBaum ein gelbes Anseben. Ich sam- melte mehrere solche Gehäuse, um zu sehen, welches Insekt daraus hervorkommen würde; die Würmehen verpuppten sich bald in diesen Gehäusen und nach ein paar Monden fanden sich silbergrüne und glän- zende Motten (Tinea) von I Linie Länge mit ein- fachen Fühlhörnern fast von der Länge der Flügel, welche gegen das Ende mit langen silberglänzenden Haaren besetzt sind, ausgeflogen. Da ich dieser Lerchen-Motten weder in Oken’s Naturgeschichte, noch in den mir zu Gebote gestandenen Forst- Naturkunden, noch auch des Gelbwerdens der Ler- ' chen im Frühling nirgendwo erwähnt finde, so bin ich so frei, in der Anlage diese Tinea nebst den Gehäusen und ausgesogenen Lerchen-Nadeln mit der Bitte zu übersenden, mir hierüber Aufschluss ertheilen zu wollen, und diese Erscbeinung, falls sie wirklieb noch nicht beobachtet oder aufgezeichnet wäre, da sie doch auch für den Botaniker von Interesse, in der bot. Zeit. mittheilen zu wollen. Die Lerchen behielten den ganzen Sommer hin- . ‚47 darch diese gelbe Farbe, es schien jedoch nicht, dass diess: einen weitern nachtheiligen Einfluss auf sie ausgeübt hätte. Iye . Ried. ° Dr.’ Sauter. IV. Notizen zur Zeitgeschichte. (Reisende Botaniker; mitgetheilt von dem Prof. Horn- schuch in Greifswalde.) Eine Ende Augusts von Copenhagen nach Rio Janeiro und Chili abgegangene Fregatte begleitet Hr. Kroyer, Herausgeber der Zeitschrift für die Naturwissenschaften, in der Eigenschaft als Natur- forscher auf Kosten Sr. Majestät des Königs'von Dänemark. Wenn gleich Hr. Kroyer hauptsäch- lich ‚Zoolog ist, so kann man doch’ versichert seyn, dass auch die Botanik bei dieser Reise nicht leer ausgehen wird. Hr. Liebmann, Docent der Botanik in Ce- penrhagen, hat im eben verflossenen Monat October eine botanische Reise nach Mexico angetreten, welche bei den ausgezeichneten Kenntnissen und dem Eifer des Reisenden gewiss höchst interessante Resultate liefern wird.: Da Hr. L. sich mit Vor- liebe der Mooskunde widmet, und die aus dem Lande, welches zu durchforschen er beabsichtigt, bis jetzt erhaltenen Laub- und Lebermoose. zu den ausgezeichnetsten und interessantesten gehören — obgleich sie nicht absichtlich gesammelt warden, sondern nur als Emballage nach Europa gelangten, — so dürfen besonders die Freunde dieser Gewächs- familien wichtigen Entdeckungen und Bereicherungen - n Ba. ihrer Sammlungen entgegensehen und zwar um se.mehr, als Hr, L. bereits auf einer Reise durch Norwegen Proben seines scharfen Auges und seiner Geschicklichkeit im Auffinden dieser meist kleinen Wesen abgelegt hat, Sie werden desshalb gewiss auch in den Wunsch einstimmen, dass Gott den "kühnen Reisenden geleiten und schützen möge, damit er wohl behalten ins Vaterland zurückkehre ! Ende Mai vorigen Jahrs bat der Professor Ze t- terstedt in Lund, mit Unterstützung der königl. "Akademie der Wissenschaften in Stockholm und "in Gesellschaft des Magstr: Dahlbom eme na- turwissenschaftliche Reise nach den Alpen-Gegen- den Jemtlands angetreten. Beide Reisende sind im September glücklich wieder nach Lund zu- rückgekehrt, und ungeachtet des ungünstigen Wetters mit Beute beladen, mit deren Ordnen und Beschreiben sie sich nunmehr beschäftigen. Der Candidat der Mediein, Magstr. Eberh. Munck von Rosenschölel ist als Arzt auf dem Schiffe angestellt worden, welches der Premier- Lieutenant Oxehufvied zu dem Zweck ansge- rüstet hat, junge, angehende Seeleute zu bilden und zu üben, und welches von Stockholm aus eine längere Reise, vorzüglich in die südliche Hemisphäre angetreten hat, Hr. Rosenschölel ist zwar vor- zugsweise Zoolog, bat sich aber auch mit Erfolg mit Botanik beschäftigt und denkt diese bei sich darbietender Gelegenheit auf der Reise nicht un- berücksicbtigt zu lassen. Dev Deimonstrator der Botanik, Dr. Jae. Agardh in Lund, hat kürzlich’ einen zweijährigen Urlaub zu einer Reise, vorzüglich in das südliche Europa, erhalten und letztere bereits angetreten. (Hiezu Beiblatt Nr. 1.) Flora Nr. 4. Regensburg, am 28. Januar 1841. in I. Original,- Abhandlungen. Bemerkungen über Carex fulva Gooden. und C. Hornschuchiana Hoppe (geschrieben am 17. Mai und vorgetragen am 6. October 1840 bei der zu Dürkheim an der Haardt zur Gründung der ‚Gesellschaft Pollichia statt gehabten Versamm- lang pfälzischer Naturforscher); von Dr. F, -W. Schultz in Bitche. Es sind nun beinahe 16 Jahre, dass der treff- liche deutsche Botaniker Dr. Hoppe eine neue Carez aufstellte, welche er Ü. Hornschuchians nannte. Sie wurde von allen seitherigen Schrift- stellern anerkannt und es hat, meines Wissens, noch Niemand gezweifelt, dass es eine gute Art sey. Schkuhr, der lange vor Hoppe schrieb, hatte sie für identisch mit C. fulra Goodenougl gehalten und mit dieser auf ein und derselben Ta- fel abgebildet. Hoppe (Caricologia germanica) unterscheidet sie von Ü. fulva ‚spiea mascula lan- ceolata basi attenuata”, welche er bei Ü. fulca „lineari-lanceolata” nennt. Koch (Synopsis Fl. germ.) gibt keine Unterschiede zwischen den männ- Flora 1841. & D ‘Mo. Bot. Garden. 1895. 50 D v lieben Achren der beiden Pflanzen an und ich | fand die von Hoppe angegebenen Unterschiede nicht daran, obgleich ich zu wiederholten Malen mebrere hundertIudividuen lebend verglich. Hoppe sagt ferner bei C. fulva „spieis fenineis tribus ovalis distantibus” und bei ©. Hornschuchiana „sub- tribus eylindricis” und Koch sagt bei C. fulra spieis femineis plerumque 3 erectis ovato -oblongis densifloris, superioribus 2 subapproximatis und bei C. Hornschuchiana dasselbe mit "Ausnahme des „superioribus 2 subapproximatis”, welches dem „Gistantibus” ‚der ©. fulca bei Hoppe geradezır widerspricht. Ich fand keinen Unterschied zwischen beiden Pflanzen, was die Zahl der Aehren betrifft, dagegen muss ich in Beziehung auf deren Forın Hoppe beipflichten. Die weiblichen Aebren sind wirklich etwas mehr eiförmig bei C. fulca und etwas mehr eylindrisch bei C. Hornschuchiana, was daher rührt, dass bei jener die Früchte gedrängter stehen. Hoppe sagt beiC. fulva „fructibus oyato- _ ellipticis vostratis bidentatis’ und bei €. Horn- schuchiana „ovatis acuminatis nervosis” und Koch gibt keinen Unterschied zwischen den Früchten der beiden Pflanzen an. Sie sind aber wirklich bei C. Hornschuchiana mehr zugespitzt als bei €. fulvra. Hoppe sagt bei €. fulva „culno superne 2 scabro” und bei Ü. Hornschuchiana „eulmo levi” und Koch „glabro vel apice scabriuseulo”,, was das „laevis” schon etwas wodificivt. Ich fand den Halın bei beiden Pflanzen nach oben schärflich, z 1 doch gewöhnlich etwas bedeutender bei C. fulra als bei C. Hornschuchiana. Was das Kennzeichen „radice erespitosa” bei €. fulcz und „stolonifera” bei €. Hornschuchiana betrifft, worauf Hoppe zu- erst aufmerksam machte, so beobachtete ich beide Pflanzen mehr oder weniger sprossend oder in mehr oder weniger dichten Rasen. Koch nimmt bei €. fulva noch in die Diagnose auf „spieis femi- neis superioribus 2 subapproximatis infima exserte pedunculata” und bei €. Hornschuchiana „longe exserte pedunculata”. Dass das „2 subapproximatis” bei ©. fulva der Huppe’schen Angabe „distantibus” widerspricht, habe ich bereits erwähnt und ich fand es auch nichts weniger als'standhaft, aber in Beziehung auf das plus oder minus „exserte pedun- culata” der untersten Aehre fand ich gar keinen Unterschied zwischen beiden Pflanzen. Der pedun- culus war an hunderten von Individuen mehr oder weniger aus der Scheide hervorragend. Endlich hat Koch noch in der Diagnose bei C. fulca „braciea infima foliacea spicaın masculam attingente” und bei. Hornschuchiana „auguste foliacea spicam superante”. Diess ist wirklich oft, ‘aber nicht im- mer der Fall, und man findet nicht selten Indivi- ‚duen von €. fulva, bei welchen die unterste Brac- tee nicht nor die männliche, sondern zuweilen gar die oberste weibliche Aehre nicht erreicht. Ich fand diess Kennzeichen so veränderlich, dass ich es nicht einmal bei den Varietäten angeben kann. Hoppe erwähnt nun noch bei €. Horn- D2 52 schuchiana ein dunkleres Grün der ganzen Pflanze (es ist auch etwas glaucescens) und selbst die Früchte sind grün, während die von ©. fulva sehr bleich und bei der Reife etwas gelbbraun sind. Nach allem dem hier Entwickelten bleibt uns aber noch kein Merkmal, um beide Pflanzen als Species zu unterscheiden. Wie gross war daher meine Freude, als ich eins fand, wodurch ich ohne Mühe hundert getrocknete Exemplare von c. Fulva von eben so, viel C. Hornschuchiana unterscheiden konnte, Ich fand nämlich, dass, durch das "Trock- nen in der Presse, die Früchte von ©. fulva flach gepvesst waren, während die von C. Hornschuchiana der Presse widerstanden und ihre Form behalten hatten. Die Früchte von C. fulva waren breit ge- drückt, fast umgekehrt eirund, beinahe so breit wie lang und lang geschnabelt, und die von €. Horn- schuchiana eirund-länglich and in den kurzen Schna- bel zugespitzt, auch waren sie minder aufgeblasen als die von €. fulra. Als ich aber einige Früchte von dieser öffnete um die im Schlauch enthaltene Nuss mit der von. Hornschuchiana zu vergleichen, fand ich, dass dieselbe verküminert .und so klein war, dass sie nur als ein an der Basis sitzendes Pünktehen erschien, welches sich in den langen, bis zur Spitze des Schlauebes reichenden Stiel endete. An Hunderten von Individuen fand ich dasselbe Resultat und nur an einigen wenigen eine bis zwei Früchte, welche mit der Nuss angefülit, daun aber auch gauz wie bei €. Hornschuchiana 5 gestaltet und ebenso grün gefärbt waren. Hieraus schliesse icb nun, dass ©. fulca und ©. Horn- schuchiana Varietäten ein und derselben Species sind. Ü. fuloa hat-gewöhnlich einen gedrungeneren Wuchs, schiesst mehr ins Kraut, die Blätter wer- den länger, die Aehren kürzer und mehr eirund, die Früchte sind dicker aufgeblasen, stehen ge- drungener und sind daher mehr nach aussen und zuweilen die unteren selbst nach unten abstehend und — abortiren. Diese Form könnte man die Krautpflanze nennen. €. Hornschuchiana ist ge- wöhnlich von mehr lockerem Wuchse, die Blätter sind kürzer und verschwinden zuweilen nach oben ganz (bracteenlose oder vielmehr blattlose Scheiden), die Aehren sind länger und mehr eylindrisch, dies Früchte stehen locker und mehr aufrecht, sind wenig aufgeblasen, hart und alle mit der vollkom- menen Nuss angefüllt — Fruchtpflanze, Da ich nın ©. fulra und Hornschuchiana als Abarten ein und derselben Art betrachte, so ist nun die Frage, welchen Namen soll diese Art tra- gen? — Goodenougb’s Abbildung von Ü. fulca stellt nur diese und nicht die ©. Hornschuchiuna dar und dieser scharfsinnige Beobachter vergleicht seine Pflanze mit C. flara und vermuthet sogar, dass sie eine Abart von dieser sey. Diess beweist deutlich, dass er auf keinen Fall die C. Horn- schuchiana mitverstanden, ja spgar, dass er diese nicht einmal gekannt habe; denn. fulva ist wirk- lich mit ihren ‚gelblichen abstehenden Früchten der A _ C. flava oft so Ähnlich, dass man sehr leicht ge- täuscht werden kann, während Ü. Hornschuchiana. nicht die geringste Aehnlichkeit mit derselben hat ond viel eher mit C. panicea oder Ü. distans ver- wechselt werden kann. Der Name C. fulva ist älter als C. Hornschuchiana; sollen wir nun diese als Varietät bei €. fulra unterbringen? Dem Priori- tätsrechte nach müsste man diess thun, aber C. fulva, die Form mit verkümmerter Nuss, kann die - Normalpflanze nicht seyn und kann desshalb die Species nicht repräsentiren. Auch ist C. Horn- schuchiana viel gemeiner und ist viel allgemeiner verbreitet als C. fulva. Aber Hoppe will seine €. Hornschuchiana als von C. fulva verschieden betrachtet und nicht damit verwechselt wissen, und sie ist and bleibt auch eine verschiedene Form; der Name C. Hornschuchiana kann daher nur bei dieser Form uutergebracht und nicht auf die bei- den Formen angewendet werden. Ich vereinige daher unter dem Namen C. biformis die C. Horn- „schuchiana (als var. & fertilis) und die C. fulva (als var. ß sterilis) and definire dieselben wie folgt. Carex biformis, spica mascula solitaria vel rarıns 2, foemineis plerumque 3 erectis ovato-ob- longis densifloris, infima remota exserte pedunculata, bracteis longe vaginantibus, infima foliacea spicam superante, stigmatibus 3, fructibus ovatis subinflatis utrinque convexis neryosis glabris, in rosfrum bifi- dum rectum antice planum margine serrulato-scabrum acuminatis, glamis acutis, ligula oppositifolia oyata 55 „brevi Koncata, eulmo glabro apice scabro, radice siolonifera, plus minusve czespitosa. % fertilis, glauco -viridis, foliis plerumque bre- vioribus, caule glabriore, spieis foemineis sub- cylindrieis, laxioribus, fructibus omnibus etectioribus ovatis acuminatis nuce repletis, viridibus vel latere nno robescentibus. Ü. Hornschuchiana Hoppe cari- eolog. germ. 1. p. 76. — C. fulra Schkuhr, Tab. T. fig. 67., planta sinistra. ß sterilis," flavo-viridis, foljis plerumque lon- gioribus, caule scabriore, spicis foemineis suboyatis, densioribus, froctibus inferioribus patentibus, sub- obovatis, longius rostratis, inflatis, sterilibus, scilicet nuce winjma, longe stipitata ‚non repletis, demuın subfulvis. ©. fulra Goodenough, tr. of. Linn. soc. v. 2..177. — Schkuhr, Tab. T. fig. 67., planta dexira. Als dieses bereits geschrieben war, kam mir eine erst erschienene Schrift von zwei jungen Stu- divrenden aus Paris in die Hände (Observations sur quelques plantes critiques par E. Cosson et E. Germain), welche die (. fuira als „var. 8 epis femelles superieurs rapproches, bractde in- fevieure atteingnant ordinairement Pepi mäle, fruits jaunatres’ zu C. Hornschuchiana bringen, indem sie diese als Repräsentant der Art betrachten. Es wundert mich nicht, dass diese Herren die C. fulva so leicht als var. zu C. Hornschuchiana brachten, indem sie, wie aus dem Gesagten erhellt, nur die oberflächlichsten und wandelbarsten Kennzeichen 5 36 ’ . oo auffassten und die von mir angegebenen gar nicht kannten ;.denn alle von ihnen beobachteten Unter- schiede der €. fulca beschränken sich auf genäherte obere weibliche Aehren, gewöhnlich die männliche Aebre erreichende unterste Bractee und gelbliche Früchte. Der Naıe C©. Hornschuchiana kann aber nieht für beide Formen gelten, wie ich bereits ge- zeigt habe. . "Es ist sonderbar, dass man in den Diagnosen der Seggen bei den Schriftstellern nichts von der Nuss erwähnt findet, während man derselben doch bei anderen Cyperareen, 2. B. bei Scirpus eine so grosse Aufmerksamkeit widmet. Wäre diess ge- “ schehen, so hätte wahrscheinlich schon früher eine Zusammenziehung der. fulva und Hornschuchiana in eine Species statt gefunden. Eine genauere Un- tersuchung der Früchte wird in der Folge die Ver- anlassung seyn, dass wahrscheinlich bald noch mehrere Arten eingehen dürften. Carex Horn- schuchiana ist in manchen Gegenden der Pflalz gemeiner als C. distans und wurde schon lange vorber, ehe sie Hoppe aufstellte von ınehreren Bo- tanikern in der Pfalz unterschieden. Man hielt sie aber für Ü. distans, während man die wirkliche ©. distans als C. binervis versendete und daher mag es denn auch kommen, dass Herr Hofrath Reichenbach diese, sicher in der Pfalz nicht vorkommende Pflanze, bei Dürkheim angibt. Auf- fallend bleibt es aber doch immer, dass dieser be- 57 rülhmte Schriftsteller diese Angabe durch ein ! be- kräftiget. IH. Biographische Notizen. Aloys Traunfeliner. Nekrolog von Rainer Graf, Coyvicts - Director am k. k. Gymnasium zu St, Paul, Am’13. Oct. v. J. starb zu Klagenfort Aloys Traunfeliner, Magister der Pharmacie und Mit- glied der kön. botanischen Gesellschaft zu Regens- burg. — Der Verlust dieses Mannes erregte eine allgemeine, tiefgefühlte 'Theilnahme, denn an ihm verlor nieht nur die ganze Provinz Kärnthen einen ihrer ansgezeichnetsten Männer, sondern auch ins- besondere die Stadt Klagenfort, einen ihrer ge- achtetsten Bürger. In. ihm betrauern seite zahl- reichen Freunde einen biedern, lebensfroben Ge- nossen — die Armen einen edlen Wohlthäter — die Wissenschaften einen eifrigen Verehrer, — Hier jedoch sollen vor Allem seine Verdienste um die Botanik besprochen werden, zu welchem Zwecke wir Einiges aus Traunfellner’s Leben anführen wollen. „Traunfellner wnrde am 27. September 1782 in Wien geboren, wo sein Vater Handelsmann war. Schon mit neun Jahren verlor er seine Eltern und verliess das väterliche Haus, um sich bei einem seiner Angehörigen in Agram der Pharmacie zu widmen. Sehr früh entwickelte sich’ seine Liebe zu der Wissenschaft, welcher er durch sein ganzes Leben mit Treue anhing, denn schon hier war es, wo Traunfellner die ersten Anfänge in der 533 j - Botanik machte, da, er aus eigenem Antrieb eine Sammlung von Pflanzen aus Agram’s Umgegend anlegte. Noch mehr Nahrung fand jedoch diese ‘seine Vorliebe zur Botanik, als Traunfellner iin Jahre 1801 nach Kärnthen übersiedelte. , Hier fand er an Wolfen einen eben so liebevollen als erfahrnen Meister, der seinen Eifer zur Wissen- schaft durch freundlichen Unterricht rege erhielt. Auch das Wirken der übrigen Freunde der Bo- tanik, welche Kärnthen aus jenen Zeiten aufzu- weisen hat, ging für Traunfellner nicht ver- loren, und das freundsebaftliche Verhältniss zu Män- nern, wie ein Sigmund Freiberr. v. Hohen- warths Rainer, Lorenz v. Vest, Joseph Freiherr v. Seenus und andern, war ganz dazu geeignet, seine Ausbildung in der Botanik immer ınehr zu erweitern. So durchforschte Traun- fellner sein neues Vaterland nach allen Ricbtun- gen und es dürfte wohl kaum eine Alpe in Kärn- then seyn, die er nieht zu wiederholten Malen besucht hätte Die Früchte seiner Excursionen waren theils Auffindung neuer Standorte, theils Berichtigung zweifelhafter — theils aber auch Ent- deckung neuer Arten, wie z. B. des Ranunculus Traunfellneri Hoppe, einer unbestreitbar guten Species, welche das Andenken an Traunfellner in der Wissenschaft ewig bewahren wird. — Im Jahre 1806 kam Traunfeliner als Feldapotheker »ach Dalmatien, wo er während der kurzen Zeit seines dortigen Aufenthaltes fleissig Excursionen 59 anstellte und es. gebührt ihm die Ehre der ersten Entdeckung bei vielen von Portenschlag bestimm- ten Arten, wie z. B. des Hedysarum variegatum Portschlg. und anderer. Auch nach Istrien machte _ er von Triest aus wiederholt botanische Ausflüge. — In Berücksichtigung seiner Verdienste um die. Wissenschaft wurde Traunfellner im Jahre 1817 zum correspondirenden Mitgliede der k. bo- tanischen Gesellschaft zu Regensburg ernannt, — Unermüdet vermehrte er sein Herbar theils durch eigenes Sammeln, theils durch eine ausgedehnte Correspondenz, da er mit Hoppe, Schleicher, Rhode, Weihe, Rochel, Opiz und_den mei- sten Reisevereinen in lebhaften Verkehr stand. Ins- besondere aber war es Sieber, der in Traon- fellner’s Hause gleichsam das Depöt seiner Aus- beute aufschlng und dessen Herbar durch reiche Mittheilung vermehrte. Auf solche Art verschaffte er sich eine eben so merkwürdige, als zablreiche — über 12,000 Species zäblende Pflanzensammlung. Traunfellner’s Herbar ist uns Zeuge genüg, welcber allgemeinen Achtung und Liebe .er sich zu erfreuen hatte, denn mit rübrender Pietät pflegte er da die Ausdrücke freundschaftlicher Gesinnun- gen als werthvolle Andeuken aufzubewahren. Wir wollen hier statt vieler nur Ein Beispiel anführen. Der Baron S. v. Hohbenwarth übersandte einige von ihn selbst am Fusse des Terglou gesammelte Exemplare von Eritrichium Hacquetii mit folgenden freundlichen Worten an Traunfeliner: > r 60 „Weisst Du, was dieses liebe Blilmchen spricht ? — Vergiess, o Traunfellner! meiner nicht.” Sigmund v. Hohenwarth m/p, ernannter Bischof von Linz. \ Nebst der Botanik verlegte sich Traunfell- ner auch auf die Mineralogie, wozu ihn die Wich- tigkeit Kärnthen’s in mineralogischer und geologi- scher Bezichung einlud. Auch in diesem Fache legte er eine Sammlung an, die er theils durch eigenes Sammeln, theils durch Ankäufe vermehrte. — Von dem Wünsche beseelt, die Liebe zu den Naturwissenschaften zu befördern und um die Früchte seines Fleisses vor Zersplitterung zu be- wahren, schenkte Traunfellner sowohl sein ganzes Herbar, als auch die mineralogische Samm- lung nebst den dazu gehörigen Werken dem Bene- diktinerstifte St. Paul, mit dem Wunsche, dass diese Sammlungen abgesondert unter seinem Namen auf- gestellt werden möchten. So gelangte das Stift durch diese edle Freigebigkeit in den Besitz zweier ausgezeichneter Sammlungen , wofür bier öffentlich der wärmste Dank ausgesprochen wird, mit der Versicherung, dass das Dankgefühl und die Ver- ehrung für Traunfellner chen so heilig bewahrt werden sollen, als man es sich wird angelegen seyn Inssen, die Sammlungen seinem Wunsche ge- mäss abgesondert einem so viel müglich gemein- nützigen Gebrauche zugänglich zu machen. Als mit den Jahren Traunfelliner durch Athembeschwerden gehindert wurde, weitere Aus- flüge zu unternehmen, so widmete er sich, um sei- nem regen Geist fortwährend Nahrung zu ver- schaffen, der Numismatik und legte eine sehr werih- volle und reichbaltige Sammlung an. Auch in die- sen Fache erwarb er sich seltene Kenntnisse, ohne jedoch dabei seine Liebe zu den Naturstudien auf- zugeben. Vor nicht gar Innger Zeit entschlug sich Traunfellner auch seines Geschäftes als Apo- theker, und lebte so bloss seinen Liehlings- füchern, war jedoch nebstbei immer bereit, einen grossen Theil seiner Masse dem öflentlichen Wohle aufzuopfern und es dürfte kaum eine Wohlthätig- keits- oder sonstige gemeinnützige Anstalt im Laude bestechen, an der er nicht aufmuuternd und för- dernd mitgewirkt hätte. Daher war auch die Trauer um ihn um »n grösser, als cr seinen Mit- burgern zu Iruh - - in dem Alter von 38 Jahren -— entrissen wurde. Schon im Winter des verflonsenen Jahres klagte Traunfellner über Schmerzen im Hüftbein, welche bald einen erusthaften CUbarskter annahmen und ihn ans Kraukenlager tessehten. Es entwickelte sich eine Caries am Hüfıbein und aın Rückgrat, welche, durch eilf Monate mit immer ru- nehmenden Schmerzen anhaltend, alle seine Lebens- kräfte aufrieb. Noch am Krankenlager besprach er mit heiterm Geist seine einstmaligen Ausflüge in die Hochalpen Kärntlens und die Erinnerung an die angenehmen Stunden, die er dem Biudium der Botanik widinete, schten ihm Linderung zu verschaßen, Doch bald wurden die Schmergen un- 62% erträglich und, geschwächt von so viel Leiden, gab Traunfelluer verseben mit den Tröstungen der Religion in Folge einer Lähmung des Rückenmar- kes seinen Geist auf. — Möge das Andenken an diesen Mann, der seineLebenstage durch redliches Streben und edie Wobltkätigkeit ausfüllte, nicht so bald erlöschen! — 1. Correspondenz. 1. MitRecht wird in Koch’s trefflicher Synop- sis der Irrthum gerügt, in welchen Reichenbach. in der Fl, excurs. bezüglich auf die Blumenblätter der Cherleria sedoides, von der ihm bloss apetnie Individuen zu Gesicht gekommen seyn müssen, ge- fallen ist. Aber nicht verstehen kann ich den Bei- satz, characteres hojus generis apud omnes auctores hucusque non rite expositi sunt. Was soll denn dem Gattungscharakter, den Gay in Gaudin's Fl. beiv. UT. 571. gibt, abgehen? Etwa dass er, was die Synopsis nicht thut, das Pflänzchen viel- häusig nennt? Allein es ist gewiss, dass dasselbe (auf den Bündner Alpen aller Formationen häufig, . wo man überhaupt, im Vorbeigehen gesagt, wohl vergebens nach schiefer - und kalksteten Pflanzen suchen dürfte) als forma brevistyla und longistyla, mit fruchtbaren und unfruchtbaren Staubgefässen und Fruchtknoten erscheint. Ja selbst die. Zahl der Griffel ist nicht immer beständig, sondern wech- gelt, wiewohl selten, von 3 — 5. Dass übrigens die ächten Blumenbläker anch schon früher be- obachtet wurden, als in den obgedachten Floren, dessen gibt Clairville's Manuel d’herborisation en Suisse Winterthur 1811 Zeugniss, wo hinter Möhringia sedoides steht: „Tai trouv& ‚assez souvent eing petales blancs, lanc&oles de la longueur du calicee Ce qu’ Haller a pris pour les petales, ne sont’ que les glandes nectarines en coeur ou plutöt doubles.” Bei diesem Anlass erwähne ich noch des Thlaspi alpestre, als eines ferneren Belegs, wie wünschenswerth es wäre, dass die Florenschreiber von den zu beschreibenden Pflanzen sich immer Exemplare aus verschiedenen Gegenden verschaflten. Der Farbenwechsel der Staubbeutel vom Gelben ins Schwarzrotbe, welchen die Autoren erwähnen und den ich an einem Speeimen aus der west- lichen Schweiz, das ichHrn. Guthnick verdanke, bestätigt finde, zeigt sich dagegen an keinem der unzäbligen von mir in Graubünden gesammelten sowohl getrockneten als im Garten nunmehr ein- gebürgerten lebenden. Die Farbe der Antlieren ist bei diesen in allen Stadien gelb. Chur. ° y. Salis-Marschlins. 2% Gestern fiel mir ein Exemplar der Cher- leria sedoides in dieHand, welches durchaus schöne Petala in den Blüthen hat. Ich habe ein paar auf- geweicht, die ich für das Herbarium der Gesell- schaft beilege. Das Exemplar stammt von Hrn. Apotheker Traunsteiner. Sie werden an den Bläthen zwischen den Kelchblättern weisse :Petala finden von der Länge der Kelchblätter and ‚die 64 10 Staubfäden, von welchen die mit den Drüsen an der Basis, oder die nach Ansicht des Hrn. Dr. Sauter auf den Fortsätzen der epigynischen Scheibe sitzen, vor den Kelchblättern stehen. Die Blumenblätter sind an diesem Exemplare schnee- weiss und baben die Länge der Kelchblätter; an den Exemplaren, an welchen’ ich sie früher be- merkte, waren sie viel kleiner und grünlich. Die überschickten Blüthen werden auch die Ungläubig- sten belehren und unwiederleglich darthun, dass die Cherleria sedoides grade wie Alsine cherlerioides nit vollständigen und mit blumenblattlosen Blüthen vorkommt, nur ist letztere Forın die häufigere, Erlangen, Dr. Koch. IV. Beantwortung. Die in Nro. 3. dieser Blätter S. 45. erwähnte und mir zur Bestimmung ınitgetheilte Motte ist: Coleophora laricella Zeller in Isis 1839. 3. p. 208. Ornis argyro- pennella Treitschke X. Abth. 3. p. 221. Tinea lari- cella Hübn. fig. 427. Der Name laricella muss als der ältere und bezeichnendere bleiben. Das Thier scheint überall verbreitet zu seyn; in der Regens- burger Gegend fand ich es an verschiedenen Orten in ziemlicher Anzabl, z. B. im Naabthal zwischen Mariaort und Etterzbausen und in schädlicher An- zahl am östlichen Rande des Wäldchens hinter dem Prüfeninger- Schlossgarten. — Der in dem Aufsatz der bot. Zeitung gebrauchte Ausdruck des Aus- saugens der Nadeln durch die Raupe ist unpas- send: ebenso die Bezeichnung als silbergrün, was wohl ein Druckfehler statt silbergrau ist. Regensburg. Dr. Herrich-Schäffer, Flora Nr. 8. Regensburg, am 7. Februar 1841. n— nn I. Original - Abhandlungen. Vebersicht der besonders durch die neuere Chemie aus den Pflanzen geschiedenen Stoffe und Pro- ducte. Alphabetisch zusammengestellt von J. Mich. Klein, Cand. Pharmac. in München. Die chemische Untersuchung der organischen Körper hat in der neueren Zeit allmäblig jene Rich- tung eingeschlagen, von welcher sich nieht nur für die Erklärung der Lebenserscheinungen in der Pflan- zenwelt die wichtigsten Resultate erwarten lassen, sondern auch die Möglichkeit in Aussicht gestellt wird, ganze Familien und Gattungen ebenso sehr nach chemischen, als morphologischen Charaeteren umschreiben zu können. Es dürfte daher den Bo- tanikern, welche nicht zugleich Chemiker vom Fach sind, nicht unangenehm seyn, in nachfolgenden Zeilen die bisher gewonnenen Resultate chemi- scher Analysen der Pflanzenkörper zusammenge- stellt zu finden, wobei wir uns vorbehalten, die neueren Entdeckungen von Zeit zu Zeit nach- zuiragen. Flora 1881. 5 E 66 Abietin; aus dem Terpenthin nach Caillot durch Behandeln der aleoholischen Auflösung dar- gestellt; indifferent. Absinthiin; aus Artemisia Absinthium von Caventou und Leonardi dargestellt; farblose, eiweissartige, bittre Masse; Extractivstoff. Aconilin; von Hesse in Aconitum Napellus aufgefunden ; amorpbe farblose Masse, selten körnig krystallisirt; Alcaloid. Aconitsäure; von Buchner junior unter- sucht, an Kalk gebunden in den Species von Aconitum. Aepfelsäure; frei in den sauren Frucht- säften der Aepfeln, Vogelbeeren, Berberis, auch in Johannis-, Erd- und Himbeeren mit Weinsteinsäure vorhanden, eine fixe Sänre; krystallisirend. Aesculin; in Aesculus Hippocastanum;, nieh’ krystallisirbar; vielleicht Alcaloid, Alantin; aus der Wurzel von Jnula Hele- nium durch Destillation erhalten, Stearopten bil dend; farblose prismatische Krystalle. Alismin; von Juch aus Alisma Planlago ausgezogen ; scharf bittrer Extractivstoff. Alyziakampfer; von Nees v.Esenbeck II. aus Alyxia aromalica abgeschieden; eigenthüm- lich haarförmig krystallisirendes Oel, mit viel Stea- ropten. : Alkanin; nach Pelletier in der Wurzel 67 von Anchusa Linctoria enthalten; vother harziger Farbstoff, - Aloin; von Trommsdorff und Wiuckler in der Aloe aufgefunden; gelblich oder braunrother, sehr bittrer, extractiver Farbstofl. u Althein; in der Altheawurzel, von Regim- beau und Vergnes anfgefunden; körnig weiss und gelbbraun, vielleicht Alcaloid. Amanitin; in Agaricus muscarius et bulbosus, nach le Tellier ein bräunlich scharfes Extract. Anemonin;, Polsatillenkampfer aus Anemone nemorosa, Pulsatilla et pratensis von Vauquelin und Schwartz dargestellt, krystallisiet in farb- losen Nadeln oder Blättern. Anemonsäure; in Anemone pratensis und vulgaris nach Grassman und Schwartz, geruch- loses nicht flüchtiges Pulver, zweifeihafte Säure. Angelicin; die Wurzel von Angelica Archan- gelica liefert nach Brandes einen braunen hygros- copischen Extractivstofl. Antiarin; im Upas Anthiar (Pfeilgifte) von Mulder rein dargestellt, krystallisirt in weissen glänzenden Blättchen, nareotischer Extractivstoff. Apyrin; nach Bizzio in den zerquetschten Kernen von Cocos lapidea, eine stärkmehlartige Substanz, vielleicht Alcaloid. Aricin: von Pelletier und Carriol in der China de Cusco aufgefunden, weisse gläazende Nadeln, Alcaloid. E 3 08 Arnicin: Arnica monlana soll nach Las- saigne et Chevallier einen bräunlich gelben Extractivstoff besitzen, der scharf sey. Arthanitin oder Cyclamin; in Üyelamen europeum von Buchner und Herberger unter- sucht, weisse krystallinische, stark purgirende Kör- ner ; Extractivstof. Asarin; durch Destillation der Wurzel von Asarum europeum erhalten, stearoptenartig, in Prismen krystallisirend. Asclepin; aus Asclepias Vincetorieum von Feneulle dargestellt, hygroscopische Masse, eme- tisch scharfer Extractivstoff. Asparaginsäure; in Asparagus eofficinalis, warde von Wittstock und Loewig dargestellt, perlimutterglänzende Blätichen bildend. Atropin; von Brandes und Bley aus Atropa Belladonna abgeschieden, weisse seidenglän- zende Prismen, Alcaloid. Ballotin; nach Jori enthält Ballota lanala einen eigentkümlichen bittern Extractivstofl. Bassorin, Traganthin; von Astrayalus crelicus und gummifer, zähe nicht pulverisirbare Stücke, indifferenter Stoff. Baumwollensamenöl; hellgelbes, geruch- und geschmackloses, trocknendes Oel. Bebeerin; nach Rodie im guajanischen Baume Bebeern, vielleicht Alcaloid. Behkenöl; von Guilandina Moringa, geruch- und geschmackloses, nicht trocknendes Oel. 69 Benzoösäure; findet sich im Benzocharze (Benzoin offieinale), Storax, Styrax offieinalis, in der Vanille und Toncobohne, im Tolu- und peru- vianischen Balsam von Myrosylon peruiferum, bildet prismatische Nadeln, ist eine flüchtige Säure. Berberin; von Buchner und Herberger in der Wurzel von Berberis vulgaris gefunden, bildet ein trocknes, hellgelbes, aus seidenglänzenden Nadeln bestebendes Pulver, ist ein stark bitirer extraetiver Farbstofl. Bernsteinsäure; findet sich im Bernsteine und Terpenthin, krystallisirt in farblosen 4seitigen Prismen, ist eine flüchtige Säure. Betulin, Birkenkampfer; von Hess aus der Birkenrinde erhalten, weisses, krystallinisches, harz- artiges Pulver, indifferent. Bilsenkrautöl; die Samen von Hyoseyamus niger enthalten einmildes, geruchloses, trocknendes Oel. Bittermandelöl; wird durch Destillation der bittern Mandeln mit Wasser neben der Blau- säure erhalten, wird aber naeh Wöhler und Lie- big erst auf Kosten des in den Mandeln enthalte- nen Amygdalins gebildet. Amygdalin wird aus den Mandeln durch Kochen mit Alcobaol bereitet, bildes det weisse, perlmutterglänzende Schüppchen. Das durch Destillation erhaltene Bittermandelöl ist ätherisch, gelblich schwerer als Wasser, geht nach Stange an der Luft, darch Aufnahme von Sauerstoff, in wasserhaltige Benzo&sänre über; was- serfreie Benzoesäure und reines Bittermandelöl ent- 70 halter gleiches Radieal, Benzoyl genannt, daher man die Säure in Verbindung mit Sauerstoff Ben- zoylsäure, das Oel in Verbindung mit Wasserstoff Benzoybwasserstofl nennen kann. Emulsin; wird durch Schütteln einer Man- delemulsion mit Aether dargestellt, wirkt auf Amgy- dalin zersetzend. Biangyuinin; nach Mill in der China dlanca. Boletsäure; naeh Braconnet in Boletus pseudoigniarius, soll farblose Aseitige Prismen dar- stellen. Brasilin; in verschiedener Speeies von Ces- alpinia von Chevreul untersucht; bildet kleine orangefarbige Krystalle, reducirbarer Farbstoff. Brucin; von. Pelletier und Caventou in derRinde von Strychnos Nur romica entdeckt, kry- stallisirt, sehnseckt stark scharf bitter, Alcaleid, Bryenin; in Bryonia alba von Vauquelin wahrgenommen, von Vitalis und Fremy darge- stellt, ein gelbbrauner scharf bittrer Extractivstoff, Bucheckeröt, die Bucheckerm enthalten ein gelbes, milder, dickflüssiges, nicht trocknendes Oel. " Bwenin; von Buchner aus der Rinde von Buena hexandra als ein brauner unreiner Bitter- stoff dargestellt. ° Buzin; nach Faure in der Buchsbaumrinde, ist nieht krystallisirbar,, vielleicht ein Alcaloid. Caoutschucin; durch trockne Destillation des Federharzes, Caoutschuks, erhalten, ein sehr flüchti- ges Brandöl. Tr Calendulin; aus der Calendula officinalis durch Behandeln mit Aether erhalten, gelb durch- scheinender, indifferenter Stoff, schleimartig. Canellin; in der Rinde von Wintera Canella nach Petroz und Robinet, ein krystalli- sirbarer süsser Extractivstofl. Capsicin; in Capsicum annuum, einem Weich-: harze sehr ähnlieher scharfer Extractivstofl. Carapaöl; von Carapa touloucama durch Ausschmelzen an der Soune erhalten, hellgelbes, bittres, talgartiges Oel. Carapin; von Boullay und Robinet in der Rinde von Carapa guajanensis entdeckt, viel- leicht Alcaloid. . Cardobenedictenbitter; Morin stellte aus dem frischen Kraute von Centaurea benedicta die- sen unreinen Extractivstoff dar. Carotin, Wackenroder entdeckte in Dau- ‚cus Carola einen Farbstoff in rubinrothen Schuppen. Carthamin; Safflorroth, in Carthamus tinctor., ein schön rother in Wasser unlöslicher Farbstoff. Caryopkyllin; nach Dumas mit Alkohol aus den Nelken auszuziehen, bildet mit dem Kam- pfer isomerische Krystalle. Cascarillin,; aus der Cascarillrinde, von Brandes für ein Alcaloid, von Tromsdorff für indifferenten Extractivstoff gehalten. Cassiin; nach Caventou im Marke der Cassia fistula, nicht krystallisirbarer, sehr bitfrer Extractivstofl. 72 Castin; von Landerer aus den Samen von Viter agnus castus dargestellt, vielleicht Alcaloid. Cakincasdure; aus der Wurzel von Chio- cocca racemosa erhalten, kleine, farblose, spiessige Krystalle. Catechusäure; in Acaecia Catechu und Musa paradisiaca rosacea enthalten, von Buchner zuerst dargestellt, eine weisse, nicht krystallisirende, fixe Säure. Cathartin und Cylisin, ersteres von den Blättern der Cassia Senna, letzteres von Cylisus alpinus et Laburnum von Fenenulle und Las- saigne dargestellt, ein gelbbrauner, unkryestallisir- barer, scharfer Extractivstoff. Cerain; ist nach neuen Versuchen von Hess einziger Bestandtheil des Wachses, nicht Cerin und Myriein, bildet auch durch Oxydation Cerain- säure, Cerin; ein krystaflistrendes Fett, von Chev- reul in der Rinde der Korkeiche entdeckt. Cetrarin; von Herberger aus Lichen islan- "dieus rein dargestellt, feines, weisses, nicht kry- stallinisches Pulver, Flechtenbitter. Chaerophyliin;, in den Samen von Chero- phyllum bulbosum entdeckte Pollstroff ein dem Coniin analoges Alcaleid. Chelidenin; in der Wurzel von Chelidonium majus von Polex ausgeschieden, farblose, tafel- förwige oder cubische Krystalle, Alcaloid. 73 Chicaroth; aus den Blättern von Biynonia Chica, ein zimmtbrauner Farbstoff. Chinasäure:; an. Kalk gebunden in der Chinarinde der Cinchonarten, nach Berzelius auch im Splinte der Tannen, krystallisirt in kleinen rhombischen Säulen, Chinin; in den ächten Chinariuden, beson- ders China Calysaya, eine amorphe Masse, oder nadelförmig krystallisirt, rein bitter schmeckendes Alealoid. Chinovabitter; Chinovin, in China nora. und Ch. de Carthagena nach Gruner enthalten, krystallisirt, zweitelbaftes Alcaloid. Chiocca-Säure; oder. Cahincasihnre. Chyraytin, nach Mowbray in Gentiana Chyrayta, vielleicht Alcaloid. Ciculin, aus der Wurzel von Cicula rirosa von Pollex dargestellt, ein flüchtiges Alcaloid. Cinchonin;, in den Chinarinden, besonders den grauen Chinasorten enthalten, neben Chinin, kıystallisirt, reines Alcaloid. Citronensäure; in den sauren Säften be- sonders der Citrus- Arten, Johannis- und Preussel- Beeren, in den Tamarinden, neben Aepfel- und Weinsäure. Krystallisirt in farblosen, durehsichti- gen, grossen Krystallen; angenehm sauer und nicht flüchtig. Clematiskampfer; aus allen Clemalis Arten nach Braconnot und Peschier, weisse, schup- penartige Masse. 74 Codein; im Opium neben Morphium, kry- stallisirt in farblosen Nadeln, Alcalovid. Colchiein; in Colchicum autumnale, Buch- ner erkannte die Verschiedenheit von Veratrin, Geiger und Hess stellten es reindar. Kerystalli- sirt in Nadeln, niesenerregend, Alcaloid. Coletiin; in Colelia spinosa, von Reuss aus der Tinetur dargestellt, kreuzförmig gruppirte Pris- men, unreiner Bitterstofl. Coloeynthyn; aus Cucumis Colocynthis, von Herberger und Braconnot dargestellt, gelb- brauner, durehscheinender, scharfer Extractivstofl. Columbin; aus Columbo- Wurzel (Menisper- mum palmatum), von Buchner rein dargestellt. Rhombische Prismen. Bitterer Extractivstoff. Coniin; in Conium maculatum, Kraut und Samen, von Geiger zuerstrein dargestellt. Oelige, meist gelbliche Flüssigkeit. Sehr scharfes Alcaloid. Coniinsäure; nach Peschier und Trommsdarff in Conium maculatum. Krystalli» sirt pyramidalisch. Zweifelhafte Säure. Coriarin;, nach Peschier in Coriaria myrii. folia. Vielleicht Alcaloid. Corniin; in der Wnrzelrinde von Comus flarida, von Geiger und Cockbiom dargestellt. Extractivstoft. Corticin; aus der Rinde von Populus {re- mula stellte es Braconnot dar. Bräunlich - gelb- pothe Flocken. Unreiner Bitterstofl. 75 Corydalin; von Wackenroder in der Wurzel von Corydalis bulbosa entdeckt. Farblose Krystalle oder Schuppen, Alcalaid. Crotonin; nach Brandes in den Samen von Croton Tiglium enthalten. Vielleicht Alcaloid. Crotonöl; aus den Samen von Croton Tiglium. Ist diekflüssig, hellgelb, stark purgirend. Cuhebin; ausPiper Cubeba von Mohnheim abgeschieden. Weiche, grüngelbe Masse, brennend schmeckender, scharfer Extractirstofl. Curarin: im Pfeilgifte (Curari oder Urari) von Boussingault und Roulin entdeckt.} Horn- artige, zerfliessende, sehr bittere Masse.. "Alcaloid. Curcumin; in Cureuma longa von Vogel und Pelletier entdeckt, Gelber Farbstof. Rea- gens auf Alcalien. Cusparin; aus Beonplandia trifoliata von Saladin dargestellt. Keystallisirt in Nadeln. Mit Alcaloiden verwandter Extractivstofl, Cyrapin; nach Ficinus in Aethusa Cyna- pium. Zweifelhaftes Alcaloid. . Cynodin; in Digitaria Dactylon, nach Sem- mola. Krystallisirbarer, scharfer Extractivstofl. Daphnin; aus Daphne Mezereum erbielt Vau- quelin eine scharfe Substanz, auch aus Daphne alpina, rein bittrer Extractivstoff. Daturin; in Blättern und Samen von Datura Stramonium, farblose, glänzende, verworrene Pris- men, Alcaloid. 76 Daturäsäure; nach Peschier in Datura Stramonium, rhombische Krystalle, zweifelhaft. Delphinin;, in Delplinium Staphisagria von» Lassaigne und Brandes aufgefunden, nicht krystallisirend, in Pulver weiss. Alcaloid. Delphinsäure; nach Hofschlager im Se- men Staphidis agriae, soll prismatische weisse Nadeln bilden. , Deztrin; wird gebildet beiUUmwandlung des Amylums mit Diastase in der Hitze, geruch - und geschmacklos, gummiartig, indifferent. Digitalin,;, in Digitalis purpurea von. Le Royer zuerst angegeben, körnig krystallinische Masse, vielleicht Alcaloid. Diosmin; Brandes hat den Biiterstoff von Diosma crenala so benannt, Draconin; in Sanguis Draconis von Cala- mus Rotang und Pterocarpus Draco, ein dunkel- brauner harziger Farbstofl. Drupacin; im Bittermandelwasser setzt sich nach Landerer und Zeller eine weissgelbe krystallinische Substanz ab, vielleicht Alcaleid. - Elaterin oder Momordiein; in Momordica Elaterium von Braconnot aufgefunden, krystal- linisch seidenglänzende Prismen, sehr bitirer schar- fer Extractivstoff. Emetin; in Cephaelis Ipecacuanha von Pel- letier 1817 entdeckt, weissliches bitterliches Pul- ver, Alcaloid. "7 Ergotin; von Wigger in Seeale cornutum entdeckt, rothbraunes Pulver, nareotischer Extrac- tivstoff. Erythrin; in Roccela tinctoria nach Heeren enthalten, weisses, meist röthliches, krystallinisches Pulver, Flechtenfarbstoff. Esenbeckin; aus der Rinde von Esenbeckia febrifuga von Buchner dargestellt, eine schil- ternde bittre Substanz, vielleicht Alcaloid. Essigsäure; in vielen Pflanzensäften, theils frei, theils an Kali und Kalk gebunden. Flüchtig. Eupatorin; in Eupatorium cannabinum von Bighini aufgefunden. Evonymussäure; im fetten Oele der Beere von Evorjmus europeus. Fagin; von Buchner und Herberger aus den Bucheckern dargestellt, gelblicher, eckelhaft bitt- ver, narcotischer Extractivstoff. Fichtenöl; aus den abgeflügelten Samen von PinusPicea, Abies und sylvestris, harziges terpentbin- artiges Oel. Frazinin; aus der Eschenrinde, Fraxinus ezcelsior, von Keller abgeschieden, feine sechs- seitige sebr bittere Prismen, unreiner Bitterstofl, Fumarin;, nach Peschier und Merk ın Fumaria offieinalis, dem Corydalin ähnlich, viel- leicht Alcaloid. Galaetin; nach Thomson und Solly in der Milch des Kuhbaumes, Galactodendron, eine blass- gelbe zühe Masse, indifferent. Galambutter; aus einer Sapolee, Bassia butyracea, röthlich weiss, etwas körnig, Gallussäure; in den Galläpfeln, Quereus infecloria, wird leicht durch die Luft aus Gerbe- säure gebildet, krystallisirt in farblosen Nadeln. Gentianin; in Genliana lutea von Caventou und Henry dargestellt, kırystallisirt in schönen gelben Nadeln; extractiver Farbstofl. Geraniumkampfer; in Pelargonium odora- tissimum, vosenartig riechende, nadelförmige Kry- stalle. j Gerbsäure: häufig in Quereus, Ulınen, Wei- den, Tormentillen, Polygonum Bistorta, Rosen, Grana- ten, in Rinden, Wurzeln, Blättern, Blüthen, Frucht- schalen und Hülsen. Krystallisirt nicht. Farb- lose Masse, fixe Säure. Glyeyrrhizin; von Robiquet zuerst dar- gestellt, aus Glycyrrhiza glabra und echinata, gelbe, durchscheinende, nicht krystallisirbare Masse, süs- ser Extractivstoff. Glutin; Kleber, in den Samen der Getreide- arten, enthält einen in Alcohol löslichen Stoff, Gliadin, und einen darin unlöslichen, Zimom ge- nannt. Grünsäure; nach Runge in mehreren krautartigen Pflanzen, in den Compositis , Umbella- lis, Plantagineis, Valerianeis enthalten, gelbe spröde Masse, sauer reagirend. Guajacin: im Guajakholze, nach Tromms- 79 dorff ein dunkelgelber, kratzend schmeckender, bittrer Fxtractivstoff. Guacin; von Faure aus Guakoblättern dar- gestellt, gelbbrauner, sehr bitirer, unreiner Extrac- tivstofl. Guajaksäure; nach Righini im Guajak- harze, soll in Nadeln kiystallisiren , zweifelhaft. Guaranin; in den Früchten von Paullinia sorbilis und Guarana, von Martius dargestellt, weiss, fadenartig, vielleicht Alcaloid. Gummiguttgelb; nach Pelletier enthält Gummigutt einen gelben, harzigen Farbstoff, in Wasser unlöslieb. Haemalin; in Haematozylon campechianum von Chevreul entdeckt, kleine glänzende Schup- pen, von gelbrother Farbe, reducirbarer Farbstoff. Hesperidin;, aus dem weissen Theile un- reifer Pomeranzen- und Citronenschalen von Le- berton dargestellt, weisses krystailinisches Pulver. Extractiver Stoff. Holzyrün;, Dübereiner zog aus dem fan- len grünen Holze einen harzigen, dunkelgrünen Farbstoff aus. Hordein: nach Proust bei Bereitung des Amylums aus Gerste als sägespänartiges Pulver sich ausscheidend, indifferent. Hurin; in Hura crepitans von Rivero dar- gestellt, krystallinisch, vielleicht Alcaloid. Hyosceyamin; aus Hyoscyamus niger stell- ten es Geiger und Hesse zuerst dar, krystalli- sirt in feinen, seidenglänzenden, gruppirten Nadeln, Alealoid, - Hyssopin; nach Herberger in Hyssopus officinalis, krystallinisch bitter, vielleicht Alecaloid. (Schluss folgt.) 80 19. Botanische Notizen. Professor Wickström hat den Rubus arcticus, der sonst nur in Nordland gefunden, in Menge auf einer Waldwiese bei Stockholm entdeckt; schon vor ınehreren Jahren hatte Professor Sundeval denselben im dortigen Thiergarten, aber nur ein- zelu aufgefunden. Zu den gemeineren Gewächsen, über deren Artwerth sich die Autoren nicht scheinen einigen zu können, gehört Carer Oederi. Denn während Hoppe, Koch, Reichenbach und Hartman sie unbezweifelt als von C. flara verschieden an- - nahmen, und Andere, z.B.Schkuhr und Hooker sie wohl annehmen, aber zugleich erklären, dass sie keine genug characteristischen und constanten Unterscheidungsmerkmale finden könnten, betrachtet Fries sie als eine Unterart und Wahlenberg und Kuntb sehen sie für eine blosse Varietät von C.flava an, endlich Wimmer kaum als eine solche. — Die meisten Autoren eitiren Ehrhart als Autori- tät für den Namen, dagegen Andere (Hoppe, Reichenbach, Hartman) Retzius als solche anführen; diese Letzteren müssen Unrecht haben, denn in der 2. Ausgabe des Prodromus Flore Scandinarie p. 220. zieht Retzius selbst seine (. Ocderi der ersten Ausgabe als Synonym zu €. piluli- fera, wie Schkuhr (Riedgräser 1. Theil p. 67.), Smith (Engl. Bot. ad tab. 1773) und Gaudin (Fi. Helv. 6. p. 95) bemerken. Da nun die Autoren zugleich nicht ganz einig darüber zu seyn scheinen, ob Oeders Figur in der Fl. Danica tab. 371. zu C. Oederi gehöre, so scheint diese Pllanze mit Recht einer kritischen Untersuchung und Vergleichung mit ihren Gattungsverwandten za bedürfen, gleichwie sie auch einen neuen Beweis von der Mangelhaftigkeit der nach Autoren aufgenommenen Arten abgeben kann ( Botaniska Notiser. Jahry. 1840 Nro. S. p. 294.). Greifswalde. Dr. Hornschuch. (Hiezu Literber. Nr. 1.) Flora Nro. ©. Regensburg, am 14. Februar 1841. EEE IL. Original- Abhandlungen. Uebersicht der besonders durch die neuere Chemie aus den Pflanzen geschiedenen Stoffe und Pro- ducte. Alphabetisch zusammengestellt von J. Mich. Klein, Cand, Pharmae. in München, (Schluss.) Jalappin; aus dem Jalappenharz ausge- schieden, farbloses Harz, von Herberger für ein Alcaloid gehalten. Jamaicin; in Geoflroya jamaicensis von Hüt- tenschmidt entdeckt, pomeranzengelbe Tafeln, vielleicht Alcaloid, Jerrin, von Simon in Veratrum album ent- deckt, Alcaloid, vielleicht mit Veratrin gleich. Jyasursäure, Strychnossäure; nach Pelle- tier und Caventou ist inNwur vomica, und Pubs St. Iynatü Stryehnin an diese Säwe gebunden. Rleine, krystallinische Körner. Itiein; aus Dex Ayuifolium vonDeleschamp dargestellt, brauner, hygroscopischer, bittrer Ex- tractivstofl, Illipeöt;, aus Bassia latifolia in Bengalen gewonnen, gelb, talgartig, leicht Hüssig werdend. Flora 1841. 0. F 82 Imperatorin; in der Wurzel von Imperatoria Ostrutium von Osann entdeckt, farblose, durch- sichtige, 4seitige Prismen, scharfer Extractivstoff. Indigo; ist in mehreren Species von Indigo- fera, Polygonum tinctorium, Isatis tinctoria enthal- “ten. Berzelin® zeigte die Zrasamınensetzung aus 7) Indigleim, 2) Indigbraun, 3) Indigrotb, 4) In- digblau. Inulin; in den Wurzeln mehrerer Compositae, Inula, Dahlia und -Helianthus, ein feines, weisses Pulver, stärkmeblartig. Iriskampfer; aus Iris florentina, nach Pu- mas. Perimutterglänzend, kırystallinisch - blätterig. Kaffeefett: durch kalten Alkohol aus den “ Kafleebohnen gezogen, weiss, geruchlos, talgartig. Kermesbeerensäure; von Braconnot in Phyjlolacca decandra aufgefunden, zweifelbaft. 'Kirschlorbeeröl, durch Destillation aus Pru- nus Laurocerasus erhalten, enthält gleiche Bestand- theile wie Bittermandelöl. Kramersäure; in der Wurzel von Kra- meria triandra. . Krapp; die Wurzel der Rubia tinctorum ent- hält nach Runge folgende Farbstoffe: 1) Krapp- purpur, 2) Krapprotb, 3) Krapporange, 4) Krapp- gelb, 9) Krappbrann. Kressensamenöl; in den Samen von Lr- pidium salivum, braungelb. Kürgissamenöl; die Samen von Cucurbila Pepo und Melo enthalten ein sehr dickflüssiges, gelbes Oel. 83 Lacksäure; von Jahn aus Stock- und Schel- lack abgeschieden, krystallisirt in Körnern. Lactucin; von’ Buchner aus Lactucarium (Lactuca virosa) dargestellt. Gelber, krystallini- scher, stark bitierer, nareotischer Extraetivsiofl, Lapathin:; von Buchner und Herberger aus Rumez oblusifolius dargestellt, in gelben, glän- zenden, Schuppen, extractiver Farbstoff. . Laurin; durch Ausziehen der Bacc@ Lauri mit kochendem Alkohol erhalten. Gelbe ‚„ nadel- förmige Krystalle, stearoptenartig. Legumin; Pflanzenleim der Hülsenfrüchte, graugrün, in Alkohol ünlöslich. Indifferent, Leindöiteröl; in Myagrum salivum, diek- flüssiges Oel. “ Lepidin; nach Leronx in allen Lepidium- Arten, Brauner, bitterer Extractivstofl. Ligustrin; in Ligustrum vulgare von Pollex entdeckt. Lichthoniggelber , bitterer Extractivstofl. Lichenin, Moosstärke; in Cetraria islandica, vonBerzelius untersucht. Farb. und geschmack- "los, verhält sich wie gewöhnliche Stärke, Liriodendrin; in der Wurzelrinde von Liriodendron Tulipifera, nach Emmet ein Bitter- stofl, der in weissen Nadeln krystallisirt. Loliin, von Bley aus dem Samen von Leo- lium temulentum dargestellt. Behmutzig. blätirige, narcotische Substanz. ‚Lupinin; nach Cassela in Lupinus eig F2 - . 54 ’ ’ bohrie) enthalten. Kleine, nicht krystallinische, bittere. Körner von Extraetivstofl. Lupulin; in den Schuppen’ der Hopfen- äapfen (Humulus Lupulus) von Ives benannt, von Payen dargestellt. Weisser, undurchsichtiger, rei- ner -Bitterstofk \ Luteolin, Reseda Luseola enthält nach Ch e v- reul einen eigenthümlichen, in Wasser löslichen, -'gelben Farbstofl. Lycopin; aus Lycopus europeus von Gei- ger dargestellt, Blassgelber, spröder, sehr bitterer, anreiner Extractivstofl, Macisöl; durch Anspressen aus der Muskat- blütlie von Myrica moschata, braun, dickflüssig, stark aromatisch. R Mannit;, in der Manna von Frazinus Ornus nnd rolundifolia, in den Fichten, Linden,. Abornen, ‚in den Zwiebeln, der Selleriwurzel, Mühre, Apium .et Daucus Carota, ein zuckerartiger, süsser Stoff, der in Nadeln anschiesst. j Maniholsäure; soll in der Maniokwurzel von Jatropha Manihot feine, scharfsanre Prismen bilden. Mekonin; von Couerbe im Opiun ent- deckt, feine, farblose Prismen darstellend, mit einem Alcaloid verwandt. . Mekonsüure; im Opium an Morphin gebun- den, krystallisirt in weissen, glänzenden Schuppen. Melampyrin;, in Melampyrum nemorosum von Hiinefeld entdeckt, grosse farblose Krystalle. Seharfer Extractivstofl, 85 Menispermin; aus der Rinde der Kerne von Menispermum Cocceulus von Pelletier und Couerbe ausgezogen, Aseitiga Prismen bildend, Alcalvid. . Menisperminsäure; soll nach Boullay in den Kokkelskörnen enthalten seyn, zweifelhaft. Menyantkin;, in dem frischen Safte von Menyanthes trifeliata, nach Trammsdorff ein bitterer Extractivstof. . Mercurialin; aus Mercurialis annua von Feneulle abgeschieden, gelblicher, bitterer, schar- fer Extraetivstofl. on Montanin, in Cinchons monlana sell van Mons ein weisses; krystallisirbares Alcaloid ent- deekt haben. ‘ Morin; in Morus tinctoria, Gelbholz, ist nach Chevreul ein weiss- gelbliches Pigment. Horphin, im Opium von Sertürner im Jabre 1804 entdeckt, weissliche Krystalle, reines “ Alealoid, . Muscatbutter; in den Nüssen von Hyrion moschata zu 50 pC. enthalten, rothgelbes, butter- artiges Fett. - . , Mudarin; in der Wurzel von Calotropis Mu- darii von Duncan aufgefunden, hellbrauner, bitte- rer, scharfer Extractivstofl. Narcein; von Pelletier im Opium aufge- funden, keystallisirt in feinen, prismatischen Nadeln, mit einem Alcaleid verwandt. Narcotin; Bestandiheil im Opium. „ vier 86 zenigö Prismen ohne Geruch und Geschmack , reir hes Alcaloid. Nicotin; in den Nicotiana-Species von Vau- “quelin erkannt, von Posselt und Reimann dargestellt, farblose oder gelbliche, scharf piquant schmeckende Flüssigkeit. Alcaloid. Nicotianin; von Posselt und Reimann sus Nicoliana Tabacum erhalten, weisslich fette, blättrige, kampferartige Substanz. Olein, bedingt in den fetten Oelen das Flüssig- seyn, ist in dünnflüssigen vorherrschend, bildet mit Alcalien Verbindungen und wird in Oelsäure ver- wandelt. Olivil; im Gummi des Olivenbaumes von Pe- letier untersucht, weisse Nadeln oder weiss glän- zendes Pnlver, süsser Extragtivstofl. Olieit; von Landerer in den Blättern von Olea europea dargestellt, kleine, farblose, zerfliess- liehe Nadeln, unreiner Bitterstofl. Opiumsäure; von Pelletier aus dem Opiam als eine ölige Flüssigkeit abgeschieden. Orein; aus Variolaria dealbala von Robiquwet dargestellt, farblose, 4seitige Prisınen, an der Luft Farbe erbaltend, Flechtenfarbstoff. Orellin, Orlean von Biva Orellana enthält nach Cheyreul rothen und gelben, in Wasser löslichen Farbstoff. Ozxalsäure; von Scheele entdeckt, ist frei in den Kichererbsen, Cicer Arielinum, an Kali ge- banden in Oxalis- und Rumex - Arten, an Kalk 87 in vielen Lichenen, krystallisirt in gehäuften Pris- wen oder dicken Tafeln, üchtige Säure. Ozyacanihin; in der Wurzel von Berberis vulgaris von Polex entdeckt, weisses, sehr bitieres Pulver, vielleicht Alcaloid. . Parmelygeld; in Parmelia parietina "nach Schrader und Herberger, bildet kleine, gelbe Krystallkörner, harziger Farbstoff. Pectin; Pflanzengallerte, hauptsächlich in -saäftreichen Früchten, auch in mehreren Wurzeln und Rinden, eine farblose, neutrale, gummiartige Substanz . Peruvin; aus Perubalsam, von Myrozylon peruiferum abgescbieden, weisses leichtes Oel. Peucedanin; in der Wurzel von Peuceda- num officinale von Schlotter entdeckt, weisse, glänzende Prismen, Extractivstofl. Pfeilgiftalcaloig; Reichel stellte ausLa- masgift eine hellgelbe, uukrystallisirbare Substanz dar, vielleicht Alcaloid. Phyllirin; in Phyllirea media und latifalia nach Carbaneini enthalten, silbergläuzende Schup- pen, rein bitterer Extractivstoff. Phloridzin; aus der Wurzelvinde des Apfel- baumes (Pyrus Malus) von de Koninck darge- stellt, in weissgelblichen Nadeln krystallisirend, rein bitterer Extractivstoff. Pikrogliycion; in Sotanum Dulcamara von Pfaff benannt, sternförmig gruppirte, kleine Kıry- stalle, bitter süsser. Extractivstoff. : 88 - . . . ‚Pikrolichenin; in Variolaria amara von Alms aufgefanden, farblose, durchsichtige, 4seitige Doppelpyramiden, Flechtenbitter. Pikrin; in Digitalis purpurea neben Digitalin nach Radig, krystallinischer Exiraetivstoff. Pikrotozim, in den Kernen von Menisper- wmum (oceulus, von Boullay dargestellt, farblos, krystallisirt in Nadeln. Pincytalg; malabarischer Talg von Vateria indica, weisslich gelb, wachsähnlich. Piperin; in Piper nigrum von Oerstedt zuerst aufgefunden, reine, weisse, durchsichtige, vierseitige Prismen, scharfer Extractivstoff. Pitayin; aus China Pitaya schied es Pe retti aus, zweifelhaftes Alcaloid. Plumbagin; in Plumbago europea von Du- “long untersucht, hochgelbe, büschelförmige Nadeln, extractiver Farbstoff. Polyckroit; aus den Narben von Crocus sa- tivus von Boullay und Vogel als ein gelber, extractiver, hygroscopischer Farbstoff dargestellt. Polychrom;, Schillerstoff, in Lignum nephri- ticum von Löseke zuerst beobachtet, auch im Brasil -, Eschen- und Rosskastanienholz , lockeres, weisses Pulver. Extractivstoff.. - Polypodit; in Polypodium vulgare, dem Gly- cirrbizin ähnlicher, süsser Stofl. Populin; vonBraconnot in der Rinde von Populus tremula neben Salicin aufgefunden, blen- 8 dend weisse, seidenartige Nadeln, rein Bitterer Extractiystoff. Porphyrozin; von Merk im bengalischen vnd Srmyraer Opium entdeckt, feine, glänzende Na- deln, mit einem Alcaloid verwandter Extractivstoff Primelkampfer; nach Hünefeld in der Wurzel von Primula veris und Auricula, durch- sichtige, farblose, stearoptenartige Prismen. Primulin; in Primula veris, nach Hüne- feld farblose, undurchsichtige Krystalle, bitterer Extractivstoff. Pseudomorphin; von Pelletier zuweilen im Opium gefunden, glimmerartige Schüppchen; mit einem Alcaloid verwandt. Pseudotozin:; in den Blättern von Alropa Beltadonna nach Brandes vorkommend, heilgelber, scharfer Extractivstoff. Pyrethrin, in der Wurzel von Anthemis Pyreihrum soll ein scharfer Extractivstoff neben Harz und ätherischem Oele seyn. Pyrrhopin; neben Chelidonin in Chelidonium majus von Polex ausgeschieden, farblose, stern- förmig vereinigte Prisınen, mit einem Alcaloid ver- wandter Extractivstof. Quassiakampfer, nach Bennerscheidt im Quassiaholze, weisser, tafelförmiger Kampfer. . Quassiin; von Winkler und Wiggers in Quassia sulvosinapisin als eine gelbe Substanz entdeckt, zweifelhaftes Alcaloid. ‚Ouassit; aus Quassia ercelsa .von Pfatf dar- 90 gestelle, farblose Krystalle, oder eine krystallinische Masse, reiner Bitterstofl. Quercin; aus der Eichenrinde von Gerber ausgezogen. Rotbgelber, glänzender, bitterer Ex- tractivstoff. Quercitrin; in der Quereitron-Rinde (Quer- custinctoria} eia gelber, in Wasser löslicher Farbstofl. j Rhamnin;, vor Gerber aus Rlıamnus Fran- gula dargestellt. Rothgelber, durchsichtiger, glän- zender Extractivstoff. Rhaponticin, von Hoffmann aus Rheum Rhaponlieum dargestellt. Gelbe, glänzende Schup- pen, extractiver Farbstoft. Rhein; Rhabarberin, von Brandes, Dulk und Geiger ete. rein dargestellt, wird auch Rha- barbersäure genannt, stellf ein krystallinisches, hochgelbes Pulver dar. Rumiein; von Geiger aus Rumez Patienlia gesghieden, dem Rhein ähnlich, Salicin; von Buchner entdeckt, und von Leroux rein dargestelli, ist in mehreren Species von Saliw, alba, fragilis, Helix, incana, pentandro, such in Populus nigra und tremula enthalten, kıy- stallisirt in weissen, glänzenden Blättchen, sehr bitterer , reiner Extractiistoßl Santalin; vother, harziger Farbstoff im San- delholz, Pterocarpus santalina, von Pelletier untersucht. Santonin, im Wurmsamen, Ariemisia santo- nien et judeica von Kohler und Alıns darge- A stellt, von Oberdörfer benannt, krystallisirt in Prismen oder Tafeln, Extractivstoff. Saponin; in Saponaria officinalis von Buch- holz und Bley taufgefunden, weisser, unkrystalli- sirbarer Bitterstofl. Sarcocollin; aus Sarcocolla- Gummi von Thomson dargestellt, bräunliches, nicht krystalli- nisches, süsses Extract. Schwammsäure; in den meisten Pilzen ent- weder frei oder an Kali gebunden, zerfliesslich, nicht krystallisirbar. j Sceillitin,;, aus Seilla maritima von Vogel zuerst dargestellt, farblose, spröde, glänzende, har- zige Masse, giftig scharfer Extractivstoff. . Scordiin; aus Teucrium Scordium von Wink- ler dargestellt, honiggelber, durchsichtiger, zerreib- licher Extractivstofl. Scutellarin; nach Cadet deCassicourt ‚in Scutellaria lateriflora, ein hellbrauner, hygros- eopischer, unreiner Extractivstoff. Senegin; Isolusin oder Polygalin, ist der kratzende Extractivstoff von. Polygala Seneya und tirginica, von Gehlen zuerst als ein weisses Pul- ver dargestellt. Senföt; fettes, nicht trocknendes Oel, ist im schwarzen und weissen Senfsamen enthalten, hat guldgelbe Farbe und schwachen Senfgeruch. Senfsäure; ist nach Simon im weissen Senfsamen krystallisirt vorhanden. Serpentarin; aus Aristolochia Serpenlaria 9 von Cherreul nnd Lassnigne dargestellt, gold- gelber, bitterer, scharfer Extractivstoff. Simarupin; in der Wurzelrinde von Quassia Simaruba, von Morin ausgeschieden, ein sehr bitterer, unreiner Extractivstofl. Smilazsäure; nach Garden in der Wur- zel von Smilaz aspera, als eine flüchtige, krystal- -linische Säure, Smilacin: Salseparin, von Pallota "aus Smi. lax Sarsaparilla dargestellt, kleine, strablig- grup- pirte Nadeln, Extractivstofl. i Solanin; in Solanum nigrum, Dulcamara und tuberosum. Desfosses stellte es zuerst dar; kry- stallisirt in farblosen, kurzen, feinen Nadeln, Alcaloid. Solansäure; nach Peschier enthalten meh- xere Solanum-Arten diese Säure, zweifelhaft. Spigelin, aus Spigelia Anthelmia von Fe- neulle dargestellt, als ein braungelber, bitterer Extractivstofl. Spiroyl; aus den Blüthen der Spiraes Ulmaris von Pagenstecher dargestellt, mit einem sauren und indifferenten Oele. Stearin; in den feiten, besonders butterarti- gen Oelen als Bestandtheil vorherrschend, krystalli- sirt in weissen Blättchen und bildet mit Alcalien Stearinsäure. . Stictin; aus Slicla pulmonacesa von W ep- pen dargestellt, als ein weissliches Flechtenbitter. Strychnin; in mehreren Strychnos- Arten, Faba St. Iynatii und Nuw vomica von Pelletier 93 und Caventou entdeckt, körniges Pulver, oder kleine, weisse Prismen, unerträglich bitteres Alealoid, Strychnochromin;' aus dem Upasgifte und den Strychnos - Arten von Pelletier und Caven- ton ausgeschieden, als ein rothgelber Farbstoff. Sulfosynapisin; erhielt Simon durch Aus- "ziehen des weissen Senfes mit Alkohol in Krystalfen, Sumachgelb;, Rhus Cotinus und Rh. Coriaria geben einen glänzend gelben Farbstoff. Surinamin; in Geoffroya Surinamensis von Hüttenschmidt als feine, weisse Nadeln ausge- schieden, zZweifelhaftes Alcaloid. Syringa- oder Lilabilter; in Syringa vul. garis von Braconnot aufgefunden, als ein röth- lich- gelber, stark bitterer Extractivstoff, Tabaksamenöl; dieSamen von Nicotiana Ta- bacum enthalten ein grünlich-gelbes, trocknendes Oel. Thebain; von 'Thiboumery und Pelle. tier im Opium entdeckt, bildet weisse, glänzende Nadeln und ist ein Alcaloid. Thein und Coffein; sind identisch. Ersteres 1827 von Oudery in dem Thee (Thea Bohea); Letzteres von Rouge 1820 in den Kaffee. Sorten nachgewiesen. Farblose, glänzende Nadeln. Mit ‚Alcaloid verwandter Extractivstoff. Tollkirschenöl; die Samen von Alropa Belladonna geben ein klares, gelbes, nicht narcotl- sches, trocknendes Oel. Toncakampfer; die Bohnen von Diplerio ‘ 94 odorata enthalten nach Boulay einen Kampfer, der in Aseitigen Prismen oder Nadeln krystallisivt. . Traudenkernöl; Weintraubenkerne liefern ein helles, geruchloses, mildes, trocknendes Oel. Traubensäure; Vogesensäure, im Saft der Vogesentrauben enthalten. Krystallisirt in klaren, schiefen, rhombischen Prismen. Tremellin, bat Brandes in Tremella mc- senterica als einen hell- röthlichbraunen, scharfen Kxtractivstoff nachgewiesen. Triticin, Pfanzenleim aus dem Weizen (Tri- ticum vulgare et sativam). Ulmin; in der Rinde von Ulmus campestris von Thomson dargestellt; durch Ausziehen der Rinde mit Wasser und Alkohol als Rückstand ver- bleibend, gleich dem Pflanzenschleim. Vanillenkampfer; in der Vanille nach Bley, bildet biegsame Blättchen oder Säulchen, stearoptenartig. Variolarin; Variolaria dealbata enthält nach Robiquet ein talgartiges Oel. Valerianasäure; Trommsderff unter- schied diese Säure zuerst in der Valeriana offici- nalis, ist eine farblose, ölige Flüssigkeit. Veilchensäure; nach Peretti in Viola odorala vorbanden, bildet farblose, glänzende Pris- men, zweifelhaft. Veratrin; in Veratrum Sabadila von Pel- Jjetjer und Caventou entdeckt, aus den Samen 95. B als ein weissliches, " niesenerrengendes Pulver. dar- gestellt, scharfes 'Alcaloid. Violin,;.Boullay entdeckte in Viola odorata ein dem Emetin ähnliches, blassgelbes Pulver, viel- leicht ein Alcaloid. Virginische Säure; soll nach Quevenne in Polygala Senega enthalten seyn, eine flüchtige, problematische Säure. Viscin; im klebrigen Ueberzug mehrerer Pflanzen und Früchte, besonders von Viscum album, weisser, zäher Schleim. “ Wausamen öl; dieSamen von Reseda Luleola liefern ein dunkelgrünes, trocknendes Oel, Weinsäure; in den sauren Pflanzensäften, theils frei, +heils an Kali gebunden, im Safte der Trauben, kryystallisirt und ist fixe Säure. Wermuthsäure; nach Braconnot in Ar- temisia Absinthium, nicht krystallisivbar, hygros- j copische, probletnatische Sänre., Zanthopikrin; Bitterstoff von Xanthorylum caribeum, von Chevallier und Pelletan aufge- funden, bildet gelbe, seidenglänzende Nadeln. Zein; Pflanzenleim des Maises, ‘in Zea Mays, indifferenier Pflanzenstoff. H. Tod'esfälle. Am 15. October v. J. starb in Grätz Hr. Lo venz Chrysanth Edler von Vest, Landstand in Kärnthen, Dr. der Mediein, Magister der Chirurgie, K. K. Gubernial-Rath und Protomedieus in Steier- mark, Director der medieinisch- chirurgischen Sin: * 96 _ dien an! der dortigen K. K. Universität n. 8. w., im 64. Lebensjahre. Br bat sich durch mehrere botanische Schriften den Ruf eines gründlichen Bo- tanikers erworben und war zu seiner Zeit ein fleissiger Mitarbeiter an der frühern, von 1802 bis 1507 erschienenen bot Zeitung. .. Am 20. December v. J. starb zu Würzburg Hr. Franz Xaver Heller, Dr. der Medicin, Senior und Professor der Botanik an der dortigen Universität, als Schriftsteller durch seine Flora Wirceburgensis, 1811. und seine Graminum in Magno Ducatu Wirceburgensi tam sponte crescentium, quanı cultorum enumeratio systematica, 1809. bekannt. Uin dieselbe Zeit starb zu Freiburg der Botani- ker Chevallier aus Paris, Verfasser der Flore des environs de Paris, einer Histoire generale des Hypoxylees u.. a. Schriften. Ju seinem Nachlasse befindet sich ein beinahe vollendetes, grosses myko- logisches Werk. . " Im Monat Januar verlor Genf seinen ältesten Botaniker, Hrn. Vaucher, Verfasser der schönen Arbeit über die Conferven des silssen Wassers. Er ward 75 Jahre alt. Wenige Tage vor seinem Ende hatte ev noch die Freude, ein Werk in vier Bänden erscheinen zu seben, woran er @ Jahre gearbeitet hatte, nämlich: LUhisteire physiologique des plantes d’Europe. kr war DeCandolle's des Vaters erster Lehrer in der Botanik gewesen und seit jener Zeit mit dem grossen Mann stets in inniger Verbindung gestanden. Am 14. Januar d, J. verlot” die medivinische Fakultät der k. Universität München ibren Senior, den k. Holrath und Akademiker Dr. Ignatz Döl- linger, der auch mit besonderer Vorliebe der Botanik, namentlich der Mooskunde, zugethan war. (Hierzu Intellbl, Nr. 1.) Flora. Neo. %. Regensburg, am 21. Februar 1841. ä I. Original - Abhandlungen. Botanische Characteristik der Höhen - Regionen in Neapel, so wie einzelner Striche des Landes, vom Prof. M. Tenore.* Aus dem Ital. durch Dr. C. T. Beilschmied,' Cap. cl. — II) IV. Botanische Regionen in ver- schiedenen Höhen über der Meeresfläche. Auf meiner Reise in den Abbruzzen i. J. 1807 hatte .ich zum Erstenmal Gelegenheit zu beobach- ten, wie vom Niveau des adriatischen Meeres an *) Aus Tenore’s Cenno sulla geografia fisica e botanica del regno diNapoli. (Nap. 1837. 12158. 8. mit 2 ilum. geogr. und zugleich geognostischen Charten. 1 neap. Due.; München bei G. Franz.) Pag. 3 — 47. dieser Schrift enthalten im Cap. L, IE. das Geognostische, im Cap. U.: Lage der höchsten Berge und Höhen emiger. Cap. I. Nicht vulcanische Gebirge und Ebene: 1. nördliche: secundäre und tertiäre Formation, haupt- sächlich geschichteter Kalkstein (calce carbonata strati- fieata) mit thonigen Gesteinen, Sandstein etc.; 2. cen- trale: grösstentheils derselbe Kalkstein; 3. südliche: mehr den sicilischen Gebirgen gleichend: grösstentheils Flora 1841. 7. G . x 08 bis zu den bö Schsten Gebirgseipfeln sich mehrere, durch natürliche Gränzen gut ausgezeichnete, Vege- tations-Regionen unterscheiden lassen. Später über- zeugte ich mich, dass dieselben Regionen, mit weni- gen Ausnahmen, durch das ganze Königreich wie- der zu erkennen wären, wenn man dabei die Ver- schiedenheit der isothermen Linien innerhalb der“ 5 Breitengrade, dureh die das Land von N. nach S., nämlich vom Gran. Sasso bis zum Aspromonte reicht, und ihren Verlauf berücksichtigt. Da die höchsten Berggipfel von Abruzzo einem grossen Theile der Alpengebirge Earopa’s an Höhe Urgebirge: Granit etc.; in Calabria citen. auch Kalk. Cap. U. „Regione volcanica”: 1 — 3. thätige, halb- erloschene, ganz erloschene Vulcane (fast nur in der kl. Provinz Neapel und einigen Inseln): manche Laven der letzteren haben der Zerstörung oder Verwittermg bisher widerstanden, z. B. am Vorgebirre von Cuma, wo Ornithogalum arabicum, Adiantum ovatum und Parmelia Roccella wachsen. Cap. UI. Die höch- sten Gipfel sind in den Abruzzen: der Monte Corno in Abruzzo ulteriore Ima (42° 23° n.Br., 11° 13° ö.L.), 9577 engl. F. h., und der Monte Amaro in Abruzzo * eiteriore 1350 Tois. oder 8100 per. F. h.; die Majella ist 7500 par. F. h. Auf diesen Gebirgen fängt von Ende Septembers Schnee an und bleibt bis Ende April, auch bis in den Mai liegen. — Der höchste Berg der Apenninen in Samnium (der Mitte des Reichs) der Monte Milette bei Piedimonte di Alife, 1055 Tois. b.; in den Thälern des Matese liegt einen grossen Theil des Jahres Schnee. — In Calabrien: der Pollino, 7076 engl. F. h.; wenig niedriger der Pollinello und der 7) nicht nachstehen, sö lassen ‘sich in den von jenen hohen Bergen beherrschten Provinzen die Gränzen, die in den gemässigten Zonen die Scala der Vege- tation, von der Meeresfläche an bis’ da, wo sie ganz fehlt, umschliessen, leicht erkennen. Und weil die Berge im ganzen übrigen Lande jenen nur untergeordnet sind, so correspondirt diesem der grösste Theil der Pflanzen ziemlich regelmässig, abgesehen von den ausschliesslichen Pflanzen jeder Gegend, der südlichen, nördlichen, östlichen oder westlichen, die hier im Verfolge vorkommen werden. Indem ich so das Auftreten der Pflanzen, die ein standhaftes Verhältuiss zur verschiedenen Höhe Monte Crispo; der. Monte Coeuzzo 5619 engl. F.; der Aspromonte u. a. sind noch nicht gemessen. Unter die höchsten Berge der Basilicata (Lucaniens) gehört die etwa 6000’ engl. hobe Gruppe des Sirino. Im Princi- pato ulteriere ist kein Berg so hoch. Im Prineipato citeriore die höchsten 5000 bis 6000 F. hoch, In Terra di Lavoro kennt man die Höhe des Monte Meta (41° 43° Br., 11° a1’ L.), als 6830 franz. F. hoch. Unweit Neapel der Monte Lattario oder S. Angelo di Castel- lammare etwa 4416 franz, F. h. (40° 28° Br., 12° 13° L); der Monte Somma des Vesuv 574 T.; die jetzige Krater des Vesuvs (i. J. 1822) 608 Toisen hoch, Cap. VII. (p. 82 — 93.): Meteorolog. Beobächtungen. ‚Zu Neapel: Mittlere jährt. Wärme (1821 — 1825): Morgens 9, g R., Abends 15,5 R.; Mittel-Temp. des wärmsten Monats (Aug.) früh 16°, Abends 23°, „; des kältesten "Monats (Jan.)' früh 4°, 6, Abends 80, 4. — Höchste Temp. : 22. Juni 1822: 27? R.; niedrigste — 2°, 3 R. am 30. Dec. 1822, sonst zuweilen nicht unter 0°. 62 100 ‘a. d. M. beobachten, in Erwägung zog, anch die Gruppirung der anzutreffenden 'Fhiere und die geologische Beschaffenheit des Bodens nicht unbe- achtet liess, babe ich hinsichtlich der geographi- schen Verbreitung der Pflanzen in unserem Klima 10 Regionen unterschieden, 1. Meerstrands - Region. Diese Region verfliesst gleichsam mit dem Ni- veaun des Meeres und wird bauptsächlich aus Sand- bänken zusammengesetzt, die aus marinen Substan- zen und von den Wogen ausgeworfenem Gerölle bestehen. Die Gewässer der Giessbäche, die sich: durch den vom Meere erhöheten Strandboden nicht frei ausmünden können, geben Veranlassung zu den Stauungen und Sümpfen, die diese Flächen verderben, welche desshalb grössteniheils unbebaut und verlassen sind. — Ein beträchtlicher Theil dieser Meerufer des Königreichs, die einst durch ‘blühende Städte bevölkert waren, befindet sich jetzt in solchem traurigen Zustande. Wehe dem, der es wagte, in diesen Gegenden die Augen zu schlies- sen, wo man einst nach hohem Beschlusse die Hähne sterben liess, damit sie die Einwohner nicht im süssen Morgenschlafe störten. Vergeblich würde der Reisende in Mitte der Stämme und Dornen, die diesen Pestboden bedecken, noch Spuren der üppi- gen Sybaris, von Metapontum und Heraclea suchen: von diesen Städien, deren Ruhm durch alle Welt ging, blieb nichts als die traurige. Erinnerung der Geschichte. 101 Gewächse, die diese Region auszeichnen. Krautartige: — 1, Im Sande nnd am Gestade: Eiryngium, maritimum, Echinophora spinosa, Santo- lina maritima, Cheiranthus tricuspidatus und sinua- tus, Convolvulus Imperati, ©. Soldanella, Atriplez laciniata, polysperma, diffusa, rosea, Romulea Co. lumn@, ÖOphioglossum lusitanicum, Salsola Tragus, Ambrosia marilima. — %. Auf den im Meere zer- streuten Felsen: Mesembrianthemum nodiflorum und erystallinum, Aizoon hispanicum, Salsola frulicosa, Brassica incana, Medicago marilima, Daucus hispi- dus, Ornithogalum arabicum, Scilla hyacinthoides. — In den salzigen Seen: Salicornia herbacea, fruticosa und matrostachya, Salsola hirsuta, Aster acris, Inula criihmifolia, Chenopodium marilimum.. — 4. An Grabenrändern: Zottböllia acuminala, Crypsis aculeala und schoenoides, Imula sicula, Ayrostis frondosa, Pavonia pentacarpa, Curexz ripa- via, nervosa und serrulata. Sträucher und Halbsträucher: Pistacia "Len- tiscus, Phillyrea media, Vilex Aynus castus, Ta- -marie africana, Ephedra distachya, Juniperus Oxy- cedrus und phenisea, Cistus villosus, Daphne Grü- dium, Passerina hirsula, Anthyllis Barba Jovis. Wilde Bäume: Salir alba, vitellina, frayilis und pentandra, Populus tremula und alba. Cultivirte Bäume: Populus nigra, Vitis rini- fera, 'Amygdalus persica und communis, Fieus Ca- riea etc. (Tbiere: Anas Anser, A. Boschas, Ar- Jea Grus; ete.) = u ? IE 102 . 2. Region der milteländischen Ebenen. “ Der Boden dieser Region, welcher, je nach sei- ‚nen vorberrschenden Bestandtheilen, sandig, kreide- oder thonartig ist, hebt sich allmählig zu den Hü- geln und geht bis zu einer Höhe von ohngefähr 50 Toisen &.d.M. _ Der Region eigenthümliche Pflanzen sind: Kraut- artige: Chenopodium ambrosioides , Saponaria offi- sinalis, Scabiosa Columbaria, Vieia Pseudo-Cracca, Daucus mauritanicus, mehrere Centaurea und Disteln, ° Solanum Dulcamara. ‚Sträucher und Halbsträucher: 1. Auf Feldern: Rhamnus Alaternus, Zizyphus Paliurus, Prunus spinosa, Evonymus europaus. — 2. In den Ritzen der dem Meere ausgesetzten Steine: Medicago arborea, Euphorbia dendroides, Spartium villosum. "Wilde Bäume: Pyrus communis. — Gepflanzte Bäume: Ulmus campestris, Morus alba, Acer cam- pestre. (Thiere: Talpa enrop., Alauda arvensis, Fringilla coelebs, Coluber Natrix ,. Berus etc.) 3. Hügel- Region. ‚ Diese Region erstreckt sich von 50 bis 150 Toisen Höhe ü. d. M. Der Thon-, Sand- oder Tofiboden ist verschieden, je nach der Mischung der Ur-, secundären oder vulcanischen Gesteine, die von den nahen Bergen herabrollen, Besonderer Bemerkung werih scheint mir der Prozess, wodurch die Vegetation sich auf den, den Vulcanen dieser Region angehörenden Laven dieser Region festsetzt. Bei thonigen Laveh, wie die des Gun \ j 103 Vesays gegenwärtig, reichen wenige Jahre dazu hin, dass, indem die verschlackte Oberfläche in Zersetzung geräth, verschiedene Flechten, vorzüg- lich Stereocaulon vesuvianum und: Parmelia Roc- “ cella, sie sogleich in Besitz nebmen. Nun ihre Sub- “ stanz weiter zernageud, beschleunigen sie die Zer- störung dieser Laven und veranlassen die Bildung der Dammerde, die sich bald genug in den Ritzen und Buchten ebenderselben ansammelt. Spartium junceum, Pieris aquilina, Scrofularia bicolor sind die ersten dicotyledonischen Gewächse, die sich auf die-, sem frischen Boden ansiedeln, welcher nach und nach zur Aufnahme und Ernährung von Pflanzen jeder andern Gattung fähig wird. So ist es mit der Lava des Epomeo auf der. Tusel Ischia gegangen, ‚wo nur die Parmelia Roccella allein Wurzel fasst, diese sonst wegen der äusserst feinen Purpurfarbe, die man damit gewinnt, köstliche Pflanze, die aber ausser manchem klugen Fremden, der express zum Ernten derselben an der Insel landet, keiner der Unsern zu benutzen sucht, Eine andre Besonderheit dieses Bodens besteht im Vorhandenseyn der Mofetten, welche bestimmte Räume der alten Laven einzunehmen pflegen. Hier lässt sich der Boden nicht weiter bearbeiten, denn schon beim Aufgraben zu nur geringer Tiefe strömt kohlensaures Gas in soleher Menge hervor, dass der Anbauer van der Bearbeitung absteben muss. ‘Solche Stellen sind um den Vesuy häufig: sie kün- digen sich durch ihre Unfruchtbarkeit und dadurch un, dass sie nur mit niedrigen Weiden bedeckt sind, wovon die Erfahrung gelehrt bat, dass sie da fortkommen können, und für welche die Einwoh- ner sorgen, um davon Ruthen zum Anbinden der Weinstöücke zu erlangen. Die Daner dieser Mo- fetten ist nicht festgestellt; man hat aber beobachtet, dass sie, wenn sie aueh erstorben scheinen, bei neuen Ausbrüchen des Vulcans wieder thätig auf- treten können. « ’ f Auszeichnende Pflanzen dieser Region sind: Krautartige: 1. AufFeldern: Asclepias Vince- fozicum, Globularia vulgaris, Daucus Visnaga, Car- lina lanata, Siderilis syriaca, Rubus tomeniosus, Plantago Bellardi, Krythr&ea Cenfaurium, Salvia Sciarea. — 2. Auf Hügeln: Campanula fragilis, : Rume:s scutatus, Drypis spinosa, Hippocrepis comosa. Sträucher und Halbsträucher: Colutes arbores- cens, Sparlium scoparium, Gerista candicans, Saliz caprea. : Cuktivirte Bäume: Olea europea, Quercus ler, Pyrus communis, P. Malus, Pinus Pinea. Wilde Bäume: Alnus cordifolia Ten., ÜCercis Siliquastrum, Cytisus Laburnum. (Thiere: Haselmans, Siebenschl., Hase; Colu- ber Aspis; Krähe, Elster, Motacilla Ficedula ete.) 4. Erste Wald- Region. Diese Region, die von 150 T. bis 400 Toisen Höbe reicht, ist fast ganz mit hochstämmigen Bäu- men bedeckt; daher zeigen sich nur wenige Sträu- cher und krautartige Pflanzen an ‚minder beschattg- 105 ten Stellen. Der Boden besteht grossentheils aus Pflanzenerde von der Zersetzung „des jährlich ab- fallenden Laubes. Dieser Region eigenthümlich sind: Wilde Bäume: Quercus Robur, Qu. Cerris, Acer Pseudoplatanus, Caslanea vesca, Pyrus com- munis, Malus und Cydonia, Sorbus domestica und aucuparia. Sträucher und Halbsträucher: Cistus saleii- folius und incanus, Mespilus domestica und Pyra- cantha, Crategus lorminalis, Rhug Cotinus. Kräuter: Cnicus Acarna, Silene Armeria, Al- ' chemilla vulgaris, Aspidium fragile, (Thieret Wolf, Misteldrossel, Nachtigall, Am- sel, wieder Colyber Aspis.) 5. Zweite Wald- Region. Diese erstreckt sich von 400 bis zu 600 Toisen Höhe. Im Boden stimmt sie mit den vorigen über- ein. Das Erscheinen der Buche characterisirt sie. — Es gehören ihr an: Bäume: Fagus sylvatica, Fraxinus ewcelsior, Acer Pseudoplatanus, Taxus baccata, Pinus Laricio, sylvestris, brulia, Abies peclinala. . Sträucher undHalbsträucher: Mespilus Chama- mespilus, Crategus Aria und Amelanchier, Vacci- nium Myrtilius, Daphne Mezereum. Kräuter: Delphinium fissum, Hyoscyamus niger, Atropa Belladonna, Aquilegia vulgaris und viscosa, Gentiana lutea, Lilium Martagon, Ranunculus Thora, Pyrola secunda , -Euphrasis officinalis, Asarum 106: “ europ., Dentaria' hepfapkylia und bulbifera, Dian- thus monspeliensis, Saxifraga rotundifolia, Aspidium aculeatum, A. Lonchitis. (Thiere: Wolf, beide Marder, Bär; Rabe, Repphuhn, Kukuk; Anguis frag., Goluber Aspis und cceruleus; ...) Bu 6. Gebirgige Region (,r. monlagnosa”.) Diese Zone, die wegen des sie überall be- deckenden grünen Teppichs auch die mit Wiesen ausgestattete („pratifera”) heissen könnte, geht- von der Höhe von 600 Toisen bis zu der von 800 T. Das Felsgerippe “dieser Region ist von einer wenige Zoll tiefen’ Erdschiehte-bedeckt. Sie ist fast gänz- lich der Bäume beraubt nnd hat krautartige Pflan- zen in Ueberfluss. — Es gehören ihr an: Bäume: Pinus Mughus, Juniperus Sabina. ‚Kräuter: Verschiedene Agrostis- und Festuca- Arten bilden die Grundlage des diese Region be- kleidenden Wiesewachs. Dabei sieht man auch folgende dort vegetiren: Statice Armeria, Globu- laria cordifolia, Plantago monlana, Aslragalus mon- tanus, Botrychium Lunaria, Trifolium ochroleucum, Alchemilla atpina, Ranunculus brevifolius Ten., JTlieracium aureum, Gentiana acaulis, Nardus ari- stata, Pedicularis rosea und foliosa, Cardamine peir@a und graminifolie, Lamium garganicum und lonyiflorum, Astragalus aristatus, Hippocrepis glau- ca Ten. (Die Calanderlerche nistet hier. Insecten sind schr selten und pflegen nur aus unteren Regionen heraufzusteigen. 107 7. Ergte Alpenregion. Hierher gehören die Gebirgsgipfel, die sich über der vorigen Region, von’ 800 T. Höhe, bis zu 900 Toisen H. erheben. Die sie auszeichren- den Pflanzen sind von den Klüften der Steine ab- hängig oder sie setzen sich in-den Ansammlongen von Erde in ihren Windungen fest. Sie lassen sich auf folgende redueiren: Kräuter: Campanula peir@a und graminifolia (wie in der vorigen R.), Viola montana, Linum campanulatum, Bunium petreum, Soldanella alpina, Valeriana Saliunca, Galium saxatile, Sison flewuosus. 8. Zweite Alpenregion. ” Diese Regior, die bis zur‘ Höhe von 1000 T. geht, ist wie die vorige ganz baumlos und ohne Thiere. Kaum sieht man etwas verdorrtes und zwergiges Strauchwerk und wrenige krautartige Pflanzen in den Spalten der Steine und Felsen, woraus sie besteht, Wurzel fassen. Ihr 'eigen- thümliche Pflanzen sind: Sträucher und Halbsträucher: Salix relusa, Dryas octopetala, Arbutus Uva ursi, Rhamnus. pu- silla Ten. . Krautartige Pflanzen: Gentiana verna, bavarica und acaulis, Sempervivum arachnoidenm, Primula tillosa, Erigeron alpinus, Arnica Bellidiasirum ; Sarifraga glabella, casia, Cotyledon und* Aizoon ; Iberis sazatilis, Alyssum lortuosum, Silene acaulis var, exscapa, Anemone alpina und. nareissiflora, Polygonum viviparum, Adonis disiorta Ten. 108 . "9, Dritte Alpenregion. Bis zur Höhe von 1150 Toisen. In dem kur- zen Zeitraume des Schneeaufthauens siebt man auf den kahlen und verbrannten Abbängen kaum einige Zwerge aus dem Pflanzenreich erscheinen. Die in dieser siürmischen Region herrschende Temperatur und Witterung halten die lusecten fern, und kaum gefällt es dem Papilio Urtieie, sie rasch zu durch- kreuzen. Die Gemse ist das einzige vierfüssige Thier der steilen Abstürze. Wenige Vögel ver- schiedener Species kreisen im unteru Theile umher oder nisten in den Felsenspalten. Der Region angehörende Pflanzen und Tbiere: Krautartige Pflanzen: Androsace vilosa, Arelia Vitaliana, Saxifraga oppositifolia, Oryoides und muscosa, Antirrhinum alpinum, Iberis stylosa Ten., . Draba aizoides, Paparver alpinum, Potentilla appen- nina Ten., Gnaphalium nivale, Genliana niralis. Thiere: Antilope Rupicapra ; ; Hirundo apus und ripavia, Falco fringillarius, Nisus und gentilis, F. chrysanthus (Adler). 10. Eis- Region, . Die vom Verf. zuerst auf dein Gipfel des Monie Amaro gefundene isländische Fiechte bezeichiet die untere Gränze dieser Region, die im Königreich Neapel auf wenige isolirte Puucte der höchsten Gebirge” der Abruzzen eingeschränkt ist, wo der Schnee selten gänzlich weggeht. — Ihr eigenthün- liche Pflanzen sind: Ceiraria islandica, Draba cuspidata, Artemisia 109 mulellina, Lepidium alpinum, Üeraslium glaciale, KRanuneulus brevifolius, Anthemis Barrelieri Ten., Gnaphalium diecum, Paparer aurantiacum. Diese 10 Regionen sind leicht zu erkennen, wenn man von ‘der Ufergegend des adriatischen Meers über Pescara, Chieti, Roccamorice und die Majella den Monte Amaroe, oder über Teramo, Montorio und Pietra-camela den Gipfel des Gran Sasso ersteigt. Die Gränzen und botanischen Eharactere obi- ger botanischen Regionen passen, mit wenigen Ab- weichungen, auch auf den ganzen übrigen nörd- lichen, so wie auf den ‚ganzen eentralen Theil’ des Königreichs. Im südlichen Theile aber finden be- deutende Verschiedenrheiten davon statt. Daber wächst der grössere Theil der Pflanzen Samniums (det Sannio [in der Mitte des Landes]) und der Abruzzen nicht in der Basilicaia (Lucania) und beiden Calabrien und nehmen die den Gebirgen beider Gegenden gemeinschaftlich angehörenden in dieser südlichen viel höhere Lagen ein. So wach- sen z. Bdie Sarifragae: Aizoon, peirea und calyei- flora auf dem Pollino in Calabrien in einer Höhe von gegen 7000 Fuss, während man sie im Matese, am Gran Sasso und an der Majella unter 5000° Höhe antrifft. Andererseits ist zu bemerken, dass die andern Sazifrage der nördlichern Gebirge des Landes, wie 8. biflora, cesia, muscoides, in deu Gebirgen dieser südlichen Gegend gänzlich fehlen. Das Nämliche ist-von fast allen eharacteristi- schen Pflanzen der 3 Alpenregionen zu sagen, die sich 'anch auf den höchsten Gebirgen dieser süd- lichen Gegend nicht finden. Kann liessen sich davon Draba aizoides, Thlaspi sazatile und Alys- sum Montanum ausnebmen, die sich:auf den höch- sten Gipfeln des Pollino zeigen. Indessen ist zu bemerken, dass auf dem äussersten Puncte des, höchsten derselben, des Dolce Dorma, wenige ver- kümmerte zwerghafte Individuen der Iberis Teno- reana, welche sonst auf der Hochebene di Faito des Monte Lattario (unweit des Vesuys) unterhalb 500 Fuss Höhe kräftig gedeiht, sich erspähen las- sen, und umgekehrt die Alnus cordifolia Ten., die auf derselben Ebene nur schmachtend und schwäch- lich existirt, in- Calabrien und der Basilicata in der ippigsten Vegetation prangt und die umfangreichen Wälder. ihrer Berge bildet. - Die Erklärung dieser scheinbaren Widersprüche bietet die Theorie der isotherinen Linien, welche die berühmten A v. Humboldt, Bonpland, v. Ramond, Wahlenberg,.v. Buch in der “ Pflanzengeographie glücklich angewandt haben, wo- durch klar dargethan ist, dass die genannten Varia- tionen sich aus der in verschiedenen Höben nach Maassgabe der Verschiedenheit der geographischen Breite herrschenden I Temperatur erklären. So haben die Herren v. Humboldt und Bonpland auf dem Chimborazo in der heissen Zone in der Höhe von 3250 Toisen ü. d. M. die ım Gränze der Vegetation und den Anfang des ewi- gen Schnees beobachtet, während in der gemässig- ten Zone’ am Montblanc, am grossen S. Bernhard, am Monte Rosa, deren Gipfel 2450 Toisen nicht überragen, ‘die Gränzen der Vegetation im Ganzen unter 1500 T. zurückbleiben (nach v. Welden zwar am M. Rosa etwas höher), und in der Eis- zone dieselben Gränzen zum Meeresniveau herab- kommen. ” Dieselben Lehren erklären, warum die Buche in England am Meeresrande gedeiht, während sie bei uns nur in den Wäldern der hohen Gebirge Wurzel fasst, und warom man bis zu den Paralle-” len der Insel Capri, des Capo Circeo und yon ‚Nizza vordringen muss, um Individuen der (hame- rops humilis fortkommend zu sehen, als der einzi- gen einheimischen Palme Europa’s, während uner- messlicher Reichthum dieser Familie in majestäti- schen Formen auf Gebirgen Peru’s und Brasiliens prangl, (Schluss folgt.) I. Beförderungen. Ehrenbezeugurfgen. - Der Dr. Joh. Ehrh. Areschoug ist zum Docenten der Botanik bei der Carolinischen Uni- - versität in Lund ernannt worden. Der Professor an der Universität Upsala, Elias Fries, ist zum Ritter des Nordstern - Ordens er- nannt worden. Der Candidat der Philosopbie, Joh. P. Ar- . xhenius ist, nachdem er seine Monographie üher 11% die schwedischen Arten der Gattung Rubus her- ausgegeben, zum Docenten der Botanik an der Universität za Upsala ernannt worden und hat von der philosophiscgen Facultät daselbst zugleich den Auftrag erhalten, in den vollständigen Studenten- Examen in den-Naturwissenschaften zu examiniren., Der Präsident der k. botanischen Gesellschaft, Hofrath v. Martius jn München, hat von Ihrer K. Majöstät von Portugal den Orden unserer lieben Frau der Empfängniss von Villa vieiosa, und von Sr. Majestät dem Kaiser von Brasilien den Orden des südlichen Kreuzes erhalten. £ Der bisherige akademische botanische Gärtner Seitz zu München wurde von Sr. Majestät dem’ König von Bayern zu Allerhöchstihrem Hofgarten- Inspector ernannt und demselben in dieser Eigen- schaft die Führung, sämmtlicher Geschäfte eines Hof- garten-Intendanten übertragen. Der durch seine Reisen rühmlichst bekannte | Karl Freiherr v. Hügel hat von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich das Ritterkreuz des Leopold- ordens erhalten. I Anzeige. . . Gesuch um lebende Veilchen. Wer von folgenden Veilchen eins oder mehrere ächt und lebend abzugeben Willens ist, beliebe sich baldigst mit. Angabe des Preises schriftlich an mich zu wenden. Viola campestris M. Bieb., collina Bess., umbrosa Hopp., umbrosa Fries, scabra Braun., Dennhardtü Tenor., rupestris Reichenb., Ririniana Reichenb., lancifolia Thor. Plötzkan bei Bernburg in Anhalt, im Februar 1841. - Ludwig Heimbürger. Flora Nr. 8. Regensburg, am 28. Februar 1941. RER nn un al I. Original- Abhandlungen. Botanische Characteristik der Höken-Regionen in Neapel, so wie einzelner ‚Striche des Landes ; vom Prof. M. Tensore. -(Sehluss.) Cap. V. Verbreitung der Blume ‘in verschiedenen . Gegenden .des Königreichs. D. die Flora Europa’s überhanpt nicht sehr reich an einheimischen Bäumen von hohem Wuchse ist, so wird Neapel natürlich auch dieses Mangels theilhaftiig seyn. So kommt es, dass, mit Ausnahme weniger zu den Familien der Acerin@, Tiliacee, Pomacex und Leguminose ‚gehörenden Bäume, fast alle übrigen den zwei grossen Familien der Amen- kacee und der Conifere zufallen. Die botanische Geschichte der eben vorgetrage- nen Regionen mehr zu entwickeln, könnte ein Blick auf die von den Bäumen aus jenen Familien be- wohnten Räume und Lagen dienen. 1. Conifere. Die Bäume aus dieser grossen Familie finden sich iin ‚grösserem Ueberflusse im mittäglichen Theile Flora 1841. 8. . _ H 14 _. 2 Po Br - des Landes als im nördlichen und im centralen. Jedermann weiss, wie die Gebirge derSilen (delle Site) in Calabrien wegen der Nadelholzwälder, die sie bedecken, berühmt geworden sind. Die genaue Prüfung der die Wälder dieser ‚Gebirge bildenden - Pinus-Avten, zu welcher ich Gelegenheit hatte, lehrte mich, dass die am meisten charaeteristische Art die Pinus Laricio ist, die man sonst corsi- canische Kiefer (Pino di Corsica) nennt. Diese Kiefer, welche Lamarck mit Recht mit dem Na- . men P. allissima bezeichnete, erreicht in den Silen Gm Sila- Walde, bei Cosenza) in weniger als 60 Jabren eineHöhe von 120 bis 130 Fuss. Sie krönt die westlichen Abhänge dieser Berge und prangt üppig in der Region oberhalb der Buchen. Sie ermangelt aber auch nicht, zuweilen in die ımteren Regionen und bis an den untersten Fuss der Berge eben dieser Gegend herabzusteigen, zeigt sich aber dann nur vereinzelt und bildet hier niemals grosse Waldungen. Seit den ältesten Zeiten sind die Stämme dieser Bäume zum Schiffbau und zu bürgerlichen Bauten an- gewandt worden, und es ist nieht schwer, Balken von 100 Fuss Höhe und gegen 3 Fuss Durchmesser davon zu erlangen. Das berühmte, von Virgil und Horaz gefeierte, Sila-Pech wird von diesem schö- nen Baume gewonnen; und wegen der ihn aus- zeichnenden Menge des Harzsaftes wird sein Holz in den die Silen (le Sile) omgebenden Dörfern statt Lichtes gebrannt. Nach einer eignen Annlogie 115 mit den Benennungen und Gebräuchen der Alten nennen die Calabresen die dazu bestimmten Spähne iede; wegen des Rauches, den diese in den Häu- sern verbreiten und wovon Gesicht und Kleider . der Bewohner geschwärzt sind, erscheinen diese wie aus den düstern Wohnungen der Cimmerier kommend. Zwei Spielarten der Pinus sylrestris vermeh- ren den Nadeiholzreichthum der Wälder Calabriens. Im Aspromonte tritt noch die P. drutia hinzu, die in Werth und Schönbeit mit der P. Laricio wetteifert. Die Tanne (Abies pectinata) wächst in den Wäldern der oben genannten (südl.) Gegend, "Sie zeigt sich häufiger auf den östlichen Abhängen der. Silen;, aber auf dem Pollino, und namentlich in dem Walde, der di Rubbia heisst, prangt sie in ihrer grössten Schönheit. In diesem Walde ist es nicht schwer, Tannen von 130 bis 150 Fuss Höhe zu finden, deren schwarze Gipfel den Wolken das Reich der Lüfte streitig zu machen scheinen. Juniperus communis zeigt sich selten auf den Bergabbängen dieser südlichern Gegend. Einige traurige Individuen derselben sah ich auf minder hoben Kuppen des Pollino. Im zmittiern Theile des Königreichs wuchsen Pinus halepensis und Abies pectinala. Pie erstere bedeckt den unteren Fuss der Berge und geht bis zum Litorale des ionischen und des adriatischen Meeres herab. Ich fand sie noch an einer einzel- nen Stelle nördlich von der Insel Capri. — Die H 2 16 °. ‚ j . . . ‘Tanne wächst im Ueberfluss auf den Gebirgen des . Mönte Vergine Gm Principato nlter., 5. von Neapel, bei Avellino), und der Avvocata. Jüniperus Ozycedrus bildet dichte Gebüsche an den westlichen Küsten des mittlern Theils. Sie ist höchst gemein am Fusaro, bei Licola, und an - der ganzen Küste bis Terracina. An den östlichen Küsten gesellt sich zu dieser Species die Junip. phenicea. Im nördlichen Theile ‘des Reichs, wie auf der Majella und dem Maätese (in Abruzzo citer. und Molise) wachsen Pinus sylcestris und Abies pecli- nata. Diese Arten findet man durch P. halepensis ersetzt, wenn man nach den niedern Abhängen gegen das Meer hin, wie nach ‘dem Gargano (öst- lich, am adriat. M.) herabsteigt. Tazxus baccafa zögt sich selten in Wäldern dieser (nördlichen) Gegend. In schöneren Indivi- Auen sah ich sie im Walde di Umbra am Gargano. Endlich schliesst Juniperus Sabina, welche auf der Majella and dem Gargano häufiger wächst, die Reihe der einheimischen Conifere unserer Flora. Pinus Pinea (die Pitie, il’Pino d’Italia), welche die Hügel der Umgebungen der Hauptstadt ver- schönert und häufig atf ‘den Feldern der Terra di Lavoro gepflanzt wird, wächst au keiner Stelle im Lande wilä, %, Amenlacee. Uuser Land ist reich ‘#n Eichen. Viele Species dieser interessanten Familie bedecken in Wäldern 117 dieEbenen und niedrigen Hügel. Die burgundische Eiche (Quereus Cerris) ist die einzige, die sie ver- lässt, uw sich bis zur Region der Buchen Platz zu machen. In den Gebirgen der Basilicata, be- sonders bei Lagonegro, sah ich Wälder dieser Eiche von eolossaler Hühe, die ich beim ersien An- blick beinahe mit den Buchen verwechselt hätte, Die österreichische Zerreiche (On. aastriaca) wächst sowohl in den Wäldern der Gebirge, als auch in minder hoben Gegenden. Diese zwei Eichen gehen nicht aus dem mittlern Theile des Reichs heraus und fehlen im nördlichen durchaus, Quereus apennina, (Qu. pedunculata und die zwei neuen Eichen, die ich unter den Namen Qu. brutia und Qu. Thomasii beschrieben habe (— ob alle specidsch verschieden?) wachsen in wenig hoch gelegenen Wäldern im Süden. Ueberall in Menge wachsen verschiedene Spielarten der Qu. Robur, wie die Qu. sessiliflora, glomerata, pubescens. In den Waldungen Calabriens und Apuliens gesellt sich diesen eine andere besondere Art zu, welche die Einwohner Farnelio nenuen und die ich unter demselben Namen als eine. neue Species beschrieben babe. Eine andre sehr schöne, durch ihre grossen Blätter ausgezeichnete Varietät der Qu. Robur wächst in den Wäldern des ganzen Königreichs: sie ist wegen der Süssigkeit und “ Grösse ihrer Früchte, welche geröstet wie Castanien gegessen werden, unter dem Namen der Quercia custagnara bekannt. Wie ich an n. and. ©. ge- * 18° © zeigt habe, muss man auf diese Species did Eseulus des Plinias und die Quercus plalyphylios der lateinischen Autoren beziehen, obgleich der ächte Baum, welchen Theophrast und die griechi- schen Autoren unter diesem Namen unterschieden, zur Qu. Esculus Linne's gehört. Der nördliche Theil des Landes ist an Eichen weniger reich. In den Abruzzen und in Samnium habe ich nur die verschiedenen Varietäten der Qu. Robur und der (von Einigen zur Qu. peduncnlata oder zur Qu. Robur gerechneten) Qu. apennina ge- sammelt und mir verschaffen können, Ou. Iier mit ihren zahlreichen Varietäten wächst in den maritimen Wäldern des südlichen und centralen Theils. " Qu. Suber und Qu. Pseudo - Suber wachsen in den maritimen Wäldern Calabriens. Die Castanie wächst von selbst in den Wäldern der Basilicata und Calabriens, wo sie „die der Buche untergeordnete Region” einnimmt. Am Sirino und am Cocuzzo sah ich die schönsten Exemplare, die bis 6 Fuss Durchmesser hatten. Im nördlichen Gebiete ist die wilde Castanie selten, aber cultivirt wird sie dort. Von Pappeln besitzen wix Pop. alba, fremula und nigra. Sie wachsen in den Gräben und feuch- ten Ebenen des ganzen Landes. Zu Cervinara, zieht man eine Varietät der P. nigra, die wegen der Masse des Baums und der vortrefllichen Be- schaffenbeit des Holzes, das sie liefert, besonders L . 119 studiet zu werden verdient. Von den Stämmen dieses Baumes erhält man: Tische von 3 bis 4 Fuss Breite, die nach der Hauptstadt gebracht werden und für vorzüglicher gelten als dasHolz der irgend anderswo gezogenen Schwarzpappeln, Die Celtis australis beschliesst das Verzeichniss der Amentaceen unserer Flora. Sie wächst isolirt in den Wäldern des nördlichen Theils, von wo. sie bis in die maritimen Ebenen der Mitte des Landes und des Südens herabgeht. 3. Acerine, Tiliacew, Pomacee, Leguminose, Jasmine®_ete., Acer Pseudoplatanus und die neue dem A. pla- tanoides sehr ähnliche Art dieser Gattung, die ich . unter dem Namen A. Lobelii beschrieben habe, wachsen in den Wäldern der gebirgigen Region Gr. Mmontaynosa”). Diese Bäume sind immer isolirt, keine Wälder bildend, und nehmen keine grossen Räume ein. In Calabrien befinden sie sich in den Wäldern von Abies- und vun Pinus- Arten zerstreut, in den Abruzzen gesellen sie sich zur Buche.. Der neapolitanische Ahorm liebt alle Wald- regionen, von den niedrigsten Hügeln der Umgebung der Hauptstadt bis zur Buchenregion, zu durch- laufen. In Basilicata und Calabria erlangt dieser Baum colossale Dimensionen. Die schönsten In- dividaen sah ich beim Durchwandern des Waldes, der von Rotonda nach Kubbia führt (beim MN. Pollino.) . \ 180 u Mt -campesire und A. menspessulanum wach- nam auf Fluren und in Hecken in geringerer Höhe - “ed: M. Sie ziehen den südlichen Theil des Lan- des. vor. ” In der Fumilio der Jasmine@ besitzen wir die Frasinws excelsior us} Fr. Ornus; sie waclsen anf Feldern und. in. Wäldern: die erstere unter den Räumen der Gebirge des nördlichen Gebiets; die andere auf den Hügeln Calabriens und Apuliens im Angesicht des Meeres oder in geringer Ent- -. fernnng von den Orten am Meere. Eine strauch- artige Varietät dieser, der Manna -Esche, welche die Charaetere der F. pubescens damit zu verbin- den scheint, wächst in den Hecken um die Haupt- stadt, bei Camaldoli, im Thale von S. Rocco und auderw iets, Die andere Varietät, welche Lamarck unter dem Namen Fr. rotundifvhia beschrieben hat (nach Tenores Sylloge pl. Fl. neap. von Fr. rotundif. Willd. verschieden), wächst in Calabrien und am Gargano. Die Reihe der Jasminee unserer Flora wird vergrössert durch den Oelbaum, welcher zwischen den Steinen ie der südlichen und der centralen Gegend. wächst, und durch viele Species und Varie- täten ven Phillgrea. Am Gargano sab ich Bäume der Phil. latifolia und media gegen 15 Fuss hoch, mit Stämmen von 1Z Fuss Durchmesser. Der wilde Bienbaum und Apfeilbaum sind un- ter den einheimischen Pomaceen, die sich den Bäw 121 “ men unsrer Flora zugesellen. Der erstere ist ganz gemein im ganzen Königreiche und erlangt grosse Dimensionen. Er wächst ohne Unterschied in den ‚Wäldern des nördlichen Theils, auf den Hügeln und in den Ebenen bis zum Meeresnivean. Die Quitte, der Speierling (Sorbus domestiea) und der Mispelbaum wachsen in den Hecken fast des ganzen Landes. Es feblt nicht an Beispielen von anderen Ge- wächsen aus dieser Familie, die die Reichtbümer unsrer Flora vermehren, wie Sorbus aucuparia, 8. Aria, Crategus monogyna, Mespilus Pyracantha; diese gehören aber ınehr den Sträuchern an. Auch die Leguminosen, die im Lande wild wachsen, sind grösstentheils zu dieser Art Holz- pflanzen za rechnen. Es zeichnen sich darunter Cytisus Laburnum und Üercis Siliquastrum aus, die mit ihren gelben und rothen Blumen die Hecken der Hügel fast des ganzen Landes verschönern. Spartium junceum ist sehr gemein unter den Gesträuchen, welebe die Bergabhänge und die Hü- gel unsres Landes bedecken, Von diesem Strauche hält es nicht schwer, Exemplare von einem Fuss Durehmesser und 12 bis 15 Fuss Höhe zu finden. Der Cytisus Virgil’s (Medicago arborea), der eher zu den Halbsträuchern gehört, zeigt sich auf den vom Posilip und vom Pozzuoli bis Gaöta über das Meer hervorragenden Klippen. ‚Viele andere Leguminosen-Sträacher und Halb- sträucher finden sich in unsern Wäldern zerstreut. 122 \ 5 Ich will nur\das in Calabrien wachsende Spartium infestum Prexi, das Sp. villosum Desf., das auf den Hügeln dem Meere gegenüber bei der Hauptstadt ‘wächst, den C'ytisus triflorus, die Genista canarirıt- . sis und das Spartium »coparium, die in unsern Wäldern schr gemein sind, anführen. Endlich finden wir noch aus den Terebinthaceen ein paar einheimische Sträucher in Lande: die Pistacia Terebinthus, in den Wäldern und auf Hu- gein, und P. Lentiscus, die die maritimen Ebenen des ganzen Landes belästigt. Cap. VI Bemerkungen über die Flora der Küsten und die Verschiedenheit der Vegetation im Su- den und im Norden des Landes. Wegen der Lage unserer Küsten in der Nähe derjenigen von Griechenland und von Africa haben viele Pflanzen dieser beiden Länder das Verzeich- niss unsers Pflanzenreichthums vermebrt. So wach- sen 2. B. amGargano und an denLiern des adria- tischen und ionischen Meeres Alyssum ereticum, Cachrys Libanolis und triquelra und nicht wenige andere Pflanzen der griechischen Flora, während bis in die Nähe der Hauptstadt sich Spartium rit- losum, Rottböllia fasciculata, Sinupis radicosa und viele andere Pflanzen der nordafricanischen Flora verbreitet haben. indessen fehlt es nicht an Bei- spielen von östlichen Gewächsen, die zugleich auch an den westlichen Küsten des Landes vorkommen. So hat die Anthemis von Seio, welche Tourne- tort nur auf dieser griechischen Insel gefunden 123 hat, den Weg um unsre Halbinsel herum gemacht und sich bei Reggio und auf den Fluren der West- kiüsten Calabriens festgesetrt. Ueppig wachsen die Myrte, der Oleander, der Lorbeerbaum, deren grünende Gebüsche den puäti- schen Character dieses classischen Landes erhöben. Umgekehrt sieht man im nördlichen Gebiete keins von dieseu Gewächsen von selbst wachsen, und selbst wenn sie dort cultivirt werden, gedeihen sie dort schwer. Wegen eben dieser Verschiedenheit der Vege- tation findet man verschiedene Arten der Cultur in einzelnen Gegenden eingeführt. So ist z. B. der Oelbaum an hoch liegenden Orten von Abrurro ulteriore nicht angebaut. Orange und Limone (ge- wöhnliche Citrone oder CE. Limenum Risso ?) können die Strenge des Klimas von Abruzzo citer. und Samnium nicht vertragen, der Maulbeerbaum ge- deiht dort nicht und der Weinstock bringt einen schwachen Wein. Inzwischen haben wir zu Reggiv Wälder von Cedraten (C. medica Risso?) und Oran- gen und Calabriens Seide und Weine sind durch ganz Europa berühmt. Dagegen wird der Safran in Abruzzo ulter. mit dem besten Erfolge gebaut wnd wenn die Industrie hierin sich gehörig ver- breitete, so künnten die Eigenthümer daselbst reich- lichen Ersatz finden für den Gewinn, den sie in Weinen und in Oelen nicht haben können, Wegen dieser Milde des Klimas wurde in Calabrien und an den Küsten des ionischen Dice- 124 von Zuckerrohr bis zur Mitte des 17ten Juhrhun- derts angebaut, dessen Product ein Gegenstand der Ausiuhr war. Als ich aber versuchen wollte, es in der Nähe von Neapel auzubauen, missglückten meine Versuche, so dass ich nun nor Cnriosität halber einige Exemplare im königl. botanischen Garten ziehen lasse, die ich genöthigt bin, im Win- ter im Glashause zu halten. Als Opfer der Win- terstrenge fallen bei uns auch wohl Musa para- disiaca, Acacia Lebbek, Gossypium arboreum, Anona tripelala, Bruymansia arborca, und Ficus elastica jedesmal, wenn man sie in freier Luft lässt; wäh- rend sie, wie ich gewiss glaube , zu Reggio sehr gut fortkommen würden, wie sie zu Palermo ge- deihen, welches dieselbe Winter. Temperatur hat, wie die Küsten von Calabrien. Zum Ersatze für diese Entbehrungen können wir (zu Nespel) die Camellien, die Metrosideri, Melaleuce, Eucalypti, Banksia@, Laurus Camphora, Acacia falcata, A. longifolia nnd nicht wenige andere Gewächse des Vorgebirges der guten Hof- nung, Japans und Neuhollands iin Freien ziehen, die man fast in ganz Europa nicht ausserhalb der Hüuser fortbringen kann, und die in wärmeren Ländern als das unsrige derHitze des Hundssterns schwer widersteheg, so wie schon bei uns die Ithododendre, Kalmien, Azaleen und die übrigen Gewächse des nördlichen Europa und America nicht mehr aushalten können. eo Von grosser Wichtigkeit für die Pflanzen- 125 geographie scheint mir die Beohachtnng zn seyn, die ich im 2ten Bande der Flora der Provinz Nea- pel (cFlovra Napolitana) bekannt muchte, nämlich die Entdeckung der Pteris longifolia und des Cyperus polystachyus Rottb. auf der Insellschia, wo ich sie zu Ende d.J. 1805 neben den Rauchhügeln bei Frasso und bei den Cacciotti zuerst sah, Durch die sich dert entwickelnde Wärme erhält sich die Temperatur beständig auf etwa 20° R., and im Boden, wo die Wurzeln der Pflanzen eindringen, eoncentrirt sich die Wärme so, dass man sich die Hand darin ver- brennt. Sonst weiss man, dass diese Pflanzen nicht ausserhalb der Wendekreise gefunden wor- den zind, indem die Pieris lonyifolia aut Jumaica und in Mexieo einheimisch ist und der ('yperus polystachyus an verschiedenen Stellen Indiens, Ara- biens und Nerd- Africa's vorkommt. Sie erschei- nen in der That der Gegend selbst, wo ich sie sammelte, so fremd, dass, als ich sie in den königl. botanischen Garten verpflanzen wollte, ich sie durch die Winterkälte jedesmal eingehen sah, wenn ich nicht wenigstens Sorge getragen hätte, sie im Glas- haus zu bewahren. Um die gewiss nicht gewöhnliche Firscheinung des Auftretens jener Pflanzen an Orten, die von ihrer Heimath so weit abgelegen sind und ganz andere Tenperatar haben, zu erklären, babe ich eine Hypothese gemacht , die ich, so sonderbar sie vielleicht scheineu könnte, doch hier niederschrei- ben will. Ich wage zu vermuthen, dass die vul- FE 126 eanische Temperatur jener Fumajuolen habe bei- tragen können, das Vegetiren und die successive Entwickelung der Samen jener beiden Pflanzen, ungeachtet der physischen Revolutionen, die die Temperatur des übrigen 'Theils der Insel verändert haben, noch zu unterhalten, so dass der Ursprung der Pteris longifolia und jenes Cyperus in einer eben so entfernten Zeit rückwärts zu suchen wäre, wie der der Palmen, der Baumfarrne und anderer tropischen Gewächse, welche Ad. Brongniart in den Steinkohlengruben von Treuil bei St.-Etienne im Loire-Dept. beobachtet hat und wovon es in len Gruben an vielen Orten des nördlichen Europa zahlreiche weitere Beispiele gibt. *) Um den Contrast, welcher durch das Neben- einanderrücken von Pflanzen verschiedener Klimate entsteht, schlagender zu erblicken, dürfen wir nur die kleine Ueberfahrt von Ischia nach Castellam- ware machen und den Lattario besteigen. Dort kann man bei der Capelle von 8. Angelo Cerastium Tatifolium sammeln, welches die Autoren als Einge- borne nur der höheren Alpen notiren; und diesem zugesellt sehen wir auf ebendenselben Abhängen die Rhamnus pusilla Ten., Pedieularis foliosa und Surifraga Aizoon vegetiren. So können wir, ohne *) (Der Leser wird vor dem Zuhölferufen der Fortpflan- zung durch Millionen von Jahren sich erst an die rasche Zinbürgerung fremder Pflanzen auch bei uns erinnern | - Erigeron eanadensis ete,, in neuster Zeit Galinsogea parviflora etc. —] Bd.) 127 uns aus dem Lande, aus derselben Pravinz des- selben, sogar von demselben Parallelkreise zu ent- fernen, auf einer Linie von etwa 6 deutschen Mei- len Pflanzen von $o entfernten Orten der Erde sammeln! Ich weiss nicht, ob sieh in der Flora irgend eines andern Landes ein zweites Beispiel einer so seltenen Combination darbieten dürfte. (Cap. VIL.. s. 0. 8.90. Note, ; Cap. VIIE. fp. 94 — 110.] „Veber den Einfluss des Klima’s auf die Epochen der Vere tation” — diesen Abschnitt, vermehrt durch J. Hogır wit der Vergleichung mit England. übersetzt durch B-d. s. m Botan. Zeit 1836, Nr. 10. 8. 145 — 160., mit einem Bogen Tabellen.) 1. Botanische Notizen. In dem ,‚‚Delertus seminum e collectione anni 18410, quie hortus botaniens Dorpatensis pro mutun eammutatione oflert” gibt Hr. Prof. Bunge fol- gende analytische Uebersicht der Arten von EFeli- nospermumn: 1. Fıuetibus defleyis vet patulis 2. u ereetis IT. 2. Racemis ebraeteatis 8. braetentis De 3. Candle sufliuticoso. follis Iimea- vihns. 2 2 20202 h E.berboniecum. Lehm. — herbacen 4. . 4 Folis suheordato. ovalis 2. 2%... zerlanicum. Lehm - elliptieo - Taneeolatis . 2 .„, javanicum. Lehm. - Peduneulis demum incerassätis 6. _ immutatis 9, _ , 6. Fruetibus minrieato -spinosis . 4. Vaklianum. Lehm. 2 - elochtdatis 7. . 7. Glochidibus basi eonnatis « . 5: „ Szorilsienum. F. _ Irheris 8. ea NM 4 8. — abbreviatis.: » - 6... condylophorum. Lehm. _ longissimis . 7... minimum. Lehm. 9%. Fructibus eelvehidatis 10. ewlachidatis rugulosis 8... conpressum. Turez. 19. Glochidibus imdignte densis . 9... rirginieum. Lehm immiserialibus basi connatis 10. ., deffesmm. Fehm. 11. Fructibus kevissimis . 2. 1. feinearpam. FA M 128 , Fruetibus aculeatis 12. . 13. Aculeis eglochidatis in cristaın 13. 14. 24. 26. . Corolla | | connatis. glochidatis 13. margine uniserialibus 14. biserialibus. preter margmalis basi- larıbus et lateralibus anneribus 15. ‚marginalibus basi con- filuentibus. hberis 16. bası dilatat, Jan- " ceolatis snbzaequalibus su- bulat. liberis 18. counatis 24. abbreviatis 19, mediocris 20. longissimis 23. molliter pilosum, corolla calycem multo exee- dente Fr rigide hispidum, corolla calycem zquante - Floribus pedicellatis 21. subsessilibus calycem zquante — superante 22. . seticeum, bracteis flore 'brevio- rıbus. 2... . patulo - tuberculato - pilosum . Corolla —. Caule herbaceo, calycem »quante, pilis basi zqualib. . — superänte, pilis basi incrassatis . — suffruticoso, foliis lanceo- . Corolla Iatis . . . calyeem superante. xyuante 26. aculeis subaqualibus . . . . extierioribus plus duplo brevioribus . „ consanguineum. F.& MM. foliis spathulatis 25. , „ barbatum. 12. ,„ cristatum. m. pluriserialibus 13. „ ‚triseriale. m. omnibus marginalibus 17. „ heteracanthum. Led. . „ macrantkhum. Led. EM. 7. brachycentrum: edeb. „ tenue. Led. 9. ,„ patulum. Lehm. .„ Redowskiü. Lehm. Cintermedium Led.) „ micerocarpum.Led „ strictum. Led. . „ caspium. F. $' M. , semiglabrum. Led. marginatum.Lehut s 25 eynoglossoides. ” Lehm. Leim, ..„ Zapputa. Lehm. 29. „ anisacanthum. Turck. Regensburg, a am 7. März 1841. I Original - Abhandlungen Neue Entdeckungen für die Schweizerflora. im Can-. ton ‚Tessin von 1839; yon Dr. La gger in Freiburg. Dre zu Äi ytk Der: Canton Tessin‘ ist: kogemiee nach ‚Chun. bünden und Wallis einer: der wichtigsten uhd'reich- sten an seltenen Natarerzeugnissen jeder Art; aber kleider noch wenig bekannt nnd nur sebr selten von in- und ausländischen Freunden der: Natur wissenschaft besucht und durchreist worden. Bo- tanik, ‚Mineralogie - und. Geognosie ' finden dor reichlichen Stof und noeh h Jungfräuliche Gebirge und Thäler. ac brm Dieser kleine schweizerische Freistaat Megt unter dem 4östen, 46°, 45"Breite- 'und dem 25sten, 41’, 25“ Längegrad, und bildet vermöge seiner natürlichen Gränzen eher eine italienische Provinz, als einen der Schweiz angehörenden Canton. Jenseits den himmelhohen Gebirgen der Can- tone Graubünden, Uri und Wallis, die :nördlich und östlich seine Gränzen bilden, mildert sich ‚die raube Schnee- urid Gletscherknft. a Flora 1841. 9. I 130 Nur gegen den St. Gotthard, Lucmauer und den Nufinerpass liegen seine hüchsten Gränzen und Gebirgsmassen bis spät im Sommer in Schnee undEis erstarrt; seine östlichen und südlichen ver- schmelzen sich mit denen des schönern Italiens und seinem glücklichen Klima, wo die Felder doppelte Ernte tragen, wo der Weinstock und der Oelbanm freudig blühen und des Südens üppige Vegetation . ohne Pflege unter freiem Himmel gedeiht. Sein Flächeninhalt mag ungefähr 52% deutsche D Meilen betragen und wird von unzähligen Ur- gebirgsmassen durchzogen, die 35 oder 36 grössere und kleinere Thäler bilden, von denen die Cis- cenerischeu von der Natur wenig begünstigt, die Transcenerischen, von Iialiens Sonne belebt, bin- gegen höchst anmuthig, romantisch und frucht-. har sind, In diesem letztern glücklichen Theile des Can- tons, in Lugano, schlug mein Freund Herr Joseph Diny, ein junger eifriger Botaniker, während 2% und einem halben Monat sein Hauptquartier auf, von wo aus Selber in allen Richtungen Florens Gefilde darchstreifte, und aus dessen Tagebuch ich hier dem grössern botanischen Publicun die wichtigsten Ergebnisse mittheile. Den 20. April bestieg er den St. Salvaior, der nach Oriani 2862 Fuss über den Meere hat, und war glücklich genug, dort zum erstenmal auf Schweizerboden den wahren Orobus gracilis Gaud. = 0Orobus flaccidus Kü. zu finden. Hv.Hegetsch- 131 weiler gibt diese seltene Pfianze, in seiner Flora der Schweiz von 1840, im Tessin an, ohne aber einen bestimmten Standort zu bezeichnen; was aber dahin zu berichtigen dass Selber nicht selten in seinem Werke die von Gaudin und Andern bestimmt angegebenen Localitäten Oberitaliens und ist, des Novaresischen schlichtweg mit dem uneigent- lichen Worte: bezeichnet. Der Orobus gracilis Gaud. — Orobus flaccidus Kit. ist unzwei- felbar eine schmalblättrige Form von Orobus ver- nus L. und von dem schmalblättrigen Orobus tenui- folius Koch. so verschieden, als Orobus vernus L. vom Orobus tuberosus L. verschieden ist. Eine Menge Uebergangsformen von Qrobus ver- nus L. zu Orobus gracilis Gaud., die ich vor mir habe, berechtigen mich zu dieser Ansicht, die über- diess durch die Beobachtungen in der Natur von Hrn. Diny auf das unumstösslichste bestätiget wird, indem Selber nicht selten auf gleicher Wurzel Exemplare von Orobus vernus L. und Exemplare von Orobus gracilis Gaud, leben und blühen sah. Der Orobus gracilis Gaud. unterscheidet sich zudem von Orobus tenuifolius Kock. durch folgende Merkmale: r “37 „Tessin Orohus yracilis Gaud. Steel beständig eckig. Blättchen sehr lane, bloss 2 bis 3 Linien breit, fein auslau- end, zugespitzt und angenehm gr ün. welche Farbe die Pflanze aueh getrocknet behält. Die Blüthe gross und ihre schöne blaue Farbe getrocknet bewahrend. Orobus tenuifolius Koch. Stengel beständig weflügelt. Blättchen lang, Hinealisch, am Ende init einen (muero- nula) Endspitzchen versehen, die Blättchen und Stengel blau- lich . schmutzig grün. Blüthe klein, ‚schmutzig, blau- lich, etwas ins Rötbliche spie- lend. 12 132 Nebst dieser für die Schweiz neuen Art blüh- ten in: ihrer Gesellschaft: Apargia incana, BHelle- borus niger war inFrucht, Helleborus viridis, Erica carnea, Daphne Cneorum, Oxalis corniculata, Hiera- rium parviflorum Schl., Dentaria pinnata und bulbi- fera, Symphyltum tuberosum und die grossblumige Poiygala Chamebuxus von Gaud. Zwischen Mellano und Lugano sammelte er zu gleicher Zeit das seltene T’hlaspi sawatile, das bisdahin in der Schweiz bloss in Graubünden und dem Wallis gefunden wurde. Der breitblättrige Zronymus europeus L., den Gaudin bloss um Bellenzono angibt, kommt im wärmern Theile dieses Cantons überall vor. Den 8. Mai lockte ihn das schönste Weiter nach einem Hügel, der sich von Mercote nach Melide erstreckt, und reichlich war seine Mühe durch die Entdeckung der herrlichen Serapias oxy- glottis W. belohnt, die bisdahin auf eigentlichem Schweizerboden noch niemals war gefunden wor- den. Später fand er diese seltene Art noch um Lugano und am Fusse des Monte Cenere. Die Serapias ozyglottis W. unterscheidet sich von der wahren Serapias Lingua L., mit der sie Gaudin in seinem 5. Bande pag. 463. verwech- selte, dadurch, dass die Deekblätteben jener Pflanze die Blumen beständig überragen und der mittlere Lappen des Nectariums sehwach behaart ist. Von Serapias cordigera L., mit welchem Na- men sie in jüngster Zeit Hr. Hegetschweiler 133 in seiner Flora aufführt, unterscheidet sich die Serapias oryglottis W. durch eine kleinere Blume, deren mittlerer Bappe des Nectariums eylanzett- förmig und nur schwach behaart ist, wo hingegen der mittlere Lappe des Nectariums von Serapias cordigera L. sehr gross, fast zoitig behaart und herzförmig zugespitzt ist. Am ı1. Mai und im Laufe des Juni besuchte mein Freund den pflanzenreiehen Generoso, fand aber den genauen Durchforschungen, die hier die berühmten Botaniker Thomas und Schleicher machten, nichts Erhebliches beizufügen. Den 18. Mai durchsuchte Hr. Diny den Berg Br&e und sammelte dort wiederum den Orobus gra- eilis Gaud. und Apargia crispa, ein neuer Standort für letztere seltene Pflanze. Am 19. legte selber unterwegs von Lugano nuch Torlezzo und Gandria folgende für die Schweiz neue Pflanzen ein: Fraxinus Ornus L. und Sa- lureja greca Benth.; letztere aber sehr sparsam. Ausser diesen Neulingen: Dictamnus aldus, Campanula spicata, Aristolochia rotunda, Asperula taurina, Galium rubrum, Aristolochia Ülemaltitis, Inula syuarrosa, Phyteuma Columne, Eronymus macrophylius Schl., Ficus Carica, Olea europea, Osirya carpinifolia, Rhamnus sazatilis, Rhus Coti- nus und das höchst seltene Erysimum rheticum DeC. Ob Hr. Prof. Koch diese höchst seltene und ausgezeichnete Art mit Grund zu seinem Erysi- mum pallens gezogen hat, wage ich bei dieser 134 schwierigen. Gattung und bei einem mit Recht so hoch gefeierten Namen, wie der seinige, nicht zu erörtern. Am 24. Mai galt es fremdem Boden; man be- gann mit einem kleinen Abstecher nach Mailand, bloss 13 Stunden. von. Lugano entfernt. Auf dem Rückwege besuchte man den mit Unrecht: von den Schweizer und Italiener Botani- kern vernachlässigten Monte di Nese, der 3 Stun- den südwestlich von Bergamo liegt, welches den Klauptort des Departements du Serio bildet. Bis an den Fuss des Berges wurden folgende seltene Sachen eingelegt: Astrayalus monspessu- lanus, ÜUytisus argenleus, neu für diese Gegend; Geranium nodosum, Iris graminea, Serapias o@y- glottis W. und Rhamnus saratilis. Vom Fusse des Berges bis auf seine Spitze wurde gesammelt: Orobus tuberosus $. lenuifolius Koch., Aristolochia lutea, Horminum pyrenaicum, Carez baldensis und mucronata, Hieracium parvi- florum Schl., Ranunculus Thora, Asphodelus albus, Pedicularis fasciculata Koch, Valeriana saxatilis; und auf der Spitze Cytisus purpureus, Cylisus emeri- florus Rchb. und die prachtvolle Primula calyeina Duby, die bisdabin nach Gaudin bloss auf dem Corni di Canzo und auf Coda über Bellano ge- funden wurde. Am 2. Juni, bei drückender Hitze, schwer mit Florens Sehätzen beladen, kehrte er durch Lecco und Como nach Lugano zurück. 135 Zwischen Como und Lugano harrten seiner noch folgende Seltlinge: Helianthemum pulveru. lentum, Phyteuma scorzonerifolium, Silene Sazi- fraga, Scabiosa graminifolia, und Carduus crassi- folius, eine italienische Alpenpflanze, deren Vor- kommen Gaudin bei Basel mit Recht bezweifelte, Nach kurzer Ruhe von 3 Tagen, durch Re. genwetter und nothwendige Zeit zum Trocknen und Ordnen des Gesammelten geboten, besuchte Hr. Diny in den ersten Tagen des Junius den wohldurchsuchten und reichen Corni di Canzo bei Como. Unter den vielen seltenen Sachen die selber von hier mitbrachte, befand sich die wahre Viola heterophylla Bertolt. — Valderia All. Rchb. Flor, germ. excursor. Nro. 4513. Da die Beschreibung der Viola declinata W. Kit. in Gaudin’s Flora Helvet. vol. I. pag. 208. genau auf die Allionische Pflanze passt, die die- ser letztere ebenfalls auf dem Corni di Canzo an- gibt, so zweifle ich mit so mehr Grund an dem wahren Vorkommen der Viola declinata W. Kit, an diesem Standorte, als ich schon mehreremal früber von gleicher Localität beständig die Viola heterophylia Bertol. unter dem irrthümlichen Na- men von Yiola declinata W. Kit. erhalten habe. Auf den Ciscenerischen Gebirgen und Alpen wie: Monte Cenere, Monte Tamor und dem Val Colla, die mein Freund in der ersten Hälfte Junius durchsuchte, fand selber nichts Erhebliches, mit Ausuahme des schünen Polygonum alpinum aus 136: dem’ Val Colla,. welches bis.dahin bloss im Maythal in diesem Canton aufgefunden war, und einer merk- würdigen Monstrosität von Carer pilulifera .mit sehr langen und Iuxurirenden Bälgen. Den 21. Juni.galt es zum drittenmal dem Monte Calbege, der sich über dem Dorfe Sonvico ungefähr 5000 Fuss ‚über dem Meeresspiegel er- hebt, und .auf dessen noch zum Canton Tessin gebörenden Abhange eine Menge der seltensten Schweizerpflanzen. blühen, Am Fusse dieses hinsiehtlich der Botanik noch gänzlich unbekannten Gebirges, blüht freudig Hor- minum pytenaicum, bis dahin bloss den rhätischen Alpen in der Schweiz angehörend. Etwas böher am Bergrücken prangt in Fülle: Orobus gracilis Gaud., Aquilegia nigricans Bmg., Hieracium parviflorum, Ranunculus Thora, Erica carnea, Apargia tenuiflora Gaud., bis dahin bloss auf. dem Monte Salvatore vorkommend; Hieracium stalicefolium, Hieracium sazatile, Geranium nodo- sum, Valeriana saxalilis, Belonica Alopecuros und zu oberst auf dem Gipfel in Menge der schöne Cylisus emeriflorus Rchb. Diese. zwei letzteren Pflanzen sind meines Wis- sens bis.dahin auf eigentlichem Schweizerboden noch nicht gefunden worden. Wider seinen Willen und nar durch den Ge- danken aufgemuntert, diese glücklichen und reichen Gegenden später wieder zu durchforschen, konnte mein Freund sich entschliessen, ihnen ein dank- 137 bares und hoffnungsvolles Lebewohl zuzurufen, um seinem Plane gemäss seine fernern Forschungen hier einzustellen. . Am 1. Juli schlug er daher seinen Weg nach den pflanzenreichen Graubündner Alpen durch das Misoxerthal ein; die wichtigsten Ergebnisse seines dortigen botanischen Wirkens, befinden sich im 2. Bande pag. 664. von 1839 der allg. bot. Zeit. von Regensburg. II. Botanische Notizen. 1. Durch die Güte des Hrn. Rudolph Gu- senbaner, Pfarrers zu Flattach im Miölithale, er- hielt ich eine Sendung Alpenpflanzen aus den Möllthaler Alpen. Unter andern Sazifragen be- fanden sich auch drei Exemplare unter der Benen- nung Sazifraga bulbifera, die mir jedoch sogleich aufhielen und ich fand bei näherer Untersuchung, dass es die seltene Sa.zifraga cernua L. sey, die sich durch den einblüthigen Gipfel und ihre schöne Blumenkrone auf den ersten Blick auszeichnet. Ich verglich nun auch die im Traunfellner’schen Herbar befindlichen Schleicher’schen, so wie die lappländischen Exemplare und überzeugte mich vollends von der Richtigkeit meiner Bestimmung. Hr. Gusenbauer fand diese schüne Pflanze au einer einzigen Stelle, und zwar „in der Alpe Gross- fragant, am Steigwege auf dem Schober” unter einem feuchten überhängenden Felsen und es ent- Spricht auch dieser Standort ganz den sonst ge- wöhnlichen Fundörtern der Sax. cernua. St. Paul in Kärnthen. Rainer Graf. 138 2% .Vor vier Jahren fand ich um Steyr auf einer Waldwiese ein Buphthalmum, welehes ich auf den ersten Blick für verschieden und als eine eigene Form erkannte. Später theilte ich dieses meinen botanischen Freunden noch als Buphthal- mum salieifolium? mit, und habe es fortwährend sowohl auf seinem Standorte, als auch cultivirt be- obaehtet. — Im Jahre 1839 habe ich Hrn. Hofrath Reichenbach unter einigen andern Pflanzen aueh dieses mein Buphthalmum beigelegt, und er äusserte sich, dass es von dem ächten Buphth. salicifolium L. sub Nro. 1151. der Flor. germanie. exsiccat. ausgegeben, verschieden sey, ist aber zu- gleich der Meinung, dass dieses Buphihalmum wahr- scheinlich schon den älteren Botanikern unter dem Namen Chrysanthemum Asteris facie suceisefolium Herm. und Aster luteus major folio Suceise Bauhin bekannt gewesen wäre. Ich behalte daher die ältere Benennung bei und definire es folgend: Buphihalmum succisefolium; caule simpliei erecto birsuto suleato unifloro, velsuperne in paucos ramos floribus ssepe imperfectis instructo, foliis vil- losis, infumis obovatis obtusis et in petiolum an- gustatis, superioribus lanceolatis sessilibus dentieu- latis amplexicaulibus, corolla magna, aurea, flosceu- lorum radii ligulis apice quadridentatis latioribus. In der Nähe von Steyr liegt das schöne Moll- ner Tbal, durch welches ınan in die Feuchtau-Alpe gelangt, um den 6000° hohen Hoheneck besteigen zu können. Der Weg, den mau bis dahin macht, 139 führt durch Waldwiesen, die meistens Jurch Giess- bäche der Voralpen bewässert sind, auf diesen fand ich besonders häufig: Meum alkamanticum, Crepis blaltarioides Kit., Orobus luleus und Heracleum asperum M. B. Wenn man durch den Wald zur Alphütte steigt, so steht links im Gesträuche, in Gesellschaft des Sonchus alpinus, das schöne Cirsium carniolicum Scop., bisher bloss auf den Krainer und Kärnthner Alpen gefunden. Von der Alphütte gelangt man nun eigentlich an denHoheneck, wo unter dem Gerölle ein kleiner Bergsee oder vielmebr eine Lache liegt, von wel- cher man rechts auch einen Weg einschlagen kann, um bequemer die Höhe der Alpe zu erreichen; hier fand ich in mehreren Exemplaren die schöne Oro- banche platystigma Rehbd. — Mit vielen Beschwer- den gelangt mau durch das Gerölle auf die Spitze des Hohenecks, und unter Wegs trift man die be- kannte Alpenflor des Kalkgebirgs an, die ich bier nicht anführe, weil ich sie anderer Orts schon an- gegeben habe. Nur auf der Spitze dieser Kalkalpe muss ich noch erwähnen, fand ich einen ziemlich langen Rasen von blühender Sibbaldia procumbens, die mich sehr überraschte. Steyr. Apotheker Brittinger. 3 In DeCandoelle’s Prodromus II. 569 bis 570. fübrt Seringe 3 Frankreich eigenthümliche Erdbeeren auf, welche in Sprengel’s Systema Vegetabilium fehlen.. Von F. calycina Lois. weiss ich nichts zu sagen und F. Majaufes Duchesn. ist 140 ohne Zweifel F. collina Ehrh., aber F. Breslingea Duchesn. bildet eine ausgezeichnete Art, welche ich unter dem Namen „Imperial- Erdbeere” aus Na- thusius’ Gewerbeanstalt in Althaldensleben bei Magdeburg empfing. Man erkennt sie namentlich sogleich an den Blüthenblättern. ° Ich möchte die mir genauer bekannten europäi- schen Arten folgendermassen unterscheiden: 1. F. vesca. Die Haare der Blattstiele wage- recht abstebend, die der Blüthenstielchen angedrückt; der Kelch wagerecht abstehend oder zurückgeschla- gen; die Blüthenblätter rundlich; die Früchte ober- tlächlich sitzend. 2, F. elatior. Die Haare der Blattstiele und Blüthenstielchen wagerecht abstehend; der Kelch wagerecht abstehend oder zurückgeschlagen ; die Blüthenblätter rundlich; die Früchte in Grübchen. 3. F. collina. DieHaare der Blattstiele wage recht abstehend, die der Blüthenstielchen angedrückt oder wagerecht abstehend; der Kelch nach dem Blühen angedrückt; die Blüthenblätter rundlich; die Früchte in Grübchen. 4. F. Breslingea. Die Haare der Blattstiele wagerecht abstehend, die der Blüthenstielchen an- gedrückt; der Kelch nach dem Blühen anfangs ange- drückt, dann wagerecht abstehend; die Blüthen- blätter keilförmig; die Früchte in Grübchen. Dass F. collina in der Richtung der Haare an den Blüthenstielchen, wie angegeben, variirt, habe ich aus Hayne’s Arzneigewächsen IV. 30. ersehen. 141 Die Befestigungsart der Samen hat Seringe bei letzterer Art nicht gekannt, diese daher von F. Majaufea verschieden gehalten und falsch geordnet. Ich weiss nicht, ob dieser — freilich barbarische — Name das Recht der Priorität hat. : Plötzkau bei Bernburg. a Ludwig Heimbürger - IM. Rechtfertigung. Es ist nun der amtliche Bericht über die acht- zehnte Versammlung der Naturforscher erschienen, welche, wie ich glaube, zur Zufriedenheit der Ver- sammelten in Erlangen gehalten worden, in wel- them Bericht nun auch davon, dass ich das Amt eines ersten Geschäftsführers bei dieser Versamm- lung an den zweiten Geschäftsführer abgetreten habe, Kunde gegeben wird und gegeben werden musste. Die Gründe jedoch, welche mich zu die- sem Schritte bewogen haben, konnten daselbst kei- nen Platz finden und so erscheint mein Benehmen in dieser Sache als das Werk eines starren Eigen- sinnes. Desswegen glaube ich mich hier in dieser Zeitschrift, wenigstens vor dem botanischen Publi- kum, rechtfertigen zu müssen. Zu der Zeit, als mir die auf mich gefallene, sehr ehrenvolle Wahl eines ersten Geschäftsführers bei der achtzehnten Versammlung der Naturforscher amtlich zukam, war ich leidend an einem periodi- schen Kopfübel, und dadurch so herabgekommen, dass ich gleich anfänglich dem zweiten @eschäfts- führer erklärte, ich fühlte mich zu diesem, gewiss De 142 mit vieler. Mühe, Arbeit und Sorgen verbundenen Geschäfte nieht kräftig genug; auf Zureden jedoch half ich noch fort die Geschäfte besorgen. Damals liess die Universität in dem sogenannten Museums- gebäude schöne Locale für diejenigen ihrer Institute, welche damit noch nicht versehen waren, herrich- ten. Auch das botanische Institut sollte das uner- lässlich nothwendige Local in dem Garten erhalten. Dem Institute feblt nämlich jetzt ein Raum, um seine vielen Geräthschaften den Winter über vor dem Ungemach der Witterung zu schützen, nach- dem der früher dafür gebrauchte Raum mit dem Bedoutenhause von der Universität verkauft war; es feblt ferner einLocal für die botanischen Samm- lungen der Universität; sodann ein Zimmerchen für einen Gehülfen und eine zweckmässige Samen- kammer. Um diesen Mängeln abzuhelfen, war für den botanischen Garten ein kleines Gebäude be- stimmt, worin ein Raum für die Geräthschaften, zwei Zimmer für die Sammlungen, ein Zimmerchen für den Gehülfen und eine zweckmässige Samen- kammer bergerichtet werden sollten. Die Geld- mittel waren vorhanden, und Pläne und Kosten- anschlag schon gefertigt, als leider Missgunst bei einigen meiner Collegen den Kntschluss hervorrief, dem botanischen Institute diese Mittel zu entziehen und sie zu andern Zwecken zu. verwenden, die übrigens füglich aus den jährlichen Erübrigungen der Universitätskasse hätten erreicht werden kön- nen. Zum Unglück für das botanische Institut ge- 143 lang dieses Unternehmen vollkommen, und das In- stitut sieht sich jetzt des allernothwendigsten Loca- les beraubt. Es fehlt, wie bemerkt, ein Raum zur Aufbewahrung der Geräthschaften; die botanischen Sammlungen befinden sich zam Theil in einem grossen Schranke, der bereits über sechzehn Jahre, seitdem ich bier bin, zugenagelt ist und im untern Gange des Schlosses steht; einen andern Theil, welcher sich auf dem Schlosse unter dem Dache befand, wo er Mäusen und Ratten preisgegeben war, habe ich in meine sehr beschränkte Wohnung bringen lassen, wo aber Alles übereinander liegt und eben so wenig benützt werden kann; und eine neue Sammlung, welche, von dem Verfasser der Deutschlands Flora angelegt, was die Pflanzen die- ses Florengebietes anbelangt, einen bleibenden Werth für die Universität gehabt haben würde, habe ich wegen Mangel an Raum aufgegeben; der Gärtner ist, wenn einmal in der Nacht ein Un- glück über die Gewächshäuser hereinbricht, allein, und von aller Hülfe weit entfernt; und die Samen- kammer, aus welcher für die botanischen Gärten von Deutschland, Russland, Frankreich und Italien jährlich mehrere tausend Kapselchen mit Samen hervorgehen, ist ein kleiner elender Winkel. Diese Missstände können und werden der Universität niemals Ehre bringen; dass sich jedoch bei einer andern Stimmung der Wortführer Mittel finden liessen, um diese Missstände zu entfernen, daran darf man keiuen Augenblick zweifeln. 144 Als ich nun das Schicksal des Institutes, dem ich vorstehe, erfuhr, da fühlte ich mich tief in meinem Innern erschüttert und gekränkt, und die harte Lieblosigkeit und schmähliche Zurücksetzung, die ich von Seite meiner Collegen erfuhr, brachte in mir eineGemüthsstimmung hervor, die mir deut- lieh sagte, dass ich unter diesen Umständen un- fähig 'sey, das Amt eines ersten Geschäftsfübrers bei der Versammlung der Naturforscher zu ver- sehen, und diese Stimmung konnte auch nicht bald erlöüschen, weil die Bedürfnisse täglich ..an das Fehlende mahnen. Ich hielt es desshalb, auch mei- ner ohnehin schwankenden Gesundheit wegen, für rätblich, mich zu meinen ruhigen, harmlosen Kin- dern. Florens zurückzuziehen, da das Amt eines ersten Geschäftsführers bei einer solchen Versamm- lung nicht geeignet ist, Ruhe in das tief gekränkte Gemüth eines Mannes, dem sein Amt aın Herzen liegt, zu bringen. Kein billig Denkender wird mich. desshalb verdammen. Als nun aber die Naturforscher sich hier ver- sammelt hatten, und ich liebe alte Freunde wieder- sah, und andere werthe Männer kennen lernte, da vergass ich das erlittene Ungemach, und hatte in dem Umgange mit diesen trefflichen Männern viele wahrhaft genussreiche Stunden. Erlangen am 17. Febr. 1841. W. D. J. Koch, König]. bayerischer Hofrath, öffentlicher ordent- licher Professor der Medicin und Botanik an der Friedrich - Alexanders - Universität in Erlangen, der Zeit Mitglied des Landratbes von Mittel- franken. (Hiezu Beiblatt Nr, 2.) Flora Nre. 10. Regensburg, am 14. März. 1841. I. Original - Abhandlungen. Deiträge zur Characterislik der Flora des Nahe- » thales, von C. Bogenhard, Pharm. Cand. in Sobernheim. j Meine in Nro. 10. der Flora 1540 mitgetheilte kotanische Skizze zur Characteristik des Nahe- thales ete. hat durch meine fortgesetzten Unter- suchungen noch mauchen interessanten Zuwachs erhalten, und die vegetabilischen Schätze dieses reizenden Landstrichs enthüllen sich mehr und mehr. Ich hatte diessmal auf, die bisher noch ganz unbekannte Region der obern Nahe mein besonde- res Augenmerk gerichtet und, von Oberstein deın Laufe dieses Flüsschens durch das oldenburgische Fürstenthum Birkenfeld bis zu seiner Quelle ober- halb Sellbach im Hochwalde folgend, bemühte ich mich, die Flora dieses am Saume des mächtigen Idar- und Hochwaldes gelegenen kleinen Ländchens und die südlich daran gränzende Fläche bis zum *Glahn in die Gegend vou Kusel kennen zu lernen. Das Teryain ist durchgängig sehr gebirgig und die höchsten Puncte erreichen eine mittlere Höhe Flora 18411. 10. K von 1700 — 1900’ über d. Meere. Die Gebirge sind meist bewaldet, streckenweise jedoch auch ganz kahl; letztere sind der Lieblingsaufenthalt der über diese ganze Gegend verbreiteten Migitalis- Arten und es gewährt einen ganz eigenthümlichen, überraschenden Anblick, diese, von fast aller Vege- tation entblössten kahlen Häupter mit einer unge- henren Menge Digitalis Iutea, purpurca und grandi- flora bekränzt zu sehen, die daun da, wo sie ge- sellschaftlich bei einander wachsen, die seltenen, Bastarde.D. purpurascens und media erzeugen. In Uebrigen aber entbehrt dieser ganze Distriet einer mannichfaltigen Vegetation und bietet wenig Bigen- thünliches,; — die reiche Productivität des Bodens, welcher die untere Nahegegend so sehr characteri- sirt, hat hier ihre Gränze erreicht, fast alle die dortigen Repräsentanten der süddeutschen Flora verschwinden bei Oberstein und es zeigt nament- lich dieFlora von Birkenfeld eine mehr nördlichere Physiognomie. Ausser den elimatischen und Boden- verhältnissen würde die bedeutendere Eleyation und waldumgebene Lage, welche eine der nörd- licheren Lage entsprechend& Verminderung des Luftwärmegrades hervorbringt, zunächst jene Mo- dification bedingen. Eine ausführliche Schilderung aller dieser, in phytogeographischer Beziehung so wichtigen Verhältnisse, eine botanische Topographie dieser, in natarhistorischer Hinsicht so ausgezeich“ neten Gegend, werde ich dereinst, Deo favenie. in einer „Flora des Aahethales”, unter Mitwirkung 147 meiner hiesigen botanischen Freunde, zu geben be- müht seyn und begnüge mich für jetzt bloss, den verehrten Lesern dieser Blätter die Novitie Florme, als Nachtrag zu meiner früher gegebenen syste- matischen Uebersicht, mitzutheilen, wobei ich suo loco einige Berichtigungen einschalten werde. Potamogeton fluitans Rih. In Masse in Kanä- ien der Gradirhäuser bei Kreuznach. Hordeum pratense Huds. Auf Wiesen am Glahnufer bei Meddart sebr häufig. Carez Pseudo -Cyperus L. Bei Sellbach un- weit der Quelle der Nahe, Luzula Forsteri DeC. In Gebüschen am Lem- berg bei Kreuznach und an Waldrändern bei So- bernheim häufig. Orchis speciosa Host. Sparsam auf einer Berg- wiese bei Kirn. - Orchis hybrida Benngk. Am Hellberg bei Kirn. Equisetum umbrosum Meyer! In einer Gebirgs- schlucht am Lemberg beiSobernheim; mit Ex. vom Harz identisch. Doronicum Pardalianches L.._ Wildenbwg im Idenwald sparsam. Parietaria diffusa M. K. Bingerbrücke. Chondrilla latifolia M. B. Am Wege vor Mon- zingen unter Ch. juncea, sparsam. Serratula tincltoria heterophylla et pinnalifida. Beide ausgezeichnete Varietäten bei Kreuznach. Campanula Iatifolia L. In einem Gebirgswalde bei Wieselbach. Kı 148 Ajuga pyramidalis L. Bei Birkenfeld, spar- "sam; — auch bei Kreuznach von meinem Freund Apotheker Pollstorff entdeckt. Salvia Sclarcz L. Auf einer Wiese bei Kreuz- nach 1 Stock von Hrn. Pollstortf gefunden, aber, der Localität nach zu urtheilen, wohl nur verwildert. Pulmonaria mollis Wolff. Diese Pflanze wurde früber in meiner bot. Skizze als P. axırea aufse- führt; sie gebört nach einer gütigen Mittheilung des Hrn. Hofrath Reichenbach zu P. mollis; Hr. Hofrath Koch zieht sie jedoch zu P. angustifolia und sandte mir ein Ex. der ächten P. mollis mit der Bemerkung, dass die meisten Haare drüsen- tragend seyen, diess findet aber an meiner Pflanze auch statt, der sie ausserdem auch völlig gleicht, nur ist bei jener die Behaadung weicher anzufühlen. . Erhinospermum deflexum Lehm, In einer Ge- birgsschlucht bei Birkenfeld. Polygala uliginosa Rehb. Anf sumpfigen Wie- sen bei Birkenfeld. Orobanche palüdiflora Wimm. et Grab.? in meiner Skizze gehört nach einer Berichtigung des Hrn. Hofrath Reichenbach su 0. rubens Wallr. und kömmt bier auf Galium Mollugo vor. . Orobanche Teucrii Schultz. Aut der Burg Martinstein drei Exemplare gesammelt auf Tirymus Serpyllum, die mit der von Iirn. Löhr erhaltenen völlig übereinstimmen. Digitalis media Roth! An einem Bergabhange bei Wieselbach in der Nähe von Oberstein in 149 Menge! — Die Standörter dieser seltenen Pflanze sind neuerdings etwas zweifelhaft geworden; bei Kusel und Niederalben ist sie seit Koch's Kkuut- deckung niebt wieder gefunden wordei und auch ich habe sie da vergebens yesuebt. Um so interes- santer ist daher dieser neue Standort, bemerkens- werth vornchnmlich durch die Menge, mit der sie bier auftritt. — An einem sterilen Gebirgsabhange unterhalb Wieselbach, am Eingange in die soge- nannten Steinalpen, wird das Auge auf einmal vou einer ungeheuren Menge D. Iufea und grandifloru überraseht, deren dichtes Beisammenstehen mir das Daseyn dieses interessanten Bastardes vermuthen liess, was sich auch völlig bestätigte. Hier ist das Entstehen desselben durch Bastardbefruchtung sehr augenfällig, denn obgleich Digitalis Iutea und yrandi- fora über die ganze Region der obern Nahe ver- breitet sind, so ist doch nirgends mehr eine Spur von D. media zu entdecken, weil beide ersiere im- ner isolirt wachsen; nur an obengenannten Orte kommen dieselben in Gruppen dieht aneinander gedrängt vor und hier sammelte ich an 90 Stück D. meilia, gewiss eine enorıne Anzahl! — Bei D. purpurascens habe ich dasselbe Verhalten wahr- genommen, nur ist es sonderbar, dass dieser percı- wirend ist, wie D. Iutea, während D. purpurca, woraus ersferer enisprungen seyn soll, rein zwei jbrig ist. Ich werde mich bemühen die D. media Aus Samen zu erziehen. Verbascum Scholtianum Schrad, An der Fel- 150 senkuppe vor Norheim. — Dieses Plätzchen hat seit mehreren Jahren meine besondere Aufmerk- samkeit erregt durch die merkwürdigen hybriden Formen, die sich hier nach einander erzengten und wohl sämmtlich von den hier befindlichen Verbascum nigrum, Lychnitis und thapsifome abstammen dürf- ten. Ausser V. spurium, adulterinum, nigro- Lych- nitis und Scholtianum fand ich diesen Sommer eine Form, die mir noch nicht beobachtet zu seyn scheint. Sie hat ganz den Habitus von V. nigrum, ist jedoch dichtfilsiger, die Wurzelblätter sind nur seicht herz- förmig und die Staubfäden wweisagebartet. Der letz- tere Umstand deutet auf seine Verwandtschaft mit V. Eychnitis hin, man könnte es für ein Y, nigro- Lychnitis halten, wenn an diesen nicht die violette Wolle der Staubfäden dagegen spräche. Da es indessen in allen übrigen Theilen mit V. nigrum überein kömmt, diesem also am nächsten steht, so bezeichne und definire ich es folgendermassen:: Verbascum pseudo-nigrum m. foliis erenatis supra tenuius sublus densius tomentosis, caulinis in- ferioribus ovato-oblongis basi vis cordalis longe petivlatis, superioribus ovato-oblongis subsessili- bus, caule superne angulato, racemo elongato, pedicellis ealyce duplo longioribus , fllamentis albo -lanalis. — Cicendiq fiiformis Adans. Auf feuchten sandi- gen Wiesen bei Birkenfeld. Gentiana Pneumonanthe L. Ebendaselbst. 151 Venunihe peucedanifolia Poll. Bei Kreuznach von Hrn. Apoth. Pollstorff entdeckt. Medicayo dentieulata Willd. Bei Oberstein. Sedum labaria Koch. In Gebirgsschluchten bei Baumholder. Sedun villosumL. Sumpfwiesen bei Birkenfeld. Kumen pratensis M. K. Bei Wieselbach. Atriplew oblongifolia Waldst. et Kit. Bei Su- beruheim und Bingen sehr häufig! Polyenemum majus Alex. Braun. MBiess ist die in meiner Skizze als P. arrense ß. maximum aufgeführte riesige Furm, worüber ich der Güte des Hrn. Hofrath Koch nachstehende Notiz ver- danke. Alex. Braun, welcher in neuerer Zeit die von verschiedenen Autoren erwähnten, auf Deutschland und die benachbarten Länder bezug habenden Polyenema untersucht hat, die auf wan- delbare Kennzeichen gegründet, keine fruchtbrin- genden Resultate ihm geliefert, hat bei dieser Ge- legenheit. Polyenemum majus aufgestellt, welches sich ausser anderen Kennzeieben dureh doppelt grössere Samen und Deckblätichen, welche tetztere länger als die reifen Früchte sind, unterscheider. Zu diesem Polycnemum majus gehört nun meine kei Martinstein gefundene Pflanze; die ebeu er- wähnten Merkmale sind sehr schön uud constant, fanden sich an allen von mir untersuchten Exem plaven und bedingen eine speeifische Verschieden- heit yon Polyenemum arvense L. Die Pllanze über ziebt an genanutem Orie einen ganzen Acher in 152 dichten Rasen, die Stengel sind niederliegend, an der Spitze aufgerichtet und über einen Fuss lang (durch einen Druckfehler ist in meiner Skizze über 3 Fuss angegeben), es finden sich aber auch Exem- plare, die nur einen bis drei Zoll hoch und auf- recht sind, und welche man mit P. majus 8. humi- lius bezeichnen könnte, — Die Pflanze findet sich vielleicht noch anderwärts in Deutschland, ieh er- hielt sie neulich von Hrn. Pharmaceut Koch aus der Gegend von Naumburg a. S. Potentilla micraniha Ram. Das Verkommen dieses niedlichen Pflänzchens in hiesiger Gegend ist wirklich einzig! Ich fand sie an einem Berge vor Oberstein und zwischen Gebüsch an einer Berglehne an der Nabe bei Fischbach in ziem- licher Menge. Tormentilla erecta L. petalis guingque' fand ich in Menge in einem Wäldchen bei Nohfelden auf dem Fasswege nach Gimbsweiler und darunter auch ein Exemplar mit sechsblättriger Blumenkrone. Nasturtium anceps Rehb. Glahn - Ufer bei Odernbeim. Arabis arenosa L. Sobernheim. Viola palustris L. Birkenfeld. Aconitum Lycoclonum L. Idarwald. . Silene gallicaL. AufSaatfeldern bei Oberstein. Euphorbia falcata L. Bei Kreuzuach (Poll storff.). Centranthus ruber DeC. In Weinbergen zwi schen Niederhausen und Norheim von Hrn. Lehrer 153 Dellmann in Kreuznach entdeckt and mir mit- getheilt. Ich werde nächstens die Pflanze selbst sammeln und über diesen wichtigen Fund weiter berichten. . U. Correspondenz. (Aus einem Schreiben an Hrn. Staatsrath v. Ledebeur.) Sie werden in der beifolgenden Sendung auch einige Arten der Gattung Jurinea antreflen, die theils von der Wolga, theils aus der songorisch- kirgisischen Steppe herrühren, und die ich für neu halte. Sie sind sämmtlich der J. cyanoides und J. blanda verwandt, und einige von ihnen mögen längst in Herbarien aufbewahrt und nur bisher nieht gehörig nnterschieden worden seyn. Bei der Durchsicht meiner Arten dieser schönen Gattung, nach DeC. Prodromus, konnte ich unmöglich die in meinem Herbarium befindlichen alle zu den dort aufgestellten bringen, und bemühte mich, feste Kenn- zeichen für die Unterscheidung der, in der Tracht sehr äbnlichen, Formen aufzufinden, was um so schwieriger erschien, da die Form des Blattes höchst unbeständig ist, und man nicht selten an einer und derselben Pflanze vollkommen ‘ganze und ganzran- dige, zugleich mit tief zerschlitzten Blättern findet. Dennoch gewähren die Achenien, die Hülle der Köpfehen und die Auheftungsweise der Blätter sehr eunstante Charactere, nach denen es nicht schwer ist, die von mie neu aufgestellten Arten zu un- terscheiden. Erlauben Sie wir, Ihnen hier eine Uebersicht 154 der mir bekannt gewordenen, mit J. eyanoides ver- wandten oder bisher verwechselten Arten witzu- theilen. Jurinew. 1. Yructibus levibus glabris. 2. —_ pubescentibus vel bis- pidis. 6. —_ serobieulatis. 8. 2. involteri squamis erectis. 3. 0 — exteriortbus syuar- rosis. A. 3. squanmıs omnibus elongatis . . 1.9. Poltichü (DSerrt Det. — exterioribus abbreviatis 4% J. tenuilobe in. 4. caule pulycephbalo, foltis eaulinis bası dilatatis ad- nato -deenrrentibus 3. J. polyetonos Del. — oligecephalo, folüs sessili- : bus, 5- . involueri syuamıs refracls sub- pungentibus . . 4 J. Ewersmanni u. _ — Taxis muticis . . 5. J. ulbieaulis a. 6. syuanis adpressis. 7. — exterioribus reflesis pun- a gentibms 2.20.06. J. chetocarpa heil. — Janis mulieis . 7. J. angustifolia ın. 7. squamis glabratis 2.208 J. Ledebonrü m. 2 - arachnondeo tomenlusis 9. J. urachnoidea m. 8. involeeri foliolis refracths . . 10. J. mollis BRehb. — — adpressis. folis de- currentibus . . AL J. eretacea m. 1. J. Pollichii (Serr.) Del. ex Koch Syn Fl. germ. p. 408. 3. caule folivso basi demum glabrato suuno- oligocephalo, fuliis sessilibus pinnatisectis, segmentis Jistantibus linearibus margine reflexis supra glabris subtus tomentosis, involueri squamis exterioribus linearibus elongatis laxiusculis erectis eanescentibus intimas coloratas subsuperantibus, fructibus gla- bris kevibus. 155 J. cyanoides ß. Pollichiana DeC. Prodr, VL 676. cum syn. Habeo e Germania. Schwetzin- gen, Unterharz. f. eaule foliisqgue supra floccoso-tomentosis (Serr. eyanoides Fl. alt. IV. p. Al. ex parte) Legi in Sibiria oceidentali- australi. Y: foliis bipinnatipartitis. Cum var. ß. d. foliis integris. Cum var. &. 2%. J. tenuiloba m. J. eaule foliato fluccoso-tomentoso oligocephalo, foliis radiealibus et caulinis inferioribus pinnatisee- tis, segmentis anguste-Äinearibus margine reflexis supra canescentibus subtus tomentosis, eaulinis vix decurrentibus linearibus, involueri squamis lanceo- latis adpressis, exterioribus multo brevioribus floc- coso-subtomentosis demum glabratis, fructibus gla- bris kevibus, — Habeo eherbarioEschscholtziano, nomine „Carduus cyanoides e Tataria”. 3. J. polyclonos DeC. Prodr. VI. p. 675. €. synon. 3. eaule folioso floccoso - tomentoso eorymboso- polycephalo, foliis pinnatisectis, segmentis linearibus subineisis supra glabris subtus tomentosis, caulinis basi dilatatis adnato -deeurrentibus, involueri squa- mis exterioribus squarroso-reflexis pungentibus, fruc- tibus glabris lovibus. Hab. ad Tanain in collibus cretaceis et siecis. 4. J. Eıwersmanni m. J. caule foliato floccoso - tomentoso 1-oligoce- phalo, foliis pinnatisectis, segmentis Jineari-oblengis 156 ineisis supra glabratis subtus lowentosis, cAulinis sessilibus subanriculatis, involueri syuamis exteriori- bus elongatis squarroso-reflexis inermibus coloratis, fructibus glabris. Legi ad Wolyam inferiorem ad nontem Bugdo. 5. J. albicaulis m. - 5. eaule folioso dense niveu-toimentoso vliguee- phalo; foliis breviter decurrentibus pinnatipartitis, lobis paueissimis remolissimis rbachique linearibus margine reflexis subtus niveo-tomentosis:supra Noc- coso-lanatis, jnvolueri syquamis laxis mutieis elonga- tis squarrosis albo-tomentosis, intimis culoratis aequa- hibus, fructibus glabris. Mab. in sabulosis ad fl. Bekun deserti songorici. (Serr. eyanoides fl. alt. ex parte.) . foliis oblongo -lanceolatis integerrimis brevis- sime subdecurrentibus; an spec. propria? an J. longifolia DeC.? Cum priecedente. 6. J. chwlocarpa (Serv. Led. N. alt. IV. p. 42). J. caule arachnoideö- villoso l.oligocephalo uli- gophyllo, folis pinnatipartitis; segmentis vhachique oblungo -linearibus margine undulatis supra araelı- noideis subtus iömentosis, caulinis sessilibus, in- volucri squaınis lanceolatis acuminatis pungentibus, esterjoribus squarrosis; fructibus setis longis hispidis. Hab. in salsis siceis ad Al, Irtysch, nec non ad laeum Inderiensem. 7. J. anyustifolia m. J. caule tomentoso l-oligocephalo, foliis lineari bus integerrimis vel rarissime bine inde dente auc- 157 tis, anguste deenrrentibus supra floccoso - lanatis suhtus niveo - tomentosis, involueri squamis laxis squarrosis muticis tomentosis coloratis, fructibus hispidulis. j Hab. in arenosis deserti songoriei ad fl. Irtysch. S. J. Ledebourü m. J. canle floceoso paueifolio monocephalo vel bilido dicephalo, foliis supra pubescentibus subtus arachnoireo-tomentosis, radiealibus iniegris pinnati- partitisve, lobis oblungo-lanceolatis abbreviatis, can- linis basi cordato - amplexieaulibus" subpinnatifidis integrisve lanceolatis, involueri squamis omnibus lanceolatis subulato-aenminatis muticis glabratis mar- gine serrulato-ciliatis; fructibus hispidis. Hab. in Tauria et Rossia meridionali. 9. J. arachnoidea m. J. caule floceoso subnudo monocephalo vel basi bifido dieephalo, foliis. profunde pinnatipartitis; lobis approximatis Janceolatis margine reflexis, eaulinis paueis linearibus vel pinnatipartitis basi decurren- tibus supra molliter pilosis, pilis longis demum eva- nidis, scabris subtus tomentusis; involueri syuamis extimis ovatis abbreviatis adpressis acutissimis to- mento arachnoideo conjunctis, intimis acuminatis, fruetibus puberulis demum subserobieulatis. Logi ad Wolgam infra Safalow hine inde, nee ton ad promontorium cancasicun ocenrrit tFuss). Planta eaucasica robustior, foliorum pagina superior pilis longis adpressis turtis destituta, basibus vero 1589 eoram superstitibus scabra. An J. consanguinea DeC.? sed felia superne nunquam glabra. 10. J. mollis Rehb. fl. exe. p. 290. J. caule floecoso subnudo monocephale, foliis pinnatipartitis; lobis approximatis oblongo -lanceo- latis margine revolutis sopra molliter pilosis vel demum glabratis scabris subtus tomentosis, caulinis superioribus lineari-lanceolatis subdecurrentibus, in- volueri squamis exterioribus refractis arachnoideo- „lanatis, fructibus serobiculatis. Habeo e Caucaso et Hungaria. 11. J. cretacea m. J. eaule arachnoideo -villosiusculo basi folioso ramoso; ramis elongatis aphyllis monocephalis, foliis pinnatipartitis late decnrsivis ala ineisa, lobis mar- gine undulato-erispis, sopra molliter villosis subtus incano - tomentosis, involneri squamis arachnoideo- tomentosis, exterioribus abbreviatis adpressis put- gentibus, intimis longe acuminatis, fruetibus scro- ‚ bieulatis. ° Legi ad Wolgam in eretaceis ad Belaja Glinka inter Kamyschin v. Zarizin. Die übrigen Arten dieser Gattung, die bei De. aufgeführt sind, können nicht mit den hier aufgezäblten verwechselt werden, bis auf J. pin- nala und consanguinea, welche ich nicht weiter kenne. J. ambigua scheint gleichfalls in diese Ca- thegorie zu gehören, ist wir aber auch unbekannt. Unstreitig zu derselben Gattung gehört aber auch eine neuerlich in der Kirgisensteppe ent- deckte Pflanze, die ich Ihnen, als Jurinea lenuis »n., gleichfalls nitgetheilt habe. Sie scheint der J. Aucheriana verwandt und liesse sich auf fol- genie Weise ebaracterisiren. J. lenuis m. J. leriter Äneensa: canle simplidd mono - (raris- 339 sime 2-) cephalo, foliis elongatis linearibus integer- rimis coviaceis margine vevolatis supra glabratis nitidis subtus tomentosis,, capitnlo eylindisco,, in- voloevi glabri squamis adpressis spinescentibus, acheniis glabris eumpressis, Hab. in promontorio jugi Tarbagatai, Dshe- Ia-tan dieto. J. Aucherian® aflınis videtur, folia radicalia 6 pollices longa, lineas 2 lata. Achenia matura hand vidi: immatnra compressa, neque, ut in ceteris generis speciebus, obpyramidata, areole tamen api- eularis stenetura, umbo pappo adnatus, margo car- tilagineus pappi_basin eingens, erenatus, plantam pnlchellam ad Jurine@ gehus referre snadent. Dorpat. Al. Bunge. 11. Botanische Notizen, Die Rhisobotrya ist keine Heimathlose mehr! Von Iren. Doctor Franz Facchini in Vigo, im Südtyrol, erhielt ich vor einigen "Tagen seltene Pflanzen und darımter zwei Exemplare der Rhizo- botrya Tauseh, eines in Blüthe und eines in Frucht, die jedoch noch nieht reifist. Ihr. Dr, Facechini bemerkt in seinem Sehreiben: „Eine Pflanze habe ich beige- legt, welche ich als zur Gattung Kernera angehörig be- trachte, obschon alle Staubfäden in einer bogenförmi- gen gleichmässigen Richtung aufsteigen.” (Dass diese Pflanze von Hrn, Professar Tausch bereits Rhizobo- 'rya alpina genannt wurde (Flora 1836. p. 33), war dem Urn.Dr.Facchini noeh nicht bekannt.) „Von Kernera saratilis unterscheidet sieh diese Pflanze, durch die Behaarung, därch die Form und Farbe des Kelches, dureh die Form der Blumenblätter, durch den niedern Wuchs u. s. w. Die Balden- trauben übersteigen niemals bedeutend die Wurzet- blätter, welche mit Kleinen weissen Schuppen be- deckt sind. Die Blüthenstielehen sind oft mit einem 160 Blatie (Deekblatte) versehen. Ich habe bemerkt, dass die Kelehblättchen und Blumenblätter im trock- nen Zustande sich weit schwerer ablösen lassen, als bei Kernera saxwatilis. — Diese Pflanze wächst in ziemlicher Menge im südöstlichen Tyrol auf der Kalkalpe la Neva seconda im Bezirke Primiero auf Felsen und Alpengries in sonnigen Lagen an der obersten Baumgränze, dem Terminus Abietis, und blühet im August.” “ Diese Entdeckung ist nicht nur wichtig für unsere Flora, sondern für die ganze Phytographie, weil sie einer bisher nur in einem einzigen Exem- plare bestandenen Species, die Sieber eben so gut in einem andern Welttheile, als inEuropa, ge- saınmelt haben konnte, wenn sie gleich unter deut- schen Alpenpflanzen lag, nun ein sicheres Vaterland giht. Die Beobachtung des Hrn, Dr. Facchini, dass die Staubgefässe in eing bogenfürmigen Rich- tung gleichförmig aufsteigen, finde ich vollkommen bestätigt. Hr. Prof. Tausch wurde wahrscheinlich dürch ein Pruchtexemplar, an welchem die Staub- gefässe stark eingeschrumpft waren, die sich bei dem Aufweichen sodann nicht mehr gehörig ent- falten, getäuscht. Da nun aber das Merkmal der Filamenta sigmoidea wegfällt, so bleibt zur Unter- scheidung von Armoracia kein Merkmal mehr übrig, als die Semina setulis obsita, was mir doch zur Gründung einer eigenen Gattung kaum hinreichend erscheint. Ich glaube nun der Ansicht des Hrn. Dr. Facechini beitreten zu müssen, dass sich die Rhizobotrya von Kernera kaum natürlich trennen lässt, und so möchte es mit einer natürlichen An- “ordnung am meisten übereinstimmen, wenn man die Gattung Cochlearia Deda ndolle’s mit Kernera, Armoraria und Cocklearia im engern Sinne beibehält. Die vierte Section DeCandolle's ist ausländisch und mir nicht bekannt, Erlangen. Koch. {Hierzu Beiblatt Nr. 32) Flora Nr. 1. Regensburg, am 21. März 1841. in 1. Original- Abhandlungen. Ueber die Conferva Orthotrichi Diltw.; von Karl Müller, Pharmaceuten in Jever, (Hiezu die Steiutafel I.) $. 1. Allgemeines. Unter Conferva Orthotricki, zu der noch die Synonyme (©. muscicola Sm. und Protonema Ortho- trichi Ayrdh. gehören, begreifen die Algologen die- selben Gebilde, welche Bruch und Schimper in ihrer Monographie der Orthotrichen für Würzel- chen (radiculi), Bridel u. A. für Drüsen halten. Diese drei Ansichten sind aber so weit von einander verschieden, dass es nicht ohne Interesse seyn dürfte, ihre Bedeutung zu erforschen, zumal, da jene sogenannte Conferve schon seit langer Zeit die Aufmerksamkeit der Botaniker in An- spruch genommen. Sie verdient dieselbe auch in der That, und jeder Bryolog wird sie an Orth. Lyellü, als der häufigsten Species, kennen. Da dieselbe auch an O. phylianthum Br. et Sch. vorkommt, wodurch dasselbe so sehr ausgezeichnet ist, so wurde mir Flora 1841. 11. L 162 _ die schönste Gelegenheit, eine vergleichende Un- tersuchung bei beiden vornehmen zu können, da ich das letzere für die Flor. germ. zuerst in der hiesigen Gegend entdeckt habe, und so in grosser Menge untersuchen konnte. Ich erlaube mir um so mehr, meine gemach- ten Beobachtangen hier niederzulegen, als sich an selbige noch anderyeitige und zwar pathologische Betrachtungen knüpfen, ‚, welche einen wichtigen Punct der jetzigen Exanthemlehre zu beleuchten bestimmt sind. $. 2. Deutung der Conferve, Jene confervenartigen Answüchse bestehen aus eylindrischen Röhren, welche in ihrem Innern im- mer fächerföürmig abgetheilt sind. Ihre röhrige Form ist sehr mannichfaltig, so dass wir sie bald gleichmässig dick, bald kenlenförnig finden. Ein- fach und fast immer in vorhergenannter Form be- sitzt sie Orth, phyllanthum, ‚mannichfaltiger hingegen O0. Lyellii. Hier sind sie bald einfach, bald se sehr verästelt, dass es unnütz wäre, ihre verschie- denen Formen hier aufzuzählen. Ihre Fächerform ändert auch häufig ab, und zwar so, dass sie immer der Dicke der Röhren proportional bleibt, nur aber in ihrer Länge sehr varürt, Sehr zerstreut sind sie bei O. Lyellü, äus- serst regelmässig hingegen an den Blattspitzen des 0. phyllanthum, die sie fast sternartig umgeben, und mit ihrer braunen Farbe äusserst lieblich anf dem zarten Blattgrün abstechen. 163 Noch finden wir sie auf O. Gymnostomum Br. et Sch. und ©. obtusifolium Schrad., jedoch in sehr geringer Zahl. Was die Zeit ihres Vorkommens betrifft, so kann man dieselbe namentlich bei O. phyllanthum sehr genan bestimmen, woselbst sie im Frühjahre und Spätherbste, namentlich bei regnigter Witte- rung am häufigsten eintreffen. Forschen wir ihrem Ursprunge nach, so findet es sich, dass sie sich unmittelbar aus der Zelle entwickeln, wie es auch Bruch und Sch. richtig beobachteten. Die Zelle verdickt sich zur Kugel, und tritt so über den-Rand .des Blattes heraus, bald verlängert sie sich, wird eylindrisch und bildet Fächer. (Fig. 9 — 11.) Diese Beobachtungen finden sich leicht an Or- thotrichum Lyellii bestätigt. Was die Metamorphose dieser Gebilde bei O. phylianthum betrifft, so ist sie nicht so augen- blicklich einzusehen. Untersucht man aber die- jenigen jungen Gipfeltriebe, die noch zart sich im Frühlinge oder Herbste entwickeln, und dureh eine hellgrünere Farbe vor den andern Blättern auszeichnen, so findet man in ihrem innersten Gipfel, d. bh. da, wo die künftigen Blätter noch äusserst zart sind und kaum angefangen haben, sich aus dem massenartig zusammengehänften Zellge- webe des Stengels zu entwickeln, eine Menge zar- ter, hyaliner, runder oder länglieher Kügelchen, die sich durch Aufschwellung des Zellgewebes u 2% 164 jener jungen Blättchen gebildet haben. Diese sind die künftige sogenannte Conferve der Blattspitze. Mit der grössern Ausbildung der jungen Blätter, d. h. nachdem diese angefangen, sich aus dem in- nersten Gipfel zu erheben, werden auch sie mit der Blattspitze emporgehoben, wo sie sich bald mehr verlängern und bei dem Heraustritt an die atmosphbärische Luft und das Licht braun färben. Mit dem Eintritte dieser Farbe bilden sie Fächer. (Fig. 1% — 13.) Se bekannt mit ihrer äussern Form und Ent- wieklung, werden wir nun versuchen, über ihre Bedeutung eine Ansicht festzustellen. Dabei treten uns nun zuerst jene drei Ansichten der Autoren ent- gegen, und zwar zuerst die älteste Dillwyn’sche: Nach ihm sollen sie dem Algenreiche angehören. Diese Ansicht ist nur durch die gänzliche Nicht kenniniss ihrer Entstehung begreiflich und dess- halb auch schon von Bruch und Sch. ca. a. 0.) gehörig gewürdigt worden. Indem sich jene Psendo- conferve aus der Zelle entwickelt, ist sie nichts Ganzes für sich. Was die Bridel’sche Ansicht betrifit, der sie für Drüsen erklärt, so wird dieselbe weiter unten darch die Entdeckung der wirklichen Drü- sen aufgehoben, und steht in gleicher Cathegorie mit der vorigen. Auch der Bruch- und Schimper’schen An- sicht kann ich nicht beitreten, die sie für Würzel- ehen und identisch mit den eigentlichen Wurzeln. 165 der Orthotricha erklärt. Dagegen streiten ganz die Art und Weise ihrer Entwicklung, so wie die Ursachen der letztern, die sich ebenfalls weiter unten aufklären wird. Wie wäre es z. B. mög- lich, dass sich im innersten Blattgipfel, wie wir bei O. phyllanthum gesehen, Würzelchen entwickeln könnten ? Allerdings nehmen unsre Gebilde nur zu häufig eine den Würzelchen ähnliche röhren- förmige Form an chig. 5), allein ihre Structar ist durch- aus nicht so faserig, wie die der ächten Wurzeln, auch scheint mir die Farbe der letztern bedeutend intensiver zu seyn, so wie ihre der äussern Hülle stark angedrückte, sehr lang gestreckte Fächer an ibren Endpuncten schräg, hingegen unsre Gebilde gerade auf einander drücken. Indem sich nun die Pseudoeonferve aus Jer Zelle unmittelbar entwickelt, ihr auch eine Wur- zelbestimmung abgesprochen werden muss, so bleibt uns nur übrig, sie für das Product einer krank- haften Einwirkung auf den Organismus der Pflanze zu halten, Fragen wir nun weiter ‘nach der Ursache jener Kinwirkung, so finden wir in den gegebenen Beobachtungen aufs Deutlichste ausgesprochen, dass hier, indem die Zelle aufschwillt, ein Säfteüber- schuss vorhanden gewesen seyn müsse, wodurch Ausdünstung und Athmen verhindert wurden. Sollen die Blätter des Orthotr. letztere beide Functionen ‚besitzen, so müssten sie nothwendig eigene Organe haben, durch welche jene befördert 166 würden; und wirklich ist mir das Glück günstig ge- nug gewesen, indem ich diese Organe entdeckt habe. Dieselben finden sich in der Form von kleinen Krystalldrüsen ausgedrückt, welche sich auf der ganzen Fläche des Blattes vorfinden. Ich habe einige Arten besonders auf sie untersucht, und sie bei allen vorgefunden. Doch weichen sie in drei verschiedenen Grössen von einander ab. Einmal sind sie im Verhältniss zur Pflanze sehr lang: ©. Lyellii (£. 10.) das andremal kurz, abgerundet: O. phyllanthum, Gymnostomum,, leiocarpon, affine, pallens, pulchellum, speciosum, crispum, anomalım, stramineum (f. 14.), zuletzt kurz, abgeplattet, kaum sichtbar: 0. currifolium, coarclatum, diaphanum, crispatum, rivulare, Drummondi, Ludwigü. Man findet sie unter einem guten achromati- schen Nikroscope leicht an den umgebogenen Blatt- rändern. Bei O. Lyellii und O. pulchellum ent- deckte ich, dass sie je zwei bei einander stehen cf. 19.), und zwar so, dass fast immer zwei auf eine Zelle kommen; seltener findet man sie anf den Zellenzwischenräumen; desshalb sieht man sie auch wohl auf der Spitze der Gebilde cf. 13.). Betrachtet man das plattgelegte Blatt, so sieht man bei ober- flächlicher Beobachtung den Ort ihrer Anheftung als ein porenförmiges, kreisrundes Loch, doch ist es bei ©. Lyellii nicht schwer, auch da ihre Form zu erkennen (f. 15.). Wenn wir schon bei den Pha- nerogamen diese Drüsen als secernirende Organe kennen, woselbst sie oft die Stelle der Porenspal- 167 ten vertreten, um so unbedenklicher können wir ihnen bier bei so einfachen Pilauzen die Aus- übung jener Functionen zuschreiben, als schon der einfache Bau der Moosblätter auf den Mangel aı- derweitiger Organe schliessen lüsst. Suchen wir nun für unser Krankheitsproduet eine Normalform unter den übrigen Exanthemen der Pflanzen, so haben wir eine auffallende Paral- lele im Phragmidium Lk. Mit ihm haben unsre Exantheme Ursachen und eine sprechende Veber- einstimmung hinsichtlich der Form gemein. Aus diesen Gründen habe ich mich denn auch sicher für die Ansicht entschieden, dass die Conferva Orthotrichi nur zu den Pflanzenexanihemen zu bringen sey. Vom Phragmidium Lk. unterscheidet sie sich durch das Fehlen des eigentlichen hyalinen Stiel- chens, und obgleich ich, wie aus dem Spätern er- hellen wird, die verschiedenen Exauthemgeschlech- ter, die man bisher aufgestellt hat, nur für Moditi- eationen ein und derselben Basis ansehe, so finde ich doch, dass man zur bessern Unterscheidung derselben und zur Abschätzung ihres Werthes unter einander, sie unter verschiedene Rubriken bringe und ordne. Dasselbe ‘ist nun auch hier nothwendig ge- worden, da wir es mit einer neuen Modihication zu thun haben, und ich erlaube mir hier den Na- men Phrugmidiolum vorzuschlagen, indem ich damit 168 auf die Innige Verwandtschaft zwischen diesem und Phragmidium hindeuten möchte. - Bevor ich jedoch eine Characteristik gebe, ist es nöthig, mich über den Ausdruck Sporidium auszusprechen. Derselbe bezeichnet nichts weni- ger als eine exanthematische Natur der frühern Coniomycetes, sondern schreibt dem Exantheme die Kratt sich fortzupflanzen zu. Da wir es in- dess bier mit einer Wirkung und nicht mit einem selbstständigen Ganzen zu thun haben, so muss auch durchaus die leiseste Andeutung auf eine Spore bin hier wegfallen, und desshalb erlaube ich mir abermals vorzuschlagen, den Ausdruck exanthema als den bezeichnendsten beizubehalten. Was die Characteristik unsrer neuen Exan- them-Modification betrifft, so wird sie kurz in fol- genden Worten ausgedrückt: Exanthemata tubnlosa, repetite luculata, brun- nea, nuda et solilaria ex massa cellulosa exeuntia, exstipilala. Diese Modifieation wird nun durch jene bei- den Exantheme des Orthotrichum Lyelliii und 0. phyllanthum repräsentirt, die ich nach der Art und Weise und dem Orte ihres Vorkommens auf dem Blatte eintheile in: 1. Phr. ramosum: exanthematibus polymor- pbo-ramosis vel simplieibus sparsis. Habit. in fol. Orth. Zyelii, Gymnostomi et ob- tusifolä, 169 2. Phr. apicalle: exanthematibus simplieibus, in foliorum apieibus stellato - confertis. Habit. in „fol. Orth. phyllanthi. $. 3. Bedeutung der kryplogamischen E.canthemen. Was die phanerogamischen Exantheme bisher für eine patholagische Metamorphosenlehre des Thierreiches gewesen sind, das möchten die kryp- togamischen Exanthemen wohl wieder für die der Phanerogamen seyn. Wenn diese bisher durch ihren einfachen Bau eine Erforschung der Ana- tomie und Physiologie leichter möglich machten, was der lebende thierische Organismus natürlich so sehr erschweren muss, so finden wir diesen Bau in seiner grössten Einfachheit bei den Kryp- togamen. Wie viel einfacher diese daher gebildet, um so viel leichter muss dann bei ihnen die Ge- schichte ihres Lebens zu studiren seyn, wo die Elemente ihres Baues dem Forscher gleichsam bloss- gelegt liegen. Daraus geht die Bedeutung der kryptogami- schen Exanthbeme von selbst hervor, insofern wir von ihrer Metamorphose auf die der Phaneroga- men schliessen können und zwar mit Sicherheit, als ihr Lebensprocess nur denselben Gesetzen fol- gen kann, durch die selbst das höchste pflänzliche Leben gedeiht. Bisher wurde den Kryptogamen fast aus- schliesslich die Exanthembildung abgesprochen. Ich sehe indess nicht einen Grund ein, worauf sich -. eine solche Annahme stützen könnte. Mau be- 170 denke, dass man in jenem Absprechen gezwungen ist, ihnen zugleich einen eigenen chemischen wie physischen Bau zuschreiben zu müssen! Und sollte diess bei der grossen Einfachheit der Natur wohl möglich seyn, dass sie zwei Wege einschlüge, um zu ihrem Zwecke zu gelangen? Ich glaube nicht und finde darin eine grosse Beruhigung und Stütze, indem ich sogleich selbst versuchen will, die Me- tamorphose der kryptogamischen Exantheme auf die der Phanerogamen überzutragen. (Schluss folgt.) D. Botanische Notizen. 1. In den Extraits des Meinoires de la societe voyale des scienes,. lettres et arts de Naney pour 1839, hat De. Godron, Professor an der inedi- einischen Secundär- Schule dieser Stadt eine Ar- beit über die Ranunkeln Sect. Batrachium Det. bekannt gemacht, aus der wir, mit Uebergehung der zahlreichen Citate von Auctoren uud Locali- täten den Lesern der Flora das Wichtigste mit- theilen. Die Arbeit umfasst 36 Seiten 8 ° Die Section Batrachium zeichnet sich beson- ders dureh die Carpella rugis transversalibus striata aus; bei den Petalen bemerkt er: petala alba cum ungue flavo, foveola ad basin nectarifera esqua- mulata donato. Dass die Gestalt der Carpellen und der Receptacula, adf welchen sie sitzen, Haupt- charactere abgeben, wirdnan aus folgendem ersehen: 1. Ranunculus hederaceus L. Carpellis 20 — 50, parvis, glabris, super receptaculum spbaeri- 171 cum glabrum dispositis. Foliis omnibus reniformi- bus sublobatis, lobulis basi latis apiee obtusis in- tegris; stipulis petiolo longe adnatis, breviter ro- tundato-auriculatis. Die Art variirt mit grösseren oder kleineren Köpfchen und mit mehr oder weni- ger gelappten Blättern. 2. R. Lenormandii Schultz. (Dalech. Lurd. 1031. bie. 9%, Moris. hist. 2%. p. 441. 8. 4. tab. 20, fig. 29. Bauhin hist. 3, p. 782. fig. 23 Carpellis 10 -—— 30, obovatis, mediocribns, glabris, super receptaculum sphzericum glabrum dispositis, Foliis omnibus reniformibus, ad medium usque trifidis, lobo medio obtuse tridentato, lateralibus quadri- dentatis; stipulis petiolo breviter adnatis, apice longe lateque auriculatis. — Ausser von Vire, wo- her Schultz diese Art batte, sah sie der Verf. von Dax und aus Asturien. 3. R. tripartitus DeC. Carpellis 10 — 15, obovatis., minimis, glabris, super receptaculum sphiericum pilosum dispositis. Foliis inferioribus tenuissime eapillaceo-multifidis, snperioribus euneato- tripartitis, exacte peltatis, partitione media obtuse tridentata, lateralibus bifidis lobisque tridentatis; stipulis petiolo breviter adnatis longe et acutius- eule aurieulatis. — Zu den bloss franzüsischen Lo- calitäten dieser Art können wir nun deutsche bei- fügen: eine Varietät wurde vorigen Juli von Müh- leubeck und Schimper bei Malz in 'Fyrol ge- sammelt. Dr. Godron bemerkt, dass er den Nolte’schen R. tripartitus nicht kenne, ihn aber yr ni4+ 172 ü nach einer briefliehen Mittbeilung Koch's an Mongeot für eine andere Pflanze halte. 4. R. Baudotii Godron. Sarpellis cireiter 100, oblongo vbovatis, parvis, glabris, super recep- taculum ovato-conicum pilosum dense aggregatis. Foliis inferioribus setaceo - multifidis, superioribus profunde trilobatis, lobis flabellatis 3-4-partitis;> stipulis petiolo adsatis, fere exauriculatis. — Diese bei Sarburg von de Baudot, königl. Procurator daselbst, gesammelte Pflanze wurde dem Finder zu Ehren genannt. 5. R. aquatilis L. Carpellis eireiter 40, ob- ovatis, magnis, plus minus birtis, super receptacu- lum sphiericum pilosum aggregatis. Foliis nune eon- formibus, scilicet omnibus setaceo - multihdis cum laciniis flaceidis nee succulentis, vel omnibus reni- formibus lobatis; stipulis petiolo longe adnatis, rotundato-aurienlatis. — Wird in 3 Haupt- und mehreren Unterformen aufgeführt. Die Narbe die- ser Art ist breiter als bei alien übrigen. 6. R. ca@spitosus Thuill. Carpellis 25 — 30, obovatis, parvis, glabris, super receptaculum sphie- vieum pilosum aggregatis. Foliis omnibus bi-trieho- toıne multifidis, laciniis subteretibus succulentis; stipulis latis usque ad mediam partem petiole ad- natis, apice rotundato-aurieulatis. — Planta caeteris multo bumilior, omnino ex aquis emersa. — Hat sich durchaus als constante Art bewiesen, die nie Vebergangsformen zur vorhergehenden darbot, und die, ubgleich immer ausser dem Wasser wachsend, 173 doeh nie ganze Blätter darbietet, wie diess immer bei R. ayuatilis der Fall ist. 7. R. divaricatus Schrank. Carpellis 30 -— 40 oblongis, parvis, birtis, super receptaculum sphseri- cum pilosum dense aggregatis. Foliis amnibus pedato - multifidis, eireumseriplione orbiculatis, laeiniis setaceis, rigide patulis, non sueeulentis; stipulis abrupte angustatis, petiolo adnatis, exauri- eulatis. — Während die Blatt-Zipfel des R. ayua- &ilis im Wasser pinselförmig zusammenliegen, stehen diejenigen dieser Art beständig steif aus einander. 5. R. fluitans Lam. Carpellis eireiter 25— 30, obovatis, magnis, glabris, super receptaculum sph.e- ricum pilis destitutum aggregatis. Foliis omnibus bi-trichotome multifidis; laciniis linearibus, com- planatis, plerusnque valde protensis et fere paral- lelis; - stipulis petiolo adnatis, superioribus late rotundato-anrieulatis, mediis exauricnlatis. — Bildet eine var. aquatilis und eine terrestris. Diese Art hat die dicksten Carpellen, mit einem verhältniss- mässig sehr kurzen Schnabel. 9, *R. lonyirostris Godron. Carpellis S — 10, mediocribus, subglobosis, longissime rostellatis, hir- tis, super receptaculum sphiericum pilosum aggre- gatis. Foliis omnibus pedato - multifidis, eircun- seriptione fere orbieulatis; laciniis setaceis, late - patulis, succulentis; stipulis abrupte angustatis, pe- tiolo adnatis, breviter aurieulatis. -— Von Riehl bei St. Louis (Missouri) gesammek und in seinen Centurien als R. divaricalus ausgegeben. *} 10. R. rigidus Godron, non Hoflm. nec Per- soon. Carpellis eirciter 10, oblongis, parvis, birtis, super recepfaculum sphiericum pilosum aggregatis. Foliis omnibus bi - trichotome multifidis; Jaeiniis setaceis, teretiusenlis, in penicillum rigide conges- tis; stipnlis parvis, a medio petiolo adnatis, apice rotundato - auriculatis. x Diese Art wurde von Dre&ge am Vorgebirge der guten Hoflnung gesammelt und vertheilt. Zwei der Abhandlung Godron’s beigefügte Tafeln stellen die Hauptmerkınale der aufgeführten Ranunculus-Avten dar. Strassburg. Buchinger. 2. Hr. Professor Nees v. Esenbeck hat vor einiger Zeit dem Hın. Dr. Buek in Hamburg zu Ehren eine nene Pflanze mit dem Namen Bue- kia benannt; in P. D. Gisecke Ord. natur. Linn, steht jedoch schon eine Buekia malaccensis auf- geführt, die derselbe im Jahre 1792 dem damali- gen Handelsgärtner Buek in Hamburg zu Ehren’ so benannte, Da sich dieses Werk in wenigen Händen befinden muss, so folgt dessen Beschrei- bung unten und muss ich es den Botanikern an- heim stellen, ob diese Pflanze als ein eignes Genus im System Platz finden kann. Buekia, — Calyx angulatus inflatus ore 3— s. 4. dent,, contracto, rigidissimus. Cor. limbus, exterior 3part., laeinia superior apice inflata, interior 3lobatus dentieulis in disco eallosis. Fil. duplo latius quam longum. Anth. obeordatse. — Nectar. gemina, ger- 175 mini adnata, carnosa, callosa, intur eoncava. — Capsula globosa, ealyee eoronata, nnilocularis. Bitekia malaccensis. Caules plurimi ereecti, homine sesquialtiores. Folia oblonga, margine denticulis setaceis, subtus tenuissime tomentosa, mollia. Bacemus terminalis unilateralis. Florum fascieuli conferti, sexflori. Involnera 4 faseienlorum florum, perforata vel cam- panulata. Stigma campanulat.: ciliatum, perforatum. Nectaria gemina, germini adnata, oblonga, obtusa, intus concava, carnosa. — Costus malaccensis Kö- nig p. 71. Hab. in silvis opacis pr. Tsing in viei- via Malacee. König. Vide Paul Dietr. Gi- secke Ord. natur. Linn. Vol. H. pag. 204., 216. und 239. Berlin. X. Ohne anf eine Untersuchung der Statthaftig- keit der von Gisecke aufgestellten Gatiung Bue- kia eingehen zu wollen, bemerken wir nur, dass dev Costus malaceensis König, nach welchem die- selbe errichtet wurde, gegenwärtig allgemein als Synonym zu Alpinia malaccensis Rose. gezogen wird, und dass biemit auch das „quid?” bei Bue: kia analaccensis Raeusch. in Steud. Nomenel. botan, Edit. 4, p- 235. seine Beantwortung finden dürfte, Anmerk. d. Redaction. It. Todesfälle Am 17. März vor. Jahr. starb zu Berlin John Frost, Stifter der Medico -Botanical Society zu London, ehemaliger Lehrer der Botanik bei der > . . . 4 . Royal Institution und im St. Thomas Hospital, daun 176 ‚Chirurg des Herzogs von Cumberland u. s. w., dureh die Herausgabe von Bingley’s Introduction to Botany und einiger anderer kleinen Schriften literarisch bekannt. Er war im Jahr 1803 geboren, ein talentvoller und strebsamer Mann, seiner Au- ıassungen'wegen aber aus der von ilım gestifteten Med. Bot. Society ausgestossen und in seinem Va- terlande auch sonst in mebrere Unannehmlichkeiten verwickelt worden. Am 23. Juni v. J. starb Don Mariano La- gasca, Professor der Botanik und Director des bötanischen Gärtens zu Madrid, ein Mann, der sich durch gediegene botanische Leistungen ebensosehr einen bleibenden Nachruhbm, als durch seine un- glücklichen Lebensschicksale die allgemeine heil- nahme der Zeitgenossen erworben hat. Am 20. September v. J. starb zu Ragusa Jo- seph Neumayer, ein Maun, der für Naturge- schichte überhaupt, vorzüglich aber für Botanik, -Ornitbolugie und die Kenntniss der Reptilien und Süsswasser-Mollusken seines Vaterlandes Vieles ge- leistet hat. Im Jahre 18939 bestieg er zuerst den sehr hohen Berg Orien, an der Gränze des Kreises Cattaro, und brachte von da mehrere neue un sehr schöne Pflanzenarten mit, die Visiani in der nächstens erscheinen sollenden Flora dalmata be- kannt machen wird. Er unterlag den Folgen eines bösartigen typhösen Fiebers, das er sich im Sommer in der Sumpfgegend von Narenta, wohin er als Catastral-Schätzungs-Beamter gezogen war, gebolt hatte. Er hinterliess eine zahlreiche Familie und als deren einziges Vermögen seine Sammlungen von Pflanzen, Reptilien und Mollusken. Am 11. März. d. J. starb zu Ellwangen Dr. v. Frölich, k. Kreismediecinalrath und Leibarzt, als Monograph der Gattungen Gentiana und Hiera- eium vrühmlichst bekannt. (Hiezu die Steintafel Tab. 1.) Flora Nr. 12. Regensburg, am 28. März. 1841, — N — I. Original- Abhandlungen. Ueber die Conferva Orthotrichi Dillw.; von Karl Müller, Pharmaceuten in Jever. (Schluss.) $. 4. Typogenesis der Pflanzen - Exantheme. Bitaung der Matrix. Ueber diesen Gegen- stand sind von Unger eine Menge von Beobach- tungen in seinen „Exanthemen der Pflanzen” nieder- gelegt, und nach ihm ist die Basis des Exanthems die Coagulation der Säftemasse in den Intercellu- largängen der Pflanzen, durch die Stockung der secernirenden Funetionen, Athmen und Ausdünstung, hervorgebracht. Ein eigner organischer Lebens- process rufe das künftige Exanthem ins Leben, die generatio zequivoca. Wir sehen, dass diese Theorie alle Gesetze jener Afterbildung nur in diesem Processe suche, desshalb sagt sie bloss, dass etwas da, und wie es ist. Dieser Gegenstand ist denn auch höchst pbilosophisch ausgeführt. Leider wird damit die Sache der Typogenesis nicht gefördert, als es um die sichtbarlichen Gesetze zu thun ist, aus denen Flora 1841. 12. M 178 jene Organisation hervorgegangen. Ist nämlich dieselbe die Wirkung einer pathologischen Ursache, so lässt sich schon daraus schliessen, dass sie als chronische Krankheit auch ihre Gesetze oflen an der Stirne trage, da es nur der Organismus, nicht das eigentliche Leben ist, welches athleirt wurde. Allerdings ist jener Process eine generatio zequivoca, nicht aber in dem Sinne, als dadurch ein selbstständiges Ganze erzeugt, sondern wie etwas verwandelt werden kann. Daher wäre der Ausdruck Pseudomorphose hier ganz an seiner Stelle. Diess wird sich leicht aus dem Folgenden ergeben; hier kommt es darauf an, soweit wir eine Parallele zu unserm Phragmidiolum ziehen können, das Gesetz der Typogenesis (Forinenbil- dung) der einstigen Blattpilzsporidien aufzustellen: Die Matrix des Exanthems ist die Zeile Aus ibr entwickelt es sich durch blosse Verlängerung derselben. Die Ur- sachen dieser Umwandlung sind im Ste cken der secernirenden Fnnetionen be gründet, Die Elemente der Säfte ver binden sich mit denen des Zelleninhaltes zu einem eigenthümlichen Körper, von dem es noch ungewiss ist, welcher M»- dification von C 12? HOH er angehöre. Daraus erklärt sich auch die braune Farbe der Exantheme , und es möchte fast keinem Zwer fel mehr unterworfen seyn, dass jene Zellenum- wandlung in dieselbe Cathegorie der Kohlenstof- 179 verbindungen mit Wasser gehöre, welche in der 47. und 48. Nro. dieser Zeitschrift vom v. J. so höchst geistreich von Professor Schleiden aus- einandergesetzt wurden. Das phanerogamische Exanthem erscheint als’ Pustel, nicht so das kryptogamische, es erhebt sich unmittelbar aus der Zelle. Diess erklärt sich durch den Mangel einer Epidermis bei den Moosen und durch die einfache Lage der Zellen. Auch gehört aus diesem Grunde das typogenetische Gesetz der sogenannten Sporan- gien (welche ich Exanthemangien zu nennen vor- schlage) nicht hierher. Die Farbe des jungen Exanthems bei Phrag- midiolum apicale fehlt, es is völlig hyalin, und diess hat es mit den Exanthemen der Phanerogamen gemein, denen es binsichtlich seiner Farben- metamorpbose völlig gleichkommt. Weniger farb- los entwickelt sich Ph. ramosum, vielmehr beginnt dasselbe aus der grünen Zelle mit einer schnellen Entfärbung in das hellste@elbgrün und dem schnell- sten Uebergeben in die braune Farbe. Leicht erklärt sich diess dadurch, dass die Ent- wicklung des Ph. ramosum unmittelbar unter gleichzeitiger Einwirkung des Sauerstoffes und Lichtes der Atmosphäre vor sich geht, welche die neue Verbin- dung des Koblenstoffs mit Wasser her- beiführen, dass ferner Ph. apicale sich von der atmosphärischen Luft völlig abgeschlossen im In- m? 186 nersten des Blattgipfels entwickelt, denn, wie wir gesehen, färbt dasselbe sich auch bald, wenn es sich mit den Blättern erhebt. Dass sich das Exanthem aus der Zelle bilde, ist schon von Andern gemuthmasset, Unger läug- net jedoeh diesen Satz (p. 165.) und führt dafür an, dass er die Zellen stets in ihrer Integrität an- getroffen, gesteht auch gleich darauf, dass er den Zelleninhalt oft ganz entmischt und die Zellsaft- bläschen wie sonstige Zellenbildungen mehr oder weniger undeutlich und aufgelöst gefunden habe. Wir können uns dieser gewiss sichern Beobach- tungen nur bedienen, um unsre eigene Ansicht damit zu bekräftigen, denn zuerst muss sich die Zelle entfärben, muss ganz bleiben. und sich dann — ausdehnen, Fächerbildung. Sie erscheint folgendermassen: Hat sich die Zelle zuerst als Kugel ausgedehnt, ist sie schon braun gefärbt, so finden wir, dass sich eines jener Chlorophylikügelehen oder Zell- saftbläschen nach der Spitze der Kugel gedrängt hat, die andern drängen ein zweites nach, die Kugel wird weiter ausgedehnt, wird cylindrisch und mit ihr dehnen sich auch die Kügelchen, eines drängt das andere in den Cylinder, und da, wo sie sich berühren, drücken sie so auf einander, dass aus der Kugel ein kleiner Cylinder gebildet wird, die eberste und unterste ist natürlich hemr sphärisch, da der Druek nur auf eine ihrer Seiten geschieht. 181 Formen der Exantkeme. (Die frühern Spori- dien.) Bekanntlich besitzt Uredo und Uromyces keine, Puccinia zwei, Phragmidium mehrere Fä- cher. Es fragt sich, was hierbei für ein Gesetz thätig gewesen sey? Offenbar haben alle diese Formen soviel Ueber- einstimmendes mit einander, dass man ihre Ent- stehung nur einer gemeinschaftlichen Ursache zu- schreiben kann, Dieselbe erhellt auch leicht dar- aus, wenn wir das Entstehen des Exanthems aus der Zeile erklären: bei Uredo und Uromyces hat sich kein Chlorophylikügelchen als Fach entwickelt, die Exanthembildung war mit der Umbildung der Zelle in jenen muthmasslichen Körper beendet; bei Puccinia haben sich zwei, bei Phragmidium mehrere entwickelt. Das Gesetz lässt sich leicht in den Mengenverhältnissen des überflüssigen Nahrungssaftes finden, welche in ge nauen Proportionen zu den entwickelten Chlorophylikügelchen stehen, d. h. bei Uredo war nicht genug Nahrungssaft vorhanden, ein Kügelchen aufzuschwellen, bei Puccinia nur für zwei, bei Phragmidium für mehrere. Daraus folgt die Identität aller Exanthemfor- men, so dass diese nun nur Modificationen ein und derselben Basis sind, dass also Uredo auch ein Phrag- midium werden konnte, Ein schöner Beweis dafür ist auch die That- sache, dass einer Phragmidiumbildung immer eine 182 Uredobildung vorangeht, welche wiederum selbst dadurch leicht erklärt wird. Stielbildung. Was den Stiel, welcher Uromy- ces, Puccinia und Phragmidium eigen ist, anbetriflt, so ist er zwar bei Phragmidiolum nicht so vor- handen, doch ist eine Andentung gegeben, da bei vielen der exanthematischen Zellen das unterste Kügelchen sehr ausgedehnt ist (f.3.4.6.), doch ist dasselbe noch braun, da hingegen der Stiel der phanerogamischen Exantbeme hyalin ist. Ich muss hierbei noch einer Beobachtung Erwähnung thun, welche vielleicht beweisen könnte, wenn sie sehr häufig vorkäme, dass sich Phragmidiolum wirklich in Phragmidium verwandle. Wir finden in Fig. 7. ein ganz ausgebildetes Phragmidium. Dasselbe fand ich unter Ph. ramosum und zwar drei- bis vier-. mal; es ist mir aber nicht gelungen, seine Meta- morphose zu erforschen. Desshalb empfehle ich dasselbe der Aufmerksamkeit eines Andern. Die Bildung des Stielchens lässt sich mit der im Vorigen gegebenen Ansicht über Exantbem- bildung ebenfalls schön in Einklang bringen: Das Stielchen ist der unterste Theil der Zelle, der durch Mangelan aufgeschwol- lenen Chlorophylikügelchen sich veren- gert hat. Es ist natürlich, dass der Basilartheil der Zelle sich verengern muss, sobald die Kügelchen fehlen, welche ihn erweitern könnten, Er kann nur aber sich um soweit verlängern, als er sich 183 in die Breite ausgedehnt haben würde, und so weit es ihm seine eigene Elastieität erlaubt. Das Fehlen des Stielchens beruht wieder auf den Mengenverhältnissen des Nahrungssaftes, inso- fern seine Menge hier so gering ist, dass sich da- durch die Zelle nicht verlängern konnte. Das sehen wir recht deutlich an Uredo Acherois, wo- selbst sich Exantheme mit und ohne Stielchen vorfinden. $.9. Epigenesis der Pflanzene.cantheme. Vergleichen wir die Dauer der Stadien unsrer beiden Phragmidiola, so hat unstreitig PA. ramo- sum die Oberhand, da wir dasselbe am längsten an den Blättern des Orth. Lyellü baftend finden. Nicht so Ph. apicale. Dasselbe fällt bald, nach- dem die Blätter sich vollständig entwickelt, ab “ und hinterlässt dann eine Narbe. Dieselbe besteht aus einer becherförmig ausgehöhlten Haut, die über die eigentliche Blattsubstanz hinausreicht dig. 17. 15). Diese Narbe fällt jedoch später auch ab, und der obere Theil des Blattes, oder die Blatt- Spitze, besteht dann aus einer mit dem übrigen Zellennetze fast gleich dieken, undentlichen, brau- nen Zellenmasse. Oft auch haben jene Exantheme % derjenigen Zeilen atfieirt, welche an beiden Seiten des Ner- ves sich vorfinden (fig. 18.). Die Narben fallen auch da später ab. In diesem Zustande finden wir die Blätter fast durchs ganze Jahr und nur wenigen scheint 184 es zu gelingen, das zersetzte Zellgewebe mit einem neuen, grünen zu vertauschen. Die Einwirkung der Fxanthem-Bildung be- schränkt sich meist nur auf die einzelne Zelle, doch findet man auch wohl die nachbarlichen Zel- len des Nerves bei O. phyllanihum braun gefärbt. Bei letzter Species wird überhaupt der Nerv noch in anderweitiger Hinsicht affieirt, indem er so be- deatend anschwillt, dass er die ganze obere Blatt- spitze bildet dig. 17. 18.). Noch ist ein ganz besonderer Umstand der Epigenesis zu erwähnen übrig; derselbe besteht darin, dass die Orthotricha, an denen jene Exan- theme so häufig sind, so selten fruchten. Von O. Lyellii ist diess längst bekannt, was 0. phyllan- thum betrift, so hat man es bisher noch nie mit Früchten gesehen. Ein einzigesmal habe ich einige Paraphysen im innersten Blatt - Gipfel gefunden. Was daher meine Bekanntmachung in der 10. Apho- risme der vorjähr, 36. Nro. dieser Zeitschrift betriflt, so muss ich hiermit widerrufen, dass genanntes 0. phyllanthum in hiesiger Flora mit Früchten vor- komme, da ich, durch die innige Verwandtschaft desselben mit ©. coarclatum Palis. getäuscht, die Früchte des letztern als zu O0. phyllantium ge hörig ansah. . Da dieEpigenesis der phanerogamischen Exan- iheme so ungemein vielen Modificationen unter- worfen ist, so wäre es wirklich höchst interessant. wenn Jemand eine vergleichende Untersuchung die- 185 ses Stoffes an allen mit Exanthemen behafteten Pflanzen vornehmen wellte. Vielleicht liesse sich durch die verschiedene Umbildung des Zellge- webes schon auf die verschiedenartige Construction ihrer chemischen Grundstoffe schliessen. I. Gesellschafts - Versammlungen. Die k. botanische Gesellschaft hielt am 5. Ja- nuar, 4. Februar, 24. Februar und 9. März ihre Sitzungen. In denselben wurden folgende Gegen- stände vorgelegt: A. Beiträge für den botanischen Garten. a) Samenverzeichnisse der botanischen Gärten zu Berlin, Breslau, Carlsruhe, Darmstadt, Dorpat, Erlangen, Freiburg, Heidelberg, Kiew, Leipzig wd Mannheim. b) Sameusendungen von deu HH. Bürgermeister Tom- masini in Triest, Inspector Held in Carlsruhe, In- spector Schnittspabn m Damstadt, Flofratı Koch in Erlangen und Inspector Metzger in Heidelberg. €) Mehrere lebende Glashausgewächse aus dem k. botani- schen Garten zu München. B. Beiträge für die Bibliothek. 1) Mömoires de T’Academie Impcriale des Sciences de St. Petersbourg. VI Serie IL Part. IH. Tome II. Livr. 1—4. — Von der kaiserl. russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. 2) Recueil des actes de la sdance puhlique de YAcad. Imper. des science. de St. Petersbowg, tenue le 2%. Decemb. 1838. — Von derselben. 3) %. E. Lindblom, Betaniska Notiser. 1830. Nro.1—8 1810. Nro. 1— 10. Lund. — V. Hra.Prof. Horuschuch. 4) A. E. Lindblom, Derättelse om en Botanisk Resa till Dovre- Fjell i Norrige aor 1837. — Von d. Verf. 186 5) 10) 11) 12) 13) 14) A. E. Lindblom, Bidrag till kännedomen af de Skan- dinaviska arterna af slägtet Draba. Stockholm, 1840. — V.d. Verf. Artbenius, Monographia Ruborum Suecie. Upsalix, 1810. — V. d. Verf. E. Fries, Corpus Florarum provincialinm. I. Flora Scanica. Upsalie, 1835. — V. d. Verf. E. Fries, Novitiarum Sueche Mantissa altera, additis plantis in Norvegia receutius detectis. Upsaliw, 183. — V.d. Verf. : F. Junghuhn, Nova genera et species plantarum Flore Javanic®e. Leyden, 1810. — Von Hrn. Professor Reinwardt in Leyden. F. Wimmer, Flora von Schlesien preussischen und österreichischen Antbeils, oder vom oberen Oder- und Weichsel- Quellen - Gebiet. Breslau, Ratibor und Pless. 1810. — V. d. Verf. G. Kunze, die Farrnkräuter in kolorirten Abbildun- gen, naturgetreu erläutert und beschrieben. IL Band. 3. Lieferung. Leipzig, 1810. — V. d. Verf. A. Bertoloni, Flora italica. P. IV. Fase. ı — 4 Bononiz, 1839. — Yon Hrn. Bürgermeister Tomma- sin: ım Triest. Trevisan, Enumeratio stirpium eryptogamicarum bu- cusque in provincia Patavina observatarım. Patavil, 1810. — V.d. Verf. L. Zierl, die Encyklopädie der Landwirthschait. 2 Theile. Regensburg, 1837. — Von d. Verf. 15) J. Metzger, Landwirthschaftliche Pflanzenkunde, oder 16) praktische Anleitung zur Kenntniss und zum Anbau der für Oekonomie und Handel wichtigen Gewächse 2 Abtheilungen. Heidelberg, 1841. — V. d. Verf. Statuten für den Verein des tyrolischen Nationalmı- seums. Innsbruck, 1827”. — Von Hrn, Dr. Ritter von Heuffler. 157 17) Ferdinandeum, 16ter Jahresbericht von d. Verwal- tungsausschusse. 1839. — V. demselben. 18) Morren, Notice sur une nouvelle cspece de Malaxis, suivie des quelques observations d’anatomie et physio- logie veretales. — V. d. Verf. 19) Morren, de la specialit& des cultures propres aux €tablissemens horticoles de Liege et de Tinfluence de la division du travail en horticulture. — V. d. Verf. 20) Morren, Observations sur Fepaissement de la mem- brane vegctale dans plusieurs organes de T’appareil plleux. — V. d. Verf. 21) Morren, Observations anatomiques sur la congelation des organes des vegetanux. — V. d. Verf. 22) Morxen, quelgues remarques sur l’anatomie de l’As- caride lombricoide. — V. d. Verf. 23) Morren, Observations sur Ja circulation dans les poils corollines da Marica carulea et sur U'histologie de cette fleur. — V. d. Verf. 24) Morren, Horticulture et Philosophie. — V. d. Verf. 25) J. v. Voith, das k. Berg- und Hüttenamt Bodenwöhr, statistisch - historisch - topograpbisch beschrieben. He- gensburg, 1811. — V. d. Verf. %6) Lorey et Duret, Flore de la cöte d’or. II. Tom, Dijon, 1831. — V. Hrn. Prof. Fleurot in Dijon. 27) Dritter und vierter Jahresbericht des botanischen Ver- eines am Mittel- und Niederrheine. Koblenz, 1839, 1840. — V. Hın. Lehrer Wirtgen in Coblenz. 28) G. Ebel, de Armerie genere. Prodromus Plumba- ginearum familie. Regimontii, 1840. — V. d. Veıf. C. Beiträge für das Herbarium. 1) Eine sehr werthvolle Sendung seltener Gewächse aus Schweden und Norwegen, von Hrn. Adjunct Dr. Lind- blom in Lund. 2) Pflanzen vom westlichen Zweig des Radstadter Tauerns, von Hrn. Pharmaceuten Fehrenbach in Radstadt. 188 3) Einige in der Gegend von Triest neu aufgefundene Pflauzen, von Hrn. Bürgermeister Tommasini da- selbst. 4) Pflanzen aus den Rheingegenden, worunter besonders eine zahlreiche Suite von Menthen, von Hru. Lehrer Wirtgen in Coblenz. 5) Ein Paquet ostindischer, von Rottler gesammelter Ge- wächse, mitgetheilt von Hın. Dr. Döring in Rem- scheid. 6) Einige seltene Gewäechse von Tegernsee, mitgetheilt von Hın. Dr. Krämer, k. Gerichtsarzt daselbst, D. Abhandlungen und kleinere literarische Mittheilungen. Ausser den bereits in der Flora abgedruckten: 1) Forster, Uebersetzung von Thedenius Abhandlung über Herjedalens Vegetation. 2) Derselbe, Verzeichuiss der in der Gegend von Etterz- hausen, unweit Regensburg, vorkommenden Gewächse. 3) Fehrenbach, Wanderung nach dem westlichen Zweig des Radstadter Tauern. 4) Bogenhard, über das Trocknen der Orchideen. 5) Hornschuch, Uebersetzung des Berichtes über die Versammlung der skandinavischen Naturforscher in Co- penhagen im Juli 1840. 6) v. Welden, botanische Wanderungen durch die steyeri- schen Alpen und zur Sarifruga cernua. 7) Rupprecht, über den reichhaltigen Farbstoff der Dah- lien oder Georginen. 8) Wirtgen, der botanische Verein am Mittel- und Niederrhein. 9) Lucas, über die Wirkung des Schnce's bei Aussaaten. 10) Itzigsohn, Bemerkungen über die Laubmoosflora der Mark Neubrandenburg. 189 11) F. Braun, Uebersicht der fossilen Flora in Oberfranken, 12) Meisner, über die ostindischen Thymeläen. 13) W. D.J. Koch, Beschreibung zweier Excursionen nach Streitberg und Muggendorf. 14) Buchinger, Bericht über den Catalogue raisonne des plantes qui croissent spontanement dans le departenient de la Dordogne. 15) Kirschleger, über einige interessante Miss- oder Umbildungen der Gewächse. 16) Derselbe, Recension von Moguin - Tandonws Teratologie vegstale. 17) Schauer, Recension von Wimmer’s Flora von Schlesien. 18) Böckeler, über einige im Oldenburgischen vorkon- mende Gewächse. ' E, Correspondenz. 1) Se. König}. Hoheit des Hrn. Kronprinzen Maximi- lian von Bayern geruhte in einem huldvollen Hand- schreiben d. d. 11. December 1819 Ilöchstihren Dank für die übersandten Deukschriften ete. auszudrücken. 2) Danksagungsschreiben für die Aufnahme zu Mitgliedern sind eingegangen von den Herren S. P. T. Präsiden- ten v. Andrian, Escell., in Ansbach, Präsidenten Baron v, Stengiel, Excell., m Augsburg, Geheimen Rath Freiherrn v. Vrints-Berberich, Excell,, in Frankfurt am Main, Dr. v. Schenk und Dr. Stadel- meyer in München, Pfarrer Ohmüller in Rothen- buch, Baron Ernst v. Dörnberg in Regenshurg, E. Boissier in Genf, Prof, Dr. Zierl in München, William Fox-Strangways, Excell,, in Frankfurt am Main, Professor Morren in Lüttich, Dr. Phübus in Nordhausen, Präsidenten von Beis}er in Landshut und Vicepräsidenten von Seutter in Regensburg. 3) Die Geschäftsführer der dritten Versammlung, italieni- scher Gelehrter, Marchese Cosimo Ridolfi und 190 Ferdinando Tartinı laden durch Schreiben vom 28. December 1840 zn dieser am 15. September I. J. in Florenz stattfindenden Versammlung ein. Ausserdem beschäftigte sich die k. botanische Gesellschaft in diesen Sitzungen vorzüglich mit der Organisation ihres Gartens und mit Berathun- gen über eine schon in diesem Jahre zu veran- staltende Blumenausstellung für die hiesige Gegend, worüber seiner Zeit das Nähere mitgetheilt wer- den wird. Die vielen Beweise freundschaftlichen Wohl- wollens, welche das oben angeführte Verzeichniss der Beiträge sub A. bis D. bietet, verpflichten die Gesellschaft eben so sehr zu dem aufrichtig- sten Danke, als zu der angenehmen Aufgabe, diese Beiträge ihren Sammlungen möglichst nutzbrin- gend anzureibhen, zu veröffentlichen und so zum Gemeingute aller Botaniker der Mit- und Nach- welt zu machen. Noch fügen wir die erfreuliche Nachricht bei, dass Se. Durchlaucht der Hr. Kronoberstpostmei- ster, Reichsrath ete. etc. Maximilian Fürst von Thurn und Taxis gerubt haben, das Diplom als Ehrenmitglied unserer Gesellschaft aus den Hän- den Sr, Excell. des Herrn Präsidenten, Staats- und Reichsrathes ete. von Schenk anzunehmen und der Gesellschaft Ihre lebhafte Theilnahme an ihren Zwecken zusichern zu lassen. I. Botanische Notizen. Eine Art Prodromus zu Adr. de Jussieuws Monographie der Malpighiaceen erschien kürzlich 191 in den Annales des sciences naturelles. Sobald die zahlreichen Tafeln zu obiger Monographie wer- den gestochen seyn, soll die Arbeit in den Denk- schriften des Pariser Museum’s erscheinen. — Vor Kurzem erschien von oquin-Tandon, Prof. der Botanik in, Toulouse, eine Monographie der Cheno- podeen und erst vor 14 Tagen eine Teratologie vege- tale, worin eine fleissige Zusammenstellung aller bis jetzt dem Verfasser bekannt gewordenen Pflan- zeu - Monstrositäten sich vorfindet. — Decais- ne’s herrliche Arbeit über Fiscum, wovon die An- nales des sciences naturelles bereits einen Auszug ” gaben, wird nächstens in Paris erscheinen. Der- selbe fleissige und tüchtige Botaniker wird in Kur- zem eine monographische Arbeit über die durch Botta aus Yemen mitgebrachten Pflanzen erschei- nen lassen. — Unser Strassburger Schimper achte vorigen Soınmer eine Reise durch den Jura, das Walliser Land, nach Mailand; er kam über Bormio in Tyrol zurück, reich mit Moos-Ausbeute beladen. Der Jura lieferte Encalypta microstoma, die zu einem Supplemente zur bereits publicirten Monographie dieser Gattung Veranlassung geben wird. In Tyrol wurden zwei neue Moose, eine Grimmia und ein Hypnum entdeckt. — An die Ite Lieferung der herrlichen Bryologia europ@ea von Bruch und Schimper schliesst sich in we- nigen Wochen die 10te Lieferung, welche den Rest der Bryaceen enthalten wird und zwar Pa- Tudella, Aulacomnium (wit Arrhenopterum), Timmia, 192 Meesin, Amblyodon. An diese werden sich die Genera Funaria, Enthostodon und Physcomitrium anschliessen. Zahlreiche Materialien für die fol- genden Lieferungen liegen bereits vor, und drei Lithograpben sind fortwährend mit dem Graviren der Tafeln beschäftigt, so dass dieses in seiner Art einzige Werk recht rasch voranschreitet, Möge die Theilnahme des botanischen Publikums den Anstrengungen der wackern Verfasser entsprechen! — Mit Mougeot, Sohn, bat W. Ph. Schimper vorigen Sommer die erste Lieferung der Flore du gres bigarre erscheinen lassen, eine Arbeit, deren in Farben gedruckte Tafeln bis jetzt das Schönste sind, was in dieser Art erschienen ist. Die erste Lieferung enthält die fossilen Zapfenbäume, die Voltzien Albertien etc. Die zweite Lieferung, wozu die Tafeln bereits fertig liegen, wird in einiger Zeit ebenfalls ausgegeben. — Von des ehrwürdigen Mougeot Stirpes eryptogamx Vogeso-rhenan:e ist kürzlich die. Ilte Centurie erschienen, mit sehr interessanten Beiträgen, besonders an Moosen und Jungermannien. Für die 12te Centurie sind bereits die Vorräthe in Bereitschaft, unter denselben bei 30 meistens sehr seltene Moose. So wie die Exem- plare der ilten Lieferung fertig seyn werden, soll die 12te ausgegeben werden. — Von den Riehl- schen Missouri - Pflanzen sind noch einige Exem- plare zum Verkaufe vorräthig; einer von Riehl erhaltenen Nachricht zufolge, dürfen wir in die- sem Jahre einer neuen Centurie seiner schönen Pflanzen entgegensehen. Strassburg. Buching er. Flora . Nr. 18. Regensburg, am 7. April 1841. I. Original- Abhandlungen. Bericht über die Versammlung der skandinavischen Naturforscher in Copenhagen, im Juli 1840, Mitgetheilt von dem Professor Dr. Hornschuch in Greifswald. Die Versammlung der skandinavischen Na- turforscher fand, nach dem im vorigen Jahre von der Versammlımg zu Gothenburg gefassten Be- schlusse, in diesem Jahre in Copenhagen statt, wo sie am 3. Juli eröffnet wurde. Zu Präsidenten wurden der Eonferenzrath Oersted und Profes- sor Schouw und zum Secretair Professor Esch- richt erwählt. Nachdem die Mitglieder sich ein- geschrieben, wobei sich ergab, dass deren 300 seyen, nämlich 154 von Copenhagen, 43 aus andern Theilen Dänemarks, 53 aus Schweden, 15 aus Norwegen und 5 aus andern Ländern, wurde die Versammlung von dem Conferenzrathe Oersted mit einer Rede eröffnet, in welcher er den Nutzen hervorhob,, welcher durch solche Versammlungen kann erreicht werden. Hierauf wurde der Pro- fessor Holst aus Christiania zum norwegischen, Flora 1811. 13. N 194 der Professor Nilson aus Lund zum schweli- schen Secretair erwählt und die Mitglieder ver- theilten sich sodann in die Sectionen, von denen jede wieder ihren Präsidenten und Secretair er- wählte, In der botanischen Section waren diess folgende: Präsident: Professor Fries von Upsala. Secretair, deutsch-norweg.: Docent der Botanik Liebmann aus Copenhagen. schwedischer: Demonstrator der Botanik Dr. J. Agardhb aus Zund. Diese Section hielt ihre Zusammenkünfte in k2} dem, in dem botanischen Garten befindlichen, b#- tanischen Hörsaal und es hatten sich 38 Mitglieder zur Theilnahme eingeschrieben. In den Zusam- menkünften derselben wurden folgende Vorträge gehalten. Den 4.Juli. Prof. Fries aus Tpsala eröffnete die Versammlung mit einem Vortrag, in welchem er die Richtung hervorhob, welcher die skandina- vischen Botaniker folgen müssten, um den Platz auszufüllen, welcher ihnen von der Natur selbst angewiesen zu seyn scheine: er glaubte, dass deren Thätigkeit sich hauptsächlich auf die Bearbeitung der Kryptogamen und derjenigen phanerogamischen Gewächse richten müsse, welche mehr eigentlich den avktischen Zonen angehören. Er erwähnte hierauf des Bedürfnisses einer skandinavischen Flora. als deren südlichste Gränze nach seinem Datürhalten die Eyder angesehen werden müsse. 195 Demonstrator Agardh aus Lund wies darch vorgezeigte Specimina die eigentliche Wachsthums- art nach, welche bei Laminaria diyilata statifindet, deren unterer Theil, der viel dünner und augen- scheinlich jünger ist, gleichsam durch eine Za- sammenschnürung von dem oberen, diekeren, bei- nahe lederartigen und offenbar älteren geschieden ist. Diesen letzteren sah er als gänzlich von Früch- ten gebildet an. Er bemerkte das Eigene und Besondere dabei, dass der ältere festere Theil gleichsam abgestossen wird von dem jüngeren, weicheren; es wird auch allein bei dem älteren und oberen Theil Theilung bemerkt, welche von unten anfängt und aufwärts geht, folglich nicht als derch üussere Veranlassungen entstanden be- trachtet werden kann, Der Docent Liebmann führte an, dass diese Wachsthumsart, welche auch bei andern Arten von Laminaria stattfindet, am besten daraus er- klärt werden dürfte, dass die äusseren Zellen all- mählig hervorragen und erweitert werden, wobei sie gleichsam die älteren abstossen. — Durch eine Reihe getrockneter Specimina zeigte er hierauf. dass der sogenannte Bulbus bei Laminaria bulbosa auf die Art entstehe, dass eine Membran, welche etwas über der Wurzel den Stamm gleichwie ein Ring umgibt, allmählig sich ausbreitet und ihn end- lich überdeckt und gleichsam die Wurzel sammt den Grus und kleinen Steinen, die sie mit ihren Zweigen umfasst, überzieht, wodarch das Ganze N nn 196 endlich. das Ansehen von einem Bulbus erhält. — Er zeigte auch eine neue Art von Carexr von Is- land vor, welche zu derselben Reihe wie (. mari- tima und C. salina gehört; obgleich sie nahe ver- wandt ist mit der in der Flor. Dan. abgebildeten C. Lyngbyei, scheint sie doch davon hinreichend verschieden, dagegen ist sie wahrscheinlich mit €. Romanzovii Cham. eine und dieselbe. (Unter den von J. Vahl gesammelten und noch unbe-' schriebenen grönländischen Arten, findet sich eine Art, welche mit der vorgezeigten identisch zu seyn scheint.) Den 6. Juli. Schlosgärtner Rothe von Fre- densborg hielt einen längeren Vortrag, betreffend die besste und zweckmässigste Art, die Bäume zu beschneiden. Dr. Thienemann aus Dresden zeigte eine von ihm verfasste und in die Acta Nature Curio: sorum gegebene Abbandlung über eine neue Gat- tung Chionyphe vor, wovon er 3 Arten gefunden und beschrieben hat, welche alle in Schnee wach- sen und wovon er auch Exemplare vorzeigte; es ist möglich, dass auch der sogenannte rothe Schnee zu derselben Gattung gehört. Den 7. Juli. Capitain Suhr von Schleswig zeigte vor: 1. mehrere neue Arten von Algen, be- sonders vom Vorgebirg der guten Hoffnung; * Zeichnungen zu einer Monographie über die Gat- tung Polysiphonia, welche er bearbeitet. Docent Drejer aus Copenhagen hob hervor: 197 1. die Unterschiede zwischen zwei Formen oder wahrscheinlich Arten von Corullorrkisa”), von welchen die eine in Buchenwäldern auf Möen wächst, die audere auf einer Heide zwischen Co- penhagen und Kjöye gefunden wird; er zeigte zu- gleich Abbildungen von beiden vor und forderte die Seetions - Mitglieder auf, ihre Aufmerksamkeit auf die Formen dieser Gattung zu richten, welche ihnen vorkommen könnten; — 2. die Verschieden- keiten zwischen Corydalis fabacea, Halleri und card. -— Durch Vorzeigung von Exemplaren der Carex pacifica Drej. Fi. ec. Hafn. suchte er dar- zuthun, dass diese eine von Carexr caspilosa ver- schiedene Art ausmache, welche sich unter andern von letzterer durch das untere Blatt, welches kür- zer als die oberen und die Deekblätter, die alle geöhrt sind, auszeichne. Apotheker Thedenius aus Stockholm theilte in Kürze die Beobachtungen mit, welche er über rajas marina angestellt, und welche sich in den honyt. Seensk Vet. Acad. Handl. für das Jahr 3S37 finden. Den 8. Juli. Docent Baron Düben aus Go- thenburg entwickelte die Unterschiede, die er zwi- schen den Arten der Gattung Elaline gefunden und in den Botaniska Notiser 1839 Nro. 7. bekannt gemacht hat; auch legte er Exemplare davon vor. -—_. *) Beide Formen finden sich auch iu der Nähe von Greifs- wald, Anmerk. d. Uebers. 198 Bibliothekar Vahl aus Copenhagen theilte einige die Arten der Gattung Ranunculus betref- fende Bemerkungen mit. Er hält den R. reptans für verschieden von R. Fiammula, obgleich von diesem letzteren eine kleine kriechende Form vor- kommt, welche grosse Aehnlichkeit mit dem erste- ren hat. Er zeigte auch Exemplare von dem R. sulphureus vor, dessen Synonyme er auseinan- dersetzte. Botanischer Gärtner Mörck aus Copenhagen hielt einen Vortrag betreflend die verschiedene Art die Bäume zu beschneiden. Professor Schouw zeigte ein Gesneria spicala vor, an welcher aus dem Mittelnerven eines jeden Blattes sich ein neues Blatt entwickelte, welche Erscheinung besprochen und aus verschiedenen Ge- sichtspuncten erklärt wurde. Professor Fries zeigte eine sogenannte Pielra fungaja oder Schwammstein vor, welche vom Prof. Schouw aus Italien mitgetheilt wurde. Porta sah ihn, gleich mehreren älteren Autoren, für einen wirklichen Stein an, bis Micheli bewies, dass es ein Pilzmycelium sey, in welchem eine Menge an- derer Gegenstände, als Steine, Gras, kleine Baum- stückchen u. s. w. zu einer Masse zusammen ver- bunden sind, welches trocken hart wie Stein wird. Ggsparini, von welchem Prof. Schonw das vorgezeigte Exemplar erhielt, hält ihn aufs Neue nicht für ein Mycelium, sondern für einen eigenen, selbstständigen Pilz, wogegen jedoch Prof. Fries 199 zeigte, dass es nichts auderes ist, als ein peren- nirendes Mycelium von Polyporus tuberaster, wel- cher unter günstigen Umständen jederzeit daraus hervorwächst. Im Zusammenbang hiemit trug Prof. Fries mehrere interessante Bemerkungen über die Entwicklung der Pilze und audere damit analoge Vorgänge vor. Magister Mathesius aus Skara zeigte ein Exemplar von Stipa pennata vor, welches er auf seiner Reise von Skara nach Copenhagen in West- solhland gefunden, wo dieses Gras, welches zu Linne’s Zeit dort bemerkt wurde, aber später verschwunden war, im vorigenJahre an zwei ver- schiedenen Stellen wieder gefunden wurde. Den 9. Juli. Docent Arrhenius aus Upsala theilte unter die Mitglieder der Section die von ihm herausgegebene Monographie über die schwe- dischen Arten der Gattung Rubus aus, wobei er zugleich die Grundsätze auseinander setzte, welche er bei Begränzung der Arten befolste. Dr. Hartman aus Gefle zeigte sowohl Ab- bildungen, als Exemplare von einer doppelten Monstrosität bei den Blumen von Sali.r nigricans vor, bei denen iheils in weiblichen Kätzchen An- theren vorkommen, welche sich aus dem Eierstock entwickeln, theils auch bei männlichen Blumen die eine Anthere in eine Kapsel verwandelt wird. Demonstrator Agardh legte ein Exemplar von Fucus natans mit Wurzel und Frucht vor, das bei Neufoundland und noch weiter nördlich 200 gesammelt worden, wodurch also die Ungewissheit und der Streit, welche den Standort dieser Alge betreffen, gehoben scheint, da sie im atlantischen Ocean zwischen dem 23 — 35° der Breite in gros- sen Massen herumschwimmend gefunden wird. Docent Liebmann hielt einen interessanten Vortrag, die Vegetation in und um die heissen Quellen auf Island betreffend. Die Oseillatorien ertragen den höchsten Wärmegrad, darunter eine neue Art .Scylonema (welche in mehrfacher Hin- sicht Sc, Chthonoplastes entspricht), welche in Was- ser von nahe an 102° C, wächst. Bei einer Tem- peratur von 50° €. fangen die Jungermannien und Moose in folgender Ordnung an sich zu zeigen: Bryum argenteum, Jungermannia scalaris, Polytri- chum striclum, hercynicum, Hypnum squarrosum u. s, w. Endlich wird der äusserste Rand der Quellen von einer freudigen phanerogamischen Ve- getation umgeben. Unter den Moosen, welche die schwefelhaltige Erde um die Quellen bekleiden, kommt Weissia rolcanica*) vor, ganz dieselbe wie sie früher auf Isie de France gefunden worden. — Von Grimmia torguata, welche bisher nur in Nor- wegen und auf den deutschen und schweizerischen Hochalpen steril gefunden worden, hat man frucht- *) Ist uns früher schon von dort in unfruchtbaren Exent- plaren, die der verstorbene Hr. Mörck gesammelt, von Hrn. Freuchen mitgetheilt worden. Anmerk. d. Uebers. 201 bare Fxemplare von Island erhalten, welche dar- than, dass sie mit der Gattung Zygodon verbunden werden muss. - Student Lilja aus Lund theilte einige Bemer- kungen über die Arten von Clarkia und Calaı- drinia mit. Docent Kamphövener aus Copenhagen hielt einen Vortrag über die Blattentwicklung bei den Coniferen und Berberitzen, Candidat Paulsen aus Kiel zeigte verschie- dene Gewächse aus Dänemark vor, unter welchem auch eine Art Carer mit 2 Narben, welche in der Gegend von Copenhagen gefunden wurde; sie scheint von den übrigen bekannten Arten ver- schieden zu seyn und nieht zu einer andern unter ihnen gebracht werden zu können, als möglicher- weise zu der in Drejers Flor. Hafn. aufgestell- tenC. emulans, wovon bis jetzt nur einige wenige Exemplare gefunden worden sind, In dieser letzten allgemeinen Versammlung wurde durch offene Abstimmung Stockholm zum Ort für die nächste Zusammenkunft, welche im Juli des Jahres 1842 gebalten werden soll, ge- wählt. Es wurde nun mittelst verschlossenen Zet- teln zur Wahl der Präsidenten und der Secretairs für dieselbe Versammlung geschritten, welche auf die Herren Baron von Berzelius, als erster Präsident, Director Ekströmer, als zweiter und Prof, A. Retzius, als Secretair, fiel, welchen 202 auch die nähere Bestimmung des Tages, au wel- chem sie beginnen soll, aufgetragen wurde. Schon bei der Prieliminarversammlung in 60- thenburg wurde die Frage über das Zustandekom- men einer für die skandinavischen Reiche gemein- samen naturwissenschaftlichen und medizinischen Zeitschrift verhandelt und man wurde über die Wichtigkeit und den Nutzen einer solchen einig; da aber diese Angelegenheit bisher keine Fortschritte gemacht, so wurde dieselbe Frage nun aufs Neue vorgebracht und auf des Präsidenten Vorschlag beschloss nun eine Comite, bestehend aus 5 Mit- gliedern, von jeden der Reihe zu wählen, welches übernähme, in den zwei Jahren bis zur nächsten Versammlung, theils jeder in seinem Lande, theils auch gemeinsam die Mitwirkung und Unterstützung zu beschaffen, welche nöthig sind, um die Sache so vorzubereiten, dass wegen Herausgabe einer dergleichen Zeitschrift bei der genannten Versamm- lung bestimmte Anstalt getroffen werden könne. Diese Comite erhielt auch den Auftrag, in jeder Hinsicht das Interesse der Gesellschaft während der kommenden zwei Jahre zu bewachen und zu befördern. Die Mitglieder der oftgenannten C9- wmite wurden durch Abstimmung mit verschlossenen Zetteln gewählt, auf die Art, dass für die Comi- tirten eines jeden Reiches allein von den Mitglie- dern desselben Reiches abgestimmt wurde. Die Wahl fiel wie folgt aus: für Dänemark wurden gewählt: Prof. Schouw, Conferenzrath O ersted, 203 Prof. Eschricht, Prof. Forchhammer, Etats- vath Bang. — Für Norwegen: Prof. Hansteen, Prof. Keilhan, Rector Boeck, Prof. Keyser, Prof. Holst. — Für Schweden: Freiherr von Berzelius, Prof. Fries, General-Director Ek- stromer, Freiberr v. Vrede, Prof. A.Retzius. Nachdem die Verhandlungen also geschlossen und die Versammlung aufgelöst war, wurde den 10. Juli eine Reise nach der in geologischer und botauischer Hinsicht gleich interessanten Insel Höen unternommen. Diese Reise, an welcher ungefähr 40 Mitglieder Theil nahmen, wurde auf einem vom Könige dazu überwiesenen Dampfboote gemacht. Unterwegs wurde von den Geologen und Botani- kern ein kurzer Besuch auf Sterensklint gemacht, während dem unter anderen Gewächsen folgende bemerkt wurden: Echinosp. Lappula, Euphorbia erigua, Stachys arvensis, Reseda Luteola. Eine grös- sere Beute zu machen hinderte das Regenwetter, das im Allgemeinen während dieser Reise sehr beschwerlich war, welche sonst sehr angenehm ge- wesen seyn würde. Der 11. Juli wurde auf Möen zugebracht und hauptsächlich auf den in vieler Hinsicht merkwürdigen Felsen. Gleichwie für die Geologen Prof. Forchhammer ein sicherer Füh- rer war, so hatten dieBotaniker an Pastor Fren- chen und Dr. Mackeprang gute Wegweiser. Von den bemerkten Gewächsen dürfte die Anfüh- Yung folgender genügen: Aira caryophyllea, Orchis Maculata, latifolia, militaris (verblüht), Platanihera 204 chlorantha, Gymnadenia conopsea, Herminium Mo- norchis, Corallorrhiza, Cephalanthera pallens, rubra, Epipactis atrorubens, Neottia, Salix lanceolata, Hip- popha& rkammoides, Serophularia aqualica, Ajuya reptans, Primula elatior, acanlis, Galium Moiluyo, Filago germanica, Cirsium, lanceolatum v. nemorale, Scandix Peeten, Caucalis daucoides, Vieia tenuifolia, Arabis arenosa, Ranunculus Philonotis, Equisetum Teimateja, Neckera crispa ce, fr.u.s. w. Am Abend des 11. tvat die Geseilschaft die Rückreise nach Copenhagen an, wo die Ankunft am Morgen des 12. zeitig erfolgte, nach welcher erst die Versamm- lung als vollkommen aufgelöst betrachtet werden konnte, 1. Botanische Notizen. In einer in dem Journal de Pharmacie, De- cember 1840 p. 751. mitgetheilten Abhandlung über die Rolie, welche die Blüthendecken bei dem Acte der Befruchtung spielen, sucht Fermond zu zei- gen, dass, den» Ansichten der Schriftsteller entgegen, welche die Blüthendecken bisher nur als schützende Nebenorgane der Befruchtungstbeile zu betrachten sich begnügten, die Befruchtung sehr häufig erst nach dem Oeffnen der Blüthe vor sich gehe, und dass die Blüthendecken in vielen Fällen die Be- fruchtung vermitteln. Seit längerer Zeit batten die Botaniker mit Linne, welcher zuerst die zur Befruchtung noth- wendigen relativen Stellungen der verschiedenen ‚Organe der Blüthe erkannte, ‚wahrgenommen, dass 205 die Staubgefässe gewöhnlich länger seyen als der Griflel, und daher der aus den Antheren geschüt- tete Pollen, vermöge seines eigenen Gewichts auf dieNarbe falle. In den Fällen, wo die Staubgefässe kürzer waren, hatte Linne bemerkt, dass die Blüthe sich umkehrte und sich mithin dann in der für die Befruchtung günstigsten Lage befand. Als ein na- türlich nothwendiges Verbältniss bot sich bei den einhänsigen Pflanzen dar, dass die männlichen Blü- then fast immer über den weiblichen stehen, allein es blieb noch zu erklären übrig, wie die Befruch- tung in einigen abnormen Fällen, wenn nämlich die verschiedenen Theile der Blüthe von dem so eben ausgesprochenen Gesetze abzuwreichen sehei- nen, stattfinde. Zu dergleichen Ausnahmen gehören: die Stellung mancher Staubgefässe, welche, anstatt an der dem Pistill zugekehrten Seite, sich nach aussen öffnen, oder anderer, die anstatt länger zu seyn als der Griffel, wenn die Blüthe aufrecht steht, kürzer sind, während demungeachtet die Befruch- tung stets glücklich erfolgt. Bier begnügte man sich nun mit der Erklärung , dass der Wind oder Insekten den Pollen auf die Narbe brächten und so die Befruchtung vermittelten. Es Jässt sich nicht in Abrede stellen, dass eine solche Erklärung weder natürlich, voch philosophisch ist, und dass unbezweifelt eine andere vorliegt, welche dem Geiste mehr zusagen und auf leicht zu beweisenden Thatsachen ruhen muss. Die erste hierauf bezügliche Beobachtung hat Fermond in. 206 der Familie der Irideen gemacht, deren Antheren bekanntlich nach aussen aufspringen, und deren den 3 Staubgefässen entsprechende Kelchblätter mit Sammelhaaren (poils eollecteurs) versehen sind, auf welche der Pollen fäll. Nach der bis jetzt herrschenden Ansicht kann also hier nur der Wind, indem er die Blume bewegt, oder Insekten, die Be- fruchtung möglich machen. DieBlüthe der Ipomaa, weiche aufrecht steht, befindet sich, weil der Grif- tel länger als die Staubfäden sind, in einer für die Befruchtung ungünstigen Stellung; ebenso die Blü- then von Conrolrulus, Hibiscus und im Allgemei- nen aller Pflanzen aus der Familie der Malraceen. Nichts destoweniger werden ihre weiblichen Organe vollkommen befruchtet. Der Verf. sucht zu zeigen, dass ein natürlicheres Mittel als Wind und Iusek- ten hiebei im Spiele ist. Seine ersten Beobachtungen machte er an der Gatiung Iris, stelite sich dabei zugleich die Frage, ob die Befruchtung hier erfolge, wenn die Blüthe nicht (durch den Wind) bewegt und die Insekten davon abgehalten würden, und fand, dass dieselbe bejabet werden müsse. Bekanntlich befindet sich auf jedem der 3 (innern) blumenblattartigen Kelch- blätter ein Streifen von Sammelhaaren, auf jedem dieser Blätter ruhet ein nach aussen sich öffnendes Staubgefäss und auf letzterem die Narbe. Beim Aufspringen der Antheren gelangt der herausfal- lende Pollen auf die Sammelhaare. Bald nachher richten sich die mit dem Pollen beladenen Kelch- blätter auf, krümmen sich gegen die Mitte der Blüthe bin, und schütten so den Pollen auf die Narben. In dieser Stellung verharren die Kelch- blätter. denn in der verwelkten Blüthe sieht man je ein Staubgefäss und eine Narbe von einem der- selben umsehlossen. Der Zweck der Sammeibaare 207 scheint kein anderer zu seyn, als die Zerstrenung des Pollen zu verhindern. Was bier von der Iris gesagt wurde, gilt auch ohne Ausnahme für die Gattungen Sisyrinchium, Moreu und unbezweifelt für noch viele andere, die der Verf. keiner Prüfung unterwerfen konnte. Uebrigens findet diese Einwickelimg CGineconvolutio) vicht bloss in der Familie der Irideen statt. Jpo- mea und einige Arten der Nyctago theilen die- selbe Eigenschaft, und bei näherer Untersuchung finden wir, dass sie gleichfalls zum Zweck der Befruchtung vorbanden ist, denn die Staubgefässe sind hier kürzer, als der Griflel, damit aber bier die Befruchtung sicher erfolge, wird der Griflel durch die Einrellung der Blumenkrone gezwungen, sich zu krümmen, denn oft erreicht die Krone wäh- rend ihrer Bewegung den Griflel nicht, und dieser steht frei nnd aufrecht mitten zwischen der ge- krümmten Krone. Die Gattung Conrolvulus hat, gleichwie Ipo- mea, aufrechte Blüthen und Staubfäden, welche kürzer sind als der Griffel. Nachdem ihre Anthe- ven aufgesprungen sind, drehet sich die Krone beim Welken s siralig und schliesst den Griffel völlig ein; später löst sich dieKrone an ihrer Basis ab, gleitet bei dem geringsten Winde dem Griflel entlang ber- unter, und während dieser Zeit kann die Narbe von den auf der Krone abgelagerten Pollenkörn- chen aufnehmen. Dieselbe Erscheinung bietet auch Ipomea dar. Bei den Malvaceen muss die Befruchtung auf eine ähnliche Weise vor sich gehen, denn ihre zahlreichen Staubgefässe sind gleichfalls kürzer als der Stempel, befinden sich also in einer für die (directe) Befruchtung ungünstigen Lage. Des Mor- gens nämlich, bald nachdem sich die Blüthe ent- faltet und die Kronblätter sich ausgebreitet haben, streuen die Antheren mit einer ihnen eigenen Schnellkraft den Pollen so weit um sich her, dass 208 derselbe selbst zum Theil über den Aussern Saum der Krone hinausfällt. Abends richten sich die Kronblätter so weit gegen die Mitte der Blüthe auf, dass der auf ihnen Jagernde Pollen mit den Narben in Berührung kommen kann, ja, damit die Befruchtung ganz sicher erfolge, drehen sich die meisten dieser Kronen spiralig und schliessen die Narben vollkommen ein, wie z. B. bei Hibiscus, Sida, Althwa, Malca etc. Aın folgenden Norgen beginnt dasselbe Spiel wieder, und dauert so lange fort, bis die Krone abfällt. Bis jetzt glaubten alle Schriftsteller, dass die Befruchtung vor und während der Anthesis erfolge, allein, wie man hier sieht, tritt sie fast immer nachher ein. Diese verschiedenen Beobachtungen führen uns anf eine natürliche Weise zu der Idee, dass eine der genannten 'Thatsachen Wichtigkeit genug be- sitze, um als Merkmal zur Anordnung der Gattun- gen und vielleicht auch der Familien zu dienen, — diess ist nämlich die Einrollung der Blumenkrone. Aus diesen Erfahrungen, die auch auf andere Familien ausgedehnt zu werden verdienen, zieht der Verf. folgenden Schluss: 1) Die Befruchtung erfolgt sehr häufig erst nach dem Oeflnen der Blüthe. 2) Die Blüthendecken können als vermittelnde Or- gane der Befruchtung betrachtet werden; bei den meisten Irideen, Ipomaa, Nyetago wird sie durch die Einrollung der Blüthendecke, bei den Conrolvulus, den Malraceen durch eine der Einrollung sich sehr nähernde Bewegung der Blumenkrone begünstigt. 3) Der Zustand der Einrollung der Blüthendeeken scheint mir ein hinreichend sicheres Merkma zur vortheilhaften Anwendung bei der Anord- nung der Gattungen und vielleicht auch der Familien zu liefern. (Hiezu Literber, Nr. 2.) Flora. Nr. 14. Regensburg, am 14. April 1841. — —— —— Seine Majestät der König Fried- rich August von Sachsen haben allerhuldvollst geruht, das Diplom als Ehrenmitglied der königl. bayerischen bo- tanischen Gesellschaft anzunehmen, und dafür in einem eigenen, an den Präses derselben Hofrath v. Martius gerichte- ten Handschreiben Allerhöchstihren Dank und die gnädigste Versicherung ausge- drückt, dass Allerhöchstdieselben Sich mit Vergnügen den Mitgliedern derselben beigezählt sehen. Zugleich fügten Se. Majestät, als ein Zeichen Allerhöchstihrer Theilnahme an der Förderung der Zwecke der Gesellschaft, ein Prachtexemplar der Icones Flor& Germanicz et Helveticae auctore Reichenbach für die Bibliothek derselben bei. Diese Beweise der Aller- höchsten Huld eines hochherzigen, die Wissenschaft durch Sein eigenes erhabe- Flora 1841. 14. 11) 210 nes Beispiel fördernden deutschen Mo- narchen werden nicht nur von dem enge- ren Kreise der Gesellschaft , sondern überhaupt von allen Gebildeten wit der freudigsten und daukbarsten Theilnahme vernommen werden. 1. Original- Abhandlungen. Ucher einige im Oldenburgischen vorkommende Ge- wrächse; von Apotheker Böckeler in Varel. 1. Gnaphalium nudum Hoffm. — Längst da von überzeugt, dass Cultur-Experimente das besste Mittel sind, über die wahre Qualität zweifelhafter Pflanzenarten sich Aufschluss zu verschaflen, ziehe ich zu diesem Zwecke solche Gewächse der hiesi- gen Gegend in meinem Garten. — Diese Prüfung habe ich auch mit Gnaphalium nudum und einigen andern der nachfolgenden Pflanzen vorgenommen, und da der Erfolg auch für Andere einiges Ir teresse haben möchte, so will ich denselben hier mittheilen. — Es ist bekannt, dass Ehrhart, der erste Auffinder des Gnaphalium nudum, und Hoffmann, der dasselbe in seiner Flora auf stellte, hinsichtlich seiner Selbststänuligkeit zweifelt haft waren. Da die Pflanze, wie es scheint, nicht weit verbreitet ist, so wurde sie erst uach langer Zeit wieder beobachtet und namentlich nabm Hr: Hofratı Reiechenhach in der Fl. exeursor. das Artrecht für sie in Anspruch, Vor mehreren 211 Jahren fand ich dieselbe Pflanze hier in abgelas- senen Fischteichen, und theilie in der Flora (1836 . p- 364.) über sie einige Notizen mit. Wegen der recht abweichenden Blattform, die hier die Pflanze regelmässig zeigte, und des völligen Mangels eines wolligen Ueberzuges hielt ich sie damals von dem Gn. uliginosum specifisch verschieden, und wurde in dieser Ansicht noch mehr bestärkt, als ich ein Jahr später das erstere in einem andern Teiche, auf reinem Sandboden, in sehr grosser Menge fand. Die Pflanze war hier höchst entwickelt, bildete Rasen bis zu einem halben Fuss Durch- messer; es gelang mir aber nicht, unter der grossen Zahl der geprüften Individuen auch nur eines zu finden, was auf einen Uebergang zu dem@n. uligi- nosum, das ebenfalls in riesigen Exemplaren an demselben Ort sich vorfand, hingedeutet hätte. — Dennoch habe ich vier Generationen durch Aus- saat geprüft, und in der 'That war eine so lange Prüfung erforderlich, um mir die Ueberzeugung zu verschaffen, dass das Gn. nudum eine Abart von Gn. uliginosum sey, die besonders ihre Nackt- heit ziemlich hartnäckig beibehält. In gutem Gar- tenboden — aber auch in reinem Quarzsande, wenngleich hierin seltener — nehmen die Blätter mehr oder weniger die Form derer des uliginosum an, und den Stengel fand ich, wenn auch nur selten, mit einem dünnen Pilze bekleidet. 2. Lamium ineisum W. Durch die obersten Blätter, deren Grundform die Herzform ist, die 02 212 eingesehnitten-gekerbt und kurz und breit gestielt ‚sind, ist dieses Lamium so ausgezeichnet, dass man es, selbst in einiger Entfernung, auf den ersten Blick erkennt. Die Blätter einer Frühlingsform sind nicht selten breiter als lang, die der Sommer- form stets länger als breit. Ausser den Blättern bieten auch noch die Blüthen sehr gute Merkmale dar. Eine Vergleichung derselben mit denen des Lamium purpureum ergab folgende constante Ab- weichungen. Bei L. incisum ist die Röhre fast gerade und an der Basis etwas erweitert, oder gleichweit; der Rachen ist kugelig, die Oberlippe steht aufrecht. Die Korolle des L. purpureum hat dagegen eine schiefe und unten verengerte Röhre, der Rachen ist nicht rand aufgeblasen, sondern ver- engt sich allmähliger in die Röhre, und die Ober- kppe ist mehr oder weniger über den Schlund ge- neigt. Die Länge der Kelchzähne, die Grösse der Blüthen, das Verhältniss der Weite der Röhre zu der des Kelches weichen ab, — Vor einigen Jah- ren fand ich im Mai (1840 blühete es im April) das L. incisum in der Nähe des hiesigen Strandes, auf Thon- und auch auf Sandboden an Gräben, in grosser Menge und zum Theil schon mit reifen Samen, so dass ich meine Culturyersuche, zu wel- chen mir bis dahin nur eine geringe Quantität zu Gebote stand, mit einer grossen Menge fortsetzen konnte. Sämmtliche Pflanzen nun, welche ich auf diese Weise erhalten habe, stimmen in der Form der verschiedenen Theile mit einander ziemlich 213 genau überein und sind in der Hauptsache der Mutterpflanze ganz ähnlich; sie sind grösser, die Blätter grösser, runzlicher, alle Theile etwas stär- ker behaart; aber die obersten Blätter und die Blumen haben die sie auszeichnende Form und Beschaffenheit beibehalten. Bei einigen Exemplaren sind die Einschnitte der Blätter weniger tief, und diese überhaupt denen des L. purpureum einiger- ınassen ähnlich; man erkennt jedoch in solchen Fällen die Pflanze sogleich an der Beschaflenheit der Korolle. — Ende Juli besuchte ich den Ort wieder, an welchem ich die Pflanze im Frühjahre gefunden hatte, und traf sie dort auch in einer zweiten Generation an. Auch hier zeigte sie sich nur durch eine bedeutendere Grösse in allen Thei- len und durch eine deutlicher ausgeprägte Herz- form der Blätter von der Frühlingsform verschie- den. — Hr. Hofraih Koch sagt in Deutschl. Flora, dass die Haarleiste (ich fand einen Ring, der aus einer sehr dünnen, in feine Läppchen zerrissenen Haut bestand), welche man bei L. purpureum in der Biumenröbre findet, dem L. incisum fehle. Diese. Angabe habe ich bei der hiesigen Pflanze nicht bestätigt gefunden. Bei der Frühlingsform und bei der aus dem Samen dieser erhaltenen Pflanze habe ich die Leiste immer gefunden; der Sommerform aber feblt sie oft. — Die in Deutsch- lands Flora ausgesprochene Vermuihung, dass das L. incisum in das verwandte purpureum nicht übergehen werde, wird also durch meine Versuche 214 bestätigt. —. Noch will ich bemerken, dass kleine Exemplare des L. incisum vernale mit einem Exem- plar des L. hydridum Vill, von Bex, welches ich in der Flora exsiceata besitze — soweit mit Einem Exemplar Vergleichungen sich anstellen lassen — genan übereinstimmen. Einige Weihe’sche Ar- ten mücbten ebenfalls bei der forma vernalis, die in der Blattform eine ziemlich grosse Mannichfal- tigkeit zeigt, unterzubringen seyn. 3. Lamium intermedium Fr. Auch diese, hier auf Aecckern nicht selten vorkommende Pflanze muss ich nach meiner bis jetzt darüber gemachten Erfabrung für eine ausgezeichnete Art halten. Frei- lich habe ich sie erst ein Jahr im Garten geprüft, jedoch bat sie sich hiebei höchst beständig gezeigt. — Die Form der obersten Blätter ist es haupt- sächlich, was diese Art auszeichnet und wodurch sie sich von den übrigen deutschen Arten hinrei- chend unterscheidet. Sie sind herz-nierenfürmig, stets breiter als lang und die der obersten Quirle durchaus stiellos. Der Rand der Blätter ist (wie bei L. amplexicaule) gekerbt, die Zähne sind sehr breit und stumpf; nicht selten ist die Blattfläche durch zwei tiefere Einschnitte schwach dreilappig- Die Blame ist fast ganz so beschaffen, wie bei L. incisum. Die Oberlippe steht auch hier aufrecht, der Rachen ist kugelig, die Röhre lang, gerade, zuweilen aber auch gekrümmt, die Basis derselben ist bald verengert, bald gleichweit, zuweilen auch erweitert. Eine Röhrenleiste fand ich bei dieser nur selten. — Von dem L. purpureus und auch von L. amplexicaule muss man das ülermedium schon hinlänglich verschieden finden, wenn man auch nur die Blattform dieser drei Arten genau ins Auge fasst; näher aber stelrt es dem Z. inei. sum, wie das auch schon Hr. Hofrath Koch in Deutschl. Flora erwähnt hat. Die Frage, wie sich die beiden letztern unterscheiden, ist in Betrefl des _L. ineisum westivale leicht zu beantworten: die- ses hat herzförmige Blätter, die länger als breit, jenes herz-nierenförmige, die breiter als lang sind. Was nun das L. ineisum vernale anlangt, so ist dieses von dem inlermedium im Habiius so auf- fallend verschieden, dass man bei oberflächlicher Betrachtung wohl nicht leicht nach Unterschei- dungsmerkmalen fragen möchte; demmoch ist die Beantwortung der obigen Frage hier nicht ganz so leicht, wie bei der andern Ferm. Lamium in- eisum vernale ist viel ästiger und in allen Theilen viel kleiner als L. intermedium. Die Quirle stehen hei dem erstern in der Regel gelrängt an der Spitze des Stengels, während sie bei dem andern ziemlich entfernt sind. Die Blätter des obersten Ouirls sind bei beiden sitzend; dagegen sind die des zweiten Quirls bei. incisum deutlich gestielt, während diese, und selbst die des dritten in der Regel, bei dem intermedium völlig ungestielt sind und den Quirl mit ihrer breiten Fläche umfassen. Bei der Frühlingsform des L. ineisum sind die Blätter, wie schon gesagt, oft breiter als lang und 216 auch In der Form anf den ersten Blick von denen des intermedium oft nicht sehr verschieden; allein bei genauer Prüfung findet man bei der ersten doch nar eine Herzform und Abänderungen dieser, die nicht in das Nierenförmige gehen; sie sind mehr zugespitzt, der Ausschnitt an der Basis ist viel seichter, und daher fehlen daselbst die bei- den runden Lappen, die man bei der andern Art findet, Die Blätter der letztern sind oft, wie schon erwähnt, mit zwei tiefern Einschnitten verseben, bei dem L. incisum sind dagegen vier vorhanden. Die Blaitzähne der einen sind abgerundet - stumpf, die des L. incisum etwas stumpf - zugespitzt. Bei dieser (der Frühlingsform) fand ich die Röhren- leiste immer, bei jener unter dreissig Blumen nur in einer. 4. Juncus nigritellus Don. Im verflossenen Jahre erhielt ich von Hrn. Dr. Koch in Jever ein Pflänzchen aus der dortigen Gegend, bei des- sem Anblick mir sogleich eine grosse Aehnlichkeit zwischen demselben und einem Bilde des Juncus nigritellus auffiel, welches ich kurz vorher in Sturm'’sFlora erhalten und genau betrachtet hatte. Das erhaltene Exemplar wurde nun alsbald mit der vortrefflichen Abbildung und auch mit einer Mittheilung über J. nigritellus von Hrn. Prof. Koch in der Flora verglichen — und gänzlich übereinstimmend mit beiden gefunden, Als ich darauf in meiner Sammlung den J. supinus be- trachtete, fielen mir unter den vorhandenen so- 217 gleich zwei schwarzköpfige, schlanke, 7 und 10” lange Exemplare auf, die vor mehreren Jahren einer meiner Zöglinge in der Umgebung meines Wohnortes gesammelt hat, und auch diese gaben sich durch die Form der Kapsel und den ganz eigenthümlichen Habitus als J. nigritellus zu er- kennen. — Mein Vorhaben, die Pflanze hier wie- der aufzusuchen, konnte ich im verflossenen Jahre nicht ausführen; dagegen hat Hr. Dr. Koch sie bei Jever genau beobachtet. Von demselben er- fuhr ich nun, dass die Zahl der Antheren bei die- ser Pflanze nicht constant sey, indem neben 6, auch 3, 4 und 5 vorkämen, und dass ihm daher dieselbe als Species zweifelhaft sey. Bei einigen zu gleicher Zeit erhaltenen Exemplaren fand ich die Zahl der Filamente allerdings unbeständig; dennoch konnte ich damals jenen Zweifel nicht theilen. Durch die Güte des Hrn. Dr. Koch er- hielt ich nun noch ein Exemplar des Juncus supi- nus, welches beweist, dass auch dieser mit 4 und 6 Antheren vorkommt (eine Abweichung, die kürz- lich auch anderwärts beobachtet worden ist), so- wie auch den J. nigritellus mit reifen Kapseln in grosser Anzahl. Bei genauer Betrachtung die- ser Fruchtexemplare fand ich die Kapsel in der Regel kurz, breit und oben eingedrückt, nicht selten aber auch — wie sie bei J. supinus in der Regel ist — länglich und nicht eingedrückt, zu- weilen selbst etwas zugespitzt. -—— Fasst man nun diese Thatsachen zusammen und bedenkt noch, =18 dass auch bei J. supinus nicht selten eine einge- drückte Kapsel vorkommt, so kaun man über den dem J. nigritellus gebührenden Rang wohl nicht linger in Zweifel seyn. — Auflallend ist es, dass “diese Pflanze an den früher aufgefundenen Stand- örtern sich weit beständiger bis jetzt gezeigt hat, als bier, und dass ein Zurückschreiten zur Stamm- form bei ihr, wie es biernach scheint, nur in nörd- lichen Gegenden stattfindet. Das von Fries in der Beurtbeilung von Koeh’s Synopsis (Flora — 18149 — Literaturbericht Nro. 4.) in Bezug auf J. nigritellus Gesagte, lässt wohl kaum daran zweifeln, dass der daselbst erwähnte Juncus supinus 8. Nov: Fl. Suee. mit unserer Pflanze wirklich identisch soy, und dass sie auch in Schweden, da Fries sie als Varietät nimmt, sich unbeständig gezeigt habe. 5. Nasturtium mierophylium Benngh. und sü- folium Rehb. (Rchb. Icones Fi. German. 4360, und 4361) Bei keiner andern Pflanze möchten wohl die beiden Gegensätze, ein trockner oder mässig Näs- ser Standort und der in tiefem Wasser eine grüs- sere Veränderung im Aeussern derselben hervor- bringen, als bei Nusturtivum offieinale. Das nicht selten 2° grosse N. mieropkyllum — welches man in dieser Zwergform mit einer blühenden Carda- nine alpina nieht unpassend vergleichen könnte, indem bei ihr die übrigen bis auf das runde oder längliche Kindblättchen oft fehlen — und das N. söifolium, welebes bei Dresden nach der Flora ex eursorja eine Länge von 12 — 18° erlangt, sind 219 Produete dieser verschiedenen Localitäten und die Endformen Einer Species. — Dass das N. miero- phyllum eine Localform vonN. offücinale ist, daran möchte wohl kaum gezweifelt werden, da, wenn auch dieNatur selbst auf andere Weise nicht deut- lich genug hiefür spräche, die Abweichungen der- selben von dem N. offieinale doch zu unwerthig sind, um eine selbstständige Art zu begründen. Das N. siifolium ist dagegen durch seine Sü foliola von dem N. offiicinale so auflallend verschieden, dass man über dieses eine andere Ansicht wohl hegen könnte, wenn man nicht auch bezüglich die- ser in der Natur selbst die Beweise für die Un- richtigkeit solcher Ansicht fände. — Vor zwei Jah- ren war ich genöthigt, mich am Ufer der Hunte, in der Nähe des Ausflusses derselben in die We- ser, einige Stunden aufzuhalten, und ich benutzte diese Zeit dazu, die dort vorkommenden Pflanzen zu betrachten. Unter diesen war es besonders das N. officinale, welches meine Blicke auf sich zog, indem es in den mannichfaltigsten Formen vorkam. ls zog sich von trockenen Uferstellen bis in den Fluss selbst hinein, und ich hatte nun Gelegenheit, diese Pflanze auf einem kleinen Raume nicht allein von der oben bezeichneten Zwerggestalt des N. Mierophyllum bis zur völlig ausgebildeten Stamm- form (dem offieinale) stufenweise zu verfolgen, son- dern ich fand auch an solchen Stellen, die nur zur Zeit der Fiuth unter Wasser gesetzt werden, wiederum unverkennbare Ücbergangsformen von 220 dieser zu der des siifolium. Das letztere stand iin Flusse selbst, in der Nähe des Ufers; der Stengel war aufrecht und hatte sich, bei noch nicht völliger Entwicklung der Fructificationstheile, etwa anderthalb Fuss über den damaligen Wasserstand erhoben. Ein Exemplar von diesem Standort stimmt hinsichtlich der Form der Blättehen genau mit einem soleben, weiches ich aus der Gegend von Dresden besitze. — Das N. microphyllum tand ich schon früber häufig am Weserufer, wobei ich u. a. auch Gelegenheit hatte zu bemerken, dass die Wurzel- fasern in den Blattwinkeln, die man dieser Form abgesprochen hat, deunoch oft vorbanden sind. 6. Scirpus trigonus Roth. — Sc. Durvalii Hoppe? Gegen die Annahme, Roth habe unter Scirpus trigonus den Sc. Duvalii begriffen, wie solche von Hrn. Prof. Nolte in Novit. Fl. Holsat. ausgesprochen und auch von Hrn. Hofrath Koch in der Synopsis getheilt wird, erlaube ich mir meine Zweifel auszusprechen. Dass Roth unter seiner Pflanze den Seirpus triqueter L. und nicht diejenige verstanden, welche Hr. Prof. Hoppe bei Sturm unter dem Namen Seirpus Duvali abbil- den liess, scheint mir nicht undeutlich aus Rotb’s ältern Werken bervorzugehen. Höchstwahrschein- lich muss Einem dieses schon werden, wenn man Roth’s Ansichten und Irrungen in Betrefl des Scirpus triqueler und pungens verfolgt. — Roth fand am Weserufer bei Eisfleth einen Scirpus und beschrieb ihn in den Beiträgen zur Botanik (1782 221 pag. 5. als Seirpus triqueter L.? so deutlich, dass man darin die Linnesche Pflanze dieses Namens nicht verkennen kann. Noch genauer, hiusichtlich der Beschaffenheit des Halms, beschrieb er dieselbe Pflanze im Tentamen Fl. German. Tom. IH, (1789). In diesem Werk wurde der Sc, pungens als Se. mucronalus aufgeführt; später aber lernte Roth den Sc. mucronalus L. kennen, und nun gab er seiner Pflanze dieses Namens, da der Halm der- selben seinem strengen Begriffe nach dem Aus- druck iriqueter besser entsprach, und da Linne überhaupt in der Wahl dieses Ausdrucks für seinen Sc. triqueter nach Roth’s Meinung einen argen Missgriff gemacht, und ihn selbst dadureb zu Fehl- griffen veranlasst hatte, den Namen Seirp. triqueler, und taufte die nun namenlose L inne sche Pflanze: Seirpus trigonus. In den neuen Beiträgen zur Bo- tanik (1802) setzte Roth „die drei sehr nahe ver- wandten Arten” — Se. frigonus, triqueler (pun- gens) und mueronatus L. auseinander. Wenn nun gleich in diesem Werk der Se. trigonus als trique- ter L. nicht so treu dargestellt ist, als in den bei- den obengenannten ältern, so spricht Alles, was der Verfasser auf pag. 86. — 9%. desselben Werks über die genannten Pflanzen im Allgemeinen sagt, doch hinreichend dafür, dass er das „triyuweter” mit „‚irigonus” vertauschte und nicht Hoppe's Pflanze vor sich hatte. Ich kann nicht glauben, dass Roth Pflanzen wie Sc. Duvalii und pungens sollte sehr nahe verwandt gefunden haben. Auch 22% müsste man bei obiger Ansicht schon annehmen, dass er den Sc. trigreter L., den er früher doch sehr wohl kannte, und der ganz in der Nähe sei- nes Wohnortes in Menge vorkommt, später gänz- lich aus den Augen verloren, oder gar mit dem Se. Duralii confundirt hätte. Dass das erstere aber nicht der Fall war, geht aus pag. 89. und 90. der neuen Beiträge hervor, und eine solche Confusion kann man Roth nicht zutrauen. Zu Scirpus trigonus citivte Roth (n. B. p. 90.) eine sehr treue Darstellung des Sc. triqueter L., näm- lich die des Tentam. Fl. German. T. N. — Bei Beschreibung des Se. triqueter für das Manuale bequemte Roth sich, den Linneschen Trivial- namen wieder aufzunehmen, konnte sich aber von dem „[rigonus” als terminus nicht trennen, obgleich dieser Ausdruck, besonders wenn man ibn auch zur Bezeichnung des Halms bei Sc. Duralii ge- braucht, für jenen weit unpassender ist, als der von ihm verworfene — Wäre Nolte's Ansicht die richtige, so würde Roth im Manuale die Pflanze höchst wahrscheinlich, und mit Recht, nicht Sc. Duralii, sondern trigonus genannt haben. Dass Roth den Sc. Duvalii als solchen in der hiesigen Gegend gar nicht gefunden hat, obgleich er auch in der Nähe von Vegesack vorkommt, dafür spricht, dass er im Manuale als Fundort für denselben nur kegensburg anführt. — Auch bei Elisfleth kommt diese Pflanze vor, aber es findet sich auch der Seirpus triqueter L. in der Nähe dieses Orts. D IHR ur I. Botanische Notizen. 1. Splachnum wurceolatum (vergl. Flora 1839 p: 717) ist neuerlichst von Hen. Dr. Koch bei Jever aufgefunden worden. Auch das, für Dentseh- lands Flora neue Orthotrichum pulchellum Hook. wurde ebendaselbst von demselben Botaniker ad arbores campestres entdeckt, so wie in derselben Gegend auch Gymnostomum Heimü vorkommt. 2. Das von Linne in Plora lapponica Tab. AH. fi. 5. abgebildete Cypripedium butbosim (Calyjıso borealis Salisb), welches von Rudbeck schon als Orekis lapponum bezeichnet, in spätern Zeiten aber nicht wieder gefunden und desswegen von Wahlb. in seiner Flora lapponica nicht aufge- nommen wurde, ist von dem fleissigen Laesta- dius in Kemi Friesiandie aufs Neue wieder ent- deckt worden. 3. Dass, wie schon früher gemeldet, Braya alpina auch in Lappland gefunden worden sey, hat sich durch neuere Nachrichten vollkommen bestätigt. Sie wächst jedoch dort nicht in den höchsten Alpen, sondern in subalpinen Gegenden an Bächen, wesswegen sie auch als varietas ris ula- vis bezeichnet wird. 4, Schmidtia utrienlosa Prest (Flora 1810 1. Tab.1), eine nicht minder seltene Pflunze Bühmens, Ist nun auch in Norwegen an ausgeirockneten Flussufern entdeckt worden. 5. Die kryptogamische Flora des Harzes er- freut sich fortwährend interessanter Zuwiüchse, Zu der schon vor einigen Jahren bei Blankenburg gemachten Entdeckung des Desmalodon flerifolius Hmp., welchen Bridelunter Triechostomum aufführte, Tooker und Taylor aber als ein Didymodon abbildeten, gesellt sich nun die des Gymnostonum Donnianum Sin., welches Bridel eine planta pul- chella erarissimis nennt, und von Hooker als ein curious little plunt bezeichnet wird, und das Ur. 224 Apotheker Hampe im verflossenen Herbste am Harze auffand. Neu nicht nur für die Flora des Harzes, sondern auch für die Deutschlands sind ausserdem noch die beiden daselbst entdeckten Flech- ten: Verrucaria clopima Wahlenb. und Opeyrapha petraea Achar. I Anzeigen. 1. Heute wurde an die Subscribenten ver- sendet: Reichenbach, Ludw., Icones flor@ ger- manice. Tom.V.Decas 1. 2., enthaltend den gröss- ten Theil der Abbildungen der Familie der Ru- taceen (die Gattungen Callitriche, Euphorbia, Mer- curialis, Ruta). Es schliessen sich ferner die Malraceen und Geraniaceen an. Leipzig, 4. März. Fr. Hofmeister. 2%. Bine sich für öffentliche Anstalten eignende, nach dem Linnedschen Systeme geordnete Pflan- zensammlung wird zum Verkaufe angeboten. Die- selbe enthält über 14,800 Pflanzenspecies in fast 18,000 grösstentheils mit grosser Sorgfalt und charak- teristisch eingelegten Exemplaren aus allen fünf Welttheilen, den grössten Theil der Sieber’schen, Salzmann’schen und der Sendungen des würtem- bergischen Reisevereins und anderer Reisenden. Von sehr vielen Pflanzen sind Exemplare von mehreren verschiedenen Standorten und Formen und ven vie- len auch kultivirte Exemplare derselben Art. Sämmt- liche Pflanzen, die Moose, Flechten und Schwänme nicht ausgenommen, befinden sich in weissem ge- leimten Papiere, Register Folio, sind durchaus von Wurmfrass frei, und überhaupt im bessten Zustande. Nähere Nachricht ertheilt die Redaction der Flora und bemerkt zugleich, dass bei demselben Besitzer eine sehr schöne Mineraliensammlung, aus 4000 instruetiven Exemplaren bestehend, ebenfalls känfich zu haben ist. (Hiezu Beiblatt Nr. 4.) Flora Nro. 13. Regensburg, am 21. April 1841. N m I. Original - Abhandlungen. Botanische Beobachtungen über einige monocotyle- donische Gewächse;, von Prof. J. F. Tausch in Prag. 1. Crocus vernus L. Unter den mannigfalti- gen Abänderungen des C. vernus der hiesigen Gär- ten, dje sich aber doch alle leicht erkennen lassen, kommen 2 Formen vor, die sich damit nicht ver- einigen lassen, als: €. pictus Tsch.: foliis linearibus eum flore Co:etaneis, spatha 2-phylla, corolle fauce nuda: laei- niis omnibus zequaliter lineato-pietis, stigmatibus €uneato -truneatis erenulatis stamina subsuperanti- bus, bulbo fibroso. Die Blume ist lichtviolett, am Grunde gelblich, und die Blumenblätter sind alle auf gleiche Weise mit 3 dunkleren Linien gestreift. ©. semifasciatus Tsch.: foliis linearibus strictis cum flore coztaneis, spatha 2-phylla alba, corollse fauce nuda: laciniis exterioribus fasciato-pietis, In- terioribus obsolete lineatis, stigmatibus cuneato-dila- tatis crenulatis stamina exsuperantibus, bulbo fibroso. Flora 1811. 15. pP 226 Die Zwiebel ist sehr gross, die äusseren Häute derselben sind grob und geradetaserig. Die Wur- zei- und Blumenscheiden sind weiss. Die Blume ist weiss, die äusseren Blumenblätter sind mit 3 breiten, violetten, kammförmig-gehedert-gezeichne- ten Bändern durchzogen, die inneren sind sehr fein liniet. Die Narben sind sehr dunkeffärbig. Der €. Biflorus Mitt. Red. Lil. t. 294. (non Bot. Dalmatice, qui €. Weldeni dieendus), der in Gär- ten unter dem holländischen Namen Silberlaken häußg vorkömmt, stimmt mit den beiden vorher- gehenden in dem nackten Schlunde und der 2- blättvigen Blumenscheide überein , ‚unterscheidet sich aber durch die ganzhäutige Zwiebel, durch steis gelbe Wurzel- und Blumenscheiden, dureh die äusseren fein violett-linirten, und die inneren ganz wngezeichneten weissen Blumenblätter, uni die fast linienförmigen Narben. j 2. Veratrum album L. Aus Dresdner Gär- “ten brachte man hieher in den Gräflich-Salmir schen Garten ein V. album, welches im verflusse- nen Sommer blühte, und welches weder die von Clusius und Jaequin abgebildete Pflanze, die man jetzt mit allem Rechte für V. album L. gelten lässt, noeh das grünblühende Y. Lobelianum Bernlv zu seyn sebien. Diess war die veranlassende Ür- sache, die bisher gegebenen Charaktere derselben genauer zn prüfen, wobei sich ergab, dass die Darstellung von V. album und Lobeliunum selbst in den nenesten Werken, z. B. in Koch's Syno® 227 sis nicht einleuchtend genug, sey, und schon dess- halb Zweifel ervege, weil Koch Jacguins Abbildung von V. album wegliess, welche er, wie es scheint, gehörig unterzubringen sich nicht getraute, und weil er V. album auf den böhmisch - schlesischen Gebirgen vorkommen lässt, wo doch bekanntlich nur das V. Lobelianum wächst. Geht man auf Bernhardi’s Abhandlun- gen selbst zurück, so wird man auch nicht be- friediget, da man keine nähere Beschreibung der - Blumen mitgetheilt findet, und die nicht ganz richtig geordnete Synonymie vielmehr noch Zweifel über die wahre Erkenntniss dieser Art erregen könnte. Bernhardi suchte den Unterschied dieser Arten in dem Längenverhältnisse der Nebenblätter zu den Blumenstielehen und Blumen, welches Verbältniss aber äusserst wandelbar und gar nicht anzuwenden ist, da diese Arten mit aufsitzenden und sehr kurz oder lockerer gestielten Blumen vorkommen, und selbst bei V. zigrum L., wo die Binmenstielchen doch bedeutend länger sind, dieselben nicht immer in dem allgemein im Systeme angegebenen Längen- verhältnisse zu den Nebenblättern stehen, Auch die abgestutzten und schiefen Blattscheiden, die von Koch herausgehoben wurden, bewähren sich Bicht. Wenn man diese 2 Arten neben einander liegen hat, so kann man sie unmöglich für eine Art erklären, und doch ist es äusserst schwer, ausser der Blumenfarbe noeh einen anderen Cha- Yakter anfzufinden, Indessen glaube ich wenig- pP 2 228 stens an getrockneten Eixemplaren ein leicht er- kennbares Merkmal gefunden zu haben, wodurch sich diese beiden Arten auch in ihren mannig- faltigen Abänderungen sehr leicht unterscheiden lassen, und zwar sind die Blumen bei FV. album viel zarter, blumenähnlicher, durchsichtiger und durchaus von einer gleichen Substanz, nervig ge- faltet und mit dunkeln, undurchsichtigen Nerven versehen, während dieselben bei VW. Lobelianum mehr blattartig, nur mit einem zarten durehsiehti- gen Rande versehen, überdiess flach ausgebreitet und mit durchsichtigen Nerven durchzogen sind. Ich will nun versuchen , die Diagnosen darnach aufzustellen: V. album: vracemo composito decompositove' partialibus spicatis, floribus breve pedicellatis sub- sessilibusve erecto-patentibus, sepalis teneris diapha- nis subplieate - et obscure nervosis fimbriate- eiliatis concoloribus albis ,_ foliis ovato - oblongis plicatis basi vaginantibus. ZEilleborus albus exalbide flore Clus. hist. p. 274. ce. ie. Helleborum album Lob. ie, 311. Ge. Clusin stirp. obs. p- 367. Dod. pempt. 333. Ge. CinsiD Moris. hist. 3. s. 12 tr. 4 £ 1. de. Clusii) Helleborus albus flore sub- riridi C. Bauh. pin. 156. (partim). F. album L. spee. 1479, (partim). Iacgq. anstr. t. 335. Bernb- in Sehrad. neu Jourm. 2% 2. p: 355. cexch nonn. Syn.) B. alpinum: vacemo subspieato basi subeomposit®: sepalis linearibus acuminatis glaberrimis. 229 Diese Art ist vielleicht nicht so weit verbreitet, als man glaubt, ich kenne nur Exemplare aus Oesterreich, die in der Nähe von Wien gesammelt wurden, und alle, die ich bisher sah, haben ey- förmige Blumenblätter und stimmen mit Jacquin's Abbildung überein, doch glaube ich, dass die Blu- menblätter von eben so mannigfaltiger Form vor- kommen können, wie es mir bei V. Lobelianum bekannt ist; ich habe daher die sehr abweichende Form @., die Sieber aus den Alpen brachte, und die auf den höchsten vorkommen muss, da die ganze Pflanze mit Wurzel und Blüthe kaum über 1 Schuh hoch ist, dazu gezogen. Uebrigens ist Jacquiws Abbildung die einzige richtige, nach der lebenden Natur aufgefasste, und man muss daran bewundern, wieschön das Zarte und Durch- sichtige der Blumen dargestellt ist, V. Lobelianum: vacemo composito decomposi- tove: partialibus spientis, floribus breve pedicella- tis subsessilibusve erecto-patentibus, sepalis her- baceis kevibus margine diaphano fimbriato - eiliato vinetis pellueido- nervosis, foliis ovato- oblongis phi- 'atis basi vaginantibus. *. rirescens: sepalis e flavo virescentibus utrin- que subeoneolorihus. Helleborus albus mas*) Tabern. Krint. 2. ”) Helleborus albus femina Tubern. 1. ec. scheint nur eine Monstrosität des ersteren mit knanlig verkümmer- ten Blumenähren zu seyn. 230 p- 418. ic. 720.*) Helleborum album flore subriridi. Lob. stirp. obs. p. 167. Helleborus albus flore her- baceo Besl. eyst. westiv. e. 8. fol. 9. f. 1. Helleb. alb. flore subeiridi W einm. thes. 3. n. 568. f. d. €. Bauh. pin. p. 186. (partim). V. album L. spee. *) Diess ist nach Tabernaemontau’s Beschreibung das grünblübende, und folglich Tabern. der Ent- decker des V. Lobelianum, obwohl sich Lob el später deutlicher darüber aussprach, indem er noch ein weiss- und schwarzblübendes angab. Dieselbe Ab- bildung Tabernaemontan’s wird in Lob. stirp- obs. p. 167. u. ic. 311. als Helleb. alb. flor. atrorur bentibus, so auch in Moris. hs... m. Aa fi 2. als letzeres vorgestellt, und da man diese Abbildung unmöglich für V. niygrum L. anerkennen kann, wel- . ches zuerst in Weinm. tlhes. 3. n. 568. £. e. duge® stellt ist, so muss man annehmen, dass entireder diese alten Autoren das eigentliche P. nigrum gar nicht sahen, sondern, da sie alle die Clusische Abbildung für V. album gelten liessen, diese zweite Abbildung für V. aigrum annahmen, oder dass es 2 verschiedene Arten von V. zigram gibt, wovon die eine in der Blüthenform mehr dem F. Zobelianmm ähneln müsse als dein eigentlichen V. niyrum. Für diese letztere Meinang sprechen sogar spätere Abbildungen, als Hell. alb. flore atrorubescente Besl. eyst. aest. 0. f. 9. £ 2, welche Abbildung bei der in diesem Werke sonst vorherrschenden naturgetreuen Darstellung der Pflanzen man unmöglich für V. nigrum erkennen kann, und so verhält es sich auch mit der Abbildung in Blackw. t’74., welche mau, Im Original und Ab- druck gleich, ein rothblühendes V. Zobeliunum wel nen könnte. 231 1479, (partim) Mill. ie. t. 266. (bona excl. analysi falsa!) Flor. dan. t. 1120. cbona) Schkuhr Haudb. 3 p- 506. 1. 341. V. LodelianumBernb. inSchrad. neu. Journ. 2. 2, p- 356. (Cevind. Tausch.) ß. albicans: sepalis facie albidis nervoso -pietis, subfus excepto margine scarivso virescentibus. Diese Art scheint viel häufiger vorzukommen, ls das V. album. Exemplare aus den Alpen stim- wen mit denen aus dem Riesengebirge überein. Die Blumenfarbe ist sehr veränderlich, liehter oder dunkler grün, manchmal fast an das Gelbe grän- zend. So ist auch die Grösse der Blumen und die Gestalt der Blumenblätter sehr verschieden, diss man selbe unmöglich in die Diagnose auf- tehmen kann, gewöhnlich sind aber die Blumen heieutend grösser, als bei V. album. Die Blumen blätter sind eyfärmig -lünglich und gehen durch das Lanzettföürmige bis in das Linienförmige über, sind stumpf, spitzig, oder zugespitzt, und je brei- ter sie sind, desto deutlicher tritt der durchsichtige Kaud hervor. Die Abänderung £., die aus Dres den kam, wahrscheinlich aus der Schweiz her- rührt, und V. albıon mehrerer Autoren seyn dürfte, ist ausgezeichnet schön, indem die grünen Nerven auf der weissen Fläche sieh sehr schön ansneh- men, übrigens ist dieselbe von «@. dureh nichts als die Blumenfarbe zu unterscheiden. V. riride Ait. habe ich noch nicht gesehen, scheint aber nach Schkuhr's Abbildung von V. 232 Lobelianum kaum durch etwas anderes, als die sepala integerrima verschieden zu seyn. 3. Gagea minima ß. brachysepala Tsch. Diese auffallende Abänderung habe ich im vorigen Früh- linge in Gebüschen um Prag, aber nie mit der gewöhnlichen Form vermengt, anfgefunden. Sie stimmt in der Wurzel, den Blättern und dem Blüthen- stande vollkommen mit @. minima zusammen, und unterscheidet sich bloss durch kürzere, bloss spitzige, und nicht lang zugespitzte Blumenblätter. 4. Gagea corsica Tsch.: bulbo solitario, foliis radicalibus 2 lineari -subulatis canaliculatis, eaule‘ folioso sub 3-floro, foliis lineari -lanceolatis acumi- natis basi subvaginantibus sabvilloso-eiliatis pedun- cenlisque alternis, sepalis ovato-oblongis acuminatis, germine apiee emarginato. Habitat in Corsica, commanicavitque Sieber. Diese Art, die schon so lange in meinem Her- bar unbeschrieben liegen blieb, habe ich bei die- ser Gelegenheit hervorgesucht. Sie steht: der &. bohemica dem ganzen Habitus nach am nächsten, wird wahrscheinlich auch mit einblüthigem Stengel vorkommen, wie jene, und dürfte vielleicht das ©. fistulosum mehrerer französisthen Botaniker, die dasselbe mit dem O0. bohemicum verbinden wollten, seyn, indess ist es das ©. fistulosum Red. Lil. t- 221. durchaus nicht, welches auch ich nach genauer Ansicht für O0. Liotardi Hoppe et Sternd. erklären muss. Die ganze Pflanze ist kaum 2 Zoll hoch, und die Blumen müssen verhältnissmässig gross 233 genannt werden, sind aber kleiner als bei @. bohe- mica, jedoch sind die Biumenblätter nicht stumpf und spathelförmig, sondern von dem mittelsten brei- testen Theile aus gegen die Spitze lang vorge- zogen und mit einer gleichsam kallösen Spitze endigend. 5. Muscari comosum. Unter diesem Namen kommen einige Arten vermischt vor, die ich auf folgende Art auseinander setzen würde: M. comosum Mill.: foliis linearibus flaceidis margine scabris, racemo elongato zequabili, pedi- cellis flores adaequantibus (longioribusve), corollis Cylindrieis angulatis ore contractis dentatis hori- zontalibus: summis ex ovato - globosis sterilibus cvloratis longius pedicellatis, Hyaeinihus Cam. epit. 798. Hyacinth. Diosc. comosus major Lob. ic. 106. Hyacinth. comosus spurius Besl. hort. eyst, vern. ord. 2. t. 17. (bona). Hyacinth. como- sus L. spec. 455. Mant. 366, (opt!) Willd. spec. 2. p. 169. (excl. pl. syn.) M. comosum Mill. diet. n. 2. ß. lazum: pedicellis flore longioribus. £8. monstrosum: pedicellis omnibus in racemum florum sterilium enatis, et hine racemum com- positum s. paniculam constitnentibus. Hyaeinth. sannesius panicula comosa Col. eephr. 2. p. t. 10. Hyacinth. monstrosus L. spee. 454. Hyavinth. comosus ß. et. y. Willd. spee. 2. p- 169. M. monstrosum Mill. diet. n. 4. Diese Art scheint dem südlichen Europa an- 234 zugehören, denn Miller sagt ausdrücklich, dass er sie aus Spanien und Portugal erhalten habe, in hiesigen Gärten kömnmt sie nur da vor, wo viele holländische Blumenzwiebeln gezogen werden, und es ist leicht möglich, dass sie hier bei nieht gehöriger Pflege aus dem M. monstrosum, welches am häufigsten im Handel verschrieben wird, durch Rücktritt zu ibrer wsprünglichen Form’ entstand. M. tenuiflorum Tsch.; folüis linearibus flaceidis margine scabris, racemo elongato zequabili, pedli- eellis flare brevioribus, eorollis eylindrieis angula- tis ore contractis obtusis: summis anguste eylindri- eis sterilibus coloratis longius pedicellatis. Hya- cinthus comosus Jacy. austr. t. 126. (bona). Hyu- einthus et Muscari comosum forte omnium Florist. Germanüe. Diese Art wächst in Oesterreich, Böhmen und wahrscheinlich dureb ganz Deutschland, und wurde bisher von allen Autoren mit der vorhergehenden verwechselt. lch habe dieser einen neuen Namen beigelegt, weil der H. comosus L. nach der Sy- sonymie, und vorzüglich auch nach der Beschrei- bung Linnds „eorolke superiores minute” su wie M. comosum Mill. zu der vorhergehenden Art gehört. MN. constrietum Tsch.: foliis linearibus Nlaccidis margine scabris, racemo subspicato »medio constiüic- tiere, corollis eylindrieis angulatis declinatis ort yalde eontractis obtusis: inferioribus brevissime pedicellatis, mediis subsessilibus brevioribus con fertioribusque, summis anguste cylindrieis sterili- bus coloratis longins pedicellatis. . Kömmt in biesigen Gärten mit den vorher- gehenden vermischt vor, ohne dass wan den Um sprung, woher sie kam, angeben kann. DI. pyramidale Tausch.: foliis lato -linearibus flaceidis margine eiliato-scabris, racemo pyramidato, eorollis eylindrieis ore contractis dentatis pedicella- tis horizontalibus, mediis sessilibus globoso-depres- sis imbricatis, summis minimis sterilibus coloratis ‚breriter pedicellatis. Kömmt in Corsica vor, woher ich sie durch Sieber erhielt. Ist ‘höchst ausgezeichnet durch die pyramidale Traube, die untersten Blumen haben tänlich Blumenstielehen von der Länge der Blume, die nach oben zu immer abnehmen, bis sie an die aufsitzenden, dieht über einander liegenden Blu- men stossen, die obersten sind sehr klein, rund- lich, kurz gestielt und gefärbt. Mit M. eiliatum Ker., das in hiesigen Gärten schon vorkömmt, lässt sich diese Art nicht verwechseln, indem M. cilia- fum alle Blumen sehr lang gestielt und gleich geformt hat. 6. Muscari racemosum Mill. Von dieser Art kommen in Gärten 2 Formen vor, die aber füglich tur als Abänderungen zu betrachten sind, die ich aber hier anführe, weil ich beide schon in den ältesten Werken abgebildet fand, und zwar gibt es eine schmalblättrige Form, die viel schmälere Blätter und schmälere mehr längliche Blumen hat, 236 Hyacinth. botryoides vulyaris Lob. ic. 107. Hya- cinthus racemosus Jacg. austr. t. 187. und eine breitblättrige Form, die sich durch doppelt breitere Blätter und kürzere, mehr eyförmige Blumen un- terscheidet, Hyacinth. botryoides ceruleus amanus Lob. ie. 105. Dieses letztere Synonym wird zwar von Linne zu H. Muscari gezogen, wohin aber nur allein aus Lobel’s icones Dipcadi albis fleri- bus Lob. ic. 108. gehört. 7. Muscari pallens M. B. Unter diesem Na- men kömmt in hiesigen Gärten eine Pflanze vor, die aus dem Berliner Garten berrühren soll, die mit der Marsch. Biebersteinischen Pflanze kaum etwas anderes als die blassblaue Farbe der Blumen gemein hat; ich nenne sie daher M. dilu- tum Tsch.: foliis linearibus erectis seapo longiori- bus, racemo spicato denso, corollis ovatu - campa- nulatis ore 6-dentatis apertis nutantibus: summis sterilibus. S. Nareissus poeticus L. Unter diesem Na- men kommen in hiesigen Gärten 2 Arten vor, die sich schon auf den ersten Blick durch die Rich- tung ihrer Blumen unterscheiden, als N. poöticus L.: scapo striato compresso apice subaneipite, foliis linearibus canaliculatis glaueis, spatba 1-flora germen exeedente, petalis basi sibi incumbentibus demum sursum involutis tubum eo- volle horizontaliter flexum adiequantibus, nectario abbreviato concavo erenulato margine colorato. Ich habe diese Forın für den N. poeticus E- 237, angenommen, weil der schon den ältesten Botani- kern bekannte und von Linne angeführte N. poölicus multiplex hieher gehört. N. obliquus T'sch.: scapo levi ancipite, foliis Iinearibus canalieulatis glaucis flaccidis (apice re- flexis), spatha 1-flora germen ad.equante, petalis basi sibi inceumbentibus demum deorsum invrolutis et disceretis tubo corolle oblique flexo brevioribus, nectario abbreviato diseiformi cerenulato margine colorato. N. medio Iuteus poeticus Tabern, ic. 609. hue spectare videtur, sed ie. rudis. Diese und die vorhergehende Art ändern manch- mal in üppigem Boden mit 2 -blüthiger Blumen- scheide, und beide sind von N. majalis durch die am Grunde bei dem Aufblühen breit über einander liegenden Blumenblätter verschieden. 1. Botanische Notizen. 1. (Ueber das Trocknen der Örchideen.) Das früher gebräuchliche Verfahren, diese Pflanzen mit dem heissen Bügeleisen zu trocknen, ist jetzt allgemein verdrängt durch die Methode des Anbrühens mit kochendem Wasser, welche für besser und vollkonımener gehalten wird. Gleich- wohl besitzt erstere Behandlungsweise Vorzüge vor der letzteren, und wenn es bis jetzt noch nicht gelungen, ein günstiges Resultat zu erhalten, so hat diess einzig in der richtigen Handhabung dieses Instruments seinen Grund. _ Durchs An- brühen werden wohl Blätter und Stengel vor dem 238 Schwarzwerden gesichert, allein der Farbenschmelz der Blüthe wird doch mehr oder weniger nach dem Trocknen verwischt. Dieser Uebelstand kann aber durchs heisse Eisen vollkommen beseitigt und der Farbenschmuck dieser herrlichen Gewächse erhalten werden, wenn man nänlich einige Uebung erlangt hat und die nöthige Geduld und guten Willen besitzt. - Auf einer binlänglich dicken Unterlage von grauer Makulatur zur Aufnahme der Feuchtigkeit, werden zuvörderst die Blätter gehörig ausgebreitet; die meiste Sorgfalt muss jetzt auf den Blüthen- stand verwandt und jede einzelne Blüthe durch dazwischen gelegte Blättchen weissen Druckpapiers vor dem sonst unförmlichen Zusammenbacken ge- sichert werden, Man fängt bei der untersten Blüthe an, legt darüber ein Blättehen Papier, nach- dem man vorher ihre "Theile gehörig ausgebreitet hat und beschwert diese Vorrichtung sogleich mit einem Gewichtstickehen, damit nichts verschoben werde. Auf diese Weise wird die gunze Inflores- eenz unterstützt, über die ganze Vorrichtung als- dann ein Bogen weisses Druckpapier gelegt und das heisse Eisen darauf gesetzt, anfangs gelinde, später stärker darauf drückend, bis die Pflanze völlig trocken ist. Hat man mehrere Eisen zur Hand und mehrere Pflanzen vorher auf eben be- schriebene Weise hergerichtet, so kann man in kurzer Zeit eine bedeutende Anzahl präpariren. Die Papierstückcheu werden alsdann von den Blü- 239 then vorsichtig mit einem Federmesser abgelöst und man erhält jetzt den ganzen Blüthenstand vor- trefflich ausgeprägt, das Colorit der ganzen Pflanze völlig conservirt, welche nun, auf weissem Velin- papier befestigt, einen sehr erfreulichen Anblick gewährt. — Man wird diese Methode vielleicht sehr umständlich finden; wem indessen daran ge- legen, Florens lieblichste Kinder in möglichster Vellkommenheit in seinem Herbar aufzubewahren, der wird diese, im Ganzen doch nur geringe Mühe nicht scheuen, welche nach einigen miss- lungenen Versuchen reichlich belohnt wird durch die Schönheit, mit der dieselben unter dieser Be- handlung bervorgeben. Es gibt keinen klägliche- ren Anblick als die auf gewöhnliche Art getrock- neten Orchideen, wie sie leider noch oft versendet und in Herbarien aufbewahrt werden; sie sind ohne Werth, weil sie gar kein Bild, keine Vor- stellung der betreffenden Species gewähren kön- nen. Es wäre desshalb wohl zu wünschen, dass allgemein Florens Verehrer ihren Lieblingen mehr Sorgfalt angedeihen lassen und eine von beiden erwähnten Methoden ausüben möchten, Sobernheim. C. Bogenhard. 2. In dem Delectus seminum m horto botanico Kioviensi Universitatis Cesare St. Vladimiri anno 1540 collectarum gibt Prof. Dr. Trautvetter fol gende verbesserte Charactere einiger Papilionaceen: Medicago. Legumen poly- 5— #0) spermum, exsertuimn, nudum, exalatuım , sxepissime prorsus 240 erostratum, rarissime styli decidui basi ima persi- stente coronatum. Nach diesem veränderten Character kommt ein grosser Theil der jetzigen Trigonella - Arten, 2. B. T. monspeliaca, monanlha, corniculata, hu- mosa u. s. w. unter Medicago zu stehen. Metilotus. Legumen oligo- (1 — 2) spermum, exserium, nudum, exalatum, szepissime prorsus ero- stratum, rarissime styli decidui basi ima persi- stente coronatum. Zu dieser Gattung wird auch Medicago lupu- lina L. als Melilotus lupulina Trau!v. gezogen. Trigonella. Legumen exsertum, nudum, exala- tum, Jonge rostratum, stylo persistente, demum in- crassato. . ’ Ausserdem enthält das Verzeichniss Diagno- sen von Isalis l@vigata Trautv., Medicago psilo- carpa Trautv., Mirabilis ambigua Trautv. und Tri- gonella ensifera Trautv. 3. Mespilus Pyracantha in Scop. Fi. carn. I. p- 317. ist nach Ehrhart (Beitr. I. p. 140.) und Medicus (Geschichte der Botanik S. 48.) eine von der Linn. Art ganz verschiedene Pflanze, höchst- wahrscheinlich aber nichts anders als Mespilus ‚germanica sylvestris, die ihre Stacheln noch nicht abgelegt hat. 4. Ranunculus crenatus W. Kit., bisher nur als Bewohner der ungarischen und steierischen Alpen bekannt, ist nun auch der Salzburger Flora gewonnen, und von Hrn. Pharmaceut Fahren- bach an den untern Wänden der Enskratzspitze am Radstadtertanern entdeckt worden. Flora Nr. 16. Regensburg, am 28. April 1841. —— —— mn I. Original- Abhandlungen. Botanische Wanderungen durch die steierischen Alpen und zur Sazifraya relusa; von Freiherrn v. Welden, k. k. österreich. Feldmarschall- heutenant in Grätz, Bei einen Revision meines Herbariums und ganz vorzüglich der Sazifragen, die mein unver- gesslicher Freund Graf Sternberg mir einst genau bestimnite, war mir die obengenannte Species, die ich vor 20 Jahren bei der sogenannten Eis-Kapelle auf dem Pizzobianco am Monte Rosa 9000° über dem Meere zum ersten- und letztenmale gefunden hatte, mit al’ den süssen und herben Empfindungen bei ihrer Entdeckung vor die Erinnerung getreten, und ich meinte, ich würde das kleine aber üppige Pflänzchen wohl in meinem Leben nicht wieder finden, als mir ans einer Mittheilung in der Flora beifiel, wie diese Pflanze nun auch in der Steier- mark heimisch sey, und zwar auf dem Zirbisskogel, einer der Seethaler Alpenspitzen zwischen Juden- burg und Obdach, wo sie vom Pater Gassner vor Kurzem entdeckt ward. Da sie aber zeitlich Flora 1841. 16. 1) 8 \ 4 242 blüht, der Schnee hier länger bleibt, so sollen bis- ber nur unvollkommene Exemplare gefunden wor- den seyn. Thomas glaubte nur, was er mit den Fingern berühren konnte, und weil mir die ge- nannte Alpe auch noch Terra incognita war, so ward sogleich ein Ausflug dahin beschlossen, indem auch dieses sehr späte Frühjahr und meine Ge: schäfte mir bis jetzt die Möglichkeit dazu benom- men hatten. Nachdem die gewöhnlichen Orakel darüber zu Rathe gezogen, ob auch das Wetter schön bleiben würde, ward der 17. Juni zur Ab- fahrt bestimmt. Es waren 10 Meilen zu hinter- legen, bis ich in Sala, der letzten Herberge aın Fusse der Stubalpe, ankommen konnte, die ich auch diessmal zu besuchen um so mebr willens war, als der nächste Weg nach Judenburg auf jeden Fall über sie führte. So gings fort im sausenden Galopp, und noch vor Tags brach ich aus der sehon wegen der guten Forellen wohl bekannten Herberge inSala auf und um 7 Uhr Früh stand ich auf dem höchsten Puncte der Stubalpe, von wo ich sehn- süchtig nach dem Zirbisskogel hinüberblickte, allein der sogenannte Grössenberg van Obdach östlich, während der Zirbisskogel westlich dieses Städtchens liegt, verdeckte mir das Ziel meiner Wünsche, das wohl noch 6 Meilen in gerader Linie von meinen jetzigen Standpuncte entfernt war. — Doch die Zeit sollte nieht umsonst verloren gehen; schon’ waren die höheren Alpen vom Schnee frei, die in meiner Nähe bereits mit dem schünsten Farbenschmelz® 243 überzogen, manche Frühlings-Pflanzen wie Gentianen und Anemonen bereits verblüht, und sogar Sari- fraga mutata, welche alle Ritzen des Felsens be- deckte, auf dem ich stand, in Samen; diese Pflanze, die ich hier oben (ich stand 5584’ über dem Meere) traf, fand ich -in meiner Flora excursoria als am Fusse der Alpen und als perennirend angegeben, während ich au einigen hundert Exemplaren die bestimmtesten Äbzeichen fand, dass sie biennis ist. Die dieses Jahr verblühten faulen nämlich, so wie der Same reif ist, ab, und es bilden sich an, nicht aus der alten Wurzel, neue Röschen, aus denen im künftigen Jahre die neue Blüthe hervorkommt; die angegebenen petala lutea konnte ich auch nicht finden, jene Röschen, die ich ausgrub, und die dann später in meinem Garten blühten, waren hochorangroth gefärbt, daher petala aurantiaca. Anemonen fand ich hier mit allen Uebergän- gen, und ich hätte die schwesterliche allernächste Verwandtschaft von A. baldensis L., Burseriana Scop., fragifera Jacq., apennina nachweisen können. Eine andere Bemerkung, die ich zu machen Gele- genheit fand, war, dass sich bei vielen hundert Exemplaren, die meine Leute ausgruben, nie ein Knollen, sondern nur feinfaserige Wurzeln fanden. So viele deren auch in meinen Garten versetzt wurden, 80 wenige konnten erhalten werden. Manche die- ser Pflanzen sind entweder annuell, oder die Knol- len, die bei A. hortensis und Coronaria an der Über- fläche sind, liegen so tief in der Erde, dass sie 02 244 schwer erreicht werden können, übrigens schienen viele Exemplare Samen zu tragen, welches bei Ane- monen, die Knollen haben, selten der Fall ist. Wäh- rend ich meinen Betrachtungen nachbing, hatte sich die Heerde arabischer Hengstfollen, zu dem k, Ge- stütte in Piber gehörig, und die bier ihre Sommer- ferien zubringt, um mich versammelt; das Blut aus der Wüste Syriens fand ich hier auf einen Teppich blumiger Alpen versetzt! Ks gibt nichts Zutrauliche- res als diese Thiere, aber auch niehts Nasenweiseres: da musste Alles berochen werden, die Botanisir- büchsen, die Schaufeln, mein Teleskop, der Baro- meter, eine Flasche Wein, alles reizte ihre Nen- gierde, und nachdem ich jedem den schönen Nacken, die hohe Stirne gestreichelt, mich um die Namen der edlen Eltern erkundigt, zogen sie nur ab, als sie die Stimme des Führers tiefer nnten an der Alpenhütte vernahmen, wo ihr Stall ist. Man hat versucht, in dessen Nähe Haber an- anzubauen, der bier über 5000° Meereshöhe zwar wächst, aber nicht zur Reife kömmt, und dann als Grünfutter im Herbste werwendet wird. Der Win- ter tritt hier schon im September ein, wo der Schnee beginnt, der bis im Mai liegen bleibt, und diesen Winter hält ein Mensch in itım wie begraben aus. Es muss nämlich eine Wache hier zurückgelassen werden, um die Gebäulichkeiten der ziemlich gr0s- sen Alpe zu bewahren. Diese wurde sonst zeitweis®, aber uvft nur mit grossen Beschwerden, abgelöst seit einigen Jahren aber bat sich ein Solllat vun der 2415 Remontirungs-Branche als eine Begünstigung erbeten, den Winter hier allein zuzubringen. Sonderbarer Geschmack, er sieht durch 7 Monate nur Schnee- felder und hört nur den Sturm, lebt kärglich von seinen Vorräthen, und kann oft Wochen lang nicht vor die Thüre, wenn nämlich der Schnee bis über JasDach der Hütte liegt. Wasthuter denn, fragte ich den Philosophen, er schläft! war die Antwort. Mittlerweile hatten sich die Führer eingefunden, viele Kisten und Blechschachteln waren mit leben- den Pflanzen bepackt, um noch heute den Weg nach dem Thale anzutreten; ich setzte den meinen über die Höhen fort. In westlicher Riebtung näherten wir uns dem Rappel-Kogel 6484’ einer der höchsten Spitzen in dem Alpenzuge zwischen dem Speick -Kogel und der Kor - Alpe; nach 2 Stunden war er erstiegen, und die erkorenen Seethaler- Alpen, unter ihm die höebste Spitze, die Wenzl- Alpe und der Zirbiss- Royel lagen im Westen vor uns. Obschon durch eine tiefe Gebirgseinsattlung getrennt, welche bei Öbdach die Wasserscheide zwischen dem Lavant- Thale und jenem der Mur bildet, obschon noch 16 Stunden Wegs Berg auf, Thal ab zu machen war, es genügte mir der Anblick. Alle Alpen weit und nahe waren ohne Schnee; da ihre höchsten Gipfel, die ich vom Böstenstein nördlich bis zur Kur-Alpe südlich übersah, die Linie von 7000‘ selten über- stiegen. Es war ein herrlicher Morgen, selbst auf dieser Höhe wehten milde Lüfte, kein Wölkchen 246 trübte den Horizont. Da schwelgte ich in reiner Alpenluf. Dumpfer Kanonen-Donner hallte aus den’Thälern zu mir herauf, und das Geläute ferner Glocken verkündete den Tag des Herrn; Schaaren frommer Christen zogen in die Tempel ein, keinen herrlicheren gab's, als auf dem ich stand, und ich lobte Gott auf den Höhen. Da ich die Urgebirgs- formation nicht verlassen, so war auch die Vegeta- tion sich gleich geblieben, was aufGranit, Glimmer- schiefer und Gneis vorkömmt, fand ich hier in üppiger Fülle, nur so wie auf den höchsten Spitzen sich immer eigene Bewohner zu sammeln pflegen, so war auch hier Ranunculus cerenalus, der weiter unten als alpestris vorkommt, diejenige Pflanze, die mein Herz ertreute. Ueber eine Einsattlung gelangte ich gegen 3 Uhr Nachmittag auf den Amering- Kogel, der 7114” hoch, der höchste dieses Rückens ist, welcher westlich einen Fuss, den Grössenberg, hinausschiebt, der gegen Obdach abfällt, südlich nach der Kor-Alpe hinzieht; seine Höhe hatte uns bisher die Aussicht nach Westen benommen, nat denke sich unsern Schrecken, als wir auf ihm an- gekommen und westlich sehend die Hochgebirge um den Gross-Glockner in schwarze Wolken gehüllt fanden, aus denen schlangenartig feurige Blitze zuck- ten; auch bis ins obere Murthal herab hatte eine Wettersäule sich niedergesenkt; noch hatten wir Ö Stunden steilen \Wegs bergab, um Obdach zu e" reichen. So luckend Dryas octopetala und Falrriana celtica ihre schönsten Blüthen vor mir entfalteten, 2417 die Furcht vor einem Gewitter in den Hochalpen hatte sich meiner Führer bemächtigt, und unauf- haltsam zog sie’s nach den Thälern. So ging es nun vasch über die Weissensteiner- Alpe in den Laus- ling-Graben hinab; als wie von einem Gespenste verfolgt, sah keiner mehr um, und als ich die ersten Mühlen im Thale erreichte, waren auch die Spitzen, die wir obnlängst verlassen, in finstere Wolken ge- hüllt; der Donner rollte ober uns, ich glaube, wir hatten Siebenmeilenstiefeln an; denn die 6 Stunden legten wir in 4 zurück, und als die ersten gewichtigen Tropfen fielen, hatten wir in dem Markte Obdach wirklich ein sieheresObdach gefunden, wo mittler- weile auch mein Wagen, der die Strasse von der Stub über Weisskirchen eingeschlagen, angelangt war. Noch mehr dureh das Wetter, als die Erschöpfung eines 1Sstündigen Marsches niedergeschlagen, stand ich nun hier dem Ziele so nahe, ohne Hoffnung es erreichen zu können. Es wüthete der Sturm und eine Windesbraut tanzte um die Spitze des Zirbiss- Kögels, die ich zeitweise von meinen Fenstern aus sehen konnte, um, wie Tantalus, die goldenen Acpfel vor mir zu haben, ohne sie erreichen zu können. Sa viel der Wetterkundigen zu Rathe gezogen wur- den. so viele verschiedene Meinungen hörte ich und das Facit aller ging am Ende dahin, dass man im Gebirge nichts berechnen könne: ein alter Barbier bemerkte nur bedenklich, was unten Wasser wäre, sey oben Schnee. Hier das schöne Wetter abwar- ten, konnte ich nicht, umkehren wollte ich nicht, 218 und so ward Alles für 3 Uhr Morgens bestellt, den Zirbisskogel zu besteigen. Länge noch schlag der Hagel an meine Fenster, endlich ward es stiller, die Nacht war rabenschwarz, und als ich um 3 Uhr vor die erstarrten Führer trat, fand ich einen Abstand von 20° in der Tem- peratur von gestern, vom Sehen war keine Rede, denn ein dichter Nebel bedeckte Berg und Thal. Das ist ein gutes Zeichen, sagte der Chef der Füh- rer, ein gefälliger Amitsschreiber, der sich auf einer stutzigen Rosinante des Barbiers mühsam auf dem Sattel erhielt, und mir die Ersteigung eines Satiel- gaules yon einem Kohlbauern antrug, weil die an- geschwollenen Gebirgsbäche zu Fuss nicht zu pas- siren wären. Ich folgte dem Winke des finsteren Geschicks, und über Stock und Stein gings auf- wärts nach den Bergen; durch Wald und Dickicht, über Giessbäche und Erdabschüsse führte wich mein Leitstern nach 5 langen Stunden bis zur Kaiseralpe. Es war das Ende der Waldregion, deren einför- mige Vegetation mich ebenso langweilte, als die kräftigen Bewegungen meines Streithengstes miel bis ins Innerste erschüttert hatten. Hier sah ich die ersten Pinus Cembra von ungeheurem Umfange. Wir waren bis bierher in einem dicken Nebel gewandelt, der bis auf dieHaut eindrang, und jeden Blick in dieFerne hemmte. Es war S Uhr Morgens, ein sehneidend kalter Wind erinnerte, dass wir be- reits eine bedeutende Höhe erreicht hatten. Wir waren abgesessen und sandten von hier die Pferde m 219 nach dem Ursprung des Lavantthales, wo wir her- abzukommen gedachten. Unsere Tritte verursachten ein eigenes Knirschen und es war, als gingen wir in gefrornem Sumpf. Da ward der Wind noch heftiger, ein starker Stoss theilte die Nebel, dureh einen blauen Riss sahen wir aufwärts nach den Alpen, und bHF gerechter Himmel! sie waren mit tiefem Schnee bedeckt, der schon bis zu unseren Füssen veichte, wo er eben zu schmelzen begann, eine eisige Kälte machte unsere Glieder erstarren, der Amts- schreiber in einem zeugenen Sommerrock war dem Tode nahe, ich sah gedankenlos vor mich hin, als meine Augen auf einem bemoosten Felsen, auf wel- chem Semperrirum montanum in voller Blüthe stand, auch die malerischen Ranken der Sa.rifraga oppositi- folia erblickten. Das erinnerte an die Schirester und war ein gutes Omen, indem der Führer (es war wobl der muthigste von uns allen) meinte, um Mittag würde die Sonne den Schnee auf der Spitze schon geschmolzen haben, und so ward der weitere Marsch beschlossen. Ich bin oft und viel aufSchneefeldern gewandelt, aber sie waren alle gefroren, dieser frisch gefallene Schnee war weich, aber viele Schuh tief, man sah daher nicht Fels’ nicht Vertiefung, die er deekte, und nach einer Stunde des mühsamsten Em- porkimmens hatten wir kaum 1000 Schritte bis an den Fuss der Geigerspitze zurückgelegt; von einer Vegetation war keine Spur, dagegen entdeckten wir die eines Wolts, den wir auch später in weiter Ferne ziehen sahen. So lange wir an dem nordöst- 3 g ’ 250 lichen Abhange aufwärts stiegen, hatten wir viel yon einem Sturmwind zu dulden, und alle Leiden der russischen Campagne zogen vor meiner Erinne- rung vorüber, erst als .wir gegen Mittag uns etwas südlich wenden konnten, verschwand der scbnei- dende Wind, und so rückten wir der Einsattlung näher, welche die Geigersspitze von dem Zirbiss- kogel trennt; bier ragten schon einzelne Felsbrocken aus dem Schnee heryor, mit den üppigsten Rasen von Cucubalus Pumilio, Silene acaulis, Primula mi- nima etc. bedeckt. In den erwärmenden Strahlen der Sonne liessen wir uns auf die Felsen nieder, und es begann die Ernte, da eigentlich bier alles Pflanze war. Sarifraya moschata, cesia, aspera, die wir weiter oben als dryoides fanden, Achillea Claren«e und alrala, Senecio carnivlicus, incanus wucherten zu unsern Füssen, aber noch war Sarwifraga relusa nicht zu erblicken; nach einer Stunde Rast, und nachdem ich das kleine Pflänzehen allen meinen 4 Begleitern genau beschrieben, ward von allen Sei- ten die letzte Spitze zu ersteigen begonnen, Wer immer nur einer gegebenen Form nach- 5 spürt, übersieht manche andere, und weil ich nun einmal die auf dem Monte Rosa entdeckte Form der S. refusa vor Augen hatte, war ich, mühsam den Schnee überall wegscharrend, an einem grossen Rasen vorübergegangen, den einer meiner Nachfol- gev als die gesuchte Pflanze mir bezeichnete, ich kehrte jubelnd um, aber es war nicht die gesuchte, doch immer auch ein guter Fund: Sawifraga biflera, die in ihrem Habitus der oppositifolia so nahe steht, dass ich nicht begreife, wie man selbe durch das Hineinschieben der $. relusa trennen konnte. Es war gegen 1 Uhr als einer der Führer zuerst die höchste Feisenspitze erklimmt hatte und sein Jubel. geschrei zog auch mich bald hinauf, dem die Kräfte schon zu wanken begannen; ich fand den Mann bereits beschäftigt, eine Masse von Primula glutinosa auszu- graben, die hier oben eine Steinmasse, vielleicht eine ehmalige Pyramide (obwohl auf dem Zirbisskogel kein Triangulirungszeichen stand) umgab, und als die gesuchte Pflanze mir überreicht wurde. Auf dem engen kaum einige Klafter breitenRaum stand noch Sazifraga sedoides, die wohl mit der S. Ho- henwarthii identisch ist, aber nicht S. refusa. Immer inusste ich unter solchen Auspicien dankbar für das Gefundene seyn. Trotz des vauhesten Nordwindes ruhten wir hier, in der neuen Gegend uns zu orien- tiven, die uns hier umgab. Gegen Süden konnte ich jede Spitze der kärnthnerischen Gränzgebirge begrüssen und freudig rief ich der bekannten Petze, die ich voriges Jahr bestiegen, Willkommen zu. Ven der Kor-Alpe bis zum Amering-Kogel östlich traf mein Blick auch nur gute Bekannte; am sinnigsten ruhte er gegen Norden, wo die Sechauer Alpen, der hohe Zinken und derReichard mir so nahe gegen- über lagen, dass ich sie morgen um dieselbe Zeit hätte erreichen können. Wohl mag einem der Mund Wässern, wenn ınan diese Standorte der Sarifraya hieracifolia, der Gentiana glacialis und der Anthemix 252 siyriaca so nahe hat: sie sollten‘ dem künftigen Jahre vorbehalten bleiben. Der hohe Zinken ist nur um 19 niederer, als die Spitze, auf der ich stand, aber viel steiler und von Geröülle auf allen Seiten umgeben, während hier grosse hlatten bis auf dieHöhe führen und nur das Unwetter es war, welches unsere Ersteigung so erschwerte. Noch einen Blick wollte ich auf die Verbindung werfen, in der mein Standort mit den übrigen Alpen stand, und die verschiedenen Wege erkunden, auf denen man am bessten zu ihm gelangt. Der Zirbisskogel ist eine der .nördlichsten Spitzen eines Alpenzuges, der zwischen dem Lavant- und Gurkthale hinab- zieht und südlich an der Drau, nördlich an der Mur ausläuft, die ziemlich niederen Verbindungen sind östlich bei, Obdach mit der Stubalpe, westlich bei dem an der. grossen Strasse nach Klagenfurt liegenden Orte Perchau mit den sogenannten Kub- alpen; von daher ist auch der nächste Zugang, denn durch den Öberbergergraben ist man von Perebau in 3 bis 4 Stunden anf den Seethaler-Alpen. Weiter ist es nördlich von Judenburg her, wo man durch den Feistritz-Graben wohl 6 — 7 Stunden bedarf. Den östlichen Aufgang von Obdach über die Kaiser- ‚alpe habe ich beschrieben, wir würden ohne Schnee in 5 Stunden die Spitze erreicht haben, Gegen Sü- den läuft non ein breiter Rücken durch niedere Ein- sattlungen und sanft aufsteigende Erhöhungen wel- lenförmig gewölbt über die Pressner-Alpe, wo die: Gränze von Steiermark und Kärnthen ist, den An- gerl- Berg 5628, die Hohenwarth - Alpe 574%, die Forst- oder Kirchberger-Alpe 6396’, den Kienberg ” 6476‘, die grosse San-Alpe 660%, den kleinen Sau- berg 5754, bis zu dem Breitenriegel 4884’, wo sich dieser Rücken theilt, und noch 2 Vorsprünge macht, auf welchen westlich das Dorf Diex 3624, wohl das höchstgelegene dieser Gegend, und östlich der Zuirlgupf 3882° befindlich ist; die Ausdehnung dieses, wegen seiner schönen Alpen- Weiden bekann- ten Rückens beträgt 10 Stunden; die weite Alp, die Kräuter- Wiesen und derleiBenennungen weisen hin- länglich auf die Natur dieser Gegend hin, nur zwi- schen dem Angerlberg und der Hohenwarth- Alpe ist die Einsattlung so nieder, dass die Waldregion selbe erreicht, sonst ist alles Alpenwiese, beinahe ehne Krummholz. Die angegebenen Höhenmassen beweisen, wie die beiden gegen die Enden gelege- nen Puncte, der Zirbisskogel und die grosse Saualpe die höchsten Spitzen sind, und dass man sonach auf einer Tour über diese Höhen mit der grössten Bequemlichkeit und in üppiger Fülle Alles finden könne, was zwischen der Waldregion und 7900° auf Urgebirgen nur immer vorkommen mag. Auch sind diese Alpen, so wie die gegenüherliegende Koralpe, als die reichsten in Kärnthen bekannt. und zahllose Heerden schiwrelgen hier im Genusse der herrlichen Alpenkräuter. Wer nicht auf dürren Alpengräsern, wie diess nur zu oft in den steilen Kalkalpen der Fall ist, sondern aufeinem dieht verwobenen Teppieh von Gentiana acaulis, bararica, pumila. Tussilayn alpina, discolor, Azalea prorumbens, Primiita minima, glutinosa, Valeriana elongata, cellica . Draba puyre- naica, Cirsium pygmaum, Veronica alpina, apkylla, bellidioides, Hedysarum obseurum, Gnaphaliwn Leoan- fopodium, Ranuneulus alpestris, rutefolius, erenafus, Senecio ineanus..carniolieus, Potentilla Chsiana, area, nilida, Cneubalus Pumilio, Silene acanlis, Soldanella pusilla, alpina, Arabis crispata, alpina, Sarifraga stellaris, sedoides, bryoides, erustalf, tenella, biflora, relusa, oppositifolia, Pedieutaris flam mea, rcculila, versicolor, vertieillata, Geum monlanıın, Achillea Clarene, Saliz.retusa, Jacguiniana, Chrysan- ihemum alpinum, Campanula alpina, Astragalus mon- lanus, campestnis etc. spazivven gehten will, der ınöge sich im Anfange Juli die Lust bereiten, und diesen Rücken von der Nord- oder Südseite besteigen und der Länge nach durchwandern, wo man dann in der Nähe der Hohenwarth-Alpe übernachten kann, da die Alpenhütten hier überall weit herauf gehen. Es sind die genannten Pflanzen die Ernte eines Tages gewesen, die ich meistens über die weite Alp herabsteigend noch fand, weniges. im blühenden Zu- stande, aber ich empfehle meine Gewohnheit, durch Träger, Führer und Begleiter, die doch jeder hat, der Alpen besucht, alles was diesen Leuten fremd vorkömmt, ausgraben und in Blechschachteln mit- nehinen zu lassen, sie bekommen gewöhnlich eine Art Wuth zum Aufsuchen, freuen sich eines nenen- Fundes, und unten hat man Musse genug zum sorti- ren und bestimmen. Ich verdanke diesen unkundigen Augen manche schöne Entdeckung, denn wo könn- ten 2% binreiehen, diesen endlosen Reichthum zu überblicken! Welchen Reiz die Alperflur auch auf rohe Gemüther ausübt, habe ich oft geseben, wenn die Träger oft schon unter der Last der mitgenom- menen Pflanzen erlagen, und alles Zuredens ohnge- achtet doch noch ein schönes Exemplar ausgruben, obne das frühere wegwerfen zu wollen. Nur mit Mühe konnte ich sie abhalten, unter dem heftigsten Siursme die wirklich in voller Blüthe prangende Pri- mula glulinosa nicht alle auszugraben, die um die höchste Spitze des Zirbisskogels stand. Endlich ınussten wir uns trennen, wir stiegen nach allen Richtungen suchend herab, und da ward ich noch nördlich gegen den Kreiskogel hin, der die Verbin- dung mit der Wenzel-Alpe bildet, durch Pedicularis flammea erfreut, die eben ihre röthgelben Blüthen ent- faltete, der Schnee war jetzt auf der oberen Fläche der Felsstücke verschwunden und hob, in den Lö- chern liegend, den blumigen Rasen noch mehr her- 235 vor. Auf der Nordostseite des Abbanges war 'des Sturmes wegen das Suchen am beschwerlichsten, aber der Ducaten, den ich dem Entdecker zuge- sagt, trieb doch alle dahin; aber keiner brachte, was ich so sebnlich wünschte, und mein Glaube- stand fest, S. retusa sey mit einer‘ der gefundenen verwechselt, hier aber nicht»zu finden. Ich trieb nun selbst zum Weitergehen an, denn es war 2 Uhr und noch ein grosser Marsch zu machen; über die weite Alp ging es jetzt abwärts dem Fuchs- kogel zu, der östlich senkrecht abstürzend einen ungehewren Abgrund bildet, wo links die Quellen des Lavant-Baches rechts der wilde See liegt. Br trägt seinen Namen sehr passend, denn aus schwar- zer Tiefe von Eis und Schnee umgeben, starvte er zu mir herauf; und doch war er nicht leblos, denn eine Gattung rother Forellen hatte darin ihren festen Wohnsitz, waren aber sehwer zu fangen, da bei der geringsten Berührung der Oberfläche das lustige Volk in die unergründliche Tiefe ver- sank. Man wollte öfters ınehrere Pfund schwere Forellen gesehen haben; da dieser wilde See kei- nen sichtbaren Ausfluss hat, so scheint die kleine Republik auf selben beschränkt; sonderbare Exi- stenz, dieselbe Stelle ist Wiege, Brautbett und Grab! — Wir ınussten hier verweilen, da der letzte Träger, der sich auf dem Zirbisskogel vergessen, immer noch, nicht kommen wollte, endlich sahen wir ihn ganz erschöpft und mit einem langen Ge- Sichte erscheinen, er habe nichts finden können, meinte er, als diesesMoos: ich wolle meinen Augen nicht trauen, es war ein grosser Rasen der ersehn- ten $. retusa, aus dem bier und da ein stiellos rothes Blümchen hervorblickte, welches aber ganz erfroren aussah, an anderen bildeten sich schon die grossen Samen- Kapseln. Nun war also auch der letzte Zweifel gehoben; da der, Rasen mit Wurzeln gut ausgenommen war, so genügte'mir für jetzt da- mit die Existenz der Pflanze constatiren zu können. x 256 ” . Der Finder ward unter verschiedenen Feierlichkeiten wit der goldenen Münze decorirt, die’er indess nur unter grosser Beschämung annahm, weil er meinte, ‘es sey eine blinde Heime, die .ein Gersten-Korn ge- funden, er war sogleich erbötig, noch mehrere Exemplare zu bringen, welches ich indess verbat, da wir Kile hatten, den Rückweg, der durch das Lavantthal noch 7 Stunden betrug, vor Nacht zu vollführen: ‚Immer nach der weiten Alpe bis zur Krüuter- Alpe auf Blüthen und Schnee wandernd, erreichten wir gegen 5 Uhr die Waldregion, aber welche? Es war ein hoher Wald von der schönsten Pinus Cemdra, die hier grösstentheils verkümnmer- ten, denn sie standen nur alsBrennholz den unten lieyeuden Bauernböfen zu Gebote. Im Hevbste, wenn die Samen, hier Nüsse genannt, reifen, sollen st® Tausende von Nusshähern herbeiziehen, unter wel- chen dann das Feuer der ‚Jäger wüthet. Heuie galt diess nur den Hirschen, die in diesen Gräben hausen und deren Jagd so eben aufging. Bei dem sogenannten Bachmüller angekommen, wo unser Mahl bestelit-war, fanden wir auch die Pferde wieder, ich zog indess vor, die müden Glie- der selbst nach Hause zu tragen und dem rüstigen Thiere einen Theil der Ernte aufzuladen, welche nur schwer mebr fortzubringen war, da schon die Ballen, mit denen die Pflanzen ausgegraben vwrarell elu grosses Gewicht einnahmen. Noch vor Nachts waren wir wieder inObdach und noch in der Nacht auf dem Rickwege nach Grätz, wo ich mit den 3 genannten Schwestern folgenden Tags Abends jm Friumphe einzog. Später hatte ein angehender riester der Flora, Herr Graf von Auersberg N Judenburg, die gefällige Berücksichtigung, mir vo" derselben Stelle mehrere Exemplare "der S. retusa zu senden, die aber ebenfalls acaules waren und im Samen standen, dessen Reife ich leider nicht erzielen konnte. Somit war eine Thatsache bekräftigt, aber auch für diess Jahr meine Alpenferien beschlosse)- Flora ” "Nr. 17. Regensburg, am 7. Mai 1341. N L Original - Abhandlungen, Bemerkungen über die Flora von Abyssinien; von Dr. Alexander Braun, Prof. in Carlsruhe. (Hiezu die Steintafel ‘II.) Noch vor wenigen Jahren wurde die Flora (ebenso wie die Fauna) Abyssiniens zu den noch fast unbekannten gerechnet, und ihre Erforschung wurde um so mehr zu den Desiderien der Wissen- schaft gerechnet, als ein Hochland an der Gränze von Nord- und Süd-Africa nicht nur einen beson- dern Heerd eigenthümlicher Pflanzen- und Thier: . bildung, also einen eigenthümlichen Bereich der Flora und Fauna, sondern auch merkwürdige Be- ziehangen einerseits zu der nordafricanischen, an- derseits zu der südafrieanischen Pfanzen. und Thierwelt erwarten liess, Diesem wissenschaft- lichen Bedürfniss ist in der nenesten Zeit theils schon Befriedigung geworden, theils ist dieselbe von der nächsten Zukunft zu erwarten. Was das Thierreich anbelangt, so haben wir durch Rüp- pell, insbesondere von den Wirbelthieren Abys- siniens, eine so gründliche Kenntniss erlangt, wie Flora 1841. 17. “ R 258 sie uns nur von wenigen Theilen der Erde gege- ben ist, und auch zur Kenntniss des Pflanzenreichs haben wir durch diesen berühmten Reisenden sehr wichtige Beiträge erhalten, wie aus den Mitthei- lungen von Fresenius theils in diesen Blättern, theils im Museum Senckenbergianum bekannt ist. In der jüngsten Zeit hat sich dureh Wil helm Schimpers Reise eine nene @nelle für die Kenntniss der abyssinischen Flora eröflnet. Das an den Fortschritten der Wissenschaft 'Theit nehmende botanische Publicum ist der Direction des naturhistorisehen Reisevereins nicht geringen Dank schuldig, dass dieselbe, ungeachtet der Ge- fahr des Misslingens einer mit so vielen Schwierig- keiten und so grossen Gefahren verbundenen Un ternehmung, sich nicht scheute, einen Plan zur Ausführung zu bringen, der alle früheren Unter- nehmungen, die von diesem Vereine ausgegangen, an wissenschaftlichem Interesse weit übertrifft, und welcher, Dank sey es der Beharrlichkeit des Rei- senden, der Ausdauer der Direction und der nicht ermüdeten Mitwirkung der Mitglieder des Vereins, die schönsten Früchte zu tragen beginnt. Seit Ausgang des Jahres 1836 befindet sich Schimper in Abyssinien, theils in Adoa, der Hauptstadt Ti- gre's, theils in den Niederungen am Strome Takazeı theils in den Hochgebirgen der Provinz Bemen verweilend. Viele Gefahren und Mühseligkeiten hat er in dieser Zeit glücklich überstanden, deren Schilderung bier am unrechten Orte wäre, Nach 259 den neuesten Nachrichten, welche der Reiseverein zu Ende des vorigen Jahres an seine Mitglieder ergehen liess, wird Schimper seinen Aufenthalt in Abyssinien auch noch auf das laufende Jahr ausdehnen, um seine Aufgabe in Beziehung auf die Flora Abyssiniens möglichst zu lösen. Neue Unterstützungen von Seiten der würtembergischen und badischen Regierung erleichtern die Fortsetzung der Reise nach dem wenig bekannten Hochlande, in welchem der heilige Nil seinen Ursprung hat, und die Mitglieder des Reisevereins werden ge- wiss, wie bisher, das Unternehmen bis zu seinem Schlusse kräftig unterstützen. Die Schwierigkeiten des ’Transportes, namentlich aus dem Innern des Landes bis ans rothe Meer, erklären das späte Eintreffen der Sendungen des Reisenden. Erst im vorigen Jahre wurde die erste Sendung getrockne- ter Pflanzen an die Mitglieder des Reisevereins vertheilt; eine zweite, wohl noch bedeutendere, ist nach Priyatmittheilungen vor Kurzem glück- lich in Europa angelangt. Ausserdem bat Herr Schimp er eine grosse Zahl Sämereien gesendet, welche an verschiedene Gärten vertheilt wurden, und aus denen bereits im vorigen Jahre manche interessante Pflanze erwuchs. Einige aus diesen Samen im Carlsruher Garten erwachsene Pflanzen &aben den nächsten Anstoss zu diesen Bemerkun- sen; die Musterung der von Seiten des Reisever- eins erhaltenen Sammlung gab Anlass zur Fort- Setzung derselben, einige Resultate der vergleichen- R 2 260 den Zusammenstellmmg des durch die Samensendung sowohl, als durch die bis jetzt vertheilten getrock- neten Pflauzen gegebenen Materials, mögen den Schluss dieser freilich sehr fragmentarischen Be- trachtungen über die abyssinische Flora bilden. Fine erste Abtheilang meiner Bemerkungen betrifft : 1. Die abyssinischen Cultur- pflanzen. Unier den im März vorigen Jahres bei dem hiesigen grossherzoglichen botanischen Garten an- gelangten -abyssinischen Sämereien befanden sich 40 Nummern abyssinischer Cultarpflanzen, ungefähr 30 verschiedenen Arten angehörend, welche sämmt- lich in der Gegend von Adoa angebant werden. Die Mehrzahl derselben haben im Laufe des vori- gen Sommers im hiesigen botanischen Garten Blü- then und Frucht getragen; ich will sie mit Bei- fügung der abyssinischen Benennungen, soweit diese auf den Kapseln angegeben waren, aufzählen: 1) Triticum sativum, 2% Sorten: a) mit Grannen, b) ohne Grannen, 2) Triticum Spelta, ohne Gvannen., 3) Hordeum distichon, „Konzebe” a) mit weissen Samen, b) mit schwarzen Samen, eine seltene Varietät, welche Meizger bei Herausgabe seines Werkes über europäische Cerealien (Vergl. p: 47.) noch nicht gesehen hatte. 261 4) Poa(Erayrostis) abyssinica, tigrisch: „Taf“, amharisch: „Tef” oder „Tief”, in 3 Sorten: a) mit weissen Samen, Liefert nach Sch. Be- merkung das besste Brod der Abyssinier; b) mit rothbraunen Samen (,„Gejje Taf”; €) mit Samen von gemischter Farbe (‚„Duhenyyaa Taf”). Im Garten kam der Taf, Ende März gesäet, erst Anfang September zur Blüthe. Sowohl we- gen der langen Zeit, die er bei uns zu seiner Reife zu erfordern scheint, als wegen der sehr kleinen Körner, wird er in Europa schwerlich als Getreideart Eingang finden. Man kann nichts Zier- licheres und Reinlicheres sehen, als die äusserst kleinen, länglichen Körner des Tafs, namentlich des weissen, der, oberflächlich betrachtet, einem feinen Gries ähnlicher sieht, als einer ungemahle- nen Körneranhäufung. Hr. Dr. Schweig hat die Güte gehabt, eine genaue Wägung der Tafkörner im Vergleich mit Gersten- und Weizenkörnern vor- zunehmen. Er fand, dass 148 Körner Taf 0,048 Gramm wiegen; 1 Korn wiegt demnach nicht mehr als 0,0003 Gramm, während 1 Weizenkorn un- gefähr 0,0476 Gr., 1 Gerstenkorn mit den ein- schliessenden Spelzen 0,0674 Gr. wiegt. Auf 1 Pf. badisch Gewicht kommen demnach Tafkörner : 1,541,666; Weizenkörner: 10,500: Gerstenkörner: 7,418. Den bessten Vergleich bietet die Berech- nung, dass 148 Tafkörner nicht mehr wiegen als 1 Weizenkorn. 262 6) KEleusine Tocusso Fresen. „Daguscha”. Die Körner werden zu Brod und Bier benutzt. Von 2 Sorten, welche Schimper gesendet, ist nur die erste aufgegangen, nämlich a) „Zellimo Daguscha”, d. i. schwarzer Daguscha. Im Garten kam er erst im September zur Blüthe und erfror im November, ehe die Samen ihre Reife erreicht hatten. Die im Garten erzogene Pflanze ist völlig identisch mit der vom Reiseverein vertheilten. Die Körner haben für Graskörver ein befremdendes Ansehen, indem sie mit einem vom Samen sich leicht ablösenden dünnbäutigen Peri- carp versehen sind. Das Pericarp ist glatt und bellbraun, der sich herauslösende Same dagegen dunkei-kastanienbraun oder schwärzlich, mit zier- lich gefurchter und körniger Oberfläche, indem nämlich die Körnchen der Oberfläche vom Nabel des Samens ausgehende halbkreisföürmige Reihen bilden. 51 Körner des schwarzen Daguscha wie gen 0,100 Gr.; es gehen also 255,000 Körner auf 1 Pf. badisch. b) Weisser Daguscha. Die Körner sind weissgelb, gleichen zwar in Grösse und Gestalt denen des schwarzen Dagu- scha’s, es fehlt ihnen aber die jenen eigenthümliche Granulation. Sollte demnach der weisse Dagusch@ einer anderen Species der Gattung Eleusine al gehören ? “ Ob die abyssinische Eleusine Tocusso, wie vermutbet wird, identisch ist mit der in Ostindien 263 gebauten Eleusine stricla Roxb., kanı ich leider nicht entscheiden. ”) Sorghum. 6 verschiedene Sorten, welchen schr von einander abweichende abyssinische Be- nennungen beigefügt sind, zum Theil durch sehr grosse Körner ausgezeichnet. Ob alle diese Sor- ten einer und derselben, oder mehreren verschie- denen Arten angehören, kann ich leider nicht be- Stimmen, da sie zwar fast alle keimten und üppige, zum Theil 7° hohe Schosse trieben, aber bei der Ungunst des vorigen Sommers nicht zur Blüthe gelangten. a) Mit grossen weissen Körnern als „Aiorta PBarchilla” ; b) mit weissen Körnern als „Choden s. Goden” ; €) mit kleineren weissen Körnern und glänzend schwarzen Spelzen; d) weissgrau und graubraun als „G@umbilo” ; e) wit grossen rothgelben Körnern; f) mit kleinen braunen Körnern als „„Legua.” $S) Zea Hays, „Marchilla Bahari” nebst einer var. nana. 9) Allium Cepa? Zwiebeln, die ihre Keim- fühigkeit verloren hatten. 10) Guizotia oleifera DeCand., „Nuck” Oel- pflanze, mit Helianthus verwandt. Kam erst inde October zur Blüthe, so dass die Samen nicht mehr zur Reife gelangten. Scheint desshalb für unser Klima wenig geeignet. 11) Carihamus linctorius, „Schuf. Es gingen 264 rothblühende und weissblühende Exemplare imGar- . ten auf. Die Samen werden in Abyssinien zu Oel benutzt, auch geröstet gegessen. 12) Nicotiana macrophylia in mehreren bekannı- ten Formen. „Ferr as mai.” 13) Capsicum annuum, „Berberi gaije”, d.i. rother Pfeffer. Die von Sch. unter 4 Nummern ge- sendeten Capsicum - Früchte scheinen 3 verschiede- nen Arten anzugehören, von denen aber nur eine, welche noch nicht beschrieben zu seyn scheint, im Garten aufkam. Zu dem ächten Capsicum annuum glaube ich die grösseren, diekhäutigen, rothen Früchte der Samensendung rechnen zu dürfen; sie gehören selbst zweien Abarten an, indem sie theils kürzer, eyfürmig und stumpf sind, theils mehr wal- zenförmig verlängert und spitz. 14) Capsicum pubescens mihi. „Berberi.” Diese Art hat im vorigen Sommer im Garten. geblüht; sie ist schlanker, schmalblättriger, kleinblüthiger als C. annuum, Stengel und Blätter fein pubesci- rend, Früchte verlängert, gurkenförmig , stumpf, ungefähr 2° lang, roth, dünnhäutiger als bei (. annuum. 15) Capsicum ....... „Berberi Bellau” auch „Schirba.” Wird besonders in der Gegend Schan- galla und Waidutta, aber auch bei Adoa caultivirt. Die Früchte sind kaum 3” Jang, länglich, spitz, roth, zierlich, dünnhäntig; sie enthalten nur wenige Samen, die aber fast so gross siud als bei Ü. annuum. 265 16) Ocimum graveolens miki, „Sessak” Diese bei Adoa eultivirte Pflanze fing schon im Juni im Garten zu blühen an, und blühte an den Seiten- zweigen bis in den Herbst fort. Von allen mit O. Basilicum verwandten Formen unterscheidet sieh diese Art schon im Habitus auffallend. Ihr Wuchs ist nicht pyramidenförmig, sondern mehr ausge- breitet, indem die abstehenden Seitenzweige den MNitteltvieb weit überwachsen. Die Blätter sind dunkelgrün, breiteyförmig, mit deutlichen grossen Zähnen am Rand, sie sind, so wie der Stengel, mit zerstreuten, ziemlich langen Haaren besetzt. Mitteltrieb und Zweige beschliessen sich mit locke- ren, unterbrochenen, langen Aehren. Die Blüthen fast von der Grösse wie bei ©. Basilicum; der obere Kelchzahn von der Breite des Kelches, breit- eyfürnig, spitz; die Kelehröhre mit einzelnen, lan- gen, abstehenden Haaren; die Krone schön rosen- rot oder lila, doppelt so lang als der Kelch; An- theren und Pollen ziegelroth., Der Geruch ist stark und ganz eigenthümlich gewürzhaft, pikant, ans Stinkende gränzend, sehr verschieden von dem des 0. Basilicum. . 17) Lepidium sativum, „Schimpfa.” Ganz mit unserer Gartenkresse übereinstimmend; kaın im Juni zur Blüthbe, Ende Juli zur Reife. Unter den zableeichen Stücken, welche aus den abyssinischen Samen erwuchsen, befanden sich viele, welche durchgängig oder doch mit wenigen Ausnabmen Sklappige Schötchen trugen; seltener fanden sich 266 an diesen Stöcken anch einzelne Aklappige Schöt- chen. Die Samen derjenigen Stöcke, welche diese ınerkwürdige Anomalie zeigten, wurden besonders eingesammelt; es ist zu hoffen, dass sich dieses Lepid. sat. triralee bei der Aussaat erhalten wird. Die Blüthe zeigt im Uebrigen nichts. von der Regel Abweichendes; bei den 3klappigen Früchten ist die unpaarige Klappe nach vorn (unten) gerichtet; bei den 4klappigen kommen zu den 2 normalen seitlichen Klappen noch 2% mediane (eine vordere und eine hintere) hinzu. Auf der beigefügten Ta- fel habe ich unter ©. die Grundrisse dreier Blüthen gegeben, und zwar f. 1. mit 2klappiger, f. 2. mit 3klappiger, f. 4. mit Aklappiger Frucht. Dieser dritte Grundriss entspricht in der relativen Lage der Theile dem normalen Bau der Blüthe von Tetrapoma Turez., dem einzigen bis jetzt genauer bekannten Cruciferen- Genus, welches constant 4- klappige Früchte hat. Einer Mittheilung meines Freundes Meisner zufolge, gibt es aber ein zwei- tes Genus, dem dieser Character zukommt, es ist diess die Isatis Gareini DeCand., von welcher schon DeCandolle vermuthet, dass sie ein eigenes Ge- nus bilden möge. BHoflentlich erhalten wir yon Hrn. Shuttleworth, dem Meisner die Kennt- niss dieser Pflanze verdankt, nähere Aufklärung hierüber. Ich habe dieser Fälle Erwähnung ge- tan, weil sie in Beziehung auf Construction der Uruciferen-Blüthe von Wichtigkeit sind. 15) Brassica (Melanosinapis) nigra var. abys- 267 sinica, „Senafitsch” Der schwarze Senf (Sinapis nigra L., Brassica nigra Koch, Melanosinapis con- munis Schimp. et Spenn.) scheint, sey es wrsprüng- lich oder durch Cultur, sehr weit auf der Erde verbreitet zuseyn. DeCandolle gibt eine Varie- tät daven selbst am Vorgebirge der guten Hofinang an, Der abyssinische Senf gleicht in der dünn- geschnäbelten and mit stark gekielten Klappen ver- sehenen Schote-und den dunkelrothbraunen Samen ganz dem europäischen schwarzen Senf, weicht dagegen in der Inflorescenz etwas ab. Die offenen Blüthen bilden nämlich eine lockere Traube, wäh- rend sie bei dem europäischen eine Dolde bilden; es findet also hier ein ähnlicher Unterschied statt, wie er zwischen Brassica Napus und Br. Rapa bekannt ist. Die untern Blätter der im Garten erzogenen abyssinischen Pflanze sind kleiner und weniger getheilt als bei der europäischen, höch- stens mit 1 Paar Seitenlappen am Grunde versehen. 19) Brassica carinata. So habe ich, damit das Gewächs mit einer bestimmten Bezeichnung in den Samencatalog des Carlsruher Gartens aufgenom- men werden konnte, vorläufig eine abyssinische Culturpflanze benannt, welche in die Verwandt- schaft einiger mir nicht genug bekannten Sinapis- Arten der Auctoren, namentlich der 8. infegrifolia, Juncea, lerigata und brassicala zu gehören scheint. fer abyssinische Name war den Samen nicht bei- gCfügt, sondern nur die Bemerkung, dass die Pflanze als „Grün - Gemüse” benutzt werde Nach deu 268 kleinen Blättern der im Garten erwachsenen Exem- plare muss sie aber ein mageres, mit unserem Kohl kaum zu vergleichendes Gemüse liefern. Nach dem von der Berippung entnommenen Character, den Koch zur Unterscheidung von Sinapis und Brassica anwendet, würde die fragliche Pflanze eher zu Brassica als zu Sinapis gehören, wiewohl den Uebergang zu Sinapis deutlich anzeigend. Von der (von Koch mit Brassica vereinigten) Gat- tung Melanosinapis unterscheidet sie sich durch den diekeres Schnabel der Schote, während sie anderseits durch die stark gekielten Klappen sich ihr annähert. Im Habitus ist sie der Brassica nigra nicht unähnlich, aber dickstengeliger und kräftiger, die Blätter und Blüthen grösser, die Schoten länger und stärker, auch die Samen etwas grüsser. Die ganze Pflanze ist glatt, grün ohne graue Bereifung; die untern Blätter haben einen Stiel, der so laug ist als die lamina, welche eyfür- mig und gezahnt ist, an- der Basis mit 1— 2 Paar ganz kleiner Oehrlein versehen; auch die oberen Blätter sind in einen Stiel verschmälert, nur die allerobersten sind sitzend, schmal - lanzettfürmig, fast ganzrandig; der Blütheustand ist locker trau- big; die Schoten sind so stark gekielt, dass .der Carinaldurebmesser bedeutender ist, als der Com- missuraldurchmesser. 29) Linum usifatissimum ß. erepitans Schübl., ndelba”, wurde kaum Y hoch im Garten, 21) Coriundrum salivtum, „Zageda.” . 269 22) Trigonella fenum grecum, „Abacha.” 23) Ervum Lens, tigrisch: „Bersen”, amha- risch: „Mesur.” 24) Lathyrus salivus, „Sebberi” Kam schon im Juni zur Blüthe, Ende Juli und Anfang August zur Reife. Die Samen gelbbraun oder granbraun, fein schwarz gesprenkelt. 25) Pisum abyssinieum mihi, „Ein-Ater.” Eine neue Art aus der Verwandtschaft des P. satirum, wenn man will eine neue Subspecies davon, die sich aber durch bedeutendere Merkmale auszeich- net, als die meisten übrigen Arten, die man spe- eifisch von P. sativum zu sondern gesucht hat. Die Blätter sind eonstant einpaarig, ebenso wie die grossen stipulse scharf gezahnt; besonders an der jangen, noeh nicht blübenden Pflanze sind die foliola und stipule auffallend tief eingeschnitten Gineiso - dentata). Die Blüthenstiele einblüthig, &, selten 3 oder höchstens 5 so lang als die stipule, so dass die ganze Blüthe von der stipula überragt wird. Die Blüthen sehr klein, etwa den vierten Theil so gross als bei P. satirum und P. arvense: das Vexillum nur halb ausgebreitet, weisslich; die ale kürzer als das Vexill, hellpurpurroth; die carina kürzer als die ake, vorn mit sehr schwa- chem, schmalem, flügelartigem Kiel, welcher bei P. sativcum sehr stark und breit ist. Die Hülsen kleiner als bei unseren Varietäten von P. salirum und arvense, zusammengedrückt, nicht fleischig, 2-6 samig. Die Samen gleichfalls klein, abge- 270 . rundet Enbisch. doch oft dem Kugeligen sehr nahe, die aus Abyssinien erhaltenen braunroth, sehr glatt und glänzend, die im Garten erzogenen mehr grau- braun oder graugrün, weniger glänzend. Die ganze Pflanze niedrig, kaum über 1‘ hoch. Die der abyssinischen Erbse nächst verwandte Form ist wabrsebeinlich das ägyptische P. Jomardi Schrank. Die unter diesem Namen im vorigen Jahre im Carlsraber Garten ceultivirte Pflanze hat jedoch zweipaarige Blätter mit wenigeren und stumpferen Zähnen, und stipuke, die nur gegen die Basis grob gezahnt sind. Die Blüthen sind klein, doch etwas grösser als bei der abyssinischen Pflanze und leb- hafter gefärbt; die liülsen grösser, die Samen zu- sammengedrückt, graugrün mit schwarzrothen Punk- ten. Demnach würde P. Jomardi im Allgemeinen dem P. arvense (bei welchem Sehübler ausdrück- lich punetirte Samen. angibt) näher stehen, durch die kleinen Blüthen aber sich anderseits an P. abyssinieum anreihen. 26) Viecia Faba ß. equina Pers. Die abyssini- schen Samen röthlichbraun, die hier gezogenen, im August gereiften weisslich. Blüthen weisslich. 27) Cicer arietinum, tigrisch: „Ater”, amha- risch: „Sehimbera” In der Samensendung als eultivivrt bei Adoa angegeben; in der vom Verein vertheilten Sammlung der getrockneten Pflanzen als wildwachsend. DeCandolle gibt Spanien, Italien und den Orient ais Vaterland an, Nach der Keichenbachischen Trennung des €. arie- 271 iinum in mehrere Arten wäre die abvssinische Pllanze das ächte Ü. arielinum „legumine breve rhomboideo, e sulura superiore rostrato.” Die von Wiest bei Cairo gesammelte Pflanze und die ge- wöbnliche der Gärten haben eine stärker gekrümınte Sutur, wodurch das rostrum mehr in die Mitte der Hülse kommt (C. physodes Reichb. „legumine ovali inflato ex apice medio vostrate”). Es scheint mir jedoch dieser Unterschied zu schwankend, um eine wirkliche Species- Unterscheidung darauf zu gründen. Die Blüthen des abyssinischen sind hell- purporrotb, trocken, mehr bläulich: die Samen gelbbraun (bei C. physodes Rebb. rothbraun). 28) Phaseolus rulgaris, „Adagonna.” a) Mit kleinen, länglichen, weissen, schwachzu- sammengedrückten Samen, .„Zada Adagonna” ; b) mit breiteren, stark zusammengedrückten, ein- farbig graubraunen, stark glänzenden Samen; c) mit ähnlich gestalteten, gelbbraunen, mit schwar- zen Längsstreifen gezeichneten. 29) Dolichos? „AÄdagonna golla” Die Pflanze hat im Garten geblüht und auch einige Samen zur Reife gebracht, ich habe aber leider versäumt, Exemplare einzulegen, so dass ich jetzt nicht ein- mal im Staude bin, zu bestimmen, ob sie ein Doli- chos oder Phaseolus ist. Die Samen sind kleiner als die aller Formen. von Ph. rulyaris, kurz wal- zenförmig, hinten und vorn abgestutzt, einfarbig gelbbraun oder schwarzbraun. Die Hülsen, wenn ich mieh recht erinnere, lang und walzenförmir. 272 x In Gartencatalogen finde ich einen Phaseolus abyssinicus angeführt, dessen Vergleichung mir lei- der nicht zu Gebote steht, Anhangsweise will ich noch eines im Carls- ruher Garten erzogenen Daucus erwähnen, der sich in mehrfachen Nummern unter der Samensen- dung befand und nicht als Culturpflanze bezeich- net war; ich habe ihn vorläufig als Daucus Carotta var. abyssinica bezeichnet. In Grösse und Stärke der Pflanze, so wie in der Be- schafienheit der Früchtchen stimmt er mit Daueus Carotta sativa überein, während D. Carotta sylre- stris in den Früchtchen etwas abweicht. Der Iden- tität der „byssinischen Pflanze mit der zahmen Möbre widerspricht jedoch der Umstand, dass er- stere Ende März gesäet zu Anfang August schon 4 — 5° hohe Stengel getrieben hatte und in voller Blüthbe stand, während letztere bekanntlich im er- sten Jahre nie zur Blüthe kommt. Die bisher un- tev Daucus Carotts begriffenen Formen scheinen überhaupt noch einer genaueren Revision und kri- tischen Sonderung zu bedürfen. Der Uimstand, dass die zahme Möhre unsern Winter selten er- trägt Gwvesshalb die zur Samenernte bestimmten Exemplare im Herbste herausgenommen und erst im Frühling wieder eingesetzt werden), spricht 7. B. sehr gegen die specifische Identität der zabmen und der bei uns wilden Pflanze. Unter den vom Verein vertheilten Pflanzen be- findet sich auch Anethum grareolens, „Sandanschoa”, aut Brach- feldern gesammelt, ob wild? Die Pflanze ist klei- ner und schmächtiger als der Dill unserer Gärten. , (Fortsetzung folgt.) (Hiezu die Steintafel Tab. 2) Flora Nr». 18. Regensburg, am 14. Mai 1841. Le 1. Original- Abhandlungen. Bemerkungen über die Flora von Abyssinien; von Dr. Alexander Braun, Prof. in Carlsruhe. (Fortsetzung. ) 2 Wildwachsende abyssinische Pflanzen, Welche im vorigen Sommer im Carlsruher botani- schen Garten zur Blülhe kamen. Die Samensendung, welche der Carlsruher Garten im März vorigen Jahres von Schimper erbielt, bestand ans 329 Nummern. Nach Abzug der Wiederholungen und Varietäten stellten sich etwas über 200 Species heraus. Die Aussaat ge- schah Ende März und bei Weitem die Mebrzahl der ausgesäten Samen keimte bald reichlich. Her- nach aber erlitten die armen Pflänzchen mancherlei Ungemach. Viele Arten gingen bald wieder ein, da die besondern äusseren Bedingungen ihres Ge- deihens nicht errathen wurden; andere wuchsen dagegen mit unglaublicher Ueppigkeit heran, aber in Folge des zu nassen Sommers -and des zu küh- len Herbstes kamen sie nicht zur Blüthe; so z. B. Flora 1841. 18. nv 274 alle Amaranthaceen und die meisten Compositie, selbst viele Gräser. Manche Stauden und Holz- gewächse, die ihrer Natur nach im ersten Jahre nicht zur Blüthe kommen konnten, wurden glück- lich in die Häuser gebracht, viele andere dagegen, welche im freien Lande verblieben, erlagen der anhaltenden Kälte des verflossenen Winters. Glück- licher Weise wurde von sämmtlichen Samen ein Theil zu einer zweiten Aussaat zurückbehalten, die im laufenden Jahre mit mehr Erfahrung unter- nommen, auch mehr Gelingen verspricht. Ausser den bereits angeführten Culturpflanzen führe ich folgende an, die im vorigen Jahre zur Blüthe ge- kommen sind: 1) Bromus adoönsis Hochst. Kam schon im Juli zur Blüthe, ist also ein Sommergewächs, wäh: rend fast alle unsere einheimischen Bromus-Arten Wintergewächse sind. Dieselbe Art ging auch als Unkraut unter der zweizeiligen Gerste auf. Sie ist besonders ausgezeiehnet durch die tief unter der Spitze der Deckspelze stehende Granne. Die reifen Aehrchen zerfallen leicht, wie bei Br. patulus. 2) Poa (Kragrostis) panieiformis mihi. Eine zierliche Art, aufrecht, kaum 1° hoch, mit lockerer allseitig ausgebreiteter, aufrechter Rispe, welebe auch zur Zeit der Reife aufrecht und ausgebreitet bleibt, Die Stiele der Aehrchen zart und Fang; die Aehrchen eiförmig, stumpf, aus zahlreichen dicht imbrieirten Blüthen. Die Blätter in der Ja gend gerollt, die Rispenzweige quirlartig oder 275. spivalig angeordnet, wie bei allen Arten der Ab- theilung Eragrostis, während die ächten Poen scharf zusammengelegte Blätter nnd zweizeilige Anord- nung der Rispenzweige haben. 3) Hypudeurus cenchroides Hochst. bildete üppige, dichte Büsche und blühte reichlich zu An- fang September. 4) Chloris abyssinica Hochst. Dieses schöne Gras, dessen gefingerter Blüthenstand oft aus mehr als 20 Strahlen besteht, kam zwar nieht zur Blüthe; ich führe es an, weil es in Garten einen Charac- ter zeigte, der an den vom Verein vertheilten ge- trockneten Exemplaren nicht so sichtbar ist, Es bildet nämlich klafterlange, auf der Erde hinkrie- chende Ausläufer, die von Knoten zu Knoten an- wurzeln und Zweige treiben, ähnlich wie bei Cyno- don Dactylon, nur in grüsserem Maasstab; es finden sich auch, ähnlich wie bei Cynodon, an den Aus- läufern meist 3 Blätter genähert und zusammen einen Knoten bildend. Sollte dieses Gras unser Clima ertragen und aut Sandboden gedeihen, so wäre es vielleicht eines der geeignetsten, um sandige Stellen damit zu bekleiden. 5) Tricholena fragilis mihi. In der vom Verein vertheilten Sammlung befinden sich 2 schöne neue Arten der interessanten Gattung Tricholena ; eine dritte ist im hiesigen Garten aus Samen erwachsen; sie zeichnet sich vor allen andern durch sehr breite, flache Blätter, am Grunde niederliegende und wur- gelschlagende, vielverzweigte, an den Knoten sehr Ss ı D 276 leicht brechende Triebe, und durch eine reiche, ausgebreitete, grossblütbige Rispe aus. Sie hat im September geblüht und Samen getragen, wird sich also wohl in den Gärten erhalten. 6) Gymnothrie adoensis Hochst. Im Septem- ber blühend. %) Selaria aurea Hochst., „Wossiraso.” Ein stattliches Gras, durch dichte Büsche, breite BDlät- ter, oft 4 — 5° hohe Halme und fast Fuss lange Aehren mit bald mehr goldgeiben, bald mehr fuchs- rothen Borsten ausgezeichnet; es blühte reichlich zu Anfang September, wobei sich die Aehren dicht mit violeiten, Staubbeuteln bedeckten. Wie unsere Setaria glauca, in deren nächste Verwandtschaft die S. aurea gehört, hat sie die Eigenthümlichkeit die Blätter links zu drehen, während die übrigen Setarien ungedrehte Blätter haben. So wenig man diese schöne abyssinische Setarie als eine blosse Spielart der Set. glauca betrachten darf, zumal da auch die ächte $. glauca in Abyssinien nicht fehlt, wie die vom Verein vertheilten Exemplare beweisen, so scheint es doch eine ganze Reihe yon Mittel- gliedern zwischen beiden zu geben. Alle mit 8. glauca verwandten Formen haben eine querrunze- lige, knorpelige Deckspelze (der fertilen Blüthe); bei S. glauca ist dieselbe breit, schwachgewölbt, mit starken Runzeln versehen; bei S. aurea da- gegen ist sie kleiner, viel schmäler, sehr stark ge- wölbt, mit sehr feinen Ruuzeln versehen; die menm- branösen Hüllspelzen sind meist etwas violett ge 277 färbt, während sie bei S. glauca grün sind. Am nächsten an S. aurea schliesst sich die ostindische S. helvola R. et S. an, die sich nur durch eine etwas grössere Deckspelze von S. aurea zu unter- scheiden scheint. S. auricoma Link, nach Garten- exemplaren, scheint eine Mittelstufe zwischen S, kelvola und glauca zu seyn. Die abyssinische 8. glauca stimmt in der Gestalt der Deckspelze mit unserer europäischen überein, nur finde ich die Deckspelze etwas kleiner, die Querrunzeln stärker und weniger zahlreich. 6) Andropogon abyssinicus R. Brown. 9) A. hirtus L., vom europäischen nicht ver- schieden, 3° hoch. 10) A. altissimus Hochst. in litt. Dem vorigen im Blüthenstand ähnlich, aber weniger behaart und 6‘ buch. Alle 3 Arten kamen im September zur Blüthe; die 2 letzteren befinden sich nicht in der Sendung der getrockneten Pflanzen. 11) Helichrysum glutinosum mihi, Zunächst verwandt mit Hel. felidumCass., von dem es sich durch wahrscheinlich einjährige Dauer, pyramidale Verzweigung, schlaffe Inflorescenz , Klebrigkeit, Wohlgeruch, nacktere Blätter, ’die den Stengel weniger stark umfassen und etwas schmäler zu- laufen, endlich durch weniger strahlig ausgebreitete Capitula unterscheidet. Zum Vergleich mit der DeCandolle'schen Diagnose desH. fetidum kann es auf folgende Art characterisirt werden: her- baceum, erectum ‚ laxe corymbosum, viscidulum, EEREIEFER 278 odore haud ingrato, eaule pilosiusculo, foliis cor- dato-subamplexicaulibus, ereetiusculis, planis, utrin- que viridibus, nudiuseulis, margine floccoso-tomen- tosis; capitulis permaultifloris, involueri squamis wmembranaceo - seariosis, pallide stramineis, nitidis, subradiantibus, acutiusculis. — Es wurde über ?' hoch, und kam im freien Lande erst im October zur Blüthe, 12) Rumex alismefolius Fresen. (== nerto- sus Vahl?) „Hachot.” Durch die vielverzweigten Stengel und dreirippigen Blätter sehr ausgezeichnet. 13) R. abyssinicus Jacq., „Mokmoko” Von dem als Hauspflanze in den Gärten cultivirten „R- arifolius” sehr verschieden. 14) R. Steudelii Hochst., „Schombabeta. ”Ver- wandt mit R. nepaiensis Sprengel, aber durch die sehr langen schmalen Bodenlaube (Wurzelblätter) leicht zu unterscheiden. Alle 3 Arten sind im Herbst zur Blüthe gekommen und werden in wär- meren Jahren gewiss auch reichlich Samen bringen. 15) Solanum adoense Hochst. Fine schöne Art mit stark stacheligen Stengeln und Blättern, ist im freien Lande zur Blüthe gekommen, aber nicht zenr Reife der Früchte, 16) Cynoglossum lanceolatum Forsk. Klein- blüthig, vom Ansehen eines Echinospermums , bat reichlich geblüht und Samen getragen. 17) Ocimum ...... , „Sesseg sebi.” (Vom Ver- ein als n. 294, ohne Bestimmung gegeben.) Sehr ähnlich dem O. Basilicum, aber schmalblättriger 279 und etwas stärker punetirt. August und Septem- ber blühend. 18) Zeucas Schimperi Hochst. kam im August zur Blüthe. 19) Plantago abyssinica Hochst. Die im Gar- ten als Unkraut unter Kleusine Tocusso und Poa abyssinica aufgegangenen Exemplare sind grösser als die vom Beiseverein vertheilten, unserer Pi. lunceolata äusserst ähnlich. 20) Chenopodium fwelidum nach der Bestim- mung des Keisevereins. Eine andere Art mit &e- derspaltigen Blättern erreichte die Höhe von 5 ohne zur Bläthe zu kommen. 21) Hibiscus eriospermus Hochst. (aus der Sect. Bombieilla DeCand.) bat im freien Land ge- blüht, aber keine Früchte gereift. 22) Malva abyssinica mihi. Eines der gröss- ten Sommergewächse, aber mit sehr. kleinen un- scheinbaren Blüthen. Der aufrechte Stamm er- reichte eine Höhe von 5° und an der Basis eine Dicke von 2 Die Blätter stark 5lappig, mit ziem- lich spitzen Lappen, oben mit kurzen einfachen, unten mit entfernten sternförmigen Haaren besetzt. Die kleinen Blüthen bilden sitzende Büschel in den Blattachseln. Der Blüthenstiel ist nicht länger als der Kelch. Der Vorkelch besteht aus 3 linien- förwigen, haarigen Blätichen, welche kürzer sind als der Kelch und an der Basis nicht oder kaum zusammenhängen. Die Kelchblätter sind weiter verbunden als bei den meisten andern Malven, 280 - schön netzförmig beadert. Die Krone ist blass- röthlich, kaum doppelt so lang als der Kelch, brei- tet sich nur halb aus. Die Frucht ist ganz von dem verlängerten Kelch eingeschlossen und ver- borgen; sie besteht aus 10 sehr kleinen, sehr leicht auseinander fallenden Karpellen von hellbrauner Farbe, mit gerundetem stumpfen Rücken und äus- serst fein querrunzeligen Seiten. In der Gestalt der Blätter gleicht sie am meisten der Malva (La- vatera Auct.) crelica, welche aber, von andern Unterschieden abgesehen, grössere, eng verbundene und deutlich berandete Carpelle hat. Malva micro- carpa Desf. aus Aegypten unterscheidet sich nach der Beschreibung durch den Mangel der Pubescenz. 23) Crolalaria striata mihi, pumila, ramis pro- stratis; racemis paueifloris, oppositifoliis; foliis ex stipulatis, trifoliolatis; foliolis oblongis, basi alte nuatis, apice obtusis yix mucronatis, subtus et mar- gine adpresse pilosis; floribus flavis, vexillo pur- pureo-lineato; leguminibus eylindrieis, subsessilibus, utrinque truncato-obtusis, suturä superiore impres- sis, polyspermis, glabris. Eine sehr zierliche kleinePflanze, die, im Topf gezogen, schon im Juni in Blüthe kam. Nach ? Cotyledonen und 8Laubblättern, in einer Höhe von 13” über der Erde, schliesst der Hauptstengel be- reits mit einer Inflorescenz seinen Wachsthum ab, während niederliegende Seitenzweige aus den ober- . sten Laubblättern ihn fortsetzen. Die Biüthen sind schön gezeichnet: das am Rande wellig gekräuselte 2s1 Vexill ist mit vielen purpurvioietten Linien bemalt, der obere Theil der az, so wie die Spitze der varina, ist orangegelb, das Uebrige heligelb. 24) Reseda abyssinica Fresen., „Merrerat.’ Diess ist ohne Zweifel die interessanteste Pflanze, welche unseren Gärten aus dex Schimperischen Samensendung bis jetzt erwachsen ist. Sie fing im August au zu blüben und blühte fort, bis die Herbstfröste ihr ein Ende machten. Die Samen, welche sie lieferte, scheinen wenigstens zum Theil wohl gereift, Es sind vielleicht wenige Familien 50 geeignet, wie die der Resedaceen, uns eine tiefere Anschauung vom Wesen einer Pflanzen- familie zu geben; uns zu zeigen, dass sie als ein lebendiges Ganze zusammenhängender Glieder be- trachtet, daher auch ihr Character in seiner leben- digen Beweglichkeit aufgefasst werden muss, wäh- rend eine mechanische Festhaltung einzelner, stehen- der Merkmale nur zu einer künstlichen Zerreis- sung der wahrbaft natürlichen Gruppen führen kann. Alle Resedaceen haben in ihrem Gesamnit- habitus eine so sprechende Aehnlichkeit, dass man nicht nur an ihrer Familienverwandtschaft nie ge- zweifelt, sondern sogar bis in die neueste Zeit sie fast alle in einem einzigen Genus zusammenzuhal- ten keinen Anstand genommen hat; und doch kommen in dieser Familie in Beziehung auf die- jenigen Charactere, auf die man das grösste Ge- wicht zu legen pflegt, wie namentlich in der Zahl und Stellung der Blüthentheile, in der Bildung der 282 Frucht und der Lage der Ovula die bedeutendsten Versehiedenheiten vor! Einen merkwürdigen Be- leg dafür liefert die genannte abyssinische Art. Während die meisten andern Resedaceen bis nahe zur Spitze verbundene Fruchtblätter und wand- ständige Placenten besitzen, finden wir bei ibr 6 bis zum Grunde getrennte, nach Innen geöflnete Fruchtblätter, welche eine niedergedrückte placenta centralis (!), die die oyula trägt, umgeben. Von den früher bekannten Arten Stimmt nur eine mit der neuen abyssinischen Art überein, nämlich die ägyptische R. canescens Auct. Beide müssen als Genus von Reseda getrennt werden; ich batte schon einen Namen zu diesem Zwecke in Bereit- schaft, als ich aus den vom Verfasser ınir gütigst mitgetheilten zwei Memoiren über die Resedaceen ersah, dass A. de St. Hilaire die generisebe Wigenthümlichkeit der R. canescens schon früher erkanut und sie mit dem Namen Cuylusea bezeich- net habe. Hier will ich noch die Beschreibung einiger Früchte und Samen folgen lassen, die bis jetzt obne glücklichen Erfolg ausgesäüet wurden. Rhynchopetalum monlanum Fresen, „Giberroa.” In dem Atlas zu Rüppell’s Beschreibung seiner Reise nach Abyssinien sieht man im Vordergrunde der Ausicht des Semengebirges, nahe an der Gränze des ewigen Schnees, ein Gewächs von Palmen- oder Yuceaartigen Ansehen. Mit Verwunderung erfübrt wan, dass dieses Gewächs eine Lobeliaced 233 ist mit klafterhohem, hohlem Stamme, aus dessen Krone sich eine hohe Blüthentraube erhebt. Die zweite Schimperische Sendung wird die Her- barien ohne Zweifel mit dieser Prachtpflanze be reichern; die Hoffnung, sie für die Gärten zu ge- winnen, ist vor der Hand gering, wiewohl sich eine grosse Menge reifer Früchte bei der Samen- sendung befanden. Es scheint nämlich, dass die etwas fleischigen Placenten, so wie die Samen selbst, eine äusserst lockende Speise für die Raub- insekten (Anobien) sind, denn, während in allen übrigen Samenpacketen sich kaum eine Spur die. ser verderblichen Gäste zeigte, hatten sie sich reichlich in denen, welche die „Giberroa” enthiel. ten, eingeniestet, so dass sich in den zahlreichen, äusserlich woblerhaltenen nur noch sehr wenige Samen fanden, welche besondere Behandlung zu verlangen scheinen, da sie auf die gewöhnliche Art ausgesäet, nicht zur Entwickelung kamen. Da die Frucht des Rhynchopetalum bis jetzt noch un- bekannt war, so will ich sie hier etwas näher be- schreiben. Sis ist auf $ oder # ihrer Länge mit dem Kelch verwachsen; die persistenten Kelch- zähne bilden um die freie Spitze der Frucht eine Krone; auch dieKrone und die Röhre der Stamina ist als ein dürrer schwarzer Anhang, der sich aber leicht abstösst, auf der reifen Frucht noch an- wesend. Die Farbe der Frucht nebst dem Kelch ist hell weissbraun, das Gewebe trocken und sehr leicht, nur die Placenten scheinen im frischen 254 Zustand etwas fleischig gewesen zu seyn. Der Gestalt nach bildet die Frucht einen kurzen, bei- derseits schief abgestytzten Cylinder; an der Basis ist sie eingedrückt, das vom Kelchsaum umgebene zugespitzte Ende ist etwas nach Unten gekrümmt und springt nach den Mittellinien der Fruchtblät- ter in 2 (rechts und links stehende) Klappen aus- einander, welche die Scheidewände auf ihrer Mitte tragen. Diese Theilung erstreckt sich jedoch nieht weiter als bis zum Abgang des Kelchsaums von der Frucht; die Theilung des Dissepiments hat ihre Gränze da, wo dieses die Placenten trägt. Der obere unpaarige Kelchzahn (vorausgesetzt, dass die Frucht in dem Zustande der Resupination, welchen die Blüthe annimmt, verharrt) ist länger und schmäler als die übrigen, eilanzeitföürmig ; die 2 antern Kelchzähne sind die kürzesten. Die Kelch- röhre, welche an der Frucht angewachsen ist, Ist von 10 fadenförmigen, vorspringenden Rippen dureh- zogen. Das Parenchym zwischen denselben zer- stört sich. zuweilen an alten Früchten, so dass die Rippen wie 10 freie Stäbehen, die im Kelchsaum bagig sich verbinden, die Frucht umgeben. Die Placenten haben die Gestalt breiter, eiförmiger, schwachgewöälbter Schilder, die nur mit der Mittel- linie des Rückens am Dissepiment befestigt sind. Nach den feinen punetförmigen Narben, welche die Placenten dicht bedeckten, trägt jede derselben wohl über 400 Samen, welche viel kleiner als Mobn- samen sind, walzenförmig,, braunroth, glänzend. 235 Desmocheta xzanthioides mihi. An dieser Pflanze erfuhr ich, wie sehr der äussere Schein trägt. Bei“der ersten flüchtigen Musterung der Samen hielt ich die dicht mit Wiederhaken be- setzten Köpfchen, die ich hier beschreiben will, für die eines Xanthiums, und erst bei einer späte- ven genaueren Untersuchung erkannte ich in den- selben eine Amaranthacea aus der kleinen Gruppe der Desmochetee. Da sie, wenn auch nicht ein eigenes Genus, doch eine eigene Absheilung der Gattung Desmochweta bildet, so schien es mir nicht unwichtig, den Character derselben durch Bei- fügung einiger Figuren (t. I. A.£ 1 — 8) etwas genauer zu erläutern. Die einzelnen Giomeruli, weiche: als solche abfallen, bestehen aus 3 Blüthen mit ihren Vorblättern oder Bracteolen (wie der Grundriss f. S. am bessten zu zeigen geeignet ist), nämlich einer Mittelblüthe und 2 aus den Vorblättern derselben (x., ß.) entspringenden Seitenblüthen, welche selbst wieder ihre Vorblätter (z°, 89 be- sitzen. Nur selten beobachtete ich noch eine 4te entwickelte Blüthe in der Achsel von 8° der zwei- ten Seitenblüthe, denn gewöhnlich befinden sich in den Achseln der Vorblätter der Seitenblüthen an der Stelle weiterer Blüthen bereits die eigenthüm- lich gebildeten Hakenbündel, in welchen der un- terscheidende Character dieser sonderbaren Pflanze beruht. Die Vorblätter der Mittelblüthe, welche die beiden Seiten des Glomerulus einnehmen, sind m Grunde callös-aufgetrieben, unter sich und mit 286 der Basis der Mittelblüthe verwachsen ; der obere freie Theil ist eiförmig und zugespitzt, scariös, dem Glomerulus anliegend. Die kleineren und schmä- leren Vorblätter der Seitenblüthen sind anfangs gleichfalls aufrecht und anliegend, wie an fi 1, einem Glomerulus mit noch unentwickelten Haken- büscheln zu sehen; später, nach Entwickelung der Hakenbüschel (f. 2), werden sie ungeschlagen und rückwärts an den Glomerulus angelegt. Der Hakenbüschel selbst (f. 3.) hat einen flachgedrück- ten Stiel, der mit der Bractea, in deren Achsel er entspringt, bis zur Stelle, wo diese sieb um- biegt, verwachsen ist, oberhalb aber sich in 3—4 kurze Arme theilt, vrelche je 4 — 6 lange, an der Spitze in einen starken Haken umgebogene Bor- sten oder Stacheln aussenden. Ein soleher Büschel besteht demnach aus ungefähr 15 — 16 Haken, so dass die 4 Büschel des Glomerulus zusammen diesen mit wenigstens 60 Haken bewaflnen, welche ihn, nach allen Seiten divergirend, dermassen um- geben, dass alle anderen Theile unter ihnen ver- steekt werden. Vermittelst dieser sehr festen und spitzen Haken hängen sich die Glomeruli an fremde Gegenstände fester an, als bei irgend einer andern klettenartigen Pflanze; auch unter sich selbst ver- wickeln sie sich so fest, dass man Mühe hat, si® unverletzt auseinander zu reissen. — Die Kelch- blätter ‘cf. 4.) sind länglich, mit kurzem feinem ınucro, 3rippig, mit membranösen Rändern. Die Filamente cf. 5.) am Grunde in ein Schüsselchen 287 vereinigt, ohne Zwisehenzipfel. Die Antheren anf die gewöhnliche Art 4fächerig. Der Fruchtknoten ist von den Seiten zusammengedrückt; der Griffel einfach, mit kleiner kopfförniger Narbe. Der dünnhäntige Utrieulus reisst in die Quere unregel- mässig auf und enthält einen glänzend kastanien- braunen Samen. Der Samenstiel belindet si&h im- mer auf der vorderen Seite der Frucht, wie f. 6. zeigt, wo p. die Bractea andeutet. Die um das Biweiss gerollte Lage des Keimlings zeigt der Längsdurchschnitt des Samens f. 7., wo u. die Stelle des Nabels anzeigt. Man ersieht aus dieser Beschreibung, dass die angegebenen Charaetere im Wesentlichsten mit de- nen von Desmochta DeC. übereinstimmen, nament- lich so weit sie die Blüthentheile selbst betreffen. Von der andern Seite zeigen sich in minder we- sentlichen Puneten aber auch einige Abweichungen. Endlicher (gen. pl p- 303.) sagt vun Desmocheeta : „Nores ternati, tribractenti, laterales steriles in glochides mutati, intermedius fertilis”, diess passt nicht auf die abyssinische Art, welche Knäuel von 3 — 4 fertilen Blüthen hat. Allein dieser Unter schied ist nieht nur nicht wesentlich, da er bloss einen verschiedenen Grad der Entwiekelung der Inflorescenz anzeigt, sondern auch nicht constant. Desm. patula zeigte mir ganz auf dieselbe Weise 3 — 4 -blüthige Glomerali, wie die abyssinische Art, Dagegen finde ich bei Desmocheta die Brac- teen nicht verwachsen, daher die Glomeruli leckr-: 288 ' ver; die Glochidenbüschel ungestielt, aus unter sich getrennten Glochiden gebildet, mit der Bractea, in deren Achsel sie entspringen, nicht verwachsen. Will man also ein besonderes Genus oder Sub- genus auf die abyssinische Art gründen, so wäre der Character in den am Grunde callösen und verwachsenen Bracteen, wodurch die Glomeruli eine besonders compacte Bildung erlangen, und in den unten in einen zusammengedrückten, an der Bractea angewachsenen Stiel verschmolzenen Glo- chiden zu suchen. In Endlicher’s oben ange- führtem Werk wird as noch nicht hinreichend bekannte Gattung der Gruppe der Desmochete® Polyscalis Watlich. Cat. (auf Desm. sequaxr Wall. in Ro.rb. Flor. ind. gegründet) angeführt. Sollte die abyssinische Pflanze vielleicht dieser Gattung entsprechen? Das Wenige in Endlicher über sie Angeführte unterstützt diese Vermuthung frei- lich nicht. (Fortsetzung folgt.) nl, Berichtigung. In meiner Abhandlung über Woodiwardites Mün- sterianus in Neo. 3. der diessjährigen Flora bitte ich 8. 37., wo von dem Vorkommen desselben die Rede ist und die Angabe im Lias berichtiget wird, nachträglich die Bemerkung zuzufügen: „Was übrigens auch schonGraf zu Münster in einem Briefe an Hrn. Bronn vom 10. Decem- ber 1835, vide p. 183. des neuen Jahrbuchs für Mineralogie, Geologie, Geosnosie und Petrefakten- kunde, herausgegeben von v. Leonhardt und Broun berichtigte und eineın wahrscheinlich statt- gefundenen Schreibfehler beilegte.” Bayreuth. Dr. F. Braun. (Hiezu Literber. Nr. 3) Flora Ar. 19. Regensburg, am 21. Mai 1841. u — — mu Il. Reiseberichte, Zwei Exeursionen nach Streitberg und Muggen- dorf; beschrieben von Hofratı Koch in Er- langen. Jährlich besuche ich in Gesellschaft eines Freun- des oder einiger Freunde die für einen Botaniker liebliche Gegend von Muggendorf wenigstens ein- mal. In dem verflossenen Sommer konnte ich erst im Anfang des Augustes diese Wallfahrt antreten, 50 spät war ich noch niemals daselbst. Diessmal machte Hr. Professor Fabri die Exeursion mit, Mein besonderer Zweck auf dieser kleinen Reise war, Samen von der Lunaria redirivra für den bo- tanischen Garten zu sammeln, weil uns diese Pflanze seit mehreren Jahren ausgegangen war und ich seit dieser Zeit aus andern botanischen Gärten, statt der Lunaria redirira, jedesmal Lunaria bien- nis erhielt. Wir besuchten desswegen diessnual auch den einzigen Standort, der wenigstens mir für diese Gegend bekannt ist, nämlich den Fuss des seltsam gestalteten Quackenschlosses, eines Fel- scnkammes auf der Höhe zwischen Muggendorf Flora 1811. 19. T re. 290 und Engelhardsberg, welcher einer grossen Ruine einer alten Ritterburg ähnelt. Da der Zugang zu dem Quackenschloss etwas beschwerlieh ist und noch zwei andere kleinere Felsenpartbien neben daran liegen, so schickte ich den Taglöhner un- seres Gartens, der mich gewöhnlich auf meinen Excursionen begleitet, nach dem grösseren Felsen- kamm und Hr.Prof. Fabri und ich durchkrochen das dichte Gebüsch von den beiden andern. Un- sere Bemühungen bei Untersuchung der kleinern Felsenmassen waren vergeblich, aber der Tag- löhner brachte eine Menge von Exemplaren der Lunaria, zwar inFrucht, die aber doch noch nicht völlig reif war; er brachte aber auch etwas Neues für die hiesige Gegend, nämlich eine, wie er sagte, ihm unbekannte Pflanze Es war Arabis alpina, ein für eine niedrige Gebirgsgegend seltnes Ge- wächs und neu für die Muggendorfer Flora. Wir setzten nun unsere Wanderung über die Felder fort, welche zwischen dem Quackenschloss und dem Dorte Engelhardsberg liegen. Die Aecker, woranf Winterfrüchte standen, waren abgeerntet und alle schon umgepflügt, aber in der Sommersaat, na- mentlich unter dem Polygonum Fagopyrum, wel- ches hier häufig gebaut wird, bot sich mir eine eigene Erscheinung dar. Es fand sich nämlich unter der noch stehenden Sommersaat eine Unzahl von Summerrübenreps, Brassica Rapa oleifera an- nua. Die meisten Exemplare standen in Blüthe, hatten aber fast alle schon die ersten leyerfürmigen 291 Blätter verloren, doch fanden sich diese noch an wenigen, welche erst aufzublühen anfıngen. Nur hin und wieder hatte ein Exemplar ausgebildete Schoten. "Diese Erscheinung war mir so auffallend, dass ich mieh überall nach Aeckern umsah, wo diese Oelpflanze gebaut wäre, indem ich der Mei- nung war, dass die bier befindlichen Exemplare von ausgefallenem Samen der kultivirten Pflanze aufgelaufen seyen; ich konnte aber keine derglei- chen Aecker entdecken, und da es gerade Sonn- tag- war, so fand sich auch Niemand auf dem Felde, bei welchem Erkundigung eingeholt werden konnte. Endlich erschienen zwei Weiber, welche von En- gelbardsberg kamen und mit uns denselben Weg einschlugen. Diese frug ich, ob das Gewächs da hier gebaut würde, erhielt aber wit einem Blicke, der eben kein grosses Vertrauen in meine bo- tanischen Kenntnisse zu erkennen gab, die Antwort, das sey Hederich, komme von selbst und sey Un- kraut. Diese Erscheinung begleitete uns über En- gelhardsberg hinaus und im Ganzen etwa eine halbe Stunde lang, wo wir dann in den Wald kamen und nach Muggendorf hinabstiegen. Nachdem wir von unserer Excursion wohl- behalten in Erlangen angekommen waren, schlug ich sogleich Linne@s Flora suecica wegen der Brassica-Arten nach, weil mir eine dunkle Erin- nerung vorschwebte, als ob sich dort etwas fände, was auf meine den Tag vorher gemachte Beobach- tung Bezug hätte; und wirklich fand ich, dass ich T2 .292 jetzt die eigentliche Brassica campestris Linn. vor mir hatte, und dass ich früher den Fehler beging, die Brassica Rapa biennis statt der Brassica Rapa annua für Brassica campestris Linn. erklärt zu haben. Linne bezeichnet seine Brassica campe- siris jührig und sagt: Habitat ubique inter segetem estivam, frequens vitium in Smolandia, Scania. Auf manchen Aeckern bei Engelhardsberg, beson- ders unter dem Polygonum Fagopyrum, konnte man die Pflanze wirklich ein Vitium nennen, Uebri- gens war mir in Deutschland, so weit sich meine Reisen darin erstreckten, noch keine ähnliche Er- scheinung vorgekommen. Bei dieser Gelegenbeit fällt mir ein, dass mich Hr. Professor Dierbach wegen meiner Bestim- mungen der Arten der Gattung Brassica, worin ich Spenner undSchimper folgte, tadelt. Man vergleiche: Grundriss der allgemeinen ökonomisch- _ technischen Botanik 'Th. 2. S. 409. Ich muss je- doch hier sogleich bemerken, dass ich den benann- ten beiden Forschern, Sch im per und Spen ner, nicht blind gefolgt bin, sondern Jass ich seit zehn Jahren alle Koblarten, die ich bekommen konnte, kultivirt und beobachtet habe. Hr. Prof. Dier- bach sagt von Brassica campestris Folgendes: „Diese allbekannte und schätzbare Pflanze ist im südlichen Europa einheimisch (nur die Linndsche nicht, denn diese wächst, nach Ausweis der Flora Sue- eica, in Smolandia, Scania u. s. w.). Marschall von Bieberstein fand sie in der Krimin bis an 293 den Bosphorus, in Sicilien wächst sie an den Rän- dern der Aecker, namentlich um Palermo (Presl Flor. sicul. p. 90., Tenore syllog. plant. vasc. Neap. p- 327.), ferner im Neapolitanischen bei Reggio und in Calabrien auf Lehmboden u. s. w.” „Auch diesseits der Alpen, namentlich in Deutschland und in Schweden wird die Pflanze als wildwachsend angegeben, allein nach Hrn. Hof- rath Koch ist Brassica campestris der deutschen Autoren und der Schweden, also auch Liune's, nichts anders, als die gemeine weisse Rübe, wenn die Wurzeln im Spätjahr auf den Aeckern stecken bleiben,“ die dann im Frühjahr in die Blüthe schies- sen, also eine dünne spindelige Wurzel haben, kaum dicker als der Stengel selbst.” (Ich sagte weiter „nichts andres als eine Brassica Rapa aus Samen entstanden, der sehr spät im Herbste keimte und desswegen keine fleischige Wurzel mehr trei- ben konnte”, man vergl. M. u. K. Deutschl. Flora Th. 4. S. 711.) „Die Richtigkeit dieser Angabe inögen Andere untersuchen” (Hr. Prof. Dierbach wird doch hoffentlich eine Beobachtung nicht läug- nen wollen, von der sich jeder Botaniker in jedem Jahre an allen Orten, wo Rüben gebaut werden, überzeugen kann), „jedenfalls ist sie auf die süd- lichen Gegenden nicht anwendbar. Um Palermo kultiviet man keine Rüben, es können also auch keine auf den Aeckern stecken bleiben, demnach wächst dort Brassica campestris wild und in Ca- 294 labrien wächst die Pflanze nicht auf Aeckern, son- dern, wie Tenore sagt, in collibus argillosis.” Das ist doch ein wunderlicher Schluss. Ich sprach von der Brassica campestris der deutschen Floristen und derSchweden. Dass in Sicilien eine Brassica wildwachse, welche die dortigen Botani- ker Brassica campestris nennen, das gebe ich zu und habe es noch nirgends geläugnet, das beweist aber noch gar nicht, dass Linnds Brassica cam- pestris dort wildwachse. Linne's Pflanze wächst nicht in collibus argillosis neapolitanis, sondern inter segetem zestivam Suecie, man vergl. Flor. suec. ed, 2. p. 236. und „in agris non argillosis” Lin. spec. plant p. 931. und unter der seges zestiva kaun der Winterkoblreps, den Hr. Prof. Dier- bach für Brassica campestris hält, schon aus dem Grunde nicht wachsen, weil diese Pflanze zwei- jährig ist. Meine schwedischen Exemplare der Brassica campesiris gehören zu Brassica Rapa, die in einem guten Exemplar doch wahrlich mit dem Winterkoblreps nieht zu verwechseln ist, und was einen schlagenden Beweis abgibt, ist ein Exemplar auf Papier aufgeleimt und mit Linnd's eigener Hand beschrieben: Brassica campestris ex Hyp- mei Hamarb. 1776 d. 9. Jun., welches Linne einem Freunde schenkte, und welches unverkenn- bar zu Brassica Rapa gehört, ob zu der Varietas annua oder biennis ist nicht zu wissen, da ich kein Merkmal kemme, um beide zu unterscheiden, 50 wenig als ich im Stande bin, zwei Halme von 295 Sommer- und Winter-Roggen zu unterscheiden, Die oben bemerkte Linn’ sche Reliquie ist in der Sammlung des Urn. Apotheker Buek in Frank- furt an der Oder zu schanen. - Dass ich den Fehler beging, die zweijährige Brassica Rapa statt der einjährigen für Brassica campestris Linn. genommen zu haben, habe ich oben angezeigt, dessen ungeachtet bleibt es aber richtig, dass die Brassica campestris vieler deutschen Floren nichts anderes ist, uls eine spät im Jahre gekeimte DB. Rapa. in der Flora Erlangensis wird diese B. campesiris als B. Rapa aufgeführt, nämlich es wird bei B. Rapa gesagt: hab. in arvis, ubi copiose eolitur, et e seminibus dispersis quasi sponte pro- venit. Das ist jedoch wieder ein Irrtbum, denn um Erlangen kommt keine weisse Rübe im Felde zum Samentragen und auf den Rübenäckern, auf welchen man im Frühjahr die blühenden Rüben vline fleischige Wurzel häufig antriflt, bat im Herbste vorher kein Stock Samen tragen können. Ilätte Hr. Prof. Dierbach statt Presi uud Tenore die wahren Quellen, die Flora Sueciea und die Species plantarum nachgeschlagen, so würde er seine Ansicht wohl geändert haben. Uebrigens hat er auch seine eigenen Quellen nur sehr flüch- tig benutzt, denn hätte er in 'Tenore’s Sylloge das Blatt umgeweidet, so hätte er die Brassica Rapa, die nach seiner Ansicht im Neapolitanischen Dicht gebaut wird, unter N. 7. finden können. Tenore sagt: „N. 7. Brassica Rapa. In arvis 296 passim.” Dass die weisse Rübe im Neapolitani- schen auf Brachäckern hin und wieder vorkönmmt, ist doch wohl ein ziemlich sicherer Beweis, dass sie im Jahre vorher dort gebaut war. Noch bemerke ich, dass ich, was die Gattung Brassica betrifft, überall vonLinn € s Arten spreche, nicht aber von dem, was etwa die Alten unter Rapa und Napus verstanden haben. Linne hat manche Pflanzen anders benannt als die Alten, man ist aber über den Punet noch nicht einig, ob man desswegen den Linn schen Namen zu ändern befugt sey, und so lange nicht durch einen allge- meinen botanischen Congress bierüber eine blei- bende Norm festgesetzt ist, muss man bei dem bisher Gebränchlichen bleiben. Würde man’ die Linn&schen Namen mit andern älterer Schrift- steller, die sogar jeder nach seiner Weise deutet, vertauschen, was leider in neuerer Zeit Einige versucht haben, was aber glücklicher Weise kei- nen Beifall gefunden hat, so würden wir bald in der Synonymie, die jetzt schon Erstickung drohet, untergehen. Ferner muss ich bemerken, dass die mündliche oder schriftliche Bestiı tors und die klaren Worte seiner Beschreibungen uns allein die besste Anskunft geben, und dass wir, wenn wir durch die Worte der Beschreibung nicht hinreichend ° belehrt werden , Synonymen unsere Zuflucht nehmen dürfen, deren sich bei allen Schriftstellern und auch bei Linne eine Unzahl von falschen finden, nmung eines Au- erst dann zu den 297 Hr. Prof. Dierbach behauptet, die Brassica Napus Linn. sey in der Varietät der Brassica Rapa wit einer kleinen spindeligen Wurzel, in der so- genannten Teltower Rübe zu finden. Das mag etwa von dem Napus der Römer gelten, darüber streite ich nicht, weil bei einem solchen Streit doch nichts Gewisses zu Tag gefördert wird, indem jeder in einer Sache, die sich an Ort und Stelle nicht mehr ermitteln lässt, seine Gelehrsamkeit auskramt, die verschiedenen Hypothesen aber niemals unter einen Hut zu bringen sind. Linnes Brassica Napus ist sicher etwas Anderes. Linne sagt mit klaren Worten in den Speeieb. plantarum, ed. 12. p. 931., von seiner Brassica Napus „folia radicalia Iyrata, glabra.” "Wer hat jemals eine Varietät der Bras- sica Rapa foliis radicalibus glabris gesehen? Die B.Rapa hat stets und überall folia radicalia aspera. Der Name Baumbolder Rübe, den Hr. Prof. Dierbach der kleinen Teltower Rübe beisetzt, kommt dieser nicht zu. Um Baumholder, einem Flecken, in dessen Nähe, nur zwei Stunden davon entfernt, ich geboren und erzogen wurde, werden viele sogenannte Steckrüben gebaut, und diese sind Brassica Napus esculenta. Von der Teltuwer Rübe habe ich dort niemals etwas geschen,, es werden aber häufig dort weisse Rüben, die runde und längliche Varietät gebaut, die daselbst von besonderer Güte sind, so wie auch dieser Flecken wegen seines ausgezeichnet wohlschmeckenden Kopf- kohles berühmt ist, 208 Die drei kultivirten Brassica-Arten sind lebend und in der gehörigen Entwicklung sehr leicht zu erkennen und auch in guten Exemplaren der Her- barien, nur muss man sich bei schlechten, nicht in der gehürigen Entwicklung aufgelegten oder unvollständigen Exemplaren der Sammlungen nicht aufhalten. Sehr viele Botaniker können sich in dieser Gattung nicht zu recht finden, weil die Schriftsteller nicht nur unbedeutende Varietäten zu Arten erhoben haben, sondern weil sie sogar aus den Synonymen der alten Autoren Arten ge- schaffen haben, die in der Natur gar nicht existi- ren. Man vergl. bot. Ztg. 1834 p. 230. Es gibt nach dem, was ich bisher gesehen und kultivirt habe, der kultivirten Brassiea-Arten nur drei, die ohne alle Schwierigkeit bei gehöriger Entwicklung zu erkennen sind, nämlich 1. Brassica oleracea. Die Blüthenknospen bil- den schon vor dem Aufblühen eine lange lockere Traube, und wenn die Traube halb aufgeblüht ist, so besteht der untere Theil derselben aus ent- fernt gestellten geöffneten Blüthen und der obere aus einer lockern Traube von Blüthenknospen; die Kelchblättchen schliessen in eine Röhre Zu- sammen, 2. Brassica Napus. Die Blüthenknospen stehen höher als die oberste geöffnete Blüthe und bilden über der lockern, aus entfernt gestellten Blütben bestehenden Traube ebenfalls noch eine, wiewohl gedrängtere und kürzere Traube, als bei B. oleracca ; 299 die Kelchblätteben stehen aber von ihrer Basis an in einem Winkel ab. 3. Brassica Rapa. Die entfalteten Blüthen stehen am Ende des Stengels und der Aeste so dicht beisammen, dass daselbst ein flacher, und indem die Blüthenknospen tiefer stehen, ein in der Mitte ausgehöhlter Strauss entsteht, die Blüthen entfernen sich erst von einander, wenn sie in Frucht übergehen. Vielleicht wird das hier Gesagte dazu beitra- gen, dass man diese Gewächse mit Sicherheit keu- nen lernt. Nicht jeder hat auch das schöne Werk Metzger’s bei der Hand, Nach dieser Ausschweifung komme ich zu dem Referate über die zweite Excursion nach Muggen- dorf. Nachdem die hier versammelt gewesenen Naturforscher abgereist waren, hatte ich die Freude, dass noch zwei liebe Freunde, Hofrath v. Mar- tius und Professor Zuccearini, ein paar Wo- chen länger hier verweilten. Hr. Professor Zuc- carini wünschte Muggendorf einmal wiederzu- sehen und so machten wir uns auf den Weg. In Streitberg stärkten wir uns mit einem frugalen Mittagsmahl und fingen nun die eigentliche bo- tanische Exceursion an. Ich freute mich, dass wegen der vielen Regen, die im Herbste in dieser Gegend gefallen waren, obgleich es bereits Ende Septembers war, sich noch Vieles frisch vorfand, was meinem Freunde angenehm war. Es fanden sich noch brauchbare Exemplare von Erysimum 300 odoratum, von Physalis Alkekengi, die gewiss Nie- mand in dieses Felsenland verpflanzt bat, von Stachys annua, Stachys recta und andern Gewäch- sen. Mir selbst war es sehr angenehm, ein Exem- plar der Arabis‘ sagillala Bertol. mit vollkommen reifen Schoten zu finden. Bisher hatte ich diese . Pflanze nur mit Blüthe gefunden und auch da hielt‘ es schwer, ein brauchbares Exemplar zu finden, weil die Schafe, die auf jenen Felsen herumklet- tern, die jungen Pflanzen, so wie sie hervortreiben, wegfiressen, während die in zahlloser Menge bier befindlichen Exemplare von Erysimum odoratınım und E. crepidifolium ihnen nicht zu schmecken schei- nen, da diese alle unversehrt dastehen, Ich hatte bisher diese Arabis für eine Varietät der’ A. kir- zula angesehen, allein jetzt konnte ich sie an den reifen Samen schon an ihrem Standorte davon unterscheiden. Von dieser Felsenwand und dem an ihrem Fusse befindlichen Steingerölle entfernten wir uns nun und schlugen einen Pfad ein, der in eine auf beiden Seiten mit Wald bekleidete Schlacht führt, die ich noch niemals besucht hatte. Der Pfad luft, indem man ziemlich steil bergan steigt, im- mer neben der Schlucht hin und zum Theil auch neben Abgründen, doch ist, wenigstens bei trock- nem Wetter, hier keine Gefahr. Allein Alles war bereits verblüht. Nach ungefähr einer halben Stunde Weges bergan erreichten wir bebaute Felder und bier fanden’ wir sogleich auf Aeckern, 301 auf welchen das Polygonum Fagopyrum schon ans- gerupft und eingeerntet war, die Brassica cam- pestris wieder und zwar in reifen Samen, von welchen ich eine Parthie mitnahm. Auf andern später angepflanzten Aeckern stand sie noch in der Blüthe.- Auf einem dieser Aecker fanden wir Prachtexemplare der Fumaria offieinalis mit hecht- grauen Blättern und grossen dunkelpnrpurfarbigen Blüäthen, woraus wir schnurstracks eine neue Species hätten fabrieiren können. Es zeigte sich nun und bei unserm weitern Fortgehen, dass die Brassica hier in ihrer Verbreitung eine starke Stunde We- ges einnimmt, wo sie sich auf allen Aeckern, auf welchen Sommerfrüchte gebaut waren, vorfand. Hr. Prof. Zuccarini versicherte mich, auf allen seinen Reisen nichts Aehnliches bemerkt zu haben. Vielleicht verbreitet sich son hier die Pllanze nach dem nördlichen Deutschland, was aus den Floren Dicht zu errathen ist. Wir schlugen nun, weil es Abend wurde, den Weg bergab nach Dluggen- dorf ein. Am folgenden Morgen besuchten wir das oben- erwähnte OQuaskenschloss. Am Fusse dieser wun- derlich gestalteten Felsenwand fanden wir die Lu- naria redirica in grosser Menge, von welcher ich nun Samen und junge Pflanzen mitnahm, Die Ara- bis alpina verfehlten wir, weil wir zu weit südlich durch das Gebüsch dahin geschlüpft waren. An “der Basis der Felsenwand öffnen mehrere Höhlen, woran das Gebirg so reich ist, dem Entgegentre- x 30% tenden ihren Schlund. Hr. Prof. Zucecarini fand auf dieser Exeursion noch einiges Brauchbare. Bei dem Hinabsteigen auf einer andern Seite des Ber- ges fanden wir mitten in dem sehr steilen Fahr- wege, den ein auf einer Fläche wohnender Bauer hinabzufahren sicherlich den Muth nicht hätte, ein Loch, mehrere Fuss lang und breit, aus welchem zwischen zwei Felsen ein etwa zwei Fuss breiter Spalt hervorgähnt, der dem Wanderer bei einem düstern Abend den Untergang bringen kann. Aus der Zeit, welche ein Stein braucht, bis er auf den Grund dieser Höhle kommt, schlossen wir, dass sie etwa dreissig Fuss tief seyn möchte. DasLand- volk hat jedoch den Weg nur um ein paar Fuss breiter gemacht und fährt nun ganz sorglos neben daran hinab. In Muggendorf sowohl, als in Streitberg e"- kundigten wir uns bei den Wirthen, welche beide begüterte Oekonomen sind, und beide versicherten, dass niemals in ihrer Gegend die Pflanze , welche wir ihnen vorzeigten, als Oelgewächs gebaut wor den wäre, so wie man überhaupt dort keine Oel- gewächse kultivirt. ‚Als wir nach Hause kamen, untersuchte ich sogleich die obengenannte Arabis, besah aber auch wieder meine angesäten Brassice. Ich hatte nän- lich von der ersten Excursion unreife Schoten mit- gebracht und diese noch etwa zehn Tage in Was- ser stehen lassen und sodann aus einigen der aus‘ gebildeisten Schoten die Samen in zwei Töpfe 305 angesät; sie keimten sehr bald und brachten mir gesunde junge Pflanzen. Zugleich hatte ich ein paar Töpfe mit der gewöhnlichen weissen Rübe angesüt, welche auch zu gleicher Zeit keimten, Die Blätter dieser beiden Pflanzen waren inFarbe und Behaarung ganz gleich und wer nicht wusste, in welchem Topfe die eine oder die andere stand, konnte sie nicht unterscheiden, ich erkannte die gewöhnliche weisse Rübe daran, dass die Blatt- zipfel etwas breiter waren. Später war der Un- terschied sehr bemerklich, denn die einjährigen trieben noch sämmtlich Blüthenknospen , während die zweijährigen kleine Rübchen ausetzten. Die Samen der obengenannten Arabis sagillala sind punctirt, wie die der A. Gerardi Besser, wie- wohl schwächer; allein dadurch unterscheidet sich diese Art doch leicht von A. hirsuta;, von A. Gerardi unterscheidet sie sich ausser den schwächer punc- tirten Samen dadurch, dass die Oehrchen der Blätter nach beiden Seiten vom Stengel abstehen. Bei Arabis Gerardi sind die Oehrchen abwärts an den Stengel dicht angedrückt und das Blatt. selbst liegt bis ungefähr zu seiner Mitte an dem’ Stengel an und entfernt sieh sodann erst von demselben. Das letztere Merkmal ist für diese Art besonders characteristisch, lässt sich aber nur an der leben- den Pflanze deutlich schen. Dass die hier in Rede stehende Pflanze ganz sicher die Arabis sagittata DeC. Fi. tr. 5. p. 592., Turritis sagittata Bertol. ameen, atal. p. 185. sey. 204 erfuhr ich erst, nachdem der Bogen meiner Synop- sis, worin die Gattung Arabis enthalten ist, abge- druckt war. Br, Apotheker Hornung theilte mir nämlich zwei Exemplare mit, welche er von Hrn, DeCandolle als Arabis sagillata erhalten hatte, das eine blüthetragende hatte Hr. DeCandolle vom Hrn. Bertoloni zum Geschenke bekommen und das andere, ein fruchttragendes, in dessen Gesellschaft gesammelt. Dass hiezu die Arabis longisiliqgua Wallroti sched. crit. p. 359. gehöre und nieht zu A. Gerardi Besser, beweisen die Worte Wallroth’s in der Beschreibung: folia enu- tina basi hastata aurieulis Jiberis, patulis, denn an A. Errardi sind diese auricule sagittatim gerade abwärts gerichtet und an den Stengel so ange- wesst, dass sie sich oft hinten mit ihren Rändern berühven. Uebrigens ist der Name Arabis sayitlale DeC. älter als der Waltrothische, jener ist 1815, dieser 1822 bekannt gemacht worden. Ob zu die- ser Arabis sayittata die Turritis planisiliqua Pers. syn. 2. 205. oder zu Arabis Gerardi gehört, ist nach den kurzen Worten in diesem Buche und in der Flora britannica p- 717. nicht zu errathen, jedenfalls ist der Name von einem unvollkommenen Zustande der Pflanze hergenommen und für Arabis Gerardi der unpassendste, den man wählen kanıı Lie fast halbkugelig bervortretenden, dicht anein- ander gereihten Häkchen der reifen Schoten die- ser letztern geben ihnen das Ansehen einer Perl- schuur, und die A. Gerardi hat die am wenigsten flachen. Schoten der ganzen Gattung. Bald schieden nun auch die Freunde v. Mar- tius and Zuecarini aus unserer Mitte, aber sie leben noch fort unter uns in frischem Andenken, so wie die übrigen Freunde, in deren Umgang während der Versammlung der Naturforscher ich viele angenehme Stunden erlebte, (Hiezu Beiblatt Nr. 3) Flora Nr. 30. Regensburg, am 28. Mai 1841. I. Original- Abhandlungen. Beiträge sur Kenntniss der Pilz- Vegetation des Ober-Pinzgaues, im Herzogthume Salzburg; von Dr. A. Sauter, k. k. Kreisarzt in Steyer. S. wie die feuchten Schiefergebirge, schatti- gen Schluchten und Alpenthäler Ober - Pinzgau’s einen ausserordentlichen Reichthum der mannig- faltigsten Moose beherbergen, der von keinem der bisher untersuchten 'Theile der süddeutschen Alpen übertroffen wird, so schmückt sie auch eine solche Mannigfaligkeit von kleinern Pilzformen, vorzüglich der zierlichen, das feuchte faulende Holz bewoh- nenden Pezizen und Trichioideen, dass Referent fast bloss in den nächsten Umgebungen von Mitier- sill binnen 3 Jahren bei beschränkter Musse von ersteren bei 200 Arten auffand. Da die Eigenthünn- lichkeiten der Pilzvegetation in den süddeutschen Alpen meines Wissens noch wenig erforscht wur- den, so werde ich der Beschreibung der neuen Arten, die auch grossentheils durch des Hın. Prä- sidenten Nees von Esenbeck und Professor Kunze Gefälligkeit als solche erkannt wurden, Flora 1841. 20. U 306 ' die Aufzählung der dort von mir aufgefundenen bekannten Arten vorausschicken. Da Laubwälder dem Ober- Pinzgau ganz feh- len, die grössern Laubbäume dort nur vereinzelt vorkommen und selbst Erlen und Weiden nur sel- ten sich zu grössern Auen vereinen, so kommen auch dort die der Lanb-Erde entspriessenden Arten der Reihe der Aleuria nur selten vor, und Ref. beobachtete von dieser Abtheilung "nur Peziza badia, abielina, leporina, pustulata, luberosa, siro- bilina in den Schwarzwäldern, Ciborium (in einem Obstgarten bei Zell am See), melena y. sphagno- phila (am grossen Röthenstein in 6000‘ Seehöhe), carbonaria, dilula, undella, umbrosa, granulala. Reicher ist die Reihe. der Humari@, indem P. rutilans d. alpestris bis auf die Alpen, ollaria, subhirsuta, leucoloma, humosa,- rubricosa, fimelaria, omphalodes, convezula, so wie aus der Reihe En- celia 'P. fasciculata, fissa und furfuracea dort nicht selten vorkommen, _ Mannigfaltiger tritt jedoch die Reihe der Lach- nee@ auf, von denen die prächtige P. coccinea aus den feuchten Erlengebüschen hervorglänzt, nigrella, hemispher ica, brunnea, umbrorum die feuchte Erde, sculellata die faulernden Baumstämme, stercore&, popillata den Kubdünger, virginea, nivea, discolor, cerina, calyeina die feuchten faulen Zweige, elan- destina die Himbeerstengel, caulicola, albo-violas- cens ß. nigro- c@sis die Rosenzweige, corticalis, spadicea, melazanlha , hispidula, variecolor , papil- 307 laris,. hyalina, sulphurea, villosa, punctiformis, ano- mala, porieformis, fusca, ceracella theils faulendes. Holz, theils Pflanzenstengel schmücken. Den gröss- ten Reichthum und die grösste Mannigfaltigkeit bietet jedoch die Reihe der Phialez dar, indem P. firma, fructigena , serotina, lutescens, coronala, infleza, elavata, Cacalie, sculula, Campanula, Ca- pula, cyalhoidea, strobilina, Caucus, rhodoleuca, (auf Jung. setacea in der Erde), Phiala, versiformis, calopus, eitrina (auf faulem Holz häufig), palles- vens, lenticularis, Salicella, ferruginea, disciformis, imberbis, herbarum (häufig), faginea, eniphylla, uli- . ginosa (auf faulen Erlenblättern), "conigena, chryso- coma, lilacina (am Hirnschnitt gemein), vinosa, ru- bella, alro-virens, uda, ceinerea (überall), Junger- mannie (auf Jung. bicuspidata), umbonata, zantho- sigma, leucosligma, vulgaris, diaphana, denlata, dilutella, atrata CaufDoldenstengeln häufig), Resine, melaxzantha, liynyota, Lecideola, flexella und von der Abtheilung Helotium die schöne P. pithya (auf faulenden Zweigen von Pinus Picea) mehr oder minder reichlich vorkommen. Von Patellaria beobachtete Ref. nur atrala, pulla, von Ascobolus, furfuraceus, cilialus , glaber, von Bulgaria, inguinans (auf Eichen), sarcoides. In Fries Systema myeologieum finden sich nicht beschrieben: Pexiza Series 1. Aleuria. Tribus Ill. Hu- mario. Nach P. melaloma A. S.: P. rufescens mihi; sessilis, gregarja, pia- v2 8. ninscola, disco dilute brunnea, exfus rufescens, “marginem versus tennissime pubescens. Eine Linie breit, anfangs halbkuglig, gesan- melt auf überschwemmtem Sandboden am 3. Kriwu- ierfalle in der Nähe der Alphütte den 17. Au- gust 1838. Vor P. melanoloma A. S.: P. nigrescens mihi;' sessilis, carnosa, conferta, concava, e badio nigres: cens, intus dilutior, glabra, marginata. 3 bis 1 Linie breit, gesammelt aufüberschwemm- tem Lehmboden am Hollersbache, den 8. Mai 1838. Nach P. subhirsuta Schum.: P. ammophila mihi, minuta, sessilis, planiuscula, aurantio-luteä, . margine acuto denticulato. Auf feuchtem Sandboden bei Mittersill, ge- sammelt im Mai 1839. P. corneola mihi;, sessilis, conferta, glabra, cupulis minatis, planiuscnlis, carneis, immarginatis. Auf schattiger ınil Moos bewachsener Erde, gesammelt am Amthaus bei Mittersill den 20. Mai 1839. Nach P. humosa Fr.: P. alpina mihi; sub- sessilis, minor, concaya, griseo - lilacina , glabr margine integro, N Eine Linie breit, gesammelt unter Moosen an Graben - Räudern -ober der Trettenbach - Alpe !" 5000° Seehöhe im August 1838. * Nach P. convezula Pers.: P. tenuis mihl: parva, sessilis, gregaria, concayo -plana, glabra, pallide - ochracea, immarginata, .. 309 Eine Linie breit, dünn, auf der Erde unter Moosen, gesammelt bei Mittersill den 12. Octo- ber 1838. Tribus IV. Encelia. - . P. tristis mihi;, sessilis, solitaria, coriacea, nigra, margine involuto integro. " Eine Linie bis & Zoll breit, zähe, Rand buch- tig, Scheitel flach, glatt, an faulenden Tannen im Klauswald bei Mittersill, entdeckt den 3. Novem- ber 1837. Nach P. purpurea Fr.: P. nitida mihi; earnosa, stipite brevi, crasso, albo, cupula extus rosea, sub- globosa, disco coceineo, margine tenui inflexo.‘ 4 bis 4 Zoll lang, an feuchten, faulenden Aesten am Bruderbaus-Wasserfall bei Mittersill, gesammelt den 7. November 1838. Species II. Lachnea Tribus VJ. Dasycyphe. Nach P. rerina Pers: P. albo- furfuracea wiki, subbemispheerica, furfuraceo-villosa, albida, margine inflexo, disco planiusculo albo, stipite lineari. ‘2 bis 1 Linie gross; an Himbeerstengeln bei Mittersill, gesammelt den 31. October 1838. Zwischen P. bicolor Bull. und cerina Pers.: P. perforata mihi; minima, stipifata, alba, cupula globosa, villosa, disco punctiformi Inteo. Kaum sichtbar, Stiel länger als der Becher, 5esammelt auf macerirten, faulen Erlenblättern in der Schlucht hinter Stubifelden den 13. Mai 1838. Nach P. albo-violaseens A. S.: _P. ornata mihi;, 310 wessilis, bemispharico -applanata, subcarnea, ‚niveo- villose, diseo albo, earne intus alba. Fine Linie breit, gesammelt an einem noch feischen Erlen-Ast bei Mittersill den 30. Novem- ber 1838. . - P. pulverulenta mihi; sessilis, minuta, hemi- aphervica, suburceolata, albo pulverulenta, disco con- eaviusculo fulvo, # Linie breit, auf faulem Holz in der Amts- hausschlucht bei Mittersill, entdeckt den 10. No- vember 1838, Nach P. Berberidis Pers.: P. radians mili; exigua, sparsa, sessilis, alba, globosa, tomentos8, basi villis radiantibus eincta, disco poriformi. Die Becher i Linie lang, trocken, an der Basis von langen weissen Flocken umgeben, gesammelt an einem Sauerdorn- Zweige bei Mittersill den 1. Juli 1837. Nach P. sulphurea Pers.: P. mollissima mihi; sessilis hemisph:erico-applanata, villosa, tota nivea. Von P. sulphurea durch die schneeweisse Farbe; und die sehr weichen am Rande längern Woll- baare unterschieden, gesammelt an faulenden Nes- selstengeln bei Mittersill den 14, Juni 1838. ‘Nach P. virescensSchum.: P. rubicunda mihi; sessilis, irregularis, explanata, submembranaced, flavescens, disco miniato. » bis 1 Linie breit, bald rundlich, bald eckig, bald länglich, An faulenden Nesselstengeln bei Mittersill, gesammelt den 31. October 1637: sıı Vor P. punetiformis P. -P. Struthiopteridis mihi; sessilis, perexigua, punctiformis, subvillosa, eupulis subglobusis, ore connivente ciliato. An alten Strünken von Struthiopleris germa- nica in Schluchten bei Mittersill, gesammelt den 7. Juni 1839. VII. Tapesia. Nach P. fusca Pers.: P. nitidula mihi, sessi- lis, cupulis urceolatis, subglebosis, nitidulis, nigris, subtus subiculo lato tomentoso nigrieanti adfızis. Die Unterlage aus kurzen Haaren dicht wie Filz gewebt, ausgebreitet, ohne bestimmte Gränze, bräunfichschwarz, die Becher klein, aussen glän- zend, innen matt schwarz, steis rundlich, mit weit- geöllneter Mündung. An. der Rinde trockner Kirsch- zweige bei Mittersill, gesammelt den 1. Mai 1838. P. epithelephora mihi; pusilla, ceraceo-sicca, sessilis, concava, cinerea, margine albido, disco Digrescente, subieulo thelephoroideo gilvo, Auf feuchtem Holz bei Mittersill, gesammelt den 1. Juni 1838. Kelch z Linie. Tribus VII. Fibrina. Nach P. phacidioides Fr.: P. Hystrir mihi, sessilis, subglobosa, extus setis tusco-nigris rigidis obtecta, ore connivente, disco livido, 3 Linie gross, auf fanlem Holz bei Kitzbühl am Gschöss, gesammelt den 5. September 1838. Series III. Phialea: Tribus IX. Hymenoscyphe. Nach P. littorea Fr.: P.palustris mihi; albida, 312 nigresceens, stipite cylindrico, cupula hemispbeeriea, “ urceolata, margine inflexo' integro. - 3 Linie gross, glatt, gesellig; Stiel kurz-dick, getrocknet schwärzlich.. An Wurzelzweigen von ’Equisetum palustre, gesammelt bei Dorf im Juni 1897. Tribus X. Calycine a. Calycule. Nach P. chioneaFr.: P,teneramihi, albida, eu- pula tenui, cancava, margine niveo-flocenlosa, stipite breyi cerassiuscnlo, Linie gross, an faulenden Blättern von Sauer- dorn, gesammelt bei Mittersill den 29. Mai 1839. . b. Lenticulares. "Nach P. carnea Fr.: P. erythropus mihi; cupula carnoso - ceracea, concava, albida, disco auranti, stipite brevi crasso roseo,. Linie breit, an faulen Stengeln von Angelica syluestris, gesammelt bei Mittersill den 2. April 1838. NachP. herbarum Pers.: P. decolorans mihi; ‚alba, sessilis, concava,.cäarnoso-ceracea, vetusta ni- grescens. Eine Linie breit, auf faulem Holz bej Mittersill. P. Ostruthii mihi; minuta, gregaria, ceracea, sordide lutea, cupulis plano - convexis appressis, stipite brevissimo. x Linie breit, an faulen Stengeln von Impera- toris Ostruthium in der Oed bei Mittersill den 16. October 1838. Tribus XI. Mollissia. a. Claviformes. Nach P. phascoides Fr.: P.Neesii mihi ; pusilla, 313° ceraceo-aquosa, nivea, cnpula turbinata, stipite bre- vissimo quali. on ’ Weisse Pünetehen auf der Unterseite faulen- der Erlenblätter, gesammelt im Klauswald bei Mit- tersill den 30. Mai 1838. j . Nach P. Clarus Al.: P. Doliolum mihi; minima, turbinata, annuliformis, sessilis, nivea, ceracea, disco punctiformi, Auf faulem Holz, gesammelt bei Mittersill den S. Juni 1838, b. Uae. Vor P. Pteridis At. P. Filieis marismihi; pusilla, ceracea, albida, turbinata eupularis, disco puncti- formi, stipite brevi zequali. 3 Linie gross, an alten Strünken von Aspidium Filzmas unter den Spreuschuppen, gesammelt bei Mittersill den 2. October 1838. Nach P. mycophila Fr.: P. elegans mihi; mi- nuta, sessilis, gregaria, ceraceo-mollis, glabra, carnea, eupulis urceolatis. # bis & Linie breit, an fanleın Holz bei Mitter- sill, gesammelt den 26. März 1838. Nach P. viridans Fr.: P. Kunzii mihi; ses- silis, cupulis carnosalis, urceolatis, sordide albis, margine integerrimo. Auf dem Hirnsebnitt fauler Bäume bei Mitter- sill, entdeckt den 14. Mai 1839. Nach P. sanyuinolenta A.S.: P. vitrea mihi; sessilis, gelatinosa, vitreo-pellucida,_ albido - czesia, Convexo-applanata, marginata. 314 .. Eine Linie breit, auf nassem, faulem Holz am Krimmlerfalle, entdeckt den 15. September 1838. Nach P. umbonata Pers.: P. rufonigra mihi; sessilis, glabra, oblonga, extus. nigra, disco sub- carnoso , marginato, rufo, nigrieante! i,bis I Linie lang, £ Linie breit und dick, zieht sich durchs Anstrocknen in Form von Hysterium zusammen, wobei die Scheibe gewöhnlich schwarz wird. Auf dem Lager der Parmelia elatina, au Tanner der Voralpenwälder bei Mittersill nicht selten, an vera Peziza? “ ”e. Ceracelle. Nach P. zanthostigma Fr.: P. albo-viridis mihi; sessilis, minuta, submembranacea, glabra, concava, albida, disco viridulo. & Linie breit, an faulenden Himbeerstengeln, entdeckt den 31. October- 1838 bei Mittersill. Nach P. leucostigma Fr.: P. excarata mihi: exigua, sessilis, gregaria, lutea, membranacea, glabra, excavata, margine undulato - repando. X Linie breit, 'auf faulem Holz bei Mittersill, entdeckt den 24. November 1838. Nach P. vulgaris Fr.: P. tenuissima mili; perpusilla, sparsa, sessilis, membranacea, urceu- lato -applanata, albido- hyalina. Auf faulem Holz, entdeckt bei Mittersill den 30. October 1838, Nach P., dentala Pers.: P. subglobosa miki; pusilla, sessilis, subglobosa, tenera, albide- pallens, margine ciliato. ‘3 Linie breit, an djirren Stengeln von Vrtica dioica, entdeckt den 29. Mai 1839 bei Mittersill. Von den die faulenden Baumstrünke und Wur- zelstöcke, sowie die Moose oft reichlich schmücken- den so zierlichen Trichioideen fand Referent fol- gende, grossentheils in -Mittersills und des Kriwın- lerfalls Umgebungen auf: Arcyria incarnala, punicea, Craterium leuco- sliclum, Cribraria purpurea (gemein), tenella, Dic- iydium ambiguum, Diderma conglomeratum, Didy- mium crustaceum, muscicola (nicht selten), Leocar- pus vernicosus, Licea badia‘, cylindrica, Perichena strobilina (häufig), Physarum bryophilum, colum- binum, hyalinum, leucopheum, luteum, muscicola, utriculare, Stemonilis ferruginea, fusca, orata, Triechia chrysosperma, clavala, fallar, turbinala, vulgaris, . In Fries System finden sich nicht beschrieben: Trichia fascieulata mihi;, fascienlata, peridiis oboyatis, nigricantibus, stipite breyi fusco, lacunaso, capillitio sporidiisque cerocato-fulvis. Kömmt im System zwischen pyriformis und serolina zu stehen, wurde auf dep Unterseite. eines Tannen - Waurzelstocks, im Finstern vegetirend im Klauswald bei Mittersill im Sommer 1838 entdeckt. Trichia glomerata mihi; fasciculata, peridiis subglobosis, minutis, laevibus, brunneis, stipite bre- vissimo eoncolore, capillitio sporidiisque flavidis. Kömmt ior System zwischen nigripes und Lur- binata zu stehen und wurde auf Aestehen von 316 ı . \ \ Orthotrichum 3 bis 10, theils gestielt, theils sitzend, zu einem Büschel gehäuft von der Grösse "eines kleinern Nadelkopfs in der Bruderbausschlucht bei Mittersill im Herbste 1838 aufgefunden. Arcyria ferruginea mihi; yperidüs congestis, sessilibus, globosis, carneis, capillitio ovato efluso sporidiisque ferrugineis. Kömmt imSystem nach A. incarnala zu stehen und wurde auf faulem Holze im Klauswalde bei “Mittersill den 30. September 1837 entdeckt. Diderma elegans mihi; sessile, globosum, peridio exteriore nigro, co.umella globusa, sporidiis nigris. Kömmt im System nach D. globosum zu stehen, -ist von der Grösse eines kleinsten Steeknadel- kopfs und wurde auf der Erde unter Parmelia hreennea in der Oed bei Mittersill in 4500’ Seehähe am 25. September 1838 gefunden. Siemonitis tenella mihi; parva, sparsa, hypo- thallo persistente, stipitibus penetrantibus, peridio. fugacissimo, eylindrico longioribus, capillitio sport diisque fuscescentibns, Kömmt im Systeme nach St. oblonga zu stehen. ist 1 Linie lang und wurde auf faulenden Stengeln der Angelica sylvestris in der Amthausschlucht bei Mittersill den 10. November 1838 aufgefunden. Die Kenlenschwämme kommen im Ober-Pin?- gau nur sparsam vor, jedoch fanden sich 3 in Fries System fehlende Arten: Glavaria alpina mihi; sparsa, gracillima, albo- | « 317 hyalina, subtenera, stipite breyi simplici, glabro, cylindrico, ramis dichotomis fastigiatis. Im Systeme nach Ci. subtilis. In finsternErd- höhlen am Geisstein in 5500‘ Seehöhe, aufgefunden im August 1839. Caloceras hypnophilum mihi; simplex, gregaria, gracilis,. rufa, clavula incrassata compressa, snlcata, stipite tereti elongato, Im Systeme nach CL, glosseides. Stiel £ bis 1 Zoll lang, dünn, Keule 1 — 2 Linien lang. Ge- sellig auf Hypnum trigquetrum am obern Krimm- lerfalle den 9. August 1838 entdeckt. (Da xseas generis neutrius ist, gebraucht man richtiger Ca- loceras ce. gen. neutr., als Calocera c. gen. fem.) x Typhula flavescens mihi; simplex, tota flayes- cens, clayula eylindrica, stipite elongato, graeillimo, tuberculo innato. Sehr dünn und zart, 1 Zoll lang, das Warzel- knötchen rund, von der Grösse eines kleinsten, Stecknadelkopfs, schwarzbraun, der Stiel fast Zoll lang, sehr zart, das Keulchen weingelb, 2 Linien lang. Kömmt imSysteme nach P. Todei zu stehen, und wurde am Bande eines Hohlwegs bei Dorf im Frühjahr 1838, ‘jedoch nur in 1 Exemplar auf gefunden. Die Cantharellen kommen ebenfalls nur spar- sam vor, es fanden sich jedoch 2 neue Arten, nämlich : Cantharellus tenuissimus mihi (im Systeme zwi- schen bryophilus und retirogus); verticalis, sessilis, x 318 membranaceus, Cupularis, tomentosus , candidus, intus brunnescens, venis radiantibus obsoletis. Sehr dünn und zart, 1 bis 3 Linien breit, unter der Linse mit einem dichten Filze bekleidet, innen zueyst grau, dann braun, Rand gauz oder gespalten. . An Moosen, vorzüglich Leskea complanata , in Schluchten "bei Mittersill, aufgefunden den 10. No- vember 1838. Cantharellus elegans mihi (im Systeme nach C. infundibuliformis); pileo submembranaceo, in- fundibuliformi, flavido-fuseo, stipite fistuloso, levi, glabro, flavo, lamellis erassis, distantibus, subsim- “pliejbus, subfuseis. . Stiel & bis 3, Zoll lang, zart; Hut 1 Linie breit, aof Dicranum scoparium in der Oed bei Mittersill 4500° hoch im October 1837 entdeckt. Cantharellus sinuosus mihi; pileo dimidiato car- noso, repando, adscendente, lavi, helvolo, stipite farcto,, sublaterali, oblique adscendente, genußexo, plieis strictis tenuibus, in stipite decurrentibus, griseo- flavescentibus, pruinosis,, carne albis. Kömmt im Systeme nach (. aurantiacus zu steben, Stiel 13 Zoll lang, Hut 2 Zoll lang, 13 Zoll breit, 3 Zoll dick, bereift; unter Moosen in einem Tannenwalde neben. dem Jägersprung am Krimm-- falle den 6. September 1839 entdeckt. ‚Die Helrelien sind im Pinzgau sehr selten, nur an den meorschen hölzernen Uferdämmen der Salzach bei Mittersill finden sich im Mai 2 in 319 Fries System nicht beschriebene kleine Arten häufig vor. Helvella fuliginea mihi; pileo inflato, snbin- tegro, fuligineo, liberato, stipite brevi farcto cos- tato-laeunoso. But 1 bis 2Zoll breit, Stiel & bis 1 Zoll lang. Helvella badia mihi; pileo " deflexo, lobato, liberato, rugoso, badio, stipite farcto costato brevi. Hut ; Zoll breit, Stiel 4 Zoll lang. Von Hel- rella lacunosa fand Ref. an einem faulenden Baum- strunke in einem Sumpfe bei Lanthal in der Nähe von Zeil am See den 26. Juni 1835 2 Exemplare . einer sehr grossen, dunkelbraunen Form (?), deren Hut 8 Zoll in der Breite und 6 Zoll in der Höhe, der Strunk 4 Zoll Breite und 6 Zell Höhe ‚mass. Der ganze Schwamm war von der Grösse eines Kindskopfs; der in 3 bis 5 unregelmässige Lappen bis über die Hälfte getheilte, zusammengedrückte Hut verdeckte den ganzen Stiel, und war’ von blasigen Erhöhungen und rinnenförmigen Vertie- fungen durchzogen, von Farbe gelblich oder grau- lichbraun, die Lappen sind mit dem Stiel leicht verwachsen, der mit schiefer Basis, welche auf- getrieben und hohl aufsitzt, sich jedoch bald in, bis in dessen Mitte reichende, unregelmässig bauchig vertiefte 4 bis 5 Fächer mit flügelförmigen, sehar- fen Kanten auflöst, dessen Farbe ist anfänglich weiss, geht jedoch später ins Geiblich- oder Röth- lichweisse über. Ungeachtet der ungewöhnlicher Grösse und etwas abweichenden Form und Farbe 320 oo. zeigen sich doch keine schneidenden Kennzeichen, um diese Form von ersterer zu trennen. _ " Von Morchella sah ich keine Art, von Leotia nur lubrica (L. Clavus des Verz.). " Von Cenangium boten sich aus der Abtheilung Scleroderris % neue Arten. _ Cenangium Thapsi mihi; gregavium, sessile, nigricans,rugulosum, cupala subglobosa ore aperto. Kömmt im Systeme nach (. Urceolus zu stehen. Von der Grösse eines kleinsten Nadelkopfs, grau- lichschwarz, der Mund weit geöffnet, die innere Fläche schwärzlich. An alten Stengeln von Verbaseum Thapsus L. K. zwischen den Haaren aufgefunden am 12. ‘ Mai 1838 am Mittersiller Schlossberg. Cenangium Tuteolum miki; gregariüm, pusil- lum, sessile, globosum,, pallide- luteum, ore aperfo Äntegro, Im Systeme vor C. Urceolus., An einem fau- len Baumstocke bei Mittersill, entdeckt den 17. März 1838. j Myriococcon vernale Pr. ist iın Pinzgau gemein. Auf faulen Blättern von Veratrum album fand „sich ein neues Selerotium: Sch. niveum mihi (aus der Abtheilung Erum- pentia): adnatum, subglobosum, niveum, persistenS. Meist kuglig, Linien breit, innen weiss. Auf- gefunden am kleinen Röthenstein den 19. Septem- ber 1838. ’ (Hiezu Intellbl. Nr. 2) Bu Flora. No ®1 Regensburg, am 7. Juni 1841. I. Original- Abhandlungen. Ein Wort über die Pilzgaltung Bryomyces; von F. A. W. Miquel in Rotterdam, Mi: besonderem Interesse las ich in Nro, 11. und 12, der Flora die Abhandlung des Hrn. Mül- ler über die Conferva Orthotrichi Dillw. and an- dere ähnliche Bildungen. : Es freute mich, meine eigenen früher publieirten Ansichten durch eine nähere Untersuchung von eitem gewandten Bo- taniker bestätigt zu sehen. Um jedoch möglicbem Irrthume vorzubeugen, bemerke ich hier Folgendes: Schon vor einigen Jahren schickte ich eine kleine Abhandlung an die k. k. Leopold. Akademie d. N. für die Acta (Tom. XIX.). .Ich bezeichnete darin jene Production als eine neue Pilzgattung unter dem Namen Bryomyces. Die Abbildungen derselben sind mir von der Akademie in besonde- ren Abdrücken schon zugekommen, der Text ist jedoch vielleicht noch nicht in deu Buchhandel gegeben. ’ "Als Hr. Montagne in den Annal. d. Sc. na- fur. Tom. HI. pag. 195: noch neulich wine ganz Flora 1841. 21. x 322 andere Ansicht vertheidigte, berührte ich diese Frage näher im Bullet. d. Sc. plys. et natur. en Neerlande 1339 p. 37. — 39., und beschrieb bald darauf eine inländische Art als Bryomyces elegans, in der Fiora Batava Nro. 619. Eine zweite auf Calymperes vorkommende Art benannte ich als Bryomyces Montagneanus (Bullet. d. sc. phys. et natur. 1839 p. 453.) Eine andere Frage ist jetzt, ob die verästelten- ‘Produetionen dieser Art, welche Hr. Müller als Phragmidiolum ramosum bezeichnet, zu derselben Gattung Bryomyces können gezogen werden. — Wollte man hier nach denselben Grundsätzen han- _ deln als bei der Feststellung, der Genera der pbanero- gamischen Entophyten, so könnte mafı diess schwer- lich thun. Vorläufig jedoch möchte ich jene Pro- ‘duction, um die Anzahl der Genera 'vaga nicht zu sehr zu vergrössern, als Bryomyces - . Müllers bezeichnen. — Auch den Ursprung dieser Bildun- - gen aus der Pfanzenzelle habe ich in der oben er- wähnten Abhandlung schon nachgewiesen. U. Notizen zur Zeitgeschichte. ‚Der botanische Verein am Mittel- und Niederrhein. Von Ph. Wirtgen in Coblenz. Dieser Verein, welcher i. J. 1934 durch on- sereh unvergesslichen Professor Fr, Th. Nees von Esenbeck in Bonn und den Ref. in Coblenz gegrändet wurde, erfreut sich fortwährend des erwünschtesten Fortgangs. Zwei Zwecke sind es vorzüglich, die der Verein verfolgt: zuerst die z 33 genaue Erforschung der Flora des preuss. Rhefn- landes, und zweitens die Verbreitung der Botanik in derselben, dieser lieblichen Wissenschaft, welche- namentlich in nnseren Gegenden noch so wenig gekannt ist, und gegen andere Provinzen, wie z.B. gegen Schlesien, darin weit zurücksteht. Durch den zuletzt angegebenen Zweck unterschei- det sich der Verein von ähnlichen Gesellschaften, dass er nicht als ein sogenannter gelehrter Verein erscheinen will, sondern auch jedem Freunde der Wissenschaft, wenn er nur mit einiger Sicherheit wildwachsende Pflanzen bestimmen kann, und den ersten Zweck des ‚Vereins fördern will, stets den Eintritt gestattet. Die Kenntniss der. rheinländi- schen Vegetation ist dadurch schon bedeutend fort- geschritten, und unsere Flora hat schon manche schöne Entdeckung solchen Jüngern der Wissen- schaft zu verdanken, die ohne diese Einrichtung unbekannt geblieben und verloren gegangen wäre. Im $. 10. der Statuten war von den Stiftern. der Wunsch ausgesprochen, dass nicht. zu weit entfernte Mitglieder jährlich einmal zusammen kom- men möchten: in Folge dessen haben bis jetzt fünf Jahresversammlungen stattgefunden. In der ersten zu Brohl, am 28.Juni 1835, eonstituirte sich der Verein, nachdem die Genehmigungen ven Seiten der betreffenden hoben Behörden eingegangen waren. Der Professor Nees v. Esenbeck wurde zum ersten, Ref. zum zweiten Director und der Apo- theker Schickum in Winingen zum Seceretär ge- x 2 2 324 wählt,- Nebst mehreren anderen für die 'Thätig- keit des Vereins wichtigen Bestimmungen, wurde auch die Herausgabe eines Jahresberichts beschlos- sen. — Die zweite Versammlung fand am 30. Juli 1836 in Coblenz unter dem Vorsitze des ersten Directors statt. Die Versammlung hatte sich dabei auch der Gegenwart zweier berühmter auswärti- ger Botaniker, der Herren Professoren Lehmann aus Hamburg und Dr. Beilschmied aus Ohlau, zu erfreuen, welebe durch interessante Vorträge belchrend und anregend für die Mitglieder wirkten. In Folge dieser Versammlung erschien bald nach- her der erste Jahresbericht *), aus welchem her- vorging, dass der Verein sich bis auf 47 Mitglieder gehoben, und ein Herbarium von 1100 Spee. in mehr, als 1890 Exemplaren von verschiedenen Stand- orten, eine Früchtesammlung u. s. w. im Besitze habe. Drei Abhandlungen bildeten den wissen- schaftlichen Theil dieses Berichts. Die erste, „über abnorme Bildungen des Fruchtknotens von Salir einera L. von A. Henry und Dr. Cl. Marquart in Bonn gab den Verf. Gelegenheit, sich über die *) Erster Jahresbericht des botanischen Vereins am Mit- tel. und Niederrhein. Mit botaninschen Abhandlungen der Mitglieder A. Henry, Dr. Cl. Marquart und Ph w irtgen, herausgegeben von der Dircetion ten Vereinen. Mit einer fühographirten Tafel. In Com smisemn in der lithographischen Anstalt der rhein. Friedrich-Wilhelma-Universität yon Henry et Cohen m Bonn. 1837. (Preis 2721/2 Sgr.) " 325 Metamorphose der Blüthe, und besonders über die retrograden Bildungen belehrend auszusprechen. Die zweite Abhandlung „über das Studium, der Gattung Salic im Allgemeinen von Dr. Ci. Mar- quart” zeigte mehrere Hülfsmittel an, die das Studium der so wichtigen, aber auch schwierigen Weidengattung erleichterten. Die dritte Abhand- lung „über die pllanzengeugraphischen Verhältnisse der preuss. Rheinprovinz, ein Versuch von Ph. Wirtgen“, gab das erste allgemeine Bild von der Vegetation der genannten Provinz, insoweit es die Bekanntschaft mit ibrer Flora gestattete. kine solche Darstellung kann eigentlich nur das Resultat langjähriger Forschungen und einer ganr. genauen Kenntniss eines Bezicks seyn, und kann nur in ihrer ganzen Vollständigkeit gegeben wer- den, wenn man annehmen darf, dass auch kein kleiner District mehr zu erforschen übrig geblieben sey. Der Zweck dieser Abhandlung aber war nicht allein die Zusammenstellung des Bekannten, sondern auch der, die Mitglieder aufmerksam zu machen, auf welche Puncte bei der Erforschung ihrer Gegend es hauptsächlich ankoımme. Dieser Versuch gab dem gelehrten BotanikerDr. Miquel in Rotterdam Gelegenheit zu der Abhandlung „De noord-nederlandsche Vegetatie in hare Hoofdatrek- ken vergeleken mit die der pruissische Rijn Pro- vineie.” — Die dritte Jahresversammlung sollte am 26. Juli 1837 in Köln stattfinden. heider aber waren damals die Gesundbeitsumstände des ersten 326 Directors der Art, dass der zweite Director sich. veranlasst sah, die Versammlung aufzuschjeben, . damit dieselbe der belehrenden und erfreulichen Gegenwart des verehrten Mannes nicht entbebhren möge. Doch die fortschreitende Krankheit führte ihn nach Hyeres, wa ihn, statt der gehoflten Ge- nesang, der Tod ereilte, für die Wissenschaft im Allgemeinen und für unseren jungen Verein ins- besondere höchst beklagenswerth. Hierauf berief der zweite Director den Verein zu der dritten Jahresversammlung, welche am 16, April 1838 in Bonn stattfand. Obgleich mehrere Vorschläge zu der Wahl eines neuen Directors gemacht wurden, 50 beschloss doch die Versammlung, dieseibe noch nicht vorzunehmen, indem der verstorbene Pro- -fessor Nees v. E. in amtlicher Stellung noch kei- nen Nachfolger erhalten habe. An die Stelle des ausgetretenen Secretäre, Apotheker Schickum, würde der Gymnasiallebrer A. Fhöck aus Coblenz gewählt, Da der Verein bis jetzt nur wirklich active - Mitglieder aufgenommen hatte, man .aber Männern, welche sich früher um die Flora des Rheinlandes verdient gemacht, und theils durch vorgesebrittenes Alter, theils durch Entfernang aus der Rheinpro- vinz, nieht mehr für dieselbe thätig seyn konnten, die Anerkennung ihrer Verdienste aussprechen wollte, so wurden mehrere Gelehrte vorgeschlagen; und mit Dispensation von allen Ansprüchen des Vereins als Ehrenmitglieder aufgenommen. ImSom- "327 mer 1839 erschien, durch vielfache ungünstige Ver-' hältnisse bis dahin gehindert, der zweite Jahres- bericht. Es ging aus demselben hervor, dasa der Verein um 16 Mitglieder zugenommen, jedoch durch den Tod drei Mitglieder, ausser seinem ersten’ Director, .die H. H. Dr. Biuff in Aachen und Öberförster Genth aus Croppach, verloren hatte, zwei Andere waren freiwillig ausgeschieden und ein Dritter hatte sich aus dem Bereiche des Wer- eins entfernt. Das Herbarium war auf 1300 Species in mehr als 3000 Exemplaren angewachsen, so wie die Sammlung der Früchte und Missbildungen sich bedeutend vergrössert hatte. Die Bibliothek, in der zweiten Versammlung mit wenigen. Schriften “begründet, zählte jetzt 53 bot. Werke, von wel- chen mehrere von grösserem Umfange. Die wis- senschaftlichen Zugaben des Berichts bestehen in vier Abhandlungen und zwei Nekrologen. Die erste Abhandlung „Pflanzengeographische Andeu- tungen über das Bergische, von F.W. Oligschlä- ger" macht uns mit den Vegetationsverkältnissen einer Gegend bekannt, über die noch nirgends etwas in dieser Beziehung in das Publikum ge- kommen war (mit Ausnahme einer systematischen Aufzählung der Pflanzen dortiger Gegend von dem- selben Verfasser in den Blättern des norddeut- sehen Apothekervereins). Der Bezirk wird der Erbebung nach in 3 Re- gionen getheilt, in die der Ebene oder des Rbein- thals, von dem Rheinspiegel bis c. 200° a. -H., in 338 die des Vorgebirges, von 200 — 550° und In die obera oder Bergregion, von 550 — 1500‘. Für jede Region werden die wildwachsenden Pflanzen nach ihren allgemeinen natürlichen Standorten auf- - gezäblt, und auch die geognostischen Verbältnisse mit berücksichtigt; Andeutungen über die elimati- schen Zustände, so wie über die Caltur des Bo- dens, vervollständigen das Bild der dargestellten Gegend. Die zweite Abhandlung „Notizen und Nachträge zur Flora von Trier, von M. J. Löhr" gibt die Resultate von des Verf. botanischen For- schungen in der Umgegend von Trier wöhrend der Jahre 1833 bis 1837, und behandelt noch ins- besondere die Orchideen jener Gegend, deren Ar- tenzahl sich auf 33 beläuft, und in dieser Be- ziehung die reichste der rheinischen Flora genannt werden kanı, Die „Beiträge zur Flora des Re- gierungsbezirks Coblenz von Ph. Wirtgen” ma chen die dritte Zugabe aus, Sie enthalten eine Uebersicht der sämmtlichen Crucifern und Rosa- ceen, an welchen jene Gegend besonders peich ist. Die Zahl der Crueiferen beläuft sich auf 77, die der Rosaceen auf 44 Species. Von der Gattung Rosa sind die zahlreichen und schönen Varietäten besauders disgnosirt, und bei der Gattung Rubus wurde. die Mittelsirasse zwischen übertriebener Vervielfätigungslast and zu grossem Reductions- eifer eingeschlagen. Die Eintheilung der Stand- örter in zehn Klassen gibt zugleich ein klares Bild der Mengenverbältnisse und der Verbreitung 829 der bezeichneten Pflanzen in der Flora des Be-- zirks. Der Candidat der Pharmacie, H,.W. Schu- mann, machte in seinem Beitrag „auffallender Geruch der Blüthen einiger Exemplare von Orchis mascula L.” mit einer noch wenig beobachteten ' Erscheinung bekannt. Die beiden Nekrologe, bio-. grapbische Notizen über Th. Fr. L, Nees von Esenbeck etc. von Dr. Cl. Marquart”, und „Matthias Joseph Bluff, von Dr. Finger- hut”, stellen uns das Leben und Wirken zweier Männer dar, deren frühzeitiges Hinscheiden die Wissenschaft sehr zu betrauern hat. — Am 28. Juli 1839 fand die vierte jährliche Versammlung in Cöln statt, Hr. Hofapotheker Sehlmeyer hatte dem Verein ein freundliches Local eingeräumt, und die Zahl der Mitglieder sowohl, als der durch die öffentliche Bekanntmachung eingeladenen Freunde der Botanik, ınachte diese Versammlung zu der zahlreichsten, welche bis jetzt zusammengetreten war. Der zweite Director eröffnete die Sitzung mit einer Anrede, in welcher er über die Tbätig- keit des Vereins von 1838 an Bericht erstattete, den Bestand des Herbariums, der Bibliotbek und der Kasse darlegte, und die Gegenstände erörterte, welche in der gegenwärtigen Versammlung in Be rathung gezogen werden sollten. Die wichtigsten derselben waren die Wahl eines ersten Directors und die Abfassung eines Prodromus der Flora der Rheinprovinz. Es wurde sofort zur Wall geschrit- ten und durch verschlussene Zeitel gestimmt. Die 350 Stimmenmehrbeit fiel auf Hrn. Sehlme yer, wel- cher aber, dem Vereine für das ihm geschenkte Zutvauen dankend, die Wahl ablehnte, indem er dureh verschiedene Aemter und andere Verhält- nisse vielfältig verhindert sey, dem Vereine so eifrig, als er es wünsche, mit vorstehen zu können. Hierauf wurde dem anwesenden und dem Vereine eben beigetrefenen Mitgliede, Hın. Dr. Vogeh. Privatdocenten an der Universität zu Bonn, wel- cher nach Hrn. Sehlmeyer die meisten Stimmen hatte, die Stelle eines ersten Directors übertragen, und von demselben mit dankeuder Anrede ange- nommen, Den zweiten wichtigen Gegenstand der Berathung machte die von dem zweiten Director in Vorschlag gebrachte Abfassung und Herausgabe eines Prodromus der Flora der Rheinprovinz. Es wurde für gut befunden, damit nicht länger zu warten, indem das Material schon bedeutend her- angewaebsen sey, und man mit einer solchen Ueber- sicht in den Händen die weitere Untersuchung der Provinz leichter fortsetzen und vervollständigen könne. Dieser Beschluss hatte folgende weitere Anordnungen zur Folge: 1) die Mitglieder, welche noch Beiträge zu dieser Flora in Händen haben, werden ersucht, sie baldmöglichst, entweder für das Vereinsherbarium oder zur Ansicht an die Direetion gelangen zu lassen; 2) die Herausgabe geschieht auf Kosten des Vereins und um diese zu decken, werden während mehrerer Jabre die Jahresberichte nur in der kurzen Mittheilung der 331 Angelegenheiten des. Vereins an die Mitglieder bestehen und die wissenschaftlichen Beiträge weg- ‚ bleiben; 33 dem zweiten Director wurde die Auf. stellung der natürlichen Gränzen des Floragebietes und die vorläufige Bearbeitung einer Pflanzen- , ' familie als Norm für die Ausdehnung des Ganzen aufgetragen; mehrere Mitglieder erklärten sich zu ' der Debernahme der Bearbeitung einzelner wich- tiger Familien bereit. — Die Vermehrung der Ko- sten rief einige Maassregeln wegen der Einzahlung der Beiträge hervor, welche den Mitgliedern durch den dritten Jahresbericht bekannt gemacht: werden. sollten. Mebrere minder wichtige Beschlüsse wer- ‚den hier übergangen, und nur noch die Aufnahme Hrn. Professors Treviranus in Bonn und des Fräuleins M. A: Libert in Maimedy zu Ehren- mitgliedern des Vereins, wegen ihrer Verdienste um die rheinische Flora, erwähnt. " Nach Beendigung der geschäftlichen Verhand- lung wurden wissenschaftliche Vorträge gehalten. Hr. Dr. Vogel sprach über eine neue 'Theorie der Blüthenbildung, und erläuterte dieselbe durch Abbildungen, in welchen der Entwicklungsgang einer Leguminosenblüthe dureb alle Stadien dar- gestellt war. Hr. Löhr aus Trier hatte neue Bei- träge zur Flora von Trier, namentlich zu der bis jetzt fast ganz unbekannten des Kreises St. Wen- del, eingesandt, die von dem zweiten Director der Versammlung vorgetragen wurden. Hr. Bogen- hard, Candidat der Pharmacie aus Sobernheitn, "Tegte getrocknete Exemplare und Zeichnungen einer wahrscheinlich 'neuen Species aus der Gattung Anemone, Untergattung Pulsatilla, aus der Gegend vonLinz vor, welche derselbe vorläufig mit dem Na- “men A. intermedid bezeichnet hatte und später von Bro. Hofrath Dr. Reichenbach A. Bogenhardiana genannt wurde; es ist die in diesen Blättern im Jahr 1834 als A. montana Hoppe bezeichnete Pflanze. Derselbe zeigte auch Missbildungen von Anemone "Pulsatilla vor, in welchen theils die Blüthenblätter die Form der Hüllblätter angenum- men hatten, ohne ihre Farbe zu verlieren , ıheils fortschreitende Bildung vom Büllblatte zum Blu- menblatte sich darstellte. Ref. sprach über die Verbreitung der Orchideen in der Rheinprovinz und deren Einfluss auf den Character der Vege 4ation währeud ihrer Blütbezeit, welche um so stärker hervortritt, als sie fast zu gleicher Zeit und an fast gleichartigen Localen blühend, 7’ der gunzen blühenden Vegetation im Mai und Juni und z aller mit ihnen in dieser Zeit an gleieb- artigen Orten blüheuden Pflanzen ausmachen. Am 9. Juni 1840 fand die fünfte Versamn- lung des Vereins zu Cobienz statt; es hatten sieh dazu Mitglieder aus den entferntesten Puneten ‚der Provinz eingefunden. Die Verhandlungen sind m dem, im August 1840 ausgegebenen vierten Jabres- berichte niedergelegt, weicher eben so wenig, als der dritte, im Buchhandel erschienen ist, da er nur Mittheilungen für die Mitglieder enthält. Der 333 Stand des Vereins war, nach dem Berichte des zweiten Directors, folgender: . Zahl der Mitglieder . 2 2 0 2202 70% a) active, im Rheinlande wohnende . . . 45, bJ Ehrenmitglieder. . x... 2... 14, ec) ausser dem Rbeinlande wohnende „ . . 4, d).deren Aufenthalt gegenwärtig unbekannt 7. Für das Herbarium der Rheinprovinz waren im Laufe des Vereinsjahres von 9 Mitgliedern 370, und Prüchte von 41 Species eingesandt worden. Für das’ allgemeine Herbarium , dessen Erriehtüng schon früher beschlossen worden; waren 328 Spe- eies, meist ausgezeichneter Pflanzen, von den Her- ren Hinterhuber in Mondsee, Schönheit in Singen und Dr. Kirschleger in Strassburg ein- gegangen. Die Bibliothek hatte sich durch die Geschenke einiger Freunde des Vereins und mehre- ver Mitslieder um 54 Bände vermehrt, worunter besonders die werthvollen Beiträge des Hrn. Prof. Treviranus, Mattbioli Commentarii Dioscoridis, Venet. 1565, und des Hrn. Prof. Dr. Carstanjen in Duisburg, mit 16 Jahrg. der geschätzten’ bot. Zeitung, 1831 bis 1836, bezeichnet wurden. Auch Hr. Dr. Kirschleger ‘in Strassburg hatte des Vereins theilnehmend gedacht, und nicht allein für die Bibliothek, sondern auch für mehrere der, thätigsten Mitglieder, seinen Prodrome de la Flore WAlsace sammt. Appendice gesandt. Mit danken- der Anerkennung wurden die genannten auswärti- gen Belörderer des Vereins zu Ehrenmitgliedern Y 334 ernannt. — Von der beschlossesien Bearbeitung des Prodromus der Flora der preussiseben Rbein- provinz wurden einige Familien als Probe vorge legt, und die Beendigung desselben von dem Vor- stande für die "nächste Versammlung zugesagt. Indessen mussten noch vielfache Beiträge aus den weniger bekannten Gegenden gewünscht werden. Nachdem die Geschäfte beendigt waren, wendete sich die Aufmerksamkeit der Versammlung den wissenschaftlichen Verträgen mehrerer Mitglieder zu. Hr. Bach aus Boppard legte seine Correspon- denz mit Hrn. Prof, Koch aus Erlangen, in Be- trefi der bisher als Iberis divaricat« Tausch be- zeichneten'Crucifere vor, die sieh nün als J. inter- media Guep. herausstellte. - Derselbe legte auch zahlreiche Mittelformen zwischen Fragaria vesch und elatior vor. Hr. Dr. Vogel sprach über die wichtigsten Verschiedenheiten in der Samenbildung, _ insofern sie für die Systematik von Bedeutung sind “und erläuterte sie durch viele Abbildungen. Ref. hielt einen Vortrag über die Ansprüche , welche der gegenwärtige wissenschaftliche Standpunet der Botanik an eine gute Specialflora mache, Hr. Bo- genhard verlas einen Beitrag zur Characteristik des Nahethals, und. machte die Versammelten mit mehreren seiner interessanten Entdeckungen be- kannt. "Hr. Löhr ans Trier übergab einen dritten Nachtrag zu den Beiträgen zur Flora von Trier, und erörterte die Kennzeichen von Brassica chei- ranthiflora DeC. Hr. Flöck sprach über den nütz- 335 lichen und schädlichen Einfluss ‘der Inseeten auf die Pflanzenwelt und forderte zur Beachtung die- ses Gegenstandes auf. Hr. Bogenhard und Ref. legten verschiedene Missbildungen, von Rosa centi- felia, R, gallica und Gaillardia bicolor, vor, woran sich eine belehrende Unterhaltung knüpfte. Die Ebengenannten, so wie Hr. Löhr, boten den ver- sammelten Mitgliedern zahlreiche Exemplare der seltensten Pflanzen ihrer Flora dar, die einen regen Verkehr hervorriefen. Besonders erfreulich aber war eine reiche Sammlung von Pflanzen von Hyöres, Nizza, der südwestlichen Schweiz u.-s. £., die Hr. Dr. Ernst ans Bonn den Vereinsgenossen über- liess, und deren Interesse noch dadurch erhöht ‘wurde, dass der Geber dieselben auf seiner Reise nach dem südlichen Frankreich, wohin er 1837 den verehrten ersten Directer unseres Vereins be- gleitet, gesammelt hatte. Die Versammlung hatte, nur durch ein gemein- sehaftlich eingenommenes Mittagsmahl unterbrochen, von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr gedauert. Am folgenden Tage machte ein Theil der Mitglie- der eine botanische Excursior in die an seltenen Pflanzen so reiche Gegend von Winningen und Co- bern an der Mosel. Die nächste Versammlung wird nun am 2. Juni 1841 in ‚Bonn stattfinden. IM. Botanische Notizen. . (Nachträgliche Benierkungen über Cassia cana Wender., holosericea Fresen. und Schimperi Steud.) Im September 1837 zeigte ich in der Linniea (Bd. XU, H. 1. 8. 21. etc), dass die Cassia ob- . 336 tusala des botanischen Reisevereins tin der Samm- lung der Schimper’schen Pflanzen aus Arabien Nro. 780.) specifisch verschieden von der gleich- namigen Pflanze Hayne's sey. " Im Jahre 1839 sah ich sodann bei füchtiger Durchsicht eines Theils’ der Sammlung der Pflan- zen des Senckenberg’schen Instituts zu Frank- furt, welche. dasselbe seinem berühmten Mitbürger und Reisenden, Hrn. Rüppell, verdankt, das Exem- plar einer der Cassio cana ähnlichen als Cassia holosericea bezeichneten und erkannte dieselbe bei näherer Untersuchung, welehe mir die Güte mei- nes sehr geehrten Fruundes, Hrn. Dr. Freseniss, verschaflte, für bomonym mit jener. Hr. Frese- nius hat sie noch in demselben Jahre in der Flora (1839. Nro. 54.) unter letzterer Benennung aufgeführt; Hr. Dr. Steudel aber meine Cassia cana in Cassia Schimperi umgetauft. Mir war zur Zeit meiner obenerwähnten Bestimmung und Na- mengebung der Pflanze das Daseyn einer andern Cassia cana — ausser der verschollenen Sch rank’- schen. — unbekannt. Ob nun auch die Nees- Martius’sche älter oder jünger ist, muss ich in dem Augenblick unentschieden und dem Urtheil Anderer überlassen, welche Benennung‘ der von mir Cassia.cana benannten Pflanze von Rechts und Billigkeits- wegen gebührt; uns genügt jetzt; dem gegenwärtigen Zwecke dahin entsprochen zu haben, dass gezeigt wurde: Cassia cana Wender., holosericea Fresen. und Schimperi Steud. seye” Synonyma. Cassel im März 184. Dr. Wenderotb. (Hierzu Intellbl. Nr. 3.) Flora. Nr. 22. Regensburg, am 14. Juni 1841. 1. Original - Abhandlungen. Bemerkungen über die Fiora von Abyssinien; von Dr. Alexander Braun, Prof. in Carlsruhe. (Vergl. Nro. 18. und Steintafel II.) (Fortsetzung) ° Anesorhi2a abyssinica inihi. Unter mehreren anderen Umbelliferen der Samensendung fand sich eine, deren Früchtehen mir beim ersten Blick durch ihre sonderbare Bildung auffelen. Aus DeCan- dolle’s Prodromus überzeugte ich mich, dass dieselbe der von Chamisso und v. Schlechten- dal beschriebenen Gattung Anesorhiza, jedoch offenbar einer von der capischen (der einzigen bis- her bekannten) verschiedenen Art angehöre. Da diese Gattung in morphologischer Beziehung be- sonders interessant ist, da die scheinbare Unregel- mässigkeit, durch welche sie sich vor allen andern ihrer Familie auszeichnet, gerade den Typus der Umbelliferenfrucht am klarsten darzustellen geeignet ist, so erlaube ich mir die Früchtchen der abys- Sinischen Art etwas genauer zu beschreiben und. dem Leser durch die beigegebenen Figuren (t. II B. 1 _— 5.) zu veranschaulichen. „Mericarpia dis- Flora 1841. 22. Y . 338 paria” ist der Charaeter, durch welchen Anesorkiza eine in ihrer Art einzige Ausnahme unter den Um- belliferen macht. Die Verschiedenheit der beiden Fruchthälften bat ihren Grund in der verschiede- denen Ausbildung der Juga, der einen und der anderen Hälfte. Der von der capischen Art ent- nommene Gennscharacter lautet inDeCaudolle's Prodromus in dieser Beziehung so: „mericarpium alterum trialatum, jugo earinali et lateralibus mar- ginantibus alatis, intermediis filiformibos; alteram quadrialatum, jugo carinali filiforwi, intermediis et lateralibus marginantibus alatis.” Die abyssinische Art weicht darin etwas ab, dass diejenige Hällte „der Frucht (es ist in Beziehung auf die Achse die untere oder vordere), welche bei der capischen Art Aflügelig ist, nur 2 Flügel hat, indem nur die zwischenfallenden Juga Mügelartig entwickelt sind, das mittlere Cearinale) und die seitlichen dagegen schwach vorspringend. Die Durchschnitte, t. 8. der oberen, f. 4. der unteren Fruchthälfte,, zeigen den Unterschied beider wohl am bessten, sie zei- gen zugleich die Zahl und Lage der Vittoe und das im Durchschnitt fast kreistunde Eiweiss. F. }- zeigt das bis zur Basis zweitheilige Carpopborum, a. ist die obere 3fügelige, b. die untere aflügelige Fruchthälfte. Wie es sich mit der oben besehrie- benen Ungleichheit in der Ausbildung der Juga beider Fruchthälften eigentlich verhält, und was uns dieselbe in Beziehang auf die Natur dieser “Juga lehrt, wird Jedermann bei der Ansicht der 339° Frucht von oben (f. 3. und, mit Weglassung der Abweichungen in der Richtung der Flügel, also symmetrisch regulirt, f. 4.) von selbst klar in die Augen fallen. Die Blüthe der Umbelliferen ist zur Achse so gestelit, dass ein Kelchblatt median nach hinten gerichtet ist; die 2 Fruchtblätter stehen ge- nau nach binten und vorn. Durch die Theilung der Frucht wird der Kelch mit getheilt, aber in 2% ungleiche Hälften, indem der oberen Fruchthälfte 3 Kelchzähne zukommen, der unteren & Die mit. der Frucht verwachsene Kelehröhre ist mit 10 Rip- pen versehen, nämlich, wie diess so häufig vor- kommt (Labiaten, Campanulaceen ete.), 5 den Mit- tellinien der Kelchblätter und 5 den Verbiudungs- linien derselben entsprechenden. Diese zusammen bilden die „Juga primaria” der Umbelliferenfrucht, welche also selbst von zweifacher Art sind, indem 5 von ihnen Carinalrippen, 5 dagegen Commissural- rippen des Kelches sind. Tritt nun diese Ver- - schiedenheit, wie diess bei Anesorhiza, und zwar am reinsten bei der abyssinischen Art, der Fall ist, auch in der äusseren Bildung hervor, so’ muss, nach dem was oben von der Theilung des Kelchs durch die Frucht gesagt ist, eine Ungleichheit bei- der Hälften eintreten, indem ja die bintere Hälfte 3 Carinal- und 2 Commissural-Rippen, die vordere umgekehrt 2 Carinal- und 3 Commissural - Rippen besitzt. Die Carinalrippen sind es, welche hei Anesorhiza als starke Flügel hervortreten, die Commissuralrippen, welche schwach und faden- Y2 340 förmig bleiben. So ist also die Ungleichheit der Mericarpien die Folge einer höchst regelmässigen Bildung! . - (Verfolg nächstens.) j 2. Ueber einige inleressanle Miss- oder Umbildun- gen von Pflanzen; von Prof. Dr. Kirschleger in Strasburg. Es gibt im Pflanzenreiche kein für die Morpho- logie wichtigeres Studium als das der sog. Mon- strositäten und besonders der monströsen Meta- morphosen. Freilich braucht die Metamorphosen - Lehre, welche unser grosser Göthe gegründet, keiner” ferneren Stütze; sie steht da, fest und unerschüt- terlich; sie ist der Grund- und Eckstein der neuen Botanik! Doch möchten einige morphologische Be- obachtungen, welche ich in den Jahren 1839 und 1840 gemacht, dem botanischen Publieam nicht unwerth scheinen, 1. Missbildungen, besser Umbildungen auf Weiden. — 2 Auf einem sonst männlichen Individuum von Salix alba sah ich auf mehreren Kätzchen männ- liche und weibliche Blütben, die weiblichen Blüth- chen standen gewöbnlich in der Mitte des Amen tums, die oberen und unteren Blüthen waren männ- lich. — Es folgt aus dieser Beohachtang, dass bier eine Verwandlung der 2 Stamina in 2 Carpella vorgegangen ist. — Ich bedaure, dass ich damals 2 341 keine nähere Beschreilrung dieser Umwandlung vorgenommen. \ %. Am 6. August 1340° beobachtete ich an ‘den Ufern der Breusch bei Strasburg eine Salix cinerea, bei welcher sehr viele Aeste sich in eine ‚männliche, blühende Aehre eudigten.— Diese Aehre war lockerer als sie sonst im März erscheint, ohn- gefähr wie bei S. triandra die Bracteolae, weiss- lich schmutziggelb mit bräunlichen Spitzen, dicht mit langen, seidenglänzenden Haaren besetzt — in ihren Achseln zwei Stamina, deren Fäden an der Basis ebenfalls langzottig. waren; eine Glandula an der Basis der Staubfäden, 2 ausgebildete, Pol- len enthaltende Antheren. — Was ist nun hier vorgegangen? Die Endblätter des Astes haben sich, statt regelmässig sieh auszubilden, in Brac- teen verwandelt; die Gemmzx der Blätter in Stamina undGlanlule ©. Bei den meisten übrigen blatt- tragenden Aesten war alles regelmässig; nämlich die Blätter entwickelten sich nach ihrer normalen Byolution. — Uebrigens ist hier die Stellung‘ des blübenden männlichen Kätzchen terminal, inarticu- firt; nieht wie im Frühling awikär, lateral und arliculirt. Ieh erinnere mich nicht, diese Erscheinung schon einmal gesehen, noch etwas dergleichen ge- lesen zu haben. — Freilich ist wir die frühere botanische Journalistik beinabe unbekannt, man hat genug mit der heutigen zu thun, und da wird man. nicht feriig. Die Erklärung, die ich oben ge- Du 342% geben, mag gewagt seyn, wenigstens, die Umwand- lang der Gemme in Stamina betreffend, darüber streite ich mit Niemand, ich stelle bloss das Faetum bin, das mir überhaupt sehr interessant erscheint. Ueber die Ursachen, welche solche Umwand- lungen bervorbrachten und bedingten, weiss ich absolut nichts zu sagen. 2. Umwandlungen bei Compositen. \ . 1. Tragopogon pratensis oder orientalis. — Da Hr, Hofrath Koch den T. orientalis L. von T. pratensis trennt‘, so muss ich bekennen, dass T. orienlalis der gemeinste im Elsass ist und T. pratensis nur sehr selten erscheint; stets sind die ligulae exteriores länger als die Tolivla anthodii; was nan den Unterschied zwischen Acheniis tuber- culato -, scabris und muricato - syuamosis betriflt, so scheint er mir höchst gewagt; wir wissen ja alle, wie sehr die Carpelle und Achenien im Ueberzug variiren, man denke nur an Ranunculus arvensis! Von fores majores et minores gar nicht zu reden! — Diess al$ Vorwort, um die Pflanze zu bestimmen, welche auf unsern Wiesen so gemein ist. Nun aber sell von einer Umwandlung die Rede seyn, die allen botanischen Beschreibungen ‚und „Definitionen aller Art” Hohn spricht. Im Mai 1840 befanden sich auf unsern Wiesen um Strasburg Tausende von Exemplaren des T7ra90- | pogon (den ich einstweilen pralensis nenne, weil er auf allen unsern Wiesen wahrscheinlich seit Jahrhunderten gemein ist und nicht aus dem Orient 343 stammt), welche weder 1. Achenia rosirata, mu- rigalo-squamosa; 2. noeh einen Pappus plumosus plumulis interterlis; 3. noch ein Anthodium cylin-. drico-oblongum ; 4. keine Series stigmaticae; 5. keine Samen haltende Achenia hatte; 6. keine pedunculi apice incrassati ; — sondern das Anthodium war cam- panulato-globosum ; das Ovarium glabrum eylindrieo- ‚angulatum apice truncatum, nee in rostrum attenna- tum; der Pappus- membranaceus paleaceus 5phyl- lus; die Stiginata roth, sehr lang, ohne Series Stigmatiew; die flosculi centrales beinahe tubulosi; das Ovarium steril, vertrocknend oder verfaulend! Was ist nun hier vorgefallen? Der Fruchtschnabel hat sich gleich über dem Achenium in seine #Theile getheilt, und der Pappus plumosos ist ausgeblieben; die Corollen sind röhrig geworden, daher das ganze Capitulum weiter, dicker, grösser, glockiger! Die Övarien sind wegen dem Mangel der Series stig- matiese steril geblieben. Die Staubfäden enthalten Pollen, allein weniger, sonst nichts Anormales. Ich forschte alsbald nach und fand, dass DeCandoft- le's Organographie auf einem von Dufresne'ge- sammelten Podosp. laciniatum dasselbe beobachtet, beschrieben und gezeichnet hatte. Det. führt diess als Beispiel an, um die Identität des Pappus und des Kelches zu beweisen, was wollNiemand mehr bezweifeln wird. Ob der überaus trockne Monat April diese Umwandiung herbeigeführt ? 2. Hypochaeris radicata prolifera. Auf dieser Pflanze beobachtete ich im Sommer 1839 eine an- 3 - 344 “ dere sehr merkwürdige Umwandlung. Aus dem - sonst regelmässigen Anthodium oder Receptaculum schienen aus den Achseln der Palex (Bracteen) Stiel- chen von 1— 2% Zoll Länge hervorzuireten; eigent- liche sitzende Blütlichen waren keine auf dem Receptaculo zu finden, ausgenummen in der Mitte, aber sehr verkümmert; in der Mitte des Stielebens beobachtete man einen Quirl von 5 kleinen lineali- schen spitzigen Blättchen, aus diesem Quirt- stieg nun wiederum ein Stielehen von S — 10° Länge heraus, weiches am Gipfel in eine 5theilige, röhrige Blumenkrane endigte, welche die 5 Staubfäden barg. — Es mag ulso diese Monstrosität so gedeutet werden: die Blümchen sind bloss männlich, das Oyarium ist nicht ausgebildet worden. Die fünf Kelchbläitchen, welche vereint das Carpell umge- ben sollten, haben sich in ihrem röhrigen Theile sehr verlängert; sie werden auf der halben Höhe des Stielchens frei und bilden die 5 linealischen Blättchen oft mit seidenhaariger Spitze; zwischen diesen 5 Kelchblättchen bildet sich die Corolle, mit grünlichem, verlängertem, eapillarem ‘Tubus, eben in 5 Lappen, die sich dachziegelartig decken, sich endigend und 5 Staubfäden (sehr verkümmerf) enthaltend, Es ist also diese Umbildung nichts anders als eine Verlänger ung und Chlorosis der Blüthentheile mit abortirtem Orarium. Moquin-Tandon bringt diese Monstrosität unter seine Prolifications laterales; eigentlich ge schieht hier gar nichts anderes, als dass ein capi- '345 tulum Cealathis) in eine umbella sirplex umgewan- delt wird, und dass die Bitithen - Internodien aus einander treten und sich verlängern. Eine wirk- ‚liebe Prolification ist das doch eigentlich nicht! — Die Blüthenstieleben, in obengenannter ‚' schie- nen in kleine Capitula sich zu endigen, aber, genau besehen, waren es nur einzelne Blüthen. In einer Calendıula off. fand ich etwas Aehnliches. Aus den Achseln der äussern Anthodialblüthehen stiegen Stielchen heraus, die sich wieder in eine Inflorescentia calalhidea endigten; es umgeben 10 bis 12 solche kleine gestielte Calathiden -das grös- sere normale und centrale Capitulum; hier bat sich zum Theil das Capitulum in eine Umbella duplex verwandelt. So sehen wir wiederum bier, dass Monstrositäten nichts anderes sind, als Formen, die bei andern Gewächsen als regelmässige Zu- stände auftreten. NH. Correspondenz 1. Unlängst kam mir zufällig die Anfrage in Nro. 17. S. 270. des Jahrganges 1832 der botani- schen Zeitung, hinsichtlich einer von Balth. Hac- quet in seiner physik. polit. Reise durch die juli- schen etc. Alpen erwähnten Pflanze vor, die er in der Nähe von Brebir (im Bezirke Vinodol — Wein- thal — des ungarischen Küstenlandes) gefunden, und für eine zur Zeit noch unbekannte Art der Linneschen Gattung Bleria gehalten hatte. So wunderlich auch die Sache auf den ersten Anblick erscheint, so dürfte doch nach meiner P . . 346 Icherzeugung und ddr Kenntniss, die ich von der Vegetation jener Gegend besitze, das Räthsel nicht schwer zu lösen seyn. Ich bin nämlich der Meinung, Iaequet hatte, nls er von seiner vermutheten Bleria schrieb, keine andere Pflanze als Kuphrasia lutea Linn. vor sich! Man möge diese zur Hand nehmen, sie ge- gen Hacgqt. Beschreibung halten und urtheilen, ob diese nicht ganz und genan auf jene passe. Als ich noch in meiner ersten Jugend in dem ungarischen Küstenlande botanisirte, sammelte ich die Fuphr. Iutea im August 1810 auf den Hügeln von Costrena, unweit des Städtehens Buccari, dann vwischen Burcariza und .Porto Re; an beiden Or- ten kommt sie in lichten Gebüschen ziemlich häufig vor und variirt nach der mehr oder weniger trockenen Beschaffenheit des Bodens, und der grös- seren oder geringeren Beschattung des Standortes. gar sehr an Stärke und Verästung der Exemplare. Die Gegend, wo ich sie fand, kommt mit dem be- nachbarten Vinodol im Character des Bodens und der Vegetation ganz überein. lbenso stimmt die Jahreszeit, in welcher Hacquet diesen Strich be- reiste, zusammen; es erhellt nämlich aus der folgd. Seite 54. seiner Reisebeschreibung, dass er daselbst im hohen Sommer gewesen, denn er erwähnt des. Nlerebrirn Capela und der Centaurea radiala , die beide nur in jener Jahreszeit zur Blüthe gelangen. Des wackern Hacquet's Irrung an der vor- gedachten Planze mag daher entstanden seyn, dass 347 er sich einzig und allein an das Merkmal der vier Staubfüden hielt, daher in der 4. Linnd’schen Klasse nachsuchte, und als sich ihn hier unter den einheinnischen Gewächsen keines, das darauf passen konute, vorstellte, zu der .auslindischen Gattung Bleria, freilich wohl nur mit sichtlichem Zweifel, seine Zuflucht nahm. Der Umstand, dass er das bei der ersten Bekanntmachung geäusserfe Vorhaben, die Pflanze mittelst einer eigenen Ab- bildung der botanischen Welt vorzuführen, nicht zur Ausführung brachte, sondern überhaupt die ganze Sache fallen liess, deutet darauf hin, dass er späterhin zur Einsicht seines Irrthums gelangt sey. Uebrigens ist dieses leicht erklärbar und sehr verzeiblich, denn bei Euph. Iutea tritt der Lin- n&’sche Character der Didynamia viel weniger scharf als bei andern Pflanzen aus derselben Klasse und Ordnung, und kaum merklich auf. Ich wendete mich an Hrn. Custos Freyer, um in Erfahrung zu bringen, ob in dem gegen- wärtig dem National - Museum zu Laibach einver- leibten Hevbar Hacquet’s Euphr. lutea, und unter welchem Namen, vorhanden sey. Er entgegnete, dass allerdings ein Exemplar dieser Pllauze mit angeblicher Herstammung aus dem Hacquet'schen Herbare und mit der Bezeichnung: in juniperetis siceis in Costrena inter Fluminem et Buecarim sich vorfindet. — Da ich jedoch, wie oben beinerkt wurde, selbst diese Pilanze in Costrenn gesammelt und davon Exemplare meinem damaligen Lehrer 348 . der Botanik, dem würdigen Präfeeten Hladuik abgetreten batte, und da .er in späterer Zeit sein eigenes Herbar dem National- Museum überliess, so wäre es gar nicht unmöglich, dass das fragliche Exemplar von mir herrühre und aus Verstoss als zu dem Haequet’schen Herbar gehörig betrachtet worden wäre. Diese Vermuthung gewinnt sehr an Wahrscheinlichkeit, wenn überdacht wird, dass aus keiner Stelle der Reisebeschreihung Hacqnet’s hervorgehet, dass er nach Costrena gekommen sey; vielmehr nach der von ihm angegebenen Richtung seiner Reise geschlossen werden muss, dass er diese Gegend ganz bei Seite liess. — Sollte aber auch das Exemplar im National- Museum wirklich von Haequet herrühren, so würde diess' nieht im Mindesten‘ gegen meine Aımahme hinsichtlich der vermeinten Bleria streiten, sondern nur für den Umstaud zeugen, dass Hacquet seinen Irr- thum nach der Hand eingesehen und berichti- get habe. j Man könnte wohl noch einwenden, dass, um vollkomnrene Gewissheit in der Sache zu erlangen, die Pflanze an dem von H. angegebenen Standorte — dem verfallenen Schlosse eine Stunde von Bre- bir — aufgesucht werden müsste, Doch bei dem geringen Zweifel, welcher nach meiner Ansicht übrig bleiben könnte, glaube ich kaum, duss es Jemand der Mühe werth ‚hielte, für eine an sieli so wenig interessante Pflanze als es Euphr. lulea ist, die ziemlich weite Reise in das Vinodel vor- 39 zunehmen.. Altenfalls könnte es Jemand, der sich näher befindet, wie =. B. Dr. No& ‚von Fiume aus, versuchen... Ich bin fest überzeugt, dass durch die Untersuchung an Ort und Stelle die Richtig. keit der hier aufgestellten Ansicht .in volles Licht‘ gesetzt werden würde, Ueber die zweite, in der erwähnten Nummer der Flora von 1832 vorkommende, auf Hacquet’s Pediceularis vom Berge Javornik Bezug habende Anfrage, werde ich vielleicht ein anderesmal zu berichten im Stande seyn. Einstweilen bemerke ich, dass hier eine aus Verwechslung des Namens jenes Berges. mit einem andern entstandene Irrung * zu vermuthen ist, und dass die von Dr. Graf als P. Hacguetii ausgegebene Art von jener, die H_ wirklich entdeckte, verschieden seyn dürfte. Die Aufbellung dieses Zweifels verdient wohl eine eigene Reise, die auch — Deo favente — im nächsten Sommer stattfinden soll. Auch über die Ophrys.- und Serapias- Arten ‚der Triester Gegend sind in neuester Zeit (Flora . Jahrg. 1839 Nro, 12. u. 1840 Nro. 9.) Anfragen und Aufforderungen an mich gestellt wor den, deren Beantwortung wohl zwar im Werke steht, aber noch nicht zur Reife gediehen ist. Triest. Tommasini, 2. Unter mehreren Seltenheiten, welche mir in diesen Tagen Hr. Professor Zuccarini aus der königlichen Sammlang in München zur An- sicht und Untersuchung mittheilte, befand sich auch - 350 dns Hypecoum liltorale und zwar das Original- exemplar Wulfen’s, wornach dieser seine, in Jaequin’s Collectaneen enthaltene Beschreibung entwarf und die in den Ieon. pl. rar. befindliche Abbildung fertigen liess. Wulfen hatte dieses Exemplar an Schreber zur Ansicht geschickt, dieser aber dasselbe zurückzuschicken vergessen, ungeachtet Wnlfen nm baldige Rücksendung bat. Der dabei liegende, von Wulfen’s sehr kennt- licher Handschrift verfasste und von ihm unter- yeichnete Zettel lautet: „Ist die alleinige Pflanze, die ich besitze, und da sie Jaequin dringend verlangt, so haben sie die Güte, dieselbe, nachdem Sie sie werden besehen haben, mir oder unmittel- bar demHrn. Jacquiu zu überschicken.” Unter- zeichnet: „Wulfen.” Da esmir nan höchst wich- tig. war, die innern Blumeublätter zu untersuchen, deren Gestalt man an dein getrockneten Exemplare nicht erkennen konnte, so nahm ich eine der weni- gen Blüthen, welche das Exemplar hat, herab, um es zu zergliedern. Mit der Abnahme der Blüthe brach auch noch eine zwar ziemlich grosse, aber doch noch nicht geöffnete Blüthenknospe ab. Ich weichte die Blüthe und Knospe und zwar wegen ihrer grossen Zartheit nur ein paar Minuten lang in kaltem Wasser ein, und nun fand ich, dass die Wulfen'sche Beschreibung sowohl, als die Ab- bildung, was die innern Blumenblätter betrifft, un- yichtig ist: Wäulfen hatte keine Blüthe aufge weicht, wahrscheinlich um das einzige Exemplar 31 zu schonen. ‚Die innern Blumenblätter sind gerade wie bei Hypecoum procumbens in drei Zipfel ge- spalten, jedoch nur bis zu ihrer Mitte; der mittlere Zipfel ist übrigens an seinem untern Theile ebeu so in einen Stiel verschmälert, wie an Hypecoum procumbens. Die Theilung an den innern Blumen- blättern von letzterem dringt aber bemerklich tiefer ein und zwar bis zum untern Drittel des Blumen- blattes, Die bei der Zergliederung gefundenen Theile habe ich auf ein Glimmerblättchen ge- bracht und dem Exemplare beigelegt. Auch die Theile der Kiuospe habe ich auf ähnliche Weise aufbewahrt und beigelegt. Dabei muss ich erin- nern, dass die Blumenblätter in den noch nicht geöffneten Knospen der meisten Pflanzen sehr ver- kürzt sind, und desswegen eine andere Gestalt zei- gen, als die der völlig geöffneten Blüten, was übrigens den geübten Botanikern eine bekannte Sache ist. Erlangen. Koch. I. Anzeige. (Verkauf eines bedeutenden Herbarkums ) Es ist ein grusses, allen Anforderungen ent- sprechendes, und vorzugsweise zum wissenschaft- lichen Gebrauch für eine höhere Lehranstalt ge: eignetes Herbarium, welches in 184 Folio- Mappen gegen 4000 Species Phanerogamen, in 15 Mappen ungefähr 350 Flechten, in 3 Mappen 70 Filices, und in 8 Mappen weit über 450 Laubmoose, ohne die reichhaltige Sammlung von Lebermoogen, die noch besonders 2 Mappen füllen, für den sehr billi- gen Preis von 120 Louisd’or, zu verkaufen. Das- selbe umfasst die deutsche und Schweizer Flora mitinbegrifl der istrischen Länder und eines Theil» 35% Y von Ungarn, fast ohne Ausnahme vollständig. Die ‚Pflanzen- Exemplare, welche in ‚weissem vapior ın Folfo- Format liegen, sind nach Koch, Reichen bach, Fries, Schwaegrichen, Brauch, Nees und andern berühmten Autoren genau bestimmt, und lassen sowohl aut Vielzahl, indem sieh selten eine Species in weniger als 5 — 10 Exemplaren vorfindet, als auf Wahl, indem sie säınmtlich vor züglich instruetiv und „usterhaft zu nennen sind, ichts zu wünschen übrig. . nich Näcbstdem sich der Besitzer bei dieser Samm- lung, die er noch bei seinen Lebzeiten unzertuonn in würdige Hände gebracht zu sehen wünseht, yo auf spontane Speeimina beschränkt hat, deren - zabl weit über 30,000 beträgt, zeugt die ganz im vortrefllichsten Zustande erhaltene Sammlung, in jeder Hinsicht von des Sammlers unermüdeten Fleiss, der erforderlich war, dieses seit 20 Jahrer mit einem beträchtlichen Kostenaufwande und 8° diegener Sachkenntniss erworbene Herbarium in 5 hohein Grade zu bereichern und zu vervollständigen. Mit demselben ist noch eine herrliche Colleaon von Scleromyceten aus Fries Händen, so wie Bu "bedeutende Sammlung mit Doubletten und Nacı trägen mehrentheils seitner Pflanzen, in circa he Mappen, verbunden, die nach des Saınmlers W unscl ° bis jetzt noch nicht der Hanptsamimlung haben eil verleibt werden können. . uioen Diejenigen, welche sich mit dem gegenwärtige Besitzer dieses in seiner Art höchst ausgezeichne” ten Herbars, das als Flora German, et Helvet. viel- leicht das vollständigste und grüsste des ganzen Continents genannt zu werden verdient, in näheres Benehmen setzen wollen, belieben sich unter ‚der Aufschrift H. M. an die Redaction der allgemeinen botanischen Zeitung zu Regensburg zu wenden, welche anf frankirte. Briefe das Weitere ver- fügen wird. ° (Hiezu Literber. Nr. 4) nn Nr. 283. Regensburg, am 2}. Juni 1841. I. Original- Abhandlungen. Bemerkungen über die Laubmoosflora der Mark Brandenburg; von Dr. H. Itzigsohn, Arzt ete, zu Nendamm bei Cüstrin. Wem je der Genuss ward, zur bryologi- schen Ernte mit Kapsel und Spatel ein Gebirge zu durchwandern, in Klüften und Ritzen, an Was- serfällen und triefenden Felsmauern jene schüchter- nen, den Sonnenglanz schenenden Natarspenden aufzusuchen, deren er in jenen romantischen Asylen des Gewächsreiches eine so überaus. grosse Man- nigfaltigkeit vorfindet, — und wer dann mit der Erwartung einer äbnlichen Ausbeute die eintönigen Ebenen des Flachlandes betritt,. wo der niedrige “ Wellenschlag des Erdbodens nur spärlich von der Spiegelfläche abweicht; der wird bitter getäuscht sich nach vielen jener kleinen Freunde umschauen, die im Gebirge uns bei’jedem Schritte traulich und schaarweise begrüssen. Einer solchen Täuschung, die in dem Herzen. jedes Botanikers eine Art banger Unerfülltheit, ein gewisses Schmollen des Neuheitssinnes hervor- Flora 1841. 23. / 354. eoft, fiel äuch ich in hohem Grade anheim, der ich während meiner akademischen Jahre fast jede Ferienzeit zu einem botanischen Ausfluge in die norddeutschen Gebirge benuizt hatte, — als mich nun mein Beruf für die Dauer in eine Gegend ver- schlug, die stolz darauf ist, unter den prosaischen Floren Deutschlands eines ächt klassischen Rufes zü geniessen. Welcher Bryologe sollte nicht mit mir bei dem Namen „der Mark Brandenburg” "ängstlich erbeben'! . Ich hatte iridess später Gelegenheit ‚- für frei- lich unsägliche Bemühungen, hin und wieder man- chen Fund zu thun, der mich nicht gereute, nach- dem ich nämlich durch vielfaches Umhergehen und -Fabren (wozu mir meine ärztliche Landpraxis man- cherlei Gelegenheit darbot) mehrere Localitäten kennen gelernt, die dem Vorkommen seltnerer Moosarten besonders günstig schienen, und ich werde im Folgenden die Resultate meiner Nach- forschungen niederlegen. Was meinen gegenwärtigen Wohnort nebst dessen Umgebungen betrifft (eine Gegend, die den Typus der ganzen Mark repräsentirt) so zeichnet ‘sich dieser durch das Vorkommen ungemein vieler Moräste und. Torfsümpfe aus, In düsteren, sandi- gen Nadelwaldungen finden wir plötzlich vertiefte Stellen, die ehedem und theilweise annocb mit Wasser angefült sind, das im warmen Sommer allerdings so sehr auf ein Minimum redneirt wird, dass man sie, mit Wasserstiefeln gerüstet, zu jener Zeit durchwaten kann. Dergleichen Sümpfe be- gleiten ein kleines Finssthal, das der Mietzel, so viel ich weiss, vom Dorfe Wusterwitz uhngefähr bis zum Dorfe Qnartschen, 'theils unmittelbar den Fluss begränzend, und somit im Flussbette einge- schlossen, theils in kleinen Entfernungen von un- gefähr einer Viertelmeile vom Fiusse selbst abge- . legen. Diese Art der Sünpfe werden hier Fenne - genannt; die beträchtlichsten derselben sind der Rehwinkel, das Harrbrach, der Poritz und die Stimpfe bei der Kackucksmühle. An einigen Stellen finden sich kleine Seen, deren Ränder bald von unbedeutend hohen, sandi- gen und lehnigen Ufern eingeschlossen werden, bald in flache Sphagnumsümpfe übergehen. Hicher “ zähle ich namentlich den Desenow oder den Ber- neuchischen See, der, wiewobl von unbeträchtlicher Grösse, dennoch mit zu den moosreichsten Localen hiesiger Gegend gehört, ' Pa Endlich sind es die oft sehr steilen Ufer mehre- rer kleiner Bäche, die,. indem sie zugleich die romantischsten Punete unserer Gegend sind, dein Moosforscher nicht selten eine erfreuliche Ausbeute liefern. Hier sind es besonders die nördlich ge- legenen Ufer, die ihrer schattigen Lage wegen einem üppigen Mooswuchse günstig erscheinen, . und in dieser Hinsicht erwähne ich die Ufer des Mühlenflusses nahe der Sandbrücke, die der Mietzel zwischen Kerstenbrück und der grossen Mühle, und die des Pulverfliesses zwischen dein Ross- zZ 2 356 „kamme und der Kuckucksmühle. Ausser diesen ganz in der Nähe meines Wohnortes befindlichen Ferrains habe ich noch so manche andere, bryo- logisch interessante Stelle der Mark recagnoseirt, die aber bereits schon vor mir, wenn auch unge- nügend, darchsucht war. So durchwanderte ich die Sehlachten und Abhänge bei Freyenwalde an 4. Oder, die Silberkehle bei Pritzhagen, die Sümpfe Berlins und die freundlich romantischen Umgebun- gen bei Frankfurt a. d. O, Im Folgenden werde ich diejenigen, entweder an und für sieh seltneren, oder doch im Flachlande nur sparsam sich vorfindenden Moose nennen, deren Vorkommen ich, da ich sie selbst in meinem Her- bario anfbewahre, mit Gewissheit verbürgen zu können glaube. Eine genauere Angabe des Stand- ortes dürfte fir manchen, dereinst in hiesige Ge- gend vielleicht verschlagenen Bryologen nicht un- willkommen erscheinen : Sphagnum cuspidalum Ehrh. nebst der var. plumosum. In Gräben bei Kerstenbrück. Sphagnum subsecundum N. ab E. nebst den Varietäten rufescens , conlorlum und einer kleinen Varietät, die Spi. molluscum Bruch. ähnelt. Im Poritz und am Desenow. Phascum‘ serratum Schreb. in sehr wenigen Exemplaren bei Rüdersdorf. Campylopus fiexuosus Brid, An torßgen Gra- benrändern bei Kerstenbrück. | 337 Dieranum Schrader; W. et =. co. fr im Karr-- bruche, E Dicranum spurium Hedıe. häufig In Nadehräl- dern, aber nur an einer Stelle ohnfern des Pulver- fliesses mit Früchten. Dicranum flagellare Hedw. An isstränken auf einer. Wiese am Pulverfliesse. Ein einziges’ Räschen. Dicranum strumiferum Ehrh. sterile. An_den Wurzeln der Fichtenstämme hin und wieder. Dermatodon lanceolatus Hüben. Am Neudam- mer Walle. Didymodon pusillus Hedw. Auf dem Wege nach dem Gesundbrunnen bei Freyenwalde. j Barbula rigida Hedw. Auf dem wüsten Kirch- .bofe bei Neudamm. Splachnum ampullaceum Linn. Sehr selten. Am Ufer des Berneuchischen Sees und im Karr- bruche, - Orthotrickum fallae Bruch. Orlkotrichum pumilum Sıp. Orthetrichum Lyelli Hook. Orthotrichum speciosum Nees ab Esenb. Sämmt- lich an Alleebäumen häufig. Orthotrichum cupulatum Hojfm. Auf Granit- steinen am Gassenstrauche bei (uartschen. Meesia uliginosa Hedw. Sehr sparsam un- weit der Kuckucksmühle und am Desenow. Meesia dealbata Sw, Ziemlich häufig an moo- 358 rigen Höckern und an torfigen Grabenrändern, be- ‘sonders üppig im Karrbruche. Meesia longiseta Hedıir. (legitima‘!!). Flores- centia hermaphrodita, foliis ovato lanceolatis, stric- tis, appressis, subintegerrimis. Selten; am lesenow und im Poritz. Diplocomium tristichum Funck (Moost. tab. 27.} Florescentia dioica, foliis patulis e basi late cordata fere amplexicauli lanceolatis argute serratis. Jan Sümpfen viel häufiger, als die vorhergehende. Anmerkung. Die beiden hier angedeuteten Arten findet wan bisher in fast allen Beschreibungen unter einander geworfen. Der pater Bryologie Hedwig hatle die her- maphroditische Meesia longiseta sehr genau beschrieben und abgebildet. (Musc. frondos. I. pag. 56. tab. 21. et 22.) Wahlenberg (Flor.lapponica 356.) hatte gewiss in Lapı- land Dipl. tristichum vorgefunden, wie aus seiner Be- schreibung ziemlich deutlich hervorgeht. (Folia sat sparsa, basi amplectentia, dein divergentia et non nihil fiexu0sä, — marginibus neutiquam integerrimis sed evidenter denta- tis, ne dieam subeiliatis.) Dessenunerachtet citirt er die Hedwig’sche Meesia longiseta. Deuselben Irrthum hat auch Bridel (Bryologia univers. II. 66.) begangen: foha patertia e basi latiore amplexicauli ovato-lanceolata, mal ine eroso-denticulata subserrulata. Eben so verfuhr dann auch Hübener (Muscologia germanica 485.), der auch ausdrücklich hinzufügt: „die Blüthen getrennt, die männ- liche scheibenförmig", während Hedwig selbst die £% mischten Blüthen ganz richtig abbildete. . Die wahre Meesia longiseta hat Hübener unter den Namen: Meesia kezasticha Funck ziemlich genau be- schrieben, worüber kein Zweifel, da er wieder ausdrück- lich: „die Blüthen zwitterig” — hinzußügt. Da ich anfang» nur der Hübener'schen Beschreibung bei der Bestimmung der beiden hier vorkommendes Arten folgte, so hatte ich ebenfalls die Meesia longiseta Hedw. für Meesia heza- sticha gehalten; bis Hr. Bruch in einem Briefe so gütig war, mich auf die wahren hier obwaltenden Verhältnisse aufmerksam zu machen. Ihm verdanke ich auch cinige Exemplare der seltenen Meesia hexagona Albertini, wor-' aus ich mich überzeugte, das diese dritte Species sich von den beiden genannten durch den monöcischen Blüthenstand sögleich und streng unterscheiden lässt. Philonotis marchica Brid. Auf feuchtem Sand. boden häufig, aber die Früchte selten, 2. B. Wei Ovartschen. Pohlia inclinata Sw. Aut Sand- und Moor- boden häufig, im Karrbrache, bei Berfelde etc. Pohlia uliyinosa Braun. Diese zu den Selten- heiten gezählte, ausgezeichnete Species habe ich in hiesiger Gegend ziemlich häufig und in schönen Exemplaren gesammelt: am Ufer des Desenow, in feuchten Mauerritzen am Fundamente der Wasser- mnühlen, an Grabenrändern in der Nähe der Mietzel, an einem sandigen Bergabhange bei Freyenwalde. Die Früchte reifen erst spät im Sommer, und die Kapseln sind noch grün, wenn die anderen hiesi- gen Bryen bereits längst deoperculirt sind, Bryum Ptychostomum cernuum Br. et Sch. Auf fenchtem Sandboden und auf Sumpferde bei Neudamm, Nabern und auf überschwemmt gewese- nen Wiesen im Warthebruche bei Cammin. Bryum carnewm Einn. In wenigen Exempla- ren an nem Grabenrande. ° 360 - ‚Bryuan. annolinum Hedw. Bei Berneuchen. - Beyum erudum Schreb. Am Mietzelufer hin und ‚wieder; besonders häufig bei Freyenwalde an schattigen Abhängen. Bryum Neodamense mihi. In den sumpfigsten Stellen des Karrbruches und desDesenow. Früchte selten. — Eine genanere Beschreibung dieser neuen Art behalte ich mir vor, und erwäbne nur, dass Hr. Prof. Link in der Sitzung naturforschender Freunde zu Berlin vom 19. Januar 1841 dieselbe ala eine neue einheimische Species erklärte, wäh- rend Hr. Bruch sie als Bryum pseudotriqueirum var. oblusifolium bestimmte. Ich habe meinen Vor- ratb an Hrn. Hampe zur Vertheilung in seinen Decaden zugesandt und überlasse dieselbe einst- weilen der Prüfung der Bryologen. " Paludella squarrosa Brid. Auf sumpfigen Wie- sen oft ungeheure Strecken bekleidend: an der Kuckucksmühle, an den Neudammer Deichen, am Glambeck. Leider stets unfruchtbar. Mnium stellare Hedw. Am Ufer des Mübl- grabens vor der grossen Mühle. Mnium serratum Schwägr. Bei Pritzhagen an der Silberkehle. Mnium affıne Bland. cum variet. elatum Br. et Sch. In Sümpfen; die ‚eigentliche Art an Els- gebüsch häufig, Catharina angustata Brid. In wenigen Exem- plaren an einem Grabenrande am Berfeld' schen Wege. ser Fissidens osmundioides Hedw. _ An Höckern ‚im Karrbrache, Hypnum trifarium Web, et, m. Kine gesriss.. selbstständige Species, die bier oft: in. ungemein grossen Strecken die Sümpfe überzieht; aber nie- habe ich einen Uebergang zu Hypn. siramineum gesehen. Sehr üppig frastifieirend im Desenow und im Karrbruche, Hypnum Blandowii Web. et M. mit Früthten. Auf Wiesen. an Erlengebüsch bei „Pietschs Vor-. werke” und im Rehwinkel. Hypnum aduncum polycarpum, Fruchtbar am. Desenow. Sehr gern bin ich bereit, den Herren Botani-. kern aus meinem, bereits ein wenig geschmolzenen Vorrathe möglichst gute Exemplare der genannten Species zu übersenden, wenn dieselben nur die Gewogenheit haben wollen, sich mit der Angabe ihrer Desiderata möglichst bald an mich zu wen- den. Namentlich bin ich noch im Besitze einiger schönen Räschen von Bryum uliginosum Br. et Sch. Würde ich dafür einige andere, der hiesigen Flora fehlende Moose tauschweise erhalten können, so würde mir diess allerdings überaus willkom- men seyn, I. Correspondenz. (Zur Characteristik der diessjührigen Frühlingsflora.) 1. Wir hatten dieses Jahr in Hellas beinahe gar keinen Winter, den nie sank das Thermometer unter 5° R. Wärme, ja es stieg sogar im Decem- 362 ber allmählig bis zu 20° R. und erhielt sich auf dieser Höhe mehrere Tage; erst im Februar hatten wir anhaltendes, reichliches Regenwetter. Ich be- nützte den schönen Winter zu mehreren botani- schen Ausflügen und sammelte noch im November in der Nähe von Epidaurus an den Abhängen des Arachnäungebirgs Iris unguicularis Poir., welche sich durch den oft fusslangen Tubus der Corolla sehr auszeichnet, die Kapsel ist beinahe worzel- ständig; so wie auch Atragene balearica Pers. einen sehr schönen, rankenden Strauch mit blen- dendweissen, nach aussen silberhaarigen Blüthen. Beide Pflanzen stehen nicht in Bory’s Flora des Peloponneses. Im Januar sammelte ich an ‚den steilen Felsen des Palamides Euphorbia dendroides, Scrophularia c@sia Sibth. und eine Gagea mit an- sehnlicher, grosser, gelber Blume, ganz steifen, zugespitzten, fast stechenden Biumenbläitern,, die wahrscheinlich zu Ornithogalum eireinalum L. g8 bört. In eben diesem Monate blühten ferner auf Hügeln bei Port Tolone, 2Stunden von hier, häufig Crocus aureus, Ihyacinthus romanıs var. dubius Guss., und in den nahen Weinbergen ‚Anchusa Sibthorpii Spreng. und Muscari. ciliatum Ber. Im Februar sammelte ich am Gestade von Milos, Nauplia gegenüber, Erodium chium W. und an Felsen auf Akronauplia Plantayo amplexzicaulis, Echium caly- einum Vir. u. s. w., und auf dem Palamides Ero- «dium alpinum ÜHerit., E. tiltoreum Lam., E. tordy- töides THerit. u. s. w. Ende Maui werde ich einen 363 vierzehntägigen Urlaub benützen, den hohen Ber- gen der Morea, dem Malevo und Taygetes einen Besuch abzustatten, und gedenke meine Ausflüge von dem mitten im Gebirge auf einem Plateau in der Niühe von Astros liegenden Kloster Ajo Petro aus zu machen; von dort hoffe ich noch manche rara avis herabzuholen, Nauplia, im April 1841. W.v. Spruner. 2. Dass der erste Abschnitt meiner diessjähri- gen botanischen Wanderung ohne allen Unfall statt- gefunden, haben Sie bereits erfahren und ich kann »un mit Vergnügen melden, dass diess auch mit dem zweiten Theil desselben der Fall ist, indem ich aın Sonnabend vor Pfingsten den Tauern über- stieg und mich um 12 Uhr Mittags bereits in Bei- ligenblut befand. In Salzburg sind die H, I. Prälat Albert zu St. Peter und Pater Gries daselust, Bergrath Mielichhofer, Prof. Hinterhuber und Hoch- Müller, Hr. v Braune und Pfarrer Michi noch immer wohlsollende Freunde der fremden Botani- ker und die Flora trägt das ihrige bei, um die- selben zu ergötzen. Sie wissen ja selbst schon, wie wir einst mit einem einzigen Messerstiche 50 Exemplare von blühender Scilla bifolia aus- gruben, und würden Sie nın unter andern am Hofgarten bei Hellbrunn ein Kleefeld betrachten, welches durchaus mit mehr als schubhoben Ih- dividuen von Cardamine pratensis flore pleno sv sehr durchwebt ist, dass es zweifelhaft scheint, 364 ob Klee oder Wiesenkresse angebaut sey, so wür- den Sie bei dieser Augenweide auch nicht gleich- gültig bleiben. Der Spaziergänger ergützt sich in den nächsten Umgebungen von Salzburg an lebendigen Zäunen, pflanzenreichen Wiesen , herrlichen Korufeldern und majestätischen Wäldern, und der Botaniker hat noch oben drein die Zugabe vom Mönch -, Küh-, Ofenloch- und Capuzinerberge, die so nahe an der Stadt liegen, dass sogar der erste einige Felsen als Stadtmauern darbietet. Sollen nun vollends Gebirgsexcursionen gemacht werden, so kann man in zwei Stunden die Zistelalpe am Gals- berge und in eben derselben Zeit den Fuss des Untersbergs erreichen. Bei meiner Ankunft in Salzburg in der zwei- ten Woche des Aprils war bei der durchaus an- dauernden heissen Witterung der Frühling-Nor völlig dabin und von Helleborus, Pelasiies., Wahn thus, Leucoium, Seilla bifolia, Viola umbrosa. Cory- dulis intermedia und Gauea lutea durchaus nichts mehr einzusammeln; dagegen die Maiflora im vollen Anzuge. Der Kühberg lieferte in grosser Menze die hier fast eigentbümliche Dentaria enneapky!la im schönsten Flo. Wir sabenExeinplare, bei denen der gewühnliche Blattquirl von 3 3zäbligen Blättern sich auf vier gesteigert hatte, bei einigen Individuen das überzählige höher am Blüthenstengel sich be- fand, während es bei andern unter dem Ouirl sich am Stengel ausgebildet hatte. Die einjährige Pllanze 365 erscheint dagegen immer nur mit einem einzigen dreizähligen Blatte. Die Josephsaue lieferte das merkwürdige Equisefum pratense mit seinem aller- dings einfachen Blüthenschafte und die eben so seltene als schöne Cardamine trifolia nebst Con- vallaria verlicillata und Care. alba in grosser Menge. In frühern Jahren hatte ich wohl auch die Cineraria crispa bier gesammelt, sie war aber, theils wegen trockner Jahrgänge, theils wegen Urbarmachung fast verschwunden, da musste ich nun um so mehr erstaunen, als ich eben daselbst an einer Stelle, wo alte Eichen ausgerentet und dadurch das Erd- reich locker geworden, ganze Rasen dieser Pflunze in der schönsten Blüthe antraf. Eine gleiche Veber- raschung wurde mir auf meiner Lieblingsmooswiese hinter Ursprung zu Theil, als ich neben dem üppi- gen Friophorum alponuım, Polyyata ufiyinosa und dem seltenen Carer Heleonastes nun auch die Cine- raria pralensis in dermassen hohen und hläthen- reichen Exemplaren antraf, dass die ganze Wiese ein gelbes Ansehen dadurch erhalten hatte. Beide Formen, sowohl mit als ohne Strahl, waren in gleicher Anzahl vorhanden, und als ich von letzterer ein Exemplar erblickte, welches mit 7 schuhhhohen Stengeln und unzähligen Blüthenköpfchen versehen war, da konnte ieh nicht unterlassen, es mit Mut- tererde auszugraben, sorgfeltie nach Hanse zu tragen und in einen Blumentopf yuversetzen, um mich noch lingere Zeit an dessen Anblicke zu ergützen: eine Zierpflanze, die vielen ausländischen den Rang ablau- 366 fen dürfte. Auch von der oben erwähnten. erispa habe ich einen ähnlichen Rasen für unsern Garten ausgehoben. Möchte ich es erleben, sie in unserer dereinstigen Blumenausstellang mitprangen zu sehen. Am Fusse des Untersbergs wurden mir Pedi- cularis verticillata, Saxifraga stellaris, Arahis in- termedia, Carez Mielichhoferi, Equisetum Telmateja “ und Aspidium monlanum zu Theil. — Die Glanecker Torfwiesen strotzten von Gentiana rerna, @. acaulis und Primula farinosa, wogegen die fruchtbaren Wiesen vor dem neuen 'Fhore mit blübender Lych- nis dturna und Arabis arenosa ausgeschmückt waren. Der Capuzinerberg lieferte die Valeriane tripteris, monlana und saratilis, Apargia incana, Laserpilium Silter und den Mespilus Amelanchier. Am Gais- berge konnte ich zwar die Orchis sambucina sam- meln, aber auch heuer die Orchis pallens nicht wiederfinden, dagegen wurde mir die Euphorbia feiida Thuill. zu Theil, die Hr. Prof. Hochstet- ter, vwrie ich glaube, unter einem andern Namen in Stuttgart vorgezeigt und in der Flora beschrie- ben hat. Die betäubende Ausdünstung der Eupbor- bien ist bekannt, und ich machte einstmalen selbst die Erfahrung, als ich EZ. Walfenii im Zimmer erzog, auch liess ein Pascha zu Tripolizza bekann- termassen die dort häufiv wachsenden Euphorbien ausrotten, weil sie den Damen im Harem Schwindel verursachten, sonst ist mir aber ein unangenehmer Geruch, ausser au der obigen, nicht vorgekommen. Als mir Hr. Dr. Sauter, jetzt k. k. Kreis- Arzt u Steyer, welcher sich einer Badekur balber in Salzburg aufhielt, kurz vor meiner Abreise noch 367 das Daseyn von Carex mueronata an einer Felsen- wand des Mönchsberges anzeigte, auf welchem ich früher schon Viola Ruppii und Glodularia cordifolia gesammelt hatte, eilte ich noch schnell dahin, und fand, in Gesellschaft von Ü. brachystachys Sehr., diese sunst nur fingerlange Species in mehr als schuhhohen Exemplaren, die mir zu meiner Aus- gabe dieser Gattung sebr willkommen waren. Auch glaubte ich die Bemerkung zu machen, dass diese Species die beiden Gattungen älterer Botaniker Cyperoides und Care. zu vereinigen trachte, indem, wie es ınir schien, neben der norinalen Bildung von einer männlichen und zwei weiblichen Aehren auch spicee mere androgyuse vorbanden waren, was sich künftig an blühenden Exemplaren weiter er- geben muss. Uebrigens waren, wie diese Care, auch die meisten andern Pflanzen wegen der gros- sen und rangewöhnlichen Hitze von ausserordent- licher Grösse und Ueppixeit, wie ich schon oben bei den Cinerarien berichtete. Zysimachia thyrsi- flora zeigte bei 133° kiöhe nicht weniger als 14 thyrsos, und die 2:° hohe Contallaria multiflora prangte mit unzählbaren Blüthen. Prinula [arinosa lieferte schubhohe Prachtexemplare in viel 1000 Individuen, und die Ewphorbia amygdaloides gab für das Format meines Herbariums viel zu bohe Exemplare. — Da die im Monat Mai andauernde Hitze sich gegen das Ende immermehr steigerte, endlich 26 Grade erreichte, und desshalb meine Tochter Bedenken gefunden hatte, ihrem SOjährigen Vater die Reise nach Heiligenbiut zu Fusse fort- setzen zu lassen, so musste ich, da mir ohnehin die unerträgliche Sommerhitze der Alpenthäler be- kannt ist, den Umständen nachgeben und mit dem Eilwagen bis Lend fahren. von wo ich denselben Tag noch bis Rauris wandern konnte, andern Tags das Tanernhaus erreichte, und am 29. Mai bei sehr günstigem Wetter den Tauern überstieg und glück- lieh hier eintrat So früh an der Jahreszeit war 368 ich nie bier gewesen, aber die Vegetationszeit scheint auch hier 4 Wochen früher vorgerückt zu zu seyn, wie eine Excursion darthat, die ich noch am Tage meiner Ankunft unternahm, um die Feier- tage Beschäftigung zu haben. Auch das Rauriser- thal lieferte mir schon einen bedeutenden Vorge- schmack von der Vorgebirgsflora, die sich in aller Pracht und Herrlichkeit darstellte. Pinguieula al- pina und Primula farinosa hatten sich oft an einem und demselben Hügel eingenistet, was in der Ebene nie der Fall ist. Die letztere Pflanze mit ihrer ponceaurothen Blumenfarbe, untermischt mit der him- melblauen Gentiana rerna und dem goldgelben Ra- nunculus montanus, ergützten mannigfaltig das Auge. Im Gebüsch glänzte Atragene alpina in zahlreichen Guirlanden, und die Grasplätze strotzten von Belli- diasirum montanum, Ranuneulus alpestris, Sazxifraga androsacea, Dryas octopetala und Arabis alpina. Am Raurisertauern prangten ganze Polster von Azalea procumbens und Primula minima, denen sich einzeln die wahrhaft glockenförmige Blume von Soldanella pusilla und Anemone alpina zuge- sellt hatten. Die Höhe des Tauern lieferte Sari- fraga Rudolphiana als compacteForm von S. 0ppo- sitifolia und die Heiligenbluterseite erfreute mich mit Gentiana excisa und Ozytropis triflora. Hier im Thale blüht jetzt allgemein die Gentiana oblusifolia, die desshalb schon von der Septemberblüthigen 6. germanica als verschieden sich darstellt. Mehrere Botaniker werden heuer hier erwartet; unter ihnen sind Schimper aus Strasburg, Pfeiffer aus Cassel, Hoch-Müller aus Salzburg und v. Blum- feld ausStall bereits angesagt. Aın dritten Feier- tag werde ich die Pasterze besteigen, um wo mög- lich die männlichen Amenten der Alpenweiden und die neuen Rhododendra einzusammeln , wovon ich künfis das Weitere berichten werde, Heiligenblat den 30. Mai 1841. Dr. Hoppe. (Hiezu Beiblatt Nr. 6J nn en y En ‚Flora Regensburg, am 28. Juni ‚1841. a Es. nn ı Original: 5 A bhandiungen. . F nn . : S Plantarum “Nubicarum nova’ ‚genera ‚ Droponit “: deseribit. €. H. FF. Hochstetter. 1. ae (a TEvayosı. stagnıum — ‚Sc. planta stagno gaudens) e familia Butomaccarum. . u e he Perigonium hexaphylium- biseria- 2 E tum, phyllis exterioribus calycinis,. interioribns. pöta- E j loideis (ut in Alismate), stamina tria antheris intror-. = > sis, ovaria sex (rarius 4 vel 5). nfultioyulata ,:; stig- Zar matibus subtribus vel trisectis; carpidia . (eapsuloe) . ‚sex vel rarius paueiora coriacea, sutura ventrali = - aperta, uniloeularia, polysperma; semina parietalia en embryone uneinato. i Z— .Tenayocharis Hochst. Kplante Unio- ur er | nis itin. in Kotsehyi itin. nubico Nr. 193). "Radix. | | ‚annua fibrosa, folia longe petiolata lanceolata vel- obovato- lanceolata in petiolum attenuata 3 — 5 neryia” _ integerrima glabra, scapus spithamzaeus folia sub- Be Er zaequans vel Superans, apice in umbellam 3 — 5radia- . f tam divisus, bracteis ad originem "umbellae subtribüs- scaviosis ; peduneuli (radii umbellse) inaequales scapo breviores; perigonii phylla. exteriora ovata obtusis-" Flora 1841. 24. A a . 371. "ralyce. ei ovario- stellato- „tomentosic,. ‚styli ramifiea- tionibus fulvis glabriuscülis;- calyces demum valde _aucti bipinnatifidi lacinülis acutis apice glandulosis; : gapinla trieoeea fere Ricini magnitudine sed de- pressa, coceis laevibus stellato-paberulis ‘a columna‘ > trialatä secedentibus bivalvibus, . semine magno glo- we boso: pallide fasco nitido. = a Habitat ad montem Cordotanum. Arasch - Cool in limosis siecioribus, floret Detobri. | B. Holöchiloma Cab Eros integer et Xsı . labium propter labium Inferius Äntegrum) e familia Verbenacearum. Zu sn Character: Calyx eampanulatus brevis 4. —. rl - Ödentatus ‚persistens, corolla subbilabiata . tubo nn brevi, labio superiori trilobo, inferiori integro ob-' ‚Auso, fauce hirsuta, staminibus didynanis subex: "sertis, filamentis tubo superne (ad faucem) insertis, : antheris biloeularibus cordatis; stylus indivisus stig- . mate subeapitato (inerassato obtuso); drupa möno- pyrena putamine quadriloenlari, loculis monospermis, : . Holochiloma resinosum Hochst. (plante exsic-, eatae Unionis itin. in Kotschyi itin, nubico Nr. 198.) > = ‚ Arborescens, ramis teretiuseulis;, ramulis op-. osilis « dichotomis suleatis subtetragonis albidis (sub z epidermide_ fusco- vrubellis), foliis petiolatis oppositis . - alternisve ovatis vix pollicaribus_obtusis integerri- mis, utrinque (preesertim subtus) pärce resinoso- pungtatis, e caterum glaberrimis; pedunenlis dichoto- mis terminalibus ad divisuras minute bracteatis, > ealyeibus resinoso- ‚punctatis, floribus parvis calyeem SS Ze ty if sadimento apieulata, valvis ae : entibus an .. carina es arum. racter: ‚ Calyx ‚quinquepartitus‘ laciniis i Uspor Bi tubo nn longissino dit autor, Re Be cum ee sompream. Baer E32 m böiiöntelläto basti in calear ee ovarium“ are Dailb ‚uniorulatis, ne stamina sub: "aontoy' ala a biloenlaris compressius- eula breviter unguienlata acuta, loculis monosper- A semen orbiculatum compressum , retinaculö “uneinato oblique truncato suspensum,. = © = Monechma braeteatum Hochst. £plantze Union, in exsiecatie in Kotschyi it. nubico Nr. 261.J: ix’ arinwa, caulis obseure. sexangularis,, minutis- 2 a ı 1: sime“ pnberulus, 'subsimplex, 13.— 2pedalis; folia "ora ato-lanceolata opposita, subtus brevissime puberola : : venosain ‚petioluni atienuata 3 — 4pollicaria, summa | = z multo minora; ‚spic® axillares subverticillatoe brra eo en . teosae, ihternodia ‚equantes-erecte, floribus utrinque en ad’ »vertieillorum nodulos ternis - bracteolatis inter . bractenas binas -orbieulares ' acutas margine hirsüte: 0. ciliatas inelusis; calyeis -lacinise ‚subinzequales ann or gustissimae pubescenti- -hirtae bracteolis duabus (spe - - ‚aniniinis) longiores,“corolla albida- parva extus pubes-. ‚cens; i ‚eapsula.. parvula, valvulis a _ 'suleatis minute puberulis pallidis, semine kevi“ Far ivido: maculis nigris variegato, ‘Habitat "inter frutices in sayannis ad pagum.* ‚ E E Cordofannm ni: Den ee au fructusque en ‚ gignens, ae zu SE, 5 N ‚Möonechma "Tispidum Hochst.. (plantse Union; u _iinssexsiceatee in Kotschyi it. nubico Nr. 239.3: jölyapermis, ; semina compressa retinaculis brevi- z bus. truncatis sustenta. = » Polyechma ceruleum Hochst.- (plantes- Unionis | tin. exsiecatse. in Kotschyi itin; nubico Nr..310.). Herba. annua (vel biennis ?) .e.basi ramosa humilis, "caulibus subdiehotomis deeumbentibus teretibus pilo-.. "siusenlis, foliis oppositis obovato-lanceolatis inte- gerrimis. hirsute ‚pubescentibus;' florum ‚ umbelle, axillares subsessiles vel. breviter pedunculatze, um- belle partitionibus ‚tribracteatis trifleris; bractex „‚segmentis. calyeis- paulo latiores. et longiores birsutae. - " intermixtis; pflis glanduliferis, "ealyeis segmenta pari - modo vestita;. corolla calycem superans- coerulea “ eleganter venosa extus puberula vel subglabra, labium inferius intus pilis inspersum :breviter trifi- - dam. lobo medio’ emarginato', labium snperius.bifi- ‚.dum lobulis subbidentatis; stylus staminibus longior;. i apiule. pubescens lanceolata parum compressa ses- ‚silis, retinacula. dentiformia ‚truncato- concava, se-. j mina’ kevia. 2 / » Habitat in ‚lima exsiccata ad. montem Mussa ‚secus a a albi, Janvarlo. florens. ee in Correspondenz. . - ll: n Dee uns über die Unwis- senheit der Franzosen in Rücksicht der Geographie unseres Vaterlandes; ‚zwischen Norddeutschland und . Oesterreich scheint ein ähnliches Verhältniss statt "zu. finden. — Es ist kaum glaublich, dass imJahre 1841: zu- Berlin ein gelehrtes- Buch: erschiene ,- in- welchem Pavia und Krain nach ‚Kärnthen = Steier- derbonbardie heissen; es ist demnach 2 dass. dieses hieklandes: ganz lora Stjriaen!! r Endlich folgt — in der ar. Flora’ von su er _ gebei : e -Ansprucl hraiikan verwahrt Hat; für die a mmen ganzem Rande, der nur selten en ausgeschweif .- N die nn Bearbeitung: seines Stolles Be \ en 3 bis: 1 Zoll‘ breiten, vegelmässigem: Da. sie jedoch keine 5 ea der. eilig "zunächst stehend, fand sich 381° | Warzelbli itter einer Pflanze zugleich. Br 'seltner die “ Stengelblätter, ohne dass die Pflanze ‚sonst Eu . : “verkünmert: = nn = Ze 2 er . ‘Ich hatte früher .nie Gelegenheit, solche. Ans- ".wüchse weder an dieser Pflanze, noch: auch an. “andern Kreuzblüthigen zu beobachten; sind selbe "yielleicht doch Insekten - Stichen oder dein ' unge- “ "wöhnlich niedrigen: Standorte dieser Pflanze ‚der - höhern. ‚Alpen’ zuzuschreiben, da an selben, auch die: Sazifraga oppositifolia wuchert und auch mit. monströsen: ‚Blüthen vorkömmt ? we ö Br nn Si = Der Sauter. oo „Diiser Garten: unter Drof. Endlicher's lung, ist in fortwi ihrender Umstaltung begriffen, ‚wobei nur zu bedauern, dass manche seltene Ar- : r e ten, bei‘ :der nötbig gewordenen Versetzung, durch 5 "die, er ohände aussergewöhnliche Dürre hart >. mitgenommen, trotz. alles. Begiessens einzugehen. - | ‚drohen. - Haben wir doch schon seit Anfang April. . er einziges Mal ausgenommen, wo kaum der Staub befeuchtet wurde — keinen Tropfen Regen, während in Galizien und Ungarn Wolkenbrüche mledergehen; und. dazu schon mehrmals eine Hitze n von 32° R. in der freien Sonne, Unsere Vegeta- ‚tion nach einem so ‚schneereichen klassischen Win- ... ter entfaltete sich‘ mit Riesensehritten in wunder-: : W:barer: Ueppigkeit;. Hösperis. tristis, Helianthemen, ‘Convallaria Polygonatum, 'Thymus pannonicus, alpi- En ;nus blühten schon. Mitte, zu Ende April bereits Er % . Ophr ys araneifer ra et museifera ; und : so Alles ih r " CAn- die wo von: -Alhandlmmgen ö . somie. und. ‚ehysielveie von. Di HL go. ist inter uns, u. = = saukeit widmete, Dog D in "abe" bei der gr ossen ur der- in Rede en ki ächer nur DI) u Beıblätter Floor: 1841. Erster Band. Echitis novae species brasilienses descriptae et adumbratae auctore Ernesto Sta- delmeyer, Monäcensi, Med. Doctore. Echitis genus a cl. Patr. Brown in opere suo anno 1756 edito: „Ihe Civil und Natural History of Jamaica‘ primum propositum, ad fa- miliam naturalem Apoeynearum et classem quin- tam, ordinem primum, seu Pentandriam Monogy- niam Jinnaei pertinet. — Species iunc temporis cognitae ab aliis et prioribus auctoribus aut Apo- cyni aut Nerei generi; adnumerabantur. Paullo post etiam Jacguin plures Echitis species descrip- sit et omnes, qui eum secuti sunt auctores, hoc genus conservabant, aut novis speciebus augebant, ut Linne, Vahl, Swartz, Ruiz et Pavon, Lamark, Poiret, F. Meyer, Kunth, Thun- berg, Roth, St. Hilaire et Velloso in flora fluminensi; praeterea etiam in catalogo plantarum manu scripto Societatis mercaturae Anglo-Indiae, Beiblätt. z. Fl. 1841. Bd. 1. i 2 quem cl. Wallich pluribus Botanicis communi- cavit, magnus Echitium numerus memoratur, qua- rum vero paucae demum in operibus recentioribus, e. g. inEdwards Botanikal Register descriptae et iconibus sunt illustratae. Auctores si charaeterem genericum et habitum peculiarem strictius observassent, non tam magnum specierum numerum hodie hoc genus amplectere- tur, quare el. Decandolle, E. Meyer, Lind- ley et Wallich plures species huic generi inser- tas separarunt et nova ex illis genera condiderunt, ut: Strophantus, Belonites, Beaumontia , Ichno- carpus. j Echitium verarum habitus facile potest agnosci, et admodum miror, quod formae tam diversae, €. g. in afrieanis et compluribus Indiae speciebus oeulis se offerentes, uni eidemque gencri adnu- merari, potuerint; nam speciem legitimam brasi- liensem si posueris juxta speciem WVallichianam ex India orientali, tum discrinen quam maximum inter hanc et ıllam elucebit. Expositiones morphologicas, quales essent de embryonis evolutione, de tersione alabastri, de glandulis ovaria cingentibus, de ligulis calyeinis, de coma seminum ete, in hoc tractatu, quum nil nisi deseriptio sit novarum specierum brasilianarum, nec Monographia totum genus amplectens , negli- gendas existimavi; unum autem momentum paucis memarem oporlet, nempe quod rarissime in defi- nitionibus ligularum sceu duplicaturarum in fundo ur 3 ealycis ob auctoribus fiat mentio, quas saltem in speciebus a me exaininatis semper observavi, et quae, etiamsi non sint character certus generis di- stinguendi, quia in aliis Apocyneis non minus oc- Currunt, tamen ad speciem constituendam et defini- tionem perfieiendam vb variam earum formationem addi debeant. Species hucusque cognitas in conspectu sequenti secundum ordinem chronologiecum composui et quemadmodum potui, opera auctorum huc perti- nentia citavi. Examinatio tritica specierum singu- larum tum non mei consilit erat, tum eliam spe- Cimina auctorum originalia mihi non suppeditabant, qua de causa fortassis acciderit, ut species aliquas separatas Constituerim, quae re vera sint congruae. Quoad usum medicum hodie perpaucas tantum cognovimus species, hoc scopo adhibitas. Omnes quidem plantae huc spectantes simul cum aliis Apocynearum aut Asclepiadearum generibus succo lacteo, acri, plus minus amaro, haud raro etiam Caustico, ex caulibus aut foltis vulneratis emanante abundant, ita ut plures venenis adnumerari de- beant; sed sequentes tantum qua medicamina va- rlis morbis adhiberi hucusque scimus: E, anti- dysenterica, syphilitica, pastorum*, alexicaca * longiflora*, Cururu*. Specie quadam Mandingos, Slirps africana, sagitlas venenant, quas foliorum extracto illinunt. * Mart. Plant. medic. Brasil. ined, i* Nominatim hoc plantae characterem narcoticum, seu melius stupefacientem praebent, cum adjecta acrimonia vegetabili, quae praesertim radicibus inest; nec minus qua remedia drastica et epispa- stica inseryire possunt. Hac re Convolvulaceis, Gentianeis, Rubiaceis et Euphorbiaceis accedunt. Echitium diströbulionem geographicam si respi- Cias, maximum specierum numerum in America tropica habitantem invenies. CGonspectum hujus distributionem editurus, loca natalia secundum regna florae enumerabo, quae cl. de Martius in opere suo insigni: Genzera et species Palmarum fasc. VI. et VIE., tab. geograph. HI. er IV. pro- posuit. EUROPA his plantis omnino caret. ASIA: In regno florae Hespero-Indico : Spec. 40. (India orient.) E. scholaris L., malabarica Lam.; affinis R. et Sch., cristata, dichotoma, grandiflors, vestita, antidysenterica, reticulata — Roth., cy- mosa, paniculata, caryophyllata, grandiflora, ma- crophylla, marginata, frutescens — Roxb., calycina, eonferta, elegans, grandis, glandulifera, monili- fera, macrocarpa, manubriata, polyantha, whyn- chosperma, elliptica, micrantha, brachiata, laevi- gata, lucida, esculenta, coriacea, —— Wall., stellaris Lind}, — (Coromandelia.) obtusa, dichotoma T'hunb. (Ceylon.) laevis, scandens, obtusa, erecta — Thunb-. In regno Indiae aguosae: Spec. 4. (Java) volubilis, ferruginea, scandens, erecta — 'I'hunb. 5 AFRICA: In regno Austro- Africano : Spec. 1. (Promont. bon. spec.) edulis Thunb. In regno Ma- dagascariensi: Spec.1. (Madagasc.) myrtifolia Lam. AMERICA: In regno Missisipensi- Floridano: Spec. 4. (Carolina) puberula Mich., difformis Walt., semidigyna Berg., heterophylla Gmel. JIn.regno Antillano: spec.23. (Jamaica) torulosa, umbellata, suberecta, domingensis — Jacg., lapulacea, pani- culata— Lam., floribunda, asperuginis — Sw., erecta — Thunb. (Domingo) umbellata, agglutinata, sub- erecta, repens, domingensis, corymbasa — Jacg., ovalifolla, angustifolia — I,am., glomerata Poir., ga- legiformis Rud,, eircinalisSw. (Cuba) umbellataJacq. litorea Hth., paludosa Yahl, (Carthagena) trifida, Quinguangularis, spicata, — Jacq. (Ins. Baham,) trun- tata Lam. (Hispaniola) domingensis Jacq., lapula- cea Taam., asperuginis, circinalis — Sw. (Cumana) tiflda Jacg. Im regno Megapntamico sen Ama- zonico-Orinocensi: Spec. 13. macrophylla, gracilis, jJavitensis — Kth., (Guiana.) repens Jacq. rubricaulis Lam., tomentosa Vahl., puncticulosa, rugulosa Rich. (Essequebo.) grandiflora, symphytocarpa — Mey. biflora Jacg. (Surinam.) annularis Lam. sy- philitica Linn. — In regno Andino medio seu Pe- ruviano: Spec. 6. glandulosa, acuminata, subsagit- tata, laxa, hirsuta, puberula — Ruiz et Pav. In regno Andino aequatoriali: Spec. 9.(Novo-Granada) hirtella, montana, riparia, bogotensis, citrifolia, bracteata, mollissima — Kth., paludosa Vahl. (Quito.) dichotoma Kıh, In regno Cisandino Iro- 6 pico seu brasiliensi: Spec.36. (Brasilia.) brasilien- sis Thunb., Velame, virescens, guaranitica, petraea, pinifolia — St. Hil., longiflora Desf., tenuifolia, rotundifolia, peltata, Mik., lutea, sulphurea, di- dyma, odorifera, funiformis, denticulata, 'violacea, megagros, suberosa, sessilis, linearis, thyrsoidea, pilosa, istmica, coalıta, bracteata, madida, cam- pestris, hirsuta, erecta, emarginata, arborea, augusta, illusiris, dubia — Vellos. AUSTRALIA: In regno Polynesaeo: Spec. 1. (Ins. Societat.) costata Forst, Enumeratio specierum chronologica. 1756. P. Brown: Ihe civil and Natural Hi- story of Jamaica. p- 182. E. umbellata Jacg. Amer. p- 29. t. 22. Jamaica. 1763. Jacquin: Select. stirp. Amer. 2) bi- flora p. 29. ı. 21. Plum. Amer. p. 82. t. 9%. Ins. Caribaeae. — 3) umbellata p- 29. t. 22. Sloan. Hist. Jam. t. 131. £. 2, Catesb, rar. p. 58. — Ja- maica, Domingo, Cuba. — 4) agglutinata. p- 2% t. 23. Domingo. — 5) trifida t. 24. Carthugent, Cumana. — 6) guinguangnlaris. ı. 25. Schlechtend. Linnaea VI. p. 732, Carthagena. — 7) subereclu. t. 26. Sloan, Hist. Jam. 1. p- 206. t. 130. f. 2. Andrews Bot. Repos. t. 187. Bot. Mag. 1064. €. icone. Jamaica, Domingo. — 8) torosa t. ?T. (torulosa) Brown. Jam, edit. 1789. p- 181. 4, t 16. £.2. Jamaica. — 9) repens. 1.28. Domingo. — 10) spicala 1. 29. Cartkagena. — 11) corymbosa i. 30. Affınis myriifoliae Lam. Encycl. Tom. I. p- 314. Domingo. . i 1772. Linne: Syst. Natur. ed. II. — caudula p- 190. Burm. Ind. t. 26. — Genus Sirophanthus Decand. Annal. du Mus. d’Hist. Nat. de Paris Vol. I. p. 411. — 12) scholaris Mantiss. p. 53. Rumph. Amboin. II. p. 246. t. 82. India orien- talıs. 1781. Linne: Suppl. Plant. 13) annularıs p. 166. Surinam. — 14) syphilitica. p. 166. Surinam. — bispinosa p. 166. 'Ihunb. Prod. plant. capens. p- 37. Genus Belonites Drege in E. Meyer. Com- ment. de plant. Afr. austral. Vol. I. fasc. Il. p. 187. — sucenlenta p. 166. Belonites succulenta Drege lc. Pachypodium tnberosum Lindl. in Ed- warts Bot. Regist. VL 1321. 1786. Jacquin: Collectan. Vol. I. 15) domin- gensis. p. 73. E. heterophylla Gmel. Syst. Nat. Tom. Il. pars I. p. 436. Hispaniola, Jamaica. 1786. Forster: Florulae Insul. austral. Prodro- mus. 16) costata p. 20. Nro. 123. Rheed. Hert. malab. p. IX. p. 23. t. 14. Ins. Societatis. 1788. Walter: Flora Caroliniana tom. I. 17) difformis p. 120. FE. puberula Mich. Flor. Bor. Amer. I. p. 120. Carolina. 17902 Bergius: Act. Vlissingensia. — 18) senidigyna III. p. 583. America? 1792. Richard: Actes de la Societe d’Hist. Nat, Paris. — 19) Zörsutae p. 107. E. Richardi 8 Roem et Schult. IV. p. 391. Guwiana. Ab E. hir- suta Ruiz et Pav. diversa. — 20) puncticnlosa p. 107. Guiana, — 21) rugulosa p. 108. Guwiuna. 1794. Yahl: Symbolae Botan. pars Ill. 22) /o- menlosa pag. 44. Icon. ad Eclog. Amer. t. 4. E. tumentosa Both est planta alıa. 1796. Vahl: Felog. Amer. fasc. I. 23) sub- spieata p. 18. Amer. austral. — 24) nitida p.18. Amer. merid. — 25) paludosa p.19. Icon. ad F.cloz. Amer. t. 5. Insula Cuba. 1797. Swartz: Flor. Ind. oceident. Tom. I 26) asperuginis p. 533. Ylum. icon. 26. Jamaica, Hispanivla, — 27) eircinalis Prodrom. p. 52. Schlecht. Linnaea VI. p. 731. Hispaniola. — 21 Soribunda Prodr. p. 52. Jamaica. 1799. Ruiz et Pavon: Tlor. Perur. et C.hi- lens. Tom. U, 29) acuminata p- 18. ı. 134. f. a. Peru. — 301 glandulosa ı. 135. Peru. — 31) lau 1.134. fh. Peru. — 32) subsagillata t. 135- f. a. sagittata Noem. et Schult, IV. p. 396. Pern. 1805? Lamark: Tableau Encyelop. Tom. I. 3 rubricanlis p. 314. No. 3425. Guiann. — 3H vrahfolia p.314. Domingo. — 35) myrtifolia p.314- Aflinis corymbosae Jacq. Madagascar. — 36) Irun- cala p. 314. Catesb, IL. t. 53. Ins. Baham. — IM panicnlata p.314. Jamaica, — 38) puberula p- 314. Mich. flor. Bor. Amer. tom. I. 120. Carolina. — IN angustifolle p.315. Domingo. — 40) malaba- rica p. 315. Khieed, malab. IN. 1.12. India vrient. 9 1811. Poiret: Encyclop. Method. Suppl. T.1. 41) glomerata p. 535. Domingo. 1317. Roxburgh in Curtis’s Botan. Magaz. continued by J. Sims. — 42) caryopkyllata 1.1919. Reed. Malab. VH. p. 103. t. 55. Camettia crassa in Wall. Catal. Mss. Indie orient. 1818. F. Meyer: Primit. Flor. Essequeb. 43) grandiflora p. 131. Neon grandiflora Roth Nor. plant. spec, p. 136, nee Roxb. in Wall, Cat. Mss. Essequebo. 44) symphytocarpa p. 131. Essequebo. 1818. Kunth: Nov. genera ct spec. plant. Tom, HI, 45) Ktorea p. 212. Ins. Cuba. — 46) hirtella p.?213. Schlecht. Tinnaca VII. p. 523. Noro-Granat. — 47) monlanı p.213 Noro-Granat. 43) riparia p. 214. Nuvo-Granal. — 49) congesta p- 214. Noro- Granat. — 50) bogotensis p. 213. t. 243. Vora - Granat. — 51) eitrifnlia p. 216. Noro-Gran. — 52) dichnluma p. 217. Non dicho- toma Ttoth. Nov. plant. spec. p. 136, nec I’hunb. Obs, in gen. Echit. Ad fluv. Amazun. — 53) bracleata pP» 217. Flor. flum. Ill. t. 41? Novo-Gran. — 54) maollissima p. 218. Novo-Granat. — 55) macrophylia P- 218. Non macropliylla Tioxb. in Catal. Mess. Wall. No. 1657. Ad fluv. Orinven. — 56) gracilis D- 219, Ad flur. Orinuco. — 57) speciosa p. 219. Ad flur. Orinoco. — 58) jaritensis p. 220. Mis- siones ÖOrinoc. 1819. Roem. etSchultes: Syst. Veget. Vol. IV.59) Richardi p.391. E. hirsuta Rich. Act. H.n. Pa- ris.P.107.— 60} ainis p-393.E. caryophyllata Roth, 10 nov. spec. p. 133. India orient. — (Species Ro- ihianae vide sub 1821.) — 61) vestita p. 394. E. tomentosa Rth. nov. pl. spec. p. 137. India orient. — .62) reticulata p. 394. ß tomentosa Roth 1. c. p. 134. India orient, — 63) galegiformis Rud. Ledeb. dec. plant. doming. No. 6. Domingo. 14819. Thunberg: Observat. in gen. Echit. 64) laevis. Ceylon. — 65) elliplica. Non Wall. Cat. Mss. No. 1666. Porto- belle. — 66) brusiliensis. Brasilia. — 67) volubilis. Java. — 68) ferruginea. Java. — 69) edulis. Promont. bon. spei. — 70) scandens. Java, Ceylon.— 71) obtusa. Ceylon, Co- romundel. — 72) erecia. Non Flor. flum. 111. 1.45. Ceylon, Java. — 73) dicholoma. Non Kunth 1. c., nec Roth nov. pl. sp. p. 136. — (parviflora et lorata Afzel. in Sierra Leone?) 1821. A. @. Roth: Nov. plant. Species. 74) cristata p.135. Ind, orient, — 75) dichötoma p- 136. Non Kunth, nec 'Ihunb, ], c. India orient. — 76) grandiflora p- 136. Non Mey. 1. c. Ind. orient. — 77) antidysenterica p.138,. Roxb. in Herb. Mart.? Ind, orient, 1823. 1. C. Mikan: Delectus florae et faunae brasiliensis. fasc. III. — 78) tenuifolia. e. icon. Bra- silia. — 79) rotundifolia, Brasilia. — 30) peltatu. Vell. flor. flum. III. tab. 32. Brasilia. 1824. St.Hilaire: Bulletin des Sciences phi- lomat. de Paris. — 81) Velame, p 78. Brasil. — 82) rirescens. Br. — 83) guwaranitica. Br. — 81) pelraea. Br. — 85) pinifolia. Br. 11 1825. Desfontaine: Memoires du Museum d’Histoire naturelle. Vol. V. 86) longiflora p. 274. E. augusta Vell, Flor. flum. II. t. 48. 1827, Velloso: Flora fluminensis Vol. Ill. 87) Iutea. tab. 25. Brasil. 88) sulphurea t. 26. 89) di- dyma t. 27. — 90) odorifera t. 28. — 91) funi- formis. t. 29. — 92)? denticulata. t. 30. — 93) eiolacea. t. 31. — 94)? megagros. t. 33. — 95)? suberosa. t. 34. -— 96) sessilis. t, 35. — 97) Knearis. t. 36. — 98)? thyrsoiden t. 37. — 99)? pilosa t. 38. — 100)? Zsthmica. t. 39. — 101) coalita. t. 40. — 102) dbracteata t.41. — 103) ınadida t. 42. 104) campestris. t. 43. — 105) dirsuta. t. 44. Ab hirsuta Ruiz et Pav. l. c. forma folliculi diversa, 106)? erecta. t. 45. — 107)? emurginata. 1.46. — 108)? arborea. t.47.— augusta t.48. E. longiflora Desf. 1. c. — 109) zdlustris. 1.49, — 110)? dubia. t. 50. (absque flore et fructu depicta.) 4820 — 27. Roxburgh et Wallich: A mu- merical List of plants in the Earl India Comp. Mus. collected under the superitendence of Dr. N. Wallich af the Comp. bot. Gard. at Calcutta. 111) cymosa Roxb. Mart. Herb. — 112) panieulala R. Mart. Herb. — grandiflora R. Beaumontia grandiflora Edwards Bot. Reg. XI. 911. Catal. Wall. No. 1635. — 113) macrophylia Catal. No. 1657. E. latifolia Herb. Hamilt.— 114) marginata 1661. — frutescens 1674. Ichnocarpus frutescens Hb. Hamilt. — 115) calycina Wall. 1653. — 116) con- ferta 1655. E. cymosae Roxb. proxima. — 117) 13 elegans 1656. E. bracteata IIb. Hamilt. non Kunth 1.c.!— 118) grandis 1658. E. macrophyllac Roxb. affinis. — 119) glandubifera 1659. — 1230) montl- fera 1660. — 121) macrocarpa 1662. F.. margina- tae Roxb. valde affinis. — 122) manubriala 1663. Y. paniculata Roxb. haud Poiret 1. c. — 123) po- Iyantha 1664. — 124) rhynchosperma 1665. — 125) elköptica 1666. FE. elliptiica Thunb.? — 126)? mi- crantha 1667. — 127) brachiata 1668. — 128) daevigata 1669. — 129)? Incida 1670. — 130) es- eulenta 1671. — 131) coriacen 4464. 1835. Lindley in Edward's Botanikal Register AX. 1664. 132) stellaris. India orient. 1840. Stadelmeyer: Echitis novae species brasilienses. 133) depteloba. — 134) raria. — 135) kinearifolia. — 136) japnrensis. — 137) pelligera. — 138) gracilipes. — 139) Aypoglanca. — 140) auriculatu. Pohl. Herb. — 141) almadensis. — 142) Stadelmeyeri Mart. Mb. — 143, Martiana. - - 144) ciliata. — 145) microphylia. — 146) rersich- lor. — 147) lenwicaulis. — 148) Maximilianea. -- 149) spectabilis. — 150) psidiifolla. Mart. Herb. -— 151) densevenulosa. — 152) pastorum. Mart. Plant. Med. Brasil. inedit, tab. 63. — 153) umazonicd. -— 154) pedunenlaris. — 155) ? zunthostoma. — 156) densiflora. Pohl. NIb. — 157) ? spigeliaeflora. nl 158) sancla. — 159) venenosa. Mart. Hb. — 160) alcıicaca. Mart. Plant, med. Brasil. ined. tab. 62- -- 161) fragrans. — 162) velstina. Mart. Herb. - 163) Pohliana. — 164) alroviolacea. — 165) Zuc- 13 cariniana. E. puberula Pohl Hb. — 166) Cururi. Mart. Plant. med. Brasil. ined. tab. 64. — 167) cognula. — Character differentialis. Calyx 5partitus, laciniis intus sqgamula instruc- tis, corolla hypocrateriformis aut infundibuliformis, tubo plus minus elongato, limbo 5partito, laciniis subinaequilateris, fauce nuda. Stamina inclusa, antheris sagittatis, raro hastatis, vel subcordatis. Ovarıa duo, glandulis 5 hypogynis cincta aut su- Pperata, stylus unicus, stigma capitatum. Folliculi duo cylindracei, angusti, seminibus comosis, Character naturalis. Ualyx liber, persistens, 5partitus, Jaciniis aculis aut obtusis, intus bası ligula tenui, diaphana, plus minus dentata auctis. Corolla libera, mo- nopetala, hypocrateriformis aut infundibuliformis, tubus calyce longior, eylindricus, limbus 5parti- tus, lacinlıs subinaequilateris, fauce nuda, tubo filamentisque intus inferne barbato-villosis, villis per 5 series verticales dispositis, in alabastro dextrorsum contortis. Stamina corollae alterna, inclusa, Silamenta inferiore, media vel superiore parte tubi inserta, in alabastro erecta, bar- bata, antherae erectac, basi fixae, acutae, Ian- Cevlatae aut lineares, subcordatae, sagittatae vel 14 hastatae, rigidae, in conum conniventes, appen- dieibus basilaribus polline vacuis, biloculares, dorso carina media notatae, loculis Angustis, sur- sum convergentibüs ‚ Introrsum dehiscentibus. Ovaria duo, plus minus distincta, Contigua vel congrua, compresse oblonga aut subeylindrica. Ovula plurima maltiseriata, in receptaculo car- nosulo affıza, adscendentia, sibi imbricata. Glan- dulae 5 hypogynae, rarius 2 oppositae, liberae aut in annulum connatae, ovaria interdum superan- tes. Stylus ex ovariorum vertice plerumque duo- bus cruribus ascendens, sursum simplex, capillaris aut filiformis. Stigma capitatum, oblongum vel pyramidato — 5gonum, apice haud raro bifidum, basi annulatum vellobulis 5 terminatum, umbraculiforme. Folliculi duo erectiusculi aut penduli, eylindrici, interdum torulosi, uniloculares, hinc longitudina- liter dehiscentes, post lapsum seminum spiraliter torti, coriacei vel crasso-membranacei. Semina numerosa, imbricata, lineari-oblonga, medio carı- nata, ad extremitatem umbilicalem coma sericea flavescente, multiseta coronata. Embryo ortho- tropus, rostello hylum spectante, cotyledonibus planis, incumbentibus, albumen tenue, carnosume Receptaculum longitndine folliculi, membranaceum, liberum. Habitus: Frutices aut suffrutices volubiles vel erecti, utplurimum lactescentes, e radice perenni, sacpe tuberosa, crassescente. Felia op- posita, decidua, integerrima, pennineryia, non- 15 nunquam margine revoluta, membranacea, sub- coriacea aut coriacea, nervo subtus praminulo, saepe retieulato-venosa, petiolata, aut subses- silia, petiolo supra canaliculato, ciliis interpe- tiolaribus caduciıs. Pedunculi axillares aut ter- minales, multi-, pauci- aut uniflori, pedicellis bracteolatis, bracteolis deciduis haud raro colo- ratis. Inflorescentia varia, racemosa aut corym- bosa, flores plerumque speeiosi, albi, lutei, rosei aut purpurei, inodori vel rarius subtiliter fra- grantes, — 1. ECHITES CAULE VOLUBILI. A. Corolla hypocrateriformi. 41. CALYCIS LACINUS ACUTIS. * Stamina supra medium tubi inserta. 1. Echites leptoloba. E. foliis ovatis, acutis, basi obtusius- culis, glabris, racemis axillaribus, dicho- tomis, laciniis calycis ovato-lanceolatis, patentibus, alabastro infra limbum con- tracto, limbi laciniis ovalibus, folliculis pedalibus, glabris. — Caulis suffructicosus, teretiusculus, striatus, glaber, ramis subfiliformibus, teretibus, interdum Purpurascentibus, Folia petiolata, remota, in- feriora ovata, breviter acuminata, acuta, basi ob- 16 tusiuseula, 3— 4! poll. longa, 2— 2! lata, supe- riora oblonga, cuspidata, basi cuneata, 24 3 poll. longa, 1% lata, omnia membranacea, supra nitidula, utringue glabra, margine vix revoluto, nervo medio venisque primariis subtus prominen- tibus. Petiol 6 —9 lin. longi, canaliculati, glabri. Pedunculi ex axillis foliorum, elongati, glabri, folia superantes, superne dichotomi. Pedicelli glabri, semipollicares, bracteolati. — Bracteolae minimae, vix lineam longae, ovato-lanceolatae, diaphanae. — Flores pedicellati, racemosi, dlavı. Calyx minimus, glaber, laciniis ovato-lanceolatis patentibus, vix duas lin. longis. Ligulae calycinae dimidiam lineam longae, trapezoideae, obsolete bidentatae. Corolla glabra, tubo striato semi- pollicari, infra limbum constricto, limbus, patens, laciniis tubo dimidio brevioribus, ovalıbus, mar- gine undulaiis. Stamina supra medium tubi in- serta, aglheris brevibus, lanceolato-subulatis, acu- tissimis, sagittatis. Ovaria anguste - cylindrica, glandulis 5 oblongis liberis cinceta et supe- rata, S/ylus elongatus, capillaris, duobus cruribus ex ovariorum verlice adscendens, sursum simple. Stigma subconicum, 5-striatum, versus basin con- strietum, annulo crassiusculo 5-dentato terminatum. Folliculi duo tenuissimi, membranacei , subpe- dales, apice interdum: eoaliti, penduli, subtorulosi. Semina coma alba sericea, Habitat in sylvis ad fluv, Japurä, Prov. Rio Negro. 17 Beiblätter 184Al. I. Nro. 2. 2. Echites varia. E. velutino-hirsutula, foliis oblongis ‚vel ovatis, acuminatis, bası acutis, mucronulatis, racemis multi- floris bifidis, calycis laciniis ovatis acuminatis, co- rollae lobis obovatis. Caulis teretiusculus, striatus, velutino-hirtus, atrorubens. Folia oblonga, acuminata, vel ovata, acuta, mucronulata, basi acuta, membranacea, 24-— 34 poll. longa, 10—12 lin. lata, supra hispi- dula, subtus flavescenti-velutina, margine brevis- sime ciliata, simpliciter nervosa, nervis evanescen- tibus. Peliok 2—3 lin. longi, hirti, canaliculati. Stipulae interpetiolares obsoletae, deciduae. Ra- cemi axillares, bifidi, pedunculis multifloris, hirtis, tripollicaribus. Flores pallidissime rosei, pedicel- lati. Pedicelli semipollicares, hirti, superne in- Crassati, bracteolati. Bracteolae lanceolato-lineares, acuminatae, pubescenti-hirtae. Calyx membrana- Ceus, pubescens, laciniis ovato-acuminatis, apice eiliatis, diaphanis, basi sibi incumbentibus, 3 lin. longis. Ligulae calyeinae deltoideae, superne irregulariter dentatae, lineam et quod excedit longae. Corolla glabra, striata, tubo albo pol- licari, inferne et superne ampliato, in medio con- Stricto, limbi patentis laciniis inaequilatero-ovatis, cum acumine laterali. Stamina supra medium tubi inserta, antheris rigidis, subulatis, sagitta- tis, Ovaria oblonga, compressa, glandulis 5 Beiblätt, z. FI. 1941. Ba. I. 2 18 hypognis planis, ovato-oblongis, subeonnatis su- perata, Stylus elongatus, capillaris, brevissimis cruribus ex ovariis ascendens, sfigma cylindraceum, apice subbiidum, basi disco umbraculiformi ter- minatum. Habitat in syleis ad Almada, Prov. Bahiensis. * Stamina medio tubi inserta. 3. Echites linearifolia. E. foliis linearibus acutlis, basi subcordatis, margine revolutis, subtus incano velutinis, racemis axillaribus et terminalibus paucifloris, laciniis caly- cis janceolato-subulatis, iubo corollae medio con- stricto, linibi laciniis subdolahriformibus, crispis, folliculis bipollicaribus, glabris. Caulis teres, ramis flexuosis, fuscis, striatulis, gracillimis, pubescentibus. Folia breviter petio- lata, remota, linearia, acuta, basi subcordata, supra obscure viridia, molliter pubentia, subtus incano-velutina, margine revoluta, 3—4 poll. longa, 3 lin. Jata. Stipulae interpetiolares breves, subu- Iatae, rigidae, hinc ramis appressae, hinc patentes. Petiok 1-—2 lin. longi, villoso-pubescentes. Ra- eeminunc axillares, nunc terminales, pauci (4—3)- flori, pedunculis pollicarıbus, pubescentibus. Flo- res solitarit, pedicellati. Pedicelli semipollicares, pedunculi instar pubentes, bracteolati. Bracteolae minutae, lineares, pubescentes, setiformes, deci- duae. Calyx profunde 5-partitus, pubescens, 19 laciniis lanceolate -subulatis, acutis, marginibus diaphanis, 3—4 lin. longis. Ligulae calycinae minutissimae, truncato-triangulares, integrae, basi obscurae, superne diaphänae, Corolla glabra, tubo cylindraceo, striato, rubente, supra medium ampliato, subpollicari, limbi laciniis subdolabri- formibus, subcrispis, violaceis, fauce flavida. Sta- mina medio tubi inserta, antheris lanceolatis, apice lanceformi, membranaceo, basi breviter sa- gittatis. Ovarıa oblonga, basi annulo carnoso 5-sulcato glandularum coalitarum eincta. Stylus elongatus, filiformis, ex vvariis eruribus duobus ascendens, sursum simplex, siigma pyramidatum, gonum, angulis baseos obtusis prominulis, 5- Habitat in Catingas inter Villam novam da Rainha et montem sauclum, Prov. Bahiensis, 2. CALYCIS LACINIS OBTTSIS. * Stamina supra medium tubi inserta. 4. Echites japurensis. E. foliis lato-ovatis vel oblongis, acuminatis vel cuspidatis, basi obtusis vel contractis, glabris, racemis multifloris, terminalibus, subsessilibus, ca- Iycis Jaciniis ovato-oblongis, obtusis, tubo corollae medio constricto, limbt laciniis obovatis. Caulis teres, flexuosus, glaber, ramosus, epi- dermide grisea, ramuli juniores fuscescentes. Fo- lia breyiter petiolata, remotiuscula, subcoriacea 2 % 20 superiora oblonga, basi contracta, 23—33 poll. longa, 1—14 lata; inferiora late-ovata, basi ob- tusa,. ommia mucronato-acuminata, 4—4} poll. longa, 2— 2 lata, utringne glaberrima, supra nitentia, glandula subulata, appressa extus in sulco medio ad basin folii, subtus nervis venisque ana- stomosantibus, nitidulis, prominulis. Petioli 3—% lin. longi, canaliculati, glabri. Racemi termi- nales inter par summum foliorum, breviter pedun- culati, multiflori, Flores congesti, pedicellati, pedicellis glabris, 3—4 lin. longis, bracteolatis. Bracteolae winutae, lata hbasi sessiles, petiolos subamplectentes, ovato-acuminatae, persistentes. Calyx profunde 5-partitus, subcoriaceus, glaber, laciniis ovato-oblongis, obtusiusculis, margine dia- phanis, 3 lin. longis, basi sibi incumbentibus. Li- gulae calycinae binae, subtrapezoideae, supexne irregulariter crenato-dentatae, lin. longae. C0- rolla glabra, tubo subpollicari, superne ampliato, limbi patentis laciniis oblongis obovatis. St amina supra medium tubi partem inserta, anlheris lineari- lanceolatis, apice membranaceo lanceformi, brevis- sime sagittatis, vel potius subcordatis. Ovaria oblonga, puberula, glandulis 5 oblongis liberis, erassiusculis, ad eorum medium pertingentibus cir- cumdata. Stylus elongatus, filiformis , stegma C0- noideum, acutum, subquinguangulatum, basi torulo ierminatum, Habitat in sylvis Japurensibus Prov. Rio Negro. 21 *" Stamina medio tubo inserta. 5. Echites peltigera. E, foliis ovatis, peltatis, penninexvibus, basi rotundatis, mucronulatis, glaucis, subcoriaceis, ra- cemis axillaribus paucifloris, laciniis calycis obtusis, corollae tubo media constricio, linıbi lacinüis tra- pezoideis. Caulis teres, suffruticosus, ramuli adultiores epidermide rugosa, fuscescente, juniores glaberrimi, striatuli, rore glauco adspersi. Folia longe pe- tiolata, subcoriacea, peltata, ovata, basi orbicula- ria, apice mucronulata, interdum emarginata, supra glaberrima, nitida, infra medium ab insertione pe- tioli umbilico notata, subtus hinc inde sparse pu- bentia, reticulato -venulosa, 2—24 poll. longa, medio 14 —2 poll. lata. Nervi in foliis junioribus purpurascentes. Petioll 1-— 1} poll. longi, flexuosi, eompressi, glabri. Racemi axillares, solitarii, pauciflori. Peduneuli longitudine petiolorum, lae- ves, compressi. Flores breviter pedicellati, race- mosi, obscure rosei, pedicellis 3 lin. longis, bası minuto-bracteolatis. Calyx parvus, laciniis ovato- triangularibus, obtusis, tenuissime membranaceis. Corolla glabra, tubo basi ventricoso, superne constricto, ad insertionem staminum parum am- pliato, semipollicari, limbi laciniis trapezoideis, basi angustioribus, tubi longitudinem subaequanti- bus, crispis, undulatis. Stamina medio tubo inserta, antheris tenuibus, sagittatis, subulatis, 22 acutissimis. Ovaria ovata, glandulis 5 distinctis carnosulis, truncatis, fere usque ad corum medium pertingentibus, einct4. Stylus ex ovariis cruribus duobus ascendens, sursum simplex, filiformis, ver- sus stigma clavato-incrassatus, slögma subconicum, 5-sulcatum, basi jugulatum. Habitat in sepibus campestribus ad Tillam do Rio de Cuntas, Prov. Babiensis. 6. Echites gracilipes. E. foliis oblongis, breviter acuminatis, basi obtusiusculis, subtus hirtulis, pedunculis axillaribus, et terminalibus, bifidis, paucifloris, calycis lacinıis membranaceis, oblongis obtusis, corollae tubo me- dio constricto, limbi lacinüis subquadratis. Caulis teres, rugulosus, glaber, atrocaeruleus seu nigricans, gracilis, flexuosus, ramuli juniores rufo-puberuli, filiformes. Folia remota, oblong&, vel oblongo-lanceolata, breviter acuminata, basi obtusiuscula, subcoriacea, supra glaberrima, subtus praesertim ad nervos hirtula, reticulato-ven083, neryo medio prominente, 2 — 34 poll. longa, 10 — 20 lin. lata. Petivl® 3 lin. longi, canalieu- lati, rufo-puberuli, reflexi, slipulae interpetiolares minutae, nigricantes, dentiformes, acutae, deciduae. Pedunculi axillares et terminales, ut folia op- positi, puberuli, subfiliformes, pauci- (4—5) tlori, simpliciter racemosi, 6-—8 lin. longi. Flores pe dicellati, solitarii, Pedicelli filiformes, basi pube- ruli, bibracteolati. Bracteolae lin. longat obovatac; 23 tenuiter membranaceae, apice ciliatae, pedicellos subamplectentes. Calyx profunde 5-partitus, glaber, laeiniüis 2 — 3 lin. longis, imbricatis, inaequalibus, utraque libera minore, reliquis tribus majoribus, ob- longis, obtusis, membranaceis, superne ciliatis. Ligu- lae calycinae minulae, oblongo-lanceolatae, integrae, binae, altera major, altera minor. Corolla extus pubescens, tubo bası ampliato, virescente, medio constrieio, 6 lin. longo, limbi laciniis märgine albis, inaequilatero-subquadratis. Stamina medio twubo inserta, antheris angustis, sublincaribus, acutis, basi sagittatis. Ovaria ovato-oblonga, eircumdata glandulis 5 coalitis, urceolum su- perne 5 -dentatum formantibus, ipsorum usque ad medium pertingentibus. S/ylus bası subsimples, capillaris, stögma glandilorme, medio quidquann Constrietum. Habitat in sylris prape Rio Piranga Pror, Mı- narum. 7. Echites hypoglauca. Y.. foliis ovato-oblongis, obtusis, cordatis, supra glaberrimis, subtus glaucis, velutinis, racemis axil- laribus et terminalibus, multifloris, calseis Jacinıs ovatis obtusis, corollae glabrae tubo infra medium Constricto, limbi laciniis obovätis. Gaulis suffinticosus, subsimplex, teres, stria- tus, glaberrimus, pruinosus, antice brunneus aut sanguineus, postice ochraceus. Folia remota, largs, brevissime petiolata, ovato -oblonga aut li- 24 neari-oblonga, obtusa, mucronulo brevi instructa, interdum emarginata, cordata, margine quidquam revoluta, 33—5} poll. longa, 23—3% lata, coriacea, supra viridia, lucida, medio evanescenti - sulcata, costata, transverse lineata, subtus pallide pruinosa, velutina, nervis prominentibus, venisque primariis transversis prominulis. Petioh 2 — 3 lin. longi, erassi, sulcati, brevissime puberuli. Stipulae inter- petiolares glandulaeformes, crassae, ovatae, Ra- cemi axillares et terminales, densiflori, longe pedunculati, adjecto pedunculo interdum semipol- licares. Pedunculi elongati, glabri, quam petioli crassiores, sesquipollicares, zacemosi. Flores pe- dicellati 44 pall. longi. Pedicelli tenues, tortiles, glabri, bracteolati, 9 lin. longi. Bracteolae minu- tae, sessiles, diaphano - membranaceae, appressae, ovato-acuminatae, 2 lin. longae. Galyx lacinüis oyata -oblongis, obtusiusculis, ınargine tenuiter membranaceo, diaphano, 3—4 lin. longis. Ligulae calycinae minutae, trifidae, cum lacinüig calyeis al- ternantes, Corolla tubo basi ventricoso, infra staminum iusertlionem coarctato, versus limbum subaequali, limbi laciniis obovato - subrotundatis, subpollicaribus. Stamina medio tubo inserta, antheris sabulato-lanseolatis, basi sagittatis. O va- ria lagenaeformia, cincta annulo crassiusculo subcontinuo üsque subaequali glandularum oyala- rum. Stylus elongatus, capillaris, basi subsimplex, sfigma subeylindricum, apice obtusiusculo, basi torulosa terminatum, 25 Habitat in sepibus ad Caitele et ad Maracas, Prov. Bahiensis; in paludibus ad fluv. Rio Fer- mozo, Prov. Pernumbucanae. BR. Corella infundibuliformi. 41. CALYCIS LACINUS ACUTIS. ” Stamina supra medium tubi inserta, 8. Echites auriculata Pohl. Herb. E. hirta, foliis oblongis vel obavato-oblongis, euspidatis, basi contracta subauriculato-cardatis, racemis simplicibus multifloris axillaribus, bracteis angusto-lanceolatis, laciniis calycis subulatis, corol- lae extus albo-villosae tubo sursum dilatatg, laci- niis ovatis subscripsis. Caulis subsimplex, tereuusculus, striatus, pube flavescenti-hirta obductus. Folia oblonga vel oboyato-oblonga, in acumen breyissimum pro- ducta, basi profunde seu subauriculato - eordata, supra appresse hirta, praesertim ad decursum nervorum, subtus subsericea , Juniora tomentosa, margine ciliata, 34 -— 4 poll. longa, 20 — 22 lin. lata. Peso 2 — 4 lin. longi, canaliculati, rufo- villosi. Pedunculi axillares, scsquipollicares, flavescenti villosi, pauci- (6—8) lori, robusti, fere erassitie caulis. Flores breviter pedicellati, race- mosi, magni, albi, fragrantes. Pedicelli vix 2 lin, longi, rufo-rillosi, braceati. Bracleolae mag- nae, petiglatac, basi lato-ovatag, superne angusto- 26 lanceolatae, concavae, medio costatae, calycem subhmplectentes, 6—8 lin. longae, 3+4 Iatae, pu- bentes. Calyx profunde 5 - partitus, membrana- ceus, pubescens, laciniis lanceolato -subulatis, pi- loso-ciliatis. In basi cujusvis laciniae ligula parva, diaphana, truncato - deltoidea, integra. Corolla extus albo - villosa, majuscula, 1ubo eylindrico, striato, limbı laciniis ovatis, subcrispis. Stamina supra medium tubi inserta, sericeo-villosa, antheris oblongo-lanceolatis, basi cordatis. Oraria lage- nacformia, cincta et fere superata glandulis 5 subconnatis, urceolum 5-dentatum formantibus. S’ylus elongatus, basi subsimplex, filiformis, su- perne incrassatus, sigma umbraculiforme, pen- tagonum, apiculatum, Habitat in Serra de Macacı, Prov, Rio de Ju- neiro. TVohl. 9. Echites hirsuta Ruiz et Pav.*) Flor. peruv. p. 19. tab. 136. Vlor. flum. III. tab, 44? E. Yirsuta, foliis late ovatis, ovato-oblongis vel oblongis, cuspidatis, basi contracta auriculato-Cor- —_ *) Macs species cum icone Flor, peruv. ommibus n" tis convenit, exceptis floribus, quos depingit gtabros; icon Flor. flum,. Nores quidem villosos demonstrat; sed forma folliculi ab illa speciei hic deseripta@ secedit. Nihilominus tamen ceteris notis conzruls, eam nec ab E. hirsuta Ruiz et Par nec Vellos diversam esse, censuerim. 27 datis, racemis lateralibus, elongatis, multifloris, calycis laciniis subulatis, corollae extus albo-villo- sae tubo e medio infundibuliformi, limbi laciniis obovatis hinc dente laterali longiusculo, folliculis semipedalibus, subtorulosis, hirsutis, Tar. a latifohn: Caulis teres, striatus, ferrugineo - hirsutus, Folia rcmota, membranacea, late ovata vel oyato- oblonga, cuspidata, basi contracta aurieulato - cor- data, margine subundulata, 3 — 5 poll. longa, 13 — 2% lata, supra nitidula, subtus ferruginea, utrinque appresse hirta, praesertim ad nervum medium prominentem. Peliol 3 poll. longi, ca- naliculati. Bacemi axillares, elongati, multiflori, Pedunculis sesquipollicaribus, pedicellis 3 lin. lon- gis, bracteolatis, Bracleolae lineari-subulatae, an- gustac, hirsuto-pubescentes, costa media promi- nula notatae, 3 — 4 lin. longae. Calyx profunde 5-partitus, membranaceus, hirto-pubescens, laciniis subulatis, marginibus diaphanis, 3—4 lin. longis, Ligulae calycinae truncato - triangulares, vix den- tatac, Corolla lutea, tubo et exteriore pagina laciniarum albo-villosa, tubo pollicari et ultra, an- guste-cylindraceo, e medio infundibuliformi, limbi laciniis obovatis, hinc in dentem lateralem Ion- giusculum productis. Stamina supra medium tubi inserta, anlkeris lineari - oblongis, latiusculis, apice lanceformi membranaceo, basi subcordatis. Ovaria congruentia oblongo-conica, basi cincla 28 glandulis 5 crassiusculis ovatis, obtusis, siylus elongatus, filiformis, basi subsimplex, stagma um- braculiforme, 5-gonun, apieulatum, lobulis 5 acu- tis repansis concavis terminatum. Folliculi sub- torulosi ereeti, brunneo -nitiduli, apice interdum coaliti, fere semipedales, ferruginco -hirsuti. Se- mina 4 lin. longa, lineari-oblonga, coma ochraces, sericea, basi et superne colore magis satialo, croceo. Habitat in sepibus Prov. Bahiensis. Var. B angustifolia. Foliis oblongis, imo lanceulato - oblungis, te- nuiter membranaccis 2—3 poll. longis, 1—2 lat. Haec varietas in Mus. Caes. Vind. a ch. Pohl nomine FE. Schottiae praedita est. Habitat ud Porto d’Estrella, Pror. Rin Janeiro et in sepibus Prov. Bahiens. Mart, — In Alinus Geraes — Pohl, 10. Echites almadensis. E. hirta, folüis obovato -oblongis, cuspidatis. basi contracta auriculato-cordatis, supra appres>® pilosulis, subtus hirtis, racemo elongato lateralt, calycis glabri laciniis lanceolatis, corollae glabra@ tubo supra medium infandibuliformi, laciniis ob- ovato-oblongis hine acutiusculis. Ganlis teres, simplex, flavescenti-hirtus. Fo Iıa remota, longe petiolata, membranacea , mar- gine subundulata, ciliata, obovato - oblonga, cusp!- 29 data, basi contracta sinu profundo auriculato-cor- Jata, 4—5 poll. longa, 2}—3 lata, supra appresse pilosula, subtus dlavescenti-hirta, praesertim ad decursum nervorum. Petioli 13 poll. longi, cana- liculati, compressi, hirtelli. Nacemi axillares, elongati, multillori, peduneulis 4 poll. longis parce hirtis. Zlores 2} pullicares, glahri, perdk- cellis 3 lin. longis, flavescenti-hirtellis. Bracteo- larım delapsarum vestigia. GCalyx membranaccus, glabriusculus, laciniis lanceolatis, acutis, margine diaphanis, 2 — 21 lin. longis. Ligulae calycinae truncato - deltoideae, tenerrimae, superne subtilis- sime crenatae, Corolla glabra, tubo elongato, subsesquipollicari, angusto, cylindrico, acquali, supra medium infundibuliformi, limbi laciniis ob- ovato-oblongis, hinc acuiusculis. Sıamina supra mediam tubi partem, fundo infundibuli inserta, antheris lineari - oblongis, tenuibus, apiee lance- formi acuto, basi subrordatis. O varıa oblungo- Cylindrica, cincta glandulis 5 ipsorum medium su- perantibus, crassiuseulis, contiguis, oblongis, ob- tusis. S/ylus capillaris, elongatus, subsimplex, stigma umbraculiforme, 5gonum, apiculatum,, lo- bulis 5 acutis concavis terminatum. Habitat in ripa densa sylva consita secundum ur. Itahype ad Almada, Pror. Buhiensis. Species affinis praecedenti praesertim distin- guenda foliis obovato-oblongis, Nloribus glabris. 11. Echites Stadelmeyeri Mart. Herb. E. hirta, foliis angusto-oblongis, cuspidatis, bası 30 eontracta auriculato-cordatis, longe petiolatis, ra- cemis lateralibus paucifloris, bracteis calyce lon- gioribus, calyci- laciniis lanceolato-subulatis, co- rollae albo-villosae tubo supra medium infundi- baliformi, laciniis Iimbi obovatis;, hinc acutis. N Caulis teres, striatulus, gracilis, flexuosus, verruculosus, hirto-pilosus., Folia remota, longe petiolata, membranacen, anguste oblonga, breviter cuspidata, basi contracta auriculato-cordata, 4—5$ poll. longa, 2—2} lata, utrinque appresse pubes- centi-hirta, praesertim subius ad neryum medium, margine ciliata.. Pelioh flexuosi 14 — 2 poll. longi, hirto-pilosi, tenues, canaliculati. Racemi parci, axillares, pauciflori, pedunculis pollicaribus hirsutissimis , teretibus. Zlores majusculi extus albo:villosi, pedicellis & poll. flavescenti - hirtulis, bracteolatis. Bracleolae lanceolato-subulatae, basi katiore complicatae, membranaceae, ciliatae, extus pubescentes, intus glabriusculae, 6—9 lin. longae. Calyx profunde 5partitus, extus hirto-pubescens, taciniis lanceolato-subulatis 4—5 lin. longis, cilia- tis. Ligulae calycinae 4 lin. longae, tenues, sub- quadratae,, superne subintegrae. Corolla extus albo - villosa tubo basi quidquam ampliato,, supra medium infundibuliformi, limbi laciniis obovatis, hinc acutis. Stamina supra mediam tubi par- tem inserta, antheris brevibus, lineari - obiongis, apiec lanceformi, basi cordatis. Ovaria conica vertice elongato, subcongrua, cincta glandulis 5 crassis ovalis, acutis, subcontinuis, ipsorum MEe- 3 dium superantibus. Stylus filiformis, . elongatus, basi simplex, stzgma umbraculiforme, 5gonum, api- culatum, lobulis 5 acutiusculis, concavis terminatum. Legit Ackermann in Minarum prov., loco na- tali non indicato. 12. Echites Martiana. E. foliis obovato-oblongis, cuspidatis, cordatis, breviter petiolatis, stipulis utrinque bidentatis, sub- corneis, racemis terminalibus, paucifloris, lacintis calycis subulatis, lobis corollae magnis, obovato- orbicularibus, crispis. Caulis teretiusculus, flexuosus, ramosus, sul- catulus, rami adultiores epidermide cinerea solu- bili obtecui, qua sublata color ramorum sangui- neus apparet, juniores rufescentes, hirtuli. Fo- lia inaequaliter remota, breviter petiolata, co- riacea, obovato-oblonga, breviter cuspidata, basi Cordata, margine revoluta, statu sicco supra airo- virentia, ‚vel glaucescentia, nitidula, aspera, medio sulcata, subtus velutino-puberula, nervo medio fusco valde prominente, parallelinervia, 13 — 33 poll. longa, 10 — 18 lin. lata. Petioli 1 — 2 Jin. longi, crassi, rufescentes, puberuli. Stipulae in- terpetiolares squamaeformes , sanguineae, subcor- neae, utrinque bidentatae, oblongae, marginibus extrorsum revolutae, caulem et petiolum cingen- tes, ipsisque arcte appressae, nunc majores, nung minores. Racemi terminales, solitarii pauci- (3 — 5) flori, pedunculis elongatis glabris, com- 32 pressis, 2 — 21 poll. longis. Flores magni, spe- ciosi, pedicellati, pedicellis subarticulatis, glabris, compressis 6 — 8 lin. longis, ebvacteatis. Calyx profunde 5-partitus, membranaceus, glaberrimus, laciniis Janceolato-subulatis, pellucidis, medio co- statis. Ligulae calycinae binae ad basin cujusvis laciniae, subbifidae, $ lin. longae. Corolla gla- bra, tubo inferne arcte cylindraceo, sursum valde ampliato, limbi patentis laciniis magnis, subsesqui- pollicaribus, obovato-orbicularibus, margine undu. latis. Stamina supra mediam tubi partem in- serta, eantheris xigidis, sublinearibus, acumine membranaceo brevissimo obtuso, basi obtuse sa- gittatis. Ovaria conica, vertice acuto in styli erura transeuntia, una et altera latere cincta glan- Aulis singulis oppositis trapezoideis, extus medio linea prominula notatis. Siylus elongatus, ater, filiformis, ex ovarlis cruribus duobus longiusculis ascendens. Stigma pyramidatum, 5-gonum, apice obtusiusculo, basi umbraculiformi, 5-loba. Habitat in desertis ad V, novam de Mainko, Prov. Bahiensis, 13. Echites ciliata. E. foliis oblongis, acuminatis, basi contracta cordatis, margine ciliatis, racemis axillaribus, 6 —10- floris, laciniis calycis triangulari-subulatis, corollae glabrae tubo e medio infundibuliformi, limbi laei- nüs subtrapezoideis, obtusis, folliculis 2—4-polli- earıbus, torulosis, 33 Beiblätier 1841. 1. Nro. 3. Caulis suffruticosus, ramosus, teretiusculus, glaber, longitudinaliter rugulosus, nitidulus, san- guineo - purpureus, ramuli tereies, striati, vires- centes, basi dilute purpurei et pubescenti -hirti, verruculis rubris hinc inde sparse notati, Folia Petiolata, rigide membranacea, oblonga, acuminata, basin versus quidquam contracta, cordata, 31 —5 poll. longa, 18—26 lin. lata, utrinque glaberrima, supra nitidula, medio sulcata, nervo medio subtus verruculoso, pubescenti - hirto, prominente, nervis lateralibus venisque primaris subparallelis pro- minulis,. Peliok 6 — 10 lin. longi, teretiusculi, Striati, verruculosi, interdum hirto -pubescentes. Peduneuli axillares, hine glaberrimi, inde pu- beruli, elongato-racemosi, pollicares et ultra, Flores pedicellati, sesquipollicares, pedicellis 2 lin. longis, glabris, striatis, bracteatis. Bracleolae sub- petiolatae, concavae, lanceolato-subulatae, costa media prominente notatae, tenuissime ciliatae, de- Cduae, 4 — 6 lin. lougae, pubescentes, Calyx, appresse puberulus, membranaceus, laciniis trian- sulari-subulatis, subeiliatis, costa media extus pro- Minente praeditis, diaphanis. Ligulae calycinae Minulissimae, trauncatae, dentatae. Gorolla magna, glabra, tubo elongato, eylindrico, pollicari, limbi laciniis subtrapezoideis, obtusis. Stamina supra mediam tabi partem inserta, untheris lineari- Oblongis, brevissime acutatis, basi cordatis. Ova- Beiblätt. z. FL, 1541. Bd. 3 34 ria eylindrica, subconnata, vertice elongato in siylum capillarem, simplicem transeuntia, cincta et fere superata glandulis 5 ovatis, truncatis, conca- vis, siigma umbraculiforme, 5-gonum, obtusius- culum. Folliculi torulosi, bipollicares, laeves, nitiduli, extus luridi, intus nitenti-flavidi. Semina jam erant delapsa. Habitat in sepibus ad Caitete prov. Bahiensis. 14. Echites violacea. Vell. Flor. flum. II. tab. 31. E. pubenti-hirta foliis ovatis, oblongfs, acumi- natis, mucronulatis, basi angustioribus, obtusis, xacemis axillaribus multifloris, calycis laciniis tri- angularibus, acuminatis, corollae amplae, glabrae tubo sursum infundibuliformi, laciniis suborbicula- ribus, folliculis semipedalibus. Caulis herbaceus, teretiusculus, striato-sulcäs tus, atro-rubens, nubenti-hirtus. Folia breviter pedicellata, hinc approximata, inde remota, mem- branacea, oblonga, acuminata, acuta aut obtusius- cula, mucronulata, basi angustiora, 3—35 poll. longa, 15—18 lin. lata, supra opaca, hirtella, subtus pubescenti-velutina. Petiol 1— 2 lin. longis compressiusculi, ferruginei, pubescenti-villosi. Sti« pulae interpetiolares minutae, dentiformes, deci- duse. Racemi axillares, multiflori, adjecto peduneulo interdum tripollicares. Pedunculi com- pressi, sulcati, cum pedicellis pube molli ferrugi- nea brerissima obducti. Flores pedicellati, pur- 35 purci, intus flavi, magni. Pedicelli subpollicares, compressi, bracteolati. Bracieolae ohsoletae, minutae, deciduae, lineares, pubescentes. Calyx membranaceus, basi pubescens, laciniis late trian- gularibus, acuminatis, apicem versus ciliatis, dia- phanis. Ligulae calycinae sesquilineam longae, deltoideae, apice dentatae, diaphanae. Corolla magna, bipollicaris, speciosa, tubo basi ampliato, supra medium constricto, limbi laciniis amplis sub- orbicularibus. Stamina supra mediam tubi par- tem inserta, antkeris rigidis, lanceolato-subulatis, basi hastatis. Ovaria ovata, cincta et superata glandulis 5, ipsis similibus, ovatis, obtusis, s/y- tus Gliformis, versus stigma incrassatus, sligma ovatum, basi annulo crasso prominente terminatum. Folliculi semipedales et ultra, glabri, striati, coriacei, colore murino. Semina jam erant elapsa. Habitat in campis Minarum gener. australium. 15. Echites microphylla. E. glabra, foliis lato-ovatis vel suborbiculari- bus, brevissime euspidatis, cordatis, nervo medio basi barbato, corymbis paucifloris, axıllaribus et terminalibus, subsessilibus, calycıs laciniis triangu- laribus, corollae glabrae laciniis subrotundatis, folliculis spithameis, subtorulosis, Caulis suflruticosus, ramosus, teretiusculus, rugulosus, verruculosus, epidermide grisea solu- bili, sub qua color apparet atrosanquineus, ramuli juniores laeves, extremitatibus cirrhiferis. Folia 3 * 36 membranacea, larga, approximata, parva, late-ovata vel suborbicularia, brevissime cuspidata cum mu- eronulo, cordata, 10— 20 lin. longa, 8— 10 lata, supra glaberrima, opaca, subtus ferruginea, paral- lelinerva, nervis vix conspicuis, ad basin nervi medii barbata. Petioh 2—3 lin. longi, graciles, dorso interdum tomentosi. Stipulae interpetiolares mi- nimae, obsoletae, deciduae, binae, dentiformes. Racemi axillares et ierminales, rari, pauciflori, pedunculis quam ramuli robustioribus, Cicatrisatis, fere petiolorum longitudine, glabris. Pedicelli 3-—-4 lin. longi, glabri, sulcati, versus calycem incrassati, bracteolati. Bracteolae minutae, ovatae, appressae, acutae, deciduae. Calyx minimus, YiX bilinearis, rigidus, potius 5-dentatus, quam partitus, laciniis seu dentibus anguste-triangularibus acu- tis. Cerolla majuscula, lutea, 2 poll. longa et “lata, tubo pollicari, superne campanuliformi, limbi lacinüs amplis suborbicularibus. Stamina stpra mediam tubi partem inserta, antkeris linearibus, acuminatis, basi obtuse sagittatis aut subcordatis, marginibus intus revolutis. Ovaria oblongo- eylindrica, basi circumdata annulo subcontinuo glandularum crassiusculo, siylus capillaris , basi simplex, stigma umbraculiforme,, 5gonum, acumi- natum. Folliculi spithamei, graciles, cylindrici, subtorulosi, penduli, laeves, brunneo-nitiduli, intus incani, striati. Semina lineari-oblonga, trilineares; pappo patente, sericeo, flavo, Habitat in Catingas prope flum. S. Franeisci, ad Malhada et Caitele ; In sepibus et in sylca caedua prope Feira de Conceicam, Prov. Bahiensis, in pa- htdosis ad Mogy das Cruces, Proo,: S. Pauli. — : Mart. Ad Tocaja, in arenosis ad Capo Frie.— Pohl. .16. Echites Juniformis Vell. Flor. flum. Ill. tab. 29. E. glabra, foliis ovatis, acuminatis, subcardatis, corymbis lateralibus, 6—10 floris, calyeis laciniis triangularibus, limbı lobis suborbicularibus, folli- eulis angustis, subspithameis.. Caulis suflruticosus, teres, gracilis, filiforme excurrens, ochraceus, interdum striatus, nitidulus. Folia parum remota, tenuiter membranacea, pe- tiolata, ovata, acuminata, submucronulata, basi subcordata, inferiora majora 23 poll. longa, 10—12 lin. Jata, superiora minora 1} poll. longa, 6— 8 lin. lata, supra glauca, ad basin nervi medii glandula mi- nima instructa, utrinque glaberrima, subtus evanes- centi-nervosa, transverse venulosa, nervo medio prominulo. Petiok filiformes, semipollicares et ultra, canaliculati, glabri, basi latiores, Stipwlae interpetiolares obsoletae, minimae, dentiformes, appressae. Pedunculi asillares, corymbosi, cras- sitie caulis, 2—2$ poll. longi, glabri, pauci- (6 — 10) flori, ‚pedicellis Kliformibus, subpollicaribus, gla- bris. Bractearum delapsarum vestigia Calyx minimus, laciniis seu dentibus rigidis, erectis, vix duas lin. longis, triangularibus, acutis, marginibus diaphanis. Ligulae calycinae minutae, trapezoideae, 38 ‘ superne 'crenato.dentatae. Corolla tubo semi- pollicari, aequali, limbi laginiis suborbicularibus. ' ‚Stamina supra medium tubi inserta, antheris lineari-lanceolatis, breviter acutatis, basi obtuse sagittatis vel subeordatis, marginibus intus revo- lutis, Ovaria anguste cylindrica, elevata, hasi cincta annulo gantinuo glandularum, siylus capil- laris, erectus, simplex, stigma umbraculiforme, 5- gonum, apiculatum, Folliculi 5-—6 poll. longt, glabri, anguste ceylindrici. Semina oblouga, 3 —4 lin, longa, pappa largo, longiusculo, Habitat in editis, sepibus irrepens prope Sin- cor&, Prov. Bahiensis, et in herbosis campis ad Cusam Pintadam et Ciy. S. Pauli, Prov. S. Puuk. 17, Echites versicolor. E. hirta, foliis ovato-oblongis, acuminatis, supr& scabris, subtus velutina-tomentosulis, basi subauri- culato.cordatis, racemis axillaribus, multifloris, calycis laciniis triangularibus, corolla extus albo- villosa, limbi laciniis ahavato-orbicularihus, hiat. aculis Caulis suffruticosus, flexuosus, teretiusculus, gracilis, interdum striato-sulcatulus, hirtus, ramuli janiores villosa-pabesoentes, calare sanquineo, Bli- forme exeusrentes. Folia petiolata, plus minus remota, rigide membranaces, ovato.oblanga vel oblonga, breviter acuminata,' basi subauriculato- vordata, 24;—3 poll, longa, 1 — 1} lata, margine revoluta, supra obscura, rugulosa, scabra, IMpres“ 2 : 9 sionibus venarum sulcata, subtus velutino-tomen- tosula, subsericeo-nitentia, juniora incana, adultiora flavescentia, imo ferruginea, reticulato. venosa, neryvo medio prominente, nervis lateralibus venu- lisque rufescentibus. Petioli 3-—4 lin. longi, pu- bescenti-villosi, rufi, flexuosi, basi incerassati. Ra- cemi axillares, ellongati, multiflori, adjecto pe- dunculo 21-—3 poll. longi. Pedunculi robusti, caule interdum crassiores, pubescenti-villosi, semi- pollicares. Flores breviter pedicellati, bipollicares. Pedicelli 2 —-3 lin. longi, crassi, striati, pubescen- tes, bracteati. Bracteolae 1 —2 lin. longae, basi ventricosae, subulatae, medio costato -cristatae, pubescentes. Calyx minimus dentibus erectis rigidis, deltoideo-subulatis, extus pubescentibus, complicato-concavis, Ligulae calycinae minimae, trapezoideae, integrae. Corolla extus albo-vil- losa, alba, carnea, roseo-purpurea aut flava, tubo angusto, cylindrico, aequali, 15 lin. longo, superne in infundihulum amplum repente dilatato, limbi laciniis obovate-orbicularibus, hine acutis. Stamina supra mediam tubi partem in- serta, enlheris breviusculis, lineari-oblongis, bre- 'vissime acaminatis, basi subcordatis. Ovaria anguste-cylindrica, elevata, basi circumdata glan- dulis 5 ovatis, subeoncavis, siylas elongatus, Capillaris, basi simplex, slögma capitato-umbra- euliforme, 5-gonum, apice bifidum. Habitat in sepibus ad Barra do Rio Negro, } . 40 _Prov. Rio Negro; in sepibus montanis ud V. du Rio de Contas, Prav. Bahiensis. 18. Echites tenuicaulis. E. foliis lanceolatis vel oblongis, vel ovato- oblongis, hasi contracta cordatis, obtusiusculis cum mucrone vel acuminatis, subciliatis, petiolis superne villosis, racemis ‚axillaribus multifloris, calycis la- ciniis e triangulari acuminatis, corollae extus parce pilosae lobis subrotundatis. Species hinc approximatur E. versicolori, inde E. gracili Kıh. nov. gen. III: p. 219, Var. a ungustifoha. Caulis teres, flexuosus, graeillimus, filiformis, scabriusculus, brunneo-fuseus, subsimplex. Folia remota, petiolata, juniora tenuiter, adultiora rigide membranacea, inferiora oblongo -lanceolata, su- periora lanceolata, obtusiuscula cum mucronulo, aut acuminato-mucronulata, basi contracta subcor+ data, 23— 3 poll. longa et 10 —12 lin. lata, aut 33—4} poll. longa et 11—2 poll. lata, subeiliata, supra nitidula hirtella, subtilissime transverse li- neata, subtus nervo medio prominente puberulo, nervis lateralibus, venis transversis, venulisque Te+ ticulatis eleganter nitido-fuscis. Petioh 3—4 lin. longi, linea media dorsali hirsuto- villosi, subtus glabri, ruß, basi incrassati, canaliculati. Racemi axilllares, parci, multiflori, adjecto pedunculo 2% poll. longi. Pedunculi semipollicares , robusti, caule crassiores, hirtelli. Flores magni, subtripol- . u licares, roseo-purpurei, breviter pedicellati. Pe- diceli 2-3 lin. longi, hirtelli bracteolati. . Brac- teolae 1-—2 lin. longae, basi ventricosae, superne subulatae, complicatae, dorso cristata, puberulae, Calyx minimus, dentibus sesquilin. longis, rigi- dis, e trianguları acuminatis, marginibus diaphanis, extus puberulis, complicato-concavis. Ligulae ca- Iycinae vix Hn. longae, disphanae, tridentatae. Corolla magna, ampla, extus pilosa, tubo elon- gato-angusto, limbi laciniis subrotundatis. Sta- mina supra mediam tubi partem inserta, antheris brevibus, oblongis, cuspidatis, basi cordatis. Ova- ria angusta, oblongo - cylindrica, cincta annulo glandularum connatarum superne 5-dentato, extus eristis $ notato, ipsorum medium superante, sly- bus elongatus, filiformis, stigma capitatum, umbra- euliforme, apice subbilidum. Folliculi in spe- Cimine suppetente nondum salis evoluti; in juven- tute jam 3} poll. longi, subtorulosi. Habitat in sylwis primaeris prope Almada, Prov. Bahiensis. Var. ß latifolde. Folia late ovata, obtusa aut breviter acuminata, basi cordata, utriuque glaberrima, 3} poll. longa, 2; lata. Habitat in syleis ad oslia fum. Japura in Kun. Solimoes, Prov. Rio Negra. 42 #* Stamina medio tubo inserta. j 19, Echites peltata Vell. Flor. flum. II, t. 32. — Mikan, delect. flor, et faun. Brasil. fasc. Il, E. foliis lato-avatis, cuspidatis, basi rotundatis, peltatis, junioribus ferruginea - hirtulis, corymbis .axillaribus, 6—8-floris, calycis laciniis lato-lanceo- latis, obtusiusculis, limbi laciniis inaequilätero- obovato-oblangis, folliculis semipedalibus, robustis. Gaulis teres aut obtuse angulatus, fruticosus, tomento tenui ferruginea detergibili adspersus. Folia remota, magna, longe petiolata, peltata, “ memhranacea, lato-ovata, Cuspidata, basi rotundata, 5—-6 poll. longa, 34 —4t lata, supra glaberrima, medie evanescenti -sulcata, suhtus tenuissime PU- berula, praesertim ad nervos, nervis prominulis, brunneis, margine anastomosantihus. Peliok sub- bipollicares, ramorum instar puberuli. Pedun- euli axillares brevissimi, corymbosi, 6 — 8 - flori, robusti, cum pedicellis ferrugineo-Lomentosi. Pe- dicelli subpollicares, hraeteolati. Bracleolae ob- longo- lanceolatae, obtusae, diapbanae, medio c0- statae, puberulae, Gälyx profunde 5 - partitus, membranaceus, laciniis lato-lanceolatis, obtuse acuminatis, puberulis, tubi corollini strieturam subattingentibus, venulosis, 4—6 lin. longis- Li- gulae calycinae 4 lin, longae, 8 — 10-dentatae. Corolla glabra, tubo albo, basi ventricose, in- fra medium constricto, superne ampliato, limbi 43 kaciniis inaequilateris obovato -oblongis, margine undulatis hine acutiusculi. Stamina mediae tubi parti inserta, antheris magnis lanceolato- subulatis, angustis, basi longe sagittatis, rigidis. Ovaria ovato-ablonga, subcongrua superata glan- dulis 5 distinctis oblongis, acutiusculis, margines, interne revolventibus, siylus exectus, filiformis, basi simplex, versus stigma incrassato - dilatatus; sligma capitatum, glandiforme, basi disco cras- siusculo suhcancare terminatum, Folliculi se- wipedales, crassiusculi, erecti. Habitat in sepibus Prov. Sebastianopoht. “ s . 20. Echites Maximilianea, E. ferrugineo-hirtula, folüs ablongo-lanceolatis, mucronato-acutis, subcardatis, margine revolutis, pedunculis axillarıbus paucifloris, calycis laciniis late ovatis, acuminatis, corollae glabrae lobis ob- ovato-rotundatis, undulatis, Gaulis suffruticosus, teretiusculus, striatus, totus ferrugineo-hirtulus, suksimplex, filiforme ex- eurrens, atrgrubens, Folia breviter petiolata, rigide memhranacea, eblongo-lanceolata, mucro- nato-acuta," basi subcardata, margine revoluta, 2— 3 pall, longa, 12 —15 lin. lata, supra opaca, hirtella, subtus ferrugineo-tomentosa, juniora cum nitore sericeo, nerva medio evanescenti- prominulo, nervis lateralibus parallelis, remotis, vix conspicuis. Petioli 3 lin. longi, canaliculati, hirto-pubescentes. Stipulae interpetiolares minimae, dentiformes, deci- 44 "Auae; confertae, Pedunculi axillares, racemosi, 40—12 lin. longi, tenues, cum pedicellis ferru- gineo-hirtuli, pauciflori. Pedicelli 6—8 Hin. longi, bracteolati. Bracteolae 14 lin. lengae, subulatae, reflexae, pubescentes, deciduse. Calyx profunde 5-partitus, puberulus, laeintis late ovatis acuminato- acutis, tenuiter membranaceis, diaphanis, sübtilis- sime ciliatis, nervo medio obscuriare extus PrO- minulo, in mucromulum producto. Ligulae calycinae vix Hin. longae, subtrifidae. Corolla majuscula, bipollicaris, rosea, tubo subquinquegeno, basi am- pliato, infra medium -constricto, sursum iterum ampliato, limbı laciniis obovato-rotundatis, undu- latis. Stamina medio tubo inserta, anlkeris rigi- dis, lanceolato-subulatis, acutis, profunds sagitta- tis, Ovaria clavata, basi angustata, cireumdata glandulis 5 ovatis, complicato-concavis, ipsa fere superantibus, siylus capillaris, superne incrassatus, stigma glandiforme, 5-sulcatum, basi annulo obtuse . dentato terminatum, Habitat ad Barra da Vareda: Prince. Vidensis, # Stamina infra medium tnbi inserta, 21. Echites spectabilis, E, foliis late ovato- -oblongis, breviter cuspida- tis, cordatis, margine revolutis, racemis multibrac- teolatis axillaribus paucifloris, bracteolis et laciniis ealycis subulatis, corpllae tubo infra medium con- stricto,slimbi laciniis trapezoideis, folliculis peda- libus glabris. Caulis simplex fruticosus, robustus, teres a 45 interdum sulcatus,. tomento fusco „detergibili ob- tectus, ad originem foliorum intumescens. Folia permagna, longe remota, late oyato-oblonga, bre- viter Cuspidato- -mucronata, cordata, margine revo- luta, rigide membranacea, 6—9 poll. longa, 34.-—5 lata, supra glaberrima, costata, medio evanescenti sulcata, subtus hinc inde fusce pulverulenta, nervo medio prominulo, nervis parallelis, margine ana- 'stomosantibus. Petiol 14 —2 poll. longi, flexuosi, tompressi, canaliculati, tomento' fusco tenui ad- spersi. Pedunculi axillares, ticatrieibus pedi- cellorum deformes, breves, 3 lin. longi, pauci- (6-—8) flori, cum pedicellis fusce pulverulenti Pediceli 4 — 6 lin. longi, multi-bracteolati. Brac- leolue pedicellos vestientes 1620, lineari subü« data&, pulverulento-fuscae, 3—4 lin. longae, 5 supremae cum calyce connatae et cum ejus laciniis similibus alternantes, ita ut calyx ex 10 lacinüs Constans videater. Calyx profunde 5-partitus, pulverulentus, laciniis subulatis, 4-—5 lin. lon- gis. Ligulae calycinae triangulares, superne den- tatae. Corolla magna, alba, tubo | angusto, infra medium constricto, pollicari, iimbi laciniis trapezoideis, angulis obtusis. Stamina infra me- diam tubi partem inserta, antheris lanceolato-subu- Iatis, sagittatis. Ovaria conica subconnata, glan- dulis 5 late ovatis acutiusculis, congavis cincta, stylus capillaris, basi simplex, superne intumescens, sligma glandiforme, 5-sulcatulum, basi annulo Crasso terminatum.: Folliculi subpedales, 3—4 46 Yin. lati, penduli, robusti, compressi, longitudina- liter rugosi, lignescentes. Habitat in syleis ad Manacurü ditionis Japu- rensis, el in sylvis ad fluv. Sohmoes, Prov. Rio Negro. 2. CALYCIS LACINIIS OBTUSIS. * Stamina supra medium tubi inserta. 22. Echites psidifolia. Mart. Herb. E. pubescens, foliis ellipticis vel lineari-oblon- gis cum acumine brevi, basi obtusis vel obsolete cordatis, racemis multifloris, ramulos laterales terminantibus, calycis lacimiis imbricatis, lineari- oblongis, obtusis, membranaceis, corollae glabrae lacinüs inaequilatero-ohlongis, ciliatis. ‘ Caulis teres, subsimplex, compressiusculus, striatus, tenuissime pubestens, ramı juniores san- quineo, adultiores plumbeo colore. Fo lia remota, coriacea, elliptica vel lineari-oblonga cum acumine brevi, basi obtusa, interdum obsolete cordata 2— 2} poll. longa, 10—15 Iin. lata, supra nili- dula, transverse lineata, molliter pubescentia, sub- tus tomento tenui flavido, praesertim ad decursum nervorum, neryo medio evanide-prominente, ner- vis lateralibus prominulis, reticulato-venosa. Pe- tioli 2 lin. longi, tenuissime pubescentes, striath, compressiusculi. Stöpuize deltoideae, cauli appres- sae, illius instar pubescentes, deciduae. Racemi 47 x ramulum lateralem terminantes, subsessiles, multi- flori. Flores congesti, pedicellati, sesquipollicares. Pedicelli 3—4 lin. longi, flavescenti-tomentosi, striato-sulcati, bibracteolati. Bracteolae binae, sessiles, pedicellos amplectentes, ovato-acuminatae, 3—4 lin. longae. Calyx profunde 5-partitus, membranaceus, pubescens, laciniis sibi imbricatis, latis, lineari-oblongis, aut subobovato-oblongis, obtuse-truncatis, brevissime ciliatis, 4 — 6 lin. lon- gis, 3—4 latis. Ligulae calycinae in coronulam brevem glandulas hypogynas cingentem connatae. Corolla alba, tubo extus versus basin virescente, intus flavo, angusto, 8-10 lin. longo, limbi la- einiis inaequilatero-oblongis, rotundatis, ciliatis. Stamina supra mediam tubi partem inserta, an- Iheris vigidis, lanceolatis, acutis, basi anguste-sa- gittatis. Ovaria contligua, ovata, glandulis 5 Oyatis ipsa aequantibus circumdata. S/ylus plano- Compressus, versus stigma intumescens, sigma subconicum, medio constrietum, basi incrassatum, Habitat in siccis montosis ad V. do Rio de Contas, et in campis subalpinis ad Sincord, Prov. Bahiensis; in campis deserti versus flum. S. Frun- eisco, Prov. Min. General, 23. Echites densevenulosa. E. glabra, foliis oblongis, breviter euspidatis, basi acutis, venis venulisque subtus creberrime reticulatis, racemis lateralibus multifloris, calycis laciniis imbricatis, ovatis, obtusis, corollae glabrae % 48 tubo inde a medio infundibuliformi, limbi laciniis late obovato-oblongis, crispis. Caulis suffruticosus, teres, striatus, glaberri= mus, colore plumbeo. Folia longe remota, rigide membranacea, oblonga, brevissime cuspidata, basi cuneato-acuta, 441— 54 poll. longa, 2—2} lata, utrinque glabra, supra ad decursum nervorum sub- sulcata, subtus (in siccis) grisea, nervo! medio valde prominente, nervis lateralibus prominulis, ereberrime reticulato-venulosa. Petzoli pollicares et ultra, canaliculati. Pedunculi axillares, sub- dichotomi, robusti, fere crassitie caulis, striati, atrorubentes, interdum 3-pollicares, 40 -— 12-Nori. Pedicelli 6 — 9 lin. longi, striati, pulverulento-pu- beruli, bracteati. Bracteolae ovato-oblongae, mu- eronulatae, extus costa media obscuriore promi- nula notatae, membranaceae, sessiles, pedicellos amplectentes, basi tenuissime puberulae 2 lin. lon- gae. Calyx ad basin usque 5-partitus, membra- naceus, laciniis lato-ovatis, obtusis, subundulatis, tenuissime ciliatis, ad marginem et superne dia- phanis, 4—6 lin. longis, 3—4 latis. Ligulae calycinae minutae, bifidae. Corolla magna, ad- jecto tubo 21 poll. longa, tubo basi ampliato, su- perne constricto, limbi laciniis amplis, late obovato- oblongis, erispis. Stamina superiori tubi parti inserta, antheris angustis, puberulis, lanceolatis, acutis, basi sagittatis. Ovaria ovato-oblong% vertice styli crura emittentia, superata glandulis 5 compresso - cunicis, obtusis, stylus elongatus; 49 Beiblätter 1841. I. Nro, 4. duobus cruribus distinctis surgens, versus stigma incrassatus, siögma glandiforme, basi annulo cras- siusculo terıninatum, Habitat in sepibus subudis ad Porto d’Estrella, Prov. Rio de Janeiro. *** Stamina infra medium tubi inserta. 24. Echites grandifiora Meyer. Primit. Flor. Essequeb. p. 131. Non Roth Nov. plant. spec. p. 136.. E. glabra, foliis obovatis, breviter aculatis, basi Cuneato-atlenuatis, racemis axillaribus, multifloris, calycis laciniis ovatis, obtusiusculis, corollae tubo intra calycem ventricoso, superne constricto, limbi lacıntis amplis trapezoideis, antice rotundatis. Caulis obtuse quadrangularis, suffruticosus, nitidulus, Folia meimbranacea, remota, obovata, breviter acutata, mucronulata, basi cuneato-atte- auata, 5— 8 poll. longa, 2—4 lata, glabra, supra medio sulcata, transverse lineata, subtus ferrugi- nea, nervo medio crasso et nervis lateralibus subparallelis prominentibus, oblique venulosa. Pe- tioli canaliculati, rubentes, cum pedunculis pedi- Cellisque glabris, subpollicares, Peduneculi axillares, elohgali, compressi, racemoso-multiflori, interdum 3-pollicares. Pedicelli sparsi, filiformes, uniflori, bracteolati. Bracieolae 2 —3 ovato-trian- Sulares, minutae, appressae. ‚Flores magni, 2pol- Beiblätt. z. Fl. 1841. Bd. I. A, 50 licares et ultra, e luteo rubri. Calyx profunde Spartitus, laciniis ovatis, obtusiuseulis, rigide mem- branaceis, 3 lin. longis. Ligulae calycinae minimae, subtrifidae. Corolla magna, extus flava, tubo ima basi intra calycem ventricoso, sub insertione staminum constricto, tum sensim ampliato, sesqui- pollicari, sulcato-5gono, limbi laciniis trapezeideis, antice rotundatis, miniatis, Stamina ima parte tubi inserta, antheris lineari-lanceolatis, acutis, rigidis, dorso villosis, basi hastatis. O varia late oyata, cincta glandulis subconnatis , trapezoideis, superne crenato-dentatis, stylus fliformis, sursum incrassatus, brevis, duobus cruribus ex ovarlis sur- gens, siigma subcylindricum, biapiculatum, basi apophysi umbraculiformi terminatum. Habitat in‘ sylvis Japurensibus ad Manacuri, Prov. Rio Negro. 25. Echites amazonica. E. glabra, foliis lanceolatis, acuminatis vel ob- longis, subtus tenuiter arcte reticulatis, basi acu- tis, corymbis terminalibus multifloris, calycis laci- niis ovatis, obtusis, imbricatis, tubi parte eylindrica 2 3plo brevioribus, tubo corollae vix constricto, lobis inaequaliter oboyatis, hinc acutis. Caulis fruticosus, teres, glaber, laevis, fusco- brunneus, ramificans, foliosus. Folia petiolata, parum remota, rigide membranacea, patentia, lan- ceolata vel oblonga, in acumen longun, obtusius- culum mucronulo brevi terminatum producta, basi 51 cuneato-acuta 45 —5% poll, longa, 14—2 ]asta, utringue glaberrima, supra transverse lineata, sulco medio instructa, sublus statu sicco ferruginea, nervis prominentibus alternis, arcte reticulato- venulosa. Petio& 4— 5 lin. longi tompressi, cana- liculati, lata bası caulı insidentes. Corymbi ter. minales, multiflori, pedunculs cum pedicellis tenuissime puberulis, brevibus, 4 — 6 lin, longis, teretibus. Bracteolue late ovatae, pedicellos sub- amplectentes, mucronulatae, medio cristatae, te- nuissime puberulae, deciduae, vix lin, longae. Calyx profunde 5partitus, laciniis late ovatis, obtusis, fere totis diaphanis, duobus majoribus, $— 3 lin. longis, imbricatis. Ligulae calycinae anguste deltoideae, truncatae, 4 lin. longae, Ala- bastrum extus sericeo-puberulum, flavescens, Corolla aperta tubo angustissimo, cylindracco,, inferne subpuberulo, sursum infundibuliformi, 15 lin. longo, limbi lobis inaequaliter obovatis, hine acutiusculis. Stamina fere ima parle tubi inserta, antheris lineari-lanceolatis, angustissimis; acutis, basi sagittatis. O vari-a ovato-oblonga, tenuissime flavescenti-puberula, inclusa et fere superata glan« dulis connatis, urceolum sulcatum, superne dden- tatum formantibus, siylus brevis, capillaris, bası subsimplex, stigma subcylindricum, obtusum, sub» bilobum, inferne constrictum, basi incrassatym. ‘Habitat in ripa canalis Ygarape et Tegipurh Prov. Paraensis. Fr 52 U. ECHITES CAULE ERECTO. A. Corolla hypocrateriformi. 4. CALYCIS LACINUS ACUTIS. * Stamina supra medium tubi inserta, 26. Echites pastorum Mart. Plant. medic. Brasil. ined. tab. 63. E. caulibus herbaceis brevibus, paucis e radice tuberosa assurgentibus, foliis confertis, angustis, lincaribus, acuminatis, basi acutis, sessilibus, pe- dunculis paucifloris terminalibus, ealycis laciniis lanccolato-subulatis, tubo gracili, limbi laciniis trapezoideis, hinc acuminatis, folliculis 3pollicari- bus, glabris. Radix tuberosa, fusiformis, fusca, rug0sa, erassitie digiti. Caules semipedales e summitate radicis solitarii vel bini aut terni provenientes, subsimplices, teretiusculi, cicatrisati, dense foliosi, ad folia paullum incrassati, tenuissime puberuli. Folia conferta, membranacea, sessilia, angusta, Yinearia, acuminata, basi acuta, 14—2 poll. longa, 1— 13 lin. lata, margine revoluta, nervo medio prominulo, nitidulo , utrinque glabra. Stipulae minulae, appressae, dentiformes, purpurascentes. Pedunculi terminales, elongati, pauciflori. Pe- dicedi 3—4 lin. longi, teretes, graciles, bracteo- lati. Bracteolae parvae, lanceolatae, appressae, rubentes, 2 lin. longae, Calyx paryus, lacinlis 53 lanceolato-subulatis, 2 lin. longis, marginibus dia- phanis, tubo corollino multoties brevioribus. Li- gulae calycinae binae minutae, 4 lin. longae, trun- cato-deltoideae. Corolla tubo pollicart, gracili, anguslissimo, superne ventricoso, Jimbi coccinei laciniis trapezoideo-acinaciformibus, hinc acumina- tis, subundulatis. Stamina superiori parli tubi inserta, antheris parvis, lanceolato.oblongis cum acumine brevi, basi subcordato-incisis. UOvaria ovato-oblanga, glandulis adstantibus 2 opposi- is parvis, ovalis, s/ylus capillaris, elongatus, basi subsimplex, stigma capitato-conicum, apice sub- bifidum, basi lobulis 5 umbraculum formantibus terminatum. Folliculi subtorulosi, laeves, an- gusto-cylindrici, apice subulato, obtuso, nitido- fusch. Semina lineari-oblonga, 3 Jin. longa, pappo sericeo inferne aureo, superne ochraceo, 6 lin. longo. Habitat in M. Serra do Monte santo, ad La- ges in Serra de Sincorä et alüs locis editis Prov. Bahiensis, nec non in campis Prov. S. Pauli. 27. Echites tenufolia Mikan. Delect. Flor. et faun, Brasil. fasc. II. E. glabra, caulibus pluribus herbaceis, ramosis elongatis ex radice tuberosa assurgentibus, folüis li- nearibus, basi acutis, sessilibus, plus minus remo- tiusculis, margine revolutis, peduneculis terminalibus pauci- (sub 3) floris, calycis laciniis lincari-subula- tis, 1} lin. longis, corollae tubo angusto subsemi- 54 pollicari, aequali, limbi laciniis breviusculis sca- lenis, angulo acutiusculo, folliculis 3pollicaribus, glabris, subtorulosis, Habitat ad Cabo Frio; inter Tocaya et litus maris. Schott et Mikan.— In campis Min. Gener. austral. Mart, Species praecedenti valde affınis, sed differt 1) habitu magis elongato et caulibus pluribus ex radice provenientibus, 2) foliis minus confertis saepe 3 poll, longis, 3) calycis laciniis lineari- subulatis et paullo minoribus, 4) corollae tubo breviore, qui in hac specie &, in illa 1 poll. lon- gus, 5) limbi laciniis fere dimidio minoribus. 28. Echites peduncularis. E. foliis lanceolatis, acuminatis, basi acutis, flo- ribus terminalibus in pedunculo simplici elongato paucifloro, calycis laciniis subulatis, limbi lacintis ovato-acinaciformibus, Caulis herbaceus, pubescenti hirtulus, parco ramosus, gracilis. Folia plus minus remota, lan- ceolata aut anguste lanceolata, acuminata, basi Cuneato-acuta, subsessilia, 44 — 14 poll. lonza. 3—6 lin, lata, margine vix revoluta, supra p4u- bescenti-hirtula, subtus glabra, neryis brunneis nitidulis. Pedunculus terminalis, elongatus, 4 poll. longus, grachlis, glaber, floribus subternis; pedicellatis. PedicelE 3 —4 lin. longi, tenues, graciles, bracteolati. Braetenine bilineares, Fan- ceolato-subulatac, basi petiolos subamplectentes« 55 Calyx profunde Spartitus, glaber, laciniis subu- latis subtrilinearibus. Corolla tubo angusto 10 lin. longo, linbi laciniis ovato-acinaciformibus. — Organa fructificationis ut in E. pastorum et tenuifolia. Legit in Minas Gerads Ackermann. Species hine E. pastorum, inde tenuifoliae ap- proximatur, sed praecipue diversa 1) foliis lanceo- latis, 2) pedunculo valde elongato. *< Stamina medio tubn inserta. 29. Echites (2?) zanthostoma. Y.. glabra, foliis oblongo-lanceolatis, mucrunato- acutis, basi contractis, subsessilibus, margine sub- revolutis, pedunculis terminalibus paurifluris, la- einiis calycis dimidium tubum aequantibus brac- teisque subulatis, limbi laciniis linearibus hine aculis. Caulis herbaceus, gracilis, teres, glaber, fus- cus, simplex, inferne nudus, seu foliolos appres- sos, ovato-lanceolatos hinc inde gerens, superne follis majoribus vestitus, Folia approximata, ri- gide membranacea, brevissime petiolata. inferiora oblongo-lanceolata, superiora subspaäthulata, mu- Cronato-acuminala, margine subrevoluta, 1} pol. longa, 6— 8 lin. lata, utrinque glaberrima, supra sulco medio notata, subtus nervo medio fusco ni- tidulo prominulo. Petio lin. longi, fusce niti- duli, compressi. Pedunculi terminales bipolli- 56 cares, pauciflori, racemosi, Flores pedicellati, pulcherrime purpureo-coccinei. Pediceli 4 — 6 lin. longi, glabri, graciles, bracteolati. Bracteolae 24 lin. longae, lineari-lanceolatae, subulatae, suh- complicatae. Calyx profunde Spartitus, laciniis angustis, subulatis, 4—5 lin, longis, dimidium corollae tubum aequantibus. Corolla subpolli- caris tubo angusto fauce flava, sursum amplialo, laciniis linearibus, hinc acutis 6 — 8 lin. langis, 2 latis. Stamina medio tubo inserta, antheris te- nuibus, anguste-linearibus, apice membranacco lanceformi, hasi subcordatis.. Ovaria subeylin- drica, circumdata glandulis 5 distinctis ovatis, sub- eiliatis, siylas filiformis, duobus eruribus ex ova- riorum vertice adscendens, stigma campanuliforme, apiculatum, lobulis 5 obtusiusculis terminatum. Habitat in campis herbidis supra saxum aren. ferruginosum vurüs locis Prov. S. Punli, € 5: prope Mogy et Jundiahy. 30. Echites densiflora Pohl. Herb. E. velutina, foliis ovato-arbicularibus, obtusis, emarginatis, basi rotundatis, corymbo arctifloro terminali, calyeis laciniis et bracteis ex ovato-lan- ceolatis, ciliatis, corollae glabrae tubo medio con- striete, lobis obovato-arbicularibus, falliculis 3pol- licaribus, torulosis. Caulis fruticosus, robustus, teretiuseulus, 1on- gitudinaliter rimosus, folüs fere totus tectus, epl- dermide grisca tenui pubescente solubili, qua 57 sublata color purpureo-sanguineus apparet. Rumuk inferne ferrugineo-tomentosi, superne incano-ve- lutini. Folia approximata, cauli appressa, brevi» ter peliolata, suhcoriacea, ovato-orbicularia, obrusa, emarginata, mucronulata, basi ratundata, margine subcartilagineo , 21 —3 poll. longa, fere totidem lata, supra velutina, ad decursum nervorum pube tenwi flaveseenti notata, subtus subsericeo-nitentia, incano- aut ferrugineo - tomentosa, nervo meldio valde prominente, subparallelinerria, venis trans- vwersis reticulata. Petiol 2 lin. longi, crassi, incano- velutint, canaliculati. Gorymbi terminales, densi- flori, adjecto pedunculo saepe 4 — 6 poll. longi, pu- bescentes. Peduncxh sesquipollicares, cum pedicellis ferrugineo-pubescentes, pedicelli semipoll., tenues, bracteolati. Bructeolae lanceolato-subulatae, pu- bescentes, trilidae, lobo medio majori 2 lin, et Quobus lateralibus vix 1 lin. longis. Calyx pro- funde 5-partitus, membranaceus, laciniis ex ovato lanceolatis, acuminatis, 2 lin. longis, crista media extus puberulis, tenuissime ciliatis, marginibus diaphanis. Ligulae calycinae breves, subtrifidae. Corolla tubo angusto, cylindrico, paullo infra medium constricto, tum ampliato, limbi laciniis obovato-orbicularibus. Stamina medio tubo in- Sserla, antheris vigidis, lineari-lanccolatis, acutis, basi subcordalis. Ovaria oblonga, vertice acu- tiusculo, eincta glandulis 5 oblongis, obtusis, iis subaequalibus, siyles capillaris , duobusgkuribus ascendens, sigma pyramidatum, 5gonum, apice 38 sub-biidum, basi umbraculiformi dentibus 5 acu- tiusceulis terminatum. Folliculi 3 poll. longi, torulosi, striati, teretiusculi, extus colore plumbeo, nitore metallico, intus Nlaavido-nitentes. Semina lineari-oblonga, intus crista media elevata notata, coma sericea, crocea. Habitat in Serra do Pinheiro, Prov. Minarum. Pohl. — . *+ Stamina infra medium tubi inserta. 31. Echites (2) spigeliaeflora. 4 E. glabra folüs lineari-lanceolatis, basi aculis, brevissime petiolatis, racemis terminalibus, pauei- floris, calycis laciniis triangulari-subulatis, limbi laciniis lineari-oblongis, erectiusculis, acuminalis. Gaulis herbaceus, teretiusculus, gracilis, gla- ber, rugulosus, fusce-nitidulus, simplex, bipedalis, inferne subnudus, superne foliosus. Folia hine approximata, inde remota, rigide membranacea, brerissime petiolata, utrinque glaberrima, linear- lanceolata, acuta, hasi attenuata, margine revoluta, 2— 28 poll. longa, 4—5 lin. lata, supra viridia, ‚subtus cum nitore pallide cupreo, nervo medio prominulo fusce nitidulo, nervis lateralibus mar- gine anastomosantibus, venisque transversis brun- neis. FPeliok 2 lin. longi, uti reliquae partes plantae glabri, in caule decurrentes. Racemi terminäfes, pauciflori, adjecto pedunculo semipe- dales. Flores coccinei, pollicares , pedicellati. 59. Pedicelli graciles, filiformes, 4 -— 6 lin. longi, brac- teolati. Bracteolae lin. longae, lanceolatae, acu- tae, complicato-concavae, sessiles. Calyx pro- funde 5partitus, laciniis triangulari-subulatis, 14 lin. longis, apice subeiliatis. Corolla tube an- gusto, medio quidquam ampliato, Iimbi lacinüs lineari-oblongis, erectiusculis, acuminatis, 6 lin. longis, 14 latis. Stamina fere basi tubi inserta, antheris \inearibus, tenuibus, angustis, apice lance- formi, basi obtuse sagittatis. Ovaria ovata, pu- bescentia, lineis prominulis 5 munita, cincta glan- dulis 5 ovatis minutis, subeiliatis, s/ybes capillaris duobus cruribus ex ovariis surgens, stigma cam- panuliforme, apice obtuso, lobulis & obtusiusculis terminatum. Habitat in campestribus prope Fazenda secca, Prov. Minarum. Pohl. — B. Corolla infundibuliformi. 4. CALYCIS LACINUS ACUTIS. * Stamina supra medium tubi inserta, 32. Echites sancla. E. glabra, foliis ovatis vel ovalo-orbicularibus, brevissime acutatis, obtusiusculis, basi subcordatis, subsessilibus, corymbis terminalibus tandemve lateralibus, paueifloris, calycis lacintis lanceolatis, corollae tubo sursum campanulato, limbi lacinüs ca obovato-orbicularibus, hinc acutiusculis, folliculis ‚4pollicaribus, erectis. Caulis suffruticosus, subsimplex, teretiuscu- Jus, longitudinaliter rugosus, ad folia paullum in» crassatus, dense foliosus, epidermide tenuissima, subhyalina solubili tectus, sub qua color sangui- neo-fuscus se manifestat. Folia approximala, subsessilia, coriacca, cauli appressa, eumque fere totum obtegentia, ovata vel ovato-orbicularia, bre- Yissime aculata, obtusiuscula, basi subcordata, p3- zallelinervia, margine cartilagineo, 2—23 poll. longa, fere totidem lata, utringı:e glaberrima, supra glauca, nervo medio prominente, subtus evanes- centi-prominulo,. Pelioh subnulli, vix lin. longl; crassi, statlim in nervum medium transeuntes. St- pulae interpetiolares minutae, deeiduae, dentilor- mes, rigidae, fusco-sanguineae. Corymbi termi- nales, tandemve laterales, pauciflori. Flores magni, speciosi, pulchre coccinei, bipollicares, pedicellati. Pediceli 6— 8 lin. longi, bracteolati. Bracteolae ovalac, acuminalae, medio cristatae, sessiles, P®- dicellis appressae, deciduae, 1: lin. longae. Calyx profunde Spartitus, laciniis lanceolatis, acuminatis, marginibus tenuissime membranaceis, costa media prominula notatis. Ligulae calycinae £ lin. lonza®, binae, sub-bifidae. Corolla magna, tubo angusto, virescenti-albido , elongato, sursum campanulato, sub-bipoll., limbi laciniis obovato-orbicularibus, hinc acutiuseulis. Stamina in superiore parte tubi inserta, antheris linearibus, rigidis, cum acu- —- 61 mine brevi membranaceo, bası obtuse sagittatis. Ovarıa oblonga, verticibus elongatis, glandulis duobus oppositis, obtuse-trapezoideis, erassiusculis eaque subacquantibus obsessa. ‚Stylus elongatus, filiformis, duobus cruribus ex ovariis surgens, stigma subpyramidatum, 5gonum, apice bifidum, basi umbraculiformi lobulis acutiusculis 5 termina- tum. Folliculi lineares, compressi, apice subu« lato obtuso, 44 poll. longi, extus colore murino, intus pallide flavi, nitidi. Semina 2!—3 lin. longa, oblonga, utrinque acuminata, intus media-crista elevata, coma exigua, tenui, subsericea, pallide flava. Habitat iu monte sancto, Pror. Bahiensis. 33. Echites Velame St. Mil. Bullet. des Sciens. philomat. 1824. p. 77. No.1. — Mem. du \us. 1825. vol. 12. p. 324. F. niveo-lanata, foliis ovatis acutis, bası sub- cordatis, floribus terminalibus, subsessilibus, caly- cis laciniis bracteisque subulatis, corollae lanatae tube longissimo, limbi lebis suborbicularibus, crispis, folliculis 8 poll. longis, subtorulosis. Caulis suffruticosus, teres, inferne simplex, superne interdum divisus, uti tote planta lanatus, foliosus, ad ortun foliorum intumescens, 1} — 2 pedalis,. Folia rigide membranacea, parum re- mota, appressiuscula, breviter petiolata, ovato- oblonga vel oblonga, cuspidata, basi obtusa, 2;—3 poll. longa, 15 — 20 lin, Iata, utrinque lanata, supra 62 cana aut pallide coerulescentia, subtus interdum pallide flavescentia, transverse venosa, nervis pro- minulis. Petioli 4 lin. longi, basi incrassati, cauli appressi. Pedunculi elongati, terminales, pauci- florie Flores magni, speciosi, hinc brevissime pe- dicellati, inde sessiles in caule elongato foliis ca- rente, bracteolati. Bracleolae lanceolato-subulatae, 6 lin. longae, extus lanato-villosae, ad basin calyeis sessiles, ejusque laciniis consimiles. Calyx pro- funde 5partitus villosus, laciniis 8 — 10 lin. longis, lanceolato-subulatis, complicatis. Ligulae calycinae minutae, brevissimae, dentes 56 formantes. Corolla tubo longissimo 4-—5 poll., acquali, cylindrico, superne sub ortu limbi parum dilatato, villoso-tomentoso, albo, limbi lobis extus niveo- tomentosis, suborbicularibus, undulatis, erispis. Stamina summo tubo inserta, apicibus vix EX- serta, antheris majusculis, rigidis, linearibus, cum acumine brevi membranaceo, obtusiusculo, margi- nibus intus revolutis, basi subcordatis. Ovarıa oblonga, eincta annulo glandularum continuo tenul, obtuse 5— 10 dentato, siylus longissimus, filifor- mis, basi subsimplex, stigma subpyramidatum, 5- gonum, hasi lobulis 5 obtusiusculis terminatum. Folliculi erecti, torulosi, teretiusculi, subulati, sub lana detergibili fusco-brunnei, 8—10 poll. longi. Semina oblonga, striato-sulcatula, coma densa, patula, subseriacea, ochracea, basi colore magis satiato. » 63 Habitat in campis ad fluv. S. Francisco: Pohl, In Serra da Cachoeira et prope Villa Bicca: Matt. 34. Echites virescens St. Hil. Bull. des Science. philomat. 1824. p.77. Nro.2. — Mem. du Mus. 1825. vol. 12. pag. 324. E. tomentosa, foliis oblongis, acutis, cordatis, margine revolutis, subtus albis, floribus sessilibus, calycis lacinuis bracteisque subulatis, corollae extus villoso-tomentosae tubo calycem triplo superante, limbi lobis suborbicularibus, undulatis, crispis. C aulis suffruticosus, teretiusculus, subsimplex, inferne foliosus, ferrugineo-lanatus, superne foliis destitutus, ex incano-tomentoso hirsutus. Folia petiolata, parum remota, cauli appressiuscula, sub- coriacea, oblonga, marginibus fere parallelis re- volutis, parum acuminata, basi obtusa aut obsolete cordata, 2—3 poll. longa, 10 — 15 lin. lata, supra virescentia, velutina et insuper subsericeo pubes- centia, subtus incano-tomentosa aut pallide flaves- centia, nervis et venis transversis subreticulatis, prominulis. Petiol 4 lin. longi, canaliculati, Ianati. Pedunculi terminales, elongati, floribus scssili- bus, bracteolatis. Bracteolae lanceolato-subulatae, angustae, sessiles, basi complicatae, lanatae, sin- gulae vel binae, deciduae, calycis laciniis consimi- les, 5 — 6 lin, longae. Calyx profunde 5partitus, lanatus, laciniis 6 — 9 lin. longis, lanceolato-subu- latis, angustis, complicatis, intus pubescentibus. Ligulae calyeinae $ lin. longae, binae 3—4fidae, te 64 in basi calycis coronulam denticulatam subeontinuam formantes. Corolla’ tubo elongato, 21 —3 poll, extus villoso-tomentoso, basi angustiore, sursum parum ampliato, limbi lobis extus tomentoso-lana- tis, intus glabriusculis suborbicularibus, margine undulatis,. erispis. Stamina summo tubo inserta, apieibus subexserta, antheris- majusculis, rigidis, linearibus, margine intus revolutis, cum acumine brevi membranaceo, obtusiusculo, basi subcordatis. Ovaria oblonga, contigua, usque ad medium cincta glandulis 5 ovatis, basi incrassatis, subcon- natis, siylus filiformis, longissimus, basi subsimplex, stigma subpyramidatum, 5gonum, apice sub-bifidum, bası lobulis concavis obtusiusculis terminatum, Habitat in campis editoribus inter Ytu et S Jao d@EiRey, Pror. S. Pauli et Min. Geraes: Matt. In campis herbosis prope praedium Fortuleza Protv. S. Pauli: St. Mil. 35. Echites longiflora Desfont. Mem. du Mus. 1819 t. 20, et 1825 p. 324. — Bullet. des Scienc, philomat. 1824. p. 77. — Marl. Plant. medic. Brasil. ined. tab. 61. — E. augu- sta Vell. Flor. flum. I. t. 18. E. lanata, foliis oblongo-lanceolatis, suspidatis, subsessilibus, cordatis, margine undulato-revolutis, supra glabriusculis, subtus niyeo-lanatis, peduncu- lis terminalibus, elongatis, flore solitario vel non- nullis sessilibus, bracteis calyeisque laciniis subu- latis pollicaribus, corollae extus albae tubo calycem Beiblätter 1841. I. Nro. 5. multoties superante, longissimo, limbi lobis am- plis obovato-orbicularibus, crispis. Radix tuberosa, cylindracea, fusiformis, cras- sitie pollicis et ultra, 4—5 poll. longa, cortice testaceo-cinereo, longitudinaliter striata, rimosa, superne caules emittens 3—4. Caulis suffruti- cosus, teres, foliosus, sub lana detergibili fusco- brunneus, nitidulus. Folia plus minus approxi- mata, cauli appressa, sessilia, subeoriacea, oblongo- lanceolata, cuspidata, basi cordata, margine undulato-revoluta 15 —18 lin. longa, 6—9 lata, supra virescentia, novella lanato-pilosa, adultiora pilosiuscula aut nitido glaberrima, subtus incano- lanata, nervis vix conspieuis,. Pedunculi axil- lares et terminales, 6— 10 lin. longi, teretes, pilosi aut glabri, uni- vel biflori. Flores magni, specio- sissimi, lutei, nune in pedunculi latere sessiles, nunc breviter pedicellati, nunc solitarii pedunculam terminantes, bracteolis binis aut pluribus suffulti. Bracteolae lincari-subulatae, ungustae, complicatae, pubescentes, 3-— 6 lin. longac, calycis basin cir- Cumstantes et calycem duplicem mentientes. Calyx Profunde 5partitus lanato-tomentosus, lacintis lon- gissimis pollicaribus, angustis, lanceolato-subulatis, complicatis, medio suberistatis. Corolla tubo longissimo, semipedali, anguste eylindrico, aequali, sub ortu imbi in infundibum ampliato, extus lanato- tomentoso, limbi ampli patentis, diametro 3; poll. Beiblätt. z. FI. 1841. Bd. I. 5 66 lobis rotundatis, fimbriato-undulatis, erispis. Sta- mina summo tubo inserta, apicibus subexserta, antheris linearibus, magnis, rigidis, acumine obtu- siusculo membranaceo , basi subcordatis , margine intus revolutis. Ovaria oblonga, pubescentia, basi annulo breyi undulato glandularum cincta, stylus longissimus, filiformis, basi subsimplex, stigma subpyramidatum, ögonum, apice bifidum, basi lobulis 5 obtusiusculis, flabelliformibus. Habitat in pascuis subalpestribus ad Serro Frio et alibi in austral, Prov. Min., in campis prope Mogy das Cruzes, Prov, S. Pauli: Mart. In Serra Uruba, Christaes, 8. Lauzia Prov. Minarum: Pohl. In campis part. occidental. Prov. Min. Gener. et prope urbem Itupeva prov. S. Pauli: St. Hil. ** Stamina medio tubo inserta, 36. Echites venenosa. Mart. Herb. E. pubescens foliis late-oyatis, breviter cuspi- datis, costatis, basi rotundatis, velatino hirtulis, floribus Paucis terminalibus, calycis lacinüis Janceo- latis, tubi partem angustam dimidiam aequantibus, corollae glabrae tubo e medio infundibuliformi, limbi ampli lobis obovato-orbicularibus, hinc acu- tiusculis. Caulıs herbaceus, inferne teres, superne com- pressus, medio sulcatus, pubescens, simplex. Fo- lia rigide membranacea, remota, brevissime pe- 67 tiolata, late-ovata, breviter cuspidata, basi rotun- data, margine subcartilaginea, subtilissime ciliata, 23 poll. longa, 15 — 20 lin. lata, utringue velutino- hirtula cum nitore subsericeo, praesertim ad de- Cursum nervorum, viridi glauca, nervo medio subtus prominulo, quam reliquae folii partes magıs pu- bescente, parallelinervia, nervis circa 20. Petioli 13 lin. longi, crassiusculi, compressi, velutini. Stis pulae minutae, denuformes, fusc. Pedunculi terininales, sub-biflori, floribus magnis speciosis, roseis, pedicellatis. Pedicelli 4 — 5 lin. longi, pubeseentes, bratteolati. Bracteolae tenuissime membranaceae, lanceolatae, acutae, 4 lin. longae, Crista media pubescente, margine subciliatae, pe- dicellis appressae. Calyx profunde 5partitus, submembranaceus, laciniis lanceolatis, acutis, su- perne ciliatis, 4 lin. longis, märgine diaphanis. Ligulae winutissimae, bifidae. Corolla tubo in- ferne angustato, e medio sursum infundibuliformı, limbi ampli lobis obovato-orbicularibus hine acu- tiusculis. Stamina medio tubo inserta, antheris Yigidis, anguste linearibus, apice membranaceo lanceformi, basi cordatis. Ovaria orato-oblonga, Contigua, usque ad medium eircumdata glandulis 5 trapezoideis, s/ylus elongatus, filiformis, basi simplex, stögma pyramidatum, 5gonum, apice sub- bifidum, basi lobulis 5 obtusiusculis umbraculiforme. Habitat in montibus altis Sincorü et Lages, Prov. Bahiensis. Adnot. Erva-venenada incolis. Pecudes enecat. 5 =: 68 37. Echites alexicaca Matt. Plant. medic. Brasil. ined. tab. 62. E. glabra, foliis obovato-orbicularibus, brevis- sime acutatis, basi rotundatis, floribus paucis ter- minalibus, calycis laciniis lanceolato - acuminatis, tubo corollae e medio infundibuliformi, limbi lo- bis obtuse trapezoideis. Radix tuberosa, dauciformis, rugosa, rufo- fusca, circa sesquipollicem crassa, vertice 2-— 3 caules emittens. Caulis herbaceus, teretiusculus, glaber, inferne simplex, superne singulos ramos proferens. Folia interdum longe remota, ment- branacea, brevissime petiolata, obovato-orbicularia, breviter acutata, mucronulata, basi rotundata, parallelinervia, nervis 16, margine cartilagineo, 2—21 poll, longa, fere totidem lata, utrinque glaberrima, supra glauco-viridia, transverse venosa, subtus nervo medio evanescenti-prominulo, nervis lateralibus brunneo-nitidulis. Petzoli 14 lin. longi } Ir Bd. 2s H. Fortegnelse over nye eller sieldne danske Planter, af (Verzeichniss von neuen oder seltenen dänischen Pflanzen, von) S.Drejer. Bd. 33 H. Botaniske Nyheter fra Ostindien, Utdog af et Brev til Etaisraad Horne- mann fra (botanische Neuigkeiten aus Ostin- dien. Auszug aus einem Briefe an den Etats- _ rath H. von) J. Voigt. » » » F. Liebmann, algologisk Bidrag. Calgologischer Beitrag.) » » » 8. Drejer, Bemerkninger om no- gle Arter af (Bemerkungen über einige Arten von) Lathyrus. Bd. As H. S. Drejer, Floristisk Utbytte fra Aaret 1838. (Floristische Ausbeute im Jahre —) Bd. 55 H. S. Drejer, Dr. Spring’s Udvik- ling af de systematiske Eenheders Begreb 0g deres Anvendelse (Dr. Ss. Entwicklung des Sy- stematischen Einheitsbegrifis und dessen An- wendung). . » » » F. Liebmann, Bemaerkninger 09 Tillaeg til den danske Algeflora. (Bemerkun- gen und Zusätze zur dänischen Algenflora.) — (Fortsaettes) (Wird fortgesetzt). Hiezu Tab. VI. Bd. 7s H. Forsog til en Fortegnelse over de vildvoxende, men i aeldre Tider indforte Plan- ter i Danmark o. s. v., ved (Vorläufer zu einem Verzeichnisse über die wildwachsenden, aber in 5 älteren Zeiten eingeführten Pflanzen in Däne- mark u. s. w. von) J. W. Hornemann. 3r B. 1s H. Fortsetzung des im letzten Hefte be- gonnenen Vorläufers u. s. w. von J. W. Hor- nemann. (Wird fortgesetzt). *) 3) Planterigets Naturhistorie, en almeenfattelig Framstilling af de vigtigste Planter i deres Forhold til Menneskene og Jorden, naermest utarbeitet til Brug ved Underviisning i Real- skoler og til Selvstudium; af A. S. Oersted, Cand. Philos. Kjöbenh. Klein 1839. 8. XVI. 384 S. (Naturgeschichte des Pflanzenreichs, eine allgemein fassliche Darstellung der wichtigsten Pflanzen in ihrem Verhältnisse zu dem Menschen und zu dem Boden, zunächst zum Gebrauch bei dem Unterricht in Realschulen’ und zum Selbst- unterricht ausgearbeitet von u. s. w.) 4) Laerebog i den botaniske Terminologi og Sy- stemlaere; af S. Drejer, Korresp. Medi af det Kongl. Bot. Selsk. i Regensburg. Kjö- benhavn. Schubothe 1839. XXI og. 413 S.8. (Lehrbuch der botanischen Kunstsprache und Sy- stemkunde von Drejer u. s. w.) *) Wenn uns die dazu erforderliche Musse wird, werden wir auf einige der hier angezeigten Abhandlungen zurückkommen und sie im Auszuge mittheilen. Anmerk. des Uebersetzers. 6 5) Eaerebog i Nutwrhistorien for Skoler, af S. Drejer, og P. Bransen. Kjöb. Reitzel 1840. X. 503. 8. (Lehrbuch der Naturge- schichte für Schulen. Ven u. s. w.) Neuerlichst in Schweden erschienene Werke. Mit- getheilt von Professor Dr. Hornschuch in Greifswald: 1) Botaniska Notisen utgifne af Al.Ed.Lindblom. (Botanische Notizen herausgegeben von u. s. w.), Lund 1839. Nro. 1 — 8. 101. 8. 1840. Nro. 1— 10 und 1 Bogen Bihang (Anhang) 176. 8. Von dieser Zeitschrift, deren Erscheinen wir zu seiner Zeit (S. Flora Jahrg. 1839. B. II. Nro. 46 pag. 734) angezeigt, sind, da sie erst mit dem Maimonat begonnen wurde und monatlich eine Num- mer erscheint, im vorigen Jahre 8 Nummern, in dem laufenden aber bereits 10 erschienen, so dass nur noch die Nummern für die Monate November und December zurück sind, mit welchen inclus. also der diessjährige Jahrgang aus 12 Nummern beste- hen wird. Ausserdem hat sich der Herausgeber in % den Stand gesetzt gesehen, der Nummer für den Monat Juli einen Bogen Anhang hinzuzufügen, wel- cher der neuesten botanischen Literatur ‚gewidmet ist und den der Flora, die sich der Herausgeber nach seinem eigenen Geständnisse bei dieser Zeit- schrift zum Muster genommen hat, beigegebenen Literaturblättern entspricht. Indem wir uns hier darauf beschränken, das Wichtigste von dem Inhalt dieser beiden Jahrgänge, so weit sie uns vorliegen, namhaft zu machen, behalten wir uns vor, so Gott will, später auf einige der wichtigsten Abhandlun- gen zurückzukommen und diese entweder vollstän- dig oder im Auszuge mitzutheilen. Der Inhalt der ersten Nummer des ersten Jahr- gangs ist von uns bereits angezeigt worden. Nr. 2. desselben Jahrg. enthält den Nekrolag des um die norwegische Flora so sehr verdienten, den 28sten December 1838 im 45sten Lebensjahre verstorbenen, Sören Christian Sommerfelt, gewesenen Pfarrers zu Ringebo in Gulelbrandsdalen in Norwegen. — Ein Brief von Linne — Nachricht über Ko- bresia nardina Horn., mitgetheilt von El. Fries. Die von Wormskiold in Grönland gefundene, in der Flora Danica t. 1529 als Kobresia seir- pina minor abgebildete, nach genauerer Untersu- chung von Hornemann als eine eigene Art er- kannte und in seinem Nomenel, Fl. Dan. p. 74 als solehe unter dem Namen Kobresia nardina auf- gestellte Pflanze, ist von dem Stud. J. Angström auch in Lappland gefunden worden. Derselbe fand ausserdem daselbst auch noch Draba trichella und die bisher nur in Kärnthen gefundene Braya alpina, letztere an zwei verschiedenen Stellen. In einer Note bemerkt der Herausgeber, dass die von dem Prof. Zetterstedt im Jahre 1821 auf dem Al. penrücken zwischen T'orneao - Lappmark und Finn- “ 8 ‚marken gefundene nnd in dessen Rosa genom Sve- riges och Norriges Lappomarker 2a delen p. 59. (Reise durch Schwedens und Norwegens Lappmar- ken. 2r Thl. p. 59) in einer Note erwähnte Pflanze unzweifelhaft auch zu Braya alpina gehöre, indem das einzige gesammelte Exemplar in der Hauptsache mit der von Angström gesammelten übereinstim- me und nur mehr haarig und verzweigt sey, auch schienen die Blätter etwas schmäler. Durch die in Lappland gesammelten Exemplare von Kobresia nardina Horn. hat sich ergeben, dass diese Pflanze nicht zu Kobresia gehört, 50 ähnlich sie auch einer solchen ist, sondern, dass sie eine wirkliche Carex mit 2 Narben und — der Sa- me in eine flaschenähnliche Samenhülle eingeschlossen ist. Sie gehört zu einer Abtheilung mit C. pulica- vis und capitata, kann aber nicht damit verwechselt werden. Ihre Diagnose ist: Carex nardina Fries., spica androgyna sim- plici ovata paueiflera , superne mascula, stigmatibus binis, fructibus erectis stipitatis oblongo - lanceolatis ufrinque acutis obsolete nervosis , ore bidentato, squamas subrotundo - ovatas obtusas late scarioso-mär- ginatas superantibus, culmo tereti foliisque subulatis canaliculatis, vaginis scariosis nervosis arcte caes- pitose - involutis, Observ. Radix plurimis foliorum fascieulis sti- pitatis dense caespitosa. Folia rigida, eculmum su- perantia, utplurimum curvata et, ut perennantia, * / 9 ex parte emarcida; vaginae radicales ferrugineae. Culmus laevis, uncialis eirciter. Flores utriusque sexus subterni; squamae fusco-ferrugineae, infima acuminato-mucronata, reliquae ebtusissimae. Fructus glabri, immaturi laeves. — Uebersicht der Draba- Arten Skandinaviens. von Al. Ed. Lindblom. (Eine ausführliche Bear- beitung dieser Abhandlung hat der Verf. in der Lin- naea Jahrg. 1839 ff. mitgetheilt). . Nro. 3. Fortsetzung der in der vorigen Nro. abgebrochenen Uebersicht der Draba- Arten Skandi- naviens von Al. Ed. Lindblom. — Literatur. — Ein neuer Orobus, beschrieben von N. Lilja. In einem im botan. Garten in Lund unter dem Na- men Orobus vernus befindlichen Orobus glaubt der Verf. eine neue Art zu erkennen, die sich beson- ders durch linien-lanzettförmige und lanzettförmige, langzugespitzte Fiederblättchen, so wie halbpfeilför- mige Nebenblättchen auszeichnet und die er ©. praecox nennt, jedoch fragweise 0. vernus y flac- cidus Seringe in DeCand. Prodr. dazu eitirt, wel- cher sie der gegebenen Diagnose zufolge auch wohl seyn dürfte. — Nro. 4. Bericht des Herausgebers aus Tind im oberen Tellemarken, vom 12ten Juni über die Ergebnisse seiner Reise bis duhin in Norwegen. — Zwei neue Pflanzengattungen beschrieben von N. Lilja. Der Verf. trennt Primula chinensis Lindl. von Primula, und Nemophila aurita Lindl. von 10 Nemophila, stellt beide als eigene Gattungen, erstere unter dem Namen Oscaria, letztere als Pholisto- ma auf und gibt Diagnosen von allen 4 Gattungen. —— Literatur. — Notizen betreffen die Zusammenkunft der skandinavischen Naturforscher in Gothenburg, einjährige Schmuckpflanzen und im Jahre 1838 neu- entdeckte Standörter von Pflanzen in Schonen, näm- lich von: Primula elatior, Scirpus setaceus, Fra- garia elatior, Geum intermedium, Teucrium Scor- dium, Hypericum humifusum, Senecio viscosus, Anthemis tinctoria, Habenaria viridis und Or- chis sambueina. Nro. 5. Fortsetzung der in Nro. 3. abge- brochenen Uebersicht der Draba- Arten elc. — Nachrichten von dem Hersgbr. aus Hadeland in Norwegen vom 4ten Juli 1839. — Literatur. Nro. 6. Fortsetzang der Nachrichten des Hsgbrs aus Norwegen. — Literatur. — Anzeige. Nro. 7. Fortsetzung der Nachrichten des Hsgbrs. aus Norwegen. — Literatur. — Ueber die schwedischen Arten der Gattungen Platan- thera und KElatine, von M. W. von Düben. Der Verf. theilt die Diagnosen von Platanthera bi- folia Rehb. und P. chlorantha Cust. und von letz- terer eine kurze Beschreibung mit, bestätigt die Artverschiedenheit beider und bemerkt, dass P. bi- folia die in ganz Schweden gemeinste, jedoch in Schonen seltener als P. chlorantha, die dagegen in Schonen gemein sey, während sie in den oberen 11 Provinzen Schwedens zu fehlen scheine, jedoch auch in Norwegen, nach Prof. Blytt's Angabe vor- kumme. Die Charactere, anf welche man eine Trennung der P. bifolia in zwei Arten, P. bifolia und P. brachyglossa, habe gründen wollen, seyen zu wandelbar, um eine solche Trennung zu gestat- ten, aber eben so wenig könne P. brachygloss« als Uebergangsform zu P.chlorantha angesehen wer- den. — In Bezng auf Elatine bemerkt der Verf., dass man bisher den Arten dieser Gattung in Schwe- den zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben scheine. Im Sommer 1839 habe er bei Gothenburg, wo sie so häufig vorkommen, dass in einer Tiefe von 1 -—- 2 Fuss unter der Wasserfläche der Boden des Götha-Elfs von einem zarten Grün bekleidet werde, die günstigste Gelegenheit gehabt, sie zu untersuchen und miteinander zu vergleichen und da- bei 4 Formen gefunden, welche er, ohne der Natur Gewalt anzuthun, nicht vereinigen könne. Nur 2 davon sind früher in Schweden schen bemerkt wor- den, die dritte, E. hexandra, ist im südlichen Eu- ropa- an mehreren Orten gefunden worden und zu dies&n kömmt noch eine vierte Art, welche er häu- fig und immer völlig constant gefunden und nicht mit einer der bekannten Arten dieser Gattung ver- einigen konnte. Die Blattform und der Habitus va- riiren in dieser Gattung bedeutend, gleichwie bei den meisten Wassergewächsen, je nachdem der Standort mehr oder minder überschwemmt ist, aber 12% die Blüthentheile, die Frucht und der Same bieten mehrere sehr constante Nierkmale dar, und bei der Menge Individuen, welche der Verf. Gelegenheit gehabt hat zu untersuchen, hat er niemals zwischen den verschiedenen, oft untereinander wachsenden Arten eine Spur zu einer Art Uebergang wahrge- nommen , oder eine Form getroffen, über deren Platz er, besonders nach Untersuchung der zarte- ren Theile*). einen Augenblick unschlüssig_ geblie- ben wäre. Die Blätter sind bei allen schwedischen Arten rerenüberstehend, welcher Character desshalb in den Diagnosen ausgelassen wurde. 1. E. Hydropiper L., foliis petivlo breriori- bus, floribus sessilibus oclandris tetragynis. capsula globoso-depressa, seminibus circinato- involutis. Die gemeinste Art; unter dem Wasser sind die Blätter stumpfer und wie die Blattstiele beinabe doppelt kürzer, als auf Stellen die das Wanser ver- lassen hat. Der Kelch ist vierspaltig. Kronblätter 4, die Samenkapsel 5fücherig. niedergedrückt. platt. beinahe doppelt so breit, als hoch; Samen 15 — 20. ®) Die Untersuchung dieser, obgleich kleinen Theile, ist nicht mit so viel Schwierigkeit verbunden, als man im Anfauge glauben sollte, zumal wenn man Pflan- zen auf vom Wasser verlassenen Stellen trifft, so dass ihre Bluthen sich öffnen können. Die Samenkapsrl und den Samen findet man den ganzen Sommer über so haufje, dass sie leicht untersucht werden konnen 13 so stark gekrümmt, dass ihre beiden Enden beinahe einander berühren, folglich von ganz anderer Ge- stalt, als bei allen den folgenden Arten. 2. E. orthosperma Düb., foliis pctiolo brevie- ribus, floribus sessilibus octandris tetragynis, capsula elliptica, seminihus leriter cygnco-arcuatis, In Götha-Elf nicht selten, unter der vorste- henden; bisher nur unter Wasser gefunden: die Sa- menkapael elliptisch, mehr hoch, als breit, Samen ungefähr 20, beinahe gerade mit einer schwachen S förmigen Biegung. Gleicht im Wachsthum, Blü- the und Ansehen E. Hydropiper, aber die Ver. schiedenheiten der Samenkapsel und besonders des Sa- mens. (welche bei einer grossen Menge untersuch- ter Kapseln von beiden Arten immer dieselben wa- ren) scheint zu gross zu seyn. um deren Vereini gung zuzulassen. 3. E. triandra Schk.. foliis subsessilibus, floribus sessilibus Priandris Diigynis, capsula globosa . sıminihus leriter curvatis. Gemein um Gothenburg: schon früher in Schwe- den bei Bisp-Motala, Gefle, Torncao gefunden und wahrscheinlich an mehreren Orten. Grusser ala die beiden vorhergehenden, aber die Blumen, Frucht und Samen sind kleiner: auf überschwemm- ten Stellen sind die Blätter kurz #i. rund. auf trock- neren Stellen werden sie mehr als doppelt länger, ablang gleichbreit. unten silbergrau glänzend, immer beinahe stiellos, wodurch die Art sich sogleich von 14 der vorhergehenden unterscheidet. Der Kelch ist zweispaltig 5Kronblätter 3, die Samenkapsel 3fäche- rig, mit 30— 40 kleinen, etwas gekrümmten Samen. 4. E. hevandra DC., foliis petiolo longio- ribus, floribus pedunculatis hevandris trigynis, pedunculo fructum aequante vel supcerante, semi- nibus leriier currutis. In Götha- Elf bei Gotheaburg unter den vor- hergehenden: bisher nur einmal gesammelt, aber sie findet sich wahrscheinlich bei näheren Nachsuchun- gen, welches durch den hohen Wasserstand des Elfs während des Sommers erschwert wurde, häu- figer. Die gestielten Blüthen -- die Stiele sind bei dem gesammelten Exemplar vun der Länge der Blät- ter — unterscheiden diese Art auf den ersten An- blick von ihren Gattungsverwandten. Der Kelch ist 3spaltig, Kronenblätter 3. die Samenkapsel Sfüche- rig mit 14 - 20 (in den wenigen geöffneten Sa- menkapseln) Samen, von derselben Form wie bei der vorhergehenden Art, über doppelt grösser. Nre. 8 Bemerkungen von Joh. Angström Cbotanische Bemerkungen auf einer Reise durch Nor- wegen, Piteao-Lappmark und Luleao - Lappmark und Verzeichniss der auf derselben gefundenen Pilanzen. mit Ansabe ihrer“ Standorte). -— Cercr punctata Gaud., neu für die Plora Skandinariens: nebst Bemerkungen über einige andre Arten dieser Gat- tung: vom Herausgeber. 15 Unter den Gattungen, welche wührend der letztverflossenen Jahre die Flora, Skandinaviens mit neuen Rekruten bereicherten, nimmt die Gattung Carex die erste Stelle ein. Ausser Ü. nulans und einigen anderen Arten, welche schon vor längerer Zeit entdeckt, aber erst während der letzteren Jahre vollständig aufgeklärt und bestimmt wurden, hat Angström in Luleao- Lappmark 1837 die ausge- zeichnete Ü. nardina Fries gefunden. Der berr- lichste Fund ist jedoch in Norwegen vom Prof. Blytt gemacht worden, welcher in der Gegend von Christiania nicht nur die nordamerikanische €. bullata,”) sondern auch eime bisher unbeschriebene Art, €. rhizodis Blytt. mscpt., die der €. digi- tata am nächsten steht, aber ausser andern Kenn- zeichen leicht durch ihr langes, mit Schuppen und Wurzelfasern dicht besetztes Rhizom davon unter- schieden wird. fand.**) Diese beiden Arten hoffen wir bald in Fries Mantissa altera Vorvitiarum Klo- rae ÖSuceicee beschrieben zu seher, auch werden in dem nächsten Fascikel des Herbar. normal. Ex- emplare Javon mitgetheilt werden. Ausser diesen hat gleichfalls Blytt Ü. punctata Gaud. entdeckt. *") Diese Art fanden wir im letztvreiflossenen Sommer auch hier in der nächsten Uingegend von Greifswald. Anmnerk. des Ref. “Ist nach Fries Munt. alt. Norit. FL. Snec. C. pedi formis C. A. Meyer. Cyper. nor. 25. t. 10. Anmerk. des Ref 16 Der Verf. gibt dann eine Diagnose und eine aus- führliche Beschreibung der C. punctata, beide nach ihm von Blytt. mitgetheilten Exemplaren entwor- fen und fügt hinzu, dass die Mittheilung seiner Beobachtungen über andere skandinavische Arten dieser Gattung, bis ihm Kunth's Cyperographia zugänglich geworden, verschieben und hier nur einer Monstrosität erwähnen wolle, welche er bei einigen Arten gefunden, und welche sie so unkenntlich macht, dass man im Anfang kaum weiss, was es für ein Gewächs ist, welches man vor sich hat. Diese Monstrosität zeigt sich an der Frucht, welcbe ungewöhnlich gross wird und aufschwillt, obgleich sie näher betrachtet leer und ohne Samen ist. Er fand sie bei C. caespitosa, riyida und panicea. Bei dieser letztgenannten fand er die Bemerkung Sommerfelts in Suppl. Florae Lapp. p. 41. bei C. rigida, dass diese Monstrosität durch eine kleine Larve hervorgebracht werde , welche in der Frucht die Stelle des Samens einnehme, bestätigt. Jahrgang 1840. Nro. 1. Verzeichniss über im Jahre 1838 bei Arundal gesamınelte pha- nerogamische Pflunzen und Farrn, von Blytt.— Literatur. — Beförderungen. — Nro. 2. Bei- träge und Bemerkungen zur Flora von Gothen- burg, von Joh. Ehrh. Areschoug. — Ver- zeichniss ührr im Sommer 1838 in der Umge- bung des Skiens- Fjord bemerkte phanerogami- sche Pflanzen und Farrn, von M. N. Biytt. — 17 Literaturbericht Nro. 2. 1841. Nro. 3. Zerstreute Bemerkungen über eini- ge schwedische Gewächse, von E. Fries.*) — Neue Theorie über die Befruchtung der Gewächse. (Enthält die in Deutschland in Bezug hierauf auf- gestellten neuesten Ansichten.) — Eine neue Zan- nichellia, beschrieben von Wallmann. — An den Küsten Süd-Gothlands kommt eine Zan- nichellia vor, welche der Verf. bei keinem botani- schen Schriftsteller beschrieben gefunden hat. Sie stimmt in einiger Hinsicht mit Z. repens Bönningh. {Reichenb. fl. exrcurs. p. 6.) überein, zeichnet sich aber von allen bekannten Arten dieser Gattung durch einen ganz eigenen Habitus und wesentliche Merkmale aus, welche von einem so aufmerksamen Botaniker, wie Reichenbach, nicht leicht über- sehen werden konnten. Der Verf. nimmt also an, dass sie nicht bekannt sey und hat sie nach J. P. Rosen, einem fleissigen und verdienten Botaniker, benannt, welcher nach Linne und Wahlenberg mehr als ein anderer zur Kenntniss von Gothlands interessanter, gleichzeitig alpinischer und süddeut- scher Vegetation beigetragen hat, und welchem die eifrigen Bearbeiter der schwedischen Flora ausser- dem viele Verbindlichkeiten schuldig sind. Der Verf. *) Von dieser wichtigen Abhandlung werden wir später eine vollständige Uebersetzung liefern. Anmerk. des Ref. 2 18 sagt von ihm: „er war im Leben, wo Armuth und Noth seine ersten und letzten Gefährten waren, unbemerkt: es ist auch eine auspruchslose Blume, welcher ich sein Andenken anvertraue.” Zannichellia Rosenii Wallm.: cuule longe lateque reptante radicante , ad yenicula stolones fructiferos ewserente; foliis obsolete trinerväs planis obtusiusenlis: umbella brevissima stipi- tata, nuculis sessilibus Innulatis compressiusculis utrinque ceristatis lateribus tubereulosis. Wächst an den Küsten Säd-Gothlands an meh- reren Stellen, als bei Gröftlingeboudde Stenhan- mer Herb); bei Värsudde und Bursrik (Ostgoth. Naturhist. Gesellsch. Herb.) Rosen. Die ganze Pilanze hat etwas höchst Eigenes, Succulentes und Tangartiges, welches bald die Auf- merksamkeit auf sich zieht und sie auf den ersten Anblick von allen andern Formen dieser Gattung unterscheidet. Der Stengel ist kriechend und in kurzen Abständen wurzelnd: an seinen Knieen oder Gliedern entspringen kleine beblätterte und fruchttragende Ausläufer. Die meisten übrigen Ar- ten haben unmittelbar von den Gliedern des Sten- gels ausgehende Früchte auf einem nackten gemein- schaftlichen Fruchtstiel, welcher bei verschiedenen Formen länger oder kürzer ist. Bei dieser. welche auch einen ganz kurzen, beinahe unmerklichen, ge- meinschaftlichen Fruchtstiel hat, steht die Frucht niemals an den Knieen des Hauptstengels, sondern 19 auf eigenen Ausläufern, welche nicht kriechen und die man für gemeinschaftliche Fruchtstiele würde ansehen können, wenn sie nicht beblättert wären, und in mehreren Absätzen Früchte trügen. Die Nüsse sind grösser, als bei den übrigen Arten, mit Ausnahme derer von Z. major, und haben reif eine lichte rothbraune und glänzende, von der der andern verschiedene Farbe Sie sitzen zu2 — 3 beisammen, ohne bemerkbare Fruchtstiele, sind halb- mondförmig, etwas zusammengedrückt, an beiden Kanten gekielt, und mit geflügelter und knotig- ge- zähnter Rückenrippe. Gleichwie die meisten Formen haben sie einen Seitennerven auf jeder Seite. der aber mehr als gewöhnlich erhaben. Sowohl die Rückenrippe als die Seitennerven und die flache Seite zwischen diesen und der Rückenrippe sind mit sehr erhöhten. unrezelmässigen, bisweilen mem- branarticen 'Tuberkeln besetzt. wodurch die Nuss selbst beinahe das Aussehen erhält. als sey sie auf der Rückenkante dreikielig. Der Griffel ist meist gerade, ungefähr doppelt kürzer, als die Nuss. Die Blätter sitzen gewöhnlich zu dreien beisammen, sind flach. mehr oder minder deutlich Snervig, kurz zu- gespitzt. beinahe stumpf. Das ganze Gewächs hat eine braune Farbe und es fehlt ihm gewöhnlich das Weiche und Grasarlige, welches mehr oder minder den andern Arten eigen ist. Der Verf. hat nicht Gelegenheit gehabt, die Pflanze im blühenden Zustande zu untersuchen. Mit Z. yr 20 major, welche er durch den Baron von Düben von Landskrona erhielt, stimmt diese Art in Grüsse und Fürbe überein, aber sie ist übrigens so ver- schieden davon. dass sie von einem, der beide gese- hehen, nicht vereiaiat werden können. Koch ver einigt alle Arten von Zannichellia, und behauptet, dass sie auf dem Grund des Wassers kriechend wür- den. welches auch mit Z. najor bei Halmstad der Fall seyn soll. Ich will die Ueberzeugung eines s0 genauen Schriftstellers nicht bestreiten. aber mir hat es noch nicht werlückt, au den Küsten Ostyoth- lands und bei Calmar unter einer sehr grossen Anzahl von Exemplaren ein einziges mit wirklich wurzelschlagendem Stengel zu finden. und die Er- emplare, welche ich unter dem Namen von .„Z. pa- lustris var. repens“ von Halmstad erhalten. sind sterile Formen von Ruppia maritima. Auf jeden Fall kann die neue. hier beschriebene. Art nicht mit I. mujor verwechselt werden. Auf Oland in dem Hafen bei Böda wächst mit Z. peclunenlala und pedicellata Fr. eine Art gemeinschaftlich. welche einen caulis radieams hat. Auch durch die Form der Frucht. Ich sehe sie für die Z. repens der Deutschen an, so weit in diesem aber diese unterscheidet sich von ihren Nachbarn Flle ohne Vriginalevemplare etwas mit Gewissheit kann bestimmt werden. * "ZZ relicen sunle reprante radicante ad geninle Prutifero Jelus enegnstissiais subsctacchs! nabells 21 Linne beschrieb in seiner Reise durch Goth- land mit seiner gewöhnlichen genauen Kürze eine 7. palustris von Gröttingebo. Es ist schwer zu bestimmen, ob diese zu der hier beschriebenen oder zu Z. pedunculata, welche auf derselben Stelle wächst und an Gofhlands Küsten. wo sie breitere und flachere Blätter hat. gewöhnlich ist. muss ve- rechnet werden. Die Syuonymie nach Standörtern wird bei einer Gattung, von der mehrere Formen oder Arten häufig beisammen wachsen, immer unsi cher seyn. Linne's Benennung ist ausserdem für beide unpassend und zu V ieldeutiskeit führend. Seine Z. palustris ist von Micheli entlehnt und. wie die Synonymie hinreichend zeigt. cine Collectisspe- cies. Er selbst scheint dieser Gattung wenig Auf merksamkeit weschenkt zu haben: denn man kann nur daraus die Demerkune in der Flora suecica über den Standort in forsin ct hause erklären, welches in Italien seine Bichtiekeit haben kann, aber nicht in Schweden. wo alle bisher entleckte Formen nur. mit einer einzigen Ausnahme, in Sie. wasser an den NSeeküsten wachsen. Wern der Name beibehalten werden soll. se vehört er Mi- chelis Art zu. welche characterisirt wird Jurch „capsulis ad costas burbatis" und also schwerlich snbsessili. nucnlis breriter yerlirellatis tringue sub ristatis Inte kunulatis, styla dujdo longiurnbus. Z. repens Boenningh.? Ad Boeda Oelandine 22 mit Z. major Bönnigh. identisch seyn kann, welche „dorsi crista contigua“ hat. Die letztere, welche, der Angabe nach, im südlichen Schweden gemein seyn soll, ist in den übrigen Theilen des Landes wenigstens sehr selten. An den Küsten von Ost- gothland und bei Calmar, wo, ausser Z. pedun- culafa und Z. pedicellata mehrere andere Formen gemein sind, habe ich sie niemals gesehen. ebenso wenig wie auf Golhland. Es ist also wahrschein- lich, dass sie Linne unbekannt war. Die Gattung Zannichellia verdient Aufmerk- samkeit und ich dürfte bei einer andern Gelegenheit wieder auf die schwedischen Fornien zurückkommen. Mit Professor Fries stimme ich darin überein, dass es noch zu frühzeitig ist, um zu bestimmen, ob diese als eigne Arten oder als veränderliche Geburten der Ortsverhältnisse müssen angesehen werden, ehe sie während mehrerer Entwicklungsperioden mit Genauig- keit beobachtet worden sind. Welches Schicksal bei einer solchen Revision ihnen auch bevorstehen mag. so hoffe ich doch, dass die von mir hier beschrie- bene Art ihr Recht zu einem eigenen Platz in der Flora Schwedens behalten wird. — Fortsetzung des Verzeichnisses der im Shjensfjord von Blytt gu sammelten phanerogamischen Pflanzen und Farrn- Nro. 4. Chara coronata und Chara Pou- zolsü, zwei für die Flora Skandinariens neue Arten aus Norwegen, beschrieben von Joh. Wall- mann. — Beitrag zur Bestimmung des rerschie- 23 denen Begriffs, welchen die Benennung Varietät in sich fasst, von E. Fries. — Literatur, — Allerlei. — Bekanntmachung. Nro. 5. Des Frühlings Anzug, von E. Fries. 2tes Stück.**) — Einige weitere Worte über Zunnichellia; von E.Yries. Durch einen in Nro. 3. dieser Zeitschrift enthaltenen Aufsatz hat Herr Lector Wallmann aufs Neue die Aufinerksanikeit auf die genannte interessante Gattung gelenkt, und da ich früher (in Novit. Mant.J.) die mir bekann- ten schwedischen Arten monographisch bearbeitet habe, so halte ich mich für verpflichtet, eine Erklä- rung über einige, zum 'Theil abweichende, Ansich- ten zu geben, und finde mich dazu um so mehr verbunden, als der Verf. sowohl meine Angaben, dass Z. repens Bönningh. bei Halmstad wächst, als, dass sie nur eine dureh den Staudort bedingte Form sey. zu bezweifeln scheint. Im Voraus muss ich bemerken, dass die Ex- emplare, welche ler Verf. als unter dem letztgenann- ten Namen erhalten zu haben angibt, die aber zu Ruppia maritima (bei Halmstad habe ich nur R. rostellata gesehen) gehören sollen, nicht von mir sind. Wenn man es müglich halten sollte, dass ich diese verwechselt (die Exemplare. welche ich von Hulmstad besitze, sind reichlich fructificirende), so *) und **) Auch von diesen Aufsätzen werden wir epä- ter vollständige Uebersetzungen liefern. Anmerk. des Ref. 24 kann ich Prof. Wahlenberg's (Fl. Suec. p. 600) und mehrerer ausgezeichneter Botaniker Zeugniss anführen, welche mit mir zugleich daselbst die ge- nannte Zannichellia in Menge gesammelt haben. Was weiter meine Angabe über deren Entstehung durch den Standort in seichtem Wasser betrifft, so haben Meyer, Koch und alle, welche nach mir über dieselbe geschrieben, meine Ansicht getheilt. Meyer sagt ausdrücklich: „Ob die Pflanze in den „Gelenken Wurzeln treibt oder nicht, hängt ledi- „glich vom Woasserstande ab, im tiefen Wasser ist „Letzteres, im seichten, wo die Gelenke den Boden „berühren können, Ersteres der Fall“ Auch habe ich in verschiedenen Jahren und zu verschiedenen Jahreszeiten auf derselben Stelle sowohl Z. palu- stris, als Z. repens gesammelt. — Dieses Verhal- ten wird ausserdem von Ranunculus aquatilis, Trapa natans, Polygonum amphibium L., Bul- liarda aquatica u. m. auf ausgetrockneten Stellen hinreichend bewiesen. Der Grund, wesshalb Herr LectorWallmann Z. repens als verschieden von Z. palustris ansieht, ist, dass dessen Z. repens nicht zu Bönninghausen’s Form gehört, sondern, wie ich glaube, eine analoge Form von Z. pedicellata ist. Professor Nolte in Kiel war es, der die Bo- taniker zuerst darauf aufmerksam machte, dass unter Z. palustris L. mehrere Arten begriffen seyen; er nahm deren drei an, von welchen Z. polycarpa die ausgezeichnetste und seltenste ist; Koch sagt, %5 er habe sie nicht gesehen, scheint aber geneigt, sie als verschiedene Art anzusehen; eben so wenig hat sie Meyer gesehen, welcher die beiden andern Arten annimmt. Sie scheint im Allgemeinen wenig gekannt und es wäre zu wünschen, dass ein Botaniker, welcher Gelegenheit hat, am Schlusse des Sommers den Aetran von Falkenberg zum Meere zu folgen, sie für das Herbarium normale einsammeln möchte. Die andern beiden sind gemein; für die am meisten bekannte, in Engl. Bot. T. 1844! Fl. Dan. &e. abgebildete, überall in Deutschlands Sümpfen vor- kommende und auch in Süd-Schweden gewöhnlichste behielt Prof. Nolte, wie mir scheint mit Recht, den Namen Z. palustris (Z. palustris Nolte. — Z. major Rchb.), worin ich und alle späteren ihm gefolgt sind, ausgenommen Reichenbach, wel- cher nach Micheli’s Abbildung von Z. palustris eine Art annahm, welche sicherlieh Linne eben so unbekannt war, als sie gegenwärtig unbekannt ist allen, auch den italienischen Botanikern. Nach blos- sen Abbildungen Aelterer neue Arten aufzustellen ist gewagt (es ist bekannt, wie durch Micheli's fehlerhafte Zeichnung eine Najas tetrasperma ent- stand) und es ist wahrscheinlich das Besste, sie bei Seite liegen zu lassen, bis eine dergleichen wieder in der Natur aufgefunden wird. (Man könnte vermu- then, dass sie sich der neuerlichst an den Küsten des Mittelmeers entdeckten Gattung Altenia näherte, welche im Aussehen ganz einer Zannichelliw gleicht.) 26 Nach Nolte wurde die Gattung von Reichen- bach bearbeitet, welcher vortreffliche Abbildungen davon lieferte, nach denen die Bestimmung leicht ist; ; aber da von ihm zugleich mehrere nicht halt- bare Arten unterschieden wurden, so veranlassten diese auch Misstrauen gegen die Nolte’schen, ganz wie es mit den Arten der Gattung Rubus u. m. geschehen ist. So wurden Nolte's Z. palustris in Z. major und repens, Nolte's Z. maritima in Z. pedunculala und gibberosa, welche letztern beide man in einer und derselben Butte finden kann, aufgelöst. Als ich später in Nov. Mant. I. die schwedi- schen Arten bearbeitete, suchte ich zuerst mir klar zu machen, welche Charactere zur Unterscheidung nicht brauchbar seyen; solche schienen mir der caulis fluitans und c. radicans, die umbella pe- dunculata und sessilis, die nuculae dorso I. utrin- que cristatae gibberosaegue; dagegen nahm ich bis weiter (denn Uebergänge hatte ich nicht gese- hen) an, dass die nuculae stipitafae und sessiles, die carina dorsalis primitus contigua et primi- tus dentata und besonders die Beschaffenheit der styli, wesentliche Charactere abgäben. Hiedurch kam ich zu demselben Resultate wie Nolte, ob- gleich ich damals nicht wissen konnte, dass die nicht beschriebene Z. maritima mit meiner Z. Pe- dicellata dieselbe sey, welchen letzteren Namen ich der Reichenbach’schen Z, pedunculata oder 27 yibberosa vorzog, weil beide individuelle Formen bezeichnen und ausserdem Prof. Wahlenberg, welcher die Quelle für die Benennung Z. peduneu- lata war, sie nicht so, sondern pedicellata genannt hatte. Ich nahm also drei Arten an: 1) Z. palustris Nolt. Eine zufällige Form davon ist Z. repens Bönningh. mit umbella sessili. — pedunculata, wumbella pedunculats Mey. Chlor. Han. ». 528. Anmerk. Die von Herrn Lector Wallmann beschriebene Z. Rosenii hatte ich damals in Ro- sen’s eigenem Exemplar auch vor Augen, aber ich betrachtete sie bloss für eine Missbildung von der Abart pedunculata, entsprechend der Z. gibberosa von Z. pedicellata. In wiefern sie gleichwohl muss geschieden werden, kann ich nicht bestreiten, da ich sie nicht, wie alle übrigen Formen, wachsend gesehen habe. 2) Z. polycarpa Nolte... Auch diese kömmt vor repens, umbellis sessilibus et subpedunculatis. 3) Z. pedicellata Wahlnbg. (unter Z. palustris). Fr. Nov. Mant. I. Z. maritima Nolte! (die Art ist nicht beschrieben, sondern nur Exemplare vom Verf. mitgetheilt. — Z. repens Wallm. ist eine kriechende Form hievon.) — pedunculata, Z. pedunculata Rehb. Obs. Z. gibberosa Rchb. ist eine Missbildung hie- von. Confr. Nov. Mant. et Herb. Normal I. Prof. Wahlenberg war der erste, welcher 238 diese Art bemerkte, aber sie nur als Abart, unter dem Namen von pedicellata anführte. Nachdem die Botaniker dadurch auf sie aufmerksam geworden, ist sie yon Nolte unter dem Namen von Z. ma- rilima unterschieden worden, weil er annabm, sie würde nur im Salzwasser gefunden. Reichen- bach verwarf diese Benennung, weil sie, gleich- wie Z. palustris, im Innern von Deutschland im süssen Wasser vorkömmt, und zog die Wahlen- berg’s wieder hervor, änderte sie aber unrichtig zu pedunculata um. (Die pedunculi sind unwesent- lich, aber die pedicelli, oder richtiger stöpelli wesent- lich, wesshalb Koch sie v. sfipata nannte.) Wah- lenberg’s Benennung ist nieht bloss die älteste, sondern gewiss auch die besste, welche desshalb bei- behalten werden muss; wo Abarten zu Arten erho- ben werden, muss des ersten Benenners Name bei- behalten werden, um so mehr, wenn dessen An- sicht vielleicht die richtigste ist. Der Name pedi- cellata ist zugleich der einzige characteristische, den eigenthümlichen Character der Art ausdrückende, da weder der Name Z. pedunculata noch Z. mari- lima auf sie in ihrem ganzen Umfang passen. Nachdem wir in dem Vorhergehenden unsere Ansicht angedeutet haben, müssen wir nur noch hinzufügen, dass wir selbst sie für ganz und gar subjectiv ansehen und damit nicht andere bestrei- ten wollen. 29 Zusatz des Herausgebers. Da die Aufmerksamkeit auf die Gattung Zam- nichellia gerichtet wird, dürfte es angemessen seyn, einen Aufsatz über diese Gattung von Ad. Stein- heil in den Annales des sciences naturelles. 2. serie Tom. 9. Botanique p. 87 — 99, in Erinne- rung zu bringen. Es wird darin zuerst eine kurze Geschichte mitgetheilt, worauf bloss bemerkt wird, dass der Verf. dafür halte, man müsse für die bei- den von Micheli abgebildeten, aber von Linne nachher mit einander verbundenen Arten die Will- denow’schen Namen Z. palustris und dentata annehmen, ungeachtet die erstere oft im salzigen und die letztere im süssen Wasser wachse. Dar- nach werden die Theile, wovon man die Charactere für die mehreren in der letzten Zeit aufgestellten Arten herleitete, untersucht; als unsicher werden die Kennzeichen verworfen, welche von den Vegetations- Organen entnommen worden, weil diese von des Wassers, worin sie wachsen, Beschaffenheit und Tiefe verändert werden. Auch die Frucht liefere keine besonders zuverlässige Charactere, die Länge des Griffels und die Beschaffenheit der Narbe (beim lebenden Gewächs) ausgenommen, welche beständi- ger zu seyn scheinen. Die pedunculi und pedicelli werden gleichfalls verworfen, wobei bemerkt wird, dass deren Benützung zu Characteren verursacht "habe, dass unter der auf diese Weise gebildeten Art Z. pedunculata zwei Formen verbunden worden 30 seyen, wovon die eine zu Z. dentata und die an- dere zu Z. palustris gehöre. Die Anzahl der Kar- pellen sey auch sehr veränderlich; eben so die Länge der Staubfäden, dagegen lieferten die Staubbeutel gute Merkmale. Hierauf wird folgende Uebersicht der Arten und Formen zusammengestellt: 1) Z. dentata Willd., antheris bilocularibus uni- apiculatis, stigmatihus crenulatis papillosis, stylis in fructu maturato ovarüs dimidio bre- vioribus. Mich. Gen. t. 34. f. 1. Subsp. 1. Z. dentata repens: stipulis intra- foliaceis fugacibus tenerrimis, planta gra- cilior saepissime repens. Z. pal. ß. repens Koch. Syn. o. Carpellis sessilibus dorso crenatis. 2. repens Bönningh. Rehb. Z. palustris Gärtn. Fruct. T. 1. p. 19. f. 6. ß. Carpellis sessilibus dorso marginatis dentatis. y. Carpellis subsessilibus dorso cristis dentatis, tribus exasperatis el antice membranaceo - dentatis. 8. Carpellis pedunculatis dorso margina- tis dentatis. Z. pedunculatu «a. stag- nalis Rehb. Fl. ercurs. Subsp. 2. Z. major: stipulis intrafoliaceis lalioribus nee tam fugacibus, carpellis subpeduneulatis. Planta fluitans, may- ..nitudine Potamoget. pusilli. Z. pal. Fl. 31 Dan. t. 67. Z. palustris «. major Koch. Synops. a. Dorsi erista subcontinua. Z. major Kchb. Z. palustr. Bönningh. #. Dorsi crista dentata. 2) Z.palustris Willd., antheris quadrilocularibus biapiculatis, stigmatibus paulum angustiori- bus integerrimis non papillosis, stylis in [ructu maturato ovaria subaequantibus. Mich. Gen. t. 34. f.2. Z. palustris Smith. Fl. Brit. Z. palustris y. stipitata Koch. Syn. a. Carpellis geminis longe pedunculatis, fila- mentis 2 — 3-pollicaribus. E Numidia. £. Carpellis geminis subsessilibus. Z. di- gyna Gay. y. Carpellis 2— 5 plus minusve pedunculatis nonnunguam sessilibus. Z.maritima Nolt, 2. pedunculata 8. maritima Rchb. 3. Carpellis 3— 5 pedunculatis in utraque marjine membranaceo-dentatis. Z. gib- berosa Rchb. Species non satis nofae: 3) Z. polycarpa Nolt.: stylis in fructu maturato ovariis fere serduplo brevioribus. 4) Z. peruviana, forsan ab una ex europaeis non diversa. 5) Z. contorta Cham. et Schlecht. Linn. 1827: ». 231. 32 Schlüsslich werden auf 3 Tafeln in 4 Abbil- dangen die Karpellen und Fructificationstheile von Z. pulustris und dentata mitgetheilt. — 11. Lite- ratur. — UI. Allerlei. Nro. 6. Untersuchung, betreffend einige be- strittene schwedische Pflanzenarten Linne's ron C. J. Hartmann, (Agrostis rubra und A. ca- nina L. Fl. Suee. ed. 2.) — Beitrag zur Bestim- mung des verschiedenen Begriffs, welchen die Be- nennung Varietät in sich fusst; von E. Fries (Forts. von Nro. 4) — DUeber die Charactere, welche bei Bestimmung der Rubusarten von den Samen können entnommen werden: von Arrhe- nius. — I]. Allerlei. Nro. 9. Schluss des in der vorigen Numm. abgehrochenen Aufsatzes von Fries: über den verschiedenen Begriff von Varietät. — Vorschlag zu einer bestimmten Bezeichnungsart der ver- schiedenen Begriffe, welche bisher unter der Be- nennung Varietäten verwechselt worden sind; von E. Fries, — Schluss des Verzeichnisses der phanerogamischen Pflanzen &e. von Blytt. — Zerstreute Bemerkungen über einige schwedische Pflanzen; von E. Fries, — Allerlei. — (Dieser Nro. ist ein einen Bogen starkes Beiblatt beigege- ben, welches Anzeigen von in- und ausländischen neuen botanischen Werken enthäl). — Nro. 8. Bericht über die Versammlung der 38 Literaturbericht Nro. 3. 1841. skandinavischen Naturforscher in Copenhagen im Juli 1840. — Literatur. — Allerlei. Nro. 9. Die schwedischen Weidenarten nach ihrer natürlichen Verwandtschaft geordnet, nebst kritischen Bemerkungen; von E. Fries.) — Verzeichnisse über die auf Spitzbergen und der Beeren- Insel bemerkten Pflanzen; vom Heraus- geber. — Literatur. Nro. 10. Zerstreute Bemerkungen etc. von E. Fries «Fortsetz. des Aufsatzes in Nro. 7.) — Nachträge und, Berichtigungen zu dem „Handbok i Skandinariens Flova ed. 3.; von C. J. Hart- mann. — Allerlei. Der hier anzezeigte Inhalt liefert den bessten Beweis von den Bemühungen des Herausgebers, dieser Zeitschrift ein immer grösseres Interesse zu geben, und wenn er dabei ferner von den ausge- zeichnetsten Botanikern Skandinaviens so kräftig unterstützt wird. wie im laufenden Jahr geschehen, und wir berzlichst wünschen, so wird dieselbe zur Verbreitung und Ausbildung der Botanik in diesen Läudern sewiss sehr wesentlich beitragen. Aus dem Jahrgang 1537 der Aongl. Vetens- *) Auch von diesem Aufsätze werden wir, wenn en müg- lich, später eine Vcbersetzung hefern. 3 34 kaps Academiens Handlingar, Stockholm 1838 müssen wir noch nachholen: 2. Glyceria norvegica Sommerf. und Agrostis suavcolens Blytt. beschrieben von 'S. C. Som- merfelt, pag. 254 — 57. Aus dem Jahrgang 1838, Stockh. 1839: 3. Bemerkungen über die Vegetation Herjead- dalens; von K. F. Thedenius, p. 24— 76. mit einer Kupfertafel. Ausserdem sind erschienen: 4. Norvitiarum Florae Sueeicae mantissa altera, additis plantis in Norvegia recentius deteclis. Scripsit E. Fries. Upsaliae 1839. 8. 64. (Reich an neuen Beobachtungen und Bemerkun- gen, desshalb auch für die deutschen Botaniker sehr wichtig. Glyceria norvegiea Sommerf. wird, da sie mit Poa remota Forselles in Act. Soc. Linn. Ups. I. t. 1. f. 2. Coptima) genau übereinstimmt, als Glyceria remota Fries.; Agro- stis suaveolens Blytt. aber mit mehreren Arten als eigene, dem Entdecker zu Ehren „Blyttia“ genannte Gattung aufgeführt.) 5. Musei Succiae ersiccati, quos colligerunt ac ediderunt Canut. F. Thedenius (Fascieul. F— VI) et Ol. Leop. Sillen (Fasc. FVH— VIII) Gevaliae 1838. 4. (Von dieser schön- sten und am reichsten ausgestatteten verkäufli- chen Moos-Sammlung werden wir später eine ausführliche Anzeige liefern.) 6. 35 De Hydrodictyo utriculato, dissertatio bota- nica, quam p. p. Dr. J. Ehrh. Areschoug. Lundae 1839. 8. 23. et 1 tab. lithogr. (Eine sehr gründliche und interessante Arbeit über das genannte , merkwürdige Gewächs, welche in 2 Kapitel zerfällt, wovon das erste in 4 $$, die Anatomie und Physiologie, das zweite die aus- führliche Beschreibung der Pflanze enthält. Der erste $. handelt von der Verbindung der Zellen und der Structur ihrer Membran, der zweite vom Inhalte der Zellen, der dritie von der Bewegung der Sporidien, der vierte von der Fortpflanzung und jeder enthält viel Neues und Interessantes. — Nach einer brieflichen Mittheilung des Verf. setzt derselbe seine Untersuchungen zum Behuf einer ausführlicheren, von ihm für die Linnaca be- stimmten Abhandlung noch fort.) Recensio speeierum generis Pteridis. Auctore Jac. G. Agardh, Phil. Dr., Botanices in Academia Carolina Demonstratore etc. — Lundae 1839. VI. 80. 8. (Diese wichtige Ab- handlung ist bereits schon in deutschen Zeit- schriften angezeigt worden.) Monographia Ruborum Succiae. Edidit J. P. Arrhenius, adreg. Acad. Uypsal. Botanie. Docens. Upsaliue 1840. 64. 8. (Eine von den gründlichsten und interessantesten unter den in den letzteren Jahren in Schweden erschienenen botanischen Schriften, von der es zu wünschen 3* 36 wäre, dass sie auch ausserhalb Schweden recht häufizv verhreitet würde! Der Verf. hat 5 Jahre lang die schwedischen Rubi in der freien Natur in allen Zuständen beobachtet, und sich bemüht die Merkınale aufzufinden, welehe nicht durch äussere Einflüsse verändert we@len, sondern sich constant zeigen. Dazu rechnet er die Form, Richtung und die Stacheln des unfruchtbaren und fruchtbaren Stengels, die Gestalt der Blät- ter, die Richtung des Kelches vor und nach dem Aufblühen, die Frucht und den Fruchtboder; die bessten und schicklichsten diagnostischen Merk- male lieferten jedoch die Inflorescenz und die Blumenblätter. Für sehr veränderlich und dess- halb ganz unbrauchbar erklärt der Verf. die von der Bekleidung des Stengels und der Blätter entlehnten Merkmale, deren Benützung ihm die Ursache zu der grossen Vervielfältigung der Ar- ten bei den deutschen Autoren zu seyn scheint. Die Beschreibungen sind immer, wo es irgend möglich, nach lebenden Exemplaren angefertigt und die Standorte, wo der Verf. seine Normal- Exemplare gesammelt hat, durch Cursivschrift bezeichnet. Es werden nun die einzelnen Arten der schwedischen Plor mit ausgezeichneter Gründ- lichkeit und Kritik bearbeitet, entwickelt und aufgestellt, wobei der Verf. den ihn durch seine Beobachtungen vorgezeichneten Mittelweg zwi- shen denen. welche alle Formen auf wenige 37 Arten zurückführen wollen, und denjenigen, welche jede Form, um nicht zu sagen jedes Individuum als eigene Art aufstellen, einschlägt. So ergeben sich 17 Arten, unter welchen 2 neue, nämlich: ER. pruinosus Arrh. und R. Wahlbergii Arrh. Den Schluss machen 4 audlytische Tafeln, auf denen die schwedischen Rubi D) nach der Ge- stalt, 2) nach der Consistenz und Richtung des Stengels, 3) nach den Wallen, dem Ueberzug und der Farbe des sterilen Stengels und 4) naclı den Bläitern zusammengestellt sind.) 9. Algae Scandinavicae ersiecalue, quas distvi- buit John. Ehrh. Areschoug, Phil. Dr. ad Acad. Carol. Botan, Docens ete. Faseienlus primus. Gothoburgs 1840. Pol. «Enthält 25 Arten in gut gewählten und getrockneten Exenm- plaren, darunter 2 neue Conierven- Arten, niun- lich: €, parnosa Aresch. und €. Ladorum Aresch. und kosiel 3 Thir. Schwed. Bo.) 10. Plautue Cotyledoneae in Paroccia Ostrogo- thiae Kärma, quas secundum melhodum nu- tur. cel. Friesii disposuit ufque congessit Carolus J. Wessen, Phil. Hay. Ujsal. 1838. IV. 62. 8. 11. Plantae Colgledoneue Durv.eiae Baslagiue Bro, quarım enwneralionen. Pruacs. E. Fries, p.p. Auctor J. A.Schagersiröm, Pars prier. Upsul. 1339. 16. 8. (Zwei akademische Dis. sertationen, welche die phanerogamischen Pilan- 38 zen, mit Einschluss von Equisetum und Chara, der genannten Gegenden nach der von Fries in seiner Flora Scanica aufgestellten natürlichen Methode aufzählen und desshalb nicht ohne In- teresse sind, weil die Vegetation jener Gegen- den bis jetzt nur sehr wenig bekannt war. Nro. 9. zählt 564 Arten auf, von Nro. 10. ist allein der erste, die Caryophylleen enthaltend, erschienen. Bononiae 1839 ex typographia Richardi Masii, sumptibus auctoris: Antonii Bertolenii, M. Dr. et in Archigymnasio Bononiensi Botani- ces Professoris &e. Flora italica, sistens plan- tas in Italia et in insulis circumstantibus sponte nascentes. Vol. quartum, fascieu. 1 — Hl. 384 Seiten in 8. Vergl. Literaturbericht 1840, Seite 101. Der 1ste Fascikel dieses 4ten Bandes beginnt mit Galanthus, von welchem ausser dem gewöhnli- chen niralis eine zweite Art: @. Imperati auf gestellt ist, die sich durch eine grössere kugelige Zwiebel, breitere Blätter, und eyförmig -länglichte äussere Perigonialblätter unterscheidet. Sie blühet auch später, und wächst bei Neapel. Von Reich. et Schult. wird sie als &. nivalis ß. aufgeführt und Gussone bestimnte sie irrigerweise als 6. pli- catus PD. Biebrst. Clusius (Leueoj. bulb, praecox Byzanth. Hist. pl.2. p. 169, icon.) hatte sie von Impe- rati aus Neapel erhalten, daher die Benennung. 39 Allium acutiflorum Lois. ist als wahre Art gegen Reichb. von A. strictum getrennt. Allium flevum dagegen und A. paniculatum einiger Auto- ren sind vereinigt, und als A. montenum Sihth, et Sm. aufgestellt, das wahre A. punieulatum Linn. noch besonders, auch aus Istrien aufgeführt. Auch A. moschatum erhielt der Verf. aus letzterer Ge- gend. A. fallav und acutangulum sind dem Verf. auch nur einerlei Arten, wie schon Haller und Scopoli angegeben hätten. Gleichwohl dürften die neuern Ansichten grössern Werth haben, als ausser den verschiedenen Blättern auch die Wohn- örter in Betracht zu ziehen sind. Dass der Verf. dagegen A. nigrum von A. multibulbosum Jacg. trennt, ist schon aus dessen frühern Schriften bhe- kannt geworden. Die Gattung Gagea ist nur als Unterabtheilung von Ornithogalum dargestellt. Zu 0. luteum kom- men, nach neuern Ansichten wohl mit Recht, ©. syl- vaticum und Persoonii Auctor.; irrigerweise wird aber vom Verf. auch ©. pratense Pers. hieher ge- zogen. Auch das 0. fistulosum, dem er ganz rich- tig O0. Liotardi beifügt, ist dem Verf. nicht gauz klar geworden, denn ausserdem, dass er dazu 0. pusillum Reich. eve. citirt, und sogar auch eine von Tommasini aus der Triester Gegend mit dieser Schneepflanze in Verbindung bringt, wird am Ende noch hinzugefügt: „valde proxiinum est VO. bohemicum Zauschn., quod accepi ab ill. C. de 40 Sternbergio prope Pragam lectum.“ © könnte doch der Verf. diese letzte Pflanze in Sturm's Fiera mit der Abb. von ©. Liotardi in Regensb. Denkschriften vergleichen. Endlich bringt der Verf. auch das 0, sulphureum R. et Sch. zu 0. pyre- naicum, welches wohl auch auf einer Verwechslung beruhen mag. Unsern Asphodelus liburnicus Scop. bringt B., wie schon Sprengel gethan, als Sy- nonymum unter A, ereticus Lam. Da aber La- marck 12 Jahre später als Scopoli geschrieben hat, so muss der Name des Letztern vorgezogen werden. A. neglectus Schult. wird, nach Tom- masini’s Beobachtung, zu A. albus gezogen. Lloy- dia serotina ist unter Anthericum stehen geblie- ben, und ihre Samen sind als angulata, eoloris ca- stanei nitentis beschrieben. Das Anther. Liliu- strum L. bekommt hier abermals einen neuen, oder vielmehr ältern Namen: Paradisia Liliastrum, indem Giov. Mazzueatus in einem Werke beti- tell: Viag. alle alp. Giul. Padova 1814 (also 4 Jahre früher als Andrz.) diese Pflanze als neues Genus bestimmt, und zu Ehren des Senators Pa- radisi diesen Namen gewählt hat. Majanthemum bifolium ist aufgenommen, aber wohl irrigerweise unter Hexandria stehen geblieben. Bei Juncus conglomeratus hat der Verf. ganz richtig 3 Staubgefässe gezählt, gegentheilig hat er 6 bei J. effusus und nur abänderungsweise 3. — Möchten doch hierüber noch genauere Beobachtun- 2 Tome md a an 4 gen stattfinden! J. monanthos Jaeg. wird als Spiel- art von J. trifidus angegeben; es erhellet aber aus den Angaben: „guacum promiscue erescit,‘“ dass der Verf., wie schon öfters geschehen, sich von dem Namen hat blenden lassen, und den J. trifidus flore unico für Juncus monanthos Jaceg. gehalten hat. Beide Pflauzen wachsen nie untereinander. Ja die letztere ist kalkstetig, während erstere nur im Urgebirge vorkommt, so wie auch das „calami dense ceaespitosi,““ wodurch J. trifidus sich sehr auszeich- net, bei J. monanthos Jarg. nie stattfindet. Auch J. boftnieus ist mit J. compressus Jacg. vereinigt. J. articulatus stellt ein mixtum compositum, wie vor hundert Jahren zu Linne’s Zeiten dar, indem J. lamprocarpus Ehrh., fusco-ater Schreb., J. nigritellus Engl. bot. und sogar J. acutiflorus L. unter demselben vereinigt werden. Bei Loranthus europaeus wird sowohl Viscum quereinum offiecinarum als auch Lignum Visci, worüber Linn. in Mater. med. geschrieben, ange- geben, und auf Saviss Schrift, Mem. sul. Vise. alb. e Loranthus europ. hingewiesen. — Bei Rumer Hydrolapathum Willd. Huds. wird R. aguaticus Auct. untergebracht. Rumer Pseudo-acetosa Bert. nimmt R. Acetosa aller Autoren in sich auf, indem die wahre R. Acetosa L. Spee. plt. 441 eine ganz andere Pflanze darstelle, die in Italien nicht wachse, aber in Gärten zum Küchengebrauch, unter dem Na- men Erba brusca gezogen werde. — Diess dürfte 42 wohl eine Stimme in der Wüste seyn. Endlich wird unter R. montanus Desf. und R. ct Schult. R. arifolius Auct. aufgestellt, welches eine ganz an- dere Pflanze als die bei Linn. fil. sey, wie auch schon Koch in Synops. bemerkt hat. Von Tofjeldia nur die einzige Species calycu- lata Woahlby. Diese aber ist vollständig erläutert und ihre Varietäten sind ganz richtig durch race- mus longitudine varia longior eylindraceus, brevior ovatus, brevissimus capitatus angedeutet, doch hätte hiebei wohl die Tabula in Flora 1821 I. eitirt werden sollen. Auch Schrank’s und Gme- lin’s Floren sind dem Verf. unbekannt geblieben, folglich auch die Gattungen Herifieria und Hebelia. Auch T. borealis Wahlb. wird gelegenheitlich er- läutert, obwohl sie in Italien nicht wächst. Bei Colchicum autumnale hat der Verf. eine Varietas minor omnibus partibus; foliis hysteranthiis lanceo- lato -linearibus perigoniüi laciniis oblongo - angustatis und eitirt dazu, so wie sein eigenes Ü. alpinum, so auch das bei Reichenbach, Koch, Gaudin, dann das C. montanum All., parıulum Tenore, arenarium W. Kit. und C. autumnale Sturn. Bei letzterem scheint jedoch das kleine Format mit Uebersehung der griechischen Buchstaben den Verf. irregeleitet zu hahen. Bei Alisma Plantago finden sich die gewöhnlichen Varietäten mit schmälern Blät- tern, dann bei Usus: Pulvis foliorum novissimis temporibus laudatur in hydrophobia mit dem Zusatz: 43 utinam utilis, womit wohl jeder Menschenfreund um so mehr einstimmen möchte, als die meisten dieser Anpreisungen in das Reich der Nichtigkeit gehören. In der achten Classe ist Epilobium Fleischeri anerkannt und aufgenommen, jedoch mit Zuziehung von E. Dodonuei Vill., angustissimum Reich. et denticulatum Wender. — Dem E. origanifolio ist, gegen Prioritätsrechte, FE. alsinefolium Vill. vorge- setzt. Schliesslich fügt der Verf. dieser Gattung noch bei, dass das Stigma bald getheilt, bald unge- theilt erscheine, daher zu specifischen Characteren kaum anzuwenden sey. Chlora perfoliata muss alle verwandten Arten als blosse Synenyme aufnehmen. Zu Erica carnea wird E. purpurascens wohl mit Recht hinzugefügt, ingleichen Daphne striata Tratt. zu D. Cneorum. Die Gattung Polygorwm ist wie bei unsern Auto- ren abgehandelt, auen P. lariflorum als gute Art anerkannt. Dagegen wird Pol. Bellardi als grös- sere Abart von P. aviculare aufgeführt. Indem wir schliesslich mit voller Ueberzeugung den Ausspruch thun, dass diess Werk in seiner Vollendung bedeuterden Gewinn der Wissenschaft darbringen wird, schen wir der Fortsetzung dessel- ben sehnlichst entzegen, und wenn wir dem Verf. auch nicht überail beipflichten können, so werden wir dennoch seine Angaben als Fingerzeige zu wei- tern Beobachtungen nicht aus der Acht lassen dürfen. 44 'Elemens de Teratologie vegetale, par Moquin- Tandon, Prof. Bot. & Toulouse &e. 1 vol. 8. Paris, Loss, libraire &diteur 1841. Pr. 6 Fr. Ein Buch, das gewiss von allen Botanikern mit Freude aufgenommen werden wird. ‚Es verei- nigt der Verf. den französischen klaren Verstand mit deutscher Gründlichkeit und Gelehrsamkeit. Eine vollkommene systematische Abhandlung der Moenstrositäten des Pflanzenreichs kannte Ref. noch in keiner Sprache, und es gereicht dem Verf. vor- liegender Schrift zur besonderen Ehre, bier die Bahn gebrochen zu haben. — Referent will in die- sen paar Seiten nur das Skelet des Werkes auf- stellen, und die neuen interessantesten Ansichten und Facta des Verf. anführen. Wahrscheinlich wird dieses Werk ins Deutsche übersetzt werden, es ver- diente es in jeder Hinsicht. Das Buch wird folgendermassen eingetheilt: ir Theil. Prolegomena. 2r Theil. Von den Varietäten. 3r Theil. Von den Monstrositäten. Die Einleitung zerfällt in 5 Capitel: 1) Von der Idee der Pflanze. 2) Von: Pflanzen - Individuum. _ 3) Von der Symmetrie bei den Pflanzen. 4) Von den Anomalien im Pflanzenreich. 5) Eintheilung der Anomalien. 45 1. Cap. (Idee du vegetal). Hier werden die morphologischen Ansichten, wie sie sich seit @öthe’s Büchlein (1790) heran und herausgebildet haben, (durch DeCandolle, Turpin, Aug. St. Hi- laire, Dunal, Roeper, Schimper und Braun &e.) aufgestellt. Das Blatt als Grundform aller appendieularen Pflanzentheile wird mit Dunal: Kxu- phyllum (Urblatt) genannt. 2. Cap. (De P’Individualite vegetale). Die Knospe sowohl als der Embryo sind dem Verf. das vegetab. Individuum, wenigstens -in den höheren Pflanzen. Bekanntlich haben andere Physiologen die Zelle als Pfl. Individuum angesehen. Ein fran- zösischer Botaniker Dupont de Nemours sieht den Baum als eine Republik, und die Knospen als die Bürger derselben an. — Verfasser vertheidigt be- sonders die Ur-Identität der Blatt- und Blüthen- knospen. 3. Cap. (De la Symmetrie veg.) Betrach- tungen über die Regelmässigkeit in der Blatt- und Blüfhenstellung. Turpin nannte sie schon: Geo- metrie vivante; Symmetrie ist der Ausdruck, der all- gemein (in Frankreich) beibehalten ist. Es gibt aber auch viele unregelmässige Blüthen- bildungen und Stellungen, allein man nimmt doch allgemein an, dass die Unregelmässigkeit in gewis- sen Blüthen und Blättern nur als eine habituelle Deviation oder Madification des regelmässigen Zu- standes anzusehen sey. 46 Es gibt Familien, wo die Regelmässigkeit der normale, die Unregelmässigkeit (Asymmetrie) der ungewöhnliche Zustand ist, z. B. die Cruci- feren. Bei den Labiatifloren ist im Gegentheil die Asymmetrie der normale Zustand, die Sym- metrie der anormale. Jedoch wird der regelmäs- sige Typus als der Urzustand betrachtet, ob er gleich nur (bei manchen Familien, z. B. Polyga- len). als eine blosse metaphysische Fiction anzuse- hen ist. Verfasser nimmt noch einen specifischen Typus an; es ist diess die Gesammtheit aller characteristi- schen Züge, welche eine Species bezeichnen. Wei- chen die Züge von diesem specifischen Typus ab, so entstehen die specifischen Anomalien oder Abnormitäten. 5. Cap. Von den specifischen Abnormitd- ten. — Man muss sie nicht mit den eigentlichen Krankheiten oder Monstrositäten verwechseln! Es kann eine Pflanze krank seyn, ohne im geringsten etwas von ihrem specifischen Typus verloren zu haben. Die Krankheit entsteht, wenn die Pf. schon ausgebildet ist, die Abnormität während der Bil- dung. Zwar gibt es Fälle, wo Krankheit und Miss- bildung sich vereinigen, -z. B. nach Hagelschlä- gen, auch Insektensticken. Einige andere Abnor- mitäten scheinen einen Uebergang zur Krankheit anzudeuten, z. B. Hypertrophie und Atrophie zum . 47 Farbenwechsel. Der Verfasser sucht darzuthun, dass die Abnormitüten einer gewissen Gesetzlo- sigkeit unterworfen sind, dass es keine vorüberge- henden, regellosen, capriciösen Spiele der Natur sind. Was besonders dem Forscher auffällt, ist, dass die Anomalien immer als ein regelmässiger Zustand bei anderen Gewächsen auftreten. Die Meinung DeCandolle's, dass die nor- male Unregelmässigkeit, oder andere normale Um- bildungen und Metamorphosen, babituelle Monstro- sitäten sind, scheint Verf. nicht ganz unbedingt zu billigen. Anomalien sind dem Verf. immer nur Zufälligkeiten (des faits aceidentels). Eine habi- tuelle Monstrosität ist ein Non-Sens, ein Wesen aus der Luft gegriffen. Wenn einmal bei einem menschlichen Monstrum eine Vermehrung der Coc- eyx- Wirbeln beobachtet wurde, so ist dennoch der gewöhnliche schwanzlose Zustand beim Menschen keine habituelle Monstrosität — eben so wenig als der lange Schwanz bei Thieren eine habituelle Mon- strosität ist. — Das Studium der Anomalien war zu Linne’s Zeiten und noch später ein höchst vernachlässigtes, ja selbst ein verachtetes: ,‚Demantur e botanica flores majores, proliferi, et exulabit numerosa grex, quae Botanicen diu oneravit.‘ (Linn. Phil. bot.). Desswegen wurden auch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts so wenig monströse Um- und Missbildungen aufgefunden und beschrieben. Erst 48 seit 3 Jahrzehenden hat man den Mlonstrositäten nachgeforscht, und die veg. TEratologie ist nun zu einer wahren Wissenschaft herangewachsen. Man hat aufgehört, etwas unnatürlich zu nennen, was nur ungewöhnlich war; man erkannte, von welchem Werthe die Kenntniss der Monstra für das tiefere Studium der Morphologie der Pflanze, ja selbst für Taxonomie und Systematologie sey. — Die Anomalien sind häufiger bei Pflanzen als bei Thie- ren; doch finden sie meistens nach ähnlichen Ge- setzen statt. Bei den Thieren aber ist die allgemeine Symmetrie des Organismus mehr eoncentrirt, weil die Individualität bestimmter ist, — darum sind bei den 'Thieren die Monstrositäten viel seitener als bei den Pflanzen; diese werden auch vielmehr von den äussern Einflüssen verändert als die 'Thiere, und diess um so mehr, weil sie nicht wie Thiere den Ort verändern können; mit einem Wort, sie sind mehr passiv, während die Thiere eine innere Acti- vität den äusseren Einflüssen entgegensetzen kön- nen. — Uebrigens wollte man Pflanzen mit Thieren vergleichen, so müsste man es nieht mit Säugethie- ren und Bäumen, sondern Polypen oder Sternthieren, Corallenthieren thun, denn hier wie dort haben wir es mit einem Aggregat von Individuen zu {hun, nicht mit einzelnen Individuen, wie bei Säugethieren. 5. Cap. kintheilung der Anomalien der Pflanzen Die Anomalien sind unbedeutend, oder bedeu- tend. Die ersteren hindern im geringsten nicht der 49 Literaturbericht Nro. 4. 1841. Ausübung der veget. Functionen. Man nannte sie Varietäten; sie entstehen meistens während der Aus- bildung der Organe; sie sind nicht angeboren — die bedeutenderen Anomalien sind complicirter, ange- boren, und hindern gewöhnlich die freie Ausübung der pfläuzlichen Verrichtungen, man hat sie Mon- stra genannt — sie befallen meistens nur einzelne Theile; in diesem Falle könnte man sie Hemiterien, Semimonstra nennen; eigentliche Monstra wären solche Abnormitäten, welche die Gesammtheit der Pflanze befallen. — Uebrigens gesteht der Verf., dass der Begriff der Abart und der Monstrosität ein höchst schwankender ist, weil es viele Mittelzustände gibt, die schlechterdings nicht mit Bestimmtheit unter die Rubrik der Varietät oder Monstrosität gebracht werden können. — II. Theil. Von den Varietäten. Cl. 1. Coloratio. Diminutio aut disparitie coloris. I. Albinismus. Augmentatio coloris. -. . . 2. Chromismus. Modificatio eoleris . . . . 3 Alterationescol. ve] Meta-v. Ana- chromismus. cl. 2. Villositas. Diminutio aut disparit. pilorum. 4. Glabrismus. Augmentatio pilorum . . . #5. Fillesismus. 4 50 Cl. 3. Consistentia. Diminutio . . . . . 6. Malaria. Augmentatio . > 202020.7. Selerosis. Cl. 4. Magnitudo. Diminutio 2 202020. 8. Neneismun. Augmentatio . 2 .......9. Gigantismus. Wir können füglich Alles übergehen, was Verf. über Yariei.ten sa_t. Es kunmt meistens nur ganz Bekanntes vor, was auch in alen Lehrbüchern schon zu lesen ist. Wir gehen zum 3ten Theile über. in welchera der vert. «ie eiscntlichen Monstra ab- handelt -— zuvor nur bemerken wir, dass der Ab- schnitt über Gigantismns aus vorgerücktem Alter ein höchst interessanter ist; eine wahre Sammlung der bekauntesten und berühnitesten Gi,anten aus der Pflanzenwelt. III. Theil. Von den Monstrositäten. Monstra sind alle Abweichungen von specifi- schen ja vom generischen Typus: sie sind gewöhn- lich angeboren, sie hindern oft die freie Ausübunz der Lebensverri ‘\tuuzen. Die Monstra erscheinen eben sowohl auf den ariien als auf den appendi- culären Theilen. Wenn die Monstrosität auf letz- tere beschränkt ist, so hat sie gewöhnlich keinen Kinluss auf die axilen Theile: ausgenommen im Rnospenzustande: die Monstra der axileu Theile hin vezen, als die Träxer der appendieulären, üben eine überwältigende Micht über diese aus: es gibt 1 keine Deviation oder Anomalie der Axe. die nicht eine bedeutende Um- oder Missbildung in den Blatt- organen hervorriefe. Die Monstrosität trifft entwe- der die ganze Pflanze oder nur einen Ast, oder einen Blatt- oder Blüthenwirtel. Wine Monstrosität setzt sich nur schwer durch Generationen fort. In den angebauten Pilanzen sind die Monstra häufiger als in den wilden. Die Monstra sind selten oder nie ausserordent- liche, den Gesetzen der Vegetation fremde Erschei- nungen. Alle teratologischen Phänomene der !’flan- zenwelt erscheinen als Normalzustaud bei andern Gewächsen. Die Gesetze der Teratelogie sind die- selben wie die der Organographie. Zwischen einer monströsen und normalen Blüthe ist kein anderer Unterschied als der des zewöhnlichen oder ausser- gewöhnlichen Vorkommens: die Monstrosität ist sIso nichts Aussernatürliches sondern bloss etwas Ausser gewöhnliches' ( Vatura est sibi semper consona. Newton.) Vf. theilt die Monstra in 4 Classen ein: Cl. 1. Monstr. hinsichtlich des Volumens, oder der räumlichen Verhältnisse. Ord. 1. Atrophien; 2. Hypertroplien. Ci. 2. Monstra in Hinsicht der Gestalt und Bildung. Ord. 1. Deformationen. Subord. 1. Irrexulüre. Suberd. 2. KNezruläre (Pelorien:. Ord. 2. Metamerphosen. Umbildungen eines Organs in ein anderer 1: 5% Ci. 3. Monstra aus unregelmässiger Verbindung und Lage. Ord. 1. Uebermässige Cohärenz. Ord. 2. Uebermässige Disjunction. Ord. 3. Unregelmässige Lage. Cl. 4. Monstra aus unregelmässiger Vermehrung oder Verminderung der Organe. Ord. 1. Abortus. Ord. 2. Multiplication. ). Buch. Atrophie und Hypertrophie. Vom Nanismus und Gigantismus wohl zu unter- scheiden, weil hier bloss von Atrophie und Hyper- trophie einzelner Organe die Rede seyn kann. Atrophien sind Zustände, die statt vorüber- gehend (transitorisch) zu seyn, permanent bleiben. Die Evolution kann auf verschiedenen Stufen ste- hen bleiben: „In onnibus vegetabilis vitae gradi- bus evolutio cohiberi potest‘“ (Engelmann d. Anthol.) Bildungs-Hemmungen (Meckel) Abortus (DC.) Ver- spätungen (G. St. Hil.) u. s. w. sind Namen die dasselbe bedeuten. — Vollkommene und unvoll- kommene Atrophien möchte sie unser Verf. nen- nen. Die vollkommnen Atrophien gehören in ein anderes Capitel und Verf. geht nur zur Betrachtung der unvollkommnen Atrophien, zu den Verspätungen über, die stets durch eine anomale Raumverminde- rung sich auszeichnen. Man kann also die Atro- pbien ansehen als organische Zustände. die auf einer tiefern Evolutionsstufe zurückgeblieben sind. 53 Es sind Monstra, welche den normalen Embryonen- oder Knospenzustand darstellen; d. h. sie sind auf dieser Evolutionsstufe, die nur transitorisch seyn sollte, zurückgeblieben.. Wir wollen dem Herrn Verf. nicht folgen in der Betrachtung der einzelnen Fälle von Atrophie; sie sind übrigens ziemlich häufig und bekannt. Hypertrophien sind dem Verf. übermässige und aussergewöhnliche Ausbildungen einzelner Organe. - Man kann sie leicht mit dem Gigantismus verwech- seln, was übrigens wenig auf sich hat. Hypertro- phie ist noch besonders als der Gegensatz von Atro- phie anzusehen; allzuschnelle Evolution der Ent. wicklungs-Stadien. — Uebrigens ist der alternirende Zustand von Atrophie und Hypertrophie auf den verschiedenen Knospen einer Pflanzenaxe ein ganz gewöhnlicher, besonders bei den Caryophylleen; vorzüglich bei Silene galliea und Üonsorten, wo stets der eine Ast ubortirt oder altrophirt, und der Andere hypertrophirt, ja sogar als sogen. Sten- gel erscheint, und die Endblume als seitliche sich darstellt, daher die sogenannte falsche Infloresc. racemosa. — Hier ist Hypertrophie regelmässig und constant: sie kann aber auch oft als wahrhaft mon- strös erscheinen, in vielen Gewächsen. die in üppigem Boden wachsen, oder den sonstigen. die Hypertrophie besüunstigenden Umständen und Einflüssen ausgesetzt sind. Die Faseien (bandförmigen Stengel) bringt Verf. auch unter die Hypertrophien des Stenzels. 54 Die Fascien sind nicht durch Verwachsung der Aeste gebildet, denn man findet sie auch bei ein- fachen Axen: die Fascien sind eben so verästelt als der natürliche Stengel; übrigens bat die Fascie nur einen Markkanal. Die Fascien sind ein Analogon der Phylloden der Blattstiele, der verflachten Staub- fäden in gefüllten Blumen u. s. w. Bei Auscus ist die Fascia Normalzustand. Zum Capitel der Hyper- trophien gehört das Gegeneinander- Aufheben (Ba- lancement) der Organe; so z. B. können die Stipulae einer Vicia Faba sich anomal vergrössern und die Foliola des Blattes beinahe verschwinden. Bei La- thyrus Aphaca ist diess ein natürlicher Zustand. Bei Muscari comosum erscheinen oft alle Blüthen geschlechtslos auf längern Blüthenstielen u. s. w. Das dritte Buch handelt von den Verände- rungen in der Gestalt. Der Verf. theilt sie in 3 Gruppen ein: 1. Regelmässige Bildungen werden unregel- mässig. 2. Normal unregelmässige werden regelmässig — Pelorien. 3. Ein Organ verwandelt sich in ein anderes — Metamorphosen. Die Deformationen der ersten Gruppe lassen sich erklären durch die Theorie der Atrophie und Hypertrophie; einige Organe entwickeln sich zu schnell, andere zu langsam, so wird das harmonische Gleichgewicht aufgehoben und es tritt Unregelmässig- 55 keit in der Bildung ein. Bei den normal-unregel- mässigen Gebilden ist die ungleichförmige Aus- bildung verschiedener Theile eines Organs oder Blatteyelus der gewöhnliche Zustand; der regel- mässige wird dann zur Monstrosität, Pelorie. — Es gibt aber auch unregelmässige Bildungen ohne Sub- stanzvermehrung, wie Concavität, Crispatien u. 8. w. — Zufälle die dann durch andere Einflüsse hervor- gebracht worden. Distrophie neunt (er Verf. die ungleiche Bildung der Theile eines Organs. Unre- gelmässigkeit in der Blattbildung nennt Verf. / ete- rophyllie. Gespornte Blüthen werden spornlos, tubu- löse Blüthen der Synanthereen werden zungenförmig oder zweilippig. Wir verlassen dieses ziemlich be- kannte Feld der Wissenschaft und gehen zu den Metamorphosen über. Zuvörderst noch bemerken wir, dass das Capitel über Pelorien sehr ausführlich behandelt ist. Metamorphosen. „Dem hochberübmten deutschen Dichter Göthe verdanken wir die Exposition und die Ausbildung der so schönen und herrlichen Metamorphosen-Lehre; sein Werkchen (Vers. die Metam. d. Pfl. z. erkl. 1790) ist ebenso merkwürdig durch die Tiefe der Gedanken als durch die Eleganz der Schreibart; ein Werkcehen, das man als Product eines scharf- sinnigen Gelehrten, eines tieflenkenden Philosophen, und eines grossen Dichters ansehen kann.“ (Drei Qualitäten, die man wohl bei Niemandem so vereinigt 56 sah, wie bei unserm Göthe. Ref.) Anerkennuug der Arbeiten DeCandolle’s, Turpin’s, R. Brown’s, Roeper’s, Schimper’s und Braun’s, v.Martius, Dunal’s, Engelmann’s, Aug. St. Hilaire's u. s. w. in Hinsicht der Morphologie. — Moquin tadelt das Wort: Degenerescence, das DC. aufstellte. Degeneriren heisst: sich entar- ten, schlechter, geringer werden; wenn nun ein _ Organ in seiner Bildung vorschreitet, veredelt wird, z. B. wenn eine Drüse sich in einen Staubfaden verwandelt, so kann hier von keiner Degenerescenz die Rede seyn; vor- und rückschreitende Metamor- phose (Göthe) muss beibehalten werden; übrigens hat der Ausdruck noch das Alter für sich! Verf. stellt folgendes Schema der Metamorpho- sen auf: Metamorphosen zwischen den Organen: Blätter, Sepalen, Petalen, Staub- fäden, Pistille. in accessorische (Drüsen, Dorne, Haare, Schup- oder unausgebildete} pen, Cirrhi. Metamorphosen der Blüthenknospen in Blattknospen. Mi der Blattknospen in Blüthenknospen. Die Metamorphosen in eigentliche Blätter nennt Verf. mit Engelmann Virescentia. in ausgebildete Bracteen, Involucralblätter, Sepalen. Petalen. Staubfäden und Carpelle (oder Ovelle) können alle sich in eigentliche Blätter verwandeln. 57 Hier wollen wir uns wieder nicht länger auf- halten, die Metamorphosenlehre ist den Lesern der Flora zu bekannt, als dass wir auf diese, ob- gleich hochwichtigen Puncte, mehr insistirten. Nur einige Hauptpuncte wollen wir berühren, Eine gefüllte Blume von Prunus avium L. (Merisier), statt wie gewöhnlich ein Ovarium zu haben, zeigte mehrere grüne Blättchen, die, obwohl etwas conduplicirt, doch mit ihren Rändern nicht verwachsen waren; ihr Gipfel zeigte eine fadenför- mige Verlängerung des Mittelnervs (die Spur des Stylus); auf ihrem Rande waren einige drüsenartige Zähnchen zu beobachten (wahrscheinlich abortirte Ovula). Gewiss eine für die Morphologie höchst interessante Metamorphose. Etwas Aelınliches hatte schon Schauer auf den Carpellen (Ovarium) der Resceda beobachtet (Schrift. d. Schles. Gesellsch.1834.) Die Övula selbst können sich in Blätter verwandeln, Ad. Brongniart beobachtete diess auf Prünula si- nensis, deren Ovula sich theilweise in 2 — 3-lappige Blättehen verwandelt hatten, ohne dass die Carpelle verändert waren. — In einer Cortusa Matthioli, im Pariser Garten gezogen, waren alle Blüthentheile blattartig gewor- den, ja die centrale Placenta, statt am Gipfel der Nabelschnürchen Ovula zu tragen, endigte sich in kleine rundliche Blättchen. — Dass sich auch Dornen in Blätter verwandeln, beobachtet man oft bei Berheris, hier wird die Na- 58 tur der Dornen durch die Monstrosität noch näber ‚als durch die Lage benrkundet. Willemet, der solch eine Berberis bei Nancy fand, hielt sie für B. cretiea. Dass der Pappus der Compositae sich in Kelch- blätter verwandeln kann, ist schon von Dufresne, und im Jahre 1840 sehr häufig von Ref. beobachtet worden, was denn Herr Moquin auch anführt. Bei Lilium candidum verwandeln sich sehr oft alle Blüthentheile in Xelchblätter (tepala DC), aber hier bemerkt man sehr oft, dass die Zahl der 3gliedrigen Kelchwirtel, die normale Zahl 5 (2 Kelch- 2 Staub- faden- und 1 Carpeil- Wirtei) weit übertrifft. Ent- weder haben sich hier eigentliche Blätter in Kelch- blätter verwandelt, oder eher die Axe, welche sich in keine Frucht endigt, wächst ins Unendliche fort, indem sie stets neue $wirtelige Kelchblätter seitlich abgibt. ” Die corollinischen oder petaloidischen Metamor- phosen sind sehr gemein, sowohl von Seite der Bracteen (Hortensia, Salvia, Melampyrum) als auch der Sepalen. (Primula calycantha), der Stamina und Carpellen, (gefüllte Blumen, Rosa, Papaver, Anemone, Ranunculus ete,) Dass Petala in Staubfäden übergehen ist eine bekannte Thatsache, dass Carpelle in Stamina zu- rückgehen ebenfalls. Sempervivum bietet dieses und das entgegengesetzte Phänomen sehr häufig dar! Ja Ovula selbst können in Antheren sich verwän- 59 deln! Agardh führt ein solches Beispiel in seiner Organographie (pag. 278) an, bei einer Hyacinthe. Bei Weiden ist der Uebergang der Carpelle in Stamina sehr gemein (Amenta monoica). Bei Colchicum endigen sich die Styli in Antheren. — Die Verwandlung in Carpelle ist ebenfalls ziemlich gemein, wenigstens sind die Staubfäden (Antheren) sehr geneigt, diese Metamorphose einzugehen. Stein- heil sah die Tepala einer Tulpe sich mit den Rän- dern zusammenneigen, und auf den Rändern Ovula tragen. — Die monströse Verwandlung der Blattgestalten in Cirrhi, Spinae, Pili, Syuamae und Glandulae ist nicht so gemein, als die normale Metamorphose der Biätter in diese accessorischen Organe. Der Verf. behandelt diese Puncte sehr flüchtig. Die Metamor- phose der Blüthenknospen in Blattknospen, und der Blattknospen in Blüthenknospen (Chloranthien) ist ziemlich in extenso vorgetragen, und sehr interessant. Die Entstehung von Knospen am Blattrande hat Verf. bei vielen Monocotylen und auch bei wenig Dicotylen beobachtet. Auf einem Blatte von Drosera beobachtete Naudin zwei kleine Drosera in Miniaturform 3 Li- nien lang. Bei Bryophyllum ist es bekannt, dass die Entstehung von Bulbillen auf dem Blattrande nor- mal ist. Die viviparen Grässer sind allgemein gekannt. Die Uridentität der Blüthen- und Blatt- Knospen ist 60 durch diese Monstrositäten in ein klares Licht ge- setzt. Linne schon erkannte diess klar, als er sagte: Principium florum et foliorum idem est. Perianthium fit ex connatis foliorum rudimentis. Luxurians vegetatio flores e foliis terminando producit; flos ex gemma annuo spatio foliis praecocior est u. s. W. Nun kömmt unser Verf. in seinem 3ten Buche zu den Monstrositäten aus übermässiger oder nor- maler Verwachsung, und übermässiger Trennung. Die DeCandolle’sche Idee von Cohärenz stellt der Verf. als unrichtig dar; weilDC. anzunehmen scheint, dass die verwachsenen Organe ursprünglich getrennt waren, was der Fall nicht immer ist. Verwachsene Organe sind solche, deren Trennung nie stattgefun- den hat. Gar viele Organe, deren Theile sich im Laufe ihrer Evolution trennen sollten, bleiben ver- einig. Diess kann der normale oder anormale Zustand seyn. Zwar gibt es Pflanzentheile, die sich erst in ihrer spätern Entwicklung vereinigen, %. B. die Ovarien der Coniferen, — H. Moquin ist eher geneigt anzunehmen, dass der polysepalische Kelch ursprünglich ein game- oder monosepaler war. der sich in seine Theile getrennt hat, als dass der monosepale ein nicht getrennter sey. (??) „Ich habe“ sagt der Verf., „sehr viele organo- genetische Untersuchungen angestellt und habe ge- tunden. dass verwachsene Theile, und getrennte, zu allen Evolutionsperioden gefunden werden können, nd dass alle Erscheinungen der Cohärenz und Tren- 61 nung nicht unter ein Gesetz gebracht werden kön- nen. Uebrigens ist es nicht minder wahr, dass Theile, welche getrennt oder verbunden seyn sollten, sehr oft ungewöhnlich verbunden oder getrennt er- scheinen. Monströse Disjunctionen und Verwach- &ungen sind sehr gemeine Erscheinungen. Es gibt noch eine Art von Mlonstrositäten, die in diese Rubrik gehören, nämlich solche, welche aus Ort- versetzung (Deplacement) entstehen. — Der Verf. führt viele specielle Fälle von anomaler Disjunction und Verwachsung an. Es ist übrigens leicht ein- zusehen, dass die Natur der Pflanze die Verwach- sungen und Trennungen sehr begünstigt. Cohärenz ist die Verwachsung gleichartiger oder homologer Theile, sie ist sehr gemein; Adhärenz die Verbin- dung ungleichartiger. Sehr selten ist anomaie Ver- wachsung zwischen Sepalen und Petalen: der Verf. beobachtete sie bei Geranium nodosum. Die nor- male Verwachsung der Petalen und Stamina beobach- tet man schon häufiger. Seltner sind monströse gynandrische Blumen. Verwachsungen der Knospen unter sich sind wieder sehr häufig. Verwachsungen der Blattknos- pen nennt Verf.: „Synophlies“; Verwachsungen der Blüthenknospen: „Synunthies“: und endlich die der Früchte: „Syncarpies“. Die Synophtien theilt der Verf. in zwei Ab- theilungen ein: 1) die der Embryonen, und 2) die der eigentlichen Knospen. - 62 Bei Polyembryonie (Citrus, Abies) ist die Ver- wachsung der Embryonen häufig. Alph. DeCan- dolle beopachtete sie bei Euphorbia helioscopia, Lepidium sativum und Sinapis ramosa. Die Verwachsung von 2 Embryozen kann merklich oder unmerklich seyn; im ersten Falle zeigt der Quer- durchschnitt des Cauliculus die Figur eines (@ ) Ach- ters. Die Verwachsung der Knospen ist gemein in den Turionen der Spargel; zwischen primären und accessorischen Knospen einer und derselben Blatt- achsel u. s. w. Die Symanthien sowohl zwischen einzelnen Blüthen als zwischen gedrängten Inflores- cenzen (Capitula) sind ziemlich gemein, und wir übergehen dieses Capitel. — Ebenso die Syncarpien; jedermann kennt die verwachsenen Kirschen, Trau- ben, Aepfel u. s. w. — Dass Axengebilde, Aeste, Pedunculi leicht verwachsen, ist allbekannt. — Verf. führt verschiedene sehr interessante und wunderbare Synanthien und Syncarpien an. Allein wir müs- sen hier auf das Buch selbst verweisen. Wurzeln zweier gleicher Pflanzen können auch verwachsen; Verf. citirt ein Beispiel von Daucus Carota. — Das Capitel der Trennungen oder Disjunctionen ist ziemlich ausführlich bearbeitet; allein diese Miss- bildungen nähern sich oft, wie es Ref. scheint, eber zu len Spielarten (Lusus) als zu den eigentlichen Monstrositäten. — Hier ist es oft schwierig, die unvollkommne Teilung von einer unvollkommnen Cohärenz zu unterscheiden. Die Zahl der Glieder 63 der Blatteyclen kann hier blos den Ausschlag ge- ben. — Bei beginnenden Disjunctionen ist die Zahl vollständig, bei unvollkommnen Verwachsungen un- vollständig. Die Entzweiung der Blätter findet stets auf dem Mittelnerv statt; diese Trennung in 2 Theile ist die gemeinste, desswegen ist die Existenz eines einzelnen Mittelnerrs auch ein Beweis für die Tren- nung, denn im Falle der unvollkommnen Verwach- sung müssten, ausser der Mittelnaht, noch zwei seitliche Haupfnerven bestehen. Dass Blätter sich in viele Theile vollkommen oder unvollkommen tren- nen können, ist sehr bekaunt. Wenn Fraxinus, Fra- garia und Rosa simplicifolia Beispiele von Verwach- sungen sind, so gibt es auch viele normal- einfache Blätter, welche sich vermehren durch Trennung, z.B. Syringa persiea, Rhus Cotiuus, Seabiosa sylva- tica. Dass die normal verwachsenen Kelch-, Kro- nen-, Staub- und Carpellen -Blätter verschiedene Disjunctionen darbieten, ist eine bekannte Thatsache; sie sind ein Nachbild der normalen Disjunctionen! Die Wedel der Farru (Frondes Seolopendrii z. B.) gehen ebenfalls Disjunctionen ein. — Ju deu Blüthen liefern die Disjunetionen sehr interessante Beiträge zur Morphologie. Die Utricwii der Carex sind nach Moquin aus einer einzelnen Bracteola, nicht aus ‚zweien gebildet, wie Lindiey annahm, weil der Utri- eulus seitlich oft zur Hälfte getrennt erscheint; in habituellen Zustand ist der Utriculus bicarinatus, auf der einen Seite durch den Mittelnerv., anf der 64 andern durch die Rändernaht, die sieh monströs mehr oder wenig "auflösen kann. — Dass mono- phylle (gamosepale) Kelche ganz getrennt erscheinen, ist eine gemeine Erscheinung, bei Campanula, Rosa, Umbelliferae, bier findet aber noch eine Trennung der Kelchblätter vom Ovarium statt. Es fällt da- durch die ganze Jussieu’sche Systematik, (die Coty- ledonen- Zahl ausgeschlossen) zusammen; die Rose wird zur Erdbeere, Campanula wird polysepal und hypogyn. Die Daucus-Früchte haben weder Juga noch Alae mehr. Epigynie, Hypogynie, Mo- nopetalie, Polypetalie verschwinden, je nachdem Ver- wachsung oder Trennung eintritt. Wenigstens spot- ten diese Monstrositäten der menschlichen Systema- tik, und rufen uns höhnisch zu, dass, was wir natürliches System nennen, bis jetzt noch eine Frühgeburt ist. — Bei Pomaceen, wenn der Kelch sich in 5 Sepalen theilt, bleiben die Carpellen auch getrennt, und wir haben es mit einer Spiraea zu thun. Ungewöhnliche (monströse) Ortsversetzungen, Heterotagien, sind bei den Pflanzen viel seltner als bei Thieren. — Durch Drehung des Stengels kön- nen die Blätter alle unilateral (secunda) erscheinen: Wirtelblätter können sich spiralig stellen; spiralige in Wirtel übergehen, Ovarien können durch Druck auf die Seite gerückt werden; Zusammenziehung der Blattglieder ist bei Salices, Hieracien sehr ge- mein! Umgekehrt können die Blütbenwirtel sehr oft Intelligenzblatt zur Fler» 1841. Erster Band. Nro. 1. An Samniler von Bildnissen von Aerzten und Naturforschern. Im Besitz einer nicht unbedeutenden, an 5000 Nros. enthaltenden Sammlung Porträts von Aerzten und Naturforschern, so wie solchen Personen, die auf Natur- und Heilkunde irgendwie einen besnnderen Einfluss geübt haben, wünsche ich dieselbe durch Doubletten- Austausch möglichst zu vervollkommnen, und ersuche desshalb die etwaigen gleichgesinnten Sammler um gefällige Mittheilung. Dem, welcher auch Portraits von Nichtärzten sammelt, von wel- chen ich ebenfalls viele Tausende besitze, biete ich für jedes Hundert ärztlicher ete. Portraits 200 an- dere aus den vorzugsweise gewünschten Branchen der Kunst und “Vissenschaft mit Ausnahme der Natur- uud Heilkunde. Auch gebe ich gerne in- teressante Pflanzen meines Herbariums, oder Pracht- Bad. T. 1} 2. werke, als Sibylla Merian, Seba, Vaillant, WVein- mann, für werthvollc Portraitssammlungen im obi- gen Sinne als Aequivalente her. Remscheid, Dr. Döring. Bücher - Anzeigen. In allen Buchhandlungen ist zu haben (Nürn- berg bei Riegel und Wiesner): Das Buch der Rosen. Eine populäre Monographie für Dichter, Botaniker und Gärtner von Ferd. Freiherrn v. Biedenfeld. gr. 12. Elegant geh. 2 Rthl. oder 3 fl. 36 kr. Reich ist die Literatur der Franzosen, Eng- länder und Deutschen an kleinen und grossen Wer- ken von dieser Königin aller Blumen. Es fehlt weder an gründlichen Schriften für Gelehrte noch an einzelnen Monographien für botanische Studien, noch an Prachtwerken mit köstlichen Abbildungen, deren Preis zuweilen in die Hunderte geht, noch an Handbüchern und Abhandlungen über Cultur, einzelne Species und Varietäten, neue Rosengattun- gen etc. — Aber dennoch besitzen wir noch kein populäres Buch, welches, Allen verständlich, der Wissenschaft volles Recht wiederfahren lässt und zu wissenschaftlichen Studien spornt und leitet, die Praxis der Cultur im Auge behält, die Lieb- haber einfach und fastlich zur Vermehrung ihrer Sammlungen führt und sie der Gefahr überhebt, unter anderm Namen theuer etwas Neues zu bezah- 3 len, was sie längst schon besassen; welches Vor- schriften enthält, aus Rosen so vielerlei sehr ange- nehme und nützliche Dinge zu bereiten und zu- gleich in einem Ueberblick der Geographie, Ge- schichte, Symbolik und Poesie der Rosen Unter- haltung und erheiternde Belehrung bietet. — Der rühmlichst bekannte Hr. Verf. hat es versucht, ein solches Buch zu schreiben, es bei geringem äus- sern Umfang über 1500 Varietäten auszudehnen, wozu ihm bei vieljährigen eignen Beobachtungen und Studien aus den grössten und neuesten Wer- ken Frankreichs und Englands, aus den ’Mitthei- lungen berühmter Gärtner und Naturfreunde reiche Quellen flossen. Wie sehr ihm dieser Versuch gelungen ist, davon zeugen die vielen einstimmig rühmlichen Beurtheilungen, die schon jetzt, wo er kaum die Presse verlassen, aus allen kritischen Blättern wie- derhallen. Pflanzen-Tausch- und Verkaufs-Anerbieten. Flora Germanica exsiccata sive Herbarıum normale plantarum selectarum criticarumve, in Germa- niä propriä vel in adjacente Borussiä , Austria, Hungariä, Dalmatiä, Tyroli, Helvetia, Pede- montio Belgiaque nascentium, concinnatum a So- cietate Florae Germanicae: Paekeler, Bauer, Benesch, Bogenhard, Bonjean, Breutel, Brit- tinger, Buck, Burkhardt, J. B-, T. B-, 1* Dehne, Detharding, Dierbach, Dittrich , Dolliner, Facchini, Fest, Finke, Fleischmann, Freyer, Fritzssche, Funk, Fürnrohr, Gereke, Gra- bovsky, Graf, Grisebach , Dr. Groh, Ap. Groh, Hampe, Heber, Hinterhuber, Hladnik, Hofmei- ster, Holzhauer, Hoppe, Horn, Hornung, Hübe. ner, Hueguenin, John, Kersten, Finast, Kützing, Lang, Lasch, v. Leithner, Lejeune, D.L-, Lucas, Martin, Meissner, Melichar, E. Meyer, E.M—, Ap. D. Müller, Ap. Müller, Fr. Müller, “Nathusius, Neumann, Noe, Nolte, F.N-—, Pe- termann, Pohlmann, G. Rehb., L. Rehb., L. Pichb. fil., Regel, Reinwardt, Richter, Ross- mässler, W.R—-, Rudolphi, Ruprecht, Andr. Sauter, Ant. Sauter, Schnitzlein, v. Spitzel, Ü. Stein, Tappeiner, Thomas, Tommasini, Traun- tellner, Traunsteiner, P. Villars, F. W —, J. Wagner, Waliroth, Walpers, Weiker, Weihe, v. Welden, Welwitsch, Wierzbicki, Winkler, Wirtgen, Witewall, Zechenter, curante L. Rei- chenbach. Lipsiae, apud Fried. Hofmeister. Die Wichtigkeit der getrockneten Pflanzen- sammlungen für das Studium der Botanik bedarf keiner Empfehlung. Die vorliegende Sammlung ist durch so viele treffliche Männer gefördert worden, wie noch keine andere, und der Beifall, den sie gefunden hat, er- klärt sich aus deren grösstentheils ausgezeichneten Leistungen. Von den fernsten Grenzen der grossen deutschen Flora, wie diese in Reichenb. Fl. germ. u; excursoria und in Nees von Esenbeck genera plant. Germ. begrenzt ist, flossen in den bis jetzt erschie- nenen zwanzig Üenturien die interessantesten, oft die allerseltensten und neuesten Arten zusammen. Die Sammlung ist die grösste ihrer Art und durch .die grossartige Theilnahme von hundert Mitherausgebern dazu gelangt, die grösste zu seyn. Sie enthält die Belege für die Flora germanica excursoria und für die Icones Florae germanicae, welche unausgesetzt fortgeschritten sind. Obwohl die Sammlung selbst, welche sich bei jeder Uen- turie neuer Mitherausgeber erfreute, ununterbrochen fortgesetzt wird, so sind doch schon jetzt von man- chen Gattungen ansehnliche Suiten erschienen, z. B. Carex (mit Vignea) 77, Campanula 21, Cala- magrostis 12, Juncus (mit Luzula) 31, Pedicularis 19, Potentilla 22, Salix 25, Saxifraga 32, Trifo- lium 24, Veronica 21, Dianthus 14, Gentiana 22 us. w. Jede einzelne Centurie ist schon als ein schätz- barer Beitrag für ein Herbarium zu betrachten, da eine jede Seltenheiten und richtig bestimmte Origi- nale enthält, welche jedem Empfänger erwünscht seyn dürften. Von den meisten Centurien können auch noch einzelne abgelassen werden und sind ä 5 Thle. durch alle gute Buchhandlungen zu erhalten. Peichenbach Flora Germanica exsiccata. Üen- tusia XIX. Lipsiae apud Hofmeister. 1801. Elymus crinitus Schreb. Bei Triest am 6 Meere bei St. Andreas auf der neuen Anschüttung. 31. Mai. Magistrats - Präsident Tommasini. — 1802. Agropyrum glaucum R. S. Fiume, auf Hlıp- pen am Seeufer bei Volosca. Dr. No&. — 1803. Spar- tina strieta Roth. Sümpfe am Meer bei Agnilegia. Magistrats-Präsident Tommasini. — 1804. Lappago racemosa Willd. Branson im Wallis. Em. Tlıomas. — 1805. Gastridium lendigerum Gaud. Istrien, auf der Insel Brioni Maggiore. Juni 1830. Magistrats- Präsident Tommasini. — 1806. Agrostis vulgaris With. An Wegen bei Mennighüffen. Dr. Weihe. — 1807. Agrostis stolonifera Linn. cod. n. 539. Auf Wiesen bei Dresden. H. G. -— 1808. Calamagrostis stricta P. B. Holstein und Lauenburg. E.F. Nolte, Professor. — 1809. Stipa Aristella Linn. n. 658. Fiume. Dr. No&. — 1810. Crypsis alopecuroides Schrad. Bannat, an sandigen Plätzen am Donauufer beı Basias. 14. August 1839. Dr. Wierzbicki. — 1811. Festuca canescens Host, Oberkrain, an Fels- wänden der Poresen. Freyer, Custos des Museums zu Laibach. — 1812. Melica uniflora Retz. In fel- sigen Thälern bei Dresden. H. G. — 1815. Bro- mus tectorum Linn. codex 642. Auf wüsten Sand- plätzen 'bei Mennighüffen. Dr. Weihe. — 1814. Bro- mus patulus M. K. Gebiet der Nahe, an Wegen, in Weinbergen bei Sobernheim, Meisenheim u. 5- w. C. Bogenhard. — 1815. Glyceria festucaeformis Heynhold. Auf Salinen-Gründen bei Zaule bei Triest, den 23. Juni 1839. Magistrats - Präsident Tom- masini. — 1816. Aira praecox Linn. n. 560. Auf 7 Sandtriften bei Mennighüffen. Dr. Weihe. — 1817. Avena argentea Willd. En. Kärnthen, auf der vor- her noch unbesuchten Petzen Alp, ober Rätschberg General F. M. v. Welden und Custos Freyer. — 1818. Hierochlo& australis R. S. Steiermark, bei Grätz auf dem Blabutsch. K. K. Cat. Insp. Zechen- ter. — 1819. Hierochlo& borealis R. S. Poa nitens Weber Fl. Hols. suppl. n. p. 6. 2. Düstenbrook. E. F. Nolte, Professor. — 1820. Vignea Davalliana (Smith). Salzburg, sumpfige Thäler. Dr. Sauter. — 1821. Vignea foetida (Allione). Alpen bei Bex. Em. Thomas. — 1822. Vignea microstylis (Carex — a) Gay. Vom grossen St. Bernhard. Em. Thomas. — 1823. Vignea stenophylla (Whlnb.). Saas - Thal im Wallis. Em. Thomas. — 1824. Vignea leporina (L. codex 7063). Auf Sandboden bei Dresden. H. G. — 1825. Vignea remota (L., codex 7063). An Wald- bächen bei Dresden. H. G. — 1826. Vignea elon- gata (Linn. codex 7069)- Salzburg , Sümpfe bei Mit- tersill. Dr. Sauter. — 1827. Vignea bicolor (Al- lione). Saas- Thal im Wallis. Em. Thomas. — 1828. Vignea rigida (Good.) Auf dem Brocken. Apotheker Hampe. — 1829. Carex alba Haenke, Ober-Oesterreich, um Steyer in lichten Waldun- gen. Brittinger, Mag. Pharmac. — 1830. Carex pilosa Scop. Um Wien. Frhr. v. Leithner, K.K. Controlleur u. s. w. — 1831. Uarex umbrosa Host. Um Mauerbach bei Wien. Frhr. v. Leithner, R. K. Controlleur u. s. w. — 1832. Carex fulva Good. Auf feuchten Wiesen bei Kitzbühel. Apoth. Traun- i 8 steiner. — 1853. Carex erythrostachys Hoppe. Fiu- me. Dr. No&. — 1834. Carex capillaris Linn. cod. 7084, Salzburger Alpen. Dr. Ruprecht. — 1835. Ca- rex frigida All. Alpen über Bex im Wallis. E. Tho- mas. — 1836. Carex extensa Good. Heiligenhaven. E. F. Nolte, Professor. — 1837. Carex Balbisit Spr. Auf Salinen-Gründen bei Zaule bei Triest. Ende Mai. Magistrats Präsident Tommasini. — 1838. Lu- zula albida DeC. An den waldigen Abhängen der Berggründe bei Dresden. H. G. — 1839. Luzula cuprina Pochel. Bannat, Laubwälder bei Oravicza. Juni 1839. Dr. Wierzbicki. — 1840. Juncus arcti- cus Willd. Südiyrol, im Duronthale 5000 — 5500’ Dr. Facchini! — 1841. Limnochloa alpina (Scirp.) Schleich. Zermatt ım Wallis. Em. Thomas —- 1842. Heleogiton triquetrum (Scirp.) Linn. cod. 419. Marais de Rocher im Wallis. Em. Thomas. — 1843- Gagea sazatilis Koch Syn. p. 712. Auf Porphyr des Rothenfels beiiKreuznach, bei Kirn an der Nahe. C. Bogenhard. — 1244. Porrum sphaerocephalum (Linn. codex 2358). Südtyrol, im ganzen wärmeren Etschlande und in den sonnigen Gebirgen, z. B. bei Botzen, Kaltern. Dr. Facchini. — 1845. Leucorchis albida Lindl. Fichtelberg im sächsischen Erzgebirge: H. G. — 1846. Juniperus Sabina Linn. cod. 7504. Südtyrol, in Fassa. Dr. Facchini. — 1847. Ficus Carica Lim. cod. 7716. Fiume. Dr. No& — 1848: Asperula montana Kit. Südtyrol, Fiemme. Dr. Fac- chini. — 1849. Galium helveticum Weig. Alpen über Bex ım Wallis. Em. Thomas. — 1850. Gen- 9 taurea Fischeri Willd. Auf trockneu Rainen bei Steyr in Oberösterreich. Brittinger. — 1851. Arte- misia salina W. Am salzigen See bei Eisleben. L. Pieehb. fill. — 1852. Inula Oculus- Christi Linn. cod. 6375. Eichkogl unweit Wien. Frhr. v. Leithner.— 1853. Senecio carniolicus Willd. Alpe Padon im Bel- lunesischen an der Gränze von Fassa. Dr. Facchini?’ — 1854. Senecio incanus Linn. cod. 6291. M. Fouly ım Wallis. Em. Thomas. — 1855. Senecio Cacalia- ster Lam. Südtyrol, auf Viehweiden in der Wald- region der Alpen in Fiemme und Fassa. Dr. Fae- ehini. — 1856. Geracium parviflorum (Schleicher). Südtyrol, Paden Fassano. Dr. Facciini! — 1857. Hieracium statictfolium All. Bei Bex im Wallis. Em. Thomas. — 1358. Taraxacum nigricans (Rit.). Südtyrol, Duronalpe in Fassa und bei Sı. Pellegri- no in Fiemme. Dr. Facchini'— 1859. Carıdnus pye- nocephalus Linn. codex 5951. Veglia, auf Schutt, an Wegen. Dr. No&. — 1860. Saussurca discolor DeC. Sidtyrol, im Soresghes in Fassa und auf der Alpe Padon italiano Belluno. Dr. Facchinm! — 1861. Phyteuma cordatum Villars. Südtyrol, im Du- ronthale in Fassa. Dr. Facchini. — 1862. Phyteuma comosum Linn. codex. Südtyrol, an Felsen in der Weinregion oberhalb Riva am Gardasee. Dr. Fac- chini. — 1863. Phyteuma Halleri Allione. Südty- rol, Voralpen und niedere Alpen in Fiemme, Fassa und dem Bellunesischen. Dr. Facchini. — 1864. Kanı- panula bononiensis Linn. codex 1309. Südtyrol. Im Etschlande von Botzen hinab: im Val di Non: in 10 Fiemme. Dr. Facchini. — 1865. Campanula Moret- tiana Rehb. Südtyrol, Berg Castellazzo di Paneveg- gio in Fiemme. Dr. Facchini. — 1866. Mentha pi- perita Huds. Linn. codex 4205. Fiume. Dr. Noe. — 1867. Scrofularia canina Linn. cod. 4491. Südtyrol, im Duronthale in Fassa. Dr. Facchini. Obs. Diversa a Sc. chrysanthemifolia M. B. (canina Koch) et Se. multifida Willd. (Hopptt Koch). — 1868. Pedicu- laris Hacquetii Graf. Mihi videtur P. condensata M. B. Steven monogr. t. XVII. Zherno gore in der Vochein , Ort der Entdeckung. H. Freyer. — 1860. Primula inflata Lehm. Hrain, von Trenta nächst Treglav. Andr. Fleischmann, HK. K. bot. Gärtner. — 1870. Primula ciliata Moretti! Südtyrol, Halkalpen in Fiemme, Fassa und dem angrenzenden Bellune- sischen. Dr. Facchini. — 1871. Pyrola media Sw. Im Unterharz. Hampe. — 1872. Pyrola chlorantha Sw. In Wäldern bei Dresden. O. M. Ap. Huebner. Bei Greifswalde. Dr. Walpers. — 1873. Scandix Pecten Linn. Auf Aeckern bei Dresden. H. G. — 1874. Heracleum asperum M. B. Südtyrol, Alpen in Fiemme und Fassa. Dr. Facchini. — 1875. Pim- pinella Tragium Vill. Fiume. Dr. Noe. — 1870. . Bupleurum tenuissimum Linn. codex 1920. An den Salinen bei Artern. L. Pichb. fill. — 1877. Bupleu- rum rotundifolium Linn. cod. 1910. Bei Arnstadt in Thüringen auf Aeckern. H. Lucas. — 1878. Bu- pleurum longifolium Linn. codex 1914. Bei Arn- stadt in Thüringen in jungen Schlägen, auf waldi- gen sonnigen Anhöhen. H. Lucas, — 1879. Hydro- 11 eotyle vulgaris Linn. cod. 1900. In Sümpfen der Hoflösnitz bei Dresden. Dr. Dehne. — 1880. Tri- folium pallescens Schreb. Zherna perst in der Wo- chein. H. Freyer. — '1881. Trifolum glareosum Schleich. E loco inventoris! comparetur a me pri- mum Florae germanicae vindicata planta FL. exsicc. aro. 1710! Vom grossen St. Bernhard. Em. Tho- mas. — 1882. Trifolium alpinum Linn. cod. 5651. Südtyrol, auf Granitformation der Duron-Alpe in Fassa. Dr. Facchini. — 1883. Astragalus Cicer Linn. codex 5586. An Feldrainen nächst dem Wege nach Briesnitz bei Dresden. H.G. — 1884. Cytisus nigricans Linn. cod. 5438. An Felsen der Thäler bei Dresden. H. G. — 1885. Ervum monanthos L. cod. 5428. Gebiet der obern Nahe bei Oberstein, Baumholder u. s. w. auf Saatfeldern. C. Bogenhard. — 1886. Saxifraga rotundifolla L. cod. 3161. Salz- burger Alpen. Melichar. — 1887. Saxifraga cespi- tosa Linn. cod. 3172. Auf den Stürmen ausgesetz- ten Kalkfelsen des Harzgebirges. Hampe. — 1888. Saxifraga sponhemica Gmel. Felsen der Nahege- birge bei Kirn, Burgsponheim, Bockenau u. s. w. C. Bogenhard. — 1889. Saxifraga squarrosa Sieber. Südtyrol, Alpe Duron in Fassa. Dr. Facchini! — 1890. Polyenemum arvense Linn. cod. 282. Auf Sand zwischen Blasewitz u. Dresden. G. Rıehb. — 1891. Po- lycnemum arvense Linn. 8. erectum Bogenh. Auf ei- nem Grünsteinsandfelde bei Martinstein an der Nahe. C. Bogenh. — 1892. Amaranthus prostratus Balbıs. Fiume. Dr. Noe. — 1893. Epilebium collinum Gmel. 12 An Mauern und Felsen im Erzgebirge. H.G. — 1894. Elatine hexandra DeC. Moritzburg bei Dres- den. Dr. Dehne. — 1895. Alchemilla pentaphylla Linn. codex 1017. Alpen über Bex im Wallis. Em. Thomas. — 1896. Potentilla grandiflora Linn. cod. 3800. Planta major helvetica! Alpen über. Bex im Wallis. Em. Thomas, — 1897. Spiraea denudata Presl. Um Nixdorf in Böhmen. J. Ch. Neumann , Gartendirector. — 1898. Rosa agrestis Savı. Süd- iyrol, Fiemme. Dr. Facchini. — 1899. Rosa spinu- lifolia Dematra. Bei Freibourg en Suisse. E. Tho- mas. „Pulchra rarissimaque stirps!“ Gaud. — 1900. Amygdalus communis Linn. codex. 3619- Fiume, an Felsen. Dr. Noe. Von den nachstehend aufgeführten pommer- schen Pflanzen sind mehrere Exemplare abzulassen, und werden hierdurch gegen andere seltene deut- sche Phanerogamen tauschweise, Art für Art, ofle- "rirt. Sie sind sämmtlich nach Reichenbach’s Flora germanica excursoria geordnet und werden dafür hauptsächlich Pflanzen aus dem südlichen oder mitt- leren Gebiete gewünscht, so weit solche nach dem genannten Werke, als deutsche, betrachtet werden können. Weniger wie eine ganze Centurie, wel- che’ man nach Belieben auszuwählen bittet, werden nieht abgegeben. Da es die Absicht des Unter- schriebenen ist, die ihm nach der Reichenbach’shen Flora noch fehlenden Phanerogamen durch diesen 13 Austausch zu acquiriren, so bittet derselbe, gleich- zeitig ein Doubletien-Verzeichniss, Behufs der Auswahl, posifrei unter der nachstehendeu Adresse einzusenden, und nach Befinden sofort der Ueber- sendung der ausgewählten 100 pommerschen Pflan- zen, ebenfalls frei, gewärtig zu seyn. Pilanzen, welche hier im nördlichen Gebiete auch häufig vorkommen, werden abgelehnt, wess- halb das beizulegende Doubletten - Verzeichniss nur 400 — 500 der örtlich seltensten Gewächse jener Gegenden zu enthalten braucht. Stargard in Pommern. Schramm, Hönigl. Preuss. Oeconomie- Commissions - Rath. Verzeichniss: Potamogeton marinus (P. hliftormis Nolte). P. fluitans. Calla palustris. Sparganium natans. Udora lithuanica Bess. Elymus arenarius. Agro- pyrum junceum. Calamagrostis stricta. Festuca nemorum. Bromus racemosus. Gilyceria distans. Aira praecox, caryophyllea, flexuosa. Hierochlo& borealis. Vignea pulicaris, arenaria, paradoxa. Carex montana. Rhynchospora alba, fusca. Scir- pus maritimus. Narcissus Pseudo - Narcissus. Lu- zula multiflora. Triglochin maritimum. Allium acu- tangulum, ursinum. Gymnadenia conopsea. Goo- dyera repens. Epipactis atrorubens. Malaxis pa- ludosa. Sturmia Loeselii. Chara translucens. Najas marina, minor, flexilis. Thesium comosum. Hip- 14 popha& rhamnoides. Daphne Mezereum. Betula fruticosa. Myrica Gale. Lonicera Periclymenum. Oxycoccos palustris. Vaccinium uliginosum. As- perula tinctoria. Centaurca austriaca. Artemisia salina. Helichrysum Iuteo-album. Inula salicina. Cineraria palustris. Senecio paludosus. Aster Tri- polium. Hieracium Auricula, bifureum , Lachena- li, laevigatum, sabaudum. Petasites spurius. Ser- ratula tinctoria, var. integrifolia. Lobelia Dort- manna. Campanula Cervicaria. Ajuga pyramidalis. Polemonium coeruleum. Polygala uliginosa , oxyp- tera. Plantago Coronopus, maritima. Primula fa- rinosa. Centunculus minimus. Trientalis europaea. - Ephemerum nemorum. Naumburgia thyrsiflora. Samolus Valerandi. Monotropa Hypopithys et glabra Bernh. Erica Tetralix. Andromeda polifolia. Pyrola uniflora, minor, chlorantha, rotundifolia. Chimophila umbellata. Ledum palustre. Villarsia Nymphoides. Erythraea pulchella, linarifolia. Gen- tiana campestris, Pneumonanthe. llex Aquifolium. Laserpitium pruthenicum, latifolium. Libanotis montana. Cnidium palustre (venosum Koch). Eryn- gium maritimum. Trifolium fragiferum. Astraga- lus hypoglottis, arenarius. Sparlium scoparium. Genista pilosa. Vicia cassubica. Orobus palustris, maritimus (Pisum), et Orobus niger. Ribes alpi- num. Alsine marina. Honckenia peploides. Salı- cornia herbacca. Atriplex litoralis, triangularis (A. Sackii Rostk. und Schm.). Salsola Kali. Tormen- tilla reptans. Potentilla cinerea. Rubus saxatilis. 15 Hippuris vulgaris. Circaea alpina. Cakile mariti- ma. Dentaria bulbifera. Diplotaxis tenuifolia. Co- rydalis fabacea, bulbosa (cava Ehrh.) und var. al- biflora Kit. Viola Allionii, silvestris, lactea Sm. Drosera intermedia, longifolia. Fanunculus polyan- ihemos. Pulsatilla pratensis, vernalis, patens. Eu- phorbia palustris. Gypsophila muralis, fastigiata. Dianthus arenarıus. Silene sılvestris Schott. Ra- diola Millegrana. — Osmunda regalis. Freunden der Botanik bringe ich hiemit zur Anzeige, dass ich ausser meinen Naturalien aus dem ganzen Thier- und Mineral- Reich, worüber Cataloge zu erhalten sind, circa 2000 Species Kap- und Natal- Pflanzen besitze, von denen ich bei Ab- & die Centurie zu 10 fl. ablasse. Die Pflanzen sind in gutem Zusande nahme einer ganzen Sammlun und werden nach und nach durch die vorzüglich- sten Botaniker bestimmt werden. Portofreie Bestel- lungen wolle man adressiren an Dr. F. Krauss, Stuttgart, Neckarstrasse Nro. 6. Bei C. B. Polet erschien neu und ıst ın allen Buchhandlungen zu haben: Deutschlands Flora in naturgetreuen Abbildungen, von Dr. J. R. Linke. 1ste — 3te Lieferung mit 80 fein illum. Abbildungen. a 6 Ggr. (Alle 14 Tage erscheint eine Lieferung mit 16 ill. Abbild.) 16 List of a few Books on Botany, wich are now offered for sale by Wm. Pamplin, jun., bo- tanical bookseller, Nro. 9 (late Flunneman) Queen St. Soho Square, London. Agardh, C. A., Systema Algarum, new & ef. 108. 6d. Lond. 1824. Babington,, Primitiae Florae Sarnicae, new, bds. 4s. 1830. Brown, R., Prodromus Florae Novae Hollandiae. cur. Esenbeck, 155. Norimb. 1827. Cowel, M. H, Floral Guide for Faversham and East Kent, .maps, new, bds., 5s. 1839. Gmelin, S. G., Historia Fucorum, folo, 35 plates, calf, neat, 155. Petrop. 1768. Hoffmannsegg et Link, Flore Portugaise, &e. livr. 1t05, containing 25 beautiful cold. plates, impl. folio, Li. Is. Berlin 1800. Lindley, J., Nixus Plantarum, 1s. . Meyen, on Vegetable Physiology, translated from the German by W. Francis , just published, 75. 6d. 1839. . Oken, Isis, encyelopädische Zeitschrift für Natur- geschichte, ä&c. 4to. sewed, a large quanlity of vols. and parts. Leipzig. Roth, A. W., Tinumeratio Plantarum in Germania pars prior, new, sewed, gs. Lips. 1827. Sadler, J., de Filicibus veris Hungariae, Transyl- vaniae &c. 2s. Qd. 1850. Schlechtendal, D. F. L., Linnaea, ein Journal für die Botanik in ihrem ganzen Umfange, a large quantity of parts and volumes. Wägner, D., Pharmaceut- mediein. Botanik &e. 2 vols. impl. folio, 299 most beautiful cold. plates- new and wucut, in hf. purple calf. L15- 15° Wien 1829. 17 Intelligenzblatt 1841. I. Nro. 2. Ankündigung verkäuflicher Pflanzen des würtembergischen Reisevereins. Erste Lieferung der vom Reiseverein ausgegebenen durch Wilhelm Schimper gesammelten Abyssinischen Pflanzen. Indem wir nachstehend das uns von der löbl. Direction des naturhistorischen Reiserereins in Ess- lingen eingesandte Verzeichniss der in der ersten Lieferung der Abyssinischen Pflanzen des Herrn Wilhelm Schimper enthaltenen Ärten mitthei- len, können wir nicht umhin, dasselbe mit einigen Worten der dankbarsten Anerkennung und der nach- drücklichsten Empfehlung cinzuleiten. Ja, gewiss die dankbarste Anerkennung verdient der cdle Rei- sende , der, auf alle Bequemlichkeiten des Lebens verzichtend, seine Gesundheit und selbst sein Leben auf das Spiel setzt, um die zahlreichen naturhisto- schen Schätze eines nur von \WVenigen vor ihm be- tretenen Länderbezirkes in solcher Menge zu Tage zu fördern, dass jedem Freunde der Natur gegen einen verhältnissmässig geringen Beitrag die Mög- lichkeit gegeben ist, die interessanten Vegetations- formen jener: Gegenden in aller Bequemlichkeit auf seiner Studirstube kennen zu lernen; — dank- bare Anerkennung verdient ferner die sehr verehr- liche Direction des Reisevereins, welche mit Um- sicht die Pläne zu dieser Reise entwarf, und die Mittel zu deren Ausführung herbeizuschaffen wusste, welche mit treuer Beharrlichkeit an dem Unterneh- men festhing, als Widerwärtigkeiten und Hinder- nisse mancherlei Art demselben hemmend in den Weg traten, welche dann die nicht genug zu rüh- merde Mühe übernahm, die eingegangenen Schätze zu sichten, zu bestimmen und an die Interessenten Bd. 1. 2 18 zu vertheilen; — dankbare Anerkennung sey end- lich auch den Letzteren, die selbst wiederholte Geld- opfer nicht scheuten, wenn es galt, dem Reisenden die so nothwendigen Subsistenzmittel zu verschaffen, um seinen Forschungen die breiteste Basis und die möglichst längste Dauer zu gewähren. Haben sich demnach der Reisende, die Direc- tion und die Actionäre des Heisevereins gleiche An- sprüche auf den Dank der Wissenschaft erworbeu, so gebührt doch der Kranz des Verdienstes Seiner Majestät dem Könige von Würtemberg, ohne Allerhöchstdessen grossmüthiger Unterstützung es nicht möglich gewesen wäre, der Reise diese lange Dauer zu geben, oder der Reisende, der nicht zu- rückkam, seinem Schicksale hätte überlassen wer- den müssen; dann Sr. K. Hoheit dem Grossherzoge von Baden, Höchstwelcher ebenfalls durch gross- müthig verwilligte Beiträge als hoher Gönner des Reisevereins sich bewährt hat. In dieser kräftigen Aufmunterung von oben und in den bereits gewon- nenen glänzenden Resultaten dieser Pieise möge aber auch für Alle, welche bisher dem so schöne Früchte tragenden Unternehmen unter die Arme gegriden haben, der triftigste Beweggrund liegen, em Reisenden, der sich eben anschickt, bis an die Quellen des Nils vorzudringen, da der Zustand sel- ner Gesundheit ihm eine Rückkehr über das rothe Meer, wo er den herrschenden Fiebern erliegen würde, noch nicht gestattet, ihre ferneren Unter- stütlzungen nicht zu entziehen, und so im Interesse der Wissenschaft und der Menschheit eine Reise zu fördern, welche unstreitig zu den wichtigsten der neueren Zeit zu rechnen und in ihrer Art nicht s0 bald wiederholt werden dürfte. Die Redaction. Filices. Gymnogramme leptophylia Desv. (Nr. 117.) Adiantum thalictroides Willd. (Nr. 19.) Asplenium furcatum L. (Nr. 263.) Aspidium (Nephrodium) Schimperianum Hochst. (6-) Gramineae. a. Phalarideae. Phalarıs appendieulata Schult. (248.) Beckera polystachya F'resen. (91.) b. Panicene. Hypudaeurus cenchroides Hochst. n. g. (71.) Pennisetum glaucifolium Hochst. (390.) longistylum Hochst. (65-) macrostachyum Fres. (72.) pentastachyum Hoclıst. (315-) riparıum Hochst. (84.) riparioides Hochst. (93.) villosum R. Br. (316.) Gymnothrix adoensis Hochst. (94.) labra Hochst. Schimperi Hochst. (287.) Setarıa aurea Hochst. (409.) dioica Hochst. 126 et 262.) glauca Beauv. (78.) Panicum abyssinicum Hochst. (82.) fenestratum Hochst. (85.} geminatum Forsk.? (61.) ternatum Hochst. (76.) muticum Forsk. (95.) brızanthum Hochst, patens L.? uniglume Hochst. quadrifarium Hochst. semiundulatum Hochst. Eriochloa purpurascens Hochst. Tricholaena grandiflora Hochst. c. Stipacene. Aristida coerulescens Desf. (319-) d. Agrostideae. Gastridium australe Beauv. (116.) Sporobolus capensis Trin. (83.) Triachyrum adoönse Hochst., n. g- (81.) e. Pappophoreae. Pappophorum Schimperianum Hochst. (323.) 2% 0 Chlorideue. Dactyloctenrum arıstatum Link. (77.) Chloris abyssinica Hochst. (79.) Eleusine floccifolia Spr. (90.) Eleusine multiflora Hochst. (110.) Tocusso Fresen. (347. Leptochloa setacea Hochst. (324.) Microchloa abyssinica Hochst. (321.) g. Avenaceae. Loudetia elegans Hochst. n. g. (18.3 Danthonia abyssinica Hochst. (114.) elongata Hochst. £402.) HKöstlinı Hochst. (412.) h. Festucaceae. Festuca abyssinica Hochst. (410.) Poa abyssinica Jacg. (383.) Eragrostis megastachya Link. (339.) longilolia Hochst. (2723 tenuifolia Hochst. (92.) Catabrosa micrantha Hochst. (406.) Bromus adoensis Hochst. (58.) Harpachne Schimperi Hochst. n. g. (171.) t. Hordeaceae. Triticum (Brachypodium) Schimperi Hochst. (59.) k. Andropogoneae. Anthistiria abyssinica Hochst. (407.) punctata Hochst. (73.) Andropogon abyssinicus R. Br. (223b.) plagiopus Hochst. (223 a.) ınsculptus Hochst. (20.) olyatherus Hochst. (290.) Schimpert Hochst. (408. eonnatus Hochst. (411.) Psilopogon Schimperi Hochst. n. g. (96) Cyperaceae. Mariscus Schimperi Hochst. (173.) Cyperus Jives Del. (30.) adoensis Hoclıst. (186.) atronitens Hochst. (312.) rotundua L. (370.) 1 Cyperus scırpoides R. Br. (273.) dichroostachyus Hochst. (391.) flagellatus Hochst. (55.) Fischerianus Schimper in litt. (348.) longus L. 657) indet. „ (25.) indet. „ (173.) Scirpus brachycerus Hochst. (288.) Isolepis (Bulbostylis) Schimpe rıana Hochst. (209.) Fimbristylis complanata Link. (148) Rynchospora trigyna Hochst. (233) Carex echinochlo& Kunze. (26.) Seleria cenchroides Kunth? (327.) Junceae. Juncus Schimperi Hochst. (56.) Asphodeleae. Asphodelus Chamaemoly Hochst. (271.) Hypoxis abyssinica Hochst. (172.) Montbretia abyssinica Hochst. (329.) Commelineae. Commelina hirsuta Hochst. (14.) striata Hochst. (560.) Smilacineae. Asparagus (206.) (374.) . Fluviales. Potamogeton natans L. (135.) pusillus L. (179.) Salicineae. Saliıx Blumhardtiana Schimp. (250.) Urticeae. Urtica adoensis Hochst. (101.} indet. (74.) Ficus Tsjela HKoxb. (220.) ındei. (149. indet. (157.) indet. (375). Euphorbiaceae. Tragia cordata Vahl. (301.) Rotilera Schimperi Hochst. & Steud. (196.) 22 Euphorbia depauperata Hochst. (336) indet. (274) Clutia lanceolata Forsk. (199.) Cucurbitaceae. Bryonia scrobiculata Hochst. (164.) Momordica adoensis Hochst. (166. pterocarpa Hochst. (187-) Santalaceae. Thesium radicans Hochst. (168.) Schimperianum Hochst. (404.) Osyris abyssinica Llochst. (281) Proteaceae. Protea abyssinica R. Br. Polygoneae. Ceratogonon sinuatum Hochst. & Steud. (264. Polygenum nepalense Meisn. (293.) herniarioides Del. (142.) macrochaeton Fresen. (163.) salicifolium Del. (182. Rumex alismaefolius F'resen. abyssinicus Jacq. Steudelii Hochst. _ Phytolacceae. Phytolacca abyssinica Hoffın. Chenopodeae. Chenopodium foetidum Schrad,? (252.) murale L. var. (225.) Amaranthaceae. Amaranthus a&rvoides Hochst. & Steud. (249 et 399. indet. (359) Celosia adoönsis Hochst. & Steud. (49.) Alternanthera nodiflora R. Br. (161.) Pupalia (Saltia) globosa Hochst. & Steud. (392.) Schimperiana Hochst. (3.) Nyctagineae. Boerhaavıa (48.) Plantagineae. Plantago rugosa Hochst. (60.) abyssinica Hochst. (143.) 28 Plumbagineae. Plumbago (385.) Valoradia abyssinica Hochst. n. g. (255.) Primulaceae. Lysimachia adoensis Hochst. & Steud. (65.) “ Verbenaceae. Verbena offhicinalis L. Hebenstreitia dentata L. Lippia adoensis Hochst. (sine Nro.) Schimperi Hochst. (257-) Buddleja polystachya Fresen. Cyclonema myricoides Hochst. n. g.”) (330.) Labiatae. Ajuga (325.) Ocimum filamentosum Forsk. (151.) coloratum Hochst. (313.) lamtifolium Hochst. (107.) indet. (294.) indet. (109.) indet. (333.) indet. (420.) Micromeria ovata Benth. (12.) punciata Benth. (45.) Mentha Pulegium L. (141.) indet. (403-) Melissa abyssinica Flochst. (326.) Leucas Schimperi Hochst. (15.) Leonotis nepetaefolia R. Br. (371.) Otostegia integrifolia Benth. (228.) repanda Benth. (125.) Salvia nudıcaulis Vahl. **) (160.) (= $. abyssinica L. fil.) scabra Thbg. (276.) *) Auf der Etiquette Spironema myricoides Hochst., aber wegen Spironema Lindley in Bot. Reg. 1846 jetzt in Cyelonema übersetzt. *) Auf der Etiquette durch einen Druckfehler S. abyssi- nica Hochst. statt L. fil. A Acanthaceae. Blepharis abyssinica Hochst. (247.) Asteracantha macracantha Hochst. (343.) Barleria bispinosa Vahl. (208.) glandulosa Hochst. (44.) inaequalis Hochst. (367.) pumila Hochst. (21.) ventricosa Hochst. (42.) Gendarussa (Adhatoda) Schimperiana Hochst. (27.) Rostellaria Schimperi Hochst. (Justicia calcarata 106.) Hypoestes adoönsis Hochst. (108.) Forskaalii Vahl. (405.) glandulosa Hochst. (346.) unillora Hochst. (400.) Ruellia radicans Hochst. {17 et 177.) multicaulis Hochst. (43.) Scrophularineae. Linaria Elatine Desf. (40.) Antirrhinum Orontium L. (105.) Anarrbinum fruticosum Desf. (192.) Bartsia abyssinica Hochst. (356.) longiflora Hochst. (418) Striga (Buchnera) Schimperiana Hochst. (23.) Craterostigma, plantagineum Hochst. (310.) Celsia interrupta Fresen. (sine Nro.) pedunculosa Steud. & H. (222.) Veronica Anagallis L. (224.) Bignoniaceae. Bignonia discolor R. Br.? (308. Solaneae. Solanum adoönse Hochst. (147.) . bifurcum Hochst. (102.) campylacanthum Hochst. (123.) coagulans Forsk. (181.) Schimperianum Hochst. (202.) vıllosum ? (46.) Boragineae. Anchusa affınis R. Br.? (381.) Cynoglossum lanceolatum Forsk. (297-) 25 Trichodesma africanum (311.) Cordia abyssinica R. Br. (255.) Ehretia abyssinica R. Br. (307.) Convolvulaceae. Aniseia fulvicaulis Hochst. (270.) Convolvulus echioides Hochst. (351.) Erolvulus fugacissimus Hochst. (16) 9 Gentianeae. Swertia abyssinica Hochst. (22.) Asclepiadeae. Canahia laniflora R. Br. (120.) Cynanchum Schimperi Hochst. (280.) Periploca linearis Hochst. (565.) Gomphocarpus. Apocyneae. Carissa edulis Vahl. (156.) Strychnos abyssinica Hochst. (254.) Jasmineae. Jasminum abyssinicum R. Br.? (169.) Nathusıa alata Hochst. (245.) Sapoteae. Mimusops Hummel Bruce. (280.) Myrsineae. Myrsine afrieana L. (372.) HKellau Hochst. (159.) Maesa (Baeobotrys) pieta Hochst. (286.) Ericeae. Erica acrophya Fresen. (4.) Campanulaceae. Cephalostigma Schimperi Hochst. (69.) Campanula rigidipila Steud. & Hochst. (167.) Lightfootia abyssınica Hochst. (232.3 Compositae. a. Cynarene. Carthamus tinctorius L. (54.) Echinops macrochaetos Fresen. (387.) *) in schedula per errorem: Convolvulus Jugacissimus. 26 Hentrophyllum lanatum DC. . abyssinicum (207.) Tripteris cheiranthifolia ©. H. Schultz. Bip. (545 Sphaeranthus indicus L. var. (219.) b. Eupatorinae. Vernonia abyssinica C. H.:Schultz. Bip. (389-) Hochstetteri C. H. Schultz. Bip. (255.) Koestlini Hochst. (413 ) Schimperi CÜ. H. Schultz. Bip- (221.) Stengelia, n. g., adoensis G. H. Schultz. B. (318.) Linzta, n. g., vernonioides C. H. Schultz. B. (5.) Cheliusia, n. g-, abyssinica C.H. Schultz. Bıp. 81 & 386 ) Cyanopis Leopoldi C. H. Schultz. B. (9. & 246.) Adenostemma Schimperi C.H. Schultz. B (112& 400.) Aster abyssinicus C. H. Schultz. B. (37.) Klenzea, n. g., abyssinica C. H. Schultz. B. (227.) rosmarinifola C. H. Schultz. B. (265.) Kiliana (n. g-) chrysopsioides C. H. Schultz. Bip. (sine Nro.) Dichrocephala abyssinica ©. H. Schultz. Bip. (87 & 176.) Conyza abyssinica ©. H. Schultz. Bip. (195-) bacharoides C. H. Schultz. Bip. (146-) graphalioides ©. H. Schultz. B. (342-) Hochstetteri C. H. Schultz. B. (162.) Byrrhopappa GC. H. Schultz. B. (10.) chimper C. H. Schultz. B. (121.) Phagnalon abyssinicum ©. H. Schultz. B. (251.) Laggera (n. g.) crassifolia C. H. Schultz. B. (154.) purpurascens C. H. Schultz. B. (153.) tomentosa C. H. Schultz. B. (236.) Cotula abyssinica €. H. Schultz. B. (137.) Spilanthes abyssinicus C. H. Schultz. B. (134.) Helichrysu mgerberaefolium C. H. Schultz. B (203-) Helichrysum abyssinicum C. H. Schultz. Bip. (127-) Achyrocline Hochstetteri C. H. Schultz. B. (267-) Schimperi C.H. Schultz. B. (393.) adoensis C. H. Schultz. B. (41.) 27 Gnaphalium Unionis C. H. Schultz. B., 175.8. itineraru C. H. Schultz. B., 175. b. Steudelin ©. H. Schultz. B., 231. Cinerarıa abyssinica C. H. Schultz. B., 355. Schimperi C. H. Schultz. Bip., 184. Senecio abyssinicus C. H. Schultz., B. 67. Hochstetterı C. H. Schultz B., 268. Schimperi C. H. Schultz. B., 144. Bidens abyssinica ©. H. Schultz. B., 337. Prestinaria (n. g.) abyssinica C. H. Schultz. B,, 332. bidentoides C. H. Schultz B., 62. Würschmittia (n. g.) abyssinica C. H. Schultz. 354. ce. Mutisiaceue. Gerbera (Eugerbera) abyssinica C. 1. Schultz. Bip., 193. , (Leptica) Schimperi C. H. Schultz. Bip., 185- d. Cichoriaceae. Pieris abyssinica ©. H. Schultz. B., 2. Crepis (Barkhausia) Adenothrix C. I. Schultz. Bip. 2r7. Schimperi C. H. Schultz. B., 205. Schmidtia (Tolpis} abyssinica C. H. Schultz. Bip., 1. Lactuca Hochstetteri C. II. Schultz. B., 128. Dipsaceae. Pterocephalus frutescens Hochst., 235. Scabiosa Columbaria L., 238. Rubiaceae. Rubia Braunii Hochst., 24. 9) Anthospermum, 194. Kohautla , 75. Oldenlandia , 68. Mitracarpns sphaerostigma Hochst., 100. Mussaenda luteola Del., sine nro. Schimperi Hochst., 38. Phallaria Schimperi Hochst., 328. *) In schedula: Rubia cordifolia L. 238 Kurria (n. g.) florıbunda Hochst. & Steud., 277. Pavetta abyssinica Fresen., 353. longiflora Vahl. 210. Lorantheae. Loranthus Schimperi Hochst. 158. indet., 256. indet., 414- Umbelliferae. Hydrocotyle asiatıca L., 13. adoensis Hochst., 34. Caucalis abyssinica Hochst., 358. Torılis africana Spr., 304. Cachrys abyssinica Hochst., 213. Ammi pauciradiatum Hochst., 576. Tragium hirtellum Hochst., 355. Conium verrucosum Hochst., 39. Anethum graveolens L., 399. Sium nodiflorum L., 376. Heteromorpha abyssinica Hochst, sine Nro. Araliaceae. Aralia abyssinica Hochst., 283. Ranunculaceae, Clematis glaucescens Fresen. 212. simensis Fresen. , 305. Ranunculus striatus Hochst., 140. Delphinium dasycaulon Fresen., 307. Capparideae. Capparis polymorpha Fresen., 214. Menispermeae. Cocculus Schimperi Hochst., 178. == Ciypea abyssinica A. Rich. Ann. d. sc. nat. 1840. Nov.) Resedaceae. Reseda abyssinica Fresen., 103. .Sapindaceae. Dodonaea arabica Hochst. & Steud., 314. Hippocrateaceae. Hippocratea Schimperiana Hochst. & Steud., 35. Hypericeae. . Hypericum Schimperi Hochst., 152. Meliaceae. Turraea abyssinica Hochst. , 28 et 191. Trichilia Rüppelliana Frresen. , 284. Ampelideae. Vitis eryihrodes Fresen., 198 et 358. Cissus adenantha Fresen , 165- j cyphopetala Fresen., 267. quadrangularıs L., 230. Schimperi Hochst. , 180. nivea Hochst., sine Nro. Geraniaceae. Pelargonium multibracteatum Hochst. Oxalideae. Oxalis, 188. Malvaceae. Hibiscus adoensis Hochst,, 341. eriospermus Hochst., 130. macranthus Hochst. , 362. Pavonia Schimperiana Hochst., 170. Sida longieuspis Hochst., 258. Schimperiana Hochst., 282. trıloba Cav., 7. Urena mollis RBr. ?, 364. Dombeyaceae. Xeropetalum Brucei Hochst., 378. = Pentapetes in Bruce Voyages.) Büttneriaceae. Mahernia abyssinica Hochst., 320. Tiliaceae. Grewia ferruginea Hochst., 183 et 215. Spermannia yssinica Hochst., 244. riumfeita Schimperi Hochst. , 308. Vahlü Poir., 357- 28 30 Polygaleae. Polygala granulata Hochst.*),, 20. rupicola Hochst. et Steud., 354- Zanthoxyleae. Brucea antidysenterica Mill. , 234. Caryophylleae. Alsine Schimperi Hochst., 375. - Silene, 298. Uebelinia, n. g., abyssinica Hochst.. 302. Lineae. Linum abyssinicum Hochst., 70. Illecebreae. Alternanthera nodiflora R. Br., 161. Polycarpum tetraphyllum L., 292. Scleranthus annuus L., var. abyssinicus, 111. Crassulaceae. Tillaea pharnaceoides Hochst., 104. Cotyledon deficiens Forsk., 388. Sempervivum abyssinicum Hochst., 138. Callitrichineae. Callitriche stagnalis Scop., 136. Myrtaceae Syzygium guineense DC. , 197. Salicarieae. Grislea micropetala Hochst. et Steud. Onagrae. Eptlobium follosum Hochst., 134. Terebinthaceae. Azamaza, n. g., trifoliata Hochst , 377. *) Diese Polygala gab ich auf den Etiquetten unter dem Namen P. punctulata. Da es aber schon eine punctu- lata aus Brasilien von Arrabida gibt, was ich nicht wusste, so änderte mein Freund Dr. Steudel in seinem Nomenclator meinen Namen in spilophylla, welche Benennung aber gar nicht passt; ich setze nun dafür granudeta (propter fructum punetato - granulatum.) 31 Rhus abyssinicum Hochst., 259. indeterm., 331. Rhamneae. Helinus mystacinus E. Meyer, 155 et 365. Zizyphus spina Christi L., 32. Celastrineae. Celastrus edulis Vahl., 129. obovata Hochst., 261- Schimperi Hochst., 118- Rosaceae. Potentilla reptans L., 139: Rosa Schimperiana Hochst., 189. Leguminosae. a. Mimoseae. Pterolobium lacerans R. Br., 361. (— Quartinia abyssinica A. Rich. in Ann. d. sc. nat. 1840 Nov.) Mimosa Habbas Del.? 382. Acacıa Lahaı Steud. et Hochst., 119. Giraffae Willd. ? 218. Isenbergiana Schimper , 275. b. Caesalpineae. Cassıa nıictitans L., 66. indeterm., 29. e. Papilionaceae. Sesbania ferruginea Hochst., 279. 7 Tephrosia dichroocarpa Steud., 102. interrupta Hochst. et Steud., 344. Chrysocalyx Schimperi Hochst., 394. Indigofera parvula Del., 269. Schimperiana Hochst. , 366. indeterm., 349. Astragalus venosus Hochst., 190. Tigrensis Hochst., 241. . abyssinicus Steud. et Hochst., sine Nre. Virgilia aurea Lam., 200 et 270. Cicer arietinum L., 47. 32 Colutea, 240. Crotalaria spinosa Hochst., 150. Fagelia resinosa Hochst., 317. Glycine (Rhynchosia) elegans Hochst. , 88- (Rhynchosia) mierantha Hochst., 8. Dolichos uniflorus Lam.® 384. indet., 50. u indet., 52. indet., 352. indet., 360. Scorpiurus sulcata L., 385. Alyssicarpus ferrugineus Steud. et Hochst. , 306. Zornia angustifolia Sm., 305. Ornithopus coriandrinus Hochst. et Steud., 113- (= Antipetitia (n. g.) abyssinica A. Füch. in Ann. d. sc. nat. 1840 Nov.) Lotus brachycarpus Hochst. et Steud., 242- Trig nella Schimperi Hochst. , 86. marginata Hochst. et Steud. , 64- multinervis Hochst. , 300. Trifolium arvense L., 3522. procumbens L., 36. simense F'rresen ? 08. subrotundum Steud. et Hochst. , 305- Von diesen Pflanzen sind noch Sammlungen zu 100 und 200 Arten für Liebhaber vorräthig, denen sie zu dem Preise von 18 fl. pr. Centurie, oder wenn sie zugleich für die zweite Lieferung wenigstens 45 il. Pränumeration leisten wollen, =u dem für Abyssinische Pflanzen äusserst niedrigen Preise von 15 fl. abgelassen werden, was um 50 annehmbarer ist, da die zweite Lieferung der Abyssinischen Pflanzen bereits glücklich bei uns angekommen ist, so dass keine Gefahr des Verlu- stes mehr gefürchtet werden darf. Esslingen, im April 1841. Prof. Hochstetter. KT e — — 33 Intelligenzblatt 1841. I. Nro. 3. Pflanzen - Verzeichnisse. Flora germanica exsiccata sive Herbartum normale plantarum selectarum criticarumve, in Germaniä propriä vel in adjacente Borussiä, Austriä, Hun- garıä, Dalmatiä, Tyroli, Helvetiä, Pedemontiö, Beigiäque nascentium’, concinnatum a Societate Florae germanicae. Centuria XX. editoribus cl. Bogenhard, v. Brassai, Brittinger, Facchini, Feriantschitsch, Freyer, H. G. v. Leithner, G. Rchb., L. Rehb. fil., Regel, Thomas, Tomma- sini, Wierzbicki, Zechenter, curante L. Reichen- bach. Lipsiae, apud Fried. Hofmeister. 1841. 1901. Cineraria aurantiaca Hpp. Sveta planina in Krain. H. Freyer. — 1902. Anthemis CGota L, Triest, auf Schuttplätzen selten. 16. Juni. M. P. Tommasini. — 1905. Anthemis styriaca Vest. Steier- mark, Judenburger Kreis, auf dem hohen Zinken, am Gräbel unter dem Mitterplan (wenn man von Seckau durch den Steinmüllergraben über den Wofls- pass zur Spitze aufsteigt). Zechenter. — 190}. Achillea odorata. Monttalcone. Fleischmann. — 1905. Chrysanthemum montanum L. Auf Wieser am Monte spaccato. 4. Juni 1840. M. P. Tommasini. — 1906. Senecio nemorensis. Bannat,, in Bergwäldern und an Hecken bei Oravieza. Dr, Wierzbicki. — 1907. Campanula lingulata W. K. Bannat, zwischen Gebüsch und in Bergwäldern bei Basias. 4. Jumi. Dr. Wierzbicki. — 1908. Statice caspia W. Im Be. 1. 3 34 Sande des Meerstrandes bei Grado. Anf. Aug. 1840. M. P. Tommasini. — 1909. Statice globulariaefolia Desf. Auf den Dünen von Primiero zwischen Gra- do und der Mündung des Isonzo. August und Anf. Sept. 1840. M. P. Tommasini. — 1910. Mentha vi- ridis L. Unterkrain, bei Kig nächst Gottzhee. Fleischmann. — 1911. Mentha undulata Willd. Un- terkrain, bei Gottzhee. Fleischmann. — 1912. Sal- via officinalis L. Triest, an den Abhängen der Kalk- berge bei Contobello. 2. Juni 1840. M. P. Tomma- sini. — 1915. Prunella alba Pall. Babna goriza in Krain. H. Freyer. — 1914. Stachys maritima L. Am Seestrande zwischen Grado und Montfalcone. M. P. Tommasini. — 1915. Calamintha ‚thymifolıa Rehb. Auf dem Berge Zhaun in Hrain. Fleisch- mann. — 1916. Calamintha alba W. Kit. Innerkram, vom Berge Zhaun. Fleischmann. — 1917. Calamin- tha subnuda W. Kit. Innerkrain, bei Heidenschaft. Fleischmann. — 1918. Calamintha strieta Fıehb. Krain, vom Berge Krim nächst Laibach. Fleisch- mann. — 1919. Echium Wierzbickii Haberle. Ban- nat, auf Brachfeldern bei Illadia. 26. Juni. Dr. Wierzbicki. — 1920. Euphrasia trieuspidata L. Pe- rizhnik in Krain. H. Freyer. — 1921. Veronica ur- ticifolia Jacg. Voralpen Salzburgs. A. Melichar. — 1922. Verbascum virens Host. Steiermark, um Grätz. Zechenter. — 1923. Polygala austriaca Crtz. Bei Wien auf den Praterwiesen hinter dem Feuerwerks- platze. Freihr. v. Leithner. — 1924. Asterolinum stellatum Lk. Hfigg. Auf Brioni maggiore, Mai 1840. M. P. Tommasini. — 1925. Jirasekia tenella 35 Anag. L. Bei Mastricht in Belgien. Prof. Martens. — 1926. Primula Columnae Tenore. Auf Grasplät- zen am Monte maggiore in Istrien. Mai 1849. M. P. Tommasini. — 1977. Primula minima Jaeq. Auf den höchsten Gipfeln des Wiener Neustädter Schnee- bergs in Oestreich. Irhr. v. Leitner. — 1928. Sy- ringa vulgaris L. Bannat, auf Halkbergen bei Ora- vieza und Csiklova. Mai 1840. Dr. Wierzbicki. — 1929. Yorılis heterophylla Gussone. Bei Pola, zwi- schen Gebüsch in der Gegend der Torre d’Orlando und Valle Lavina. Juni 1849. M. P. Tommasini. — 1950. Chaerophyllum nitidum Whlnb. Carp. M. Nanas. II. Freyer. — 1951. Pleurospernum austria- cam Hoffm. AM. Nanas. H. Freyer. — 1082. Seseli varıum Trevir. Steiermark, Umgehung von Grätz. Zechenter. — 1055. Turbith Mattlsoli Tausch. Istrien, an Felsen des Hammes des Berers Slesniza bei Pin- guente. 540 HKlaftern hoch. Juh 18:40. X. P. Tom- masim. — 16354. Spiraea ulmiteha Scrp. JAria ın Krain. IT. Frever. — 1955. Posa dimorpha Besser. Bannat. auf Hügeln in Holzschlägen und an We- gen bei Csiklora. 11. Juni 1840. Dr. Wierzbicki. — 1955. Rosa fissispina Wierzb. Bannat. .n Hecken. ın Wäldern und }olzschlägen bei Esiklova. 10 Juni, 1840. Dr. Wierzbicki. -— 1057. Rosa sewpervirens l.. Bei Triest in Hecken zwischen Zaule und Mug- gia. Anf. Juni 1840. M. P. Tommssin!. — 1932. Amygdalus nana Linn. Bannat. auf grasigen Sanll- hügeln bei Grebenacz. 10. Mai 16.40. Dr. Wierz- bicki. — 1859. Trifolium subterraneum L. Istrien, bei Stignano blühend. Anf. Mai. -- Insel Seoglio Ku 36 della Madonna di Veruda Mitte Mai fruchttragend. M. P. Tommasini. — 1940. Trifolium Cherleri L. Istrien, um Torre di Orlando bei Pola. 8. Jumı 1840. M. P. Tommasini. — 1941. Trifolium alpı- num Linn. Planta major helvetica! M. Fouly im Wallis. Em. Thomas. — 1942. Trifolium nigres- cens Viviani. Istrien, auf Triften um Pola u.a. O. Anf. Juni 1840. M. P. Toimmasini. — 1943. Medı- cago marina L. Am Seestrande nicht weit von Mont- falcone. Juni 1840. M. P. Tommasini, — 1944. Me- dicago denticulata W. Triest, an den Seiten der Allee bei St. Andrea. 19. Mai 1840. M. P. Tom- masini. — 1945. Medicago prostrata Jacg. var. hu- milis. Triest, an Abhängen der Kalkberge. M. P. Tommasini. — 1946. Astragalus vesicarius L. Inner- krain, vom Berge Zhaun. Juli 1840. Feriautschitsch. — 1947. Astragalus dasyanthus Pall. Bannat, auf grasigen Sandhügeln bei Gastol und Grebenacz. 4. Juni 1840. Dr. Wierzbicki. — 1948. Genista pro- cumbens W. R. Bannat, an steinigen Plätzen des Werschetzer Schlossberges (Glimmerschiefer). 12- Mai 1840. Dr. Wierzbicki. — 1949. Cytisus supi- nus L. major! Auf steinigen Anhöhen bei Schlä- gelmühl in Oestreich. Frhr. v. Leithner. — 1950: Vicia truncatula Fisch. M. B. Bannat, im Waldge- büsch des Berges Csoba-Tabus bei Jabuha und bei Werschetz. 21. Mai 1840. 4. Dr. Wierzbicki. — 1951. Orobus variegatus Tenore. Auf dem Harste, in dem mit Wald bewachsenen Grunde der kessel- fürmigen Vertiefung Draga, bei dem Dorfe Ortig- 23. Mai 1840. M. P. Tommasini. — 1052. Saxifraga 87 tenella Wulf. Steiermark, Judenburger Kreis, auf der Krebenzenalpe bei St. Lambrecht. Zechenter. — 1953. Rhamnus alpinus L. Idria in Krain. H. Freyer. — 1954. Salsola lanata Pallas. Siebenbürgen, auf Salzboden. August, Septbr. Prof. v. Brassai. — 1955. Thlaspi sylvrium Gaudin. Zermatt im Wallis. Em. Thomas. — 1956. Iberis intermedia Guersent. dl. divarıcata Tausch.) Rheingegend, unterhalb Bop- pard auf der Alteburg. Aug. 1840. C. Bogenhard. — 1957. Iberis umbellata. L. Bei Triest am südwestl. Abhange des Monte Spaccato. Aug. 1890. M.P. Tommasıni. — 1958- Iberis pinnata Lin. H. Triphou im Cant. Vaud. E. Thomas. — 1959. Arabis verna R. Br. Auf der Insel Brioni maggiore. April 1840. M.P. Tommasini. — 1960. Arabis Crantziana Ehrh. la der Briel bei Wien. Freihr. v. Leithner. — 1961 Arabis hirsuta Scop. An trocknen \Viesen- rainen bei Steyer ın Oberösterreich. Brittinger. — 1962. Barbarea stricta Andrz. In schattigen Laub- wäldern bei Leipzig. L. Tichb. fill. — 1963- Bar- barea arcuata Rehb. Bei Dresden an der Chaussee nach Bautzen. Gustav Rehb. — 1964. Erysimum durum Presl. Auf Mauern in Dresden. H. G. — 1965. Erysimum helveticum DeC. Lorenziberg bei Bilichgraz in Krain. H. Freyer. — 1966. Syrenia angustifolia (Ehrh.) Bannat, auf Sandhügeln und Aeckern bei Gajtasol. 4. Juni 1840. Dr. Wierz- bicki. — 1967. Erucastrum inodorum (,J. Bauh.) Gegend von Bonn. Regel, bot. Gärtner. — 1968. Ro- ripa lippizensis (Sisymbr.) Wulf. Triest. Auf dem Karste bei Materie. 3. u, 5. Juni 1840. M. P. Tom- 38 masini. — 1969. Reseda inodora Rehb. Cat. sem. 1857. Bannat, an Wegen bei Basias und längs der Donau an Felsen. 10. Juli 1840. Dr. Wierzbicki. — 1970. Berberis vulgaris ß. heterophylla Wierzb. Bannat, auf Bergabhängen und in Holzschlägen bei Csiklova. Dr. Wierzbicki. — 1971. Corydalis digi- tata Pers. Steiermark, bei Grätz. Zechenter. — 1972. Papaver pyrenaicum Willd. Südtirolj, Alpen in Fiemme, Fassa und dem nordwestl. Bellunesischen Dr. Facchini. — 1973. Viola alpina Jacg. Oestreieh. Schneeberg nächst Wiener Neustadt. Frhr. v. Leith- ner. — 1974. Cistus salrvifolius L. Triest. Am Ab- hange des Berges bei Opschina auf Sandschiefer. Mai 1840. M. T. Tommasini. — 1975. Pulsatilla Hackelii Pohl. Steiermark, an Felsen an der Mur, von Grätz aufwärts gngen Feistritz. Zechenter. — 1976. Ranunculus plantagineus All. St. Bernard in der Schweiz. Em. Thomas. — 1977. Ranunculus Seguwieri Vill. Südtirol, Duronalpe in Fassa. Dr. Facchini. — 1978. Ranunculus Villarsii DeC. Bannat, auf Halkfelsen der Holzrolle bei Csiklova, 2500’ hoch. 16. Juni 1840. Dr. Wierzbicki. — 1979. Cal- hanthemum rutaefolum Rehb. Steiermark, auf der Salzaleithe bei Marıa Zell. Zechenter. — 1980. Tha- lietrum alpinum L. Südtirol, Seiseralpe, etwas unter der Baumgränze. Dr. Facchini. — 1981. Thalıctrum foetidum L. Südtirol, auf Alpen, Voralpen und Geb. in Fassa. Dr. Facchini. — 1982. Clematis Vi- ticella L. Triest, bei Zaule blühend, Mitte Juni, fruchttrag. Aug. M. P. Tommasini. — 1983. Aqui- legia viscosa Gouan. Südtirol. In Schluchten und 39 geschützten Thälern zwischen den Schlehren und den Alpen von Fassa; dann von Belluno aus nach Agardo und Codere. Dr. Facchini. — 1984. Aco- nitum angustifollum Bernh. Zherna perst in Krain. H. Freyer. — 1985. Paeonia tenuifolia Linn. Ban. nat, auf grasigen Sandhügeln bei Grebenacz und Ulma. 11. Mai 1840. Dr. Wierzbicki. — 1986. Paeo- nıa bannatica Piochel. Bannat, in Bergwäldern und Holzschlägen bei Basias. 10. Mai 1840. D. Wierz- bicki. — 1987. Euphorbia peploides Gouan. Auf Brioni unter Gebüsch,, Anf. Mai 1840. M.P. Tom- masini. — 1088. Spergula pentandra L. Auf Sand- boden bei Blasewitz bei Dresden. G. Rehb. — 1989. Sabulina recurva (Allione.) Südtirol, Alpe Camerloı in Fassa. Dr. Facchini. — 1990. Sabulina laricifolia (L.) Joux brulee im Wallis. Em. Tho- mas. — 1991. Sabulina lanceolata (Allione.) Süd- tirol, Duronalpe in Fassa. Dr. Facchini. — 1992. Ce- rastium silvaticum W,R. Göttenitzer Wald in Krain. H. Freyer. — 1993. Cerastium pedunculatum Gau- din. Vom grossen St. Bernhard in der Schweiz. Ein. Thomas. — 1994. Silene noctiflora L. Auf Aeckern bei Dresden. G. Rehb. — 1995. Silene Ler- chenfeldiana Baumg. Siebenbürgens Alpen. Juli, Au- gust. Prof. v. Brassai. — 1996. Tilia platyphyllos Scopoli. Bannat, Bergwälder bei Oravieza und Csik- lova. 23. Juni 1340. Dr. Wierzbicki. — 1997. Ti- lia latebracteata Host. Bannat, in Wäldern bei Szo- kollar. 4. Juli 1840. Dr. Wierzbicki. — 1998. Li- num angustifolium Hudson. Auf Wiesen bei Zaule. Juni 1840. M. P. Tommasini. — 1999. Linum mon- 40 tanım Schleich. Alpen über Bex im Wallis. Em. Thomas. — 2000. Linum corymbulosum Rchb. Auf grasigen Abhängen am Meere, bei Muggia u. a. O. Juni 1840. M. P. Tommasını. Mit dieser Sammlung stehen in nächster Verbindung: Icones Florae Germanicae et Helveticae simul Pe- demontanae, Tirolensis, Istriacae, Dalmaticae, Austriacae, Hunrgaricae, Transylvanicae, Mora- vicae, Borussicae, Holsaticae, Belgicae, Hollan- dicae, ergo mediae Europae, exhibens, nuperri- me detectis novitus addıtis, collectionem com- pendiosam imaginum characteristicarum omnium generum alique specierum quas in sua Flora Germanica excursoria recensuit auctor Ludov. Reichenbach. Vol. I. Agrostographia germanica cum tabulis aeneis..... - CX iconibus ultra 500 Vol. II. Tetradynamae cum Rese- deis in tabulis aeneis... CII iconibus ad 400 Vol. IH. Papaveraceae cum Fuma- rieis et Berberideis, Cap- parideae, Violaceae, Cisti- neae et Ranunculacearum genera septem in tabulis . cvı Vol. IV. Ranunculaceae: Anemoneae, Clematideae, Helleboreae, in tabulis . . . . .„ . LXXXU Callitricheae in tabulis . . . u Vol. V. Rutaceae (Euphorbieae in tabulis . . . XXIU Ruteae in tabulis va Sapindaceae in tabulis . . IV Malvaceae in tabulis . . XVIH 3» ei) » „ » „ „ 9 293. 12. 11- 36. Hucusque prostant tabulae: CCCCLYV iconib. ad 1504. 41 Cito sequentur: Geraniaceae, Oxalideae, Caryophyllaceae, Theaceae, Tiliaceae, cum Lineis Hypericineae. Deutschlands Flora, als ausführlicher deutscher Text zu den Iconibus Florae Germanicae. Band IL Tetradynamae 1837, 1838. Band II. Papaver. Capp. Violac, Cistin. Ranuncul. 1839, 1840. Pretium : lcones Flor. german. Decas tabularum 20 Gr., co- lorirt 1 Thir. 12 Gr. Deutschlands Flora. ä Band 16 Gr. Leipzig.den 1. März 1841. Friedrich Hofmeister. Ankündigung verkäuflicher Pflanzen des würtembergischen Reisevereins. Nubische Pflanzen von Th. Rotschy. Die in den Nubischen Provinzen Cordosan und Sennar von dem bereits rühmlichst bekannten Na- turforscher Herrn Kotschy, welcher schon vor 4 Jahren die Russegger’sche Expedition begleitet hatte, in den Jahren 1839 und 1840 gesammelten Pflanzen, welche der Reiseverein ausgibt, zeigen eine merk- würdige Verschiedenheit von der Abyssinischen Flor. Sie sind theils eigenthümlich, theils gehören sie der Arabischen, Senegambischen und Aegyptischen, nur sehr wenige der Abyssinischen Flor an. Es wer- den Sammlungen zu 300 und 400 Arten in sorgfäl- ig getrockneten und instructiven Exemplaren abge- & en, welche zu dem billigen Preise von 15 fl. ie Centurie gegen portofreie Einsendung des Be-: trags bei der Direction des Reisevereins zu erhalteır 42 sind. Der grössere Theil der Sammlungen ist be- reits verschlossen, so dass die Liebhaber mit ıbren Bestellungen eilen mögen. Ein Auszug aus den bis jetzt gedruckten Eti- quetten mag von der Reichhaltigkeit der Sammlung an seltenen Gattungen und Arten Zeugniss geben. Die Bestimmungen sind theils von Herrn Dr. Fenzl in Wien (diese sind noch ım Rückstand), theils von Herrn Dr. C. H. Schultz in Deidesheim, theils vom Unterzeichneten. 1) Neue Gattungen. Compositae: Eisenmannia clandestina ©. H. Schultz. Dipterotheca Kotschyi ©. H. Schultz. Araschcoolia acaulıs CE. H. Schultz. Schaffnera carduoides ©. H. Schultz. Sprunera alata ©. H. Schultz. Hinterhubera Kotschyi C. H. Schultz. Inulaster Kotschyi C. H. Schultz. Acanthaceae. Monechma braeteosum Hlochst. — — hispidum Hochst. Polyechma coeruleum Hochst. Serophularineae. Chilostigma pumilum Hochst. Macrosiphon fistulosus Flochst. Selagineae. Pleurostigma subrotundum Hochst. — — sulphureum Hochst. Butomaeeae. Teganocharis alismoides Flochst. 2) Seltene und neue Arten. Pteroloma arabicum Hochst. et Stend. (== Dipterygium glaucum Decaisne.) Farsetia ramosissıma Hochst. — stenoptera Hochst. 43 Cleome chrysantha Decaisne, Polanisia orihocarpa Hochst. Boscia octandra Hochst. (B. senegalensi affınis). Cadaba 'glandulosa Forsk. Guiera senegalensis Lam. Poivrea aculeata DC. Terminalia Brown Presen. Styrax officinalis L. Bauhinia tamarıindacea Del. — — (Pauletia) parvifolia Hochst. Cyamopsis senegalensis Guillem. Perrat. Pegolettia senegalensis Cass. Vernonia paucillora Less. Pedalium Caillaudii Del. Sesamnum rosiratum Hochst. Ceratotheca melanosperma Hochst. Antichorus depressus L. Corchorus alatus lIochst. — — tridens L. Hermannia arabica Hochst. & Steud. Dumreichera arabica Hochst. (a Serrara incana Car. certe diversa.) Pavonia Koischyi Hochst. — — triloba Hochst. Melhania Koischyi Hochst. lonidiam rhabdospermum Hochst. Vahlta Cordofana Hoclıst. — — \Weldeniü Rchb, Sutera serrata Hochst. Striga orchidea Hochst. Antıcharis arabica Endl. Franthemum decurrens Hochst. Hypoöstes latifolia Hochst. Gendarussa palustris Hochst. Barleria Hochstetteri Nees. Peristrophe bicalyculaia Nees. Thunbergia annua Hochst. Cucifera thebaica Del. Nymphaea ampla DC. -— —— Lotus I.. 44 Nymphaea coerulea Savı. Sagittaria nymphaeifolia Hochst. Alısma HKotschyi Hochst. — — enneandrum Hochst. Cyperus aristatus Rottb. — — pygmaeus Rottb. — _— retusus Nees. — — squarrosus L. Isolepis praelongata Nees. Fimbkristylis hispidula Kunth. Elytrophorus articulatus Beauv. Ctenium elegans Kunth. Schoenefeldtia gracilis Kunth. Chloris punctulata Hochst. — — spathacea Hochst. Triachyrum Cordofanum Hochst. Andropogon Gayanus Kunth. — — giganteus Hochst. — — neryatus Hochst. Es ist diess nur ein Auszug aus der Hälfte der vorhandenen Pflanzen, und es sind die vielen Con- volvulaceen, Heliotropien u. s. w., welche auch bereits bestimmt sind, ganz übergangen. Sehr viel Seltenes ist unter dem noch unbestimmten Theil der Gräser, unter den Chenopodiaceen, Amaran- thaceen, Caryophylleen, Leguminosen, Euphor- biaceen u. s. w. Die neuen Gattungen und Arten sowohl dieser Nubischen als der Abyssinischen Flor werden, s0- bald es uns möglich ist, mit ihren Beschreibungen näher bekannt gemacht werden. Die Charactere der neuen Gattungen werden vorläufig in dem Nach- trage zu Endlicher’s Genera plantarum erscheinen. Esslingen, im April 1841. Prof. Hochsteiter. 45 Botanische Werke, erschienen im neueren Verlage der Haude- und Spener’schen Buchhandlung in Berlin (bis zur Östermesse 1841.) Krüger, Dr. M. S., Bibliographia Botanica. Hand- buch der botanischen Literatur in systematischer Ordnung, nebst kurzen biögraphischen Notizen über botanische Schriftseller. — Zum Gebrauche für Freunde und Lehrer der Pilanzenkunde. gr. 8. (1841.) 2 Thlr. Link, Dr. H. F., (Königl. Geheimer Medicinalrath, Director, Professor &c. &c.) Elementa Philoso- phiae Botanicae. Grundlehren der Kräuterkunde (zweite Ausgabe), latein. und deutsch, 2 Thle. gr. 8. mit 4 luhogr. Tafeln (1837.) 4 Thlr. — — lcones Anatomico - Botanicae ad ıllustranda Elementa Philosophiae Botanicae. Editiones se- cundae. — Anatomisch - botanische Abbildungen zur Erläuterung der Grundliehren der Kräuter- kunde. Drei Hefte. gr. Folio, mit vier und zwanzig lithograph. — zum Theil colorirten — Tafeln. (Text latein. und deutsch.) 9 Thlr. — — Handbuch zur Erkennung der nutzbarsten und am häufigsten vorkommenden Gewächse. 3 Thle. 8. (182?e — 33). 73 Thlr. (Der dritte Theil enthält die Kryptogamen.) Luedersdorff, F., das Auftrocknen der Pflanzen für's Herbarium und die Aufbewahrung der Pilze, nach einer Methode, wodurch jenen ihre Farbe, diesen ausserdem auch ihre Gestalt erhalten wird. Mit einem Kupfer und einer Vignette, 8. cart. (1827.) 1 Thir. Meyen, Dr. F. J. F., (Professor &c.) Grundriss der Pfilanzen- Geographie mit ausführlichen Un- tersuchungen über das Vaterland, den Anbau und den Nutzen der vorzüglichsten Kultur-Pflan- zen, welche den Wohlstand der Völker begrün- den. gr. 8. mit einer lithogr. Tafel in Foho. (1836.) 2x Thlr. 46 Meyen, Dr. F. J. F., neues System .der Pflanzen- bysiologie. Drei Theile. gr. 8. mit 15 Ku- pfertafeln in 4. (1857 — 38). 8 Thlr. — — noch einige \Vorte über den Befruchtungsact und die Polyembryonie bei den höheren Pilan- zen. gr. &. mit zwei lithographirien Tafeln in 4. (1840) 3 Thlr. . — — Phytotomie. — in 8. mıt 14 Kupfertafeln ın 4. (1830.) 3 Thlr. Willdenow, D.C. L., Grundriss der Kräuterkunde “zu Vorlesungen. Neu herausgegeben mit Zu- sätzen von H. F. -Link. Erster (Theor.) Theil, siebenis Auflage mit 10 Kupfertafeln und einer Karbe-Tabeile. 8. (1831) 2% Thlr. zweiter, dritter und vierter Theil, welche auch den besondern Titel: „Liok, Handbuch zur Erkennung der Gewächse* 3 Thle. — siehe oben — führen. 7& Thir- Nächstens erscheint cin, von dem verstorbenen Herrn Prof. Dr. F, J. F. Meyen Hinterlassenes \Verk über die Krankheiien der Pflanzen unter dem Titel: Pflanzen - Pathologie. (Herausgegeben vom Prä- sidenten Nees von Esenbeck), welches mit eben so gründlichem Forschen, regem Fleisse und mit derselben Vorliebe für die Sache ausgeführt ist, als in allen Arbeiten des Ilerrn &e. Meyen rühmlichst anerkannt worden. Berlin, den 15. April 1841. j Haude- & Spener’sche Buchhandlung- Verkauf von Herbarien. Herr Dr. Frivaldszky in Pest, weicher meh- rere Jahre hindurch auf eigene Kosten die europäi- sche Türkei bereisen liess, um daselbst Pflanzen und Insekten sammeln zu lassen, ist gesonnen, die bei ihm noch vorräthigen türkisch- europäischen 47 Pflanzen im Ganzen zu verkaufen. Das bei der Redaction dieser Zeitschrift hinterlegte Verzeichniss derselben zählt 1015 Species auf, welche in 9700 Exemplaren vorhanden sind, und wird Kaufsliebha- bern gerne zur Einsicht mitgetheilt. Um jedoch vor- vorläufig einen Begriff von der Reichhaltigkeit dieser Sammlung zu geben, möge hier nur das Verzeichniss der in derselben enthaltenen neuen Arten, welche Herr Dr. Frivaldszky im Jahrgang 1835 Band I. pag. 331 dieser Zeitschrift beschrieben hat, sammt der Anzahl der noch vorräthigen Exemplare derselben hier folgen: Patria: Exemplare: Acinos acuminafus. Alp. Carlov. 15, „ erectus. M. Rhodope. 10. Asperula tubiflora. Macedon. 6. Astrantia elatior. Balkan. 3. Bulbocodium hastulatum. Cadio. 60. Bupleurum apiculatum. Hortiath. 12. Campanula lanata. Alp. Carl. 1. Centaurea Langii. Macedon. 6. „ napulifera. M. Rhod. 30. » pallida. M. Athos. 41. Cerastium rectum. Balkan. 40. _ Chondrilla prenanthoides. Balkan. 4. Urocus hybernus. M. Philipp. 20. Dianthus brevifolius. Carlov. 16. Equisetum zonatum. Philippop. 9. Euphorbia rupestris. . Banjo, 4. Ferula hispida. Balkan. 6- Genista incerta. Hortiath. 3. Geum Sadleri. Alp. Carlov. 24. Haberlea rhodopensis. Alp. Caloph. 6. Heliotropium turcicum. Balkan, 2. Hieracium cernuum. Alp. Dervend. 3. » pilosissimum. Rumelien. 1. Hypericum rhodopeum. Carlov. 30. Juncus melanocephalus. Caloph. 1. Lactuca ramosissima. M. Atbop. 6. Lathyrus pilosus. Balkan. MD. 48 Patria: Exemplar. Lithospermun Rocheli. Philippop. 30. Potentilla Benyiczkyi. Carlov. 30. » parva, Banjo. 2. Ranunculus Nentvichü. Carlov. 15. Reseda pseudovirens. Carlov. 40. Rubos sanguineus. Rumel. 11. Satureja acicularis. Balkan. 2. Scabiosa ambigua. Carlov. 13. 33 triniaefolia. Carlov. 35. Serophularia majalıs. Carlov. u Sesleria caerulans. Carlov. 8. Silene tincta. Carlov. 25. R exaltata. Balkan, 8 . Roemeri. Carlov. 8 » subconica. Rumel. 8. Stachys stellulata. Macedon. 3 Symphytum Ottomanum. Carlov. 6 Ziziphora comparta. Guklina. 50. Da diese Sammlung ausser diesen noch eine grosse Menge der seltensten Gewächse aus der nur von Wenigen betretenen osteuropäischen Flora ent- hält und auch selbst die gemeineren Arten, wegen ihrer besonderen Fundorte und des klimatischen Einflusses auf die Formen derselben, dem Botani- ker interessant seyn müssen, so dürfte der Ankauf derselben nicht nur eine in den meisten Herbarıen sehr fühlbare Lücke ausfüllen, sondern auch der reiche Dupletenschatz die Acquisition anderer Sel- tenheiten durch Tausch inangenehme Aussicht stellen. Um diesen Ankauf zu erleichtern stellt der gegen- wärtige Besitzer bei Abnahme des Ganzen den Preis nicht höher als auf 11/, Conv. Münze pr. Exemplar, so dass die vollständige Sammlung auf 242 fl. 30 kr. C. M. zu stehen käme, wofür dieselbe noch franco Regensburg geliefert wird. Weitere Auskunft er- theilt auf portofreie Briefe mit Vergnügen tegensburg. Prof. Dr. Fürnrohr. Inhalts - Verzeichniss. EEE Eee 2 1. Abhandlungen. Arendt, Scholia Osnabrugensia in Chloridem Ha- noveranam. Supplement. IH. Beibl. 81. Beilschmied, Uebersetzung von Tenore’s botanischer Charakteristik der Höhen. Regionen in Neapel, so wie einzelner Striche des Landes. 97. 113. Böckeler, über einige im Oldenburgischen rorkom- mende Gewächse. 210. Bogenhard, Beiträge zur Charakteristik der Flora des Nahethales. 145. A. Braun, Bemerkungen über die Flora von Abys- sinien. 257. 273. 337. F. Braun, Beiträge zur Kenntniss fossiler Ge- wächse. 33, Hochstetter, Plantarum Nubicarum nova genera. 369. Hornschuch, Bericht über die Versammlung der skandinavischen Naturforscher in Copenhagen, im Juli 1540. 193. Itzigsohn, Bemerkungen über die Laubmoosflora der Mark Brandenburg. 353. Kirschleger, über einige interessante Miss - oder Umbildungen von Pflanzen. 340. Klein, Uebersicht der besonders durch die nenere Chemie aus den Pflanzen geschiedenen Stofle und Producte. 65. S1. Koch, zwei Exeursionen nach Streitberg und Mug- gendorf. 289. Körber, einige Bemerkungen über individuelle Fort- pflanzung der Flechten. 6. 17. Lagger, neue Entdeckungen für die Schweizerflora iım Canton Tessin von 1839. 129. Miquel, einWort über die Pilzgattung Bryomyces. 321. Bd. L Intellbl. a. 4 50 Miller, über die Conferva Ortbotriehi Dillw. 161. 177. Sauter, Beiträge zur Kenntniss der Pilzvegetation des Ober-Pinzgaues im Herzogthbum Salzburg. 305. F. W. Schultz, Bemerkungen über Carex fulva Good. und ©. Hornschuchiana Hopp. 49. Stadelmeyer, Echitis novae species brasilienses. Bbl. 1. Tausch, über einige Alchemillen. Bbl. 108. ders., botanische Beobachtungen über einige mono- eotyledonische Gewächse. 225. v. Welden, botanische Wanderungen durch die steierischen Alpen und zur Saxifraga retusa. 241, U. Anfragen und Beantwortungen. Sauter, wegen Lerchen-Motten. 45. Hervich-Schäfer, Beantwortung dieser Anfrage. 64. Hl. Ankündigungen und Anzeigen. v. Biedenfeld. das Buch der Rosen. Intellbl. 2. Döring, an Sammler von Bildnissen von Aerzten und Naturforschern Intellb}. 1. Frivaldszky, Verkauf türkisch - europäischer Pflan- zen. iIntellbl. 46. “ Haude und Spener, botanische Verlagswerke. In- telibl. 45. Heimbürger, Gesuch um lebende Veilchen. 112. Hochstetter, erste Lieferung der vom Reiseverein ausgegebenen, durch Wilhelm Schünper ge- sammelten abyssinischen Pflanzen. Intellbl. 17. ders., nubische Pflanzen von Th. Kotschy. Intbl. 41. Krauss, Anerbieten getrockneter Cap- und Natal- pflanzen. Intellbl. 15. Linke, Deutschlands Flora in naturgetreuen Ab- bildungen. Intellbl. 15. Pamplin, List of a few Bocks on Botany. Intbl. 16. Reichenbach, Flora Germanica exsiceata. Intbl. 3. Centuria XIX. Intellbl. 5. Centar. XX. In- telibl. 33. id., Iennes Florae Germanicae et Helveticae. Intellbl. 40. Tom V. Dec. 1. 2. 224, BI Sauter, Erklärung wegen Moossendungen. Beibl. 112. Schramm, Anerbieten getrockneter pommerscher Pflanzen. Intellbl. 12. Verkauf bedeutender Pflanzensammlungen. 224.351. IV, Beförderungen. Ehrenbezeugungen. Areschoug II1. Archenius Ill. Fries IHM. v. Hügel 112. v. Martius 112. Seitz 11%. Nenaufgenommeue Mitglieder der k. b. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. 15. 209. v Berichtigungen. F. Braun, über das Vorkommen des Woodwarti- tes Münsteri. 288. Wenderoth, über eine Stelle in Schneiders natur- historiscb-topographisch-statistischer Beschrei- bung des hohen Rhöngebirges. Beibl. 101. VI Bitten 4, Mohl, an die Verfasser von Abhandlungen über Pflanzenanatomie und Physiologie. 382. VI. Correspondenz. Bunge, Uebersicht und Diagnosen der mit Jurinea eyanoides verwandten oder bisher verwechsel- ten Arten. 195. Heufler, über einige geographische Irrthümer in Krüger's Bibliotheca botaniea. 377. Hoppe, über seine diessjährige Reise nach Salzburg und Kärnthen. 368. Koch, über Cherleria sedoides. 63. Ders., über Wulfens Hypecoum littorale. 349. Reissek, über die diessjährige Frühlingsflora um Wien. 381. v. Salis-Marschlins, über Cherleria sedoides und Tblaspi alpestre. 62. Sauter, über die Ergebnisse seiner Exeursionen im Pinzgau. 38. . Ders., über Pilze um Ried im Innviertel, so wie über eine Abnormität der Blätter von Arabis pumila. 379. . a v. Spruner, Winter - u. Frühlingsflora in Hellas. 361. Tommasini, über Hacquet's Blaeria. 345. 52 VII. Gesellschafts- Angelegenheiten. Höchsterfreulicher Beitritt Sr. Majest. des Königs Friedrich August v, Sachsen zur k. botani- schen Gesellschaft. 209. Mitglieder, neuaufgenommene, der k. botanischen Gesellschaft. 15. Sitzungen der k. b. botan. Gesellsch. 185. Statuten der k. b. botan. Gesellsch. 1. IX. Nötizen, biographische. Aloys Traunfellner. Nekrolog von Rainer Graf. 57. X. Notizen, botanische, Agardh, über den Standort von Fucus natans. 199. Ders., über die eigentliche Wachsthumsart der La- minaria digitata. 195. Anonym., neue Standorte von Braya alpina, Cypri- pedium bulbusum, Desmatodon flexitolius, Gym- nostomum Donnianum, Opegrapha petrnea, Schmidtia utriculosa, Splachrum urceolatuım und Verrucaria elopima 224. Mespilus Pyra- cantha Scop. und Ranunculus erenatus, 240. Bogenhard, über das Trocknen der Orchideen. 237. Britiinger, über Buphthalmum suceisaefolium. 138. Buchinger, Referat über Godron’s Bearbeitung der Ranunkeln Sect. Batrachium DC. 170. Ders., über neuere literarische Erscheinungen in Frankreich. 190. Bunge, analytische Uebersicht der Arten von Echi- nospermum. 127. Drejer, über zwei Formen von Corallorrbiza und über Carex pacifica. 196. Fermond, über die Rolle, weiche die Blüthendecken bei dem Acte der Befruchtung spielen. 204. Fries, über die Pietra fungaja. 198. Graf, über einen neuen Standort der Saxifraga cernua. 137. Hartman, über monströse Blüthen von Salix ni- gricans. 199. 53 Heimbürger, Unterschiede der europäischen Arten von Fragaria. 139. Hornschuch, über Rubus arctieus und (arex Oederi. SO. Koch, die Rlizobotrya ist keine Heimathlose mehr. 159. Liebmann, über die Vegetation in und um die heissen Quellen auf Island. 201. . ders., über die Wachsthumsart der Laminarien, über den Bulbus der L. bulbosa und über eine neue Carex von Island. 195. Mathesius, über Stipa pennata. 199. Paulsen, über eine neue Carex von Copenhagen. 201. Trautvetter, verbesserte Charaktere einiger Papi- lionaceen. 2339. Vahl, über einige Arten der Gattung Ranuncu- lus. 198. Weidereth, nachträgliche Bemerkungen über Cas- sia eana Wender., holosericea Fres. und Schimperi Steud. 333. X., über Buekia malaccensis. 174. Xl, Notizen zur Zeitgeschichte. Hornschuch, über die reisenden Botaniker Agardh, Dahibom, Kroyer, Liebmann, Munck von Ro- senschölel und Zetterstedt. 47. Wirtgen, der botanische Verein am Mittel- und Niederrbein. 322. XI. Rechtfertigung. Koch, über die Ursachen seiner Äblehnung des Amtes eines ersten Geschäftsführers bei der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Erlangen. 141. X. Todesfälle Chevallier. 96. Döllinger. 96. v. Frölich. 176. Frost. 175. Heller. 96. Lagasca. 176. Neu- mayer, 176. Vaucher, 96. v. Vest. 95. XIV. Verzeichniss der Schriftsteller. Agardh. 195.199. Arendt. Beibl. 81. Beilschmied. 97. 113. Böckeler. 210. Bugenhard. 145. 237. Braun, A. 257. 273. 337. Braun, F. 33. 288, Brittinger. 138. Buchinger. 170. 190. Bunge. 127. 153. Döring. Intellbl. 1. Drejer. 196. Fermond. 204. Fries. 192. Gvaf. 57. 137. Hartman 199. eimbürger. 112. 139. Herrich- Schäffer. 64. Heufler. 377. Hocbstetter. 369. Intellbl. 17. 41. Hoppe. 368. Hornschuch, 47.80. 193. ktzigsohn. 353. Kirschleger. 340. Klein. 65. 81. Koch. 63. 141. 159. 289. 349. Körber. 6. 17. Krauss. Intellbl. 15. Lagger. 129. Liebmann. 201. 195. Mathesius. 199. Miquel. 321. Mohl. 382. Müller. 161. 177 Paulsen. 201. Reissek. 381. v. Salis-Marsch- ins. 62. Sauter. 38. 45.305.379. Schramm. Tntellbl. 12. Schultz, F. W. 49. v. Spruner. 361. Stadelmeyer. Bbl. 1. Tausch. 225. Bbl, 105. Tommasini, 345. Trautvetter., 239. Vahl, 198. v. Welden. 241. Wenderotb. 335. Bbl. 101. Wirtgen. 322 XV. Verzeichniss der vorzüglichsten Pflanzennamen, Abies Larix 45. Acerin® 119. Achyrophorus ma- .culatus Bbl. 107. Aconitum Lycoctonum 152. Bbi. 107. variegatum Bbl. 107. Aethusa Cyna- pium Bbl. 89. „Aus“ pyramidalis 148. Aira flexuosa Bbl. S2. Alchemilla alpina Bbl. 108. minor Bbl. 111. pentaphyllea Bbl. 40. Allo- sorus erispus 39. Alopecurus pratensis Bbl. 52. Amentacee 116. Andropogon altissimus 277. Anemone apennina, baldensis, Burseriana, fvagifera 243. Anesorhiza abyssiniea 337. Ane- tbum graveolens 272. Apargia erispa 133. tenniflora 136. Aquilegia vulgaris Bbl. 9. Arabis alpina 290. arenosa 152. pumila 380. sagittata 300. 303. Arcyria ferruginea 316. Armoracia rusticana Bbl. 94. Aspidium erista- tum 39. Asplenium septentrionale Bbl. 97. Astragalus monspessulanus 134. Atragene ba- 55 learica 362. Atriplex angustifolia Bbl. 89. ob- longifolia 151. Barbula brevirostris 41. rigida 357. Berberis vulgaris Bbl. 90. Betonica Alopecuros 136. Biatora atrorufa, cuprea, Kochiana, lucida, panzeola, rivulosa, viridiatra 43. Bheria 345. Borraga offieinalis Bbl. 86. Brassica cam- pestris 292. cavrinata 267. Napus 298. nigra var. abyssinica 266. oleracer 298, Rapa 299. Rapa oleifera annua 290. Braya alpina 223. Bromus adoönsis 974. Bryomyces 322. Bryum annotinnm 360. carneum 359. cernuum 359. erudum 360. Funckii 41. Neodamense 360. versicolor 41, Buekia malaccensis 174. Bupb- thalmum suceiswfolium 138. Calendnla offieinalis 345. Caloceras bypnophilum 317. Camelina sativa Bbl. 94. Campanıla latifolia 147. BbL 107. Campylopus flexuosus 356. Cantharellus elegans 318. sinuosus 38. tennissimns 317. Capsicum annuum 264. pu- bescens 264. Carduus cerassifolius 135. Carex arenaria Bbl. 96. biformis 54. divulsa Bbl. 96. ericetorum BbI. 97. fulva 49. Hornschu- ebiana 49. Bbl. 97. intermedia Bbl. 06. mu- eronata 367, Oederi S0. Bbl. 97. pacifica 197. pilulifera 136. Pseudocyperus 147. teretins- eula Bbl 97. Cartbamus tinctorias 263. Uassia cana, bolosericea, Schimperi 335. Catharinwa angustata 360. Cenangium Iuteolum, Thapsi 320. Centranthus ruber 152. Cepbaloeroton 370. Cerastiun vulgatum Bbl. 92. Cheero- pbyllom hirsutum Bbl. 107. Chenopodium murale Bbl. S9. Cherleria sedoides 92. 95. Chilostigma 372. Chloris abyssiniea 275. Chon- drilla latifolia 147. Cicendia filitormis 150. Cicer arietinum 270. Cirsium carniolicum 139. Clavaria alpina 316. Coniferze 114. Conio- eybe nigrieans, pallida 44. Conostpmum horcale 45. Corallorebiza 197. Loriandrum salivum . 265. Crepis blattarioides 139. Crocus pietus, semifasciatus, vernus 225. Crotalaria striata 280. Cynoglossum lanceolatum 278. Cypri- pedium bulbosum 223. Cytisus argenteus 134. eweriflorus 136. Daueus Carotta var. abyssinica 272. Dentaria en- neaphylla 364. Dermatodon lanceolatus 357. Desmatodon flexifolius 223. Desmoch:eta xan- thioides 255. Dianthus superbus Bbl. 107. Dieranum Nlagellare, Schraderi, spurium, stru- miferum 357. Diderma elegans 316. Didy- modon pusillus 357. Digitalis media 148. Diplocomium tristichum 358. Dipsacus sylve- stris Bbl. 83. Doronicum Pardalianches 147. Echinospermum 127. deflexum 148. EchitesBbl. 1. alexicaca ibid. 68. almadensis ib. 98. amazo- nica ib. 50. atroviolacea ib. 75. aurieulata ib 25. ciliata ib. 32. cognata ib. 79. Cur- roru ib. 78. densiflora ib. 56. densevenulusa ib. 47. fragrans ib. 71. funiformis ib. 37. gra- cilipes ib. 22. grandiflora ib. 49. hirsuta ib, 26. hypoglauca ib. 23. japurensis ib. 19. illu- stris ib. 69. leptoloba ib. 15. Iinearitolia ib. 18. longiflora ib. 64. Martiaua ib. 31. Maxi- milianea ib. 43. mierophylla ib. 35. pasterum ib. 52. peltata ib. 42. peltigera ib. 21. pedun- cularis ib. 54. Pohliana ib. 73. psidiifolia ib. 46. sancta ib. 59. spectabilis ib. 44. spigelise- flora ib. 58. Stadelmeyeri ib. 29. tennicanlis ib. 40. tenuifolia ib. 53. varia ib. 17. Velame ib. 61. velutina ib. 72. venenosa ib. 66. ver- sicolor ib. 38. violacea ib. 34. virescens ib. 63. xanthostoma ib. 55. Zuceariniana ib. 76. Eleusine Tocusso 269. Encalypta ınierostoma 191. Epilobiam angustifolium Bbl. 90. Equi- setum Telmateja Bbl. 107. umbrosum 147. Erigeron angulosus 38. Ervum Lens 269. Erysimum rbzetieum 133, Euphorbia falcata 57 152. Lathyris Bbl. 92, Euphrasia lutea 346. Evonymus europ:eus latifolius 132. Fimbriaria Lindenbergiana 42%. Fissidens osmun- dioides 361. Fragaria Breslingea, collina, ela- tior, vesca 140. Fraxinus Ornus 133. Fucus natans 199. Gagea corsica 232. minima ß brachysepala 232, Genista arcuata Bbl. 94. Gentiana Pneumo- nanthe 150. Gesneria spicata 198. Gnapha- lium nudum 210. Grimmia eommntata 41. conferta 41. sulcata 39. torquata 200. Guizotia oleifera 263. Gymnomitriun adustum 42. Gym- nostomum Donnianum 223. Heimii 223. tortile 44. Gymnothrix adoensis 276. Harpanthus Flotovianus 39, Helichrysam glatino- sum 277. Helvella badia, fuliginea, lacunosa 319. Heracleum asperum 139. Hibiscus erio- spermus 279. Holochiloma 571. Hordeum bul- bosum Bbl. 81. 98. distichon 260. nodosum Bbl. S!. 98. pratense 147. Horminum pyre- naicum 136. Hypecoum littorale 350. Hypnum Blandowii 361. campestre 41. fastigiatum 41, plicatum 41. polycarpon 41. 361. protuberans 41. reflexum 41. vivulare 41. Starkii 41. tri- farium 361. Hypochzeris radieata 343. Hypu- dieurus eenchroides 275. Jasminese 119. Iris unguieularis 362. Juncus flui- tans Bbl. 90. nigritellus 216. Jungerinannia albescens, Bartlingii, bierenata, catenulata, di- varicata, Hampeana, Mülleri, nivalis, setifor- mis, Starkii, subalpina, Wenzeliü 42. Jurinea albicaulis 156. angustifolia 156. arachnoidea 157. chaetocarpa 156. eretacea 158. Ewers- manni 155. Ledebourit 157. mollis 158. Pol- lichii 154. polyelonos 155. teuniloba 155. tenuis 159. - Laminaria bulbosa, digitata 195. Lamium incisum 211. intermedium 214, Lathyrus sativus 269. Lecanactis Iyncea 44. Lecidea aglaea 43. arc- ® je tieca 43. confluens 44. conglomerata 43. con- tigua 44. lapieida 44. sanguinaria 43. spilota 44. Leguminosse 119. Lepidium sativum 265. Leucas Schimperi 279. Linum usitatissimum 2368. Lotus corniculatus Bbl. 95. Luzula For- steri 147. Lyehnis Flos euculi Bbl, 92. Lyeo- podium annotinum Bbl. 97. Lysimachia ciliata Bbl. S6. Macrosiphon 373. Malva abyssinica 279. Medicago 239. denticulata 151. Meesia dealbata 357. bexasticha 358. longiseta 338. uliginosa 357. Melilotus 240. Mentha erispa Bbl. 93. Mes- pilas Prracanthba 240. Meum athamanticum 139. Muium affine 361. medium 41. serratum 361. stellare 361. Molinia ccerulea Bbl. 82. Monechma 374. Muscari comosum 233. con- strietum 234. pallens 235. pyramidale 234. tenuilorum 234. Nareissus obliquns 237. poätieus 236. Bbl. 90. Na- startium anceps 152. microphylium et siifolium 218. Nicotiana macrophylia 264. Vcimum graveslens 265. Ocnanthe peucedanifolia 151. Opegrapha lithyrga 44. petraea 224. Orchidee 237. Orchis hybrida 147. speciosa 147. ustulata Bbl. 96. Ornithogalum steno- petalum Bbl. 90. Orobanche pallidiflera 148. platystigma 139. Teuerii 148. Orobus gracilis 130. 133. luteus 139. tennilolius 131. Ortbo- trichum crispulum 44. cupnlatum 44.357. cur- vilolium 44. dilatatuım 44. fallax 357. Lud- wigi 44. Lyelli 357. pallens 44. pulchellum 225. pumilum 357. rupestre 44. speciosum 337. strintum 44. Sturmii 44. tenellum 44. Paludella syuarrosa 360. Panicum Crus galli Bbl. 2. Parietaria diffusa 147. Paris quadrifolia Bbl. 92. Parınelia aurea, craesio-alba, elatina, erythrocarpa, ferruginea, gelida, hamatoınma, Hypnorum, Lagascie, microphylla, mniarwa, muscorum, nimbosa, ostreata, pelobotrya, rubi- 39 ginosa, verrucosa 42. Pecopteris Münsteriana 34. Pedieularis Sammea 254. Peziza albo furfuracea 509. albo-viridis 314. alpina 308. ammophila 308. aurantia 379. carneola 308. decolorans 312. Doliolum 313. elesans 313. epithelephora sh. erythropus 312. excavata 314. Filieis maris 313. Hystrix 311. Kunrii 313. micaus 380. mollissima 310. Neesit 312. nigrescens 308. nitida 309. nitidula 311. or- “nata 309. Osteuthit 312. palustris 311. per- forata 309. pulverulenta 310. radians 310. ru- bieunda 310. rufesgens 307. rofo.nigra 314. Strutbiopteridis 311. subglohosa 314. tenera 312. tennis 308. tenuissima 314. tristis 309. vitrea 313. Phascum serratum 356. Phaseolus vulgaris 271. Philonotis marchica 359. Phrag- midiolum 167. apicale 169. ramosum 168. Pi- sum abyssinieum 269. Plantagn abyssinica 279. lanceolata Bbl 85. major et minor ib. 83. “ Poa abyssinica 261. panieiformis 274. praten- sis Bbl. S2. Pohlia inelinata et uliginosa 359. Polyenemum majus 151. Polyechma 376. Puly- gala depressa Bbl. 94. uliginosa 148. Polygo- num alpinum 139. Polvporos tuberaster 109. Pomace:e 119. Potamogeton fluitans 147. Poten- tila mierantha 152. norvegiea 38. Primula calyeina 134. Pulicaria vulgaris Bbl. 96. Pul- monaria mollis 148. Pyrus Malus Bbl. 92. Ranunculus aquatilis 172. Baudotii 172. esespitosus 172. erenatus 240. 246. divaricatus 173. Bbl. 93. fluitans 173. hederaceus 170. Lenormandii 171. longirostris 173. reptans 198. vigidus 174. tripartitus 171. Reseda abyssinica 281. Rhizo- botrya alpina 159. Rhynchopetalum monta- num 282. Rubus areticus SO. Rumex abys- sinicus 278. alismmfolius 278. pratensis 151. scutatus Bbl. 90. Stendelji 278. Sagedia cinerea 44. Salix alba 340. amygdalina Bbl. 97. cinerea 341. nigrieans 199. Salvia 60 Scelaren 148. Sarcoseyphus densifolius et Funckit 42. Satureja grieca 133. Sauteria alpina 42. Saxifraga biflora 250. cernua 137. retusa 241. sedovides 251. Schisma Sendtneri 42. Schmidtia utrieulosa 223. Seirpus Baothryon Bbl. S1. Duyalii et trigonus 220. Sclerotium niveum 320. Scolopendrium ofheinarum Bbl. 98. Scu- tellaria minor Bbl. 93. Scytunema 200. Sedum Fabaria 151. villoesum 151. Serapias cordigera Lingua et oxyglottid 132. Serratula tinetoria 147. Setaria aurea 276. Sibbaldia procumbens 139. Silene Armeria 92. gallien 152, Solanum adoönse 278. Sparganium natans Bbl. 107. Sphagnum cuspidatum et subsecundum 356. Spiranthes autumnalis Bbl. 96. Splachnum ampullaceum 357. urceolatum 223. Stemonitis tenella 316. Stereocaulon eondensatum 4+4. Stieta fuliginosa 43. Stipa pennata 199. Tenagocharis 359. Tetraphis repanda 41. Thlaspi alpestre 63. saxatile 132. Tiliaceae 119. Tor mentilla erecta 152. Tortala alpina 45. 'Tra- gepogon pratensis 342. Bbl. 96. Trichia fasei- eulata 315. glomerata 315. Tricholaena fra- gilis 275. Trifoliam proeumbens Bbl. 95. Tri- gonella 240. Foenum graeeum 269. Triticum sativum et Spelta 260. Typbula flavescens 317. Ulmus suberosa Bbl. 89. Veratrum album et Lobelianum 226. Verbascum pseudonigrum 150. Schottianum 149. Veronica didyma, montana, pilosa Bbl. 81. Verrucaria elopima 224. Hochstetteri 44. Vicin Faba 270. Viola declinata 135, heteropbylla 135. palustris 152. Weissia voleaniea 200. Woodwardites Münsteria- nus 36. 288. Woodsia hyperborea 38. ilven- sis Bbl. 107. Zea Mays 263.