oder a allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben der königl. bayer. botanischen Gesellschaf: zu Regensburg. Neue Reihe. XVH. Jahrgang, oder der ganzen Reihe XLIT. Jahrgang. Nro. 1-:48. Steintafel I—X. Mit Original-Beiträgen von Arndt, Arnold, Böckeler, Buchenau, Th, M. Fries, Fürnrohr, Hallier, Hasskarf, Irmisch, Lästadius Landerer, Leybold, v. Martius, Müller, Müach, Nylander, Schaffuer, Schmidt, Schramm, ©. F. Schultz, Vaupell, Wichura und Wydler., BE Redigirt Dr. A. E Fürnrohr, eum und Director der k. bofan. Gesellschaft zu Regensburg, der k. bayerischen Issenschaften, der kais.. Leopold. Carol, Akademie der Naturforscher u. m. &, k. Prof. am Lye gel. Vereine Mitglied, "Akademie der I . an LU Regensburg, 185% Verlag der Redaction. Hanpt-Commissionäre: Fr. Hofmeister sen.-in Leipzig — G I. Mans und Fr. Pustet in Regensburg. Mo. Bot. Garden IQ AH RLORA. 1. Regensburg. 7. Januar. 1859. Amhalt: orıcıman-ABHANDLUNG. Wydler, morphologische Mitthei- lungen. (1. Linnaea borealis, 2. Inflorescenz von Sambucus racemosa L. 3. Stipular- Sprossen von Galium Cruciata Scop.) — BIOGRAPRISCHE NOTIZEN, v. Martius, akademische Denkrede auf R. Brown. — FERSONAL-NOTIZEN, Beförderungen. Todesfall. — ınkuenpieung. Arnold, Lichenen-Decaden. Morphologische Mittheilungen. Von H. Wydler. (Hiezua die Steintafel 1.) 1. Linnaea borealis. Noch immer ist -die Kenntniss dieses zierlichen Pflänzchens sehr unvollständig, und auch ich kann im Folgenden nur einige Beiträge zur Kenniniss seiner Wuchsverhältnisse geben, da mir hauptsächlich dessen Keimung ganz unbekannt ist. Wenn wir einen blühenden Spross dieser Pflanze in Bezug auf seine Ursprangsstelle in’s Auge fassen, so werden wir bemerken, dass derselbe von einer andern Axe abstammt, welche wir als dessen Hauptaxe betrachten können. Ein «weiter Bliek auf unsern Spross wird uns lehren, dass die Blü- then selbst wicht unmittelbar ihm angehören, sondern auf eigenen von ihm abstammenden Azen getragen werden; dass sie also erst ein drittes Axensystem beschliessen, Das ganze Sprossverhältniss gliedert sich nun so: . D) Eine (relativ) erste oder Hauptaxe ist unbegrenzt; sie bewegt sich innerhalb zweier Blattformationen, indem wechselnd an ibr Nieder- und Laubblätter auftreten. 2) Aus den Laubblattaehsein der Hlauptaxe kommen die secnndären Axen, sie tragen dreierlei Blätter: Nieder-, Laub- und Hoch- ‚blätter. Während aber die Hauptaxe an ihrem Gipfel fortspres#t, zeigt sich an den zweiten Axem oberhalb der Hochblätter kein solches Fortsprossen, vielmehr ist ihr Ende spurlos. 3) Erst aus den Hochblüttere der zweiten Axen :ontspringen die die Blüthe unmittelbar tragenden dritten Axen, augleich 3 Voer- blatipaare trageud, welche der Blüthe vorausgehen. Flora 1859. k Eine weitere Untersuchung unserer Pflanze ergibt ferner Folgen- des: Die Blätter der Sprosse durch alle Formationen hindurch sind opponirt — rechtwinkelig decussirt. Nicht alle Laubblätter sind mit einem Achselspross versehen. Wir finden, dass z. B. an der (relativ.) Hauptaxe auf ein Blattpaar nur ein Spross kommt, und dass nur sel- ten beide Blätter des Paares einen Spross besitzen, wo alsdann der eine stärker der andere schwächer ist. Dieses Verhältniss erinnert an ein ähnliches, wie wir es bei den Caryophylieen (vrgl, bot. Zig- 1843, Sp. 212.)und vielen andern Pflanzen antreffen. Wenn wir aber die Sprossbildang beider vergleichen, so finden wir zwischen ihnen einen wesentlichen Unterschied. Während nämlich bei den Caryo- phylieen erst je die fünften Sprosse über einander fallen, so bei Zin- naea bereits die dritten. Es lässt sich dieses so ausdrücken: B Ar CHEF . 2. 202.0.» FCA D+ B+ wo AA, BB u. s. w, die Blattpaare bedeuten, das 4 Zeichen aber den einzigen oder wo zwei Sprossen den stärkern Spross bezeichnet Wichura hat bereits in seinem gehaltvollen Aufsatz (Flora, 1844. Nro. 11. $.24.) auf diese Sprossbildung bei Linnaeas aufmerksam ge- macht, und daselbst noch eine Reihe anderer Pflanzen angeführt, die sich in dieser Hinsicht wie Linnaea verhalten. Den dort genannten Beispielen lassen sich auch aus einem gleich zu erwähnenden Grund die Rhinanthaceen beizäblen. Bei Euphrasia office. und Odontites oulg, sind die Blätter an den vegetatiren Axen paarweise unter rech- ten Winkeln gestellt. In der Blüthenregion hingegen des Stengels sowohl als der Bereicherungszweige sind die Paare aufgelöst, d. h. die Blätter stehen einzeln in verschiedenen Höhen aus einander ge- rückt, wäbrend sie ihre rechtwinkelig decussirte Stellung beibebalten, man also noch immer die paarweise zusammengehörenden leicht un- terscheiden kann. Versetzt: man ihre Succession, so erhalten wir folgendes Schema: 2 D: A'CIE' . 2.2.2202. BO? A° D: B! (sder auch umgekehrt). Vergleicht man dieses mit dem oben von der Zweigstellung von Linnaea gegebenen, so zeigt sich in der Anordoung der Blätter bei Euphrasia und Odontites und in derjenigen der Ach. selsprossen von Linnaea die vollständigste UVebereinstimmung. Wie bei Linnara je die dritten Sprosse, so fallen bei Kuphr. und Odontit. je die ersten Blätter der dritten (aufgelösten) Paare über einander. Dürften wir nun nicht aus dieser vergleichenden Beobachtung die Vermuthung wagen, dass, wie auch bei den Caryphylieen die stärkern Sprossen dem ersten Blatte jedes Paares angehören, so auch bei Lin- naea, Würde bei Euphrasia und Odontites nun blos das erste Blatt eines Paares einen Spross besitzen, das andere nicht, so wäre un- sere Vermutbung zur Gewissheit geworden und wir könnten bei Linnaea die mit einem Spross versehenen Blätter für die ersten des Paares halten. Aber nur sehr selten und vielleicht nur am Uebergang in die Blüthenregion kommt es bei Euphrasia vor, dass man das eine Blatt eines Paares fertil, das andere steril findet. ‘ Nun kommt uns aber die Gattung Cuphea zu Hülfe, welche mit Linnaea dieselbe Sprossstellung gemein hat. Auch sie hat gewöhn- jich auf ein Blattpaar nur einen Spross oder aber in der einen Rlatt- achsel einen Laub- in der andern einen Blüthenspross, (welch& frei- /"' lich nicht in der Achsel steht, sondern um ein Internodium binauf- gewachsen ist). Rücken nun bei Cuphea die Blätter der Paare, wie bei Euphrasia, aus einander, so gehört der stärkere Lauhspross immer dem untern (ersten) Blatt des Paares an. Daraus dürfen wir nun wohl schliessen, dass auch bei Linnaea dasselbe Verhalten sein würde, wenn ihre Blattpaare sich auflösten, was keine Unmöglich. keit wäre und vielleicht wohl sich einmal finden wird. Im Allge- meinen aber glaube ich ist der Schluss erlaubt, dass auch da, wo Blätter paarweise zusammenhalten, sie nicht als simultan, sondern als succesiv gewordene zu betrachteu sind und dass ihre ungleich ° i ä starke Sprossbildung in vielen Fällen, noch mehr aber ihre Auflösung auf ihre wahre Suecession einen Schluss erlaubt. Doch ist hier nieht der Ort dieses ‚weiter auszuführen, Bei Linnaea sind die aus dem (relativen) Hauptspross hervor- gehenden secundären (Seiten-) Sprosse von zweierlei Art; sie sind entweder steril, nur Nieder- und Laubblätter hervorbringend und also dem Hauptspross gleichend; oder sie schreiten bis zur Bildung von Hochblättern fort und bringen aus diesen die Blüthensprosse, In beiden Fällen ist die Zahl der Niederblätter nicht constant. Bald sind zwei Paare solcher vorhanden, bald nur eins. indem das zweite Paar bereits die Form und Farbe kleiner Laubblätter augenommen hat. Das erste Paar entspricht den Vorblättern des Sprosses und kreuzt sich mit dem Tragblatt des letztern. Die Niederblätter sind klein, sitzend, oval, oft von grünlicher Farbe. Laubblattpaare haben diese Sprosse 2—3. An solchen Seitensprossen, wo ausser Nieder- und Faubblättern auch die Hochblätter zur Ausbildung gelangen, de- ren meistens ein Paar, selten zwei solcher vorhanden sind, sind die- selben von dem obersten Laubpaar durch ein längeres schmächtiges Internodium getrennt und so die beiden Blattformationen von einan- der deutlich abgesetzt. Sind die secundären Sprosse steril, so verhalten sie sich, wie bemerkt, wie die Hauptsprosse. Sie lassen auf einander Nieder, und Laubblätter folgen und zwischen je zwei Blattformationen be. - merkt man nicht selten Uebergangsblätter, d.h. kleinere, wenig aus-. gebildete Laubblätter, welche am Spross die Stellen bezeichnen, wo mit dem eintretenden Herbst die Vegetation eine Verlangsamung oder eine Unterbrechung erlitten hat. Sowohl Haupt- als Seitenaxen legen sich auf den Boden und bringen von Strecke zu Sirecke ein- zeine fädliche Wurzelzasern, deren Seitenzweiglein distiche stehen. Die Secundärsprossen können ihrerseits wieder Sprossen bringen und verhalten sich hierin wie die Hauptaxen. In der Knospung sind die Blätterpaare halb umfassend, Während der Vebergang aus den Nieder- in die Laubblätter ein mehr allmähliger genannt wer- den kann, so ist hingegen der Uebergang von den Laub- zu den Hoch- blättern ein plötzlicher ohne alle vermittelnde Zwischenstufen. Die Form der; Hochblätter ist lineal-lanzettlich. Sind vier solcher vor- handen, so stehen sie paarweise sich kreuzend, dicht über einander, Gewöhnlich ist im letztern Fall nur das untere Paar fertil d. h, mit Biüthen versehen und die blühenden Zweige (secundären Sprossen) sind desshalb meist zweiblüthig. Jedoch fand ich auch 4blüthige Zweige, indem auch das obere Paar mit Blüthen versehen war. Wie sehon 5 früher bemerkt, findet sich über die Hochblätter hinaus keine Spur eines Axenendes. Sind nur zwei Blüthen vorhanden, so bilden sie unter sich eine Gabel. Die Blüthenzweige sind schmächtig und so ziemlich von gleicher Länge. Linne (Flora suec.) nennt die Inflo- rescenz und nicht ganz mit Unrecht eine Umbella bifida, was noch deutlicher wird, wo vier Blüthen vorkommen, die alsdann, um in seinem Sinn zu reden, eine Umbella quadriida bilden. Jeder Blüthe gehen drei Paar Hoch (Vor-) Blätter voraus. Der Blüthenstiel be- steht aus zwei Gliedern, einem untern längern, welches das unterste .Paar der Hochblätter trägt, und einem obern sehr kurzen, welches zwischen das erste und zweite Hochblattpaar fällt, Die zwei oberen Hochblattpaare stehen dicht an der Blüthenbasis, die Blättchen des untersten Hochblattpaares sind noch von grüner Farbe, sie sind oval, etwas spatelig, concav, von einfachen, nicht drüsigen Haaren bewim- pert. Die zwei oberen Hochblattpaare, besonders aber das oberste, sind dicht mit Drüseuhaaren besetzt. Das zweite Hohblattpaar kreuzt - sich mit dem ersten, das dritie fällt wieder über dieses. Das mitt- lere Paar besteht aus sehr kleinen Blättchen, die manchmal zum Schwinden binneigen, sie sind oval und concav. Das oberste Paar liegt dem Kelch der Blüthe unmittelbar auf. Seine Blätichen sind grösser als alle vorausgehenden Hochblätter und sie vergrössern sich noch etwas zur Fruchtzeit. Sie erreichen ?/, der Länge der Kelch- röhre und convergiren etwas nach hinten. Ihre Form ist rundlich oval, muschelförmig ausgehöhlt. Auf der untern Seite sind sie wie gesagt dicht mit Drüsenhaaren versehen, während ihre dem Kelch zugewandte Seite glatt und grün ist. Auf sie folgt unmittelbar die Blüthe. Linne (Fl. suee.) kannte ganz gut diese drei Hochblattpaare. Das unterste Paar nannte er Involucram partiale, zum Unterschied der den secundären Axen angehörenden Hochblätter, denen er den Namen Invol. universale beilegte. Die zwei oberen Paare nannte er Perianthium fructus, zum Unterschied vom Kelch, der ihm Perianth. floris hiess; freilich sehr unnatürliche Benennungen, die zu unsern gegenwärtigen morphologischen Ansichten wenig passen, wie bereits der treffliche Koch (Deutschl. Fl.) bemerkt hat. Bei andern Schrift stellern kommen viele Ungenauigkeiten in den Zahlenangaben dieser Hochblätter (Bracteen) vor. Manche scheinen nur das oberste Paar zu kennen, wenigstens erwähnen sie nur eines Paares, Jussien nimmt einen Calyx quadripartitus au, Kittel ein viertheiliges Hüll- chen, was offenbar unrichtig ist, da die Blättchen nicht unter sich verwachsen sind, sondern ganz deutlich getrennt zwei Paare bilden. Wahlenberg (Flora Lappon.) macht aus den zwei dicht an der 6 "Blüthe befindlichen Hochblattpaaren sogar einen Calyx inferior qua- drifidus! Doch es lohnt nicht der Mühe, die Meinungen noch anderer Floristen anzuführen. Von der Blüthe ‚kann ich leider nur wenig sagen, da die mir "zu Gebote stehenden Exemplare eine genaue Analyse nicht erlaubten. Die Stellung des Kelches verhölt sich zu dem obersten Hochblattpaar anz so wie eine pentamerische Seitenblüthe zu den sie begleiten- den Vorblättern. Mit den Abschnitten des Kelches wechseln die der Blumenkrone, deren Saum schwach zur Lippenform hinneigt, indem drei Abschnitte, die man als Unterlippe bezeichnen kann, etwas grös- ser sind. Die Norm der Knospenlage der Corolla ist wohl wie bei den Labiaten die absteigende, wie sie auch wirklich manchmal vor- kommt; jedoch zeigt sie wie die von Lonicera manche Abweichungen, ja ich fand selbst einseitige Deckung, wo ein Abschnitt der äusserste, einer der innerste war. Ich finde Blüthen bald mit vier, bald mit “fünf gut entwickelten Staubfäden; im erstern Fall sind sie didynam, im letztern tridynam, Diesen Grössenverhältnissen entspricht wohl . auch die Verstäubungsfolge, wenigstens fand ich mehreremale die grössern verstäubt, während die Antheren der kleineren noch ge- schlossen waren. Bezogen zur Abstammungsaxe der Blüthe stehen die grösseren Staubfäden nach hinten. Ueber die ursprüng- liche Lage der drei Fruchtblätter konnte ich mir keine Gewissheit verschaffen. Da sich nur ein Fruchtfach ausbildet, die zwei andern mehr oder weniger schwinden, so kommt wohl nur secundär und durch Druck bewirkt das fertile Fach nach der einen Seite der Blüthe hin zu liegen, was an die Valerianeen erinnert. Ich fand von zwei wusammengehörenden Blütben zuweilen das fertile Fruchtfach der rechten Blüthen liuks, der linken rechts liegend, was aber nicht im- mer einzutreffen scheint, In der Angabe der Samenzahl weichen die Autoren von einander ab. Die reife Frucht soll nach Wahlenberg (1. e.), der zuerst eine etwas genauere Beschreibung der Frucht gibt, nur einen Samen enthalten, ebenso nach Endlicher (Gen.) und Le- debour, {Fl. ross.). Linne spricht von zwei. Jussieu (Gen. pl.) sagt. dass die Fächer 2-samig seien. Koch gibt für jedes Fach 1 Eichen und I Samen an. Ich zählte in einem Ovario bis 10 anatrope Ovula. — Noch will ich bemerken, dass einzelne Blüthen mir 6 Kelchabschnitte, 6 Kronenabschnitte bei 5 Staubfäden und 3 Fruchtfächern darboten. 2. Inflorescens von Sambucus racemosa L. Die Inflorescens dieses Strauches wird allgemein für eine Pani- . 7 eula genommen, und es ist dagegen nichts einzuwenden, aber die Panicula im Einzelnen und bei den verschiedenen Pflanzenfamilien zeigt doch so viele Verschiedenheiten, dass für den bestimmten Fall der allgemeine Ausdruck nicht genügt. Um nun bei der Gattung Sambucus stehen zu bleiben, so besitzt die Rispe schon unserer einheimischen Arten gewisse Eigenthümlichkeiten, welche sie von einander unterscheidet. (Man vrgl. was ich darüber von S. nigra, Flora 1845, Nro. 29. gesagt habe.) Was zunächst die Inflorescenz von Sambucus racenosa betrifft, so ist sie gipfelständig wie die der andern Arten. Sie besteht aus 3—5 nach dem Gipfel derselben kür- zer werdenden paarigen rechtwinklig decussirten horizontalen Zwei- gen und ist durch eine Blüthe abgeschlossen. Ein solcher Zweig für sich betrachtet’scheint an seinem Gipfel drei weitere aus einan- der strebende Zweige zu tragen, welche gleichsam senkrecht auf ihrem Mutterzweige stehen, jedoch so, dass zwei stärkere eiwas mehr nach vorn und unten geneigt sind, ein schwächerer mehr nach eben oder manchmal etwas nach hinten sieht. Das eigentliche Ver- halten dieser Zweige ist nun folgendes: Die zwei grössern sind ächte Zweige; es sind die den (fehlenden) Vorblättern des Haupt- zweiges angehörenden Seitenzweige; sie stehen ursprünglich rechts und links an ihm. Der schwächere Zweig, der mit jeuen beiden gleichsam eine dreistrahlige Dolde bildet, ist kein Zweig; es ist vielmehr die directe Fortsetzung oder der Gipfel des Hauptsweiges, von dem jene beide stammen. Dadurch aber, dass er sich unter einem rechien Winkel aufrichtet und mit den 2 Zwei- gen in Eine Ebene stellt, kann er leicht verkannt und selbst für ei- nen Zweig genommen werden. Diese scheinbare Dreitheilung kann sich nun nach dem Reichthum der weitern Auszweigung auf gleiche Weise wiederholen. Immer gehören dann von dem Dreizack zwei Zacken den Zweigen an, eine Zacke ist Gipfel der Abstammungsaxe jener. Zweigzacken und Gipfelaacken werden aber an den letzten Auszweigungen immer kürzer; die Seitenzacken herrschen endlich über den gipfelständigen Zacken vor, und es bildet sich so eine Ga- belung. Die letsten Aussweigungen nebmen die Form von Stollen an. Das hier beschriebene Verhältniss lässt sich am besten nach dem Abfallen der Blüthen beobachten , ‘oder auch indem man die Blüthen von ihren Zweigen abstreift, Noch möge hier die Bemer- kung stehen, dass bei S. racemosa sämmtliche Aussweigungen der Infloresceuz ohne Tragblätter sind, während sie bei S. Ebulus und nigra vorhanden sind, aber bald abfallen. 3. Stipuler-Sprossen von Galium Cruciala Scop, Die Botaniker sind darüber noch nicht einig, ob es Pflanzen mit Stipular-Knospen gebe oder nicht. Manche zählen die Weiden hier- ber nis mit solchen versehen. Trotz aller Aufmerksamkeit war ea mir bisher nicht gelungen, Nebenblätter oder Stipulae zu finden, die in ihren Achseln Knospen trugen. Alle Knospen, die man etwa hieber rechnen könnte, die Weiden nicht ausgenommen, gehörten nicht so fast Stipeln an, als vielmehr den Vorblättern von Zweigen, die fzeilich oft eine täuschende Aechnlichkeit mit Stipeln hatten, Erst diesan Sommer glüchte es mir bei Galium Üruciata zweimal Str polae mit einem Achselspross au finden. Ohne mich bier in eine Dis- eussion über die Natur der laubartigen Stipulae dieser Pflanze so wie der Gruppe der Stellatae überhaupt einzulassen, will ich hier einstweilen blos die reine Thatsache mittheilen. Bekanntlich sind bei G. Cruciata die Wirtel durchweg vierblätterig. Zwei einander gegenüber stehende Blätter des Wirtels ragen in der Blüthenregion des Stengels jedes eine Inflorescenz; man sieht sie für die wahren Blätter an, Zwei andere kreuzen sich mit ihnen, sie sind darchaus obne Achselprodact; man hält sie ziemlich allgemein für Stipalae. Im Uebrigen kommen die vier Blätter eines Wirtels, was Gestalt und Grüsse betrifft, mit einander völlig überein, Die Infiorescenz unserer Pflanze finde ich nirgends genauer be- schrieben; der Wahrheit am nächsten kommend ist die in Koch’s Deutschl, Flora gegebene. Für unsern Zweck mag es genügen an’ zugeben, dass bei @, Cruciota sowohl als bei vielen andern Arten der Gattung in einer Blattachsel 2-4 blühende Serialzweige vorkom- men können, die aber, besonders bei der in Rede stehenden Art, sich schon frühseitig und zwar wechselsweise ausweichen und auf die Seite werfen. Bei @. Cruciata bemerkt man gewöhnlich 3 seloher “ Zweige, seltener vier. Im ersiern Falle zeigen, die, zwei usfteren unter sich ungefähr gleiche Grösse, während der (dritte) kleiner erscheint. Obgleich diebt über einander entsprungen, streben sie schnell auseinander, der eine der beiden östern wirft sich nach Rechts, der andere nach Links, während der dritte eine mittlere Stellung ein- hält. Es hat alsdann den Schein, als ob dieser dritte gleichsam der Mittel- oder Hauptrieb, die beiden andern seine basilären Seiten- zweige wären. Dem ist aber nicht so. Sie entspringen vielmehr sämmtlich als coordinirte Zweige serial aus ein und derselben Mut- teraxe. Aber dieses ursprüngliche Verhältniss wird eben durch ibr frübzeitiges gegenseitiges Ausweichen in etwas verwischt, Jeder Flora 1539 IabI dieser Zweige trägt gegen seine Mitte hin zwei, der dritte (unterste oder scheinbar mittlere) manchmal 3 kleine Laubblättchen. Es sind die Vorblätter der Blüthenzweige. Von 2 zusammengehörigen Vor- blättern ist das eine constant etwas grösser als das andere; und zwar steht das grössere Vorblatt des nach Rechts sich werfenden Zweiges ebenfalls nach Rechts, des nach Links sich werfenden nach Links, Sind also 3 Serialzweige vorhanden, und hat der oberste Zweig sein grösseres Vorblatt rechtsstehend und er sich nach Rechts geworfen, 80 wird bei wechselweisem Hin- und Herwerfen der Zweige der Ste sich wieder wie der erste verhalten, jedoch wirft er sich manchmal wie gesagt, weniger seitwärts, sondern behauptet mehr eine mittlere Lage. Der einzelne Blüthenzweig für sich betrachtet ist ein Dicha- sium mit vorwaltenden Schraubelzweigen; die Bestimmung der fer- nern Anszweigung ist übrigens schwer und man bleibt oft im Zwei- -fel, ob uran Schraubel oder Wickel vor sich habe.. Einzelne Blüthen des Dichasiums haben zuweilen auch noch ein Tragblättchen. So viel zur Charakteristik der Inflorescenz, und nun noch ein Wort von den Stipelsprossen. Ich fand solche an zwei verschiedenen Jahres- trieben. Bei beiden Exemplaren waren die Inflorescenz- Zweige ge- hörig beschaffen und gehörten wie gewöhnlich den gegenüber stehen- den Wirtelblättern an; von den 2 andern als Stipulae gedeuteten Blättern des Wirtels war das eine leer, das andere hatte in seiner Achsel ein 4-blüthiges Zweiglein. Ich stelle die Thatsache einfach hin und werde mich bemühen‘, die Sache weiter zu verfolgen, bevor ich ein Urtheil abgebe. Man könnte mir zwar einwerfen, dass auch bei andern Galium-Arten oft in einem Blattquirl 3 Sprossen vorkom- men, wovon 2 den gegenüberstehenden Blättern angehörten, während der dritte wobl einer Stipula zugerechnet werden müsste, dass mit: hin am Ende die für Stipulae gehaltenen Theile keine solche, son” dern eben doch Blätter seien. Darauf babe ich Folgendes zu ant- worten: Wo dieses vorkommt, wie ich es denn selbst nicht selten bei Galium Moiluyo und bei Crucianella stylosa beobachtete, stan- den die drei sprosstragenden Blätter gleichweit aus einander und die Verfolgung der Sprosse am Stengel ergab deutlich, dass man es bier mit dreiblättrigen Wirteln zu than hatte, dass also hei den Stellaten die zweizählige oppenirte Blattstellung in die dreigliedrige sich um- wandeln kann, wie das ja bei Pflanzen mit foliis oppositis sehr all- gemein vorkommt. Man könnte annehmen, dass bei Galtum Cruciata alle Blätter eines Wirtels ächte Blätter seien und dass aber gewöhn- lich nur die beiden gegenüberstehenden Sprossen in ihren Achseln hätten, die andern nicht oder uur zufällig. Was diese Ansicht be- 10 stärken könnte, ist, dass ja bei vielen Pflanzen die zusammengebören- den Blätter gicht immer sämmtlich fertil sind, vielmehr sogar hierin oft eine gewisse Gesetzmässigkeit herrscht in der Vertheilung von fertilen und sterilen Blättern. Auch brauchen wir, um dieses zu se- heo, nicht weit zu gehen, wir finden es bei @. Cruciata selbst. Die sterilen (nicht blühenden) Sprossen dieser Art haben nämlich auf jeden Laubquirl ganz gewöhnlich nur einen Achse!spross aufzuwei- sen; seltener kommen 2 vor, ein stärkerer und ein schwächerer auf ‚einen solchen, die in beiden Fällen den gegenüberstehenden Blättern angehören. Dieses ist aber keineswegs auf unser Galium beschränkt, ‚sondern eine Erscheinung, die der Gruppe der Stellatae ganz allge- mein zukommt. Es scheint mir aber verfrüht, daraus auf die Natur ‚der Stipular-Sprossen einen Schluss ziehen zu wollen. Ich will hier nur noch mittheilen, dass auf einem Spaziergange in hiesiger Gegend mit meinem Freunde A. Braun derselbe den glücklichen Fund eines Gal. Cruciata that, dessen eine Stipula in zwei völlig getrennte Blättchen getheilt war, die vereinigt gedacht in Form und Grösse einer gewöhnlichen Stipula gleichkamen. Sollte man daraus nicht schliessen dürfen, dass — was ja im Pflanzenreich ‚gewöhnlich — bei @. Cruc. jede scheinbar einfache Stipula eigent- lich aus zwei Stipulen gebildet werde, welche unter sich ver- wachsen? Ist dem wirklich so, so ist dabei das Auffallende die Bil- dung einer Mittelrippe an der Grenze zweier verwachsenen Stipulen, welche sich von der Mittelrippe ächter Blätter in nichts unterscheidet. Es entsprächen dann also hier die Mittelrippen, wenn man will, etwa den Commissural-Rippen, wie sie z. B. bei verwachsenblättrigen Kel- chen so häufig vorkommen. (Fortsetzung folgt.) Biographische Notizen. Robert Brown Eine akademische Denkrede von Geheimerath Dr, v. Martius. In der Geschichte der Pflanzenkunde werden nach Linne stets drei Naman genannt werden: A. L. de Jussieu, A. P. de Can- dolle, und Robert Brown Sie haben eine neue Epoche herauf- geführt und die künftige vorbereitet. Das vielumfassende Genie Linne’s hatte zuerst über die ganze Welt der indivilualisirten 11 Schöpfung das Netz des Systems ausgebreitet: Reiche, Classen, Ord- nungen, Gattungen, Arten in bestimmten Charakteren festgestellt. A, L. de Jussieu ergriff das von Linne logisch eingetheilte Pflanzen- reich, und gliederte es mittelst der Synthese glücklich hervorgehobe- ner wesentlicher Merkmale zu dem sogenannten „natürlichen Pflan- zensystem.‘‘ Es war ein herrlicher Bau, aber er war nicht fertig, theilweise gleichsam nur im Grundriss vorhanden. An seiner wei- teren Ausführung haben sich die letzt vergangenen 60 Jahre bethei- ligt — zumal im Umfang schuf de Candolle, in die Tiefe und Höhe R. Brown. Durch die evolutive Natur des Gewächses wurde Brown in die Richtung analytischer Forschung gewiesen ; er drang in die entlege- nen Tiefen der pflanzlichen Organisation, auch in ihren Anfängen und jugendlichen Zuständen, erfasste das Wesen und die Gesetze der Gastaltung. Wie kein anderer kannte er alle Bildungen im Ge- wächsreiche. Er fand das Gleichartige, selbst wenn verhüllt, zusam- men, und schied das nur scheinbar Verwandte. Synipathetisch wies er zwischen den mannigfaltigsten Gestalten die Verborgensten Bezie- hungen nach. Der Pflanzengeographie gab er eine sichere Begrün- dung durch Hinweisung auf die Gesetzmässigkeit in den Zablenver- hältnissen der Gewächse nach verschiedenen Zonen und Ländern. Er beleuchtete nach allen Seiten, auch in seinen jetzt untergegangenen Bildungen früherer Erdepochen, das grosse, dem Menschengeschlecht so wichtige, Schöpfungsgebiet des Pflanzenreichs. R. Brown war, nach Fülle des Wissens wie nach Tiefe und geistiger Beherrschung, der grösste Pflanzenkenner, der bisher gelebt hat. Allen seinen Arbeiten ist der Stempel der Gründlichkeit und Wahrhaftigkeit aufgedrückt. Als daher der Altmeister der deutschen Naturforscher, Alex. v. Huwboldt, ihn Botanicorum facile princeps nannte, stimm- ten alle Männer des Fachs freudig und Jankbar bei. Man köunte die Epoche R, Brown’s die der botanischen Peri- patetiker nennen. Grosse Reisen wurden unternommen, die ent- legensten Länder und Meere auf Pflanzen untersucht. Man botani- sirte — forschte und dachte, indem man wanderte, Es galt die Welt der Pfianzen, das bunte, tausendfältig verwandelte Kleid der Erde, gleichsam in der Vogelperspective zu überschauen, und den Forschern einer späteren Generation — Aporetiker könnte man diese nennen — das geschichtete und systematisirte Material zu über- geben für die Untersuchungen über das Wesen, Leben und Wirken der Pflanze. Jeuer Männer Tbätigkeit ging auf directe Beobach- fung; sie waren, was man beschreibende Systematiker nemt Diesen 12 wird die Aufgabe in der häuslichen Bequemlichkeit des Siudierzim- mers und Laborstoriums zu beobachten, zu experimentiren, zu wägen, zu rechnen, die verschlungenen Gesetze des nur scheinbar einfachen Pflanzenlebens an’s Licht zu bringen. Die Botanik als Doctrin der Hochschule war aus deralten Lelire vonden Simplicien hervorgegangen; ihre Pfleger waren vorsugsweiseAerzte,:oauchR. Bro wn.Aber wie jeder schaffende Genius hat auch er beigetragen, neue Bühnen zu eröffnen, die über jene früherer Aufgaben hinausführen. Auf diesen Bahnen werden Pbyto-Plysiker und Plyto Chemiker um so sicherer in die Geheimnisse des Pfianzenlebens eindringen, je treuer sie die rei- ‚eben Errungenschaften seines Geistes verwenden und benützen. Robert Brown war der Sohn des Rey. Hrn. James Brown, eines cosecrirten Bischofs der schottischen Episkopalkirche zu Mont- rose, wo er am 21. Dec. 1773 das Licht der Welt erblickte. Seine Mutter war Helene, eine geb. Taylor. Den ersten Unterricht em- pfng er in dem älterlichen Hause, die höhere Vorbildung für das akademische Studium, wozu sich der geweckte Knabe frühzeitig selbst bestimmte, in dem “Marischal College zu Aberdeen. Auf der Univer- sität dieser St.dt begann er auch seine medicinischen Studien, welche er in Edinburg fortsetzie, und im Jahre 1795 beendigte. Er hörte die botanischen Vorträge von Prof, Rutherford, ging aber bald einen selbstständigen Weg, indem er sich die genaue Erforschung der damals noch nicht genau gekannten Laudesfiora zum Ziel setzte, Noch in demselben Jahre trat er bei einem schottischen Landwehr- . regiment als Unterarzt mit dem Rang eines Fähndriels (Eusign and assistant Surgeon of the Fifeshire Feucibles) ein, und er stand mit ihm bis zu seinem Austritt aus dem Militärdienst in Irland. Eine unscheinbare Pflauze, die er dort kennen lernte, Eriocau- ion seplangulare, der einzige europäisıhe Repräsentant einer vor- zugsweise amerikanischen Pflanzenordnung, wendete sein Leben zum Dienste der Botanik. Denn als er im Sommer des Jahres 1798 Rekruten seines Regiments nach London begleitete, und unterwegs seinen Freund Dr. Withering zu Edglaston bei Birmingham be- suchte, veranlasste dieser ihn, sich mit jener Pflanze und den darüber angestellten Untersuchungen bei Dr. Dryander einzuführen. Dieser gelehrte Botzniker und Bibliothekar bei Sir Joseph Banks, er- staunt über die Feinheit der Untersuchung und den Reichthum der davon abgeleiteten Resultate, empfahl den jungen Militärarzt als ei- nen künftigen Meister der Pflanzenkunde, und Sir Joseph nahm sich seiner von nun an mit väterlicher Neigung an. Er sah ihn während „seines fünfmonatlichen Aufenthalts in London gern als 13 regelmässigen Theilnehmer des so berühmten litterarischen Sonntag- Frühstücks, und schlug ihn im Herbst 1800 der Regierung als Natur- forscher auf der eben vorbereiteten nautischen Entdeckungsreise nach Neuholland unter Capitän Flinders vor, Rob. Brown gab auf diesen Ruf alsogleich die militärische Laufbahn auf, fraf am Christ- tag 1800 wieder in London ein, und segelte den 18. Juli 1801 auf dem „Investigator‘‘ von Spithead nach dem neu entdeckten Welttheil ab, dessen Wunder und Seltsamkeiten die Forster und Sir Jos, Banks nicht erschöpft hatten. Im December erreichte die Expedition Cap Leeuwin an der Südwestspitze des australischen Continents. Von King-George Third’s Souud aus ward die Aufnahme begonnen, und gegen Osten fortgesetzt; auf der Ostküste (New -South - Wales) wurden vorzugsweise die intertropischen Gegenden, auf der Nordküste mehrere Inseln und Striche des Golfs von Carpentaria besucht. Fer- dinand Bauer, der genaueste and kunstfertigste Pflanzenmaler seiner Zeit, der in Wien unter Jacquin und in Griechenland (1786, 1787) als Sibthorp’s Gefährte eine treffliche Schule gemacht hatte, begleitete die Expedition als Ikonograph; Sir John Franklin, der verlorne Nordpolfahrer, war einer der Midshipmen. Als das Fahr- zeug im Juli 1803 nach Port Jackson geführt und für weitere Rei- sen untüchtig erklärt wurde, kehrte Flinders mit den Resultaten seiner Vermessungen zurück, ein neues Fahrzeug zu holen. Er er- reichte England erst spät, weiler, des Freibriefes der französischen Regierung ungeachtet, in Mauritius als Kriegsgefangener sechs Jahre lang zurückgebalten ward. Während dieser Zeit setzte R Brown mit Ferd. Bauer die botanischen Untersuchungen von New-South. Wales fort, und studierte die Vegetation von Kent -Island in der Bassstrasse und von Van Diemensland, und im October 1805 kehrten beide mit einem Schatz von 3900 Pflanzenarten, den Manuscripten und 1600 Pfianzenzeichnungen nach England zurück. Die Linne’ische Gesellschaft zu London ernannte Rob. Brown zu ihrem Bibliothe- kar, und als im Jahre 1810 Dryander starb, übertrug ihm Sir Jos. Banks die Verwaltung seiner eigenen Bibliothek und Naturalien- sammlung. Dieser hochsinnige Beförderer der Wissenschaften wür- digte den Geist und Charakter seines jüngeren Freundes, und sorgte für dessen Zukunft auch nach seinem Tode, indem er ihn in eiue Pension und in das Eigenthumsrecht seiner Sammlungen auf Leb- zeiten einsetzte, die später auf das brittische Museum übergehen sollte. ‚Umgeben von den reichsten literarischen Hülfsmitteln, arbeitete nun Rob, Brown über die so eigenthümliche flanzenwelt des er- 14 schlossenen Welttheils. Im Jahr 1810 erschien der erste Theil der Flora Novae Hollandiae, ein Werk das durch die Fülle und das In- teresse neuer Gegenstände, durch die Schärfe des Details, die Tiefe der Untersuchungen, die ungewöhnliche Tragweite seiner Combina- tionen, den glücklichen Blick in der Auffındung beherrschender Ge- sichtspunkte in Erstaunen setzte. Man fand hier eine fast unerschöpf- liche Quelle neuer Ideen und Winke für die Lehre von den systema- tischen Charakteren und den Affınitätsverhältnissen der Gewächse, Die natürliche Methode, welche bisher in England wenig Anhänger gewonnen hatte, empfing daraus neue Begründung und Sympathie und erhöhten Einfluss. Aber während die Männer der Wissenschaft die- ses Werk librum aureum nannten und als Epoche machend mit un- getheiltem Prelse aufnahmen, bemäkelte eine Kritik in der Edinburgh Review seine Latinität und der Verfasser zog es aus dem Buchhan- del zurück , so dass erst aut dem Continent der Abdruck in Oken’s Isis und eine zweite Ausgabe durch Nees v, Esenbeck seine aus- serordentliche Wichtigkeit in helles Licht setsten. Leider ist das Werk unvollendet geblieben; als Supplement erschien nur (1830) die Beschreibung neuentdeckter Proteaceen, und nur noch einmal ent- schloss sich R. Brown zurHerausgabe eines selbständigen Buches: der Plantae javanicae rariores, welches er in Verbindung mit seinen Freunden Thom. Horsfield und John J. Bennett(1838— 1852) erscheinen liess. Dagegen nahm er mannichfache monographische Untersuchungen vor, deren Ergebnisse entweder als Abhandlungen in den Schriften gelehrter Vereine oder als Beigaben und Excurse zu Reiseberichten erschienen sind. Hier wählte er sich gerade die schwierigsten Ge- genstände. Die Materialien, oft in fragmentarischem Zustande, aus den unzugänglichsten Theilen des heissen Afrika, konnten nur von einem Geiste wie Rob, Brown so glücklich and erfolgreich für die Wissenschaft ausgebeutet werden. Ausserordentlich ist die Wir- kung, welche diese Arbeiten auf den Gany der botanischen Wissen- schaft in allen ihren Zweigen ausgeübt baben. Die Morphologie, die Entwicklungsgeschichte, die Geographie, die Statistik und die Geschichte der lebenden wie der untergegangeneu Pflanzen wurden mit zahlreichen Erfahrangen und mit Sätzen von kanonischem An- gehen bereichert. Diese haben, was der sicherste Beweis von ihrer Wahrheit ist, die Anschauungsweise der Botaniker so durchdrungen, dass mon sich bei weiteren Forschungen an sie und an ihre Herkunft nicht im Einzelnen zu erinnern braucht, gleichsam als wenn sie sich eben von selbst verstünden, 15 Keiner von den wesentlichen Theilen des Gewächses, auf deren vielfachen Gestaltungen und Combinationen der reizende Reichtbum der vegetabilischen Schöpfung beruht, ist von Rob. Brown uner- forscht geblieben. Von dem mikroskopischen Keimkorne des Mooses und dem sogenannten vegetabilischen Ei (der Samenanlage) bis zur Blume, von den Staubfäden und ihrem Befruchtungsstaub bis zu den Fruchtblättern und der Frucht, hat er alle Organe in Pflanzen der verschiedensten Ordnungen und in allen Stadien der Entwicklung untersucht und verglichen. Beherrscht von dem tiefsten Gefühl für Naturwahrheit und Natarbezüge, bat er die gesundesten Ansichten über das Wesen und über die Entfaltungsgeschichte dieser Theile geltend gemacht. So hat er mächtig zur Begründung jener Doctrin, der Morphologie, beigetragen, welche der Botanik den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit in höherem Sinn verleiht. In diesen morphologischen Forschungen war Rob. Brown dem deutschen Geist ganz vorzugsweise verwandt. Diess ein innerer Grund der gewaltigen Wirkung, die er auf die Botanik in unserem Vaterland ausgeübt hat, Während, ja bevor hier die von Goethe’s „Pflanzenmetamorphose‘‘ angeregten morphologischen Ideen sich ver- breiteten, und durch Männer wie Nees v. Esenbeck, Röper, Ernst Meyer, Link, Alex. Braun und viele Andere weiter ent- wickelt in die Schule übergingen, war R. Brown schon im fernen Nenholland, getragen von den reichsten Erfahrungen, gleichsam un- bewusst, zu verwandten Anschauungen gekommen, die sich wie der rothe Faden durch alle seine Aussprüche verfolgen lassen. (Schluss folgt.) Personalnotizen Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich hat der Kaiserl. Leo- poldinisch - Carolinischen Akademie der Naturforscher auf Ansuchen der in Wien lebenden drei Adjuncten derselben und auf Antrag des Hrn. Unterrichtsministers Grafen Leo v. Than eine jährliche Sub- vention von 2000.fl. österreich. W. allergnädigst zu bewilligen geruht. ıDer bisherige ausserordentliche Professor der Botanik W. Gas- parrini an der k. k. Universität zu Pavia ist zum ordentlichen Professor diesses Lebrfaches ebendaselbst ernannt worden. Der früher an der Realschule in Breslau verwendete Dr. Bait ist als Lehrer an die Realschule in Posen berufen worden. Dr. Carl Sanio hat sich als Privatdocent bei der philosophi- schen Faeultät der Universität su Königsberg babilitirt und Vorlesun- gen über allgemeine Botanik und Kryptogamen angekündigt, 16 Am 17. December vor'gen Jahrs Morgens 3'/, Uhr starb zu Lüt- tieh nach einer sehr langen und schmerzhaften Krankheit im 52sten Lebensjahre Charles Frangois Antoine Morren, emeritirter Professor der Botanik an der Universität zu Lüttich, Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften und schönen Künste zu Brüssel, Ritter des Leopoldordens , des königl. und militärischen Christordens, des schwedisch-norwegischen Nordsternordens , des Danebrog, des Ver- dienstordens der württembergischen Krone, ‘des holländischen Ordens der Eichenkrone etc. etc, An ihm verliert Belgien einen seiner ays- gezeichnetsten Botaniker, der insbesondere für Pflanzenphysiologie und Teratologie eine Reihe der wichtigsten und interessantesten Beiträge geliefert hat. Ankündigung. Unterzeichneter beabsichtigt eine Sammlung getrookneter mikros- kopisch untersuchter Flechten decadenweise herauszugeben. Es aoll hiedureli vorzüglich das im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift ent- baltene Verzeichniss der Lichenen des fränkischen Jura ergänzt wer- den “Die ersten drei Decaden enthalten folgende Arten: 1. Collema conferium Hepp. in litt, (nov. spec.). 8. Psoroma crassum (Ach.) v. caespitosa Mass. f. dealbata Masa. — 3. Rino- dina horiza Fw. (var. orbieularis Mass. rie. 16.2). — 4. Calio- pisma ceilrinellum (Hepp. exs. 397.). — 5 Zeora sulphurea (Ach,). — 6. Stenhammara luyubris Mass. [Lecitea sublugens Nyl.). — 7. Gyalecta hyalina Hepp. — 6. Secoliga leucaspis (Kpih.) Mass. — 9. Aspicilia ceracea m. (nov. spec.?), — 10. Leciiea jurana Schär. — 11. Biatora monticola (Ach) Hepp. — 12. Biatorella Rousselii (D. M.) De Not. — 13 Bistorella germanica Mass, 14. Verrucaria anceps K plh. — Pulyblastia nigella Kplh. 8. ubs- condita Kpih. — 16. Polyblastia caesia m. — 17. Arthopyrenis sawicola Mass — 18. Coniocybe gracilenta Ach. — 19. Ticho- Ihreium gemmiferum (Tayl.) Mass. -— 20. Thallus sterilis. — 21. Lecanora Hageni A ch. v. mutabilis Hepp. — 22. Diplotumma luto- sum Mass. — 23 Lecidella ochracva (Hepp.). — 24. Biatora De- Candollei Hepp. — 25. Bacidia fıgicola Hepp. — 26. Verrucaria calalepta Ach. v. subumbonala Nyi. (Dermaloc, protuberans ?? in Flora 1858.) — 27. Polyblastia nigella ß. abscondita Kplh. (juvenilis, substerilis.). — 28. Polyblastia aldida m. — 29 Thelidium umbro- sum Mass. — 30 Thelidium crassum Mass. Diese Flechten können gegen Tausch von Üryptogamen oder am den Preis von 4 fi, rhein. von mir bezogen werden. Eichstätt, im Januar 1859. Arnold. Retucteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck von F. Neubauer. * . RILOR A, nn Regensburg. 14. Januar. 1859. Morphologische Mittheilungen. Von H, Wydler. (Hiezu die Steintafel 1.) {Fortsetzung.) 4, Atropa Belladonna L. In meiner Beschreibung des Blüthenstandes dieser Pflanze (Flora 1851. S. 406) hatte ich vergessen, gewisser primärer Blüthenzweige zu erwähnen, welche wie die übrigen am Ende des Stengels dolden- artig gestellt nicht selten sind (an kräftigen Exemplaren vielleicht nie fehlen) und sich dadurch auszeichnen, dass sie ausser den ge- wöhnlichen zwei Vorblättern noch ein drittes durch seine Stellung etwas räthselhaftes Blatt besitzen. Jch will es das y Blatt nennen, während ich die Vorblätter als & und @ Blatt bezeichne. Jenes-y Blatt ist nun immer viel kleiner als die Vorblätter; es unterscheidet sich von letztern gewöhnlich auch durch seine rundlich herzförmige Gestalt, während die der Vorblätter mehr länglich-elliptisch ist *). Was das Y% Blatt hauptsächlich merkwürdig macht, ist seine Stellung nach hinten gegenüber dem Tragblatt des Zweiges, und mit letzters gewöhnlich ungefähr auf gleicher Höhe. Die gleichhohe Stellung von y und — Tragblatt kommt zwar nur dann vor, wenn letzteres aa seinem Zweig bis zur Gabelung des letztern in zwei neue Zweige hinaufgewachsen ist, was am häufigsten; nicht aber wenn das Trag- blatt seinem Zweig nur eine Strecke weit, etwa bis zur Mitte auf- gewachsen ist, wo dann das , Blatt höher als das Tragblatt za stehen *) Jedoch fand ich einzelne Zweige, an denen das 7 Blatt und die Vor- blätter in Form und Grösse von einander sich weniger unterschieden, Flora 1839, 2 18 scheint. Einmal fand ich es sogar um '/, Zoll tiefer stehend, als das Tragblatt. Was das Y Blatt ferner räthselhaft erscheinen macht, ist, dass es scheinbar tiefer steht, als die beiden Vorblätter des Zwei- ges. Wenn man sich aber erinnert, dass bei unserer Pflanze, wie allgemein beiden Solaneen, auch die Vorblätter an ihren ersten Zwei- gen hinaufwachsen und zwar ebeufalls bis zur Gabelung dieser Zweige, so schwindet das Räthsel. Die Vorblätter müssen so nothwendig höher zu stehen kommen als das y Blatt, welches seine ursprüngliche Stelle nicht verändert, wie wir sogleich sehen werden. — Wie eben bemerkt, steht das y Blatt dem Tragblatt des primären Blüthenzwei- ges gegenüber, jedoch nicht in gerader Linie, sondern gewöhnlich etwas schief nach rechts oder nach liuks. Die Zweige, an denen das y Blatt vorkommt, haben das Ausgezeichnete, dass ihre Vorblätter a und ß nach vorn convergiren. Wo dieses aber vorkommt, dürfen wir so ziemlich auf eine vornumläufige Blattstellung des Zweiges schliessen. Und dass dem wirklich so sei, lehrt eine genauere Unter- suchung hauptsächlich der Kelchästivation der Gipfelblüthe unserer dreiblättrigen Zweige, und damit ist auch zugleich dem räthselhaften Blatte seine Stellung auf's ungezwungenste angewiesen. Es ist das- selbe nämlich nichts Anderes als das auf die Vorblätter folgende erste (einzige Laub-) Blatt einer °/, Spirale, welche unmittelbar in den Kelch der Gipfelblüthe des Zweiges fortsetzt. Man kann sich davon aufs deutlichste durch Untersuchung sehr junger Blüthenknospen . überseugen. Nicht nur dass alsdann die Kelchdeckung deutlich nach #/, ist, auch die Grösse der Kelchabschnitte entspricht derselben, in- dem der erste Abschnitt der grösste, der fünfte der kleinste ist. Man wird dann finden, dass der 5. Kelchtheil genau über das y Blatt fällt. Je nach der Wendung der Blüthe sieht dann auch das y Blatt bald mehr nach rechts bald mehr,nach links von der Mediane des ihm gegenüberliegenden Tragblatts des Zweiges. Anch die Stellung der Vorblätter des Zweiges lässt sich zur Bestimmung seiner Ags- #endung benutzen. Selbst wenn beide’ Vorblätter desselben gleich hoch an ihm hinaufwachsen, so lässt sich theils aus ihrer Grösse, theils aus der ungleichen Stärke ihrer Achselproducte auf ihre wahre Succession schliessen. Es ist, wie ich in der Flora. e. aus einander gesetzt habe, bei den Solaneen allgemeine Regel, dass an den Blü- thenzweigen das untere (&) Vorblatt nicht nur kleiner, sondern auch sein Achselproducet schwächer ist, als das des obern „grössern Vor- blattes (8); wenden wir diese Regel auf unsern rr m Fall an, so kann es uns zur Verification von dem dienen, was uns bereits die Kelchästivation gelehrt bat, und in der That stimmen beide mit 19 einander überein*). Für die Vornumläufigkeit der Blattstellung un seres Zweiges spricht endlich auch, dass die Gipfelblüthe sicb nach hinten wirft, ein charakteristisches Merkmal dieser Wendung, wäh- rend bei Hintumläufigkeit die Gipfelblüthe sich nach vorn neigt, wie man sich bei Airop. Bellad. au Blüthenzweigen mit nur zwei Vor- blättern aufs leichteste überzeugen kann, — Es ist jedoch noch zu bemerken, dass die Gipfelblüthean den dreiblättrigen Zweigen manch- mal fehlt, gerade wie auch die Gipfelblüthe des Stengels unterdrückt sein kann. In diesem Fall könnte man für die Gipfelblüthe des drei- blättrigen Zweiges leicht eine andere oft vorhandene und scheinbar gipfelständige halten. Aber auch abgesehen von ihrer Kleinheit passt ihre Kelchstellang zu der angenommenen Vornumläufigkeit des Zwei- ges nieht, Sieht man näher zu, so entdeckt mau bald, dass sie den Gipfel eines kleinen secessorischen (serialen) Zweiges einnimmt, der in der Aclısel des Tragblattes des Bi-thenzweiges also gegenüber dem % Blatte steht. Man erkennt eine solche Blüthe leicht daran, dasa sie von zwei seitlich stehenden Vorblättern begleitet ist, auch int ihre Kelchsteltung die gewöhnliche m’t dem zweiten Sepalum mediaa nach hinten. Eidlich füge ich noch bei, dass ich noch bei allen von mir untersuchten Exemplaren das % Blatt conusta«t steril fand; das ist denn auch ger" der Grund. wurun inau es mit dem Tra,blatt des Zweiges ungefähr in gleierer Höre autrıfft und zugleich tiefer als die Leiden Vorbiäiter, Hätte es einen Zweis in seiner Achsel, so würde es wahrscheinlich auch an ihm hinaufwachsen und mithin eine andere als die angegebene Stelle einnehmen. Es würde mich nicht überraschen, wenn man solche Fälle wirklich anträfe, 5. Tozzia alpina L. Da ich die souderhare Bılduny der Niederblätter dieser Pflanze nirgends beschrieben finde, se mag ihrer hier mit einigen Worten Erwähnung geschehen. Die Niederblätter stehen an der Basis der Sprossen in vier Reihen (aus sich kreuzeuden Pasren gebildet) dicht und schuppenartig sich deckend. Sie sind in einem feinzaserichten Wurzelgeflecht verborgen. Die tiefer in der Erde liegenden sind die kleinsten, die übrigen werden nach der Erdoberfläche hin stufenweise grösser. Sie sind von ziemlicher Dicke; die in der Erde verberge- nen haben eine weisse Farbe, die über ihr befindlichen sind blass *) Auch die Stellung der zwei Fruchtblätter spricht für meine Ansicht. Bei allen Solaneen (mit Ausnahme von Ayoscyamus) fällt das ciae Frucht- blatt constant vor das erste Kelchblatt, so auch bei unserer vornumläufgen Gipfelblütbe. gu “0 y grün. Ihre Form ist herz-eiförmig , spitz; sie sind an ihrer breiten Basis jederseits mit einem Oehrchen versehen, welche Oehrchen ein wenig den Stengel umfassen. Das Eigenthümliche und, wie ich glanbe, bis jetzt noch nicht Bemerkte, ist dass ihre Ränder beiderseits rück- wärts gesehlagen, oder (bei lockerer Stellung und geringerem Druck) auch gerollt sind, was bewirkt, dass der zurückgeschlagene Theil der Rückenfläche des Blattes bald mehr flach anliegt, bald ge- wölbt, mehr von ihr absteht. Es bildet sich so zwischen den zu- rückgeschlagenen ‚Rändern pınd der Rückenseite des Niederblattes ein geschlossener Raum, gleichsam eine Tasche, in der sich leicht die Feuchtigkeit ansammeln kann, was vielleicht auch ihre Bestimmung ist. Jedoch muss bemerkt werden, dass man dieselbe Einrichtung auch an den, über der Erde befindlichen Niederblättern bemerkt, ja dass selbst an den Laubblättern des Stengels und der Zweige eine solche rückwärts geschehende Biegung der Ränder anzutreffen ist, wodurch die oben ausgesprochene Vermutbung über ihre Function in etwas von ihrer Wahrscheinlichkeit verliert. Vergleicht man die Niederblätter mit den Laubblättern, so kann man nicht anstehen, die ersteren nur für eine Modification der letzteren zu halten, welebesich von jenen nur durch eine zartere Consistenz, durch ihre grüne Farbe, ihre weniger starke Umbiegung und ihre grobgezahnten Ränder unterscheiden. Wenn ich nicht irre, so ver- halten sich die fleischigen Schuppenblütter von ZLathraea ganz wie die Niederblätter von Tozzia, aber da sieh mir seit Langem keine Gelegenheit darbot, die Lathraea nochmals zu untersuchen, so kann ich es nicht bestimmt versichern und nicht sagen, ob auch die häu- tigen Hochblätfer (Bracteen) dieser Pflanze die nämliche Beschaffen- heit wie ıhre Niederblätter haben. Nur beiläufig sei noch bemerkt, dass bei Lathraea die Niederblätter nicht immer paarweise decussirt stehen. Ich fand sie nach frühbern Beobachtungen zuweilen nach °/; geordnet; die Hechblätter fand ich am häufigsten nach °/s, seltener nach ®/, gestellt, 6 Androsace lactea L. Der Wuchs dieser Pflanze zeichnet sich durch den Wechsel von ein und derselben Axe angehörigen gestauchten und gedehntea Glie- dern aus, Die gedehnten fädlichen Internodien sind blattlos, oft bis ein Zoll und darüber lang, .die gestauchten hingegen dicht beblättert, so dass die Blätter rosettenartig zusammengedrängt stehen. Die Rosetten sind gewöhnlich vielblättrig und die Blattstellang derselben ist durch- weg °,ıs: Ich habe mich davon nicht nur an den oft deutlich abzu- 21 lesenden 5 und 8 Parastichen, sondern auch dureh öftere unmiitel- bare Abzählung und Aufnahme der einzelnen Blätter überzeugt. Die Dehnung und Stauchung der Internodien kann sich an ein und der- selben Axe mehrmals wiederholen, man findet desshalb oft mehrere Laubrosetten durch fädliche Stiele zusammenbärgen. Man könnte bier “auf den ersten Blick ein wickelartiges Wachsthum vermuthen, aber die Untersuchung lehrt deutlich, dass die Rosetten einer einfachen eontinuirlichen Axe angehören. Man kann diess theils aus der Wen. dung der auf einander folgenden Rosetten schliessen, die bei allen dieselbe ist, und sich auch auf frühere abgestorbene ausdehnt, an deren Blattüberresten man die Wendung der Blatispirale noch er- kennen kann; theils aus der Continuität des Markes und des Hois- körpers, welche ohne Unterbrechung sowohl durch die fädlichen Glie- der der Sprosse als durch die gestauchten hindurchgeht. Es ist zwar was das Letztere betrifft, insofern ein Unterschied zwischen den ge- dehnten und gestauchten Sprossgliedern bemerklich. als an den fäd- lich gedehnten Axen das Mark auf ein Minimum zurückgeht und der zwar auch schmächtige Holzkörper fast wie in vielen Wurzeln über das Mark vorherrscht, während umgekehrt im gestauchten Axentheil das Mark sich verhältnissmässig sehr erweitert, wodurch der Holzkörper gleichsam zurückweicht und diese Axentheile auf dem senkrechten Schnitt ein spindelförmiges Ansehen gewinnen. Da wo das Mark der laubtragenden Axe in den blattlosen fädlichen Theil übergeht, keilt es sich zusammen, ungefähr wie bei einer einjährigen Pflanze an der Stelle, wo der Uebergang des Stengels in die Wurzel ist. Besonders auffallend ist an unserer Pflanze der Wechsel von ein- und mehrblütbigen Zweigen und zwar oft an ein und derselben Rosette. Die einen wie die audern stehen ganz entschieden in den Achseln der Rosettenblätter. Auf die Rosette kommen 1—4 Blüthen- zweige; sie stehen ohne alle Orduung bald mehr in der Mitte, bald in den obersten Blättern der Rosette, Ebenso folgen sich innerhalb einer Rosette bald 2—3 Blüthenzweige zunächst aufeinander, bald weit von einander entfernt, So fand ich z. B. in einer aus etwas mehr als 3°,13 Cyklen gebildeten Rosette 4 Blüthenzweige, die sich so vertheilten, dass der erste Zweig dem 11. Blatt des ersten ‚Cy- klus, der zweite Zweig dem 4. Blatt des zweiten Cyklus; der dritte Zweig dem 10. Blatt des dritten Cyklus; der vierte Zweig dem 11. . Blatt desselben Cyklus angehörte. An einer ander.: Rosette fanden sich zwei Blüthenzweige. Die Rosette bestand aus zwei ganzen is Cyklen und einigen Gliedern eines dritten, die untere Blüthe gehörte dem 3. Blatt des zweiten Cykius an; die obere dem 4. Blatt des: 22 selben Cyklus, An zwei Rosetten, die einblüthig waren, gehörte die Blüthe der einen (bei zwei ganzen %ıs Cyklen und 5 Gliedern einer” dritten) dem ersten Blatt des zweiten Cyklus an — der andere (bei .. ganzen ®,, Cyklus und 12 Gliedern eines zweiten) dem 9. Blatt des ersten Cyklas, Also nirgends eine Regel. , ” Die Entwicklungsfolge der Blüthenzweige ist aufsteigend, so dass also die unteren früher als die oberen blühen. Durch den Blü- thenstand unterscheidetsich denn A. lactea auch von A. Chamaejasme und villosa, die, obgleich sie sonst im Wuchs viel Aehnlichkeit mit A. laclea haben, doch wie die einjährigen Arten der Gattung und wie Primula einen gipfelständigen Schaft besitzen und die Blüthen constant au den zweiten Axen tragen. A.lactea weicht, wie gesagt, hierin insofern ab, als die Blüthen bald an den zweiten, hald an den dritten Axen auftreien. Es hängt dieses ganz davon ab, ob die Biüthenzweige mit Hochblättern begabt sind oder nicht — mehr- oder einblüthig sind, Ist Letzteres, so ist der Spross zweiaxig; trägt der Zweig mehrere Blüthen, so ist der Spross dreiaxig- Beide, die ein- und mehrblüthigen Zweige sind übrigens von_gleicher Bildung und Grösse; sie sind schmächtig und schaftähnlich gestreckt. Während aber die mehrblüthigen an ihrer Spitze Hochblätter tragen, in deren Achseln die gestielten eine Dolde bildenden Blüthen stehen, so findet man an den einblüthigen Zweigen auchnie die geringsteSpur vonHochblät- tern und es unterliegt keinem Zweifel, dass die Blüthe bier wahr- haft gipfelständig sei; auch Vorblätter konnte ich an eiobläthigen Schäften nie auffinden. Was die mehrblüthigen Schäfte betrifft, so verbalten sie sich hinsiehtlich ihrer Hochblätter folgendermassen : Am öftesten kommen ihrer 4 , seltener 5 vor. Die zwei untersten steben seitlich, es sind die Vorblätter des Zweiges; die zwei auf sie folgenden kreuzen sich mit ihnen, überhaupt scheint die Stellung der Hochblätter eine paarig decussirte zu sein. Die Farbe derselben ist grün und ihre Basis ist sackförmig erweitert... Entweder sind sämmtliche Hochblätter mit einer Blüthe vegsehen, oder 1L— 2 der innern sind steril, demnach ist dann die Dolde bald mehr- bald‘ we- niger-blüthig und die Zahl der Blüthen wechselt von 2—5. Die Ent- faltungsfolge der Blüthen ist wie in jeder ächten Dolde aufsteigend eder centripetal, Den Blüthen selbst fehlen die Vorblätter, sie wer- den durch die zwei ersten Kelchblätter ersetzt, welche seitlich ste- : hen, was die Kelchästivation oft deutlich zeigt, nach der Formel: 1 2 oder 2 ı 23 Recapituliren wir das über die Axenzahl des Sprosses Gesagie, so haben wir folgende zwei Fälle: a) die 1. Axe trägt Laub » 2% nm Blüthe (aus Laub kommend) b) die 1. Axe trägt Laub * » % 5» Hochbl. (aus Laub kommend), dreiaziger Spross. » 83 5 3 Blüthe(ausHochbl.kommend) Nachträglich mögen hier folgende Bemerkungen noch Platz fin- finden. Zur Blüthezeit haben die Rosettenblätter der Andr. lactea ausser Blüthenzweigen keine andern Achselproducte. Da der Haupt- spross unbegrenzt fortwachsen kann, so scheint die Nothwendigkeit von unbegrenzten Seitensprossen nicht geboten zu sein. Indessen fehlen sie keineswegsund nelımen ihren Ursprung aus ältern Gliedern el ner (relativen) Hauptaxe, wo wir sie in den Achseln welker Blätter auftreten sehen. Sie sind Jaufangs rosettartig, ihre Blattstellung zeigt einfachere Verhältnisse oft ®,; an einer Rosette fand ich *, (*/r.) Man könnte vielleicht vermuthen, dass überhaupt die zu einer Rosette zusammenbaltenden Blätter durch geschlossene Cyklen von einander abgegrenzt seien. Das ist aber nicht der Fall; es können einige Glieder ein und desselben Cyklus einer vorausgebenden, die andern einer nachfolgenden Rosette angehören, wie folgendes Bei- spiel erläutern mag. An ein und derselben Axe enthielt eine erste (armblättrige) Rosette die Blätter 1—4; die zweite Rosette bestand aus den Blättern 5, 6, 7, 8, 1° 2' 3’ 4' 5‘; die dritte Rosette aus den Blättern 6' 7' 8° 1" 2” 3” 4" 5. Die Blattstellung sämmtlicher Rosetten war °/,. Die erste Rosette bestand mithin aus den 4 er- sten Blättern eines ersten °/, Oyklus; die zweite viel reichere um- fasste die 4 folgenden Blütter des ersten und noch 5 Blätter des zweiten Cyklus; die dritte enthielt die 3 letzten Blätter des zweiten und noch 5 Glieder eines dritten Cyklus. — Uebrigens gibt es so- wohl rechts- als linksläußge Sprossen, zweisxiger Sprosa. 7. Pterostegia drymarioides Risch. et Meyer. Hier nur noch ein paar nachträgliche und ergänzende Bemer- kungen zu dem, was ich (Flora 1851. p 423.) von diesem Pflänschen sagte, Ich hatte daselbst angegeben, dass die zwei am Gipfel des Stengels und der Zweige befindlichen Blüthen diöeisch seien, die eine ?, die andere $. Die diesen Sommer untersuchten Pflanzen weigten mir hingegen blos Zwitterblüthen. Die Verfolgung der Blattstellung keimender Exemplare zeigte auf's Deutlichste, dass der Stengel mit einer zweiblüthigen Inflorescenz abschliesst, die zu des u 24 traubenartigen zu zäblen ist, wie ich bereits vermuthet hatte, Die eneullusartigen , die Blütben einhüllenden Blättchen sind nichts an- ders als ihre Trag (Hoch‘) Blätter. Sie setzen die Stellung der vor- ausgehenden Laubblätter des Stengels unmittelbar fort, An der Keimpflanze folgen am stark gestauchten Stengel auf die gestielten Kotyledonen 2 mit ihnen sich rechtwinkelig kreuzende, gleich hock eingefügte Blätter; auf diese folgt eine °,?St., welche die wenigen folgenden (oft nur 3) und die beiden Hochblätter umfasst, Bei reich- verzweigten Exemplaren kommen aus den Achseln sämmtlicher Laub- blätter (die Kotyledonen eingeschlossen) die Blüthenzweige, die sich sümmtlich gleich verbalten, indem sie mit 2 seitwärts gestellten laubigen Vorblättern beginnen und durch eine zweiblüthige Inflores- cenz abschliessen. Ihre weitere gabelige Auszweigung habe ich be, reits in der Flora 1. c, beschrieben, und ich füge hier nur noch Folgendes hinzu: Sämmtliche Zweige sind vornumläufig, wie aus der Stellung der Hochblätter zu den Vorblättern, so wie aug der Entfaltungsfolge der Blüthen hervorgeht, Die zuerst entfaltende Blüthe fällt nämlich constant schief nach hinten, die zweite später aufschliessende ebenso censtant median nach vorn, und diesem ent- spricht natürlich die Stellung der Hochblätter. Aus dieser Stellung lässt sich denn auch die Wendung des Zweiges entnehmen und es ergibt sich, dass das kleine Vorblatt sein erstes, das grössere sein zweites sei. Die laubigen Vorblätter der Zweige sind nämlich im- mer von ungleicher Grösse, das kleinere bringt einen kleinern, das grössere einen grössern, den geförderten Spross. Die äusserst kleine Blüthe steht in der Achsel des cueullasapti- gen Hochblattes, sie ist ohne Vorblätter, Das Perigon ist sechsthei- lig, entfaltet sternförmig ausgebreitet; zwei Abschnitte desseibga fallen median nach vorn und hinten; die übrigen paarweise »ach links und rechts. Die 6 Stamina stehen vor den Abschnitten des Perigons; das dreikantige Ovarium hat eine Kante nach hinten, zwei nach vorn gekehrt. Auf seiner Spitze finden sich drei äusserst kleine Griffel und Narben. Einzelne Blüthen fand ich triandrisch; die vor- handenen Stamina standen hier vor den Kanten des Ovariums, Die Ränder der Hochblätter sind gezähnelt; sie bilden eine ziem- lich breite Crista, die von den Schriftstellern unriehtig für rücken- ständig genommen wird. Die beiden Seiten bilden sich in zwei kapuz- sen- oder muschelähnliehe Körper um, die mit ihren umgeschlagenen Rändern auf der Rückenseite des Hochblattes zusammentreffen. Zur Fruchtzeit vergrössern sie sich, schliessen das Nüsschen ein und werden netzaderig. Dass die beiden Cuculli den Theilblättern eines 25 Laubblattes entsprechen, ist wohl mehr als wahrscheinlich, Von ei- nem Involucrum uniflorum kann nicht wohl die Rede sein — Die Form der Laubblätter ist verschieden, Die Spreite der Kotyledonen ist ungetheilt oval, die der zwei auf sie folgenden Blätter zeigen bereits den ersten Grad der Thbeilung durch eine tiefe und spitze Bücht; bei den übrigen Stengelblättern geht die Theilung so tief, dass sie zwei gestielte spatelige Hälften darstellen. Die Blätter der Zweige sind wieder einfacher, entweder rundlich und ungetheilt, oder mit bald seichterer bald tieferer Ausbuchtung, (Sebluss folgt.) Biographische Notizen. Robert Brown Eine akademische Denkrede von Geheimerath Dr. v. Martius. (Schluss,) Ein äusserer Grund, warum R. Brown’s Lehren in Deutschland einen dankbaren Boden fanden, lag in der Verbreitung seiner Schrif- ten in einer deutschen Uebersetzung (5 Bde. 8°, 1825—1834), wo- änrch sich Nees v. Esenbeck ein wesentliches Verdienst erwor- ben hat, (Einige spätere in diese Sammlung niebt aufgenommene Abhandlungen sind, zumal von Schnizlein, durch die „Flora“ in die deutsche Litteratur eingeführt worden.) Schon in seinen frühesten Schriften hatte Rob, Brown auf die . Wichtigkeit der jugendlichen Zustände und die Entwicklungsgeschichte für die Charakteristik der Pflanzenordnungen und die Ausbildung des nafüglichen Systems hingewiesen. Indem er diese Richtung weiter verfolgte, und zumal die Vorgänge in dem vegetabilischen Ei und in dem Befruchtungsstaub (Pollen) einer eindringlichen Untersachung unterwarf, hat er wesentlich beigetragen, die feüßer so dunkle Lebre von dem Befruchtungswerk der Pflanzen aufzuhellen. Nachdem Amici (1823) die schlauchförmigen Verlängerungen des Blumenstauhs ent-, deckt hatte, erholyRob. Brown (1831 — 1833) die physiologische Bestimmung dieser Pollenschläuche zur Gewissheit, indem er nach- wies, wie sie durch den Griffelkansl in die Höhle des Fruchtknotens, bis zu dem dann oflen liegenden Ei-Kern hinab, dringen. Mit dieser Thatsache, deren hohe Bedeutung die königliche Societät der Wis. senschaften zu. London mit der Copley - Medaille belobnte, ist eine schöpferische Wendung in unsern Ansichten von Pflianzengeschlecht und pflanslicher Geschlechtsfanction eingetreten. Man kann sie den 26 Angelpunkt nennen, um welchen sich eine Reihe der rühmlichsten Forschungen der gegenwärtigen Botanik dreht. Diese feinen, nur unter Begünstigung des so wunderbar verbesserten Mikroskops mög- lichen Untersuchungen haben mächtig die Geister unserer Epoche be- wegi. Man darf nur an die grosse Zahl von Männern erinnern, welche einschlagende Untersuchungen mit mehr oder weniger Erfolg gepflogen haben — es sind deren mehr als 30 — um anzudeuten, wie allgemein die Tragweite dieser Ferschung anerkannt worden ist. Ueber ihr erstes Ziel, die Befruchtung der sogenannten offen- blütbigen Gewächse, hinaus haben diese Forschungen auch die so- genaunten Kryptogamen in ihre Kreise gezogen, und mehrfach das Gesichtsfeld auch bis zu dem benachbarten Gebiet des Thierreichs erweitert. Sie stellen jetzt schon ein tiefes Verhältniss der belebten Natur auf jenen räthselhaften Stufen der Schöpfung in Aussicht, die dem Menschen noch vor wenigen Decennien so viel wie ganz unbe- kannt waren. Nicht ohne das Gefühl von Freude und von Ehrfurcht blicken wir auf diese Forschungen , in denen sich das Wahre und der Irrthum verketten, die Wahrheit aber, immer am Ende siegreich und höheres Wissen verbürgend, Gemeingut wird. Früher schon, als diese von so grossen Schwierigkeiten umge- ’benen Resultate sich Bahn gebrochen, waren Rob, Brown’s Lei- staungen auf dem Gebiet der höheren Systematik zur Geltung gekom- men. Diese, die organische Gliederung des Gewächsreichs, empfieng aus seinen Händen zahlreiche neue Thatsachen, wichtige begründende Grundsätze. Wohl darf man sagen, das er das sogenannte ‚‚natür- licbe System‘‘ erst natürlich gemacht liat. Keinem andern Botaniker stand eine eben so reiche Erfahrung von den mannichfaltigsten vege- tabilischen Bildungen zu Gebot, um sie nach so gesunden morpho- logischen Ideen für den Ausbau des natürlichen Systems zu verwen- den. Wer daher das berühmte Fundamentalwerk A.L. de Jussieu’s mit den spätern systematischeu Schriften vergleicht, der muss stau- nen über die zahlreichen und tiefgreifenden Veränderungen und Ver- besserungen, die sich hier überall mit Rob. Brown's Namen einge- zeichnet finden. So erinnern die vielumfassenden Werke von de Candolle und Meisner fast auf.jeder Seite an des grossen Mei- sters fruchtbare Thätigkeit. In England haben die beiden Hooker, Lindley, dessen verdienstvolle Arbeiten so mächtig zur Ausbreitung der natürlichen Methode mitgewirkt, Rob. Wight, Wallich und Andere den Bestrebungen ihres Freundes und Landsmanns Rechnung getragen, In Nordamerika waren die nützlichen Schriften von Asa Gray und Torrey lerolde seines Ruhms. 27 Es wäre eine dankbare Aufgabe, den Gang aller dieser morpl.o- logischen, physiologischen und systematischen Arbeiten im Finzelnen zu verfolgen, zu zeigen, wo sie angeknüpft, wo sie geendigt, und wie sie im geistigen Wechselverkehr durch andere Männer der Wis- senschaft nur selten angefochten, meistens benützt, fortgeführt und erweitert worden sind; doch ein solches Stück pragmatischer Ge- schichte der Botanik wäre hier nicht am Ort. Rob. Brown’s Schriften sind, wie ein ihm nahestehender eng- lischer Botaniker, John J. Bennett, richtig bemerkt, conciones ad clerum. Sie behandeln die tiefsten und wichtigsten Momente der Gestaltungs- und Entwicklungsgesetze, Probleme, welche theilweise durch ihn selbst aufgeworfen, mit allen Schlaglicehtern des Zweifels und wissenschaftlicher Einwürfe beleuchtet werden, Es ist bezeich- nend, dass die wichtigsten von diesen in seiner Epoche, während: seines Söjährigen Lebens, zu befriedigendem Abschluss gebracht wor- den sind. Wo ihm nicht, wie in den descriptiven Arbeiten, eine streng systematische Darstellung geboten war, da ergieng er sich in einer discursiven Methode, welche dem Ungeweihten das Studium erschwerte, den Kenner dagegen durch eigenthümliche Reize fesselte. Indem sich seinem reichen und beweglichen Geist bei jeder frappanten That- sache eine Fülle von andern, oft aus den entlegensten Gebieten, bald wie Gegensatz und Einwurf, bald bestätigend, erläuternd oder erweiternd darstellen, versetzt er den eingeweihten Leser gleichsam in den grossen Garten der Natur, und führt ihn, wie von Blume zu Blume, so von Wahrheit zu Wahrheit. Darum haben wir auch, wenn wir ınit unsern besten Schülern manche seiner an allgemeinen Ideen reichen Abhandlungen (z. B. über die Compositae, über die Pflanzen des heissen Afrika, über Kingia), wie einen Classiker lasen, ausleg- ten und durch Demonstration erläuterten das volle jugendliche Ent- wücken geistiger Entdeckungsreisen mitgenossen. Doch ich kürze diese Betrachtungen über die wissenschaftliche Seite des ausserordentlichen Mannes; denn noch ist die schönste und herrlichste Seite, seine ethische Natur, zu schildern. Rob. Brown vereinte in sich alle moralischen Eigenschaften des Na turforachers so rein und so stark, dass diese Persönlichkeit nicht blos für die Zeitgenossen als Musterbild dastebt. Er war mehr ol ein moderner Naturforscher. In der vollendeten Harmonie seines Wesens prägte er das Bild eines antiken Forschers und Weisen aus, Rob. Brown war ein wahrhaft grosser undguter Mensch. Wahr- heitsliebe vor Allem, Gelassenheit des Gemüths, Redlichkeit, Beschel- 28 denheit, Weichheit der Empfindung und Herzensgüte, diese Züge sei- nes Charakters standen unausgesetzt unter der Herrschaft eines tief- dringenden und maassvollen Urtheils. So energisch beherrschten diese Eigenschaften seine Thätigkeit als Forscher und Schriftsteller, dass man bebaupten darf: jeder Act seiner Untersuchungen und jeder Satz seiner Schriften trage den Stempel dieser in sich vollendeten Persönlichkeit an sich, Wir finden wohl manchmal, dass eine ungewöhnliche Intelligenz gleich einer hohen Säule auf schWer ethischer Grundlage sich erhebt Rob, Brown ragt wie eine Pyramide aus breiter und starker Basis empor. In der Anerkennung dieser preiswürdigen Vereinigung zollen alle Naturforscher seinem Geist Bewunderung, seinem Charakter Ehr- farcht und Liebe. Der tiefste Grundsatz im Wesen des hochbegabten Mannes war die Liebe zur Wahrheit, Keine Leidenschaft konnte — auch nur momentan — den Sieg über diese Liebe davontragen. Das Gefühl des Wahren war gleichsam das Medium seines sittlichen Worlbeha- gens, Daraus stammte die milde Ruhe, Gelassenheit und Vorsicht in seinen Forschungen, und jene Zurückhaltung, die ihm wohl von Unkundigen als Hinterlist oder Selbstsucht gedeutet wurde. Er wusste viel mehr als er zu sagen wagte, und von Niemandem konnte man häufiger hören: „Ich weiss es nicht.“ Vieles, was leichtern und an der Oberfläche befriedigten Geistern klar ist, erschien sei- nem tiefdringenden Forscherblick noch in räthselhafter Unvoliständig- keit; wo er aber seiner Sache gewiss war, da steigerte sich ihm das Vergnügen der Mittheilung im Verhältniss zur Schwierigkeit des Gegenstandes. . Man hat seinen Schriften Dunkelheit vorgeworfen. Stellen, die diesen Vorwurf auf sich gezogen haben, mögen immerhin als Aus- druck jener Vorsicht und Bedachtsamkeit gedeutet werden, die sich scheut, zu Missverständniss oder Irrthum Veranlassung zu geben. Auch hat es schwerlich einen Botaniker gegeben, der so selten im Fall gewesen wäre, seine Behauptungen zurückzunehmen oder zu be- richtigen, und gar oft bekräftigt er seine späteren Ansichten dadurch, dass er auf frühere Aeusserungen zurück weist. Er war mehr empfänglich für wissenschaftlichen und litterarischen Tadel als für Lob und Anerkennung, und diess nicht etwa aus Stolz, sondern nur aus seiner instinetiven Liebe zur Wahrheit. Geirrt zu haben , scheute er nicht, wohl aber Jen Vorwurf, nicht vorsichtig, nicht gewissenhaft geyusy in der Forschung gewesen zu sein, Dieser sittliche Ernst waflnete ihn auch zur Vertheitigung dessen, was er 29 für recht erkannt hatte. Nur da salı man ihn von seiner Gelassen- heit weichen, wo es galt, Unrecht oder geflissentlichen Irrthum zu bekämpfen. Nicht menschliche Schwäche, aber Verdorbenbeit konnte ihn zur Entrüstung bringen, Er war die Seele der Ehre, geübt also- gleich Arglist und niedrige Gesinnung zu entdecken, unerbittlich sie zu verurtheilen. Niemand hielt strenger auf sein geistiges Rigen- thum, niemand aber auch strenger auf die Wahrung des fremden, Einen Ruf, der nicht auf ächtes Verdienst gründete, achtete er gering; aber verkanntes Verdienst an’s Licht zu ziehen, war ihm Gewissens- sache. Das Preiswürdige pries er in schlichten Worten; aber der Mittelmässigkeit zu huldigen, etwa gar um sich Clientel zu schaffen, verabscheute er als Verratlı an der Wahrheit und an der Würde des Gelehrten. Sicherlich, wäre es allen Naturforschern verliehen, sich zu gleicher ethischer Stärke zu erheben, die Wege der Wissenschaft wären ebener und kürzer, Rob. Brown hegte Ehrfurcht vor jeder Creator; er hatte tiefes Mitgefühl für jedes Leiden, auf welch immer einer Stufe der Schöpf- ung. Er zweifelte ob der Mensch berechtigt sei, in jener Sphäre wo der physische Schmerz das grösste Uebel ist, ihn za verhängen, selbst um der Wahrheit willen. Des Menschen hoher Vorzug sei, Schmer- zen des Leibes und der Seele zu mildern. Er besass den sittlichen Muth, fremden Leiden energisch beizustehen. Man hat ihn gesehen monatelang, selbst mit grosser Beschwerde, Hülfe und Trost an das Bett von Kranken und Sterbenden bringen. In schwierigen Lagen der Freunde erprobte er sich als besonnenster Rathgeber und Bei- stand, war er jeder Hingebung fähig. Aber in dieser Art von Aufopferung culminirte seine Thätigkeit. Rob. Brown war kein Mann änssern Iandels oder feuriger Amts- thätigkeit. Für administrative Arbeiten fehlte ihm Sinn und Geschick. Selbst vor dem Geschäft des Correspondenten zog er sich wie der grosse Mineraloge Abraham Werner in eine von ihm selbst bald belächelte, bald beklagte Indolenz zusammen, Jene Beobachtung, die Herschel die ‚passive‘ genannt hat, war sein Feld. Das Object möglichst tief und vollständig zu erkennen, Lernen, Nachsinneo, be- schaulich — von der Weltbühne ab — Sichinsichselbstversenken, hierin erkannte er seine Bestimmung. Er war unverheirathet, der letzte seiner Familie, und so sass er ganze Nächte im Armsessel, las und sann. In dieser Einsamkeit nahm er den regaten Antheil an jeder Bewegung der Wissenschaft und Litteratur. Keine bedeu- tende Erscheinung, zumal der französischen und englischen Litteratar, blieb ihm fremd, Oft überraschte er durch die Feinheit and Eindringlich- s0 keit seines Urtheils über Gegenstände, die man ihm kaum zugänglich er- achtet hatte. In seinem erstaunlich wächtigen Gedäkhtoiss bewahrte er tausend Anekdoten. Für die englische Litteraturgeschichte konnte er als eine lebendige Auflage von Disraeli’s Curiosities of litera- ture gelten. Er sprach über Alles, doch selten über Politik, nie über Religion. Er war ein grosser Erzähler, mit hinreissendem Humor, - oder er horchte, in behaglicher Theilnahme , mit halbgeschlossenen Augen, Man hat sich gewundert, dass ein Mann von so ausserordent- licher wissensehaftlicher Bedeutung, dem die Huldigung der ganzen Welt entgegenkam (er war einer von den acht Assoicies libres des französischen Instituts, hatte im Jahr 1832 von der Universität Oxford dus Ehrendiplom eines Doctors der Rechte, Doctor of common law, uud von König Friedr. Wilhelm IV, von Preussen, auf Alen. v. Humboldt’s Antrag, den Orden pour le merite empfangen), keine hervorragende Rolle in der äussern Welt, in der glänzenden Gesell- schaft Londons, gespielt habe. Ja man hat hierin eine Vernachläs- sigung sehen wollen. Mit Unrecht; denn die Anträge des botanischen Lehrstuhls an den Uuiversitäten zu Aberdeen, Edinburg und Glasgow wies er selbst, letzteren zu Gunsten seines Freundes Sir William Jackson Hooker zurück, und seine Monarchin ertheilte ihm unter dem Ministerium Sir Robert Peel’s eine der Präbenden für wis- senschaftliches Verdienst. Ohne Neigung oder Beruf für elementare Darstellung seiner Vrissenschaft, unempfänglich zwar nicht für den höheren Ruhm, aber für die Reize der Popularität oder für den Flitter einer äusserlichen Lebensstellung, wählte er selbst sich denstillen, prunklosen Lebens- weg. „Er bewegte sich,‘ so sagt sein ältester Freund, ‚‚stets zwi- schen zwei Verticallinien, die ihn von der grossen Welt getrennt er- hielten: zwischen einer Bescheidenheit ohne Beispiel und der gefühl- volisten Sympathie für fremdes Leid — so erschien er mir, selbst abgesehen von seiner hohen geistigen Begabung, als der merkwür- digste Mann, den ich je gekannt.“ Frugal und befriedigt im vertrau- ten Umgang weniger ächten Freunde, lebte er in der bescheidenen Häuslichkeit fort, die ihm sein Gönner Sir Joseph Banks hinter lassen hatte. Die ihm auf Lebenszeit vermachten Sammlungen über- gab er schon im Jahr 1829 dem britischen Museum, und fungirte dort als deren Verwalter (Keeper), nach Aufgabe des Bibliotheka- riats der Linnean Society. Schon seit 1810 gehörte er der Royal Society an, vom Jahr 1822 der Linnean Society, die ihn schon 1823 in ihren Ausschuss, 1828 zum Vicepräsidenten wählte, und 1849, nach 3 dem Bischof von Norwich, auf ihren Präsidentenstahl berief, von welchem er 1853 wegen vorgerückten Alters sich zurückzog. Rob, Brown sah stets die ausgezeichnetsten Pflanzenkenner Grossbritanniens um sich geschaart, die gern seinen Ansichten lausch- ten, seinen Rath einholten. Auf mehrfachen Reisen nach Frankreich, Deutschland, Italien und dem Norden hatte er sich mit vielen seiner Fachgenossen auf dem Continent befreundet. Aus diesem litterari- schen Verkehr, aus dem Material seltenster Vorkommnisse der leben- den und untergegangenen Pflanzenwelt, welches dem berühmten For- scher im grössten Emporium des Welthandels zuströmte, und aus einer vielseitigen Lectüre aller bedeutenden Erscheinungen schöpfte er ohne Unterlass neues Wissen, und er beherrschte es mit seltener Gedächtnisskraft bis an’s Ende. So musste sich bei seinem Tod aller Botaniker des Erdkreises der schmerzliche Gedanke bemächtigen, es sei der herrlichste, tadel- loseste Repräsentant ihrer Wissenschaft geschieden, der Brennpunkt einer fruchtbaren Epoche erloschen. Die Leiblichkeit des_ausserordentlichen Mannes hatte das volle Gepräge des angelsächsischen Typus. Hoch und schlank trug sich die imposante Gestalt, in festen raschen Schritten beweglich, und erst dem höheren Greisenalter sich beugend. Bis in die letzten Jahre erfreute sich Brown seltener Gelenkigkeit und jenes wunder- bar scharfen Gesichtssinnes, der zu seinem Wesen gehörte. Er starb am 10. Joni v. J. im vollen Besitz unbewölkter Geisteskräfte, in der milden Heiterkeit jener Glücklichen, welche wir bier schon den Un- sterblichen beizählen möchten. Zwischen Blumen Australiens ward seine Leiche am 17. Juni auf dem Friedhof von Kensal-Green der Erde zurückgegeben, dort wo auch seine Freunde und Fachgenossen Charles König, Dav. Don, Menzies und Wallich ruhen, Das Marmorantlitz des Todten zeigte den Freunden — so meldete der älteste von diesen — noch einmal, zu überraschender Schönheit verklärt, in seinen feinen scharfausgeprägten Zügen das erhebende Abbild -eines tiefdringenden und beruhigten Forschergeistes. „Er starb,‘ so fährt Dr. F, Boott fort, ‚in dem stillen Schauplatz seiner langen und rühmlichen Thätigkeit, wo sonst Sir Jos. Banks Biblio- thek gestanden war; eben da hatte ich ihn vor 40 Jahren kennen gelernt, und, immer gleich, war er derselbe wahre, schlichte, red- liche, weiche, gutherzige Mann geblieben. Die einzige Veränderung war die, welche die Zeit. mit uns allen vornimmt.‘ 32 Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Sitsang vom 25. Novbr. 1) Die botan. Section hatte am 17. Sept. an den Professor der Botanik zu Bonn, Herrn L. C. Treviranus,, Ehrenmitglied der Gesellschaft, ein Glückwünschungsschrei- ben zu seinem achtzigsten Geburtstage abgesandt. Herr Pıof. Treviranus hat am 20, September ein Dankschreiben an die Section erlassen, welcher verlesen wird. 2) Herr Direetor Dr. Wimmer theilt mit, dass der am 22. Oet. verstorbene Apotheker Krause der Gesellschaft sein Herbarium ver- nıccht babe, Auf Antrag des Herrn @eheimen Rath Göppert be- schliesst die Section, in Anbetracht des besondern Reichthums und Werthes dieses Herbariums, insbesondere für die schlesische Flora, dasselbe gleich den schon früher der Gesellschaft anheimgefallenen Herbarien von Mattuschka, Krooker u.a. abgesondert in integro aufzubewahren und für die Conservirung möglichst Sorge zu tragen, 3) Derselbe stattet Berichtab über die im Laufe des letz- ten Jahres im Gebiete der schlesischen Flora neu auf- gefundenenArten(CarerhumilisL e ys s.vonVeterisärarstSchwar- „er bei Striegau und Veronica prosirala L. von Herrn Bergeleven J,angner am Zeiskenschlosse entdeckt) ung neuer Formen (Bro- mus secalinus var. grossus, Knautia arvensis cap. hemisphaericis, Acer Pseudoplatanus fruct. rubicundis, Formen von Rubus u. a.). Hierauf theilte derselbe neue Standorte seltener Pflanzen mit, insbe- sondere von den Herren Lehrer Hilse um Strehlen, Apothekerlehr- ling Müncke um Falkenberg, Lehrer Leisnitz um Waldenburg, Lehrer Bartsch um Ohlau, Pastor Hirche um Muskau u. a. auf- gefenden. ' 4) Herr Regierungs-Assesor Wichura demonstrirte unter dem Mikroskop die mehrzelligen Sporen von Pellia epiphylia. Derseibe gab Beiträge zur Physiologie der Laubmoose, insbesondere über die Beziehungen derselben zum Licht. 5) Herr Geheimerath Prof. Dr. Göppert legte einereichhaltige und wohlerhaltene Sammlung (70 Spee.) von Pflanzen aus Labrador vor, gesammelt im Jabr 1857 von Herrn Missionär Samuel Weiz. Diese Sammlung ist verkäuflich. edacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F, Neubauer. ERLORA. NM 3. Begenshurg. 21. Januar. 18539. Inhalt: orisınaL-ABHANDLUNs. Wydler, morphologische Mitthei- lungen, (Schlass.) (8. Lioydia seretina. 9, Unächte Blattwirtel. Erklärung des Abbildungen ) — Nylander, de Calicieis aliquid. — Liıtznarur, de Mar- !ius, Flora Brasilieusis, Fasc, XXL et XXH. —- prrsonar-norızen. Todes- fälle, -- anzeige. Dietrich, Synopsis plantarum, Morphologische Mittheilungen. Von H. Wydler. (Hiezu die Steintafel Jd.) {Schluss.) 8. Lloydia serolina Salisb. Es folgt bier nur ein kleiner Beitrag zur Kenntniss der Wuchs- verhältnisse dieser Pflanze, da es mir noch nicht gelungen ist, die- selbe von der Keimung an zu verfolgen und das hier Mitgetheilte selbst noch mancher Vervoliständigung bedarf, Au blühenden Pflanzen beobachtete ich Folgendes: Immer steht neben einem blühenden Stengel ein Laubtrieb. Beide sind an ihrer Basis von einer Anzahl welker, zerrissener, häutiger Blätter umge- ben, deren Stellung nicht mehr zu erkennen ist. Der blühende Sten- gel besitzt am öftesten 4 von der Mitte des Stengels an beginnende, nach aufwärts kleiner werdende, schmal- oder Imeal lanzettliche Laub- blätter; die Blüthe ist terminal. Die Stellung der Blätter ist wohl rweizeilig, aber durch eine geringe Verdrehung des Stengels oft schwer bestimmbar. Zwischen den abgestorbenen, die diessjährigen Sprosse einhüllenden Blättern bemerkt man zuweilen noch den vor- jährigen Blüthenstengel, so wie das zweikielige Blatt eines von ihm abstammenden Seitensprosses, Entfernt man die abgestorbenen Blät- ter behutsam, indem man Yon aussen gegen die diessjährigen Sprosse fortrückt, so kommt man auf ein Zwiebelchen, das aus seiner Basis feine Wurzelzasern ausschickt. Es wird zunächst von zwei aufgelocker- ten, welken, häufigen, hellbraunen , in mehrere Stücke zerrissenen scheidigen Niederblättero umgeben, dessen äusseres man bad als das Vorbiatt des aus der Basis des Blüthenstengels entspringenden, neben Flora 1859. s ES 34 ihm stehenden zweiblättrigen Laubsprosses erkennt. Von dem Zwie- beleben soll nachher ‚die Rede sein, Die Basis des Blüthenstengels seli.st ist von einem lineal -lan- zettlichen scheidigen Blatt umgeben uud über dieses Blatt greifen die starken Kiele des Vorblattes d«s erwähnten Laubsprosses hin- über. In der Achsel jenes dem Biüthensiengel angehörigen basilü- ren Blattes entspringt eine Knospe, deren Basis sich stielförmig ver- längert. Durch diese stielförmige Dehnung wird die das Ende des Stieles einnehmende Knospe von der Mutterpflanze hinweggerückt. Die Knospe selbst aber biegt sich auf ihren Stiel zurück, so dass ihre Spitze nach der Anheftungsstelle des Stiels (die wahre Basis der Knospe) hingekehrt ist. Auf diese Weise sieht die Knospe, was ihre Lage betrifft, auf's täuschendste einem Ovulum anatropum ähn- licb, wo der Stiel der Knospe der Raphe, ihre Spitze der Micro- pyle, die Stelle, wo sie sich umwendet (aus der später die erste, Wurze] kommt) der Chalsza entspricht; was noch augenscheinlicher ist, wenn wir unsere Knospe mit dem Ovulum von Funckia verglei- chen, wo der umgewendete (dem Stiel unserer Koospe entsprechende) Funieulus frei und nicht als Raphe mit dem Ovulum verwachsen ist. Die Knospe besteht zur Blüthezeit des Muttersprosses bereits aus mehreren Blättern, von denen ich aber nur das scheidig-häutige Vor- blatt deutlich erkennen konnte, dessen Spalte (wie bei Monocotylen gewöhnlich) von der Abstammungsaxe abgewendet war. Die Knospe bat eine kegelförmige Gestalt; an ihrer umgewendeten Basis bemerkt man schon früh eine gelbliche warzenförmige Erhabenheit, die nichts anderes ist als die Andeutun; der ersten Wurzelzaser. Be- sonders merkwürdig hierbei ist das Verhalten des Tragblattes dieser Knospe, indem es, dem Wachsthum der gestielten Knospe folgend, sicb so ausdehnt, dass es zu einem spornartigen Cylinder vorge- schoben wird, welcher die Knospe mit ihrem Stiel scheidenartig einschliesst. Beim weiteren Anwachsen der Knospe zerreisst dann endlich das Ende dieses Sporns unregelmässig und es tritt durch den Riss deselben das nun auch anwachsende erste Würzelchen der Knospe hervor. Die Knospe scheint sich dann bald vom Motterspross abzu- lösen und dureh die Bildung von Wurzelu befähigt, ein von jenem unabbängiges Wachsthum fortzusetzen. Zur Blüthezeit, wo das Knösp- chen 4—5 Linien lang ist, ist sein stielartiger Theil schon ziemlich welk. In der Achsel eines dicht unterhalb des Tragblattes der so eben beschriebenen Knospe und ihm gegenüber befindlichen, abgestorbenen Blattes (Niederbiattes ?) steht ein Spross, der, wie schon oben Le- 35 merkt, zur Blüthezeit seines Muttersprosses bereits zwei Laubblätter trägt und aus seiner gestauchten Basis feine Wurzelzasern ausschickt. Dieser Spross besteht alsdann aus folgenden Theilen: 1) einem häu- tigen scheidig geschlossenen und mit zwei scharfen Kie)en versehe- nen Vorblatt; es besitzt eine durch den Druck des Blüthenstengels bewirkte, zwischen den Kielen befindliche Hohikehle, weiche den letztern in sich aufnimmt. 2) Auf das Vorblatt folgt ein zu ihm quer stehendes häufiges, gestutztes, einfeschlossenes Scheidenblatt, Dieses sowohl als das Vorblatt sind bereits mehr oder weniger trocken häu- tig und von schlaffem Gefüge und zeigen eine sackförmige aufge: triebene Basis, welche nur von demAnwachsen einer sogleich zu be- schreibenden, tiefer nach Innen liegenden Zwiebel herrühren kann. 3) Auf das querstehende Scheidenblatt folgen zwei bereits völlig aus- gebildete, mit ihm in eine Ebene fallende Laubblätter (deren der Sprose nie mehr hat), Das ersie, grössere, oft den Blüthenstengel an Länge übertreflende umfasst mit einer sehr kurzen Scheide das zweite; die- ses ist hingegen obne Scheide. Die Spreiten dieser zwei Laubblät» ter unterscheiden sich dreh ihre pfriemliche dreiseitige Gestalt von den Laubblättern des Blüthenstengels, welche flach sind. Sie ent- springen auf stark gestauchteım Axentheil dicht über einander. 4) In der Achsel des untern Laubblattes befindet sich ein Zwiebelchen, das man bei genauerer Ansicht bald als das fleischige (zwiebelartig ver- dickte) Vorblatt eines neuen Sprosses erkennt. Diese Zwiebel scheint es zu sein, weiche den zwei untersten Blättern (den Vorblättern und Scheidenblättern) des secundären Sprosses die sackförmige Gestalt aufdrückt, es müsste denn sein. dass diese zwei Blätter ursprünglich selbst zwiebelartizr verdickt gewesen, was ich zur Blüthezeit nicht entscheiden kann. Die Zwiebel selbst scheint ein völlig geschlosse- nes Scheidenblatt zu sein; wenigstens konnte ich an ihr keine Spur von einer Spalte aufinden. Ihre Form ist bald länglieh oval, bald kegelförmig. An der etwas schief gestutzten Basis geht sie in eine nach dem zweiten Faubblatt des secundären Sprosses hin gelegene warzenförmige Spitze aus. Diese Warze ist es, welche später zar ersten Wurzelzaser auswächst, zu welcher nachher noch andere Ze sern hinzutreten, bis ein ganzes Büschel solcher gebildet ist, die dann endlich die oben beschriebene sackförmige Auftreibung der zwei ersten Blätter des secundären Sprosses durchbrechen und mehrere Eoleor- rhizen bilden, Durchschueidet man der Quere nach das Zwiebelblatt, so bemerkt man in ihm eine zur Mediane desselben querliegende Spalte, in welcher zwei ebenfulls querliegende sie ausfüllende grün- liche Blättehen sich erkennen lassen, ein grösseres und Be kleineres. 36 Ausser ihnen fand ich in einzelnen Fällen noch ein drittes, lanzett- liches, ungefärbtes, auf die Seite des ersten Laubblattes fallendes Blätt- chen und ausserdem noch ein kleines Knöspchen, vermuthlich war j es der für das nächste Jahr bestimmte Blüthenstengel; wobei es dann aber immer ‚merkwürdig wäre, dass ihm ein tertiärer Spross {nämlich der das Zwiebelehen tragende) in seiner Ausbildung gleich- sam voranschritte, denn das Knöspchen, welches wohl die Blüthe beherbergte, war noch so klein, dass es keine weitere Zergliede- rung zuliess, Diese soeben beschriebenen, successive von einander abstammen- den Sprossen verketten sich nun zu einem Sympodiam mit Schraubel- wuchs, dessen sehr kurze (slieder dieit über einander folgen und das sogenannte Rbizom bilden. Die Forzı der einzelnen Sympodien-Glie der ist mehr oder weniger kolbenfürmig, aus schmälerer Basis nach oben verdickt und seitlich mit einer stollenartigen Hervorragung, an der eine Narbe kenntlich ist. Diese Stolien sind die zusammenhängen- den Basen der Sprosse und die Narben bezeichnen die Stellen, wo die Sprossen aufsassen (ihre Abgliederungsstellen); sie fallen vermöge ihres Schraubelwuchses alle auf eine Seite An den vorliegenden Exemplaren liessen sich noch 4--5 Sympodien-Glieder erkennen und die Schraubel machte ihren Umlauf in fünf Schritten, Das Sympe- dium ist übrigens so zwischen Wurselzasern und zerfetzten Ueber resten abgestorbener Blätter versteckt, dass man es von diesen erst reinigen muss, ehe man es gehörig erkennen kann. Die Lloydia hat also nach dem Vorhergehenden zweierlei Knoa- pen oder Sprossen: 1) Frei werdende sich ablösende sogenannte Brutknospen; 2) Mit der Mutterpflanze in Verbindung bleibende, zu einem Sym- podium mit Schraubelwuchs sieb verkettende Spreosse Diese hier gegebene Geschichte der Sprossverhältnisse musste ich aus der Beobachtung einer Anzabl von Exemplaren zusammen- setzen; dass sie noch grosse Lücken enthält, ist nur zu gewiss, ich werde fracbten, sie auszufüllen, so bald mir ein grösseres Materia] zu Gebote stehen wird. 9, Unächte Blattwirtel, Versteht man unter Wirteln Blattvereine mit abgesetzten, in sich geschlossenen Blatteyklen gleichen Maasses ihrer Glieder, so kön- nen manche Blatistellungen, die man bierher rechnet, nicht wohl da hin gehören. Ich will einige Beispiele anführen, Dom Lilium Mariayın werden z. B. wirtelständige Blätter zu- geschrieben, Aber ausserdem, dass bei dieser Pflanze nicht einmal sämmtliche Blätter in sogenannten Wirteln stehen, sondern sowohl die tiefer als höher am Stengel befindlichen einzeln vorkommen, so bilden auch die in einen Wirte] oder Stern versammelten nicht ächte Wirtel. sondern nur Scheinwirtel. Eine genauere Untersuchung die- ser Scheinwirtel wird diess leicht darthun. Aechte Wirtel zeichnen sich ausser den oben gegebenen Charakteren auch dadurch aus, dass, wo mehrere gleichgliedrige auf einander folgen, sie unter sich wech- seln. Dieses trifft auch bei Zilium Martayon nicht zu. Nicht nur lässt sich da kein solcher Wechsel auf einander folgender Wirtel auf- finden, sondern auch die Zahl der zu einem Wirtel zusammenfal en- den Blätter ist nicht für alle Wirtel die gleiche, Diess Letztere all- ein wäre freilich keineswegs ausreichend, um uns zu überzeugen, dass wir bei Lilium Martayon keine wahren Wirtel vor uns haben, denn auch bei ächten Wirteln sehen wir manchmal die Zahl der Blätter vermehrt. Nur die Verfolgung der Stellung der einzelnen Blätter innerhalb des Wirtels sowohl, als die Untersuchung ihres Verhältnisses zu den übrigen Wirteln kann uns belehren, dass wir es hier mit keiner cyklenweise aögeschlossenen und prosenthetisch verbundenen, sondern mit einer fortlaufenden Blattstellung zu thun haben, welche alle Blätter sämmtlicher Scheinwirtel umfasst; die direete Untersuchung ergibt nun Folgendes: I) die Blätter eines Wir- tels stehen nicht in gleichen Abständen; 2) ihre Zahl ist verschieden in den auf einander folgenden Wirteln: 3) die Blätter stehen, wenn anch sehr nähe, doch in verschiedenen Höhen über einander; 4) die_ Blätter stehen spiralig;' 5) die Spiralstellung bewegt sich innerhalb “*r Diy, 3/, (selten) 5/,, ®/ıs und '%/,,. Ich will einige der beobachteten Fälle nälier beschreiben und jedesmal angeben, wie viele und welche Blätter der Spiralbildung auf einen Wirtel fallen. Erster Fall. Der Stengel enthält zwei Laubquirle nach " ıs. Der erste Wirtel umfasst die Blütter 1-11; der zweite die Blätter 12 und 13 des ersten und 1—8 des zweiten Yıs Cyklus. Der erste Wirtel enthält also 11 Blätter, der zweite 10. Mit 9 des zweiten Cyklus beginnt Einzelstel- stellung der Blätter bis zum Gipfel des Stengels, eben- falls nach ®/ıs. Zweiter Fail. St. nach °.,,. Erster Wirtel mit 1 —11; zweiter Wirtel mit 12, 13 des ersten Eyklus und 1'— 9‘ des zweiten Cyklus. Von da höher am Stengel kinzelstellung. Dritter Fall. Erster Wirte), 8 Blätter umfassend, mit einem vor: ausgehenden einzeln stehendeuBlaite gerade einen ’ „Cyklus .% bildend. Zweiter Wirtel mit 8 Biätken nach ®/,,; mit dem 9, beginnt Einzeistellung, welche die ®/,, St. fortsetzt, Vierter Fall. Erster Wirtel mit 7 Blättern nach °,;; das achte Blatt stebt einzeln 2 Zoll höher, dann folgen das 9. und das 1. sich genähert, das 9. von 8 Jurch ein 1” langes Internodium getrennt — alle folgenden Blätter einzeln nach bie mit- bio nur 1 Wirtel vorhanden. Fünfter Fall. Ein unterstes Laubblatt steht allein, mit ihm beginnt ein ®i; Cyklus, darauf folgt ein erster Wirtel. er umfasst die Glieder 2, 3, 4, 5, der °;, St. und 1 des folgenden Wirtels, welches eine °., St, einleitet, welche durch die- sen Wirtel fortsetzt und welcher die Blätter 2, 3, 4, 5, , 7, umfasst. Mit 8 folgt bis ans Ende Einstellung nach °;.. ‚Sechater Fall, Zuersi 3 eiazeln stehende Blätter. Danırerster Wirtel mit den Blättern 5—8 des zweiten, I—5 des dritten Cyk- lus. Von da an Einzelstellung hier wie durch die Wirtel nach #/5. Siebenter Fall. Nur ein Laul:quirl von 8 Blättern nach ®.,, die schein- bar wieder aus 3 untergeordneten wechselnden Quirin gebil- det werden mit den Blättern: 1,2, 3, — 45,6 — 78. Achter Fall. Auf die Niederblätter folgen einzeln stehende Laub” blätter nach °;,, dann folgt ein einziger Quirl nach di mit 6 Blättern ; das 7. Blatt steht höher, auf dieses kommen die einzelnstehenden Blätter sämmtlich nach °/z. Neunter Fall, Erster Wirtel enthält die Blätter 1—8; zweiter Wirtel mit 9—14, worauf zerstreute Steliung, aßferhach 9, 8/2 Zehnter Fall. Erster Wirtel I1blätterig (1 -- 11,) zweiter Wirtel 13- blättrig (12, 13, 1° — 11’), höher Einzelstellung; alles nach > Eiifter Fall. Erster Wirtel 1Sblättrig; darauf ein einzelnstebendes Blatt von ihm durch ein !,," langes Internodium getrennt; dann zweiter Wirtel: 15b:ättrig, worauf dritter Wirtel: 13blättrig; endlich Eiuzelstellung; alles nach °',3. Zwölfter Fall. Die i1 untersten Lauhblätter standen entfernt nach 5‘; dann folgen in beträchtlichen Zwischenräumen vier Wirtel, an welchen die 5. und 8. Reihen in’s Auge fielen and das Verhältniss '®/,, sich ergab. Der erste Wirtel vereinigte die Blätter 12—26; der zweite die Blätter ?7 bi» 45 und 47; zwischen diesem und dem dritten Wirtel stand das Blatt 50 einzeln; der dritte Wirtel enthielt die Blätter 46, 48, 49, 51 bis 61 und 63; der vierte 3 Wirtel 62, 64 bis 74. Die Blätter 80-99 trugen Blüthen. Dieser Fall wurde mir gütigst von meinem Freund, Herrn Prof, Schläfli dahier, mitgetbeilt. Von den Blättern 75 bis 79 sagt er nicht». Aus der obigen Zahlenangabe der “auf einander folgenden Blätter lässt zieh leicht entnehmen, dass die dort bemerkte scheinbare Unordnung nur dem ungleich hohen Anwachsen der Blätter zuzuschreiben ist, was bei unserm Lilium nicht selten, und wodurch es danu kommt, dass früher entstandene Blätter scheinbar höher inserirt sind als später entstandene *). Es gebt aus dieser Angabe der Blattstellung einzelner Fälle zur Genüge hervor, dass Lifium Martagon keine quirlständigen Blätter hat und dass, was man sa nennt, nichts weiter ist als eine dicht- spiralige Blattrosette. welche, stünde sie am Grunde des Stengels, ebenso genannt würde, während, befände sie sich an seinem Gipfel, unterhalb eines Blüthenvereins, sie den Namen Involucrum erbielte. Ber Unterschied bei Zilium Martagon besteht nur darin, dass sich solche Blattrosetten am aufgeschossenen Stengeltheil mehrere Blale wiederholen können und dass sie durch längere oder kürzere Inter- nodien von einander getrennt sind. Andere Pflanzen, bei denen nicht selten Scheinwirtel vorkommen, sind z. B. manche Umbelliferen. So finden sich an den höheren ” - *) Nirgends kommt ein solches ungleich hohes Anwachsen der Blätter häufiger vor als bei Zilium bulbiferum, was natürlich die Bestimmung der Blattstellung immer sehr erschwert. Bei dieser Art hat es nicht selten den An- schein, als entfalteten die Blüthen abwärts, Es rührt dieses daher, dass ur- sprünglich tiefer entstandene Blätter durch Anwachsen höher hinaufrücken, und alsdann die ihnen zugehörenden Blüthen ebenfalls höher zu stehen scheinen So kann es dem geschehen, dass das Tragblatt der untersten Bluthe mit ihr über sämmtliche übrige Tıazblätter hinaufgewachsen ist, wo man alndamı leicht die unterste Blüthbe fit die oberste und, weil sie zuerst entfaltet, selbst tür eine gipfelständige nehmen könnte, So fand ich Exemplare mit 5 Blüthen nebst eben so vieleu Tragblättern, wo wirklirb da» unterste Tragblatt mit ihrer Blüte am höchsten aufgewachsen war: Tiagblatt 2 ucbst ihrer Blüthe stand obıılalb 3; 3 nebst Blüthe höher als 1; 4 höher als 5, so dass also Trag- hlatt und Blüthe 4 und 5 scheinbar am tiefsten standen. An normal brschaffenen Exemplaren ist die Aufblübfolge immer aufsteigend. Hier war sie absteigend. Ist die Inflorescenz einblüthig, und die H-lüthe überdem, was zwar selten, ohne Vosrblatt, 50 könnte man wirklich versucht werden, bier die Blüthe für eadstän- dig zu halten. Aber bei reichliel blühenden Exemplaren fehlt das Vorblatt nie, auch nicht der obersten Blüthe, en steht Immer seitlich zu ihr; diess auch bei LA. Martayon, was beweist. dass sämmtliche Blüthen seitenständig: und zweis. - anigeuiere Es war also ein Versehen, wenn ıch Zilium {bet. Zi Ill Sp ste zu den einasigen rschnete, wohin sie auch wuch DEIE CAT. Kal rählt. 40 Theilen des Stengels und in der Nähe der Gipfeldolde bei Pastinaca, Heracleum, Aegopodium, Chaerophylium ete. nicht selten dreiblättrige Wirtel, die nicht so fast */; Cyklus bilden, als vielmehr einer ur St. angehören, wie die Verfolgung der Blattstellung am Stengel auf's überzengendste darthut, Aehnliches finden wir bei vielen, besonders einjährigen Geranien und bei Erodium,. Sie tragen nämlich am aufgeschossenen Stengeltheil und meist gegen den Gipfel hin oft 3 Blätter im Quirl, die bald eng zusammenbalten, bald aber etwas aus einarder gerückt sind. Manchmal kommen auch 4-gliedrige Quirle vor; noch andermal (wie z. B. bei @. dissect.) treten an einem Sten- gel, durch kürzere oder längere Internodien getrennt, bis 3 Wirtel auf; aber in allen Fällen sind es keine ächten Wirtel, sondern nur wir- telartig zusammenbhaltende Blattvereine, die sämmtlich einer fortlau- fenden Spiralstellung, am häufigsten einer °/,, seltener einer °/ıs Stellung angehören, welche gewöhnlich schon tiefer am Stengel und in der Bodenrosette desselben ihren Anfang nimmt. Täuschender und schen schwieriger von ächten Wirteln zu un- terscheiden sind die Quirlstellungen, wie wir sie oft bei Sedum mazim, und seinen nächsten Verwandten, so wie bei Pedicularis palustris antreffen,, wo nämlich längs des Stengels viele dreigliedrige Wirtel unter sich wechseln. Wenn hier auch- oft entschieden die ?/, St. vorkommt, so ist es eben so gewiss, dass die Wirtel oft einer °s St. angehören, wie eine genauere Untersuchung lehrt. Besonders lehrreich in dieser Hinsicht ist der schon im ersten Jahr blühende Hyoseyamus niyer, wo an einem Stengel ?;, und °j, St. vorkommen kann, aber auch ausserdem noch andere schwankende Stellungen, die schwer unterzubringen sind, Wer, wenn er sich das Involucrum des in den Gärten häufigen Cosmos bipinnalus beschaut, würde nicht schwören, hier zwei mit ein-. ander wechselnde 8-blättrige, abgeschlossene, nach °/, gebildete Wir- tel vor sich zu haben, um so mehr, da auch die Deckung der Hoch- blätter dafür spricht. Untersucht man die Hüllblattstellung für sich» ohne Rücksicht auf die vorausgehende Blattstellung, so fällt es ei- nem auf, dass das erste Blatt des innern Involuerum binter dem er- sten Blatt des Involuerum um eine Kücke zurückbleibt, während es doch bei positiver, d. h. fortschreitender Prosenthese um eine Lücke vorwärts gerückt sein sollte. Man ist so zu der etwas unnatürlichen Annahme einer negativen, d. h. rückgängigen Prosenthese genöthigt, welche die beiden Wirtel verbinden soll. Untersucht man aber ge- nauer, so ergibt es sich, dass das Iluvolucrum von Cosmos nicht aus abgesetzten Wirteln besteht. sondern dass seine Glieder von 41 einer fortlaufenden Spiralstellung umfasst werden, die oft schon un- terhalb des Rlüthenköpfchens mit den obersten Laubblättern beginnt und durch die Hechblätter (und Blüthen) fortgeht. Die Blätter die- ser Pflanze stehen opponirt und rechwinklig decussirt; aber sowohl am Stengel als an den Zweigen löst sich manchmal das oberste Blatt- paar auf, oder, wenn auch seine Blätter paarweise zusammenbhalten, so zeigen sie doch eine andere Divergenz, als die rechtwinklige. Es wird also mit ihnen eine andere Blattstellung, als die voraus- gehende war, eingeleitet. Wenu ich nun von diesen Blättern aus- gehend die Blattstellung bis ins Involucrum exter. verfolgte, so er- gab sich zuerst eine °,, St, an der die Blätter des invol. ext. Theil nahmen. Ganz dasselbe fand ich an Seitenköpfchen mit zwei lanbi- gen Vorblättern, sei es, dass diese zweierlei Divergenzen zeigen oder rechtwinklig auf das Tragblatt des Biüthenköpfchens fallen, Im letztern Fall schliesst sich die °/, St. des Invol. exter. immer an das zweite Vorblatt unmittelbar, d. h. ohne Prosenthese an, wodurch dann das 8. Blatt jenes Invol. genau über das zweite Vorblatt zu stehen kommt. Mit dem 8. Blatt des Iuvol ext. beginnt ein neuer Spiraleyklus, der aber ausser den 8 Blättern des Invol. inter. noch einen Theil der Hochblätter des Receptaculum umfasst. Nur einmal glaube ich hier die Wan St. erkannt zu haben, so dass also erst das 22. Blatt über das: Hüllblatt des Invol. ext, zu stehen kam. Die Unter- suchung ist hier nicht leicht und, wenn ich nicht irre, ist die Blatt. stellung, welche mit dem 8.“ Hüllblatt des Invel. ext. beginnend zu- gleich das Invol. inter. umfasst, selbst roch eine höhere als die eben genannte, und kommt vielleicht mit der der Blüthen °%*/,, überein? Nur einmal fand ich an einem Gipfelköpfchen beide Involucra zu- sammen einer einfachen “,.; St. angehörend, deren erstes Glied das oberste Laubblatt eines aufgelösten Paares war. Zum Schlusse möge bier noch einiger unächten Blattwirtel ge- dacht werden, deren Ursprung aus zusammengeschobenen Blattpaaren zu erklären ist. Es gehören hierher unter andern die Hochblätter in der Inflorescenz von Sembucus nigra, Viburnum Opulus und Lan- ana, wo bald 2 Paare, bald 3 Paare zu einem Quirl zusammenrücken, {wie man am besten an Quirlstellung der Blüthenzweige beobachten kann), Ich fand diesen Fall ferner in der Inflorescenz von Clematis erecla, Lysimachin quadrifolia und ciliala boten mir vierblättrige Laubblattwirtel aus je zwei zusammengeschobenen Paaren gebildet; dasselbe kommt häufig bei Impatiens glanduliyera vor. Die zwei zunächst auf die Kotyledonen folgenden Blattpaare sind nämlich zu einem 4-blättrigen Scheinguirl zusammengeschoben ; nicht selten lassen 42 sich zwei Paare durch eine ungleich hohe Insertion noch deutlich un- terscheiden. Auf diesen Scheingsirl folgt dann immer ein ächter drei- . gliedriger Wirtel. Auch bei Vinceloricum offic. fand ich einmal ei- nen aus zwei Blattpaaren gebildeten 4-blättrigen Scheinguirl. Erklärung der (schematischen) Abbildungen. “ Figur L, Figur 2. Figur 3. Figur 4 Blüthenzweig von Alropa Belladonna. B. Sein Tragblatt bis an seine Gabelung in 2 neue Zweige aufgewachsen, z, ß laubige Vorblätter jenes Blüthenzweiges, welche als Trag- blätter der Gabelzweige bis an die weitere Auszweigung (Gabelung) dieser binaufwachsen. a’ =" „ı" @' Bu ge Vorblätter der weitern Auszweigungen dieser Zweige, Je. der Zweig endet durch eine Blüthe. %. ein nach der Ab- stammungsaxe des Blüthenzweiges befindliches, dem Trag- blatt B gegenüber liegendes Laubblatt. Mit ihm beginnt eine vornumläufige ?,; Spirale, weiche unmittelbar in den Kelch der Gipfelblüthe des Zweiges fortsetzt. Das 7 Blatt, obgleich der genetischen Folge nach später als die Vorblätter x und ß, steht tiefer als sie, weilletztere durch Anwach- sen an ihren resp, Zweigen höher zu stehen kommen. Grundriss von Figur 1. Die Buchstaben dieselben. Die Zahlen 2—5 geben die Succession der Ketchtheile der Gipfelblüthe an. 2 bezeichnet das erste Kelchblatt; 6 fallt vor das Blatt y, mit dem die °/, Sp. begann, Die Fruchtblätter fallen in die Richtung des ersen Kelch blattes (2). Der Zweig ist linksläufig. Die ‘Blüthen aus den Vorblättern z und @ siud hiutumläufig und unter sich autidrom. Die Inflorescenz ist ein in Wickel übergehendes Diehasium; die Förderung geschiebt aus dem zweiten Vor- blatt (@). In der Achsel von B findet sich unterbalb des Hauptizweiges noch ein klein:r acces:.srischer (serialer) in Fig. 1 nicht gezeichneter Blüthenzweiy Er ist zum Haupt- zweig gleichwendig aber hintumläufig blüthenzweig von A. Bellad, an dem ein Tragblatt B nur eine Strecke weit aufgewachsen ist, wodurch das ', Blatt höher za stehen kommt. Die Buchstaben wie in den vo- rigen Figuren. Grundriss von 3. Der Blüthenzweig vornumläufig, rechts- 43 wendig. A Abstammungsaxe. Die Blöäthen aus den Vor- blättern = und ® hintumläufig, unter sich gegenwendig. Figur 5. Blüthenzweig derselten Pflanze, dessen Tragblatt B über das Blatt y hinaufgewachsen ist. Gipfelblüthe des Zweiges. Figus 6. Niederblätter von Tozzia alpina: a von der obern — b von der untern (Rück ) Seite, welche umgehehlagen. c Durchschnitte in verschiedener Höhe, Figur 7. Die wesentliche Sprossfolge von Linnaea borealis. I rela- tiver Hauptspross, II Secundärspross, trägt am Ende ein Paar Hochblätter (h, h.), ans deren Achseln die durcli Blüthe (z) abschliessenden tertiären (Ill) Sprossen kommen. Der Blüthe gehen 3 (in der Figur nicht gezeichnete) l’.are Hochblätter vorans, Figur 8, Grundriss eines tertiären Sprusses in der Achsel eines Hochblattes (H). a, a; b, b; e, ce; Stellung der 3 der Blütbe vorausgehenden Hochblattpaare. Die Blüthe be- steht aus 5 Kelchblättern, 5 mit ihnen wechselnden Blu- menblättern, 5 tridynamischen Staubfäden und 3 Frucht- blättern, deren rechtes Fruchifach fertil, die beiden übrigen steril sind. De Calicieis aliquid. Seripsit W. Nylander, N. Dr. Nonnisi nuperrime in Botan. Notiser 1857, p. 210., videre licvit recensionem opusculi mei Mouographiae Calieieorum. In hac recen- 'sione, quam seripsit D Th. Fries, is sequentia auctoritate cognita Judicavit et staiuit: 1° plures existere species jawdudum cognitas ne verbo qui- dem a me memoratas; 2’ me. quanium heri potuit, species Cu- tieii jungere, Trachylias contra et Üoniocybes dividere; 3" on:nino erronee Calici-m -elan-phaeum Fr. dubitanier ut speciem autonomam expositam iuisse: 4° Coniveybem niuri- eantem Fr. aeque erronee Calicio subtili adjunetam fuisse; 5° omnino erronee sporas (oniocybum dietas esse sphaericas ; 6° Coniorybem pallid rn Fr. in tres species esse divulsam ; 7° nomen Trachyliam pessime adbibitum fuisse loco neminis Cyphelii, qued magis placeret. Ceteroquin de opsculo hocce, aeque ae de auctore ejusdem, maxime contemtim loguitur admirator Massalongianus. Simul ipse novam Calieivorum 44 _ edendi monographiam veram promissum facit*), rite tali no- mine dignam (quod minime conamen meum miserum mereri vult.) Non is sum, ut opinione diversa a mea offendar, quia diversa eit, _Grato contra animo animadversiones in opuscula mea aceipio, quando animadversiones tales aliquid contineant veri et recti. Veritas autem non semper affırmationibus solis dignoseitur a „theorematibus magis _ propositis quam demonstratis.““ Theorematibus allatis ob hanc caus- sam pauca respondenda habeo, nam rebus personalibus vel subjectivis non occupor. Quod prime adtinet ad species plures dudum notas et plane a me ommissas, non dieifur quaenam sint. -— Dein animadvertam, me numguam jungere, nisi quum transitns adsunt manifecti; nec divi- dere, separare, nisi ubi transitus nulli visi. — Siin Coniocyde sporae non sunt sphaericae (et sicut in Synopsi f. 5. delineavi), miror sane cujus formae habeantur. — Nomen genericum Trachylia a me admis- sum fuit(ut explicavi), nec Cyphrlium venerabilis Acharii, quia illud longe purius et magis definitum, hoc nimis vagum et stirpes nimis Jiversas respiciens generum Calici. Trachyliae, Lecideae, spermo- geniis dein variis (Pyrenotheis Fr.) admistis et rebus non rite evo- lutis , ut ex fypis Acharianis vidi. Nomen Cyphelium nuperius alio adhuc sensu sumpfum fuit; itaque, ut confusum, potissime et jure sit relinguendom rejiciendumgue, licet id nolit magister upsaliensis. Acolium (Ach. Syn. p. 55, Fee) prius et melius esset, sed etiam hoc rebus dissimilibus nimis conspurcatum (generum Calicii, Trachyliae et Sphinctrinae.) j Caticium albidum (Cypheliam Krb.) species certior est quamC, melanophaeum Fr., quod in Gallia transit in frichiale, etiamsi in Suecia satis sit constans, tamquam ipse vidi. Trachylia viridula Fr., ex typo in hb. Ach. (Cyphelium Ach.) nibil sit aliud quam Calicium disseminatum Fr. thallo alieno, vel varietas hujus peculiaris thallo leproso viridi-pallescente. Nomen illud Trachylia viridula, meo sensu, synenyma habet (alicium viridulum Schär. (nec. Fr.) et Acvlium tiridulum DNot., Krb. Quaedam addenda Calicieis jam in Enum, gener. des Lichens et Soppl. ejusdem exstant, praeeipue novum genus Pyrgillus , Calicium hyperelloides leetum in Teneriffa a Bourgeau (distributum sub no- mine C. hyperılio, determinante cl, Montagne), Sphinctrina leuco- *) Sperandum fantum bunc promissum aliter impleri quam illud in Summa Veg. Scand. p. 563, Upsaliae 1819: supplemenfum in Lichenographiam euro- pueam additis Byssaceis breri esse publicandum (sine duhro tunc paratum praesto erat), " 45 poda*) americana (apotheciis tenellis stipite gracilento albido) — Calicium minutellum Ach. quoque forma addenda seque habens ad ©. lenticulare aeque ac Ü. alboatrum ad subtile. In transcribenda”definitione mea generis Coniorybes D. Fries verbum numquam in „inferdum‘‘ mutat, quod non omnino fidum aestimetur, Definitiones alioquin opusculi mei haud esse claras dieit {at non qua in re), Alii aliter censent. mn mn Litteratur Flora Brasiliensis sive Enumeratio plantarum in Brasilia hac- tenus detectarum «uas cura etc. edidit Car. Frid, Phil. de Martius, Accedunt curae vice Musei C. R, Palat, Vindobon. Ed. Fenzl. Fasc.. XAXl. et XXU. Lipsiae apud Fr Fleischer in comm. 1858. fol. (vrgl. Flora 1858. S. 386.) Zu den erfreulichsten Erscheinungen auf dem Gebiete der bota- nischen Litteratur gehört unstreitig das rasche Fortschreiten des vor- liegenden, unter der Aegide zweier erleuchteten Monarchen stehen- den Werkes, worin die von Deutschland ausgegangenen botanischen Forschungen über Brasilien für unsere Zeit einen würdigen Abschluss finden. Der Herausgeber, durch Autopsie selbst einer der erfahren- sten und gründlichsten Kenner der brasilianischen Flora, hat es ver- standen, die tüchtigsten Kräfte für diesen Zweck sich beizugesellen, und so unterliegt das reiche Material gleichzeitig der Bearbeitung vieler einzelnen Monographen, deren Fleiss die Vollendung des Ganzen in einer nicht zu fernen Zukunft erblicken lüsst. Die XXF Lieferung bringt die von Grisebach bearbeitete Familie der Malpig- hiaceae, von welcher 4 Tribus: Matpighieae, Banisterieae, Hiraea- ceae und: Gaudichaudieae unterschieden werden. Die Malpighiaceae umfassen die Gattungen Byrsonima Rich. mit55, Burdachia Mart. mit 2, Glandonia Griseb. (neue Gattung zwischen Burdachia und Lophanthera, mit jener in der Frucht, mit dieser in den Antheren “und der Inflorescenz übereinkommend, von beiden durch die Bildung des Embryos, der durch Feblschlagen des einen Cotyledons unge- theilt erscheint, abweichend) mit I, Lophanthera Juss. mit 1, Meckelia Mart. mit 1, Clodonia Griseb. (neue Gattung, im Habitus der vor- *) Etidm Sphinetrina turbinata in America septentrionali adent. 46 herg:henden, in der Frucht der Lophopterys nahestehend, aber durch den flachen nusstragenden Fruchtboden von den Banisterieen abwei- chend) mit 1, Verrucularia Juss. mit I, Galphimia Cav. mit 1, Acmanthera Griseb. (von Pierandra durch eine krustenartige. nicht holzige Fruchthülle, durch den unmittelbar auf den flachen Frucht- boden eingefügten, nicht von einem Fruchtstiele gestützten Schlauch, die Embryobildung, ausserdem noch durch die Beschaffenheit der Antheren, den traubigen Blüthenstand und den Habitus von Lophan- Ihera unterschieden) mit I, Ptlerandra Juss. mit, Bunchosia Rich. mit 1, Malpigkia L. wit 2, Dicelia Griiseb. mit 3, und TAryalis Mart, mit 3Arten. Unter dem Tribus der Banisteriese werden auf- geführt: Brachypteris Juss. mit 2, Stigmaphylion Juss. mit 19, Banisteria L. mit 39, Peizotoa Juss. mit 11, Heteropteris Knth. mit 59 Arten, Die Hiraeaceae begreifen die Gattungen Tetrapteris Cav. mit 41, Mascagnia Bert. mit 29, Hiraea Jacg. mit 9und Di- plopteris Juss. mit 1 Art. Unter den Gaudichaudieae stehen die Gaitungen Schwannia Endl. mit 1, Jenusia Juss. mit 5 und Ca- marea St. Hil, mit 10 Arten. Es ergibt sich hieraus eine Gesammt- zabl von 294 Malpighiaceen für Brasilien, welches von keinem an- dern Lande darin übertroffen wird. Aber nur eine Art, Galphimia brasi- tiensis, findet sich über das ganze Gebiet verbreitet. Die übrigen ' sind, auf engere Grenzen beschränkt Im Allgemeinen gehören alle Malpighiaceen den Tropenländern an, wo sie bis zu einer Höhe von 6000’ über dem Meere sich erheben. Am weitesten nach Norden geht im südlichen Amerika Hiraea septentrionalis bis 26° nördliche Breite, in Asien wurden Aspidopleris lanu ;inosa \and Hiptage Ma- dablota in Nepal unter 28° nördi. Breite gefunden Ueber die Verbreitung der einzelnen Arten in den 5 Pflanzenprovinzen Brasi- kiens gibt der Herausgeber sehr schätzbare Zusammenstellungen und Vebersichten, die keines Auszuges fühig sind, und fügt dann noch Einiges über den Nutzen der Malpighiaceen bei. Die Blüthen der- selben liefern den Bienen reichlichen Honigsaft, Vögeln und pflanzen- fressenden Säugethieren dienen die Flügelfrüchte und die Beeren, beson- ders der Gattung Byrsonima, zur Nahrung Das Fruchtfleisch der letztern sowie mehrerer Arten von Malpighia besitzt einen sänerlich süssen Geschmack und wird als leicht verdanliche Speise auch von Andianern und Europäern gegessen. Aus dem Safte derselben wird mit Zucker ein säuerliches Getränk bereitet, das bei entzündlichen Fiebern, dann zur Stillung des Durstes und zur Stärkung des Magens angencudet wird. Die Rinde, besonders der grösseren Bäume ent- hält viel Gerbstoff und dient zur Lederbereitung;; die von, Byrsonima 47 crassifolia liefert einen rothen Farbstoff, der zum Färben von Baum- wolle und Wolle gebraucht werden kann. Das Holz ist weder be- sonders dicht, noch hart oder schwer, eignet sich aber wegen seiner Zähigkeit zu Balken und bWachsparren, auch zu mancherlei Drebar- beiten. Einen besondern, von dem gewöhnlichen Typus abweichen- den Bau bietet das Holz mehrerer windenden Arten, die desshalb wie die oft knollen- oder rübenartig verdickten Wurzeln einer ge- naueren anatomischen Untersuchung empfohlen werden -— Beigege- ben sind dieser Lieferung 22 Steintafeln, welche die Habitusbilder und die ausführlichen Analysen der Blüthen- und Fruchtheile von ebensovielen Arten enthalten, dann zwei physiognomische Tafeln, wovon die eine einen Palmenhain der Mauritia vinifera in der Nähe der Berge os Paredo&s am Wege zwischen den Städten Goyaz und Cuyaba,, die andere eine mit Palmen besetzte Landschaft an den “ Quellen des Flusses Paraguay darstellt, endlich eine grosse Land- karte von Brasilien und den angrenzenden Ländern, auf welcher die Reisen der Botaniker und die fünf Provinzen der brasilianischen Flora angegeben sind. Fasc. XXH. bringt die von J. A, Schmidt bearbeitete Mono- graphie der brasilianischen Zadiatae, die durch die Gattungen Oci- mum L., Aeofanthus Mart., Peltcden Pohl., Marsypianthes Mart, Hyptis Jacg, Kriope H. et B., Mentha L., Cunila L., Micromeria Benth,, Hedeoma Pers,, Eriothymus Benth., Keithia Benth,, Glechon Spr., Salvia L, LeonurusL, StachysL., SphaceleBenth,, Marrubium L., Leucas R. Br,, Leonotis Pers., Sculellaria L. und Teuerium L., und im Ganzen mit 310 Arten vertreten sind, wovon 191 allein die Gattung Hyptis, 41 die Gattung Salvia zählt, und zu deren Erläuterung die Steintafeln XIV—XXXVIII. dienen. v. Mar- tius fügt Erläuterungen über die geographische Verbreitung und den Nutzen der brasilianischen Cordiaceae, Helivtropiear, Borragineae und Labiatae bei, welche ebenfalls manche interessante und neue Notiz enthalten, worüber aber im Werke selbst das Weitere nachzulesen ist, F, Personalnotizen. Am 17. August vorigen Jahrs starb in einem Alter von 76 Jah- ren J. A. Weinmann, k. russischer Garteninspector des botanischen Gartens zu Pawlowsk bei Petersburg. Seit 1804 heim botanischen z As in Dorpat als Gärtner angestellt, kam er 1813 nach Pawlowsk. In jedem seiner Verhältnisse zeigte er sich als ein eifriger und uner- müdlich thätiger Mann, der nicht blos den Gartenpflanzen, sondern auch den wildwachsenden, unter diesen auch den Kryptogamen, na- mentlich den Pilzen seine volle Aufmerksamkeit zuwandte, wie seine Schriften und Abhandlungen (auch in diesen Blättern) beweisen, von denen die über die Petersburger Flora 1837 von der k. ökonomischen Gesellschaft in St. Petersburg die goldene Preismedaille erbielt, und die über die Pilze von der k. Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied er war, herausgegeben wurde. Am 12. September v. J. starb in Hongkong Dr. William Au- relias Harland, Er war der Sohn eines Arztes zu Scarborough, erwarb zu Edinburg den Doctorgrad und begab sich darauf nach Hongkong, wo er die Stelle eines Colonial Arztes vertrat und viele neue Pflanzen entdeckte, die in Bentham’s Florula Hongkongensis und in Seemann’s Flora ofHongkong aufgenommen und zum Theil mit seinem Namen (wie Onercus Harlandi, Woodwardia Harlanlli ete,) belegt wurden, Am 12. Dechr. v. J, starb zu Hannover der Hofgarten- Inspector Bayer, Vorstand des k, grossen Gartens und der Obsttreibereien zu Werrenbausen, in einem Alter von 69 Jahren und 9 Monaten. Der Verstorbene gehörte zu den intelligentesten Männern seines Standes und hat sich durch verschiedene gehaltvolle Schriften einen Namen erworben, Anzeige. Zum ermässigten Preise ist durch alle Buchhandlungen zu bezieben: Synopsis Plantarum seu enumeratio systematica plantarum, plerumque adhue cognitarum cam differentiis specificis et synonymis selectis ad modum Persoonii elaborata auetore Dr. Dav. Dietrich. 5 starke Bände in gr. 8°. Ladenpreis 30 Thir., herabgesetzt auf 7'/, Tbir. Hiermit ist ein Werk vollendet, wie es der Wissenschaft ein dringendes Bedürfuiss war und das jetzt von keinem Botaniker und Kunstgärtner mehr entbehrt werden kann, ein Werk, welchem der als Botaniker so rühmlich bekannte Verfasser 20 Jahre hindurch ei- nen eisernen Fleiss gewidmet hat. Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck von F, Neubauer. FLORA. — in — JW 4. Regensburg. 28. Januar. 1859. Anhalt: orrcımar-asnannrun, Hallier, über die bei Apolda aufs gefundenen fossilen Cycadeen, --- Literatur. Milde, die Gefüss- Crypto- gamen in Schlesien preussischen ıund österreichischen Antheils, Derselbe, über Botrychium crassinervium und seine Verwandfen. Th, M. Fries, Mono- graphia Stereocaulorum et Pilophororum. — anzeise der für die Sammlungen der k, botanischen Gesellschaft eiogegangenen Beiträge. Ueber die bei Apolda aufgefundenen fossilen Cycadeen, von Ernst Hallier. (Hiezu die Steintafel I1.) Die eigenthümliche Struetur kleiner Blattreste, welche von mei- nem verehrten Lehrer, Herrn Professor E, E. Schmid zu Jena, mir zur mikroskopischen Untersuchung übergeben worden, veranlasste mich, dieselben zum Gegenstand meiner Dissertation*) zu wählen. Da sich seitdem das Material wesentlich vermehrt ‚hat, so halte ich eine ausführlichere Beschreibung und Abbildung dieser interessanten Vor- kommnisse nicht für überflüssig. Erwähnte Blattreste ähneln ganz den schon im Jahre 1855 von Bornemann bei Mühlhausen aufgefundenen und beschriebenen, nur scheint sich bei Apolda eine an verschiedenen Formen weit ergiebi- gere Fundgrube zu finden. Die Pflanzenreste bestehen aus zarten, meist gelblich oder röth- lich gefärbten , durchscheinenden , nur wenige Linien im Durchmes- ser haltenden Blättchen, welche auf den Schichtungsflächen des Let- tenkohlensandsteins neben zahlreichen Abdrücken meist zerrissener Blätter von Cycadeen und Farnkräutern zum Vorschein kommen. Schon die ganz unregelmässige Begrenzung dieser Blättchen. lässt vermuthen, dass sie nur Theile von blattartigen Pflanzenorga- nen sind. Ein Blick durch das Mikroskop bringt diese Vermuthung zur Ge- wissheit und wir erstaunen, an den zarten, höchst biegsamen und leicht zerreissenden Lamellen eine sehr deutliche Zeilenstructur wahr- *) De Cycadeis quibusdam fossilibus in regione Apoldensi repertis, Jenae 1858, Flora 1859. ‘ 50 zunehmen. Zeilen sehr verschiedener Form lassen stets zwischen einander doppelte Begrenzungslinien erkennen, welche zwischen sich einen noch ziemlich breiten Rand lassen, der aber mit der dichtesten Masse ausgefüllt ist (Fig 8). Von der eigentlichen Zellwand, welche natürlich durch die beiden eben erwähnten Umrisse nicht angedeutet sein kann, sieht man selbst bei starker Vergrösserung keine Spur. sie ist völlig zerstört. Mehrmals gelang es, sehr kleine Blättchen auf die hohe Kante zu legen und ich erhielt dadurch sogleich Auf- schluss über die eigentliche Natur derselben. Ich sah nämlich gleich- sam halbirte Zellen, nur von einer Seite durch eine Wand begrenzt, von welcher aus keilförmige Massen die Zellenlumina trennten, Das ist offenbar das Bild von der Cuticula eines lederartigen Blattes mit den von ihr aus sich zum Innern des Zellgewebes erstreckenden Por- tionen der Intercellularsubstanz. Und in der That fand ich diess durch die weitere Untersuchung vollkommen bestätigt. Bei der Kleinheit der Blattfragmente scheint auf den ersten Blick eine nähere Bestimmung unmöglich und ist dieselbe in der That bei einer grossen Anzahl solcher Fragmente noch nicht gelungen. Nur bei einer Familie von so ausgezeichneter Beschaffenheit der Cuticula, wie die der Cycadeen. musste die Bestimmung leicht werden. Die "Anordnung der Spaltöffnungen und der dieselben umgebenden Zellen, die Dicke der Cuticula und deren ganze Beschaffenheit waren hier Führer, So leicht nun auch die Bestimmung der Familie sein mag, so schwierig ist der Vergleich mit den lebenden Formen, da eine gründ- liche Untersuchung einer grossen \nzahl noch lebender Arten das Resultat ergibt, dass die Unter-chiede im Bau und in der Anord- nung der Überhautzelien bier zur Bestimmung der Gattung durch- aus nicht zureichen. Nun sind überdiess die vergangenen Geschlech- ter an Arten weit reicher, als die noch lebenden; wie wäre es also möglich, bei so grosser Mannigfaltigkeit eine feste Grundlage zu er- halten durch den Vergleich mit so wenigen Formen! Nur ein Hauptunterschied tritt leicht hervor, welcher die Cyca- deen in zwei Gruppen sondert, je nachdem die Blätter nur mit ei- nem Hauptnerven- oder mit mehreren Parallelnerven versehen sind. Die erste Form wird bei den lebenden Cycadeen vertreten durch die Gattung Cycas, die andere durch alle übrigen Gattungen: Zamia, Encephalartos, Maerozamia u. s. w. Diesen Hauptunterschied fest- haltend gebe ich bei den fossilen Ueberresten den beiden Gruppen die entsprechenden Namen Uycadites und Zamites, welche ja schon 3 EEE Tr: 51 in der Palaeontologie gebräuchlich sind, Ihre Charakteristik ist die folgende: 1, Cycadites. Ein Mittelnerv, keine Seitennerven. Zellen der Epidermis polygonal oder rtundlich, selten länglich, niemals in durchlaufenden Reihen geordnet. Spaltöffnungen nach allen Seiten gerichtet und in der Regel gleichmässig vertheilt. DD. Zamites. Mehrere Parallelnerven, kein Hauptnerv in der Mitte. Zellen der Epidermis in Längsreihen geordnet, welche abwech- selnd Stränge lünger gestreckter, meist parallelepipedischer und kür- zerer oft polygonaler Zellen zusammensetten. Die ersten, welche den Nervenverlanf andeuten, haben niemals Spaltöffnungen; diese beschrän- ken sich vielmebr auf die zwischen ihnen liegenden Stränge, sind in Reihen geordnet und folgen in ihrer Richtung der Längsrichtung des Blaties, Wenn nun auch ein weiterer Vergleich der fossilen Formen mit noch lebenden Arten nicht statthaft ist, zumal, da diese mit den fos- silen Resten im Bau der Epidermis nirgends völlige Vebereinstim- mung zeigen; so ist es doch nicht nur möglich, sondern zur Orien- tirang nothwendig. die Formen nach den nicht unbedeutenden Unter- schieden in Bau und Anordnung der Zellen, der Spaltöffnungen u, 8, w. durch Aufstellung genau begrenzter Arten von einander zu sondern. Indem ich bezüglich der hier befolgten Methode auf meine Disser- tation verweise, gebe jch nur die Uebersicht über die aufgestellten Arten und deren Charakteristik. Zum Verständniss der Abbildungen mag folgende Bemerkung dienen. Die Spaltöfnungen sind fast immer ausser den beiden Spalt- öffnungszellen mit besonders gestalteten und regelmässig angeordue- ten sogenannten Wallzellen umgeben. Diese liegen in den meisten Fällen in einem höheren Niveau, als die halbmoudförmigen Zellen, welche, von zarterer Beschaffenheit, meistentheils zerstört sind, wie in Fig. 6, seltener erhalten, wie Fig. 4 es zeigt. In diesem letzten Fall sind sie dann gewöhnlich zum ‚Theil von den Wallzellen ver- deckt, die die Spaltöffnung kraterförmig umgeben (Fig. 2). Ein wichtiges Moment bei der Bestimmung ist auch die Ober- ächenbeschaffenheit der Cuticula. Diese tritt bei der Seitenansicht von einem schmalen Blättchen deutlich hervor, noch interessanter aber bei den Wallzelien, wenn dieselben, wie In Fig} von allen 52 Seiten schräg gegen das Innere des kleinen Kraters gerichtet sind. In der obenerwähnten Figur erbliekt man unter den Wallzellen noch einen Theil der Spaltößnungszellen. Die Wallzellen, sechs an der Zahl und sehr regelmässig angeordnet, tragen an ihrer Aussenseite, also nach Innen gerichtet, ein Höckerchen, welches: man auch an den benachbarten Epidermoidalzellen erblickt. Bei diesen nun sieht man deutlich zwei kreisförmige, eoncentrische Umrisse, ein Zeichen, dass man es nicht mit einem massiven, der Cauticula aufgesetzten Höcker- chen. sondern mit einer Aushuchtung der Cuticala zu thun hat, welche Bemerkung dadurch noch bestätigt wird, dass die Umrisse an den schräg gerichteten Wallzellen in die Länge gestreckt erscheinen. Ver- möge dieser Natar der Höckerchen wird es leicht erklärlich, warum beim Abstossen derseiben Löcher in der Cuticula entstehen, wie in Figur 1. Die bis jetzt unterschiedenen Arten der Gattung Cycadites sind folgende: 1. Cycadites elegans (Fig. 3). Zellen polygonal begrenzt, vier. bis sechsseitig, gradwandig, keil- förmig zwischen einander geschoben, mit mässig verdickten Wänden. Spaltöffnungen häufig, gleichmässig vertheilt, länglich, nach sehr verschiedenen Richtungen gewendet, von einem länglichen Wall von etwa seche regelmässigen Zellen umgeben, Cuticula glatt (ohne Höckerchen). 2. Ü. tenuis (Fig. 7). Zeilen unregelmässig in Bezug anf Gestalt und Anordnung, meist polygonal, krummlinig begrenzt; an den Zwischenwänden häufig Pe- renkanäle bemerkbar, Wände schwach verdickt. Spaltöffnungen ziem- lich regelmässig vertbeilt, klein, rundlich, von einer Reihe von 5—6 kleinen Wallzellen eingeschlossen; halbmondförmige Zellen #icht sichtbar. Coticala dünn, glatt. 3. C. multiformis (Fig. 6). Zeilen sehr unregelmässig , krummlinig begrenzt; Partieen un- regelmässig viereckiger Zellen durchziehen sporadisch das mehr po- Iygonale Gewebe in der Nähe der Spaltöffnungen; alle Zeilwände stark verdickt, namentlich aber die der Wallzellen. Spaltöffnungen regelmässig vertbeilt, viereckig oder rundlich, meistens von sechs auffallend stark verdickten Wallzellen umgeben, TO I TU [U 3 ohne Spaltöffnungszellen. Cutieula stellenweis glatt, oft aber erhebt sich in der Mitte jeder Zelle ein kleines Höckerchen. 4. EC. minuta (Fig. 1 und 2). Zellen meist sehr regelmässig polygonal, klein, alle von gleicher Grösse, mässig dickwandig. Spaltöffnungen zerstreut, länglich, nach verschiedenen Seiten ge- richtet, von den halbmondförwigen Zellen eingeschlossen, welche man bei starker Vergrösserung am Grunde des Kraters erblickt (Fig. 2) In der Mitte jeder Zelle ist die Cuticula in Form eines meist randen Höckerchens auswärts gebogen, dessen wahre Beschaffenheit bei den Wallzellen am klarsten hervortritt (Fig. 2). 5. C. plana (Fig. 4) Zellen meist regelmässig polygonal, ziemlich dünnwandig und gradlinig begrenzt. Spaltöffnungen gedrängt, unregelmässig vertheilt, meist mehrere beisammen, nach allen Richtungen gestreckt, von zwei mässig ver- dickten, höchst regelmässigen halhmondförmigen Zellen eingeschlos- sen, welche wiederum ein Kreis ziemlich unregelmässiger, sie oft zum Theil verdeckender,vom umgebendenden Gewebe nicht scharf unterschie- dener Walizellen umgibt. : Dieser Kreis liegt offenbar mit den halb- mondförmigen Zeilen, die meist mit Kohle ausgefüllt sind, in einer Ebene. ’ Cuticula glatt. 6. C. reticulata (Fig. 8). Zellen rundlich bis polygonal, oft viereckig, unregelmässig be- grenzt, mit sehr ungleich verdickten Wänden, welche stets von deut- lichen Porenkanälen durchbrochen sind, Cuticula glatt. Bis jetzt nur die Oberseite gefunden, 7. €. densa (Fig. 5). Zellen unregelmässig polygenal, ziemlich dünnwandig, ohne deutliche Porenkanäle, meist etwas krummilinig begrenzt. Spaltöffuun- gen sehr dicht gehäuft, so dass oft die Wallzellen das numerische Uebergewicht im Epidermoidaigewebe erhalten. Die Üefinung er- scheint fast immer viereckig mit einwärts gebogenen Seiten. Wall- zellen sechs , sehr regelmässig, von einem zweiten, eiwas unregel- mässigeren Zellenkreis umgeben. Beide Kreise in der Regel farb- los erscheinend. Cuticula dünn, glatt. 54 Die Beschreibung und Abbildung der übrigen Formen wird näch- stens folgen, Erklärung der Abbildungen. ‚Ea bedeuten die Buchstaben: vds == Verdickungsspitze. tb e == Höckerchen inmitten der Zelle. s po — Spaltöflaung. Fig. 1. Cycadites minuta. Oberseite. das Höckerchen grösstentbeils abgestossen und daher die Zellen in der Bitte durchlöchert. Fig. 2. Dieselbe Art, Unterseite des Blattes mit einer Spaltöffnung, welche von den schräg emper gerichteten Wallzellen fast verdeckt wird; doch ist ein Theil der halbmendförmigen Zellen sichtbar. Fig. 3. Cycadites elegans, Unterseite. Fig. 4. Cycadites plana, Unterseite. Die halbmondförwmigen Zellen sind mit kohliger Masse angefüllt , sie erscheinen daher schwarz. Cycadites densa, Unterseite. 2 multiformis, Unterseite. , “ tenuis, Unterseite. Fig, 8, MM reticulata,, Oberseite, die Einbuchtungen der Ver- dickungsschicht deuten Porenkanäle an. Fig. Fig. Fig. sen» Litteratur.. Die Gefäss-Cryptogamen in Schlesien preussischen und öster- reichischen Antheils, von Dr. J. Milde, M.D.A.D.N. Mit 25 Steindrucktafeln. Ueber Botrychium cerassinervium Rupr. und seine Verwandten, von Dr. J. Milde, M. D. A. D. N. Eine Mantisse zu den Geläss-Cryptogamen Schlesiens. Mit einer Steindruck- tafel (Aus den „Verhandlungen der Kaiserlich Leopoldinisch- Carolinischen Akademie der Naturforscher.“ Vol. XXVl. Pars 2.) Der unermüdliche Forscher der schlesischen Farnflora hat uns hier mit einem neuen Opus beschenkt, welcher inelusiee der Mantisse nicht weniger als 399 Seiten in Quart einnimmt und mit 207 Figu- ren auf 26 Tafeln illustrirt ist. Der Verfasser ist den Fachgenossen seit einer Reihe von Jahren durch zahlreiche Publicationen als gründ- licher Beobachter bekannt, und zahlreich sind wahrlich die Entdeck- ungen an Arien, Formen und Monstrositäten, mit denen er die schle- sische und durch selche die dmtsche Flora bereichert hat. Wenn der Name des Autors einen so guten Klang hat, braucht Referent nieht erst zu versiehern, dass er hier etwas Gutes zu er- warten habe; und so können wir uns sogleich dem Werke selbst zuwenden und dasselbe -— soweit es der Raum einer Änzeige ge- stattet — seinem Inhalte nach besprechen, Zuerst wird im Vorwort mit Recht hervorgehoben, dass in der Provioz Schlesien nicht wenig eigenthümliche, zum Theil für die Wissenschaft neue Arten von Gefüss Uryptogamen vorkommen, welche noch nicht genügend erörtert sind. Es werden sodann der Reihe nach die Leistungen der Schrift- steller, welehe über die Farne Schlesiens geschrieben haben, bespro- chen, und zwar mit Clusius begonnen, in dessen Historia plantar. rar. 1601, sehon eine Abhildun; des Boirychium rufaefolium Al. Br, geliefert wurde. Im Catalogus Stirpium et Fossilium des Caspar Scehwenckfelt vom Jahre 1601 weist der Verfasser 31 Arten Farne nach, und bespricht dans die Werke von Mattuschka, T. Haenke, Albertini, Scholtz, Grabowsky. und Wimmer, worauf der andern Botaniker neuester Zeit gedacht wird, welche zur Keuntniss der schlesischen Flora beigetragen oder den Verfasser durch Mittheilungen unterstützten. Trotz diesen zahlreichen Vorgängern fand der Verfasser bei sei- nen häufigen, in den meisten Theilen Schlesiens unternommenen Ex- cursionen noch 10 Arten Gefäss-Cryptogamen, die bisher in dieser Provinz noch nicht beobachtet worden waren. Auch bemerkt der Verfasser, dass er einen grossen Werth auf die Beobachtungen der lebenden Pflanze in der freien Natur und ihrer Umgebung iege, da diese das Verständniss wesentlich erleichtern und manches unbegrün- dete Untheil zurück halten. Dabei wurden die allermeisten Arten wiederholt und die schwierigen sämmtlich sehr oft an Ort und Stelle beobachtet, in zahlreichen Exemplaren untersucht und mit den glei- chen Arten anderer Gebiete und Herbarien verglichen. Der Herr Verfasser glaubte auch bei der Aufstellung der Diaguosen und Be- schreibungen weit ausführlicher sein zu müssen, als dieses bisher in den Floren der Fall ist, indem er sich zu oft überzeugte, dass eine ganz kurze, nur die nöthigst scheinenden Merkmale enthaltende 7 56 Diagnose nie ein Mittel sei, einen Farn sicher von einem andern zu unterscheiden. Aus diesem Grunde hat der Verfasser auch das von Dr. Kar! Müller hervorgehobene Moment, die Beschaffenheit der Spreuschuppen, berücksichtigt, da ersich überzeugte, dass sie selbst bei einander sehr nahe stehenden Arten oft durchaus verschieden seien. Diese Organe sind jedoch nach des Verfassers Untersuchungen keineswegs hinreichend, eine Species sicher zu begründen, weil an Pflanzen, welche höchstens die Geltung einer Subspecies haben, die- selben bisweilen von denen der eigentlichen Art bedeutend abwei- chen, wie dieses auch selbst bei der Gestalt der Sporen beobachtet werden kann. Am Schlusse des Vorworts bemerkt der Verfasser noch, dass in Betreff des Umfanges des schlesischen Gebietes er denselben ganz so beibehalten, wie ibn Wimmer in seiner Flora angenommen habe, in welchem Werke auch die geognostischen und andern Verhältnisse so schön ans einander gesetzt seien, wesshalb, um Wiederholung zu vermeiden, auf dasselbe verwiesen wird. Sofort spricht sich der Verfasser über den Bau der seine Arbeit umfassenden Gefäss-Cryptogamen aus, die in vier Classen vertheilt, leicht durch die Fructification in ihrer äussern Erscheinung unter- schieden werden können. Obgleich der anatomische Bau der ein- zelnen Classen ebenso abweichend ist, stimmen doch alle darin über. ein, dass ihre Gefässbündel, welche unterhalb der Terminalknospe in dem sogenannten Cambiumringe entspringen, ein zusammenhän- gendes, die ganze Pflanze durchziehendes System bilden. Bei die- sen durch Tbeilung sich vermehrenden, aber nie seitlich wachsenden Gefässbündeln, welche weder Holz-, noch Bastzellen, noch getüpfelte Zellen enthalten, ist das Treppengefäss die am meisten entwickelte Gefässform, Bei den Rhizocarpeen, Lycopodien und Farnen sind sie von einem Ringe verholzter Zeilen umgeben, bei Equisetum und Isoötes dagegen fehlt dieser Ring, nie aber liegt, wie bei den Mo- nocotyledonen, das die vorhandenen Gefüsse umgebende Cambium in der Mitte des Gefässbündels. Hierauf wird bemerkt, dass die Gefässkryptogamen nach ihrer Fructification in zwei physiologische, in systematischer Hinsicht aber nicht ganz zusammengehörende Gruppen zerfallen. Der Verfasser schliesst sich somit der vom Prof. Mettenius (Fil, h. b. Lipsiens, p. 12.) aufgestellten Eintheilung an, nach welcher zur ersten Gruppe diejenigen Farne gehören, deren Sporen gleichgestaltet sind und beim Keimen einen mehr oder weniger blattartigen, mit Antheridien und Archegonien versehenen Vorkeim bilden. Der Verfasser gedenkt ErT Flortı 1839 Tab IT. | RR RB SEREEARERERN sr von der Entwicklung der Schwärmfäden und deren befruchtendem Ein wirken auf die Archegonien, wodurch erst die Entwicklung der voll- kommenen Pflanze auf dem Vorkeime hervorgerufen werde. Dadurch ist, ganz analog dem Entwicklungsgange vieler Thiere, ein Genera- tionswechsel eingetreten, indem die Spore zuerst ein moosähnliches Gebilde, den Vorkeim, erzeugt, und erst durch das gegenseitige Auf- einanderwirken der heiden gesthlechtlich verschiedenen Organe die Bildung der vollkommnen Pflanze selbst bedingt wird. Zu dieser Gruppe gehören bekanntlich das Genus Lycopodium, die Equisetaceen und Filices. In der zweiten Gruppe trägt die ausgebildete Pflanze zweierlei Samen, Macrosporen und Mierosporen, wovon die ersteren einen mit Archegonien versehenen Vorkeim bilden, die letzteren ihren Inhalt zu Antheridien entwickeln. Diese Gruppe wird aus den Gat- tungen Selaginella und Iso&tes, sowie der Familie der Rhizocarpeen gebildet. Es folgt nun im Werke die specielle Aufzählung der Arten, wo- hei zuerst eine Definition der Classe, Ordnusg und des Genus gege- ben wird; dann folgen die Arten mit Diagnosen und ausführlichen Beschreibungen, zuletzt die Stand- und Fundorte Schlesiens. Unlieb mag es für Manchen sein, dass der Verfasser bei den angeführten Synonymen meist nur den Autor, nicht aber das betreffende Werk genannt bat. Um den Leser mit den bis jetzt in Schlesien beobachteten Ge- fässkryptogamen bekannt zu machen, lassen wir nun ein Verzeichniss der im Werke abgehandelten guten Arten, Varietäten und Formen folgen, wobei wir die vom Verfasser zuerst in Schlesien entdeckten Arten mit einem * bezeichnet haben. Classis I. Rhizocarpeae Hatsch. Ordo 1. Solviniaceae Bartl. 1. Salvinia natans Micheli. Ordo 2. Moarsileaceae Brongn. 2. Püularia globulifera L. Classis IH. Eycopodiaceae Bartl. 3. Lycopodium Selayo L. var. recurvum Desv. 4. L. inundatum L. 5. L. annotinum L. 6. L. alpinum L. 7. L. complanatum T.. % Subsp. L. chamarcyparissus Al. Br. 8. L. clavatum L. 9. Selaginella spinulosa A. Br, Classis I. Equiseta Endl, Ordo 4. Eqguisetaceae De Cand. 10. Equisetum arvense I. a) var. nemorosum A. Br. b) var. deeumbens Meyer, c) forma irriguum Milde. d) forma intermedium Milde. e) var, serolinum Meyer. a. genuinum Milde, ß. nudum Hilde, y. varium Milde, d. sphacelatum Milde, -11. E. Telnateja Ehrh. a) forma intermedium Milde, b) forma elztius Milde. c) forma serolinum Al, Br. @. macrostachyum Milde. ß. mierostachyum Milde. d) forma humile Milde, e) forma caespitosum Milde, f) forma comosum Milde, g) forma breve Milde. 12. E. sylvalicum L. a) forma praecoxr Milde. b) forma se,otinum Milde. ec) var. capillare (E. capillare Hoffm.). d) var. robustu:: Milde. e) forma pyramidale Milde, 13. E, pratense Ehrh. a) forma praecox Milde. b) forma serotinum Milde. c) fonma ramoxsissimum Milde. d) forma sphacelatum Milde, e) forma ramulosum Lasch, f) forma pyramidale Milde. 14. E. limosum L. a) forma simplex (E. timosum L.). b) forma verticilatum (E. fluviatile L.), c) forma attenuatum Milde. d) forma minus Al. Br, 15. >< E. littorale Kühlewein. * a) forma vulyare Milde, b) var, Aumile Milde. e) var. elatius Milde, d) var. gracile Milde. 16. E. palustre L. a) forma simpler Milde. b) forma rerticillatum Milde . e) var. tenue Döll. d) forma arczatum Milde, 17. E. hiemale L a) forma peleaceum (E, palewıeum Schleicher), b) forma aftenuatım, e) Suhsp. E. trachyodon A. Br, * d) Subsp. E. rlongatum Willd, * var. simplex Döll. var. paleaceum Döll. . var, subverlicillatum Al. Br. var. graelle Al. Br. 5. var. tirgatum Al. Br. 18, E. variegatum Schleicher. a a Classis IV. Filices L. Ordo 5. Polypodiaceae R, Brown. 19. Allosorus crispus Bernh. 20, Pleris aguilina L. 21. Aspidium Lo: chitis Sw. 22. A. lobatum Sw. a) var. umbraticum Kunze. b) var. suberipinnatum Milde. c) var, longilobum Milde. d) var. plalylobum Milde. e) var. microlobum Milde. f) forma di lfoiderum Milde, g) 1. Subsp. A. Braurü Spenner. a. var. subtripinnatum Milde, h) 2. Subsp. A. aculeatum Sr. * 23. A. Filix mas Sw. a) forma yenuinum Milde. b) forma erenatum Milde, 1) - €) var. incisum (A. Mildeanum Göppert). d) forma umbrosum Milde, e) forma longilobum Milde: f) ver. Heleopteris (A. Heleopterts Borkhausen) 24. ? A. cristatum Sr. a) A. spinulosum >< cristatum- Milde, Lasch, Al. Br -b) A. eristatum >< spinulosum Milde (A: Bottü Tucker- man). .25. A. spinulosum Sw. a) var. elevatum Al. Br. (A. Callipteris Wilme.). b) forma intermedium Milde. c) Subsp. A. dilatatum Sm. 26. A: Oreopteris Sw. 27. A, Thelypteris Sw. 238, Cystopteris fragilis Bernh; a) var. deniala (Üystea dentata Sm.). b) var. anthriscifolia (C, anthriscifolia Roth). c) var. cynapifolia (Cyathea cynapifolla Rath). d) var. angustata (Cystea anguslala Sm.) 29. C, sudelica Al. Br. et Milde; * a) forma vulgaris Milde. b) forma lepiophylla Milde. c} forma piatyphylla Milde. 30. Strulhiopteris germancia Willd. 31. Asplenium Filix femina R. Brown. a) var. denlatum Döll. b) var. fissidens Döll. e) var. mullidentatum Böll. 32. A. Trichomanes Hudson. a) forma auriculatum Milde. > b) var. umdrosum Milde. c) forma sectum Milde. 33. A. viride Hudson, a) forma palmatum Milde, b) forma pinnatifidum Milde. ce) forma sectum Milde. 34. A. seplentrionale Sw. 35, A. germanicum Weiss. 36. A. Ruta muraria L. a) var. elatum Lang, (A. multicaul: Presl.) b) var. tenuifolium (A. tenuifolium Nee). e) var. Brunfelsii Heufler. d) var. subintegerrimum Milde. e) var, /eptophyllum Wallroth. 37. A. Adiantum nigrum L, a) var. lancifolium Heufler, b) var. fruncatilobum Milde. ce) var, argutum (A. argutum Kaulf.). d) var. obovatum Milde. e) var, davallioides (A, davallioides Tausch.) f) var. angustilobum Milde. g) Subsp. A. Serpentini Tausch. * 1. forma genuinum Milde, 2. forma incisum Tausch. 3. forma latifolium Tausch. 4. forma authriscifolium Milde. h) Subsp. A. silesianum Milde. * 38. Scolopendrium officinarum Sw. 39. Blechnum Spicant Roth. 40. Woodsia ilvensis R. Brown. 41. W. hyperborea R. Brown. 42. Polypodium vulgare L. a) forma commune Milde. b) forma rotundatum Milde. c) forma attenuatum Milde. d) forma angustum Hausmann. e) forma brevipes Milde. f) forma auritum Willd. 43. P. Phegopteris L. a) forma horizontale Milde. 44. P. Dryopteris L. 45. P. Robertianum Hoffm. * 46. P. alpestre Hoffm, Ordo 6. Osmundaceae Mart. 47. Osmunda regalis L. a) var. interrupla Milde. b) forma pumila Milde. Ordo 7. Ophioglosseac R. Brown. 48. Botrychium Lunaria Sw. 8) forma normale Röper 62 b) forma subineisum Röper. c) forma incisum (var. rultaceum Fries, non Rüper.) Milde. d) forma ovalum Milde, 49. B. simplex Hitchcock * a) forma simplicissimum Lasch. b) forma ineisum Milde (simpler TLaseh.) e) forma subcomposilwn hasch. d) forma compssitum Lasch. 50 B. matricariaefolium A, Br. * a) forma subintegram Milde. b) forma palmatum Milde. e) forma partitum Milde. 51, B. rutaefolium A. Br. a) forma fuberosum Milde, b) forma platypkylium Milde. 52. O;hioglossum vulgatum L. Aus dieser Uebersicht, bei welcher der vielen Monstrositäten nicht gedacht ist, geht deut!ich herror, welch’ zablreiche Formen der Ver- fasser aufgestellt und charakterisirt hat. Ferner gab derselbe als Anbang noch in besondern Abschnitten eine vergleichende Uebersicht der Querschnitte der europäischen Equiseten, dann Bemerkungen über die Abbildungen von Botrychium und Ophioylossum, ferner eine Uebersicht der wichtigsten Verschiedenbeiten der Gefässbündel im Stipes der Farne, sowie eine Uebersicht über alle vom Verfasser be- obachteten Monstrositäten von Gefässkryptogamen, und die vorstehend .iu Extenso mitgetheilte Uebersicht der Arten, Varietäten und For- men der schlesischen Gefässkryptogamen. Der Verfasser bespricht dieselben in Bezug auf ihr Vorkommen und ihre Verbreitung und vergleicht sie dann mit mehreren Floren-Gebieten Europa’s und auch Nordamerika’s, an welche Vergleichung sich ein Verzeichniss sämmt- licher in Europa vorkommenden Arten von Gefässkryptogamen an schliesst, welches eirca 104 Arten nachweist. In der Mantisse liefert der Verfasser noch einen sehr schätzbaren Nachtrag zum Genus Botrychium, so dass alle bis jetzt bekannten europäischen Arten dieser schwierigen Gattung durch Bild und Schrift in noch nicht dagewesener Vollständigkeit auf das Gründlichste er- örtert werden. Hier zum ersten Mal beschrieben und abgebildet finden wir Botrychium boreale Milde aus Norwegen und B. crassi- nerve Ruprecht aus Sibirien, Dann werden noch über B. lanceor . 63 latum Angsiröm und andere Arten weitere Beiträge zur Erläute- rung Jer so schwierigen Synonymie genannter Gattung gegeben. Diese Andeutungen werden genügen, die so zahlreichen Freunde der Gefässkryptogamen auf dieses wichtige, an Beobachtungen so reiche Werk aufmerksam zu machen, dessen Werth noch durch 26 sehr sauber lithographirte und theilweise auch colorirte, eine Fülle von Habitusbildern, Monstrositäten, Fiedern, Stengeldurchschnitten etc. darstellende Tafeln gehoben wird, Möge der scharfsinnige Verfasser fortfahren, die Wissenschaft mit Arbeiten zu bereichern, welche dem deutschen Fleisse und der deutschen Gründlichkeit so sehr zur Ehre gereichen. Sturm. Monographia Stereocaulorum et Pilophororum auctore Theod, Magn. Fries, Phil. Doct., Botan. Doc. Upsaliae typis C. A. Leiller. 1858. 4. pag. 75. und 4 Tafeln. Nachdein der Verfasser schon im vorigen Jahr (vid. Flora 1858 p. 515) eine Abhandlung über die beiden Flechten- Genera Stereo- “ eaulon und Pilophorus veröffentlicht hat, erhalten wir nun von dem- selben in dem obigeu Werke eine vollständige Monographie derselben Gattungen, und damit eine in jeder Beziehung recht schöne und fleis- sige Arbeit, die Referent mit wahrem Vergnügen durchgesehen hat. Die der Vorrede folgenden allgemeinen Erörterungen"über den Thallus und die Aputhecien etc. hei Stereocaulon zeugen von den Fortschritten, welche der Verfasser in der Kenntniss dieser Organe durch wiederholte Untersuchungen gemacht hat, und sind für jeden Lichenologen ebeuso belehrend und anziehend, als die sich ihnen an- reihenden Bemerkungen über die geographische Verbreitung und die Standorte der Stereocaulon Arten, sowie die ausführlichen, mit gros- ser Gewissenhaftigkeit zusammengesiellten geschichtlichen Notizen dieses Flechten-Genus. In Betreff desjenigen, was p. 17. über das Substrat, we'ches die Sterevcaulon Arten vorzugsweise lieben, gesagt ist, muss jedoch Refer. bemerken, dass nach seinen Erfahrungen diese Pflanzen wohl den Kalk fliehen, nicht aber auch den Sandstein, und dass überhaupt auf das Vorkommen derselben wohl nicht der Umstand von Einfluss ist,. ob das Substrat den plutonischen oder vulkanischen Gesteins - Arten, Granit, Gneuss, Basalt ete. oder dem Kalk- und andern nepfunischen Gesteinen augehört, sondern vielmehr der, ob die vorwiegenden be- 64 standiheile des Substrates aus Kalk- oder Kiesel-Erde bestehen. Nur letztere .scheint-die dem Gedeihen der Stereocaulon-Arten zusagen- den Bedingungen darzubieten. - Den ,sebr. gut abgefassten Beschreibungen der einzelnen Ar- ten (23 von Stereocaulon, 3 von Pilophorus) sind die überall sehr sorgfältig gesammelten Synonyme, dann die dem Verfasser bekannten .apeciellen Standorte vorangeschickt, sowie mehr oder weniger aus- führliche und zablreiche kritische Bemerkungen beigefügt. Uuter den beschriebenen Arten wird man übrigens ungern die von Nylander in dessen Enum. gen. lich. pag. 96 et 97 aufgezähl- ten neuen Arten: St. lecanoreum Nyl., exalbidum Nyl., congesium "Nyl., gracileseens Nyl. und corticatulusa Nyl. vermissen. Wahrscheinlich ist dieses Werkchen dem Verf. bei Bearbeitung seiner Monographie noch nicht bekannt gewesen, da er sonst gewiss nicht unterlassen haben würde, dieselben der Vollständigkeit wegen wenigetens dem Namen nach zu erwähnen, Vier dem Werke beigegebene Steindrucktafeln, auf welchen die meisten der beschriebenen Arten in natürlicher Grösse nebst ihren „vergrösserten Sporen vortrefllich dargestellt sind, erleichtern die Be- nützung desselben zur Bestimmung allenfalls noch unbekannter Ste- reocaulon Arten, und erhöhen ausserordentlich den Werth dieses in- teressanten Werkes , welches Referent zowehl hinsichtlich seiner Ausstattung als auch bezüglich seines Inhalts zu den besten, in der Lichenologie bisher erschienen Monographien zählt und allen Licheno- logen mit gutem Gewissen bestens empfehlen kann, K. Anzeige der im Jahre 1859 für die‘ Sammlungen der kgl. botanischen : Gesellschaft eingegangenen Beiträge. 1) Jahresbericht der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zu Hanau üher das Gesellschaftsjahr 1857. -1858. 2) Göppert, der königl. botanische Garten der Universität Breslau in forst- botanischer Hinsicht. Breslau. 3) Schenk, über das Vorkommen contractiler Zellen im Pflanzenreiche, Würz- burg, 1858, 4) Rabenhorst, Bryotbeca europaea. Fasc. III. Dresden. 1858. 5) Van der Bosch et van derSande Lacoste, Bryolegia Javanica. Fasc. XV. Lugdun. Batav. 1858. . BReducteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F. Neubauer. RLORA, — N 5. Regensburg. 7. Februar, 1859. Inhalt: orroımar-anuannLungen. Böckeler, berichtigende Bemer- kungen über eine Anzahl von Cyperaeeen. Müller, nachträgliche Bemerkun gen und Berichtigungen zu den in der Umgebüng von Weissenburg wachsen- den Arten von Rabus. — Lirterarun, Beltraminide Cesati, i Licheni Bassanesi. — CBTROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN, Rabenhorst, Bryo theca Europaea, Fasc. III. Idem, die Algen Sachsens, resp Mitteleuropas. LXXIX. und LXXX. — reRSonAL-NoTizen. Mongweot +. — anzeier. Enk- kel, Doubletten-Verzeichniss. ’ Berichtigende Bemerkungen über eine Anzahl von Cyperaceen, die der verstorbene Dr. Steudel in seiner Monographie derFamilie als Speciesnovae beschrieben hat.Von Böckeler. Nachdem ich vor längerer Zeit in diesen Blättern (1856 Nr. 21.) von einer-Anzahl Carices, die von Steude! als Novitäten in seinem Werke geboten sind, nachgewiesen, dass dieselben schou bekannten Arten angehören, habe ich in der Zwischenzeit den übrigen Theil einer Cyperaceen- Sammlung, die Steudel bearbeitete (ef. Flora 1858, Nr. 38,) und die derselbe, was die von ihm für noch nicht beschrie- ben gehaltenen Gegenstände anlangt, in der Synopsis darstellte, ge- nauer geprüft und hierbei in Bezug auf die Bestimmung, welche manchen von ihnen zu Theil geworden ist, eine ähnliche Erfahrung gemacht, wie bei den Seggen. Da das Material, auf welches Steudel die zu besprechenden neuen Arten gründete, mindestens von manchen Pflanzen nicht wei- ter verbreitet sein dürfte, und daher von anderer Seite, nımentlich auch in den Fällen, wo selbst Gemengen aus frewdartigen Dingen neue Namen beigelegt wurden, eine Berichtigung nicht zu erwarten steht, so halte ich mich zu diesem unerfreulichen Geschäft selbst verpflichtet, um einer voraussichtlichen endiosen Fortpflanzung von Irrtbümern vorzubeugen, Cyperus tenuispica Steud. (Syn. pl cyper. p. 11). Diese Pflanze gehört nicht zum Subgenus Pycreus, wohin Steudel sie stellte. sondern sie ist ein wahrer Cyperus, da der Grifel dreitheilig ist und auch die Frucht mit dieser Beschaffenheit in Einklang steht. Sie gehört nun auch zu einer längst bekannten Art, indem sie sich von Flora 1859. 5 66 kleinen stumpfschuppigen Formen des C. Haspan L. in nichts unter- scheidet. Allem Anschein nach ist anch der im Steudel’schen Werke dem in Rede stehenden vorangehende (’. obslinatus Steudel, den ich nicht vergleichen kann, nichts als eine Form des polymorphen C. Haspan. Cyperus contractus Steud. Syn. p. 13. Steudel ühersah, dass bereits Kunth dieses Gras unter Zuziehung der Synonyme C, recur- vatus Willd,. herb, und €. castaneus v, conlracta Rehb. als C. cus- pidatus H. et K. in der Cyperograpbie aufführte, Cyperus viviparus Steud (Syn. p. 316) ist nichts als eine pro- liferirende, armblüthige Form des Ü. viscosus Ait. Mariscus uilenhayensis Steud. (l. c, p. 317.) An dem Grase ist durchaus nichts aufzufinden, wodurch dasselbe sich von M. ca- pensis unterschiede. Mariscus sphaerocephalus Steud, (l, e. 316) und Mariscus Drummondiü ej. (ibidem) sind Formen des M. ovuluris, welches Gras nach einer Menge vor mir liegenden Individuen einen grossen Formenkreis hat. Wenn Steudel der erstgenannten Form einblüthige Aehrchen zuschreibt, so beruhet diese Angabe auf einer Täuschung ; sie sind auch hier, wie bei andern Formen, dreiblüthig. Mariscus Drummondii lässt sich beiläufig von Exemplaren durch- aus nicht unterscheiden, die Drummond, wie jenen, in Louisiana sammelte und die Steudel selbst für M. ovularis erklärte. Auch selbst an dem Speeimen, welches Steudel auf Pag. 317 unter dem Namen Mariscus bracheilema beschrieb, habe ich nichts auffinden können, was eine Trennung von M. ovularis rechtfertigen würde. Diese Pflanze stellt eine sehr entwickelte üppige Form des letzteren dar mit steifen graugrünen Blättern und grossen fast eylin- drischen Aehren, die noch das Eigenthümliche zeigen, dass auch die dritte, oberste Blüthe meistens fruchtbar ist, während diese bei Jer Art in der Regel geschlechtlos zu sein scheint. Wenn dem Grase in der betreffenden Diagnose sehr kurze Involucralblätter zugeschrie- ben werden, so liess der Verfasser der Synopsis auch hier wieder sich täuschen, indem er nicht bemerkte, dass eine Verkürzung der längeren Blätter durch äusseren Einfluss stattgefunden hatte. Kyllingia decora Steud. (l. c. 317). Eine von den Bestimmun- gen, denen gegenüber man seinen Augen nicht traut. Das Gras ge- hört zu einem von Kyliingia himmelweit verschiedenen Genus, näm- lich zu Platylepis, und ist nichts weiter als die von Kunth benannte P. brasiliensis. Steudel’s eigene Diagnose zeigt, dass die Planze 67 keine Kyllingia sein kann, und es ist merkwürdig, dass er beim Nie- derschreiben derselben seinen Irrthum nicht gewahrte. Remiria rigidissima Steud. (l. c. p- 317) In Nro. 26 des vo- rigen Jahrganges dieser Blätter habe ich die Ansicht ausgesprochen, das vorgenannte Gras werde übereinkommen mit R. Wigkhtiana Wall. Nees, und diese sowohl wie Brown’s neuliolländische R. pedunculata dürften als von Bodenverhältnissen bedingte Formen der R. maritima Aublet zu betrachten sein. Diese früher gewonnene Ansicht ist mir nun durch das Bild der letztgenannten Pflanze in Aublet’s Werke, zu dessen Betrachtung in der Zwischenzeit sich eine Gelegenheit darbot, bestätigt worden, Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, eine Bemer- kung über eine Remiria zu machen, die Nees von Esenbeck für Aublet’s R, maritima nahm, die aber zu derselben offenbar nicht gehören kann Esenbeck eitirt in der Cyperogr. Fi. brasil. p. 60 zu seiner Pflanze freilich Aublet’s Abbildung, gleichwohl zeigt seine Angabe über die Stellung der Biäfter in der sehr kurzen Diagnose, dass er das Bild nur höshst Nüchtig betrachtet haben kann. Es heisst nämlich in derselben: „foliis regulariter distichis‘‘, während die ge- nannte Abbildung eine ganz andere und zwar eine solche Blattstel-, lung zeigt, wie sie nach Esenbeck (Il. ce.) bei der A. Wiyhtiana verkömmt, nämlich folia plurifariam patentia. Diesem Verkennen der Aublet’schen Pflanze ist es offenbar beizumessen, dass Esen- beck in dem genannten Werke die R. Wightiana von jener trennt, indem er die zwischen beiden stattfindenden Verschiedenheiten aus- drücklich hervorbebt. Esenbeck’s Pflanze dürfte mit einem Grase übereinstimmen, welches ich unter dem Namen R. distichaphylla früher in diesen Blättern beschrieben habe, Bei der Kürze der betreffenden Diagnose wird aber nur eine Vergleichung beider Pflanzen über die Richtig- keit dieser Ansicht entscheiden können, Erweist meine Vermuthung sich als gegründet, so geht daraus zugleich hervor. dass auch diese Species, wie R. maritima, die sowohl in Indien, wie in Amerika und Neuholland gefunden worden ist, einen grossen Verbreitungskreis hat. j Hat Steudel die Definition der R. maritima in seinem Werke {p. 71) bei Beauvois (Fl, d’Uware) entlehnt, wie es den Anschein hat, so hat auch dieser eine Art mit zweizeiligen Blättern irrthüm- lich für R. maritima Aubl. genommen Isolepis ciliifolia Steud. (I. e. p. 99.) Steadel trennt unter diesem Namen von I. conifera Kunth eine Pflanze, die Hostmann 3* 8 end Kappler in Surinam (sub 170 a.) sammelten, Diese beiden Gräser zeigen nun aber nicht die geringste Verschiedenheit, wie mir eine genaue Vergleichung des mir vorliegenden Materials gezeigt hat. Isolepis radiciflora Steudel (l. ec. 318) — I. capillaris forma semiradiciflora. Eine dadurch sehr auffällige Form der vielgestalti- gen Art, dass bei ihr neben der normalen gipfelständigen Inflores- cenz am Grunde des Rasens eine Menge sehr kurz gestielter, zu einem dichten, mehr oder weniger kuge'runden Haufwerk vereinigter Dolden zum Vorschein kommen. Diese ungewöhnlich starke Ver- kürzung von Halmen scheint nordamerikanischen Formen des Grases eigen zu sein. Ich bemerkte sie, wenn auch weniger augenfällig, an einer sehr kleinen Form, die von Moser, so wie an Indivi- duen die bei Boston gesammelt worden sind. Bei der indischen Form und bei der südamerikanischen Pflanze bemerkte ich sie nicht. Uehrigens ist eine theilweise Verkürzung der Halme in der be. treffenden Familie und namentlich bei der Gruppe der Sceirpeen be- kanntlich auch eine nicht selten vorkommende Erscheinung. Isolepis bellula Steud. (l. e. p. 318) ist eine deutlich ausge- prägte Hemicarpha und stimmt sehr genau mit der Definition- der H. Isolepis Nees, welche Stendel bei Wight entiehnte, überein. Steudel’s Bemerkung „‚Isolopedi Auklandianae Ho ok. satis aflınis‘‘ zeigt weiter, mit wie wenig Sorgfalt er das Pflänzchen geprüft hat, Isolepis intricata ej. (l. c. 318). Diese Pflanze ist von 1. flui- tans nicht zu unterscheiden; sie ist eine üppige vielblättrige Form derselben. Hätte die Karyopse wirklich die Form, welche ihr Steu- del in der betrefienden Phrase beilegt — sie wird trigaetra genannt — so würde eine Trennung allenfalls gerechtfertigt sein; in der That ist sie aber zusammengepresst — convex mit einer etwas erlabeneren Seite — ganz so, wie die Frucht bei J. fluitsans. Sowohl hei der Pflanze aus Indien wie bei der europäischen tritt die Rückenseite der Frucht zuweilen etwas mehr hervor und erscheint jene dann na- mentlich mehr oder weniger zweiseitig. Seirpus elegantulus Steud. Syn. 317 und ebendaselbst fragweise als var. repens dieses Scirpus eine wie dieerstere von Drummond (unter Nr. 408) bei Neu-Orleans gesammelte Pflanze. Diese Inschriften zeigen, dass Steudel die beiden Gräser doch gar zu oberflächlich betrachtet hat. Beide sind Heleocharis- Arten und zwar die erstere nichts anderes als H. obtusa, die andere H. ochreata Nees. Fimbristylis anceps Steud. (Syn. 112) ist eine Form der F. complanats Lk, Bei Vergleichung derselben mit mebren Formen der 6% letzteren aus verschiedenen Gegenden Indiens habe ich wesentliche Verschiedenheiten unter diesen Gräsern nicht auffinden können. Breite und Länge der Blätter, Schärfe dieser und des Halmes, Elevation der Inflorescenz , Länge und Form der Aebren u. s. w. sind bei der‘ Pflanze sehr wandelbar, wie die mir vorliegenden Individuen be- weisen. Aehnlich steht es auch mit Fimbristylis cylindrostachya Steud. Syn. p. 119. Das Exemplar, welches Steudel vorlag, gleicht denen, auf welche er seine F. anceps gründete, so sehr, dass auch in Ne- bendingem nicht die geringste Verschiedenheit unter ihnen wahrzu- nehmen ist, Wenn Steude! den Halm dieses Grases dreikantig nennt, so beruhet diese Angabe auf einer irrigen Beobachtung. Der- selbe ist genau so beschaffen wie bei F. complanata, d. h, er ist stark zusammengepresst und auf beiden Seiten flach; später aber ‚rollen die dünnen Ränder am unteren Theile sich um, wodurch hier derselbe scheinbar ein eckiges Ansehen bekommt. Die Pflanze wurde ohne Frage auch nicht in Brasilien von Pohl, sondern in Bengalen von &riffith und zwar gleichzeitig und in ein und der- selben Localität mit den Exemplaren der F', ancens, denen sie wie ein Ei dem andern gleicht, gesammelt. Anch ander von Sehimper in Abyssinien gesammelten Pflanze, die zwar von Hochstetter als F. complınata ausgegeben wurde, von Steudel aber (Syn. 113) als Fimbristylis Kielmeirri aufgestellt worden ist, fand ich keine nennenswerthen Versehiedenheiten. Fimbristylis Böckeleri Steud, {}. e. 113). Steudel beschrieb unter vorstehendem Namen zwei sehr verschiedene und zwar sehon be- kannte Species, nämlich F, complanata und F. quinguangularis. — Ferner confundirte und beschrieb derselbe unter seiner Fimbristylis mierostachya (Syn. p. 113) wiederum zwei Species, ein Gemenge aus kleinen Individuen der F. quinyguangularıs und einer kleinen Form von F. leplostachya, welche jener habituell ähnelt. — Beide Steudel’sche Arten sind mithin in der Synopsis zu streichen. Fimbristylis o@ylepis Steud. (l. e. 110) und Fimbristylis firmula ej. (I. e, 111). Das diesen beiden Gräsern zu Grunde liegende Material stimmt in jeder Hinsicht möglichst ge- nau überein. Steudel versetzt F. firmula Fragweine nach Nord- oder Südamerika, sie ist aher ohne Zweifel mit F. ouylepis nicht allein in einem und demselben Welttheile, sondern selbst in derselben Localität gewachsen und höchst wahrscheinlich von Griffith in Serampur gesammelt. Der Ausdruck firmula ist unpassend und da 70 auch die Phrase, weiche Steudel unter dieser Inschrift gegeben, unrichtige Angaben enthält, so babe ich die Pflanze in meiner Samm- lung unter dem voranstehenden Namen vereinigt, Fimbristylis Griffithiana Steud. (Syn. 119) lässt sich von der variabein F. dichotoma nicht trennen; sie ist eine kleine glattfrüch- tige Form derselben. Fimbristglis Pohliana Steud. (l. e. 119). Zwischen dieser und Vahl’s F. spadicea findet eine Verschiedenheit nicht statt. Steu- del confundirte die letztere mit F\ ferruginea (in meiner Sammlung, wie offenbar auch in seiner Monographie), aus welchem Umstande das Verkennen der ersteren sich erklüren mag. Ebenso is die auf p, 117 der Synopsis beschriebene Fimbristylis Metzii nichts anderes als eine kleine Varietät der F, spadicea. die nur durch kleinere Aehren, kürzere und stumpfere, dunkelbraun ge- färbte Schuppen von der Stammform abweicht. Fuirena haemaglottis Steud. cl. ec. 126). Diese ist — minde- stens soweit es die von Pohl in Brasilien gesammelte Pflanze be- trifft — nichts als F. umbellata, Hätte Steudel den Halm dieser Pflanze etwas weniger flüchtig betrachtet, so würde er gesehen ha- ben, dass derselbe nieht dreieckig ist, wie er ihn angibt, sondern genau, wie bei F. umbellata, d. h. 4- oder 5.eckig. Setulae, welche Steudel (auch Kunth)bei F. umdellata verneint, sind dennoch vor- handen, wie ich an vielen aus verschiedenen südamerikanischen Ge- genden stammenden Exemplaren gesehen habe. Dass dem Verfasser der Synopsis die letztgenannte Species nicht klar war, zeigt auch, dass derselbe in meinen Pflanzen die ostindische F. pentagona Wight, bei der das ‚„setis nullis‘‘ allerdings zutrifft, für F. umbellata erklärte. Dichromena nitens Steud, (Syn. 137). Das Gras, welches Steu- del in einer Nachfuge zu D. nitens Vahl. beschrieb und für einerlei mit dieser gehalten zu haben scheint, ist Psiocarya Pohliü Nees. Dichromena Drummondiuna Steud. (l ec. 135) Steudel gründete diese neue Art auf zwei schon bekannte, indem er diese offenbar nicht erkannte und mit einaud-r vermengte, nämlich auf D. leucocephala Michxs, und D. Iutifolia Baldw. Nebenbei will ich nar noch bemerken, dass die Diagnose der D. Drummendiana, wozu Steudel vorzugsweise ein sehr vollstän- diges Exemplar der D. leucocephala benutzte, einige Zustände an- gibt, die bei beiden Arten sich nicht finden. So sell unter Anderem der Halm .‚acute triqueter““ sein, während derselbe bei D. leucoce- A phala stumpfkantig und bei D. latifolia mehr oder weniger stielrund und etwas zusammengedrückt ist. Rhynchospora longiseta Steud. (l. ce. 140) ist R.glauca Vahl. ipsissima, Rhynchospora? monostachya Steud. Syn. 140. Die Pflanze, welche Steudel zu dieser auffälligen Frage veranlasste, ist Heleo- charis luberculosa R, Br. Rhynchospora foliata Steud. (l. c, 142) ist von R. glomerata wesentllich nicht verschieden. Nachträgliche Bemerkungen und Berichtigungen zu der Be- schreibung der in der Umgebung von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus in Flora 1858 Nr 9—12.; von Ph. J. Müller. 4, Rubus nitidus W. et N. Nach neueren Untersuchungen habe ich diesen Namen in den von R. rosulentus Nob. (rothblü- thiger B.) umgeändert . 14. R, discolor W. et N. Muss, meiner früheren Ansicht nach, neuerdings als AR. robustus Nob. aufgestellt werden. R. discolor W. et N. kommt in der Gegend von Weissenburg nicht vor. 12%. R. macroacanthus W. et N. Ist definitiv: R. incarnatus Noh. zu benennen. 14. K. argenteus W. et N. Scheint R. argenteus nicht zu sein und obschen es fest steht, dass hiesiger mit dem R. Godroni der Fiore de France, wie ich aus von Herrn Godron selbst zugeschickten Exemplaren ersehe identisch ist, so muss ich och anderseits seine richtige Zurückführung auf R. Godreni Lecog. et Lamotte. (Cat. auverg. p. 151) bezweifeln. Ich schlage daher einstweilen den Namen R. argentatus Nob. (silbergrauer B.) vor. 18, R. vulgaris W. et N. Habe ich kürzlich als R. umbraticus Nob. (schattenliebender B.) umgetauft. AR. vulgaris W. et N. ist eine vielfältige Art. 21. R. vestitus W. et N. Ist R. vestitus W. et N., wie mir nun ganz klar erwiesen, nicht. Ich habe demnach dieser sehr anschaulichen Art den Namen R. conspicuus Nob. (anschau- licher B.) beigelegt. — Den wahren R. vestitus habe ich bei Weissenburg noch nicht gefunden. 72 30. R. Radula W. et N. Ist R, scabridus Nob, (schärflicher B,) zu benennen. 35. R. thyrsiflorus W. et N. Der frühere Name R. obscurus Nob. ist vorzuziehen, 37. R. Güntheri W. et N. Der Name AR. rubiginosus Nob, ist allein gültig. . Nro. 4, der Bemerkungen. R. macrophylius W. et N. Aus selbi- gem Grunde, wie bei R. vulgaris, ist der Namen R. Macro- phyllus W. et N. mit dem von R. m’gaphylius N ob. umzu- tauschen, Nro. 5. (ibid.) R. Godroni Nob. Da R. Godroni Lecog. et La- motte (Cat. auverg ) mit dem in der Flore de France von Herrn Grenier et Godron beschriebenen nicht überein- stimmt , so darf gegenwärtiger Name nicht beibehalten wer- den. Ich habe ihn daher bereits schon mit dem von R. tricho- stachys Nob, (zettenrispiger B.) gewechselt, Weissenburg, den 12 December 1858. Litteratunm 1 Licheni Bassanesi enumerali e descritti da Francesco Bel- tramini deCesati dottore in Chimica, con cinquante figure microscopiche. — Bassano della Tipogralia di A. Roberti. 1858. 314. pag. Der Ilerr Verfasser gibt in diesem, dem ausgezeichneten Li ehenologen Herrn Prof. A. Massalongo in Verona gewidmeten Werke eine recht interessante Aufzählung der Lichenen, welche von ihm in der Umgegend von Bassano, einem bekanntlich in dA Lom- bardei an der Grenze von Südtyrol am linken Ufer der Brenta ge- legenen Städtchen, beobachtet wurden, begleitet mit den Diagnosen der Gattungen und Arten (in lateinischer Sprache), sehr ausführlichen Beschreibungen dieser letzteren (in italienischer Sprache) und den Angaben vieler Synonyme, sowie der speciellen Standorte. Die aufgezählten Arten sind nach dem Flechtensysteme des Hrn. Prof. Massalongo, welches derselbe in seinen Sched, crit, zum Fase. I. der Lich. Ital, exsiee. auf p. 14. veröffentlicht hat, geordnet, und lässt der Inhalt und die Einrichtung des -ganzen Werkes leicht erkennen, dass nicht allein ein eifriger und getreuer Anhänger des N 73 genannten Veroneser Lichenologen, sondern auch ein in der Licheno- logie wohl bewanderter, verständiger Forscher dessen Verfasser ist. Namentlich dürften die jeder Art beigefügten Beschreibungen fast durchgehends als sehr gelungen und getreu zu bezeichnen sein. In der Vorrede entwirft der Verfasser in kurzen Worten ein hübsches Gemälde der reizenden Umgegend von Bassano, welche eine Fläche von 42000 Joch einnimmt, und theils von einer lachen« den, abwechselnd mit Feldern, Wiesen und kleinen Wäldchen besetz- ten, vom schlangenartigen Laufe der Brenta durchströmten Ebene, theils von einem Kranze sonniger Hügel und grösserer Berge gebil- det wird. Unter den letzteren erhebt sich der Grappa, der ansehn- lichste Berg der Gegend, bis zu einer Höhe von 5000 Fuss über der Meeresfläche. Die Berge bestehen übrigens grösstentheils aus einem massigen Dolomit (dolemia secondaria) von schneeneisser oder weissgrauer Farbe, mitunter auch aus einem neueren weisslichen Kalkgestein, grauem Kreidefels, Basalten und Sandsteinen mit zahlreichen Petre- facten. Dieser Gebirgsformation entsprechend hat denn auch die Lichenen- Flora von Bassano — ausser den gewöhnlichen, und, wie es scheint, von dem Substrat grüsstentheils gatz unabhängigen Arten mit blatt- artigem Thallus — meistens nur solche Krusten - Flechten aufzuwei- sen, die vorzüglich gern oder ausschliesslich aut Kalk vorkominen. Einzelne, bisher nur in den wärmeren Theilen Europa's anfge- fondene Arten, wie z. B. Myriangium Duriuwi Mont, et Berk., Ricasolia Cesatii Mass., Pyrenodesmia oliracea etc. erinnern u- gleich an die südliche, warme Lage der Gegend. Nor wenige auf Basalt und Sandstein beobachtete Arten werden aufgeführt, die za den die Kieselerde liebenden Flechten gezählt werden müssen, Es hat Referent gefreut, auch in diesem Werke seine, seit vie- len Jahren gemachte Erfahrung bestätigt zu finden, dass nämlich das typische Vorkommen einer sehr grossen Anzahl von Krustenflechten strenge an ein bestimmtes Substrat gebunden ist, und derseibe möchte dieses Verhalten nicht den physikalischen Verhältnissen (oder gar dem Zufally. sondern vielmehr den chemischen Bestandtheilen des Subsirates allein zusehreiben Auffallend ist es unter Anderem, dass Pelligera malacea Fr. — eine entschielen dem mehr kälteren Europa angehörige Kieselllechte — welche pag. 95 angeführt wird, noch so weit södlich vorkömmt, und Referent wäre fast geneigd, su glauben, dass hier der Bestimmung 74 f ein Irrthom zu Grunde liegt, wenn der Verfasser die genannte Flechte nicht so gut und genau beschrieben hätte. Ueberbaupt gibt jede Localflora, wenn sie, wie es bei der vor- liegenden der Fall zu sein scheint, von einem gewissenhaften und kenntnissreichen Forscher bearbeitet ist, die interessantesten Daten und Erfahrungen über das geographische Vorkommen, die Bodensteligkeit etc. der Arten, und hierin liegt wahrlich der grösste Werth einer solchen Arbeit für die Wissenschaft im Allgemeinen. Was die Zahl der von dem Verfasser beschriebenen Lichenen betrifit, so-belöuft sich diese auf 307 Species und 164 Varietäten, darunter 10 neue Arten, keinesfalls eine kleine Zahl, wenn man den geringen Umfang des betreffenden Gebietes berücksichtigt. Diese neuen Arten sind: Segestrella Massalongiena Beltr., Naevia Bassanensis Beltr., Campylacia quercus Beltr., Artho- pyrenia Mollinii Beltr., Acolium Montellicum Beltr., Pha- 'cidiopsis Grappae Beltr., Thelidium Montiniü Beltr., Arthopyrenia Porolinii Beltr,, Haemalomma cismonicum Beltr., Bilimbia Visi- anica Beltr. Vier dem Werke beigefügte Tafeln geben gute Abbildungen der Sporen und Apothecien-Durchschnitte aller dieser neuen Arten. Auch ein neues Genus stellt der Verfasser auf, Phacidiopsis, zu den Dermatocarpeen Mass. gehörig, und hauptsächlich durch 2—4- fächerige, spindelfürwige Sporen von dem sonst verwandten Placi- dium Mass. verschieden. Mit allen von dem Verfasser aufgeführten Arten kann aber Re- ferent nicht einverstanden sein; denn nach den Beobachtungen des letzteren ist z, B. Hymenelia hyascens Mass, nur eine Varietät der Hymenelia Prevostü ({Fr.); Hy, tubereulosa Mass. nor eine Form oder Varietät der Lecidella immersa, Lecidea rugulosa nur eine Yarietät der Lec. enteroleuca ete., wie Ref. auch die Beibehaltung der Massalong- schen Gattungen Ochrviechia, Pachyospora, Lithoicea, Amphoridium und ebenso nicht die Aufnahme der ganzen Series VI. Apateolichenes in das System zu bevorworten im Stande ist. Dem Werthe des vorliegenden Werkes thut diess übrigens durch- aus keinen Abbruch, und kann dasselbe jedem Lichenologen, dem es um die nähere Kenntniss der Flechten -Vegetation zu thun ist, mit bestem Gewissen und mit der Versicherung empfohlen werden, dass er sich Jdaven sehr befriedigt finden wird. Papier und Drnck sind sehr gut. — Zum Schlusse sollen noch die Diagnosen und Beschreibungen (letztere in getreuer Vebersetzung) einiger der interessanteren, von dem Herrn Verfasser aufgestellten 75 neuen Arten folgen, welche zugleich als Muster von dessen Behand- lungsweise dienen können. . 1. Haematomma cismonicum Beltram, .Tballo tartareo pulverulento, subobsoleto, effuso, Apotheciis sessilibus, planis, marginatis, tandem elevatis, tumidulis immarginatis, siccis gyalectaeformibus, atris, humeectis turgescentibus, fuseulis. Ascis elavatis, octosporis, paraphysibus filiformibaus, incurvis, flexnosis, gra. nulosis, 2—4-locularibus?, diam. 6—8—10-plo longioribus. Beschreibung. Der Thallus ist Anfangs weinsteinartig, stau- big, von weisser mehr oder weniger schmutziger Farbe, ohne he- stimmte Grenze und nicht figurirt, leicht aus einander tretend, indem er getrennte Spuren von sich in wenigen zerstreuten und unregel- mässigen Körnchen übrig lässt. Die Apothecien sind anfangs pankt- förmig, dann sitzend, flach, von einem thallodischen, dicken, weissen Rande umgeben, und mit röthlichbrauner Scheibe endlich werden sie erhaben, geschwollen, etwas concav und braun, ohne Rand; trocken sind sie napfförmig, schwarz, angefeuchtet werden sie gewöhnlich geschwollen und braun. . Bemerkung. Differirt von Hoacmatomma elalina Mass. (Loxo- spora Ricerch.) durch den fast fehlenden Thallus, durch die Form der Apothecien, welche im Normalzustande fast gerade so sind wie jene der Dirina Ceratoniae und im Alter wie die Apothecien einer sehr alten @yalecta eupularis, endlich durch die Farbe des Discus und durch die Grösse der Sporen. Die Sporen habe ich constant ohne Zwischenwände gesehen, nämlich einfächerig und nur erfüllt von kugelrunden oder unregelmässig geformten Blastidien. Sollten einfächerige Sporen ein canstantes Merkmal dieser Species sein? In diesem Falle müsste das Genus Luzospora beibehalten werden. Standort: An Fichten in den Wäldern des Cismon und Valstagna, Phacidiopsis Beltr. gen. nov. "Apothecia catothalama innata, excipulo proprio membranaceo praedita, poro pertusa, in adversa thalli pagina protuberantia, nuaeleum gelatinosum achromaticam ineludentia. Asci elavati octospori, mari- lagine achromatica immixti; sporidia fusiformia, diaphana,2—4 lorularia. Thallus eoriaceus, adnatus, ambitu liber , lobulato squamulosus, jmbricatus vel monophyllus. 2. Phacidiopsis Grappae Beltrau. oo Thallo cartilagineo,ceastaneo-helvo, minuto,lobalato, ambitu sinuato- 76 lobnkste, sabtus albido. Apoibeciis centralibus castaneo-nigrescentibus, solo apice prominulis. Aseis octosporie; sporidiis 2— 4-locularibus, diametro triplo vel quadruplo longioribus. Beschreibung. Der Thallus ist lederartig, knorpelig, dem Substrat angeheftet, klein, gelappt, kleinschuppig, meistens dachzie- gelförmig, manchmal einblätterig, am Umfang buchtig gelappt, frei, glatt, nackt, von rothbrauner, am Umfange hellerer Farbe, mit crenu- lirten, auf der unteren Seite gefalteten Schüppehen, und mit einem weissen oder schmutzig. weisslichen Hypothallus. Die Apothecien entstehen aus dem Hypothallus, sind im Thallus eingesenkt, central- ständig, von dunkel-kastanienbrauner fast schwarzer Farbe, und ra- gen nur mit dem Scheitel hervor, welch letzterer mit einer sehr kleinen Papille versehen ist. Bemerkung. Ist äusserlich und innerlich dem Placidium psorinum Mass, sehr ähnlich, und ich glaube, dass es gut wäre, beide Species zu einem Genus zu bringen. Standort. Auf der Erde in Gesellschaft mit Psora decipiens auf dem Grappa. 3. Acolium Mantellicum Beltram. Thallo tartareo pulverulento, leproso-albescente, niveove, efluso. Apotheciis primum papillaeformibus, conico -hemisphaerieis, tandem sessilibus, prominulis, sutrofundis, gyalectaeformibus. Lamina proli- gera tenui, excipulo imımersa. Ascis linearibus, octosporis, paraphy- sibus pareis obvallatis ; sporidiis ovoideis constricto-didymis, ferru-- gineis, bilocularibus, diametro duplo longioribus. Syn. Acolium Montellicum Beltram. in litt. Mass. Octob. . 1857. — Rabenh. Lich. Europ. exsiec. Nr, 389. (e Bavaria ab Ar- noldio.) Beschreibung. Der Thallus bedeckt dieht und reichlich die Bäume , auf welchen er lebt, ist weder begrenzt noch figurirt, zu- sammenhängend, mehr oder weniger dick, weinsteinartig pulverig, klein, manchmal fast klein warzig, nackt, von schmutzig- weisser, zuweilen schneeweisser Farbe, Die Apothecien sind zerstreut, einzeln, selten, an- tangs im Thallus eingesenkt, warzenförmig, von rundlicher, etwas coni- scherForm. in ausgebildeterem Zustande treten sie hervor, werden sitzend, regelmässig, am Scheitel niedergedrückt, coneav, und in ganz ans- gebildetem Zustande napffürmig, von einem sehr deailichen, eigenen Rande umgeben, von derselben Farbe wie die Schlauchschichte, welche zart, in das Excipulum eingesenkt, schwarz, nackt und matt ist, 77 Bemerkung. Unterscheidet sich sowohl äusserlich als inner- lich von allen bisher beschriebenen Arten. Standort. Auf Eichen auf dem Montello. K. Getrocknete Pflanzensammlungen. Bryotheca Europaea. Die Laubmoose Europa’s unier Mitwir- kung mehrerer Freunde der Botanik gesammelt und heraus- gegeben vonDr L. Rabenhorst. Fase. II. Nr. {01 —150. Dresden, 1858. 4. In kurzer Zeit die dritte Lieferung dieser schönen Sammlung, die den Freunden der Mooskunde folgende Arten bringt: 101. Aula: comnion palustre Schwgr. Altdöbern in der Niederlausitz und Schluk- kenau in Böhmen. 102. Mnium cuspidatum Hedw. Arnheim. 103. M. steliare Hedw. Salem. 104. Bryum roseum Schreb. Dresden. 105. Cinclidium stygium S w. Fillefjeld in Norwegen und Salzburg. 106, Weisia cirrhata Hedw. Arnheim 107. Anodus Donianus Br. «Seh, Freiburg a. d. Unstrut und Weissenburg in Franken, 108, Fis- sidens crassipes Wils. An öfters überspülten Kalksteinen des Donau- ufers zwischen Kelheim und Weltenburg. 109. Dicranum montanum Hedw. zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt. 110. Bur- baumia indusiala Brid. Grünewalder Thal bei Rheinerz in der Graf- schaft Glatz; sonst noch ‘am Glätzer Schneeberge, im mährischen Gesenke, bei Teschea um TUistron und auf dem Zobten. 11l. B. aphylla Hall, Dresden , Reichenberg in Böhmen, Schluckenau, Alt- döbern, 112. Diphyscium foliosum W. et M. Leisslinger Holz bei Weissenfels in Thüringen, Reichenberg in Böhmen. 113. Atrichum undulatum Pal. Beauv. Oberlössnitz bei Dresden, Braunschweig, Schluckenau , Salem. 114. Oligotrichum hereynicum DeC. Alpen Savoyens..115. Pogonatum urnigerum Br. Sch. et Gümb, Osterfeld, Schandau, Königswakle. 116. P. eloides Brid. Schluckenau sächs. Schweiz. 116. Polytrichum strietum Menz. Schwerin. 118. P. for- mosum Hedw. Stuttgart. 119. P. commun» T, 120. P. commune c. uliginosum Wlüben. Schluckenau. 121. P. püiferum L. Golssen in der Niederlausitz und Schluckenau. 122. P. gracil: Menz. Wäbler im nordöstlichen Seeland, Kopenhagen , Dovrefjeld und Guldbrands- dal in Norwegen. 123. Anveclangium compuchum Scehwgr. Guld. brandsdal bei Laurgaard und am Kongsvald (3500'), auf Dovrefjeld in Norwegen , 2000. 195. Orthotrichum fallas Bruch. Strehlen in 78 Schlesien. 126. Grimmia plagiopodia Hedw. Schönburg bei Naum- burg a. d. Saale. 127. Coseinodor pulvinatus Spreng. Andorno-Cac- ciorna in Piemont, 128. Caloscopium nigritum Brid Kreuth in Ober- bayern. 129. Conostomum boreale Sw. Snöehatten auf Dovrefjeid, Klingenberg bei Ringboe und Frostdals- Aeken auf dem Fillefjeld in Norwegen. 139. Philonotis calvarea Br. Sch. et Gmb. Kopenhagen. 131. Ph fontana Br. Sch. et Gümb. Schluckenau, 132. Bartramia Oederi Sw. Kreuth in Oberbayern. 133. Cinclidotus fontinaloides Pal. Beauv. Laufenburg im Rhein. 134. Orthothecium rufescens Br. Sch. et Gmb. Kreuth. 135. Amdlystegium subtile Br. Sch. et Gümb. Kreuth. 136. A. serpens Br. Sch. et Gümb. Driesen in der Neumark und Schluckenau. 137, Leucodon sriuroides Schw. Aroheim und Leisslingen bei Weissenfels in Thüringen. 138. Hylo- .comium squarrosum Br. Sch, et Gmb. Schluckenau und PDriesen. 139. Homalothecium Philippeanum Br. Sch. et Gmb, Auf den Ur- kalkfelsen der Marmorbrüche des Kreuzberges bei Seitenherg am Fusse des Glätzer Schneeberges, 140, Plagietheeium sylvalicum var. orthocladium Br. Sch. et Gmb. Salem, 141. Thuidium Blandowii Br. Sch. et Gmb. Schwerin In Mecklenburg. 142. Camplotheeium lutescens Br. Sch. et. Gümb. Freiburg an der Unstr., Driesen: 143. Neckera_ crispa Hedw. Salem. 144. Eurhynchium piliferum Br. Sch. et Gmb. Heiligenberg in Oberbaden. 145. BE. praclongum d. abbreviatum Br. Sch. et Gmb. Sonnenberg hei Zürich, 146. Hypnum Halleri L. fil. Nieder - Lindenwiese im Gesenke, Kreuth, Schraben im Bregenzer Walde, 147. H. Crista castrensis L, Kreutlı, Kremsmünster in Oberöstreich. 148. H,.rugosum Ehrh. Salem. 149. H. sarmentosum W ahlenb. Nystuen im Fillefjeid in Norwegen. 150, Lescuraea striata Br, Sch. et Gmb. am Jeschken bei Reichenberg und bei Schluckenau in Böhmen. — Beigabe: 9, b. Hypnum palles- cens Br. Sch. Breitenfart unweit Eichstätt. F. Die Algen Sachsens, respective Mittel-Europa’s. Neue Aus- gabe. Unter Mitwirkung der Herren Ardissone, Bern- hardt, Bulnheim, ©, Cramer, Dufour, Gersten- berger, Häcker, Hantzsch, @ v. Martens, Milde, G. Zeller, gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Ra- benhorst. Doppelbeft: Decade LXXIX. und LXXX. (Der neuen Ausgabe 5i. und 52, Decade.) Dresden, 1859. 8. Auch diese treffliche Sammlung schreitet rüstig vorwärts und bringt in jedem Hefte neue interessante Arten. Das vorliegende 79 enthält: 781, Nitzschia Arcus Bulnh. n. sp. vom Torfmuor bei Poh- lenz (H. Lips.). Grösse und Hauptseiten wie bei N, obtusa Sm., Ne- benseiten aber einen Bogen darstellend. 782. N. sigmoidea W. Sm. Streblen in Schlesien. 783, Schizunema sericeum Suhr, Hafen bei Flensburg. 784. Synedra lunaris Ehrbg. Kamnitz in Böhmen. 785. Navicula elliptica Ktz. Dresden. 786. Rhiphidophora abbdreviala Ktz. Auf Ceramium rubrum im Hafen von Palermo. 787. Cosmarium Bo- Irylis Ehrbg. Zürich und Neukirchen bei Chemnitz. 788. Scenndes- mus oblusus var. qualernarius Mey. Sargans im Canton St. Gallen. 780. Dictyosphaerium reniforme Bulnb. n, sp. Zellen nierenförmig, sich bündelweise gruppirend. Torfmoor bei Pohlenz (Fi. Lips.) 790. Oedoyonium Pringsheimii Cramer. Zürich, 791, Hydrurus irregularis Ktz. forma anoravica Milde. Eine interessante Localform, die frisch stark nach Leinöl richt, Filzenhau bei Gräfenberg im Gesenke, 792. Psichohormium gracüe Ktz. var. virescens Rabenh, Stuttgart. 793. Rivularia Sprengrliana Ktz. Flensburg. 794. Limnactis Lynybyana Ktz. ebendaher. 795. Polysiphonia dılphina De Not. Cornegliano bei Genua. 796. Grateloupia verruculosa Grev. ebendaher. 797. Stypocaulon scoparium Ktz. Cado bei Genua. 798. Delesseria san- guinea l‚amour. var. lanceolata Ag. Ostsee bei Travemünde. 799 Leathesia tuberiformis Gray. Flensburger Meerbusen. 800. Sphace- laria cirrhosw ß. Aegagropila Ag. ebendaher. F. Personalnotizen * In den ersten Tagen des verflossenen Decembers starb in seiner Vaterstadt Bruyeres-en-Vöges Dr. Jean Baptiste Mougeot, in einem Alter von 82 Jahren, gerade. einen Monat nachdem ihm seine „goldene Hochzeit‘‘ zu feiern vergönnt worden war. Seine Verdienste um die Naturwissenschaften überhaupt und die Botanik insbesondere sind bekannt. Er ist es, der vor mehr denn 50 Jahren der Botanik das reiche Feld erschloss, das die höheren Vogesen und besonders der Berg Hoheneck darbieten. Dosi entdeckte er im September 1822 die seinem Freunde in Zweibrücken gewidmete Moosgattung Bruchia. Eine Zusammenstellung alles dessen, was das Departement des Vöges in botanischer Hinsicht darbietet, erschien vor einigen Jahren aus seiner Feder in einer jenes Departement be- handelnden Statistik. Mehr denn 40 Jahre sind verflossen, seit er es mit Nestler unternahm, die Uryptogamen Flora des Wasgaus und des Rheinthals herauszugeben. Vor wenigen Jahren erschien die 50 -14. Centurie der Stirpes eryptogamae Vogese rhenanae und der Tod überraschte ihn, als er gerade damit beschäftigt war, die Etiquetten für die Pflanzen herzurichten, die in der 15. Centurie erscheinen sollten und auch hoffentlich noch erscheinen werden. Ein herrliches Denkmal seiner wissenschaftlichen Thätigkeit hat der Verstorbene in dem Hauptorte seines Departements, Epinal, gestiftet: durch seine Bemühungen vorzüglich wurde daselbst ein Naturalienkabinet , Mus&e Vosgien genannt, errichtet und die jährlichen Berichte, die in den Mömoires de la Societe d’Emulation des Vöges durch Dr. Mougeot ‚veröffentlicht wurden, gaben genane Nachrichten über d’e fortwäh- renden Bereicherungen, die den Sammlungen zu Theil wurden, was grossentbeils den Bemühungen des Verstorbenen zu verdanken war. Die Verdienste, die sich der freundliche Mann um die Kranken der ärmeren Klassen besonders als Arzt erwarb, so wie das, was er als Mitglied des Gewerberaths seines Departements für Strassenbau, Verbesserung des Unterrichts und überhaupt für Alles that, was zum allgemeinen Wobl beitragen konnte, gehören nicht in den Bereich einer, botanischen Zeitschrift; aber zum Schlusse sei es noch gestat- tet die zuvorkommende Gastlichkeit Mougeot’s zueerwühnen, die alle seine zablreichen Freunde der Naturwissenschaften bei ihm fanden, die ihn in Bray&res besuchten und die in seiner Begleitung die in- teressantesten Punkte der höheren Vogesen durchzogen. Als Beweis der hohen Achtung, die Dr. Mougeot in seinem Vaterlande genoss, werde blos noch erwähnt, dass im vorigen Juli die Soci&te botanigue de France vorzüglich desshalb Strassburg und die oberen Vogesen zu ihrer ausserordentlichen Sitzung erwählte, um dem Nestor der fran- zösischen Botaniker ihre Huldigung darbringen zu können, was auch in einer zu Gerardmer gehaltenen Sitzung auf eine glänzende Weise gethan wurde. — Mougeot’s reiche Büchersammlung, so wie dessen sehr reiches Herbarium werden in seiner Familie verbleiben. Anzeige. , Das. Doubletten- Verzeichniss der botanischen Section für das Herzogthum Nassau wird auf Verlangen gratis übersandt von Oestrich im Rheingan. L. Fuckel. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F. Neubauer, ©LORA, a — NW. 6. Regensburg. 14. Februar, 1859. Inhalt: orısınaL-ABHANDLUNGEN. Buchenau, zur Naturgeschichte der Littorella Jacustris I.. Deıselbe, Bemerkungen über Cornus suecicaL — PERSONAL-NOTIZEN. Beförderungen, Ehrenbezeigungen. Todesfälle, -—- BBRICH- TIGUxGEn einiger Druckfebler, " Zur Naturgeschichte der Littorella lacustris L._ Von Dr. Fr. Buchenau zu Bremen, (Hiezu die Steintafel III. Fig. 1—13.) Eine Excursion nach den für die Gesehichte des Backsteinroh- baues so interessanten Ruinen des Cisterzienserklosters Hude und dem Hasbruch, dem einzigen Walde biesiger Gegend — der aber da- für wegen seiner Eichenriesen mit Recht weit und breit berühmt und belobt ist — gab mir Gelegenheit, die Litforella lucustris L. an ihrem einzigen Standorte in hiessiger Gegend lebend zu beobachten. Sie wächst in einem Sumpfe unweit des Dorfes Schönemwoor und blühte in Folge des durch die grosse Junihitze veranlassten Austrocknens des Wassers so massenhaft, dass ganze Strecken von den langen weissen im Winde bewegten Staubfäden seidenglänzend erschienen. — Zahlreiche mitgenommene Fxemplare hielten sich, etwas feucht gehalten, lange Zeit frisch und gaben mir so Gelegenheit zu folgen- den Beobachtungen. Der Stengel der Pflanze ist sehr stark gestaucht bei einem Durchmesser von 4—5 m. m. an einigermassen kräftigen Exemplaren. Sein Wachsthura ist unbegrenzt; aus seinem Grundtheile entspringen zahlreiche, derbe, fast I m. m. im Durchmesser haltende Nebenwur- zein (Fig. 3). Er ist mit theils schon verwesten, theile noch frischen Blättern dieht bedeckt und nach Ablösung der letztern zeigt sich, dass die Oberfläche des Stengels beinahe vollständig von mehr oder weniger ringförmigen Blattnarben eingenommen ist. Flora 1859. 6 82 - Dass dieser Stengel wirklich die primäre Hauptachse ist, lehrt die Keimong. Die Cotyledonen (Fig. 1, 2) sind blattartig, linealisch und ehlorophylihalt ; die nächsten Blätter sind ihnea an Form ganz ähnlich, nur etwas länger und sind nicht mehr gegenständig sondern spiralig gestellt. Die Hauptwurzel (Fig. 1, 2) ist nie von langer “Lebensdauer; sie stirbt gewöhnlich bald nach der Keimung ab und überlebt nie das Ende der ersten Vegetationsperiode. Die Pflanze ist dann zu ihrer Ernährung auf die Nebenwurzeln angewiesen, welche schon früb aus der hypocotylischen Achse, später aus dem Stengel hertvorbrechen (Fig. 1. 3, 3). Da die Keimung innerhalb der fauligen Blatireste der Mutterpflanze vor sich geht, so lässt sich kein Punkt angeben, bis zu dem sich die Keimpflanze in der Regel aus dem Boden hervorhebt. Im Laufe des Sommers erstarkt der primäre Stengel mehr, kommt aber wohl nur ausnahmsweise noch in dem- . selben Jahre zur Blüthe. Aus den untern Achseln des Jahrestriebes sendet die Pflanze Ausläufer (Fig. 3) aus. Sie beginnen mit zwei Niederblättern, tragen an dem gestreckten Theil noch mehrere dieser Formation angehörige Organe, stauchen sich dann aber ganz plötzlich und tragen von da an nur Laubblätter. Während die gestreckten Achsenglieder frei sind von Nebenwurzeln, brechen dann solche wieder in grosser Zahl aus der Basis des Laubstengels hervor *). Schon aus den Achseln der un- ‚tersten Blätter entwickeln diese neue Colonien oft Blüthen (Fig. 3) (also in demselben Jahre wie die Mutterpflanze). Sie werden durch Verwesung des gestreckten Ausläufers im nächsten Winter frei und die Grundachse erscheint daher nach einem kurzen, mehr oder we- niger horizontalen Stücke ‚‚abgebissen“. Anus diesem Grunde sind die Exemplare trotz ihres rasenartigen Wachsthums nicht sehr ver- zweigt, denn wenn auch ein Exemplar zahlreiche Ausläufer getrieben hat, s0 trennt sie schon der erste Winter von ihm. Einjährige Aus- Jäufer sind nach dem geschilderten Verhalten kaum noch von Keimpflan zen des vorigen Jahres zu unterscheiden , da ja auch an diesen die Achse durch Absterben der Hauptwurzel „abgebissen“ erscheint. — Die Ausläufer scheinen stets im Herbste angelegt zu werden und *) Unter d%& zahlreichen Herbariumsexemplaren besitze ich eins von Sie- betshausen bei Jever — der Güte des Herrn Dr. Koch dabier zu verdanken — das hiervon etwas abweicht, Es sind nämlich die unteren Achsenglieder des Stengels, welche Nebenwurzeln und deutliche Laubblattnarben tragen, ziemlich gestreckt. Es liegt zur Erklärung dieses Verhaltens die Vermuthung nahe, dass das Wasser während der Hauptentwicklungsperiode dieses Exemplares gestie- gen und so die Sireckung der Achsenglieder bewirkt sei. 83 sich im Frühjahre zu entwickeln. Ich schliesse diess aus der völligen Gleichartigkeit ihres Zustandes; es war kein einziger unter ihnen, der das Aussehen hatte, als sei er erst später als die übrigen — eiwa erst im Laufe der heurigen Periode -— angelegt und entwickelt. Ebenso beohachtete ich keinmal, dass ein Ausläufer dieses Jahres noch ‘in demselben weitere Ausläufer erzeugt hätte, wie diess bei Limosella nicht selten der Fall ist. Vielleicht mag es aber vorkom- men, wenn die Pflanze durch hohen Wasserstand am Blühen gehin- dert wird, Die Blätter waren an unseren Exemplaren nur sehr kurz, nän- lich 2,5--4 cm. gross (Fig. 4, 5); die Länge unterliegt aber nach dem Wasserstande bedeutenden Schwankungen; so zeigt z. B. ein offenbar an einer sehr nıssen Stelle gewachsenes Exemplar meines Herbariums — es stammt aus Westphalen — Blätter von fast 10 cm. Länge *). — Viel bemerkenswerther aber ist eine Formverschieden- heit der Blätter, die ich in den Beschreibungen der Floristen ver- misse. Die untern Blätter des Jahrestriebes haben eine stark schei- dig erweiterte Basis (Fig. 4) und ihre Lamina ist nur sehr schwach rFinnig; die obern dagegen (Fig. 5) sind am Grunde nicht erweitert, ‚sondern durchaus linealisch, dabei schmaler als die untern und um- fassen daher auch den Stengel vicht so weit, wie die untern; ihre Überseite ist aber sehr hemerklich rinnig. Auch an den Auslänfern gehören die untersten Blätter jener ersten Formation an (Fig. 3). Das Merkwürdigste an der Pflanze is! der Blüthenstand (Fig. 0). Die männlichen Blüthen sitzen langgestielt in den Blattachseln, die weiblichen zu zwei unyestielt am Grunde derselben. Am Blüthen- stiel der männlichen Blüthe fand ich im Widerspruch mit Döll (Flora von Baden, II. p. 627) allermeist nur ein Veorblatt (Fig. 6), nur selten zwei, Es ist unter der Mitte des Stieles inserirt, stengel- umfassend, häutig.. schräg abgeschnitten und ohne deutliche Mittel- rippe; es fällt nach hinten aber zugleich rechts oder links von der Mediane des Mutterblattes. Bei den von mir beobachteten Fällen von Auszweigung aus der Achsel eines Vorblattes (siehe auch Döll l. e.)trag der Stie! derBlüthe zwei Vorblätter und die zweiteBlüthe, eine männliche, entsprang aus der Achsel des untern Blattes, während die des obern stets steril war. Die zweite Blüthe hatte an ihrem Stiel kein Vorblatt mehr. — Der Bau der weiblichen Blüthen hat mir sehr grosse Schwierigkeiten bereitet. Man findet sie. wie schon oben be- merkt, paarweise am Grunde des Stieles der männlichen. Blüthe (Fig. 6). *) s, hierüber auch Döll, Flora von Baden II, p. 627. 6* ee 7 84 Ausserhalb der krugförmigen nach oben sehr verengerten Corolle baben sie drei Blattorgane, von denen zwei nach der männlichen Blüthe fallen, während das dritte von ihr abgekehrt ist (Fig. 6, 7). Jene sind linealisch - pfriemlich, grün mit schmalem bäutigem Saum, dieses ist viel breiter, ganz häutig ohne grünen Mittelstreif. Der ersten Anschauung nach möchte man die schmalen Blätter für Kelch- blätter, das breite für eine Bractee, in dessen Achse] die weibliche Blüthe steht, halten. Dem widerspricht aber die Dreizähnigkeit der Corolle, die doch auch drei Kelchblätter voraussetzt, Nach län- gerer Untersuchung glaube ich denn auch dieser Ansicht haldigen zu müssen *), trotz der verschiedenen Ausbildung der drei Organe und trotz des schen früh bemerkten Umstandes, dass das untere, ganz häutige Organ die Basis der Blume und damit auch die Kelchblätter weit umfas.t. Als ich mir aber am andern Tage die Frage nochmals vorlegte und wieder eine grosse Menge von Blüthen untersuchte, - fand ich eine, bei der nach Ablösung des grossen Blattes nicht zwei sondern drei linealisch - pfriemliche grüne Kelchblätter übrig blieben (Fig. 9); was aber besonders wichtig ist: das dritte stand unten an der Blütbe, gerade vor dem eben abgelösten häutigen Blatte. Da nan das dritte nach Höhe der Insertion und Ausbildung un- zweifelhaft in einen Wirtel mit den zwei schmalen Organen gehört, so muss es als ein drittes Kelehblatt gedeutet werden und das breite häutige Blatt ist danach unzweifelhaft eine Bractee (ich brauche wohl kaum noch auf die Aehnlichkeit mit dem oben erwähnten Vorblatt am Stiel der männlichen Blume aufmerksam zu machen). — Bei weiterer Verfolgung des Gegenstandes stellte sich nun heraus, dass allerdings die meisten Blüthen nur die beiden nach kinten fallenden Kelchblätter haben, dass aber das Vorkommen von dreien doch nicht “so seiten ist, als ich es nach der grossen Zahl.der zuerst untersuch- ten Blüthen glauben musste; ja ich beobachtete auch einzelne weih- liche Blumen mit vierblättrigem Kelche, wobei dann stets auch die Corolle vierzähnig war (Fig. 10). Es verdient hervorgehoben zu werden, dass hiernach das erste und dritte Kelchblatt es sind, welche meistens fehlen. Wenn man nämlich — was schon von Wydler hervorgehoben wurde — die Tetramerie der Plantagineen gegenüber den fünfgliedrigen Kreisen der Scrophularineen u. s. w. dem Fehlen des zweiten, nach der Abstammungsachse zufallenden Kelchblattes zu’ suschreiben hat, so sind es bei Littorella noch die beiden von der *) In den Beschreibungen ist der Kelch gewöhnlich kurzweg als „drei- blättrig“ angegeben; die analytischen Darstellungen in der Flora danica Taf. 170 sind durchaus verfehlt, 85 Achse abgewandten (nach der ?', Stellung das erste und dritte), welche meistens fehlen. — Nach diesen Beobachtungen ist der Grundriss Fig. 11 entworfen worden, bei dem die rechte weibliche Blüthe eine dreigliedrige, die linke eine viergliedrige ist. Der so häufige zweigliedrige Kelch entsteht dann einfach durch Schwinden des obern x. 6er der untern Kelchblätter. “ Der gesammte Blüthenstand wird biernach wohl als ein Dicha- sium mit entwickelter Gipfelblüthe aufzufassen sein. Die männliche Blütbe ist der Endtrieb, die weiblichen sind Seitentriebe, gehören also einer höheren Ordnung an. Zu bemerken ist aber hierbei doch, dass die letzteren in der Entwicklung den männlichen vorauseilen; wenn diese beginnen, ihre in der Knospenlage eingeknickten Fila- mente aufzurichten, so fähgt die Narbe der zugehörigen weiblichen Blume schen an zu welken. Wären die Biüthen gleich ausgebildet, so würde dieser Umstand wohl die Auffassung des Blüthenstandes als Dichasium — das ja centrifugale Folge der Blüthen voraussetzt — etwas erschüttern; unter’ den vorliegenden Verhältnissen möchte wohl aber kein Gegengrund in demselben gefunden werden, Die Blüthenstände der auf einander folgenden Blattachseln sind antidrom, wenigstens wenn es erlaubt ist, aus der abwechseluden Stellung des häutigen Vorblattes am Stiel der männlichen Blüthe hierauf zu schliessen. Die Aestivation der Kelchblätter an derselben erlaubt keinen Schluss, da sie wechselnd ist. — Die männliche Blüthe wird nur durch Verkümmern des Fruchtknotens eingeschlechtig; man findet ihn, ganz kümmerlich ausgebildet, in der Tiefe der Kronröhre; in den weiblichen Blüthen vermochte ich dagegen keine Beste von Staubgefässen zu entdecken. Zur Erläuterung des Blüthenschemas (Fig. 11) wird nur noch zu bemerken sein, dass der Griflel, wie der unserer Pluntayo-Arten, zwei Reihen Narbenpapillen trägt, von denen die eine nach der männlichen Biüthe hin, die andere von ihr wegfällt; die Karpellblätter würden danach seitliche Stellung ein- nehmen, Das morphologische Schema dieser Pflanze gestaltet sich also nach den von Al. Braun vorgeschlagenen Bezeiehnungen folgeuder- mässen: IcLIuUHNAl2 Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass ich die Früchte an un- serer Pflanze nicht längsgestreift*), sondern grubig yunktirt tend *), Döli, Flora von Baden, 86 Nur an zwei gegenüberliegenden Stellen treten zwei erhahene Kanten, den Verbindungsstellen der Karpidien entsprechend, vor (Fig. 13). Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Erklärung der Figuren. Eine junge Keimpflanze. r die Hauptwurzel, welche einen Asi getrieben hat, ce die Cotyledonen. I und 2 die ersten Laubblütter, schon nicht mehr geseuständig ; mit Ausnahme der Spitzen an Blättern und Cotyledonen ist Alles weiss. . Etwas ältere Keimpflanze; die Spitze der Hauptwurzel schon abgestorben, die hypocotylische Achse hat drei Nebenwur- zeln getrieben. . Ein Ausläufer von diesem Jahre, Die gestreckten Stengel- glieder tragen zu unterst zwei sılom vertrochnete Schuppen- blätter, denn zwei noch frische, von denen das obere dicht unter den eigentlichen Laubblättern steht und eine ganz kurze Lamina hat, Das unterste Blatt des gestauchten Sten- gels bringt einen sehon ziemlich grossen Blüthenstand {fl}; aus der Basis der Achse brechen zahlreiche, weisse, derbe Nebenwurzeln hervor, — Er wurde statt einer älteren Pflanze zur Abbildung gewählt, weil er alle Verhältnisse viel leichter übersehen lässt. Denkt man sich das horizontale Achsenstück abgestorben, die Zahl der Blätter, Nebenwurzein und Blüthen- stände sehr vermehrt und den Grund des Stengels mit ab- gestorbenen Resten der Blätter bedeckt, so hat man das Bild einer älteren Pflanze. — Ich bemerke übrigens noch, dass dieser Ausläufer künstlich von sciner Mutterpflanze getrennt ist, im natürlichen Lauf der Vegetation erfolgt die Trennung durch Absterben des horizontalen Achsentheiles erst im Herbst, ‚ Unteres Blatt einer blühenden Pflanze, am Grunde scheidig erweitert. . Oberes Blatt, gegen den Grund nur etwas tiefer rinvig. ‚ Blüthenstand, Die Corolle der männlichen Blume hat einen tricbterförmigen Saum, die der. weiblichen einen krugförmi- gen. Die breitern Blätter rechts und links von den weib- lichen Blumen sind die Bracteen,; an dem Stiele der männ- lichen Blüthe das häutige Vorblatt. . Eine weibliche Blüthe für sich, links die Bractee, rechts ein Kelchblatt. Der Fruchtknıten aus 7. Eine weibliche Blüthe mit vier Kelchblättern. - Eine weibliche Blüthe mit drei Kelchblättern, Bei 9 und 10 ist die häutige Bractee abgelöst. Grundriss eines Blüthenstandes. Ax der Stengel, fol. das Stützblatt; br. Bracteen der weiblichen Blütben; an der mäon- lichen Blüthe das Vorblatt, die eine derselben mit dreiglied- x 87 rigem, die andere mit viergliedrigem Kelche gezeichnet. Es fallen in jeder Blüthe zwei Kelchblätter nach der relativen Abstammungsachse hin. Fig.12. Eine reife Frucht, von der zu einer Flaschenform einge- trockneten Corolle umgeben, aus der der vertrocknete Griffel peitschenartig hervorragt. Fig.13. Die Frucht ohne die Umhüllang, Bemerkungen über Cornus suecica L. Von Demselben. (Hiezu Taf. IH. Fig. 14— 19.) Schon seit Beginn meines Aufenthaltes in Bremen war es ein lebhafter Wunsch von mir, die in Deutschland so seltene und in pflanzengeographischer Beziehung so interessante Cornus suecica einmal lebend untersuchen zu können. Im vorigen Sommer endlich gelangte ich durch die gütige Vermittlung des Herrn Conrectors Hagena zu Oldenburg dahin, indem Herr H. Ahrens, Lehrer in Jever, mir zahlreiche Blüthen- und später Frucht-Exemplare von dem klassischen Standort bei Upjever übersandte. Da die Pflanze in Deutschland so sehr wenig verbreitet ist, wird es wohl nicht ohne Interesse sein, wenn ich im Nachfolgenden ihre morphologischen Verhältnisse etwas näher beschreibe, Zuvor sei mir noch eine Bemerkung erlaubt. Der Verbreitungs- bezirk unserer Pflanze ist sicher ein höchst eigenthümlicher. Im Nor- den von Europa eisheimisch und dort mit der Annäherung an den Pal immer häufiger werdend, ja nach Linne's Zeugniss besonders massenhaft in Lappland, Norland, Finnmarken und Westerbotten auf- tretend, und selbst dort die kalten Orte den wärmeren vorziehend, {Flora lapponiea, ed. sec pag. 39) findet sie sich sporadisch im Nor- den von England (Hudson, Flora anglica pag. 58), an einer Stelle im nördlichen Pommern und in einem, nirgends weit von der Küste abstehenden Striche des nordwestlichen Deutschland. Der letatere Bezirk umfasste bisher Ostfriesland, Oldenburg und Holste'n; in neue- ster Zeit ist nun auch in dem bisher leeren Raum, dem Land zwi- schen Weser und Eibe, ein neuer Standort entdeckt worden, indem Herr Brinkmann, Lehrer in Walle bei Bremen, sie „an einer moo- rigen Stelle an der Oste*), vier Meilen von der Nordsee‘ gefunden bat. An allen diesen Orten findet die Pflanze ein Seeklima mit feuchten Sommern und milden Wintern, während sie in ihrer eigent- *) Ein kleiner Fluss, der sich in die Mündung der Eibe ergienat, 88 lichen Heimath strenge Polarwinter bei kurzen heissen Sommern zu ertragen hat. Was liegt näher, als die Vermuthung, dass sie bei uns eingwandert sei, vielleicht in der Epoche der erratischen Blöcke, die uns ja bekanntlich manches nordische Moos gebracht haben und die sowohl in Englend n!s Norddeutschland häufig sind ? *) Jedes Exemplar der Pflanze zeigt zu unterst eine horizontale, weithin kriechende (oft über 1’ lange) Grundachse. Sie ist spärlich verästeli, mit einer dünnen braunen Haut bedeckt und in Zwischen- räumen von meist 2-—2'/, cm. Länge wit braunen, lünglich dreiecki- gen, 2—3 m. m. langen Schuppenpauren besetzt (Fig. 16). Ihre Dauer beläuft sich auf mehrere Jahre, während die Schuppen schon im ersten Jahre vertrocknen. In den Achseln der Niederblätter sitzen kleine Knöspehen, (Fig, 18, 19) mit zwei seitlich von der Mediane des Mutterhlattes gestellten Schuppenblättern beginnend. Oberhalb dieser Knospen brechen je eine oder zwei dünne vielfach verzweigte und zu einem dichten Geflecht verbundene Nehenwurzeln heraus, (Fig. 14, 16, 18). Viele Knospen verharren als Schlafaugen; die auswachsenden wiederholen in allen Stücken die Bildung der Stamm- achse. Wiederholt habe ich übrigens den Fall beobachtet, dass Knospen nach langer Ruhezeit, im zweiten oder gar dritten Jahr seit dem Bestehen der Grundachse noch zu neuen Ausläufern sich entwickelten, Diese horizontale Achse ist das, was bei den älteren Botanikern als Wurzel beschrieben wird. In der ältesten Abbildung der Pflanze: (Clusius, rariorum plantarum historia, Antverpiae 1601 p- 60; der Name ist hier Chamaepericlymenum und Chomaep:ricly- menum aliud; doch erklärt schon Clusius beide Pflanzen für wahrscheinlich identisch) ist sie schon ziemlich gut dargestellt; die Anschwellungen sollen sicher die Schuppenblätter bedeuten. Clusius hatte ein Exemplar mit zwei oberirdischen Trieben vor sich und be- geht den Fehler, das schwächere Exemplar als Fortsetzung des hin- tern Endes der Gruudachse, darzustellen, währeud es doch sicherlich seitlich an derselben entsprang und der Ausläufer immer von hinten her abstirbi. — Tabernaemontanus hat in seinem Kräuterbuch (Auflage von 1625, durch ©. Baubinus herausgegeben) diese Ab- bildung copirt, (II. p. 583), sie aber noch etwas weniger genau ge- macht. Aus seiner Beschreibung des „Periclymenum 11. minus **)‘ N sssmesuuel *) Vielleicht ist hierauf schon früher anfmerksam gemacht worden ; in den wir zugänglich gewesenen Werken finde ich Nichts darüber. *) Tabernaemontanus verdeutscht diesen Namen mit „Waldtwinde,“ was Gunner (Flora norvegica) zu dem Glauben veranlasst, dass diess der deutsche Volksuame der P.lanze sei, FLORA 1839 Taf IH. Fie. 1-13 Littorella lacustris L 5 geht übrigens klar hervor, dass er nie die Pflanze selbst gesehen hat, sondern sie nur aus Clusius kennt. — Besser ist in dieser Be- ziehung die Abbilduny bei Linn& (Flora lapponica; ed, Il, tab, V.), obwohl hier die Bewurzelung nicht naturgetreu ist und die Schuppen am Grunde des Stengels yanz fehlen, Am meisten naturwahr ist die Pflauze aber wohl in der Fiora daniea, Tab. V. dargestellt, wenn auch die Verkettung der Jahrestriebe aus dieser Figur nicht recht deutlich hervortritt und die Farben wohl etwas zu grell sind, Auch nach Sturm’s Abbildung (l., Heft 52) bleibt es zweifelhaft, wie sich der aufgerichtete Stengel zur horizontalen Achse verhält, und es könnte dert sowohl die Anordnung der Schuppen als der Laubblätter genauer beachtet sein. \ - Der horizontale Ausläufer richtet sich endlich an der Spitze zu einem Laub: oder Blütbenstengel empor. Dieser heginnt mit fünf Paar Schuppenblättern, welche nach onen an Länge etwas zunehmen Fig. 15); sie sind im frischen Zustande rosenroth, gegen die Spitze etwas bräunlich, vertrocknen aber schon sehr frühe (Fig. 14,17). In der Form durchlaufen sie alle Mittelstufen vom gleichseitigen Dreieck, bis zum Lanzettlichen. Auf die Schuppenblätter folgen meist vier, seltener fünf oder gar sechs Laubblattpaare, dereu erstes in die Mediane des Mutterblattes füllt, da es in der gesammten Reihe der Blätter das sechste Paar ist. Die obersten Blattgebilde der Achse sind die vier — zu zweiPaaren gehörigen und deutlich in verschie- dener Höhe inserirten-—Involucralblätter; bei den nicht blühenden Sten- geln sind die beiden obersten Lauhblattpaare meist ganz dicht zusammen- gedrückt, so dass sie den von mehreren Autoren erwähnten vier blättrigen Quirl bilden. — Jetes Laubblatt hat eine Mauptrippe, aus deren Grund jederseits drei bogig verlaufende Nehenrippen entspringen; von ihnen erreicht aber jederseits nur die erste die Spitze, die zweite un dritte bleiben am Rande zurück und erlöschen, Die Involucralblätter zeigen im Wesentlichen dieselbe Nervatur, doch bleibt oft der dritte Seitennerv — namentlich bei den ebern Involucralblätiern, wie diess auch bei den untern Laubblättern der Fall ist — uneutwiekeli. Auch die schwachen Nerven der Schuppenblätter haben dieseibeiAnordaungs Wenden wir uns nun zu dengAchselsprossen der Blätter. Die drei untern Schuppenpaare bergen Knospen, von denen aber meist nur die aus den Achseln des zweiten Paares (oder wenigstens eine von ihnen) im nächsten Jahre zu Stengeln auswachsen , während die andern — von vornherein kleinern — sich nur selten entwickeln. Diese nächstjährigen Triebe zeigen nicht erst Auslänferbildung, son- dern richten sich sogleich in die Höhe; ihre Stellung in den Achseln ge des zweiten Blattpaares bedingt, dass beide mit der Mutierachse in eine Ebene fsllen, was sich natürlich mit allen spätern Trieben wiederbolt. Man kann diess an ältern Exemplaren oft deutlich sehen, da sie vom vorjährigen Blüthenstengel noch ein sehr langes vertrock- . netes Stück, von den frühern wenigstens noch die Stümpfe zeigen, wodureb dann zugleich ein Mittel gegeben ist, das Alter des Exem- pares zu bestimmen. Entwickelt sich ein Stengel aus der Achsel eines Blattes vom untersten oder dritten Paare, so muss dieser Stengel natürlich um 90° von der Ebene der übrigen divergiren. Daraus nun, dass die Seitentriebe des Stengels obne vorausgehende Ansläuferbildung im nächsten Jahre gleich wieder die Stengelbildung wiederholen, erklärt sich zugleich das büschelartige Zusammenstehen von Trieben, welches gleich auf den ersten Blick ältere Exemplare von jüngera unterscheiden lässt. Es trägt hierzu übrigens auch der Umstand bei, dass die Ausläufer, welche aus der horizontalen Mut- terachse »ahe an der Stelle entspringen, wo diese sich zum Stenge aufrichtet, dass, sage ich, diese Ausläufer auch vieht mehr weit um- her zu kriechen pflegen, sondern sich nach meist nur einjährigem anterir- dischen Wachsthum über den Boden erheben und zu Stengeln auswachsen (Fig. 18), - Die beste Zeit, um sich von der Verkeitung der aufeinanderfol- genden Jahrestriebe zu überzeugen, ist die der Blüthe (bei uns Mai und Anfang Juni). Man firdet dann die Knospen für das nächste Jahr am Grunde der Stengel noch ganz von den Schuppenblättern verdeckt; doch sind diejenigen in der Achsel des zweiten Schuppen- paares schon auffallend gegen die andern gefördert, Im Herbstzu- stand (Mitte October)haben dieKnospen eine bedeutende Grösse (Fig. 16, 18) und zeigen alle Theile der nächstjäbrigen Pflanze (sogar den Blüthenstand) vollkommen angelegt‘; man kann sich also um diese Zeit leicht von ihrem innern Bau überzeugen, während ihre Insertion durch Vertrocknung und Verdrängung des Mutterblattes viel undeut- licher geworden ist. — Die kleinen Knospen in den Achseln des dritten Schuppenpaares sah ich nur selten auswachsen, sie entwickeln sich aber ebenso zu Stengeln, wie die des ersten und zweiten Paa- res; die Aechseln der obern Schuppenpaäare sind leer. Die Knospen der Laubblätter sind meist sehr klein; zuweilen entwickelt sich eine der untern; fast regelmässig ist diess aber mit den zweien der Fall, welche in der Achsel des obersten Blaitpaares sitzen. Diess wird in den Diagnosen meistens durch den Ausdruck : ramulis binis bezeich- net, indessen ist ihr Vorkommen nicht ganz unabänderlich. Zur Blüthe- geit sind sie gewöhnlich klein, entwickeln sich dann aber im Laufe - des Sommers so stark, dass die Früchte in einer wahren Gabelung des Stengels sitzen (siehe die meisten der oben eitirten Figuren), Die Zweige bezinnen ohne Niederblattbildung sogleich mit Laub- blättern, deren erstes Paar seitlich von der Mediane des Mutterblat- tes steht. Der Klüthenstand wird in fast allen Beschreibungen Dolde ge- nannt, istdiess aber durchaus nicht. Die Zahl der Blüthen fandich zwischen neun und zwanzig und fünf schwankend; über vier und zwanzig sind aber selten*). Der erste Anblick ist allerdivgs der Erklärung als Doide nicht ungünstig; alle Stiele entspringen nämlich dicht bei ein- ander und sind von nahezu gleicher Länge, so dass die charakteri- stische Se:irmform deut ich hervortritt, Untersucht man aber mit etwas mehr Aufmerksamkeit, so bemerkt man bald, dass die Blüthen in vier Gruppen neben einander stehen; man kanı diese ven einander trennen, wenn man wit dem Messer zwischen je zwei Iavolueral- blätter hineinschneidet. Es bleibt dann in der Mitte eine Endblütke stehen. Die einzelnen, aus der Achse! Jer Involucralblätter entsprin- genden Portionen sind nun leichter zu versieben; sie haben eine in der Entwickiung am meisten geförderte Terminalblüthe, von der rechts und links meiri noch Seitenblüthen stehen. Der letztern sind entweder nur je eine, oder je zwei bezielungsweise drei, in welchem Falle die hinantretenden Blüthen einer nächst höheren Ordnung an- gehören. Die Zahlenverhältnisse werden sich also folgendermassen gestalten: 2 2 1 2== 5 Blühen. ce 2 — 32 3 3 3 2 1 2 — 13 Blütben 3 3 323 44 323 43 3.4 ), 1 2% 21 Blüthen. 48 zit . 3 253 14 *) Nach Linne steigt idie Auzahl z uweilen (asch Höher wis acun und zwanzig, 92 ., 3,” 4 3 Res wobei durch 1, 2, 3, A die Blüthen der ersten, zweiten, dritten, vier- Ord nung bezeichnet sind. Da aber die Seitentriebe meist nicht gleich stark angelegt sind, oft auch eine oder die andere Blüthe febl schlägt, so wird die grosse Wandelbarkeit in der Anzahl erklärlic, Die vordere (nach dem Involueralblatt zu liegende) Seite erscheint als die geförderte, da die Blüthen dritter Ordnung sich gern nach ihr hinschieben und von den Plütben vierter Orduung meist nur die ihr angebörigen sich ent- wickeln. Wir haben also ein mehrfach aber ziemlich regelmässig verzweigtes Dichasium vor uns, dessen Doldenähnlichkeit von dem Fehlen der Vorblätter und der mangelnden Ausbildung der verknüpfen- den Achsenglieder bei ziemlicher Entwicklung der einzelnen Blütben- stiele herrührt.Die Richtigkeit wird sowohldurch die streng centrifugale Aufblühfolge der Seitenpartien *) als auch namentlich durch die Ver: gleichung mit andern Cornus-Arten bewiesen, bei denen die Glieder der Grundachse entwickelt sind (Cornus sanguinea, paniculala etc.) Der Blüthenstand von ('ornus mas ist demjenigen unserer Pflanze sehr äbnlich, Während der Fruchtreife entwickeln sich die Einzelstiele der Blüthen nicht; die Involucralblätter fallen ab und die stark sich ent- wickelnden Früchte scheinen dann traubig am Ende des nun wie ein gemeinsamer Fruchtstiel erscheinenden Stengels zu stehen; die unbefruchteten Blüthen vertrocknen ohne abzufallen., In der Zahl der reifenden Früchte scheint sich ein Einfluss des Klimas geltend zu machen; die mir zur Ansicht gekommenen Exemplare halten re- gelmässig nur 1—4 Früchte, während Jie nordischen Exemplare de- ren nach den Abbildungen meist eine viel grössere Zahl reifen **) *) Die Endblüthe des Stengels entfaltet sich nach den Seitenblüthen erster Ordnung. **) Auf jene scheinbare Veränderung des Blütbenstandes während des Rei- fens der Früchte macht schon Linne in seiner trefflichen Beschreibung der Pflanze (Flora lapponica p. 41) aufmerksam, indem er sagt: Umpellae singulos radios in flore simplices esse, ex eadem basi communis 93 Die Stellung der Blüthen gegen die Achse ist so, dass ein Kelch“ blatt und ein Staubgefäss nach derselben zufallen, da nun die Kreise viergliederig sind und die Blüthen verschiedener Generationen um je 90° von einander abweichen, so müssen die Kelchblätter aller Blütben einer Pflanze dieselbe Lage im Raume haben (nämlich in zwei aufeinander senkrechten Ebenen liegen). — Eins der nach un- ten fallenden Petala hat eine vorgezogene Spitze, während die drei andern abgerundet sind. Nach der geschilderten Wachsthumsweise nähert sich Cornus suecica den strauchartigen Arten, welche wie Ü. sanguinea L. wach- sen, Auch bei diesen wird der Jahrestrieb durch einen endständigen Blüthenstand abgeschlossen und aus den Achseln der obersten Laub- blätter entspringen die geförderten Zweige; hierdurch entsteht die bei dieser Art so häufig wiederkehrende Dichotomie der Aeste. Bei Cornus mas L. ist die Blüthenbildung an Stauchlinge gefesselt, welche aus der unbegrenzt fortwachsenden Ilauptachse seitlich ent- springen; sie gelangen entweder schon im ersten Jahre ohne vor- hergehende Laubblattbildung, oder -— nach einer Erstarkungsperiode mit ein oder zwei Lanblattpaaren — im zweiten zur Blüthe und können, dutch Seitensprossung aus ihren Blattwinkeln,, die Blüthen- bildung auch im nächsten Jahre wiederholen *). Von Cornus sanguinea unterscheidet sich unsere‘ Pflanze also hauptsächlich durch die Doldenform des Blüthenstandes und das Nichtverholzen des Stengels**), von C, mas dadurch, dass die Pflanze die Blüthenbildung an eine besondere Sprossform bindet. Zum Schluss noch eine Bemerkung über die Blüthenfarbe: die meisten Handbücher geben sie als roth oder purpurroth an, und so stellt sie auch die Abbildung bei Sturm dar. Diess ist aber nicht ganz richtig, vielmehr ist die Blüthenfarbe ein so tiefes Schwarz- roth, dass das Roth nur gut zu bemerken ist,wenn mandie Blüthen gegen das Licht hält. (In der Flora danica ist die Farbe recht gut wieder- gegeben.) — Die Staubgefässe sind röthlich- weiss. receptaculi exsertos, absoluta vero florescentia in corymbum, mira metamorphosi, . transmutatos, notabile est. Wie verschieden ist freilich schon unsere Auffassung von der, die sich bier geltend macht! *) Siebe hierüher Näheres in dem an Beobachtungen so reichen Buche: der Baum von A. Wigand. *") Cornus suecica hat übrigens Blattfall im Herbste, wie eine Holzpflanze; siehe hierüber; Liane, I. c. p. 42. Erklärung der Figuren. (Taf. 11. Fig. 14— 19.) Fig. 14. Ein Ausläufer, der nach nur einjährigem Wachsthum sich Fig. 15. Fig. 16. zum Stengel aufgerichtet hat, von der horizontal fortwach- senden Mutterachse abgelöst. Im Juni gezeichnet. Er wurde besonders wegen seiner schwachen Bewurzelung gewählt. Bei a sind an der vorjährigen Grundachse noch die vertrock- neten Reste der Schuppen vorhanden, wälrend sie an den andern Internodien (namentlich da, wo die Nebenwurzela hervorbrechen) fehlen. Mit 1, 2, 3, 4, 5 sind der Reihe nach die betreffenden Schuppenpaare, resp. deren Insertionsstelle bezeichnet; unterhalb I erblickt man ein kleines Kügelchen an der vorigjährigen Achse; es ist eine Knospe, die als Schlafauge verharrt. Unterhalb 5 bemerkt ınan eine erhöhte Linie, sie läuft von jedem Blattrande am Stengel herab and bildet auf letzterm eine Kante. Die vier untersten Schuppenpaare aus Fig. 14.; vergr. Die Spitze eines kräftigen, im Jahre 1857 gewachsenen Ausläufers; gez. im October. Auser dem Terminaltrieb t “sind im Jahre 1858 noch drei Seitentriebe zur Ausbildung Fig. 18. als Stengel gelangt, die zwei untern, nachdem sie 1857 noch ein paar kurze Stengelglieder getrieben hat!en; t hin- terlässt keinen Axillarspross für das nächste Jahr, 1. deren „wei, die beiden andern je einen., . Kräftige Stengelknospe für das nächste Jahr; Herbstzustund, Das unterste Schuppenblatt braun und trocken; die folgenden rosenroth, an der Spitze etwas bräunlichreth. Beim Zer- blättern einer solchen Knospe findet man alle Theile des Triebes, ja sogar schon seine Achselsprosse angelegt; die Laubblätter und das Involucrum enthalten Ehlorophyli und unterscheiden sich dadurch leicht von den rothen Nieder- blättern, Ein mässig starkes Exemplar; Herbstzustand. Die hori- zontale Achse ist hinten abgebrochen. An ihr ist zuerst die kleine, etwas geschwellte Knospe k (im nächsten Jahre zu einem neuen Ausläufer auswachsend) zu bemerken; dann folgt ein Internodium, dessen beide Schuppen (s) noch er- halten sind; die obere ist von einer Nebeuwurzel durchbohrt, die untere hat in diesem Jahre einen kurzen Ausläufer als Axillarspross getrieben ‚„ der im nächsten Jahre zur Blüthe gelangen wird, er hat drei braune Schuppenpaare (1, 2, 3) worauf dann die frischen rosenrothen folgen. Am Haupttrieb haben wir noch vier Schuppenpaare (s| bis 84), welche ven 8, an zum aufgerichteten Stengel (equl) gebören. In der Achse) des eines ss steht die starke Kuospe für das nächste Jahr, m 9 'Flg.19. Grund zweier diessjäbriger Blüthenstengel, zwischen denen der vertrocknete Stumpf des vorjührigen steht; n ein ver- trockneter Rest der Schuppe, in deren Achsel der rechte Stengel steht, Personalnotizen. Seine Majestät der König von Bayern haben dem Leibapotheker Sr. Maj. des Königs von Griechenland , Universitäts- Professor Dr, X. Landerer zu Athen, das Ritterkreuz }. Classe des k. Verdienst- ordens vom hl. Michael verliehen. Zu München hat die Constituirung eines Gartenbauvereins statt- gefunden und wurden in der am 11. Januar d J, abgehaltenen er- sten Versammlung Geh.-Rath Prof. v. Martius zum ersten, Hofgärt- ner Löwe zum zweiten Vorstand gewählt; der Verein zählt bereits 120 Mitglieder. Es wurde beschlossen, die besten deutschen, eng- lischen und belgischen Gartenjournale über Blumistik, Gemüse- und Obstbau anzuschaffen und im Vereinslocal zur Benützung der Mit- glieder aufzulegen. Jeden Monat soll eine allgemeine, im Lanfe jeder Woche eine Ausschusssitzung stattfinden. Der bisherige Privatdocent Dr. Caspary in Bonn ist zum ordent- lichen Professor der Botanik an der philosophischen Faeultät der Universität zu Königsberg und zum Director des botanischen Gartens daselbst ernannt worden. . . Der Adjunct J.E. Areseboug wurde zum Professor an der Aka- demie zu Upsala ernannt und erhielt rergangenes Jahr ans Stantsmitteln eine Unterstützung von 1200 Reichsthalern, um eine Reise nach Frank- reich zu unternehmen, und die Algenvegetation der dortigen See- küsten zu untersuchen. Fernere Unterstützungen aus Staatsmitteln erhielten in Schweden: der Probst Dr. Chr. Stenhammar 600 Rth. zur Fortsetzung der Lichenes Sueciae exsiccati; Professor J. Agardh 750 Rth. wur Her- ausgabe eines Werkes über Pflanzensystematik, und der Docent J. E. Zetterstedt das Sederholmsche Reisestipendium zur Untersuchung der Moosflora Norwegens, haupsächlich der Rundene und Lomsfjällen. Gegen Ende des vorigen Jahres starb auf seinem Besitzthum am Cap der guten Hoffoung nach kurzem Krankenlager Herr Carl Zeyher, ein Verwandter des früheren Gartendirecters Zeyher in Schwetzingen, bekannt durch seine botanischen Forsehungen am Vor- gebirg der guten Hoffnung, deren Ergebnisse er zum Theil in der mit Ecklon berausgegebenen Enumeratio plantarum Afrieae australis extratropicae (1835 und 1836) niederlegie. 96 Am 28. Januar starb zu Caristad in Schweden der bekannte und berühmte Bischof Carl Adolph Agardh in einem Alter von 74 Jahren und 5 Tagen. Er war am 23. Januar 1785 in Schoonen ge- boren, bekleidete von 1812 bis 1834 die Professur der Botanik und praktischen Oekonomie an der Universität zu l,und. und wurle 1834 zum Bischof des Stiftes Carlstad ernannt. Gleich ausgezeichnet als Naturforscher, wie als Statistiker und Geistlicher gehörte Agardh zu den berühmtesten Gelehrten Europa’s; sein Name wird in der Ge- schichte der Botanik, um die er sich durch seine Species Algarum und eine Menge anderer grösserer nnd kleinerer Werke vielfache Verdienste erworben hat, neben den seines grossen Landsmannes Linne stets mit Achtung genannt werden. Berichtigungen zu Nr, 1—-3. der Flora 1859. Seite 2. Zeile 15. v. u. lese man: bezeichnet, statt bezeichnen, WR m 2. v. u. — verfolgt, »tatt versetzt. ».»+_5 1er uw — welch’ letzterer, statt welcher. 87. 7. v.0o. —dieder Weiden, statt der Weiden. 3 — „1. v. u. obern, statt untern. »-.&,, 10. v. u. — der uuterste (dritte) statt der (dritte). „a, 8 v. u — obern, statt untern. »J8T „ 5. v. 0. „ersten ' ist zu streichen. 2et8 » 14 v. u lese man: steht, statt sieht. SE, Ievu— Wendung, statt Anwendung. An =» 3. v. u. — vorliegenden, statt sterilen. ri 49, 21. v.o. ist „noch“ zu streichen, 22 2 vo. lese 'man: einen, statt einer, 2. „3. v. o. bei einem ganzen, statt bei ganzen. ern To — 3%. statt 3% se rE 59. v0. — schmaler statt schwer. w.39 » 8 v. 0. — ringsgeschlossenes, statt eingeschlossenes, A » 11. v.0. -- zusammenhaltenden, statt zusammenfallenlen. Pr 9» 19. v.o. — abgeschlossenen, statt anweschlossenen. weit 16. v. u. nach *innersalb® ist beizusetzen : der. ».3t » 15. v. u. lese man: Div, statt Dir. » 397 u 1. v. 0. — Blätter, statt Blüthen. 88. „ 13. v0. — 6, statt 9, „83. 16. v. u. — alles, statt aber, 39 „ 15.v. u. — binaufgewachsen, statt hinausgewachsen, -- seitenständig sind, und die zweiten Axen be- schliessen, statt zweiaxig. 2 Pr 3 ww $ u) CH- $ „0, » 7. v. u. vor dem Wort „Involuerum” ist zu setzen: äussern. » &: » 20. v, u. vor „Hüllblatt“ ist einzuschalten : achte. „4. „ 7.v. u. vor „Quirlstellung” ist einzuschalten: der. » 3% „1 vo. vor „zwei“ ist einzuschalten: die, ... In den Niguren Taf. I ist der Buchstabe Y nicht gut ausgedrückt und könnte leieht für ein & genommen werden In Taf. I. Fie. 4 sind rechts bei @ die Buchstaben &‘ und * versetzt & mus» an der Stelle von R steben und umgekehrt, . Taf. I. Fig. 5. ist das Blatt 7% viel zu weit nach vorn gerückt, es muss, entsprechend der Fig. 3. y viel mehr nach hinten stehen. Bedact, undVerl.: Dr, Fürnrohr, Druck von F. Neubauer in Regensburg- NLOR&A. N 1%. Begenshburg. 2t. Februar. 18539. Inhalt: orrsıInAL-ABHANDLUNGEN. Buchenau, morphologische No- tiz über Limosella aquatica. Böckeler, über die Gattung Ascolepis und ihre Arten. Derselbe, eine neue Chaetospora (oligostachya). — BEPRRTORIUM FÜR DIR PERIODISGHE BOTANISCHE LITTERATUR. Nro, 331 — 344, — ANZEIGE Morphologische Notiz über Limosella aquatica, Von Dr. Fr. Buchenau zu Bremen. , Der niedrige Wasserstand des vergangenen Sommers war der Entwicklung von Limosella aqualica L besonders günstig. So wuchs die Pflanze z. B. massenweise auf den im Flusshett der Weser her- vertretenden Sandbänken. Dieser Umstand gab mir Gelegenheit zu einigen morphologischen Beobachtungen. Die Pflanze ist zweiachsig. Die eine Achsenart ist der mit Luub- blättern besetzte Stengel, die zweite die Zwitterblüthe Das mor- pbologische Schema würde also sein: ıICLUIZ Die Glieder der Hauptachse sind sämmtlich gestaucht und dehnen sich nur in dem Falle, dass der Standort der Pflanze unter Wasser gesetzt wird*). Ihre Blätter haben am Grunde weisse, dünnhäutige, nebenblattartige Oehrchen ; die löffelförmige Scheibe ist in der Jugend mit beiden Ränderu nach innen gebogen. Die Blüthen sitzen auf langen Stielen ohne Vorblätter in den Blattachseln. Ausser ibnen findet man oft in den Achselu — namentlich in den untern — auch noch Ausläufer, welche der Hauptsache nach die Bildung der pri- mären Achse wiederholen. - Genauere Untersuchung gibt nun über die Sprossverkettang fol- genden Aufschluss. Jede Blattachsel birgt zwei Knospen; die eine derselben entwickelt sich meist zur Blüthe, die andere — zwischen ibr und dem Mutterblatte eingefügt — bleibt gewöhnlich sehr klein *) Siebe hierüber die genaue Beschreibung in Döll, IH, p. 749, Flora von Baden- Flora 1859, . 98 und unentwickelt; gelangt sie aber zur Ausbildung, »0 stellt sie den Ausläufer dar. Dißker Begihnt zimächst mit zwei seitlich von der Mediane des Mutterblattes stehenden Laubblättern ohne jede Nieder- blattbildung, dann mit einem verlängerten, eylindrischen Achsenglied, worauf dann alle folgenden im schroffen Uebergange verkürzt sind, Nicht ganz selten ereignet es sich aber auch, dass zwei Achsenglie- der an der Bildung des Ausläufers Antheil nehmen und erst die fol- genden verkürzt sind; dann stehen natürlich zwei Blätter, die des untersten Achsengliedes, in der Mitte des Ausläufers. Die nene Pflanze treibt aus der Basis ihres Stengels zahlreiche Nebenwurzeln; ebenso brechen bei zweigliedrigen Ausläufern gewöhnlich zahlreiche Neben- wurzeln aus der Grenzstelle beider Internodien, die gestreckten Theile der Ausläufer daßegen sind stets wurzelleer. In der Anordnung der Nebenwurzeln vermochte ich trotz zahlreicher Bemühungen ein Ge- setz nicht zu finden, doch scheint mir so viel gewiss, dass sie nicht unter der Mediane des nächsten Blattes, sondern seitlich ihren ÜUr- sprang nehmen. Die Hauptwurzel scheint stets sehr früh zu ver- trocknen. Es sei hier gleich noch erwähnt, dass diese Ausläufer niebt selten noch in demselben Sommer neue ihnen völlig gleiche Stolonen aus den untern Blattachseln entwickeln, dass dann aber meist die Bläthen dieser Achseln verkümmern. Ich legte mir nun die Frage vor, ‘ob der Ausläufer — oder allgemeiner gesprochen, die Knospe zwischen Blüthe und 'Mautterblatt — nicht auf irgemd eine Weise mit der Blüthe verknüpft sei, ob sie etwa Achselprodacte unterdrückter Vorblätter seien. Die Entwick- iungsgeschichte verneint diese Frage. Zu keiner Zeit findet man die Knospe in einem Zusammenhang mit der Blüthe, der sie als ein Achselproduct derselben, als eine Achse höherer Ordnung, erscheinen liesse. — Die Knospe tritt erst lange nach der Blüthe hervor, wann die sämmtlichen Organe der letztern schon angelegt sind, ja die Blätter schon eine wiemliche Festigkeit erlangt haben. \ Auch der Verlauf ‘der Gefässbündel zeigt die Selbstständigkeit ‚jener Beiknospe. Die Knospe erhält die ihrigen nämlich ‚nicht 'von dem zur Blüthe abgehenden Stamm, sondern Ülrect aus dem für das Blatt und seine Achseltheile bestimmten Strange. Nachdem die Ge- fässe der Blüthe aus diesem abgegangen sind, zweigen sich höher binauf die der Beiknospe ab, woraaf dann natürlich die des Blattes übrig bleiben, Entwickelt sich die Knospe zu einem kräftigen Aus- läufer, so wird das Blatt in Folge davon weit nach 'aussen gesche- ben und es kann zuletzt scheinen, als erhalte der Ausläufer den Hanptstrang und gebe nur nach vorn an das Blatt, nach hinten an die Blüthe Zweige von Gefässbündeln ab. j Ueber die Gattung Ascolepis und ihre Arten, wie solche von Steudel in der Synopsis pl. Cyperac. dargestellt worden sind. Von Böckeler. Nees von Esenbeck hat, wie man aus Steudel’s Werke ersieht, auf ein von Schimper in Abyssinien gesammeltes Gräs- chen, welches vom Reiseverein unter dem Namen Kyllingia eriocau- loides Steud. vertheilt wurde, ein Genus Ascolepis gegründet, wel- ches er aber selbst, wie es scheint, nicht beschrieben hat. Die Spe- cies nannte er, wie Steudel, eriocauloides. Diese Pflanze steht der Gattung Isolepis nahe (Richard nannte sie Isolepis Ascolepis) und unterscheidet sich von dieser durch die eigenthümliche hemisphärische Ferm der Aehrenspindel, durch eine das ebenfalla halbkugelrunde Köpfchen dicht umgebende vierblättrige Hülle, deren Theile je zwei in zwei Kreisen stehen, unter sich alterniren und zurückgeschlagen sind; ferner durch ein grösstentheils von die- sen Zuständen. bedingtes eigenthümliches äusseres Ansehen, welches allerdings lebhaft an den Habitus mancher Eriocaulon-Arten erinnert. Mir scheint, nebenbei bemerkt, die Gattung bezüglich der Esen- beck’schen Pflanze sehr wohl begründet zu sein. Steudel hat nun der letzteren zwei andere Arten beigefügt, deren Inflorescenz in einem aus drei dichtstehenden Aehren gebil- deten Knauel (einem sogenannten capitulum), der durch zwei oder drei Bracteen, ein sogenanntes Involuerum, gestützt ist, besteht, und dessen Aehren stielrunde, — wie bei Ascolepis eriocauloides, — mit Grübehen versehene Axen haben. Abgesehen von anderen Irrthümern, in welche Steudel in Be- treff dieser beiden Gräser verfiel, übersah derselbe gänzlich, dass, indem er Esenbeck’s Gattung in der genannten Weise erweiterte, er nun auch genöthigt war, mehre Arten der Gattung Isolepis, von der — im gesichteten Zustande — sein Genus Ascolepis sich nur durch eine rachis spicarum foveolata unterscheidet, — denn die in den betreffenden Gattungscharacter aufgenommenen squamae scumi- natae kommen aych bei Isolepis-Arken und ‚pit einer rhachio non fe- veolata vor, — zu dieser zu versetzen, Solche Arten sind 5. B. I. dip- g’ 100 sacea, I. Hystriz und I. squarrosa, auf welche letztere ich gleich znrückkommen werde. Indem Steudel die Uebereinstimmung, welche zwischen seiner Gattung und mehreren Isolepis-Arten statt hat, entging, übersah er auch, dass er unter Ascolepis lenuior ein Gras beschrieb, welches er auf Seite 98 seines Werkes als Isolepis squarrosa R. et S. bereits verzeichnet hatte. — Bemerken will ich hiezu nur noch, dass die von Griffith in Bengalen gesammelte Pflanze, auf welche Steudel die genannte Art gründete, mit einem Exemplare des Scirpus squar- rosus L. (Isolepis R. etS.), welches von Willdenow ausgegangen ist, völlig übereinstimmt. Unglücklicher noch war der Verfasser der Synopsis in Betreff einer zweiten von ibm benaunten Art, der A, kyliinyiaeoides. Dieses von Zollinger auf Celebes gesammelte, als Lipocarpha microce- phala Kth. ausgegebene Gras erhielt später Steudel mit anderen Gräsern behufs einer Revision. Das Ergebniss dieser war nun, dass er in der Pflanze eine Ascolepis erkannte, obgleich bei einer auch nur einigermassen sorgfältigen Prüfung die Gattung Lipocarpha in derselben gar nicht zu verkennen ist. Auch Zellinger führte später in einem Verzeichnisse der von ibm in Indien gesammelten Pflanzen das Gras unter dem Steudel’schen Namen auf. Wenn es nun auch völlig zweifellos ist, dass Zollinger Jie Gattung, zu welcher das Gras gehört, richtig bestimmte, so ist doch keineswegs anzunehmen, dass dasselbe mit der Species überein- komme, welche er in demselben zu erkennen meinte. Die kurze Diagnose, welche Brown seinem Hypaelyptum microcephalum (Li- pocarpha mieroc. Kth.) beifügte, enthält mindestens zwei gewichti- gere Forderungen, welchen unsere Pflanze nicht entspricht, und es ist nicht anzunehmen, dass der Verfasser des Prodromus einen Halm, wie ihn die indische Pflanze zeigt, mit „triqueter‘‘ und die eigen- thümlich geformten Aehren derselben mit „subglobosae“ sollte be- zeichnet haben. — Da nun auch die übrigen bei Steudel verzeich- neten Arten von Zollinger’s Pflanze entschieden abweichen, so muss ich dieselbe als Lipocarpha für noch unbeschrieben halten, Ich will sie mit dem Namen des Aufüuders bezeichnen und ihr, da Steudel’s Diagnose in einigen Bezeichnungen nicht genau ist, in anderen selbst unrichtige Angaben enthält, eine andere beifügen. Lipocarpha Zellingeriana m. Uaespitosa; tota rigidula, pallida et glaucescens ; eulınis 4—5 polli earibus erectis tenuibus compressiusculis angalate-striatis in latere 101 uno canalieulatis; vaginis stramineis ampliatis sublaxis striatis; foliis insequilongis culmo brevioribus planiusculis v, involatis obtusiusculis v. acutis superne in margine spinuloso-dentatis; spicis ternis aggre- gatis ovato pyramidatis binis longissime bracteatie; squamis convexis trinerviis nervo medio valido , spathulato-oblongis acuminato - subari- statis apice squarroso-recurvis; perigonii valvarum exteriore angusta superne paulo latiore acuminata subtrinervia planiuscula v. subcari- nulata, interiore convoluta oblonga tenuissima hyalina subtilissime. 3-nervata; caryopsi apngustissima (oblonga) paulo vix curvata interne grimena externe conveza v. convexo-obtusangula apicata rubro- usca (sub lente valida) suhtilisime punctulata; style brevissime bifido. Prope Macassar, ins. Ceiebes leg. Zollinger. In herb. ej. sub: L. microcephala et Nr. 3287 — Ascolepis Kyllingiaeoides Steudel Syn, p. 105. — Zoll. Syst. Verz. p. 63. Vielleicht gehört hieber eine Pflanze von Java in Göriug’s Sammlung, von welcher Steudel in einer Note zu Lipocarpha mi- erocephala spricht; aus dem Gesagten ist es nicht ersichtlich. Eine neue Chaetospora, ein Nachtrag zu seiner Beschreibung neuer Cyperaceen; von Böckeler. Chaetospora oligostachya Beklr. Viridi glauea; foliis culmo dimidio brevjoribus, cutmo (1'j, —2- pedali) teredi, sursum compressiusculo,, striato, basi foliato, eanali- eulatis margine denticulato scabris; vaginis atrofuscis ; spieis binis in apice culmi geminatis pedicellatis trifloris (quandoque flore quarto terminali masculo tetrandro) a bractea infima longe superatis; rha- cheola perspicue articolata, articulis facile solubilihus; squamis lan- ceolatis acutis, carinatis, uninerviis, atrofuseis (concoloribus) dorso taberculato-scaberrimis et plerumque adpresso hirtulis; caryopsi globoso- ovata utringue paulo attenuata, tricostata, lactea, nitidissima; stylo elongato rigido superne papilloso, tripartito; peri, ynil sefis sex mi- nutis validulis, inferne setoso.ciliatis Jiberis (nec in annulum coalitis in receptaculo persistentibus; filamentis (non semper) tribus, rigidulis Drummond legit sub 444 — in terra Texana? Diese ausgezeichnete Art ist habitaell der Ch. ferruginea ähnlich ; Halm, Blätter und Scheiden stimmen hei den beiden Arten ziemlich genau üherein In den Blüthentheilen aber findet eine grosse Ver- schiedenheit statt. Bei Ch. jerruginea sind die Aehren kleiner und in etwas grösserer Anzahl vorhanden, die Schuppen sind glatt und 10% versebieden gefärbt, Filamente und Griffel weit zarter und der letz- tere auch sonst anders beschaffen. Eine bedeutende Verschiedenheit zeigt sich namentlich auch bei der Frucht, die bei der ueuen Art genau so aussieht, wie bei manchen Scleria-Arten. Die nahe Ver- wandtschaft, welche zwischen den Rhynchosporeen und Sclerieen stattfindet, scheint bei der in Rede stehenden Pflanze auch durch das ausnahmsweise Vorkommen einer männlichen gipfelständigen Blüthe angedeutet zu werden. Eigenthümlich ist bei Ch. vligostächya noch die Erscheinung , dass die Borsten nicht in einem perigynen Ringe vereinigt sind und mit der Frucht von der Pflanze sich trennen, wie, das u. a. auch bei Ch. ferruginea der Fall ist, sondern unmittelbar suf der Scheibe stehen und zwar concentrisch am Rande dersel- ben, innerhalb eines die oben verdickten Axenglieder säumenden schmalen Häutchens, ’ Repertorium . für die periodische botanischeLLiteratur der zweiten Hälfte des - neunzehnten Jahrhunderts, (Fortsetzung.) * 334. (vrgl. 278.) Annales des sciences naturellas. Botanique. IV. Serie, Paris, V. Masson. 8. Tome VI, 1856. Ch. Naudin, nonvelles recherches sur les caracteres sp£cifiques et les varietes des plantes du genre Cucurbita. S.5—73. (mit 3 Taf.) Riegel, Adnotationes botanicae ex inudice seminum horti botanici Pe- tropolitani excerptae. S. 73-74. L.R. Tulasne, Fiorae Madagascariensis fragmenta. S. 75—138. H. v. Mohl, sar la structure de la Chlorophylie. S. 139—161. Derseibe, quelles sont les causes qui determinent la dilatation et le resserrement des stomates. S. 162—178. (mit 1 Taf.) C. Montagne, huititme centurie de plant@® cellulaires nouvelles, tant indigenes qu’ exotiques. S. 179—199. R. Caspary, les Nympheacdes fossiles. S. 199-222. (mit 2 Taf.) J. Gay, notice sur une nouvelle espece de Chöne frangaise, sur les caracteres gni la distinguent, et sur la classification des Chenes .en general. S, 225— 246. A. Chatin, memoire sur les Limnanthees et les Coriariees. S. 247 bis 273. (mit 3 Taf.) Th. Irmisch, sur le developpement des racines de quelques Re- nonculacees S. 274—298. (mit 3 Taf.) L. R. Tulasne, nouvelles observations sar les Erysiphe. S. 299 —334, 103 Tb. Hartig, nouveau memoire sur !’ Aleurone (das Kleber - ron). S. 325-349. (mit 2 Taf.) (das Elebormehl, Alen Plantae novae et minus cognitae quae in horto regio botanico Bero- linensi coluntur; 3856. S. 350—372, E. Regel, Adnotationes botanicae de Orchidaceis. T. 373378. Tome. VII. 1857. Bqaussingault, recherches sur Il’ influence que Fazofe assimilable des engrais exerce sur la production de la gatiere vegötale. S. 5 —2D. Derselbe, recherches sur les quantites de yitrates contenues dans le sol et dans les eaus.-S. 21—34. — 6. Thuret, deuxieme note sur la fecondation des Fugackes. S. 34—44. {mit 1 Taf.) i . P. Duchartre, note sur quelgues monstruosjtes de Tulipa Gesne- riana. S. 45—55. (mit 3 Taf.) C. Vaupell, de I’ inuvasion du Hötre dans le forets du Danemark. S. 55—86. R. 4. Philippi, remarques sar la Florede l’ile de Juan Fernandez. 5. 87—110, H. A. Weddell, notice sur l’Ahipa et l’Aricoma, Wantes alimentai- res du Haut Perou. S, 111—115. J. Gay, sur Ja distribution geographique des treis especes de la sec- ‚tion Gamoen du genre Asphodelus. S. 116—134. °C. Montagne, huiitieme centurie de plantes cellulaires nouvelles, tant indigöneg qu’ esotiques, S. 134—)53. €. M. Guillemin, production de la Chlorophylle et direction des tiges, sous l'influeuce des rayong pltra-violets, c»lorißques et lu- mineus, du spectre solaire. S. 154—172. Crouan, freres, note sur guelques Ascobeolus nouveaux et sur une espece nouvelle de Vibrisses. S. 173—178. (mif 1 Taf.) A Gris, recherches microscopiques sur la Chleropbylle. S. 179 — 219. (mit 6 Tafeln). Bleekrod, notice sur la Gutta-Percha de Surinam. $. 220-228. A. Braun, sur la Parthenogenesie dans les plantes. S. 247-—252. Radikofer, sur la veritable Parthenogenesie dans les plantes. S. 247— 258. H. de Mohl, de I’ utricule primordiale. S. 253-288 . A. Treeul, de la prösence du latex dans les vaisseauz spiraux, reti- eules, rayes et ponctues, et de la circulation dans les plantes. S. 289-301. (mit 1. Taf) - Bossier et Ballansa, description du ‚genre Thurya. S. 302—306. (mit ı Taf.) ’ w H. A. Weddell, considerations generales sur la famille des Urticees, suivie de Ja description des tribus et des genres. 8. 307-398. Tome VBI. 1857. J. Hanstein, de la connexion qui existe entre |a disposition des 104 feuilles et la structure de la zone lignouse des Dicotyledons. S. 5—34. (mit 3 Taf.) L. R. Tulasne, note sur les Isaria et Sphaeria entomogenes. S. 35—43. Derselbe, Fiora Madagascariensis fragmenta, S. 444—163, H. Schacht, les Laticiferes du Carica Papaya, S. 164—184 (mit 2 Taf) , J. Gay, recherches sur les caracteres de la vegetation du Fraisier et sur la distribution geograpbique des ses especes, avec la de- scription de deux nouvelles. S. 185— 208. D. Clos, revision des genres et des especes appartenant a la fa- mille des Flacourtianees. S. 209— 274. C. Schacht, sur la fecondation dans le Phormium tenax S. 275 — 283. (mit 1 Taf.) j H. Montagne, huitieme centurie de plantes cellulaires nouvelles, tant indigenes qu’ exotiques. S. 285—310. J. Gay, descripition d’un Lathyrus espagnol nouveau, compare aux deux especes les plus voisines, celles-ci communes & |!’ Espagne et a la France. 8, 311-318. A. C. N. Gottsche, pugillus novarum Hepaticarum, e recensione herbarii Musei Parisiensis congestus, 8. 318—345. (mit 8 Taf.) H. Schacht, nouvelles recherches sur le f&condation dans le Gladio- lus segetum. S. 349— 365. (mit 2 Taf.) Ch, Naadin, description d’une nouvelle espece du genre F'oceinia. S. 365, 366. * 335. (vrgl. 239.) Comptes rendns hebdomadaires des sean- ces de ’Acad&mie des schences. Paris. 4. . Tome XLII. 1856. 6. Ville, quel est le röle des nitrates dans I’ &conomie des plantes ? S. 85—89. Derselbe, del’ &iat auquel se trouve, quand il est absorbe, l’azote que les plantes tirent de Fair. S. 143—147. Millon, memoire sur la nature des parfums et sur quelques fleurs eultivables en Algerie. S. 197. 198, Montagne, reflesions sur guelques modes de reproduction des Al. gues, ä l’occasion de deux brochures de N, Pringsheim ete, S. 297— 301. Belhomme, matiere tinetoriale extraite de la Monarde £carlate. S. 382, Malaguti et J. Durocher, recherches sur la repartition des ele- ments inorganiques dans les prineipales familles du regne vegetal. S, 384—388. 446—450. 482 — 484. K. Kopp, notice sur la ‚composition du jus de rhubarbe. 8. 475. —4717. Ch. Naudin, observations relatives & la formation des graines sans le secours du pollen. S. 538-542. Condogouris, tableau contenant quelques vegetaux indigenen de Chios et un certain nombre d’origine Etrangere S. 631—634. 105 Decharmes, note sur laforme heliroide des tiges de grands veze- taux SS. 666--667. Payen, note sur la raeine ebarnue du Cerfeuil bulbenx. S 769 —1775. Decharmes, Opium du pavot-oeillette r&colteE a Amiens et aux en- virons, en 1856. S. 819. 820. . L. Vilmorin, note sur la ereation d’une nonvelle race de betteraves A suere, — Üonsiderations sur I’ heredit& dans les vegetaux, S. 871—876. Decaisne, nötesurun ouvrage italiende M. Biancardi, intitale: Theorie pour l’ evaluation des plantes et des terrains destines ä leur culiere. S. 910. 911. Moguin-Tandon, sur !’ Igname gigantesque de Valenca. S, 938. 939. \ A. Chatin, formation et caractöres de ]’ ordre des Epirhizanthacees, S. 1005— 1006. L. Dufour, quelques choses sur les truffes. S. 1030—1032, F. Cobn, observation sur V’organisation et la propagation des Vol- voeinees. S. 1054-1056. T. M. Phipson, sur la produetion de la mannite par les plantes marines, S. 1056-1058. Dureau de la Malle, observations tendant ä faire supposer que le Catalpa serait plus expose que les autres arbres & ötre frapp6 de la foudre. S. 1066. H. Lecog, de la generation alternante dans les vegetanx, et de la production de semences fertiles sans fecondation. S. 1067— 1070. Ch. Fermond, observations sur quelques phenomenes oflerts par la vegetation de la vigne, et lois qui president & P’evolution de ses bourgeons. S. 1082-1084. J. Decaisne, le Jardin fruitier da Museum. S. 1139-1142. L. Oberlin, note pour servir A ]’histoire du eolchique d’automne. S, 1199 — 1202. j Tome XLIV. 1857. Duchartre, influence de l’humidite sur la direction des racines. S. 10—11. Boulard-Moreau, emploi contre la maladie de la vigne, de la cendre du mare de raisin. 8. 17. Naudin, observations sur l'aceroissement de eertains ovaires et leur conversion en fruit sans developpement de graines embryonnees. S. 383— 387. Payen, composition et produits du maniec. 8. 401—406. . Mege-Mouries, documents: A. Structure et composition de fruit du bie. S. 449--450. B. Composition du son et structure du fro- ment par Trecul. S. 450—454. (mit 1 Taf) Chatin, de l’anatomie des Rhinanthacees consideree dans ses rap- ports avec Ja classification de ces plantes. 8. 470— 472. 106 Guerin-Mö&neville, note sur le bl& Drouillard, variete du fre- ment provenant d’un tombeau d’ Egypte. S. 473—474, Hetet, recherches experimentales d’organogenie vegetale. S. 512. de Callies, proc&d& &conomique d’extractien. de la fecule des mar- rons d’Inde. S. 514. Payer, sur son Trait& d’Organogenie compare&e de la fleur. S. 641 — 643. Flourens, De Candolle, Ch. Bonaparte, Quatrefages, Brongniart, reflexions sur la methode naturelle et la classifi- cation de Jussien. * 644—552. Gossin, note sur un bl& provenant de grains annonees comme ' . &t& fronves avec une momie &gyptienne 8. 661-—663. Chatin, de l’anatomie des Monotropees dans ses rapports avec la - elassification de ces vegetaux. S. 713— 716. S. de Luca, recherches chimiques sur le Cyelamen. S. 723 — 726. Pierlet, de la preexistence de l’acide valerianigue dans la racine freiche de valeriane. S. 782. J. Lefort, analyse de la truffe comestible (Tuber cibarium Bull) S. 898-900. Peligot, note sur un fragment de bois antigue provenant du quai de Carthage. S. 933—938. Boussingault, recherches sur !’ influence que l’azote assimilable des engrais exerce sur la production de ia matiere vegetale. S. 946—-953. de Quatrefages, nonvelle maladie des feuilles de mürier. S. 1069 bis 1071. " “ Lecog, de ia eirculation de l’air dans les tubes aeriferes des plan- tes aquatiques S. 1094— 1097. . . Decaisne, note sur les deux especes de Nerprun gui fournissent ie Vert de Chine. S. 1140-1141. Lecogq, premiere (et seconde) note sur l’ eiendue de l'aire moyenne d’expansion geographique des especes vögetales vers le 45 degre de latitude nord. S. 1160-—1163. 1219—1222. Corenwinder, sur la rcspiration des vegetaux. S. 1165 — 1166. , Fermond, du röle que les periauthes jonent dans l’acte de la fe- condation. S. 1241—1246, u Guyon sur les propriet&s toxiques du fruit du redoul (Coriaria myr- tifolia). S. 1341. Tome ILV. 1857. Lestiboudois. de la vrille des Cucurbitackes. S. 78-84. Derselbe, note sur la vrille dans les genres Vitis et Cissus. 8. —161. Martins, de la vitalit& des graines transport&es par des courants marins, S. 266—268. Bleckrode, note sur la Gutta-Percha de Surinam. S. 339. Schultz-Schaltzenstein, nonvelles observations aur les vais- neaux laticiferes dans les plantes. S. 370. 107 Chevreul, explicatiou de la zone brune d-s feuilles du Geranium zorale. S. 397-398. Trecul, de la presence du latex dans les vaisseaux spiraux, röli- eules, rayds et ponctues. S. 402 —406. Derselbe, de la circulation dans les plantes, S. 434—437. 466 —469. Tehihatchef, sur la vegötation des hautes montagnes de !' Asie mineure et de l!’Armenie. S. 535539. 644-646. Guillemin, developpement de la matiere verte des vegetaux et flexien des tiges sous l’influence des rayons ultra-violets, calogi- fiques et lumineux du spectre solaire. S. 243. Ange Sismonda, sur la constitution geologique de quelques parties de Savoie et particuliörement sur le gisement des plantes fossilen de Taniage. S. 612-617. Boussingault, recherches sur l’influence que le phosphate de chaux des engrais exerce sur la production de la mafiere ve- getale. S. 833— 845. " A. De Candolle, remarques sur une nouvelle partie de Prodromus, S. 855-857. De Luca, recherehes chimiques sur le Cyelamen. S. 909-912. Ange Sismonda, sar les gisements de fossiles vegetaux et animanx du col des Encombus, en Savoie. S. 942-952. Corenwinder, recherches chimignes sur Ja betterave pendant la seconde periode de sa vegetation, 5. 964-967. Ville, remarques & l'occasion d’une coınmunication r¢e concer- nant l’influence que le phosphate de chaux des engrais exerce sur la production de la matiöre vegetale. S. 996-1000. 336. Journal of the Proceedings oftheLinnean Society. Botany. Vol. 1. London. 1856. 8. Ch. J. F. Bunbury, remarks on the Botany of Madeira and Tene- riffa. S. 1—35. C. F. Meisner, on some new species of Chamaelauciene. S. 35 —48. R. Kippist, notice of two apparently undeseribed +pecies of Gene- thyllis, from S. W. Australia. 8. 48—52. . M. J. Berkeley, note on a fungus found imbedded in the fens of Cambridgeshire. S. 52. G. Bentbam, notes on Loganiaceae, S. 52—114. , J. D. Hooker, on some collectious of Asiatic plants, chiefly made by Dr. Lyall, Dr. Anderson, herr Miertsching and Mr. Rae, dafing the Expcditions in search of Sir John Franklin, under Sir John Rich- ardson, Sir Edward Belcher and Sir Robert Me. Clure. S. 114 —124. ” J. D. Hooker, on tbe Botany of Raoul Island, one of the Ker- madec group in the South Pacific Ocean. S. 125—139. A. Gray, note on Obolaria virginica L. S. 129-130. k Ch. Darwin, on tbe action of Sea. water on the gerihihation o seeds S. 130—140,. R 108 M. J. Berkeley, vote on the development of Fungi upon Patna Opium. S. 143-145. Derselbe, note on the recent discoveries in relation to the Micro- gonidia of freshwater Algae S. 145—147. F. Currey, on a new species of Peziza, being the full development of Scelerotium roseum Koneiff. S. 147—149. J. J. Bennet, description of the Koho-tree; a new genus of Legu- minosae, collected by Dr. W,. F. Daniell in Sierra Leone, S. 149-151. Extract of a letter from Thomas €. Archer. dated ‚Liverpool Royal Institution, 20 th Nov. 1856“ to Thomy Bell. S. 151. (über Ben- .net’s Kobo-tree oder Guibourtia copallifera). B. Seemann, on the Palm of Timbuctoo. S. 152—157 M. J. Berkeley, note on the use ef the Rhizoma of Pteris aqui- . lipa as ar artile of food. S. 156157. Derselbe, on soie entomogenous Sphaeriae. 8. 157—159. (mit ı Taf.: Cordiceps armeniaca, acieularis, stylophora, Ravenelii et palastris.) Maxwell T. Masters, note on a monstrosity of the flowers of Saponaria offieinalis, S. 159— 162. F. Currey, on a species of Pilobolus. S. 162—167. (mit ı Taf. P. roridus.) Lindley, a note on Spiranthes gemmipara S. 168—170% Derselbe, contributions to the Orchidology of India. No.1.8.170—190 J. Oliver jun., note respecting certain glandular Appendices of the lesves in the autumn rosettes of Epilobium montanum. S. 190 bis 191. . J.B Hicka, description of a new British species of Draparnaldia (eraciata). S. 192. 337 (vrgl. 333.) Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXH. Part I, 1856. Part HH. 1857. 4. J. D. Hooker, on the structure and affınities of Balanophoreae. S. 1-68. (mit 16 Tafeln, worauf folgende Pflanzen abgebildet: }. Cynomorium eveeineum Mich., Mystropetalon Thomii Harv., Sar- cophyta sanguinea. 2. Langsdorffia rubiginosa Wedd. hypogaea Rich.; 3. Thonningia sanguinea Vahl. 4--6. Balanophore involu- crata Hook. f. 7. Bal. invol. & gracilis$, ß. Catheartii 4'; 8. Bal. fungosa Forst; 9.LophophytumWeddellii Hoo k.f. 10. Sphaerorhizon depressum Hook. f. 1). Styllocoryne Jamaicensis Hook. f. 12. Rhopalocnemis phalloides Jungh. 13. Corynaea erassa Hook. f. 14. Corynaea sphaerica Hook. f. 15. Helosis mexiecana Liebm. 16. guianensis Rich.) A. Henfrey, on the development of the ovule of Santalum album with some remarks on the Phenomena of impregnation in plants generally.* S. 69—80. (mit 2 Taf.) J. Miers, remarks on the nature of the outer fleshy covering of the seed in the Clusisceae, Magnolisceae etc., and on the Jeve- lopment of the Raphe in general, under its various circumstances. 8. 81—112. (mit 1 Taf.) 109 6. Bentham, on Brachynema and Phoxanthus, two new genera of Brasilian plante. S. 125—128. (3 Taf.: 1 Brachynema'ramiflorum 2. 3. Pboxanthus heterophyllas.) M. J. Berkeley, on somenew Fungi S 129—132. (1 Taf.: Skep: peria convoluta, Mytremyces Ravenelii, Mesophellia arenaria), J. D, Hooker, on the growth and composition of the Ovarium of Siphorodon celastrinus Griffith, especially with reference to the subject of its placentation. 8. 133—139. (mit I Taf.) * 338 (vrgl.308.) Fünf und dreissigster Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultar. Enthält Arbeiten und Veränderungen der Gesellschaft im Jahre 1857. Breslau. 4. Ritthaus en, über das schwankende Verhältniss einiger Elementar- bestand heile der Kulturpflanzen, insbesondere des Stickstoffs und der Kieselsäure in den Cerealien. S. 17—18 n Göppert, über den versteinten Wald von Radoweuz bei Adersbach in Böhmen und über den Versteinerungsprocess überhaupt. S. 36. 45. Derselbe, über die grosse Eiche zu Pleischwitz. S. 47, Cohn, über Meeresorganismen im Binnenlande. S. 48. 96-104. Derselbe, über das Wiederaufleben der durch Austrocknen in Scheintod versetzten Thiere und Pflanzen. S, 4850. Kühn, über das Vorkommen von Angaillulen in erkrankten Blüthen- köpfen von Dipsacus fullouum L. S. 50-53. Göp pert, über die naturhistorischen Verhältnisse Schlesiens. S. 54-56. Cohn, Bericht über die Beobachtungen der Vegetations-Entwicklung in den Jahren 1856 und 1857. S. 61-63. Siegert, über zwei neue Carices. $. 65-67. v, Panewitz, über verschiedene merkwürdige Vegetationsproducte. S 67—68. Wimmer, einige neue Fundorte seltener schlesischer Pflanzen. S. 68—69, Nitschke, Untersuchungen über das Genus Lappa Tournef. S. 70 — 72. Milde, über die europäischen Botrychien. S. 73—79. Wimmer, über Salix silesiaca. S. 79—81. Milde, über einige interessante Pflanzen der schlesischen Flora. S. 82. Stenzel, über Astbildung der Farne. S. 85-85. Bail, über Hefe. S. 85-86. , Nitschke, über die Gattung Hieracium mit besonderer Rücksicht auf schlesische Formen derselben. S. 86—92. Wimmer, Bericht über das der schlesischen Gesellschaft durch Ver- mächtniss anheimgefallene Herbarium des verstorbenen Prof. Dr. Henschel, S. 92. 93, . Hilse, Verzeichniss der bisher bei Strehlen beobachteten Laubmoose. S. 93-96, 110 Cohn, über mikroskopische Organismen in Bergwerken. S. 104 106. Ders., über den Zellkern der Bacillarien. S. 106—106. Ders , über die Holzzellen des Weinstockes. S. 107—109. * 339 (vrgl.314.) Verhandlungen andMittheilungendessie- beubürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. VI. Jahrgang. Hermannstadt 1857. 8. Wolf, G., botanische Notizen. S. 19—21. Fronius, F,, ein Ausflug auf die Hargitta am 1. Juni 1857. S. 102—108. Fuss, M. zur Fiora Siebenbürgens S. 170—173. Ders., zar Cryptogamenflora Siebenbürgens. 8. 231—242. *340 (vrgl. 248.) Verhandlungen der schweizerischennatur- forschenden Gesellschaft 8, a) beiihrer 41. Versammlung zu Basel. 1856. Nleer, üder eine fossile Pflanze von Oeningen. 69, Wydier, über die Inflorescenz von Cynanchum Vincetoxieum. S. 69. 70, ‚Münch, Bemerkungen über einige Compositen. S 119—127. b) bei ihrer 42. Versammlung zu Trogen. 1857. Münch, Mittheilungen über einige Teichrosen. S. 78—79. 146—-156. Fröhlich, über einige Orobanchen der Schweiz. S. 79-80. Heer, über die Eigenthümlichkeiten und Verschiedenheiten der Appen- zeller und Glarner Flora. S. 80— 82. Derselbe, über die Walluussbäume. S. 117—126, * 341 Neue Denkschriften der allgemeinen schweizeri- schen Gesellschaft für die gesammten Naturwissen- shaften. Zürich, 4. Band XV, (oder II. Decade. Band V.) 0. Heer, über die fossilen Pflanzen von St. Jorge in Madeira. S. 1—40. (mit 3 Taf.) 6. Hartung, die geologischen Verhältnisse der Inseln Lanzarote und Fuertaventurs (darin auch Angaben über die Flora derselben.) S. 1—168, (mit 11 Taf.) Lebert, über die Pilzkrankheit der Fliegen nebst Bemerkungen über andere pflanzlich - parasitische Krankheiten der Insecten. 8. 1-48. (mit 3 Taf.) Band XVI. (oder II. Decade. Band VI.) J. Müller, Monographie des R&sedacees, S. 1 bis 39. (mit 10 Taf.) Ch. Th. Gaudin et €. Strozzi, M&moire sur quelques gisements des (ıuilles fossile de la Toscane. 5. 1-47. (mit 13 Taf.) 111 *342 (vrgl. 285.) MittheilungendernaturforschendenGesell- schaft in Bern, aus dem Jahre 1857. Bern. 8. Trag, dritter Nachtrag zu dem Verzeichnisse schweizer. Schwämme. S 25—47. 6. Otth, über die Pilzgattung Nyetalis. S. 139. 140. * 343 (vrgl. 282. Lotos. Zeitschrift für die Naturwissenschaften. Vi. Jahrgang. 1857. Prag. 8. J. Peyl, Beschreibung einiger neuen Pilze. S. 26—29. 66 —68, (mit 2 Taf.) P. M. Opiz, Potentillopsis, eine neue P’flanzengattung. S. 30. Urban, naturbistorische Notizen über die Umgegend von Ofen. 8. 44—48. Opiz, über Leonhardia, ein neuer Pflanzengattungsname, nebst ei* ner Nachschrift von Weitenweber. S. 88-90. Derselbe, lichenologische Nachträge zu seinem Seznam rostlin kv&- teny ceshe. S. 100-102. 207—210, 251-258. v. Heufler, Notiz üher den Zustand der Botanik in Böhmen. 8. 113—114. A. 6. Cantani über die Bildungsweise der Verdick- ungsschichten der Zeilen. S. 132—137. J. Sache, über die Ursachen der Lichtwendungen der Pfansen. S. 154—164. Cantani, »in besenderer Fall von Verwachsung zweier Fichten. S. 190—191. F. Yechl, über die Tilia cueullata Jacg. in Goldenkron. S. 192 is 194. J. Bayer, über das Vorkommen:der Orobanche ramosa. S. 194—195, K. Amerling, die Siechperiode der Birken in den Kundraticer- Wal- dungen nächst Prag. S. 198—202. Weitenweber, die von E. K. Kane in Grönland gesammelten Pflanzen, S. 219 — 223. Cantani, über die Bildung der Tüpfel uad Tüpfelräume. 8. 223 -—1228. 247—251. Opiz, Weitenwebera, eine neue Flechtengattung. Jr. Fritsch, Bemerkungen über die Pappelkultur. S. 236— 238. ® 344 Jahresberichte für die Jahre 1853— 1857 von der ‚Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden. Dresden, 1858, 8. Geinits, über die verschiedenen Vegetationsgürlel der Steinkohlen- formation Sachsens. 8. 13. 13. Koch, über Huaco und Gwaco. 8. 14, C. T. Sachse, Nekrolog des Prof. Dr. Heinrich David August Ei- einus in Dresden. S. 73—82. 112 Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. " (Fortsetzung,) 6) „Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Bres- au. 1858. .7) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer, Bd. X. Heft VI. Bd. X, Heft L. Speyer, 1858 8) The Natural history Review and quarterly Journal of Science Vol. V, Nr. 4, London, 1858. 9) Delectus Seminum in horto R. botanico Monacensi collectorum anno 1858. 10) Freih, v. Wulfen’s Flora norica phanerogama. Herausgegeben von Dr. Fenzl und P. Rainer Graf. Wien, 1858. (Geschenk von Hrn, Capitular Graf in Klagenfurt.) 11) Schilling, Hand- und Lehrbuch für angehende Naturforscher und Natura- liensammler. I, Bd. Weimar, 1859. 12) Goemans, Notice sur quelques eryptogames critiques de’la Flore Beige. Bruxelles, 1858. . 13) Catalogue de la bibliotbeque scientifique de M.M, de Jussieu. Paris, 1857. (Geschenk des Hrn, Buchinger in Strassburg.) 14) Godron, description d’ une nouvelle espece du genre Sorbus deconverte dans les Vosges. Naney, 1858. 15) Idem, nouvelles experiences sur |’ Aegilops triticoides, Nancy, 1858. 16) Billot, Etudes sur le petiole des fougeres. Suite, Strasbourg, 185 8. 17) Kirschleger, Fiore d’ Alsace. III. Volume, 1. partie, Vegetation rhenano- voagienne. Strasbourg, 1858. 18) Index Seminum in Ilorto botanico Hamburgensi a 1858, collectorum. 19) Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft bei ihrer 41, Versammlung zu Basel 1856, Basel. 20} Verhandlungen der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesamm- ten Naturwissenschaften bei ihrer Versammlung in Trogen. 1857. Trogen. 21) Neue Denkschriften der allgemeinen schweizer, Gesellschaft für die gesamm- ten Naturwissenschaften, Band XV. und X\I. Zürich, 1857 und 1858. 22) Mittheilangen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus den Jahren 1856 und 1857. Bern. 23) Koch und Fintelmann „ Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde. Berlin. Nro. 1-7. N 24) Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Bd. I. 1—2: ‚at. 2. IV.1. 2. V. 1.2. VI. 1.2. VIL. 2. Görlitz. 18361855. . , 25} Glocker, geognostische Besehrcibung der preussischen Oberlausitz. Mit 2. Karten. Görlitz 1857. 26) Abhandlungen der mathemat. physikalischen Classe der kgl. bayer. Akade- mie der Wissenschaften, VIII. Bd. 2. Abtheil. München, 1858. 27) Gemeinnützige Wochenschrift. VIII. Jahrgang. Nro._41—52. Würzburg, 1858. 28) Getrocknete seltene Laubmoose aus dem Herzogthum Salzburg, von Hrn. Bartsch in Wien. . 29) Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westpbalens. XV. Jahrgang. 3. und 4. Heft. Bonn, 1858. 30) Nov. Act. Acad. Caes. Leopold. Carol, natur. curiosor, Vol. XXVI, P. IL 31) Rahenhorst, Cryptogamae vasculares europaeae. Fasc. II. Dresden, 1859. 32) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den kgl. preuss, Staaten, N. Reihe. V. Jahrg. 3. Heft, VE, Jahrg. 1. Heft. Berlin, 1858. Redactcur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) ia Regensburg, ©NLOR& ri —— NM 8. ERegenshburg. 28. Februar. 1859. ‚Inhalt: orısınaL-ApnanpLone. Arnold, über die Laubmoose des fränkischen Jura. — LITTERATUR. J. Agardh, Theoria systematis plantarum. — GELEHRTE ANSTALTEN UND vErütne. Botanische Verhandlangen der nieder- rheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn. Ueber die Laubmoose des fränkischen Jura. Von F. Arnold. II, Nachtrag. (s. Flora 1858. n. 4.) Während bisher nur die Lanbmoose in den Umgebungen von Eichstätt und Mugeendorf aufgesncht werden konnten, so hatte ich im August v. J. Gelegenbeit, das Altmühlthal bis zur Donau bei Kelheim zu verfolgen und das mit steilen Kalk wänden und fechtenrei- chen Felsen geschmückte Donauufer zwischen Kelheim und Welten- burg vorübergehend zu betrachten. Es konnten hiedurch einige Spe- cies der Flora des Jura gewonnen werden, doch dürfte von dem Kalk- boden des Gebietes nur mehr eine geringere Zabl von Arten zu er- warten sein. — Nicht unzeckhmässig schien es mir, in Raben- horst’s Bryotheea europaea Fasc. I— TI. etliche Juraformen den Freunden der Mooskunde vorzulegen, bis jetzt: Anodus Donianus: Dieranummontunum: Fissidens erassipes: Eurhynehium Vaucheri; Hypnum pallescons: — und in sterilerGest.lt: Barbula paludosa; Rhyn- chosteyium depressum, Sphagnum fimbriatum. An Nachträgen aber und bemerkenswerthen Standerten ist für diessmal Folgendes zu nennen: 193. Dieranella Schreberi (Hedw.) B S. auf Jehmhaltiger Erde eines Strassengrabens am Waldsaume zwischen Kelheim und Hin- heim. Dieranum montanum Hedw. e fr. an alten Führen oberhalb Beiln- gries und Riedenburg im Alitmüblthale. 194. Fissidens crassipes Wile. c. fr. an öfter überapielten Kalk- steinen des Donauufers zwischen Kelheim und Weltenburg. Flora 1858. 8 114 Seligeria tristicha, pusilla und recurvata zwischen Kelheim und Weltenburg. Grimmia apocarpa Hedw. eine forma pusilla nur 3 Linien hoch, nicht verästelt, aber fructificirend beobachtete ich auf einem Quarz- steine im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt. Hedwigia ciliata Dicks. auf umberliegenden Quarzsteinen und Blöcken gegenüber Kunstein bei Eichstätt und unweit Jachhausen oberhalb Riedenburg. Cinclidotus fontinaloides Dill. c. fr, nicht selten an Kalk- blöcken des Donauufers zwischen Kelheim und Weltenburg. Funaria Mühlenbergü Schwgr. auf Erde einer Kalksteinmauer des Klosters Weltenburg an der Donau, Bryum pseudotriquelrum Schwgr. c. fr. auf Sumpfwiesen bei Nassenfels zwischen Eichstätt und Neubarg, zugleich mit steriler Philonotis calcarea, Aulacomnium palustre Dill. und Hypnum cordifoliumL., beide .e. fr. im Waldsumpfe vor dem Schweinsparke bei Eichstätt, Bartramia pomiformis L. e. fr, auch auf Volithfelsen des Betzen- kellers bei Weissenburg, die Varietät erispa auf sandigem Boden im - Walde des Michelsbergs bei Kelheim. Philonotis calcarea B. S. steril nicht selten in den Quellen der kablen Bergabhänge zwischen Weissenhurg uud Dettenbeim ; daselbst auch Hypnum commutatum Hedw. 195. Pogonatum nanum (Hedw.) auf sandhaltigem Boden der Höhe zwischen dem Schweinsparke und Kunstein bei Eichstätt, ge- meinschaftlich mit zahlreichem Pienridium subulatum, Trichostomum pallidum , Dicr, heteromallum, Atrichum undulatum, Pteris aquilina und dergleichen. 196. Buxbaumia aphylla Hall. in Begleitnng. von Diphyscium foliosum auf sandigem Waldboden des Schweinsparks oberhalb Brei- tenfart bei Eichstätt. Antitriehia ceurtipendula Brid, c. fr. an Eichenästen des Wal- des zwischen Weissenburg und Hardt; — steril an Buchen am Eich- stätt und auf Dolomitgerölle im Laubwalde gegenüber Geilenreuth in Oberfranken. 197. Heterocladium dimorphum (Brid.) Schp. steril sparsam auf sandigem Waldboden zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt, 198. Plagiothecium denticulatum (Dill.) Schp. e. fr. anOolith- felsen im Laubwalde des Betzenkellers oberhalb Weissenburg mit Mnium siellare c. fr. 115 Thamnium alopecurum (L.) Schp. steril auf Dolomit ia Laub- wäldern bei Eichstätt; im Tiefenthale findet sich dieses Moos in einer niedrigen nur 1 Zoll hoben Form an der Unterfläche der Fel- sen kriechend, Brachythecium populeum (Hedw.) Schp. auf einem’ Quarz- blocke in der Umgegend von Eichstätt bemerkt, — der in Flora 1856 p. 249 angegebene Standort ist zu streichen, Brachythecium laetum (Bch.) steril auf Dolomitgerölle im Laub- walde des Hirschparks und oberhalb der Bubenrother Mühle bei Breitenfurt, 199. Brachythecium albicans (Neck.) Schp. steril auf Sand- boden eines Fusswegs im Walde zwischen Nassenfeis und Morits- brunn bei Eichstätt, Amödlystegium irriguum ß fallax Brid steril in der Altmühl bei Obereichstätt, Hypnum pallescens Beh. ce. fr häufig am Grunde alter Führen und hervorstehender Fichten und Buchenwurzeln im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt. 200, Hypnum aduncum Hedw. steril auf Sumpfwiesen bei Nas- senfels zwischen Eichstätt und Neuburg mit Hypn, stellstum, Hypnum filicinum L. e, fr. im Schutterbache bei Wellheim un- weit Eichstätt. 201 Hylocomium loreum (L.)Schp. steril büschelweise auf sand- haltigem Boden im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfart bei Eichstätt. j 202. Sphagnum euspidatum Ehrh. steril am Rand des Wall- sumpfes vor dem Schweinsparke bei Eichstätt, Es ist diess die 6te Sphagnum-Art, welche an diesem (etwa 50 Schuh im Durchmesser betragenden) Standorte vorkommt. Das Auftreten der Sphagna bei Eichstätt lässt sich übrigens dadurch erklären, dass sich der sandige Boden auf den Berglöhen über Nassenfels bis zur Donau erstreckt, jenseits welcher bedeutende Torfmoore eine Heimath der meisten Arten dieser Gattung bilden. Litteraturn J.G. Agardh, Theoria systematis plantarum, cum tab. XXVIII. Lundae, 1858. XCVI. und 404. S. in gr. 8. Vorstehendes Werk des jüngern Agardh macht dem Vaterlande Linne’s alle Ehre und scheint geeignet, eine abermnlige Reform 116 der botanischen Systematik, der Zeit angemessen, einzuleiten. Der Verfasser macht vor Allem geltend, dass die Natur nicht blos im Bau der einzeinen Pflanzen, sondern ebenso auch in der Grappirung derselben von den Arten an bis zu den Familien feste und oft leicht erkennbare Gesetze beobachte. Schon Linne gründete seine Ein- theilung des Gewächsreichs auf diese allein maassgebende Naturge- setze, wie denn in der That, abgesehen von seinen deutlichen Wor- ten, seine Arten und Gattungen nach den nämlichen Grundsätzen geordnet sind als jene in den natürlichen Systemen; selbst seine Klassen entsprechen den natürlichen Familien in sofern, als jene des Linne von dem sehwergewichtigen Charakter der Staubfäden, diese von andern bedeutenden Merkmalen, wie der Einfügung der Blüthen- theile, der Anlage der Corolle u, a. abhängen. Dort wie da werden bei strenger Durchführung die Naturgesetze verletzt; das System Jussieu’s beruht ebensowahl wie das Linne&’sche auf gemachten Voraussetzungen und Annahmen, ist demnach auch ein künstliches. Das wird immer der Fallsein, wenn man sich von einem einzigen Cha- -» rakter, sei er auchvon einem noch so grossen Gewichte, bei Bestim- mung der Ordnungen leiten lässt, da kein einziger Charakter durch-. gehends constant bleibt, und wenn er in einem bestimmten Umfange es auch bliebe, gegen die Gesammtheit aller übrigen Eigenthümlich- keiten kein Vorrecht beanspruchen könnte. Die Systematiker, welche auf die Auffindung der natürlichen Ordnungen ausgingen, haben ihr Ziel verfehlt, weil sie nicht unbefangen genug an’s Werk gingen, ihre Eintheilungen mehr a priori als a posteriori construirten und Linne’s wahrhaft goldene Regel vergassen: Character non dabit genus, sed genus characterem, Der einer Gattung eigenthümliche Charakter findet sich erst durch umfassende Vergleichung und be- steht nicht in einem einzelnen unterscheidenden Zeichen, sondern in der ausdrucksvollen Zusammenstimmung des ganzen Baus und in der Vollkommenbeit, mit welcher de: angelegte Bau entwickelt ist, Denn wie jeder einzelne Organismus, so trägt jede aus mehreren Organis- men zusammengesetzite Art, Gattung, Familie und irgendwelche na- türliche Ordnung nach ihrer ganzen Einrichtung einen bestimmten Zweck in sich, zu dem sie geschaffen ist, und bewegt sich innerhalb eines gewissen Kreises von Formen, die mehr oder weniger ausge- bildet sein können; mit andern Worten: es geht eine doppelte Me- tamorphosis vor sich, eine collateralis und eine successiva, Durch er stere vollzieht sich an dem Organismus die Scheidung der Elemente in ungleiche Organe nach dem verschiedenen Zwecke, dem sie die- nen söllen, Indess um diesen Zweck zu erreichen, können verschie- x w 117 dene Wege verfolgt werden, die in mehreren Pflanzen nach ihrem Zweckesich entsprechenden Organe können eine verschiedene Umbil- dung erfahren. Dabei ergibt sich von selbst, dass die Wege zu dem vorgesteckten Zwecke zwar gleich gut sein können, in der Regel aber nicht sind. Das gibt eine zweite Metamerphosis, die successiva, in welcher ein Fortschreiten von den einfachen Organen zu den zu- sammengesetzten , von den unvollkommenen zu den vollkommeneren erfolgt, und zwar nicht blos bei Einem Pflanzenindividuum, sondern auch bei den daraus zusammengesetzten niederen und höheren Ord- nungen. Wie jedes Individuum hat jede Ordnung ihre eigene Stu- ferentwicklung von dem Einfacheren zu dem Vollkommeneu. Durch diese zwei Arten der Metamorphose demnach bildet sich einerseits der den kleineren und grösseren Pflanzenreihen eigene Typus der Organisation, andererseits die besondere Vollkommenheit der Ent- wicklung; es erwächst die gesammte Pflanzenmasse gleichsam zu einem Baume mit vielen Aesten, Zweigen, Blättern und Blüthen, von denen die einen Theile den andern mehr oder weniger collateral, die collateralen hinwiederum mehr oder minder vervollkommnet sind, Mitunter kann der Fall vorkommen, dass einander fremde Theile, wenn sie’ gerade auf der nämlichen Höhe der Entwicklung stehen, sich ähnlicher sehen als engverwandte, die aber ungleich eutwickelt sind. Die Verwandtschaft ist zu erforschen aus dem gemeinsamen Typus der Organisation (metameorphosis coll,}, wobei das Gemeinsame bald in mehreren bald in wenigeren, jetzt in’ wichtigen dann in min- der wichtigen Pflanzentheilen bestehen kann, was bei der Mannig- faltigkeit der Natur nicht wundern darf, Die Analogie liegt hanpt- sächlich in der ähnlichen Entwicklung der Form; analog können wie angedeutet auch Pflanzen sein, welche nicht verwandt sind, ob- schon die Verwandtschaft gewöhnlich die grössere Analogie mit sich bringen wird. In der Regel darf daher aus einer grossen analogen Uebereinstimmung auf die Verwandtschaft derjenigen Ordnungen ge» schlossen werden, welche die nämliche Uebereinstimmung des einen oder andern Theils aufweisen. Stets ist grosse Vorsicht nöthig, na- mentlich auch bei voreiliger Zusammenstellung ähnlicher Abweichun- gen. Nicht selten täuscht, wie der Verfasser einlässlieh nachweist, die Analogie der Tracht, der Blätter, der Blume und anderer oft zum alleinunterscheidenden Merkmal erhobenen Organe, da sie häufig eine unnatürliche Aneinanderfügung berbeiführt. Dessgleichen wird die Vollkommenheit der Pfanze nicht nach der Ausbildung blos eines Theils zu bemessen sein, sondern jene werden die vollkommensteo sein, welche alle Theile vollkommenst entwickelt haben. 118 Von den unvollkommensten Pflanzen beginnend stellt der Ver- fasser im Verfolge die verwandten Gruppen zusammen, ordnet sie aber nicht über einander sondern neben einander in einer unfixirten Anzahl von Reiben; in einer jeden von diesen hat die Entwicklung mebrere oder verschiedene Grade, so dass diese Entwicklung auch in den verschiedenen Reihen zu gleich hoher Vollkommenheit gelan- gen kann. Hat eine Reihe eine gewisse sanfte Stufenfolge, so will er diess eine natürliche Ordnung nennen; macht aber die Ent- wicklung einen merklichen Sprung, so hält er diese ungleichen Ent- wicklungsstufen für verschiedene Orduungen und will sie nach dem grösseren oder geringeren Abstande Gattungen, Familien u. s. f. pen- nen. Jedoch führt er diese Benenuungen nicht durch, sondern be- gaögt sich, mit Hülfe genauer Untersuchnngen und Vergleichungen, denen auch die beigegebenen Tafeln Abbildungen sehr förderlich sind, die Reihen möglichst festzustellen. So fehlt allerdings eine stolze Gliederung und zu Manchem wird man den Kopf schütteln; allein es ist Hoffnung, dass die ganze Walrheit in dieser Sache mit der Zeit sich entwickeln und vollkommen entfalten werde, Möge der Schöpfer sie -erkennen lassen. S. Gelehrte Anstalten und Vereine. Botanische Verhandlungen der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn im Jahre 1858. {Aus den Sitzungsberichten derselben in den Verhandlungen des naturbistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und West- phalens, XV, Band.) In der Sitzung vom 3. Febr. theilte Dr. Caspary mit, dass bei den Nymphäaceen mit knollenförmigem Rhizom, weiches sich mit einer Korkschicht bedeckt, die Korkbildung quer durch die Gefässbündel sich fortsetzt, so dass in allen Theilen derselben sich Korkzellen bilden und dabei sogar die spiraligen Verdickungen resorbirt werden. Diese Re- sorption der Spiralgefässe Yehufs Korkbildung zeigt sich am besten bei den dicken Spiralgefassen von Nymphaea gigantea Hook., von der dem Sprecher kürzlich ein Knollen von dem Inspector des botanischen Gartens in Berlin, Herrn Ü, Bouche, zur Anatomie zugeschickt war. Ein fauliger Theil des Knollen war vom gesunden durch eine dieke Schicht von Kork getrennt. Ausserhalb der Korkschicht hatte sich za jedem Spiralgefässe, oftenbar als Vorbereitung zur Korkbildung, eine Reihe Parenchymzellen gebildet, aber die Spirale war doch 119 noch vorhanden, Jedoch da, wo die Korkzellen in den Spiralgefäs- sen gebildet waren, fand sich von der spiraligen Verdickung keine Spur mehr, und sie war Behufs und durch die Neubildung gänzlich verzehrt. In der Sitzung. vom 3. März sprach Dr. Caspary über den Bau des Fruchtknotens bei den Pomaceen, und legt der Versammlung einige monströse, in dieser Beziehung sehr lehrreiche Birnen vor, die ihm im Herbste 1857 von Hrn. Prof. Bronn aus Heidel- berg geschiekt worden waren. Diese Birnen zeigten 3 Anschwellungen über einander,deren jede amRande oben dieReste von 5 oder mehrKelch- blättern trug.Einige dieser Kelchblätter waren zu vollständigen gestielten Laubblättern entwickelt, wodurch gezeigt wurde, dass die Basis des Kelchblattes nicht die Basis der Anschwellung der Birne, sondern ihrer Spitze sei, dass also der Kelch kein sogenannter angewaächsener sel, Die untern zwei dieser Anschwellungen hatten gar keine Samen. fächer; Fruchblätter hatten also zu ihrer Bildung eben so wenig bei- getragen, als die Kelchblötter, und es ergab sich daraus, dass der fleischige Theil der Pomaceen, den wir essen, eine Anschwellung des Fruchtstengels sei. Diess wurde zur vollständigen Gewissheit erhoben durch Untersuchung sehr junger Blüthen, wie sie sich jetzt (im Winter) in den Kuospen befinden. Diese zeigten die Birnen- und Apfelblüthe ganz in Form der einer Rosacee. Das glockenförmige Receptaculum trug die Kelch-, Blumen- und Staubblätter, und in der Mitte über der flach endigenden Blüthenachse die fünf abgestuizten, oblongen, vollständig freien Fruchtblätter, die auf der Innnen- seite eine kleine Furche, jetzt aber noch keine Anlage der Samen- knospen hatten. Erst später überwächst das Recepfaculum, indem es von unten nach oben sich erhebt, Jie Anfangs freien Fruchtblät- ter, verwächst mit diesen und bildet so einen anscheinend unterstän- digen Fruchtknoten. Für dierichtige Auffassung der morphologischen Verhältnisse des Fruchtknotens der Pomaceen und der unterständi- gen Fruchtknoten überhaupt ist der Nachweis der Selbstständigkeit der Fruchtblätter in der Jugend von Bedeutunz;, indem dadurch die von Vielen festgehaltene irrige Ansicht, als seien die Fruchthöblen unter- ständiger Fruchtknoten ohne Mitwirkung von Fruchtblättern und nor aus dem Blüthenstiel entstanden, wieder für eine Familie gänzlich widerlegt wird. . . In der Sitzung vom 7. April besprach Prof. Albers die verschie- denen unter dem Namen Cortex adstringens brasiliensis vorkommenden Rinden, als weiche er den Cortex anyico, €. Josewa, Ü. avaremolumo, C. barbatimao und den (. adstringens spurius nannte, und in schönen 120 Exemplaren vorzeigte, nach ihrer pharmakologischen, chemischen und pharmako-dynamischen Eigenthümlichkeit. Nach Mittheilung der Ge- schichte dieser Arzueien bekannte er sich zu derven Martius auf- gestellten Ansicht, dass der C, Josewa von Acacia Josewa und der C. barbalimao, welche ursprünglich von Schimmelbusch in Deutsch- land bekannt gemacht wurden, von Acacia virginalis Pohl, her: stammen; die botanische Abstammung der übrigen Rinden sei bis jetzt nieht ermittelt. Die botanische Verschiedenheit dieser Rinden, welche in ihrem chemischen Gehalt Eisen schwarz-grau- und Fisen- grün-färbenden Gerbstoff nebst Farbstoff und braunen Gummi ent- halten, ist dadurch begründet, dass ihr Zellenbau verschieden ist. In der Sitzung vom 5.Mai sprach Dr. Caspary über Einrollung der Blätter der Di- und Monokotyledunen. Lindley (Vegetable King- dom) hatte behauptet, dass symmetrisches Einrollen der Blatthälften bei Monokotyledonen nicht vorkäme. Dr. Caspary legt dar, dass dem Professor Alexand. Braun und ihm diese doch bei vier Monokotyledonen-Familien bekannt geworden sei, nämlich bei den Hydrocharideen(Limn»charis Humboldtii Rieh,, Hydrocharis morsus ranae L.), Alismaceen (Alisma; Sn,ittaria sagitlaefolia, Ouvirandra fenestralis); Najadeen (Pctamegeton natans L. und anderen breit- blättrigen Arten); Liliaceen (Allium ursinum L.), obgleich sie bei den Dikotyledonen viel häufiger ist: er habe sie bei 18 Familien der- selben gefunden. Auch theilt derselbe Redner mit, das Sireptocarpus polyanthus Hork. und Strpt. Rexii Lindl , beide von Süd Afrika, die sehr merkwürdige Eigenthümlichkeit haben, dass der eine Kotyledon sehr bald den andern an Wachsthum überflügelt, oblong-eiförmig und sehr gross wird (bei Strept. polyanth. 5—6" lang und 4—5” breit), wäh- rend der andere, rhombisch.eiförmige, etwa nur !|, Linie lang ist und bald zu Grunde geht, Der grössere Kotyledon ist dagegen blei- bend, hat die Functionen eines F,aubblattes und ist bei Strept, polyanth. zur Zeit der Blüthe das einzige Blatt, welches die Pflanze hat. Erst gegen das Ende der Blüthezeit zeigt sich das erste eigentliche Laub- blatt, welches den Kotyledon au Grösse nicht erreicht, und ausserdem meist einige kleine Blätter führende Knospen. Diese Eigenschaft, dass ein riesig entwickelter Kotyledon mit Ausnahme einiger kleinen Bracteen das einzige Blatt ist, welches die Pflanze vor der Blüthe bildet und zur Zeit der Blüthe hat, steht in der Pflanzenwelt ohne Beispiel da. Der Redner behält sich Ausführlicheres über diese merk- würdigen Pflanzen vor. In der Sitzung vom 2. Juni sprach Insp. Sinning über eine merk- x 121 würdige Bastardbildung des Goldregens. Schon seit vielen Jahren wird eine hybride Form von C'ytisus Laburnum ls Schmuckstr-uch in unsern Gärten gezogen, die sich von der Stammform hauptsüchlich durch ihre schmutzig rosenrothenBlüthen, die kleiner als die des gewöhnlichen Goldregens, der Stammform, sind, ferner durch etwas sehmälere glatte Blättchen, so wie auch durch etwas schwächeren Wuchs und durch grössere Empfindlichkeit gegen strenge Kälte auszeichnet. In deut- schen Gartenbüchern finden wir diese Pflanze zum Theil als Uytisus Labumnum purpurascens aufgeführt. Die Engländer nannten sie Cyt. Lab. cueci eum, die Franzosen gaben ihr den Namen Cyt. Lab, Adami, nach dem Gärtner Adam zu Vitry bei Paris, der diese Pflanze zuerst gezogen, haben soll. Der Redner hält diesen roth- blübenden Goldregen für einen Bastard von Cylisus Laburnum und Cytisus purpureus, und zwar Cytisus Laburnum für die Mutter, (yl. purpureus für den Vater, obgleich die Bastardnatur durch histo- fische Nachrichten nicht sicher gestellt ist. Inspector Sinning eul- tivirt diesen Strauch seit 24 Jahren, er wurde häufig durch Pfropfen auf den gewöhnlichen Goldregen vermehrt und die Exemplare des Bastards davon, welche in den Gärten der Umgegend von Bonn vorhanden sind, stammen wohl alle aus der Baumschule des Red- ners. An diesem hybriden Goldregen zeigt sich nun drei bis vier Jahre nach der Pfropfung die merkwürdige Eigenthümlichkeit, dass an Aesten, welche aus den .Pfropfreisern des roti.blühenden Bastards aufwachsen, zugleich auch Zweige von der Mutter (Cyt. Laburnum) mit ganz normalen gelben Blüthen erscheinen. Wird die l’flanze älter, so sehen wir auf demselben Stamme neben den schmutzig ro- senroth blühenden Aesten des Bastards und den gelbblühenden nor- malen Blüthentrauben der Mutter, Zweige entsprossen, die ganz der normalen Bildung des Üyf. purpureus, des vermeintlichen Vaters des Bastards, augehören. Ja, noch mehr, wir finden ferner zwischen den schmutzig rothen Blüthen des Bastards einzelne normale Blüthen von Cyl. purpureus und von Cyt. Laburnum, also gemischte Blüthen- trauben, auch kommen einzelne Blüthen vor, die zum Theil dem Uy£. Laburnum und zum Theil dem Cyl. purpureus angehören. Dieses merkwürdige Spiel der Natur wurde in Deutschlaud zuerst 1844 in einem Garten zu Gravenstein in Schleswig beobachtet, wo man an- nahm, dass Cyt. purpureus „uf die Zweige Jes Cyt. Laburn. Adami gepfropft worden sei. 1847 wurde der Fall in England beobachtet, 1848 in Hamburg und Berlin und mebreren anderen Orten. Ausführ- lich hat Herr Professor Braun diesen Gegenstand 1849 in seiner Verjüngung beschrieben, jedoch nieht selbst drei Blüthenformen zu- 122 sammen auf einem Stamme gesehen. Der Bastard Cyl Adami hat, so viel dem Redner bekannt ist, noch nirgend Samen geliefert. Die Blumen fallen nach dem Verblühen ab, während die daneben sitzen- den gelben, normalen Blüthen des Goldregens und auch die des Cyt. purpureus Früchte hervorbringen. Interessant wäre es, die Samen, welche die dem Bastard entsprossenen Blüthen von Cyt. Ladurnum und purpureus getragen haben, anzusäen, um das Verhalten der Pflauzen kennen zu lernen, die aus ihnen erwachsen, In Bezug auf den Ursprung des ('yt. Adami ist auch die Ansicht ausgesprochen, dass er durch Pfropfen des Cyt. purpureus auf Üyt. alpinus ent- standen sei. Allein durch Pfropfen entsteht nie ein Bastard, und Inspector Sinning hat zahlreiche Beispiele von der Beständigkeit des Cyt, purpureus, der auf Cyt. Laburnum gepfropft war, in seiner Baumschule gesehen, Da diese in ihrer Art bis jetzt fast einzig da- stehende Bastardbildung an verschiedenen Orten in diesem Jahre sich sehr vollkommen entwickelt hat, so war dadurch vielleicht auch die Veranlassung gegeben, neue Befruchtungs-Versuche mit Cyl, purpu- reus und ÜCyt, Laburnum vorzunehmen, durch deren Gelingen allein eine vollständigere Erklärung dieses merkwürdigen Rückschlags eines Bastards in beide Stammformeo ermöglicht sein würde. Dr. Caspary theilt die Resultate der anatomischen Untersnchung der Geschlechts Organe des Cytisus Adami Poir. mit, Diese Pflanze hat einen gut entwickelten Pollen, dessen Körner von gleicher Grösse, dreikantig abgeplattet und mit drei dünneren Stellen versehen sind. Die Fovilla war gut ausgebildet, und auf Zuckerwasser gelegt wur- den Schläuche leicht entwickelt Die Samenknospe dagegen zeigte sich monströs entwickelt, indem der Kern meist keinen Embryosack enthält und sebr oft lang zur Mikropyle hinaus gewachsen war, Üyl. Adami verhält sich also umgekehrt wie die bisher untersuchten Ba- starde, indem diese meist abortirten Pollen, dagegen gut entwickelte weibliche Organe haben. Ueber denselben C'yf. Adami verbreitete sich in einer späteren Sitzung (som 4 August) Professor Treviranus in folgender Weise: Eine in’s Einzelne gehende Beschreibung der wunderbaren Erschei- nungen, welche der, als Cyf. Adami*) seit 30 Jahren **) in den Gärten *) Loudon (Arbor. Britan n. 2. ed. 590.) gibt folgende Namen für denselben: Cyl. Lab. purpurascens Hort., Cyt. Lab. purpureum Hort., Cyt. Adami Poir., Cyf Lab. coccineum Baum. Cat, **) Als das Jahr, worin derselbe zuerst erschienen, wird von Henon (Botan, Zeitung 1843. 133) 1825 genannt, von Loudon (a. a. O.) 1828. Die letzte Angabe hat mehr Wahrscheinliehkeit für sich, weil die Pflanze erst im Jahr 1829 in England eingeführt wurde. 123 Frankreichs, Englands und Deutschlands vorkommende Strauch dar- bietet, und eine Musterung der darüber vorhandenen Litteratur ver- danken wir Alexand. Braun (Verjüngung in der Natur, 337—-342), Das Wunderbare nämlich besteht darin, dass der Strauch, welchen man durch Theilung vervielfältigt, in jedem Individuum auf verschie- denen Punkten sowohl Blätter und Blüthen des Cylisus Laburnum. als solche des Cylisus purpureus, und ausserdem Blüthen hervor- - bringt, in denen die Formen von beiden in verschiedenem Verhält- nisse gemischt sind. Diese geben keine Frucht, was mit denen der andern beiden allerdings der Fall ist, Ich habe im Jahr 1845 ein junges Stämmchen davon aus Belgien erhalten und da mir ein Local, dasselbe zu cultiviren, fehlte, es dem Handeisgärtner Hrn. Günther hieselbst übergeben, wo ich die Blüthe einigemal beobachtet labe. Es fiel mir dabei auf, dass die gemischten Blüthen sich vorzugsweise am Stamme, die des Cyt, Labursum (denn von Cyt. purpureus be- merkte ich keine) an den Zweigen bildeten. Von sonstigen noch unbeschriebenei Erscheinungen bot sich nichts dar. j Alle mir bekannten Schriftsteller, welche des Cyt. Adami er- wähnen, nennen denselben eine Bastardpflanze: so Loudon (o. ©. 0.) Henon (a. a. 0.) Kirsichleger (Ess. de Teratol. veg. 70). w. A. Auch Al. Braun äussert (a. a. 0. 337.), diese Bastardnatar könne nicht bezweifelt werden, wobei das von allen beobachtete Zu- sückschlagen in die Stammarten am Stocke selber das einzige wit Sicherheit bekannte Beispiel dieser Art darbiete. Die letzterwähnte Ansicht muss auch als die von Chevreul betrachtet werden: denn wiewohl überhaupt genommen, sagt er, in einem Bastarde zwei Ge- wächsformen sich iunigst verschmelzen, gebe es doch Fälle, wo sie im nämlichen Individuum, wieder aus einander gehen und den Be- weis liefern, dass sie nicht durch einander zerstört worden sind, nämlich in einem Bastarde von Cylisus Laburnum und Cylisus pur- pureus (Consider, s, ]. variations ete. Annual. Se, natur. 2, Ser. VI. Botanigne S. 186). Dieser Autoritäten ungeachtet muss ich ge- stehen, dass der C'ytisus Adami, obgleich in ihn die Formen von zwei Arten vereinigt sind und die Blütl.e desselben keine Frucht gibt, mir doch niemals für einen Bastard hat gelten können und ich will versuchen, meine Gedanken darüber mitzutheilen, ohne mir, was darin noch lückenhaft ist, zu verbehlen. Ein Bastard ist, wenn wir €. F. Gärtner folgen, als dem un- ter uns, welcher sich am meisten mit diesem Gegenstande beschäf- tigt, ja sein Leben dieser Beschäftigung Faust ausschliessend gewidmet bat, eine Mittelbildung , worin sowohl die väterliche Forın, als die 124 mütterliche, ganz aufhören zu existiren (Journ. Horticult Soc. V. 4)*, Eine solche betrifft, weil aus dem Samen hervorgegangen, immer das ganze Individuum, nicht blos einzelne Theile, und es wi- derstrebt dem Begriffe des Hybridum, zu denken, dass in ihm meh- rere innerliche Formen, mit Buffon zu reden, thätig oder unthätig beisammen sein sollten, Man hat sich bei einersoleben Annahme, wie es scheint, die Bastardform ohne hinlänglichen Grund vorgestellt als die zuerstentstandene, woran deun nachmals die beiden älterlichen For- men, die, man weiss nicht zu sagen wodurch, zurückgehalten waren, nun auf einmal in Wirksamkeit und in die Erscheinung getreten sind, Diesem Postulat zu Hilfe zu kommen erinnert man an eine bei den Bastarden vorhandene, zwar schlummernde aber durch Umstände leicht zu erweckende Tendenz, in die väterliche und mütterliche Form zu- rückzukebren. Und allerdings ist die Bastardform eine, wenn ınan sich so ausdrücken darf, erzwungene, aber ein solcher Zustand ist, mit J. Brown zu reden, der alies Lebens überhaupt rücksichtlieh der leblosen Materie. Eine Tendenz des Bastards, seine ihm aufgedron- gene Form wieder zu verlassen, kann daher zur Geltung kommen, wenn Umstände eintreten, welche ihn dazu befähigen und solche sind sur, wenn auf die Blumen des Bastardes der väterliche oder müt- terliche Pollen wieder applieirt wird. (Gaertn. 1. ec. VI 10. 11.) Nie aber hat man an Bastarden, soviel ich weiss, bemerkt, dass die väterliche oder mütterliche Form von selber sich rein wieder darge- stellt habe. Will man einen solchen Vorgang bier als das erste Beispiel dieser Art betrachten, so gebe ich zu bedenken, dass die Rastardbildung, mit der Beständigkeit der Arten verglichen, doch un- ter den allgemeinen Begrifi der Abänderungen, der Varietäten mit- begriffen werden muss.: Won Varietäten aber kann eine Disposition zum Zurückschlagen in die Grundform d.h. zum Verschwinden durch ihre blosse Dauer, wiewohl dieses eine Lieblingsidee von sehr aus- gezeichneten Gartenfreunden z. B. dem berühmten T, A. Knight war, doch nicht mit Recht angenommen werden. Sie bestehen im Gegentheil fort, so lange dieses mit den äussern Ursachen der Fall ist, welche sie herverbrachten, oder so lange der Eindruck von die- sen auf ihr Bildungsprincip andauert und hören nur dann auf zu existiren, wenn jene Ursachen nicht mehr vorhanden sind, nie aber von sich selber (Candoll. Physiol. veg. 11. 751. Lindi, Theor. Horticult. 2. edit. 476). *) Der Kürze wegen eılaube ich mir, hier nur ausdem von Berkeley gegebenen Auszuge von Görtuirs volummösem Werke zu citiren, 125 Dieses auf den Cytisus Adami angewandt, würde mehr Sicher- heit in die Untersuchung kommen, wenn man die Umstände kennte, unter denen derselbe entstand, oder die Erscheinungen, welche sein weiteres Wachsen begleiteten. Nach einer apokryphischen Nachricht (Betan. Ztg. a. a. O.) bat der Handelsgärtner Adam zu Vitry den- selben so erhalten, dass er eine Knospe (vielleicht ein Pfropfreis) von Cylisus purpureus auf einen Stamm von Cyt. Laburnum (oder Cyt. alpinus) applieirte; was weiter geschah, davon schweigt der Bericht, wir müssen also suchen, diese Lücke durch Vermuthungen zu ergänzen. Hat man blos die Knospe oder das Reis von (yt. pur- pureus sich entwickeln lassen, so war die Wirkung auf den Stock eine sehr ungewöhnliche, doch nicht aller Analogie entbehrende. Dass auf einen gepfropften oder oculirten Stamm die fremde Knospe durch ihre Eutwickelung Einfluss übe, wird zwar allgemein von Cul- tivateurs geläugnet, aber doch sind Beobachtungen vorhanden, welche die Allgemeinheit dieses Ausspruchs einschränken. Es ist gewiss, dass Krankheit der eingeimpften Knospe auch dem Subjecte sich mittheilt (Lindley !. c. 480.) und ein Faetum, wovon ich selber ‘ wenigstens den Erfolg wahrgenommen zu haben bezeugen konnte (Phys. d. Gew. 1. 322.) ist, dass eine Knospe von einem Indivi- duam mit scheckigen Blättern, einem andern ohne solche eingesenkt, die Geschecktleit über dessen ganzen Umfang verbreitete. Auch von sonstigen Wirkungen inocnlirter Knospen auf den Stock gibt es Er- fahrungen, denen jedoch andere widersprechen: jedenfalls ist darin nur die Wirkung von krautartigen Theilen auf einander vorhanden, nieht die von Tbeilen der Blume. Nimmt man dagegen an, dass bei der durch Adam vorgenom- menen Üperation sowohl vom Cyt. Laburnum, als vom Cyt. pur- pureus sich die Knospen entwickelten und Blüthe brachten, so konnte “der Pollen von den Blüthen der einen Art leicht auf die der andern fallen and ausser der Bastardbefruchtung Veränderungen darin ber- vorbringen, die freilich ihrer Natur nach uns noch unbekannt, aber inso- fern nicht geheimnissvoll sind, als wir wissen, dass er auch unmit- telbar, das heisst, ohne Zwischenkunft der Narbe auf die Eier wir- ken kann. Solche Wirkung der Bastardbefruchtung oder des blossen Pollen auf die mütterliche Pflanze, d. h, auf die Frucht ausser dem Ei oder auf andere Theile der Blume wird von Minnern bezweifelt, denen in der Befruchtungslehre die erste Stimme gebührt, nämlich von T. A. Knight und C. F. Gärtner. Der Erstgenannte sah in eini- gen hundert (ja tausend) Fällen niemals an Blüthen, so er durch frem- den Pollen befruchtet hatte, die mindeste Aenderung,Form,Farbe, Grösse 126 u. s, w. der Früchte -{Transaet, hortie. Soc. V. 67.) und Gärtner fand im Allgemeinen nichis in den Formen der hybridisirten Mutter- pflanze, sowie in den äussern Eigenschaften der Früchte, Samen und selbst des Embryo verändert, sondern nur in einzelnen Fällen die Grösse und Farbe der Samen (Nachrichten über Versuche 52. 60. 61.) Allein zu geschweigen älterer Beobachtungen, so berichtet €, Pollini von zwei sehr verschiedenen Aepfelsorten (mela della rosa, mela rugyine) welche in einem Garten bei Verona beide an Einem Triebe, ja an der nämlichen Frucht auf einem Baume der zweiten Varietät gebildet worden, der neben einem der ersten so stand, dass dieser einen höhern Platz einnahm und den andern mit seinen Zweigen beschattete{Bibliot. Italiana 1818), John Turner (da- mals zweiter Secret, d. Lond. Gart. B, Gesellschaft) hat vier Fälle, wovon einer an Melonen, drei an Aepfela beobachtet wurden, er- zählt, die ebenfalls eine solehe Einwirkung des fremden Pollen aus- ser Zweifel zu setzen scheinen (Horticult, Transaction V. 63.) und Lindley bat die Richtigkeit der zu Grunde liegenden Thatsachen bezengt, wiewohl er in der Erklärung derselben von dem erstgenann- ten Beobachter abweicht (l. ce. 68). Ich selber habe ein in die gleiche Kategorie gehörendes Factum in den Verhandlungen der Sch). Gesell. für vaterl. Caltur 1822 bekasnt gemacht. Nach einer, der Berliner naturforschenden Gesellschaft von dem Gutshesitzer Herrn von Bredow und mir vom Professor Hayne gemachten Mitthei- lang fanden sich auf einem Baume der Beurreblancbirne, der dicht neben einen der Bergamotibirne stand, an einem Schöss- linge neben einander zwei Früchte, von denen die eine den Cha- rakter der Beurreblane nach allen Merkmalen trug, die andere eben so unwidersprechlich eine Bergamotte war, Schon Rich, Bradley erklärt daher aus der Verbreitung des Pollen die Verschiedenheit der Früchte am rämlichen Baum in einem Garten, wo deren sehr ver- schiedene beisammen stehen (N. Improvem. of P}. and Gard. 6. Ed. 16) und ich sebe in der Wahrheit nicht,welche andere Erklärung hier möglich ist, als diese. Nehmen wir also für wahrscheinlich, dass der Pollen nicht blos den Eiern, sondern auch der Frucht, auch dem mit ihr verwachsenen Keiche dem Blüthenboden, u. s, w, die Form der Art, von welcher er entsprungen, unmittelbar mittheilen könne, so ist freilich von ei- ner solchen Wirkungsart dermalen Genaueres nichts anzugeben: aber liegt nicht die Verschiedenheit der Blüthentheile in blosser Metamor- pbose, so dass unter Umständen jeder vın ihnen zu einem andern die innere Form erhalten und endlich dessen Verrichtung theilweise 127 übernehmen kann ? Es lässt sich aus diesem Gesichtspunkte den- ken, dass die Wirkang des Pollen dann’ nicht auf die Narbe oder das Ei sich beschränken werde, sondern auch Theile betreffen könne, die äusserlich nicht den Bau dafür haben. Wenigstens bietet sich mir nichts dar, den Ursprung der Monstrositäten, der doch unstreitig höher liegt, als in einem blossen Uebermaasse von Nahrung, zu er- klären als aus dem von Gallesio zur Sprache gebrachten anoma- len Wirken der Factoren der Zeugung. Und hiedurch scheiut mir das in Rede stehende Phönomen aus der Reihe der Bastarde his- weggerückt zu werden in das Gebiet der Monstrositäten, wo es ei- nen hei weitem schicklicheren Platz findet. Dann entbehrt auch die Coexistenz der gemischten Blüthen mit den natürlichbeschaffenen auf dem nämlichen Individuum, welche durch dessen Theilung nicht ge- ändert wird, keineswegs der Analogie, Man sieht z B. bei den aus- dauernden Linarien die Pelorienbildung mit der natürlichen Blüthen- form aus der nämlichen Wurzel immer wieder sich reproduciren , so dass jene dabei die centrale Stellung einnehmen: und wir finden selbst den beglaubigten Fall erzählt von einer Diyilalis purpurea mit sowohl monströsen Blumen, als mit natürlichbeschaffenen, deren Samen wiederum Pflanzen gaben mit Blüthen, die theils natürlich ge- bildet theils monströserweise verändert waren (Vrolik in Flora 1846. n. 7.) . . Möge also die Ansicht, welche ich hier mit Wenigem zu ent- wickeln versucht habe, neben der andern, welche durch den ersten Anschein sich mehr empfehlen mag, fortbestehen, so lange bis Nach- forschungen, welche den Ursprung des Cylisus Adami genügender aufklären und in Aussicht gestellte Versuche, denselben abermals aus seinen Elementen hervorzubringen, über die eine oder die andere entschieden haben werden, In der Sitzuug vom 3. Juli besprach Prof. 0. Weber das in der vorigen Sitzung von dem Berghauptm. v. Dechen vorgelegte, sehr schön erhaltene fossile Palmenblatt aus der Rotter Braunkohle. Dasselbe ist ein grosses fücherförmiges Blatt mit sehr brei- tem Blattstiele und langer, in die Blattfläche hineinragender Spindel. Unger hatte ähnliche Blätter aus den Tertiärschichten von Radoboy, Sotzka und Häriog unter zwei, wenig unterschiedene Arten als Fla- bellaria maxima und Flabellaria major gebracht. leer hat diesel- ben nach schönen Exemplaren aus der schweizer Molasse unter Sabal snajor vereinigt, was jedenfalls passender erscheint. Diese Blätter zeichnen sich aus durch den unbewafineten Blattstiel Ein solcher kommt ausser der Gattung Sabal auch den Gattungen Rhaphis, Thri. 128 nar, Mauritia, Lepidosaryum und Livistona zu. Die Gattung Cha- maerops hat stachelige Blaltstiele. Die Anordnung der Blattstrahlen, welche der keilförmigen Blattspindel so anfsitzen, dass diese oben in der Blattfläche kaum sichtbar ist, unten dagegen als dreieckige Spindel hervortritt, ist indess nur der Gattung Saba eigenthümlich. Die lebende Sabal umbraculifera zeigt mit den fossilen Blättern grosse Debereinstimmung. Der Vortragende knüpft hieran einige Be- merkungen über fossile Palmen überhaupt, Es sind deren bis jetzt einige 50 Arten beiaunt. Freilich hat man aus den Blättern, Blü- tbentheilen und Früchten, ebenso wie aus den Hölzern eben se viele Arten gemacht, indem es noch nicht gelang, die einer und derselben Pflanze angehörigen Theile zusammenzufinden. Was die Hölzer, die Früchte und die Blüthestheile anbelangt, so stellt Heer dieselben passend alle alsPatmarcites auf; früher hatte man sie in die fossilen Gattungen Fascieulites, Endsgenites, Palneospathe, Baceites u. s. W, getrennt. Die Hölzer sind theils verkieselt, theils verkohlt. So sah Ehrenberg auf seiner Reise in Egypten einen versteinerten Pal- menwald; Humboldt sah versteinerte Palmstimme in den Llanos von Venezuela. Auf der Insel Antigua fanden sich sehr schöne, ver- ‚kieselte Palmen In unserer Braunkohle kommen sie verkohlt als sogenannte Nadelkohle (Fascieulites fragilis Goepp. et Stenzel, F. Hartigii G. et St.), so auch bei Friesdorf und Liblar vor. Bei uns sind aber gut erhaltene und gut bestimmbare Palmstämme der Braunkohle selten. Eben so selten ist jetzt die interessante, einer kleinen Coeosnuss ähnliche Burtinia Faujasii Brengn., die sich frü- her zu Liblar fand Das zu ihr gehörige Blatt fehlt noch. Es müsste ein Fiederblatt sein, während sich bei ung nur Reste fächertörmiger Blätter zeigten. Man bat die Blätter unter zwei Gattungen gebracht; die fächerförmigen rechnete man zu der fossilen Gattung Flabellaria, die Fiederblätter zu Phoenieites. Erst in der neuesten Zeit ist es gelungen, einige dieser Blätter den entsprechenden lebenden Gat- tungen Subal. Chamaerops einerseits, Hruicaria andererseits unter- zuordnen. Sehr merkwürdig ist. dass, während unter den lebenden Palmen die mit gefiederten Blättern, denen dıe Dattel, die Cocos, die Arecapalme angehören, bei Weitem überwiegen, so dass ihnen etwa drei Viertel der lebenden Arten angehören, diess hei den fos- silen anders ist; hier überwiegen die Arten mit -fächerförmigen Blät- tern; wir kennen etwa 16 der letzteren, 8 der ersteren fossil. Was die Formationen anbelangt, so ist hier offenbar auch eine Lücke aus- zufüllen; denn wir kennen in der Steinkohle acht Arten. In allen folgenden Formationen vermissen wir die Palmen bis jetzt, erst in der Kreide treten sie wieder mit drei Arten auf, um in den Tertiär-. gebilden eine sehr reiche Entwickelung zu zeigen; denn aus diesen stammen die übrigen fossilen Arten. (Schluss folgt.) Redacteur und Vrileger: Dr. Fürnrobr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensburg, ©LORA — ri N 9. fiegenshburg. 7. März. 1859. e.— Uunkaalt: orıcınaL-ABsannLung. Irmisch, zur Naturgeschichte des Potamogeton densus L. — GELLHRTI: ANSTALTEN UND vPrREINe. Botanische Zur Naiurgeschichte des Polamogeton densus L. Von Thilo Irmisch. (Hiezu Tafel IV.) Unter den einheimischen Potamogeton-Arten erscheint P. densus als eine der eigenthümlichsten, und es war mir daher von Interesse ‚zu erfahren, wie sich diese Pilauze in Bezug auf ihre Vegetation zu den andern Arten verhält. Eine Sendung frischer Pflanzen, die mir mein Freund Herr.Dr. P. Aschersou in Berlin im vorigen Spät- herbste, Mitte October, aus Westpbalen wohin derselbe eine bota- nische Reise gemacht hatte, zukommen zu lassen die grosse Güte hatte, bot mir die willkommene Gelegenheit, wenigstens einige Par- tien aus der Naturgeschichte der genannten Art näher kennen zu lernen. Indem ich die gewonnenen Resultate hier mittheile, wünsche ich, dass Andere die noch hieibenden Lücken ausfüllen heifen Die Verzweiguug der hor'zontal und tach im Boden sich hin- ziehenden stielrunden Achse, die im Iunern viele Luftkanäle hat und die kaum etwas stärker als d’e im Wasser sich erhebenden Stengel- theile ist, stimin! ganz mit d-rjenigen überein, wie ich sie in einer Schrift über die Patameen (Berlin 1858) tei mehreren andern Arten ausführlicher beschrieben und in Laufe des letzten Sommers auch noch bei Polumoyeton perfoliatus. prarlongus uud pusilus*) beobachtet *) Die letzte Art bildet im Spätherbste eben solche, nur kleinere und schlaukere Winterknospen wie P, odfusifolius: an getrockneten Exemplaren von P. trichoides sah ich auch Ähnlicne aus zusammengediängten Blättern gre- bildete Knospen, und diese kommen vielleicht der ganzen Gruppe der Chloe- phylli zu. Die Winterkuospen von P. ubtusi/nlius fand ieb au blühenden Flora 1859. 9 130 babe, so dass ich nun, nachdem ich Arten aus allen Abtheilungen, in die man die Gattung Polamogeten zerfällt hat, untersucht habe, mich zu der Annahme berechtigt halte, dass dieselbe Verzweigungs- weise bei allen ihren Arten herrsche. An dem basilären Sympodium fand ich zu der angegebenen Zeit noch eine ziemliche Anzahl von Generationen, bis zu sechs und sie- ben, mit ihren zwei ersten Internodien betheiligt. Die ältern Gene- rationen waren oft im Absterben begriffen, während die jüngern ver- schiedene Eotwicklungsstufen zeigten. In Figur I habe ich einen Theil eines solchen Sympodiums abgebildet. Zwei ältere Genera- tionen, die noch mit demselben verbunden waren, wurden nicht mit- gezeichnet. Von der ersten der mit abgebildeten Generationen, die mit l bezeichnet ist, ist das erste Blatt weggelassen, von dem zweiten und dritten Blatte sind nur die Insertionslinien bei b und c ange- geben und von dem aufwärts strebenden Stengel dieser, wie auch der nächstfolgenden Generation (li) ist blos ein kurzes, mit den Blättern d und e versehenes Stück in die Zeichnung aufgenommen worden. Aus der Achsel von b der Generation I ist der Hauptspross oder die Generation II hervorgegangen, aus der Achsel von c ist be- reits der Reservespross Ila — die Reservesprosse wachsen verhält- Exemplaren; der Endtrieb einer solchen Winterknospe entwickelt sich oft direct zum Blüthenstengel, und aus dem Grunde desselben, aber über den die Winter- knospe bildenden Blättern, tritt in näherer (oder aus der Achsel des zweiten Niederblattes eines aufrechtwachsenden Zweiges) fernerer Abstammung der An- fang des sich bewurzeinden horizontalen Sympodiums hervor. Auch bei P. pectinatus pflegen die im Boden hinkriechenden Sympodien ihren Ursprung aus einer obern Blattachsel des zuerst aus dem Gipfeltriebe einer knollentra- genden Generation im Frühjahr auswachsenden Stengels zu nehmen. Das erste Laubblatt dieser Generation tritt gewöhnlich am siebenten oder achten Stenge# gliede auf, während die vorhergehenden Internodien Niederblätter haben: aus der Achsel des sechsten dieser Niederblätter entspringt gewöhnlich der Anfang eines sich bewurzelnden Sympodiums, und zwischen jenem sechsten und dem siebenten Biatte ist oft, jedoch nicht immer, ein ganz kurzes Internodium. Auf diese Weise entstehen im Frühling die neuen Sprossketten; dagegen verküm- mert, wie ich mich überzeugt babe, in der Regel die Hauptknospe derjenigen Generation, die im vorhergehenden Herbste zuletzt einen Knollen bildete, im Laufe des Frühlings. Auch aus den Knospen vorjähriger Laubstengel, die ich aus dem Grunde ruhigstehender Gewässer im Frühlinge hervorzog, waren ohne Vermittlung von knollentragenden Generationen frische wurzelschlagende Sym- podien entstanden, so dass diese Art sich sehr stark vermehren muss. Diejeni- geu Generationen kräftiger Exemplare, welche die neuen Sympodien bilden, haben gewöhnlich an dem sechsten oder fünften Stengelgliede das erste Laub- blatt; von den ihm vorangehenden Niederblättern sind die beiden ersten kurze ge- schlossene Scheiden, das dritte ist tief binab gespalten, 131 nissmässig früh bei unserer Pflanze aus — hervorgebrochen, welcher in Wirklichkeit sich mit seinen beiden untersten Internedien an den Boden legt, derDeutlickeit wegen aber in der Abbildung aufgerichtet gezeichnet wurde; oberhalb des zweiten mit 8 bezeichneten Blattes des Reservesprosses Ila sieht schon eine Knospe hervor, die zu ei- nem relativen Hauptspross würde geworden sein, die Knospe des Reservesprosses in der Achsel des dritten Blattes y war noch zu hlein, als dass sie schon über die Ränder dieses ihres Mutterblattes hätte hervorsehen können. — An der Generation Il sieht man das erste Blatt a, dann von dem zweiten und dritten die Insertionslinien b und e. aus der Achsel von b entsprang abermals der Hauptspross IIl,in der Ach- sel von c der noch niedrige Keservespross Illa mit den Blättern a und 9. — An dem Hauptspross oder der Generation Mil sind sämmtliche Blätter dargestellt; der Reservespross dieser Generation wurde von seinem Mut- terblatte c noch ganz verdeckt, während der Hanptspross oder die Genera- tion IV aus derAchsel von dem Blatteb, das sich etwasnach unten abgebo- gen hat, sich bereits ungefähr zweı Zoll lang hervorgeschoben hatte, Nur die später zum aufrechten Stengel werdende Spitze der Generation IV begann sich etwas, von dem Blalte b an, aus dessen Achsel bereits die Spitze eines neuen Hauptsprosses oder der Generation V hervor- sieht, zu erheben. In Figur 2 sieht man die Generation IV der er- sten Figur aufgerichtet und zwar von der Seite, die nach unten zu im Boden lag: das zweite Blatt derselben ist weggenommen, und so sieht man über seiner Insertion, die mit b bezeichnet ist, die Knospe, aus der die Generation V hervorgegangen wäre; e und e sind die Seitenränder des dritten und fünften, d und f die Rückenflächen des vierten und sechsten Blattes. Fig. 3 endlich zeigt dıe Knospe, die zu dem Reservespross Va geworden wäre, über der Insertion des zu der Generation IV gehörigen drittten Mlattes c hei b sassen die Scheidenränder vom zweiten Blatte. Wir sehen also auch hier eine dichotome Verzweigung über dem zweiten und dem dritten Blatte, so zwar, dass immer der untere von den beiden Achselsprossen der kräftigere oder geförderte ist. Die jüngsten Generationen, welche ich beobachtete und die sich unmittelbar an solche Knospen, wie sie in Fig. 2 nnd 3 abgebildet sind, anschlossen, hatten noch ganz unausgebildete, als niedrige Bänder sich an die kegelförmige Achsenpitze anlegende, zarte, fast durchsichtige Blätter. In Fig. 4 sind die beiden untersten Blätter einer Generation, die ungeführ auf derselben Entwicklungsstufe wie V inFig.2 stand, hinweggenommen; die kegelfürwige wie gegliedert aus- sehendeSpitzetsie sah fastaus wie der Hinterleib mancher Insektenlarven) . 9 132 zwischen den Blättern e und f hat auch noch ganz rudimentäre Blät- ter und ist in Fig. 6. vergrössert ınit einigen der letztern dargestellt; ein einzelnes solches Blatt, losgelöst von der Achse und ausgebreitet: zeigt sich in Fig. 7. Ueber der Blattinsertion b in Fig. 4. steht die neue Generation Vl,, und über dem zweiten Blatte von VI. sieht be- reits als kleiner Wulst die Generation VHl, hervor. Dieselben Gene- rationen zeigt Fig. 5. in einer stärkeren Vergrösserung und von der Vorderfäche. Das Mutterblatt in der Generation VI. ist wie die übrigen Blätter in der Eutwicklung noch weit zurück und wird da- her von dieser Generation betrüchilich überragt. Was bei der Be- trachtung dieser heiden jüngsten Geuerstionen von Interesse für die Morphologie ist, ist der Umstand, dass sie ganz deutlich eine ver- schiedene Neigung haben, indem sich die Spitze von VI, nach links, von dem Betrachter aus, die von VII. aber nach rechts neigt; in diesem wiederholt von mir au den jüngsten Generationen beobachteten Verhalten darf man wohl die ersten Spuren einer Antidromie der auf einander folgenden Hauptsprosse, die sich ausserdem weder in der Blattstellung noch iu der Blattro.lung ausspricht, erkennen *). Die so eben beschriebenen jüngsten Generationen scheinen mir auch die letzten im Jahre zu sein, mit denen eben die Pflanze im Herbste ihre Vegetation beschliesst; wahrscheinlich dauern sie den Winter hindurch und wachsen dann im nächsten Frühlinge weiter, wie es auch z. B, bei P. crispus die letzten Generationen der Sym- podien thun. Besonders gebildete Winterknospen habe ich an den Exemplaren von P, densus, Jie mir zu Gebote standen, nicht be- merkt. Eine jede Generation beginnt mit einem einzeln stehenden Nie- derblatte (a an der Generation Ill. und IV, z an lla und Illa in Fig. 1); es kehrt seine Mediane der Abstammungsachse zu, ist eine ungeschlossene, breiteiförnige, abgerundete dünnhäutige Schuppe, Fig. 8., die keinen Mitteloerv hat Der eine Rand greift in der Knospenlage etwas über Jen andern. Die beiden folgenden Blätter rücker ganz dicht an einander: das untere (b und ß in Fig. 1. und Fig. 9 ) bat einen deutlichen Mittelnerv, noch deutlicher genervt ist das dritte Blatt, ce und 3 in Fig. 1, und es zeigt bereits wie die obern Steugelblätier am obern Rände die kleinen, aus einer vor- ”) Dass man nicht e wa m der verschieieurn Lage der Blätter eines Haupt- und Nebeusptosse:, wie sie sich dem Betrachter gegenüber z.B. an LI. und Ha in Fig. i iu Blatt a und ao, b wid’ u. af zeigt, die !utidromie der beidrn Bprowie zu sehr hat, "braucht wohl keiner uwäheien Ausführung. 133 springenden Zelle gebildeten Zähnchen Fig. 10. Es bildet den Ueber- gang von den teiden ersten Niederblättern, mit denen es die weiss- liche Färbung, wenigstens anfänglich gemein hat, zu den folgenden drei- oder fünfnervigen Lanbblättern, Fig. 11, die bekanntlich in Form und Grösse abändern. Dass die Stengelblätter nicht streng op»onirt sind, ist bekannt, und ich habe es bereits in dieser Zeitschrift *) angegeben; während bei den andeın Potamcytlon-Arten an den Generationen nur das zweite und dritte und dann die beiden ebersten unter der Inferes- cenz **) zusammenrücken, thun es bei P, denzus alle Blätter zwischen diesen beiden Regionen. Es kommen übrigens nicht blos zwei Blät. ter nahe an einander gerückt vor, sondern auch bisweilen drei, diess fand ich, wenn auch nicht auschliesslich an dieser Stelle, hauptsäch- lich (nicht immer) unterhalb der beiden Blätter. welche unmittelbar unter dem Blüthenstande stehen und gewöhnlich als Spatha - Blätter "bezeichnet werden, Fig, 16, Die drei Blütter stehen dann ge- rade so mahe über einander wie sonst die zwei, und die Alternation erleidet dadurch nicht die geringste Abinderung ; das unterste Blatt des nächsten Paares steht dann natürlich auf der entgegengesetz« ten Stengelseite von dem untersten Blatte der zusammengerückten drei vorhergehenden. Die Laubblätter sind am Grunde ungeschlossen, sie umfassen bier den walzlichen Stengel nicht ganz. Fig. 13. In der Kuospen- *) Jahtganyg I853. Nr. 33. - In derselben Nummer findet sich auch eine kurze Notiz über die Stipulee unsere» Nyinphäen, die einer Berichtigung bedarf, Der daselb»t erwälmte Haarfilz findet sich nicht efwa blos bei Yuphar Zuteum, sondern auch in den Blatlachseln der Yysrphuea alba Derselbe besteht auch hier aus weissen, sehr zarten, wohl eiuru Zoll langen, aus einer Reibe langer schmaler Zellen gebildeten Haarsı, die über der Iusertiuon der Nipulae stehen und die inneın jüngern Blätter fast versecken, > neichen dsah schon ihıe völlige Länge, daher sie ber jungen Blau an en überragen, während sie bei weiter ausgebildeten viel kinzer nis leo sind. Br \uprsr Atem stehen die Maare nicht blos an des bezeichneten Stelle, sondern anıch anf der Öber- und Unterseite des erweiterten Rlaitgrunfes, des Blatt tieles nd auf der Unterseite der Blattfläche, sowie an dem Blüthenstiele. Das Wieser zwischen diesen be- haarten Theilen erscheint in den jüngeren Zuständen etwas klebiig; sollte es diese Eigenschaft wicht den Haaren vnide.ien? Pie Nberseite der blattfläche, welche kahl ist. er-cheint aneh nieht Meu.ie Art die Ausscheidung eines gal- lertartigen Stoffes zwischen den jun en Pitern des Poramageton lutcens habe ich in meiner obea ci irten Arbeit aufmerksam gemacht, und auch andere W :=- ser- and Sumpfpflauzen zeizen ühnliche Seci “2 Dei Polamageise gramjpeus (heteraphallust scheint, nach getreck. neten Exemplaren zu urtheilen, der Fall, das onmittelbar unter der Inflosencenr nur ein einzelnes Lanbblati steht, ziemlich häufig zu sern. 134 lage umfasst das untere mit seinen Seitenrändern das folgende, gleich- viel ob sie dicht an einander stehen oder später durch deutliche In- ternodien getrennt werden; eine scharfkantige Faltung am Mittel- nerv findet sich ursprünglich in der Knospenlage nicht, Fig. 14. Mit Ausnahme der Spathablätter fand ich an keinem Laubblatte Stipulae. In Bezug auf diesen Mangel haben also die Stengelblätter mehr den Charakter der Niederblätter der anderen Arten, bei denen wiederum, wenn man die Metamorphose der Blätter z, B. bei P. erispus verfolgt, offenbar die Blätter, deren Stipulae erst hoch oben ' abgeben, unvollkommener erscheinen, als diejenigen, deren Stipulae bis ganz hinab frei sind. Das unterste Spathablatt fand ich in den meisten Fällen auch noch ohne Stipulae; vielleicht erscheinen sie an den kräftigeren Sommertrieben auch an diesem Blatte häufiger, als es an den min- der freudig wachsenden Blüthenstengelo, wie sie die mir zu Gebot stehenden, im Herbste gesammelten Exemplare besassen, der Fall war. Ob sie auch an den Blättern unterhalb der Spatha zuweilen auftreten, lasse ich dahin gestellt sein; ich habe an ihnen keine Spur von Nebenblättern wabrgenommen und es erscheint daher die ohne jede Beschränkung bei der Beschreibung von P. densus ge- machte Angabe: stipules biauriculdes, in der viele gute Beobach- tungen enthaltenden Bearbeitung der Potameen, welche Hr. Grenier in der Flore de France geliefert hat, zu allgemein. Andere Floren übergehen die Stipulae ganz und gar mit Stillschweigen, oder spre- chen sie dieser Art geradezu ab. Roth (enumeratio plant. phaenog. in Germania nascentium 1.,537) bemerkt dagegen ausdrücklich: sti- pulae in caule nullae, flerales pedynculo breviores, was mit meinen Beobachtungen übereinstimmt, nur fand ich, dass sie manchmal eben- solang als der bereits ausgewachsene gemeinsame Blüthenstiel waren. Sie messen in der Länge ungefähr einen drittel Zoll, manchmal auch weniger; ihr grösster Breitedurchmesser beträgt in der Regel eine volle Linie. Das Längeverhältniss der Stipulae zu dem Blatte, mit dem sie verschmolzen sind, ist unbeständig, indem sie an der breit- blättrigen Form oft halb so lang wie das Blatt, bei der schmal- und langbiättrigen Form aber mehrmals kürzer als dasselbe sind. Die Stipulae, die ich an dem obern Spathablatte immer gefun den habe, erscheinen als lanzettliche oder eilanzettliche, zugespitzte, dünnhäutige Oehrchen, die auf der Innenfläche oder der Oberseite mit dem Grunde des Biattes verschmolzen und durch eine schma'e Fläche von der Mediane desselben getrennt sind, Fig. 18. von der Ober und Fig. 19. von der Unterseite. Wenn die Inflorescenz noch 135 nieht ganz ausgebildet ist, so legen sich die Stipulae, welche ver- hältnissmässig lang sind, über den Gipfel derselben. Oberhalb der Insertion aller Blätter, von dem ersten Vorblatte einer Generation an bis hinauf zu den Spathablättern, fand ich die kleinen Schüppchen (squamulae) wieder, deren ich in meiner Ab- handlung über die Potameen wiederholt Erwähnung gethan und über deren Vorkommen bei andern Pflanzen ich in der bot. Zeitung von v. Mohl und Schlechtendal, 1858. Nr. 25. eine kurze Notiz ge-. geben habe. Herr Professor Caspary gedenkt dieser Gebilde bei P. densus in seiner Abhandlung über die Hydrilleen (Jahrbücher für wissens. Botanik ]., 467), sie als stipulae bezeichnend. Sie tre- ten meistens zu 2—4 über einer Blattinsertion auf, auch hier, wie anderwärts mehr nach der Mediane des betreffenden Blattes zu, man sebe Fig 2-—-5., 12. und 17. Sie ändern in Form und Grösse etwas ab, wie die Umrisse in Fig. 15, es zeigen, gewöhnlich erscheinen sie aber schmal lanzettlich, sie erreichen wobl nur selten die Länge einer Linie, meistens sind sie weit niedriger. Sie sind sehr zart- bäutig und bestehen aus einer Zellenlage, wäbrend die vorhin er- wähnten Stipulae mindestens aus zwei Lagen zusammengesetzt sind, Während bei manchen Arten in allen Blattachseln des Stengels Knospen oder Zweige stehen, ist es bei P. densus anders, indem solche nur in einzelnen Blattachseln vorkommen. Selten fand ich in beiden Achsein eines und desselben Blattpaares zugleich Knospen. In den bei weitem zahlreichsten Fällen stand die Knospe oder der Zweig in der Achsel des untern Blattes; ich fand diess auch, falls drei Blätter zusammengerückt waren, wenn sie nicht überhanpt knos- penlos waren;nur sehr selten beobachtete ich sie in der des obern; die- ses Verhalten erinnert mehr an das der Spathablätter, jenes mehr an das des zweiten und dritten Blattes einer Generation, Ueber einer Knospe oder einem Zweige folgen dann meistens einige, oft 5—6sterile Blattpaare, bevor wieder eine Knospe oder ein Zweig kommt; bei der Dichtheit der Belaubung erscheinen trotzdem die Stengel oft recht verzweigt. — Die Knospen und die aus ihnen hervorgeben- den, oft einen Blüthenstand an ihrer Spitze bringenden Zweige ver- halten sich in der Hauptsache wie die Sprosse, welche aus der Achsel des zweiten und dritten Blattes einer Generation hervorbre- chen, doch ist bei jenen die Achsel des dritten Blattes häufig knos- *) Auch in der Achsel der Keimblätter bei unsern Potamogeton - Irten, die ich im vorigen Jahre in der Keimung, welche ich bei einer andern Gelegen: heit beschreiben werde, beobachtete, fand ich die squamulae. 136 penlos. Das erste einzeln stehende Blatt, das tief unten am Zweige oder an der Knospe steht, ist auch hier ein Niederblatt und kehrt seine Rückenfläche der Abstammungsachse zu, Fig. 12.; das zweite Blatt ist anch gewöhnlich noch weisslich, während das dicht darüber stebende dritte grünlich gefärbt ist, und an seinem Rande kleine Zähuchen hat. Durch wiederhoites Auswachsen der Knospe in der Achsel des zweiten Blattes bilden sich auch hier bewurzelte Sympodien, dem basilären ähnlich, nur meist zunächst mit kürzern Gliedern, als dieses, versehen. Auf den Boden gelangend, wachsen sie freudig weiter, wenn auch ihre ursprüngliche Mutterachse abge- storben ist Der ersten Inflorescenza gehen an den einzelnen Gene- rationen 16— 30 und manchmal wohl noch mehr Blattpaare voraus, Dabei ist eine solche Generation bisweilen kaum länger als eine Spanne, Wie bei den meisten andern Ärten*) hat auch bei P, densus ein jedes Spathablatt in seiner Achsel eine Knospe, Fig. 16, und 17.; die des obern ist, wie ich wiederholt an den frischen Exemplaren sah, die kräftigere und wächst früher als die des untern zu einem Spross aus, der in der Regel erst eine beträchtliche Reihe von Blatt- paaren entwickelt, ehe er wieder mit einer Inflorescenz abschliesst, nicht selten auch ganz ohne eine solche bleibt. Beide Sprosse be- ginnen mit einem einzela stehenden Niederblatte, x in Fig 17, dem dann gepaarte Laubblätter folgen: in der Achsel des untersten Blat- tes des ersten Paares steht regelmässig wieder eine Knospe, so dass diese Sprosse sich hierin gleich verbalten. Hinsichtlich der Blütben habe ich wenig zu bemerken. Bracteen sah ich nicht, habe solche auch nur bei P. »pectinatus beobachtet, wo sie als ziemiich breite, dünnhäutige, am Rande unregelmässig lappig eingeschnitiene Schuppen erscheinen **, Dass die sepala (Connective der Anthere) bei P. densus in der Form — sie sind nahe über dem Grunde am breitesten und verschmälern sich nach der Spitze zu — von denen «nderer Arten auffallend abweichen, hat bereits Hr. Hofrath Reichenbach vor nun länger als 20 Jahren in der Flora excurs. hervorgehoben. Die Knospeulage jener Theile ist bei P. densus so wenig wie bei andern Arten, obwohl es hin und wieder auch *, Man sche hierüber meinen Aufsatz in der Flora vom Jahre 1851. Nr. 6. vrgi. aber damit die Bemerkungen des Hrn. Jaeques Gay in Gr. und Godr. Fl. de Fr. Ill. p. 313. bezüglich des P. trichoides, pectinaltus und marinus, und meine Arbeit über die Pot, p. 31. **) Die Verschiedenheiten der inflorescenzen in der Anordnung der Blü- then um die Gesanmtachse verdienen bei verschiedenen Arten genauer wieder gegeben zu werden, als «3 in den Floren geschieht, Hora 1839 ah vi 137 noch in neueren Werken so angegeben wird, klappig, sondern die Ränder der einen legen sich über die der andern in verschiedenen Combinationen, Der Blüthenstaub von P, densus wird bereits in des genau beobachtenden Ca ulini Disertation: Phucagrostidum Theo- phrasti Anthesis als aus ovalen Körnchen bestehend beschrieben; in den von mir untersuchten Blüthen war er entweder noch nicht ganz reif, oder in den bereits offenen Blüthen durch den Einfluss des Was- sers so verändert, dass ich mir über die Beschaffenheit desselben keine völlige Gewissheit verschaffen konnte. Die Fruchtknoten fand ich constant zu vieren; P. trichoides Cham. et Schlechtd. hat nach Hrn. Gay gewöhnlich nur einen Fruchtknoten, bei P. pusälus beebachtete ich häufig neben der Vier- zahl auch 5 bis 6 Fruchtknoten *), Die zarten Nebenwurzein, welche mit Saughärchen besetzt sind, brechen an dem im Schlamme liegenden Sympodium unter der laser- tion des zweiten Blattes einer jeden Generation zu mehreren hervor; unter dem ersten Blatte treten sie vereinigt oder zu zweien auf, oder fehlen auch gänzlich. Es ist wohl ein jeder Stengelknoten be- fähigt, Nebenwurzeln zu treiben **), doch treten sie gewöhnlich nar unterhalb derjenigen Blätter (einzeln oder auch zu zweien) auf, in deren Achsel eine Knospe steht, und fehlen selbst bier nicht selten gänzlich. Selbst dicht unter den Spathablätten, sowie unter dem awei- ten Blatte ihrer Achselsprosse sah ich manchmal eine Wurzel bervor- brechen. P,densus gehört zu den Arten, die sehr lange blühen, denn selbst noch in der "litte des Octobers fanden sich noch ganz junge Inflo- rescenzen; der Beginn der Blüthezeit fällt aber, wie schon Clusius bemerkt hat, in den Juni, Wünschenswerth ist es, dass über die Blüthezeit der Potamogetonen genauere Beobachtungen angestellt werden, denn die Angaben der Schriftsteller weichen oft sehr von ein- ander ab, und sind hin und wieder entschieden unrichtig. Se sell nach manchen Fioren P.crispus erst im Juli und August blühen, bei uns , erscheinen aber die Blüthen dieser Art massenweise bereits zu Ausgang des Mai und Anfang Juni, im Juli finden sicb auch nur ausnahms- weise Blüthen, wohl aber schon reife Früchte ***). Potam. Iucens *) Die Form der Narben ist nicht, in ‚allen Arten dieselbe, weder durch - weg linienförmig noch durchweg schildförmig,, wie es nach neueru Floren scheinen könnte j . , *) Bei Fotamogelon oblusifolius und andern Arten meint Roth in sei- nem oben citirfen Werke wohl die noch in der Rindenarhicht liegenden Neben- wurzeln, wenn er von halbkugeligen knorpeligen Drüsen spricht, die sich zu > Pr S zweien am Grunde der Blätter finden ‚sollen. In , **#) Clusius sagt von P. erispus: Jun initio tloreutem et semine praegnantem observabam Lapud Nemeib-wywar} anno 1580, maturıus tamen 138 und nafans blüben auch schen Anfangs Juni und bereis im ersten Drittel des Juli fand ieh von beiden Arten völlig reife Früchte, Das wird aneh wohl von anders Arten gelten. Manche Arten scheinen lange fort durch den Sommer zu blühen andere früher aufzuhören, Wasser- stand und andere äussere Verhältnisse mögen wohl manche Abände- rungen bierin bedingen *). Kurz, es ist bier noch mancherlei fest- “ zustellen. Schliesslich bemerke ich, dass zu P. densus mit Unrecht auch noch neuere Floren die Abbildung citiren, welche Clusius hist. rar. p). 11. 252. von seinem Tribulus aqualicus minor gegeben bat. Clu- siuns hat daselbst unter jenem gemeinsamen Namen vortrefflich zwei Pflanzen beschjieben, von denen die eine (bei der nur unter dem ge- meinsamen Blüthenstiele zwei Blätter einander entgegenstehen, wäh- rend die andern abwechseln) unser Pot. crispus, die andere (bina semper inter se opposita foliola ad singulos nodos ferens) unser P. densus ist; die beigefügte Abbildung aber, wenn auch nicht ge- rade sonderlich gelungen , stellt ganz deutlich den P. erispus dar und ist auch ven Cavolini in der eitirten Schrift, von Wallroth, sched. crit. p. 66. und von Dierbach, Beitr. zu Deutschl. Flora IV.» :54. auf diese Art bezogen worden, Clusius hat in seiner hister. stirp. per. Pannon. cet, observat. auch noch einen Theil eines frucht- tragenden Stengels mit abgebildet, der über die Art keinen Zweifel aufkommen lässt; diese Abbildung ist aber nicht in jenes Hauptwerk mit übergegangen. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. bereits im Texte erklärt. Fig. 2. und 3. ungefähr vier- mal vergrössert, sind auch im Texte erklärt, die kleinen Kreise deu- ten die Anlage der Nebenwurzeln an. Fig. 4., man sebe den Text, a—f. Reihenfolge der Blätter oder ihrer Insertionen; neben VI. steht links ein intraazilläres, lineallanzettliches Schüppchen. Ungefähr 10mal vergrössert. Fig. 5. man sehe den Text. Stärker vergrössert Neben VIi., über dessen zweitem Blatte der Spross VIl. hervorsiebt, steht links und rechts je ein Schüppchen. Von dem Blatt e sieht man die Seitenränder, von d die Rückenfläche. Fig. 6. vergrösserte florere existimo, cum omnes ferme plantae semine abundarent,. Auch Reichen. bachs Flora exc. gibt den Mai als Blütbemonat an, dehnt aber die Blüthezeit bis in den August aus. Dauert sie wirklich so lang? *) Die Zannichellien sollen nach der FI, de France vom Maj bis Juli blühen, bei uns blühen sie bis in den Spätherbat hinein, 139 Spitze von Fig, 4. zwischen e und f. Fig. ?. ein junges ausgebrei- tetes Blatt von einer solehen Spitze. Fig. 8. erstes, 9. weites, 10. drittes Blatt einer Generation. Fig. 11. ein oberes Stengelblatt, alle zweimal vergrössert. Fig. 12 vergr. Knospe aus der Achsel eines Stengelblattes, das entfernt wurde; das obere Blatt desselben Paares ist zum Theil mitgezeichnet. Fig. 13. zwei junge Laubblätter, et- was vergr. Fig. 14. Schema von deren Knospenlage. Fig. 15. a, b, c, Squamulae von verschiedener Grösse und Form. Fig. 16. Ende eines Stengels mit einer Inflorescenz, deren Blüthen noch nicht geöffnet sind, um ungefähr 3—4-mal vergr. Unterhalb der Spathablätter a und b stehen drei Blättter dicht über einander. k k die Achselsknos- pen der Spathablätter, die in der Achsel von a ist nach klein, wäh- rend von der in der Achsel von b bereits zwei Laubblätter @ und y ausgewachsen sind. st. die Stipula der einen Seite des Blattes b, welche den untern Theil des geförderten Sprosses verdeckt; a hatte keine Stipulee. Fig, 17. eine ebensolche Inflorescenz nach Entfer- nung der Spathablätter, über deren Insertionslinien man je eine squa- mula sieht. k Knospe des untern Blattes, x Niederblatt (Vorblatt), ß erstes, , zweites Laubblatt des obern Sprosses. Fig. 18. jüngeres Spathablatt mit den beiden Stipulis, ungefähr 5—6mal vergr., voh der Ioneufläche. Es ist von einer Pflanze der schmalblättrigen Ah- änderung. Fig. 19. Basis eines solchen Blattes von der Aussen- oder Unterfläche, etwas stärker vergrössert. Gelehrte Anstalten und Vereine. Botanische Verhandlungen der niederrbeinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn im Jahre 1858. (Aus den Sitzungsberichten derselben in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und West- phalens, XV. Band.) (Schluss.) Dr. Caspary legt der Versammlung eine sehr grosse über and ‚über tiefearmoisinrethe Blüthe von Nymphaca alba vor, die ihm Professor Elias Fries von Upsala geschickt hatte. Sie stammte aus dem Fagersjö in der schwedischen Provinz Nerike. . Derselbe spricht auch über eine sehr merkwürdige Eigen- schaft des Blattes von Allium ursinum, welches er reichlich Ende Jnni an der Eineburg bei Aachen gesammelt batte. Das Klatt ist verkehrt; die starke Mittelrippe tritt nicht anf der unteren Seite, 140 wie das sonst gewöhnlich ist, hervor, sondern vielmehr auf der obe- ren, Die obere Seite ist dabei graugrün, die untere lebhaft tiefgrün ; auch hat die obere graugrüne Seite Wllein Spaltöffnuungen, die untere, lebhaft tiefgrüne, bat keine. Diese untere, der Spaltöffnungen ent- behrende Seite ist durch Drehung des Blattstiels um !/s—'ı Kreis- umlauf nach oben und innen gerichtet, während die obere Seite nach hinten und unten gewandt ist. Diese auffallenden Eigenschaften des Blattes von Allium ursinum wurden bisher wenig bemerkt. Nur Döll in seiner ausgezeichneten rheinischen Flora gibt theilweise da- vo» Nachricht, In der Sitzung vom.3.Nov. theilte Dr. Caspar y dieResultate seiner Untersuchung einer sehr selienen Wasserpflanze, der Aldrovanda vesicu- losa Monti, mit; sie war am. Aug. 1858 von dem Dire U.Barneoudra Domeykoana form.bieons. Leybold. I delin: heybold. beybold. L 249 kämpfenden Saurier unterbrochen wird, Schlanke Farnstämme (Pro- copteris erosa Ung), auf dem nackten Felsen von Portlandstein bin- gepflanzt, Cycadeen, wie Zamiostrobus crassus Göpp. und Pierophyl- lum Humboldiianum Dunkr., erheben sich aus niedrigem Kraute, das mehreren Formen der Gattungen Pecopteris, Alethopteris und Sphe- nopteris angehört und worunter Neuropleris Hulloni Duankr, das zierlichste und grösste ist. Unter diese Gewächse mischt sich allent- halben ein monocotyledonischer Baum, Clathraria Lyellii Brongn., dessen Fuss das liebliche Laub von Pierophylium Schaumburgense Dunkr, umgibt, während andere Cycadeen die Felsen überziehen oder sich mit den Farnkräutern um die Stämme der Bäume schlin- gen, welche sie mit neuem Leben bekleiden. Xll, Kreide-Periode. Die vorgestellte Gegend ist eine Mee- resbucht, die sich vom hohen Kreidemeere zwischen den Klippen von schmalen Inseln hereinzieht. Eine sparsame Vegetation bat sich über den nackten Boden verbreitet; die Cyeadeen und Farne sind bis auf wenige Arten verschwunden, dafür erscheinen vene Palmen Nadelhölzer und die ersten Formen der Laubhölzer. Unter letzteren ragt besonders Creuneria subtrilots mwitihren grossen und ausgezeich- neten Blättern hervor, ein zweiter Baum, Saliciles Petzeldianus, ähnelt in der Belaubung den Weiden unserer Zeit, dazwischen er- hebt sich der schlanke Stamm einer Palme, Filadellaria chamaeropi- folia, während andererseits kleine Gruppen baumartiger Farne (Pro- topteris Singeri Stern b.) und von Nadelbolzbäumen (Cunninghamiles Ozxycedrus Sternb., Damarites albens Sternb.) sich bemerkbar machen. An das Ufer haben die vom Sturme gepeitschten Wellen ein buntes Gemenge von Gewächsen des Meeres, verschiedenen Algen und Schalthieren getragen. XII. Eocenische Periode oder Periode des Pariser Grobkalks. Das feste Land hat an Ausdehnung gewonnen, die zerstreuten Inseln sind zu einem Continente verschmolzen. In das Innere eines solchen Continents, in eine Gebirgsschlucht sehen wir uns versetzt, durch die sich ein langsam fliessender Fluss, der eben eine unübersehbare Grasfläche verliess, schlängelt. Der felsige, ver- witterte Kreideboden ist mit Kräutern, Sträuchern und Bäumen einer sehr mannigfaltigen Pflanzenwelt geschmückt, deren Gruppirung das erste Morgenroth unseres gegenwärtigen Zustandes verkündet. Bäume mit breiten lappigen Blättern stellen Repräsentanten von Malvaceen (Hightea Bowerb.), Gebüsche mit zartem gefiedertem Laube Reprä- sentanten von Leguminosen (Legumirosites Bowerb.) dar, auf die- selben klettera Schlinggewächse von Cupanoides-Arten und Cucumües 250 variabilis Bowerb. Ausserdem erblicken wir schöne Nadelbäume aus der Ordnung der Cypressen (Cupressiles) und Stämme von Palmen, die den fossilen Ueberbleibseln des Palmacites echinatus, der Fla- bellaria parisiensis und einiger Burtlinia-Arten entsprechen. Die Oberfläche des ruhig dahinfliessenden Wassers zieren ausser mehre- ren Trapa- und Potamogeton-Arten noch die prachtvollen Blumen und kreisrunden Blätter der Nymphaea Arethusae Brongn. und des Villarsiles Ungeri Münst., in deren Schatten sich bepanzerte Schild- kröten herumtummeln, Eine paradiesische Rule schwebt über der ganzen Gegend. ÄIV. Miocenische Periode oder Periode der Branun- kohlenbildung. Die Tropenlandschaft der vorhergehenden Periode hat sich hier in ein Bild der milderen Zone verwandelt, Palmen und grasfressende Dickhbäuter drücken ihr zwar noch immer das Ge- präge einer der ersteren befreundeten und nachbarlichen Gegend auf, allein Berge und Thäler, Wälder und Fluren sammt ihren Bewohnern scheinen uns minder fremd und begrüssen uns wie halb Bekaunte. Ein üppiger Pflanzenwuchs hat, von milder Luft, Sonne and Wasser begünstigt, nach und nach die ganze Oberfläche des Festlandes erobert, dem höhere Berge und Gebirgssysteme noch fehlen. Unübersehbare Torfgründe mit Wäldern bedeckt häuften zu Mumien verwandelt sich ungestört in solchem Maasse an, dass die Pflanzensubstanz einen nicht unbedeutenden Antheil an der Schiehtenbildung nahm und die Lager von Ligniten und Braunkoblen bildete. Wir überblicken die weite Ebene eines Stromgebietes mit dem zu einem See angeschwol- lenen Fluss durch die Wipfel der Bäume hindarch, Im Vorder- grund stagnirendes Gewässer, mit Rohr(Culmitesanomalus Brongn.) umsäumt, Jinks die malerische Pforte eines unberührten Waldes, dessen altergraue Laubbäume mit der Wucht ihrer Aeste den Boden erreichen, während frisch und üppig Smilacites-Arten an denselben emporklettern. In der Tracht dieser Bäume erkennen wir mannig- faltige Ahorn- und Wallnussarten, die Pappel, die Erle u s. w. und in den über die Wipfel derselben emporragenden Blätterkronen Phoe- nicites und Flabellaria, die dazamal wie jetzt einSchmuck der Land- schaft waren. Alle Einzeluheiten dieser Flora zeigen eine überra- schende Aehnlichkeit mit der des südlichen Theiles von Nordamerika und Hochmexiko; Aehnliches bietet die Vergleichang der Thiere dar. XV. Diluvium. Die Scenen eines milderen Himmels haben sich plötzlich geändert, sie sind nunmehr blos auf die Aeguatorialgegen- den beschränkt, indess die übrigen Theile der Erdoberfläche einen Yon diesen verschiedenen Charakter annahmen. Die eingetretfene 251 klimatische Verschiedenheit musste sich nothwendig auch in der Ve- getation ausprägen und während die früheren Ansichten irgend einen Theil der Erde, gleichviel weichen, vorstellen können, versetzt uns dieses Bild schon in eine bestimmte Zone, und zwar in eine von den wärmeren Himmelsstrichen entfernte. Auch hier herrscht noch eine grosse Ueppigkeit der Vegetation, aber allenthalben hat sich ein grös. serer Gegensatz ausgeprägt, wir mögen Luft, Erde, Wasser, die Pflanzen- oder Thierwelt betrachten. Hiezu tragen unstreitig die zu einer Höhe wie in keiner der früheren Perioden emporgehobenen Gebirgsmassen am meisten bei. Die an den Firsten der letzteren gebildeten Eismassen drängten sich weit in die Tbäler vor, zertrüm- merten Felsen, die sich ihnen entgegenstellten, verschlossen ander- wärts Seitenthäler, hemmten den Abzug der Gewässer und bildeten auf diese Weise Ansammlungen von Wasser, deren plötzlicher Durch- bruch die verheerendsten Veberschwemmungen hervorbrachte und alle Tiefen mit Schutt und alle Spalten und Höhlen mit Schlamm erfüllte. Diess geschah während der Zeit, als mit einer kräftigen Vegetation von Nadelhölzern, Eichen, Buchen und andern unsern Wald- bäumen ähnlichen Holzarten eine noch immer sehr massenhafte Thier- welt zusammenlebte, in deren Treiben das vorliegende Bild uns ei- nen Blick gewährt. XV]. Periode der Jetztweli. Der schönste Schöpfungstag bricht heran. Am unbewölkten Himmel erhebt sich das Tages- gestirn und ergiesst seine Strahlen über die nach so gewaltigen Kämpfen zur Ruhe gelangte Erde. Festland und Meeresgrund, Tbä-. ler und Berge sind zu festen bleibenden Umrissen gelangt, es ist Friede eingetreten zwischen den bisher unversöhnten Kräften. In Mitten der mannigfaltigsten Gestalten tritt das Meisterwerk der Schöpf- ung, der Mepsch, auf die grosse Schaubühne. Die ganze Natur scheint ihm zu buldigen. Freigebige Palmen, Bananen, Bromelien schütteln ihre süssen, nährenden Früchte auf den bilflosen Ankömmling ber- unter, bis er in sich unbefriedigt, nach neuer Daseinsform, nach an- derer Nahrung und Wohnstätte suchend , in Zwiespalt und Kampf mit der Natur und sich selbst geräth, und damit seine Geschichte beginnt. Diese flüchtige Skizze möge darihun, welche Fülle von wissen. schaftlichen Erfahrungen, in das Gewand einer lebhaften Phantasie gekleidet, und welcher reichliche Stoff zum weiteren Nachdenken und Forschen uns dadurch in diesen schönen Bildern geboten wird. Sie wer- den immer wieder mit neuem Interesse betrachtet werden und diyften 252 daher die schönste Wandszierde des Sindierzimmers jedes Naturfor- F. schers bilden, Getrocknete Pflanzensammlungen. Die Algen Sachsens, respective Mittel-Europa’s. Neue Aus- gabe. Unter Mitwirkung der Herren Bleisch, Bulnheim, Daldini, Gerstenberger, Hepp, Karl,Reinicke, Wartmann gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenborst. Doppelheft: Decade LXXXI. und LXXXLU. (Der neuen Ausgabe 53. und 54. Devade). Dresden, Druck von C. Heinrich. 1859. 8. Inhalt: (784) Synedra lunaris Ehrb. Strehlen in Schlesien. 801. Cylindrotheca Rabenh. Diatomacearum novum genus! Indivi- dua exacte eylindracea, spiris percursa, in muco gelineo amorpho nidulantia. C. Gerstenbergeri Rabenh, Individua eylindracea acutata 3 —15/396 m, long., spiris 2, rarius 1 v. 3 percursa. In einem Gar- ben im Peissengrunde vor Niederhässlich bei Dresden. Diess merk- würdige Wesen, das seines Kieselpanzers wegen zu den Diatomeen gestellt werden muss, entfernt sich von diesen dadurch, dass es durch- aus cylindrisch, nach beiden Seiten gleichmässig und allmählig zu- gespitzt, aber nicht prismatisch ist, verschiedene Seiten durchaus nicht erkennen lässt. Im lebenden und einfach aufgetrockneien Zustande befinden sich die Individuen in einer Schleimmasse und zeigen zwar die cylindrische Gestalt, allein sie scheinen mehr plötz- lich in verdünnte und ausgezogene Enden überzugehen und lassen sich für Nitzchia Taenia W. Smith. T. XV. F. 123. ansprechen, auch sind sie in diesem Zustande, was W. Sm, auch von seiner N, Taenia sagt, öfters gekrümmt und nicht selten findet man an den Enden ein gleichsam aufgesetztes Köpfchen, das R. für angehäufte Cellulose hält. Sollte W, Sm. seine N. Taenia nicht geglüht haben, so gehört sie wahrscheinlich zu Cylindrotheca; denn erst im geglüh- ten Zustande zeigt sie die genaue Spindelgestalt mit 2, 3 oder auch nur 1 Spire, die also nicht im Eodochrom liegen oder durch das stellenweise Zusammenziehen des Primordialschlauchs gebildet wer- den, sondern in dem Panzer selbst liegen und nach innen vortretende Leisten zu sein scheinen. Eine sonstige Zeichnung, Punkte oder Striche sind mit den schärfsten Instrumenten nicht wahrnehmbar. Die Vermehrung findet auf eine rapide Weise statt, ihre Art und 253 Weise konnte aber bis jetzt noch nicht ermittelt werden. 802. Na- vicula Reinickeana Rabenh. Der N. (fulva) euspidata Smith. und der rostrala allerdings sehr ähnlich, allein die kopfföormigen Enden weit mehr vorgestreckt un} nur 30 Querstreifen auf 001”. Auf Elb- schlamm bei Dresden. 803. Cymbella variabilis Wartm, Hauptseite an einem Rand gerade oder gewölbt, am andern stark gewölbt, an den Enden bald deutlich abgestutzt, bald abgerundet, bald Köpfchen bildend. Namentlich nach dem Glühen zeigt sich ganz in der Nähe des geraden Randes (aber nicht immer deutlich) ein Längsstreifen mit einem Knöfchen in der Mitte. Querstreifen fehlen, seltene Aus- nahmen abgerechnet. Länge 14—31 Mill. C/io—/n."), 2- - 3?/,mal so lang als breit, die längern Exemplare sind verhältsissmässig schmäler. Um 90° gedacht hat die Pflanze einen mehr oder weniger lanzettlichen Umriss mit abgestuzten Fäden, Länge ist 21/, —4mal grösser als die Breite. St. Gallen in einem Brunnentrog, auch bei Sargans, Cant. St. Gallen, und bei Freiburg i. S. 804. Pinnularia gibba Ehrenb. Sehr rein, Riegersdorf bei Strehlen in Schlesien. Die sub No. 663 als yibba ausgegebene Form wird für P. Tabellaria Ehrenb. erklärt, 805. Synedra Atlomus Naeg. bildethellgelbe Häute, die oft 9—12 Lager dick liegen und dann gallertartig und duukelbraun erscheinen. Strehlen in Schlesien. 806. Melosira varians Ag. cellulis fructiferis! Peterwitz bei Strehblen und Schluckenau in Böhmen.807. Pin- nularia oblonga W. Smith Länge!$/joo m. m. Breite: Mitte ?/ı00, Köpfe 1'/ı oo m.m. Breite der Nebens. %/,00 m.m.,‚Striche convergirend,8auf'/ıoo Peterwitz bei Strehlen. 809. Odontidium anomalum W, Smith. Ober- Podiebrad bei Strehlen. 809. a) Stauroneis lanceolata Ktz. b) Pinnu- laria major Rabenh. c) Navicula Brebissonü Ktz, d) Pinnularia italica Rabenh. Scalitz bei Strehlen, In Nro, 664 der Decaden als St. Phoenicocentron ausgegeben. 810. Synedra oryhynchus Ktz. in Copulation! Peterwitz bei Strehlen. 811. a) Campylodiscus punclalus Bleisch. b) C. spiralis W. Smith. Von 2 Standorten bei Strehlen. 812. Navicula amphisbaena Bory, darunter Stauroplera Iruncala Rabenh. Strehblen. 813. Gloeocapsa sazicola Wrtm, Familien bis 210 Mik. Mill. gross (!,10°), von kugeliger, avaler oder etwas nn- regelmässiger Gestalt Die primäre Hüllg ist äusserst dick, aber nicht geschichtet, fast farblos, nur mit einem ganz zarten violetten Anflag. Secundäre und tertiäre Hüllen nar selten deutlich, dagegen sind auch bei sehr alten Familien die dichtgedrängten zahlreichen Kerne so gruppirt, dass die durch Theilung mit und nach einander entstandenen noch leicht zu erkennen sind. Die Hüllen unmittelbar um die Kerne herum sind meist mehr oder weniger vieleit-schwarz 254 gefärbt, so dass die spangrüne Farbe jener ıur seiten ohne Mühe zu erkennen ist. Kerne 5—7 Mik. Mill. im Durchmesser. An Nagel- fiahfelsen des Bernegg bei St. Gallen. Feucht bildet die Alge einen intensiv schwarzen, getrocknet einen blaugrauen Ueberzug. Ihre nächste Verwandte hat sie in @. nigrescens Näg., von der sie sich besonders durch die äusserst weite primäre Hülle unterscheidet. Auf den Zusatz von Salzsäure geht die violette Färbung in Kupferroth über und die innern Hüllen werden deutlicher. 814. Gloeocapsa cora- cina Kta. Die meist länglichen oder ovaleu Familien erreichen keine bedeutende Grösse, gewöhnlich nur einen Durchmesser von 8— 42 Mik, Mill. O/aso—'/sa'", selten bis 70 Mik. Mill. = ’/,“). Auch die secundären und tertiären Hüllen sind oft sehr deulich sichtbar, bisweilen lassen sich in der primären einzelne Schichten erkennen. Die Farbe aller Hüllen ist sehr schwach violett, nur selten erschei- nen namentlich die innern intensiv tingirt. Eine Familie zeigt ge- wöhnlich nur 1, 2, %, 8 oder 16 kugelige Kerne, die ziemlich zer- streut stehen und eine spangrüne Farbe haben; ihr Durchmesser be- trägt 4—5 Mik, Mill. C/s60—"/e50”‘), wenn sie nicht in der Auflösung begriffen sind, im letztern Fall schrumpfen sie zusammen und er- halten eine unregelmässige Gestalt. Bildet dunkelschwarze, feucht ganz schlüpferige Massen an Nagelfluhfelsen des Bernegg bei St. Gallen. 815, Chlamydococcus plwvialis A. Braun. Neuenburg bei St, Gallen. 816. Schizosiphon Kützingianus Naeg. Bernegg bei St. Gallen, als dünner braunröthlicher UVeberzug auf Kalksinter. 817. Ulothrie radicans Ktz. Zürich. 818. Oedogonium capillare y. panno- sum Ktz. Strehlen; war so reichlich und dick vorhanden, dass Wei- ber es in grossen Tafeln zum Wattiren der Röcke benutzten, 819. Aegagropila Daldinii Ges. et DeNts, In valle profundissima et oemnino umbrosa Helvetiae Insubricae, saxis et rupibus irriguis, ver- ticalibus arcte adhaerens. 820. Aegagropila Buinheimii Rabenh. Im salzigen See bei Halle, freischwimmend. Zu vergleichen mit Aey. Sauteri, cornea und flaccida. Unterscheidet sich von ersterer durch den Wuchs der Rasen, die rigidere Beschaffenheit, die nie- mals gedunsenen Glieder, hat aber Stärke und Länge der Glieder mit ihr gemein. A. cornea ist doppelt stärker, die &lieder sind oft bogig gekrümmt und aufwärts angeschwollen. A. flaccida ist eben- falls weit stärker, die Verästelung ist regelmässig dichotom, öfters trichotom. Die in dieser Lieferung mitgetheilten Bacillarien sind nach der von Gerstenberger in der Hedwigia Nr. 2 beschriebenen Methode aufgezogen, für deren Zweckmässigkeit die Schönheit der Objecte 255 spricht. Diese Methode beruht bekanntlich darauf, dass die eigen- thümliche Zwischensubstanz, welche die Kieselplatten der Distomeen- panzer verkiltet, durch Behandlung mit Salpetersäure und chlorsaurem Kali aufgelöst wird, worauf der Diatomeenkörper in seine einzelnen, zarten Platten zerfällt, an welchen man nun die vollständige Strei- fung in grösster Reinheit wahrnimmt. F. Botanische Notizen. Der bisherige ausserordentliche Professor an der Universität zu Freiburg im Breisgau Dr. de Bary ist zum ordentlichen Professor der Botanik daselbst ernannt worden. Dessgleichen wurde der bisherige Privatdocent Dr. Julius Ross- mann aus Worms zum ausserordentlichen Professor der Botanik in der philosophischen Facultät der Universität Giessen befördert, Hofgärtner Erblich ist zum Hofgartenmeister und zum ersten Verstande des kgl. grossenGartens zu Herrenhausen und tit. Hofgärtner Wendland zum wirklichen Hofgärtner und zweiten Vorstande des kgl. Berggartens zu Herrenhausen ernannt worden. Die Herren Asa Gray in Bosten, Alpbonse De Candolle in Genf und Wilhelm Haidinger in Wien sind von der königl. Akademie der Wissenschaften zu München bei Gelegenheit ihres hundertjährigen Jubiläums zu auswärtigen Mitgliedern der mathema" tisch-physikalischen Classe ernannt worden. Der bekannte Reisende Adolph Schlagintweit ist nach of- ficiellen Berichten aus Indien und Russland von einem der Anführer türkischer Horden, welche in Yarkand eingefallen waren, zu Kashgar in Turkistan (Central Asien) im August 1857 getödtet worden und somit als ein Opfer seines wissenschaftlichen Berufes gefallen. Er war als Europäer erkannt worden, nachdem er verkleidet, über den Karakoram und Küenlüen, vorber noch nie durchreist, weit nach Central-Asien vorgedrungen war. Mitte December vorigen Jahres starb zu Verviers im Alter von 79 Jahren der Nestor der belgischen Botaniker, Dr. med. Alexan- der Louis Simon Lejeune, Ritter des königl. belg. Leop.-Ord., prakt. Arzt und Oberarzt des Civilspitals, Präsident der Medicinal- Commission, sowie der Litteratur- und Industrieschule zu Verviers, Mitglied der kgl. belg. Akademie der Wissenschaften in Brüssel etc. Er war geboren zu Verviers den 23. December 1797. Am 21. April Mittag 1 Uhr starb nach längerem Leiden Im 256 Aösten Lebensjahre Dr. Otto Sendtner, königl. ord. öftentlicher Professor der Botanik an der Universität za München und Conserva- tor des kgl. Herbariums. Wir werden auf diesen für die Wissenschaft wie das Vaterland und seine Freunde höchst betrübenden Verlust in unserem nächsten Blalte zurückkommen. Chauvin, Professor in Caen, dessen Tod wir kürzlich anzeig- ten, hat sein Phanerogamen-Herbarium, in dem vorzüglich die Pflan- zen von d’ Uroville zahlreich vertreten sind, dem Naturaliencabinet jener Universität vermacht, Seine besonders wichtige Algensammlung verbleibt seiner Familie. Anzeigen. Im J. 6, Cotta’schen Verlag in Augshurg erschien: Ouerschnitte von 100 Holzarten, Fortsetzung oder zweiter Band, enthaltend hundert, theils europäische theils ausländische Holzarten, von Prof. Dr. H, Nördlinger, Ober- förster za lIlohenheim. In Fatteral. Preis 8 fl. oder 4 Rthir, 20 Ngr. Stuttgart und Augsburg. Verzeichniss der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 45) Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Mathem. naturw. Cl, Nr. 6-29. Wien, 1858, 1859. “ 46) Kreil, Anleitung zu den magnetischen Beobachtungen. Wien 1859. _ 47) Fee, Portiera hygrometrica R. et P, II. mem, surles plantes dites sommeil- lanten. Paris, 1858. 48) Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s. Decade LXXXI. und LXXXII. Dresden, 1859. 49) Hedwigia. Notizblatt für kryptogamische Studien. 1859. Nr. 3. 50) Ph. Wirtgen, Herbarium Ruborum rbenanorum. IV. Lieferung. Coblenz, 1859. 51) Siebenter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, Giessen, 1859, 52) Jahrbuch der kaiserl. geologischen Reichsanstalt. 1858. Nr. 4. Wien. 53) Senoner, Piante utile all’ Agricoltura ed alle Arti Catalogo. 1858. 54) Kranz, Uebersicht der Flora von München. München, 1859. 55) Rabenhorst, Flora des Königreichs Sachsen. Dresden, 1859. 56) Hanbury, on Otto of Rose. 1859. 57) Bulletin de la Societe botanique de France, Tom. I—Y., Paris, 1854— 58. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Hegenaburg. ©LORA, —ä nn — SE 17. Regensburg. 7. Mai, 1859. Inhalt: orısınır-aBpnannLung. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einhei.nischer Gewächse. (Ranunculaceae), — BIOGRAPHISCHB Nonz. Otto Sendtner +, — anzeice. Pringsheim, Jahrbücher für wissenschaft- liche Botanik. \ Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler, Die folgenden Bemerkungen enthalten hauptsächlich Beiträge zuf Kenntniss der wesentlichen Sprossfolge, der verschiedentlich auf sie vertheilteu Blattformationen und der Blattstellung der bier angeführten Gewächse. Soll es zu einer allseitigen Kenntniss der Species kom- men, so dürfen diese oft höchst charakteristischen Momente des Pflanzen- wuchses nicht vernachlässigt werden und es ist sehr zu wünschen, dass sie besonders auch von den Florenschreibern einer grössern Aufmerksamkeit gewürdigt werden möchten, Wäre dieses schon früher geschehen, so wäre die Wissenschaft nicht mit einer 80 gros- sen Menge schlechter Species überschwemmt; man würde überhaupt auch über den „Artbegriff‘“ viet einiger gehen; auch die Beschrei- bungen und Diagnosen wären nicht so mangelhaft. Auf den Blüthen- bau habe ich hier nur beiläufig Rücksicht genommen; ich gedenke denselben anderswo und mehr im Zusammenhang zu besprechen. Ich bemerke nur noch, dass überall im Text, wo von Spiralstellun- gen die Rede ist, die Schätzung nach dem langen Weg (der grös- seren Divergenz) geschah, und dass, wo ich von der Blattspirale eines Zweiganfanges oder seitlicher Blüthen spreche, stets Hintum- läufigkeit derselben vorausgesetzt wird, überall wo nicht ausdrück- lich das Gegentheil angegeben ist. Bern, 28. April 1858. Flora 1859. W. 17 258 Ranunculaceae. Clematis erecla hat in den Achseln der obersten Blattpaare un- terhalb der Gipfelblüthe seriale Blüthenzweige, meist zu zwei (d. h. ausser dem Normalspross einen accessorischen). Thalictrum. Bei den meisten Arten bewegt sich die Phyllomor- pbose des Jahrestriebes durch sämmtliche Blattstufen nach der For- mel: NLIHZ. Uebergang aus N in L plötzlich aus L in H stufen- weise, Ebenso kommen den meisten in der Region der Inflorescenz Serialzweige zu, welche sich entsprechend ihrer Blattstellung alter- native nach Rechts und Links werfen. Ihre Entfaltyng ist absteigend, Die Blüthenzweige haben eine basiläre Schfike. Die Scheiden der Laubblätter an demselben Stengel constant in gleicher Richtung, entweder rechts oder links. übergerollt, — Kelchdeckung bei pen- tameren Blüthen nach ?,,. Sepal, 2 median nach der Axe gekehrt. Th. aguilegifolium, Niederblätter und untere L, nach !/,, die höhern Lund H nach ®,,. Die Erneuerung der Sprosse geschieht aus den Achseln der Niederblätter des Muttersprosses in absteigender Folge, so dass der Spross (Knospe) des obersten N der stärkste ist und sich zuerst entwickelt. So auch bei den folgenden Arten, — Serialzweige bis 4, in der Region der Inflorescenz. Nur einmal fand ich in der Achsel des untersten Laubblattes 2 kleine seriale Laubsprösschen. . Th. foetidum, Zwei seriale Blüthenzweige. Merkwürdig ist, dass im Gegensatz zu andern Ranunculaceen der Scheidentheil des Laub- blattes an den höhern Blättern kleiner statt grösser wird. Th. galioides. Ob die Pflanze Niederblätter hat? An bereits spannenlangen Stolonen konnte ich keine bemerken. Blattstellung der Bodenlaub- und untern Blätter des aufgeschossenen Theiles %/, höher °!,. Stengelinternodien oft'von sehr ungleicher Länge und kurze und lange (wie bei Geranien und Oxalis strieta) ohne Ordnung auf einander folgend, so dass an den kurzen die Blätter (und. ihre zugehörigen Blüthenzweige) fast quirlig stehen. — Die Blattfiedern gliedern sich ab. — Meist zwei seriale Blüthenzweige in der Blatt- achsel, Th, flavum. Bis 3 seriale Blüthenzweige, welche tiefer am Stengel mehr-, höher manchmal nur einblüthig sind. Hepatica trilodba. Zweiachsig: 1) Cotyl. NLNL. 2) HZ aus N (selten aus L.) Sinkt auf die laubigen Cotyledonen wieder zur Niederblattbildaung aurück. N und L nach °/,, nach A, Braun (Indiv, 94) ”/,.. Niederbl, 259 entsprechend der genetischen Folge zunehmend. — Zweiganfang aus N beginnt aus 2 seitlichen Niederbl,Vorbl, , worauf °® , St. hintum- läufig. In der Achsel des ersten Vorbl. nicht selten eine Blüthe. Anemone,. Die Verstäubung der Antheren geht von einer mitt- leren Region aus und ist auf- und absteigend, entsprechend der stufenweisen Ausbildung der Stamina, welche wohl zum Theil von dem, Drucke abhängt, welche die Basis des Kelchs einerseits, das Ovarium anderseits auf sie ausüben. Bei A. vernalis und A. Pulsa- tilla sind die äussersten (untersten) Stamina nur mit kurzen oder auch ohne Filamente und die Antheren erscheinen als Köpfchen, die in Farbe, Form und Consistenz Nectarien gleichen. A. vernalis. Einachsig: LI—H— Z. — Die bodenständige Laub- rosette 5-8 blättrig, nach ?,,, selten nach °/,, Die Basis der wel- ken vorjährigen Laubblätter bleibt zum Schutz des jungen Triebes stehen, Die Laubblätter bestehen aus Scheide, Stiel und "Spreite, Die Scheide ist breit, umfassend, ohne Oehrchen. Die Scheide der untersten Blätter ist kleiner, die der obersten wird breiter, bei den obersten schwindet der Blattstiel und die Spreite ist klein oder auch völlig fehlend, so dass besonders das oberste (innerste) als Niederbl. erscheint. Der Uebergang von diesem zu dem durch ein schaftähn. liches Stengelglied getrennten Involucrum ist plötzlich. Die Blätter des leiztern bestehen aus Scheide und vielgetheilter Spreite und ihre Aufeinanderfolge lässt sich an der verschiedenen Breite ihrer Scheide verfolgen. Von dem obersten bodenständigen Blatt zu den Hüllblättern ist also gleichsam wieder ein Aufschwung in der Metamorphose, indem sie wieder Spreite bilden. Die Erneuerungssprosse kommen aus den 2—3 obersten Bodenlauben, tragen zur Blüthezeit nur Laubblätter und entwickeln sich in absteigender Folge. Sie sind zur Blüthezeit schon gut entwickelt. Während ihre Tragblätter eine grosse breite Scheide, kurzen Stiel und kleine Spreite haben so haben die Laub- blätter der Erneuerungssprosse eine kurze Scheide, langen Stiel und eine gut ausgebildete Spreite. — Die Stamina und Carpiden schie- nen mir nach 2!/,, zu stehen. A. Pulsatilla. Einaxig. NL—_L—Z. N und L bilden eine Boden: rösette am öftesten mit ’;s St. Nicht seiten finden sich an der Basis der blühenden Triebe nur N; anderemal haben die obersten Rosetten, blätter Spuren einer Spreite; noch anderemal folgen 1—5 gut ent. wickelte Laubbl. über den Niederbl. Niederbl. finde ich an blühen- den Trieben 1-6. Die neue Sprossbildung geschieht fast immer aus den 2 obersten Rosettenblättern, seien diese N oder L. Diese Sprossen werden durch die frisch bleibende Hauptwarzel des Stocken 260 ernährt, sie entwickeln sich in absteigender Folge und tragen so- gleich zur Blüthezeit des Muttersprosses ausgebildete Laubblätter (vulgo Worzelbl.). Von 18 untersuchten blühenden Sprossen waren 13 rechts- 5 linksläufig. Unter den 13 rechtsläufgen waren an 9 Sprossen die beiden (Seiten) Erneuerungssprosse zum Matterspross gleich- länfig; bei 3 andern waren die neuen Sprosse zum relativen Hauptapr. gegenläufig; bei einem letzten war der obere Seitenspross mit,der Hauptaxe gegen- der untere gleichläufig. — Von den 5 linksläufigen Sprossen waren die Seitensprosse von zweien mit dem Hauptspross gleichläufig, bei den 3 andern gegenläufig. A. narecissiflora. Zweiasig: I) L... 2) LZ. Der Mitteltrieb eine unbegrenzte bodenständige Laubrosette, deren Blätter gach °'; oder °/s gestellt sind und deren häutige Scheide ohne Oehrchen ist. Aus den tiefern Rosettenblättern entspringen die langen schaftähnlichen Blüthenzweige, welche am Ende 2 Paar rechtwin- kelig sich kreuzende genäherte unzestielte Laubblattpaare tragen und durch eine zuerst entfaltende Gipfelblüthe schliessen. Das untere Blattpaar steht zu seinem Tragblatt seitlich, das obere median zu ibm. In der Achsel eines jeden dieser Blätter befindet sich eine Blüthe ohne Vorblätter, so dass bei pentämerem Kelch die zwei ersten Kelchblätter seitlich, 3, 5 nach vorn, 4 median nach hinten stebt. Die axillären Blüthen entfalten nach der Gipfelblüthe in aufsteigen- der Ordnung. Die Gipfelblüthe setzt sich entweder mit ir Pro- senthese ein, indem das erste Kelchblatt nocls die rechtwinkelige Stellung der vorausgehenden Laubpaare beibehält, oder mit Prosenth. @/s}/a). Die Wendung der gegenüberstehenden Seitenblüthen bald homo- bald antidrom. Zuweilen fand ich ia der Achsel des einen Blattes bald des obern bald des untern Paares 2 seriale Blüthen, wovon die untere später entfaltete. — Die Stamina stehen nach ?/3,. A. alpina. Einaxig. N—L (= lavol.) Z. Zur Blüthezeit trägt der blühende Spross (ausser den laubartigen Hüllblättern) nur 2—4 distiche Niederblätter, denn die sogenannten Wourzelblätter der Au- toren gehören den Erneuerungssprossen an, die aus dem obersten Nie- derblatt entspringen und deren bald 1 bald 2 völlig ausgebildete vor- handen sind. Jene Blätter sind nämlich die quer zu ihrem Tragblatt stehenden Vorblätter dieser Achselsprosse. Das erste yon ihnen tritt auch manchmal als Niederblatt auf, das weitere Verhalten dieser Sprosse bleibt noch zu untersuchen, vielleicht sinken sie wieder in Niederblattbildung zurück, Die Basis des Stengels knollig ange- schwollen, 261 A, sylvestris. Macht Wurzelsprossen, A. nemorosa. Einaxig. N—L—Z. Cotyledonen unterirdisch, oval, dicht über ihnen folgt ein langgestieltes Laubblatt oder auch zwei, in welchem Falle sie sich mit den Cotyledonen kreuzen. Das Cotyle- donarglied des Stengelchen spindelförmig verdickt. Auf die Laub- blätter folgen wieder Niederblätter und so wechselnd bis es der Spross zur Blüthenbildung bringt. Das sogenannte Rhizom :st ein Sympodium mit Förderung aus dem obersten Niederblatt und meist mit Schraubel- seltener mit Wickelwuchs, (Von 11 rechtsläufigen Sprossen waren 8 Seitensprosse zum Hauptspross gleich-, 3 gegen- läufg, immer nach °/; bestimmt). Die klattstellung des Rhizoms (Sympodium) ist ?/,, was man an den übrig gebliebenen Narben der abgestorbenen N und L Blätter noch leicht erkennen kann, Zur Blüthezeit besitzt der blühende Spross 2 dicht über einander stehende umscheidende bäutige Niederbl., welche am Ende des Sympodium (oder an der Basis des Blüthenschaftes) stehen. Anfangs weiss, fär- ben sie sich später braun. Gewöhnlich kommt aus der Achsel des obersten N die das Sympodium fortsetzende Knospe, von der zur Blüthezeit des Muttersprosses bereits das erste Vorblatt in Form eines langgestielten Laubblattes (fälschlich Wurzelbl. genannt) ent- wickelt ist, das zweite Vorblatt gewöhnlich auch ein Laubblatt aber noch im Konospenzustand ist. Diese zwei Blätter stehen zu ihrem Tragblatt quer. Es kommt auch vor, Jass bereits das zweite Vor- blatt wieder zur Niederblattbildung zurücksinkt. Zuweilen fand ich die drei ersten Blätter des Sprosses in disticher Stellung, das erste war ausgebildetes Laubbl , die beiden audern scheidige Niederblätter. Anderemal sind zwei laubige Vorbl. vorhanden, und ein drittes ist Niederblatt und beginnt die '; Spirale des Sprosses, Die übrigen Gebilde der Knospe sind zur Blütlezeit nicht kenntlich. Ist nur ein Erneuerungsspross aus dem obersten N vorlianden, so möchte über die Gipfelständigkeit des Blüthenstengels einiger Zweifel übrig blei- ben. Dieser wird gehoben, wo auch der Spress aus dem zweit ober- sten Niederblatt sich ausbildet; in diesem Fall erkennt wan dann den Blüthenstengel leicht als mittelständig oder terminal, auch stimmt damit die verschiedene Grösse und basiläre Deckung seiner 3 lau- bigen Hüllblätter, welche die Blattstellung in gleicher Richtung fortsetzen. Wo übrigens zwei Erneuerungsknospen vorkommen, ist die obere immer die stärkere, und ich fand sie beide mit der Maut- teraxe homodrom. Die Hüll- und Blüthenblätter scheinen zuweilen nach °', zu stehen; häufiger bilden wohl alle Blüthentheile eine fort- 262 laufende Spirale; die Carpiden zeigen oft 5 and 8 Parastichen = rs St, A. ranunculoides. Einaxig. LN—L-—-Z. Wuchs wie bei voriger. Blattstellung am unterirdischen Sympoldium °,,. Aus den zwei ober- sten zur Blüthezeit noch vorhandenen Niederblättern kommen die neuen Triebe; häufig auch nur einer aus dem obersten. Kelch der Gipfelblüthe nach °/, deckend und zwar so, dass das zweite Sepal. in die Mitte zwischen das zweite und dritte Hüllblatt fällt. Sind zwei Blütben vorhanden, so gehört die zweite später blühende dem ersten Hüllblatt an, und es gehen ihr stets zwei kleine laudige seit- liche Vorblättchen voraus. Die Stellung der zweiten (axillären) Blüthe ist mit dem zweiten Kelchblatt median nach hinten. Die Wendung der Seitenblüthe ist meist mit der der Gipfelblüthe (Hauptaxe) homo- drom -—- selten antidrom. Von 11 rechtsläufigen Hauptsprossen fand sich Homodromie jener Seitenblüthe in 10 Fällen, Antidromie in einem Fall. -— Von 12 linksläufigen Sprossen war in sieben Fällen die Seitenblüthe mit der Mittelblüthe gleichläufig, in fünf Fällen gegen- läufg. Sehr oft fehlt die Seitenblütke und häufig sind nur ihre Vor- blättchen vorhanden. An einem Spross fand ich zwei Seitenspröss- eben (nur ihre Vorbl.), sie gehörten dem ersten und zweiten Hüllblatt an. Die Aufeinanderfolge der Hüllblätter ist an ihrer Grösse leicht erkennbar und stimmt in ihrer Wendung mit der Kelchspirale der Gipfelblüthe. Die Blüthe von den Staubfäden an acyklisch, Stamina nach °/ıs. Carpiden nach °/s. Adonis. Einaxig. A. aestivalis. Cotyl. LZ. Auf die Cotyledonen folgen zwei mit ihnen sich kreuzende L, worauf °,; und °',, Stamina und Carpi- den ?'/3, und ?jız. A. aulfumnalis. Das Zahlenverhältniss von Kelch zu Krone (5 zu 8) erinnert an dasselbe des Iuvol. ext. und int, von Cichorium, A. vernalis. NLZ. Die scheidigen der genetischen Folge nach grösser werdenden N stehen an der gestauchten Stengelbasis ge- wöhnlich nach !/,, jedoch nebmen die obersten nicht selten an der >/, St. der Laubbl, Theil. Zwischen N und L fallen gewöhnlich 1—2 vermittelnde Blätter mit grösserer Scheide und noch wenig aus- gebildeter Spreite. Kelch nach ?/, deckend. Blüthe von den Petalen an acyklisch. Petala 14—20. Stamina nach °# ,,. “Carp. 2/3, — Die Ernenerungssprosse kommen aus den obersten N und entwickeln sich in absteigender Ordnung. Myosurus minimus. Eivaxig. Cot. L--Z. Eot. sitzend mit ellip- fischer Spreite. Kelch meist 5-mer, nach ®/, deckend; aber zuweilen 263 auch 7—11 Sep. Petala 5 auch 7 Stam. 4—-14. Carpiden nach !ıs, "#/y, ®Y/sı und 3%, Die Blüthe scheint manchmal vom Kelch an acyklisch ? Ceratocrphalus falcatus. Einaxig. Cotyl, LZ. Blume von den Staubfiden an acyklisch., Stamina 9—10. Carpid, "3/,,. Der Griffel wächst zur Fruchtzeit beträchtlich an, Ranuneulus aquatilis, Die blühenden Sprosse verketten sich zu wurzelnden Sympodien mit Wickelbildung. DieZahl der einer Gipfelblüthe vorausgehenden Blätter verschieden: 3,2, 1. — Ihre Stellung distiche; die Scheide der zunächst auf einander folgenden gegenwendig über- gerollt. Die Kelchstellung verschieden, je nach der vorausgehenden Blätterzahl. ° Die Förderung der Wickelzweige geschieht aus dem obersten Blatt, das je einer Blüthe scheinbar gegenübersteht (Flos oppositifol,), indem der Zweig aus jenem Blatt die Gipfelblüthe seit- wärts drängt. Ausser dem Hauptzweig häufig noch ein accessor. Zweig. Hat der Wickelzweig mehr als ein Blatt, so kommen aus den untern 1—2 Blättern Laubsprossen, die erst nach einer grössern Anzahl disticher Laubblätter in eine Gipfelblüthe enden. — Die Frucht- stiele krümmen sich abwärts und zwar alternative nach rechts und links. R. fluitans. Wuchs wie voriger. R. glacialis, Einaxig. LNLIZ Zur Blütbezeit sind die im vor- ausgehenden Herbst gebildeten Laubbl. (wie auch bei Anemone) ab- gestorben, so dass also der blühende Spross mit N beginnt, deren 2—3 in Scheidenform vorhanden sind. Darauf folgen plötzlich ohne Vebergangsstufe einige (bis 4) bodenständige Laubblätter, und dann meist noch 1 oder einige kleinere Laubblätter am aufgeschossenen Stengel. Der Stengel endet in eine Gipfelblüthe, deren Kelch die ’, St. der N und L fortsetst, Die Ernewerungssprosse kummen aus dem obersten Bodenlaub, und aus dem untersten blatt des gedehnten Stengeltheils, Der Stengel leyt sich auf den Baden, und der Achsel- spross des zuletzt genannten Blattes freibt schen k:uh einige starke Wurzelzasern, die die Scheide seines Tragblattes durchbrechen. Da- durch wird er fähig, (wie auch später der ticfere Seitenspross) ein vom Mutterspross unabhängiges Leben zu führen. Die Erneuerungs- sprosse beginnen immer mit (zur Blüthezeit des Hauptsprosses) gut entwickelten Laubblättern. Sie stehen zum Tragblatt quer und distiche, und man zählt deren 2—4. An andern Exemplaren sind nur zwei quer distiche (Vor-) Blätter vorhanden, während die noch übrigen eine 3, St. einleiten. Von den L sinken die Sprossen wieder zur Nie- derblattbildung zurück, welche mit den bereits angelegten L uud 264 Blütben im Knospenstand überwintern, Aus den 2—3 obersten Stengel- blättern entspringen die Blüthbenzweige, mit je zwei seitlichen Jaubi- gen Vorblättehen, die aber selten eine Blüthe in der Achsel tragen. R. alpestris. Rinaxig. L—HZ. Blattstellung °/, bis in den Kelch der Gipfelblüthe hinein, Die Laubrosette aus 2--5 Blättern gebildet. Aus 1 oder 2 der obersten Rose:tenblätter kommen die Erneuerungs- sprosse ;, der oberste immer der stärkere und oft allein vorhanden hat zur Blüthezeit des Mutterstengels schon gut entwickelte Laubbl, Durch das Anwachsen desselben wird (wie bei Primula) der centrale Blüthenstengel seitwärts geschoben und könnte später für axillär ge- nommen werden. Die Sprosse beginnen mit zwei seitlichen laubigen Vorblättern, dann folgt ° ; St. hintumläufig. Einmal traf ich einen vornumläufigen Spross. Die Blattscheiden übergreifen einseitig nach dem langen Weg der Blattspirale. Die Sprossen bewurzeln sich spä- ter. Die Blume neigt im wilden Zustande zur Füllung hin. R, aconilifelius. Einaxig. NLZ. Emergenzen an der Basis der Petala. het: en R. Lingua. Binaxig. NLZ. Blattstellung '/,, seltener höher am Stengel nach ®/s. Scheiden und Spreiten bei disticher Stellung in der Knospung gegenwendig übergerollt. Bei '/, St. der Blätter ist der Kelch der Gipfelblüthe mit Prosenthese eingesetzt er, Die Spros- sen aus den Achseln der auf einander folgenden Laubbl. oft pöcilo- drom, nicht antidrom, wie man bei Zweizeiligkeit erwarten sollte, — Stamina nach "?/,.. R. Ficaria. Rinaxig. NLZ. Niederbl, meist 3—4, häutig-scheidig, der genetischen Fulge entsprechend zunehmend. Veiergang aus N in L plötzlich. Stengelinternodien oft ungleich, manchmal so kurz, dass 2—3 Blätter quirlartig zusammenrücken. Stellung der N und L bis in den Kelch hinein nach °?/;. Sepala : 4,5 setzen immer die vor- ausgehende Stellung fort. > Blüthen mit 4 und 5 Sepalen nicht sel- ten. Petala nur selten nach °/,, wol öfter %;,; und diese Stel- lung in die Stamina fortsetzend, In einzelnen Blüthen beginnt be- reits mit dem Kelch acyklische St, Carpiden nach Fa, "se. Petala finde ich 8— 12. Stamina 16—24. Carpiden 7—19. — Laubspreiten in der Knospung gewöhnlich nach dem langen Weg der Spirale über- gerolit. Die Vorblätter der Laubzweige gegenwenldig gerollt, R. auricomus. NLA selten; LZ fast immer, indem nur selten ein Niederblatt vorkommt. Keimpllanze mit zwei kleinen gestielten Cotyledonen mit elliptischer Spreite, die Stiele in ein kurzes Scheid- eben verwachsen. Cotyledonarglied ',, bis 1 Zell lang. Primäre Wurzel einfach fädlich; sehr bald bilden sich aus der Basis der Co- . 263 tyledonen secundäre Seitenwürzelchen. — Zur Blüthezeit besitzt die Pflanze nur 1—3 basiläre Laubbl., am aufgeschossenen Stengelthell 2—3. Aus letzterm kommen die aufwärts entfaltenden Blüthenzweige. Aus den 1—2 obersten Bodenlauben kommen die Erneuerungssprosse (aus d, obersten der stärkste) der oft zur Blüthezeit des Mut- tersprosses völlig ausgebildet ist, dessen Höhe erreicht und ebenfalls blüht, Ein solcher Spross besitzt eine kleinere oder grössere Anzahl völlig ausgebildeter bodenständiger Laubblätter; bald und zwar am hänfigsten ist nur eins vorhanden, bald 2, 3, 4. Immer stehen diese Blätter quer.distich zu ihrem Tragblatt. Ist nur eines vorhanden, so setzt sich aus ihm die weitere Auszweigung fort, und ein solcher Spross hat auch schon ziemlich entwickelte basiläre Laub- (Vor-) Blätter. So finden sich nicht selten 3—4 Sprossgenerationen zugleich vor, die bald Wickel- bald Schraubelwuchs zeigen. Die basilären Laubblätter solcher Sprossvereine fassen die Schriftsteller als Wur- zelblätter zusammen! Nicht selten blühen noch bald nach dem Mutter- spross auch die dritten Generationen. Die vierte Generation gibt oft nur noeh ein Laubblatt und ist zum Veberwintern bestimmt. Die Blüthenzweige des aufgeschossenen Stengeltheils arm- (1—3-) blättrig, Die Blüthen selten mit 2, meist mit 1 laubigen Vorblättern. Im ersten Fall ist die Blüthe hintumläußg und die Kelchstellung die gewöhn- liche mit dem zweiten Sepalum median nach hinten. Doch traf ich einzelne Fälle mit vornumläufigen Blüthen bei zwei Vorbl. Ist wie gewöhnlich nur ein Vorblatt vorhanden, so steht es seitlich etwas nach der Axe hin und ihm gegenüber steht ebenfalls etwas nach hin- ten gerichtet das erste Sepal, Hier fällt dann constant das 5. Sepal. vor das Vorblatt; das 3, median nach hinten, das 2. und 4. nach vorn. Aus der Achse! des Vorbl. kommt oft wieder eine und zwır zur Mutteraxe antidrome Blüthe. Die Kelchdeckung ist nach ?/,. Die Knospenlage der Corolla ist sehr veränderlich, fast immer metatopisch. In vielen Biüthen fehlen die Blumenblätter ganz oder es sind nur 1 —2 vorhanden, ohne dass ihr Fehlschlagen mit ihrer genetischen Folge übereinstimmte, Die Petala, an der Basis mit einem Honiggrübchen, sind eigentlich zweilippig und gehören in die Kategorie derer von Helleborus, nur dass die Überlippe gross ist und der röhrig zusam- mengezogene Theil sehr kurz, Veberhaupt unterscheiden sich die Petala der Ranunkeln von denen von Jlelleborus, Niyella, Aquilegia etc. nur dadurch, dass die tuten- oder röhrenartige Zusammenziehung blos auf die Basis beschränkt ist. Uebergangsbildungen von Peta- len su Staubblättern und von diesen za Fruchtblättern sind bei R. 266 auricomus häufig. Die Organe der Blüthe zeigten mir folgende Ab- weichungen: 1) 2) Der Kelch zuweilen corollinisch, Die Petala theilweise vergrünt, in der Mitte nämlich grün, an den Seiten gelb, corollinisch. Nicht selten sind sie an der Spitze in unregelmässige Läppchen getheilt, als Andeutung ihrer Ver- wandischaft mit den Laubblättern. Häufig sind sie ohne basi- läre Honiggrube; nicht selten stielförmig ausgezogen. (Andeu- tung des Stamens). 3) Bei andern gut ausgebildeten Petalen sind die seitlich von der 4) 5) Horiggrube gelegenen Schuppen stark entwickelt und oft von ungleicher Grösse. Sie erscheinen als in drei Zacken endende Falten der obern Seite der Petala; auf dem Durchschnitt geben sie sich als Emersionen zu erkennen. Io einer Blüthe finden sich oft 2—3 sackförmig zusammenge- zogene gestielte Petala, die auf dem Durchschnitt quadratisch er- scheinen, immer ein lockeres Gewebe und einzelne Höhlen zei- gen. An der Spitze sind sie gerad gestutzt, Die Seiten des Quadrates sind ungleich, die vordere und hintere Seite sind mehr als doppelt so breit als die nach rechts und links ge- legenen, die letztern sind von einer breiten Rinne durchzogen, die an der Basis in die schmale Spalte einer dort befindlichen Antherenhälfte übergeht. Auf Quersehnitten erscheinen die Kanten des quadratischen Petalum als Emersionen. Noch andere Petala erscheinen tutenähnlich zusammengezogen, und ebenfalls an der Basis jederseits eine Antherenhälfte tragend. Diese Mit- telbildungen zwischen Petalum und Stamen geben Aufschluss über bie normale Antberenbildung. In jeder Blüthe kommen endlich nicht selten mehrere Organe vor, die halb Stamen balb Fruchtblatt sind. {Wabrhaft herma- phroditische Blätter). Ich hatte bereits in in der Flora 1852, S. 740 Anmerkung, darauf aufmerksam gemacht. Sie sind immer gestielt, der Stiel lang, von Farbe und Struetur der Filamente. Die Spreite zeigte verschiedene Grade der Umwandlung, bald war die Antheren- bald die Fruchtblattbildung vorberrschend, aber immer so, dass die Anthere die Basis oder den untern Theil der Spreite, das Ovariom den obern Theil oder die Spitze einnahm. Die geringste Umwandlung zeigten im übri- gen normal gebildete Autheren, deren Connectiv allein in einen hakenförmigen Griffel mit papillöser Narbe (ohne weitere Spur eines Ovariums) endete. In andern sonst normalen Antheren 267 war ihrem obern Drittel ein Pistill (mit Ovar., Griffel und Narbe) gleichsam seitlich aufgesetzt, Noch in andern Fällen theilten sich Anthere und Ovarium ungefähr in gleiche Hälften, oder es war das Ovarium etwas überwiegend, Das Ovarium erschien als der obere erweiterte Theil der Anthere. Pollen fand ich oft in solehen Antheren; in den Fruchtblättern nie einOvulum, Die normalen Fruchtblätter sind auch gestielt, der Stiel niemals so lang als an den hermaphreditischen Blättern. R. montanus. Einaxig. LiZ, Die Pflanze erneuert sich aus den obersten Bodenlauben. R,acris. Einaxig. LIZ. Perennirt aus den bodenständigen Laubbl, und zwar mit absteigender Sprossentwicklung (jeder Jahrestrieb ist immer achselständig im Bodenlaub). Jeder Spross bewurzelt sich und wird selbstständig. Die Zahl der basilären, dem blühenden Sten- gel angehärigen Blätter ist zur Blüthezeit sehr verschieden: 2— 6. Ebenso ihre Stellung, welche anfangs oft gqner distich ist, und worin nieht nur etwa die zwei Vorblätter, sondern auch die folgenden bo- denständigen Blätter inbegriffen sind. So fand ich Exemplare mit 6 distiche gestellten Bodenblättern, ja sogar mehrere Male solche, wo sämmtliche Blätter des Sprosses auch am aufgeschossenen Sten- geltheil bis binaaf zur Gipfelblüthe nach ',, standen. Sonst folgt gewöhnlich auf die distiche Stellung am obern Stengeltheil ®,, St. Seltener beginnt diese Stellung gleich an der Basis des Sprosses. Sie erstreckt sich immer bis in den Kelch der Gipfelblüthe hinein. Die Scheidchen von ungleicher Länge, das längere deckend, das kür- zere bedeckt. Bei di6d Stellung, wenn sie durchgängig, schliesst sich der Kelch der Gipfelblüthbe mit Prosenthese an (; —) Stamina nach ?!/5,. 277 Was das Verhältniss der Blattwendung der Seitensprosse zum (relativen) Hauptspross betrifft, so fand ich jene am öftesten mit dem Hauptspross gleichwendig — besonders die Blüthenzweige — seltener kam Pöcilodromie vor und auch in diesem Fall waren die bomodr. Sprossen überwiegend, und nur einzelne antidrom. R. lanuginosus, Einaxig. LiZ. Wuchs wie voriger, Bodenrosette bald arm- bald reichblättrig, manchmal nach °',. Zwischen den vor- jährigen und diessjährigen Bodenlauben oft ein einzelnes Niederblatt, Zwischen dem obersten Bodenlaub und dem ersten Blatt des aufge- geschossenen Stengels ein langes Internodium. R, repens. Einaxig. LZ. Bodenständige Laubrosette auf gestauch- tem Stengeltheil nach ?,;, seltener nach °,,. Erneuerungssprosse aus dem Bodenlaub in absteigender Ordnung entwickelnd, unter Form . 268 von an den Knoten wurzeinden Stolonen. Blattstellung dieser quer- distich. Scheiden der Laubblätter übergerollt, nach dem langen Weg der Spirale, bei '/, St, und bei den Vorblättern gegenwendig gerollt, Die Sprossen am öftesten mit der Yutteraxe gleichwendig;, auch bei disticher Stellung sind die auf einander folgenden Zweige nicht immer antidrom. Seitenblüthen meist mit 2 seltener mit 1 Vorblatt. Kelch- deckung deutlich nach °/s, die Kanten des Blüthenstiels enisprechen der Mitte der Sepala. Blumenkrone in der Knospe selten eutopisch, meist metalopisch deckend. Stamina und Carpiden nach ';;,. (Fortsetzung folgt.) Biographische Notiz. Otto Sendtner +. Am 21. Aprild. J. starb Otto Sendtner, Dr. phil,, ord. öffentl. Professor der Botanik an der Ludwigs- Maximilians - Universität und Conservator des k. Herbariams in München, nach dem ihn im November des vorigen Jahres plötzlich eine Erkrankung der Centralorgane des Nervensystems ergriffen hatte, Deutschland verliert an ihm einen seiner ibätigsten botanischen Forscher. Mitten im fruchbringendsten Streben, im hräftigsten Mannesalter ward er ihm entrissen. Otto Sendtner wurde zu München geboren am 13. Juni 1813 als ältester Sohn des Professors der Aesthetik J. J. Sendtner, Schon als zarter Knabe wurde er während eines Landaufenthaltes, den sein Gesundheitszustand nothwendig gemacht hatte, durch seine Grosstante, eine Schweizerin, der Botanik zugeführt, Auf der Hoch- schule (1830) wurde er Schüler Carl Schimper’s, welcher da- mals in Privatvorträgen eine zahlreiche Zuhörerschaft um sich ver- sammelte. Als im Jahre 1833 sein Vater starb widmete er sich dem Studium der Medicin, musste dasselbe aber aus Gesundheitsrücksichten alsbald wieder unterbrechen. Nach manchen Wechselfällen eines hinsichtlich seiner Subsistenz grösstentheils auf die eigenen Kräfte angewiesenen Lebens erhielt er durch die Verwendung Nees von Essenbeck’s von der preussischen Regierung die Mittel zur Unter- suchung der Cryptogamenflora ‘der Sudeten (1838 — 1940) — seiner (im Verkehr mit Bruch angefeuerten) Vorliebe für Bryologie, welche ihm vielfache Bereicherungen verdankt und als Denkmal seiner Thä- tigkeit den Gattungsnamen „Sendinera“ Endlicher in ihren Regi- stern aufweist, ein willkommenes Terrain. Im Winter 1840-41 erwarb er sich in München den philosophischen Doctorgrad. Seine 269 mineralogischen Kenntnisse, während der Universitätsjahre unter der Leitung des unvergesslichen Fuchs erworben, befähigten ihn, die Ordnung des herzog!, Leuchtenbergischen Museums zu übernehmen; zugleich kam er in drei folgenden Sommern einem Rufe des Podestä Temmasini in Triest zur botanischen Untersuchung der julischen Alpen und der österreichischen Küstenländer nach, Diese Reisen führ- ten ihn für immer der Pflan zengeographie zu. In den Jahren 1844 — 1846 gewann ®ın v. Martius für die Bearbeitung der brasi- lianischen Solaneen und der Palmen-Inflorescenzen. 1847 unternahm er eine Reise nach Bosnien, welcher ein mörderischer Anfall von Seiteeinesfanatischen Türkenein Ziel setzte.Schwer verwundetkehrte er mit reichen wissenschaftlichen Resultaten nach Migchen zurück, ha- bilitirte sich an der dortigen Universität, erhielt eine Anstellung als Adjuncet an der kgl, bayer. Akademie der Wissenschaften und erbot sich zu einer pflanzengeogr. Untersuchung Bayerns, deren Ergebnisse zur Verbesserung der landwirthschaftlichen Zustände auszubeuten von nun an seine Lebensaufgabe bildete. Die Resultate wiederholter Reisen zu diesem Behufe sind in seinem klassischen Buche: „Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns, München 1854 niedergelegt. Seit dessen Herausgabe waren seine Untersuchungen dem bayer. Walde zugewendet, Ueber ihrer Veröffentlichung ereilte ihn Krankheit und Tod. Seine Freunde werden es versuchen, das mühevoll Gewonuene der Wissenschaft zu erhalten, Ausser durch seine Forschungen wirkte Sendtner auf's erfolg- reichste als Lehrer der Botanik. Er wurde im Jahre 1854 zum aus- Serordentlichen und 1857 zum ordentlichen Professor und Conserva- tor des kgl. Herbarinms in München ernannt, Als Denkmal seiner rastlosen Thätigkeit folge hier ein Verzeich- Diss seiner Arbeiten: “A. Originalablandlungen. Ueber die Flora des mährisch-schlesischen Gesenkes. Regensb. botan. Zig. 1840. S. 17. Bemerkungen über die im Gesenke vorkommenden Laubmoose. Regensb. bot. Ztg 1840. S. 49. Musci quidam frondosi recentius detecti. Denkschrift der Regens- burger botan, Geselisch. 1841. p. 49. Besteigung des Moresch in den julischen Alpen. Regensb. bot. Ztg. 1842. p. 442. Monographia Cyphomandrae, novi Solanacearum generis. Regensb. bot, Ztg. 1845. p. 161. (Dissert. inaug.) 270 Beschreibung einer neuen Gattung der Solanaceen. Regensb. bot. Ztg. 1846. p, 193. Laubmoosflora von Oberbayern. München. Gelehrte Anzeig. 1846. p. 947. Solanacese et Cestrineae in Martius Flora Brasiliensis. 1846. Kritische Vergleichung der Lehren über die Blattstellung von C. Schimper und Bravais, Regensb. bot. Ztg. 1847. p. 201. Reise nach Bosnien. Von einem botanischen Reisenden. Ausland 1848. p. 85. Ueber ein neues Hypnum. Regensb. bot. Ztg. 1848. p. 65. Beobachtungen über die klimatische Verbreitung der Laubmoose durch das österreichische Küstenland und Dalmatien. Regensb. bot. Zig. 1848. p. 188 (Dissert. pro ven. leg.) Die Naturverhältnisse von Bosnien. Ausland 1848. p. 643. Enuweratio plantarum in itinere Sendtneriano in Bosnia lecta- rnm, cum definitionibus novarum specierum et adumbrationibus obs- curaram varietatumgque. Scripserunt Kummer et Sendtner. Sectio prima et secunda. Regensb. bot. Ztg. 1849. S. 1. 753. Beobachtungen von Höhengrenzen solcher phanerogamischer Pflan- zen, welche in den Hochebenen Münchens vorkommend, in den All- gäner Alpen die Grenze der Buche erreichen oder übersteigen. Ein Beitrag zur Pfianzengeographie. Regensb. bot. Ztg. 1849, p. 113. Zwei neue Orthotricha aus Grönland, Regensb. bot, Zig. 1849. p. 273. Beobachtungen über Carex Gaudiniana. Regensb. bot. Ztg. 1850. p. 737. Die Pflanzenwelt des Blomberges. In „Tölz und Krankenheil, eine Brunnenschrift.‘ Leipzig. 1851. p. 39. Bemerkungen über die Methode, die periodischen Erscheinungen an den Pflanzen zu beobachten. München. Gelehrt. Auzeig. Nro. 44. £. Das Allgäuer Alpenland. Augsburg. Allgem. Ztg. 1853. Jul. 13. Beilag. August. 29. ff. Naturbetrachtungen am Wege nach der Zugspitze, Beilage zur Neuen Münch. Ztg. 1853. Sept. I ff, Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie und mit Bezugnahme auf die Landescultar geschildert, (Als dritter Beitrag zur naturwissenschaftlichen Erfor- schung der bayer. Lande herausgegeben von der kgl, bayer. Akade- mie der Wissensch.) München 1854, Beiträge und Berichtigungen zur Bodenfrage der Pflanzen, ge- 271 sammelt im bayer. Walde des Sommers 1854. Regensb. bot. Ztg. 1854. Nr. 32, Die südbayerischen Hieracien. Regensb. bot. Ztg. 1854. p. 321. Die Polemik des Hrn. Direct. Dr. Fraas, beleuchtet von U, Sendtner. Regensb. bot. Ztg. 1853. p. 546. j Ansichten vom bayerischen Walde, Beilage zur neuen Münch. Ztg. 1855, Sept. 22. f. Zur Bodenfrage der Pflanzen dienende chemische Analysen, aus- geführt von Dr. C. Voit, erläutert von Dr. Sendtner, Regensb. bot. Ztg. 1855, Nr. 32. Beziehungen von Pflanzenaschen und Bodenarten zu Vegetations- verhältnissen, von Johnson und Sendtner; in Liebig’s Annal, d. Chemie und Pharmacie XCV, Heft 2. p. 229. Zur Kenntniss der Brombeersträucher. Regensb, bot. Ztg. 1856, p. 193, Ueber die Entwicklangsgeschichte des Pflanzenreichs, Ein Vor- trag gehalten bei der naturf. Versammlung in Wien. Regensb. bot. Ztg. 1856. p. 657. Berichtigungen einiger Vegetationslinien. Regensb. bot. Ztg. 1858, p. 52. Berichtigungen und Beiträge zur Flora Südbayerns. Regensb, bot, Ztg. 1858. p. 118. Vegetationsverhältnisse, 1858. In einem bei der litierar. artist, Anstalt in München zur Edition vorbereiteten Sammelwerke ‚‚Bavaria,‘‘ Die Vegetationsverhältnisse des bayerischen Waldes 1858. (Ma- nuscript, zum Drucke vorbereitet.) B. Berichte und Recensionen über: Grisebach, Vegetationslinien des nordwestlichen Deutsch- lands. Münch. Gelehrt. Anzeig. 1849. Nr. 17. 18. Quetelet, observations des phenomenes periodiques des plantes, Ibid, Nro. 33. Quetelet, sur le climat de la Belgique. Ibid. Nr. 134. 135, Karl Fritsch, Vegetationsbeobachtungen zu Prag. Ibid. Nro. 136. De Candolle, über die Beschaffenheit der Einflüsse, welche die Wärme ausübt. Regensb. bot. Ztg. 1850. Nr. 17. Ad. Schlagintweit, Untersuchungen über die Isogeothermen der Alpen, Regensb. bot. Ztg. 1850. Nr. 7. Hofmeister, die Entstehung des Embryo der Phanerogamen, Münch. Gelehrt, Anzeig. 1850, Nr. 48, 272 Unger, hotanische Beobachtungen. Ibid. Nr. 49. Lezcezye-Suminski, zur Entwicklungsgeschichte der Farn- kräuter. Ibid, Nr. 50, Wigand, zur Entwicklangsgeschichte der Farnkräuter. Ibid. Nr, 50. Hofmeister, über die Fruchtbildung und Keimung der höhe- ren Cryptogamen. Ibid. Nr, 50. Mettenius, zur Fortpflanzung der Gefässkryptogamen. Ibid, Nre. 51. J. Thurmann, essai de Phytostatique. Münch, Gelehrt, Anz, 1851. Nr, 24—30. De Candolle, sur lescauses qui limitent les especes vegetales du cöte du Nord en Europe. Ibid. Nro. 30. . De Candolle, du mode d'action de la chaleur sur les plantes. Ibid. 1851. Nr. 31. Grisebach, commentatio de distributione Hieracii generis per Europam geographiea. 1b. 1854, Radlkofer, die Befruchtung, der Phanerogamen, Regensb. bot. Ztg. 1856. Nr. 11. Karl Müller, das Buch der Pflanzenwelt. Bonplandia 1858, p- 31. Anzeige. Bei August Hirschwald in Berlin ist erschienen und kann darch alle Buchhandlungen bezogen werden: Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. Herausgegeben von Dr N. Pringsheim, _ Privat-Docenten der Botanik an der Universität zu Berlin. Zweiter Band. Erstes Heft. Les. 8. geh. Mit 13 zum Theil color. Tafeln, Preis 2 Thir. 12 Sgr. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohbr. Druck der F, Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr, Krug's Wittwe) ia Regensburg. NLOR&A, JW. 18. RBegenshurg. 14. Mai. 1859. Eine Trauerkunde durchzieht die wissenschaftliche Welt: Alexander von Humboldt, der Nestor der deutschen Naturforscher, der Begründer der Pflanzengeographie, der unsterbliche Verfasser des Kosmos ist nicht mehr! Am 6. Mai in der dritten Stunde des Nach- mittags schlossen sich für immer die Augen, die tiefer als die eines andern Sterblichen vor ihm in die verborgensten Geheimnisse der Natur eingedrungen waren. Mit Recht be- merkt eine öffentliche Stimme in der Allgemeinen Zeitung über ihn: ‚Die Wellen, die von seinem gewaltigen Wurf ausgingen, werden im Meere der Gedanken schwingen und Bewegung verbreiten durch Jahrhunderte. Es wird die Zeit kommen, wo man von ihm eine neue Periode in der Geschichte des Geistes datirt; denn er war es, der den ersten Versuch machte, die ganze Schöpfung als ein gesetz- mässiges Ganzes zu umfassen, alle Phänomene anf positi- ver Grundlage zu erklären. Und dieses unvergessliche Werk ist ihm gelungen, er hat alle Zweige des Wissens, alle Ge- biete der Forschung geeint, sie als zusammengehörende Theile, die sich gegenseitig stützen und ergänzen, nachge- wiesen. Er hat die Masse der losen Bausteine, die er vor- fand, geordnet und gesichtet und zahlreiche neue hinzu- gefügt, aber das Alles ist untergeordnet gegen die unsterb- liche That, einen grossen Bau daraus aufzuführen, und mit vollem Recht nannte er ihn den „Kosmos‘‘ — die be- griffene Welt!“ Flora 1859. 18 274 „Um dieses Ziel zu erreichen bedurfte es des gleich schar- fen Blicks für die Bedeutung der mikroskopischen Einzelheit, wie der grossen Weltgesetze, der gleichen Unermüdlichkeit für das Sammeln aller Phänomene, wie des Untererdnens derselben unter allgemeinere Gesichtspunkte. Es bedurfte einer vollkommenen Erfassung, einer Sättigung mit den Thatsachen und eines ebenso vollständigen Los- lösens von ihnen. Ueber dem Einzelnen durfte nie das Ganze, über ‚dem Gauzen nie das Einzelnste vergessen werden.“ „Alexander von Humboldt war am 14. September 1769 ge- boren. Neunzig Jahr lang, kann man sagen, hat der grosse Weise rastlos beobachtet, gesammelt, die Welt durchwandert und durch- forscht , im teleskopischen wie im mikroskopischen Gebiet, auf der Oberfläche der Erde wie auf der Sohle der tiefsten Schächte. Und doch hat diese Zeit kaum genügt zu dem gressen Werk seines Le- bens. Der letzte Hammerschlag daran war sein letztes Wirken.“ Der unsterbliche Geist des Dahingeschiedenen ist nun in höhe- ren Gefilden vom Ahnen zum Schauen gelangt, die dankbare Mit- und Nachwelt wird aber sein Gedächtniss stets in gesegnetem An- denken behalten. Nicht nur in seinen Werken, auch in der Pflanzen- welt lebt sein Name in der von Vahl ihm zu Ehren benannten Humboldtia fort, Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung. Ranunculus bulbosus. Einaxig. LIZ. selten NLIZ. — Cotyle donen gestielt, mit ovaler 3—5-bogennerviger Spreite, Stiele der- selben in ein kurzes Scheidchen verwachsen, die auf die Cotyledonen folgenden Blätter gestielt, rundlich oder herzförmig-rundlich mit 3—5 grossen Kerben, die nächsten Blätter bereits dreitheilig. Cotyledonar- glied schmächtig, oft nur einige Linien, anderemale bis ein Zoll lang. Ausser dem dünnen Hauptwürzelchen noch einige Seitenzäser- chen, Die Stengelbasis (vom zweiten Glied an) bleibt gestaucht und verdickt sich schon früh zu einem Knöllchen. Aus dem Knöll- chen, das aus einer Anzahl gestauchter Stengelglieder besteht, ent- springen die eine Bodenrosette bildenden Laubblätter, welche ge- wöhnlich nach °/, (an kräftigen älteren Stöcken auch nach ®/,) stehen. Im zweiten Jahr schiesst der Sämling zum gedehnten Stengel auf und kommt zum Blühen. Schon am Keimpflänzchen bilden sich Ad- 225 ventivwurzeln aus den Cotyledonarknoten, welche die Cotyledonar- scheide durchbrechen, ferner aus der sich verdickenden Knolle; darch ihre Vermehrung bildet sich nach und nach ein Büschel Wurzelzasern. Schon die ersten Adventivwurzeln sind stärker als das primäre Wür- zelchen. Die Gefässbündel der Knolle keilen sich am Vebergang in das Würzelchen aus, Die primäre Wurgel fard ich zuweilen noch an walluussgrossen Knollen, Von einer Zwiebel, wie man gewöhn- lich die Knolle nennt, kann keine Rede sein. Nicht nur, dass sie ein dichtes Gefüge hat, sondern die von ihr entspringenden Blätter sind nie fleischig, sondern haben häutige Scheiden. Die Erneuerungs- sprosse stehen in den Achsein dieser knollenständigen Bodenlaube und entwickeln sich in absteigender Folge, so dass die obersten oft gleichzeitig mit dem Mutterspross zum Blühen kommen und auch seine Höhe erreichen, während die tieferstehenden nur einige Laub- blätter bringen und zum Ueberwintern bestimmt sind. Diese letztern Sprosse schwellen an ihrer Basis ebenfalls knelleuförmig an und ver- schme!zen nicht selten mit der Mutterknolle, welch’ letztere später welkt und sich auflöst, während jene durch Bildung von Adventiv- wurzeln ihr Leben fristen. Selbst die untersten, am gedehnten kraul- artigen Stengeltbeil befindlichen Sprosen schwellen manchmal zu einem basilären Knöllchen an, Die Knollen zeigen übrigens verschiedene Formen, bald sind sie kugelig, bald kugelig mit scheibenförmig fla- chem Scheitel, oval, umgekehrt kegelförmig. Die Seitenknollen sind an der Basis zuweilen stielförmig verschmälert; ja wo sie tiefer in der Erde liegen sind sie oft gestreckt walzig, von der Dicke einer starken Feder bis fingersdick und manchmal mit starken Wurzel- zasern besetzt. Es gibt sogar Fälle, wo zwei bis drei Knollen pa- ternosterförnig durch dünne, walzliche, mehrere Linien lange Inter- nodien unter einander zusammenhängen. Knollenbildung hat eigent- lich nur da statt, wo die Axen die Erdoberfläche berühren. Die Ver- grösserung der Kuollen ist oft so beträchtlich, dass die Scheiden der auf ihnen stehenden Blätter zerreissen. Die Blattscheiden sind zum Theil mit der Knolle verwachsen. - - Blüthenstiel, Kelch und Bildnr — krone wie bei vorigem, Der Kelch der Gipfelblüthen setzt die auch am aufgeschossenen Stengeltheil und den Bereicherungszweigen herr- schende °,, St. fort. Stamina und Carpiden am häufigsten nach '?/ıı. R. sceleratus. Einaxig. LiZ. Blatistellung oft ';s. In den Achseln einzelner Blätter hauptsächlich höher am Stengel nicht selten zwei Serialsprossen, beide blühend, der obere mit zwei Vorbl., der untere später entfaltete mit drei Blättern. Die Frachtstellung der wenigen 18 276 zu Gebot stehenden Exemplare zeigte 13, 13; einmal 17, 17 Para- stichen. R. arvensis. Einaxig. LZ, Stengelbasis oft gestaucht. Die boden- ständigen Laubblätter nach °,,. Diese Stellung erstreckt sich bis in den Kelch der schmächtig gestielten Gipfelblüthe, welche von den Blöthenzweigen meist weit übergipfelt wird, — Früchte 5—8 nach /s. Aus der Basis des Stengels hat secundäre Wurzelbildung statt, was bei einjährigen Pflanzen selten ist. (Kommt auch bei Senecio valg., Solanum nigr., Lamium purp, vor.) R. muricatus. Eivaxig. LZ. Früchtchen nach °/ı:. Caliha palustris. Einaxig. LIZ. Die bodenständigen Laubblätter stehen auf dem gestauchten Axentheil, sie sind langgestielt und ihr Scheidentheil geht in eine Anfangs geschlossene kegelförmige ächte Ligula über (ganz wie bei Rheum etc.) welche die jüngern Theile des Sprosses in der Knospe einhüllt. Die Blätter am aufgeschosse- nen Stengeltheil sind kurz gestielt, die obersten sitzend, mit mehr tutenartiger Ligula, sie bilden die Tragblätter der Blüthenzweige. Das oberste Blatt zunächst der Gipfelblüthe des Stengels nimmt nicht selten Farbe und Gestalt eines Kelchblattes an, zeigt aber noch oft Spuren der Scheide. Die Blattstellung ist durchweg bis in den Kelch hinein ®,;; jedoch gehen an Achselsprossen dieser Stellung nichl sel- ten 2—4 quer distiche Blätter voraus, wovon die zwei ersten die Vorblätter des Sprosses sind. Es gibt sogar Sprossen, deren sämmt- liche Blätter distiche stehen*und wo alsdaun die auf sie folgende Gipfelblüthe bald ohne, bald mit Prosenthese sich anschliesst, Im ersten Fall nimmt das erste Kelchblatt noch an derdistichen Stellung Theil; im zweiten ist die Prosenthese ar “Die Laubspreiten sind in der Knospe stark eingerollt, und zwar gewöhnlich nach dem langen Weg der Blattstellung (°/, St.) selten kommen Ausnahmen vor. Bei disticher Stellung überbaupt und bei den Vorblättern der Achse!sprossen sind sie gegenwendig gerollt. Die Blattohren sind (auch bei ?/, St.) beiderseits eingerollt. Bei fort- gesetzter Vergrösserung des Blattes geht die Rollung der Ohren in Faltung über, indem sie sich an den Blattstiel anlegen und ihre an- fängliche Wölbung durch Druck verflacht wird, wobei die Faltung oft sehr. unregelmässig ist. Die Sprosserneuerung geschieht aus den Achseln der Bodenlaube in absteigender Folge, se dass der aus dem obersten der stärkste ist und das unterirdische Sympodium fortsetzt, denn das sogenannte Rbizom ist uichts anders als ein mehrsprossiges (verzweigtes) Sym- podium. Jeder Sprosa bewurzelt sich stark und kaun so unabhängig 277 vom Mutterspross fortbestehen. Letzterer dauert überhaupt nicht lange und stirbt von unten nach oben ab, Er ist geringelt und die Ringe sind die Narben der früheren Laubblätter, Die Achselsprossen zeigen folgende Blatistellungen: a) Sie beginnen mit zwei seitlichen Vorblättern (nach '/,), auf welche eine °/, St. (mit gewöhnlicher Prosenthese) folgt, am häufigsten hintumläufig, jedoch zuweilen auch vornumläufig. b) Es gehen der °/, St, dreibis vier quer distich gestellte Blätter vorans. c) Sämmtliche (selten mebr als 4) Blätter sind quer distich und auf sie folgt, wie sehon oben bemerkt, unmittelbar die Gipfel- blüthe, Aus den Blattachseln des aufgeschossenen Stengeltheils entsprin- gen die Blüthenzweige, welche ihre Blüthen in absteigender Folge nach der sich zuerst öffnenden Gipfelblüthe entfalten. Es sind arm- (bis 5-Jblüthige Dichasien mit Förderung aus d«m ersten Vorblatt (wie überhaupt bei den Ranunculaceen). Die untern melhrblüthigen Blüthenzweige haben drei, meist zwei Vorblätter, die mittleren meist nur eines (das erste), die obersten (einblüthigen) sind ohne Vorblätter. Darnach regelt sich die Kelchstellung. Der dieBlüthe unmittelbar tragende Stiel ist 5-kantig oder riefig. Die Kanten entsprechen der Mitte der Kelchblätter. Nach Abfallen der letztern lässt sich die Stellung der Kelchblätter an den zarückbleibenden Narben derselben noch erkennen. Al, Braun (Pringsh. Jahrb. I. 312) rechnet die Blüthenhlätter von Caltha zu den Blumenkronen. Wenn man jedoch ihre Knospenlage nach 3/, berücksichtigt, so möchten sie wohl eher als Kelch gelten dürfen, da diese Knospenlage bei ächten Corollen so selten vorkommt, und die Farbe nicht als charakteristisches Merkmal dienen kann, Auch besitzt der Kelch von Caltha Spaltöffnungen. — Stamina zählte ich 78-83. Sie stehen nach °’ ,,.. Die Verstäubung (wie bei der Mehrzahl der Ranunculaceen) fulgt der Genesis und ist centripetal. Die Stamina strecken und verlängern sich in der Ordnung ihres Stäubens. Carpiden 4— 12. Sie scheinen manchmal in 4gliedrigen Quirlen zu stehen. Einmal fand ich eine im Kelch 4gliedrige Seiten- blüthe, mit einem laubigen Vorblatt, dem auf der andern Seite gegen- über das erste Kelchblatt fiel, das zweite Kelchblatt stand vor deia Vorblatt. (Diese drei Blätter hielten also eine distiche Stellung ein.) Die zwei andern Kelchblätter kreuzten sich mit jenen , standen mit. bin median, und zwar 3 zach vorn, 4 nach hinten. Carpiden hatte diese Blüthe 6. — Eine 6-zählige Gipfelblüthe bestand deutlich aus 3 und 3 wechselnden Blättern; ihr Stiel war 6-kantig. 278 Trolius europaeus. Binaxig, LIZ und LNLIZ, wo dann die er- sten Lanbblätter zur Blüthezeit abgestorben sind. Die 3—5 Nieder- blätter scheidig-schuppig. Zur Blüthezeit hat der Hauptspross nor wenige boidenständige Laubblätter, die übrigen, die man mit ibnen Wurzelblätter nennt, gehören hingegen dem Erneuerungsspross an und sind zur Blüthezeit gut entwickelt, Die Erneuerungssprossen entspringen bald aus einem N, bald aus einem Bodenlaub, Ihre Ent- wicklungsfolge ist absteigend, sie bewurzeln sich später. Die boden- ständigen Laubblätter bestehen aus Scheide, Stiel und Spreite;, die Scheide ist mit einer die jüngern Theile des Sprosses umgebenden Ligula versehen. An den am aufgeschossenen Blüthenstengel befind- lichen Blättern. nimmt die Stielbildung ab und bleibt bei den höheren aus, welche nur noch Scheide (mit Dehrchen) und Spreite besitzen. Wo der Stiel noch vorhanden, ist er oberwärts rinnig, während er bei ‘dem Bodenlaub geschlossen (walzenförmig) ist. Der Stengel, so weit hinauf an ibm die mit Scheide versehenen Blätter reichen, ist walz- lich; von da an, wo die Blätter denselben wit ihrer Scheide nicht‘ mehr ganz umfassen, wird er kantig-furchig, Die Kanten erstrecken sich bis zur Gipfelblütbe; sie entsprechen immer der Mitte der Kelch- blätter ; ihre Zahl ist verschieden je nach Jer grössern oder gerin- gern Zahl der Sepala. Kelchblätter 8—15. Blumenblätter 10— 17. Stamina und Carpiden zahlreich. Die Blüthe scheint oft gleich vom Kelch an acyklisch nach einander die Stellungen nach °/s, *ıs, "au und ?!',, (letztere beide St. in den Staub- nnd Fruchtblättern) zu haben. Jedoch fand ich an ärımer ausgestatteten Seitenblüthen den Kelcheyklus auch nach °', (welche Stellung am Stengel berrscht.) Den Seitenblüthen gehen oft zwei querdistiche lanbige Vorblätter voraus, wo dann, wenn im Kelch ?,St, ioigt, das zweite Kelchblatt median nach hinten fällt, Selten kommt noch aus dem ersten Vor- blatt eine Blüthe. Manchmal besteht der Kelch an Seitenblüthen aus 7—9 Blättern, welche gerade einen °/; Cyklus bilden. Ich fand auch Exemplare mit drei distichen Blättern (wovon zwei bodenständig, das untere N das obere L), das dritte L stand am aufgeschossenen Stengeltheil und leitete eine °/s Spirale ein, welche noch ein höheres L und dann den Kelch umfasste, so dass das 7. Sepalum über jenes 3. Sepalum zu stehen kam. Die noch weiter vorhandenen 3 Kelchtl. gehörten einer complicirtern Stellung an. Eranthishyemalis, Einaxig. NL—LZ. Cotyledonen mit ungestielter elliptischer spitzer,bald ungetheilter,bald2 — 3-theiliger Spreite,und zwar » so, dass bald beide Cotyledonen ganz, bald der eine ganz, der au dere getheilt oder auch beide getheilt sind. Das Cotyledonarglied 279 des Stengels ist über einen Zoll lang walzlich, am Wurzelende (Veber- gang in d, Würzelchen) zu einem ovalen oder spindelförmigen Knöll- chen angeschwollen, Der blühende Stengel ist Achselspross einer frü- hern relativen Hauptaxe und trägt an seiner Basis bis5 N und dicht über dem letzten N ein vollständig entwickeltes Laubblatt. Diese Blätter stehen quer distiche. Zwischen dem basilären Laubblatt und der aus drei sitzenden Laubblättern bestehenden Hülle bildet der Stengel ein schaftförmiges Glied, Die Blüthe öffnet und schliesst sich mehrere Tage nach einander, bis die (centripetale) Verstäubung völlig beendet ist. An kalten Tagen bleibt sie geschlossen. Helleborus niger. Cot. LNLN—HZ. Pet. 15—17. Stamina nach 4/35. Carpid. 6—8. Die Blüthe ist wahrscheinlich von den Petalen an acyklisch, H. viridis. Einaxig, N—LZ und IN—LZ (im letztern Fall ist zur Blüthezeit nur ein abgestorbenes, den N vorausgehendes Laubbl. vorhanden.) Die basilären L und N stehen distiche auf gestauchtem Axentheil, die letztern aufwärts an Grösse zanehmend; die stengel- ständigen (meist 2) nahe an der Gipfelblüthe befindlichen Laubblätter, durch ein langes Internodium von den N getrennt, setzen oft die distiche Blattstellung fort; anderemal gehören sie einer in den Kelch der Gipfelblüthe übergehenden °/, St. an. Es sind die Tragblätter der seitlichen Blüthenzweige; sie bestehen nur aus Scheiden- und Spreitentheil, während die basilären L auch den Stiel ausgebildet haben, — Petala 8—13. Stamina zahlreich, strecken sich successive entsprechend ihrer ceniripetalen Verstäubung. Carpiden 3—5 (am häufigsten 3) in veränderlicher Stellung. Die Blüthe von den Peta- len an acyklisch: mit den Stamina und Carpiden nach "?;,,, in klei- nern Blüthben nach °/,». — Erneuerungssprosse aus der Achsel der Niederbl. in absteigender Fo!ge entwickelnd. Zuweilen kommt aus den obersten N ein blühender Zweig, der die Länge des Mutter- sprosses erreicht. Die aus tiefern Stellen des Erd- Sympodium her- vorgehenden Sprosse tragen zur Zeit nur N und L. Ich finde an solchen bis 5 N, auf welche dicht und ohne Uebergangsblätter voll- ständige Laubbl. folgen. Die 3 ersten N fand ich querdistiche, die folgenden N und L nach °), gestellt. Die Entwicklungsfolge der Blattsegmente ist absteigend, d. b. von einem mittelständigen Seg- meste alternative nach rechts und links gegen die Blattbasis fort- schreitend. An andern Exemplaren stehen N und L distiche, wobei die scheidigen N und die Scheiden der L gegenwendig übergreifen. H. foetidus. Einaxig. NLIHZ, auch L{HZ. — Cotyledonen kurs gestielt,, mit lanzettlich-elliptischer Spreite. Auf sie folgt ein mit 280 ihnen sich kreuzendes langgestieltes Laubbl. — Die Pflanze erneuert sich aus den basilären Laubbl, des jedesmaligen (blühenden) Hauptspr, und die Erneuerungssprosse werden durch die längere Zeit frisch bleibende Hauptwurzel (des Sämlings). ernährt. Die N cder auch die untersten L dieser Sprosse stehen distiche; auf sie folgt °;s, höher am Stengel °/s, an sehr kräftigen Exemplaren stehen L und H auch nach ®/ıs. Junge Sprossen aus der Stengelbasis fand ich nach 1) worauf höher °/, folgte. — Die Blüthenzweige an den untersten Exemplaren pöcilodrom. Kelch oft nach ?/,, oft metatopisch deckend. Petala 4—11; Stam, zahlreich, Carpid. 2—5, am häufigsten 3, in veränderlicher Stellung. Blüthe von den Petalen an acyklisch. Stamina am häufigsten nach '?/,,, an weicher Stellung auch die Car- piden Tbeil nebmen. Placenta sich ablösend. Isopyrum_fumarioides. Einaxig. Cotyl, L—-LZ. Eine Laubrosette auf gestauchter Stengelbasis, worauf ein schaftförmiges Stengelglied folgt, welches noch 3 L und nach einem kürzern Internodium die Gipfelblüthe trägt, Die letztern 3 L bald entfernter stebend, hald und am öftesten quirlförmig zusammenhaltend. Aus ibren Achseln kommen die Blüthenzweige, deren oft 2 seriale, wovon der obere meist mehrblüthige früher als der untere einblüthige entfaltet. Kelch der Gipfelblüthe 5-merisch, Petala 5 mit dem Kelch wechselud, klein, triebterig 2-lippig. Stamina 8— 10; Carpiden 8-14. Die Seitenblüthen mit 2, 1 oder ohue Vorblätter, wornach sich die Kelchstellung rich- get, ganz wie bei Callke. Einmal fand ich eine Seitenblüthe mit 2 Vorbl. und 4 zäbl. Kelch und Krone, Die zwei äusseren Kelchbl. standen median, die zwei innern seitlich vor den Vorblättern; die Vorblätter der Seitenblütlen immer laubig. Die Blüthenzweige ga- belig, mit Förderung aus dem ersten Vorblatt. Die Carpiden an der innern Basis mit einer Schwiele, welche sich zur Fruchtzeit vergrös- sert und die Carpiden aus einander spreizt, Garidella Nigellastrum. Cotyl. LZ. — Stengel 5-kantig, Blätter auf den Kanten stehend nach °;,. Ehenso der Kelch der Gipfel- und Seitenblüthen. Letztere mit 2 Vorblättern und gewöhnlicher Kelch- stellung mit Sep. 2 median nach hinten. Unterhalb derselben and in gleicher Blattachsel mit ihr ein Laubsprösschen. Petala und Sta- mina in schiefen Zeilen mit centripetaler Verstäubung. Carpiden 2—3 in verschiedener Stellung. Nigella damascena. Cotyl. LZ. — Auf die Cotyledonen folgt "'; St., höher am Stengel °/,, woran auch oft die Hüllblätter Theil neh- men, deren Zahl von 5 bis 10 wechselt. Carpiden 5—3. Griffel der Carpiden constant zur Zeit der Verstiubung rechts gedreht. Verstäu- 281 bung ceentripetal. Die Antheren öffnen sich von der Basis nach der Spitze, ihre Ränder werden dabei zum Theil zurückgeschlagen und ziehen einen Theil des Pollens mit sich. — Ich fand bei Blüthen mit 5 Sepalen und 9 Petalen auch 9 Stamenzeilen und 5 Carpiden — und bei 5 Sepalen, 8 Petalen auch 10 Stamenzeilen und 5 Carpiden. N. sativa, Cot. LZ. Verstäubung centripetal, die Anfangs auf- rechten Stamina neigen sich alsdann auswärts und sind zuletzt hori- zontal abstehend. Carpiden 5—6, Griffel rechts gedreht, wie auch bei N, foeniculacea. Aquilegia vulgaris. LIZ. selten NLIZ, Laubrosette 5—10-blättrig an der gestauchten Stengelbasis. Zwischen ihr und dem ersten Blatt des aufgeschossenen Stengels ein oft über 1 Fuss 1. Internodium, Die Blattstellung am häufigsten nach °/,, seltener ®/, oder ®/,s. Der 5-gliedrige Kelch der Gipfelblüthe schliesst sich an die vorausgehende Blattstellung immer ohne Prosenthese an. Die Scheiden der Boden- laube nach dem langen Weg der Spirale übergreifend. Die Blüthen- zweige aus den kleinlaubigen (nur aus Scheide und Spreite gebilde- ten) Blättern des Stengels entfalten (nach der Gipfeiblüthe) ihre Blüthen von einer mittlern Region aus auf- und absteigend. Seiten- blüthen mit 2 Vorblättern, das untere das grössere, aus ihm die ge- förderteu Zweige des Dichasium. Kelchdechung nach ?/,, Sep. 2 median nach hinten. Corolle in der Knospe manchmal auch nach °/, (eutopisch) deckend. Stamina und Carpiden in wechselnden Fünfercyklen. Car- piden bald 5 und 5, bald weniger (6, 7). Verstäubung absteigend (centripetal), einziges Beispiel in der Familie. Erneuerungssprossen aus dem Bodenlaub in absteigender Ordnung sich entwickelnd, werden durch die frischbleibende verholzende Hauptwurzel ernährt, — Die Blüthenzweige fast immer mit der Hauptaxe homodrom, selten einzelne antidrom. Von 19 Jahrestrieben mit rechtsläufiger IHauptaxe waren bei 15 die Blüthenzweige mit der Hauptaxe gleichwendig, in 4 Fällen gemischter Wendung, jedoch mit vorherrschender Homodromie, Nur in einem Fall waren die (4) Blüthenzweige zur Hauptaxe antidrom. Von 22 Jahbrestrieben mit linkswendiger Blattstellung der Haupteze (überall nach dem langen Weg bestimmt) waren in 16 Fällen die Zweige mit ihr homodrom, in 6 Fällen gemischter Wendung, jedoch auch hier mit vorwaltender Homodromie. Die Erneuerupgsrprossen hingegen sind zur Abstammungsaze häufiger antidrom. Delphinium. Zweiaxig. Der traubige Blüthenstand mit einer schein- bar gipfelständigen Blüthe (vrgl. Flora 1854. Nr. 4). Zu den. c. angeführten Kennzeichen des Blüthenstielchens ist auch seine, zusam- 282 mengedrückte Form zu rechnen, während die Blüthenstandsaxe walz- lich ist. D. Consolida. Cotyl. un °" Blüthen aus H kommend, D. Ajacis. Cotyl RIE ° * Blüthen wie bei voriger, Hat in der “Inforescenz Serialzweige meist 2, der obere reiner Blüthenzweig, der untere L und Blüthen tragend. Blattstellung oft °/s. D. elatum, NLH . 2. weise höber binaufgehende Anwachsen der H (Tragblätter der Blü- tben) an ihren Zweigen; während die untersten noch ihre Normal- stelle am Stengel einnehmen, stehen die obersten am Ende des Blü- thenstiels diebt unter der Rlüthe. Dazwischen fallen mehrere Mittel- stufen. Sprosserneuerung aus den basilären Laubblättern des blühen- den Stengels. Diese Sprossen sind Anfangs eine kegelförmige Knospe mit wenigen scheidig- schuppigen Niederblättern, auf welche ohne Uebergangsstufen sogleich voliständige Laubblätter folgen. Aconitum. Zweiaxig. Blüthenstand und scheinbare Gipfelblüthe wie bei Deiphinium, Kelch und Corolle wie bei Delphinium unvoll- kommen median ern eiriach, A, Napellus. NLIH . Z.. ihren Zweigen nicht selten. Seitenblüthen wie bei Delphinium mit 2 Vorblättchen. Blattstellung oft ’/s. Die 8 Petala nicht immer mit Ausnahme der Cuculli gut ausgebildet. Stamina nach ?'/,,, an wel- cher Stellang zuch die 3—5 Carpiden Theil nehmen. Gewöhnlich sind drei Fruchtblätter vorhanden, welche ziemlich dieselbe Stellung einhalten,woraus auf eine auch constante Zahl der Stamina zu schliessen ist, — Die Erneuerungssprossen entspringen theils aus dem Boden- laub, theile aus den Achseln der Niederbl. in absteigender Folge und in Koollen’orm, Will man nur die blattbildende Spitze der Knolle für den Stengel gelten lassen und die umgekehrt-kegelförmige Knolle selbst für Wurzel nehmen, so hat diese beinahe bis an ihre Spitze ein beträchtliches Mark, welches sich erst da zukeilt, wo die Spitze der Knolle in eine Wurzelzaser ausgezogen ist. Seitliche Wurzel- zasern entspringen übrigens aus den Gefässbündela der Knolle in verschiedenen Höben, und nur die Wurzelzasern haben ein centrales Gefässbündel. — Die Erneuerungssprossen beginnen übrigens mit (bis auf 4) zu ihrem Tragbl, queren distichen Niederbl,, auf welche die Laubrosette nach °;, ohne Prosenthese folgt. Die Koolien, wenn * Blüthen aus H. Allgemein ist das stufen. “ Blüthen aus H. Anwachsung der H an 283 sie sich etwas über der Erde befinden, nehmen zuweilen eine grüne Farbe an, Der Sämling bewegt sich bis zum zweiten Jahr, wo er manchmal, wenn auch wenige Blüthen bringt in folgenden Blattfor- mationen: Cotyl, LNEH .... 2... Actaea spicata, Einaxig. NLHZ. Blüthentraube mit zuerst öffnen. der Gipfelblüthe, die übrigen Blüthen, in aufsteigender Ordnung ent- faltend, stehen in denAchseln von H, und haben bald zwei seitliche Vorbl., bald sind sie ohne solche, wo dann die zwei äusseren Sepala seitlich stehen. — Die Pflanze perennirt aus den basilären Nieder. blättern des blühenden Stengels. Die Knospen, wenn sich vergrös- sernd, durchbrechen nicht selten die Mitte des Niederbl, und treten durch Sifsß’gebilete Spalte hervor. Die Niederblattregion des Spros- ses bleibt gestaucht, die L- und H-Regionen dehnen sich. Die Zahl der N wechselt, je nach den mehr oberflächlichen oder tiefer in der Erde befindlichen Knospen, von I—5, indem (wie überbaupt bei allen mit Niederblättern versehenen Fflanzen) die letztern eine grössere Anzahl N haben als die erstern, Sie sind scheidig-schuppig und die auf einander folgenden gewöhnlich (jedoch mit einzelnen Ausnahmen) gegenwendig übergerollt. Sie stehen zu ihrem Tragblatt quer-distiche. An dieser Stellung nehmen von den wenigen Laubbl. oft noch die untern Theil, während die folgenden eine °/, St. einleiten,, die auch oftdurch die H der Inflorescenz fortsetzt, welch letztere aber anderemal auch %/,, St. zeigt. Aus. dem obersten kleinsten haubbl. kommt manchmal eine seitliche Blüthentraube. Blütuenstiele und Blüthenzweige hin- ten mit einer hasilären Schwiele, welche wohl ihren horizontalen Abstand bewirkt. Zuweilen mitten in der Infloressenz an der Stelle eines H ein kleinlaubiges Blatt mit Blüthe. An cultivirten Exem- plaren fand ich auch zwei Serialblüthen in einer Hochblattachsel und zwar die Blüthen aufsteigend entfaltend. Paeonia officinalis. Einaxig. NLIZ. -—— Cotyledonen unterirdisch, gestielt, Stiele flach an der Basis in ein kleines Scheidchen ver- wachsen, mit ovaler löffelartiger (auf der innern Seite concaver) in den Samenbäuten eingeschlossen bleibender Spreite. Die auf die Cotyledonen folgenden Blätter auf gestauchtem Stengeltheil, langge- stielt mit tief dreitheiliger Laubspreite. Auf die L folgen bis zwei Niederblätter und dann wieder L, welche den Winter über zusam- men als Gipfelknospe des Keimpflänzchens verharren. Das bypoco- tyle Glied schwillt mehr oder weniger an und geht in das Anfangs pur wenige Seitenzweige bildende Hauptwürzelchen über, welches sich im sweiten Jahr bedeutend verdickt zeigt. — Die Erneuerungs- 284 sprossen kommen ans den Achseln der Niederblätter der blühenden Jahrestriebe und entwickeln sich in absteigender Folge. Sie beginnen mit quer-distichen N, deren Zahl von 2 bis 8 geht, indem die höher gelegenen Knospen weniger, die tiefern mehr solche zeigen, die zwei ersten sind immer die Vorblätter. Nicht selten nehmen bei mehreren N die 2—3 obersten bereits an der folgenden °/, St, der Laubbl. Theil, welche oft bis in deu Kelch der Gipfelblüthe fortsetzt, wäh- rend seltener die L des aufgeschossenen Stengels nach °/s stehen. Die Niederblätter entsprechend ihrer genet, Folge grösser, scheidig- schuppig, ei spiraliger St. nach dem langen Weg übergerollt, oft mit schiefer Basis, bei welcher die tiefer hinabreichende Seite der Hebungsseite entspricht. Gewöhnlich sind die Erneuerungssprossen hintumläufig, doch trafich mehreremale auf vornumläufige*). Die Laub- blätter folgen plötzlich auf die Niederblätter und sind steril. Von Laubbl. zu dem Kelchblättern finden sich schöne Uebergänge. — Die in Stücke zerschnittenen Wurzelknollen, in die Erde gesteckt, brach- ten Sprossen mit N und Lanbblättern hervor. Ob sie zum Blüben kom- men, konnte ich nicht verfolgen. Berberideae. Berberis vulgaris. Einaxig. LNIL— HZ. So der Gipfeltrieb, der aber oft feblschlägt. Die Seitentriebe: NIL- HZ. — Nieder- und Laub- blattaxe an beiderlei Sprossen stark gestaucht; zwischen L und H ein gedebntes Internodium; Hochbl.- (Inf.-) Axe mit gedehnten und gestauchten Internodien ohne Regel, die Blüthen stehen daher bald genähert, bald entfernt, Inflorescenz eine aufwärts entfaltende Traube mit nicht immer zuerst aufschliessender Gipfelblüthe. — Die Seiten- triebe entspringen aus den Achseln dornig gewordener Laubblätter. Sie beginnen mit einer grössern oder geringern Zahl von Nieder- blättern, wovon die zwei ersten die kleinen seitlichen Vorblättchen sind. Diese haben eine breite Basis und spitzen sich nach oben zu, sie sind schwach gefaltet und mit einem scharfen Rückenkiel ver- _ sehen. Mit ihnen in gleicher (disticher) Stellung folgen zwei weitere grössere Niederblätter und auf diese mit gewöhnlicher Prosentbese eingesetzt eine vornumläufige *°,, Spirale (bei der das 2. Blatt median nach vorn fällt**). Diese setzt oft durch die übrigen N, die L und Hochblätter des Sprosses fort und auch die Gipfelblüthe, wenn sie, wie nicht selten, pentamerisch ist, nimmt unmittelbar Theil *) Letzteres auch bei Paeonia arborea. * So fand ich auch den Zweiganfang von Ricinus. 285 daran. In vielen Sprossen folgt auch auf die °/, 5/, St., die auch in die H-Region fortsetst, ja in sehr kräftigen Sprossen fand ich auch *ıs St. Die Zahl der Niederblätter solcher blühender Seitensprosse ist sehr verschieden bis 18; der Laubblätter bis 7; der H noch zahl- reicher als die Niederblätter. An sterilen Sprossen folgen oft auf die zwei seitlichen niederblattartgen Vorblättchen sogleich zwei wie sie gestellte Laubblätter, auf diese noch einige nach ?,, gestellte L mit vornumläufiger Spirale, woranf wieder Niederblätter folgen, die im Knospenzustand überwintern, Noch anderemal gehen an steri- len Sprossen den Laubblättern eine grössere Zahl Niederblätter vor- aus, Hier ist nichts constant als die Stellung, indem immer die vier ersten Blätter der Seitensprosse gquer-distiche stehen, und auf sie vornumläufige °/; St, folgt. Wie bemerkt ist die Gipfelblüthe oft pentamerisch nach ?/,; auch ?/, fand ich ein paarmal. Im ersten Fall sind Sepala, Petala und Stamina vor einander fallend. Die Sepala decken deutlich oft auch die Petala nach °/;; jene nehmen von aussen nach innen an Grösse zu, indem die äussersten manch- mal wit den obersten H einige Aehnlichkeit haben. Aber ebenso häufig ist die Gipfelblüthe, wie gewöhnlich die Seitenblüthen, trime- risch. In diesem Falle wechseln sämmtliche Dreier-Cyklen mit ein- ander, so dass je die dritten wie die ersten stehen. Das Fruchtblatt zeigt veränderliche Stellungen. Am öftersten sind 2 Kelch-, 2 Kronen- und 2 Stamen-Cyklen vorhanden; jedoch fand ich auch Blü- then mit 3 Kelcheyklen. Die Seitenblüthen haben stets 2 seitliche, oft dicht an die Blüthe hinaufgerückte, seltener tiefer am Stiel ste- bende, mit dem Kelch gleichgefürbte Vorbläüttchen; von dem ersten Kelcheyklus fallen 2 Glieder nach vorn, eins median nach hinten *). Die Drüsen der Petala sind als Emersionen zu betrachten, die anf Antherenbildung hindeuten; einzelne solche fand ich wirklich io An- tberen verwandelt. Von den 3 Eichen des Ovariums fand ich oft 2 anatrop, 1atrop, wasauch Schleiden angibt. Das atrope stand auf- recht und hatte einen langen Funiculus. — Die Laubblätter bestehen ans Scheide, Stiel und Spreite. Die Scheide ist klein, flach und geht jederseits in ein pfriemliches Spitzchen (Stipula) aus**). Der Stiel ist über der Scheide gegliedert und löst sich daselbst von Ihr ab, während sie steben bleibt. Die Spreite oftin einen 3—5 sachiges Dora verwandelt, an welchem die Scheidenblidung noch dentlich. ist, *) So finde ich es auch bei Mahonta ilicıfolia. ") So’auch bei Hahonie. " .t L .“ erste Axe trägt LN. Aus N kommen H; aus H kommt hZ. (h = Vor- 236 - Nicht selten findet man auch dreilappige Spreiten. — DieHochblätt- . chen zuweilen an ibren resp. Blüthenstielen hinaufgewachsen. Mahonia ilicifolia trägt die Blüthen an den dritten Aren, Die blätter der Blüthe,) Epimedium alpinum. Einaxig. N-L—HZ. Die Zahl der Nieder- blätter wechselt von 1—5 und vielleicht mehr. Gewöhnlich 1, sel- tener 2 am aufgeschossenen Stengeltheil befindliche Laubblätter, auf welehe plötzlich die Hochblätter der gipfelständigen Inflorescenz fol- gen. Durch senkrechtes Aufrichten des Laubblattes wird letztere seitwärts geschoben und bildet so eine eigene Art vou Inflorescentia oppositifolia (gleich wie hei Juncus effusus). Die Stellung der N und des IJ,. scheint manchmal ’/,, bäufiger ist sie °/, in der Inflores- cenz in °/s übergehend. An Exemplaren mit 2 Laubblättern fand sich in der Achsel des obern ein Blüthenzweiglein. Auch wo nur ein Laubbl. vorhanden, hat es zuweilen in der Achsel ein Kuöspchen. Die Aufblühfolge der Inflorescenz aufsteigend, machdem zuerst die Gipfelblüthe entfaltet hat. Vor Jüdt Seitenblüthen haben 4 ge- färbte Vorblätichen, 2 tiefer stehende seitlich, 2 höhere median. Die letztern sind bald beide dicht an die Blüthe binaufgerückt, bald nur das eine, während das andere tiefer am Blüthenstiel steht, Im letz- tern Fall ist alsdann das hintere nach der Axe hin liegende häufiger das tiefere. Der Kelch besteht bald aus 3, bald aus 4 zweigliedrigen Cyklen; die Corolla immer aus zwei solchen (vrgl. Flora 1851, S..246. Tab. III, Fig. 4). Carpidenstellung nicht selten diagonal. Die Sprosserneuerung geschieht aus den Niederbl. in absteigender Folge. Bald findet sich nur im obersten N ein Spross, bald in den zwei obersten. Die übrigen Sprossen, welche tiefer am Rhizom ste- hen, bleiben länger in Knospenform. Der oberste kommt manchmal noch zur Blüthezeit des Muttersprosses selbst zum Blühen. In die sem Fall war das haubbiett basilär und zugleich erstes Vorblatt des Sprosses, das zweite Vorblatt erschien bereits als erstes Vorblatt, Sie stehen zu ihrem Tragblatt quer. Anderemal bildet sich an dem obersten Spross nur ein Laubblatt aus und der Spross sinkt dann wieder auf Niederblattbildung zurück. Noch anderemal lassen sich an solchen Sprossen zur Blüthezeit des Muttersprosses drei quer- distiche Blätter erkennen, wovon das unterste (äusserste) ein schek- diges N, die beiden andern vollständige aber noch in Knospenform. befindliche Laubblätter sind. Das N und erste L sind die Vorblätter des Sprosses und ihr Scheiden- (Ligular-) Theil ist gegenwendig über- gerollt. An andern Stöcken feblt wieder das N un die Vorbiätier 287 sind sogleich Laubblätter. Diese Laubblätter der Seitensprosse un- terscheiden sich von dem stengelständigen Laubblatt des Blüthen- stengels durch ihre Scheidenbildung, deren Oehrchen hier in Form ei- ner Anfangs die jüngern Theile einschliessenden Ligula auftreten, während das stengelständige Blatt keine häutige übergreifende Li- gula hat, sondern nur ein jederseits an seiner knotigen Basis be- findliches häutiges Oehrchen, welches als sogenannte Stipula auftritt, und die selbst noch zur Blüthezeit als kleine schmale Häutcben sichtbar sind. Die Blätter der Sprossen sind zur Knospenzeit an der Spitze umgebogen (wie bei Anemone nem:rosa, Oxalis Acelosella etc.) und treten nicht mit ihrer Spitze selbst, sondern mit ihrem ho- genartig gekrümmten Theil aus der Erde hervor. Das Rhizom ist ein mehrsprossiges Sympodium. Den obersten Seitenspross fand ich zum Haupfspross antidrom (6malige Beobachtung). Sind die beiden obersten Seitensprosse ungefähr gleich entwickelt, so fand ich sie in drei Fällen ebenfalls zum Hauptspross antidrom. (Fortsetzung folgt.) Anzeigen. Lichenum Amicis! Magnum illud inerementum, quod inventa atque acerrima studia novissimis femporibus Lichenologiae attulerunt, permultas in variis terris harum plantarum collectiones protulit in lucem. In mea qui- dem patria, guae ob virorum complorium Sueeorum de lichenibus merita est paene solum classicum, ante complures annos a palre meo, Sten- bammaretLjungstedteditisuntLichenes Sueciae exsiccati, sed hanc collectionem, species praecipue regionum nostrarum meridio- nalium continentem, nune — nisi casu quodam felici — vixcuiguam lieet sibi conquirere. (uam ob caussam Üel. Stenhammar anno 1856 divulgavit editionis alterae Lichenum Sueciae fasciculum primum quem mox sequentur fasc. II. et II. Pulcherrima vero haec speciminum- que eopia insignis collectio exteris vixdum videiur innotuisse , prae- sertim quum paucä tanftummodo ejus specimina patriae limites erces- serint. Quibus rebus commotus novam statni lichenum nostrorum eollec- tionem edere, ut exteri species formasque nostras Insigniores cog- noscant. Jam paratus est fasciculus primus, 25 continens species rariores vel criticas, inter quas v. c, Celrariam odontellam, Siphulam Cera- 288 titem, Placodium stramineum, Pilophorum robustum, Biatoram cinna- barinam, Lecidellam arclicam, Microglaenam muscorum et sphinctri- noidem e. s. p.; varii rariores lichenes in regionibus nostris quam maxime arctieis collecti inserentur fascieulis 2—3 proxime sequenfi- bus (quos ante exitum anni spero fore ut parare et distribuere po- tuerim) una cum speciebus e variis Scandinaviae provinciis reportatis praecipue e regione illa classica Smolandiae occidentalis, ubi pater plurimos suos lichenes collegit. At pauca modo potui comparare ezemplaria ideogue hi Lichenes Scandinaviae rariores et eritici exsiccafi pecuniis non sunt venales; qui autem lichenum amici hos desiderantes alias rariores lichenum species -— europaeas aut exoficas — mihi vieissim voluerint fransmittere, eos velim ro- gatos, quam citissime per litteras me de hac re certiorem faciant, viam quogne indicantes, qua tutissime mittantur, quae euique sint destinata. Upsaliae, d. 8. Maji 1859, Th. M, Fries. _ Ph. Doect., Bot. Docens. Der zweite Fascikel der auf p. 16 von mir angekündeten Lichenes exsiccati enthält folgende Arten. 31. Pieclopsora botryosa Mass. — 32, Physma Arnoldianum Hepp. — 33. Psorothichia riparia m. (zu vergleichen mit Nr. 32.) — 34. Usnea articulata L. steril. — 35. Rinodina controversa Mass. — 36. Hymenelia hiascens Ach. Mass, f. spermogonifera. — 37. Gyalectla Iruneigena Ach. — 38. Secoliga foveolaris (Ach,) Mass. — 39. Stenhammara lugubris f. pannosa (Mass.). — 40. Stenk. lug. f. alra m. 41. Aspicilia epulotica (Ach.). — 42. Thalloidime Toninianum Mass, — 43. Catillaria leucoplaca Fr. €. premnea Körb. syst. L. 231. — 44. Lecidella ylabra Kplih. — 45. Lecid, glabra f, viridula m. — 46. Biatora monticola (Ach,) Hepp. form! — 47. Biatora sylvana Körb, — 48. Biat, cyrthella Fl. ß, ano- mala (Hepp.). — 49, Biat, sylvestris m. — 50. Biat. albopruinasa m. (nisi Pyrenodesmia Agardhiana?!), — 51. Lithoicea chlorotica (A ch.). — 52. Verrucaria papillosa Körb. lich. sel. 82, — 53. Verruc. acrotella (Ach.), — 54. Verruc. minima Mass. — 55. Amphoridium masioideum Mass, — 56. Thelidium Nylanderi Hepp. 8. montanum Hepp. — 57. Thel. crassum Mass. ß. rinerascenem. — 58, Lem- bidium polycarpum Fi. Körb. syst. L. 359. — 59. Lecanactis bi- formis (F1.). — 60. Calicium pusillum Fi. ß. popuineum (Brond.) Hepp. — Die Nr. 34. 43. 58. stammen aus Westphalen, alle übri- gen aus dem fränkischen Jura. — Die Erwerbsbedingungen sind be- reits p. 16 angegeben, Eichstätt im Mai, 1859. Arnold, Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der F, Neubauer ’'scher Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe} in Regensburg. RLORA. JW%. 19. Regensburg. 21, Mai. 1859. Inhalt: orıınar-asHannLune. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Papaveraceae. Fumarıaceae. Resedaceae. Cruciferae.) — ssruace. Katalog der Wallroth’schen Bücher- Versteigerung. Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) Papaveraceae. Papaver, Meconopsis, Che!idonium, Glaucicum. Einaxig. Seiten: blüthen mit 2, 1, 0 Vorblättero, Im ersten Fall stehen die 2 Keich- blätter median, im zweiten Fall steht das eine Kelchblatt dem Vor- blatt gegenüber; im letzten nehmen die 2 Kelchblätter Jie seitliche Stellung der Vorblätter ein. In der Blüthe zeigt sich ein Steigen vom Kelch, durch die Krone und Stamina und ein Sinken der Zahlen- verhältnisse in den Fruchtblättern oft auch wieder aut 2. Papaver Rhoeas. Cotyl. LZ. Blüthe von den Staubfäden an acyk- lisch? Verstäubuug der Antheren absteigend. Wie reimt sich das mit Payer’s Ausspruch (Organoge&nie p. 220.): Iıes etamines apparaissent successivement de la base au sommet ? P. somnifer. Ebenso. Glaucium corniculatum und Iuteum. Wie vorige. Der oberste Blüthenzweig sich aufriehtend und die Gipfelblüthe weit überragend. Bei ersterer manchmal zwei Zweige in der Blattachsel, Glaucium corniculatum, Der oberste Zweig der Gipfelblüthe mit einer sehr starken basilären Schwiele. Chelidonium majus. Cotyl. L-L'HZ. Zwischen dem obersten Bodenlaub und dem untersten Blatt des aufgeschossenen Stengels ein langes Internodium. Erneuerungssprossen aus der Bodenrosette, die Sprossen in absteigender Folge entwickelnd, ernäbren sich durch die starke frischbleibende Hanptwurzel, Nicht selten ausser dem blühen- den Hauptspross mehrere belaubte blühende (Bereicherungs-) Sprosse, Flora 1859. 1 290 welche aus dem Bodeniaub des Hauptsprosses kommen und selbst mit einer Bodenrosette beginnen, aus denen der weitere Erneuerungsspr. Blattstellung auf die Cotyledonen °/,, dann oft °/s und bis in die In- fiorescenz hineinreichend. Anderemal unten °/s, höher °/,. Die H der Blüthendolde sehr oft °/,. Die Gipfelblüthe nicht immer zuerst aufschliessend; die Seitenblüthen in aufsteigender Folge entfaltend. Gipfel- und Seitenblüthen oft mit trimerischem Kelch und Krone (als- dann 3-43 Petala), bei letztern alsdann der Kelch mit dem unpaaren Theil median nach hinten. Antheren extrors. Verstäubung aller Sta- mina fast gleichzeitig. Der oberste Zweig zunächst der Inflorescenz übergipfelnd, die Inflorescenz seitwärts werfend, wodurch sie zu einer Inflor, oppositifolia wird, wo dann die auf einander folgenden Zweige ein Sympodium mit gemischter Wendung bilden, indem der oberste Spross zu seinem Mutterspross bald homo- bald antidrom ist. Nicht selten in einer Blattachsel zwei Serialsprossen, welche unter sich bald gleich bald gegenläufig sind, doch häufiger das letztere. Fumariaceae. Inflorescenz traubig, meist ohne Gipfelblüthe, seltener mit sol- cher (Corydalis glauca) oder rispig (Adlumia cirrhosa). Blüthen mit 2 seitlichen oft (wie bei Corydalis, Fumaria) nicht zur Entwicklung kommenden Vorblättchen, Sie sind vorhanden bei Diclytra und Ad- lumia. Die bei allen Gattungen gleiche, mediane Kelchstellung ver- langt auch bei allen die Annahme von zwei Vorblättern, die desshalb da wo sie fehlen blos als nicht zur Ausbildung, aber der Anlage nach vorbanden, zu betrachten sind. Die medianen Stamina gespal- ten, desshalb mit einfächerigen Antheren; die vordere und hintere Hälfte eines jeden mit dem seitenständigen mit 2 Antherenfächern versehenen Staubfaden in einen Bündel verwachsen. Wenn die ge- theilten Stamina bei vergrünten Blüthen (z. B. bei Diclyfra) sich in grüne Blätter verwandeln, so fand ich sie als halbirte ungleichseitige aber unter sich symmetrisch gebildete Blätter. Die seitlichen Stamina erscheinen hingegen als ungetbeilte Spreite, Bei Diclytra sind sämmt- liche Filamente au der Basis in einen spornförmigen Fortsatz ver- längert. Bei Corydalis und Fumaria haben nur die auf Seite des sackförmigen Petalum befindlichen Filamente einen Sporn, In bei- den Fällen endet er in eine Drüse, deren Saft in die sackförmigen Petala abfliesst. Antheren extrors. Man vrgl. v. Mohlund v. Schlech- tend. bot. Ztg. 1844. Tab. V. Fig. 2. Corydalis cara. Auf den laubigen Cotyledon folgt N dann wie- der L. Die Pflanze ist dreiaxig: 291 ı») NLN... ; Aus N oder L der ersten Are kommt 2) die 2) LH ... \ Hochblattaxe, welche zwei laubige Vorblätter 3) (b)Z ... { und die H trägt. Aus letzteren kommt 3) die Blüthe, deren Vorblätter (h) unentwickelt bleiben, Die Hauptaxe der Pflanze bewegt sich mithin immer im Gebiet der N und L. Auf den einzigen Janggestielten Cotyledo mit ein- . facher elliptischer Spreite folgen unmittelbar scheidig-schuppige Nie- derblätter, auf diese wieder und zwar bereits getheilte Laubblätter etc. Za blühenden Seitentrieben bringt es die Pflanze erst im vierten bis fünften Jahr. Das knollige Stengelchen der Keimpflanze erreicht schon im ersten Jahr die Grösse einer kleinen Erbse und hat eine länglich ovale oder auch rundlich eifürmige Gestalt; an der Basis gebt es in ein feines Primärwürzelchen aus. Man kann am Koöll- chen bereits Rinde, Holzkörper und Mark unterscheiden; letzteres ist über die andern bedeutend vorwiegend, fängt sich aber bei zweijäh- rigen Knollen bereits an aufzulösen. Aeltere Knollen sind an der Basis häufig geborsten und die Niederblätter durch die in ihren Ach- seln befindlichen stark anwachsenden Blüthenzweige gespalten. Die Blüthenzweige am bäufigsten mit nach 5,,, seltener nach ®,, gestell- ten H und Blüthen, Auf die zwei seitlich nach ',, stehenden sym- metrisch getheilten laubigen Vorblätter derselben folgen die H mit einer Prosenthese von Ir wodurch das erste H median nach vorn fällt, aber auch mit ra scheint mir vorzukommen. Die Blü- then sind pöcilodrom, denn sie kehren an ein und derselben Traube ibren Sporn bald nach rechts, bald nach links. (So aach bei andern Arten). Die Tragblätter der untersten Blüthen zeigen manchmal noch Spuren von Theilung. Der Kelch ist oft vorhanden, aber früh ab- fallend. Das aufSeite des gespornten Blumenblaites fallende Staub- fadenbündel verlängert sich ebenfalls in Form eines von einer Rinne darchzogenen Spornes. (So auch bei C. Iutea.) Er ist dem gesporn- ten Blumenblatt aufgewachsen und erstreckt sich bis zu der Stelle, wo das Blumenblatt eine Biegung nach unten zeigt. An dieser Stelle ist der Sporn des Staubfadenbündels in eine ebenfalls gekrümmte freie Drüse angeschwollen, aus welcher der Nectar in das freie Ende des Spornes des Petalum abfliesst. Das gegenüberliegende Stamenbündel ist ungespornt. Die Staubfadenbündel mit den äussern Petslen ver- wachsen, hauptsächlich die aufSeite des gespornten Petalam fallenden. Die Zahl der Narbenpapilien ist 10, je 5 auf ein Fruchtblatt; jede 20 292 Papille ist übrigens wieder aus vielen kleineren zusammengesetzt (vrgl. auch Flora 1850. Nr. 18). C. solida. Zweiazig. NLIH. u {h)Z. Der Jahrestrieb besteht aus einer kleinern oder grössern Anzahl von scheidig-schuppigen Niederblättern (3--6), welche nach !/, ste- hen, die nach oben grösser werden und woran das oberste oft sich am aufgeschossenen Stengeltheil befindet, die übrigen hingegen basi- lär diebt über einander stehen. Die Zahl und Stellung der auf sie folgen- den Laubbl. ist an verschiedenen Exempl. verschieden. Bald finde ich nur 2, bald bis 7 stufenweise kleinere. Im ersten Fall stehen sie noch di- stich und auf sie folgen die H nach °/,, ohne Prosenthese, im andern Fall nimmt oft nur noch das unterste Laubblatt au der distichen Stellung Theil, worauf die übrigen Laubblätter und H nach °/, mit 1 Pros. von sth sich anschliessen, In der Achsel des obersten am aufgeschossenen Stengeltheil stehenden Niederblattes, seltener des un- tersten Laubblattes befindet sich ein Spross, der bald nur 2 seitliche laubige Vorblätter bringt, bald aber auch zur H und Blüthenbildung fortschreitet, so dass alsdann solche Exemplare neben der gipfelstän- digen Blüthentraube auch noch eine seitliche besitzen, Die Axe der Infiorescenz endet in ein Spitzchen. — Die Pflanze scheint sich ans dem zweitobersten N zu erneuern, wie, kann ich aus Mangel an Material nicht bestimmen. Ü. Iutea. Zweiaxig. L...H.., ()Z... | die Bereicherungszweige in absteigender Folge entwickelt, oft zu 2 serial in einer Blattachsel. Blattstellung oft °;, auch °/,, Die seitliche Inflorescenz mit 2 laubigen Vorblättern. Die Tragblätter (H) der Blü- then, wenn nach °/s, ohne Prosenth. Das unterste Tragbl, zuweilen noch laubig. Die Laubblätter über der flachen Scheide abgliedernd, welche zurückbleibt. C. ylauca Pursh. (Ü. semperrirens Pers.) — I HZ. Höchst merkwürdig wegen der an der Hauptaxe vorkommenden &ipfelblüthe ! (ef. Flora 1845, S. 611)*). Die Fracht erinnert an die von Cheli- donium. Stengelglieder gestaucht, *) Unregelmässige (symmetr.) Gipfelblüthen kommen vor bei Erodium, Dielytra, Aesculus, Dietumnus, Sazifraga sarmentosa, Salpiglossis, Schi- zanlhus, Petunia. Nicoliana persica, Solanum citrullifoltum , Browallia, Hyoscyamus, Taldasia, Echium, Lycopsis u. s. w. Fumaria officinalis, Zweiaxig, Cotyl. LH... 2. BZ... if Cotyledonen flach gestielt, mit lineal-lanzettlicher Spreite, oft noch zur Blüthezeit vorhanden, Das bypocotyle Stengelglied walzlich, alle folgenden Stengelglieder kantig, die Blätter auf den Kanten stehend. Die Blattstellung der Cotyl. und L °/ und ®/,, der H (und Blütben) °/, und ®/ı. Bei *’,; St. ist der Stengel 5-kantig. Ich finde folgende Fälle: 1) Auf die Cotyl. folgt ein mit ihnen sich recht- winkelig kreuzendes Blattpaar (Prosenth, Er, Janun °/, St. (Prosenth. Fa) bis dabin L, worauf H nach °/s, welche sich ohne Prosenth. an das letzte Laulblatt anschliesst, und welche Stellung sich oft zu ®/ıs ebenfalls ohne Pros. steigert. 2) Auf d. Cotyl. 2 Paar sich recht- winkelig kreuzender Blätter (die Paare stets mit gleicher Prosenth. won; ir Ita, daun die übrigen Laubblätter nach °/, (Pros. wie oben) worauf 5/s d. H (ohne Prosenth.). 3) Auf die Cotyl. folgt ein Paar zu ihnen rechtwinkelig stehender Blätter, mit diesen kreuzt sich wieder rechtwinkelig ein vor dem einen Cotyledon stehendes Blatt, welches sogleich die °/, St. der folgenden Laubblätter einleitet. 4) Mit den Cotyl, kreuzt sich rechtwiukelig das erste eines sogleich in ®/s übergehenden Sprosses, so dass also Jas 6. über jenes erste fällt, 5) Es kreuzt sieh mit den Cotyl. rechtwinkelig ein erstes (Prosentlr. „ER, sogleich einer bis in die Iuflorescenz hinein fortsetzenden °/s St. angehöriges Blatt. In einzelnen der angeführten Fälle nehmen auch noch die untersten H der Inflorescenz an der ?’, St. Theil, doch kommt in der Inflorescenz am häufigsten °. und » ı vor. Die Zahl der der Gipfelinflorescenz vorausgehenden Stenyeihlätter ist nie be- trächtlich(7-—12, dieCotyl. nicht gerechnet). Die basilären dem gestauch- ten Stengeltheil angehörigen Blätter sind einfacher als die höber fol- genden. Auch die untersten rechtwinkeligen Paare haben ihre Blät- ter oft etwas auseinander gerückt, Die Pflanze ist stark verzweigt; die Zweige entwickeln sich in absteigender Folge, simmtliche enden nach wenigen Laubblättern in eine Gipfelinflorescenz, Sie sind am häufigsten zur Mutteraxe homodrom. Sogar die aus den laubigen seitlichen Vorblättern kommenden Zweige sind sehr oft beide homo. drom, Die lung der Zweige verhält sich übrigens wie die des Stengels {!/,, °,s, %s). Die Vorblätter zuweilen mit synmetri- scher Theilung. Sehr häufig finden sich in der Achsel eines Blattes 2 Serialsprossen, deren unterer auch usch dem obern zum Blühen 294 kommt. Der Zweig aus dem obersien, zunächst der Gipfelinflores- cenz befindlichen Stengelblatt ist immer der stärkste und drängt, sich gerade aufrichtend, die Gipfelinflorescenz seitwärts, welche zu einer Inf. oppositifol. wird. Da sich die Zweige der Zweige ganz eben- so verhalten, so bilden sich von dem je obersten Zweige ausgehend Sympodien, welche am häufigsten Schraubelwuchs zeigen, — Der Uebergang der Laubbl. in Hochblätter ist plötzlich. Die Zweige sind an ihrer Basis 4-kantig; die 2 seitlichen Kanten, auf denen die Vor- blätter sitzen, sind flach; die 2 medianen rinnig, durch die herablau- fenden Blattstielränder. Fumaria capreolala. Wuchs und Blattstellung wie bei voriger, Die Axe der Inflorescenz endet zuweilen in ein kurzes Spitzchen; anderemale ist von dem Spitzchen keine Spur vorhanden; es steht vielmehr auf der Spitze eine Blüthe. Man möchte sie vielleicht dess halb für wahrhaft terminal halten, weil dicht unter ihr eine kleinere später entfaltete Blüthe in der Achsel eines H steht. Ob nun die terminale Blüthe es wirklich oder nur scheinbar sei, muss die Stel- lung ibrer Blüthentheile entscheiden, ich fand sie bereits in Frucht. Es könnte eben so gut sein, dass beide Blüthen (die als terminal bezeichnete und die unter ihr befindliche) als serial dem obersten H angehörten, und dass sich die oberste wie hei Delphinium und Aconitum nur zu einer scheinbar terminalen aufrichtete. Bei dieser Bistbe kommen nämlich häufig zwei Blüthen in der Achsel eines Hochblattes vor, Resedaceae. Reseda. Biüthen median symmetrisch, die zweiten Aıen be- schliessend. R. odorata. Cotyl, “ “ " Dieht über den Cotyl. folgt ein mit ihnen rechtwinkelig sich kreuzendes Blattpaar, worauf °/, St, mit 3+'/ Prosenthese von; Höher am Stengel folgt oft °/s, in d. Inflor. auch %'s, nicht selten auch °/, (?,). Metatopische Stellungen durch ungleiches Anwachsen der Blätter kommen auch vor. Die unterste Blüthe der Traube oft in der Achsel eines Laubblattes, Kelch oft heptamerisch, die Zweige beginnen mit 2 seitlichen einfachen Vor- blättern, deren basiläre Drüschen eine symmetrische Stellung haben, die nach hinten fallenden Drüschen stehen tiefer an der Blattbasis, die vorderen böher. Auf d Vorbl, folgt oft ?/, Stellung mit gewöhn- 295 licher Pros, Nicht selten 2 Sprossen in einer Blattachsel, der obere der frühere. R. lutea. LH, zZ. zweige aus der Stengelbasis. Verstäubung längs der Mediane alter- native abwärts, R. alba, wi Blattstellung der Bodenrosette ?/,, steigert sich höher am Stengel und in die Inflorescenz zu °‘, und ®ı;. L und H jederseits mit einem basilären Drüschen. Keleh und Krone penta- merisch. Kelchdeckung in sehr jungen Knospen deutlich nach °/;, Sepal. 1, 2 seit). bilden ein oberes Paar; 3, 5 das vordere Paar; Sep. 4 steht median nach der Axe hin. Aus dieser Kelchstellung geht hervor, dass Reseda hkeiue Vorblätter bat, Zuweilen werden Sep. !, 2 von 4 bedeckt, und die Deckung erscheint alsdann ab- steigend, aber jene 2 Sepala sind nichts desto weniger die grössern, Die Kelchdeckung nach ?/, stimmt nach Payer (Organogen. 194) auch mit der genet. Folge. aber die Sepala 3 und 5 sollen nach ihm durch dedonblement entstehen!! Stamina 10-12, Carpiden 4, diagonal, 2 Placenten median, 2 lateral. Blüthenstiele 10-kantig, 5 Kanten den Kelchbiättern, 5 den Blumenblättern entsprechend Auch Blüthen mit 6 Sep. Pet, und 4 Carp. Verstiubung wie bei voriger. Seitliches Ver- wachsen der Filamente nicht selten. R. Iuteola. LH . “ Die reiche Blütbenähre mit 5, 8, 13 Parastichen YAR Os St.), die entfalteten Blüthen durch ungleiche Dehnung d. Internod. und ungleiches Anwachsen metatopisch. Entwicklung der Sepala und Petala absteigend. Kelch und Krone durch Feblschlagen des media- nen {hintern) Sepalum des medianen (vordern) Petalum (von dem doch oft Spuren vorhanden) tetramerisch. Die Kelchdeckung im übrigen wie bei R. aiba. — Die Bereicherungszweige mit 2 seitlichen Vorblättern manchmal auch vernumläufig bei 3, und ?/, St. Die Drüs- chen der Vorbl. symmetrisch gestellt, wie bei voriger. “ Uebergang aus L in H plötzlich. Bereicherungs- Cruciferae. Die Mehrzahl der Cruciferen zeigt Lis zur Blüthe 2 wesentliche Spross-Generationen, nach dem Schema: 1) L(iH) ep erh 2) 2 Von solchen mit 3 wesentlichen Asen kenne ich folgende: 296 Alyssum sawatile, edentulum, gemonense, sinualum, Iberis saratilis, sempervirens, Garreziana *) alle nach dem Schema: I)L... 2) L(H) 3) 2 Es feblen ferner den meisten Crueiferen die Tragblätter der Blüthen; man findet jedoch bei vielen wenigstens die unterste Blüthe der traubenförmigen Inflorescenz mit einem Tragblatt verseben, Bei einigen wenigen Arten sind die Tragblälter lüngs der ganzen Infl. vorbanden, oder fehlen nur den obersten Blüthen. Sie erscheinen dann als kleine aufwärts abnehmende Laubblätter. Es gehören bier- her: Farsetia clypeata var, bracteosa, Erucastrum Pollichiü, und nach Godron (Florula juvenal. p. 4) Enarthrocarpos clavatus und E. anceps, Cochlearia brevicaulis. Die Anfangs corymbös zusammen- gedrängten Blüthen werden durch Streckung der Internodien der Are der Iuflorescenz traubig. Des Blüthenbaues will ich nur kurz erwähnen. Ich betrachte die Cruciferen - Blüthe typisch als aus 10 zweigliedrigen unter sich wechselnden Blüthen-Cyklen gebildet, Vor- blätter fehlen der Blüthe; ihre Stelle nehmen die zwei seitlichen sack- artigerweiterten Sepala ein. Der Kelch besteht aus 2 Cyklen 2+2, die Co- rolle ebenfalls ans? Cyklen (2+2), diezum Kelch diagonal stehen; Stamina 2+2+2+2; also in4 Cyklen und zwar so vertheilt: Zmediane, gewöhnlich nur durch eine Drüse vertreten (ausgebildet bei Lepidiumruderale, virgin. Senebiera didyma), 2 seitliche, die gewöhnlich vorhandenen kürzern (fehlend bei Zepid. rud, viry. Senebiera didyma, Cardumine hirsula), 4 längere vor die Petala fallende (oft mit geringer Abweichung), d. h. zu den 4 vorausgehenden Staubblättern diagonal gestellt; end- lich 242 Carpiden, 2 seitliche, gewöhnlich vorhandene, 2 mediane nur selten auftretende (bei Telrapoma und Isatis Gareini zufällig bei Iberis-Arten) Zuweilen ist von dem medianen Cykius nur ein Glied ausgebildet, z. B. bei Erophila rulg. Iberis, Merkwürdig ist der Fall, wo an der Stelle der 2 seit!, Fruchtbl. 2 Stamina vorkommen, während 2 in der Mediane stehende Frucht- blätter auftreten (wohl ein Beweis, dass die 2 seitlichen Fruchtbl. in normalen Blüthen dem ersten Fruchtblait-Cyklus entsprechen). So bei Cochlearia Armoracia (vrgl. Al. Braun, Verjüng. Erschein. 8. 101). Ausser dem gewöhnlichen Schwinden der 2 medianen Carpiden kommt in manchen Fällen auch ein Schwinden in den Siamencyklen vor; ») Nach Al. Braun, Ind. sem. horti Berolin. 1852. Spec, novae p. 3 ge- hören ferner bieher:; Arabis dentala und Lepidium crassifolium. 297 Es schwinden ganz gewöhnlich die medianen Stamina, selten schwinden ausser den medianen auch die beiden seitlichen kürzern (bei Cardamine hirsuta), so dassnur die vier grössern Stamina übrig bleiben. Bei Sene- biera didyma geschieht dasSchwinden einerseits,während anderseits neue Cyklen auftreten: esschwindennämlich die beiden seitlichenStamina ganz, von den vier grossen übrig bleibenden schwinden die Antheren, wäh- rend 2 mediane gut ausgebildete Stamina neu hinzutreten. Bei Le- pidium ruderale und virginie, schwinden endlich die 6 gewöhnlien vorhandenen ganz, während ein binteres und vorderes medianes sich ausbilden. Endlich mag noch der Copsella Bursa p. decandra erwähnt werden, wo an der Stelle der Petala 4 Stamina auftreten, sowie des Cheiranihus Cheiri gynantherus DC., bei dem umgekehrt sämmt- liche Stamina in Carpiden sich umwandeln (Al, Braun, I.c.). Wie Cheiranth Cheiri mit B Carpiden zu deuten sei, wage ich nicht zu entscheiden. Die Verstäubung der Antheren geschieht in centripetaler Folge: es öffnen zuerst die längern Stamina ihre Antheren,; nachher die kürzern. Dabei drehen sich die Antheren der grössern auswärts, während die der kürzern sich nur an der Spitze auswärts krümmen, Dass die Blüthe ohne Vorblätter ist und dass die ? seitlichen Kelch- blätter bie untersten sind wird durch das zufällige Herabrücken der letztern bewiesen (so zuwelen bei Erucasirum Pollichii); dann auch dadurch, dass die Narben derselben nach ihrem Abfallen oft sichtlich tiefer steben als die der medianen Kelchblätter. Die Deckungsweise der Sepala in der Knospe, wo nämlich die seitlichen von den medianen bedeckt werden*), kann bier nicht in Anschlag gebracht werden — da metatopische Kelchdeckungen auch anderswo nicht ganz selten sind, wo man über die wahre Succession der Kelchblätter nicht im Zweifel bleibt, Dass die Drüsen in der Blüthe keine eigenen Organe sind, bedarf wohl keines Beweises, Man vrgl, auch noch das unten bei Cardamine pratensis Gesagte. Nasturtium officinale. Blatt- und Blüthenstellung am öftesten 5/,. Stengel kantig, Blätter auf den Kanten, ebenso die Blüthen- stiele, so dass bei ?,, St, die Axe der Inflorescenz 8-kantig ist. Nicht selten 2 Serialsprossen in einer Blattachsel, der untere klein. Be- wurzelung sämmtlicher im Wasser befindlicher Zweige aus ihrer Basis sowohl aus ihrer obern als untern (in der Blattachsel) Seite. Zasern sehr lang mit zweizeiligen, nach der Spitze kleiner werden- den Zweiglein. Die unterste Blüthe oft mit einem laubigen Tragbl., *) Und zwar so, dass bald das hintere medisne das deckende, das vor- dere das bedeckte oder umgekehrt ist. 298 dessen Stiel ich mit dem Blüthenstiel zuweilen vollständig verwach- sen sah. Blüthe nur mit zwei seitlichen Drüsen an der innern Basis der kürzern Stamina. N. sylvestre. Macht Wurzelsprossen undzwar nicht aus der Hauptwurzel, sondern aus einem ihrer slärkern Zweige. Die ersten Blätter dieser Sprossen sind einfach, fast nur Blattatiel, die obern haben eine Spreite. Zu Anfang der Blüthezeit des Muttersprosses war ein solcher Wurzelspross ungefähr 1 Zoll gross. — Die unter- sten Blütben oft noch mit grünen, linealen Tragblättchen. Hat fer- ner in den Achseln der obersten Blätter oft 2 Sprossen, wovon der untere kleinere in der Region der Inflorescenz sich ebenfalls ala Inflorescenz kenntlich macht, Vier Drüsen in der Blüthe, zwei seitliche grössere innerhalb und zu beiden Seiten der kürzern Sta- mina; 2 kleinere mediane ausserhalb der grossen Stamen-Paare. Barbarea vulgaris, Blatt- und Blüthenstellung °/,, wenn sehr kräftig auch nach ®/ı,. Blätter und Blüthenstiele auf den Kanten. Zweige oft mit dem Stengel gleichwendig, anderemal pöcilodrom. Cotyledonen gestielt mit ovaler Spreite, mit ihnen kreuzt sich recht- winkelig ein Blattpaar, an welches sich sogleich °/, St. anschliesst. Die Keimpflanze bildet Anfangs eine Bodenrosette, deren unterste ge- stielte Blätter eine einfache Spreite haben; bei den höheren stellt sich allmählig die Leierform ein; der Endlappen det unteräten leier- förmigen Blattes ist in der Knospung übergerollt nach dem langen Weg der Blattspirale., Die seiti. Vorbl, der Zweige sind in der Knospung gefalzt und gegenwendig übergreifend. Kräftige Exempl. treiben aus dem Bodenlaub Bereicherungssprossen, die selbst mit einer Bodenrosette beginnen. Die Pflanze scheint mir ausdauernd. Die Kelchblätter kabnförmig, an der Spitze in eine Kaputze ausge- höhlt, welche aussen als Zäpfchen erscheint und bei den medianen Sepalen stärker ausgedrückt ist. In einer Blüthe fand ich die me- dianen Drüsen in ein stamenähnliches Körperchen ausgewachsen. Turritis glabra. Laubrosette nach °/,s, am aufgeschossenen Sten- gel oft °,,, in der Inflorescenz wieder ;ı:. Arabis alpina. Blüht ausgesäet im zweiten Jahr. Auf die Co- tyledonen folgen einige (bis 5) rechtwinkelig sich krenzende Blatt- paare, an welche sich °/, und ®,, St. anschliessen, welche Blätter zusammen eine Bodenrosette bilden, in deren Blattachseln sich Spröss- chen schon vor dem Blühen bilden, durch welche die Pflanze peren- pirt. Die Blätter des aufgeschossenen Stengels sowie die Blüthen oft nach 3/,; an den blühenden Seitenzweigen 2 seitliche Vorblätter, auf welche °/, St. mit Prosentb, folgt und zuweilen mit vornumläu- 299 figer Spirale; anderemale folgt sogleich auf die Vorbl. °/, mit it Prosenth. wodurch das erste Blatt der ,, Stellung median nach vorn fällt. — Die Samen sind nur durch alternative Ineinanderschiebung zweier Reihen scheinbar einreihig. Die Antheren der grössern Stamina drehen sich zur Zeit des Stäubens auswärts. A. hirsula, Blätter am aufgeschossenen Stengeltheil °/.. A. arenosa. Blüthen je nach der Kräftigkeit der Exemplare */,, °/s, Ms. — Die 2 seitlichen Sepala deutlich tiefer inserirt, dennoch sind sie wenigstens an der Spitze von den medianen Anfangs bedeckt, während die seitl. an der Basis schwach übergreifend sind. Die Blüthe mitlateralen und medianen Drüsen, die lefztern je zu zwei, so dass im Ganzen 6 Drüsen vorhanden sind, Die seitlichen an der innern Basis der kürzern Stamina befindlichen Drüsen drücken die Filamente ip einem Bogen auswärts, dadurch entsteht zugleich die Aussackung der seitlichen Sepala. Durch den Druck der kürzern Stamina wer- den diese Sepala zugleich nach auswärts getrieben. A, bellidifolia. Bodenlaub oft nach °/s. Zweige aus Bodenlanb i wit zweiseitliehen Vorbl., worauf °/, mit Pros, von FR (einmal be- obachtet) oder °®’,. In der Blüthe zwei seitliche und 2 mediane Drü- sen. Samen durch Ineinanderschiebung einreihig. A. coerulea. Wuchs wie vorige, vielleicht specifisch nicht ver- schieden. Macht aus haarfeinen Seitenzweiglein der frischbleibenden Hauptwurzel kleine Wurzelsprösschen, Cardamine alpina. Sämmtliche Sprossen mit einer Bodenrosette, die Sprossentwicklung (wie überhaupt bei Cruciferen mit Kosette) ab- steigend. Stellung der stengelständigen Blätter und Blüthen °/s. Cot. lang gestielt, Stiel schmächtig, Spreite oval, so auch die zunächst auf die Cotyl, folgenden Blätter. Je zwei getrennte kegelförmige Drüschen an der innern Basis der kürzern Stamina. C. resedifolia. Wuchs wie vorige und kaum specifisch ver- schieden. Hat aus den Seitenzweigen der Hauptwurzel Wursel- sprösschen, die sogleich mit lang- und feingestielten zarten Laub- blättchen beginnen. C. impatiens. Blattfiederchen in der Knospung alternative gegen- wendig (symmetr.) eingerollt, Blätter und Blüthen nach '/s, letztere auch nach *ı2. Vier Drüsen in der Klüthe, die medianen sebr klein. C. pratensis. Rosettenblätter nach °/,, Blüthen nach °/s und */ıs. Perennirt aus dem Bodenlaub, die Sprossen in absteigender Folge sich entwickelnd und sich stark bewurzeind. — Die Narben der seitl, 300 sachförmigen Sepala (nach ihrem Abfallen) stehen sichtlich etwas tiefer als die der medianen Sepala, obgleich in der Knospung jene von diesen bedeckt werden. Die Petala fallen genau in die Lücken der Sepala. Auf sie folgen die seitl. gestellten Stamina mit ihrer grossen basilären Drüse; mit ihnen kreuzen sich die awei medianen (die Stelle eines fehlschlagenden Stamens bezeichnenden) Drüsen. Dann folgen die vier grossen diagonal gestellten Stamina. Sie stehen von den Petalen etwas abgelenkt und bilden mit ihnen schiefe Zei- len (was man nach Abgliederung beider am leichtesten bemerkt.) Aus der Deckungsfolge der 4 grossen Filamente lässt sich schliessen, dans sie aus zwei 2-gliedrigen Cyklen gebildet sind. Die Filamente sind flach, auf dem Durchschnitt 4-seitig mit flügelartigen Kanten; die kurzen Filamente hingegen sind walzlich, auf dem Onerschnitt kreisförmig. — Die Entwicklungsfolge der Blüthentheile ist abstei- gend. Dafür sprechen 1) das Grössenverhältniss der Stamina, indem die vier innern die grössern sind; 2) ihre Verstäubungsfolge, welche mit ihrer Grösse gleichen Schritt hält, indem die grössern früher als die kleinern stäuben; 3) dass von dem medianen Stamen-Paar nur noch die Drüsen übrig bleiben. 4) Dass gewöhnlich nur der innere Fruchtblattkreis ausgebildet ist, der äussere fehlschlägt. Von die- ser absteigenden Ausbildung ist nur der Kelch ausgenommen, der zuerst erscheint und ausgebildet ist. Ueber die sprossentreibenden Blätter, vrgl. Flora 1845. Nr. 39. Nicht selten kommt besonders auf sumpfigen Wiesen C. pratensis mit gefüllten Blüthen vor, wobei 2 Fälle zu unterscheiden; 1) mehr- maliges Sprossen derselben Blütbenaxe, so dass oft 2-—3 Blüthen in einander stecken. Hier ist der Kelch der äussersten Blüthe noch normal beschaffen, der der innern Blüthen mehr oder weniger peta- loid — anderemal ist die innerste Blüthe wieder gestielt und ihr Kelch grün, an der Stelle der innersten Blüthe oft ein Lanbapross, aus 2 Paaren sich kreuzenden Laubblättchen gebildet. Von Staub- fäden und Pistill gewöhnlich keine Spur. Petala in grosser Zahl, deren Anordnung nicht bestimmbar, wenigstens nicht die der ver- schwundenen Stamina. Gemischt unter den Petalen der innersten Blüthe fanden sich zuweilen einzelue an der Spitze einen Tricbter tragende Rlättchen (Filamente?) 2) Zu dem vorigen Fall kommt noch seitliches Sprossen, indem in den Achseln der Petala der un- tersten Blüthe neue ebenfalls sprossende Blüthen zum Vorschein kommen. C. amara, Blätter und Blüthien nach °/.. 301 Dentaria. Cruciferen mit Niederblättern, was in derFamilie sel. ten, nach dem Schema: 1) NLCH) 2) zZ D. digitata. Die kuorpeligen Niederblätter erinnern an die von Adoza; die obersten oft mit einem Ansatz zur Spreitenbildung. Die 2--3 Laublätter durch ein langes Internodiom von den N getrennt, Dass die Niederblätter nichts anders als die verdickte Blattscheide sind, geht aus einer Vergleichung mit den Laubblättern bervor, da diese, besonders das unterste, eine ähnlich verdickte Scheide haben. Die Laubblätter sind in der Knospung mit ihren Stielen Anfangs (wie Anemone nemor. Ozalis Acetos. etc.) einwärts gekrümmt, und treten mit dem Bogen, nicht mit der Spitze aus dem Boden hervor. Die Blattsegmente sind in der Knospe übergerollt, und zwar die gegen- überliegenden oft (jedoch nicht immer) gegenwendig oder symmetrisch. Die Niederblattregion des Stengels gestaucht, wesshalb sich die N schuppig decken; Laub- und Blüthenregion gedehnt, Die Jahrestriebe entspringen ans den Achsela eines N, Sie beginnen mit 2 seitlichen niederblattartigen Vorblättern, auf sie folgen noch mehrere (6—6) N naeh °/, (mit Pros. + woran auch manchmal die Laubblätter Theil nehmen, während die Blüthea °,, St. zeigen; anderemale scheint der Spross sogleich nach dem Vorblatt mit °,;, zu beginnen und zwar mit 1+'% 2 send, und so durch alle Formationen fortzusetzen. An der äussern Basis der Blüthenstiele bemerkt man eine ungefähr bis zu ihrer Mitte reichende, nach oben sich verschmälernde, schmal-lanzettliche Leiste, welche wohl als Spur der angewachsenen Tragblätter zu deuten ist, Sisymbrium officinale, Blüthen nach °;, und */s. Fruchtstiel ver- dickt. Schote sechskantig, $. Sophia. Blätter und Blüthen nach ®;, und ®/ı,. Samen nur durch Ineinanderschiebung einreihig, S. striclissimum. Blatt und Blüthenstelluog °/s und %ıs. Die Jahressprossen beginnen mit schuppigen dicklichen Niederblättern. Die stark verholzte mit frischem Mark versehene Stengelbasis riecht durchschnitten nach Branntwein. Die 4 Drüsen der Blüthe za Einem Discus vereinigt. Erysimum Alliaria, Cotyl. gestielt,Stielan der Basiserweitert,Spreite elliptisch. Stengelbasis gestancht, daher die Blätter in einer Rosette. Auf die Cotyl, folgt ein Paar rechtwinkelig mit ihnen sich krepzen- der Blätter, dann 4—6 in die Richtung der Fotyledonen fallende Pros. oder auch ohne Pros, sich an’s zweite Vorblatt anschlies- 302 distiche gestellte Blätter, auf diese °/, St., welche auch am Stengel und in der Blüthenregion vorherrscht. An andern Keimpflanzen folgt sogleich auf die Cot. °/; St. mit eb Pros., darauf obne Pros. °/s. So weit die Blätter distiche stehen ist ihre Knospenlage oft gegen wendig gerollt; bei Spiralstellung entspriebt die Rollung dem langen Weg der Spirale. Hat aus der Hauptwurzel Sprossen. Die Sa- men alternirend durch Ineinanderschieben einreihig. Sisymbr. Thalianum. Samen wie bei voriger. Blattstellung oft ?/s. Erysimum cheiranthoides. Blattstellung am Stengel und Inflores- cenz °s, an Zweigen nach 2 Vorbl, oft mit °/, beginnend; andere- mal mit °/; ohne Pros. Erysimum orientale (Conringia). Auf d. Cotyl. folgen 1, 2, 3 Paare rechtwinkelig decussirter Blätter, dann °/s oft bis in die Infl. hinein mit Pros. von Eh Die häutige Scheidewand der Schote wel- lenförmig bin und her gebogen. Brassica oleracea, v. gongylod, Blätter des knolligen Stengel theils auf's schönste nach ®/ı2. Br. Napus. Die unterste Blüthe oft mit einem Tragblatt, das gewöhnlich am Blüthenstiel binaufgewachsen ist. Zwei seriale Infl.- Zweige in einer Blattachsel nicht selten, oft unter sich antidrom. — Die vier grossen Stamina, zuerst stäubend, dreben ihre Antheren sos dass sie mit ihren Spalten auswärts sehen. Die zwei beisammen ste- henden Stamina, drehen ihre Antheren gegenwendig. Auch die kür- zern Stamina drehen die Antheren, doch weniger, krümmen meist nur die Spitzen auswärts und ihre Spalten bleiben nach Innen gekebrt. Diese Drehung bemerkt man auch bei andern Cruciferen. Br.Ropa. Blattstellung(auch am gestauchtenStengeltheil) ’/s. Vorbl. der (blübenden) Zweige oft ungleichseitig symmetrisch; darauf folgen die Blütben nach °/, mit rt Pros, Br. nigra (Sinapis n.) Blattstellung °/,, in der Infl. auch F/ıs. Die zwei seitl. Sepala sichtlich etwas tiefer inserirt. Die unterste Blüthe zuweilen mit Tragblatt. Die obersten Blüthenzweige zuwei- len zu zwei, serial, der untere der schwächere. Erucasirum oblusangulum, An der Basis der Inflorescenz nicht selten 2 seriale Blüthen in einer Blattachsel; die untersten Blüthen oft mit Tragblättern. E. Pollichii, Blätter und Blüthen meist nach °/, auch °/s geord- net, Blüthen oftdurch die ganze Infloreacenz hindurch mit Tragblättern, deren uuterate laubartig und gross, die übrigen aufwärts und stufen 303 weise kleiner; manchmal wechseln auch grössere und kleinere ohne Ordnung, oder es haben nur die 6—7 untersten Blüthen solche, die obern keine. Nicht selten 2 Serialsprossen in der Blattachsel, der untere klein. Alysum calycinum. Blatt und Blüthenstellung seltener ?/s, ge- wöhnlich 5/,, oft %ıs. Es ist merkwürdig, dass der Kelch stehen bleibt, während die Blätter abfallen, und in einer Familie, wo sonst der Kelch auch abfällt. Zweiganfang zuweilen nach zwei seitlichen Vor- blättern °/, mit Prosenth. von ra A. montanum. Blätter nach 5/, und ®/ıs. Blüthen nach '*/,, und ®/ıs, vordem Aufblühen in einen fast scheibenförmigen Corymbus ver: einigt. Alyssum sazatile. Cotyl, kurz gestielt mit ovaler Spreite. Auf sie folgen auf gestauchtem Stengel 3 rechtwinkelig decassirte Blatt- paare; dann °”/s mit Pros. von El Petrocallis pyrenaica, Blattstellung °/;, °/s, an sterilen Trieben auch %/ıs. Draba aizoides, Erneuerungssprosse aus dem Bodenlaub in ab- steigender Folge entwickelnd, D. incana, Schötchen links gedreht, D. verna. Die aus dem Bodenlaub kommenden absteigend ent- wickelnden Bereicherungszweige mit 2 seitlichen Vorblättern, worauf 3/, mit Pros., zuweilen vornumläufig. Hauptrosette nach °/, und ıs, Blüthen 5/; und an Zweigen °/,. Die unterste Frucht der Traube oft 3-fächerig, das unpasre Fach nach hinten. Cochlearia Armoracia. Der Zweiganfang beginut mit 3—4 oder mehr quer distiche gestellten Blättern, (deren erste an den untersten Sprossen manchmal niederblattartig sind), auf welche Spiralstellung (zuweilen vornumläufig) folgt. Der aufgeschossene Stengel zeigt "is St. ©. sazatilis, Die unterste Blüthe oft mit einem Tragblatt; Blü. tben nach °s. Camelina saliva. Blatistellung ',;. Thlaspi arvense. Keimpfl. Auf die Cotyledonen folgt ein mit ihnen sich rechtwinkelig kreuzendes Blattpaar, auf dieses ein zwei- tes vor die Cotyl. fallendes Paar, auf dieses folgt °/, St. mit Prosen- these von ger, wodurch das erste Blatt des '/, Cyklus vor das zweite Blatt des zweiten Paares (die Cotyl. eingerechnet) fällt. Höher am Stengel, besonders in der Inflorescenz, tritt *jıs ein. 304 T. perfoliatum. Blattstellung und Blüthen oft nach °/,, letztere häufig ®/,s und zuweilen ”/,, (1). Bis 6 Samen in jedem Frucht- fach (gegen Koch). T. rotundifolium (Gaud.). Die Zweige beginnen mit mebreren rechtwinkelig decussirten Blattpaaren, auf welche °/; oder °/, St. folgt mit Pros. von En. Die Blüthen nach °/, und 4. — Die op- povirten Blätter sind gestielt, mit bald mehr rundlicher, bald ovaler Spreite, bald spatelig, ganzrandig oder gezähnelt; die höber einzeln stehenden Blätter sind sitzend, geöhrt, halb stengelumfassend; sie sind oval, spitz. Die Schötchen lanzettlich, schwach ausgerandet. Iberis. Blüthe (durch die Corollenbildung bedingt) median sym- metrisch, J. sempereirens. Dreiaxrig, Blätter nach °,, */s, Blütben nach ’/ı,. I. umbellata, hat einen permanenten Corymbus. 1. amara, zuweilen mit 3—4 Carpiden. Biscutella laevigata. Sterile Laubrosetten nach °/s. Lepidium sativum. Keimpfl. mit ganzen und getheilten (3-theil.) Cotyl. Blätter und Blüthen nach ’/,, letztere oft nach ®/ıs. Der oberste Rlütbenzweig ist nicht selten am Stengel eine Strecke weit bis über die untersten Blüthen der Gipfelinflorescenz hinaufgewachsen, die alsdann tiefer alader Zweig selbst zu stehen scheinen; ferner ist das Tragblatt dieses Zweiges au ihm anfgewachsen. Dasselbe wiederholt sich für den obersten Zweig der primär. Zweige. Oft kommen 2 Serialzweige in einer Blattachsel vor, welche am häufigsten unter sich antidrom sind. L. campestre, Blattstellung am aufgeschossenen Stengel ®/,, *ıs, in der Jul. ®/,s und "3/,,, an den Zweigen °/s, °/s, ®/ıs. Blüthenstiele durch ungleiches Anwachsen oft metatopisch. L. ruderale. Blätter und Blüthen nach °/,, letzte auch nach P/ıs: Die zwei Stamins median, Diess ist auch die Stellung der Stamina bei Lepid. virginicum. Hutchinsia alpina, Cotyledonen lang gestielt, oval; auf sie fol- gen 1—2 rechtwinkelig sich kreuzende Blattpaare. Die Inflorescenz von den Blättern durch ein langgestrecktes Internodium getrennt. Die unterste Blüthe zuweilen mit einem Tragblatt, Die Blüthen oft nach °/,, Sprosserneuerang aus dem Bodenlaub in ahsteigender Folge. (Fortsetzung folgt.) Beilage: Katalog der Wallroth’schen Bücher-Auctioo, Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrobr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. Regensburg. 28. Mai. 1859. Inhalt: orrcınar-AapuanneLune. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Cruciferae Cistineae. Violarieae. Droseraceae. Polygaleae.Caryophylleae.) — BiocrAruIscHe NoTIz, Ü, A. Agardh. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung. } . . Capsrlla Bursa past, Cotyl. gestielt, mit ovaler Spreite. Mit den. Cotyl. kreuztsich rechtwinkelig ein erstes Blattpaar, auf dieses folgt » 1 die Bodenrosette nach ’,; mit It% Pros., so dass das erste Blatt d. 5/s Cyklus vor ein Keimblatt fällt. (So bei 2 Exempl.). Die Boden- rosette nach °/,s. Blüthen nach 5/s und ®/i3. Die unterste oder die zwei untersten manchmal mit einem dem Blüthenstiel aufgewachse- nen laubigen Tragblatt. Aethionema sawatile, Keimpfl, Auf die Cotyled. folgen mehrere (an manchen Exemplaren bis 9) rechtwinkelig gekreuste Biattpaare, worauf ®/, (1 Cyklus) mit Prosenthese von Sr, an diese Stellung schliesst sich ohne Prosenth, 5/;, an. mehrere Cykl und bis in die Inf. fortsetzend. Anderemal folgt auf paarige Stellung °/, ohne Pros. Auch die Zweige beginnen mit paariger Stellung. im vorliegenden Fall 2 Paare, d erste (d. Vorblätter) seitlich, d. zweite median und dessen Blätter aufselöst, so dass man ein erstes und zweites unter- scheiden kann; letzteres bildet zugleich das Anfangsblatt der am Zweig folgenden 5, St. Kräftige Exemplare haben auch *ıs St. Senebiera Coronopus. Der Stengel stark gestaucht, endet nach wenigen Blättern in eine bodenständige Inflorescenz. Aus den Achseln sämmtlicher Bodenlaube entspringen Bereicherungssprosse, die nach 2—3 Blättern (wovon die 2 ersten d, seitl, stehenden Vorb!.) wieder durch eine Gipfelinflorescenz abschliessen. Die Zweige der Zweige entfalten sich absteigen, der oberste immer der stärkste über- gipfelt die Inflorescens seines Mutterzweiges, und dieses wiederholt Yiora 1839. - 20 PR 306 sich für alle übrigen Auszweigungen. Da wo die primären Zweige nur 2 (Vor-) Blätter haben, bildet sich aus ihnen eine gabelige am öftesten (jedoch nicht constant) antidrome Auszweigung, mit Förde- rung aus dem 2. Vorblait. S. didyma. Auf d. Cotyl. folgt ein mit ihnen sich krenzendes 1 Blattpaar, dann sogleich °/,, wit zth Pros. Stengel stark gestaucht mit Bodenrosette endetnach 10—12 Blättern in die oft bodenständige Gipfelinfl. Ist stark verzweigt. Die Zweige aus dem Bodenlaub den Sten- gel an Länge weit übertreffend, enden nach mehr oder weniger Blättern in Gipfelinflorescenzen. Die Zweige der Zweige in absteigender Ordnung entwickelnd. Der oberste, der stärkste, sich aufrichtend und die In- florescenz seitwärts schiebend, daber diese dem Tragblatt jenes Zwei- ges gegenüber zu stehen kommt (Inf. oppositifol.). Wiederholt sich diess an den von einander abstammenden Zweigen, so bilden sich (mebrsprossige) Sympodien nicht selten mit Schraubelwuchs. — Sehr häufig kommen zweierlei Anwachsungen vor: 1) des obersten Zwei- ges wit dem relativen Hauptzweig, so zwar, dass er nebst dem Trag- blatt nicht selten über die untersten Blüthen der Gipfelinflorescenz hinanfwächst. Dieses Anwachsen ist durch eine zwischen beiden Zweigen verlaufende Rinne leicht bemerklich. Uebrigens zeigt das Anwachsen verschiedene Grade, fehlt auch manchmal, Nur im letz- tern Fall ist die Inflor. oppositifol. recht deutlich. 2) Anwachsen der Tragblätter an ihren Zweigen; das Tragblatt des obersten Zweiges immer am meisten. Blatt- und Biüthenstellung ° ,, letztere auch */ıs aber wegen ungleiehen Anwachsens oft mit Metatopien. Die Blatt- fiedern am hintern Rand constant ganzrandig, nur am vordern ge- zähnt, Ueber die Blüthe vrgl. Flora 1845. S. 612. Die dert ange- gebene Stellung der Stamina ist constant. Bunias Erucago. Blüthen oft nach °/,. Schötchen steinfrucht« artig. B. orientalis. Blattstellung °/s, °‘s. Nur die seitlichen Drüsen in der Blüthe vorhanden. Rapistrum rugosum. Blüthen nach */),. Hat manchmal Serial- sprossen. Die zwei Fruchtglieder aussen durch eine Einschnürung, innen durch eine Querscheidewand getrennt. Das untere Frachtglied etwas länger als der Fruchtstiei, walzlich- keulenförmig, der obere kogelig, in den Grißel auslaufend, mit 8 stark hervorragenden Bie- fen, welche sich zwar anch in das untere Glied fortsetzen aber we- niger ausgesprochen sind. Im obern Fruchtfach fand ich zuweilen 2 Samen, an en 307 Raphanus sativus. Blattstellung d. Keimpfl, verschieden. Ich fand: 1) Mit den Cotyl. kreuzt sich rechtwinkelig ein Blattpaar, worauf ?/, 3+"/ P) mit Prosenth, von . 2) Ebenso, aber auf das Blattpaar nach d. Cotyl. folgt °% mit „er Pros. 3) Es folgt sogleich auf die Cotyl. °/s ohne Pros. so dass das 9. Blatt vor den einen (d. zweiten) Cotyl, zu stehen kommt. Stengelbasis gestaucht. Die Filamente und An- theren der grössern Stamina symmetrisch*), Eine Rinne auf der Mitte der Innenseite tbeilt die Filamente in zwei ungleiche Hälften. Ihr äusserer Rand geht in einen Zahn aus, welcher bei den zusammen- gehörigen Staubfäden auf entgegengesetzte Seiten fällt. Die kürzern Stamina sind in allen Theilen gleichseitig. Der Nagel der Petala immer auf der Mitte mit einer Leiste. R. Raphanistrum, Die unterste Blüthe zuweilen mit einem lau- bigen Tragblättchen. Wlüthen nach °/s. und */s. In der Blüthe oft nur die seitlichen Drüsen vorhanden, Cistineae. Helianthemum. Die 3 Carpiden fallen vor die 3 innern grössern Sepala, die Placenten wechseln mit ihnen. Helianthemum guttatum. Einaxig. Cotyl.. LHZ. Die scheinbar gipfelständige eiufache Wickel kommt aus dem obersten Laubblatt, welches einzeln steht; Vorbl. innerhalb der Wickel fehlen nicht im- mer. Ich fand sie bei cultivirten Exemplaren an allen Blüthen. H. punctatum. Cotyl. LZ. Vorliegende Exemplare hatten, die Cotyl. eingerecknet, 8 Blattpaare. Auf das oberste Paar folgt ein einzelnes Blatt, aus dessen Achsel die gradaufstrebende scheinbar terminsle Wickel kommt, welche die Gipfelblütbe seitwärts drängt. Die Blattpaare aufwärts an Grösse zunehmend, d. eberste einzeln- stehende (Tragbl. d. Wickel) d. grösste. Die Blätter des obersten Paares zeigen eine ungleiche Grösse und dem entsprechend ihre Zweige, indem der Zweig des grüssern Blattes der grössere ist. Die Stipulae laubig, ungleichseitig, unter sich symmetrisch. Die Vorblätter der Blüthen auch mit Stipeln versehen. Gewöhnlich nur das zweite Vorbl. derselben vorhanden. Ich fand eine Blüthe mit 2 seitlichen ungleich hoch inserirten Vorblättern, aus welchen sich ergab, dass die zwei äussern kleinern Sepala das I. und 2. der genet. Folge sind, dass die 3 grossen Kelchbl. nach dem kurzen Weg, die Corolle nach dem *) Auch bei Aubrietia deltoidea sind die grössern Stamina unter sich syinmetrisch. 20* 308 langen Weg der Kelchspirale dreht. — Zuweilen finden sich am Ende des Stengels zwei einzeln stehende Blätter, beide mit axillärer zu- sammen eine Gabel bildender Blüthenwickel. Vebrigens hat uie Pflanze Bereicherungszweige aus den tiefer stehenden Blättern. H. oelandicum. LZ. Auch bei dieser Art kommt die einfache schein- bar terminale Wickel aus dem obersten einzelnstehenden Laubblatt, welches an seinem resp. Blüthenzweig bis an dessen untersies Vor- blatt hinaufgerückt ist, wodurch es höher als die Gipfelblütbe zn stehen kommt. H. vulgare. LZ. oder LHZ, im letztern Fall nur ein Hochblatt, welches d. Tragbl. der obersten scheinbar gipfelständ. Blüthenwickel ist. Dieses H steht meistens einzeln, seltener einem noch mit Sti- peln versehenen Laubblatt gegenüber; es ist am häufigsten (wie die Vorbl. der Blüten) obne Stipulae, zuweilen ist es mit einer ver- sehen, während d. andere fehlt. Einmal fand ich einen Jahrestrieb mit 2 fast gleich hoch inserirten und dicht unter dessen Gipfelblüthe befindlichen Hochblättern, das untere war mit einer Stipula versehen, das obere ohne solche. Beide Hochblätter gdben eine Blüthenwickel ab, wodurch das Ende des Stengels gabelig erschien. Im Winkel der. r Gabelzweige stand die Gipfelblüthe. — Ein anderes Exemplar bat’'Onten am Stengel paarig stehende, höher gedreite Blätter. Manche Arten bringen nur aus dem einen Blatt d. Paare einen Spross, so dass alsdann die Sprossen je der dritten Paare über ein- ander fallen. Jedoch kommen hierin oft Unregelmässigkeiten vor. Violarieae, / Viola. Blüthen seitlich, an den 2. oder 3. Axen, median symmetrisch. Kelch in der Knospe deutlich nach ?/, deckend, das 2. Sepalum me- dian nach hinten. Die paarigen Sepala für sich ungleichseitig. Das unpaare (zweite) gleichseitig. Die Grösse der Sepala stimmt in der Knospe mit ihrer genetischen Folge, so dass das erste das grösste, das fünfte das kleinste ist. Entfaltet zeigt hingegen der Kelch oft andere Grössenverhältnisse, durch stärkere Ausbildung der vordern, so dass 1, 3 die grössten, 2 das kleinste, 4, 5 zwischen jenen 3 ein mittleres Grössenverhältniss zeigen. Die Kelchausbildung ist also aufsteigend. Die Knospenlage der Corolle ist hingegen alternative absteigend, deckend, wobei das gespornte (vordere) mediane Petalum das innerste und zugleich immer (ohne bestimmte Richtung) über- gerollt ist. Die Antheren decken sich in der Knospe nicht selten nach der ;, Sp. des Kelchs, doch fand ich sie zuweilen auch nach dem kurzen Weg deckend. Die Blüthen stets mit 2 kleinen seitlichen 309 hochblattartigen Vorblättchen. Die Blüthenstiele 4-kantig, 4-seitig, die hintere Seite über den Vorhlättern rinnig, die übrigen Seiten flach oder die vordere auch gewölbt. Entfaltung der Blüthen anf- steigend; die Anfangs kurzen Blüthenstiele sich rasch und beträcht- lich verlängernd. Die Stipulae sind Scheidenöhrehen und stehen auf der innern Seite des Blattstiels, sie umhüllen die jüngern Theile des Sprosses und decken sich oft die eine die andere nach dem langen Weg der Blattstellung, anderemal metatopisch. Zweiaxige Arten: DL... V. hederacea (Labill.), palmala, pinnata, palustris, 2)HZ , collına, odorata, canina, pratensis, elatior, trico- lor, lulea, calcarala, cenisia. (Wo H immer die Vorblätter der Blüthe bedeutet, ) u j | V. odorata, hirta, mirabilis, Dreiaxige Arten: )UL 23NL , V, sylvestris, Riviniana, arenaria, 3) HZ. 1) ÜL.. 2) L.. V. biflora. 3) HZ. V. hirta. Die Hauptwurzel bleibt längere Zeit stehen. Stengel gestaucht, daher mit Laubrosette; die abgliedernden Laubblätter an den Stämmchen einen Stollen hinterlassend. Blattstellung ”s Die Bereicherungssprossen verhalten sich in allem wie der Mitteltrieb und bewurzeln sich später. Sie beginnen mit 2 seitlichen etwas scheidig umfassenden Niederhl. und auf sie folgt *,, St. mit Prosen- these von SH% Deckung der Antheren sehr häufig nach der ?',; Sp. 5] des Keichs. V. odorata. Die auch Blüthen bringenden Laufzweige beginnen mit 3—6 quer distiche stehenden Blättern, wovon die 2 ersten (Vor- bläfter) als einfache, lanzettliche, gezähnelte, stipelähnliche erscheinen, die auf sie folgenden ausgebildete Jaubblätter sind. Auf sie folgt SpiralsteHung (?,s). Die Laufzweige sind wieder verzweizt, inne liche Seitensprossen des Stolo kommen zum Blühen, zuerst aber Pr Gipfel desselben. Nicht selten finden sich am g« stauchten Bine spross des Stole 2 seriale Sprossen in den Achseln der Blätter: er untere ist Blüthe, der obere Laubspross mit 2 stipeläbnlichen Vor- blätschen, 310 V. pratensis M. und K. Mit zwei Serialsprossen in derselben Blattachsel: der untere Blüthen-, der obere Laubspross, bald beide Vorbl. des letztern, bald nur das erste in Form stipeläbnlicher Nie- derblätter. V. mirabilis. Die Bereicherungssprossen entspringen oft aus einem zur Niederblattbildung hinneigenden (nämlich aus Stipeln und Ansatz zur Spreite bestehenden) Blatt. Ihre zwei bis fünf ersten Blät- ter stehen quer-distiche, das erste (Vorbi.) stets basilär ist oft stipel- äbol. N, das 2. hat beide Stip. mit Spreitenspur, die folgenden sind L. Soweit d. !j, St. reicht ist die Axe dreikantig; die Blätter ste- hen auf den Kanten, die Kanten mithin von Internod. zu Intern, wech- selnd. Auf '/, folgt °/,; St. Ich fand auch Sprossen, bei denen auf abgestorbene L wieder NL folgten; ferner Serialsprossen in der- selben Blattachsel, der untere Blüthe, der obere belaubter blühender Spross mit Anfangs disticher Blattstellung. V. tricolor und arrensis, Keimpfl. von V, ervensis. Auf die Cotyl. folgt ein mit ihnen rechtwinkelig sich krenzendes Paar, dann %2/, mit Pros. von SH höher am Stengel und an den Zweigen auch / 5 B [A &/,, — Zwei Sprossen in derselben Blattachsel, der untere Blüthe, der obere auch blühender Laubspross ist an Herbstexemplaren oft ziem- lich stark entwickelt. Er begiont mit 2 seitl. Vorbi,, worauf °;; folgt und hat in der Blütnenregion ebenfalls ein oberes acc. Laubspröss- lein. V. sylvestris (Lam.). Hauptaxe gestaucht nur L nach °/; tra- gend; secundäre Axen gedehnt. entspringen aus den Achseln theils vorjähriger abgestorbener L der Hauptaxe und beginnen mit 2 seitl. Vorbl., wovon das erste constant ein schuppenartiges lanzettliches gefranstes Niederblatt ist, und meist an allen Zweigen auf die gleiche Seite fällt (daber die Zweige mit dem Stengel homodrom). Das zweite Vorbl. ist hingegen vollständiges Laubbl. Auf die Verbl. folgen die übrigen L nach ?/, und aus diesen kommen (als dritte Azen) die lang gedebnten Blütbenstiele. Zuweilen fand ich an den zweiten Axen auch die 3 ersten Blätter quer-distich. Einzelne Secundärzweige strecken sich stolonenähnlich. Eio Exemplar bot mir an einer Wur- zelzaser einen über zwei Zoll grossen Wurzelspross. Er trug in ziemlichen Zwischenräumen 4 unvollkommene zur Niederblattform bin- neigende Blätter und 2 Laubbl. Jene bestanden aus 2 Stipeln und einem intermediären Spitzchen als Andeutung der Spreite; die zwei Laubblätter, obgleich vollkommen frisch, waren ohne alle Spur von Stipeln; das obere umschloss in seiner rinnigen Blattbasis BI R| eine Knospe. Die Wurzelzaser war an der Stelle, aus welcher der Spross kam, etwas angeschwollen. V. biflora. Keimpfl. Cotyl. gestielt mit ovaler oder elliptischer schwach ausgerandeter Spreite; die 2 folgenden Blätter dicht über den Cot. mit ihnen rechtwinkelig decussirt, die auf sie an der Haupt- axe folgende Blattstellung bleiht noch zu ermitteln. Die Bereiche- rungssprossen entspringen aus N oder L einer gestauchten Mutierare, Ihre Hauptaxe bleibt ebenfalls gestaucht und trägt dicht schuppig sich deckende N und einige L. Die Stellung beider ist blad durchweg quer-distiche, bald am Gipfel in */, übergehend. Aus den N und L, böofiger aus L kommen die secundären N und L tragenden Axen, und aus den I, der secundüren Axen kommen die tertiären Axen, welche nach zwei Vorblättchen durch die hlüthe abschliessen. Gewöhnlich tragen die seeunären Axen 3 distiche Laubbl und aus den 2 oberu kommt je eine Bluthe, während das unterste grösste meist steril ist, selten eine Blüthe hat, die alsdann später als die übrigen blüht. Was ich oben als Niederblätter bezeichnete, scheinen nur zum Theil solche zu sein, Sie bestehen siets aus 2 grossen häutigen Stipeln und einem kleinen zugespitzten fleischigen Mitteltheil, an dessen Stelle man anderemal eine Narbe bemerkt, ob die Ahgliederungsstelle eines Laubbl,, von dem nur die Basis übrig bleibt? Die einzig sicher als Niederblätter auftretenden Blätter sind die ersten Vorbl. der secun- dären Sprossen, Die Erdstämmehen zeigen zuweilen auch gedehnte und gestauchte Glieder wie bei Oxralis Acetosella. — Die vier obern Petala aufwärts gekrümmt bilden eine Art Oberlippe, das unpaare mediane für sich allein die Unterlippe. Der knieförmig gebogene keulenförmige Griffel endet in ein stumpf 3-eckiges, 3-seitiges, seicht trichterförmiges Schildcben,, dessen Ecken die Carpidenstellung ent- spricht. Dicht über der vordern Ecke befindet sich ein Porus. dessen Rand papillös, also eigentliches Stigma ist. Droseraceae. Drosera, Einasig. L—HZ. Erneuerungssprosse aus den Achsela des Bodenlaubes, die Blüthen der Wickeln bihlen zwei nach einer Seite hin gerichtete Reihen, die Vorblätter nehmen die entgegenge- setzte Richtung ein. Sympodium sehr gerad gestreckt. Dr. rotundifolia. Bodenrosette manchmal nach °)s; zwischen ihr und den H ein schaftförmiges Glied. Die wenigen (bis 3) H oft schwindend oder auch an ihren resp. Blüthenzweigen hinaufgewach- sen. I—3 am Ende des Stengels befindliche, Wickeltrauben. Vor- blätter der Blüthen oft noch zur Fruchtzeit vorhanden. Blätter mit 312 flacher Scheide, welche in eine bewimperte breite Ligula ausgeht. Die Aestivation der Corolla zwar oft rechts gedreht, aber doch manch- mal mit veränderlicher Deekung. Die Frucht zuweilen mit 4 Media- stinen, also alsdann wohl aus 4 Fruchtblättern gebildet. — Wenn die Pflanze im dichten Gras oder Spbagnum wächst, so hat sie keine Blattrosette, sondern die Blätter sind durch die entwickelten Iuter- nodien des Stengels aus einander gerückt. Die gestielten Blattdrüsen besitzen Spiralgefässe und auf ihrer Epidermis sitzende Drüsenköpf- chen. Dr. longifolia. Wuchs wie bei voriger. Der an der Basis breite Btattstiel mit der zierlichsten bewimperten Ligula. Polyyaleae. Polyyala. Blüthen in den Achseln hinfälliger Hochblätter, (an den zweiten Axen) mit 2 hochblattartigen, nach hinten convergirenden, hin- fälligen Vorblättchen, median symmetrisch, Der Kelch nach ®/, deckend, das 2. Sepalum median nach hinten. Die Flugel sind das 4. und 5. Sepalum, sind ungleichseitig, unter sich symmetrisch. Petala (wenigstens bei manchen grossblüthigen Arten) 5, mit absteigend deckender Knospenlage; das vordere Paar klein oder feblschlagend, das vordere unpsare von allen das grösste schliesst Stamina und Pistill ein*), Stamina mit ihren Filamenten in einen binten gespal- tenen Cylinder verwachsen. Die Normalzahl der Stamina ist wohl ohne allen Zweifel 10, gewöhnlich sind aber nor 8 vorhanden, in- dem der vordere mediane schwindet, der hintere mediane durch eine Drüse vertreten wird. Bei P. myrtifolia und speciosa fand ich näm- lich den vordern melianen mehrere Male vollständi,; ausgebildet. Macht man bei einer der genannten Arten einen Querschnitt durch die Blü- thenknospe, so lassen sich auf's schünste die zu den verschiedenen Blüthentheilen gehenden Gefässbündel sehen; bei 9 Stäubfäden sind 9 Gefässbündel für sie vorhanden, Der Nectar sammelt sich bei obigen Arten in einem durch deu Staubfadencylinder gebildeten Grüb- chen. Das 2. Sepal, und das hintere Puar der Petala schliessen ihrerseits die Honiggrube ab, so dass kein Tropfen verloren gehen kann; auch die Ränder der Carina schliessen um die Honigdrüse fest zusammen und sind wie die basilären Ränder der hintern Petala behaart. Die bei. den letztern sind innen muschelförmig ausgehöhlt und sie helfen mit die Wandungen der Höhlen bilden, in denen sich der Nectar an- *) BeiP. speciosa liegt die pinselartige Crista bei rechtsläufigen Blüthen rechts, bei linksläufigen links von der Carina, 313 sammelt. Die zwei Fruchtblätter in der Mediane liegend. In jedem Fruchtfach ein am Scheitel desselben befestigtes anatropes Ovulum, dessen Raphe nach dem Septum, die Chalaza nach unten liegt. Die zwei Ovula antitrop. Von dem dreizackigen Arillus sind zwei Zacken nach der Placenta gekehrt. P. vulgaris. NLH... 2... bleibend ernährt die auf einander folgenden Jahressprossen, deren ich an einem Stock bis 16 blühende zählte, Der Stengel der Keimpflanze scheint nicht zum Blühen zu kommen, sondern nur als Erstarkungs- spross za fungiren, Hingegen finden sich in den Achseln der Cotyl, belaubte blühende Sprossen. Die aus der Basis der diessjährigen Sprossen hervorgehenden zur Zeit sterilen Sprossen sind meist weiss- lich und ihre Blätter erscheinen in Schuppenform und gleicher Farbe, wesshalb man sie wohl zu den Niedertlättern rechnen. darf, Blatt- und Blüthenstellung am öftesten ,;,, letztere auch nach 3,3, an Zwei- gen auch die Blätter nach °/,. Hinteres und vorderes Stigma ver- schieden; das hintere aufrecht, schaufelförmig, zur Ansammlung des Polleos dienend, das vordere, abwärts gekehrt, ist der eigentlich pa- pillöse Theil. P. amara. Wuchs, Blatt- und Blüthenstellung wie bei voriger; keine Niederblätter; die Sprossen oft mit einer Laubrosette an der Basis. Hat ebenfalls belaubte blühende Cotyledonarsprossen. Zweig- anfang mit 2 seitlichen Vorblättern, worauf ';; St. mit gewöhnlicher Prosenthese. P. Chamaebuxrus. Dreiaxig. DNL...NL .) Erste Axe trägt N und L. Die ursprüngliche Hauptwurzel frisch 2) NH Zweite aus L trä,t NH 3) 52 Dritte aus I trägt hund bluthe. b = Verblättern der Blüthe. Die Blüthenctaudsaxe dick ziekzackförmig endet in ein pfriem- liches Spitzchen. Traube 1--3-blüthig. Blütbenstiele walzlich, nach oben allwählig verdickt. Vorblätter von gleicher Gestalt und Farbe wie die Hochbl. ('Tragbl. der Biüthen). Das 2. Sepal. an der Basis etwas sackartig erweitert zur Aufnahme der Drüse. Sämmtliche 5 Petala vorhanden, aber das vordere Paar nur als leicht zu übersehende grüne drüsenänliche Körperchen. Die Kinrich:ung der Corolla zur Aufnahme des Nectars, wozu die Basis des Filamentbündels und das engasschliessende 2. Sep. beitragen, lässt sich nicht verkeuneo. Der Pollen sammelt sich in dem Trichter zwischen den beiden ungleich- grossen Narben. — Die Bereicherungszweige beginnen mit 2 seitl. 314 niederblattartigen Vorbl. Auf sie folgt ®/, bintumläufig mit Pros. von 1 3/,+'/4 oder auch 34% vornumläufige Sprossen, mit 3, an d, Vorb). anschliessend. auf sie °'; ohne Pros, Endlich fand ich auch Caryophylleae. Die Mehrzahl der Gattungen hat schon die erste Axe durch eine Blütbe beschlossen. Die wenigen, mir bis jetzt bekannten zweiaxi- gen Arten habe ich in der Flura 1851, S. 328, Anmerk. aufgeführt. Dahin gehören ferner: Silene allantica Coss. et Dur. und Si. Le- gionensis Lag. vrgl. Bulletin de Botan. 11. 307. und Spergula n«dosa» Die Blatistellung in dieser Familie ist am öftesten paarig recht- winkelig decussirt; seltener kreuzen sich die Paare unter spitzen Winkeln, wie unter andern bei Lychnis chalcedonica, Silene acaulis? Cherieria ?, Sayina procumbens. Allgemein sind die einem Blattpaar angehörenden Sprossen von ungleicher Stärke, indem man immer einen stärkern und einen schwä- ebern unterscheidet; sehr häufig kommt der letztere gar nicht zur Entwicklung, so dass dann auf jedes Blatipsar nur ein Spross fällt. Die ungleiche Sprossbildung steht wohl in Beziebung zur genetischen Sucession der zu einem Paar gehörenden Blätter. Da die Kelch- spirale der Gipfelblüthe eines Stengels (oder Zweiges) in allen Fäl- len die ihr vorausgehende Blattstellung in gleicher Wendung fortführt, so lässt sich aus der Kelchspirale der Gipfelblüthe, indem man sie rückwärts verfolgt, die wahre Aufeinanderfoige der Blattpaare be- stimmen und es ergibt sich daraus, dass das erste Blatt jedes Paa- res dasjenige ist, dem der stärkere oder auch einzige Spross ange- hört; es ergibt sich daraus ferner, dass wenn schon je die dritten Blätterpaare gleiche Stellung haben, es doch nicht die gleichnamigen Blätter sind, die über einander fallen. Es fällt nämlich ein Blatt des dritten Paares mit schwächerm (oder keinem) Spross über ein Blatt mit stärkerm Spross eines angenommenen ersten Paares; es kom- men mithin ungleiche Blätter (und somit ungleiche Achselproducte) über einander zu stehen. Damit aber gleichwerthige Blätter und Achselproducte einander in ihrer Stellung entsprechen, muss man noch ein viertes Blattpaar überspringen und man wird finden, dass erst das fünfte Blattpaar genau wie das erste sich verhält. Mit die- sem fünften Blattpaar beginnt also die Stellung von neuem, Sämmt- liche Blattpaare zeigen eine in derselben Richtung (eonstant rechts oder constant links) fortschreitende Spiralstelluug, was man öfters 315 am schönsten an ihren stärkern Achselproducten bemerken kann, die eine Spirale um den Stengel herum beschreiben. Was die Einsetzung der Gipfelblüthe oder ihren Anschluss an die vorausgehende paarige Blattstellang betrifft, so lassen sich zwei Fälle unterscheiden. 1) Entweder setzt die Gipfelbl. die paarige Stellung unmittelbar fort, in allen Fällen nämlich, wo dieselbe einen tetran. (aus 2 Paaren ge- bildeten) Kelch besitzt, wie z, B. normal bei Buffonia, Saginae sp., Moehringia muscosa, oder zufällig wie bei Silene allaicu, acaulis, apelala, Lychnis Viscaria, Arenaria trinervis. Es kreuzt sich hier das erste Kelchpaar rechtwinkelig mit dem obersten Blattpaar, Die Prosenth. is AtR, ef: P a. 2) Bei pentamirischen Blüthen *) geschieht die Einsetzung it rt Yr Pros Wodurch das zweite Kelchblatt der Gipfetblüthe zu/dem khr unmittelbar vorapefehenden ‚Klattpaar sich,fechtwinkelig ‘kreuzt. — Die axillären tetramerischen oder pentamerischen Blüthen ver- halten sich in Bezug auf ihre beiden seitlich stehenden Vorblätter ganz so wie die Gipfelblüthen zu dem unter ihnen befindlichen ober- sten Blattpaar. Was die Zweiganfänge betriflt, so sind folgende Fälle zu unter- scheiden, 1) Spirale hintumläufig. Linksgehend: Rechtsgehend: B?’ B? D! D! Y@E.....mon ACER... .Eca D: D: B! B 1 —. —— Bl. Bl. *) Die Erscheinung, dass hier auf paarig-decussirte (geradreihize) Blatt- stellung eine krummreihige im Kelch folgt, entspricht ganz derselben. wie man sie auch an der vegetativen Axe in Hunderten von Fällen findet, wo entweder auf die paarigen Cotyledonen sogleich krummreihige Stellung folgt. ‘ wach einer grössern Anzahl von Blattpaaren, wie bei Scrofularia, Veronica, Verbena etc, oder erst 316 2) Spirale vornumlänfig. Linksgehend: Rechtsgehend: B! B! D® D: . . act... .‚Eqag Kok...Bmpeaae . Di p\ B 2 B a _— BI, Bl. Bi. Tragbiatt des Zweiges. AA—EE die auf einander folgenden Blattpaare des Sprosses, 1 das erste Blatt, 2 das zweite Blatt des Paares; jenem gehört der stärkere, diesem der schwächere Achsel- spross an (die Zahlen geben mithin zugleich die Aufeinanderfolge der Sprossen an), Die Blattwendung ist nach dem langen Weg der Spirale bestimmt. Die Prosenth. ist tr, der ÜUebergangsschritt vom Schlussblatt des einen Paares zum Anfangsblatt des nächstfolgenden beträgt mithin 3/, des Kreises. Gypsophilia repens. LIHZ. Iuflor. Zweige einfache Diehasien mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt. Die aus den Vorblättern her- vorgehenden Blüthen nicht selten unter sich homodrom, oder wenn antidrom zuweilen nach dem Ranunkel- Typus: beides in der Familie sehr selten. Kelchstaubfäden zuerst stäubend. Ausserhalb der Blüthenregion der Stengel meist nur ein Zweig auf das Blattpaar, in der Blüthenregion jedes Blatt mit einem Zweig. G. muralis LZ. Hat zuweilen 2 Sprossen in einer Blattachsel. Dianthus. Deckung der Kelchabschnitte in der Knospung meist sehr deutlich nach °/,. Griflel constant links gedreht. D. prolifer. LIHZ, Stengel bald einfach, unverzweigt, bald un- regelmässig verzweigt, einmal mehr aus der Basis, anderemal mehr aus der Mitte, aber stets nur ein Zweig aus dem Blattpaar. Viele Blattpaare bleiben steril, Von den 3 Paar jeder Gipfelblüthe vor ausgehenden Hüllschuppen (Hochbi.) sind die zwei ersten Paare steril, das dritte zunächst der Blüthe fertii, indem aus beiden weitere Blüthen (in d. vorliegend. Exemplar 1--3) kommen. Dieses dritte Hüllpaar ist das grösste und seine Blätter sind constant links um 317 einander gerollt. Durch das Anwachsen des Ovariam wird der Kelch der Länge nach aufgerissen; bei der Seitenblüthe geschieht das Auf- reissen in der Richtung des ersten meist sterilen Vorblattes, die zwei häutigen auf der Mitte zusammengefalteten Vorblätter werden dabei zugleich aus ihrer ursprünglichen Lage verschoben. D. Armeria. LH7. und LZ. Stengelglieder an der Basis gestancht, daher die Blätter daselbst rosetienförmig — am ührigen Stengel sind die Internodien entwickelt, ungefähr gleich gross, daher die Blatt- paare in gleichen Abständen. Stengelglieder innerhalb der Inflores- cenz zickzackförmig gebogen. Stengelblättr oft bis nahe an den Gipfel des Stengels steril; anderemal hat jedes Blatt einen Spross, oder pur der eine des Paares. Blüthen am Ende des Stengels büschelig 4—1-blütbig. Die den Seitenblüthen vorausgehenden Vorbl. (Hüllbl.) unterscheiden sich von den Laubbl. dadurch, dass sie nicht scheidig verwachsen sind, dafür aber eine breite häutige Basis haben und dass sie kürzer sind. Die Gipfelblüthe oft nur wit ein Paar Hüll- schuppen. Die Gesammtinflorescenz rechne ich zu den Rispen. Der Nagel der Petala mit schmalen Flügelleisten. D. barbatus. LHZ. Inflorescenz eine gipfelständige büschelartig zusammengezogene Rispe. Kelchabschnitte entsprechend der genet. 1+'% 2 setzt, wodurch das I. Sepal. mit dem vorausgehenden Hochblattpaar sich rechtwinkelig kreuzt. Jeder Blüthe gehen 2 Paar steriler H voraus. Die Seitenblüthen beginnen mit 2 Vorblättern, wovon bald beide, bald nur das zweite fertil ist. Die Blüthen aus den Vorbl. kommend sind hänfıger unter sich antidrom, jedoch auch manchmal homodrom. » D. Carthusianorum. NILHZ. Inflor. wie vorige; Jie Blüthen oft bomodrom. Ausser den 2 Vorblättern, aus denen die Blüthen kommen; hat jede Blüthe noch 4 sterile Hüll-(H) Blätter. — Petala mit zwei Nagelleisten. -. Die aus in der Erde befindlichen Stämmchen ent- springenden Sprossen haben schuppige weissliche Niederblätter, welche sucessive grösser werden und durch kleine Laubblätter zu den grös- sern übergehen. Die blühenden Bereicherungszweige entfalten“in absteigender Folge und sind sämmtliche Sprossen aus dem einen Blatt der basilären Paare. Die Laubspreiten der sterilen Sprossen sind viel länger und schmaler (lineal-pfriemlich) als die der blühen- den, und in der Knospung offen gefaltet wie die Carex-Blätter. D. deltoides. LHZ. Grißtel in der Knoape schraubenförmig (in 3 Umläufen) linke gedreht, rollen sich nach der Verstänbung mehr auf. Prosenthese einge- Folge kleiner. Die Blüthen zuweilen mit 318 D. sylvestris. LIHZ. Nägel der Petala mit Flügelleisten, Die Septa der Frucht oft noch sichtbar. D. superbus. LIZ und LHZ Laubblätter an der Stengelbasis rosettenartig zusammengedrängt. — Nägel der Petala mit Flügel- leisten. D. Caryophylius. LHZ. (Fortsetzung fulgt.) Biographische Notiz. C. A. Agardh }. Durch den Tod des Bischofs Agardh den 28. Jan. d. J. hat Schweden einen seiner ausgezeichnetsten Gelehrten, die Botanik ei- nen Schriftsteller verloren, der während seines langen Lebens viel Gates und Schönes zur Förderung der Scientia amabilis geliefert hat, Da diese grosse Persönlichkeit immer einen hoben Platz in den An- nalen der Wissenschaft einnehmen wird, und da er durch umfassende Gelehrsamkeit und Produetivität zu den vielseitigsten und talentvoll- sten Männern gehörte, so werden viellelcht einige Notizen über sein Leben und Wirken für die Botaniker von Interesse sein, " C. A, Agardh war 1785 in Bärtad in Halland geboren, wurde 1799 Student in Lund und wandte sich sehr frübe dem Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik zu. 1807 habilitirte er sich als Privatdocent der Mathematik, kehrte aber sehr bald zur Gelieb- ten seiner Jugend, zur Botanik, zurück; und nach einem Aufenthalt in Stockholm, wo der berühmte und anziebende 0. Swartz sein Leh- rer in der Kryptogamenkunde wurde, fing Agardh an, sich mit den Algen mehr ausschliesslich zu beschäftigen. Von einer Reise auf dem Continente nach Lund gekommen wurde er zum E. 0. Botani- ces Demonstrator und 1812 zum ordentL Professor der Botanik und praktischen Oekonomie ernannt. Da er fand, dass die Zahl der einzelnen Arten von Algen seit den Zeiten Linne’s wohl sehr ver- mehrt und durch mehrere kostbare Werke (wie z. B. von Turner, Dililwyn, Vaucher u, a. m.) illustrirt geworden war, dass es aber noch an einer Anordnung dieser Classe fehlte, die den Fortschritten der Wissenschaft würdig war, widmete sich Agardh mit einer un- ermüdeten Thätigkeit, scharfer Beobachtungskraft und dem Geiste seiner philosophischen Gesinnung ganz und gar einer Reform der Algologie, die durch seine Entdeckungen und Bearbeitungen andern Kryptogamen-Abtheilungen gleich gestellt wurde, weiche beinahe in der- 319 seiben Zeit 0. Swartz über die Filices und Musei, Aeharius über die Lichenes und E. Fries über die Lichenes und Fungi lieferten, wodurch diese srossen Männer dem Vaterlande noch die hohe Stellung in den Naturwissenschaften bewahrten, die Linne ihm schuf. Agardh’s Dispositio Algarum Sueciae (1812) war noch zum Theil auf die älteren Ansichten gegründet; in seiner Synopsis Algarım Scandinaviae (1817) aber gab er eine vollständigere Darstellung der Methode, die in gewisser Beziehung schon von Lamouroux benutzt war, die aber durch Agardh’s mehr wissenschaftliche Anschauungs- weise und durch seine schärferen Bestimmungen der@enera und Spe- cies sehr verbessert wurde. In den Species Algarum, lcones Alga- rum und noch mehr im Systema Älgarum (1827) fasste er Alles, was über die Algen uoch bekannt war, zusammen, und ordnete sie nach Gesetzen, die noch ziemlich allgemein anerkannt und angewandt sind. Es sind ohne Zweifel Agardh's wichtigste Entdeckungen und schönsten Beiträge zur Entwicklung der Wissenschaft in diesen Ar- beiten niedergelegt. Sie sind aber nicht die einzigen, durch welche er für die Botanik gewirkt hat. Agardh war, so zu sagen, der erste, der in Schweden die Pflanzenphysiologie selbstständig bearbei- tete. Seine Organograpbie und Biologie der Pflanzen, die auch in’ Deut- sche übersetzt wurde, ist ein Hauptwerk in dieser Richtung; dazu kom- men: Essai de reduire la physiologie vegetale ä des prineipes fon- damentaux (1828), Essai sur le dereloppement interieur des plantes (1829), Observations sur les pröles, Dissertatio de metamorphosi Al- garum, über die Anatomie und den Kreislauf der Charen und m. a. Ausser kleineren monographischen Abhandlungen (wie über Lemania, Conferva, Carer, Byssus, Ruppia, C«lamagrostis, Verbascum ete.) beschrieb er auch einige fossile Pflanzenreste aus Skäne. Die Mor- phologie und Systematik der Pflanzen behandelte er in seinen Aphorismi botanici und Ciasses plantarum. Wenn einzelne dieser Aufsätze und Arbeiten ausser Schweden weniger bekannt sind, so kommt es da- her, dass sie als Dissertationes academiei in Lund meistens veröffent- licht worden waren. Es ist uns nicht möglich, sie hier näher zu ana- Iysiren, doch zeugen sie alle von Jer Vorliebe Agardh’s für eine philosophische Auffassung der Erscheinungen im Pflanzenreiche, von seiner Gewohnheit, die einzelnen Facta als Träger allgemeiner Gesetze zu betrachten, und sie enthalten mehrere neue Ideen, die nicht ohne Einfluss auf die Gestaltung der Wissenschaft gewesen. Fügt man noch zu dieser ungebeuren Productivität die grosse Wirknam- keit, die Agardh als Lehrer bei der Universität, deren Zierde er war, eutwickelte, wie er dort junge Forscher ermunterte, lehrte, 320 leitete durch die Liebenswürdigkeit seiner Persönlichkeit, wie er die scandinavischey Naturforscher - Versammlungen förderte, und wie er noch in vorgerücktem Alter werihvolle botanische Aufsätze mit- theilte, so wird man leicht einsehen, welchen hoben Platz Agardh in der Geschichte der Wissenschaft in Schweden behalten wird, Agardb war auch Professor der praktischen Oekonomie, Da- darch wurde er zu Studien dieser Gegenstände seines Amtes geführt und seine Bemühungen in dieser Richtung sind in einer Masse Ar- beiten ökonomischen und politischen Inhalts , die einen grossen Ein- flass auf die materielle Entwicklung unseres Landes ausgeübt, zu finden. Als Abgeordneter bei dem Reichstage von 1817 trat Agardh immer in ähnlichen Gesetzesfragen hervor, und mit der Antorität seines Namens, durch Gelehrsamkeit und Erfahrung gewonnen, durch seine ausziehende Beredsamkeit, durch seine kühnen Ideen wusste er Aufmerksamkeit zu gewinnen wo er nicht Beifall eroberte. Schon 1816 zum Priester ordinirt, wurde er 1837 Bischof zu Carlstad; und nun hatte er noch mehrere Gelegenbeiten, seine Ansichten über Kirche und Schule auszusprechen und auszuführen, und wurde allgemein als der geistreiche und kräftige Führer aller derer bezeichnet, die eine unserer Zeit mehr anpassende Bildung, hauptsächlich durch die Na- torwissenschaften, behaupteten. Die letzte Arbeit, womit er sich be schäftigte, war eine Statistik Schweden’s, deren letztes Heft eine Bearbeitung unserer Forstbäume enthält, sowohl in ölenomischer als in botanischer Hinsicht, dadurch die beiden Richtungen vereini- „end, die er im Leben am meisten und am liebsten verfolgte: die Wissenschaft und ihre Anwendung. Es sind ohne Zweifel mehrere seiner botanischen Ansichten Dicht allgemein anerkannt geworden; seine Speculationen im Felde der Theologie, Mathematik, und noch mehr seine Reformationsideen in Beziehung auf die Finanzen und den Staat wurden von vielen übel aufgenommen; es gibt aber keinen Einzigen, der nicht immer Agardh bewunderte, wie leicht und anziehend er diess Alles dar- zustellen wusste, wie er die fremdesten und finstersten Gegenstände klar und populär machte, wie er seinen wärmen, edlen, wenn auch etwas kühnen und mitunter etwas paradoxen Ideen Anhänger ver schaffte — und.vor Allem, wie er sein theures Vaterland liebte. — Die Förderung der Wissenschaften, die Ehre und Entwicklung Schwe- dens — nach diesem Ziele strebte der hohe mächtige Geist; und noch als ein Greis von 74 Jahren wurde er nie ermüdet so zu streben. Darum hat Schweden viel verloren durch den Tod des Bischofs €. A. Agardh. Dr. J. A—n. Bedacteur un.! Verleger: Dr, Fürnrobr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg, RLOR&A SW. 21. Regensburg. 7. Juni. 1859. Inhalts orıcınar -Aannanoeune, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntnisa einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Caryophylleae.) — Grrrack- NBTE PFLANZENSAMMLUNGEN. Lichenes europaei exsiccati. Fasc. XV. et XVI, — KLEINERE MITTHEILUNGEN. Göppert, neue Acquisitionen des botanischen Gartens in Breslau. Botanische Neuigkeiten aus Java. Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Gewächse. Ven H. Wydler (Fortsetzung.) Saponaria Vaccaria Cotyl. LiZ. Stengel besonders in der Blü- thenregion von Glied zu Glied zickzackförmig gebogen. Die untern Blattpaare steril, höher am Stengel kommt nur aus dem einen Blatt der Paare ein Spross. Blüthenzweige 2—-3mal gabelig; jede Blüthe mit 2 Vorblättero, die Vorblätter je der ersten Blüthe noch laubig, die folgenden Auszweigungen hochblattartig, lanzettlich pfriemlich, Die Gabelzweige gespreizt. Die Kelchzähne zeigen oft noch durch ihre verschiedene Grösse deutlich ihre Suecession; I und 3 sind die grössten, die 3 ührigen nehmen entsprechend der ?/, Sp. stafenweise ab. Die Verstäubung scheint wie bei Dianthus; die Kelchstanbfäden, die deutlich etwas tiefer inserirt sind, stäuben zuerst, Griffel haupt- sächlich nach dem Verblühen constant links gedreht. S. officinalis. NLIZ. Die Jahrestriebe beginnen stolonenartig und tragen Anfangs weisse, schuppenähnliche, allmäklig in b übergehende Niederblätter. Da wo der Stolo aus der Erde hervartritt, bewurzelt er sich. Stengel stampf 4-kantig, 4-seitig. Blätter auf den Flächen oder Seiten. Die untern Laubpaare oft steril, während aus den höhern ein stärkerer und schwächerer Spross kommt. Aus den nach der Stengelspitze hin befindliehen kleiner werdenden Blaltpaaren ent- springen die büschelig gedrängten Bküthenzweige, die sich meist nur einma) gabelig verzweigen und an ihrer Innern Basis eine Schwiele haben. Die gefördegten Zweige aus den zweiten Vorblättern, welche auch Flora 1859. 21 { ; % ı 322 vor den Zweigen aus dem ersten Vorbl. blühen. Die Blüthenzweige 9—3 blüthig. Jede Blüthe mit zwei Vorblättern, welche in den auf einander folgenden Auszweigungen des Dichasiums stufenweise kleiner werden. Kelchzähne in der Aestivation nicht deckend, aber ihre Auf- einanderfolge durch ihre verschiedene Grösse kenntlich. Die Anfangs walzliche, nachher an der Basis bauchig erweiterte Kelchröhre schlitzt später auf. Griffel schwach links gedreht. — Die Laubblattpaare in der Knospung gedreht halbumfassend; die auf einander folgenden niebt immer gegenwendig, sondern manchmal zwei Paare nach ein- ander gleichwendig; es kommt selbst vor, dass ein Blatt das andere ganz umfasst. S. ocymoides. 1) ILL... ? Die Blüthenzweige gabelig mit För- derung aus dem zweiten Vorblatt. 2) LZ Die Blüthen nach dem Verblühen neigen sich nach ihrem Tragblatt bin. Jede Blüthe mit zwei nach hinten convergirenden Vorblättern. — Griffel schwach links gedreht. Cucubalus baceiferus. LZ. Stark verzweigt, gewöhnlich aus je- dem Blattpaar ein stärkerer und schwächerer Zweig, seltener nur der stärkere vorhanden. Nicht selten in einer Blattachsel ein Blüthen- und darunter ein Laubzweig. Kelchdeckung Anfangs deutlich nach ?/s. Aestivation der Corolla veränderlich. Die Petala mit zwei am Ende unregelmässig gezachten leistenförmigen Emergenzen (Krönchen); sie sind durch eine mediane Furche getrennt und nehmen die untere Hälfte der Platte ein. Die Filamente stehen am Rande einer drüsi- gen hypogynen Scheibe, welche eigentlich nichts anders ist als die drüsige verschmolzene Basis der Filamente. Die Kronstaubfäden den Nägeln der Petala der ganzen Länge nach aufgewachsen. Die Scheide- wände des Ovarium noch nach dem Abblühen sichtbar, Griffel schwach links gedreht. Silene gallica, quinguevuln. angl, Cotyl. LZ. S. dichotoma. Cotyl. LZ. Mit zwei ungleich starken Sprossen aus jedem Blattpaar, Aus dem obersten Blattpaar des Stengels und der Zweige kommt je ein Blüthenzweig, der bald als Doppel-, bald als einfache Wickel auftritt. Diese zwei Zweige bilden unter sich eine Gabel (und waren an dem uutersfen Exemplar antidrom). Blö- then sehr kurz gestielt, mit 2 Vorbl,, wovon das fertile stets grös- ser. Glieder des Sympod. entwickelt gestreckt. Nicht selten ein access. Spross zwischen einer der obersten Wickeln und ihrem Trag- blatt. S. italica (wohl von S. nemoralis nicht verschieden) LIHZ. Die 323 Verstäubung cyklenweise, zuerst der Kelchstaubfaden; entweder längs der Mediane aufsteigend, anderewal quer durch die Blüthe gehend. Zuweilen einzelne in Kelch, Kr. und Staubf. tetramierische Blüthen, S.nutans. LHZ. Macit zerstreut stehende Wurzelsprossen, welche mit Niederblättern beginnen, ‚suweilen zwischen dem Hauptblüthen- zweig und seinem Tragblatt ein accessor. Blüthenzweiglein, welches (2mal) mit jenem gleichwendig war, 2mal antidrom. S. Otites. LIHZ Blüht bereits als Samenpflanze. Zweige meist aus allen Blattpaaren, jedoch von den zusammengehörigen der eine stets der stärkere; von der Stengelmitte an beginnen d. Infl.- Zweige: welche als Ganzes betrachtet eine pyramidenförwige Rispe bilden, deren höhere Auszweigungen bis 17-hlüthige Dichasien sind, mit fast gleich stark entwickelten Zweigen. — Die Beschreibung bei Koch (D. FI), ist besser als die von Gaudin (Fl. heiv.} doch fehlet beide darin, dass sie die Infl, quirlig nennen. Sie ist es aber nicht mehr, als diejenige der Labiaten, das heisst, sie scheint nur se, indem höher am Stengel, wo die Blüthenzweige als reine Dichasien auf- treten, die Blüthen je zweier einander gegenübersteheuder Dicha- sien scheinbar den ganzen Umfang des Stengels einnehmen, Ebeuso und noch tüuschender verhält sich die Inflor. von Silene elata Stev., bei der die Blüthenstiele der Dichasien sämmtlich basilär von ein- ander abgelien und es oberflächlich betrachtet scheinen könnte, als entsprängen sie vom Stengel. Bei S. Otites verlängern sich die Blü- thenstiele zur Zeit der Blüthenenttaltung stufenweise, so dass man an demselben Dichasium länger und kürzer gestielte Blüthen bei- sammen trifft, Silene inflata. LZ. Schönes Beispieleiner Caryophyllee mit Spross aus nur einem Blaätte jedes Paares am aufgeschossenen Stengel, hier- von ist nur das oberste Biattpaar des Stengels ausgenommen, dessen beide Blätter einen Spross besitzen, und zwar sind diese Sprossen mehr oder weniger reiche Blüthenzweige, die zu beiden Seiten der Gipfelblüthe des Stenzeis eine Gabel bilden. Jeder Zweig für sich genommen ist ein mehrfach diehotomes Dichasium mit vorwaltenden zweiten Zweigen und eiwas einseitswendigen Biüchen. Sömmtliche Blüthen sind von 2 stufenweise kleiner werdenden Vorblättern begleitet. Das oberste Blattpaar, aus dem die Dichasien kommen, hat seine Blät- ter manchinal geyenwendig gedreht.DieAestivation des Kelchs ist klappig, selten sind dessen Auschnitte ungleich gross und alsdaun ihre gene- tische Folge kenutlich, Die Corolla in der Acstivation (wie über- baupt in der Gattung) nach dem langen Weg der Kelchspirale ge- dreht, zuweilen jedoch wit Ausnahmen, wo alsdann das vordere me- 21* 324 diane das äusserste (unbedeckte) ist. Uebrigens neigt die offene Corolla zur Lippenform (Symmetrie) hin, und diesem entspricht dann auch die Verstäubung, welche aufsteigend zu beiden Seiten der Mediane erfolgt. Zuerst stäuben die vor den Kelch fallenden Staubfäden. dar- auf die den Petalen aufgewachsenen. Die Stamina zeigen ursprüng- lich für jeden Cyklus gleiche Länge, dann verlängern sie sich ent- sprechend der Folge ihres Stäubens und treten aus der Corolla her“ vor. Zur Zeit des Stäubens der Kelchstaubfäden sind oft die Kron- staubfäden noch sämmtlich gleich gross , in der Aestivation sind sie die äussern. Carpiden 2, 3, 4; wenn 2, stehen sie median, wenn 4, kommen zu den 2 {als Ergänzung) noch 2 laterale. Auch bei 3 Car- piden finde ich zwei Stellungen, am häufigsten mit d. unpaaren Fruchtbl. median nach hinten, seltener mit d. unpaaren Fruchtbl. median nach vorn. Die Scheidewände oft noch in der reifen Frucht bemerklich. Griffel links gedreht, — Fand ich auch mit foliis ternis. S. Armeria. Cotyl. LIZ. Es gibt Blütben mit4 Fruchtblättern, 2 medianen und 2 seitlichen, rechtwinkelig mit jenen sich kreuzend. S. quadrifida. LZ. Perennirt wie überhaupt viele Caryophylleen mit Beibehaltung der frischbleibenden Hauptwurzel; jeder Spross gibt aug seiner Basis wieder Sprossen ab aus dem einen Blatt d. Paares und die Pflanze gewinnt dadurch oft ein sehr buschiges Aussehen. Die mittleren Blattpaare der aufgeschossenen Stengel steril, aus den höbern kommen manchmal wieder Bereicherungssprossen (aus dem einen Blatt der Paare). Das ober.te Blattpaar gibt aus jedem Blatt einen Blüthenzweig, welcher sich 2- -3mal gabelig verzweigt und dann sich wickelartig fortsetzt. Kelchahschnitte noch zur Fruchtzeit in ihrer Succession erkennbar. Aest'v. der Corolla manchmal mit Ab- weichungen. Verstäubung successive, zuerst die Kelchstaubfäden. Scheidewände noch in der reifen Frucht vorhanden. Samen flach nieren- formig, anf der Rückenseite bewimpert. S, acaulis. LZ. Ausser der starken frischbleibenden Hauptwurzel haben die einzelnen Seitensprossen noch hie und da Wurzeifibrillen. Blattpaarespitzwinkelig +, in der Knospung flach auf einander lie- gend, die (Gipfel-) Blüthen durch ein kürzeres oder längeres Inter- nodium von dem obersten Blattpaar getrennt. Kelchzipfel deutlich nach ?,, deckend, 1. und 2. Sepal. ohne häutige Ränder, 3. mit einer- seits häufigem, 4. und 5. mit beiderseits häutigem Rand. Cor. mit in der Knospung veränderlicher Deckung, vor der Verstäubnng mit röh- rig geschlossenen Nägeln, welche während derselben immer mehr aus einander weichen, und wobei der Saum sieh zurückschlägt. An der Basis der Lamina jedes Petal. zwei gew ölbförmige Höcker- chen, denen aussen zwei grübchenförmige Einstülpun- gen entsprechen, welche Bildung ganz an die Gewölb- schuppen vieler Borragineen erinnert. Scheidewände des Ovariums deutlich. Griffel schwach links gedreht. — Zuweilen fand ich in Kelch, Krone und Staubf. (8) tetramerische Blüthen mit 3 Carpi- den, deren unpaares Fruchtblatt in die Richtung des innern Kelch- paares fiel. Lychnis Viscaria. LIIZ. Armblüthige (bis 7) Dichasien aus den Achseln der H am Gipfel des Stengels. Gipfelblüthe zuweilen tetramer. Kelch 4, Kr. 4. St. 8. Carp. 4. (Viscaria ocutata Lind!. Verstäubung eyklenweise zuerst die Kelch- dann die Kronenstaubf. und zwar {wie bei Gäithago) ent- sprechend dem langen Weg der Kelch- und Kronenspirale.) L. Flos eueuli. LZ. Spross in der Laubregion des aufgeschosse- nen Stengels bald keiner, bald einer, selten 2 ungleiche aus d. Paar, in der Blütbenregion (d. b. welche die Blüthenzweige abgibt) ein grösserer und kleinerer aus jedem Blattpaar. Blüthenzweige bis 20- blüthig. Dichasien mit Förderung aus dem 2. Vorblatt. Vorblätter der Blüthen hochblattartig. Kelchzühne Anfangs deutlich nach */, deckend, verhalten sich, was ihre häutige Einfassung betrifft, wie bei Silere acaulis. Blütben (hauptsächlich die Gipfelblüthe) nicht selten hexagyn. Griffel constant links gedreht. Kelchstaubfäden zuerst stäubend. FR L. coronaria, LZ. Spitzen des Kelchs vor der Entfaltung ‘ge- ' dreht, Griffel oder vielmehr Narben (da sie am ganzen Rand mit Ausnahme der Basis papillös sind) links gedreht. Verstäubung wie bei voriger, L. Flos Jovis. Verstäubung und Griffeldrehung wie vorige. L. vespertina. Cotyl. LZ und zuweilen NLZ. Griffel Jinks ge- dreht. Blüthen zuweilen hexagynisch. L. diurna. L{Z. Die Sprossen aus der Stengelbasis sich bewurzelnd. Stengel und Bereicherungszweige enden in eine Gabelzweigung aus dem obersten Blattpaar. Es sind in Grösse ungleiche Blüthenzweige, deren stärkerer (wie überhaupt bei den Caryophylleen) dem ersten Blatt des Paares angehört. Jeder Zweig geht nuch mehrfacher Di- chotomie in Wickel über. Die aus den 2. Vorblättern kommenden geförderten Zweige richten sich senkrecht auf. Blüthen überall mit 2laubigen, in den höheren Auszweigungen stufenweise kleiner wer- denden Vorblättern. — Blätter der Rosetten lanygestielt, am aufge- schossenen Stengel sitzend. Wenn Koch (D. Fi.) sagt, der Stengel 326 sei beständig niedriger als bei voriger, so gilt das doch nur mit,Ein- schränkung, denn ich fand am Rande schattiger Waldungen (Vogesen) Fxemplare, die beleutend an Grösse die L. resp. übertrafen und über- reichlich verzweigt waren. Agrostemma Githago, Coty!. LZ. Kelchabsehnitte nach ®,/; kleiner werdend. Sprossen stets aus dem einen Blatt der Paare. Buffonia Ienuifolia, maerorarpa, Gay. LZ, Cotyl. bis '/, Zoll}. pfriemlich (wie alle übrigen Ylätter) an er häutigen breiten Basis in ein Scheidehen verwachsen. Stark verzweigt, die Zweige stets nur aus dem einen Blatt der Paare, die untersten Zweige oft von der Länge, des Stengels, haben an ihrer dem Stengel zugekehrten Ba- sis oft eine Schwiele. Zuweilen einzelne Blaitpaare besonders an den Zweigen steril. Sagina procumbens. I)L.. Aus der unbegrenzten boden- 2) LZ .. | ständigen Laubrosette kom- men die belaubten, durch eine Gipfelbl. abschliessenden Primärzweige, welche auf der Erde niederliegen und an dem untern Knoten Waur- zel schlagen. Die Biattpaare der Rosette sich spitzwinkelig krea- 14°; zend 6 ) Sämmtliche Zweige nach einer grössern oder geringern Zahl von Blattpaaren dureh eine Biüthe endend. Der oberste Zweig stets seinen Mutterzweig übergipfelnd, sich grad streckend und die daneben befindliche Gipfelblüthe seitwärts nach dem sterilen Blatt treibend. Die obersten Zweige der Zweiye bilden so sich streckend ein Sympodium. Nicht selten kommt unter diesem obersten über- gipfelnden Zweige ein arcessorisches Zweizlein vor. Die Blüthen- stiele zur Zeit des Blübens grad, während des Fructifieirens haken- formig gebogen. — Es finden sich einzelne Exemplare ohne eigent: liche Blattrosette mit mehr entwickelten Stengelgliedern und welche schon an der Hauptaxe mit «iner Gipfelblüthe abschliessen (LZ!) ef. Flora 1851. S. 323 Anmerk. — Zuweilen fand ich Blüthen mit durchweg pentamer. Cyklen, die Fruchtbl vor den Petalen stehend, die Klappen (Mediastinen) vor den Sepalen. S. sazatiis Wimm. 1) L... Wuchs wie vorige. Ebenso 2) L2. | S. aperala und S$. nodosa. Spergula arvensis. Cotyl. LHZ. Nur ein unter der Gipfelblütbe befindliches Hochblattpaar, aus ihın kommen die Inflorescenzzweige, welche am Gipfel des Stengels eine Gabel bilden und deren jeder eine reichblüthige Doppel- oder einfache Wickel ist, deren Blüthen 2 hochblattartige Vorbl. haben und lang gestielt sind, Das Sympo- diam von Glied zu Glied ziekzackförmig gebogen, die Förderung aus 327 dem 2. Vorblatt. Jeder Blüthenstiel besteht eigentlich ans 2 Gliedern, einem untern bis zu den Vorblättern reiehenden und einem obern über ihnen befindlichen und unmittelbar die Klüthe tragenden. Die untern Glieder, indem sie sich strecken, bilden das Sympodium, die obern vor der Entfaltung der Blüthe aufrecht, nach dem Verblühen knieförmig abwärts gebogen und 2 parallele, sich stark genäherte, fast in einer Ebene liegende Reihen bildend, zur Fruchtzeit wieder aufgerichtet. Blüthenzweige und Blüthenstiele an der Basis knotig angeschwollen. So weit die dichotome Auszweigung reicht, ist die basiläre Knoten oder Schwielenbildung allseitig gleichmässig ent- wickelt, innerhalb der Wickel wird sie einseitig, so nämlich, dass jedes zum Sympodium werdende Glied an seiner innern Basis eine stärkere Schwielenbildung darbietet. Die Mittelblüthen stehen bei gleichmässig geförderten Zweigen mehr im Winkel der Dichotomie; bei ungleich geförderten Zweigen sind sie nach dem schwächern (Alpbs) Zweig hingerückt. (Die Infl. verhält sich ganz wie die von Stellaria graminea), Die Pflanze ist bald wenig, bald stark ver- zweigt, Die aus den Achseln des Bodenlaubes entspringenden Be- reicherungszweige, an der Basis stark angeschwollen, erreichen oft mehr als die Höhe des Stengels und verhalten sich ganz wie der- selbe, jeder endet nach einem Hochblattpaar in eine Gipfelblüthe und eine gabelige Infloreseenz. — Die zwei (stets gipfelständigen) Blü- thenzweige sind unter sich bald homo- bald antidrom. Der Stengel und die Bereicherungssprossen haben nach Art derFamilie auf jedes Blattpaar einen + und — Spross, Die Stipulae häntig, der paarig zu- sammengehörigen Blätter in Eine verwachsen. — Die vor die Petala fallenden Stamina zuweilen ohne Antheren oder auch ganz fehlend. Die Blüthen entfalten sich nur im Sonnenschein. — Die vielen um die Knoten des Stengels und die Bereicherungszweige scheinbar quirlig stehenden Blätter gehören gestäuchten Zweigen an, deren der resp. Hauptaxe angehörige Tragblätter schon durch ihre Grösse leicht von den Vorblättern der Zweige zu unterscheiden sind, Alsine laricifolia Wahlenb. LZ. Spross aus dem einen Blatt der Paare, Anfangs gestaucht mit büschelig zusawmenhaltenden Blät_ tern; die blühenden Sprossen gedehnt mit nach dem Gipfel hin klei. nern Blattpauren. Blüthenzweige arm- (3—1-) blüthig. A. verna Bartl. LZ. Stets nur aus dem obersten (kleinlaubigen) Blattpaar ein 1—2hlüthiges Zweiglein, zwischen welches die Gipfel- blöthe des Sprosses fällt Die Seitenblütben mit 2 Vorbl., wenn weiter verzweigt, mit Förderung aus dem 2. Vorbl. Das die Gipfel- blüthe tragende Stengelglied immer das längste. Die beiden Seiten- 338 blüthen unter sich bald homo- bald antidrom, doch häufiger d. letzte. (Unter 9 Exemplaren waren bei drei Exemplaren die beiden Seiten- blüthen mit der Gipfelblüthe homodrom. Bei den übrigen war der stärkere Zweig zur Gipfelblütbe antidrom, der schwächere homodrom) Sprossen nur aus dem einen Blatt der Paare. A. Jaequini. Cot. LZ. Stark verzweigt; Zweige den Stengel übergipfelnd. Spross aus dem einen Blatt der Paare. Dichasien in reichblüthige Doppelwickel übergehend, mit Förderung aus dem awei- ten Vorblatt, Kelchblätter entsprechend der °/, Deckung abnehmend. Zuweilen zwischen den Blüthenzweigen und ihrem Tragblatt ein ac- cessorischer Laubzweig. 4A. tenuifolia. Cot. LZ. Spross aus dem einen Blatt der Paare: mit Ausnahme des obersten Paares wo ein + und — Spross vorkommt. Von 9 Zweigen eines Pflänzchens waren die 5 untersten und der oberste rechtswendig, zur Gipfelblüthe antidrom; die 3 übrigen waren wie die Hauptaxe linkswendig. Infl. Zweige Dichasien io Doppelwickel übergehend, Blüthen mit 2 Vorbi. gestielt, Förderung aus g. Sepala nach °/, stufenweise kleiner. Griffel links gedreht. Kelchstaubfäden zuerst stäubend. Einzelne im übrigen 5-merische Blüthen fand ich mit 4 Griffeln und, nach den Fruchtklappen zu schliessen, standen 2 Fruchtblätter median, 2 nach Rechts und Links, Cherleria sedoides,. LZ, Die Blüthen einzeln am Ende der Spröss- chen, scheinen mir gipfel- nieht achselständig, wie Koch annimmt. Der Blüthe gehen meist mehrere (3—-4) sterile Blattpaare voraus, und das oberste, die Blüthe tragende Internodium des Sprosses ist stielförmig gedehnt. Durch die aus tiefern schon abgestorbenen Blät- tern kommenden Sprosse, die zur Fruchtzeit der blühenden Mutter sprosse schon 6-8 Blattpaare haben, werden die letztern auf die Seite geschoben und können dann leicht für axillär genommen wer- den. Die Blätter paarig, die Paare bald rechtwinkelig bald und häufiger spitzwinkelig, so zwar, dass je die fünften Paare über einander fallen. Ob diess durch eine secundäre Drehung bewerkstel- ligt wird, da wenigstens die jüngsten Paare rechtwinkelig stehen? Die Knospung der Blätter ist klappig, durch gegenseitigen Druck der Blattpaare in der Knospe sind die Blätter auf der innern Seite con- cav, so weit sie einander berühren, später verflacht sich die innere Seite. An der Basis sind sie paarweise in ein kurzes Scheidehen verwach- sen, was an den Sprossen mit mehr entwickelten Internodien besonders augenfällig ist, wo dieScheiden der aufeinander folgenden Blattpaare wie Tuten in einander stecken, Die Sprossbildung geschieht übrigens aus dem einen Blatt der Paare, jedoch sind auch viele Blattpaare ohne Spross, 329 Die in Blüthe endigenden Sprosse sind gestaucht, die übrigen ge- dehnt. Sämmtliche Sprossen werden durch die frisch bleibende Hauptwurzel ernährt. Koch beschreibt die Kelchblätter als lineal- länglich; sie sind aber oval, concav, häutig berandet und dreinervig, ungefähr gleich gross, und nach °/, deckend. Die vor die Kelchbl, fallenden Stamina die grössern, Die Kelchstellung der Blüthen ver- hält sich zu dem ihr unmittelbar vorausgebenden Blattpaar wie eine pentamerische Seitenblüthe zu ihren zwei Vorblättern. Von den drei Fruchtblättern fällt das unpaare in die Mittellinie des zweiten Kelch- blaites, Moehringia muscosa. LZ. Dietiefern Blattpaare oft ohne Spross, die folgenden mit einem, die obersten mit einem + und — Spross aufdasBlatt- paar, welche beide zum Blühen kommen.Der Kelch derGipfelblüthe setzt die vorausgehende Blattstellung fort; er besteht aus zwei Blattpaaren, deren inneres in der Koospung vom äussern etwas grössern bedeckt wird. An den Seitenblütnen, denen nur zwei seitliche Vorblätter vor- ausgeben, wechseln mit ihnen die zwei äussern Kelchbl,, d. bh. sie stehen median. Die elliptischen Petala in einen kurzen Nagel ver- schmälert. Die Kelchstaubfäden zuerst stäubend, zuerst die vor die äussern Kelchblätter fallenden, dann die vor den innern stehenden. Vor der Verstäubung dreben sich die Anfangs intrersen Antheren sämmtlich (wie bei Stellaris graminea) nach einer Seite hin. Car- piden 2, 3. Im erstern, häufıgern Fall stehen sie vor den äussern Kelchbl. Sind drei vorhanden, so fällt das dritte vor ein inneres Kelchblatt, steht also zu jenem rechtwinkelig und ist desshalb wohl als ein Glied eines zweiten Fruchtblatt- Cyklus zu betrachten, dem das andere fehlt, wonach die normale Frucht aus zwei Carpiden- Cyklen bestünde. M. polygonoides. LZ. Das der Gipfelblüthe vorausgehende Blatt- paar zur Mochblattform hinneigend. Gewöhnlich hat nur das eine Blatt der Paare einen Spross, se!tener haben die Paare einen + und — Spross. Die Sprosse werden durch die bleibende Hauptwurzel er- näbrt, Jeder Spross endet in eine Blüthe, neben welcher sich noch eine mit 2 Vorblättern versehene Seitenblüthe befindet. Durch die starke Entwicklung des aus einem Blatt des zweitobersten (von der Gipfelblüthbe aus gezählt) Laubpaares kommenden Sprosses, wird der meist 2- selten 3-blüthige Gipfel des Muttersprosses seitwärts ge- schoben. Kelchdeckung nach °/,. Von den drei Fruchtblättern fällt an Seitenblüthen (wie bei der folgenden Art) das unpaare median nach hinten, Einzelne Blüthen mit 4 Carpiden, 2 seitlichen und 2 330 medianen, was die oben bei M muscosa ausgesprochene Ansicht be- stätigen würde. M. trinervia. Cot. LZ. Sprossen stets aus dem einen Blatt der Paare, mit Ausnahme der Cotyledonar - Sprossen und der obersten, deren zwei sind. Cotyledonen schmal-lanzettlich oder }inear-spatelig, dreinervig, gestielt; höher am Stengel sind die Blätter oval. Die Keimpflanze schliesst nicht selten nach fünf Blattpaaren durch die Gipfelblüthe. Das hypncotyle Stengelglied unhehaart, die folgenden behaart, Die Sprossen, sämmtlich in eine Blüthe endend, bäufig zum Stengel homodrom ; anderemal pöcilodrom. Die dem obersten Blatt- paar angehörigen unter sich am üftesten antidrom , von diesem der dem ersten Blatt angehörige der stärkere. Kelchiüstivation sehr exact */s. Nicht selten einzelne Petala wenig entwickelt oder fehlend. Kelch- staubfäden zuerst stäubend. Griffel constant links gedreht. Einzelne Blüthen fand ich 4-mer. mit Ausnahme des Fruchtblatt Cyklus, wel- cher trimerisch war; aber hier schienen die Carpiden nach ?/s zu stehen. Die Fruchtstiele überhängend. Die Blüthenzweige, wenn verzweigt, wickelartig, mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt, Arenaria serpyllifolia LZ. Stengel zuweilen einfach unver- vweigt mit Ausnahme aus dem obersten Blattpaar; am öftersten stark verzweigt, mit Spross aus dem einen Blatt der Paare, wobei auch hier die Blätter des obersten Paares ausgenommen sind, die jedes einen Spross (Blüthenzweig) haben. Diese Blüthenzweige sind Dicha- sien, mit Förderung der zweiten Zweige, zuletzt in Doppel- oder ein- fache Wickeln übergebend. (Solche Wickelzweige, wenn lang ge- streckt, finden sich bei der Varietät /eploclada Reichenb.) Ueber den Blüthenstand s. Flora 1844. Tab. 6, Fig. 3, 4. Die Bereicherungs- zweige, von der Stärke des Stengels, verhalten sich wie dieser und sind häufig mit dem Stengel bomodrom, während von den zwei aus dem obersten Blattpaar kommenden Zweigen der eine homodrom, der andere antidrom ist. (So in 16 Fällen). — Kelchstaubfäden zuerst stäu- bend, Antheren dabei einseitswendig. Griffel (eigentlich die Narben constant links gedreht. A. ciliata, 1,2. Sprossen aus dem einen Blatt der Paare, die tiefern steril, die höhern mit Blüthe versehen; sämmtlich durch die stehen bleibende Hauptwurzel ernährt. Nur aus dem ohersten Blatt- paar zunächst der Gipfelblütke kommt ein + und — (Blüthen-) Zweig; jener gehört dem ersten Blatt des Paares an und ist oft 3—4-blüthig, mit anfangender Wickelbildung aus Vorblatt ß. Die Petala kann man nicht mit Koch fast herzfürmig nennen, denn sie gehen allmählig in den kurzen Nagel über, ohne eine Bucht zu bilden. 331 A. biflora. Wie vorige. Holosteum umbellatum. Cetyl. L--Li!z. Wuchs im Allgemeinen wie bei Erophila vilg., Capsclla bursa p. Wurzelaweige unregel- mässig vierzeilig. Eine aus 3—4 Laubblattpaaren (die Cotyl inbe. griffen) bestehende bodenständige Rosette, der aufgeschossene Stengel- theil mit 1—2 Laubpaaren, auf welche am Gipfel desselben constant ein einziges Hochblattpaar folgt, welches den beiden Blüthenzweigen den Ursprung gibt, während die vorausgehenden Blätter des gedehn- ten Stengeltheils steril bleiben. Diese zwei Blüthenzweige sind us- ter sich bald antidrom, bald homodrom ; der eine dem ersten Hoch- blatt angehörige ist gewöhnlich etwas stärker als der andere. (Unter 19 Fällen zeigten 14 Antidromie der Blüthenzweige, 5 Homodromie derselben). Jeder bildet für sich ein Dichasium mit entweder gleichgeför- derten Zweigen, oder mit vorherrschend zweiten Zweigen. Gegen , die bei den Caryophylleen allgemeine Regel ist der erste |Zweig des [fir - Dichasiums A seinem Mutterzweig komedrom; der zweite fentdrom- Ar Ich habe darauf bereits in der Linnaea, XV. S. 179. aufmerksam gemacht. Wegen basilärer Stellung der Vorblätter sämmtlicher Aus- zweigungen müssen nothwendig die Blüthenstiele dicht über einan- der entspringen, 4, h. die Sympoldienglieder sind gestaucht, was der Gesammt-Inflorescenz das Ansehen einer Dolde gibt. Aber die Entfaltungsfolge der Blüthen und die suecessive Verlängerung der Blüthenstiele während der Fruchtreifung lehrt bald, dass man es bier mit keiner Dolde zu thun habe. Im übrigen kommt die Inflorescenz von Holosteum im Wesentlichen (nur mit Ausnahme der Blüthenwen” dung) mit den mit einer Scheindolde versehenen Oratis-Arten über- ein, — Die Pflanze ist bald gar nieht, bald mehr oder weniger reich- lich verzweigt; im letztern Fall entspringen die Bereicherungszweige aus dem Bodenlaub und verhalten sieh in allem wie der Stengel, dessen Höhe sie nicht selten erreichen. Die Zahl der Blüthen der Gesammtinflerescenz sah ich nie 13 überschreiten und meistens, be- sonders an den Seitensprossen, bleibt sie weit darunter, und kärg liche Stengel haben oft nur 3—4. Stamina fand ich in den Blüthen 3—6. Dabei ist auffallend, dass die vorhandenen „ur selten zu ihrer j genetischen Folge stimmen: dieses fand ich nur zweimal bei trian- 5 drischen Blüthen; die drei Stamina fielen hier vor die Sepala 3. 4, 9. Tetrandrische Blüthen zeiyten Folgendes: a) die vier ausgebildeten Stamina fielen vor die Sepala 1, 3, 4, 5. Dar geschwundene Stamen gehörte vor Sepalum 2. — b) In einem andern Falle fehlte (!as 4.) vor Sepalum 1 fallende Stamen; die 4 vor den übrigen Nep:la ste- henden waren die ausgebildeten, — c) Von vier Staubblättern waren ze staubfäden Aust. y2-and-3. nieht zur E ‚klung 8372 drei Kelchstaubfäden vorhanden, die ihrer genetischen Succession fol- gend vor dieSepala 3, 4, 5 fielen, die zwei andern Kelchstäubfäden fehlten; dafür war das eräte Stamen des zweiten Cyklus entwickelt und stand vor dem vordern unpaaren Petalum (zweimal beobachtet). — d) Von vier Staubfäden standen drei vor den Sepal. 3, 4, 5, das 4, fiel vor eines des nach der Axe hin gekehrten Peiala, nämlich dem der genet. Folge nach zweiten Petalum. -- Eine pentandr. Blüthe verhielt sich so: drei Stamina fielen vor die Sepala 3, 4, 5; zwei vor die Petala 1, 2, d. bh. das eine median nach vorn, das andere schief nach hinten. Eine hexandr. Blüthe hatte vier Kelch- zwei Kronenstaubfäden Jene standen vor den Sepalen 3, 4,5, 2; die Kronenstaubfäden yeriellen sich wie im vorigen Fall, nämlich fielen ‚vor die Petala 1, 2. — Aus Obigem won t sich, Nun von den Kelch- mmen, — Griffel sind nicht selten 4 vorbanden: 2 ndlne und 2 seitliche. Wenn 3, 50 steht das unpaare median nach hinten. Corolla bleibend. Die An- tberen neigen sich zur Zeit der Verstäubung über die Narben, und bleiben, vom Filament sich ablösend, an jenen hängen. (Fortsetzung fulgt.) Getrocknete Pflanzensammlungen. Lichenes europaei exsiccati. Die Flechten Europa’s unter Mit- wirkung namhafter Botaniker, gesammelt und herausgege- von Dr. L. Rabenhorst. Fasc. XV. et XVI Dresden, 1859. 8. 417. Acolium iympanellum ß. stigonellum Körb. Eichenrinde bei Liestal. 418. Arthothelium spectabile Mass. Carlsrahe. 419. Pertu- saria sorediala Fries. Carlsruhe. 420. P-ltiyera aphthusa Hoffm. St. Giovanni d’Andorno (Prov. von Biella.) 421. Peitigera pusilla Körb. Stutensee beiCarlsruhe, Waldenlurg in Schlesien und Gerabronn im 0A. Ellwangen. 422. Cetraria ylauca Frm. 2. coralioidea Wallr. Untersberg bei Salzburg. 424. Gyrophora anthracina y. reliculala. (Scehaer.) Allagna in Piemont. 425. Eindocarpon minialum var. canum Kpihbr. Oberauderf in Oberbayern. 426. Parmelia speciosa Ach. Salzburg 427. Imbricaria aleurites Körb. Achen-See in Nordtyrol und Reichenbach in Böhmen. 428. Imbricaria saratilis B leucochroa Wallr, Reichenbach in Böhmen. 429. Imbricaria sa.ralilis c. fr. Serravalle, Reichenberg, Bautzen. 430. Parmelia physodes v, villala 833 Ach. Reichenberg. 431. Pannaria triptophylla Körb. Bad Kreuth. 432. Snlenopsorn Requienii Massal. Zwischen Voltri und Arenvano, 433. Leranora parella Ach. Ligurien. 434. Thalloidima vesiculare Mass. Cassel. 435. Limboria aetinostoma Mass. Apenninen. 436. Petractis exanthematica Sm, Centralcarpathen bei Wallendorf. 437. Xanthocarpia ochracea Mass. ebendaber. 438. Rinodina virella Ach. Constanz. 438. Lecidea atrobrunnea Ram. Riva und Waldobbia 440. Lecidea atrobr. ß. congregata Krmpihb. Riva. 441. Sporastatia morio Ram. y. coracina Schär. Riva. 442. Sporastalia cinerea Kpihb. Riva. 443. Opegrapha herpetica B. subocellata Flik. Constanz. 444. Opegr. varia var, diaphora c. chlorina Schär. Untersontheim bei Schw. Hall. 445. Bacidia ecarneola DeNtris. Untersontheim bei Schw, Hall. 446 Bialora enteroleuca 8. rugulosa (Ach.) Zürich, Reichenberg in Böhmen. 447. Parmelia (Imbricaria) olivacea Ach, Serravalle. 448. P. olivaces ß. saxicola Schär. Reichenberg an Gravitfelsen. 449. Psora ostreata (Hoffm) steril! Dresdner Haide, 450 Biafora symmieta Mass. Lausa bei Dresden. 451. Pyrenula nilida ß. nitidella F\k. Gaschwitz bei Leipzig. 452. P. nitida forma spermogonifera! Grossstädteln bei Leipzig. 453. Rinodina exiyua Mass, Ponickau bei Grossenhain in Sachsen 454. Stereocaulon tomentosum Fr. Szomolnok in Ober-Ungarn. 455 Stereocaulon inerustatum Fk. Centralcarpatben. Vercelli. 456 Placodium candelarium 8. zantho- stigmum Hepp. Liestal. 457. Biatora cyrtella Massal. Serravelle, 458. Callopisma luteo-album (Turn.) a. Massal. Serravelle, 459, ©. Inteo.album b. Massal, Serravalle. 460. U. lutro-album ce Mass, Mühlberg bei Kremsmünster. 461. Parmelia obscura e. eyeloselis Schär. Serrarvalle. 862. Heppia adglulinata Massal. Wellheim bei Eichstätt. 463. Calyeium pusillum Flik. Sugenheim in Mittelfran- ken. 464. Biatora uliyinosa forma argillacea Krmpihb. 465. Biatorina globulosa Massal. Weissenkirchen bei Eichstätt. 466. Lithoicea glaucina Massal. Obereichstätt. 467. Sagiolechia prutuberans Mass, Kunstein bei Eichstätt. 468. Biatora incrustans Massal. Kunstein bei Eichstätt. 469. Burllia confervoides Kpihb (Catillaria concreta Körb.) Jeschken bei Reichenberg in Böhmen. F. Kleinere Mittheilungen. Seit dem Erscheinen meiner Schrift über den hiesigen botani- schen Garten (Die officinellen und technisch wichtigen Pflanzen un- serer Gärten u. s, w. und die Beschreibung desselben 1857.) habe ich wieder mancherlei Acquisilionen gemacht, von denen ich hier, als 334 Supplement zu jenen Arbeiten, einige zu erwähnen mir geslatte, weil ieh wüusche, dass man auch anderwärts mehr als bisher diese Rich- tung verfolgen möge, indem ich meine, dass sich diese Zwecke ganz gut wit den Bestrebungen, die Wissenschaft an und für sich ohne Rücksicht auf praktische Zweige zu förden, vereinigen lassen. Auch fangen die Handelsgärtner an, Pflanzen dieser Art mehr Berücksich- tigung zu widmen, cultiviren eine grössere Zahl derselben, und füh- ren sie in eigenen Rubriken vereinigt auf. In Deutschland sind in dieser Hinsicht den Beispielen von Linden in Brüssel, Mackoy in Lüttich, namentlich Geitner in Planitz bei Zwickau, Blass in Elberfeld und jüngst Laurentius in Leipzig gefolgt. Farne wurden insbesondere vermehrt durch die seltenen Marat- tiaceen: Marattia salicina, M. Laucheana, Anyiopteris pteroides de Vriese, so wie durch Platycerium Stemmaria und Pt. grande (Pl. alcicorne war schon früher vorhanden), durch das immer noch sehr kostbare Acroslichum erinitum u. m. a., die im Freien nun schon durch zwei Winter cultivirte baumartige Graminee Bambusa aurea aus Japan, ferner Smilax China aus Japan, Lilium giyanteum, wel- ches im vorigen Sommer blühte; Haemanthus lowicarius, dessen Zwie- bel den Buschmännern nach Livingston zur Bereitung des Pfeil- giftes dient, zugleich mit dem Safte der gle chfalls hier vorhandenen cactusähnlichen Euphorbia arborescens, Vanilla planifolia Andr. und V. gujanensis Splitg., die ausser V. aromntiea ebenfalls Handels- sorten der Vanille liefern; Copernicia cerifera Ht. Amstel,, von welcher das unter dem Namen Carnauba bekannte Mehl des Handels stammt: Borassus flabelliformis, die Hauptnutzpalme Ostindiens; Plec- tocomia elongata Mart. aus Java, die amerikanischen Sagopalmen Caryota mitis Karst. und (. exzcelsa IHort. Aug.; Calamus versus Lour. jetzt eben blühend, eine der Mutterpflauzen des Drachenblutes;; die in England im Freien ausdauernde Chamasrops ercelsa Thunb. aus Japan; die Koblpalmen Brasiliens Cocos oleracea Mart. und Euterpe oleracea Mart.; die selten ächt vorkommende Sadal Pal- metto Lodd.;, der noch wenig verbreitete Pandanus reflezus (Do- ornia rı flexa de Vriese) (Pandanus furcatus ist nun zu einem Exem- plare mit 15 Fuss langen Blättern herangewachsen). Araucaria Bid- willii in einem 4 Fuss hohen Exemplare: Dammura alba, orientalis und australis, Mutterpflanzen der verschiedenen Sorten des Dammara- harzes; Liyuidambar imberb> Ait. aus Kleinasien, die eigentliche Motterpflanze des Styraz liquida, hat jetzt schon zwei Winter im Freien überdauert, Arlemisia Moca DC., eine japanische Arznei- pfanze, Cinchona Condamines Lam., ausserdem noch vorhanden 335 Ü. ovala, pubescens und Calisaja Wedd.; die schöne Araliacee Old. fieldia africana Berthel. et Hook. Des afrikanische Teakholz: die brasilianischen Fieberrindenbiume Ürataeva Tapia L. und Ü. tapioi- des DC.; der Baumwollenbaun der amerikanischen Tropenländer Bombax Ceiba, Hebradendron cambdogivides Graham; die Mutter- pflanze des ceylonischen Gummiguttis, die des brasilianischen Taka- mahakas, Üallophyllum Madrunno, der weisse Zimmtrindeubaum (a- nella alba Murr., der Gummiguttbaum von Mysere Aanthochymus pictorius Roxb, nebst den früher schon vorhandenen, in Europa weniger verbreiteten indischen Fruchtbäumen der Ülusiaceen, wie Garcinia Mangostana, der wohlschmeckenstden Frucht Asiens, Kheedia lateriflora L. und der Mawmei-Frucht Mammea „mericana aus West- indien; die Mutterpflanze des wurmwiedrigen Carapa Üels Carapa guwianensis Aubb. aus Gujana; der Caracas-Fieberbaum Cedreia mon- tana Karst., der Cascarillenstrauch Croton Eluteria S w.; der Caranna- harzbaum Bursera gummifera Jacgq.; Guajacum arboreum DÜ, Aka- jeubolzbaum ; Myrobalanen: Terminalia bellerica Roxb. aus Ostindien, Eucalyptus globulus blue gum tree von Vandiemensland, Veilchen- baum, der dort die enorme Höhe von 250--350 Fuss erreicht (Rival der Seguoia Wellingtonia B. Seem.), der Cajeputölbaum Melaleuca Leucadendron, Blätter vom feinsten Oelgeruch dieses Namens; Le- Ollaria, Topffruehtbaum aus Brasilien; Bertholletia execisa, der Para- nusstruchtbaum; die mexicanischen und brasilianischen Copalbäume Hymenara Courbaril und H. stilbocarpa Hayne, der Copaivabal- sam Copaifera officinalis; die offieinellen Röbren und brasilianischen Cassien Cassia Fixtula und brasiliensis; Myrtus Pimenta, welche alljährlich bei uns blüht, entwickelte im vorigen Jahre auch reife Früchte; die merkwürdigenKannenträgerpflanzen aus verschiedenen Fa- milien, wie Nepenthes- und Sarracenia Arten, die Noronla yujanensis, deren Bracteen schlauchförmig sind und die seltene, schwer zu culti- virende neuholländische Cephalotus follieularis, die Schlauch und auch gewöhnliche Blätter trägt. Der so überaus interessanten Cycadee mit Farnblättern Stangeria paradora darf ich entgegensehen. Unser grosses Exemplar von Üycas rev«lula von 5 Fuss Stammhöhe mit 60—80 Wedeln, welches im Jahre 1654 blühte, entwickelt seit jener Zeit zwei Blattikronen und schickt sich an dichotom zu werden u, m.a. Breslau, den 3. April 1859. Göppert, Einem Privatschreiben von Java entuehmen wir folgende interes- sante Notizen. „Wie wir vernehmen, hat Dr. de Vry — früher Lector der Chemie in Haag -— welcher im Jahre 1857 nach Java gesendet wurde, nm Junghuhn bei der Ausbreitung der Chinacultur behilflich zu sein, einige kürzlich gestorbene junge Chinabäume analysirt und daraus sehr reines Chinin gewonnen, immerhin ein wichtiges Resultat. das beweist, dass die Chinabäume durch Jie Cultur auf Java nicht in ihren wesentlichen Bestandtbeilen alterirt worden sind.“ „Auch die Vanille-Cultur nimmt einen günstigen Verlauf und wenn es gleich in diesem Jahre weniger Früchte gibt, als im vori- gen, so stehen die Pflauzungen doch sehr günstig und versprechen viel,“ 338 „Der berühmte Botaniker H, Zoilinger, welcher noch kürz- lich eine interessante Abhandlung ‚über die Gewitter und andere da- mit verwandte meteorologische Erscheinungen im indischen Archi- pel‘‘ veröffentlichte und bekanntlich in Ostjava mit der Leitung einer Cocos - Anpflanzung beschäftigt ist, war vor einiger Zeit gefährlich krank, bat sich jetzt aber wieder ziemlich erbolt.“ „Die Coulteria tinctoria H. B. K., von welcher bei Gelegenheit der Uebersiedelung der Chinapflanzen Samen darch Dr. Hasskarl mit nach Java gebracht waren und die dort bald und gut aufkameo, wird jetzt durch das Gonvernement auf verschiedenen Stellen Javas angepflanzt; es ist bekannt, dass sowohl die Rinde als die gestos- senen Früchte auf dem Hachplateau Perus zum Gerben und letziere auch allgemein zur Bereitung von Tinte angewendet werden. Auch das bei dieser Gelegenheit übergesiedelte Capsicum pubescens B. P. kommt jetzt auf Java mit gelben und rothen Früchten gut fort.‘ „Pas ansehnliche Anwachsen des Inhaltes des botanischen Gartens zu Buitenzorg auf Java, insbesondere veranlasst durch die grosse Ausbeute, welche der Inspector Teysmann auf seinen ver- schiedenen Reisen in Java und Sumatra gemacht hat, machte es im Jalır 1856 nöthig, die Abtheilung der Schlingpflanzen, deren es in dortiger Gegend ungemein viele gibt, uach einer andern Stelle über- zupflanzen, dader Raum, welcher dafür bestimmt war, längst zu eng geworden war. Diese Abtheilung ist wie jede der andern Abihei- lungen — 1) Einjährige, 2) Perennirende 3) Sträucher und Bäume — nach Endlicher's Genera plantarum geordnet und nimmt nun die södwestliche Ecke des botanischen Gartens ein, wo früber noch sich einige Wohnhäuser von Europäern und !Inlindern befanden, es ist eine herrliche grosse Gruppe geworden, wo jede Art in doppelten Exewplaren an einen lebenden Baum gepflauzt ist, den die meisten bald ganz überwuchern. Mao muss diesen Schlingpflanzen lebende Stützen geben, weil todte, trockene Baumstämme bald sowohl der Feuchtigkeit als auch den weissen Ameisen unterliegen und wit den darauf gewucherten Schlingpflanzen unıstürzen würden ; die Erfah- rung hat gelehrt, dass dazu am besten sich ein Baum eignet, der einige starke gabelförmige Aeste hat und nicht viel Schatten macht, und zwar Üdina ygummifera Bl., von den Inländern: Sparrenbaum, Kuda-koda oder Kaju djaran genannt. Derselbe hat noch die gute Eigenschaft, dass man ihn als Baum seiner Wurzeln ledig einpfan- zen und seines Fortwachsens sicher sein kann. Seit den letzten drei Jahren nun haben sich diese Schlingpflanzen von dem natürlich stets folgenden Einflüssen des Versetzens und Zurückschneidens vollkom- men erholt und ist die früher von ihnen eingenommene Stelle zur Vergrösserung der Baum- und Strauchgruppe der Leguminosae hinzu- gezogen worden, die daneben stand und längst einer Ausbreitung be- durfte; sie liegt unmittelbar östlich vom südlichen Eingange in den botanischen Garten.‘ H—I, Redacteus und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der PF, Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug's Wittwe) in Regensburg, NLORA, —— Ne 22. Regensburg. 14. Juni. 1859. Inhalt: orıcınır-annannıung. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntoiss einheimischer Gewächse, Fortsetzung. (Caryopbhylicae. Lineae. Mal- MEER? — REPERTORIUM DLR PRAIODISCHEN BOTANISCHEN LITTERATUR. NTO. . 346. Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung. } Stellaria. Die Blütbenzweige stets nur aus dem obersten Blatt- paar der Sprossen. , Stellaria nemorum, NLZ, Mit Niederblatt-Stolonen; Niederblätter allmählig in Laubblätter übergehend. Stengelglieder hauptsächlich über den Laubpsaren stark angeschwollen. Spross aus einem Blatt der Paare, wit Ausnahme des obersten Paares, dessen heide Blätter einen Blüthenzweig haben. Die Blüthenzweige daher eine endstän- dige Gabel bildend; zuweilen in der einen Blattachsel noch ein acces- sorischer Blüthenzweig. Die Inflerescenz wie bei Malachium ayuat. Vorblätter der Blüthen laubig. St. media. Cotyl. LZ. Cotyledonar-Sprossen bereits von ungleicher Grösse, ein-+ und — Spross, Nicht selten zwei seriale Sprossen in der Achse] jedes Cotyledo, welche sich früh ausbilden und oft schon eine ziemliche Grösse erreicht haben, wenn der Stengel erst einige Blatt- paare besitzt und noch nicht blüht. Der schwache niederliegende Stengel, die Cotyledonar- und übrigen Zweige schlagen aus den Knoten nicht selten Wurzelzasern, was für eine einjährige Pflanze immerhin merkwürdig ist. Mit Ausnahme der Cotyledonen und des obersten Blattpaares des Stengels und der Bereicherungszweige kommt aus den übrigen Blattpasren gewöhnlich nur ein Zweig. Diesem ent- spricht die Haarleiste der fnternodien, welche wie die Zweige in einer Spirale um den Stengel und die Zweige (mit einer Divergenz von !/4 oder ?/,) stehen und mit dem vierten Haarstreif und Zweig abschliesst, um mit einem fünften auf's Neue zu beginnen. Aus dem Flora 1859, 22 8338 obersten Blattpaar des Stengels und der Bereicherungszweige kom- men die Blüthenzweige, die zusammen eine Gabel bilden, und wovon der eine stärkere dem ersten Blatt des Paares angehörige sich mehr anfrichtet als der andere, welcher seitwärts geschoben wird. Der Haarstreif der Blüthenzweige fällt constant in die Richtung des zwei- ten Sepalum. Die Inflerescenz, die gewöhnliche der Caryophylleen, kaun bei dieser Pflanze als Typus für die Familie dienen; die ge- förderten den zweiten Vorblättern angehörigen Zweige stark aufge- richtet. Die Vorblätter constant laubig, das zweite stets etwas grösser, Die Anfangs kurz gestielten Blüthen verlängern ihre Stiele successive zur Zeit der Entfaltung und richten sich gerade in die Höhe. Nach dem Verblühen krümmen sich die Stiele abwärts in der Richtung ihres Tragblatte, jedoch so, dass sie eine Neigung nach dem gefür- derten Zweige zeigen; zur Fruchtzeit richten sie sich auf's Neue wieder senkrecht auf. — Die Zahl der Stamina sehr veränderlich von 2—1D, ohne dass ihre Ausbildung immer der Genesis entspräche, wie aus folgeuden Beispielen hervorgeht: a) Blüthe diandrisch. Die beiden Stamina fallen vor die Sepala 4 und 5, es sind der genetischen Folge nach das 2. und 3. b) Blüthe triandrisch. Stamina vor den Sepalen 3, 4, 5 — sie fol- gen der Genesis, es sind das }. 2. und 3. ec} Blüthe tetrandrisch.. Stamina vor Sep. 1, 3, 4, 5, sie folgen der Genesis, es sind die 4 ersten des Kelcheyklus, während das 5., vor Sepalam 2 fallende fehlschlägt. d) Blüthe tetrandrisch. Stamina vor die Sepala 2, 3, 4, 5 fallend; das vor Sepalum 1 fallende (das 4. der genetischen Succession) fehlschlagend. e) Blüthe pentandrisch. Sämmtliche Stamina des äussern Cyklus entwickelt, fallen mithin vor die Sepala. f) Blüthe pentandrisch. 4 vor die Sepala 1, 3, 4, 5 fallende Sta- mina (entsprechend der Genesis) I vor das erste (median nach vorn gelegene) Petalum fallend (der Genesis nach das 4, Sta- men des 2. Cyklus.) g) Blüthe pentandrisch. 3 vor die Sepala 3, 4, 5 fallende (die 3 ersten der Genesis nach) 2 vor die Petala 2 und 3 fallende {der Genesis nach das 1. und 5. Stamen des 2. Cyklus.) h) Blüthe hexandrisch. 4 vor die Sepala 1, 3, 4, 5 der Genesis folgende Stamina; 3 vor die Petala 1, 3, 4 fallend (d. Genesis nach d, Stamina 1, 2, 4 des 2. Cyklus). Ueber die Verstägbungs“ folge vrgl. m. die Flora 1851 p. 251— 258 wo S. 258 2. 6 von oben folgende Bezeichnung zu setzen ist: ß 6 2.) a 359 Vergrünte Blüthen zeigten mir die Kelchblätter in Form und Behaarung den Siengelblättern ähnlich; sie waren gestielt, die Stiele bewimpert. Viele Petala verhielten sich ganz ebenso, nur dass sie etwas kleiner waren, ihre Plaite war ungetheilt, oval-spitz; andere- mal waren die vergrünten Petala nur wenig, oft bis zur Mitte ge- theilt, immer mit flachem bewimperten Stiel. Die Stamina waren meist unverändert, aber mit leeren Antheren; anderemal erschienen einzelne Antheren in der Form eines Trichters oder einer Kapuze, Das ebenfalls vergrünte Uvarium war kurz gestielt, aufgeblasen, an der Spitze entweder noch geschlossen mit Narbenspuren, anderemal war es in drei grüne blattartige Stücke bis zur Mitte gespalten, Noch in andern Ovarien ging die Theilung bis zur Basis, so dass es dann ans drei flachen nur wenig gegen einander geneigten Blättchen be- stand, die an der verschmälerten Basis bewimpert waren; in den beiden letztern Fällen keine Narbenspur. In den noch geschlossenen Ovarien bemerkte manan den einspringenden Rändern schmale, der ganzen Länge nach bis zur Basis verlaufende Leisten, welche nır die Placenten sein konnten, obgleich nur an der Basis des Ovariums sich Ovula mit langen Funieulis vorfanden. In den halb oder ganz offenen Ovarien war von Placenten oder Ovalis nichts zu sehen. St. Holostea. NLZ. Knospenlage der Laubblütter klappig. Die wie bei allen Stellarien sowie auch bei den Cerastien nur aus dem obersten Blattpaar der Haupt- und Seitensprosse kommenden Blüthen- ıweige bilden eine, Gabel mit oft ungleichen Zweigen, deren grös- serer dem ersten dweig des Blattpaares zugehört. Diese Zweige sind unter sieh bald gleich. bald gegenwendig, Zuweilen bringt das zweitoberste Blattpaar auch mes. blühende Sprossen. Die tie- fer stehenden Biattpaare haben zur Blüthezeit nur iu der einen B'att- achsel ein alsdann sehr kleises, manchmal auch ganz fehlendes Knösp- chen. Die blühenden aus zur Blüthezeit niederliesenden Axen her- vorgebenden Sprosse beginnen mit kleinen zur Niederblattforın hin- neigenden Laubblättern, welche wegen Stauchung der Axe dicht über einander stehen, während gegen den Gipfel zu die Glieder des Stengels sich dehnen und die zunehmend grösser werdenden Blatt‘ paare weiter aus einander rücken. Das die Blüthe tragende Glied ist viel schmächtiger, als die laubfragenden, fast füdlich und walz« lich, während diese scharf vierkantig sind, Die Blüthenzweige sind Dichasien, die sich 1—2mal gabelig verzweigen (6 —8blüthig) mit vorwaltend zweiten, antidromen Zweigen. Sämmtliche Blüthen ge- stielt mit 2 Jaubigen, gleich hoch inserirten, in den höhern Auszwei- 2 340 gungen kleiner werdenden Vorblättern. Die Bewegung der Blüthen und Frachtstiele wie bei voriger Art. Die Kelchstanbfäden zuerst stäubend. Sämmtliche Antheren drehen sich alsdann in einer Rich- tung, so dass ihre Spalten nach ein und derselben Seite hin sehen; die Drehang ist oft so stark, d«ss die Äntheren extrors erscheinen. Die Scheidewände des Ovariums oft noch in jungen Früchten sichtbar. St. glauca. LHZ. Blattpaare in der Knospung gedreht. Wuchs übrigens wie vorige. Nicht selten kommt aus dem obersten einzi- gen Hochblattpaar aus dem einen Blatt ein Blüthenzweig, aus dem andern ein Laubspross, und zwar gehört jener alsdann dem ersten Blatt des Paares an; anderemale haben beide Blätter einen Blüthen- zweig. Die Blüthenzweige sind übrigens Diebasien, mit vorwaltend antidromen Blüthen aus den zweiten Vorblättern, im Ganzen 3—6- bläthig. Die Gipfelblüthe des Hauptsprosses zuweilen in Kelch, Krone und Stamina (deren 8 in zwei Cyklen) tetramerisch, mit drei Carpiden, wovon das unpaare in die Mediane des innern Paares der Kelchblätter fiel. Antheren ocherfarbig. St, graminea. 1Z und LHZ. Wuchs wie die beiden vorigen. Aus dem obersten Blattpaar des relativen Hauptsprosses und seiner seitlichen Bereicherungssprosse kommen die eine Gabel bildenden Blüthenzweige, deren einer grösser ist (nämlich der des ersten Blattes) und sich stärker aufrichtet. Die Blüthenzweige sind reich- blüthige Dichaaien mit vorwaltend antidromen zweiten Zweigen. Das unterhalb der beiden Vorblätter befindliche Internodium der Blüthben- zweige 4-kantig, das obere die Blüthe tragende viel schmächtiger, walzlich. Vorblätter der Riüthen häutig, bochblatlig, Bewegung der Blüthen und Fruchtstiele wie bei St. media. Verstäubung und ein- seitswendige Drehung der Antheren wie bei St. Holostes. Zuweilen in übrigens pentamer. Blüuthen 4 Carpiden: 2 median, 2 seitlich. Dasselbe fand ich einmal bei St. scapigera Willd. — Meist ein Spross aus den Laubpaaren der relativen Hauptaxe; seltener aus bei- den Blättern des Paares ein solcher. Ueber die Inflorescenz vrgl. Flora 1844, Tab. VI Fig. 1. St. uliyinosa. LHZ. Des merkwürdigen Wuchses dieser Pflanze geschieht nirgends Erwähnung. Sämmtliche Sprossen enden nach einer gewissen Anzahl Laubblattpaare und einem einzigen, obersten Hochblattpaar durch eine Gipfelblüthe. Aus je dem einen Blatt der Lanbpaare kommt ein Spross; diese Sprossen entwickeln sich in ab- steigender Eplge. Das einzige, oberste, zunächst der Gipfelblüthe befindliche Iwwbblattpaar hat hingegen aus jeder Blattachsel einen Spross, und zwar einen Blüthenspross: ein Dichasium nämlich mit 341 geförderten, 2ten antidromen Zweigen (im Ganzen bis 10-blüthig), Das oberste die Hochblätter tragende Internodium jedes Sprosses ist sehr kurz, wesshalb die Hochblätter dicht über dem obersten Laubpaar liegen, während sämmtliche vorausgehende Iuternodien gedehnt sind. Aus dem ersten Blatt des obersten Laubpaares entspringt ein Laub- spross, der nach 3, 2 oder 1 (je nach der Kräftigkeit des Sprosses) . Laubpaaren und eben so viel entwickelten Stengelgliedern mit I Paar Hochblättern und unentwickeltem Internodium und über ihnen mit der langgestielten Gipfelblüthe endigt. Aus den Hochblättern kom- men wieder Blüthenzweige und ebenso aus dem ersten Blatt des obersten Laubpaares wieder ein Spross, der sich in Allem wie der soeben beschriebene verhält. Diese Sprossen, als sehr kräftig, strecken sich und bilden die Glieder eines Sympodiums. Diese Verzweigungs- weise kann sich mehrfach wiederholen. Die Gipfelblüthe und die den Hochblättern angehörenden Inflerescenzzweige werden durch das‘ Anwachsen dieser Sprosse seitwärts nach dem sterilen Blatte des je obersten Laubpaares gedrängt. Nicht selten bat das Tragblatt dieser zum Sympodium werdenden Sprosse noch einen zweiten untern spä- ter entfaltenden Axillar- (accessor.) Spross, während das gegenüber liegende Blatt gewöhnlich steril bleibt, oder nur selten einen schwä- chern Spross zeigt. — Die Verblätter der Bfüthen sind von der Form der Hochblätter, in den höhern Auszweigungen stufenweise kleiner werdend. Das unterhalb der Vorblätter gelegene Internedium des Blüthenzweiges 4-kantig, das obere schmächtig, walzlich. Malachium aguaticum, [,2. Sprossen wie in der Familie gewöhn- lich aus, Jem, Einen Blatt der Paare, mit Ausnahme des obersten oder des zweiten Paares, Wenn am zweitobersten Blattpaar beide Spros- sen vorhanden, so unterscheidet man doch einen stärkern und schwä- chern, Sie übergipfeln die Gipfelinflorescenz und Gipfelblüthe. Vom erstern gibt jedes seiner Blätter einen Blüthenzweig ab. Der aus dem ersten Blatt des Paures kommende Blüthenzweig ist der stär- kere und richtet sich mehr auf. Uebrigens sind die beiden eine gipfel- ständige Gabel bildenden Blüthenzweige unter sich bald anti- bald homodrom. Auch die tiefern einzeln stehenden „lt auch nach dem Hauptspross blühenden Sprosse sind gemischter Wendung. Die Blüthen. zweige geben ein schönes Beispiel eines bis dreimal dichotomen Dichasiums zaletzt mit vorwaltenden 2ten antidromen Zweigen. Vor- blätter der Blüthen laubig, immer zwei, nach der Abstammungsaxe convergirend, zuweilen ungleichseitig, unter sich symmetrisch, in den höhern Auszweigungen des Dichasiums stufenweise kleiner ; die zwei- ten Vorblätter, aus denen die geförderten Zweige kommen, meist etwas 342 grösser, Bewegung der Blätter und Fruchtstiele wie bei Stllaria media etc, Keichstaubfäden zuerst stäubend. Die basilären Drüsen derselben finde ich immer halbmondtörmig, frei, nicht zu einem peri- gynischen Ring verschmolzen, Cerastium, Simmtliche Arten einaxig: Cotyl, LZ oder auch LHZ. Die Blüthenzweige entspringen aus dem obersten Blattpaar der Sprosse, sei es L oder H. Immer ist nur ein Hochblattpaar vorhanden. Die Blüthenzweige bilden am Ende des Stenugels und der Bereicherungs- zweige eine Gabel und der Zweig des ersten Blattes des Paares ist immer der stärkere und mehr aufgerichtet; sie sind unter sich bald anti- hald homodrom. Heil brachypetalum finde ich denstärkern Zweig mit der Hauptachse öfter homo- als autidrom. Bei 28 Sprossen von Ü. tririale waren die zwei Blüthenzweige unter sich antidrom und der stärkere war zum Hauptspross bomodrom; zuweilen hatten beide Blüthen- zweige ungefähr gleiche Grösse, Bei 10 Sprossen von Ü, arvınse waren die zusammengehörigen Blülhenzweige von 9 unter sich anti- drom; von 1 homodrom,. — Uebrigens sind bei allen Arten die Blü- - thenzweige Dichasien, die sich ein- bis mehrmal dichotom verzwei- gen, mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt, welchem die antidro- men Zweige angehören. Bie einzelnen Blütbenstiele verlängern sich noch während des Blühens und Fructificirens, so dass die Grössen- verhältnisse derselben, die die mehr knauelige oder mehr lockere und gedehnte Inflorescenz bedingen, nicht zur Unterscheidung der Arten angewendet werden sollten. Simmtliche Blüthen wit zwei Vorblät- tern, welche bald mehr laubig bald hochblattig sind, Die Bewegung der Blüthenzweize wie bei den vorigen Gattungen. Bei mauchen Arten kommt aus je dem einen Blatt der Paare ein Spross (Ü. Lriv., arvense;, bei letzterem haben oft auch teide Blätter einen alsdann stärkern und schwüchern Spross), bei andern kommen Bereicherungs- sprosse aus der Bodenrosette. — Ueber die Verstäubung vrgl, man Flora 1851. S. 642. Die Antheren drehen sich vor der beginnenden Verstäudung so, dass ihre Spalten mehr oder weniger nach Aussen gekehrt sind. Bei ©. arvense zeigt die Wurzel in zwei Reiben wechselnd ge- stellte pilzübnliche Knölichen, wie bei vielen Leguminosen, Lineae. Linum. Cotyl.LZ. Viele Arten machen C'otyledonarsprossen, die unter sich bald homodrom buld antidrom sind. Während das Cotyle- donarglied des Stengeis gedehnt ist, ist das nächst folgende stark 943 gestancht, so dass das auf die Cotyledonen folgende Blattpaar dicht über ihnen steht. L. usitatissimum. Reimpfl. Auf die Cotyledonen folgt eine un- bestimmte Anzahl (2—5) rechtwinkelig decussirter Blattpaare; das erste Paar nach den Cotyledonen steht dicht über diesen, auf sie °/, :" t mit Prosenth, von st%, oder aber, was seltener, ohne Pros., indem sich die °/, St. unmittelbar an das letzte rechtwinkelig gestellte Blatt anschliesst. Höher am Stengel tritt oft °/,; St. ein, welche in dem Kelch der Gipfelblüthe (welche wie bei allen Linum- Arten die vor- ausgebende Wendung fortsetzt) wieder in ?), zurückgeht, Die meisten Blätter, d. Cotyl. und d. obersten ausgenommen, steril. Aus den letztern entspringen die corymbös gestellten und die Endblüthe oft übergipfelnden Blüthenzweige, die unter sich oft pöcilodrom sind. L. tenuifolium. Neue im Jahr 1856 angestellte Untersuchungen über die Blüthenwendung dieser Pflanze bestätigen meine Angaben in der Flora 1854 S. 52, wonach die den zweiten Vorblättern (als den allein fertilen): angehörenden Blüthen constant homedrom sind, Die Hauptblüthe fand ich mehreremale vornumläufig. L. catharticum. Hat blühende Cotyledonarspressen. Entweder sind sämmtliche Blätter bis hinauf zur Gipfeiblüthe paarig, rechtwin- kelig decussirt und der Kelch der Gipfelblütbe schliesst sich dem obersten Paar mit Pros. von a an. Anderemal ist die paarige Stellung am Ende des Stengels Aufgelöst und zeigt °/, St., welche dann direct in den Kelch der Gipfe!blüthe fortsetzt. An verzweigten Exemplaren kommt meist aus dem einen Blatt des Paares ein Spross. Die Anordnung dieser Sprosse ist im Ganzen die der Caryophylieen, aber doch mit vielen Unregelmässigkeiten. An einer sehr reich ver- zweigten Pflanze zählte ich an der Hauptaxe bis 40 Zweige, die ihrer- Seits wieder verzweigt waren und alle wurden s’e durch eine ein- zige nicht sehr starke Wurzel ernährt! Die Wurzelzweige fand ich zweireihig. (Das merkwürdige Linum Irigynum hat eines seiner Fruchtblätter median nach hinten vor das zweite Sepalum gestellt.) . Moalvaceae, >ue. Blüthen an-den zweiten Axen beschliessend. Ueber die Inflores- cenz vrgl. Flora 1851. S. 358. Die Blüthenzweige entspringen am öftesten aus den Achseln von Laubblättern, selten r ans Hochblättern und zeigen eine fraubige oder corymböse Anordnung. Sie entwickeln sich in aufsteigender Folge, An jeder Hauptaxe lässt sich eine Regien 344 der Bereicherungs- und eine Region der Blüthenzweige unterscheiden; jene gehört dem basilären und untern Theil der Hauptaxe an, diese beginnt nngefähr von der Mitte und nimmt den höbern Theil derselben ein. Die Bereicherungszweige verhalten sirh ganz wie der Stengel oder die relative Hauptaxe, von der sie stammen. Die Blüthenzweige treten selten rein als solche auf, sondern sie sind gemischter Natur, Ihr Verhalten ist folgendes: die Mitte des Blüthenzweiges nimmt eine (ein zweites Axensystem beschliessende) zuerst entfaltende Blüthe ein. Auf jeder Seite derselben entspringt ein — einem nicht ent- wickelten Tragblatt angehörender basilärer Zweig. Der eine dieser Zweige ist ein belaubter oft auch blübender Zweig; der andere ist reiner Blüthenzweig. So finden wir es z.B. bei Mulra mauritiana, parviflora, crispa, vulg., borealis, sylvestr,, Kitaibelia. Seltener ist auch der Laubzweig durch einen Blüthenzweig ersetzt, so zuweilen bei Malva mauriliana, borealis;, öfters bei Malva erispa, In undern Fällen bleibt nebst der Mittelblüthe der Laubzweig allein übrig und ‘ der reine Blüthenzweig kommt nicht zur Ausbildung. Es sind also dann die Blüthenzweige einblüthig, z. B. bei Malra trimestris, Ma- lope malaccoides, Hibiscus Trionum. Es kann endlich auch der Laubzweig aushleiben und die Mittelblüthe allein übrig sein, z, B. bei Matva moschata. Sehr häufig fällt der Laubzweig der Inflores- cenzıweige längs ihrer ganzen Abstammungsaxe constant auf die gleiche Seite der Mittelolüthe (rechts oder links von ihr). Jedoch sind Ausnahmen nicht ganz selten. Aehnliches zeigen die Blüthen- zweige der Bereicherungssprossen. Wie ich oben bemerkte sind die beiden von der Mittelblüthe entspringenden Zweige ohne Tragblätter, .oder, was dasselbe ist, die Mittelblüthe ist ohne Vorblätter *). Wir hätten also in dieser Verzweigung die Anlage zu einem Dichasium. Da die zwei Zweige der Inflorescenz dicht an der Basis des Stieles der Mittelblüthe und gewöhnlich in gleicher Höhe entspringen, so bieten sie uns kein Mittel, um ihre Ordnungsfolge zu bestimmen. Hier kommt uns nun einerseits die ungleich hohe Insertion der Blü- then-Hüllblätter (wenigstens bei Malva) zu Hülfe, anderseits die Wen- dung der in der Knospung gedrehten Corolla und selbst noch nach der Entfaltung derselben ihre mit jener zusammenhängende Gestalt, auf die ich beide weiter unten zu sprechen kommen werde, Nach diesen Hülfsmitteln ergibt es sich, dass der Laubzweig der Iuflores- cenz der untere, der Blüthenzweig der obere sei (jener, mit Voraus *) Einzelne wenn auch wenig entwickelte Vorblätter fand ich zuweilen bei Hibiscus Trionum, Malra Alcea ; käufi,er bei Kitaibelia und Althaea offi- cialis. 343 setzung geschwundener Vorblätter, also einem ersten, dieser einem zweiten Vorblatt angehörte), Während nun in der Regel die beiden den Vorblättern entsprechenden Zweige unter sich antidrom sind, so kommt merkwürdig genug bei den Malvaceen Jieser Fall nur selten vor; es sind vielmehr Laub- und Blüthenzweig unter sich am öfter- sten homodrom, selbst auch da, wo statt des Laubzweiges ein Biü’ thenzweig auftritt. (Man vrgl, hierbei besonders die Malven, z. B. M. mauritiana ete.)*)., — So leicht es nun auch ist, die Blaitwen- dung des haubzweiges zu hestimmen, so schwer ist es über die Stel- lung der ersten Blätter in’s Reine zu kommen, da sie selbst an der- selben Pfanze variiren kann. Ohne eine Reihe von Figuren lässt sich davon kaum eın klares Bild geben. Möge ein künftiger Mono- graph uns darüber ausgedehntere Untersuchungen bringen, wie denn die Familie überhaupt einer neuen morphologischen und systemati- sehen Bearbeitung sehr bedürftig iat. (Fortsetzung folgt.) BRepertorium für die periodische bolanischeLiteratur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, *345. Bulletin de la Societ& botanique de France fondea le 23. Avril 1854. Paris, au bureau de la societe rue du Vieux- Colombier 24. 8. Tome I. 1854. Cosson, elassification des especes du genre Avena du groupe de l’Avena sativa (Avena, sect. Avenatypus), et considerations sur la composition et structure de l’epillet dans la famille des Graminees, S. 11— 17. ° Trecol, disposition des stipules et des feuilles du Nelumbium co- dophylium et vegetation singuliere de cette plante. 8. 18—21. 60-62. Kralik, lettres sur la vegetation de lar&gence de Tunis. S. 23—27. 116—121. J. Gay, note sur les caracteres essentiels du Potamogeton trichoides Cham. S. 46—48, *) Antidromie der Zweige fand ich ein paar Malbei Halca mauritiana, zwischen Laub- und Blüthenz weig, einmal, wo beide Zweige reine Blüthen- zweige waren; letzteres auch einmal bei Maira sylvestris und bei hltaidelia- Einen antidıomen Laubzweig fand ich einmal bei Laralera trimestris. 346 Germain de Saint-Pierre, sur la structure de l’epillet et de la fleur dans la famille des Graminees. S. 48-53. Weddell, note sur le Wolfhia Michelii Schleiden (Lemna arrhiza L.) S. 54 -—- 56. Puel, sur une curiease anomalie de Polygonatum multiflorum 8.62.63. Duchartre, sur les pretendues stipules des Aristolocher. S 5660. Germain de Saint-Pierre, sur un individu anormal de Tulipa ‚Gesneriana. S. 63. Treenl, extrait d'un memoire inedit sur les formations spirales, an- nulaires et seticul&es des Cact&es, du Cucurbita Pepo ete, S. 67 70, Decaisne, sur quelgues Coniferes gigantesques de Californie. S. 70—71. Gegmain de Saint-Pierre, sur la disposition des feuilles dans la famille des Rubiacees, S. 72 — 75. Brongniart. des glandes nectarif£res dans diverses familles de plan- tes monocotyledones, S. 75-79. Fermond, de la systeme vegetale. S. 109—116. Germain de Saint-Pierre, observations sur la structure de l’ombellule et de la fleur dite centrale dans le genre Davcns, et particulierement chez le Daucus Carota. S. 121—124. Trecul, note sur l'inflorescence unilaterale du Trifolium Lupinaster. Ss. 125 — 128. Brongniart, note sur l’existence d’un arille dans quelques genres de Liliacees. S. 128—129. Dumolin, sor les plantes designees par Virgile sous les noms de Ligustrum et de Vaccinium. S. 159—160. Personnat, nete sur deux variet&s (de Dianthus Carthusianorum et Primula elatior), S. 160. 161. Miergues, liste des especes du genre Euphorbia qui croissent dans. l’arrondissement d’Alais (Gard). S. 161. de Melicocg, observations sur une variet& da Pyrola rotundifolia. S. 162. E. Cosaon, lettre sur la vegetation du Djurdjara. S. 163 — 165. Germain de Saint-Pierre, de lastructure remarquable du brlbe chez l’Agraphis campanulata, S. 165—169. Schoenefeld, note sur l'inflorescence du Sempervivum tectorum, S. 170—171. Duchartre, experiences sur des boutures droites et renversees. 8. 174—178. Trecul, des inflorescences centrifuges du Figuier, du Dorstenia ete. S. 179: - 186. Baillon, note sur l’Hordeum triforcatum Jaeqg. S. 187—189. Fermond, £tudes sur le developpement des merithalles ou entre- noeuds des tiges. 8. 189-193. 239—244. 304-—-307. Labouret, note relative A un caractere da genre Mamillaria de la famille des Cactees. S. 210-213. Clos, de la necessite de distinguer deux sortes d’ovaires, les oveire« pleins et les ovaires ereus, $. 213—214, 347 Timbal-Lagrave, note sur ane nouvelle espece du genre Galeopsies, S. 214— 216. Marulaz, calcul de fa quantit& de bois que ponrrait produire le Wellingtonia gigantea. 8. 216, j Miergues, usages de Paliurus acaleatus, 8. 216. 217. Weddell. sur les Cystolithes on coneretions calcaires des Urticees et d’autres plantes. 8, 217-218. Planchon, sur la vegetation speciale des Dolomies dans les departe- ments da Gard et de l’Herault. S. 218-225. Jaubert, notice sur la vie et les travaux de Boivin. S. 225-239. de Brondeau, observations sur une production fongoide analogue aux Rhizamerphes des anciens auteurs. S. 270. Trecul, extrait d’un memoire inedit sur les formations secondaires dans les ceilules vegetales ete. S. 271-776. Parlatore, note sur quelques faits d’Organographie observes dans les plantes monocotylelonees. S. 277— 279. Chatin, recherche des rapports entre l’ordre de naissance et l’ordre de dehiscence des etamines. S. 279—281. Balansa, note sur un nouveau Rumex de l’Asie mineure, S. 281 283. Payer, recherches organogeniques sur les etamines perigynes et sur les ovaires inferes. S. 282 — 284, . Baillon, sur le mode de fecondation artihieielle du Dattier, Phoenix dactylifera. 8. 288-291. Des Moulins, rectification d’un nom generigue (Cassutha). 8. 293 — 298, Clos, considerations sur Ja nature du pretendu calieule ou invo- lucre des Malvacees. S. 298—303. Germain de Saint-Pierre, considerations morphologiques sar les ovaires adherents. S. 303-306. Michelet, sur une nouvelle espece de l’Alisma (A. arcuatum), S. 312—313 Cosson et Dirrieu de Maissonneuve, notes sur quelques Gra- minees d’Algerie. S. 313—319. . . Nylander, observations eritiquen sur “ ss de Lichens d’Europe puhblies par M. le Br. Hepp. 8. —328. Perrottetz sur la "maladie de la Ponme de terre. S. 328. 329. Weddell, sur l’extraction du Caontchoue. 8. 350-353. Planchon, sur la vegetation des terrains silicieux, dans les departe- ments du Gard et de !’Herault. S. 354— 360. Chatin, sar Panatomie du Vallisneria spiralis. S. 361-364. Balansa et Grönland, considerstions sur la structure de quelgues especes du genre Holcus. S. 365—367. . Me&niere, note sur la fecondation des Orchidees S. 367—371. Brongniart, notice historique sur M. Achille Richard. S. 373 -— 386. Decaisne, notice historigue sur M. Adrien de Jussieu. $. 386-400. Tom. II. 1855. Clos, du Stipulium chez les Geraniscees, les Cisides, les Legumi- neuses et les Rosacees, 8. 4— 6. 348 Martins, de l’introduction en Europe, de la naturalisation et de la floraison de l’Agave americana, 8. 6—14. Robert, observations diverses faites dans le Bretagne, en 1854, sur l& developpement de quelques plantes, sur leur dissemination et la coloration des fleurs. S. 15—18. Miergues, sur quelques proprietes et usages du Croton tinctorium 8. 18-19. Baillon, sur Ja fecondation du Catasetum luridam, S. 19, 20. Kralik, lettres sur la vegetation de la regence de Tunis, S. 21 —26, Weddell, sur quelques aortes du Caoutcheuc. S. 26. Meniere, note sur une monstruosit& par exchs obserr&e dans une Orchidee (Cymbidium sinense) S. 27—29 Weddell, coup d’oenil sur la flore de Plombieres. S. 2936. Cosson et Jamin, de la culture du Dattier dans les oasis des Ziban. S, 36—49. Clos, lV'ombelle, inflorescence definie et indefnie. 5, 74-78. Planchon et Decaisne, sur les rapports de la structure florale des Santalacees, Olacindes, Loranthacees et Proteackes. S.86—87. Germain de Saint-Pierre, structure des tiges chez lea veze- taux dicotyl&s: ohservations puisdes chez une forme anomale des tubercules du Solanum tuberosum. 8. 90—92. Kralik, lettre sur la cultere du Dattier en Egypte. S. 95-—96. Germain de Saint.Pierre, structure des tiges: exposition de la doctrine ou theorie des deceurrences. S. 96—99. Chatin, objections contre cette theorie. S. 100—102. Tre&cul, note sur la structure des racines et en particulier sur une radicelle monstrueuse de Ja Betterave. S. 102—107. Menitre, note sur la collection d’Orchidees exotigues du jardin botanique de la facult& de Me&decine de Paris. S. 107-116. Lagr&ze-Fossat, note sur un mode de multiplication du Convol- volus sepium. S. 145— 147. Germain de Saint-Pierre, surun des modes de reproduction du Convolvulus sepium S. 3147—148. . Munby, sur une espece nouvelle d’Orchis (0, cordifolia), S’ 148. Weddell, sur quelques &corces ofheinales. S. 149—152. Trecul, formations spirales dans les cellules qui renferment les feu- illes de certaines Orchiddes. S. 153—154. Martins, l’Oidiam Tuckeri et !’Erysiphe Pisi. S. 158-159. Germain de Saint-Pierre, structure des tiges chez les vege- taux monocotyles: observations puisees dans l'etude de la germi- nation des esp&ces du genre Talipa. S. 159162. Clos, observations sur le fruit des Labiees. S. 169—170. J. Gay, sur une Stachys sylvatica monstrueux. S. 170-172. Grönland, note sur l’Holeus setiger N. ab E, 8. 172-176. Labouret, note sur un caraciere differentiel pour servir & l’Etade de la famille des Cactees. S. 177—180. Cosson, note sur le genre Hohenackeria. S. 181—183. Germainde Saint-Pierre, individualite des feuilles : feuilles gem- 349 mipares chez l’Allium magieum et chez les A. sphaerocephalum et multiflorum. S. 183—187, Harvey, letire sur quelques Algues d’Australie. S. 218-221. Timbal-Lagrave, note sur le Scleranthus polyearpoes L.?.S. S. 221 — 222. Serres, note sur quelgnes especes nonvelles ou controversees de la Flore de France. S. 223—-226. Questier, lettre sur la decouverte de l’Equisetum sylvaticum et sur la vegetation de la forät et des environs de Villers Cotterets. 8, 226— 230. Chatin, &tades sur l’Androcde. Recherches des lois ou rapports qui lient l’avortement des &tamines ä leur naissance et ä leur matura- ration. Loi d’inversion. 8. 230—235. Fermond, observations sur les dedoublements, S. 235-240. Reboud, lettres sur la vegetation des environs de Djelfa et du Sa- hara algerien. S. 240-241. 537—539. 785788 Cosson, liste des plantes observ&es par M. L. Dr. Reboud dans le Sahara algerien. S. 242—244. Id., notes sur queiques plantes nouvelles ou rares mentionnees dans la liste precedente. S. 245—255. Robert, effet de la lumiere sur les plantes submergees. S. 255256. Germain de Saint-Pierre, nouveaux renseignements sur le mode de vegetation de l’Allinm magicum. 8. 256258. Id., note sur la structure de l'ovaire chez les Labiees. S. 258. 259. Munby, notice sur quelques plantes d’Algerie. S. 282-287. Duchartre, quelques mots sur la fecondation chez la Vallisnerie. S. 289—239. Chatin, sur les fleurs males du Vallisneria spiralis L. S.293—295. Id., des Cysties, organe nouveau observ& sur les Callitriche (C. platycarpa Kütz,, Ü. verna Kütz., U. stagnalis Seop.). S. 295 —299. 772 —775. Parlatore, note sur le Vallisneria spiralis. S. 299—303, Cosson et Durieu de Maisonneuve, nate sur quelques especes nouvelles d’ Algerie, S. 303—312. 364—368. Reveil, sur les &corces de Quinquina. S. 312—313. Sur les plan- tes A odeur de musc et sur la racine dite de Somboul. 8. 313 —314. Sur les graines de Cedron. S. 134. Lenormant, note sur une vignette d'un manuserit de la biblio- theque imperiale. S. 315—320. Grenier, considerations sur les axes primaires et secondaires dans quelques esp&ces radicantes. 8. 346— 350. . Duvai-Jouve, description d’une nouvelle espece du genre Dian- thus (D. Barati) des enviroas d’Alger. S. 350. 351, Menietre, note sur la secretion d’un liquide abondant par l’organe glanduleux des Coryanthes. S. 351—355. Trecul, note sur les poils glanduleux des feuilles du Drosera ro- tundifolia. S. 355-358. 465 —466. , Germain de Saint-Pierre, analogie des bulbilles pedicells de certains Allium avec les ovules röflächis. S. 359361. 350 Grenier, recherches sur la formation du bulbe dans le Kanunculus bulbosus. S. 369 — 372. Roumeguere, note sur une esp&ce nouvelle de Mamillaria, de la section des Polyödrae. S. 372 — 373. Baillen, sur la prefloraison des &tamines. 8. 373—376. Chatin, Organogänie florale et remarques sur la vegetation de Val- lieneria spiralis. S. 377—380. Germain de Saint-Pierre, de la structure de l’orule vegetal avant l’acte de la fecondation. S 380 — 391. Trecul, reponse aux observations qui m’ont &t& faites a propos de me so mmunication sur les glandes de Drosera rotundıfolia. 8. 392 — 9394. Krönland, note sur les organes glanduleux des Drosera. S. 395 — 396. Schönefeld, sur les stations du Pyrola minor aux environs de Paris. S. 397—398. 739-741. hagre&ze-Fossat, notes sur les feuilles de l’Alo& fruticosa Lam. S. 426 497. d» la Perrauditre, lettres sur la vegetation des ilen Canaries. S. 437—429, Weddell, quelgues mots sur une communication de M, Germain de Saint-Pierre, ayant poor titre: sur la structure de V’ovule vegetal avant la tecondation. 8, 429—431. l., sur lorigine botanigue du Quinquina rouge offieinal. S. 437 —439. Crouan freres, observations microscopiques sur Vorganisation, la fructißication et la diss&mination de plusieurs senres d’Algues ap- partenant & la famille des Dietyotees. S. 439 — 445. 644 — 652. Tr&cul, observations sur la structure des feuilles des Orchidees, et sur une glande crypfoide que pr&sentent plusieurs d’entre elles. S. 445—452. Rampon, nete sur une nouvelle espece de Tacsonia. S. 452. 453. de Lacroix, de la botanigue et de quelques plantes curieuses aux Esux-bonnes (Basses-Pyrendes). 8. 455—461. . Germain de Saint-Pierre, interpretation morphologique du funi- eule, da raph& et de la chalaze. S, 462-465. Fermond, recherches sur le nombre type des parties de la fleur des Dicotyledones. S. 466—470. Clos, generalit& du phenomene de partition dans les plantes. — Erplication de Vabsence de bractdes chez les Cruciföres et aufres vegetaux. S. 499503. . Fabre, observations sur les fleurs et les fruits hypoges du Vicia amphicarpa, $S. 503-508. Delandre, lettre sur divers Quinquinas. S. 509-510. Weddell, sur les m&mes Quinguinas. S. 510. 511. Brondeau, lettre sur l’apparition subite da Centaurea paniculat#. S. 512. 767—768. Fabre, de la nature des vrilles des Cucurbitacees. 8. 512— 218. Montagne, observations sar un Lichen communique & la soriete par M. lo prof. Lecog. 8. 3.9520, ss Nylander, sur le m&me Lichen. S$. 521. Montagne, note sur le nouveau genre Mazzantia de Ja famille des Pyrenomycetes. S.521—526. Parlatore, note sur l’Hydrocharis Morsus ranae. $. 526 - 528. Id., note sur l’Aphyllanthes monspeliensis et la nouvelle famille des Aphyllantbacees. 8. 529-532. Fermond, lois suivant lesquelles se fait le developpement de cer- tains bourgeons dans quelques familles vegetales. S. 532—537. ld., recherches sor le vombre des parties qui composent les divers eycles helicoidaux, et rapport qui existe entre ce nombre et le nombre type des parties fiorales des Dicotyledones, S. 468573, de No&, Vicomte, notes et observations sur quelgues especes nou- velles de Labiees de la Flore de l’Algerie et de la regence de Tanis, S. 579 — 586. Gay, sur le mode de vegetation des Betonica. $. 586, Germain de Saint-Pierre, examen de la structure de l’ovule chez le Nerium Oleauder et chez V’Eschscholtzia. Reponse & quel- ques objections. S. 536—588. Id., propositions sur la nature des diverses sortes de hourgeons, et particulierement des bourgeons ovulaires. S. 588591. Cosson, sur la löupe du Tbuja articulata. S. 592. Id., sur l’Heleocharis oxyneura DR. S. 609, Germain de Saint-Pierre, observations sur l’origine et la na- ture des leuticelles, S. 609-611. Treceul, sur les nids de P’Hlirendelle, dite Salangane ou Alcyon. S. 613. 679-683. j Id., observations sur la Kesine rouge d’Australie. S. 614. Chatin, sur les types obdiplost&mone et diplo stemone direct, ou de Vexistence et des caracteres de deux types symetriques distincts chez les feurs diplostemones. S. 615—622. Bureau, sur l’Utrieularia neglecta Lehm. S. 622-623. Reuter, observations sur quelques plantes des Castilles distribuees par M. Bourgeau en 1854, 8. 643—652. Weddell, sur la Parietaria judaica L. S. 653—654. Balansa, lettre sur la vegetation du Taurus. S. 654-657. Germain Je Saint-Pierre, recherches sur la nature du faux bolbe des Ophrydees ou Ophrydo-bulbe. S. 657—664. . Viaud-Grandmarais, sur le Lemna arrbiza L. (Wolfha Michelil Schleid.), S. 665-—666. Parlatore, note sur le Limnocharis emarginata Humb. et Bonpl. S. 667-672. . Clos, examen de la pretendue prolification de Tetragonia expanss. S. 672--674. u a Chatin, note sur la presence de matiere verte dans V’epiderme Wr feuilles de l’Hippuris vulgaris, du Peplis Portula, des Jussinea longi- folia et J. lutea, de l’Isnardia palustris et da Trapa natans, D. 674—675, 6 Planchon, note sur le faux arille de la nois muscade. S. 677 678. 352 Mougeot, notice sur l’Herbarium Lichenum parisiensiam quod edidit W. Nylander. S. 683-687. de Larambergue, sur une nonvelle espece du genre Colchieum (C. castrense). S. 688. 689. Kirschleger, notes sur quelques anomalies vegetales. 8. 722—723. Clos, remarques sur la prefloraison. S. 724— 726. Michalet, sur la vegetation des Epilobes et description de quel- ques especes nouvelles crifiques ou hybrides de ce genre. S. 726 —735. de Rayneval, description d’une espece nouvelle du genre Lepidiam. S, 735739. Germain de Saint-Pierre, note surie phenomene de l’etiolement, S. 745. Le Coat de Kernoter, notice sur les Salsepareilles. S. 745 — 1758. Fermond, recherches sur les fecondations reeiproques de quelques vegetaux. S. 748-752. 760766. Du Colombier, botanique arithmetique. S. 745--758. Soubeiran, jetfre relative & quelgnes champignons receuillies & Basgneres de Luchon. S. 758-759. Boutigny, sur le Scleranthus polycarpos, S 768. 769. Pritlieux, de la structure des poils des Ol&actes et des Jasmin&es. S. 769772. Planchon, sur les Hermodactes., S. 775776. Baillon, sur le bulbe du Colchique, 8. 776. Delondre, lettre sur la culture des truflesr S. 777. Weddell, sur la culture des truffes, S. 778-780. Germain de Saint-Pierre, etude du mode de vegetation et de la structure du rhizome de ’Hermodactylus tuberosus Salisb, (Iris tuberosa L.) S. 782-784. * 346. (vrgl. 267.) Hedwigia. Ein Notizblatt für kryptogamische Stu- dien. Redigirt von Dr. Rabenhorst. I. Band, Nro, 16 — 19. Dresden, 18561858. A. Braun, Symphyosiphon involvens on, sp. 8. 105. Zu Gonatozygon monotaenium de Bary. 8. 105—106. Bail, Stephanosphaera pluvialis Cohn. S. 106—107. Rabenhorst, Pilospora nov. gen. S, 107—108. Kübn, über die Entwicklung der Ciaviceps aus ihren Sclerotien. S 109-—111. Bail, Entscheidung der Frage: „Was ist Rhizomorpha?“ 8. 111 —ı12. Lasch, einige Bemerkungen über Rhizomorpha. 8, 113. Bail, Chlamydococcus pluvislis. 8. 114. 115, Rabenhorst, Palmella mirifiea. $. 115. 116. Hofmann, über Pilze im Bienenmagen, 8. 117— 120. (mit I Taf.) Cesati, Perenospora Umbelliferarum Var, s, Berkelei. S. 120. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürurchr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wiltwe) in Regensburg. FLORA. JE 23. BRegenshurg. 21. Juni. 1859. Inhalt: orısınaL-aBHandLung, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse,. Fortsetzung. (Malvaceae. Tiliaceae, Hyperi- €ineae). — Erklärung der schematischen Abbildungen auf Tab. VI. Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler, {Fortsetzung.} {Halvaceae.) Was die Anordnung der einzelnen Blütben innerhalb der reinen Blüthenzweige betrifft, so kann ich mich im Allgemeinen auf das be- ziehen, was ich darüber in der Flora, ]. ce. gesagt habe. Am häufigsten bildet der Blüthenzweig seit einfache mehr oder weniger reich- batfrige Wickel, wie z. B. bei MHalva maurit., sylvestr,, borealis, vulgaris etc,, Althaca offic., Kitaibelin,; anderemal sind es Doppel. wickeln, indem auch der untere gewöhnlich als Laubzweig der Mittel- blüthe auftretende Zweig sich als Blüthenwickel ausbildet, wie es zuweilen bei Malra maurit. und ganz allgemein bei M. crispa an: getroffen wird. In diesem Fall ist alsdann dieser untere Zweig stets armblüthiger. Anderemal wiederholt sich an der Blüthenwickel, was allgemein dem primären Blüthenzweig zukommt, d, h. ihr unterer Zweig wird auch bier z. B. bei Dalva crispa durch einen kleinen, mit ihr gleichwendigen Laubzweig vertreten. Dieses eigenthümliche Verhalten, dass eine Mittelblüthe einerseits einem Laub- (besser Be- reicherungs-) Zweig, anderseits einem reinen Blüthenzweig den Ur- sprung gibt, steht nicht ganz isolirt: es findet sich uuter andern auch bei Mercurialis. An weiblichen Pllanzen von M annua ist der Haupt- zweig durch eine Mittelblüthe repräsentirt. Auf die eine Seite der Blüthe fällt ein belaubter blühender Zweig, auf die entgegengesetzte eine einfache armblüthige Wickel; die männliche Pflanze verhält sich gleich, nur dass die Wickel durch eine viel zusammengesetziere In- florescenz ersetzt wird, Flora 1859, 23 354 Wenn ich oben bemerkte, dass die beiden seitlich von der Mittel. blüthe befindlichen Zweige (Laub- und reiner Blüthenzweig) ohne Tragblätter, oder dass die Mittelhlüthe alne Vorblätter seien, so bleibt nun noch zu bestimmen, welches eigentlich die Stellung dieser geschwandenen Tragblätter sei und ob man mit Recht der Blüthe zwei Vorblätter auschreiben könne, in dem Sinne nämlich, dass letz- tere einen zweigliedrigen für sich abgeschlossenen Cyklus (mit ?/, St.) bilden. Zu diesem Endzweck seies mir erlaubt zuerst ein paar Worte über die der Blüthe unmittelbar vorausgebenden Hüllblätter zu be- merken, " Mit Ausnahme der Gruppe der Sideae besitzen die Rlüthen der übrigen Malvaceen ein dicht am Kelch befindliches Involuerum, Die- ses Involucrum oder Hüllkelch besteht aus drei (Malope, Malva, La- vatera etc.) oder einer grössern Anzahl von Blättern. Im letztern Fail ist die Zahl selbst bei derselben Art dem Wechsel unterworfen, und es nehmen an der Bildung des Hüllkelchs entschieden nicht nur wirkliche Blätter, sondern auch die sie begleitenden Stipulae Theil (Althaca, Kitaidelia, Hibiscus ete.). Da es schwer hält, die Zahl der Hüllblätter auf die in der Blüthe herrschende typische Zahl zurück- zuführen, ich auch weniger Gelegenbeit hatte, diese Gattungen in einer grössern Zahl von Arten zu untersuchen, so wollen wir von diesen Umgang nehmen, und uns bier hauptsächlich auf die Gattung Malva beschränken. . Bei Malra und den verwandten Gattungen ist der Hüllkelch ge- wöhnlich 3-blätterig*). Iläufig, obgleich nicht immer, fällt das un. paare Hüliblatt median nach hinten (nach der Abstammungsaxe der Bläthe), die beiden übrigen schief nach vorn (nach dem Tragblatt derselben). Die drei Blätter zeigen ferner eine ungleiche Insertion, welcher auch ihre Knospenlage entspricht, Eines der vordern ist das unterste und zugleich äusserste, das andere der beiden vordern ist am höchsten inserirt und in der Aestivation das innerste; das un- paare nimmt zwischen jenen beiden eine mittlere Stellung ein. Es ist also unter ihnen eize gewisse Succession nicht zu verkennen, {Man vrgl. =. B. Halva maurit,, vulgar. Fr) Man könnte nun diesen Hülikeleh- für einen dreiblättrigen Wirtel halten, aber seine Blätter stehen keineswegs in gleichmässigen Abständen, wie man bei dieser Annahme erwarten müsste; es sind sich vielmehr die beiden vordern *) Die Annahme von Endlicher, gen. pl. 980: Inpolucellum bractea Öistipulata kann ich nicht zu der meinigen machen; ich betrachte vielmehr alle drei Hüllblätter als wirkliche Blätter, 355 stärker genähert, während die Lücke zwischen ihnen und dem hin- tern grösser ist. Die Stellung und Suecession der drei Hüllyfätter entspricht nicht übel den drei ersten Kelchblättern einer pentameri- schen, mit zwei Vorblättern versehenen hbirtumläufigen Blüthe (etwa eines Linum, einer Stellaria eie.). Das erste und dritte Hüllblatt stehen nämlich wie das erste und dritte Sepalum nach vorn; das zweite Hüllblatt gleich dem zweiten Sepalum median nach hinten, Sollte am Ende der Hüllkeleh nicht aus ursprünglich fünf Blättern (alse so vielen als die Malven Kelchblätter haben) gebildet sein, wo- von aber zwei (das 4. und 5.) constant fehlschlagen ? Es fehlen aber, wie früher bemerkt, der Mittelblüthe auch noch die Vorhlätter. Ks gibt nun mehrere Fingerzeige, welche uns zu der Annahme führen, dass die Blüthe keine Vorblätter besitzt (wenn man nämlich darunter die zwei bei vielen Pflanzen, der Blüthe vorausgehenden, reehtwinklich zum Trayblatt gestellten Blätter vorsteht), und dass der dreiblättrige Hüllkelch wirklich als ein fünfhlätteriger betrachtet werden muss, an dem aber constant zwei Blätter unentwickelt b’ei- ben, Es fräst sich nun blos, welches sind die fehlschlagenden Blätter des typisch 5-gliedrigen Cyklus? Sind es die zwei ersten oder sind es die zwei letzten desselben? flierüber können uns, wie mir scheint, die Fälle Aufschluss geben, wo zufällig an den gewöhn- lieh 3-blättrigen Hüllkelchen entweder nur zwei oder anch vier Hüll- blätter verkommen. Das erstere beobachtete ich bei Malva vulyoris und moschala; das andere bei HM. moschata und Alreı, Wenn z.B, nor zwei Hüllblätter vorkommen, #6 fehlte von den gewöhnlichen drei das unterste (in der Knospenlage äusserste). Bei vier Hüllblättern fand sich das neu hinzukommende zwischen dem zweiten vor der Axe befindlichen und dem dritten nach vorn gelegenen. Es füllte mithin die eine der beiden seitlichen durch die drei Hüllblätter ge- jassenen Lücken aus. Das vierte hinzukommende ist nicht immer mit den übrigen Hüllblättern zu einem Hullkelch vereint, sondern es findet sich zuweilen tiefer als die drei normal vorkommenden, ja es ist sogar zuweilen an den Blüthenstiel hinabgerückt. Combiniren wir die so eben beschriebenen Fälle, um daraus ein Gesammtresultat zu erzielen, so ergibt sich folgendes: sind sur zwei Hüllblätter vorhan- den, so entspricht das fehlende wie gesagt dem untersten der drei Hüllblätter; sind vier Hüliblätter vorhanden, so ist dieses neu hin- zukommende das tiefste von allen. Nehmen wir vun an, der Hüll. kelch der Melven sei typisch 5-blätterig, und es schlagen an ihm einzelne Glieder fehl, so müssen wir an der 2:blättrigen Hülle die drei untersten (3, 2, 3) als geschwunden annehmen; sind hingegen 23* 356 vier Hüliblätter vorhanden, so ist nur eines, und zwar das unterste geschwurden Das Sehwisden der Hüllblätter geschieht also hier in aufsteigender Folge; vor alleu schwindet dis erste; es findet sich bei Maira nie vor; dann schwindet das zweite, es kommt, wie oben an- gegeben, nur zufüllig (bei M. moschata und Alcea) zur Entwicklung; schreitet das Schwinden weiter fort, so ergreift es das dritte Hüll- blatt. Weiter sah ich das Schwinden sich nie erstrecken. Dass diess die wirkliche Reihenfolge des Schwindens sei, wird nun auch noch durch die Knospeulage der Eiumenkrone bestätigt. Sie ist nämlich ge- dreht und zwar constant nach dem langen Weg der Hüllspirale, und in der That stimmt die Deckung des Hülikelchs und die Drehung der Co- rolla mit d.r bier angenonimenen Succession der Hüllblätter überein. Wenn ich oben dem Hülikslch einen 5 blättrigen Cyklus zuschrieb, so geschah es blos um wich leichter verständlich zu machen, denn in Wahrbeit verhält sich diess für die Malivaceen mit 3-blättrigem Hüllkelch etwas auders. Der Sachverhalt ist nämlich folgender: Es gehen dem Kelch der Maivenblütbe typisch 5 nach ?,, gestellte Blät- ter voraus, von denen aber ziemlich constant die beiden untersten unentwickelt bleiben, während die drei obera zusamm.n an den Kelch binaufrücken um das Involucrum zu bilden. Die Stelle der zwei un- tern fehlenden ist an der Basis der Mittelblüthe zu suchen, nämlich da wo ihre gut entwickelten Achselproäuete (Laubzweig einerseite -- Blüthenzweig anderseits) den Ursprung nehmen. Diese zwei Blät- ter sind es, welche gleichsam die Vorblätter der Mittelblüthe ersetzen, denn wirkliche Vorblätte,, die für sich einen !!, Cyklus bildeten, ha- ben die Malven nicht, Wenn, wie bei Malva Alcea und moschala, das eine dieser Blätter (das zweite) sieh zufällig entwickelt und alsdann selbst bis an den Hüllkelch hinaufrückt, so hat das nichts Befremden- des, da im constant ein Achselspross fehlt, ihm also nichts im Wege steht um höher binaufzuwachsen, Im Gegentheil recht betrachtet, liefert dieses vierte Hüllblatt den Beweis, dass wir uns in unserer Schätzung der Aufeinanderfolge der dem Kelch vorausgelienden Blätter nieht getäuscht, denn es nimmt gerade die Stelle ein, die es der Theorie nach einnehmen soll, Die Stellung der fünf dem Kelch vorausgehenden Blätter entspricht aber ganz der Stellung eines 3-gliedrigen Kelchs, dem die Vorblätter fehlen, wie wir schon oben Beispiele an Caltha, Anemone nareissiflora etc. kennen lernten und welche folgende ist: bei rechtsläufiger Spirale: bei linksläufiger Spirale: 4 2 4) Le) 5 3 35 ——eu B B 257 Die in Parenthesen eingeschlossenen I und 2 sind die der Mal- venbfüthe fehlenden; 3, 4, 5 stellen die drei Müllblätter vor, deren Succession der weiter ohen gegebenen Beschreibung entspricht, wo also 3 und 5 nach vorn fallen, 4 median nach hinten steht. B be- zeichnet das Tragblatt der Mittelhlüthe Die Einsetzung dieses 5 glie- drigen Cyklus geschieht hier wit einer Prosenth. rin Der Ueber- gangsschritt vom Tragblatt zum ersten Blatt des Zweiges beträgt mithin 7/0, wodurch dieses erste Blatt eben die seitliche Lage an seinem Zweig bekommt, das zweite ihm aber gegenüber zu stehen kommt. Diese beiden, gewöhnlich geschwundenen Blätter sind es denn auch, welche ich für die Tragblätter der beiden zur Seite der Mittelblüthe befindlichen Zweige halte, Der Ausdruck „Vorblätter‘, dessen ich mich noch in der Flora 1851, S. 359 bediente, ist mit- bin nach dem obigen zu berichtigen. Vielleicht hängt die bei beiden Seiten gleiche Wendung auch damit zusammen, dass sie nicht aus wirklichen Vorblättern hervorgehen, da, wäre dieses letztere der Fall, man eher Antidromie, d, bh. ein symmetrisches Verhältniss, unter ihnen erwarten dürfte. Ein ähnliches Stellangsverhältniss der Blätier wie am Anfang des Biüthenzweiges findet sich auch manchmal am Anfang der Lanb- zweige und auch diesen fehlen wie mir scheint öfters die zwei un- tersten Blätter der im übrigen häufig nach °;, gestellten Blätter. Solche Zweige fand ich gar nicht selten vornamläung. Wenn nun auch die oben versuchte Darstellung sich wohl nicht weit von der Wahrheit entfernt, so darf doch nicht verschwiegen werden, dass es abweichende Fälle gibt, die sich niel.t gut in vbige Ansicht schmiegen wollen. Vorerst ist es gar nichts Seltenes, dass bei Malvaceen mit drei Hüliblättern das oben als vierte bezeichnete Hüllblatt nicht genau nach, hinten in der Mediane steht, w ähreni das als drei bezeichnete nach voru befindliche sich hinyegen etwas mehr der Mediane nähert. Eine Drehung müchte hierbei wohl kaum im Spiel sein, Eher möchte ich hier eine Stellusr der Hüllblätter an- nehmen, die etwa der Kelchstellung von Arurı m da calyculala ‚oder den Knospenschuppen von Ribes cf, Flora 1857 Nr. 38) entspräche, Schwieriger sind die Fälle zu deuten, wo z. B. vier dicht am Kelch befindliche Hüllblätter vorkommen, wie ich es einige Male bei Malva Alcea und M. moschata antraf, Hier stand das vierte hinzuhommende Hüllblatt höher a’s die übrigen und entsprach der Sucerssiou nach, wenn man eine °,; St. annahm, wirklich dem virrten fund nicht wie in oben angeführten Beispielen dem zweiten) Blatt der Spirale; cs 358 hätte also hier die Stelle eingenommen, wie wenn dem ?j; Cyklus zwei Vorblätter vorausgegangen wären, und damit stimmte auch die Drehung der Bfumenkrone überein. Ob es wirklich Malvenblüthen gibt, au denen zwei Vorblätter einzusetzen seien, muss ich dahing: stellt sein lassen; ganz unmöglich ist es nicht, denn gerade bei M. Alcea fund ich Lauhzweige, welche mit zwei Vorblättern beginnen. An zwei andern Blüthen mit vier Hüllblättern fehlte bei M. Alren das medien nach der Axe gelegene Blatt Der Insertion der Hüllblätter und der eontorten Corolla nach zu schliessen, war das fehlende Hüllblatt das zweite eines angenommenen °/s Cyklus, Es müssten also auch hier zwei Vorblätter hinzugedacht werden. Ob nun immer auf die un- gleiche Insertion der Hüllblätter zu zählen und ob man daraus auf ihre wahre Succession einen Schluss wagen dürfe, bleibt wenigstens für einzelne Fälle zweifelhaft. So fand ich an der gedachten Pflanze eine Blüthe, wo. Succession der Hüllblätter und Drehang der Corolla keineswegs mit einander stimmten. Es waren wie gewöhnlich drei Hüllbiätter vorhanden, aber ihre Insertion wies auf eine linkswen- dige Spirale hin, während die Corolla rechts drehte. Besonders viele auomale Stellungen zeigen die drei bis vier Hüllblötier von Malva moschata. Ich will nur einiger Fälle erwäh- nen, Eine Blüthe dieser Pflauze hatte die drei Hiniblätter in umge- kebrter Stellung von der gewöhnlichen, d, h. ein Hüllblatt fiel me- dian nach vorn, die beiden andern nach hinten. Der Drehung der Corolla nach zu schliessen, war der Hüllkelch vornumläufig. Wenn ich mich nicht sehr täusche, so kommt dieser Fall zuweilen auch bei Maiva carolinsnsis und Malope malaccoides vor, Wie bei M. moschata der Fall zu erklären, wo sämmtliche drei Hüllhlätter nach vorn stan- den, das eine median, die andern rechts und links von ihm, weiss ich nicht und ich enthalte mich jeder Vermuthung. Die Blüthe der Malvaceen bietet manche Eigenthümlichkeiten. Was die Zahlenverhältnisse im Allgemeinen betrifft, so herrscht bei den meisten Gattungenim Kelch, in der Corolla und den Staubblättern die Finfzahl vor; bei Hibiseus und verwandten Gatiungen und bei manchen Sideen auch in der Frucht, während die Fruchtzahl sich bei der Mehrzahl der Gattungen nicht gut auf die Fünfzahl zurück- führen lässt, Die Kelchtheile wechseln zwar häufig mit den Höll- blättern , jedoch bei den Malvaceen mit 3-blättrigem Involucrum sel- ten ganz genau. Häufig z. B, weicht der vordere mediane Kelch- theil etwas von der Medane ab, womit denn auch die übrigen eine etwas verschobene Stellung aunehmen; ja ich fand (bei Maira mo- schala und bei einer unbestimmbaren kleinblüthigen Malva-Art) sogar 359 bei gewöhnlicher Stellung der drei Hüllblätter ein Kelchblatt fast genau vor das hintere unpaare Hüllblatt gestellt, Von einer Verdrehung der Blüthe war keine Spur zu sehen. Worin diese abweichenden Stellungen begründet seien, vermag ich nicht zu entscheiden. Die Aestivation des Kelchs ist durchweg klappig und gibt desshalb zur Bestimmung der Blüthenwendung keinen Anhaltspunkt, An der in- nern Basis der Kelchabschnitte findet sich allgemein eine eigenthüm- liche Neetar absondernde Gewebeschicht, manchmal in Ferm von Hügelchen und meist von blassgelber Farbe, die zur Zeit der offenen Blüthe oft schon vertrocknet mehr hautartig erscheint und alsdann leicht übersehen werden kann, Diese Bildungen waren dem genauen Chr, Conr. Sprengel (Geheimniss der Natur S. 345 u. f.} nicht ent. gangen; aber Dunmal (Considerat. s. la nature et les rapports de qguns des organes flor. p. 13, 15) scheint mir zu weit zu gehen, wenn er sie für ein „systeme organique distinet‘“ hält und ihnen einen eigenen Namen „tepale‘‘ gibt, Auch Kurr (Neetar.) und Vau- cher (plant. d’Europe) kennen sie. Die an ihrer Basis theils unter sich, theils mit dem Staubfaden-Cylinder verwachsenen Petala wech- sein mit den Kelchtheilen, Sie sind in der Knospe gedreht, und zwar constant nach dem langen Weg der Iltlispirale. Mit ihrer in der Knospe einseitigen Deckung steht denn auch ilre Gestalt in nächster Beziehung. Die Petala sind nämlich häufig ungleichseitig, oben oft schief gestutzt oder ungleich ausgezogen, so dass leicht eine längere und eine kürzere Seite zu bemerken ist. Die länger aus- gezogene Seite ist in der Knospe die innere, bedeckte; die kürzere ist die äussere deckende, (Man vrgl.z. B. Waira maurit., sylo,, Hi- biscus Rosa sinens.) Es lüsst sich daher selbst bei offener Blüthe die Wendung derselben an der Gestalt der Pet:la erkennen. Wie desshalb in der wickelartigen Ansrdnnuy die Wendung von Blüthe zu Blüthe wechselt, so auch die Drehung und Lestalt der Blumen- krone; es werden sich somit die Blütlı«n der einen Keibe der Wickel zur gegenüber liegenden Reihe umgekehit y:r:alten Am Nagelrand der Petala findet sich bei der grossen eirz.ıhl der Malvaceen ein Haarbärtchen. Die Bärtchen sind So gestelit, dıss je die zweier an einander grenzenden Nägel die Haare gegen einander neigen, so zwar, dass sie gerade über das auf d-m Kelch befindliche Nectarium fallen. Offenbar stehen diese Haargebilde in einer Beziehung zum Nectar, der sich in den Lücken sammelt, welche die Nägel der Pe- tala zwischen sich lassen, sei es, dass sie ilın vor dem Regen schüt- zen oder sein Ausfliessen verhindern, 360 Die Stamina der Malvaceen bestehen aus einer grössern ode geringern Anzahl 5-gliedriger unter steh wechselnder Cyklen. Sehr oft ist der unterste mit den Petalen wechselnde Cyklus nur in ein- zelnen Gliedern oder wohl auch gar nicht ausgebildet. Bekanntlich sind die Stamina meistentheils eine Strecke weit abwärts gespalten; es erstreckt sich diese Spaltung sowohl auf die Antheren als einen Theil der Filamente. Erstere erscheinen desshalb einfächerig. Diese Spaltung, die ja auch bei andern Pflanzen*) vorkommt, zeigt ver- schiedene Grade, Bei den obersten (oder innersten) Staubblättern er- streckt sie sich am weitesten; bei den tiefer stehenden nimmt sie ab, und die untersten Stamina sind oft ungespalten, daher denn ihre Antheren zweifächerig erscheinen. Bei Hibdiscus, Kitaibelia ete. lärst sich diess gut beobachten, Man hat also Unrecht, wenn man die gespaltenen Hälften für ganze Staubblätter hält, und darnach die Malvaceen -Blüthe construiren wollte. W’e bemerkt, bilden je fünf Stamina (d, b. 10 gespaltene)*) einen Cyklus und die Cyklen wech- seln unter sich so, dass, wenn ein erster vor den Kelch fällt, der zweite vor der Blumenkrone steht, der dritte wieder vor dem Kelch und so fort, Das erinnert ganz an die gleiche Stellung der Stamina bei Aquiegia, welche mit den Malvaceen auch in der absteigenden oder centripetalen Verstäubung der Antheren übereinkommt, Man nimmt gewöhnlich an, dass bei den Malvaceen die Filamente durch ihr Zasammenwachsen den Filamenten-Cylinder bilden, Diess ist wohl nicht ganz richtig; mir scheinen vielmehr die Filamente einer innern Corolla (wie sie auch ja den amerikanischen Linden zukommt) auf- gewachsen zu sein, Bei manchen Arten von Hibiscus ist der Saum dieser innern Corolla in Form von fünf spitzen Läppchen leicht zu erkennen. (Vryl. 2. B. Hib, Rosa sinensis) Man vrgl. übrigens über die Malvaceen: Duchartre Annal. d, sciene. nat. 3. ser. IV, 126. ff. Asa Gray, Gen. amer. (Archiv. de la Bibl. univ. de@eneve T. XV. 1850 p. 162—163 und Payer, These de la tam, des Malvacdes, Paris 1852. 4. und Organogenie de Ja fleur — wo zum Theil von den oben vorgetragenen Ansichten abweichende Darstellungen vorkommen. Was endlich die Zahl der Fruchtblätter bei den Malvaceen betrifft, so entspricht sie bei vielen Gattungen der auch in voraus- gehenden Blütheneyklen herrschenden Fünfzahl (z. B. bei Hibiscus, Malvaviscus ete.”**), Ob die Stellung der 5 Fruchtblätter hier eine *) z. B. den Fumariaccen, Tilia, Adora, Carpinus, Corylus. **) Eskommen mithin in der Malvenblüthe, soweit die getheilten Staminareichen, scheinbar 20 Stamenreihen vor, vıgl. z. B. Halope maulaccoides, Kitaibelia. ***) Nach Endlicher, gen., kämen hei Fugbsia 3—1 Carpiden (Frucht- fächer) vor, . I N) . % N s 6), NG B.: Blora 1850, 1abV1, a ke EFSESSESSEEEE 361 eonstante ist, oder ob sie je nach der verschiedenen Zahl der voraus- gehenden Staubblatt-Cyklen wechselt (etwa wie bei Aguilegia) kann ich aus Mangel an Erfahrung nicht entscheiden. Bei H. Trionum und Rosa sinensis, syriacus, roseus stehen die Carpiden vor den Kelch- blättern; irre ich nicht, so glaube ich auch Hibiscus-Arten angetroffen zu haben, bei denen die Carpiden vor die Petala fielen. Das wird leicht zu entscheiden sein von denen, denen ein grösseres Material, als mir, zu Gebote steht. — Sehr viele Malvaceen besitzen eine viel grössere Carpidenzahl, So die Groppen der Malopeae, Malveae und viele Sideae. Ich will mich hier auf die Anführung einiger be- schränken. Bei Anoda triloba zählte ich 15—20 Carpiden, Bei Malva crispa 10--12 am häufigsten 11.; Bei M. rotundifolia 13—15 an M. maurit. 10-—12, am häufigsten 10., an 7. moschata 10—18; an, M. Alcea häufig 18— 25. Es ist augenscheinlich, dass mich! die neiaten dieser Zahlen nicht auf die Fünfzahl zurückführen lassen. Es scheinen ’ diesen Zahlenverhältnissen einfachere Maasse zum Grunde za liegen, aber welche und wie der Anschluss der Carpiden an die Stamina ge- schehe, darüber wage ich mich nicht auszusprechen, Eine gewisse Aehnlichkeit mit den in der Blüthe von Semperrirum vorkommenden Zahlenverhältnissen scheint mir nicht zu verkennen. Malva Alcea. Die Bereicherungszweige mit zwei seitlichen Vor- blättern theils hintumläufig, tbeils nicht selten vornumläufig; ihre Blattstellung °/, obne Prosenthese, anderemale nach °/,. Ich fand auch Fälle, wo das erste Vorblatt fehlte und aus der Achsel des ersten eine Blüthe kam. Noch anderemale fehlte das erste Vorblatt, aber an seiner Stelle befand sich ein kleiner Bereicherungszweig,. Endlich fand ich Fälle, wo die drei ersten Blätter des Zweiges quer- distiche standen, und darauf ?/, St. mit gewöhnlicher Pros. folgte, die Zweige überhaupt sind häufig pöcilodrom. Der Stengel trägt Laub- und Hochblätter (wie die Bereicherungszweize). Der Veber- gang aus jenen in diese ist ziemlich plö:zlich, Die untero Hochb], sind oft dreizackig, indem der mittlere Zacken noch der Spreite, die seitlichen Zacken den Stipuln entsprechen; :ie höbern Hochblätter ind einfach oval oder auch lineal; sie bild«n zugleich die Tragblät- . ter der Blüthenstiele, an welchen sie oft his zur Mitte hinaufwach- sen, Die Blüthen übrigens am Ende des Stenge's und der Zweige meist corymbös zusammengedrängt. M. moschata. 2} durch die frisch bleibende Hauptwarzel. Die Stengel tragen L und H. Aus H kommen die Blüthen. Die unter- sten Laubblätter wegen ihrer Lage in der Erde von blassgelblicher oder weisslicher Farbe. Die Stengelinternodien oft sehr ungleich, 362 daher auch die Blätter in ungleichen Abständen oft fast wietelartig zusammengestellt, anderemal '/, Fuss auseinander. Blattstellung manch- mal °/s.. Die Hochblätter verhalten sich wie bei voriger Art und wach- sen ebenfalls oft am Blüthenstiel bis zu dessen Articulus, selbst bis an den Hüllkelch hinauf, Die Blüthen bald traubig, bald deldig oder corymbös zusammengedrängt, — Am Anfang der Bereicherungszweige zwei seitliche Vorblätter, wovon aber das erste oft nur ein kleines janzeftliches häutiges basiläres Blättchen vorstellt, aber meist ein Achselsprösschen hat; das zweite gut entwickelt ist. Es gibt Exem- plare, wo das erste Vorblatt an allen Zweigen auf dieselbe Seite fällt, diese also homodrom sind, während an andern Pöcilodromie herrscht, Auch drei erste quergestelite Blätter und Vornumläufigkeit der auf sie folgenden °?/, Spirale traf ich nicht selten. M. sylvestris. Die Ungleichseitigkeit der Petala sehr ausgesprochen. M. mauritiana. Als sehr seltene Ausnahme fand ich einmal die zwei zunächst auf die Mitteiblüthe folgenden Blüthen mit jener, der Knospenlage der Corolla nach zu schliessen, homodrom! M. rotundifolia. L. Blattstellung oft °/s. Oft sämmtliche Zweige mit dem Stengel gieichwendig, Der Laubzweig zur Seite der Alittel- blüthe bleibt höher am Stengel oft aus und nur der gegenüber- stehende wickelartige Blüthenzweig übrig. M. erispa. Die mehrfach dichotomen, in Doppelwickel übergehen- den Dichasien in den Laubblattachseln bilden diehte Blüthenknauel, an denen nicht selten die ersten Zweige als laubtragend auftreten, so dass dann Laub- und Blüthenzweiglein unter einander gemischt erscheinen. Jedoch fallen die Laubzweiglein alle mehr nach der Ab- stammungsaxe des Blüthenknauels, und finden sich durch die zabl- reichen Blüthen so gedrängt, dass sich die letzten laubtragenden Zweiglein zuweilen zwischen Jie Axe und denKnanel hineingescho- ben finden. Die Keimpflanze zeigte (nach zwei Beobachtungen) auf 1 . die Cotyledonen ?/, St., deren erstes Blatt mit u Pros. eingesetzt war, also mit den Cotyled. sich rechtwinkelig kreuzte.Höher am Stengel st die Blattsteilung häufıg 5. Althaea offieinalis. Uebergang aus Laub- in Hochblätter allmälig. Die letztern 4—6 theilig fingerförmig, die Seitentheile zind die übrig gebliebenen (gespaltenen) Stipulae, der mittlere ist Spreitenspur. Auch die Hüllblätter 2—3 theilig. Die armblüthigen Inflorescenz Zweige in den Achseln der obersten Laubblätter und der Hochblätter sind Dichasien, die in Wickel übergehen, Die Blüthen mit getheilten Vor- blättchen versehen, Einmal sah ich den Stengel in eine Gipfelblütbe 363 enden, sie war deutlich von mehreren unter sich zum Theil kranz- artig verwachsenen, getheilten, sterilen Hüllblättern umgeben, — Blatt- stellung oft 5,,, Kitaibelia witifolia, In den armblüthigen Blüthenwickeln sind oft die zweiten Vorblätter (bald als kleine Laubblätter, bald in Hoch- blattform) vorhanden. Aus ihnen kommen die geförderten Blüthen- zweige. Auch innerhalb der Wickel sind die ersten Zweige laub- iragend. — Die Theilung der Antheren lässt sich hier auf’s deutlichste beobachten, Der unterste vor den Kelch fallende Stamen-Cyklus hat Filament und Anthere ungetheilt, letztere desshalb zweifächerig; dann schreitet die Theilung aufwärts stufenweise fort und es folgen nach einander getheilte Antheren mit nocb ungetheilten Filamenten, dann solche, bei denen auch das Filament bis zur Mitte getbeilt ist, u, s. w, Nicht selten kommen in Kelch, Corolla, Stamina tetramerische Blü- then vor: hier stehen dann die Stamina deutlich in acht Reihen. Hibiscus Trionum. Keimpfl. Auf die Cotyledonen folgt ein mit ihnen rechtwinkelig sich kreuzendes Blatipaar, an dessen zweites Blatt sich ®’; ohne Pros, anschliesst; oder die 5/; St. beginnt auf 1+ 2 dem zweiten Paar sich ebenfalls rechtwinkelig kreuzt. Die Wurzel- zweige in vier Zeilen stehend, anleremal (durch Fehlschlagen) in zweien. Die Bereicherungszweige zeigen manchmal eine querdistiche Blattstellung. Ich traf an einzelnen Zweigen bis sechs nach '/, ste- hende Blätter (die Vorblätter mit gerechnet), Auf die '/, St. folgte dann 3/, St, mit gewöhnlicher Prosenthese, oder mit Prosenthese von ‚wo also das erste Blatt mit jenes zweite Paar mit Pros, von eh (Diese Stellung mahnt an den Zweiganfang mancher Urticeae und an Cannabis 2%). Das erste Vorblait erscheint immer als kleines stipelähnliches Blättchen, das zweite und die übrigen Blätter sind laubig. An einem Exemplar waren die aus den distichen Blättern hervorgehenden Zweige unter sich antidrom. An einem andern Exem- plar waren die Zweige gemischter Wendung. Noch an andern war die °/; Sp. vornaumläufig, mit dem zweit-„ Blatt median nach vorn (also gewöhnlicher Pros). Die zur Seite der Blüthe befindlichen Laubsprösschen zeigen oft bis drei von einander stammende Generatio- nen, sind aber oft wegen Verschiebung schwer an ihre Stelle zu brin- gen. Selten ist das Vorblatt der Blüthe, aus dem der erste Laub- spross kommt, als kleines pfriemliches Blättchen da und steht gerade innerhalb der einen Stipula des Tragblattes der Blüthe Zuweilen 364 finden sich in einer Blattachsel zwei seriale Blüthen, wo dann die untere sich nach der obern entfaltet, Tiliaceae. © Tilia, Die auf die Cotyledonen folgenden Blätter nach !’, kreu- zen sich mit den Cotyledonen rechtwinkelig. Bereits der Hauptspross ohne Gipfelknospe; damit beginnt dann gleich Sympodienbildung durch ‚starkes Wachsthum und Aufrichten des obersten Seitensprosses, Merk- würdig bleibt immerhin die Theilung der Cotyledonenspreite bei un- getbeilten übrigen Blättern! Hypericineae, Blüthen die ersten Axen beschliessend, Der Kelch der Gipfel- blüthe zeigt wie bei den Caryophylleen verschiedene Stellungen zu dem ihm zunächst vorausgehenden Blattpaar. Gewöhnlich ist er mit 3 +4, b} tere fand ich oft bei Androsarmum offir,, Hypericum pyramidatum, calycin., Ascyron, quadrangul,,orientale, olympie.,adenotrichumSpach. Die Stellung der Seitenblüthen mit zwei Vorblättern ist gewöhnlich Pros. von 4 eingesetzt, seltener mit Pros. von n Das letz mit dem zweiten Sep, nach der Axe (Pros. 3+, jedoch kommt mehr j 3+ 2a 5 vor, Bei solchen Blüthen ist ausser den fünf Kelchblättern noch ein unter jene Prosenthese gestelltes Vorblatt vorhanden, dem dann ge’ genüber das erste Sepalum fällt, So zuweilen bei Zyp. perfor., qua drang., (oft) Ascyron. Bei H, perforat. fand ich auch Seitenblüthen mit einem einzigen rechtwinkelig auf die Mediane fallenden Vorblatt #72 (X) an welches sich der Kelch ohne Prosenth. anschloss. — Laub- zufällig auch Kelchstellung ohne Vorblätter mit Prosenth. von artig entwickelte Kelchblätter sind nichts seltenes bei Hyp. perforal. und humifusum. Der Kelch liefert prächtige Beispiele von Deckung nach °®,, mit Abnahme der Grösse der Kelchblätter nach dem lan- gen Weg der Spirale. Vral. z.B. Hypericum hirein., olympieum und Androsaemum offic., mit zunehmender bei H. calycihum, Petala oft ungleichseitig, entsprechend der gedrehten Knospenlage derselbe, welche dem langen Weg der Kelchspirale folgt, so dass bei sämmt- lichen Blütben innerhalb der schraubelförmigen Inflorescenz die gleich- gebildeten Seiten gleiche Lage haben. Die Blüthen meist mit zwei Vorblättern, 365 Androsaemum officinale. NLZ oder NLHZ. Das oberste zunächst der Gipfelblüthe gelegene Blattpaar manchmal als verkümmerte Laub- blätter, manchmal als Hochblätter, bald mit bald ohne Blüthenzweig. Die Blütbenzweige in den Achseln der obersten L undH sind immer armblüthig; die paarig zusammengehörenden uster sich bald homo- bald antidrom. Nicht selten findet sich in der Achsel des zweit- obersten Lanbblaitpaares unterhalb eines ihr ebenfalls angehörigen Blüthenzweigs ein accessor. (serial.) Laubzweiglein. Die Hochblätter nicht selten aus einander gerückt, und alsdann immer die Kelchspirale der Gipfelblüthe ihrer Aufeinanderfolge entsprechend. Zuweilen ist vom obersten Blattpaar nur noch das eine vorhanden, und das zweite erscheint als erstes Kelchblatt der Gipfelblüthe, wonach sich deun die übrigen Kelchblätter regeln. Einmal fand ich in einem ganz glei- chen Fall den Kelch der Gipfelblüthe tetramerisch. Das erste Sepal. fiel auch bier gegenüber dem allein übrig gebliebenen Hochblatt. Das zweite und dritte kreuzten sich rechtwinkelig mit dem Hochblatt und ersten Sepalun. Das vierte Sepalum fiel vor das Hochblatt. Mit den Kelchblättern wechselten vier Petala. Von den drei Carpi- den fiel das unpaare in die Mediane des H und ersten und vierten Sepal. — Die flügelartigen oft gewellten Leisten des Stengels ent- sprechen den Rändern der sitzenden Spreite und wechseln von Blatt- paar zu Blatipaar, An jungen Zweigen ist an der Stelle der Leisten oft nur eine Kante vorhanden. Kuospenlage der Laubspreiten klappig. Hypericum pe: foratum NLZ. Niederblätter schuppenartig von röthlicher Farbe. Niederblattsprossen schmächtig. Bemerkenswerth ist auch die frühe, den Blüthen vorauseilende reichliche Laubepross- bildung am oberirdischen Laubstengel, während manche Arten der Gattung am Stengel mit Ausnahme der Blüthenzweige keine andern Sprossen bringen. Die Gesammtinflorescenz bildet eine Rispe. Die Blüthenzweige stehen gegen das Ende der Zweige, sie sind meistens gemischter Wendung. Die einzelnen Blüthenzweige mit zwei seitl. Vorblättern, Entweder sind beide Vorblätter fertil und geben jedes einer Blüthenschraubel den Ursprung; oder es ist nur das erste Vor- blatt mit Blüthenschraubel versehen, das zweite steril, Auffallend ist es, dass, wenn beide Vorblätter fertil sind, die aus ihnen hervor- gehenden Zweige unter sich viel häufiger homodrom als, wie man erwarten sollte, antidrom sind, (Bei 23 Fällen waren in 15 beide Zweige gleichläufig, 8 gegenläufig.) In 38 Fällen waren in 23 Fällen beide Zweige ausgebildet ; in 15 nur der dem ersten Vorblatt zukom- mend®, Hier sowohl als auch bei beiden unter sich gleichläufigen Zwei. gen waren die rechtsläufigen die bei weitem überwiegenden. Die 366 Ungleichseitigkeit der Petala ist bei dieser Art ziemlich stark ausge: sprochen In der Aestivation der Blumenkrone ist der innere bedeckte, drüsige,, gezähnelte Rand der Petala einwärts geschlagen, und die Rippen stärker; der äussere deckende Rand ist zwar auch gezähnelt und drüsig, aber die Zahl der Zähne und Drüsen ist sehr gering. Die Zähne und Drüsen erstrecken sich am eingeschlagenen Rand von der Spitze der Petala abwärts bis auf etwa ?; der ganzen Länge. Accessorische Laubsprösslein besonders in den höherstehenden Blät- gern niebt selten, H. humifusum. LZ. Blüht schon im ersten Jahr. Zuweilen fand ich tetramerische Blüthen mit drei Carpiden, das unpaare Fruchtblatt in die Mediane des innern Kelchpaares fallend. Von der Wendung der Blüthen aus den beiden Vorblättern gilt was von voriger Art. H. quadrangulum L. NLZ. Dünne rothe Niederblattsprossen. Hat zuweilen folia terna. Blüthen bald mit zwei, bald einem oder kei- nem Vorblatt. Ist nur eines vorhanden, so ist der Anschluss des- selben an das Tragblatt der Blüthe en Dasselbe findet für das erste Kelchblatt statt bei fehlenden Vorblättern. Blüthenschraubeln armblüthig. Die Schraubeln aus den Vorblättern oft homodrom. Bia- menkrone grösser als bei folgender, H. tetrapterum Fries. NLZ. Mit schmächtigen rothen Nieder- blattsprossen, Niederblätter klein, schuppenartig. In der Blüthen- region des Siengels oft ein accessorisches Laubsprösslein. Die Blätter stehen auf den flüyelartigen Kanten. Blüthenzweige viel reichblüthi- ger als bei voriger. Jeder Blüthenzweig ein Dichasium in bald un- ter sich gleich- bald gegenwendige Schraubeln übergehend, In einem Fall fand ich die Mittelblüthe vornumläufig, mit Prosenth. von au Ein paar Mal fand ich das untere Vorblatt steril, während aus dem obern fertilen Vorblatt antidrome Blüthen kamen! Ich habe mich bier für die beiden vorhergehenden Arten der Koch’schen (Syn.) Nomenelatur bedient. Dort sind sie beide gut charak- terisirt, Nach Babington (Trans. ofthe Botanical Soc. of Edinburgh. Vol. 1. P. 2. p. 83 ff.) verhielte sich die Sache freilich anders. Nach ihm soll H. tetrapterum Fries das H. quadrangulum Linn, hort. Clißort. sein. Während Koch zu H. guadrangulum L. das H. de!phi- nense Vill. und H. dubium Leers zieht, so führt Babington un- ter H.dubium I,eers als Synonym H. quadrang. Fries und Koch ete, an; das H. deiphin, unterscheidet er als Species und bringt es su H, maculatum Crantz. Babington bemerkt, l.c.p. 87: I have 367 not ventured to any of the oiher works of Linnaeus, because he appears to have confounded the following spevies (H. dubium Leers und H. maculat. Cr.) with this (H. guadr.) in all his later works. H. montanum. NLHZ. Stengel nur gegen die Spitze hin ver- zweigt, die am Eude desselben büschelig zusammengedrängten Blü- thenzweige, bald gegenwendige Doppel- bald einfache Schraubeln, meist in den Achseln von Hochblättern, H, hirsutum. NLZ, Niederblattsprossen schmächtig. Corolle roth, zuweilen zwei in einer Blattachsel, entspringen tbeils aus den N. theils aus den Laubbl. des Muttersprosses. Gesammtinflorescenz rispig. Blüthenzweige pöcilodrom, jeder für sich bildet aus seinen zwei Vorblättern eine Doppelschraubel, deren Zweige unter sich bald homo- bald antidrom sind. Auch einfache Schraubeln sind nicht se!- ten. Die Gipfelblüthe eines Hauptstengels fand ich tetramerisch. Der Kelch setzte die vorausgehende paarige Stellung fort. Die vier Pe- tala wechselten mit d. Kelchbl. Es waren nur zwei Fruchbl, vor- handen, Sie fielen in die Richtung des innern Kelchblattpaares. — Auch bei H. Ascyrum und olympicum fand ich in Kelch und Krone tetram, Gipfelblüthen. H. calycinum. NLHZ. Nur ein Hochblattpaar oder an seiner Stelle auch kleine Laubblätter. Knospenlage der Laubblätter klappig mit schwacher Faltung auf der Mitte, wie auch bei H. hirsut. Mit oft über ein Fuss langen Niederblatt-Stolonen, welche sich gleich häufig aus den Knoten als aus den Internodien bewurzeln. Die Niederblätter sind nur durch ihre Lage in der Erde umgeänderte Laubblätter, (Fortsetzung folgt.) Erklärung der schematischen Abbildungen. Fig. 1. Blatt- und Sprosstellung der Caryophylleen. AA, BB. ete. bezeichnet die rechtwinklich sich kreuzenden Blattpaare ; die Zahlen geben die Aufeinanderfoige der Blätter jedes Paares an; dem 1. Blatte jedes Paares gehört der stärkere Spross an. Die zu dem- selben Paare gebörigen Blätter stehen unter der Divergenz ')»- Der Vebergangsschritt vom Schlussblatt des einen Paares zum Ans blatt des andern geschieht (nach dem langen Wege) mit = ? Pro- senthese, d. h. mit ®/,, hier mit links gewendeter Spirale. Mit dem 4. Paare schliesst der Cyklus der Blattpaare; mit dem 5. Paar, 268 dessen erstes Blatt E! über A! fällt, beginnt ein neuer Umlauf, der in der Figur noch 2 Paare E! E?; F’ F? umfasst. An das oberste Paar F F schliesst sich der pentamerische Kelch der Gipfelblüthe f 34, a: an, and zwar mit Prosenthese von ie 2; d. h. mit einem Ueber- gangsschritt von '?/ao von F’ nach dem ersten Sepalum. Es fällt also das 2. Sepalum vor das erste Blatt E! des zweitobersten Paares. Hiernach ist die Stellung der Gipfelblütbe zu berichtigen, wie sie in der Flora 1844. Tab. Vl. Fig. 2 durch ein Versehen an- gegeben worden, und eben so das Flora 1846 8.578 über ‚die Gipfel- hiüthe Gesagte. Aus einer Betrachtung der auf einander folgenden B’attpaare ergiebt sich, dass zwar bereits das 3. Paar wie das erste steht, aber zu ihm verkehrt, indem nämlich das 2. Blatt des 3. Paa- res über das 1. des 1. Paares zu stehen kommt; es bedarf also noch zweier Blattpaare, damit die gleichzähligen Blätter A! E' über ein- ander zu stehen kommen, Fig. 2. Grundriss einer Seiten-Blüthe von Stellaria media, B ibr Tragblatt, x und ß ihre Vorblätter, die Einsetzung des Kelches ver- hit sich wie bei der Gipfelblüthe in Fig. 1. Die Zablen geben die genetische Suceession der Kelch, Kronen und Staubblätter an, um einen Haltpunkt zu haben, nach welchem man bemessen mag, Was 0’ en über das Schwinden einzelner Stamina bei Ste’laria media und Holosteum gesagt worden. Fig, 3. Grundriss eines Blüthenzweiges von Malva maurit. Y Tragblatt der Mittelblüthe desselben, 1. 2, die geschwundenen Tragblätter der aus der Basis des Blütbenstieles kommenden Sprosse; aus 1 eines Laubsprosses, aus 2 einer Blüthenwickel, 3, 4, 5 die 3 Hüllblätter, welehe mit jenen beiden geschwundenen eine ?/s Sp. 1 bilden. Die Prosenthese zu st h angenommen; der Uebergangs- schritt also vom Tragblatt zum ersten Schwindeblatt des Zweiges: ?'jo. 1-5! Kelchblätter, Die Drehung der Corolla dem langen Weg entsprechend. Der dem ersten Schwindeblatt angehörende Laub- zweig zeigt ausser den hier angegebenen aber noch verschied-ne andere Blattstellungen. Die bier aufgenommene ist eine der öfters vorkommenden. Die dem zweiteg Schwindeblatt angehörige (kier 6-blüthige) Blüthenwickel ist mit dem Laubzweig gleichläufig. Die Schnirkellinien geben die Wendung der Hüliblätter und der ihr enf- sprechenden Corollendrehung der einzelnen Blütben an. Die Blüthen sind ohne Vorblätter. Die Stellung der Blüthen innerhalb der Wickel zu ihrem fehlenden Tragblatt und der Abstammungs-Axe entspricht ganz derjenigen der Mittelblüthe des Mutterzweiges. . Fig. 4. Gibt die Wendung des Zweiges Fig. 3 an. m Wendung der Mittelblüthe rechtsläufig; der beiden von ihr stammenden Seiten- zweige 1, und 2, linksläufig; diese mithin unter sich gleichläufig. Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrobr. Druck der F. N eubauer'sche" Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. KLOR&A NE 24. Regensburg. 28. Juni. 1859. Inhalt: orısınaL-Arnnanneune. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntnies einheimischer Gewächse, (Acerineae. Hippocastaneae. Ampelideae, Geraniaceac. Balsamineae, Oxalidear.) — LITTERATUR, Munby, Catalogus plan- tarım in Algeria sponte nascen ium. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) Acerineue. Alle Arten einaxig, bewegen sich, wenn blühend, in folgenden Blattformationen: NLHZ, Die Niederblätter aufwärts stufenweise grösser. Nicht selten kommen die Sprossen erst im dritten Jahr zum Blühen, indem sie in den beiden vorausgehenden Jahren nur N undL bringen, und erst im dritten Jahr zur Hochblatt- und Blütbenbildung fortschreiten, Blüthenstand rispig. (Bei A. atriotum ausnahmsweise einfache Traube mit Gipfelblüthe). Die einzelnen Blüthenzweige in den Achseln von Hochblättern sind wahrscheinlich Dichasien in armblüthige Wickel übergebend, :böher an der Rispe übrigens oft nur 2—1- blüthig, Blüthen mit 2, 1, 0 Vorbl. Wegen Unsicherheit der Kelchdeckung ist ihre Wendung schwer bestimmbar. A. Pseudoplatanus, Die blühenden Sprossen mit 3, 5-7 PaarN. 1—3 Paar L Ich fand Blüthen mit 9 und 10 Staubblättern, auch mit 3 Carpiden. Wenn zwei Carpiden vorkommen, so finde ich sie bei Blüthen wit zwei Vorblättern melian; aber auch Querstellung kommt vor, viel- leicht bei Blüthen, denen vielleicht nur I Vorblatt zukommt? Das letztere findet sich auch manchmal bei den zwei folgenden Arten. A. platanoides. Häufig an den blühenden Sprossen fünf Nieder- blattpaare, ein Paar Laubblätter, selten zwei Laubblätter mit kurzer geschlossener Scheide und auch im Herbst geschlossen abgliedernd, wie Rhus iyphinum. Die Sprossen blühen oft im zweiten Jahr. In den Achseln der Lauhblätter befinden sich bereits zur Blüthezeit zwei seitliche laubige noch knuspenartig gefaltete Vorblätter. Von ihnen Vlora 1859. 24 370 gehen diese Achselsprossen wieder auf Niederblätt-r zurück. Die Hochbiätter stehen oft spiralig. A. campestre. Niederblätter 4—6 Paare. Laubblätter 1-4 Paare, an blühenden Trieben häufig nur ein Laubblattpaar. Auch hier sind die laubigen Vorblätter der in den Achseln der Laubblätter befind- ichen Seitensprossen schon frühzeitig entwickelt. Hippocastaneae, Aesculus Hippocastanum. NLHZ, Hat eine Gipfelblüthe, wie ich bereits in der Linnaea XVII. 169. bemerkte, während ich in der Flora 1851 S. 359 durch Versehen die Blüthen an die 2. Axe ver- setzte. Da in unserm Clima die obersten Blüthen der Inflorescenz sich selten gut entwickeln, so ist es mir noch nicht gelungen, die Tbeilungs-Ebene der Gipfelblüthe zu bestimmen. Nach Carl Schim- per (Flora 1854 S. 77.) geht sie, wenn ich ihn recht verstehe, durch das 3. oder 5. Sepalum. An den Seiten-Blüthen gebt sie constant durch das 4. Sepalum. (Vgl. Bot. Ztg., 1844 Taf. V. Fig, 1.) — Niederblätter aufwärts an Grösse zunehmend, meist 6 Paare; ihr Uebergang in Laubblätter, so wie dieser in Hochblätter plötzlich. Während N und L paarig-decussirt stehen, ao die H spiralig, nach °/s und ®/ı3, jedoch gewöhnlich (wie die Blüthenzweige) unordentlich ° zerstreut.*) Die Wendung der Blüthenzweige meist gemischt.**) Laubblätter-Paare kommen an blühenden Sprossen meist 2 Paare vor. Die ihnen zugehörigen Achselsprossen haben zur Blüthezeit meist schon die beiden seitlich stehenden Vorblätter entwickelt, welche als L auftreten. Zwischen den Sprossen eines Blatt- Paares findet sich oft ein Grössenunterschied, indem der eine beider Sprossen der stärkere ist; der schwächere bleibt wohl auch ganz aus. Damit stimmen denn auch die Tragblätter der Sprossen in ibren Grössenverhältnissen überein, indem das Tragblatt des stärkern Sprosses grösser als das des kleinern ist. Bei Pavia rubicunda Lois. finden sich diese Verhältnisse noch mehr ausgesprochen.***) *ı Bei Paria rubicunda geschieht der Uebergang aus der paarigen 1/ I2 Stellung in die ®,, der Hochblätter mit . **) An einer Inflorescenz mit 27 einfachen Wickelu fand ich & Wickela rechtsläufig , 21 link -Täufix; die Blattwendung der Hauptaxe war, rechtsläufig. Eine Inflorescenz mit 28 Zweigen haf'J1 linksläufige, 17 rechtslänfige. Eine Inflorescenz der Puria rubicunda hatte unter 24 Zweigen die Hälfte rechst, die andere Hälfte links gewendet. *#+#) Welches von deu 2 Blättern, das plus- oder minus-Blatt, das erste des Panıes ist, darubeı kon. t- ich mir keine Gewissheit versc.affeu. Nach bei 371 Die gipfelständige Inflorescenz gliedert sieh im Herbste ab; die Hauptaxe sowohl als die an ihr noch vorhandenen Sympodien der Wickel sind alsdann noch in die Dicke gewachsen, letztere sind hauptsächlich nach der Spitze hin keulenförmig verdickt und haken- förmig abwärts gebogen; beide, Hauptaxe und Sympodien, zeigen ein hartes Holz. Derjenige Theil der Hauptaxe, dessen Blüthenwickeln früh abfallen, bleibt weich und schrumpft ein. Auf der Oberseite der Sympodien bemerkt man noch die alternirenden Narben der Blüthen. €. Schimper machte mich auf dieses eigenthümliche Verhalten aufmerksam, Die Hauptwurzel der keimenden Rosskastanie hat ihre Seitenwurzeln in 4 Zeilen gestellt. An einer keimenden Pflanze beobachtete ich gleich aut die Cotyledonen folgend 3 zäh- lige Laubquirle. Es waren 2 wechselnde Quirle vorhanden und über ihnen schloss der Trieb bereits mit einer aus Niederblättern gebildeten Knospe ab. — Die Petala zeigen schöne Emersionen. Die verschiedene Färbung derselben vor und nach der Verstäubung hat schon Irmisch beschrieben. Ampelidenae. Vitis vinifera. NLHZ. Die Blüthenzweige der gipfelständigen Rispe sind zu unterst manchmal paarig-decussirt, und zeigen höher %/,, häufig °/s; sind aber durch ungleich hohes Anwachsen gewöhn- lich sehr unordentlich gestellt. Die sie begleitenden Trag- (Hoch-) Blättchen hinfällig. — Nach Payer (Orgauogenie de la fleur, p. 158) sollen die pentamerischen mit 2 Vorblättern versebenen Seiten- blüthen hintumläufig sein, d. h. das 2. Sepalum soll median nach hinten steben; es sollen ferner dje beiden Fruchtblätter ebenfalls in die Mediane (nach vorn und hinten) fallen. Mir scheinen umye- kehrt die Blütben vornumläufig, d. h. mit dem unpaaren Kelchtheil Pavia rubru angestellten Beobachtungen scheint es das erste zu sein. Solche plus- und minus-Blätter bei paatiger Blattstellung findev sich auch bei PawWow- nia, #cer platanoid., campestre, Staphylea pinn., Broussonetia papyrifera, Mercurialis annua (vgl. die Laubzweise), Lycopus, Galeopsis pubescens, Stachys annua. Mit grosser Beständigkeit und über ganze Sprossen vertheilt, finden sie sich bei Pifea, Procris, Herniaria, Sirychnos, Goldfuggia und anderen Acanthaceen, Achimenes, Nematanthus, Cuphea, Centradenia und anderen Melastomaceen, Chilonia, Sie eninnern an die ungleiche Giösse der Vorblätter vieler Pflanzen, hauptsächlich innerbalb der Inflorescenz. Cafalpa zeigt sie bei gedreiten Blättern. Der Grösse der Bfätter entspıiicht denn auch ihr Achselproduct. Das des kleinern Blattes bleibt schwächer oder schlägt auch ganz feil. 24° $72 nach vorn gestellt. Die Fruchtblätter finde ich in einer diagonalen durch die Ebene des einen der beiden bintern Kelchblätter gehenden Richtung liegend. Gipfelblüthe nicht selten in Kelch, Krone. Staub- blättern tetramerisch, bei 2 Carpiden, die in die Richtung zweier Kelchabschovitte fallen. Einmal fand ich ein halb in Stamen ver, wandeltes Fruchtblatt. — Was den Wuchs der Weinrebe betrifft, so kann ich mich von der von deutschen und französischen Botani- kern behanpteten Theilung des Axenendes der Sprosse in Ranke and Laubzweig nicht überzeugen, ich sehe die Blüthenrispe sowohl als die Ranke (sterile Blüthenrispe) für den Gipfel des Sprosses an, den Laubtrieb neben der Ranke oder Rispe als Achselprodast aus dem obersten Laubblatte, — das durch seine schnelle Vergrös- serung und Aufrichtung Rispe und Ranke seitwärts schiebt, wo- durch bei öfterer Wiederholung jenes Vorganges die schöne Sympo- dienbildung sich erzeugt, welche die Rebe so sebr auszeichnet. Dass in der Achsel des obersten Laubblattes ausser jenem zum Sympo- diam-Glied werdenden Spross sich noch ein kleiner accessorischer Spross vorfindet, (nicht aber in den vorausgehenden Laubblättern des Sprosses), hat gar nichts Auffallendes, da such bei andern Pflan- zen zunächst einer Gipfelblüthe 2, ja sogar mehrere der Achsel eines obersten Blattes angehörige Sprossen hervorgehen können, während die tiefer stehenden Blätter auch nur einen Achselspross besitzen. Die neuesten Beschreibungen der Wuchsverbältnisse der Rebe . bei Al. Braun (Verjüng. 49), Wigand (d. Baum, 127 ia einigen Ponkten von Braun abweichend), Prillieax (Bulletin de Bot. 1856 Tome 3. p. 645), Lestiboudois, (Compt. rend. de VAcad france, 1857. II. 157.), womit zu vergleichen: Nägeli (Bei- träge x. wissensch. Botanik, 1. Heft, S. 88.) Geraniaceae. Geranium. (Vgl. Flora, 1857. S. 13) Mit Ausnahme von @. macrorrhizon sind die übrigen einheimischen Arten einaxig, nach dem Schema Cot. L—-L—H—Z—. Die einjährigen und auch manche ausdauernde Arten haben eine bodenstäudige Lanbroseite, dann schiesst der Stengel auf und zeigt oft eine sehr ungleiche Dehnung seiner Internodien, wovon die obersten die Hochblätter und die Gipfelblüthe tragenden die schmächtigsten sind. Wegen stark ver- kürzten Internodien erscheinen die Laubblätter am aufgeschossenen Stengeltheile nicht selten in 3—4- gliedrigen Scheingnirlen. Der Ve bergang der Laub- in die Hochblätter geschieht meist plötzlich. Die 373 laubigen Vorblätter an den tiefern Blüthenzweigen lang gestielt, ver- lieren an den höhern die Stielbildung. Die 5 vor die Sepala fallen- den Drüsen entsprechen nach Al, Braun (Verjüng. S. 100) einer innern Blumenkrone. Die Haarbärteben an dem kurzen Nagel der Petala verhalten sich wie bei den Malvaceen, doch ist @. rolundi- folium ohne solche. Die % Arten erneuern sich aus dem Rodenlaub. G. macrorrhizum. Die wesentliche Sprossfolge zweigliederig; die (relative) Hauptaxe trägt blos Laubblätter. Aus den Achseln die- ser kommen die zwei laubige Vorblätter und zwei Hochblätter tra- genden und mit Gipfelinflorescenz schliessenden secundären Axen. Die Hauptaxe mit kurzen Internodien, daher ihre Blätter gedrängt, gewöhnlich nach °/,, seltener °/; stehend. Bei dieser Art nehmen die an den tiefern Blüthenzweigen noch gut ausgebildeten laubigen Vorblätter an den höhern Auszweigungen stufenweise ab; das Mittel- blatt schwindet immer mehr, oit bleiben nur noch dessen Stipulae übrig, so dass dann hier eio allmäliger Uebergang in die Hoch- blätter zu erkennen ist. Aehnliches kommt auch bei G, pratense vor. &. pralense. Die basilären langgestielten Laubblätter nach ?/,. Die Jabrestriebe scheinen mit einigen häutigen Niederblättern zu be+ ginnen ? G. palustre. Sepala mit einfachen parallelen Rippen; das erste und zweite Sep. (die äussersten) 5-rippig, das dritte (in mittlerer Lage) 4-rippig; das vierte und fünfte (die beiden innersten) 3-rippig. 6. sanguineum. Die meist einblüthigen Blüthenzweige geben in ihrer Verkettung ein vortrefliches Beispiel zum Studium der Sym- podienbildung mit Wickeltypus. Ebenso G. sibiricum. Bei beiden Arten sind nämlich gewöhnlich die beiden der Gipfelblüthe voraus- gehenden Hochblätter steril And nur die Gipfelblüthe vorhanden. Bei letzterer sind die Blüthenzweige doch öfter zweiblütbig, als bei ersterer. 6. pyrenaicum. Die Hanptwurzei der Keimpflanze mehr oder weniger lang, walzlich- kegelföürmig. an ihrem Grund daumensdick, manchmal zerklüftet, an reichen Stöcken mit eiuer oder anderer Ne- benwurzel, daneben noch mit feinen zweizeilig gestellten aber oft kaum äusserlich zur Entwicklung kommenden Zasern, die man oft nur sieht, wenn man die ziemlich dicke Wurzeirinde vom centralen Holzkörper abzieht. Dieses Abziehen ist besonders bei einige Zeit in Wasser gestellten Wurzeln sehr leicht, und man bekommt dann einen schönen Einblick in den Zusammenhang des centralen Holz- körpers von Hauptwurzel und Wurzelsweigen, Die Stengelbasie ist 374 stark gestaucht, gewölbt, fast kagelig, sein rothgefärbtes Mark nach der Wurzel hinausgekeilt, oft zerklüftet Die dicht aufd. Cotyled folgende bodenständige Laubrosette reichblättrig, die Blätter gewöhnlich nach 8/13 St. sich sternförmig auf den Boden ausbreitend; der Stengel bleibt gewöhnlich kurz, seine Gipfelinflerescenz kommt nur selten zur Ent- wicklung, und man findet oft von ihr nur einen kaum Y, Zoll lan- gen Stummel. Sie wird nämlich gewöhnlich durch die überreiche Sprossbildung aus den Bodenlauben oder auch durch die starke ba- siläre Anschwellung der Blütbenzweige in ihrer Ausbildung gehin- dert. An Exemplaren, wo diese Sprossbildung nicht so reichlich ist, schiesst der Stengel in die Höhe, kann über I Fuss erreichen und endet dann wie gewöhnlich in eine zweiblüthige Inflorescenz. An solchen Exemplaren findet man dann am aufgeschossenen Stengel- tbeil nicht selten drei zu einem Scheinquirl zusammengestellte Blät- ter, die aber sowie die auf sie folgenden Hochblätter hlos die vor- ausgehende ®/ı, St. fortsetzen. Aus den untern Rosettenblättern ent- springen gewöhnlich die Bereicherungs-, aus den obersten die Blüthen- zweige. Jene verbalten sich wie die Stengel; auch sie haben eine basiläre Rosette, deren zahlreiche Blätter nach °;, oder ®/ıs gestellt sind, Solcher Rosetten zählte ich an kräftigen Exemplaren bis 10; sie bilden einen vielköpfigen Busch, dessen Köpfe sämmtlich durch die stehen bleibende Hauptwurzel ernährt werden, da sie selbst keine Wurzeln treiben. Sie enden wie der Stengel in einen aufgeschos- senen Theil mit gipfelständiger Inflorescenz. Aus den A—3 obersten Blättern, sowohl der Haupt- als der Nebenrosetten,, entspringen die Biöthenzweige, deren oberster der stärkste ist und die oft die Länge von mehreren Fussen erreichen Die Stipulae der laubigen Vorblätter der Blüthenzweige sind meist 2—-3-spaltig, was an denen der Ro- settenblätter selten ist. Uebrigens wird das erste laubige Vorblatt in der wickelartigen Auszweigung stnfenweise kleiner, es wird oft nur noch durch ein stipelartiges Blättchen vertreten und schwindet endlich ganz. — Die Berippung d«r Laubblätter ist fussförmig. — Der Zweiganfany der Seitenrosette ist wegen dichter Stellung der Blälter schwer bestimmbar, Folgende Fälle fand ich zu wiederhol- ten Malen: 1) Der Zweig beginnt mit vier quer distich gestellten Blättern, auf welche ®/, St. (mit Pros. von Eh, folgt, darauf °/ı (ohne Pros.) Spirale hivtumläufig. 2) Auf fünf quer distiche Blätter folgte sogleich °/, St. ohne Pros. und Vornumläufigkeit. Einmal fand +! b) ich auch die Inflorescenz-Zweige vornumläufig mit Prosenthese —— 375 Die die Hochblätter trausnden ‚Glieder des Blüthenzweiges in der Koospung überhängend, strecken sich zur Blüthezeit successive, sind nach derselben koieförmig abwärts gebogen, um sich zur Fruchtzeit wieder grad zu strecken. So auch bei vielen andern Arten, @. pusillum. Der Ausdruck : pusillum passt wenigstens auf den Stengel nicht, denn ich finde ihn oft über zwei Fuss hoch. An der Keimpflanze folgt auf die Cotyledonen eine bodenständige Laubro- sette in spiraliger Stellung. Sie beginnt bald mit °,, und geht dann in °/, über. oder auch sogleich mit ®;, (mehrere Cyklen). In beiden Fällen steht ibr Anfangsblatt zu den Cotyledonen rechtwinklig. (Pros 1 ı SE, Am aufgeschossenen Steugeltheil stehen die Laubblätter manchmal in 3—4 gliedrigen Onirlen, welche übrigens der °/, St. an- gehören. — Keimblätter langgestielt nierenförmig. Die Seitenzweige der Wurzel 4.zeilig, aber oft von sehr ungleicher Ausbildung. Die Gipfelinflorescenz des Stengels zeigt manche schwer zu deutende Anomalien. Nicht selten trägt sie drei Hochblätter als Tragblätter eben so vieler Seitenblüthen. Auch die Blüthenzweige habeu manch- wal drei Mochblätter. Einmal fand ich den Blüthenzweig vernum. läufig; auf die laubigen Vorblätter folgte d. ?',Sp., anstatt aber Hoch- blätter zu sein, nahmen ihre Stelle zwei kleine Laubblätter ein, ein drittes war Hochblatt und d. Kelchsp. der Gipfelblüthe schloss sich ge- nau an jene vorausgehenden Blätter an. — Der äussere vor die Pe- tala fallende Stamencyklus meist antherenios; die Filamente dessel- ben schmaler als die der fertilen Staubblätter. — Die Stipulae der am gedehnten Stengel befindlichen Laubblätter und der laubigen Vorbl. gespalten, nicht aber die der Bodenlaube. G. dissectun. An der Keinpflanze beobachtete ich folsende Stellungen: 1) Auf die (langgestielten ungleichseitig nierenförmigen) Cotyledonen folgt ein sich rechtwinklig mit ihnen kreuzendes Blatt, mit dem ®’, beginnt, worauf nach einem Cyklus ’., (ohne Prosenth.) folgt, welche Stellung nicht nur den grössten Theil der Bodenrosette umfasst, sondern bis zur Gipfelblüthe fortsetzt, deren Kelch wieder auf ®/, (ohne Pros.) zurückzeht. 2) Ein kleines Exemplar begann eben- falls mit einem rechtwinklig zu den Cotyl. stehenden Blatt sogleich 3/, St., welehe sich in vier Cyklen wiederholte, und an welcher sämmtliche Blätter, Hoch- und Kelchhlätter, die Gipfelblüthe mitge rechnet, Theil nahmen. 3) Auf die Cotyledonen folgte ein Blattpaar mit Presenth. von It, auf dieses °’., St. mit Prosenth. von Pau in drei Cykleo von E und H sich wiederholend und mit dem Kelch- 376 Cyklas der Gipfelblüthe abschliessend. 4) Auf die Cotyledonen folgte wie im vorigen Fall ein Blattpaar mit Fa an dessen ?tes Blatt sich °/, ohne Pros. anschloss. Die Fälle 1, 3, 4 fand ich häufig. Sel- tener fand ich die Bodenrosette nach °/ız. “Auf die Cotyledonen , mit t4 Pros, eingesetzt häufig. Am aufgeschossenen Stengeltheil, des- sen Internodien oft sehr ungleich sind, stehen nicht selten 3—4 Laubblätter quirlig beisammen, Einmal fand ich drei Laubquirle, jeden von dem andern durch ein 1',, Zoll I. Internod getrennt, Sie gehör- ten einer °/, St. an, deren erstes Blatt einzeln stand, während die Blätter 2, 3,4; -5,6,7; -8, 10,2 je einen Quirl bildeten. G. columbinum. Die Keimpflanze verhält sich manchmal wie vorige. Auf die Cotyl. folgt oft bis in den Kelch der Gipfelblüthe bineinreichende ‚Blattstellung mit Fa Pros., anderemale ®/,. Der Bo- denlaube sind oft nur 7—8. Die Blüthenzweige wie bei den meisten Geranien entwickeln sich aus den Bodenlauben in absteigender Ord- nong, der des obersten Blattes daher immer der stärkste, die unter sten oft kaum in Anfängen vorhanden. Bei vielen Exemplaren fanden sich bei rechster Blattwendung des Stengels die sämmtlichen Zweige links, G. rotundifolium, Cotyledonen langgestielt mit schwach ungleich- seitiger nierenförmiger Spreite. Blattstellung der Bodenrosette und der Blätter am gedehnten Stengel oft °/,, daher Koch (Deutschl. Fi.) unrichtig sagt, ‚es seien alle Blätter gegenständig‘‘ — was nur von den laubigen Vorblättern der Blüthenzweige (wie bei allen Gera- nien) gilt. Am Stengel drängen sich manchmal 2—3 Blätter wegen verkürzten Internodien zusammen, Auch die aus Bodenlaub kom- menden, nicht seltenen Bereicherungszweige haben spiralige Blatt- stellung, und zwar auf zwei laubige quer distiche Vorbl. °;, St. mit 34% Pros. von > Die Zweige oft (jedoch nicht immer) zur Haupt- axe gegenwendig. G. molle. Bodenrosette oft nach */ıs. G. lucidum. Blattstellung der Rosette wie bei voriger, am auf- geschossenen Stengeltheil ®j,, nicht selten drei Blätter quirlig zusam- menhaltend. — Der Kelch liefert ein schöues Beispiel der Deckung nach °;;. Die Sepala häntig, scharf zugespitzt; die drei äussern der- ber, oval, die zwei innersten häufig, Das erste und zweite unbedeckte in der Nähe der Ränder scharf einwärts gefaltet, desshalb mit zwei seitwärts von der Mitte befindlichen Kielen (welches ganz an die 377 Vorspelzen der Gräser erinnert), ausserdem jedes mit vier Querronzeln, zwei zu beiden Seiten der Mittelrippe, zwei am einwärts geschlagenen Theil; das dritte Sep. nur auf seiner deckenden Seite scharf einge- faltet, mit einem Kiel und zwei Runzeln, während der bedeckte 'Theil bäntig ist, ohne Einfaltung und Runzeln. Die vierten und fünften Sep. häutig und flach, mehr von lanzettlicher Form, mit grüner Mittel- Trippe. — Der Nagel der Petala mit einer rinnenlörmigen Mittelleiste, G. divaricatum. Blattstellung der Rosette und des aufgeschos- senen Stengels oft nach °/. Auf die Cotyledonen folgt ein rechtwinklig sich kreuzendes Paar, danu °/,,; am aufgeschossenen Stengel nicht selten zu drei wirtelig zusammenhaltend. Die Zweige zur Mutteraxe oft antidrom, Die laubigen Varblätter der Blü- thenzweige ungleichseitig (nur die untersten Zweige zuweilen gleich- seitig) unter sich symmetrisch. Prächtiges Beispiel! Diese Form wird von Gaudin, Koch, Gresnier und Godron etc. fälschlich den Stengelblättern zugeschrieben; diese sind aber stets gleich- seitig, und die genannten Schriltsteller haben offenbar die Zweige für den Stengel genommen. — Uebrigens nehmen diese Vorblätter in der wickelartigen Auszweigung der Blüthenzweige stufenweise ab, aber stets überwiegt das zweite Vorblatt an Grösse, wie überhaupt bei den Geranien. G. Roberlianum. Cotyledonen langgestielt mit ungleichseitiger nierenförmiger Spreite. Stengelbasis wie bei allen einjäbrigen Gera- nien gestaucht, daher mit Bodenrosette. Diese nach °s oder "/ıs gleich auf d. Cotyl. folgend, eingeleitet mit + Pros, Das erste gedehnte Internodium des aufgeschossenen Stengels oft '/, Fuss lang worauf drei wieder gestauchte Internodien folgen, mit eben so vielen wirtelartig gestellten Blättern. Durch Anschwellung der Basis der sich stark aufrichtenden Blüthenzweige wird nicht selten die Gipfel. inflorescenz des Stengels unterdrückt, Gar nicht selten kommen in einer Blattachsel zwei gut entwickelte seriale Inflorescenz-Zweige vor, die ich immer unter sich homodrom fand. Erodium cicutarium, Cot. L—HZ. Cotyledonen mit 3-lappiger, ungleichseitiger Spreite, (wie auch bei Geranien), unter sich homotrop. Stengelbasis gestaucht, mit Bodenrosette nach °/, und "/ıs, auch wie- wohl seltener °/s, dann ohne Prosenth. in °/s übergehend, Der Ueber- 4 1 gang von den Cotyledonen zur Spiralstellung geschieht durch Eh Pros. Der Hochblattstengel schaftähnlich, endet in die Gipfelbl. und awei einfache, aus den Hochbl. kommende gegenwendige Blüthbenschraabelo, 378 Die Blöthenzweige mit zwei symmetrisch getheilten seitlichen laubigen Vorblättern*) tragen zwei H und über ihnen die Gipfelblüthe; aus jenen kommen zwei gegenwendige Blüthenschraubeln. Die Vor- blätter der einzelnen Blüthen bilden um die Schraubein einen Kragen. Die Corolla neigt zur Symmetrie hin, die Theilungs-Ebene geht bei Gipfel. and Seitenblüthen durch das zweite Kelchblatt. Die Fruecbt- granne wohl bei allen Arten der Gattung constant links gedreht. Balsamineae. Impatiens Noli tangere, Dreiaxig: erste Axe trägt Cotyled. und Laub; zweite Axe die Hochblätter; dritte Axe die Blüthe. Keimpfl.: Auf die Cotyledonen folgen I—2 reebtwinkelig sich kreuzende Blatt- paare, worauf °/, St. eingeleitet durch IR, oder es folgt nach den Cotyl.und 1—-2 Blattpaaren er eine °/, St. eingeleitet dorch Bus Zuweilen sind bereits die panrigen Blätter aufgelöst und ihre Folge alsdann deutlich. Die Pflanze liefert (wie die folgende) ein äusserst klares Beispiel der vierzeiligen Anordnung der Wurzelzweige der Hauptwurzel. Uebrigens bildet die Pflanze aus den Stengelkno- ten auch Advestiv. Wurzeln. Die Blüthenzweige bilden die zweiten Axen; es sind armblüthige Trauben. Die Hochblätter (Tragbl.) sind an ihren Blüthenstielen hinaufgewachsen, und das um so höher, je höher die Blüthen an der Traube stehen. Die Blüthe ist median symmetrisch. Sie ist von Roeper (de florib. Balsam.) längst richtig beschrieben worden. Es fehlen ihr constant die Vorblätter, wesshalb denn das erste und zweite Sepalum seitlich, das dritte und fünfte nach vorn stehen, während das vierte median vor die Achse fällt. Durch dieses geht die Theilungs-Ebene der symmetrischen Rlüthe. Die Ausbildung der Sepala geschieht in absteigender Folge. Sepalum 4 ist desshalb das grösste; dann folgen Sep. I und 2, dann 3 und 5, welche oft sehr klein sind und sehr häufig schwinden, bei cultivir- ten Balsaminen aber oft gut entwickelt sind Höchst merkwürdig ist die von Röper (botan. Zeitung 1846 Sp. 220) angeführte Beobach- tung einer Balsamine mit fünf (statt wie gewöhnlich vier) unter sich wechselnden Blüthencyklen. wovon der neu hinzukommende eine zweite mit der ersten wechselnde Corolla war, was dann eine Um- stellung der noch falgenden zwei Cyklen — des Stamen- und Carpiden- Cyklus — zur Folge batte. Bekanntlich kommen bei mehreren Arten . *) Wa: Koch (Deutschl. Flara) Stengelblättes nennt, sind laubartige Vorblätter der Blüthenzweige. 79 von Impatiens, und auch bei I. Noli tang., ıweierlei Blüthen vor, grosse mit gut entwickelter Corolla, und kleine unscheinbare ohne, oder mit wenig ausgebildeter Corolla. Jene bleiben steril, diese brin- gen reife Früchte. Die zweifächerigen Antheren bleiben als Haube nach der Verstäubung auf der Narbe stehen, — Blätter bei dieser, wie bei manchen andern Arten der Gattung leicht abgliedernd *). Bei I. Noli tangere sind nicht selten sämmtliche Zweige (Bereicherungs- und Blüthenzweige) mit der Hauptaxe gleichwendig. I. Balsamino. Vertheilung der wesentlichen Sprossgenerationen wie bei voriger (auch bei 2. glanduligera, tricornis, parviflora etc.) Anfang der Keimpfl.: Auf die Cotyl. 1—2 mit ihnen sich rechtwin- kelig kreuzende Blattpaare, worauf sich 5’, anschliesst, entweder ohne i Prosenth, oder mit Fa ader auch °/, auf die paarigen Blätter mit Pros. von 34% Hat Cotyledonarsprossen Blätter in der Knos 5 . y p pung an beiden Rändern einwärts gerollt. Die Trauben 2—3.blüthbig. Die zwei ersten Blüthen stehen rechts und links am Blüthenzweig und gehören dessen Vorblättern an. Oxalideae. Ozalis. Blüthen mit zwei Vorblättern, dıe zweiten Axen beschlies- send. Das zweite Sepalam median nach hinten, Eine zweite als Zähnchen oder Drüschen angedentete innere Corolla wechselt mit der äussern, daher fällt der äussere Stamenkreis vor die äussere Corolle, der innere vor den Kelch, die Carpiden vor die äussere Corolla. Nach Payer (Organogen. de la fleur p.55) sollen die vor den Kelch fallenden Stamina zuerst entstehen. O. Acetosella. Cotyled, kurz gestielt, mit rundlich -ovaler etwas ausgerandeter Spreite. 1. Axe: NLNLN. Die erste Axe trägt wechselnd Nieder- und Laub- 2. „ #2 blätter. Aus den Laubblättern entspringen die zweiten Axen, sie tragen zwei Vorblätter (H) und die Blüthe. Auch in den Achseln der Niederbl. finden sich manchmal Blüthen, Der Wuchs wie bei Adora, der Gipfel des Sprosses setst sein *) Das frühzeitige Abgliedern der Blätter bei krautartigen Gewächsen ist nicht ohne Interesse. Es findet sich unter andern auch bei mauchen Arten von 6odelia, Sedum, Datura, Solanum. Nicandra. Hyoscyam. oriental. No- Sana, Lithosperm. o/f., Euphordia, Atriplex, Chenopodium, Auellia strepens, Centradenla rosea, Mercurialis eto, 380 unbegrenztes Wachstham in Stolonenform fort. Die Pflanze vermehrt sich ferner durch seitliche Stolonen, welche theils aus den Achseln der-N, theils aus Laubbl.- Achseln des relativen Hauptsprosses eut- springen. An den Stolonen wechseln gedehnte (',,—1',, Zoll lange) und stark gestauchte Internodien obne Ordnung; ersteres, wo die Stolopen mehr in der Erde oder im Moos verborgen sind und, jedoch nieht ausschliesslich, Niederblätter tragen, letzteres, wo sie an die Erd- eberfläche treten und vorzugsweise Laubblätter hervorbringen, die dann dicht über einander stehen und sich schuppenartig decken. Nicht selten folgen sich unmittelbar mehrere durch längere Internodien von einander getrennte Grappen von Laubblättern. Anderemale mischen sich unter sie einzelne Niederblätter. Die. geringste Zahl der zu einer Gruppe zusammenhaltenden Laubblätter ist zwei. Es kommt auch vor, dass auf eine Laubblattgruppe ein einzeln stehendes von jener durch ein längeres Internodium getrenntes Laubbl. folgt, auf dieses ein einzelnes Niederblatt, dann wieder eine L Gruppe. In alle diesem ist aber keine Regel bemerklich. Au den Stellen des Stole, wo die Blätter entspringen, gehen feine sich verzweigende Wurzel- zasern aus, welche nicht selten die Basis der Niederblätter durch- bohren. Die Laubblätter bestehen aus einer kurzen dicklichen Scheide, aus Stiel und Spreite. Sie zeigen eine doppelte Abgliederung. Zu- erst gliedert sich die Spreite vom Stiel ab, welcher noch einige Zeit stehen bleibt; dann gliedert sich der Stiel von der Scheide ab. Die letztere bleibt in Form eines dicklichen Zahnes oder Stollens wohl einige Jahre stehen. Diese übrig bleibenden Scheidentheile (die Ra- dix dentato- squamosa mancher Autoren!) sehen den Niederblättern zum Verwechseln ähnlich. Letztere sind aber auch da za unterschei- den, wo sich einzelne von ihnen unter eine Laubgruppe mischen. In der Form und Consistenz zwar mit den zurückbleibenden Blattschel- den übereinstimmend, unterscheiden sie sich vonihnen dadurch, dass sie zugespitzt sind und an der Spitze meistens einen feinen Haarbüschel tragen. Die Scheiden der abgegliederten Laubbl. sind hingegen leicht an einer kreisrunden, in der Mitte noch mit der Spur des Gefässbündels versebenen Narbe kenntlich, welche ihre scheibenförmig gestutzte Spitze einnimmt. Ein Vergleich zwischen den Niederblättern und den Laub- blattscheiden belehrt übrigens auf’s Augenscheinlichste, dass hier (wie in hundert andern Fällen) die Niederblätter eben nichts weiters als auf die Scheidenbildung reducirte Blätter siod. Die Blattstellung der N und L ist durchweg °;,. An den übrig gebliebenen Scheiden grös- serer Laubblattgroppen, die sich dann schuppenartig decken, lassen sich oft auf's Schönste die Parastichen erkennen. Der Zweig (Stelo) be 381 ginnt mit Niederblättern. Die zwei ersten (seine Vorblätter) sishen rechts und links; das erste oft an seiner Basis, Auf die Vorblätter +4 folgt dann °/, St. mit Pros. von : Manchmal ist bereits sein füoftes Blatt (d. Vorbl. mitgerechnet) ein gut entwickeltes Laubblatt. Blatt- und Blüthenstiele sind in der Knospung einwärts gebogen. Nie Blüthen entspringen einzeln aus den Achseln sowohl von Nieder- als Laubblättern, sie entfalten in aufsteigender Folge. Jeder Blüthe gehen zwei seitl. hochblattartige Vorblättchen voraus. Sie sind con- stant steril, stehen meist über der Mitte des Blüthenzweigs, an einer Anschwellung desselben, convergiren stark nach hinten, woselbst sie oft bis gegen die Spitze hin zu einem Scheidchen zusammengewach- sen sind, so dass sie als ein einfaches gespaltenes Blättchen erschei- nen, jedes aber doch einen Mittelnerven erkennen lässt, — Die Petala sind zuweilen, entsprechend ihrer Drehung, schwach ungleich- seitig; an ihrer kurzen nagelähnlichen Basis befindet sich jedcraeits ein kleines Oehrehen. Die Petala sitzen jedes auf einem Drüschen, welche nach Hinwegnahme der Petala einen Stollen oder ein Zäpfchen bilden. Von den vor die Kelchstaubfäden fallenden, bei exotischen Arten oft leicht sichtbaren Drüsen, welche einer zweiten Corolla ent- sprechen sollen, konnte ich bei O. Acetosella nichts finden *) Jene basilären Drüsen der Petala bat bereits Chr. Conr. Sprengel (Ge- heimniss der Natur etc. S. 253-—254) beschrieben. Auch sagt er schon ganz richtig, dass die Petala nicht zusammengewachsen seien, sondern nur durch einen fleischigen Ansatz (Dehrchen) zusammen- hängen. Die Verstäubung aller Antheren scheint ziemlich gleichzei- tig vor sich zu gehen. Die ursprünglich introrsen Antheren schlayen sich alsdann nach aussen und erscheinen extrors, O. stricta. Die Keimpflanze bringt im ersten Jahre ausser den Cotyledonen gewöhnlich nur Laubblätter, Sowohl aus den Achseln der Cotyl, als der untern Laubbl, entspringen mit Niederbl. und am Ende meist auch mit Laubbl. besetzte sich bewurzelnde Stolonen, welche überwintern und im zweiten Jabr zu belaubten blühenden Stengein aufschiessen, während schon früher der Mutterspross ein. gegangen ist **). Diese secundären Generationen verhalten sich nun *) An der innern Basis der Kelchblätter bemerkt man 5 dickliche dun- kelgrüne drüsenäbnliche Körperchen, die ich für den Kelchdrüsen der Malva- ceen analoge Theile ansehen möchte, **) Jedoch fand ich einzelne Keimpflanzea, an denen die Cotyledonarupros- sen Laub trugen und zum Blühen gelangten, während die Stolonen aus den laubartigen Vorblättern der Cotyledouarsprossen bervurgingen. 883 wie die primären; sie bringen ans ihren basilären Laubblättern wie- der Stolonen, welche letztere sich oft wieder stolonenartig verzwei- gen. Häufig kommt es vor, dass an den zweijährigen Generationen die Stolonen mit Laubblättern beginnen uad erst gegen den Gipfel hin in Niederblätter zurückgehen. Die Stolonen erreichen oft eine Länge von sechs Zoll: ihre Internodien sind entwickelt, so dass die Niederblätter in grössern Abständen stehen; nur am Ende, wo der Stolo verdickt ist, ist er gestaucht und die Niederblätter sind zu- sammengedrängt- Der Stolo schlägt sowohl aus der Basis seiner Nieder- als Laubblätter seine Wurzelzasern , meist zu zweien oder dreien, Die Wurzelbildung schreitet (wie auch an Stolonen vieler andern Pflanzen) von der Basis nach der Spitze des Stolo fort, so dass er gegen seine Spitze hin eine Zeit lang wurzellos ist. Die Niederblätter sind schuppenähnlich, mit breiter etwas umfassender Basis oben zugespitzt. An der Rrdoberfläche richtet sich der Stole zu einem stark beblätterten und blühenden Laubstengel auf. Die Io- ternodien der letztern sind sehr ungleich, oft über ı Zoll Jang, oft . sehr gestaucht, so dass dann oft 3—4 Blätter dicht über einander stehen. Ebenso unregelmässig sind Bereicherungs- und Blütbenzweige unter einander gemischt*). Die Blattstiele über der Basis abglie dernd und einen Stollen hinterlassend. Bereicherungszweige, Blüthen- zweige und Blüthenstiele mit einer basilären Schwiele. Die Schwie- len der Blütheustiele vergrössern sich noch während des Proctifieirens, Die Blütbenzweige siud schaftähnlich und eutwickeln sich im aufstei-- sender Ordnung. Es sind armblüthige, nach einer Dichotomie im Wickel übergehende Dichasien. Jede Blüthe ist von zwei hochblatt- artigen Vorblättchen begleitet, deren erstes oft ateril ist. Jeder Blütlieuzweig besteht eigentlich aus zwei Internodien (wie bei allen Ozalis-Arten); das unterste ist das längste und schaftartig ‚gedebnt ; es trägt die neben einander befindlichen Vorblättchen; das obere ist kürzer (Blüthenstiel) und trägt die Blüthe. An den Seiten- blütken bleibt das untere Glied sehr verkürzt, wesshalb die Vorblät- ter sämmtlicher Blütben dicht auf einander folgen und die Blötben doldenäbnlich erscheinen; das obere die Blüthe tragende Glied be- hauptet seine Länge. Die Blütheg, vor der Entfaltung überhängend, entfaltel aufrecht. Die Sprossgenerationen verhalten sich vom zweiten Jahr nach folgender Formel: u *) Ganz wie bei manchen Arten von Zropaeolum, Polygon. aricwore, Lathyrus pralensis. 383 DNEL... 2) HZ.. Blattstellung. Keimpfl. Auf die Cotyl. folgte sogleich °,, St; ) H gleich Vorbl. d. Blüthen. der Laubblätter eingesetzt mit u Pros. Zweiganfang des Stolo wit 4 und mebr zum Tragblatt quer distiche gestellten Blättern, in 4. Laubbl, des aufgeschossenea Stengels in ®/, und 5, St. (letztere Stellung die häufigste) übergehend. Die Bereicherungszweige des Stengels beginnen mit 2—6 zum Tragblatt quer disticbe gestellten Blättern, von denen das unterste (erste Vorblatt) stets basilär am Zweige steht und constant ein kleines pfriemliches (doch oft mit Achselspross versehenes) Blättehen darstellt. Das zweite Vorblatt (meist von jenem bis auf '/, Zoll entfernt) ist bereits vollständiges Laubblatt. Auf die distiche Stellung folgt dann °/; St. (welche an den Zweigen vorberrscht) mit Pros. von +h, und zwar bald hint- bald vornumläufig, in welch’ letzterem nicht seltenem Fall der Zweig- anfang mit dem von Berberis übereinkommt, Die Zweige finde ich pöcilodrem. — Ueber die Verwechslung von O. sfricta und cornicu- lata vrgl. man: Torrey et Gray Fl. ofNorth. Am. Scheele in d. Lionsea XXI. 596. A. Braun Flora 1821. S. 678. Jordan, Ballet. de Bot. Ill. 126. Ich wage hierüber nicht zu entscheiden. (Fortsetzung folgt.) Litteratur. Catalogus plantarum in Algeria sponte nascentium auctore G@. Munby. Oran 1859. 35 pag. 8 Im Jahre 1847 hat der Verfasser unter dem Titel Flore de lAlgerie ein Verzeichuiss aller bis dabin in diesem Lande aufgefan- denen Arten gegeben, die sich auf etwa 1800 Arten beliefen. Mehrere Botaniker haben seitdem die verschiedenen Theile jenes Landes durch- sucht, dessen Flächeninhalt denjenigen Frankreichs übertrifft, und die bis jetzt zusammengebrachten Phanerogamen und Farne belaufen sich bereits auf 2600 Arten, eine Zahl, die in fortnehmendem Anwachsen begriffen ist. Bei Durchsicht von Munby’'s Verzeichniss hat Ref. bemerkt, dass bei weitem nicht alle aus Algerien bekannten Arten in demselben aufgeführt sind und die neuesteReise vom Jahre 1858, die Cosson in Gesellschaft Kralik’s nach verschiedenen Theilen der Sahara machte, hat abermals einen hedeuienden Zuwachs zu den 384 Pflanzenschätzen jenes Landes gebracht; unter den neuen Gattungen, welche diese Herrn mitbrachten, findet sich unter andern eine neue Rea:dacea. Auf der andern Seite ist zu bemerken, dass vielleicht eine oder die andere Art, vorzüglich auf Denfontaines Autorität hin aufgenommen, nicht io Algerien vorkommt; so z. B. möchten wohl Equisetum hyemalc und variegalum, als mehr nördliche Pflanzen, wohl nicht in den Bereich der algerischen Flora zu zählen sein, In der ersten Ausgabe seines Catalogs hat Munby die Locali- täten, wo sich die Pflanzen bis dahin aufgefunden hatten, angegeben; diese Zugabe hat er in dem neuen Verzeichnisse weggelassen. Nur einige wenige Synonyme mancher Arten finden sich angegeben. Eine andere Lücke, die wir bemerken, und die uns besonders erbeblich erscheint, besteht darin, dass ausser den wenigen bisher in dem botasischen Theil der „Exploration scientifigue‘“ abgebildeten, wenn auch noch nicht beschriebenen Arten, beinahe nirgends die Quellen angegeben sind, wo die zahlreichen neuen Arten jenes Landes be- schrieben oder veröffentlicht worden sind. Eine Ausnahme finden wir wohl für einige der im Bulletin de la societe botanique de France beschriebenen Arten, während für mehrere andere, die in derselben Sammlung beschrieben wurden, die Quelle nicht angegeben wird, wo man Nachrichten über dieselben findet; eben so wenig werden die Werke vonBoissier und Reuter, Duchartre etc. angeführt, wo manche Arten beschrieben sind ; oder die Sammlungen Balansa's und Anderer angegeben, in denen gar manche nordafrikanishse Arten vertheilt wurden. Hoffentlich werden diese Uebelstände verschwinden, wenn uns Cosson einmal seinen Prodromus Florae algeriensis geben wird, die vielfachen Verbindungen dieses eifrigen Forschers mit den in jenem Lande sich aufhaltenden Sammiern und besondersdie mehr- fachen ausgedehnten Reisen, die er in die verschiedensten Theile Algeriens machte, werden ibn besser als jeden andern in den Stand setzen, uns etwas Zuverlässiges über die Flora des Landes zu gebe®, wovon seine in den Annales des sciences naturelles und im Bulletin de la societe botanique de France bereits gelieferten Arbeiten schöne Beweise geben. B. Redactenr und Verleger: Dr. Fürnrobr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdrackerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NLORA N 25. Regensburg. 7. Juli. 1859. Inhalte: OnicınaL-AumanpLung. Wichura, ein Ausflug nach Lu- led-Lappmarken A. Allgemeine Eindrücke der Reise. B. Bhtanische Mitthei- lungen. (I. Zur Flora im Allgemeinen. Il. Calypso borealıs Salisb ) — ANZEIGE der Beiträge zu den Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft. — Ein Ausflug nach Luleä-Lappmarken, von M. Wichura in Breslau. A. Allgemeine Eindrücke der Reise. In Gesellschaft der Herren von Wallenberg aus Breslau und Cedersträhle aus Upsala habe ich im Sonimer 1856 mehrere Wochen zu Quickjock in Luleä-Lappmarken zugebracht und von da Exeursionen in das benachbarte Lappländisch - Norwegische Huchge- birge unternommen, Einige Notizen über die Reise dahin, über den dortigen Aufenthalt und die botanischen Ergebnisse desselben dürfien vielleicht nicht ohne alles Interesse sein. Mit dem nach Haparanda bestimmten Dampfschiff Berzelius fuhren wir am 12. Juni Abends von Stockholm ab, und kamen zu Luleä in der Morgenstunde des 17. Juni an, Die Reise ging rasch und glücklich von statten. Das Dampf- schiff fuhr in einem ruhigen Fahrwasser die Küste entlang an zahl. losen Klippen und Felsen-Eilanden, den sogenannten Scheeren, vor- bei, die mit ihren theils kahlen theils wallbedeckten Häuptern aus den Fluthen der Ostsee malerisch hervorragen. In allen bedeuten. deren Küstenstädten wurde angehalten; das Aus- und Einladen der Waaren liess uns genügende Zeit übrig, um die Stadt und deren nächste Umgebungen zu besuchen. So ernten wir Gefle, Hud- diksvall, Örnskildsvik und Hernösand kennen. In Gefle nahm Hart. man sich unser freundlichst an, und begleitete uns auf einer bo- tanischen Exeursion, welche uns die Bekanntschaft von Carer gla- reosa Wg., Viola suecivca Fr. und Mnium sulglobosum Br. et Sch. verschaffte. Interessant bei dieser in nord-nord.östlicher Rich- tung rasch vor sich gehenden Reise war mir die Beobachtung der Flora. 1869. 25 394 bedeutenden Progressionen, in welchen von einem Sonnen-Untergange bis zum andern die Länge des Tages zunahm. Schon in Stock- bolın hatte die Dämmerung zuletzt bis nach 11 Uhr Nachts gedauert. Bei Umeä saben wir im Zwielicht der Mitternacht noch Mord und Sterne mit matten Scheine am Himmel glänzen. Von da traten wir in die Region des langen nordischen Sommertages. Dem Morgen, in dessen Lichte bei Umeä die Sterne nach kurzem Erscheinen ver- schwunden waren, sollte zu Quickjock erst spät im August der Abend folgen, der sie uns wieder zu Gesicht brachte. Als wir zu Luleä landeten. sah es auf dem öden Strande von Westerbotten fast noch winterlieh aus. Die Birke fing an auszu- schlagen und die Blüthenkätzchen der Weiden befanden sich in den ersten Stadien ihrer Entwicklung. In Folge eines sehr kalten Mai's “war das Eis im bottnischen Meerbusen erst kürzlich geschmolzen und man klagte allgemein über eine ungewöhnliche Verspätung des Frühjahrs. Wir benützten unsern Aufenthalt in Lulea zu einigen Excur- sionen, ohne jedoch von denselben gerade besonders befriedigt zu sein. Hier wie überall, wo wir sie sahen, trägt die flache und da bei felsige Küste von Westerbotten den Charakter höchster Unfrucht‘ barkeit an sich. Kümmerliches Weidengestrüpp, verkrüppelte Birken und Föhren, eingehegte vom Vieh zertretene Triften, nach dem Meere zu der nackte mit den grauen Trümmern erratischer Blöcke bedeckte Fels war Alles, was die Umgebung Luleäs an landsebaft- lichen Reizen zu bieten schien. Die Stadt selbst bestebt nach der in Schweden fast allgemein üblichen Bauart aus einstöckigen höl- zerneu Häusern, die entweder vom Alter tief schwarzbraun ge färbt, oder, mit einem schmutzig dunkelrothen Anstriche versehen. weit davon entferst sind, den freundlichen Eindruck unserer deut- schen Städte mit hellen Mauern und rothen Ziegeldächern zu machen. Dasselbe gilt vielleicht in noch höherem Maasse von den nicht, wie bei uns, zu regelmässigen Strassen vereinigten, sondern einzeln ste- henden Gehöften der Dörfer. Eiu solcher Haufe schwärzlich ge- färbter, unordentlich zusamınengewürfelter Häuser und Hütten bat aus der Entfernung betrachtet für unser Auge etwas Fremdartiges- Fügt man noch hinzu, dass hier jeder Eigenthümer sein Grundstück. sei es Feld oder Wiese, mit einem aus Stangen leicht zusammen- gefügten Gehege umgibt, um es vor dem Betreten des Viehes zu schützen, und dass auf den so abgegrensten einzeluen Wiesenpar- 395 zellen kleine hölzerne Häuschen stehen, welche als Heu - Magazine dienen. so hat ınan ohngefähr dasjenige beisammen, wodurch sieh die Schwedische Landschaft, soweit Menschenhände auf deren Phy siognomie bestimmend einwirken, von der unsrigen unterscheidet. Wir blieben in Luleä einen Tag und traten sodann die Reise oach Quickjock an. Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt einige 40 deutsche Meilen und unsere Reise dauerte im Ganzen 10 Tage. Wir verweilten aber unterwegs in Wollarim einen Tag und in Jockmock 3 Tage, so dass nur 6 eigentliche Reisetage übrig bleiben. Da in dem waldbedeckten, von grossen Sümpfen und brücken- losen Strömen unwegsam gemachten Lande für die Communication durch Fahrstrassen noch 'gar nichts geschehen ist, so sahen wir uns genöthigt,, den grössten Theil des Weges zu Kalın z rückzulegen, und zwar Anfaugs auf dem Luleä. Elf, dann weiter über Jockmock hinaus auf einem Nebenflusse desselben, dem Lilla-Luleä, und zuletzt kurz vor Quickjock auf dem Saggatjaur und Tarrajock. au dessen Ufer Quickjock liegt. Nur wo Stromschnellen die Schifffahrt un- möglich machten. verliessen wir den Nachen und setzten auf schma len, durch den Wald führenden Pfaden unsere Wanderung fort. Die Gegenden, welche wir auf diese Weise durchzugen. zeig- ten in ihrem Typus etwas Urzuständliches. Noch bedeckt Alles ein ungebeuerer, nur stellenweise von grossen Sümpfen unterbrochener Wald. und nur dem Laufe der Hauptströme entlang finden sich Lichtungen , welche die Dörfer der Schwedischen Colonisten mit den dazu gehörigen Wiesen und Feldern bergen. Am untern Theile des Luleä in Westerbotten, wo noch Korn gedeiht, sind diese Dör- fer durchschnittlich 2—3 deutsche Meilen weit von einander entfernt und von einem Wohlhabenheit verrathenden Ansehen. Weiter hiu auf in dem eigentlichen Lappland, wo nur noch Gerste reift, werden sie immer sparsamer und ärmlicher, und abseiten der grossen Ströme fehlen sie fast ganz. Diese Einsamkeit des Landes, der von beiden Seiten des Ufers den Fluss fast ohne Unterbrechung begleitende Wald, die einfache Lebensweise, Biederkeit und Ehrlichkeit der Bewohner, sowie die gauze Art zu reisen, versetzen uns in Zeiten und Zustände, die um Jahrhunderte hinter den unsrigen zurüchliegen. Es gibt hier keine Gasthäuser, man ist lediglich auf die Gastfreundschaft der Bewohner angewiesen. Der wohlhabendste Wirth jeder Gemeinde 25° 396 hat in seinem llause ein Zimmer, welches zur Aufnahme von Frem- den bestimmt ist. Hier empfängt en Gast die strahlende Reiulich- lichkeit, welehe im Norden überall, wenn auch nicht in den Zelten der Lappländer, so doch in den schwedischen Häusern und Hütten, so angenehm auffällt. Der blankgescheuerte Fussboden ist mit Wach- holderzweigen bestreut; bald flackert ein Feuer im Kami.. und ein einfaches Mahl steht bereit, aus Milch, Knückebröd — ein unge- säuertes Gebäck aus Roggenmehl, welches freilich das schmerzlich entbehrte Brot nicht ersetzt — Fischen, wohl auch Renntbiertleisch oder rohem Lachs bestehend, den wir schon an der Wirthstafel in Stockholm als Delicatesse schätzen gelernt hatten. Als Entgelt wird eine sehr mässige Zahlung gefordert, oder, wenn man sie gibt, nicht abgelehnt. So reist man ohne geprellt zu werden, und andererseits ohne die drückende Empfindung, seinen treundlichen Wirthen ihren Aufwand nicht vergolten zu haben. Wir hatten das Glück. unsere Kahnfahrt meist vom Wetter begünstigt zu sehen. Bei dem streckenweis sehr geringen Gefälle des Stromes glitt der von kräftigen Ruderern geführte Nachen auch thalaufwärts rasch über den Spiegel des krystallklaren Wassers, und da wir den von keiner Finsterniss mehr unterbrochenen nor- dischen Sommertag nach Belieben zur Beschleunigung unsrer Reise verwenden konnten, legten wir in wenig Tagen verhältwissmässig bedeutende Strecken zurück. Es war gerade die Zeit der Sonnen- wende, und die Nähe des Polarkreises, den wir bei Jockmock über- schritten, machte sich an der die ganze Nacht hindurch wenigstens auf den Gipfeln der Hügel und Berge fortdauernden Sonnenbeleuch- tung bemerklich. In Jockmock bestiegen wir am 23. Juui Nachts einen der benachbarten niedrigeren Berge, und genossen von da den Anblick der Mitternachts-Sonne, die, wie zum Untergange geneigt am Horizonte stehend, mit schiefen Strahlen die Landschaft beleuch- tete, und dann nach kurzem Verweilen dem neuen Tag sich entge- genhbob. Ein einziger Vogel im Walde sang sein Lied zu dieser ungewöhnlichen Stunde. Uebrigens herrschte mitternächtliches Schwei- gen ringsum, und das Rauschen des Kajtum-Selet, eines Woasserfalls, den bier der Lilla-Luleä bildet, tönte aus weiter Ferne zu un8 herüber, Als wir am andern Tage diesen Wasserfall besuchten, hatten wir die Freude, in seiner Nähe die Zierde der nordischen Flora, die reiseude Calypso oder Norna boreulis zu sammeln. Auf moo- 397 sigem Waldgrunde erhob sich ihre nickende, aus rosenroth und hell. rostbraun gefärbte, und von einem zart röthlichen Stiele getragene Blüthe. Sie gehört einer sonst nur in den Tropen vertretenen Ab- theilung der Orchideen an. mit deren Gliedern sie die hohe Zierlich- keit der Bildung und den Farbenschmuck gemein hat. Auch die nor- dischen Prachtmoose: Splachnum lutcum, Spt. rubrum und Spt. vas- culosum wurden gefunden. Rubus Chamaemorus mit weissen und Rubus arcticus mit schönen rothen Blumen, Viola suecica, Salix glauca, S. phylieifolia und niyricans, Betula nana und Carex globularis blühten überall häufig. Die Flora war, nachdem wir den unfruchtbaren Küstenstrich verlassen haften, reichhaltiger geworden und verkündete durch ihre Zusammensetzung in Uebereinstimmung mit dem Stande der Sonne die beginnende Polarzone. Auch die bisher ziemlich einförmige Gegend wurde von Wol- larim und noch mehr von Jockmock aufwärts etwas mannigfaltiger. Seeartig erweiterte Becken des Lilla- Luleä folgen auf rauschende Stromschnellen. Das waldbekränzte Ufer hebt sich mehr und mehr und in der Ferne zeigen sich die schneebedeckten Gipfel der Lulen- sischen Alpen. Dieser vermehrte landschaftliche Reiz der Gegend muss aber von dem Reisenden mit mancherlei Mühseligkeiten er- kauft werden. Zwischen Jockmock und dem 5 schwedische — etwa 7 deutsche — Meilen davon entfernten Björkholm — Birken-Insel — wo wir übernachten wollten, waren wir genöthigt, mindestens 10 Mal unsere Sachen in den Kahn ein- und wieder auszuladen, weil eben so oft Kahnfahrt und Landtrausport wegen der Stromschnellen mit einander wechselten Obwohl wir gegen 9 Uhr Morgens von Jock- mock aufgebrochen waren, auch einen Boten vorausgeschickt hatten, der an den verschiedenen Anhaltspunkten Kähne und Träger bestel- len musste, so war es doch nach manchem Aufenthalte, den wir zu erleiden hatten. 2 Uhr Morgens geworden, als wir in Björk. bolm ankamen. Man war bereit, uns sofort weiter zu rudern, und da wir möglichst bald nach Quickjock zu gelangen wünschten, so verzichteten wir auf jede Nachtruhe und fuhren gegen 4 Uhr Mor- gens auf dem Skalkajaur — Jaur lappländisch: See — weiter bis nach dem 5 schwedische Meilen entfernten Njavi. Von hier musste unser Gepäck noch über eine etwa !/, Meilen lange Morka*) bis mn nn *) Mit diesem der lappländischen Sprache entlehnten Worte bezeichnen die schwedischen Bewohner von Luleä-Lappınarken den Landweg, auf wel- chem eine Stromschneile umgangen oder eine insel, Landzunge etc. über- schritten wird. 398 an das Ufer des Saggatjaur getragen werden, und von hier ging es endlich ohne weitere Unterbrechung zu Kahne bis nach Quickjock, wo wir gegen 8 Uhr Abends eintrafen, und bei dem Pastor des Ortes, Herrn Sundelin. eine überaus liebreiche und gastfreund- liche Aufnahme fanden. . So hatten wir die nieht unbeträchtliche Entfernung von Stock- holm nach Quickjack in der Zeit vom !5. bis 27. Juni ziemlich rasch zurückgelegt. Es yalt jetzt sich in Quickjock heimisch zu machen und in der Gegend zu orientiren, die für längere Zeit der Ausgangs- punkt unserer Excursionen sein sollte. Quickjock, obwohl der Sitz eines Pastors, und auf allen eini- germassen vollständigen Karten Scandinaviens als ein nambafter Punkt bezeichnet, zählte im Jahre 1856 nach Ausweis der Kirchen- register doch nur 38 Einwohner. Wenige zerstreute Gehöfte bilden das Dorf. das bei uns kaum auf deu Namen eines solchen Anspruch hab-n würde. In einem so menscheuleeren Lande erhält aber selbst die kleinste Niederlassung eine gewisse Bedeutung, und kaum gibt es einen Ort, der so geeignet wäre, von der Einsamkeit Lapplands eine lebhafte Vorstellung zu geben, als gerade Quickjock. Das süd- lich gelegene "javi ist im Sommer nur zu Wasser und bei einiger- massen windigem Wetter wegen der hochgehenden Wellen des Sag- galjaur nicht immer ohne Fährlichkeiten erreichbar. Nach Norden braucht man bis zur nächsten norwegischen Niederlassung 5—6 Tage der mühseligsten Gebirgswauderung, und zu beiden Seiten hin nach Ost und West dehnt sich der pfadlose unermessliche Wald, der nur selien von einem Reisenden unter dem Geleit eines kundigen Führers durchschritten wird. in dem langen Winter, wo die gefrorenen Flüsse für die in der dortigen Gegend üblichen leichten Schlitten eine herrliche Bahn bilden, ist der Verkehr mit dem unteren Theile des Landes etwas lebhafter. Während des Sommers aber beschränkt er sich auf ein Minimum, und nur alle vier Wochen kommt und geht ein Kabn, der die Postverbindung zwischen Luleä und Quickjock unterbält. und mittelst dessen auch wir unsere Briete bis Luleüa gelangen liessen, woselbst sie das Dampfschiff in Em- pfang naum und weiter beförderte. . Quickjock geniesst in Lappland einen gewissen Ruf wegen der Schönheit seiner Gegend, und wohl nicht mit Unrecht. Pikant ge- formte Berggipfel und die herrlichsten Wasser-Parthieen vereinigen sich zu einem eben so lieblichen als eigenthümlichen Bilde. Zwei 899 Flüsse strömen hier zusammen: der tiefe und ruhig fliessende Tarrajock und der Kamajock, der in schäumenden Kaskaden über Felsen stürzend die einförmige Stille des Thales durch sein Rau- schen unterbricht. Das Dörfchen liegt am linken Ufer beider Flüsse gerade in dem Winkel, den sie bei ihrem Zusammenflusse bilden. Unmittelbar dem Ufer derselben entsteigen rechts der abgeplattete Njammats und weiter unterhalb der Lastak, links der Wallibacken und der Spjärrack, sämmtlich der in der ganzen Gegend ausschliess- lich verbreiteten Glimmer-Schiefer-Formatiou angehörig. und bis zu einer Höbe von 1500--2000‘ ansteigend. Etwas oberhalb Quickjock theilt sich der Tarrajock in mehrere Arme, die in mannigfaltigen Verschlingungen die Soble des Thals durchströmen, und eine ‚Menge Inseln bilden. Offenbar hat der Fluss, bevor er sich zum See — dem Sagzatjaur — erweitert, gestaut durch die am Ein- gange den See’s emporsteigende kleine Felseninsel Storholin, ein Delta im Kleinen angeschwemmt, welches seinem egyptischen Vor- bilde auch darin gleicht, dass es sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Das darch den einförmigen Anblick der Nadeiwälder ermüdete Auge des Reisenden ruht mit Wohlgefallen auf der grünen Wildniss von Weiden, Erlen, Birken und Ahlkirschen — Prunus Padus — welche im Gemenge mit üppigen Wieseu die Inseln bedecken. Der goldene Trollius, das Aconitum septentrivnale, unser Baldrian und andere hochwachsende, kräftig emporgeschossene Pflanzen lassen uns ver- gessen, dass wir uns unter dem 67ten Grade der nördlichen Breite mehr als 1000° hoch über der Meeresfläche befinden. Fine Kahn- fahrt zwischen diesen grünen Eilanden, auf den spiegelglatten kry- stallklaren Gewässern des Tarrajock ist etwas sehr Anmutbiges, und der Anblick, den von den benachbarten Bergen dieses Labyrinth von Kanälen gewährt, wahrhaft unvergleichlich. Quickjock selbst soll davon seinen Namen erhalten haben und soviel wie „Schlängelfluss“ bedeuten — von dem Jappländischen Worte Jock, Fluss und Quoika, eine geschlängelte Figur. — Aber auch nur die Sohle des Thaleg ist lieblich. Wo die Berge sich erheben, beginnt wieder der Nadel. wald. Zwischen umgestürzfen seit Jahren modernden Stämmen muss man sich mühsam einen Weg bahnen, um auf den kahlen Gipfel zu gelangen, von wo sich die Aussicht in die wilde Einsam- keit der Kjölen öffnet, die Gipfel an Gipfel gedrängt, sich immer höher thürmen, bis an die Norwegische Küste sich fortsetzen und endlich schroff und steil nach dem atlantischen Meere hin abfallen. 400 Bei unserm kintreffen in Quickjock war es unten im Thale eben Frübling gewarden. Weiden, Veilchen, Caltha pulustris und der- gleichen blühten, die Gipfel der nächst gelegenen Berge, auch der niedrigeren, deckten noch weit ausgedehnte Schneeflächen. Bald aber fing die nordische Sonne an, in unausgesetzter Thätigkeit mächtig zu wirken. Immer mehr zog der Schnee sich zurück, auf allen Alpen fing es an zu blühen, und die Vegetation der Inselu wurde immer sommerlicher. Jetzt begannen, von «em im Hochgebirge schmelzenden Schnee geschwellt, die Flüsse zu wachsen, die Inseln überschwemmten sich. und das Getöse des kleinen Wasserfalls, wel- chen der Kamajock vor unsern Fenstern bildete, steigerte sich zu eine‘: donnerähulichen Rauschen. Doch schnell, wie sie gekommen war, verlief sich auch wieder die Flutb, und nach wenigen Tagen wurde das Thal wieder passirbar. Im Ganzen war der Sommer 1856, der einem grossen Theil Europa’s Misswachs und Theuerung brachte, auch in diesen hohen Breiten kein günstiger. Dem späten Frühjahr folgte ein kühler und kurzer Sommer, und in dem oberen Theile Lapplands musste die Gerste überall unreif abgemäht werden. Nur während weniger Tage im Juli stieg die Temperatur auf 23—24 ° Reaumur im Schat- ten. Witte August schon wurde es empfindlich kalt; im Gebirge fiel Schnee und gegen Ende des Monats froer es des Nachts so stark, dass die in der Nähe der Häuser stehenden Wasserzuber mit einer dicken Eiskruste sich bedeckten. Man kann in Quickjock die Dauer der guten Jahreszeit durch schuittlich auf 3 Monate veranschlagen. Der Pflanzeuwelt ist so- mit für ihre Entwicklung eine sehr kurze Zeit nur gegönnt, und nur durch die mächtig erregende Wirkung des ununterbrochenen Tages- lichts wird es möglich, dass sie innerhalb dieser enggesteckten Gren- zen ihre Vegetationsperiode beendigt. Sobald die Schneedecke ge- schmolzen und der Boden aufgethaut ist, beginnt hier nach der lan- gen Ruhezeit der Vegetation ein Wachsen und Blühen von ganz un- gewöhnlich gesteigerter Schnelligkeit und Energie. Pflanzen, deren Blüthezeiten bei uns weit aus einander liegen, treffen hier fast gleich- zeitig zusammen. Es ist als ob Alles eilte, um vor der nahen Wielerkehr des Winters zum kurzen Genuss seines Daseins zu gelangen. Trotz seiner Vergänglichkeit oder richtiger vielleicht gerade wegen derselben würde der lappländische Sommer anmuthig zu nen- BEER 401 nen sein, wenn er nicht die verrufene Schaar nordischer Mücken und Fliegen in seinem Gefolge hätte. In den ersten warmen Tagen nach der Sonnenwende entsteigen sie in ungemessener Zahl den überall verbreiteten stehenden Gewässern und Sümpfen und verleiden durch ihre Stiche jeden Aufenthalt im Freien. In Sümpfen und Wäldern sind sie am unerfräglichsten. Nirgends fehlen sie ganz. Selbst über den Schneefeldern der Berge summen sie ihr unwill- kommenes Lied und in die Stuben dringen sie durch die kleinsten Defluungen ein. Diese grosse Plage, von der das benachbarte Nor- wegen wahrscheinlich wegen seiner frischen Seeluft völlig befreit ist, findet sich über ganz Lappland und überhaupt einen grossen Theil der Polarländer verbreitet. Einzelne Orte, so namentlich Quick- jock, sind wegen ihrer Mücken besonders berüchtigt, und zwar sol- len es, wie ich aus Petrus Laestadius Journal (Stockholm 1831) entnehme, die Nähe der Berge und die Nachbarschaft grös- serer Birkenbestände sein. weiche ihre Zahl und Blatgier vermeh ren. Man schützt sich gegen ihre Angriffe in den Häusern durch mancherlei Räucherungen, im Freien durch Pechöl, womit man in etwa halbständigen Zwischenräumen Gesicht und Hände bestreicht, Ein leichtes Brennen, welches dieses Oel auf der Haut verursacht, und sein Geruch sind Unbequemlichkeiten. denen man sich gerne unterzieht, wenn es gilt, den Stichen dieser Quälgeister zu ent- gehen. Auf allen unsern Wanderungen war daher auch ein Fläsch- chen mit Pechöl mein gelreuer mich nie verlassender Begleiter. Wir begannen unsere botanischen Exeursionen am Morgen nach unserer Ankunft mit einer Besichtigung der Inseln und ihrer reichen Weidenflor.. Die benachbarten Berge Wallibacken, Snjärrack, Njammats, auch der entferntere Njunnats wurden dann einer nach dem andern wiederholt besucht. Bei dem raschen Fluge der Jahres- zeiten bot jede OVertlichkeit in Zwischenräuinen von je 8 Tagen im- mer neuen Stoff zur Untersuchung. Das Einlegen der Pflanzen und die mikroskopischen Beobachtungen hielten uns oft bis nach Mitter- nacht wach. Namentlich sind die Untersuchungen über Stephano- sphaera pluvialis, deren Ergebnisse ich gemeinschaftlich wit Herrn Prof. Dr. Cohn, dem Entdecker dieser zierlichen Volvocinee, in den Nova acta acad. nat. cur. Vol XXVI. P, I. veröffentlicht habe, grösstentheils in der vollkommenen Tagesbeleuchtung der Lapplän- dischen Nächte gemacht worden. Auch 2 grössere Exeursionen wurden unternommen. Die eine 402% oach dem 2 Tagreisen von Qnickjock entfernten Alka-Berge (Alkavara) in Gesellschaft des Pastors, der daselbst den im Gebirge nomadisi- reuden Lappen allsommerlich an einem bestimmten Sonntage das Wort Gottes zu predigen und das Abendmahl zu reichen hat. Die andere von 10tägiger Dauer nach dem tief im innersten Gebirge ge- legenen Alpensee Virihjaur. Beide Reisen konnten wegen der Un- wirthbarkeit des Gebirges nur mit Hülfe eines Zeltes, welches wir bei uns führten, ausgeführt werden. Zum Transport des Zeltes, der Lebensmittel und des Gepäcks wurden Rennthiere unter Begleitung eines sie führenden Lappen verwendet. Diese Wanderungen waren höchst beschwerlich. Scheefelder, Geröllflächen, Sümpfe, eiskalte Gebirgsbäche, die in Ermangelung von Brücken durchwadet werden mussten, stellen die Kräfte des Reisenden 'auf eine harte Probe. Ueber- all tiefe Einsamkeit, nirgends die Spur eines Weges, so dass ein Verirren in diesen wilden Einöden, wie es mir einmal beinahe be- gegnet wäre, lebensgefährlich werden kann. Das Wenige, was dieses arme Gebirge bietet. die Luft und das Wasser. sind jedoch von so herrlicher Frische und Reinheit, dass wir in ihrem Genuss uns immer auf's Neue wieder gestärkt und den grössten körperlichen Anstrengungen gewachsen fühlten. Nachdem wir den Wald des Wallibacken hinter uns gelassen hatten, betraten wir in einer Höhe von vielleicht 1500 bis 2000’ die öde Alpenregion. Kein grüner Baum erfreut hier das Auge und der sparsame Rasen lässt überall das einförmige Grau seiner felsigen oder erdigen Unterlage durehsehim- mern. So entsteht ein aus Schneefeldern, spärlich berasten Matten und Felsen melancholisch zusammengesetztes Landschaftsbild. Der See der Stürme, so lautet die Uebersetzung des lappländischen Wortes Viribjaur, stimmt mit diesem Charakter der Gegend völlig überein. Hart an der Norwegischen Gränze, 1788 Pariser Fuss nach Wah- lenberg über dem Meere gelegen, beinahe 3 Meilen lang und ansehnlich breit, ist er rings von den bis tief herab mit Schnee be- deckten Bergen des grossen Gebirgsstockes Snlitelma umgeben. Seine bleichgrauen Wellen zeigten keine Aehnlichkeit mit dem reizend him melblauen oder stahlgrünen Colorit unserer deutschen Alpenseen. Fast farblos unter einem halbverschleierten Himmel lag er da, in tiefem Schweigen, das nur selten durch das Geräusch der an seinen Ufern weideuden Rennthierheerden mit den sie bewachenden Hunden und der dazu gehörigen Lappenfamilie, oder durch das Geschrei der Wasservögel unterbrochen wurde. Es war ein Bild von unendlich 403 wilder und melancholischer Einsamkeit, wie man es wohl nur im hohen Norden finden kaun., Der nächtliche Marsch nach diesem äussersten Ziele meiner Reise, durch Sumpf und Moor, in dem stun- denlang andauernden Zwielicht der Mitternacht, welches durch auf- und abwogende Nebel-Massen wunderbar gebrochen wurde, gehört zu den interessantesten und eigeuthümliehbsten Erinnerungen meiner ganzen Reise Ich verweilte an dem See 3 Tage und benutzte diese Zeit theils zur Durchforschung der an interessanten Formen reichen Weidengebüsche seines Ufers, theils zur Ersteigung des Stora Titir und des mächtigen Kirkevara, zweier an seinem südlichen Ende ge- legener Berge. Ungeachtet ihrer scheinbaren Unfruchtbarkeit sind die innern Theile des Gebirges, namentlich die mit Dammerde etwas reichlicher versehenen Ufer des Virihjaur und des mit ibm in Verbindung ste- benden kleinen Alpensee’s Pollaure reich an vielen hochnordischen Pflanzen, die nach Quickjuck entweder selten und vereinzelt oder gar nicht herabsteigen. Hier entdeckte Linn jetzt vor länger als einem Jahrhundert die zierliebe Andromeda tetragona, die mit ihrem dunklen Grün einzelne Kuppen ganz überzieht, hier wächst zerstreut auf trocknen Lehnen die seltene Arnica alpina: hier endlich ist die wahre Heimath von Rhododendron lapponicum, Pedicularis hirsuta und flammea, Oaytropis lapponica, Cumpanula wniflora. Draba alpina, Sali.r polaris, Luzula glabrata ete., sämmtlich Pflanzen, die nach dem Pole hin sich weiter verbreiten. und hier in diesen eisigen Umgebungen an einem Theile ihrer südlichsten Grenze an- gelangt sind. Bei meiner Rückkehr nach Quickjock fand ich die Jahreszeit schon weit vorgeschritten. Viele Laubmoose begannen jetzt ihre Kapseln zu reifen, und es eröffnete sich hiermit bis zum Schlusse unseres Aufenthaltes in Quickjock ein neues Feld unserer Thätig- keit. Unsere Absicht, dem an Laub- und Lebermoosen anscheinend besonders reichen Njunnats noch einen mehrtägigen Herbstbesuch zu machen, wurde durch den in der letzten Woche unausgesetzt herab- strömenden Regen leider vereitelt. Wir verliessen Quickjock am 25. August, und gelangten auf demselben Wege, den wir gekommen waren, körperlich und geistig durch die lange Berührung mit der freien Natur erfrischt, am 7. September nach Stockholm, von wo wir nach kurzem Verweilen den Rückweg in die Heimath antraten. 404 B. Botanische Mittheilungen. I. Zur Flora im Allgemeinen, Quickjock ist von Breslau um mehr als 15 Breitengrade entfernt. Während diese Entfernung nach Süd-Süd-Osten hin uns auf der Nordküste Afrikas in das Gebiet der Dattelpalme und anderer fremd- artiger Pflanzenfornen versetzen würde, sind bei der näheren Ver- wandtschaft, welche zwischen der kalten und der gemässigfen Zone statt findet, die Gewächse, welche auf den Charakter der Land- schaft bestimmend einwirken, die Nadelbäume, Birken, Weiden und Erlen, die Gräser und Cyperaceen in Quickjock entweder dieselben als bei uns, oder doch den uusrigen so ähnlich, dass sie einen phy- siognomischen Unterschied des Gesammtbildes der Vegetation nicht begründen können, Die Flora Quickjocks besitzt zwar eine ganze Anzahl der uns fehlenden zierlichen, für den hohen Norden so cha- rakteristischen Alpenpflauzen. In den Sümpfen am Fusse des Snjär- rack die niedliche und seltene Pinyuicula villosa nebst Tofieldia borealis. Auf den Inseln in buntem Gemisch mit vielen bekann- ten Pflanzen der mitteleuropäischen Ebene: Erigeron wiiflerus, Thalictrum alpinum, Saussurea alpina und die herrliche Saliz lannıta, mit goldglänzenden Kätzchen, denen silberne, weissbehaarte Blätter folgen. In der Waldregion überall häufig: Linnaea borealis, Pedicularis lapponica mit blassgelben Blüthen, und Phyllodoce caerulea. Endlich auf den Alpenmatten des Wallibacken, Sujärrack, Njammats etc. die in starren dunkelgrünen Polstern wachsende Dia- pensia lapponica, reich besetzt mit kurzgestielten blassgelben Blü- then; und vor allen die unvergleichlich schöne Andromeda hypnot- des, aus deren moosartig umherkriechenden Stengeln sich kleine milchweisse, gegen den Rand zu leicht incarnat gefärbte Glöckehen erheben. Keiue dieser Pflanzen tritt jedoch gesellschaftlich massen- hafı auf. Auch abgesehen von ihrer Kleinheit sind sie daher für die Physiognomie der Landschaft bedeutungslos. Tbeils wegen des ‚Reichthums seiner Flora, theils wohl auch wegen der durch die Wasserstrasse des Luleä vermittelten verhält- nissmässig leichtern Verbindung ist Quiekjock zu wiederholten Malen von schwedischen Botanikern besucht worden. Linne, Wahlen- berg, Laestadius, Andersson u.a. haben hier kürzere oder län- gere Zeit zugebracht und in ihren Schriften Schilderungen der Flora oder doch wenigstens Notizen über dieselbe gegeben. Namentlich hat sich Andersson um die Flora Quickjocks verdient gemacht. 405 Nicht blos in seinen Lappland im Allgemeinen betreffenden Schriften, den Salices Lapponiae — Upsala 1845 — und dem Conspectus ve- getationis Lapponicae — Upsala 1846 — wird die dem Verfasser aus eigener Anschauung bekannte Flora Quickjocks vorzugsweise berück- sichtigt, sonderu wir verdanken ihm auch eine lebeusvolle Schilde- rung seiner zweiten im Jahre 1845 nach Quickjock unternommenen Reise — vergleiche die deutsche Uebersetzung in Hornschuch's Scandinavischem Archive, Bd. 2 S. 218 segg. — und als Ergeb- niss seines ersten Aufenthaltes ein Verzeichniss der um Quickjock vorkommenden Gefässpilauzen — Plantae vasculares eirca Quickjock Lapponiae Lulensis, Upsala 1844 — welches mit der für diese hohe nördliche Breite gewiss sehr bedeutenden Zahl von 356 Species ab- schliesst und in der Einleitung eine Uebersicht der mannigfaltigen Localitäten enthält, die um Quickjock auf einen verhältnissmässig kleinen Raum zusammengedrängt sind und den Reichthum seiner Flora bedingen. Nach solchen Vorgängern ist es schwer, in der Phanerogamen- Flora Lapplands neue Species zu eutdecken und ich habe mich da- her darauf beschränkt, einige Bemerkungen über bereits bekannte Pflanzen mitzutheilen, von denen ich allerdings eine, die Pinus sylvestris var. lapponica, zur besonderen Species erheben zu müssen glaubte. Zunächst sind als neue Standorte phanerogamischer Gewächse folgende anzuführen: 1. Neu für Lappland: Epipogium Gmelini Rich. bei Jocknock im Walde ';; Meile unterhalb des Kajtum-Selet. Ich fand am 28. August zwei blühende Exemplare. 2. Neu für Quickjock: Hieracium sazifragum Fr. auf dem Hügel binter dem Pfarr- hause häufig. Hieracium gothicum Fr. am Sagsatjaur. Hieracium caesium Fr. am Südabhange des Njammats. Hieracium nigrescens Willd. überall häufig mit der strahlblum- losen Varietät stylosum vom Stora Titir. Montia fontana L. var. minor, um das Pfarrhaus häufig. Salix ovata Ser. auf dem Woallibacken und Snjärrack in der alpinen Region höchst selten und vereinzelt. 406 Carex capitata L. Wallibacken an der obern Grenze der Wald. region selten. 3. Neu für die Gegend des Viribjaur und Pollaure. Arnica alpina Murr. am Stora Titir und oberhalb des Poliaure in einzelnen Exemplaren, Carer nardina Fr. oberhalb des Pollaure auf einem Felsblock ein einziger Rasen. II. Calypso horealis Salisb. Wir fanden sie am 24. Juni bei Jockmock völlig aufgeblüht, zum Theil schon im Verblühen. Die Unterlage, in welche ihre Knnllen eingebettet waren, bestand meist aus Hypnum splendens L. und einem darunter befindlichen schwammigen Humus. Gleichzeitig blühten Tiola biflora, Kubus Chamaemorus und Brtula nana. Die Blüthentrauben der in demselben Walde wachsenden Prunus Padus und Majanthemum bifolium waren dagegen noch weit zu- rück. Sie ist also eine der ersten Frühlingsblumen. Zur Ergän- zung der vorhandenen Beschreibungen dieser schöuen und seltenen Pflanze mag Folgendes dienen: Blüthe. Das Lahellum hat eine kahnförmige Gestalt, ist auf weissem Grunde gelbbraunlich punktirt und läuft in zwei Spitzen aus, über welche sich ein aus der Faltung der oberu Ränder des Labellums hervorgegangener Lappen von weisser, an der Spitze rosenrotber Farbe hinlegt. Dem Grunde entsteigt die hellrosenrothe petaloidische Griffelsäule. Die 3 Blätter des äussern Perigens und zwei des innern sind von gleicher Gestalt, linealisch zugespitzt, mil einer schwachen Drehung, kaum 1, des Umfangs, nach Links im Linne’schen Sinne, also in der Richtung wie Humulus. Zur Zeil ibrer vollständigen Entfaltung haucht die Blüthe einen schwachen. aber sehr angenehmen Duft aus, der dem Geruch von Convallaria ınajalis einigermaasen gleicht. Morphbologischer Aufbau des vegetativen Theiles der Pflanze. Der vegetative Theil der Pflanze besteht aus 8 Axengliedern. wovon 5 entwickelt und 3 unentwickelt sind, nebst 7 dazu gehörigen blattartigen Organen. Zur Erläuterung ist ein sche- matischer Grundriss der jungen Knospe auf Fig. I. Tab. ViI. und die den untern Theil der Pflanze in natürlicher Grösse darstelleude Fig. 2. beigefügt. Die Entwicklung beginnt mit drei scheidenförmig amfas- senden Niederblättern Fig. I. a, b, c. von denen sich b und ce noch an 407 der blühenden Pflanze als durchsichtige das Rhizom einhüllende Hänte vorfinden, während das unterste Scheidenblatt a schon früh verloren zu gehen scheint. Die Untersuchung des Koospenzustan- des der Plauze ergibt, dass jedes folgende dieser 3 Scheidenblätter länger als das vorangegangene, das mittelste b aber weniger breit umfassend als die beiden übrigen ist. Den 5 scheidenartigen Nieder- blättern folgen daun das gestielte eiförmige Laubbtatt (Fig. 1 d, Fig. 2 f.) und diesem 3 bracteenartige Hochblätter. Sobald die Knospe in ihrer Entwicklung vorzuschreiten beginnt, verlängern und verdicken sich die Stengeltheile zwischen a und b und c und d Fig. I, also zwischen dem ersten und zweiten Schei- denblatt einerseits und zwischen dem dritten Scheidenblatt und dem Laubblatt anderseits — uud zwar von a nach b zu dem untern knol- ienförmigen (Fig. 2, g) und ven c nach d zu dem oberu zwiebel- artig aufgetriebenen Theile (Fig. 2, br des Rhizems. Dagegen bleibt der Stengeltheil zwischen den auf gleicher Höhe stehenden Niederblättera b und c (Fig. 1), sowie zwischen dem Laubblatt f und dem untersten Hochblatt k (ef. Fig. ?) unentwickelt. Die noch übrigen entwickelten 3 Axentheile gehören daher der Hochblatt- Re- gien an. Die beiden untersten dieser 3 Axentheile zwischen dem ersten und zweiten und dem zweiten und dritten Hochblatt bilden den Blüthenstenzel. Ihnen folgt zum Schluss zwischen dem obersten rosenrothen Deckblättchen und der Blüthe ein verschwindend kurzer Axentheil. Fortentwicklung der Pflanze Sie wird durch eine einzelne Kuospe bewirkt. (Fig. 1, e, Fig. 2, m) welche auf der von dem Hauptstengel abgewendeten Seite an dem unentwickel- ten Axentheil zwischen dem zweiten und dritten Niederblatt, wahr- scheinlich im Winkel des zweiten Niederblattes, jedoch von der Me- diane desselben etwas entfernt, alljährlich hervorsprosst. Die Knospe sitzt ohne jede Spur eines Stieles an der Mutterpflanze an. Die successiven Knolleu, deren man oft 2—3 an einauder hängend findet, (ef. Fig. 2 die vorjährige Knolle n) bilden daher eine continuir- liche und vermöge der alljährlich etwas heraufrückenden Insertions- stelle der Knospe sehief aufsteigende Reihe. Das verschwindend kurze Stielehen, mittelst dessen die Knospe der Mutterpflanze an- sitzt, ist, wie ich hier bemerken will, der dritte unentwickelte Axen- theil, von welchem oben die Rede war. Eigenthümliche Drüsenbekleidung. Scehon mit dem blossen Auge nebmen wir auf der Epidermis der Ober- und Uhter- seite des Laubblatts, der beiden unteru Hochblätter, des untern Theils des Stengels und der Nirderblätter zerstreute dunkle Punkte wahr, die sich unter dem Mikroskop als eine eigenthömliche Art von Drüsenhaaren darstellen. Sie bestehen aus zwei, seltener aus drei Zellen, von denen die oberste stets. die untere bisweilen rost- braun gefärbt sind. Die Spitze dieser Drüsenhaare ist allemal nach 403 unten gekrümmt. Wie fest sie ansitzen, und wie dauerhaft sie sind, geht daraus hervor, dass sie an den Scheidenblättern .des vorjähri- gen Rhizons oft noch wohl erhalten sich nachweisen lassen. (Fortsetzung folgt.) Verzeichniss der für die Sammlungen der k. botanischen Gesell- schafti J. 1559 eingegangenen Gegenstände, 58) H. und R. Schlagintweit, officieller Bericht über die letzten Reisen und den Tod von Adolph Schlagintweit in Turkistan. Berlin. 1859. 69) Rabenhorst, Lichenes europaei exsiccati. Fasc. XV. et XYl. Dres- den, 1859. 60) P. Reinsch, Untersuchungen eines versteinerten Holzes iu den Monotis- Kalken des oberen Lias ın Franken. 61) Oestereich. botanische Zeitschrift. 1859. Nro. 4. und 5. 62) Gemeinnützige‘ Wochenschrift des polytechnischen und landwirthschaft- lichen Vereines in Würzburg, 1859. Nro. 1.—15. 63) Göppert, über die Droguen-Aufstellung im botanischen Garten der Uni- versität Breslau. Hannover, 1859. 64) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Bd. XL, Heft V. Heidelberg, 1859. 65) Vaupell, de nordsjällandske Skovmoser. Kjöbenhavn, 1851. 66) Reinhardt, Schiödte etc., naturhistoriske Bidrag til en Beskrivelse af Grönland. Kjöbeuhavn, 1857. 67) Vaupell, Untersuchungen über das peripherische Wachsthum der Ge- fässbündel der Dicotyledonen-Rhizome. Leipzig , 1855. 68) Vaupell, de l’invasion du hetre dans les forets du Danemark. Tearis, 1857. 69) Vaupell, Nizza’s Vinterflora. 1858. 70) Nylander och Sälan, Herbarium Musei Fennici. Helsingfors, 1859. 71) W. Hofmeister, neue Beiträge zur Kenntniss der Embryobildung der Phanerogamen. Leipzig. 72) Nylander, notice sur quelques cryptogames Scandinaves nouvelles. 73) Rabenhorst, Fungi europaei exsiecati. Edit. 2. Cent. 1. Dresdae 1859. 74) Transactions and Proceedings of the Victorian Institute for the advance- ment of science. For the Sessions 1854—55. Melbourne, 1855. 75) Sämereien australischer Pflanzen, von Herra Dr. Ferdinand Müller in Melbourne. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. RLORA. NE %6. Regensburg. 14. Juli. 1859. — Inhalt: OricınaL-AnsanpLune. Wichura, ein Ausflug nach Lu- leä-Lappmarken. B. Botanische Mittheilungen Ill Pinus Frieseana n‘ sp. IV. Der schiefe Verlauf der Holzfaser an den Bäumen Lapplands. V. Botani- sche Notizen vermischten Inhalts.) — Lirrerarun. de Brebisson Flore de la Normandie. Ein Ausflug nach Luleä-Lappmarken, von M. Wichura in Breslau. (Fortsetzung.) III. Pinus Friesenna n. sp. Sowohl von Linne als von Wahlenberg ist die in Lapp- land allgemein wachsende Kiefer ohne weitere Bemerkung zur Pi. nus sylvestris gezogen worden. Fries war, soviel ich weiss. der Erste, der sie wegen ihrer breiterno und kürzern Nadeln als Varie- fät der gewöhnlichen Kiefer beschrieb. Sie unterscheidet sich da- von aber uoch durch manche audere wichtige Merkmale; Jeun 1) sie geht an den Bergen, wie schon Wahlenberg bemerkt (Flora Lapponica p. XXXI1.) höher binauf als Abies excelsa, während Pinus sylvestris in unsern Gebirgen nicht unerheblich hinter Abies excelsa zurückbleibt, 2) sie besitzt eine rissige, nicht wie bei Pinus sylvestris in blätterigen Häuten leicht ablösbare Rinde, 3) die Nadelu sind weniger stark gedreht, sind durchweg steifer und stehen in einem grössern Winkel von den Zweigen ab, 4) der Antherenkamm ist etwas mehr in die Länge gezogen, 5) die Nadeln sind viel ausdauernder als bei Pinus sylvestrix. Dieses letztere besonders wichtig scheinende Merkmal ist an den männlichen Blüthenständen leicht nachzuweisen, da diese ver- möge ihrer besondern Entwicklungsweise ein ganz scharfes nie trü- gendes Maass für das Alter der an ihnen befindlichen Nadelbüschel enthalten. Bekanntlich nehmen die männlichen Blüthen der Pinus- Arten an den Zweigen eine bestimmte Zone ein, wo sie mit gänt- licher Ausschliessung der Nadelbüschel die Stelle derselben ersetzen. Ihnen folgt eine schmälere, den Beschluss des jedesmaligen Jahres- Flora. 1859. 26 410 triebes bildende Nadelzos:e. Zweige, au welchen sich dergleichen männliche Blüthen entwickeln, bringen nie Seitentriebe hervor, son- dern wachsen nur durch eine Terminalknospe fort, die ihrerseits wieder einen am unterz Theile mit männlichen Blüthen und oben mit Nadelbüscheln versehenen Zweig hervorbringt Dasselbe wie- derholt sich in jedem folgenden Jahre, und indem die männlichen Blüthen bald nach dem Verstäuben abfallen, die über ihnen befind- lichen Nadelbüschel aber stehen bleiben, ergibt sich an solchen Zwei- gen, die schon mehrere Jahre hin urch männliche Blüthen gebracht haben, eine regelmässige Aufeinanderfolge schmaler Nadelzonen und breiterer Zonen, an denen keine *adeln ansitzen, vielmehr nur noch die Narben, welche die abgefallenen männlichen Blüthen zu- rückgelassen haben, erkennbar sind. Kommt es also darauf an, das Alter einer dieser Nadelzonen zu bestimmen. so hat man nur nöthig, die darüber befindlichen Nadelzonen zu zäien, die biebei herauskom mende Summe muss allemal die Jahrzahl des Alters der betreffen- den Nadelzone ergeben. Ich habe in Quickjock mit Kinschlass des jährigen Triebes häufig 8 Nadelzoneu, bei Breslau an unserer Pi- nus sylvestris dagegen nur 2 —3 Nadelzonen gezählt. denen in vereinzelten Fällen noch Ueberreste einer vorangegangenen vierten Nadelzone hinzutreten. Die Lebenslauer der Nadeln an der lapp ländischen Kiefer ist daher eine 7jährige, während dieselbe bei Pi- nus sylvestris sich nur auf zwei, höchstens drei Jahre veranschla- gen lässt. Wesen der zahlreich an ihnen vorhandenen schmalen. durch regelmässige intersalle von einander getrennten Nadelzonen haben ältere Bäume der Lappländischen Kiefer oft ein eigenthütn- liches Ansehen, auf welches zuerst ein Entomoioge, Professor Bo heman aus Stockholm, an einigen bei Jockmock sich vorfindenden niedrigen, aber alten Exemplaren der Pflauze anfmerksam wurde — vergl. Audersson plantae vasculares circa Quickjock p. 20. a0. — Eine besondere Varietät der Lappläudischen Kiefer bilden aber diese Bäume mil sogenannten quirliörmig gestellten Nadeln nicht Vielinehr kommt die vieljährige Dauer der Nadeln, welche dieser Erscheinung zu Grunde liegt, allen Lappländischen Kieferu ohne Ausnahme zu, und man wird an keinem der älteren Bäume vach Zweigen mit quirlförmig gestellten Nadeln vergebens suchen. Nur den jüngeren Bäumen fehlen sie, weil diese entweder überhaupf noch nicht blühen, oder. wenn sie blühen. doch eine ganze Reihe von Jahren bindureh uur weibliche Blüthen und erst im höhbern Alter 411 auch männliche Blüthen bringen, eine bisher wenig beachtete Eigen- thümlichkeit, welche die Lappländische Kiefer mit unserer Pin. syl- vestris gemein zu haben scheint. Durch diese Merkmale, denen vielleicht auch noch ein, wenn auch geringer Unterschied in der Gestalt der Zapfen hinzutreten dürfte, glaube ich die speeifische Natur der Lappändischen Kiefer dargethan zu haben. Die Hulligung, welche ich durch den ihr bei- gelegten Namen Pinus Frieseanu beabsichtige, würde keiner Recht- fertigung bedürfen, auch weun Professor Elias Fries nicht der wäre, der zuerst auf ein die Pflauze von Pin. sylvestris uuter- scheidendes Merkmal hingewiesen hat. Möchte meine Auseinandersetzung dazu beitragen, die Aufmerk- samkeit auf die Kiefer Lapplands hinzulenken, und die Frage zur Eutscheidung zu bringen: wie weit sie nach Süden sich verbreitet, und ob es Gegenden gibt. wo Pin. sylvestris und Pin. Frieseana gemeinschaftlich vorkommen, oder ob die nördliche Grenze von Pin. sylvestris und die südliche von Pin. Frieseana durch einen Zwi- schenraum, wo beide fehlen, von einunder getrennt werden. In dem Theile Lapplands, den ich gesehen habe, bililet sie mit Abies exvcelsa ausschiiesslich die grossen Wälder. Pinus sylvestris ‘ehlt da ganz und noch in Huddiksvall unter dem 6}. Breitengrale an der Küste der Ostsee habe ich sie in ganz unveränderter Gestalt gefunden. Andersson — vergl. Reise in Lappmark I. ce. S. 219 — fand sie bei Lycksele in Umeä-Lappmarken und erwähnt sogar einer Kiefer mit wirtelförmig gestellten Nadeln, die er bei Upsala gesehen, Die Zahl der Wirtel gibt er indess nicht an, und da auch Pinus sylvestris Nadelwirtel bildet, so ist hiermit über die Ver- breitung des Baumes noch nichts entschieden. Wahrscheinlich mag die Pflanze nach Scandinavien vom nördlichen Russland her ein- dringen und dort vielleicht weit nach Osten verbreitet sein. Bei uns in Schlesien ist keine Spur von ihr vorhanden, und es behält unsere Pinus sylvestris im Gebirge bis an die höchsten Grenzen ihıes Vorkommens die sie von Pinus Frieseana unterscheidenden Merkmale unverändert bri. Mit Pinus obligua Sauter stimmt P. Frieseana in der Ge- stalt und Dauerbaftigkeit der Nadeln überein, unterscheidet sich aber davon durch die Hinfälligkeit der häutigen Deckschuppen der Nadel. büschel, die sie mit P. sylvestris gemein hat, sowie durch die Ge- stalt der ebenfalls an P. sylvestris erinnernden Zapfen. 236* 412 EV. Der schiefe Verlauf der Holzfaser an den Bäumen ’ Lappland». Die frühesten Beobachtungen über den schiefen Verlauf der Holzfaser, welche wir besitzen, sind im hoben Norden gemacht worden, Linne sagt in der Flora lapponieca — Londini 1792. pag. 284 — über Pinus sylvestris i. e. Pinus Frieseana: „Notabile est, quod in Lapponia omnes isti maximi caudices fi- bris gaudeant obliquis, nee recta fissilibus, iisque fibris oblique contra motum naturalem solis decurrentibus; ut in Phaseolis vel Convolvulis, non vero in Humuli observatur caule.“ und in dem nur in englischer Uebersetzung erschienenen Tage- buch seiner im Jahre 1732 nach Lappland unternommenen Reise — Lachesis lapponica, or a tour in Lappland now first published by James Edward Smith, London 1831, Tom. I p. 139, 140 —- „I could not help remarking, that all the fibres of the full grown pine trees seemed to be obliquely twisted and in a contrary di- rection to {he diurnal motion of the sun. 1 leave this to the con- sideration of the curious physiologist, wether it may arise from any thiug in the soil, or air. or from auy polar attraction.“ Als ich diese Notizen Linne's vor meiner Reise las, befrem- deten sie mich einigermassen, da sie mit den Erscheinungen des schiefen Verlaufs der Holzfaser, wie Pinus sylvestris sie bei uns in Deutschland zeigt, nicht ganz übereinstimmen. Ich glaube zuerst darauf aufınerksam gemacht zu haben — Jahresbericht der Schles. Geselischaft für vaterländische Cultur vom Jahre 1851, 8. 79 — dass an den jugendlichen 1--3 Zoll im Durchmesser haltenden Stäm- men der Pinus sylvestris die Holzfasern in einem ziemlich schwa- chen Winkel gegen die Längenaxe des Stammes geneigt und zwar stets in der Richtung vach Links im Sinne der Linne'schen Termino- logie aufsteigen, dass dagegen in den späteren Jahrgängen den ersien links gewundenen Holzschichten oft rechts gewundene folgen, 50 dass bei den ältern Stämmen die beiden Richtungen nach Rechts und Links ohngefähr gleich häufig vorkommen. A. Braun in seiner im teressanten Abhandlung über den schiefen Verlauf der Holzfaser — Monatsberichte der Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Jahre 1854, S. 443 — hat diese Beobachtung bestätigt und nachgewie- sen, dass auch andere Coniferen, z. B. Abies excelsa, demselben Gesetze fulgen. Anders bei Liune. Zwar dass er des links ge wundenen Jugendzustandes nicbt erwähnt, kann nicht auffallen, da 413 die Worte ‚full grown pine trees® der Lachesis und „omnes isli maximi caudices’‘ der Flora lapj.ouica ergeben, dass er nur die völ- lig erwachsenen Stämme vor Augen gehabt, und den Juyendzustand offenbar unbeachtet gelassen hat. Aber auch hievon abgesehen, blei- ben noch zwei Widersprüche übrig. Einmal ist bei uns der schiefe Verlauf der Holzfasser an den alten Coniferen Stämmen eine keines- wegs ausnahmslos geltende Regel, vielmehr finden sich in unsern Wäldern immer viele Stämme mit anscheinend graden Fasern; Lione dagegen behauptet die Drehung von allen alten Stämmen Lapplands. Und ferser sind an unsern alten Bäumen, wenn sie schiefe Fasern haben, die beiden möglichen Richtungen der Drehung obngefähr gleich häufig verbreitet, während Linnd ihnen für Lappland aus- schliesslich die Richtung wider den Lauf der Sonne entsprechend der Schraubenlinie, welche der Bohnenstengel beschreibt, d. &. die Rich- tung nach Rechts im Sinne der später in der Philosuphia botanica angegebenen Bestimmungsweise, vindieirt. Meine Untersuchungen an Ort und Stelle haben nun nicht blos die Richtigkeit dessen, was Linune über Pinus Frieseana — d. i. seine sylvestris — mittleilt, bestätigt, sondern auch ergeben, dass unsere Abies excelsa in Lappland denselben abweichenden Drebungs- gesetzen gehorcht wie Pinus Frieseana , und dass eben daselbst auch Betula glutinosa Wallr. und Juniperus nana Willd. in dem schiefen Verlaufe ihrer Fasern Erscheinungen zeigen, wodurch sie sich von den bei uns wachsenden Pflanzen gleicher oier verwandter Art mehr oder weniger unterscheiden. Meine Beobachtungen hierüber erstrecken sich theils auf die Häufigkeit des Vorkommens der gewundenen Stämme und die In- tensität ihrer Drehung, theils auf die Beziehung dieser Erscheinung zu andern Erscheinungen des Wachsthums, und es erscheint zweck. mässig, nach denselben Gegenständen gesondert, auch die gewone- nen Resultate hier vorzutragen. Richtung nach Rechts und Links. — Ich nenne mit Linne die Schraube des gewundenen Bohnenstengels rechts — , die des Hopfens links — gewunden, und befinde mich also hier zu mei- nem Bedauern in Widerspruch mit A. Braun und den meisten Neuern, die dem Vorgange DeCandolle’s folgend die Terminologie Linne’s umkehren zu müssen geglaubt haben. Die Gründe für mein Verfahren sind bereits in meinem Aufsatze über das Winden der Blätter 66. 33. 34. (Flora 1852) angegeben, und bemerke ich hier ne TEE 414 nur noch, dass schon die wünschenswertbe Uebereinstimmung mit dem Sprachgebrauche der Physiker und des gewöhnlichen Lebens die Wiederannahme der Terminologie Linune’s allen Botanikern empfehlen sollte. Diess vorausgeschickt, gehe icb zu den einzelnen Bäumen über: Pinus Frieseana und Abies excelsa. Beide verhal- ten sich, wie schon erwähnt. völlig gleich. Die jungendlichen Stämme sind sehr regelmässig links gewunden; die erwachsenen bin gegen zeigen eine minder regelmässige Drehung uach Rechts. Unter 100 Stämmen befindet sich kaum einer. dessen Fasern nach der ent gengesetzten Richtung verlaufen. Als wir von Wollarim auf dem Wege nach Jockmock einen ganzen Tag lang dureh einen Wald vo:: Pinus Frieseana wanderten. hatte ich an den unzähligen bier um berliegeuden entrindeten Stämmen binreichende Gelegenheit, mich von der Gültigkeit dieses Gesetzes zu überzeugen. Ebenso bot der auf dem Wallibacken bei Quickjock befindliche Wald von Abies er- celsa. der vor mehreren Jahren durch einen Windbruch heimgesucht und in Folge dessen mit umgestürzten Stämmen völlig überfüllt war. wehr als ausreichenden Stoff zur Beobachtung. Niebt minder sind die Stämmchen der auf dem Gipfel des Wal- libacken, Spjärrack etc. überall häufigen Juniperus nana Willd. re- gelmässig nach Rechts gedreht. A. Braun (l. c. S. 446) hat an mehreren Stämmen der so nahe verwandten Juniperus commu- nis dieselbe Richtung beobachtet, doch aber auch einen nach der entgegengesetzten Richtung gewundenen älteren Baum gefunden. Es scheint daher, als ob auch dieser Pflanze in Lappland, wo mir un- ter sehr vielen Exemplaren kein einziges links gewundenes vorge kommen ist, eine grössere Beständigkeit der Richtung eigen sel, als bei uns der verwandten Species. Am merkwürdigsten jedenfalls ist Betula glutinosa Wallr., die, wie Göthe zuerst an Betula alba IL. beobachtete, bei uns schwach rechts gewunden erscheint, während ihre viel deutlicher aus- gesprochene Windung in Lappland regelmässig nach Links verläuft. Rechts gewundene Stämme kommen zwar in Lappland auch vor, aber doch selten, vielleicht im Verhältniss von 30:1. In der Höhe des Wallibacken über dem Fichtenwalde, woselbst sich ausgedehnte Be- stände alter abgestorbener, bereits entrindeter Birkenbäume befanden, habe ich mich von der Geltung dieses Gesetzes, welches ich Jann 415 auch anderwärts bei Quickjock und am Virihjaur überall bestätigt fand, vielfältig überzeugen können. Es ist interessant. dass eine ähnliche Umkehrung des Richtungs- geseizes, wie sie an der Birke von mir beobachtet wurde, sich auch aus deu von Ü ngelmaun in Nordamerika gemachten Beobachtun- gen üver ie dert vorkommenden gedrehten Stämme im Vergleich mit den verwandten europäischen Arten zu ergeben scheint. A. Braun l.e.S 179% sagt hierüber: „Auffullend ist es endlich, dass nach den ittheilungea von En- gelmana ia mehreren Fällen die analoge Arten Nordamerikas die umgekehrte Drehung der europäischen besitzen; ja in einem Falle ist es sogar dieselbe Art, welche in Europa und Amerika umgekebrtes Verhalten haben soll. Es ist diess um so auffallender, da in andern Fällen die Angaben aus Amerika mit den Beobach- tungen aus Euro sa völlig übereiustimmen. Beispiele erster Art bieten: Ostrya vulgaris in Eur, links — Alles im Sinne De Candolles — 0. virgüiiuna in Am, rechts: Castanea vesca ia Kur. rechts; CE. american in kn. links: Crreis Siliguastrum ia Eur. rechts: C. vanadensis in Am links; Ziriodendren £uli- pifera endlich in Amerika rechts, in den europäischen Gärten links. Es ist sehr zu wünschen, dass dieser befreimdende Um stand durch wiederholte und fortgeseizte Beobachtungen aufge. klärt werden möge. Diesem Wunsche kanu man nur beipflichten Dass wir hier ei- nem Phänomen der Schraubenbildung begeguen. welches in seiner Richtung durch Klima und geographische Lage des Orts bedingt sein soll, während die Richtung der übrigen bekannten Schraubenwin- dungen des Pflanzenreiches, namentlich die uud Blätter, unter allen Himmelsstrichen dieselben bleiben. merkwürdig, Noch trage ich freilich Bedenken. meine eigenen Be- obuchtungen in dem Sinne aufzufassen. dass in der Richtung von Süden nach Norden bin eine absolute Umkehrung des Rechts und Links der Schraubenwindung statt finde. Denn als ich in Quickjock die schief aufsteigenden Fasern der Birke untersuchte und sie regel- war mir nicht gegenwärtig, dass der windenden Stengel ist sehr wässig nach Links gerichtet fand, dieser Baum in Deutschland die entgegengesetzte Richtung zeigt. ich nahm daher Uebereinstimmung an, und unterliess es leider zu prüfen, ob die lappländischen Birken in der Jugend vielleicht girich" det unsrigen rechts gewunden sind. in welchem Falle der Unterschied ; {3 416 ıwischen den deutschen und nordischen Birken nur darin bestehen würde, dass im Norden die das vorgerücktere Alter charakterisirende Richtung nach Links mit grosser Beständigkeit auftritt, während sie bei uns in der Regel gar nicht zum Vorschein kommt. Soweit ich noch jetzt einen Vergleich zwischen den Birkenstämmen Deutsch lands und denen des Nordens anstellen kann, ist derselbe freilich einer soleben Annahme nicht günstig. Ich besitze aus Lappland ein Stück von einem etwa 70jährigen und 3 Zoll im Durchmesser bal tenden Birkenstamm. der deutlich links gewunden ist, und erinnere wich, in Schlesien viel dickere Birkenstämme von mindestens ebenso hohem Alter gefunden zu haben, deren Wrehung nach Rechts noch gauz deutlich war. Ebenso hat A. Braun (l. ec. S 484) dieselb+ Richtung an dem Holze eines alten Stammes von 1?/, Fuss Durch messer bei Berlin mit Bestimmtheit wahrgenommen. Wenn also die Birke zu den Bäumen mit im Alter umsetzender Richtung der Fa sern gehören sollte, so würde das zur Erklärung der Differenz zwi- schen den Birken der gemässigten Zone und Lapplands noch nicht genügen, man würde vielmehr dann weiter noch annehmen müssen. dass der Uebergang von der Rechtsdrehung der Jugend zu der Links drebung des Alters in Lappland zu einer Zeit eiutritt, wo bei uns die Rechtsdrehung der Schichten noch lange nicht beendigt ist. Zahl dergewundenen Stämme und Maass ihrer Dre- hung. Beide Factoren treten im Norden in gesteigerter Potenz auf. Dass die Birke daselbst stärker gedreht ist, als bei uns, erwähnte ich schon. Ks sind aber dort die gedrehten Stämme der Birken auch häufiger. Sie bilden in Lappland Jie fast ausnahmslose Regel, während sich dasselbe von den unsrigen keineswegs unbedingt be haupten lässt. Was Pinus und Abies betriffi, so muss man die Linksdre- hung der jüngern und die Rechtsdrehung der ältern Stämme von einander unterscheiden Die ersere ist in Lappland weder intensiver, noch häufiger als bei uns, wohl aber die letztere. Bei uns gehören stark gedrebte ältere Stämme zu den Ausnahmen, iu Lappland bil- den sie die Regel. Bisweilen erreicht das Maass der Drehung einen ungewöhnlich hohen Grad, wie ich z. B. am Wallibacken bei Quick- jeck ein altes abgestorbenes Exemplar von Abies excelsa sah, dessen Holzfasern mindestens um einen halben Rechten von der Richtung der Längenaxe abwichen. In diesen und ähnlichen, wenn gleich weniger bedeutend extremen Fällen pflegen auch die Wurzeln und 417 Zweige an der Drehung Theil zu nehmen, nnd zwar folgen sie in der Richtung ihrer Drebung stets der Richtung der Stammeswin- dung und sind demgemäss ebenfalls rechts gewunden. Beziehung des schiefen Verlaufs der Holzfaser zu den übrigen Erscheinungen des Wachsthums der Bäume. Was ich in dieser Beziehung durch sorgfältige Beobach- tungen ermitteln konnte, ist die nicht unwichtige Tatsache dass bei den alten rechtsgedrehten Coniferenstämmen Dicke der Jahresringe und Grösse des Winkels, um welchen die Faser von der Längs- richtung des Stammes abweicht, im umgekehrten Verhältniss zu ein- ander stehen. Je dünner die Jahresringe, desto stärker ist die Drehung. An deu Stämmen mit geradem oder schwach aufsteigendem Faserverlauf, wie sie die schwedischen Colonisten sorgfältig zum Bau ihrer Häuser auswählen, da die gedrehten Stämme sich als Bauholz nicht bearbeiten lassen, finden wir Jalıresringe von 1 —3 Linien Dicke; an den gedrehten Stämmen hingegen sind sie oft so schmal, dass ıman sie mit der Lupe aufsuchen muss, und je schmäler sie mit dem zunehmendem Alter des Baumes werden. desto mehr wächst der Neigungswinkel der schiefen Holzfaser, wie ich mich in vielen Fällen überzeugt habe, wo auf Grund irgend einer Verwun- dung, die der Baum in früheren Jahren erlitten, neben der eutrin- deten äussern Holzschichte auch eine der innern Schichten blosge legt war. Inu solchen Fällen war immer die äussere Schicht stärker gewunden als die innere. Da hiernach die Rechtsdrehung der älteren Coniferenstänme in eineım unläugbareu Zusammenhange mit der im Alter eintretenden Versehmälerung der Jahresschichten steht, so könnte man vielleicht überhaupt sagen, dass die Coniferen des Nordens darum häufiger und stärker gewunden erscheinen als bei uns, weil dort durch die Ungunst des Klimas die Ausbildung der Jahresschichten auf ein möglichst nielriges Maass herabgedrückt ist, womit freilich nur das örtliche Vorkommen der stark gedrehten Stämme, nicht aber des eigentliche Geheimniss, der Causalnexus zwischen dem schiefen Verlauf der Holzfaser und der hinter einem gewissen Normalmaasse zurückbleibenden Kraft des Wachsthums erklärt wäre. Auch zwischen den beiden Richtungen Jer Drehung und den Phasen des Wachsthums besteht eine uuzweifelhafte, wenn auch nicht ainder geheimuissvolle Treziehung. Dem jugendlichen Wachs. thum enispiicht die Richtung nach Links. dem Wachsthun: des 418 Alters die nach Rechts. doch bleibt die Bedeutung. welche in die- ser Verbindung, die Worte Jugend und Alter haben, noch genauer festzustellen, als diess bixber möglich gewesen ist. Ist die Links- ’® Bind diess drebung an eine bestinnmte Reihe von Jahren gebunden: die Jahre, in denen die Breite der Jäbresschichte und die Länge der Jahrestriebe zunimmt? Hässt sich ein Zeitpunkt des Wachsthums bestimmen, wo die Jirehung nach Links ein Maximum erreicht, bis zu welchem sie zunehmen und von wo an sie im Abnehmen begriffen ist? Tritt der gerade oder weuigstens annäherungsweis gerade Faserverlauf ein, wenn das Wachsthum zu einem gewissen Höhepuskt seiner Entwicklung gelangt? Fällt andererseits die be- ginnende Frrehung sach Keents mit dem Kintritt der Jahre zu- sammen, die eine Verminderung des Längenwachsthums der Jah- restriebe und der Dicke der Jahresschichten wit sich bringen? Gibt es Fälle. in denen auf die letzte gedrehie Holzsehichte unmittel- bar eine rechisgedrehbte folgt, oder sind die letzte links- und die erste rechts- gedrebte Schichte stets durch eine oder mehrere Holzschichten mit geradem Faserverlauf von einander getrennt? Diess Alles sind Fragen. deren Beantwortung auf diesem dunklen Gebiete Licht zu verbreiten wohl geeignet wäre, uud zu deren Lösung sich die Wälder Lapplands vor Allem eignen würden, theils weil hier der \Gegeusatz der beiden Richtungen in voller Schärfe auftritt, theils weil man durch keine Gesetze der Forstcultur ge- hindert wird, jeden beliebigen Baum umschlägen zu lassen, und an ihm die nötnigen correspondirenden Messungen der Jahrestriebe and des Drehungswinkels vorzunehmen Auch Untersuchungen über die geographische Verbreiiung der e.clusiven Bechtsdrehung al- ternder Couiferenstämme and der Linksdrehung der Birken müss- ten, von deu südlichen Theilen Seandinaviens beginnend und all- mählig in der Richtung nach dem Sordcap zu fortschreitend, In teressante und wichtige Ergebnisse liefern lch karu in dieser be- ziehung nur arführen, dass ich zu Yiterfors am bottnischen Meer busen in einem aus Pinus Frieseene und Abies ercelsa gemisch ten Walde einen nicht unbedeutenden Procenutsatz linksgewundener älterer Stämme gefunden habe, was auf eine ziemlich rasche Stei. gerung der Ersebeinung in der Riebtung von Süden nach Norden bin deuten würde 419 V. Botanische Notizen vermischten Inhalts. 1. Saftströmung bei Pinguicula vulgaris L. In den zierlich grgliederten, hellblau gefärbten und dabei sehr durch- sichtigen Haaren der Corolle dieser Pflanze ist unter dem Mikroskop eine deutliche und lebhafte Circulation anastomesirender aber in einen inittleren Hauptstrom verlaufenden Saftströmehen, ähnlich wie bei Tradescantia bemerklich. Die Haare in der Mündung der Corolle von Pinguicula alpina und villosa zeigen bei übrigeus sehr ähn- lichem Bau keine Saftströmung. 2. Elasticität der Laubblätter derselben Pflanze. Sie macht sich beim Herausnehmen der Pflanze aus dem Boden be- merklich. Jeder der die Pllanze im Leben beobachtete, wird sich erinnern, dass die Blätter der Wurzel-Rosette völiig flach ausge- breitet auf dem Boden liegen. Die im Herbarium befindlichen ge- trockneten Exemplare haben dagegen sämmtlich nach Unten zurück- gerollte Blätter. Diese Rollung der Blätter tritt in dem Augenblick ein, wo die Woarzelrosette vom Boden entfernt wird. und est ist dann nicht mehr möglich. die sich immer wieder zurückrollenden Blätter in ihre frühere Gestalt dauernd zurückzubringen 3. Wachsthum der Pirguicula villosa. Man könnte diese Pflanze ein Schmarotzergewächs nennen, weil sie obne jede Spur einer erdigen Unterlage auf der Oberfläche elastisch schwammiger Polster von Sphagnum acutijolium ihre Blattrosette ausbreitet und mit ihren keineswegs tief gehenden Wurzeln ausschliesslich von dem Sphagnum und der dasselbe durchdringenden Feuchtigkeit ihre Nah- rung bezieht. Sie perennirt dureh eine zur Zeit der Blütbe schon deutlich wahrnehmbare Knospe, welche wahrscheinlich dem obersten Blatte angehört, aber extraaxiilir zwischen diesem und dem vorber- gehenden Blatte zu stehen kommt. Ihre ersten Blattorgane sind laubblattartige Schuppen. Da das Sphugnum alle Jahre wit den Spitzen weiter wächst. so muss die in dusselbe eingebettete Pingui- cula, um nicht unter die Oberfläche zu geratben, mitwachsen. Die perennirende Knospe bildet daher je nach Verschiedenheit der Loca- lität einen verschieden langen Axeutheil, der die Blattrosette des nächsten Jahres so hoch über die des gegenwärtigen hebt. dass sie. der Verlängerung des Sphaynum ungeachtet, wieder auf der Fläche seiner Polster zu ruhen kommt. 4. Älchemilla vulgaris L. Die Einschnitte der snätter 420 sind an dem Exemplare, welches ich aus Quickjock mitgebracht habe, etwas tiefer als bei der Schlesischen. Die Lappländische steht zwi- schen dieser uud der den nordischen Gebirgen fehlenden Alchemilla fissa Schumm. ohngefähr in der Mitte. 5. Ranunculus acris L. Die Varietät mit seidenartig ange- gedrückter Behaarung, auf welche Andersson zuerst aufmerksam gemacht zu haben scheint (vergl. Hartman |. ec. 8. 99), ist in wenigen Exemplaren von mir am Wallibacken gefunden worden. 6. Actaea spicata L. Alle Exemplare dieser Pflanze, die ich bei Quickjock und Jockmock gesehen habe, gehören der merkwür- digen Varietät mit rothen iieeren an, die aus Torneä- Lappmarken und Russich Lappland bereits bekannt ist. 7. Cerastium longirostre Wich. Diese in Schlesien auf den Kämmen des Geseukes vorkommende, von mir als Species beschriebene Pflanze ist bei Quickjock zugleich mit Cerastinm tri- viale Liuk häufig. Fries und Hartman haben die Pflanze als eine alpine Form von Ü. triviale augesehen, von der sie sich je- doch auch im Norden wesentlich unterscheidet. 8. Draba incana, borealis, hirtu. Von diesen dreien ist sur die letztere in Lappland einheimisch. Sie alle baben eine bei Dr. borealis bis zu ’/, des Umfangs ansteigende schraubenförmige Dre- hung des Schötchens mit einander gemein. 9. Linnaea borealis L. Gehört zu den Pflanzen, deren gepaarte Blätter in ihren Winkeln Kuospen von ungleicher Entwick- lungsfähigkeit bergen. Regelmässig entspringt nur aus dem Winkel Eines der einauder gegenüberstehenden Blätter eines Wirtels ein Ast. Der zu dem gegenüberstehenden Blatt gehörige Ast bleibt da- gegen unentwickelt. In den parallelen Wirteln eines Stengels, voD denen also immer je zwei nächstgelegene durch einen alternirenden Wirtel getrennt sind, liegen die relativ gleich starken Knospen auf gleichen Seiten. Die stärkern Knospen bilden also in jedem der beideu Systeme paralleler Wirtel eine Lüngsreihe, und ebenso ibnen gegenüberstehend die schwächeren Kouospen. Wir erhalten auf diese Weise, wenn wir die beiden Systeme parälleler Wirtel in ihrer natürlichen Verbindung betrachten, vier Längsreihen, in deren je- der sich Knospen von relativ gleicher Entwicklungsfähigkeit befinden : 42: zwei einander benachbarte Reihen stärkerer, und diesen gegenüber- stehend zwei benachbarte Reihen schwächerer Kuospen. 10. Vaccinium Vitis Idaea L. Dass die einzelnen Sten- gel dieser Pflanze nicht alle Jahre blühen, wusste ich nicht. In Lappland, wo die vorjährigen Beeren in der Regel sich noch am Stengel befinden, kann man sich sehr leicht davon überzeugen. Pflanzen mit Beeren haben keine Blüthen, während umgekehrt die blühenden Exemplare keine vorjährigen Beeren zeigen. 11. Salix Lapponum und S. glanca L. So leicht sich die Blüthen dieser beiden Pflanzen von einander unterscheiden, so sehwer hält diess mit Jen Blättern gewisser Formen. Ein in den bisherigen Diagnosen nicht angegebenes Merkmal habe ich indess immer constant gefunden: die Blätter von Salix glauca sind auf ihrer Oberseite ganz glatt; bei 8. Lapponum dagegen verlaufen auf der Oberseite der Richtung der Blattnerven folgend feine Einschnitte. 12. Salix polaris Wg. Eine Parallel-Species von S. her- bacea. Sie kommt mit ihr zusammen in den innern Theilen des Gebirges vor, steigt aber nicht wie diese auf die niedrigeren Vor- berge oder gar in die Thäler herab. Bei der grossen Aehnlichkeit beider wird die Bemerkung bier nicht überflüssig erscheinen, dass die Filamente von S. polaris im frischen Zustande meist eine schwach röthlich-violette Färbung zeigen, die ich an den stets weissen Fila- menten der S. herbacea nie wahrgenommen habe. 13. Geruch der Pflanzen. Die Blüthen mancher Pflanzen haben an der südlichen Grenze ihres Verbreitungsbezirkes einen stär- kern Geruch, als an der nördlichen. Dr. Landerer theilte kürz- lich in der Flora aus Griechenland mit. dass Viola odorata dort einen intensiveren Geruch verbreite. als bei uns; und ebenso habe ich in Uebereinstimmung mit den Beobachtungen Wahlenberg's gefunden, dass die Blüthen von Prunus Padus und Valeriana of- ficinalis, die bei uns zu den starkriechenden Gewächsen gehören, in Quickjock fast geruchlos sind Auch auf den Geschmack der Pflanzen findet das Anwendung. Der Stengel von Angelica Arch- angelica eignet sich bei uns nicht zur Nahrung, weil das den Um- belliferen eigenthümliche ätherische Oel mit widerlicher Intensität vorechneckt. Bei der in den Lappländischen Gebirgen vorkommen 422 den Pilanze hingegen ist dieser Geschmack so gemildert. dass das zarte Parenchym des Stengels nach Hinwegnahme der oberen ge- fässreiehen Schicht eine sehr angenehme leicht aromatische Sprise liefert. Nur die Birke scheint auch an diesen äussersten nördlichen Grenzen ihres Vorkommens ihren .‚süssen Weihrauch“ nicht blos beizubehalten, sondern sugar noch zu steigern. Ich erinnere mich auf dem Wege nach dem Njunnats in der frühen Morgenstunde eines Julitages durch einen Birkenwald gegangen zu sein, der, noch feucht von einem nächtlichen Gewitterregen. den herrlichsten Wohlgeruch aushauchte. 13. Carex-Vegetation im Norden. Einen eigenthüm- lichbeu Anblick gewähren iv Lappland und dem angreuzenden Wester- botten einzelne Moore, auf denen gewisse diehtrasige Carer-Ärten besonders häufig vorkommen Dass überhaupt die Carices durch ihre Rasen die Moore gangbar machen, ist bekannt. In Lappland aber, wo sie seit Jahrtausenden unberührt von der Cultur sich ent- wickeln konnten, baben sie nach und nach völlige Erhöhungen ge- bildet, die bald länglich wie Grabhügel. bald mehr rundlich gebil- det sind und oft 2—3 Fuss über die Fläche des Moores hervorragen. Auf diesen Erhöhungen siedeln sich dann Fichten oder Kiefern an, und in wmauchen sumpfigen Wäldern kann man unter jedem Raum „och den abgestorbenen Carev-Hügel erkennen. welcher der Pflanze die zu ihrer Entwicklung geeignete Localität, rings umgebeu vom schwammigen Moore. gewährt hat. Wird später ein solcher Wald gefällt. und der Sumpf ausgetrocknet, wie diess in Westerbotten wobl vorkommt, so gleicht eine solche Fliche von Weitem betrachtet einem verlassenen Begräbnisspiatz nit dicht gedrängten, unordentlich durch- einandergeworfenen Grabhügeln. In einem Sumpfe bei Quickjock fand ich einen Rasen von Carer vulgaris var. juncella Fr., der bei einer geringen Breite bis zur Höhe von 11/, Fuss nach und nach heraufgewachsen war. Die Reste der Wurzeln aus den vor- angegangenen Jahren bildeten eine Art säulenfürmigen Siamm, von welchem oben die grünen Halme der Pflanze nach allen Seiten her- ablingen. Bei der Langsamkeit. mit welcher die Carices sich nach un nach über Jen Moor erheben, muss man derartigen Bildungen gewiss ein sehr bobes Alter zuschreiben. Zur Bildung der grab- hüzelartigen grossen Erhöhungen aber siud gewiss Jahrhunderte er- forderlich gewesen. 135, Abweichende Rlüthezeit der Gewächse im Nor- 423 den. Schon in Österby bei Dannemora im mittleren Schweden tiel es mir auf. Änemone zemvrosa und Menyantles trifoliuta gleich- zeitiy blühen zu sehen. dei Huddiksvall unter dem #i?sten Breiten grade machte ich Mitte Juni an Prunus Padus und HMieracium Pilosella. deren Blüthezeit bei uns wohl um } Wochen aus eiman- der liegen. «dieselbe Bemerkung. Und in Quickjock fand ich am 14. Juli die Bäume von Prunus Padas noch nicht völlig abgeblüht. and schon begann an einzelnen günstig gelegenen Stellen Parnassia palustris ihre ersten Blüthen zu enttalten, so dass hier Frühling and Herbst einander begegneten Die letztern beiden Beobachtungen, welche das Verhältniss der Blüthezeit eines Baumes zu zwei krautartigen Pflanzen betrifft, sind um so merkwürliger, als anderseits im Norden beim Beginne des Sommers die Eutwickelung der krautartigen Pflanzen, namentlich der Gräser. gegen die der Bäume zurückzubleiben scheint So be- merkte ich aut der Fahrt von Luleä nach Jockmock. dass an vielen Stelleu des Ulers unter den grünbelaubten Birken der Rasen noch völlig abgestorben war, anders als hei uns, wo die Wiese sich früber begrünt als der Wald. Dieser Umstand Jürfte damit zusam- menhängen, dass der Boden im Norden während des Winters in grüssere Tiefeu hinein gefriert als in der gemässigten Zune Er erwärmt sich also gewiss auch langsamer, und der Rasen, der nur in seinen unterirdischen. von der Erde kalt gehaltenen Üheilen fort- lebt, muss sich nothwendig später entwickeln als die Bäume. welche in die von der Sonne schneller erwärmte Luft hineinragen, uud von ihr zu früheren Wachsthum angeregt werden. Äch verheble mir indess nicht. dass diese Erklärung mit den Beobachtungen über die im Verhältoiss zu Prunus Padus verfrühte Blüthezeit von Hiera- cium Pilosella und Parnassia palustris in einem für jetzt nicht zu lösenden Widersprüche steht, Sollte sich Prunus Padus in dieser Beziehung anders als die übrigen Bänine verhalten? Ge- hört die nordische Form des Baumes vielleicht einer spät blühenden Varietät an? Wie dem auch sei, jedenfalls erhellt aus meinen nur llüchtig gemachten Beobachtungen, dass ein genauer Blüthen- und Entwicklungs-Kalender ans dem hoben Nerden zu interessanten Ver- gleiehungen mit unserer Flora Veranlassung zeben müsste. (Schluss folgt. : +24 Literatur Flore de la Normandie, par Alph. de Brebisson. Phandrogames et Crypfogames semi- vasculaires. Troisieme edition. Caen et Paris 1859. XXXIV et 400 pag., 172°. Die zweite Ausgabe dieser wit vielem Fleisse ausgearbeiteten Flora erschien im Jahre I849. Die um 62 Seiten stärkere drilie Ausgabe zeigt, Jass dem Verfasser daran lag, die seit 10 Jahren erzielten Resultate mitzutheileu. 18 der neu hinzugekommenen Seiten geben ein gedrängtes Wörterbuch zur Erklärung der botanischen Kunst- Ausdrücke, um deu Gebrauch des Buches für solche Personen zu erleichtern, denen die botanische Kunstsprache weniger geläufig ist. Die Zahl der Arten maucher Gattungen hat bei mehreren Floristen in den letzien Jahren bedeuteud zugenommen und Jer Verfasser konnte nicht umhbin, von diesen Vermehrungen Rechnung zu nehmen, ohne desshalb der neuen Mode allzusehbr zu huldigen; bei den meisten Gattungen bat er sich begnügt, die neuen Formen als blosse Va- rietäten aufzuführen; so ist z. B. die Zahl der von ihm angenom‘ menen Arten von Rubus, Hieracium etc. nicht grösser geworden. Die erstere Gattung umfasst, wie früher, blos 5 Arten, bei denen die Zahl der Abarten zugenommen hat. Wir bemerkten bei der Anzeige der zweiten Ausgabe (Flora 1550, pag. 431), dass der Ver- fasser die Callitrichen, von denen er statt der früheren Einen Art jetzt deren 8 annimmt, unmittelbar vor die Euphorbinceen einge- reiht hat; voriges Jahr hat bekanntlich Baillon einen Schritt weiter gethan und dieselben in eine seiner Unterabtheilungen der Euphorbiaceen untergebracht. Wir bemerken noch, dass die seither vom Verfasser aufgestellte Carer sieyocarpa «(nieht trigocarpa, wie der Setzer in der Flora schrieb) jetzt wieder eingezogen wurde, weil sie, was wir voriges Jahr zu bestätigen Gelegenheit halten, nichts anders ist, als eine Missbildung der €. praeco.c durch einen Insekteustich, eine Missbildung, die sich zuweilen auch bei anderen Arten von Riedgräsern vorfindet. B. Redacteus und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Dammier. RLORA, N 27. BRegenshurg. 21. Juli. 1859. R Inhalt: Ortcınar-AsuanptLune. Wichura, ein Ausflug nach Lu- lea-Lappmarken. Schluss. — GETROCKNETE PFLANZFN-SAMMLUNGEN. Raben- horst, Fungi europaei exsiecati. Cent. I. Id., Hepaticae europaeae Dec. IX.—XU. ld., die Algen Sachsens resp. Mittel-Europa’s. Dec. LXXVII. u. LXXXIV. — Kıeiner® Mitteilungen. Landerer, über Agave americana und einige griechische Volksheilmittel. — BeiLasen. Steintafel VII. und Hohenacker, Anzeige des Herbar. plantar.-officinal. III. Liefer. Ein Ausflug nach Luleä-Lappmarken, von M. Wichura in Breslau. (Schluss.) V. Die Bastarde des Nordens. Das gleichzeitige Blühen verwandter, auf einen engen Raum zusammengedrängter Pflanzen muss namentlich, wenn sie dicho- samisch oder diöcisch und somit auf die Befruchtung durch die In- sekten oder den Wind angewiesen sind, die Erzeugung von Bastar- den erleichtern. Da nun diese Bedingungen bei vielen nordischen Species zusammenfreflen, so sind, wie es mir scheinen will, dess- halb die Bastarde im Norden häufiger als bei uns, wenn gleich sie auch dort immer nur zu den seltenen Ausnahmen gebören. Ich glaube folgende Bastarde aus der Lappländischen Flora aufführen zu können: 1. Rubus sazatilis-aretieus (KR. castoreus Laest) Ein vollständiges Mittelding zwischen den Stammarten., wesshalb auch €. Hartman (il. c. S. 175) die Bastardnatur der Pflanze für wahr- scheinlich hält. Kommt nur an wenigen Punkten Scandinaviens vor. namentlich auch bei Quickjock in der untern Walldregion des Walli backen, wo die Pflanze in Gesellschaft der beiden Eltern häufig. ist. Wollte man hieraus einen Einwand gegen ihre hybride Natur her- leiten, so bemerke ich, dass die Rubi sich auf ungeschlechtlichem Wege durch Stolonen fortpflanzen, ja dass Rubus arcticus selbst in dem ganzen oberen Theile Lapplands keine Früchte mehr ansetzt, sich also durch Samen gar nicht fortpflanzen kann, dessen ungeach- tet aber in ganz Lappland, so auch bei Oeickjock häufig ist. Dieser letztere Umstand beweist zugleich unzweifelhaft, dass Rubus sa.ra- tilis-arcticus vom Woallibacken — seine Bastardnatur einmal zuge- Flora. 1869. 2 426 geben — ein Product des Pollens von Rubus arcticus und des weiblichen Geschlechtsapparates von Rub. saratilis sein muss, da nur der letztere dort oben noch Samen entwickelt. Ich halte diesen Bastard darum für besonders wichtig, weil er über den Grund der Verworrenheit der Rubus-Arten einigen Auf- schluss giebt. Denn wenn zwei so wesentlich von einander abwei- chende Rubi wie’ R. su.vatilis und R. arcticus Bastarde mit ein- ander bilden, so lässt sich vermuthen, dass dieselben -in der Gruppe der Rubi fruticosi noch viel leichter erzeugt werden müssen, wo die Species sich so ausserordentlich nahe stehen. Wie unter den Weiden wird auch unter den Brombeeren die Ordnung erst hergestellt werden. wenn es gelingen wird, die ächten Arten von den wahrscheinlich weit verbreiteten Bastarden zu sondern. 2. Draba Wahlenbergii-alpina. Auf dem Wege von Quickjock nach Alkavara bei Laestadi- Stenar”) von mir;nur in ? Exemplaren gefunden. Die Pflanze unterscheidet sich sowohl von Draba WVahlenbergii als Dr. alpina, in deren Gesellschaft sie wuchs, und bildet anderseits zwischen beiden die vollständigste Ver mittiung. Die Blüthen haben eine hell schwefelgelbe fast weiss- liche Farbe, sind etwas kleiner als bei Dr. alpina und etwas grös- ser als bei Dr. Wahlenbergii. Der blattlose Blüthenschaft ist weich behaart. Die Wurzelblätter gleichen denen von Dr. Wahlenbergü. Da mau auch in unsern deufschen Alpen bereits Bastarde von Draba- Arten — cf. Traunsteiner in Flora 1835, S. 598 — gefunden bat, so stebe ich nicht an, auch diese Mittelform zwischen zwei au sich völlig verschiedenen Species für einen Bastard zu erklären. 3. Betula nana-glutinosu. Bei Jockmnock fand ich im Frühjahre einen Strauch mit Blüthen, dann im August am Fusse des Stora Titir einige halb baumartige Exemplare. An beiden Or- ten in Gesellschaft der Stammeltern. Der Pollen enthält ziemlich viel unausgebildete oder missgestaltete, daneben aber auch regel- mässige Körner, wie sich diess bei vielen, wenn auch keineswegs bei allen Bastarden nachweisen lässt. Ist in Blättern und Blüthen ein vollständiges Mittelding zwischen den Stammarten. Fries bat die Pflanze für eine besondere Species angesehen und sie Be- *) Eine Steinparthie, welche den Namen des verstorbenen Pastors Lae- stadius — nicht des Botanikers — führt, weil er hier auf der Reise nach Alkavara zu übernachten pflegte. 427 tula alpestris genannt, schon Hartman aber sagt (l. c. S. 228): „scheint ein Bastard von den vorhergehenden — Betula glutinosa Wallr. und B. nana — zu sein, mit denen sie sparsam zusammen vorkommt“. Ein durch die Gestalt seiner Blätter, die aus der Ver- bindung der Blattform der Stammarten hervorgeht, sehr merkwürdi- ver Bastard. 3. Salir hastata-lanata Wimm. 9. in mehreren Exemplaren am Pollaure. Die Beschreibung dieses und der folgen- den Weidenbastarde wird von Wimmer in seiner nächstens er- scheinenden Menographie der europäischen Weiden gegeben werden. 5. 8. glauca-phylicaefolia Wimm 2 Am Viribjaur ein Strauch. 6. 8. Lapponum-phylicae/olia Wimm Noch zweifel. baft, weil erst nach der Blüthe, nur mit Blättern, yetlnuden. Ein Strauch am Tarrajock bei Ouickjock. 7.8. phylicuefolia-Capraeu Wimm. Ein Strauch bei Bredäker am untern Luleä. Nur in Blättern gesammelt. 8.8. hastata-herbuacea Wimm. 9. Kin sehr ausge- teichneter Bastard. Zwei Exemplare in dem feuchten Ufersaude des Pollaure. Eins davon hat die Reise nach Breslau mitmachen müssen. Es vegetirt im Topfe, will aber, wie auch 8. lunuta, bei uns zu keinem rechten Wachsthum gelangen. 9 8. Capraea- Lapponum Wimm. $. Zu 8, cunes- vens Fr. gehörig. Ein Baum in der Waldregion des Wallibacken: ein anderer ebendaselbst am Spjärrack bei Quickjock. 10. S. myrtilloides- livida Wimm. 2 Zwei starke Sträucher im Waldesdickicht bei Säfast am unteren Luleä. 11. S. myrtilloides- Layponum Wimm. 9, (S. fusca Fr., S. versifolia Wg.) Unterhalb des Njammats iu eivem Sumpfe. rings umgeben von S. Lapponum, 2 Sträucher. leider habe ich. als ich sie fand, die Pflanze verkannt, und mich vach 8. myrfilloides nicht umgesehen, die bei Quickjock bisher nur vun Audersson (Salices Lapponiae 8. 68) am Fusse des Gaskaivo, von mir aber nirgends daselbst gefunden worden ist. Forderte die Gewissenhaf- tigkeit, dass ich diesen Umstand den Gegnern der Weidenbastarde nicht verschwieg, so kann ich auch anderseits nicht unerwähnt lussen, dass ich die Thatsache für unerheblich halte Denn die Weiden werden durch Insekten befruchtet, Es könnte also durch sie der Polleo von 8. myrtilloides der S. Lapponum 3. selbst aus grös. 27° 428 " serer Entfernung als von Gaskaivo her zugeführt worden sein. Noch wahrscheinlicher ist es mir freilich, dass ich die 8. myrtilloides in der Nähe des Bastards vorgefunden haben würde, wenn ich danach unter den Alles überwuchernden Sträuchern der 8. Lapponum ge- sucht hätte. 12. Carex laxa Wg. Steht völlig in der- Mitte zwischen C. limosa und livida. Da ich die Pflanze nicht selbst gefunden habe, sondern sie nur aus getrockneten Exemplaren kenne, die Fristedt bei Jukkasjärvi in Torneä-Lappmarken gesammelt hat. so will ich hier nur die Vermuthung aussprechen, dass sie wohl ein Bastard zwischen den genannten beiden Species sein könnte. Die schwedischen Botaniker, welche die Pflanze an Ort und Stelle zu beobachten Gelegenheit haben, mögen hierüber entscheiden. VI. Verzeichniss der um Quickjoek und in den Lulen- sischen Alpen gesammelten Laubmoose. Sphagnum acutifolium (L.) in allen Sümpfen häufig. Weisia crispula Hdw. Um Quickjock und in den Lulensischen Alpen in zahlreichen Formen. Kine merkwürdige Varietät mit fast kugeligen Früchten und schief geschnäbeltem Deckel fand ich ver- einzelt um dem Gipfel des Snjärrack an Felsen. Rhabdoweisia fugax (Hdw., Br. et Sch.) An Felsen am Fasse des Kirkevara. Cynodontium gracilescens (W. et M. Sch.) Bei Quickjock häufig. Um den Virihjaur und Pollaure scheint nur die kleinere Alpenform vorzukommen, die sich übrigens auch, gemischt mit der gewöhnlichen Form, schon um Quickjock vorfindet. Cynodontium polycarpum (Ehrh., Sch,) Woallibacken bei Quickjock. Cynodontium virens (Hdw., Sch.) In den mannigfachsten Formen im Hochgebirge wie im Thale von Quickjock häufig. Dicranella subulata (Hdw. Sch.) Vereinzelt auf dem Gipfel des Snjärrack, rasenförmig in den Wiederungen zwischen dem Virih- jaur und dem Kirkevara. Dieranum Starkü (W. et M.) Pollaure. Dieranum Schraderi (Schwgr.) Quickjock und am Pollaure. Dicranum palustre (Brid.) Quickjock in den Sümpfen am Fusse des Snjärrack mit Früchten. Dieranum elongatum (Schwgr.) Quickjock. Dicranum congestum (Brid.) Snjärrack, Njammats. 429 Dicranum vongestum var. strictum. Kirkevara. Arctoa Anderssonü n. sp. Gipfel des Njunnats, Arctoa fulvella (Smth.. Br. et Sch.) Ebendaselbst, Trematodon aumbiguus (Hdw. N. et H.). Quickjock. Blindia acuta (Dicks. Br. et Sch.) Wallikärsä bei Quickjock. Desmatodon latifolius (Brid.). Auf den Bergen um Qaickjock. am Pollaure und Virihjaur häufig. Didymodeon rubellus (Roth., Br. etSch.) Njammats an Felsen. Trichostomum glaucescens (Hdw) Njammats. Ceratodon purpureus (Dill., Brid.) Ueberall häufig, Distichium capillaceun (Hdw., Br. et Sch.) Snjärrack . Njammats, Pollaure. Distichium inclinatum (Swritz., Br. et Sch,) Viribjaur. Tetraphis pellueida (Dill. Hdw.) Quickjock. Encalypta commutata (N. et St.) Kirkevara, Alkayara. Eincalypta brevicolla (Sch.} Pollaure und Sojärrack, Encalypta rhabdovcarpa (Schwgr) Wallikärsä bei Ouickjock. Encalypta ciliata (Hdw.) Wallikärsä und Njammats. Ampbidium lapponicum (Hdw., Sch.) Bei Quickjock häufig. Pollaure. Ulota curvifolia (Whlenb., Brid.) Quickjock an Felsen. Ulota crispula (Brid.) dessgleichen. Grimmia commutata (Hübn.) Njunnats an Felsen. Grimmia ovata (Web. et Mohr.) Von Quickjock bis zum Virikjaur häufig. Grimmia apocarpa (Hd w.) Bei Ouickjock in zahlreichen Formen. Grimmia conferta (Fk.) Njunnats. Rhacomitrium microcarpum (Brid.) Pollaure. Dissodon Froehlichianus (Hdw., Grev. et Arn.) In der Nähe des Puoitisjaur. Tetraploden angustatus (L. fil., Br. et Sch.) Wallibacken bei Quickjock: häufiger in den untern Theilen Lapplands. Tetraplodon mnioides (L. Br.et Sch.) Snjärrack, Pollaure. Splachnum vasculosum (L.) Quickjock, Pollaure Splachnum sphaericum (Hdw.) Bei Quickjock nicht selten. Splachnum luteum (L.) Um Quickjock. Leptobryum pyriforme (Dill., Sch.) Quickjock in einer sehr kleinen, zierlichen Form. 430 Webera eruda (Sebrb. Schwgr.) Wallibacken. Var. minor auf dem Kirkevara. Webera nutans (Schrb. Hdw.) Ueberall häufig in vielen Gestalten. - Webera sphagnicola (Sch.) An den Sümpfen am Fusse den Snjärrack. MWebera Ludwigii ıSpreng., Sch.) Zwischen dem Viribjaur und Pollaure. Bryum arctieum AR. br., Br. et Sch.) Wallibacken und Kamajock bei Quickjock. Bryum purpurascens (R. Br., Br. et Sch.) Pollaure. Bryum penduhun (Hsch., Sch.) Pollaure, Njamınats. Bryum inclinatum (Swriz., Br. et Sch.) Pollaure. Bryum eirrhatum»(cH. et H.) Quickjock, Kirkevara. Bryum pallescens (Sehwgr.) Quickjock). Bryum capillare (Hdw.) Njammats bei Quickjock, Bryum pseudotriquetrum (Scehwgr.) Snjärrack, Kirkevara. Mnium subglobosum (Br. et Sch.) Quickjock. Uinclidium stygium (Swrtz.) Quickjock , Pollaure. Aulacomnium turgidun (Whlenb., Schwgr.) Auf den Bergen um Quickjock. Aulacomnium palustre (Dill,, Schwgr.) Ueberall häufig. Paludella squarrosa (L. til., Ehrh.). In den Sümpfen am Fusse ‚es Snjärrack. Cutoscopium nigritum (Dicks., Brid.) Pollaure. Heesia uliginosa (L..Hdw.) Häufig bei Quickjock u. am Pollaure. Bartramia subulata (Br. et Sch... Auf dem Wege vom Pusitisjaur nach Alkavara. — Neu für Seandinavien. Bartramia ityphylla (Brid.) Woallibacken, Alkavara. Dartramia Oederi (Swrtz.) Wallikärsä, Niammats. Bartramia Halleriana ıHdw.) Njammats, Pixilonelis fontana (L., Brid.) Wallikärsä. onostomum boreule iDicks., Swrtz.). Quickjock und im Hochgebirge nicht selten. Poyonatum alpinum (k.. Brid.). Häufig auf den Bergen um Quickjock. tar. urcticum vom Pollaure. Polgtrichum juniperinum (Bill., Hdw.). Ueberall häufig. Polytrichum septentrionale (Swrtz.. Auf dem Gipfel des Njunnats. 481 Polytrichum alpestre (Hoppe). Njunnats. Andreaea petrophila (Ehrh.) Ueberall häufig. Dichelyma falcatum (Linn , Myr.). Im Kamajock bei Quickjock. Pylaisaea polyantha (Ditl.. Schr.) Quickjock. Orthothecium chryseum (Schwgr., Sch.). Kirkevara. Plagiothecium pulchellun (Hdw., Sch.). Wallibacken. Limnobium palustre (L., Sch). Quickjock. Hypnum Sommerfeltüi (Sommerf., Wyr.). Woallibacken. Hypnum uneinatum (Hd w.). Ueberall häufig. Hypnum revolvens (Swrtz.). In den Sümpfen Lappland's sehr häufig. Hypnum fluitans ıL.). Viribjaor. Hypnum cordifolium (Hdw.). In Sümpfen häufig, Hypnum sarmentosum (Wahlnb.). Steril um den Gipfel des Spjärrack, mit Früchten am Fusse desselben. Hypnum nitens (Schreb.) KEbendaselbst. Hypnum stramineum (Dieks.). Zwischen Pollaure uud Virihjaur. Es schliessen sich hieran noch folgende in Westerbotten und der Waldregion Lapplands gesammelte seltene Mouse: Sphagnum fimhriatum (Sch.). Heden in Westerhotten. Dicranella crispa (Hdw., Sch) In Westerbotten wie es scheint nicht selten. Dieranella rufescens (Turn., Sch... Auf Brachäckern bei Heden in Westerbotten selten. Trichostomum pallidum (Hdw.). Dessgleichen. Splachnum rubrum (K.). Sparsam bei Weollarim mit Spl. lu leum zusammen. \ Splachnum vasculosum (1.). Jockmock. Webera pulchella Hdw., Sch.) Tuuleä-staden. Wollarim Polytrichum commune (L) var. perigoniale. Weollarim. Burbaumia apbylls (Hall). Jockmock. Ich glaube diesem Verzeichnisse darum einen gewissen Werth beilegen zu können, weil Herr Professor W. Ph. Schimper zu Strassburg die Güte gehabt hat, die demselben zu Grunde liegenden Bestimmungen einer Revision zu unterwerfen An der Richtigkeit derselben, auch wo es sich um die schwierigen Gattungen Webera und Bryum handelt, wird man daher nicht zweifeln können. Dass das Verzeichniss nieht darauf Anspruch macht als eine vollständige Aufzählung der Laubmoose Onickjock’s und seiner Umgebungen zu PREREER® 43% gelten, bedarf kaum der Erwähnung. Ich hatte meine Aufmerksam- ' keit nicht aussschliesslich den Laubmuesen zugewendet. was bei eineor kürzern Aufenthalt zur genauen Burchforschung einer Gegen! fast unerlässlich ist. Wenn ich dennoch manche für Lappland oder Scandinavien neue Sachen, ja sogar eine neue Species, Arctou An- derssonii, aufgefunden habe, so ist diess ein Beweis, wie viel Entdeckungen in der Kryptogamen-Flora des hohen Nordens bei fer- nerem sorgfältigen Studium derselben noch zu erwarten sind. Zum Schlusse lasse ich die Diagnose der neuen Arctoa folgen: Arctoa Anderssonii.n. sp. Eine sehr ausgezeichnete Species, die sich von Arctoa fulvella sowohl, ala von A. hyperborea durch die gerad aufgerichteten oder schwach gekrümmten, kürzer gespitzten Blätter, und die kurzge stielte, von den eng anschliessenden Blättern halb eingehüllte Frucht unterscheidet. In den bis tief herab gespaltenen Zähnen des Mund- besatzes hat sie Aehnlichkeit mit Arctoa fulvella; doch sind bei dieser die Glieder der Zähne überall länger als breit, während bei Arctoa Anderssonii die Breite der Glieder des unteren und mitl- leren Theils der Zähne die Länge um das Boppelte und Dreifache übertrifft. Den Namen führt sie zur Erinnerung an meinen lieben Freund Professor N. J. Andersson zu Stockholm, der sich um die Flora Quickjock’s, welcher sie angehört, so viele und grosse Ver- dienste erworben hat. Folgendes würde die kurzgefasste Beschrei- bung der Pflanze sein: Wachsthum rasenförmig, Stengel jährlich sich verlängernd auf- recht, fast unverästelt. Blätter steif aufrecht oder schwach gekrümmt, an der Basis scheidenförmig halbumfassend, die älteren schwarzbraun die jüngeren hell olivengrün, glänzend. Blattrippe dick, von der Basis bis zur Spitze reicseend.. Umriss des ausgebreiteten Blattes aus eiförnig verbreiterter Basis pfriemförmig zugespitzt. an den Rän- dern schwach gesägt. Kapsel auf ziemlich dickem Stiefe aufrecht. eiförmig, mit gewölbtem, hakenförmig geschnäbelten Deckel. Stiel kurz, etwa 1’/, Mal so lang als die Kapsel, Die entleerte Kapsel weit geöffnet mit 16 deutlichen, regelmässig abstehenden, ziemlich tiefen Furchen Zähne 16, bis zur Basis 2- seltener ?-theilig, kurz gegliedert, die Schenkel jedes Zuhns mehr oder weniger mit ein- ander verwachsen. Calyptra unbekaunt. Geschlechtsapparat 2häusig. Von mir sparsam auf dem felsigen Gipfel des Njunnats ohnge- fähr 4000 Fuss hoch über der Neeresfläche gefunden. rn - 4383 Erklärung der Figuren auf Tab. VII. Fig. IIE ein Pflänzchen von Arctoa Anderssonii in natürlicher Grösse. Fig. IV. der obere Theil eines Fruchtzweiges, etwa 15 Mal vergrössert. Fig. V. eine entdeckelte Kapsel mit Stiel, stärker vergrössert. Fig. VI. ein Stück Kapsel mit Muudbesatz und Ring, 150 Mal vergrös sert, und zwar von der innern Seite gesehen. Fig. VII. und VIII vergrösserte Blätter. Fig. VIII. in der natürlichen Lage, Fig. Vi. ausgebreitet. Getrocknete Pflanzensammlungen. Fungi europaei exsiccati. Klotzschii Herbarii vivi myco- logiei continuntio. Editio nova series secunda. Cen- turial. Cura Dr. IL. Rabenhorst. Dresdae, 1859, typis C. Heinrich. 4°. Mit dieser Lieferung beginnt der unausgesetzt für die Förde- rung der gesammten Kryptogamenkunde thätige Herausgeber eine neue Reihe seiner vortrefllichen Pilzsammlung unu gibt dadurch Allen, welche bisher au diesen schönen Unteruenmen noch nicht Theil ge- nommen, neue Gelegenheit. demselben ihre Unterstützung zu leihen. Den dankenswerthen Kräften, die dem Herausgeber bisher hülfreich - zur Seite gestanden, haben sich nunmehr zwei neue Namen, die in der Pilzkunde guten Klang haben — Broome und Fries d. Sohn — beigesellt, und so wird diese Sammlung auch fernerhin die Nie- derlage aller neuen Entdeckungen auf diesem Gebiete bleiben, und dadurch in der Litteratur immer einen hohen Werth behaupten. Folgen- des ist der Inhalt dieser neuen Centurie: 1 Agaricus (Galorheus) torminosus Fr. 2. Agaricus (Clito- eybe) obsoletus Batsch. Obs. Lamellae einerascentes, odor vix aniseus! dubito saltem, an spec. propria ab Ag. metachroo (Rabenh. Handbuch I. p. 539.) sat diversa sit. L. BR. 3. Agarieus (Mycena) flopes Bull. 4. Agaricus (Collybia) asemus Fr. Syst. 121. 5. Agaricus (Mycena) galericulatus Seopoli. 6. Agaricus (Mycena) purus Pers. fort. var. 7. Agaricus (Hycena) vulgaris Pers. Syn. 8. Agarieus (Myrena) roridus Fr. Syst. 9. Ayaricus (Col- !ybia) tuberosus Bull. 10. Coprinarius fimicole (Pers) Fr. 11. Lactarius rutaceus Lasch. iu Rabenh. Herb. mycol. Ed. 1. N. 606. 12. Marasmius terginus Fr. 13. Ay. (Khodosporus. Clitopilus) nigrescens Lasch. in Rabenh. Herb. mycol. 14. Len- zites betulina (L.) Fr. epier. 407. 15. Polyporus nigricans Lasch. 434 Mspt. Pileo suberoso-coriaceo tenuiuseulo utrinque plano, velutino. „onato nigricante opaco, margine tenui albo, poris minoribus e sub- rotando-obtusangulis albis pallescentibus. 16. Polyporus rugulosus Lasch. Mspt. Polyp. velutinus Fr. Syst. variet. Pileo suberoso- coriaceo leviter convexo velufino magis minusve zonato radiatim ru- suloso subflavescenti-fusco, subtus plano, postice crassiusceulo, mar- gine acuto, poris minoribus subrotundis albis pallescentibus, 17. Hyd- num Auriscalpum L. 18. Aydnum alpestre Pers. Myc. europ. 19. Irpex pendulus (Alb. et Sch.) Fr. 20. Cortieium cinereum (Pers.) Fr. epier. 563. 21. Corticium nigrescens (Schrad.). Fr. 22. Thelephora caryophyllea Pers. Syn. 23. Thelephora isabel- lina Fr. epier. 544. 24. Radulum laetum Fr. Elench. 25. Pezizu apala Berk. et Broome Not. of Brit. fung. 26. Peziza trechi- spora Berk. et Broome. 27. Peziza hirta Schumacher. 28. Peziza Avcllanae Lech. Erumpens. sessilis subearnose - membra- nacea, alba pallescens; junior subrotunda, clausa, dein hemisphae rica subinfundibuliformis, extus pnberula. margine inflexo; aseis cha- vatis, sporis oblongis . 29. Peziza citrina Batsch. 30. Peziza araneosa Sowerby. 31. Peziza Pineti Batsch. Var. Abie- fis Rabenh. diff. a forma typiea disco obscuriori! 32. Peziza syringea Wallr. 33. Lecanidion atrum Rabenh. 34. Hymeno- yaster citrinus Vittad. 35. Clathrus cancellatus L. 36. Sphae- robulus stellatus Tode. 37. Mitrula cueullata (Batsch.) Fr. 38. Leotia eircinans Pers. 39. Rhizina undulata Fr. Obs. Ra- benb. Hand. I. 376 In sylvis caeduis Septbr. 1858 gregarie pr. Sehluckenau (Bohemiae septentr.) leg. Karl. Obs. Juvenilis albo- marginata. 40. Physarum nutans Fr. Forma propria phycophila Rabenh. inter var. 8 viridem et y aureum mediam tenet; perid. len- tieulari, subtus umbilicato dein cernuo, eı auree viridi-eineraseente: stip. basin versus incrassato nigro; floceis e luteo canescentibus; spor- globosis nigris. Palmellam oceupat in ftruneis abietinis, locis humi- dis praesertim suffocatis. 41. Splunchnonema pustulatum Cord. 42. Neottiospora Carieum Desmaz. 43. Hypocrea Vitalbae Berk. et Broome. 44, Valsa fibrosa Fr. Summ. 45. Hendersonia Typhoidearum Desmaz. 46. Nectria inaurata Berk. et Broome 47. Nectria helminthicola Berk. et Broome. 48. Sphaeria chlorospora Ges. Mspt. et herb. Sph. simplex, foliicola: perithe- ciis genuinis, minutissimis, sub epidermide nidulantibus, ea secedente liberatis, ovato-globosis. membranaceis, cellulis magnis pallide viren- 435 fibus, nisi summo vertice carbonaceo fere, setis paucis nigris erum- pentibus obsesso. — Paraphyses an nullae? an parcissimae cito dif- fluentes? — Asci curvuli, e cylindraceo clavati, sessiles ? 48-50/, ,, Mill. longi, inferius 6/5300 , superne ®%soo Mill. erassi, sporidiis octo. viridulis, didymis, ad septum vix constrietis 89°%,, Mill. longis, You latis, arcte repleti. 49, Sphaeria euerypta Berk. et Broome. 30. Sphaeria unicaudala Berk. et Broome, 5}. Sphaeria phaeo- stroma Montagne. 52. Sphaeria appendiculosa Berk.etBroome. 33. Sphaeria schistostroma (Dub. ined.), immersa demum erumpens epidermide eincta, receptaculis 5—15 aggregatis ovatis verticalibus inelinatisve stromate nigro inaequabili primum compacto demum in fragmenta plura diffisso teclis, ostiolis vix prominulis saepe obsoletis, thecis ceylindrico - elongatis rigidis paraphyses filiformes tenuissimas superantibus sporas 1-seriales ovoideo-globosas hyalinas primo 1-de- mum 3-septatas et tandem parenchymaticas et tum intensius lutescen- tes includentibus. -- Ad ramos exsiccatos Ribis aurei, in hortis circa Genevam. — Nomen speeificum a stromate et OYıoToV fissum composi- tum. Inter Obvallatas Fr. et in vieinio 8. tesserae collocanda. 54. Sphaeria tubaeformis Tode. 55. Dothidea Lyeii (Dub. ined.). subcutanea minuta sparsa demum erumpens sphaerica aut ovata epi- dermide dilacerata ciucta, primum aurantiaca, demum fuscescens et eliam nigricans, ostiolis nullis; spermogoniis e cellulis primo nume- rosis minutissimis compositis; pusfulis thecasporis e cellulis parvis 4. 6 compositis, thecis oblongo-clavatis sporas oblongas fuscas 3-septatas in parte superiori 2-seriales foventibus paraphysibus longioribus cir- cumdatis. 56. Dothidea Lycii Duby. Status spermogonicus! 57. Xylaria filiformis (Alb. et Sch.). 58. Hysterographium Fraxini (Pers) Desmaz. 59. Leptostroma juneinum Fr. 0. Isuria sulphurea Fiedi. Mspt. et in litt. ad Rabenh. (ostophila) simplex erecta gregaria oblonga s. clavata, 1—3‘ longa sulphurea. farinoso- floccosa ; sporidia rotunda simplicia hyalina. 61. Stälbum turbinatum Tode Meckl. Forte var. foliicola Rabenh. 62: Acrospeira mira- bilis Berky. et Broome. 63. My.vormia atroviridis Berky. et Broome. 64. Sporocybe byssoides Fr. 65. Arthrobotryum Broomü Rabenh. Mspt. Spec. elegans, ab A. stilboideo (Üf. Herb. mycol. N. 1821 et Hedwig. Vol.l. T.IV F. 1.) sporarum fabrica louge distat. 69. Penicillium erustaceum (L.} Fr. Syst. III. 407. 67. Tricho- derma viride Pers. Sn. 68. Capnodium sulieinum Mont. 69. Fusarium Betae Rabenh. 7. Fusidium candidum Link. 71. 436 Chaetostroma Buzsi Cord. 72. Illosporium roseum (Sebrb.) Fr, Syst. 73. Illosporium carneum Fr. Syst. 74. Illosporium au- rantiacum Lasch., gregarium minutum subrotundum aurantiacuın, passim coacervatum: sporis subrotundis. 75. (oryneum macrospo- rium Berky. 76. Arthrinium curieicola Kunze. 77. Cladospo- rium epiphyllum Cord. 73. Helminthosporium velutinum Lk. 79. Torula stilbospora Cord. in Sturm Ill. 80. Papulaspora se- pedonioides Preuss. 81. Aethalium vaporarium Bull. 82. Den- dryphium comosum Wallr. 83. Dendryphium griseum Berk. et Broome. 94. Arrostalagmus cinnabarinus Cda. Forma subfer- rugiuea! 85. FPeronospora FPicariae Tulasne Compt. rend. 1854. 86. Peronospora Dentariae Rabenh. Mspt. Diff. ab aff. ramifieatione et acrosporis glohosis minoribus. S7. Oidium Erysi- phoides Fr. Syst. I. 432. v. Cucurbitarum. 88. Oidium Fusi- sporioides Fr. Syst IH. 451. v. Urticarum 89. Puccinia Cirsü Lech. P. sporis breviter pedicellatis, obtusis, atrobrunneis. 90. Uredo Cirsii Lech. U. sporis globosis. saturate-cinnamomeo-fuscescenutibus. 91. Uredo floseulosorum Alb. et Schw. Consp. Sporae_ ciliatae! 92. Uredo Rhododendri Det. Fl. fr. 93. Uredo Pteleacearum Rabenh. Mspt. 84. Uromyces inaequialta Lech. acervis atrobrun- neis, sporis subroiundis obovatisque, aliis sessilibus. aliis breviter v. elongato - pedicellatis. 95. Epitea longicapsula DeC. Fi. fr. Forma: Carpini. 96. Aecidium Ranunculacearum DeÜC. d. Lyeoe- toni (DeC.) Rabenh. Handb. I. p. 19. 97. Gloeosporium Veroni- carum Ces. hb. pro inter. Ulterius examinandum; eirrhi nimis fu- gaces pro genere. Ex sporarum forma et compositione, ex cubieulo hyropbleode etc. Gloeosporia propinguat; sed tenuissima videtur mucilago sporas adglutinans. 98. Gloeosporium Andurnense Ces. mss. et hb. (De genere, quoad locum in systemate ambiguo, con- teras Montagne Syllog. p. 195.) — Non reticeam dubium in animam meum subrepuisse, numne Gloeesporia, potius quam genus aufonomum, formam imperfectiorem generis nobilioris cujusdam sis- tant, nosum, vi dieam, specimen Polymorphismi (dent Mycologi veniam verbo) quale praebent Oidia cum Ampelomyce in Ery- sibe ete. — Species praesens, judice ill. Montagne in humanissi- mis litt. d. d. Oct. 1558, bona, etsi adfinis ex sporis GI. Junglan- dis (Lib.) et Gl. Delastrei (Lacr.). Sporidia beteromorpha, Iu- nulata, spathulata eic. turbida, pluriguttata; 12-15/,,, millm. longa, 58/0 mill. lata. 99. (aeoma subapiculosum Bonord. Sporis 437 polymorphis ovoideis, pyriformibus, obovatis et subglobosis fuligineo fuseis, apiculo papillaeformi saepe ornatis; pedicellis brevibus deursum attenuatis: acervis parvis, dense aggregatis. planis. epidermide einetis fuligineo-fuseis. 100. Aylostroma giganteum Tode. Hepaticae europaeae. Die Lebermoose Europa’s unter Mitwirkung mehrerer namhafter Botaniker, gesam- melt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Decas IX.— \XH. Dresden. 1859. Wir freuen uns. auch von dieser Abtheilung der Rabenhorst. schen Kryptogamensammlungen ein paar neue Lieferungen anzeigen zu können. Sie enthalten in durchaus schönen und instructiven Ex- emplaren: 81. Phragmicoma Mackaü italica DNtris. ..Sul troneu degli alberi e sulle rupi alla Villa Doria presso Pegli e lungo la valle dei Molinazzi preso Sestri, nella Liguria occidentale.“ 82. Ric- cia fluitans var. canaliculata Hoffm. Hirschhof, Oberamts Crails- heim 83. Grimaldia barbijrons Bisch. (G. fragraus Nees.) Eichstätt in Mittelfranken. 84. Mefzgeria puhescens Radd. Salz burg. 85. Plagiochasma italica De Ntris. Voltri (Liguria oeci- dent.). 86. Sarcoscyphus Funckii Nees. Untersberg bei Salzburg, 5500° über d. I. 87. Hastigobryum deflevum Gottsch., Lin- denb. et Nees. Rosenlauigleischer im Berner Oberland. 88. M. deflerum a) 2. trierenatum elongatum Gottsch., Lindenb. et Nees. 89 Scapania aequiloba Nees. Mittagsspitze Jes Bregen- zer Waldes. 90. 8. undulata Nees. B. b. rivularis Hüben. Form: caule firmiori, fol. eroso-denticulatis, subpurpurascentibus. Biela (sächsische Schweiz.) 91. 8. undulata Nees. Reihe B. Form: caule laxiore, fol. laete viridibus. Bieigrund in der sächsischen Schweiz. 92. S. nemorosa Nees. Kalkhügel bei Salzburg, 93. 0. curta Nees. a. communis. 1. forma sterilis. Schwerin in Mecklenburg. 94, Liochlaena lanceolata Gottsch., Lindenb. et Nees. Streh- len in Schlesien. 95. Jungermunnia badensis Gottsch. in litt. ad Rabenh. Amphigastria nulla in stirpe fertili, Perianthium apice in tubulum coaretatum, ut in J acuta, cylindrieum, versus apicem quatuor angulos obtusos formans. An wassertriefenden Stellen der Molassesandfelsen bei Ueberlingen in Oberbaden. Gottsche bemerkt hiezu: Die Kelchform von acuta und Mülleri, welche an der Spitze röhrig zusammengezogen erscheint, wie bei J. lanceolata oder einer Inhulee. ist so eigenthümlich, dass sie zum Grorpen-Charakter er- 438 hoben werden könnte. J. corceyruea uud inflata baben birnförmige glatte Kelche, aber das röhrige Spitzchen fehlt ihnen. Diese Kigen. thümlichkeit zeigt die badische Pflanze und reiht sich also zunächst der J. acuta an; dagegen habe ich bei mehreren Pflänzchen ver gebens nach den Ampbigastrien der fruchttragenden Stämmchen ge sucht; die Blattform weicht ebenfalls von J. acuta und J. Mülteri ab. Ich halte diese Form für neu.“ 96. Jungermannia setifor. mis Ehrb. Ammenthal.Ord in Oberpinzgau. 97. J. acuta « major ‚Gottsch., Lindenb. et Nees. Salem. 98. J. acuta Lindenb. Ebendaher. 99. .J. acuta v. minor Auctor. J. inflata var. major Mart. Fl. Erl.) Ebendaher. 100. J. acuta v. minor Auctor. Lo- calform ebendaher. Die zweite Centurie beginnt mit: 101. Aneura palmata Nees. Salem. 102. A. palmata Nees. y polyblastse, 2. y. leptomer« Gottsch. Linudenb, et Nees. Griessbach am Brienzersee in der Schweiz. 103. A. pinguis Dumort. Forma: rupestris. c. fr, Salem. 104. A. multifida Dumort. var rivularis. Rabenh. Biel- grund in Sachsen. 105. Pellia epiphylla Nees. Schönborn bei Dresden. 106. Aliculuria scalaris Corda « major Gottsch. Lindenb. et Nees. Sächsische Schweiz. 107. Jungermannia Starkii Funck. Hüttengrund bei Königstein in Sachsen. 108. Ptili- dium ciliare Nees. Forma o. }. a, truneicola, procumbens, viridis. Zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt. 109. Plagio- chila interrupta Nees. Salzburg. 110. Jungermannia bicuspidata L. mehr eder minder reich durch- oder überzogen mit J. connivens Dieks. Schwerin in Mecklenburg. 111. J. connivens Dicke. € ealye. rein! Salem. 112. J. Taylori Hook. a. Am Hochkar in Niederösterreich im Gebiete der Kalkalpen in Seehöhe von 5000— 5690. b. Geissalpe bei Kreuth, 4080° koch. 113. J. Taylori Hook. a. Sächsische Sehweiz. b. Salem. 114. J. sefacea Y Schultzü Hüben. Sächs. Voigtland. 115. J. Genthiana Hüben- Rothenhaus bei Teplitz in Böhmen. 116. J. riparia Taylor. Na- gelfluhfelsen bei Salzburg. 117. J. riparia Taylor. var.. fol. ro- tundatis. (J. atrovirens Domort,?) Salzburg. 318. Chiloseyphus polyanthos b. rirularis Nees. Alnenbäche Pinzgau’s, 4 — 5000' Seehöhe. 119. Metzgeria furcata var. e. prolifera Nees. ce. fruct, Annathal bei Eisenach. 120. M. furcata var. rupestris Jek. Au im Bregenzer Walde. — Als Beigabe (63. b.) Biyitia Mörkäi Nees. Pichapper im Salshurgischen. 439 Die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s. Neue Aus- gabe. Unter Mitwirkung der Herren Ardissone, ‚Auerswald, Bulnheim, Hantzsch, Häcker. Hilse, Kalchbrenner. von Martens, Nave, Rostock, gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Doppelheft: Decade LXXXIH. u. LXXXIV. (Der neuen Ausgabe 55. u. 56. De- cade.)} Dresden, 1859. Auch diese neue Lieferung der Algen enthält viele selfene und interessante Arten, besonders aus dem Meere, und wird daher je- dem Algenfreunde eine willkommene Gabe sein. Wir finden darin: 321. Grammatophora marina Ktz. Hinter dem Molo Trajans bei Ancona. 822. Synedra acicularis Ktz. Leipzig. 823. ('ollefonema viridulum Bre&b. Streblen in Schlesien. 824. Tolypothrix distorta Ktz. Flensburg. 825. Scytonema natans Kita. Wellenderf in der Zips (nördl. Ungarn). 826. S. Myochrous Ktz. Vapence bei Wal- lendorf. 827. Oscillaria natuns Ktz. Weallendorf in der Zips. 828. Oedogonium intermedium Ktz. Franzeusberg in Brünn. 829. Microthamnion strictissimum Rabenh. Ein äusserst zierliches Gewächs, sehr reich besenförmig verzweigt, das sich von HM. Kü- tzingianum durch mindere Stärke, die äusserst straffen, gerade vor- gestreckten Zweige, längere Glieder, die allgemeine Schleimhülle und blassspangrüne Färbung wesentlich unterscheidet. Die Fort. pflanzungsweise ist auch hier noch nicht bekannt. Theils augewach- sen, theils freischwimmend, in einem Graben am Bienitz bei Leipzig. 830. Spirogyra majuscula Ktaı. a, Dresden. b. Plagwitz bei Leip- zig. 831. S. varians Ktz. Dresden. 832. Zygogonium torulosum Ktz. Strehlen in Schlesien. 833. Z. ericetorum y fluitans Kta. Neukirch in der Oberlausitz. 834. Lemanea Kalchbrenneri Rabenh. mser. In den Gebirgsbächen der Central-Karpathen bei Wallendorf. Al. Braun bemerkt dazu: ‚Ein sonderbares Gebilde, dessen Ge- webe so zart ist, dass ich die Lemaneenstructur nicht sicher daran erkennen kann, doch finden sich au der Basis, wie bei Lemanea, Gliederfäden aus einer Zellenreihe und hie und da scheinen auch die gliederartigen Verdickungen von Lemanea angedeutet. Endlich finde ich Verrucarien- oder Sphärienartige dunkle Kugeln oder Höcker da- ran, die nach Cohn bei Lemanea auch vorkommen und einem Schmaretser angehören sollen. Ich bin alae geneigt, das Gewächs 440 wirklieb für eine Lemanca zu halten, da ich soust nichts Aebuliches kenne. 835. Nemalion lubricum Duby. Ancona. 836. Acantha- phora Delilee Lamour. An dem von Hamilton beschriebenen- im Jahre 1794 über Torre del Greco in's Meer geflossenen Lava- strome des Vesuv's. 837. Bornetia secundiflora Tur. Genua. 83x. Polyides lumbricalis Ag. Travemünde. 83%. Dietyosiphon foeni culaceus Huds. Travemünde. 349. Gigarlina Teedii Lamour. Golfo di Taranto. Kleinere Mittheilungen. Agave americana findet sich, wie in allen südlichen Ländern. so auch bei uns in Griechenland als eine Zierpflauze in den Gärten. Wenn sie zur Blüthe kommt, geht diese baumartige Pflanze zu Grunde und nach dem Abblühen müssen die Wurzelistücke aus der Erde genommen und durch kleine andere Pilanzen ersetzt werden. Die Woarzeln dieser Pflanze hahen eine grosse Aehnlichkeit mit einer schlechten Sorte von Sassaparille, und in Griechenlaud werden diese Wurzeln von Leuten gesammelt, die den Absud derselben als blutreinigendes Mittel gebrauchen. Der Name Agare ist griechischen Ursprunges uud wird vom Worte Aryxuos, aryavaos abgeleitet. und das bedeutet stolz. herrlich — within Agare eine herrliche, stolze Pflanze. In Folge der verheerenden Diarrboe der Kinder erreignen sich sehr häufig bei denselben Vorfälle des Mastdarmes (Prolapsus ani). gegen welche die Leute das folgende Mittel in Ermangelung von ge- eignetern Pessarien mit Erfolg anwenden. Der Kolben einer geeig- neten grossen Maisfrucht nebst dem darauf sitzenden Samen wird leicht geröstet und so heiss, als es der Patient erleiden kann, in den After bineingeschoben. Der Darm wird durch diese keulenförmige Form zurückgehalten und vermöge der Oeflnungen, die durch die Körner gebildet werden, auch der Abgang des Unrathes nieht ganz verbindert. Ist es möglich, dieses Pessarium ceuneiforme sui generis einige Tage darin zu lassen, so soll sich dadurch der Schliessinuske! so gestärkt haben, dass der Prolapsus geheilt ist. Zagnoroode, Sarkotrophe. d. i. Fleisch näbrendes Mittel nennt das Volk im Pelopaunese verschiedene Pflauzen. die man bei Hieb- und Stichwunden auf die Wunden aufbindet. um selbe ohne Eite- rung zur Heilung zu bringen. Diese Pflanze ist vorzugsweise Hedera Heli, deren Blätter in Griechenland eine bedeutende Rolle beim ge- meinen Volke spielen. Athen. Dr. Landerer. uusr Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H.D emmier. RLORA, — en — JW 28. Regenshurg. 28. Juli. 1859. , Inhalt: orıcınar -AsHanpLung. Böckeler, Beschreibung neuer „yperaceen, nebst berichtigenden Bemerkungen über einige ältere Cyperus- rten, Beschreibungen neuer Cyperaceen, nebst berichtigenden Be- merkungen über einige ältere Cyperus - Arten .*) Von Böckeler. Cyperus, ©. (Pycreus) latespieatus; culmo tenui firmo 8-pollicari com- pressiusculo angulato-striato (v. obseure trigono v. subguadrangule) basi uni- (v. pauei -?) foliato feliisque elivaceo-fuseis ; foliis culmo paulo brevioribus angustis CA" 1) rigidis subcarinatis apice spi- nuloso-dentatis; vagina augusta coriacea; spieis 5-3 in apice culmi dispositis, intermediis (3—2) fasciculatis faseiculoque brevi pedun- culatis, religuis (binis) sessilibus, lineari oblongis 8—6'“ longis 2" latis obtusis compressis 20—24-Noris; invocluero 3-phylio , foliole Maximo 3 pollicari, omnibus superne margine spinuloso - asperis; squamis complicatis fusco stramineis subnitentibus e basi latissima suborbiculata versns apicem parum angustatis apice obiusissimis acutissime carinalis subtilissime densissimeque striatis margine subundulatis, carina fusca 5—4-nervi; caryopsi orbiculata compres- siuscula apicata grisea opaca laevi sub lente valida vix transverse rugulosa; stylo bifido. In Bengalia leg. Griffith. *) In meiner Beschreibung neuer Cyperaceen im vorigen Jahrgange der Flora ist Folgendes zu ergäuzen. Auf 8. 646 Z. 6 von unten ist zwischen den Wörtern squamis und brevissine einzuschalten: lato-ovatis obtusis, inferioribus tantum; auf 8. 648 Z. 14 von oben ist zwischen den Wörtern apicem und minutis zu ergänzen: clausis, eligulatis, nervatis, spicis. — Flora 1859. 28 434 . Durch die bräunliche Färbung der Halme, Blätter und Schup- penkiele ist dieser Cyperus, welcher sieb u. a. noch durch sehr breite und stumpfe Aehren auszeichnet, sogleich auffällig. Es steht diese Art in näherer verwandtschaftlicher Beziehung zu C. stramineus Nees, einer ebenfalls indischen Art. ©. Mülleri; (Sectio Aristati Kanth); radice ibrosa tennissima); culmo pertenui ereeto compressiusculo striato subangulato (in speeim. minor. setaceo subtrigonostriato) basi infima incrassata foliato; foliis bre- vibus et angustis (2—-1“long., vix !/,""lat.) parum reeurvis rigidulis longe setaceo acuminalis carinulatis margivibus invelulis apice dentieulato- scabriusculis; vaginis brevibus dilatatis hyalino-memwbranaceis nervis validis; umbellasimplici 6 radiata radiis tribus subaequalibus pollicaribus religuis sessilibus omnibus tetrastachyis (specim. minora radiis pau- cioribus 2—1-stachyis); foliisinvolueralibus 7 culmeis plang similibus tribus longioribus radios aeguantibus; spicis patentibus (2'" 1. ze l.) linearibas compressis fascis versus apicem paulo angustatis ibigue flavescentibus 40—30-floris; squamis densis patulis ovatis praecipue superne acufe carinafis infra apicem emarginulatum hrevi-muerona- tis mwoncrone patulo v. parum recurvo, 3 nerviis loteis lateribus fus- cis nervo carinali prominente viridulo; caryopsi minutissima squama plus duplo breviore orbiculato obovata 3-angulari vbtusissima subti. lissime impresso-punctulata fusceseente punctulo nigro terminata; racheola crassiuscula flexuosa aptera; stylo tenuissimo trifido, Mozambique. Diese gracile hübsche Art, welche ich nebst einigen andern hier su beschreibenden Cyperaceen der zefälligen Mittheilung des Herrn Dr. Kar! Müller in Halle verdanke, stimmt in mancher Beziehung mit dem amerikanischen €. oligostachyus H. et K. überein und dürfte diesem am nächsten stehen; in der Beschaffenheit der Inflorescenz, der Hülle und hesonders auch in der Frucht weichen beide sehr von einander ab. C. semiradicifloruss; radice fihrosa, fibris tenuissimis basin versus valde accrescentibus; culmo humili (2'/,—!/," longo) setaceo compressiusculo angulato-striato basi parum incrassato ibique mono- v. quandeque diphylle,; vagina ventricosa tenui membranacea pellu- cida albida nervosa, nervis validulis apice confluentibus folio tenuis- simo capillari canaliculato et laxo culmo duplo breviore terminata, apieis gracilibus (5—6°' 1, 2” 1.) 3—2 in apice, altera in basi eulmi sessilibus, duabus apicalium geminatis, omnibus lineari lanceo. latis compressiusculis 24—32-floris; involuero dipbyllo phyliis an gustissimis basi membranaceo-dilatatis valde inaequalibus uno um- Kur u 485 bellam superante; squamis tenuibus remotiuscalis apice liberis ob. longo-lanceolatis carinato navicularibus infra apicem hrevissime mu- eronatis dorso tenuissine sub-7-nerviis ferruginosis, carina fusco. virente; rhacheola recta anguste hyalino-alata; filamentis persisten- tibus elongatis; caryopsi squama '/, breviore oblonga triangulari latere uno angustiore, fusco-grisea dense impresso-panctulata stylo persistente validulo apice trifido coronata. In herb. C. Sprengelii sine loco natali. Eine sehr ausgezeichnete kleine Art, die in der genannten Samm- lung unter dem Namen einer von ihr höchst verschiedenen Art, €. flicinus Vahl;, sich befand. — Das Gräschen ist leicht za er- kennen, namentlich an der erweiterten, sehr dünnhäufigen, plötzlich in ein sehr dünnes haarförmiges Blatt auslaufenden Scheide und der von dieser zum Theil eingeschlossenen grundständigen Aehre, Die letztere findet sich bei sämmtlichen drei vorhandenen Individuen, In Kuntb’s Disposition der Gattung findet sich keine Tribus, zu welcher diese Art gebracht werden könnte, so wie ich auch keine ihr nahe stehende Species habe auffinden können. — In habitueller Beziehung nähert sie sich wohl am meisten Arten der Gruppe, zu welcher die voranstehend beschriebene Species gehört, C. Watsonianus; culmo firmo (9 1. 1” in d.) leviter torto 3-gono jaevi e basi incrassata fihrillas (rubro-fuscas) stolonesgue emittenfe ; his tenuiöus (vix crassitie pennae corvinae) fortuosis va- ginis lanceolatis obtectis; foliis (8—6) rigidulis in culmi basi sub- distiche positis inferne complicatis superne planis longe angustato- acuminatis margine scabriusculis; involuero 4 phyllo, phyllie majori- bus (2—3) umbellam duplo triplove superantibus; corymbo umbelli- formi composito multi- (14 — 7-) radiato radiis patentibus valde inaequalibus, intermediis brevissimis, longioribus 1—2-uneialibus; bracteis e basi lata lanceolata v. subovata foliaceo-acuminatis; spi- eis 3 v. quandoque 4—5 in radiorum partialium brevium apice ag- gregatis, binis Jateralibus patentissimis, omnibus eblongo-lanceolatis v. subovatis compressis 2—3”' longis 1—1’/,"' latis viridi-stramineis Sanguineo-variegatis 14—8S-foris; rhacheola teretiuscula aptera; squamis (majusculis) subdense imbricatis apice liberis ovatis earina- tis e medio apieis mucronatis, mucrone leviter recurvo, subbyalinis subtilissime striatis obscure 3-nerviis, nervis remotis; stylo elongato 3.fido; caryopsi (immatura) minuta obovato triquetra albida laevi punctalo fusco terminata, America sept. (Ex herb. Societ. Londin. bot.) BR & F 4 Ich wüsste nicht, zu welcher Gruppe bei Kunth, dessen Ein- theilung der Arten der auch in dieser Richtung viele Schwierigkei- ten darbietenden Gattung noch nicht befriedigend ausgeführt ist, auch diese Art zu setzen sein würde. Am meisten entspricht sie noch den Forderungen der mit „Aristati‘“ bezeichneten Section, zu weleber auch Steudel eine Art stellte, die, obwohl sie von jeser in vielen Einzelnheiten sehr abweicht, im Allgemeinen sich ihr doch nähert und mit ihr zu gruppiren sein würde, nämlich Ü. assimilis Steud. aus Abyssinien. Der ersteren nahe verwandte Arten fand ich nicht. Auffällig war mir bei dem Grase eine Erscheinung, die ich nur noch bei einer zweiten Species bemerkte, nämlich die, dass der Halm sich regelmässig dreht, und zwar bei der in Rede stebenden um seine halbe oder ganze Axe. — Nur noch in Bezug auf das Vor- kommen des Grases will ich eine Bemerkung beifügen. Ausser den von der botanischen Gesellschaft in London ausgegangenen Exem- plaren, bei welchen als Bezu;squelle Nordamerika angegeben ist, liegt noch ein mit jenen gänzlich übereinstimmendes Exemplar vor mir, welches aus dem Sprengel’schen Herbar stammt, Dieses wurde nun ven dem früheren Besitzer im Laufe der Zeit mit: Ü. compres- sus -—— C. parviflorus und zuletzt mit „est nova species — Ü, apal- lachensis mihi‘‘ bezeichnet; sämmtliche Iuschriften wurden aber später wieder ausgemerzt, und ich habe heiläufig auch eine Beschrei- bung des Grases nirgends aufgefunden. — Sprengel’s eigene Benen- nung spricht nun dafür, dass seine Pflanze aus dem Alleghanygebirge stammt, C. vegetus, & triangularis, spiculis densissime aggregatis. paueifloris, spieis compositis ovato-triangularibus ternatim agglomera- tis glomerulis trilobatis basi cordatis. Dieser eisenthümlichen Varietät, die vielleicht nur eine Garten- form ist, erwähne ich hier hauptsächlich desshalb, weil dieselbe häufiger, wie es scheint, zu Irrthümern Veranlassung gegeben hat. Sprengel =. B. nahm sie für C, Luzulae Rottb.,; Roth nannte diese Form Ü. munandrus. C. praemorsus; culmo tenui (7-4 1.) curvato- subnutante triquetro laevi striato inferne inerassato ibique pluri- (6-—8-) fo- tiato e basi quasi praemorsa radiculas wultas emittente; foliis culmo duplo brevioribus rigidis recurvis angustis longe angustato-acuminatis earinatis maryinibus revolatis superne margine carinague scabris ; umbella simpliec 5—u radiata, radiis inaequalibus, intermediis bre vissimis, reliquis ’,,—1" lougis, involaero sub-4-phylio, phyllis is 2 sulmeis plane similibus, lungiore umbellam parum superante; rhachi a te compressa dilatata prominente dentata; spieis (6° 1. 3/,"' 1) 3—5 in apice radiorum spicato fasciculatis patenti.erectis lanceolato.linearibus compressiusculis 16—10-floris, inferioribus hractea longe cuspidato- acuminata suflultis; squamis densis ovatis convexis vix carinulatis infra apicem brevissime mucronstis sub- 7-nerviis pallide ferraugineis dorso viridibus lateribus pulchre sanguineo-castaneis; caryopsi obo- vato-triquefra brevissime apicata fasca et laevi squama plas dupto breviore; stylo teuui 3-fido; rhacheola alata, Ex insula Jamaica attulit Maenab. (In herb. soe. Londin. bot.) Weder in der Section der „Humiles“‘, zu welcher die beschrie- bene Species gehört, noch in der nach Welttbeilen und Ländern geordneten Schaar finde ich bei den beiden Monographen eine Art, welche der vorliegenden sehr nahe stände, Der in einem Hlachen Bogen aufsteigende, oft etwas nickende fMalm, die etwa von der Mitte bis zur Spitze gekrümmten Blätter und der an der Basis ver- diekte und wie abgeschnittenerscheinende Halm zeichnen das Aeussere der Fflanze aus und machen sie leicht kenntlich. ©. eylindricun; (Sect. Corymbosi b. Foliati Kuntb,); culmo tenoi (°/4‘' in d.} 3 quetro leviter torte Jaevi tenni striato subpedali, foliis radicalibus ... ., involuere 4-phyllo, foliolis valde inaequalibus uno alterove usque 9-pollicari, omnibus anyustis (vix usque lineam latis) longe acuminatis carinafis canalieulato-convolutis rigidulis et curvatis superne margine carin«que denticulato- v. spinuloso- sca- briusculis; umbella simpliei 8 6-radiata radiis valde inaequalibus subsetaceis erectis compressiusculis uno alterove longiorum (2--2"/;- uneial.) subbrachiato-ramoso; spieis 6—9, ramorum 3-——1, in rhachi compresso subtriquetra flesuosa spicato-faseieulatis patenti-erectis au- gustis (4— 7° long. vix !;2‘ lat.) a basi ad apicem exacte aequila- tis vix compressiuseolis 18— 10 -floris; ochreis angustis rotundato- truncatis tenui siriufis stramineis sanguineo-Iineolatis; bracteolarum infima lanceolato-acuminata, secunda breviore syuamaeformi; sqnamis erectis y, erecto-subpatulis lato-ovatis convexis iner carinatis) apice rotundatis obsolete 7-nerviis ferrugineo-sanguineis dorso virıdi strami- neis margine hyalino-pallidis erosıs; caryupsi squama duplo breviore obovato-trigona brevi apicata subtilissime punetulata olivaceo -grisea nitidula ;.stylo ferrugineo 3-fido; filamıntis 3 persistentibus, Valde similis Cypero Wallichiano Spr. India orient. (Ex herb. soe, Lond. bot.) Diese an den dichtstehenden, gleichtreiten, ziemlich stielrunden Aehren, den gracilen Strahlen und den langen schmalen gebogenen Hüllblättern leicht kenntlicbe Art nähert sich dem €, chromalolepis 48 Steud,, steht aber dem €. Wailichianus Spr, (C. pulcher Don.) so nabe, dass es mir selbst fraglich erscheinen muss, ob sie nicht gar mit demselben zusammenfalle. Da nun die betreffende ungenügende Diagnose hierüber im Zweifel lässt, so hielt ich für gerathen, vun der vorliegenden ausgezeichneten Pflanze, die ich in einer grössern Anzahl von Exemplaren prüfen konnte, eine vollständigere Beschrei- bung zu geben, und es der Zeit zu überlassen, über Verschiedenheit oder Identität der beiden Gräser zu entscheiden. €. ehrysostachys: (Corymbosi, Foliati Kunth); culmo gra- eili (1—1’/a‘ 1. superne vix I” ind.) obtuse triangulari striato laevi e basi stolones multos perpendiculares tenuissimos tuberiferos radi culasque emittente, inferne fuliato; foliis erectis eulmum subaequan- tibus v. paulo superantibus rigidulis laevibus lineari -sublanceolatis (1- 3° lat.) subcarinatis superne planis; corymbo umnelliformi sub- composito multi- (12—6-) radiato radiis patentibus brachiato-ramosis inaequalibus, intermediis brevissimis, reliquis 2—:-pollicaribus; ramis spieisque inferioribus longe setaceo bracteatis; involurro sub-4-phylio, phyllis margine carinague scabris uno alierove umbella paulo longi- ore; spicis multis in rhachi ('/; — 2” longa) subciliata alternatim v. subopposite dispositis patentibus linearibus vix '/," latis 4 longis vix paulo compressis subacutis 12 floris; rhacheola late alata, squa- mis lato-ovatis convexis in apice libero obtuso carinatis infra apicem obsolete mucronatis 7—9-nervato-striatis flavido-fuscescentibus v. an- rantiacis splendentibugfängustissime hyalino marginatis; caryopsi obo- vata v, oblongo - obovata 3-gona angulis obtusissimis latere uno al. terove sulcata sublonge apicata tessellata olivareo-fusca v. pallidiore; stylo elongato 3-fido. America sept, — Prope St. Louis coll, Drummond sub Nro. 61. ß. angustifolius; gracillimns; foliis angustioribus longe acu' minatis anguste carinatis carina subalata; radiis umbellae paucioribus magis congestis ramis valde abbreviatis; spicis paucioribus paulo longioribus sub-16-foris magis approximatis ivferioribus saepe fasei- culatis, omnibus pulchre aureo-aur.ntiaecis, New-Orleans. Herb, Drummond. Nro, 387. In €. Iutescens , C. setigerus und C, phymatodes dürfte die be- schriebene Art ihre nächsten Angehörigen finden. Am nächsten scheint ihr die letztgenannte Species zu stehen, die aber im Halm, den Blät- tern und in der Frucht erheblich abweicht. €. infirmus; (Corymbosi Kth.); radice fibrosa; calmo pedali erecto debili basi paucifoliato valıle compresso apice 3-quetro inferne sub 3-gono et bicanaliculato; foliis membranaceis planis laxie angus- Pr or 436 tis (1 1.) longe setaceo acuminatis valde inaequalibus uno alterove culmum subaequante apice dentieulato scabriuseulis umbella compo- sita sub-5-radiata, radiis patulis '/,.- 1‘ longis uno brevissimo, sub- omnibus breviter biramosis ramis patentissimis bibracteatis, bractea inferiore elongata setacea; ochreis radiorum laxis rotundato truncatie mucronibus binis terminatis; involuero 5 phyllo longissimo, phyllis ab apice ad basin margine remote dentieulatis. infimo subpedali 2’ lato; spicis numerosis (20—30) parvis (1'/,‘ long) in spicam compositam dense congestis patentissimis oblongo-elliptieis utrinque obtusiusen- lis subeompressis 8 floris basi bracteolis duabus parvis aequilongia hyalinis, infima acuta, suflultis; rbacheola crassiuscula vix flexuosa acute angulata (nec evidenter alata); squamis ovato-oblongis carinatia subbisulcatis infra apicem rotundatum obsofete mucronatis, dorso viridibus obseure subtilissimeque 7-nerviis lateribus flavescentibus aurantiaco-variegatis; ovario fecundato trigeno onlongo-elliptico ; stylo exiguo apice 3-partito. j America sept. Prope Cleveland ley. Drege sub: Cyperus 1. Dieser von Herrn Dr&ge am Eriesen gesammelte gracile Cy- perus steht in nächster Beziehung zu Ü. sphacelatus Kunth (nicht Rottböll) und €, Balbisii Kunth. Von beiden weicht derselbe ab durch sehr dichtstehende, weit kleinere und auch anders geformte Aehrchen, anders beschaffene Schuppen, durch die nicht geflügelte Aehrenspindel u. d. m. C. hemisphaericus; (Corymbosi Kth.); tota plauta pallida et glaucescens, culmo supra bipedali 3 quetro (1’/,“’ind.) basi (5-) foliato laevi; foliis culmum aequantibus (inferne 4° lat.) spongioso- coriaceis complicatis v. inferne planis lonyge angustato-acuminatis ex- terne tenuissime reticulatis nitentibus sursum in superficie carinula margineque asperrimis; involuero sub S-phyllo, phyllis valde inae- qualibus ano alterove suprapedali: umbella depresso - hemisphaerica (4° lata, 2", alta) densissima subsimpliei 8 — 10- radiata, radiis subaequilongis brachiato suhramosis a medio ad ap cem dense spica- “tis; ochreis ampliatis rotundato-truncatis ; ramis spieixque inferioribus bracteatis, bracteis linearihus ungustis carinafis scaberrimis; spiele distichis spieas compositas labelliformes (1', I. et 1) referentibus linearibus aeutis compressis (8° I. ® 4) 9-floris; squamis (majaseu- lie) remotis apice liberis ovato-oblongo elliptieis convexo navicularibus superne carinulatis, infra apieem bidenticulatum brevissime mucrona- tis dorso sub-7 nervato-striatis viridi stramineis lineolis fuscis pallidis, infima vacan acuminata, secunda obtusissima; rbacheola tenui viz fe- 440 xuosa anguste alata; filamentis 3 elongatis; stylo tennissimo profunde 3 fido; ovario fecundato oblongo obtuso compresso-triquetro. Mozambique. C. Heyneanus; (Proceri Kth.); culmo nudo bipedali (2—1'/,'" lato) valde compresso ancipiti apice tantum acutissime triquetro basi paueci- (semper bi- ?) foliato, foliis culmo parum longioribus lineari- bus longe acuminatis (4—2' lat.) spongioso erassiuscnlis (fragilibus) v. tenui coriaceis complanatis v. planiusculis acute carinatis superne margine carinaque denticulato-scabriusculis; vaginis atrofuscis; foliis involaeralibus quaternis erectis inferne planis spinuloso-asperrimis, majore (9—2’'' late) umbellam fere triplo superante,; ochreis radio- rum angustis bidentatis, ramorum obligue truncatis; corymbo umbelli- formi subeomposito 8—5-radiato, radiis patenti-erectis compressius- eulis valde inaequalibus (!/,—3-unieialibus), longioribus saepe apice brachiato- v. corymboso.ramosis, ramis patentissimis ; rhachi 6—14- stachya flexuosa triangulata excavata angulis ciliolatis; spiculis remo- tis alternantibus sessilibas divarieatis primo lineari- v. oblongo- lanceolatis dein apice obtusis compressiuseulis 6—3°' longis 16—6- floris; rhachilla aptera,; squamis laxe imbricatis serius patulis ovatia v. lato-ovatis apice rotundatis convexis late hyalino-pallido-marginatis dorse sanguineo- v. virescenti-fuseis 7—9-nerviis, bracteantibus binis obtusissimis v. inferiore lanceolata- acuminata; caryopsi lato-avata subelliptica apicata 3-quetra lateribus concavis angulis obtusiuseulis atrorubente punetulis minutissimis ordinatim dense obtecta squama 4—5-plo breviore; stylo elongato 3-fido. — Ü. procerus Roth. India orientalis, Serampur: Griffith legit; e Trankebar in hb. Rotbiano, Eine durch die Beschaffenbeit des Halmes und der Inflorescenz wie deren Theile recht ausgezeichnete Art. Roth erhielt diese Fflanze von Benj. Heyne unter dem sehr bezeichnenden Namen Ü. anceps, der später einer andern Art bei- gelegt wurde. — Roth (auch Schreber) meinte den Ü. procerus Rottb. in derselben zu erkennen, mit dem sie wohl einige äussere Aebnlichkeit hat, von dem sie aber schon im Halm und in den Blättern in sehr erheblicher Weise abweicht. C. procerus Vahl, zu welchem Kunth fragweise Roth’s Pflanze zieht, weicht in ähnlichem Maasse wie die Rottböll’sche von C, Heyneanus ab, Die beschriebene Art dürfte häufiger mit anderen verwechselt worden sein, eine im Roth’schen Herbar befindliche kleinährige Form ist selbst mit EC, Manti bezeichnet, 441 ©. spongioso-eoriaceus : glaucus; ceulmo 2— 3-pedali (2’ in d.) 3-gono Jaevi basi paacifoliato; foliis spongioso-coriaceis culmo longioribus (supra 3-pedal., 3° lat) longe vaginatis striatis inter strias septato-punctatis margine carinaque dentato.asperis; vaginis antice membranaceis, membrana tenuissima hyalivo-straminea einnamomeo- punetata; umbella composita (4—5° alta et lata] multiradiata densis- sima, radiis inaequalibus patentissimis flexuasis, :pice braebiate- v. paniculato- ramosis, ramis polystachyis; involucro 6--9-phylio, pby}lis illis culmeis similibus fere omnibus (6) umbellam longe su- perantibus; spicis spicato-dispositis subalternis patentissimis apieali- bus magis approximatis, oblongo- v, lineari lanceolatis yix eompres- sis 8-floris, 7. tote glauco-stramineis v. pallide sınguineo-variegatis; squamis (majusculis) coriaceis late ovato- ellipticis convexis subcaris nulatis sub apice obtuso brevissime mucronatis, sub 9-nerviis, nervis validulis remotis sub apice evanescentibus inter nervos sanguineo- fusco-punctulatis v. lineolatis superne marginibus hyalinis subinvolu- tis; caryopsi obovato elliptica acute triangulari lateribas concavias- culis fusco-nigra dense punetulata et subnitente squama fere triplo breviore; rhacheola late alata, alis apice liberis angulos fructus amplec- tentibus; stylo excedente 3-fido. Patria, . . . (In berb. Sprengel. sine loco addito natali.) Diese ausgezeichnete Art findet ihre Nachsiverwandten unter den Arten, welche bei Kuntb unter der Inschrift ‚‚Proceri‘‘ verzeichnet sind, und es ist eben der Repräsentant der Gruppe Ü. procerus Vahi, Kunth, welcher ihr am nächsten stehen dürfte. Dass unter beiden eine erhebliche Verschiedenheit statt findet, zeigt eine Ver- gleichung der bezüglichen Diagnosen. — Sprengel nahm diese Pflanze für C. procerus Vahl, vereinigte sie nun aber noch mit an- dern Arten, von denen keine weder zu Vahl’s noch zu Rottböll's Pflanze gehört, woher es denn gekommen sein mag, dass derse Ibe im Systema vegetab, die erstere nicht allein nach Ustindien, sonder auch nach Aegypten und Südamerika versetzte. . ©. heterophyilus; fenax; rhizomate perpendiculari (pennam corvinam crasso) obliqgue adseendente vaginis foliorum fuscescentibus obtecto e nodis radiculas nepnullas emittente; culmo subpedali (*/4‘' in d.) stricto paulo compresso striato-angulato superne teretiusculo inferne multi- (10-) foliato; foliis culmum superantibus a2 — 18" long.) rigidis angustis (inferne $' lat.) longissime setaceo acumina- tis apice carinatis marginibus involutis ibique a basi ad apirem acu- eolatis, paucis radicalibus multo latioribus (3 — 2’ 1.) et planius- 443 eulis; umbeila simpliei sub-8-radiata radiis inaequalibus intermediis brevibus reliquis I—2-pollicaribus apice 10—20-stachyis; involuero 6—8 phyllo, phyllis culmeis similibus umbellam dup!o superantibus; ochreis laxis eblique truneatis apice subbifidis; spieis in spicas com- pesitas suborbieulatas subdense aggregatis oblengo-lanceolatis (4’1. 1" 1.) tumidulis paulo compressis 8--6-floris; squamis (majuseulis) basi in sbacheolam apteram rectam crassiusculam et sulcatam decur- rentibus laxiuscule imbricatis apice subliberis ovatis convexis superne tantum subcarinatis infra apicem breviter mucronatis tenuissime mul- tinervatis striatulisque stramineo - pallidis pallide ferrugineo- et pur- pareo - variis superne in medio viridulis; squamis bracteantibus iis Aeriferis omnino similibus , filamentis 3, ovario (nondum fecundato) subtrigono obovato-elliptieo apicato; stylo fragili laevi profunde 3- fide, partitiouihas acuminatis, Mozambique Nähert sich der Gruppe am meisten, die bei Kunth mit ‚„Pen- nati“ bezeichnet ist, €. brevispientus:; (Sect. Mariscoides Kunth); culmo graeili strieto (2— 3° |. sursum 1 ind.) triangulari striato subbisulcato in- ferne multifoliato basi tuberascente fibris lengis tenuibus hirsutis in- structa; foliis culmo paulo brevioribus sublonge vayinatis tenacibus planis longe angustato-acuminatis apice fanfum in margine scabrius- eulis carinulatis sabglaucescentibus; involucro poly- (10-) phylle, phyl- lis erectis, Jonyioribus suprapedalibus umbella simplici ampla 6—8- radiata radiis breviieibus uno alterove elongato (5-pollicari}; spieis basi disco depresso subalobose insidentibus in spicam compositam brevissimam (!/,alt. 1° lat ) basi apiceque truncatam copngestis, horizon- tali-patentibus, linearibus apice subulatis, flexuosis compressiuscalis sub-9 floris, bracteolis binis quarum una obtusissima altera acuminata suffultis, inferioribus bracteatis, bracteis subulatis; squaimis remotis apice patulis ovato-ublengo elliptieis convexo-carinatis sub apice ob- tuso mucronulatis tenuissime multinervatis fuscescentibus sanguineo- lineolatis dorso viridibus margine hyalino . paliidis; caryopsi lineari- oblonga triangulari parum incurvata olivaceo-fusca punetulata opaca apicata squama 'j; breviere; rhacheola niveo hyalino alata; stylo es- serto 3-fdo. Prosimus €. infucato Kth. et ©. dreviradiato Liebm. Patria.... ? (Ex herb. Sprengelii). Bei einer Vergleichung der beschriebenen Art mit Kunth's An- gaben über (. infucalus ergeben sich folgende gewichtigere Abwei- chungen, Die zusammengesetzte Aebre nennt Kuntb an seiner Pflanze 443 abbreviata, subovata basi truncata, An meiner Pfanze ist die Aehre ungewöhnlich kurz und unten und oben scharf vestutzt, so dass sie einen sehr kurzen Cylinder darstellt, Kunth nennt die beiden un- tersten blüthenlosen Derkschuppen obtusae; bei (, brevispicatus ist die unterste zugespitzt. Bei der letzteren ist der Halm unten unge- wöhnlich dicht beblättert und die Basis stark aufgetrieben; von ähnlichen Zuständen bei seiner Pflanze hat Kunth nichts bemerkt, Noch scheint nach des letztern Angabe eine Verschiedenheit bei den Blättern in Betreff der Substanz stattzufinden. — Liebman’s oben- genannte Pflanze hat unter Anderm einen dreiseitigen Halm, scharfe Blätter und anders beschaffene Früchte. Auch erwähnen weder Liebman noch Kunth bei den betreffenden Pflanzen der, wie es scheint, recht seltenen Erscheinung, dass die Aehren auf einem Dis- cus stehen, wie das bei C. drerispicalus der Fall ist. Mariscus. M. giganteus; culmo robusto trigono; corymbo umbelliformi maximo (8° lJongo, 5° lato) supradecomposito, radiis (12) suberectis exterioribus longioribus (5-pollicar.), corymbis secundariis subsexra- diatis radiolisque latere uno planis altero convexiusculis; involucro universali subsexphylio longissimo, phylio intimo 2 -pedali, omnibus spongioso.coriaceis opacis inferne complanatis, tenuissime multistria- tis inter strias septatis, subtus snhtilissine reticulatis margine valide spinuloso-dentatis; bracteis radiorum partialium hos zequantibas v. paulo majoribus; ochreis truncatis in laminam brevem obtusam dorso spinulosam abeuntibus; spiculistenuisissimis subulatis vix bilinealibus in spieas suborbiculatas (magn. pisi) densissime congestis bracteolis duabus parvis quarum una subulata suffultis; rhachi spicarum qua- drangula, angulis acutissimis; “Anfma breviore vacua ovate oblonga obtusiusenla, secunda fertili ohlonya brevi acutsta v. obtusiuscula, tertia imperfecta subulato-convoluta, omnibus multinerviis rufis, nervo dorsali viridulo. In berb. Sprengelii sine laco natali. Dieser durch die sehr entwickeltelnflorescenz ausgezeichnete Haris- cus steht in näherer Beziehung zu einer Art, welche ich unter dem Namen M. corymbosus beschrieben habe; namentlich durch Ueber- einstimmurg in Anordnung der Aelıren, in Form derselben wie in der der Schuppen. M. kyllingineformis; radice fibrosa e basi bulbi oblongi erassiuscali (17, 1. !/, 1.) orta; culmo (9— 10 1, et 3, in d.) inferne foliate superne paulo curvato triquetro compresse striato la. ‘ 444 ‚ere angustiore canaliculato angalis acutis sursum scabriusculis, va- ginis valde ampliatis ore rotyndato- fruncatis antice fenuissime mem- branaceis, praecipue inferioribus multinervosis, subomnibus foliiferis; foliis culmum aequantibus laxiusculis longe acuminatis planis {2’' lat.) margine serrulato v. spinuloso - scabris; foliis 4 involucralibus eal- meis similibus (2— 5° 1.) reflexis; spieis compositis subqnaternis densis rotundatis in capitulum (7° 1. et 1.) confluentibus; spienlis any.’ 1.) turgidis oblongo-ovatis obtusis basi obliquis 5- (quandoque 6-) Noris, Noribus inferioribus 4 fructiferis, squamis binis lanceolato- scuminatis anflultis; squamis floriferis distichis late ovato lanceolatis obtusis, quandoque sub apice brevissime mucronatis, convexis superne earinulatis multistriatis viridulis apice strawineis v. fuscescentibus margine tenuissimis hyalinis snbundulatis; caryopsi squama dimidio breviore ovata triquetra basi apiceque ebtusissima angulis obtusius- culis brevi apicata densissime punctulata fusca subnitente; stylo brevi apice (semper?; bifido; filamentis 3 elongatis persistentibus, Anjore& Africae orient. In Bezug auf den gewählten Trivialnamen bemerke ich, dass dievon Steudel in seiner Synopsis (p. 60) als M. kyllingioides auf- geführte Pflanze kein Mariscus,sondern eine unzweifelbafte Kyllingia ist, welcher der Name verbleiben muss, den Hochstetter ihr beilegte, nämlich Kyllinyia Hohenackeri. Mit dem beschriebenen fällt vielleicht ein Gras zusammen, wel- ches Beauvois Kyllingia bulbosa genannt hat, Die betreffende dürftige Diagnose {bei Kunth und Steudel) lässt solches vermu- then, gibt aber keine Gewissheit, und die von derselben vorhandene Abbildung kann ich wicht vergleichen, Wenn gleich der Habitus meiner Pflanze mehr an das Genus Kyllingia als an Mariscus erinnert und der Griffel zweithbeilig ist (ob immer, ist bei der Beschußfenheit der Frucht auch noch die Frage, wenn gleich dieser Theil bei dem vorliegenden Material se!bst eine Anlage zum Ungetheiltsein verräth), wie bei der ersteren Wattung, so kaun dieselbe doch wegen der Beschaffenheit der Aebrehen, Sehup- pen und Früchte, so wie wegen der Zabl der Biüthen nur zu Maris- cus gestellt werden, Kyilingia. K. erassipes; viridis; rhizomate horizontaliter repente lignose crasso vaginis lato-ovatis obliquis multicostatis ferrugineis fusco- maculatis biseriatim vestitis, inferne radieulas validas bifarias emit- tente; ceulmeis laevibus (6—-7° 1.) tenuissimis curvatis 3- quetris 445 paulo compressis angalis obtusiuseulis lateribus pl. m, canalieulatis inferne foliatis in basi infima valde inerassata vaginis efoliatis obtec- tis; foliis (53° 4. yix 1, rigidulis sublonge acuminatis planius- eulis carinatis margine carinaque Superne ubigıe spiaulose - asperis, spinulis subtilissimis subadpressis; involucri foliolis 4 culmeis confor- mibus usque tripollicaribus reflexis; capitulo simplici globoso denso (pis. medieer, crass0); spiculis oblique elliptico -lanceolatis bifloris, squamis parvis angustis acuminatis pellueidis receptaculo iusidentibas fuleratis; squamis floriferis subaegualibus muticis obscure nervatis sordide stramineis punctulis nigro-fuscis conspersis laevibus glabris- que, una fertili. Mezambigae. Durch die ausgezeichnete Beschaffenheit des Rhizoms, durch die unten sehr verdichten Halme, wie durch die Beschaffenheit der Blüthenschuppen ist diese leicht von verwandten Arten zu unter- scheiden. Seirpus. S. trialatus; culmo susnutante superne nudo (suprapedali) compresso -subiriquetro angulis alatis; fo'iis radicalibus v. raginis.. .; involucro universali 6 pbyllo,, phyllis (7 — 3° 1. 5— 2° lat.) larius- eulis viridibus subtus pallidioribus acutissime acuminatis multinervosia alato carinulatis margine carinaque minutissime et dense dentatis; bracteis radioram secundorum e basi orato lauceolata longe acumina- tis striatis coloratis scabris; ochreis amplis oblique truncatis; corymbo composito umbelliformi depresso (\,.'‘ alto, 3‘ lato) multiradiato, radiis interioribus brevibus, spieis (1 I. ',‘“ 1.) ovatis v. ovato- lanceolatis 4-floris densissime capitato-conglomeratis sessilibus, capita- lis globosis (magn. pisi medioer,); squanis orbieulato ovatis apice in mucronem brevem et recurvum escedentibus multistriatis rubiginosis lateribus castaneo-variegatis margine stramineis hyalinis, carina viridi; germine oblonge 3-gono apicato; styla tenuissimo usque fere ad ba- sin 3-partito, (Setae nondum evolutae) fi Eine merkwürdige Pfanze, die ganz den Habitus eines Cyperus hat, welcher Umstand denn auch den verstorbenen Steudel veran- lasste, indem er ohne Zweifel nicht genau prüfte, sie wit der Sig- natur „‚Uyperus‘‘ zu versehen. Durch einen ähnlichen Habitus steht ihr eine ebenfalls indische Art offenbar recht nahe, die schon Linne beschrieb. die aber den nachfolgenden Systematikern nicht zu Gesicht gekommen zu sein scheint, da sie über dieselbe nur das mittheilen, war der erstere 446 darüber aussagte. Es ist diess nämlich Scirpus luculae (bodie Lu. zulae), der nach Willdenow's Angabe von Pluknet als Gramen cyperoides orientale in seiner Mantissa abgebildet sein soll. — Da die breitere Beschreibung, welche Linn& (Speer. pl. ed. tert. I. 75) zu seiner Pflanze gibt, mehrere Angaben enthält, die bei der von Griffith gesammelten durchaus nicht zutreffen, so glaube ich die letztere mit Recht für specifisch verschieden von Linne’s Pflanze zn halten. Es besteben diese nämlich darin, dass der Halm .‚triqueter‘ und die Aehren subrotundae‘‘ genannt werden, und dass es ferner von den Involucellen heisst: vix ulla, nisi seta brevissima, was Alles bei der mir vorliegenden Pflanze sehr viel anders beschaffen ist. XIsolepis. I. pentasticha; radice fibrosa; culımis (sine prolongatione 8-9" 1. fere Jineam Jatis) caespitosis eompresso-fistulosis erectis sulcato-striatis latere ano subcanalieulatis; vaginis aphyliis ; umbella (orbienlato.ovata) subbiradiata, radiis 6-—8-stachyis uno brevi altero subsessili; bractea culmum exacte continuante et eo plane simili longissima (3—7° 1.); spieis (27 1. 1’ 1) fasciculatim subdense congestis oblongo-eylindraceis vix acutatis; squamis 5-fariam im- bricatis convexo-navicularibus acute carinatis latissime ovatis acutius- eulis sublonge mucronatis tenui membranaceis stramineo-flavescentibus lateribus pallide ferrugineis v. fusco - variegatis, carina non semper viridi: caryopsi turbinafa v nennunquam subobovata 3-angulari apice obtusissima fere truncata styli basi brevissima terminata undique transversim undulata, undulis acutis, aterrima (immatura fusca) nitente. Mozambigne. Die der beschriebenen nächstverwandten Arten sind I. uninodis und praelonyata, ferner stehen ihr I. supi-a und lupulina. Vou allen ist sie durch die Beschaffenheit der Halme, wie der der Früchte, durch Form der Aehren und Stellung der Blüthenschuppen sattsam versehieden. Es mögen sich hier noch einige Bemerkungen über einige bei Kunth und Steudel verzeichnete Cyperus-Arten anschliessen. Die oben unter Cyperus infirmus beschriebene Pflanze bat mir Gelegenheit gegeben, einige Irrthümer aufzufinden, in welche Kunth verfallen ist in Bezug auf Cyperus Balbisii Kunth, C. sphacelatus Rottb. und die gleich- namige Pflanze Kunth’s. 447 Bertero sammelte auf den Antillen einen Cyperus, der von Balbis irrthümlich (auch S prengel nahm beiläufig die verkehrte Bestimmung bereitwillig auf) für €. panienintus Rottb., eine von dieser sehr verschiedene Art, genommen wurde. Das mir vorlie- gende Gras sammelte Bertero auf Trinidad; Kunth’s Pflanze stammt von Domingo. Abgesehen davon, dass beide Pflanzen unter derselben Bezeichnung vertheilt wurden , stimmt die erstere mit Kunth's Beschreibung seines C. Balbisii bis auf einen, allerdings wichtigen, sehr oft aber vernachlässigten und nicht selten unrichtig beschriebenen Theil in allen Hauptdingen so genau überein, dass an der Identität beider wohl nicht zu zweiteln ist, Kunth nennt nun den Halm dieses Grases „friquefer ,‘“ während derselbe an meiner Pflanze eine gane andere Beschaflenheit hat, indem er in der Haoapt- sache genau übereinstimmt mit dem des oben beschriebenen £. in- firmus. Kunthb nennt ferner die Infloresceuz seiner Pflanze eine Umbella simplex, während bei dem vor mir liegenden Exemplare die grösseren Strahlen zwei Aeste haben. Des letzteren Umstandes er- wähne ich nur bezüglich anderer Arten, auf weiche ich sogleich kommen werde; denn es ist mir wohl bekannt, dass Zustände dieser Art nicht constant sind. Kunth bemerkt am Schlusse seiner Be- sehreibung der in Rede stehenden Pflanze: „Nil nisi speeimen ja- venile C. sphacelati cujus squamae maculis purpureis destitutae P* Vergleicht man nun €. Balbisii mit Rottböll’s ausführlicher Beschreibung seines C. sphacel.tus (eine Abbildung gab er von die- sem nicht), so sieht man sehr bald, dass beide noch durch andere Zustände als durch schwärzlich gefleckte Schuppen, und zwar in recht erheblicher Weise von einander abweichen. Ich will nur Fol- gendes aus Rottböll’s Beschreihung anführen. Die Wurzel seiner Pflanze nennt er bulbosa, während an €. Balbisii nichts als eine Menge sehr dünner Würzelchen wahrzunehmen ist. Stand und Zahl der Blätter sind sehr abweichend und der Halm dreikantig, wie Kunth freilich auch den Halm seiner Pflanze nennt, der aber olıne Zweifel nicht so beschaffen ist. Die Dolde wird simplicissima und pauci- (2—3) radiata genannt, was ebenfalls nicht zutrifft. — Kunth’s C. sphacel«tus ist mithin eine von Kottböll’s Pflanze recht abweichende Art, so wie es mir denn auch wahrscheinlich scheint, dass die erstere specifisch verschieden von Ü. Balbisii ist, Aus Kunth’s Angaben geht hervor. dass namentlich die Schuppen sehr verschieden beschaffen sind Ist der Halm bei Ü. sphacelatus Kuntb wirklich 3-kantig, wie derselbe sein soll, so sind die beiden letztgenannten Gräser auch unzweifelhaft recht verschiedene Species. Den früher schon berichtigten Steudel’schen Üyperus- Arten habe ich zwei andere beizufügen, j Cyperus mitis Steud. (Syn. p. 316) ist €. tenuiflorus Rottb. Das von Griffith gesammelte authentische Exemplar stimmt mit der Abbildung bei Rottböll, in welcher das Aeussere der Pflanze vor- züglich gut dargestellt ist, sehr genau überein. int kei Cyperus Pumilio Steud. Syo. p. 16. Dieser Zwerg is bon Cyperus, sondern eine so deutlich ausgeprägte Isolepie, dans schon 448 ein paar Blicke durch die Loupe hinreichen, um diese Gattung in demselben zu erkennen. Steudel's Diagnose des C. Pumilio enthält unrichtige Anga- ben, andere sind ungenügend, nament’ich für die neue Stellung der Püanze, wesshalb ich denn eine andere hier folgen lasse. Isolepis Pumiio (sub: Cyperus) Steudel. Radice fıbrosa caes- pitifera; calmis tenuissimis fere capillaribus usque pollicaribus com- presso-angulato-striatis rigidulis basi subbifoliatis ; foliis angustissimis linearibus planiusculis fenuissime sub-4 nervalis apice obtusiuschlis, radicalibus lengioribus culmum subaegnantibus v. paulo longioribus; spieis lateralibas singulis v. binis raro ternis, ovatis acutiusculis tür. gidis lineslibus 10— 12 floris; involucro monophyllo spicas duplo v. subtriplo superante basi memhranaceo-ampliato; squamis ovato - sub- orbiculatis convexis superne carinulatis sub apice mwucronulatis, mu- erone sobrecurvo, multi tenuissimeque striatis pallide ferrugineis san- guineo- v. castaneo-variegatis carina viridi; caryopsi fere orbiculata trianguları angulis prominulis acutis, acumine brevi crasse terminata, pallida sub lente rugulosa squama !,, hreviore; stylo brevi tenui 3 fido. Prope Arique in prov. Valdivia leg. Lechler. (In herb, ej. sub 700.) Diesem Pflänschen steht am nächsten eine ebenfalls von Lech- ler in Chili gesammelte Art, nämlich I. angachilensis Steud., die ich nur in noch nicht reifem Zustande vergleichen kann. Die leiziere ist noch einmal so hoch und weit robuster als jene. Der Halm ist viel breiter, stark zusammengepresst und ohne sichtliche Ecken; die Blatischeiden sind ungewöhnlich lang, sie schliessen fast die ganze Hälfte des Halmes ein. Die Deckschuppen sind weniger rund, und meistens findet sich bei I]. angachilensis ein zweites Involucralblatt in Schuppenform, zuweilen mit kurzer blattartiger Spitze, was bei ]. Pumiüio nicht der Fall ist, Da Steudel's Angaben auch bezüglich der 1. angachilensis lei- der nicht ganz in Einklang stehen mit der Wirklichkeit — die Narbe‘ ist z. B. nicht 2-theilig, wie angegeben, sonden 3-theilig, — so habe ich die Abweichungen , die unter beiden Arten stattfinden, so weit sich solche von der blühenden Pflanze entnehmen lassen, im Obigen verzeichnet. Nebenbei sei noch bemerkt, dass die beiden iu der Synopsis un- mittelbar auf Oyperus Pumilio folgenden Arten, Ü. Urvilteanus Steud. und C. ambiguus ej., nach den bezüglichen Angaben sicherlich nicht zum Genus Cyperus gehören, sondern wahrscheinlich zu Isolcpis. Auch der unter Nro. 258. verzeichnete Ü. modestulus Steud. ist mir namentlich der „squamae convavae'' wegen als Cyperus höchst verdächtig. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrobr. Druck der F. N eubauer'sche Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. NE 29. Bexzenshurg. 7. August. 1839. Inhalt: orıcınarn -arnannprung. Wydler, kleinere Beiträge zın Kenntniss einheimischer Gewächse. —- REPRRTORIUM Dil PRRINDISCHEN BOIA- SISCHEN LITTRRATUR, Nro 354-358. -—— BERICHTISUNGEN einiger Druckfebler. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler. y retete BEE (Fortsetzung. ) \ yire Rutaceae. Ruta yraveolens. ILZ. Die Jahrestriehe beginnen mit kleinen werig entwickelten laubigen seitlichen Vorblättern, auf welche |", 1 St. folgt. mit hl Pros. Der relative Haujtspross. so wie dessen Bereicherungszweige enden in eine pentamerische Gipfelblüthe, deren erstes Kelchblatt sich an die vorausgehende ', oder °., Spir. der Laubblätter ehne Pros. anschliesst ; die Blüthensweiye sind in Doppel- wickel übergehende Diehasien, An ihnen fand ich immer nur tetrameri- sche Blüthen. Payer (Organoyenie de la fleur, p. 73.) will pentam, axilläre mit zwei Vorbl. versehene Blüthen gesehen haben, die ihr zweites Sep. median nach hinten, 4 und 5 seitlich, I und 3 vorn stehen haben. Solche Blüthen sind mir nie vorgekommen, und selbst an den pentamerischen gipfelständigen der Bereicherungszweige ist es mir nur böchst selten gelungen, eine Kelchdeckung nach ?, zu sehen. Nach Payer sollen dann ferner an Jen tetramerischen Blü- then zuerst die zwei mit Vorblättern (Bractees) wechselnden, also N medianen Kelchbl, erscheinen, nachher die vor die Vorblätter falleo- den. Von ihrer Deckung in der Knospe sagt er nichts, Soweit ich mit der Lupe sehen konnte, so erkannte ich in noch nicht '/, Lin. grossen Blüthen das vordere mediane Kelchblatt als das grösste und alle übrigen Jeckende:; das hintere mediane war das kleinste und in der Knospe innerste. Die zwei seitlichen unterscheiden sich in ıhrer Grüsse kaum von einauder; jedoch ist dus au! Seite des Vorblattes & Flyrı i859 23 450 gelegene manchmal etwas weniges grösser, und deckt das dritte. Die Knospe,;ist daher von dem Tragblatt der Blüthe nach ihrer Ab. stammungsaxe, alternative aufsteigend, Dasselbe zeigt die Knospen- lage der Petala, nur in verschränkter Richtung zum Kelch. Folgen- des Zahlenschema mag diess verdeutlichen. B sei das Tragblatt der Blütbe; x und ß Vorblätter derxelben. 1, 2, 3, 4 Deckungsfolge der Sepala; 1’ 2° 3’ 4° Deckungsfolge der Petala, jeder Cyklus alternative 4 4 3! | 4! 4! 3) (=) 8 ß (—)° 1° | 2! gı! | 1: i 1 nn nn on WERE Tr B B aufsteigend deckend, aber die beiden Cyklen sich kreuzend. Die Verstäubungsfolge der Stamina (s. Flora 1845. Tab. V. Fig. 1.) ist ebenfalls aufsteigend, und entspricht ganz der Deckungsfolge des Kelchs und der Cor., so also, dass die Kelchstaubfäden nach der Deckungsfolge des Kelchs verstäuben, die vor die Petala fallenden nach der Aestivation dieser letztern. Bei den auf einander folgen- den antidromen Blüthen der Wickel ist demnach die Aestivation von Kelch und Krone so wie die Verstäubungsfolge die entgegengesetzte, wie obige Schemata es zeigen. Sämmtliche Blüthen einer Reihe der Wickel verhalten sich also gleich, zu der gegenüberstehenden ent- gegengesetzt, d. h. beide Reihen sind unter sich symmetrisch. — Was nun die pentamerischen Gipfelblüthen betriflt, so ist, wie schon oben bemerkt, eine bestimmte Kelch-Aestivation kaum erkennbar, und die Aufeinanderfolge der Kelchblätter lässt sich nur aus der voraus- gehenden Blattstellung ermitteln. Die Deckungsfolge der Petala, s0 wie die Ordnungsfolge des Stäubens der Antheren ist zwar — wie das nach Analogie der tetramerischen Blüthen zu erwarten war — manchmal eine einseitig (an Parnassia erinnernd) fortschreitende. Sie zeigen aber beide eine Menge zufälliger Abweichungen, die zu be- schreiben zu weitläufig und ohne Abbildungen schwer verständlich wäre, Payer schreibt der Corolla eine ‚‚prefloraison contoarnee“ zu. Das ist für die tetramerischen Blüthen nur selten; für die pen- tamerischen nicht viel bäufiger. ‚Hätte der Verfasser aber eine grüs- sere Anzahl Blüthen untersucht, so hätten ihm die verschiedenen an- dern nichte weniger als seltenen Deckungsweisen pentameriscber Corollen nicht entgehen können. Dass dann, wie er ferner sagt, 451 die vor die Corolla fallenden Stamina, obgleich nach den Kelchstaub- fäden entstanden , die änssern sein sollen, möchte ich sehr bezwei- fein. Dass die Kelchstaubfäden tiefer als die Kronenstaubfäden in- serirt sind, lässt sich selbst an fructificirend._ Blüthen an ihren zu- rückgebliebenen Narben noch erkennen. — Zuweilen fand ich ober- halb des Blüthenzweigs, mit ihm derselben Blattachsel angehörend, einen kleinen accessorischen Spross, ein Verhalten, das an Lonicera erinnert, Diosmeae, Dietamnus Frazxinella. NILHZ. Der Jahrestrieb endet in eine (soweit ich beobachten konute) sehr selten zuerst entfaltende und häufig fehlschlagende Gipfelblüthe, wie bereits A. Braun (Pf. In- divid. 52) angegeben hat. Es ist mir bis jetzt nicht geglückt eine gut ausgebildete zu sehen, und ich kann desshalb über ihre Form nichts aussagen. An einer fand ich 5 Sep., 7 Petala und dennoch 10 Stamina. — Die Seitenblüthen sind niedian symmetrisch; die Theilangsebene geht durch das nach der Axe gelegene zweiteKelch- blatt. — Die Pflanze perrennirt aus den Niederblätiern. Die Spros- sen (Knospen) in ihren Achsein entwiekeln sich in absteigeuder Folge, Die Niederblätter weiss, schuppenariig, auf der gestauchten Stengel- basis, gehen am oberirdischsen Stengel stufenweise in kurs und breit- gestielte mit ungetheilter rundlicher oder ovaler Spreite versehene Laubblätter über; auf sie folgen dann höher hinauf plötzlich die fied- rig getheilten Laubblätter und auf diese die Hochblütter ohne ver- mittelnde Uebergaugsstufen. Die Blattstelluug an nicht blühenden Ly3 Sprossen °,,; an blühenden am bäufigsten 3/,, seltener "/is- Celastrineae. Staphylea pinnata. Einaxig. NL—H... 2. Der blühende Jahres- trieb trägt zwei Paar Niederblätter (wovon das erste Paar, die Vor- blätter, zum Tragblatt quer stehen), zwei Paar Laubblätter und eine grössere Zahl Hochblätter, weiche durch ein lünger gedehntes Inter- nodium vom obern Laubpaar getrennt sind. Er endet in eine selten zuerst entfaltende Gipfelblüthe. Der Uebergang aus den Nieder- in Laubblätter und aus diesen in die llochbl geschieht plötzlich, ohne j 2 . > Uebergangsstufen. N, L nach ‚+ gestellt. An dieser Stellung neh- men auch oft die untern lochblattpaare Theil: höher lösen eich die Paare häufig auf, anfangs noch mil Beibehaltun; der rechtwinkeligen en Fa ; Stellung :hrer Blätter, dann aber mit Uebergang nn bald mit 452 Pros. von sth bald auch ohne Pros., welche Stellung dann auch in den Kelch der Gipfelhlüthe fortsetzt. Anderemale sind sämmtliche Hochblätter bis hinauf zur Gipfelblüthe paarig rechtwinkelig decus- sirt und der Kelch der letztern schliesst sich alsdann dem obersten 1 Hochblattpaar mit Prosenth. von en an Uebrigens zeigen die Hoch- blätter manchmal auch Metatopien durch ungleiches Anwachsen der- selben an die Axe der Inflorescenz. Die Aufblühfelge der letztern ist auf- steigend; die untersten Blüthenzweige sind die reichblüthigsten (selten mehr als 5-blüthig] ; nach dem Gipfel hin werden sie2—}-blüthig, manch- mal sind sogar die obersten zunächst der Gipfelblüthe gelegenen Hochblät- ter steril. Uebrigens sind die Blüthenzweige nach meinen Beobachtungen durchaus pöeilodrom. Es sind gewöhnlich Dichasien mit Förderung aus dem 2ten Vorblatt; das 2te Kelchblatt des meist deutlich nach °/; decken- den Kelchs fällt median nach hinten; jedoch gehen der Mittelblütbe der untersten Zweige nicht selten drei Vorblättchen voraus, wodurch dann ihr erstes Kelchblatt median nach hinten zu stehen kommt. We- gen der unbestimmten Zahl der Vorblätter der untersten Blüthen kann man die Gesammtinflorescenz zu den Rispen zählen. Die Blü- thenstiele über der Mitte gegliedert, welche Gliederung zu den basi- lären Vorblätichen derselben in keiner Beziehung steht, Interessant ist das Verhalten der Laubblätter und ihrer Achselproducte. An den blühenden Sprossen, wo zweilLaubblattpaare vorkommen, stebt das un- tere Paar zur Mediane quer, das obere fällt mit dieser zusammen. Gewöhnlich sind die Blätter des untern Paares von gleicher Ausbil- dung, sowie auch ihre Knospen gleich gross; selten macht sich zwi- schen beiden Blättern und ihren Knospen ein kleiner Grössenunter- schied sichtbar. Anders verhält sich das obere median gelegene Paar. Von seinen zwei Blättern ist das vordere gewöhnlich um die Hälfte grösser als das hintere und stets mit einer Knospe versehen; das vordere Blatt richtet sich gleich einem geförderten Zweig senkrecht ker leinere it ra sich parallel zur Gipfelinflorescenz; das hin- eich, gleich einem vefürt eis ohne solehe. Das vordere Blatt richtet stellt sich parallel zur en Zweig senkrecht in die Höhe, und bleibt horizontal b ‚nel. : ‚ dae hintere kleinere Ira Atebend. Die Knospe aus dem grössern die Höhe und bildet so da aiederung der Gipfelinflorescenz in (nur NL traxendend 8 ver eines Sympodiums. — An sterilen ragendenden) Sprossen*) ist dieses Verhalten etwas anders. Inflorescenz *) An solchen Sprossen schlägt zuweilen der Gipfel febl. 453 Die Zahl der Laubblattpaare ist nämlich grösser, als an den blühenden Sprossen; und es zeigen oft mehrere Blattpaare ein grösseres und ein kleineres Blatt, und dem entsprechend eine grössere und eine kleinere Knospe. Um mir über die Anordnung der Blattpaare und der Blätter innerhalb der Paare Gewissheit zu verschaffen, verfolgte ich die Blattstellung an den blühenden Sprossen von der Gipfelblüthe ausnach abwärts fortschreitend; es ergab sich das Resultat, dass die Blattstellung und Sprossordnung der der Caryophylieen (s. oben) ent- spricht, dass nämlich die kleineru Blätter stets das zweite Blatt jedes Paares bilden. Nicht nur dass sich auch die Hochblätter, wenn aufgelöst, in diese Anordnung einreihen lassen, auch das zweite Niederblattpaar liefert einen Beweis für die Richtigkeit meiner Beobachtung. Seine beiden Blätter stehen nämlich auf verschiedener Höhe, was man noch an ihren Narben, nachdem sie abgefallen sind, erkennen kann. Das erste (untere) derselben liegt constant median nach der Axe; das zweite höhere nach vorn; damit stimmt auch ihre Knospenlage übher- ein, indem das vordere stets vom hintern umschlossen wird, Uebri- gens finde ich die blühenden Sprosse immer vornumläufig. — Die un- gleiche Grösse der Blätter eines Paares erstreckt sich oft nur auf ihre Dimension, nicht auf die Zahl ihrer Foliola, die bei beiden oft die gleiche ist. Doch hat das grössere Blatt oft drei Paare, das klei- nere nur zwei Paare von Foliolis, seiten fand ich das kleinere Blatt auf das Endblättehen reducirt. Nicht selten bleibt das eine der ober- sten Seitenblättchen mit dem Endblättchen theilweise verschmolzen. Auch kommt es vor, lass eines oder das andere der untersten Foliola sich theilen, und dadurch die Anlage zu einem Foliam bipinnatum gegeben ist. Am hintern Rand und an der Insertionsstelle in den ge- meinschaftlichen Blattstiel hat jedes Foliolum eine kleine feinpfriem- liche Stipella. An der Basis des Foliolum terminale befinden sich zwei solcher, — Die hinfälligen häufigen Stipulae befinden sich an der Grenze von Blatt und Stengel. Der Blattstiel ist von der Basis aus eine Strecke weit geschlossen, walzlieh, wird höher oberaeits rinnig. Das oberste Paar der Foliola fand ich mehreremale mit ei- genthümlichen Umbildungen. Die Foliola waren viel kleiner als ge- wöhnlich, mehr oval oder rundlich; ihre Mittelrippe löste sich im obern Drittel des Blättchens gleichsam von seiner Rückenseite ab und setzte sich in Form eines 1-.-1’,; Zoll langen Stieles über dus Blättchen fort, an seiner Spitze in ein kleines, grünes Oseullusähn- lich zusammengezoyenes Laubblättchen endend Ungeachtet der Stiel deutlich eine Fortsetzung der Mittelrippe ist, so erstreckt sich 454 dennoch oberhalb der Abgangsstelle des Stiels durch das oberste Drittel des Blättchens eine wenn auch schwächere Mittelrippe, es scheint also hier eine Thbeilung der Mittelrippe vorzukommen, Gibt vielleicht Aufschluss über die Blattbilduug von Nepenthes? Evonymus europ. NL... N m unten, 2) HZ. Die Blütbeuzweige entspringen theils aus den Achseln der Nie- derblätter (Knospenschuppen) theils aus den untersten stets kleiner» Laubblättern, auf welche grössere felgen. Der Jahrestrieb bringt ge- wöhnlich 3—4 Paar Niederblätter und 10 — 12 Paar Laubblätter und schliesst dann wieder in N ab. Uebergang aus N in L allmälig. In den oberhalb der Inflorescenz befindlichen L bilden sich die neuen Knospen, Die Laubspreiten sind in der Knospung paarweise schwach gedreht. jede Spreite aber für sich zugleich an den Rändern einwöärts gerollt, durch welch letztes Kennzeichen E. europ, von E. latifol. sich unterscheidet. Nicht selten sind die Blatipaare aufgelöst, aber mit Beibehaltung ihrer rechtwinkeligen Stellung. Ich finde sie alsdann am häufigsten nach folgender Ordnung gestellt: ” B 1 N% F 1 CE, .,. .. erkon FR: D: Bi wo die Buchstaben die Paare, die Zablen die Anordnung ihrer Blätter bezeichnen. Aber auch an zum Theil von dieser abweichenden Stellungen fehlt es nicht, vielleicht dass sie durch ein ungleichhohes Anwachsen an der Axe bedingt sind. Auch kommen Sprossen mit foliis ternis vor. Die Blüthenzweige sind Dichasien mit bis 14 meist aber weniger Rlüthen. Sie sind durch die Vorblättehen in ein unteres und oberes Internodium getheilt. Die Wendung der Blüthen ist wegen der häufig unsichern Kelchdeckung schwer zu bestimmen; nach neuern bierüber bei folgender Art angestellten Untersuchung scheint wirklich, wie ich auch in der Flora 1851 annahm, die Wendung der von Ranunculus ete. und Beta zu entsprechen, 455 Evonym. Tatifolius, 1) NL... N Die Blüthenzweige entsprin- 2» HZ gen aus den Laubblättern, Jeder Blüthenzweig ist noch von einer meist 3-hlüthigen accessorischen Iuforescenz begleitet (wenigstens bei cultiv. Ex.) wasich an E. europ, nie fand. Die Laubspreiten sind in der Knospung sehr schön ge- dreht; bei den auf einander folgenden Paaren häufig, jedoch nicht immer gegenwendig; die einzelnen Blätter haben aber ihre Ränder nicht eingerollt. Alles übrige verhält sich im Wesentlichen. wie bei voriger Species, — Zuweilen 2 Samen in Eisem Fach. Zwei Em- bryonen in einem Samen traf ich häufig, aber auch bis 4; selten waren sie gleich gross, doch alle mit Cotyled. und Würzelchen gleich deutlich verseheu und gehörten keineswegs, wie Vaucher (Plant. d’Europ.) meint, 2 verschiedenen durch den Arillus mit einander ver- wachsenen Samen an, sondern einem einzigen, dessen Integumente ganz gehörig beschaffen waren. E. verrucosus. 1) NL... N. 2) HZ Alles was über den Wuchs und die Auflösung der Blattpaare bei den vorigen Arten gesagt, gilt auch für diese, Knospenlage der Laub- blätter wle bei Ev. europ. Tlicineae lex Aquifot. Dreiazig, 1) NLNL.. N R 2) H une 3) HZ Blattstellung oft °),. Die büschselförmigen Inflorescenzen entsprin- gen aus den Achseln zweijähriger Laubblätter. Die Hauptaxe der In- fiorescenz trägt nur Hochblätter und beginnt mit 2 seitlichen äussert kleinen schuppenartigen Vorblättchen, auf welche die übrigen Hoch. blätter nach °/, mit Pros. von uwZ folgen, und zwar an allen von Selten mir untersuchten Inflorescenzen mit vornumläufiger Spirale. wird die Inflorescenz von 2 ganzen */s Hochbl. Cyklen gebildet, häufiger nur von einem und einigen Gliedern eines 2ten. In der Asch- sel jedes Hochblattes befindet sich die Sten Achsen beschliessend eine Blüthe; ihr gehen 2 seitliche Vorblättchen voraus, die jedes wieder eine Blüthe mit 2 Vorblättchen abgeben, womit der Anfang zur Dichasienbildung gegeben ist. Mit Ausnahme der 2 untersten den Vor- blättern der Inflorescenz angehörigen 7-blütbigen Zweiglein fand ich in der Achsel eines Hochblattes an den mir zu Gebote stehenden 456 Exemplaren nie mehr als 3 Blüthen; die obersten Hochblätter der Infl. sind oft nur 2—-1-blütbig. Die Vorblätichen der Blüthen sind ge- zähnelte oder dreizackige hewimperte spitze oft rotb überlaufene Schöppchen. Nach ihrer Stellung zu schliessen (die aber oft unsicher ist), entspröche ' die Blüthenwendung der der Rannculaeeen. Man vergl, auch Flora, 1854, S. 53. Rnamneae. Rhamnus. Wuchs im Allg. wie bei Evonymus, Rhamnus Frangula. 1) LZ.... Zweiaxig. Keine Niederbl. u PT Er ‚ 2) HZ " (Knospenschuppen).H=Vorbl. Pr Ir der Blüthen. Blätter oft nach ’/, zuweilen paarig decussirt, was bei folgender Art vorzugsweise vorkommt. Bei beiden die Paare aufgelöst, aber mit mauchen Anomalien, Am öftersten fand ich alsdann die aufge- lösten Blätter wie im ähnlichen Fall beiEronymus gestellt. S. oben. R. catharticaa DNZ,..N u Nuten 2) uZ Niederblätter aufmärts grösser werdend. Uebergang sus N in L bald allmälig, bald plötzlich. Keimpfl, Cotyledonen gestielt (ohne Stipulae) mit einem Knöspehen in der Achsel. Stiele flach rinnig, Spreite laubig, fast quadratisch, ausgerandet oder auch rundlich ver- kehrt nierenförmig. Hypocotyles Glied oft bis 2-Zoll I. An einzelnen Keimpflauzen folgen auf die Colytedonen einzein stehende Blätter, wovon das erste mit Jen Cotyledonen sich rechtwinklig kreuzt, klein lineal lanzettlich ist. und sogleich eine °;, Sp einleitet. An andern folgt auf die Cotyledonen ein rechtwinklig gestelltes uufgelöstes Laubzaar;, auf dieses folgt °;, mit Pros. von ‚En Noch an andern Exemplaren fand ich drei decussirt auf die Cotyledonen folgende aufgelöste Blattpaare, worauf °/, wie im vorigen Falt folgte. Auch °/, St, zeigen manche Sprosse. R. alpina, Wesentliche Sprossfolge wie bei voriger. Tervebinthaceae. Rhus Cotinus. IL... MH... Z. Einaxig. Blattstellung %/,, °s, Yin je nach der Kräftigkeit des Sprosses. Die Blüthenzweige ent: springen aus den obersten L und den H, während die tiefer steben- den Blätter die Knospen für das nächste Jahr bergen. Zusatz. Cistineae. Nachträglich mag bier noch die Bemerkung ste hen, 437 dass die Kelchbfätter 5, 4, 5 sowohl bei Cistus als Helianthemum nach dem kurzen, die Corolla nach dem langen Weg der Blüthen- spirale gedreht ist, wovon man sich an manchen Cisius-Arten leicht überzeugen kann (Wird fortgesetzt.) Repertorium lür die periodische botanische Litteratur der zweiten Hälfte des neunzehnien Jahrhunderis. (Fortsetzung.) * 354, (vrel. 345 bist) Bulletin de la Socieie botanique de France. Tome troisieme. Paris, 1856. 8. Clos, diseussion d’un principe d’ orgauographie »£getale concernant les bourgeons. S. 4—10. Germain de Saint-Pierre, structure Ju faux-bulbille des Ficaria, comparee ä la structure des Ophryio bulbes, des bourgeous & racine eharnne des Acouitum et des bulbes descendauts des Tulipes. S, 11—13. Cbatin, note sur la parasitisme des Rhinanthacees. 8. 14—18. Bareau, quelques olservations sur les Loganiackes. 8. 19— 21. Catalogue des plantes recueillies sur le plare:u de Chersonese pen- dant le siege de S&hastopol per M. Te Dr. Saint-Supery etde- terminees par M. E. Cosson. S. 22-26. Prillieux et Riviere, etude de la ger: ination d’une Ürchidee (Angraecum maculatum). S. 28-30. Leveill&, description d’un nouveeu genre de Champignons (Ento- mosporium). 8. 30-32. Malbranche, note sur la floraison de l'Heliantbemum guttatum, S. 32—34. Mertins, sur la germination des yraines des plusieurs gousses de Cassia Fistula echonees sur la cöte du Languedoc. 8. 34--36 J. Gay, notice sur la vie et les travaux de Philippe Barker Webb. S. 3752. Germain de Saint-Pierre, note sur une anomalie observee chez ’Alisma parnassifolium. S. 52-53. , Ducharıre, observations sur une communication de M. Germain de Saint Pierre, relative an devel»ppement de ’ovule de V’Eschscholtzia. S 53—56. \ Cosson, note sur quelques plantes des iles Canaries. 8. 56— 59. Timbal.Lagrave, note sur une espece nouvelle du genre Orchis 0. Martrinii nob.) S. 92— 93. . Fabre, note sur la germination Ju Tulipa %esneriana. 8.9399. Gaillardot, letire sur la vegetation du Livan, aux environs de Saida (Syrie), S. 101— 107. 75 Darch ein Versehen wurden die beiden vorhergehenden Nummern mit 345 und 346 statt mit 352 und 353 bezeichnet 458 Munby, sur un nouvel Ophrys d’Algerie (0. atlantica), S. 108. Germain de Saint-Pierre, etude du node de vegetation du Dios- corea Batatas Done. 8. 108-113. Chatin, note sur l’existence des cellules crystalliferes traversees ou perforees par de gros et longs ceristaux. 8. 114—116. Durieu de Maisonneuve, sur le mode de vegetation et la cul- ture de V’Ergot du Seigle. S. 116—117. Orphanides, lettre sur l’origine du styrax liquide 8. 147. 241. 531. Lenormant, note sur quelques representations antigues du Cha- maerops humilis. 8. 148-153. Martins, des especes exotiques naturalisees spontanement dans le jardin des plantes du Montpellier. 8. 153— 157. Larambergue, sur un noaveau Verbascum hybride (V. Thapso Boerhaavii). S. 159. 160. Vieillard et Panchet, note sur le bourgeonnement et sar les arti- culations des fougeres. 8. 160—161. , Caruel, de la nature et du mode de formation de racines tubereuses des Orchid&es. S. 162—165. Germain de Saint-Pierre, appareils axo-foliaires. Structure du bulbe de l’Erythronium Dens canis. 8. 166 — 170. Brongniart, note sur la symötrie florale des Musacees. S. 170—173. Capitaine, lettre sur diverses plantes de la Guadeloupe. S. 178 -176. Cosson, note sur le cedre d’Algerie. S. 176-178. ., Naudin, remargues au sujet du croisement suppose des varietes blanche et violette du Harieot d’Espagne. 8. 179—181. Reveil, note sur quelques plantes du Paraguay. S. 181—-182. ld., note sur les fenilles de Caroba, S. 182-183. id., sur les Salsepareilles. S. 183 — 184, Lagreze-Fossat, de la germination du Pancratium illyrieum L. S. 210-213. Saint-Sup&ry, leitre sur ses herborisations en Crimee. S. 123 —127. Chatin, note sur V’anatomie de l’Ouvirandra fenestralis, S. 314— 216. Montagne, note sur un champignon monstrueux trouve par M. Leon Soubeiran dans les souterrains des eaux thermales de Bagneres de Luchon, S, 216 —220, Duchartre, experiences sur l’absorption de l’eau par les feuilles, au contact. 8. 221 — 223. Lenormant, sur Ja naturalisation du Buis en Normandie. 8. 224 — 223. Chatin, note sur Vigname de la nouvelle Zelande. S. 226— 227. Layreze Fossat, observations sur l’ Allium magieum L. Ss. 230 — 135. Leon de Rosny, lettresar !'’&tude de la Botanigue en Chine et AU Japon. S. 236— 238. . J. Gay, sur une nouvelle esp&ce du genre Bellevalia. S. 239— 240 459 Chatin, anatomie du Y.uthraea Squamaria comparee ä celle de Clan- destina rectiflora. S. 242-—245. Serres, note sur quelgues esp&ces nouvelles ou controversees de la Flore de Frauce. S, 274 - 279. Balansa, sur le mode de vegetation de I’ Arceuthobium Oxycedri. S. 291-—-282. Ramon de ia Sagra, sur les proprietes de Dumerilia Humboldtii, S. 283—284. Baillon, sur la veritable organisation du Buis. S 285—277. Germain de Saint-Pierre, note sur un cas de dedoublement ou expansivei& de latige chez un individu &tiold de Solanum tuberosum. S. 288— 289. Puel, note sur le Trifolium filiforme de Linne. et sur quelques au- tres especes litigienses de la section Chronosemium. 8. 290-295. 396—403. Chatin, sur la graine et la germination du Vallisneria spiralis, $. 295—298. Fournier, note sur la racine pivotante temporaire des bulbes de P’Agra;his nutans Link, S. 298-299, Timbal-Lagrave, note sur le Cyperus lonzus L de la flore de Toulouse. S. 330-333. Fabre, sur la germination du Colchieum autumnale. S. 333 — 338. Parlatore, note sur l’Arisaruam, 8, 338-341. Leon Soubeiran, histoire des gommes du Senegel. 8. 341-346. Weddell, sur une chloranthie de Pied d'Alouette vivace, 8. 346 —347. Alph. DeCandolle, note sur l’identite des genres Espadaea A. Rich. et Armeniastrum Lem.. et sur leur rapport avec uu genre nomme anterieurement Gölzea per M. Wydler. S. 348—349. Clos, mode de propagation partieulier au Potamogeton erispus L. S. 350-352. Fournier, note sur un developpement anormal de l’ androcee dans le Cheiranthus Cheiri L. S. 352—354. Moquin-Tandon, sur une nouvelle esp&ce de Vanille (V. lutes- cens). 8. 354. , Duchartre, note sur des fleurs monstrueuses de Veronica Teu- erium L. S. 355557. . DeMelicocgq, sur la culture du Murier blanc dans le nord de la F rance et dans les provinces Belges, au commencement du XVII. siecle. er bot Algerie, entrepris en Cosson, itineraire d’un voyage botaniqur en Algerie, 1856 sous le patronage du Ministere de la guerre. 8. 368-396. Duchartre, sur une soudure de deux rameauz de vigne. 8. 404 —-406. n en Reveil et Berjot, procede de conservation es plantes aver leur forme babituelle et l’eclat de leurs fleurs. 8. 406409 Fermond. observations sur le mecanisme de la fecondation dans le enre Phaseolus. S. 409—413. Lemotte, sor quelques Sempervivum des Basses - Alpes et sur une neuvelle espece de ce genre (S. Guillemotii). S. 457 — 458. 460 Germain de Saint-Pierre, de Pinfluence du deboiseiment des montapnes et du dessechement des teurbieres. des lars et des elangs, sur les debordements des torrents et des fleuves. 8. 462 — 469. Id.. note sur un cas de Chloranthie chez Je Rumex arifolius. 8. 475 476. Id., note sur les cas varies de Chloranthie presentes par le Trifolium repens. 8. 476-479. ld., sur l’etiolement et sur la panachure des feuilles. S. 479—480, Vaupell, sur liiuvasion du Metre dans divers pays. 8. 483—484. Lecogq, discours sur l’etat primitif de l’Auvergne et sur les chan- gements qui se sont produits dans la veyetation de cette contree. S. 484-490. Id., rapport sur les herborisations de Ja soeidte, pendant sa session extraordinaire A Clermont-Ferrand, en Juillet 1856. S. 491-509 Id., sur V’etiolement et la coloration des vepetanx. S. 534-537. de Melieocg, encore un mot sur le Buis. 8. 536—537. de Brondeau, remarques sur le Sporidesmium exitiosum Kühn. S. 537--510, des Moulins, sur le mode d’insertion de quelques Orobanches. S. 540-542. Kirschleger, notes sur quelgnes plantes flottantes, sur la ger- mination du Chaerophyllum bulbosum, et sur quelgues plantes ru- derales des environs de Strasbourg. S 542—545. Clos, la vrille des Cneurbitacees, organe de dedoublement de 1a feuille. S. 515 — 548. Nylander, notes sur les Lichens recueillis en Auvergne pendant la session extraordinaire de la societe en juillet 1856. 8, 548—552, Soubeiran, une course aux lles d’Houat et d’Hoedic (Morbihan.) S. 553-558. Cosson, itineraire d’an voyage botanique en Algerie, entrepis en 1856 sous le patronage du Ministere de la guerre. 8. 559-565. 599 — 607. 665 — 670. 697 — 703. Durieu de Maisonneuve et Gay, especes da genre Andraea trouvees dans les Pyrendes. S. 565—566. Parasitisme du bulk S. 566-567. Culture du Gui. S. 567--568. Mode de vegetation du Serofularia arzuta. S 569-570. Montagne, note sur le Boschia, nouveau genre de la famille des Hepatiques decouvert au Bresil par M. Weddell. S. 572— 576. Meniere, note sur une serretion partieuliere observee dans une Orchidee exotigue, le Pholidota imbrieata. S, 577—583. . Duchartre, influence de Phumidite sur la direction des racine®. Ss. 583— 591. Fermond. observations sur quelgues phenomenes presentes par ia vegetation de la vigne, et lois qui president a l’evolution de ses bourgeons. S. 591--598. Clos, dedoublement et partition. S, 608--61?. Capitaine, sur l’Entada polystachya. S. 613. . B Clos, le Bupleurum oppositifolium Lap., simple anomalie de P. falcatum L. S. 642-644. 461 Watelet, note sur un cas de Teratologie observ& dans uno Craci- fere. S, 644. Prillieux, cousiderations sur la nature des vrilles de la virne. S. 645-652, ” Id., observations sur l’Angraecum maculatum. S. 663. Lecog, de la generation alternante dans les vegetaux, et de la production de semences fertiles sans fecondation. S, 653--658, Chatin, sur la respiration des Orobanches. S, 660 -- 662. Reveil, sur la recolte de l’opium. S. 663—664. Id.. sur on moyen de constater la presence de liode chez les vege- taux. S. 664. ; Cosson, notes sur quelques especes nouvelles d’Algerie, S. 670— 676. 704— 709. 737 —745 Bouteille, letire sur I’Ergot des Glumacees et sur quelques plan- tes des environs de Magny en-Vexin. S. 677-679. Clos, importance de la gaine de la fenille dans Vınterpretation des bractees, des sepales et des e&caill-s des bourgeons. 8. 679 —684, Durieu de Maisonneuve, de !a conservation possible des germes vegetaux dans les couches ancieunes del'epoque geologigue actuelle et dans celles de ix periode tertaire. 8. 6984—688, Hooker, sur la nature du pi-til des Balanophorees. 8, 689-691. Vilmorin et Grönland, note sur Vhybridation du genre Aegilops. Ss. 692---697. *355. Transactions and Proceedings ofthe Victerian In- stitute for the advancement of science. Forthe sessions 1854 —1855 Melbourne, 1855. 8. F. Müller, Deseription of fifty New Vietorian Plants. 8. 28—48. Maund, on the Deterioration of Grain and Flour, 8. 48-53. Müller, on the Gunyang, a new Indig-nons Fruit, 8. 67—70. G. Holmes, on the Timber of Victoria. 8. 100—104, Müller, Description of fifty New Australian Plants. 8. 114—-135. 356. Annales d’Horticulture et deBotanigue, ou Flore des Jardins du Royaume des Pays-Bas ete. Volume I. Livr. 1—12 1857. Paeonia Montan Sims, Iınperatrice de Franre. S. }. Araliacees de Java et du Japon. 8. 3. Culture de plantes Japonaises ä Leide. S. 6. Varietes Japonaises de batates douces. 8. 9. Onveaux genres de Pandanees. 8. 1%. Aralia Japonica Thunb. S. 25. Exposition de Grand. S. 27. Plantes introduites au jardin de Leide.. S. 27. Culture de Raßllesia Arnoldi ce 27. < Geographie botanique par de Candolle S. 31. . Les lanten recemment introduites dans l’economie rorale. S. 46. Jardin fruitier du Museum, S 59 462 Pityrosperma acerinum. 8. 51. Exposition borticole de Paris, S. 51. Wormia excelsa Jack., famille naturelle des Dilleniacdes. 8. 65. Le jardin botanique de St. Petersbourg. S. 67. Histoire des Algues. 8. 71. Pomologie. S. 72. - L’arbre du Qninguina introduite et cultiv& & Vile de Java ete, 8.81. Notice sur la culture de Celosia cristata gigautes. 8. 116. Quelques mots sur l’Eugenia Uni. 8, 129, Monograpbie du geure Aesculus. S. 120. Colture du Lisianthus Russelianus. 8, 132. Note sur les Mimulus. S. 133. Dahlias & petites Nfleurs, dites Lilliputes. S. 135. Action du soufre sur la vegetation. $. 137. De la scarification des arbres fruitiers, S. 143, Culture du Tritonia aurea. S. 147. Araliacdes Japonaises en culture ä Leide. S, 185, Paeonia Moutan. S. 187, Pharbitis polymorpha. S. 187. Fruit de Passifiora quadrangularis. S. 187, Volume H. Lirr, 1-7. 1858. Vanda suaveoiens BI. S 1. Un mot sur la culture du Linum grandiflorum S. 3. Goniophlebium Reinwardtii de Vr. S. 5. Pogenia discolor. Bl. S. 6. Les hybrides de Nympbaea du jardin de M. Boasig & Moabit, pres de Berlin. S. 11. billbergia Morelii Ad. Brongn. S. 17. Floraison d’une grande Pandanee. S, 20, Cuscuta odorata R. et P, S. 25, Tableau des observations faites pendaut 14 ans pres de Kischenew, en Bessarabie, relativement au degre de froid que peuvent suppor“ ter divers arbres et arbrisseaux. S. 26. Drimyspermum laurifolium Dene. 8. 33. Raphiolepis japonica Sieb. et Zuce. S. 25. Solanum ovigerum var. incanum. S. 37. Le genre Swainsonia et ses especes. $. 39. Multiplication des Cyclamen par bouture. 8. 43. Trois nouvelles varietes de Pyrethram roseum. S. 44. Remargues sur la culture de la Disa grandiflora L. fil. S. 46. Antiaris toxivaria. 8. 49, Exposition de bouquets etc tenue A la Haye du 9. au ıl. Mars 1858. S. 59. Sur l’emploi du Sphagnum pour boutures. S. 62. Chelidonium japonicum Thbg. S. 64. Amygdalus persica var. stellata. =. 65. 12. Exposition d« !a Surciete d’ agriculture Hullandaise du 26. au 30 MNaurs 1858. 3. 66-73. a Amsterdam 463 Des especes du genre Selaginella cultiveas dans les jardins, 8, 73, Epimedium violaceum Morr et Decne. var. grandiflorum. 8. 81, Floraison de la Paulownia imperialis. S. 91. Yucca pendula en pleine terre. S. 93, Rusticit& de l’Arisaema ringens var. serotinum Sieb. 8. 94. Floraison du Phormium tenax. 8, 96, Viburnum macrophyllum. S. 97. Floraison de la Paulownia imperialis, S. 98. Les jardains Neerlandais., 8. 99. Nouvelles esp&ces de Caladium, S. 105, Plantes nouvelles ou rares, introduites dans les jardins Hollandaia. S. 109. Acacia pulchella et ses congeneres. 8, 112. 357 (vgl.316.) Curtis’s Botanical Magazine. 1858, Jan.— Dec, Ananas bracteatus. — Sonerila speciosa. — Cordia ipomaeaeflora, — Grammatocarpus volabilis. — Cosmanthus grandifloras. — Dasy- lirium acrotichum. — Aeschynanthus tricolor. — Cattieya luteola. — Colletia erueiata. — Gaultheria discolor. — Pilumna fragrans, — Gesneria cinnabarina. — Dendrobium pulchellum. — Hydrangea eyanema, — Cattleya aclandiae. — Euyenia Luma. — Dasylirium glaucophyllum, — Galantbe Dominii thybrida), — Niphaca albo- lineata; var. reticulata. — Camellia rosaeflora. — Pentstemon Jaf- frayanus. — Kefersteinia graminea. — Begouia Wageneriana. — Cattleya granulosa. — Polygonatum roseum. — Bolbophylium Neilg- herrense. — Clianthus Dampierı. — Fritillaria graeca. — Dendrobium ehrysotoxum. — Rhododendron arzenteum. Xiphidium floribundum, — Oberonia acaulis, — Polyyala Hilairiana. — Dendrobium Falco- neri. — Ilex cornuta. — Rhododendron virgatum. — Polygonatum punctatum. — Thyrsacanthus indieus, — Indigofera decora. — Azalea ovata. — Rhododendron Grifithianum. — Ürchis purpurascens. _ Ismelia Broussenetii, — Campanula strigosa. — Gustavia insiynis, — Gesneria Donklarii. — Philodendron erubescens. — Üoeloyyne Schilleriana, — [sotema senecioides. — Orchis foliesa. *358 Mittbeilungen der k. k. geographischen Reichs anstalt, Redigirt von Franz Fötterie. Wien. 8. J. Jahrgang, 1857. L. v. Heufler, Instruction für die Naturforscher der k. k. Fregatte Novara in Beziehung auf Kryptogamen. S. 24-37. Th. Kotschy, topographische Skizze des Bulghar Dagh im cilieischen Taurus. S. 82—96. Ders. "allgemeiner Ueberblick der Nilländer und ihrer Pflanzeube- kleidung. S. 156—182. DH. Jahrgang. 1858 . . Th. Kotschy, Uwrisse aus den Uferläudern des weissen Nil, S. 75-102. A E. Zhisman, die Nikobaren-Insein. S. 202—230. 464 Berichtigungen einiger Druckfehler in der Nro. 6 der Flora dieses Jahres von Dr. Buchenau. In den Aufsätzen über Littorella lacustris und Cornus suecica, die in Nro. 6 dieser Zeitschrift abgedruckt sind, haben sich mehrere Druckfehler eingeschlichen,, von denen ich mit Uebergehung der un- wesentlichern einige wichtigere hiermit verbessern will, Pag 82 2.7 v. u, st.: Unter den zahlreichen 1. Unter zahlreichen ” B#4, 10 v.0,, .„ glanbe „ glaubte » 855.6 ,„ „ oder „ und “Auf pag. 91 und 92 sind die Schemata für die Anordnung der Blüthen nicht alle genau nach dem Manuscripte wieder gegeben. bei dem 3. Schema pag 91 müssen die Blüthen 4 seitlich neben den Biüthen 3 stehen und nicht, wie es hier der Fall ist, neben 2 ge- rückt sein. Aehnliches gilt von dem Schema pag. 92, wo die Blü- then 4 im Quadrat um 2 herum stehen, während sie in der Wirk- lichkeit seitlich von 3eingefügt sind. Ueberdiess sind hier die seit- licben Blüthen 2 aus ihrer wahren Stellung zwischen 3 heraus und vom Centram weg gerückt. Das dritte Schema so also heissen : 4 4 323 458 34 2 j 2 453 34 323 4 4 das vierte: 4 4 323 a’ 4 434 434 2 1 2 434 43 4 4 4 323 4 4 . Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Diuek lei A Neuhaner'sehe Buchd: uckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NE 30. Regensburg. 14. August. 1859. „ Imhalt: Vaupell, erläuternde Bemerkungen zum Referat in der bot. Zeitung über die Abhandlung wegen Einwanderung der Buchen in die dänischen Wälder. — Lırıenatur. Cosson et Germain de Saint -Pierre Synop- sis analytique de la Flore des environs de Paris. — PHASONAL-noTIzENn. Todes- fälle. Ehrenbezeigung. Befürderung. — anzrısz der für die k. bot. Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. j Erläuternde Bemerkungen zum Referat in der botanischen Zeitung 1858, Seite 137 über die Abhandlung wegen Ein- wanderung der Buchen in die dänischen Wälder. Von Chr. Vaupell. Die geognostischen und klimatischen Verhältnisse Dänemarks sind denen Norddeutschlands gleichzuachten,, und die Flora ist we- sentlich dieselbe, Alle dänischen Phanerogamen mit Ausnahme ganz einzelner Arten*) kommen ebenfalls in Deutschland vor; desshalb und weil der dänische Erdbodeu jünger als der deutsche ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieselben von dort eingewandert sind, Da die Verhältnisse mithin dieselben sind, so muss mau voraus- setzen, dass die jetzige Flora gleiches Schicksal und gleiche Ge- schichte habe, und es ist auffallend, wenn man hier Erscheinungen in der Waldvegetation wahrnimmt, von denen man in Deutschland nichts bemerkt haben will Mag Letzteres nun auch seine Richtig- keit haben, so bleibt es doch gewiss, dass die neuern nicht abge- schlossenen Formationen in der Regel stärker in Dänemark hervor- treten. Diese sind oft reich an Pflanzen und Thier-Ueberbleibseln, *) Silene maritina Witb , Helnscias scolicum Fr., Stenhummaria maritima Rehb., Siatice rariflora Drey., Juncus pygmaeus Thuill, Medicayo ornithopodiolites Fr. Stat. rarifiora kommt vielleicht auch in Deutschland vor, Die andern 5 Arten haben nur gauz einzelne Standörter, Dazu kommt noch, dass die Sienkammaria wahrscheinlich nicht ursprüuglich, sondern in neuerer Zeit von Norwegen eingeführt ist. Flora 1859. 0 466 welche wichtige Aufklärungen geben über die vorgeschichtliche Fauss und Flora, die jielleicht gleichzeitig mit den Urbewohnern existirt. Bei Untersuchung der Torfmoore und grossen Anhäufungen von Austerschalen,*) welche letztere an unsern Küsten nicht selten zu finden sind, namentlich in der Nähe des Kattegats, hat Professor Steenstrup gefunden, dass mehrere Säugethiere und Vögel, welche sonst stets als in Dünemark nicht zu Hause gehörend betrachtet worden, in der vorhistorischen Zeit unser Laud bewohnt haben, 2. B. der Vogel Tetrao Urogallus und der merkwürdige Gei rvogel, .. welche’ selbst an Islands Küsten jetzt eine grosse Seltenheit sid. £ “Was die vormalige Waldvegetation betrifft, so können wir auf 3 Wegen zur Kenntniss derselben zelangen, durch Untersuchung: 1) der unterseeischen Wälder, 2) der Kalktuffablagerungen, 3) der Torfmoore. In dieser Beziehung geben die Torfmoore die beste Handhabe, weil das Material hier so gross und vollständig ist. Die Tuffabla- gerangen und die unterseeischen Wälder sind als Quellen der Ge- schichte der vormaligen dävischen Waldvegetation von geringerer Bedeutung, und kommen nur soweit in Betracht, als sie mit den Torfmooren correspondiren. Und daher kommt es, dass diese Unter- suchungen, obgleich von verschiedenen Seiten ausgegangen, gleich- wobl nicht zu irgend welchem Widerspruch Anlass geben, sondern en ist überall die grösste Uebereinstimmung. Die Torfmoore, welche uns die beste Aufklärung über die Ge- schichte unserer Waldvegetation geben, sind die sogenannten Wald- moore. Das nördliche Seeland ist besonders reich an diesen Torf- mooren; so die Gegend zwischen Kopenhagen und Helsipgör. Das Terrain, worin die Wallmoore belegen, ist coupirt, nämlich unregel- mässig wellenförmig und hügelig. Zwischen den Hügeln finden sich Vertiefüngen, welche entweder länglich und dann sich zwischen den Hügeln hindurchschlängeln, oder mehr kesselförmig sind. Dadurch *) Bei einer einzigen vorgenommenen Untersuchung fand Prof. Steenstrup Knochen von nicht weniger als 3500 Säugethieren und 200 Vögeln unter den Austerschalen und er berechnete, dass in jedem Cubikmeter Knochen von 121 —309 Säugethieren und 10-35 Vögeln vorhanden. Nicht eine neuere Erhebung ist es, welche die Austerschalen auf die Küste gebracht, sondern die ÜUrbe- wobner , welche dort ihre Mahlzeiten gehalten, und auf die Weise sind die grossen Massen Austerschalen uud Knochen als Abfall jener Mahlzeiten der Urbewohner anzusehen. (Aus dem Berichte der Gesellschaft der Wissenschaften in Kopenhagen, 1851.) 467 erhalten sie eine verschiedenartige Grösse, doch sind die meisten klein, und kaum eine Hectare gross. Ihre grösste Tiefe variirt zwischen 10 und 20 Fuss, welches für die kleinen Moore als eine bedeutende Tiefe anzusehen ist. Das Terrain kann so mit diesen Mooren angefüllt sein, und sie können einander so nahe liegen, dass das eine bisweilen nur einige 100 Schritte von dem andern entfernt ist. Der Torf, welchen diese Moore enthalten, zeichnet sich durch seine Reinheit aus und die verschiedenen Lagen treten hier mit einer Deutlichkeit und Bestimmtheit hervor, wie in keinen andern Mooren, Aber das, wodurch sie uns hier basonders interessiren, ist die grosse Masse Holestämme, welche sie enthalten, Die Zahl der Holzstämme, welche in den letzten 30 Jahren aus den hiesigen Wald- mooren ausgegraben worden sind, beläuft sich wohl auf mehr als eine Million. Ein so ungeheures Material zur Untersuchang der vormaligen Waldvegetation findet sich wobl nirgends in Europa. Eben die ge- ringe Ausdehnung dieser Moore ist es, welche sie in dem Grade ra Aufbewahrungsstätten für den Holzabfali der Wälder gemacht hat, indem die Waldbäume von den Abhüngen nolhwendig in die Moore hinabfallen, welche sich fast bis an diese erstrecken. Die häufigst vorkommenden Bauwarten sind: Birken, Eichen und Kiefern, wovon wir eine reiche Menge finden in Stämmen, Früchten und Blättern. Weniger häufig und minder vollständig sind die Deberbleibsel von Zitterpappeln, Weiden, Erlen und Nussbäumen; Buchen werden ganz vermisst, Die Baumstämme, welche un. zweifelhaft die am meisten in die Augen springenden und meist imponirenden Reste der Wälder der Vorzeit bilden, finden sich hauptsächlich am Rande der Torfmoore, mehr oder weniger bedeckt von Homusschicht und Torf. Sie sind so gelagert, dass die dicke Basis gegen den Abbang gerichtet ist oder darauf rubt, während ihre Gipfel sich dem Mittelpankte des Moors zuneigen. Nicht der Sturm ist es, welcher sie ins Torfmoor hinabgeworfen hat , sondern ihr Alter, wahrscheinlich im Verein mit ihrer dicht zusammengedräng- ten Stellung, und kopfüber sind sie vom Abbange hinuntergestürst. Indem ich übrigens auf die ausführlicben Abhandlungen über diesen Gegenstand hinweise, will ich mich hier nur darauf beschränken, folgende Beispiele anzuführen, 20*+ 468 Humus. Kiefer. Kiefer. Kiefer. Birke. Birke. Ruugsiedter Moor. mitten im Moore, Zitterpappelblätter in dem amorpben Torf, In eineın Moor „das Ruugstedter Moor‘‘ genannt, finden sich auf dem östlichen Abhang Kieferstimme, deren Gipfel von einem balben Kuss Torf bedeckt ist, während die dicke Basis auf dem san- digen Hügelabhang ruht, Die Stämme aind umgeben von Zapfen, Zweigen und Blättern. Unter den Kiefern befindet sich eine Lage von Birkenstämmen und Zweigen. Mitten im Moor findet sich in dem amorphen Torf*) nabe am Grunde eine Lage, hauptsächlich aus Blättera der Zitterpappel. In einem andern Moor, „Femsölyng‘‘ genannt, sind die Holz- stämme auf folgende Weise gelagert: im westlichen Theile des Moores ganze Lsgen dicht zusammengedrängter Birkenzweige, dar- über ruht eine kleinere Lage von Kieferzweigen und Zapfen. ‚Auf der südlichen Seite des Moores sind mächtige Kieferstämme vor- handen , welche vom Abhange gegen das Moor sich neigen: unter den Kieferu liegt eine grosse Menge Birkenstämme. Auf der östli- chen Seite des Moors liegen Eichenzweige, gelagert auf den Kiefer- sweigen und Zapfen. Alle diese Theile gehören zu den Bäumen der- jenigen Wälder, welche die aus Lehm und Sand bestehenden Ab- hänge bedeckt haben. Ausserdem aber sehen wir weiter in’s Moor hinaus grössere oder kleinere Ueberbleibsel derjenigen Bäume, welche nicht auf den trocknen Abhängen, sondern im Moor selbst gewurzelt haben. Diese sind Moorkiefer, Erlen und Moorbirken, Ferner liegen in dem amorphen Torf nahe am Grunde einzelne grosse Kieferzapfen und einige Zoll böher eine wohl erhaltene Blätterlage,, zu Birken, Weiden, Zitterpappeln und Eichen gehbörend, Diese complicirten Verhältnisse lassen sich auf folgende Weise schematisch darstellen : *) Unter den mächtigen Sphagnum-Lagen und dem dünnen wohl conser- viıten Hypnum stösst man auf dem Moorgrunde auf eine Lage ohne Pflanzer- structur (der amorpbe Torf), welche sichaus der von der oberen Scebichte durch Frost und andere Ursachen gesonderten Humussäure gebildet zu haben scheint, 469 Erlen. Humus Kiefer, Humus. Kiefer. Birke. Birken. Eiche. nen) Birke. Kiefer, Eichen. Birken.Kiefer. Birken.Kiefer, Eiche, mitten im Moor Moorkiefer. Moorkiefer, Femsölyng. Edie Birken. Moorkiefer- Blätter von Birken, Zitterpappeln, Weiden und Eichen. Kieferzapfen. Während vorzugsweise Birken und Kiefern in den obenerwähn- ten Mooren vorgefunden sind, haben wir in andern Mooren einen grossen !Reichthum an Eichenstämmen; diese liegen sowohl ober- als unterhalb der Birken und Kiefern. — Vergleichen wir nun die vormaligen mit den jetzigen Wäldern, so finden wir den meist ber- vortretenden Unterschied darin, dass erstere hauptsächlich aus Birken Kiefern und Eichen bestanden haben und dass sie durchaus keine Buchen enthielten. Jetzt sind die Buchen dagegen die vorherrschen- den Bäume der dänischen Wälder (der natürlichen, nicht gepflanzten.) Diess findet in dem Grade statt, dass man sagen kann, dass die andern Baumarten eine im Vergleich zu den Buchen ganz verschwin- dende Grösse bilden. Jeder, welcher unbefangen dis Actenstücke untersacht, die die Tarfmoore für unsere Waldgeschichte liefern, muss nothwendig zu der Ueberzeugung gelangen, dass die dänischen Wälder in der vorhistorischen Zeit aus audern Baumarten als gegen- wärtig bestanden haben und dass namentlich Buchen derzeit fehlten. Diess ist auch seit lange bei uns erkannt worden, es war jedoch Steenstrup der Erste, welcher diese Verhältnisse einer gründlichen wissenschaftlicben Prüfung unterzog. Wie wichtig auch die Thatsachen waren, welche er schildert, und wie bedeutend auch die Resultate seiner Prüfungen in Beziehung auf die Geschichte der jetzigen Flora, 80 ward doch seine Abhandlung über diesen Gegenstand in der Wis- senschaft fast ignorirt. Während seine Schrift über den Generations. wechsel allgemein bekannt geworden, findet sich seine Schrift über die Waldmoore sehr selten erwähnt. (Skovmoserne, Vidoesdom og Lillemose. Steenstrup, 1841.) te 470 Da meine letzte Abhandlung über denselben Gegenstand dess- halb auch nicht auf besondere Verbreitung hoflen konnte, verfasste ich ein Excerpt bierüber, welches in den Annales des seiences naturelles. Bot. 1857, Tom. 7. pag. 55 veröffentlicht wurde. Diess Excerpt ward referirt vom Professor v. Schlechtendal (Botanische Zeitung 1858, pag. 137). Indem ich dem Prof. v. Schlee htendal für die Aufmerksamkeit danke, welche unseren naturhistorischen Abhandlun- gen selten zu Theil wird, glaube ich meine Erkenntlichkeit nicht besser an den Tag legen zu können, als durch mein Bestreben: darzuthun, dass, wenn er meine Resultate nicht billigt, diess ent- weder anf einem Missverständniss derselben beruht, oder weil er die ausführlichen Abhandlungen ignorirt und sich allein an das Ex- eerpt in den Annalen gehalten hat, wo natürlich Vieles kurz zu- sammengefasst ist.*) Indem ich übrigens auf die ausführliche Abhandlung verweise, will ich mich hier darauf beschränken, die gemachten Einwendungen zu beantworten. Prof.v. Schlechtendal vermissteine genaue Be- schreibung der Localitäten, seine Worte lauten so: „Der Verfasser sagt uns nicht, welche Bäume noch gegenwärtig zunächst an diesen Torfmooren stehen, oder den angrenzenden Abhang der Berge be- decken; stehen jetzt Buchen dem Torfmoore so nahe, dass sie um- fallend in dasselbe hineinstürzen würden ?‘ (Das thun sie freilich.) Was nämlich die Umgebung der jetzigen Moore betrifft, so sind die Abhänge um die Moore auf verschiedene Art benützt. Sie sind oft bebaut, sie können aber auch bewaldet sein. Diess gilt namentlich von 'den vielen kleinen Mooren, welche in den könig- lieben Forsten vorkommen. Prof. v. Schlechtenda} frägt: „stehen jetzt Buchen dem Torfmoor so nahe, dass sie umfallend in dasselbe hineinstürzen würden?“ Diess ist der Fall bei Femsölyng; die nordwestliche Seite dieses Moors ist umgeben von einem Bucben- wald, die Buchen stehen dicht am Rande des Moors und wenn man die Bäume nicht wegschaffte, würden diese unfehlbar in's Moor stürzen, so dass ihre dieke Basis auf dem trocknen Lande liegen bleiben, während der Gipfel und ein Theil des Stammes vom Schlamm bedeckt werden würden. Aber nun finden wir, dass die auf diese Weise begraben liegenden Stämme nicht Buchen , sondern Birken *) Dass meine Abbandlung über die ‚‚Nordseeländischen Waldmoore‘‘ der Redaction der botanischen Zeitnng nicht unbekannt gewesen, beweist eine Recension derselben, Jahrgang 1852, Sp. 76. (Vgl. Dr. Grisebach, Be richt über die Leistungen in der geographischen Botanik. i851, pag. 12.) 471 und Kiefern sind (und in andern Mooren zugleich mächtige Eichen), Falls die Abhäuge damals mit Buchen bedeckt gewesen, würden wir deren Stämme im }!oore vorgefunden baben. Prof. v. Schlechten- dal glaubt die Sache so auffassen zu müssen, dass Birken, Kiefern und fast auch Eichen auf einem feuchten Boden forikommen können, Diess ist aber nicht mit den Buchen der Fall. „Das ist der einzige aber genügende Grund, wesshalb kein Buchenholz, kein Buchenblatt and keine stachelige Frucht der Buche sich im Torfmoore finden.‘‘*} Unter den Bäumen, welche die Moore bergen, befinden sich allerdings solche, die auf feuchtem Boden gewachsen, diese kommen» aber hier nicht in Betracht. Wo die Rede von der vo rmaligen dänischen Waldvegetation ist, haben wir hauptsächlich die jenigen Bäume zu betrachten, weiche im Hochwalde gewachsen, und diess ist namentlich der Fall mit den mächtigen Kiefern, Bir. ken- und Eichenstämmen, welche im Vorhergehenden erwähnt sind. Dass diese wirklich auf den trocknen, lehmigen oder sandigen Ab- bängen gewachsen und nicht auf dem Moorgrunde, gebt sowohl aus ibrer Form als ihrer Lagerung hervor. Während die ‘Moor- kieferstämme kurz und gekrümmt sind, finden wir jene Stämme schön und schlank, uod soweit man aus dem abgebrochenen Gipfel schliessen kann , haben einige eine Höhe von 100 Fuss erreicht. Die Birkenstämme übertreffen sowohl hinsichtlich ihrer Dicke als ihrer weissen, blanken Rinde bei weitem diejenigen, welche noch in einigen unserer Wälder vorkommen. Das Holz der Eichenstämme ist so bedeutend und so stark, dass es in einigen Gegenden als Bau- holz benützt wird. Solche Kiefern und solche Eichenstämme können natürlich nicht im feuchten Moor, sondern nur auf den trocknen Diess wird auch durchaus unzweifelhaft Abhängen erzeugt sein. Wir finden bei Betrachtung der Lagerungsverhältnisse der Bäume da, dass die dicke Basis aussen vor den Mooren auf dem trocknen Grunde liegt, und dass die Bäume von den Abhängen, worauf sie gestanden, jählings in’s Meer binuntergestürzt sind. Dazn kommt noch, dass die obenerwäheten Moore oft nur klein und witunter se zahlreich sind, dass die Wälder fast damit über- füllt gewesen, daher die Torfmoore nothwendiger Weise Ueberbleib- sel von Buchen aufnehmen müssten, wenn letztere überhaupt im Walde gefunden würden. Prof. v. Schlechtendal meint freilich, dass der Mangel an Buchen daher rührt, „dass das Holz dieneg *) Pag. 110. 472 Baumes sich bei wechselnder Feuchtigkeit leichter zersetzt.‘ Hierzu aber muss bemerkt werden, dass die Birkenbäume noch leichter durch Einwirkung des Wesssers zerstört werden, und doch ist es nicht schwierig , diese in den Mooren wieder zu erkennen, selbst wenn die Rinde fehlt. Hieza kommt, dass die vegetabilischen Theile, aus denen unsere Moore gebildet, viel besser ihre Form bewahrt hbaben*) als dies in andern Nooren der Fall ist; daher es auch dem unbewaffneten Auge oder mit Hilfe des Mikroskops in der Regel möglich wird zu bestimmen, zu welchen Pflanzen dieselben ge- bören. Auch ist keine Oertlichkeit so geeignet zur Aufnahme und Aufbewahrung dessen, was von den Moorumgebungen geliefert wird; nicht allein Abfall der Bäume, welche in unmittelbarer Nähe des Moores wachsen, sondern auch solcher von fernstehenden Bäumen wird dort aufgenommen, so dass das Moor gleichwie die im Walde befindlichen Teiche, in welche die Herbststürme die Waldblätter hin- abfegen, davon bedeckt werden können. Wenn die Blätter vom Was- ser durchnässt sind, sinken sie zu Boden. Uebereinstimmend damit stossen wir mitten in den Torfmooren in einer Tiefe von 10—14 Fuss im amorpben Torf auf eine mächtige Blätterlage von Eichen, Birken, Pappeln und Weiden, aber nicht ein einziges Buchenblatt finden wir. Wenn Buchen in den Wäldern existirt hätten, sei es, wie jetzt, am Rande des Moors oder in grösserem Abstand davon, so wäre es unbegreiflich, dass nicht ein einziges Bachenblatt den Weg in’s Moor gefunden. **) *) Mit Ausnahme des amorphen Torfs, welcher die unterste Lage bildet, sowie der obersten Schichte. **) Wir haben nur mit den Räumen zu thun, welche im Hochwalde ge- wachsen, wogegen diejenigen, weiche im Moore selbst gewurzelt, uns nichts angehen. Dajedoch Prof. v. Schlechteudal es mit in den Kreis der Betrach- fung gezogen hat, welche Baumarten im Moore wachsen könnten und wachsen, will ich bier mittheilen, dass gegenwärtig Ellern , Birken und Weiden auf den Mooren wachsen, nur äussert selten trifft man eine einzige Eiche. In der Vorzeit fanden sich nicht viele Ellern, dagegen desto mehr Birken und Moor- kiefern. Von diesen konnte man 2-——3 Lagen über einander vorfinden, abgeson- dert von einander durch Torf. Die Moorkiefern stehen oft so dicht‘, dass ihre borizontalen Wurzelzweire zusammengewaächsen sind. Diess ist der Fall im „Selkemoor,“ welches im Herzogthum Schleswig 2 Meilen von Tondern liegt. Wahrscheinlich diese fossilen Moorkiefern sind es, welche Dankwert veranlasst haben, auf seiner idealen Karte von 1240 diese Stelle als einen Wald zu bezeichnen, bei welchem die Worte „lauter Dannebäume“ gebraucht eind, Um so wahrscheinlicher wird diess, als die friesische oder vielleicht die niederdeutsche Benennung von Moorkiefern „Dane oder Danneboom‘‘ ist; #0 nennen die friesischen und holländischen Bauern die fossilen Moorkiefern, welche im „Emsmoor‘‘ vorkommen, 473 Ich glanbe also, dass es fest steht, dass die Buche in den vormaligen dänischen Wäldern nicht eristirt hat, sondern später eingewandert ist; sowie auch die Waldkiefern in Dänemark jetzt nicht mehr wild wachsen, welche dımals in den Wäldern ge- funden wurden, wo sie nächst Birken und Eichen die gewöbnlichsten Waldbäume waren, Jetzt sind die Buchen die vorherrschenden Bäume; die Kiefern sind ganz verschwunden, die Birken sind aus den Wäldern ganz verdrängt, welche die Ostküste der dänischen Halb- insel schmücken, und haben sich zurückgezogen in das Innere und den nördlichen Theil der Halbinsel, sowie in einige Gegenden des nördlichen Seeland. Die Eichen haben ebenfalls den Buchen weichen müssen, treten aber doch noch in allen dänischen Waldgegenden auf. Da diese Thatsacheu nun vorliegen, wird meine Aufgabe die sein, eine Erklärung dieser Naturerseheinung zu versuchen. Ich habe eine solche versucht durch Betrachtung der Veränderungen, weichen die Waldbestände in einigen Gegenden noch unterworfen sind. Nenn während in den meisten dänischen Waldgegenden der Kampf um die Suprematie der Buche abgeschlossen ist, finden wir in einzelnen ent- weder abseits gelegenen oder in Folge zufälliger Umstände längere Zeit für die Buche unzugänglichen Gegenden oder endlich da, wo man versucht hat, Wälder durch Pflanzung anderer Baumarten künst- lich zu erzeugen, dass die Buche noch im Begriffe steht, . die andern Baumarten zn verdrängen. In meiner Abhand- lung wird man eine detaillirte Beschreibung finden, wie die Birken Jütlands beständig den Ruchen Platz machen und so geht es auch mit den Eichen in den lolland’schen und mit den gepflanzten Kiefern in den seeländischen Wäldern. Die Birken., Eichen- und Kiefernbe- stände wandeln sich direct oder indirect in Buchen um Professor v, Schlechtendal meint, diess sei nicht der Fall in Deutschland *). Dagegen stelle ich Dr. Heyer’s Zeugnis«e, welche versichern, dass auf dem guten Erdboden, wo das Leben der Bäume nicht durch Laub- scharren, Streurechen und Leseholzsammeln verkümmert ist, die Buche ohne Zuthun des Menschen sich fortpflanzt. . „Auf kräftigem Bodenwandelt sich die lichtbedürftige Holzart.in „die Schatten ertragende um, wenn überhaupteine Umwandlung „stattfindet. (Im Gegensatz zu Kiefern, Birken und Eichen, die *, pag, 149. „Warum verdrängt hier die Buche nicht die andern näune) ? „warum ist hier die Eiche der herrschende Waldbaum ? Alten Fragen, auf die „wir keine Antwort wissen und nur sagen wollen, dass der vache Boden _ „der ebene — wohl ein Hauptgrund ihrer (der Buche) geriugeren Verbreitung „sein möge,“ 474 „lichtbedörftig sind, istdie Buche ein schattenertragender Baum). „Verschiedene Vögel and Sängethiere tragen den Samen der „Schatten liebenden Holzart in den Bestand der lichtbedürf- „tigen; die aufkeimenden Pflanzen wachsen unter dem dün-. „nen Baumschlag fröblich in dieHöhbe, sie unterdrücken später- „hin die älteren Bäume der lichtbedürftigen Holzart, oder „doch den jungen Nachwuchs derselben. „Der Verf. sah nirgends grössere Umwandlungen von „Kiefern in Buchen, als im Vogelsgebirge. — Nur „mit Mühe ist man im Stande, die Kiefernbestände in dieser „Gegend rein zu erhalten; in alle drängt sich die Buche ein. „Wenn man sich längere Zeit nicht um die Kiefer beküm- „mert, so wird sie überall durch die Buche unterdrückt. Am „vorzüglichsten kommt letztere in Kieferstangenhölzungen „auf; späterhin, wenn die Kiefer anfängt, sich licht zu stel- „ten, wächst die Buche sehr rasch in die Höhe und nun be- „ginut sie, verdämmend za wirken. Auf diese Weise wird „die Kiefer häufig schon in der ersten Umtriebszeit verdrängt. „Kommt es nun zur Samenschlagstellung, so geht die Kiefer „vollends ein; ihr Anflug kann im dichten Schatten der Buche „nicht vegetiren *). Die dänischen Wälder bieten zahlreiche Beispiele einer solchen Veränderung der Bestände dar; in den gepflanzten Kieferbeständen siedeln sich die Eichen an und werden darnach alleinkerrschend, bis sie einst den Buchen weichen müssen, und auf diese Weise verwan- dein sich Kiefer-, Birken- und Eichenbestände in Buchen- wälder. . Prof. v. Schlechtendal meint, dass Birken, Pappelu und Wei- den in Folge ihrer Samenbeschaffenbeit sich leicht in bedeutendem Abstand vom Stammbaum verbreiten können. „‚Aber ganz uB- „möglich wird es den ungeflügelten schweren Samen der Eichen and „Buchen, sich auf diese Weise auf weitere Strecken auszusien; sie ‚fallen in den Umkreis ihrer Erzeuger.“ (pag. 40.) Hiergegen will ich die Thatsache anführen, dass es bei ans nicht selten vorkommt, dass z. B. Eichen zwischen Kiefern aufkeimen, welche letztere mehr als eine halbe Meile von dem nächsten Eichenwalde entfernt stehen, wie solches namentlich in den Kieferpflanzungen bei Sorö auf See- land staitgehabt, Es scheint, dass die Vöge! die wichtigste Ursache der Verbreitung der Eiche gewesen, namentlich dürften die sogenann- *) Dr. Heyer, das Verhalten der Waldbäume gegen Licht und Schatten, 1853, p. 75-76. 475 ten Holzsäger in hohem Grade dazu beigetragen haben, dass die Eckern weit fortgetragen werden, so dass sie in bedeutendem Ahstand vom Stammbaum aufschiessen können. Ich weiss auch nicht auf andere Weise die Thatsache zu erklären, dass Birken Eichen- und Kiefer- bestäude, wenn der Erdboden nicht allzu schlecht, nicht frei von der Buche gehalten werden können , falls Buchenwälder in deren Nähe, selbst auch in einer halben Meile Entfernung sich befinden. Diess muss als Antwort dienen, wenn Prof. v. Schlechtendal frägt: „wo- „her kam denn die Buche in den aus Kıefern und Birken und Ei- „chen bestehenden Wald? Soll die erste Ecker won fern durch einen „Vogel berbeigeführt sein, da sie nicht selbst fliegen kann ?“ In Beziehung auf den Umstand, dass io den Gegenden, welche südwestlich von Dänemark liegen (Ostiriesiand, Oldenburg), vorzugs- weise Eichenwälder, selten mit der Buche vermischt sich finden, meint Prof. v. Schlechtendal, dass der flache Boden, der ebene, den die Buche nicht liebt, wohl der Hauptgrund der geringeren Verbreitung sein möchte. Diess stimmt aber keineswegs mit den Erfahrungen überein , welche man über das Erscheinen der Buche uni ihre Aus- breitung gemacht hat, Ich will nur ein Beispiel anführen, welches gewiss nicht ohne Interesse sein wird. Auf der Insel Lolland, einer sehr fruchtbaren Ebene, finden wir gegenwärtig noch bedeutende Wälder, deren Bestände in Folge der socialen Zustände dies:s Jahr- hunderts einer grossen Veränderung uvterzogen sind. Betrachten wir die dort befindlichen Wälder der Grafschaft Kautenborg: einzelne derselben waren früher hübsche Buchenwälder, die Mehrzahl Eichen- wälder. Letztere waren Gemeineigenthum, die Bauern hatten hier Weiderecht. Es fand sich bier ein ausgezeichneter Bestand alter Ei- chenstämme , deren unterster Theil von einem dicken Gebüsch aus Dornen, Erlen- und Brombeersträuchen bedeckt war. Zwischen den Baumpartien lagen Weideplätze. Selten konnte man dort eine ein. zelne verkümmerte Buche finden, man meinte, der Boden sei zu feucht, um die Buche erzeugen zu können. In Folge der Gemeinbeitsauf- theilungen verloren die Bauern ibr Weiderecht, und die Bäume wur- den nun nicht mehr vom Vieb belästigt, was aber wichtiger war: die Grafschaft befreite den Boden von dem überfliessenden Wasser darch Abzugsgräben. Diess machte Epoche in der Geschichte der Waldre- getation. Denn die Buche, welche bis dahin wenig Neigung gezeigt hatte, in dem feuchten Boden sich anzusiedeln, fand sich nun in Masse ein. Anfangs konnten die jungen Buchen sich nur sehr be- schwerlich und langsam aus dem dichten Untergebüsch heraufarbei- ten, nach und nach aber drängten sie sich durch und wuchsen dar- [RIED EN. KORFFNRDG 476 auf ziemlich rasch zwischen den Eichenkronen auf. Sie lassen sich durchaus nicht von den Eichenzweigen behindern, während letztere absterben, wenn sie von einem Buchenzweig übersehattet werden, oder auch wenn die Buche nur an ihrer Seite aufschiesst, Belästigt von den zudringlichen Buchen verliert die alte Eiche nach and nach alle ihre Seitenzweige; gehemmt von den dichten Zweigen der auf- strebenden Bache und in Gefahr, von deren Umarmung erdrückt za werden, schiesst die Eiche in die Höhe, das einzige Mittel, wodurch sie Licht erhält, um ihr Leben zu fristen. — Man kann hier das Umsichgreifen der Buchen in den verschiedenen Stadien leicht wahr- nehmen; während in einem der erwähnten Wälder die jungen Buchen noch im Aufwachsen begriffen sind,und den Eichen noch wenig geschadet haben, hat der Oberförster Holten in einem andern Walde, welcher sur 100 Tonnen gross ist, in drei Jahren nicht weniger als 1750 Eichenbäume fortuehmen müssen, weil selbige so sehr von den Bu- chen belästigt waren, dass sie auszusterben begannen, und im Laufe von 20 Jahren wird keine Spur von Eichen dort mehr zu finden sein. Aus Pietät gegen die alten Eichen hatte der verstorbene Graf befob- len, dass einige hundert ansehnliche Bäume als Merkmale des Eichen- bestandes der Vorzeit conservirt werden sollten. Da diese nicht ge- sammelt sind, sondern im Buchenwald umher zerstreut stehen, füh- ren sie nur ein siechendes Leben und können nur mit Mühe vor den Vebergriffen der Buchen geschützt werden. Während die aus den von Vögeln oder Mäusen (?) in den Eichenwald getragenen Samen emporgesprossenen jungen Buchen unter dem Schutz der Eichen sich frei entwickeln, wird den jungen Eichen eine solche gastfreie Be- handlung unter der Buche nicht zu Theil. Denn wenn hier aus der Erde junge Eichenpflanzen aufkeimen (aus den Eckern , welche von den einzelnen alten Eichenbiumen herabgefallen), so verschwinden sie fast obne Ausnahme im Laufe eines Jahres, weil sie die Beschat- tung der Buchen nicht ertragen können. Nur auf freien Plätzen fah- ren sie fort za wachsen and können in den alten Eichenwäldern den Platz der alten Eichen, welche im Laufe der Zeit mit ibren gewal- tigen Kronen herabstürzen, behaupten, Gleichzeitig mit der Eiche geht auch der Unterwald zu Grunde, denn dieser, welcher so üppig unter der offenen Eichenkrone gedeiht, wird vernichtet unter dem dichten Buchenlaubdache; desshalb ist nach der Belaubung der Waidboden unter den Buchenbäumen kabl und die Anemonen wie die ührige Waldflora blühen schon vor dem Grü- nen der Bäume. Andere Waldbäume, namentlich die Hainbache, spielen ebenfalls, wenn auch nur eine untergeordnete Rolie in der 477 Bestands-Verwandlung. Ich darf jedoch so wenig hiermit, wie mit den übrigen in meinem Vaterlande von mir wahrgenommenen Bestands- Verwandlungen den Leser ermüden, da dieses vielleicht mehr in lo- caler als in wissenschaftlicher Hinsicht von Interesse sein mag, Aus Vorstehendem ergibt sich, dass Dr. Heyer’s Ansichten über die Veränderlichkeit der Waldbestände gar sehr auf unsere Verhält- nisse passen. Die in den Waldmooren aufbewahrten Baumstämme zeigen uns, dass die Waldbestände sich verändert haben, so dass die Kiefern, Eichen und Birken der Buche haben weichen müssen. Un- geachtet Dr. Heyer nicht solche Actenstücke zu seiner Verfügung hatte und er deren Litteratur nicht kennen konnte, stimmt seine An- sicht über die normale Verwandlung *) der Bestände durchaus mit dem Angeführten überein. Hiezu kommt, dass obgleich Dr. Heyer »u seinen Resultaten gelangt ist durch Betrachtung von Gebirgswäl. dern, selbige doch in allen ihren Theilen auf unsere auf Diluvialboden stehenden Wälder passen, Wir sehen also, dass, mögen wir nan die fossilen Bäume betrachten, welche in fossilen Waldüberbleibseln, in Tuffablagerungen, in unterseeischen Wäldern und Waldmooren anf. wahrt sind, oder die Bestandsverwaudlungen, die in dänischen und deutschen Wäldern vor sich geben, wir immer zu dem Resultat ge- langen: dass die Kiefern und Birken in diesen Wäldern einst vor- herrschend gewesen und den Erdboden präparirt haben für die Schat- ten ertragenden Holzarten — bei uns die Buche, (in Deutschland zu- gleich Tanne und Fichte), Die Kiefern und Birken warden durch die Schatten ertragenden Holzarten von Position zu Position zurück- gedrängt, nur auf dem unfruchtbaren.trockenen Sande des Diluviums fanden sie ein Asyl, bis zu welchem ihnen die ungenügsamen, herr- schenden Holzarten nicht folgen konnten. Die Kiefer hat manche Merkmale ihrer frühern Verbreitung zurückgelassen **). In andern Ländern, wie in Holland, England und der Normandie, findet man Kennzeichen einer ähnlichen Verwandlung in den Waldbeständen, indem man auch dort manche Spur der vormaligen Kieferwälder vor- findet***). In allen diesen Ländern finden wir, dass die lichtbedürf- tigen Holzarten den Schatten ertragenden weichen müssen; während in Deutschland diese letztern von der Tanne, Fichte und Buche re- präsentirt werden, haben wir in Dänemark nur mit der Buche es za tbun. Ich glaube, meine Anschauung über diese Verhältnisse in fol- gender Weise zusammenfassen zu können: *%) d. b., wenn nicht Laubscharren, Leseholzsammeln oder andere abnor- me Verältuisse die natürliche Entwicklung gestört haben. x l. Dr, Heyer p.79. j “x, siehe die Abhandlung in den Annalen. Seite 83—85. 478 Im Anfang der gegenwärtigen geologischen Periode war Däne- mark gleichwie die andern Länder an der Nord- und Ostsee mit der Kiefer und Birke bedeckt, wozu sich auf dem bessern Boden die Eiche gesellte. Diese Baumarten machten sich längere Zeit den Rang streitig, ohne dass die Buche (welche damals in den mittel: europäischen Gebirgswäldern existirte) sich darein mischte; erst, als der Erdboden weniger feucht geworden (vielleicht durch thätige AMit- wirkung des Menschen), wurde derselbe für die Buche brauchbar and nun begann diese vom Fusse der Berge aus sich über die Ebene auszubreiten. Ihr Fortschreiten ging Anfangs langsam, aber mit je- dem Jahrhundert vergrösserte sich das von der Buche eroberte Ter- rain; diess fährt so lange fort, bis die alten Bewohner, namentlich Birken und Kiefern, auf Sandebenen, Sümpfe oder kalte Berggegen- den eingeschränkt worden. lch glaube, dass diese Ansicht über die Einwanderung der Buche in Dänemark, selbst wenn sie nicht unter- stützt wäre von unumstösslichen Beweisen, weit mehr natürlich ist, als mit Prof. v. Schlechtendal die Ueberzeugung auszusprechen, ‚dass die Buche ein nicht in Dänemark eingewanderter Baum, son- „dern für einen dort ursprünglichen zu halten.‘ Schliesslich habe ich nur noch einige factische Berichtigungen dem Aufsatze des Prof.v. Schlechtendal hinzuzufügen. Es heisst dort: „Eine Flora Danica besitzen wir nicht, das grosseKupferwerk, „welches diesen Namen führt, kann in dieser Beziehung nicht in An- ‚schlag kommen.'‘ Es ist bekannt, dass bereits Hornemann eine vollständige dänische Flora geliefert bat, wovon die letzte Ausgabe 1837 erschien. Später hat Lange die dänische Flora berausgege- ben, welche wohl in Genauigkeit sich mit jeder anderen existirenden messen kann, — Prof, v. Schlechtendal ist der Meinung, dass Jüt- land in botauischer Hinsicht ein noch wenig untersuchtes Land sei, Ich habe in Jütland sehr oft gereist und botanisirt, und wenn ich auch nicht bestreiten will, dass dort gerne eine einzelne pbanero- game Pflanzenart gefunden werden kann, welche wir noch nicht ken- nen, so glaube ich doch, dass man nicht mit grösserem Recht von Jütland als von irgend einem deutschen Lande sagen kann, dass je- nes in botanischer Hinsicht eine terra incognita sei. Zugleich benütze ich die Gelegenheit zur Berichtigung eines Fehlers, welcher sich beim Lesen meines Manuscripts in Paris in den französischen Text eingeschlichen hat and daraus in das deusche Referat übergegangen ist. Die jütländische Stadt mit ihren schönen Birkenwäldern heisst „Silkeborg‘‘ nicht „Selzeborg‘‘*). ”) siehe bot, Zeitung pag. 146 ünd 147, 479 Litteratur Synopsis analytique dela Flore des environs de Paris, destine aux herborisations; contenant la description des familles et des genres, celle des especes et des varietes, sous la forme analytique avec leur Synonymie et leurs noms frangais, lindication des proprieies de plantes employees en medecine, dans l’industrie ou dans I’ &conomie domestique et une table des noms vulgaires, par E. Cosson et Germain «de Saint-Pierre, docteurs en medecine. Deuxieme edition. Paris 1859 XXXVI etc. 581. pag. in 12, Wir haben durch die Angabe des vollständigen Titels dieses sehr sorgfältig ausgearbeiteten Buches den Hauptinhalt desselben ange- zeigt und begnügen uns mit wenigen Worten auf dasselbe aufmerk- sam zu machen. Die Grenzent, die bei der ersten Ausgabe von den Verfassern für den Bereich ihrer Arbeit genommen wurden, befinden sich in einem Umkreis von 23 Stunden um die Hauptstadt Frankreichs ; dadurch wird anf der einen Seite das Flussgebiet def. Loire ausgeschlossen, sowie auf der andern den Seestrandspflunzen keine Aufnahme gewährt wurde. Ausser den wildwachsenden Pflan- zen haben die Verfasser noch die Cuiturgewäche, sowie die wahrhaft eingebürgerten Arten aufgenommen; dadurch sind eine Menge Pfan- zen ausgeschlossen, die nur zufällig einmal verwildert angetroffen werden, ein Beispiel, das wohl durch andere Floristen zu befolgen sein möchte, die ott ihre Flora mit Arten zu bereichern meinen, deren einmaliges zufälliges Erscheinen sie aus dem Bereiche ihres Gebietes ausschliessen solite, Alle aufgenommenen Arten haben die Verfas- ser von dem Standorte selbst vesehen,, wo sie gesammelt wurden, und so siud felgerecht diejenigen Arten ausgeschlossen , die sich etwa vorfinden könnten, sowie auch diejenigen, deren Anwesenheit blos fehlerhafter Bestimmung zuzuschreiben ist, Wie aus dem Tite schon erhellt , begnügen sich die Verfasser nicht eine blosse Analy- tische Tabelle su geben; die Charakteristik der Familien, Gattungen, Arten und Abarten ist so vollständig als möglich gegeben, und selbst diejenigen Gattungen , die nur eine Art enthalten, sind auf solche Weise behandelt, dass für den Anfänger jeder Irrthum beim Bestim- men vermieden werden kann. In Hissicht auf die Specification der Pflanzen bemerken wir, dass die Verfasser der zersplitternden Ten- denz mancher neueren Autoren ganz abhold zu sein scheinen und 480 dass so eine Menge Pflanzen, die jetzt gewöhnlich als eigene Arten betrachtet werden, sich als blosse Varietäten aufgeführt finden. B. Personalnotizen Am 12. Mai d, J. starb zu Gratz in Steiermark, 77 Jahre alt. Erzherzog Johann v. Oesterreich, auch als ein eifriger Pfleger und Beförderer der Botanik hochverehrt, die ihm dafür in einen be- scheidenen Alpenpflänzchen, der Draba Johannis Host, ein Deukmal gesetzt hat. Am 12. October v J. starb zu Schwerin im noch nicht vollen- deten 49. Lebensjahre Karl Georg Gustav Wüstnei, lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften an’ der dortigen Realschule, den Botanikern durch seine Tbeilnahme an den Rabenhorstischen Kryptogamensammliungen , dann durch ein Verzeichniss der um Schwerin wildwachsenden phanerogamischen Pflanzen, eine Ueber- sicht der mecklenburgischen Laubmoose, von denen er auch eine Sammlung herausgab, woblbekannt. Seinen Namen trägt die von Rebenhorst aufgestellte Pilzgattung Wüstneia. . An die Stelle des verstorbenen Bonpland wurde Lecog in Clermont als correspondirendes Mitglied für Botanik von der fran- »ösischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Dr. Ludwig Radlkofer ist zum ausserordentlichen Professor er Botanik in der philosophischen Facultät der k, Universität Mün- chen ernannt worden, Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiräge. 76) Bartsch, Flora der Umgegend von Ohlau. Breslan 1859. 2. ıRx 77) Bulletin de la Societe botanıque de France. Tom. VI. Nro. 1. Paris 185% 78) Mittheilungen der k. k. geograohischen Gesellschaft. I. Jahrg. 1857. 4- Jahrg. 1858. Itl. Jabrg. Heft I. Wien 1859, [ 79) Neues Jahrbuch für Fharmacie und verwandte Fächer, Band X1. Heft VI. Heidelberg, 1859. 80) Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europas. Neue Ausgabe. Doppelheft XXXIIL u. XXXIV, Dresden, 1359. . x 81) Ders. Hepaticae europaeae, Decas IX. et X., XI. et XiL Dresden, 1859. ———— Bedacteor und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der F. Neubauer’schen Buchdiuckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA es. Regensburg. 21. August. 1859. Knhalt: orıcınar - anHanprLunsen. Hallier, über die bei Apolda aufgefundenen fossilen Cycadeen. — Ueber die botanischen Untersuchungen in Griechenland aeit der Ankunft des Königs Otto I, — Böckeler, Nachträge zu den Beschreibungen neuer Cyperaceen, Br _ ME BE Ueber die bei Apolda aufgefundenen fossilen Cycadeen. Von Ernst Hallier, (Fortsetzung von Nro 4.) (Hiezu Tafel IV.) Die Tafel zeigt die Epidermis von sechs neuen Arten der Gat. tung Cycadites. Eine, dieser Formen besitzt eine Eigenthümlichkeit, welche ich noch bei keiner andern fand. Die Tuberkeln inmitten der Zellen , welche Fig. 1 von der Seite zeigt an einem leider sehr kohligen Fragment, sind häufig in der Mitte zerrissen und von ihnen aus gehen strahlige Streifen über die Cuticula der ganzen Zelle hio- weg. Ich bezeichnete diese Form, die übrigens grosse Aebnlichkeit mit €. elegans zeigt, als C. radiata (Fig. 1). Ein zweites Fragment (Fig. 2) lässt an den Spaltöffnungen einen doppelten Kreis von Wallzellen erkennen, was nur noch bei einer Art von Cycadites und bei einer von Zamiles vorkommt. Das be- nutzte Fragment war so durchsichtig, dass kein Zueifel übrig blieb and dasselbe wie von einer frischen Pflanze präparirt erschien. Ich bezeichne die hierhergehörigen Reste als €. biseriuta. Eine zweite Form der Art, bei welcher leider die Spaltöffnnngskanäle, vermutb- lich tiefe Krater bildend, sich stets abgescheuert haben, zeigt einen sehr grossen Kreis von Wallzellen, das entstandene Loch umschlies send, bisweilen mehrere solche Kreise (Fig. 5. €. polyseriata), ein Umstand, den ich zur Namengel.ung benutzte. Eine vierte Art er- hielt den Namen Ü. marrostoma wegen der sehr grossen Spaltöffnnn- gen; das zur Zeichnung (Fig. 4) benutzte Präparat lässt deutlieh die Bahn des Nervus medianus erkennen, Aebnliche Babuen, aber Flora 1859. 8 483 nicht durch den Nervenverlauf bedingt, denn sie sind gar häufig durch Spaltöffnungen unterbrochen, zeigt ein Fragment, welebes wegen die- ser Eisenthümlichkeit den Fragmenten aus der Gattung Zamites nicht anähofich, aber durch die Spaltöffnungen leicht zu unterscheiden ist, und den Namen ©. zamiaeformis erhielt. Endlich eine sechste Art. C. muitiformis vergleichbar, aber viel grössere Dimensionen der Spalt- öffnungen wie der Zellen zeigend, nannte ich nach meinem ausge- zeichneten Lehrer Prof. E. Schmid in Jena: C. Schmidiana. Die Charakteristik der sechs Arten ist folgende: 8. €. radiata. Zellen dickwandig, unregelmässig polygonal, selten parallelepi- pedisch. Inmitten derselben ein Höcker, aus einer Falte der Cuticula gebildet, oft durchlöchert oder zerrissen; zahlreiche Streifen verbrei- ten sich von ihm aus nach allen Seiten über die Cuticala, Spalt- öffnungen unregelmässig vertheilt, klein, länglich, in einfacher Reihe von grossen, dickwandigen Wallzellen umgeben. 9. C. biseriata. Zellen sehr dünnwandig, unregelmässig abgerundet polygonal. Spaltöffnungen gleichmässig vertheilt, rundlich, von einem doppelten Kreis von Walizellen umgeben, die inneren etwas kleiner und dick’ wandiger. Cuticula glatt, sehr dünn. 10. C. polyseriata, Zellen dünnwandig, meist abgerundet parallelepipedisch, seltener polygonal. Spaltöffnungen unregelmässig vertheilt, an der Wallbil- dung nehmen mehr als zwei Zellreiben Theil. Cuticala glatt, dünn. -» 11. C. macrostoma, Zeilen mässig diekwandig, unregelmässig polygonal, am Mittel- nerven lang gestreckt; Spaltöffnungen gleichmässig vertheilt, läng- lieb, gross, von einer elliptischen Reihe viereckiger Wallzellen um- geben. Cuticula glatt, 12. Ü, zamiaeformis. Zellen sehr dickwandig, meist abgerundet viereckig, dann stets in kurze Reihen georduet, welche bald von Spaltöffnaungen unterbrochen werden. stellenweise polygonal and unregelmässig angeordnet. Spalt- öffuunzen sehr klein, voa einfachem Kreis von Wallzellen mit klei- nem Lumen umgeben, die oft kaum als solche zu erkennen. Cvtieula glatt. Ips 33. ©. Schmidiane, Zellen mässig dickwandig, polygonal, unregelmässig, oft in Grup. pen von bestimmter Form zusammengedrängt. Spaltöffnungen gross, mit grossen elliptisch-gereihten Wallzellen, meist gestreckt und parallel gerichtet. Cutieula glatt Erklärung der Abbildungen. Es bedeuten die Buchstaben: vds== Verdickungsschicht. tb e == Tuberculum, s po — Spaltöffnangskanal. Fig. 1. Cyradites radiata, Unterseite sehr verkohlt, der Rand des Blattes zeigt die Höckercben von der Seite, Fig. 2. Cycadites biseriofa. Unterseite, Fig. 3. Cycadites zamiarformis. Unterseite. Die Spaltöffnungen sehr undeutlich, weil die Wallzellen sich von den übrigen nicht sehr unterscheiden; das Fragment ist atark zerrieben, an einigen Stellen zeigt es Spuren von Höckerchen. Fig. 4. Cycadites macrostoma. Unterseite. Fig. 5. Cycaditvs polyseriata. Uuterseite. Fig. 6. Cycadites Schmidiana. Unterseite. ® Ka Ueber die botanischen Untersuchungen, welche in Griechen- land seit der Ankunft des Königs Otto I, gemacht worden sind. (Uebersetzung aus dem Moniteur grec vom 27. Mai 1856.) Seit dem Wiedererwachen der Wissenschaften bis auf den henti- gen Tag haben sich die gelehrten Botaniker und selbst die Philologen damit beschäftigt, die Schriften za erklären, welche von den Natur- forachern des klassischen Alterthums übrig geblieben sind, besonders die des Tbeophrast und Dioscorides, unddie Pflanzen zu be- stimmen, weiche von ihnen erwähnt und beschrieben wurden, „ wie deren Werke auf den Standpunkt der Wissenschaft jedes Zeit alters zu stellen. . 484 Man musste jedoch bald erkennen, dass alle diese Bemühun- gen ungenügend seien, wenn sie im Zimmer angestellt sind und ‚dass sie, statt die Zweifel) aufzuklären, gewöbnlich die Verwirrung und Unsicherheit vermehrt haben; man musste sich gestehen , dass das einzig wirksame Mittel, zum vorgesetzten Ziele zu gelangen, darin besteht, dass man die Vegetation dieser Gegenden, welche die Wiege der ersten Begründer der Botauık waren, genau und vergleichsweise studirt, Nach den Wiedererstehen Griechenlands, welches in allen die- sen Rücksichten einen neuen Gesichtskreis für die Ausbeutung des klassischen Bodens eröffnete, durfte man billigerweise erwarten, dass die Akademie der Wissenschaften in Bayern, in weleher die berühmten Namen von Martius und Zaccarini damals die botani- sche Abtheilang vertraten, zuerst damit beginnen werde, bei so günstigen Umständen die früheren Untersuchungen eines Tournefort, Sib- thorp, Olivier, Dumont d’Urville, und zulewi der wissenschaft- lichen Expedition von Morea, welche 1829 anf Anordnung der französi- schen Regierung geschah, fortzusetzen. Man entsprach dieser Einladung, indem wan den Herrn Feldprediger Berger im Jahre 1833 nach Griechenland sendete, der, obgleich noch ein junger Botaniker , doeh ein sehr geschickter Sammler war. Berger legte mit Eifer Hand ans Werk und begann in der Umgegend von Nauplia, damals der Haupt- stadt und Residenz des neuen Königreichs, zablreiche Exemplare von Pflanzen {und selbst Ampbibien, wie auch Mollasken) zu sam- meln. Hierauf begleitete er im Sommer mehrere militärische Ex- peditionen, und botanisirte unter solchem Schutz auf den meisten Bergen, welche in der Nähe der grossen Strassen gelegen sind; unglücklicherweise starb jedoch dersdlbe im Winter desselben Jahres. Seine reichen Sammlungen wurden von der bayerischen Akademie erworben, und mit dem Herbarium Academiae monacensis vereinigt. Wenige Monate vor seinem Tode war er noch begleitet von Link und Leop. v. Buch, zwei Coryphäean der Naturwissenschaften, weiche im September 1833 nach Nauplia kamen und von da eine Reise bis nach Athen machten. Link hat seine Abhandlung darüber : Symbolae ad floram graecam, in der Linnaea von 1834 witgetheilt. Zum Glück für die Wissenschaft unternahm es Herr Sartori, Leibapotheker des Königs, die Fusstapfen des verstorbenen Berger su verfolgen, da er schon von Anfang ein treuer Begleiter desselben gewesen war. Als einsichtsvoller Botaniker, gewissenhafter Beob- achter und begabt mit unermüdlichem Eifer und Thätigkeit für die Wisseuschaft, vervollständigte Sartoriim daraufloigenden Jahre seine 435 Sammlungen von Pflanzen aus Argolis und dehnte seine Excursionen oft bis in andere Provinzen und bis zu den Abhängen des Malero (Parnon) welche s0 reich an Gewässern und Pflanzen sind, aus, Im Mai 1854 erhielt er einen Urlaub. um eine geologische und forstliche Expedition nach den Gebirgen von Lorion und Eubös zu begleiten, welche unter Direction des Hauptmannes Fortenbach und des Herrn Herigoyen, eines ausgezeichneten Forstmannes, angestellt wurde. Mit letzterm erforschte Sart'ori bei dieser Gele- genbheit insbesonders den Berg Skutini, eines der interessantesten Gebirge der Insel Euböa, Nach der denkwürdigen Verlegung der königl. Residenz von Nauplia nach Athen, als der beständigen Hauptstadt des Königreichs, waren es die trockenen Ebenen von Attika und deren umgrenzende Gebirge, wie der Hymnetus, berühmt durch seinen Reichthum an Pflansen, der malerische Pentelikon und der majestätische Parnass, welche anfänglich und für längere Zeit die ‚Punkte waren, welche Sartori vorzüglich beschäftigten. Es war ein ziemlich weites Gebiet, sehr reich und sehr wenig untersucht in botanischer Hinsicht, das folglich ein grosses Interesse darbot und eben sa eine Menge von neuen Pflanzen für den ersten Botaniker, der bier in bleibender Weise sich festsetzte. Sartori versäumte es indessen nicht, von Zeit zu Zei weitere Ausflüge za machen, nach den Inseln von Egina und Poros nach der Halbinsel Mathana und 1837 unternahm er eine Reise nach der Morea über Tripolizza bis zum Berg Taygetes und kehrte über den Marlevo zurück. Herr Sartori machte diese reiche Sammlung den Herren Professoren v. Martius uud Zuccarini in München zum Geschenke. Im Jahre 1835 unternalım Herr Friedrichsthal, Attache bei der österreichischen Gesandtschaft, und mehr bekannt durch seine apä- teren Reisen in der europäischen Türkei, eine Reise nach Griechen- land, und besuchte besonders die Gegenden von Athen und den Peloponnes. Das Verzeichniss der von ihm gefundenen Pflanzen wurde als Anhang zu seinem Reisebericht (Reise in den südlichen Theilen von Neu-Griechenland, Leipzig, 1838) bekannt gemacht, wo man auch die Beschreibung einiger neuen Arten von Herrn Fenzl in Wien und Herrn Cesati in Mailand findet. Einer der unermüdlichsten Sammler welche naeh Griechenland kamen, war E, Wilh. von Spruner, ein Zögling von Hoppe. An-. fangs war er als Militär-Apotheker nach Lamia gesendet, und bildete hier in diesen, in botauischer Hinsicht noch fast jungfriulichen Ge- genden eine sehr schöne Sgmmlung von getrockneten Pflanzen, 486 welche sjäter von der naturhistorischen Gesellschaft in Athen ange- kauft wurde. Nachdem er später als Ober-Apotheler im Militär- Spital von Athen angestellt war, botanisirte er ununterbrochen im Attika und, Dank sei es der Liberalitäf des Über-Arztes der griecbi- schen Armee, Dr. Treiber, war es ihm erlaubt, weitere botanische Reisen zu machen und den Berg Cytheron, den Parnass, den Parnon, den Berg Delphi in Euböa und selbst den Berg Tymphrestre (Ve- Inchi) su besuchen, von wo er eine Menge interessanter und neuer Pflanzen mitbrachte. Dr. Fraas, welcher als Erzieher der Kinder des Grafen Saporta nach Griechenland kam, trug besonders zu den ersten Er- folgen des Studiums der Botanik in Griechenland bei. Bald nach seiner Ankunft wandte er alle seine Thätigkeit der Gründung eines botanischen Gartens in Athen zu, und kurz nachdem der Graf nach Deutschland zurückgekehrt war wurde Fraas zuerst als Director dieser Anstalt, welche er geschaffen hatte, und später zum Pro- fessor der Botanik an der so eben gegründeten Otto - Universität ernannt. Um den Unterricht in der Botanik zu erleichtern, ver- öffentlichte er eine kleine Schrift unter dem Titel: Elemente der Botanik DZroxeio Ts Boraviınns ASryr, 1837), in welcher er die ersten Grundzüge der Terminologie in neugriechischer Sprache gab. Im Jahre 1839 fasste Professor Dr. Zuecarini den Entschluss einer Veröffentlichung einer systematischen Beschreibung der Pfiauzen Griechenlands, indem er sieb des Sioffes, welchen damals das Rer- barium der Münchener Akademie bot, und der höchst freigebigen Mittheilangen der Herren Fraas uud Sartori hiezu bedienen wollte. Die Regierung hatte sogar eine Unterstützung von Geld für diese Pnblication zugesagt, Unglücklicherweise aber fand diese Heraus- gabe aus uns unbekannt gebliebenen Umständen nicht statt, was um so mehr zu bedauern ist, als von einem so berübmten Autor man nar eine vortreffliche und nützliche Arbeit erwarten durfte, welche zugleich im Stande gewesen wäre, auf höchst ermuthigende Weise die Bestrebungen der neueren Botaniker Griechenlands zu unter- stützen. *) Bald darauf war Herr v. Spruner, durch die Ereignisse des 3. Sept. 1843 veranlasst, in sein Vaterland zurückzukehren, woselbst er sein schönes Herbarium, das besonders reich an Orchideen Grie- *) Dem Verfasser des Berichtes scheint es unbekannt geblieben zu sein, dass auf Zuccarini’s Veranlassung Professor Schenk die Cypersceen der griechischen Flora bearbeitete und erscheinen liess. 487 chenlands war, an einen Privatmann verkaufte. Herr Fraas hatte schon vorher seine Stellung in Griechenland umgetauscht mit dem Jehretuhle der Landwirthschaft an der Universität zu München, In dieser neuen Stellung, wo eine reiche Bibliothek und ausser seiner eigenen Sammlung die Reichthümer des Herbarium Academiae Monacensis zu seiner Verfügung standen, uuternahm er eine allge- meine Revision aller früheren Werke, welche sich auf die Botanik der Alten und besonders Griechenlands beziehen, um darauf selbst und auf Grund seiner eigenen Beobachtungen über die Vegetation Griechenlands, eine soviel als möglich vollständige Flora des klas- sischen Alterthums zu gründen. So erschien daher 1845 zu Mün- chen seine Synopsis plantarum florae classicae. Ausser einer Menge von Berichtigungen, Aufklärungen, Zeugnissen, Bestätigungen und besonders von neuen Bestimmungen der in den klassischen Werken der alten Griechen und Römer erwähnten Pflanzen, wird Jedermann mit grosser Theilnahme die besondern Kapitel über das Klima und seinen Einfluss auf die Vegetation, über die natürlichen Regionen in der griechischen Flora und die zahlreichen allgemeinen Beobach- tangen über die Cultur der Nutzpflanzen lesen. Das Buch des Herrn Fraas enthält auch einen Bericht über seine Reisen in Grie- ebenland, welche er oft auf Befehl def Regierung vollführte. Dieser kurze Bericht, dennoch in einem blühenden dem Autor eigenthüm- lichen Style geschrieben, lässt erkennen, dass kein bemerkenswerther Punkt der Aufmerksamkeit dieses philologischen Naturforschere entgangen ist. Im Jahre 1824 unternahm Edmund Boigsier seine erste botanische Reise nach Griechenland und Klein- Asien. Die Ankunft des berühmten Genfer Botanikers bezeichnet, so zu sagen, einen neuen Abschnitt in Betreff der botanischen Untersuchungen Griechenlands, einen Abschnitt, charakterisirt durch eine ungewöhnliche Begeisterung für die Wissenschaft, durch die Ausdehnung der Beobachtungen und durch die Wichtigkeit der Resultate Boissier hatte schon vor- her seine grosse Tbeilnahme für die Flora des Orients bewiesen, indem er 1851 in den Annales des seiences nat. (Ser. 2 vol. XVI. XVIT, und ser. 3, vol. I u, II) eine Reihe von neuen Arten beschrieb, welche in den reichen Sammlungen des unermüdlichen und unglück- lichen Aucher-Eloy enthalten waren.*) . R itie der *) Die Gattungen Daryostoechas Boisn. und Hew. aus der Fami i N B. et H, den Umbelliferen und Sarlorie B. et Ugbiaten, Crenosciadium e aus a nonen, Die U, so wie Podocytisus B.et H.. beide aus der ) letztere wurde seither von He!dreich in Griechenland wieder gefunden, 488 Boissier liess nach der Zurückkunft von seiner ersten Reise nach Attika, dem Pelopones und Klein-Asien, noch in demselben Jahre (1842) die erste Lieferung seiner Diagnoses plantarum orien- talium novarım erscheinen, Beissier wurde seitdem die Seele der ständigen Botaniker und der Reisenden in Griechenland und dem Orient; er ermunterte sie auf jede Weise, stand ihnen mit seinem Rathe bei, und öfters sogar liess er auftseine eigenen Kosten wenig bekaunte Gegenden ausbeuten. Das ungemein grosse Herbarium von Boissier wurde von dieser Zeit an der Centralpunkt der Flora des Orients, die Diagnosen erschienen seitdem ven Zeit zu Zeit, nach Maassgabe der gemachten neuen Entdeckungen, und wurden das Organ, so zu sagen das gemeinsame Band der Botaniker des Orient, — Wir werden später auf dieses wichtige Werk zurückkommen, und jetzt unsere bistorische Skizze fortsetzen, indem wir von einem Freunde Boissier’s, dem Th. v. Heldreich sprechen, der, ein Zöglinog des berühmten De Candolle in Geneve, zu rechter Zeit die Lücke ausfüllte, welche unter den Botanikern in Griechenland entstanden war, seit v. Spruner abging. Nach vierjäbrigen Rei- sen in Italien kam Heldreich nach Athen, um daselbst den Mittelpunkt seiner botanischen Ausbeutung im Orient aufzuschlagen. Noch jung und stark, und naeh gründlicher Bekanntschaft mit den Pflanzen von Enropa, besonders mit denen der Länder des Mittel- meeres, als geschickter Sammler und begünstigt durch eine unab- hängige Stellung, war er wahrhaft berufen, die botanischen Studien zu beleben und die Kenntnisse der Flora von Griechenland zu ver- vollständigen. Ip dem Jahre nach seiner Ankunft unternahm er (October 1844) eine Reise von Athen nach Argolis, Arkadien, Mes- senien und Lakonien, besuchte die Berge Jihome, Yarnon und be- sonders den Taygeios, wo er längere Zeit verweilte, und obgleich diese Gegenden der Schauplatz der Untersuchungen der französischen Expedition in Morea waren, brachte doch Heldreich von dort 63 neue Arten zurück, welche in den Diagnosen von Boissier beschrieben wurden, und die meistens vom Berg Taygetos waren. Im folgenden Jabre machte er eine grosse Reise von 10 Monaten nach Klein - Asien, und durchsuchte vorzüglich die Gegenden von Attalia in Pamphylien, die Kette des Taurus in ihrem westlieben Theile, Isaurien, Pisidien, die Umgegend von Konich und gans Karamanien, einen Theil von Cilicien, die Rhodus u. s. w, Er brachte aus diesen reichen und merkwürdigen Gegenden zahlreiche Samm. langen und mehr als 200 neue Arten zurück, unter denen Typep von 4 neuen Gattungen sich befanden, Im Februar 1846 war 489 Heldreich abermals auf dem Weg nach der Insel Candia, wo er bis zum Herbst verweilte und in allen Theilen der Insel botenisirte, besonders auf dem Berg Ida ‚und dem Gebirge Sphakiotes, dessen renommirte Bewohner der beste Fund für den reisenden Botaniker waren. Herr v. Heldreich brachte von der Insel Kreta mehr als 90 Arten mit, welche seinen Vorgängern entgangen waren, von denen der letzte Sieber war. Boissier hatte die Absicht, in Gemein- schaft mit Heldreich eine kleine Flora der Insel Candia heraus- zugeben, welche die Abbildungen der neuen Pflanzen enthalten sollte, von denen Heldreich selbst einen Theil gezeichnet hatte, Leider ging dieses Vorhaben nicht in Erfüllung. Während des Jahres 1847 beschränkte sich Heldreich darauf in Attika zu sammeln; allein 1848 zog ihn scine Reiselust, nach einem kurzen Aufenthalt auf der Insel Egina, hin zur Untersuchung des nördlichen Theiles vom Pelopones, und iusbesondere an die Kette des Kyllenes, Chel- mos und Olenos, später auch, indem er Livadien und Theben be- rübrte, zum Berg Delphi auf Euböa. Nachdem er für einen Augen- blick sein so fruchtbares Pflanzensammeln im Orient, durch eine Reise nach Europa unterbrochen hatte, nahm er dasselbe mit neuem Eifer 1851 wieder auf; untersuchte zuvor Attika und einen Theil des Berges Cytberon (Pateras) und im Juli bis August die Umgegeud von Smyrna und Thessalonichi mit dem Berg Kortbiati, zuletzt den tbessalischeu Olymp, als Hauptziel dieser Reise, welche durch Ent- deckung einer Menge neuer Arten und einer reichen Ernte bei wei- tem seine Müben und Entbehrungen vergalt. Im Jahre 1852 unter suchte derselbe im Frühjahre die Insel Salamin, und verweilte wäh- rend des ganzen August auf dem Berge Parnass. Später, 1858, liess Heldreich abermals dieses reiche Gebirg ausbeuten, durch Guicerardi, einen seiner Zöglinge. Die reiche Sammlung, welche dieser von dort brachte und die Entdeckung mehrerer ueuer Arten rechtfertigten vollkommen die Hoffnungen, welche man in dessen Fähigkeiten setzte. Seit 1849 hat der Minister des öffentlichen Unterrichtes Herrn Heldreich mit der Dircetion des neu begründeten botanischen Gartens betraut, welcher von diesem gegründet und von der Baumschule des Staats getrennt ist, die seit dem Abgangedes Dr. Fraas der Sorge des Dr. Chairettis übertragen ist. Obgleich Hr. v. Heldreich in Folge dieses Amtes seine Reiselust beschrüuken musste, welche der Wissenschaft so viel genützt batte, war es dennoch ein Vortbeil für das wissenschaftliche Studium der Botanik im Lande selbst. Die Samen- 490 “ Kataloge, welche jährlich von der Direction den hotanischen Gartens bekannt gemacht werden, geben Zeugniss davon, dass sie allen Mögliche aufbietet, was bei den ungenügenden Mitteln, welche die Regierung zu ihrer Verfügung stellt, erwartet werden kann, Nuch der Aufzählung so vieler Fremder, welche grosse Ver- dienste um die Flora von Griechenland haben, macht es nns die grösste Freude, von dem ersten Neugriechen zu reden, der sich, se viel wir wissen, wissenschaftlich mit Botanik beschäftigt, nämlich Herrn Orphanides, der, nachdem er diese Wissenschaft in Paris mit bewundernswerthem Eifer studirt hatte, 1848 in sein Vaterland zurückkehrte, wo er bald berufen war, die leere Lehrkanzel der Bo. tanik an der Otto-Universität einzunehmen. Mit der ihm eigenen Lebbaftigkeit erlangte er alsbald eine ausgebreitete Kenntniss der Flora seines Vaterlandes, nicht nur indem er, oft begleitet von sei- nen Zöglingen, zahlreiche Exeursionen in Attika machte, sondern indem er auch jedes Jahr die Monate der Ferien verwendete, die am meisten merkwürdigen Berge des Landes zu untersuchen. 1849 be- stieg er den Berg Parnen, 1850 bis 53 dreimal den Berg Kyllene und zweimai den Berg Cheimos, sowie die berühmte Quelle des Styx, ferner 1854 den Berg Parnass, 1855 den Berg Rosphi nahe bei Vostitza und endlich ganz neuerdings die Insel Chios. Alle diese Reisen waren vom besten Erfolge gekrönt und die Sammlungen von Orphanides wetteifern hinsichtlich der Schönheit und Reich. baltigkeit mit denen seiner Vorgänger. Vie Diagnosen von Bois- sier wurden auch das Organ der Bekanntmachung der Entdeckun- gen von Orphanides, deren Anzahl ziemlich beträchtlich ist. Die Erfolge der Thätigkeit von Sartori für die Fiora von Grie- ehenland konnten nur beschränkt werden, im Vergleich mit denen seiner Collegen, weil die Pflichten seines Amtes ihm nieht erlaubten, seinem Eifer für die Botanik den gewünschten Fortgang zu geben. Er war indessen einigermassen entschädigt für diesen Nachtheil durch eine böchst gnädige Gunst, welche ihm Seine Majestät der König seit 1840 bewilligte, die gestattet, dass einer der in der königlichen Hof- apotheke Angestellten, Se. Majestät auf allen seinen Reisen in Grie- chenland begleitet. Auf diese Weise hatte Sartori den Vortheil in Begleitung Sr. Majestät viele Theile des Landes, welche wenig be- kannt sind, kennen zu lernen, unter andern eine grosse Reise von 40 Tagen in fast den ganzen Peloponnes zu machen, das Festland von Griechenland fast nach allen Richtungen zu durchreisen, zu wieder- hoitem Male Euböa zu besuchen und insbesondere die meisten cyela- dischen Inseln zu sehen, zu welchen es sehr schwer ist zu gelan- 491 gen, weil dorthin keine Dampfschiffe gehen. Bei diesen Gelegenheiten geruhten Se. Maj. der König und die Königin sehr oft in der gnä- digsten Weise die lebhafte Theilnahme auszudrücken, welche Sie für Kenntniss der Flora von Griechenland hegen. Vehrigens ist es wohl bekannt, dass der königl. Garten in Athen, der in Betreff des guten Geschmackes und der Grösse im Orieut seines Gleieben nicht hat und mit ähnlichen in Ruropa wetteifert, unter der besondern Leitung und dem Plan Ihrer Majestät der Königin geschaffen wurde, die nicht allein überraschende Kenntnisse der Zierpflanzen, sondern auch von denen des Landes hat, auch war Sie selbst es, welche bei Anatolico in Etolien die Periploca graeca entdeckte, welche von Sibthorp nur in Bitbynien und am Berge Athos za finden angegeben wird. Es würde die Grenzen dieser Auseinandersetzung überschreiten, wenn man sich verbreiten wollte über die ungemeine Aufmunternng, welche Ihre Majestät der Landwirthschaft zuwendet, indem Sie selbst die grossen Culturen auf den königlichen Läudereien und Pachtgütern di- Figirt, was übrigens allbekanut ist und den lebhaftesten Dank des griechischen Volkes geyen seine erhabene Sonverainin erregen muss, Die Botaniker, welche Griechenland nutersuchten, haben sich auch beeilt, ihre tiefste Hochachtung den k. Majestäten zu bezeugen. Wir finden den Beweis davon in der Benennung mehrerer neuen Arten von Pflanzen, welche mit den Namen der Majestäten geschmückt wurden.*) Die zweite Ausgabe der botanischen Abtheilung der wissensch. Expe- diiion von Morca, vermehrt und publieirt 1838 durch Bory de St, Vincent und Chabard, unter dem Titel Nouvelle Flore du Pelopo- nese et des Cyclades ist ebenfalls Seiner Majestät dem König von. Griechenland gewidmet. Wir müssen endlich auch den Bemühungen gerecht werden, wel- che der Apotheker Pickel (s. Friedrichsthal, Reise), Hr, Cadet de Fondenay, Dr. Reinhold und Hr. Clementi gehabt haben. Hr. Fondenay hesuchte ni: hrere Male Griechenland und den Orient auf seinen Reisen als Postagent auf französischen Da: pfbooten, und lie- fexte viele Materialien zu den Diagnosen von Boissier. Dr. Rein- hold, welcher Anfangs «einen Freund von Spruner begleitete, machte später als Oberarzt der griechischen Marine zahlreiche Rei- sen, und semmelte eine namhafte Anzahl von Filanzen auf den In- nn an und *) In den Diagnoses plantarum orientalium von Boissier sind bis jetzt vier Arten beschrieben, welche die Namen ihrer; Maje-täten tragen, nämlich Trifoltum Ottonis S pruner, Aynilegia Amaliae Heldreich, Aguälegia Ollonis Orpb. und Acer Reginge Amalige Orph. 492 seln und verschiedenen Seeplätzen Griechenlands, Hr. Clementi, nun Prof. der Botanik in Genna, hat kürzlich eine kleine Schrift be- kannt gemacht, welche seine botanische Ausbeute in Griechenland und dem Orient behandelt.*) Auch noch einige andere Liebhaber der Pflanzenkunde haben mehr oder weniger heigetragen unsere Kenunt- niss der Vegetation von Griechenland zu erweitern, Im Allgemeinen muss man dem Eifer und den Arbeiten der Bo- taniker, welche das freie Griechenland seit seiner Wiedererstehung untersucht haben, alle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Mau muss diess um so mehr thun, weil abgesehen von den grossen persönlichen Opfern, welche dabei zu bringen siad, diese Männer tausenderleiEnt- behrungen zu erfragen gehabt haben, inmitten zahlreicher Hinder- nisse, die ihnen entgegentraten, und aufgehalten in ihren Excursionen durch ein Land, das sehr wenig bevölkert ist und eine erst begin- nende Civilisation bietet. Man kann es indessen nicht läugnen, dass noch Vieles zu thun übrig bleibt, besonders wenn mau sich nicht beschränken will auf die politischen Grenzen des dermaligen König- reiches sondern die natürlichen berücksichtigen will, welche allein für naturgeschichtliche Studien gelten können. Es kann eine voll- ständige und genaue Kenntniss der natürlichen Reichthümer Grie- chenlands nicht eher gehofft werden, als bis die Naturwissenschaften von den Bewohnern selbst gepflegt werden, und bis es in den Pro- vinzen Liebbaber geben wird, welche sich damit beschäftigen, diese Wissenschaften zu studiren und die betreffenden Gegenstände zu sam- mein, welche sich in der Umgebung ihres Aufenthalts finden. Herr Orphanides ermangelt nicht auf seine Zöglinge in dieser Hinsicht seinen Einfluss auszuüben, allein es ist diess nicht soleicht als man glauben möchte, und es ist diess kein Vorwurf für die gegenwärtige Generation, denn sie muss mehr Neigung haben Dörfer wieder auf- zubauen, uncultivirte Ländereien urbar zu machen und sich denjenigen Künsten und Wissenschaften zu widmen, welche einen unmittelbaren Nutzenfim praktischen Leben gewähren, als sich mit den Naturwissen- schaften zu beschäftigen, weiche , ausser dass sie einen weniger Jirecten Nutzen zeigen, noch viele Zeit erfordern und beträchtliche Kosten verursachen. Wir sind indessen überzeugt, dass das wissenschaftliche Europa mit Vergnügen ein Werk aufnehmen und es nicht allzustrenge beur- theilen würde, welches den Gesammtreichthum der griechischen Flora, *) Sertulum orienlale seu recensio plantarum in Olympo Bithynico, in sgro Byzantino et Hellenico nonnullisque aliis Orientis regionibus annı® 1819-50 a J. Clementi collectarum, Taurini 1855 493 wie er bisher bekannt worden ist, zusammenfasst, wenn einer der Botaniker, weicher zugleich in Griechenland wohnhaft ist, die Her- ausgabe eines solchen unternehmen wollte, Die Ausführung eines solchen Werkes würde vielleicht vor einigen Jahren unmöglich ge- wesen sein, oder einerseits grosse Schwierigkeiten gehabt haben, weil die Mittel dazu fehlten und die Quellen dafür im Lande man- gelten, dermalen aber sind bereits zahlreiche bessere Umstände in dieser Hinsicht eingetreten und viele Schwierigkeiten sind entfernt - worden, namentlieh besitzt die öffentliche Bibliothek der Universität schon eine namhafte Anzahl vortrefllicher unentbehrlicher Werke für das Studium der Naturwissenschaften. Wer nur immer für die Fort- sebritte der Bildung in Griechenland Theilnahme hat, wird sich freuen, an der Spitze solcher Unternehmungen Hrn. Typaldos zu sehen, einen kenntaissreichen und ehrenwerthen Manu, der mittels der grössten persönlichen Opfer, und durch öftere auf eigene Kosten un- ternommene Reisen in die vorzüglichsten Städte von Europa, und in- dem er allen seinen Einfluss uud die Mitiel seiner Ueberredung auf- wendet, om bei reichen Privatieuten Theilnahme zu erwecken und bei den Regierungen zu Gunsten Griechenlands zu wirken, dahin ge- langt ist, von den Einen oder den Andern werthvolle Geschenke jeg- licher Art zu erhalten, und so durch seine Thätigkeit in kurzer Zeit der Bibliothek eine Reichhaltigkeit zu verschaffen, welche des Na- mens derselben würdig, und dem Zweck ihrer Gründung entspre- chend ist. -— So machte Se. Majestät der König von Neapel der Bibliothek ein Geschenk mit der Flora Neapolitana von Tenore, und Hr. Alex. Jonides, griechischer General -Consul in London, er- kaufte vor Kurzem nach dem Rathe des Hın. Typaldos, dieFlora graeca von Sibthorp (10 Vol. in Folio), um sie der Bibliothek zu verehren, Dieses prachtvolle und kostbare Werk gehört unter die Zahl derjenigen, weiche dem griechischen Botaniker unentbehrlich sind und dessen Mangel sich auf das Stärkste fühlbar machte. Hr. Jonides machte der Bibliothek überdiess ein Geschenk von 10,000 Drachnen, um Bücher zu kanfen. Auch ist es derselbe, welcher der Begründer der Schule von Pyräus genannt werden muss. Es ist eine heilige Pflicht, mit goldenen Buchstaben den Namen solcher patrio- tischer Männer aufzuschreiben, um so mehr als es ein schlagender Beweis ist, dass Griechenland niemals verzweifelt an der Zakanft seines Vaterlandes, ungeachtet der Unterdrückung und des Widerstan- des den es allenthalben erfährt. Wie so eben gesagt worden fehlt es noch an einem Werk, welches die Beschreibung der Pfanzenwelt des freien Theiles von 494 Griechenland enthielte, oder mit andern Worten an einer belienischen Flora, welche alle Entdeckungen umfasste, welche im Königreich seit der Publication der älteren Werke von Sihthorp, d’Urville und Bory, sowie Chaubard gemacht worden sind; denn das Spi- cilegium Florae Rumeline et Bithinicae von Grisebach, das ein- zige neuere Werk dieser Art, umfasst ein anderes Gebiet, Wir müs- sen den Botanikern Dank sagen, welche bei ihren neuen Untersuch- mmgen, viel mehr als ihre Vorgänger, Sorge getragen haben, Samm- lungen getrockneter Pflanzen zu veröffentlichen, um so mehr, als sie ladurch beigetragen baben, dass die Kenntniss der Flora des Orients sich unter den Botanikern erweitert hat, dass die Herbarien und Museen bereichert worden sind und Stoff für Monograpben und Ver- fasser von allgemeinen beschreibenden Werken geliefert worden ist, so z. B. für den Prodromus von De Candolle, welcher hieven }n seinen letzten Bänden Zeugniss gibt. In dieser Hinsicht haben sich die Herrn Sartori, v. Sproner, v. Heldreich und Orpbanides ausgezeichnet. Hr. v. Heldreich hat von seinen Reisen getrocknete Pflanzensammlungen veröffentlicht, unter dem Titel Plantae exsiccatae taygetenses, ereticae, atficae a. s w. und dermalen bat er die mehr regelmässige Herausgabe eines Normalberbars der Flora von Griechen- land begonnen unter dem Titel: Herbarium graecum normale, wovon nächstens die 6te Centurie vertheilt werden wird. Herr Orphanides hat seinerseits bisber fünf Centurien Pflan- zen herausgegeben, welche er auf seinen zahlreichen Reisen gesam- melt hat, und welchen er den Titel Flora graeca exsiccata gegeben hat. Um schliesslich eine annähernde Idee von dem ungemeinen Reich- thum der griechisch - orientalischen Flora zu geben, berufen wir uns auf die Diagnoses plantarum orientalium novaram von Boissier, der reichen Fundgrube der neuen Entdeckungen. Seit 1842 bis 1854 sind nach und nach 13 Lieferungen erschienen, welche die erste Reibe des Werkes schliessen, In letzt genanntem Jahr ist auch die 14te Lieferung oder Ite der neuen Reihe erschienen, andere befinden sieh unter der Presse*). Diese Nummern enthalten das Resultat von ıwei Reisen des Verfassers im Orient, welche 1842 und 1845 — #6 unternommen wurden, sowie auch die neuentdeckten Arten von AU cher-Eloy, v. Spruner, Sartori, v. Heldreich, Pinard, Kotschy, Hobenacker, Husson, Cadet de Fontenay, Pes talozza, No&, Orphanides, Griffith, Dr. Stocks, Ro ulin, %, Dermalen 1859 liegen deren 5 vor, 495 Huet de Pavilion u. a. im Ganzen 2671 Arten von phanerogami- schen Pflanzen, von welchen 267 aus demfreien Griechenland sind, Fügen wir die von Boissier in den Annales des sciences na- tarelles beschriebenen Arten hinzu, so ergeben sich folgende Zahlen: Summe der neuen Arten, welche in den Diagnosen von Boissier (Nr. 1 —14) beschrieben sind . . 2671 Summe der in den Annalen beschriebenen Arten . . 422 Im Ganzen 3093 Arten, Für das freie Griechenland erhalten wir folgendes Resultat, Arten, welche in den 14 ersten Nummern der Dia- . gnoses beschrieben sind . . . 2 2 2 22.307. Solche, welche in den Annalen sich finden. . . . 17 Im Ganzen 284 Arten, In den nächsten Lieferungen, welche erscheinen werden, findet man wenigstens noch 200 Arten aus Griechenland, besonders solche, welche durch Orphanides und Heldreich entdeckt worden sind, wodurch die Zahl der neuen Arten für das freie Griechenland auf nahezu 500 steigt. Endlich schätzen wir die Gesammtzahl der pha- nerogamen Pflanzen, welche in den verschiedenen Theilen des Orients wild wachsen, mindestens auf 8000 Arten, und diejenigen des König- reichs Griechenland, welche zum grossen Theil in den Herbarien von Sartori, Heldreich und Orphanides enthalten sind, auf min- destens 3000 Arten*). In Betreff der Kryptogamen ist das Studium bisher vernachlässigt worden, und man kann daher nicht einmal eine annähernde Berechnung über die Zahl dieser Pflanzen aufstellen. Nachtrag zu den Beschreibungen neuerer Üyperaceen (s. oben Nr.28) von Böckeler. Cyperus »euteenarinatuss (Sect. Aristati Kth.): laxus; rhi- zomate subtuberoso parvo vaginis subrotundis brevi acutatis nerrosis vestito fibrillifere; enime.abbreviato (5° 1,, 1°” ind.) debili compresso apice compresso-triquetre tenui striato basi infima uni- v. bivaginato; vagina brerviter feljaeeo-acaminate, altera — si binae adsunt — folii. fera; umbella simpliei pauci- (5) radiata; radiis compressis tenui- bus laxis paulo incurvatis, Jongioribus (binis) culmum fere aequandi- *) Man vergleiebe auch eine derartige Uebersicht von Orphanides, welche in dem Jourual Mrzuscunn, Sepib. 1852, erschienen ist, er. 0 496 bus, intermedio fere ullo,; spieis compositis hemisphaerieis, inter- media majore suborbiculata, lateralibus 8—18-stachyis, omnibos brac- teis nonnullis brevibus et setaceis suffultis; ochreis ampliatis sub- obligue trancatis unidentatis; involucri foliolis 6 radios aequantibus planis laxiusculis apice margine spinuloso-scabris; spieulis oblongo- linearibus apice paulo angustatis 3—4°' longis 1'/, latis compres- sis 12-oris; squamis lato-oyatis emarginatis argute carinatis longe lateque mucronatis laterihus ferrugineis v. stramineis ferruginoso- variegatis 8 nerviis, carina viridi obscure 3-nervia, mucrone basi recurvo apice snuberecto nervo dorsali subscabro ; caryopsi (majuscula) obovata 3-angulari basi angustata apice obtusissima stylı basi minuta terminata subtilissime tuberculato punctulata atro-olivacea subnitente squama dimidio breviore ; stylo apice 3 fhido, St. Dominge. — C. aureo H. et K, proximus, — (In herb. Rothiano.) Von der verwandten Art unterscheidet sich die beschriebene, 50 weit aus Kunth’s Diagnose zu ermessen ist, hauptsächlich durch den anders beschaffenen Halm und durch die in weit grösserer An- zahl vorhandenen Schnppennerven. Als nachträgliche Notizen zu den beiden oben beschriebenen Mariscus-Arten fügen wir bei: Mariscus giganteus, dessen Vaterland nicht angegeben werden konnte, sammelte Benjamin Heyne in Ostindien. In Rotb’s Sammlung ist das von jenem gegebene Exemplar fragweise mit M, elatus, einer von Heyne's Pflanze sehr verschiedenen Art, be- zeichnet. M. Kyllingiae formis. Dieses von wir nach einem aus dem östlichen Afrika stammenden Exemplare beschriebene Gras kommt auch in Ostindien vor. Es befindet sich, ebenfalls von B. Heyne gesendet, in der genannten Sammlung und zwar unter dem sehr ungeeigneten Namen: Scirpus cephalotes Willd. Noch sei bemerkt, dass meine in Bezug auf die Beschaffenheit des Griffels dieses Gra- ses ausgesprochene Vermuthung durch die indische Pflanze ihre Bestätigung erbält, indem derselbe bei dieser in der That 3-tbei- lig ist, Redaeteur und Verleger: Dr. Fürnrahr. Druck der F. Neubauer ‘schen Buchdruckerei (Chr. Krug's Wittwe) in Regensburg. FLORA. N 32. Regensburg. 28, August. 1859. . Inhalt. orıGINaAL-ABHANDLUNG. Irmisach, kurze Mittheilung über die Pyrolaceen. — GETROCKNETE PFL ANZENSAMMLUNGEN, Ueber das Herbarium normale des Dir. F. W. Schultz in Weissenburg. — REPBRTORIUM DER[PERIO- DISCHEN BOTANISCHEN LILTERATUR Nro. 359. 360. Kurze Mittheilung über einige Pyrolaceen. Von Th. Irmisch, Im vorigen Sommer hatte Herr Cantor Buchholz zu Neustadt. Eberswalde die grosse Güte, mir von dort eine Partie frischer, bluhender Exemplare von Chimaphila umbellata zu senden, an denen ich Manches beobachtete, was zur Vervollständigung meiner in der Flora 1855 p. 628 abgedruckten Bemerkungen über die Pyrolaceen dieuven kann. Ich will es hier mittheilen. Was die ganze Wachsthums- und Erneuerungsweise betrifft, so schliesst sich Chimaphila umbellata darin an die Mehrzahl unserer Pyrolaceen a» Die unterirdische Achse treibt aus den Achselknospea ihrer Niederblätter horizontale Ausläufer; sie sind rund, ziemlich zähe, Anfangs weiss, mit kleinen, sehuppenförmigen, eiförmigen oder lanzett- jich-eiförmigen, an der Spitze sich bald schwärzenden und absterbenden Niederblättern versehen, die ’/,—1 Zoll weit von einander wegrük- ken. In den Achseln dieser Niederblätter finden sich zarte Knospen, und manche derselben wachsen oft bald wieder zu unterirdischen Ausläufern aus. Die Nebenwurzeln stehen auch hier dicht über den Knospen oder den unterirdischen Zweigen ; ich zählte deren manch- mal 2, 3 und 4 in einer Längsreihe geordnet über einander. — Die Hauptwursel fehlte allen Exemplaren. Adventivsprosse aus den Nebenwurzeln habe ich nicht beobachtet; sie mögen aber auch wohl- bei dieser Pflauze zuweilen auftreten. Die über den Boden tretenden Laubstengel sind an ihrer noch in demselben stehenden Basis auch mit Niederblättern besefzt. An den Stengelo, die zur Blüthe gelangten, fand ich häufig 3 Absätze oder Jahrgänge von Laublättern; gewöhnlich kommen 4 5 Lanb- Flora 1859. 8 498 blätter auf einen Jahrgang. Doch ist die Zahl der Jahrgänge, so- wie auch die Zahl der Laubblätter in einem solchen keineswegs con- stant. Dicht über einem Absatz von Laubblättern findet ınan wieder kleine, aber ziemlich breite Niederblätter, ungefähr 6--8, und auch über die sich meistens etwas streckende Achse zwischen 2 Laub- blatt-Jahrgängen sind mehrere, ungefähr 4, Niederblätter, die indes- gen etwas schmäler als die untern sind, vertheilt, Der oberste Ab- satz von Laubhlättern unter dem Blüthenstande gelangt erst mit letzterem in einer und derselben Veyetationspsriode zur Ausbildung und über jenen Laubblättern treten keine Niederblätter auf, so dass es also hier anders als bei Pyrola rotundifelia ist. Ueber die Inflorescenz hat sich bereits Herr Prof. Röper in der bot. Zeitung von v. Mobi und v. Schlechtendal, 1852 Sp. 463 dahin ausgesprochen, dass sie wirklich unbegrenzt sei und dass die Braeteen an den Blüthenstielen meist weit hinauf rücken. Die Bracteen sind lanzettlich, werden bald trocken and braun, Die obersten Blüthen verkümmern oft und werden dunkelbraun; auch unter ihren Stielen ist die Bractea vorbanden. — Dicht unter ‚er Blüthe ist der Stiel etwas kreiselförmig verdickt, Letzterer wie auch der gemein. same Stiel der Inflorescenz zeigen kleine Raubigkeiten, die durch schwach keulig hervorfretende Zellen bewirkt werden, Auch die Wimpern des Kelches bestehen aus vorgezogenen Zellen, In den Achsein der Laubblätter stehen Knöspchen ; einzelne wachsen zu oft kümmerlichen Blüthbenstengeln zus, welche mit 2 oder 3 Jahrgängen von Launbblättern verseben zu sein pflegen; im andern Fällen sterben jeue Knospen nach Verlauf von einigen Jahren mit dem ganzen Stämmchen ab. Dass Chimaphila umbellata unter dem Fruchtknoten einen Discus oder ein Nectarium besitze, habe ich inder bot Zeitung von v, Mohl und v. Schlehtendal, 1856 Nro. 34 angegeben. Dieser Discus sondert , wie ich mich nun überzeugt habe, auch in der That eine Flüssigkeit ab; sie wird von der Basis der Staubfäden an den Fruchtknoten angedrückt, gieichsam eingeklemmt. Der Discus ist etwas fleischig und erscheint nach Aussen wegen der gegen ihn drückenden Grundtheile der Staubfäden etwas kantig und an seinem Oberrande undeutlich zehneckig, indem sieh zwischen den einzelnen Stauhfäden der Rand etwas nach Aussen drängt und hier einen ganz kurzen, schmalen rundlichen Vorsprung bildet. Es ist diess vor Jem Oeffnen der Blüthen deutlich, Der Discus schmiegt sich dicht an die Basis des Fruchtknotens an und lässt sieh, wie ich es ), 4 that, wohl mit eine. flachen Näpfchen vergleichen, — In 499 der Kuospe wird die Narbe von einem schmalen Ringe umgeben, welcher die 5 flach sich erhebenden, dreikantigen Narbeustrahlen zusammenhölt. — Ueber das Aufspringen der Kapseln unserer Pyro- laceen scheint im Allgemeinen Folgendes zu gelten: bei denen, wo sie bei der Reif» aufwärts gerichtet sind, klaffen sie zuerst und am breitesten auf dem Gipfel, bei den Pyrolaceen mit herabgeneigten Früchten aber an der Basis; es sind also die in Folge jener Rich- fung der reifen Frucht mehr nach chen gewendeten Partien, die zuerst spalten, vielleicht weil hier durch die angegebene Lage die Vertrocknuung der Elementartheile zuerst eingeleitet wird. Auch Pyrola chlorantha treibt zahlreiche mit lanzettlichen , oft surückgekrümmten Schunpenhlättern besetzte Ausläufer, welche sich nicht selten veraweigen, dic kriechen flach unter dem Boden hin und treiben dicht über den Achselknospen Nebenwurzeln. gewöhnlich je eine. Diese Nebenwurzeln sind und bleiben zwar oft zart, nieht selten erlangen sie aber einen etwas stärkern Durchmesser, so dass sie wie angeschwollen ausseben. Sie bleiben indessen auch in die- sem Zustande walzenförwig: Anfangs weiss‘, bräunen sie sich buld, sind dabei etwas fleischig und brüchig. Da sie oft viele ehenso beschaffene, starrabstehende Aestchen treiben, so entsteht zuweilen ein ähnliches Wurzelgewirr wie bei Honotropa. In den fleischigen Wurzeln fand ich, weun sie jünger waren, das innere Rindenparen- chym mit zartem Stärkemehl erfüllt, während die äusserste, aus grös- sern Zellen gebildete Rindenschicht einen auf einen Zusatz von Jod- tinetur sich gelblich färbenden Inhalt hatte. — Auf den Nehen- wurzeln, insiiesondere wenn sie die erwähnte fleischige Beschaffen- heit erlangt haben, finden sich häufig Adventivsprosse, vorzugau eise nahe an der Ausgangsstelle der Wurzeln aus der Mutterachse; diese Adventivsprosse wachsen bald aufrecht über den Boden, bald erst eine Strecke unter demselben fort und sind Anfangs mit Niederbik. tern besetzt. Das Alles erklärt das gesellige, oft locker rasige Wachsthum. Die meist armblättrige Laubrosette am Grunde der blühenden Stengel bildet sich, wie bei Pyrola uniflora, den Sommer vorher aus. Die Schuppenblätter oberhaib der Laubhlätter dienen aber nicht, wie bei P. uniflora und rotundifolia. zum Schutze der jungen Inflorescenz während des Winters; diese erheht sich vielmehr bereits im August des ihrer völligen Ausbildung vorhergehenden Jahres Y/s—t/, Zoll hoch über die am Grunde stehenden Laubblätter. und die zu jener Z it schon ziemlich locker stehenden Blüthen, in denen man alle Theile erkennen kann, werden nur von den Pyasteeh be- 500 deckt. Der geringe Winterschutz ist wohl die Ursache, dass häufig einzelne Blüthen, oder auch ganze Blütheustände im Winter zu Grunde gehen. Aus den Achseln der Laubblätter, so wie auch aus den Achseln der unter ihnen stehenden lanzettlichen, schuppenför- migen. grünlichen Niederblätter wachsen oft Blüthensprosse, die mit der Mutterachse zugleich blühen, aus; an ihrer Basis finden sich meistens nur einige pfriemliche Niederblätter, manchmal aber auch ein oder ein paar Laubblätter. Auf die grosse Wandelbarkeit der Form der Laubblätter bei dieser Art hat bereits Herr Dr. Alefeid (Linnaea XXVII, p. 43.) hingewiesen. Ebenso ist auch die Vertheilung der Blattformationen mancherlei Schwankungen unterworfen, indem z. B. die Blattrosette am Grunde des Blüthenstengels manchmal ganz verkümmert; ein ander Mal stehen über den Laubblättern keine Niederblätter. — Uebrigens kommt es auch bei P. minor vor, dass die diessjährige Laubblatt- formation am Grunde des Blüthenstengels ganz unterdrückt ist, wo dann über den vom vorigen Jabre stehengebliebenen Laubblättern nur noch Niederblätter auftreten. . Die Bracteen verschmelzen bei P. chlorantha oft auf eine kleine Strecke mit dem Stiele der einzelnen Blüthen, Ein einziges Mal habe ich den Fall beobachtet, dass’ in der Achsel der untersten Brac- tea eine ungefähr einen Zoll lange dreiblüthige Traube (kein Dicha- sium !) stand. — Die höchste Gesammtzahl der Blüthen in einer Traube sah ich 12 nicht übersteigen. Die Richtung der Staubfäden in der geöffneten Blüthe ist diese, dass diejenigen, welche den schief abwärts gerichteten Fruchtknoten von oben umstehen, sich in einfacher Krümmung über denselben binneigen, und diejenigen, welche nach unten oder nach dem Blüthen- siengel zu stehen, sich in der Weise etwas krümmen, dass sie 8» dem nach unten gerichteten , etwas gebogenen Griffel (die Bezeich- nung siylus apice arcualus ist nicht ganz angemessen) mit ihrer Spitze vorbeigehen und so nach vorn und ein wenig nach oben ge- richtet sind. Im Wesentlichen ebenso verhält es sich bei P. rolundi- folia, deren Antheren zwar häufig an der Spitze ausgerandet, manch- mal aber auch mit einem eisfachen kleinen Spitzchen versehen sind, Es ist nach dem Angegebenen nicht ganz naturgemäss, die Stamina obne weiteres sursum curvala zu nennen. An ihrem Grunde sind die Staubfäden bei beiden Arten einander bald ganz genähert, bald findet sich ein schmaler Zwischenraum zwischen denselben; ©%» bängt diess wohl mit der geringern oder stärkern Entwicklung des Fruchtknotens zusammen, - 307 Ueber Koch's Pyrola rotundifolla var, arenaria von Norderney, welche von Herrn Dr. Alefeld cd. ), pag. 65) und auch von Herrn Melicocq (nach einer Notiz in der bot. Zeitung 1858 Seite 58) als besondere Art betrachtet, von Herrn Dr. Garcke in seiner Fiorä von Nord- und Mitteideutschland nicht einmal erwähnt wird, erlaube ich mir nach den wenigen mir vorliegenden getrockneten Exemplaren kein Urtheil. - Druckfehler in Nro. 9 der Flora von diesem Jahre. Seite 131, Zeile 14 von unten |. unter statt über. Seite 137, Zeile 17 von oben I, vereinzelt statt vereinigt. Getrockneite Pflanzensammilungen. Ueber das Herbarium normale von Dr. Friedr. Wilh, Schultz zu Weissenburg im Departement des Nieder- Rheins. Um diese Sammlung getrockneter Pflanzen beurtheilen zu kön- nen, ist es nöthig über den Verfasser Einiges mittzutheilen, Schultz ist am 3. Januar 1804 in Zweibrücken geboren, Sein Vater war daselbst Apotheker und bestimmte ihn wider seinen Willen zum Nachfolger. Obgleich er ein entschiedenes Talent zum Malen hatte, fügte er sich doch in den väterlichen Willen, aber nur eine zur Pharmacie gehörende Wissenschaft, die Botanik , entsprach seinem ästhetischen Sinne. Mit Bruch, dem berühmten Bryologen, der damals Apotheker in Zweibrücken war, kan er selten zusammen, dageyeu machte er die Bekanntschaft von Koch, welcher bis zum Jahre 1824 in Kai- serslautern wirkte, dann aber einem ehrenvollen Rufe nach Erlangen folgte, und etwa ein Jahr später von Koch's Freund (un Mitarbei- ter beim Catal. plant. palat.) J. B. Ziz, welchen er (wahrscheinlich 1822) in Mainz besuchte. Auf dieser Reise hat er schöne Beobach- tungen gemacht und mehrere Pflanzen gefunden, welche Koch und Ziz entgangen waren. Etwa drei Jahre später (1825) machte er die Bekanntschaft von Carl Schimper. welcher dama's aus den Pyrenäen zurückkam, und wurde dessen Freund, Im Jahre 1826 war er bei Herrn Apotheker Glaser in Cusel, einem ausgezeichneten Chemiker und alten Freunde Koch’s, und schrieb daselbst seine Ab- 502 bandiongen über Gagea und Circaea, welehe in der Fiora von 1826 und 27 erschienen, Bei Bruch in Zweibrücken lernte er mehrere Botaniker kennen, welche damuls Gehülfen in der Apotheke dessel- ben waren, erst Müller, bekannt durch seine Reisen nach Sardinien u, s.w., dann Fürnrohr, dermalen Director der botanischen Gesell- schaft in Regensburg. 1827 I.men auch Alex. Braun, jetzt Prof. in Berlin, Engelmann, später Arzt zu St. Louis in Amerika und Bischoff, Prof. in Heidelberg wit Carl Scehimper nach Zwei- brücken und befreundeten sich mit Schultz. Auch Böhmer aus Zweibrücken, damals Prof. in Landau, schloss sich öfter in den Ferien den botanischen Spaziergängen an. im Jabre 1827 bezog Schultz die Universität München und traf daselbst mit seinen Freunden Carl SchimperundAlex. Braun zusammen. Ilierlerute er auch Braun’s Freund Agassiz, Schimper’s Bruder, den Abyssinier, kennen und noch mehrere andere Naturferscher. Er besuchte besonders die Vor- lesungen von Schelling und Oken und machte mehrere Reisen in die bayerischen, salzburgır und kärnthuer Algen. 1828 machte er die Bekanntschaft von Hofrath Schultes, Vater und Sohn, in Lauds- hut, mit denen er bis zu deren Tode in Briefwechsel und treuer Freundschaft verblieb. Im selben Jahre kam er auch nach Begens. barg, woselbster Hoppe kennen lernte, und nach Erlangen, wo er Koch besuchte Im Januar 1829 liess er zu München seinen Bei- trag zur Kenntniss der deutschen Orobanchen drucken. 1830 besuchte er den der Wissenschaft zu frühe durch den Tod entzogenen Esch- weiler in Regensburg, welcher ihm mit besonderer Freundschaft ent- gegen kam. 1831 machte er eine Reise nach Böhmen, lernte zu Prag Presl, Opiz und Graf Caspar von Sternberg kennen und be- freundete sich daselbst mit Wagner und Corda. Den Rückweg aus Böbmer in die Pfalz nahm er über Erlangen, wo er mehrere Tage bei Koch verweilte, über Würzburg, woihm Leiblein Freundschaft erwies, and über Heidelberg, wo er besonders von Metzger freundlich auf- genommen worde. Hierauf stand er etwa 2 Jahre der Schaltz’schen Apotheke in Zweibrücken als Provisor vor und kaufte dann im be. nachbarien Bitsch eine Apotheke. Schultz war aber nicht zum Apotheker gemacht und setzte bei diesem &eschäfte einen grossen Theil seines Vermögens zu. Kein Wunder dass bei solchen Um- ständen seine Unlust an diesem, für ihn nur verderblichen und zeitraubenden Geschäfte wuchs und er es aufgab und verkaufte, nach- dem er ine Stelle als Professor und Zeichnungslebrer am College zu Bitsch angenommen hatte, Er schrieb fast jedes Jahr Abhand- lungen in botanischen Zeitschriften, lieferte Beiträge zu Hollandre's 503 Flore de la Moselle, zu Mutel's flore frangaise nnd zu verschiedenen andern Werken, machte Reisen nach Metz, Nancy, nach den Hoch- vogrsen, in die Gegend von Mainz und durch die Pfalz, liess eine Preis- schrift, die Flora der Pfalz, drucken, welche 1845 gekrönt wurde und gab vors Jahre 1836 an die Uenturien seiner Flora Galliae et Germaniae ex- siccata heraus. Diese Arbeit ging aber bei der Genauigkeit und Gewis- senhaftigkeit von Schultz so langsam von statten, dass jährlich nur eine Centurie erscheinen konnte. Bei seinem Umzug naclı Weissenburg 1853 war aber sehon die 15. und 16, Centurie fertig und das Unterneh- menstand in Blüthe, so weit ein so uneigennütziges Unternehmen blüben kann, Ein furchtbarer Sturm mit Regen nöthigte die Fuhrleute halbwegs den Wagen, welcher umzufallen drohte, abzuladen.. Das Wasser drang in die Kisten, deren kostbarer Iuhalt meist zerstört wurde. Alle Früchte mehr als dreissizjihriger Arbeit waren auf einmal zerstört und ausser dem sehr erheblichen Schaden nagte ein früberer Kummer an dem unfänglieb trostlosen Schultz, Doch endlich ermannte er sich und unterstützt von treuen Freunden fing er ein neues Unternehmen an, das Herbarium normale. Er benutzte hei demselben die Erfahrungen, welche er bei der Bearbeitung der 16 ersten Centurien der Flora Germanise et Galliae exsiecata ge- macht hatte und zeigte im ueu-n Werke, zu welchem Grade voo Vollkommenbeit man ein solches bringen kann. Wir wollen nun etwas näher auf den Inhalt der leiden erschienenen Centurien ‚eingeheg, den Archives ‚de Flore des.Ver- deren Verzeichniss und Inhalt ie Die beiden Centurien kosten fassers S. 207--256 besprochen ist. “ mit den betreffenden Archives 50 Franken oder }. 23. 20 kr. rhein. und sind gegen portofreie Einsendung des Betrags beim Verfasser in Weissenburg (Bas Rhin) sd-r dessen Bruder Dr. € H. Schult in Deidesheim, Bayern, Rhrinpfalz zu haben. Die Exemplare sind wunderschön, vollständig und instruetiv, und wir glauben nicht zu viel Zu sagen, wenn wir behaupten, dass noch nie eine Sammlung der Art erschienen ist. welche sich wit der Schultz’schen messen kann und gewissenhalter gemacht wurde, Wir bemerken viele neue, kritische und seltene Arten, und namentlich ist den Bastarden besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Folgende Arten wollen wir nennen: Ranunculus albicans Al, Jordan! vom Autor sclbst vesammelt, Ranuneulus Ficaris L. var. * parviflorus torma incumiens F. Sz!; Hetleborus viridix L. var, atrorubens (WR ) F. Sz!: Hypecoum pendulum L. in Prachtexem- plaren; Polyyala ealcoreu F. Sz!, mit einer ganzen Reihe kritischer Arten und einem Bastarde: Speryula Morisonü Boreau und Sp 504 pentandra L.. Arenaria controversa Boissier, Cerastium petraeum F. Sz., €. pallens F. Sr., Genista tinctoria L. var. nervata (WK.) F. Sz., und var. ovata (WK.) T. Sz., Rubus Schultzii Ripart, Potentilla verna L. var. Amansiana F. Sz., (= P. rubra St. Amans), Rosa rubiginose - pimpinelllaefolia F, Sz., Rosa co- mosa Ripart, Rosa arvensi.gallica F. Sz,, Corrigiola telephä- folia Pourr., Nedum aureum Wirtgen, Bunium verticillatum La- gröze-Fossat aus der Pfalz, Cirsium cano-oleraceum, Cirsium tuberoso-palustre , Centaurea Debeauxrü Godr. Gren,, Hieracium glabratum Hoppe, Hieracium arenarium C. H. Sz. Bipont,, Hier. Pollichiae Sz. Bip., Hieracium praecox Sz, Bip. cum forma basal- tica, Cuscuta Kolschyi EC. Des Moulins, KFuphrasia serotina Lam. aus der Pfalz mit der var. divergens (A1. Jord.), E. littora- lis Fries., E. lanceolata Gaud., Mentha rotundifolio- aqualica F. Sz, (M, Maximilianea F. Sz.) e. var., Mentha rotundifolio- arvensis, M. arvensi-rotundifolia, M, Mülleriana F. Sz., M» nemo- roso-oguutica, M, Pauliana F, Sz., M. Wirtgeniana F. S., M. Wirtgeniano-aquatica F. Sz., M. hirsuto-sylvestris F. Sz., M. ar- rensis var. Marrubiastrum F. Sz., M. arvensis var. micrantha F. Sr., M. arvensi.aqualica forma angustifolia semiintegra F. Sz. und forma latissima F, Sz., M, arvensi-hirsufa forma calcarea et Ri- partiana F, Sz.,, Stachys palustri-sylvalica F. Sz. non Wirtg., #Polygonum miti-Persicaria F, Sz., Daphne Blagayana Freyer, Salix babylonica androgyna C. H. Sz. Bip. als nicht wild ohne Nummer. Potamogeton nitns Weber, Ophrys fusca Link, Nar- cissus juncifolius Requien, Gagea spalhacea Schultes, Scirpus radicans Schkuhr, (arer Burcküi Wimmer, C. sitrigosa Huds. aus der Pfalz, Koeleria valesiaca forma planifolia F.Sz., Deschamp- sia discolor R. S., Bromus palulus M. K. und andere kritische Arten, Lolium strictum Presl, Hypnum reptile Mich., Preissis commutala Nees, Rebouillia hemispharica Raddi, Claviceps pur- purea Tulasne. Das Format ist Grossfolio, Druck und Papier lassen nichts zu wünschen übrig, Die Zettel sind sehr ausführlich, z. B. F. Schultz herbarium normale Cent. 2, 176, Deschampsia discolor (Aira Thuill, A, par. 39 ex specimine in loco, a cl. Thuill. indieato, prope Rambonillet lecto, non Boreau Fl. du Centre de la France quae forsan varietas) Roem. ex Schult. syst. veg. 2. p. 686 (1817); D. Thrillieri, 6. 6 508, (1856); Aira uliginosa, Weihe ap, Boenningh. prodr. fl. monast, p. 25. K. syn. 915. Boreau Fl, du Cent. edit, 23. tome 505 2, p. 579. A. fievuosa b, paludosa M eyer Chlor. Hannov. 658, A. eaespitosae var, Doell, Fleurs 1.juillet, fruits 5 aoüt 1856. En compagnie des Agros- tis canina, Alisma ranunculoides, Drosera intermedia ete. dans les pelouses herbeuses recouvertes d’eau au meins la meoiti& de lannde des marais (non tourbeax) sur les bords des &tanges (entoureds des landes, dont lErica scoparia forme l’essence principale) sur le diluvion argilio-siliceux, wmel& de sables gravitiques dans la plaine pres Montmorillon (Vienne). Rec. F. M. Chaboisseau. Was den Arbeiten von F. Schultz und besonders diesem Her- barium normale noch einen besondern Werth verleiht, ist, dass er dabei die Belehrungen benützt, welche aus einem bis zu dessen Tode fortgeseizten Briefwechsel mit seinem ehemaligen Freunde Koch in Erlangen bervorgingen. Was Koch vor seinem Tode nicht mehr in seiner Synopsis berichtigen konnte, ist in diesem, Briefwechsel zum Theile berichtigt worden. Die sogenannte 3, Ausgabe der Synopsis ist nämlich ein bloaser Wiederabdruck der 2., an welcher der längst verstorbene Verfasser nichts verändert hat und enthält rein nichts von diesen Berichtigun- gen. F, Schultz arbeitet ganz im Koch’schen Sinne, was auch die k, Leopold. Carol, Akad. d. Naturf. dadurch anerkannt hat, dass sie ihm bei dessen Wahl zu ihrem Mitgliede den Namen Koch beigegeben bat. Im zweiten Theile (2. partie) der Archives de Flore befinden sich vorläufige Bemerkungen über das Herbarium. normale and Fr läuterungen über darin enthaltene Pflanzen, von denen wir n en werden, wenn wir über diesen Theil der Archives Bericht erstat en Anfänglich (1836) hatte Schultz nur wenige Mitarbeiter ini Herausgabe seiner Centurien und unter diesen war der sel. ja in Erlangen, Lenormand in Vire, Grenier in Besangon, un sein Bruder der bekannte Cassiniaceologe in Deidesheim. Von den später Beigetretenen nennen wir den sel. J. " Schultes in Landshut, den sel. Requien in Avignon, den sei Buaeck in Frankfurt a, 0., Durieu von Maisonneuve, Ein sele, Godron Arnold, Chaboisseau, Dolliner, EA Huguenin, Al. Jordan, Lamy, v. Pommaret, Ki Tommassini, Wirtgen und viele Andere, so dass sich jetzt die Zabl der Botaniker, welche Pflanzen für’s Herbarium normale sam meln, auf mehr als fünfzig beläuft, 506 Die Absendung dieses Berichts wurde durch manche unabwend- bare Vorkommnisse seit mehr als einem Jalre verschoben. Mitt!er- weile sind im verflossenen Winter die 3. und 4. Centurie von F, Schultz Herb. norm, erschienen, welche an Schönheit der Ausstat- tung we möglich noch die beiden ersten übertreffen und zu demselben Preise, nämlich 50 Franken mit den Archives de Flore zu haben sind, so dass alles bis jeist Erschienene 100 Franken kostet und wahrscheintieh alle 2 Jahre 2 neue Centurien folgen werden. Um den Inhalt der dritten und vierten Centurie zu beleuchten, wollen wir folgende Pflanzen vorführen. Thalictrum foetidum L,, Th. simplen L., Th. Nestleri F. Sz. var. 9., Anemone patens L. und A. hortiensis L., /quileyia alpina L., Corydalis pumila Host u. var. digitata von Ü. febacca, Bar- baraea intermedia Boreauund B. praerox R. Br., Ideris spathulata Berg., Lepidium Smühi Hook., Viola iucta Sm., Drosera inter- media Hayne ce. var., Cerastium litigiosum De Lens, Geranium modestum Al. Jord., Melilotus neapolitona Ten., Trifolium hybri- dum L. et Tr. elegans Savi., Rubus incu.rnalus P. F, Müller, R. speciosus P.F. Müller, R, argentatus Müll , Frogaria collins var, Eihrharti F. Sz. und var. Hayenbıchiana F. Sz., Potentilla Veckei P. J. Müller, Pot. Schuitzü P, J. Müller, Pot. leucopo- litana P. J. Müller, Pot. Tommassiniana F. Sz., Sanguisorba montane Al. Jord., Epilobium collinum Gmel,, Epil. Laramber- gierum F. Sz., Epil. lanccolatum Seh. Mauri, Epil, gemmascens C. A. Meyer, Epil. Lamyi F. Sz , Sedım aureum Wirtgen, As- irantia bavarica F. Sz., Pustinaca opaca Bernh., Galium Wirtgenü Fr. Schultz. Wie diese ausgezeichnete Wiesenpflanze des Rhein- gebiets und der Nebenflüsse so lange mit dem um einen vollen Monat später blühenden Galium verum L. verwechselt werden konnte, ist beinahe unbegreiflich, Von Erde Mai an ist diese berr- licbe Pflanze ein Schmuck der Rheinwiesen, namentlich solcher, welche durch Cultur nicht allzusehr misshandelt wurden, Galium elalo-verum F. Sa, Galium Timeroyi A! Jord., Solidago littoralis Savi, Cota austriaca C. N. Sa. Bip., Cirsium brachycephalum J. Juraizka, in prachtvollsten männlichen und weiblichen Exemplaren vom Verfasser selbst gesammelt, eine wahre Zierde, Cirs, anglicum Lobel, Saussurca depressa Gren., Lcontodon montanus Lam. und L. Berini Roth,, Tararacum glauresrens ß eryihrospermum F. Sz., Hieracium Auriculo-Pilosella F. Sz., Hierae. Ozanoni F. Sz., Hierac. Lawsonii Vill., Hier. mixtum Froel., Ramondia Myconis F, Sz, in wahren Prachtexemplaren * Pulmonaria luberosa 307 Sehrank und P, angustifolia L., Orobanche alsaliea F, Sz, und 0. Hederae Duby, Pedicularis cenisia Gaud,, P.pyrenaicaF. Gay, P. Friederici Augusti Tom mas. in den ausgesucht esten Exemplaren eine herrliche Suite meist hybrider Menthen,, worunter sich beson- ders Mentha Schultzii Bontigny auszeichnet, Lippia nodiflora Rich, Primula intricata G, G., Seldanella montana W., Globularia nana Lam., Stative Companyonis Gren, Bil,, Juniperus umbilicata G 6., Fritiltaria montana Hoppe, Fr.pyrenaica L., Fr. Melcagris L. e. var. flore albo, Gugeabohemica Schultes, @. sawatilis Koch, Colchicum castrense de Larembe rgue, Luxsula pedemontana Boiss. Reut., Heleocharis amjhibia Durieu, Fimbristylis syuar- rosa Vahl und P. Cionianana P, Savi, Carer ligerica Boreau, Carex brevicollis DE., Carex lepidocarpa Tausch, Carcz zantho- earpa Desgl., Calumagrostis neglecla Friea., Koeleria ulbescens DC., Avena Ludoviciana Durieu, A. sulcala J. Gay, Festuca Io. liacca Huds., Bromus Billotüi F, Sz., Equisetum inundatum Lasch, Isuötes tenuissima Boreau, Pleuridium nitidum Rab., Andraea nivalis Hook. Wohltbuend wirkt die Durchsicht dieser einzigen Sammlung, in welcher nichts an eine Krömerseele Erinnerndes vorkommt. Sie sollte in keinem bedeutenden Herbar, namentlich in keiner öffentlichen Sammlung feblen. B Bepertorium für die periodische botanische Litteratur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. (Fortsetzung.) * 359. (vrgl. Nro. 354) Bulletin de Ja Soeiete botanique de France, Tome IV, Paris, 1957. 8. Cosson, jtineraire d’un voyage botanique en Algerie, eutrepis en 1856 sous le patronage du Ministere de Ja guerre. S 5-11. 48—54. 126—131. 171—176. 270-276. 353-360. 386—400. 473—490. 515— 522, Cosson et Durieu de Maisonneuve, notes sur quelgues espe- ces nouvelles d’Algerie. 8. 11—19. 522-525. Baillon, de quelgues partieulur tös que presentent les organes de la fecondation. S, 19-22. . . oo ' Crouan, fröres, observations microseopiques sur l’organisation, a fructifieation et la dissemination de plusieurs genres d’Algues ap- partenant ä la famille dıs Dictyotees. S. 24—29. 308 Guillard, idse generale de P’inflorescence, 8. 29-41. 116—124. Prillieux, observations sur le mode de vegetation du Neottis Nidus avis, S, 4145. Vaupell, note sur le mode de multiplication de l’Agave americana, S. 43—48. Gay, J. notice sur le decouv. de l’Andraea falcata dans les Pyre- nees. S. 84. Cosson et Kralik, notes sar quelques plantesrares ou nouvelles de la regeuce de Tunis. S. 55-63. 131—140. 176—182, 277— 283. 360—370. 400-410. 490-—500, Caspary, note sur la division de la famille des Hydrocharidees proposee par M. Chatin. 8. 98-101. Germain de Saint-Pierre, observations sur l’ötat de la vege- tation aux environs d’Hyeres pendant les mois de Decembre 1856 et de Janvier 1857. S. 102-107. F onrnier, note sur quelgues esp&ces nouvellement observtes anı environs de Paris. S. 108—109. ’ Naudin, remarques au sujet des observations de M. le Dr. Clos, relatives aux vrilles des Cucurbitacees. 8. 109-111. Duchartre, observalions sur la fanaison des plantes et sur les canses qui la determinent. S. 112— 116. Melieog. distribution geographigue de V’Alchemilla vulgaris L. dans les departements du Pas-de-Calais, de l’Aisne et des Ardennes. S. 124-125. Gauillard, note sur les vrilles des Cneurbitacees. 8. 142—145. Durieu de ‚Maisonneuve, lettre sur le Secirpus lacastris, le Ceratocalyx , le Nitella syncarpa et le rbizome des Üpbioglossum, S. 150-153, . Arthur Gris, des rapports du”nucl&us avec la chlorophylie, S. 154—156. Chatin, reponse aux ohservalions preseniees par M, R. Caspary sur Ja division de l'ancienne famille des Hydrocharidees en Ütte- liacdes et Hydrocharidees. S. 156—162. Lagrange, note sur un nouveau Carex trouve dans la Bresse S. 163—165. J. Gay, sur le Carex virescens ß Grioleti (C. grisea Viv.) S. 169 —168. Mogquin-Tandon et Cosson, note sur l’Anabasis alopecuroides. S. 163— 171. Mougeot, notice sur l’Herbarium Lichenum parisiensium quod edidit W. Nylander, fasc. 11. S. 258—261. Lecog, notice sur le Gui, S. 261— 263. Guillard, observations en reponse & une communication de N. Clos. 3. 264-266. u Duchartre, note sur une. feuille monstrueuse de Tillenl, auivie ds quelques considerations sur les feuilles peltees. 8. 267—269. Baillon, observations sur la formation des feuilles pelies. 8 269—270, 509 Geillardot, note sur le deboisement des montagnes en Syrie. . 284—288. Frank de No&, note sur Bl& de No& ou Bi& bleu. 8. 288—290. Chatin, de l’existence de rapports entre la nature de l'&piderme et celle du parenchyme des feuilles. S. 290292. \ Jaubert, sur le döperissement des jarbres de nos promenades publiques. S, 292—301. j Balansa, considerations sur Ja structure de l’epi et’de Nepillet des Gramindes. S. 302-—305 Boissier et Balansa, description de qaelques espöces nouvellen de Gramindes d’®rient. S. 305-309. Attilio Tassi, note sur les vrilles des Cucurbitacdes, S, 323 —324. Martins, experiences sur la persistance de la vitalit& des graines flottant & la surface de la mer, S. 324—335, Decaisne, note sor Vorganogenie florale de Poirier, pr&ckd6e de quelques considerations sur la valenr de certains earactöres sp£ci- fiques. 8, 338-342. Reveil, sur un miel nouvean. S. 342--343, Id., sur la culture du Pavot ä oeillette et sur l’extraction de ’Opium indigene. S. 343—351. De Candolle, sur la famille des Santalacdes. S. 352, Moquin-Tandon, sur une feuille monstrueuse de Cerasus Lauro- cerasus. S. 352 —- 353. , Nylander, sur la diffasion de quelques esp&ces de Lichens. 8. 371-373. Guillard, de l'inflorescenee composee. S, 374—381. R&boud, lettre sur la vegätation du Sahara algerien. 8. 381— 386. 465-473. ‚Serres, note sur quelgues especes nouvelles ou controversdes de Ia Fiore de France. S. 434-440. u Cios, des graines de l’Atriplex hertensis et de lear germination. S. 441-443. . f Moguin-Tandon, sur les graines horizontales et verticales des Salsolackes. 8. IA . Ss. 444 ‚„ note sur deux Champignons. 8. . Da eher sur un chöne nouveau de la Flore de France, sur les caractöres qui le distinguent, et sur la classification des chenes en general. S. 445—450. Burn note sur diverses monstruosites. S. 450452. Guillard, de la forme des groupes floraux. S. 455—464. Aorale J. Gay, note sur la vegetation, l'inflorescence et la structure Hor d .. 8. 501—509. . . . Dachartre, note sur diverses monstraosites de Tulipa Gesneriana. - —512. . . Weagell, sur le mode de parasitisme du Cynomorium coccineum. ailllardı ra te 8 Juin & Gramont, Mailliard, rapport sur l'herborisation faite 8. 561-562. 510 Mar2s, rapport sur I’'herborisation faite le’8 Juin ä la Valette, le 9 Juin & Caunelle et Murviel, le 10 Juin & Miteval et ä la Na deleine. S. 563—573, le 11 Juin ä Cette. S. 633-638, le 12 Juin & Aigues-Mortes, S. 638—642, le 13 Juin a Palavas et & Maguelonne. S. 642— 649. Piauchon, sur U'hybridation des Aegilops. 8: 573— 574. Germain de Saint Pierre, sur la germination et le mode de developpement da Posidonia Caulini. S. 575—577. ld., sur la germination de P’Aponogeton distachyus. S. 577—580. Planchon, sur !aFlore quäterraire des tufs calcaires de Castelnau pres Montpellier. S. 582—594. Id., rapport sur |’herborisation dirigee le 9 Juin au Pie de Saint- Loup. S, 588-591. Sur I'herborisation dirigee le ll Juin & Saint-Guilhem-du-Dösert. S. 601—605. Touchy, rapport sur P’herborisation faitele 10 Juin aux bois de la Moure et au Port Juvenal. S. 592—694. Durieu de Maisonneuve, sur un nouveau Champignon du genre Cenococeum $. 594595. Sur le parasitisme da Gui. 8. 596— 597. Sur l’Ophioglossum de Lardy et du cap Ferret. S. 597 —599, Martins, fleraison en pleine terre d’un Agave americana au jardin des plantes de Montpellier, en 1856. S. 605—607. J. Gay, sor la distribution geographique des trois especes de la section Gamon du genre Asphodelus. S. 607—612, Id., V’Agave americana considere dans ses moyens de reproduction par bourgeons souterrains, S. 612—617. Germain de Saint-Pierre, note ser une fransformation du chaton femelle en rameau persistaut, chez le Salix babylonica. 8. 617—619. Id.. note sur les floraisons anticipees, dites floraisons tardives. 8. 620-621. Id., note sur quelgues faits d’expansivite (partition ou dedoublement en tendance & la partition.) S. 621—623. Id., note sur divers autres cas teratologiques observ&s dans le midi 7 de la France: ’S. 624 - 626. ouchy, sur ynelqgues modes d’hypertrophie chez les vegelanz. S. 649-651. we yr r 8 Martins, note sur la somme de chaleur efficace nöcessaire A la flaraison du Nelumbium speciosum. S 652-657. Planehon, quelques mots sur l'origine du Styrax calamite des anciens. 8. 658-660. Id., sur quelgues monstruosites du Melianthus comosus. S.661 -664. Germain de Saint Pierre et de Schönefeld, rapport sur le jardin des plantes et le conservaieire botanique de Montpellier. S. 672—680 Cosson, rapport sur l’'herbier de Dunal, S. 681-682. Melicog, du bois A’If. consi?er& comme objet d’un commerge. im- portaut au XV. sieele. 8. 691-692 511 Baillon, de P’hermaphroditisme accidentel chez les Euphorbiacdes, S. 692-625. Germain de Saint-Pierre, germination du Dioscorea Batatas comparee & celle da Tamus communis et de l’Asparagus ofhcinalis, S. 696 —699. Duchartre, note sur la vitalit® des parties souterraines du Dios- corea Batatas Dene. S. 700-701. Schönefeld et Cosson, sur le Corallorhiza innata. 8. 702. Clos, discussion de quelques points de Glossologie botanique. S, 733— 744. Lestiboudois, de la vrille des Cucurbitacdes. S. 744-750. 7534-756. Guillard, sur le meme sujet. S, 750754, Fournier, sur quelques anomalies des Rusceus. S, 758-760, Guillard, sur deux chloranthies. S. 760762. F&e, Linne aurait-il, dans une intention mauvaise, altere J’ortho- graphie du nom du genre Buffonia? S. 762-766. Germain de Saint-Pierre, sur le mode de vegetation da Corallorhiza innata- S. 767—768. Prillieux, sur le meme sujet. 8. 768—770. Montagne, note sur la fructifieation da Digenea, 8. 773—774. Boutigny, note sur une espece nouvelle d’Aethionema, S. 777 —778. J. Gay, observations sur le m&me sujet. S. 778785. Clos, simple objection ä 1a theorie de du Pelit-Thouars sur l’ac- croissement, et & celles des phytons et des deeurrences, S. 745—757. Decaisne, sur la vrille des Cucurbitacdes. S. 787-788. Id., sur les fleurs du Coelebogyne. S. 789790. Welicog, noms vulgaires de quelques plantes dans le nord de la France, aux XIV., XV, et XVl, sieoles. 8. 790-792. ld., liste des aromates employ&s pour l’embaumement des souverains au XV. siecle, S. 792-795. Weddell, sur les fleurs femelles du Cynomeorium coecineum. 8. 795 977. Desmaziöres, vingt-quatrieme notice sur les plantes ceryptogames recemment decouvertes en France. 8. 797—8u2. 858 —863. 911 —916. 994—999. 1009-1011. u Prillieux, observations sur la dehiscence du fruit des Orchideer S. 803-809, n . Lestiboudois, note sur les vrilles des genres Vilis-et. Cissus. S. 809-816, Tehihatchef, eiudes sur la veyetation des hautes montagnes de (Asie mineure et de l’Armenie. S. 863— 894, u Germain de Saint-Pierre, structure bicarpellaire de l’ovaire dans ia famille des Borraginees, demontr&e par l’etude d’une chlo- ranthie de Myosotis caespitosa. S. 895-898. . Vaupell, sur le mode de multiplication de lP’Agave americana, 8. 808, 512 Jaubert, note sur le Farsetia elypeata. S. 899-904. C aspary, sur l’ovule du Vallisneria spiralis. S. 904—907. Clos, lenticelles et rbizogenes. S. 907—909. , Mougeot, notice sur le Prodromus Lichenographiae Galliae et Algeriae, quem conscripsit W. Nylander. S. 916-924. L&pine, note sur le Casuarina equisetifolia L. S. 924—926. Clos, de la colonne ou columelle des Ge&raniacees, des Malvacees et des Euphorbes S$S. 926—929. Guillard, de la position des groupes floraux. S. 932-939. Duchartre, recherches sur les rapports des plantes avec la sosee. S. 940. 947. Germain de Saint-Pierre, de la direction que prennent les tiges et lesracines chez les bulbes renverses. S. 948—950. Cosson et Kralik, gqnelgues considerations sur la vegetation du sud et de la regence de Tunis S. 950-952. , Chatin, sur les preparations d’ovules de Vallisneria spiralis mises sous les yeux de la societe. S. 977--976. id , sur l’anatomie des Santalacdes ou Thösiackes, S. 978—984. Clos, les vrilles des Smilax ni folioles ni stipules. 8. 984 — 987. Baillon, examen des genres qui composent l’ordre des Antidesmees S. 987—993. id., les Scepac&es doivent-elles constituer un ordre partieulier ? S. 993— 994. de Brondean, note sur le Chaetominm chartarım Ehrenb. S. 999 —1001. L&pine, recherches sur quelques plantes alimentaires de Tahiti. S. 1001— 1007. 1012— 1017. Cosson, de Vemploi de lalcool pour faeiliter la disseetion et P’&tude des plantes ramollies par l’eau bonillante. S. 1907—1008. Clos, remargues & l’occasion d’une communication de M. le colonel Serres, concernant quelques plantes de Vherbier Lapeyrouse- S. 1017-1019. Baillen, Organog£nie des graines charnues de ’Hymenocallis spe- ciosa, S. 1020—1022. Guillard, sur une tige monstrucuse de Chanvre. S. 1020. Duchartre, observations aur la transpiration des plantes pendant la nuit. S. 1024—1031. . Eloy de Vicg, note sur quelques plantes da Littoral des departe- ments de la Somme et du Pas-de-Calais, S. 1033— 1034, *360 (vgl. 327.) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs Anstalt. IX. Jahrg. 1858. Wien, Braunmüller. 8. Joke£ly, die Tertiärablagerungen des Saazer Beckens und der Tep- litzer Bucht, S, 539-548, Edm. Forbes, über den Zusammenhang zwischen der gegenwärtigen Fauna und Flora der britischen Inseln und den geologischen Veräß- derungen, welche deren Oberfläche, besonders während der Epoche der nördlichen Veberfluthang erlitten bat, 8. 575—661. mit 2 Taf, Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrehr, Druck der F. Neubauer‘schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Begensburg, NLORA —i—— N 33. Regensburg. 7. September. 18539. Inhalt: orısınaL - ABHANDLUNGEN. Hallier, über fossile Cycadeen der Lettenkoblengruppe bei Apolda, Landerer, botanische Mittheilungen aus Griechenland. — GETROCKNETE PFLANZBENSAMMLUNGEN. Th. M. Fries, Lichenes Scandinaviae rariores et oritici exsiccati. Wirtgen, Herbarium plan- tarum select., critic. hybridarumque florae rhenanae. Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europas, Dec, LXXXV. u. LXXXVL — ANzBICEnN, Tauschverkehr mit mikroskopischen Praeparaten in Giessen. Verzeichniss der für die k. bot. Gesellschaft eingegangenen Beiträge, Ueber fossile Cycadeen der Lettenkohlengruppe bei Apolda, von Ernst Hallier. (Schluss.) (Hiezu die Steintafel IX.) Nerkwürdig ist es, dass in den früheren geologischen Perioden diejenige Form, welche ich mit dem Namen CUycadites bezeichnet habe, die vorherrschende unter den Uycudeen gewesen zu sein scheint, wenigstens geht das aus der Betrachtung der bis jetzt von Borne- mann und mir aufgefundenen Blattreste hervor, bei welchen die unregelmässig angeordneten Spaltöfßfnungen den gewöhnlichen Fall darstellen, von Blättern mit Parallelnerven dagegen erst fünf bis sechs Formen deutlich unterschieden werden konnten. Im Allge- meinen scheint bei Zamites, dieser zweiten Form, die Cuticula weit dünner und zarter gebildet zu sein, als bei Üycadites und gar nicht selten fanden sich Bruchstücke vor, bei weleben man sehr deutlich schon bei hunderifacher Vergrösserung die durch Porenkanäle gebildeten Vertiefungen wabrnehmen konnte, Dergleichen zeigen die Figuren 1 und 3 unserer Tafel (pen.). So konnte man häufig in den Zwi- schenwänden nicht minder deutlich die verbindenden Kanüle bemer- ken. Eine zweite, grössere Form hkreisrunder Vertiefungen oder Er- Flora 1859. 33 514 habenbeiten zeigte eine Art in einer bestimmten Klasse von Zellen, wie ich später ausführlicher erörtern werde. Ob diese runden Flecke Höckerchen auf der Aussenseite der Cutieula oder oder ob sie Ver- tiefungen an ihrer Innenseite seien, das konnte ich nicht feststellen, weil die Bruchstücke zu klein waren zur Anfertigung brauchbarer Querschnitte; doch scheint mir wegen des 'Gebundenseins an be- stimmte Zellen die zweite Mutlmassung mehr Wahrscheinlichkeit darzubieten. Zu den fünf auf der Tafel abgebildeten Formen geselit sich noch eine sechste , in meiner Dissertation unter dem Namen Zami- tes beschriebene, von welcher mir leider keine völlig durchsichtigen, zum Zeichnen geeigneten Fragmente zu Gebote standen. Die Charakteristik der aufgefundenen Arten und der Gattung Zamites gestaltet sich wie folgt: Zamites. Mehrere Parallelnerven, Zellen der Epidermis langgestreckt, meist prismatisch, in parall- ele Reihen geordnet. Spaltöffeungen in parallelen Reihen, welche mit den Gefäss bündelbahnen abwechseln. I. Zamites angustiformis Born. (Fig. 4.) Nerven häufig; Zellen vielgestaltig, mehr oder weniger länglich, grösstentheils sehr dünnwandig; Spaltöffnungen mit einem, selten vollständig sichtbaren, einfachen Kreise von Wallzellen umgeben. Zellen sämmtlich glatt. Die Spaltöffnungen liegen offenbar sehr tief unter der Ebene der Cutieula, daher sie nirgends sichtbar, wohl aber die Kanäle, welche zu ihnen führen (s p e Fig. 4), Die Wallzellen sind sehr unregel- mässig gebildet und scheinen ebenfalls tief zu liegen. U. Zamilex tenuiformis Born. Nerven sehr gedrängt, dem blossen Auge erkennbar; Zellen ge- streckt; Spaltöffnungen von einem einfachen Kreis dickwandiger Wallzellen umgeben, als runder Kanal sichtbar ; Zellen ohne sicht- bare Forenkanäle; Cuticula glatt. Der vorigen ähnlich, durch grössere, diekwandigere Zellen, pamentl-ch grössere Wallzellen unterschieden. 515 Il. Zamites elegans. (Fig. 1.) Nerven etwa 2 bis 4 Zellen stark, durch 5 bis 6 Mal so starke Zellenstränge getrennt; Zellen meist mehr oder weniger polygona]; die der Gefässbündelbahnen gestreckter, alle dünnwandig, deutlich porös; Spaltöffnungskanäle vierseitig, von einem einfachen, häufig einem doppelten Kreise von Wallzellen eingeschlossen. Cuticula glatt, IV. Zamites quadrangula. (Fig. 2.) Nervenbahnen sehr breit (6 bis 8 Zellenreiben), meist durch halb so breite Zellenstränge mit wenigen Spaltöffnungen getrennt; Zellen alle langgestreckt, 4 bis 6 Mal so lang als breit, mässig diekwandig ; Spaltöffnungen sehr gross, gestreckt; von der halben Länge der Zellen, mit deutlichen Spaltöffnungszellen, unregelmässigen Wallzellen, V. Zamites multifaria. (Fig. 3-) Nervenstränge etwa 3 Zellenreihen breit, zwischenliegende Stränge wenig breiter, mit länglichen, beiderseitig spitz auslaufenden Reihen kurzer, meist vierseitiger Zellen durchsetzt; Zellen oder Nervenstränge lang gestreckt, die übrigen meist unregelmässig po!y- gonal; Spaltöffnungen ziemlich häufig, in einfacher Reihe, in der Regel am Ende jener eben erwähnten Zellenreiben, Cnticula glatt, Porenkanäle deutlich, Sehr ausgezeichnet ist diese Form durch genannte Zellenstränge, welche in der Mitte jeder Zeile eine grössere Pore zeigen, wenig- stens balte ich den Kreis in der Mitte für eine solche. VI. Zamites pulchra. (Fig. 5.) Nervensträuge sehr regelmässig, aus mehreren Zellenreihen ge- bildet, mit etwa gleichbreiten stematischen Strängen abwechselnd; Zellen mässig verdickt, meist gestreckt, prismatisch, Wallzellen in einfachem Kreis die grossen Spaltöffnungen umgebend, welche meist rundliche Kanäle besitzen. Cuticula glatt. Hiermit vorläufig die Darstellung der aufgefundenen Formen abschliessend, füge ich noch hinzu, dass meine Präparate den Herrn Sammiern sehr gern zu Gebole stehen, soweit meine Vorrätl.e reichen 33° Erklärung der Abbildungen. s p o bedeutet: Spaltöffnung. pe» » Porenkanal. gbb 3 Gefässbündelbahn. 28 in Eigenthümlicher Zellenstrang in den stoma- tischen Strängen. spec v Spaltöffnungskanal. Sämmtliche Figuren sind mit dem System 4, Ocular 1 eines Iostruments von Ben&che und Wasserlein gezeichnet. Fig. 1. Zamites elegans. Fig. 2 „ quadrangula. Fig. 3. » multifaria. Fig. 4 » angustifolia,. fig. 5 " pulchra. Botanische Mittheilungen aus Griechenland. VonDr. Landerer. 1. Zusammenstellung der am Meeresstrande in Grie- cheniand sich findenden Pflanzen. Am Meeresstrande finden sich in Griechenland folgende Pflan. zen. Unter diesen gehört zu den schönsten das Paneralium mari- timum. Die schöne und wohlriechende Blüthe wird von den Ba- denden gesammelt und erfüllen das Zimmer , in das man dieselben bringt, mit dem angenehmsten Wobhlgeruche. Cakile maritima. Hedy- sarum Alhagi, von diesers sammelt man in Klein-Asien, nicht jedoch in Griechenland, die Manna Alhagena, s. M. hebraeorum. Medicago maritima. Scirpus mucronatus. Ergnyium maritimum, Diotes seu Achillea candidissima, Tamarix gallica bildet einen wunderschö- nen mit röthlichen Blüthen überfüllten Strauch, eine der schönsten Zierpflanzen für jeden Garten. Centaurea spinescens. Polygonum meritimum, von diesem stammt die in frübern Zeiten in Ruf gestan- dene Behen rudr. radiz ab. Crithmum marilimum wird auf eini- gen Inseln des griechischen Archipels gesammelt, theils in robem Zustande gegessen, grösstentheils jedoch in Essig getban und für das ganze Jahr aufbewahrt; diese Pflanze steht bei den Seeleuten als ein Heilmittel in Ruf und man schreibt ihr biotreinigende Eigenschaften zu; ebenso gilt dieselbe für ein Remedium antiscorbuticum, Marsdenia erecta bildet dıs berühmte Re 5317 medium antilyssium mit dem Pulver von Mylabris variegala vermischt, einem Insekt aus der Familie der Coleopteren, das im Frühjahre auf derselben sich findet. Scilla maritima, der Skylio- kromedion, Hunds- Zwiebel von den Griechen genannt. Echium calycinum, Mwyosotis Iilloralis. Sagina maritima. Spergularia heterosperma, S. marina, Sp. rubra, Echinops graeca, eine der schönsten Meerespflanzen. Convolvulus Doryenium, Conrnlvulus oleaefolius. Malcolmia incrassata, M. parviflora. Elaeaynus angusti folia. Erodium laciniatum. Althaea officinalis. Mesembryanthemum nodiflerum. Orobanche pubescens. Lotus lamprocarpinus, Lotus peregrinus, L. corniculatus. Medicago liltoralis. Ononis antiguarum. Statice echivides, St. Limonium, St. sinuata, St. viryata. Reseda Hookeri. Verbascum pinnatifidum. Iris monophylla. Juncus acutus, Allium affine. Ophrys bombilifera, 2. Ueber die Wurzel der Scammonium-Pflanze. Sonderbar ist es, dass dieselben Personen, die sich mit der Be- reitang des Scammonium-Harzes in Klein-Asien beschäftigen und die drastischen Eigenschaften dieses Harzes kennen, um sich zu purgiren ihre Zuflucht zur Wurzel dieser Pfanze nehmen und nicht zum ein- getrockneten Milchsafte dieses baumartigen Gewächses. Diese Wur- zel der Scammonium Pflanze wird von den Leuten Mahmudra ge- nannt und selbe ist besonders im Frühjahre von dem Milchsafte, der durch das Eintrocknen das Scammonium-Harz liefert , strotzend, so dass beim Einschneiden in dieselbe sogleich die Milch ansfliesst, Um diese Zeit im Frühjahre herrscht unter dem Volke die Gewohnheit, sich zu purgiren, sich auszureinigen, um während des Sommers ge- sund zu bleiben. Die Landleute suchen sich nun diese frische Wur- zel zu verschaffen, vermengen einige Grane derselben mit Brod oder mit einem Scherbet und verschlacken solche Pillen oder ein solches Mantsun Electuarinm, Diese Leute befolgen nun, was auch Plinius sagt: Radix Scammonea ad purgandum, 3. Radix Saponariae seu Lanariae, Tsoe» nennt man auf Türkisch die Radir Saponariae, die aus Aegypten und andern Theilen Afrikas auf die Bazars nach dem Öriente kommt. Man findet dieselbe in Form eines gröblichen Pul. vers käuflich und gebraucht dasselbe in Griechenland und in allen Tbeilen der Türkei zum Waschen der Kleider. >18 In medicinischer Beziehung ist zu erwähnen, dass man dieselbe gegen die Pityriasis des Kopfes mit Nutzen verwendet und da oft- mals in Folge dieses fibroalbuminösen Exsydates die Haupthaare ausfal- len, so ist das Waschen mit diesem Tsoen ein Heilmittel, das Ausfallen der Haare zu verhindern. Waschungen mit dem Schaume dieser Worzel werden auch im Orient gegen Pruritus der Geschlechtstheile nit grossem Nutzen angewendet, indem man den Schaum auf die von dem FExauthem bhefallenen Theile aufschmiert und darauf ein trocknen lässt, 4. Delzweig-, Gras- und andere Kronen. Bekannt ist es aus den Schriften der Alten, dass man die Sie- ger in den olympischen Spielen mit den Zweigen des wilden Oliven- baumes, Oleaster, bekränzte, in Athen gab man dem Sieger einen Kranz aus Oelzweigen als von dem der Minerva geheiligten Baume, Der Olivenbaum stand auch beim römischen Volke in grossen Ehren und mit seinen Zweigen bekränzten sich die Ritterschaaren, Zu Nemea in Achaja wurden die Sieger in den heiligen Kampfspielen mit Sellerie, Apium, bekränzt, obwohl die Sellerie die Pflanze der Trauer, der Kranlbeit und des Todes war, Bei den isthmischen Spielen wurden die Sieger mit einem Pinienkranze geschmückt. Sehr interessant ist es, dass in einigen Theilen von Epirus die Ge- wohnbeit noch herrschen soll, Personen , die sich durch eine wobl- thätige Handlung, durch ein Verdienst‘, das sie dem Demos darbrin- gen, einem Arzte, der sich für die Menschheit aufopfert, eine Krone aus Grashalmen darzubringen, und eine solche soll alle andern Kronen an Werth übertreffen. Interessant nun ist, was sich üher die Graskrone in den Schriften der Alten findet und was ich aus denselben entlebne. Die Gruskrone nannte man Corona graminea und keiner der Kränze ist so ehrenvoll als diese aus Gras gefloch- tene Krone, Sie wurde nach Plinius vom römischen Volke als Be- lohnung ruhmvoller Thaten zuertheilt, Kränze, die mit Edelsteinen besetzt sind, goldene Kränze, Wall-, Mauer-, Schiflsschnabel-, Bürger- und Triumphkränze standen von jeber der Graskrone nach. Alle andern Ruhmes-Krünze wurden von Heerführern, von siegreieben Feldberrn oder vom Senate, die Graskrone aber nur von ganzen Heeren, die gerettet worden sind, Man nennt sie auch Belagerungs- Krone, Corona obsidionalis, wenn ein im Lager stehendes Heer von der Belagerung oder vom schimpflichen Abzuge befreit wurde. Diese Krone wurde aus grünem Grase, von daber, wo die Rettung 519 vollbracht wurde, geflochten. Aus diesem ist zu ersehen, dass die Graskrone den höchsten Werth unter den Kronen besass, Es gab auch Kampfspiele, wo ein Kranz von Dattelpalmen der Preis war und dem Sieger als Belohnung ein Blatt der Dattelpalme in die Hand gegeben wurde. Diese Sitte rührt vom Theseus her. Als dieser von Kreta kam, stellte er auf der Insel Delos ein Kampfspiel an und krönte den Sieger mit Palmenzweigen. Schon Homer gedenkt der Dattelpalmen zu Delphi, indem er erzählt, wie Ulysses bei der Tochter des Alcinous Hilfe suchte. 5. Ueber das orientalische Rosenöl, Zu den seltensten Producten des Orients gehört das im Oriente erzeugte Rosenöl. Dass dasselbe in verschiedenen Theilen Klein- Asiens auf die verschiedenste Weise gewonnen wird, ist bekannt, In Damaskus wird dasselbe durch Destillation gewonnen, in anderu Orten mittelst Auspressen der frischen Rosen und Abnehmen des in der Kälte erstarrten Oeles. In frühern Zeiten konnte man zu allen Zeiten des Jahres auf den Bazars von Smyrna, von Constantinopel und besonders in Adria- nopel Rosenöl finden, seit ein paar Jahren ist jedoch dasselbe im Oriente selbst so theuer und selten geworden, dass man sich dasselbe aus Europa zurück nach Smyrna u. s. w. kommen lassen muss. In allen diesen Plätzen, wo das Rosenöl erzeugt wird, finden sich Kaufleute, die sich mit diesem Handel als einem sehr einträglichen . beschäftigen und Alles, was sich findet, zusammenkaufen, dann noch verfälschen, höchst selten unverfälscht lassen, in kleine Gefässe ein- schliessen und nach Russland und Wien versenden. Der grösste Theil des Rosenöls kommt durch den Schleichban- del nach Europa und ganz besonders durch die Chatzides, so neunt man die Pilger, die das heilige Land besuchen. Jeder dieser Pilger bringt seinen Freunden etwas aus dem heiligen Lande mit und nebst Rosenkränzen, Jericho-Rosen, Seife von Jerusalem, findet sich auch dieses Oel anf den Bazars in Jerusalem in kleinen Gläsern einge- schlossen. . Um nun dieses Oel leichter einzuschwärzen, werden diese kleinen Gläser in die Seifenmasse eingedrückt und sodann auf dieselbe das Siegel des heiligen Landes gedrückt, so dass sieb in dem Innern dieser Seife die kleinen mit Rosenöl gefüllten Gläschen befinden. Findet nun auch die Douane beim Pilger solche Seifen-Stücke, so denkt man gewiss nicht daran, solche auf einen Schleichhandel wei- 520 ter an untersuchen und Hunderte von Gläsehen mit Rosenöl passiren sonach die Douane, ohne dieser die Mauth zu bezahlen. In der Nähe von Adrianopel und besonders in dem Dorf Kysan- len wird das Roseoöl, das die Türken Giul Jagh neunen, mittelst Destillation bereitet und von da versendet. Die Rosencultar geschieht daselbst mit allem Fleisse. Die Roseustöcke, die man ihrer Grösse balber Rosenbäume nennen kann, werden in Reihen gleich den Alleen gepflanzt, sorgfältig vom Unkraute gereinigt, fleissig be- schnitten und alle Sorgfalt verwendet, um viel Rosenblüthen und wenig Blätter zu erzeugen. Die ganze Umgegend dieses Dorfes ist ein Rosenwald zu nennen und das meiste im europäischen Handel sich findende Giul Jagh kommt aus Adrianopel und seiner Umgegend. Da diese Rosensorte, deren Blütlhen mehr weiss als roth sind, aus Persien stammt und zwar von einem Distriete, der Wan heisst, so heisst auch diese Rosensorte Wan Giul = Wann Rose. 6. Ueber den Fenchel, Magen Ipov umo rov pr magaiveo$a — quod ejus quum inaruerit, ad condienda multus usus est, sagt Plinius — erhielt diese Pflanze ihren griechischen Namen Marathon — Marathron. Wer erinnert sich nicht mit der Benennung dieser Pflanze Marathon, worunter das Foeniculum vulgare zu verstehen ist, dass die marathonische Ebene der Schauplatz der Thaten des Miltiades gewesen. Welcher Fremde hat und wird dieses klassische Land besuchen, ohne nicht diese Ebene besucht zu haben, auf der 100,000 Perser 490 v. Chr. ihr Grab gefunden, Ein daselbst sich befindender Tumulus bezeich- net den Puukt dieses Entseheidungskampfes; die Marathonskänpfer vannte man zum Vorbilde für alle Vertheidiger ihres Vaterlandes Heroen und die Namen der da Gefallenen waren nach Pansanias auf der Ehrensäule, die über die Gebeine der dort Gefallenen er- richtet worden war, als Vorbild wahrer Tüchtigkeit und Tugend eingegraben. Den Namen Marathon erhielt diese Ebene von dieser Pflanze Mxea$eov, die in diesen Zeiten dort so gedeihte und wucherte, dass die ganze Ebene damit bedeckt wurde, ‘was aus Folgendem erhellt, ExA49r de Maga $v uud ron ev aurn aukavorros gdgrov Maga$ov. Diese Pflanze ist auch heut zu Tage eine Lieblingspflanze der Griechen und es herrscht die Meinung unter dem gemeinen Volke, dass die Schlangen sich unter diesen Pflanzen verbergen, Bern Plora 150. TabIN, 521 um ihre Sehkraft zu stärken; auch Plinius sagt: Foeniculum ait vocari, quod thyrsi ejus et radieis suecus visum acuat, quasi sit a Dawso$a und ebenfalls an einer andern Stelle: F. anguibus gra- tissimum, ad condienda plurima, gquam inaruerit, utile — ebenso F. nobilitavere serpentes, gustatu senectam exuendo — oculorumque aciem succo ‚ejus ıefieienda. Aus dieser Pflanze bereiteten die Alten auch einen Wein, den man Vinum Marathonites nannte, “. Veber Biumenliebhaberei, Die Griechen sind Freunde der Blumen, diese sind das Fest- geschenk der Liebe, verberrlichen Hochzeit, Geburtstag und andere Feste, ja Blumen sind die letzte Gabe in’s Grab. Jeder Grieche, so arm er auch ist, pflanzt sich in einer Ecke seines Häuschens einen: Nelkenstock und eine Rose und vor allen ist ihm das Ocy- mum Basilicum die liebste Pflanze. Eine Zierde der Blumenbougquete, um selbe besonders auf dem Tisch zu stellen und für viele Tage in frischem und grünen- dem Zustande zu haben, sind die mit den schön roth gefärbten Früchten reichlich behangenen Zweige von Pistacia Terebinthus, um die sich die schönsten Trauben gleich den rothen Weinträubchen von Smilar gewunden finden. Stehen in deren Mitte noch die schönen grünen Myrthenzweige mit ihren weissen und schwarzen Früchten, so bildet dieses Bouquet eine lang dauernde Zierde auf dem Tisch des Reichen and des Armen, dem das schönste Blumen- bouquet nicht an die Seite zu stellen is. Auch der Arme in Griechenland findet sonach ein Mittel, sich an den Blumen zu er- götzen, denn die genannten Pflanzen finden sich in allen wasserrei- chen Gegenden in ganz Griechenland. Diese Pflanzen zierten ge- wiss auch die Kränze und Blumensträusse bei den Festen der Alten, bei Hochzeiten und den Festen des Baechus, der Tesmophorieen und anderen von den Alten den Gottheiten geweihten Festen. Diese Pflanzen hatten auch bei den Alten eine hobe Bedeutung, so war die Myrthe der Aphrodite heilig, denn als diese Göttio dem Schaume der Wo- gen entstiegen war, suchte sie sich zu verstecken und das nächste Gebüsch war ein Myrthenstrauch,, der nun der Göttin zum Schutze diente, Die Pistazie (Pistacia) gilt für ein sicheres Wundbeilmittel, wie solches erhellt aus der Etymologie des Wortes Ilıcca, Harz und @usomas, heilen, ein Gewächs mit heilsamem Harze. Aus dem Holze der Smilax sollen die Alten Götterbilder geschnitzt baben und in Be. 522 zug auf den mit starken Stacheln besetzten Stengel erhielt diese Pflanze ihren Namen Smilaz von dem Worte Zwiän, Kratzeisen, oder dem Zeitworte Guasıv, kratzen, schaben. 8. Ueber Parietaria, Parietaria, von Paries, die Wand, in Betreff ihres Vorkommens an Wänden der alten Mauern, oder auch muralis quod in parietinis exstat oder auch perdicalis quod perdices hac delectantur, findet sich sebr hänfıg in allen Theilen des Landes. Dieses Krant hat ein bestäubtes Ansehen und enthält eine grössere Quantität Kiesel- erde als die: meisten andern Pflanzen. Nach Seribonius Largus wurde dieses Krant zum Abreiben der gläsernen Krüge gebraucht, und desswegen nannte man dasselbe auch ureeolaris. Obwobl ich bei den Jägern in Griechenland Nachfrage hielt, ob die Perdices dieses Kraut lieber als andere Pflanzen fressen, so dass auch die Pflanze bei Galen TlIeedixiov heisst, so konnte ich doch nichts darüber mit Gewissheit ausmitteln. Dioscorides nannte diese Pflanze 'Exfivn vom Zeitwort &Axw, anziehen, anheften, a semine aspero vestibus adhaerente, Gegen Steinleiden und andere Krankheiten des uropoethischen Systemes sollen sich die Empyriker im Lande und besonders in der Türkei dieser Pflanze bedienen und auch durch Verbrennen derselben sich ein Salz gegen diese Leiden, bereiten, das, wie natürlich, ein Kali carbonicum basicum ist, 9. Veber Cuscuta, Cuscuta soll vom arabischen Kechout, was anbinden bedeuten soll > seine Etymologie haben. Theophrast nannte diese Pflanze Kadurzs, was seine Abstammung von zarrusv, anheften, anbinden haben soll, in Bezug auf das schmarotzende Umschlingen dieser Pflanze um andere, besonders in Griechenland um die Satureja capilala, den sogenannten Thymani der Griechen, und da diese Pflanze bei den Griechen Oupßpos heisst, so nannte man diese Pflanz6 EmiSuußeger. — Diese parasitische Pflanze, die einem Gewebe ähnlich sieht, wird von dem gemeinen Volke Fuchswolle, Fuchsseide — ns aAwmou de ueradı genannt; sie wird von den Landleuten gesammelt und, was interessant ist, gegen Wassersucht mit Nutzen angewendet, indem starke Absüde. dieser parasitischen Pflanze wassertreibende “ 523 Eigenschaften besitzen sollen. Die Anwendung gegen diese an- gegebenen Krankheiten scheint mir aus dem Grunde sehr interessant zu sein, weil auch Plinius diese Pflanze Androsaces kydrosaces vannte, quod hydropicorum aquas dueit. 10. Heliotropium supinum, Diese Pflanze findet sich während der Sommer-Monate auf den dür- ren von der Sonne ausgebrannten Feldern sebr häufig und besitzt 'einen sebr angenehmen vanilleähnlichen Geruch. Der Eigenschaft halber, sich nach der Sonne zu drehen, gaben ihr Plinius und Dioscorides den für diese Eigenschaft hezeichnenden Namen. Diese Pflanze wird in einigen Plätzen z.B. auf Euböa der schlangenähnlichen Form wegen auch gegen Skorpionstich angewendet und aus der frischen Pflanze ein Oel bereitet, das man zum Einreihen der Wundstellen benützt. Wegen der Aehnlichkeit der Blüthen mit einem Skorpion- G schwanz nennt man diese Pflanze auch Zxopri oueog- 11. Fortschritte der Bodencultur in Griecbenland, Die Verediung des Bodens, die Urbarmachung Tausender von Stremmen Landes, die seit Jahrhunderten im verwilderten Zustande dalagen und nicht den geringsten Notzen gaben, nimmt von Tag zu Tag eine unbeschreibliche Ausdehnung. Die Griechen haben nun ein- gesehen , dass ihr Land ein Ackerland ist — und jeder sucht seine Besitzungen zu vergrössern und jedes Jahr einen uncultivirten Theil seiner Ländereien mit Getreide oder mit Sommerfrüchten oder mit Wein oder Staphiden zu bestellen. Wer sollte es nicht bewundern zu erfahren, dass nun nach den letzten statistischen Zusammenstellungen über ie Wein- und Staphiden-Pflanzungen sich die Zahl der Strem- men auf 1,200.000 beläuft, unter denen 200,000 Stremmen mit Staphiden, Vitis rinifera apyrena, deren Frucht die Uvae passae Corinthiacae liefern, und gegen eine Million mit Wein bestellt sind. Kein Jahr vergeht, wo nicht wieder Hunderte and Tausende von Stremmen seit Jahrhunderten brach gelegenen Landes mit demselben bestellt oder nicht mit Oelbäumen bepflanzt werden, so dass auch die Oelbaumpflanzungen sich bedeutend vermehren, Kein Land bat in einem Zeitraume von Zjähriger Ruhe so grosse Fortschritte in allen Zweigen gemacht wie das Land der Hellenen und mit demselben seine Einwohner, 324 Getrocknete Pflanzensammlungen. Lichenes Scandinaviae rariores et critici exsiccati, quos col- legit et distribuit Th. M. Fries, Phil. Doct. Bot. Doc Ups. Fasc. I. Nro. 1—25. Upsaliae 1850. Wahlstroem et soc. Ich bin in der angenehmen Lage, die Freunde der Lichenologie benachrichtigen zu können, dass der erste Fasrikel der unter obigem Titel von dem Hrn. Dr. Th, M. Fries, einem würdigen Sobne des berühmten Botanikers Hrn. Prof. Elias Fries zu Upsala, in Nro. 18 dieser Zeitschrift angekündigten scandinavischen Flechtensamm- lung bereits ausgegeben worden ist, Hier in Kürze der Inhalt dieses ersten Fascikels, den kennen zu lernen gewiss jedem Lichenologen erwünscht sein wird. 1. Ra malina scopulorum (Retz;) 2. Cetraria odontella Ach.; 3. Siphula Ceralites (Wablinbg.;) 4. Nephroma arcticum (L.); 5. Solorina croces (b.} 6. Parmelia centrifuga (L.); 7. Placodium stramineum{Wahlnbg.); so viel mir bekannt, bisher noch in keiner Flechtensammlnng aus- gegeben; 8 Lecanora subfusca (L.) v. hypnorum (Wulf); 9. Piano- spora bryontha (Ach.) = Pertusaria macrospora Naeg. in Hepp Flecht. Europ. Nr. 424; 10. Gyalecta foveolaris (Ach.), uusgezeiehnet schön!; 11. Pülophorus robustus Th. Fr., gleichfalls hier zum Er- stenmal ausgegeben; 12. Cladonia bellidiflora (A ch.); 13. Clad. Fioer- keana Fr.; 14. Clad. Botrytes (Hag.); 15. Ctad. Botrytes (Hag.) var. eyanipes Smf.; 16. Clad. Papillaria (Ehrh.); 17. Biat, cinnabarina (Smft.); 18. Scoliciosporum (Lecidea) caudatum (Nyl); 19. Schaereria (Leeidea) lugubris (Smft.); 20. Lecidella arctica (Smft.); 21. Le- eidella pallida Th. Fr. n. sp., der Biatora Berengeriana Mass. nahe stehend; 22, Eindocarpun Garovaglii (Mont.); 23. Microglena (Verrucaria) muscorum Fr.; 24. Mieroglena sphinctrinoides (Ny}.); 25. Verrucaria muralis Ach. Nr. 25, 22, 19, 18, 16, 13, 6und 2 wurden in Schweden, meis- tens in der Umgegend von Upsala, alle übrigen in dem östliehen Finmarken Norwegens gesammelt, Sämmtliche Exemplare sind schön und sehr vollständig, und gereichen jedem Herbarium, dem sie einverleibt werden, sowohl hierdurch, als auch darch die Seltenheit mancher Arten zu einer wahren Zierde. Referent kaun bei dieser Gelegenbeit nicht umbin, seine gross® Freude darüber auszusprechen, dass den Lichenologen nunmehr durch x 825 das schöne Unternehmen des Hrn. Dr. Fries endlich möglich ge- worden ist, auch die selteneren Flechten des hohen europäischen Nordens, die namentlich den deutschen Lichenologen bisher fast gänzlich unbekannt geblieben sind, näher kennen zu lernen. Möchte dieses verdienstliche Unternehmen einen erfreulichen Fortgang nehmen, v. Krempelhuber, Dr. Phil, Wirtgen, Herbarium plantarum selectarum, cri- ticarum, hybridarımque florae rhenanae. Vll. Lieferung. Preis: 3 Rth. oder 10°/, Francs. In dieser neuesten Lieferung auserlesener Pflanzen der rkeinischen Flora ist ebenfalls eine sehr schöne Reibe interessanter Arten enthal- ten, deren Namen wir nachstehend mittheilen: 208. Endymion nutans Dum. 257. Ranunculus lanuginosus L. 258. Erysimum strictum F, Wett. 259. Braya supina Koch. 5 bis. Arabis sagillala De C. 123 bis. Thlaspi alpesre L. 123 ter. Thlaspi alpestre L. 260, Thlopsi alpesire L. var. porphyreum Wirtg. 261. Thlaspi montanum L. 262. Thlaspi erralicum Jord. 8 bis. Calepina Corvini Desv. 263. Viola arvensis Murr. var, lineala Wirtg. 264, Dianthus superbus L, 265. Silene Otites L. 266. Alsine Jae- quini Koch. 267. Malva crispa L. 268. Vioia Orobus DE. 269. Prunus fruticons Weihe. 270. Rosa coronata Crepin, 271. Rosa iomeniosa Sm. var. multiflora, 131 bis, Sazifraga hypnoides L. 236 bis. Epilobium virgatum L. 272. Carum Bulbo- castanum Koch. 273. Oenanthe peucedanifolia Poll. 274. Myr- rhis odorata Scop. 31 bis. Galium giauco — elatum Wirtg. 275. Inula hirta L. 276. Filago germanica L. var, lutescens Wirtg. 277. Filago germanica L. var. virescens Wirtg. 278. Fiago neg- lecta DE. 279. Artemisia pontica L. 280. Cirsium anglicum DC. 281. Jurinea cyanoides Koch. 282, Centaurca solstitialis K, 283. Achyrophorus maculatus Scop. 284. Jasione perennis L. 285. Pyrola chlorantha Sw. 286. Gentiuna Pneumonanihe L. 287. Heliotropium europaeum L. 288 a. Verbascum Scholtianum Koch a. V. floccoso — nigrum Wtg. 288 b. Verbascum Schot. tianum Koch b. V. nigro — floccosum Wirtg. 288 e. Verbus- eum Schottianum Koch var. crassifolum Wtg. 289. Verbascum foccosum W. et Kit. var, acutifolium Wig. 95 bis, Veronica opaca 526 Fr. 290. Calamintha offieinalis Mnch. "291 a, (101 bis.) Galeop- sis ochroleuca Lam. forma versicoler Wtg. 291 b. Galeopsis ochroleuca Lam. var. purpurea Wtg. 292. Statice elongata H.offm. 296. Kochia arenaria Roth. 296. Chenopodium opulifolium Schrad. 293 a. Scleranthus perennis L. 293 b. Seleranthus perennis L, var, arenarius Wirtg. 294 a. Scleranthus intermedius Kite. 294 b. Scleranthus intermedius Kitt. var. glomeralus Wirtg, 297. Myriophytlum alterniflorum DC. 298. Potamogeton rufescens Schrad. 299. Sparyanium fluitans Fr. 300. Orchis fusca Jacg- var, trianyularis Wtg. 301. Orchis fusca Jacg. var. suhcordata Wtg. 302. Orchis fusca Jacg. var. rolundata Wtg. 302. Orchis ustulata L. 304 Epipactis latifolia All. 305. Cephalanthera rubra Rich. 306. Cypripedium Calceolus L. 307. Gagea arvensis Salisb. monstros. bulbifera. 308. Albucea nulans Rchb. 309 a. Cyperus flavescens L. 309 b. Cyperus fuscus L. var. virescens. 301. Cla- dium Mariscus R. Br. 311. Aira uliginoss Weihe. 312. Bromus arduennensis Kunth. 313. Triticum repens L. var. glaucum Koch' 314, Equisetum elongatum Willd. 315. Pilularia globulifera L. 316. Aspidium Callipteris Wilms. Die Algen Sachsens, resp. Mittel -Europas. Neue Ausgabe. Unter Mitwirkung der Herren Al. Braun, Hanizsch; Hepp, Hilse, Janisch, Kalchbrenner, Leiner, Nave, Rostock, Stizenberger, Thiry, Zeller gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenh orst. Doppelheft. Decade LXXXV. und LXXXVI. (Der neuen Ausgabe 57. und 58. Decade.) Dresden 1859. Die vorliegende Lieferung bringt uns abermals eine Reihe sel- tener und interessanter Arten, wie nachstehendes Inhaltsverzeichniss zeigt. 841. Navicula nodosa Ehrb, Forma curta! Steht der N. undosa am nächsten, ist jedoch nicht bauchig und die Enden sind mehr kopfförmig gerundet. Franzensberg in Brünn. 842. Pinnularia Rabenhorstii Hilse inlitt. Steht der Navicula affinis am nächsten, ist gewöhnlich etwas kleiner und unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Querleisten, welche weit stärker als bei jener und io einem Winkel von 40—45° verlaufen, während sie bei jener untef einem Winkel von 90°, also rechtwinklig gestellt sind. Eulengebirg 527 bei Reichenbach in Schlesien. 845. Naricula appendiculata Ktz, Baden-Baden. 844. Nitzschia parvula W. Sm, Dresden. 845. Pieu- rostaurum aculum Rabenh. mit Campylodiscus spiralis Sm., C. costalus var, 8. Sm., Cymbella Ehrenbergii Ktz., Epithemia tur- gida Ktz., Cymatopleura elliptica Sw. und Odontidium parasiticum Sm. Petersdorf bei Gleiwitz in Schlesien. 848. Pinnularia nobilis Ehrenb. mit P. oblonga W. Sm., Pleurosigma attenuatum W. Sm., Navicuia lumidula W. Sm., Staursptera truncala Rabenh. und Stauroneis Janischüü Rabenh. Letztere unterscheidet sich von St. linearis W, Sm. 1) durch eine schlankere, in der Mitte wenig gedunsene Gestalt, 2) durch fast rechtwinklig abgestutzte Enden mit kleinen, wie bei St. linearis vorgestreckten Köpfen und 3) durch die mittelst einer Leiste getheilte Querbinde. Gleiwitz in Schlesien. 849, Closterium Leibleinii Ktz. Reichenberg bei Dresden. 850. €. acerosum Ebrenb. Mordgrund bei Dresden. 851. Schizothrix variecolor Rabenh. Mser. Der S, aurantiaca Ktz. nahe verwandt; die Scheiden sind aber stärker als in der Kützing’schen Zeich- nung, bald pfirsichblüthfarbig, bald unrein rosenfarbig, bald bräun- lieb, bald blass aber rein goldgelb. Die inneren Fäden meist blass spangrün, oft gelblich, gekörnt, die Glieder meist so lang als breit oder etwas kürzer. Strehlen in Schlesien. 852, Calothrixz caespi- tosa Ktz. Dretschner Pichow. 853. Scytonema Külzingianum Nägel Liestal, 854. Batrachospermum seligerum Rabenb, Die Endzelle - der Aeste verlängert sich meist in eine mehr oder minder lange Borste, Ausser dieser bei den Batrachospermen bisher nicht beob- achteten Eigenthümlichkeit entfernt die vorliegende Form sich von moniliforme auch durch die Stärke der Glieder und durch die Art der Verzweigung, die mehr der von B. Suerorum und affine ent- spricht. Mersburg am Bodensee 855. Os:illaria Froelichii Ktaz. var. viridis Zeller! Stuttgart. 856. Phormidium smaragdinum Ktz. Baden-Baden. 857. Merismopoedia violacea Ktz. Oberlössnitz bei Dresden. 858. Tetraspora stereophysalis Ktz. Constanz, 859. Hydrurus erystallophorus Schübl. Forma juvenilis-vernalis! Liestal. 860. Aegagropila Sauteri Ktz. Stienitzsee bei Tassdorf unweit Berlin. (458.) Lemanea Thiryana Wartw. vera! In der Dreisam bei Freiburg im Breisgau. F, 528 Anzeigen. Tauschverkehr mit mikroskopischen Praeparaten in Giessen. Die diessjährige Offertenliste führt ausser den nicht einzeln be- zeichneten ausgezeichneten Injectionspraeparaten Hyrtl’a 560 ver- schiedene Nummern mikroskopischer Praeparate an, welche grössten- theils in mehrfachen Exemplaren von 25 Mitgliedern angeboten wurden. Von diesen haben wir über 1200 umgesetzt, sicher ein erfreuliches Zeicheu, dass das Unternehmen fortwährend rege Theil. nabme findet. Sämmtliche Praeparate wurden in dem von unserm Vereine empfohlenen Formate eingeschickt. . Als Termin für die Einsendung der Öffertenlisten zu dem nächsten Umtausche hahen wir Ende Februar 1860 festgesetzt. - Wir wünschen namentlich, dass die Anzahl tüchtiger Theilnebmer eine grössere werden möchte und sind über- zeugt, dass bei so vortreflichen beitragenden Kräften, wie Hyrtl, Gerlach, Lambl, Speerschneider u, A. jeder mit Befrie- digang und Vortheil sich an dem Tausche betheiligen werde. Giessen, im August 1859, Der Vorstand des Vereins für Mikroskopie. Prof, B. Hoffmann u. Prof. J. Rossmana, Verzeichniss der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiräge. (Fortsetzung.) 82) Almanach der k. bayerischen Akademie der Wissensehaften für das Jahr 1859. München 1859. 83) v. Maurer, Rede bei der jähri Sti i mie der Wiisenschaften. Minahen Is lährigen Stiftungsfeier der k. Akade 84) v. Martius, Erinnerung an Mitglieder der mathematisch - physikalischen _Classe der k. bay. Akademie der Wissenschaften. München, 1859. 85) Se idel, Untersuchungen über die Lichtstärke der Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn, München, 1859. 86) Orsterreichische botanische Zeitschrift, IX. Jahrg. Nro. 6 7. Wien, 1859. 87) Veıhandlungen der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1858. I.—IV. Quartal, Wien, 1858. . 88) K lotzsch, Linne’s natürliche Pflanzenklasse Tricoccae im Allgemeineß und die natürliche Ordnung Eupbo:biaceae insbesondere. Berlin, 1859. Redactcur und Verleger: Dr. Fürurchr. Druck der F. Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) ia Begensburg. NLOR& —— JW. 34. Begensburg. 14. September. 1859. . Inhalt: orıcınar - aruanDLune. EI, Fries, der Kalender der Pilze unter dem mittleren Horizonte Schwedens, Der Kalender der Pilze unter dem mittleren Horizonte Schwedens, Von El, Fries. (Aus dem Schwedischen der Oefversigt ofKongl, Vetensk. Akad. Förhandlingar 1857. Nro. 5, übersetzt von Dr, Fürnrohr.) Die Natur gab nicht nur ungleichen Zonen und verschiedenarti- gen Standorten ungleiche Naturproducte, sondern vertheilte dieselben auch unter verschiedene Jahreszeiten, damit das Leben in der gröss- ten Mannigfaltigkeit der. Formen ausgeprägt werde. Der wech- selnde Reichthum der Natur ist dadurch hedingt, dass ungleiche Organisation eine notbwendige Bedingung für ihr Auftreten und be- stehen unter verschiedenen äussern Verhältnissen bildet, und da- durch für jede Art der grösste Spielraum bereitet wird. Würden sämmtliche Organismen auf einmal auftreten, so würden die üppi- geren und grösseren die zarteren und kleinern unterdrücken. Be- sonders gilt diess vom Pflanzenreich, dessen Erzeugnisse keine Wahl- freiheit zum Wechseln ihrer Standorte haben, sondern ganz und gar an die Äussere umgebende Natur gebunden sind. So sehen wir auch in der kalten Zone die Anzahl der Arten, im Verhältnisse zu der der warmen, höchst eingeschränkt, obwohl die Zahl der In- dividuen kaum eine geringere ist. weil innerhalb der kurzen Vege- tationsperiode so wenig Abwechslung in den klimatischen Verhält- nissen stattfindet im Vergleiche mit den Ländern, deren Vegetation im ganzen oder grössten Theile des Jahres fortschreitet. Hierauf beruht die gezen den Aequator allmählig gesteigerte Anzahl der . Arten, und nicht allein auf der höheren Temperatur, da die zeugende Flora 1859. 84 530 Natur gleich leicht eigenthümliche Formen für die kalte wie die heisse Zone hervorbringt. Am meisten dürfte diess für die Pilze gelten, welche den ungleich artreichsten Theil der Vegetation in unsern Ländern ausmachen, aber diese bilden sowohl bezüglich ihrer Ausbreitung als ihrer Wachsthumszeit in mehrfacher Hinsicht einen Gegensatz zu den grünenden Pflanzen. Denn während letztere zur Zeit der Sonnenwendeim grössten Flore stehen, ist die Pilzvegetation während dieser Zeit am dürftigsten; die eigentliche Wachsthumszeit der Pilze beginnt erst nach der Sonnenwende, so dass der Herbst ihre Jugendzeit ist, die meisten aber erst im Frühlinge fructifieiren. Fasst man diess richtig auf, was wir im Folgenden mit zahlreichen Beispielen nachweisen wollen, so verschwinden manche Anomalien in ihrer Lebensgeschichte; der Herbst ist ihr Frühling, der Frühling ihr Herbst, gleichwie bei unsern Antipoden — und mit einem unbewussten, aber richtigen Instinkt nennt man daher auch die Pilze die andere Hemisphäre des Pflan- zenreichs, Io der Botanik frohem, schwärmerischem Jugendalter, in der alten Linneischen Zeit, bevor noch die Wissenschaft so vornehm, minutiös und durch Jagen nach speciellen Details so diffus war — wo eine Naturforschung im Grossen sich mehr Geltung verschaffte als die jetzt gewöhnliche im Kleinen — wo man die Natur oder jedes ihrer Reiche als eine Einheit auffasste, obgleich darch ein unendliches Prisma in eine ebenso unendliche Mannigfaltigkeit ge- brochen — zu dieser Zeit studirte man weit mehr die Phänomene des Lebens, die Natur in ihrer Selbstwirksamkeit, Die Wissenschaft war damals mehr supranaturalistisch und fasste die Natur wie eine höhere Oflenbarung auf; in unsern Tagen ist sie mehr rationalistisch und sucht meist in scharfsinnigen Erklärungen ihre eigene Ebre. Obwohl sie früher leichter und mehr bildend in allgemeine Bildon- gen und das praktische Leben einging, können wir im Interesse def abstracten Wissenschaft unmöglich die spätere Richtung verwer- fen, wenn sie nur zur Erklärung nicht die göttliche Urkunde, die Natur, bei Seite setzt oder missdeutet. Es geht ein poötischer Frühlingshauch durch alle derartigen Aufsätze Linne’s, wie die Prolepsis plantarum, Somnus plantaram , Gemmae arborum, Horolo- gium Fiorae, Calendarium Florae; sie enthalten alle einen unschätz- baren Reichthum von treuen, passiven Naturbetrachtungen, die nicht blos mit den natürlichen Augen, sondern mehr noeh mit dem Scharf- sinne des Witzes die vorübergehenden Erscheinungen auflassen. Man kann im Allgemeinen sagen, dass in derselben Weise, als das Seheu durch die Mikroskope erleichtert würde, die Scharfsichtigkeit 531 der natürlichen Augen abgenommen hat, aus demselben Grunde, wie die äusseren Sinne mehr bei den Wilden. als bei dem civilisirten Europäer ausgebildet sind. Desshalb ist man in den meisten oben benannten Fragen kaum einen Schritt weiter als Linne gekommen und während die Pfianzengevugraphie vielseitig bearbeitet wurde, blieb in den letzten Jahren das Calendarium Florae unberücksichtigt, obwohl das Auftreten der Natur in der Zeit nicht minder wesentlich ist, ais ihre Erscheinung im Raume. In seinem Calendarium Florae widmete Linne den Pilzen keine Aufmerksamkeit und da Keiner nach ihm einen Beitrag hiezu lieferte, so dürfte uns ein Versuch erlaubt sein, einiges Licht über diese Nachtseite der Natur zu verbreiten. Schon Aristoteles bemerkte, dass für das Pflanzenreich die vier Jahreszeiten (Winter, Frühling, Sommer und Herbst) den vier Altersstufen (Kindheit, Jugend. Mannes- und Greisenalter) bei den Thieren entsprechen und dass das Leben des Pflanzenindividuums innerhalb eines Jahres abgeschlossen ist. Diese Auffassung ist voll- kommen richtig, insofern man die einjährige Pflanze als den Typus für den Begriff des Individuums im Pfanzenreich annimmt, Sie ist auch die einzige auf alle Pflauzen allgemein anwendbare; die zusammen- gesetzten Pflanzen, z. B. die Bäume, lösen sich so in gleich viele Individuen, als Jahressprossen auf. Aber es möchte uns allzuweit von unserm eigentlichen Gegenstand ableiten, wenn wir hier in den unnützen Streit über den Begriff des Individuums im Pflanzen- reich eingehen wollten; es verräth nur einen traurigen Beweis von dem Mangel der ersten Eiemente philosopbischer Bildung, wenn man nicht einsieht, dass ein Individuum im höheren Sinne eine Mannigfaltigkeit von Individuen mehrerer Gradationen begrei- fen könne. So kann man sicherlich auch den Baum als ein Iulivi- duum betrachten, aber in einem andern Sinne als die einjährige Pflanze. Diess gilt jedoch nieht von den vieljährigen, holzarti- gen Schwämmen (z. B. den Zunderschnämmen); denn, obwohl diese jährlich neue Schichten ansetzen, so dass man auch bei ihnen Jahres- ringe zählen kann, so bilden diese doch nur ein Individuum, ein zusammenhängendes Lager, welches von seinem Mycelium ausgeht und nur ein älteres Individuum bekleidet, und somit unbedeutend sich von den übrigen Schwämmen unterscheidet, deren gewöhnlich viel- jähriges vegetatives System nur in der Erde, im verfaulten Holze u. 8. w, verborgen ist. Bei diesen hat wan dagegen darauf zu sehen, in welcher Jahreszeit sich diese neuen Schichten zu bilden beginnen Diess ist bei der ersten Regenzeit nach der Sommer- Sonnenwende der Fall. Gleichzeitig beginnt damit, mit weni;en Aus- 84* 532 nahmen, die ganze Pilzvegetation des neuen Jahres. Die schleimi- gen Gasteromyceten gelangen zuerst zur Ausbildung , bernach die fleischigen Arten im Herbste. Aber alle son härterer und festerer Substanz erreichen erst im Frühling ihre volle Entwicklung (Samen- reife) und gegen die Zeit der Sonnenwende ist die Pilzvegetation des Jahres erst abgeschlossen. Da sonach in den Sommer ihre Kindheit, in den Herhst ihr Jugendalter füllt, wo ihre vegetative Kraft am grössten ist, der Winter und der Frühling ihrem Mannes- und Greisenalter entsprechen, so glauben wir uns vollkommen be- rechtigt, für die Pilze im Verhältniss zu den übrigen Pflanzen be- züglich der Jahreszeiten” eine entgegengesetzte Bedeutung anzuneh- men. Von unzähligen Beispielen wählen wir nur eines zum Beweis, wie zugleich auf die schlagendste Art ein weiser Plan in dieser An- ordnung der Natur sich darstellt. Die ARhytisma-Arten beginnen im Sommer als schwarze Flecken auf lebenden Blättern von Bäumen oder Gesträuchen, schwellen im Herbste zu kleinen Höckern auf, zeigen aber während dieser Zeit nicht die geringste Spur von Fruc- tification, wesshalb man lange nicht wusste, ob man sie für etwas anderes als Exantbeme halten sollte, bis ich zufälligerweise einmal im Frühling an dem abgefallenen Laube diese Höcker geöffnet und nun üppig fructifieirend fand, gleichzeitig (bei demselben Tempers- turgrad) mit der Entwicklung der neuen Blätter an den Bäumen und Gesträuchen, an welchen ihr elastisch aufsteigender Samenstaub wieder keimen konnte, Hätte die Natur die Fructification nicht bis zu dieser Zeit aufgeschoben, so würde sie ja zwecklos gewesen Bein. Nehmen wir bei der Bestimmung der Pilze an, dass sie Para- siten oder auf sterbenden Pflanzen lebend seien, so wird man es auch natürlich finden, dass sie vorzugsweise gedeihen werden, went die übrige Vegetation im Erlöschen begriffen ist. Der Gegensatz, welcher in der Bildung und dem biologischen Verhalten der Pilze und der übrigen Pflanzen sogleich in die Augen fällt, steht damit auch in nothwendigem Zusammenhang. Obgleich der Herbst jhr Frühling ist, kommen ibnen doch alte Eiyenheiten und die Physiog- nomie der Herbstvegetation zu So erımangeln alle der grünen Farbe, welche den Kindern des Frühlings eigen ist, alle der fort: schreitenden Metamorphose, wodurch sie in ihren Formen bestimmt werden. Gleich der Natur der Herbstvegetation entwickelt sich das Fructitications- System auf Unkosten des vegetativen; durch sein Lösen der Substanz eilt es dem Untergange zu, Während die Algen und die Vegetution des Frühlings ihre Nahrung vou unorganischen 533 Stoffen schöpfen, erfordern die Pilze, gleich den höhern Pflanzen während der Samenbildung, vorzugsweise von einem vorhergegan- genen organischen Leben bereitete Nahrungsstofle, besonders stick- stoffhaltige, indem der Stickstoff einen überwiegenden Bestandtheil der Fleischpilze ausmacht. Es dürfte darin auch der Grund sowohl ihres schnellen Wachsthums als Vergehens zu suchen sein. Die Arten, welche sich aufthierischem Miste oder in Gährung befindlichen organischen Körpern ausbilden, sind nämlich die schnellst entwickel- ten, schnellst verschwindenden und am wenigsten an Jahreszeiten gebundenen, z. B. die Coprini (C. fimetarius sieht man oft in gähren- den Düngerhaufen im März und April.) Diejenigen dagegen, welche auf Rinde und anderen harten Gegenständen wachsen, nehmen weit langsamer zu, sind das ganze Jahr über da, fructificiren aber eigent- lich im Frühling. Aber ausser diesen findet man noch andere Arten, welche in unserm so wechselnden Klima, gleichwie mehrere Phane- rogamen, nicht an eine gewisse Jahreszeit gebunden erscheinen, sondern erst auftreten sohald die äusseren Verhältnisse günstig sind; diese haben von allen die ausgedehnteste geographische Verbreitung und kommen in den meisten Ländern der Erde vor. Eine weit grössere Anzahl ist jedoch an bestimmte Jahreszeiten gebunden, und diese sind es, welche wir im Folgenden vorzüglich ins Auge fassen wollen. Es gibt aber noch eine andere Klasse, welche we- nigstens in grösserer Menge nur in gewissen Jahren mit ungewöbn- lich reichen Niederschlägen in Verbindung mit einem ‚höheren Wärmegrad und vorzugsweise bei Dounerwettern, besonders im Monat August, zum Vorschein kommt, so dass eine grössere elek- trische Spannung in der Atmosphäre eine Bedingung für ihre Ver- breitung zu sein scheint. Wahrscheinlich sind die wärmeren Gegen. den der Erde ihre eigentliche Heimath, aber ein noch unlösliches Räthsel ist es, wo deren Sporen während der Zeit verwahrt sind, 2. B. der Nyetalis- Arten, welche sich ungefähr um jedes siebente Jahr und da an andern fleischigen Pilzen zeigen, in welchen ihr Mycelium unmöglich während der Zeit bewahrt werden konnte, Gegen unsere Darstellung von der entgegengesetzten Bedeutung der Jahreszeiten für die Pilze im Vergleiche mit den übrigen Pfan- zen dürfte man einwenden, dass der Winter eine Unterbrechung in ihrer Vegetation herbeiführt, was bei deu übrigen Pflauzen während des Hochsommers nicht stattfindet, Der Grund dafür ist jedoch der, dass wir unter der subarktischen Zone leben, und wir bemerken weiter, dass in der heissen Zone auf dieselbe Weise in der heissesten Jahreszeit die Vegetation aufhört, die Bäume ibre_Blätter fallen las- 534 sen u,s. w, Die Extreme der Kälte und Wärme haben somit gleiche Wirkung. Wie bei uns die eigentlichen Frühlingspflanzen des Sü- dens, z. B. die herrlichen Lifiaceae „ vermisst werden, so fehlt in den tropischen Ländern der grösste Theil unserer Herbstpilze, die fleischigen Hymenomyceten, Die allgemeinen Gesetze dürften dem Nittelverhältpisse, nämlich bei 45° der Breite, wo beide Extreme sich ausgleichen, zn entnehmen sein. Unter dem genannten Breiten- grade, oder der Region der Winterregen nach Schouw, erscheint die Pilzvegetation im Sommer nnterbrochen, beginnt erst später im Herbste , steht in vollkommenster Entwicklung gerade unter der Winter-Sonnenwende (Tuber cibarium); aber je mehr wir uns den Polen nähern, desto mehr Zeit verstreicht vor dem Auftreten der ei- gentlichen Pilze, Die meist charakteristische Gattung in dieser Hinsicht ist Cortinarius. Im südlichen Italien ist die beste Zeit für dieselbe vom 15. November bis zum 15. December, im südlichen Frankreich vom 15. October bis zum 15. November, in Norddeutschland nach Albertini und Schweinitz vom 15. September bis zum 15. October, aber bei uns in’ gewöhnlichen Jahren vom 15. August bis zum 15. September. Es scheint überflüssig zu hemerken, dass die angegebenen Zeitmomente nicht zu streng, sondern nur als annä- bernd aufzufassen sind, da je nach den äusseren Verhältnissen ihre Eutwicklungszeit in verschiedenen Jahrgängen voraus oder zurück sein kann. In der arktischen Zone ist die ganze Pilzvegetation auf den kurzen Sommer zusammengedrängt. Denn Wärme und Fench- tigkeit im Vereine sind für die Pilze gleich nethwendige Bedingun- gen, wie für die übrige Vegetation, nur mit dem Unterschiede, dass während für letztere vorzugsweise die Wärme es ist, welche die innere Verschiedenheit der Vegetation bestimmt, für die Pilze die Feuchtigkeit hestimmend wirkt. Diess ist der primäre Grund so- wohl der Verschiedenheit in ihren Jahreszeiten, als in ihrer geogra- phischen Verbreitung, ‘ Linnes Eintheilung des Jahres in 12 Vegetationsperioden (‚Menses“ L.) ist so vortrefflich, dass auch für unsern Zweck kaum eine passendere gewählt werden kann. Demobngeachtet haben wir sie nicht Monate nennen wellen, da sie weder mit dem Umlaufs- zeiten des Mondes irgend eine Gemeinschaft baben, noch durch ihre wechselnde Länge mit einem Monate im gewöhnlichen Sprachge- brauche verglichen werden können. Am richtigsten würde auch der Kalender der Pilze mit ihrem Neujahr, der Sommer-Sonnenwende, beginnen ; aber da ein einzelner Theil sich dem Ganzen unterordnen muss, so folgen wir ganz und gar der Linne&’schen Ordnung, wo- 535 durch der Vergleich wit der übrigen Vegetation erleichtert wird, Wir müssen schliesslich bemerken, dass wir zum mittleren Hori- zonte Schwedens auch Smolaods Gebirgszüge rechnen, da die Pilz- Vegetation in der Zeit mit Upsala’s Herizont übereinstimmt, nur die Schonschen Ebenen weichen bedeutend ab, da dort oft die reichste Pilzvegetation io den October fallt. I, Die Winter- oder Eisperiode (Mensis glacialis L.) be- greift den' Januar und in gewöhnlichen Jahren den ganzen oder den grössern Theildes Februars. Da die Temperatur unter dem Gefrierpunkte steht, so muss alle Vegetation aufhören, indem alle pflanzennähren- den Stoffe nur in flüssiger Form oder in Wasser gelöst aufgenommen werden können, Diess hindert demungeäachtet nicht eine Menge zäber und lederartiger Pilze während dieser Zeit frisch und unbe- schädigt zu bleiben (Lenzites, Polypori, Daedaleae, Irpices, Sterea u. a. m.); ja auch mehrere fleischige, wie Agaricus velulipes, saliy- nus, serolinus, und gallertartige: Tremeltineae. Mehrere, welche beim Eintritt des Winters ihre Ausbildung nicht erlangen, wie Cor- ticia und mehrere Discomycetes, leiden nicht im mindesten von der Bälte, nor wird ihre Entwicklung unterbrochen. Für die Reife meh- rerer Pyrenomyceten scheint gerade diese Frostperiode von Wich- tigkeit zu sein, indem sie bei dem darauf eintretenden Thauwetter am besten fructihieiren. In dieser Periode bricht Nemaspora crocea in grosser Menge an in Holzbaufen" aufgestapelten Buchenzweigen bervor. In Gewächshäusern und an andern Orten, wo die Tempera- tur nicht unter den Gefrierpunkt sipkt, wird man von Schimmel- gewächsen heimgesucht. Demungeachtet findet man keine für' diese Zeit eigentbümliche Arteo (wenn nicht Hypochnus srrus); ganz anders aber verhält es sich im südlichen Europa. In gelinden Win- tern kann jedoch so milde Witterung eintreten, dass die Pilz- vegetafion noch fortfährt. In Schonen ist diess nicht ungewöhnlich; 1853 den 12, Januar wurde auf dem Schlossplatze in Upsala nach mehreren klaren frostfreien Tagen Ay. muralis daselbst hervor- wachsend gefunden, U, Der Nachwinter oder die Thanwetterperiode (Men- sis regelationis L.) beginnt gewöhnlich Ende Februar und erstreckt sich mit mehr oder minder heftigen Rückfällen zum Winter bis zum 15—21 April, Von Fleischschwämmen erscheinen während dieser Zeit Agaricus unguieularis, hiemalis, azymus; in faulenden Dünger- haufen Coprinus fimelarius und Ü. congreyatus (Upsala 1857); aus. ser diesen leben A. velutipes, Tintinnabulum, mehrere Marasmi auf. Für einen Theil niederer auf Baumstämmen wachsender 536 Hymenomyceten (Kneiffio, Cortieia, Radula u. a.) ist diese Periode die günstigste zur Fructification. Dasselbe findet statt bei mehreren Pistillariae, Acrosperma, Sclrrotiaceae, Thelebolus terresteis!, Dacryobolus sudans, Auch eine Menge Pyrenomyceten fructificiren am besten um diese Zeit, wie Diatrype- und Valsa-Arten, vor Allen die Cylisporen, und das ausgezeichnete Sphaeronema rufum‘, Cera- tostoma niveum und Ürociceras sind charakteristisch für diese Periode. Noch mehr gilt diess von den zühen Discomyceten, wie Dermalese, Heterosphaeriae, Lachnellae, Cenanyia, Trochilae, Phacidium Pini, Ayyria ; besonders merkwürdig ist, dass das auf Nesselstengeln wachsende Ahylisma Uhticae nebst Dacrymyces Urticae nun gleich- zeitig mit den hervorsprosseuden Nesselschösslingen fructifieiren, während die übrigen auf Baumblättern wachsenden erst dann reifen, wenn die Blätter fertig sind und ausschlagen. Sehr merkwürdig ist jedoch, dass erst jetzt verschiedene der ausgebildetsten Pexzizae auftreten, wie P, nigrella, coccinea, melastoma, protracta (Miero- stomum hiemale Bernst.), Helotium pithyum, aureum und von klei-, neren Pezizen P. culyeina , bicolor, cerina, flammea, corlicola und unzählige andere. Von Gasteromyceten finden sich blos wenige, aber in hohem Grade ausgezeichnete, z. B. Relicularia olivaces, Lachnobolus circinans, Physarum hypnophilum und Licea, Der Raum gestattet nicht, alle die niederen Gymno- und Haplomyceten aufzuführen, welche jetzt sich zeigen; die meist charakteristische ist Lanosa nivalis, welche an milden Tagen in den schmelzenden Schneetriften hervorsprosst, aber von den Sonnenstrahlen getroffen wie ein Spinngewebe zur Erde niedergeworfen wird, IH. Die Saatzeit oder die Blüthezeit der Kätzchenbäume (Mensis germinationis) wird von dem Aufgehen des Eises bis zum Sprossen des Laubes gerechnet. Während dieser Zeit, wo die übri- gen Pflanzen keimen, findet man eine grosse Menge Pilze in bester Reife, wie es nicht sein könnte, wenn nicht die Jahreszeiten für diese eine entgegengesetzte Bedeutung hätten. Von den auf der Erde wachsenden Hymenomyceten gehören jedoch wenige dieser Jahreszeit an, wie Agaricus esculentus (äusserst gemein), A. ma- jalis, albellus, Canthareilus lobatus; aber einige den ganzen Sommer vorkommende zeigen sich nun in gewissen Jahren aufs Neue, wie Agaricus campanelia, umbelliferus, alcalinus, carbonarius, alrorufus u. a., Punaeoli und Coprini; von den niederen parasitischen dauern die meisten unter dem vorigem Monate genannten fort, nebst Hy- menula nigra. Aber die meisten zühen lederartigen Hymenomyceten, Ueberreste vom vergaugenen Herbste, sind nun todt; nur Polyparus 537 brumalis lebt wieder auf. Die ausgezeichnetsten für diesen gleichsam ersten Monat sind die Discomyceten, deren Culmination in diesen Monat fällt und deren edelste Geschlechter nun auftreten, wie Morchellae, Gyromitra, Discina perlala und vaporaria (auf Treibbeeten = Rhi- zina vaporaria S, M.), Verpae, Peziza Acetabulum (die ausgezeich- netste Art der Gattung), venosa, luberosa, Ciborium, melaena, ver- nalis, vesiculosa, Ciborioides nebst unzähligen andern; überdiess Bulgaria globosa (die eigenthümlichste unter allen Discomyceten), Ombdrophila violacea, ein grosser Theil von Phacidiacei, Actinothy- rium, Actidium, \rten der Gattuug Polynema. Ditiola, Arten der Gattungen Tympanis uud Cenangium fructificiren jetzt am besten. Auch zahlreiche, nicht an eine gewisse Jahreszeit gebundene Pezrizae kommen nebenbei zum Vorschein, wie P. varia, Catinus, badia, repanda, sculellata u, a. mw. Die Pyrenomyceten sind eben- falls zahlreich und manche eigenthümlich , welche aufzuzählen zu weitläufig wäre. Stegia arundinacea ist jedoch die eigenthümlichste für diese Jahreszeit, neben Myriococcum, Hyphelia und Physarum vernum von den Gasteromyceten. Indessen gehören die mehr normalen Gattungen der letzteren nicht in diese Jahreszeit. Onygenia equina findet man jedoch auf Pferdhufen fructificirend.. Dagegen erscheint auch eine grosse Menge ausgezeichneter Arten von niedern Pilzen, wie Giutinium, Myriophysa, Isaria monilioides, alle Arten von Arthrinium, Demalium hispidulum, nebst den ausgezeichnetsten Helmisporia und Ciadosporia. Es darf indessen nicht vergessen werden, dass die Entwicklung aller dieser schon im vorbergegangenen Jahre .begonnen hatte, IV. Das Laubausschlagen (Mensis frondescentiae L.) oder von der Mitte Mai bis zu und mit den ersten 8 Tagen im Juni. Diese Periode ist eigentlich nur eine Fortsetzung der vorhergehenden und die Pilzvegetation eher in Ab- als Zunahme, wenn auch bei be- sonders günstiger Witterung zahlreiche Arten von den an keine Jahreszeit gebundenen geogenischen Hymenomyceten aufzutreten pflegen, wie Ayaricus infundibuliformis, bulyraceus, dryophäus, rubromarginalus, ostreatus, fibula, Prunulus, pywidatus, Hygropho- rus conicus, larasmius oreades, Boletus scaber, Clavaria frayilis, mucida ; aber alle diese sind gemeiner im Herbste. Nur wenige gehören dieser Periode eigenthümlich an, nämlich Agarieus gambosus, graveolens , sinopieus , tcmadophila, elypratus,, vernalig, praecos, Bolbitius vitellinus, Lenzites lepideus : Polyporus squamosus, Hyd- num fuscatum beginnen jetzt auch sich zu zeigen, werden aber in der Folge noch mehr ausgebildet. Mehrere Discomyceten bleiben 538 vom vorigen Monate zurück, aber nur wenige neue kommen hinzu, wie Vibrissea, Mitrula paludosa, Helvella lacunosa,;, am bemerkens- werthesten ist die Reife der epiphyllen Rbytismen gleichzeitig mit den neu ausschlagenden Blättern. Der Pyrenomyceten beste Zeit ist jedoch jetzt vorbei. Dagegen beginnen die Gasteromyceten sich allgemein zu zeigen, wie Lycoperda, aber insbesondere die Myxo- gastres, wie Reticularia atra, nebst mehreren in den Sommermona- ten gewöhnlichen, z. B. Aethalium, Licea cylindrica, Stemonites fusca, ferruginea, Physarum nutans u. a., Trichia fallax, chryso- sperma. Von den niedern Pilzen zeigen sich auch mehrere; charak- teristisch sind Isaria carnea, Cephalotrichum flavovirens und Gym- nosporanyium juniperinum — dann unter den Endophyten Perider- mium Pini und corruscans, Aecidia und Uredines fangen auf Blättern, besonders von Ranunculaceae, Sarrifrageae u. s, w. sich zu zeigen an. V, Während der Zeit der Sonnenwende (Mensis florescen- tiae), entsprechend den drei letzten Wochen des Juni, ist eine Un- terbrechung in der Vegetation der Pilze, weil die Pilzvegetation des vorigen Jahres in dieser Periode sich abschliesst und die des neuen Jahres oder diese Zeit erst beginnt. Diess ist jedoch in den wär- meren Ländern weit mehr in die Augen fallend als bei uns, wo auch oft eine regnerische, herbstliche Witterung eintreten kann, bei welcher von den gewöhnlichsten (eigentlich dem Herbste ange- hörigen) Hymenomyceten, ausser den vorhergenannten, zu erscheinen pflegen: Ayaricus vaginatus, platyphylius, ectypus, laccatus, galericula- tus, cervinus, mulabilis, campestris, foenisecii, Sphagnorum; Panaeoli, Russulae, Caniharellus cibarius, Boletus sublomentosus u. a,; aber für diese Periode wahrhaft eigentbümliche können wir nicht angeben, wenn nicht Agaricus solstitialis, Pes Caprae und affricatus; Polypo- rus sulfureus beginnt zugleich jetzt auf alten Stämmen von Laoub- Bäumen aufzuschwellen. Auch von Discomyceten (wenn gleich Pe- ziza hemisphaerica sich zu zeigen anfängt) und Pyrenomyceten kommen keine besonders eigenthümlichen zum Vorschein, Dagegen wachsen Myxogasires wie Lycogala epidendron , Arcyriae und Trichiae unter eigenen, günstigen Verhältnissen, Aecidia und Ure- dines sind allgemeiner; aber von den zu den Blattpilzen gerech- neten sind die Phylleriacei jetzt die meist voranstehenden, obwohl sie keine selbstständige Pflanzen sind. VE Die Obstzeit oder der Hochsemmer (M. grossifieationis L.) oder der grösste Theil des Juli ist nicht besonders pilzreich, unge- 539 achtet jetzt die Grünungszeit der Pilze oder die Entwicklung des Myceliums eintritt. Die Pilzvegetation während dieser Zeit beruht mehr als in andern Monaten auf der Witterung; ist sie klar und trocken, so unterbleilt sie fast ganz; finden bedeutendere Nieder- schläge statt, so zeigen sich die meisten schon genannten Hymeno- myceten, zu welchen noch kommen Agaricus granulosus, mucidus, radicalus, clavipes, purus, pascuus, pediades, lener, nebst insbe- sondere Arten von Volvaria, Piuteus und Inocybe, Pazitlus invo- lutus, Gomphidius glutinosus, Lactarius torminosus, rufus, Russula adusta und decolorans, Bolelus varieyatus und luridus, Uraterellus lutescens und bisweilen Hydnum repandum. Von Cortinarien ist C. cinnamomeus der einzige, der sich bis jetzt zeigt. Alle diese gehören eigentlich dem folgenden Monate an, für das gegenwärtige eigenthümlich sind Agaricus squnmulosus und Leptoniae, nebst an- dern mit ihnen verwandten Hyporhodien; ihr Maximum tritt jedoch erst im folgenden ein. Von Discomyceten trifft kaum eine auf diese Zeit; aber mehrere Pyrenomyceten, besonders auf Blättern, wie Dothideen, Rhytismen treten nun auf, obwohl sie erst im künftigen Frühlinge reifen, Dagegen gehört Cordyccps typhina in diese Jah- reszeit. Sind die Niederschläge während dieser Periode bedeutend, so erlangen die Myxogastres, z. B, Spumaria, ihre höchste Aus- bildung. In Jahren, wo dagegen die Niederschläge gering sind, vermisst man mehrere Arten von Diderma, Didymium, Craterium, Cribraria, Dietydium, denn ungeachtet deren Ausbildung im folgenden Monat eintritt, erscheinen sie dann nicht so reich entwickelt, wie im gegenwärtigen. VN. Die Heuernte (Mensis maturationis L.) begreift die letz- ten Wochen des Juli und die zwei ersten des August. Die Pilz- Vegetation, insbesondere die Hymenomyceten sind in bedeutender Zunahme. Ist die Witterung günstig, so erscheinen nun in Menge Amaniten, Lepioten, Pholioten, Lactarien, A. lugubris, G@omphus rutilus, Hygrophorus olivaceo-albus nebst gewissen Arten der Üb- tergattung Mydrocybe (H. murinaceus), Buletus Iu'eus, granulatusı bovinus, piperatus, edulis, impolitus, die gewöhnlichen Hydna und Clavariae. Jetzt erst begiunen auch die Cortinarien (mit Ausnahme von Ü, cinnamomeus) sich zu zeigen (C. scaurus ist der zeitigste), aber noch hauptsächlich nur die grössern und gemeineren Arten, wie Ü. caperalus, saginus, traganus, lorvus, brunneus, erernius, limonius, raphanoides, armeniacus, castaneus. Die Hyporhodien und Myxoyastres erreichen nun ihr Maximum und nehmen in der folgenden Periode ab, Vorzugsweise an feuchteren Stellen in Wal- 540 dungen erscheint jetzt die Pilzvegetatlon, insbesondere zahlreiche Mycenen, z. B. A. galopus, zephirus, laeteus, integrellus u. 8 Diese und die Arten der Sommermonate zeichnen sich im Allgemei- nen durch höhere und reinere Farben aus, welche durch Trocknen nicht verändert werden, während die der Herbstmonate gewöhnlich schmutzig grau oder bräunlich sind, und durch Trocknen ausbleichen (bygropbana). So gehört Agaricus vayinatus fulvus vorzugsweise dem Sommer an, dem Anfang des Herbstes A. vayinatus spadiceus, und dem Spätherbste A. vag. lividus. Die so ausgezeichneten Tricholomen werden noch zum grössten Theil vermisst, mit Ausnahme von A. inamoenus. Von Discomyceten sind wenige mehr ausge- zeichnete, z, B. Ascoboli, vorzugsweise dieser Periode angehörend; ebenso von den Pyrenomyceten, z. B. Hypocreae, welche wohl jetzt sich zeigen, aber mehr der Folge zukommen, Dagegen bilden sich mehrere der ausgezeichnetsten Gasteromyceten, z. B. Phallus, be- sonders bei Donnerwettern aus. Unter den niederen Pilzen sind die jetzt auftretenden Ceralia die ausgezeichnetsten. Von Blattpilzen erscheinen , neben Aecidia und Uredines, Phragmidien und Uromy- ces-Arten. VHl. Die Erntezeit (Messis L.) umfasst gewöhnlich die zweite Hälfte des August und die ersten acht Tage des Septembers. In diese Periode trifft das Maximum für die grösseren fleischigen Pilze, deren beste WachstLumszeit mit der der Cortinarien zusam- menfällt. Diese erscheinen nun in einer unendlichen Mannigfaltig- keit von Formen und fast möchte ich sagen, auch Arten, obwohl so, dass die fleischigeren (nicht hygrophanen) Phleymacia und Ino- lomen vorzugsweise dieser Zeit angehören; die dünneren, mehr wässerigen und desshalh farbewechselnden aber nachfolgen. Die meisten Arten der fleischigen Hymenomyceten sind nun reichlichst repräsentirt, a0 dass es unmöglich ist, einzelne Arten aufzuzählen; nur einige wenige zeitigere, z. B, Leptonien, nehmen ab, Als die aus- gezeichnetsten Arten dieses Monats müssen wir nennen Bolelus eyanescens, fulvidus, felleus, badius ; Polyporus subguamosus, 0vi- nus, confluens nebst Verwandten; Hydna carnosa, Lerresiria , Sis- lotrema confluens u. s. w. Auch die Tricholomen, welche zu den später erscheinenden gehören, beginnen nun gemein zu werden, wie A. rutilans, imbricalus, vaccinus, lerreus, flavobrunneus, cOrYy- phaeus u. a.; doch fällt ibr Maximum und das der noch späteren Pratellen und Pieuroten erst in den folgenden Zeitabschnitt. Von Discomyceten erscheinen gleichfalls mehrere höchst ausgezeichnete Arien von Heivella, Geoylossum, Cudunia circinans, Spalhularis, 541 Peziza (z. B. P. macropus, auranlia, onotica, #eporina), Rhizina undulala; dessgleichen von Pyrenomyceten, z. B. Cordyceps alutacea, purpure®&®. Auch für die Lycoperdacei tritt jetzt die günstigste Jah- reszeit ein, ebenso für Relicularia mazima und andere Myxoyastres, Im Allgemeinen zeigen sich während derselben die meisten meteori- schen Pilze. Von Blattpilzen bilden eich vorzugsweise Zrysiphe- Arten in ihr aus, IX. Der Nachsommer (Mensis disseminationis L.) vom 8, September bis zum Schlusse des Monats, Die üppige Pilzvegetation des vorigen Monats dauert auch in diesem fort, insoferne nicht trockene und klare Witterung und besonders keine Nachtfröste ein- treten, wo sie abnimmt. Folgt indessen darauf eine neue Regenzeit, s0 erscheinen dieselben Arten aufs Neue, welches in der Folge nicht der Fall ist. Wenigeneue nur kommen hinzu, ausser einigen langsamer wachsenden Baumschwämmen, wie Polyporus umbellatus, frondosus, hispidus , borealis, Hydnum septentrionale, Coralloides, Erinaceus, Thelephorae nebst zahlreichen Verwandten. Das Marimum für Cortinarii und Hygrophori tritt am Anfange dieser Periode, für Strophariae und Coprini gegen den Schluss derselben ein. Ayaricus melleus, obwohl jetzt in Abnahme, bildet die grössten Hügel auf Baumwurzeln, gleich wie der jetzt auftretende Ayaricus squamusus in der Folgezeit, Die Tricholomen sind zablreicher als in dem vor- hergehenden Zeitabschnitte, aber mehrere ihrer ausgezeichnetsten Arten, z.B. Agaricus equestris, porienltosus, saponaceus, personalus, breripes u. a. werden erst im folgenden ausgebildet und gemein. Einzeine für diese Juhreszeit eharakteristische Arten sind, um nur die ausgezeichnetsten zu nennen, Agaricus bulbiyer , giyanleus, ne- bularis, alromarginalus, radicatus, pelianthinus, Cantharellus cine- reus, sinuosus, Marasmius chordalis, Hyyrophorus penarius, Boletus floccopus, Fistulina hepatica u. a. Bemerkenswerth ist, dass Spa- rassis bei Femsjö immer innerhalb dieser Periode, oft schon in der ersten Woche des Septembers, vorkommt, während sie um Upsala gewöhn- lich erst am Schluss des Octobers erscheint; dagegen ist es nieht ungewöhnlich, dass dieselbe Art sich bei Upsala zeitiger als im süd- lichen Schweden zeigt. Dieser Periode gehören die Gasteromyceten, welche einen festeren Bau haben, an, wie Elaphomyces, Scleroderma, Polysaccum, Rhizopoyon, Hyperrhiza, Sterrebeckia, Crnococcum, gleichwie Ecchyna faginea (Onygena S. Myc.) nebst Trichien, Ar- eyrien. Von den diese Periode charakterisirenden Disco- und Pyre- nomyceten nennen wir nur Helvella elastica, Pexziza sepulta u. &., Phacidium coronatum und Hysterium tumidum fruclificantia nebst Cordyceps militaris, ophioglossoides, Nectriae und mehrere Sphae- fiae; von den niedern Pilzen Isariae, Anthinae u.a. und unter den entophytischen Blattpilzen Pucciniar, Asteromala u. 8. w. %. Der Laub fall (Mensis defolistionis L.) beginnt mit den I 542 ersten schärferen Rrostnäehten, gewöhnlich iu den letzten Tagen des Septembers oder in den ersten Tagen des Octobers. Die Pilzvege- tation nimmt nun einen ganz andern Charakter an; die Erdpilze nehmen bedeutend ab, die empfindlicheren Sommerpilze verschwin- den, sowie die meisten Boleti; an ihre Stelle tritt eine reichere Vegetation an Baumstämmen, so dass nun das Maximum erreicht wird für Ayarici Pleuroti (wie A. ylundulosus, sulignus, pelaloides, Ulmarius, serolinus, milis, niduluns, Mmastrucatus, fluriis u. a) und Crepidoti, sowie fur Polypori apodes (auch die fleischigen), Irpices, Phlebiae. Die fleischigeren und saftigeren Corlinarii ver- schwinden mit wenig Ausnahme, z. B. C. orichaleeus, der dieser Periode angehört; an ihre Stelle treten die mehr wässerigen und hygrophanischen. Die für diesen Monat meist charakteristische Art ist Hygrophorus hypothejus, welcher sogleich nach der ersten Frostnacht überall auftritt und alsdann b.s in den December dauert, was um so merkwürdiger ist, als dessen nächster Verwaniter, Hygr. olivaceo-albus, der in den vorigen Monaten vorkam, gleich- zeitig verschwindet. Von den vielen Arten, welche jetzt theils zu- erst, theils in grösserer Menge fructificirend auftreten, nennen wir sur einige ausgezeichnetere: A. trianihinus, lenlus, lupinus, eyathi- formis, velulipes, collinus, supinus, Hygrophorus unyuinosus, Maras- mius porreus, prasiosmus, terginus, Arrhenia Auriscalpium , Can- tharellus crispus, muscigenus nebst Cyphellae, Ülavaria junceu, fistulosa, argillacea, Typhulae etc. Jetzt luxuriren zugleich mehrere Tricholomen, wie A. equestris und die übrigen in deu vorigen Monaten ‚genannten; A. loricatus und compressus kommen hinzu (in Schonen A. Schumacheri, hordus, popinalis, obturalus u. &.)5 dasselbe gilt von mehreren Hyarophori Hygrocybes , wie H. psilta- cinus, coccineus, puniceus. Von Discomyceten bricht jetzt aus den Baumstämmen Bulgaria inguinans in grossen Massen hervor; dess- gleichen Bulgaria sarcoides mit ihrer sterilen Form Tremella sar- coides. Im Uebrigen beginnen jetzt sowohl die kleineren Discomy- ceten, wie die Pyrenomyceten so zahlreich zu sein, dass man nicht alle einzelnen Arten aufzeichnen kann. Dagegen nehmen Jie Gast- eromyceten merklich ab; charakteristisch für diese Periode sind jedoch Tulostoma (in Schonen Seleroderma Boviste) , Relicularia versicolor, Trichia serotina, einige Physara und Liceae. Für Schimmelpilze ist diese Zeit gleichfalls höchst günstig , beson- ders für solebe, welche sich auf faulenden Schwämmen entwickeln, Botrytis - Arten, ‚Trichothecium u. a. Hydrophora stercorea und Mucor caninus spielen an nebeligen Öctobertagen in der schonischen Ebene eine wesentliche Rolle. Unter den endophytischen Blatt- Pilzen herrschen jetzt Septoriae, Ascusporae u. a. vor. XI. Der Frostmonat (Mensis congelationis L.), in welchem milde und kalte Tage mit Frostnächten abwechseln; Schnee fällt wohl, gebt aber gewöhnlich wieder fort; in gewöhnlichen Jahren fällt diese Periode mit dem Novemberwonat zusammen. Von allen Monaten ist dieser der wechselvollste; in manchen Jahren kann der ganze November mild sein, wie 1847, und kann während der gan 543 zen Zeit die Pilzvegetation des vorigen Monats andauern, ja gewisse Arten erscheinen dann in Menge, die in andern‘Wahren gar nicht gefunden werden (z. B. Coprinus ephemeroides, Boilbitius luteolus,) oder auch nur vereinzelt vorkommen, z, B. A. Arrhenü; in andern Jahren aber z. B. 1856 tritt zur selben Zeit starker Winter mit Kälte und Schnee ein, wo die Vegetation ganz und gar unterbrochen wird. Wir wollen hier das normale Verhältniss ins Auge fassen. Bei diesem bleiben gewöhnlich noch einige fleischige Erdpilze zurück, aber meist so beschädigt, dass sie nicht fructificiren (von Cortinarien am längsten Ü. riyens), nur einig® wenige erhalten sich noch frisch, wie A. cyalhiformis, brumalis cum aflın., pywidalus, umbelliferus, rugosus, Panaeoli, Marasmii, dagegen viele Baumpilze, von wel- chen einige jelzt erst ihre vollkommenste Entwicklung erreichen, wie A. velutipes, serolinus, Panus, Lenzites. Arten; insbesondere gilt diess auch von Polypori, Merulii; die Catocerae fahren fort zu wachsen, bis der Schnee ununterbrochen liegen bleibt. Nur wenige neue Hymenomyceten kommen hinzu, wie Agaricus lenacellus,, su- pinus, corticola, unguicularis, Cantharellus glaucus, Cyphella laela, Ciavaria contorta. Dagegen acheint die Vegetation der Tremellini- schen Pilze jetzt reicher und mehr zu sein, so wie Ezidiae, Nema- lelieae, Diapharium erst in der Folge ihr Maximum erreichen, Von Discomyceten, welche abnehmen, und Pyrenomyceten, welche zu- nehmen, gilt das im vorigen Monate Angeführte. Die Gasteromy- ceten sind sehr selten, aber verschiedene bleiben von der vorigen Periode zurück und als wirklich charakteristisch kommen binzu Cribraria purpurea, Physarum hyalinum, utriculare, columbinum. Von den niedern Pilzen fangen jetzt Demaliaceae und Sporidesmia- cei an auf absterkenden Pflanzenstengeln zu vegetiren, um dann im nächsten Frühjahre zu fructificiren, wie Cladosporia Hendersoniar, Diplodiae, Von Blattspitzen bilden sich jetzt Melampsorae aus, XH, Der Schneemonat (Mensis nivalis). mit liegen bleiben- dem Schnee, fällt in gewöhnlichen Jahren mit dem December-Monat zusammen. Da aber die Temperatur in dieser Jahreszeit in ver- schiedenen Jahren sehr wechselt, so kann auch die Pilzvegetation mit der des vorigen Monats vertauscht werden, welches jedoch dabei im Tausche verliert. Nur die Pyrenomyceten gewinnen. — Wenn Schnee den Boden bedeckt, können natürlicherweise keine Erdpilze mehr gefunden werden, aber an Baumstämmen zeigen sich noch mehrere, wenn gelinde Witterung eintritt, ja einige sind bis jetzt gemein, wie Agaricus corlicola, hiemalis, und mehrere Tre- mellinische Pilze, z. B. Eridiae, Nemateliese, Calloriae fructihiciren jetzt am besten; ebenso Stictei. Zahlreiche Pyrenomyceten, wie Äylariae, Hypozyla, Diatrypes- Arten, nebst Gibbera, Dichaena u, a. sind jetzt am besten ausgebildet. Die im vorigen Monate ange- führten Gasteromyceten gehören in gewissen Jahren auch hieher. Von Blattpilzen werden Phomata und Stigmateae ausgebildet. — Ganz verschieden ist das Verhalten im südlichen Europa, auch in dem südwestlichen England, woselbst bei den milden Winterregen jetzt die reichste Pilzzeit ist, für welche die ächte Trüßel (Tuber cida- 544 rium) charakteristisch erscheint. — In jeder der vorhergehenden Jahreszeiten hättEn wir leicht eine zehn-, ja bundertfältige Anzahl von Arten beifügen können, aber wir haben es am passendsten er- achtet, hauptsächlich nur gemeine und ausgezeichnete Arten anzu- führen , welche eine lange Reihe von Jahren beobachtet wurden; denn vereinzelte Beobachtungen sind hier von geringem Gewicht. Gehen wir nun von der Ansicht aus, dass das Pilzjahr mit der Sonnenwendzeit beginnt, so werden mehrere biologische Verhältnisse . der Pilze klar. Wir finden dann den ersten Gruud zu ihrer Ver- schiedenbeit in der geographischen Verbreitung darin liegen, dass es nicht, wie bei den grünenden Pflanzen, die Wärme ist, welche ihre wesentlichen Verschiedenbeiten bestimmt, sondern die Feuchtig- keit und die Niederschläge. Weiter sehen wir, dass die Pilze im Allgemeinen in dem Verhältniss zeitig ausgebildet werden, als ihr Bau locker ist; so dass das Maximum für die ursprünglich mucila- ginösen Gasteromyceten zuerst (im Sommer) eintritt, darauf folgen die fleischigen Gattungen (Anfangs Herbst); später die zähen,, lederarti- gen (im Spätherbst und Winter); die horn- und koblenartigen erlan- gen dagegen erst im Frühlinge ihre Ausbildung, wie Pyrenomyceles, Dematiacei. Diesen schliessen sicb auch die ausgezeichneten wachsartigen Discomycetes an, aus einem andern Grund, der s0- gleich weiter unten ausgeführt werden soll. Gegen die Sommer- Sonnenwende ist die Pilzvegetation des Jahres abgeschlossen. Die grosse Klasse der Pilze kann mit vollem Rechte in drei getheilt werden. 1. Die niedern Elementar-Pilze, ohne geschiedene Frucht- lager (Mucedines), 2.die eigentlichen Pilze (Fungi) mit exosporischen Sporenträgern und 3. Halbpilze (Mycetes oder Ascomycetes) mit en- dosporischen Sporenträgern oder Asci. Von diesen bilden die erst- genannten Debergäünge zu den Phyceen, die letztgenannten zu den Flechten. Die eigentlichen Pilze, welche das Centrum bilden, bre- chen geradezu mit der übrigen Natur ab und haben keine Ver- wandtschaft mit irgend einer andern Familie ausser der Klasse der Pilze. Die am meisten von allen andern abweichenden sind unläug- bar die Mywogastres. Betrachten wir nun jede von diesen Ünter- klassen besonders, so finden wir, dass die eigentlichen Pilze zuerst nach der Sommer-Sonnenwende auftreten (bisweilen ihnen voran die meist abweichenden Mywoyasires); im Späthherbste und Frühlinge die Muctdines; die Ascomycetes aber, welche nach ihrer Verwandt- schaft ınit den Flechten die längste Zeit zu ihrer Ausbildung er fordern, haben deutlich ihr Maximum im Frühling. In dem Grade als die biologischen Verhältnisse sich einander nähern, verschwinden alle Grenzen zwischen den verschiedenen Klassen der Homonemeae, wie Hr. Dr. Nylander in einem Aufsatze in den Verhandlungen der k Akademie der Wissenschaften zeigte, und woran gewiss in den letz- ten 50 Jahren kein einziger, der sich einigermassen mit dem Stu- dium dieser Gewächse beschäftigte, gezweifelt hat. Rzdacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Neubauer ‘schen Buchdiuckerei (Chr. Kıug’s Witwe) in Regensburg. ©NLORA. NE. 35. Regensburg. 21. September. 1859. Anhalt. rırreritun, Arendt, das Wachsthum der Haferpflanze. > KLEINERE MITTHEILUNGEN. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. Zusätze und Berichtigungen. ' Litteratur Das Wachsthum der Haferpflanze. Physiologisch - chemische Untersuchungen über Aufnahme, Vertheilung und Wan- derung der Nahrungsstoffe, von Rudolf Arendt. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1859. 199 u. VIII S. in 8. Die vorliegende Schrift ist die Frucht mehrfacher chemischer Untersuchungen, welche der Verfasser zu verschiedenen Zeiten (am 18. und 30. Juni, am 10., 21. und 31. Juli) an Haferpflanzen von einem und d«mselben Acker in dem Laboratorium der landwirth- schaftlichen Versuchsstation zu Möckern angestellt bat. Nachdem in der Einleitung die auf denselben Zweck bezüglichen Arbeiten von Piktin Norton (in dem 3. Bande von Silliman’s American Jourual 1847 über die Analyse der Aschen des Hafers in verschie- denen Lebensaltern); Schultz-Fleeth (im Journal für praktische Chemie LXII, p. 193 über die unorganischen Bestandtheile des Rog- gens in verschiedenen Vegetationsperioden); Scheven (im Journal f. prakt. Chemie LXII. 1856 p. 193. über die Vegetation der Gerste), Wolff (Aufnahme der Pflanzen ernährenden Bestandtbeile aus dem Boden in dem Werke: die Erschöpfung des Bodens durch die Cultur, Leipzig 1856) näher besprochen worden, gibt der Verf. eine detaillirte Darstellung seiner mit vieler Umsicht unternommenen Fiora 1859. 35 ” 546 Analysen und zieht daraus zuletzt eine Reihe von Schlüssen, weni- ger in der Absicht, daraus ohne Weiteres Folgerungen für die Praxis abzuleiten, als vielmehr einen Baustein für die Wissenschaft zu liefern, der früber oder später sicherlich auch der Praxis dienen werde. Sehr wahr bemerkt hiebei der Verfasser: „Die Anwendun- gen für das Leben müssen ungesucht und ungezwungen der sich lebendig entfalienden Wissenschaft entfliessen. Diess ist der wahr- haft naturgemässe Gang, und je weniger man davon abweicht, um so eber wird man das endliche Ziel erreichen.“ — Die wissen- schaftlichen Resultate, zu welchen der Verfasser durch seine Un- tersuchangen gelangt ist, fasst er selbst in folgenden Sätzen zu- sammen: 1. Die Pflanze nimmt bis zur Beendigung ihrer Vegetationszeit au Masse zu, die grösste Gewichtsvermehrung erfolgt in der Periode des Schossens, die geringste (mit Ausschluss der nicht mit zur Unter- suchung gezogenen Keimung) in der letzten Zeit der Reife. 2. Die Zunahme in der letzten Hälfte des Wachsthums (nach der Blüthe) kommt zum übrigens grössten Theile auf Rechnung der Körner; die übrigen Organe zeigen in dieser Zeit eine so geringe Massenvermehrung, dass dieselbe gegen die hei der Fruchtbildung erfelgende fast vollständig verschwindet, 3. Die unteren Blätter nehmen an dieser Massenvermehrung schon von der zweiten Periode an keinen Theil mebr. Das eigentliche Leben in diesen Organen ist von da ab nur noch höchst unbedeutend. Die Veränderungen, welche man an ihnen beobachtet, sind wohl zum grössern Theile durch äussere Einflüsse bedingt. 4. Die Holzfaserbildung erreicht mit der Blüthezeit ihren Abschluss, ihr absolutes und relatives Maximum beim Schassen. Sie tritt stets gegen die Bildung der übrigen organischen Substanz zu- rück und übersteigt die Hälfte derselben nur beim Schossen. 5. Den höchsten relativen Gehalt an Holzfaser findet man in den Stengeln, und zwar in den unteren Theilen derselben zur Zeit der Blüthbe; ebenso ist der absolute Gehalt des ganzen Halmes, sobald derselbe seine volle Länge erreicht hat, höher, als der sämmtlicher fünf Blätter zusammengenommen, 6. Das Fett wird in absolut und relativ grösster Menge zur Blüthezeit erzeugt. 7. Die absolute Menge dieser Substanz steigt in Blättern und Stengeln von unten nach oben und bis zur beginnenden Reife mit dem Alter. Jene sind sehr viel fettreicher, als diese. 547 8. Die stickstofffreie Substanz. Das absolute Maximum producirt die Pflanze beim Schossen, das absolute Minimum zur Zeit der Reife. Da aber in dieser letzten Periode des Wachsthums die Bildung von Holzfaser und Fett gänzlich aufgehört bat und nur noch wenig Stickstofl und Asche assiwilirt wird, so tritt jenes absolute Minimum zugleich als relatives Maximum auf. 9. Die Stengel sind im Allgemeinen procentisch reicher an stick- stoffreier Substanz als die Blätter; in jenen, (besonders in den mitt, leren und oberen Theilen) sinkt der Gehalt mit dem Alter, in diesen (besonders in den oberen) steigt er. Die Aehrchen sind von ihrem ersten Enstehen an die an sticksfoßfreier Substanz procentisch reich- sten Pflanzentheile, 10. Die absoluten Mengen dieser Substanz erleiden nur in den mittleren und oberen Stengelgliedern, gegen die Reife hin eine bemerkbare Verminderung; sie steigen in den oberen Blättern und besonders auffallend in den Aehrchen. Daher darf man eine geringe Wanderung löslicher Kohlenhydrate von dem Halme nach dem Orte der Fruchtbildung annehmen. Ob die Wanderung von den Blättern ausgeht, kann nicht entschieden werden, wenigstens müsste, wenn man diese an und für sich wahrscheinliche Annahme stellt, in den oberen Blättern eine Mehrproduction gegenüber der Ausfuhr statt. gefunden haben. 11. Ebensowenig lässt sich aus den Versuchen darüber etwas aussagen, an welchem Orte die Atmosphärilien besonders zur Assitl- lation gelangen. Wenn die quantifative Analyse hierüber ein ent- scheidendes Urtheil abgeben soll, muss sie vorrerst im Stande sein, das Chaos der stickstofffreien Verbindungen zu lösen, und die Ge- wichtsverhältnisse derselben scharf zu bestimmen. 12 Die stickstoffhaltige Substanz. Die Zahlen, welche für die Gesammt-Stickstoffaufnahmen gefunden wurden, bilden keine einfache Reihe. Die Assimilation nimmt successive ab bis zar Blütbe, erreicht unmittelbar nachher ibr Maximum und dauert in geringerem Maasse bis zur Reife fort. 13. Von der Blüthe bis zur Reife wurden etwa zwei Fünftheite des in der reifen Pflanze enthaltenen Stickstoffs aufgenommen. Ba der Grund dieser in der zweiten Hälfte der Vegetation stattfinden- den beträchtlichen Assimilation im vorliegenden Falle nicht in dem Vorhandensein „leicht löslicher stickstoffhaltiger Pflanzennahrung im Boden“ gesucht werden kann, so muss ea auch gestatlet sein, die Allgemeingültigkeit des von anderer Seite aufgestellten Natur- Gesetzes: ‚Die Stickstoffaufnabme nach der Blüthe bänge ledig- 35” 548 licb davon ab, ob und”wieviel davon in geniessbarer Form zu dieser Zeit im Boden noch vorhanden sei,“ hiermit anzuzweifeln, 14. Richtiger hingegen möchte der Ausspruch sein, dass wir die Gründe, welche eine höhere oder niedere Stickstoffassimilation nach der Blüthe bedingen, bis dato noch nicht kennen. 15. Die Pflanze, als Ganzes betrachtet, ist (procentisch) am stickstoffärmsten zur Zeit der Blüthe. Diese Erscheinung resultirte im vorliegenden Falle ersichtlich aus der überwiegenden Holzfaser- production unmittelbar vorher, Die junge Pflanze ist am stickstoff- reichsten. Nach der Blüthe steigt der Stickstoffgehalt wieder, so dass der eine reichlich mit Körnern beladene Rispe tragende Halm etwa um ein Drittheil reicher an Stickstoff ist, als der blühende, 16, Im Allgemeinen sind die oberen Pflanzentheile stickstofl- reicher als die unteren — eine bekannte Thatsache, von der sich bei dieser Untersuchung nur geringe Abweichungen herausstellten. Die Blätter baben im Durchschnitt mehr Stickstoffverbindungen als die Stengel, die Aehrchen erst mit beginnender Reife mehr als die Blätter, 17. Das Alter macht nur die Blätter (procentisch) stickstoflärmer ; der Halm, namentlich in seinen oberen Theilen, wird nach der Blüthe wieder etwas reicher, was wohl als eine Folge der Wanderung der löslichen Albuminate nach oben aufzufassen ist Grgl. Nr. 19). Dass die Aehrcben bis zuletzt an Stickstoff zunehmen, ist schon von An- deren erkannt. 18, Eine entschiedene Abnahme der absoluten Quantitäten vo Proteinverbindungen wurde nur bei den Blättern beobachtet, und zwar bei den oberen nach der Blüthe, bei den unteren von Anfang an; die oberen und mittleren Stengelglieder verlieren nur ganz gegen das Ende der Vegetation geringe Mengen von stickstoffhaltiger Sub- stanz, Die Aehrchen dagegen nehmen bis zur Reife in grossem Maassstabe daran zu, ” 19. Es hat also eine Wanderung löslicher stickstoffhaltiger Ver- bindungen von den Blättern durch den Halm nach der Rispe statt- gefunden. Wie gross die Bewegung war, lässt sich nicht ermitteln, da man nicht mit Bestimmtheit wissen kann, an welchem Orte der atmosphärische Stickstoff in der Pflanze Eintritt genommen hat (vgl. Nr. 29). 20. Bei dem reifen Gewächs sind die in den Blättern and im mittleren Theile des Halmes enthaltenen Stickstoffverbindungen zur Hälfte löslich, dagegen überwiegt im unteren Halme der anlösliche: 549 im oberen der lösliche Theil. Ob man hieraus schliessen darf, dass gegen die Reife hin uuor der kleinere Theil des assimilirten Stick- stoffs der Pflanze durch die Wurzel zugeführt, der grössere dagegen durch die obersten Organe unmittelbar aus der Atmosphäre aufge- nommen worden ist, will der Verfasser nicht entscheiden. 21. Die Mineral-Substanzen (insgesammt) werden bis zur Reife des Gewächses aufgenommen, jedoch stets in verminderten Mengen. Am aschenreichsten (procentisch) ist die junge Pflanze; vom Schossen an bis zum Ende der Vegetation wurde ein beinahe eonstanter Aschengehalt beobachtet. 22. Die Kieselsäure tritt von der zweiten bis zur vierten Periode mit grosser Regelmissigkeit in die Pflanze ein. Die bei weitem grössten Mengen gehen in die Blattorgane über, im Halme bleibt verhältnissmässig wenig; daber sind auch die Blätter während des ganzen Wachsthums die hervortretend kieselsäurereichsten Theile des Gewächses. j 23. Die Untersuchungen über die Löslichkeit haben nachgewie- sen, dass in der reifen Pflanze fast die ganze Masse der Kieselsäure in unlöslicher Form, vorhanden ist In Uebereinstimmung biemit wurde bei dieser Substanz keine Wanderung beobachtet; die ge- ringen Abnahmen der absoluten Mengen in den unteren Blättern (und unteren Stengelgliedern) sind kaum als Resultate eines wirk- lichen Vegetationsvorganges anzusprechen, vielleicht aber muss man diess in Bezug auf die bei den Aebrehen gegen die Reife hin be- merkbar werdende Kieselsäureverminderung thun. — Hieraus wurde gefolgert: 24. Die Kieselsäure tritt, als freie Säure im Vegetationswasser gelöst, in die Pflanze. und gelangt als solche namentlich in den Blät- tern, den Verdunstungsorganen, zur bleibenden Ablagerung; ein Uebergang aus einem Pflanzentheile in den andern findet nachher nicht mehr statt. 25. Diese den Gramineen eigenthümliche Abscheidung von Kie- selsäure in fester Form ist nicht als Wirkung, wahrscheinlich aber als Ursache der erhöhten Aufnahme dieser Substanz aus den Ver- bindungen des Bodens zu betrachten. Warum die Kieselsäure eben bei den Gramineen in so grossen Mengen zur Ablagerung gelange, kann nicht erklärt werden. Es ist diess eins von den vielen Postulaten des organischen Lebens, welches nach den Spe- cies der Organismen, wie uns bis jetzt scheint, so mannigfache Modificationen erleidet, und ist in seinen letzten Ursachen ebeu so unbekannt, wie z, B, die Eutwickelung der Plumula und Radicula 550 aus dem) feuchten Samen bei gewisser Temperatur und Gegenwart von Luft. 26. Behaapten zu wollen, die Kieselsäure habe für das Wachs- thum der Gräser keine weitere Function, als durch ihre Ablagerung in den Zellenwänden das Pflanzengerüste zu befestigen, erscheint als ein auf mangelhafter Beobachtung beruhender Schluss. Denn warum bliebe sie dann wohl nur Halme? 27. Die Phosphorsäure tritt in grösster Menge zur Blüthezeit in die Pflanze; übrigens dauert die Aufnahme bis zur Reife fort, zum allerkleinsten Theile im 28. Die Phosphorsäureaufnahme hält mit der Stickstoffassimi- Iation nieht immer gleichen Schritt, so dass in den einzelnen Perio- den kein festes Verhältniss zwischen beiden existirt. Die vorlie- gende Untersuchung ergab aber das eigenthümliche Resultat, dass, wenn man die Perioden länger greift, eine Proportionalität bervor- tritt (etwa 1:4). 29. Keine der anorganischen Verbindungen besitzt (in der rei- fen Pflanze) eine so grosse Löslichkeit, und keine zeigt, im Ein- klange hiermit, eine so grosse Beweglichkeit, als die Phosphor- säure, Fast die ganze in Blatt und Stengel der reifen Pflanze enthaltene Menge dieser Substanz liess sich durch Wasser auszie- hen; und fast während des ganzen Wachsthums koennte ein Ueber- gang derselben aus einem Pflanzentheil in den andern wahrgenem- men werden; 30. So geben namentlich die Blätter von der ersten Vegetations- periode an successive ganz beträchtliche Mengen der bis dahin auf- genommenen Phosphorsäure wieder ab. Dieselbe wandert durch den Halm nach der Frucht hinauf, Auch bei diesem lässt sich, obwohl er den Durchgangskanal bildet, mit grosser Deutlichkeit eine successive Verminderung erkennen. Die Wanderung muss daher sobnell erfolgen. 31. Da alle Pflanzentheile ihr Contingent an Phosphorsäure zar Fruchtbildung stellen, so muss der procentische Gehalt in ihnen fortwährend sinken; in den Aehrchen dagegen nimmt nicht nur die» ser, sondern auch das absolute Quantum ununterbrochen und in grossem Maasse zu. 32. Da ferner bei der stickstoffhaltigen Substanz (Nr. 18) eine viel geringere Beweglichkeit beobachtet wurde, sa musste das Ver- bältniss zwischen ihr und der Phosphorsäure in Blatt und Stengel ‚551 fortwährenden Schwankungen ausgesetzt sein, Dieselben waren in der That höchst beträchtlich. Daraus ergab sich die Folgerung : 33. Die Phosphorsäure ist von der fertig gebildeten Proteiu- substanz unabhängig und vice versa. 34. Dagegen zeigte sich in den Aehrchen während der Frucht- reife ein constantes Verhältniss zwischen beiden (1:3), welcher Um- stand in Verbindung mit Nro. 18 den Satz zu bestätigen scheint: 35. Zur Bildung von Proteiukörpern sind gewisse (grössere) Mengen Phosphorsäure unerlässlich. 36. In welcher Verbindung die Phosphorsäure in der Pflanse enthalten sei, darüber wurde etwas Bestimmtes nicht ausgesagt. 37. Die Schwefelsäure wird während der einzelnen Vegeta- tionsperioden in wechselnden Mengen von der Pflanze aufgenommen. Um die Blütbezeit konnte gar keine Zufuhr von aussenher beobach- tet werden, 38. Bemerkenswerth ist, dass die Blätter während des ganzen Wachsthums auffallend reicher an Schwefelsäure sind, als die Sten- gel. Ja aus den untern Stengeln verschwindet von der Blü- thezeit an jede Spur von Schwefelsäure vollständig, Dieser Umstand verdient insofern eine besondere Beachtung, als trotzdem die absolute Menge der in der Pflanze enthaltenen Schwe- felsäure nach dieser Zeit noch ganz beträchtlich zunimmt. Hierdurch ist der (gleichwohl mit aller Vorsicht auszusprechenden) Vermuthung Raum gegeben: 39. Die Schwefelsäure wird in der oberirdischen Hälfte der Pflanze (ganz oder theilweise) durch Oxydation erst gebildet. Diese mag namentlich in den Blättern stattfinden; dort bleibt der grössere Theil der Säure, der kleinere wandert durch den mittleren und oberen Stengeltheil nach der Frucht. 40. Diese Umstände, auf die man bis jetzt nicht aufmerksam werden konnte, weil die gebräuchliche Bestimmungsmethode sie zu erkennen nicht gestattete, harren noch ausführlicherer Erörterung. Namentlich dürfte ein specielles Studium der quantitativen Verhält- nisse zwischen Schwefel und Schwefelsäure in den einzelnen Pflan. zentheilen sich fruchtbringend erweisen. 41. Bei der vorliegenden Arbeit ist die Bestinmung des Schwe- felgehaltes nicht überall ausgeführt, daher konnte namentlich über die Zunahme und Abushme (und Wanderung) dieses Körpers nichte Definitives ausgesagt werden. In den meisten Fällen ergab sich in Bezug auf die stickstoffbaltige Substanz ein Gehalt von 1 bie 1,5 352 Proo.; doch stieg derselbe auch einige Male anf 2 bis 3 (sogar 3, 3) Proc. 42, Das Chlor wird mit dem Alter der Pflanze in immer ge- ringeren Onantitäten aufgenommen; gegen das Ende der Reife börte die Zufuhr von Aussen gänzlich auf, 43. Wenn sich auch nicht gerade besonders charakteristische Unterschiede der einzelnen Pflanzentheile in Bezug auf den Chlor- gehalt ergeben haben, so sind doch, wenn man die procentische Zusammensetzung der Blatt- mit der der Stengelasche vergleicht, jene im Allgemeinen ärmer an Chlor als diese. 44. Eine umsichtige Discussion der Zahlen, welche die absolu- ten Mengen angeben, führt zu dem Resultate, dass eine eigentliche Wanderung, wie solehe z. B. bei der Phosphorsäure mit Evidenz nachgewiesen wurde, beim Chlor nicht, oder nur in sehr geringem Maasse, stattfindet. Die Zufahr vertbeilt sich annähernd gleichmässig über die einzelnen Organe, ein besonderer Zug nach irgend wel- chem Pflanzentheile macht sich nicht bemerklich. Wenn man daher die Existenz rein zufälliger Mineralsubstanzen in der Pflanze an- nehmen will, so möcbte vielleicht das Chlor dabin zu rechnen sein. 45. Das Eisenoxyd wird in geringen Mengen bis gegen die Reife bin aufgenommen. Dieser Körper bleibt grösstentheils in den anteren Theilen der Pflanze, die oberen sind sehr arm daran, die Aehrchen enthalten fast immer nur Spuren; in den unteren Blättern und Stengeln dagegen finden sich besonders bei der Reife verhält niesmässig beträchtliche Quantitäten, 46, Der Kalk und die Magnesia bieten nach mehreren Rich- tungen Verschiedenheiten dar. 47. Die Aufnahme beider Körper erfolgt in ganz ungleichem Maasse. Während jener mit dem Alter der Pflanze in immer gerin” ger werdenden Mengen in die Pflanze übergeht, ist die Aufnahme der Magnesia während der ganzen Vegetation beinahe constant. 48. An Kalk sind die Blatiaschen auffallend reicher als die Sten- gelaschen, während bei der Magnesia beinahe immer das Umgekehrte stattfindet, So kommt es, dass das Verhältniss jenes Körpers za diesem in den Stengeln ein viel geringeres ist (1:1,5] als in den Blättern (1:5 bis 1:8); bei den Aehrchen überstieg sogar der Mag- nesiagehalt zuletzt den Kalkgehalt. 49. Was die Beweglichkeit beider Basen im Pflunzenkörper be’ trifft , so sind die Unterschiede weniger ‚gross. In dem reifen Ge- wächs ergab sich bei beiden nur eine partielle Löslichkeit, aller- dings beim Kalk durchschnittlich in etwas höherem Grade als’ bei 553 der Magnesia, Blätter wie Stengel geben nur geringe ‚Brüchtheile der einmal aufgenommenen Quantitäten ab. 50. In den Aehrchen steigt der Kalkgehalt nicht bis zur vollen Reife, wohl aber findet eine continuirliche Zunahme der. Magnesia statt; "diese Base ist die einzige, bei der ein Zug nach oben deut- lich bemerkbar war. Wie es scheint, wurde in den Körnern zuletzt sogar eine geringe Menge Kalk gegen Magnesia vertauscht. An einer bestimmten Bedeutung der letztern für den Procosa der Frucht- bildung ist daher nicht zu zweifeln 51. Die Kaliaufnahme dauert nicht bis zur yollen Reife fort. 52. Diese Base vertheilt sich ziemlich gleichmässig über die Organe der Pflanze; da aber die übrigen mineralischen Bestandtheile (namentlich die Kieselsäure) in Halm, Blatt und Blüthe nicht in glei- chem Verhältnisse übergeben, so sind die Aschen der Stengel durch- gehends kalireicher als die der Blätter und Aehrehen, und diess um so mehr, je älter die Pflanze wird. 53. Nicht die ganze Menge des in der (reifen) Pflanze enthal- tenen Kalis ist im Wasser löslich. '54, Eine Wanderung des Kalis aus einem Pflanzentheil in den andern konnten die Analysen mit einiger Deutlichkeit nur bei den Aehrchen nachweisen. Dieselben hatten in der That schen zur Blü- thezeit die ganze zum Fructificationsprocess erforderliche Menge die- ses Körpers aufgenommen; eine Verminderung des in den Blütben enthaltenen Kalis (Vertauschung gegen Magnesia?) während der ‚Reife ist deutlich ausgesprochen. 55. Vergleicht man die in die Früchte übergehenden Mengen der ‚ Säuren und Basen miteinander, so ergibt sich, dass proportional mit dem Fortschreiten der Reife die Asche der Körner immer saurer wird. Zuletzt muss eine oder die andere Säure entweder im freien Zustande oder in Verbindung mit organischen Körpern in die Früchte übertreten ; die Magnesia, die einzige Base, welche zuletzt noch von den Früchten aufgenommen wird, reicht ungefähr nur hin, um die gleichzeitig austretenden Basen, Kalk und Kali zu ersetzen. 56. Es ist früher von ‘andern Seiten bei gewissen ‚Halmgewäch- sen (Gerste, Weizen, Hafer) eine gewöhnlich mit der Blüthezeit be- ginnende und mit dem Alter der Pflanzen regelmänsig fortschreitende zum Theil höchst beträchtliche Verminderung der Basen: Kalk, Mag- nesia und Kali (Ausscheidung aus dem oberirdischen Stock) beob- achtet worden. Aus den vorliegenden Untersuchungen lässt sich ein gleiehes Resultat nicht herleiten. Zwar zeigt sich bei Kali ganz gegen das Ende der Vegetation eine geringe Abnahme der absoluten 554 Totalmenge, doch erstreckt sich dieselbe nur etwa auf den achtzig- sten Theil des Gesammtgehaltes. Bei Kalk und Magnesia hingegen wurde eine continuirliche Zunahme beobachtet. Was von mine ralischer Nahrung in den oberirdischen Theil der Pflanze aufgenommen worden ist, bleibt bis zur vollen Reife darin. 57. Ein Blick auf die zu gleichen Zeiten erfolgte Einwanderung der einzelneu anorganischen Verbindungen in die Pflanze zeigt, dass darin keine. Proportionalität herrscht, 58. Den Grund für diese Erscheinung hat man in verschiede- nen Dingen, u. a. auch wohl in der physikalischen Natur der Waur- zelmembranen gesucht, und der Pflanze ein „‚Wahlvermögen‘‘ zuge- schrieben, 59. Da dieser Ausdruck einer Deutung bedürftig ist, man eine solche in präciser Fassung aber nicht findet, so wurde im Texte eine Definition desselben zu geben versucht. Dieselbe stützt sich auf einige beobachtete Facta und lautet: - 60. Unter Wahlvermögen der Pflanze versteht man die Fähigkeit derselben, die zur Bildung ihrer näheren Bestandtheile an den Vege- tationspunkten verwendete oder im Zellensystem zur Ablagerung ge- ’langte Nahrung zufolge einer an diesen Punkten eingeleiteten, bald “ den einen bald den andern Nahrungsstoff betreffenden und durch das ganze Gewächs sich verbreitenden Endosmose partiell durch Zu- fuhr aus dem Boden wieder zu ersetzen. . Möge diese Schrift zu weiteren Untersuchungen anregen und so der Ausgangspunkt einer geläuterten Einsicht in die chemischen Vorgänge des Pflanzenlebens werden. F. Kleinere Mittheilungen. Kleinere Beiträge zur Kemniniss einheimischer Gewächse von H. Wydler. Zusätze und Berichtungen zu den NNr. 17—24 und 29. der Flora 1859. Seite 258, Zeile 11 von oben, lese man: Schwiele, statt Scheide. » 259, Zeile 2 von oben lese man: Niederblattartigen, statt _Niederbl. „281; Zelle 5 von unten, ist nach: Blattstellung einzuschalten: des Sympodiums. » 36% Ranunculus Lingua hat Niederblatt-Stolonen. 555 Selte 294, Teile 13 von unten, lese man: Die Sapala 1, 2, 3 statt Er) , „ 267. Er} 275 3,45. Ranuneul, acris. Früchtcehen nach 13/, auch $ı5, je. ich fand sogar in einzelnen ärmlichen Blüthen ®/, St, derselben. Zeile n unten, lese man: disticher Stellung, ‚statt __. dieser Stellung. 274. Ranuncul. bulbosus. Blüthensweige oft mit der Hauptaze (Stengel) homodrom. "8 von unten, lese man: Blamenkrone statt Blatt- krone, 289,-2eile 8 von oben, lese man: (od. °/,) statt und ®),; „Zeite 31 von oben, lese man: Petala 5, stait-4. Yu 28 e 13 von oben, lese man: Die so, statt diese, ‚286. Mahonia. Es bleibt mir aufs neue zweifelhaft, ob nicht 291. 292. bereits die zweiten Axen in eine, nur selten zur Ausbil. dung kommende Blüthe enden. ..ZeitE”18 von oben, lese man: Die, statt Von den, Zeile 10 von unten, lese man: In diesem Fall war das r erste basiläre Vorblatt desselben laubartig, das zweite an den Stengel binaufgerückt, war bereits erstes Hoch- blatt. Dafür ist Alles zu streichen von „In diesem Fall — bis Vorblatt‘““ — Seither fand ich an einem Stocke einmal den obersten basilären Seitenspross zum Haupt- spross homodrom. Corydalis cava. Ueber die dort angegebene Prosenthese des auf die laubigen Vorblätter der Blüthenzweige folgen- den ersten Hochblattes bin ich etwas im Zweifel. Nach spätern Untersuchungen scheint es mir als rührte die me- diane Stellung des ersten Hochblattes von einer schwa- chen, bäufig vorkommenden Drehung des Blüthenzweiges her. Ist dem so, so schlösse sich dann die 5/, St. der Hochbi. ohne Pros. an das zweite Vorblatt an. Bei °/, St. der Hochbl. scheint mir hingegen das erste Hochblatt mit der Pros. von geb an das zweite Vorblatt sich anzureiben. Seither traf ich einmal das erste Hochblatt laubartig und dennoch mit einer Blüthe in der Achsel, Corydalis lutea. Der Gipfel der Inflor. erscheint oft nur als ein kanm '/; Lin, grosses Zäpfchen; oft ist davon 556 auch keine Spur vorhanden, indem sich die 2 obersten Blüthen gleichsam in den Gipfel theilen. Seite 292, Oglauca, Es ist zu setzen: symmetrische Gipfelblüthe. . =293. Fumaria offic. Der Gipfel der Blüthentraube endet oft „ 294. Im Artikel: Fumaria capreolala, Zeile 2 von unten, muss. in ein Spitzchen. Einmal traf ich in der Achsel des untersten Hochblattes einer Inflerescenz 2 Serialblüthen, wovoa die untere später fructifieirte. Noch will ich hier auf die merkwürdige mit der Blattstellung in Beziehung stehende Ordaungsfolge der Fiedertheilung der Laubblät- ter aufmerksam machen, Die Fiedern stehen nämlich an den uutern Blättern alternirend; die erste Fieder steht dicht an der Basis des Blattstieles und fällt bei allen Blättern derselben Achse auf die gleiche Seite, entweder constant rechts, oder constant links, Steht sie (das Blatt vor mich gehalten) rechts, so ist die Blattstellung (nach dem langen Weg) rechts; steht sie links, so ist auch die letztere links. An den obersten Blättern des Stengels stehen die erste und zweite Fieder basilär, man kaun dann aber aus der Stellung der dritten Fieder auf die erste schlies- sen, indem jene immer auf Seite dieser und zunächst über sie zu stehen kommt. Die Theilung der Vorblätter der Zweige ist ganz gewöhnlich symmetrisch. Es ist diess um so auffallender, als ihre Achselproducte oft unter sich homodrom nicht antidrom (symmetr.) sind, wie man erwarten sollte, ‘ es heissen: Pflanze statt Blüthe. -—— Was die Keimpflanze betrifft, so verhält sich ihre Blattstellung am häufigsten so, dass auf die Cotyled. ein mit ihnen sich kreuzendes Blattpaar folgt (Pros. Ir%,, an dessen zweites Blatt sich °/, St. ohne Pros. anschliesst. Die Pflanze trägt ge- wöhnlich 8 Stengelblätter (die Cotyl. nicht gerechnet). Das neunte Blatt ist erstes Hochbiatt, und mit ihm be- ginnt die gipfelständige Blüthentraube, doch fand ich auch 11 Stengelblätter. — Die Anordnung der Blatifiedern ver- hält sich ganz wie bei Fumar. offie. „ 295, Zeile 2 und 3 von unten ist die Formel (Schema) nicht richtig wiedergegeben. In Worten ausgedrückt soll es heissen: Die erste Achse trägt: Laubblätter, Kleinlanb und die gewöhnlich feblenden Hochblätter. Aus den ’ 557 Achseln des Kleinlaubes und der Hochblätter entspringen die zweiten durch die Blüthe abschliessenden Axen. Seite 298, Zei und 20 von unten muss es heissen: Der End- Kr) y -——lappen der untern leierförmigen Blätter ist... »_Zeite T3 von unten lese man: Zäpfchen statt Zöpfchen. 303, Teile 5 von oben, lese man: Alyssum statt Allysum, 304; Zeile 6_von oben, lese man: >/ıs statt as. 308 e 20 von unten, lese man: hatte unten, statt hat. » Zejle-23°von unten lese man: gaben statt geben. » Violarieae. — Viola pinnata, Die ursprüngliche ziem- lich lange, etwa federsdicke Wurzel bleibt längere Zeit stehen, aber es bilden sich aus der gestauchten Axze zu- gleich Adventivwurzeln. Die Axe bleibt gestaucht, Blätter erscheinen daher bodenständig. Eigentliche die Nie- derblätter scheinen nicht vorhanden. Die untersten Blät- ter der Sprosse bestehen aus einer breiten häutigen Scheide mit Scheidenöhrchen und Spreitenspur. Solcher Blätter züblt man 4—5, und sie versehen den Dienst von Niederblättern, denen sie immer der Form nach näher stehen, als den Laubblättern. Auf sie folgen plötzlich gut entwickelte Laubblätter, deren zur Blüthezeit 4—5 vollkomuen ausgebildet, die übrigen noch im Knospen. zustand sind, Die Spreite derselben ist handförmig ge- tbeilt. Die Kelchdeckung sehr deutlich; die Antheren sind deckend nach der °/, Spir. des Kelches. 315, Zeile 14 von oben, muss es heissen: 2.) Oder es folgt auf das oberste Laubpaar eine pentamerische Blüthe, deren Einsetzung mit erh (nicht 34%, geschieht, wo dann ihr 5 zweites Kelchblatt mit dem unmittelbar vorausgehenden Laubpaar sich rechtwinklig kreuzt, zugleich aber vor das erste Blatt des zweiten vorausgebenden Blattpaares zu stehen kommt. Die axillären .. . FR sd Zeile .8-voß oben, links muss es heissen A? C! E? statt 9 A: C? E?. 321, im Artikel ponaria Vaccaria, muss es Zeile 6 von oben hei die der folgenden Auszweigungen, statt die fol- enden Auszweigungen. von unten, lese man: untersuchten statt untersten. KL) > eil ” Aut 5 von oben, lese man: Zuweilen, statt zuweilen, 558 Seite 325 chris coronaria, Kelehspitsen in der Knospung links ge- dreht, „ "gar, Zeile 16 von oben, lese man: Der 'erste (untere) Aweig des Dichasiam zu seinem Mutterzweig -" antidr om; der zweite (obere) homodrom. » Zeil von unten, lese man: nicht immer, statt nur elten, „ 332, rn oben, lese man: viertes Stamen, statt erstes Stamen » „ Zeile 13 von oben der Satz: „Aus Obigem — bis kom- men,‘ ist so umzuändern: Aus Obigem ergibt sich , dass in allen Blüthen, in denen 3—4 Kelchstaubfäden vorkom- men, 3 derselben immer mit der genetischen Folge über- einstimmen,, der 4. hingegen häufiger der genetischen Succession nach der 5. ist und vor Sep. 2 fällt, während nur in einem Fall der genetisch 4. sich ausbildete und dann vor Sep. 1 fiel. Es blieben oft überhaupt von Kelch- staubfäden der 4. oder 5. oder beide unentwickelt. Von den vor die Petala fallenden Staubfäden waren es, wenn 2 vorhanden, der 4. und 5. der genetischen Folge nach, wenn uur eines ausgebildet, war es bald der 4., bald der 5. Es waren also immer die 3 ersten geschwunden. Mr 880, Zeile 16 von unten, lese man: dem ersten Blatt, statt erstem Zweig. » u Zelle 14 von unten ist das Wort „manchmal“ zu streichen. „ 35% Teile 2 von unten, lese man: Hochblattpaar statt Laub- blattpaar. FR sr Zeile 15 von unten, lese man: zweitobersten, statt zweiten. » _34ö, Geile” 5 von oben, schalte man vor °/, das Wörtchen „folgt“ ein. on FoileS von unten, lese man: Blüthen die zweiten Axen beschliessend. „ 345, rn unten, (Anmerk.) muss das Komma nach üthenzweig gesetzt, nach „einmal hingegen gestrichen werden. „ 353, müsse dem Wort: Malvacese aus gezählt ,- in der Sheflen Zeile abwärts die Worte sich in gestrichen wer. den, und Zeile 5 muss es heissen; blüthige statt blättrige Wickel. „387, Zeile 15 von hen, ‚lese man: Seitenzweigen st. Beiten. 559 Seite 361, Zeile 14 von oben, lese man: dass nicht alle obigen Zah. len sich . . statt „sich die meisten.‘ — Es ist mir wahr- scheinlich, dass diese Zahlen den Reihen zwischen '/s u. Ya; ’/a u. "/s; '/s u. !/s u. 8. w. angehören. » 5364. Tüia. Die Stellung des Blüthensweiges, scheint mir immer noch nicht hinreichend erklärt and meine davon früher gegebene Ansicht, die übrigens Döll (Rhein. Fl.) vor mir batte, befriedigt mich auch nicht. Ich möchte nach neueren Untersuchungen eher mit Brunner die Inflor. für mittelständig halten. Sie trägt gewöhnlich 3 binfäl- lige Hochblätter, die, wenn ich nicht sehr irre, einer in die Gipfelblüthe fortsetzenden *°/, Spir. angehören. - Das unterste Hochblatt bleibt immer steril, die beiden andern tragen Blüthenzweige und sie sind nicht selten eine Strecke weit an diesen hinaufgewachsen. Die Seiten. blüthen haben zwei Vorblätichen. Weitere Details sollen später folgen. 367, Zeile 5 von unten, lese man: Korallenroth, statt Corol- lenroth, ” 369, Zeile Fon unten, lese man: zwei Paar Laubblätter, "statt zwei Laubbi. ” 270 Zeile 5 vön unten (Anmerk.) lese man: hatte statt hat. 376, Zeile 5 von oben, muss es nach '/ı; heissen: 5) Auf die „„Botyled. folgt Y. mit... . n n. Zeile oben, ist nach dem Worte „hineinreichende‘‘ zü setzen: °/, „ 377, Zeile-t3°von oben, lese man: (nur der die untersten .-"Zweige) statt die untersten Zweige. „ 382, Zeil von oben, lese man: feine statt seine. Fe ie 6 von unten, lese man: entfaltet statt entfalten. Nro. 29. Ruta graveoi. Die Formel ist undeutlich. Man lese in _ disssmrtikel nach den Worten: „auf welche“ gut ent- wickelte Laubblätter nach °/, folgen mit... Seite 450, Zei von oben, lese man: Knospenlage, st. Knospe, » — Zele-4 vor unten ist nach „häufiger‘‘ zu setzen: der 7 Fall, » 454, Zeile 180m unten ist in der Formel rechts, su setzen, E? statt E°. 456. Rhamnus Frangula. Nach kürzlich nochmals vorgenom. :mener Untersuchung der Blattsteliung stellt wich hesaus, dass dieselbe (auch noch leicht an Asen früherer Jahr. ” 560 B BD FM gänge sichtbar) — allgemein die paarig-decussirte ist, wobei die Paare durchweg anfgelöst, recht-, selten spitzwinklig sind, und zwar die Auflüsung dem oben bei Evonym, europ. gegebenen Schema entspricht. So zählte ich oft an längern eontinuirlichen , mehreren Jahrgängen angehörigen Axen bis 25 aufgelöste Blattpaare in schöm- ster Ordnung. Jedoch fehlt es auch nicht an Anomalien, wo einzelne Paare umgewendet 'erscheinen, was vielleicht durch ungleich hohes Anwachsen der Blätter bewirkt wird, Gegenüber stehende Zweige zeigen nicht selten gegenwendige Blattstellung. Merkwürdig ist dabei das Verhalten des ersten Blattpaares (der Vorblätter), wie folgendes Schema zweier einander gegenüberstehender ‚Zweige zeigt: A? j A? c cr! \ E! Eı 6 . e | . HR? F? D? B? A BDmR.PD'B! ‚B 6? \ 6: ö E m m | C:? “ C: . Ar Ai Zu A. Abstammungsaxe der beiden aus den Blättern B ent- springenden gegenüberliegenden Zweige. A A?B' us. w. gibt die Anordnung der Blätter dieser Zweige an- Anstatt dass bier das Blatt ©? über A! fällt, steht viel- mehr über diesem das Blatt C? und alle folgenden zwei- ten Blätter derselben Zeile. Seite 456, Zeile 9 von oben, muss es heissen: Keine Niederbl. oder Knospenschuppen. f Redaeteur und Verleger: Dr. Fürnrahr. Druck der F. Neubauer ?gehen Buchdiuckerei (Chr. Krug’s Witiwe) in Begensburg. \ FLORA Mi 36. Regensburg. 28. September. | 1859. inhalt. orıcinıL - antannrong. Schäffner, Über die fossilen Algen im grünen Jaspin. —— GETROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN, ‚Breuütel lora Germanica exsiccata. Cryptogania. Centuria IV, Rabenhor st Bryo- theca @uropaea, Fasc. IV, — REPFATORIUM DER PERIODISCHEN BOTANISCHEN ‚ .LiTBRarur, Nr. 361-370. — anzEıcen, Hohenacker, verkäufliche Pftan- ze Fi Dr nn ae : Beitrag "ngen. Verzeichniss der für die k, k, bot. Gesellschaft eingegangenen Ueber die fossilen. Algen im grünen Jaspis Von Dr. Schaffner in Herrstein, (Hiezu Tafel X.) im ‚Jahre 1844 machte ich in der Flora Nro. 19. einige Be- merkangen über den Obersteiner Dendritenchalcedon , worin ich 'das Verkösımen von Algen in den Achaten in Abrede stellte, weil ich trotz der sorgfälligsten mikroskopischen Untersuchung ' eines reichen Materials nichts als Dendriten gefunden hatte. Bezüglich des Ober. steimer ‚Chalcedons muss ich meine frübere Behauptung auch jetzt noch festhalten. Seit etwa 10 Jahren werden indess zwei Sorten "Achatjaspis aus Ostindien in unserem Schleiferdistriet häufig verar- beitet, in denen sich fossile Algen zahlreich finden. Wenn ich im Jahr 184% nichts davon zu Gesicht bekam, se war es wohl nur zu- fällig, weil diese Steine damals wenig geschlifien wurden. Men unterscheidet zwei-'Sorten : den durchsichtigen grünen und den’an- durchsichtigen grünen rothgefleckten Jaspis. Beide kommen über England 'aus Ostindien in mehr oder weniger grossen: mehsiven ‚Blöcken 6der Klumpen von muscheligem Bruch. Ueber die Fond- wtätteh- beidst and’über die geologische Formation ; in welcher sie Worköntitäh; -iet mir nichts bekannt; wahrscheinlich werden sie In den Röften der Flüsse gesammelt oder gebrochen. ‘Im durchsichti- gen ‚grünen; Jaspis el die Algen äusserst zablreich und wunder. Flora 1859. 88 ‘ 562 schön erhalten, das Chlorophyll im denselben ist so wenig verändert, dass man ganz frische Pflanzen zu sehen glaubt. In den mitge- theilten Abbildungen , die theils bei 90-, theils bei 250facher Ver- grösserung gezeichnet sind, erkennt man ausser dem kleinen Con- fervenfaden (Fig. 1) eine Vaucheria (Fig. 2 und 3, wohl clavala), Spirogyra quinins (Fig. 4), ein Oedoyonium (Fig. 5), Fragmente von einer Cladophora (Fig. 6, 7 u. 8), ein sonderbares Maschennetz (Fig. 9), das an Hydrodiciyon erinnert, Im Algenfaden Fig. 10. scheinen vier Sporen eingeschlossen zu sein. Auffallend ist bei einigen der abgebildeten Fäden die dicke äussere Hülle, welche die Fadenzellen umgibt. Für eine dicke Cuticula wird man sie nicht halten wollen, wohl aber für die Zeilbaut der nicht resorbirten Matterzellen, verdickt durch die Verschmelzung mit den Zellhäuten der Tochterzeilen, wie solches z, B. bei älteren Fäden der Ulothrix- Arten beobachtet wird, Der undurchsichtige grüne rothgefleckte Jaspis (die Schleifer nennen ihn den ächten orientalischen) kommt immer vermischt mit dem durchsichtigen in den Handel, aber die beiden Sorten sind immer getrennt, d, h, sie finden sich nie in Einer Masse oder in demselben Klumpen. Im undurchsichtigen rothgefleckten Jaspis sah ich nur grosse Protococeus -Kugeln (Fig. 11), aber meist so häufig und in solchen Massen zusammengedrängt, dass die grüne Farbe des Steins nur davon abgeleitet werden konnte; andere grüne Par- thien lassen nur feinkörnige staubähnliche grüne Stoffe erkennen, die aussehen wie metallische Niederschläge, . Hie und da sieht man auch einzeine Protococeus -Kugeln von bläulicher Farbe (wohl ge- färbt durch. Kupforlasur). Die rothen Flecken bestehen aus fein- körnigen, staubähnlichen Massen, häufig auch aus feinen nadelförmi. gen Krystallen (Eisenglanz); hier und da sieht man auch feinkörnige Massen von bläulicher oder schön himmelblauer Farbe (wobl Kupfer- ‚lasur.) Die Anzahl der Zeichnungen hätte ich leicht vermehren können, ich babe sie jedoch nur zur Probe mitgetheilt ‚ um erfahrenen Ken- nern der Algen und fossilen Pflanzen Lust zu machen, den durch- sSichtigen grünen Jaspis . einer gründlichen mikroskopischen Unter- suchung zu unterwerfen. Wenn Männer wie Kützing oder Göp- pert sich damit befassen wollten, so würde gewiss eine interessante Monographie die Folge sein. Bei dünngeschliffenen Plättchen ist die Untersuchung sehr leicht und man kann bei der grossen Durch- sichtigkeit der Masse die stärksten Vergrösserungen anwenden. Bit, Vergnügen will ich jedem Nerscher feine Schlife besorgen, 8 die man jetzt billig bekommt. Ich erlaube mir noch zu bemerken, dass ich sehr gerne gegen letztere alpinische oder seltnere Sampf- laubmoose eintauschen würde, Getrocknete Pflanzensammlungen. J. C. Breutel, Flora .Germanica exsiccata. Cryptogamia, Centuria IV. (Preis: 4 Rihl. 15 Sgr. zu beziehen von R. F. Hohenacker in Kirchheim u. T.Kgr..Würtemberg.) (Vgl. Flora 1849 Nr, 33, Seite 525 etc.) Die vorliegende schöne Sammlung, bekanntlich ein Seitenstück zu dem von Hrn. Hofrath Reichenbach begonnenen und vollen- deten pbanerogamischen Theile der Flora Germanica exsiccata, ver- dankt ihre Förderung den anausgesetzten Bemühungen des Herrn Bischof Breutel und enthält ausserdem höchst schätzbare Beiträge von den namhaftesten Kryptogamenforschern Deutschlands, wie von Flotow, Häcker, Hampe, Hübner, Itzigsohn, Raben- horst, Reichel, Sauter, Spohrleder, Wagner, Wüst- neiu, a. Sie ist, soviel uns bekannt, gegenwärtig die einzige in ‚Deutschland erscheinende Sammlung, welche sich, mit Ausnahme der Pilze, auf alle Ordnungen der Kryptogamen erstreckt und daher namentlich für solche Sammler. und Anstalten von Werth, welche einen Gesammtüberblick der kryptogamischen Flora Deutsch- lands in ihren hervorragendsten Formen sich verschaffen wollen, ohne die Mittel zu besitzen, die den einzeluen Ordnungen gewidmeten umfassenderen Sammlungen der Art zu erwerben. In dieser Be- ziehung kann es auch derselben nicht zum Vorwurf, sondern viel- mebr zur Empfehlung gereichen, dass neben manchen interes- santen und seltenen Arten auch mitunter gauz gemeine und allge- mein verbreitete mitgetheilt werden; der Anfänger. der Wissenschaft wird eben dadurch um se mehr Belehrung aus dieser Sammlung schöpfen, nach ihr seine ersten Bestimmungen controlliren können und sich somit zu weiteren Forschungen angeregt finden. Die In- stroetivität, Schönheit und Reichlichkeit der mitgetheilten Exemplare werden ihm biebei besonders behülflich sein, Aus diesen Gründen wünseben wir denn auch, dass diese Sammlung einen rascheren Fortgang als bisher nehmen möge, denn seit dem Erscheinen der 8° 564 letzten (dritten) Centurie ist bereits ein Jahrzehend verstrichen. Demungeachtet liegen noch immer von. der zweiten und dritten Centurie Exemplare vorräthig vor, und von der ersten, die bei dem Brande zu Dresden za Grunde ging, wird demnächst eine neue Ausgabe veranstaltet werden. Der Inhalt der vorliegenden ist: 301. Lecanactis Iynces Fries. Steyr. 302. Urceolaria scruposa. Von Weissenfels und Berthelsdorf. 303. Endocarpon minintum. 304. Parmelia Ientiyera Fr. 305. P. parietina Fries. mit der var. läciniosa Dufour aus Grönland. 306. Sphaerophorus compres- sus, Öybin in Sachsen. 307. Biatora ferruginies Fr, Mecklenburg. 308. B. Pineti Fr, dessgleichen. 309. Parmelia ciliaris Fr. 310. Bryopogon jubatus vom Brocken, mit den sehr seltenen Früchten. 311. Protocöceus'mintatus Kts: 312. Odontikum inesodon Ehrenb. 313. Meridion cireulare Ktz. 314. Synedra Acus Ktz. 315. Na- vicula nodosa Ehrenb, 316. N. #iridula Ktz,, sämmtlich von Dresden. 317. Öscillateria confervicola Ag. Ostsee bei Flensburg. 318. Chaelophora elvgans Ag. Meissen. 319. Conferva ceniralis Lgby. Flensburger Meerbusen. 320. C. hyalina Suhr, Flensburg: 321. C. fucicola Ag. Travemünde. 322. Spiroyyra . orbicularis Ktzg. Dresden. 2323, Bulbochaete setiyera Lngby. Flensburg. 824. Vaucheria clavala Ag. Dresden. 325. Ulva percussa Ag. Ostsee bei Flensburg. 326. Prasiola stipitata Suhr, Flensburger Meerbusen. Uuterscheidet sich durch den langen Stiel, in welchen sich das herzformig-keilförmige, eine Linie lange Blättchen altmählig verdünnt, von P. purpurascens, mit welcher sie Kützing in sei- nen Species Alg vereinigt. 327. Nostoe parietinum Rabenh. Dresden. 228. Gloeocapsa magna Breb. Sächsische Schweiz. 329. Zonaria plantaginifolia Ag. Flensburg. 330. Sphaerococeus purpurascens var, cupillaceus Ag. Travemünde und Flensburg, 331. Riccia natans L. Hirschberg. 332. Grimaldia fragrans N. ab E, Steyr. 333. Frullania dilitata Nees ab E. Berthelsdörf. 334. F. fragilifolia Turn. Kynast im Riesengebirge an der Höl- lenseite. 335. Madotheca platyphylla N, ab E. Neufvilte in. der Schweiz. 336. Plilidium ciliare, N. ab E. Harı. 337. Jungerman. nia hyalina Hook. Blankenburg auf dem Härz, 338. J. cfenhluta N. ab E. ebendaher. 339. J. barbata, gewöhnliche Form voit Harz und b. var. Iycopodioides N. ab E. vom Riesesgebirge. 340: Sphuy- nocelie Hübneriana Rabenh. Dresden. 341. Phascuh dryoides Dicks. Dresden. 342. Pottia subsessilis Br, et Sch. 'zwisdheh Frankfurt an der Oder und Lebus. 343. Bardula gracilis Scehwi't. ebendaher. 344. Barbula laevipila Br. et: Sch. Bihwerlk. D 563 345. B. ruralis Hedw. 346. Dieranum crispum Hedw. Schwerin. 347. D. scoparium Hedw. 348. Bartramia marchica Br, et Sch. Mecklenburg-Schwerin. 349. Orthotrichum affine Schrad. 350. O. fastigiatum Bruch. 351. O. Hutchinsiae Hook. et Tayl. Stons- dorfer Prudelberg und Marienthal. 352. 0. stramineum Hornsch. Königsbolz, 353. Catoscopium nigritum Brid. Erlenbach im Sim- menthal in der Schweiz. 354. Paludella syuarrosa Br. et Sch. Schwerin. 355. Meesia Aldertini Br. et Sch. Neudamm. 356, Am- blyodon dealbatus Pal, Beauv, Schwerin, 357. Bryum cernuum Br. et Sch. Mark Brandendnrg. 358. B. inelinatum Br. et Sch. var. longisetum Mecklenburg. 359. B. uliginosum Br. et Sch, Mecklenburg. 360. B. carneum LE. Bertbeisdorf und Schweria. 364, B, intermedium Br. et Sch. Güstrow und Schwösin, 362. B. eryihrocarpum Schwgr. Tharandi. 368. B, alropurpureum Web. et M, Schwerin. 364. B. juloceum Smith. Krimmjerfall in Pinzgau, 365. Maium hornum Hedw. Schwerin. 366. Aulasomnion palustre Schwgr. Berthelsdorf. 367. A. androgynum Br. et Sch. Güs- row, 368. Teirodontium Brownianum Dicks. Amselgrund in der gächsiehen Schweis;: 369. Burbaumsa apkylla Hall, 370. Diphys- cium foliosum Web. et M. 371. Homalothecium sriceum Br. et Seh. 372, Pylaisaea polyantha Br. et Sch. 373. Hypnum,. Blan, dowii Web,.. et M Schwerin. 374. H. delicatuium L. 375. H, callichroum Brid. Düssenstein in ‚Oesterreich 5000. 376. H. flici- num. L. mit der var. geucilescens. Schweris. 37%. H. stellasum Sohrb. eltendabes 378: Hi refezum Selig. Stark, Kotimars- _ berg bei Berrenhut. 399. Plogioiheoiww denlioulatum br. et Sch. 386, P. sylvaticum Br. et Seh. 381. Hypnum undulatum. L.- Amselgrund in der sächsischen Schweiz. 382. H. cuspidatum L. 383. Isolhesium myurum Bu. et Sch. Schneeberg in Böhmen. 8384. H. Aurialile Sw. Schwerin. 385. H. riparium L. 386. H. nitens Schreb. 387. H. Starkii Brid. Kottwarsberg bei Herren- kat. 388. HM. salebrosum Hoffm. 389%. Fissidens osmundioides Hedw. Dresden. 390. Octodiceras Julianus Br. et Sch. Pirna in Sachsen. 394. Polypodium wulgare L. 392. P. calcareum. Ham- merstein. 308. P. Dryopteris Ehrh. Herrnhut. 39% Asplendum seplen- trionale L. Herrahut. 395. A. Rata muraria b. 396. A. serpenli- num:Rrsl. Pechgraben bei Hobenstein im Erzgebirge. 397. 4. Trickomanes L. 398 A, viride L. Christophsgrund im Ersgebirge. 399. As- pidium lobatum S m. Landskrone- ie der Lausitz, 400. Lycopodium Ohamaecyparissus, Rothenberg bei Hohenstein. F. ’ Ä vi wit Bryotheca Europaea, Die Laubmoose Europa’s unter Mitwir- kung mehrerer Freunde der Botanik gesammelt und heraus- gegeben von Dr. L. Rabenhorst. Fasc. IV. Nr. 151 —200, Dresden, 1859. 4. Inhalt: 151. Acaulon mutieum C. Müll. Arnstadt, Weissenfels _ a. d. Saale und Breslau. 152, Pleuridium subulatum Rabenh, Arnstadt. 153. P. alternifolium Brid. Freiwaldau, Salem und Bres- lau. 154, Phascum curvicollum Hedw. Arnstadt, 155. Pyrami- dium tetragonum Brid. Strehlen. 156. Fiedleria subsessilis Rabenb, Wien. 157. Angströmia longipes Br, Schimp. et Gmb. Plainerau bei Salzburg. 158. Dissodon Fröhlichianus Grev. et Walk. Arn. Untersberg bei Salzburg. 159, Ephemerum serratum Hamp. Weissenfels an der Saale und Breslau. 160. E. cohaerens Hınp. Schmolz in der Nähe von Breslau. 161. Physcomitrella pa- tens Br. Schmp. et Gmb. Constanz. 162. Astomum rostellatum Br. Schmp. et Gmb. Breslau, 163. Potlia minutula ß rufescens Br. Sch. et Gmb. Breslau, 164. Acaulon triquelrum C. Müll. om Thurmberge bei Durlach in Baden, 165. Anacamptodon splach- noides Brid. Untersontheim bei Schw. Hall. 166. Fabronia pusilla. Raddi. Florenz, 167. Trichostomum pallidum Hedw, Strehlen. 168. Desmatodon cernuus Br, Sch. et Gmb. Churwalden in der Schweiz und zwischen Landeck und Pians in Tirol. 169. Weisia viridula Brid, Carlsruhe, Gräfenberg, Braunfels. 170. W. viridula var. &, gymnoslomoides Brid. Braunfels an der Lahr. 171. Seli- geria recurvata Br. Sch. et Gmb. Untersontheim und Driesen in der Neumark. 172. Breutelia arcuata Br. Sch. et Gmb. Arth am Fusse desRigi. 173. Bartramia subulata Br. Sch. et Gmb, Geiss- stein (7470' über dem Meere) im Oberpinzgäu in Sulzbarg. 174. B. pomiformis Hedw. Freiwaldau, Schwerin, Sprottau, Schluckenau, Centralkarpathen, 175. B. pomiformis ß. erispa Br. Sch. et Gmb. Leisslingen bei Weissenfels an der Saale, Dresden und Driesen, 176. Philonolis calcarea Br Sch. et Gmb. Gross-Jeseritz in Schle- sien. 177. Orthotrichum cupulatum H ff m. Muggendorf, Eschenau. 178. 0. erispum Hdw. Geroldsau in Baden. 179. O, erispulum Hrnsch. Dresden, Reichenberg und Schluckenau in Böhmen. 180. O. diaphanum Schrad Braunfels und Schluckenaa. 181. O. »anomalum Hedw. Salem, Freiwaldau. Prieborn, Driesen. 182. O.. curoifolium Wahlbg. Vedthal bei Mittersill. 183, Grimmia mari- 567 tima Turn. Felsen des Meerbusens bei Dublin. 184. 6, tergestina Turn. Von Ferdinandswalde nach Melara bei Triest. 185. @. leu. cophaea Grev, Striegau in Schlesien und Hammerstein am Rhein. 186. Braunia seiuroides Br. Sch. et Gmb. Genua. 187. Brachy- thecium velutinum Br. Sch. Gmb. Chemnitz. und Wolkenstein in Sachsen, Schwerin und Schluckenau. 188, B. rivulare Br. Seh, et Gmb. Untersberg bei Salzburg. 189. B. glareosum Br. Sch. et Gmb. Steinbachwald bei Char und Liestal in Baselland, 190. Iso- Ihecium myurum Brid..Liestal, Görlitz und Schluckenau, 191. Hy- locomium umbratrum Br. Sch. et Gmb. Untersberg bei Salsburg, 192. H. triqueirum Br. Sch. et Gmb. Freiwaldau, sächsische Schweiz, 193 H. spiendens Br. Sch. et Gmb. aus Schlesien, Böhmen und Sachsen. 194. Hypnum nitens Schreb. Salzburg. 195. H. cor- difolium Hedw. ebendaher. 196. H. fluitans L. Salzburg und Adersbach. 197. H. cupressiforme L. forma typica. Zürich. 198 H. eupr. var. &. fliforme Brid Schw. Hall. 199, H.purumL. Salem. 200. H, praiense Koch. Strehlen und Breslau. — Zum zweiten Male geliefert sind: Gymnostomum curvirostrum Hedw. von Chur und Homalothecium Philippeanum von der Schwarsenbergalpe bei Salzburg in 3000° Höhe. . Wie alle vorhergebenden Lieferungen zeichnet sich auch diese: neueste in jeder Beziehung vortheilhaft aus und lässt demnach eine fernere Betheiligung von Seiten des botanischen Publicums an die- sem schönen Unternehmen, worin zugleich eine Garantie für die weiteren Fortsetzungen liegt, mit Sicherheit erwarten. F. Repertorium für die periodische botanische Literatur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. (Fortsetzung.) * 361 (vrgi. 295). Siebenter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Mit 3 Steindruck- -tafeln, Giessen, 1859. 8. R. Ludwig, die fossilen Pdanzen in der Wetterauer Tertiärforma- tion. S. 1—12. P.M. Bauer, Uebersicht der in dem Grossherzogthum Hessen beobach- teten Flechten, S. 13—26. 568 Derselbe, Nachtrag zu der im 6ten Jahresbericht enthaltenen Ue- bersicht der in Hessen beobachteten Leber- und Laub -Moose und Farne. S. 48-59. H, Hoffmann, Vegetationszeiten in den Jabren 1857 und 1858, S. 65. 2 Tabellen. \ Derselbe, die Kartoffeikrankbeit im Jahre 1856 und 1857. Ss. 65 —11. “363. (vgl. 332.) XII. Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. Veröffentlicht im Jahre 1859, 8, 0. v. Kolb, Beitrag zur Flora des Donanriedes und der Umgebung von Wertingen. S. 91—117. J. Büchele, Notizen aus der Flora von Memmingen. S. 118. *363. (vgl. 281.) Ueber das Bestehen und Wirken der na- turforschenden Gesellschaft zu Bamberg. Vierter Be- riebt. Bamberg, 1859. 4. Funk, einige Nachträge zur Bamberger Flora. 8. 37. Kress, Nachträge zur Flora des Steigerwaldes. S. 50. "364. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. IX. Band. Görlitz, 1859. 8. Peck, Beiträge zur Flora der Oberlausitz. .S. 186—-195. Breutel, naturhistorische Mittheilungen aus Süd-Afrika. S. 203—209. *365. (vgl. 312.) M&moires de la societ& Imperiale des sciences naturelles de Cherbourg. Tome V. 1857. Paris .et Cherbourg 1858. 8, Fharet, deuxictme note sur la fecondation des Fucacdes, 8,5 —18. Id., observations sur la reproduction de quelgues Nostochinees. 8. 1932. (mit 2 Taf.) Chatin, Anatomie des plantes aöriennes de Pordre des Orchidees. 2. Mem.: Anatomie du rhizome, de la tige et des fenilles. 8. 35—69. (mit 2 Taf.) . Nylander, enumeration generale des Lichens, avec l’indication sommaire de leur distribution g&ographique. S, 85—146. - Jardin. essai sur V'histoire naturelle de V’Archipel de Mendana ou des Marquises. 2. partie: Botanique. $. 289331. Nylander, &numeration generale des Lichens. Supplement. 8. 332 —339, *366, (vol. 318.) Verhandlungen der k. k, zoologisch-bo- tanischen Gesellschaft in Wien. Jahrgang 1858. Mit 11 Ta- feln. Wien, Braunmüller. 8, : a) Sitzungsberichte, Juratzka, über Thesium caraosum Woltn, und Cytisus repeDs Wolfn. 8. 6. 7. u Flora 39 TabX. Schledermayer, über-eine eigenthümliche Pelorien - Bildung bei Linaria spuria und eine Monstrosität bei Soldanella minima. S.8. 9, Petter, Beiträge zur Wiener Flora. S. 12.- Lorenz, Notizen über den kroatischen Karst und über den Stand . der Arbeit bezüglich der submarinen Flora und Fauna des Quar- nero. 8. 13-17. v. Heufler, über ein nenes Vorkommen der seltenen Prasiola Sauteri, S. 28, Grunow, über einige seltene und neue Algen in der Nähe des Raaber. Bahnhofes. S. 36-37. ' v. Ettingshausen, über zwei von der Trajansbrücke herrührende Hölzer. S, 68-70. . . . - Juratzka, Mittheilungen über Gentiana nana, Astrantia bavarica, Heliosperma glutinosum u. Corydalis pumila. S. 79-83, . Re ichardt, über Leptothrix olivacea nad Fusisporiom pallidum., Ss. 91. 92. Juratzka, über die Entdecckung von Notochlaena Marantas im Böhmen, S 92. . oo. Janka, über neue und kritische Pflanzen. 8. 93. v. Heufler, über eine Pilsbildung auf dem Höhlenkäfer,. S. 93, Spreitzenhoffer, über zwei neue Pflanzenstandorte der Flora “Wiens. S, 99, 100.° . v. Heufler, über Roestelia lacerata und Erysibe oceulta. S. 102. Reichurdt, Beitrag aur Mooäflera von Unterösterreich, S. 105—107. Fritsch, phbänologische Notizen. S. 109. 110, Schiedermayer, Berichtigung über das Vorkommen einiger Pflau- zen um Linz. S, 111-113. Ar . Herbich, über das Vorkommen der Aldrovanda vesiculoena um Krakau. S.: 113. nn : Juratzka, über Latihyras batifolius L. und IL. silvestris, Melica nebredensie-und Rudbeckia kaciniata, S. 117. 118. Poetsch, Beitrag zur Lichenenflora Steiermarks. $. 123. 124. vw Heufler, über. Buchenschwämme - Erzeugung in Siebenbürgen, S. 125, Streinz, Proben aus einem handschriftlichen Nomenclator fun- ..gorum, S.:126—128. b) Abhandlungen. Weiss, über die Entwicklungsgeschichte und den anatomischen Bas der handfürmigee Auswüchse an den Blättern und Stengela von Gireoudia manicata Klotzsch, S, 9-14 (mit ı Taf.)' Zu Juratzka, über Echinops commutatus n. sp., E. exaltatus Schrd. und E. banaticus Rochel. S. 15—18. (mit 1 Taf.) Fritsch, über phänelogische Beobachtungen an den Gestaden. der Donau im Jahre 1857. S. 19—22. Juratzka, Heliosperma eriophorum ». sp. S. 37-38. Heuffel, Enuweratie plantarum in Banatu Pemesiensi #ponte cres- centium et frequentius cultarum. S. 39-240, 570 Sehwarz, der Untersberg, ein Beitrag zur Moosflora Salzburgs. S. 241-244. Pötsch, dritter Beitrag zur Kryptogamenkunde Oberösterreichs. S. 277-284. . v. Haimhoffer, Beobachtungen über die Menge und das Vorkom- men der Pflanzengallen und ihre specielle Vertheilung auf die verschiedenen Pflanzengattungen und Arten. S. 285—294. Pokerny, erster Bericht der Commission zur Erforschung des Torfmoore Oesterreichs. S. 299-308. Ders., Nachrieht über die Moosbrunner Tortmoore nächst Wien. S. 309—314.' , Kerner, über die Zsomb&k-Moore Ungarns. S. 315—316., v. Heufler, die Laubmoose der österreichischen Torfmoore. 8. 317—320. v. Niessl, neue Pilze (Fusisporium pallidum, Phacidium Philadelphi, Peziza placentaeformis.) S. 329-332 (mit ı Taf.) Hinpteröcker, botanische Mittheilangen. S. 333— 340. Pokorny, zweiter Bericht der Commission zur Erforschung der Torfmoore Oesterreichs, S. 345—350. Ders., Nachrichten über den Laibacher Morast und seine Vegeta- tionsverhältnisse, S. 351—362. (mit ı Taf.) Ders., über die Vegelation der Moore im ‘Allgemeinen. S. 363 —370. . v. Hausmann, Freih., neue Nachträge zur „Flora von Tirol.“ S, 371— 380, - Neilreich, über das Vorkommen des Ornithogalum Kochii Parla- tore bei-Wien. S. 417—420. . v. Janka, zur Fiora austriaca (l. Die Differential- Charaktere von Ranuneulus crenatus W. et K., R. magellensis Ten. und R. al- pestris L. H. Phaca Bayeri.) S. 429432, Pokorny, Nachrichten über das Torfmoor am Nassköhr bei Neu- berg in Steiermark. S. 433 —436. Grunow, die Desmidicaeen und Pediastreen einiger Österreichischer Moore, nebst einigen Bemerkungen über beide Familien im All- gemeinen. S. 489 —502. Neilreich, nachträgliche Bemerkungen über Ornithogalum Kochli Parlat. S. 503—504. . Pokorny, dritter Bericht der Commission zur Erforschung der Torfmoore Oesterreiche. S. 519— 528. . Lorenz, Enstehungsgeschichten eiviger Hochmoore in Oberöster- reich, Tirol, Lungau und Obersteiermurk. S. 549— 554. Ders., Skizten einiger Moore aus den Salzburger Alpen. 8. 555 — 560. 367. (vgl. 268.) Hooker's Journal of Botany etc. 1857. Oxley, tbe Bandaa Nutweg Plantations. S. 1-6. De Candolle, Sketsch of the Life and Writings of M. de Mar- tius, S, 6—10. 41—47. . 571 Thomson, Notes on the Herbarium of the Calcutta Botanie Gar- den. S. 10—12. 33—41. . Müller, nova genera et species in plagis Australiae intra tropicis nuperrime detecta. S. 12—24. j Hooker, descriptions of two new Dilleniaceons plants from New Caledonia and Tropical Australia. S. 47—49. Soubeiran, some Particulars respecting the Gums from Senegal, - 49 — 53. Naudin, Übservations on the formation of the Seeds without the aid of the Pollen. S, 58—57. ® Lo we, om Ranunculus creticus, cortusaefolius and grandiflorus. 86-7. . Bentham, on Prof. Nees v. Esenbeckh’s Genera of Acanthacese in De Candolle’s Prodromus. S. 75—78. Caspary, on Udora eccidentalis and Serpicula occidentalis. $. 78-81. Seemann, Revision of the Genus Tanaecium. S. 81—84. Kreuler, Forest economy, partieulary as regards the austrien Department of the Exhibition at Paris in 1855. S, 97-106. Milne, Excursion into the interior of Naviti Levue, the. principal of the Fejee Islands. S, 106—115. Johnson, Notes on some rare and little-known plants of Madeira. S. 161-165. ‘ Müller, Notes made during the recent Expedition across the Nor- thern portion of Australia. $. 165—173. 193—199. 225—230. Hooker,.on Notospasrium, a new genas of Leguminosae. S. 176 —177. \ New Zealand Woods. S. 177—183. New Zealand Flax, S. 183—185. - Hooker, on Bryocarpum , a new genus of Himalayan Primulucene. On Loxodiseus, an new genus of Sapindacene. S. 199201. Parkinson, the Bunya-Bunya and Water-lilies of North-eastern Australia. S. 210-211. Braun, Characeae australes, S. 211—212. Clarke, on Pteris aguilina as an esculent vegetable. S. 213—219. Gregory, Letters on the North- Australian exploring Expedition. S. 230-243. ‚Hooker, on three new Indian Serophularineae, 8. 243—246. ‚Dalzeli, Observations on the Cissus quadrangularis of Linnaeus. S 246-248. ‘ . ‚Dr. Baikie’s second exploring Expedition up the Kwora. S. 248 —252. 257-265. ‚Wilhbelmi, Notes on some edihle and useful Australian Plants. S. 265268. : looker, on Aspienium nigripes, a Mexican, and on Davallia no- dosa, an Indian Fern, S, 268-272, “ j 572 Mitten and Wilson, Ennmeratien of the Mooses collected in India by Dr. J. D. Hooker and Dr. T . Thomson. S, 289-300. - 321-333. 363— 370. Müller, Descriptions of four New Tasmanian Plants, S. 300 . —382.- id., on some new genera of Australian Plants. $. 302-310. Hooker, Florula Honkongensis: The Filices, S. 333—334. 353 — 363. Müller,- Description of a new species of Josepbinia from, North Australia, S. 370-372. Hooker, on a new species of Diapensia, from the Eastern Hima- . laya. S. 372--373. *368, (vgl. 347.) Botaniska Notiser ufgifne af Th. M. Fries. 8. 1858. Nr. 8-12. - L. L, Laestadius, om formerna af Thalicteum flavum och’ sim- plex. S. 120-126. E. Fries, bidrag till nägra Svenska växters eynonymik, S. 126 —132. ’ Spridda Växtgrografiska hidrag till Skandinaviens Flora. 8. 134 —136. L.L. Laestadius, anmärkningar om formerna af Nuphbar Intenat. S. 137—141, Id,, om formerna af Luzula eampestris och arcuata. S. 143—185. 0. Rob. Fries, om trakten mellan Torneä-och Cnlix-elfvars nedre lopp i växtgeografiskt hänseende. S. 153—170. Th. M. Fries, bidrag till kännedomen af Finmarkens Flora. 8. 173-—185. 197— 204. 1d., iakttagelser rörande nägra arktiska växter. S. 189-197. *369, (vgl. 329.) Bulletin de la soci6te Imperiale des n% turalistes. de Moscog. 8. Anne 1858, Nr. N—IV, Turezaninow, Animadversiones in secandam partem herbarli Torezaninowiani, nune ÜUniversitatis Caesarene Charkowieneis. Ss. 379—476. , on. Belke, Esquisse de l’histoire naturelle de Kamienietz Podolski. Ss. 97—158. v. Gernet, Apparat zum Zeichnen mikroskepischer Gegenstände. S. 305—318. (mit 1 Taf.) Loof, la gomme de meleze. S. 319-320. Sandberger, de denominatione sive nomenclatara diseiplinarum diversarum historiae naturalis. 8. 321-324. 678 Trautschold, Bemerkungen und iher Einfluss des Bodens auf die a se über den Hermann, über den Soda-Gehalt der Asche von Schoberia acumi- nata. S. 540-541. Regel, vier noch unbeschriebene Peperomeen des Herbariums des k Tupsnischen Gartens in St. Petersburg. S. 542—545, (mit af. Annte 1859, Nr. I. Stschegleew, deseriptio Epacridesrum novarım. S. 3—23, Belke, Esquisse de l’histoire naturelle de Kamienietz - Podolski, S. 24—106. i u v. Gernet, Notizen über den Bau des Holzkörpers einiger. Cheno- podineeen, S. 164 —188, (mit 1 Taf.) Büttner. pflanzenphysiologische Beobachtungen. S. 189203. Regel, Rach und Herder, Verzeichniss .der von den Herrn Paullowsky und ven Stubendorf zwischen Jakutsk und Ajan ge- . sammelten Pflanzen. S. 204-—- 237. . Basiner, über die Watie aus der Bastfaser der Seidenpflauze. - 8. 251 —257. Turezaninow, Animadversiones ad secundam partem catalogi plantarum herbarii Universitatis Charkowiensis. S. 258—277. Beketoftf, notice sur la germination. S. 278—282. Trautschold, ein Gedenkblatt für Alex. v. Hamboldt. 8, 292 —301. i ri , ”370 (vgl. 334.) Annales des sciences naturelles, Botani- ‘ que. IV. Serie. Paris, Masson. 8, Tome IX. 1858. { v. Mohl, sur la couche de Cambium de la fige-des Phantrogames et sur ses rapports avec l’accroissement en &paisseur de cette tige. S. 529. We Bary, sur la germination des Lysopodes. S. 30-35. (mit Tri a choin de ‚plantes de la Nouvelle Grenade. 8. 36-53. Montagme.huitime centarie de plantes cellulaires nonvelles, tant „ Indigönes qu’exotiques. S. 53—68. 142—163. Crouan, fröres, note sur quelgues Algues mafines ndav la rade de Brest. S. '69-—75. (mit 1 Taf.) quelques cas de monstruosit& et speeialumunt sur ellus de "Gris, note sur ‘1a Rose verte. S, 76—83. mit 8 Taf) . :eu i de Brebisson, descriptiont'de"qudiquss uoaveles ‘Distomtes ob- "serröon dans tie guano da Rörou, formant le genre Spatangidium, 8. 91—96. (mit Abbild.) 574 Prillieax, de la structure et du mode de formation des graines bulbiformes de queiques Amaryllidöes. S. 97—104. Norman, quelgues observations de Morphologie vegetale. 8. 105— 141. 205— 221. Ratchinsky, notice sur gquelgues mouvements operes par les plantes sons Vinfluence de la lumiere. S. 161-164. Gris, deseription d’une nonvelle espöce de Cannacee du Bresil, Stromanthe Porteana. S 185—191. (mit 1 Taf.) Baillon, Anthostemidearum sive Euphorbiacearum monandrarum descriptionem , quae in hırbario Musei parisiensis exstant, tentat. S. 192-204. Malaguti et Durocher, recherches sur la r£&partition des e&l- ments inorganiques dans les principales familles du r&gne vegetal. Ss. 222—256. ' R Nandin, observations eoncernant quelgues plantes hybrides qui ont et& cwtivees au Museum. S. 258— 278. Decaisne, description d’un »ouveau genre de plantes de la fa- wille des Monimiees. S. 278-280. (wit 1 Taf.) Sullivan, sur la presence de Pammoniaque et de l'acide azotique dans ia seve des vegetaux. S. 281—306. Caspary, sur les zoospores des Chroolepus Ag. et leur tegument. -8. 307—322, (mit 1 Taf.) Id,, les Hydrill&es (Anacharidees Endi.) S. 323—-396. (mit 3 Taf.) Naudin, description d’une nouvelle espece du genre Bryonia. 8. 396— 398. Anzeigem Verkäufliche Pflanzensammlungen. 1. C. Breutel Flora germanica exsiccata, Uryplogamia. Cen- turia I—IV, Zu fi. 7. 53 kr. rh, oder Thir. 4. 15 Sgr. pr. Ct, die Ceuturie. Diese Sammlung bedarf der Empfehlung nicht, da die Sorgfalt und Zuverlässigkeit des Sammlers allgemein bekannt ist, Die erste Centurie, deren Exemplare wahrscheinlich bei dem ‘ Brande in Dresden, der das Reichenbachsche Herbarium "zerstörte, ‚za Grunde gegangen sind, wird neu bergesteilt. Das Materiai daza ist zur Hand. ' u I. C. Breutel Musci frondosi. Africae austratis, Sp, 47—100. -S. 4. 7—8. 45 kr, Tbir. 2. 11 Sgr. 5 0. pr. Ct. Prof, R. A. Philippi pl. chilenses, Sect. IV. Sp. 35—70 A, 8. 45 kr. — 10, 80 kr. Thir. 2, 4-6, 0. pr. Ct. 575 Dr. H. C. Geubel pl, Americae borealis e terr. New-York et New-Jersey. Sp. 135—285. fl. 13. 30 — 28. 30 kr. Thir. 7. 28. — 16. 10 Sgr. pr. Ct. Diese Pflanzen sind sorgfältig gesammelt und zubereitet und reichlich aufgelegt. Dr, Torrey glaubt, sie seien richtig bestimmt, Sammlungen von 200 Arten enthalten unter an- dern folgende Species: Acnida cannabina, Adike pumila, Aletris farinosa , Ampbicarpum Purshii,. Andromeda ligustrina, Anemene Yirginea, Antennaria plantaginifolia, Arum triphylium, Ascyrum stans, Aspidium acrostichoides , Asplenium ebeneum, Aster corymbosus, linifolius, Azalea nudiflora, viscosa, Baptisia tinctoria, Benzein oderi- ferum, Botrychiam virgineum, Calamagrostis brevipilis, Calopegen pusillus,, Cassia nictitans , Cephalanthera occidentalis, Chimaphils maculata, umbellata, Chrysopsis mariana, Claytonia virginica, Clema- tis virginiana , Clethra alnifolia,, Collinsonia canadensis, Comandra umbellata, Cuscuta Gronovii, Cypripedium acaule, Desmodium acu. mMinatum , ciliare,, Jaevigatum, panieulatum, Dicentra Cacuilaria, Epiphegus virginienus,, Eriocaulon decemangulare , Eriophorum vir- ginicum, Erythronium americanum, Gaultheria procumbeus, Gentiana Andrewsii, erinita, Geranium maculatum, Gerardia quereifolia , Gra- tiola auren , Hedeoma pulegieides, Hieracium venosam, Hydrocotyle americana , Hypericum canadense,, Sarothra, Hypoxis erecta, Iva fratescens, Kalmia angastifolie , latifolia, Lachnanthes tinctoria,. Leiophylium buxifolium, Lespedeza capitata, procumbens, Liatris graminifolia, Lilium soperbum, Lygodiam palmatam, Magnolia glauca, Mikania scandens, Mitchella repens , Monotropa Hypopitys (lanugi- nosa), uniflora, Nabalus Fraseri, Nyssa multiflora, Orchis spectabilis, Osmorrhiza brevistylis, Panax trifolius, Parnassia caroliniana, Pedi- eularis canadensis, Phaseolus perennis, Phryma leptostachya, Pila- tanthera flava, lacera , psychodes, Polygaia ambigua, brevifelia, lutea, Nuttallii, verticillata, Polygonum arifolium, virginieum, Ponte- deria cordata, Prinus glaber, verticillatus, Proserpinaca palustris, Pycnanthemam incanum, unifolium, Pyrus arbutifolia, Quercus alba, Phellos, Rhus venenata, Rbynchospora cymosa, gracilenta, Torrey. ana, Sanguinaria canadensis, Sanicula marilantlica, Sarracenia pur- purea, Sassafras officinale, Saururus cernuus, Seirpus atrovirens, Seriocarpus conyzoides, Silene stellata, Smilacina racemosa , Spiraea tomentosa, Spiranthes cernua, gracilis, Symplocarpus foetidus, Taxus canadensis, Thalictrum Cornuti, dioicum, Trichostema dichotomum, Uniola gracilis, Veratram viride, Vernonia novaeboracensis, Viola Blande, pubescens, " 576 Dr. Kotschy pl. m. Libani et Syriae. Sp. 550. fl. 67. 24. Thir. 38. 15 Sgr. pr. Ct. Herbarium normale plantarum officinalium et mercaloriarum. Normalsammlung der Arznei. und Handelspflanzen in getrockneten Exemplaren, enthaltend eine Auswahl von Gewächsen des In- und Auslandes, weiche zum Arzneigebrauch dienen oder zum technischen oder ökonomischen Behufe in den Handel gebracht werden, 'so wie von solchen, welche leicht damit- verwechselt werden. Mit kurzen Erläuterungen versehen von Dr. &. W. Bischoff, weiland Pro, fessor der Botanik an der Universität zu Heidelberg, und Dr. D. F. L. v. Schlechtendal, Professor der Botanik an der Universität xu Halle Dritte Lieferung, aus 150 Arten bestehend, fl. 28. rh. Thir. 16 pr. Ct. In Kursem werden zur Abgabe bereit: Dr. Bernh. Schmid pl. montium Näagiri. Die Centorie zu fl. 12. rh. Thir, 7. 4. Sgr. pr. Ct, Dr. Gaillardot pi. Syriae. Seect. II. Algae marinae siccalae. Bestimmt von Agardh, Kützing, V. Martens und Rabenhorst. Sect. VII, Briefe und Geld erbittet man sich frankirt. Kirchheim u, T. Kgr. Würtemberg - R. F. Hohenacker. I Verzeichniss der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiräge. (Fortsetzung.) 89) Kieser, -L&opoldina. Amtliches Organ der k. L. C. deutschen Akademie der Naturforscher. Nro. I, Jena, 1859. 90) Verhandlungen &ds Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den k. ‚reus. Staaten Neue Reihe. VI, Jahrg. 2. Heft Berlin, 1859. . - 91) Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preus. Rheinlande und. Westphaletis. XVI Jahrg. 1. u. 2. Heft. Bonn, 1859. _ 92) Nylander, Analyses mycologicae. Helsingfors, 1859. . 93) Index Seminum ge horfus botan, Imper. Petropolitanus pro mutua commt- tatione offert. 1858. \ : : 9) v. Heuf ler, Beiträge zu einer Lebensgeschichte Sendtners. 1859. _ 95) Crepin, Notes sur quelgues plantes rares ou critiques de la Belgique. I. Fasc. Bruxelles, 1859. : en Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnoroh r. Druck der F. Neubauer 3uchen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensburg. . Rn — ©NLORA. —Hön——— NM: 37. Regensburg. 7. Oktober. 1859. Inhalt. ORTGINAL - ABHANDLuNG. Landerer, botanische Notizen aus Griechenland — LirTeratun. Willkomm, Deutschlands Laubhölzer im Winter. Rabenhorst, Flora des Königreichs Sachsen. Döbner Lehrbuch der Botanik. — REPERKTORIUM DER FBRIODISCHRN BOTANISCHEN LITTBRATUR, Nr. 371-378. — anzBıcg der für die k. bot. Gesellschaft einge- gaugenen Beiträge. j Botanische Notizen aus Griechenland, Von Dr. Landerer. 1. Die Getreide Erndte ist in allen 'Theilen Griechenlands sehr gut ausgefallen und wurde auch gut eingebracht, Die Staphiden, Erodte hat begonnen und bis zur Stunde befindet sich schon ein grosser Theil in den Magazinen. Wenn es nicht regnet und nicht, noch ein Theil zu Grunde geht, so werden wieder viele Millionen Drachmen dafür eingebracht werden, denn die Tranbenkrankheit war im heurigen Jahr sehr unbedeutend. Nach den letzten Nachrichten aus Patras wurden schon 45—-50 Collonate für die 1000 Liter an- gebeten, ein Preis, der sehr bedeutend zu nennen ist, indem in frü- heren Jahren die 1000 Liter nur mit 15—18 Thalern bezahlt wurden und dessenungeachtet dem Staphiden- Besitzer noch ein bedeutender Gewinn nach Abzag aller Kosten für die Celtur geblieben ist, um wie viel grösserer Gewinn wird demselben bei dem Preis von 40 —50 Thaler bleiben. Diess ist der Grund, dass ganz Elis und Achaja zu einer Staphiden- Pflanzung geworden ist und es ist eine Pracht, von der Festung von Patras aus Millionen vor Tagwerken, die noch vor 12—15 Jahren brach gelegen waren, nun in eitien Wein-Gatten umgewandelt zu sehen. Ebenso. glücklich und noch reicher wird die Weinlese ausfallen ; der Wein ist überall geratben und in vielen Theilen des Landes Flroa 1859. ” 578 wird man kaum hinreichende Fässer haben, den Wein einzubringen. Die Sommerfrüchte, Hibiscus esculentus, Solanum Mrlongena, So- lanum Lycopersicum, alle Arten von Früchten, Pfrsiche, Aprikosen, Birnen, Aepfel, Reine Claude, Zwetschen in Ueberfluss und zu den billigsten Preisen, so dass sich auch der Arme damit sättigen konnte. In der That ein von der Natur reich gesegnetes Land, Alle Salat- Sorten und Gemüse finden sich reichlich in den um Athen vorban- denen Gärten, die sich von Jahr zu Jahr vermehren. Nur die Oli. ven-Erndte und somit die Delgewinnung wird und ist missrathen und kaum !/ıo von der im vorigen Jahre eingebrachten Quantität Oels wird gewonnen werden. In Mitylene und in Kieinasien wird die- selbe reichlicher ausfallen. Aus diesem Grunde sind die Oelpreise schou sehr gestiegen und während das Oel vor 2 Monaten noch mit 1 Dr. 20 Lepta bezahlt wurde, kostet selbes nun schon 1 D. 8OL. und es ist Furcht, dass dasselbe einen aussergewöhnlichen hohen Preis erreichen wird. - Tausende von gigantischen Agaven finden sich in Athen beson- ders auf dem k. Residenzplatze, im Hofgarten selbst und in andern Pflanzungen in und um Athen. Kein Jahr vergeht, ohne dass nicht mehrere dieser, Agaven uns mit ihren kolossalen Blüthenstielen und mit Tausenden kandelaberartig aufsitzenden Blüthen erfreuen. Nur im heurigen Jahr ist auch nieht Eine zur Blüthe gekommen, eine Erscheinung, die allen Botanikern und Gärtnern sonderbar und unangenehm ist, 2. Hedyosmon nennt das Landvolk das Münzenkraut, Mentha; es ist in Griechenland sehr beliebt und mit dem Wohlgeruch füllt man die Z:mmer bei ländlichen Gastereien, Mentha aqualica, Ocimum Basilicum. und eine Nelke sind die Blumen, mit denen sich das Landmädchen bei Hochzeiten und bei Besuchen schmückt, In- terresant ist die Etymologie des Ocimum, von wnewg d. i. schnell waensend — denn in einem Monate ist aus dem Pflänzchen ein gros- ser Stock entstanden. 3. Der Cypressenbaum ist aus den ältesten Zeiten das Symbol der Trauer, wie bei uns dıe Trauerweide:; die Cypresse beschattet das Grab des Mus-l..anses und im Oriente ist es nichts Aeitenes, tausen.! Jahre alte Cypressenbäume auf den Mezars, Leschenäckern der Uurken, zn sehen, Auch der Scheiterhaufen wurde aus Cypres- senhoiz gebaut und das Feuer Pyra mit diesem Jlolze unterhalten. Als Aeneus den Misenus begraben wollte, weinten die Trojaner, bauten einen ungeheuern Scheiterhaufen Pyra aus Kienhols und ge- spaltenem Eichenholz, belegten dessen Seiten mit dunkel belaubten #*-C[—— 579 Aueigen ‚uellten vor denselben als heichen der Trauer Cypressen, pressus feralis nannte, und schmückten ihn mit glänzen- den Waffen. Die Leiche wurde gesalbt, was oft mit kostbaren Gewürzen, die man aus Palästina brachte, geschah, mit Purpurgewän- dern bedeckt, die Bahre angezündet und mit dem Leichname ver- brannt; ebenso verbrannte man auch den bei der Leiche liegenden Weihrauch, deu Opfersuchen und das in grossen Krügen beigebrachte Olivenöl. 4. Die Griechen sind grosse Freunde der Frucht- und irgend einen Nutzen liefernden Bäume. Alle Bäume, die keine Frucht ‚ge- ben, sucht der Gärtner aus seinen Gärten, aus seinem Weinberge oder auch selbst in der Näbe derselben, als den Pflanzungen nach seiner Meinung schadend auszurotten; diese Idee scheint aus den ältesten, nämlich den klassischen Zeiten der Hellenen zu stammen, Nach Plinins nennt man alle Bäume, die weder gesäet noch ge- pflegt werden und auch keine Früchte bringen, Unglücksbäume — Arbores infelices — bei jeder heiligen Handlung unbrauchbare, dam- nata religione arbor, 5, In den hellenischen Zeiten war es Sitte, vor der Erndte den Göttern zu opfern, damit dieselbe glücklich vollendet werden möge, Aus Hesiodus Opera et dies entnehme ich Folgendes. „Sobald die Zeit der Erndte da ist, wetze die Sicheln, wecke das Gesinde, ver, lasse die schattigen Sitze und den Morgenschlaf. Eile die Fracht nach Hause zu schaflen, damit es dır nicht an Nahrung. feble, Stehe frühe auf, denn die Morgenröthe nimmt ein Drittel der Arbeit in Anspruch, die Morgenröthe fördert jede Arbeit. Wenn die Arti- schocke blüht, die Cicade auf den Bäumen ihren schwirrenden Ge- sang ertönen lässt, die Zeit des arbeitsvollen Sommers da ist, die Hitze, Kopf, Glieder und Leib austrocknet, dann setze dich in eine schattige Höhle, labe dich an Wein, Milch und Rindsbraten und be- fiehl den Knechten, die heilige Frucht der Ceres auf der gut ge- ebneten Tenne im Luftzuge zu dreschen. Die ausgedroschenen Körner reinige gut aus, und bewahre sie mit Sorgfalt auf.“ Vor der Erndte pflegten die Alten den Göttern zu opfern und die Sitte war es dem Jupiter ein Schwein darzubringen. Ehe das Schwein geschlachtet wurde, das männlichen Geschlechtes sein musste, wenn es dem Jupiter, und weiblichen Geschlechtes, wenn es der Ceres als Opfer dargebracht wurde, brachte man auch den Gottheiten Opferkuchen dar und betete also: „Jupiter ich lege dir diesen Opferkuchen dar und bitte dich, dass du mir, meinen Kin- dern, meinem Hause, meinem Gesinde gnädig sein wollest.“ Der 37 * 588 Ceres und der Juno brachte man Weihrauch und Wein zum Opfer dar. Diese Sitte ein Opfer irgend einem Heiligen darzubringen, ein Schwein zu schlachten, hat sich auch auf die bentigen Griechen ver- erbt und wird noch im Peloponnese und besonders in Thessalien ver- richtet. - 6. In Athen herrscht seit der Zeit des Cekrops die Sitte, dass der Todte bald zu Grabe bestattet wurde, dass die Verwandten ibn mit Erde bedeckten und dass diese sodann mit Getreide besäet wurde. Darauf folgte ein Schmaus, bei dem sich die Verwandten bekränzten. Nach Plutarch bedienten sich die Gäste besonders beim Leichenschmause, Tlegidsimvov genannt, der Bohnen, und Chry- sippus und Dionysius sagen, dass es Unrecht sei, die Sellerie zu Speisen zu benützen, weil sie nur zum Leichenschmaus gehöre. Apium. defunctorum epulis feralibus dieatum und die Coronae sepul- erales waren aus Selinum geflochten. Wenn irgend Jemand im Tode darniederlag und keine Hofluung zur Rettang war, so sagten die Alten: Apio indigere — ein proverbium de desperatis — es blieb für ibn nur Eppich mehr. Ebenso glaubten die Alten, dass die Seelen der Verstorbenen in den Bohnen stecken und desswegen bediente man sich derselben bei Leichenfeierlichkeiten. Der Leichenschmaus besteht heut zu Tage in allen Theilen des Landes in Folgendem. Gewöhnlich 46 Tage nach dem Begräbniss- tage wird von den Verwandten und den Zurückgebliebenen des Ver- schiedenen Weizen, auch Gerste von den Armen, mit Wasser ge- kocht, derselbe mit Weiubeeren aucl mit zerstossenen Nüssen, Ro- sinen vermengt, und dieses Todtenmahl, Korußa genannt, auf gros. sen Teilern in die Kirche, wo das Leichenamt abgehalten wird, gesendet. Nach dem Ende wird dieses Gericht unter allen Anwe- senden vertheilt, oder auch den Verwandten ins Haus gesendet. In einigen Theilen Griechenlands ist-die Sitte, diese Korußa auch auf die Heorstrasse za senden und dem Vorbeigehenden etwas davon zn geben. a 9 Litteratur. Deutschlands Laubhölzer im Winter. Ein Beitrag zur Forst- Betanik von Dr. Moritz Wi llkomm, Professor der Botanik und Zoologie an der k. Sächsischen Akademie tür Forst- und Landwirthschaft zu Tharand. Mit 103 nach Originalzeichnungen des Verfassers ausgeführten Hulzschnit- ten. Dresden. G. Schönfeld’s Buchhandlung (C. A "Wer- ner.) 1859. 56 8. in 4. Die vorliegende Schrift bat den Zweck, dem angehenden prak- tischen Forstnanne das Erkennen der sommergrünen Holzarten Deutschlands während des Winters zu erleichtern und demselben bei dem Studium jener Hölzer in blattlosem Zustande als sicherer Führer zn dienen. Eine solche Anleitung wurde schon früher von „Zucesrini versucht, hiieb aber leider unvollendet, und es ist daher gewiss sehr erfreulich, diese Arbeit von einem Manne , der durch seine Stellung als Lehrer an einer Forstaksdemie hiezu vor- züglich berufen war, wieder aufgenommen und durchgeführt zu sehen. Nachdem der Verfasser in der Einleitung nachgewiesen, wie wichtig eine genaue Kenntniss der Laublölzer im biattlesen Zustande dem Forstmanne sei, wie wenig aber das allgemeine An- sehen oder der Habitus zur Bestimmung derselben ausreiche, führt er als sichere und untrügliche Unterscheidungsmerkmale darbietend vorzugsweise die Knospen und Blattnarben, dann die Gestaltung der Rinde der Stämme und Aeste, dieForm und Anordnung der Zweige oder Triebe, endlich die Fignr des Markkörpers auf dem Querschnitt junger Triebe an. Der Verfasser durchgeht dann diese einzelnen Pankte, weist nach, worauf bei jedem derselben vorzüglich zu achten ist, welche Verschiedenheiten dabei vorkommen können, und wie dieselben durch die Sprache der Wissenschaft allgemein ver. ständiich bezeichnet werden. Nach einer Uebersicht der natürlichen Familien, 20 denen die deutschen Laubhölzer gehören, folgt dann die Charskteristik derselben im blattlosen Zustande und zwar in der Art, dass jeder Gattung ein kurzer Charakter vorangebt, worauf die einzelnen Arten unter den Rubriken: Abbildung und Name, Knos- pen- und Blattansatz, ein- und mehrjährige Triebe, Stamm und Aeste, Wochs-Bemerkungen‘‘ ausführlich abgehandelt werden. So kommen 582 nun in 51 Gattungen 103 Arten zur Besprechung; beigegeben ist ausserdem noch eine analytische Bestimmungstabelle der deutschen Lanbhölzer im blattlosen Zustande. Eine solche Arbeit, die das Er- gebniss selbstständiger und sorgsamer Naturbeohachtungen während dreier Winter in Tharands Wäldern und Forstgärten ist, wird nicht nur einem bisher oft gefühlten Bedürfnisse des praktischen Forst. mannes abhelfen, sondern auch von dem beschreibenden Botaniker vielfältig zu Rathe gezogen werden können. Die jeder Art beige- fügten Holzschnitte geben die unterscheidenden Merkmale treu wie- der und werden das Verständniss wesentlich erleichtern, Druck und Papier lassen nichts zu wünschen übrig. F, Flora des Königreichs Sachsen. Nebst Schlüssel zu dem Linne’schen Sexualsystem und dem zu Grunde gelegten natürlichen System. Bearbeitet von Dr. L. Rabenhorst, Inhaber der k sächsischen und k. preussischen goldenen’ Verdienst-Medaille für Wissenschaft und Kunst etc. Pha- nerogamen und kryptogamische Gefässpflanzen. Dresden 1859. Verlag von C. Heinrich. Leipzig, L. F. Fleischer LXVI. und 346 Seiten in kl. 8. Nachdem die früheren Floren von Sachsen von Reichenbach und Holl und Heynhold veraltet, auch im Bachhandel gänzlich vergriffen sind, war es allerdings angezeigt, an eine neue Bearbei- tung dieses Pflanzengebietes zu gehen, und diese konnte wohl von keinem Manne beeser unternommen werden, als Hın. Rabenhorst, der seit 18 Jahren das Gebiet nach allen Richtungen durchforscht und sich so in den Besitz des dazu erforderlichen Materials gesetzt hat. Das Buch ist vorzüglich dazu bestimmt, Anfängern als Vade- mecum auf Excursionen zu dienen, daher sind analytische Schlüs- sel zum Linne’schen und Endlicher'schen System vorausge- schickt, worauf in der Reihenfolge des letzteren die einzelnen Gat- tungen und Arten, kurz aber deutlich charakterisirt, aufgeführt wer- den. Bei jeder Gattung ist auch die Etymologie der lateinischen Benennung angegeben. Specielle Fundorte finden sich nur von sel- teneren Arten angeführt. Wir zweifeln nicht, dass diese Flora ihrem 583 Zwecke, die Kenntniss der Pflanzen innerhalb Sachsen zu fördern, entsprechen werde, und erlauben uns nur den Wunsch auszusprechen, früber oder später auch den kryptogamischen Theil dieses Floren Gebietes von dem fleissigen Verfasser bearbeitet zu sehen, F. Lehrbuch der Botanik für Forstmänner, nebst einem Anhange: Die Holzgewächse Deutschlands und der Schweiz, unter Zufügung einiger besonders häufig cultivirten ausländischen Arten? nach der analytischen Methode bearbeitet von Dr. E. Ph. Döbner, k Professor der Naturgeschichte und Chemie an der k. Central-Forstlehranstalt zu Aschaffenburg. Zweite verbesserte Auflage. Aschaffenburg. Verlag von C. Krebs. 1858. X. und 416, dann 75 Seiten in 8, Wir baben bereits bei der Anzeige der ersten Auflage dieses nützlichen Werkes (vgl. Flora 1853. S. 251.) die innere Einrichtung desselben angegeben; sie ist auch in der vorliegenden beibehalten worden, nur hat der Verfasser nicht versäumt, die Resultate der neuesten Forschungen zu benützen und an geeigneter Ste!le einzuschal- ten. In dem speciellen Theile, der eine Uebersicht der wichtigsten Nutzpflanzen bringt, sind die einheimischen Forstgewächse mit be. sonderer Gründlichkeit und Ausführlichkeit abgehandelt, ausser ge- nauen Beschreihungen finder wir hier auch Angaben iter Cultur, geographische Verbreituns. Bren kruft und! Gewicht d-s Wolzes u. s. w. Eine neue : ';r dankenswertbe Beigabe ist eine Bestimmnnge- tabelle für die in Deutschland wiläwachsenden Bäume im v inter- lichen Zustande. Das Werk "sird gewiss aueh ferner seinew 7 °cke, angehende Forstleute mit uem Standpunkte der butantschen W.usen- schaft vertraut zu machen, in jeder Iinsicht enispreelen, F. 584 Repertorium für die periodische botanische Litteratur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. (Fortsetzung.) e371. (vgl. 317.) Verhandiungen des Vereins für Natur- kunde zu Presburg. Ill. Jahrgang. Presburg, 1858. 8. 1. Heft, a) Abhandlungen. Schneller, Beitrag zur Kenntriss der phanerogamen Flora von Futak bei Peterwardein. S, 1—22. Holaby, Ergänzung zu Dr. Krzisch's Flora des Ober - Neutraer Comitats, S. 58—65. b) Sitzungsberichte. Hasslinssky, Bericht über eine Excursion im nordwestlichen Un- garn. $, 6—9, Rowland, Reisebericht aus dem Trentschiner Comitat, S. 19—23. Hazslinszky, Notiz über einige Pilze. S. 46. Benzel-Sternau, Graf v., Verzeichniss von bisher in der Pres- burger Flora nicht aufgeführten Pflanzen. S. 53—55, Nabermann, über die Coca. S. 63—65. Notiz über neue Vorkommnisse in der Presburger Flora. S. 79. MH. Heft, a) Abhandlungen. . Kornhuber, das Moor „Schue‘ bei St. Georgen. S. 29-36. b) Sitzungsberichte, Krzisch, Nachtrag zur phauerogamen Flora des Ober- Neutraer Comitats, S. 21—24. #372. (vgl, 290.) Bulletins de l’Acad&mie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. 2me Serie. 8, Tome Il, 1857. Westendorp, cinquitme notice sur quelgues Hypoxyl&es inedites ou nouvelles pour ia Aore beige. S. 554—579. (mit 1 Taf.) Rap- ports de M. Kicks, Spring et Martens. S, 495—501. Tome IH. 1857. Gluge et d’Udekem, de guelgues parasites vegetaux developp&s sur des animaux vivants, S, 338-552. (mit 1 Taf.) Tome V, 1858, Poelman, note sur des Champignons trouves dans ia caviik ab. dominale d’un poisson. S. 27—29, (mit 1 Taf) Coemans, notice sur quelques Cryptogames critiques de Ia flore beige. S. 487—506. Rapports de Mr. Kicks et Martens. $. 448 Tome VL 1859. Phocas Lejeune, note sur une maladie des plantes erucifer&s agricoles et horticoles. S. 476479. Rapport de Mr. Kicks. S. 402-405. ’ *373. (vgl. 113) Fünfundzwansigster Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. Mansheim, 1859. 8. Döll, Bemerkungen über die Symmetrie in der organischen Natur, insbesondere über die Symmetrie der Blüthe. S. 29-47. *374. (vgl. 359.) Bulletin de la socidt& botanigae de “ "France, Tome V. 1858. Paris 8, Timbal.Lagrave, note sur une nouvelle esp&ce de Sempervivam (rubellum). S. 14—15. Watelet, sur quelques fougeres ohservees dans le departement de PAisne S, 15-18, Gaillardot, sur la florsison du Trachelium tubulosum. S 19. 20. Payer, sur les geures Pelletiera, Meliosma et Batis. $. 20- 22. de Melicoeg, de la calture de la Vigne aux XV. et XVi. sieches. Ss. 23—25. de Laramberzue, notes aur quelgues Helianthemum. S. 26. 27. Crouan, fröres, ebservation sureun mode particulier de propaga- tion des Drrieularia. S. 27—29. Gay, communications diverses sur l’Ophioglossum vulgatum, le Val- lota purpurea et !e Querens gisbra S. 31-33 Cios, de quelques omissions du Thesaurus de M. Pritzel. S. 34—37. j Questier, sur une innovation dans la nomenclature botanique. S. 37—38. Chatin. ser les caracteres anatomignes des rhizomes. S, 39—44. Payer, de l'smportance du plan de symetrie, S 45—48. Fonrnier, sur quelgues varietes du Lolium perenne. S. 85. Triana, sur le Bignonia Chica, S. S6—91. Guilfard, negation physiologique. S. 91—99. ri Fermond, sur les fibres-racıncs produites par diverses fenilles. S. 99—103. Cosson, note sur deux espöces nouvelles d’Algerie. 8. 103— 105 Duehartre, recherches experimentales sur la tramspiration des plantes dans les milieux homides. S. 105—112. Gay, sur l’Aethionema pyrenaicum. S. 113—114. 586 Doumet, d’une production de rameaux sur des fruits d’Opuntia. S. 114—115. " . Payer, sur les affinites des Sauvagesides. S. 115—117. Lenormand, sur V’emploi du sulfure de carbone pour la conser- vation des herbiers, S. 117—122. Loret, des bybrides et de l'hybridation de deux Sempervivum. 8. 146-150. Payer, sur les fleurs mäles du Bouleau, S. 151, Bailion, sar Vorganogenie florale dn Triphasia trifoliata, 8. 152-153. Decaisne, note sur la sterilit& habituelle de quelques especes. S’ 154—158. Chatin, note sur le Cresson de fontaine (Sisymbrium Nastortium L.) et sur sa cultore, S. 1598— 167. Balansa, description de trois nouvelles especes de Gramindes. S. 168-170. . Leclere, lettre sur une Üact&e monstrueuse, S. 171—172, Belhomme, sur les bourgeons aeriens da Colocasia antiquorums S. 202—203. Fournier, sur guelqgues cas de nmaturalisation aux environs de Paris. S. 204. - de Melicocg, citations extraites de quelques manasecrits de la bib- liotheque de Lille. S. 205-206. Baillon, sur V’organisation florale des Jussiaea, leurs stipules et leurs bractdes. S. 206— 208. Brongniart, sur la floraison du Freycinetia insignis. S. 209 — 210, Des Moulins, sur un Agarie monstrueux. S. 211-—212. Decaisne, production d’un tissu auormal dans le Cactus pyeno- xiphus (Echinocactus pyen. Lem.) 8. 213—214. Id., sur le genre Aegotoxicum. & 214. 215. Barthe&lemy, note sur le tissu cellulaire des petales des Gerania- cees. S. 215—217. Moquin-Tandon, observations sur denz Amarantacees de la flore frangaise. S. 217— 220. I. Gay, exemple de racines devices et ascendantes, penetrant les tissus d’une ancienne hampe florale, S. 228. Id., sur VAsphodelus Villarsii de M. Verlot. 250-252, Id., nouvelles du voy:ge de M. Cosson, S. 252. 316. Paris, sur les tra:aux de M. Seliimper. S. 253. 254. Lamotte, sur quelgnes anomalies presentdes par des champignon®. S. 254— 255, . de Melicocg, note sur les Turlepains, Turlepas oflerts & un gou- verneur de province. S. 255 — 256. .. Baillon, recherches sur les ovules des Evonymus eultives A Paris. S. 256—259. 314—316. Gris, note sur la Rose verte, S,. 261— 263. Le Maout, sur la position des ovules et la situation du rapbe dans queiques plantes, S. 264-265. nn nr 987 Fournier, sur les caractöres specifigues des Daucus, S. 266. 267. Duchartre, prineipaux r&sultats des observatione physiologigues et anatomiques faites sur une Colocase de la Chine. 8. 267—274. Schönefeld, sur la floraison des Sempervivum. S. 275. J. Gay, note sur le Narcissus Pseudonarcisso-poäticus, hybride des N. Pseudonarcissus et poäticus. S. 275277. ” Id., ao sur les caracteres de la vegetation des Fraisiers, S. 277 Gaillard, observations sur le m&öme sujet. S. 280-281. J. Gay, sur les genres Sternbergia et Öporanthus S. 282, Id., sur deux Graminees da Port Juvenal. S. 317—318. Goubert, sur la Rose verte et l’An&mone verte. S. 318. 319. Clos, des fleurs r&ellement sessiles et des sous-sepales. S, 320 — 323. Fournier, sur le Pastinaca divaricata Desf. S. 323—324, Loret, note sur une nouvelle espece de Dianthus (benearmensis). S. 327—329, Gris, note sur quelques cas de monstruosit& observes sur le Phi- ladelphus speciosus. S. 330-332. . Payer, sur une pelorie de Pelargonium. S. 332, Id., sur la presence de gaz dans des vaisseaux. 8. 332334, Gay, note sur l’Aira subtriflora Lag. S. 334—337. Baillon, recherches sar l'organogenie du Callitriche et sur ses rapports naturels. S. 337— 341. Duchartre, note sur une monstruosit& de Rose, S. 341-—343. Payer, sur les fibres de la moelle 8. 343. 344. Trecul, de la prösence du latex dans les vaisseaux spiraux, reti- cules, ray&s et ponetues, S. 344—348 Leon, recherches nouvelles sur la cause du mouvement spiral des liges volubiles. S. 351-356, de Melicocgq, note sur diverses &pices vendues au XVI. siecle par les apothicaires da nord de la France et sur leurs prix (1565— 1570). S. 356358. Grönland, opinions des botanistes allemands sur les fonctions des vaisseaux. S. 358—362 Goubert, sur le Diantbus superbus. S. 362—363. Grönland, sur les hybrides entre les Aegilops et les Tritieum. S. 364— 366. " Triana, plantes usuelles de la Nouvelle-Greuade, Bixa Orellana. S. 366-369. \; J. Gay, sur une Graminee du Port Juvenal. S. 369—370. Kirschleger, apergu suceinet de la vegetation ulsato-vosgienne. S. 417—424, Cosson, lettre sur son dernier voyage en Algerie. S. 425—440. F &e, quelques physionomies vegetales frangaises. S. 440—444. Planchon, sur le parasitisme de l’Osyris alba, S..445— 446. Godron, description d’une nouvelle espece de Sorbier, decouverte dans les Vosges. S. 446-448. Godron et Pianchon, sur l’Aegilops triticoides. S. 448449, Lesog, sur des Mirabiis hybrides. -S, 449— 458, F&e, notice sur les plantes dites sommeiltantes, et en particalier sur le Porlieria hygrometrica R. et Pav. S. 451-469. Planchon, sur le monvement des folioles des L&gumineuses, $S. 469-470. M ouge.ot, sur le Nareissus imeomparatilis et le Bruchia vogesiaca. S. 478-480. Marmottan, rapport sur l’herborisation faite aux bords du Rhin pres de Strasbourg. S. 480 - 483. Cosson, rapport sur l'herborisation faite aux environs de Hague- nau. S, 484—485, Jamain, rapport sur I'herborisation faite au Hohneck. 8, 486 —491. Cosson et Lecogq, sur les affınites de la vegetation des Vosges avec celle des Monts Dores. S. 491—494. Planelron, sur une nonvelle esjece de Clypeola appartenant & la flore de France (C. graeilis). S. 494—496. Triana, ptantes nouvelles de la Nouvelle-Grenade. Elasagia utilis. S. 500 -— 504. Fournier, rapport sur l’herborisation fuite au lac de Lipasch. S. 504—506. Timbal-Lagrarve et Loret, note sur deux esp&ces nouvelles du genre Hieracium des environs de Montpellier. S. 507—509. Parlatore, note sur la Bollaea, nouvean genre de la famille des Amarylliddes (tribu des Paneratiees Parl.) S. 509-510. Duval.Jouve, sur une deformation des tiges du Pinus silvestris L. S. 510--.12, I d., sur les Equisetum de France. $S. 512—519. . Puel, etudes sur les divisions geographiques de la flore frangaise. S. 519528. Maugin, rapport sur l’aszension da Ballon de Soultz. S. 530 3. Foarnier, rapport sur l’herborisation faite aux environs de Than», S. 533—534. Marmottan, rapport sur l’'herborisation faite aux environs de Bäle. S, 534—535. Parisot, rapport sur Ü'herborisation faite au Kaiserstuhl. S. 535 Jean HBaptiste Mougeot par le comte Jaubert. S. 562—565. Chatin, faits d’anatomie et de physio:ogie pour servir ä Vhistoire d’Aldrovanda. S. 5389-587. ° Gay, 'sur la d&couverte de l’Aldrovanda dans les eaux de la Gironde. S. 587—589. Mougeot, sur P’emploi du Gui.. S. 591—592. Miergues, sur quelgues plantes d’Algerie. S. 593— 494. Personnat, sur diverses monstrnositds, S, 594—597. Damaskinos et Bourgeois, des bourgeons azilisires multiples dans les Dicotyl&dones,. S. 598—610, 559 Le&on, recherches nouvelles aur la se d tiges volubiles. S. 610—614. 624-620. gu monyement «piral des Loret et Timbal-Lagrave, uote sur deux Hieracium nouveaux des Pyrenees. S. 615—617. Jamain, sur la decouverte da Smyrnium perfoliatam. S. 621. Gris, note sur des grains de fecule observes dans l’Aglaonema simplex. S. 630-632. Goupert, rapport sur l’exeursion faite dans les alpes du Dauphine, S. 632—638, 694—700. 734—739. “los, document historigue pour la Botanique medicale, S. 638 Delavaud, note sar une plaie de sucre, S. 641-644. Id., notes sur quelques anomalies et monstruosites vögetales, S, 685—690. (mit 1 Taf.) J. Gay, sur les proprietes toxiques des racines da Carlina gummi- fera. S. 692—693. de Melicocgq, note sur la de&couverte du Linaria valgaris & fleurs peloriees aux environs de Valenciennes. S, 700-702. Id., note sur des Vaceinium Myrtillus et Vitis Idaea, & floraisen an- tomnale, S. 702— 703. Trecul, des divers etats de la substance amylacee. S. 708-716. Caspary, sur l’Aldrovanda vesieulosa. S. 716—726, Guillurd, Ombelliföres teratigaes. S. 727— 734, C los, de la ramification des kleagnees. S. 739-741. Id., sur une particularite da tissu cellulaire des petules. 8. 741 —1712. Pommaret, note sur Ia floraison du Ruscus aculeatus. S. 743 — 743, de Melicocg, da la culture du Cresson en Artois au moyen age. 8. 743734, Le Dien, catalogue des mousses observees aus environs de Paris. 8. 744—758. Buffet, sur des &pis monstruenx de Typha. 8. 758. 375. (vgl. 231.) Annalen der Chemie und Pharmacie. 1858. Vohl, über den Phaseomansit und seine Identität mit dem Inosit. Ss, 50—58. “ Lallemand, über das Thymianöl und das Thymol. S, 119. Fresenius, chemische Untersuchang der wichtigsten Obstarten. S. 219—243. . Nenbauer und Kerner, Bestimmung des Chlors in stickstoffhal- tigen organischen Substanzen. S. 344 - 347. Hallwachs, vorläufige Mittheilung über einen in den Pappelknos- pen aufgefundenen neuen Körper. S. 372—375. Moldenhauer, Hixanthin und llexsäure in den Blättern von llex Aquifeliam, S. 346-353. Wittstein und Apoiger, Entdeckung der Rorsäure Im Pflansen- reiche, 8. 364—366, 590 Keller, über die nähern Bestandtheile des Scammoniums. S. 63-77. Casselmann, über das Frangulin. S. 77 -94, Stenhouse, Untersuchung des japanischen Pfeffers, der Fracht von Xanthoxylum piperit. DeCand. S. 236—239. Eine nene Zuckerpllanze. S. 335—336. 1858. Berberin in Coccocline polycarpa DeCandolle. S. 360—361. Mitscherlich, über die Mycose, den Zucker des Mutterkorns. 8. 15—18. Hlasiwetz, über Buchentheer - Kreosot, und die Destillations- .- Producte der Guajakharzes. S. 339— 385. Kraut, über Cinnamein und Peruvin. S. 208—212. Strecker, über das Arbutin und seine Verwandlungen. S. 228 —234. v. Thann, über das Rumiein. S. 324—331. Merk, Untersuchungen üter Veratrumsäure. S. 58-—-62. Veber Oxalom. S. 126—128. Wittstein, chemische Untersuchung der Asche der Woarzeln, Blät- ter, Stengel und Blüthen von Primula farinosa, Ein Beitrag zur Kenntnisse der Vertheilang der mineralischen Substanzen in den verschiedenen Theilen einer Pflanze. S. 203—212. *376. (vgl 246.) Bulletin der k. bayer. Akademie der Wis- j . senschaften. München 1858. 4. v. Martins, Liste von Pflanzennamen in der Tupisprache. 8. 1-51. Buchner, über die Natar des Scammoniums und des Turpethhar- zes. S, 105—112. Strecker, über das Arbutin und seine Verwandlungen, S. 265 — 170. 377. (vgl. 270.) Journal für praktische Chemie von Erd- mann und Werther. Band 70. 1857. _ Bangert, Analyse der Asche der Wucherblume (Chrysanthemum segetum). 8. 8589, Müller, Beiträge zur Geschichte der Runkelrüben. S. 257— 261. Kopp, über die Bestandiheile des Saftes der Rhabarber. S. 307 — 310. Heintz, über die Zusammensetzung des festen Theilen des Oliven- Oels. S. 366— 371. : Yuanokin, eine neue Basis der Chinarinde. S. 421-424. Löwenthal, über das Indigweiss. S 463—-470. Veber das Verhältniss der Phosphorsäure zum Stickstoff in einigen Samen. S. 491—499, 591 Band 71. 1857. Arendt und Knop, über die Methode der Analyse von Pflanzen- aschen. $. 63-—64. Oberlin, über das Colchiecum autumnale, S. 112-115. Band 72. 1857. Ueber eine neue Chinarinde und deren Alkaleid. S, 201—1084. Ueber Tropaeolum majus. Chinesische Gelbschoten. Ueber Saponin, Ss. 393-—395. Band 73, 1858. Cramer, über das Verhalten des Kupferoxydammoniaks zur Pflan- zenmembran, zu Stärke, Inulia, zum Zellenkern und zum Pri- mordialschlauch. S, 1—18. Mitscherlich, über die Mykose, den Zucker des Mautterkorns, Ss. 65—71. Hesse, üher den Ammoniakgehalt der Runkelrüben, S. 113—114. Witting, jun., Beiträge zur Pflanzenchemie. $S. 132—147. Ueber das Frangulin. S. 153— 156. Saim-Horstmar, Fürst v., Versache zur Ausmittlaung der zur Fruchtbildung bei der Sommergerste nothwendigen unorganisshen Stoffe, S. 193— 200. ‘ Ueber die Eigenschaften der Ackerkrume. S, 351—360. Thenard, über die Aufeahme der Phospbate durch die Pflanzen. S. 360-363. . Einige Bestandtheile der Rhabarberwurzel. S. 443— 447. Band 74, 1858. Rochleder, gelber Farbestoff der Früchte von Gardenia grandi- fliora, Gelbe Fartstoffe der grünen Theile von Thuja occidentalig, Gerhsäure der grünen Theile von Thuja occident. Galläpfel-Gerb- stoff. S. 1-40. Karsten, über die arzneilich wirksamen Chinarinden Neu-Granadas, Ss. 66-67. - Schunk, über die Bildung des Indigblaus. S. 99-103. : Untersuchung der Tabake auf ihren Gehalt an Nicotin. S. 127. Michaelis, über die Beschaffenheit der im Sommer 1857 gewaeh- senen Rüben. S. 335 —399. Roct leder, über den Galläpfel-Gerbstoff, S. 399. Ueber Chinaroth. S. 410. . Trapp, über das ätherische Oel der Samen des Wasserschierlings, Cicata Virosa. S. 428—431. 592 878. (vgl. 302.) Archiv der Pharmacie. 1858. Kloete Nortier, über die sogenannte Chinarinde der Iles de Lagos in Oberguinea Delondres Bouchardats. S. 25—31. Landerer, Notiz über die Wirkung der Krähenaugen. S. 33—35. Kümmell, chemische Untersuchung des Holzes und der Rinde, des Stammes wie der Wurzel von Robinia Pseudo-acacia. S. 295— 300. Henkel, Beiträge zur Kenntniss der chemischen Bestandtbeile der Früchte von Hyaenanche globosa Lamıb,, Euphorbiaceae. 8. 37—41. Bley, chemische Untersuchung eines eigenthümlichen grünen Far. bestofles in abgestorbenem Holze. S. 129—137. Harms, Analyse der Aschen von Arenaria media L., Plantage maritina L, u. Arenaria rubra L. S. 158—160. Landerer, über die schädliche Einwirkung der Ausdünstung der Wolfsmilchpflanzen, S. 163—164, Mitscherlich, über die Mycose, den Zucker des Mutterkorns. S. 1-8, Ueber den Chinabaum in Niederländisch-Ostindien, S. 37—41. Hanbury, über die Rottlera tinctoria Roxb. und ihre medicinischen "Eigenschaften S. 129—145. . Göppert, über den botanischen Garten zu Breslau im Jahre 1858. S. 169— 172. Peckolt, über Andirin und Resina Andirae. S. 37—40. Hahn, über Huanokin. S. 33—36, Walz, über die Bestandtheile der Coloquinten. S. 141 und Mit- theilung über Bryonia alba. S. 150. ®elschütz, die Dauer der Keimfähigkeit der Samen. $. 162. Verzeichniss der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung. ) 96) Duval-Jouve, ötudes sur le petiole des fougeres. 1858. 971 Godren, description d’une nouvelle esp:ce du genre Norbier decouverte dans les Vosges, Nancy, 1858. 98) Id., nouvelles experiences sur V’Aegilops triticoides, Nancy, 1858. 99) Ueber das Bestehen und Wirken der naturtorschenden Gesellschaft zu . Bamberg. IV. Bericht. Bamberg, 1859. Fr 100) Kessler, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen als Botaniker: fin Beitrag zur Geschichte der Botanik. Cassel, 1859 101) Schultz, fratres, commentationes botanicae, quibus Pollichia gratulatur Gymnasio illustri Bipontino, 1859, —— T:edacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F, Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA —ön— 38. Begensburg. 14, Oktober. 1859. _ Inhalt, ortcınır-Armannıung, Laestatius, Bemerkuugen über die Formen von Nuphar Iuteum. Derselbe, über die Formen von Thalictrum flavum und simplex. — LITTBRATUR. Hildebrand, anatomische Untersuchun- gen über die Stämme der Begoniaceen. Reichardt, über die Gefässbündel- ertheilung im Stamme und Stipes der Farne. — AnzBıce der für die k, bot. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. S : Bemerkungen über die Formen von Nuphar luteum, von L. L. Laestadius. (Aus den Botaniska notiser uigifne af Th. M. Fries. 1858. Nr. ®. mitgetheilt von Dr Fürnrohr.) Professor Wahlenberg nahm in der Flora Lapponica Nym- phaea lutea als verschieden von N. pumila an, aber in der Flora Sueclca führte er N. pumila als eine Abart von N. Iutea auf, In Hart. man's zweiter und den folgenden Auflagen wird Nuphar pumilum sis verschieden von N, iuteum betrachtet. Später wurde auch eine dritte Art aufgestellt, Nuphar intermedium Ledeb., zu welcher N. Spennerionum in Hn. 6. Aufl, als Varietät gezogen wird. Ich habe in Karesuando noch einige andere Formen bemerkt, auch in Pajala kommen zwei vor, welche in Karesuando nicht gesehen wurden. Diese Formen können nach meiner Ansicht theils ven der festern oder weichern Beschaffenheit des Bodens , theils von der Tiefe des Wassers hedingt sein. Nuphar pumilum wächst bei einer Tiefe von einer halben bis dreiviertel Elle, N, lapponicum eine bis anderthalb Eliten, N. infermedium zwei Ellen, N. lohatum drei Ellen tief u. s. w. Dass diese Formen auch von der Lecalität abhängen, kann man daraus entnehmen, dass in einem und demsel- ben See nicht mehr als eine Form vorkommt. Hievon macht jedoch N. grandifolium eine Ausnahme, welche an mehreren Stellen Im: Kirchspiele Pajala vorkommt. Flora 1859. 88 594 Diese Formen sind unter sich verschieden und weichen nicht blos in Beriehung auf die Länge der Narbe und der Staubfäden, in den Blattstielen und Blattformen u. s. w. von einander ab, son- dern sie haben auch verschiedene Fruchtform, wesswegen ich mich einer eigenen Terminologie bedienen muss, um dieselbe näher zu bezeichnen. Ich nenne das eigentliche Samengehäuse Thorax und den Griffel Collum, das, was man gewöhnlich Narbe nennt, heisse ich Discus, und die eigentliche Narbe, welche den Blüthenstaub auf- nimmt, Columna, weil sie wie eine Säule mitten im Discus steht. Wie.ich die Beschreibungen von diesen Formen im lebenden Zustande genommen habe, so will ich sie bier in der wissenschaft- lichen Sprache zusammenstellen. Exemplare von N. luteum erhielt ich von Dr. Hartman von Eskilstuna und von Dr. Ängström von Medelpad, aber auch diese Exemplare sind einander ganz anähn- lich, weil bei den letzteren die Strahlen nicht bis za dea Rändern des Discus ausgezogen erscheinen, wie die Abbildung in der Svensk Botanik darstellt. So grosse Blumen und ein so grosses Ovarium, wie diese darstellt, habe ich niemals gesehen. Ich zweifle indessen nicht, dass in Teichen mit etwas warmem Wasser und schlammigem Boden eine so grossblumige Form gefunden werden kann. . Da bei einem Theile der Formen 'die Blattlappen mehr als dop- pelt kürzer als das Blatt, vom Ausgangspunkte des Blattstieles ge- rechnet, erscheinen, und ein Theil der Formen Blattlappen deppelt kürzer als das Blatt, wieder ein anderer Blattlappen 1’/‚mal kürzer als das Blatt besitzt, so will ich dieses Verhalten mit den Ziffern 2, 1'/,, 1!/; bezeichnen Bei gleichfalls einem Theil der Formen erscheint der Querdurchmesser des Blattes kürzer als die Länge, vom Ausgangspunkte des Blattstiels gerechnet, andere dagegen haben einen längern Onerdurchmesser als Längendurchmesser, Verhältnisse, welche ich folgenderweise abgekürzt. zu bezeichnen suchte: „diam, long. et lat. aequal.; diam. long. > lat.; diam. long. < lat.“ — Ein Theil der Formen zeigt keinen bemerkbaren Unterschied awi- schen thorax und collum, d. h. das Samengehäuse verschmälert sich gegen die Spitze allmählig und fliesst gleichsam mit dem Griffel zu-. sammen; dieses Verhalten will ich durch „ovarium confluens‘‘ aus- drücken. Andere Formen haben einen deutlichen Zwischenraum zwi- schen Ovarium und Griffel, und diesen bezeichne ich mit: ‚‚ovar. thorax.‘‘ — Die Blattstiele haben bei einigen Formen eine deutliche Kante zwischen der oberen und unteren Seite des Stiels, so dass er im Durchschnitte auf der untern Seite das Ansehen eines Dreieck« erhält mit einer platten Kante zu beiden Seiten der Erhühung der: 505 oberen Seite, dieses wollte ich mit „petiolus marginatus“ hazeichnen, Bei einem Theil der Formen sind die Blüthenbüllblätter von oben bis zur Mitte, bei einem andern blos bis zu einem Drititbeil ge- färbt; diess bemerke ich mit: „calyx ’/,, "/iseoloratus.“ Die Be- schaffenheit der Samen ist etwas verschieden bei verschiedenen Formen; die grösseren haben nämlich grössere Samen als die klei- “men. Ich habe indessen selten reife Samen erlangen können, weil die kleinen Seen sich mit Eis bedecken, bevor die Samen reif wer- den. Ich habe. auch bemerkt, dass die Formen, welche in tiefern Gewässern wachsen, eine Menge runzeliger und faltiger, am Boden liegender Blätter, von einer lichteren Farbe als die an der Oberfläche fluthenden, besitzen. . Ich gehe nun zur Beschreibung der mir bekannten Formen üher, Da ich,die Localitäten genau untersuchte und mit den Formen ver- glich, welche in verschiedener Tiefe und auch in verschiedenem Grunde vorkommen, so habe ich keine andere Veberzeugung gewinnen kön- nen, als dass sie sammt und sonders eine Art ausmachen, oder der Consequenz halber in mehrere Arten unterschieden werden müssen gleich denen, welche gewöhnlich von neuern Botanikern unterschie- den werden. }. Disens planus margine integerrime. -1. grandiflorum (Sr. Bot. 266); antheris latitudine 8 longiori- bun; petalis obovato-cuneatis filamenta aequantibus; calyce a co lorato; diseo alveolato (P) umbilicato (?) (e fig. non liquet discer- nere), 16-radiato, radiis ad marginem productis; ovario maximo con- Auente ovato, collo brevissimo (non sulcato ?); semicibus in genere mazimis, multiformibus. Folia ovata lobis aequalibus ovatis, obtusis, medio subimbricatis, basi angulo inflexo spatium vacaum obovatum formante, versus apicem angulo acuto divergentibns, folio plus gquam 2 brevioribus. Diam. long > lat. h. e. diamet. longitudinalis folii ab insertione petioli numerata diametr. totius folii transversalem auperans. Petiolus subteres ? (num recte in fig. cit. delineatus ?), — Secundum magnitudinem omniom partium folia longe majora esse debent, qaam figura ostendit. Comparationis causa cum sequentibus hanc figuram accuratius describere volui. 2. latifolium ; antheris latitudine 4 longioribus; petalis oblonge- euneatis, filamenta aequantibus,; calyce interiore 7, esieriere a eoloraso ; disco alveolato an umbilicato ? (nonfliguet discernere in * speeimine exsiccate), radiis circiter 16, ad marginem non produelis; i .* ovario (in spec. Hartmaniano) thorax, inferne globoso, superne cum collo elongato sulcato sensim confluente. Folia ovalia, lata, lobis conniventibas (?) a medio divergentibus, acutiusculis, long. folii 1”/s, brevioribus. Katitudo folii totus diamet. longitadin. eirciter '/s su- perans. Petiolus in spec. ezsiccat. non apparet. Antherae inaequa- lis longitudisis , exteriores latitadine 4 plo, interiores 6-plo longio- zes, — Specimina dederunt Cell. Doct, Hartman et Angström lecta Eskilstunae et in Medelpadia. Magnitudo folii latior et major quam figur, in Sv. Bet. - *boreale; antheris latitudine 3—4 longioribus; petalis obovato-s. Inte cuneatis, filamenta aequantibus; disco profando alveolato (co- Iumna nulla), subhemisphaerico, radiis 12—16 depressis, ad marginem non excurrentibus, margine leviter sinuato flavescente. Folia ovata, subelongata, lobis angnle acotissimo hasi conniventibus, mox sensim divergentibus, apice distantibus, folio 2 brevioribus. Diam. long. > las. Petiolus marginatus, sabtus triqueter, supra dorso elevato nota- tus. Pedunculus subtrigonus. Flos magnitudine fere fig. Sv. Bot. Ovarium ovatum, collo leviter sulcato. — Hab. prope Pajala in lacu- bus aqua 3-pedali, il. Discus planus margine sinuato, 3. grandifolium ; antheris latitudine 6 longioribus; petalis obo- vato-cuneatis, filamenta aequantibus; calyce ?/s colorato; disco alveo- lato et umbilicato, columna planum disei aequante; margine disci leviter et inaequaliter sinuato (non profunde ut sequentes); disco radiato, radiis circiter 20 ad marginem non prodactis ; ovario ovato- oblongo, confluente, collo elongato tereti (non sulcato); seminibus multiformibus, majusculis (minoribus quam in Sv, Bot.). Folia ovata, in genere masima, elongata,, lobis inflexis, imbricatis, spatium va- cuum obliguam relinquentibus, ut fig, eit. in}Sv. Bot, ostendit, apice angulo obtuso divergentibus , folio duplo brevioribus, Diam. long- et lat aequal. Petiolus marginatus, subtus trigueter, superne dorso elevato notatas, — Hab. in Kaunisvaara, Saitajärvi et Ruokojärvi par. Pajala profunditate quadripedali. Folia minora lobis conniven- tibus inveniuntur. 4. fluviatile, antheris extremis subquadratis, intimis latitudine 3, mediis 2 longioribas ; petalis oblongo-cuneatis, filamenta aequan- tibus, disco plano, radiis 10 aut 12, ad marginem non productis, märgine leviter sinuato, alveolato et umbilicato,, columna brevi;; vario ovato, confiuente, collo non sulcato; seminibus minutis. Folia 50 % ovalia, dilatata, apice rotundata, lobis conniventibus, folio 1°/, bre- vioribas. Petiolus inferne trigonus, sapra parum elevatus. — Hab: aqua 6-pedali in flumine Tornensi circa Pajala et Kengis rarius, Flores minores, ?/, colorati; folia minora sed magis subrotunda, quam in aliis formis. Diam, transvers. long. !/s superat; inaequalis longitudo antherarum observari debet. iu. Discus planus margine profunde et aegualiter sinnato, 5. lobatum; antheris extremis subquadratis,, intimis latitudine 1!/; longioribus, apice inerassatis, Iuteis; disco alveolato et -umbili- esto, columna planum disei aequante, sub-10-radiato, viridi, radiis ad marginem productis, elevatis; petalis oblongo cuneatis, filamenta aequantibus; calyce fere toto umbrino- viridi. Ovarium thorax sub- globosus, longitudine colli profunde sulcati. Folia ovata, coriacen, lobis imbricatis (spatium vacuum minutum), apice angulo aperte di- vergentibus, folio duplo brevioribus, Diam. long. et lat, aequal, Petiolus triqueter, superne parum elevatus. Folia hujus formae mi- nora suhrotunda. — Hab, in aqua profunda oetopedali par. Enontekis Lapponiae Tornensis haud procul a Karesuando inter Paijujärvi et Sakkarajärvi, admodum parce aestate calidissima florens nec alibi visa. Hujus folia ob lobus inflexos basi et apice subaequalia, aper- tura brevissima basi notata. _ - 6. gravesiens; antheris latituline 4 longioribus; petalis oblengo euneatis, filamenta aequantibus; disco plane sed in planta matura bemisphaerico, alveojato et umbilicato columna brevi, 12-radiate, radiis depressis, ad marginem non productis; ovario basi ovata oblongato, obliquo , confluente, collo brevissimo vix suleato; ealyce - interiore ?/; colorato, exteriori sordide viritli. Folia oblongo elliptica, angustata, lobis angustatis, parum a se invicem remotis, folio fere duplo brevioribus. Diam. long. > lat. Petiolus trigonus, superne parum elevatus, — Hab, in aqua 3.pedali circa Idivaoma copiese et juxta Kuttainen par. Karesuando Lapp. Toruensis, Hujus felin ce- teris angustiora. Discus flavesceus est et flores sub exsiceatiene odorem graveolentem spargunf, non famen ingratum sed nervis eb- noxium. ‘ 7. intermıdium Led sec. Bot. Suec,; antberis latitnline 3—4 longioribus; petalis longitudine filamentorum enneatis; disco parum alveolato, umbilicato, margive viridi sinuate, 10: aut 20 radiato, radiis ad murginem fere productis. Ovarium tberax collo noleate; ealyx viridis, parum coloratus, Folia profunde cordata | late ovata, 598 lobis angustis angulo aperto divergentibus,, foliis 1°/; brevioribns, Biam, long. < lat. Folia minora Calthae palustris referunt, — Hab. in Lapponia Lulensi, Pitensi (Hn. ed. 6) et in par. Enentekis Särkijärvi prope viam versus Hutavaoma, IV. Discus hemisphaericus margine deflexo dentato, 8. lapponicum ; autheris latitadine duplo longioribus; petalis euneatis filamentis duplo brevioribus; disco sub-I0 radiato, parum alveolato, radiis exeurrentibas, elevatis, margine profandius lobato, lobis lanceolatis obtusis; calyce parum colorato; ovario oblongo con- fluente, collo brevi salcato. Folie ovalia, lobis ad apicem fere con- niventibus parallelis; petiolus planiusculus, — Hab. juxta templum Karesuando in Avendujärvi parce. Folia nonnulla lobis angulo acate parum divergentibus occurrunt, 9. pumilum; antberis quadratis; disco parum alveolato,, vix umbilicato, sub-10.radisto , radiis excurrentibus, margine dentato, dentibus lanceolatis obiusis; petalis quam filamenta brevioribus. Folia profunde cordata, lobis angulo 'recto divergentibus. Baeeo forme potissimam „pumila‘ appellari debet, quia folla Caithae pa- husiris formam exacte prae se ferunt neo majora sant foliis hujus plantae minoribus, Ovarium in hac forma lanceolatum, confluens. — Hab. in Saxalompalonvelma par, Kareruando Lapp. Tornensis et alibi sec. Hart m, ed, 6, ubi folia latitudine bipollicaria esse dicun- tor, ut mea specimina habent, sed tamen ineertum esse videtur, nam endem forma a Botanicis minus cognita etiam in Angermannia et aliis praedictis locis inveniatur, nam etiam N. latifolium a ‚Cel. : Dr. Ängström sub nomine N, pumili e Medelpadia est mibi eom- municatom ob pubescentiäm et puncta elevata in pagina inferlori, quae nota Wahlenbergiana N. pumili etiam in aliis formis obvenit nec ad N. pumilum exclusive pertinet. Discas autem dentatus ma- jeris est momenti et antherae quadratae, Nuphar Spennerianum in Koch Synops ob notam „antheris Istitadine 4-plo longioribus‘‘ ad N. intermedium pertinere potest, ut in Ha. ed. 6. propesitum est; seeundum alteram notam „stigmate dentato‘‘ ad N. pumilum vel lapponicum pertinet. Üeterae notae eharacieristicae, quae a Wahlenbergio Nymphaeae ejus pumilae tribuunter, ut „folia paulo ultra palmaria,‘* in N. pumilum nor qus- drant, sed ad N. intermedium potius pertinent. Nymphaca Intea prope Idivouma a Wahlenjberigie lecta est N. graveslens, ‘Ex his 506 forms N. pumilum quotannis floret, sed lodatum non nisi aestate calidissima flores explicat, Ueber die Formen von Thalictram Ilavum und simplex, von L.L. Laestadius. (Aus dem Schwedischen der Bo- taniska Notiser, 1858, Nro. 8, mitgetheilt von Dr. Fürn- rohr.) . - In Hartiman’s Flora, 6. Auflage, wird TAalictrum kemenze Fr. als um Kengis wachsend angegeben, es ist mir aber nicht ge- glückt, diese Form zu finden, welche nach einem von Dr. Äng- ström mitgetheilten Exemplare von Keret am weissen Meere he. deutend abweicht von allen Formen des Thal. rariflorum, welches um Kengis vorkommt, Aber der: Kengis-Bezirk ist s0 reich an Formen von Th. flavum, simple und reriflorum, dass hier die rechte Stelle scheint zu antersuchen, in wie ferne die alten Linne£- schen Arten Th. flavum und simplex in mehrere Arten getheilt werden können. Beide Arten varliren mit einfachem und ästigem Stengel, mit einfacher und ästiger Rispe, mit keilförmigen und rundlichen Blättern. Von Th. rariflorum kommen auf trockenem und magerem Boden solche Formen vor, welche zu Th. sinpler hinfähren dürften, Da- gegen entwickeln sich ungewöhnlich üppige Exemplare auf gut ge- düngten Aeckern. Beide Th. flavum und simplex erhalten an sol- chen Stellen grosse und rundliche-Blätter. In gewissen Jahren, wenn der Sommer kalt und regnerisch ist, erhalten beide Arten die Nei- gung, mit ästigem Stengel und ästiger Rispe so wie mit einem grossen Blattreichthum zu wuchern, wogegen dieselben Arten in trocknen Sommern einfache Blüthenrispen, mehr rundliche Blätter, so wie kurze und steife Stengel zu bekommeu scheinen (Th. stric- tum F. Nylander), on Auch die Wurzeln variiren, wenigstens bei Th. flavum hat nämlich faserige Wurzeln, wenn es als Unkraut auf wohl ge- " “ düngten Aeckern wächst. Die Nebenblätter variiren auf fetlem und ınagerem Erdreich. Da diese Formen, wenigstens hier im Norden, ins Unendliche variiren, so kann ich in denselben nieht mehr als zwei Arten finden, nämlich TA, flavum und simplex. Th. kemense und rariflorum betrachte ich als Formen von Th. eimpler. Wenn Dieses 600 diese von Th. simple» unterschieden werden, ao müssen consequen- ter Weise noch mehrere Formen unterschieden werden. Ich habe ein Exemplar von T%, rariflorum aus Süd-Angermavland vom Ma- gister Fristedt erhalten, welches Formen in Pajala und Kengie gleicht. Von Th. flavum habe ich auch ein Exemplar aus dem mitt- leren Schweden, so dass nicht wohl ein Missgriff stattfinnden kann. Meine Exemplare bat Hr. Magister Hartman gesehen — und dar- über nichts zu bemerken gehabt, Die Formen von 7'%. flavum und simplex sind gleichwohl so merkwürdig, dass sie verdienen als Varie- täten, wenn auch nicht als Arten, aufgeführt zu werden. Aus die- sem Grunde stelle ich sie in folgender Beschreibung dar. Sie umfasst alle Formen, welche ich aus Skandinavien erhalten konnte, 1. Thalicirum flavum. Staminibus oblongis muticis; floribus in apice caulis et ramu- lorum subumbellatis, flavicantibus, “, campestre: caulis simplex; flores in apice caulis aggregati; folia obovata 3—5-fida; stipulis aurieulatis, obovatis, obtu- sis, laceris, Hab. in pratis humidis et pinguefactis ad Torneä, Pajala, (Karesuando rarissime), ß. ramosum: caulis a radice ramosus, ramis elongatis sabfa- stigiatis; flores ex alis foliorum, vel apice ramorum, umbel- lati, umbellis lougius pedunculatis; folia cuneata'triloba, non- nulla profunde partita, lobis lateralibas oblongis, integris; stipulis parvis, laceris, superioribus acuminatis, inconspieuis. Radix saepe fibrosa. Hab, circa Kengis in agris, rarius, Carpella in hac forma minora et angustiora, y. medium: caulis ramosissimus, ramis elongatis; floribus ex alis foliorum longe pedunculatis, umbellatis; folia evato- ‚oblonga, elliptica, tridentata, lobo medio producte , aut bipartita, parte altera integra, altera biloba; stipulis incon- spieuis. Hab, circa Trondbjem, ubi nonnulla speeimina lecta 1819 ia Herbario adservantur. Planta ut videtur valde difflusa, eu- jas rami duo a me lecti fere pedales- sunt. Color opacus ‚est, An Thalicir, medium Jacqu., cujus deseriptio in Koch Synopsi quadrat, foliola superiora, in nmosira forma .saep®. integerrima, ; si d. pinguldumy; cnule superne ramoso, ramis parum foliosis; flores umbellati, umbellis peduncnlatis ex alis foliorum egre- dientibus. Folia radicalia subrotanda, caulina obovata, bi- loba aut 5-loba, lobis inaequalibus; superioribus cuneatis, tridentatis, dentibus lanceolatis et acutis; stipulis iuferiori- bus oblongie, superioribas acuminatis. Carpella majora. Hab. in Markinaniemi juxta Kengis loco pinguefacto, subrotundifolium ; folis radicalia et caulina sabrotunda, den- tata, suprema oboyata; stirulis inconspieuis. Habitat eirca margines agrorum, et in ipsis agris pinguidis circa Pajala et Kengia. 2. Thalictrum simple». . Stamina linearia apiculata; inflorescentia racomoso-corymbosa ; wmbellis paucifloris. Folia inferiora maxima. ß. Caulis simplex, foliis inferioribus ambitu ovato-oblongis, tri- pinnatis; foliolis euneatis trifidis, superioribus basi angus- tatis, trifidie vel integris. Inflorescentia terminalis, race- moso-corymbosa, ramulis erectis paucifloris. — Spesimen optimum accepi e Norvegia australi, sed etiam circa Kengis locis durieribus obvenit similis forma, quae sine dubio hue pertinet, Inflorescentia hujus formae fere spicata, sine fo- liis fulerantibus; foliola minuta, ut in T’halictro minori. ramosissimum; caule ramosissimo ; ramis elongatis, ramo- sis; inflorescentia in ramulis corymboso racemosa; folia in- feriora ambitu ovato-oblonga, tripinnata; foliolis infimis cuneatis, trifidis vel tripartitis, lobo medio trifido , lobis la- teralibus lanceatis integris. Folia caulina oblongo-lanceolata foliolis tripartitis, lobo intermedio basi angustata cuneata trifido, lateralibus lanceolatis integris et subacuminatis, Fo- liola superiora omnia tripartita, lanceolata. Inflorescentia ob ramos elengatos panicnlam valde amplam renstiiuens, superne foliis fulcrantibns destitatam. Plante plus quam tripedalis est, et panicula per se sesquipedalis. Hab. circa Hernösand, ubi specimina a me lecia anne 1843. lo hac forma stipulae auriculatae, ovatae, majores quam in ceteris formis. Pinnae priwariae 5—6, secundarise inferio- res 6; folia inferiora pedicellata, superiora seasilia. 602 Y Th. kemense Fr. (secundam specimina Ängströmii e Keret €, maris albi): canlis saperne ramosus,, ramis patentibus, ra- mulis unifloris; panicula ovata rariflora, foliis destituta, car- pellis divaricatis, lanceolatis, utrinqgue angustatis, profundius sulcatis. Folia inferiora ambitu rhombea, tripinnata, foliolis . omnibus petiolatis, basi ovata inaequaliter multifidis, stipnlis ‚auriculatis, haud scariosis. Hujusmodi fornam circa Kengis numguam vidi ideoque Thalictr. kımınse apud Hn. 6. jurta Kengis leetum in sequentibns formis quaerendum est. Pani. cula hujus formae ampliata, immo divaricate, singularis est. Pedunculus floris cujusgue pollicaris. gracile; caulis simplex, usque ad apicem foliosus., Pedun- eulus foram ex axillis foliorum egredieus, foliis brevior, paueiflorus: pedunculus cujusque florie brevissimus, Folia inferiora ambitu varia, fripinnata, foliolis omnibus petielatis, basi ovata cuneatis, fri — quadrifidis, tenuioris substantiae. Stipulae ovatae parvulae. Planta gracilis, carpellis minu- tissimis, petiolis foliorum filiformibus, foliis internodia su- perantibus ut in Thal. kemense, cujus similitudinem habet. Mab. in Angermannia boreali, ubi specimina legi 1819, sed loeum specislem non adnotavi. Th. rariflorum Fr. (secundum specimina Fristedtiana An- germanpiae lecta): caulis simplex vel superne ramosus; ramis ex axillis foliorum egredientibus, patentibus, pauci- floris; inflorescentia racemoso-corymbosa, ramulis peduncu- latis, unifloris; superior pars paniculae foliis destituta sub- spicats, Folia caulina internodiis multo breviora, (quae nota etiam in Thal, simplici observatur) hoc est longius a se invicem remota, bipinnatä, pinnis lateralibus pinna media duplo brevioribus, foliolis ternis instructa ; foliola brevissime petiolata, ovata, trifida. Planta gracilis bipedalis vel brevior, foliis distantibus paucis. Huic formae similes eirca Pajala locis humidioribus inveniuntur. E. duriusculum: eaulis simplex, foliis ex angustata basi cunea- N, tis trifidis; flores in apice caulis subumbellati; carpellis ova- tis, Haec forma Holmise lecta magis ad Th. simpler veram approximatur, etsi subtantiae durioris est. boreale (Thalietrum rariflorum 8 boreale Fries, Thal, stric- tum ß boreale Nylander): caulis simplex, superne ramosus; ramis ex alis foliorum egredientibus corymbosis; ramulis brevioribus, Folia inferiora longissime pedicellata , ambita x subovata, bipinnata, foliolis petiolatis, superioribus sessilibus subeuneatis et ovatis, Folia superiora breviter pedicellata, foliolis euneatis trifidis, lobis acuminatis, Carpella subovata, Planta bipedalis robusta, foliis glaueis rugoso-venosis, Spe- eimina lecta juxta Torneä. : . agrarium; caulis superne ramosus, ramig patentibus ex axil. lis foliorum egredientibas, Folia inferiora ambitu ovata, bi. pinnata, foliolis sessilibus ex ovata basti triidis, lobis obtu- sis. Planta bipedalis, valid, foliosa, panicula ampla fere pedalis, felia laevigata magna. Hab, in agris jazta Kengis. strietum Ledeb, (secandum Nylander, cui specimina hujus fermae a me communicata): caulis strictus simplex, superne ramosus, ramis corymbosis, Folia inferiora triangularia, fo- liolis sessilibus, subrotundis, venosis, subtus glaucis, crassis, tridentatis, dentibus latis, obtusissimis. Folia superiora ex ovata basi subconeata, supremis trifidis. Planta sesquipeda- lie, duriuscula. . rolundifolium: caulis simplex, usque ad apicem foliosus, ramis brevioribus ex axillis foliorum egredientibus, corym- bosis. Folia inferiora ternata seu petiolis tribas aequalibus instracta, fuliis ternis in quolibet petiolo. Auec folia subro- tunda sunt 3—5-dentata, dentibus obtusissimis, Folla su: periora ovata, suprema cuneata. ’ . nigriscens: caulis simplex, usque ad apicem follosas, su- perhe ramosus, ramis floriferis ex alis foliorum egredientibus, psucifloris, ramulis pollicem longis, unifloris. Folia inferiora sutrotunda, 3—5-dentata, dentibus latis obtusissimis. Folia superiora ovata, tridentata, suprema tripartita, lobis oblongis acutis integerrimis. Hab. in agris pinguidis juxta Kengis. Planta valida foliosa et latifolia in cauta exsicatione ni- grescit. Haec formae habitu et magnitudine tam Jiversae, soli loci- que mutationibus ohnoxiae, nullis constantibus ‚notis limitari possunt, ut etiam quotidiana experientia testatur, et formae analogae Thal, flari confirmant sententiam meam de varia- tionibus Thal, simjlieis. Litteratur. * Anatomiscbe Untersuchungen über die :Stämme der Begonia- ceen. Von Dr: L. Hildebrand. Mit 8 Tafeln. Berlin, 1859. Verlag von August Hirschwald. 34 $. in 4. Die Begoniaceen gehören bekanntlich zu den Familien, die da- durch von dem allgemeinen Charakter der Dicotyledonen abweichen, dass sie in dem Marke ihres Stammes zerstreute Gefässbündel be- sitzen und dadurch an den Bau der Monocotyledonen erinnern. Da jedoch genauere Untersuchungen über diese Thatsache nicht bekannt sind, so hat der Verfasser sich der dankenswerthen Mühe unterzo- gen, diese auzustellen und theilt das Resultat derselben in dem vorliegenden Werke mit. Zuerst wird über das Vorkommen der markständigen Getässbündel, so wie über das Verhältuiss der Ar- ten mit markständigen Bündeln zu den Gattungen und der ganzen Familie gesprochen, und hiebei nachgewiesen, dass durchaus nicht der ganzen Familie markständige Gefässbündel zukommen, indem von 128 untersuchten Arten nur 28 dieselben zeigten, das Verhält- niss also sich etwa wie 1:4 herausstellt. Einzelne Gattungen, z. B. Ewaldia, Scheidweileria , Platycentrum, baben in allen ihren untersuchten Arten markständige Gefüssbündel; andere, wie Knese- beckia, Pritzelia, Wagneria, bieten Arten mit und ohne centrale Bün- del dar. Nur für die Art sind dieselben beständig. Der Verfasser geht dann zur Eintheilung der Stämme über und unterscheidet hier zunächst zwei Gruppen; Begoniaartige und Gireoudiaartige Stämme, die genau charakterisirt werden. Hieran reihen sich zu- nächst Bemerkungen über den Verlauf sowohl der peripherischen als der markständigen Bündel, dann über das Verhältniss dieses Verlaufes zur Blattstellung, sowie über die Anzahl der Bündel in den verschiedenen Internodien, worauf zuletzt noch von der Zusam- mensetzung der Stämme aus den Elementarorganen und von dem Wachsthume derselben gehandelt wird. Die Hauptergebnisse aller seiner Beobachtungen fasst der Verfasser in: folgenden Punk- ten zusammen: 1. Das Vorkommen von markständigen Gefässbündeln bei den Begoniaceen ist für die Eintheilung der Familie von keiner Bedeu tung. 2. Die markständigen Gefässbündel verlaufen im Internodium ohne Anastomosen parallel und senkrecht, indem sie sich weder nach Innen noch nach Aussen umbiegen; erst im Knoten anastomo. siren sie unter einander und mit den peripberischen ; keines von ihnen tritt direct durch den Knoten in das folgende Internodium, ohne vorher wit andern verbunden gewesen zu sein. Noch vor den Anastomosen im Knoten treten bei einigen Arten ein oder mehrere markständige Bündel, ausser anderen, welche der Gefässbündelkreis von seiner innern Seite aus ins Blatt sendet, in den Blattstiel; bei den ührigen Arten erbält der Blattstiel seine Bündel nur aus den peripherischen des Stammes. — Aus dem Geflecht der markständi- gen und peripherischen Bündel im Knoten entstehen die markstän- digen Gefässbündel des folgenden Internodiums; andere Theile wen- den sich aus diesem Geflecht nach der Peripherie des Stammes und verlaufen in dieser nebst den peripherischen, welche mit den mark- ständigen keine Anastomosen eingegangen sind, den Stamm weiter hinauf. — Der Ast erhält seine peripherischen Bündel theilweise aus den peripherischen der Achse, theilweise aus dem Geflecht im Knoten; seine markständigen entstehen dicht an seiner Ansatzstelle, sowohl aus seinen peripherischen, als aus dem Geflecht im Knoten der Achse, — Nur bei einigen Stämmen lässt sich im Bau eine Aehnlichkeit mit dem Monocotyledonen-Stamme nachweisen; diese besteht darin, dass sich einzelne Bündel in einem Knoten in’s Mark wenden, in diesem in die Höhe laufen, in einem höheren Knoten sich wieder nach Aussen zur Peripherie umbiegen, in dieser wieder eine Strecke verlaufen, und sich endlich in ein Blatt begeben. Je- doch ist dieser ganze Verlauf vielfach durch Anastomosen undentlich gemacht; und während derselbe bei den Monocotyledonen-Stämmen Regel ist, sp kommt er hier nur ausnahmsweise vor. 3. Die bei einigen Arten in der Rinde vorkommenden Gefäss- bündel entspringen in jedem Knoten aus den peripherischen, laufen isolirt in der Rinde senkrecht in die Höhe und treten meist schon {mr nächsten Knoten, wo sie durch neue ersetst werden, vollständig in das Blatt. . 4. Die Blattstelluog hängt mit dem .Verlauf der peripherischen Gefässbündel zusammen; zu der Anordnung der markständigen scheint sie in keiner bestimmten Beziehung zu stehen. Ueber die alleinige Zusammensetzung des Holsringes im Stamme aus Blattepuren lüsst sich wegen der Anastomosen im Knoten nichts mit Sicherbeit ent- scheiden; in den jüngsten Internodien liessen sich keine Blatt- bündel auffinden, welche nicht mit denen des Stammes verbunden gewesen wären, j 5. In den ersten Internodien der Pflanze sind noch keine mark- ständigen Bündel vorhanden, dieselben entstehen erst später aus den peripherischen (nur an einem Beispiel wegen des mangelnden Ma- terials beobachtet.) - 6 Die Anzahl sowohl der peripherischen als der markständigen Gefüssbündel ist in den verschiedenen Internodien verschieden; ge- gen das Ende des blüthentragenden Stammes nehmen beide an Zahl ab, die markständigen verschwinden schon in den ersten Gliedern der Blüthenäste, 7. Die peripherischen Bündel sind meistentheils, nicht immer, durch dazwischen liegende, langgestreckte, verdickte, in radialen Reihen angeordnete Zellen zu einem festen Holzeylinder verbunden. Die markständigen Jiegen unregelmässig zerstreut. ‘8. Die vollkommensten Rindenbündel bestehen aus verdickten Bastzellen, einer gehemmten Bildung von -Bast und Holz; im Lanfe der Abhandlung Hemmbast und Hemmholz genannt — beide zusammen sind gleich den vasa propria v. Mohl’s, Leitzellen Caspary’s, Cambium Sehacht's — und dem Holzkörper ; sie verdicken sich nicht. . Die peripherischen Bündel sind zusammengesetzt aus verdicktes Bastzellen (manchmal fehlend), Hemmbast , Cambium (statt dessen manchmal Hemmholz) und dem Holzkörper: sie vergrössern sich mehr oder weniger stark (mit Ausnahme einiger Fälle, wo das Cambium bäld aufhört, ein solches zu sein) darch schwache Verstärkung des Hemmbastes , grössere des Holzkörpers aus dem Cambium. Das Bündel verdickter Bastzellen vergrössert sich nicht. Die markständigen Gefässbündel bestehen aus einem oder zwei Holzkörpern, dem Hemmholz und Hemmbast, welche, wie bei den Rindenbündela, manchmal nicht deutlich von einander geschieden sind, und wie dort zusammen genommen den vasa propria v. Mohls etc. gleichbedeutend sind. Verdickte Bastzellen finden sich nicht überall; wo sie vorhanden sind, liegen sie fast nie dem Markparen- chym an, sondern sind von den Hemmungsbildnngen der Gefäss- bündel eingeschlossen; dieses Verhalten ist nicht durch die Ver- wachsung zweier Gefüssbündel sa erklären, sondern dadurch, dass sich das einzelne Bündel von seinem Basttheile aus eingestülpt hat. In der Lage des Holskörpers findet keine Gleichmässigkeit statt; bald liegt er dem Centrum, bald der Peripherie zugewandt; bald seit:ich. Die markständigen Gefässbündel verdieken sich nicht. 607 Alle diese Verhältnisse sind auf 8 sauber lithographirten Tafeln anschaulich gemacht. Wir wünschen dem Verfasser, noch oft auf dem Wege ähnlicher Forschungen zu begegnen, - F, Ueber die Gefässbündel- Vertheilung im Stamme und Stipes der Farne. Ein Beitrag zur anatomischen und Sysiemati- schen Kenniniss dieser Familie. Von H. W,. Reichardt. Mit 3 Tafeln. (Besonders abgedruckt aus dem XVII, Bde, der Denkschriften der maihematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ) Wien aus der k. k Hof- und Staaisdruckerei. 1859. 28 Seiten in 4 u | Der Verfasser, welcher bereits früher durch eine Abhandlang über den anatomischen Bau der Umbelliferen sich als ein würdiger Schüler seines Lehrers Franz Unger erwiesen hat, gibt uns hier eine neue Probe seines Talentes für phytotomische Untersuchungen, die, wie derselbe bemerkt, nur als erster Theil einer grösseren Ar- beit vorzüglich über die einheimischen Farne zu hetrachten ist, Die nächste Veranlassung daru gab eine im Besilze des Wiener botan)- schen Gartens befindliche Sammlung von Farnen aus Venezuela, be- stehend aus Stammtheilen und Stipitibus, welche Carl Moritz in der Provinz Caracas, nahe bei Tovar eigens zu dem Zwecke ange- legt batte, um an denselben Beobachtungen über die Gefässbündel- vertheilung anzustellen, Dieses schöne Materiale hat nun der Ver- fasser für die Wissenschaft nutzbringend ausgebeutet, indem er nicht nur möglichst genaue Schilderungen der von ihm in den einzelnen Stämmen und Stipitibus beobachteten Gefässbündelvertheilung, ent- warf, sondern auch überall trachtete, das für die einzelnen Arten Charakteri tische hervorzuheben und so für einzelne Arten sewohl, wie auch für grössere Abtheilungen der Farne constante im Stqume und Stipes begründete Merkmale nachzuweisen. Eine kurse, Skizze über den Ban dieser Organe wird vorangesendet und hirbei insbe- sondere die Form und Verzweigungsweise des Farnstammes, die Bekleidung desselben, die Wedelstellung,. die anatomische Beschaffen- beit des Rinden., Hols- u.d Markkörpers, die Form der Narben des Wedels u, s. w., dann dieselben Verhältnisse des Stipes besprochen. In dem darauffolgenden speciellen Theile werden von folgenden Farnen aus den berührten Verhältnissen geschöpfte Diagnosen und ausführliche Beschreibungen gegeben: Mertensia nuda Moritz, Cyathea ebenina Karst., €, mexicana Cham, et Schlecht., €. aspera Sw., Alsophila multifiora Klotzsch., A. villosa Presl., “A.aculeataKlotzsch., A. caracasana Klotzsch., Aspidium Ara- guala Moritz., Balantium Karstenianum Klotzsch., Dicksonia rubiginosa Kaulf., D. consanguinea Klotzsch., D. Lindeni Hook., Allosorus caudatus Prsl,, Adianthum polyphylium Willd., Chei- lanthes viscosa J.k., und Polypodium Karstenianum Klotzsch. Zur Erläuterung dienen 56 Figuren, welche Querschnitte und andere Verhältnisse der untersuchten Farnstämme darstellen. Es ist sehr zu wünschen, dass der fleissige Verfasser in den Stand gesetzt werde, seine Thätigkeit auch in Zukunft vorzugsweise einem Felde zuzuwenden, das er bereits mit so gutem Erfolge anzubauen begon- nen hat. F. Verzeichniss der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. {Forisetzung.) 192) Th. M. Fries, Lichenes Scandinaviae rariores et critici exsiccati. Fast. ch Upsalis, 1859, .„‚ Botaniska Notiser för är 1859. Upsala, 1859. 104) de Martius, Flora Brasiliensis. Fäsc. XVII. Paro 3. Fasc. XXI. Mimachii, 1859. 106) B randt, Symbole ad Polyporos Hyalochaetides spectantes. Petropoli, 106) Memoires de la societs imper. des sciences naturelles de Cherbourg. Tome V,. Cherbourg, 1857. 107 Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Band XI. Heft I II. Heidelberg, 1859. 108)Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-E as. Dec. LXXXV. u. LXXKXVIL Dresden, 1880. ‚ Tesp. Mittel-Europas 109) Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Görlitz, IX Band. Görlitz, 1859. 110) Zwölfter Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg, 1859 111) Duval-Jouve, note sur les Equisetum de France, Paris 1859. Bedaeteur und Verleger: Dr. Fürnrchr. Druck der Fr. Neubaner’schen £ . Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. N. 39. Regensburg. 21. Oktbr. 1859. ” Inhalt. orıcınaL-ABHANDLUNG. Schramm, über die Fiora von Cannstatt, = zırterarun. Hofmeister, neue Beiträge zur Kenntniss der Embyrobildung der Phanerogamen. — KLEINERE MITTHEILUNGEN. Hasskarl über Cuscata Trifoli, — ankünnısune Arnold, Lichenes exsiccati, Fasc. Ueber die Flora von Cannstatt; vom Oekonomieraih Schramm in Brandenburg. Bei Gelegenheit mehrmals wiederholter Badereisen nach dem nahe bei Stuttgart gelegenen Cannstatt habe ich, als angenekme ‚Nebenbeschäftigung , versucht, daselbst diejenigen interessanteren Gefässpflanzen zusammenzustellen, weiche sich mir nach dem fol- genden kursgefassten Verzeichnisse darboten. Alle übrigen gewöhn- lichen Arten und die sogenannten Unkräuter sind mithin unberück- sichtigt geblieben. . Zur Orientirung über die dortigen lokalen Verhältnisse. wird, wie ich hoffe, Nachstehendes genügen. Das Cannstatter vom Neckar durchströmte Thalbecken wird grösstentheils von fruchtbaren Hügelreihen begrenzt,. so dass es, gegen rauhe Winde geschützt, eine mittlere Jahres - Temperatur ähnlich der von Wien hat, obwohl Cannstatt selbst eine höhksre Lage wie dieses, nämlich eine solche von 673' über dem Meere hat. Die niedrigen Hügel, an welche sich die wohlhabenden, in Wälder von Obstbäumen gehüllten Dörfer, so wie das Schwester- Bad Berg anlehnen, siod mit Weinreben bepflanzst, die ebenen Thalflächen hingegen dem einträglichen Getreide- und Grasbane gewidmet. Firos 1859. j ”” 610 Auch diese Grasländereien sind häufig in angemessenen Zwischen- "räumen mit Obstbäumen bepflanzt, wei) es hier keine nassen oder sogenannten Sumpfwiesen giebt. Das Grundeigenthum ist ungemein vertheilt, so dass man nur ganz kleine Güter, viel winzige Parcel- len, aber alles gut eultivirt, findet. Wüste Stellen zwischen diesen Ländereien, sonst oft eine Zuflucht der heimischen Vegetation, sind bier eine Seltenheit. Die Sohle des Cannstatter Thalbeckens bildet, wie sich bei dem Bohren der vielen artesischen Brunnen ergeben hat, der Muschelkalk, wogegen die oberen Schichten aus einem eisenhaltigen Kalktufl, dann aus Lehm und oben aus einer fruchtbaren Dammerde von wenigstens 1’ Tiefe bestehen. Die höhern Hügel und Bergkuppen gehören der Keuperformation an. Die höchsten , wie, z.B. der rothe Berg und der Kablickberg zwischen Unter-Türkheim and Fell- bach so wie die sogenannte Heide, 1200—1300‘° über dem Meere gelegen, zeigen in den obern Schichten Keuper-Sandsteine und sind meist mit Nadelbolz, d. h. Fichten, Pinus Abies, bestanden, Laubholz gibt es hier, ausser etwas Weidengebüsch und Ellern- gesträuch an manchen Stellen des Neckarufers, nur jenseits Stutt- gart, weil das frühere hiesige Burgholz, damals eine ziemlich reiche Fundgrube für Botaniker, ausgerottet und dem Ackerbaue zuge- fallen ist. . Grössere Wasserbecken , ala Seen, Teiche, Moräste fehlen bei Cannstatt gänslich ; doch bringt der Silberfaden des Neckarflusses, oft von Kies oder Felsengeröll umsäumt, Abwechslung in die schon an und für sich sehr anmuthige hiesige Gegend. Noch ist zu bemerken, dass die cultivirten oder eingeschleppten Pflanzen mit einem * bezeichnet und ‘die mir vom Herrn Apotbeker Morstatt daselbst nachträglich angegebenen’ Arten hinten ‚durch ein M. kenntlich gemacht sind. Ranunculaceen: Clematis Vitalba L. Oberhalb Gaisburg auf I Hecken neben Wein- bergen. Anemone Puisatilla L. Hasenberg bei — P m. Adonis aestivalis L. Unter Dinkel. : Heileborus foetidus L. Mühlhausen und am Sülzerrain. M. Aquilegia vulgaris L. Wald bei Fellbach. M. Actaea spicata I,. Fischerwäldchen bei Gaisburg. M. au Fumariaceen: Corydalis cava Schwg. Hin und wieder im Hofener Wäldchen. M Fumaria Vaillantii Lois. An Wegen nnd Mauern. a Cruciferen: Nasturtium officinale R. Br. In kleinen Grähen unterhalb der Stege so wie bei Gaisburg. Barbaraca vulgaris R. Br. Am Neckarafer. Erysimum orientale R. Br. Auf steinigen Plätzen bei Münster, Brassica nigra Koch. Häufig im Steingerölle am "Neckar. Erucastrum Pollichii S ch. und Spenn. Dessgleichen, aber seltener. Diplotaxzis’ muralis L. Auf der Mauer an der 'Chaussse ‘nach Schorndorf. *Cochlearia Armoracia L. M. Thlaspi perfoliatum L. Jenseits Gaisburg an steinigen Wegen, Lepidium campestre R. Br. Auf Asckern. M. :Coronopus Rueliii All, Auf feuchtem Sande. Isatis tinctoria L. In Steinbrüchen diesseits Münster. Resedaceen: Reseda lutea L. In Steinbrüchen u. s. w. gemein. Poiygaleen: Polygala vulgaris L. Sehr hehe gracile Form. Polygala amara L. var. uliginosa Reichb. ‚Aberhaß der fablen- „berger Weinberge .in einer ‚quelligen :Schlucht auf Basen. © Sileneen: Dianthus superbus L. Unter Fichten auf. Meorgrund, ‚aber ‚selten. Saponaria officinalis L. Au Weinbergen überall, Silene nutans L. Bei Gaisburg, selten. “ Lychnis diurna Sibth. In Weidengehüschen ‚am ‚Neckar. Lineen: "Linum tenuifolium L. Fellbach auf der Kuppe des Kablickberges. Malvaceen: Althaea hirsuta L. Auf einem bewachsenen Ackerraine rechts der Chaussee nach Schorndorf. Hypericineen: Hypericum pulchrum L. In den Fichtenschonungen ‚oberhalb Gais- burg. Hypericum montanym L ‚In ‚Waldungen. ’ hirsutum L, Sonst Am Rurgholse. _ ” 39 6123 Geraniaceen: Geranium pratense L. "Beim Wilhelgsbade auf ‚Wiesen. » pyrenaicum L. Dicht vor Gablenberg auf Wiesenscheiden selten, Geranium columbinum L. Vor dem Kurhause auf Rainen. M. Papilionaceen: Sarolhamnus scoparius Koch. Burgholz und Waldungen bei Stati- gart auf Keuper. €. Cytieus niyricans L. Oberhalb Gaisburg und Gablenberg, „ sagilalis Koch. Ebendaselbst. *Medicago sativa L. Häufig angebaut. ri falcata L. var. media Pers, Bei Münster. *Trifolium pratense L. Cultivirt. » ochroleucum L. Früher im Burgholze, dann auch kars vor Degerloch. oo Coronila varia L. Nicht aelten an Wegen auf der Höhe. Hippocrepis comosa L. Unter Gesträuch beim Wilhelmsbade. *Pisum salivum L. Sehr im Kleinen angebaut. *Ervum Lens L. Dessgleichen. Lathyrus Aphaca L. Auf einer kleinen Feldwiese nach Schorndorf zu, mit L, pratensis, ® Lathyrus silvestris L. Unterhalb des Waldes in den Weinbergen bei Gablenberg. Orobus vernus L. In Laubgehölsen. M. Rosaceen: Rubus corylifolius Sm. (R. dumetorum W.u. N.) Oberhalb Gablen- berg zwischen Weinbergen. _ Rubus thyrsoideus Wimm var. candicans, Au hochgelegenen steinigen Weinbergen. Rubus discolor W. u. N. Auf der Feuerbacher Heide. Potentilla supina L. Bei Berg neben den Müblen, selten. „ Fragariostrum Ehrh. Burgholz gegen Zuffenhausen. M. Rosa cinnamomea L. Am Hohlwege dorthin, „ rubiginosa L. var. umbellata Leers. An steinigen Acker- rändern, “ Rosa arvensis Huds. Am Waldrande diesseit Degerloch auch ober- halb Gaisburg am Ende der Weinberge. 618. Rosa gallica L. Auf Ackerrainen und in Vorhölzern in mehreren Farbenabstufungen vom reinsten Weiss bis. zur tiefen Purpur- rötbe. Niedriger Strauch mit sehr grossen schönen Blumen. . -Sanguisorbeen: Poterium Sanguisorba L. An Kalkhügeln, nicht selten. Cueurbitaceen: Bryonia dioica Jacq. Auf Hecken bei Cannstadt. ; Crassulaceen: , Sedum purpurascens Koch. Auf Rainen zwischen Gablenberg und :Gaisburg neben den Weinbergen. Sedum album L. Auf Mauern, Umbelliferen: Apium graveolens L. An der Salzquelle beim Wilbelmsbrunnen und beim Hofrath Heine, . Falcaria Rivini Host. Aecker bei Gablenberg und Berg. Sium angustifolium L. (Berula Koch.) Dammgräben nach Unter Türkheim zu, Bupleurum falcatum L. Veberall unter Gesträuch. Silaus pratensis Bess. Auf Wiesen diesseit Gaisbarg häufig. Angelica silvestris L. Unterhalb Gaisburg auf feuchtem Wiesen- grunde, i . Peucedanum officinale L. Auf einem steinigen Raine oberhalb. Gais- burg nach Gablenberg zu, in den Weinbergen, - Peucedanum Cervaria Lap. In Fichtenschonungen oberhalb Gais- burg, Caucaolis daucoides L. Gablenberg und Feuerbach auf Aeckern. Turgenia latifolia Hoffm. Diesseit Feuerbach unter Diukel, *Coriandrum sativcum L. Bei Gaisburg angebaut und verwildert. Caprifoliaceen: Sambueus Ebulus L. Am Neckar nördlich von Münster, oberhalb Gaisburg und am nördlichen Ende der Vorstadt beim Stege u. s. w. in Menge. . Rubiaceen: Asperula linctoria L. An Uferfelsen am Neckar bei Münster, Galium Cruciata Sc op. Ehendaselbst und bei Gaisburg. » frisorne With, Im Getreide südwestlich von Cannstatt, ei | * Dipsaceen: Dipsacus silvestris Mill. Am Neckarufer bei Mühlhausen, » pilosus L. Am Neckar neben der Eisenbahnbrücke unweit Schloss Rosenstein, selten. Compositen: Aster Amellus L. Auf Rainen und in Fichtenschonungen oberhalb . Gaisburg in ziemlicher Verbreitung. Stenaclis annua Nees. - Unter Weidengebüsch am Neckar bei Berg, Münster u. s. w. Conyza squarrosa L. In Steinbrüchen, an Abbängen nicht selten. Pulicaria dysenterica Gärtn. In Dammgräben bei Gaisbarg und am Steige nach Unter-Türkbeim, Artemisia pontica b. Auf hochgelegenen Gablenberger _Weinber- gen an Einfriedigungs-Mauern. Chrysanihemum corymbosum IL. Oberhalb Gablenberg zwischen Weingeländen, Chrysanikemum Parthenium Pers, Auf wüsten Plätzen ucd Schutthaufen, - Senecio erucifolius L. In Steinbrüchen und auf Berglehnen. Cirsiunt eriophorum Scop. In denselben Localitäten rechts der Strasse nach Schmieden, Centwures Jacea L. var. latifolia. Hinter Münster am Neckar. » nigra L._ An Schonungsrändern oberhalb Gaisburg. » Caleitrapa L. Auf wüsten Plätzen unfern. der Chaussee nach Schorndorf. Picris hieracioides I,. In Steinbrüchen, sehr gemein. Podospermum laciniatum DeC. mit der rauben Form (Scorsonera muricata Balb. als Art) An steinigen Wegen und bei’ der Ra- pelle auf dem rotben Berge. Sonchus asper Vill. Aut Grabeland. „ Ppalustris L. Unterhalb Gaisburg am Neckar an einer sump-. figen Stelle mit Weiden- und Ellerngesträuch. Ich babe nur 1 von einem Knaben gefundenes frisches Exemplar geseben. Crepis biennis L. Sehr gemein. Hieracium praealtum Vill.. Sehr gemein auf Wiesen. „ piloselloides Vill. An einem sonnigen Abhange der hö- heren Berge ohertist# Gaisburg nach Gablenberg zu. Nur ein- mal gefanden und dann nicht wieder. Hieratium cymosum L. Oberhatb' Wangen am Waldrande. 65%: Hieracium vulgatum Fr. var. piclum. Blätter schwarz gefleckt. An Felsen bei Münster, Ambrosiaceen: *Xanthium spinosum L. Auf einer wüsten Stelle unter dem Stege nahe heim Wasserlaufe der Vorstadt. Gewiss eingeschleppt und nur sparsam vorhanden, Convolvulaceen: Cuscuta Epithymum L. Am Perron des Cannstatter Babnhofes auf. Medicago sativa in grosser Menge. Es ist nicht Ü. Hassiaca Pfeiff., denn die Blüthen, welche sich erst Ende. August öffne- ten, sind nicht gestielt, Boragineen: -*Borago officinalis L. An Wegen und Görten; sparsam. Solaneen: *Solanum tuberosum L. Ueberall angebaut. . Scrophularineen: . Serophularia Ehrharli Stev. (Se. aqualica d. Autoren.) An Wie- sengräben, Verbascum Lychnitis L. var. album Mill. Auf vielen Hügeln. » Blattaria L. und zwar mit weissen Blüthen. An Arcker- rändern diesseit Gaisburg, sehr selten. *Linaria Cymbalaria Mill. Beim Bade Berg an der Brücken- mauer, Linaria minor Desf, Am Ufer des Neckars bei Münster. Orobanche Epithymum DeC. Oberhalb Gaisburg in Weinbergen. Galii Duby. Gegen Münster auf Feldrainen. ’ Labiaten: Mentha silvestris L. In vielen Formen am Neckar und an Gräben. Salvia pralensis L. Auf: Wiesen; auch rosenroth blübend‘ silvestris L. An Wegen oberhalb Berg, an der-Chaussee nach Schorndorf an Aeckern. Stachys germanica L. Am Neckarufer hinter Münster. „» cannua L. Beim Wilhelmsbrunnen unter Ziersträuchern. Teucerium Churmaedrys 1, Daselbst auf Felsbiöcken hinter, dey südlichen Promenade, ”> Primulaceen: Anagallis coerulea Schreb. Auf Aeckern hei Cannstatt rechte der Strasse nach Schorndorf, Amararanlaceen: Amarantus retrofiexus L. Am Neckar sowie an Wegen äusserst gemein. Chenopodeen: -Chenopodium opulifolium Schrad. Nur in Gaisburg am untersten Dorfende an einem Qnellbrunnen. Chenopodium polyspermum L. Auf Krautäckern daselbst, *Beta vulgaris L, Nicht selten cultivirt, Eupkorbiaceen: Euphorbia stricia L. An Gräben bei Gaisburg, auch weiter bis Degerloch und nach Esslingen hin verbreitet. Die Blätter sind lichtgrün, dünn, . Euphorbia verrucosa Lam. AnAcker- und Wiesensäumen zwischen Gaisburg und Gablenberg. Euphorbia pialyphyllos L. Oberhalb Berg an einem Hohlwege. » erigua L. Auf Aeckern nicht selten, Mercurialis annua L. Unter Gebüsch und auf Gartenland beim Hotel Herrmann in Cannstatt; dann auch bei Berg. Urticeen: Humulus Lupulus L. Hier ausnehmend häufig. = Salicineen: Die Weiden dürften in zahlreichen Arten an den Ufern des Neckars' u. s. w. vertreten sein, doch hat es mir an Gelegenheit gefehlt, dieselben während der Blüthezeit zu beobachten. Potameen: Von dieser Familie sind von mir nur bemerkt worden: Potamogvton erispus L. und » pectinatus L. Im Neckar hei Berg. Orchideen: Auch diese sind schwach vertreten. Ich fand ner: Orchis maculata L. Früher im Burgbolze und dann Cephalanihera rubra Rich, in einem Laubwalde bei Stuttgart. Inn . Colchicaceen: Colchieum autumnale L. Veberall auf Wiesen. u Juncaceen: Luzula albida DeC. Oberhalb Gaisburg unter Fichten. Cyperaceen: x . Scirpus maritimus L. Nur auf einer kleinen salzhaltigen Stelle des Exerzierplatzes nach Berg zu. Carer glauca Seop. In riesigen Exemplaren vereinzelt an moori- gen Stellen unter Fichten, .Gramineen: *Zea Mays L. Häufig angebaut. Alopecucus agrestis L, Bei Cannstatt unter Dinkel, ı Phleum pratense L. var. nodosum. Bei Berg und neben der Solitude, *Avena sativa L. Auf Getreidefeldern häufig. * „ fatua L. Hin und wider cultivirt. . » pralensie L. Bei Fellbach auf dem Kablichberge. Glyceria distans Wahlb. Mit Scirpus maritimus, ». agquatica Prei. Im Dammgraben des Fusspfades von Cann- statt nach Unter-Türkheim. Brachypodium pinnatum P. B, An der Strasse nach Schorndorf "vereinzelt, Bromus racemosus L, Auf Wiesen, und zuerst blühend, „ arvensis L, Im Wintergetreide häufig. *Triticum Spelta L. In mehreren Varietäten überall angebaat. * „ dicoceum Schrk. Auf einigen Ackerstücken nach Berg zu cultivirt, *Triticum monococcum L. Nicht selten angebaut. *Hordeum vulgare L. Dessgleichen. * , hezastichon L. Ebenso, bei Berg. » pratense Huds. Auf Wiesengrund beim Exersierplaise und am Kirchhofe nach Schorndorf zu. 618 Litteratur. Neue Beiträge zur Kenntniss der Embyrobildung der Phanero- gamen vou Wilhelm Hofmeister. I. Dikotyledonen mit ursprünglich einzelligem, nur durch Zellentheilung wachsendem Endosperm. (Aus den Abhandlungen der k. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. VI.) Leipzig, Druck von Beilkopf uud Härtel. S. 53 —672. gr 8. und 27 .‚Steintafeln. Wir erhalten bier abermals eine Reihe der feinsten und ge- nauesten Untersuchungen aus einem Gebiete, in welchem der Ver- fasser längst schon als eine der ersten Autoritäten bekannt Ist. Er hat bier insbesondere jene Pflanzen ins Auge gefasst, wo sich im eben befruchteten Embyrosacke eine einzige, verhältnissmässig grosse Zelle bildet, welche vom ersten Sichtbarwerden an einen beträcht- lichen Theil des Raumes desselben vollständig ausfüllt und darch eine Scheidewand in zwei Tochterzellen sich theilt, welcher Vor- gang dann in den Theilzellen stetig sich wiederholt, bis die volle Zeilenzabl des Endoperms erreicht ist. Die so sich verhaltenden Pflanzen gehören folgenden Familien an : Loranthaceen, Santalaceen, Aristolochieen, Asarineen, Cytineen, Balanophoreen; — Orobancheen, Scrophularineen, Bignoniaceen, Acauthaceen, Labiaten, Verbenaceen, Selagineen, Globulariaceen, Lentibularien, Gesneriaceen, Hydrophyl- leen, Plantagineen; — Erieaceen, Epacrideen, Pyrolaceen (mit Ein- schloss der Monotropeen), Droseraceen; — Campanulaceen, Loasaceen, Bartonieen, Aus der Fülle deran verschiedenen Pflanzen dieser Fami- lien von dem Verfasser angestellten Beobachtungen haben sich mehrere Modificationen ergeben, deren allgemeine Betrachtung der detaillirten Darstellung der Untersuchungen selbst vorangeschickt wird. Der ganze Iunenraum des Embryosacks verbält sich als Anfangszelle des Endosperms bei den Asarineen, Aristolochiaceen , Balanophoreen, Pyrolaceen, Monotropeen; die erste Theilang des Sackes erfolgt durch eine ihn in zwei ziemlich gleiche Hälften scheidende Wand, deren jede einen Zellenkern einschliesst, und deren jede mindestens noch einmal Tochterzellen bildet. — Dagegen nimmt die Anfangs- zelle des Endosperms das obere Ende des Embryosacks ein; — 88 erscheint der eben befruchtete Embryosack durch eine Querwand in «wei Hälften geschieden, deren obere durch eine Reihe von Zwei- theilungen zum Endosperm sich umwandelt, während in der untern keine solche Zellentheilung stattfindet, bei Viscum, Tribsium, La- Ihraea, Rhinanthus, Mazus, Melampyrum, Globularia. — Sie füllt: die Mittelgegend des Embryosacks aus bei Veronica, den Labiaten, Nemophila, Pedicularis, Plantago, Campanula, Boasa; — das untere Ende desselben hei Loranthus, Acanthus, Catalpa, Heben- slreitia, WVerbena, Vaccinium. Die angedeuteten Unterschiede in der Entwicklungsweise des’ Endosperms lassen sich schärfer und richtiger ausdrücken, wenn man in allen Fällen den ganzen Em- hbryosack als Matterzelle des Endasperms betrachtet, seine zwei ersten Theilhälften schon als erste Endospermzellen auffasst, und dann die Intensität der weiteren Vermehrung der Endospermzellen in den verschiedenen Gegenden des Embryosacks bezeichnet. Unter diesen Voraussetzungen ordnen sich die Thatsachen in folgender Weise: A. Die Endospermzellen vermehren sich sämmtlich; die Intensi- tät der Vermehrang nimmt von beiden Seiten des Embyrosacks ge- gen dessen Mitte hin allmäblig ab. Aristolochia, Balanophoreen, Pyrola, Drosera, Bartonia (bei letzterer abgesehen vom scheitel. ständigen Auswuchs des Eimbryosackes, der hier schen vor der Befruchtung darch eine Querwand vom ursprünglichen Raume ge- schieden wird) B. Die eine der beiden ersten Tochterzellen des Embryosacks vermehrt sich gar nicht; alle Zellenvermehrung findet nur in deren Schwesterzelle statt. &. Nur die untere der beiden Tochterzelien vermehrt sich. Loranthus, Lepidoceras, Calalpa, Acanthus. ß. Nur die obere theilt sich fernerhin: 1. Ihre Vermehrung ist allseitig gleichmässig in dem Sinne wie unter a: Viscum, Thesium, Asarum. 2. Die den Scheitel des Embryosacks ausfüllenden Tochter- sellen halten weit früher in der Vermehrung inne, als die übrigen, »: Der Theilungen der äussersten,, die Keimbläschen ein- schliessenden Scheitelzelle sind nur eine, oder I><}- Lathraen, Mazus. Veronica hederarfolia und triphyklos, Rhinaonthus. Melampyrum. Plantage. Globularia. b. Die äusserste Scheitelzelle bleibt ganz und gar oline Thei- lang durch Längswände: Pedicularis. Vironica hederacfolia und Burbaumti. Nemophila. Acanthus. Catalpa, Lamium: Prostanthera, Hebenstreitia, Campanulaceen. Loase. Auch bei einigen Pflanzen aus andern Familien kommt, wie der Verfasser weiter bemerkt, ein einzelliger Zustand des Endo- sperms vor, Das obere Ende des Embryosacks erscheint sehr bald nach der Befruchtung durch eine Querwand von dessen übrigem Raume abgeschieden; und nur an jenem oberen, auch die Keim- bläschen einschliessenden Theile findet die weitere Bildung von Tochterzellen statt. So ist es unter den Dicotyledonen bei Nym- “ phaea, Nuphar, Ceratophylium, unter den Monocotyledonen bei An- thurium longifolium. Aber ein wesentlicher Unterschied zwischen den vorgenannten und diesen letzteren findet darin statt, dass bier das bleibende Endosperm durch eine, innerhalb der oberen Theil- hälfte des Embryosacks eintretende freie Zellenbildung angelegt wird. Es bilden sich in seiner einzigen Mutterzelle gleichzeitig mehr als zwei freie Zellenkerne. Um dieselben entstehen Zellen, welche bei ihrem ersten Erscheinen die Mutterzelle noch nicht völ- lig ausfüllen. Diess ist sehr deutlich bei Anthurium; schwer er- kennbar bei Nuphar , insoferne die Zahl frei enstehender Zellkerne io der Regel drei nicht übersteigt, Den Pflanzen, deren Endosperm durch fortgesetzte Zweitheilung einer einzigen Mautterzelle entsteht, ist es gemeinsam, dass der Em. bryosack besonders lebhafte Wachsthumserscheinufgen und eine hobe Entwicklung seiner Membran zeigt. Schon vor der Befruch- tang äussert der Embryosack ein ungewöhnliches Längenwachsthum bei den meisten der hieher gehörigen. Nach erfolgter Befruchtung treibt er häufig seitliche, oder grundständige, in einzelnen Fällen selbst gipfelständige Aussackungen, blinddarmartige Anbänge, welche zerstörend in die benachbarten Gewebe weit eindringen. Seine Haut ist überall derb, besonders stark verdickt, namentlich in der Scheitelgegend. In jeder Beziehung verhält sich der Embryosack bier selbstständiger, in seinen Lebenserscheinungen minder gebunden an die der angrenzenden Gewebe, als bei andern Phanerogamen. _ Die weit überwiegende Mehrzahl der ächten Parasiten gehört zu dieser grossen Gruppe. Sie begreift nur dicotyledone Gewächse; unter diesen nächst den ächten Parasiten vorwiegend solche, deren Vegetation durch einen sehr humusreichen Boden bedingt wird, (z. B. die nicht parasitischen Rhinanthaceen und Serophularineen, die Monotropeen, Pyrolaceen, Ericaceen, Asarineen u. 8. W). Die Anordnung, Grösse und Festigkeit der Wände der Endo- spermzellen der Pflanzen aus diesen Familien machen sie zu be- sonders geeigneten Gegenständen der Erörterung, ob die Endosperm- bildung auch beim Unterbleiben der Befruchtung, in Embryosäcken, ‘02 in welchen kein Embryo aus dem Keimbläschen sich entwickelt, ein. treten könne. Aus dem Ergebniss der zahlreichen Untersuchungen des Verfassers folgt die entschiedene Verneinung dieser Frage, An diese Betrachtungen schliesst sich nun die ausführliche Dar- stellung der von dem Verfasser an den einzelnen Pflanzen gemach- ten Beobachtungen, immer mit Hinblick auf die von frühern For- schern gemachten Angaben, und unterstützt von zahlreichen, auf 27 Steintafela sauber ausgeführten Figuren. Da es unmöglich ist, von diesen Mittheilungen irgend einen Auszug zu geben, so müssen wir uns hier darauf beschränken, nur die Pflanzen namhaft zumachen, auf welche sich die Untersuchungen des Verfassers 'erstreckten und da- darch zugleich ein Bild des grossen Umfangs seiner Arbeiten zu gehen. Es sind: von den Loranthaceen: Loranthus europaeus L., Lepidoceras Kingii Hook. fil., -Viscum album L.; von den Santa- laceen: Thesium alpinum L. und Th. intermedium Schrad.; von den Aristolochieen: Aristolochia Clematitis L.; von den Asarineens Asarum europaeum L. und A. canadense L.; von den Cytineen: Cytinus Hypocistis I..; von den Balanophoreen: Cynomorium cocei- neum Mich., Langsdorfia hypogaea Mart., Sarcophyle sanguinea Sparrm,, Balonophora dioica R. Br., B. polyandra Griff., B. involucrata Hook. fil., B. fragosa Forst., Helosis mezicana Liebm., H. guyanensis Rich., Phyllacoryne jamairensis Hook. fil., Corynea crassaH ook. fil,, Rhopalocnemis phalloides Jungh., Scybalium fungiforme Schott et Endl.; von den Orohancheen: Lathraea squamaria ; von den Scrophularineen: Pedicularis sytvalica L., P. comosa L., Mazus rugosus Lour., Rhinanthus minor et hir. sultus L., Melampyrum nemorosum L., Veronica Buxbaumü, hede- raefolia, triphyllos L.; von den Acanthaceen: Acanihus spinosus L.; von den Plantagineen: Plantago lanceolata L; von den Labia- ten: Lamium purpureum et maculalum L., -Prostanthera violacea; von den Selagineen: Hebenstreitia dentata Thnb.; von den Globu- lariaceen: Globularia vulyaris L.; von den Bignoniaceen: Catalpa syringaefolia Sims,; von den Hydrophylieen: Nemophila insignis Benth.; von den Pyrolaceen: Pyrola rotundifolia L.; von den Vaccinieen: Vaccinium uliginosum L.; von den Droseraceen: Drosera rotundifolia L.; von den Campanulaceen: C.mpanula americuna et Medium, Glossocomia clemalidea, Codonopsis viridiflora; von den Loasaceen: Loasa tricolor Lind., Cajophora laterilia ; von den Bartonieen: Bartonia aurea Lindl. F. Kleinere Mittheilungen. In der am 16. Oktober d.J. in Bonn abgehaltenen Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins dieser Stadt wurde van Hrn. Prof. Kaufmann auf die Zerstörung hingewiesen, welche seit einiger Zeit in den Luzernkleefeldern durch eine Flachsaeide, Cuscuta, hervorgerufen wurde, die sich früher nie gezeigt hatte; wo sie sich ausbreite, werde der Klee ganz und gar getödtet; er fragt, ob dieser Schmarotzer nicht durch die Conjuncturen der Witterung verursacht werde? Herr Lachmann, Lehrer der Naturwissenschaft an dem landwirthschaftlichen Institute zu Poppelsdorf, zeigt ‚blü- hende Exemplare davon vor, die drei verschiedenen Feldern entnam- men waren und die sich darch mehr oder weniger röthliche oder weiss- liche Farbe auszeichneten; er hielt sie für die schon von Pfeiffer in .Hessen beschriebene Flachsseide Cusculina suaevolens, auch Cus- cula h«ssiaca genannt, und gab einige Mittel an, wie -dieselbe zu vertilgen sei; oben an als radical rieth er das schon früher von Herrn ÜDekonomierath Weybe anempfohlene des Verbrennens an, indem die betrofenen Stellen, selbst einige Zoll darüber hinaus, mit Stroh bedeckt werden und dieses angezündet werde, wobei die Flachsseide mit der angegriffenen Luserne verbrenne und nicht wieder komme: andere Mittel seien Begiessen .der betreffenden Stelle mit Mistjauche, was hernach noch den Vortbeil der Düngung des Bodens biete, und mit Vitriol in gesättigter Lösung: letzteres kann aber vielleicht nachtheilig wirken. Er hielt endlieh diese Cuscula durch Kleesamen eingeschleppt und bat, ihm Proben davon einsenden zu wollen, nebst Angabe der Samenhandlung, wo- her der Kleesame bezogen sei. Ich erbat mir von den 3 vorgezeigten Proben einige Exemplär- chen aus und fand bald, dass obige Angabe wahrscheinlich a priori geschlossen war, denn bei genanerer Untersuchung zeigte sich, dass hier die auch an andern Orten bereits wiederholt gefundene Cus- cula Trifoli Babingt. vorliege, die auch schon Wirtgen in seiner Rheinflora angibt und welche Doell (in seiner Flora: Badensis 1. 194) mit Recht als Abart von €. Epithymum aufzählt, eine Art, die Choissy in seiner Bearbeitung dieser Gattung (DeCa nd. Prodr. IX. 452) als C. minor C. Bauh. aufführt. Die Cuscula hassiaca Pfeiff., auch von ihm Cuscutina migrans genannt, unterscheidet sich schon auf den ersten Blick durch die gestielten Blüthen und die kopförmige Narbe. — Wirtgen bat unsere Pflanze schon 1846 D. Yacdıman fpradı über die in Sennehland dei utterpiianzen Thädlich gemordenen Arten Alacsfeide oder Nleefctde (us- euta, Die fhon ven Alten als intereffane Zchmaroner bekannten Plage diefer Gattung find beiondera in meer geit Dim Zeritörung Des Nies and der Perne fchädlich geworden. Zo wird die Cuseuta ihen in ber Eneyelopedie oeconomique, Yverdun 177., als dun Kice fehr, idädlid) angeführt, in der TCofonomifchen Nachrichten der pantoriichen Geiellichaft in Zchiefien 1778 fa den Hilfenhädrn. Sm Jahre ISIE eriitiet fon eine beinder Maidine von Fellenberg, um ver Kleeianen vom Grindiamen d. den Samen der Flachsieide zu reinigen. Zeipent Ichret befonders Mm dem Dritter, dem fünften md dem jegigen Techsten Sahrzchend »iefes Sahre hunderte die Nlagen über die große Zgädtichfeit diefer Piluze in deu ver- Ichiedenften Gegenden Deutichlandg und der Nachbarlänper wieder, Mleift wurden die Arten der Kfeefeive nicht genauer beachtet, da cr Weihe die don Yenrschäetne Yrroate C Epilnum var den beiden ver Yhr> inter: ich oenen Yren C. europaea ımd C. e, Jlpithymum oder C. Epichymum 1 T.. Murray mitterichted. Auer u ISO erii nıterichien Z öringe Annales des | sciences ete, de Lyon, IIT. p. 520. eine nene Yet, die mit fid-americaniichent Yırerneinen :WÜfelfas eimgeichleppr \et als C. suaveolens, die dumm am ver- | ichiedenen Tiren Peutichlands bin md wieder, doch fters mie für wenige auf Vrzernefeidern Schädlich genumden it = C. hassiaca Pffer. = eorymbosa Choisy non Ruiz et Pavon. Seobachrungen aus dei Ich or nd Y. nicht befastum geworden, ca tft fecher cine eingeichlepute anerteaniiche Art, die bei ms meitt wide Zum trägt md daher batd arsfrbt. — Babington merci TS43 u The I’kytologist, I. p. 480 um IS in Annals and Mag. p. Y4U mi nere Nrreit Cuseuta Tri- tolii ııd ©. approximata, von denen jene dem Ale, Diele Dem Bolhares Klee md der Bırzerne Shädlich fein Toll, C. approximata fi mit oftindi- dem Zamen eingeführt md hat fi in Deurichland and ni einmal bei aralmiifter auf Luzerne gezeigt (Andre in Jahrbücdjer des Vereins für Na- unfunte. NRaffaı 1851), ift nad 8%. alio wohl als jüdliche, bei uns meift mir veienee Art zur betrachten, wie dem aud) Engelmam (in Systematic Arrangement of the species of the Genus Cuscuta 185, fie als Be- vierät der füpfichen C. pleniflora Tenore auffaft. Cuscuta Trifolii Bab. Ütonuch in Deutfchland häufig dem Nice und der Pırzerne ichädfidh gemer: deit, ja der größte Theil des am genannten Mlanzen angerihteten Schadens möchte nach 8 derfeiben zirzufchreiben fett; fie ift von der bei ung auf Sinfter md Haide häufigen C. Epithymum jo wenig verichieden, daß viele Loterifer fie dekhalb als Varietät derieiben aniegen zu dürfen glauben. Der Borrragende wies min nad, daß dieie Anficht voflfonmen gereshriertigt jei, je daR die ©, Trifolii nicht einmal als beftändige Varierät von C. Epithymum getrennt werden dürte, Somdern ur als itbpiger ente wide Fort Dice Arr angeichen werden mie wie dies auch Em za (be) vermmtber. Yacınamm fand nämlich ıdcht nur beide !anzen anf demmlelben Pırzevnefeide, und dann Die rorhgefärbte ichwächere piiaymum auf der Ztoppeht, Die üppigere, neilere, blafier gefärbte C. ), Trirolii anf deu od} ungemähten Zıelteit, die ihr veichlichere Nahrung boten, rdrir er Fan die harafrerifttichen Blüthen-Rermen der eirren zum Theile aut dvnteiben Ziegel wie die der airderen md Uebergängs allev Het zuiichen beiten. So Die Wlüttenfüpfe Hein waren, ans weniger Vlfthen zulanımen- göst, da gehörten diefe der breiteren ftielleien oder ichr fürs gefttelten überall gerrumgeneren Norm der vothen C. Epithymum cu, wo anf ünpigerer Nah: rung die Stengel geiler wuchien, waren die Püchen die geftielten langftödi- ger blaffen, der 1. g. C. Trifolti, in manden Köpfen fanden fih beide ver- „ enigt. Za fiher die weitaus größte Zahl der Beobachtungen von einer den Klee umd der Luzerne jchädfichen Flahsfeide auf diecle Art C. Epithymum ı U minor; zır beziehen find, fo fünnte mar glauben, alle darüber gemachten . rzaben (mit Wrsnahme der U. suaveolens ımd approximata betreffenden) basamn Ah auf biefelbe, wer nicht Negengard in der Alora von Ienu U. | europaea aud ald auf Yurzerne vorfonimend, angäbe und Koh (Thüringer Surateaig, ISHp. 17, us C, europ. zwei Arte gemacht hätte C. Epitriphylium nd C. Epieriea, die beide mit C. Epithymum nichts zu chim baren, und von deuen, jene auf Sure Ihädlich fein Toll, während dieie die saröhntiihe C. europaea wäre. Für bie vom Noch auf Klee gefundene Korn TE SORGE mit C, europaea jet hinläuglich nachgewicien, die nicht felten zsutön Grbler, aud) an Hopfen großen Schaden anrichter and in der i C. Epitriphyllum werrichen Som Schon als C. Vieine und C. Akubriang iriblintlich als neue Arco befehrieben ısuche. Nach 2. ift fo« UT RU Daronkdten Säle C Epichymum die Fchänliche, felten C. europaea una Sngichleppt ©. suaveolens und C. approximata. Ru Se 623 und Schultz Bip. 1849 gefunden Cenf, Verh. Rheiu. Nat. IH. p. 73. et Flor. Bot. Zeit. 1850 p. 212). In Bezug auf die Form der Schöppchen uud deren Stellung scheinen früher die Autoren nicht ‚genau beobachtet haben, ebenso sind die Ansichten in Betreff der Stellung derselben aus einander laufend. Der Recensent von Smith’s English Flora (cf. Flora Regensb. 1824 pag. 379.) sagt, dass die Schüppchen bei C. Epithymum im Schlunde stünden, bei einer Mit- telart zwischen €. europara und dieser „tiefer unten und von an- derer Gestalt ,‘‘ so dass man vermuthen darf, dass er hier unsere Pflanze vor sich gehabt habe. Koch und Schnizlein fanden (Flora Regeusb. 1845. pag. 543) die Schuppen der €, Urticae nur zweispaltig, die der C. Viciae mehrfach geschlitzt. Babington gibt in den Linn, Trans. (cf. Wikstr. Bejfgchm. Jahresber. über 1839—1842, p. 77.) der C, europaea zweispaltige, der C. Epithymum handförmig getheilte, zusammenneigende Schüppchen. Sonder in seiner Flor. Hamburg (Flor. Regensb. 1841 pag. 43.) sagt, dass die (. Epithymum von Babington von der €. Epithymum M urr. ver- schieden sei und spatelförmige Schüppchen habe, er halte die (. Trifolii Babingt, für die ächte Ü. Epithymum L. Später hat Ba- bington (Phytologist T. 467. ef Walp. Repert. VI. 544.) seine ©. Trifotii mit gewimperten, an der Spitze abgerundeten Schüpp- chen beschrieben, während seine Ü. approwimata (W1p ]. ec.) zwei- theilige Schüppehen mit gewimperten, an der Spitze gestuzten Lap- pen hat. Eskann daher kaum zweifelhaft sein, dass unsere Pflanze, die nur mehr röthliche oder weissliche Blüthenköpfchen zeigt, zu der C. Trifolii Bab. oder als Abart zu C. minor EC. Bauh, gehört, welche nach Choissy Schüppchen besitzt, die im Grunde der Blüthenkrone eingefügt sind und zusammenneigend ein Nectarium calyptraeforme bilden, wie das hier der Fall ist. Bei € major C. Rauh. (europaea) stehen die Schüppchen am Grunde der Staubfäden und sind stumpf gekerbt. Von den verwandten Arten mit sitzenden Rlüthen und nicht kopfförmiger Narbe unterscheidet sich C. (europaea) major C. Bauh. noch durch stampfe Kelchzipfel und grössere Blüthen; ©. Epilinum durch entfernte Rlütherköpfchen, grössere Blüthen, stumpfe Keleh- sipfel, die so gross sind, als die kugelig walzige Blumenkrowe, und sehr kleine Schüppehen. Ü. arabica hat kaum sichtbare Scehüppchen und einen Kelch, der fast so lang als die Blumenkrone ist; C. micrantha hat ebenfalls sichtliche Sehüppchen und röhrige Biumenkrone. C, pontira C Koch. (Wip. 543, 1), welche da- selbst als var. der Ü. mojur aufgeführt wird, bat zwar auch ge- 624 wimperte Schüppchen, doch unterscheidet sie sich durch den krug- förmigen Kelch; C. urceolata Kuz. (Wip Rep. 27. 745.) durch krugförmige Blumenkrone, stumpfliche Zipfeln derselben , verkehrt- herzförmige Schüppehen und zurückgebogene Narben; Ü. abyssinica A. Rehrd. (Wip. Ann. ll. 116.) durch glockenförmigen Kelch, der fast so lang als die Blumenkrone ist, und sehr spitze und schmale Zipfel der letzteren; Ü. brevisiyla A. Braun endlich (Wip. Ann. ni. 116) ebenfalls durch glockenförmigen Kelch , eingeschlossene Staubfäden, sehr kleine Staubbeutel und sehr kurze Griffel. Schliesslich will ich hier noch bemerken, dass ich die (', minor auch wie Döll (Fl. Bad. I. 793.) auf Calluna, Genista, Sarotham- nus etc, und nicht blos auf Thymus Serpyllum gefunden habe, Dr. J. K. Hasskarl, Ankündigung. Der dritte Fascikel meiner Lichenes exsiccati (s. 0, pag. 16.) enthält folgende Arten: 61. Collemo plicatile Ach. — 62. Collema callopismum Mass. — 63. Peecania coralloides Mass. — 64. Parmelia muscigena (Ach. Wahlg.) Mass. — 65. Physcia parielina v. aureola Mass. — 66. Haematomma elatinum (Fr.) Körb. — 67. Rinodina Con- radi Körb. — 68. Rinodina demissa (Flörke) Hepp. — Rin. confragosa Ach.? Fiora 1859 p. 148! — 69. Callopisma au- raunliacum var. Oasis Mass. — 70. Lecania Körberiana Lehm. — 71. Pinacisca similis Mass. — 72. Buellia badia (Fr.) Körb. (forma parasitica.) — 73. Biatora picila Mass. — 74. Biatorina? fallax Hepp. (Sporen sowohl ein- als zweizellig.) — 75. Biatorina minuta Mass. — 76. Biatorina atropurpurea (Schär.) Mass. — 77. Biimbia sabulosa Mass (videtur.) — 78. Endocarpon daeda- teum Kpih. f. terrestre m. — '79. Placidium compactum Mass. — 80, Catopyrenium lecideoides Mass, — 81. Lithoicea apatela Mass. — 82. Lithoicea apomelaena Mass. — 83. Verrucaria congregala Hepp. — 84. Verrucaris amylacea Hepp. — 85. Polyblastia caesia mw. ß. saprophila Hepp. — 86. Thelidium pyrenophorum (Ach) Mass. (forma sylvatica) — 87. Thelidium epipolaeum (Ach) Mass. — 88. Lecanaclis abietina (Ach) Körb. — 89. Coniangium Krempelhuberi (Körb.) Mass. — 90. Pachnolepia Medusala (Pers) — 26. b. Dermatocarpon subumbonatum (Nyl.) Diese Flechten sind dem Gebiete des fränkischen Jura entnommen, mit Ausnahme von 66. (bei Lofer in Tyrol); — 70. (bei Bonn); — 71. (Algäuer Alpen); — 88. (bei Münster in Westphalen). — Eichstätt im August 1859. Arnold. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnurohr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg, ©LOR&A — — NE 40. BRegenshurg. 28. Oktober. 1859 u Inhalt. orısınaL-ABHANDLUnG, Nylander, de membrana in- teriore thecarum apud Lichenes, — Lıirrerarurn. Baillon, Etude generale du groupe des Euphorbiacees. — aNZzEIce der für die k. bot. Gesellschaft ein- gegangenen, Beiträge. De „membrana interiore“ tbecarum apud Lichenes. Scripsit W. Nylander. Haud raro videre licet botanistas, parum usu mieroscopii et no- tionibus versatos observationum ope instrumenti ejus factarum, res conspicere et enuntiare quae interpretatione omnino manea vel er- ronea innituntur. Ita adhuc vulgare est, ut corpuscula observata illi semper plana sibi fingant; inde termini exstiterunt ‚„soleae-formes, eymbiformes, limbatae‘“ etc. sporis saepe accommodati, Ex errore simili tironis in his rebus sermo est de sporis „annulatis“, quum de sporis septatis agitur. Quoad ‚„membranam interiorem‘‘ thecarum, auctores qui de tali loguuntar manifeste aut parietem internum (lineam internam sub microscopio sistentem) thecae aut protoplasma earum (quod centi- nent) intellexerunt. Citatur ex. gr. Schacht, die Pflanzenzelle t. 2, f. 12, 13, ut „membranam‘‘ illam demonstrans, at certe ibi nihil videre licet nisi 1° parietem thecalem incolorem et 2° proto- plasma sporas involvens lutescens, nec cel. Schacht de aliis par. tibus mentionem facit.*) Jam animadverti (in Prodr. p. 159), ab *) Observetur figuram citatam 12 solum erroneam esse utpote thecas in- fra filsmentose pıolongatas exhibentem , quod non fidum, nam hypothecium li- chenis delineati contra est minute confuseque vel obsolete cellulosum, Flora 1859, “ 626 observatoribus superfieialibus thecas Arthoniarum , pariete su- perne (apice) valde iuerassato gaudentes, deseribi sporis cavitatem thecalem haud replentibus, sed ad partem ejns inferam reductis; ita pro cavitate sumunt auctores quod solidum est, seilicet pars in- crassata parietis ipsius thecae Idem ex. gr. in Ciladonüs et Stereocaulis observatur. Protoplasma porro sporigenum saepe sporas e thecis ruptis egressas conglutinans iuvenitur, hoc autem naturam membranaceam nullo n:odo indicat, similisgue ea sub- stantia inter ac circa 'sporas diffusa plus minus liquida conspieitur. In lichene vegeto protoplasma semper liquidum adest. Membrana ita interior, in seriptis celehratis ‚‚evidens,' revera dissectioni thecarnm attentissimae fugiat, ni faller. Onae de hac re aituli et de multis aliis, a schola certa sibi praefidentia priori (utdieunt) rejiei, haud quidem mirandum. Con- stat nullos esse surdiores quam qui audire nolunt. Litteratur M. H. Baillon, Eiude generale du groupe des Euphorbiacees. — Recherche de types, Organographie, Organogenie, Dis- tribution geographique, Affinites, Classification, Description des genres Avec un allas de XXVIU. plnch. Paris, Vict. Masson. 1858. Gewiss einem Jeden, der — sei es im Vaterlande am ge- mütblichen Studirtische, umgebeu von seiner mehr oder weniger voll. ständigen Bibliothek, — sei es in fernen Ländern, wo ihm nur die wichtigsten Bücher zur Bestimmung der vorhandenen Pflanzen mit- zuführen gestattet ist — sich mit der Familie der Fuphorbiaceen und deren mannigfaltigen Formen beschäftigen muss, wird von Zeit zu Zeit ein tiefer Seufzer der Brust entfahren, wenn er eine Pflanze dieser Familie zu bestimmen hat. Denn einerseits sind die wenigen generellen Arbeiten über diese Familie schon vor so langer Zeit erschienen, dass sie bei den mannigfaltigen Entdeckungen der neueren Zeit als durchaus ungenügend erscheinen müssen, andrer- seits sind die verschiedenen neueren Beschreibungen und Charak- teristiken nenerer Pflanzen dieser Familie so sehr zerstreut in den verschiedensten periodischen Schriften, dass es schon eine recht dankbare Arbeit gewesen wäre, wenn Jemand dieses Material nur 627 in ein übersichtliches Ganze zusammengetragen hätte Es ist aber bei genauerer Betrachtung dieses Materials sehr hald ersichtlich, dass bei Aufstellung der verschiedeuen neuen Gattungen der Euphor- biaceen keineswegs dasselbe Princip maassgebend gewesen ist, so dass selbst mit einer solchen blossen Zusammentragung auch keines- wegs dem sehnlichen Verlangen der übersichtlichen Darstellung ge- nügt worden wäre und dass dann erst recht in die Augen gefallen wäre das Bedürfniss einer sorgfältigen auf genauer Untersuchung beruhenden Sichtung und Ordnung des Materials, ja selbst eine Untersuchung oder Prüfung des Eintheilangsprincipes der ganzen Familie, Denn darin lag ja eine der grössten Schwierigkeiten bei der Bestimmung von ausländischen Euphorbiaceen, dass der oberste Eintheilungsgrund derselben mancherlei Schwankungen zuliess und es daher nicht selten kam, dass eine und dieselbe Gattung als zwei ja mehr verschiedene Gattungen aufgestellt worden war, weil der eine Autor sie dieser, der andere jener Unterabtheilang der Fa- milie zutheilen zu müssen glaubte. Hiezu kam noch häufig die Unvoilkommerheit der Beschreibungen und Charakteristiken,, die dann noch melır das Erkennen der Geschlechter erschwert und häufig esals unglaublich erscheinen liess, dass eine einigermassen ähnliche Gattung einer andern Abtheilung zu einer vorliegenden Gattung ge- hören könne, welche nach sorgfältigen eben gemachten Untersuch- ungen einer guuz andern Ahtheilung zuzusprechen war. Man durfte doch nicht voraussetzen, dass der frühere Autor sich so weit geirrt habe, dachte aber oft nicht daran, dass gerade das Schwaukende des Eintheilungsprineipes so wesentlich zu der ganzen unsichern Haltung der Untersuchung und selbst der Beschreibung mitbeige- tragen hatte. Der Verfasser unsers hier nun vorliegenden Werkes hat sich die Aufgabe gestellt, alle diese Desiderate so viel ihm möglich schien zu erfüllen. Das ganze Werk spricht auf jeder Seite von einem eingehenden sorgsamen Studium dieser Pflanzenfamilie io ihren verschiedenen äusserlichen Erscheinungen und es ist fast überall die sorgfältige Forschung nach der Entwicklangsform und den Entwicklungszuständen aufs Deutlichste zu erkennen; der Verfasser sucht gerade durch die Geschichte der Eutwicklung der einzelnen Theile von ihrem ersten Ausatze an bis zur Vollendung ihr wirk- liches Verhältniss zu den umgebenden Theilen nachzuweisen und hie und da Hirroglyphen zu enträthseln, die an den entwickelten Pflanzen unlöslich scheinen, und wie der Titel dieses schon bemerkt, verfolgt er diese Untersuchungen nach alien Richtungen der Pflanze 40” 628 und der Diseiplin. Darauf gestützt hat der Verfasser häufig ver- wandte Formen vereinigt, andere getrennt; es soll damit hier nicht behauptet werden, dass der Verfasser überall das Rechte getroffen habe, — denn immerhin wird es einige Botaniker geben, die hier oder da wesentliche Aussetzungen zu machen haben werden und diese Aussetzungen gewiss auch durch triftige Gründe werden zu unterstützen wissen, — allein das scheint Ref. bei einem solchen Werke von minder grosser Wichtigkeit zu sein, als dass durch den Verfasser alles zu dieser Familie gehörige Material zusammenge- fasst, sorgfältig untersucht, durch vortreffliche, selbstgezeichnete ana- Iytische Zeichnungen — 934 an der Zahl*) — erläutert und kritisch beleuchtet ist. Es ist diese höchst fleissige und sorgfältige Arbeit gewiss allen Dankes werth und bekennt Ref. es offen, dass ihm das vorliegende Werk grosse Freude gemacht hat und es gewiss eine sehr schätzbare Vorarbeit zu der in Aussicht gestellten Bear- beitung dieser Familie für DeCandolle’s Prodromus, die Hr. A. DeCandolle versprochen hat, zu betrachten ist. Es kann unmöglich hier am Orte sein, ein specielles Eingehen in den Inhalt des Werkes vorzunehmen; nur mit flüchtigen Worten will Ref. andeuten, was in den einzelnen Kapiteln entbalten ist — denn jeder, der sich speciell für diese Familie interessirt, wird doch selbst dasselbe studiren wollen — und daran eine Besprechung der hier und da vorkommenden kleinen Irrthümer knüpfen, die zum Theil dem zuzuschreiben sind, dass der Verfasser das Ganze zu sehr im Auge gebalten und mitunter im Einzelnen einige Fehler über- sehen hat. Belangreicher für unsere Leser aber scheint es mir, eine Uebersicht hinzuzufügen der Eintheilang der Euphorbiaceen nach Baillon nebst Beifügung der Synonyma Generum, wodurch ein Jeder sofort einen Ueberblick des Ganzen erhält; um aber auch Jedem, der das Werk selbst nicht besitzt, das Bestimmen nach Baillon’s Aufstellung der Gattuogen zu erleichtern, hat Ref. schliess- lich einen „Analytischen Schlüssel‘ hinzugefügt, in welchem zwar nicht alle Charaktere der Gattungen aufgenommen werden konnten, jedoch stets die wichtigsten und distinetivsten im Auge gehalten worden sind mit steter Berücksichtigung dessen, was bei Herbarien-Exemplaren gewöhnlich gefunden werden kann. Einem Jeden, der das Werk zur Hand nimmt, wird es sofort j *) Hr. Ach. Guillard gibt in dem Bullet. de le Societe bot. de France VI p, 24 an, dass ungefähr 2000 Figuren im Atlas vorhanden seien, was auf sinem Irrthume beruht, 629 auffallen, dass nicht, wie diess gewöhnlich bei solchen monographi- schen Arbeitem geschieht, eine Charakteristik der ganzen Familie, sowie der verschiedenen einzelnen vom ‚Verfasser aufgestellten Un- terabtheilangen geliefert ist. Den Hauptebarakter findet der Ver- fasser in der Lage des Nabelstreifen (raphe), der dem innern Winkel des Faches zugewandt ist, so dass diejenigen Pflanzen, welche bis dahin zu den Euphorbiaceen gerechnet wurden, deren Nabelstreif nach Aussen bin und deren Knospenmund nach oben und innen gewandt ist, wie bei Buxus, darum getrennt und als eigene Familie Buraceae Baill, aufgestellt werden (cf. Uebersicht), Nachdem der Verfasser das Eichen und den daraus sich entwickelnden Samen charakterisirt und als einziges constantes Kennzeichen hin- gestellt hat,"zeigt er, dass sowohl Fruchthülle, als Griffel, Zabl und Form der Staubgefässe, sowie deren Einfügung, Ab- oder Anwesenheit der Blumenkrone, Zahl und Form ihrer Theile,.sowie der Theile des Kelches , Vorhandensein oder Abwesenheit und Bildung der Nectar. scheibe oder der Theile der Drüsen, Zusammensetzung des Blüthen- “standes, Stellung, Form und Theilung der Blätter so veränderlich seien von einem Geschlecht zum andern, dass sie nur zur Ver- theilung dieser, aber nicht zur Charakterisirung der Familie dienen können. Veber diese Methode hat Hr. Guillard sich in der Societe botanique de France am 14. Jannuar d. J. ausführlich aus- gesprochen und das Verwerfen aller andern Charaktere als der „absoluten‘‘ als nicht in Uebereinstimmung mit der natürlichen Me- thode der Pflanzeneintheilung erklärt (Bullet. de la Soc. bot. de France. VI. p: 25 ete.), worauf Ref. hier der Kürze halber verweisen muss. Aber: in dieser Abhandlung ist auch schon nachge- . wiesen, dass Hr. Baillon wicht überall diese absoluten Charak- tere bis in letzter Instanz verfolgt hat, und er selbst häufig einsieht, dass es zu weit führen würde, wollte man stets in dieser Weise in den Naturwissenschaften verfabren; es sind dadurch natürlich nothwendiger Weise einige Inconsequenzen enstanden, anf welche wir erst später zurückkommen werden; überhaupt hat der Verfasser häufig ungenaue Bezeichnungen gewählt, von denen er selbst gesteht, dass sie eigentlich etwas anders bezeichnen, als sie bezeichnen sol- len; so sagt er in einer Note (p. 4: „Statt Euphorbiaceae uniovulatae sollte man eig entlich sagen: loculis uniovulatis, so wende ich auch mitunter den Ausdruck monospermae an, so wie ich auch dispermae für biovu- latae sagen werde, obgleich nic ht notbwendigerweise zwei Samen entstehen müssen, Wo zwei Eichen in einem Fache waren, Wenn dergleichen Ausdrücke gewisser- massen unbewusst dem Schreiber entschlüpfen, so könnte man dar- über hinweggehen; wenn aber von vorne hereiu Strenge der Theilung im Charakter und Ansdruck verlangt wird, dann sollte man nicht gleichzeitig die Absicht zu erkennen geben, davon spä- ter abweichen zu wollen — der Gemächlichkeit halber. Das Werk wird nun (p. 4—44) eröffnet mit „Recherche des ty- pe‘, worin die verschiedenen vom Verfasser angenommenen und aufgestellten Gattungen kurz charakterisirt werden und besonders auf die wechselseitige Verwandtschaft derselben unter einander hin- gewiesen wird; es ist diess Kapitel gewissermassen eine Uebersicht des letzten Kapitels, wo die Gattungen ausführlicher beschrieben werden und jede Gattung ebenfalls eine Uebersicht führt, die auf die typische Gattung, der sie nahe steht, hinweist. So z. B. p. 452 heisst es bei Orfilea ist eine Lautchdergia mit Drüsen der weib. lichen Blüthen, die mit des Kelchblättern abwechseln; pag. 453, Piatygyne ist eine Orfiea mit 4—8 Staubgefässen und 5—6-theiligem weiblichen Kelch etc. Es ist in diesem Kapitel aber nicht immer nachgetragen, was dem Verfasser vielleicht erst später zu Hand ge- kommen ist, so sagt er p. 16 bei Sumbavia, sie ist eine Pflanze, deren männliche Blüthen nur bekannt sind, während er p. 390 die weiblichen Blüthen ausführlieh besehreibt, Auch in dieser Abtilkt- lung ist Correetheit des Ausdrucks nicht immer zu finden, so heisst es p. 5. leurs &tamines sont biloculaires, a statt leur antberes, welcher Fehler sich auf derselben Seite bei Pedilanthus wiederbelt, wo es sogar heisst, dass jeder Ast oder Faden der ästigen Säule (colamna staminea) ein zweifächeriges Staubgefäss trage. Vebrigens sind hier den einzelnen Gattungen die Jahreszahlen ihrer Begründung oder wenigstens der Zeit, wo sie zuerst ausführlich be- schrieben worden sind, beigefügt. Das folgende Kapitel (p. 45— 241) ist der Organographie und Organvgenie gewidmet und ist be- sonders reich an sorgfältigen Studien der vergleichenden Formen- lehre und der Entwicklungsgeschichte dieser Pfanzenfamilie. Es ist kaum möglich, ein zureichendes Bild des Mannigfaltigen , das bier abgebandelt ist, zu geben; das Studium dieses Abschnittes, wobei die treffllichen Abbildungen vom grössten Werthe sind, ist allein schon ein dankbares und höchst belehrendes, Es beginnt mit einem Kapitel über die Trennung der Geschlechter bei die- ser Familie, wo es eine so allgemein angenommene Meinung sei, Auss diese immer vorhanden sein müsse, so dass es eine unerfreuliche Arbeit sei, dieselbe bekämpfen zu müssen, Doch sei diese Trennung u ui 631 alferdings bei der grössten Zahl der Geschlechter dieser Famlile vor- handen, so Ö@6s man es nur als eine Anomalie betrachten müsse, dass Bier und da bei den Phyllantheen oder Crotoneen Zwitterblüthen gefunden würden. Darauf hat der Verfasser ineinigen ausführlichen Abhandlungen nachgewiesen, dass die Euphorbieae, wozu er Euphorbia (mit Poincettia) und Pedilanthus zählt, Zwitterblüthen besässen, wie diess die Väter der Botanik auch angenommen bätten, bis vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert Lamark, A, L, Jussieu und Andere diese Ansicht umgeworfen und später der Glaube an eine zusammengesetzte Blüthe mit verschiedenen Ge- schlechtern in derselben Blütheuhiille auch noch durch R, Brown, Kunth und Roeper bestärkt werden wäre, so dass dadurch der- selbe allgemeine Geltung erlangt habe. Es wird nun jeder einzelne Grund dieser Heroen der Botanik, welcher die neuere Ansicht stützen soll, ausführlich widerlegt und die feste Veberzeugung von dem Vorhandensein von Zwitterblüthen aus der Entwicklungsgeschichte und Analogie nachgewiesen (p. 46—56) und damit die Organisation derjenigen Abtheilung der Fuphorbiaceen verglichen, die in der That getrennte Geschlechter in den Blüthen zeigen, wobei aber die männlichen Blüthen nur einen Staubfaden haben (Anthostemeae p. F- u Es würde zu weit führen, auf diese schöne Darstellung bier näher eingehen zu wollen, Nachdem nun (p. 63—76) der Blüthenstand mit Inbegriff der Blüthenstiele und Hüllen bespro- chen worden, wird (p. 76—171) die Blüthe mit ihren Theilen und (p. 172— 204) die Frucht und der Same mit den verschiedenen Hüllen und Theilen ausführlich abgehandelt, worauf (p. 204— 209) eine kurze Teratolggie folgt. Nun kommt (p. 209—240) die Entwick. lungsgesehichte Beschreibung der Vegetationsorgaue vom Keime an bis zu den firüsen und der haarigeu Bekleidung, welchem Ka- pitel noch kurz einige Worte über die rigenen Säfte, Farbe, phos- phorisches Leuchten, Iriliren und Geruch (p. 240— 242) angehängt sind. Ref. muss auch hier aut das eigene Studium die Leser ver- weisen; es würden doch uur Bruchstücke sein, die aus dem Zu- sammenhang gerissen ihren Werth verlieren würden, wollte er hier nur das Eine oder Andere dieser lichtvollen Darstellungen heraus- heben. Nur auf einen Punkt möge es Ref. bier erlaubt sein auf- merksam zu machen: der Verfasser gibt im Laufe seiner Darstellung der Entwiekungsgeschichte der einzelnen Organe überall eine Menge von Beispielen an, mit theilweiser Hinweisung auf die betreffen. den Figuren des schönen Atlasses; während er aber im spätern systematischen Theile sich häufig genöthigt oder veranlasst gesehen 632 hat, verschiedene Gattungen zu einer und derselben Gattung zurück- zuziehen, so hat er hier doch fast immer die alten früßßeren Namen *) angeführt, und dabei nicht einmal immer gleiche Conseguen®b ein- gehalten; auch bei der Erklärung der Tafeln des Atlasses sind die ältern Namen durchweg beibehalten, so dass man im ersten Augen- blicke gar nicht daran denken sollte, dass alle diese Gattnngen x. B. die vielen zu Croton, zu Stillingia, zu Pyhllanthus etc. gezo- genen Gattungen, nur höchstens als Untergattungen fortgefahren ha- ben zu existiren. Ja es kommt dem Verfasser sogar vor, dass er Beispiele citirt von Pflanzen, die er — und mit Recht — von den Euphorbiaceen getrennt hat, so z. B, pag. 159, wo er von geflügel- ten Fruchtknoten spricht, führt er Peripterygium Hsskl. als Beispiel an, welche Gattung p. 668 als noch unbekannter Familie angehörig aufgeführt ist. — Bei Gelegenheit der Besprechung des Eiweisses wird ausdrücklich hervorgehoben, dass es keine wahren Euphorbia- ceen gäbe ohne Eiweiss, und ist der Verfasser der Meinung, dass die Ansicht, bei Anomospermum D alz, daser pag. 581 als Untergat- tung Lebidiera zu Amanoa Aubl. zieht, sei kein Albumen vorhanden, irrig sei; Ref. mnss hier bemerken, dass er bei der dieser Gattung zunächst stehenden javaschen Gattung Nanopelalumsauch kein Eiweiss gesehen hat, es stehen ihm aber jetzt keine Exemplare zu Geb um neuerdings sich von der Richtigkeit dieser Wahrnehmung zu überzeugen. Die geographische Vertheilung dieser Familie ist (p. 242-246) nur kurz behandelt, und dabei hauptsächlich Rücksicht auf das numerische Verhältniss der Euphorbiaceen mit 1-eiigen und 2.eiigen Fruchtknoten nach den versehiedenen en genom men, so wie nach den beiden Halbkugeln der Demnach gibt es 16 Gattungen, die wenigstens zwei Welttheilen angehören, aber es gibt nur A, die nur in zwei Welttheilen zu finden sind; die übrigen finden sich fast überall. Das Verhältniss der Eupbor- biaceen zu der Pflanzenwelt überhaupt wird zu '/,, angenommen. Bei der Darstellung und Besprechung der verwandtschaftli- chen Verhältnisse (p. 246--254) wird besonders stark auf die Aebnlichkeit der Bildung der MHalvales wit unserer Familie hinge- wiesen, an welche sich die verwandten Familien (Columniferae) auschliessen; auch die Verwandtschaft der Geraniaceae , Tropaeo- *) Beispielsweise nennt er bei Besprechung des Pericarps (p. 172) den Phyllanthus leucopyrus Wall., der nach seinem systematischen Theile ({p. 892) Flüggea Wallichiana Baill, ist. Solche Fälle kommen viele vor. us lene, Rhamneae, Uimeae, Chailletiaceae, Rutaceae, Auran- tiaceae, Amyrideae, Diosmeae und Sapindaceae, endlich der Amen- taceae und Urticaceae wird besprochen; es wird darauf hingewiesen, dass diese verwandtschaftlichen Verhältnisse dazu Anleitung gäben, Weddell's ingenieusen Vergleich der verwandtschaftlichen Verhält- nisse mit einer Pyramide zu bestätigen, welche mehrere Seiten hätte, die in einen gemeinschaftlichen Gipfel zusammenlaufen. Verf. nimmt nun (p. 254.) an, dass seine Pyramide 3 Seiten habe, auf die grössere derselben würde er die ganze Verwandtschaft der Mal- ven (Columnifereae) setzen mit Inbegriff der Tiliaceae; zur Linken, würde er damit parallel die Typen der Euphorbiaceen setzen; so die Euphorbia am Grunde neben Malva, höher die Bültneriaceae, Bombaceae, Stereuliaceae, auf derselben Höhe mit ihr correspon- dirende Euphorbiaceen, als ChiPPetalum, Jatropha, Manihot, Ditazis, Monotaxis ete, Helicteris würde ungefähr auf dieselbe Höhe zu stehen kommen wie die Scepaceae und Antidesmeae in Begleitung mit Eremocarpus; den Gipfel dieser Seite würden die Urticeen ein- nehmen , die also von 2 Typen Mulva und Euphorbia abgeleitet würden. Auf die andere Seite der Pyramide würde fer einerseits die Rhamnacese, besonders die Chailletiaceae und nach der andern Seite hin, noch weiter von den Euphorbiaceen entfernt, die Rhıtaceae hinstellen, Die dritte Seite würden die Geraniacene erhalten, vor allen die Linaceae, etwa auf der Höhe der Jatropheae und der Wielandieae. Was nun die Typen mit mehrsamigen Fächern be- trifft, so würde 2% sie noch weiter entfernt, in die Nähe der Ket- mieae und Tiliaceae bringen. Zum Schlusse der allgemeinen Betrachtungen folgt nun (p. 255 —280) die Classification der Familie, und zwar zuerst deren Geschichte von Linn& an, dann die Zertheilung der Gattung Cro- ion, an diese knüpft Verfasser eine Betrachtung der Sapieae oder Hippomaneae und der P »föpidoclineae Kltzsch., welche letztere man lieber (nach der typischen Gattung Pera) Peracees (p. 269) Peridees (p. 433) nennen möchte; nun bespricht der Verfasser die Eintheilung dieser Familie von A. Jussieu, bei welcher Gelegen- heit (p. 272) er die Gründe aus einander setzt, werum er Buzus von den Eupborbiaceen getrennt wissen will. Desshalb könne die als Buzeae bekannte Abtheilung der Euphorbiaceen, wenn man sie auch erhalten wolle, doch diesen Namen nicht behalten; auch die Phyl- lantheae seien aus verschiedenartigen Elementen zusammengesetzt, zu welcher Abtheilung die Cluylia nicht gezählt werden könne. Es -werden nun die verwandtschaftlichen Verhältnisse von Amanoa und Mu 6 Bridelia beleuchtet, so wie die drei übrigen Abtheilungen dieser Familie nach Jussieu, wobei der Verfasser gesteht, dass es keine absoluten Unterscheidungsmerkmale zwischen den (rotonese und Acalypheae gäbe, wie diess schon 1842 durch Ref. nachgewiesen sei, indem er die Rottera der Crotonvae und die Mappa der Acalypheae zu einer Gattung verschmolzen habe. Die fünfte Abtlieilung der Hippomaneae sei natürlich, nur müsse Styloceras als besondere Ab- theilung davon getrennt werden, Nachdem der Verfasser nun auf diese Weise die Unhaltbarkeit der bisherigen Eintheilung nachge- „wiesen, führt er die verschiedenen Momente auf, wonach er die untern Abtheilungen zu trennen gedenkt und hat nun in dem fol- genden Abschnitte, — dem dem Umfange nach Hauptabschnitte des Werkes — folgende Eintheilung gemacht: Euphorbiacees uniovulees (p. 281). , IL » » hermaphrodites (Euphorbiddes) p- 281. „ n ä etamines polyadelphes (Ricinidees) pr. 289. » 2 dielines & &tamines monadeiphes (Jatro- phidees) p. 294. ö » dielines & &tamines independantes (Cro- tonidees) p. 349. „ » dielines ä involueres (Peridees) p, 433. „ „ „ apetales & pröfleraison definiti- vemeut valvaire etc, (Dysupidees) p. 435. » » dielines apetales & calice imbrique, & androcee central, sans disque etc. (Stilin- gidees) p. 509, » » dielines & ovaires multiloculaires, & fleurs males composees (Huridees) p. 8 A „ PR dielines monandres (Anthostemidees) p. 543. Euphorbiacees biovuldes (p. 552). » » diplostemones (Colmeiroidees) p. 552. » „ pleiostemones (p. 559-) ». Etaminesremis sur une colonne centrale (Stachystemonees) p- 959. .- ß. ,. periphöriques dispogdes en cereles (Cyclostk mondes) p. 561. Y „ rayonnantes eu ombelle (Gyrandrees) p. 564. d. » diversenent Jdisposees, sans type constant (Hyae- nachnees) p. 565, 638 Euphorbiar&es binvuldes isostemones a pistil rudimentafre male (Wietandiideıs) p. 568. isosteınones sans pistil rudimentaire male (Phyllanthidees) p. 608. polygames ä loges cloisonnees (Callitrichi- dees) p. 650. Euphorbiacees incertae sedis (p. 652). Uniovulees (p. 652.) Biovulees (p. 653). Nombre d’ovules incertain (p. 658.) Genres qui ont rapportees aux Euphorbiacees et qui ne leur appar- tiennent pas, j ich habe hier die Ueberschriften der Kapitel wiedergegeben, wie sieim Buche stehen, in der Uebersicht, die unten folgt, habe ich mir jedoch einige Zusätze erlaubt, die hier blos supponirt sind; so sollen die Ricineae offenbar auch zu den Euphorbiaceen mit einer Samenknospe in jedem Fache und getrennten Geschlechtern der Blü- then (dielines) gehören u. d. gl. mehr. Bei der ersten Abtheilung ist es dem Verfasser jedoch nicht gelungen, absolute Charaktere seiner Unterabtheilungen aufzustellen, wie er es z. B. bei der Fa- milie seibst verlangte, und könnte man beim Bestimmen von Pflan- zen dieser Abtheilung wohl mitunter in Zweifel kommen, ob man die- selben z. B. unter den Dysopsidees oder unter den Jatrophidees oder Urotonidees zu suchen habe. Das Eintheilungsprineip ist hier kein scharf trenneı.des und damit allerdings noch manches Schwan - kende in die Eintheilung selbst hineingelegt. Ich habe aber bei Aufstellung des Clavis analytica dieselbe nicht verändern wollen und werden spätere und genauere Beobachtungen hier wit der Zeit schon Aushilfe bringen. Wie nun schen oben kurz angedeutet wurde, ist unter diesen Hauptrubriken jede Gattung ausführlich beschrieben (in französischer Sprache); deu Gattungsnamen geht eine kurze Phrase die Verwandtschaft andeutend voraus, z. B. p. 293: 5. Rieine ä faisceanx stam, peripheriques — Coelodiscus, worauf dann die Synonyma der Gattungen folgen, wobei das Zeichen 2 vor den Namen gesetzt ist, wenn die Gattung ganz, nach denselben, wenn sie nur theilweise zu dieser Gattung gehört. Auf die ausführliche Beschrei- bung folgen dann Obs., in welchen die Bewerkungen über verwandt- schaftliche Verhältnisse mehr dargelegt sind, so wie die Gründe niedergelegt werden, warum der Verfasser hier und da bisher auf. gestelite Gattungen nicht hat annehmen können oder warum er neue Gattungen bat aufstellen müssen, Darauf folgt dann die Aufzählung ’’ ” "636 der Arten, welche der Verfasser untersucht hat und die er be- stimmt zu den betreffenden Gattungen rechnet, worauf dann sch’iess- lich eine alphabetische Aufzählung der Werke, wo Arten der Gattung sich beschrieben vorfinden, folgt, Da wo neue Untergattungen auf. gestellt sind, ist dieselbe Weise befolgt; nach der Beschreibung der Gattung folgt nämlich erst die Kibliographie und dann auf dieselbe Weise, wie bei den übrigen Gattungen, eine Beschreibung der Un- tergattungen nebst besondern Bemerkungen und Angabe der Arten. Ilier möchte ich auf eine Inconsegnenz hinweisen; der Verfasser hat nämlich bei Anfsählung der zu den einzelnen Untergattungen ge- hörigen Arten, diese durehgängig mit dem Gattungsnamen, wozu sie vor ihm gebörten, aufgeführt und hat hier selbst die Arten nach die. sen Untergattungen benannt, statt ihnen sofort den Namen der Gattung zu geben, zu der er sie nun gezogen hat; z. B. bei der Gattung Croton: Subgen.*) Micranthis: Micranthis Galeottiana T statt ÜCro- ton Galenttianus 7; Subg. Furcaria Boiv.: Fure. Boiviniana { statt Croton Boivinianus +; eben so Gymnneroton Verreauzi T, Palanvstigma hibiscifolius (m.) u. s. w. statt Crofon .... Aehnliches findet sich überall weiter z. B. p. 362, 425, 463, 525, 629 ete. In dem Kapitel der Orgonographie sind mitunter Winke gege- ben, die dazu dienen, die einzelnen Gruppen auch durch andere — wenn gleich nicht darchgreifende — Merkmale zu unterscheiden. So finden wir bei der Abtheilung, deren Fruchtknotenfächer nur eine Samenknospe tragen, dass die Knospenlage gewöhnlich klappig, sel- tener dachziegelig ist, dass die Kelchzipfel meist ganzrandig und mit Haaren bedeckt sind, mit Ausnahme von Cephalorroton, Tragia und Verwandten, dass die Staubfäden mit diesen Kelchzipfeln ge- wöhnlich abwechselnd stehen, dass sich in der $ Blüthe meist kleine unentwickelte Staubgefüsse vorfinden, die seltener fehlen; dass häu- fig harzige Körnchen die Blätter und Zweige bedecken; dass dage- gen die zweite Hauptabtheilung gewöhnlich glatte Kelche hat, die nur selten mit einfachen (nicht sternförmigen) Haaren bedeckt sind us. w. So sind die Crofonene durch Blumenblätter der c? "Blüthe ausgezeichnet, die meist bis zur Spitze weichhaarig sind, während Croton selbst sehr kenntlich ist an den sternförmigen oder schild- förmigen Haaren der Bedeckung. Die Pereae sind 2-häusig und erman- geln des Eiweisses (Perisperme); die Dys»psideae sind gewöhnlich mit einfachen Haaren bedeckt, weichhaarig; die Ställingeae haben ge- wöhnlich in der 2 Blüthe keine Staminodien. Die Colmeirveae —ll * Vom Verfasser stets Section genannt, 637 haben glatte Kelche mit ganzrandigen Zipfeln, keine oder unver- wachsene Blumeublätter, die Blüthenlage ist fast immer dachziegelig, die Zahl der Staubgefässe ist nicht veränderlich, sondern sehr be- ständig, dieselben steben (in der 5-theiligen Blüthe) den Kelch- zipfeln gegenüber. Staminodien finden sich in der 2 Blüthe nicht mit Ausnahme von Discocarpus, die Blätter sind fast immer mit Nebenblättern versehen und Milchsäfte kommen hier fast gar nicht vor. — Doch finden sich diese Bemerkungen nur im erwähnten Ab- schnitte zerstreut, wie denn überhaupt eine reichere Charakteristik so wie der ganzen Familie, so auch der einzelnen Unterabtheilungen leider sehr vermisst wird. Ref. geht nun zu den einzelnen Gattungen über, er kann zwar natürlich keine tiefer eingehende Kritik derselben beabsichtigen, wollte jedoch gerne — gerade weil dieser Hauptabschnitt se unentbehrlich für Jeden ist, der sich mit dem Studium dieser Familie befasst — auf einige Versehen aufmerksam machen, die theils nehm als Druckfehler zu betrachten sind, theils aber auch vielleicht stehenge- bliebene frühere Ansichten andeuten, die später verändert wurden, obne die früheren Spuren zu verwischen. So z. B. hei Eu,horbia ({p. 281) ist Tithymaloides Trnf. als ganz dazu gehörig angegeben, während dieselbe Gattung (p, 287.) theilseise zu Pedilanthus ge- zählt ist; ingleichen ist Crepidaria Haw. (p. 284) als zweite Unter- gattung aufgezählt, bei Pedilanihus aber (l. c.) als Synonym aufgeführt. — Die beiden Untergattungen von Spathiostemon Bl unterscheidet der Verfasser (p.293): A. Kuspathiostemon wit weich- stachelichen Früchten, und B. Haematospermum WII. (nec Rawdit.) mit glatten Früchten ; zu leizterer rechnet er Spathiostemon salicinus Zoll, et Mor. Herb. Mus., welches Ref. schen unter diesen Namen im Hort. Bog. deseript. 1. 41. beschrieben hat und von welchem er früher (Catal. bot. bog. p. 237, Plant. jav. var. p. 246.) schon sagte, Y. dass die Früchte submuricati oder wuriculati seien. Diese Unter- gattungen sind daher, sofern sie durch die Weichdornen der Früchte allein unterschieden werden sellen,, nicht haltbar. — Bei Jatropha (p. 294), Cfidoscolus Pohl (p.302) neunt Verfasser die Staubgefässe zu einer Mittelsäule verwachsen, während er {p. 330, diese Bezeichnung geradezu ungenau nennt (une inezactitude), man müsse sagen, dass die Staubfäden frei und unverwachsen seien und auf einem säulen- fürmigen Receptaculum ständen, — Der Name Bennetia R, Br. muss dem frühern Galearia Zoll, et Mor. (cf. p. 311) weichen, weun- gleich Verfasser auch dem erstgenannten Namen das Prioritätsrecht vindiciren will, weil er 828 schon in Wall. Catal, für diese Gattung .. 638 r genannt und so verbreitet worden wäre. Diess hat auch Prof. Mi- quel in Utrecht richtig eingesehen, und desshalb in seiner Fiora vom niederländischen Ostindien I. II. p. 105. eine neue Gattung Bennetia genannt, — Bei Cluytia Wild. ist BrideliaRxb. als ganz zugehörig angegeben (p. 328), während es nur zum Theil dahin ge- hört. — Zu Ryparia Bl. (p. 339) gehört wahrscheinlich die kürzlich vom Ref. aufgestellte neue Gattung Aspidandra (llsskl. Verhandel. d. Konigl. Akad. te Aınsterd. IV. p. 141, 1855), die (p. 654) unter den zweifelhaften Gattungen aufgezählt ist; allerdings hat diese auch in der 9 Blüthe 5 den Blumenblättern gegenüherstehende Schüppehen, wie sie bei der ? angegeben sind, doch ist überhaupt der Blume’sche Gattungscharakter sehr kurz und unvollständig und die Pflanze, die Ref. als Aspilandra fragrans beschrieben, wohl zu Ryparia caesia Bl, zurückzuziehen. — Bei Trigonostemon Bl. {p. 340) ist wieder Croton ganz statt theilweise binzugezogen. — Zu Crolon und zwar zwischen die Untergattungen Ocalia und Bar- hamia ist (p. 366) des Ref. kürzlich aufgestellte Gattung Calypterio- petalum (Hort. bogor. descript, I. 33) einzuordnen. Klotzschi- phytum ist eine vom Verfasser neu aufgestellte Gattung (p. 382) — ein Croton mit unbestimmter Zahl der Staubgefüsse und radimen- tärer 2 Blumenkrone; Ref, führt diese Gattung nur an, weil ihm die Namenbildung doch allzu unpassend scheint, indem ein deutscher Namen mit dem griechischen Worte @urov (Pflanze) in Ver- bindung gebracht wird, aber auch, weil solche Namen, abgesehen von der unrichtigen Bildung, zu. barbarisch in's Ohr schallen. Bei dieser Gelegenheit möchte Ref. noch auf einen andern Vebelstand bei neuen Namen, die der Verfasser gegeben hat, aufmerksam ma- chen; nämlich auf die Bildung von Namen, die kaum von schon be- stehenden Pflanzennamen zu unterscheiden sind; so hat er (p. 464) eine Lassia Baill., ein Name, der kaum von Lasia Brid. (Subgen. Neckerae ef. Müll. Bryol. 11.116) oder Zusia Lour., einer Aroidee (cf Endi. Gen. 1701) zu unterscheiden ist, wenn man letztere nicht mit Ref. (Catal, p. 59) Lasius (R25105) schreiben will. Nun hat aber der Verfasser bei andern Gelegenheiten selbst diesen Vebelstand gefühlt und unter andern (p. 471) einen neuen Namen Chloradenia für Adenogynum R. et Zoll. gemacht, weil unter den Euphorbia- teen schon eine Gattung Adenogyne Kltzsch bestünde, die der Ver- fasser selbst aber (p. 530.) zu Gymnanthrs Sw. gezogen hat, eine Gattung, die er mit Benthaı willig zu Stillingia rechnen würde, da nur der unvollständige oder gänzlich abwesende Kelch sie davon anterscheide; allerdings ist Verfasser p. 267. anderer Meiuung uud { 639 hat gerade die erwähnte Abwesenheit oder Unvollständigkeit des Kelches als einen triftigen Grund der Trennung dieser Gattung auf- gestellt. Dergleichen Inconsequenzen sind überhaupt gar nicht so selten in diesem ausserdem so ausgezeichneten Werke, Doch zurück zu unserer Reihenfolge. — Bei diesem Namen wäre auch wohl noch in Erwägung zu ziehen, ob man mit Recht den Namen einer Insel, eines Landes zum Gattuugsnamen erheben dürfe? wie er diess z. B. (p. 390) mit einer Rottlera, die Zollinger auf der Insel Sumbawa gefunden hat, gethan, indem er die neue Gattung Sumbavia aufstellt. Ueberhaupt hat der Verfasser häufig Gattungs, namen gebildet, ohne dass man von deren Ableitung einige Nachricht erbält, so Alevia, Orfilea, Passaea, Zuckertia, Sei- delia etc. — Bei Gelegenheit der Gattung Ceratophorus Sond. sei es Ref. erlaubt, seine gleichlautende Gattung (Flor, Regensh. 1855 p. 579. Retz. I. 100 Wip. Ann. V. 47$.), die nur darch die Ortho- graphie des Namens verschieden ist, mit einem neuen verschiedenen Namen zu belegen: Hapaloceras Hsskl. (H. Wightii Heskl. et H. Leerii Haskl,). —. Mit Recht hat der Verfasser (p. 409.) die Trewia macrophylla Bl. als Typus einer neuen Gattung aufgestellt und hat auch Ref. schon (Hort. Bog. deser 1. 68.) darauf hingewiesen, dass die Trewia Bl. nicht die Trewia Wild sei; er nennt sie per Anagranma Wetria, wie denn auch auf dieselbe Weise eine Unter- gattung von Amanoa ihrer Verwandtschaft mit Bridelin halber Le- bidiera genannt wird (p. 581). Bei Stipeltaria (p. 449) gehört noch als Synonym aufgeführt äu werden: Aparistimii spec.’ Zoll., Al- chorneae spec. Hsskl., denn nach der eignen Angabe des Verfassers (p. 451.) gehört hierhin Alchornea Zollingeri Hsskl. (Retz. I. 156, Hort. bog. deser. 1.37), welche Zollinger (Rottler p. 28) Aparisth- mium sumalranumnennt, — Aparisihmium Endl. hat Concevreibum als Synonym (p. 467.) welches jedoch nur theilweise hieber gehört (ef. p. 414 Concereiba Aubl.). — Zwischen Cladogynos Zipp. und Centrostylis Baill. (p- 469) ist Coelod-pas Hsskl.,ıp. 653 unter den unbekannten Gattungen aufgeführt (Verh. Kon. Acad. IV, 139 Hort. bog. deser. I. 44) jeinzufügen. — Dass Adenoggnum R. et Zoll. bestehen bleiben muss und der Name Cloradenia ohne Netl geschaffen worden, hat Ref. schon oben gezeigt; an dieser Stelle ist (p; 472) zweimal Rottlera ? discolor ilsshl. eitirt, was R.? elbicans Hssk). heissen muss {cf. Zoll, de Rottlera Bat. 1856. p. 33. Linn p 325). — Zwischen Tyria Kitzsch. und Passaea Baill, ist (p. 507) die Gattung Dodecastemon Hsakl. (p. 655) (Verh. der K. Akad. te Amsterd. IV. p. 141. Hort. bog. deser. I. 63.) einzu. 640 fügen. — Zur Untergattung Exrcoecarta von Stillingia ist Anlidesma nur theilweise, nicht ganz als Synonym hinzuzufügen; — so auch zwischen Omalanthus Juss. et Hippomane L. (p. 538.) die (p. 658.X vermeldete ' Gattung Pimeledendrum Hsskl. (Verh. K. Akad. te Amsterd. IV. 140. Hort. bogor. deserpt. I. 69.) — Zu Pierardia Rxb. (p. 557) ist hinzuzufügen als Synonym Hemicycliae sp. Hsskl. (Hort. bog. I. 43), dagegen (p. 558) das Citat: (Hsskl. Hetz. I. p. 168) zu streichen. — Ebenso ist (p. 579) Nanopetalum Hsskl. (p. 657 et683 erronee Nonopetalum geschrieben) zwischen Stenonia „und Amanoa Aubl. einzuschalten; sowie (p. 596) vor Richeria Vhl, die Blumesche Gattung Leiocarpus (p. 655). — Zu Aporosa Bl. (p- 643) gehört als Synonym: Tetraclinostigma Hsskl. (Hort. bog. descript. I. 55.) — Der Name Hemicicca Baill. (645) gehört auch zu den minder gut gewählten, da er so leicht mit Hemicyclia W ght. (p. 562) zu verwechseln ist, — Zu Epistylium Sw. (p. 646) ge- hört als Synonym: Hedycarpus Hesskl. (nee Sw.) Retz. I. 168, Hort. bog. deseript. I. 61., welche (p. 668) noch einmal (obgleich mit dem Druckfehler Retz, p. 164) so wie früher (p. 557) zu Pierar- dia eitirt ist: die am angef. Orte erwähnte Pflanze wird wohl nicht von Epistylium Rozxbourghi Baill, (p. 648, 3) verschieden sein. Vebrigens ist auf die nahe Verwandtschaft und etwaige Vereinigung dieser Gattung mit Sceparma vom Ref. (in Catal, Hort. bog. p. 243) hingewiesen worden. . (Fortsetzung folgt.) Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 112) Breutel, Flora Germanlca exsiccata, Cryptogamia. Centuia IV. 113) Hoffmann, Signaturen für das Herbarium. Stettin, 1859. 114) Vogel, der Torf, seine Natur und Bedeutung. Braunschweig, 1859. 115) Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences. Vol. IV. Boston and Cambridge 1858. 116) Journal of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. New Ser. Vol. IV, Part, I. Philadelphia 1858, Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der F. Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwr) in Regensburg, RLORA. N 41. Regensburg. 7. November. 1859. Inhalt. orIGInaL- aRHANDLunNe, Münch, Bemerkungen über die Gattung Polyenemum — irtsratur. Baillon, Etude generale du groupe des Euphorbiacees. (Fortsetzung.) Bemerkungen über die Gattung Polycnemum; vom Pfarrer Münch in Basel. In ‘der Ordnung der Chenopodieen steht oben an die Gattung: Polyenemum. Ueber diese haben sich die Ansichten der Botaniker jeweilen in verschiedener Weise ausgesprochen, Die Einen stellen’ Polycenemum arvense Linn. und Polyenemum majus Al. Braun zusammen als Pol. arvense und bemerken ohne bestimmtere Nach- weise nur allgemein : Dieselbe werde nach Grösse von 1” bis 1‘ lang oder hoch gefunden, so Hausmann in (Tom. Il. pag. 734) seiner Flora von Tirol; so auch zunächst für die Schweiz Hegetsch- weiler und Moritzi; beide letztere stellen nur ein Pol. arv. auf und geben über dasselbe übereinstimmende Diagnosen, aus wel- ehen jedoch nicht ersichtlich ist, welche der benannten Arten ge- meint sei, da sie so allgemein gehalten sind und theilweise zu beiden Arten passen. Anders dagegen sprechen sich die französischen Botaniker Gre- nier und Godron (Florede France Tom. I. p. 615). aus und zwar bei Pol. majus: „Fleurs presque sessiles, tr&s petites, nombreuses, axillaires , solitaires ou geminees, munis de 2 bract&es, bien plus longues que le perigone‘ — bei Pol. arvense dagegen: „Cette esp&ce plus rare en France, que la precedente en differe par ses bract&es qui &galent & peine la longueur du peri- gone.“ Flora 1889. 4 642 Auf ähnliche Weise erklört sich Koch (Syn. Tom. Il. p. 715), indem er in seiner Diagnose bei Pol. majus bemerkt: „Deck- blättehen länger als die Blüthenhülle; bei Pol. arv. da- gegen: „Deckblättchen kaum ao lang als die Blüthen- bülle.“ Die Trennung dieser beiden Arten ist daher enstanden, weil in neuerer Zeit Prof. Al, Braun die von verschiedenen Orten er- wähnten, auf Deutschland und die benachbarten Länder Bezug ha- benden Polyenema untersucht und bei der Wahrnehmung, dass die- selben, auf wandelbare Kennzeichen gegründet, keine fruchtbringen- den Resultate ihm geliefert, sich veranlasst gesehen hat, das Pol. majus vufzustellen, das sich ausser andern Kennzeichen durch doppelt grössere Samen und Deckblättehen, welch letztere länger als die reifen Früchte sind, deutlich unterscheidet. Hiezu bemerken wir weiter: Während Pol. arvense nur sehr klein, 1—2” hoch ist, sind da- gegen, wie wir an frischen Exemplaren beobachtet haben, die Sten- gel des Pol. majus niederliegend, an der Spitze aufgerichtet und oft über 1‘ lang anf den Boden hingestreckt. Wie nun Al, Braun ferner bemerkt, dass es von Pol. majus Exemplare gebe, die nur 1—3” hoch und aufrecht stehend seien, und die man mit P. majus ß. humilius bezeichnen könnte, hat auch Koch bei Pol arvense zwei Varietäten aufgestellt, als: a. mit längern und nur halb so langen, abstehenden und aufrechten Blät- tern, niedrigem, aufrechtem Stengel: Pol. pumilum Hoppe — und b. mit verlängerten, ausgebreiteten Stengeln: Pol. inundatum Schkr. Die Varietät a kennen und besitzen wir nicht; die Varietät b dagegen haben wir in neuerer Zeit bei Bollweiler (Uher-Elsass) an der Eisenbahnstation rechtseits in einem kleinen stehenden Wasser in ausgezeichnet schönen Exemplaren gesammelt. Nach den bisherigen Bemerkungen nehmen wir keinen Anstand Pol, arvense und Pol. majus als 2 gute Arten zu betrachten und zwar — nach angestellten Beobachtungen an frischen Exemplaren — nach folgenden gemeinsamen Kennzeichen beider Arten: Wurzel schmächtig, weisslich. Stengel rundlich, von unten auf ästig, überall belaubt, etwas behaart, röthlicb. Aeste knorpelig, ge- gliedert. Blätter abwechselnd, pfriemlich, dreikantig, an der Spitze beinahe dornig. Blüthen einzeln, achselständig, stiellos, in 2 weisse Deckblättchen eingeschlossen. Kelch 5-blätterig, mehr oder weniger trockenhäutig. Staubgefässe 2. Narben 2, seitlich stehend, am Grunde verwachsen. 643 Nach besondern Kennzeichen: a. Pol. arvense L. Acker-Knorpelkraut, Stengel’ anstei- gend, aufrecht, 2—3” hoch, wenig ästig. Aestchen ausgebreitet, zur Blüthezeit oft noch sehr kurz, später verlängert und etwas auf- strebend. Blätter dreikantig, pfriemlich, weichspitzig. Blüthen in den Blattwinkeln sitzend. Deckblättchen kaum so lang ale die Blüthenhülle Samen schwarz, glanzlos, Standorte: In Feldern der wärmern Schweiz. Bei Zienken, Frei- burg, Kaiserstuhl (Oberbaden), bei Strassburg am Rheinbord im Sandboden, bei Zweibrücken. Jul. Aug © b. Pol. majus Al. Braun. Grosses Knorpelkraut. Sten- gel 6—12 hoch, meistens niederliegend , sehr ästig, ausgesperrt. Blätter ziemlich steif, dreikantig, pfriemlich, stachelspitzig. Blüthen in den Blatiwinkeln sitzend. Deckblättchen länger als die Blüthenhülle. Früchte noch einmal so gross als bei Pol, arvense, rundlich, Samen kleinkörnig, punktirt, Standorte: Zwischen Basel und der ehemaligen Schiffmühle auf Brackäckern. Im Allgemeinen auf Kies, Sand und Kalkhoden. Diese Art ist der vorhergehenden sehr ähnlich; jedoch sind die Stengel, die Aeste und die Blätter stärker, so wie die Samen grös- ser und feiner punktirt, An beiden Arten, besonders aher an letzterer, sind zur Zeit der völligen Reife, namentlich nach eingetretener Kälte, die Stengel und Aeste sehr zerbrechlich, vorzüglich an den Exsertionsstellen der Blätter. Litteratum M. H. Baillon, Etude generale du groupe des Euphorbiacees, — Recherche de types, Organographie, Organogenie, Dis- iribution geographique, Affinites, Classification, Description des genres Avec un atlas de XXVIII. pInch. Paris, Vict. Masson. 1858. (Fortsetzung.) Ref. hat hier wiederholte Anmerkungen und Aussetzungen an dem vorliegenden Werke gemacht, so dass es fast das Ansehen haben könnte, als wollte er mit der einen Hand wieder nehmen, was er im Beginnen mit der andern gegeben, doch ist dem nicht so; gerade die Freude, ein so schönes Werk über eine so interes- 4* \v ung 644 sante Pflanzenfamilie zu besitzen und nun diese Familie mit doppel- tem Eifer studiren zu können, hat Ref. dahin gebracht, erst für sich obige Bemerkungen hinzustellen. Erst später ist er auf den Gedan- ken gekommen, das, was er zu verbessern gefunden, auch andern mitzutheilen, damit sie diese kleinen Irrthümer vor dem Lesen der- selben verbessern können und aus eben diesem Grunde erlaube ich mir nun noch einige Druckfehler nachzuweisen, um durch deren Verbesser- ung das Lesen hie und da, sowie das Aufschlagen der betreffenden Bücher erleichtern zu können: p. 305 statt Pl. XIX. f. 12—27 lies .17 — p. 319. Lour. Fl. coch. füge hinzu: ed. Wlid. p. 721. — p. 321 lies pl. XV. fig. 13—22 statt 127— p. 347 füge hinzu Lour. fl. coch. ed. Wild. p. 702. — Zu p. 359 sind noch drei Arten bin- zuzufügen (nach p. 260): Croton (Palanostigma) Draco, panamen- sis et denticulalus., — p. 361” zu dem Citate von Rumpb. Amb. füge binzu: p. 98. — p. 382 lies Endl. gen. 5826? statt 5862°. p. 385 füge zum Citate Rmph. hinzu: pl.26 f. 1 et pl. 27. — p.399 ist richtig Hsskl, Cat. p. 258 eitirt, während meistens bloss Hort. bog. angegeben ist, wo also überall das Wort Catal. vorzusetzen ist. -- p. 416 lies Pl. VII fig. 32—36 anstatt XVII fig. 31—35. — p. 426 fehlt zu Siylanthus floribunda R. et Zoll. das Citat Rottiera floribunda Hsskl, Cat. p. 238. — p. 430 füge zum Citat von Loureir. noch hinzu ed. Wild. p. 717. — p. 437 füge zum Citat von Rumph. hinzu: p. 49. — p. 469 Z. 20 v. o. lies: larges, tr&s divergentes, 2-fides, eroso-lacer&es anstatt: tres divisees. — p. 472 beim Citate R, et Zoli. lies: 1856 statt 1854. — p. 484 füge zum Citat Hs sk]. noch hinzu: Catal. p. 234. — p. 513 lies 8, S. hippo- mane Mey. statt Miq. — p. 552. lies: pl. XXMI. anstatt XXVI. — p. 573. lies pl. XXV statt XX. — p. 584 zum Citat Endl. gen. füge hinzu: Suppl, III. 5060*, Sppl. IV. 5839 (W Ip, Rprt, V. 407. 771. 11. 808) — p. 603. statt Hsskl. Retz. p. 185 (welches Ci- tat zu Stillingia (Eiwcoecaria) p. 518 gehört) setze Hsskl. Catal. p. 80. — pP. 620. lies Rmph. Amb, Wr p. 34 th. 17 f. 2. statt Rmph» mb. pl.33 f. 2. — pP. 627 füge zu Lour. cochin. hinzu ed. : Wild. p. 67%. — p. 634 lies: Pl. XXVH atatt H. — p. 649 füge binzu zur Bibliographie: Hsskl. Cat. p. 242. — p. 652 Euchidium Jek. ist nach Bl. Mus. 1. 344 et Mig. Flor. Ind. bot. 1. 1. 969: Actinodaphne Rumphii Bl., das Citat von Rumph ist pl. 106 statt 160. — p 652 lies Farenheitia statt Fareinhetia (ebenso statt Fa- rrinheitia p. 682.) — p. 667 lies Nargelia statt Noegelia; diese ist zuerst beschrieben: Moritz., Syst. Verzeichn. Zolling. Pf. (1845) p 20., gehört aber zu Gouania cf. Miguel Fior. Ind, bat. 1. 1. 650. — vn ! Dar “ .. 645 p. 666 bei Hedyrarpus streiche das Citat von Hsskl, — p. 668 Pe- ripterygium Hsskl. gehört nach Mig. Fl. Ind, Bat. ). 1.798 zu der Verwandtschaft der Phytocrenene; es ist hier übrigens noch zu ei- tiren Bl, Rumphia IN. 206. tab. 177., Hsskl. Plant. jav. p. 293. — idem Ketzia ]. p.64. — R. Br. in Horsfld. pl. jav. p. 246 tab. 49. Zum Sphlusse möge es Ref, noch einmal erlaubt sein, auf die ungemein sorgfältig gezeichneten und gut gestochenen, äusserst naturtreuen analytischen Darstellungen zurückzukommen, die häufig auch einesEinstehungsgeschichte einzelner Organe oder Organenkreise darstellen. Bei 1000 Figuren sind so zusammengedrängt, dass kaum ein Plätzchen zu finden wäre, auf welches noch etwas hätte Fingezeichnet werden können. Auf den ersten Blick hat diess etwas Verwirrendes; nachdem ich mir aber die verschiedenen zu einer Gattung gehörenden Figuren einer Tafel mit rotben Strichen von einander getrennt habe, ist auch diese scheinbare Schwierigkeit ge- hoben. Bei der Erklärung der Tafeln sind die alten Geschlechts- namen angewendet und nicht die neuen, wozu sie nach dem syste- matischen Theile des Werkes jetzt gehören; dadurch sind allerdings zusammengehörige Zeichnungen oft weit aus einander gerückt und man kann keineswegs aus der Ordnung dieser auf die Anordnung der verwandtschaftlichen Verhältnisse schliessen; benützt man sie aber mit dem beschreibenden Theile znsammen, so macht diess nichts aus. Vor dem Gebrauche möge man sich folgende kleine Irrthüämer berichtigen: Pi. X. fig. 35. c. muss die Caruncule zeigen! trois le- geres saillies ou mamelons (p. 192), sie zeigt deren aber 4. — pl. Xi. fehlt die Bezeichnung fig. 7. an dem Pistill neben fir. 13 zur Linken unten. — pl. XM gehört fig. 35—38 (nicht 33—36) zu Eiae- ococca, — Pl. XBi. steht fig. 17 statt. 27, es ist das mit 17 be- zeichnete fein gesägte Blatt mit 2 Nehenblättern in der Mitte zur Rechten. — pl. XV. gehört fig. 37—41 und nicht 39—41 zu Chiro- petalum. — pl. XVMI fehlt die Bezeiebnung fig. 18 an der männ- liehen Blüthenkuospe zwischen 20. 22 und 21. — pl. XXx ist Siylo- ceras fig. 25—37 abgebildet, obgleich vom Verfasser von den Euphor- biaceen ausgeschieden, zu denen man sie nach der Ueberschrift der Tafel rechnen könnte. — pl. XXV. ist fig. 16 zweimal zu finden; fig. 16. das Blatt unten links über fig. 29 und neben fir. 38 ge- hört noch zu Scepasma, dagegen fig. 16 in der Mitte zwischen fig. 24 und 19. 17, ein Pistill darisellend, gehört zu Pserdanthus. Und biemit glaubt Ref. dem botanischen Leser gegenüber die beabsichtigte Besserung dieses so höchst interessanten, auf sorgfäl- tige Naturbeobachtung gegründeten Werkes vollendet zu haten- und . 646 schliesst nur noch mit dem Wunsche, dass diess Werk recht manchen Liebhaber der schönen Familie der Eupborbisceen, der bis dahin vor derselben zurückgeschreckt ist, anziehen und zu weiterem Studium in der Natur veranlassen möge, damit noch vorhandene Lücken aus- gefüllt werden mögen. Vor allen Dingen möge diess denen gesagt sein, die das Glück haben, in der üppigeu Tropenwelt mit einem solchen Leitfaden in der Hand die reiche Flora zu durchsuchen und dabei Manches in vivo zu sehen, was im Herbarium oft genug ver- misst wird, Haus Buitenzorg bei Königswinter den 22. Okt. 1859. . Dr. J. K, Hasskarl. % Conspectus Subordinum, Generum et Subgenerum, Euphor- biacearum secundum Baillon etude generale des Eu- phorbiacees. - A, Euphorbisceae gemmula in loculis germinis unica, 1. E. g. u. hermaphroditae (Euphorbiiddes) Buphorbieae. 1. Euphorbia L. Juss. Roep. (Athymalus Nek., Keraselma Nck., Anisophylium Haw., Alecioroctonum Schleht., Daciylanthus Haw., Esula Haw., Galhrhoeus Haw., Medusea Haw., Trei- sia Haw., Euphorbium Isn., Pointeltia Grah., Tithymalus Tronf., Adns., Grtn., Nek., Tithymaloides Truf.) Subgen. A. Treisia Haw. — B. Crepidaria Haw. — C. Me- dusea Haw. — D. Tithymalus Trnf. — E. Esula Haw. — F, Galprhoeus Haw. — 6. Alecloroctonum Sehl. — H. Poincettia Grab. — 1. Anisophylium Haw. j 2. Pedilanthus Neck. (Pedilanthes Bnth., Euphorbiae spec. L., Crepidaria Haw., Tithymaloides spec. Truf.) II, E. 9. w. diclines staminibus polyadelphis (Rieini|dees) Ricineae. j 3. Ricinus L. 4. Spathiostemon Bl. (Haematospermum Lindl. nec Rowät.t Ade. liae spec. Rxb. WII. Rieini sp. Hsskl.) Subgen: A. Spalhiostemon. B Huematuspermun. 8. Coeldiscus Baill. (Ricini sp. Rxb, dioicus Rxb.) Ko 647 M. E. g. vw, dielines staminibus monadelphis (Jatro- phidees) Jatrophear, 6. Jatropha (Adenorhopium Phl,). 7. Philyra Kltzsch. 8. Ditaxis Vhl. 9. Caperonia A. St. Hil. (Caranilla Fi. flum., Crotonis sp. L., Lepidocroton Prsf,. ? Lepidocoeca Turez., ? Schinza Dennst. Subgen: A. Eucaperonia, -- B Lepidocroton Prsl. — C, Le- pidococca T urcz. 10. Cnidoscolus Phil. (Bivonea Raf., Janiphae sp. Poir,, Jatro- phaoe sp. L. et auct., Jussievia Houst.) 11, Manihot Pim Adns. Phil. (Aypi €. Bauh,, Camagnoe Aubl,, Janipha Kltzsch., Jatrophae sp. L., Mandijba Marcgr., Man- diocca Lnk.) 12. Monotazxis A, Brgn. 13. Sarcoclinium Wight. 14. Agrostistachys D alz. 15. Galearia Zoll. et Mor. (Benettia R. Br. (nec Gray, nec Mig.) Cremostachys Tulasn., Anlidesmalis sp. Bi.) 16. Curcas Adns. (Bromfeldia Nck,, Castiglionia R.P., Jatrophae sp. L., Lourrira Cav., Mozinna Orteg.) Subgen: A, Eucurcas. — B. Mozinna. 17. Anda Mregr. Piso (Alewritis sp. WI, Andiscus Fl. flum., Johannesia Velloz. nec Pers.) 18. Elaeococca Commrs. (Abasin Kmpf,, Aleuritis sp. R. Br., . Dryandra Thnb, (nec R. Br.), Elaeococcus Sprong. Hsskl, Vernicia L our.) 19 Serophyton Bnth. (Aphora Nutt.) 20. Crozophora Neck. (Crotonis sp. L. et aut., Tournesolia Scop.) 21. Chaetocarpus Thw. (Adetiae sp. Rxb.) 22. Siphonia Rich. (Cahuehum Rich., Hevea Aubl., Jatrophae sp. L. fil., Wicrandra R. Br, (nec Butb.) Siphonanthus Schreb,.) Subgen: A. Hevea. — B. Bisiphonia. 23. Telogyne Baill. 24. Cluytia Wild (Dryand.) (Clutia Ait. L. (Boerh.), Cralochwi-. la Neck., Altora Adns., Brideliae sp. Rxb.) 25. Pogonophora Miers. 26. Micrandra Bnth. (nec R. Br.) 27. Mischodon Thwait. 28. Chiropelalum A, 3ss (Crotonis sp. A. Jss., Dilaris sp. Bert.) 29, AryyihemniaP, br., (Argolkamnia Sprg., ? Alerumnus P. Brf 648 30. Ryparia Bi. (?Aspidandra Hsskl., Ryparosa Bi.) 31. Trigonostemon Bl. (Crotonis sp. WIl., Trigostemon Bl.) 32. Silvaea Hook. et Arn,. (Oluyliae sp, Rxb.) 33. Tritaxis Baill. 34. Rieinocarpus Def. (Echinosphaera Sieb., Roeperia Sprung. nee A. Is.) 35. Baloyhia End). 36. Aleurites Forst. (Ambinur Comm,, Camirium Rmph., Carda Noronh,, Crotonis sp. L., Telopea Soland,) 37. Bertya Pluch. W.E.9g.u. dielines staminibus liberis (Crotonidees) Ero- toneae, 38. Croton Baill. (Aroton Nek., Astroca Kitzsch., Barhamia Kl., Brunsvia Nck., Calypteriopetalum Hsskl,., Cascarilla Adns, Cleodora Kl., Cinogasum Nek., Codonocalye Kl., Crotonis sp. L., Crotonanthus Kl., Cyclostigma Kl., Eutropia Ki., Furcaria Boivin,, Geiseleria Kl,, Lasiogyne Kl., Luntia Nck., Medra Kl., Ocalia Kltzsch., Palanostigma Mrt., Ricinocarpus Boerh., Ricinoides Trof., Tiglium Kl., Timandra Kl., Tridesmas Lour.) Subgen: A. Eueroten. — B. Micranthis. — C. Furcaria. — D. Gymnocroton. — E. Eutropia. — F. Palanostigma. — 6. Geiseleria. — H. Tiglium. — 1. Andrichnia. — R. Asfraeopsis. — L. Asiraca, — M. Podostachys. — N. Ocalia. — 0. Barhamia. — P. Timandra — 0. Medea, — PR. Cleodora, — Ss. Codonocalya. —? _. T. Crotonanthus.- N: 0. 39. Hendecandra Eschsch. (Astroyyne Bnth., Crotonis sp. Kl.) 40. Brachystachys Kl. (Crotonis sp, (hirtus) Herit.) 41. Julocroton Mrt. (Crolonis sp. auct., Heterochlamys Turez.) 42. Pilinophytum Kl. (Crotonis sp. L.) 43. Gynomblofis Torr (Angelandra Endl., Engelmannia Kl. (non ı Tri. et Gr.), Crofonis sp. Mich. Nutt.) 44, Crotonopsis L. €. Reh. (Ürotonis sp. Wild., Friesia Sprng. nec DE., Leptemon Raf.) 45. Eremocarpus Bnth. (? Crofonis sp. Hook. seligerus.) 46. Klotzschiphytum Baill. (Crotonis sp. Lam.) 47. Codiaeum Rmph. (Crotonis sp. L., Godiacum Boj., Phyliau- rea Lour.) 48, Blachia Baill. (Crotonis sp, Willd,) (C. umbellatum Wild.) ax 12‘ \ 649 49. Synaspisma En dl. (Crozophorae sp. Labill.) 50. Speranskia Baill. (Croton tuberculatum Bn g.) 51. Givottia Griff. 52. Sumbavia Baill. (Rottlera sp, Zoll. Moritz.) 53. Ostodes Bl, 54. Ceratophorus Sond. (nec Hsskl. nee Hmbldt.) 55. Garcia Rohr. 56. Baliospermum Bl. (Baliosperma Hsskl., Crotonis sp. Geisel.) 57. Suregada Rxb, (Eryihrocarpus Rmwdt. Bl., Gelonium Rxb. nec 6, et Th.) 58. Elateriospermum Bl. (Elateriosperma Hsskl,) 59, Melanolepis R. et Zoll, (Rottlerae sp. Bl.) 60. Boutonia Boj, (Ricini sp. WIId.) 61. Acidoton Sw. 62. Beyeria Mig. (Calyptrostiyma Kl. (nee Trautv. etC. A, Mey.) Crotonis sp. Labill.) 63. Cleidion Bi. 64. Adriania Gaud. (Crotonis sp. Labill., Trachycarion Kl.) 65. Redia Casarett. (? Psüosiachys Turcea. nec, Hchst.) 66. Trewia W11d. (Canski Rheed. Rotilerae sp. Wild.) 67. Wetria Baill, (Trewiae? sp. Bl.) 68. Pyenocoma Buth. 69. Mabea Aubl. 70. Cunceveiba Aubl, Bnth. (Conceveibum Rich.) 71. Coeleboyyne Sm. 72. Adelia L. (nee Mchx.) (Bernkardia Houst.) 73. Azxenfeldia Baill, 74. Chdilosa BI. 75. Roitlera Rxb. (Adisca Bl., Crotonis sp. auct., Mallotus Lour., Plagianthus R. et Zotl., Pseudo-Rottlera R. et Zoll, Stylanihus R. et Zoll.) Subgen: A, Eurottlera. — B. Plagianthera. — C. Trelötra. D. Stylanthus,. — E. Pseudo-Rauttl:ra. 76. Mappa A, I ss. (Acalyphae sp. Wlld., Ricini ap. L. et auct.) Subgen: A. Eumappa. — B. Adenoceras,. 77. Macaranyga Thouars (Osyridis sp. Rxb. (nec L.) Panhopia Noronh,) VE. g.u. dielines involucratae (Peridees) Pereae. 718. Pera Mutis (Clistrunhus Poit., Peridium Sebtt., P:rula Wilid, Schismatopkera Kl., Spieia Leand.) Subgen: 4. Eupera, — B. Schismatopera. 650 VI: E. 9. uw. diclines aprtalae, praefloralione definitive valvariete (Mysopsidees) Dysopsideae. 79. Dysopsis Baill. (Mirabellia Bert., Molina Cl. Gay (nec Mo- linia Mnch.), Hydrocotylae sp. Rich.) 80. Microcorca Bnth. (Tragiae sp. L,) 81. Erythrococca Bnth. (Adeliae sp. Poir.) 82. Tetrorchidium P oepp. 83. Acalypha L. Brm. (Acalyphes Hsskl., Calyptrospatha Kl, Caturus L. A. Jss., Cauda felis Rmph., Cupameni Adns., Ga- lurus Sprng., ? Linostachys Kl., Usteria Dennt.) Subgen: A, infloresc, simplici. — B. inflor. ramosa. 84. Alchornea Solnd. (Hermesia Ki.) Subgen: A. Eualchornea. — B. Hermesia. 85. Lepitoturus Boj. (Acalyphae sp. Wild.) 86. Stipellaria Bnth. (Aparisthmii spec. Zoll,, Alchorneue spec. Hsskl.) 87. Lautembergia Baill. (Crotenis sp. Rich.) 88. Orfilea Baill. 89. Platygyne Merc. (Acanthocaulon K.. Tragiae sp. W!1d.) 90. Amperea A. Iss. 91. Adenocline Turcz. (Diplostylis Sond,, Mercurialis sp. Men., Acalyphae sp. Thnb,) 92. Cnesmone Bl. (Unesmosa BI.) 93. Tragia Plum (Acalgphae sp. auct,, Schorigeram Adns.) Subgen: A. Euiragia. — B. Agirta. 94. Lassia Baill. (nee Lasia Brid,., nec Lour.) 95. Seidelia Baill. (nec Seidlia Kost.) (Mercurialis sp. E. Mey.) 96. Sphaerostylis Baill. 97. Aparisthmium End. (Conreveibde sp. Rich.) 98. Cladogynos Zipp. (Conceveidge sp, Sprng.) 98, a. Coelodepas Hsskl. 99. Centrostylis Baill. (Crotonis sp. Th wt.) 100. Adenogynum R. et Zoll. (Chlorodenia Baill., Rottlerae sp- Zoll, et Mortz., Hssk]) 101, Adenochlaena Boivin. 103. Symphylliia Baill, (Cluytiae sp. WI.) 103. Cephaloeroton Hehst, 104. Astrococeus Bnth. 105. Leucandra Kltzsch, 106. Leptobotrys Baill. (Tragiae sp. Mchx.) (Tr. firens Rich, 107. Chlorocaulon Kltzsch. (Trayiac sp. Sebcht.) 651 108. Sajorium Endi, (Anabaena A. Jss., Hedraiostylus Hsski., Pluknetia Plm., Pteroeoceus Hsskl,, Sajor Rmpb.) Subgen: A. Pluknetia. — B. Hedraiostylus., — C. Anabaeno. 109. Dalechampia Plum, (Uremopiyllum Schdwl.) Subgen: A. Disco hypogyno. — B. Disco hypog. 0, fol. comp. — 0, Dise. h. 0, fol. simpl. Cremophylium. 110. Mercurialis L., (Linozostis Endl.) Subgen: A. Linzostis. — B. Erythranthe. 111, Cluoxylon A. Iss. (Erythrochilus Rnwdt. Bl. Acalyphae sp. Brm. et auct.) 112, Cienomeria Harv. (Tragiae sp. Eckl. Zeyh.) 113. Leptorachis Kltzsch. 114. Zuckertia Baill. 115, Fragariopis Sı. Hil. (Aceia Hil. Botryanthe K.) Subgen : A. Botryanthe, — B. Accia. 116. Angostyles Bnth. 117. Odonteilema Turcz: 118. Bia Kltasch. 119. Palissya Baill. (nee Endl.) 120. Traganihus Kitzsch. 121. Polyboea Kltzsch, (Acalyphae sp. Jeq.) 122. Phaedra Kltzsch. 123. Tyria Kitzsch. 123 a. Dodecastemon Hesskl. 124. Passaea Baill, 125. Alevia Baill, vn. E. 9. u. diclines apetalane, calyce imbricato, an- droeceo centrali, disco 0 etc. (Stillingiidees) Stillingieae. 125. Stillingia Baill. (Bonania A. Rich., Unemidostachys Mrt., Elachveroton Müll., ExcoecariaL. (nec Jss.) Gussonia Sprng. Moprounes Aubl,, Sapium Jeq, Sarothrostachys Kl., Selero- .eroton Hochst.; Spirostachys Sond., Triadica Lour.) Subgen: A. Eustillingia (Stillingia Gard.) — B. Triadica (Crotonis sp. Linn, Stülingfleetia Boj) — C. Sa- piopsis. — D. Sapium. — E. Bonania — F. Cremi. uostachys (Microstachys A. Jss.. Tragiae sp. L. Vhl. Tragieoides Reh.) — 6. Etachocroton. — H. Excoe- caria (Antidesmatis sp. Hsskl.) — I. Gussonia. — J. Sebastiania Sprng. — K. Maprounea. — L. Spiro- stachys. — M. Sclerocroten. — N. Sarothrostachys (Clonostachys Kltzsch.) — 0. Anomostachys. 652 127. Falconeria Roy]. (Gymnobothrys WIN.) 128. Omphalea I. (Adenophyllum Thnb. (nee Pers.) Hecatea Thob., Duchola Adns.. m; Rn Subgen: A. Euomphalea. — B. Hecatea. 129, Gymnanthes Sw, (Adenogyne Kitzsch., Exzcoecarine sp. A. JIss.) 130. Actinostemon Mrt (Dactylostemon Klitzsch., Gymnarrhaea Leandr.) Subgen: A. Euactinostemon. — B. Gymnarrhaea. 131. Adenopeltis Bert. (Ewcoerariae sp. Knz., Hippomanne sp auct., Stillingiae sp. anect.) 132. Colliguaja Molin. (Excoecariae sp. Sprng, et auct.) 133. Sennefeldera Mrt. 134. Omalanthus A. Jss. (Carumbium Rowdt., Döuania Nor., Homalanthus Hssk.) 134,a Pimeledendron Hask!. 135. Hippomane NL. (Mancanilla Plum,; Mancinella Ju ss., Sapii sp. auct.) VOR E. g. u. diclines germine oo loculari, floribus A compositis (Huridees) Hureae. 136. Hura L, (Hippomanae sp, R. Br.) IX. E, 9. uw. diclines, monandrae (Anthostemidees) An- thostiemeae, 137. Anthostema A. I ss. 138, Dalembertia Baill. 139. Algernonis Baill. 140, Ophthalmollapton Allem. 141, Commia Lour. 142. Tetraplandra Baill. 143. Pachystemm Bi. B. Euphorblaceae gemmulis in loculis germinis binis. X, E. 9. b. diplostemones, (Colmeiroidees) Colmeiroeae. 144, Colmeiroa Reut. (Adeliae sp. Poir., Rhamni ep. DC.) 145. Caletia Baill. (Micrantheae sp. auct.) 146. Micranthea Dsf. (Mierantheum auct.) 147. Pseudanthus Sieber. 148. Pierardia Rxsb. (Pierandia Bl.) cchz xl. E. g. b. pleiostemones, a, Staminibus in columnam centralem conjunctis (Stachysiemonees) Sta- chystemoneauae. 149. Williamia Baill. (Phyllanthi sp. Poepp.) (Ph. pruinosus.) 150. Stachystemon Plach. ß: Staminibus periphericis in cireulos dispositis (Cyclostemondes) Cyclo- stemones. 151. Cyclostemon Bl, (Sphragidia Th w.) 152. Hemieyclia W. et A. (Astylis Wght., Periplexis WII.) ı. Staminibus radiatis umbellam fingentibus (Gyrandrees) 6yrandreae. 153. Daphniphylium Bl, (Ganghia Wght., Gyrandra WI]. nec Y Grsb.) \ \ d. Staminibus varie dispositis sine typo constanti (Hyaenachnees) Hyae- n a chneue. 154. Hyaenachne Lamb. Ben td ee Ä XU. E. g. db. isostemones pistillo rudimentario prardit, (Wielandiidees) Wielundieae. 155. Wielandia Baill, 156. Savia Wild. (Actephila Bl,, Crotonis sp. Sw.) Subgen: A. Eusavia. — B. Actephila. — C. Pelalodiscus. — D. Charidia. 157. Poranthera Rudg. 158. Andrachne L. (Arachne Neck, Eraclissa Frask., Leptopus Desn., Limeum Frsk., Marschalanthus Nutt., Telephivides Trof. 159. Stenonia Baill. 159a. Nanopetalum Hsskl. 160. Amanoa Aubi. (Micropelalum Poit. nec Pers. nee Tach.) Subgen: A. Euamanoa. — B. Lebidiera (Anomospermum DE. (nec Miers.), Brideliae sp. auct., Üluyliae sp. auct.) 161. Bridelia Wild. (Candelapria Hchst., Cleistanthus Hook fil., Cluytise sp. auct., Heydia Dennst.) 162. Discocarpus Kltzsch. 163. Meineckia Baill. 164. Moacurra Rxb, (Celastri sp, WII, Wuhlenbergia WI1.) 165. Securinega Jss. dee Lndl.) 166. Lithoxylon End]. (Securineya Lndl.) 167. Fiü,yea Wlld. (Geblera Fisch. et Mey., Phylianthi spec. auct.) 654. Subgen: A. Euflüayen. — B. Geblera. — 0. Gelfuga. — D. — E — 168. Bischoffia Bl. (Andrachnae sp. Rxb., Microelus W. et A. Stylodiscus Benn.) 169. Mapaca Baill. (Gymnocarpus Thouars. nec Frsk.) 169 a. Leiocarpus Bl. (Baill. p. 655 sub incertis.) 170. Richeria Vhl. (? Podocalyr Kltzsch,) 171. Guarania Wedd. (Amanoae sp. Pöpp. Endl,) 172. Hymenocardia WIN. 173. Adenocrepis Bi. 174. Antidesma Brm, (Bestram Adns , Bunü sp. Rmph,, Neuro- pora Comm.. Stilago L.) Subgen: A. typ. flor. 2—4, anisostem. — B. flores 3- s. 5—6- meri. 175. Stilaginella Tulasn. 176. Thecacoris A. Jss, (Acalyphae sp. Vhl.) 177. Drypetes Vhl. (Codonii sp. Vhl., Liparene Peit., Mygindae sp. Sw., Schaefferik sp. Sw.) XUl. E. g. db. isostemones pistillo rudimentario 0. (Phyl- lanthidees) Phyllantheae. 178. Menarda Comm. (Phylianthi sp. auct.) 179. Leptonema A, Jss. (Acalyphae sp. Poir., Crotonis sp. Lamk.) 180. Asterandra Kltzsch. (Phyllanthi sp. Kltzsch.) 181, Phyllanthopsis Scheele. 182, Kirganelia Iss. (Ardinghelia Comm,, Anisonema A. JIse. Phyllanihi sp. Poir. Wild,) Subgen: A, Anisonema. — B. Anisonemopsis. — C. Eukir- ganelia. 183. Pleiostemon Sond. (Phylianthi sp. Thnb) 184. Orbicularia Baill. (Phylonthi sp. Kltzsch.) 185. Cicca L. (P Averrhoae sp. L., Uheramela Rmph., Phyllanthi sp. Jeg., Prosorus Diz., P Trycarium Lo ur.) Subgen: A. Eucicca. — B. Pseudo-cicca, — ©, Ciccoides. — D. Prosorus, 186, Zygospermum Th w. 187. Phylianthus Baill. (?Cathelus Lour., Ceramantkus Hasskl. Conami Aubl., Emblica Grtn., Euphyllanthus Sw., Macraea Wight. (nec Endi), Nirurö Adns., Nymphanthus Lour., Xylophyla L.) Ko 655 Subgen: A, Mopnyit (Genesiphylia Herit.) — B. Euphyl- lanthus. — C. Emblica (Emblica Boj.. Dichelactina Hance). — D. Macraea. — E. Oxalistylis. — F, Ce ramanlhus. 188. Agyneia L. (Agyneia Hsskl.) 189. Meianthefa Bl. (Breynia Frst., nec Plum,, Phyllanthi sp. A. I ss. et auet.) 190. Sauropus Bl. 191. Glochidion Frst, (PAgyneiae sp, Rxb., Bradleia Bnka., (Grtn,), G@ynoon A. Jss.) : 192. Glochidionopsis B). (Glochidii sp. Zoll.) 193. Putranjiva WII. (Nayeiae sp. Rxb., Pongolam Rheed.) 194. Cometia Thouars. 195. Aperora Bl. (Scepa Lndl,, Lepidostachys Wil,, Tetractino. stigma Hsskl.) 196. Hemicicca Baill. 197. Epistylium Sw. (Eriococcus HUsskl., Hedycarpus? Haskl. nec Jck., Omphaleae sp. Sw., Phyllanthi sp. Rxb. WII, Rıidia Webt.) Subgen: A. Euepisiylium. — B. Eriococcus Has ski. 198. Srepasma Bi. 199, Palenga Thw. XIV, E. g. db. polygamae loculis yerminix bilvcellatis (Callitrichid&es) Callitricheae. 200, Callitriche L. Euphorbiaceae incertac sedis., I. E. loculis germinis gemmula unica: 201. Euchidium Jek.*) — 202 Farenheitia R. et Zoll. — 903. Hieronyma Allem. — 204. Lasivstyles Prsl. — 205. + Calypteriopelalum Hs skl., enf. supr. Croton. — 206. cf. supr. 98a. I. E. loculis germinis gemmulis binis: 207. Adenochetus Fenzl. — 208. Aspidandra Hsskl. cf. spr. Ryparia,. — 209. Chrysostemon Kltzsch, — 210. cf. spr. 123 a. 211. Glochisandra Wght. — 212. cf. spr. 169a. — 213. Margari- *) Genua a clarss, Blume in Mus, 1,344, (cf. Miquel Floralnd, Bat, 3 269) ad Actinodaphnen. reductum cf. 4. Rumphti Bl. A /Y /r 086 _.taria L. ft. — 214. Meborea Aubl, (Rhopium Schreb> Tephran. thus Nek.) — 215. ? Nageia Grtn. — 216. ef. spr. 159 a. — 217. Oldfieldia Hook et B nat. — 218. Petalostigma Müll. — 219. cf. spr. 134 a. — 220. Tetractinostigma Isskl. ef. spr. 195. Apdrosa Bl. II. Euph. gemmulis in germinis loculis incertis. 221. Anthobolus R. Br. — 222. Baccaurea Lour. — 223. Cera- logynum Wght. — 224. Cladodes Lour. — 225. Desfontainea Fl. flam. — 226. Echinus Lour. — 297. Hexadica Lour. — 298. Homonoia Lour. — 229. Lascadium Raf. — 230. Lumanaja Blanc. — 23t. Mainea Fl. flum. — 232. Minutiola Fenzl. 233. Peltandra Wght. — 234. Rhylis Lour. — 335. Warsce- wiczia Wendl. (nee Skinn.) Genera ex ordine Euphorbiacearum exeludenda. Ilicineae Bnth, Monimieae Decsn. Aewtoricum R. Br. (Aeyotozicum R. P.) Phytocreneae. Adelanthus Endl. (Cavanilla Tnb., Molden- hauera Sprg., Tragiae sp. Hchst.) Pyrenacanthjfe Hook. Garryaceae. Simmondsia Nutt. Malvoideae. Lachnoswlis Turez. { Cross = Stytocerese Baill, Siyioceras A. Jss. Frophidis sp. Wild.) Buzacese Baill. Buxus Trnf., Pachysandra L. €. Reh, Tricera Sw., (Crantzia Sw.) Sarcococca Lndl. Rhamneae? Naegelia Moritz, (est Gouania cf. Mig. Fl. Ind. Bat. I. 650.) Bizaceae? Monospora Hchst. Flacourtianeae. Hisingera Hellen., Microdesm$s Hook. fil. Doryalis E. Mey. Sapindaceae. Hedycarpus Jck, (nec Hsskl Rtr. I. 168. Hrt. bog. 1. 61.) Diosmeae. Lunasia Blnc. (Rabelaisia Pinch.) Olacineae. Lopadocalyx Kltzsch, (Olacis sp. Linn. fid. Planch.) Incert.® Peripterygium Hsskl, (Cardiopteris Wil., Sioja Hmlt.) Phytocreneis affıne genus dieitur Mig. Flor. Ind. Bat. I. I. 798.) Piagiopteron Griff. Eremanthus W11. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Neubauer ’scben Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA, NE 42. Regensburg. 14. November. 1859. Inhalt: OnıınaL-AnnanpLune. Fürnrohr, Friedrich v. Schiller und die Pflanzenwelt. — Lirrerartun. Kotschy, die Eichen Europa’s und des Orients. Il. und IV. Liefer. — GETRoCKNETE PFLANZFN-SAMMLUNGEN. Braun, Rabenhorst and Stizenberger, die Characeen Europa’s. Fasc. I. — Anzsies. Körber, Parerga lichenologica. Eriedrich v. Schiller und die Pflanzenwelt. “ Ein Vortrag, gehalten am 9. November 1859 in einem Kreise naturwissenschaftlicher Freunde zu Regensburg, von Dr. Fürnrohr. Eine freudige Bewegung hat sich in diesen Tagen aller deut- schen Gemüther bemächtigt: es gilt, das hundertjährige Wiegenfest eines der grössten deutschen Dichter würdig zu begeben, und froh des geistigen Fortschrittes bewusst zu werden, den unsere Nation deın unsterblichen Genius Friedrich von Schiller’s zu verdan- ken hat. In mannigfaltiger Form werden die Schöpfungen des gros- sen Dichters während dieser schönen Tage dem Geiste wie‘ dem Herzen wieder näher gelegt und mit neuem Stolz blickt jeder Deut- sche auf den Mann zurück, der, gleich gross als Dichter wfe als Mensch, den heiligsten Empfindungen, die je eine Menschenbrust bewegten, begeisternde Worte zu leihen verstand. Es dürfte da- her auch nicht befremden, wenn die Thätigkeit des grossen Mannes in einzelnen Gebieten nicht nur der Kunst, sonderu auch der Wissen- schaft eingehenderen Betrachtungen unterworfen wird, wenn man in seinen hinterlassenen Werken aufzuspüren sucht, wie gewisse Ge- genstände wissenschaftlicher Forschung von ibm aufgefasst und gei- stig wiedergeboren wurden. Denn es ist eine dem Genius innewoh- nende Eigenschaft, dass er in seinem Gedankenfluge keine beengen- den Grenzen kennt, sondern Alles in seinen Kreis zieht, bewältigt und verklärt, und daun nach allen Seiten hin leuchtende und zündende Geistesfunken spendet. So möge denn es auch mir in diesem freund- lichen Kreise gestattet sein, die Beziehungen zu untersuchen, in welchen Friedrich v. Schiller zur Waturforschung überhaupt Flora. 186%. 43 un 658 on und zur Pflanzenkunde insbesendere: ständ; und wenn uns der Gang seines Lebens und seine auf uns gekommenen Werke darüber nur wenig Aufschluss bieten, danu ‚weiter zu forschen, wie das Object dieser Wissenschaft, die Pflanzenwelt, von ihm erkannt und 'ge- deatet wurde. j Bekanntlich war es eine ungestillte Sehusucht des Jünglings. seinem Vaterlande eiust als Gottesgelehrter zu dienen; die Verhält nisse der Carisschule nöthigten ihn, einen audern Beruf zu wählen, und er entschied sich zuletzt für das medieinische Studium. Hier hätte Schiller allerdings Gelegenheit finden können, sich mit den Naturwissenschaften,, insbesondere der Botanik, zu befreunden; theils aber möchte die abstracte Weise, in welcher diese Wissenschaft da- mals gelehrt wurde, seinem poätischen Gemüthe wenig zusagen, theils. betrachtete er auch wohl dieses ganze Studium als ein ihm von Aussen aufgedrangenes, seinem iımeren Wesen widerstrebendes, so dass er hierin nur leistefe, was eben nothwendig war, um zu- letzt mit Ehren die medieinische Prüfung zu bestehen und bald dar- auf als Regimenis-Medieus seine erste Austellung zu- finden. Dass er übrigens schon damals seiner Brodwissenschaft eine höhere Seite abzugewinnen wusste, geht aus den Probeschriften hervor, die ihm diesen Erfolg verschafften; die eine hatte nämlich eine Philosophie der Physiologie zum Gegenstande, die andere handelte über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner ge; stigen. Es kann mir billig erlassen bleiben, die bekaunten Verhält- nisse zu besprechen, welche Schiller zuletzt bestimmten, dem äratli- chen Berufe zu entsagen und auf dem deutschen Parnasse bessere Lor- beeren zu sammeln. In dem späteren vertrauten Umgange mit Götbe, dem unsterblichen Entdecker der Metamorphose der Pflanze, scheint letztere kaum jemals Gegenstand des geistigen Austausches zwischen beiden Freunden gewesen zu sein, wenigstens finden wir in Schil- ler’s Werken nichts, was darauf hindeuten könnte. Dagegen enthalten diese einen Aufsatz aus dem Gebiete der ästhetischen Botanik, unter dem Titel: ‚über den Gartenkalender auf das Jahr 1795“. Einige vortrefliche Winke zur Hebung des Geschmackes in den Kunstgärten, die dieser Kalender brachte, veranlassten Schiller auch seine An- sichten darüber auszusprechen und nachzuweisen, dass ebense wenig das Anlehnen der Gartenkunst an die Baukunst, welche die leben- dige Vegetation unter das steife Joch inathematischer Formen. beuge 659 und deren Ausgeburt die barocken französischen Gärten seien, als die regellose Lieenz, welche sich in den sogenannten englischen Gärten zur Schau stelle, dem natürlichen Schönheitsgefühle Genüge leiste. Er verkemnt dabei nicht, dass die beiden entgegengesetzten Formen, unter denen die Gartenkunst bis jetzt aufgetreten, etwas Wahres enthalten und dass beide aus einem gegründeten Bedürfnisse entsprungen seien, Der architektonische Geschmack , auf die Noth- wendigkeit einer bestimmten Form gegründet, habe aber die Natur sehr häufig nur als Mittel behandelt, ihrer Eigenthümlichkeit Gewalt angethan und die Ordnung auf Kosten der Freiheit begünstigt, wäh- rend der poätische Gartengeschmack, entsprungen aus dem Vergnü- gen, womit uns der Anblick landsehaftlicher Scenen erfüllt, über dem Ringen. nach Mannigfaltigkeit auf gewöhnlich beschränktem Raume in’s Tändelhafte und oft auch in’s Wilikürliche verfallen sei. Zwischen diesen beiden Extremen der Steifheit des französischen Gartengeschmacks und der gesetzlosen Freiheit des sogenannten eng- lischen müsse sich jedoch ein ganz guter Mittelweg finden lassen, wenn man sich ver allen Dingen deutlich gemacht habe, was man . denn eigentlich wolle und mit den zu Gebote stehenden Mitteln leistem könne; es werde sich dann zeigen, dass es zwar abge- sehmackt und widersinnig sei, in eine Gartenmauer die Welt ein- schliessen zu wollen, aber sehr ausführbar und vernünftig, einen Gar- ten, der allen Forderungen des guten Landwirtks entspricht, sowehl für das Auge als für das Herz und den Verstand zu einem charak- teristischen Ganzen zu machen. Schitler spricht sich dann mit vieler Befriedigung über die Ideen aus, welche der Verfasser der fragmentarischen Beiträge zur Ausbildung des deutschen Gartenge- schmacks in diesem Kalender gegeben; auch die Urtheile dieses Ver- fassers über die Gartenanlagen zu Hohenheim, sowie über den Gar ten zu Schwetzingen und über das Seifersdorfer Thal bei Dresden finden in dem ästhetischen Sinne Schiller’s den wärmsten Anklang. Es ist mir unbekannt, ob Schiller sich noch anderwärts über Gegenstände der theoretischen oder praktischen Botanik uusgespro- chen bat; wie aber die Pflanzenwelt selbst in seinem dichterischen Geiste sich spiegelte, geht aus mehreren Stelien seiner klassischen Werke hervor. Jun einem seiner frühesten Dramen, dem leider nur Fragment gebliebenen Menschenfeind, lässt er den ‚Träger der Titel. solle, v. Husten, sprechen: 43* 660 „Ruhige Pflanzenwelt, in deiner kunstreichen Stille vernehme . ich das Wandeln der Gottheit: deine verdienstlose Treft- lichkeit trägt meinen torschenden Geist hinauf zu dem höchsten, Verstande;, aus deinem ruhigen Spiegel strahlt mir sein göttliches Bild. Der Mensch wühlt mir Wolken in den silberklaren Strom — wo der Mensch wandelt, verschwindet mir der Schöpfer.‘ -Wir sehen bier einen durch traurige Lebenserfahrungen mit der Menschheit zerfallenen Charakter Ruhe suchen und finden im Um. gange mit der anspruchslosen Pflanzenwelt, die ihm nicht blos durch ihre kunstreichen Formen Augenweide gewährt und ihm dadurch das Unschöne des äussern Lebens vergessen macht, sondern ihn auch das Bild ihres Sghöpfers erkennen lässt und ihn anregt, seinen Blick von der Erde zu dem höchsten Wesen emnporzuheben. Nicht der Natur allein, als soleher, wird diese Wirkung zugeschrieben — bezeichnend nennt er ihre Trefllichkeit eine verdienstlose — es- ist ein höherer Hauch, der sie durchweht und belebt, es ist das Wan- deln der Gottheit, die er in ihr ahnt und anbetet. Schroff stelli er den Gegensatz zwischen dem Schöpfer und dem Menschen hin, der Wolken in den silberklaren Strom. wühlt; er will damit andeuten, wie weit der Mensch in seinem leidenschaftlichen Streben abgewichen sei von dem göttlichen Urbilde, das unverfälscht und ungetrübt noch die ruhige Pilanzeuwelt wiedergibt. Welche Fülle erhabener Ge- danken liegt nicht in diesen schönen Worten! Sie eröfinen uns den Blick in ein von der göttlichen Wahrheit erfülltes Herz, dass nicht dem Geschöpf, sondern dem Schöpfer die Ehre gebühre, dass. der Geist nieht an der Naterie haften bleiben, sondern von ihr zu dem Muster aller Vollkommenheit emporsteigen soll. Das war auch von jeher die UVeberzeugung aller ächten Naturforscher, eines Keppler, eines Haller, eines Linne; sie wurzelt fest in der göttlichen Of- fenbarung des Christenthums, in deren silberklaren Strom nur.die Jün- ger der materialistischen Schule Wolken zu wühlen suchen. Man könnte einwenden, dass aus diesen Ergüssen des Menschen- feindes noch nicht auf Schillers wahre Ansicht von der Berie- hung der Pflanzenwelt zu dem Menschen geschlossen werden könne, da diese Aeusserungen ja von einem verstimmten Gemüthe her- rührten, das sich an die Pflanze als letzten Nothanker anklammere. Wir müssen diesem Einwurf einige Berechtigung zugestehen, da der Dichter sehr häufig gezwungen ist, seine subjective. Ansicht der 661 Objectivität der Dichtung zum Opfer zu bringen, und gerade Schil- ler in diesem Hingeben an das Object, in der lebenstreuen Dar- stellung desselben eine vollendete Meisterschaft bewährt hat. Dieser’ besondere Vorzug Schillers hat seinem Übarakter manche arge Missdeutung zugezogen und Leute, die nicht zwischen der Person des Dichters und der Dichtung zu unterscheiden wissen, haben ihm nicht selten Bestrebungen zugeschrieben, denen die Seele des edlen Mannes durchaus fremd war. Aus den Bekenntnissen Mortimer’s in Maria Stuart wollte ınan den Abtrünnigen seiner Kirche, aus Marquis Posa den schwindelnden Freimaurer, aus den Göttern Grie- chenland’s den Verfechter des heidnischen Götzendienstes, aus Allem in Summa einen wankelmüthigen Charakter herauslesen. Es liegt nicht in meiner Absicht, diesen sich selbst richtenden Anklagen ent- gegenzutreten; dass aber Schiller gerade in der oben angeführten Stelle des Menschenfeindes anch seine innerste subjective Meinung aussprach, geht aus mehreren seiner Xenien hervor, bekanntlich einer Sammlung von Epigrammen, worin Schiller in edlem Werteifer mit Göthe über die verschiedenartigsten Gegenstände des Lebens, der Wissenschaft und der Kunst seine selbsteigenen Ansichten un- umwunden darzulegen suchte. Wir finden hier unter Anderem fol- gendes Distichon : Das Höchste. Suehst du das Höchste, das Grösste? Die Pflanze kann es dich lehren. Was sie willenlos ist, sei du es wollend — Das ists. Vergegenwärtigen wir uns zunächst das willenlose Sein der Pflanze. Aus dem im Schoose der Erde verborgenen Keim wächst sie, von des Himmels Thau befruchtet, heran, nach unten mit der Wurzel an die Scholle gebunden, nach oben dem Lichte entgegen den Stamm und die Zweige treibend, und an diesen Blätter. Blüthen und Früchte der mannigfaltigsten Art entwickelnd. Alles in ihrem Haushalte entspricht den Forderungen der Zweckmässigkeit, überall waltet die grösste Ordnung und Gesetzlichkeit, obgleich immer fort Neues schaffend bewahrt sie sich stets den Charakter eines harmoni- schen Ganzen. Bescheiden nimmt sie dabei mit dem vorlieb, was der beschränkte Wohnort ihr bietet: sie greift nicht störend in fremdes Eigentbum ein, um sich auf Kosten Anderer zu bereichern, mit we- nigen einfachen Mitteln weiss sie ihre volle Schönheit zu entfalten. Der wilde Sturm der Leidenschaften ist ihr fremd, in edler Selbst- genügsamkeit ist ihr Streben nur darauf gerichtet, ihrer Bestimmung 66% gerecht zu werden. Obwohl zunächst sich selbst Zweck, hindert sie diess nicht, in den Blüthen labenden Honig, in Wurzeln, Blät- .tern und Früchten reichliche Magazine von Nahrungsstoffen aufzu- speichern, in welchen wieder Millionen anderer Organismen die Be- dingungen ihres Daseins finden, ohne dass sie selbst dadurch er- schöpft wird; denn immer wieder treibt sie neue Knospen und sorgt durch tausendfältige Keime dafür, dass auch nachkommenden Ge- sehlechtern ihre Wohlthaten zu gute kommen. Indem sie ihren Le- benszweck erfüllt, beglückt sie eben dadurch auch Millionen anderer Wesen. Betrachten wir nun der willenlosen Pflanze gegenüber das bewusste Thun und Treiben des Menschen! Ihm verlieh der Schöp- fer mit dem göttlichen Geschenke der Vernunft auch die Freiheit des Willens, damit er selbstbestimmend in das Leben eingreifen, und seine Welt um sich herum selbst schaffen könne. Wohl ihm, wenn auch er von dem geistigen Thaue des Himmels befruchtet, über die Gebundenheit der irdischen Scholle sich erhebt entgegen dem bele- benden Lichte, das von oben kommt; wohl ihm, wenn von demsel- ben erleuchtet und verklärt seine Unternehmungen blühen und die Früchte seiner Thaten reifen! Wohl ihm, wenn er von der Pflanze lernt, seine Freiheit unter eine höhere Ordnung zu beugen, wenn nicht Eigennutz, Habsucht und andere wilde Leidenschaften die 'Trieb- federn seiner Handlungen "bilden, wenn er den göttlichen Mahnruf erkennt, über die Grenzen des eigenen Bedürfnisses hinaus zum Woble seiner Mitgeschöpfe zu wirken und Saaten zu streuen, an deren Früchten auch kommende Geschlechter Labung finden! Ja gewiss, der Mensch, der diess Geheimniss seiner Bestimmung der Pflanze abgelernt hat und mit voller Willenskraft anstrebt, was diese unbewusst und willenlos leistet, bat das Höchste, das Grösste er- reicht, denn sein Leben ist ja dann nur der Spiegel der ewigen Weltordnung, die auch in der kleinsten Pflanze klar genug sich dar- stellt. Mit Recht sagt daher Schiller in einer andern Xenie: Wirke Gutes, du nährst der Menschheit göttliche Pflanze, Bilde Schönes, du streust Keime der Göttlichen aus. Einen ähnlichen schönen Sion haben Schiller’s Worte in dem Spaziergang: Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig Wiederholter Gestalt wälzen die Thaten sich um. Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne, Ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz. 663 Ja 68 ist das älte Gesetz, dem die fromme Natur huldigt, das sie in ewiger Jugendfrische erhält, bei dessen Erfüllung ihre Schön- heit in vielfach veränderter Gestalt immer wieder auf's Neue sich entfaltet! Im Treiben des Menschen dagegen herrscht ein ewiger planloser Wechsel — nur wiederholte Umwälzungen sind die traurigen Folgen dieser Unbeständigkeit. Schiller drückt in dieser wie in mehreren anderen Stellen zugleich den Abscheu aus, den er gegen die damalige revolutionäre Bewegung in Frankreich hegte; nur in der strengen Gesetzlichkeit, wie sie sich in der ganzen Natur aus- spricht, erblickte er das Mittel, auch die Blüthe der Menschheit zu entfalten und den Wohlstand der. Staaten wie des Einzelnen zu begründen. Auch über die Art und Weise, wie das Studium der Natır aufzufassen und zu betreiben sei, finden wir in den Xenien einige Andeutungen. So in dem Distichon:: Die drei Alter der Natur. Leben gab ihr die Fabel, die Schule hat sie entseelet, Schaffendes Leben auf’s Neu gibt die Vernunft ihr zurück, Schiller spielt hier offenbar auf die abstracte geisttödtende Art an, mit welcher die damalige Schule die Naturgegenstände be- handelte, und statt eine Schilderung des in ihnen waltenden Lebens zu geben, Alles in einen starren, todten Formalismus zu kleiden suchte. Nur eine vernünftige Forschung könue dieser verkehrten Auffassungsweise entgegenarbeiten, diese allein würde das schaflende. Leben in der Natur wieder erkennen lassen, das ihr die gläubige Einfalt einst unbewusst andichtete. Dabei ruft er aber nieht minder den Naturforschern und Transcendental-Pbilosophen die Warnung zu: „Feindschaft sei zwischen euch! Noch kommt das Bündniss zu frühe, Wenn ihr im Suchen euch trennt, wird erst die Wahrheit erkannt‘. Möchten doch diese warnenden Worte berücksichtigt worden sein! Wir wären dann der vielen fruchtlosen Versuche, die Natur a prieri zu construiren, überhoben geblieben, wir hätten dann nicht so viele sogenannte naturphilosophische Systeme auftauchen und wieder zu- sammenfallen sehen, und die Kräfte” die sich im Speculiren er- schöpften, würden eine bessere Verwendung gefunden haben. Erst in der neueren Zeit ist man von diesen Abwegen wieder zurück- gekommen; die Naturforschung hat sich auf's Neue von der Philo- sophie emancipirt, beide wandeln ruhig ihren Weg neben einander 664 fort, um vielleicht später in einem reiferen Zeitalter, wenn die Wahrheit auf beiden Seiten mehr festgestellt ist, sich wieder zu finden. Diese Beispiele, denen vielleicht ein in der Schiller-Litteratur mehr Bewanderter noch manche andere beizufügen vermöchte, wer- den genügen, Schillers Anschauungsweise der Pflanzenwelt und ihres Studiums erkennen zu lassen. Ihm war, die Pflanze das wil- lenlose Abbild der höchsten Vollkommenheit, durch sie fühlte er sich zu dem Schöpfer erhoben, in ihrem bescheidenen und doch so wohlthätigen Wirken erblickte er das höchste Vorbild für das eigene sittliche Streben. Als erstes Erforderniss für ihr Studium galt ihm eine selbstständige, vernünftige Forschung ; diese sollte der willen- losen Masse Leben einhauchen und se zu dem Urquell des lebens selbst zurückführen. Es ist eine alte Sitte der Naturforscher, die Namen verdienter Männer an Naturgegenstände zu knüpfen und ihnen so auch in der Wissenschaft ein bleibendes Denkmal zu setzen. Auch Schillers Nainem trägt eine Pflanzengattung aus der Familie der Büttneriaceen, die Schillera, welche Hofrath Reichenbach dem unsterblichen Dichter widmete. Auch von Kunth wurde einer Gattang der Pi- peraceen der Name Schilleria- beigelegt. Beide Pflanzengattungen sind Bewohner der wärmeren Zone. Mögen denn diese wenigen Worte, die ich dem Andenken des grossen Mannes in unserem Kreise zu widmen versuchte , eine kleine Blüthe sein zu dem Kranze der Huldigungen, die in diesen Tagen von dem deutschen Volke, ja von den Gebildeten aller Nationen an der hundertjährigen Wiege des Gefeierten niedergelegt werden. Sei es nun dass diese Huldigunren dem Dichter oder Künstler, dem Geschichtschreiber oder Philosophen gelten, sie alle werden durch- drungen sein von der Wahrheit der schönen Worte, die Göthe sei- nem vorangegangenen Freunde nachsang: Es glühte seine Wange roth und röther Von jener Jugend, die uns nie verfliegt, Von jenem Muth, der früher oder später Den Widerstand der stumpfen Welt besiegt. Von jenem Glauben, der sich, stets erhöhter, Bald kühn hervordrängt, bald geduldig schmiegt, Damit das Gute wirke, wachse, fromme, Damit der Tag des Edlen endlich komme. Und, manche Geister, die mit ihm gerungen, . Bar . Sein. gross’ Verdienst unwillig anerkannt, . Sie fühlten sich von seiner Kraft durchdrungen , r. In seinem Kreise willig festgebannt. . ur Zum Höchsten hat er sich emporgeschwungen, Mit Allem, was wir schätzen, eng verwandt. So feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben Nur halb ertheilt, soll ganz die Nachwelt geben. Ja die Nachwelt hat diese Verpflichtung gelöst, sie feiert heute, soweit die deutsche Zunge klingt, sein Gedächtniss! Auch 'm en- serem Kreise sei seiner gedacht! Darum, liebe Freunde, wie einst Schiller voll Begeisterung in seinem Liede an die Freude sang: Dieses Glas dem guten Geist überm Sternenzeit dort oben! — so lassen sie uns heute, seinem Beispiele folgend, auch die Gläser er greifen und einstimmen in den Ruf: Dieses Glas dem Geiste Schil- ler’s, der in unsern Herzen wohnt! Sein Andenken lebe hoch! Litteratur. Die Eichen Europa’s und des Orients. Gesammelt, zum Theil neu entdeckt und mit Hinweisung auf ihre Cul- tur-Fähigkeit für Mittel-Europa etc. beschrieben von Dr. Theodor Kotschy, Custos-Adjunct am k. k. botanischen Hof-Cabinet. Il. und IV. Lieferung. Wien und Olmütz. 1859. Eduard Hügel’s Verlags- Expedition. Royal-Folie. An unsere Anzeige der ersten Lieferungen dieses vortrefflichen Prachtwerkes in Nro. 14. dieser Blätter auknüpfend, holen wir zu- nächst aus dem Texte zur zweiten Lieferung, der erst mit der dritten ausgegeben. wurde, Einiges nach. 17. Quercus alnifolia Pöch. Diese auf der Insel Cypern einheimische Eiche wurde zu- erst von Pöch in der Enumer. plant. insulae Cypri, 1842, aufge- stellt, ein Jahr später von Jaubert und Spach als 4. Cypria beschrieben. Von J. Gay wurde sie von der Gruppe ler getrennt und als siebente Gruppe „Cypriotes“‘ hingestell. Gay hielt ihre Fruchtreife für einjährig, die von dem Verf. gesammelten Exemplare 008 weisen jedoch ganz deatlich eine zweijährige Fruchtreife nach. Cy- priotes steht also durch die Aehnlichkeit der Eichelschuppen und die Fruchtreife in der Nähe der Gruppe Cerris. Da in der Gegend, wo diese Eicbe wächst, der Schnee länger als einen Monat liegen zu bleiben pflegt, so dürfte sie im südlichen Theile von Mitteleuropa zu Parkanlagen und zu Garten-Mecorationen besonders empfohlen werden. Die Mönche der griechischen Klöster sammeln die Früchte, bevor die Eicheln ausfallen, und trocknen sie an der Luft, um die- selben im Winter dem Futter ihrer Hausthiere beizumengen. — vu. Quercus Vallonea. Diese ausgezeichnete Eiche dürfte wohl als erstes Glied einer eigenen Unterabtheilung der Gattung Quereus unter dem Namen Aegilopsidium aufgestellt werden, da die zurück- geschlageben kantigen Schuppen sie hinlänglich von der zunächst ver- wandten Unterabtheilung Aegilops, deren Schuppen flach sind und theilweise aufrecht stehen, unterscheiden. Ihr Verbreitungsbezirk erstreckt sich vom eilicischen Taarus bis westlich nach Carien, wo- selbst sie theils grössere Bestände bildet, theils auch zuweilen mit einer Cerreiche vermischt vorkommt. Die südlicheren Länder der österreichischen Monarchie dürften für ihre Aufnahme geeignet sein. Die Fruchtschüsselchen dieser und verwandter Arten, von den Tür- ken „Balamut'‘ genannt und im Handel den Levantiners unter dem Namen „Vellani‘ oder „Vallonea“ bekannt, werden in den tieferen Thälern des cilicischen Taurus gesammelt und die Magazine in dem Hafen von Mersina damit angefüll. Besonders aus den höheren Gegenden Karamanien’s kommen ganze Karavanen mit „Vallonea‘“ beladen an, und es werden hiemit in Jahren. wenn sie gut gedei- . ben, 40 Schiffe befrachtet, da sie den feinsten und vorzüglichsten Gerbstoff und zugleich eine treffliche schwarze Farbe liefern. Ihr Verbrauch hat sich seit den letzten Jahren im südlichen Europa ver- doppelt und bildet jetzt unter dem Namen „Vallonea‘‘ einen gesuch- ten, die Galläpfel theilweise ersetzenden Artikel. — VIH. @. rigida Willd. Eine vielfach verkannte Art, von welcher hier ein Zweig des Originalexemplars aus-Willdenow’s Herbarium mit abgebildet ist. Sie ist als Strauch und Baum in den Vorbergen der Alpen des Bulghar Dagh, über Tarsus selbst in der Umgebung von Güllek 3— 4000‘ über dem Meere nicht selten. Sie lässt sich im südlichsten Theile von Mitteleuropa, da wo @. Ilex gedeiht, ziehen. Das sehr harte und zähe Holz ist wegen seiner Festigkeit gesucht: es wird zu Ackergeräthen verarbeitet, welche nach der Ebene verhandelt werden. — IX. @. brachyphglia Kotsch. Diese durch das ge- dräugt-kurze, fast gleich lange und breite Blatt höchst auffalleude Eiche gehört in die Unterabtheilung Dasydryon, von welcher @. pubescens Willd. den Typus bildet. Sie findet sich auf Creta im Gebirge über Bettino, in Syrien, von woher der Verfasser 1855 Fruchtexemplare als @. brevifolia vertheilte, am Cordilio bei Smyrna und in Euböa, wo sie Megady heisst. In den wärmeren Ländern Mitteleuropa’s dürfte sie überall gedeihen. — X. @. tauricola Kotsch. ist in die Nähe der @. syriaca zu stellen und besonders durch lange schmale Aeste ausgezeichnet. Sie ist auf den Abhängen des cilicischen Taurus ziemlich verbreitet und kommt zerstreut ven 2000 — 4000' über dem Meere in der Region der Kiefern (Pinus BruttiaP Tenore) nicht selten vor. In der Gegend des Cydnus: thales zwischen Güllek und Nimran kommt sie aber aach als Strauch vor. Nicht selten trägt diese Art ausser Galläpfel nech und besonders häufig ganz anders geformte Auswüchse, von der Gestalt eines Mer- gensternes an bis zu der eines kleinen Pilzes. Die Geräthe, welche aus dem Holze derselben verfertigt werden, sind so fest und brauch- bar, dass sie nur den Wunsch erregen können, dieses Holz auch für uns verwendbar zu machen. In den milderen Gegenden der österreiehischen Monarchie dürften Culter - Versuche eine diesem Wunsche entsprechende Förderung verschaffen. Die 11. Lieferung enthält: XI. @. regia Lindi. Diese den äussern Ansehen nach dem Kastanienbaum sehr älinliche Eiche, welehe zu dem schönsten Arten der Gattang gehört, werde von Lindley, der sie im Bot. Magez 1840 zuerst beschrieb, fragweise zur Gruppe llex gestellt; sie reiht sich aber nach dem Frachtbaue weit besser in die neue Gruppe Heterodrys (deren Typus @. Li- bani ist), wohin wit @. Cardnchorum C. Koch auch @. pontica C. Koch und noch andere gehören dürften. Sie wurde zuerst von dem britischen Consul Brant 1839 auf seiner Reise nach Kurdistan im Distrikte Techapukdschur zwischen Mesereh und Cheely gefwm- den, v. Tehihatchef brachte sie im vorigen Herbste aus dem Iristhale.: An geschützten Stellen wird diese Art im Freien uuch bei ans aushalten, wofür sowehl die rauhen Winter ihres Vater- landes, als auch die bedentend hohe Lage der Gegenden, in denen sie wild wächst, sprechen. — X. @. Ithaburensis Deeaisn. Eine höchst ausgezeichnete Art, durch den knorrigen Wuchs des ganzen Baumes. die bauschig gewölbte Blattform und die ausge- 688 zeichnet langen, den Fruchtbecher um das Dreifache übertreffenden, dankelbraun gefärbten Eichel. Wenigstens ist in der Gruppe Aegi- lopsidium, wohin auch noch die zunächst verwandte @. Pyrami gehört, nichts Aehnliches zu finden. Diese Taboreiche wächst all- gemein verbreitet und einen bedeutenden Theil der Baumbestände bildead am Fusse des Berges Karmel und landeinwärts über den von ihr beschatteten Berg Tabor hinaus bis an den See Tiberias and reicht südlich bis nach Nazareth. Auf den Westiehnen der Berge des Abu Gosch neben dem Weg von Jerusalem nach Ramla zu steht sie als hoher Strauch nicht selten. Sie dürfte im nördlichen Italien, sowie in dem übrigen südlichen Europa gut gedeihen und wenn auch nicht als Waldbaum , so doch als kontrastirender Schmuck- baum für Gärten zu verwenden sein. Das Holz wird im Hafen von Kaifa zu Küstenfahrzeugen verwendet. — Xlil. @. Ungeri Kotsch. Dieser sparrig wachsende, dicht belaubte Baum gehört in die zweite Unterabtheilung Aegilopsidium der Gruppe Pachyleptae (diekschup- pige Eichen) und zeichnet sich darch seine im Ganzen kleineren Blätter, durch die überaus langen, an der Spitze etwas breiteren Blumenbracteen und die kapuzenähnlichen Mittelschuppen des Frucht- bechers aus. Er wurde früher von dem Verf. irrthümlich als @. Trojana Webb. ausgegeben. Die der südlichen Sonne ausgesetz- ten Lehnen des Thales hinter den cilicischen Engpässen zwischen Güllek und Anascha werden von lichten Baumpartieen dieser Art in der Höhe von 2500’ über d. M. häufig beschattet. Auch stehen ein- zelne Bäume auf dem Wege, der von Güllek nach Dschennam Der- resi in’s Cydnusthal führt. Das Holz ist hart und fest: die noch nicht reifen Früchte werden nach der Erute im Juli gesammelt und koramen als eine bessere Sorte von Vallonea-Eicheln in den Handel. — XIV. @. conferta Kitaib. Diese von Kitaibel richtig als Art aufgestellte Eiche gehört in die Gruppe Dasydryon. Sie wurde in neuerer Zeit von Grisebach in der Flora rumelica für @. Es- culus gehalteu, welch letztere indessen zur Gruppe Robur gehört, deren Typus @. sessiliflora Smith. ist. Im südöstlichen Europa jenseits der Theiss bei Arad, Temeswar, im südlichen Siebeubürgen ist @. conferta allgemein verbreitet und bildet weite Wälder. Auch der europäischen Türkei gehört sie an, sowie sie sich selbst in Bu- böa und dem nordwestlichen Theile des Peloponneses gar nicht selten findet. Das Holz ist sehr dauerhaft, man findet es in alten Berg- werken Siebenbürgen’s, die seit der Römerherrschult verschättet waren, als Stollenstempel verwendet, und es zeigt sich hier in einem dem frisch gefällten Holze ähnlioken Zustande. Die Eicheln sind süss und werden in einigen Gegenden, 4. B. io Serbien, genossen. — XV. @. Ehrenbergii Kotsch. Ein zierlicher Baum von mittel. hoher Grösse, der in der Gebirgsgegend von Mindos Gala, einer alten Kreuzfahrerburg, 2000° üb. d. M.. etwa 3 Meilen vom ciliei- schen Hafen Mersina wächst. v. Ehrenberg sammelte diese Art schon vor vielen Jahren im Libanon bei dem Dorfe Massa in jungen Blättern, in diesem Zustande fand sie auch der Verfass. am nörd- lichen Fusse des Hermon im“ Antillibanon als Strauch im der :Höhe von 5000° über d. M. Sie wird im adriatischen Littorale und über- all da, wo @. Jlex vorkommt, also auch bis in das südliche Tyrel hinauf, gut gedeihen. Ueber Nutzung des Holzes und der Frucht- becher ist nichts bekannt. in der IV. Lieferung, von welcher bis jetzt nur die Tafeln der Abbildungen aber nicht des Textes vorliegen, sind enthalten: XVI. @. macrolepis Kotsch., XVil. @. macrolepis Kotsch. (? wohl nur Druckfehler, denn die Tafel stellt eine von der vorigen total verschiedene Art dar!) XVill. @. vulcanica Boisse XIX. @. palaestina Kotsch. XX. @. austriaca Willd. F. Getrocknete Pflanzensammlungen. Die Characeen Europa’s in getrockneten Exemplaren. “Unter Mitwirkung mehrerer Freunde der Botanik ge- sammelt und herausgegeben von Prof. Dr. A. Braun in Berlin, Dr. L. Rabenhorst inDresden und Dr. E. Stizenberger in Constanz. Fasc. IL. Nro. 26 bis 50. Dresden. 1859. Indem wir bezüglich der inneren Einrichtung dieser vortrefflichen Sammlung auf unser Referat in Flora 1858, S. 42 fl. verweisen, geben wir nachstehend den Inhalt dieser neuesten Lieferung. Nro. 26—328. Nitella capitata X et ?. In einem Torfgraben bei Neudamm, und am Bienitz bei Leipzig. Diese constant diöcische Art wurde in frü- herer Zeit mit der monöeischen N flexilis Ag. verwechselt, von. späteren Autoren von der gleichfalls diöcischen N. syncarpa Thuill, nieht unterschieden. Die im Herbst keimende und überwinternde Pflanze fructifieirt im Frühjakr oft sehr zeitig, während N. syncarpa iva Frühjahre keimt und im Spätsommer oder Herbst fructifieirt. Das Nüsschen ist wit scharfen Leisten versehen, während es bei N, syr- carpa fast glatt iet; die fructifieirenden Blätter der weiblichen Pflanze sind gabelig mit 2—3 Zinken, während sie bei N. syncarpa fast insmer einfach sind. Nro. 29. N. opaca Ag. Zu den Synonymen dieser gehören: N. syncarpa var. opaca, pseudoflexilis, glome- rata, brevifolia, laxa brevifolia, pachygyra Al. Br., syncarpa var. Smithii Collon. Germ. et Weddell,, N. pedunculata Ag. N. taeta Ag., N.atrovirens Wallm., N. flerilis Smith. Engl. bes, (excl. ayn.), N. flexilis 8 nidifica Visian. Von N. syncarpa und capitata, womit sie bisher verwechselt wurde, unterscheidet sie sieh besonders durch den Mangel des schleimig-gallertartigen Ueber- zugs der Antheridien und Sporangien. Sie wurde in einem Stras- sengraben bei Constanz gesammelt. Nro. 30. N. mucronata Al. Br. mit dem Synonymen: Chara flexilis Bauer in Reichenb. Fl. ger. exsiec. et Iconegr. t. 795., Ch. furcata Amici (nec Roxb.), Ch. Barbierii Bals. Criv., Ch. brevicaulis Bertol. und Ch. norve- gica Wallm., von Salem, Constanz und Mantua. Nro. 31. Nisella hyalina Ag. Für die deutsche Flora von Apotheker Leiner in Lettlöehern beim Eingange in die Reichenau im Bodensee (Untersee) entdeckt. Die früher bekannten Fundorte gehören der Schweiz (Lausanne, Zürich, Rheineck), den Niederlanden, dem südlichen Finnland, Italien (Pisa und Mantua), dem südliehen Frankreich, Spanien, Algerien, Aegypten, der Songarei und Beludschistan an. Nro, 32. N. (Tolypella) nidifica Ag., wozu Charu flexilis L. und Ch. Stenhammariana W allm. als Synonyme gezogen werden, aus dem Wamper Wieck, einer Ausbuchtung der Meerenge zwischen Pom- mern and Högen, gegenüber Stralsund. Sie gehört ausschliesslich den Buchten der Ostsee, wo sie an den Pommer’schen, Dänisehen, Schwedischen und Russischen Küsten gefunden wurde, und der Nordsee, wo sie Schübeler an den Küsten Norwegens fand, an. Nro. 33. N. (Tolypella) intricata Rotb. Bienitz bei Leipzig. Nro. 34. Chara stelligera var. ulvoides A. Braun. (Ch. ulvoides Bertol.) Mantua. Nro. 35. Ch. ceratophylla Wallr, var. ir crustata macroptila A. Braun. forma macrostephaua. Aus dem Mindli-See bei Möggingen unweit Raldoifszell in Baden. Ven der ‚gewöhnlichen Form weicht sie durch die starke Entwicklung der Zellen des Stipularkranzes am Grunde des Quirls ab. Nro. 36. Ch. ai ceratophylia Wallr. var incrustata macroptila A. Braun. forma gracilior. Aus einer Bucht des Rheines bei Constanz. Nra. 27. Ch. contraria A. Braun. Weiher bei Bayreuth. Diese Art ist fast ebenso vielgestaltig und ebenso verbreitet als Ch. foetida, mit der sie oft verwechselt wurde. Sie unterscheidet sich hauptsächlich durch die mehr vorragenden primären Rindepröhrchen des Stengels, welche bei Ch. foetida umgekehrt etwas tiefer liegen als die secundären, wesshalb die Warzen oder Stacheln bei Ch. contraria auf den Kanten, bei Ch. foetida in den Furchen des Stengels liegen, ein Verhältniss, das sich beim Einfalten der tiefer liegenden Rinden- röhrchen im trockenen Zustande deutlich ausspricht. Dazu kommt noch, dass die Bracteen bei Ch. contraria meist kürzer sind, als bei Ch. foetida, und der Kern des Sporangiums nicht braun, son. dern schwarz gefärbt ist. Nro. 38. Ch. contraria Al. Braun, eine kleine und sebr schmächtige Form aus dem Older-Teiche bei Dres- den. Nro. 39. Ch. foetida A. Braun, forma subinermis longibrac- teata divergens, die häufigste unter allen Formen dieser polymorphen Art, von Dresden. Nro, 40. Ch. foetida A. Braun., forma subin- ermis longibracteata brachypbylia clausa, vom Bienitz bei Leipzig. Nro. 41. Ch. foetida var. subkispida A. Braun. forma brevibrac- teata expausa. Salzige Gräben zwischen Langenbogen und Wans- leben bei Halle. Nro. 42. Ch. strigosa A. Braun, vom Königsee bei Berchtesgaden und zwar an der Schiffslände nächst dem Aus- fluss des See’s. Diese Art wurde schon vor langer Zeit von Du- eroz im Jura entdeckt, doch war der Fundort nicht genau bekannt und werde erst durch die Nachforschungen von Bulnheim aufge- klärt. Im deutschen Alpengebiete wurde sie zuerst von Unger im Pillersee tim nordöstlichen Tirol) beobachtet und in dessen Werke über den Einfluss des Bodens auf die Gewächse (1836) S. 270 irr- thümlich als Ch. canescens Lois. erwähnt. Im Königsee wurde sie erst im Jahre 1850 von De Bary und Jessen aufgelunden. Von den äbnlichen Formen der Ch. aspera ist sie dareh monöcische Fructification leicht zu unterscheiden. Nro. 43. Ch. strigosa A. Braun. forma longispina. Lac d’Etalieres bei Neuchatel. Nro. 44. Ch. baltica Fries. Ostsee im Putziger Wieck. Nro. 45. Ch. in- termedia Al, Braun. forma sahisermis, elongata, longifolie, ste- riiie. Schwalleten Weiher bei Constanz. Usterscheilet sich durch die Berindung von Ch. hispida, ähnlich wie Ch. contraria von Eh. foetida. Nro. 46. Ch. intermedia Al. Braun. forma minuta pa- Wr 'piflata, elongata, tongifolin. Salziger See bei Halle. Nro. 47. Ch. intermedia A. Braun. forma evidenter aculeata, brachyphylia, valde inerustata. Schwaketen Moos bei Constanz. Nro, 48. Ch. pely- acantha A. Braun., mit den Synonymen: Ch. hispida Auct, ex p., Ch. hisp. var. pseudocrinita et dasyacantha Al. Br., forma laxior; Ch. spondylophylla et Ch. pedunculata Kütz. In salzigeun Gräben zwischen Langenbogen und Wansleben bei Halle. Verhält sich zu Ch. intermedia ungefähr wie Ch. strigosa zu Ch. contraria. Nr. 49. Ch. hispida L. forma minus inerustata. St. Katharina-Moos bei Constanz Nro. 50. Ch. aspera Willd. forma stagnalie, brachy- phylia, cinerascens. Auf dem Grunde des Rheines bei Constanz. Anzeige. Im Verlage von Eduard Trewendt ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ' Parerga lichenologiea. Ergänzungen zu „Systema Lichenum Germaniae“ ° j - von \ Dr. 6. W. Körber. Erste Lieferung. gr. 8. Eleg. brosch. Preis 1 Thlr. Dieses Werk, welches complet etwa drei Lieferungen umfas- sen dürfte, soll nicht nur zu den im „Systema‘ beschriebenen Flechtenspeties die im Laufe der letzten 4 Jahre angewachsenen and nothwendig gewordenen Ergänzungen, sowie mancherlei Berichti- gungen und: Verbesserungen bringen, sondern auch durch Hiszufü- gung der mittlerweile entdeckten, für Deutschland neuen oder über: haupt neuen Flechten das System selbst erweitern. Um nun eine Conformität mit dem „Systema Lichenum‘“ herzustellen und #0 io den „Parergis'‘ ebenfalls eine (und jetzt noch weit vollständi- gere) Uebersicht der gesammten Lichenenflora Deutschlands zu geben, sind auch alle diejenigen Flechten wieder aufgeführt, bei denen es nicht nöthig oder möglich war, irgend eine Ergänzung oder Berich: tigung hinzuzufügen. So werden nun „Systema“ und „Parerga“ zusammen ein geschlossenes Ganze bilden, in welchem Eins das Andere ergänzt, und alle Diejenigen, welche im Besitze des Sy- stems sind. werden die Parerga nicht entbehren können, wie an- derseits jeder Neuling in der Lichenologie, der nach genannten Werken die Lichenen studiren will, sicb Beide wird anschaften müssen. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr In Regensburg. Druck von J. H. Demmier. FLORA. MW 43. Regensburg. 21. November. 1859. Inhalt: OrscınaL-AsuanpLunc. Th. M. Fries, Schilderung einer botanischen Reise in die Ost -Finnmark 1857. — Anzeice Rube, Verkauf eines Herbariums. Schilderung einer botanischen Reise in die Ost-Finn- mark 1857, von Th. M. Fries. «(Aus dem Schwedischen der Botaniska Notiser, Jahrgang 1858, übersetzt von A. v. Krempelhuber in München.*) Keine Gegend unseres Vaterlandes lockt der Botaniker Lust mit so unwiderstehlicher Macht, als unser Gebirg, und gewöhnlich wünscht ein Jeder, welcher seinen Weg dahin richtet, seine Aus- flüge so weit als möglich gegen Norden zu erstrecken. Die Länge der Reise und die damit verbundenen Beschwerlichkeiten und Kosten haben jedoch bisber Manchen von einem Besuche der Ostfinnmark abgeschreckt, obwohl die Nachrichten von deren Vegetation, welche uns von Wahlenberg: und Lund hinterlassen wurden, geeignet sind, zu fortgesetzten Untersuchungen daselbst anzueifern. Dass manche ausgezeichnete Pflanze den Blicken der dort reisenden Bo- taniker entgangen ist, darf man wobl muthmassen, und es ist dess- halb auch Hoffnung vorhanden, dass daselbst Scandinaviens Flora mit neuen Beiträgen bereichert werden kann. Ich hielt also dafür, dass der Sommer des vorigen Jahres von a *) Die Schi'derung der Vegetation eines Landes, das wie die Finnmark dem nördlichsten Theile Europa’s angehört und das zu schauen und zu durchforschen dem deutschen Botaniker so selten gegönnt ist, scheint mir, namentlich für den letztern, soviel des Interessanten darzubieten, dass ich glaube, es werde Vielen angenehm sein, hier die Vebersetzung obigen botanischen Reiseberichtes zu erhalten, der geeignet sein dürfte, dem Leser eiu schönes Bild von den Vegetations- Verhältnissen jenes nördlichsten Landes zu geben. Anmerk. d. Uebers. Flora. 1859. 43 674 mir kaum in besserer Weise angewendet werden könnte, als zu Wanderungen in diesem „ultima Thale“ und dass meine Hoffnungen nicht vereitelt, sondern vielmehr übertroffen wurden, wird der Leser bereits aus der Probe gefunden haben, die im vorigen Jahrgang die- ser Zeitschrift mitgetheilt wurde. — Hier ist es nun meine Absicht, eine kurze Schilderung von dem Gange meiner Reise und von der Vegetation*), die ich während derselben zu studiren Gelegenheit hatte, an liefern. Den 30. Mai verliess ich Stockholm und begab mich mit dem Dampf- ‚ schiff über den noch nicht völlig eisfreien botinischen Meerbusen nach Soederhamm. von wo ich die Reise auf dem Landweg nach Trondhjem fortsetzte. Die Eile, womit ich diese Strecke durchreiste, erlaubte mir nichts Anderes, als nur eine oberflächliche und flüchtige Vorstellung von der Frühlings-Vegetation der Gegenden, die ich durcheilte, zu gewinnen. Auch schienen sie nichts Eigenthümliches darzubieten, weil — wenn ich die der Küste nächstliegenden Theile von Helsing- land ausnehme, wo fruchtbare Aecker, grünende Wiesen und schöne Laubholawaldungen mit einander abwechselten, und woselbst Ribes rubrum 8 silvestre (an mehreren Orten), Chrysosplenium, Arabis suecica (von welcher in den Kirchspielen Bollnae und Jerfsoe an mehreren Stellen die Wiesenhügel weiss leuchteten), Viola tricolor in unzähliser Menge und Farbenwechsel, Rubus arcticus und an- dere Pflanzen vorkommen — der Weg innerhalb Schweden beinabe unausgesetzt durch öde Föhrenwaldungen zog, die auf meilenweiten Strecken entweder ganz verbrannt waren, oder wenigstens die Spu- ren von deu Verheerungen des Feuers an ihren versengten Stämmen trugen, Die Vegetation auf diesem Boden, wo aller Humus ver- brannt war, zeigte sich äusserst mager und sparsam, kaum etwas Anderes als Haide, Preisselbeere, Mehlbeersträucher, Cladonien Wworzüglich rangöferina, deformis, cornucopioides), Stereocaulon ‚und Bärlapp-Moose bedeckten spärlich den gelblichen Haidesand. de *) Ich muss jedoch im Voraus bemerken, dass — obschon ich hierbei die bemerkenswertheren Flechtenarten, die ich antraf, anführe — diese noch nicht alle untersucht und bestimmt sind, Ich beabsichtige, später in einer besonderen Ahhandlung an einem anderen Orte eine vollständige Schilderung der Flechten-Vegetation in den von mir besuchten Gegenden, nebst den Beschreibungen der neuen Arten und Bemerkungen über die übrigen zu geben. 675 näher ich aber dem Gebirge kam, desto mehr Grüsse bekam ich von diesem durch die Lichenen, welche von demselben zu südliche. ren Orten herabgestiegen waren; so begegnete ich bereits im nörd- lichen Theile von Helfsingsland Nephroma arctieum, Solorina crocea, Lecidea sabuletorum v. alpestris, und im Herjedal kamen weiter binzu: Parmelia encausta, obsura ß tenella und brunnea, Biatora Jungermanniae, Lecidea lugubris und arctica etc. Ausser- dem wurde beobachtet: Parmelia cervina & glaucopsis, Baeomy- ces roseus (häufig) , Cladonia papillaria, Lecidea panaeola, Ver- rucaria epigaea und — die Föhrenwaldungen daselbst waren aus- nabmsweise vom Feuer verschont worden — Evernia jubata c. fr.; die Birken waren an mehreren Orten fast bedeckt von dem sonst seltenen Hypoxylon concentricum. . Den 4. Juni kam ich gegen Abend nach Funnesdal, von wo ich mich sogleich auf den Weg in das Gebirg machte. Auf dem .Gebirgsplateau war es noch beinahe vollkommen Winter; der Schnee lag hier noch in grossen Massen da, und von Blüthen sah man nur ‚sparsam die wohlbepelzten Kätzchen von Salir Lapponum. Doch war der Weg selbst so ziemlich schneefrei bis Malmagen, aber be- schwerlicher wurde die Reise am folgenden Tage, indem ich nun, nachdem ich die Nacht in der genannten elenden Herberge zuge- bracht hatte, grösstentheils durch tiefen Schnee oder vom Eiswasser erfüllte Moräste wandernd, bei gelindem Schneefall und kaltem Winde die Reise fortsetzen musste. Das Einzige, was mich dabei erfreute, war der Fund der seltenen und schönen Biatora einnabarina an Woachholderstauden zunächst der Norwegischen Grenze, Indessen ging es immer glücklich verwärts, und gegen Abend desselben Tages langte ich bei Rörras an, von wo ich Tag und Nacht meine Relse bis nach Trondhjem fortsetzte, wo ich nach einer Reise durch ne- türlich schöne und grossartige Gegenden den 7. Vormittags eintraf. Ich kann hier nicht unterlassen, der in die Augen fallenden Ungleichheit zu erwähnen, welche sich auf dieser kurzen Reise in Bezug auf die ungleich fortschreitende Entwickelung des Frühlings zeigte. Als ich Upsala verliess, war daselbst der eigentliche Frühling bereits vorbei, und die ersten Sommerblüthen (Esche, Elsebeer, Erdbeere a. a. f.) waren häufig. Um Soederhamm war das Ver- hältniss ohngefähr dasselbe, wenn ich ausnehme, dass z. B. Birken und Weiden hier noch blühten. Je mehr ich mich jedoch dem Ge- birge näherte, desto geringer wurde die Anzahl der Blüthen-Aus- 43° «6 schlägr, so dass, wie oben erwähnt wurde, auf dem Gebirge selbst nur eine einzige Art sparsam in Blüthe stand. Von Rörras wurde nicht eine einzige Pflanze bemerkt; Eis bedeckte die Landsee'n, und keine Spur von Grün war auf den Bäumen oder Feldern zu bemer- ken; aber kaum war ich nach einigen Reisestunden in das Gulelfen- Thal hinunter gekommen, so begegnete ich wieder blühenden Birken, Weiden etc. etc. und den folgenden Tag Vormittags zeigte sich die _ Gegend wieder prunkend in dem lebhaften Grün und der wechseln- den Farbenpracht von Trientalis, Carum, Cornus suecica, Ranun- culus acris, Anemone nemorosa flor. purpur., Geranium silva- ticum, Viola canina und biflera, Melandriuin silvestre, Cera- stium alpinum, Rhodiola (auf Dächern), Fragariae ete. Einen so schneidenden Contrast dürfte man nicht an vielen Stellen auf- weisen können. — Von bemerkenswerthen Pflanzen mag übrigens noch angeführt werden: Salir amygdalina, Parmelia epanora (an mehreren Stellen auf Thonschiefer, aber gewöhnlich steril), Ste- reocaulon cereolinum, Umbilicaria cylindrica und erosa. Ich langte in Trondbjem blos um einige Stunden zu spät an, um das nach Norden gehende Dampfschiff begleiten zu können; nun musste ich beinahe 8 Tage lang auf eine neue Gelegenheit warten. Ein fast unaufhörlicher Regen erschwerte während dieser Zeit die Escursionen, aber doch glaubte ich soviel zu erkennen, dass an Phanerogamen hier, wenigstens zu dieser Zeit, keine reichliebe Ernte zu machen sei. Die interessanteste Stelle, weiche ich am öftesten besuchte, schien mir der Hladehammer zu sein, eine etwas nördlich von der Stadt gegen das Meer abfallende Felsenwand, wo auf jedem Absatz -Hieracium plumbeum (häufig), Cornus suecica, Cardamine amara, Erysimum alpinum, Aquilegia, Viola biflora, Sarifraga oppo- sitifolia, Sorbus fennica, Carex speirostachya, Poa alpina ete. etc. angetroffen wurden. Am Meeresufer weiter unten und auf dem Wege nach demselben zeigten sich: Bairachium hederaceum (das Blatt), Carex maritima, haematolepis Suec. non Drej. (= Ü. Kattegatensis Fr. Ind. Sem. Hort. Ups. 1857), incurva ß pratensis us. f. Reich war jedoch die Ausbeute an Flechten, von welchen hier mögen angeführt werden: Ramalina pollinaria (steril), Solo- rina saccata und £ limbata, Parmelia hypnorum, brunnes, co- arclata (auf der Erde und Gestein), rubra, haematomma, sub-- fusca v. bryontha, pallescens 8 parella, cerina ß stillicidiorum 677 und chloroleuca nebst verrucosa,, Gyalecta foveolaris, geoira und cupularis, Biatora Jungermanniae und ferruginea $& festiva, Le- cidea flavovirescens, conglomerata und scabrosa, Umbilicaria eylindrica, Endocarpon pusillum, Sagedia cinerea, Pertusaria comm. ß rupestris, Verrucaria muscorum (ziemlich häufig) und epigaea, Lichina pygmaea, Collema fasciculare ete. Auf einer Wanderung südlich von der Stadt wurde Bellis pe- rennis verwildert auf einer Wiese beobachtet. Endlich den 13. Juni gegen Abend konnte ich Trondhjem ver- lassen, und mit einem Staatsschiff) mich nach Norden begeben. Die Reise dahin wurde unausgesetzt unter abwechseinden Sturm und Windstille, Regen und Sonnenschein Tag und Nacht fortgesetzt, bis wir am Morgen des 18. Juni bei Tromsöe anlandeten. Ich eilte sogleich an’s Land, um während der Stunden, während welcher das Dampfschiff hier stille lag, ein kleines Bild der dortigen Vegetation zu bekommen. Zu diesem Behufe begab ich mich auf den der Stadt gerade gegenüberliegenden Flöjfjäll, welcher jedoch beinahe noch ganz und gar vom Schnee weiss war, und nur am Fusse und auf einigen zerstreuten nackten Flesken einige Gewächse trug. Dass ich also da- selbst nicht viel finden konnte, ist natürlich; unbelohnt blieb ich je- -doch nicht, denn kaum hatte ich den Fuss an’s Land gesetzt, als bei einigen kalten Quellen Cochlearia arctica angetroffen wurde. Eit- was weiter vom Strande entfernt zeigte sich Pinguicula alpina, Draba incana und hirta, Viola biflora, Sazrifraga caespitosa und nivalis, Rhodiola, Salir lanata, hastata und nigricans, Poa alpina, Aspidium Lonchitis, und hochoben unter den Schneemes- sen prangten die Hügel häufig mit der anmuthigen Sarifraga op- positifolia, nun übergossen von Tausenden von Blüthen. Von Flechten wurde bemerkt: Nephroma resupinatum y laevigatum, Parmelia oculata e. fr., sophodes v. turfacea, protuberans (— car- neo-lutea Fr. pr. p.), cervina a glaugocarpa, microphylla, verru- cosa, Gyalecta geoica und foveolaris, Cladonia bellidiflora, Bia- tora muscorum ß lepidota e. fr., fusco-lutea, leucoraea, sangui- neo-atra, Lecidea asperella, pezizoidea, Collema fasciculare u. s, f. *) Ich kann hier nicht anders, als mit Daukbarkeit die Freigebigkeit der Norwegischen Regierung anerkennen, welche mir — als auf einer wis- senschaftlichen Reise begriffen — Frachtfreiheit auf allen Staatsfahrzeu- gen zwischen Trondhjem und Wadsöe gewährte. 678 Wieder wurde die Reise fortgesetzt, bis wir den 20. Juni Hammerfest erreichten. Mein Plan war gewesen, hier einige Tage zu verweilen, allein eine Excursion, welche ich unternahm, zeigte mir bald, dass hier wenig auszurichten war. Der Frühling war bier nämlich erst so unbedeutend vorgeschritten, dass lediglich Draba incana, Cochlearia officinalis, Viola biflora, Silene acaulis, Rhodiola, Saxifraga oppositifolia, Alchemilla vulgaris, Empe- trum und Luzula spicata in Blüthe gesehen wurden, und von Flechten fand man nur: Stereocaulon denudatum, Cladonia belli- diflora, Biatora atrorufa und rivulosa, Lecidea arctica und einige wenige andere auf der Erde und auf Steinen; Rauschbeere (Kräkris), Azalea, Diapensia, Lebermoose, Parmelia tartarea u. s. f. bedechten die Felsen. Nur am Strande zeigte sich eine in- teressantere Flechten-Vegetation von Verrucaria maura, Parmelia aipospila, poliophaea und spodophaea. — Ich reiste desshalb schon den folgenden Morgen mit dem Dampfschiffe wieder ab, und nach- dem ich Svaertholis merkwürdigen „fuglevaer‘‘ mit seinen Millionen Einwohnern (hauptsächlich Larus tridactylus) passirt, sowie die von den bleichen Strahlen der Mitternachtssonne beleuchteten Klippen des Nordkap’s und Nordkyns geschaut hatte, landete ich um die Mittagszeit des 22. Juni bei Stangnaes am Tanafjord, woselbst ich. sogleich das Schiff verliess, und mich auf einem Boote nach der Mündung des Tanaelf, Guldbolm, begab. So hatte ich nun das erste Ziel meiner Reise erreicht, und bei- nahe der erste Schritt auf diesem Boden zeigte mir die Grundlosig- keit meiner Befürchtungen, hieher so spät zu kommen, dass ich die Entwicklung der Vegetation nicht vom ersten Anfang an verfolgen könnte.” Der Schnee lag nämlich hier noch an manchen Stellen bis hinunter zum Meeresstrande, und nur wenige Blüthen hatten sich bis- her hervorgewagt. — Auch versicherte man mir hier, dass der Frühling diessmal einen Monat später gekommen sei, als gewöhn- lich. Ich kann nicht läugnen, dass es mir bis dahin dünkte, es sei eine Parodie auf den Hochsommer, weil ich überall nur Schnee- massen sah, kahle Flecken auf dem grauen Boden und nackte Brachen, und weil die Temperatur am Tage zwischen + I und + 6°C. abwechselte. Am Johannistage selbst wanderte ich unter Sturm und Regen um Fjelbma herum und notirte auf, was von Pflanzen ich blühend sah; es waren: Caltha palustris, Viola biflora, Sari- fraga nivalis, Rubus Chamaemorus, Alchemilla alpina, Empe- 679 trum, Arctostaphylos alpina, Salir lanata und nigricans, Betula nana, Luzula pilosa und campestris, Eriophorum vaginatum, einige Carices, Anthovanthum — und hiermit ist das Verzeichniss fertig! Währeod der Zeit einer Woche, die ich mich hier aufhielt, schritt jedoch die Vegetation so sehr voran, dass zu den oben aufgezählten Arten noch hinzukamen: Diapensia, Cornus suecica, Draba hirta und incana, Cochleuria offivinalis, Ribes ru- brum, Sazrifraga caespitosa, Azalea, Oxyria, Saliv hastata, hastato-lanata (Birkelund), phylicifolia, Lapponum und herbacea, Betula, Equisetum arvense und palustre nebst Eriophorum cu- pitatum. — Man sieht hieraus, dass keine grosse Ausbeute an Phanerogamen hier gemacht werden konnte. — Das Interessanteste war Cultha palustris $ radicans, welche bei Birkelund in kleinen Bächen zwischen Weidengebüschen vorkommt. Der vierkantige, röhrige Stengel und das eigenthümliche Aussehen dieser Pflanze überhaupt frappirte mich Anfangs, aber Uebergangsformen zeigten mir bald die richtige Abkunft derselben. Uebrigens verwendete ich viel Zeit auf die Auffindung von Sali.r punetata, aber ich kounte, so sehr ich mich auch bemühte, nichts Anderes finden als S, nigri- cans. Später gelangte ich jedoch durch Einsicht in Wahlenberg’s Herbarium zu der Ueberzeugung, dass diese sogenannte Art nichts Anderes ist, als eine etwas schmalblätterige, mit glatten Kapseln versehene Form von der daselbst gewöhnlichen und gleichzeitigen S, nigricans;, in einem besonderen Aufsatze, welcher Beobachtungen über verschiedene Pflanzen der Finnmark enthalten wird, hofle ich später den Beweis für das eben Gesagte liefern zu können. Da also die Phanerogamen nur eine unbedeutende Ausbeute liefern kounten, wendete ich mich mit desto grösserem Eifer zu den Lichenen. Leider bedeckte jedoch Schnee die Gipfel der Gebirge und einen grossen Theil von deren Abhängen, was in Verbindung mit dem Umstande,, dass die Berge hier aus der an Flechten armen Urformation bestehen, bewirkte, dass ich keine so grosse Ausbeute machte, als man erwarten konnte. Die vorzüglichsten Arten wareu Evernia ochroleuca, divergens und Thulensis n. sp., Parmelia elegans, oculata 8 dactylifera ce. fr., chlorophana (insbesondere bei dem alten Kirchbofe von Tana) mit ihrer getreuen Begleiterin der Lecidea Morio, Clad. decorticata v. pyridata, bellidiflora und „eyanipes“ Smft., Biatora einnabarina (gemein auf Wach. 6830 holder, weniger gemein auf Birken) und fuscescens (gemein auf Birken), Phylliscum endocarpoides u. s. f. Den 29. Juni reiste ich in Begleitung des Probstes Sommer- felt, mit welchem ich in Tana zusammentraf, in einem der hier gebräuchlichen schmalen und langen Flussboote den nun von den Frühlingsfluthen geschwollenen Tanaelf hinauf. Tussilago Farfara blühte jetzt auf das besste an seinen Gestaden und die häufigen Weidengebüsche erglänzten von zartem Grün oder der Salix lanata goldgelben Kätzchen. An manchen Stellen legten wir am Land an, hauptsächlich, um nach der Saliv punctata zu suchen, allein die Ausbeute war unbedeutend; das Blatt von Mulgedium sibiricum wurde gesehen bei Fingervandet, Amadenia peploides 8 oblongi- folia und Elymus arenarius bei Seida, einem finnischen Dorfe*), ohngefähr 3 Meilen von der Mündung des Flusses entfernt. Hier stiegen wir ans Land und begaben uns sogleich auf den Weg zu dem öden, von der Mitternachtssonne nun beleuchteten Felseugebirg. Gegen Morgen bekamen wir die natürlich schöne Aussicht zu ge- niessen, welche-vom Gebirge sich öffnet über die innerste Bucht des Varangerfjord mit seinen birkenbekleideten Gebirgsabhängen, über das hervorragende Vorgebirge des Naesseby und die kühnen Con- taren des Gebirges von Wortensnae, sowie über die ernsten, schnee- bedeckten Gebirgsgipfel, welche das lachende Gemälde umgeben — dann landete ich bei Nyborg, wo ich, indem ich die gastfreundliche Einladung des Probstes Somerfelt benützte, während des Son- mers nicht blos einen passenden Ausgangspunkt für meine Wande- rungen hatte, sondern auch eine angenehme und herzliche Heimath (Wohnung) fand. Ich wünschte von der Vegetation um diese Stelle, in deren Umgebungen ich: mit Ausnahme von ein Paar längeren Ausflügen, welche besonders geschildert werden sollen, beinahe den ganzen Sommer zubrachte, ein klares und deutliches Bild geben zu können, allein ich fühle nur zu sehr mein Unvermögen hiezu. Lund bat schon früher”) eine Zeichnung von derselben geliefert, auf welche *) Es muss hier bemerkt werden, dass mit dem Namen „Finnen“ bier, wie im Allgemeinen in Norwegen, die Lappen bezeichnet werden, während dagegen unsere Finnen ‚‚Qväner‘ genannt werden. **) Bot. Not. 1846, pag.43—44. — Ich will hier blos anmerken, dass die Fieamark in vier pflanzengeographische Regionen getheilt wird, näm- . 681 icb die Leser verweise, in der Hoffnung, dass er von derselben, wenn er solche mit derjenigen vergleicht, welche ich hier mitzu- theilen im Begriffe bin, sich wenigstens eine ohngefähre Vorstellung davon wird machen können. Fangen wir nun mit dem Meere an, se finden wir sicherlich auf dessen Grund eine freudige Algenvegetation, aber dagegen nur höchst sparsam eine Spur von Phanerogamen; blos an einer einzigen Stelle fand ich sparsam Zostera angustifolia. Aber oben auf der Meeresküste selbst breitet sich entweder ein schmaler Streif von lockerem Meeressand aus, auf welchem Elymus arenarius stolz sich ia die Höhe richtet, vermischt mit einer Menge niedriger Ge- wächse, wie Stenhammaria, Plantago maritima , Cochlearia of- ficinalis, Stellaria humifusa, erassifolia und media, Amadenia, Potentilla Anserina £ viridis, Atripler patula var., Carex in- curva, Glyceria maritima ete. — oder es zieht sich dort eine schmale Sirecke hin, deren nasser Schlamm won Carex norvegica, rariflora und salina, Catabrosa aquatica, Juncus botinicus, Tri- glochin palustre und maritimum, Plantago maritima und einigen wenigen Anderen bedeckt wird *). Hier oben fängt ein festerer Boden mit dichter Grasmatte an, gebildet hauptsächlich von Carex glareosa, incurva 8 pratensis und salina, Festuca rubra, Poa alpina und pratensis, Alope- curus nigricans ete., und glänzend von Lathyrus maritimus, Ha- loscias, Gentiana involucrata, Primula strieta, Parnassia mit var. tenuis, Vicia Cracca, Veronica longifolia, Allium sibiricum etc. Dieser Theil der Meeresstrandregion geht ohne Grenzen in die Birkenregion über, bald durch üppige Wiesen, auf welchen das Gras oft eine höchst ungewöhnliche Höhe erreicht, und welche — ausser von einer Mehrzahl der zuletzt aufgezählten Arten — ge- m lich in die Meerestrand-, in die Nadelholz-Region — welche auf der nördlichen Seite des Varangerfjord vermisst wird — und in die Birken- und die Region der Gebirgs-Ebenen. *) Gentiana serrata und Primula sibirica kommen an demselben Orte vor, aber ohngeachtet alles Nachsuchens fand ich sie nicht im Innern des Varangerfjord. — Ich stelle gewiss nicht die Angabe Lund's, dası er sie dort aufgenommen hat, in Abrede, aber wohl diess, dass sie bier so häufig seien, dass gesagt werden kann „in der Meeresstrand-Region kommen sie häufig vor“ und dass sie solchergestalt dazu beitragen, dem- selben das ihm eigenthümliche Gepräge zu geben. schmückt sind mit Achillea, Solidage, Taraxacum, Rhinanthus major, Euphrasia off. in zahlreichen Formen, Cerefolium silvestre, Conioselinum Gmelini, Trollius, Ranunculus acris, Astragalus alpinus, Carex atrata und vulpina, Phleum alpinum, Anthoxan- thum ete., dann an feuchten Stellen Valeriana sambucifolia, Spiraea Ulmaria, Lathyrus palustris, Carex aquatilis, vesicaria, juncella, canescens ete.,; bald durch hinunter bis zum Strande ge- bende dichte Fiebüsche von Salix glauca, lanata, phylicifolia, wigricans und ımyrsinites mit Eriophorum vaginatum und capi- tatum, verschiedenen Carices, Bartsia etc. als Begleiterinnen. — Wieder an anderen Stellen senken sich die Klippen steil bis hinab zum Meer, wobei die Gebirgsebnen- und Meeresstrand-Begionen un- mittelbar in einander übergehen; unter losen Blöcken findet man an solchen Stellen oft schon Sa.rifruga rivularis, über ein halbes Viertel hoch, mit weissen oder hellrothen Blüthen. — An Rinnen und Ouel- len, sowohl am Meeresstrande selbst, als auch auf den oben erwähn- ten Wiesen um dieselben wuchern oft in grossen Massen Ranuneu- lus hyperboreus, Chrysosplenium alternifolium 8 tetrandrum*), Stellaria crassifolia, Montia, Koenigia**), Eriophorum capitatum. Aus.dem bereits Angeführten sieht man, dass die Vegetation der Meeresküste ausserordentlich reich und abwechselnd ist. Aber hiezu kommt ausserdem, dass insbesondere an den Mündungen der Bäche auch zahlreiche Repräsentanten von den den anderen Regio- nen mehr eigenthümlichen Arten auftreten, wesswegen man an der Meeresküste beinahe eine Probe von der ganzen Landes- Vegetation bekommen kann. Es kann nicht anders als Staunen erregen, wenn man bisweilen da unter Haloscias, Cochlearien und Stenham- maria zu schauen bekommt: Erigeron alpinus, Gnaphalium su- pinum, Sazifraga cernua, oppositifolia und caespitosa, Sib- baldia, Dryas, Luzula arcuata u. dgl.***) Und wenn man da- *) Ob diese Pflanze nicht vielmehr als eine eigene Art anzusehen ist, dar- über will ich nicht eher entscheideu, als bis ich unser gewöhnliches Chr. alternifolium näher im lebenden Zustande zu untersuchen Gele- genheit bekommen habe. **) Diese kommt an mehreren Orten in unzähligen Massen und in ungewöhn- licher Grösse vor, aber stets nur in der Nachbsrschaft des Meeres, niemals auf dem Gebirge oder in der eigentlichen Birken- Region. *#®) Ausser dem oben Angeführten habe ich in der Finnmark in der Region zu nimmt, dass auch Beispiele von einem entgegengesetsten Verhal. ten, obwohl seltner, sich vorfinden, indem z. B. Allium sibiricum in den Gebirgsplateau - Regionen gefunden wird, Amadenia und Elymus aber hoch oben in den Birken-Regionen u. s. w., so kanu man nicht anders als an der Möglichkeit verzweifeln, hier irgend scharfe Grenzen zwischen den verschiedenen Regionen zu ziehen. Ich babe bereits vorne zweier Mittelglieder erwähnt, die zwi- schen der Meeresküste und der Birken- Region’ gefunden werden, nämlich der Küstenwiesen und .der Weidengebüsche, welche die niedrigere Gegend zwischen den Bergen und der Küste einnehmen, und natürlicherweise im Umfäng nach ihrem grösseren oder kleineren Abstand von einander abwechseln. Nebst diesen will ich bier noch die mageren, dürren Torfmöser anführen, in welchen der Torf bereits eine Höhe erreichte, dass er nicht mehr zuwächst, sondern kleinere, neben einander liegende Hügel bildet, die von einander durch oft mehrere Ellen tiefe Spalten ‚ge- trennt sind.*) Von irgend einer Höhe aus gesehen, glaubt man, es seien diese Möser eine Menge kleiner rundlicher Klippen von schwärzlicher Farbe, aller Vegetation beraubt; auf ihrer verwilter- ten Oberfläche trifft man kaum irgend eine andere Pflanze an, als der Meeresküste noch folgende eigentliche Alpenpflanzen beebachtet: Gnaphalium norvegicum, Erigeron elongatus, Saussurea, Mulgedium alpinum, Myosotis sylvatica, Gentiana nivalis, Veronica alpina, Ranunculus pygmaeus, Thalictrum alpinum, Arubis alpina, Draba hirta, Viola biflora, Silene acaulis, Cerastium alpinum und trigy- num, Sarifraga nivalis, stellaris und aizoides, Rhodiola, Epilobium origanifolium, Alchemilla alpina, Oryria, Tofiedia borealis, Juncus triglumis, Luzula parvifolia und spicata, Carer lagopina, Aira alpina. - ‚*) Eine Torfbildung von so grosser Ausdehnung wie um den Vorangerfjord habe ich niemals geselen; insbesondere zwischen dem Seida-Gebirg und Nyborg, auf Sjaaholm bei Nässeby, um Wadsöe u. s. w., nimmt sie grosse Strecken ein, und liegt, so zu sagen, von der Natur aufgestap- peit und zur Verwendung fertig da. Eine Untersuchung derselben würde ohne Zweifel von grossem Interesse sein; ich will bier blos an- führen , dass man bei Wadsöe, wo man sich genöthigt gesehen hat, zu diesem Brennmaterial zu greifen, in derselben faule Fichtenstämme ge- fanden bat, eine Baumart, welche nun ganz und gar nicht mehr (oder höchstens nur in ein Paar Stämmen) auf der nördlichen Seite des Fjord gefunden wird. 684 . Rubus Chamaemorus, sparsam gemischt mit Pedicularis lappo- nica, Betula nana, Empetrum, Scirpus caespitosus, Eriopho- rum vaginatum, Carex (aquatilis) epigejos und rotundata. Nur zwischen den Hügeln, wo sich bie und da eine grössere Feuchtig- keit bildet, findet man eine üppigere Vegetation, welche an die Sümpfe in der eigentlichen Birken-Region erinnert. Begeben wir uns nun von den niedrigeren Gegenden hinauf auf die Abhänge des Gebirges und der Berge, so kommen wir zu den eigentlichen Regionen der Birke, woselbst dieser Baum Waldungen bildet, zwar nicht so dicht und buschig, wie in den südlicheren Ge- genden, aber doch schöner, als man hier erwarten möchte. Die Vegetation ist in dieser Region ausserordentlich wechselnd, in eini- gen Localitäten äusserst dürftig, an anderen dagegen so üppig, dass es Verwunderung erregen muss. Die Birkenwaldungen selbst sind nämlich gewöhnlich äusserst trocken, und in Folge dessen ist das Pfianzenleben daselbst so unbedeutend, dass kaum etwas anderes als Gnaphalium norvegieum, Antennaria dioica, Solidago, Hiera- eium murorum, Linnaea, Trientalis, Cornus suecica, Viola ca- nina, Dianthus superbus, Chamaenerion angustifolium, Arcto- staphylos officinalis, Calluna (sparsam auf der Nordseite des Fjorden), Pyrola rotundifolia, Polygonum viviparum, BRumex Acetosella, Juniperus commuuis & nana, Carex sparsifolia, Festuca ovina, Aira fleruosa und einige wenige Andere auf dem mageren Boden zu finden sind. Sobald jedoch die Feuchtigkeit etwas zunimmt, wächst auch die Anzahl der Pflanzen und deren Ueppig- keit. An den Quellen, Bächen und Flüssen bilden sich Gebüsche von Weiden und Alnus barbata, zwischen welchen eine bunte Sammlung von Gebirgs- und Flachlands- Pflanzen sich an einander drängt. Hier findet man z. B. Saussurea, Mulgedium alpinum, Myosotis silvatica, Polemonium (caeruleum) grandiflorum”), Ve- ronica alpina, Pinguicula vulgaris und alpina, Archangelica officinalis, Thalictrum alpinum, Arabis alpina, Cochlearia arc- fica, Geranium silvaticum (in mehreren Farben), Viola biflora, Melandrium silvestre, Stellaria nemorum , Sazrifraga nivalis, *) Von diessr in Skandinavien früher nicht bemerkten Pflanze, welche von den Einen für eine Art, von den Anderen für eine Unterart gehalten wird, soll in einer der folgenden Nummern eine Beschreibung mitgetheilt werden. -685 stellaris, caespitosa und cernua, Epilobium origanifolium, pa- lustre und lineare, Alchemilla alpina, Geum rivale, Spiraea Ul. maria, Phaca frigida (Westerelf), Oxyria, Orchis maculata, Coeloglossum viride, Puris, Juncus triglumis, Luzula parvi- flora, Milium effusum ete. Nimmt die Feuchtigkeit noch mehr zu, so dass Sümpfe entstehen, so werden die Birken ganz und gar von den dichten Massen der Weiden verdräugt, zwischen welchen Petasites frigida, Galium |palustre und uliginosum, Menyanthes, Pedicularis Sceptrum Carolinum und lapponica, Caltha pa- lustris, Cardamine pratensis, Viola suecica, Comarum, Andro- meda polifolia, Betula nana, Triglochin palustre, Eriophorum angustifolium, vaginatum und capitatum, Carex irrigua, rari- flora, capillaris, ampullacea, vesicaria, Calamagrostis stricta, Equiseta ete., üppig gedeihen; im Wasser selbst herrscht jedoch eine äusserst dürftige Flora von Batruchium trichophylium, Subu- laria, Hippuris, Callitriche verna, Sparganium hyperboreum uud Alopecurus geniculatus, alle blos auf zerstreuten und isolirten Stellen. Zwischen den Waldparthien breiten sich hie und da offene Gras- ländereien aus, welche an den mageren Stellen von Achillea Millefo- lium, Tarasacum offieinale, Hieracium ulpinum”), Campanula rotundifolia, Primula strieta, Ranunculus acris, Cerastium alpi- num ß glabratum, Potentilla alpestris, Astragalus alpinus, Ca- rex alpina und atrata, Festuca rubra und ovina, Poa pratensis und alpina u. s. f. bekleidet sind; auf den fruchtbaren Stellen erreicht jedoch das Gras (hauptsächlich Calamagrostiden und Poa pratensis) eine ungewöhnliche Ueppigkeit und kommen hier zahlreiche Pflanzen- Arten vor, grösstentheils dieselben, welche bereits für die Küsten. Wiesen angeführt worden sind. Auf den nackten dürren Klippen zeigt sich Draba hirta und incana, contorta, Dianthus superbus (insbe- sondere bei Ald-tsjök!), Cerastium alpinum, Sedum annuum, Rho- diola, Sarifraga oppositifolia, Alchemilla alpina ete. etc. Zu dieser Region gehören auch die Orte, welche hier darauf Anspruch machen können, als „bebaute Stellen‘ bezeichnet zu wer. *) Ueberall in diesem Aufsatze, wo sich „H. alpinum‘“ angeführt finder, ist dieser Name in seiner Collectiv-Bedeutung zu verstehen; wir hoffen, künftig Gelegenheit zu bekommen, die gegenseitig höchst ungleichen Formen und Arten, welche hierunter begriffen werden, darzustellen, 686 den; dass die Gewächse, welche hier vorkommen, der Zahl nach äusserst wenige sein müssen, kann man leicht daraus ersehen, dass nur ausnahmsweise der Eine oder Andere einige kleine, meistens misslungene Versuche mit dem Anbau von Kobhlrüben und Kartoffeln macht. — Gleichfalls findet man lediglich hier als Un- kraut Stellaria media, aber diese kommt auch in solcher Menge und Ueppigkeit vor, dass es erstaunlich ist. Neben dieser zeigen sich in den kleinen Pflauzungen der Norweger, welche sich hier niedergelassen haben, einige wenige andere Arten, wie Seneeio vulgaris, Galium Aparine, Sinapis arvensis und Urtica urens*), doch nur so sporadisch und sparsam, dass sie kaum erwähnt zu werden verdienen. Hieher kann man vielleicht auch die mit Torf und Erde beworfenen Hütten (Gammer) der See-Finnen (See-Lap- pen) rechnen, welche im Sommer gewöhnlich von unzähligen Mas- sen von Matricaria inodora weiss leuchten. Diess ist im kurzen Umrisse die Vegetation, wie ich sie in dieser Region gefunden zu haben glaube. Je mehr man in die Höhe auf den Gebirgsabhängen steigt, desto mehr verändert sich natür- licherweise deren Aussehen, indem die Birken immer mehr und mehr zu nielrigen, knorrigen Büschen verkräppela, welche nur an zer- streuten Stellen vorkommen; zugleich verschwinden auch die üppi- geren, saftreicheren Pflanzenarten, und die Vegetation nimmt ein mehr dürres, strauchartiges Aussehen an. Zuletzt bei ohugefähr 700 Fuss Höhe über dem Meere hören die Birken ganz und gar auf, und fängt die Region an, welche sehr passend die Slättfjälls-Region (Plateau - Gebirgs- Region) genannt wird. Das Gebirg ist hier nam- lich nieht von einiger bedeutender Höhe (das höchste in der Ost- Finnmark steigt ungefähr 2000 Fuss über das Meer empor) und bildet überall obenauf Plateau’s, ausgedehnte ebene Flächen, wo nur in kälteren Jahren der Schnee auf einigen Stellen während des gan- zen Sommers liegen bleibt. Die Vegetation ist hier im Allgemeinen sehr mager und einförmig. Die ausgedehnten dürren Ebenen mit ibrer dünnen Erdkrume und ihren kablen Klippen werden nur 8par- sam von strauchartigen und niedrigen Pflanzen bedeckt, und nur da wo Bäche oder Sümpfe sich bilden, sammeln sich die Arten in *) Um Wadsöe, wo U. urens gemein ist, kommt ausserdem hinzu Cheno- podium album und bei Mortensnaes neben allen diesen auch Asperugo procumbens. 687 grösserer Anzahl an. An den ersterwähnten Orten finden wir haupt- sächlich Gnaphalium supinum, Hieracium alpinum, Diapensia, Pedicularis lapponica, Draba hirta, Silene acaulis, Sarifraya oppositifolia, Sibbaldia, Dryas, Alchemilla alpina, Arctosta- phylos alpina, Phyllodoce, Azalea, Oxyria, Salir herbacea, Juncus trifidus, Luzula arcuata, hyperborea und spicata, Carex rigida, lagopina und rupestris, Festuca ovina nebst Poa alpina; auf den letzteren aber bilden sich oft kleine dicke Gebüsche von Salir lanata, Lapponum, glauca und myrsinites, oder es zeigen sich verschiedene Arten, welche mehr den Sümpfen der Birken-Re- gion eigenthümlich sind. Dieser allgemeinen Schilderung der Vegetations-Verhältnisse um die innerste Bucht des Varangerfjord — dem Meskfjord — könnte ich sicher ein Verzeichniss von verschiedenen selineren Arten bei- fügen, welche ich dort auf einzelnen Punkten beobachtete, aber es dürfte doch angemessener sein, diess zu verschieben, bis ich irgend- wo Zusätze zu der Flora der Finnmark von Lund, welche man in Bot. Not. 1846, Nro. 5—6, findet, machen kann. Dagegen will ich hier einige kurze Bemerkungen über die Flech- ten-Vegetation daselbst mittheilen. Das Erste, was dabei in die Augen fällt, ist die Armuth an höher entwickelten Lichenenarten, welche nicht blos hier, sondern in allen von mir besuchten Theilen der Finnmark herrschend ist, Obngeachtet ich speziell darnach forschte, konnte ich z. B. dort nicht die geringste Spur von Usnea, Evernia prunastri und furfuracea, Ramalina calicaris, Cetraria odontella und juniperina, Parmelia agquila, lanuginosa, gelida, Cladonia turgida, Umbilicaria pus- tulata und polyrrhizos etc. antreffen, noch andere, wie Ramalina polymorpha, Cetr. islandieu und cucullata, Parmelia parietina und ciliaris, ja selbst die Rennthierflechte kommt da nur in unge- wöhnlich geringer Anzahl vor. — Uebrigens kann man auch bis- weilen Lichenen als Repräsentanten für die verschiedenen Regionen finden. So z. B. wird die Meeresküsten-Region hanptsächlich durch Parmelia straminea, aipospila und molybdina, dann Verrucaria maura, die Birkenregion durch Evernia jubata, Peltigerae, Par- melia olivacea, stellaris und protuberuns ete. — hier gemeine Arten — charakterisirt, dann die Gebirgsplateau-Region durch Ever. nia divergens und ochroleuca, Purmelia haemalea, Cladonia „vermicularis“, Lecidea armeniaca, agelaea, sabuletorum alpes- 688 tris und cumulata u. s. w. Doch scheint die Mehrzahl weniger an die Regionen, als an die besondere Beschaffenheit des Standorts ge- bunden zu sein, und in dieser Beziehung können wir die Lichenen in Boden-, Erd-, Stein- und Baumflechten theilen, von welchen die erstgenannten hier in einer vergleichsweise grossen Anzahl und in ziemlich interessanten Arten und Formen vorkommen, von welchen mehrere zuverlässig noch unbeschrieben sind, während die zuletzt bezeichneten nur mehr sparsam vorkommen, und fast nur in so ge- weinen Arten, wie Evernia jubata, Cetraria pinastri, Parmelia saxatilis, physodes, olivncea, stellaris, subfusca und atra, Le- eidea parasema und sunguinuria (auf Wachholder), Calicium tra- chelinum (r.); lediglich die hier sehr gewöhnliche Biatora cinna- barina und Calicium byssaceum (auf Salix glauca) verdienen be- sonders genannt zu werden. Alle die merkwürdigeren Erdflechten bier anzuführen, wäre zu weitläufig, und ist auch gegenwärtig nicht möglich, da ich sie noch nicht hinlänglich genau untersucht habe; es mag genug sein, hier blos zu nennen: Evernia Thulensis, Cetraria nivalis und cucullata, beide mit Früchten, Nephroma arcticum und resupinatum v. laevigatum, Peltigera malacea und venosa, Solorina crocea, Parmelia pulverulenta 8 glaucescens, brunnea, hypnorum, oculata 8 dactylifera (insbesondere auf den Gebirgsplateau’s), subfusca v. epibryon, tartarea mit var. frigida, turfacea und verrucosa, Gyalecta foveolaris (auf Torf, insbeson- dere in der Nähe des Meeres) und geoica, Stereocaulon alpinum, Cladonia bellidiflora, amaurocraea und „cyanipes“, Baeomyces raseus, Biatora atrorufa und Jungermanniae, Lecidea flavovi- rescens, arctica (auf Moos), scabrosa, Sphaerophori e. fr., Na- gedia cinerea, Verrucaria gelatinosa etc. ete. (Fortsetzung folgt.) Anzeige. Ein circa 6000 Speeies, grösstentheils Pflanzen aus der Schweiz, Frankreich, Spanien, Griechenland, Sibirien, Neuholland u. a. ent baltendes, in dem besten Zustande befindliches Merbarium “ ist abzugeben, worüber gegen frankirte Anfragen nähere Auskunft ertheilt Darmstadt. E. Rube. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. RLORA. N 44. Regensburg. 28. November. 1859. Inhalt: OrıcınaL-AsnanpLuone. Th. M. Fries, Schilderung einer botanischen Reise in die Ost-Finhniark 1857. (Fortsetzung und Schluss.) Schilderung einer botanischen Reise in die Ost-Finn- mark 1857, von Th. M. Fries. (Aus dem Schwedischen der Botaniska Notiser, Jahrgang 1858, übersetzt von A. v. Krempelhuber in Müuchen.) (Fortsetzung und Schluss.) Zuweilen kann man auch die Steinflechten unterscheiden in solche, welche auf den der Urformation angehörigen Feisen vorkommen, und in solche, welche der jüngeren conglomeratartigen Gebirgsart angehören, welch letztere hier die hauptsächlich vorberrschende ist. -Von den ersteren habe ich bereits, als von den am Tanaelf gesam- melten Lichenen die Rede war, einen Theil angeführt, wozu noch beigefügt werden kann: Evernia ochroleuca 8 cincinnata, Rama- lina polymorpha, Parmelia stygia ß lanata, ciliaris var. (confr. Wahlbg. Fi. Lapp. p. 43%), elegans und badia ce. varr., Lecidea panaeola ce. fr. und lugubris, Umbilicaria proboscidea und cylin- drica: unter den letzteren findet man dagegen nicht viele ausgezeich- nete Arten, da hier hauptsächlich über Moos und auf der Erde, mit weleher diese Felsenart gewöhnlich bedeckt ist, alle die Arten ge- deiben, welche man da findet. Bemerkt mögen hier nur werden: Parmelia obscura 8 tenella, Lecides asperella und Collema_fas- cieulare. — Das nun Angeführte kann sicherlich keinen Anspruch darauf machen, eine einigermassen genügende Schilderung der dor- tigen Flechten-Vegetation zu geben, wird aber dech hinreichen, um zu seben, dass man auch in dieser Hinsicht nicht unbelohnt bleibt in diesen Gegenden. . Wir verlassen nun das Innere des Varangerfjord, um einige von den Excursionen zu schildern, welche von dort aus vorgenom- Flora. 1859. 41 690 men wurden, und begeben uns zuerst nach Mortensnaes, das zwei Meilen von Nyborg entfernt und Scandinaviens Botanikern als der einzige Standort auf unser Halbinsel für Colpodium latifolium be- kannt ist. Diese besonders an Flechten reiche Stelle besuchte ich mehr- mals und brachte daselbst manche angenehme Stunden bei dem gast- freien Besitzer, dem Kaufmanne Nordvi, zu, dessen Verdienste um die Erforschung der Begräbnissstätten der heidnischen Lappen allge- mein bekannt sind. Die Stelle ist vielleicht eine von den zuerst in Ost-Finnmark angebauten, und ein ansehnlicher Denkstein — mit 14 ihn ungebenden Steinringen — weist auf eine Abstammung aus dem grauen Alterthume hin. Aber auch hier bemerkt man des Men- schen Eingriffe in die Natur; der Birkenwald, welcher um Nyborg hie und da bis zur Küste hinabsteigt, ist nämlich hier niedergeschla- gen worden, und um den ganzen Varangerfjord, mit Ausnahme seiner innersten Buchten, findet man ihn nicht eher wieder, als hinter dem Gebirge, welches sich hoch erhebt, oder in einiger Entfernung von der Küste. Bei Mortensnaes ist es das Storfjäll, welches diese Grenze bildet. In den Spalten seiner steilen Abhänge, auf den von Parmelia elegans rothschimmernden Felsen hatte ich zum Erstenmale das Vergnügen, die übrigens innerhalb der Ost-Finumark seltenere Oxy- tropis campestris ß sordida zu sehen, und zwar in zahlreichen Far- benvarietäten vom Dunkelblauen bis zum Blassgelben. Uebrigens bietet die Phanerogamen-Flora bier nicht viele wesentliche Verschiedenbei- ten von der bei Nyborg dar: es möge genügen, von dem, was ich hier beobachtete, auzuführen: Erysimum alpinum, Cochlearia art- tica, Chrysosplenium alternifolium ß tetrandrum, Epilobium li neare, welche neben Sa.rifraga uizoides, und deren var. aurantia an den vom Storfjäll herunterfliessenden Bächen üppig wuchsen; Fragaria vesca, welche hier auf dem Storfjäll unter der obersten Terrasse desselben — als ihrer nördlichsten Wachsthumsstelle — sehr sparsam vorkommt; Salix hastuto-herbacea (Klubbnaesviken) nebst mehreren mouströsen Formen von dieser Gattung, Corallor- rhiza, Carexv parallela, vorzüglich in einem kleinen Sumpfe zwi- schen den Gebäuden und Felsen: Colpodium, welches im „Birkeli“ oben auf dem Storfjäll und in den hinter diesem liegenden Sumpf- strecken an feuchten Stellen in grösster Menge auftritt. — An Li- chenen wurde jedoch eine reiche Beute gewonnen. So 2. B. wurde auf dem Storfjäll ausser anderen gesammelt: Ramalina polymorpha, 691 Sticta linita, Parmelia eiliaris var., frustulosa, pallescens var Upsaliensis und verrucosa, Gyalecta geoica und foveolaris, Pilo- phorus robustus, Cladonia ‚vermicularis“, Biatora placophylla (ster.), rubiformis (vorzüglich schön und eine gut unterschiedene Art!), atrorufa und cuprea, Lecidea flavovirescens, vesicularis, „cumulata“ und scabrosa, Verrucariae nov. spec. etc. Auf ande- ren Felsen, welehe nicht wie die obengenannten Gesteine von conglo- meratartigem Bau sind, sondern zur Urformation gehören, z. B. der Fuglebjerg und Klubb,, ist die Flechtenvegetation weniger interessant; von den daselbst beobachteten mögen blos angeführt werden: Par- melia chlorophana, Gyalecta eupularis (sparsam), Lecidea Morio und einige andere noch nicht völlig bestimmte Arten von diesem Ge- nus, bierunter wahrscheinlich L. biformis und miscella, Sphaero- phorus coralloides e. fr., Sagedia clopima ete. Drei Meilen östlich von Mortensnaes liegt die kleine Stadt, Wad- söe, ausgezeichnet durch ihr ungewöhnlich schnelles Aufblühen wäh- rend der letzteren Jahre und durch ihren lebhaften Handel. !n pflanzlicher Hinsicht sind jedoch ihre Umgebungen durch nichts An- deres merkwürdig, als durch eine ungewöhnliche Dürftigkeit, eine Folge davon, dass man in den nächsten Umgebungen der Stadt keinen einzigen Baum findet, sondern beinahe nur magere, weithin sich er- streckende Torfmöser. An den Tagen, die ich zu verschiedenen Zeiten während des Sommers ‚hier zubrachte, fand ich Nichts von Interesse ausser Hieracium alpinum d. gracilentum Fr. Mon. (zahl. reich an den Bächen gegen das Meer und bei der Stadt), Stenham- maria, Conioselinum Gmelini (innen in der Stadt selbst), Coch- learia anylica (insbesondere auf der kleinen Insel Sandskjär), Stellaria crassifolia, Sarifraga stellaris v. comosa, Sibbaldia neben Gnaphalium supinum an der Meeresküste, Carer chordor rhiza, Phleum pratense nebst einigen Flechtenarten, wie Parmelia straminea, molybdina, aipospila. tartarea v. gonatodes, Leeci- dea pezizoidea u. s. f. — Vielleicht würde jedoch ein Ausflug in die oberhalb der Stadt gelegenen waldbewachsenen Gegenden eine reichere Ausbeute liefern. Der 18.— 20. Juli wurde von einer Excursion eingenommen, welche ich in Gesellschaft des Probst Sommerfelt nach Pol- mak vornahm, einem kleinen Dorf mit einer kürzlich erbauten Kapelle unweit der finnischen Grenze, 6 Meilen von der Mündung des Ta- naelf entfernt. Nach einer Wanderung über die öden Flächen des 44° 692 Seidafjäl, wo die Pflanzen auf einige strauchartige Krüppel be- beschränkt sind, und wo NDiapensia nach den Worten Wahlen- berg's „wohl die schönsten grünen Hügel und Polster bildet, gleich- sam einladend, sich auf sie niederzusetzen, die aber in Wirklich- keit so hart sind, dass man sich eher an ihnen stossen könnte“, kamen wir in Skipagurra am Ufer des 'Tannaelf an, von wo wir die Reise mittelst eines Bootes fortsetzien. Um Polmak unternahm ich, umsummt von unzähligen Schaaren blutdürstiger Mücken, klei- nere Ausflüge nach mehreren Stationen, um von der Vegetation in den vom Meere mehr entfernten Gegenden einen Begriff zu bekommen, und dünkte mir die vorzüglichste Verschiedenheit die zu sein, dass bier die Bäume in grosser Auzahl und freudigem Wachsthume aaf- treten. So 2. B kommen hier Prunus Padus und Populus Ire- mula gewiss nicht, wie Lund angibt, auf ihren nördlichsten Wachs- ihumsstellen vor, da die erstere noch bei Fingervand gefunden wird und die letztere sich in der Birken-Region auf der nördlichen Seite des Varanger an mehreren Orten, wiewohl nur als Strauch, zeigt, jedoch langwüchsig und freudig gedeihend. Dasselbe Verhältniss findet auch mit Sorbus aucuparia statt, aber die Föhre geht nicht so weit hinab bis zu dieser Stelle, sondern fängt erst einige Meilen weiter oben am Flusse an. — Von Phanerogamen erhielten wir bier nicht viel von Werth, wofür die Ursache zum Theil vielleicht darin gesucht werden muss, dass wegen der zögernden Ankunft des Früb- lings in diesem Jahre nur eine geringe Anzahl Arten jetzt blühte, vielleicht auch darin, dass zwar verschiedene gemeine südlichere Ar- ten hier vorkommen, aber zugleich auch die selteneren für die Finn- mark mehr eigenthümlichen Arten fehlen. Ich bekam, daher blos Lychnis ulpina, Sarifraya nivalis 8 elatior (— 8. hieracifoliu 8 subnivalis Hn.), Rubus arcticus, Phaca frigida (innerhalb Finn- mark’s Gebiet, nicht blühend), verschiedene monströse Formen von Salix hastata, Luzula hyperborea und einige wenige andere. Von Flechten hatte ich, insbesondere an den KEispen, verschiedene seltenere Arten zu erhalten gehofft, aber mehr flechtenfreie Stämme, als hier vorkommen, habe ich kaum je gesehen; nur Parmelia stel- laris und cerina, Biatora aurantiaca und Lecidea parasema fan- den sich höchst sparsam vor. Die Gattung, welche jedoch hier üp- pig gedieh, war Cladonia, und es freute mich sehr, hier die Ueber- zeugung zu erlaugen, dass Ü. eyanipes Smrft. nur eine sehr grosse sterile C. Botrytes ist; von dieser Gattuug wurden ausserdem unter 698 Anderem bemerkt: C. amaurocraea ce. fr., Botrytes a, carneola, cornuta und bellidiflora, dann von anderen. Flechten Cetraria saep- incola, Parmelia oculata £ß dactylifera, Lecidea sahbuletorum alpestris,“Umbilicaria vellea von gigantischen Dimensionen, Cali- citum byssaceum, „Endocarpon viride“ und Verrucaria ‚gelatinosa. — Die Rückreise geschah gleichfalls auf einem Boot bis 'Skipagurra, wo am Ufer 5 Arten von der Gattung Luzula vermischt unter ein- ander standen, nämlich L. pilosa, campestris ß pallescens, spicata, arcuata und parviflora. Auf dem Heimwege über die Gebirgs- flächen beschäftigten wir uns so eifrig mit dem Einsammeln von Le- eideu agelaea, armeniaca und einigen anderen Arten dieser Gat- tung, welche ich im Fortgehen bemerkte, dass wir, ohne es zu merken, uns nebst dem Führer von dem schmalen Fusssteige ver- irrten. so dass wir uns zuletzt, ohne den mindesten Begriff von dem Wege oder der Himmelsgegend zu haben, in den dichtesten Nebel eingehüllt befanden, welcher auch die nächsten Gegenstände verbarg. Nachdem wir auf Gerathwohl umher gewandert waren, trafen wir endlich durch einen glücklichen Zufall den Fusssteig wie- der an, und kamen gegen Morgen des 21. Juli in Nyborg an. Ein Paar Tage hierauf unternahm ich, gleichsfalls ia Begleitung des Probstes Sommerfelt, einen etwas längeren Ausflug, welcher sich bis Lebesby am Laxefjord erstreckte, und welcher in mehr- facher Beziehung für mich von grösstem Interesse war, wesswegen derselbe eine kurze Schilderung verdienen dürfte. — Den 23. Juli begaben wir uns von Nyborg über das Gebirg nach Seida, auf wel- cher Reise Polemonium (coeruleum) grandiflorum und Colpodium latifolium an der Grenze zwischen der Birken- und Gebirgsplateau- Region ober Seida bemerkt wurden, bei welcher Stelle eine von Ely- mus arenarius bewachsene Sandbank im Tanaelf roth leuchtete von einem gigantischen Astragalus alpinus. Der Fluss bot nun ein ganz anderes Bild dar, als zu Ende Juni; die Sandmassen, welche er beständig von seinen unterwühlten Ufern wegspült und während seines Laufes hie und da ablagert, bildeten nun überall weite Dünen, zwischen welchen der allmählig auftrocknende Fluss sich seinen Weg suchte. Auf die gewöhnliche angenehme Weise mittelst eines Flussbostes fuhren wir sodann bin. ab nach Guldholm, von wo wir den folgenden Tag zu Wasser uns nach Wester-Tan begaben. An einigen Stellen legten wir am Lande 694 an, und schien die Vegetation, soweit ich durch einen flüchtigen Blick erkennen konnte, nicht wesentlich von der am Tanaelf abzu- weichen. Veratrum stand hier überall, noch nicht blühend und zum öftersten gefroren, Allium sibiricum, Salix reticulata und myrsinites zeigten sich an feuchten Stellen‘, und auf den Dächern der finnischen Hütten wucherte Capsella Bursa pastoris ß integri- folia. Gegen Abend kamen wir in Maldevuodna an, ebenfalls “n Wester-Tan, von wo sogleich die Wanderungen auf den Lebesby- fjäll begonnen wurden. Leider war jedoch derselbe grossentheils noch von Schnee bedeckt, wesshalb ich eine Menge Arten missen musste, welche ich sonst daselbst hätte finden können, oder die von Som- merfelt bereits früher dort beobachtet worden waren. Gräser, Ca- rices und Hieracia waren noch so unentwickelt, dass auch von die- sen keine Ausbeute gemacht werden konnte. Auf den Gebirgs-Ab- hängen gegen den Tanafjord blühten die gewöhnlichen Alpenpflanzen Diapensia, Alchemilla alpina, Dryas, Astragalus alpinus fl. alb., Azalea, Sualix herbacea, Luzula spicata, arcuata, Iyperborea und Wauhlenbergii, und gerade am Anfang des Gebirgsplateau's blühte jetzt am schönsten an einem kleinen Bache Ranunculus ni- valis. An dem Bache Njoammeljok bekamen wir aber einen herr- licheren Anblick von tausenden Exeniplaren des nun in seiner grössten Schönbeit stehenden Ranunculus sulphureus, gemischt mit R. nira- lis, doch sogleich mit Leichtigkeit davon zu unterscheiden. Beleuch- tet von den matten Strahlen der Mitteruachtssonne brachte ich bier ein Paar Stunden damit zu, diese seltene Pflanze einzusammeln; die Nacht war kalt, das Wasser von einer dünnen Kiskruste über- ‚zogen, Betula nana erglänzte silberfarben vom Reif und Ranun- culus sulphureus befand sich, nachdem er abgestreift und in die Botanisirbüchse gelegt war, zusammengefroren in einen Haufen, wel- cher an den Wänden der Blechbüchse festhaftete. Ich führe diess blos als etwas das Klima Charakterisirendes an, denn nicht Viele dürften innerhalb Scandinavien etwas Aehuliches am Schlusse des Monats Juli erfahren haben. In dem Zelte eines Gebirgsfinnen (Gebirgsiappen), dessen Nähe eine aufsteigende Rauch- säule verrieth, brachte ich bierauf, umgeben von den erstaunten Ein- wohnern des Zeltes, einige Stunden damit zu, meine gefrorenen Pflanzen aufzuthauen und einzulegen, und als ich sodaun hinaus- ging, fand ich den ganzen Boden und alle Pilanzen darauf weiss von Reif. Ein kühler und durchsichtiger dichter Nebel, welcher auf 695 eine verwirrende Weise den unbedeutendsten Höhen das Aussehen von hohen Bergen gab, hüllte die gauze Gegend ein, .so dass unser „Vappus“ (Wegweiser) schöne Gelegenheit hatte, seine genaue Kennt niss der Wege zu zeigen, da wir nun über ungeheuere Schneefelder und brausende Bäche, welche bie und da von Schnee-Massen durch- schnitten wurden, vorwärts wanderten. Der ‚rothe Schnee“ färbte an mehreren Stellen das Schneefeld auf weiten Strecken und auf den nackten Plätzen zeigte sich eine sparsame Phanerogamen-Vegetation von Ranunculus nivalis und pygmaeus, Silene acaulis, Saliz her- bacea u, dgl. Dagegen war der Boden buchstäblich von Flechten bedeckt, und zwar beinahe von einer einzigen Art, Parmelia ocu- lata 8 dactytifera ce. fr., gemischt mit einer oder der anderen P. tartarea und deren var. gonatodes, Stereocaulon alpinum und denudatum, Biatora cuprea u. =. f. Am Morgen des 25. kamen wir bei dem kleinen Flusse Laggo an, an welchem Ran. nivalis uud Trollius gefroren standen, und Alopecurus pratensis 8 alpestris sich sparsam unter den Weiden- gebüschen zeigte. Wir machten hier ein Feuer auf, bei welchem wir einige Stunden ven unserem nächtlichen Marsche ausruhten, Gegen Mittag setzten wir wieder die Wanderung über abwech- seinde Berge und Thäler fort. Die Vegetation war, wenn ich noch Sarifraga cernua und Oxytropis campestris 8 sordida beifüge , vollkommen dieselbe, wie die während der vergangenen Nacht ge- sehene; unter anderen wurde. Kan. sulphureus, obgleich sparsam, an einem kleinen Bach unter häufigem A. nivalis gefunden. Erst als wir gegen Abend hinunter in ein enges Thal in der Nähe des Laxefjord kamen, begann eine frendigere Vegetation von Gnaphalium norvegicum, Myosotis silvatica, Arubis alpina, Melandrium diur- num, Sawifraya stellaris, Listera cordata, Carexv atrata und anderen in der Birkenregion gemeineren Arten. Die 2 hierauf folgenden Tage wendete ich theils zur Besorgung der eingesammelten Pflauzen, theils zu kurzen Excursionen um Le- besby an, dessen Vegetation mit der bei Nyborg übereinzustimmen schien. Um die Kirche herum zeigte sich unter Anderen: Gentiana nivalis, Stellaria humifusa, Cerastium trigynum und alpinum ß glabratum, Carex alpina, atrata, irrigua, rariflora, capillaris und incurva 2 pratensis nebst Potentilla ulpestris unter zwei schon auf weite Entfernung zu unterscheidenden Formen, von wel- chen die eine von unserer gewöhnlichen durch doppelt grössere und 696 etwas bleichere Blüthen abweicht, deren Blumenblätter vollkommen des charakteristischen dunkleren Flecken entbehren. Dieselbe kommt auch bei Lille Brattholm vor, einer in dem Fjord liegenden Insel, deren gegen Süden abfallende Gehänge nun in einem üppigen Grün undin der wechselnden Farbenpracht von Solidago, Hieracium vulgatum, Ce- refolium silvestre, Rununculus acris, Trollius, Erysimum al- pinum, Geranium silvatieum in mehreren Farben, Melandrium silvestre, Silene maritima, Viscaria alpina, Ehodiola ete., prang- ten, während man oben auf den Höhen wieder denselben mageren Torfmösern mit ihrer sparsamen Bekleidung von Rubus Chamuemo- . rus begegnete. Ich brachte bier mehrere Stunden mit Einsammlung von schönen fructificirenden Exemplaren der Parmelia straminea, sowie der spar- sameren Parmelia frustulosa 8 insulata und atrosulphurea zu. — Um Sjsanaes wurde blos Pedicularis Sceptrum Carolinum, Epilobium alpinum und Eriophorum angustifolium 8 monosta- chyum bemerkt, eine Varietät, welche sonst nur in einzelnen Ex- emplaren der Hauptform beigemischt sich zeigte (wie z. B. bei Woadsöe), aber auf dieser Stelle ausschliesslich eine kleine Quelle bekleidete. Den 28. verliessen wir Lebesby, wo wir die ungewöhnliche und zuvorkommende Gastfreundschaft genossen hatten, mit der man von den in diesen Gegenden häuslich niedergelassenen Norwegern über- all aufgenommen wird, und wanderten nach Kalak. Erigeron alpinus 8 minor, Dryas, ausserordentlich gross und schön, Gymnadenia conopsea, Coeloglossum viride, eine Menge Formen von Salirv nigricans, unter welchen die ausgezeichnete ” hborealis, Parmelia atrosulphurea und haemalea, Biatora rupestris, Lecidea agelaea und armeniaca wurden während dieser kurzen Wanderung beob- achtet, welche jedoch in Folge der in diesem Sommer ungewöhn- lichen Hitze, uud der fürchterlichen, dichten Wolken von Mücken ziemlich mühsam und beschwerlich war, wesshalb ich ausserordent- lich zufrieden war, als ich in das Boot, welches uns von der be- zeichneten Stelle nach Fallevuodna führte, zur Rühe legen konnte. Nach der Ankunft daselbst hatten alle Unbehaglichkeiten ein ‚Ende; der bereits eingetretene Abend verbreitete eine angenehme Küble und ein sanfter Wind hatte die Mücken verjagt, wesswegen auch die 4 oder 5 Stunden, welche mit der Reise über das Langfjordge- birg zugebracht wurden, schnell vergingen, insbesondere da der Bm rer 697 Weg während des Hinabsteigens durch lauter Gegenden mit der herrlichsten Aussicht und von rein hochnordischem Charakter, mit brausenden Wasserfällen zwischen jähen Klippen, grünenden Birken und Gewölbe bildenden Schneemassen führte. Neue Bekanntschaften innerhalb der Blumenwelt waren hier zwar keineswegs zu machen, aber sngenehm ist es immer früher gemachte Bekanntschaften wieder zu erneuern, wie mit Ranunculus sulphureus und nivalis, Hiera- ctum alpinum var., Cerastium trigynum, Sazifraga cernua, einer Menge Formen von Salix, insbesondere von glauca und nigricans, von welchen eine vollkommen übereinstimmt mit Wahlenberg's eige- nem Exemplar von 8. punctata, Luzula Wahlenbergiü, Lecidea age- laea ete. ete. Die erstgenannte Pflanze zeigte sich zuerst in grosser Menge an dem Bach, welcher von Osten in den Nikolajek einfällt, und sodann an mehreren Stellen in der Gebirgsplateau-Region. An dem Nikolajok selbst wurde unter Anderem das übrigens für die Meeresküste charakteristische Allium sibiricum bemerkt. Ungefähr um Mitternacht kamen wir in das Innere des Lang- fjord, wo wir in einer finnischen „Sjaa“ (einem kleinen Gebäude, in welchem Felle, Kleider, Esswaaren etc. verwahrt werden) ein bebaglicheres Nachtlager fanden, als in einer Gammer*), wo be- ständig elne Unreinlichkeit herrscht, welche alle Begriffe übersteigt. Wir hatten im Sinne, sogleich am Morgen die Reise über den Lang- fjord hinaus fortzuseizen, aber ein starker widriger Wind uöthigte uns, bis zum Abend zu warten. Beinahe der ganze Tag wurde zur Besorgung der gesammelten Pflanzen und zu der uns sehr nöthigen Ruhe verwendet: nur worde auf einer kurzen Wanderung am Meeres- strande ein merkwürdiges Hieracium von der Gruppe des H. alpinum (auch um Nyborg) bemerkt, sodann Stellaria humifusa, Suxifraga cernua, Oxytropis campestris ß sordida und Lathyrus maritimus, welcher nun seine schönen Blüthen zu entwickeln anfıng, etwas höher oben Carex pulla, Aira alpina und häufig Veratrum, wel- ches nun zu blühen begann, wo es nicht vom Froste ganz und gar war zerstört worden. Gegen Abend fuhren wir auf einem Boot durch.den Langfjord, und legten während der Nacht und am darauffolgenden Morgen an *) Eine in diesen Gegenden gebräuchliche, mit Erde und Torf überdeckte niedrige Hütte. Anmerk. d. Uebers. 698 mehreren Stellen au dessen Gestaden an, wodurch ich Gelegenheit erbielt, hie und da in grösster Hast die Vegetation an demselben zu untersuchen. Hierbei ‚wurde bemerkt beim Darus’baft: Erigeron alpinus 8 macrocephalus, Valeriana sambueifolia, Veronica saxatilis und alpina, Barbaraea strieta, Erysimum alpinum, Viola canina 8 montana, Lychnis alpina, Sedum annuum u. s. fe; bei Nierravaegje verschiedene Formen von Cochlearia, Saxifraga cernua, Aira alpina und Stereocaulon alpinum; am Lille Lang- fjord verschiedene Flechtenarten, worunter hauptsächlich die hier ge- meine Parmelia atrosulphurea und Biatora rupestris; bei Goalse- vaoppe gleichfalls mehrere Flechtenarten, unter welchen Parmelia straminea und ausgezeichnet schön P. molybdina ß microcyclos anf dünnblätterigem Thonschiefer, sowie eine an die Küste geworfene grosse, neue Spongia-Art. Hinausgekommen auf den Tanafjord se- gelten wir quer über denselben nach Kjeskelvik, woselbst ich‘ auf einer kurzen Excursion Gymnadenia albida, Veratrum, Evernia ochroleuca b. cincinnata und Parmelia straminea ete. etc. bemerkte. Zuletzt fuhren wir von da innerhalb des Fjord nach Lille Molvig, von wo eine nächtliche Wanderung über das höchste Gebirge von Ost-Finumark — das Stagnaesfjäll — vorgenommen wurde. Ma- ger und trocken ist ohne Zweifel im Allgemeinen die Vegetation in der Gebirgsplateau-Region, aber hier übertraf sie in dieser Hinsicht jede Erwartung; kaum ein einzelnes Exemplar von Diapensia, Si- lene acaulis, Azalea, Empetrum, Saliz herbacea, Jucus trifidus und Luzula spicata wurde unter den Haufen von Steintrümmern ge- funden, welche den Boden bedeckten, und auch die Flechten-Vege- tation schien auf einige wenige meist gemeine Arten beschränkt zu sein. Grosse Schneefelder lagerten an mehreren Stellen, hier uud da zart gefärbt von „dem rothen Schnee“. Wenn ich mir hiezu nech die wie in einer Wüste herrschende, unheimliche Stille denke, welche nur hie und da durch die einförmige klagende Stimme des „hejlon“ (Charadrü apricarii) unterbrochen wurde, so kann ich nicht läugnen, dass ich von diesem Gebirg denselben Eindruck erhielt, wie der amerikanische Reisende Bayard Taylor; beleuchtet von dem matten Lichte der Mitternachtssonne, erschien es gleichwie „ein Ge- mälde des ewigen Todes, mit einer. beständigen Blässe der Verzweif- fung auf dem Stein-Antlitz der Natur“, Früh am Morgen des 31. Juli kamen wir an die Mündung des Tanaelf und ich wendete nun die folgenden Tage zu Exeursionen in die 688 Gegenden um die neue Kirche von Tana, Langnaes und Birkelund herum an. Die Natur hatte nun ein ganz anderes Aussehen, als einen Monat zuvor, Veratrum, vou welchem damals blos“die Blatt- knospen aus dem Boden hervorspitzten, stand nun hocherwachsen mit grossen Blättern und reichem Blüthenstrauss in stolzer Schönheit unter den Weidengebüschen da, und zahlreiche gemeinere Arten bildeten einen bunten Blumenteppich., Von bemerkenswertheren Ar- ten mögen genannt werden; T’hymus Serpyllum var., Veronica savalilis, Pinguicula villosa, Burbaraea stricta, Saxifraga ni- valis, Sedum unnuum, Rubus castoreus ß triflorus, mehrere For- men von NSaliv, Orchis maculata 9 lapponica nebst einer Menge von Hieracium-Arten, wie MH. Pilosella, cymosum v., alpinum_c. varr., Dovrense, murorum, atratum, pallescens, anfractum, lap- ponicum, prenanthoides, crocatum, umbellatum 8 arctophilunn. Leider waren die Calamagrostides noch nicht so entwickelt, dass ich die hier vorkommende Calamagrostis strigosa bekommen konnte. Auf dem gewöhnlichen Wege über deu Fluss und das Seida- gebirg hinauf, wo Colpodium sich hie und da zeigte, ‚kehrten wir schliesslich nach Nyborg zurück, woselbst wir früh am Morgen des 3. August eintrafen. Es bleibt mir nun blos mehr übrig, in Kürze einen Ausflug zu schildern, welehen ich an den Süd-Varanger oder in die ehemals so- genannten Faelles-Distrikte machte, welche Gegend für Botaniker hauptsächlich desshalb von Interesse ist, weil die Föhre daselbst die herrschende Baumgattung ist, und neben derselben sich verschiedene südlichere gemeine Arten niedergelassen haben. Den 14. August verliess ich Wadsöe in Gesellschaft des Herrn Amtmann Kjerschow und des Forstmann Barth von Christiania und nach einer glücklichen Fahrt landeten wir spät in der Nacht bei der Mündung des Pasvig- oder Klösterelf, Elvenaes. An den Säd- seiten der Inseln, welche wir während dieser Fahrt besuchten, wurde nur Unbedeutendes von botanischem Interesse bemerkt, wie auf Kjel- mön bei Mestersand Cure. lagopina B grarcilescens, capitata und incurva ® pratensis, nebst einer neuen, sehr schönen Verrucaria auf Moos: dann auf Renöe Gentiana involuerata, Juncus bufonius, Botrychium boreale, Umbilicaria erosa und einige andere ge- meinere Arten, Bei Elvenaes, wo wir bis zum Mittag des 16. Au- gust warten mussten, wanderte ich, soviel es der unaufhörliche Re- ven zuliess, auf den näher liegen !en Bergen herum, deren niedri- gere Abhänge von Birken, gemischt mit Fichten, Palnweiden und gerade jetzt blühenden Elsebeerbäumen bekleidet waren. Nur Flech- ten von einigem Interesse wurden bemerkt, wie: Erernia divergens und Thulensis, Ramalina polymorpha, Üetraria nivalis ce. fr., Solorina crocean und saccata, Parmelia tartarea y. gonatodes, Cladonia decorticata, py.ridata und „eyanipes““, Biutora pluco- 700 phylia ce. f., Lecidea pezizoidea, Umbilicaria proboscidea, hyper- borea und atropruinosa, Sphaerophori c. fr., Siphula Ceratites (häufig), Verrucaria gelatinosa ete. etc. Bei herrlichstem Sonnen- schein setzten wir bierauf den Fluss hinauf die Reise fort, und lan- deten bald bei dessen erstem Fall, wo ich, während die Ruderer das Boot über Land zogen, das Vergnügen hatte, die hier häufige und nan eben am schönsten blühende Arenaria lateriflora einzusammeln. Dieselbe wurde bei dem anderen Wasserfall, wo wir gegen Abend ankamen, wieder gefunden, und wo ausserdem Ranunculus reptans, Equisetum variegatum ß scirpoides, Carex limula, Calamagro- “ stis lapponica, Hierochloa odorata und Parmelia melanaspis be- merkt wurden. Noch vor Nacht landeten wir bei der Colonie Brend- hougen am See Weallasjaure, wo die Nacht zugebracht wurde. Früh am folgenden Morgen wurde die Fahrt wieder den Fluss hinauf und über die Reihe von Seen, welche er bildet, fortgesetzt, wobei das Auge augenebm von den schönen, von buschigen Birken und Erlen bekränzten Gestaden, ober welchen der ernstere Föhrenwald die niedrigen näher gelegenen Berge bekleidete, gefesselt wurde. Pe- dieularis Sceptrum Carolinum Prangte zahlreich an den Gestaden, und im Wasser zeigten sich mehrere Wassergewächse, wie Ba- trachium peltatum (häufig), Polygonum amphibium, Potamoge- ton gramineus und perfoliatus, Sparganium affine, Alopecurus geniculatus ß fluitans, Phragmites communis ete. — Nur beim dritten Fall legten wir am Lande an und wurde daselbst notirt: Galium uliginosum, Pedicularis palustris, Rubus arcticus, Or- chis maculata, Tofjeldia borealis, Parmelia physodes c. fr., ob- scura ß tenella und melanaspis, Cladonia deformis ce. fr., Leei- dea asperella, Calicium hyperellum und einige andere gemeinere Arten. Endlich landeten wir" Nachmittags bei der Colonie Svanvik am See Kjolmijaure, wo ich mich von meiner Reisegesellschaft, welche die Fahrt den Fluss hinauf fortsetzte, trennen musste, da mich an der weiteren Begleitung die Kürze der Zeit hinderte. An den norwegischen Gestaden dieses See's (die Reichsgrenze gebt nämlich mitten durch denselben hindurch) vollführte ich meh- rere kleine Excursienen, und ich muss bekennen, dass ich im hohen Grade über die ausserordentliche Dürftigkeit der dortigen Vegetation erstaunt war. Wenn man vom See aus dessen bebuschte, nicht we- nig an die Ufer des Mälarsee’s erinnernden Gestade überschaut, so möchte man vermuthen, dass unter dem Schutze dieser Haine und Wälder ein grosser Reichthum von Pflanzenarten gedeihen müsse, ‚ aber das Verhältniss ist ganz und gar ein Entgegengesetztes. Diess gilt insbesondere von den Nadelhoizwaldungen , in welchen ich wäh- rend einer mebrstündigen Wanderung fast keine anderen Gewächse entdecken konnte als Vaccinium Vitis idaea, Myrtillus und uligi- nosum, Empetrum und Linnaea, dann siemlich sparsam Rubus Chamaemorus und Ledum; in den Birkenwaldungen seigte sich 701 ausserdem Solidago, Trollius, Geranium silvaticum, Aira flexuosa nebst einigen wenigen anderen, ganz gemeinen Arten. Von dieser Beschaffenheit war die Vegetation auf grossen Strecken und blos In den Weidensümpfen oder auf andern feuchten Stellen des Bodens zeigfen sich einige schwache Spuren eines freudigeren Pflanzenwuchses. Aber ungeachtet dieser Dürftigkeit der Vegetation — zwar interes. sant aber ermüdend einföormig — bereute ich nicht die Stunden, welche ich hier zubrachte, denn ich hatte währenddem die Freude, den für Scandinaviens Flora neuen Bürger, Abies orientalis”), zu erschauen, welcher allein beinabe die ganze Reise belohnt haben dürfte. Ausserdem wurde in der Colonie selbst Ribes nigrum, gleich dem Vorigen ohne Zweifel ein Darlehen von Sibiriens Flora, aufge- nommen. im Wasser hingegen schienen verhältnissmässig mehr Ge- wächse sich gesammelt zu haben, denn ausser den oben angeführten, von welchen Betrachium peltatum auf weiten Strecken mit seinen Biumen die Oberfläche des Wassers bekleidete, kamen ausserhalb des dichten Grasgürtels von Scirpus palustris vor: Carex vesi- caria’" lacustris und aquatilis, Utricularia vulgaris, Nuphar pu- milum, Myriophyllum (uicht mit Sicherheit zu bestimmen, da die Pflanze steril war, aber vermuthlich M. spicatum), Hippuris vul. garis, Potamogeton gramineus und Spongia lacustris. Am Abend des 18. August trat ich die Rückfahrt an, den Fluss hinab bis zu dessen zweiten Fall, und nach einer unter freien Him- mel zugebrachten Nacht begab ich mich zeitig am folgenden Morgen auf den Weg über das Gebirg an den Jarfjord. Unkundig der Ge- gend und begleitet von zwei Quäner (schwedischen Finnen), welche ebenfalls hier ganz ortskundig waren, und von deren Sprache ich nicht das Geringste verstand, marschirte ich, wit dem Compass in des Hand, vorwärts, stiess aber bald auf einen See, welcher die Weiter- reise hinderte. Bei dem Versuche, denselben zu umgehen, verirrten wir uns immer mehr in das Gebiet von Russisch-Lappmarken, und sahen uns endlich nach einem halbtägigen beschwerlichen Marsch über Berge und Moräste genöthigt, nach Brendhougen zurückzukehren, um einen Wegweiser zu erhalten, so dass ich erst nach einer einen gan- zen Tag andauernden Wanderung an meinem Bestimmongsorte ankam, welcher ohngefähr °/% Meilen vom zweiten Fall am Pasvigelf liegt. Während dieser Irrfahrt wurde dieselbe dürftige Vegetation beobachtet, wie um Kjolmijaure, und nur Care: loliacea und pauki- : flora, Potentilla Tormentilla, Pedicularis palustris, Siphula Cera- tites, Biatora ceinnabarina und Cetraria islandica 8 crispata verdienen erwähnt zu werden. Erst näher gegen den Jarfjord be- gannen üppige Birkenpartien und reiche Gras- und Blumen - Matteu mit buschigen Weidengebüschen abzuwechseln, obwohl auch hier *) Vid, Bot. Not, 1867, Nro. 10. 702 eine gewisse Vede durch die abgestorbenen Espenhaine herrschte, welche sich an mehreren Stellen zeigten; ganze Waldungen von hohen Bäumen mit dieken Stämmen standen nämlich hier entwe- der ganz und gar entlaubt da, oder zeigten nur noch durch etwas ‚weniges Laub an den Spitzen der Zweige schwache Spuren ihres verschwindenden Lebens, Die Ursache von diesem in jenen Gegen- den allgemeinen Absterben der Espen mit Sicherheit anzugeben, dürfte schwer sein, möchte aber in der ungünstigen Witterung des vergangenen Jahres zu suchen sein; so z. B. hatte dieses Jahr einige Zeit nach der Mitte des Sommers, wo bereits die Bäume grünten, ein so starker Schneefall stattgefunden, dass der Boden fusshoch da- von bedeckt wurde, und alles bereits ausgeschlagene Laub verwelkte. Auch während der zwei Tage, welche ich hier zubrachte, war das ‚Wetter wenig angenehm oder sommerlich; ein heftiger und kalter Nord-Oststurm, von Regen, Schnee und Hagel begleitet, machte die Excursionen beschwerlich, obgleich die Ausbeute nicht gering war. So hatte ich z. B. die Freude, am Meeresstrande einzusammeln: Sonchus arvensis, Gentiana serrata häufig, Primula sibirica, Dianthus superbus, Stellaria alpestris, humifusa und erassi- folia, Carex salina mit den Variet. subspathacea und discolor, C. rariflora, aquatilis in mehreren Formen, incurva 8 pratensis nebst norvegica, Alopecurus nigricans und verschiedene andere Strandpdanzen; dann auf den Bergen nach dem Innern des Landes zu mehrere Lichenenarten, wie Parmelia chlorophana, protube- rans, Biatora cinnabarina, anomala, placophylla e. fr., Lecidea sanguinaria, panaeola, agelaea, pezizoidea, Trachylia tigillaris, Pertusaria Sommerfeltii (rr.) ete. - Am Abende des 21, hatte sich der Sturm sehr ggmässigt , und ich konnte auf einem Boot die Heise fortsetzen. Kaum waren wir jedoch aus dem langen schmalen Jarfjord herausgelangt, als sich deutliche Zeichen eines heranziebenden neuen Sturmes zeigten, ge- gen welchen wir bei O. Pasvig (oder Sandhavn), einem kleinen, natürlichen Hafen, "/, Meile von Jacobself entfernt, Schutz suchen mussten. Hier war eine grosse Schaar Lappen, welche vom Sturme hieher getrieben und aufgehalten wurden, versammelt, und deren Anzahl musste ich nun nolens volens 2 Tage lang vermehren. Der Mangel an Speise und ein wenig angenehmes Nachtlager in einer kleinen armseligen Kammer neben vierzehn anderen Personen, die Unruhe darüber, es möchten die eingesammelten Pflanzen verderben etc. etc., machten meinen Aufenthalt hier nichts weniger als behag- lich, und die Wanderungen, die ich hier herum vornahm, zielten mehr dahin, die Zeit zu vertreiben, als auf die Vegetation genau Acht zu geben Am Strande wurden jedoch bemerkt: Primula si- birica, Ranunculus pygmaeus und nivalis (ohugefähr 50 Fuss vom Meere), Stellaria crassifolia und humifusa, Carer incurra, , glareosa und rariflora, Triticum caninum, Parmelia straminea 08 und atrosulphurea, dann auf den herumliegenden Felsen Carex pe- data und supestris, Parmelia oculata ß dactylifera e. fr., chlo- rophana, Biatora placophylla, Lecidea Morio, Umbilicaria atro- pruinosa, Siphula Ceratites (häufig), Verruc. gelatinosa u. =. f. Endlich am Abend des 23. wendete sich der Wind, so dass ich einige Personen bekommen konnte, welche es wagten, sich auf die aufgeregte See hinauszubegeben und mich über den Varangerfjord nach Wadsöe zu führen. Nach einem Besuch von Mortensnaes, wo Eriophorum Callithriv nun, obschon sparsam, in den „Birkeliern‘“‘ bemerkt wurde, landete ich zuletzt bei dem freundlichen Nyborg. Auf diese Weise verfloss der Sommer schnell und angenehm, bis ich mich endlich beinahe mit Bedauern gezwungen sah, diese Gegenden mit ihrer interessanten Vegetation und ihren herzlichen Einwohnern zu verlassen. Der 16. September war näwlich für die letzte Dampfhootfahrt von Wadsöe nach Hammerfest bestimmt, und mit dieser musste ich abgehen, obgleich ich sehr gewünscht hätte, noch einmal das Tana-Thal zu besuchen, und eine Wanderung in das nörd- lich vom Fjord liegende Land hinein zu machen, welches noch kein Botaniker besucht hat. Von allem Diesen musste ich jedoch abstehen; um aber doch einige Tage bei Wardöe mich aufzuhalten und dert die Vegetation am Meere selbst zu seben, begab ich mich den 14, September auf ein Boot, um nach Kiberg zu segeln, aber ein ge- waltiger Sturm zwang mich, bei Laugbunaes, 2 Meilen von dieser Stelle, wieder das Land zu suchen. Am folgenden Mergen wollte ich mittelst eines Kahnes meine Reise fortsetzen, aber plötzlich ent- stand ein neuer rasender Sturm, der grosse schmelzende Schnee. massen herabwarf, und bei diesem Wetter war ich nun genöthigt, über das Gebirg ein Paar Meilen weit durch wassererfüllte Moräste, angeschwollene Bäche und mitten im Sturme nach Svartnaes zu wandern. Erfroren und durchnässt kam ich endlich an dem erwähn- ten Orte an, wo ich genöthigt war (ohne die Kleider wechseln zu können, wei! alle meine Sachen in Wadsöe zurückgelassen worden waren) 5 Stunden mich aufzuhalten, bis Jemand es wagte, mich über den schmalen, aber nun weissschäumenden Sund zu führen, welcher Wardöe vom festen Land trennt. Dass ich während dieser Wanderung nicht. viel von Werth in botanischer Beziehung finden konnte; ist natürlich; jedoch erhielt ich unter den Halmen welche aus dem Schnee hesvorsahen, Juncus areticus, Care arctophila nebst Aira alpina, sowie gerade ober Svartnaes auch die für Scan- dinaviens Flora neue Armeria alpina. Meine Hoffaung, einigermassen einen Begriff von der Vegeta- tion der Gegenden um Wardöe zu bekommen, schlug ganz und gar fehl, Zwar machte ich sogleich naeh meiner Ankunft in Gesellschaft von Herrn Pfarrer Landmark, von welchem ich verschiedene Nach- richten über die hier vorkommenden Pflanzenarten erhielt, eine kurze Excursion, auf welcher das eine oder andere wenigstens in pflauzen- 704 geographischer Hinsicht interessante Gewächs bemerkt wurde, aber am folgenden Morgen, wo ich gehofft hatte, die Gegend näher un- tersuchen zu können, war die ganze Umgebung mit ellentiefem Sebnee bedeckt.*) Der Sturn fuhr fort zu rasen, so dass das Dampfboot hier 1'/, Tage verweilen musste, bis es nach Hammer- fest abgehen konnte. Mit demselben reiste auch ich ab, und da es sich zeigte, dass sich dieser Schneefall über die gauze Finnmark er- streckte, sah ich mich genöthigt, meinen Plan, noch einige Zeit in Hammerfest, Alten oder Tromsöe zu bleiben, aufzugeben; Nach- richten von Upsala über die Verheerungen durch die Cholera daselbst bestimmten mich sodann, ununterbrochen die Heimreise fortzusetzen. Nur in Trondhjem verweilte ich wegen Unwohlseins und weil ich auf das Dampfschiff nach Levanger warten musste, ein Paar Tage, während welcher blos Hieracium suecicum, Alchillea Ptarmica und Endocarpon fluviatile bei den neuen Weganlagen bemerkt wurde. Diess in grösster Kürze die Umrisse meiner Reise. Soll ich nun am Schlusse ein Totalurtheil über dieselbe abgeben, so muss ich offen bekennen, dass sie — ohngeachtet (oder vielleicht gerade in Folge) der mit ihr verbunden gewesenen Beschwerden und kleinen Unbehaglichkeiten — den angenehmsten Sommer, den ich verlebt habe, ausfüllte, voll von wahren Freuden und Genüssen. Die Aus- beute, weiche während derselben gewonnen wurde, möchte zwar sicherlich, wenn Jer Sommer günstiger gewesen wäre, eine grössere gewesen sein, aber sie war doch mehr als binreichend, meine kühn- sten Hoffnungen zufrieden zu stellen. Aber hiezu kommt auch ein sorglicher,, niederschlagender Gedanke, nämlich der, wie viel noch in diesen Gegenden zu thun übrig ist und wie schwer es ist, zu ihnen zurückzukehren. Ich kann desshalb nicht genug einen Jeden, der sich für die genaue Kenntniss der scandinavischen Halbinsel interer- sirt, und welcher es nicht scheut, dafür einige, ihm reichlich ersetzt werdende Beschwerden auszustehen, ermahnen, dass er seinen Weg dorthin nimmt, um Gegenden zu untersuchen, welche noch kein Bo- taniker geschaut hat. Als solche möchte ich vorzugsweise bezeichnen: den grossen, schönen Porsangerfjerd, die nördlichen Küsten nebst den inneren Theilen der Halbinsel Vargak-Njarg und des Süd- Va- ranger, und ich bin überzeugt, dass Untersuchungen daselbst schöne Resultate liefern müssen. Was mich selbst betrifft, so bin ich fest entschlossen, sobald Zeit und andere Umstände es erlauben, nach diesen mir nun so lieb gewordenen Gegenden wieder zurückzukehren. *) Dieser Schnee ging gemäss später erhaltener Nachricht nicht mehr fort, vielmehr trat mit demselben der Winter ein, und zwar zu einer Zeit, wo die Elsebeerbäume noch blühten, und kaum einiges wenige Heu einge- heimst war. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. ©LORA, Je 45. Regenshurg. 7. December. ua tn make. ann 2 m 2 39. Inhatt: ORIGINAL- ABHANDLUNGEN. Buchenau, zur Naturgeschichte der Littorella Jacustris. Schaffner, Nachtrag zu Nr 36, über fassile Alıren in grünen Jaspis. Schultz Bip., über die Gattung Billotia — Lirtunarun. Mettenius, über einige Farngattungen V. Cheilanthes. VJ. Asplenium. — Kreinere MiTTHEILungen. Botanische Notizen aus Java — Anzriece der für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträg en Zur Naturgeschichte der ZLittorella lacustris 1. Von Dr. Fr. Buchenau zu Bremen. In meinem Aufsatze über ZLittoreita incastris L. \Flora des lauf, Jahres Nro. 6.) habe ich erwähit, Hass die mir früher za Go- bote stehenden, aus der Nähe des Dorfes Schönemoor siannmenden Exemplare auf einem verhältnissmässig sehr trockenen Standorte ve wachsen waren und darum «benso reichlich blühten, Die Wassır- form der Pflanze, d. h. diejenige Gestaltung. welche dieseltie un- nimmt, wenn sie unter Wasser wächst, war mir damals unbekannt, und konnte ich mich daram nur vermutbungsweise über dieselbe Aus- sern. Ich vermag nun, dirse Lücke in der Beschreibung der Pflanze auszufüllen, da Herr Dr. Klinsmann in luanzig mir mit zuvorkom- mender Güte im Lauf des vorigen Sommers eine Anzahl von Eixem- plaren der betreffenden Farm übersandte. Was zuerst den äusserh Habitus der Form betrifit. so war der- selbe von dem der Landform total versehieten. An die Steile des fast grasartigen Gewächses ist ein scheinbar yanz fremtartiges ge- treten. Eine Starre und Saftfülle erinuert eber an tropische, na- mentlich Aloö-artige Gewächse. Wir werden schen. dass die Blät ter hieran den grössten Antheil haben. Das gesammie Material war ein Aggregat einzelner einfacher Pflanzen mit von hintenher abgestorhener Hauptschse. nur ein Ex- emplar hatte noch einem verhältnissmässig Kleinen Ausläufer. Diess bestätigt also meine früber ausgesprorhrue Ansicht. dass die Ans- Täufer sieh alle im Frühling ziemlich gleiehzeitin entwickeln und im Spätsommer oder Herbst *) selbstständig werden (Flora 1559, p. 82). x) Ich erhi-ft die erwähnte Sendung von Ian Drosctin mann hu Ser zweiten Hälfte des August. Flora. 1859. 45 706 Die Achse war im Allgemeinen wenig verändert, nur etwas weicher als bei der Landform. Auch die Internodien, welche Laub blätter trugen, waren gegen meine Erwartung meist im Zustande der Verkürzung geblieben. An einigen Pflanzen aber wurden die ge- stauchten Glieder ganz plötzlich von einigen (3— 5) gestreckten unter- brochen, welche zusammen ein Stielstück von ein paar Centimeter Länge darsteliten. Dass wir es bier nicht etwa mit den Grundglie- dern eines Ausläufers (Taf. 11. *| Fig. 3) zu thun haben, erhellt dar- aus, dass am Grulide des gestreckten Theiles ein — wahrscheinlich vorjähriger — Stengelrest mit lauter verkürzten Internodien und be- decki mit moderuden Blattresten sitzt. Auch die Blätter der ge- streckten Internodien waren, nicht mehr frisch, also fällt die Ent- wicklungszeit der letzteren wahrscheinlich in das Frühjahr 1859 und mag demnach wohl mit einer Erhöhung des Wasserstandes zusam- menhängen. — Die Wurzelfasern bildeten wie bei der Landform einen dichten Büschel und waren nur etwas dicker und fleischiger. Die grösste Veränderung batten die Laubblätter erlitten. An die Stelle der kleinen linealischen krautigen der Landpflanze sind lange (ich mass 7—8 C.-M. lange) walzliche, fleischige und saftige, starre Blätter getreten, die steif in die Höhe stehen. Die Mittel- rippe ist äusserlich gar nicht mehr zu unterscheiden, und ebenso die Rinnenform der obern Seite) Taf. ii. Fig. 4 u. 5) auf die äusserste Basis beschränkt. Hier findet sich nämlich eine kleine Jängliche Rinne; rechis und links von derselben befinden sich die häutigen Theile (Taf. HI. Fig. 4), welche entweder die Basis des nächsten Blattes oder, wenu das Blatt das oberste des Jahrestriebes ist, die Terminalkuospe umhüllen. Wenn dann diese Knospe nach sehr klein ist, erscheint das Blatt auf den ersten Blick als terminal, und es bedarf einiger Aufmerksamkeit, um die Knospe in der Basis des Blattes aufzufinden. — Die Farbe des Blattes ist weit heller als bei der Landform. Keines der übersandten Exemplare zeigte eine Spur von Blüthen, wie denn auch nach den übereinstimmenden Augaben der Floristen diese Form nie blüht. — *) Ich erlaube mir hierbei die Berichtigung, dass auf Taf. HI. bei Fig. 19 Austatt der 12 ein n stehen muss, ’ 707 Nachtrag zu Flora Nro. 36, vom 28. September (über fossile Algen im grünen Jaspis). Von Dr. Schaff- ner in Herrstein. Von einem Schleifer habe ich seitdem Schlife von meinem braunröthlichen Jaspis erhalten, in welchem sich ebenfalls unzweifel- haft Algen finden, wenn auch nicht so schön erhalten wie im grünen Jaspis. Die untersuchten Einschlüsse waren nicht grün sondern bräun- lich rostfarbig, von Eisenoxyd gefärbt. Nach den Mittheilungen die- ses Schleifers findet sich der braune Jaspis in Knollen und Nestern _ ziemlich oberflächlich in der rothen Erde (im rothen Todtliegenden) bei Fraisen (zwischen St. Wendel, Baumholder und Birkenfeld) in einem Terrain, welches noch zum Pfälzer Kohlenbecken gehört (von Kreuznach bis Saarbrücken sich erstreckend). Da ich die Gegend nicht selbst gesehen habe, so muss ich mich vorläufig auf diese No- tiz beschränken. — Noch ist bervorzuheben, dass schon 1842 oder 1843 C. Müller eine Serie Algen aus dem in unserer Gegend ver- arbeiteten Jaspis in der Flora beschrieben hat, leider aber ohne Ab- bildangen, wesshalb der zweifelnde Leser damals nicht umbin konnte, an Dendriten zu denken. Ueber die Gattung Billotia von Dr. C. H. Schultz Bip. in Deidesheim. In dem Jahrbuch für praktische Pharmacie von Herberger und Winckler, Bd. IV. Heft Il. (Mai 1841) pag 155, babe ich in meinem Sceleton systematis artieulati Cichoriacearum die Gattung Billotia beschrieben, aus einer Art bestehend, der Crepis alpina L. Diese sehr gute Gattung, die sich besonders durch den 2 Linien tiefen Fruchtboden auszeichnet (receptaculum profunde concavum), ist im laufenden Jahre durch Reichenbach Sohn, Icones florae germ. et helv. t. XIX, p. 39, 1.81, unter dem Namen Antochytrum alpinum beschrieben worden. Der von mir gegebene Namen findet sich übrigens auch in! Walpers Annal. bot. syst. t. V. p. 317, und die Pflanze bat also folgende Synonyme: Ges u g* Billetia alpina C. H. Schultz Bip. (1841), Barkhausia alpina DC. A. fr. Ed. IMI., V. IV. Nro. 2946. Anufochytram alyinum Rehb. fil.. Te fl germ, et heiv. 45° < x a . ! , ; : \ ee: Ausz En run a , at Ela) Ben “m or x ” 708 Es ist für mich sehr erfreulich, dass Herr Reichenbach, dem meine Arbeit unbekannt geblieben war, durch das Studium die- ser Pllanze durchaus zu demselben Resultate gekommen ist, wie ich, und dass ıiese sehr gute Gattung so definitiv festgestellt ist. L 1 Dr. 6. Mettenius, Professor an der Universität zu Leipzig: Ueber einige Farn-Gattungen. V. Chei- lanthes. WI. Asplenium. 210 S. und 4 Tafeln. 4°. Frankfurt a. M., 1859. (Abgedruckt aus den Abhand- lungen der Senckenberg’schen naturforschenden Ge- sellschaft zu Frankfurt a.M., Bd. IN.) Preis 3 Thir. In diesem Hefte, das sich rücksichtlich schöner Ausstattung und handlichen Formats den früheren Heften anreiht*), liefert der um kri- tische Erforschung der Farne so hochverdiente Verfasser die längst versprochene Fortsetzung der begonnenen monographischen Bearbeitung von Farngattungen. . Das vorliegende Heft bietet schon beiln ersten Aufschlagen eine Fülle neuer Untersuchungen, Verbesserungen und durchweg neu enf- worfener Deseriptionen dar, so dass es gleich den früheren Schrif- ten des Verf. einen nicht genug zu schätzenden Beitrag zur Farn- Litteratur bildet. - Der Verf. beginnt (Abhandlung V. Cheilanthes) mit einer neu . entworfenen Definition dieser schwierigen Gattung, und hebt hervor, dass nach seinen Untersuchungen sich dieselbe durch die kugelför- mig -tetraädrischen Sporen von Hypolepis sicher unterscheiden lasse, deren Sporen immer eine kugel-quadrantische Gestalt besitzen. Da die von F&e errichtete Gattung Plecosorus durch kugel- quadrantische Sporen von Cheilanthes abweicht und in der Stellung ihrer Fruchthaufen auf dem Rücken der Nerven in inniger Verwandt- schaft zu den Aspidieen steht, ninımt der Verf, nicht Anstand, diese Gattemg--mit Phegopteris zu vereinigen, und bezeichnet Plecosorus mexicanus F&e "als Phegopteris speciosissima;, während er be- tteratur. & *) Vergleiche Jahrgang 1858 dieser Zeitschrift, pag. 664 u - et, oe . A 709 merkt. dass ihm die zweite von F&e,aufgestellte Art (Pl. peruvia- nus) unbekaunt geblieben sei. Der Verf, erwähnt hierauf, dass die Gattungen Gymnogramme, Jamesonia, Allosorus, Ceratodactylis, Uryplogramma, Adian- tum und Pteris sämmtlich in der kugelig-tetraädrischen Gestalt ihrer Sporen mit Cheilanthes übereinstimmen, welche Gattung durch die Stellung der Fruchtbaufen auf dem angeschwollenen Ende der Ner- ven charakterisirt ist, während bei Pferös die Fruchthaufen auf einem intramarginalen Bogen der Anastomose der Nerven zur Ausbildung gelangen. Allosorus bildet auf den unveränderten oder kaum veränderten Endstücken der Nerven läugliche oder lineal-längliche Fruchthaufen aus, welche einen breiten intramarginalen zusammengesetzten Frucht- haufen darstellen, der während seiner Ausbildung von dem zurück- gerollten Blattrande bedeckt und nach der Ausbreitung des letzteren, gewöhnlich mit dem Eintritt der Reife der Sporangien, nackt erscheint. Dagegen nehmen bei Gymnogramme die Sporangien die Nerven entweder in dem grössern Theil ihrer Ausdehnung, meist mit Aus- nahme ihres Anfangs und ihres Endes, ein, oder es sind die Spo- rangien auf die äussere Hälfte der Nerven beschränkt und werden von dem Ende derselben kaum oder gar nicht üherragt. Bei Jamesonia endlich nehmen die Fruchthaufen die Costula nebst den Anfang der Nerven ein, erstrecken sich aber niemals bis zu dem Ende derselben und werden auch niemals von-dem verschmä- lerten zurückgerollten Rande ‚der Fieder bedeckt; die Blätter sind dabei einfach gefiedert and einer unbegrenzten Entwicklung fähig. Bei Besprechung der Charakteristik dieser so nahe verwandten Arten, weist der Verf. theils im Texte, theils in Noten verschiede- nen Arten eine: andere generische Stellung an, als ihnen bisher zu- erkannt wurde, wobei mehrere derselben diagnosirt werden. Dieses gilt ganz besonders von den Arten des Genus Notho- laena, welcbe der Verf. weitläufig erörtert. Die beiden in Europa vorkommenden Arten: N. Marantae R. Br. und N. lanuginosa Desv. sind schon früher, erstere durch den Verf.”), letztere durch Al, Braun**) wegen übereinstimmender Anordnung der Sporangien zu Gymnogramme gezogen worden. *) Gymnogramme Marantae Mett. Fil. Hort. Lipsiens, 43. **) Milde in bot. Zeitung XV. 476. io Der Verfasser geht hier weiter und weist nach, dass derselben Gattung die bei weitem meisten Arten von Notholaena zuzutheilen sind, namentlich auch alle jene Arten, welche Fee als Cincinalis von Notholaena abzutrennen suchte. Der Verfasser erörtert nun die Frage, ob die nach vorhergegan- - gener Definition der Gattung Cheilanthes zukommenden Arten in mehrere Gattungen zu trennen seien, und ob den noch (nach Aus- schluss der bereits namhaft gemachten) verbleibenden Arten von No- tholaena eine generische Trennung von Cheilanthes zuerkannt wer- den könne, und beweist nach weiterer Auseinandersetzung, dass eine generische Trennung der bald zu Notholaena, bald za Cheilanthes gestellten Arten naturwidrig sein müsste. Der Verf. hat daher von einer generischen Trennung der Arten Umgang genommen und es vorgezogen, sämmtliche Arten in 2 Ab- theilungen zu sondern, von welchen die eine alle Arten umfasst, deren Band im fruchttragenden Zustand keine Veränderung erfährt oder bei welchen die auf den Zähnen des Randes befestigten Frucht- haufen von einem unansehnlichen oder auffallenden, alsdann aber stets allmäblig verschmälerten Zahn oder Läppeben des Randes be- deckt werden, die andere die übrigen Arten aufnimmt, deren Frucht- haufen, entweder auf dem Ende der Zähne stehen und ‚gleichzeitig " von einem scheinbar intramarginalen Schleier bedeckt werden, oder deren Fruchthaufen entweder an dem ausgerandeten Ende der Zähne oder deren Einschnitten stehen and entweder von dem allmählig oder von dem plötzlich verschmälerten Rande bedeckt werden. Bei der weiteren Eintbeilung hat der Verf. Rücksicht auf den Habitus genommen und beierkt, dass die Arten von Cheilanthes nach-der Anordnung der Nerven oder Stellung der Fiederabschnitte der verschiedenen Ordnungen des Blattes und deren Nerven, dreien Abtheilungen angehören, nämlich den Polystichoideis, Cyatheoideis und Cheilanthoideis. Letztere Ordnung der Nerven, weder bei Aspidium, noch bei Phegopteris einen Vertreter findend, stimmt in der Katadromie der Nerven der äussersten Abschnitte mit den Cyutheoideis”), rücksicht- lich des Grundbaues dagegen, d. h. in der Stellung dieser Abschnitte, mit den Polystichoideis überein. *) Näheres über diese Orduung findet sich in Flora 1858, pag. 671 et 672. 911 (Da die vom Verfasser aufgegtellte Systematisirung der Nerven- anordnung eine ganz eigenthümliche ist und nur dureh schematische Zeichnungen verständlich wird, so ist es unbedingt nothwendig, das Weitere in dem Werke selbst nachzulesen.) ” In der. nun folgenden Debersicht der Arten werden 84 Arten Cheilanthes in tabellarischer Zusammenstellung aufgeführt und kurz charakterisirt, worauf dann der speeielle Theil beginnt, der ausser den 84 von dem Verf. näher untersuchten und meist beschrie- . benen Arten noch weitere 34 anführt, die dem Verf nur unzurei- chend bekannt wurden, woran sich 7 Arten reihen, deren Verwandt- schaft zweifelhaft ist, oder die noch gänzlich unbeschrieben und blos dem Namen nach bekannt sind. Obgleich es in dieser Anzeige nicht möglich ist, auf jede Art speciell einzugehen, so köunen wir uns doch nicht versagen, einen . kurzen Vergleich der vorliegenden Monographie mit der von Hooker in seinen Species Filicum Vol: I. vor 4 Jahren gelieferten- Bear- beitung von Cheilanthes zu geben. j Von den 70 Arten bei Hooker begegnen wir 54 bei Met- tenius unverändert wieder, während die Ansichten beider Verf. in nachgenannnten 12 Arten aus einander gehen: Ch. Preissiana Kze. et Ch. Sieber Kze. Hook. I. e. 83. Ch vestita Sw. Ch. pygmaea Ki. Hook. I. e. 88. — Ch. microphylla Sw. Ch. Moluecana Bi. Hook. I. v. 90. —= Ch. kispidula Kze. Ch. pubescens H. B. K.Hook. 1. c. 93. — Ch. myriophylla S w. Ch. Mac Leanii Hook. 1. e. 93. — Ch. pilosa Goldm. Ch. vestita Hook. var. minor Hook. 1. c. 98. — Ch. gracilis Riehl. Ch. speciosissima Al. Br. Hook. I. ce. 100. — Phegopteris spe- - ciosissima Metten._ Ch. cuneata Lk. Hook. 1. c. 107. — Ch. angustifolia H. B.K. var. intermedia. Ch. profusa Kze. Hook. I. e. 108. — Ch. distans Metten. ' var. profusa. Ch. hirsuta Lk. Hook. I. c. 110. — Ch. marginata H. B. K. Ch. ochracea Hook. |. e. 114. = Ch. aurantiaca Moore. Folgende 16 Arten wurden von dem Verf. dem Genus Chei- lanthes einverleibt: Ch. trichomanoides Metten. (Pteris Linn. Notholaena R, Br.) wo iR Ch. affinis M. (Nothol. pulveracea Kl.) Ch. monuslicha 3. (Ceropteris Fee.) £h. eretacea M. ıNothol. Liebm.) Ch Aschenborniana M. (Nothol. Kl) Ch. Eckloniana N. (Notbol. Kze.) Ch. hypoleuca %W. (Nothol. Kze.) Ch. Pohliana N. «Nothol. Kze.) Üh. eriophora M. (Xotbkol. Fee.) ‚Ch. :aequalis W. (Nothol. Ka.) Ch. härsuta WM. (Pteris Poir., Nethol. Desv.) Ch. canescens MH. (Nothoel. Kze.) Ch. distans M. 1Nochol R. Br) Ch. gylauca M. (Pieris Cav) _ Ch. regularis Metten. (Adiantum Kze.) Ch ambiyua Metten. (Synochlamys Fee) Neuen Arten begegen wir in: - Ch. Kunzei M. (Ch. profusa var. minor Kze. Farukräut. I. 3. rt. 17. 00 Ch. alosoroides Metten. .. . Ch. Hispanica Metien. Ohne nähere Angabe des Fundortes and mit der Bezeichnung: Herb. Tilesii, Schousbove ex herb. Kaulf.-Roemeriand Eine kleine 2—3° lange Pflanze aus der Verwandtschaft von Ch. leueopoda Lk., Ch. ylandulifera Liebm. und Ch. viscosa Lk. und leicht von diesen durch die zimmetbraunen Haare, mit denen Jie Unterseite der Blätter dicht bedeckt ist, zu unterscheiden. Da der Verf. im Widerspruch mit Hooker Ch. Maderensis Lowe von Ch. fragrans trennt, so steigt die Zahl der gegenwärtig aus Buropa bekannten Species von Cheilanthes auf vier. Ch. Maderensis, auf Madeira, in Algier, Sicilien und auf Corsica vorkommend, unterscheidet sich von Ch. fragrans, die ebenfalls der Mediterraneen-Flora angehört, durch den umgeschlagenen unterbro- chenen Rand der fertilen Segmente, deren Läppchen au dem ausgt- randeten ein Fruchthäufehen tragenden Rande allmählig verschmälert und ganzraudig sind. ' Uns zur zweiten umfangreicheren Abhandlung V!. Asplenium dt. IV,—- 31) wenden}, ist zuerst zu bemerken, dass dieses Genus, dessen Charaktere auf der Ausbildung der Fruchtbaufen auf der vor deren Seite der Nerven und dem seitlichen Seifleier beruhen, .vor- ’ 718 “nehmlich in zwei Abtheilungen: in Asplenium und Athyrium zer- ‚fällt. Erstere ist dadurch ausgezeichnet, dass entweder sämmtliche Fruchthaufen mit dem freien Saum ihres Schleiers gegen die Mittel- rippe gerichtet sind, oder dass auf dem vordersten Zweig eines je- den gefiederten, .in selineren Fällen nur gabelnden Nerven zwei seit- liche Fruchthaufen entwickelt werden, von welchen der eine der Mittelrippe zugekehrt, der andere abgewandt ist. Bei der zweiten Abtheilung wird an der Stelle der Doppel- fruchthaufen ein Fruchthaufen ausgebildet, welcher an dem oberen üinde seiner Längenausdehnung auf der vorderen Seite des Nerven Jen Rücken des letzteren überschreitet, und je nachdem er eine ge- ringere oder bedeutendere Strecke auf der hinteren Seite derselben sich berabzieht, eine hakenförmige oder seltner eine hufeisenförmige Gastalt annimmt. Bei Asplenium sind die Fruchthaufen zu beiden Seiten des Nerven durch diesen selbst von einander getrennt; bei Athyrium zweigt sich von dem Rücken des fruchttragenden Nerven ein kleiner Gefässbündel ab und tritt in das unmittelbar darüber be- findliche Stück des Receptaculums ein. Ueber die Unhaltbarkeit von Athyrium als einer vermittelnden, zwi- sehen Asplenium und Aspidium stehenden Gattung theilt der Verf. Döll’s Ansicht, und hält die Annahme einer solchen um so weniger naturgemäss, als es zahlreiche Mittelstufen zwischen Asplenium und - Athyrium gibt. . Um aber eine Gattung oder Abtheilung zu vermeiden, deren Arten unter einander eine geringere Verwandtschaft als zu den Arten anderer Abtheilungen besitzen, hat der Verf. Athyrium eingeschränkt auf die mit Aspl. Filix femina verwandten, so dass die bei Met. tenius die Abtheilung, Athyrium bildenden ungefähr der Gattung gleichen Namens bei. Thomas Mosre’s Iudex Filicum entsprechen dürften. Zu dieser Abtheilung zieht der Verf. noch Aspidium Dre- punopteron Moore, nach Al. Braun’s Vorgange, und Phego- pteris alpestris Metten. (Polyodium alpestre Hoppe), bei welch’ letzterer Art’ er nach erneuerten Untersuchungen der in der Ent- ‚wieklung befindlichen Blätter nieht nur die Athyrium-artige Anord- nang der Sperangien, sondern auch einen zarten Schleier erkannte. Beide Abtheilungen hat der Verf. nach dem Habitus, gleich dem Verfahren, das er bei seinen frühern Arbeiten: „Ueber Phego- pteris und Aspidium“ und anderen Gattungen im Anwendung ge- bracht hat, in Uuterabtheilungen gesondert, wonach Asplenium in 714 Polystichoideae und, Phiegopteroideae zerfällt, während die Abth. Athyrium ausser diesen auch einen Repräsentanten der Cyatheoideae . aufzuweisen hat, welche Unterabtheilangen näher erörtert werden. Die Unterabtheilung der Polystichoideae von Asplenium in engerem Sinne zerfällt in drei Sectionen:' Euasplenium, Sphe- nopteris und -Diplazium. Die Section Diplazium umfasst im Allgemeinen diejenigen Arten, deren Nerven fiederartig ausgezweigt sind; die Section Sphenopte- ris jene Arten, deren Nerven unter spizen (von 10—35° schwan- kenden) Winkeln aus der Rippe hervortreten und unter spitzen Win- keln wiederholt gabelnd hervortreten. Beide Sectionen enthalten keine der in Europa vorkommenden Arten. Euasplenium nimmt alle anderen Arten auf, deren Nerven meist mit Ausnahme des ersten (in einem höheren Grade getheilten) ungetheilt sind, einmal oder vielmal gabeln, alsdann aber entweder nach Art von Neuropteris gekrümmt sind oder unter einem Win- kel von 35—80°% verlaufen, oder deren Blätter die Nervatur von "Caenopteris besitzen. Von europäischen Arten gehören in diese Section: 1. A. palmatum L. 2. A. marinum L. 107.) 3. 4. Trichomanes L. (115). 4. A. Petrarchae DC. (116) 5. A. vi- ride Hude. (117) 6. A. fonfunum Sm. (119) 7. A. lanceola- tum Huds. (120) 8. A. septentrionale Sw. (12%) 9. A. Seelosü Leybold. (123) 10. A. Breynä Retz. (124) 11. A. fissum Kit. (125) 12. A. Ruta muraria L. (126) 13. A. Adiantum nigrum L. (128), wobei der Verf. nachweist, dass A. fontanum und lanceolatum zwischen A. Petrarchae und der Gruppe von A. Adiantum nigrum eine richtigere Stelle als bei Athyrium finden. Der Unterabtheilung Phegepteroideae gehört von den europäi- schen Arten nur A. crenatum Fries an, und zur Abtheilung Athy- _ rium gehören von den in Europa vorkommenden Arten nur A. al- pestre Metten. und A. Filix femina Bernh. Durch das im Vorstehenden nur kurz Angedeutete begründet der Verfasser die Abweichungen von seiner bei der Bearbeitung der Farne des Leipziger Gartens gegebenen Eintheilung der. Gattung Asplenium. j Der Verfasser bemerkt ausdrücklich, dass er keine monograpbi- „ sche Bearbeitung dieses Genus beabsichtiget, jedoch bei den euro- päischeu Arten auf die sorgfältigen Untersuchungen verschiedener Forscher verwiesen habe. Die ihm unbekannten Arten wurden nur da. 115 namentlich aufgeführt, wo nach den vorliegenden Beschreibungen ihre naturgemässe Stelle vermuthet werden konnte, ohne dass es’ sich der Verfasser verhehlt, dass hiebei manche Missgriffe unver- meidlich waren. Am Schlusse der Einleitung spricht sich der Verf. über zwei in ihrer generischen Stellung sehr. zweifelhafte Asplenium- Arten (Aspl. deparioides Brackenridge u. A. davallioides Hook.) aus. Die Dispositio specierum verbreitet sich über 249 Arten. Ausser diesen aber sind im Texte noch weitere 256 Arten erwähnt, die-der Verfasser aber nicht selbst näher zu untersuchen Gelegenheit. hatte, an welche sich am Schlusse des Registers noch 54 species nomine notae anreihen. Bei Durchsicht des Werkes bemerken wir 33 Arten, die vom Verf. dem Genus Asplenium zugetheilt werden, und, da solche in der neuesten Aufzählung des genannten Genus in Moore’s Index "Filicum fehlen, hier eine Stelle finden mögen, Es sind: . 1. A. allantodioide Metten.n. 28. (Allantodia asplenioides K ze. . Diplazium Presl].) g. A. auriculatum M. 172%. (Diplazium auriculatum Kaulf, cum pluribus syaonymis.) > 3. A. decipiens M. 237. (Aspidium dubium Wall.) 4. A. deflexum M. 211. (Diplazium J. Sm.) 5. A. Desveauxzii M. 205. (Asplenium wierophyllum Metten. Fil. h. Lips. Diplazium Desv.) A. Donianum M. 198. (Diplazium fallax Don.) A. dubium WM. 216. (Diplazium Lk.; D. ambiguum Raddi.) 8. A. elafum M. 203. (Diplazium Fee.) D. Gardueri Kze.; D. acuminatum J. Sm. 9. A. fallae M. (Aspidium lanceum Kze.; Nephrodium Moore.) 10. A. flabellatum M. 99. (Includens variet. « et 8, cum maltis synonymis.) ı1. A. Franconis M. 176. (Diplezium Liebm.) 12. A. heterophylium M. 191. (Diplazium Kze.; D. paradoxum F&e.) 13. A. Göringianum M. 243. (Aspidium Kze.; Lastrea Moore.) 14. A. hians M. 219. (Diplazium Kze.) 15. A. hymenodes M. 169. (Asplenium bipartitum Spreng. non Willd.; Diplazium Kze,; Asplenium pellucidum Lam.) mm 216 16. A. inaequilaterum M. 175. (Diplazium Liebm.; Asplenium denticulatum Desv.) - 17. A. integrifolium M, 186. (Oxyonium Moore; incladens for- mas duas cum multis synonymis.) 18. A. lonchophyllum M. 165. (Diplazium Kze.; Diplazium Sun- dense Hassk. Cat pl.) 19. A. Meyenianum M. 222. (Diplazium Kze.; Asplenium_ aspi- dieides Goldm.) 20. A. musdefolium M. 3. (Thamnopteris Presl.; Neottopteris J. .Sm.; Neottopteris elliptica et stenocarpa F&e; Asplenium fici- foliun Goldm.) 21. A, mutilum M. 204. (Diplazium Kze.) 22. A. obtusum M. 217. (Diplazium Lk.; var. b. Diplazium expan- . sum Kl; D. truncatum Presi.) 23. A. rhoifolium M. 199. (Diplazium Kze. Hb.) 24. A. rutaceum M. 98. (Aspidium Willd.; Athyrium Presl.; Asplenium elegantulum Moore.) 25. A. rutaefolium M. 60. (Includens varietates tres cum permul- tis synonymis.), 26. A. Schiedei M. 174. (Diplazium lonchophyllum Kze.; D. acu- tale Fee) 77. A. Schkuhrii M. 208. «Diplazium J. Sm.; Asplenium ambi- " guum Schk.; ; Diplazium Malaccense Presl) 28. A. Selenopteris M. 238. (Altantodia Kze.; Athyrium Moore; Selenopteris sp! Zipp.) . 29. A. seraeforme M. 75. t. IV. £/ 73. 30. A. speciosum M. 213. (Diplazium Bl.) _ 31. A. spinulosum M. 189. (Callipteris J. Sm.; prolifera Presl.; Asplenium decussatum Presl.; ‚Diplazium , accedens Bl.; D. incisum Schum.) . 32. A. tomentosum M. 209. (Diplazium Bl, cum aliis multis sy- nonymis.) 33. A. virescens M. 227. (Diplazium Kze.) Aus dem Angeführten geht zur Genüge hervor, wie wenig. der verdiente Herr Verf. darauf ausgeht, neue Arten aufzustellen, und wie sehr er zu gleicher Zeit bemüht ist, die Synonyme nicht un- nöthig zu vermehren. Er zieht es daher vor, alle jene Artem, die er nicht zu untersuchen Gelegenheit hatte, mit den Gatiungsnanren 717 wiederzugeben, unter welchen sie von den Autoren publieirt wurden, statt sie in Asplenium umzetaufen. Wie schon aus des Verf. höchst werthvollem Werke über die Farne des botanischen Gartens zu Leipzig bekannt ist, vereinigt er mit Asplenium, ausser Acropteris Lk., Amesium Newm., Aniso- gonium Presl, Brachysorus Presl, Cuenopteris Bergiaus, Da. rea Juss., Heteroyonium Presi, Hypochlamys F&e, Lotzea Ki. et Karst., Microstegia Presl, Neottopteris J. Sm, Ochlo- gramme Presi, Pseudathyrium Newm. (partim) , Pferiglyphis F&e, Tarachia Presl, auch noch Allantodia R. Br., Callipteris B ory ,‚ Digrammaria Presl, Diplazium Sw., Hemidyctium Presli, O.xygonium Presi, Thamnopteris Presl, Genera, welche für mehrere der neueren Botaniker nicht aufgehört haben, eine gene- rische Geltung zu- behalten. Werfen wir noch einen Blick auf die europäischen Arten von Asplenium, so finden wir, dass der Verf. die Ansicht Heuflers (Asplenii species Europaeae, 1857), Asplenium Seelosiü Leybold und Asplenium septentrionale Sw. als Acropteris von Asplenium zu trennen, nicht theilt. Ueber Asplenium leptophylium Lagasea (Ann. d. sciene. V. 155, tab. 41, fig. 3, et Nov. gen. et spec. plant. 1816. 33.) aus Portugal, bemerkt der Verf., dass diese Art, was die lauzettförmige Lamina betreffe, mit Aspl. fontanum var. Halleri übereinstimme, aber wegen der 2—3-spaltigen Segmente zweiter Orduung und der stumpfe» , nicht stachelspitzigen Läppchen kaum mit Jieser Species verglichen werden könne, und daher den neueren Botanikern gänz. lieh unbekannt sei. j Ueber Athyrium incisum Fee aus dem mittleren Frankreich und Athyrium Corsicum F&e (Genera Filicum p. 186 et 187), beide dem Asplen. Filiv femina nahe stehend*), gibt uns der Verf. so wenig, als Ritter von Heufler in seinem angeführten Werke, eine Nachricht. Wir schliessen diese Anzeige mit dein aufrichtigen Wunsche, die Farn-Litteratur recht bald wieder mit einem neuen Opus aus der "Feder des Herrn Verfassers bereichert zu sehen. St. genen *) Vergl. Flora 1857, p. 310 Anmerkung zu 'Nra. 26. 718 Kleinere Mittheilungen. Von Java erhalten wir eben folgende interessante Mittbeilun- gen: „Ihre Grüsse an Zollinger kamen zu spät, leider ist dieser gute Freund gestorben und. gebt seine Wittwe nach der Schweiz zurück. Dr. Vriese wird wohl im October eine Reise nach deu Molukken, Borneo und Celebes machen, der sich vielleicht auch Teysmann anschliessen wird, wenn diesem die vielen Geschäfte mit der Baumsvollencultur dazu die Zeit lassen werden; von Siebold, der sich auch in Buitenzorg und Tjipannur in dortigen botanischen Gärten nach japanischen Pflanzen umgesehen hat, war sehr erfreut über das kräftige Aussehen vieler derselben, obgleich er in dem „weiten Hilfsgarten zu Tjiboddas nicht gewesen ist, wo Japan’s und Neubolland’s Pflanzenkinder sehr kräftig wachsen und gedeihen; tetzterer Garten ist nahe 5000 Fuss hoch; Rhodaleia Teysmanni hat daselbst auch schon geblüht; es ist eine prächtige Pflanze — In den Chinabaum- Anlagen sind die durch Jungbuhn verpflanzten Bäume grösstentheils ausgestorben oder kränkeln doch so, dass ihr Tod nicht ausbleiben kann. Die nicht verpflanzten Bäume der Art, die Junghubn für Cinchona Condaminea hält, geben Tausende reifer Früchte,. von welchen viele junge Pflanzen aufgezogen werden, auch fängt einer der Calisayabäume viele Früchte zu tragen an, da- gegen blühen die alten im Hülfsgarten (des botan. Gartem) zu Tji- boddas stehenden Calisayabäume (von welchen bekanntlich einer aus Paris stammt und zuerst nach Java gesendet wurde, während der andere ein Steckling davon ist) allerdings reichlich, setzen aber keine Früchte an. — Die wilden Kartoffeln, welche Hasskarl mit den Chinabäumen von Peru mitgebracht hat, sind noch in 2 Arten vorhan- .den, sie scheinen bis dahin aber noch keine grossen Knolien zu bilden, laufen aber desto stärker in dem humusreichen Boden von Tjiboddas herum, sich überall hin ausbreitend, so dass sie plötzlich an entfeınten Stellen erscheinen, wo man sie gar nicht erwartet hatte. — Im botanischen Garten zu Buitenzorg nehmen die Li- anen (Schlingpflanzen) jetzt ein bedeutendes Terrain ein; es sind ungefähr 1000 Arten; nicht weniger interessant sind die Legumino- sen; zu deu schönsten hievon gehören Amherstia nobilis, Poin- ciana regia, Asocca declinata, Cassia javanica, C. Fistula, C. parahyba, welche letztere in einer Höhe von ungefähr wjebsig Fuss in ihren Zweigspitzen kolossale, prächtige, aufrechte ‚Bluupen- 719: sträusse trägt, die aber einen Zweifel aufkommen lassen, ob dieser Baum wohl eine Cassia ist? Auch eine durch Teysmann von der Westküste Sumatra’s mitgebrachte Pflanze dieser Verwandtschaft mit doppelt gefiederten Blättern zeichnet sich dureb ihre Schönheit aus. — Die Gruppe der Ficus hat eine ungeheuere Ausdehnung bekommen und finden sich 'unter den Artocarpus-Arten einige neue, worunter eine von Teysmann A. altissima genannt wurde, die dieser eifrige Reisende von Paleınbang und den Lampongs mitge- bracht batte; es werden dort aus dessen Stamme 60—80 Fuss lange Boote gemacht, die 6 Fuss breit siud (wobei die Seitenwände mit Hülfe von Feuer und Wasser aus einander getrieben werden), und welche 59—60 Jahre gebraucht werden können; der Saft des Bau- mes, der beim Einhauen leicht herausfliesst, wird wie der des Kuh- baumes in W.-Indien benützt. Die Früchte, deren Teysmann nur mit Mühe in den Lampongs habhaft werden konnte, sind sehr klein, nicht grösser als ein Hühnerei; obne diese gesehen zu haben, konnte man den Baum für eine Ficus halten. — Auch die Lythrarieae, obgleich nicht so artenreich, wachsen auch üppig fort, so wie auch die Palmae, wovon einige zu blühen anfangen; sie stehen im tief- sten Theile des botanischen Gartens, wo dieser sich nach dem Flusse zu senkt. Höchst wunderlich ist der Blüthenstengel der Ruphia Ruffia ‚ıdie zu blühen begonnen hat; er gleicht einer Riesenschlange (Python bivittatum, Uler santje der Malaien) in Dicke und Länge, doch ist er braan und schappig. Die Cocos olerarea ist auch eine eigene Erscheinung und blüht auf 3 Fuss Höhe mit. auf- rechtem 4—5 Fuss langem Blüthenstengel; Cocos flexuosa hat be- reits viele Früchte getragen, welche jedoch nicht grösser als ein Taubenei waren. Die älteste Lodoicea sechellensis hat erst drei Blätter, and treibt jedes Jahr nur ein neues Blatt; man kann daher nicht sagen, dass diese wie Kobl wächst; es befinden sich noch zwei junge Pflanzen bievon im Garten, die aber nur noch die Keim- hlätter zeigen. Zunächst den Palmen stehen noch die. Cycadeen, doch auf der entgegengesetaten Seite, als wo sie früher standen und wo sie den Myrinceen baben weichen müssen. Neuerdings sind einige Zamia’s, unter anderen eine 2. Caffra von 6 Fuss Höhe hin- zugekommen, die anfängt Wedel zu treiben, wärend einige einen Fuss hohe Z. horrida auch allem Anschein nach Triebe machen wollen. Euphorbiaceae und Laurineae lassen nichts zu wünschen übrig und sind letstere von dem seichten Laub des Djündjieng (AI- at 720 bizzia stipulata Boiv.) heschirmt, da die Laurineen nicht in der vollen Sonne ‚wachsen wollen; diese Groppe bildet jetzt ein dunkles Wöäldchen; doch auch hier ist Mangel an Raum für die sich mehr und mehr ausbreitende Familie, und doch wurde diese familienweise Gruppenpflanzung erst 1841 begonnen und musste manche Familie, versetzt werden, da sie nicht Raum mehr genug hatte.‘ Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der k. bot. @e- sellschaft eingegangenen Beiträge. 117) Annual Report of the board of regents of the Smithsonian Institution. Washington, 1858. 118) Gould, ‚Reply to the „Statement of the Trustees“ of the Dudiey obser- vatory. Albany, 1859. 119) Gould, Defence by thg Scientifie Council of the Dudley observatory. “ Albany, 1858. 120) Harve'y, Nereis Boreali-Americana. Part. III. Chlorospermeae. Was- hingtoen, 1868. i 121) Fisher, the Mosaic Account of the creation. Philadelphia, 1858. 122) Memoires de l’Academie Royale des sciences, \les lettres et des beaux- arts de Belgique. Tom. XXXI Bruxelles, 1859. " 123) Memoires couronnes et M&m. des savants etrangers publies par P’Acad. Roy. des sciences etc. de Belgique. Tom. XXIX. Braxelles, 1858. 124) Me&moires couronnes et autres memoires publies par l’Acad. Roy. des scien. ces etc, de Belgique. Collection in 8. Tom. VII. Bruxelles, 1859. 125) Annuaire de l’Academie Bor. des sciences etc. de Belgique. 28. annee. Bruxelles, 1859. 126) Bulletins de ’Acad. Roy. des sciences etc. de Belgique. 27. annde. 2. ser. T.IV.et V. 28. ann T. VI. Bruxelles, 1858—59. 137) Tables generales et analytiques du recueil des bulletins de l’Acad. Roy. des seiences etc. de Belgique. I. Ser. T. L—XXIH Bruxelles, 1858. 128) Van der Bosch et van der Sande Lacoste, Bıyologia Javanica. Fasc. \VL et XVII. Lugduni Batavorum, 1858/59. 129) Bulletin de la 'societe Imper. des naturalistes de Moscou. Annee 1858° Nro. I.—1V. Ann. 1859. Nro. I. -Moscou, 1858/59. j 130) Rabenhorst, Bryotheca Europaea. Fasc. IV. Dresden, 1859. 131) » Hedwigia. Nro. IV. Dresden, 1859. 132) Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Presburg. II. Jahrgang. 1. und 2. Heft. Presburg, 1858. 133) Fuchs, populäre naturwissenschaftliche Vorträge. Presburg,, 1858. 134) Kornhuber, Beitrag zur Kenntniss der klimatischen Verhältnisse Pres- burg’s. Pressßurg,, 1858. 135) Fünfundzwanzigster Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Natur- kunde. Mannheim, 1859. E Redacteur uud Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. "Druck von 3. H. Demmier. zu 63 Prbhafee Zaun Rache De Mllpil, Man Mrs unnlit. har An a en) Önilten] ,vordgni Und niynuhlauf uf ben fhan wurV, per (f How mniuns MHAV /. His nu (9 al , wlan fl wur lach. , par und = . | z20 — an — > Mi 46. Begensburg. 14. December. 1859. . Inhalt. orıcınmar - annannLunc. Hasskarl, Glari t nerum Euphorbiacearum secundum Baillon, Etude generale laris anaiyica ge- — Clavis analylica generum- Euphorbiacearum secundum Bail- lon, Etude generale des Euphorbiacees, conseripsit‘ Dr, Hasskarl. 1. peeal germinis gemmüla 1 . . 4. Fer ” 2. . . 132. I \germen 3-loculare stipitatum, eh, fascie. 5. I. Kuphorbieaemı 3. er 7 Flores diclines Flores regulares, calyx campanalatus. s. tar- binstas,, 5 fidus, glandulae 5 inter la- cinias calyein, . . 1. Euphorbiah. Jss. "\Flores irregulares, calyz eoloratus 6: fidus, oo tubp sopra basin gibbo , laciniis valde . 2. Pedilanthus Neck. inaequalibus . . . 4, Inflorescentia involaere eineta v. Pereae 78. Pera Mutis, ji „» haud cineta . ; 5, 1 leres er simpces - . . 6. >] -. eomposili, germina oo- loeu- larie vImM. Hureae,; 136. Hura. 6 Flores A 2—ooandri . . . 7, IX. Anthostemeae.jfmikd 127. vn 1-andri Stamina polyadelpha , germen 3-locul., catyx valvat., corolla 0, fruet. capsularis 3-locul. H. Ricinearir 8. Stamina monadelpha Ill. Jatropheaecy 10. 46 Flroa 1859. ve Stamina libera . . IV. CrotoneaeWT 37. Apetala, praefleratione definitive val- vata, . . - vı. Dysopsideaenjn . 7. Apetala, calyce imbricativo, androeceum centrale, staminodia in ? 0, antherae extrorsae, discus 0. VI, Stillin- , ” gieae u 118. Columna centralis staminifera, varie ra- mosa , anther. extrors., styl. 3-prt. 8 ram. 2-prt. . . 9, Staminum fascieuli peripher. , antber. intrors., cal. 4-prüit, . . . 5. Coelodiseus Baill. Inflorese. cymos., eal. 5-prt., anther. globos., styl. eylindr. . . 3. Rieinus L. Inflorese. racem. s. spieat., cal. Zprt., anth. didym., styl. brev. . . . %. Spathiostemon BI, Flores 0? triandri, anther. extrors., germ. 3-loc., styl. 3-mer,, ramis 2-fid., cal. 5-prt. . . . Flores J!isostemones, styl. profande par- titi, ramis, 2-fidis auf part. . . [4 12 Flores A diplostemonee .. m. 10. »_ » triplostemones, infer. etsuper: petalis oppos., anth. intrors., germ. 3-loeul. styl, 3-prt., ram, 2-fid., cap- : sul. 3-loc., cal. 5 prt., cor. 5-pet, . 33. Trilazis Baill. Flores ©o- andri, styli profunde par- I 34. Coroll. 2 5-petala, stylus basi cylin- 11. drieus . . 31. Trigonostemon Bl. Coroll. 2 0, stylus ad basin 3- partitus 32 Silvaea Hook. Arn. Antherae extrorsae, fructus capsularis 13. 12. 2. » introraae, germen 3-loculare . 15, Germen 3-locul. 3 “rl 3-prt., fruct. 3- - 13. loc. . . 14. Germen 2-loen],, atyl, "2prt., fruct, 2. loc., cal. Kürt. coroll. 0 . . 30. .Ryparia Bi. . 14.. 15. 16. 17. 18. 20 column. centr. connat., anther. sess-’ -, 23. Telogyne Ba ill. Petal. 5, eal. 5-prt., stam. 5, filam, in apicul. . \Petal. 0, cal. 6-prt., "stam. 6, filam. basi tant. conn. caet. libera , eirca pist. rudim,. . . . 5 minut., glandul. 5 cordiform., styl. rami iterat. 2-furc. fruct. caps. 3- loc, . Calyx 5-part., eor. a. -prt., 98, lamin. 5 minuf., glandul. 5 cordiferm, styl. rami iterat. 2-fusc. fruct. caps. 3 loc. . . Coroli. A et 8 5, styli rami pl. min, 2-prt., fruct. eapsul, 3-locul. .* Coroll. 0, styli rami breves truncati, pistilli rudiment, staminib, cinet ‚Stamina columna centrali guflult. pet. opposit. , pistill. rudim. obtus. ein- gentia . . . . Stamina columna haud suffult, sepal- opposit., pistill. rudim. linear. 2—3- fid., pet. !inea med, barbata Petal. subspatulata sat magna, glandul. a 10, 5 maj. 2—3-lob. sep. oppos., 5 parv. integr. aut bifidae petalis op- positae, in 2 5 Petal. palmata incisa minuta, glandu- lae 5 . en Antherae extrorsae . Antherae introrsae , styl. profunde 3. prtit. . . . . Antberae locul. disjunct., germ. 3-I0c., styl. prof. 3-prt., ram. 2-prtit,, fruct. capsul. 3-locul., cal. 2 5 prt. ef. Elaeococca) . . . Germen 2 (3-) locul., fruct. 2 loc., styl. Germen 3-locul., fract. 3 loc. (nunc4—5 | profund. 2-(3-) id. . \ Ba 5 4-part., cor. 4 prt., 8», lamin. 741 297. Mischodon Thw. N . 29. ArgythamniaP., Br, 16. 17. v . 26. Micrandra Bnth. 18. . 25. Pogomophora Miers. 34. Ciuytia Wild. x 28. Chiropetalum A, Js, 20. 26. 742 Fract. capsul., calys ?5-partit. . . Fruct. carnos,, calyx inaegaal. 2—3- A cor. 5-pet., styl. prof. 3—6- „ram. 2-fid. . 21. we ot et 2 5-petal. (nune 2 0 Ja- iropha et Anda) . Ir JA et 2 0, styl. erass. 3.prt., lob, carnos, reflex. levit. sulcat., ob- tuse 2-lob., anther. 5— 10 subsess, in columna centrali . . 22. TEE nn Coroll. dialypet. , stamin. inferne tant. connat., supra bas. libera . Coroll. gamopet., campan. s. urceolat., styl. 3-part., ram. elongat. apice 2- lob. . . . 23. Stam. verticilli ext. minora 5 petal, oppos,, interioris omajora ealye. lac, oppos. . . . . Stam. verticilli ext. minora 5 sepal. oppos, , interioris 3 majora ealye. lac. exter, oppos. 24. u Coroll, 0? gamopetal, camp. ». urceol, (ef. Nro. 23), fret, capsul., fol. inte- gra, cal. 5-prtit. . Coroll. ? dialypetal., pet. 4—5., styl. ramis integr,. dentat., fruct. earnos,, fol. compos., palm., cal, 3—5-priit. 25. ———— Flores 5-meri . oa . Flores 4-meri apetali, fruct. capsular, 3-loc. muricat., styl. ram. integr. Petal. Jet ? 5, germ. et fruct. caps. 3-local.” . . Petal, /' 5, 2.0, germ. 2-3. loc., "fruct. siec, aut carnos, 3—2—1-loec. . Petah. 5 et 2 0, germ. et fruct. caps. slon. , . . . . . 27. m nu En 2%. ‚18. Elaeococca Comm. 23. . 22. Siphonia Rieh. 24. 16. Curcas Adns, 6. Jatropha Baill. ‘ . %. Crozophora Neck. 16. Curcas Adns. . 17. Anda Mregr.Piso. 27. . 31. Chartucarpus Thw. 31, Styli rami 2-fid. s. prt,, film. 2 se- riat. column. centr. insert,, superne übern . .. . . . 28. Styli rami oo-part., disc. 5’ 0, petal. elougat,, anth, sessil. in verticill. 2 superpos, pistill. rudim. 3-prt. . Stamin. vertie. aterque complet, 2. {stamin, vertic, interior incomplet. 3- ander, glandul. 5 . . . 30 Dise. f' glandul. 5 pune dilatatae "Misc, CO. . :Germ, 3-loc., fruct. 3-loc. suberos, 8. subearnos., dise. 0’ 5 glandul, 2 carnos,, inflorese. 5’ amentac. . 31. Germ. 2- (3) Joc,, fruet. 2—1-loe. car- nos. ? disc, J' 0, inflorese. spicat. s.facemos. . . . Styl, :3-prt ram, oo-fid., stam. column, elongat. insert, medio 2 seriatim li- bera circa pist. rudiment., disc. glan- dularum basin columnae eingen . 32. \Styl. crass. 3-lob,, lob. irregularit. lo- bulat., stam. fere tot, liber. column. central, haud insert., dise. central. Sb. caros, . . . Gel, 5 4—5-pärt., cor. 0’ 4—5 pet., pet. bastat. basi 2-eorn., ? 0, dise. .d' glandul. 4—5° apide -difat., nanc -g.job., connieetiv. anther. areuat ‚-styl. Cu Tt iz Machst. , - Col. 2—3-part,, cor. 6-pet., 25- pet.,glandal. S’6, 25, styliram. in- tegr. obtus., infloresc. spic. glumac. Cerell, 5 et 2 5-pet., etyl. ram, 2.prt. . ‘ lani 3. en. v, germ. $.loc., fruet. Caps. *$.loe., styl. rom. indivis., antk. in- trors. disc, , . : . . 143 29. 7. Phityra Kltzsch. 30. 19 Serophylon Bnth. 8. Ditoxzis Vhl 9..Öaperonia Hil. 13. Sarcoelinium Wight, . 15, Galearia Zollget Moritz. 10. Unidoscolus Pohl, 91, Manikot Plum. . 12. Monotawis A.Brgn. Ta. Agroslistuchye Dalz. 35. 37. Bertyn P’inch, B- ers Wopabl, gan gea, FEylle bern 2 zanı Eh, Can ar un. Saıdpr N ERE re r hrhe FE 744 Anther. extrors,, germ. 3-loc., fruct. capsular. 3-loeul,, ‚column, stam. cen- trali . . . . . . Anther. intrors., germ. 2-loc., fruct. carnos. 2-locul., pet. basi faseicul, pi). ger... . om. . 35. a glandul. 5., fol. altern. linear, acicu- lar. exstip, . . . Fruct, laev. subcarnos,, column. stam, brevis, disc. 5-lob. glandulos. , fol. opposit, petiol, oval. 2-stip. \E echinat., column, stam, cylindr., introrsae . . ’ | im in praeflorat, inflexa, anther. 37 Stamina in praeflorat. erecta girlores Jet ? petala 5 gerent. . Flores 5’ petal. 5, 2 pet. O ger. . ri J' et ? apetali . B Germen 3-locul., glandal. dise. in A. Jet D praesent. . . Germen 2-locul., fl. Q dise, glandul. 5, eal. O inaegnal,, stam. 5 pet. oppos. Stamin. vertic. 2—6 plerumg. 5-meri, disc, 2 glandul. 5 nune connat, Stamin, vertie. C© plerumg. S-meri, disc. 2 fere 0 . . 39. 40. u 41. plerumg.) 10—20 . one Calyc. 9 lacin. inaegual., stamin. 10 . (ee Q laein. aegual,, stamin. (6-30, 3-loc., stem, 2-seriat. 10, exter. minor., dise, 9’ gland. 5 42. fid., ram. ar fid., fruct. 1-local. sice,, cal. Q irregular., stam, 5.,. | Germ, 3-locul., styl. 3-prt., fruct. caps. “ . . 36. . 86. Aleurites Forst. . 34. Ricinocarpus Daf. 35. Baloyhia Endl. 38. 45. 39. 2. 44. 40. 43. Gynamblosis T orr. 4], 46. .Klotzschiphylum Bai 1. 38. Croton Baill, . 40. Brachyptaghye Ri; ' ie; 43. Germ. 1-locul., styl. simpl., dein bi- Dr £ disc, go 0. a? 9 rg e Thein. 5 saep. inaequal, carinat,, styl. ram. 2—3-prt. . . . . Cal, Q 7—12-prt,, disc. minut. indis- tinet,, cal, Z lac, haud inaegual, nee carinat., styl. ram. '2—3-vices furcati . . . . . Germ. 3-loc., styl.. 3-partit., ram. 3— | A-prtit., cal. 5-prt., stamin, 10 (6— ah & 5-prt, et disc. irregular,, 0° 8)... Geim. 2loc., did m., siyl, 2.partit. Yary. -2-fuscat. elongat-, cal, g 3-prt., je) 4 5- prt., pedunc. Q apic, inerass/ . itam. oo. . . . Flores 5’ et © petaloidei, germ. pleramg, % 8-local, . . 0 “ JFlores 5 petaloid,, 9 opetali oo. Flores S’'et 9 apetali . . ei & % Ma -duplex, cal! 2- prt, ingeq, x an y x % NM A, 2 ai os, fret. ca 3-loc, . . . oa simpiex . , 4 46. h: "stam, 12—14, fret. cpsl. $-loc., styl. “- a7. 3-prt. ram, brevih. 2-fid. recurvat. Petal. 2, sepal. 2 euenliat,, corbicul,, 5 a5... . . Fruct. siec. $S-Iocal., germ. 3-loc., stam. receptacul. glandul. insert. Fraet.' earnos. I locul., germ. 2--3- “s loc., dise. annul, 5.Job., styl. 2—3- pri ram, 2-fid. cor. urceol. ealye. esta, . „cyGal. ' 4—5-prt., stam. 10—15, cocci tubereulat., herbae fol. sessilb. 4“ bi 2--3 pri,, stam.oo, coceci ossei globoe. s. tricorn. , arbor. fol. petie- lat, , . . . . . . 745 41. Julocroton Met. 42. Pilinophytum Ki. ...89. Hendecandra Eschsch, d 63, Cleidden BI. 46. ““ j Eu 50.8 f u 55. Garcia R o h r. . 54.Ceralophorus Sond. 48. 4. , \ -51. Givolia Griff, 50. Speranskia Baill, 53. Ostodes Bl. ”46 Fruct, capsular. 3—4-locul. . . SI 0. {Fruc. carnosus . . . . . 54.= nn 10-15 . . . er 92. Stamina oc, eal. [/ 5-partit. . . 5. Antherar. locul. terminal, ad apie, filam. Ä dilatat. lateral, fl.’ A—5-, Q 3—4- meri . . . . . . 48. Biachia Baill. 32. (Antherar. locul. extrorsi, cal. Z 3 " prit. . . . . . . 49. Synaspisma Endi. Antherar, Iocul. introrsi, cal. 3 4—5- preit, . 50. Speronswia Bailll. Antherar, locul. introrsi, u... sıt praeflor yalvalhdisene R 1] ee 56 N . 52. Surlgavia Kant. Anthesar. locul. extrarsi RR OR nntit tg En zehn eher), fu gt rk 53. ak umher nt. nn Sal Bunte, 4, wat der a2 u ange aka Aka WERE pen es Emcpacs vw gen Ynbır if, kamen Gt mel pen an3 PR FORREE RON Alan ergehen . 5 en sublo at, IL sallobat, rg Zen a on It | Cal. Q 6mer., & 5-prt. valvar., dise. mn Ts B. | sub 0, stam. in Q ocP, styl. 3-prt. \ ram. simpl., stipul. ad basin petiol, 2, fol, cordiformes 3-plinerv. .. ..52.-Sumbavia Bdill. “Fler. 9 nudi, Ö calye. spart. valvar,, +7 stam. 7—10 . . . 45. Eremoxarpas'® nth. Flor.Q ealye, muniti . , . 56, Praeflorat. Sg et O imbricativ, .. . . uneial. . . 57. j Praeflorat 5 valvar, , =) imbricat. 5. u uncial. en 1. : Praeflorat. £ et 9 valvar, en ET Fruct. baccat., antber. intrors., dise, . 57. glandul. annul, 0% . 8. Elateriosperchum on BL.: Fruct. siceus u. “ 5 88. “+ us er. extrors., statnin, So’ EEE 7 35° \ Aüther, termiwäl., stamin, 15-30. ar ' Zu 7147 haud incrass,, diee, ’ 0 + 379. Sureyada Rıb, Stigmat. ealyptriform. pedunenl. Q -api- . ce incrass., disc, recept. obing. al- In bifid. s. lseiniat., pedunical. O veolar. . . . .. 62. Beyeria Big. | em 8s- 10, Alam. teret. , anther. termin. , 74. Cheilosa BI. 60. ‘Stamin. 15-30, lam. apice dilat. , | utring. locul, gerent.,. dise. annul. : brev. 5-lob, . . . + 56. Baliospermum Bl. Anther, intrors, ©, fruct. suberos, sub- “ caruos., calye. 9 lacin, 2-glandul. . 70. Gonceveiba ‚Aabl, Bnth, Anther. extrors. oo, fruct. caps. 3-loe. 62. Stamin, oo, salye. Q lac. 3—5—7 eglandulos,, J 3—5—-6 . . en 77 Stamin.4—8, calyc. Q lac, 4—6, 1-2. glandules, (4 . . . . 71. Coelebagyne Sm. Cal. F3—5-, 2 plerumg, 6-(3—5-—-7) prt., fret., calyc. .persist. suffult., \ anth, 'elongat. conn. apice elong. 63, subol. . . . . . . 54, Adriania Gau d. ga. 56, 9 5-6prt., full, 0.0 0. A :haud persist,, anth. haud apieul. . 649, Madga Aubl. mn 2-12, floris centro insert. . j 65. (Stamin. os: N 66. Germ. 1-locu)., cal. 3_4-part,, stam. of 2-32, anther. extrors,, fret. subbacc. 77. ‚Mororanga Thouara Germ: 2-locul., cal. d $- (2—5-) prt., stam. 3-8, anther. terminal. sub . . ‚gintrore.: . ln . . 76. Mappa A, Jos. Germ. 2-locol. . oo. . . 2.687 @erm, 3.locul,., - . ... 69. 66. Germ. 4-loeul,, ract. semibacc., anther. , i aztrorn,, cal, 3-4prt. . . . 66. Trewia wine. ‚Anther. el trose, subtelrkg, , cal. .d s—-5-, 9 5-7 prt, persist., germ. Mi ‚puric. », echin. fret. caps. echinat. 60. Boutonia Bei. aaiter 'intrors,, cal. d' 2- 5 vavat, 0 — Q S-5-prt, a 68. 748 Disc. hypogyn. 9 glandul. carnos. cu. puliform., recept. J' glandulos,., filam. liber. connetiv. apice obtus, . .. 68. \Dise. hypogyn. Q 0, receptac. protu- berans nud. e. pilos,, fil. liber. s. basi ‚ ©=- adelpb. connect. apieulat. Cef. 72. 80.) . 0. Cal, Q 2—4-prt., d' 3—4- m. "al. Q 5—6-prt. R „0. ne extrors, . - lAntherae intrors. . . ‚Fruct. semibace. ‚endocarp. oss,, cal, ) 3—4-prt. dein revolut, verticill, stam. 1. altern. . . oo Fruct. capsül. echinat. , stam, suprä recept. convex,, cal. Q 3—-6-prt., inflorese, J' ameniac. . . . Anther, in ser. 12—15 vertical, dispes,., eapitul. formantes, apicolat., cal. - 72. \E haud seriat. dispos. eonnectivo dilatat., apieulat, eal. J' 2—5-, 9 N B-5prt. (30)... 23 Antber. extrors. . “ tAnther. intrors. . . Disc, hypogyn. 9 praesen, cal. d 2 8—Sepri. . . " }Dise. hypogyn. Q 0, styl. ram. "facie inter, stigmat. . . . - mat. simplie., eal. pilos. . Stamin. in vertie. altern. dlopon, eig. 75. Da in vertic. haud diepos., stigmat. ?, eal. glaber „6. [Sty!i rami integri . . Styli rami 2 Sdi, cal. Q 5—6-prt. g' 3—4-prt,, stam, in ser. ‚altern. ' disp. . Fract. eapsular., atyl. rami involat. Fruct, semicarnos. endocrp. oss,, cal. _ m \ 59. Melanolepis Zoll. 75. Rottlera Rxb. 70, 73. 71. 73. 66. Trewia W lld. 73. Azenfeldia Baill, .65. Redia Casarett. 75. Roitiera Rxb. 74. 79. 73. 76. 61. Acidoton Sw. ..60 Boutonia Boj.. “4 77. E '67. Welrie Baill, Ei # "66. Trewid‘ wie” ut: a8 Ei‘ . Infloresc. eymos. altern., A. © terminal. germ, laev., styl. ram. apic. saep. 78, peltat. . Inflorese. 5' amentac, imbricat., 9 spieat, oliganth,, germ. echin., styl.. ram. canalic. . . Styl. ram, integr., cal. ‚pil, stellat. ob- "9, tect, . . Styl. ram. bifid., fac. inter. "stigmatos,, eal, Q 5—6-prt Jaev. (cf. 74. 76.) Ca). 5—6-.mer., dise. Q annular., an- ther. globos, (ef, 78) . . 80. (Cal. 2—5-mer., dis. © 0, anth, loc. conneetiv. inflato s. dilatat, sejunct. (ef. 70. 72%. 67. 68). . „Flor. 5 anisostem., stam. 8-6 bis in- 3 loc., styl. eylindr. dein 3-fid., stam. 2-prtit,, caps. 3-local., cal. Q lac. 81. < bipinnatifid. . . Flor. 9’ isostemones . 200. Flor. 9’ diplostemones ‚Flor, de’ 3 So stemones . . . Anther, extrors. . . . . . Anther. intrors, er . Anther. subglobos. , stam. 5, filam. 1- adelpb., germ. 3-locul., epsl. 3-loe. styl, 3.prt. ram. 2-prtit, . . . 82, Stamina basi pl. min. monadelpha, germ. $-Igeul., caps, 3-loc., “yl ram. integr. rı JBhemins.libern . . . 83. \Stamina 2.adelph. 4, fl. en mer., 'germ. 3-locul., styl. eylindr, ram. indivis.. caps, 3-loe. echin. . . . . ‚Sex. ‚liber., anther. intrors., germ. ' 749 . 68. Pycnocoma Buth 72. Adelia L. 88. 67. Weiria Ball. 72. Adelia L. 75. Rotliera Rxb. 103, Cephaloerolon Hebst, Ze We 9 7308. . 8. 88. 107. Chlorocaulon Kltzsach. 84 85. 108. Leucandra Klissch., r30 (Styl. 3-partit., stam. 2, eal. 5’ '8-part., 2 6-fid. perisist., fel, aubsess, Styl. eylindr. apice 3-fid,, stam. 3, 5%. prt., fol. petiol. subeord. - . . Germ. 3-locul,, stam, 2—3, flor. centr. insert., anther. subglob., cal. 3-prt., dise. Q 2-glandulos., fol. parv, bre- 85. vit, petiol. . . . '{&erm. $ locul,, :styl. brev. aut profand. partit., fol. petiol. . » . . Styl. ram. indivis., germ. 3-loc., fret. capsul. 3-loc., fl. 5' 3—4-mer., stam. centr. fl. insert., fol. nunc 2-sti- J pl. . . 86. Sıyl, ram. 2-pri., germ. 3.10c. F fret. eapsul, 3 loc., cal, 3-—4-part. stam, 5 recept. insert,, cal. Q A-parl. , Styli ram. copt. . . ... Styli rami plumosi, cal. g' 3—5-prtit., 2 5—6 prt., stam. 3—5 87 (Styli rami 3—4-vices 'part., cal. g (3--) 4-prtit., 9 5- 6-prtit., stam. 35-5. (.90) . . . Stamfn. liber., germ. 3-locul. Stamin. (basi) pl. min, monadelph. Styl. brev. aut sub 0, fret, capaular. 89. | $-Ieeul., cal. Q persist, . oo. Styl. eylindrie.e . ,» . 0. Sy, Bü, ram. saep. latin:, pfüimos,, = d’' 3-prt., 2 38-84, fc 9 pionatifid., germ. hispid. , stamin. 3 Styl. ram. 3—5-vie. “Fanıda., ®cal. 8° . ) 4-8) pri. O Wihlt., glandl. Q 6 . 106. Leplobotrys Baill. cal, & 3-prt., oppos., cal. Q 6—4- . 94. Lassia Baill. 95. Seidelia Baill. 50. . 9. Aparistimium Endi. 120. Traganthus Kltzseh. 1,7 . 104. Symphyliia Baill. . 100, Chloradenia Baill. | nitgerhn. De b x 'earbös. tirid,, germ. pubesc., stam, °' 35 . ‘ . ‘ 2 . 100. Adeosnum R. d. x ! Ah Styl, brev. ram. comold. earnos. eapit. formant., germ, parv, hispid,, caps. 3-loeul, hisp., cal. J' S-Sd;, 9 3 N. prt., stam. 3 . . .. 92. Cnesmoge BI. Styl. long; spie: attenuat. 3- fid. rami plamifer., cal. 5’ 4-, 9 5-prt ; 101. Adenochlaena Boivin, Styl. eylindr. ‚ . oo. . 9. Styl, er erass., germine latior . . 94, Styl. brevis 3-prtit., samis palmatimao- 92. fid., stam. 5filam. intus et ad mag. carinat, cellulas 10 formantia, cal. .Z 34, 2 45 parlit, 0.98. a. Coelodepas ” u Haskl, ;Styk »Ad. (37), ramis glandulos. plu- mos;, cal. J color. 3—4-fid, foliae., pistill. radiment. 0. . . . 98. Cladagynos Zipp. Styl, 3-fid., ramis 3—5 prt., cal. x 4-prb. stellato pubesce. Q 4—5-fid., pist. rudim. prismat. . . . 99. Centrostylis Baill 93. r—— en Styl. sphaer., stigm. 3 brev. carnos., cal, J' 3-, 2 5—6-prt., disc. [an Y nul., stam. 8, coce. laevee . . Me. SpheerssighsBaill. Styt. ovoid., apie. concav, 3 lob., lol, emarg., cal. J' 4pet, 9, 45h stam. 4, cocc. pyramid, muriest. . 104. Astrococcus B nah ». Anthen. enlro. » 0000. 96. Anther. intrors. . . 103. 95. Tanther. subglobos., sta. fiber. . gern. et fruct. capsul. 3-loc., atyl, brey. . 107. Stamin. (basi) pl. min. monadelph. . Mm. Stamin. libera, germ. $-loc. . . vo. Ion. 3.adelgb. 6, geminat. connat.. 96 Iaein, calyc. 3 oppos., germ. 3. loc, £ a een „Iob. sess. garnos., aaperri uno 2 u nes ee ine Shaun var Areige: ” nr. y Venen hr Aber. ve 7 Zeiss: Baitatak aaa (Ge vs [on beAdfenesslene „ehnnf., € | ner; es Port Famabsen, ans Spann 75 Germ. 2 locul., styl 2-prt., ram. pla-: mos., fruct. 1loe. drupac , cal, Z' 3.prt., stam. 3, disc, dapl., glandul. 9 2-seriat.;, fol. subsess,, stipul. dein spinescent. . . . .: + 81. Erythrococca Bnth. 6 erm. 3-locul., fruct. capsul. 3-locul, . 98, Styl. brev. aut sub 0. . / . 9. 08 Styl. eylindrie. ‚ raml 2-prtit., cal, d' y 3—4, 9 5-6 pri., stam. recept. convex. insert., fol. brevit. petiolat. . 87. Lautembergia Baill. Styl. indivis. conie. aut sphaer., apice depress, 3--4-lob.,, inter lob, stig. matif, cal. S' 4—5-part.. stam. 8— 10, cocei carinat, se. alat,, fol. ad ‚108. Sajorium Endl. 100. 9, petiol, 2-stipellat. . Styl 3 prt., stam. inter. longior. SF 3Gd., 9 3-prt,, stam. 6., fol. “9, Dysopsis Baill. petiol . . . Styl. ram. oo-part. color.., eat. g 4- » 2 3-6;prt, persist. capsul. Fri stam, 8 (—16), anth. liber.- local. vermicular. apice affıı. . . 83. Acalypha L. Brm 102, Styl. ram. indieis, lanceol. sinuat, cal 100. H Styl. brev, s. sub 0) , . Styl. eylindrie. med, 3-fid,, ram, simpl., fret. 3-coce., cal. J 3—4-, DO 5—6- prt., stam. 9-—10, disc. glandnl. 68.20.2020 00000. 118, Bia Kitsch. 101. | Styl. ram, 3 crass. carnos,, obing, sub- petaloid., cal. Z A—b-, Q 5—6- prt., stam, 8 (4—6) Zoolub. stip, dein spinesc, . «89. Platygyne Mere. Styl. ram. 6 tem. , cal, 5.hd., germ, elongat., capsul. 3-cocc. cal. persist, einet,, stam, 8, st. 0 . . 102. , 90. Ampereca A. Jss. Stamin 1-adipb. 8, fruct, capaular. . 10. Stamin. liber. in pfarforninfiexa 5-8, ee 108.) el. G A- (3) 9 Sprit. persist,, Prae glandul. Q 5 petaloid,, germ. 3-loc., Be styl. 8-part., ram. 2-furc., tol. pet. 88. Orfüca Bpilk.:; UF Z Germ, et fruct. len, styl. brev. aut 104 sub 0 . . . 105. . )Germ. et fruct. 2. loc. ; styl, ram. in- , divisi . . . . . . ‘106. - Cal. Z 4 (—5)-prt. Q@ 3—5-prt. in- aeg., germ. echin., styl. ram. basi membran; junct,, 2-prt., infloresc, 105./ rach. bracteis scarios., fol. basi fasc, — pilos, . En - . 85, Lepidoturus Bo;j. Cal. SZ 2-4, 9 5—8-pri., germ. globos., styl.ram. basi liber. indivis., - fol. basi 2-stipellat (cf. 106) . . 86.: Stipellaria Both. Cal. 4-fid. Q 4-pri., stam. basi coron. dupl. forn., styl, eylindr. ram. plani, fol. basi hand 2-stipellat. . 84. Alchornea Soind. 106. Cat. JS 2-4-, 9 5—8-pri. stam. basi annul. centr. form., stam, brev. prof. prt.; fol. basi 2-stipellat, (ef. 105) . 86. Stipellaria Bnth. Styl. ram. 2-furcat,, flor, 5-mer. ‚91. Adenocline Turcaz. 107. [si ram, co prt plumos., flor. 3-mer., receptac. squamat. pilos., fruct, ecbin. 80. Mierococca Bath. Fruct, ecapsul. . -» . . 109. Fruct, carnos. suberos, globos. 's. eubic. eal. A-prt. Q persist., germ. 4- (2—3-) 108. loe., styl. carnos. oubic. s. pyramd.,. stem. 5— 15—30, anth. exirors., recept. cam. . - . . « 115.. Fragariopsis Hil. Styl. brev. profunde partit. . . . 110,, Styl. eylindrie,. . . . . 114. Styl. infundibuliform. apice 6-lob., 109, carnos., germ. S- loc. cal. 9’ 3-prt. -Q 5-prt., stam. co, unther. eitrors. espa 3 cocc., coce. subcarinat. . 116. Angostyles Bnth. + gStyli rami indivia, . 111. 10. Styli 2-hid,, germ. 3-local,, stam. iber, 120. Styli rami “ofid. eolorat., 3-loeul., eal. f A-prt, 2 3—8-prt., stam. 8 (—16) (cf, 100.) . 0.2.0588 Aecalypha b. Bru. 110. (Sty rami 5—6-fid. colorat., 3-locul , eal. Z 5 prt., Q 4—6-fid. persist. stam. oo, anther. intrors. apice glan- ‘ duale. ». :» 200200200=119. Palissya Bgill. , (nee Endi.): Anther. bisaccat,, locul. distinet. ovoid. extrers., stam. oo, cal, 3—4-prt., - germ. 2 (—3)-loeul, >... 110. Mercurialia L. Anther. elongat, A gen. apice pilor. faseieul. termint., stam. oo, cal. Z’ 5, Q 6—7-prf. germ. 3-locul. . 112. Cienomeria Harv. 1. Anther. oblongae erweiat., leeul., baud divaricat,, stam, ao, 12, cal, f 4- pr. . . . . . „123 a. Dodecastemon Haskl. Anther, breves eruciat., locul, opposit. divariet., stam, oo 15., calı S' 3—5- * id, © 5-pri. germ. 3-locul. . ‚123. Tyria Kltzuch. Stamin, 9, cal. O 3-, 9 5-6-prt., anth. glob. cruciat., styl. bas. eraen; contin. 2-fid., rami eonie. conniv. . 49%. Polybosa Ki. Stamin. 12. . . . . 113. 19, /Stamin. 8-16, cal. S' 3—4-, 9 pri. anth. gon. germ. pubesc. globen., styl, rami 2-fid. canalieul. . . 124 Passara Baill. Stamin. 20—40, cal. J &, 9 5-pri. anth. extrors., germ. pilos., styl. eram. 3-fid. apic. 2-dentat, . « 125. Aleria Baill. Cal. S 5-, 9 5-prt, antb. brev, erw ciat., loc. divaricat., styl, ram. 2-prt. 113 brev. echint. . . .....122%. Phaedra Kltzsch. “ \Cal. Z' 4-prt.. anth. oblong. eruciat., loc. haud divaricat., styl, (vid. 111) 123 a. Dodecastemon Asskl. (Schluss folgt.) af? Redacteu: und Verleger: Dr. Fürnrobr. Druck der P. Neubauer’schen Buchdiuckerei (Chr, Krug’s Wittwe).in Regensburg. ° m FLORA Mar. Regensburg. 2. December. 1859. Inhalt. orıcınar- aunannruse. Hasska:l, Olavis analytiea ge- nerum Eupbarbiacearum secundum Baillon , Etude generale des Euphorbiacdes. (Schluss.) — GELEHRTE ANSTALTEN USD VERBiNng. Verhandlungen der schie- sischen Gesellschaft für vateläudische Cultar. —. PErRsowaEnorızEem, Todes- fälle. — anzeıc#. Eisenbarth, Offert von Exsiccaten, Clavis analytica generam Euphorbiacearum Secundum Bail- lon, Etude generale des Euphorbiacdes, conscripsit Dr Hasskarl. Schluss.) . Styl, indıvis. columniform. ‚ apise poro. . stigmatos., stam. l-adelph., cal. 4—5.prt., 0’ 6-fid. 2-seriat , inflorese. 114. J invouer. . . . . . 109. Dofechampia P’ im. Styl. apice 3-fid., ram. indivis., stam liber. 115 ‚Cal. 3-partit., stam. co . . . 116. 115. je. #+6-fid. aut prtit., fratic. volubil., 5 fol: hastat. . . . . . 117. Fol. petiolat., caul. arbor. glahriuse., fer. © glandul. 3 carnos. petaloid. S’rabent. . . . . . . 111. Claozylon &, Jan, 116. /Fol. sessil., caul, frutesc. pubesc. s. “'siltök., flor. Q glandul. 0, styl. ram. simplic. elongat., rhach. lanata .. 17. Odonteiioma . . j Turer Flora 1859. 47 N, N 738 . Anther. elongat. extrors., filam. elon- gat., stam, oo, . . . 114. Zuckertia Baill. Anther. subglobos. oval., stam. 15, filam- 117. \ clavat. germ. et caps. 3-locul. echinat. . . . » . . 313. Leptorhachys Kitzsch. Infloresc. 5’ amentac., cal. 0 s. squam. 118. minut., germ. 3-locul., styl,. ram, indivis., stam. lib., . . ... 119, Inflorese. 5’ haud amentac. . . 121. Stam. 2—3, styl. eylindr, 3-fid., glan- dul. bracteal, 0 . . . 129. Gymnanthes Sw. 119. \Stam. 3—12 liber. ‚ fruct. capsul. loeul. a 120. stam. 3 mem glandul. 2 brac- teal. . . 130. Aclinostemon Mrt. Styl. brev., ı ram. 3 elongat. m "al. Q 3. prt. inaeq., fret. nune 2.coce., stam. 4—6—8—12 So glandul. bracteal.g . 132, Colliguaja Molin. Styl. eylindr., cal. © 3.6d, parv. s. 0, E Stam. 2—3, styl. ram, indivis., fruct. capsul. aut subearnos, . . . 122. Stam, 4—12, basi paullo connat., recept. crassiuse. insert, . . . 126. 121. Stam. apic. connectivo pileiform, connt,, anth. 2—3, germ. 3-loc,, styl. crass. contin., stigm. capitat. obtus. 3-lob., eal. S a—5-prt., © 5fd. . . 128. Omphalea I. 122. E apic. liber. . . . . 123. ' Germ, 2-loeul. . . . . 124. Germen 3.Joeul. . . . 0.2. 125. 123. (Germen [6—8-locul, et fruct. carnes., _ styl. cylindr. 6—8 fid., stam. 2 basj eonut, . ee 0.00.1835. Hippomane L. Flor. 2—3-meri, glandul. bracteal. 0 . 126. Stillingia Baill. 134. \Flor. 2:meri, glandul. bracteal. 2 magn., fruet. nun 1-loc.. . .. . 197. Falconeria Royl. Cal. CS 2—-3—4-fid. s. prt., stam, 1—3 basi connat, supern. liber., glandul, bracteal, O 125.1 Cal. rudimentar. 2.squamos., stem, 2 bas in column. articulat. connt,, dein 2-fure. , apice 2-antherif., glandul, 2 brateal, . . Stam. 4—8, cal. J' 3-pri., 9 urceo- lat. 3-fid., germ. 3 loc., styl. 3-prt., fret. capsal, 3-loc, . . . Stam. 4—10, cal. SZ compr 2-prtit, imbricat,, germ. 2 (—3)-loc., styl. eylindr. d. ram, lea 2-lob. fruct. subcarnos. erass. ancdR: Stam. 12, -cal, d a \ 15 igraon 2-fid. valvat. 126. eylindr., fruct. capsul. 3-Joc, . . 127. Anther. 3-oo-locul., styl. ram. indivis. Ko 2-ioeul., germ, 3loe., styl. Inflorese. f' eyınos., cal, fd 3—6-den- tat, 2 3—5fid., styl. basi crass, 3-fid,, ram, 2-Ad . . . . 128, / form., styl. 3-fid,, ram. indivis., pe- dunc. © elaviform. . . . Infloresc. 5 amentac. . . . Infloresc. fol spicat., cal. Z' © bractei. 739 126. Stillingia L.. . 131. Adenopeltis Bert, . 133, Sennefeldera Mrt, . 134. Omalanthus A, Jas, 134.a Pimeledendron Haski. 128, 130. 137. Anthostema A Jas. . 138. Dalembdertia Baill, 1299. , Germ. alat., styl. basi erass. Sefid., ram. indivis, . - - . . Germ, baud alat., styl. indivis. cav,, _ eal. Z urceolat. apie. depress. per- for, 2 5—6-lob. persist. 0. 129, * Gera, 3-local., inflorese. f' amentar, Germ. 5—6-locul , infloresc. 5" glo- - 139. Algernonia Baill, 140. Ophthalmoblapton Allem. 131. 130. merulat., cal, Z' corniform. 3-dent., styl. eylindr. 5—6-fid., ram. indivir., . 143. Pachystemon Bl. ‚ auther, 3-locular. unic. . 47° Cal. 5' v, anth. ©o.local., styl. 3 brev. indivis., stigmat, erass, .. . . 141. Commia Lo ur. Cal. & 8—5-lob., anth. 4-locul,, styl. erass, cylindr. 3-fd,, rami interne 131. | plumos. . . . . 142. Tetraplandra Baill, Flor. 1—2-oici . . . ’ 133, Ir polygami, fraet, loculi septo falso 132. el cal. 2-mer. imbricat., stam, receptac, convex. insert., | filam, ner anther. reniform. germ, 2 locul, XTl. Callitrichinae. 200. Catlitriche L Fiores 9' diplostemones, germ. 3-loe. meiroeae.fiolab 134. "\Flores Z' zieiostemanedBFAg = ds2 . 138. Flores 5 isostemones 141. Flores 5’ 3-mer., stam. 6 135. 134 Flores 5' 4.mer., stam. 8, cal. ®) 4 —5-prt., styl. breviss. lob. subsess. sub-3-lob., fruct. semicarn. corticat. 148. Pierardia Rxb. Stam. liber., cal. Q 6-prtit., dise 9 hypogyn. annul, . 136. Stam. monadelph, cal. 2 6.preit,, dise, © 0, styl. breviss, 3 prt., ram. plan, 04 eanal,, fruct, eapsu), . . 147. Psendanthus Sieber. 135. - ment. ä-partit., ram. reflex. , styl. . eylindr. 3-fid., ram. 2-fid, . . 144. Colmeiroa Reut. E oJ inter stamin. ser., pist, rudi- 136. (ige, J' eentral. 3-partit., ‚styl. basi erass, 3-priit,, ram. indivis. plan. z canalicul. . . . 0. . 137. Stam. 6 fertil., disei ram. 2 lob. „ 145. Caletia Baill. 137. (Stam. fertil. 3, steril. 3., disei rami j apice rotundati . . . . 146. Micranthes Dsf. Stamin, colemn. eentr. imposit. X. a. Stachystemones, 139, 138. (Stamin, eentro flor. imposit., umbell,, “ germ. 2-loc., frei. carnos, 1-loc. X. y. Gyrandreae. 153, Dapkmiphplium Bı. 747 Stamin reept. comm. var. insert., anth, a extrors., germ. 3—4 loc. ‚dreh, caps, s—-4Jloc. X‘. Hyaenachneae. I 154. HyaenachneLamb, Stanin. oo Peripherie in cirecal. dis- X. ß. Cyclostemones, 140. Column. staminif. 'brev, apice pistill. rudim. gerens, stam. 10—15, glandul. 5 petal. altern. . . 149, Williamia Baill, Column. staminif. elongat., apice pistih, | rudim. 0, stam. oo, glandul. 0 . 150. Stachystemon Inch. Germ, 2-loc., anth. intrors., pistill, rudim. magn. plan. carnos, . 151. Cyclostemon Bi, 180. (Germ. 1-loc., anth, extrors., pistill, ‚rudim. pleramg. minut. aut 0 . .. 152. Hemieyclia W. cuum, X. Wielandiene. a? 142. Pistil; reliniebt. inter stamina 0 ZU. Phyllantheae. if ig 161 Anther. longitudinaliter rimis debise. ji radiment. inter stamina conspi- 2locul. . . RE .: 143 Anther. apice poro debise, 4-locul. intrors, filam, elongat. inflex. liber,, germ. 3loc., styl. a basi in ramos duplie.. prtit,, fret. capsul. aut subcarn. 3- loe., cal. 5-prtit, eine. . . . 157. Poranthera Rudg. Auther, verticales erectae . . . 144, Anther. reflezae, horizontal,, fildm. in- 143. $ ferne 1-adiph., germ. 3-loc., atyl. 3-prt. ram. 2-prt. fruct. caps, 3-loc, 158. Andrachne L rAnther. intrors. . . . 145. 144. Eh Anther. extrors. . . . . . 156. ‚Filem. (basi) plus minus monadelpha . 146. 5 (ilam, libera ‚ » . . . 149, 142 Germen 35-Jocul., styl. S-prt,, ram. apic. 2-lob., fret. caps. 5-loc., loe. 1- sperm. cal. 5-prt., coroll. 5 pri. Germen 3-locul,, “1 brev, es, sub 0, 146. 3-prt, . . oo. Germen 2-local., styl. e conic, bas. crass. obtect. , apic. 2fid., ram. 2-fid., fret. carn. 2-loc. . “ Coroll. 5-petal. pistill. radiment. 2.lob,, staminod, in Q 5 , , . Coroll. 5-petal. pistill, rudiment. ® 147. / staminod. in Q O0 . . . . Coroll. apet. pistill. rudiment, 3-prt,, ram. divaricat. 2-lob,, cal. 5-prt. capsul. 3 locul, . . Dise. glandul. 5 inter coroll. et genit,, styl. rami 2-fid., interne stigmatosi Dise, a anna). 5-lob. perigyn. pet. gerehf\ #yl. ram. 2-prt. subulat. Apice inter stigmat, . Germ. 3.lecal. . . 19. (Gern. 2.loeul,, siyl, brev. aut sub 0. Styl. sub 0 3-prtit, . . . . Styl. eylindrie. erass. brev. 3-prtit., ram. petaloid, crenulat., capsul. 3- | locul., disc. carnos. annul. crenul., fd apet., stam. 5 (A—2) . 150. ‚Styl. ram. 2-partit., fruct. 3 local. . Styl. ram. oo-partit., persist,, fret. carnos. $-loe., cal. J' A—5-, QO om prt. color., cor. 0, pist. rudim. integr. spice incrass. . Styl. ram, indivis. canalicul., fret. su- 151. \ _prt., anther. globulos. . -Fruct. carnos, aut subcarn. sub 3-alat., eor. 5-pet. cal. ZT 3—4-, 9 5-prt., 182. dise. glandul. aonnl. Fruct, capsul. exalat., cal, 5 prt, cor. 0, disc, glandulae 5 minut, beros., eor.0, cal. f 4—5-, 2 4-5. ‚155. Wielandia Baill. 147. 161. Bridelia Wild. 159a. Nanopetalum Hsskl. 148. 165. Securinega Ja. 156. Saria Wild. 159. Stenonia Baill. 150. 153, 151. 162. Discocarpus_ Kltzsch. 152. “ 169. Uapaca Baill. "470. Richeris Vhl. 160. Amanoa Auh 1. . 171. Guarania Wedd. . 743 153. en. indivis,, stamin, 4—6,, con. 0 . 134. Styl, 2-prtit, 0. oo. 155. Stamin. om», fertil. , cal, 4-prt., glan- dul, 4, stigm. obtus., pist, rudim, obtus . . . 173. Adenoerepis B), 154. ( Stamin, nonnull, steril, cal. 1-6 prt., inaequal,, dise. lobat. stamina su- perans, germ. saepe 1-loc,, fruct. subcarnos,, stigm. capit, emarginat. . 177. Drypetes Vhl. ‚Cal. $5-, Q Aprt., styl. ram. fla- " belliform,, crass. carnos,, pist. rad. obtus, villes, . . 164 Moacurra Rxb, 155. \Cal. ' 5-, 9 5-prt,,, styl. ram. setac. aut plumos,, fruct. 2-alat. coriae, obtus. cylindr. . .172. HymenocardiaW ll, Filamenta (baai) pl. minus monadeldpha 157. Filamenta libern . .- 2.0. 158. Germ. 3-locul., styl, 3-prtit., ram. 2- prt. subulat, apice capitalat., cal. 5- part, pet. 5 0, Q 5 minut., pist. rudiment, 0 Germ, 1-locul, , styl. eylindr. brev. 3- Bi ram. simpl, radiat,, cal. 3—6- aut part., pist. rudim, brev.. erass. obtus. . . . . Germ. 3-locul., styl. brev, "aut sub 0 3-prtit. . Germ. 2-locul,, styl 1-6- „part, ram. brev. reeurv., fruct. 2-plerumg. I- \ loeul, subcarnos., cal, eupaliform. JS’ 46h DA . Styl. rami 2-partit., fol. simplie, 159. fen" rami indivis, elongat. linear. lig- nos,, cal. 5-prt., fol, 5—7-foliolat, Ei sobglobos. didym. transv. deb'sc., styl. ram. elongat. apic. 2-fid. Anther. oblong. longitudinalit. debise., 160. sty), ram. plani 2-Ad. . Anther. locul. connectiv. dilatat. sejunct., styl, ram, basi caro. apice 2-fid. subreflex, nn + 196, Thecaooris A. Jos, 156. | ‚163. MHeineckia Baill. 174. Antidesma Bram. 159. „175.Stilaginella T ulasn. 160. 168. Bischoffia Bl. . 166. LithozylonEindl. 167. Flü,gea Wild. 744 Stamin. 6 10, anth. extrors., germ. 3-loe. , styl, 3-prt. ram. 2.fid,, fruct caps. . . . j Stamin, 4—5 (Stamia. 3. Stamin, 2 161. . . anth. glob., cal. J' 5-, © 5—6-prt., styl. ram, plan. carnos. emarginat . Filam. ‘in column. centr. disco cinctk- connat., cal. 5 5-prt. petaloid., © 5-prt., styl. ram. erass. apice bilob, Cal, 5 simpl, plerumg. 5 prt. s. fid. 163 Filam. liber., disc. glandul- central., 162 Cal. 2 duplex 2-seriat. 10-prtit., inter. petaloid., stam. 5, filam. in column, .eentral, conn., basi disco 5 lob. cinet., antber. extrors, ‘ plerumg. 3-prt., fruct. 3-loe. Anther. intrors., germ. 1- aut 5-locul., uti fret., filam, liber. Filam. liber, . 10. | jr. basi connat. in column. central, eal, 5 prtit, Fruct. sice. Anther. extrors., germ. 3-locul., styl. 164 . « . . Fruct. plus minus carnos. 25. local, eal. 4-fid., stam. 4, glandul. 4, fl axill., fol. distich. 7. . . Cal. 5-prt,, stam. 5, glandal, g 5.09 disc. bypog. 5-lob, , styl ram. bifure. Cal. 4-prt., Q persist,. stam, 4, gland. 0, disco bypog. D, styl. ram. bifid. . 166. Fruct. semicarnos, germ. 3-loc., styl. 3-prt,, ram. petaloid., disc, Q carnos. eupuliform. . . ‚es. Fruct. sice. 8. carnos., germ. 3-12. locul., styl. 0—12-prt., ram. 2-fid. disc. glandul. 5 162. 168. 170. 178. 183. Pleiostemon Sond, . 184. Orbicularia Baill. 164. 181. Phyllanthopsis. Scheel. 165. 169. 160. 168. 167. 185. Cicca L. 178. Menarda Gomm. 186, Zygospermum Thw | 180. Asterandra Kl. ‘ . 182, Kirgenela so 745 Germ. 5-local,, styl. 5, 2-prt., anther. loeul. sejunet., caps. globos. 5-lee,, loe. 2.sperm. , FE . 179, Leptonema A, Ju». Germ. 1-locul., styl. crass, 1. earnos. orbieul., anther. Ioe. contigui drup. i-loc. 1-sperm. 2. . . 194, Cometia Thouars. Filam, liber. . . . . . 171. Filam, plus minus in column, centr. ‚gonnat. „ anth, „extrors. , ® 173, Germ. 3.ocnf., atyl. eylindr. 173 Fe MER fid., ram. 2-fd, aut iterat. 2*fure., anth. extrors., fruct. 3-loc. loc. 2- sperm. . . 4187 Pryllantkus Baill. Germ, 1-local, styl. crass. cAarnos. or- bieul,, drup. 1-loc. I-sperm, anth. ..Intrors (cf. 169) . . . « 194. CometiaThbouars, Styl. germinis apiei cav. immers,, ram. 2-fid., fret. eapsul, s. subcarnos. 3- 172. loeul., gland. petsleid. ealye. Iacin. opposit. . . . « 188. Agyneis L. Stel namminio aniat hanı immnın, Br Lerch anne om Malcterhrenude Alepre ! ae CR a 169. u ur 170. eG SIR 174, en perl, „el ann mul, bunt, DbeDH. - no. \ Ernct, }-Ioeul. drupac., cal, Mi 3—5- üd., Jacin. acumin., 9 ns fid., styl. lob. petaloid (ef. 176.) - . . 193. Putrunjiva WIN. Cal. Q eampanul. s. tubaeform. 6-dent., styl. 3-prt. ram, simpl.s. 2 fid., fret. semicaruon. - er . . 189. Metantngfa Bl. 175./Cal. 9 6-partit. 2-serial., lacin. cum - dieco et eolumn. staminif. connat. planiform., ram. styl. 3-pri. borizonf. 2-prt. reflex., cape. baccat. 3-loec. . 190. Sauropus BI. ‚Styl. lob. petaloid. subpeltat., germ. ovoid. oblong. 3-lor., fruct. or. 1- Ioe. (ef. 174) . . . 193. Putranjiva WI1. Styl. job. baud petaloid., germ. sub- globos , fret. capsul. 3—10 Jocul,, antber. apieul,. 00000 . IM. 174. ° 196. 746 semicarn., ea). 5-fid., anther. 3-6 . 191. Glochidion Frat. Germ. 3-locul. et fruct. caps. pubesc., eal. Z 6-prt., Q 3-prt,, anth, 3 . 192. Glochidionopeis Bl. Antherae verticales . . . . 179, Antherae horizontal. lateralit. column, Germ. 3—10-loeul. et fruct. caps. aut 177. cenfr. apici incrassat. carnos. insert., germ. 5--8-locul., styl. 5—8 prt, ram, brev. 2-lob., "fruet. caps. 5—8- .. 198. Scepasma Bl. Anther. "extrors, . . 180, Anther. intrors. globulos., stam. liber. u germ. 2-loc,, sty!. 2-prt. _ram, simpl. s 2fd . . . . “195. Aporosa Bl. ‚Filament. in column. centr. carnos. crass. apice anth. horizent. gerent. connat., germ. 3-loc., styl. 3-prt., ram. 2-Gd., caps. 3 coce. . . + 197. Epistylium Sw. .E libera, styl. rami indivisi, \ stamin. 2 . . . 181. Germ. 3-locul., cal. Z' 4.6d. atyl. 3 \ prt., rami indivis. subulat. .- . 196. Hemicicca Balll. Germ. 2-locul.,geal. Q 2prtit., styl. 2- prt., lob. sess. discoid., fruct, oblong. - subcarnos, drupae. . oo. . 199. Palenga Thw, lehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Botanische Section. Sitzung vom 3. November. Der Secretär Dr. Cohn machte der Section nachstehende Mittheilung : Bevor wir unsere Arbeiten wieder beginnen, habe ich die traurige Pflicht, Ihnen den Verlust anzuzeigen, welchen unsere Gesellschaft und die Wissenschaft im Allgemeinen durch den am Abenı des 29 Uctober erfolgten Tod uusers langjährigen Mitglie- des, des Dr. med. Heinrich Scholtz, erlitten bat, " Er’ war am 47 4. Februar 1812 in Breslau geboren, der Sohn des um das schle- nische Rentenwesen sehr verdienten Justizrath und Generallandschafts- Syndicus August Scholtz; er empfing seine Bildung auf dem hiesi- gen katholischen Gymnasium, und bezog im Jahre 1831 die Univer- sität, um daselbst. Medicin zu studiren und sich nebenbei unter Lei- tung von Goeppert, Henschel und Nees v. Esenbeck mit besonderer Vorliebe der Botanik zu widmen, einem Studium, welches wie er selbst in seiner „Fiora der Umgegend von Breslau‘ sagt, ihm so viel frohe und unvergessliche Stunden seit seinen Knaben- jahren gewährt hatte. Am 5. October 1836 promovirte er als Dr- med. auf seine botanische Inauguraldissertation Enumeratio Filieum in Silesia sponte crescentium, eorumque de usu, additis Lycopodia- ceis et Equisetaceis. Er liess sich seitdem als praktischer Arzt in Breslau nieder , welches er unseres Wissens auf längere Zeit nur zweimal Behufs grösserer Reisen nach Italien verlassen hat, an dessen Natur- und Kunstschönheiten er mit besonderer Liebe hing, Wenn man bedenkt, eine wie grosse Zeit Scholtz seinem ärz!)ichen Berufe widmete, den er mit der ängstlichsten Gewissenhaftigkeit erfüllte, so begreift man nicht, wo er die Musse zu seinen zahl- reichen wissenschaftlichen Forschangen und Sammlungen finden konnte. Die Verdienste, welche er sich um die Förderung ‘des be- tanischen Studiums in unserer Provinz, durch Eutdeekung neuer und interessanter Arten, durch seine Bearbeitung der schlesischen Farn- kräuter, so wie insbesondere durch seine im Jahre 1843 erschienene Flora von Breslau erwerben, sichern ihm ein ehrenvolles Andenken in der Reihe der schlesischen Botaniker. In spätern Jahren be. schäftigte Scholtz sich vorzugsweise mit zoologischen Studien und ist einer der tiefsten Kenner unserer schlesischen Fauna, insbeson- dere der wirbellosen, gewesen, wovon sowohl zahlreiche Abhandlun- gen als seine ausgeteichneten entemologischen und conchyliolegischen Sammlangen Zeugnisse ablegen. ‚Herr Privatdocent Ur. Körber zeigt ein für Schlesien neues Lebermoes, Grimaldia fragrans, von der Landskrone bei Görlitz, auf einer von ihm in Gemeinschaft mit Herrn Apotheker Peck un, ternommenen Excursion entdeckt. “. Herr Dr. Nitschke theilte die Resultate seiner Untersuchun- gen über die Wachstliumsverhältnisse von Dros.ra rotundifvlia mit: 1} Der Sonneuthau (Drosera rolundifolia L.) besitzt ein perio-. disches Wachsthum, gleich dem von Aldrovandı und andern üchten Wasserpflunzen. Die Keint- ver Knospenpflanze, welche in Torfmoose sur Entwicklung kommt, bildet so lange gestreckte Steugelglieder, 748 bis ihre Terminalknospe das Niveau des Moosen erreicht, worauf die Axe gestaucht bleibt und eine Blattrosette sich bildet. 2). Nach der Blüthen- und Fruchtbildung wird eine Winterknospe angelegt, die in dem überwachsenden Sphagnummoose im Winter ihren Schatz findet, im Frühjahre aber aufs Neue an die Moosober- fläche emporwächst und eine zweite Rosette bildet, u. =, f. 3) Hierbei stirbt die Pflanze, während sie nach oben sich all- jährlich verlängert, allmählig von unten her ab und verfault. Die hierdurch resorbirte ursprüngliche Pfahlwurzel wird durch Bildung son Nebenwurzeln besonders unter jeder Blattrosette ersetzt. ‘ 4) Bemerkenswerth ist, dass Drosera ebenso häufig wie durch Samen, auch durch Adventivknospen sich fortpflanzt, welche sich auf der Oberseite halb verfaulter Blätter zu 1—5 entwickeln 5) Der Rlüthenstand des Sonnenthau ist nicht wie man ge- wöhnlich glaubt endständig, sondern ebenso wie bei Aldrovanda achselständig. Personalnotizen. Am 9. Februar d. J. starb zu Greifswald an den Folgen eines Schlaganfalles Dr. Carl Cäsar Antz, Bataillonsarzt beim 2. “Jägerbataillon daselbst, geboren 1805 zu Zell. Seiner 1836 .erschie- nenen Inauguruldissertation ‚„‚Tabaei historia“‘ folgte 1846 die mit R. E. Clemen berausgegebene Fiora von Düsseldorf. Auch später blieb er der systematischen Botanik in ihrem ganzen Umfange er- geben und bereicherte die Flora von Pommern mit manchen neuen pbanerogamen und besonders zahlreichen kryptogamen Pflanzen. Der durch seine wiederholten Reisen ip fremden Ländern rühmlichst bekannte schweizerische Naturforscher H. Zollinger ist am 19, Mai d. J. in Probalinge auf Java gestorben, Am 10, Juni d. J, starb zu Wien Dr. Franz Leydalt.. ordent!. Professor der Mineralogie und Geo;nosie am polytechnischen Institute, im 49, Lebensjahre am Schlagflusse. Derselbe war Ver- fasser einer Schritt über die Plautagineen in Bezug auf die natur- historische Species und von 1839 an vielverdienter Secretär der k. k. Gartenbau-Gesellschaft zu Wien, Aw 12. Juni d. J. starb zu Tundbridge Well an der Luftsöbren; schwindaucht Jacgh Bell, geboren 1810 zu Londen, Pränklent 749 der P. harmaceut,-Gesellschaft von Grossbritannien und Irland und Begründer des pharmaceutischen Journals, wodurch er um die He- bung der Pharmacie in England sich grosse Verdienste erwarb, Für das „Memorial‘‘ ihm zu Ehren finden zahlreiche und reiche Zeich- nungen (manche von 10—20 Lb.) statt, - Am 22, Juni starb zu Utrecht, 61 Jahre alt, Dr. C. A, Bergs- ma, ordentlicher Professor der Botanik an der Universität daselbst, Verfasser einiger kleineren Schriften über Torf, über Temperaturer- böhung in den Blüthen der Colocasis odora u. 8, w. Am 14. Juli d, J. starb zu London Thomas Horsfield, Med, Dr., einer der Verwalter des 'ostindischen Museums , im 86, Jatre. Von Geburt ein Pensylvanier hatte er sich 16 Jahre lang auf Java, Banca, Sumatra mit dem Studium der Naturgeschichte der Producte dieser Inseln beschäftigt, trat erst 1818 in englische Dienste und kam 1819 nach England. Hier wurde das von ihm mitgebraehte reichhaltige Herbarium durch R. Brown geordnet und von diesem in Verbindung mit Bennett die plantae rariores in einem ausgezeichneten Werke hekannt gemacht. Seinen Namen trägt eine javanische Doldengattung. Am 15. August d. J. starb zu London Sir George Staunton, Verfasser der Miscellaneous nofices relsting to China and our com- mereial, Intereourse , ein grosser Freund der Pflunzenwelt und Be- sitzer eines der schönsten Privatgärten, dem zu Ehren DeCan- dolle eine Gattung der Lardizabaleen mit dem Namen Stauntonia belegte. Bu Be . j . Am 37. August starb zu Poitiers, 67 Jahre alt, Ch. J L De- lastre, früher nach einander Unterpräfekt zu Loudun, zu Gien und zu Melle, ein eifriger Verehrer der Pflanzenkunde, die ibm eine Fiore du Departement de Vienpe verdankt, Seinem Andenken baben die Brüder Tulasne den merkwürdigen unterirdischen Pilz, Delastrea rosea, Bory de Saint Vincent die Farngatitung Las. traea gemidmet, u In den leisten Tagen des August d. J. starb zu, Montrouge Pierre Baitard ‚ Verfasser "zahlreicher in Pritrel’s Thesaurus anfgeführter Schriften, 70 Jahre alt. PER - Am 7. September starb za Turnham green bei: London, erst 39 Wire alt, "Professor Heufrey. Er nahm unter den englischen Pflanzenanatomen und Physiologen eine der ersten Stellen ein. Tem besondere ver it, dem, ‚was in Deutschland auf, diesem Ge- chen a er die Fesachüngen seiner Landalgute durch nn Klare und präcise Warstellung wenpnilich gefördert, Seine Arbeiten I 750 in dem Micrographie Dietionary mit seinem Freunde Dr. Griffith sind mit Recht wegen ihrer Genauigkeit und Bündigkeit gerübmt, Der physiologische Theil seines Elementary Course of Botany und seine Artikel über Pflanzenanatomie im Journal of the R. Agrical. tural Society gaben Zeugniss von seiner gründlichen Kenntniss und sein Talent, diese Gegenstände populär darzustellen. Im Privatieben machte er sich seinen Freunden werth durch seine wohlwollenden Gesinnungen und die’ Anmuth seines Umgangs. H. war Fellow der R. und Linn. Soc., Ausschussmitglied der Hortieulturai Society, Professor der Botanik am Kingscollege und Examinator der Natur- geschichte bei der R, military Academy und der Society of arts. Anzeige Offert von Exsiccaten. Nachfolgende Pflanzen , die ich schön getrocknet in vielfachen Exemplaren besitze, biete ich zum Tausche und Kaufe an. Tausch- lustige wollen eine Liste der Arten, die sie hievon wünschen, nebst einer solchen von dem, was sie dagegen bieten, mir bald zusenden. Verkäuflich überlasse ich die Centurie zu 5 fl. rh., einzelne Arten zu 4 kr. Briefe und Zusendungen erbitte ich mir france, Schleissheim bei München im December 1859. Eisenbarth, Thalietrum galioides, Anemone patens. Adonis vernalis. Myösurus mwinimus, Rananculus glacialis, montanus. Helleborus viridis. Isopyrum thalietroides. Aconitum Napellus. Bu Nymphaea semiaperta. Nuphar intermedium Rechst, (Spenneri-" anum Koch, non Gaud), Corydulis fabacea. Fumaria capreolata, Vaillantii. .. Cheiranthus Cheiri. Barbarea praecox. Cardaminealpina: Dentarin . enneapbyllos. Braya, alpina (cum fruct.) Sinapis ‚Cheiranthus. Biple- taxis tenuifolia, viminea. Draba Wahlenbergii. Cochlearia saxatilis, Capsella pauciflora, Aethionema saxatile. Calepina Corvini. B.ni Ayientalis. _ Viola collina, arenaria, biflora. da, Gypsophila repens. Tunica Sazifraga. Sil j la, quadrihida.: -— Sei nahe n- Facebinia lanceoluta, Ab e Miete, Amor] rar acquini. Cherleria ggdoides. Arenaria Marschlinsii. Stellarin, Pau Tiscida, Cerastium latifolium, 751 ‚Lipem ‚iscosum, Perenne. i \ „„ tyi!sos birsutus. Trifolium rubens, striatum , alpinum, Sliforme. Dorycnium nerbasaigga Su fFruticosum. Phaca ER 2 tropis pilosa, lapponica, montans, triflora, Astragalus Hypoglottia. Vicia sylvatica, Geum montanum. Potentilla aurea, Fr iastrunnuggg . Agrimonia odorata, egarlasiru joncone Alchemilla alpina. Epilobium lanceolatum, origanifolium, Myriophyllum alterniflorum, Herniaria alpina, Sazifraga Aizoon, caesia, aspera, bryoides, tenallg„gppesitifol ” muscoides, aizoides, Hirculus, stenopetala, hypnoides, rotundifolia, Helosciadium nodiflorum, inundatum. Carum verticillatum, pleurum ranunculoides, longiflerum, fyuticosu erwildert). Oenanthe peucedanifolia. Seseli Hi thrum. Libanotis montana 9. mj ne Peucedanum Chabraei. Taya simplex. Laserpitium pratenieom. Uhne- rophyllum Villarsii. Lonicera Caprifoliam (verwildert). Galiam purpareum, rotundifoliam, helveticum, Valeriana tripteris. Homogyne alpina. Bellidiastrum Michelii, Stensetis bellidifolia. Erigeron Dröbachensie, alpina. Gnaphalium norvegieum, Leontopo- diom, Artemi Achillea Ciavenae,, macrophylia, moschata, Chrysanthemum BR ifolium , alpinum. Aronicum scorpioides. Cineraria :campestris, Senecio vernalis, abrotanifolius, erucifolius, aqualicus, earniolieus, Doronicum. Cirsium bulboso- palustre, polastri. en oleraceam,, bulbeamelesigeum, rivulari-oleraceum, aa lssnkapın. Carduus defloratus vsigplex, acanthoidi-nutans. Sdüssurea alpine. - Centaurea phrygia, montana, afıllarıd, maculosa. Leentedon inca- nus. Scorzonera purpurea. Chondrills prenanthoides. Ürepis setosa, aurer, alpeateis, praeiorsa, pulchra, blattarioides, grandiflora. Soyera hyoseridifelia: Hieracium pilosellaeforme , piloselloiden , villosam, staticefolium, glaucum, laevigatum (Griseb), ramosum, ingianm, Boceonei (Griseb.), albido prenanthöides. © m Phyteuma Halleri, Campanula barhats. < _Vaeeinium Oxycoccos, Aretostaphylos offieinalis, Erica carnea. ; Lomatogonium rn. Gentiana purpurea, exeisa, bava- rica, rotundifolia, utriec MM ivalis, tenella. Cicendia filiformie, : Symphytum tuberosum. Pulmonaria angsstifolia (asurea), mollis. Verbasum thapsiformi-Lychnitis, nigro-phoeniceum. nigro-Lychnitis. Scerophularia Neesii, _ 7 ‘-Digitalis purpurea. Veronica aphylia. Liutosella aquatica. Melampyrum nemorosum. Pedieularis Jaequini, Sceptram Caro- linum. Rbidanthus alpinus v. angustifolius. Bartsia alpina, Euphrasia minima, salisburgensis. ..‚Salvia. glutinosa. Melissa oflicinalis. Horminum Pyrenajcum, 752 Hysopus officinalis. Lamiam Orvala, Stachys palustri-sylvatiea. Teucrium Seordium, montanum, guicula alpina, Uirieulerie jglanme die. Androsace helyetica, glacialis, Chamaejasme, elongata. Primula Auricula. Soldanelia pusilla. Stati urea. Piantago lanceolata v. capitellata, Salicornia herbacea. Polyenemum majus. Polygonnm mite, minus. Thesium alpinum, rostratum, " Selix ipgapenlaprea, myrtilloides. , Betola pubescens, humilis. Alnus viridis. Scheuchzeria Polis. n Eotamogeton trie , b sun Sbarganium sim w J igritella angustifolia. Ophrys araniferan Goodyera repens. Sp- ranthes aestivalis. Corallorhiza innata. Gladiolus palustris. Iris variegata Allium fallax, swaveulens, Endymion nutans, Muscari botrysiden. Nartheeium ossifragummn, Tofjeldia borealis. Juneus Jacquini. filiformie, stygius, Hostii, alpinus. Luzula spadicea, lutea, Schoenus ferrugineus, nigricans. Rhyıföfospora „lba, fusca. Cladium Mariseus Eriophorum alpinum, vaginatum. Eiyna epicata. Kobresia carieina, Carer capitata, Davalliana, pauciflora, "eyperoider, alı is, Ohmülleriana , Bönuinghausenj : is, teretinseuld, Heleonastet" fineronata, Buxbaumii, bie lifera, oricetorum, praecox, polyrrhiza, hanıls AreNata, a aibe ‚> wighle, sempervirens, firma. j Panicum glabrum, undulatifolium. Hierochloa borealis. Phleum Böhmeri. Agrostis alpina, rupestris. Leersia oryzoides. Calamagrestis liftogea, alpina. Lasiagrostis Calamagrostis. Sesleria gooralen dis- ticha. Avana anelbrstinn distichophylia, subspicata. Pos minor, sudetica. Glyceria plicata, distans. Festuca beterophylia , pumila, spadicea, Scheuchzeri. Equisetam ramosum. Lycopodium Chamaecyparlssus , complanatem. Belaginella:hel- vetica, Asplenium viride, nehm rer Dedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Nubanakfhen Buehdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. i RL OR A: a JW. 48. Begensburg. 28. December. 1859. Inhalt. oRIGINAL-ARHANDLUNGEN. Mü n ch, Mittheilungen über einige: ‘ Ranunkel-Arten. Derselbe, Mittheilungen über "Datura Stramonium,. — Pflanzensystems. — ANZEIGHN. Doubletten- Verzeichniss des Strässburger Tausch- Vereins. Verzeichniss der für die k. bot. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. wa . LITTERATUR, Dresche, analytische und bildliche Trarstellung des Linne’ schen Mittheilungen über einige Ranunkel-Arten. Vom Pfarrer‘ Münch in Basel. Die Gattung der Ranunkeln enthält nach DeCandolle' beiläufig 160 Arten, von welchen 30 der schweizerischen Flora an- gehören. Diese Galtung besteht aus zwei Abtheilungen, nämlich mit weis- ' sen und mit gelben Blüthen; letztere wieder mit getheilten und mit ungetheilten Blättern. Aus der Reihe der letzteren besprechen wir zanächst:: Ranunculus Flammula L. brennenden und - Hahnenfuss, Ranunculus repians I,. kleinen und stellen über dieselben folgende Diagnosen voran, wie wir sie ' durch Beobachtungen und Untersuchungen an lebenden Exemplaren erhalten .häben. 1. Ranunculus Flammula: Wurzel aus einem Bündel weisslicher langer Fasern. bestehend. Stengel aufrecht oder aufstrebend, röhrig, gestreift; wenn aber niedergesireckt, an den untersten Gelenken -. Wurzeln treibend, in Aeste getheilt, '/,—-1‘ hoch, am Grunde etwas flaumig, übrigens wie die ganze Pflanze kahl. Blätter an den Ge- lenken oft büschelig, beinahe glänzend, stumpflich, mehrentheils ge- zäbnelt; die untern Blätter elliptisch oder breit lanzettlich und länger gestielt; die mittleren kürzer gestielt und lanzettlich; die obern bedeutend kleiner und wenig gestielt; die Gelenkscheide häutig ” Flora 1859, 48 754 und den Stengel umfassend. Bilamenblätter verkehrt - eiförmig, gelblich, an grössern Exemplaren 9—12“', hei kleinern dagegen kaum 4'' im Durchmesser habend; Früchtchen grün, platt, schwach berandet, in ein kurzes stumpfes Spitzchen endend. Samen rundlich, Je nach dem Standorte ist diese Pflanze bald behaart, bald unbehaart. Ihre Standorte sind Sumpflacken in der Ebene wie auf den Gebirgen bis zur Höhe von 800° über d. Meer, 3. Ranunculus reptans. Wurzel fädlich, büschelig gestaltet, Stengel liegend, fadenfö;mig, winklicht oder bogenförmig aufstre- bend. Blätter linealisch., Blüthen sehr klein und blassgelb. Aestchen mehrentheils einblüthig. Früchteben verkehrt - eiförmig, beinahe rundlich, schwach berandet, mit einem gerade am Ende zurückge- krümmten Spitzchen versehen. Samen wenig zahlreich, angedrückt. Ihre Standorte sind mehrentheils sandige Stellen. Wir fanden die- ses Pflänzchen vor vielen Jahren am Zürichsee, wo es aber später- bin durch Bauplätze verdrängt wurde. In unserer Nähe wurde dasselbe vor mehreren Jahren auf der kleinen Rheininsel oberhalb Grenzach entdeckt und hat sich daselbst erhalten. Für diese beiden Pflanzen haben wir nie gemeinsame Stand- orte wahrgenommen und desshalb dieselben getrennt aufgestellt, möchten indess dafür halten, dass Ran, reptans durch Mittelformen in Ran. Flamm. übergehe und von kleinen Exemplaren des letzteren kaum verschieden sein dürfte, namentlich wenn derselbe versuchs" weise im Garten in besser genährtes Land versetzt würde, Prof. Godet (Enumerat. des veg, vasc. du Jura suisse et fran- gais, p. 5) bemerkt bei Ran. rept.ms: „C'est une espece tr&s distinete, suivant Mr. Reuter, mais on la confond souvent avec des varietös da Ran, Flammula.“ Wie nun ferner alle Hahnenfussarten bezugsweise ihrer Eigen- schaften und Wirkungen eine flüchtige Schärfe besitzen, s so 20- nächst auch Ran. Flammula. Schon Hier. Bock bemerkt (in seinem Kräuterbuche, das in Strassburg im Jahre 1556 erschienen ist) pag. 35 und 36 Folgen- des: „im März wächst in den Wäldern ein Kraut, an demselben sind die ersten Blätter rund, ungespalten, die andern Blätter aber, so nach den ersten kommen, sind gespalten und geformt wie der Hahnenfuss.‘ Hinsichtlich der Kraft und Wirkung dieser Pflanze fügt er bei: „Der kleine Hahnenfuss mit seinen Geschlechtern und ganzer Sub- _ stanz brennen alle als gar scharpfe Corasina. Sollen daher äusserlick und nit in den Leib genützet werden. Alle Hahnenfüss wit gelben, I & 755 und" Weissen Blumen, gefüllt and ungefüllt, brennen übel, sishen. Blasen ‚ so diese Kräuter grün serstossen und auf blosse Haut g+- legt werden; darum mag man alle Geschwüre und Klötz damit. aufätzen.‘ Und dass der Ran. Flamm. wirklich eine solche Pflanze ist, die. seit alten Zeiten zu verdächtigen Zwecken verwendet wurde, be- merkt auch Plinius: „Est planta acerrima, cauthica, vesicas ex-- eitat, eutimgae exulcerat,‘‘ (Hist. plant.) Diese Schärfe ist bei Ran. Flamm. in dem Grade vorhanden, dass derselbe, geguetscht aufdie Haut gelegt, Blasen zieht und das destil- lirte Wasser desselben Brechen erregt. Innerlich angewandt wirkt: er giftig, was gleichfalls bei allen Hahnenfussarten der Fall ist. Zum Beweise führen wir folgende Thatsachea an: ‚Vor mehreren . Jahren hatte sich ein Militärpflichtiger in der Rheinpfalz durch Selbstverstümmlang vom Waffendienste zu befreien gesucht und zur, Erreichung seines Zweckes einzelne Leibesstellen sich verwundet. Diess geschah durch ein Pflanzenpflaster aus zerquetschten Pfan- ; zenblätteru. Dieses in Beschlag genommene Pflaster in Begleit eines Resies von nur noch liniengrossen. Stückchen zerschnittenen : und noch nicht zerdrückten Päanzentheilchen wurde von sachkundi- | ger Seite (Herrn Prof. Gümbel in Landau) mikroskopisch unter- sucht und nachgewiesen, dass man es mit den Resten einer einzigen , Pfanze zu thun habe, Das Stengelgebilde stellte sich theilweise . als Stücke von Blattstielen, theils als wirkliche Stengeltheile heraus, _ An einselgen Blattstielen war noch ein Fetzchen von Blatifläche wahrzunehmen, das auf ein hersförmiges Blatt schliessen liess. Die. Spitze der Blätter und der Verlauf der Adern in den Blattrand lies.., sen keinen Zweifel übrig, dass man es mit einem Hahnenfoss zu. thun. habe und diess wurde durch den äussern, mehr aber noch _ durch den Innern Bau des Stengels zur Gewissheit. Nach dem . Zellenbau der Blätter und der Stengel, sowie nach den herzförmigen - Wurselb! ättern war es Ran. Flamm., wenngleich in keiner Diagnose weder von DeCandolle noch von Koch noch irgend einem be- schreibenden Botaniker von solchen Blättern die Rede ist. on Gleichzeitig wurden mehrere grössere Herbarien nachgesehen, in welchen die erwähnte Pflanzenart von verschiedenen Standorten , vorbanden war, es konnte aber durchaus kein ‚„folium cordatum:. gefanden werden. Nichts desto weniger behauptete erwähnte Unter. suchungsbehörde , die betreffende Masse enthalte das Kraut ven Ram. Flamm. und diess wit völligem Recht, denn im Frühjahre 1853 , sab Hr, Dr, 6. Fr. Koch beim ersten Wachsen dieser Pflanze nach” 48° 756, und fand viele der ersten Blätter herzförmig; späterhin dagegen, da diese Pflanze bei völliger Entwicklung für's Herbar eingesam- melt zu "werden pflegt, sind diese herzförmigen Blätter nicht mehr vorhanden: (Pollichia,, 12. Jahresbericht pag. 16.) Da nun erwiesen ist, dass bei Ran. Flamm. die eirunden und elliptischen Formen der grondständigen Blätter zwar hänfiger, je- doch auch älle Mittelformen zwischen diesen und den an ihrer Basis rein herzförmig ausgeschweiften Blättern vorhanden sind, so muss in der Beschreibung von Ran. Flamm. unter Bezugnahme der. ge- machten Mittheilungen beigesetzt werden: „In der Jugend ist Run. 'Flamm. mit herzförmigen, bis- jetzt von vielen. Botanikern nicht beachteten Wurzelblättern ver- schen.“ Dieses Uebersehen dürfte indess zunächst wohl in der, grossen Gemeinheit dieser Pflanze seinen Grund haben, sowie auch darin, dass ‚die Bestimmung einer Pflanze —— wie hier — oft allzu. sehr von der Blüthe abhängig gemacht wird. In Folge dieser Nachweisungen über die Eigenschaften‘ und, Wirkungen des brennenden Ilabnenfusses dürfte uns klar geworden. sein, das es keineswegs genügt, aof botanischen Wanderungen die Namen der Pflanzen anzugeben und ihre Standorte nachzuweisen; ; ebenso wenig fleiseig zu suchen und viel zu finden, nein — zum bewussten Suchen’ und zur genauen Kenntniss des Gefundenen erschten wir auch ein lebendiges Studium der Natur und ihrer Eigenschaften als ein wesentliches Erforderniss und diess namentlich, hinsichtlich des Gebrauchs und des Nutsens der Pflänzen. Mancher Botaniker, dessen Name in der gelehrten Welt bereits Aufsehen gemacht hat, dürfte nämlich durch die erste gewöhnliche Frage des schlichten Landmannes: „wozu ist diese Pflanze zu gebrauc ben?“ gar bald in Verlegenheit kommen. — Mancher auch könnte sogar eine’Antwort unter seiner Würde halten und das . Ziel der wiesenschaftlichen Pflanzenkunde nicht in der Kenntniss _ des Nutzens der Gewächse, sondern in der philosophischen An- schauung ihres Baues, ihresWachsthums sowie ihrer Verbreitung über den Erdkreis suchen. Indess ist nicht in Abrede zu stellen, dass, die Schätzung der Wissenschaft nach ibrem praktischen Nutzen als die wesentlichere zu betrachten ist und diess insbesondere "bei der Gewächskunde. Wir finden desshalb auch in den Schriften der ältesten Physiologen die angewandte Botanik von der ‚einen nicht getrennt, gegentheils bei jeder Pflan eng wird auch daa bis dahin Bekannte über ’Eigenachaften und Wirk ungen nachgewiesen, Bei, dem‘ Fortschreiten der ‚Wissenschaft dngegön, „bei „der, „Aesdildung, 3 "or ' 757 "der 'systemallschen Boianik und der Entdeckung, upsähliger Gewächse ‚to allen ‚Zonen der Erde begnügte man sich mehrenthejls mit dem "Namen ‚ger Form und verwies dagegen die Eigenschaften. und Wirkungen der Pflanzen in das Bereich der, ‚Aerzte, derLandwirthe und der Techniker zur Selbsterforschung. Allein wir halten. dafür, der Name ist und bleibt ein leerer Schall, wenn keine Begriffe sich daran knüpfen, wesshalb es wesentlich ist, die erlangte: Keuntziss ‚der vorkommenden Gewächse zugleich durch die Erforsehung ihrer Eigensehaften und ihres Nutzens zur Geltung zu bringen. Und diess um so mehr, als die Pflänzenkwnde Yor’undern Wib- sensehaften hinsichtlich ihres Einflusses 'wuf das Tick "dazu Ye- stimmt ist, ein Gemeingut aller gebildeten Stände ku Welle ' .es auöh werden könnte, wenn der Zutrilt zur ‚"Veldnitk Ysaldbilie ‚nieht durch eine abschreckende weitläufige Terminulögie küwie dur: ‚die.neueste, auf ein tiefes Studiam der Pflanzön-Awatöhlle und Phy- siologie gebaute Systematik eingebannt wäre. Insefern aber die übrigens 'andtkanıte dal holbiändige Kennt misk’äler 'ayateratischen Betänik Feicht erreichWär'ähd 'sligemeiner ge- Worten, Wird ‘ea atith Jeder’möglich werdün, Abs dar Pläpsen zunde "uch "Beine Btarde und wach 'selnch Verkäfthikäch Vortheile au ‚vielen, du «uch indern 'daibit 'hützlich Ya #eln, abi "ea dürch Er- Forschung \der Arznöihräfte der Gewächse, dürch Efwllllung ihrer chemischen Bestandiheite, durch Entädckädk "heuer ökdnomischer oder technischer Abvrendühg der'&owächse 'sädr küch Hür “durch "'Behaimitwinchinig: hie \ühd 'da übMcher 'nber noch hicht Allgemein ver- ’breiteldr Benützungsart derselben. . Als Belege desGebagten gestätfen wir uns einige Momente Zus pächst aus dem Gebiete unseres schweizerischen Vaterlandes an- zuführen: In der Mitte des 15 Jahrhunderts wurde der Glarnerische Schab- sijeger, aus Alpenkräutern bereitet, in den umliegenden Gegendöb hekannt, dersehr gesund und angenehm ist, überdiess mit süs- ser Butter genossen, die Ess. und Trinklust befördert ubd ein sehr nützliches Reizmittel für den Magen ist. ‚x. Gleieherweise wird noch derzeit der bekannte Gha’rnerthee nach dergleichen alten approbirten Doetourbächern bereitet wie vor hahdert Jahren, Dieselben Kräutlein, die man damals sammelte, säinmelt ih noch is Unserer Zeit als ehrwürdige Landesprodurte, die zu deh ‚Bergen passen, duf welchen sie gesucht und gefunden werden. Ebenso verweisen wir auf die von den Bewohnern aller Länder 758 Eurepa's aufgesuchten Kuranstalten, woselbst die in den höhern Ge- 'birgen bereiteten Ziegenmolken genossen werden, die noch immer von so vielen mit den mwanpigfachsten Krankheits.Leiden Be- hafteten und Mülfsbedürftigen mehrentheils mit dem glücklichsten ‚Erfolge sur Wiederherstellung ihrer Gesundheit getrunken werden. Abgesehen von der Unterstützung, welche die Molken durch deu Genuss der reinen und stärkenden Alpenluft erhalten, ist es z. B. bei den Appenzellern von Innerrhaden eine besondere Eigenthüm- :liebkeit, diese Molken in der zweckmässigsten und sorgfältigsten Weise ans Alpenkräutern zu bereiten und zwar verbunden mit der Menge von Ziegenmilch, demnach von Thieren herrührend, weiche an allen Abhängen der höchsten noch bewachsenen Alpen ihr aromatiches nahr- haftes Fotter suchen. Im Gegensstze zu diesen Gesundheit und Wohlsein fördernden Gewächsarten erwähnen wir auch einige der stärksten und bedeu- tendsten Giftpflanzen, die in unsern Umgegenden gefunden werden; als: Die in einer anders von uns eingegebenen Arbeit besprochene und nach ihren Eigenschaften und Wirkungen nachgewiesene Dalura Stramonium ist eine Pflanze, deren Geruch übelriechend nnd be- täubend ist; überdiess enthalten ihre sämmtlichen Theile, besonders aber die Samen, einen starken narkotischen Stoff, der ausser der Be- täubung des Gehirns auch das Genitalien-System 'krampihaft aufregt. " Atropa Belladonna, Tollkirsche, deren sämmtliche Theile giftig sind, am meisten aber die Wurzel, weniger die Beeren, die nur in Menge genossen tödtlich siad; das Gift besteht nämlich ia einer bittern, eckelhaft schmeckenden Substanz und seine Wirkung ergreift zunächst das Nervensystem. Alle Thätigkeiten, die davon sbhängen, werden herabgestimmt, in grösseren Dosen gelähmt. Da- her die Belladonna als ein Gegenmittel gegen das Wuthgift ange- wendet wird, Hyoscyamus niger, dessen sämmtliche Theile, besonders aber die Worzel, sehr giftig sind und in grösseren Dosen durch Raserei und wchlagflussähnliche Erscheinungen tödten, während örtlich eine rotb- laufartige Entzündung entsteht. Das Extract aus demselben wird in der Medicin als ein treffliches beruhigendes Mittel angewendet. Die gelehrten Naturforscher, welche fremde Länder besuchten, baben uns bezüglich der Kenntniss und Benützung der auf den Alpen und in den Ebenen wachsenden Kräuter ein nachehmungawürdiges Beispiel gegeben. Wir verweisen hier zunächst auf die Reisen des Herru Hofratbes und Professors von M artius nach Brasilien, wo nach 700 (in seiner Flora Brasiliensis, Lipsiae 1840—1859) der systematischen Beschreibung einer jeden Familie zugleich die Natorgeschichte solcher Gewächse, welche für Medicin, Industrie, Technik und Handel von ganz besonderm Interesse sind, durch eine Reihe ans- fübrlicher Darstellungen erläutert und in einem Bande vereinigt werden soll. Wir schliessen diese Mittheilungen mit dem Wunsche, dass die Pflanzeuforscher sich angeregt fühlen möchten, auf einzelne, oft such nur in ihren Umgebungen vorkommende änwendungsweisen mancher Gewächse, sei,es zu arzneilichen, sei es zu ökonomischen Zwecken. aufmerksam zu sein und darch geeignete Veröffentlichung derselben ihre botanischen Kenntnisse auch für Andere nütslich und fruchtbringend zu machen, Mittheilungen über Datura Stramonium. Von Demselben. * Nach De Candolle’s Prodr. T. 13. pag. 538 gehört die Gat- tung Datura in die Familie der Solaneen und wir geben zunächst über Datura StramoniumL., gemeiner Stechapfel, folgende Diagnose: Stengel stielrund, kalıl, sehr ästig, gabelspaltig getheilt. Aesie und Blattstiele sowie die Blüthenstiele flaumhaarig. Blätter gestielt, eirand, buchtig, spitz, mit gespitzten Winkeln und Zähnen. Kelch fünfkantig, röhrig. Blüthe trichterförmig, 2' lang, weiss. Saum gefaltet, kurz, 5-lapplg, zugespitzt. Staubgefässe auf dem Boden der Corolle eingefügt. Narbe dicklich, 2 lappig. Kapsel inwendig fleischig, weisslich. 4-lappig, mit jezwei Fächern versehen, eiförmig, kurz gestielt, in vollkommenem Zustande von der Grösse einer Wall. nass; auswendig saltgrün, mit geraden ',,'‘ langen Stacheln ver- sehen, Eine völlig entwickelte Frachtkapsel enthält 3-—-400 läng- liche, gelblich-braune Samen. Wenn diese Art in einem Garten gezogen wird, gelangt sie zu einer bedeutender Grösse; wildgewachsene Exemplare dagegen haben einen niedrigen Wuchs und geringere Ausdehnung, bringen auch "weniger Bläthen und Früchte. Der Gerach dieser Pflanze ist übelriechend und betüubeud; ihre sämmtlichen Bestandtheile, besonders aber die Samen, enthalten einen stark giftigen narkotischen Stoff, der ausser der tiefen Be- täubung des Gehirns auch das Genitalien-System krampfhaft aufregt. 760 Als beruhigendes Mittel findet das Extraet dieser Pflanze häufig Anwendung in der Mediein unter der offieinellen Bezeichnung: Herba et Semen Stramonii. Wegen des starkgiftigen Stoffes dieser Pflanze sind die Tbiere ihrem Genusse abgeneigt, wessbalh die reifen Samen zur Fert- pflanzung sich erhalten und bei ihrer Hinger ausdauernden Keim fähigkeit leben bleiben, was dagegen bei den Samen von Datura arborea nicht der Fall ist, indem diese gern von den Würmern zerfressen werden. Es darf daher auch nicht befremden, dass, wo eine Datura Stramonium gestanden hat, namentlich auf gelockertem Boden, auch in den folgenden Jahren wieder neue Sämlinge aufgehen. “Von Dat. Stram. gibt es eine Varietät 9, chalybea —— Dat. Tatula L. = Dat. Stram, purpurascens (Hagenb. Suppl.. zur Flor. Bastl. pag. 40.), bei welcher der Stengel, die Blattstiele und Blattnerven satt violett angelaufen und die Blumen blassblau sind, Im Garten zu Upsala wurde seit mehr als dreissig Jahren Dat. Tat. und Dat Stram. unverändert aus Samen gezogen. Mit Ausnahme der holzbildenden Artender Gattung Datura sind die sämmtlichen übrigen Arten einjährige Gewächse, welche im Ver- lauf einer Vegetationsperiode nach Höhe und Umfang zu einer (be- deutenden Grösse gelangen, und da sie frühzeitig ibre ersten end- stöndigen Blüthen bilden uad bald auch mehzere :Aaste ‚treiben, ge- langen sie bei günstiger Witterung in kurzer Zeit zur. Fracht ‚und Samenbildnng. In Herbarien sind die Stechapfelarten nur unvollständig vorhanden, weil sie schwer zu trocknen sind und — wie uns leider auch bei grösster Sorgfalt die Erfahrung gelehrt hat — die Blatt- und Blü- thenstengel gar bald vom Hauptstengel abfallen, ebenso auch die Fruchtiapsel wegen ihrer baldigen Vergrösserung nur in jungem und somit unreifem Zustande gepresst und getrocknet werden kann. Ueber den Ursprung und das Vaterland der Dat. Stram, und ihrer Varietät Dat. Tat. herrschen versehiedere Meinungen. Für die Abstammung von Dat. Siram. aus Europa wird die ziemlich allgemeine Verbreitung auf diesem Erdstriche geltend ‚ge- macht. Die Ansicht steht jedoch nicht fest und hat auch manche Einwendung hervorgerufen. Wenn die von den alten griechischen ‚und römischen Schriftstellern unter dem Namen Dat. Tat. bezeich- nete Pflanze die Dat, Stram. wäre, würde irgend ein deutlitber Nachweis dieses Namens sich vorfinden; d» aber disss nicht ‚der . opt Fall ist:upd vermuthlich. die Bezeichnung! Tatılla dürch::die Griechen von Datura abgeleitet wurde; überdiess letztere vor mehreren Jähr- hunderten iu Europa sich verbreitete, so dürfte:die später aufge- stellte Behauptung richtiger sein, dass 'nämlieh ‘Dat. Stram, aus- ländischen Urspropges sei, Wird eine asiatische Abstammung angenommen, so sind die Gegenden, wo sie am hänfigsten vorkommt, der Caurarus, die Tar- tarei, der südliche Theil von Russland und Sibirien. Hiefür sprechen ‚die Angaben der Flora Rossica von Ledaboar, Tom. :Il, pag. 182, ‚wonach alle Autoren seit Gemelin und Gieergi bis auf unsere Zeiten sie angezeigt haben als von der Insel Oesel bis zu den Gebirgen von Talüsch und Altai, ja selbst in Gegenden, "die am wenigsten [für Pflanzen fremden Ursprunges zugänglich sind, wie 4. B. .ia den Dorfschaften an der Wolga, sowie in ‘den ‚Gegenden -van ‚Lepdkoran und Barnoul. *) Hohenacker sammelte sie in ‘der Provinz Talerch bei Lemi- koran, Kisilagatsch, Arkewan und am sünlichsten bei Astara. Nörd- ‚eb: fand sie Güldenistaedt anden Fiussufern des Terek. West. wärts sind alle russischen Gonvernements bis an die Grenzen des Reichs mit. ‚dieser Pflanze in 'grütserer odes geringerer Anzahl be- ‚gabt ; überall wird sie auf Schutihaufen zwischen ünd neben den Wohnungen, an Wegen und Zäunen gefunden. Dagegen wurde Dat. Tat. in Russland nie wahrgenommen. Bei den Russen heisst der Stechapfel: Durmann, Durnisehrik, ‚Belschei Durnischnik, :d. b. Närrischmacher. Diese Bezeichnung zu- inächetıdesehalb, weil In frühern Zeiten die Kosaken lei fröhlichen Anlässen die zerdrückten stächeligen Kapseln mit deh Samen in ‚Bier legten vder auch kleine Bündelchen derselben kineinhingen, um durch den Genuss desselben eineBetäubung — Rrusch — zu bewirken, wobei ‚die Leute ihrer ‚selbst sich unbewusst, drollig wurden und anter dJauchsen und Springen zuletzt einschliefen, um mit Kopf- schmearsen wieder aufınwachen. „.i#erher wurde behauptet, Dat. Siram. sei amerikanischen ‚Ursprungs und diess darum, weil seiner Zeit diese Pflanze aus ‚Amerika sach. Eurepa herübergebracht wurde. In unsern Zeiten da- gegen betrachten die Verfasser der Nord-Amerikanischen Fioren: Nattall undDarlingtondieDat.Stram.und Dat. Tat. als ihrem Lande ursprünglich zwar fremde, jedoch als eingebürgerte Arten, *) Ledeb, Fi. altaica, Tom, I. pag. 234. 763 Nuttall hält sie nämlich für südamerikanischen oder asiatischen Ur. speungs; Darlington für rein asiatisch. Indess gibt es keinen direeten Beweis für den amerikanischen Ursprung des Stechapfels, wesshalb die Annahme richtiger sein dürfte, dass Dat. Stram, an den Üfern des kaspischen Meeres oder der benacharten ursprünglich einheimisch ist; Dat. Tat. dagegen aus Süd-Amerika abstammen dürfte. In Afrika wurde Dat. Stram. an mehreren Orten beobachtet, so in neuerer Zeit durch Munby in Algier auf Düngerhaufen bei Hidalı als eive gemeine Pflanze, welche von den Arabern „Ched jerat el djehenna,‘ d. h. „Höllenbann“ genannt wird. Zu Linne’s Zeiten war Dat. Stram durch das ganze mitt- lere Schweden ziemlich gemein; nun aber ist sie daselbst ganz verschwunden, mit Ausnahme der Meeresufer und grösseren Seen. — In Griechenland findet sich Dat. Stram, sehr häufig am Rande der Aecker, besonders solchen, die nicht weit vom Meere entfernt sind. Daselbst wird diese Pflanze gleich dem Conium und der Euphorbia im Frübjahre ansgerottet, weil man sie als Fieberund andere Krank- heiten erzeugend betrachtet. Io Europa werden für Dat. Stram. folgende Standorte bezeichnet: Italien: bei Bologna, Ravenna, Ferrara und Mantua; Frankreich: Gegenden von Nismes, Colmar und Schlettstadt; Südtirol: bei Ro- veredo:und Botzen, wo sie vom Juni bis October blüht, jedoch vom geringsten Froste getödtel wird. England: bei Portsmouth; — Deutschland: häufig auf dem untern linken Rheinufer, auf dem rechtsseitigen dagegen nur vereinzelt. Schweiz: hei Genthod am Genfersee. In den letzten Decennien beobachteten wir beide Formen bei Basel nur als periodische Erscheinungen, tbeils auf Grünboden, tbeils auf abgelagerten Grundsammlungen, jedoch nur selten. So Dat. Stram. im J. 1856 am linksseitigen Strassenbade ausserhalb dem Sommercassino. — Dat. Tat, dagegen im J. 1858 beim fran- zösischen Bahnhofe nächst dem Johannthor auf einem Steinkoblen- lagerplatze. Uebrigens sind Dat. Stram. und Dat. Tat. eine jähr- liebe Erscheinung im hiesigen botanischen Garten auf Grundhügeln n verwildertem Zustande. 763 L 1 tt er n ‘ ur Dr. Dresche, Analytische und bildliche Darstellung des Linne’ischen Pflanzensystems für Anfänger entworfen. Cassel, Fischer (ohne Jahreszabl 1859). I Tafel mit 4 Seiten. 8°. j Gewiss eines von den überflüssigen Werken der Neuzeit, das nur darauf berechnet ist, den Eltern, die für ihre Kinder etwas Nützlichesanzuschaffen wünschen, 25 Silbergroschen aus der Tasche zu jagen, ohne dafür auch nur den geringsten wirklichen Natsen zu gewinnen. In den vier Seiten Text wird gesagt, dass diese — grosse und wenn gleich sehr schlecht colorirte — Tafel nur dazu da sei, dem Anfänger Gelegenheit zu geben, von jeder Pflanze die Klasse und Ordnung nach dem Linneischen System aufsufinden und so- dann die Pflanzen hiernach in einer Ortsfliora weiter aufzusuchen. Hat aber der Anfänger „eine Ortsflora (nach Linne)“, so hater auch diese Tafel durchaus nicht .nöthig; denn hat er nur so viel Kenntniss von der Botanik, dass er die Pflanze, nachdem. er einmal die Orduung im System weiss, aufsuchen kann, so ist ihm diese Tufel gänzlich überflüssig, da sie durchaus nichts bietet, was dem Anfänger diese Arbeit des Aufsuchens der Klassen irgendwie wegentlieh erleichtert; sie ist also keineswegs ein. wirkliches „Hilfsmittel" , wofür sie der Verfasser. angesehen wissen will. Er will sie auch zur Repe- tition der Erkenntniss der Blüthen und ihrer Theile, ja sogar der Blattformen, die höchst mangelhaft repräsentirt and noch mangelhafter, wo sie sich finden, dargestellt sind. Ja der Verfasser verlangt selbst, dass erwachsene Schüler die Tafel wit in's Freie nehmen sollen, denn der „abgeschlossene Rahmen des Gesammtbildes gegenüber der grossen Menge von Gewächsen in der weiten Natur wirkt ordnend auf die erregte Phantasie und erhält jenen so nöthigen guten Muth, der ge- rade strebsamen jungen Botanikern so leicht abhanden zu kommen droht, wenn es ibnen nicht schnell und sicher genug gelingt, we- nigstens Klasse, Orduung und Namen aufzufinden.‘‘ — Nun, ein Jeder, der nar etwas von Pflanzenkunde kennt, wird mit Recht darin übereinstimmen, dass der junge Anfänger, der diese Tafel in schöner Ausstattung” (? ? ?) mit in's Freie nimmt und sie mit der Natur vergleicht, sie alsbald so weit er kann von sich werfen wird, um lieber in der Nator selbst Belehrung su suchen, als in solch elendem "764 Machwerke, das nicht einmal den ;Fortschritten der Neuzeit in Bezug auf Lithographie und Colorireng Rechunng trägt. Fast durchgängig wird der Anfänger, wenn er nur den Eifer hat, eine Blüthe näher zu betrachten und ihre Theile zu zerlegen, sich bald aufeinem 'höhetn Standpunkt finden, als ihm die erwähnte Tafel je zu ‘briggen im Stande ist, auf welcher von eigeutlicher Darstellung dessen, -was niit 'eiier analytischen Darstellung’des Linn &’schen Pflanzensystems erwirkt werden kann, eigentlich gar nichts zu finden ist. Man sehe nur z. B. f. 37. die schöne Kreuzblüthe, f. 41 die hübsche Darstel- :lönz ‚der Einfügung von 9 Staubfäden auf em Kelche bei ‘der Rose, — doch 'wosu noch auf Beispiele hinweisen, wo das Ganze 'zu er- «scheinen ‚keine Berechtigung hat. — Möge 'ein jeder Vater, der diess -Machwerk in die Hände nimmt, schon dorch die „schöne Ausstat- tung'‘ -gewarnt werden, es ou kaufen, Anzeige Douletten-Verzeichniss des Strassburger Tauschvereins. Supplement 'für 1859. (Conf. Flora 1858. p. 783.) Tralictrum simplex Balb. Cranbe 'strigosa. " Ranunculus cortusaefolius Godroni. nivalis. pedatus. Adonis vernalis. Aquilegia pyrenaica. Erysimum ochroleucum, virgatum. Descourainia Bourgaeana. Brassica montana. Moricandia divaricata. Henophytum deserti. Alyssum montanum. Capsella pauciflora. rubella. Draba acaulis. tomentosa, Thilaspi Gaudinianum. Iberis amara. arreziana ana erucdtioides, Poilygala adoensis. Aldrovanda vesiculosa var. Duriaei. Viola adulterina. abortiva J. Billotüi. collina. elatior.. gracilescens 3. propingua ). saxatilis. seotophylla J. Eypsophila curvifolia. Saponaria pulvinaris. Dianthus actinopetalus. brevicaulis. caektus. collivagis 3. diutinus. ‚ghacielis, Siiene ciliata. coarctata. conica. odontopetala. sientoria. j Agrostemma coronaria. Lychnis apetala. Alsine austriaca, Juniperina. Arenaria cerastifolia. Cerastium trigynum. Linum abyssinicum. anatolicum. Hypericum erenulatum. velutinum. Dodunaea arabica. Geranium divaricatum. Fagonia echinella, virens. ER Rhamnus cornifolia. pumila. Odina Schimperi. Eytisus prolifer. Spartoeytisus nubigenus. Ononis parvula Send. Trifolium agrestinum 3. Holineri. Melilotus laziflora. Lotus sessilifolius. Psoralea plicata. Astragalus äsper. chionophyllus. chrysuchlörus. melanocephalus. microphylins, Di Heiminthocarpus abyssinleus. Vicia pisiformis. pannonica. serratifolia. sordida. Pisum maritimum. Potentilla speciose. " Rosa andegavensis. re frutetoru®® marginata J. micrantha. pomifera. sepium, tomentosa. Alchemilla pyrenaice. Brayera anthelmintica, Epilobium collinum,. Lyıhrum virgatum. Amannia attenuata,. Syzygium guineense. Polyenrpaea eriantha. Teneriffae. ‚ Umbilieus libanotieus, Sedum elegans. sempervivum. . Aichrysum Punctatym, Aetonium Smitkü. Sacifraga aretioides, Cotyledon. groenlandica. Trinia vulgaris. Seseli Sibthorpü. Oenanthe rhenana. Angeli:a Razoulü. Heracleum Pastinaca. pyrenaicum. Laserpitium Siler. Polylophium thalictroides. Viseum tuberculutum. Houstonia longifolia. Kohautia noctiflexa.. . Gaillonia Reboudidaa,. Phyllis Nobla. Asperula cynanchica,, strieta. Galium hyssopifolium. Lapeyrousianum. rubioides. tenue. Pterocephalus Pinardi. Knautia tongifolie. Petasites spurius. . Erigeron droebachensis.. Inula acaulis. Solidago montisola J.. Bupkthalmum salicifi oläuım. Guizotia villosa. Anacyclus valentinys.. Argyranıhemum frutescens, 7B5r foeniculuceum, . Gonospermum,. fruticosum,. Ismelia Broussonetü... 766 Chamaemelum praecos. Tanacetum argenteum. Antennaria alpina. Leyssera capillifolia. Cineraria palustris. Senecio appendiculatus. eruentus. Gerardi Godr. Heritieri. Alractylis prolifera. Serratula Vulpü. Carduus hamulosus. medius. Eentaurea Biebersteinii. comata )J. drabifolia. furfuracea. Kotschyana. mucronifera. spinulosa. Tragopogon Tommasinii. Scorzonera parvijlora. Tourneuzia variifolia. Hieracium cerinthoides. flezuosum. Özanoni F. Sch. pannosum. sazatile. Campanula libanotica. uniflora. Arctostapkylos alpina. Andromeda hypnoides. Menziesia caerulea. Pyrola rotundifolia arenaria, Diapensia lapponica. Androsace Laggeri. olympica. Moaesa picta. Styrar offieinalis. Olea chrysophylia. Erythraea emarginella. litoralis. Gentiana Boissieri. holosteoides. Cordia abyssinica. Messerschmidtia fruticosa. Heliotropium suav:olens. Onosina echioldes. Echium aculeatum. virescens. Lithospermum callosum. Digitalis canariensis. Linaria genistaefolia. Campylanthus salsoloides. Wuilfenia earinthiaca, Melampyrum cristatum. Pedicularis jucunda. lapponica. mizta Gren. Trizage mazima. Orobanche major. Teuerü. Salvia Aucheri. Bystropogon plumosus. Cunila marjapa. Nepeta Pr teydea. Thymus hirsutus. Micromeria longiflora. Origanum ciliatum. Glechoma kirsuta. Lamium eriocephalum. Sideritis ambigua. candicans. Ajuga chia. j Laxmanni. Lippia adoensis. Acantholimon androsaceus, Statice macrophylla. Limoniastrum Guyonianum. Plantago Psyllium. Obione pedunculata. Atriplex dimorphostegium. Polygonum bistortoides. Königia islandica. Passerina nivalis. , Thesium intermedium. Euphorbia densa. duleis. Forskalii. DERCTETEE stricta Croton macrostachyus. Parietaria diffusa. Quercus calliprinos. Libani. tauricole, " Saliz cinereo-nigricans. polaris. Tazus baccata. Juniperus excelsa. foetidissima. Arceuthos drupacea. Abies cilieica. Pinus halepensis. Spiranthes aestivalis. Malaris Loeselü. Angraecum globiferum, Gladiolus palustris. Crocus variegatus. Lilium pyrenaicum, Fritillaria pyrenaica. Allium frigidum. strietum. Ornithogalum chloranthum. Juncus Tenageia, j Luzula canariensis. purpurea. Juncus tenuis Cyperus rubieundus. vegetus. Carex chordorrhiza. acula personata. heleonastes. pyrenaica. rariflora. rigida. sicyotarpa Leb. tenuis. Oryza sativa montana. Phieum Böhmeri. intermedium. Panicum undulatifolium. Arthraiherum brachyatherum. Festuca delicatula. Lolium. spadicea. Bromus divaricatus. commutatus. inermis. rubens. Lolium strietum. Aegilops speltaeformis J. Homerthria fascieulata. Tricholaena Teneriffae. Equiseium inundatum. ramosum. Lycopodium annotinum. Iso6stes tenuissima, Pilularia globulifera. Allantodia um+rosa. Asplenium furcatum. Cystopteris montana, Polypodium phlebodes. Wovdsia ilvensis. Ceierach canariense. Cheilanthes pulchella. Adiantum reniforme. Trichomanes radicans. Dicranum albens. Pyramidula tetragona. Bryum bimum. Hypnum fertile. Oakesianum, strietum. Lejeunia calcarea, Rielta helicophylla. 767. Lenormandia Jungermanniarum. Solorina saccate. Parmelia Borreri. Chara batrachosperma. tenuissima. Chaetophora tuberculata. Aivularia verrucosa. Scytonema Bangii. Cladophora patens. Conferva rupestris. Hutchinsia fastigiata. Gigartina plicata. Furcellaria fastigiate. Chondrus polymorphus. Delesseria alata. sanguinalis. sinuosa. Piocamium vulgare. Ptilota plumosa. Fucus canaliculatus. serratus. vesiculosus, Cystoseira siliquosa, Saryassım bacciferum. TR. 768: Rectifieationes ad priores Catalogos. 1845. Bromus divaricatus est B. Lioydianus Godt, 1858. Galium argentum est G. tenue Vill. Rhododendron pontieum est Rh. baeticum Boiss, Euphorbia Cyparissias 1. E. lucido-Oyparissias. Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen: Gesellschaft eingegangenen Beiträge. “ (Fortsetzung.) 136) Oesterreich. botanische Zeitschrift IX. Jahrg. Nr! 8. 9. 10. Wien. 1859. 137) Reichardt, über die Gefässbündel-Vertheilung im Stamme und Stipes.. der Farne, Wien, 1859. ‘ 138) De Bary, die Mycetozoen. Leipzig, 1859 - 139) Tuckermanu, Lichenes Americae septentrionalis exsiccati. Fase. V. et VI. Bostoniae, 1854. . 110) Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Mathem, naturw. Cl. 1859. Nr 1-9. Wien 1859. a 141, Hildebrand, anatomische Untersechungen über die Stämme der Be- goniaceen,. Berlin, 1859. R j 142) Döll, Flora des Grossherzogt! ums Baden. I. Band. 2. Heft. Carleruhe 1859. 143) Hanstein, Verbreitung und Wachsthum der Pflanzen in ihrem Verhält- nisse zum Boden, Darmstadt 1858, j 144) Schilling, das Pflanzenreich. Anleitung zur Kenntniss desselben uaeh dem Litnne’schen System. Breslau, 1859. 145) Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences Vol, IV. Bog. 12—-31 Boston. 1858. B 146) Memoirs of the American Academy of Arts and Sciences. New Ser, Vol. VL, Prt. II. Cambridge and Boston, 1859. 147) Regel, Rach und v. Herder, Verzeichniss der von Ho. Paulowaky - und Hn von Stubeudorf zwischen Jakutzk und Ajan gesammelten Pflanzen. Moskau, 1859. 148} Index seminoum quae hortua botanicus imper, Petropolitanus pro mutua com- mutatione offert. 1858. - Bi 149) The Atlantis: a Register of Litterature and Science, Nr. lil. IV. London ' 1859. 150) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Band. XII. Heft [IL. IV. Heidelberg, 1859. 151) @. Martens, die Gartenbohnen, ihre Verbreitung, Cultar und Benützung. . Stuttgart 1860. ' 152) Braun, Rabenhorst und Stizenberger, die Characeen Europas in getrockneten Exemplaren, Fasc. Ii. Dresden 1859. 153) Lenormand, notice biographique sur M. Chauvin. Caen, 1589. 151) Maudheux, fils, et Lahache, notice biographique sur Mr. le Dr. Mou- geot pere. Epinal, 1858, . Redactenr hd Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der FR. Nenbaner’schen j Buchädruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. Inhalts-Verzeichniss. | R 1. Original-Abhandlungen. Arndt, über Triticum strictum Deth. 209. Arnold, über die Laubmoose des fränkischen Jura, 113, » die Lichenen des fränkischen Jura. Nachträge und Berich- tigungen. 145. Böckeler, über die Gattung Ascolepis und ihre Arten. 99. ». eine neue Chaetospora. 101. » 'berichtigende Bemerkungen über eine Anzahl von Cypers- ceen, 65. » Beschreibungen neuer Cyperaceen, nebst berichtigenden Bemerkungen über einige ältere Cyperus-Arten. 433. Nachtrag ‚hieay. 495. ‘ Buchenau, Bemerkungen über Cornus suecica L. 87. m. . zur Naturgeschichte der Littorella lacustris L. 81. 705. un 5 Morphologische Notiz über Limosella aquatica. 97. eg 1 Fries, der Kalender der Pilze unter dem mittleren Horizonte Schwedens, 529. ‚Ph. N. Fries, über Lichtphänomene bei Pflanzen. 161. 177. ee Sebilderung einer botanischen Reise in die Ost- Finnmark 1857. 673. 689, Fürnrohr, Friedr. v. Schiller und die Pflanzenwelt. 637. “Hallier, über die bei Apolda aufgefundenen fossilen Cycadeen. 49. 281. 513. Häsökarl, Clavis analytica generam Euphorbiacearum secundum Baillon. 721 (false 739.) 737: ‚kr misch, sur Naturgeschichte des Potamogeton densus L. 129. kurse Mittheilang über einige Pyrolaceen. 497. Lästadias, Bemerkungen über die Formen von Nupkar luteum. 594. u über die Formen von Thalietram flavam und simplex, 509, 47* u, 710 Landerer, botanische Mittheilangen aus Griechenland, 193. 238: 440. 516. 677. Ueber die Gewinnung und Benutzung des Salep. 193. Atractylis gummifera 194. Düngungsmittel im Orieut 195. Kastaniensammlung auf der Insel Creta 196. Benützung der Aprikosen 198. Ueber die Mandarinen-Früchte 199. Krappeultur 200. Plautago 20i. Cor- nus mascnla 201. Elaeagnus angustifolia 202, Anchusa tinctoria 203. Süsse Kartoffeln 204. Sophora japonica 238. Datura humi- lis 239. Ueber die Stämme der männlichen und weiblichen Dattel- palme 239. Agave americana 440. Griechische Valksheilmittel A40. Zusammenstellung der am Meeresstrande in Griechenland sich findenden Pflanzen 516. Ueber die Wurzel der Scammonium- Pflanze 517. Radix Saponariae s Lanariae 517. Oelzweig-, Gras- und andere Kronen 518. Ueber das orientalische Rosenöl 519. Ueber den Fenchel 520. Ueber Blumenliebhaberei 501. Parietaria 522. Cuscuta 522. Heliotropium supinum 323. Fortschritte der Bo- deneultur m Griechenland 533. . RS Leybold, zwei neue Pflanzenarten der Chilesischen Flora. 241. v. Martius, Robert Brown, eine akademische Denkrede. 10, 25. Müller, nachträgliche Bemerkungen und Berichtigungen zu der Beschreibung der in der Umgebung von Weissenburg am. Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, 71. . Münch, Bemerkungen über die Gattung Polyenemum. 641... ” Mittheilungen über Datura Stramonium, 759. „ Mittheilangen über einige Ranunkel-Arten. 753. Nylander, de Calicieis alignid 43. 2 n adhuc circa Stereocaula quaedam. 215. » de ‚membrana interiore'‘ thecarım apud Lichenes. 625. ‚Sehaffner, über die fossilen Algen im grünen Jaspis. 561. 707. Schmidt, botanische Notiz aps dem Fichtelgebirg. 225. Schramm, über die Flora von Cainstatt. 809, C. H. Schaltz. Bip,, über die Gattung Billotia, 90%. Untersuchungen, botanische, in Griechenland seit der Ankunft des Königs Otto 1, 383. Vaupell, erläuternde Bemerkungen zum Referat in der botanischen Zeitung über die Abhandlung wegen Einwanderung der Buchen in die dänischen Wälder. 465 0 Wichura, ein Ausflug nach Lulea-Lappmarken. 393. 409. 425... Allgemeine Eindrücke der Reise, 393, Zur Flora im Allgemeinen, 404. Calypso ‚borealis. Salieb, 406, Pinas Frieseana. 409. Der schiefe Verlauf ‚der Holzfaser an den Bäumen Lapplands. 412, Botanische Notizen vermischten Inhalts. 419. Die ‚Bastarde des Nordens. 425. Verzeichniss der um Quickjock und in den Lulen- sischen Alpen gesammelten Laubmoose. 428. Wydler., kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. 957. 274. 289- 305. 321. 337. 353. 4. u Ranuneulaceae 258. 274. Berberideae 284. Papaveraceae 289. Fumariaceae, 290. Resedaceae. 294. Cruciferae; 2956305 Cis- tinese. 307. 459, Violarieae. 308. Droseraceae, $l1. Koiygaleae. 312. Caryophylieae, 315. 321. 337. Lineae. 342, Malvac-.ıe, 23. 852. Tiliaceae, 364, Hypericineae. 364. Acerineae. 369, Hippo- castaneae. 370. Ampelideae, 371. Geranincese,. 372. Balsamineae, 378. Oxalideae. 379, Butaceae, 449, Diosmeae, i5l, Celastrineae. 451. llicineae, 455. Rhamneae, 456. Terebinthacene. 456. Be- tichtigungen und Zusätze, 554. f Wydier, morphologische Mittheilungen. 1. Linnaea borealig, 1. Inflorescenz von Sambueus racemosa L. £. Stipular-Sprossen von Galium Cruciafa Seop. 3. Atropa Belladonna L. 17. Tozzia alpina L. 19. Androsace lactea L. 20. Pterostegia Arymarioides Fisch. et Mey. 23. Lloydia serotina Salisb. 38. Un- Äächte Blaitwirtel, 36. ., N. Litteratur. a) Kritiken und Beferate, Agardh, Theoria systematis plantarum, 115. - Arndt, das Wachsthum der Haferpflanze. 545. : . Baillon, Etade generale du groupe des Euphorbinedes, 626. 643, Ball, Haliday, Harvey etc., the natural history Rewiew.. : 221. Beltramini de Cesati, i Lieheni Bassanesi. 72. " nt de Brebisson, Fiore de la Normandie. 424. i Coemans, Notice sur quelgues cryptogames critiques de la Flore- Beige 156 \ . Cosson. et Germain de Saint-Pierre, Synopsis analytique de la Flore des environs de Paris. 479, . , Dresche, analytische und bildliche Darstellung des Linne'schen Pflanzensystems. 763. . Döbner, Lehrbuch der Botanik für Forstmänner. 583. u Fries, Th. M., Monographia Stereocaulorum et Pilophororum, 63. Harvey, Nereis Boreali- Americana. II. 227. u Hildebrand, anatomische Untersuchungen über die Stämme der Begoniaceen. 604. Hofmeister, neue Beiträge zur Kenntniss der Embyrobildung der, Pbanerogamen. 618. TE j Kotschy, die Eichen Europa’s und des Urients. 218, 665. de Martius, Flora Brasiliensis. Fase. XXI. et XXI, 45 Mettenius, über einige Farngattungen: V. Cheilanthes. VI. As- plenium, 708. . . Milde, die Gefäss Cryptogamen in Schlesien österreich, und preuss. Antheils. 54. - . über Botrychiam erassinervriam Rupr. und seine Verwand- ten. 54. j j Munby, Catalogus plantarum in Algeria sponte nascentium. 383. Rabenhorst, Flora des Königreichs Sachsen. 582. . Reichardt, über die Gefässbündel-Vertheilung im Staume und Sti- pes’ der Farne. 607. . Siebeck, Ideen zu kleinen Gartenanlagen. 223. , Unger, !ie Urwelt in ihren verschiedenen Bildungsperioden. 243. Willkoefnm, Deutschlants Laubhölzer im Winter. 581. ’? 2 Iganes et deseriptiones plantaram novar., eriticar, et ; rarior. Kuropae austro-occidentalis, imprimis Hispauiae. 3896. 7fa i b) Repertorium der periodischen Litteratur. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. 206. 568. Acta nov. Academ. Caesar. Leopold. Carol. natur. curiosor. 206. Annalen der Chemie und Pharmacie. 689. . Annales d’Horticulture et de Botanigue. 461. Annales des sciences naturelles. 102. 573.- Archiv der Pharmacie. 592. Belgique borticole par Morren. 206. Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. 568. Zn Bericht der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 567. | On Bestehen und Wirken der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg. 568. " Bulletin der k.”bayer. Akademie der Wissenschaften. 590. Bulletius de l’Acad&mie Roy. des sciences etc. de Belgique. 584. Bulletin de la Societ& hotanique de France. 345. 457. 507. 585.- Bulletin de la Societ& Imper. des naturalistes de Moscou. 527. Comptes rendus hebdomad, des söunces de l’Acad&mie des sciences. 104. = Curtis’s Botanical Magazine. 208. 463. . . Denkschriften der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. 110. u . Hedwigia. Ein Notizblatt für kryptegam: Sfudien, ‚352. Hooker’s Journal of Botany. 570. ae Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 512.7 °° ww: Jahresberichte der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden. 111. Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. 585. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. 109. j Journal für praktische Chemie. 590, Journal of the Proceedings of tbe Linnean Society. 107. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. 111. Mewoires de la Societ& Imper. des sciences naturelles de Cherbourg. 568. Mittheilungen der k. k. geographischen Anstalt, 463. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. 111. Notiser, hotaniska, utgifne af Tb. M. Fries. 205. 572. FE ‚Defversigt af Kongl. Vetenskaps Akademiens Förhandlingar. 204. Transactions of the Academy of science of St. Louis. 204. Transactions of the Linnean Society of London. 108... Transactions and Proceedings of the Victorian Institufe, 461. Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. 110. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Pressburg. 484. . ıis Verbandlungen and Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Natorwissenschaften, 110. Verhandlungen der k. k, zoologisch-botan, Gesellschaft in Wien. 568. I. Botanische Notizen. Alber s, über Cortex adstringens brasiliensis, 119, Caspary, über den Bau des Fruchtknotens bei den Pomaceen. 119, über eine carmoisinrothe. Blüthe von Nymphaes alba. ’ ” ” 7 139. über die Kotyledonen Rexii. 120. über. eine. merkwürdige ursinum. 139. ‘des Streptopas polyanthus und Eigenschaft des Blattes von Allium über Binrollung der Blätter bei Monocotyledonen, 120. . über Korkbildung in den Rbizomen der Nymphäsceen. 118. ’ Resultate der Untersuchungen von Aldrovanda vesiculosn. 140. anatomische Untersuchung der Geschlechtsorgane des Cytisus Adami. 122. über Victoria regia, 14 8.. Cohn, über Pleurostauron, Hildenbrandia rosen und Sphaeria Le maniae,. 176. . Grenze, nördliche, der Kartoffel. 2 24. Hasskarl, über Cuseuta Trifolii. 632. .: oo. Körber, über Grimaldia fragrana.. AT. 4.000002 ut. Milde, Nachtrag zu dem Verseiahaiss..der ‚schlesischen Laubmopse. 174, ETE, . “ ’ Nitsschke, über d folia. 747. Netisen aus Java. 335. 718. . Sn Pannewitz,, über das Wachstham der Bäume in die Dicke. 175, Sinning; über eine merkwürdige Bastardbildung des Goldregens, 121. über. Nototbylas_fertilis. 173. - _ ie Wachstbumsverhältnisse ven Drosera rotundi- Stenzel, über die Astbildung der Farne. 173, . über Gabeltheilung im Pflanzenreich. 175. Treviranus, über Cytisus Adami. 122. Verbreitung, geographische, der Coniferen, 224, Weber, über ein. fossiles Palmenblatt aus der Rotter Braunkohle. ” 137. ” ” ’ Un ‘Wichera, über unvollkommene Diklinie. 175. über Drehung der Pflenzenhaare, 176. über das Verhalten der Laubmoose zum Lichte. 171, über die schraubenförmi der Moose. 172. gen Windungen des Fruchtstiels Wimmer, neu aufgefundene Arten der schlesischen Flora. 32. IV, Gelehrte Anstalten und Vereine. Garten, botanischer, in Breslan, neue Argqui sitjonen; 338. Gesellschaft, botanische, Anzeige’ der füf die Sammlungen eingegan- genen Beitröge. 64. 112. 192. 208. 256. 408. 480. 527. 576. 592. 608. 640...720. TB... ! Gepellschaß,. ‚niedertheinische, für Natur- und. Heilkunde, Kotan, Ver-. :bandlungep. 116. 139. Gesellschaft, schlesische, für vaterländische Cultur, betan, Verhand- . \gpgen. Aprgelben, 32, 171..746. VW. Getrocknete Pflanzensammlungen. Arbold, ‚Sammlung götrockneter Lichenen. I, 16,* IL. 288.* I. ‚624.* Breutel, Flora Germanica exsicenta Cryptogamia, EV. 563.* 547. ‘ Musci frondesi Africae' australis. 574. Büchn er, ‚ plastische Nachbildungen essbarer und schädlicher Pilze- 144. Cesati, plantae Italiae borealis. 198. ne Crepin, lierbarium der europäischen 1 Rösen. 240: Eisenh arth, Offert von Exkiöcaten, 764. Fr ies, Th. =. Lichenes Scandinaviae, rariores et ‚eritief ‚susiccati, 288. 524. u Fuckel, Doubletten-Verzeichhies der Wine: ‚Beetion. für Nassau. 80, Gaillardot, plantse Syriae. 192. 376.°° - = Rn 0 4a ray al E Geubel, pläntae Americae borealis. 575. gest „abi Ho henacker, Algae marinse siccatae 576. Herbarium normale plantarum offieinalium 576. Kotse by, plantae m. Libani et Syriae 576. E Philippi, plantse chilenses. 574. - Rabenborst, Algen Sachsens, ‚resp. Mitttel- Furopa's.- LSKIK. . LXXX. 78* EXXXI. LXXKI, 252.* LESUUR bXXXIV. 439. LXXXV. LXXXVE 596: n Bryotheca europaea 111, 77.* IV. 566.* Be n Cryptogamae vascalares europaeae. #.: 157; Pr „ Fungi europaei exsiccati, I. 433.* n Hepaticae europaeae IX— XII: 437.* oo . n Lichenes europe exsiccati XV, XVI. 333, ..i- „ "Braun ef Stizenterger, die Characeen ‚Ewro: pa’s. I. 669.” \ Rube, Verkauf eines Herbariums. 688. ee Bla Schmid, pl. montium Nilagiri. 576. Er Schultz, °F. W:Herbärium 'normale. 501. “ Siraseburger Tauschvereio, Doubletten-Verzeichnise. 764. * Wirige n, Merbarium plautarum selectarusı‘ Fieras'rhonanae. 525 !fferbariuniRuborom rhedanerum DAB. 27 0. # VI. Register. a) der Personen. " Agardh, C. A. 96. + 318.* Agardh, J.95 115. Albers 119. Antz 48. f. Areschoug 95. Ärndt 209 545. Arnold 16. 113. 145. 288. 624. Asa Gray 255. — Bail 15. Baillon 626. 721. Ball 221. de Bary 255. Bayer 48: 4. Bell 749. . Beltramini de Cesati 72, Berger 484. Bergema 749. Bückeler65. 99. 101. 433. 405. Boissier 487. Boitard 746. Braun 669; de Br&bisson 424. Breutel'567. 574. Brown R. 10.*. Büchner 144. Buchenan 81. 87. 97. 705. — Easpary 95. 118. 119. 120. 122. 139. 140. 143. Cesati 192. Chauvin 158. } 256, Clementi 492. Coemans 156. Cohn 173.176 746. Cosson 749. Urepifi 240. — De Candolte 255. Delastre 749. . Dietrich 48- j Döbner. 583, Dresche 763. — Eisenbarth 750. Erblich 255. — Fraas 486. Friedrichsthal 485. Fries, E. 529. Fries, Th. M. 63. 161. 288. 524. 673, From- berg 191. +. Fuckel 80. Fürnrohr 161. 592 599. 657. — Gaillardot 192. 575. Gasparrini 15, Germain de Saint Pierre 479. Geubel 575. Göppert 32. 174. 335. — Haidinger 255. Haliday 221. Hallier 49, 381. 513. Harland 48. }. Harvey 221. 227. Hasskarl 622. 646. 721 737. Heldreich 488. Ilenfry 749. Hildebrand 604. Hofmeister 618. Hoffmann 528, Hohenacker 191. 576. Horsfield 749, v. Humboldt 273. — Johann, Erzherzog von Üesterreich 480. j. Irmisch 129. 497. — Kerner 158. Körber 672. 747. Kotschy 218. 576. 665. Krause 32. v. Krempelbuber 673. — Lästadius 594. 599. Landerer 95. 193. 238. 440. 516. 577. Lecog 480. ' Lejeune 255. +}. Leybold 241. "Leydolt 74. Löwe 95. — v. Martius 10. 46. 95. Mette 160. Mettenius 708. Milde 54. .173.- Mougeot 79. r. Morren 76 +. Müller 71. Münch 441.753. 769. Munby 383. — Nitzschke 747. Nylander 43. 215: :625.. Orphanides 498. — Pannewits 175. Philipps 574. Pringsheim 372. — Rabenhorst 77. 78. 157. 252. 332. 438. 437. 489: 426: 582. 669. Radikofer 480. Reichardt 607. Rossmann 255. 536, Röst 191. Rute 668. — Sanio 15, Sartori 484. Schaffner 561. 793: v.'Sehiller 657. Schlagintweit 255. +. Schmid 576. Schmidt 396: -Buhnittspahn 158. Scholtz 496. Schott 150. Schramm 609. Schultz ©. H! 707. Schultz F, W. 501. Sendtner 256. 7. 368 * Siebeck 223. Siebold 101. Sinning 121. v. Spruner 485, Staunton 74% 7. Stenhammar 95. Stensel 173. 175. Stizenberger 660. — Teysmann 191. 336, 718. Treviranns 32. 122. — Unger 248. — Vaupell 465. Vriese 718. Vry 335: — Weber 127.” Weinmann 47.1. Wendland 255% Wichura 158. 171. 172, 175. 176: 593: Willkomm 160. 156. 581. Wimmer 32, 192. Wüstnei 480. Wydier b. 257; 4. — "Zeiterstedt 95. Zeyher 95. }. Zellinger 336. 718. 748. 1. b) der Pflanzen! hcacia Josewa et virginalie 120, Acer campestre 370. platanoides . 309, Fseudoplatanus 369. Acerineas 369, Acmanthesa 46 Aselinm | ia Montellicum 76*. Aconitum 282. Napellus 282. Actaea spicata 283, 420. Actinecoecus Hennedyi 221*. Adonis 262, aestivalis, autum- nalis, vernalis 262. Aegagropila Bulnheimii 254. Aesculus Hippo- eastanum 370. Aethionema saxatile 305. Agave americana A440. Aga- rieus olearius 165. 168. Agrostemma Githage 326. Agyrium rufum 156- Alchemilla vulgaris 419. Aldrovanda vesiculosa 140. Allium ursinum 139, Allosorus 709. Alsine Jacquini 328, laricifolia 327. te- nuifolia 328, verna 327, Alsineae 186. Althaea ofieinalis 363. Alys- sum calyciuum, monftanum, saxatile 303. Amblystegium irriguum 115. Ampboridium rupestre 154. Anchusa tinetoria 203. Androsace lactea 20. Androsaemum ofhieinale 365. Anemone 259 alpina260. nemorosa 261. Pulsatilla 239, ranunculoides 262. sylvestris 227, 261. vernalis 259. Augelica Archangelica 421. Antitrichia cartipendula 114. An- tochytrum 707. Aquilegia vulgaris 281. Arabis alpina 298. arenosa 299. bellidifolia 299. caerulea 299. birsuta 299. Arctoa Anderssonii 432*. Arenaria biflora 331, ciliata 330. serpyllifolia 330, Arnica al- pioa 406. Artocarpus altissima 719. Arum macnlatum 170. Aseolepig 99. Aspicilia sp. jar. 149, Aspidium Filix mas 174. Asplenium sp, 708. Albyrium 713. Atraetylis gummifera 194. Atropa Belladonna 17. 758. Aulacomnium palustre 114. Avena sativa 546. FREE Kangia vesicularis 228%. Barbaraea vulgaris 298. Barneondia Dombeykoana 242*. Bartramia pomiformis 44. Batrachospermum se- tigerum 527. Begoniaceae 604, Berberis vulgaris 284. Betula nana-. glutinosa 426. Biatora sp.-jur. 151. Biatorina albo-pruinosa 152*.. sp-jur. 152. sylvestris 152.* Billotia 707. Biscutella laevigata 304. Bledgettia 228%. Botrychium erassinervinm 54. Brachythecium albi- cans, laetum, populeum 115. Brassica Napns, nigra, oleraeea, Rapa. 302. Bryum pseudotrigaetrum 114. sanguineum, 222. Buellia sp jur. 150. Buffonia macrocarpa, tenuifelia 326. Bunias Erucage; erientalig. 306. Buxbaumia aphylia 114. Byrsonima 46. Byssus phosphorea 171. Caeoma subapieulosum 436*. Calendula oflieinalis 179. Calicieae 43. Calieium subtile 156-Callopisma sp.jar. 148. Calothrix dura 230*, Caltha palustris 276. Calypso borealin 406. Camelina sativa 303. Capsella Bursa pastoris 305. Cardamine alpina 299, amara 300. im- patiens, pratensis, resedifolia 299. Carex 422. capitata 406. hirte, 176. humilis 32, laxa 428. nardina 406. syeiocarpa 424. Caryophylleae 314. Castanea vesca 196. Catoptridium smaragdinum 170. Caulerpa Ashmeadii 228*., Lycopodium 288*. Cerastinm 342. arvense 342. lougirostre 420. Ceratocephalas falcatus 262. Chaetomorpha brachy- gona 229*,. Olneyi 229*, Chaetospora oligostachya 101”, Characese 669. Chara ceratophylia 670. contraria 671. foetida 671. intermedia, 671, polyacantha 672. strigosa 671. Cheilanthessp. 708: Chelidonium 289. majus 289. Cherleria sedoides 328. Chimaphila umbeilata 497. Chlorodesmis Vaucheriaeformis 228*, Chordaria nidifica 231*. Cin- ebona Condaminea 718. Cinclidotus fontinaloides 114. Cistineae 189. 456. Citrus bigardica 199. Cladophora luteola 229.* Clavaria phos- pborea 167. Clematis erecta 258. Cladonia 45. Cochlearia Armoraeia sazatilia 303. Collema sp.jur.. 145. Convolvalas Batatas 204. Cornus mascula 303. auecica 57, 464, Corydalis cava 290. 565. glanca 293. 586. 7 lutea 292. 555. solida 292. Cosmos bipinnatus 40. Conlteria tingtoria 336. Crithmum maritimum 516. Cruciferae 295. Cruoria adhaerens 221.* pellita 221.* Cucubalus baceiferus 322. Cuphea 3. Cupressus fastigiata 224. sempervirens 578. Cnseuta 522. Trifolii et affın. 622, Cycadese 49. 481. 513. Cycadites 51.* biseriata 482.* densa 53.* elegans 52.* macrostema 482.* minuta 53.* multiformis 52,* plana 53.* polyseriata 482,* radiata 482.* reticulata 53.* Schmidiana 483.* tenuis 52.* zamiaeformis 482.* Cylindrotheca 252.* Gerstenbergeri 252.* Cymbella variabilis 253. Cyperas acute carinatus 495. al. bisij 446. brevispieatus 442.* chrysostachys 446 (438 bis).* contrac- tus 66. cylindrieus 445 (437 bis).* hemisphaericus 447 (436 bis).* heterophyllus 443.* Heyneanus 448 (440 bis).* infirmus 446 (438 bis),* latespicatus 441 (433 bis).* mitis 446. Mülleri 442 (434 bis).* praemorsus 444 (436 bis).” Pumilio 447. semiradieiflotüs 442 (434 bis).* sphacelatus 446. spongioso-coriaceus 44], tenaispica 65. vegetus .ß triangularis 444 (436 bis).* viviparus 66. Watsonianus 443 (435 bis).* Cypbelium 44. albidum 156. COytisus Adami 121. . . Pasya Harveyi 231,* Dasycladus oceidentalis 258.* Datura hu- milis 239. Stramonium 758. 759. Tatula 760. Delpbinium 281. Aja- cis, Consolida, elatum 282. Dentaria 306. digitata 301. Dianthus 316, Armeria, barbatus, Carthusianorum 317. Caryopbyllus 318. prolifer 316. superbus, sylvestris 318, Diatomaceae 222. Dichromena Drum- mondiana, leucocephala, nitens 70. Dicranella Scbreberi 113. Diera- num montanum 113. Dietamnus Fraxinellä‘ 451. Diploicia canescens 150. Dothidea Lycii 436.* Draba aizeides 303. borealis 420. hirta 420. incana 303. 420. verna 303. Wahlenbergii alpina 426. Drosera 311. longifolia 312, rotundifolia 311. 747. Elachista Greviliii 221.* Elaeagnus angustifolia 202. Ephedra alata 224. Epimedium alpinum 286. Epipactis Gtrorubens 227. Epi- pogium Gmelini 405, Equiseta’58, Equisetum trachyodon 158. Eran- this hyemalis 278. Erodium cicutariam 377. Erucastrum obiusangu- lum, Pollichii 302, Erysimum Alliaria 301. cheiranthoides, orientale 302. Euphorbiaceae 626. 643. conspeet. ord., subord., gener, etc. 646. clavis analytica 721. Euphorbia phosphorea 166. Euphrasia Odonti- tes, officinalis 2 Evonymus europaeus 454. ‚latifolius, verrucosas 456; ‚Filiees 59. 617. Fimbristylis anceps 68. Böckeleri 69. compla- nata, cylindrostachya, firmula 69. Griffithiana, haemaglottis 70. Kiel- meieri 69 Metzii 70, microstachya, oxylepis 69. pentagona, Pohliana, ‚umbellata 70. Fissidens crassipes 113. taxifolias 170. Flabellaria 127. Foeniculum vulgure 520 Fumariaceae 290. Fumaria capreolata 294, 556. offieinalis 993. 556. Funaria Mühlenbergii 114. .Galiom Cruciata S, Mollugo, verum, verrucosum 200. Garidella Nigellastrum 250. Gentisna ciliata 226, germanica 227. Geranium 372. columbinum 376. dissectum 375. divaricatam. 377. Incidum 376. macrorrbizum 376. molle 376. palustre 373. pratense 373. pusillum 875. pyrenaicam 373. Robertianum 377. rotundifolium 376. sangui- seum 376. Glandonia 45, Glaucium 289. corniculatum 289. luteum 389, Glococapsa cosaeina 254." saxicola 253.* Gloeosporium Andur- nense ct Veronicarum 436. Gnetum Jatifolium 224. Gorteria rigen« 180. Grimaldia fragrans 747. Grimmia apocarpa 114. Gymnogramme 706. Gypsophila muralis, repens 361. Haewatomma eismonicum 75.* Hlalosaceion dumontioides 231.* Hedera Helix 440. Hedwigia ciliata 114, Heäyosmon 578. Helian-. themum 307. vulgare 308. Helianthus annuus 179. Heliotropium su- pinum 523, Helleborus foetidus, niger, viridis 279. Hepatica triloba_ 258. Heterocladium dimorphum 114, Hibiscus Trionum 363. Hieracium euesium, gothicum, nigrescens, saxifragum 405. Hildenbrandia rosea 176. Himantia candida 171. Holosteum umbellatum 331. Hormotrichum horeale 229. Uufchinsia alpina 304. Hydroras ‚penieillatus var. occi- dentalig 230 * Hylocomium loreum 115. Hymeneliahiascens. 74. 149. taberculosa 74. Hyoscyamus niger 758. Hypericineae 364. Hypericum ealyeiyum 367. hirsutum 367. homifusum 366. montanum 367. per- foratum 365. quadrangulare 366. tetrapterum 366. Hypnum aduneum; filieinum, pallescens 115. Hysterium Prostii, pulicare. 156. Jamesonia 709. Iberis 304. amara, sempervirens, umbellata 304. liex Aquifolium 455. Illosporium aurantiacum 438, Imbriearia Spren- gelii 146. Impatiens Balsamina 379. Nolitangere 378. Isoötes Ma- linverniana 157. Isolepis smbigua 438. angachilensis 448. bellula 68. eiliifolia 67. intricata 68. pentasticha 446.* Pumilio 448.* radiciflora 68. Urvilleana. 448. Isopyrum fumarioides 280. Jungermannia ba- densis 437. Kitaibelia vitifolia 336. Kyllingia erassipes 444.* decorä 66. Leathesia erispa 221.* Lecanactis biformis 155. Lecanora sp. der. 147. Lecidea jurana 150. rugulosa 74. Lecidella scetina 151. emanea Kalchbrenneri 439, Lepidjum campestre, ruderale, sativum 304. Lichenes 625. Lilium buibiferam 39. 179. Martagon 36. Limo- sella aquatica 97. Linnaea borealis 1. 420, Linum "342. catharticom, tenuifoliym, usitatissimum 343. Eypocarpha Zollingeriana 100* Ei- thoicea sp jur. 153. Littorella lacustris 81. 464. 705. Lioydia sero- tina 33, Lonicera Xylosteum 222. ‚Lunaria rediviva 165. Luzula 176. Lyceknis coronaria 325. 558 diurna 325. Flos eueuli 325. Flos Jovis 325. vespertina 325. Viscaria 326. Lycopodiaceae 57. Lyngbya falva 229.* pusilla 230.* Lythrum Salicaria 176. Mahonia ilieifolia 286. 555. Malachiam aquaticum 341. Malpig- hiacege 45, Malvaceae 303. Malva Alcea 461. crispa 362. mauritians 362. moschata 361. rotundifolia, sylvestris 362. Mariscus brachei- lema 66. Drummondii 66. giganteus 443. 496. Kyllingiaeformis 443. 496 sphaerocephalus 66. uitenhagensis 66. Marsdenia erecta 516. Matricaria inodora 171. Meconopsis 219. Microcgleus corymbosys 230,” Microthamnion strictissimum 439, Moehringia museaides 329. trinervia, 330. Mostia fontana 405. Myosurus minimus 262. o. Nasturtiam oficinale 297. sylvestre 298, Ngvicpnla nodosa, 536. Reinickeana 253. Nigella damascena 280. sativa 281. Nitella capitata. 669. hyalina, murronata, nidifica, opaca 670. Nitophylium - Eryeanum, 231, Nitzchia Arcus 79, Nostoceristatum 330.” Notholaena 709. Notbothylas fertilis 173. Nuphar Iateum 133, cum formia 593.* Nymphara, alba. 133. 139. giganten 118, en Ochrolechia pallescens 148. Ocimum 578. Odina gummifera 336- Qepothera macrocarpa 171. Osmunda Lunaria 226. Oxalis 379- Acstosells 379. stricta 381. ; \ Pachnolepia medusala 156. Paeonia oflieinalis 283. Pandanüs 182. Pannaria Schäreri 147. Papaver 289: Parietaria 522. Parmella muscigena. pulverulenta 146. Pavia rubicunda 370. Pelfia epipfiylta #2. Peltigera malacea 73. Peronospora Dentariae 436. Pertusaria gorediata 155.. Petrocallis pyrenaica 303, Peziza Avellanae 434.* “ Phacidiopaie .75.* Grappae 75.” Phitonotis calcarea I14. Phoenix dactylifera 239. Physarum nutans 434. Physcia muroram 146. Phy- ‚pgueos decandra 1715 Pilophoras 63. Pinguicula villosa, vulgaris 419. Pinnularia oblonga 253. Rahenherstii 516. Pinus Frieseana 409.* Pistacia Terebinthus 521. Plagiotheeinım dentieulatum 114. Plantago 301. Plecosorus 708. Pleurostauron 176. Pogonatum nanam 114. Polyanthes tuberosa 181. Polyblastia sp. jur. 155. Polyenemum. 642. arvense et majus 643.* Polygala 312. amara, Chamaebuzus, vulgäris 313. Polyporus nigricans 433.* ragulosus 433.* Pomaceae 119. Po- .tamogeton densus 129. Psorotiehia riparia 145.* Pieris 709. Pte- rostegia Arymarioides 28. Puccinia Cirsii 436.” Pyrala. chlorantha 499. rotundifolia 300. si. Quercus alnifolia_ 665. aurea 220, brachyphylla 667. conferta :568.. Ehrenbergü 669. Haas 219. Ithaburensis 667. rigida.666. syriara 219. tauricota 667. Ungeri 668. Vallonea 666. + Rapnunenlus aconitifolius 264. acris 267. 420. 555. alpestris 264. - ‚aquatilis 263. arvensis 276. auricomus 261. bulbesus 274.555. Ficaria 264. Flammula 753.* fluitans 263. glacialis 263. lanuginosas 267. Lingua 264. 554. montanus 267. muricatus 276. repens 267 reptans - 954 * sceleratus 275. Raphanus Raphanistram, sativus 307, Raphia Ruffia 719. Rapistrum rugosum 306, Bemiria maritima, rigidissima.67. Reseda 294. alba 295. Iutea 295. Luteola 208. oderata 204. Rham- nus 456. 559. Rhizomorpha subterranea 165. 166. Rhus Cotinas 456, Bbynchospora foliata, longiseta, monostachya 71. Rinodina sp. jur. 48. Rosae 240. Rubia tinetorum 200. Rubus aggregatus 244.* „argenteus 71. eallianthus 237, calyculatus 235.* confluentinus 232. "conspieuus 233° deltoideus 537.* discolor 71. dumetorum 238 *:. eife- liegsis 335, erubescens 234.* Fuckelii 235.* Tükco ater 234- genicula- tus 231. geromensis 23*.* Godroni'72. Güntheri 72.237, hirsutas 233. Idaeo-caesius 238.* insericatis 233,* - Kalfenbachi 34.* Löhri 235,* 'macroacanthus 71. 333. maeröphyIike 73233. mfndtifidras 236.* nitidus 71. obliquus 235. polyanthos 232.* yemnete BG Radula "72. 234. rivularis 247.* radis DA4, "Ankatilie A| eticns 426. Schlikkumi 235.* teretinsculus 136,* thyrsiflerus 72. thyrsoideds 232. umbraticus "233. vestitus 71 233. sirzilterim 337.% "leide 215. vulßarls T1- 253. Ruta graveolens 459. 558. \ En Sabal 127. Säkina pröwdnbens, saxatilis 326. Selep 19. Salix "Caprea-Lappontim 427." glatEa 421. glauca-phylivdefsifa 497. hastata- herbacea, hastata lanata 437. Lappfonum 321. Lappontum ph ylicuefolia myrefiiiäen Ehpdonddn, myhiifuiden Hvida 537. 'orih Ans. püylncke- folia-Caproa 477. Polaris 421. Banıbacns racomunn 6. Bahonaria ocy- do moides 322. officinalis 321, 517. Vaccaria 321, 557. Scammonium ‚517. Schistostega osmundacea 169. Schizothrix variecolor 527. Seir- pus elegantulus 68. trialatus 445.* Scoliciosporum sp. jur. 150. Seco- liga foveolaris 149. Sedum album 226. Seligeriae sp. 114, Senebiera Coronopus 305. didyma 306, Sileneae 187. Silene acaulis 432. ang- lica 323. Armeria 324. diehotoma 322. gallica 322. inflata 323. ita- lica 322. nutans 333, Otites 323. quadrifida 324, quinguevulnera 322. 'Sophora japonica 238. Spergula arvensis 326. Sphacelaria arctica 331. Sphaeria chlorospora 434.* Lemaneae 176. schistostroma 435.* Sphagnum cuspidatum 115. Staphylea pinnata 451. Stauroneis Jani- schii 527. Stellaria 337, glauca 340. graminea 340. Holosten 339. media 337. nemorum 337. uliginosa 340. Stereocaulon 63. 215. ‚Stroptöcarpus polyanthus120. Rexii 120. Strutbiopteris germanica 174. Synedra atomus 253. Tagetes erecia et patula 179, Thalictrum 258. aquilegifolium 258 flavam 258. cum formis 599,* foetidum 258. galioides 258, simplex cum formis 691.* Thamnium alopecuram 115. Thelidiam umbrosam 154. Thlaspi arvense 508. perfoliatum, rotundifolinm 304. Tilia 364, 559. Tozzia alpina 19. Triehomanes radicans 231. Triticum stricetum 209. Trollius europaeus 278. Tropaeolum majus 177. Tuo- meya 229.* Turritis, glabra 298. Tussilago Farfara 226. or Uredo Cirsii 436,* Uromyces inaequialta 436.* Usnea. ceratina 146. Vaceinium Vitis idaea 421. Veronica prostrata 32. Verrucaria fuseata 154. limitata 154. maculiformis 153. papillesa 154. ‚Viola 308. atropurpurea 242.* arvensis 310. biflera 311. hirta 309. mira- bilis 310. odorata 309. pinnata 557. pratensis, sylvestris, tricelor 310. Vitis vinifera 371- “ en Xylographa rubella 1599. \ in Zamites 51,* 514.” angustiformis 514* elegans: 515.* multifarie 515.* pulchra 515.* quadrangula 515.* tenniformis DIE® Zr DE BE 2 2 VII. Abbildungen. Tab, I. zu S. 1. Schematische Darstellungeu der Blüthenzweige von Atropa Belladonna, dann der Niederblätter von Tozzia alpina 5 und der Spressfolge von Linnaea borealis. Erklärung: S. 42, Tab. I. zu 8. 49. Abdrüche fossiler Cycadeen. Erklärung S. 54. Tab. Il. zu S. 81. Morphologie von Littorella lacustris und Cornus suecica. Erklärung: S. 86 und 94. : Tab. IV, zu va Morphologie von Potamogeton densas. Erklärung: Tab. V. zu S. 241. Viola atropurpurea und Barneoudia Dombey- . koana Lheyb. . j Tab. Vi. zu S. 367. Blatt- und Sprossstellung der Caryophylleen und Blüthengrundrisse von Stellaria media und Malva maauri- tiana, Erklärung: S, 367. Tab. VII. su 8. 406. Morphologie von Calypso borenlia, Erklärung: Seite 406. Arcton Anderssonii. Erklärung : 8. 438, 0” P Tab. Vill.zu S. 481, Abdrücke fossiler Cycadeen. Erkfrung 8."493. Tab. IX. zu S. 513. Dessgleichen. Erklärung: S. 51f. Tab. X. zu S. 661. Fossile Algen im grünen Jaspif, Erklärung im Texte. j via. Berichtigungen. „Za-Nrö. 1—3. S, 2—42. siehe: S. 96. / .. Zu Nro. 6. S. 83--92, siehe: S. 464. j Za Nro. 17—24. und 29. siehe: S. 554, Nro, 38. 8.4572. 15 v. o- statt 74 lies 6%. B ran 4 7 u RR Bfg® lies ar, . n j 18v.u „ 2—6-rad, lies 5—6-rad. |. „» 438.) 18 v. u. ist zwischen den’Worten splendent und = angustiss. einzuschalten: dorso anguste stramineo-virentibus. ! . statt Friesen lies Eriesen, „489,18 v. 0 OL v0. „22“ Iato lies 321 Iato. ar, 3v.u ,, 2° lato lies 1° lato. j } „ 17_v. u. ,„ brevioribus lies brevibus. n4 v. o, ist zwischen den Worten subsexradiatis u und radiolisque einzufügen: radiis. 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Zu „32 „ Anagrammma für Anagragtma. u ‚24 „ muss für gehört, 25 streiche zu. 3 ’ 32 setze vor aug. 683 en ( _ \ % Ties Kiendegnuin für Adöndggnum. „640 „, „ Exeoecaria (p. 517.) er ER A ven n..4 lies (p. 658 vermeldete) staft . 858) j vermeldete. . wo. >», 22 lies ScepaSma statt Scepasma.. .. .. .. Nro. 41.15. 644 Z. 10 lies 12—17 statt 17. — Zeile 11 lies 12 bis 22,statt 12, Zeile 14 füge hinzu p. 361, lide XVII statt KVIN. — Zeilk 29 lies XV statt XX. — Zeile 31’lies. 158 statt 185. _ keit 33 lies VI statt VII. — Zeile 34 lies amb. Vi], st, amb, — Fei 35 lies XXVl u. N, statt XXVH a. H,; ebenso auf pag. ilb 27 u. 28. — Pag. 645. Zeile 1 lies 668; statt 660. — Zeile 36 \lies 18, statt 28. — Pag. 646 Zeile 7 v, u. lies Rieini- des statk Riciniiddes. und Zeile 4 v u. streiche Has ?, — Pag. 647 Zeile\7 lies Prei. statt Pre. — Nro. 16 lies Bromfäeldia statt Bromfeldia. — Nro. 22 lies Mlicrandra, statt ‚Nierandra. — Nro. 24 libs Cratochwilfa statt Cratochwila. — Pag. 648. Nro. 38 lies Astrafa statt Astroea und füge am Schlusse ‚ugch das Sabg. U. Lasiogipe Ri. hinzu. — Nro. 43 lies Gynamblogis statt Gy- nambloris dnd Trr. statt Fri. — Pag. 649. Nro. 72 ‚lies Bernardia statt Bernhardia, — Nro. 74 lies Cheilosa statt GCheilosa. — Nro. 78 lies Schiematopera stajt; Schisinafoptera. —. Pag 650. Nro. 97 und 98 fies Conceveibk alatt.Vongeyeibge, — Nro. 106 lies utrens statt Yirens. — Pag. 352. Nro. fe LLORET) 7 lonaria P Br. Rounowia Buch, — Nro, 134 lies Dimania statt ' Douanla. — Wro. 135 Jies Wuss. statt Juss. — Nro, 136 lies P. Br. statt, R. Br. — Pag. 653. Nro, 153 lies G@usgbia statt Bang- | hia. — Nro. \154 ist vergessen: (Urotonis sp. Bu,_P Jatrophae ! sp. Grtn., Tokicodendron Th n b.)—.Nro. 160 lies, Dalz statt De. ; — Pag. 654. Nro. 169 lies Wapaca statt Hapaca. — Nro. 177 lies | Schaefleriae #tatt Schaefferia, — Pag. 655. Zeile 1 lies Mylo- pbylia statt Hiylophylia, — Nro, 189 lies Melanthesa, statt Melan- thera. — Nro,/ 195 lien Aporaosa statt Aperora. — Sire 205 streiche | ef. — Zeile 1 v. u. Hies I. U. 969 statt I, 959. — Pag. 656. ..Nro. 214 lies. $ Meborea statt „Meborea, —, Nra. 217 lies Bnth. ; „statt Bunt. — Nro, 220 lies Aporosa ptatt Äpenßgs,, — Phytoere- . neae lies Pylenacen & statt. Pyrenacanthus. —:Malvoideae setze ' hinzu (Cloytide ap. Thnb,) — Khamnese lies I. #. 650 statt 1.650. ? — Flacourtianeae lies Mierodesmäa statt Microdesmus. F Nro. 46. S, 739. Nro. 2 des Dichotoma statt Flores. Q, lies Flores $, Nro. 47 8, 745 statt 189. Melanihera lies 189, Melanthesa. Fe Zn u 2 B en wo. . 5: