et ZK M, Ani für ef x den? CR d S * * ad SCH L2 v DER fae | HERAUSGROEREN UNTER MITWIRKUNG DER ADSUNÖTEN: A vox DEM PRASIDENTEN => Inhalt: Amtliche Mittheilungen: anere iesen und ni Annahme der Wahl durch Dr. = ZS Carus. — Beiträge zu vs rie der Akademie. — Neuernannte Adjuncten der K. L.-C. d. À. — s Riberi von 20,000 Fr. sr red der E Sé Akademie. — Gestorbene Mit- 41 * glieder SCH Aire, — Ne tie 1 lungen: Brief M. Th. v. regen Kürzere Notizen von Carus. — Vermehrung der akademischen Bibliothek. ee) — Anzeig a. SEE Mende ` Amtliche Mittheilungen. Utr jetzt ins dritte Jahrhundert eintretende und in dieser langen Zeit vielfach um Naturwissenschaften verdiente Akademie hat am 11. October 1862 ihren würdigen CS mg Herrn Dr. Dietrich Georg v. Kieser, Grossherzogl. Sachsen-Weimar. Geh. Hofrath und Professor, auch vieler hoher Orden Comthur und Ritter, durch den - Derselbe hatte am 25. Mai 1858 ‚die auf ibn gefallene Wahl der Ad- mmen, hat die letzten Jahre eines höchst rühmlichen, der. Wissenschaft und dem Wohle der Menschheit gewidmeten Lebens mit ausserordentlicher Treue und Unsicht dem Gedeihen und der Fo 1 der Akademie ‚gewidmet, und namentlich 1 1897. " FX. wat ot AR * x + | . . Yy e? D ` i H K Sch % è - à e % 4 * Kr e Pode . à e 2 ; Kee ni Se | Ki ql Verdien erworben um eine vollständige Ordnung der ökonomischen Ver- hältnisse ef ıstituts, dessen Leitung er mit einer bedeutenden Schuldenlast zu ae hatte, von welcher nun bereits der bei weitem grösste Theil getilgt, und ie Aussicht zu völliger Tilgung in a Jahren in AA gestellt ist. Wer da weiss, wie schwierig oft d NK Aufgäben-dem wesentlich an höhere SCH geistige, ‚Interessen gewiesenen Gelehrten 2 sein pflegen, wird dem Manne diese Aufopferung gewiss besonders hoch anrechnens ti CES ur hierin, son- al d Anbahnung neuer wissenschaftlicher Arbeiten, durch Auknüpng neuer re n und durch zweckmässige Wahl steuer Mitglieder „ seins die Akademie nschaft überhaupt den ‚grössten Dank schuldig geworden, undsesevird da- Andenken in unsern Annalen unvergesslich fortdauern. ®, * fändiger Nekrolog ER ‚erscheinen, welcher auch seine, pe dienste in das papes e Licht zu stellen bemüht sein wird. vee w 25 è + y ; : x D x ne gc a Se. Wablausschreiben und SE x oe “ig po a „ Hochgeehrtester Herr Collega!” E À dem dane tot Prötökolle zu entnehmen belieben, hat Sa, Kals. Leo- = Ak ie e deutscher "Naturforsch? ihren ehrwürdigen vortrefflichen Präsidenten, ra Kieser, verloren. Er starb am 11. October Morgens 2 Uhr nach ei- nem ängeren , i lweise schmerzvollen Siechthume, und seine testamentarische Verfügung ernennt mich zum Dire neridum. Ich lasse hier die N des Protokolles folgen : Actum Jena, den 11. Octbr. 1862, Nachmittags — Ths $ ‘ 3 Gegenwärtig: LE 1) Herr Hofr. Dr. Lehmann, Safer ` Ee "Se . Med. -Rath Dr. Schéman, 3) - Hats Dr. Stöckhardt, “ioni v- e 4) - Geh. Hofr. Dr. Ried, O ee 5) - Prof. Dr. Schiffer, SSC Bb)». Prof Dr. Reichardt, A , Var Set: e ; 7) -. Hofr. Dr. Schmid, cata are und der unterzeichnete Secretär > gue TER tae z Müller. ; A Nachdem die hiesigen Herren Mitglieder der Kaiserl. Léop.- -Carol. deutschen trs von dem Ableben des Herrn Präsidenten, Geh. Hofr. Dr. von Kieser, benachrichtigt wor- a den waren, versammelten sich am heutigen Tage. die nebengenannten Herren Mitglieder in a dem Local des Bureaus der Akademie, und eröffneten das in dem verschlossenen Archiy des eeretariats befindliche Testament des verstorbenen Präsidenten. Dasselbe lautet vom 15. Oct. | 1858. and ernennt Herrn Geheimerath Dr. v. Martius in München zum Ve E der À i Dr. von i Martinai in München zum Geste, ephemeridum sch die Neuwahl eines P der Ak In Ausführung des weiter gegebenen A hat der Eër. Secretiir Hr. Müller sofort dieses Testament Hrn. etc. v. Martius Drëtten und dessen Anordnungen zu er- warten. Vorgelesen, ALA, È D unterschrieben. * a So nachrichtl. wie oben. à © Secretür Müller, als Protokollführer. Folgen die Unterschriften Dr. Schäffer. = Dr. Stöckhardt. à e Dr. Ried. + Dr. Reichardt. ~ (Wegen der schnellen Absendung konnten die übrigen Unterschriften nicht erlangt Werden.) „ * ae „Testament | er des Präsidenten der Kaiserl. L.-C. d. Akademie Dr. D. G. Kieser.“ . „Im Bureau der Akademie aufzubewahren, und nach meinem Tode von Herrn Müller in | Gegenwart eines hiesigen Mitgliedes der Akademie zu eröffnen.“ Zu Act. gelegt 15. Oct. 1858. sa i 6 (gez.) Dr. PE GO Kieser. = »Jena, den 15. Oct. 1858. Für den Fall meines plötzlichen Todes ernenne igh den Herrn Geheimen Rath Kaiserlich Leopoldini- SÉ SS e besorgen zu können. Herr Müller ist beauftragt, in dem gegebenen j dem Herrn Geheimen Rath Dr. von Martius in Miinchen sofort mitrüttellen geg Die zur Antwort desselben das Bureau in bisheriger Weise zu verwalten. Der Prisident der ge Leopold.-Carol. Akademie. Dr. D. G. Kies er.“ In dieser Eigenschaft als Director ee en bin ich verpflichtet, die Herren Ad- juncten zur Wahl eines neuen Präsidenten aufzufordern. Gemäss den Gesetzen unserer Kais. Leop.- Carol. d. Akademie (A. E. Buechner: Acad. Leeop.- Carol. Historia etc. Halae 1756. 4°. pag. 190. 191. Lex VIII) und as der später > sanchonirteti wend welche lautet (Buechner L c. pag. 367): gi e e „Modus eligendi Präsidis. sa Kee binde jam nunc, simul ac Academiae Praeses de vita exiit et de ipsius morte ` = certior factus est Ephemeridum Director, hic per epistolas de eadem omnes singulos- que docet Adjunctos enixe simul hortatus, ut, quem velint denuo Academiae Prae- sidem suffragiorum tabulis, saltem intra unius aut duorum mensium tractum trans- missis, ingenue declarent.“ — habe ich also, als testamentarisch ernannter Director beine Kan, dle Ehre, die 4 * 3 hochverehrten Herren Adjuncten der Akademie ergebenst einzuladen, zu der Wahl eines neuen Präsidenten zu schreiten, und Ihre Wahlzettel baldmöglichst, aber spätestens innerhalb der Frist von zwei Monaten, versiegelt, mir zu übersenden. Ich werde sodann, nach Ablauf jener Frist, die eingegangenen Wahlzettel in Gegen- wart zweier oder mehrerer Mitglieder unserer Akademie öffnen, über den Wahlact ein Pro- tokoll aufnehmen lassen und das Wahlresultat sofort dem neugewählten Präsidenten, so wie den hochgeehrten Herren Adjuncten und durch die Zeitschrift „Leopoldina“ sämmtlichen Mit- . gliedern der Akademie bekannt machen. Wie unser verewigter Prisident, der die Akademie mit unermiidlicher Sorgfalt, Umsicht und Thätigkeit durch vielfache Schwierigkeiten einer gedeihlichen Blüte entgegengefiihrt hat, wiinsche ich: ,müge die Wahl eine glücklicke sein und die Fortdauer der bisher genossenen Freiheit des altehrwiirdigen Institutes, so wie dessen ferneres Gedeihen zur Ehre der Wissen- schaft und des gesammten deutschen Vaterlandes sich als Resultat dieses Wahlactes ergeben!“ We In collegialischer Hochachtung und treuer Ergebenheit habe ich die Ehre zu beharren Miinchen, 18. October 1862. Dr. v. Martius, d. Z. Director Ephemeridum der Kuis. L.-C. Acad. N. C. Protokoll der Sitzung zur Eröffnung der Wahlzettel bei der Wahl des neuen Präsidenten der Kaiserlich kee. "e -Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher durch die e Adjuncten derselben. Gegenwärtig: Dr. v. Martius, Dr. v. Ringseis, Dr. Zeising, | | | || | | Dr. Besnard, Regimentsarzt, Dr. M. Pettenkofer, T. Bischoff Dr, . Ee? v. Siebold, Radlkofer, Dr. Kaiser als Protokollführer. Nachdem die statutarisch bestimmten zwei Monate seit dem Tode des Präsidenten Kie- ser und seit Absendung des von dem durch Testament des genannten Präsidenten aufgestell- ten Direetor Ephem. an jeden der übrigen 15 Adjuncten einzeln erlassenen Wahlausschreibens vom 18. Oct. d. J. verflossen, auch von 14 derselben die Wahlzettel eingegangen waren, ver- sammelten sich von den hier in München domicilirenden (durch Einzelbriefe hiezu gn nen) Mitgliedern der Akademie die obenverzeichneten in dem Sitzungslocale der mathematisch physikalischen Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften heute den 23. E r 1862 Nachmittags 3 Uhr als Zeugen, um unter dem Vorsitze des statutarisch mit der 5 Besorgung der Wahl beauftragten Directoris Ephemeridum die Wahlzettel zu öffnen, deren Inhalt zu constatiren und das Ergebniss der Wahl festzustellen, um es sofort zu Protokoll zu nehmen. Der modus eligendi Praesidis, wie er durch die Gesetze der Akademie und die bishe- rige Observanz festgestellt worden, ist bereits in dem Are Uh, g des Directors Ephe- meridum angeführt und kommt hier ad notitiam zur Vorlag Hinsichtlich des Modus der Abstimmung und des eee Inhaltes wurde sodann ver- abredet und gutgeheissen: 1. Die Namen der Stimmgebenden werden im Protokolle nicht bei den Namen der Gewählten aufgeführt, sondern bloss die Nummern der von den Stimmgebenden Gewählten, so wie die Zahl der Stimmen, welche auf einen jeden der Gewählten gefallen. Auch von den in der gegenwärtigen Sitzung Anwesenden wird darüber, wem die einzelnen Adjuncten ihre Stimme gegeben, Geheimhaltung versprochen. 2. Da in den Statuten keine absolute Mehrheit der Stimmen für den Gewählten ge- fordert ist, so hat bei gegenwärtiger Wahl die-relative Mehrzahl der Stimmen den Ausschlag zu geben. 3. Sollte dabei der Fall eintreten, dass auf zwei oder mehrere die gleich höchste Stim- menzahl fiele, so hätte eine Wiederholung der Wahl unter Kundgebung gegenwärtigen Pro- tokolls stattzufinden. | 4. Sollten zwei Mitglieder mit gleicher Stimmenmehrzahl zum Prüsidenten gewählt werden und der Eine ablehnen, so hätte ebenfalls eine Wiederwahl einzutreten. 5. Desgleichen wird ein neues Wahlausschreiben und ein neuer Wahlact besorgt, wenn der mit höchster Stimmenzahl Gewählte ablehnen sollte Die Stimmzettel selbst werden nach wallen Wahl gesammelt, von den Anwe- senden als richtig recognoscirt, mit dem 8 Siegel verschlossen und als „Stimm- en bez das Archiy der Akademie abgegeben. 7. Nach gang des Wahlactes wird eine Abschrift des von allen Gegenwürtigen zu unterschreibenden Wahlprotokolles nicht nur dem nétigéwriiiten resi zur Kennt- nissnahme und zur Erklärung der Annahme des Präsidiums, sondern auch jedem der Herren Adjuneten der Akademie mitgetheilt und in der Zeitschrift „Leopoldina“ veröffentlicht. Bis zum 23. December 1862 hatten von den 16 in der neuesten Liste der Mitglieder der Akademie aufgeführten Adjuncten 15 ihre Wahlzettel eingeschickt, nämlich (nach dem Alphabete geordnet): i e Behn in Kiel, Jäger in Stuttgart, Bischoff in Bonn, Martius in München, AL Braun in Berlin, Néggerath in Bonn, Bunsen in Heidelberg, Schrötter in Wien, Carus in Dresden, Schultz in Deidesheim, Fenzl in Wien, Senft in Eisenach, Haidinger in Wien, Will in Erlangen. Heyfelder in Petersburg, N e: ` hieranf die eingegangenen Stimmzettel No. 1—15 gezählt, deren Siegel untersucht und unverletzt gefunden worden, schritt man zur Eröffnung der Stimmzettel und das Resultat der Wahl ergab sich folgendermassen: 6 Von den eingesendeten 15 (fünfzehn) Stimmen der Herren Adjuncten der Akademie fielen 11 (elf) Stimmen auf Carus in Dresden 4 (vier) Stimmen auf Martius in München. Der Name des mit elf Stimmen erwihlten neuen Prisidenten Herrn Geheimen Rath und Leibarzt Dr. Carus wurde sodann proclamirt, und nachdem das Wahlprotokoll geschlossen, unterschrieben. Dr. v. Martius, Director Ephem. T. Bischoff Dr. Dr. A. Zeising. A. v. Vogel. Ringseis. L. Radlkofer. 5588 C. Th. v. Siebold. Dr. M. Pettenkofer. Dr. Besnard, Regimentsarzt. Dr. M. Wagner. Dr. Kaiser als Protokollführer. Antwort Nach Eingang dieses obenstehenden Wahlprotokolls unterm 28. December 1862, und nachdem ich aus demselben ersehen, dass die hochgeehrte Adjuncten-Versammlung zu München am 23. December durch 12 Stimmen?) von Jo. en_ergeber Unter- zeichneten, für das Amt des Präsidenten unsrer Akademie bestimmt hat, so erkläre ich andurch, nachdem ich hiezu die erbetene Erlaubniss von Sr. Majestät dem Künige Jo- hann von Sachsen, meinem Allergnidigsten Herrn, in den huldvollsten Ausdrücken erhalten hatte, die Uebernahme dieses ehrenvollen Amtes, und verspreche zu- gleich, insoweit Gott mir dazu die nôthigen Kräfte verleihen wird, den Pflichten des- selben möglichst nachzukommen und Zweck und Bedeutung dieses altehrwürdigen In- stituts in aller und jedèr Beziehung zu fördern. Dresden, den 6. Januar 1863. Dr. Carl Gustav Carus, Geheimer Rath und Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Sachsen, Comthur des sächs. Verdienstordens, des Grossherzogl. Sachsen- Weimar. Falkenordens u. s. w. ) Durch das noch nachträglich von Seemann eingegangene Suffragium. dg i Po Beiträge zu dem Fonds der Akademie. Unsere Akademie erfreut sich auch in diesem Jahre der werkthätigen Gunst der hohen Gönner und Beschützer. Der Unterzeichnete beeilt sich daher mitzutheilen, dass, ausser den regelmässig eingegangenen Subventionen Ihr. Majestäten des Kaisers von Oester- reich und des Künigs von Preussen, Se. Künigliche Hoheit, Friedrich, regierender Grossherzog von Baden, in Erwiderung des letzten (29.) Bandes unserer Verhand- lungen der Akademie die Summe von 100 Thirn. bewilligt hat, welche Summe auch un- term 12. Januar bei dem Präsidium eingegangen ist; das diesen Beitrag begleitende Hohe Rescript giebt auch Hoffnung, Aehnliches bei gleicher Gelegenheit zu wiederholen. = Gleicherweise haben Se. Majestät, Johann, regierender König von Sach- sen, eine jäbrliche Unterstützung von 500 Thirn. auf die nächsten drei Jahre wohlwol- lendst bewilligt. Das hierauf bezügliche, von dem Minister des Königl. Hauses, Herrn v. Zeschau, erlassene Rescript lautet, wie folgt: „An den Herrn Geheimen Rath Dr. Carus, Präsidenten der Kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie.“ „Se. Majestät der König haben, auf Vortrag des unterzeichneten Ministerii, der Kaiserl. Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher auf die Jahre 1863, 64 und 65 eine jährliche Unterstützung von fünfhundert Thalern zu bewilligen geruht. Das Ministerium des Königlichen Hauses unterlässt nicht, Sie hiervon in Kenntniss zu setzen, mit der Bemerkung, dass das Hofzahlamt dato Anweisung erhalten hat, die gedachte Summe alljährlich im Monat Jannar, gegen Ihre er an Sie zu verabfolgen. Dresden, den 12. Januar 1863. . — A dr 1 + inisteri Hauses. von Lesen "Seegen Das Präsidium ist durch diese auf mehrere Jahre gesicherte Vermehrung der jahr- lichen Einnahmen der Akademie in den Stand gesetzt worden, die Herausgabe der Ver- handlungen, so wie die Restauration des geringen Capitalvermügens der Akademie zu bewirken. Dasselbe fiihlt sich daher, Namens der Akademie, mit dem Ausdrucke des tiefsten Dankes für die Hohen Gonner verpflichtet und wird dem von Hüchsten Orten ihm gewordenen Zutrauen zu entsprechen suchen. , Dresden, den 1. Februar 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus Neuernannte Adjuncten der Kaiserl. Leop.-Carol. d. Akademie. Zum Adjuncten der Kaiserl. Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie ist am 4. Januar 1863 ernannt: 8 Dr. Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig, königl. sächs. Hofrath, ordentl. Pro- fessor der Botanik und Naturgeschichte, so wie Director des königl. zoologischen Museums und des botanischen Gartens an der königl. chirurg.-med. Akademie zu Dresden, cogn. Dodonaeus I. Aufgenommen als Mitglied am 28. Novem- ber 1820. Preis Riberi von 20,000 Franken. Ich darf mit Sicherheit voraussetzen, dass die hochlôbliche deutsche Kaiserlich Leopoldino - Carolinische Akademie der Naturforscher gern dazu beitragen wird, dass ein deutscher Gelehrter die Gelegenheit erhalte, einen Preis von 20,000 Franken zu gewinnen, welchen der verstorbene Leibarzt des Königs Victor Ema- nuel von Italien ausgesetzt hat. Der Ritter Trompeo, Mitglied unsrer Akademie, jetziger Präsident der medicinischen Akademie zu Turin, hat mich ersucht, das diesfallsige Programm zu übersetzen und unsrer Aki demie zuzusenden, Dasselbe fängt mit folgendem Auszuge aus dem Testamente des Dr. Riberi an: „Ich vermache in Staats- Schuldscheinen von 1849 (Rendita) eine Summe, die hinreicht, um alle drei Jahre einen Preis von 20,000 Franken durch die königl. medicinisch - chirurgische Akademie, die ich habe gründen helfen, zu vertheilen; dergestalt, dass sieben solche Preise zu vergeben sind, mithin für die Dauer von 21 Jahren.‘ Darauf folgt: Die königl. medicinisch- chirurgische Akademie zu Turin, als Vollstreckerin des letzten Willens ihres verdienstvollen Mitgliedes, des Commandeurs Professor Alexander Riberi, hat zur Erlangung der von dem- selben ausgesetzten Preise von 20,000 Franken für den Zeitraum vom 1. Januar 1862 bis zum 31. December 1864 Folgendes festgestellt: dieser Preisbewerbung sind zur Theilnahme berechtigt alle wis senschaftlichen Werke aus dem ganzen Gebiete der Medicin und Chirurgie in Handschriften, oder die in den drei Jahren dieser Preiseröffnung bekannt gemacht worden sind, und zu diesem gesendet werden; vorzugsweise aber solche, welche ma wahren und withtigen’ Fortschritt der Wissenschaft bekunden. 2. Die Handschriften 3 von den Verfassern in rag deutlicher und verständlicher Schrift abge- fasst sein. Von gedruckten Werken sind zwei Exemplare einzusenden. 3. Die gedruckten Werke oder Handschriften können in DR; lateinischer oder französischer Sprache verfasst sein. 4. Die sich um den Preis bewerbenden Verfasser haben die Wahl, ob sie bei der Einsendung der Hand- schriften ihren Namen nennen wollen, oder nicht; im letzteren Falle ist die Arbeit mit einem versiegelten Blatte nach dem akademischen Gebrauche zu versehen. 5. Die Bewerber haben ihre Handschriften kostenfrei an die Akademie und portofrei einzusenden, und zwar während des ganzen Verlaufes der dreijährigen Frist, jedoch nicht nach dem Ablaufe derselben, d. i. nicht nach dem 31. December 1864. 6. Die zur Bewerbung vorgelegten Werke bleiben Eigenthum der Akademie; die Handschriften aber be- treffend, so kann der Verfasser, der sich dem Präsidenten nennt, davon auf seine Kosten Abschrift erhalten. 7. Die Priifungscommission fiir die Anspriiche der Bewerber wird aus den Mitgliedern der medicinisch- chirurgischen Akademie ernannt, welche, wenn es irgend möglich ist, ihr Urtheil binnen den ersten Sechs Mo- naten nach dem Schlusse der Bewerbungszeit aussprechen wird. 9 8. Wer auf irgend eine Weise an dem Gutachten Theil genommen hat, ist als Bewerber ausgeschlossen. 9. Der Bericht der Commission wird öffentlich bekannt gemacht werden. Turin, den 5. Januar 1862. Peter Marchiandi, Generalsecretair. Der Priisident. P, D. Demaria. NB. Die Verfasser werden ersucht, in ihren Einsendungsschreiben die wichtigsten Gegenstände oder Theile ihrer Schriften und Werke anzuzeigen, von denen sie glauben, dass sie die Aufmerksamkeit der Aka- demie bei ihrer Beurtheilung am meisten anziehen dürften. ein nicht unbedeutender Vortheil erwachsen möge, habe ich die Ehre zu sein Einer Hochlöbl. K. Leop.-Carol. Akademie der deutschen Naturforscher ganz gehorsamster Dr. Neigebaur. (Marco Polo.) Die inländischen und fremden Zeitschriften werden ersucht, diese Bekanntmachung aufzunehmen. — Mit dem Wunsche, dass von diesen sieben Preisen, im Laufe von 21 Jahren, den deutschen Gelehrten Portraitsammlung der Mitglieder der Akademie. III. No. 5) sind ferner theils angekauft, theils eingesendet worden: Zur Vervollständigung der Portraitsammlung der Mitglieder der Akademie (s. Leopold. III. Adjuncten und Mitglieder der Akademie. (S. Neigebaur ete. S. 188 — 302.) + 822. Achard, Franz Karl. + 537. Gleditsch, Johann Gott- + 172. Lanzoni, Joseph. + 297. Alberti, Michael. lieb. +1353. v. Lenhossék, Michael. £ 17. ee Johann Ludvig.. Ta 8 mEt Christian Pott. +1876. v. Leonhard, Karl Cäsar. SS È ` fried. + 641. Lôhe, Johann Conrad. 1150. v. Baars “Carl Ernst. | + 331. Löw, Johann Franz. + 963. Berends, Karl Aug. Wilh. | + 472. Hampe, Johann Heinrich. + 514. Burggrav, Johann Philipp. | + 288. Helcher, Johann Heinrich. | +1878. Malfatti von Monteregio, 1247. van der Hoeven, Janus. Johann. + 828. Crell, Lorenz. + 191. Horch, Christoph. +1724.. v. Mandt, Martin Wilhelm. ; i + 499. Hundertmark, Karl Fried- 1858. v. Marcus, Michael. +1607. v. Dittrich, Franz. rich. 1 1324. Meckel, Johann Friedrich. + 91. Doläus, Johann. + 838. Mederer, Matthäus. + 316. Doppelmayer, Johann Ga- EAST RATS PERS Frans: + 66. Mercklin, Georg Abraham. briel. 1960. v. Kasloff, Nicolaus. EERENS PEERS TANE 1797. v. Doubovitzky, Peter. + 467. Köler, Johann David. 1704, v. Dubois, Paul Anton. + 542. Krüger, Johann Gottlob. 1612. Neigebaur, Johann Daniel + 356. Kulmus, Johann Adam. Ferdinand. +1131. Erman, Paul. 396. Kundmann, Johann Chri- + 400. Neumann, Caspar- + 314. Eysel, Johann Philipp. dis. + 841, Nose, Karl Wilhelm. 1502, Fenzl, Eduard. 1 1038 . Langermann, Johann 1085. Pander, Christian Hein- + 858. Ferber, Johann Jacob. Gottfried. rich. 2 10 1734. v. Pelikan, Wenzeslaus. 1979, Schnauss, Julius. + 189. Thomasius, Gottfried. 1760. v. Pelikan, Eugen. + 354. Schultze, Johann Heinrich, + 25. Petri von Hartenfels, Georg 1738. Senft, Christian Karl Fried. | + 294. Vater, Abraham. Christoph. Ferd. + 626. Vogel, Zacharias. + 251. Spener, Christian Max. + 33. Vollgnad, Heinrich. 1796. v. Reinhold, Emil. 1692. Spengler, Ludwig. 1657. Vortisch, Ludw., Christ. + 454. Richter, Georg Gottlob. + 646. Spengler, Lorenz. Heinr. + 202. Riedlinus, Vitus. 1888. v. Struve, Friedr. Georg + 397. Rost, Johann Karl. Wilhelm. + 64. Welsch, Georg Hierony- + 266. Ruysch, Friedrich. mus. + 302. Thebesius, Adam Chri- + 816. Wiegleb, Johann Christian. + 92. Scheffer, Sebastian. ; stian. + 891. Willemet, Remigius. Zur Vervollständigung der Sammlung wiederholen: wir im Interesse der Akademie und deren Mitglieder unsere Einladung (Leop. II. No. 9. 10 und . III. No. 5) zu fernerer Einsendung. Dresden, den 1. Februar 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino- - Carolinischen deutschen Akademie. r. C. G. Carus. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 7. Noy. 1862: Dr. Gotthelf Sauveur, königl. belg. Commissär und aceon im Obersanitätsrathe, beständ. Secretär der Akademie der Medicin, Büreauchef im Mi- nisterium des Innern und Mitglied der Administrations-Commission des Museums zu Brüssel. Aufgenommen den 15. August 1853, cogn. Tabernaemontanus III. Am 9. Deche, 1862: Dr. Eduard Carl Braun, praktischer Arzt zu Wiesbaden. Aufgenommen den 2. Januar 1852, cogn. Brown II Am 30. Decbr. 1862: Dr. Johann Moritz David Herold, kurfürstl. hess. Geh. Medicinalrath, ord. Professor der vergleichenden Anatomie, Zoologie und Physiologie und Director des zoologischen Museums an der Universität zu Marburg. Aufgenommen den 28. November 1823, cogn. Bonsdorf. | Am 6. Januar 1863: Dr. Carl Gotthelf Lehmann, grossherzogl. sachs.-weimar. Hofrath, ord. Professor der Chemie und Director des chemischen Laboratoriums an der Universität zu Jena. Aufgenommen am 15. August 1858, cogn. Winter. Wissenschaftliche Notizen. Brief M. Th. v. Heuglin’s. _: Nachstehender Brief an Herrn Geh. Hofr. v. Kieser ging bei dem gegenwärtig unter- zeichneten Präsidenten der Akademie am 12, Januar 1863 ein und ich lasse ihn hier abdru- 11 eken, da er über die Thätigkeit des Herm v. Heuglin manche interessante Notizen enthält. Die mitgekommenen Abhandlungen über afrikanische Antilopen und Büffel werden in den Verhandlungen demnächst ihren Platz finden. Carus. Hochgeehrter Herr Präsident} Obgleich ich schon seit mehr als zwei Monaten in Chartum angelangt und in Besitz Ihres so gütigen Schreibens, so wie eines Separatabdrucks meiner kleinen Abhandlung über die Chiropteren der Bogos- Länder bin, kann ich erst heute dazu kommen, Ihnen meinen herzlichsten Dank für die viele Theilnahme und Wobl- wollen zu sagen, die Sie mir angedeihen lassen. ‘Ich werde wohl demnächst öffentlich eine Rechtfertigung betreffs meines vielgetadelten Benehmens in An- gelegenheiten unserer Expedition geben, aus der wohl ersichtlich sein wird, dass es unmöglich ist, in Europa über Verhältnisse zu urtheilen, von denen man dort keine Idee haben konnte. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, und war nur bemüht, unsere wissenschaftlichen Zwecke zu fördern. Ob ich, trotz allen mir in den Weg geworfenen Hindernissen, bei Verfolgung dieser Zwecke meine Zeit unnütz vergeudet, dar- über werden unsere Arbeiten einst Aufschluss geben. Ich erlaube mir Ihnen hier eine Arbeit über afrikanische Antilopen und Büffel nebst zwei Platten Zeich- nungen vorzulegen, für deren Publication in Ihren Sitzungsberichten sich vielleicht noch ein bescheidener Raum findet; ich wage hier nur noch die Bitte beizufügen, Euer Hochwohlgeboren möchten die Correetur, die ich na- türlich nicht selbst besorgen kann, gütigst überwachen lassen. Trotz meiner sehr beschränkten Mittel hoffe ich von hier aus doch noch eine 5 — 6 monatliche Reise nach dem Süden machen zu können, von der ich einige Resultate erwarte, wenn meine sehr zerrüttete Gesund- heit sich nur etwas retablirt und mir keine ausserordentlichen Hindernisse in den Weg treten. Sollten es die Umstände erlauben, Ihnen während der Dauer des Unternehmens einige Berichte zukommen zu lassen, so werde Wir haben hier in neuerer Zeit SE erhalten über Volk und Land der Njamjam, denen bekanntlich eine schwanzartige Verlängerung der Wirbelsäule zugeschrieben wird. Die Existenz dieser Extremität dürfte nun vollständig in Abrede gestellt werden, ebenso ist es sehr zweifelhaft, dass die wirklich Anthropophagen sind, da dieses Volk auf einer den umwohnenden Negern weit überlegenen Stufe steht, Die Veranlassung zu der Sage, die Njamjam seien geschwänzte Menschen, dürfte in der Art und Weise ihrer eigenthümlichen Bedeckung zu suchen sein. Sie bewohnen ein Hochland zwischen Bahr Ghasäl und Djur und südwestlich von diesen Flüssen; aus dieser Gegend fliesst noch ein weiteres grosses und reissendes Gewässer nach NW., in dessen waldigen Ufern mannsgrosse Afen wohnen, die auf Hochbäumen solide Wohnungen aus diehtem Reis erbauen und den Menschen angreifen. Ich hatte Gelegenheit, die einem Weibchen dieser Art zu- geschriebenen Finger zu sehen, nach deren Grösse zu urtheilen, sich wirkliche Gorilladimensionen für das Thier ergeben. Man erzählte mir ferner von einer Ratte, die in den Bambuswäldern der Njamjam gemein und mehr als Katzengrösse erreichen soll (Ryzaena ?), von einem gefleckten Zebra u. s. w., und Psittacus erythacus wurde lebend von da nach Chartum gebracht! Die südlichen Bewohner des sehr grossen Reichs, das von etwa 40 Königen regiert sein soll, tragen der Kälte wegen sehr hübsche Stoffe aus dem Zellgewebe eines Baumes. Auch Eisenindustrie steht dort auf einer höheren Stufe, und ich sende gleichzeitig an Hrn. Prof. D. Peter- mann einige Zeichnungen von ethnographischen Gegenständen dieses Landes, über wee ich bald einen weitläufigen Bericht von Stapel laufen lassen kann. Das Sammeln von Säugethieraugen für Sie geht jetzt sehr langsam von statten, da ich seit meinem Hiersein fast zu aller Arbeit unfähig bin. EFF 1 nach dem östlichen Kordofan zu gehen. 2 * 12 Indem ich mir nochmals erlaube, Euer Hochwohlgeboren meinen tiefgefühltesten Dank für Ihre viele Güte auszudrücken, habe ich die Ehre zu sein Chartum, Septbr. 1862. Euer Hochwohlgeboren dankbarst ergebenster M. Th. v. Heuglin. Beitrag zur Lehre von den verschiedenen Formen und Farben des Regenbogens. Die Comptes rendus des Institut, vom 15. Decbr. 1862, brachten S. 881 einen interessanten Aufsatz über doppelte und farbig erschienene Mondregenbogen, welche man auf Cuba beobachtet hatte. In einem Briefe an Hrn. Elie de Beaumont schildert Hr. A. Poey das Phinomen, wonach zu Havana, am 6. Octbr. 7 Uhr 30 Min. Abends nach Westen auf dem dunkeln Grunde gehäufter Cumuluswolken ein prächtiger doppelter Mond- Regenbogen mit allen sieben Farben, nur blässer als der Sonnen-Regenbogen, sich aufbaute, welcher von vie- len Menschen bewundert wurde. Einige Tage später hatte sich dasselbe Phänomen an der östlichen Küste am Vorgebirge San Antonio gezeigt, der Bogen war ebenfalls doppelt, aber bloss von blassröthlicher Farbe. Der Hr. Verfasser führt dann noch andre Fälle auf und behauptet unter seinen meteorologischen Notizen gegen 100 solche Beobachtungen zu besitzen, unter welchen 31 mit Farben verzeichnet seien, leugnet auch die Richtigkeit der von Aristoteles angegebenen Gesetze dieser Erscheinung. — Die Sache verdient jedenfalls die Aufmerk- samkeit der Meteorologen, und weil es allerdings bei diesen Beobachtungen sehr auf Gelegenheit und gutes Glück ankommt, so will ich nicht verfehlen, aus meiner eignen Erfahrung hier beizubringen: 1) dass ich bei einer seit mehr als 50 Jahren unzähligemal wiederholten Beobachtung von Mondaufgängen und Untergängen, und des Mondlichts überhaupt, doch nur zweimal die vollkommne Beobachtung des Mond- Regenbogens habe machen können, und diese beidenmale war es dann immer mit Aristoteles übereinstimmend, nemlich: bei vollem Mondaufgange in Osten bildete sich an einer in Westen niedergehenden dichten Regenwand der Lichtbogen, war aber beidemal einfach und fast farblos. Ich gestehe sonach, dass ich den Gedanken nicht unterdrücken kann, dass bei den so ausserordentlich zahlreichen von Hrn. Poey aufgeführten sogen. Mond-Regenbogen viele Phänomene mit untergelaufen sind, welche nicht hierher, sondern unter die Coronen und Halonen gehören. Etwas mag hier mit in dem franzö- sischen Ausdrucke „are- en- ciel“ liegen; denn arc-en-ciel ist allerdings sowohl der Regenbogen als der Hof oder Halo, aber die letztern sind eben keine Regenbogen, d. h. keine an fallenden Wassertropfen stattfindende Spiegelung, sondern eine durch Dunstbläschen veranlasste Brechung des Sonnen- oder Mondlichts. Der- gleichen Mond- oder Sonnenringe, bald ohne Farbe, bald mit sehr glänzenden Farben, kann man sehr häufig, namentlich bei einem von Cirro- Stratus umflorten Himmel beobachten, und ich habe deren weit über 100 ge- sehen; allein jene durch Spiegelung entstehenden Bögen, welche nothwendig allemal der Sonne oder dem Monde sich diametral gegenüber befinden müssen, gehören beim Monde wenigstens, und in unsern Ge- genden, zu den sehr seltnen Phänomenen. Eben um auf eine scharfe Sonderung dieser Erscheinungen aufmerksam zu machen, erlaubte ich mir somit die hier mitgetheilten Bemerkungen. Und da ich einmal diese Gegenstände berühre, so will ich auch 2) noch ein Phänomen dieser Art be- schreiben, welches mir nur ein einzigesmal vorgekommen ist. Es war einst an einem heissen Augusttage, dass ich mich gegen 6 Uhr Abends auf einer Felshöhe am Plauischen Grunde bei Dresden befand. In Osten lag ein abgezogenes Gewitter, eine breite und hohe Regen- wand bildend. Plötzlich bemerkte ich die Erscheinung eines schönen doppelten Regenbogens, da in Westen die Sonne prächtig leuchtete; allein ich war nicht wenig erstaunt, als fast gleichzeitig noch eine Verdoppelung des 13 Phänomens erschien, indem ihre beiden Bögen sich unter spitzem Winkel schnitten. Etwa so: a © die beiden Bögen der primitiven Iris, b d die beiden Bögen der accessorischen. — Man hat nun zwar bereits aufgezeich- net, dass zuweilen, wo grosse spiegelnde Wasserflächen vorhanden sind, das Sonnenbild im Wasser eine ähn- liche Wirkung wie die Sonne selbst auf eine gegeniiberstehende Regenwand hervorbringe und eine zweite acces- sorische Iris in hôherer Lage als die directe erzeuge; da indess diesmal durchaus keine solche Wasserfliiche sich in der Nihe befand, so überraschte mich die Erscheinung in hohem Grade. Indem ich nun aber anfing Alles genauer zu betrachten, fiel mir bald auf, dass nur 2— 3 Grad unter der Sonne ein ziemlich condensirter, schmaler, jedoch ziemlich langer Stratus stand, auf dessen oberem Rande die Sonnenstrahlen sich mit ausnehmender Klarheit spiegelten, so dass das Auge den Blick darauf fast eben- sowenig als auf die Sonne selbst richten konnte. — Nun war das Räthsel gelüst, und die zweite Iris musste nun gegen die primitive genau um so viel höher stehen, als das Sonnenbild auf der Wolke tiefer stand als die Sonne. Aehnliches könnte dann sehr füglich auch zuweilen beim Monde vorkommen, und so möchte ich Phy- siker und Meteorologen ersuchen, namentlich in Bezug auf die Angaben des Hrn. Poey und seinen Tadel des Aristoteles, ihre weiteren ‘Erfahrangen’ ‘und Ansichten BIER gengt wozu die Räume dieses Blattes ihnen immer sehr gern geöffnet sein werden. = ; SH G. 8 Für die Chemiker Deutschlands muss es von Interesse sein, zu erfahren, dass die Société industrielle zu Mühlhausen (Schweiz) einen Preis von 10,000 Franes aussetzte auf die Erfindung, wodurch man jenem herrlichen, alles Achnliche weit übertreffenden Blau, welches unter dem Namen Cyanine, unter den von Hrn. Ménier auf der Exposition internationale ausgestellten Farbenstoffen so grosses Aufsehen gemacht hat, und welchem man bisher irgend Haltbarkeit zu geben nicht vermocht hat, diese Dauer fiir technische Anwendung zu verleihen im Stande wäre. (In den Comptes rendus 1862 15. Decbr. ist eine chemische Untersuchung dieser Stoffe von A. W. Hofmann mitgetheilt.) | Vermehrung der akademischen Bibliothek. (Fortsetzung von Leopoldina III. S. 123.) St. Petersburg, Societas entomologica Rossica. 1) Horae Bocietatis entomologicae Rossicae variis sermonibus in Rossia usitatis editae. Fascic. I. tabulis IV illustratus.. Petropoli 1861. 80. Statut, — Protokolle der Sitzungen vom 25. Februar 1860 bis zum 8. Mai 1861, — Mitglieder der Russ. entom. Gesellschaft. (Russisch.) — K. E. v. Baer: Welche Auffassung der lebenden Natur ist die 14 richtige? und wie ist diese Auffassung auf dic Entomologie anzuwenden? (Deutsch.) — Simaschko: Ueber die Gründung der Russ. entom. Gesellschaft. (Russisch.) — J. Kuschakewitsch: Eine neue Elateride: Corymbites Baerii. (Deutsch) — Simaschko: Lebende Insekten auf dem Schnee. (Rus- sisch.) — A. Kuschakewitsch: Micropus Signoreti. (Russisch.) — K. Gerneta: Entomologische Bemerkungen über die letzte Ausstellung der kaiserl. freien ökonomischen Gesellschaft. (Russisch.) — Radoschkowsky: Beschreibung einiger Gattungen von der Abtheilung Hymenoptera. (Russisch.) — C. Blessig: Beitrag zur Kenntuiss der Heteromeren von Australia felix. (Deutsch.) — Simaschko: Verzeichniss der in der Umgegend von St. Petersburg vorkommenden Arachniden. (Deutsch.) — K. E. v. Baer: Ueber Beobachtungen der schädlichen Insekten und über die Mittel gegen dieselben. (Deutsch.) — F. Morawitz: Zur Kenntniss der russischen Eumolpiden. (Deutsch.) — F. Morawitz: Die rus- sisch - europäischen Arten der Buprestidengattung Sphenoptera. (Deutsch.) 2) Extrait des Statuts de la Société Entomologique de docs, confirmés par Sa Majesté l'Empereur de toutes les Russies, le 4 Decembre 1859. 8° St. Petersburg, Kaiserl. Gesellschaft für die gesammte Mineralogie. Verhandlungen der Kaiserlichen Gesellschaft für die gesammte Mineralogie zu St. Petersburg. Jahrgang 1862. Mit 2 Tafeln, 4 geognost. Karten und 9 Holzschnitten. St. Petersburg 1862. 8°. Tabellen fiir die Berechnung der Ableitungszahlen der Combinationen krystallinischer Formen. A, Das tesserale Krystallsystem. Von P. Steinfeld. — Melanit-Krystall aus Pitkeranta, am nördlichen Ufer des Ladoga-Sees. Von P. Steinfeld. — Ueber einige russische Apatite. Von Pl. Pusirewski. — Analyse eines Sumpferzes. Von Tjuttschew. — Geognostisch-petrographische Skizze des Bergreviers Kataw im Ural. Von N. Barbeaut-de-Marny. (Mit 1 Karte.) — Neue Fundorte der Morpholithen in Finnland. Von P. Pusirewsky. — Analysen einiger russischen Mineralien. Von W. Beck. — Notiz über den Salzsee Elton. Von N. v. Lawrow. (Mit 1 Plan.) — Paligorskit. Von T. v. Ssaft- schenkow. — Zur Paragenesis des Glimmers. Von E. Süchting. — Ueber Einschlüsse in den Kry- stallen russischer Mineralien. Von E. Söchting. — Zweiter Bericht über die Fortschritte der Minera- logie in Finnland. Von H. J. Holmberg. — Geognostische Beschreibung des Hüttenbezirks von Ufa- leisk. Von Barbot-de-Marny. (Mit 1 Karte.) — Geognostische Beschreibung des Reviers des Sser- ginschen Hüttenbezirks. Von Barbot-de-Marny. (Mit 1 Karte.) — Die Steinkohlen an beiden Ab- hängen des Ural. Von Dr. Pander. — Ueber den geognostischen Horizont des Sandsteins von Artinsk. Von Valerian MESTRE Venedig, Imp. Reg. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. D Memorie dell’ I. R. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. Vol. IX. — II. III. Vol. X. Parte I. IL Venezia 1861. 1862. 4°. X Vol. IX. Parte II.: Plantarum Serbicarum E ossia descrizione di cinque piante serbiane illu- strate dal m. e. prof. R. de’ Visiani (con 6 tavole). — Appendice alle memorie sulla risoluzione nume- rica delle equazioni, inserite nei vol. III, IV, VI ece.; del m. e. prof. G. Bellavitis. — Sunto dell’ opera del Salmon: Lessons introductory to the modern higher algebra (Dublin 1859) ossia della teoria delle sostituzioni lineari, compilato dal m. e, prof. Giusto Beira vitis — Sulla tubercolosi dell’ utero e degli organi ad esso attinenti. Memoria dal m. e. Giacinto Namias. Parte III.: Studii e processi alla preparazione del tannato di bismuto. Memoria del m. e. Antonio © Galvani. — Musacearum palmarumque fossilium montis Vegroni (provinciae Veronensis) sciagraphia. ‘Auctore D. A. B. P. Massalongo (cum XI fabulis lithogr.). — Il sottordine degli Acrofalli ordinato 15 scientificamente secondo i risultamenti delle indagini anatomiche ed embriogeniche dal socio corr. dott. Ra f- faele Molin Jadrense (cum VIII tabulis lithogr.). Vol. X. Parte I.: Lichenes capenses quos collegit in itinere 1857 — 1858 Dr. Wawra medicus navis (corvetta) caesar. r. Carolinae a doct. A. B. Massalongo delineati ac deseripti (cum Tabb. VII color.) — Scelta di Ficee nuove e più rare del mare adriatico, figurate, descritte ed illustrate dal m. e. dott. G. Zanardini. Decade seconda (con 8 tavole colorate), — Alcune note sulla fermezza delle armadure dei ponti all’ americana, del m. e. prof. G. Buechia (con 2 tavole), Parte II.: Della forza del pensiero, Studj del dott. Giuseppe Bianchetti — Cenni sulle eru- dità lasciate ai non concetti, di Ferdinando Cavalli. — Posizioni medie di 2246 stelle distribuite nella zona compresa fra li 12° 30 e li 15° di declinazione australe, de dotte dalle osservazione fatte dal sig. Trettenero nell’ i. r. Osservatorio di Padova negli anni 1857 al 1861 incl, Memoria del prof. Gio- vanni Santini. — Sulla Matelda di Dante, dissertazione di S. R. Minich. 2) Atti dell’ Imp. Reg. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti dal Novembre 1860 all’ Ottobre 1861. Tomo VI. Serie III. Dispensa VII — X. Dal Novembre 1861 all’ Ottobre 1862. Tomo VII. Serie III. Dispensa I— IV. VI—IX. Venezia 1860 — 62. 8°. Tom. VI. Ser. III. Disp. VII — X. enthalten die Sitzungsberichte des Instituts vom 15. April bis 26. Au- gust 1861 mit folgenden Aufsätzen: Disp. VII. und VIII.: Ricerche intorno ai momenti meceanici delle radiazioni, del m. e. Zantedeschi. — Sopra il litio nell’ acqua dell’ Adriatico e di alcune fonti mine- rali, rinvenute col nuovo metodo di chimica analitica del Bunsen e del Kirchhoff. Communicazione del dott. G. Bizio. Osservazioni del dott. Namias. Discussione fra i. m. e. Zantedeschi e Namias. — Notizie statistiche sulla mortalità di Venezia, del dott. Namias. — Nota del dott. Nardo, illustrante gli entomostracei monocoli delle acque stagnanti delle nostre provincie, seguita dal catalogo di alcune spe- cie di esse osservate nella provincia trevisana dal sig. P. A. Saccardo, che ne offri in dono all’ Istituto mobi 82828 — Sopra, i due nuovi metalli cesio e rubidio; Nota del dott. G. Bizio. — Intorno allo : analizzatore il più squisito che abbia la scienza. Os- servazioni eritico A . a ee? — de uses eostituzione atmosferica della cità di Venezia durante l’attuale — morbillosa. Nota del dott. Bert. | Tavole meteorologiche dello Stesso per istudii sul morbillo. — Sopra un nuovo genere di felce fossile, Memoria del m. e. Zign 0. Con 4 tavole. — Disp. IX.: Di alcuni particolari fenomeni che si accompagnano alla congelazione dell’ acqua; dichiarazione del m. e. Biz io. — Quarta rivista di Giornali del m. e. prof. Bella vitis. — Sulla piscicultura. Memoria del prov. R. Molin. — Disp. X.: Sulla piscicultura. Memoria del Prof. R. Molin. (Contin. e fine.) Con 1 tavola. — Controversie circa la porpora degli antichi; notizie del m. e. Bizio. — Appendice I alle osservazioni critico-storiche sullo spettro luminoso considerato come foto- doscopio ecc. del m. e. Zantedeschi. — Di due risultamenti ottenuti fotograficamente dal sig. Warren Delarue; durante l’ecclisse totale di sole osservato in Spagna nel 18 luglio 1860; e delle proprietà attiniche ed ottiche di luci artificiali, del m. e. Zantedeschi, — Osservazioni della 2a cometa del 1861 fatte all’ osservatorio di Padova, presentate dal m. e. Santini. — Intorno alla luce della cometa del 29 giugno. 1861 studiata chimicamente con nuove ricerche spettroscopiche; Nota del m. e. Zantedeschi. — Sopra un nuovo stabilimento patrio di mosaici, tarsie di smalti e calcedonie dell’ avv. dott. Antonio Salviati in Venezia, relazione di B. Cecchetti. Tomo VII. Serie IIL Disp. I — III. enthalten die Sitzungsberichte des Instituts vom 17. November 1861 bis 13. Juli 1862, mit folgenden Aufsätzen: Disp. I.: Rivista quarta de’ Giornali del m. e. vice- - presidente prof. Bellavitis, _ (Continuazione.) — Relazione di un eczema lichenoide curato con bagni di acqua d’ Abano ridotta n nebbia dall’ idrofero, del m. e. dott. Giacinto Namias. Geier Disp. IL: Turazza, 16 Bucchia e Cappelletto. Primo saggio di aleuni esperimenti istituiti allo scopo di determinare le varie re- sistenze de’ materiali da fabbricare che sono più comunemente adoperati nelle provincie venete. — Bivista quarta de’ Giornali del m. e. prof. Bellavitis (cont.). — Di una specie rarissima ‘di calcoli insaccati è nella vesica orinaria. Memoria del s. e Minich. (Con Appendice.) — Di un ano artifiziale (enteroto- mia) che si operò nelle sale mediche dell’ ospedale civile di Venezia; storia del m. e. dott. Namias. — Disp. III.: Intorno al miasma. Memoria del m. e. dott. Giulio Sandri. — Quinta rivista d' alcuni Giornali del m. e. prof. Giusto Bellavitis. — Sull' ecclissi solare del 31 decembre 1861. Nota del 8. e. Antonio Berti. — Disp. IV.: Intorno al miasma; memoria del m. e. Sandri. (Contin. e fine.) — Relazione meteorologico - medica pel gennajo 1862 del m. e Namias e soc. Berti. — Disp. VL: Sugli esposti nell’ Istituto di Venezia; considerazioni medico - statistiche di Nardo. — Sulla congiuntivite contagiosa che minaccia diffundersi nelle nostre provincie, di Fario. — Disp. VII.: Monografia delle ac- que minerali del Veneto. — Seguito della quinta Rivista di Giornali di Bellavitis. — Disp. VII e IX.: Monografia delle acque minerali del Veneto. (Continuazione.) — Di un elettroscopio dinamico atmosferico, e delle osservazioni elettro - dinamiche, eseguito con esso; di Zantedeschi. (Con 1 tavola.) — Sopra i corpuscoli sanguigni della rana, osservazioni del prof. di Vintschgau. — Osservazioni di chirurgia clinica di Asson. — Ausserdem enthalten die letzten 4 Hefte: Relazione meteorologica e medica per marzo, aprile, maggio e giugno 1862, di Namias e Berti. (Fortsetzung folgt.) Dresden, den 1. Februar 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus, MONS ST Le Die von meinem hochgeehrten Vorgänger, dem Herrn Präsidenten v. Kieser, be- gründete „Leopoldina“, deren Zweckmissigkeit für die Angelegenheiten der Akademie und sonst sich vielfältig bewährt hat, soll auch fernerhin erscheinen und wo möglich noch reicher und nutzbarer ausgestattet werden. Insbesondre ist es die Absicht, durch kurze wissenschaftliche Notizen deren Zweck bestens zu fördern, und ich mache des- halb im Allgemeinen, und namentlich die geehrten Mitglieder unsrer Akademie, darauf aufmerksam, dass jede Einsendung über neue Arbeiten, Entdeckungen u. s. w. nicht nur dankbarst aufgenommen, sondern auch so bald als thunlich zum Druck befördert wer- den soll, wogegen freilich auch es sehr zu wünschen ist, dass möglichst viele Mitglieder die Leopoldina sich selbst bestellen lassen und dadurch deren Druckkosten der Aka- demie angemessen erleichtern. Carus. Ausgegeben den 9. Februar. Druck von Fr. Fromma 2 Jede Nummer Preis für 15 Num- 1—2 Bogen gr. 4. mern 1 Thlr. NUNQUAM OTIOSUS: INA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRASIDIUMS VON DEM PRÄSIDENTEN DR. CARL GUSTAV CARUS. Nr. Be: “ae; 5 Heft di arnie Mai 1863. i e 3 Ze 3 ai Kr = S x e C In halt: Amtliche, Mitthei da ea : Neu gs 5 Dee jisa hamas bei der K. L. . d. A. der Naturforscher. — Die akademische Bibliothek in è space bei Bonn betreffend, : — Widerruf. — Neu: e Mit- glieder. — Beiträge zu dem Fonds der Akademie. — Ueber katzenartige Raubthiere des obern Nilgebietes erkungen zu Canis Walgie. Von Theodor von Heuglin. — Ueber die Farbstoffe des Pflanzenreichs, insbesondere das Piantenigeb. — Portraitsammlung der Mitglieder der Akademie. — ES ee der Säugethiere betreffend. — Ankün ndigung einer neuen durchgängig verbesserten und vermehrten Auflage Grundzüge der vergleichenden Anatomie und Physiologie. — Die Gorilla-Hand. — Wirkungen des Steinkohlenbaues ce së: menschlichen Orga Amtliche Mittheilungen. Neue Preistrage dé Cothenius’schen Stiftung bei der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. Da auf die aufgegebene Preisfrage (Leopoldina IL Nr. 15) „Eine vergleichende Anatomie und Physiologie des Vogelauges“, Einsendungstermin der Concurrenz- schriften am 1. April 1863, bis zum genannten Termin kein Versuch einer Lösung er- folgt ist, so haben wir unter Zuziehung der Herren A bee eine neue Frage für die. Cothenius - “Stiftung zu stellen. Programm. Die neuere Zeit hat sehr wichtige und werthvolle Arbeiten über den Bau des Riickenmarks gebracht, durch welche jedoch das auf dem Verhältniss seiner Primitiv- fasern und der Beziehung derselben zu Gehirn und Nerven ruhende Dunkel noch keines- wegs soweit gelichtet wurde, dass ein so vollkommen klares Bild aller hier in Betracht kommenden Organisationsverhältnisse erlan gt wire, wie es allerdings für das genügende physiologische Verständniss der sämmtlichen Vorgänge des Nervenlebens gefordert werden miisste. Indem nun aber zu hoffen steht, dass auch hieriiber namentlich die Beriicksichtigung niederer Organisationen und Ronde) das Zuhülfenehmen der Ent- wickelungsgeschichte derselben genügende und wesentliche Aufklärung zu geben ver- möge, so wird gegenwärtig gewünscht: „es möge in der Verfolgung der Entwickelung eines Thieres aus den vier obern Klassen mit möglichster Vollständigkeit die Bildung und Richtung der Primitivfasern in den Centralorganen des Nervensystems dergestallt nachge- wiesen werden, dass theils über das Gesetz des Verlaufs dieser Fasern im Rückenmark selbst, theils über ihre Endigung oder Umbiegung im Gehirn, und selbst einen etwaigen Uebergang in die grossen Sinnesnerven des Hirns, desgleichen übér die Gesetze der Primitivfasern der Nervenpaare des Rücken- marks in ihren Beziehungen zu Riickenmark und zum Sympathicus, ein klares und wirklich fest bestimmtes Bild aus den Beobachtungen entworfen, und dies, neben scharfer Darstellung der Structurverhältnisse an sich, zu- gleich dureh zweckmässige schematische Figuren erläutert werden. Man kann nicht umhin, hiefür so wie die Bezugnahme auf den Bau der Ganglienketten in den untern Klassen, so insbesondere die Untersuchung der einfachsten Organisationen höherer Thiere, namentlich und z. B. des bandartigen Rücken- marks der Petromyzonten, für diese Zwecke bestens der Beachtung zu empfehlen.“ Wir machen daher das vorstehende Programm dieser Preisfrage mit der Hoffnung bekannt, dass es unter den gegenwärtigen zahlreichen Arbeitern auf diesem Felde nicht an Kräften zur Lösung derselben fehlen werde, und dass durch solche glückliche Lösung für abermalige Förderung der Natur wissenschaften auf günstige Weise gewirkt werden möge. Die Concurrenzschriften sind, in deutscher oder lateinischer Sprache verfasst, mit einem Motto zu versehen, welches auch auf dem IE den Namen des Verfassers enden Couvert stehen muss. Der Termin der Einsendung derselben an das Präsidium der Kaiserlichen Leo- — — deutschen Akademie zu Dresden ist 19 der 1, DER 1865, und die sofort erfolgende Beurtheilung und eventuelle Zuerkennung des Preises durch die später in diesem Blatte bekannt gemacht werdende Preis-Commission wird in der Leopoldina veröffentlicht werden. Der erste Preis ist: 300 Thaler, das Accessit: 150 Thaler. Die gekrönte Schrift bleibt Eigenthum der Akademie und wird in den „Ver- handlungen“ derselben veröffentlicht werden. Die übrigen Concurrenzschriften werden den Verfassern nach gehöriger Meldung zurückgegeben. Es wird dabei übrigens ausdrücklich bemerkt, dass, dafern eine allein für diesen Zweck vollendete und genügende Abhandlung nicht eingehen sollte, auch solche, unter dem Namen der Verfasser bereits gedruckte neuerschienene Arbeiten, welche den oben genannten Anforderungen Genüge leisten, sobald sie vom Verfasser der Akademie ein- gesendet werden, auf Preisertheilung rechnen können. Dresden, den 15. Mai 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. | Die aksHentische Bibliothek in appetit bei Bonn betreffend. so wie an einem reg en Verzeichnis ER d dah r, wie r sch mehrfach, gegenwärtig von neuem Unterhandlungen pains: worden über diese ge- genwärtig in dem Bibliotheksraume zu Poppelsdorf bei Bonn nur theilweise und unge- niigend untergebrachten Sammlung, durch deren schon erwähnten Reichthum an und für sich, besonders aber an ihren vielen Jahresschriften der verschiedensten Länder, jedenfalls - ‚manche literarische Arbeit auf grosse Aushilfe rechnen könnte, so bald ihr nur erst ein wohlgeordneter Katalog und diejenige genügende Räumlichkeit geschafft sein wird, welche als erste Bedir n auch für angemessene Ausführung der Catalogi- sirung angesehen werden muss. Es gereicht nun dem Präsidium gewiss zu E Freude auszusprechen , wie eine gegriindete Hoffnung vorliege, dass wir bei dieser wie bei andern dergleichen Auf- gaben auf wohlwollende und huldreiche Unterstützung unsers hohen Protectors, des Königs Wilhelm I. von Preussen Majestät, werden zählen dürfen, indem ein unterm 30. April d. J. an zee Präsidium eingegangenes Schreiben des Königlich! Preussischen Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten, Herrn von Mühler, unter andern wf folgende von so höchster Theilnahme zeigende Stelle zn — 20 Nach vorausgehendem Ausdrucke allerhöchster Zufriedenheit mit der letzterfolgten Wahl des Präsidenten heisst es nämlich: ‚Ich habe darüber Seiner Majestät dem Könige, meinem allergnädigsten Herrn, Vortrag gehalten und nunmehr von Allerhöchst- denenselben den Auftrag empfangen, die Akademie durch ihren neuen Präsidenten Allerhöchsdero fortdauernder Huld zu versichern. Indem es mir zur Genugthuung ge- reicht, Ew. Hochwohlgeboren hiervon zur gefälligen weiteren Veranlassung in Kennt- niss zu setzen, füge ich von meiner Seite die Versicherung hinzu, dass auch ich die Zwecke der Akademie thunlichst zu fördern gern bereit bin.“ ete. Geben wir sonach vertrauensvoll der Aussicht uns hin, dass auch diese schon dem früheren Präsidium manche Sorge bereitende Angelegenheit sich nach und nach zur Freude der Mitglieder der Akademie ordnen werde, und dass auf diese Weise die Bibliothek für uns und die gelehrte Welt ihre eigentliche Bedeutung endlich zu er- füllen wirklich in den Stand gesetzt werden könne. Wir behalten uns demnach vor, späterhin hier die weitern Erfolge unsrer Be- mühungen von Zeit zu Zeit zur Kenntniss aller Mitglieder zu bringen. Carus. Widerrut. Durch eine falsche Nachricht der Wiener Zeitung veranlasst, hatte in Nr. 10 und 11 des III. Heftes unsrer Leopoldina der verewigte Präsident Dr. v. Kieser unter dem 28. Mai 1862 einen Nekrolog des um die Menschheit, um die Wissenschaft und um unsre Akademie so hochverdienten Fürsten Anatol von Démidoff mitgetheilt welchen ich gegenwärtig, nachdem uns die erfreuliche Nachricht vom Leben des erst im 50. Jabre stehenden Herrn Fürsten zuging, und zwar keineswegs in Bezug der Auf- führung der so grossen und unvergesslichen Verdienste Sr. Durchlaucht, sondern nur in Hinblick auf die Nachricht vom Ableben desselben, hierdurch zu widerrufen mich beeile. Möge bei diesem unsern hochverehrten Mitgliede der alte Volksglaube, dass eine fälschlich verbreitete Todesnachricht auf langes Leben und Gesundheit des Be- troffenen deute, sich glänzend erfüllen und uns somit bis in späte Zeit das erfreuliche Fortwirken Sr. Durchlaucht zum besten der Humanität und Wissenschaft in Aussicht gestellt bleiben. Carus. Neuernannte Adjuncten der Kaiserl. Leop.-Carol. d. Akademie. Zum Adjuncten der Kaiserl. Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie ist am 5. März 1863 ernannt: mee Hermann von Meyer, Privatgelehrter der Paläontologie zu Frankfurt a/M., cogn. Scheuchzer II. Aufgenommen als Mitglied am 10. Juni 1829. 21 Neu aufgenommene Mitglieder. Am 7. Februar 1863: 1986. Herr Dr. 1 Oscar Xaver Schlömilch, Professor der höhern Mathe” matik und Mechanik an der polytechnischen Schule zu Dresden, cogn. Era- tosthenes. Am 15. Februar 1863: 1987. Herr Dr. philos. Carl Johann August Theodor Scheerer, Königlich Sächs. Bergrath, Professor der Chemie und Berg wissenschaften zu Freiberg, cogn. Torbern Bergmann. Am 23. Februar 1863: 1988. Herr Ernst von Berg, Kaiserlich Russischer Staatsrath und Ritter etc. Bibliothekar im Kaiserl. botanischen Garten zu St. Petersburg, cogn. Dryander. 1989. Herr Dr. med., chirurg. et art. obstetr. Janus van der Hoe ven jun., practischer Arzt zu Rotterdam, cogn. Roederer. i Am 1. März 1863: 1990. Herr Dr. philos. Adolph Drechsler, früher Professor der Philosophie in Basel, cogn. Bradley. 1991. Herr Dr. philos. Wilhelm Stein, Professor der Physik und Chemie an der polytechnischen Schule zu Dresden, cogn. Fourcroy. Am 16. Marz 1863: 1992. Herr Urban Johann Joseph Le Verrier, Senator, Comthur des Ordens der Ehrenlegion, Professor der Astronomie, Director des Observatoriums zu Paris, cogn. Joh. Keppler. Am 20. April 1863: 1993. Herr Dr. J oh. C. Santlus, Herzoglich Nassauischer Medicinalrath und i ee Titularrath zu Dietz, cogn. Ernst Platner. Am 5. Mai 1863: 1994. Herr Dr. Georg Heinrich Otto Volger, Professor der Erdwissenschaften und Vorstand der paläontologischen Abtheilung am Senckenbergischen Museum zu Frankfurt a/M., cogn. Senckenberg IL. 1995. Herr Dr. Theodor Zizurin, Kaiserlich Russischer Geheimerath und Director des medicinischen Departements im Kriegsministerium zu St. Petersburg, cogn. D. J. de Larrey. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Im Jahre 1862: Dr. Taddeo dei Consoni, Canonicus und Professor der physi- kalischen Wissenschaften zu Florenz. Aufgenommen den 1. Mai 1853, cogn. Wolfart III. 22 Am 21. Januar 1863: Dr. Friedrich von Otsolig, Excell., Kaiserl. Russ. wirkl. Geh. Rath, Referent und Director des med. Departements im k. Ministerium des Innern, Generalstabsarzt für das gesammte Civilwesen und Mitglied des k. Medicinal- raths zu St. Petersburg. Aufgenommen den 13. Febr. 1857, cogn. v. Hildenbrand. Am 22. Februar 1863: Dr. Daniel Friedrich Eschricht, Königl. Dänischer Etatsrath, ord. Professor der Anatomie, Physiologie und Geburtshülfe an der Universität und Assessor im Consistorium zu Kopenhagen. Aufgenommen den 3. August 1837, cogn. Collins. Am 28. April 1863: Dr. Johann Michael Mappes, practischer Arzt, erster Stadtphysikus und Director des Medicinal-Collegiums der Stadt Frankfurt a/M., Mit- glied der gesetzgebenden Versammlung des Freistaates Frankfurt, Arzt am Sencken- bergischen Stift, Lehrer der Anatomie und Vorsteher der anatomischen Anstalt und deren Sammlungen am Senckenberg.- medicin. Institut, ord. Mitglied der Senckenberg. naturforsch. Gesellschaft in Frankfurt a/ M. Aufgenommen den 2. Januar 1852, cogn. Senckenberg. | Beitrage zu dem Fonds der Akademie. Herr Professor Elie de Beaumont in Paris hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der letzteren als Nummus aureus 100 Francs = 26 Thlr. 20 Ngr. Pr. Cour. eingesendet. ` Desgleichen bei derselben Gelegenheit Herr Professor Dr. Otto Volgeri in Frank- furt a/M. einen Nummus aureus von 25 Thlr. Pr. Cour. Ebenso Herr Staatsrath von Berg in St. Petersburg einen Nummus aureus von 5 Thir. Pr. Cour. Diese Geschenke sind dankbar empfangen und an die Bases abgeliefert di Dresden, 16. Mai 1863. - Carus. Ueber katzenartige Raubthiere des obern Nilgebietes. Von Theodor von Heuglin. Schon vor Jahren hatte ich im ôstlichen Sudan Nachrichten erhalten über Existenz zweier grosser katzenartiger Thiere, deren eines vielleicht identisch sein dürfte, mit dem „Wobo“ der Abyssinier, von welchem uns schon Ludolf berichtet, (Conf. Lefeb. voy. Mammiferes, p. 20 etc. — Heugl. Reise nach Abyssinien im Jahr 1852. p. 91.) Während unseres letzten Aufenthalts in Abyssinien habe ich mir viele Mühe gegeben, Erkundig- ungen über den Wobo einzuziehen, der namentlich in den Tiefländern von Godjam vorkommen soll und alle Nachrichten, die. ich erhielt, stimmen ungefähr in so weit überein, dass diese Katze den Leopard an Grösse, Kraft und Kühnheit übertrifft und eine mehr aschgraue Grundfarbe hat, auf der dunkle Bin- den nach rück- und abwärts verlaufen. Aehnlich lautet eine Nachricht, die mir von Eingeborenen über eine am Dender und seinen Zuflüssen häufiges, sehr gefährliches Raubthier gegeben; es hat Gestalt des Leoparden, ist jedoch hochbeiniger, Grundton des Balges ähnlich dem von Hyaena crocuta, an Grösse letztere übertreffend, und gestreift wie Hyaena striata. — Der Landesname ist „Abu Sotän“. Ebenfalls m=. einheimisch in Ost-Sennaar (z. B. am Dender, am Rahad, am Djebel Serdjen ete.) ist der ,,Tirqileh“, fast eben so gross und reissend als der „Abu Sotän“, Unter den zahlreichen Wild-Decken, die im laufenden Jahr vom Bahr el abiad gebracht wurden, fanden wir auch den Balg einer grossen Katzenart, welchem ein Theil des Kopfes, sowie die Krallen fehlen, weshalb ich nur eine mangelhafte Beschreibung des Habitus zu geben im Stande bin. Felis megabalica, nov. spec. *) Dieses Thier ist stärker, massiger und namentlich viel kurzbeiniger als Ces guttatus, mit dem es in der Zeichnung entfernte Aehnlichkeit hat, die Behaarung straff, glatt und glänzend, im Nacken keine Andeutung von Mähne; die verhältnissmässig sehr starken und kurzen Füsse um die Sohlen mit längeren Haaren dicht besetzt. Die Farbe ist ein sehr lebhaftes und tiefes Rostgelb, auf dem Nacken und Rückenmitte dunkler, auf dem Unterleibe heller, die erwähnte Behaarung um die Sohlen einfarbig rostbräunlich, der ganze Balg mit fast kreisrunden, sehr scharf begränzten, durchschnittlich 7—9% im Durchmesser haltenden, glänzend braunschwarzen Flecken besetzt, die am Hals und Hinterhalsbasis am kleinsten sind und gegen den untern Theil der Füsse undeutlicher werden und vom Handgelenk an gänz- lich verschwinden; auch der Schwanz, soweit er vorhanden, zeigt die gleiche Farbe und Zeichnung, dieser ist aber auch um ein Beträchtliches voller, als der des Gepard. Die Flecken stehen wohl gleichförmig über den ganzen Körper zerstreut, bilden aber, wie beim Gepard, keine Figuren oder Streifen. Bei Vergleichung des Balges dieses neuen Thieres mit dem eines sehr grossen Leopard finde ich, dass ersterer noch kurz- und glatt-haariger, etwas länger und namentlich breiter ist, die Füsse wenig länger, aber weit stärker; die hintern wohl etwas höher als die vordern und der Schwanz in der Basal- gegend dicker; von diesem fehlt an meinem Balg wahrscheinlich nur ein kleinster Theil der Spitze. Von der Schwanzbasis bis zur Nackengegend hat die Haut 3’ 5“ Länge, ergänzt bis zur Nasenspitze somit mindestens 4’. — Der gegen das Ende an Durchmesser beträchtlich abnehmende Schwanz nur 1: 64”. Wo diese Katze heimisch ist, konnte ich ebenagwenig erfahren, als den ihr von den Eingeborenen beigelegten Namen. Der = Der Balg, n Ir welk EE ebe i her dahin gebracht worden sein, was mir um so vabrechel sii ist da érigé Deities dem genannten Stamm das Thier nicht kannten. Ich muss mir bei dieser Gelegenheit noch erlauben, darauf aufmerksam zu machen, dass lings des Weissen Nils, des Bahr el Ghasäl und Bahr el Mohateh (— Sobat, einen B. el Mekadeh oder „Fluss von Abyssinien“ giebt es nicht) noch eine Menge kleinere Katzenarten vorkommen, die noch gar nicht untersucht sind; das wenige Material, das wir von dort erhalten, wird leider überdies zerstreut und ge- langt mehr in die Hände von Raritäten-Sammlern und Jagdliebhabern, als in zoologische Cabinette. zi Bemerkungen zu Canis Walgie, Heugl. Während meiner letzten Reise durch Abyssinien habe ich mir erlaubt, der hohen Akademie die Beschreibung einer abyssinischen Hunde- Art vorzulegen, die ich fir neu hielt. Hier in Chartum an- gekommen, konnte ich diese Beschreibung vergleichen mit derjenigen, welche Dr. Rüppell von seinem Canis semiensis giebt, den ich bisher immer für identisch gehalten hatte mit dem Qabero (ODC?) der Eingeborenen, der auf Gis ,,Quonsal* = Ç- EAA: heisst. (Conf. Rüpp. Neue Wirbelth. p. 39.) *) So — neen unter den vorliegenden Umständen die Kenntniss dieser Felis megabalica noch ge mag, Interesse wird bei näherer Kenntniss erregen, da sie in die Ver so grosses vielleicht infach gefleckten Leoparden, wie gg varia (variegata) und chalybeata, die keineswegs bereits hinlänglich aufgeklärt s “ng veld auch in die Gattung Cynailurus gehôrt, im Fall nicht der Mangel.der Nackenmähne dies unwahrseheinlich machte. Scho bei Gesner und da finden sich Abbildungen von mähnenlosen, einfach gefleckten Katzen dieser Gruppe. 24 Trotz der namhaften Grüssenunterschiede zwischen C. Walgie und C. semiensis Rüpp. und einiger Abweichung in der Farbung, bin ich doch zur Ueberzeugung gekommen, dass Beide identisch sind, und der von mir gegebene Name wire somit zu streichen. Nach Rüppell hat C. semiensis eine Körperlänge von 3‘ 1”, mein weibliches Exemplar des Walgie = 2, 8”; Schulterhöhe nach R. = 1’ 7” 6, Walgie = 1’ 64; Länge des Schädels von der Nasen- spitze zum Vorderrand der Ohrmuschel nach R. = 8” 2”; Cranium von Walgie = 8“. — Auch habe ich nie gesehen oder gehért, dass der Walgie rudelweise jagt, was der Qabero (C. Anthus, F. Cuv.) zu- weilen thut, der der häufigste wilde Hund in Abyssinien ist und zugleich merkwürdig variirt, je nach Standort, Jahreszeit und Alter. Canis mesomelas, Schreb., ist uns nur im Küstenland, südwärts bis Tedjura, am Ainsaba und in Oberegypten vorgekommen und immer ziemlich constant und intensiv gefärbt. Der Wokéré (Canis riparius, Ehr.) dürfte wohl zu C. niloticus, Geoffr., a Chartum, 25. December 1862. Ueber die Farbstoffe des Pflanzenreichs, insbesondere das Pfianzengelb. Die Hülsen der Getreidesamen enthalten denselben Farbstoff wie das Stroh, Grundlage zugleich und Residuum des Grünen; denn das Phytochlor entsteht, wenigstens zum grossen Theile, indem sich mit dem gelben Farbstoffe ein blauer verbindet. Der gelbe gehört zum Typus Pflanzengelb, ,,Phyto- melin“, oder Melin schlechtweg*), welches Repräsentant einer Gruppe von Körpern ist, die unter einan- der in ganz ähnlichen Beziehungen stehen, wie die Zuckerarten. Sie besitzen sogar eine den Letzteren ähnliche Zusammensetzung (sind wasserarme Kohlenhydrate) und weichen in der Hauptsache von einan- der ab, wie die Zuckerarten auch, theils durch ein Mehr oder Weniger an den Elementen des Wassers; theils durch verschiedene Léslichkeit in Wasser, Alkohol und Aether; theils durch verschiedene Zustände der Gestaltung. Bemerkenswerth ist es, dass sie schwache Bitterstoffe sind, und dass auch der Zucker einen bittern Geschmack annimmt, wenn man ihm soviel Wasser entzieht, (ass er sich in seiner Zu- sammensetzung den Körpern der Melingruppe nähert. Dem Farbstoffe des Strohs scheint es sonach zugeschrieben werden zu müssen, dass die Butter bei vorherrschender Strohfütterung einen deutlich bittern Geschmack annimmt, sowie sie auch vom Pflan- zengelb ihre Farbe erhält. Das Melin, C Hz 024, welches zuerst aus der Ruta graveolens dargestellt, dann in den Kappern, in den Knospen der Sophora Japonica u. A. gefunden wurde; das Quercimelin C,;H,,0,,, welches in der Rinde der Quercus tinctoria vorkommt, und das Anthomelin (Robinin) C,,H,,0,,, bis jetzt aus den Blüthen der Acacia pseudacacia erhalten, sind ,,Glucoside“, d. h. solche organische Verbindungen, welche durch die Einwirkung von Schwefelsäure, oder gewissen Fermenten, und Wasser in Zucker und einen oder mehrere andere Körper zerlegt, „gespalten“, werden können, Das zweite Spaltungsprodukt der oben genannten drei Melinarten ,,Meletin“, C,9H,0, ist selbst wieder ein gelber Farbstoff von grösserer Schönheit und Beständigkeit als das Melin selbst, welches nur blassgelb, leicht eine grünliche Farbe annimmt, am Lichte sogar verbleicht; während das Meletin, tief gelb, weniger leicht missfarbig wird, und unter der gleichen Sonnenwirkung, welche die Farbe des Melins ausbleicht, seine Farbe nicht verliert. In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich das Meletin von den Melinkörpern dadurch, dass es Wasserstoff und Sauerstoff nicht mehr zu gleichen Atomen, sondern. *) S. Stein, Ueber das Pflanzengelb. Erdm. Journ. LXXXV, 351 ff. Ox 20 Letzteren in geringem Ueberschusse enthält. Das deutlichste Bild von dieser Verschiedenheit erhält man, wenn man sich denkt, dass das Meletin weniger Wasserelemente als die Melinkürper, dagegen die Elemente von Ameisensäure mehr enthält. 4 Atom Melin besteht aus ; C. H. 2 012, fügt man dazu die Elemente von 1 Atom Ameisensäure 2 1 3 Cy)H,,0,, und zieht die Elemente von 6 Atom Wasser ab 6 6 so bleiben Cool; O, dl. i. Meletin. Das Meletin verdient mit noch mehr Recht, als das Melin, ein Bitterstoff genannt zu werden und ist ebenso, wie dieses, der Typus einer Gruppe, der „ Meletingruppe“t, zu welcher mit Bestimmtheit der Farbstoff des Gelbholzes, das „Morin“, und sehr wahrscheinlich auch die im Jaune indien enthaltene Euxanthinsäure, gehört. Andererseits ist aber damit identisch, oder doch ein Glied der Gruppe, der Farb- stoff des Wau, von Reseda luteola; der persischen Beeren, von mehreren Rhamnusarten, und der Früchte von Hippophaë rhamnoïdes. Sowohl die Körper der Melin- als die der Meletingruppe werden durch Behandlung mit Natrium- Amalgam in salzsaurer alkoholischer Lüsung in einen rothen Kürper verwandelt, dessen Zusammensetzung wegen der Schwierigkeit ihn abzuscheiden, noch nicht vollkommen festgestellt ist, Ich habe ihn nur vor- läufig ,,Paracarthamin“ genannt, weil eine sehr kleine Probe, die ich analysirte, eine dem Farbstoffe des Saflors ähnliche Zusammensetzung hatte. Dieser Körper ist dadurch charakterisirt, dass er nur in sau- rer Lösung roth ist, durch Alkalien aber griin wird, und möglichst frei von Säure scheint er eine braune oder gelbbraune Farbe zu besitzen. Stoffe her. Ets Aebnliches, nur nicht in so a ip Weise, wie > bei Cornus e findet sich übrigens bei einer grossen Zahl von Pflanzen, die mit salzsaurem Alkohol eine rothe Lésung geben, welche durch Alkalien grin wird. Zuerst ist der gewöhnliche Kork zu nennen, welcher mit salzsaurem Alkohol eine tiefrothe, dem Rothwein ähnliche Lösung liefert. Einzelne an den Korken häufig bemerk- bare röthliche Streifen rühren davon her und scheinen darauf hinzudeuten, dass in der Substanz ‘an die- sen Stellen eine freie Siure zur Wirkung gelangt ist. In der That ist auch mittelst Lackmuspapieres an solchen Stellen eine saure Reaktion wahrzunehmen. Die Kelche, Blüthen und Blattstiele von Lamium amplexicaule; die unfruchtbaren- Stengel von Euphorbia cyparissias; die Stengel und jungen Blättehen von Rumex acetosella; die Stengel von Vaccinium myrtillus und Vitis idaea, werden durch und durch roth. Die Stengel von Rubus fruticosus, junge Zweige von Salix vitellina, Populus nigra sowie deren Kätzchen, Pinus sylvestris, und eine Menge Anderer, die ich untersucht habe, enthalten Alle diesen Stoff, der sehr allgemein in den Pflanzen vorhanden zu sein scheint und wohl als ein Chromogen zu be- trachten sein dürfte, aus dem die Farben der Blithen und Blätter nach und nach entstehen. Bei den holzigen Pflanzen konnte ich deutlich erkennen, dass dieser Stoff in den Zellen enthalten ist, welche unter der Rinde, tim den holzigen Theil herumliegen. Kann es hiernach keinem Zweifel unterliegen, dass die Kérper o lage des Grünen sind, auch der Bildung vieler, um nicht zu sagen, aller rothen Pflanzenfarben zu Grunde : 4 D 26 liegen, so braucht, um die Bedeutung derselben im Haushalte der Natur noch mehr hervorzuheben ‚ nur noch erwähnt zu werden, dass sie, wie auch das Meletin und-Morin unter verschiedenen Einflüssen ver- änderlich sind und theils eigenthümlich grünliche, theils in verschiedenen Nuancen braune und rothe Färbungen erzeugen. W. Stein. Portraitsammlung der Mitglieder der Akademie. nachstehende Portraits vermehrt worden: Allmacher, Joh. Friedr. v. Autenrieth, Johann Heinr. Ferd. . Apinus, Sigism. Jacob. Back, Abraham. Baglivus, Georg. Baldinger, Ernst Gott- fried. Behr, Georg Heinrich. Bell, Thomas. Bellermann, Joh. Joach. Berluch, Friedr. Justin. Besnard, A. F. Blasius, Gerhard. Baccone, Paul. v. Böcklin, Franz Friedr. Carl, Joh. Samuel, v. Chelius, Max Joseph. Cropp, Friedr. Ludwig | Christ v. Dalberg, Carl Theodor. Degner, Joh. Hartm. Drechsler, Adolph. T 6: 1 168. + 976. 7 1321. T 380. + 129. Elsholtz, Joh. Sigism. Erndl, Heinrich Fabricius, Joh. Christian. Fricke, Joh. Carl Georg. Frisch, Joh. Leonhard. Gocket, Eberhard. Gohl, Joh. Daniel. Gramberg, Gerh. Anton. v. Hagelsheim, Gottfried. . Hagendorn, Ehrenfried. Hannemann, Joh. Ludw. Harder, Joh. Jacob. Hasenest, Joh. Georg. Hellwig, Christoph. Henckel, Joach. Friedr. Hermann, Bened. Franz Joh. i Herschel, Johann Friedr. Wilh. a v.Herzberg,Ewald Friedr. Hoeven jn., James van der. Hoffmann, Georg Franz. . Horst, Gregor. Horst, Joh. Daniel. Hoyer, Joh. Georg. Jantke, Joh. Jacob. v. Kamptz, Carl Albert. Kannegiesser, Gotti. Heinrich. Unsere Sammlung von Portraits (s. Leopold. IV. Nr. 1 u. 2) ist abermals durch Kirchmaier, Georg Casp. Kirwan, Richard. Knapa, Christoph. Kohlhaas, Joh. Jacob. Langguth, Georg August. Larrey, Hippolyt. Lehmann, Joh. Christian. Leidenfrost, Johann Gottlob. Lesser, Friedr. Christ. Liebknecht, Joh. Georg. Limprecht, Joh. Adam. Louis, Peter Carl Alex. Maternus v. Cilano, Georg Christ. . Mauchard,Burcord David. Medicus, Fr. Casimir. Meyer, Joh. Karl Friedr. Mirbel, Chr. Friedrich Brisseau. Meyer, Georg Friedrich Wilhelm. Moller, Dan. Wilh. Müller, Joh. Heinrich. Müller, Otto Friedr. Nebel, Daniel. Neifeld, Ernst Jer. Nicolai, Ernst Anton. Nudow, Heinrich. Oppolzer, Joseph. Otsolig, Fr. von. Patinus, Karl. 27 + St + 914. Schlegel, J. Ch. T. + 19. Ursinus, Leon. + 576. Pezolt, Lud. Chr. 1986. Schlömilch, Osc. Xav. + 461. Pohl, Joh. Christ. 1 1 Schmidt Fon. Andrena, | È 948..:-Vahl, Martin, + 304. Preuss, Gottfr. Benj. + 812. Schröter, Joh. Sam. + 118. Valentini, M B 3 1967: Schalte < Behraltwenktein, |; f. 178. Vater, Christian + 201. Ramazzini, Bernh. Carl Heinr. + 849. Veltheim, A. F. v +1757. Reden, Friedr. Wilhelm | + 398. Seba, Albert. +, 28... Verdries, Jo; Melch ` Grat von. +1025. Siebold, Ad. Eb. v. 1 1120. Vogel, Aug. + 808. Reichard, Joh. Jacob. +1000 Smith, Joh. Ed. + 554. Waller, J. G. + 52. Reisel, Salomon. + 328. Struve, Ernst Gotthold. + 299. Westhofen, H. W. E. v. + 734. Rönnow, Casten v. + 882. Stark, Joh. Christ. +1012. Westring, J. P. +1114. Rosenmüller, Joh. Chr. | +1202. Stein, Georg Wilh. + 971. Westrumbs, Joh. Friedr, Riot pet 4.1999: agoe $1122, Wilbrand, J. B. ent 1898. Wöhler, Friedr. 1987. Scheerer, C. J. A. Th. + 51 Tiling, Math. + 88. Schelhammer, G. Chr. + 598. Tralles, Balt. Ludw. + 869. Zwierlein, C. A. + 845. Scherff, Joh. Chr. Friedr. + 136. Zwinger, Theodor. Specieskenntniss der Säugethiere betreffend. d Manche alte Zweifel über Species im Thierreiche sind neuerlich durch gute Abbildungen gelöst worden. Die Photographie ist im Stande, hierbei ein wahres Verdienst sich erwerben zu können, ins- besondere thut sie dies bereits durch Darstellung von Altersstufen und Physiognomien im weitesten Sinne. Enisehieden Wertbrollee hat hierin Is. Géofr. fi Hilaire SIE die Quadrumanen geleistet und es ist = ih ont ie en W. Are. derselben zuniichst aufgeklärt Zale der Meten and vollstandigsten (ee? Li, S|) per as una in einzelnen Museen oder zoologischen Garten zerstreute Arten nicht oder ganz ungenigend abgebildet und eine theil- weise oder vollständige Zusammenstellung derselben in illuminirten Abbildungen und guter Beschreibung würde die Lücken in der Kenntniss dieser interessanten Thiergruppe sehr vortheilhaft ausfüllen können: Jacchus pygmaeus nebst Jungen pag. 1. — humeralifer p. 1. Oedipomidas Geoffroyi p. 5. Mari- kina albifrons p. 9. Midas rufoniger p. 12. — Devillei, nigrifrons, flavifrons, Iligeri, Weddeli p. 13. Saïmiris lunulatus p. 16. Nyctipithecus Oseryi p. 18. — Spirü p. 20. Callithrix torquata, lugens p. 22. — infulata p. 23. — chlorocnemis p. 25. Jarkea ochrocephala p. 26. — albicans, albinasa p. 27. — monacha p. 28. Cebus albus p. 35. — versicolor p. 38. p. 43. — elegans, cirrifer p. 44. — hypomelas, crassipes p. 47. icon E 56. Mycetes bicolor, auratus p. 67. — schistaceus e 96. — ‘dient p: 97. Burnetii, i, labiatus, Martini p. 110. Vetulus ursinus, priamus p. 128. albinus p. 135. — palpebrosus p. 137. Macacus e 141. Papin Doge, ue. ; *) Reichenbach, die vollständigste Naturgeschichte der Affen. Dresden, bei Türk, dazu ein Atlas ngen: Simiarum iconographia compendiosa. 4* 28 p. 150. Therpithecus Senex p. 157. Cynopithecus nigrescens P. 164. Simia Wurmbii, Maias. Rambi, Abelii, bicolor. Pseudanthropos Tschego. Am angeführten Orte findet sich die Nachweisung der Originale, und Mittheilung neuer schön aus- geführter Zeichnungen nach jenen Originalen oder unmittelbar nach der Natur, nebst zugehörigem Text, würde je eher je lieber für die „Verhandlungen“ unserer Akademie als erwünschter „Beitrag betrachtet werden, allwo dann auch das angemessene Honoriren der Zeichnungen gern erfolgen soll. r Dieselbe Aufgabe wird sich übrigens auch für andere Thiergruppen, zu Ausfüllung der im der Wissenschaft bestehenden Lücken, künftig erneuern. : Reichenbach. Vorläufig erlaube ich mir hier darauf aufmerksam zu machen, dass. von meinem im Jahre 1828 erschienenen Grundzügen der vergleichenden Anatomie und Physiologie (Dresden, Hilscher’sche Buchhandlung) noch im Laufe dieses Jahres eine neue durchgängig verbesserte und vermehrte Ausgabe in der Buch- handlung des Herrn Consul Bänsch in Leipzig heranskommen wird. Dies compendiöse kleine Buch erschien damals 10 Jahre nachdem zuerst mein ‚grosses Lehrbuch der vergleichenden Zootomie (Leipzig bei G. Fleischer), und 6 Jahre, bevor dessen zweite sehr bereicherte Ausgabe (ebendaselbst) ans Licht trat, dieselbe, welche späterhin in französischer Uebersetzung (so wie die erste schon in englischer) eine sehr weite Verbreitung erfuhr. Jene Grundzüge konnten sonach als eine Art von Auszug aus diesem meinem grösseren Werke betrachtet werden, und ich habe vielfach erfahren, wie sie damals in weiten isen allerdings erspriesslich für allgemeinere Verbreitung der Kenntniss vom thierischen Organismus gewirkt haben. — Gegenwärtig wünschte deshalb die neue Verlagshandlung auch von diesen Grundzügen eine neue zeitgemisse Ausgabe, und wandte sich deshalb an mich, der ich jedoch dies Ansinnen um so mehr ablehnen musste, als neue Berufskreise und die vor einer Reihe von Jahren bereits gemachte Schenkung meiner eignen zootomischen Sammlung an die Universität Leipzig (allwo aus diesem kleinen Kern, unter trefflicher Leitung meines hochgeehrten Verwandten des Herrn Prof. Vietor Carus, schon eine bedeutende Präparaten-Galerie erwachsen ist) mir nicht erlaubten, zu Studien zurückzukehren, welche die Arbeit der gedachten in Aussicht gestellten zweiten Ausgabe allein möglich gemacht haben Glücklicherweise ist es gelungen, Herrn Prof. V. Carus auch für Uebernahme dieser gegenwärtigen Aufgabe zu interessiren, und indem ich selbst mich freudig bewegt fühle, für einen vor 35 Jahren mit Liebe ausgearbeiteten Ueberblick comparativer Wissenschaft jetzt eine Art von Auferstehung in neuer Form mit allen zeitgemässen Zu- und Mitgaben entgegensehen zu dürfen, wollte ich, wie gesagt, nichts unterlassen, alle meine geehrten und gelehrten Freunde auf diese zu erwartende Erscheinung hierdurch aufmerksam zu machen und sie ihrem Wohlwollen bestens zu empfehlen. Carus. ` Die Gorilla- Hand. Wir verdanken den Archives du Museum d'Histoire naturelle*) eine sehr gute Abbildung der Hand und des Fusses des Gorilla, sowie des Gorillakopfes in Vorder- und Seiten-Ansicht, nebst wichtigen Er- Ren A X, Livrais. I—II, Paris 1858, eingegangen bei der Akademie erst 1863 im April. 29 läuterungen, von Isidor Geoffroy St. Hilaire, und da ich im 28. Bande unserer Verhandlungen bereits einige Beiträge zur Symbolik des gesammten Skeletts dieses menschenähnlichsten Affen gegeben habe, so kann ich diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ebenso über die besondere Symbolik seiner Hand einige Bemerkungen mitzutheilen, da sie im höchsten Grade geeignet sind, das, was ich früher an an- deren Orten*) über die Bedeutung verschiedener Handformen des Menschen im Allgemeinen ausgesprochen hatte, in merkwürdigster Weise zu ‚bestätigen. Um deutlicher zu sein, gebe ich zunächst hier einen um 3 verkleinerten Contour von Geoffroy’s in natürlicher Grösse ausgeführten Tafel. Von den anatomischen Eigenthümlichkeiten dieser Hand theilt nun der Gorilla wie der Chimpanzé allein (mit Ausschluss des Orang und Gibbon) zwei osteologische Besonderheiten mit dem Menschen, nämlich: 1) die Knochen der Phalangen sind nicht an der Rückenfläche convex und an der Handfläche concav, und 2) die Zahl der Carpus-Knochen ist nur 8 wie im Elephanten und im Menschen, nicht wie insgemein bei den Affen 9. Sodann 3) sind die Fingernägel beim Gorilla und Chimpanzé abgeplattct, nicht wie bei den übrigen Affen gewölbt. Trotz aber einer solchen gewissen Menschen-Aehnlichkeit dieser Momente bleibt nun doch die Charakteristik der Bestie in dieser Handform auf- fallend genug, und gerade nun dieses im Ganzen gewisser- massen Nahe-Herantreten an den menschlichen Typus macht, wie in aller Körperform, die ungeheure Kluft zwischen Mensch und Thier, welche man neuerlich sehr vergeblich versucht hat, mit Darwin’schen Theorien der Arten-Entstehung ausfüllen zu wollen, nur um so fühlbarer. Dass hierbei übrigens stets das WON = ausgesprochen, und wenn desshalb die Wölbung eines Affen-Schädels (auch die des Gorilla) allemal so ungeheuer ab- fallt gegen die menschliche Form (während z. B. der Arm- oder Schulterknochen eines solchen Affen stets dem menschlichen Typus weit näher steht), so wird nothwendig auch der Charakter einer Gorilla- Hand gegen den der Menschenhand immer durch niedrigeren Typus sich stark unterscheiden. Wie je- doch überall, so sind nun auch bei der Hand die thierischen Formen immer sehr bedeutungsvoll, um beim Menschen selbst diejenigen Abweichungen, welche wir als die geringeren erkennen, ihrem eigent- lichen Grunde nach zum vollen Verständniss zu bringen. Fast alle Capitel meiner Symbolik sind auf diesem Grundsatz beruhend und erhalten von dort erst ihre rechte Beweiskraft, denn nur darum war ja überhaupt das Meiste, was früher über Physiognomik vorgelegt worden ist, so ganz desultorisch und hy- pothetisch oder blos willkührlich, weil von rechter Anwendung vergleichender Anatomie und 9 selten auch nur eine Spur zu entdecken blieb. Kehren wir jedoch jetzt zur Handform des Gorilla zurück, so ist in keiner Weise zu verkennen, vie r ect emed iit, um die Bedeutung dessen, was ich am Menschen die elementare Hand genannt ) S. meine Symbolik der menschlichen 3 2. Aufl., Leipzig 1858, S. 303 u. f. und » Ueber Grind u. Bedeutung der „ Formen der Hand“. =) Bi . aa DEA e Slo | 30 habe, scharf zu bezeichnen. Unter den vier-Hauptformen der Hand: der elementaren, der motorischen, der sensibeln und der psychischen, ist sie die, welche an die Hand des Fötus mit ihrer vorwaltenden Mittelhand, kurzen Fingern und besonders noch sehr unentwickelten Daumen, sowie an thierische For- men unbedingt am stärksten erinnert. Bereits in meinen beiden obenangeführten Schriften habe ich da- her, um die elementare Hand richtig vorstehen zu lassen, die Hand eines Cynocephalus sphinx mit ab- gebildet, der Gorilla ist es indess, der hier eine noch merkwürdigere Vergleichung darbietet, und es wird sehr wichtig bleiben, desshalb einmal auch die innere Handfläche nach einem frischen Exemplar recht genau abzubilden, da wir gegenwärtig nach Geoffroy nur den Handrücken geben können, welcher jedoch wieder durch die eigene Form der Nägel besonders interessirt, als welche zwar, wie oben angeführt, durch ihre Abplattung von denen anderer Affen sich unterscheiden und in etwas dem menschlichen Ty- pus nähern, dafür aber wieder durch ihre Kleinheit, selbst von der gewöhnlich mit breiten, dicken Nägeln versehenen elementaren menschlichen Hand abweichen, somit aber zugleich die Richtigkeit des Satzes beweisen, dass auffallend kleine Nägel beim Menschen immer einen gewissen Mangel auch seines seelischen Wesens andeuten. ; Ferner ist nun an der Gorillahand im höchsten Grade bezeichnend nicht nur die Plumpheit des Ganzen, sondern vorzüglich die schon erwähnte Kleinheit des Daumens. D’Arpentigny sagte bereits vom Daumen: ,,L’animal supérieur est dans la main, Phomme est dans le pouce“, und so ist hier denn auch schon ein Blick auf diesen kaum bis zur untern Gelenkfläche des ersten Gliedes des Zeigefingers rei- chenden Daumen (während er am Menschen bis zum Gelenk zwischen erster und zweiter Phalanx sich verlängert) sehr charakteristisch für die ganze thierische Bildung. — Nicht weniger merkwürdig aber wird hierdurch der Daumen auch für die menschliche Hand. Der regelmässig entwickelte, in oberer und unterer Phalanx kräftig und schön ausgebildete Daumen lässt fasst eben so sicher auf eine bedeutendere geistige Individualität schliessen, als die reine und spatiose Wölbung des Schädels,*) während die ver- kürzte und verkümmerte Bildung des Daumens, sobald sie nicht durch äussere Gelegenheitsursachen her- beigeführt wurde, nie verfehlen kann, ein ungünstiges Licht auf die Bedeutung des ganzen Menschen zu werfen. — Das für allgemeine Grundsätze immer wichtigste Resultat aller dieser Betrachtungen muss es übri- gens genannt werden: dass es mit der sogenannten grossen Menschen - Aehnlichkeit auch des Gorilla doch nur so gar wenig zu sagen habe, und dass vielmehr durch alle diese Annäherungen eigentlich der un- geheure Abstand beider Formen immer um so mehr fühlbar gemacht werde. Die Menschheit steht zur Thierheit wie der geschlossene Kreis zum fragmentarischen. Die Glocke, welche die Wölbung ihrer Sei- ten auch nur durch einen Riss lückenhaft zeigt, giebt keinen harmonischen Ton mehr, der eigentliche - Ton aber, mit welchem die Schöpfung dem Schöpfer antworten soll, ist der Geist, und dasjenige Wesen also, aus welchem der Geist tönt — d. h. der zur Person, und damit erst zur Totalität erhobene Mensch ist dadurch nothwendig stets ein qualitativ durchaus Anderes als das Thier, als welches nie höher sich erhebt, als bis zum Repräsentanten des grösseren oder kleineren Glockenfragments. Carus. *) Auf Tafel III. a. a. O. bei Geoffroy findet sich auch eine nur um ½ verkleinerte Abbildung = ne in scharfer Seiten-Ansicht, welche, wie sehr sie den ungeheuren Abstand vom Menschen — anse — m jedem Kundigen sogleich klar sein muss. Nebenbei ist auch die genau angegebene Form des sehr Ge und giebt vielleicht ein andermal zu einer besonderen Besprechung Gelegenheit. Se aa ET. teressante Vorträge über diesen jetzt mehrfach besprochenen Gegenstand von Boens und von Crocq 31 Wirkungen des Steinkohlenstaubes auf den menschlichen Organismus. Im December vorigen Jahres sind in der Kénigl. Belgischen Akademie der Medicin ein paar in- gehalten worden, auf welche wir alle Diejenigen, welche mit Ueberwachung der Gesundheitsverhiiltnisse der Arbeiter in Kohlenschachten, und das ärztliche Publicum überhaupt, hierdurch aufmerksam zu machen wünschen. *) : i Man fand hier, dass nur der feinere Kohlenstaub tief in die Ramificationen der Bronchien und endlich bis in die Lungenzellen eindringt, dessen Einwirkung aber dort eine verschiedene ist, je nach- dem die betroffenen Subjekte gesund oder bereits tuberculös waren. Im ersteren Falle erhält sich nicht selten trotz eingedrungenen Staubes und einer zuweilen dadurch bewirkten eigenen Art von falscher die Gesundheit gut, und Herr Boens macht dabei im Allgemeinen bemerklich, wie der Kohlen- staub oft auf merkwürdige Weise sich mit der Substanz des Organismus verbinde. So erlitt ein Kohlen- arbeiter z. B. bei einem Sturz im Kohlenschacht eine fürchterliche Verletzung der Kopfbedeckung, er wurde vom Hinterhaupt her halb skalpirt und die abgerissene Hautdecke fand sich bei dem erst nach mehreren Stunden möglichen Verbande arg mit Kohlenstaube éingetränkt, so dass eine völlige Reinigung davon ganz unmöglich blieb. Nichtsdestoweniger wurde die umgeschlagene Kopfhaut auf den Schädel wieder aufgelegt, am Rande etwas geheftet, und heilte zum Erstaunen des Arztes und trotz der Kohle prima intentione. Bei brustkranken Individuen verhielt der eingeathmete Kohlenstaub sich auf zweierlei Weise: Bei veralteter chronischer Bronchitis husteten die Leute zwar fast anhaltend und die Sputa sind beim Arbeiten, so wie einige Tage nach verlassener Grube völlig schwarz, werden jedoch dann alsbald wieder — „während dagegen die an tuberculöser Schwindsucht Leidenden (jedenfalls weil die Lungen theils Kohle bald völlig auszuwerfen, oder theils weil schon 2 no — d = legt waren) den — Auswurf sehr lange be- Baten, SS Von sie SCH “Arbeit SCH Së reen verlassen hatten. Hierbei wird ferner auf den merkwürdigen Unterschied aufmerksam Lens” Seiser zwischen Kohlenstaub und dem Steinstaube den Steinmetzen und Bildhauer einathmen, oder dem Mehlstaube, der von Müllern eingeathmet wird, sich nachweisen lässt. Im ersten Falle wirken die Kiesel- oder Kalk- stäubchen mit ihren Spitzen und Kanten verletzend, Entzündung und Eiterung erregend, auf die mikro- skopische Lungenstructur, und im andern untergehen die Amylumzellen eine Gährung und Verwesung, welche das Lungenparenchym krank machen, während die Kohle durch ihr organisches Verhältniss zur Körpersubstanz sehr wenig schädliche Wirkung entwickelt, vielmehr in den meisten Fällen so wohl- thätig auch auf bereits erkrankte Lungen gewirkt hat, dass nach den von H. Crocq und Andern mitge- theilten Angaben die Zahl der der Lungensucht erliegenden Kohlenarbeiter verhältnissmässig gegen die der in anderen Industriezweigen thätigen Arbeiter, auffallend gering sei. Gerade diese letztere Bemerkung * ist dann die Veranlassung geworden, dass H. Crocq nunmehr mit einem Vorschlage hervortritt, welcher, wenn man ihm auch vielleicht keine grosse praktische Tragweite beimessen kann, doch auch nicht ganz * gelassen zu werden verdient; er hat nämlich einen Apparat erfunden und im vorliegenden unbeachtet Hefte abgebildet, welcher dazu bestimmt sein soll, wesentlich kohlenhaltige feingepulverte Substanzen dem Kranken auf eine bequeme Weise einathmen zu lassen, sie so in die Lungensubstanz ganz in *) S. Bulletin de l'Académie Royale de Médecine de Belgique. Année 1862, deuxième Série, Tom. V. Nr. 11 (ein- gegangen bei unserer Akademie im April 1863). 32 gleicher Weise einzuführen, wie bei den Gruben-Arbeitern in Kohlenschachten der Kohlenstaub ein- dringt, und dadurch nach und nach einen Heilungsprocess (Verkreidung der Lungentuberkeln) herbeizn- führen. Man sieht, dieser Gedanke begegnet einigermaassen dem des „Pulverisateur“ von Flüssigkeiten, = welcher gegenwärtig einiges Aufsehen in der Medicin gemacht hat, freilich aber auch besondere praktische Resultate bis jetzt aufzuweisen nicht vermag. — Bestätigen indess ferner Beobachtungen die Thatsach dass für das Eindringen von Kohlenstaub, welcher allerdings in den Lungen oft in so beträ Menge gefunden wurde, dort eine gewisse heilende Einwirkung unbestreitbar sich nachweisen 1 so erscheint ohne Widerrede der Vorschlag des H. Crocq und sein Einathmungs - Apparat von nicht ge- ringer praktischer Bedeutung, und sei somit derselbe der weitern Beachtung des ärztlichen Publicums bestens empfohlen. Carus. Fortsetzung der Anzeige neu eingegangener Gesellschaftsschriften und des Inhalts derselben: Columbus, Ohio State Board of Agriculture. ee Vierzehnter und fünfzehnter Jahresbericht der Ohio Staats-Ackerbaubehörde, mit einem Aus- zug der Verhandlungen der County Ackerbau-Gesellschaften: an die Generalversammlung von Ohio, fiir das Jahr 1859 und 1860. Columbus, Ohio. 861. RE Enthalten Berichte De da SISI Ka Ackerbaues, besonders der Viehzucht, landwirthschaftlichen Erzeugnisse, Geräthe, ül gen etc.— Ferner enthält der 14. Jahresbericht: Katalog Ré Ee kommenden Pflanzen und Farrenkräuter von Ohio. — Von J. S. Newberry, M. D. — Nahrungspflanzen. Ihr Einfluss auf die Civilisation. Von Prof. von Heer. — Wirkung der ver- schiedenen Grade der Temperatur auf das Keimen der Pflanzen. — Die Pflanze und die Wärme des Bodens. — Düngung als Mittel zur Verbesserung des Bodens. — Die Rindvieh-Seuche in den Neu- england-Staaten. — Bericht über die Behandlung der ansteckenden Pleuro-Pneumonia. Von Louis Willems, M. D. — Geschichte und Ueberblick über den Zustand des Ackerbaues in Ohio. — Be- merkungen in Bezug auf Ackerbau etc. im Staate. — Zizania aquatica. (Wilder Reis.) — Gras. Ein = Brief über die Dactylis glomerata. — Die Steinöl-Quellen in Ohio. Von J. S. Newberry. — Gesetze von Ohio zur Ermunterung des Ackerbaues. — Der 15. Jahresbericht enthält: Eine Abhandlung über die praktische Drainirung. Von John H. Klippart. — Jerusalem-Artichoke. (Helianthus tuberosus.) — Wälder, ihr Einfluss auf Boden und Klima. Von John H. Klippart. — Grundsätze der Viehzucht. — Die Pflanze und die Temperatur der Luft. — Versuche oder Beobachtungen über die Bildung und Tiefe von Wurzeln mehrerer cultivirter Pflanzen und über das Keimen einiger Arten von Saamen. — Von Mineralstoffen, insbesondere von Phosphaten im Boden, welche den jungen Thieren Nahrung bieten. — Der Heer-Wurm. Von J. Kirk- patrick. — Katalog der Vögel von Ohio. Von J. M. Wheaton. (Nebst Gesetz etc. „Zum Schutze von Vögeln und Wild“) — Flachsbau. — Gesetze von Ohio zur Ermunterung des Ackerbaues. — Ausgegeben den 29. Mai, Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Preis für 15 Num- mern 1 Thlr. Jede Nummer 1—2 Bogen gr. 4. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRASIDIUMS ce VON DEM PRASIDENTEN DR. CARL GUSTAV CARUS. Heft IV. Juli 1863. Nr. 4. — — Inhalt: ‚Amtliche Mittheilungen: Lebensbeschreibung des am 11. October 1862 verstorbenen P Präsidenten se -Carı | deutschen Akademie der Naturforscher Dr, Dietrich Georg v. Kieser. — Conferenz 2 Herren Adjuncten der Akademie. déer — Ertheilung eines Diplomes Dr. philosophiae. Am 9. Juni 1863, — aufgenommene Mitglieder. — i van Weten- schappen. cs Bes: exp ress der oati Akademie van Wetenschapp ee 1 1861. 49, 2) Verslage er Koninklijke Akademie van Wetenschappen. Afdeeling Natuurkunde. De . XII. Jaar- gang 1861. dev am 1861. 8°. 3) Jaarbock van de Konink kademie van wetenschappen. Gevest te Amster mst 1 ue WE D Gesellschaft „Natura artis magistra“, Bijdragen tot de 6. Voor 1860. Amsterdam. — pr rer zen door het Koninklij artis magistra, te Amsterdam, Aflevering 4. 5. mp. Amtliche Mittheilungen. Lebensbeschreibung des am 11. October 1862 verstorbenen Priisidenten der Kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher Dr. Dietrich Georg v. Kieser. Nach üblichem und löblichem Gebrauch unserer altehrwiirdigen Akademie hat der neuerwählte Präsident oder Director Ephemeridum dafür zu sorgen, dass das An- denken des abgeschiedenen Präsidenten, sowie das Bild seines Lebens und Wirkens in rechter und feierlicher Weise in den «Vi erhandlungen» verzeichnet und bewahrt werde. 5 34 Nachdem ich es daher mehrmals vergeblich versucht hatte, die recht vollkommen be- fahigte Hand eines dem letzt Verewigten besonders nahe gestandenen Herrn Adjun für Lösung dieser Aufgabe zu gewinnen, sehe ich mich darin zuletzt auf meine Thätigkeit verwiesen, und kann somit nur wünschen, dass man den nachstehende d mindestens das ernste Verlangen abfühlen möge, die gedachte Aufgabe in solcher We S erfüllen, wie sie den grossen Verdiensten entspricht, welche der Dahingegangene sowie um Humanität und Wissenschaft, so insbesondere um diese unsere Akademie sich erworben hat. Vielfach ist es aber in diesen letzten Jahren, wo so mancher hundertjährige Geburtstag grosser deutscher Männer gefeiert wurde, ausgesprochen worden: dass die Naturen des vorigen Jahrhunderts im Ganzen von denen des gegenwartigen stets in sehr wesentlicher Weise sich unterschieden haben; denn wenn dem Neuern das leben- dige Eingehen in alle Fortschritte der Zeit und vielleicht im Allgemeinen grössere Reg- samkeit und ein rascheres Erfassen und Behaupten jeder Specialität zugebilligt werden musste, so zeichneten sich dagegen jene älteren Naturen meist Fret durch grössere Tüchtigkeit und Ausdauer geistiger und leiblicher Organisation , durch einen weitergreifenden Ueberblick des Gedankens, und besonders ‘durch ‚ein gewiss plastisch geniales Vermögen, mit welchem viele derselben bleibende Denksäulen - in der Geschichte ihres Volkes sich gegründet haben. o Verfen wir hiernach einen Blick auf das Leben unseres ak diese Zeilen etrich Georg von Kieser (geboren den 24. August 1779 zu Harburg im Hannover), so tritt uns eine Individualität der letzten Art sogleich voll- kommen klar und kräftig entgegen. — Kieser schritt mir in meiner eignen wissen- schaftlichen Entwickelung um ein ganzes Decennium voraus, aber eben desshalb kann ich nur um so mehr fiihlen wie eigenthiimlich der Stand ge Natur- und Heilwissen- schaft war, in und auf welchen zu wirken er sich berufen fand, und wie eigenthiimlich begiinstigt die gesammte individuelle Ausriistung eines Mannes sein musste, um in einer solchen Uebergangsperiode eine bedeutende und feste Stellung zu behaupten. Mit vollem Rechte wurde aber bei Kieser in der zu seinem Doctor-Jubiläum iiberreichten Votivtafel der «Vir sibi constans praepositique tenax,*) nulli honesto alienus» besonders hervorgehoben, und so machte denn auch seine Persönlichkeit mit ihrer immer noch etwas militärischen Haltung durchaus einen obigen Worten entsprechenden Eindruck, von welchem übrigens das der Geschichte unserer Akademie von Neigebaur beigegebene Portrait einen sehr angemessenen Begriff bewahrt. Ich sah ihn selbst zuerst auf meiner Reise nach Genua 1821 und dann auf der 14. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Jena 1836, wo er als erster Geschäftsträger die Versammlung sehr würdig einleitete, und kann mich bei *) » Semper idem, tenax propositi erklärte er selbst für seinen Wahlspruch. 35 letzterer Gelegenheit nicht enthalten, hier eine Stelle aus seiner Rede wiederzugeben, che beweist, wie vollständig er die Bedeutung von Zusammenkiinften erkannt hatte, wir, nach dem Aufrufe Oken’s, im Jahre 1822, zu Leipzig und zwar damals h dreizehn Mitglieder begriindet hatten. Er sagte also: „Nicht der leibliche Gewinn, der Sie, dem reisenden Kaufmann gleich, hier enführt — nicht die eitle Ehre, auf dem Papiere die Züge Ihrer Handschrift detti zu erblicken, noch die Freude der geselligen Tischgenossenschaft, die auch der heimische Heerd Ihnen bieten künnte; es ist nicht die Sucht, politische Ideen oder Träume geltend zu machen und auszusäen, um dadurch in das rollende Rad der po- litisch bewegten Welt einzugreifen; — sondern es ist etwas so Grosses und Herrliches, dass ich es nur mit Schiichternheit und nur vor Ihnen auszusprechen wage, nämlich das allmahlig zum Volksbewusstsein kommende Gefühl der Bedeutung der Naturwissenschaft fiir das Leben der Zeit, welches als leitender Stern Sie pede wo der Congress der Naturwissenschaft sich jährlich versammelt.“ d gewiss, es war ein schöner Kreis damals, in welchem Alex. v. Humboldt, Graf Casp. v. S rg, Leop. v. Buch und Oken als erste Sterne glänzten, und man H vernahm dort freudig diese Worte und spendete ihnen um so mehr Beifall, als Niemand verkennen konnte, wie gerade eine Persönlichkeit wie Kieser vorzugsweise geeignet erschien, diesen Kreis würdig zu vereinen. 4 Das dritte und letzte Mal sah ich ihn dann bei Gelegenheit des Universiti = tebiliane in rn saba: and Die auch ble schon das achtzigste Jahr d ek Werfen wir nun ferner hier einen Blick auf den Charakter deutscher Natur- wissenschaft und Medicin am Ende des vorigen und am Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts, so kann man wohl nicht verkennen, dass namentlich zwei Ursachen we- sentlich einwirkten den bis gegen diese Zeit eigenthümlich trocken und pedantisch beschränkten Gang beider auf eigne merkwürdige Weise zu beleben und in neue Bahnen überzuführen. Die eine dieser Ursachen war gegeben in der politischen Um- wälzung, welche damals das Leben der Völker so mächtig aufrüttelte, es mit neuen guten, aber auch mit manchen schlimmen Momenten durchdrang, und noch jetzt in ihren Folgen immer fort nachzittert; die andre bot sich-dar in dem plötzlichen Er- Wachen einer neuen deutschen Poesie, welche auf einmal, vorbereitet von Lessing, durch Schiller und Goethe unser Volk mit einem besondern Frühlingsgefühle durchdrang, und, indem sie nicht verfehlte den ganzen Menschen zu erwärmen, ihren belebenden Hauch nothwendig jetzt auch über die Pflege der Wissenschaften verbreiten musste. Als erste Frucht dieser beiden grossen Factoren war es sodann, dass alsbald jetzt eine Richtung Së 38 der für alle angewandte Wissenschaft doch stets zuletzt allein maassgebenden Philosophie hervortrat, welche von der Revolution das Gewaltsame und von der Poesie das Phan- tastische geerbt hatte, und nun schlechthin als Naturphilosophie begrüsst wurde. Dies Philosophie erschien als ein muthiges, oft etwas unbändiges Kind, welches zuerst A dings in gar manchen Extravaganzen sich gefallen mochte, doch aber nicht unte zugleich Samen mannichfaltigster Art auszustreuen, an deren aufgegangenen Santoni sie endlich selbst zum Manne reifte und als reinstes und grösstes Resultat die allgemeine Forderung für das zurückliess, was man mit einem Wort als die genetische Methode bezeichnen darf, und dem es einzig und allein zu verdanken ist, dass von nun an die Erforschung und rechte Deutung der Entwickelungsgeschichte nach allen Seiten hin mehr und mehr als wichtigste Aufgabe betrachtet wurde. Kieser war nur vier Jahr jünger als Schelling, und hatte um so mehr Theil an all der Belebung, welche aus den Schriften dieses Philosophen auf Natur- und Heil- wissenschaft überging; dann wurde 1807 Oken nach Jena berufen, und als Kieser, wel- cher bis dahin mehr praktisch ärztlichen Zwecken gelebt hatte, fünf Jahre später an derselben Universität zu lehren begann, arbeiteten jetzt Beide, die bereits 1806—7 ihre Beitrige zur vergleichenden Anatomie, Zoologie und Physiologie zu Güttingen vereint herausgegeben hatten, auch gemeinschaftlich daran, die grosse Bedeutung der Genesis, in der Lehre von allen sowohl normalen ‘als krankhaften Formen und Metamorphosen, nachdrücklich zu verkündigen. Oken wandte sich bald immer entschiedener gegen den Ausbau eines ganzen, durchaus auf Entwickelungsgeschichte gegründeten zoologischen Systemes, dem dann, wenn auch oft weniger glücklich, Botanik und Mineralogie folgen mussten, während Kieser zuerst mit grösserer Schärfe auf die Geschichte der Pflanze einging (s. seine Preisschrift: Mémoire sur l’organisation des plantes, Harlem 1814 und die Grundzüge der Anatomie und Physiologie der Pflanzen, Jena 1815), dann aber in seinen medicinischen Studien, vom genetischen Standpuncte aus, zunächst die Krank- heitslehre des Auges, sowie die Geschichte der Exantheme bereicherte, welche letztere er in geistreicher, wenn auch hie und da vielleicht zu gezwungener Weise mit den Häutungsprocessen der niedern Thiere zusammenstellte (m. s. sein Antrittsprogramm über Wesen und Bedeutung der Exantheme, Jena 1812 und eine Abhandlung in Hufe- land’s Journal für pract. Heilkunde 1812 über Unterschied zwischen Scharlachfieber und Scharlachfriesel ete. —). Der obige Ueberblick seines Lebensganges weist hiebei sattsam nach, wie mannichfaltig und grossartig überhaupt von da an seine öffentliche und namentlich auch ärztliche Wirksamkeit gewesen ist, aber unter all diesem müssen hier noch besonders zwei Richtungen hervorgehoben werden, deren eine zwar in der Geschichte ärztlicher Bestrebungen wohl ohne bedeutende Resultate bleiben wird (hierher seine Arbeiten für animalen Magnetismus, Tellurismus und Siderismus, man sehe sein mit Nasse und Eschenmeyer herausgegebenes Archiv für thierischen Magnetismus, 39 Leipzig 1818—24, und sein System des Tellurismus, Leipzig 1822), während die andere (poino wichtigen Arbeiten für Geisteskrankheiten und deren Behandlung, m. s. vorzüg- lich seine „Elemente der Psychiatrik“, Breslau u. Bonn 1855) für immer eine geachtete Stelle in der Wissenschaft zu behaupten berufen war. Die ganze Individualität Kieser’s musste nämlich für Geisteskrankheiten, bei denen die psychische Einwirkung eines kräftigen und intelligenten Willens stets von höchster Bedeutung bleiben wird, ihn ganz vorzüglich befähigen, und hat sich dies denn auch vielfältig auf das wohlthätigste bewährt; insbesondre aber darf man es für den glücklichsten Griff seiner Psychiatrik halten, dass er überall so nachhaltig sich bemühte, zunächst auf alle Weise, und selbst durch Mittheilung der neusten mikroskopischen Abbildungen Owsjannikow’ s über Hirn- und Rückenmarkbau, es ahnen zu lassen, wie doch Alles, was wir psychische Thitigkeit nennen, immer nichts desto weniger nur durch feinste somatische Bildung und Bewegung (wie der galvanische Strom durch Batterie und Leitungsdrähte) bedingt wird, woran denn natürlich auch eine andre und naturgemässere Vorstellung von Erkrankung im Seelenleben sich kniipfen lisst, und somit die gewaltsame und unphysiologische Scheidewand fällt, durch welche insgemein die sogenannten Geisteskrankheiten yon Körperleiden getrennt zu werden pflegten. Er verkannte dabei ganz gewiss nicht, welche ungeheuren Anforderungen mit einem ein- zigen solchen Ausspruche bei diesen Lehren an die allerfeinste Anatomie, Physiologie und — des Hirns ER werden muss (m. 8. S. 104—6 der Psy chiatrilo, allein, diese Auf à betr bisherige Tehre von Seelenkrankheiten EE so blos i in’s te hinein" ua bleibt, als etwa zu Hippokrates und Galenus Zeiten die Lehre von Schwindsucht es war, ohne diejenige Kenntniss ursachlicher Structurveränderungen in den Lungen, wie sie uns die gegenwartigen Forschungen neuster pathologischer Anatomen dargeboten haben. Möge es denn gelungen sein, in Obigem wenigstens einigermassen den Wirkungs- kreis eines Mannes überblicken zu lassen, welcher, nächstdem dass er 58 Jahre in der bedeutendsten ärztlichen Praxis Tausenden Trost und Rettung brachte, durch ein halbes Jahrhundert hindurch als akademischer Lehrer und Autor vielfach beitrug, den Ruhm der von Johann Friedrich gestifteten Universität Jena zu vermehren, — für jetzt aber würde es uns nun noch übrig bleiben, auch seiner Thätigkeit als Präsident unsrer Akademie hier ein einfaches, aber würdiges Denkmal zu setzen. Wie oben bereits erwähnt ist, hatte Kieser seit 1847, als Director Ephemeridum, an der Leitung dieses unter Nees von Esenbeck im Jahre 1818 neu erweckten Institutes nächsten Antheil genommen, im Mai 1858 aber übernahm er als Präsident dessen alleinige Leitung und fand hier eine Aufgabe, an welcher insbesondere sein organisa- torisches Talent sich zu bethätigen volle Gelegenheit erhielt. 40 Gewiss aber darf behauptet werden, dass es für den Mann der Wissenschaft an sich immer mit nicht geringen Schwierigkeiten und Störungen verbunden bleiben wird, Ver- waltung von Geschäften zu übernehmen, welche mit Regelung mannichfaltiger finanzieller Verhältnisse, mit Abschliessung von Contracten, genauer Erforschung einzelner Persön- lichkeiten und Ordnung, sowie Herausgabe fremder literarischer Arbeiten verbunden sind. Es war daher eine richtige Erwägung unseres verewigten Kieser, dass er, sofort nach seinem Eintritt als zwölfter Präsident der Akademie, sich danach umthat, ein be- sonderes Secretariat für die Correspondenzen und die Kassenverwaltung zu gründen und dasselbe mit einem bestimmten Gehalt zu dotiren. Es leidet keinen Zweifel, dass erst mittels einer solchen Einrichtung es möglich geworden ist, theils gegenüber der- jenigen Regierung, welche das Protectorat der Akademie führt (bekanntlich haben wir gegenwärtig Se. Majestät den König von Preussen, Wilhelm I., als Protector zu ver- ehren), ordnungsmässig über Vermögen, Einnahme und Ausgabe der Akademie jährlich die bestimmten Rechnungen vorzulegen, theils dem erwählten Präsidenten es selbst nun wenigstens ausführbar zu machen, ein solches Amt, welches ihm ohne alle materielle Ent- schädigung eine nicht geringe Last aufbürdet, als Ehrenamt zu übernehmen und durch- zuführen, ohne deshalb mit eignen Arbeiten gänzlich abschliessen zu müssen. Da unsre Akademie ein nicht ganz unbedeutendes Vermögen besitzt und durch die grossmüthigen Unterstützungen mehrerer deutscher Fürsten sich für manche Auf- gabe hinreichender Einkünfte erfreut, so war die Ordnung der finanziellen Verhältnisse das Nächste, womit Kieser unter eigner Aufsicht das neu organisirte Bureau beauftragte. Die Akademie war, wie er sie 1858 übernahm, mit einer gegen 9000 Thlr. betragenden Schuldenlast behaftet, und hier zu ordnen, Contracte zu schliessen und alle Hilfsquellen zu benutzen, blieb sonach vor allen Dingen durchzuführen. Das erfreuliche Resultat dieser Bemühungen war es, dass von da an jährlich dergestalt grosse Abzahlungen vorgenommen werden konnten, dass bei Kieser’s Tode 1862, also schon nach vier Jahren, nur etwa noch 2000 Thlr. Schulden übrig blieben, deren gänzliche Tilgung gegenwärtig bis 1865 ziemlich sicher in Aussicht gestellt werden kann. Mit gleicher Ordnung und Pünktlichkeit, als die finanziellen, leitete Kieser die übrigen Geschäfte der Akademie, die Bände 27, 28 und 29 der Verhandlungen, sowie Neigebaur's Geschichte der Akademie, welche unter seinem Präsidium erschienen sind, und auch das regelmässige Erscheinen dieses von ihm ebenfalls neu gegründeten amtlichen Blattes „ Leopoldina * geben hinreichendes Zeugniss davon, dass der Verewigte im höchsten Grade seiner Auf- gabe zu genügen verstand, und dass sonach in ihm ein Vorbild zurückgelassen ist für alle seine Nachfolger, ein Vorbild, welchem wir uns glücklich schätzen wollen einiger- massen nahe zu kommen, TUR wir es zu übertreffen wohl für immer die Hoffnung aufgeben müssen! — in all dieser Hinsicht also: Ehre seinem Andenken! ; Carus. 41 Conferenz der Herren Adjuncten der Akademie. | Da seit der am 2. bis 4. Mai 1859 unter meinem verewigten Vorgänger Dr. v. Kieser zu Jena abgehaltenen Conferenz eine ähnliche Zusammenkunft der Herren Adjuncten nicht wieder stattgefunden hat, so habe ich mir erlaubt, die Herren Ad- juncten zu einer Conferenz auf den 14. und 15. September d. J. einzuladen, hoffend, dass eine beschlussfähige Majorität erscheinen möchte, da so manche innere und äussere Angelegenheiten unserer Akademie zu berathen und zu ordnen vor- liegen, welche ich ohne Beirath und Beschluss meiner Herren Adjuncten nicht wohl auszuführen im Stande bin. Dresden, den 4. Juli 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Ausserordentlicher Beitrag zu den Fonds der Akademie, iS = Durch hohes Ministerial-Rescript vom 18. Mai d. J. hat Se. Excellenz der Königl. Preussische Minister der pero, Unterrichts - und 8 Herr von Mühler, die Gewogenheit gehabt, der K Leopoldino deutschen Akademie auch für das ode Jahr 1863 einen ausserordentlichen Beitrag von 300 Thalern bewilligen und auszahlen zu lassen. : Dresden, den 30. Mai 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Ertheilung eines Diplom als Dr. philosophiae. > Am 9. Juni 1863. Unter die von den deutschen Kaisern Leopold I. und Carl VII. verliehenen Pri- vilegien der Akademie gehört unter andern auch die Befähigung der Ertheilung von Doctor-Diplomen; ich habe daher auf Vorschlag und Dignitätszeugniss eines der ältesten Herren Adjuncten hier ein solches Diplom an einen auswärtigen Candidaten und Nachkommen unsres berühmten v. Herder ertheilt, und zwar unter folgender Form: 6 42 Ego Carolus Gustavus Carus, etc. Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae . Germaniae Naturae Curiosorum Praeses Te ' laudatissimum Dominum Lë Ferdinandum Godofredum Theobaldum Maximilianum de Herder, Petropolitanum, cujus humanitatem eruditionem literarumque copiam et praestantiam ex Testimonio Adjuncti nostri, Domini Schultzii-Bipontini, cognomine Cassini inter nos celebrati, satis probatam tenemus, ex ea quae mihi ab Academia concessa est auctoritate Doctorem Philosophiae solemniter renuncio et proclamo atque collatam nunc hanc dignitatem Academiae Cae- sareae Leopoldinae Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum, Sigillo majori confirmo. Dabam Dresdae, die IX. m. Junii a. MDCCCLXIII. Neu aufgenommene Mitglieder. Am 1. Juni 1863: 1996. Herr Dr. August Breithaupt, Königl. Sächs. Geheimer Ober-Bergrath und Professor der Mineralogie zu Freiberg, cogn. Abr. Ge Werner dës Am 7. Juli 1863: 1997. Herr Dr. Carl Friedrich Naumann, Professor der Mineralogie und Geog- nosie an der Universität zu Leipzig, cogn. Chr. S. Weiss. Amsterdam, Koninklijke Akademie van Wetenschappen. 1) Verhandelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen. Deel IX. Met platen. Amsterdam. 1861. 4°. P. Harting: Description de quelques fragments de deux Céphalopodes Gigantesques. (Met 3 platen.) — E. H. von Baumhauer: Verhandeling over de digtheid, de uitzetting, het kookpunt en de spanning van den Damp van Alkohol en van mengsels van Alkohol en Water. (Mit 2 Tabellen.) — J. L. C. Schroeder van der Kolk: Over de Allantois en hare vorming en veranderingen i in den Mensch. (Met 1 plaat.) — C. H. D. Buys Ballot: Sur la marche annuelle du Thermomètre et du Ba- romètre en Neérlande et en divers lieux de l’Europe, déduite d’observations simultanée de 1849 à 1859. 43 — C. A. J. A. Oudemans: Ueber den Sitz der Oberhaut bei den Luftwurzeln der Orchideen. Mit 3 Tafeln.) —R. B. van den Bosch: Hymenophyllaceae Javanicae; sive deseriptio Hymenophyllacearum archipelagi Indici, iconibus illustrata. (Cum tabulis I. II.) — 2) Verslagen en Mededeelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen. Af- deeling Natuurkunde. Deel XI. XII. Jaargang 1861. Amsterdam 1861. 8°. Der XI. Theil enthält: I. Processen-verbaal der gewone vergaderingen, gehouden van den sten Mei 1860 tot den 26 sten Januarij 1861. — II. Verslagen: Verslag van de Heeren P. Harting, F. A. W. Miquel en J. van der Hoeven, over een in hunne handen gesteld, uit de zee opgehaald organisch voorwerp, over gronden door diepzeeloodingen in de Banda-zee opgebragt en over passaatstof. (Met 1 plaat.) — III. Verhandelingen: F. W. Conrad en J. P. Delprat: Vervolg op het Verslag over de Verzakking de Wijmegen. — P. Elias: Over het vermogen der magneto-electrische maschine. — F. J. Stamkart: Opmerking omtrent het gebruik van het Intensiteits-kompas, aan boord van een ship om de afwijking der magneetnaald te vinden. — J. Bosquet: Coup-d’Oeil sur la répartition géologique et géographique des espèces d'animaux et de végétaux citées dans le tableau des fossiles crétacés du Limbourg, inséré dans la dernière livraison de Youvrage du Dr. W. C. H. Staring sur le sol de la Néerlande. (Met eene uitslande tabel.) — J A. C. Oudemans: Over het bepalen van de kromtestralen der oppervlakten van sphaerische lenzen. — J. W. Gunning: Middel ter vergelijking van wateren, vooral met het oog op de daarin voorkomende organische stoffen. — F. C. Donders: Het lichtbrekend stelsel van het menschelijk oog in gezonden en ziekelijken toestand. — J. G. S. van Breda: Bydrage omtrent de zoogenaamde Beitels van Amiens-Abbeville, in verband beschouwd met het voorkomen van tanden van paarden, zwijnen, herkaauwende en andere dieren, in de krijtbeddingen van den St. Pieters- berg bij Maastricht. — A. W. M. van Hasselt; Twede meddeeling over het gebruik van vergiftigde boog-pijlen in Oost-Indië (Mentaweh - -Eilanden). - =. ‘Harting: De nieuwere Lenzenstelsels van Merz en van Hartnack, en de i van het vermogen onzer he Mikroskopen. — R. B. van den Bosch: Eerste bijdrage tot de 9 der Hymenophyllaceae. — H. J. Halbertsma: De Lamina mediana cartilaginis thyreoideae. (Met 1 plaat.) — H. J. Halbertsma: Bijdrage tot de geschiedenis van den Canalis Schlemmii. — G. F. W. Baehr: Formules betrekkelijk de vermenigvuldi- ging der Elliptische Functiën van de eerste soort. — F. J. Stamkart: Opmerking omtrent de geschikt- heid van ijzer, om tijdelijk gemagnetiseerd te worden. — E. H. von Baumhauer: Over Alcoholometrie door middel van den Areometer. — IV. Voortzetting der Uittreksels uit de in Russische taal geschrevene Wetenschappelijke Verhandelingen, uitgegeven door de Keizerlijke Universiteit te Kazan, door A. Sasse, led. Dr. aandam: Kitarra: Uitreksel uit het Anatomisch Onderzoek van de gewone en stekelige Solpuga 5 Araneoides en G. Dorsalis). — er XII. Theil enthält: I. Processen-verbaal der gewone vergaderingen, gehouden van den 23 sten Se tot den 29sten Junij 1861. — II. Verslagen: Tweede Verslag over den Paalworm. — F. W. Conrad en J. P. Delprat: Tweede vervolg op het Verslag over de Verzakking te Nijmegen. — F. H. von Baumhauer: Verslag der chemische analysen van Zeewater uit de Straat van Gibraltar, (Met 1 Kaart.) — IIL Verhandelingen: P. Bleeker: Mededeeling omtrent vischsoorten, nieuw voor de kennis der Fauna van Singapoera. — P. Bleeker: lets over de Vischfauna van het Eïland Pinang. — Aanteekening van den Heer P. Bleeker. — J. van der Hoeven: Beschrijving van eenen Magyaren — en van eenen Esthlander — Schedel. (Met 2 Platen.) — P. Harting: De Nestbouw van Arachnothera (Cinnyris) longirostris.. (Met 1 Plaat.) — H. Schlegel: Bijdrage tot de geschiedenis van de Olifanten, voornamelyk van Elephas Sumatranus. — H J. Halbertsma: De Musculus Thoracicus. (Met 3 44 Platen.) — J. Badon Ghyben: Bijdrage betreffende het Vraagstuk van Malfatti, om in een driehoek drie cirkels te beschrijven, die elkander en de zijden des driehoeks raken. — C. A. J. A. Oudemans: Voorloopige mededeeling aangaande de uitkomsten, verkregen bij eene herziening van eenige Javaansche Cupuliferen. — J. P. Delprat: Over eene benaderde Formule tot het berekenen van den Waterafvoer in Kanalen en Waterleidingen. — P. Bleeker: Iets over de geslachten der Scaroiden en hunne In- dische Archipelagische soorten. — H. C. van Hall: Bijdrage tot de Organographie der Planten, inzon- derheid over Stipulae en Bracteae. — (Met 3 Platen.) — W. C. H. Staring: Aperçu des Ossements Fossiles de ’Epoque diluvienne trouvés dans la Néerlande et les contrées voisines. — J. L. C. Schroeder van der Kolk: Bijdrage over het eigenaardig maaksel van de Lever bij den Olifant in verband tot het gemis eener galblaas. (Met 1 Plaat.) — E. H. von Baumhauer: Over het Badzout en de Moederloog verkregen uit het jodiumhoudend water van de dessa Molong op Java. — 3) Jaarboek van de Koninglijke Akademie van Wetenschappen. Gevestigd te Amster- dam. Voor 1860. Amsterdam. 8°. Enthält das Verzeichniss der Mitglieder der Kön. Akademie. — Veränderungen in den Statuten. — Protokoll der vereinigten Versammlung beider Abtheilungen der Akademie. — Gedächtnissrede auf Christian Karl Josias von Bunsen, von H. J. Koenen. — Amsterdam, Königl. zoologische Gesellschaft „Natura artis magistra.“ Bijdragen tot de dierkunde. Uitgegeven door het Koninklijk zoologish Genootschap : Natura artis magistra, te Amsterdam. Aflevering 4. 5. 6. 8. 1852. 1854. 1859. Impr. 4°. Lieferung 4. enthält: Bijdrage tot de natuur-en ontleedkundige kennis van den Manatus Americanus, door W. Vrolik. (Met.6 platen.) — Beschrijving eener nieuwe soort van Visschen (Poly- nemus multifilis), door H. Schlegel. (Met 1 plaat). — Lief. 5: Over Bos brachyceros, door H. $. Pel. (Met 2 afbeeldingen van den schedel dezer soort.) — Notice carcinologique, par J. A. Herklots. (Met 1 plaat.) — Over twee nieuwe soorten van Visschen (Amphacanthus vulpinus en puellus), door H. . Schlegel. (Met 1 plaat) — Verklaring eener afbeelding van Stenops Potto, door H. S. Pel. (Met 1 plaat). — Beschrijving eener nieuwe soort van Visschen (Peristedion laticeps), door H. Schlegel. (Met 1 plaat) — Lief. 6: Beschrijving van drie weinig bekende soorten van het geslacht Pitta, door G. F. Westerman. (1. Pitta maxima, Forsten. 2. Pitta melanocephala, Forsten. 3. Pitta celebensis, Forsten. Met 3 platen.) — Zoologische Schetsen, van eenige soorten van Hoenderachtige Vogelen (Fran- colinus ahantensis en Francol. Peli), door C. J. Temminck. (Met 2 platen.) — Beschrijving van Tringa leucoptera, door G. F. Westerman. (Met 1 plaat.) — Lief.8: Over den Eenhoorn, door A. H. Verster van Wulverhorst. (Met 2 platen.) — Notice sur le genre Corvus, par H. Schlegel. (Avec 3 planches dont Pune quadruple.) — Description de la Pie aux Ailes brunes, Pica pyrrhoptera, par H. Schlegel. (Avec 1 planche.) Ausgegeben den 22, Juli. Druck von E. Bloehmann & Sohn in Dresden. Jede Nummer Preis für 15 Num- 1—2 Bogen gr. 4. mern 1 Thir. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA KAISERLICHEN LEOPOLDINO- -CAROLINISCHEN DEUSTCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRÄSIDIUMS VON DEM PRÄSIDENTEN. DR. CARL GUSTAV CARUS. Mito Be rsa -Heft IV. October 1863. j Inhalt: Amtliche en Beiträge zu den Fonds der Akademie. — Bericht über die am 14. und zu Dresden abgehaltene Conferenz der Adjuncten. eines Hauses in Dresden zur Aufstellung der Bibliothek der Akademie. — Neu ernannte Adjuncten der 2 — Neu aufgenommene Mitglieder. — Gestorbene Mit glieder der kene — ern ve Dr. Senckertbergischen Stiftung (Medicinisches Institut und Bügerhospital). — Be- eine neue von Prof. Wagn n Kasan an Dipteren beobachtete abweichende er True eh von dem Akad. Die Seegärten von 1 ina. — Marine Aquarien mit Aktinien oder Strahlblumen- Polypen zur Zierde eleganta — wie zur Belehrung für Unterrichtsanstalten und für Museen, künstlich hergestellt von ö Blaschka. — Werke fiber Geognosie und Mineralogie. — Weiteres tiber den Gorilla und gegen die Hypothese Darwins. — Anzeigen. — Amtliche Mittheilungen. Beiträge zu den Fonds der Akademie. Seine Majestät der König von Preussen, unser allergnädigster Protector, haben auf den Auftrag Sr. Excellenz des Herrn Ministers von Mühler geruht: vermittelst Allerhöchster Ordre vom 5. Septbr. d. J. der Kaiserl. Leopoldino-Carolin. deutschen Akademie auch auf die ferneren drei Jahre 1864 — 1866 eine jährliche Unterstützung von 1200 Thalern zu bewilligen. Dresden, am 10. October 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. 1 46 Bericht über die am 14. und 15. Ser tember 1863 zu Dresden abgehaltene Conferenz Mer Adjuncten. In Folge der Einladung des Präsidiums vom 4. Juli d. J. an alle, sowohl in als ausserhalb Deutschland wohnende Adjuneten grlassene Einladung zu einer Conferenz hatten sich zur festgesetzten Zeit in Dresden eingefunden die Herren Adjuncten 1) Herr Professor Dr. Behn aus Kiel, 2) - Professor Dr. Braun aus Berlin, 3) - Geh. Bergrath, Professor Dr. Nöggerath aus Bonn, ; 4) — Hofrath, Professor Dr. Reichenbach aus Dresden, £ Dj - Dr. Schalk- -Bipontinus aus Deidesheim, a Bi Seemann aus London oe Theils durch Unwohlsein, theils durch dringende Officialgeschäfte hatten ihre Abwesenheit. entschuldigt die Herren Adjuncten: ` Herr Geh. Bergrath Dr, Bischof aus Bonn, Hofrath, Professor Dr. Bunsen aus Heidelberg, - Professor Dr. Fenzl aus Wien, - Hofrath Dr. Haidinger aus, Wien,- - - Staatsrath Dr. Heyfelder aus St. Petersburg, — O Oher-Medicinalvath Dr. von Jäger aus Stuttgart. - Geheimer Rath Dr. von Martius aus München, Dr. von Meyer aus Frankfurt a. M., Professor Dr. Schrötter aus Wien, Professor Dr. Senft aus Eisenach, Professor Dr. Will aus Erlangen | Obgleich wir zu unserm Bedauern die Stimmen der PRE i Collegen sci mussten, so kam doch bei den Beschlüssen eine absolute Majorität der ge- sammten Frs zu Stande. Rechnet man noch hinzu, dass die abwesenden Herren Adjuncten im Voraus sich theils den Ansichten einzelner dar Anwesenden angeschlossen, oder aber sich den Beschliissen des Collegiums beistimmend erklärt hatten, so ergiebt sich: dass alle Beschlüsse dieser Conferenz als rechts gültig zu betrachten sind. Wir bringen nun die hauptsächlichsten Vorlagen und Beschlüsse zur Kenntniss ‘unserer Mitglieder, sowie des wissenschaftlichen Publikums: Nach einem vom Secretär der Akademie ausgearbeiteten Status des vas dl. standes der Akademie hatte seit vier Jahren das Vermögen derselben um 10,430 Thaler zugenommen, so dass jetzt das ganze Vermögen in 14,180 Thalern * Legaten etc.) besteht. 47 — en ne Die fernere Verwaltung des —— wird durch Beschluss dem Präsi- deuten ee und eine von Lune echte aufzunehmende Registratur ge- fre» eg wurde der Präsident ersucht, für jetzt, wie bisher, die Verwaltung der Werthpapiere zu behalten. Die Fixirung des Sitzes der ala gen und Bureau) sadé keiner mn nea, pelen einstimmig die jetzigen Zeitumstände für un- geeignet dazu hielt. Ueber die Bibliotheksfrage ae es zu einer ausfiihrlichen Debatte, und nachdem ıwendigkeit einer Verlegung der Bibliothek von Poppelsdorf wegen unzu- Räumlichkeit erkannt, wurden mehrere Projekte für eine anderweitige Auf- stellung derselben eingehend besprochen; das frühere Anerbieten Sr. Hoheit des Herzogs von Sachsen- Coburg, die Bibliothek auf die Veste Coburg zu verlegen, sowie das des freien deutschen Hochstifts zu Frankfurt a. M., die Bibliothek in die Räume des von genanntem Hochstifte erworbenen Goethehauses unterzubringen — wurden beide ab- + und dafür Leipzig oder Dresden vorgeschlagen. Bei Abstimmung über genannte Orte erhielt Dresden den Vorzug, und man ertheilte dem Präsidenten den Auftrag, dass wenn man von der betreffenden Regierung auch kein geeignetes Local erhalten wür de, durch Miethung oder Kauf ein solches zu 2 ch Oldenbı reisfrage ude den Gene- hsel), d | mber 1863 8 2 25 einmaliger Verlängerung e und keine Concurrenzschrift eingegangen war, einigte man sich dahin, dass man diese Preisfrage fallen lassen, und dafür solche Arbeiten und Abhandlungen, welche durch Neuheit und Bedeutenheit sich besonders auszeichneten, yon der Akademie durch Preise (z. B. die Cothenius’sche Medaille) belohnen wolle. è Was künftighin die Einberufung der Adjuncten betrifft, so wurde dahin be- schlossen: die Einberufung der Adjuncten dem Präsidenten ganz allein zu überlassen, dagegen diese Versammlungen dadurch in vielen Fällen zu ersetzen, dass wichtigere Angelegenheiten und Fragen lithographirt oder metallographirt und jedem Adjuncten zur EUR ames ne Abstimmung zugesendet würden, La am die Locpeldiza mehr zu heben, schlug man vor, künftig den Preis der- 1 und in ihr mehr klei haftliche Abhandlungen zu publiciren, auch ein kurzes Resumé aller neuen Schriften’ aus den Fächern der Natur wissenschaft zu geben. Die anwesenden Adjuncten versprachen ihre Mitwirkung, so dass in der nüchsten Zeit dieses Blatt in Anatomie, e Botanik, coni und Mine- æalogie vertreten sein würde. — 77 48 Nachdem noch mehrere vertrauliche Besprechungen gepfiogen wurden, sprach Herr Adjunct Nöggerath im Namen aller Anwesenden in einer längeren Rede den aufrichtigsten Dank dem Herrn Präsidenten dafür aus, dass derselbe nicht nur in diesen Sitzungen Alles so umsichtig und taktvoll geleitet, so dass alle die dringenden Vorlagen ihre Erledigung gefunden hätten, sondern auch für seine der Zukunft der Akademie gewidmeten und ausgesprochenen Pläne. : Herr Präsident knüpfte an ähnliche Worte des Dankes noch die Bitte an die Herren Adjuncten, seine Bestrebungen für das Wohl der Akademie auch ferner nach Kräften, sowohl durch Wort als That zu unterstützen. Hierauf wurde unter wechselseitiger dankbarer Begrüssung die Versammlung geschlossen. ; Dresden, den 12. October 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Ankauf eines Hauses in Dresden zur Aufstellung der Bibliothek der Akademie. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen für den Zweck eines Hauskaufs für Aufstellung der Bibliothek der Kaiserl. Leopold.-Carolin. deutschen Akademie ein auf 10 Jahre unverzinsliches Capital von 3000 Thirn. allergnädigst zu bewilligen geruht haben; nachdem ferner die in Dresden anwesenden Herren Adjuncten dem unterzeichneten Präsidenten mündlich ihre dankbare Zustimmung zu einem solchen Unternehmen gaben, von den Abwesenden aber noch die Herren Adjuncten v. Meyer, Professor Senft, Pro- fessor Fenzl, Hofrath Haidinger, Geh.-Rath v. Martius, schriftlich ebenso ihre Zustimmung erklärten, die meisten der. übrigen Herren Adjuncten aber bereits vor der Adjuncten- Versammlung brieflich diese Entscheidung überhaupt in die Hände des Präsidenten gelegt hatten; endlich aber ein wohlgelegenes erst vor 4 Jahren neuerbautes Haus für den Preis von 8400 Thirn. der Akademie angeboten wurde, welches nach Besichtigung des Professor der Architectur, Herrn Arnold, für Aufstellung der Bibliothek sich tüchtig fand, so ist nunmehr zu diesem Ankauf verschritten und derselbe am 1. October abgeschlossen wor- den, welches ich hierdurch sämmtlichen verehrten Herren Mitgliedern anzeige und ihrer Theilnahme und guten Wünschen für die Akademie empfehle. Der Ankauf ist sonach mit Anzahlung von 3900 Thlrn. gedeckt worden, wovon, da 3000 Thir. durch Herm Minister von Zeschau verabfolgt wurden, nur 900 Thlr. aus dem Vermögen der Akademie verwendet zu werden brauchten, deren Zinsen jedoch durch die nun hinwegfallenden Kosten der früher ermietheten Räumlichkeiten für das 49 Bureau und den Secretär der Akademie überreichlich sich decken, während zugleich die Zinsen der auf dem Hause gebliebenen Hypothek von 4500 Thirn., nebst den darauf ruhenden städtischen Abgaben, eben so durch den Miethzins der Bewohner des 2ten und 3ten Stockes des erkauften Hauses grossentheils gewährt werden, dergestalt, dass die Bibliothek fast kostenfrei ihrer kiinftigen Aufstellung in ihrem Eigenthume entgegensieht, und ihr somit nur die in jedem Falle unumgiinglichen beträchtlichen Kosten des Trans- ports nach Dresden und der neuen Aufstellung und Catalogisirung verbleiben. Ich hoffe, dass die geehrten Herren Mitglieder in all’ diesen getroffenen Maass- regeln nur das Bestreben des Unterzeichneten erblicken, den Nutzen und den Ruhm der Akademie auf jede Weise zu steigern, und dass sie zugleich den neuen Beweis allerhöchsten Woblwollens der Königlich Sächsichen Regierung mit mir dankbar an- erkennen. Dresden, den 12. October 1863. Der Präsident der Kaiserlichen Leòpoldino- Carolinischen deutschen Akademie. Dr C. G. Carus. Neu ernannte Adjuncten der Akademie. Zu Adjuncten der Kaiserlichen Leopoldino - Carolinischen deutschen Akademie sind ernannt am 15. September 18633 Herr Dr. Göppert, Heinrich Robert, Königl. 1 Geh. Mediejnalrath, ordenti. Professor der Medicin und Botanik, sowie Director des botanischen Gartens und des pharmaceutischen Studiums an der Universität zu Breslau, cogn. Du Hamel. Aufgenommen als Mitglied am 24. Mai 1830. Herr Dr. Carus, Julius Victor, Professor der vergleichenden Anatomie, Vorstand der zootomischen Sammlungen an der Universität zu Leipzig und Secretär der naturforschenden Gesellschaft daselbst, cogn. de Chamisso. Aufgenommen als Mitglied am 1. Januar 1856. | Neu aufgenommene Mitglieder. Am 18. Juli 1863: 1998. Herr Dr. Franz Romeo Seligmann, Professor der Geschichte der Medicin und Mitglied der medicinischen Fakultät an der K. K. Universität zu Wien, cogn. Ali Abbas. Mo. Bot. Gar den, 1897. Am 21. August 1863: Joi S 1999. Herr Dr. Hermann Walther, Konigl. cha: Geheim Medicinalrath, due arzt Sr. Majestät des Königs und Oberarzt am Stadtkrankenhause zu — cogn. Hippocrates IV. Am 14. September 1863: 2000. Herr Dr. Albert Gustav Carus, Königl. Sächs. Hofrath und Leibarzt Sr. Majestät des Königs, zu Dresden, cogn. Celsus. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 24. März 1862: Dr. Joachim Steetz, praktischer Arzt und Botaniker zu 0° burg, Vicepräsident des naturwissenschaftlichen Vereins und Secretär, der Museums- Commission daselbst. Aufgenommen den 1. Mai 1857, cogn. J. E. Smith. Am 7. August 1863: Dr. Hermann Friedrich Kilian, Kônigl. Preuss. Gehoimer Medicinalrath, ordentl. Professor der Medicin und Director der geburtshülflichen Klinik an der Universitàt zu Born. Aufgenommen den 30. November. 1840, cogn. Osiander. Am 13. August 1863: Dr. Carl Rössler, Mineralog und Fabrikant zu Hanau, Di- deii der Wetterauischen NEN für die gesammte Naturkunde daselbst. den 1. November 1858, cogn. Leop. v. Buch II. Am 29. Ke 1863: Dr. Eilard Mitscherlich, Künigl. Preuss. Geheimer Medicinal- rath, ordentl. Professor der Chemie und Director des. chemischen Laboratoriums und des pharmaceutischen Studiums an der Königl. Universität, Professor der “Chemie und Physik an der Königl. Miktair-Akademie zu Berlin. pos den 24. rat 1860, cogn. Scherer. Sacularfeier der Dr. Senckenbergischen Stiftung ~ (Medicinisches Institut und Bürgerhospital). | = Zur Theilnahme der Festlichkeiten des einhundertjährigen Fulda der Dr. Senckenbergischen Stiftung zu Frankfurt a. M. am 18. August d. J. hat der Präsident den Adjuncten der Akademie, Herrn Dr. Her m. v. Meyer, in Frankfurt a. M. beauftragt, eine der genannten Stiftung gewidmete Votivtafel zu überreichen und in seiner Person die Akademie bei diesem Feste zu vertreten. Diese auf Pergament ‘gedruckte i und mi da. grossen Siegel der Akademie versehene Votivtafel lautet, wie folgt: an „Q. D. B. V. Inclutum Institutum 1 Christiano Senckenberg, Viro optimo et urbis patriae Francofurtensis amore excellentissimo ante hos centum annos conditum meritis suis ad illud gloriae fastigium eyectum, ut Fes! 51 quum omnes habeant artes ad humanitatem pertinentes commune quoddam, vinculum nullum possit inveniri doctrinae genus cujus non incrementa ei debeantur, Academia Caesarea Leopoldina-Carolina germanica naturae curiosorum de omni virtute ac gloria germaniae summopere laeta consalutat, eique sacra secularia d. XVIII. m. Augusti a. MDCCCLXIII celebranda gratulatur Academiae interprete sacri. romani imperii nobili archiatro et: comite palatino caesareo Carolo Gustavo Carus, pia vota faciens ut civitatis nobilissimae francofurtensis beneficiis adjuta aucta ofnata per multa secula floreat, atque apud omnes veritatis et humanitatis cultores perpetua auctoritate et gratia vigeat. Sub sigillo majore Academiae Caes. Leopold. CRE: German. Naturae Curio- Ss Dresdae D. XVIII. m. Augusti a. MDCCCLXIII | Diese. Votivtafel, so wie die Gratulationsschriften anderer Corporationen, sind zwar am 18. August von der Administration entgegen genommen, die Feier selbst aber wegen äusserer Verhältnisse auf Donnerstag den 8. October 1863 verschoben worden, bei welcher Feier denn beschlossen wurde, dieser Votivtafel eine Stelle in der Bibliothek der Stiftung anzuweisen. Eine neulich aus den „Mélanges: biologiques tirés du bulletin de l’Académie impériale des sciences de St-Pétersbourg. Tome IV.“ uns zugegangene Mittheilung bringt folgende höchst merkwürdige Thatsache. Bericht über eine neue von Prof. Wagner in Kasan an Dipteren Zeg 3 ö von dem * vere Ber 20 der in Kasan hat unter ae ler: een pacmmomenie ryce- HUE y rag sowohl in den Vuensia sanucku Kasauckaro yumeepcirrera für 1862 als auch in be- sonderer Ausgabe in Folio- Format Beobachtungen bekannt gemacht, welche für die allgemeine Zoologie oder Physiologie und speciell für die Kenntniss der Entwickelungs-Formen der Thiere sehr wichtig zu werden versprechen. Bekanntlich hat man ausser der für die höhern Thiere ausnahmslos gültigen Ent- wickelung des Embryo aus einem befruchteten Ei, seit langer Zeit schon verschiedene Formen des Aus- sprossens und der Selbsttheilung als Arten der Vermehrung gekannt. Das Aussprossen, sehr allgemein im Pflanzenreiche vorherrschend, kommt im Thierreiche nur bei niederer Stufe der Organisation vor, bei Polypen mit und ohne Gehäuse, überhaupt bei solchen Organismen, denen wahre Centraltheile fehlen. Die Selbsttheilung ist den niedersten Organisationen eigenthümlich, und reicht in gewissen Modificationen bis in die Anneliden. Ausser diesen Formen hat man in neuer Zeit zwei andere Arten der Fortpflanzung erkannt, die Parthenogenesis, und früher eine Form, welche S teenstrup Generationswechsel genannt Die Parthenogenesis, an manchen Insecten beobachtet, unterscheidet sich von der Fortpflanzungs- weise der höchsten Thiere nur dadurch, dass wahre in den Eierstöcken gebildete Eier auch ohne Be- fruchtung sich entwickeln können. Der sogenannte Generationswechsel, besser vielleicht Formenwechsel in der Fortpflanzung zu nennen, besteht wesentlich darin, dass nach einer geschlechtlichen Vermischung eine Nachkommenschaft erzeugt wird. die von der elterlichen verschieden und gar nicht fähig ist, sich geschlechtlich fortzupflanzen; sondern ohne Befruchtung in sich Ketme entwickelt, aus denen geschlecht- liche Organismen von der urspriinglichen Form entweder unmittelbar oder nach mehreren Zwischenstufen 52 uugeschlechtlicher Formen erzeugt werden. Es sind also die geschlechtlichen Organismen durch eine oder mehrere ungeschlechtlich sich fortpflanzende Organisationen von einander getrennt. Die Propagation ist gleichsam in Stufen getheilt, von denen die eine geschlechtlich ist und, soviel man weiss, nur durch Befruchtung sich fortpflanzt, die andere aber geschlechtlos und durch eine Art inneren Sprossens un- mittelbar oder nach wiederholten ungeschlechtlichen Generationen geschlechtliche Organismen erzeugt. Man hat die Zwischenstufen Ammen genannt, Herr Professor Wagner hat nun beobachtet, dass im faulenden Baste der Espe, Vogelbeere (Sorbus), Ulme und Linde bei Kasan die Larve eines Zweiflüglers (Dipteron) lebt, welche sich nicht zu einem vollkommenen Insecte entwickelt, sondern in der neue Larven zwar von geringerer Grösse, aber nach Professor Wagner doch von demselben Bau sich bilden, und zwar aus dem Fettkörper heraus. Diese Tochterlarven wachsen schnell heran und entwickeln aus sich wieder neue Larven, wobei die Mutter- larve zu Grunde geht. Diese Generationen ohne Befruchtung, zu welcher eine Larve gar nicht fähig ist, beginnen im Herbst und gehen im Winter und Frühling fort, bis im Juni aus den letzten Larven die ausgebildeten geschlechtlichen Zweiflügler, — Cecidomyen nach Dr. Morawitz — auskriechen. Diese paaren sich und legen sehr grosse, aber wenige Eier, aus denen die erste Generation von Larven ` auskriecht. i : Wie man sieht, nähert sich dieser Entwickelungsgang den Formen, die man Generationswechsel genannt hat, indessen die mehrfachen Ammen haben die Form gewöhnlicher Larven. Die Entwickelung der neuen Brut aus dem Fettkörper wäre aber ganz neu und man kann die Frage nicht unterdrücken, ob es nicht unbestimmte Keimstöckc sind, aus denen die Larven sich bilden. Bei den Blattläusen werden bekanntlich mehrere ungeschlechtliche Generationen nach einander und aus einander erzeugt, bis im Spatherbst wieder echec Thiere da sind. Aber dee eneen sich die neuen ungeschlecht- ` lichen Organismen doch in Eierstöcken.“ a Drei Wochen nach dieser Mittheilung hatte ich Gelegenheit durch Gefälligkeit der Herren Prof. Wagner und Owsianikow das Auskriechen dieser Larven selbst zu beobachten. Auch mir schienen die Tochterlarven der Mutterlarve ganz ahnlich, und alle etwas ausgewachsenen Larven enthielten wieder jüngere in sich in verschiedenen Entwickelungs-Zuständen. Die Massen, welche sich zu den Tochter- larven entwickeln, möchte ich doch lieber Dottermassen nennen. Sie gleichen sehr den Dottermassen anderer Dipteren, namentlich denen von Chironomus nach Dr. Weismann (Siebold und Kölliker’s Zeitschr. für wissenschaftl. Zoologie. Bd. XIII. H. 1). Allerdings kann der gewöhnliche Fettkörper der Insecten in seiner weitesten Bedeutung auch ein Ernährungs- Dotter genaünt werden. Vollständig wird sich das Verhältniss dieser Entwickelungsform zu den andern bekannten erst nach vielseitiger Untersuchung feststellen. Schon jetzt aber erregt es das grösste Interesse, dass hier die einst berühmte, dann verrufene Einschachtelungs - Hypothese gleichsam verkörpert scheint. v. Baer. Die Seegärten von Amboina. Eben so theilen wir hier die nachstehende sehr interessante Schilderung sogenannter „See- gärten“ von Amboina mit, welche in den der Akademie eingesendeten Separatabdrücken aus den Ver- handlungen der K. K. zoolog.-botan. Gesellschaft zu Wien enthalten ist und Mittheilungen des auf Am- boina verstorbenen Dr. L. Doleschall vom J. 1857 enthält. Letzterer erzählt nämlich einen bei Sönnen- à uf einem Boot mit drei Ruderern unternommenen Ausflug nach diesen auf jéner Insel wirklich em Namen bezeichneten Seegärten in folgenden Worten: 53 „Wir ruderten ganz langsam immer längs der südöstlichen Hälfte des Eilandes, wo die Natur ihre Schätze verschwendet hat. Die Sonne war eben aufgegangen und erleuchtete die See so, dass wir den ungefähr 12 Fuss tiefen Grund des Meeres eben so deutlich sehen konnten, als wäre derselbe un- mittelbar vor unseren Augen. Den Boden der See bildet ein feiner lockerer Sand, von diesem Boden bleibt aber stellenweise sehr wenig zu sehen übrig, da die ganze Strecke, zuweilen bis einige Fuss unter der Oberfläche der See, mit den verschiedenartigsten Seeprodueten überdeckt ist. — Ich habe keine Worte, um diesen Reichthum und diese Fülle von organischen Wesen zu beschreiben, und ich glaube nicht, dass es einem Maler gelingen würde, diese Schönheiten auch nur einigermaassen getreu bildlich darzustellen. Die Hauptmasse bilden kugel- oder halbkugelförmige, bis 4—5 Fuss im Durchmesser grosse Polypenstöcke ohne Verzweigungen, die an ihrer Oberfläche wellen- oder sternformig gefurcht und grün oder röthlieh gefarbt sind, zuweilen gleichsam wie von einem leichten grünlichen Rasen überdeckt. Mit innen wechseln ab baumförmig verzweigte Gorgonien und geblätterte Fungien. An einzelnen lose stehen- den Steinen, oder an der Basis dieser Korallenstöcke bemerkt man pilzähnliche, bis 4 Zoll hohe Gewächse, die oben entweder concav, oder meistens einigermassen gefaltet sind, von schmutziggrüner oder bräun- licher Farbe. Wir lassen einige auffischen, um uns über ihr Wesen zu überzeugen; es sind Korallen- stöcke von lederartiger Beschaffenheit, von einem schleimigen, sich in Fäden ziehenden Ueberzuge be- kleidet; unter diesem Ueberzuge sieht man die mit acht länglichen Fangarmen versehenen Polypen dicht neben einander aufsitzen, an denen man noch durch einige Zeit Bewegung wahrnehmen kann. Der Boden der See, der noch immer deutlicher vortritt und wo wir jedes Sandkorn unterscheiden können, gleicht jetzt einem mit phantastisch gebildeten und gezeichneten Gestalten angefüllten Kohl- garten; wie grosse Blumenkohle strotzen die Korallenstöcke auf dem Grunde dieser thierreichen See. Riesige Spongien oder ähnliche Bildungen von schmutziggelber oder violetter Farbe, kugelförmig oder verschiedenartig S pionier, mit einer, ec, geptralen ‚Höhle im Hauptkörper und Ze Zweigen Höhlen lauern phantastisch oo A | beinahe tabetha fte rische mit Dink, En Faden am Kopte, flügelähnlichen Flossen, weitem Maule (Pterois?), welche der Inländer für keinen Preis berühren sollte. da derselbe Fisch äusserst gefährliche Wunden mit seinen Rückenstrahlen schlagen kann. — Wir lassen darum das Thier in seinem Wohnhause in Ruhe und sehen uns nach anderen Gegenständen um, die hier unter tausendfachen sich bewegenden oder ewig ruhenden Formen auftreten. Zwischen den flotti- renden, blattähnlichen, lederartigen Algen schwimmen die prächtigsten Fischchen, prächtiger au Farbe und ‚Glanz als die Thiere der Erde und der Luft, schöner als unsere Vögel und Insekten; man sieht hier Thiere, wie sie nicht einmal die kühnste und lebhafteste Phantasie sich vorstellen kann; ganz blutrothe ‚oder smaragdgrüne und lazurblaue, verschiedenartig gestreifte oder gefleckte Fischchen von ganz auf- fallender Gestalt sieht man hier durcheinander schwimmen. Dort ist eine ganze Schaar von ganz eigen- thiimlichen, aalförmigen, grauen Fischen, die mit einem langen Rüssel bewaffnet sind (Fistularia) und in ebenso regelmässige Gestalten sich beim Schwimmen gruppiren, wie wilde Gänse und Störche, wenn sie in Gesellschaft fliegen, hier sieht man. im lockeren. Sande schön gezeichnete Aale und Seepferdchen herumwühlen. — Und wieder befinden. wir uns inmitten jener eigenthümlichen Vegetation; die ewig. wir- PE Polypen haben mit ihren Bildungen den Boden der See eingenommen; hier wieder unter anderen Gestalten und Farben auftretend. Man denkt auf diesen grünen Rasenbänken grosse Blumen zu sehen, ‘welche stiellos aufsitzen und ihre blassblauen, in der Mitte dunkeleren, zahlreichen Blumenblätter aus- breiten. Man will sie pflücken, aber schon hat sich bei der leisesten Annäherung die Blume geschlossen und das Schöne ist verschwunden. Es sind diess die sogenannten Seeanemonen (ich würde sie lieber mit 8 Astern oder Carlinen vergleichen), welche man einzeln auf den verschiedensten Polypenstöcken aufsitzend oder auf blossen Steinen am Boden des Meeres festgeheftet sieht. Noch andere, ganz merkwürdige Bildungen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich; sie sitzen gruppenweise auf anderen Körpern, Steinen und Korallenstöcken, in Gestalt von verschiedenartig ge- färbten Blüthen von gelber, rother oder blauer Farbe, an denen man keine Bewegung wahrnimmt. Sie müssen mit Gewalt von ihren Unterlagen abgerissen werden, sie fühlen sich knorpelartig an und haben das Aussehen einer kleinen Hand, deren fünf Finger in einen Kegel aneinander gelegt sind. Beim eissesten Druck spritzt aus der oben sich befindenden Oeffnung eine kleine Quantität Wasser heraus. (Sind es Halogonien?) Zerstreut zwischen diesen tausendfältigen Bildungen sieht man auf dem Grunde der See ver- chiedenartige, wie durch Kunst hervorgebrachte Geschöpfe von zu regelmässiger kantiger Gestalt und auffallender Zeichnung, als dass man sie gleich bei dem ersten Anblick für Naturkörper halten könnte. Dort sieht man grosse fünfstrahlige, blaue oder violette Sterne; hier noch grössere diademartige, mit Spitzen und Zacken verzierte, gelbe und rothgefleckte Asteriden; dort wird etwas vom Boden der See heraufgeholt, das aus Hunderten von Strahlen, welche selbst wieder hundertfach zusammengesetzt sind, und aus einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte entspringen, besteht. Man glaubt eine schwarze, orange- gelb gefleckte grosse Blume (eine Jerichorose) vor sich zu sehen, doch sieh, da bewegen sich die langen Arme und die kleinen Aermchen, bald hat sich die Blume gänzlich geschlossen, und nur die letzten Zweige bewegen sich noch wie die Fühlhörner einer Schnecke. Aehnliche Gestalten sieht man stellen- weise mit weit ausgebreiteten Armen auf der spiegelglatten Oberfläche der See treiben. Man muss das Geschöpf bewundern, so lange es frei und ungestört in seinem Elemente sich befindet ; einmal angerührt zieht es seine Arme ein und die schöne, regelmässige Gestalt ist verschwunden. So wie man in diesen Garten Blumen in Auswahl hat, fehlt es anch nicht an Früchten; diese sind theilweise stachelig, faustgross, zuweilen kleiner, rund, und können mit ihren spröden, äusserst feinen Stacheln, welche zwischen grossen stumpfen Stacheln hervorragen, gefährliche Wunden schlagen (Echinus). Mitunter haben sie die Gestalt eines rundlichen Kuchens, der nur mit einer Andeutung von Stacheln bedeckt ist; am häufigsten liegen sie jedoch zwischen den mannigfachsten Bildungen am Boden der See, in Gestalt langer, blauer, röthlicher oder schwarzer Gurken (Holothurien). — Eine der merk- würdigsten Bildungen dieser Art und die wir als eine Frucht in diesem Garten ansehen können, wurde aus dem Wasser geholt; wir fanden sie nur sehr zerstreut hin und wieder auf dem lockeren Sande der See, Wir dachten einen Pompelmuss vor uns zu haben und liessen sie mit einem grossen Messer aufhacken, was nur sehr mühselig gelang, da die Substanz mehr oder weniger kalkartig und sehr hart war; beim Oeffnen dachten wir noch immer eine Frucht zu sehen, doch wie erstaunt waren wir, als wir in der mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllten Höhle ein kleines, beinahe fadenförmiges Fischchen schwimmen sahen, gesund und fröhlich, als Beweis, dass er sich in seiner Heimath fühlte. — Es wurden noch einige dieser Früchte, welche nichts anderes denn eigenthümlich gebildete Seesterne sind, aufgemacht, und überall fanden wir-dasselbe Fischchen ‘im Innern. Wie ist das Fischehen hineingekommen? Lebt es immer im Innern des Seesternes? Das sind jetzt unbeantwortete Fragen. — Ein ähnliches Fischchen findet man zuweilen, so erzählten mir die Eingeborenen, im Innern der Tripang’s. *) i D *) Die letztere enen Ze H — wienig. shed jene seltsamen Schläuche mit 9 im Innern von Holo- ner ta), über welche er gegenwärtig der Akademie r schöne vaga von een D. Alb. Baur in Tiibingen vorliegt, welche chen à in unsern ö ht werden soll. 55 Zwischen den schon erwähnten Stämmen von Maeandrinen, Astraeen und Madreporen und vielen anderen bunt durcheinander lebenden Colonien von Korallenthieren sieht man die mannigfachsten Schalthiere und schalenlose Mollusken, die zuweilen wie grosse buntgezeichnete Blutegel aussehen.‘ Dr. Doleschall. Marine Aquarien mit Aktinien oder Strahlblumen - Polypen zur Zierde eleganter Zimmer wie zur Belehrung für Unterrichts-Anstalten und für Museen künstlich hergestellt — Leopold Blaschka. Auf Veranlassung und nach Anleitung des Herrn Hofrath Reichenbach, Director des K. naturhistorischen Museums in Dresden, ist es dem Unterzeichneten gelungen, die prächtigen Aktinien- Arten für dieses Museum in einer solchen Weise darzustellen, dass mehrere von der Versammlung der deutschen Naturforscher zurückkehrende Zoologen, sowie der Herr Präsident und die hier zur Conferenz anwesenden Herren Adjuncten der Kaiserl. Leopold.-Carolinischen Akademie der deutschen Naturforscher, auch einige unmittelbar aus England und Frankreich hier angekommene Sachkenner, welche kurz vorher die dortigen Aktinien gesehen hatten, dieselbe durch ihre vollkommene Anerkennung beehrten. Um den Sinn für die Natur und die Kenntniss derselben zu fördern, ist mir verstattet worden, in derselben Weise und nach derselben Anleitung, die so beliebten, aber höchst kostbaren und sehr bald gegen marinen Aquarien mit dergleichen überaus schönen und mannigfaltigen Aktinien oder See- À 4 5 ‚anderen . ped besonders zu bpmsellendau kleinen Beetbienen, ‚versehen, ‚ unver- E Art ras und in ihrer Sch Zur Zierde für Zimmer werden dergleichen Aquaria in eg e mit einer entsprechenden Anzahl der schénsten Aktinien geliefert, für 3 Thaler. Bei Versendung nach auswärts kommt noch die kleine Vergiitung fiir Emballage dazu. Zur Belehrung für Schulen ist dieselbe Art von Aquarien brauchbar, aber für sorgfältiges wissenschaftliches Studium, für grössere Lehranstalten wie Universitäten und deren Museen, oder für Naturaliensammler, kann ich zéhn und noch mehrere verschiedene solche Aquarien liefern und biete auch eine Auswahl der bis jetzt vorbandenen Arten von Aktinien aus dem folgenden Verzeichnisse an, von denen aber nicht unter dem Betrage von drei -Thalern, in einem W vereint, abgegeben werden können. : Preis-Verzeichniss 5 jetzt vorhandenen Aktinien. ; Thir. Ngr. Thir. Nar. em "EE Adamsia palliata Johnston (Act. carci- concentrica Riss . . — 20 nopoda Otto) mit Krebs . . 1 — PE diaphana Rapp . Rie eg 5 | Aiptasia Couchii Gosse Ee 15 — mesembrianthemum Eli «a. 20 | Anemonia cinerea Contarini |. — 5 — rubra Brug i. — Anthes Cereus (Ellis) Johnson : . . — 8 Actinoloba Dianthus (Fi. ) | — — maxima veneta 71 2 — Aureliana Augusta Gosse — heterocera Gosse . Balanophyllia regia Gosse Bolocera eques Gosse . — Tuediae (Johnst.) ES? Bunodes Balli (Cocks) Gosse — coronata Gosse — gemmacea (Ellis) Gosse 2 St. — thallia Gosse TBE Capnea sanguinea Johnst. Caryophyllea Smithii Stokes Cerianthus Lloydii Gosse Corynactus viridis Allman Gregoria fenestrata Gosse Halcacampa chrysanthellum Gosse 2 St = microps Gosse . . Hormathia margaritae Gosse Ilyanthus Mitchellii Gosse È Lophophelia prolifera (L) M. Eau, Milnea callimorpha Rehb. — carnea Rchb. (NB. Der Nana in le = Sage . . Rer, beiden Arten giebt, ist schon längst von Salisbury in der Botanik ver- geben!) EES pteropus Gosse . taxilianus Gosse = thulensis Gosse 2 Peachia hastata Gosse — triphylla Gosse . — undata Gosse Dresden, den 15. October ; sondes erläutern zu dürfen. 1 1 1 8 8 10 Phellia Brodricii Gosse i — gausapata Gosse — mucricocinta Gosse. — picta Gosse Phyllangia americana G. — lia bellis (Ellis) Gosse . , e-s chrysosplenium Gosse . — coccinea (Miill.) Gosse — ichthyostoma Gosse — miniata Gosse — nivea Gosse ; — ornata (Holdsworth) den e — pallida (Holdsw.) Gosse — parasitica (Couch.) Gosse — pura (Alder) Gosse — rosea Gosse — sphyrodeta Gosse — _ troglodytes Se .) Gosse . .— venusta Goss viduata uni ) Ga Sphere Macandrewanus M. Edw. W — — righti i Gosse . Sehr 1 tu. Tealia coriacea (Lesson.) Rchb. . — digitata (Mall,) Gosse Zoanthus Alderi Gosse . . — Couchii Johnst. — sulcatus Gosse. 2 St. 3 St. 2 St. 2 St. — crassicornis (Müll,) Gosse 2 8t. Thlr. — | | Ngr. — ua S D S où ot oe aa (NB. Die Autoren in Parenthese Size die bei- gesetzten Arten als Actinia beschrieben.) Die Auswahl wird nächstens durch ein neues Verzeichniss vermehrt, Freunden der Natur und Wissenschaft bestens empfohlen. To und Gelder erbittet pentire) Leopold Blaschka, kleine Schiessgasse Nr. 2. Nachschrift. Nach Bestätigung dessen was Herr Blaschka hier bekannt gemacht hat, bitte ich noch Herr Blaschka kam im Juli hier an und sowohl die von ihm hier in einem Pavillon des botanischen Gartens re, künstlich aus glasartigen Stoffen gefertigten exotischen Orchideen, wie die unter 57 unsern Augen dargestellten Objecte, zeigten uns, dass wir in ihm einen Virtuosen in der Modelirungs- kunst von seltenem Talent vor uns sahen. Das Urtheil einer vorzüglichen Naturtreue seiner Artefacte in Gestaltung und Färbung, wurde ihm von allen Sachkennern einstimmig bestätigt. Dem bescheidenen Manne kam auch die Erfahrung zu statten, auf seiner Reise selbst vieles gesehen zu haben und 80 wurde seinem kundigen Blicke bald auch das Neue so leicht verständlich, dass er durch seine Leistungen uns überraschte. Bald tauchte aber die Frage auf, wie man diesen Mann auf eine zweckmässige, d. h. für die Wissenschaft erspriessliche Weise beschäftigen könne. Diese Frage traf leicht zusammen mit dem bei dem K. naturhistorischen Museum schon lange bestandenem Wunsche: so manche sehr vergängliche und bei der Aufbewahrung gänzlich unscheinbar werdende, zarte Seeproducte durch naturgetreue Modelle ertreten lassen. Wie trefflich aber der Versuch mit den Aktinien gelungen ist, davon kann jedermann ao dk Blick in das naturhistorische Museum täglich bei dem Anblick unsrer reichen Sammlung sich überzeugen, oder wird durch Bestellung nach Empfang einer Sammlung, in seinem Hause sich dies veranschaulichen können. Ueber die Tragweite dieser Versuche hoffen wir ferner zu berichten. Die Nachfrage ist schon belebt und erwähnungswerth, dass die ersten drei Sendungen nach Löbau für Schulanstalten gegangen, die grössten Bestellungen aber für Petersburg und Dorpat gemacht worden sind. Der Vorrath wird sich bald consumiren, aber durch die immerfort anzufertigenden neuen Exemplare wird der Verfertiger im Stande sein, die Bestellungen in der Reihenfolge, in welcher sie eingehen, befriedigen zu kénnen. Dresden, den 16. October 1863. L. Reichenbach, Adjunct der K. Academie. DH Heinrich ES (König. LA tati étre der oberen Juraformation und der Wealden- Bildung im nordwestlichen Deutschland. Nebst einem Anhange über die daselbst vorkommenden Nerineen und Chemnitzien. Mit 47 Abbildungen, 1 Uebersichtskarte und 10 Gebirgsprofilen. — Prag bei F. A. Credner. 1863. (12 Bogen. 1 Thlr. 18 Ngr.) Obgleich schon Ferdinand und Hermann Roemer den oberen Jura und Dunker die Wealden- Bildung des nordwestlichen Deutschlands so genau, als es die Verhältnisse gestatteten, unter- sucht und beschrieben haben, so ist die Arbeit H. Credners doch keineswegs eine überflüssige, sondern eine höchst verdienstliche zu nennen. „Der obere Jura tritt in Norddeutschland in wesentlich anderer äusserer Form als in Süddeutschland und im Juragebirge auf; er bildet keine ununterbrochene Bergkette, er zeigt nicht die gleichförmige Zusammensetzung und regelmässig wiederkehrende Schichtenfolge, wie sie dort in weiten Erstreckungen stattfindet“; er besteht aus inselartigen Ablagerungen, die sich in von einander getrennten Bassins niedergeschlagen haben und darum sowohl in der Natur ihrer Bildungsmassen, wie in den Arten ihrer Organismenreste bedeutend von einander abweichen. — In allem diesen liegt das Schwierige für seine Untersuchung, zugleich aber auch der Grund, warum jede Arbeit über ihn, zumal wenn sie von einem so sorgfältigen Forscher, wie H. Credner ist, kommt, nur verdienstlich erscheinen kann. H. Credner beschreibt in seinem Werke folgende Jurainseln des nordwestlichen Deutschlands und gibt zu jeder derselben ein instructives Profil: 1) den oberen Jura bei Hannover (a, am Lindner CER pisa SIE 58 Berge und b, bei Limmer); 2) den oberen Jura und die Wealdenformation am Deister (a, am östlichen Deister und am Osterwalde; b, am westlichen Deister); 3) den weissen Jura in der Umgegend von Hildes- heim; 4) den weissen Jura bei Hoheneggelsen; 5) den weissen Jura zwischen Goslar und Harzburg; 6) den weissen Jura am Kahlberg bei Echte; 7) den oberen Jura der Hilsmulde (a, am Selter bei Am- mensen; b, am Ith bei Capellenhagen); 8) den oberen Jura an d. Porta westphalica u. in der Umgegend von Ösnabrück; 9) die Wealdenformation bei Bentheim und Ochtrup. — Nach der genauen Beschreibung dieser einzelnen Jurainseln folgen nun Schlussfolgerungen, in welchen einerseits die Ablagerungen der einzelnen Inseln untereinander und andererseits mit den Gliedern des süddeutschen und schweizerischen Jura verglichen werden. Die Resultate dieser Schlussfolgerungen stellt nun der H. Verfasser in äusserst instructiven Uebersichtstabellen zusammen, deren erste (Anlage A) die vollständige Schichtenfolge des oberen Jura und der Wealdenformation im nordwestlichen Deutschland nach ihren einzelnen Gliedern und deren Versteinerungen gibt; während die zweite (Anlage B) eine Uebersicht über die verticale Verbreitung der häufigsten Versteinerungen in d. oberen Jura und der Wealdenformation im nordwestlichen Deutschland und die dritte (Anlage C) eine vergleichende Zusammenstellung der Gliederung des oberen Jura und der Wealden- bildung im nordwestlichen Deutschland nach Credner, F. A. Römer, Oppel, Studer, Hebert und Lyell zeigt. inem Anhange (S. 154—192) beschreibt endlich der H. Verfasser die bis jetzt im oberen Jura Norddeutschlands beobachteten Nerineen und Chemnitzien und gibt schliesslich eine Uebersicht der geognostischen Verbreitung der Chemnitzien. Die wichtigeren Nerineen und Chemnitzien sind auf 11 Steindrucktafeln abgebildet. Auch dieser Anhang ist eine sehr nützliche Arbeit, da in dem weissen Jura Norddeutschlands nicht die Cephalopoden, wie in anderen jurassischen Gebieten, sondern die Gas- teropoden, namentlich die Geschlechter Cerithium, Pteroceras, Rostellaria, Turbo, Trochus, Nerita, Natica, Acteonina, Nerinea und Chemnitzia, eine Hauptrolle spielen, trotzdem aber in ihren Arten noch nicht hinlanglich genug bekannt sind. 2) Dr. Otto Buchner: Die Meteoriten in Sammlungen, ihre Geschichte, mineralogische und chemische Beschaffenheit. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann. 1863. (13 Bogen. — 1 Thlr. 15 Near.) Eine recht übersichtliche und lobenswerthe Arbeit, in welcher die bis jetzt bekannt gewordenen, wichtigeren Meteoriten nach ihrer Fallzeit, ihrem Fallorte, den bei ihrem Falle bemerkten Erscheinungen, ihrem jetzigen Aufbewahrungsorte, ihren mineralischen Eigenschaften und ihrer chemischen Zusammen- setzung bündig beschrieben werden. — Nachdem der H. Verfasser in der Vorrede die bisjetzt versuchten Systeme der Meteoriten von Partsch, G. Rose, v. Reichenbach und Shepard übersichtlich angegeben hat, beschreibt er die einzelnen ihm bekannt geworderien Meteoriten in vier Abschnitten, deren erster die Steinmeteoriten mit bekannter Fallzeit nach der letzteren geordnet (S. 1—110) angiebt, während der zweite die Steinmeteoriten mit unbekannter Fallzeit nach der Zeit ihres Bekanntwerdens (S. 111—117), der dritte die Uebergangsstufen von den Stein- zu den Eisenmeteoriten ebenfalls nach der Zeit ihres Bekanntwerdens (S. 119—132) und der vierte die Eisenmeteoriten nach der Zeit ihres Falles oder ihres ` — haiche Bekanntwerdens (S. 134—200) mittheilt. Weiteres über den Gorilla und gegen die Hypothese Darwin’s. Nachdem in Nr. 3 des IV. Heftes der Leopoldina als Beitrag zur vergleichenden Symbolik organischer Gestalten, sowie zu der jetzt vielfach ventilirten Frage über die Stellung des Menschen zum Thierreich, die Hand des Gorilla, nach dem vortrefflich ausgeführten Originale des, der Wissenschaft so zeitig entrissenen Isidor Geoffroy de St. Hilaire*) verkleinert wiedergegeben worden war, lasse ich hier auch die profilirte Kopfform dieses merkwiirdigen Thieres nach Ebendemselben und genau in demselben Maasstabe (4) verkleinert folgen. : ; Nun hat zwar der treffliche R.Owen seitdem durch die meisterhaft ausgeführte Osteologie des Gorilla**) und durch seine sonstigen Erwiderungen auf die stark von der Hypothese Darwin’s gefärbten Behauptungen des Professor Huxley, die Frage über absolute Verschiedenheit zwischen Mensch und Gorilla schon sehr bestimmt gelöst, indess die Wiederholung auch dieser Abbildung Geoffroy’s bleibt nichts destoweniger gewiss allen Denen, welche den neuesten Forschungen hierüber nicht folgen konnten, - bei der Wichtigkeit der Sache bestens willkommen. *) Archives du Museum d'Histoire nat. Tome X. Liv. I. et II **) Transactions of the Zoological Society of London. Vol. V. P.I. GH 60 Soviel möchte aber hier auf den ersten Blick einleuchten, dass diese Form ein Verhältniss aller ihrer Theile zu einander, das vollkommen gewährt, was als durchaus anderer Character überall hinreicht, das Thier überhaupt vom Menschen zu unterscheiden. Stelle man gegen diesen Kopf, z. B. selbst den des widerlichsten Cretins oder des seltsamsten Mikrocephalen (man denke nur an die gerade in dieser Hinsicht höchst bedeutungsvolle Bildung der sogenannten Atzteken ), und auch durch so grosse Verkümmerung und Verwerfung wird immer noch ein Strahl wahrhaft menschlichen Wesens deutlich hindurch blicken (so war z. B. auch die Hand jener Atzteken eine vollkommen kleine feine menschliche Hand), während dagegen beim Gorilla offenbar das Umgekehrte eintritt, und eben die gewisse Menschen- ähnlichkeit es ist, welche das in andern Formen oft so eigenthümlich schéne „Thierische“ (man denke z. B. an den Kopf des Pferdes oder Löwen) mit solcher entschiedenen Hässlichkeit färbt, — ganz wie schon der alte Linné vom Affen sagte: „Homini quam similis bestia turpissima nobis“. — Trotzdem daher, dass Professor Huxley**) das mögliche Hervorgehen menschlicher Bildung aus einem im Zeiten- lauf verfeinerten äffischen Typus mit solcher Bestimmtheit hinstellt, tritt dagegen unzweifelhaft selbst im Gorilla die generische Verschiedenheit nicht blos zwischen Mensch und Affe, sondern zwischen Mensch und Thier überhaupt, theils in dem überall durch Kleinheit und unvollkommene Entwickelung ausgezeich- neten Gehirn (bei welchem wir zwischen der Autorität Owen’s und Huxley’s kaum zweifelhaft bleiben können), theils in der Gesammtbildung ZS Kopfes mn hervor und frappirt uns besonders in dem kleinen verkrüpelten Ohr, in dem glot ten Augenpaar, in der flach gedrückten kleinen Schädelwôlbung, ja schon in den roh thierischen Maul ohne Kinn des Letzteren. Wie daher z. B. fast die gesammte Körperbildung in derjenigen Thierart, welche wir- mit dem Namen „Hund“ bezeichnen, zwar in’s ganz Unermessliche variirt, wir aber doch dabei nie einen Augenblick ungewiss sind, sowohl den grössten Bulldog als den kleinsten Bologneser, den missgestalteten Dachs, sowie das schlankeste Windspiel, immer als „Hund“ anzue anzuerkennen, 80 mag auch die Form des Affen noch so schr wechseln und scheinbar dem Menschlichen noch so sehr sich nähern, überall bleibt sie nichts destoweniger durch eine unübersteigliche Kluft vom wahren Menschen getrennt und für ewige Zeit an die Thierheit gebun- den. Man hat zwar gegen solche Anschauung auch darauf hingewiesen, dass der Gorilla ja doch in seiner Bildung dem Menschen näher stehe als dieser den übrigen Thieren. Dieser Satz jedoch fällt in sich selbst zusammen, sobald man irgend einiger abstract geistigen Anschauung fähig ist, denn schon die Sprache ist hier unser Richter, welche die Thierheit allemal nur als ein Ganzes der Menschheit gegen- über zu stellen erlaubt, während von einer der Menschheit etwa gegenüber gestellten Hundbeit oder Affenheit nie und nirgends die Rede sein kann. Der Mensch steht daher dem Thier ewig gegenüber als das Vollkommene dem Unvollkommenen — als die ganze Zahl dem Bruch — als der geschlossene Kreis den einzelnen Stücken des Kreisbogens, — und das Auftreten eines Wesens, welches in dieser Art zum ersten Male gleichsam das Facit der Schöpfung ziehen sollte, konnte desshalb unfehlbar nur als ein neuer Akt dieser Schöpfung erfolgen. In der körperlichen äussern Organisation durfte allerdings eine Vorbereitung dieses Ganzen nicht fehlen, im innern Wesen mussten aber beide Formen schlechterdings diametral entgegengesetzt sich verhalten Es ist übrigens erfreulich zu bemerken, dass die vom Herrn Huxley vorgetragenen Meinungen auch in England keinesweges allgemein angenommen sind, denn so findet sich z. B. in der erst kürzlich **) Evidence as to Man's place. in mature, London, 1363: Gegenwärtig: in deutscher Ausgabe von Victor Carus. e ) M a meine eee derselben in den Schriften der Leipziger wissenschaftlichen Societät, mathemat.- -phys. Klasse, 1846. 1. 61 erschienenen No. 1 Review (The Anthropological Review, and Journal of the anthropological So- ciety of London) S. 153 eine sehr verständige Widerlegung jener Einseitigkeiten in dem Aufsatze: „Man and beast“ — Betrachtungen, auf welche hier verwiesen zu haben vorläufig genug sein möge! In der nächsten Nummer dieses Blattes behalte ich mir vor, noch einige Betrachtungen über jene Hypothese Darwin’s im Allgemeinea folgen zu lassen. Carus. Batavia, Natuurkundige: Vereeniging in Nederlandsch Indië. 1) Acta Societatis scientiarum lido- Ma . Vol. V. 1858—1559. Vol. VI. (Series nova Vol. I.) 1859. Verhandelingen der natuurkundige vereeniging in Ne- = landsch Indië. Deel V. 1858—1859. Deel VI. (Nieuwe serie Deel 1.) 1859, Batavia 1858—1859. 1859. 4°. Deel V.: Naamlyst der Leden van de Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indié op den 15. September 1859. — Waarnemingen of de Komeet van 1858, gedaan te Batavia, door J. A. C. Oudemans, — Verslag van de uitkomsten van het scheikundig onderzoek van een aantal Suiker- monsters, door P. F. H. Fromberg. — Overzigstabellen voor de Ornithologie van den Indischen Archipel, door H. Von Rosenberg. Met Verbeteringen en bijvoegsels. — Tweede Bijdrage tot de kennis der Arachniden van den Indischen Archipel, door C. L. Doleschall. (Met 17 platen.) — Zevende Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Sumatra; visschen van Palembang; door P. Bleeker. — Twaalfde Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Borneo, door P. Bleeker. — Twaalfde Bijdrage tot de ees der Vischfauna van Celebes : TAR yan cie door P. Bleeker. — Vijfde Bijdrage t hen We, 3 bites.) — en Falco niveus Temm. = cirrhatus Bp.), e tot de k dl sii lane van Nieuw- Baines. door E Bleeker. — Enameratio Specierum Pis hucusque in ago Indico observa- tarum, adjectis habitationibus citationibusque ubi descriptiones earum recentiores operante nee non speciebus Musei Bleekeriani Bengalensibus, Japonicis, Capensibus Tasmanicisque, auctore Petro Equite a Bleeker. Bataviae 1859, 2 Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië, uitgegeven door de Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indië onder hoofdredaktie van P. Bleeker. Deel XVIII. Vierde Serie Deel IV. Deel XX. Vierde Serie. Deel VI. Aflevering IV—VI. _ Del XXI. XXII. XXIII. XXIV. Afley. I-IV. Vijfde Serie. Deel I. II. II. IV. Aflevering IN. Batavia 1859. 1860. 1861. 8°. Deel XVIII.: Botanische reis over Banka en in de Palembangsche binnenlanden, door J. E. = Depsa: mi — Voorloopige handleiding voor de proefkinakultuur, zamengesteld naar een oorspronkelijk van F. W. Janghuhn. — Anteekeningen in verband staande met de voorloopige handleiding voor de dur — van F. W. Junghulın. — Invloed van Guano-bemesting in de suikerriet- velden der fabriek ‘Wonopringo, in de residentie Pekalongan. — Berigten over aardbevingen en berguit- barstingen vermeld in de Bataviasche koloniale courant, de Java -Governement Gazette, de Bataviasche Courant, en de Javasche Courant van 1810 tot 1830, verzameld door A. W. P. Weitzel, — vermeld in de Javasche Couranten van 1831 tot 1840, verzameld door M. Th. Reiche. — gie in i Javasche 62 Couranten van 1841 tot 1850, verzameld door W. F. Versteeg. — Over de Wiedjen of Sesamum - olie, door K. W. Van Gorkom. — Bijdrage tot de kennis der vischfauna van Bawean, en negende bijdrage tot de kennis der vischfauna van Banka, door P. Bleeker. — Bijdrage tot de kennis van het goudbe- vattende kustzand van Tjilatjap, door P. J. Maier. — Scheikundig onderzoek van twee bronwateren en een bronafzetsel van Bawean, door A. G. Veltman. — Meteorologische waarnemingen gedaan te Rojodjampi in Banjoewangi, door H. Zollinger. — Meteorologische waarnemingen verrigt te Tjikadjang, 3845 rijnl. voeten boven de zee, door K. F. Holke. — Opgave der gevallen regen te Pamakassan, door T. Arrens. — Nebst anderen kleinern Mittheilungen. Die IV.—VI. Lieferung des XX. Theiles enthalt die Sitzungsberichte der Gesellschaft vom 22. September 1859 bis 12. Januar 1860. Darin verschiedene Mittheilungen über Mineralwasser von Banka, Palembang (Motong und Kikim), Keboemen, Ledok, Poerworedjo, Manindjoe, über Erdbeben auf Java in d. J. 1847 und 1848. Ferner: Aanteekeningen betreffende de kakao-kultuur in de residentie Manado. — Handleiding voor de teelt en bereiding van de kakao. — Bijdrage tot de kennis der in- sekten, die den kakao-boom nadeelig zijn in Zuid-Amerika. — Bijdrage tot de statistiek der kakao, door W. H. De Vriese. — Scheikundige analysen van den bast, de bladeren, de vruchten en de zaden van den kakao-boom, door D. W. Rost van Tonningen. — Giftige slangenbeet, zijne uitwerking en mid- delen tot genezing, door W. M. Smit. — Over giftslangen en tegengiften tegen haren beet, door A. A. Wolterbeek. — Eenige opmerkingen en wenken tot beantwoorting der vraag: „hoe kunnen personen, die geene opzettelijke beoefenaars van de natuurwetenschap zijn, de kennis der Nederlandsch -indische produkten bevorderen?“ door W. H. De Vriese. — Conspeetus Systematis Cyprinorum, auct. P. Bleeker. — Vijfde bijdrage tot de kennis der vischfauna van Timor (vischsoorten van Atapoepoe), door P. Bleeker, — Derde bijdrage tot de kennis der vischfauna van Singapoera, door P. Bleeker. — Ferner über den grossen Japanischen Salamander, die sogenannte fliegende Schlange von Bali, Marmor von Patjitan u. s. w. (Fortsetzung folgt.) | Anzeigen. Von den bd früher (im J.1843 u. 45, bei A. Weichart) erschienenen Heften meines Atlas der Cranioscopie, welche damals schon durch 16 künstlerisch sehr vollendete und vollkommen correcte Darstellungen von Todtenmasken und Schädeln irgend merkwürdiger Individuen sich auszeichneten und ausserdem auf vier Contourtafeln zum Erstenmal eine neue und characteristische Vergleichung von je drei oder vier Kopfformen darboten, erscheint eben jetzt bei Fr. A. Brockhaus in “Leipzig eine neue ganz umgestaltete Auflage, mit Hinzufügung von zwölf früher noch nicht abgebildeten Koptformen (meistens Todtenmasken) theils berühmter, theils berüchtigter Personen, so dass gegenwärtig die Gesammtzahl der Tafeln auf dreissig gesteigert ist, welche durch besonders schöne. Ausstattung des jetzigen Herrn Verlegers, sowie durch das Verdienst des trefflichen Zeichners, Herrn M. Krantz, als Ganzes ein in sich geschlossenes wahres Prachtwerk darstellen, dessen Widmung Se. Majestät König Johann von Sachsen, Höchstwelchem auch unsre altehrwürdige Akademie bereits so wesentliche Förderung ihrer Zwecke verdankt, anzunehmen geruht hat. Indem ich denn hiermit dieses Werk der öffentlichen Aufmerksamkeit der besondern Theilnahme meiner Herren Collegen bestens empfehle, bemerke ich, dass der voll- ni SS? > Titel des neuen Werkes ist: — 5 * 63 Neuer Atlas der Cranioscopie, enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel. Eine zweite sehr vermehrte und verbesserte Ausgabe der beiden früher erschienenen Hefte des Atlas der Cranioscopie von Dr. C. G. Carus. Der Inhalt weiset nach: ausser kurzer Einleitung, die Abbildung der Todtenmasken von Carl August, Grossherzog von Weimar, Napoleon I., Talleyrand, Cavour, Mauromichalis, Luther, Kant, Oken, Arndt, Rumohr, Göthe, Schiller, Lenau, Tiedge, Beethoven, Herzogin Amalia von Weimar, Schädel einer Selbstmörderin, Schädel einer Giftmörderin, Idioten-Schädel, Schädel einer Blödsinnigen, Parker (Gift- mörder), Todtenmaske, Kutschke (Vatermörder) Schädel, Mumienkopf und die Schädel von einem Neu- griechen, einem Skandinavier, einem Grönländer, einem Kaffer, einem Bali, nebst einer Contourtafel von vier männlichen Schädeln und einer andern von drei weiblichen Schädeln. — Alle Abbildungen sind genau in natürlicher Grösse und im Profil genommen. Zuletzt folgt eine Tabelle über die Maasse der abgebildeten Köpfe. Besonders in Hinsicht auf die Verlagshandlung, gestatte ich mir noch die Bitte an Alle die, denen diese Anzeige zu Gesicht kommt, die Verbreitung des genannten Werkes durch Einsicht- nahme und Ankauf möglichst fördern za wollen. ‘Carus. Neueste Fortsetzungen der vollständigsten Naturgeschichte a Dr. K. 0 Ind SS wig Reichenb Hofrath und Kasia” Director des K, nator en Mus Dieses umfassendeste und zugleich compendiöseste, desshalb auch verhältnissmässig wohlfeilste und in seinen einzelnen Abtheilungen leicht zu erhaltende Werk dieser Art, welches gegenwärtig durch die ihm bisher gewordene Theilnahme die Zahl seiner Abbildungen auf 9365 gebracht hat, von denen 8162 illuminirt sind und zwar 1864 Säugethiere und 7501 Vögel, sieht nunmehr seiner Vollendung ent- gegen. Vergleichsweise bemerken wir, dass z. B. Schreber 40, Audebert 46, Cuvier 80, unser Verfasser aber 500 Abbildungen von Affen giebt und dass fast in allen Familien dasselbe Verhältniss im Vergleich mit andern Werken sich deutlich herausstellt. Das Verzeichniss aller Abtheilungen mit ihren Preisen, ist in allen Buchhandlungen gratis zu erhalten. Die neuesten sind: Les Singes, the Monkeys. Die vollständigste Naturgeschichte der Affen. Hierzu ein Atlas mit 500 illuminirten Abbildungen. Median-Format 7 Thlr. 10 Ngr. gr. Quart 9 Thir. 20 Ngr. Das Werk ist durch die vollständige, bildliche Darstellung aller bis jetzt entdeckten Affen- arten und durch die fleissige und umsichtige Kritik der selbst in den Zeitschriften des fernsten Aus- landes zerstreuten Literatur, eine überraschende Erscheinung geworden. Dasselbe setzt endlich in den Stand, die in Menagerien und Museen vorkommenden, bisher immer zweifelhaft und schwierig gebliebenen a sicher bestimmen zu können. 64 Les oiseaux chanteurs, the Song-Bird. Die Singvögel als Fortsetzung der vollstän- digsten Naturgeschichte und zugleich als Central-Atlas für zoologische Garten und für Thierfreunde. Ein durch zahlreiche illuminirte Abbildungen illustrirtes Handbuch zur richtigen Bestimmung und Pflege der Thiere aller Classen. — Webe-Vögel: 330 illuminirte Seba Median-Format 7 Thlr. 15 Ngr. gr. Quart 9 Thlr. Diese zum allererstenmale vollständig gegebene Darstellung jener zierlichen Vögel der heissen Klimate, welche alljährlich immer mehr als die Lieblinge unserer Zimmer erscheinen und durch ihre mannigfaltige Färbung und Zeichnung, wie durch ihren angenehmen Gesang uns vergnügen, findet ihren grossen praktischen Werth besonders in der Schilderung ihrer Lebensweise, ihrer Nahrung und ihres Nestbaues, woraus deutlich hervorgeht, dass ihre Fortpflanzung und Aufzucht da nicht gelingen konnte, wo man die hierauf bezüglichen Eigenthümlichkeiten und Vortheile in der Behandlung derselben nicht kannte. Die hier abgebildeten sehr merkwürdigen Nester, werden die Bemühungen für die Fort- pflanzung dieser schönen Singvögel sehr bald erleichtern und sichern. Dresden, den 1. October 1863. W. Türk’s Beta Naturwissenschaftliches Prachtwerk. Te Sen komt deimächstt die dass Sere des in trefflichem Farbendruck hergestellten Werkes : Die Eier der europäischen Vogel nach der Natur gemalt von F. W. J. Bädecker, j mit Text von Brehm, Paessler und Bädecker. In 10 Lieferungen mit 80 Tafeln Fol. Subser.-Preis à 4 Thlr. e | Diese Schlus Meteran des mit unsäglichem | Fleisse Sud grossen Kosten nunmehr vollendeten Werkes kann ich überall nur gegen baar geben. Ich erkläre- mich bereit, für jetzt noch die orn un: des Werkes zum Sub- scriptionspreise zu listàndi wenn die fehlenden Lieferungen bis zur Oster-Messe verlangt werden. — Später und nachdem ee Rest der in kleiner Auflage gedruckten Exemplare completirt sein wird, kann ich einzelne Lanes W mehr nachliefern, zumal der A dann erhöht werden muss. Iserlohn, 1863. J. Bädecker. gegeben den 28. October. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Jede Nummer Preis für 15 Num- 4—2 Bogen gr. 4. mern 1 Thlr. GAMES TOM NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA RAR ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDIN ô- “CAROLINISCHEN DEUSTCHEN i AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRASIDIUMS VON DEM PRASIDENTEN DR. CARL GUSTAV CARUS. Nr. 7.8. u. 9, | Heft IV. Januar 1864. B orn Inhalt: Amtliche Mittheilungen: eiling. — Ertheilung eines Diplonfes als Dr. philosophiae. — Neu aufg Mitglieder der Akademie. — Gestorbene Mitglieder der ER — Forisetzung und uss über den Gorilla und gegen die Hypothese Darwin's. — eg die Kieselsiure die Zusammensetzun 22 ‘oder 8i03? — Bildung von Feldspath auf nassem Wege von H. R. Goeppe A. d. A. — Ueber Cen Dendroli n H. Rob. Goeppert, A. d. A — Verzeichniss der en. und Beamten 4 Laien eee Carolinischen deine Akademie der Natur- rscher, Rene bis zum 1. Februa — Amtliche Mittheilungen. Decret-Ertheilung. Bei Eintragung in das Grund- und Hypothekenbuch des hier für unsere Aka- demie erkauften Hauses, machte es sich vor allen Dingen nöthig, zuvörderst den Tachweis zu liefern, dass die Akademie als moralische Person auch in Sachsen an- erkannt sei, Der Unterzeichnete, sich an das Königl. Sächs. Justiz-, sowie an das Cultus-Ministerium wendend, erhielt hierauf nach Vorlegung der alten Kaiserlichen Privilegien und Urkunden mit der grössten Zuvorkommenheit nachstehendes Decret: «Das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts hat im Einverständ- nisse mit dem Justizministerium die Academia Leopoldino-Carolina, deren Präsident dermalen der Königlich Sächsische Geheimerath Dr. Carus in Dresden ist, als einen von den Kaisern Leopold I. ‘und Karl VII. bestätigten wissenschaftlichen Verein, mit 10 66 den ihr verliehenen Rechten und Privilegien, soweit letztere nach der im Königreiche Sachsen bestehenden Verfassung und Gesetzgebung mit rechtlicher Wirkung ausgeübt werden können, welcher durch den jedesmaligen Präsidenten in allen gerichtlichen und aussergerichtlichen Angelegenheiten vertreten, sowie insonderheit zu Erwerbung von Besitz aller Art im Königreiche Sachsen ermächtigt ist, anerkannt und zu dessen Urkund dieses Decret unter gewöhnlicher Vollziehung ausgefertigt. Dresden, am 24. November 1863. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. (L. S.) gez. Dr. v. Falkenstein.» Hierauf ist nun unsere Akademie als Bürger und Besitzer eingetragen worden, was ich hiermit zur Kenntniss aller Mitglieder bringe. Dresden, den 2. Januar 1864. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Ertheilung eines Diplomes als Doctor philosophiae. Am 1. November 1863. Dasselbe lautet: Ego Carolus Gustavus Carus etc. Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae Praeses Te laudatissimum Dominum Sebastianum Ferreira Soares, ord. imp. Bras. rosae equitem, redituum publicorum in ministerio imp. Bras. praefectum meritissimum, cujus humanitatem eruditionem literarumque copiam et praestantiam ex testimonio Directoris Ephemeridum nostri Domini de Martius cognomine Callisthenes, inter nos celebrati satis probatam tenemus ex ea quae mihi ab Academia concessa est auctoritate Doctorem Philosophiae : solemniter renuncio atque proclamo atque collatam nunc hanc dignitatem Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum Sigillo majori confirmo, Debam Dresdae, die I. m. Novembris a. MDCCCLXIII, 2001. 2002. 2003. 2004. 2008. = 115 SÉ fesa VETO 67 Neu aufgenommene Mitglieder. Am 1. November 1863: Herr Dr. Eugen Bückel, Professor der medicinischen Fakultät an der Uni- versität zu Strassburg, cogn. C. Fr. Burdach. Herr Dr. Ethbin Heinrich Costa, Advocat, Gemeinderath und erster Se- cretär der juristischen Gesellschaft zu Laibach, cogn. Timaeus III. Am 15. November 1863: Hert Dr. Ernst Stizenberger, Botaniker und praktischer Arzt zu Constanz, cogn. Hedwig II. Herr Dr. Hermann Alfred Rudolph von Schlagintweit, naturwissen- schaftlicher Reisender in Indien und Hochasien, cogn. Plinius Indicus III. Am 25. November 1863. . Herr Dr. Franz Liharzik, Augenarzt, Accoucheur, praktischer Kinderarzt und Mitglied des Doctoren-Collegiums zu Wien, cogn. Polycletus. Herr Dr. Albert Baur, Privatdocent der vergleichenden Anatomie und Phy- siologie an der Universität zu Tübingen, cogn. Joh. Müller II. Re Am 20. ce 1863: Profess 1 Zoologie und vergleichenden Ana- tomie und Director des Grossherzogl. zoologischen Museums an der Universität zu Jena, cogn, Poli H. Herr Dr. Friedrich Moritz Heymann, Augenarzt und praktischer Arzt zu Dresden, cogn. Himly II. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 15. September 1863: Dr. Theodor Wilhelm Christian Martius, Professor der Pharmacie an der Taree Mitglied des Central-Verwaltungs - Ausschusses des polytechnischen Vereins zu ‘Bayern und Secretiir der physikal.-medicinischen Ge- sellschaft zu Erlangen. Aufgenommen den 3. August 1837, cogn. Pomel. Am 22. December 1863: Dr. Wilhelm Vrolik, ordentl. Professor der Anatomie, Phy- siologie und Pathologie, sowie beständiger Secretär der königl. Akademie der Wissen- schaften zu Amsterdam. Aufgenommen den 10. Juni 1829, cogn. Backer I. 68 Fortsetzung und Schluss über den Gorilla und gegen die Hypothese Darwin’s. Bei dem Versuche Darwin’s, die Schöpfungsgeschichte auf neue Weise zu deuten, handelt es E wohl wesentlich und zunächst darum, ob man wirksamer Naturkraft, oder, wie wir lieber sagen, göttlicher Schépfermacht zugestehen will, „dass, eben so wie unbestreitbar nur unter ihrer Einwirkung die überall in wunderbarer Weisheit und Vollkommenheit sich offenbarende Organisation einzelner erst entstandener Gattungen hervorgegangen ist, nun ebenso gleichzeitig auch ganz unermesslich ‘viele andere, Jede in ihrer Weise, in gleicher Vollkommenheit hervorgehen konnten,“ oder ob man annehmen müsse: „ein solcher Reichthum des Schaffens überschreite wohl jede Möglichkeit‘, und deshalb sei vielmehr zu glauben, jene ersten wenigen Gattungen hätten in ganz unermesslichen Zeiträumen durch immer un- merkliche, je nach Clima und Oertlichkeit, verschiedene Einflüsse sich dergestalt verändert, dass durch unzählbare Mittelglieder, etwa aus einem Karpfen ein Wallfisch, oder aus einem Krebs ein Gürtelthier oder Rhinoceros, habe hervorgehen können, ja dass endlich der Mensch selbst so nur als letzte Meta- morphose des Affen auftrete.“ — Herr Darwin hat gewiss mit an sich ausgezeichnetem Fleisse, in seinem Buche gar manche interessante Erfahrungen gesammelt und verglichen, an denen das vielfältige, sich je nach äusseren Einflüssen in hohem Grade, Umbilden einzelner Organisationstypen — das so- genannte „Ausarten“ — der Species sich bestätigt; allein in welch enge Grenzen finden wir im Ganzen dergleichen doch nimmer eingeschlossen, und wie vielfältig wird selbst dies doch grossentheils schon da- durch compensirt, dass, sich selbst überlassen, die meisten dieser Modificationen sich bald wieder ver- lieren; und so die Gattung, nach einigen Generationen, zuletzt immer wieder in ihre frühere Form zurückkehrt. Ist es also nicht jedenfalls doch wirklich wahrheits- und vernunftgemässer, bei Vorgängen, welche nun einmal nie vollständig durch Erfahrung entschieden werden können, in Hinblick auf das überhaupt Unendliche und Unermessliche ursprünglichen Schaffens in einer an und für sich unendlichen Welt, durchaus und rein von dem Gedanken auszugehen, dass, „je nach den verschiedenen Reifungs- perioden des Planeten auch dessen — durch jedesmal MES sich neu entwickelnde ene Geschlechter der Lebendigen Statt fand!?“ Zu erklären und im Einzelnen nachzuweisen vie der Mensch nie das Neu-Werden dëck nur eines Infusorium vollständig vermögen! — Müssen wir aber einmal das so Geworden-sein bei sämmtlichen ersten Lebendigen gelten lassen, was sollte uns engherzig zurückweichen machen vor dem Gedanken des in gleicher Weise Entstehens einer Unermesslichkeit von Gattungen, in deren Menge jedoch sich stets die Idee einer tiefsinnigen genetischen Folge dergestalt offenbart und darbildet, dass wir. die reiche Mannichfaltigkeit aller Thierformen zusammengenommen, überall wieder anzuschauen berufen und berechtig, sind, gleichsam nur als den auseinandergelegten, sò zu sagen aufgeblätterten Organismus desjenigen Wesens, in welchem wir die Spitze und Vollendung aller” irdischen Bildung anzuerkennen haben, d. i. des Menschen? — Ja, wiederholt sich nicht (eben als volle Bestätigung dieses Gedankens) bei jeglichem Werden irgend eines höhern Lebendigen im Kleinen und Einzelnen immer dasselbe Ver- hältniss, welches dort im Grossen, Unendlichen unverkennbar ist! — denn so gewahren wir z. B. im be- brüteten Ei deutlich, wie in erster gleichmässiger Zellsubstanz gleichsam durch einen Zauberschlag in gleichem Moment alle die grossen Lebensgegensätze, z. B. der zwischen Herz und Nerven-Centralmasse, zwischen Hirn und Rückenmark, zwischen Nervensystem und Nervenskelet, zwischen den polarvertheilten Sinnesorganen und Gliedmaassenpaaren, zwischen Athmungs- und Dauungsorganen u. s. w., hervortreten, 69 jedoch nie so, dass das Herz etwa allmählig Hirn würde, oder der Magen allmihlig Lunge, oder Ge- fisse zu Nerven, u. s. w., sondern aus urspriinglicher allgemeiner Gleichartigkeit gehen Punkt für Punkt in immer weiterer TheilungundGegensetzung, wie nach einem gross- artigen in der Gesammtheit angeschauten Plane, alle Einzelheiten, jede an ihrer Stelle, hervor, bis die gesammteldee desGeschöpfes in ihrer innern Zweckmässigkeit und Schönheit für den einzigen grossen Ueberblick fertig vor uns da liegt — gerade so wie der Gedanke einer unendlichen mannichfaltigen Schöpfung*mehrfach sich einst verwirklichte im Werden einer unendlichen Menge von Geschlechtern, alle aber wieder in sich gehörig zu dem einen einzigen grossen wunderbaren Bilde eigenthümlicher und unendlich mannichfacher Belebung der Erde. Ich denke eine solche Ansicht ist es, welche dem philosophischen Ueberblicke der gesammten Schöpfung sich stets mehr und vollständiger empfehlen wird, als diejenige, welche wir von Herrn Darwin dargelegt und von Andern mannichfach wiederholt und vertheidigt finden! — Namentlich möchte ich die zuletzt aufgeführte Parallele zwischen der Entwicklung des einzelnen Organismus und der der unendlichen Reihe der Organismen der Erde geradezu als schlagend für unsere Ansicht aufstellen, denn es bleibt für den rationellen Physiologen in Wahrheit undenkbar, wie zwei 80 nahe verwandte Vorgänge in ihrem innersten Wesen, als auf zwei ganz verschiednen Principien ruhend, angenommen werden sollten. e Carus. Hat die Kieselsäure die Zusammensetzung Si O? oder Si O°? Die Kieselsäure spielt eine der wichtigsten Rollen im chemischen Haushalte der Natur. Ihre chemische Kraft ist es vorzugsweise, welche die. dia, starre. Masse unseres Erdkörpers zu einer hinreichend widerstandsfähigen macht, welche Alkalien und gewisse andere Basen chemisch gebunden hält und im Laufe der Jahrhunderte nicht mehr von ihnen herausgiebt, als zur Nahrung der Pflanzen erfordert wird. Dass eine so überaus verbreitete und vom Schöpfer mit so wesentlichen Funktionen begabte Säure hin- sichtlich ihrer atomistischen Constitution noch immer nicht zweifellos erforscht zu sein scheint, könnte man als blame für die Chemiker ansehen. Allein wir dürfen nicht unberücksichtigt lassen, dass diese Erforschung bei der Kieselsäure unläugbar mit ganz eigenthümlichen Schwierigeiten verknüpft ist. Möge man aus dem Folgenden beurtheilen, ob es gelungen ist, diese Schwierigkeiten zu über- winden. Das Wünschenswerthe einer solchen Ueberwindung wird namentlich allen Chemikern, Mine- ralogen, Geognosten und Metallurgen einleuchten, die sich mit der Kieselsäure und ihren Verbindungen 80 vielfach zu beschäftigen haben und denen gar mancherlei Unbequemlichkeiten aus dem Zwiespalte der Meinungen erwachsen, der in Betreff der chemischen Constitution dieser Säure besteht. Die Thatsachen, aus welchen man auf die atomistische Constitution einer Sauerstoffsäure schliesst, sind in der Regel rein chemischer Art; doch können auch solche in Betracht kommen, welche mehr oder weniger als physikalische bezeichnet werden müssen. Zu letzteren gehören die auf Isomorphie, Atomwärme, Atomvolum, Dampfdichte u. s. w. beruhenden Verhältnisse. Da die ersteren hierbei unzweifelhaft ein sichereres Anhalten gewähren als die letzteren, so pflegt man die — nur zu oft mit Ausnahmen behafteten — physikalischen Thatsachen erst dann zu berücksichtigen, wenn es an betreffenden chemischen mangelt. So ergiebt sich z. B. die atomistische Constitution der Schwefelsäure aus folgenden chemischen Thatsachen. 70 I. Schwefelsäure und Kali, KO, bilden ein neutrales Salz, in welchem der Sauerstoff der Schwefel- säure 3 Mal so viel beträgt als der des Kalis. Dies führt zur atomistischen Zusammen- setzung dieses Salzes KO. 80s. H. Schwefel und Sauerstoff können sich in mehreren Verhältnissen mit einander verbinden. Die Sauerstoffmengen, mit welchen 1 Atom (oder Aequivalent) Schwefel in der unterschwefeligen, schwefeligen und Schwefelsäure verbunden ist, verhalten sich wie 1:2:3. Hiernach sind die entsprechenden Zusammensetzungen dieser Säuren = SO, 802 und SO3 oder Multipla dieser Verhältnisse. Aus beiden diesen Daten lässt sich also übereinstimmend auf eine atomistische Constitution der Schwefelsäure = SO? schliessen. Die Möglichkeit, dass in derselben nicht 1 Atom, sondern ein Doppel- atom Schwefel enthalten sein könne, wird durch andere Umstände ausgeschlossen, ‘deren Erörterung uns hier zu weit führen würde. Wären früher analoge Thatsachen wie I. und II. in Betreff der Kieselsäure bekannt gewesen, so hätte es niemals einem Zweifel unterlegen, dass auch diese Säure eine atomistische Constitution, Si Os besitze. Aber solche Thatsachen kannte man nicht; weder ein für sich auftretendes, dem schwefelsauren Kali analoges Salz, noch eine andere Oxydationsstufe des Siliciums als die Kieselsäure. Berzelius*), welcher die atomistische Zusammensetzung dieser Säure einer eingehenden und gründlichen Prüfung unterwarf, musste von anderen chemischen Anhaltspunkten ausgehen. Mit Recht stellte er hierbei den Feldspath (Orthoklas und Albit), als das verbreitetste und wichtigste aller natürlich vor- kommenden eu in den Vordergrund. Die Zusammensetzung desselben ergiebt sich, bei Annahme der Kieselsäure — Si 03, ebenso einfach als naturgemass: R Si + Al Sis d. h. gleich einem Doppelsalz aus 1 Atom neutralem jkieselsauren Alkali und 1 Atom neutraler kieselsaurer Thonerde. ,,Wollte man aber,“ sagt Berzelius (L. c. S. 1201), ,,in der Kieselsiure 2 Atome Sauerstoff annehmen, so wäre das Thonerdesalz im Feldspath aus 1 At. Thonerde und 44 At. Kiesel- sàure zusammengesetzt, eine Zusammensetzungsweise, die unmöglich ist, oder aus 2 At. Thonerde und 9 At. Kieselsäure, eine Zusammensetzungsweise, die man ungereimt nennen müsste.“ L. Gmelin, welcher den Glauben hegte, dass die Kieselsäure — Si O2 sei, suchte diese von Berzelius im Feldspath aufgestellte Klippe dadurch zu umschiffen, dass er die Feldspathformel folgender- massen construirte: R Si? + dl gin. o wonach 1 At. eines dreifach sauren kieselsauren Alkalis mit 1 At. neutraler kieselsaurer Thonerde vereint sein müsste. Sicherlich kann man diesen Umschiffungsversuch keinen glücklichen nennen. Die Kohlensäure, G, mit welcher man die Kieselsäure parallelisiren möchte, giebt uns kein Beispiel einer so ausserordentlich sauren Verbindung R Cs. Wenn diese aber auch bei der Kieselsäure existirte, so wäre es höchst unwahrscheinlich, dass sie im Feldspath neben neutraler kieselsaurer Thonerde auf- treten könnte. Wie sehr diejenigen Chemiker, welche 2 At. Sauerstoff in der Kieselsäure annahmen, sich be- * eine dieser Annahme gemässe plausible Deutung der Feldspath- Zusammensetzung ausfindig zu *) Lehrbuch der Chemie, 5. Aufl., Bd. 3. S. 1200 — 1204. 71 machen, geht daraus hervor, dass sie uns ausser der Formel (1) noch folgende zwei zur Auswahl hinstellten. 1) R Si + AI Sit . . . @) Re Sis + Ais Si... (3) Die Formel (2) — deren Aufstellung, wie die der Formel (1), Berzelius nicht für möglich gehalten zu haben scheint — enthält ein Doppel-Silicat neben einem Vier-Drittel-Silicat. Auf Formel (3) bezieht sich der obige Ausspruch von Berzelius. Der geringe Grad von Wahrscheinlichkeit, den alle diese Formeln an sich tragen, konnte keinen bezeichnenderen Ausdruck finden als derselbe sich durch die Unentschiedenheit ausspricht, welche in dieser Aufstellung von drei Formeln liegt. In Betracht dieser Umstände erscheint es gerechtfertigt, dass Berzelius jener älteren Ansicht, nach welcher 3 er in der Kieselsäure vorhanden sind, treu blieb. Er liess hierbei gewisse physikalische Thatsachen, die man zu Gunsten der anderen Ansicht angeführt hatte, nicht unbeachtet; allem er wies nach, dass man sich hinsic der daraus abgeleiteten Schlüsse auf allzu unsicherem Boden befände. 2) i | Zugleich möge hierbei auf eine andere Ungereimtheit aufmerksam gemacht werden, welche sich bei der Deutung der chemischen Constitution der Feldspathe nach der Zwei- Atomentheorie $) ergiebt. Während nach der Drei-Atomentheorie Orthoklas und Albit, als neutrale Silicate, diejenigen Feldspäthe sind, welche die einfachst mögliche chemische Constitution besitzen, wird diese Rolle, nach der Zwei- Atomentheorie dem Andesin È Si + Al Sis zuertheilt. Letzterer ist jedenfalls, im Vergleich mit Orthokas und Albit,. ein àusserst sparsam vor- kommendes Mineral, dessen Existenz von einigen Mineralogen sogar in Frage gestellt wird. Gewiss aber ist es im en Grade unwahrscheinlich, dass gerade der Feldspath von der einfachsten chemischen Constitution als ein so wenig verbreiteter, ja zweifelhafter auftreten sollte. Zufolge der Drei- Atomen- theorie dagegen erhalten Orthoklas und Albit sowohl die Rolle des einfachst zusammengesetzten als die des verbreitetsten Feldspathes. rner würde, bei Annahme der Formel (1) für Orthoklas und Albit — also bei Annahme eines dreifach kieselsauren Alkalis, È Sis — eine Kluft in der Reihe der Feldspathe entstehen, indem bei keinem Feldspathe ein zweif ach kieselsaures Alkali, R Sia, vorkäme, was doch die gewöhnliche Form der sauren Salze ist. Um diese bedeutungsvolle Kluft zu schliessen, bleibt den Anhängern der Zwei- Atomentheorie kein anderes Mittel übrig, als von ihren zur Auswahl gestellten Formeln (1), (2) und (3) die erste und die letzte zu verwerfen und sich definitiv für die, Formel (2) zu erklären. Dass Berzelius diese unberücksichtigt liess, hat wohl ohne Zweifel darin seinen Grund, dass in ihr zwischen Thonerde und Kieselsäure ein Sauerstoff-Verhältniss von 3: 8 verlangt wird, Indem nun der Feldspath, wie jeder Vorurtheilsfreie erkennen muss, ein für die Berzelius’sche Ansicht entschieden günstiges Zeugniss ablegt, bemühten sich die Gegner derselben, diese gewichtige Thatsache durch gewisse Gegengewichte zu schwächen. Solche glaubten sie in mehreren Mineralien gefunden zu haben, deren chemische Formeln sich angeblich vereinfachen, wenn man in der Kieselsäure 1) 1 Handbuch d. Mineralehemie, S. 626 u. 627. 2) L 3) Sig möge a die Ansicht bezeichnet werden, nach welcher 2 At. Sauerstoff in der Kieselsäure vorhanden. 72 2 At. statt 3 At. Sauerstoff annimmt. Bei näherer Betrachtung aber reducirt sich diese Vereinfachung wesentlich darauf, dass der Ausdruck R Si einfacher sein soll als R Sit. Wenn dies wirklich der Fall wäre — obgleich ein Zweidrittel - Silicat nicht weniger Berechtigung hat als ein neutrales — so wäre dann, in jenem Sinne jedenfalls auch Re Sis weniger einfach als R Si. Aus solchen Verhältnissen kann somit kein Vortheil für die 555 gewonnen werden. Allein nicht blos bei den Feldspathen, sondern auch bei anderen, fast gleich wichtigen und sehr verbreiteten Mineralien ist diese Theorie auf Widersinnigkeiten gestossen. So z. B. giebt sie uns für Granat und Hornblende die folgenden Formeln, denen die Formeln der angeren Theorie zur Seite gesetzt sind. % nach der Zwei-Atomenth.: Dre i -Ato h. Granat. 3 R. 81 1 II- Sie:. h K. Si Als ez Hornblende 6 R iR dir... (e) R Si + Rs Sit „(d) Was zunächst die Granatformel anbelangt, so wird uns von der eee noch eine zweite, vereinfachte Formel È: Si? + À Si 3 geboten. Wenn diese auch keinen Vorzug vor Formel (2) verdient, so verdient sie ihn jedenfalls vor (a). Wir wollen nun nach einer anderen Richtung einen Vergleich zwischen den Formeln (a) und (5) anstellen. In der Granatformel (8), wie sie von der Drei - Atomentheorie aufgestellt wird, liegt eine Andeutung zur Erklärung der bekannten Thatsache, dass Magneteisenstein (Spinell u. s. w.) und Granat gleiche Krystaliform besitzen; denn der Granat besteht aus 3 R, 2 Si und 1 Al, was sich allgemein durch 3 È und 3 R ausdrücken lässt, wenn wir dabei Kieselsäure und Thonerde gleiche atomistische Rollen spielen lassen. Vereinfacht wird dies zu À B also zur Formel des Magneteisensteins. Aus der Granatformel (a’) der Zwei-Atomentheorie lässt sich in solcher Weise keine verwandtschaftliche Beziehung zwischen beiden Mineralien herauslesen. Jetzt zur Hornblendeformel. Diese ist selbst unseren Gegnern so unwahrscheinlich vorgekommen, dass es versucht wurde, sie gänzlich aus dem Wege zu schaffen. Rammelsberg 1) hat sich bemüht, nach- zuweisen, dass es gar keine Mineralspeeies Hornblende (Amphibol) gebe, sondern dass dieselbe mit dem Augit identisch sei. Diese eigenthümliche Ansicht in einem besonderen Aufsatze zu widerlegen ?), ist mir nicht schwer geworden. Ich glaube sogar kaum, dass es bei der grossen Mehrzahl der Mineralogen einer Widerlegung bedurft hätte. Eine Theorie, welche an drei so hervorragenden und scharf ausgeprägten Mineralien wie Feld- spath, Granat und Hornblende mehr oder weniger Schiffbruch leidet, kann uns kein Vertrauen einflössen. Sie muss mit einem Mangel an Umsicht zu Werke gegangen sein und einen falschen Cours gesteuert haben. Mit Recht kann man nun fragen, wie denn unter solchen Umständen die Zwei- Atomentheorie überhaupt jemals Boden in der Wissenschaft gewinnen konnte? Wir wollen unseren Gegnern keineswegs È 1) Ueber die krystallographischen und chemischen Beziehungen von Augit und Hornblende. Poggendorffs Ann, Bd. 103 (1858). : e 2) Poggendorffs Ann. Bd. 105. 73 vorwerfen, dass sie sich ausschliesslich durch den Reiz des Neuen blenden, durch Veränderungssucht und kleinliche Rücksichten leiten liessen. Sie konnten sich auf eine, damals allgemein anerkannte, chemische Thatsache berufen, durch welche unläugbar ihre Theorie in ein helleres Licht gestellt wurde als die unserige. In L. Gmelin’s Handbuch‘), Otto Graham’s Lehrbuch?) und anderen Werken der Chemie finden wir nämlich den Satz aufgestellt: È Kieselsiure, bei ihrem Zusammenschmelzen mit überschüssigem, neutralem kohlensaurem Kali (und Natron), treibt so viel Kohlensäure aus, dass der Sauerstoff der Kieselsiure gleich ist dem Sauerstoff der ausgetriebenen Kohlensäure. Hiernach bildet sich bei einem solchen Zusammenschmelzen, wenn wir das Resultat im Sinne der Drei- Atomentheorie auslegen, ein Zweidrittel- Silicat Rs Si? während nach der Zwei-Atomentheorie ein neutrales (einfaches) Sililat R Si entsteht. Unstreitig aber ist es wahrscheinlicher, dass bei dieser Sattigung der Kieselsiure mit Kali (und Natron) ein neutrales, als dass hierbei ein Zweidrittel-Silicat gebildet wird. So lange daher diese Thatsache als eine feststehende angesehen wurde, konnte es Manchem zweifelhaft erscheinen, welcher der beiden in Controverse stehenden Theorien er sich zuwenden solle. In einer ausführlichen Arbeit 8), die eine grosse Reihe sorgfältiger Untersuchungen umfasst, habe ich aber den Beweis geführt, dass jener Satz mehr Irrthümliches als Wahres in sich schliesst. Aus meinen Untersuchungen ergab sich zunächst: dass Kali und Natron hierbei ein verschiedenes Verhalten zeigen, und dass das Verhalten jedes dieser Alkalien überdiess noch in sehr wesentlichem Grade von der A bedingt ist. Betreff des Kali's fand ich: 1) dass unter Einwirkung der He Temperatur, bei welcher Kieselsiure und kohlensaures Kali auf einander chemisch wirken, ein Silicat des Kalis gebildet wird, in welchem die Kieselsäure 3 mal so viel Sauerstoff enthält als das Kali, und welches daher, im Sinne der Drei- Atomentheorie, höchst einfach durch KSi bezeichnet und als ein neutrales Silicat aufgefasst werden muss. Letzteres um so mehr, als darin Kieselsäure und Kali mit der beziehendlich stärksten Verwandtschaft an einander gebunden sind, indem bei jeder grösseren Kalimenge, mit welcher die Kieselsäure durch höhere Temperatur sich zu verbinden gezwungen wird, eine nachweisbare Verminderung dieser Verwandtschaft eintritt; bei jeder kleineren Kalimenge und niedrigster Temperatur aber stets dasselbe Silicat K Si entsteht, indem die überschüssige Kieselsäure unver- bunden bleibt. 2) dass unter Einwirkung der höchsten Temperatur, bei welcher Kieselsäure und kohlen- saures Kali ohne beginnende Verflüchtigung des letzteren zusammengeschmolzen werden können, ein anderes Kalisilicat gebildet wird, in welchem der Sauerstoff der Kiesel- 1) Handbnch der Chemie, 4. Aufl, Bd. 2 . 355. 2) Lehrbuch der Chemie, 3. Aufl., 2. Band, 2. Abtheil., S. — u. 320. 3) Wöhler und v. Liebigs Ann. d. Chemie, Bd. 116, S. 129 — 74 säure 14 mal so viel beträgt als der des Kalis und welches sich daher in unserem Sinne durch Kt Si bezeichnen und als ein Halb-Silicat auffassen lässt. Diese beiden Silicate, welche das Minimum und Maximum des unter Umständen mit Kieselsäure verbindbaren Kalis repräsentiren und welche von unserer Drei - Atomentheorie ebenso einfach als natur- gemäss durch ausgedrückt werden, sieht sich die Zwei-Atomentheorie genöthigt in die Gewänder K? Sis una K+ Sis zu hüllen. Ein so entschiedenes Ziehen des Kürzeren, zu welchem die Zwei- Atomentheorie hier yerurtheilt ist, würde hingereicht haben, derselben ein für allemal die Lust zu fortgesetstem Streite zu benehmen, wenn sie nicht geglaubt hätte, in dem — unter gleichen Umständen — abweichenden Verhalten des. Natrons einen nothdürftigen Waffenrest zu finden, um honoris causa den Streit fortzusetzen. Unter denselben Umständen nämlich, bei welchen die Kalisilicate K Si una K? Si gebildet werden, entstehen die Natronsilicate Na: Sit und Nas Si voi det Wiedere alte Nothwehr angewiesen: Na Si einfacher sein soll als Nas Si?! Einfacher ist es jedenfalls, aber, unter Berücksichtigung der Verhältnisse, keinesweges natürlicher. Doch wir wollen unsere errungenen Vortheile nicht einmal so weit ausbeuten, als wir dazu berechtigt sein dürften. Unter allen Umstanden steht so viel fest, dass das Verhalten der Kiesel- siure beim Zusammenschmelzen mit kohlensaurem Alkali ein anderes ist, als in dem oben angeführten, lange Zeit fiir wahr gehaltenen Satze angenommen wird, und zwar ein solches: dass dasselbe mindenstens nicht zu Gunsten der Zwei-Atomentheorie, ras eher zuGunsten der Drei-Atomentheorie spricht, Hierdurch wird unsern Gegnern nicht allein die wichtigste chemische Thatsache entzogen, die sie gegen uns ins Feld stellten, sondern die Zwei- Atomentheorie verliert zugleich den festen Punkt, von welchem aus sie den Kampf begann. Sowohl der kürzlich zu Leipzig verstorbene Professor Otto Bernhard Kühn als Leopold Gmelin, welche die Haupt- Urheber der Zwei-Atomentheorie sein dürften, gingen hierbei vorzugsweise von jenem irrthümlich ange- nommenen Satze aus. Wäre ihnen damals der wahre Sachverhalt hinsichtlich des Verhaltens der Kiesel- säure beim Zusammenschmelzen mit kohlensaurem Alkali bekannt gewesen, sie hätten jene Theorie sicherlich niemals aufgestellt uud uns viel Mühe und Arbeit erspart! Noch einige, nachträgliche Bemerkungen über das in Rede stehende Verhalten der Kieselsäure zu den kohlensauren Alkalien mögen hier ihren Platz finden. Dass unter denselben Umständen, unter welchen sich 1 Aequivalent Kieselsäure mit 1 Aequivalent Kali zu K Si verbindet, 1 Aequivalent Kieselsäure mit 14 Aequivalent Natron das Silicat Nas Sit bildet, dass also die Kieselsäure hierbei 14 mal so viel Natron als Kali aufnimmt, findet seine Erklärung in der verschiedenen Stärke dieser Basen. Von T5 der schwächeren Base Natron wird zur Sättigung der Kieselsäure mehr erfordert als von der stärkeren Base Kali, Ein Silicat Na Si existirt sicherlich ebensowohl wie K Si, nur erfordert seine Bildung eine noch niedrigere Temperatur und — da diese, wenn eine Einwirkung auf trockenem Wege erzielt werden soll, nicht möglich ist — ganz andere Umstände; Umstände, wie sie wahrscheinlich bloss auf nassem Wege geboten werden können. Da nun die Darstellung eines neutralen Natronsilicates Na Si, gegenüber dem neutralen Kalisilicate K Si, immerhin von Interesse ist, indem sie die Wehrkraft unserer Theorie erhöht, so habe ich neuerlich verschiedene Versuche in dieser Richtung angestellt. Obgleich dieselben bisher nicht zu dem gehofften Resultate geführt haben, glaube ich doch meine dabei gesammelten Er- fahrungen mittheilen zu müssen. Um die Entstehung eines Silicates Na Si nachzuweisen, liegt nichts näher, als (amorphe) Kieselsäure mit einer Auflösung von kohlensaurem Natron zu kochen und die Menge der dadurch aus- getriebenen Kohlensäure im Verhältniss zur aufgelösten Kieselsäure zu bestimmen. Allein auf diesem, anscheinend einfachen Wege lässt sich, wie ich fand, schwerlich ein genaues Resultat erreichen. Ist nämlich das kohlensaure Natron im grossen Uebermaass vorhanden, so entweicht, trotz aufgelöster Kieselsäure und fortgesetzten Kochens, wenig oder gar keine Kohlensäure, sondern die von der Kieselsäure deplacirte Kohlensäure bleibt — wahrscheinlich eine entsprechende Menge anderthalb kohlensaures Natron bildend — in der Auflösung. Wendet man dagegen eine hinreichend geringe Quantität kohlensaures Natron an, so wird zwar Kohlensäure ausgetrieben, aber nicht die ganze von der Kieselsäure deplacirte Menge. Beschränkt man die Quantität des kohlensauren Natrons noch mehr, so scheidet sich beim Er- kalten der Solution gallertartige, etwas natronhaltige Kieselsäure aus, entweder weil sich ein saures kieselsaures Natron gebildet hatte, oder weil die in der Lösung zurückgehaltene, überschüssige Kohlen- säure beim Erkalten wieder die Kieselsäure verdrängt, oder endlich weil beides stattfindet. Somit hat man hier mit verschiedenen N Nebenumständen zu kämpfen, die ein. scharfes Resultat unmöglich machen dürften. Ein zweiter Weg, den ich zur Erreichung gedachten Zieles einschlug, war folgender. Kiesel- säure wurde in einer kochenden Solution von kaustischem Natron gelöst und die verdünnte Lösung nach dem Erkalten mit Alkohol versetzt, bis zur Entstehung eines Niederschlages. Dieser bestand aus Kieselsäure, Natron und Wasser, aber in verschiedenen Gewichtsverhältnissen, die durch das Gewichts- verhältniss der aufgelösten Kieselsäure zum angewandten Natron bedingt wurden. Alle diese Nieder- schläge enthalten jedoch mehr Kieselsäure als das neutrale kieselsaure Natron erfordert; und dies ist selbst dann noch der Fall, wenn auf 1 Aequivalent Natron nur 1 Aequivalent Kieselsäure gelöst wurde. Sie scheinen Verbindungen (oder Gemenge). von saurem und neutralem, wasserhaltigem kieselsaurem Natron zu sein. Dennoch dürfte es Interesse haben, wenn ich die Zusammensetzung Mer dass eines dieser Niederschläge, wie ich sie durch die Analyse fand, hier anführe. Geglühte, amorphe Kieseläure wurde in kochender kaustischer Natronlauge bis sur annähernden Sattigung gelöst, die Auflösung mit Wasser verdünnt und Alkohol hinzugefügt bis zur Entstehung eines beträchtlichen Niederschlages (in welchem weniger als die Hälfte der gesammten, aufgelösten Kieselsäure enthalten war). Dieser Niederschlag brauchte mehrere Tage zu seinem Absetzen und bildete dann eine durchscheinende, zähe, harzähnliche Masse, welche durch Decantiren von der Flüssigkeit getrennt, ‘darauf: mit Alkohol von ähnlicher Concentration, wie er in letzterer bereits vorhanden war, gewaschen und dann zwischen Fliesspapier gepresst wurde. Einen Theil des so behandelten Niederschlages trocknete ich über Schwefelsäure, was trotz wiederholten Zerreibens, gegen zwei Wochen erforderte. ee anderer 11 76 Theil desselben wurde im Luftbade bei 100° C. getrocknet, der rückständige Theil endlich in geglühtem Zustande der Analyse unterworfen. Es ergaben sich hierbei folgende Zusammensetzungen. 1) Getrocknet über Schwefelsäure, Sauerstoff!) gefunden berechnet Kieselsäure 62,05 32,21 32,65 = 6 Natron . . 20,59 5,28 5,44 = 1 Wasser. . 17,36 15,43 16,32—3 100,00 2) Getrocknet bei 100° C. Kieselsäure 65,57 34,04 34,50 = 6 Natron. . 21,75 5,57 5,75 = 1 Wasser. . 12,68 11,97 11,50 = 2 00,00 3) Geglüht bis zum vollständigen Entweichen des Wassers, was unter starkem Aufblähen stattfand. Die aufgeblähete Masse wurde zerrieben und zu Glas geschmolzen. Sauerstoff gefunden berechnet Kieselsäure 75,09 = + 89,51=6 Natron. 10500 da 6,58 1 Hiernach ist der über e a Niederschlag von der chemischen Constitution Na Si? + 3H Durch Trocknen bei 100° C. verliert er 1 Atom Wasser und wird zu Na Si? +2H und durch Glühen erhält man Na Si? Dieses zweifach-kieselsaure Natron, welches die Zwei-Atomentheorie als ein dreifach- kieselsaures Salz = Na Sis auffassen und damit die gewühnlichste Form der sauren Salze überspringen muss, ist bereits von Forch- hammer ê) auf anderem Wege dargestellt und zugleich im Wasser der Geisers nachgewiesen worden. Da sich nun auf keinem dieser eingeschlagenen Wege neutrales kieselsaures Natron bilden liess, so wurde es direct dargestellt durch Zusammenschmelzen von 1 Aequivalent Kieselsäure und 1 Aequivalent kohlensaurem Natron bis zur vollständigen Austreibung der Kohlensäure. Die geschmolzene, zähflüssige Glasmasse, einer langsamen Abkühlung unterworfen krystallisirte nicht und zeigte auch im polarisirten Lichte keine Spur einer krystallinischen Anordnung. In gepulvertem Zustande war sie in D = kg Berechnung des Sauerstoffs wurde das Atomgewicht von ‘Si = 570,139, dem Mittel aus 577,778 und 2) — Meeder Bestimmung 25,12 3) Gmelin's Handbuch, 4. Aufl. Bd, 2, 8. 361 und 362. 77 kochendem Wasser leicht löslich. Die Auflösung: trocknete unter der Luftpumpe zu einer glasartigen amorphen Masse ein. Ebenso wenig konnte ein krystallisirtes Doppelsalz erhalten werden, als neutrales kieselsaures Natron mit neutralem borsaurem Natron in verschiedenen Verhältnissen gemischt einer solchen Behandlung unterworfen wurde. Aus allen diesen Versuchen geht hervor, dass Na Si keine durch Krystallisation ausgezeichnete Verbindung ist und dass wir bisher nicht die Umstände hervorzurufen vermochten, unter welchen es sich als ein selbstständiges Silicat darstellt. Konnte sich also hierdurch für die Beweisgründe der Drei- Atomentheorie kein Zuwachs ergeben, so thut dies denselben jedenfalls keinen Abbruch, um so weniger, wenn wir die folgende Thatsache berücksichtigen. Durch meine oben citirten Untersuchungen über das Verhalten der Kieselsäure beim Zusammen- schmelzen mit kohlensaurem Alkali wurde nachgewiesen, dass, unter gleichen Umständen, zur Sättigung der Kieselsäure stets 14 mal so viel Natron erfordert wird als Kali, so dass unter Verhältnissen, welche die Entstehung des Kalisilicates K Si bedingen, das Natronsilicat Nas Si? gebildet wird. Von diesem Verhalten der Kieselsäure auf heissem Wege giebt es ein interessantes Analogon, wie wir aus Versuchen entnehmen können, welche schon in älterer Zeit von Arfvedson *) angestellt wurden. Derselbe fand, dass, beim Zusammenschmelzen von Borsäure mit kohlensaurem Alkali sich unter gleichen Umständen bilden das Kaliborat KB und das Natronborat 15 ee Nas Be Kieselsäure und Borsäure zeigen hier also ein ganz analoges Verhalten. Da nun die Borsäure unbe- streitbar und unbestritten 3 Atome Sauerstoff auf 1 Atom Bor enthält, so ist dies ein Grund mehr für die gleiche atomistische Constitution der Kieselsäure. Hiermit haben wir unsere Uebersicht derjenigen chemischen Thatsachen beendet, welche bei der atomistischen Deutung der chemischen Constitution der Kieselsäure eine wesentliche Rolle spielen, insoweit sich dieselben aus der Zusammensetzung der Silicate entnehmen lassen. Es sind dies also Daten, welche für die chemische Thatsache I bei der Schwefelsäure (siehe oben) eintreten. Wenn sie auch nicht so unmittelbar und sicher für 3 Atome Sauerstoff in der Kieselsäure sprechen, wie dies bei der Schwefelsäure herausgestellt wird, so kann es doch nicht dem mindesten Zweifel unterliegen, dass die Drei- Atomentheorie kräftige Unterstützungspunkte in ihnen findet, während die Zwei - Atomentheorie ihre ganze chemische Basis dabei verliert, | chen wir nun zu, wie es sich bei der Kieselsäure mit einer chemischen Thatsache II, analog der oben bei der Schwefelsäure angeführten, verhält. Seit längerer Zeit hat sich mein hochverehrter Freund Wöhler damit beschäftigt, eine niedrigere Oxydationsstufe des Siliciums als die Kieselsäure darzustellen. Aus seinen neuesten, vor Kurzem ver- 1) Gmelin’s Handbuch, L, c. S. 25 und 86 78 öffentlichten Arbeiten hierüber (Annalen der Chemie, Bd. 127, S. 257) gestattet mir derselbe, Folgendes zu entlehnen. Wird Silicium-Calcium, eine krystallinische Verbindung von bestimmter ‘Zusammensetzung, mit Chlorwasserstoffsäure übergossen, so zersetzt es sich unter heftiger Wasserstoffentwickelung und verwandelt sich dabei in eine orangegelbe Substanz, welche bei wiederholten Analysen folgender- maassen zusammengesetzt gefunden wurde: 1 j à ei? 4. 5. 6, Silicium . 67,13 67,78 68,48 68,27 70,75 70,64 Wasserstoff 2,48 2,55 2,39 Sauerstoff . (30, _+ (30,39) (29, 67) (29,13) 100,00 100,00 100,00 Da die Mengen des gefundenen Siliciums zwischen 67,13 und 70,64 Proc., also um 3,51 Proc., differiren, so lässt sich vor der Hand kein vollkommen sicherer Schluss auf die aoii Constitution dieser Substanz ziehen. Wöhler hat daher vorschlagsweise zwei Formeln aufgestellt, von denen sich die eine auf den niedrigeren, die andere auf den höheren Siliciumgehalt bezieht i), nämlich Ste H* O° und Sit Ha 04- seinen) entsprechend: entsprechend: Silicium . . 68,29 70,5 Wasserstoff . 2,44 2,5 Sauerstoff . . 29,27 27,0 100,00. 100,00 Doch ist, wie ich mir zu bemerken erlaube, bei Annahme des höheren Siliciumgehaltes (als des vielleicht richtigeren) auch noch folgende Formel möglich: Bt OS ei entsprechend : Silicium 70,79 Wasserstoff. ` 2,25 Sauerstoff 26,96 100,0 Nach Formel (1) könnte man diese eigenthümliche Verbindung deuten als: Slt O. 310 oder 3Si0 +H? si. HO nach Formel (2) dagegen als: ? Si? O. 2H 0 oder 2 Si O + H Si H O Der Annahme von so radicalreichen Oxydationsstufen wie Si+ O oder Si? O stände kaum ein Einwand entgegen, seitdem Heinrich Rose ein Kupferquadrantoxyd Cu! O nachgewiesen hat. Aber auch die anderen beiden Deutungen sind möglich. Nur scheint allen der Umstand entgegen zu stehen, dass die orangegelbe Substanz nicht von concentrirter Schwefelsäure angegriffen wird, selbst nicht beim i Erhitzen damit. Allein es wàre immerhin denkbar, dass — da ein solches Oxyd des Siliciums sich nicht mit Schwefelsäure verbinden kann, und da dies ebenso wenig von einem hôheren Siliciumoxyd anzunehmen D Unter Annahme des Silicium - Atomgewichtes = 21 x 12,5 = 262,5. 79 ist — das in der Substanz vorhandene Wasser kräftig genug zurückgehalten wird, um der Einwirkung der Schwefelsäure zu entgehen, Diese hier nur beiläufig gemachten Conjecturen sollen keinesweges verhindern, uns — über- einstimmend mit Wöhler — dahin auszusprechen, dass dieser höchst interessante Körper vielleicht nach den Gesetzen der organischen Natur zusammengesetzt ist, indem das Silicium darin eine ähnliche Rolle spielt, wie der Kohlenstoff in den organischen Verbindungen. Demgemäss belegt Wohler diesen Körper mit einem besonderen Namen, Silicon. Das Silicon wird durch gleichzeitige Einwirkung von Licht und Wasser allmälig zersetzt. Es entwickelt dabei Wasserstoff — was unverkennbar darauf hindeutet, dass das in ihm vorhandene Silicium sich oxydirt oder dass das möglicherweise in ihm auftretende niedere Siliciumoxyd sich höher oxydirt — und wandelt sich in eine weisse Substanz um, die Wöhler bei zwei Analysen zusammen- gesetzt fand aus | Siticiuni if ee 10605 55,07 Wasserstoff. . 2,70 (2,70) Sauerstoff (41,25) (42,23) 1 In Folge solcher Zusammensetzung versuchte Wöhler die Deutung der chemischen Constitution durch zwei Formeln, indem er dabei von der Voraussetzung ausging: dass man es auch hier mit einer nach den Gesetzen der organischen Natur zusammengesetzten Verbindung zu thun habe. Diese Formeln gestalten sich unter Annahme des beim Silicon angeführten Atomgewichtes des Siliciums, folgendermaassen: Site His 03° oder Sis H? 015 entsprechend: entsprechend: Wasserstoff. 2,53 3,03 Sauerstoff . 40,62 4041 100,00 100,00 Allein bei näherer Eegen kommt man auf ein weit einfacheres und mit den analytischen Resultaten sogar noch schärfer übereinstimmendes Atomverhältniss. Die höchst einfache Formel Si H 0? entspricht Wasserstoff 2,63 Sauerstoff. 42,10 100,00 und kann auf die naturgemässeste Weise gedeutet werden als si0.HO d. h. als das Hydrat eines Siliciumoxyds, dessen Sauerstoffgehalt den dritten Theil vom Sauerstoff der Kieselsaure betragt. Dass wir es hier wirklich mit einer niederen Oxydationsstufe des Siliciums zu thun haben, wird noch dadurch bestätigt, dass diese Substanz Gold aus Goldchlorid redueirt und mit Ammoniak Wasserstoff entwickelt. d 80 a Nach diesem Sachverhalt steht es, so lange dieser unverändert bleibt, unzweifelhaft fest: die weisse Substanz, in welche sich das Silicon durch Einwirkung von Licht und Wasser, unter Wasserstoffentwickelung, umwandelt, ist das Hydrat eines Siliciumoxyds Si. Hiermit ist die wichtige chemische Thatsache II zur Enthüllung der atomistischen Constitution der Kieselsäure gefunden, eine Thatsache, welche den Schlussstein bildet in dem Gebäude chemischer i Beweisgründe, die für die Wahrheit der Berzelius’schen Drei- Atomentheorie einstehen. Der auf directem, chemischem Wege geführte Nachweis, dass die Kieselsäure eine REN Sauerstoffsiure 3 Ši ist, gelangte für uns zum Abschluss. Die Chemie ermangelt nicht, den Physikern hiervon pflichtschuldige Anzeige zu machen, indem sie dem ee aa an dieser Thatsache Rechnung trägt. Allein so vollkommen sie von dem fi inand ifen der chemischen und physicalischen Gebiete überzeugt ist, so musste sie sich doch gegen einseitige Entscheidung über eine rein chemische Thatsache auf physikalischem Gebiete sträuben. Es ist jetzt Aufgabe und Sache der Physik, diejenigen physikalischen Thatsachen, welche in näherem oder entfernterem Zusammen- hange mit der atomistischen Constitution der Kieselsäure und dem Atomgewichte des Siliciums stehen, in Verbindung zu bringen mit dem chemischen Factum: dass das Atomgewicht der Kieselsäure Sim 21 x 12,5 + 300 = 562,5 ist oder doch jedenfalls zwischen dieser Zahl und der Berzelius'schen (577,778) liegt. Von diesem, durch die Chemie gegebenen, festen Punkte aus sind die beweglichen, physikalischen Thatsachen zu überblicken und zu ordnen, aber nicht umgekehrt. | Die Physiker werden es uns nicht verargen, wenn, wir bei solcher Gelegenheit eine kleine Excursion auf ihr Gebiet vornehmen, um uns autoptisch von einigen, in Folge unserer Gestaltung des Silicium - Atomgewichts nothwendig gewordenen Arrangements innerhalb dieses Gebietes zu überzeugen. Dadurch werden wir in den Stand gesetzt, die Begründung oder Nichtbegründung von späterhin mög- licherweise laut werdenden Protesten zu beurtheilen und die geeigneten Vorkehrungen zu ihrer Wider- legung zu treffen. Von den im vorliegenden, Falle in Betracht Betten physikalischen Thatsachen verzweigen sich wohl diejenigen am tiefsten in das Gebiet der Chemie, welche auf Isomorphismus beruhen. Von einigen Seiten her ist ein besonderes Gewicht darauf gelegt worden, dass, nach Marignac’s Beobachtung, Verbindungen wie Kieselfluorstrontium = 3 Sr El + 2 Si El? + 6 H und Zinnfluorstrontium = Sr Fl + Sn El? + 2 Å isomorph sind; und man hat daraus geschlossen, dass man die Formel des ersteren in die des zweiten umändern müsse, woraus dann ein Atomgewicht des Siliciums — 14% 12,5 und somit eine Zusammen- setzung der Kieselsäure — Si 0? resultiren würde. Wer aber wollte — nach den mannigfachen Erfahrungen, welche wir über die gleiche Krystallform verschieden zusammengesetzter Verbindungen besitzen — im Ernste behaupten: dass eine Isomorphie von Kieselfluorstrontium und Zinnfluorstrontium nothwendig eine gleiche chemische Formel fiir beide Verbindungnn bedinge? Wenn derartige Gründe bei Schliissen auf die chemische Constitution eine ausnahmlose Richtigkeit besässen, so miissten hiernach z. B. Speis- kobalt (Co As?) und Tessaralkies (Co Ass) gleich zusammengesetzt sein und fast sämmtliche Feldspath- arten miissten eine gleiche Formel haben! Andere Beispiele einer solchen Art der polymeren 81 Isomorphie habe ich früher in hinreichender Zahl aufgestellt), um hier davon absehen zu können. | Ferner bleibe es nicht unerwähnt, dass man auch aus den Siedepunkt-Differenzen von Chlor- und Bromkiesel auf eine atomistische Constitution der Kieselsiure == Si O“ hat schliessen wollen. Zu- versichtlich befinden wir uns aber auch bei Anwendung dieses indirecten Mittels, nicht weniger als bei dem vorigen, auf einem Gebiete, wo Ausnahmen nicht bloss méglich, sondern auch wirklich vorhanden sind, *) Diejenigen Forscher, welche auf derartige physikalische Hindeutungen ein grosses Gewicht legen, sollten nicht vergessen, dass es auch physikalische Thatsachen giebt, welche für die Drei- Atomentheorie und gegen die Theorie unserer Gegner sprechen. Dass dies sowohl von der Atomwärme als vom Atomvolum des Siliciums gilt, habe ich, mich hierbei auf die betreffenden Versuche Regnault’s stützend, nachgewiesen. $) Selbst wenn letztere — durch Einwirkung ganz besonderer, versteckter Umstände — in so ausserordentlichem Grade ungenau ausgefallen sein sollten, dass spätere controlirende Versuche ganz andere, ja sogar Resultate herausstellten, welche die Zwei- Atomentheorie zu ihren Gunsten auslegen könnte, so würde das unserer Beweisführung, die nur auf chemischem Wege zu widerlegen ist, nicht den mindesten Abbrueh thun. — Schliésslich sei es noch angedeutet, dass man auch nicht unterlassen hat, aus gewissen chemischen und Nao PRO welche amen . n mit einander haben und haben sollen, W. die gleiche at Sa zu entnehmen. Derartige Aehnlichkeiten der bees Elemente gewahrt man besonders in folgenden Thatsachen. 1) Kohlenstoff und Silicium können Graphit - Zustand annehmen; sie scheiden sich als Kohlen- stoff-Graphit und Silicium-Graphit aus dem erstarrenden grauen Roheisen ab. 2) das Silicium nimmt Theil an gewissen Verbindungen, die jedenfalls durch ihre chemische Constitution den organischen Verbindungen näher stehen als den anorganischen. Dahin gehören z. B. Kieselsäureäther, Silieiumäthyl und möglicherweise auch das Silicon. Was die erste dieser Thatsachen betrifft, so dürfte es genügen, darauf hinzuweisen, dass in solcher Beziehung die Aehnlichkeit zwischen Bor und Silicium noch grösser ist, als die zwischen Kohlen- stoff und Silicium. Denn das Bor besitzt, wie der Kohlenstoff, ausser dem amorphen und graphitartigen Zustand, noch einen diamantartigen, der dem Silicium abgeht. Während Bor und Kohlenstoff |dimorph sind, kennt man das Silicium nur in einer Krystallform. Ueberdies scheint, in krystallographischer Hinsicht, der Bor-Graphit dem Kohlenstoff-Graphit weit näher zu stehen als der Silicium - Graphit. Die zweite Thatsache anlangend, brauchen wir nur an Borsäureäther, Boräthyl, Bormethyl u.s. w. zu denken, um in diesen eigenthümlichen Borverbindungen ein Gegengewicht gegen jene analogen Sili- ciumverbindungen zu find en. Uebrigens kann es uns bei einer aufmerksamen Umschau nicht entgehen, dass Silicium und Bor in mancher wichtigen Beziehung mehr chemische Aehnlichkeit mit einander haben als Silicium und Kohlenstoff. Während z. B. erstere beide eine so hervorragende Verwandtschaft zum Fluor zeigen, scheinen sich Fluor und Kohlenstoff gar nicht mit einander verbinden zu können. Als Gegengewicht hierbei kann aber dienen, dass man bisher keinen Borwasserstoff darstellen konnte, so dass in dieser Hinsicht wieder Silicium und Kohlenstoff einander näher stehen! Die Aufstellung derartiger Parallelen zwischen Silicium und Kohlenstoff einerseits und zwischen Silicium und Bor andererseits halte ich für ungeeignet, bei der Bestimmung der atomistischen Constitution ? 1) v. Liebig, Poggendorff und Wöhler's Te der Chemie, Bd. 6, S. 193—197. 2) z. B. Cahours, Untersuchungen über abnorme Dam hten, Wöhler und v. Liebig's Ann. Bd. 128, 8. 68. 3) Göttinger Gelehrte Anzeigen, 1862, S. 152. Geng in geenen . Bd. 118, S. 182 12 82 der Kieselsäure irgendwie in Betracht zu kommen. Wenn man die, sich in verschiedener Richtung ver- zweigenden Aehnlichkeitsbeziehungen zwischen den chemischen Grundstoffen einer genaueren Prüfung unterwirft, gelangt man zu dem Resultate: dass die chemischen Elemente nicht — gewissermaassen um ihrer selbst oder der Chemiker willen — nach einem RO n ma wurden, sondern dass sie, höheren Zwecken der Natur dienend, ihre E ke erhielten, aber nicht umgekehrt. Daher wird es stets sehr gewagt sein, dek hair SEN Dee zweier Elemente auf andere, nicht nachgewiesene Eigenschaften zu schliessen. Dieser Ueberblick wird hinreichen, um darzuthun, dass gewisse chemische Aehnlichkeiten und bezügliche physikalische Thatsachen keinen sicheren Boden abgeben, um darauf zur wahren atomistischen Constitution der Kieselsäure zu gelangen. Widerspriiche und Ausnahmen verhindern uns hier, auf Umwegen einen so zuverlässigen Schluss zu ziehen, wie er sich aus den chemischen Thatsachen unmittelbar ergiebt, — Der mehr als zwei Decennien andauernde, Streit über die atomistische Zusammensetzung der Kieselsiure — der sogar einmal durch das Feldgeschrei einer dritten Partei unterbrochen wurde, welche die Kieselsäure als SiO ausrief! — hat, wie alle wissenschaftlichen Fehden, neben mancher Kraft- und Zeitverschwendung, auch seinen reellen Nutzen gehabt. Im Kampfe um das Atomgewicht des Siliciums ward nebenher manche chemische Thatsache erbeutet, die sonst vielleicht erst in spätester Zeit das Eigenthum der Wissenschaft geworden wäre. Also sei Friede mit den Urhebern dieses Streites! De mortuis nil nisi bene. Wir wollen ihnen nicht vorwerfen, dass sie in der Kieselsäurefrage als Abolitionisten gegen die Schüler und Anhänger von Berzelius aufgetreten seien. Wohl aber müssen wir dem so oft bewährten, chemischen Scharfblick dieses nordischen Meisters unsere Bewunderung zollen, der uns bereits auf den richtigen Weg leitete, als es der thatsichlichen Wegweiser noch wenige gab. Prelberg; im Jane i808: Th. Scheerer. Bildung von Feldspath auf nassem Wege von H. Rob. Göppert, A. d. A. In der demnächst als selbstständiger Band erscheinenden Monographie der Permischen Flora bildete ich auch Tab. LIV. Fig. 6 ein wie ich glaube mineralogisch sehr merkwürdiges Exemplar des hier zugleich zum erstenmal in seinen anatomischen Details beschriebenen und abgebildeten Araucarites saxonicus (das frühere Megadendron saxonicum Reichenb.) ab, welches Feldspathkrystalle enthält. Dies Vorkommen von Feldspathkrystallen unter Umständen wie hier, die eben nur für die Entstehung desselben auf nassem Wege sprechen, erscheint immerhin noch beachtenswerth, da es nicht allzuviel Beobachtungen dieser Art giebt, und daselbst G, Bischof (Lehrbuch der chemischen und physikalischen Geologie. Bonn 1851, 2. Bd. 1. Abtheil. S. 317) nur eine anzuführen vermag, die eine solche Bildungs- weise zur völligen Gewissheit erhebt, welche die Wissenschaft v. Dechen bereits 1845 verdankt (Archiv für Mineralogie von Karsten und v. Dechen Bd. 19 S. 367 und f. die Feldspathporphyre in den Lenne- Gegenden) und sich auf das Vorkommen von Feldspathkrystallen in einer Versteinerung, dem Schwanz- schilde eines Homalonatus bezieht, Vor Kurzem haben auch Knop (Beiträge zur Kenntniss des Stein- kohlenflötzes und des Rothliegend im Erzgebirgischen Bassin in Bronn und Leonhard Neues Jahrbuch 1859, S. 595) und Volger (Adular Feldspath als Mörtel und Gangart in schüttigen Feldmassen des Sächsischen Kohlengebirges 1. c. 1861, 1. 8. 7 u. f.) Bildungen des Feldspathes auf nassem Wege beschrieben. 83 Le Ueber Cotta’s Dendrolithen von H. Rob. Göppert, A. d. A. In derselben Arbeit liefere ich auch eine Bearbeitung des interessanten, Sachsens Gaea so zur Zierde gereichenden Dendrolithen Cotta’s, Calamitea striata auch Calamodendron triatum Brongn. Cala- mitea bistriata Cotta ist generisch davon zu trennen, eine Conifere jedoch mit Treppengefässen, längs- streifigen quirlästigem Stamme, wird SE) Lo vg Calamitea lineata Cotta ist eine wahre Coni- fere, ein Araucarites, das wegen seines uny grossen Markcylinders A. medullosus genannt Rar. Calamitea c concentrica, ebenfalls eine ächte Conifere mit . Kreise, wahrscheinlich ein Jugendzustand von n Araucarites saxonieus, Zu diesen letzteren gehören auch die Selaginenhölzer von A. v. Gutbier, eine sehr ästige Form, wie bei mehreren fossilen Hölzern und lebenden, die am angezeig- ten Orte mit abgebildet werden, beobachtet worden ist. Das schönste Exemplar dieser Art durch rothes Fisenoxyd schön gefärbt und gut geschlossen a sich im Königl. sächsischen Mineralienkabinet in Dresden. Medullosa stellata» Cotta ist ein PA auf der höchsten Stufe der anatomischen Aus- bildung, in sofern sich im Innern im Marke die Bildung des Ganzen durch zahlreiche voliständige Holzcylind er wiederholt, Medullosa elegans nieht ganz vollständig zur Disposition, was den Holzcylinder betrifft, das Innere der Markcylinder von der wunderbarsten Zusammensetzung, indem das Innerste nicht zu verkennende Gefässbündel von Farn wie bei Psaronien, enthält nach dem Rande hin durchweg Ge- fässbündel von Monokotylelonen vorkommen, analog denen von Dracaena. Die von Cotta abge- bildeten Originalexemplare von Medullosa porosa habe ich leider nicht erlangen können, besitzen gewiss ebenfalls eine merkwürdige Struktur, die man bei den schwachen Vergrösserungen, deren sich Cotta be- diente, jedoch nur ahnen aber nicht eni gl Die Zahl der Psaronien wird auch erweitert. Unter den von Kluge in Freiberg im Herbst bei Chemnitz er versteinerten Hölzern erkannte ich Psaronius infarctus und Tubicaulis primarius, die beiden seit dem Anfange dieses Jahr- hunderts oder seit den Zeiten des würdigen Cotta sen. nicht mehr gefunden worden waren. „In dem letzten Jahre habe ich bei Fortsetzung meiner Studien über die ersten Anfänge der Vegetatien auf dem Erdball mich auch mit den Diamanten beschäftigt und darin, wie früher schon ein- mal, wieder sehr merkwürdige Inelusen gefunden, die doch die Sache etwas weiter führen und jedenfalls den Ursprung auf nassem Wege wohl im Stande sein dürften ausser Zweifel zu setzen, wenn auch orga- nische Einflüsse noch nicht. positiv nachzuweisen vermögen. Nur ein Zufall verhinderte es, dass ich bei meiner Rückkehr aus der Schweiz nicht. über Dresden kam, wo ich beabsichtigte Ihnen einen Theil jener merkwürdigen Exemplare, die sämmtlich in meinem Besitze sich befinden, vorzulegen, worüber ich Ihnen bald einige Mittheilungen werde überschieken. Unterdessen die Notiz, dass es gelang auch den Asterismus nachzuweisen» innere und äussere Krystalldrusen und andere auf obiges Resultat hinweisende Thatsachen. Sind die Diamanten des grünen Gewölbes wohl völlig unnahbar! Eigentlich zu schön und klar, denn nur die fleckigen, namentlich nur zum Schleifen verwendbaren Steine gewähren die interessantesten Re- sultate. So liegt mir eine dunkle abgeriebene Granatrolle über und über mit Eindrücken von Sand- körnern vor; bisher kannte man nur einen Diamanten mit einem Sandkornabdruck in der Schatzkammer des Kaisers von Brasilien, Nur durch Zufall rettete ich mein zunächst noch litterärisch einziges Exemplar vor'm Einstampfen.“ (Aus einem Briefe an Carus.) Göppert. a a Ze 12* 84 Verzeichniss der Mitglieder und Beamten der Kaiserl. Leopold.-Carolin. deutschen Akademie der Naturforscher. Bene bp bis zum 1. Februar 1864. Protector: Se. Majestät Wilhelm I., König von Preussen. Präsidium: Herr Carl Gustav Carus in Dresden. Director Ephemeridum: Herr Carl Friedrich Philipp v. Martius in München. Adjuneten: Herr Carl Gustav Christoph Bischof in Bonn. » Georg Friedrich von Jäger in Stuttgart. » Eduard Fenzl in Wien. „ Wilhelm Carl Haidinger in Wien. » Johann Ferdinand Martin Heyfelder in St. Petersburg. „ Johann Georg Friedrich Will in Erlangeu. » Alexander Braun in Berlin » Carl Heinrich Schultz- raar in Deidesheim. „ Johann Jakob Nöggerath in Bonn. » Christian Carl Friedrich Ferdinand Senft in Eisenach. „ Carl Berthold Seemann in London. » Anton Schrétter in Wien. » Wilhelm Friedrich Georg Behn in Kiel. » Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg. » Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach in Dresden, » Hermann von Meyer in Frankfurt a. M. » Julius Victor Carus in Leipzig. » Heinrich Robert Göppert in Breslau. Secretär und Bibliothekar: Herr Heinrich Gustav Müller in Dresden. 85 Mitglieder: aufgenommen: Herr Adamowicz; Adam Ferd. von, in Wilna Adelmann, Franz Joseph, in Würzburg Adelmann, Franz Georg Blasius von, in Dorpat Agardh, Jacob Georg, in n Lun Agassiz, Ludwig, in no (Amerika) Albers, Joh. Friedr. Herm ` Khiderökon, Nils Johann, in in ‘Stockholm: Andral, Gabriel, in Pari Arnold, Friedrich, in Heidelberg Arnoldi, Carl Wilhelm, inningen Arnott, "Georg Arnott Walker, in Glasgow Arppe, Adolph Eduard, in Helsi ngfors 5 Auer, Ritter von Welsbach, Alois, in Wien ae Autenrieth, Hermann Friedrich, in. o 2 $ Baer, Carl Ernst von, in St. Petersbur e Bail, Carl Adolph, in Posen Baird, Spencer, in Washin b Barkow, Joh. Carl Leopoli, å = Bresla Barla, Joseph Hieronymus J 3 5 în Nizza Barrande, Joachim, in Pra = š Barth, Sir Joh. Heinrich, in Berlin i Bartling, Friedr. Theophilus, in Gottingen ; Baur, Albert, in Tübingen Baum gartner, Béier? Freiherr von, in “Wien E, À ce in-Paris ….-. ze , Heinric h Christian, in Schweinfurt n Sei pre Kg in Wien A Beigel, Hermann, in London GE Beinert, Carl Christian, in Charlottenbrann A Bell, Thomas, in ie Sie mis Bentham, Georg, in ae Berg, Ernst yon, in se. Petersburg Bergemann, Carl Wilhelm Sigismund, in Bonn Berkeley, Miles Joseph, in Bernstein, Heinrich Agathon, in Berthelot, Sabin, in Santa Cruz Bertolöni, Anton, in Bologna : Besnard, Anton Franz, in München gs Cliffs in Gadok a ava) Beyrich, Heinrich Ernst, in Berlin SEN Bibra, Ernst Freiherr von, in Nurnberg ace Blasius, Johann Heinrich, in zeegt Bleeker, Peter.von, in Bata poser Bley, Liadwi wig Franz, in Bernburg. 9 S Blytt, Matthias Numsen, in ia Bochdalek, Vinzenz Alexander, in Prag Böckel, Eugen, in in Strassburg Böhm, Joseph Georg; u Prag <.-.---. 3 A D 8 2 1. Octbr. 28. Novbr. 1 : St Sy Sy Ge fF BEBE SEREGE 25. Novbr, . Mai 24. Fer 2. Januar 1. Mai 1857 1820 1857 Mitglieder: aufgenommen: Herr Böhm, Ludwig, in Berlin . Boie, Friedrich, ip fel... ee ordis Bolle, Carl August, in Berlin vi sn Bonnewyn, Heinrich, in Tirlemont 5 Borelli, Johann Baptist, in Turin Brandt, Johann Friedrich von, in St. a Braun, Carl Friedrich Wilhelm, in Bayreuth Brehm, Christian Ludwig, in terne SCH Brehm, Alfred Edmund, in Hamburg . ; Brehm, Reinhold Bernhard, in Murcia Brehmer, Gustav Adolph Robert Hermann, i in Grobersdort 4 Breithaupt, August, in EEN Brizi, Orestes von, in Arezzo KIR Broca, Peter Paul, in Paris Bruck, Jonas, in Breslau . Brücke, Ernst Wilhelm, in Wien ae Budge, Ludwig Julius, in Greifswalde . Burchard, Johann August, in Breslau ‘ Burmeister, Carl Hermann EN in ES Buvry, Louis Leopold, in Ber È de Caisne, Joseph, in Paris cut Cambessèdes, Jacob, in Paris 3 de Candolle, Alfons ‘Ludwig, in Genf. Carus, Albert Gustav, in tg Fi ep, * Caspary, Robert, in Kon Caswell, Alexis, in Non Prövklenes (Amerika) . .. * D RT SE, * wi Chelius, Maximilian Joseph von, in — Chevreul, Michel Eugène, in Paris r Chiaje, Stephan delle, in Neapel eed tie Civiale, Johann, in Paris Clot-Bey, Anton Bartholomäus, | in ‘Marseille Coelho, Joseph Maria Latino, in Lissabon Cohn, Ferdinand Julius, in En í V Cornelia, Emil, in Cornaz, Carl August ve in Neuenb urg Corti de San Stephano Belbo, zen "Alfons, in Turin. Costa, Ethbin Heinrich, > Laibach Damerow, Heinrich, in Halle votare Dana, Jocob Dwight, in New-Hawen: Cp Darwin, Carl Robert, in Down Far ec Dechen, Ernst Heinrich Carl von, in Bonn Démidoff, Anatol First von, in San Donato Detharding, Georg Wilhelm, in . j Diesing, Carl Moritz, in Wien. ; Döring, Wilhelm Ludwig, in Remscheid e Domrich, Ottomar, in Meining Doubovitzky, Peter von, in St. ‚Petersburg Dove, Heinrich Wilhelm, in Ber ri Heinrich, in “Greifswalde get D D H . H D we je 3. August 1839 24. August 1860 15. August 1855 Aiea 1. 24. August 1860 87 Mitglioder: aufgenommen Herr Drechsler, Adolph, in Dresden i 1. März 1863 „ Dubois „de Amiens, Friedrich, in Paris ; 3 ; 1. Mai 1853 a Dubois, Paul Anton von, in Paris JORG IG 104 4 1. Mai 1854 » Duby dé Steiger, Johann Stephan, in 1. Novbr. 1854 » Dumortier-Rutteau, Carl Bartholom, in Brüssel i 3. August 1832 » Dzierzon, Johann, in Car Ismarkt : : . | 24. August 1860 ke Eberhard, Ernst Friedrich, in Coburg i f August 1859 5 Ebermaier, Carl Heinrich, in Dü weng 10. Juni 1829 » Edwards, Reiden Milne, n Pari e (SRI 1. Mai 1860 * Ehrenberg, Christian Gottfried, in b Berlin yt EE, 28. Novbr. 1818 » Ehrmann, Carl Heinrich, in Strassburg : August 1833 > Eichel berg, Johann Friedri viti in Zürich 15. Octbr. 1845 „ Eichwald, Carl Eduard 5 in St. 7. 28. Novbr. 1822 „ Ekart, Tobias Philipp, in Bamber: È 3. August 1835 è, Elsner, Carl Friedrich Moritz, in Breslan e Bi 15. Octbr. 1847 „ Emmert, Friedrieh, in Zell „* ee 2. Januar 1852 » Encke, Johann Franz, in Berlin 15. August 1858 » Erlenmeyer, Johann Adolph Albrecht, in n Ben a orf x 2. Januar 1853 » Ernst II, regierender Herzog von Sacheen-Coburg-Gotha Sate 21. Octbr. 1857 à Ettingshausen, Constantin von, in Wien 16. Septbr. 1856 „ Ettingshausen, Andreas von, in “Wien 8. Juni 1862 » Eulenberg, Hermann, in Coblenz i . | 15. Septbr. 1855 » Ewald, Julius Wilhelm, in Berlin . lie è 1. 1860 7 Faraday, Michael, in London WWW d 1. Octbr. 1857 » Fechner, Gusta v Theodor, in in Leipzig ah OT. 7 1. August 1859 „ Fée, Anton Late Appollonar, à in Strassburg FM 25. Juni 1834 » Felder, Cajetan, in Wien er di 1860 à Fieber, Franz Xaver, in Pra 3 15. Octbr. 1847 Ge Fiedler, Carl August Heinrich, in Breslau F 15. Octbr. 1856 R Fitzinger, Leopold Joseph, in Wien : 16. Septbr. 1856 » Flourens, Maria Johann Peter, in Paris 15. Octbr. 1841 „ Flügel, Carl Felix Alfred, in Leipzig 5. Januar 1857 „ Focke, Gustav Woldemar, in Bremen 24. August 1860 Förster, Arnold, in Aachen . i 1. Mai 1853 és Forchhammer, Johann Georg, i in Kopenhagen d 10. Novbr. 1860 » Frankenheim, Moritz Ludwig, in Breslau . . ~ 15. Octbr. 1841 „ Franque, Johann Baptist von, in Wiesbaden 15. Octbr. 1841 „ Frerichs, Friedrich. Theodor, in Berlin 1. Mai 1853 „ Fresenius, Carl Remigius, in Wiesbaden 2. Januar 1852 „ Friedau, Franz, Ritter von, in Grätz 2. Januar 1852 „ Fries, Elias Magnus, in Upsala 1. Januar 1820 97 Fritzsche, Carl Julius Philipp von, in x St. Petersburg August 1833 „ Führer, Friedrich Theodor, in Hambur 20. Decbr. 1857 „ Gaye tte, Johanne Marie Sophie, in pt 5. Januar 1857 ji Gegenbaur, Carl, in Jena È 3. Septbr. 1857 „ Geinitz, Johann Bruno, in Dresden 15. Octbr. 1844 S Gemelaro, Carl, in Catanea 15. Octbr. 1844 „ Georgens, Jean Daniel, in Liesing 5. Januar 1857 » Gerlach, Joseph, in E rlan en i 15. Octbr. 1850 Girard, Carl Adolph Heinrich, in Halle d 1. Juni 1856 88 Mitglieder: aufgenommen Herr Gloger, Constantin bi a Lambert, in Berlin 24. Mai 1830 „ Goeschen, Alexander, in Berlin 1. Novbr. 1854 ä Goldenberg, Friedrich, in Saarbrücken Í 1. Januar 1852 » Gorup-Besanez, Eugen Franz Cajetan von, in Erlanger $ 15. Octbr. 1850 „ Gottsche, Carl Moritz, in Altona “ ug 15. Octbr. 1841 „ Grabau, Johann Heinrich Wilhelm, in Altona ì 15. Octbr. 1843 „ Gräfe, Albert von, in Berlin È 15. August 1858 S Graelles, Marino de la Paz, in Ma drid 15. August 1858 „ Gray, Asa, in Cambridge (Amerika) S 3. August 1835 » Grebe, Carl Friedrich August, in Eisenach À à 8. Juni 1862 5 Greville, Robert Kaye, in Edinburg Kb 28. Novbr. 1821 » Grisebach, August Heinrich Se ian in Gottingen bais 15. Octbr. 1844 » Grönland, Johannes, in Pari j 11. Januar 1858 „ Grube, Adolph Eduard, in kaks 4 dared 15. Octbr. 1841 A Gruber, Wenzel, in St. Petersburg 15. Octbr. 1847 „ Güntz, Eduard Wilhelm, rg e 1. Septbr. 1858 „ Guérin, Julius, in Paris sito) nd nons eh August 1853 3 Guggenbühl, Johann, auf Abendberg EE mass 22. Febr. 1857 » Haeckel, Ernst, in Jena 20. Decbr, 1863 8 Hammerschmidt, Carl Eduard, in Wien S 3. August 1833 » Hanbury, Daniel, in London . “nn oa Bote sesh x e 1. Octbr. 1857 „ Hannover, Adolph, in Kopenhagen sp pia ae next Fe bb Octhr:; 1844 » Hansen, Peter Andress, In Gotha’... . Mu. mi 15. August 1858 ñ Hartig, Theodor, in reen BERN e 1. Januar 1838 „ Hartlaub, Carl Johann Gustav, in Bremen ‘ 1. Juli 1857 » Harvey, Wilhelm Heinrich, in Dublin ‘ 1. Octbr. 1857 à Hasskarl, Justus Carl, in Königswinter * . 15. Octbr. 1847 „ Hauer, Franz, Ritter von. in: Wien ĩðꝭ2 a - | 19. August 1856 „ Hauer, Joseph, Ritter von, in Nieen inzio oA À 15. Octbr. 1847 "+ Hegewisch, Franz, in Kiel . bei Wat EE 24. August 1860 „ Heis, Eduard, in Münster ; ; Pin He seni 1. Juni 1861 „ Heller, Carl Bartholomäus, in Wien Tente bat 1. Mai 1854 » Henle, Friedrich Gustav Jacob, in Gottingen & 15. August 1858 „ Henry; Amadeus Constantin, in Bonn 29. Mai 1833 „ Henry, Joseph, in Washington F 15. Octbr. 1850 „ Hensel, Reinhold Friedrich, in Berlin sr ah rime Se 15. August 1853 hi Hering, Eduard August, in Stuttgart ee A a 3. August 1835 » Herrmann, Ernst Friedrich, in Neu e . Mai 1854 » Herschel, Sir Johann Friedrich Wilhelm, i n Collingwood 1. Octbr. 1857 „ Heufler; Ludwig Samuel Joseph Ritter one in Wien . 1. Mai 1855 » Heuglin, Theodor von, in Afrika 24. August 1860 » Heyfelder, Friedrich Oskar, in St. Petersburg. 1. August 1851 » Heymann, Friedrich Moritz, in Dresden 20. Decbr. 1863 „ Hingston, Wilhelm Hales, in Montreal d 1. Juli 1857 „ Hochsteller, Ferdinand von, in Wien 3 8. Juni 1862 „ Hörnes, Moritz Franz Joseph, in Wien 16. Septbr. 1856 » Hoeven, Janus van der, in Leyd š 28. Novbr: 1822 » Hoeven, Cornelius van der, in Leyden À 7 3. August 1837 » Hoeven, jun, Janus van der, in Rotter “sts i 23. Febr. 1863 à Hoffmann, Johann Joseph Ignatz, in Avallon ving è 3. August 1819 89 Herr Hofmeister, Wilhelm Friedrich — in Lg b 1. August 1859 „ Hooker, Sir William Jackson, in Lon i 28. Novbr. 1818 „ Hooker, Joseph Dalton, in in Kew titie è 25. August. 1845 „ Howship, Johann, in London e e HN 28. Novbr. 1824 „ Hügel, Carl Alexander von, in Wien i i é d 6. Novbr. 1858 „ Hunt, Thomas Sterry, in in Quebe eck Seda i > 1. Octbr. 1857 PA Huxley; Thomas Heinrich, in. London gare gloeit, £ r. 1857 „ Hyrtl, Joseph, in Wien ee $ © si Am 16. Septbr. 1856 „ Jacquemin, Emil, in Paris . ke 3. August 1837 „ Jacubowitseh, Nicolaus von, in St. Petersburg + vere) 15. August 1858 » Jan, Georg, in Mailan d . x OU a 11. April 1856 „ Jaubert, Hippolyt Franz von, in in. Pari é x 11. Januar 1858 „ Jessen, Carl Friedrich Wilhelm, in Greifewalde 5 d 13. Juli 1854 id oachim, Wilhelm, in Pesth e 7 3. Mai 1856 „ Jobert de Lamballe, Anton Jap in Paris Wée 3. Mai 1853 „ Jolis, August Franz e in .Cherbur WEE 15. Octbr. 1853 » Joy, Carl, in New-York. … i À 1. August 1859 „ Junghuhn, Friedrich Franz Wilhelm, in ‘Tjibodas ‘ 3. August 1839 » Kaiser, Cajetan Georg, in München e 1. Juli 1857 „ Kallibources, Peter, in Athen `, .. .. 4 8. Juni 1862 „ Karmarsch, Carl, in Hannover 8. J 1862 „ Karsten, Carl Wilhelm Gustav Hermann, in "Berlin ‘ 15. Octbr. 1844 „ Karsten, Gustav, in Kiel i 15. August 1858 „ Kasloff, Nicolaus von, in St. Petersburg 4 1. Juni 1861 » Kaup, Johann Jacob, in Darmstad 25. Juni 1834 „ Keber, Gotthard August F Ferdinand, in Gumbinnen N 1. Juli 1854 ks | Keferstèin, Wilhelm Moritz, in E Sa 8. Juni 1862 » Kenngott, Johann Gustav. Adolph, in Züric A GR Al è 28. April 1852 „ Kirkhoff van der Varent, Joseph Roman Ludwig, in Antwerpen . August 1836 „ Kirschleger, Friedrich, in Strassbur urg oft TES 30. Novbr. 1840 „ Klenke, Philipp Friedrich Hermann, in Hannover ` i 15. Octbr. 1851 » Klose, Carl Wilhelm, in Breslau. . 2 4 15. Octbr. 1847 » Knoblauch, Carl Hermann, in Hall = f J 8. Juni 1862 „ Kobell, Franz Xaver Wolfgang von; in i Munchen 2 V Size 1. Juli 1857 » Koch, Carl Heinrich. Emanuel, in lin EME 4 i 2. Januar 1852 » Koch, Eduard Joseph, in Wi é Bish, . | 15. Octbr. 1844 » Koch, Georg Friedrich, in Sembach ER APDARE i: 54 » Kölliker, Albert, in Würzburg Ee a 15. August 1858 » Kérber, Gustav Wilhelm, in Breslau BE 3 5. Marz 1851 „ Kolenati, Friedrich Anton Rudolph, in Brunn Z moie a 15. Octbr. 1849 » Kopp, Franz Moritz, in Giessen 2 10. Decbr. 1861 16; Kotschy, Carl Georg Theodor, in Wien gi solai 4. August 1857 » Krause, Carl Friedrich Theodor, in Hannover . i MES AF 3. August 1838 „ Krauss, Christian Ferdinand Friedrich, in dari 4 15. Oetbr. 1847 » Kroeyer, Heinrich, in Kopenhagen A vat n 8. Juni 1862 » Krohn, August David, in Bonn 43 Kei Area 3. August 1835 » Krukenberg, Peter, in Halle . >. + | 15. August 1858 » Küchenmeister, Gottlob Friedrich Heinrich, in Dresden ht 1. Januar 1856 „ Küster, Carl von, in St. Petersburg i sinoni vir We ebbe) 1865 sl + Go Fois. Octbr. 1842 Kitzing, Friedrich Traugott, in Nordhausen 13 90 Mitglieder: aufgenommen Herr Kunze, Carl Ludwig ai in Weimar 8. Juni 1862 1 Lamont, Johann, in M i 15. Octbr. 1846 y Zeg Beninga, teg Scato Ger, in Göttingen 1. Mai 1855 » Lanza, Franz, in Spalato ie N N 1. Juni 1856 d ERPAT Hippolyt, in Paris asti 15. August 1853 » Laurer, Johann Friedrich, in " Greifswalde Ss 3. August 1836 » Leidy, Joseph, in Philadelphia ‘ , 15. Juni 1857 » Lereboullet, August, in Strassburg 15. Oetbr. 1847 „ Lessing, Michael Benedict, in Berlin 3. August 1838 » Leuckart, Carl Georg Friedrich Rudolph, in Giessen, 15. Octbr. 1853 „ Leunis, Johann, in Hildeshe ` 2. Ap 861 » Leupoldt, Johann Michael, in, i ; 8. August 1843 » Leyboldt, Friedrich, in st. Jago au: 1. Januar 1856 „ Leydig, Franz, in Tübingen 8 24. August 1860 „ Lichtenstein, Eduard, in Berlin . „ He 16. Septbr. 1856 „ Lieberkühn, ‘Nathanael, in Berlin . .. … uni 1. Mai 1860 » Liebig, Justus. von, in nchen „ August 1859 „ Liharzik, Franz, in Wien. 25. Novbr. 1863 » Lindley, "Johann, in London x 28. Novbr. 1820 „ Lindsay, Hugo Hamilton, in London x 3. August 1834 „ Littrow, Carl Ludwig von, in Wien „ „ DEE i 15. August 1858 » Logan, Sir Wilhelm Edmund, in London isti unta i 1. Octbr. 1857 „ Longet, Franz Achill, in Paris RS S 15. Octbr. 1847 „ Louis, Peter Carl Alexander, in Paris suis, ja 5 15. August 1853 5 Lovén; Swen Ludwig, in Stockholm. . . . . . . å 1. August 1859 „ Luca, Ferdinand von, in N eapel SZ È 1. Mai 1846 sì Luchs, Carl Johann Nepomuk, in Warmbrunn ` V 15. Octbr. 1843 „ Luschka, Hubert, in Tübingen Hu DÄ A 15. August 1853 „ Shell, Sir Carl, in London sica usalo nta 3 1. Octbr. 1857 » Mac Clelland, Johann, in London . sapiens à x 15. Octbr. 1843 „ Macedo, Joachim Joseph, in Lissabon arimek È 3. August 1839 pe Maedler, Johann. Heinrich. von, in Do orpat e . Novbr. 1860 „ Malortie, Carl Otto Unico Ernst von, in Hannover à 1. August 1859 „ Marbach, Christian August Hermann, in Breslau.. a 6. Febr. 1858 5 Marcus, Michael von, in St. Petersbur, à : 2. Marz 1858 » Marianini, Stephan. Johann, in Modena ` 30. Novbr. 1840 „ Marinus, Johann Romuald, in Brüssel è 2. Januar 1852 „ Marjolin, Renatus, in Paris 4 : é 1. Mai 1853 „ Marquart, Louis Clamor r, in Bonn H i 30. Novbr. 1840 » Martens, Georg wt Ge von, in Stuttgart August 1832 „ Martin, Adolph, in Pari pesi 11. Mai 1854 A Martins, Carl Friedrich, in u Montpellier Et i August 1839 „ Maximilian, Alexander ipp, Pring — Wied ; 18. Octbr. 1819 „ Mayer, Anton Franz. Se > in Bon x 3.. August 1819 „ Meding, Heinrich. Ludwig, in A È 15. August 1853 „ Meier, Daniel Eduard, in ie St. “Miklós x ; 4. August 1857 e Meisner, Carl. Friedrich, in Basel . e È 15. Octbr. 1841 De Missi eg, Georg Carl 1 Friedrich; in Göttingen 10. Novbr. 1860 „ Melicher, Ludwig Joseph, in Wien uu $ 15, Octbr. 1847 „ Mende, Carl von,. in. St. Petersburg 15, Octbr. 1855 91 Mitglieder: aufgenommen: Herr Meneghini, Joseph, in Pisa 3. August 1837 „ Merian, Peter, in Basel 8. Juni 1862 „ Miers, Johann, in London st 15. August 1853 » Milde, Carl reins Julius, in Breslau os a 24. Dech. 1850 PR Miquél, Friedrich Anton Wilhelm, in Utrecht . 3. August 1837 „ Moebius, Carl August, in Hamburg . f 10. Novbr. 1860 » Mohl, Hugo von, in Tübingen 10. Juli 1832 é Montagne, Johann erage Camillus, in Pete 3. August 1835 „ Moris, Joseph Hiacy ghia. 10. Juli 1832 „ Morrén, Carl 3 e, in in Litttich .. bi í 1. Mai 1857 „ Müller, Ferdinand Jacob. Heinrich, in Melbourne i 1. Mai 1857 » Müller, Johann Baptist, in Berlin È 15. Octbr. 1847 » Miller, Johann Wilhelm von, in Paris 15. Octbr. 1849 » Muller, Johannes, in Genf 1. August 1859 » Müller, Heinrich, in Wir eben 24. August 1860 » Münter, Andr. Heinrich Angust Julius, in n Greifswalde 15. Octbr. 1844 a Murchison, Rodrich Im mpey, in London . 1. Mai 1860 „ Nardo, Johann Dominik, in Pavia 3. August 1839 „ Natterer, Johann, in Wien 15. August 1858 g Naumann, Carl. Friedrich, in Leip 7. Juli 1863 » Nei gebaur, Johann Daniel Car va in Breslau 15. Octbr. 1850 » Neilreich, August, in Wien 10. Novbr. 1860 » Neuberth, Ernst Julius, in Berlin , 15. Octbr. 1847 gi N eugebauer, Ludwig Adoeh, i in Warschau 8 ; 10. Decbr. 1845 » New ‚ Eduard, in London Ne lit Ure — Li 53 % rma Sveno,. in. Lund. BERT gig N 28. Novbr. 1822 » Nordmann, Alexander von, i in Helsingfors è 5 15. Octbr. 1355 „ de Notaris, Joseph, in Genua : 3 3. August 1838 „ Oldham ‚ Thomas, in London 4. August 1857 „ Olfers, Ignaz Franz Maria von, in Berlin 3. August 1836 „ Oppolzer, Joseph, in Wien 15. August 1858 „ Oudemans, Cornelius Anton Johann Abraham, i ih Leyden 5. J 857 „ Owen, Richard, in London 1. Octbr. 1857 „ Palliardi, Anton Alois, in Franz ensbad t 3 12. August 1851 e Pender, 88 Heinrich in St. Petersburg - 26. August 1818 „ Panizzi, Franz, an Remo .. . ; 1. Mai 1857 5 Pappe, LUE i in er ge, Hi Fe d 1. Mai 1857 » Pappenheim, Samuel, in Berlin. 200-04 u Ab i 15. Octbr. 1843 5: Parker; Wilhelm, in Canton A 15. August 1858 ss Paul, Hermann ae in Breek; 2.42.7 = 3 Š . Mai 1855 Ke Pauli, Friedrich, dau ir 4 1. Mai 1854 » Pélikan sen., 5 von, in st Petersburg pria A 1. Mai 1855 » Pelikan jun., Eugen von, in St. Petersburg f 1. Febr. 1856 » Person, Johann von, in St. ef zen ‘ 1. Januar 1856 „ Perty, Joseph Anton Maximilian, in Bern ; 1. Decbr. 1860 „ Petermann, August, in Gotha wël ép x 24. August 1860 „ Peters, Wilhelm Carl Hartwig, in Berlin { iu ge i 1. Mai 1860 „ Pettenkofer, Maximilian, in München è 4 i 1. August 1859 „ Pfeiffer, Ludwig Georg Carl, in Cassel . $ 3. August 1837 Pfeufer, Carl von, in München i 15. August 1858 92 Mitglieder: aufgenommen : Herr ” Phöbus, Philipp, in Giessen 3 Pictet, Franz Julius, in Genf . Pietruski, Stanislaus gi in n Podhorodce Pinoff, Isidor, in Bre Piro gof f, Nikolaus acy = St. Petersburg Le Play, Friedrich, in Paris Plieninger, Wilhelm anch Theodor, i in. Stuttgart Pöppig, Eduard. Friedrich, in Leipzig Poissenille, Johann Louis S in Paria- Poleck, Theodor, in in Neisse . Preiss, Johann August Ludwig, in Hatto rf Pre stel, Michael August Friedrich, in Emden . ; Preyss, ‘Johann Georg, in Wien 3 Prillieux, Eduard Ernst, in Paris gia Pringsheim, ethan, in Bert... =. .. sw Pritzel, Georg August, in Berlin Purkynje, Johannes reren in 1 Wien Quetelet, Lambert Adolph Jacob, in Brüssel Rabenhorst, Gottlob Ludwig, in Dresden aoe Radius, Justus Wilhelm Martin, in ee: dal data Radlkofer, Ludwig, in ge z ; Rammelsberg, Carl Friedri August, in Ratzeburg, Julius en Se in estadi-Ebersalde Rayer, Peter Franz Olivier, in Paris . ; Rau, Carl Daniel Heinrich, in Heidelberg Reclam, Carl Heinrich, in Leipzig Redtenbacher, Joseph, in Wien e ER Regel, Eduard August, in St. Petersburg 8 Reichardt, Eduard, in Jena En Reichenbach, Carl von, in Wien e * Reichenbach, Heinrich Gustav, in Hambur Reichenbach, Johann Peter Detlef, in pres Reichert, Carl Bogislaus, in Berlin. PE? e Reinhold, Emil von, in St. ra snai sa Reissek, Siegfried, in Wien 3 aa Remak, Robert, in Berlin Renard, Carl Claudius von, in Rensselaer, Jeremias von, in Now-York Reume, August Joseph, in Brü Reuss, August Emanuel, Eine Richter, Carl Christian Adolph, in Coblenz Richter, Reinhard, feld. à o A ze Richthofen, Ferdinand yon, in Wien e AE af à Ried, Franz Jordan, in Jena 3 Rieken; Heinrich Christoph, in Brüsse Ringseis, Johannes Nepomuk von, in. 3 dot Ritgen, Ferdinand August Maria Franz von, in Giessen Rive, August Arthur de la, in Genf | Réper, Johann August ang in Rostock Rokitansky, Carl, in. Wien D 3. August 1833 3. August 1835 16. Septbr. 1856 93 Mitglieder: aufgenommen: Herr Rose, Gustav, in e: eet ame tn EE . + | 24. August 1860 A Rose, Heinrich, in Berli . | 10. Novbr. 1860 „ Rothkirch, Hugo emgeet Sigismund von, in Breslau í 6 Novbr. 1854 „ Roxburgh, Jacob, in Calcutta d 3. August 1838 „ Rümker, Carl Ludwig Christian, in Ham bur A Wa 1. August 1859 „ Rüppell, Wilhelm Peter Eduard Simon, in Frankfurt am Main 10. Juni 1829 „ Rust, Moritz August, in Lexington fen’ i 1. Decbr. 1853 „ Sad ebeck, Benjamin Adolph Moritz, i in Breslau ar wiet aed ES LAmgus 1855 » Santlus, Johann C., in mg e Hald tient, 20. April 1863 » Sars, Michael, in Christiani oe. HOEN dp SD. Novbr: 1860 „ Sattler, Georg Carl Gottlieb, in | Schweinfurt e AQU at ens 7. Januar 1855 » Sattler, Jens Caspar, in Schweinfurt . te oe RMB TH dt « 1. Januar 1856 8 Schacht, Hermann, in Bonn sa. G 1. Mai 1854 „ Schaffer, Carl Julius Traugott H rmann, in in Je na 4 3. Septbr. 1857 » Schaffgotsch, Franz Gotthard zem von, in Berlin 20. Januar 1858 „ Schauenburg, Carl Hermann, in Düsseldorf .I 22. August 1856 „ Scheerer, Carl Johann ing a in Freiberg dai sila 15. Febr. 1863 „ Schenk, August von, in Wirz ani a niet ine Jan 1852 „ Schimper, Carl Friedrich, in en. $ PERIT 8. August 1835 „ Schimper, Wilhelm Philipp, in Strass burg . 8. J 1862 „ Schlagintweit, Hermann Alfred Rudolph von, in Fagersbure . 15. Novbr. 1863 „ Schlechtendal, Dietrich omg Leonhard von, in Halle 28. Novbr. 1822 „ Schlegel, Hermann, in Leyde . | 28. Novbr. 1826 „ Schleiden, Matthias Jacob, in nn nm , 1. Januar 1838 “i Schlömilch, Oscar Xaver, in. Dresden Pt ee 7. Febr. 1863 „ Schmid, Ernst Ehrhard, in Jena r 0. Deer. 1861 gi BOR int Ait, Johann Anton, in Heidelberg ? 1 i i 2. Januar 1852 ÿ Schnauss, Julius Carl, in d 3 8. Juni 1862 „ Schnitzlein, Albert Carl Friedrich, in Erlangen i a 15. Octbr. 1843 „ Schöman, Ignaz Franz Xaver, in A oki 3. Septbr. 1857 „ Schönbein, Christian Friedrich, in HE 15. August 1858 „ Schönlein, Johann Lucas, in mberg 15. Octbr. 1844 „ Schomburgk, Richard Moritz, in Bnchsfelde todi ce 15. Octbr. 1844 „ Schomburgk, Sir Robert Hermann, o 15. Octbr. 1845 » Schott, Arthur Carl Victor, in Studigert aiser Hol. Lust taie 1. Decbr. 1860 » Schott, Heinrich Wilhelm, in Schénbrunn SÉ gi ck n à 4. August 1857 „ Schrön, Heinrich Ludwig Friedrich, in Jena L \ 5. Juni 1834 „ Schroff, Carl Damian, in Wien cre w & Mai 1860 „ Schuchardt, Conrad Gideon Theodor, in "Muskau eh att a SSA 1: Mai 1854 „ Schultz, Friedrich Wilhelm, in Kron. Weissenburg st goalie E 1. Mai 1853 „ Schultz- ‘Schultzenstein, Carl Heinrich, in Berlin .I 28. Novbr. 1822 „ Schultze, Carl August Sigismund, in Greifsw 0% dalol Te 4 AB ovary 1858 „ Schultze, Maximilian Johann Sigi ene in Bani. thon ental] 10, Nosbt -1360 „ Schulze, Gustav Otto, in Berlin . „ AE. oe 15. Octbr. 1843 „ Schulze, Johannes, in Berlin pe dci sia 23. Juli 1858 „` Schweikert, Johannes Gustav, f in Breslau sch ot sy né di 1. Novbr. 1857 „ Sclater, Philipp Lutley, in Lonigo: «i Gil A re Ausg push BAP August 1860 „ Scoutetten, Heinrich Joseph, in Mea . aink 8 3. August 1833 „ Sedillot, Carl Emanuel, in Strassburg . - oat desi cha 2. Januar 1852 Seeburger, Johann Nepomuk von, in Web a e . | 16. Septbr. 1856 94 Mitglieder: aufgenommen: Herr Seemann, Wilhelm. Eduard Gottfried, in Hannover . | 15. August 1858 » Segnitz, Gottfried von, in Schweinfurt vi wetted. ei zé 2. Januar 1852 » Seligmann, Franz. Romeo, in Wien d Loi hui ged cane 18. Juli 1863 » Seubert, Moritz, in Carlsruhe ene wow RIM E dey 15. Octbr. 1843 „ Sichel, Julius, in Paris ti ati etebet 4 1. Novbr. 1854 A Siebert, Friedrich Ludwig Joseph, in Jana i sb tot kackt Bepthr 1862 FA Siebold, Carl Theodor Ernst von, in München wil il Gerad. sb Moebx 1840 » Siebold, Philipp Franz von, in Japan ADA «rata 26. Juni 1822 & Siemers sen., Joachim. Friedrich, in i Hamburg - AIS GE 3 ra 2. Januar 1853 » Skoda, Joseph, in Wien È sfilata) wir die Gesammtheit der Naturbildungen als durch zufällige h-pl lische Processe entstanden ansehen wollen (materialistische Ansicht), oder ob wir von Annahme ideeller, wenn auch grösstentheils unbewusster und nur zum kleinsten Theile selbstbewusster Factoren auszugehen vorziehen, welche Factoren dann eben sowohl im Grossen und Ganzen (in Weltkörpern und deren Sub- « Dr. F. F. Runge, der Bildungstrieb der Stoffe, veranschaulicht in selbstständig gewachsenen Bildern. Oranienburg 1855. (Selbstverlag.) 15 106 stanzen) als im Einzelnen (in Protorganismen , Pflanzen, Thieren und Menschen), die Bedingungen der auf beiden Seiten so schén sich documentirenden organisatorischen Thatigkeit abgeben (Dynamische Ansicht). Entscheide man sich sodann entweder für das eine oder das andere, Das wird man übrigens dann bei unpartheiischen Erwägungen der genannten Phänome allemal zugeben miissen, dass ein eigentlicher absoluter Unter- schied sogenannter organischer und unorganischer, oder lebender und todter Natur in Wahrheit nicht bestehe, dass es sich vielmehr hier nur darum handle, dass die Einen irgend einem besondern epitellurischen Organismus, als integrirende Theile und Stoffe, angehören, während alle die Andern Glieder des allgemeinen Weltorganismus, oder specieller des tellurischen sind, und als solche theilweise verschiedenen Gesetzen folgen. Die gedachte ee des Herrn M. Schultze führt den Titel: „Die Structur der Diatomeenschale, verglichen mit gewissen aus Fluorkiesel künstlich dar- stellbaren Kieselhäuten,‘“ und ist durch eine schön gestochene Tafel erläutert.“) Um unsern Lesern wenigstens einen Begriff von der Sauberkeit dieser Gebilde zu geben, x lasse ich hier nur eine Figur von 300facher Vergrösserung xylographisch = in Contur wiederholen, welche auffallend an die gegitterte Hornhaut eines 2 Aveiflüglers erinnern kann. Manche andere Figuren sind noch weit lele; künstlicher zusammengesetzt und ahmen gewisse, gewöhnlich aus- schliessend „organisch“ genannte Gebilde mit noch grösserer Bestimmt- heit nach. Eine über alle ähnliche organisatorische Vorgänge möglichst vollständig sich verbreitende grössere Arbeit würde gewiss des Interessanten und Bedeutungsvollen sehr viel darbieten können und wäre eine schöne Aufgabe für einen unsrer jüngern Forscher. Carus. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. i Am 1. März 1864:. 2009. Herr Dr. Ludwig Adolf Roth, Privatdocent der Mineralogie und Giaa an der Universität zu Berlin, cogn. Weiss IL 2010. Herr Dr. Johann dio? Bornemann, Privatgelehrter in Ee cogn. “Mobs IL 9 Si befindet sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrganges der obgenannten 5 S. 1 und EEE. Tee 2011. Herr Julius Gottfried Sussdorf, Professor der Chemie und vaneen an der Rome Thierarzneischule zu Dresden, cogn. Gilbert. Am 16. März 1864: 2012. Herr Dr. Amadeus Boué, Privatgelehrter in Wien, cogn. Hutton II. Am 24. April 1864. 2013. Herr Dr. Carl Friedrich Voigtländer, Prosector an der Königl. Thier- arzneischule zu Dresden, cogn. Daubenton II. 2014. Herr Graf Colomann Lazar, Privatgelehrter und Ornitholog auf Benzenz in Siebenbürgen, cogn. ege? Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 29. Januar 1864: Dr. Heinrich Rose, ordentlicher Professor der Chemie an der Universität zu Berlin. Aufgenommen den 10. November 1860, cogn. Doebereiner. Am 6. Mai 1864: Dr. Ludolph Christian Treviranus, ordentl. Professor der Naturgeschichte und Botanik, sowie quiesc. Director des botanischen Gartens an der königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Aufgenommen den 28. November 1820, cogn. Halesins. Am 13. Mai 1864: Dr. Rudolph Wagner. Ee Hannöverischer Hofrath und ordentl. Professor der Medicin an der königl. Universität zu Göttingen. Aufgenom- men den 8. Juni 1862, cogn. de Haller. Wenn es in unserer Akademie schon von jeher üblich war, den Tod der der- selben als Mitglieder angehörenden Gelehrten stets in den herausgegebenen Verhand- lungen und in neuerer Zeit besonders in der Leopoldina zur Anzeige zu bringen, 80 können wir diesmal diese traurige Pflicht nicht erfüllen, ohne noch einen besondern Nachruf beizufügen, da uns in den ersten Monaten dieses Jahres drei so ausgezeich- nete Männer, jeder in seiner Art eine Zierde der Wissenschaft und hochgeachtet als „Mensch, entrissen worden sind. Die Bestrebungen des Letztverstorbnen unter ihnen standen dem Unter zeichneten besonders nahe, und so berührt auch dieser Verlust ihn am meisten, indess allen Dreien werden die éhrenvollsten Nachrufe nicht fehlen. So viel nur hier im Namen unserer altehrwürdigen Akademie. Carus. 108 Programme des questions mises au concours par l’Académie royale de médecine de Belgique à Bruxelles. Concours de 1864—1866. Premiére question. «Faites l’histoire de la glycosurie en insistant particulièrement sur les causes, la nature et le traitement de la maladie.» | Prix: une médaille de 800 francs. — Clôture du concours: 1er avril 1865. Deuxième question. «Exposer en l’appréciant le mouvement scientifique médical qui s’est produit, depuis 1835, dans les établissements d'instruction supérieure et les corps savants de la Belgique. » Prix: une médaille de 1000 francs. — Clôture du concours: 1er avril 1865. Troisième question. «Constater par des observations et des expériences, les effets de lanen et de l’apus du tabac chez l’homme sain.» Prix: une médaille de 300 francs. — Clôture du concours: ier juillet 1865. Quatrième question. «Faire connaître les caractères de la maladie connue sous la dénomination de typhus char- bonneux, qui attaque les animaux domestiques: indiquer ses causes, les moyens thérapeutiques à y opposer et ceux à l’aide desquels on peut en empêcher le développement.» Prix: une médaille de 500 francs. — Clôture du concours: 1er avril 1866. Cinquième question. » Faire l’histoire chimique de la digitaline, en établir nettement par de nouvelles expériences les caractéres distinctifs et la composition. Exposer un procédé simple et facile pour son extraction. Le procédé doit être de nature à donner un produit constant et défini. Un échantillon du produit devra être fourni à Pappui du mémoire. « Prix: une médaille de 500 francs. — Clôture du concours: 1er avril 1866. L'Académie se réserve, en outre, de décerner deux médailles, de 300 francs chacune, aux auteurs des deux mémoires manuscrits relatifs aux sciences médicales, qu’elle aura reçus pendant l'année 1864, et quelle aura d’ailleurs jugés dignes d'obtenir ces récompenses. Les médecins belges de naissance ou par naturalisation sont seuls admis à participer à cette faveur. Conditions du concours. Les mémoires, écrits lisiblement en latin, en français ou en flamand, seront seuls admis à con- courir; ils devront être adressés, francs de port, au Secrétariat de l’Académie, E du Musée n° 1, à Bruxelles. Les planches qui seraient jointes aux mémoires, doivent étre également manuscrites. L'Académie exigeant la plus grande exactitude dans les — demande aux auteurs d’indi- quer les éditions et les pages des livres qu’ils citeront. 109 Les auteurs ne mettront point leur nom à leur ouvrage, mais seulement une devise qu’ils répéteront sur un pli cacheté renfermant leur nom et leur adresse. Les billets attachés aux écrits non couronnés, ne seront ouverts que sur la demande des auteurs. Les mémoires dont les auteurs se seraient fait connaître den, ou indirectement, ceux qui auraient déjà été publiés ou présentés à un autre corps savant, et ceux qui parviendraient au Secrétariat de la Compagnie aprés l’époque fixée ne seront pas admis à concourir. Les manuscrits des mémoires jugés par la Compagnie sont déposés dans ses archives, comme étant devenus sa propriété; toutefois, les auteurs peuvent en faire prendre des copies à leurs frais, en s'adressant, à cet effet, au Secrétaire de l’Académie. L'Académie informe M. M. les concurrents: 1° Que ses membres honoraires et titulaires ne peuvent point prendre part aux concours ; 2° Que les auteurs des mémoires dont elle aura ordonné l’impression en totalité ou par extraits, auront droit d'en obtenir gratuitement cinquante exemplaires, indépendamment de la faculté qui leur sera laissée den faire tirer en sus de ce nombre, en payant à l’imprimeur, pour chaque feuille, une somme dont le montant est fixé par le Bureau d'administration. (Fortsetzung der Anzeige neu eingegangener Gesellschaftsschriften und des Inhalts derselben.) Brüssel, Académie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. 1. Mémoires de l'académie royale. Ca sciences, 8 lettres et des beaux-arts de Bel- gique. Tome XXXIII. Bruxelles 1861. 4°, Recherches expérimentales et théoriques sur les figures d’équilibre ‘fate masse liquide sans pesanteur; par M. J. Plateau. 5° et 6° séries. (Avec 5 planches.) — Recherches sur les crustacés du littoral de Belgique; par M. P.-J. Van Beneden. (Avec 21 planches.) — Mémoire sur les mouvements du coeur, spécialement sur le mécanisme des valvules auriculo-ventriculaires; par M. A. Spring. — Nouvelles recherches sur les fossiles des terrains secondaires de la province de Luxembourg; par M. F. Chapuis. (Avec 20 planches.) — Observations sur la météorologie, l’électricité et le magnétisme de la terre, faites en 1860 à PObservatoire royal de Bruxelles. — Observations météorologiques, faites en 1860, à Bruxelles, Gand, Namur, Liége, Stavelot, Arlon, Ostende. — Observations botaniques et zoologiques, faites en 1860, à Bruxelles, Vilvorde, Anvers, Ostende, Namur, Spa, Stavelot, Jemeppe-sur-Meuse, Vienne, Venise. — Observations botaniques et zoologiques, faites en 1860, à des époques déterminées. — Liste des membres, des correspondants et des associés de académie. (1° août 1861.) — 2) Mémoires couronnés et mémoires des savants étrangers, publiés par l'académie royale des sciences, des Jettres et des beaux-arts de Belgique. Tome XXX. 1858— 1861. Bruxelles 1861. 4°. Recherches sur les propriétés géométriques des mouvements plans; par M. P. Gilbert. (Avec 3 planches.) — Exposé d’un principe concernant l'intersection des surfaces, avec application à la re- cherches de propriétés des surfaces du second ordre; par M. F. Meier. (Avec 1 planche) — Essais ` » 110 analytiques. Les lignes du troisième ordre; par M. F. Dagoreau, (Avec 5 planches.) — Sur un point de la théorie de la formule de Stirling; par M. Henri Limbourg. — Recherches sur la capillarité; par M. E. Bède, (Avec 2 planches.) — Monographie du genre Philobolus, Tode, spécialement étudié au point de vue anatomique et physiologique; par M. Eugène Coemans. (Avec 3 planches.) — Mémoire sur le calendrier arabe avant l’islamisme, et sur la naissance et l’âge du prophète Mohammad; par Mahmoud Effendi. — Inscriptions grecques recueillies en Asie Mineure; par M. A Wagener. — 3) Mémoires couronnés et autres mémoires, publiés par l'académie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. Collection in-80. Tome XI. XII. Bru- xelles 1861. 1862. 8°. Tom. XI. Cats invloed op de vlaemsche letterkunde; door M. P. Van Duyse. — Verhandeling over den drievoudigen invloed der rederijkkameren; door M. P. Van Duyse. — Exposé ggométrique du calcul différentiel et intégral, précédé de la cinématique du poi nt, de la droite et du plan, et fondé tout entier sur les notions les plus élémentaires de la géométrie plane; par M. Ernest Lamarle. — Exposé des guerres de Tamerlan et de Schah-Rokh, dans l'Asie occidentale; par M. Félix Nève. — Mémoire ` sur le lieu de naissance de Charlemagne; par M. Hahn. — _ Tom. XII. Essai sur la véritable origine du droit de succession; par M. C.-F. Gabba. — L’ancienne franchise et l’illustre famille des vicomtes de Montenaken; par M. l'abbé Kempeneers. — Monographie de l’Erythroxylon coca; par M. L.-A. Gosse. — Sur les tremblements de terre en 1858, avec suppléments pour les années antérieurs; par M. Alexis Perrey. — 2 Bulletins de académie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Bel- _gique. 30 année. 2°" série. Tom. XI. XII. Bruxelles 1861. 8°. (Avec des planches.) Die beiden Bände enthalten die Sitzungsberichte der Kön. Akademie vom 12. Januar bis zum 16. December 1861. Tom. XI. Melssen: Note sur les poudres de guerre, de mine et de chasse. — E.Lamarle: Extension générale du procédé suivi pour le développement homalographique des surfaces de révolution. — G. Dewalque: Sur la constitution du système eifélien dans le bassin anthraxifére du Condros. — Montigny: Recherches sur la cause de l’influence du vent sur la pression athmosphérique. — G.-D, Westendorp: Sur quelques Cryptogames nouvelles on inédites pour la flore belge, 7°° notice. (Avec 1 planche.) — À. Kekulé: Sur les acides fumarique et maléique, itaconique et pyrotartrique. — Belval: Sur le Semiotus suturalis et sur l’Ixodes Poortmani (Lucas). (Avec 1 planche.) — Van Be- neden: Sur le développement de la queue des poissons plagiostomes. (Avec 1 planche.) — Tom. XII. H. Nyst: Notice sur un nouveau gîte de fossiles se rapportant aux espèces falu- niennes du midi de l’Europe, découvert à Edeghem, près d'Anvers. (Avec 1 planche.) — Nyst: Nouvelles “espèces de coquilles fossiles du crag noir d’Edeghem et d'Anvers. (Avec 1 planche.) — J. d' Udekem: Notice sur les organes génitaux des Oeolosoma et de Chaetogaster. (Avec 1 planche.) — Ed. Dupont: Notice sur les gites de fossiles du calcaire des bandes carbonifères de Florennes et de Dinant. — Liagre: Discours sur la Structure de l'univers. -— M. de Selys-Longchamps: Sur les animaux vertébrés de la Belgiques, utiles ou nuisibles à l’agriculture. — Van Beneden: La côte d'Ostende et les fouilles d'Anvers. (Découvertes paléontologiques.) — Annuaire de l'académie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Bel- _ gique. 1862. 28™° année. Bruxelles 1862. 8°. (Avec les portraits de P. F. Van Meenen et de Prudens Van Duyse.) Ze eo Brüssel, Académie royale de médecine de Belgique. © 1) Mémoires des concours et des savants étrangers, publiés par l'académie royale de médecine de Belgique. 3° fascic. du tome V. Bruxelles 1862. 4. Étude sur les maladies particulières aux ouvriers mineurs employés aux exploitations houillières en Belgique; par Hyac. Kuborn. — 2) Bulletin de l'académie royale de médecine de Belgique. Année 1861. Deuxième série. Tom. IV. No. 10. Bruxelles 1861. Année 1862. II° série. Tom. V. No. 10. Bruxelles 1862. 8. Tom. IV. No, 10 enthält den Sitzungsbericht vom 30. November 1861, nebst Mittheilungen von Debout: sur deux nouveaux cas de hernies ombilicales congénitales. — Preterre: de la prothèse buccale. — M. L. Van Biervliet: de l'action de la salive parotidienne de l’homme, sur la fécule des aliments amylacés. — A. L. Van Biervliet: sur la désarticulation métacarpo-phalangienne. — Tom. V. No. 10.: Nouvelles observations de pharmacie pratique sur Phydrate ferrique comme contre-poison de l’acide arsénieux; par F.-G. Leroy. — De Yophthalmie dite militaire dans l’armée belge; par M. Vleminckx. — Observations météorol., octobre 1862. — Calcutta, Geological Survey of India. e 1) Memoirs of the Geological Survey of India Vol. III. Pt. I. Calcutta 1561. 40, (Mit 1 Karte.) On the Geological Structure and Relations of the Raniganj Coal Field, Bengal. By William T. Blanford. (With a Map.) — Additional Remarks on the Geological relations ini probable Geological age of the several systems of Rocks in Central-India and Bengal, by Thomas Oldham. — Indian Mineral Statistics. I. Coal. — 2) Memoirs of the Geological Survey of India. Palaeontologia Indica. Being figures and descriptions of the organic remains produced during the progress of the geo- logical survey of India. Published by order of his Exc. the Governor General of India in Council, under the direction of Thomas Oldham. 1. The Fossil Cephalopoda of the Cretaceous Rocks of Southern India (Belemnitidae — Nau- tilidae), by Henry F. Blanford, Geological Survey of India. Calcutta 1861. (With plates.) Fol. i 3) Annual Report of the Geological Survey of India, and of the Museum of Geology. Fifth year, 1860—61. Calcutta 1861. 8°, (With aw Index to the Indian Atlas.) Cherbourg, Société Impériale des sciences naturelles. 1) Mémoires de la société impériale des sciences naturelles de Cherbourg, publiés sous la direction de Dr. Aug. Le Jolis. Tom. VIII. Paris, Cherbourg 1861. a. Th. du Moncel: Mémoire sur les courants induits des machines magnéto - -électriques. —_ Zantedeschi: Dei fenomeni fisici osservati nell’ eclisse del di 7 di febbrajo 1860. — Daubrée: OL- 112 servations sur la nature des actions métamorphiques qu’ont subies les roches des environs de Cherbourg. — Bonissent: Essai géologique sur le département de la Manche; 2° partie: Terrains primitifs. — Dr. F. Buhse: Note sur la température de l’hiver 1859—1860 à Cannes. — F. Zantedeschi: Intorno ai fenomeni osservati in Italia nell’ eclisse parziale di sole accaduto nel giorno 18 di luglio 1860. — H. Jouan: Animaux observés pendant une traversée de Cherbourg 4 la Nouvelle-Calédonie. — E. Mul- sant et Rey: Description d’une espèce nouvelle d’Ochthebius et de la larve de cet insecte. — E. Mul- sant et Cl. Rey: Etablissement d’un nouveau genre parmi les Théléphorides. — Dr. Payerne: Pyrrhy- drostats ou hydrostats pyrotechniques. — Th. du Moncel: Recherches sur les constantes des piles voltaïques. — H. Jouan: Notes sur quelques espèces de poissons de la Nouvelle-Calédonie. — Aug. Le Jolis: De l'influence chimique des terrains sur la dispersion des plantes. — L. L. Fleury: Nou- velle démonstration des théorêmes sur le nombre et la nature des racines d’une équation algébrique d’un degré quelconque. — Jouan: Observation d’une aurore polaire australe. — Analyse des travaux de la Société, en 1860—1861. (Sitzungsberichte der Gesellschaft vom 13. Januar 1860 bis zum 13. December 1861.) — Liste des membres. — 2) Liste des mémoires scientifiques publiés par Auguste-Frangois Le Jolis (de Cher- bourg). 1861. 8°. (Wird fortgesetzt.) Anzeigen. C. 6. Lüderitz’ Verlagsh. A. Charisius in Berlin. So eben erschien: F. H. Troschel (Dr. Prof. in Bonn), Handbuch der Zoologie. 6. um- gearbeitete Aufl. Nach dem Handbuche von Wiegmann u. Ruthe auf’s Neue vermehrt und verbessert. 1864. 704 S. gr. 8. 2 Thlr. 20 Sgr. So eben ist erschienen: Brunnenärztliche Mittheilungen über die Thermen von Ems. Vierte Aufl. Vom Hofrath Dr. L. Spenzler. Neuwied bei Heuser. 1863. Grundziige der Phytobalneologie oder der Lehre von den Krauter- Badern. Von Dr. Fr. Alefeld gen. Lechdringhausen. Neuwied bei Heuser. 1863. Ausgegeben den 26. Mai. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Jede Nummer Preis für 15 Num- 4—2 Bogen gr. 4. mern 1 Thir. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO -CAROLINISCHEN DEUSTCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRASIDIUMS VON DEM PRASIDENTEN DR: CARL GUSTAV CARUS. Nr. 12. Heft Ha tag 4 August 1864, Inhalt: Amtliche Mittheilungen: 8 des Fonds der Akademie. — Weitere Beiträge zu dem Fonds der ademie, — Ueber astronomische Jahresordnung. .— Ueber Spiralbildung um die Nervenfaser bei thierischen Nerven. Ueber die photographischen Wirkungen des Odlichtes. Von Freihrn. v. Reichenbach. — Ertheilang eines Diplomes als Doctor . philosophiae. — Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. — Gestorbene Mitglieder der Akademie. — Anzeigen. t Amtliche Mittheilungen. Vermehrung des Fonds der Akademie. Da durch die Ueberführung der Bibliothek von Bonn nach Dresden der Kasse der Akademie nicht unbedeutende Ausgaben erwachsen waren, die in keinem Verhält- nisse zu dem geringen Kassenvorrath standen, so entschlossen sich Se. Majestät der König von Sachsen die Bestreitung der Ausgaben der Akademie bei Uebersiedelung ihrer Bibliothek dadurch zu erleichtern, dass der Allergnädigst bewilligte jährliche Bei- trag von 500 Thirn. für das Jahr 1865 schon jetzt der Akademie ausgezahlt wurde. Das Präsidium hat hiermit, sowie mit den in vor. Nr. 10 u. 11 der Leopoldina | “verzeichneten hoben ausserordentlichen Beiträgen den Anforderungen an die akademische Kasse genügen können, ohne die wissenschaftlichen Arbeiten und den des Druckes dabei zu beeinträchtigen. Dresden, im Juni 1864. Der Präsident der en eg - Carolinischen deutschen Akademie. Ca G. Carus. = i ak 16 Weitere Beiträge zu dem Fonds der Akademie. Herr Prosector Dr. Voigtländer in Dresden hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der letzteren einen Nummus aureus von 5 Thlr. in Gold = 5 Thlr. 15 Ngr. eingesendet. Hare Dr. Stizenberger in Constanz hat ebenfalls nach Ee e des Diplomes als Mitglied unsrer Akademie an die akademische Kasse einen Nummus au- reus von 25 fl. südd. Währg. = 14 Thlr. 5 Ngr. eingesendet. Ebenso hat Herr Vicepräsident Dr. Stieber in Bautzen einen Nummus aureus von 15 Thlrn. eingesendet. Wir verfehlen nichf, anzuzeigen, dass diese Geschenke zu dem Fonds der Aka- demie gelegt wurden und sprechen, Namens der Akademie, den genannten Herren Collegen unsern Dank dafiir aus. Dresden, im Juli 1864. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Die vom „freien deutschen Hochstift“ zu Frankfurt a. M. auch an unsere Akademie gerichtete schriftliche Einladung zu einer Zusammenkunft Sachverständiger und Gelehrter, um bei Gelegenheit der diesjährigen allgemeinen Versammlung deutscher Naturforscher in Giessen am 18. bis 24. September über die gemeinsame Annahme der dem jefzigen Standpunkte der Wissenschaft vollkommen angemessenen Jah- _resordnung und über einen gemeinsamen Anfang des Jahres zu berathen, wurde vom Präsidenten d. A. unserm Mitgliede Herrn Dr. Drechsler zur Begutachtung = libergeben, welcher sich in folgender Weise darüber ausgesprochen hat: È „In dem Rundschreiben des »freien deutschen Hochstifts« vom 1. Januar 1864 ; sind im Wesentlichen drei Punkte in Betracht genommen: i * 1) die Anordnung der Schaltjahre, 2) die allgemeine Einführung des Gregorianischen Kalenders, 3) die Feststellung der Datumsgrenze. ad 1) Es scheint uns am geeignetsten, die unter Gregor XIII. von Alois Lili, Anton Lili, Sirlatti und Clavius getroffene Anordnung, wie dieselbe seit 1582 besteht, fortgelten zu lassen, da eine Tagesdifferenz erst nach je circa 3000 Jahren Statt hat. * Bis dahin wird auch vielleicht der Tag des Wintersolstitiums als erster Tag a des Jahres angenommen, wie dies Sosigenes unter Caesar in Vorschlag brachte. diese Annahme nämlich wird eine natürliche Grenze gesetzt, während die Ein- ang des jetzigen Jahresanfanges auf dem Aberglauben der Römer basirt, welche rä > Kalenderordnung und mit derselben den Jahresanfang nur zur Zeit des 115 » Neumondes eintreten lassen wollten, der im Jahre 709 der Stadt auf den 11. Tag nach ; ad 2} Eine allmälige Einführung des Gregorianischen Kalenders ist sehon im Gange, indem bereits mehrorts, z. B. in verschiedenen Theilen des K. Russischen Reichs, das Datum des Gregorianischen Kalenders zugleich mit dem Datum des Juliani- schen Kalenders angezeigt wird. Nur durch Dekrete der Regierungen lässt sich die Einführung des neuen Kalenders an Stelle des alten bewerkstelligen, weil das Kalender- wesen in die bürgerlichen, staatlichen und kirchlichen Verhältnisse tief eingreift, und ohne allgemeine Annahme zu Unzuträglichkeiten mancherlei Art Veranlassung gegeben werden würde. Ueberdies bringt die Verbreitung der europäischen Cultur die Einfüh- rung des. Gregorianischen Kalenders von selbst mit sich. ad 3) Es ist Gebrauch der Seefahrer, in der Nähe der Freundschafts - Inseln die erforderliche Aenderung des Datums vorzunehmen, und es bedarf nur einer Ver- öffentlichung von Seiten der an den Sternwarten bethätigten Astronomen, um die schon herrschende Ansicht, dass der durch die östliche Spitze Sibiriens gelegte geographische Breitenkreis als Anfangsort für die Datumszahl zu betrachten sei, auch formell zur allgemeinen Geltung zu bringen. Mit Bezugnahme auf die im Vorliegenden enthaltenen as tronomischen Be- stimmungen scheint es uns weit zweckmässiger, die genannten Gegenstände in der näch- sten Versammlung der „astronomischen S im Jahre 1865 zu 2 zur Sprache zu bringen, als auf der N Naturforscher-Versammlur ‘nur wenige Fachkenner der ast hen und mathematiscl i Wissenschaften beiwohnen. Dresden, d. 5. Juli 1864. Dr. Adolph Drechsler, gen. Bradley.‘ Ich glaube die Leser unsres amtlichen Blattes auf zwei fiir Anatomie und Phy- siologie wichtige Abhandlungen aufmerksam machen zu miissen, welche in dem so eben eingegangenen 153. Bande der Philosophical Transactions of the Royal Society London 1864) enthalten sind: In Part I nämlich, von Rich. Owen ein mit vergleichend anatomischen Le E dungen erläuterter Aufsatz über Archaeopteryx, worin, nach angestellter Vergleich von Flügel-, Bein- und Gabel-Knochen, Owen seine Ansicht dahin ausspricht, dus à seltsame Geschöpf zu den Vögeln gehört haben miisse. ; In Part II sodann, die mit den Tafeln auch einzeln in den Buchhandel ER mene Abhandlung über- mikroskopische Structur der Nervenzellen des Frosches von Lionet S. Beale. — Das wichtigste Resultat der hier mitgetheilten, durch bis zu 1000 und 1800 mal vergrösserte Abbildungen erläuterten, Beobachtungen ist theils: dass 16* e nung * seni PERO oder tinipbtarn Nervenzellen stirbt dass vielmehr alle Nervenzellen wenigstens in zwei oder in mehreren Nervenfasern sich fortsetzen, und dass in gewissen Nervenganglien des Frosches grössere birnförmige Zellen bestehen, deren eine Faser als unmittelbare gerade Fortsetzung der Zelle anzusehen ist, während die andere oder die andern Fasern als Fortsetzung des Zellenumfanges zu betrachten sind, und in engeren oder weiteren Spiralen die gerade Nervenfaser umwinden. — Es wäre als ein schönes Factum der Morphologie zu betrachten, wenn diese, durch weitere Beobachtungen zu bestätigende Spiralbildung nachwiese, dass diejenige grosse durch alle Naturreiche durchgehende Spiraltendenz, welche in den von mir zuerst näher dar- gethanen Spiralbewegungen der Himmelskörper“) ihr höchstes Vorbild findet“), somit = sich auch im thierischen Nerven eben so bethätigte, wie sie schon die in Pflanzen das Abbild der Nerven darstellenden un so schön nachweisen konnten. ie Carus. Ueber die photographischen Wirkungen des Odlichtes. Von Freiherrn von Reichenbach), M. d. K. I. C. d. A. d. N. 3 ANE | (Erwiederung auf die Finwirfe von Kieser und Hrn. Dr. Schnauss.) ee RE a In ee Blättern Heft IM. Nr. 14 sind zwei Abhandlungen Ader das Schere Ké und über dessen Einwirkung auf die photographische Platte mitgetheilt, die erstere von Hofrath v. Kieser, die andere von Hrn. Dr. Schnauss. Beide nehmen zum Ausgangs- punkt meine kleine Schrift: „Odische Begebenheiten zu Berlin“). Der erste Aufsatz bewegt sich um die Behauptung, dass das Odlicht: von mir - irrthümlich als ident mit dem Tageslicht der Sonne angesehen worden sei; man habe > es vielmehr als polaren Gegensatz des Tageslichtes, als Nachtlicht, als tellurisches Licht zu nehmen, welches im Nordlichte in seiner allgemeinsten Form erscheine, in speziel- = lerer Form aber von sensitiven Menschen an Metallen, Fingern etc. beobachtet werde. | Die eigenthümlichen Theorien Kieser S über Taglicht und Nachtlicht, Vie und w » S. mein Werk „Natur und Idee, oder das Werdende und sein Gesetz“. Wien 1861. 8. 117 S.f. 5 Berechnungen und Bahnlinien erläuterte Abhandlung über die Spiralbewegung der Himmelskörper erscheinen, auf welche ich hiermit vorläufig aufmerksam mache N t) Durch den Adjunct der mi Herrn Schrötter in Wien, gehen uns die nachstehenden a Bemerkungen des Herrn v. bach zu und wir stehen nicht an, obwohl selbst nicht zu den Gläu- bigen dieser Theorie gehörig, denselben einen Platz in unserm amtlichen Blatts zu verstatten, als sie eine Vertheidigung enthalten e den Aufsatz (Leopoldina, Heft III, Nr. 14. 15, S. 111): SERRE de aphisch dversuche des Herrn Baron von lei Von Dr. J. Schnauss““ es: e bei Schröder. 1862. Unter diese Gesetze gehört nun auch, dass es auf die 5 Platte wirke, und hier ist es, wo im zweiten Aufsatze der Photograph Herr Dr. Schnauss zu Jena den von mir bekannt gemachten Versuchen entgegentritt. Widerspruch, der die Wahrheit zu Tage bringt, ist überall gut und nützlich, aber dies doch nur dann, wenn ; strenge bei dieser Wahrheit festgehalten und sie nirgends umgangen wird. — Zunächst nun giebt mir Herr Schnauss Schuld, dass ich auf die nasse photographische Platte Blenden mit Ausschnitten, sogar messingene, gelegt habe, wodurch sie verwüstet werden musste. Wie konnte Hr. Sch. eine solche Ungereimtheit allen den Personen zur Last legen, die laut meinem Berichte bei den Versuchen über die Einwirkung des Odlichtes . auf die photographische Platte zugegen und theilweise mit wirksam waren! Diese sind der Berliner geschickte Hofphotograph Hr. Günther, dann die Professoren Hr. Magnus, Hr. Poggendorf, Hr. Schellbach, Hr. Dove und Hr. Vogel, von meiner Wenigkeit zu geschweigen. Die Wahrheit ist, dass an allen vier Enden zwischen die photographische Platte und die darauf gelegten Blenden kleine Wachskügelchen eingeschoben waren, welche den Contakt der Platte mit der Blende hiptanbielica, so dass ein dünner Raum = zwischen Platte und Blende frei erührung, kein unmittelbares Auf SE legen beider stattfinden konnte. Das EC meinem Berichte freilich nicht Ss SE ; drücklich angegeben, aber nur deswegen nicht, weil es so sehr selbstverständlich . Ze dass die Anführung davon mir ein unnöthiger Ueberfluss schien. Ich konnte mir un ` möglich denken, dass Jemand auf den Einfall käme, wir hätten Blenden unmittelbar in die nasse Collodiumschicht eingetunkt! Dies ist also ein Irrthum von Seiten des Hrn. Schnauss, der hiermit berichtigt wird, und mit dem alle weiteren nachtheiligen Folge-, rungen beseitigt sind. a. Weiteres widerspricht Herr Schnauss der von mir auseinandergesetzten Er- a m von photographischen Bildern und da diese- denn doch faktisch erschié se Di nen, was nicht widersprochen werden kann, so unterlegt er ihnen einen andern Er- | = klärungsgrund. Es sollen nämlich dieselben unter den angegebenen Umständen nichts ` : ca SZ anderes sein, als Wirkungen spontaner Selbstzersetzung der photographischen Substan- a > zen und deren ungleichen Eintrocknung auf der Platte, ohne alle Lichteinwirkanig. | Habe ich seine Erklärungen nicht unrichtig verstanden, so ziehen sich auf der mit Col- lodium und Silberfelgen präparirten Platte, im. Finstern an der Luft liegend und ab- trocknend, innerhalb 15 Minuten diese Ueberziige ungleichformig We d ma ver- ps heren ihre Empfindlichkeit. Uebergiesst man sie nun mit re 5 a sensal — 118 ss VE tes diende baue ohne Lisi Aree bruns, und das reduzirte Silber macht Schmutzflecke, was mich getäuscht haben solle. Endlich soll, wenn die noch feuchte Collodiumschicht mit fremden Körpern in Berührung gebracht werde, mit Messing gar, die Platte verdorben werden; der blose mechanische Druck schon erzeuge dann schwarze Flecke, und nach längerer Zeit als 15 Minuten entstehen eisähnliche Silberkrystallisationen. Seine eigenen Versuche, sagt er, haben „niemals ent- scheidende“ Resultate gegeben. Zunächst nun kann hier von einem mechanischen Drucke der aufgesetzten Blen- den keine Rede sein, weil sie, wie schon erwähnt, von mir nicht auf die Platte un- mittelbar aufgelegt wurden, wie Hr. Schnauss sonderbarer Weise annimmt, sondern durch Wachskliimpchen von einander gehalten waren. Die hierauf gegründeten Ein- würfe und Erklärungen fallen also von selbst hinweg. Dann hat Hr. Günther die präparirten Platten nicht erst ganz oder theilweise abtrocknen lassen, sondern sie feucht dem Odlichtquell ausgesetzt und in der kurzen Zeit der Exposition sind sie in dem verschlossenen finstern Raume niemals trocken ge- walen, so dass Flecken darauf hätten entstehen können. Wie dem nun aber sein möge, so übergeht Hr. Schnauss gleich meinen ersten Versuch (Seite 3) mit Stillschweigen. Dort ist mitgetheilt, dass zwei präparirte Platten 15 Minuten lang offen der freien Luft ausgesetzt worden, die eine aber gänzlich unverändert, die andere so über und über schwach gelblich-bräunlich angeflogen er- schien, dass man dies anfänglich gar nicht beobachtete. — Ferner hat er unberück- sichtigt gelassen den vierten Versuch (S. 4), der mit folgenden Worten sich ausspricht: „Auf den Tisch in der Dunkelkammer wurden zwei Kistchen gestellt, auf Handlänge „von einander entfernt und eine frisch zugerichtete Platte so darüber gelegt, dass sie „die Brücke zwischen beiden bildete und dass die Collodium-Silbersalzseite nach unten „gegen den leeren Tisch gerichtet war, von ihm beiläufig einen Fuss entfernt. Als die „Platte nach 15 Minuten aus der Finsterniss hervorgeholt worden, fand man sie gänz- tes. „lich unverändert und keine Spur von Einwirkung auf derselben. Diesen Versuch wieder- „holte Hr. Günther in seinem Atelier noch zweimal und jedesmal mit dem Erfolge, dass „die Platte unbeeinffusst blieb.“ — So hat Hr. Schnauss auch den Versuch Seite 20 unbeachtet übergangen. Dort wird erzählt, wie auf Veranlassung eines Einwurfes des Hrn. Poggendorf eine präparirte Glasplatte umgekehrt dem Odquell entgegengehalten worden, nämlich nicht mit der belegten, sondern mit der leeren Rückseite, und dass davon die präparirte Seite gar nicht affizirt worden sei. Diese leere und die präpa- 5 rirte Seite waren aber 15 Minuten lang der freien Luft ausgesetzt geblieben und waren 3 a dennoch unaffizirt, d. i. ungebräunt geblieben, nachdem man sie mit Eisensalzlösung si hatte färben wollen. Vieles andere wäre noch hierher zu beziehen, wie z. B., dass eine i ce in der mr. als bloses Metall wirkend (S. 11), ein viel * Bild 119 in 15 Minuten lieferte, als dieselbe Glocke, wenn sie ebensolange tönend gemacht wurde; dass dieselben Odlicht emanirenden Krystallspitzen bei 15 Minuten Exposition (S. 14) bei verschiedener Entfernung von der Platte Bilder von verschiedener Intensität lieferten, in ihrer Stärke umgekehrt proportional den Abständen; dass kleinere und grüssere Krystallspitzen (S. 16) verschiedenartig ausgebildete Bilder erzeugten, in gleichen Zeiten grössere Krystalle stärkere, kleinere schwächere, u. a. m. Aus alle dem geht nun hervor, dass Hr. Schnauss meine Schrift entweder nur sehr ungenau gelesen, oder aber geflissentlich die wesentlichsten Angaben darin mit Stillschweigen übergangen hat; dass von mir zahlreiche Controlversuche angestellt wor- den sind; dass alle diese thatsächlich den Nachweiss lieferten, dass die feuchte photo- graphische Platte in absoluter Finsterniss in 15 Minuten auf keine Weise gebräunt wurde; dass die Bräunung unter diesen Umständen auch bei übergelegter Blende in den Ausschnitten nicht erfolgte; dass sie aber erfolgte, sobald sie dem Odlichte aus- gesetzt wurden; dass sie überall in eben dem Maasse stärker oder schwächer erfolgte, in welchem stärkeres oder schwächeres auf sie in Anwendung gebracht wurde, DieEinwirkung des Odlichtes auf die photographische Platte ist demnach hier durch so viele Versuche und kontrolirende 8 dargethan worden, die Ergebnisse sind von solcher Entschiedenheit, dass die Beweisführung für die von mir hergestellte Thatsache der photographischen Wirksamkeit des Odlichtes kaum strikter sein könnte. Wenn nun Hr. Schnauss bei angeblich gleichem Verfahren diese Wirkungen nicht erlangt haben will, ja wenn bei ihm die photographische Platte in der Finsterniss der freien Luft 15 Minuten lang ausgesetzt, sich von sich selbst gebräunt haben soll, | so weiss ich, der ich sein Verfahren in seinen Einzelheiten nicht kenne, als Grund dieses Widerspruches nur die Vermuthung zu äussern, dass die angewandten Materia- lien oder die eingeschlagene Methode eine von der meinigen abweichende gewesen sein muss, worunter die meiste Wahrscheinlichkeit hat, dass er nicht in absoluter Finster- niss arbeitete. Dieser Fehler wird nur allzuhäufig von Neulingen im Umgange mit Od- licht begangen und dann muss die Folgen fehlgeschlagener Versuche jedesmal die Glaub- würdigkeit meiner Angaben büssen. ` Ertheilung eines Diplomes als Doctor philosophiae. Am 24. Juli 1864. > Dasselbe lautet: Carolus Gustavus Carus etc. etc. Academiae Caesareae Leopoldino -Carolinae _ ` Germanicae Naturae Curiosorum Praeses Te laudatissimum Dominum -Richardum cas FONCIERS; cujus eruditionem aeque ac itinerum per Âme- ricae meridionalis regiones copiam et famam testimonio Adjuncti nostri Domini See- manni, PRE Bonpland inter nos celebrati, satis probatam et dignam judicamus ex ea quae mihi ab Academia concessa est auctoritate i Doctorem Philosophiae solemniter renuncio et proclamo, atque collatam nunc hanc dightiatem: Abbina Caesareae Leopoldino - Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum ` Sigillo majori confirmo. Dabam Dresdae, die XXIV. Julii a. iere Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. Am 20. Juli 1864: 2015. r Dr. Friedrich Carl Gustav Stieber, Königl. Sächs. A gerichts-Vice- Präsident zu Bautzen, cogn. Hipparchus IV. 2016. Herr Dr. Hugo Sonnenkalb, Professor der Medicin, Königl. Sache. Rod arzt im I. Land-Bezirke und Stadtbezirksarzt zu Leipzig, cogn. Aretaeus IX. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Im Mai 1864: Dr. Fried. Franz Wilh. Junghuhn, Königl. Niederländ. General inspector auf Java. Aufgenommen den 3. Aug. 1839, cogn. Kuhl. burg. Aufgenommen den 24. Aug. 1860, cogn. Zi inn IL Am 23. Juni 1864: Dr. Christian Ludwi ig Brehm, Ornitholog und Pfarrer von Unter- und Oberrenthendorf, Einoborn und Kleinebersdorf zu Renthendorf bei Neustadt an der Orla im Beet Sachsen-Weimar. Aufgenommen den 28. November 1822, GES SCD RE 536 Anzeigen. ilippi’s Reise durch die Wast Lia im dine 1853—1854 pains und s „Ph EE ist einzeln zu haben und durch jede Buchhandlung zu beziehen: Firan Atacamensis seu enumeratio iu, quas in ihre per desertum Atacamense ob- N. A. Philippi, Professor eS et botanic., Director musei natural. univer- sitatis Santiagensis ete. etc. Cum tabul. V 1860. Imp.-4°, 8 Bogen. cart. 2 Thlr. Halle, im Juli 1 : Ed. Anton. Ganz neu ‚ist in der H. Burdach’schen Hofbuchhandlung in Dresden erschienen: von Garita W. O. Helmert und Dr. L. Rabenhorst. Herausgegeben von J. Nave, einem Vorwort Re! Dr. L. Rabenhorst. Nebst 9 in eu “Text Se Holzschnitten. Zei Dresden n, Anleitung zum | äpariren und Untersuchen der Pflanzen mit besonderer Riick- sicht auf di Se Im Anschluss an den Elementareursus der Kryptogamenkunde ; “i Am 10. Mai 1864: "Dr. Heinrich Müller, Professor der vergl. Anatomie zu Wiirz- i Wi Jede Nummer 4—2 Bogen gr. 4 Preis für 15 Num- mern 1 Thir. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA iota ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN | AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRASIDIUMS VON DEM PRASIDENTEN DR. CARL GUSTAV CARUS. * Nr. 13. Heft IV. November 1864. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Die aka Lampyris splendidula betreffend. eu genommene Mitglieder der Akademie. — Gestorbene Mitglieder der Akademie, — en von Diplomen als Deet philo- sophiae. — Funfzigjähriges Dienst-Jubilium des Adjuncten unserer Akademie, Herrn eimen Ober-Bergrath, Professor Dr. Nöggerath in Bonn, am 10. August 1864. — Notizen: I. Ueber Filaria — "EL Ueber Leuchtkäfer von der Gat tung nn — Ueber die Stellung der Hymenophylleae = Systeme der Farren. — Ein Antrag an die ur ae Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. — Fortsetzung der re der bei der a -Carol, Akadem neu eingegangenen end — Anz Amtliche Wittheilungen. Die akademische Preisfrage über Lampyris splendidula betreffend, (Vergl. Leopoldina Heft III Nr. 12, Aug. 1862) Das Präsidium glaubte damals bei Stellung dieser obigen in die Physiologie so tief eingreifenden Preisfrage, zur Lösung derselben hinlängliche Zeit lassen zu müssen und setzte dafür eimen Zeitraum von über zwei Jahre an. Der Endtermin war am 1. September 1864, bis wohin leider keine Bewerbung durch Concurrenzschrift eingelaufen war. Eine abermalige Verlängerung des Termines würde für die Preisfrage möglicherweise gleiches Schicksal haben, und da nun überhaupt von Stellung neuer Preisfragen zunächst abgesehen werden sollte, die vorliegende Frage jedoch ein zu wichtiger Gegenstand ist, so wiederholen wir hier den Inhalt der ge- stellten Preisfrage. È 7 122 Die Akademie forderte: „Eine Naturgeschichte der Lampyris Gplendidula, oder auch Lampyris nocti- luca und italica, dabei: 1) Geschichtliche, kritische Zusammenstellung der bisherigen Untersuchungen des vorliegenden Gegenstandes und deren Resultate. 2) Anatomie und Physiologie der Lampyris; Histologie, Entwicklungsgeschichte, Metamorphose der beiden Geschlechter, Lebensweise und Nahrung. 3) Hinsichtlich des leuchtenden Organes: optische und photochemische Unter- suchung des Lichtes (ob Lampyrislicht identisch mit dem Sonnenlicht und an- deren Lichtarter); mikroscopische Darstellung des Leuchtorganes; Beziehung desselben zu dem Nerven- und Generationssysteme; Chemismus des Leucht- organes und leuchtenden Stoffes; typische Verhältnisse des Lebens des Thieres, des Leuchtens; ob Willkür dabei vorhanden (wie bei den elektrischen Fischen). Alles, so weit möglich, durch genaue mikroscopische und andere Zeichnungen erläutert. 4) Kann Lampyrislicht optisch und photochemisch ete. mit dem Lichte der Scolo- pendra electrica und anderen leuchtenden Thieren, mit dem des leuchtenden Holzes, der lebenden und todten Seefische etc. verglichen werden, so wird da- durch der Werth der Abhandlung erhöht“ (vergl. hier die später folgende II. Notiz), und macht dabei auf die Beschlüsse der Adjunctenconferenz (14.—15. September 1863) aufmerksam, wonach solche Arbeiten und Abhandlungen, welche durch Neuheit und Be- deutenheit sich besonders auszeichnen, von der Akademie (zu jeder Zeit) durch ent- ‚sprechende Preise belohnt werden sollen; die Akademie giebt sich daher der Hoffnung hin, dass es doch noch gelingen möge, durch fortgesetzte Untersuchungen und Versuche mit Lampyris ein ausreichendes Resultat und befriedigende Lösung zu finden und wird nicht ermangeln, die Mühe -solcher Forscher durch pren Prämien zu lohnen. Dresden, den 15. October 1864. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. ` Pu x E: 3 > Neu . Mitglieder der Akademie. Am 4. September 1864. 2017. Herr Dr. J. Russell Reynolds, Professor für specielle Pathologie und Therapie an der University-Hospital und Director der Klinik daselbst zu London, cogn. Boerhave III. 2018. Herr Dr. Johann Basen Ullersperger, Herzogl. en 2 Leib- arzt zu München, cogn. Hufeland IH. 123 Gestorbene Mitglieder der Akademie, ` Am 20. Juli 1864: Dr. Carl Friedrich Wilhelm Braun, Professor u. Lehrer der Chemie, Physik und Naturgeschichte an der Königl. Kreislandwirthschafts- und Ge- werbeschule von Oberfranken zu Bayreuth und Mitglied des Medicinalausschusses der Kgl. Regier. von Oberfranken. Aufgenommen den 15. October 1843, cogn. J. J. Baier. Im Juli 1864: Dr. Johann Lucas Schönlein, Königl. Preuss. wirklicher Geheimer Ober-Medicinalrath mit dem Range eines Rathes I. Cl., früher erster Leibarzt Sr. Em des Kénigs von Preussen, zu Bamberg. Aufgenommen den 15. October 1844, cogn. Marcus I Am 16. Septbr. 1864: Dr. ki ni Franz Xaver Schômann, Grossherzogl. Sachsen- Weimar. Medicinalrath, Professor der medicin. Fakultät u. Director der Grossherzogl. Irrenanstalt zu Jena. Aufgenommen den 3. September 1857, cogn. Beer. Ertheilung von Diplomen als Doctor philosophiae. Am 1. October 1864. Dieselben lauten: Ego Carolus Gustavus Carus etc. etc. Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae init Curiosorum Praeses Theodorum Peckolt in Canta Gallo Se 2 montium „dos Orgäos“ scru- tatorem, cujus egregiam humanitatem vastam eruditionem, literarumque copiam ex Testimonio Directoris Ephemeridum, Nostri Domini de Martius, cognomine Callisthenes inter nos celebrati satis probatam tenemus, ex ea a mihi ab Academia concessa est auctoritate Doctorem Philosophiae ‘solemniter renuncio et proclamo, atque collatam nunc hanc dignitatem Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum Sigillo majori confirmo. Dabam Dresdae, die I Octobris a. MDCCCLXIV Ego ei ds Gustavus Carus etc. etc. Academiae Caesareae a Germanicae Naturae Curiosorum Praeses Te laudatissimum dominum G. H. K. Thwaites in Peradenia (Ceylanum), directorem horti botanici, cujus hu- manitatem eruditionem literarumque copiam et praestantiam ex Testimonio Directoris * 124 Ephemeridum, Nostri Domini de Martius, cognomine Callisthenes inter nos celebrati satis probatam tenemus ex ea quae mihi ab Academiae concessa est auctoritate Doctorem Philosophiae solemniter renuncio et proclamo, atque collatam nunc hanc dignitatem Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum Sigillo majori confirmo. Dabam Dresdae, die I. Octobris a. MDCCCLXIV Funfzigjähriges Dienst-Jubiläum des Adjuncten unserer Akademie, Herrn A Ober-Bergrath, Professor Dr. Nòggerath in Bonn, am 10. August 1864. Der Kaiserl. Leopold.-Carolin. deutschen Akademie ward durch dieses seltene Fest eine Gelegenheit geboten, dem Jubilar wenigstens einen Theil der Schuld abzutragen, zu welcher die Akademie durch den langjährigen und immer thätigen Antheil an den Ar- beiten und an der Leitung unseres altehrwiirdigen Instituts demselben verpflichtet war. Das Präsidium glaubte daher unserm hochverdienten Herrn Adjunct zu den vie- len Huldigungen anderer Institute, Corporationen, Freunde und Verehrer des Jubilar, auch die der Akademie als wohlverdientes Zeichen der Anerkennung durch folgende Votivtafel am Tage des funfzigjährigen Dienstjubiläums aussprechen zu miissen: „Viro perillustri, celeberrimo, experientissimo Jounni Jacobo Noeggerath, Ad- juncto Academiae nostrae, qui munera publica per decem lustra summa cum laude gessit, literis aeque ac civitati egregie semper proficiens, hodie, decimo mensis Augusti, Caesarea Leopoldino- Carolina Germanica Academia naturae curiosorum, interprete Praeside Carolo Gustavo Carus, laeta fausta semisecularia pie congratulatur, vota solvens ut Deus optimus maximus felicissimam ipsi et tranquillissimam senectutem per longum tempus concedat. Tu igitur fortiter literis prodesse perge et quam diutissime familiae Tuae, nobis, omnibus lite- rarum cultoribus Te conserva. Vale! Dabam Dresdae, die X. m. Augusti a. 1864.“ * Unser hochgeehrtes Mitglied wurde ausserdem am Jubeltage von Sr. Majestät dem Könige von Preussen mit dem rothen Adlerorden I. Classe mit Eichenlaub, und von Sr. K. K. apostol. Maj. dem Kaiser von Oesterreich mit dem Leopold-Orden decorirt. Ausser einer silbernen prachtvollen Vase und einem schönem Pokal (1000 Thlr. an Werth) überraschten ihn seine Freunde und Zuhörer noch mit einer Menge Adressen, Telegrammen, Briefen etc., welche Ehrenbezeugungen wir von ganzem Herzen als wohl- ne Auszeichnung begrüssen. Sua Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. e 125 Notizen. I In dem neuesten bei der Akademie eingegangenen Hefte der Transactions of the Linnean Society of London (Vol. XXIV Part II) befindet sich pag 101 u. folg. ein in- teressanter, umfänglicher Aufsatz von Charlton Bastian über die Filaria medinensis*), eine Thierart, welche bei frühern Naturforschern oft seltsame Meinungen hinsichtlich ihrer eigentlichen Natur veranlasst hat und durch Gmelin zuerst entschieden unter die wahren Entozoen aufgenommen worden ist. Der Verf. giebt zunächst ziemlich vollständig die Ansichten der Autoren und wendet sich dann zur genauern Beschreibung und Abbildung dieses sonderbaren Ge- schöpfes. Er hatte 6 Exemplare zu seiner Disposition, welche ein bekannter Chirurg in Bombay selbst aus Geschwiiren der untern Extremitäten entfernt hatte. Sie kommen überhaupt zumeist in den heissen siidlichen Gegenden Asiens vor, namentlich bei Per- sonen, welche mit nackten Fiissen in Sumpfwasser (etwa auf Jagden) lingere Zeit ge- standen haben. Unter-13 Fällen fand sich nur in dreien der Wurm am Vorderarme vor, in den 10 übrigen immer entweder im Fuss, Unterschenkel oder Schenket. — Das Thier scheint am ersten noch sehr klein in den Körper eindringen zu können, lebt dann im Zellgewebe oft 10 bis 12 Monate, ehe es die heftige — — erregt, welche Eiterung zur Folge hat, und, da man dann in dem reifen, völlig isolirten Thiere Millio- nen von Eiern, oder theilweise auch lebende Junge, findet, so wird wahrscheinlich ge- macht, dass auch hier Parthenogenesis vorkomme. Die Grösse des Wurms scheint zu- weilen bei grosser Dünne bis zu 8 bis 10 Fuss Länge anwachsen zu können, was dann natürlich das Ausziehen desselben aus dem Geschwür sehr erschwert und den Ein- wohnern von Bombay noch am Besten gelingen soll, wenn ein freigelegtes Stück Wurm mit einem kleinen behutsam darunter eingeführten Haken erfasst und das umliegende Hautgebilde zugleich gelind gedrückt und gestrichen wird. ` Uebrigens wird auch bemerkt, dass die ungeheure Menge mikroskopischer Eier, welche ein Weibchen dieser Thiere enthält (und es scheint, nebenbei gesagt, eine ausser- ordentliche Ueberzahl an weiblichen Thieren zu geben, wie denn auch alle sechs hier untersuchte Exemplare Weibchen waren) sehr wohl Ursache sein könnte, dass von diesen Eiern einige mit dem Wasser von Menschen verschluckt würden, dass sie sofort im Darm sich entwickelten und nach Art der Trichinen endlich durch den Körper hindurch bis ins re den Muskeln der Gliedmaassen paw allwo sie zuletzt bei + On the Structure and Nature of the Dracunculus of Guinea worm by Chariton Bastian, communicated by George Bask, Esq. 126 so bedeutender Vergrösserung eben jene Zufälle örtlicher Krankheit erregen müssten. — Den Herren Verfassern der Abhandlung mögen wohl die neueren deutschen Arbeiten über die Trichinen noch nicht in ihrem ganzen Umfange bekannt geworden sein (der Band ist schon 1863 erschienen) ausserdem hätten sie vielleicht selbst auf die dort sich ergebenden Verhältnisse noch besonders Rücksicht genommen. Dass aber ähnliche Uebertragungen wie bei den Trichinen auch bei der Filaria medinensis möglich, ja wahrscheinlich sind, kann wohl ein geläugnet werden, und physiologisch wenig- stens steht nichts entgegen, dass, wenn die Trichinenbrut hauptsächlich nach der Mus- culatur selbst über wandert, die Brut des Guineawurmes eben so nach dem Zellgewebe um die Extremitätenmuskeln ihren Zug nehme. Was dort dann die Menge von Tau- senden mikroscopischer Geschöpfe thut, würde hier durch die Riesengrösse Einzelner geschadet werden. — Doch wie gesagt, hierüber müssen weitere Untersuchungen erst das rechte Material liefern: Das Wichtigste der hier vorgeführten Arbeit sind übrigens die 3 Untersuchungen und die sehr ausführlich gearbeiteten, doch eigentlich immer noch nicht scharf genug präcisirten Figuren der beiden Tafeln. Der Bau des seltsamen Thieres, den bisher nach dem Verf. eigentlich allein unser vor Kurzem verstorbenes Mitglied, Herr Rud. Wagner, annähernd gut abgebildet hätte, wird hier in vielen Beziehungen genau erörtert. -— Das Hauptgebilde ist natürlich theils der einfache, durch die ganze Länge des 8 sich erstreckende Darmkanal theils der, wie gesagt, zuweilen Millio- nen von Eiern enthaltende Eierstock und Uterus-Schlauch, und theils endlich der dop- pelte zu beiden Seiten der Rückenmuskelfaser liegende von Strecke zu Strecke zu Gang- lien anschwellende Nervenstrang. Ausserdem sind auch vergrösserte Abbildungen von Embryonen gegeben. Wie gesagt indess, sind wir bei deutschen Abbildungen dieser Art jetzt grössere Schärfe und Eleganz der Behandlung gewohnt. : ; n Carus. II. Die Nr. 12 der Comptes rendus vom 19. Septbr. dieses Jahres bringt S. 509 einen interessanten Bericht über neuerlich aus Mexiko lebend zu Paris angekommene Leuchtkäfer von der Gattung Pyrophorus (in Mexiko Cucuyos genannt). Man hatte Herrn Pasteur ersucht, das Licht dieser Thiere, welches stark genug ist, um im Fin- stern in ihrer Nähe lesen zu können, mittels des Spectroscops zu untersuchen, und es hatte sich zwar ein schönes Farbenspectrum, aber die Abwesenheit aller Frauen- hofer' schen Linien darin gezeigt. — Es ist dies jedenfalls eine neue und wichtige Thatsache, welche vorläufig erkennen lässt, dass besondere sogenannte unorganische Stoffe in der Leuchtmasse nicht vorkommen. — Ausserdem war aber auch beobachtet worden, dass die Thiere, um kräftig leuchten zu können, täglich in Wasser ge- badet werden missen, und es hat mich, * dies namentlich an meine im Sommer 1828 zu Florenz über das Licht der Lampyris italica gemachten und in meinen „Ana- lekten zur Natur- und Heilkunde in Italien, Leipzig 1829 publicirten Beobachtungen erinnert, wobei sich ergeben hatte, dass, wenn ich die Leuchtmasse der hintern Leibes- ringe herauspräparirt hatte, diese Substanz ebenfalls des Wassers bedurfte, um zu leuchten. Man findet nämlich damals von mir beobachtet, dass, wenn man mit dieser zähen weissen Masse einen Strich auf eine Glastafel gemacht hatte, das Leuchten der- selben aufhörte, sobald sie eintrocknete, dass sie aber von Neuem zu Jeuchten begann, sobald man die Glastafel etwas in Wasser getaucht hatte. Schon damals frappirte mich diese Eigenschaft sehr, denn sie erklärte es einigermaassen wie das eigne perio- disch blitzende Leuchten der Lampyris italica zu Stande kommt. Die Periodicität die- ses stärkeren Leuchtens correspondirt nämlich genau den Pulsationen des Rücken- gefiisses des Thieres, und weil die Leuchtmasse bei jeder vermehrten Anfeuchtung stärker leuchtet, so versteht man, warum jede Welle des farblosen Blutes dieser In- sekten dieselbe Wirkung machen muss. — Bei unserer Lampyris noctiluca ist der Herz- puls wahrscheinlich nicht energisch genug, oder die Leuchtnatur des Leuchtstofis unsrer in kälterem Clima lebenden Leuchtkäfer ist nicht so stark entwickelt, denn bei ihnen ist das Leuchten mehr gleichförmig, und wechselt nur etwas, je nachdem das Thierchen die Leuchtmasse mit einem weniger durchscheinenden Leibesringe verdeckt. Ob bei den heller leuchtenden Pyrophoren das Licht parent sei, finde ich nirgends erwähnt- und glaube e es desshalb nicht; dass aber auch hier r Anfeuchtung Be- dürfniss sei, beweist die N othwendigkeit des Wasserbades, wovon sogar die Damen Südamerikas, die die Leuchtkäfer in kleinen Gaze-Ballons Abends als Putz tragen, voll- kommene Kenntniss haben. : Was ist aber diese Leuchtmasse? — Phosphor gewiss Set denn Phos- phor verliert im Wasser mehr sein Leuchten. — Wir haben also hier jedenfalls eine noch unbekannte Substanz vor uns, deren Natur zu erforschen eine interessante Auf- gabe sein wird. Es ist zu Ar ; dass die von unserer Akademie zweimal gestellte Aufgabe so wenig nähere Beachtung gefunden hat, dass (wie aus unserer Ankündigung hervorgeht), auch nicht ein einziger Versuch eingegangen ist, diese Aufgabe zu lösen. Indess würde auch eine spätere Eingabe tiefeingehender Bearbeitung dieses Themas nie verfehlen, seinem Autor eine besondere Anerkennung zu sichern. Carus. fe Herren Adjunkten der Akademie bringe ich ihre Zusage in Erinnerung, der Beiträge zu unserm Blatte unvergessen sein zu T | A Ueber die Stellung der Hymenophylleae im Systeme der Farren. G. Mettenius über die Hymenophyllaceae (Leipzig, bei Hirzel 1864) gelangt nach sorgfältiger Erforschung aller Theile dieser höchst interessanten Farrengruppe, am Schlusse dieser Abhandlung zu dem Resultate für die Systematik, dass es „viel- facher Eigenthiimlichkeiten von Hymenophyllum und Trichomanes wegen naturgemäss erscheint, die Hymenophyllaceae aus ihrer bisherigen Stellung zwischen den Cyatheaceis und Gleicheniaceis zu entfernen und ihnen den Vortritt vor den Polypodiaceis und da- mit die niedrigste Stufe unter den Farren zuzugestehen, an welcher Stelle sie alsdann nach abwärts an die Moose, mit welchen sie gewöhnlich in dem einschichtigen Blatt- parenchym und zwar zunächst an die Sphagnaceae, mit welchen sie in der Ausbildung und noch mehr in der Mannigfaltigkeit der Ausbildung ihres Vorkeimes überemstimmen, angrenzen und gleichzeitig von den Ophioglosscen, die in dieser Beziehung die grösste Verschiedenheit zeigen, am weitesten entfernt sind“ Die Erwägungen, welche der Verf. hier im Jahre 1864 ausspricht, haben L. Reichenbach bereits im Jahre 1828 veranlasst, in seinem ,,Conspectus regni vegeta- bilis“ p. 37 die Hymenophylleae als die unterste, die Formation der eigentlichen Farren beginnende Gruppe zu setzen, so wie derselbe auch in dem 1841 in Dresden und Leipzig erschienenen „Repertorium Herbarii sive Nomenclator generum plantarum“ die- selben p. 27 eben so gestellt, aber die Cyatheaceae, so wie jetzt vorgeschlagen wird, als weit hôher zu stellende Gruppe, durch das Dazwischentreten der Polypodieae schon yon ihnen entfernt hat, so dass also jene vor 36 Jahren bereits in Ausfiihrung ge- brachte Ansicht nicht eine neue genannt werden kann. Bei der ersten Erscheinung dieser Anordnung im Jahre 1828 befand sich auch die Rückdeutung auf die Lebermoose deutlich ausgesprochen, welche bei Betrachtung der mannigfaltigen Entwickelung der Hymenophylleae so klar heraustritt, während eine Beziehung derselben auf die Sphag- neae durchaus keine natürliche, sondern nur eine künstliche, d. h. nur auf einzelne Momente ausserhalb einer zusammenhängenden morphologischen Entwickelungsreihe auftretende, sich beziehende, genannt werden kann. SES Ein Antrag an die allgemeine Versammlung deutscher Habbeiprsoner und Aerzte. Bei der diesjährigen allgemeinen deutschen Versammlung der Naturforscher und Aerzte hatte das Präsidium der ältesten deutschen und aller anderen cisalpinischen Akademien, nachdem diese zum ersten Male seit mehr als zweihundert Jah. ren durch Erwerbung eines festen Besitzes für Aufstellung ihrer Bibliothek eine blei- bende Stätte gewonnen hatte, geglaubt, jener Wander-Versammlung, an deren Stiftung i im J. 1822 der Unterzeichnete selbst betheiligt gewesen war, das Anerbieten N Zë 4 129 stellen zu miissen, ihre Acta und besondern historischen Erinnerungen in dieser Biblio- thek zur Aufbewahrung übernehmen und sicher stellen zu wollen. — Schon die Hand- schriften der Begriinder jener allgemeinen, später in so vielen Ländern nachgeahmten Versammlung, die einzelnen Vorgänge bei ihrer weitern Ausbildung, die sichere Angabe der Folge der Orte, welche die Versammlung aufnahmen u. s. w., dies Alles wird künf- tig einmal für das culturhistorische Studium unsrer Zeit sehr wichtig sein, aber, wenn man danach fragt, nicht mehr, oder wenigstens nicht mehr vollständig zu be- schaffen sein, und es war desshalb wohl zu glauben, dass unser Anerbieten bereitwillige Annahme finden würde; — trotz alledem und der Empfehlung der Herren Geschäfts- führer, fand unser Antrag für diesmal kein Gehör und man beharrte in dem bisherigen Modus, bei welchem schon so viele für die Geschichte jener allgemeinen Versammlung nützliche Documente unrettbar und für immer verloren gegangen sind. — Es war so- mit nun nothwendig, auch dies hier zu verzeichnen; dabei aber auch die Hoffnung aus- zusprechen, dass eine der künftigen Versammlungen vielleieht sich für andre, und wir glauben bessere Massregeln in dieser Beziehung entscheiden wird. — Die Leopoldino- Carolinische Akademie wird auch dann noch gern eine solche Sorge übernehmen! — Besser spät als nie! — Carus. Fortsetzung der Anzeige der bei der Leopold.-Carolin. Akademie eingegangenen. Schriften). ie Lg ën Real das sciencias. 1) Portugaliae monumenta historica a saeculo VIII. post Chr. usque ad XV. iussu ogr scien- tiarium Olisponensis edita. Leges et consuetudines Vol. I. Fasc. IL (Reinado de A Sangho I. Affonso II. III.) Olisipone 1858. Scriptores Vol. I. Fasc. II. III. (Os co de Linhagens. — De expugnatione Olisiponis a. d. MCXLVIL) Olisipone 1860. 1861 2) Memorias da academia real das sciencias de Lisboa. Classe de sciencias mathemathicas, physicas e natures. Nova serie. Tomo II. Parte I. II. Lisboa 1857. 1861. (4°. (Mit lithogr. Tafeln.) 3) Annaes das sciencias e lettras, publicados debaixo dos auspicios da acadeia real das sciencias. zen mathematicas, physicas, historico-naturaes, e medicas. Tom. I. Primeiro anno. Outubro — Fevereiro ae 1858. Tom. IL Segundo anno. Marco—Julho de 1858. Lisboa 1858. 17 ; 4) Annaes das sciencias e lettras etc. Sciencias moraes, politicas e bellas lettras. Tom. I. Pri- meiro anno. Agosto de 1857 — Fevereiro de 1858. Tom. II. Segundo anno. _ Marco — No- vembro de 1858. Lisboa 1857—1859. 8°. 2 Lond al Soci Ee Bear E eeng of the Royal Society of London. For the year MDCCCLXI. Vol. 151. Part I-III. London 1861. 1862. 4°. 2) Proceedings of the Royal Society of London. Vol. XI. Nr. 45-48. Vol. XII. Nr. 49. London 1862. 8. (Die 5 Hefte enthalten die Sitzungsberichte der Königl. Gesellschaft vom 20. Juni 1861 bis zum 10. April 1862.) *) Da vo "führung der Bibliothek der Akademie nach Dresden sich zu viel der Eingänge angela baton so e AR Ace A alle Anzeigen eng zusa drängt gegeben gen rg er 1. man sämmtliche neuen Eingänge an Gesellschaftsschriften un 5 in jeder Nr. e rem es werden, dass Weitern angezeigt finde. 1 130 x 3) The Royal Society. 30th November, 1861. 4°. (Verzeichniss der Mitglieder der Künigl. Gesellschaft.) 4) Contents of the correspondence of scientific men of the seventeenth century, printed at the Uni- versity press, Oxford, in two volumes octavo, 1841, under the superintendence of the late ro- fessor Rigaud, from the originals in se er of the Earl of Macclesfield. Compiled by Augustus de Morgan, Oxford 1 London, The Linnean Society. 1) The Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXIII. Part II. London 1961. 4°. (With plates.) 2) 99 of the proceedings of the Linnean Society. en Vol. VI. Nr. 21—23. Botany. . VL Nr. 21—23. London 1861. 1862. 80. (With p 3) the of the Linnean Society of London. 1861. 8°, (elenina London, The Geological Society. 1) The Quarterly Journal of the Geological Society. Vol. XVIII. Part 1. 2. (Nr. 69 70.) London 1862. 8°. (With plates.) 2) Addess delivered at the anniversary meeting of the Geological Society of London, on the 21st — hr 1862; prefaced by the announcement of the award of the Wollaston Medal and ceeds of the dountion-fond for the same year. By T. H. Huxley. London 1862, Madrid, Real Academia de ciencias. 1) Memorias de la real academia de ciencias de Madrid. Tom. III. (24 serie, Ciencias fisicas. Tom, I, parte 2.) Tom. IV. V, (32 serie. Ciencias naturales. Tom. I. parte 3. Tom. III. parte 1.) Madrid 1859. 1861. 4°, Resumen de las actas de la real academia de ciencias de Madrid en el año académico de 1853 a 1854, de 1854 a 1855, de 1855 a 1856, de 1856 a 1857, de 1857 a 1858, de 1858 a 1859, leido por el secretario perpétuo Dr. Don Mariano Lorente. Madrid 1857—1860. 8°. © 3) La Botanica y los botánicos de la peninsula Hispano-Lusitana. Estudios bibliográficos y bio- a gráficos por ass Miguel Colmeiro, _ Obra. premiada por la biblioteca nacional 1858. Madrid 1858. Mailand, Reale Istituto Lombatdé di scienze, lettere ed arti. 1) Memorie del Reale Istituto Lombardo di scienze, lettere ed arti. Vol. IX. (III della Serie IL.) Fasc. II. Milano 1862. 2) e Ce Reale Istituto Lombardo g scienze, lettere ed arti. Vol. II. Fasc. XV—XX. Vol. III. . Milano 1862. 8) ie ui della fondazione scientifica pa dalla sua istituzione in poi. Vol. I (che abbraccia sino al giugno 1856). Vol. II (dal giugno 1856 a tutto il 1859). Vol. III (che abraccia gli 860 e 1861). Milano 1856—1862. 8°. Manchester, The Literary and Philosophical Society. 1) Memoirs of the literary und gare: pr Society of Manchester. Third Series. Vol. I. London, Paris 1862. 89. (With p 2) e of the Literary and e et Society of Manchester. Vol. I. Titel, a Index, and pag. 253—261. Vol. II. Sessions 1860—61 and 1861— 62. Manchester 3) Rules of the Literary and Philosophical Society of Manchester. Instituted 28th 3 me Manchester 1861. 8. Moskau, Société Imperiale des naturalistes. Bulletin de la société 8 ton naturalistes de Moscou, publié sous la redaction du docteur Renard. IV. ée 1861. Nr. IV. sl 5 planches.) Tom. XXXV. Année 1862. Nr. I. (Avec 4 one I Moscou 1861. 1862, St. Petersburg, Académie Impériale des Sciences. 1) Mémoires de l’Académie Impériale des Sa de St. Pétersbourg, Vile série. Tome IV, Nr. 1—9. St. Pétersbourg 1861, 1862 2 Upsala, Regia societas scientiarum Upsaliensia. 1) ane e regiae societatis scientiarum Upsaliensis. Seriei tertiae Vol. IV. Fase. L Upsaliae 2) = 3 Arsskrift. 1861. Upsala 1861. 8. 131 Boston, American Academy of Arts and Sciences. 1) Memoirs of the American Academy of arts and sciences. New Series. Vol. VII. Part I Cambridge and Boston 1861. 4°. (With plates.) 2) Proceedings of the American Academy of arts and sciences. Selected from the Records, Vol. IV. pag. 249—457. Vol. À pag. 1—384. 8°, 3) Botanical Contributions, by Asa Gray. Extracted from the Proceedings of the American Academy of arts and sciences, Vol. V. January, 1861. 8°. 4) Catalogue of the Minerals containing Cerium. By Dr. Wm. Sharswood. (From the Procee- dings of the Boston Society of Natural History, November mg Boston 1861. 8°, Cambridge, The American Association for the Advancement of Scien Proceedings of the American Association for the Advancement of 4 14th Meeting, helt at Newport, Rhode Island, August 1860. Cambridge 1861. 8°, Frankfort, The Geological Survey in Kentuc Second, Thirth and Fourth Report of the Geological Survey in Kentucky, made during the ycars 1856, 1857, 1858 and 1859, by David Dale Owen. Frankfort, Kentucky, 1857. 1861. 4°. With Maps and Illustrations.) Little Rock, Ark. -— State of Arkansas. econd Report of a Geological Reconnaissance of the middle and southern Counties of Arkansas. Made during the years 1859 and 1860. By David Dale Owen. Philadelphia 1860. 8°, (With Illustrations.) e Montreal, The Natural History Societ The Canadian Naturalist and 83 and Proceedings of the Natural History Society of Mont- real. Vol. VII. Nr. 1—6. (February — December 1862.) Montreal 1862. New Haven, Professor James D. Dana. The American Journal of Science and Arts. Conducted by Professors B. Silliman, B. Silli- man, Jr., and James D. Dana. Second Series. Vol. XXX— XXXII. Nr. 88 — 99. July 1860 — May 1862. New Haven 1860—1862.. 8°. New York, The Lyceum of Natural History. 1) Annals of the Lyceum of Natural History of New York. Vol. VII. April—May, 1860. Nr. 4—9. Jan.—June 1861. Nr. 10—12. New York, London, Paris 1860. 1861. 8°. 2) On the geographical distribution of the genera and SC of Land Shells of the West India Isiands, with a Catalogue of the species of each island. By Thomas Bland, London. (Re- printed from the Annals of the Lyceum of Natural History, New York. Vol. VII) New York de, 88; Philadelphia, Academy of Natural Sciences. 1) Journal of the Academy of natural sciences of Philadelphia. New Series. Vol. VI. Part IV. (With 21 plates.) Vol. V. Part I. (With 18 plates.) 2) Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia. 1860. pag. 97 — 580. 1861. 1862. Nr I—IV. „5 Philadelphia 1861. 1862. S (With plates.) 8) On the Classification and Synonymy of the recent species of Pholadidae. By George W. Tryon, Jr. (From Proceedings of the pr Sinn of Natural Sciences of Philadelphia. April, 1862. Pag. 63 — 93.) 4) A. F. Ward’s Universal system of zag vin color signals, a novel and original invention, zi which 46,656 pela or sentences can be represented with six colors, marsa as a medium n een all nations, and applicable to any language; also adapted to sound = night signals, by Sich communications may be made at all seasons, vane regard to weather. Philadelphia 1862. 8°. (Whit plates.) 4) Manual of Publie Libraries, Institutions, and th in the United States, and British Pro- vinces of North America. By William J. Rhees. Philadelphia 1859 St. Louis, Academy of en of St. Louis. The Transactions of the Academy of Science of St. Louis. Vol, I. LEE St, Louis 1800. 8e. - 132 Anzeig'en. Für die Akademie ist erschienen und bei Fr. Frommann in Jena in Commission: Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher, 31. Band. 53 Bogen in 4°. mit 15 Tafeln. — 4} Bogen heuteg Preis 10 Thaler. Daraus werden, so = der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch getrennt abgegeben zu tendon Preise I. Baur, Albert, = = K. L.-C. d. A., Beiträge zur Naturgeschichte der Synapta digitata, drei 9 Se D Ki mie der 3 digita b) teen und Entwickelung er Synapta digitata; e) Die Eingeweideschnecke eebe: parasita) in der Leibeshéhle der Synapta digi- tata. 291 Bogen mit 8 afeln. Preis 5 Thir. Strüver, Joh., Beschreibu ung des Hederodontus Phillipii Bl. Pene — Sg mit Rück- sicht auf seine fossilen Verwandten. 4 Bogen mis 2 Preis 1 Thir. 2 III. Kisharia: Neue Sertulariden aus verschieden 3 schen Sammlungen, deb all- emeinen Bemerkungen über Lamouroux's Gat ee: Dynamena. 2 Bogen mit 1 Tafel. is 25 IV. Beigel, H., M. d. K. L.-C. d. A., Beitrag zur Geschichte und Pathologie des Albinismus partialis und der Lage und über Nigrismus. 34 Bogen mit 1 Tafel. Preis 1 Thlr. V. Wagner, Moritz, M. d. K. L.-C. d. A., Beiträge zur Meteorologie und Klimatologie von Mittel- Amerika, 4 "Bogen. Preis 25 Ngr VI. Stieber, Fr. C. G., M. d. K. L.-C. d a Die wahre Gestalt der Planeten- und —— 44 Bogen mit 2 u Preis 1 Thir. Ngr. VII. Heuglin, M. Th. M. d. K. L.-C. d. A., Beiträge zur Zoologie Central-Afrika’s. 2 Bogen mit 1 Tafel. Pri gr VIII. Brehm, L., M. d. K. L.-C. d. „Einige Vögelarten, welche sich dadurch, dass ihre Männchen ein dem * Mae Weibchen niches Kleid tragen, von den Verwandten unterscheiden. 2 Bogen. = Da — geehrte Mitglieder der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie statutengemäss das amtliche Organ der Akademie: die Zeitschrift „LEOPOLDINA“ 'zu halten haben, die Betheiligung jedoch eine im Verhältniss zur Mitgliederzahl noch sehr geringe ist, so erlaube ich mir im Interesse der Akademie diejenigen Mitglieder, Idina noch nicht avete si zu ersuchen, sich recht Tebhaft welche ‚durch Bestellung zu en Bestellungen, auf die vorhergehenden Nummern dieses IV. Heftes als auch auf die Folge ek direct oder indirect dur ch jede beliebige Buchhandlung bei der Buchhandlung Frommann in Jena oder eine in Leipzig und H. Burdach in — gemacht werden. Der Preis eines ganzen Heftes (15 Nummern) ist 1 Thlr. Pr. Court. Dresden, im November 1864. ber Präsident der en ee Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Ausgegeben den 2. November. ; Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Die D P|} fe | m ĉĉ „CARUS-STIFTUNG bei der Kaiserliehen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie betreffend. — Obplaicts schon eine namhafte Summe durch Beiträge von héchsten Günnern der Akademie, gleichwie von Mitgliedern derselben und Freunden und Verehrern der zu Ehren des Präsidenten der Akademie, Herrn Geheimen Rath Dr. Carus, veranstalteten Stiftung eingegangen ist, so glaubt doch das unterzeichnete Comité darauf aufmerksam machen zu miissen, dass fiir diesen der kiinf- tigen Pflege der Naturwissenschaften gewiss wichtigen Zweck auch fernere Beiträge sehr dankbar angenommen und zu seiner Zeit durch öffentliche Quittung berechnet werden. Die Stiftung wird nämlich darin bestehen, dass, sobald das hierfiir gesammelte Capital zu einer gewissen Höhe angewachsen sein wird, die Zinsen desselben entweder als Reisestipendium für angehende Naturforscher oder als Prämien fiir solche Arbeiten und Werke, welche durch Neuheit und Bedeutenheit sich besonders auszeichnen, vertheilt werden. Für Dresden und Umgegend nimmt Herr Dr. A. Drechsler (grosse Plauensche Gasse 10) solche Beitrige in Empfang; für auswärts Herr Professor Dr. Behn in Kiel, » D „ Carus in Leipzig, » Braun in Berlin, 5 Geh. “Rath Dr. Göppert in Breslau, a » ga in Bonn, » „ v. Martius in München, 6 wirkl. Hofrath e Haidinger in Wien, „ Prof. Dr. Janus van der Hoeven in Leyden, = „ Elie de Beaumont in Paris, ni Dr. Berthold Seemann in London, „ „ Schultz-Bipontinus in Deidesheim, „ „ Herm. v. Meyer in Frankfurt a. M., „ Ober-Med.-Rath Dr. v. Jäger in Stuttgart, „ Wirkl. Staatsrath Dr. v. Heyfelder in St. Petersburg. Dresden, November 1864. Das mit der Gründung der Stiftung beauftragte Comité. Dr. L. Reichenbach, Adjunct. Dr. A. Drechsler. Dr. H. B. Geinitz. Dr. Walther. 6. Müller, Secretair. nodoitrozie A E bh intend | sine eab od? us 9 Erste Quittung über eingegangene Beiträge Se. Maj. der König von Sac Se. Kaiser]. Hoheit der band, Stephan Herr v. Zeschau, Minister des Kgl. Hauses (Dresden) 77 77 D 77 39 77 ” E. Petermann (Gotha Geh. Rath Pastor Vortisch (Sat Apotheker Tiirk (Dresden) Staatsminister v. Behr (Dresden) Dr. med. Heymann (Dresden) Commerzienrath Meyer (Dresden) . Staatsminister Dr. v. Hofra » dà, Prof. Dr. Breithaupt (Freiberg) Dr. v. ne (Miinchen) 50 fl. 1 Louisdor — „ Regierungsrath Prof. Dr. Stein (Dresden) Wietersheim (Dresden) . rof. Dr. Reichenbach (Dresden) . dische (Dresden) . Hofwundarzt Dr. Baumann (Dresdeni Professor Dr. Knoblauch (Halle) . ussdorf (Dresde n). Geheimrath : u. Leibarzt Dr. Walther (Dresden) Medicinalrath Dr. Giintz ur 10 pane, — Geh.-Rath Dr.W. v . Pelik sen. 10 Rbl. Geh.-Rath Dr. v. Reinhold 210 È ende È 210 S | wirkl. Staats. Dr. v. Person f 10 „ 70 Rbl. = „ Kasloff i „ Per” 10 lie Chemiker Kee Sattler (Schweinfurt) . # Carl Sattler (Schweinfurt) . Pfarrer Fr. Emmert (Schweinfurt) Oberbergrath v. D Geh. si a Dr. Nöggerath ET. Dr. Ca Schultz (Bonn) | Dr. med. Arnoldi (Winningen) O.-Med. Bee Dr. v. Jäger 1 durch Geh H ee in (Stutt ER TE = durch Prof. Dr. Rapp (Tab fl. — Hen. v. Jäger oly ü ZE 10 Dr. Gäring (Stuttgart) 5 fl. ] in Stuttgart. Hofrath Dr. C 4 Duc. sd Professor Julius Hübner (Dresden) Professor Dr. Braun (Berlin) . Geh, Hofrath Dr. Fresenius (Dresden) IDR Geh. Hofrath Dr. Sömmer- ring (Frankfurt a. M.) Dr. v. Meyer (Frankf. a. M.) 521 fl. — 5 fl. d v. Meyer. Latus i Dresden, den 2. November 1864. E ed to en Et 2 31 © 649 r. Ngr. für die „CARUS-STEFTONG . Transpo Herr eg orn Vice-Präsident Dr. Stieber t autzen 3 Professor Dr. Bienes (Dresden) ; esden) Apotheker Vogel (Dr Dr. Baur (Erlange n) È Dr. Joachim Barrande (Prag): 10 fl. ö. W. a wirkl. Hofrath Dr. Haidinger Wien 5 4 Prof. Dr. Ferd. v. „Hos iir (Wien D „ 99 y Kämmerer Graf Martha v. Burgholzhausen (Wien) Hofrath und Leibarzt Ritter v. Seeburger (Wien) O.-Stabsarzt Edler v. nad ” Bergrath Prof. Dr. Scheorer "ARI Prof. Dr. Geinitz (Dresden) . Medinalrath Dr. Bley (Bern 10 „ „ „ = . 100 „ „ ne Thlr. Neger, durch Dr. Haidinger. 5 . 2 Buchdruckereibesitzer EEN (Dresden) = 5 rnburg) = Sr” 5 3 2 Hofbuchhändler en pe (Dresden) rof. Dr. Zeis (Dresden) Se. Kaiser. Hoheit Erzherzog 3 Joseph (Wien) = 57 Aus München durch Hrn v. Martius are i = 167 Herr Hofarzt Dr. Edm. Schurig gren i 5 Königl. Sächs. Ministerium des Cultus (Dresden 200 Herr Geh.-Rath Dr. Kohlschütter ie 5 nr dd Prof. 10 Prof. Dr. agp ie pes ” Carus(Leipzig). 1 a) . 1 aN Geh. Rath v. gg n (Altona 0 » Theod. Reincke (Altona) 10 „ UI. A. Meyer (Hamburg) 10 „ Prof. Dr. Reichenbach (Hamburg) 3 » Dr. Möbius (Hamburg) 3 „ Probst E. Versmann ee 4 5 „ Etatsrath Boie (Kiel) 6 5 > Hegewisch (Kiel) durch » Prof. Dr. Karsten (Kiel) . . Professor is „ „ Weyer (Kiel) iy „ „ Litzmann (Kiel) in „5. Dares (Kien Kiel. 5 „ „ Hensen (Kiel) ” ” ” Nolte (Kiel) 5 „ „ Esmarch (Kiel) » „ „ Planck (Kiel) „ „„ Behn (Ki Ree 1 „ Kirchenrath Lüdemann (Kiel). . | „ Medicinalrath Dr. Warnatz (Dresden) Durch Hrn. Geh.-Rath Dr. Göppert (Breslau) 3 Summa 133 1337 Dr. A. Dreehsler, 6. Müller, Cassirer, Secretair. | gerad] onogasesenio todd ending oder dib sit sadana gov ai d wh . ad e Cd i teen “ | — — ons nee adai voi emo en , ‘nell = — 0 lg persi ab diodoH ‘ete ? (mein „FF ` Zeien FOE eeh norinti mp a get 1 a Lg ni ad aleng) : at ei È ODA 00201 u. Ze: 1 Jede Nummer Preis für 15 Num- 4—2 Bogen gr. 4. mern 1 Thir. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA rar guri ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDIN 0- -CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN DES PRÄSIDIUMS VON DEM PRÄSIDENTEN DR. CARL GUSTAV CARUS. Nec rte 15: se Februar 1865. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Funfzigjähriges Professor- und Staatsdiener- Jubiläum des Präsidenten am 2. No- vember 1864. ae 3 — Weitere Beiträge zu dem Fonds der Akademie. — auf- genommene Mitglieder der Akad — Gestorbene Mitglieder der Akademie. — Notiz: Ueber ein anthropologisches Werk. — Die Hebung der Ostkiiste von ge (Mit tr Fortsetzung der Anzeige der bei der Leop.- -Carol. Akademie neu eingegangenen Schriften. — gs eig Amtliche Wittheilungen. Funfzigjahriges Professor- und Staatsdiener-Jubiläum des Präsidenten am 2. November 1864. Es waren am 2. November v. J. fünfzig Jahre verflossen, seitdem der Präsident der Akademie, der Geheime Rath und Leibarzt Dr. Carus, als Professor der medicinisch- chirurgischen Akademie in den sächsischen Staatsdienst trat. Diese Gelegenheit konnte die Kaiser]. Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie unmöglich voriibergehen lassen, ohne den Ehrentag ihres verehrten Präsidenten durch eine besondere Feier zu begehen. Schon früh von 9 Uhr an gingen Deputationen, Freunde und Verehrer des Jubilars in dessen Wohnung, um die gewidmeten herzlichen Begriissungen demselben darzubringen. Zu demselben Zweck versammelten sich Rai Freunde und Verehrer des Ge- feierten, auch Damen, Vormittags 11 Uhr in dem Hôrsaale des naturhistorischen Mu- 134 seums im Zwinger. Von den Herren Ministern v. Beust und Dr. v. Falkenstein geleitet, nahm der Jubilar zwischen denselben Platz, worauf Hr. Geh. Hofrath Prof. Dr. Reichen- bach die Versammlung begriisste, indem er zugleich einen Ueberblick gab iiber das Leben und Wirken dieses um die Wissenschaft und Staat so viel verdienten Mannes, mit welchem er selbst seit langer Zeit in näherer Verbindung zu stehen das Gliick ge- habt habe. Die Rede enthielt eine Wiirdigung der Verdienste, welche sich der Gefeierte um die Anstalt, an welcher er wirkte und die er zu einer hohen Stufe emporhob, er- worben; sie verbreitete sich dann über mehrere fiir die gesammte Wissenschaft wichtige Schriften und ging dann ein auf seine Sorge fiir das Wohl des höchsten Königlichen Hauses und soviel andrer Leidenden. Sein Haus war das Centrum wissenschaftlicher und kiinstlerischer Reisenden, vielfach belebte er den Kreis seiner Freunde und genoss von ihnen die ehrendste und liebevollste Anerkennung. Hieran kniipfte sodann der Redner die Mittheilung, dass die Mitglieder der Kaiserl. Leopold.-Carolin. Akademie, sowie Freunde und Verehrer des Jubilars eine Stiftung gegriindet haben, welche, als ein Jahrhunderte hindurch fortlebendes Zeugniss der Verehrung desselben unter dem Namen „Carus-Stiftung‘ junge Männer unter- stützen solle, welche in seinem Geiste fortfahren würden, sich den wissenschaftlichen Forschungen zu widmen. Nachdem der Gefeierte mit herzlichen Worten seinen Gefühlen des Dankes Aus- druck gegeben, nahm Se. Excellenz der Hr. Staatsminister von Beust das Wort und sprach seine hohe Genugthuung darüber aus, an dem heutigen Festacte Theil nehmen zu — und zwar als Beauftragter Sr. Maj. des Königs von Sachsen; Königl. Maj. habe den Tag, an welchem so vielen Freunden und Verehrern des Jubilars die hohe Freude zu Theil werde, ihn bei einem neuen wichtigen Abschnitt seines Lebens in der von Allen so oft bewunderten Rüstigkeit zu sehen, nicht vorübergehen lassen wollen, ohne ihm auch ein äusseres Zeichen jener hohen Werthschätzung und Zuneigung zu verleihen, welche Allerhöchstderselbe in so hohem Grade für ihn empfinde. Er sei da- her beauftragt, am heutigen Tage dem Jubilar das Grosskreuz des Albrechtordens zu überreichen. Niemand sei wohl mehr würdig, das Bildniss des erhabenen Ahnherrn unsres Herrscherhauses auf seiner Brust zu tragen, als Der, welcher diesem Hause so lange Jahre treu diente und der eine Zierde für das Land geworden, über welches dieses Herrscherhaus gebiete. Von Seiten des Adjunctencollegiums der Kaiserl. Leopold. - Carolin. Akademie waren als Deputirte Hr. Geh. Rath Dr. Nöggerath, Hr. Geh. Rath Dr. Göppert und Hr. Prof. Dr. Vict. Carus erschienen. Ersterer ergriff das Wort und beglückwünschte den Jubilar im Namen der Akademie. |. «Herr Dr. Drechsler überreichte im Auftrage der Kaiserl. naturf. Gesellschaft zu Moskau dem hochverdienten Greise das Diplom der Ehrenmitgliedschaft jener Gesellschaft. 135 Hierauf sprach Hr. Oberbürgermeister Pfotenhauer im Namen der Stadt Dres- den, die sich seit 50 Jahren des Glücks erfreue, den geehrten Jubilar den Ihren nennen zu dürfen, einen -herzlichen Glückwunsch aus, sowie den Dank vieler ihrer Bewohner, die den hocherfahrenen Menschenfreund allezeit zur Hilfe bereit gefunden, und schloss mit dem Wunsche, dass derselbe der Stadt, deren Zierde er sei, noch lange erhalten bleiben möge. è Zam Schluss dankte Hr. Geh. Hofrath Dr. Reichenbach Allen, welche durch ihre Gegenwart den Festactus verherrlichten. Der würdige Jubilar erwiederte jede ihm dargebrachte Ehrenbezeigung tief ge- rührt mit Worten innigen Dankes. ; Ausser dem Grosskreuz des Albrechtordens erhielt der Jubilar noch folgende Allerhöchste Auszeichnungen, ehrenreiche officielle Begrüssungen und viele gratulirende Privatschreiben. Von Sr. K. K. Apostolischen Majestät dem Kaiser von Oesterreich das Ritter- kreuz des Leopold-Ordens; von Sr. Majestät dem Kaiser von Russland den St. Stanislaus-Orden D Classe mit Stern; von Sr. Majestät dem König von Hannover das Ritterkreuz zum Guel- phen-Orden; von Sr. Königl. Hoheit dem Grossherzoge von Weimar den Stern zum | Gommandeurkreuze des Grossherzogl. Sächs. Falkenordens; von Sr. Künigl. Hoheit dem Grossherzoge von Baden das Commandeur- kreuz und Stern des Zähringer Löwenordens; von Ihren Hoheiten den Herzögen von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg- Gotha und Sachsen - Altenburg das Comthurkreuz I. Classe des Herzogl. Sächs. Ernestinischen Haus-Ordens. Ausserdem noch manche herzliche und ehrenvolle, theils mündliche, theils- schriftliche Begriissung von den Akademien zu Wien, Miinchen, Breslau und Leipzig. (Den Begriissungen der Breslauer Universitat schloss sich später noch die Uebersendung eines von dem Mitgliede der Akademie, Herrn Weigelt daselbst, vorztig- lich trefflich ausgeführten und reich verzierten Albums an, mit 29 Portraits schlesischer Mitglieder der Kaiser]. Leopold.-Carol. Akademie und dem eignen des Jubilar.) Um 3 Uhr Nachmittags begann das Festmahl in dem sehr sinnreich dekorirten Saale der Harmonie, in welchem mitten unter seltenen exotischen Gewächsen die Büsten -der vier sächsischen Kénige, unter welchen dem Jubilar zu wirken vergönnt gewesen, aufgestellt waren und welches in gemüthlicher Fröhlichkeit unter zahlreichen Trink- sprüchen sowie unter Absingung mehrerer Lieder verlief. Hr. Geh. Hofrath Dr. Reichen- bach brachte das erste Hoch auf Se. Maj. den König, welcher, selbst mit zi Wissen- 19 136 schaften vertraut, in huldvollster Weise alle wissenschaftlichen Bestrebungen fordere, so dass sie unter dessen Regierung nur immer mehr erblühen und gedeihen müssen. Hr. Staatsminister Freih. von Beust, Exc., nahm hierauf das Wort zu einem Toaste auf den Jubilar. Er bemerkte, dass fast Alle, welche heute hier vereinigt, schon einmal an dieser Stelle zum Doctor-Jubilium versammelt waren, um dem Jubilar, dem auch die heutige Feier gelte, den Tribut des Dankes, der Anerkennung, der Ver- ehrung darzubringen. „Ist es schon“, bemerkte der Redner, „eine seltene und erhebende Freude, einen ausgezeichneten, um die Menschheit hochverdienten Mann ein halbes Jahrhundert rastloser und anstrengender Thätigkeit abschliessen zu sehen, so ist es ein noch grösserer Segen, wenn ein solcher Mann den Geist, die Kraft und den Willen be- thätigt, auch auf dieser Lebensstufe rüstig fort zu wirken und sogar neuen Pflichten mit Eifer und Erfolg obzuliegen. Das sei es, was unserm Carus zu vollbringen vor- behalten war und was bei der heutigen Nachfeier mit Bewunderung erfülle. Seine Er- scheinung erinnere an jene grosse Gestalt, die aus dem vorigen Jahrhundert in das jetzige in so seltener Vollendung herüber ragte und deren tiefere Erkenntniss und Ver- herrlichung für den Jubilar selbst von jeher ein Lieblingsgegenstand gewesen. Gleich jenem urdeutschen Geiste habe er zu zeigen verstanden, wie ein Schaffen ohne Er- schlaffen, wie Schöpfung ohne Erschöpfung möglich ist. Möchte sein Beispiel aufmun- ternd und belebend wirken in unsern Tagen, wo so oft die besten Kräfte an der ersten Ungunst des Lebens ermüden oder doch in der Gunst der Verhältnisse erlahmen. — Möchten recht Viele an ihm lernen, die Tiefe wissenschaftlicher Forschung mit dem un getrübten Einblick in das Leben zu verbinden! Möge aber, das sei gewiss Aller heisse- ster Wunsch, er selbst noch viele Jahre lang fortfahren, uns ein glinzender Stern und ein leuchtendes Vorbild zu sein.“ Se. Exc. der wirkl. Geh. Rath Dr. von ae ren ia ferner : Das Streben des Jubilars sei nicht nur dem Reiche der Philosophie, Physiologie, Psycho- logie ete., sondern nicht minder auch dem Reiche der Kunst gewidmet, und sprach den Wunsch aus, den gewiss Alle mit ihm theilen würden, derselbe möge noch viele Jahre die Erinnerung an diesen Tag feiern.“ Er schloss mit den Worten: „Pro salute Cari nobis omnibus carissimi!“ Ausserdem gab Hr. Hofrath Dr. Pabst den Gefühlen seiner persönlichen Hoch- achtung, Dankbarkeit und Liebe für den geschätzten Jubilar in sehr treffenden Worten Ausdruck und fügte einen kurzen Ueberblick der Geschichte und des Wirkens der Kaiserl. Leop.-Carol. deutschen Akademie hinzu, indem er auf das hohe Amt aufmerk- sam machte, welches der Präsident derselben bekleide, indem er dazu berufen sei,- einem Vereine vorzustehen, dessen unablässiges Forschen, Wirken, Kämpfen und Siegen an keinen bestimmten Ort, an keinen Welttheil, auch nicht an die Bedingungen eines besondern Staatenlebens gebunden, seit länger als 200 Jahren gleichsam eine ecclesia 137 invisibilis und zugleich eine militans und triumphans der Menschheit für höhere geistige Zwecke darstelle. „Wie es unserm Carus“, so schliesst der Redner seinen Ueberblick, „bereits seit der kurzen Zeit seines Wirkens als Präsident der Akademie gelungen sei, sich den Dank ihrer Mitglieder beider Hemisphären zu verdienen, so möge sie unter ihm auch ferner noch lange Jahre blühen!“ Der Hr. Jubilar bemerkte auf alles Dies in Bezug auf den Entwickelungsgang seiner geistigen Bildung, dass, wenn derselbe irgendwo nachhaltige Früchte getragen habe, er dies besonders als dadurch bedingt ansehen môchte, dass es von ihm stets angestrebt worden sei, selbst in den ernstesten Aufgaben des Lebens und der Wissenschaft, den rein menschlichen Standpunkt fest und treu einzuhalten. Er sprach hierauf seinen tiefgefühl- testen Dank aus, zunächst Sr. Maj. dem Könige, der ihn so hoch geehrt habe, dann den Herren Staatsministern und Allen, welche sich hier versammelt haben, um ihm diesen Tag zu einem höchst gliicklichen zu machen; insbesondere aber der guten Stadt Dres- den, die vor einem halben Jahrhundert den jungen, mittellosen Professor freundlich aufgenommen und bis in die späte Zeit ihm Beweise ihrer Achtung und ihres Vertrauens gegeben habe. Er bringe somit ein feierliches Hoch „auf das Gedeihen, den Wohlstand, die Verschönerung und das stete Wachsen Dresdens! “ Herr Dr. Drechsler bemerkte, wie erfreulich es sei, dass eine Anzahl von Damen nicht gezagt habe, ebenfalls die alte Gesellschaft, wie Herr Hofrath Dr. Pabst sie ge- schildert, durch ihre Gegenwart zu verschönern. Er fiihrte dabei manche Beispiele an, dass Damen die Wissenschaft nicht nur zu schätzen wussten, sondern sich selbst eifrig mit derselben und namentlich auch mit der Astronomie beschiiftigten. So seien es vor- züglich Damen, welche die schönen Farben der Sterne trefflich zu erfassen vermögen. Dies lasse sich aber leicht erklären. denn was wir aus uns selbst in die Welt hinein- tragen, das erblicken wir auch am ersten in ihr! — Hierauf überreichte der App.-Gerichts-Vicepräsident Dr. Stieber aus Bautzen, Mitglied der Leop.-Carol. Akademie, dem Jubilar das erste gedruckte Exemplar einer kleinen, Thm gewidmeten Schrift: „Die wahre Gestalt der Planeten- und Kometenbahnen“, mit einer Jateinischen Anrede, in welcher er hervorhob, dass der Jubilar vor mehr als einem Vierteljahrhundert in seinem „System der Physiologie“ (1838) die Lehre aufgestellt habe, dass die Planeten sich nicht in geschlossenen Ellipsen, sondern in elliptischen Spiralbahnen um die Sonne und mit ihr im Raume fortbewegen, dass Derselbe dies in den „Briefen über das Erdleben“ (1841) und in dem Werke „Natur und Idee“ (1861) schärfer bestimmt, gleichwohl jedoch diese offenbar richtigste Ansicht bisher nur wenig be- achtet geblieben sei, wesshalb er es denn unternommen habe, dieselbe in dieser Schrift wie- der in Erinnerung zu bringen und durch Figuren zu erläutern. Er fuhr fort: „Aceipe igi- tur, Vir Illustris, hune qualemcunque libellum, nunc typis expressum, ut sit Tuae doctrinae ex sagacitatis monumentum meaeque erga Te pietatis et reverentiae documentum. Deum 158 autem Opt. Max. enixe precamur, velit Carum Nostrum per multos annos salvum in- columemque servare, ne careat Cari cara familia carissimo patre, luce cariori, neque altera illa pertotum orbem dispersa familia sodalium Academiae Leopoldino-Carolinae careat tam caro capite, Caro Praeside suo, denique ne careat cara Cari patria tanto decore et ornamento! Vos autem, amici, acclamate: Vivat Carus Noster, vigeat, floreat!“ Herr Advocat Judeich sprach: ,,Das organische Leben arbeite in Beziehung und Riickbeziehung der einzelnen Theile zum Ganzen. Wie Herr Hofrath Dr. Pabst schon bemerkt, sei die Wirksamkeit der Akademie eine allgemeine, der ganzen Welt geltende. In einer grossen, weltbedeutenden Stadt jenseits der nördlichen Meeresgrenze des deut- schen Vaterlandes haben vor Kurzem wichtige Verhandlungen stattgefunden, und zum ersten Male seit langer Zeit habe sich dort ein Vertreter des grossen deutschen Vater- landes befunden. Alle wiissten, dass ein deutscher Mann dort gewesen. Wenn auch die Eichen im Garten der deutschen Politik nicht so langsam wachsen, wie die orien- talischen Palmen, brauchten sie doch Zeit, zu wachsen; dass jetzt hiezu das Samenkorn dort gelegt sei, wiissten Alle! Es sei wohl nicht ohne Grund geschehen, dass der Mann, den er zuletzt im Auge gehabt, sich heute an dieser Stätte befinde. Das heutige Fest sei nicht blos ein sächsisches Fest, es sei von deutscher Bedeutung, repräsentire die i deutsche Wissenschaft vor der ganzen Welt. Dem Träger der Ehre des deutschen Na- mens in jener grossen Stadt und dem F örderer der Kunst und Wissenschaft, Aig Staatsminister von Beust sein Lebehoch! “ Herr Staatsminister Freih. von Beust erwiederte, der zuletzt ausgebrachte Toast und die wohlwollende Aufnahme, die ihm von allen Seiten zu Theil geworden, habe ihn auf’s Tiefste geriihrt; sie seien ihm eine Genugthuung fiir die wechselnden Er- fahrungen, die er in letzter Zeit gemacht habe. Besonders erfreulich aber sei es ihm, dass diese Ansprache von einem Manne ausgehe, der dem Rechte diene. Auch er habe auf dem Schauplatz, wo der Redner ihn aufgesucht, keinen anderen Leitstern gehabt, als das Recht, darum bringe er dem Rechte, dèmi endlich doch der Sieg werden wird; „dem deutschen Rechte“ ein Hoch! Herr Geh. Rath Dr. Nöggerath bemerkte, die Akademie sei dem Jubilar zu grossem Danke verpflichtet, denn derselbe habe in einem so kurzen Zeitraume, seitdem er das Amt ihres Präsidenten übernommen, mit einer Fülle von Segen für sie gewirkt, ja fast Unglaubliches gethan; er wünsche daher, dass der Jubilar auch der Akademie noch lange erhalten bleiben möge! Herr Professor Hübner brachte ein Hoch auf die Kunst, welche in unserem theuern, so weise regierten wohlverwalteten Staate von jeher gepflegt worden, und Herr Dr. Drechsler auf das Gedeihen der beabsichtigten Carus- Stiftung. So begann denn dieses schöne Fest in eben so würdiger Weise, als es sich endete, gewiss ist es aber, dass Allen, welche daran Theil nahmen, eine stete Erinner- ung daran in treuem Herzen verbleiben wird. Müller. 139 Beitrage zu dem Fonds der Akademie. Ausser den schon früher angezeigten und regelmässig eingezahlten allerhöchsten Ortes bewilligten jährlichen und ausserordentlichen Beitriigen von Preussen, Oesterreich, Sachsen und Hannover haben Se. Majestät der König von Wiirtemberg nach aller- gnädigster Annahme des 31. Bandes der Verhandlungen der Kaiser]. Leopold.-Carolin. deutschen Akademie abermals unsrer Akademie huldreichst zu gedenken beschlossen und laut Rescript vom 15. Decbr. 1864 die Summe von 220 fl. zu dem Fonds der Akademie auszahlen zu lassen. | Gleicherweise haben Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg Sich den thätigen Hohen Gönnern und Förderern unserer Akademie angeschlossen und nach gnädigster Annahme des 31. Bandes der Verhandlungen unserer Akademie laut Re- script vom 17. Decbr. 1864 die Summe von 100 Thlrn. zu dem Fonds der Akademie anweisen und auszahlen lassen. Weitere Beitrige zu dem Fonds der Akademie. Herr Stadtrath Dr. Gustav Struve in Dresden hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 30 Thlr. eingesendet. Herr Dr. J. B. Ullersperger in Miinchen hat ebenfalls nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 5 Thlr. 10 Ngr. eingesendet. Ebenso hat Herr Hofrath und Leibarzt Dr. Carus in Dresden nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nume: aureus 11 Thlr. eingesendet. Ebenso Herr Dr. de Vry aus Batavia 5 Thlr. Neu ee: Mitglieder der Akademie. Am 2. November 1864 Wes Jubiläumstage des Präsidenten). 2019. Herr Dr. Pedro Franeisco Da Costa Alvarenga, Leibarzt Sr. Maj. des Königs von Portugal, Professor der Medicin, Chefarzt des Hospitals Desterro und Redacteur der „Gazeta medica“ zu Lissabon, cogn. P. Frank III. 2020. Herr Dr. Michael Bach, Lehrer an der höhern Stadtschule zu Boppard, cogn. Roessel III. 2021. Herr Dr. Carl Bergmann, Professor und Director des anatomischen Theaters zu Rostock, cogn. Vesalius. 2022. 2098. 2024. 2025. 2026. 2027. 2028. 2029. 2030. 2031. 2032. 2033. 2034. 2035. 2036. 2037. 2038. 2039. 140 Herr Dr. W. Boeck, Professor der medicinischen Fakultät an der Universität zu Christiania, cogn. Rosenbaum. Herr Johann Joseph Bonnet, Vice-Präsident der Linné’schen Gesellschaft und Director des botanischen britischen Museums zu London, cogn. Rumphius. Herr Dr. Ernst Brand, praktischer Arzt zu Stettin, cogn. Sydenham VI. Herr Dr. Theodor von Dusch, Professor der Medicin an der ee zu Heidelberg, cogn. Chiron-Soter. Herr Dr. Georg Engelmann, Vice-Präsident der Akademie der Wissenschaften zu St. Louis, cogn. Delius. Herr Dr. Johann Edward Gray, Director der zoologischen Sammlungen des britischen Museums zu London, cogn. Bonpland II. Herr Dr. Cl. M. Guyon, früher Ober-Arzt bei dem französischen Heer in Afrika, jetzt zu Paris, cogn. Celsus-Africanus. Herr Dr. Julius Haast, Regierungs-Geologe in Neu-Seeland, Präsident der philosophischen Gesellschaft zu Canterbury, cogn. de Buch IV. Herr Johann Hanstein, Custos des Königl. botanischen Museums zu Berlin, cogn. Moldenhawer IL. Herr Dr. Peter Harting, ‚Professor an der Universität zu Utrecht, cogn. Dioscorides. Herr Dr. Ferdinand Gottfried Theobald Maximilian von Herder, Con- servator des Kaiserl. botan. Gartens zu St. Petersburg, cogn. Georg Forster. Herr Dr. Hermann Freiherr von Leonhardi, Professor der theoretischen und praktischen Philosophie an der Universität zu Prag, cogn. Pythagoras III. Herr Clements R. Markham, Honorar-Secretair der geographischen Gesell- schaft zu London, cogn. Chinchon. Herr Dr. Ernst Ferdinand Nolte, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens an der Universität zu Kiel, cogn. Weber II. Herr Dr. Franz Rienecker, Königl. Bayr. Hofrath, Professor und Director der Polyclinik an der Universitat zu Wiirzburg, cogn. Sydenham V. Herr Dr. Herrich Schiffer, Director der Kénigl. botanischen Gesellschaft zu Regensburg, cogn. Latreille II. | Herr Dr. Franz Schaub, Director des hydrographischen Instituts zu Triest, cogn. Zach III. Herr Dr. Ludwig Seidel, Professor der Mathematik und Astronomie an der Universität zu München, cogn. Lambert. Herr Anton Spring, Professor der Medicin an der Universität zu Lüttich, cogn. Heraclides. 141 2041. Herr Dr. Gustav Adolph Struve, Besitzer einer Königl. concessionirten Be- reitungsanstalt fiir kiinstliche Marles und Stadtrath zu Dresden, cogn. de Schreber II. 2042. Herr Dr. de Vry, Director der anemones ase auf Java zu Batavia, cogn. Berzelius II. Am 26. Januar 1865: 2043. Herr Dr. Albert von Langenn, Excell, Königl. Sächs. wirkl. Geheime Rath und Ober -Appellat. - Gerichts -Präsident zu Dresden, cogn. Christ. Thomasius. Gestorbene Mitglieder der Akademie, kin 47. Sani 1864: Dr. Friedrich Anton Rudolph Kolenati, ord. Professor der Mineralogie und Geologie, der speciellen Zoologie und Botanik und der allgemeinen Naturgeschichte, sowie Director des Naturaliencabinets an dem K. K. Polytechnikum zu Brünn. Aufgenommen am 15. October 1849, cogn. Puschkin. Am 20. November 1864: Dr. Friedrich Georg Wilhelm von Struve, Excell., Kaiser]. russ. wirkl. Geh. Rath und Director der Kaiserl. Sternwarte zu Pulkowa bei St. Petersburg. Aufgenommen am 15. October 1858, cogn. Bossel. ` Am 29. November 1864: Dr. Franz Gotthardt Johann von Schaffgotsch, Reichsgraf, Physiker u. Chemiker zu Berlin. Aufgenommen am 20. Januar. 1858, cogn. Savart, Am 8. Januar 1865: Dr. Johann Wilhelm Sturm, Naturhistoriker und Magister der freien Kiinste zu Gottysbourgh in Pennsylvanien, Iconograph u. Mitherausgeber der „Deutschen Fauna und Flora“ zu Nürnberg. Aufgenommen am 6, Januar 1851, cogn. Sturm II. Im Januar 1865: Dr. Johann Baptist von Fronque, Herzogl. Nassauischer Re- gierungs- und Ober-Medicinalrath etc., Redacteur der ,,Medicinischen Jahrbücher für das Herzogthum Nassau“. Aufgenommen am 15. October 1841, cogn. Kreyssig. | | Notiz. Unter den mannichfaltigen neuen literarischen Unternehmungen, von denen oft so viele als unfruchtbar und unnütz bezeichnet werden müssen, haben wir eine mit besondrer Freude begrüsst, weil sie wirklich als zeitgemäss und erfolgreich angesehen werden konnte, und dies ist das „Anthropological Review and Journal ef the Anthropological Society of London“, yon welchem nun bereits 4 Nrn. uns vorliegen. England, das mit seinen Colonien die ganze Erde umfasst, ist vorziiglich geeignet, Wichtiges fiir Anthro- pologie zu leisten, und hat daher der Unterzeichnete, als man ihm gleich anfänglich das Diplom der Mitgliedschaft zusendete, die Gelegenheit ergriffen, den u. vereinigten 142 Forschern eine Frage vorzulegen, deren freilich nicht ganz ausreichende Beantwortung aueh späterhin erfolgt ist*). Die bisher erschienenen Nrn. enthalten bereits eine Menge interessanter Mit- theilungen, so dass Niemand, der sich besonders mit dem Studium der Menschheit be- schäftigt, die genaue Durchsicht dieser Hefte unterlassen darf. — Im der später er- schienenen Nr. vom 1. Febr. 1864 möchten besonders folgende Aufsätze einer ausführ- lichen Beachtung zu empfehlen sein: Brunner-Bey über das menschliche Haar als Racen- Charakter, nach mikroskopischer Untersuchung; ferner der Aufsatz, überschrieben: „Italian Anthropology“, welcher vorzüglich über einen merkwürdigen neuerlich erst aus- gebeuteten Todtenaeker der alten Stadt Tharros auf Sardien, phônicischen Ursprungs, interessante Notizen enthält; ebenso endlich die Discussionen über das ebenfalls in die Bibliothek der Akademie aufgenommene kleine Werk von Hunt, „on the Negro’s Place in Nature“ — und manche einzelne kleinere Notizen, z. B. über in Nord-Amerika in der Erde gefundene Pfeilspitzen, aus Quarz geschlagen, welche ganz denen gleichen, welche in manchen Gegenden Europa's ausgegraben werden und darauf deuten, dass die erste Bevölkerung Europa’s im Stein-Zeitalter mit der Nord-Amerika’s durch die Rothhäute und ähnliche, im Culturzustande viel Verwandtes zeigte — und dergl. mehr. Carus. s Die Hebung der Ostküste von Java. (Mit Kartenskizze.) À Von Emil Stohr. In seinem grossen Werke über Java (Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innerer Bau) hat Junghuhn darauf hingewiesen, dass es wahrscheinlich sei, die Siid- West-Ecke der Insel habe sich relativ neuerer Zeit gehoben, indem dort Korallenbänke 20—30’ über dem heutigen Meeresniveau vorkämen. Im Jahre 1858 habe ich mich mehre Monate auf dem wunderbaren Java aufgehalten, namentlich im Osten, dort die Vulkane studirend und besteigend, so auch den im äussersten Osten der Insel unweit des Meeres gelegenen 9725’ hohen Idjén. Wenige Stunden von diesem Vulkan bei Batu dodol (das auf der Kartenskizze bemerkt ist) befindet sich, am Fusse vom Meere *) Die Flags betraf den in der neuen Ausgabe meines Atlas der Cranioscopie bereits bei Ab- bildung eines Grönländer-Schädels hervorgehobenen Umstand einer deutlich sichtbar gebliebenen Naht zwischen os intermaxillare und den oss. maxillaribus sup.; denn da diese Trennung auch bei einem zweiten, später erhaltenen Grönländer- Schädel sich fand, so fragte es sich, ob vielleicht eine solche offenbar niedere Bildung dem ganzen Volksstamme angehore? — Ich erwartete, dass man dort wenig- Gaumendach mittheilen werde. Letzteres ist indess nicht geschehen (doch wohl wegen Mangel aus- n Materials) und es wird nur angegeben, dass jenes Verhalten wohl auch anderwärts zuweilen vorkäme und auch nicht allen Grönländern eigen scheine, D bespült, eine aus basaltischer Lava bestehende Klippe, über welche die Landstrasse fübrt. Küstewärts ins Land hinein ist das Gebilde von jungem vulkanischem Gestein überdeckt und nur am Meere vollständig blosgelegt. Es ist dies ein vom Idjén her- kommender Lavastrom, einer der ältesten, untersten, die ihm früher entflossen sind und sein ursprüngliches Berggeriiste mit aufbauen halfen; heut zu Tage wirft der Idjén nur noch Sand und Asche aus und bei grossen Ee wie die von 1817, entsen- det er verheerende Schlammstréme, durch den ausbrechenden Kratersee und die tro- pischen Regen veranlasst; wirkliche Lavaströme sind ihm aber in historischer Zeit nicht mehr entflossen. Bei Batu dodol bricht nun der erwähnte Lavastrom plötzlich ab, prallig steil in's Meer hinabfallend, eine 40—50° hohe Wand bildend, und sieht es gerade aus, als sei einst der Strom in’s Meer selbst geflossen, sei dort erkältet und verhärtet und habe, sich aufstauend, diese Wand aufgebaut. Unten am Meere ist von den Basaltfelsen umgeben ein von der Brandung geschütztes ruhiges Becken, ein wun- derlieblicher, stiller Badeplatz, den die überhängenden Gebüsche zu einem reizenden Orte machen. Merkwürdigerweise befindet sich auch dort, aus den Spalten des geklüf- teten Basalts hervordringend, eine Quelle süssen, kühlen Wassers. Dem für jede Natur- merkwürdigkeit so empfänglichen Javanen ist dies lauschige Plätzchen mit seiner Quelle eine heilige Stätte geworden, an der er Opfer darbringt; als ich den Ort besuchte, lagen dort geopferte Blumen und Früchte und selbst einige Kupfermünzen. Wer an dem heiligen Platze etwas ‚zerstören oder verunreinigen würde, dem würde gewiss Se- tang (der Teufel) sofort dafür strafen, und gilt der Platz für so heilig, * hin von seinem wunderthätigen Wasser holt. erg. A Doch kehren wir zur Betrachtung der Klippe zurück. Es besteht diese aus einer compakten, dichten, kohlschwarzen Basaltmasse mit seltenem Olivin, flach- muschlich von Bruche; gegen oben geht sie in mehr oder weniger poröses Gestein über. Eine deutlich ausgesprochen concentrisch schalige Textur ist vorhanden, und ist die ganze Wand fächerförmig radial zerklüftet. Durch die concentrisch strahlige Textur und die radiale Zerklüftung, wird die ganze Masse in fast cubische Stiicke zerklüftet, die an mehrern Orten kaum einige Cubikzoll gross sind, wo dann das ganze Gestein aus solchen scharfkantigen, cubischen Basaltstiicken zusammengesetzt scheint. Hier muss ich einen Irrthum Junghuhns berichtigen: derselbe kennt ebenfalls die Basalt- klippe, hat aber die Umgebung nicht weiter untersucht, so dass ihm auch der später zu erwähnende Kalk nicht bekannt ist. Junghuhn nennt nur in seinem Werke den Ort Batw tutul; d. h. getüpfelter oder gefleckter Stein, obgleich die Farbe des Gesteins eine ganz gleichförmige schwarze ist. Der eigentliche Name ist Batu dodol, batu = Stein, dodol = eine süsse, tiefschwarze Gallerte, die, wiirfelférmig zerschnitten, auf den Märkten als Zuckerzeug verkauft wird und an diese Gallertwürfel hat der zerklüftete Basalt den Javaner erinnert; wenigstens wurde mir an Ort und Stelle das Wort dodol so gedeutet. 20* 144 S8 So weit das Meer mit seinem Wellenschlag das zerklüftete Gestein bespült, hat sich in den Rissen und Spalten Kalk abgesetzt. Dasselbe ist aber auch an andern Punkten der Fall, dort, wo der Fels an 40—50‘ hoch ist und wohin das Meer selbst bei dem stärksten Sturme nicht mehr hingelangen kann, und nicht selten findet man dort eine wahre Breccie, in den scharfkantige Basaltstücke mit Kalk gekittet sind, wie dann auch der dort ins Meer fallende Bach solche Stücke ebenfalls von noch weiter her, herabbringt. ‘Nicht allein in den Rissen und Spalten hat sich hie und da Kalk abgesetzt, sondern eine 20—30‘ mächtige Kalkablagerung ist ebenfalls vorhanden, theil- weise sich an den Lavagtrom anlehnend, theilweise ihn überlagernd. Es ist das Kalk- vorkommen so ausgedehnt, dass bedeutende Kalkbrüche darin angelegt sind und in einem Kalkofen Kalk für bauliche Zwecke dort gebrannt wird. Der Kalk ist ein mür- ber, gelblichweisser Kalk mit vielen Madreporen und Astraeon und selten Spuren von unbestimmbaren Conchylien; er ist voller Höhlen, die zahllosen Fledermäusen als Auf- enthalt dienen. Es kann keinem Zweifel unterworfen sein, dass wir es hier mit einem alten Korallenriffe zu thun haben, und scheinen, soweit nach den mitgebrachten Beleg- stücken untersucht werden konnte, die Korallen von denen heute im dortigen Meere lebenden nicht verschieden zu sein. Das Kalkriff selbst ist nirgends vom Basalt oder sonstigem vulkanischem Gestein durchbrochen oder überlagert, vielmehr liegt es überall ungestört auf dem Lavastrome auf, eine compakte Masse bildend, und selbst junges Vulkangestein als der Lavastrom sind hie und da vom Kalk zu einer Breccie oder einem Conglomerat verkittet. Darüber kann kein Zweifel sein, der Kalk ist das jüngere, der Lavastrom das ältere Gebilde und auf den früher in’s Meer geflossenen Lavastrom hat sich später das Korallenriff abgesetzt und ist mit ihm circa 50“ hoch gehoben worden. Es ist also hier an der Ostküste von Java eine Hebung in relativ neuerer Zeit unzweifelhaft vorhanden, ein Fall, der bis jetzt noch nicht bekannt war. Wie bereits bemerkt, hat Junghuhn Aehnliches von der Süd-West-Ecke Java’s berichtet; da eine Hebung der Nord-Ost- Ecke ebenfalls nachzuweisen ist, so liegt der Gedanke nahe, ganz Java habe solehe Hebung erlitten, was bei einem so vulkanreichen Lande nicht befremden kann. Dafür sprechen auch andere Verhältnisse. Die Meerenge zwischen Jaya. und Madura versandet täglich mehr und wird in wenig Jahrzehnten für grosse Schiffe ganz unpassirbar werden; das Fort Erbprinz, einst von den Holländern mitten in der Meerenge angelegt, ist heute schon so von Untiefen umgeben, dass Schiffe nicht mehr dort anlegen können. Surabaya, die grosse Haupt- stadt des Ostens von Java liegt unweit des Meeres am Ausflusse des Kali Mas (des goldenen Flusses). Der Kali Mas ist ein Zweig des Kali Brantes, wie auf dem Kärtchen ersichtlich; zwischen beiden Stromarmen hat sich das fruchtbare Delta des Kali Mas gebildet, von seiner Fruchtbarkeit so genannt, die goldene Au. Es ist dies Delta über 12 deutsche Quadratmeilen gross und ein Gebilde der neuesten Zeit, 145 denn die Stadt Modjopahit, die Hauptstadt des früher gleichnamigen grossen Kaiser- reichs, heute mit ihren Ruinen gut 8 Stunden vom Meere gelegen, nach Zollingers Messungen 93‘ iiber dem Meeresspiegel, lag nach Javanischen Chroniken noch im 13. Jahrhundert am Ufer des Meeres, indem im Jahre 1250 Flotten davon ausliefen, die Singapur erobern sollten. Die thätigen Vulkane liefern allerdings so ungeheure Massen von Sand, ER und Schlamm, dass die Producte der Ausbrüche, welche von den Bächen und Strömen in die Ebene herabgebracht werden, ein nicht unbedeutendes Material zur Deltabildung liefern; schätzt man ja die Masse des gefallenen Materials (Sand und Asche) bei dem letzten grossen Ausbruche des Klut, März 1864, auf mehre Tausend Millionen Kubik- fuss! Allein dies Moment scheint mir nicht auszureichen zu einer so ausgedehnten Delta- bildung in der verhältnissmässig so kurzen Zeit von 600 Jahren, um so weniger, als die vom Kali Brantès und seinen Nebenflüssen bespülten Vulkane, mit der einzigen Ausnahme des Klut, längst ganz erloschen sind, wie Welis, Kawi, Brubu, Pe- nangunyan, oder doch, wie der Ar djuno, ebenfalls zu den erloschenen zu zählen sind, da auch dieser in historischer Zeit keinen Ausbruch hatte, wenn auch noch Sol- fataren auf seinem Gipfel sich befinden. Die beiden andern zunächst liegenden thätigen Vulkane Tengger und Sméru können bei der Deltabildung kaum in Betracht kom- men, da sie nur von der Ostseite von den obersten Zuflüssen des Kali Brantès be- rührt sind. — Auch die Lage von Modjo pahit, 93‘ über dem Meere, mag nicht ganz unberücksichtigt bleiben, indem bei den niedern Küsten diese Stadt früher; als sie noch am Meere lag, wohl schwerlich 93‘ über dessen Niveau sich erhob. Es ist desshalb wohl wahrscheinlicher, dass die Deltabildung und die zunehmende Versandung der Madurastrasse zwei Factoren zugeschrieben werden müssen: einmal dem durch die Flüsse und Bäche von den Bergen herabgebrachten Material, und dann zugleich einer noch heute fortdauernden Hebung des Landes. ‚Schliesslich noch die Bemerkung bezüglich der Gesteine der Vulkane Ost- Java’s, dass die meisten älteren Gebilde, die eigentlichen Lagen, der frühen Zeit der Reihe der basaltischen Lagen angehören, oder höchstens zu den Trachydobecten zu rechnen sind. Normal trachytisches Gestein ist mit einer einzigen Ausnahme am Ardjuno von mir nirgends beobachtet worden, und auch dies Vorkommen bedarf noch näherer Untersuchung. An allen andern Gesteinen konnte ich nur trielonischen Feldspath beobachten und einen Sanidin. Es ist dies den Angaben Junghuhn’s entgegen, der trachytisches Gestein als das vorherrschende ansieht. Diese von mir an dem Gesteine der Vulkane Ost-Java’s gemachten Beobachtungen werden durch Prölss auch für Mittel-Java bestätigt, indem nach seinen neuerdings in Leonhard’s Jahrbuch (1864, Heft IV) mitgetheilten Analysen auch die dortigen Laven als der basaltischen Reihe angehörig oder als trachydobectische Laven sich ausweisen, nicht aber als trachy- 146 tische. Ueber diesen älteren Laven liegen dann die jungen Vulkangebilde: Sand, Asche, Lupilli und Schlamm, denn kein Vulkan Ost-Java’s, ja der ganzen Insel entsendet heute mehr geflossene Lava, sondern nur diese Gebilde oder lose Steine. Fortsetzung der Anzeige der bei der Leopold.-Carolin. Akademie eingegangenen Schriften. Vermont, The State Legislature. 9 Report on the Geology of Vermont: descriptive, theoretical, economical, and scenographical; by. Edward Hitchcock, Edward Hitchcock jr, Albert D. Hager, Charles H. Hitch- cock. In 2 volumes. Published under the authority of the State gege by Albert D. Hager. Vol. I. IL Claremont, N. H. 1861. 4°, (With maps and plates Washington, Smithsonian Institution. : : à 1) Smithsonian Contributions to RR Vol. XI. XIL City of Washington 1859. 1860. 4°, 2) Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution, showing the operations, expenditures, and condition of the Institution for the year 1859, 1860. Washington 1860. 1861. 8°. 3) Smithsonian miscellaneous collections. Vol. I—V. Washington 1862. 8°. 4) Smithsonian Museum css Washington 1862. 8°. a Senate. per 3 observations, made under the direction of the United States Patent Office bie e an Institution 185 year. 1854 jen 1859, cae See a -Raport © Re Patents made | E session of sixth Congress. — — 40. Washington, Senate: War- Department. 1) Report upon the Colorado River of the West, explored in 1857 and 1858 by Lieutenant Joseph C. Ives, under the Direction of the office of explorations and surveys, A. A. Humphreys. By order of the Secretary of war. Washington 1861. 4°. (With plates and maps.) 2) Report upon the physics and hydraulics of the Mississippi River; upon the protection of the alluvial region against overflow; and upon the deepening nf the mouths: based upon surveys to determine the most practicable plan for securing it from inundation, and the best mode of deepening the channels and the mouths of the river. Submitted to the Bureau of Topogra- - phical Engeneers, War Department, 1861. Prepared by zer * Humphreys aud Lieut. H. L. Abbot. Philadelphia 1861. 4°. (With ma Wisconsin, The State of Wisco onsin. Report on the Geological survey of the State of Wisconsin, Vol. I Js ames Hall, on general Geology and Palaeontology, and J. D. Whitney, on the Upper Mississippi lead region. Printed by authority of the —— of Wisconsin. January 1862. 4°. (With plates and maps.) „Archiv für gerichtliche Mediein le Hygienie.“ Unter diesem Titel erscheint vom mpa 1865 an zum ersten Male eine Zeit- schrift für Staatsarzneikunde in der Russischen Hauptstadt, ‚und: zwar unter un: mittelbarer Leitung des medicinischen Departements des Kaiserlichen. Ministerium des: 147 Innern, dessen Director jetzt Dr. Eugen v. Pelikan ist. Dieses in vier Vierteljahrse heften à 15—20 Bogen ausgegebene Journal wird folgende fiinf Rubriken enthalten: 1) Einen officiellen Theil, in welehem alle Verordnungen, soweit sie die gericht- liche Medicin und medicinische Polizei berühren, sowie alle Allerhöchsten und ministe- riellen Erlasse beziiglich des Crises veröffentlicht und. bei 535 Personalveränderungen zur Kenntniss des Publikums gebracht werden. Die 2. Rubrik betrifft die gerichtliche Medicin und soll einmal Originalabhand- lungen von russischen und auch nichtrussischen Aerzten bringen, dann aber auch die Einrichtungen und die Organisation des allgemeinen Theils der Medicina legalis be- sprechen, wobei die Untersuchungen an Lebenden und Todten, die gerichtliche Psychia- trie, die Toxicologie, die gerichtliche Chemie und Mikroskopie eine besondere Berück- sichtigung finden, was auch von der gerichtsärztlichen Praxis im weiteren und engeren Sinne gilt. Die 3. Rubrik, „Allgemeine Hygienie“, wird Originalabhandlungen und auch Uebersetzungen solcher Artikel bringen, welche sich auf Hygienie, medicinische und ve- terinaire Polizei, Climatologie, medicinische Statistik und Topographie beziehen; ausser- dem Mittheilungen aus den Verhandlungen der Sanitätsvereine und anderen gelehrten Gesellschaften, insoweit diese auf die öffentliche Hygienie Bezug haben. Die 4. Rubrik ist für Kritik und Bibliographie und wird auf alle in- und aus- ländischen Erzeugnisse, die in eine der erwähnten ae en Bezug nehmen. In der 5. Rubrik werden kürzere, die Staatsarzneiku ungen aufgenommen, abgegebene mangelhafte ERRA einer THEN wissenschaft- lichen Controle unterlegt und neue Entdeckungen und Vervollkommnungen mitgetheilt werden. — Allen im Bereiche des Kaiserl. Ministerium des Innern fungirenden Aerzten (Stadt-, Bezirks- und Polizeiärzten) wird dieses Journal gratis zugeschickt. Anderen wird sie gegen 4 Slb.-Rubel jährlich verabfolgt. | Bestellungen sind direct beim Comptoir der Redaction der ,,Nordischen Post‘ im Locale des Ministeriums des Innern zu machen, Abhandlungen und Aufsätze an das medicinische Departement des Kaiserl. Ministeriums des Innern zu senden, yon welchem nach erfolgtem Abdrucke die Honorarzahlung auch geschieht. Eine solche Zeitschrift erscheint um so zeitgemässer, als die grossen Reformen in der Gerichtsorganisation des Kaiserreichs, die in dem laufenden Jahre in's Leben treten und ein öffentliches und miindliches Gerichtsverfahren in sich schliessen, auch eine Neugestaltung in dem Wesen und Wirken der Gerichts- und Polizeiärzte noth- wendig bedingen, für deren wissenschaftliche und praktische Entwickelung ein solches, den Anforderungen der Zeit und der Wissenschaft ee Journal ein mäch- tiger Hebel sein wird. Anzeigen. C. W. Hrcidels Verlag in Wiesbaden. Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Die Conchylien des Mainzer Tertiaer-Beckens. Von Prof. Dr. Fridolin Sandberger. Hoch Quart. 60 Bogen Text mit 35 lith. Tafeln. Complet Preis 26 Thaler Pr. Crt. s Sohn, Buchhändler der ca Akademie der Wissenschaften in Wien, ist erschienen und durch alle Pole rv zu beziehen Die Farnkräuter 77 J etztwelt, ` zur Untersuchung und Bestimmung der in den Formationen der Erdrinde eingeschlossenen Ueberreste von vorweltlichen Arten dieser Gattung. Nach dem Flächen - Skelett bearbeitet von tantin Ritter Y Etti Dr. der Medicin, Professor an der k. k. c.-chirurg. Josefs-Academie, -Ritter etc. Mit zahlreichen in den Text gedruckten Weg und 180 Tafeln in Naturselbstdruck. Soe | Preis 33 Thlr. 10 Der Hauptzweck dieses Werkes ist, die wissenschaftlichen Hilfsmittel zur Unter- suchung und Bestimmung der Ueberreste von vorweltlichen, in den Schichten der Kohlen- formation häufig fossil vorkommenden Farnarten zu liefern und so einem von Seiten der Paläontologen tief gefühlten Mangel abzuhelfen. Es enthält zu diesem Zwecke eine genaue Beschreibung des Skeletts der Flächen-Organe und unübertref liche Darstellungen desselben durch den Naturselbstdruck. Dem beschreibenden Theile ist eine Synopsis der bestimmbaren fossilen Farnkräuter derart einverleibt, dass nach jeder Hauptabtheilung der jetzt lebenden Arten die zu derselben gehörigen vorweltlichen Arten angereiht sind. Die Verlagshandlung weiset statt jeder weitern Empfehlung anf die zablreichrn Abbildungen hin, welche sicherlich zu den gelungensten Leistungen der k. k. Hof- und Btaatsdruckerei in Wien gehôren, und von denen Proben in jeder Bachhandlung einzusehen sind. Ausgegeben den 1. Februar. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden, NUNQUAM OTIOSUS. _LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN ` AKADEMIE DER NATURFORSCHER | HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN, VOM PRÆSIDENTEN DR. C. G. CARTS. FÜNFTES HEFT. DRESDEN, E. BLOCHMANN & SOHN. 1865. Zur Nachricht für neu erwählte und zur Erinnerung für ältere Mitglieder der Kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. 1) Die Akademie, von dem Wunsche beseelt, die in ihr vereinte wissenschaftliche Thätigkeit vieler Naturforscher Europas durch ihre jährlich erscheinenden Acta auf eine angemessene Weise an das Licht zu stellen, spart weder Mühe noch Kosten, um diesen Zweck zu all- gemeiner Befriedigung zu erreichen. 2) Die Grösse und Ausdehnung ihrer Aufgabe aber fordert zugleich die möglichste Erweiterung des Absatzes dieser Schriften, dessen Ergebniss einen wichtigen Theil der Einnahme ausmacht. 3) Indem wir nun jedes bereits aufgenommene oder noch aufzunehmende Mitglied hierdurch 4) 3) Eë — ersuchen, diejenigen seiner Arbeiten auf dem Gebiete der Naturkunde, die ihm für eine Mittheilung durch die Schriften der Akademie geeignet scheinen, in lateinischer oder deutscher Sprache an dieselbe einzusenden und, wenn nicht Gegengründe vorgelegt wer- den, der möglichst beschleunigten Bekanntmachung derselben und der grössten Sorgfalt für die beizulegenden Abbildungen versichert zu sein, wogegen dem Mitgliede a) die Abtheilung des Bandes, in welcher seine Abhandlung erscheint, gratis übersendet, und b) auf Verlangen eine bestimmte Anzahl ie Abdrücke, die aber 25 nicht übersteigen darf, ebenfalls unentgeldlich bei wird, so lebt die Akademie auch der zuversichtlichen en dass jedes Mitgled, dessen Verhältnisse es gestatten, die Bände der akademischen Schrif- ten, von der Zeit seiner Aufnahme an, durch jede beliebige Buchhandlung regel- mässig beziehen werde, wobei der als Honorar erlangte Band jedesmal ausfällt. Denjenigen, welche die bisher vom X. bis XXVI. Bande erschienenen 17 Bände in 46 Theilen, mit Einschluss der 12 Supplemente (ausgenommen der im Buchhandel vergriffenen Supplemente zum 15. u. 16. Bande), zu erhalten wünschen, wird die Akademie, wenn sie sich für die Fort- setzung verbindlich machen und unmittelbar an das Präsidium wenden, diese früheren Bände, soweit die geringe Auflage gestattet, um die Hälfte des Ladenpreises (196 Thir. 10 Sgr, statt 392 Thlr. 20 Sgr. — die älteren Schriften der Akademie sind nicht mehr vorrätbig) gegen Baarzahlung überlassen, für die später erschienenen Bände (XXVII, XXVIII, XXIX, XXX und XXXI) gilt der Ladenpreis mit 25 p. C. Rabatt, jedoch direct vom Bureau bezogen. Grössere Abhandlungen von besonderer Wichtigkeit, welche der Akademie zukommen, werden nach Befinden als Supplementbände erscheinen und auch einzeln im Buchhandel zu haben sein; für die Herren Subscribenten aber gehören sie zu dem ganzen Werk und können nicht davon getrennt werden. Was, nach Weise der Vorfahren, den eintretenden Mitgliedern empfohlen werdem muss, besagen die den Diplomen in ihrer alten Form beizufügenden Anzeiger, Dresden, April 1865. Der Präsident der Kaiserl. Leop.-Carol. deutschen Akademie der Naturforscher. Dr. C. G. Carus. Inhaltsverzeichniss des V. Heftes. Nr. E UP 2. ufgenommene Mitglieder me STEE Gestorbene Mitglieder der Aka Die Preisfrage der Cothenius’ pa Steg betreffend Vermehrung des Fonds der Akademi ER i de Vry, Ueber die Ein ng "eg — in Ostindien i öppert, Beiträge zur ora un Ges DT Bo geognostische Deeg Die Permische Flora” E CEF ` Deh der Permisc 8 Formation ee eee Die Preisfragen fremder Akademien 3 > TER, Eingegangene Bücher und zei: ie Bücher-Anzeigen . . . our Nr. 3. u. 4. : Neu ernannte Adjuncten der Akademi FT Er do aufgenommene Mitglieder der Akademie ES gS ae orem Bie re Fors D ass eu Gestorbene Mitglieder der Akademi Wide Fünfzigjähriges Jubiläum als akademischer Lehrer, des Adjuncten unsrer Akademie, Herrn Geh. Hofrath Prof. Dr. Reichenba Fünfzigjähriges Jubiläum unser es Mitgliedes, Sr. Excell. des Kaiserl. russ. wirkl. Geh. Rathes Dr. v ware in St. bur È v. Bapa É eschreibung ein * ischen Leporinen (Lepus microtis Hengl) . 5 Schlémilch, >, er casi et Se Aufsatzes: „Die wahre Gestalt der at und Kometen- en“, von 5 A 5 Kinde kenen | der Chinesen, von Dr. Pappenheim 3 Die Preisfragen fremder Akademien betreffend i a a Ee eg - coscia E EE EE Nr. 5. u. 6. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie . 85 at Gestorbene Mitglieder der Akademi CLS Vermehrung des Fonds der Ae . Pappenheim, Einige Ge enbemerkungen gegen meinen Recense eter, Entge mg anf die „Beric des zz + Prof. Dr. Schlömilch Eingegangene Bücher = a ts SSES CE Bücher-Anzeigen : Does à genes BS DERDE Nr. 7. u. 8. eu aufgenommene Mitglieder der po e. Lee Gestorbene Mitglieder der Ak re 8 Vermehrung des eer: der Se K sig pi einigen sich daran knüpfenden a Schlömilch, end ztes Wort gegen Hrn. ‚ Viee-Präsiden Ka Stieber Eingegangene r und ice 3 Bücher-Anzeigen Nr. 9., 10., 11. 4 Neu aufgenommene Mitglieder der e à Gestorbene Mitglieder der Akadem ARE Vermehrung des Fonds der Akademi est Sd Nicolai ée s in Kasan Entdeckung von Insektenlarven, die sich fort. Ernst? Notiz über Firderschütterungen in Caracas, Decbr. 1865 (mit Karte) Sa See Küchenmeister, Ovariotom n Spencer Wells in England. RR pleno stile E ee Stieber, Auch mein letztes Wort gegen Hrn. Hofrath Schlömilch . ee Eingegangene ee und Zeitschriften Sa Finladung zu der rer der deutschen Naturforscher und Aerzte + ee Bücher-Anzeigen . Die «à Nr. 12. u. 13, | x Neu aufgenommene Mitglieder der — EE —— ps der Akadem . 3 Ea = s Fonds der ‘Abad thie z Diaz de e à Ein Beitrag zur Geschichte der Syphilis Stöhr, 1 über die Hebung der Ostküste von Jay. W. R. lot-Bey, die Cholera in rte vn — — Quarantane sation Die Preisfragen fremder Akademien- betreffen ER ene Bücher und Zeitschriften sinon à Sa E Wi if der Einladung zu der 41: Ver à sù der deutschen Naturforsch ‘und Aerzte Nr. 14. u. 15. 8 3 der 5 onds der Akade p — Ueber Begriff und Yorsiz: Sa Ents tehens 2 Brehm, Ruiz Diaz de Isla. Ein SS e Geschichte der Syphilis (Schluss) cet. Merbach, Nach schrift über Ee ufsa RE, Milde, Isoëtes lacustris in Schlesien - ee = Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA ua ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO )-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER * HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRÄSIDENTEN Dr. C. G. Carus. En Heft V. April 1865. INHALT. to . Beiträge zur eene und ihre 6 geo- gnostische Bedeutun I. * E ‚ Prom Göppert. 3. Ueber das e dee ore des en und Aufnahme neuer Mitglieder. — — È Abgang Set Sterben von Mitgliedern 3. Die Preisfrage der Cothenius ‘chen Sanae betr. ` Böhmerwaldes. Von demselben. 4. béta reims des Fonds der Akad $ 4. Die Perm’sche Flora, Von demselber durch S 5. Ueber = gg der Ferm schen Mas Von en. i >) durch Mitglieder. II. e es: Jeber die es der Chinakultur in Ost-Indien. Von Dr. J. E. demse 6. Noti Pe Ta iman. Von Carus. 5 HI. Anzeigen fremder Preisfragen. 5 IV. Ein — ge und Zeitschriften: $ V. Bücher-Anzei; 1. Amtliche Mittheilungen. 1. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. Am 26. Februar 1865. 9044. Herr Dr. Christian Georg Theodor Ruete, Königl. Sächs. Geheimer Me- dieinalrath, Professor der Mediein und Director der Augenheil-Anstalt an der Universität zu Leipzig, cogn. J. G. Zinn H. i Rs 2 Am 2. April 1865. 2045. Herr Dr. Benno Friedrich Oswald Matthes, Privatgelehrter der Zoologie zu Dresden, cogn. Reimarus. 5 2046. Herr Ludwig Wilhelm Sha Privatgelehrter der Entomologie zu Dresden, cogn. Bonelli II. 2. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 16. Januar 1865: Dr. Maximilian Joseph v. Chelius, Excell., Geheime Rath, ord. Professor der Chirurgie und Augenheilkunde und Director der chirurg. und Augenkranken-Klinik an der Universitit zu Heidelberg. Aufgenommen am 15. August 1858, cogn. Hildanus II. Im Februar 1865: Dr. Hermann Schacht, ordentl. Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens an der Universität zu Bonn. Aufgenommen am 1. Mai 1854, cogn. Bonnet. 3. Die Preisfrage der Cothenius'schen Stiftung betreffend. Die von der Akademie am 15. Mai 1863 gestellte Preisfrage: „Ueber den Bau des Riickenmarks“ (S. Leopoldina, Heft VI. Nr. 3.), wobei der Termin zur Einsendung der Concurrenzschriften auf den 1. April 1865, mit einem ersten Preis von 300 Thalern, und das Accessit mit. . . 150 Thalern, ausgesetzt war, ist am genannten Tage abgelaufen und wird vom Präsidenten mit Zustimmung der Herren Adjunkten, als unbeantwortet in der urspriinglich ausgeschrie- benen Weise, zurückgezogen. — In wiefern jedoch der Gegenstand jener Preisfrage fortwährend als einer der wichtigsten fiir Physiologie des Thierkörpers betrachtet werden muss, wiirden auch zu jeder Zeit Arbeiten, welche einen oder den andern Punkt jener Preisfrage umfassend oder selbst ausreichend behandelten, von der Akademie mit Vorliebe aufgenommen, einer Commission befähigter Richter unterworfen, und deren Urtheil gemäss entweder durch Ertheilung der Cothenius-Medaille oder sonst — prämiirt werden. Um übrigens die Akademie auch möglichst mit den Beschlüssen der allgemeinen Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Wechselwirkung zu bringen und zu erhalten, wendete sich das unterzeichnete Präsidium im vorigen Jahre nach Giessen an unser hochgeehrtes Mitglied, den für 1864 gewählten Geschäftsführer der ee... DEE dortigen Versammlungen, Herrn Prof. Dr. Leuckart, und ersuchte denselben, diesen Gegenstand einer etwa weiter zu wählenden Preisfrage gelegentlich auch dieser allge- meinen Versammlung zur Erwiigung zu empfehlen. — Wie ich denn bereits unterm 1. Februar d. J. den Herren Adjunkten angezeigt habe, wählte die Versammlung hierauf eme Commission und stimmte dem von dieser gemachten Vorschlage einer sachgemiissen neuen Preisfrage bei, welche den Herren Adjunkten in einem Rundschreiben nun ferner zur Abstimmung vorgelegen hat. Bei dieser Abstimmung haben sich acht Adjunkten für diese neue Preisfrage, einer gegen dieselbe erklärt, die Uebrigen haben sich der Abstimmung enthalten. -Das Präsidium hat unter diesen Umständen nicht umhin gekonnt, die neue in Folgendem vorläufig hinauszugeben und den Zeitpunkt für die zu er- wartende Beantwortung derselben auf den 1. September 1867, und zwar mit einem ersten Preise von i ; GO Louisd’ors und einem Accessit von 30 dergleichen fest zu setzen. Die Akademie fordert somit: Die vollständige Erläuterung des Verhältnisses zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung der Insekten durch Untersuchung der Generationsverhältnisse der Phytophthiren (Aphis, Coccus, Chermes). Die Concurrenzschriften müssen in deutscher oder lateinischer Sprache verfasst, unter den gewöhnlichen Bedingungen bis zu obigem Termine an das Präsidium der Akademie eingesendet werden. Mögen daher bald geeignete Kräfte in einer oder der andern Weise die heute bekannt gemachten Aufgaben ergreifen und der Akademie Gelegenheit geben, zur Be- reicherung der Wissenschaft im Herbste 1867 die geeigneten Preise zu ertheilen. 4. Vermehrung des Fonds der Akademie, a. Durch Regierungen. Ebenso wie früher hat bei Rücksendung der revidirten und dechargirten aka- demischen Rechnung pro 1864 vermittelst hohen Ministerialrescript vom 8. März d. J. Se. Excellenz der Königl. Preussische Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegenheiten, Herr von Mühler, die Gewogenheit gehabt, der Kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie auch für das laufende Jahr 1865 einen ausser- . i 4 ordentlichen Beitrag von 300 Thlr. zu ihrem Fonds zu bewilligen und zur Auszahlung angewiesen. In Folge eines Schreibens des Präsidiums an den Königlich Bayerischen Ge- sandten, Herrn Freiherrn von Gise in Dresden, worin um Erlaubniss zur Ueberreichung der akademischen Schriften an Se. Majestät den König von Bayern wie in frühern Jahren gebeten wurde, ging durch genannte Gesandtschaft am 24. März d. J.. folgendes Rescript bei dem Präsidium ein: „Hochgeehrtester Herr Geheime Rath! „Ich habe Hochdero schätzbare Zuschrift, in Betreff der Kaiserlichen 3 Carolinischen deutschen Akademie, vom 2. December vorigen Jahres zu empfangen die Ehre gehabt, und dem mir darin gefälligst kundgegebenen Wunsche sofort durch ausführliche Berichterstattung unter dem 6. desselb. Mts. entsprochen. Mit Beziehung hierauf ist mir nunmehr eröffnet worden, dass Seine Majestät der König, mein allergnädigster Herr, in Gemässheit allerhöchsten Signats vom 5. d. M. der Leopoldinischen Akademie einen Unterstützungs- Beitrag von 300 fl. und zwar zunächst pro 1864/65 allergnädigst zu genehmigen und die Annahme der angebotenen Schriften huldvollst auszusprechen geruht haben. mäss beehre ich mich, Euer Hochwohlgeboren unter gleichzeitiger Ueber- = der besagten Summe von 300 fl., von Vorstehendem in ganz ergebener Erwiederung Hochdero geneigten Zuschrift in Kenntniss zu setzen. Indem ich etc. Dresden, am 24. März 1865. ganz ergebener Freiherr von Gise.“ b. Durch Mitglieder. Herr Professor Dr. von Dusch in Heidelberg hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 10 fl. = 5 Thlr. 20 Ngr. eingesendet. Herr Geheime Rath und Ober- Appell. - Gerichts - Präsident Dr. von Langenn, Excellenz, in Dresden, hat ebenfalls nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 16 Thlr. 15 Ngr. eingesendet. II. Wissenschaftliches. 1. Ueber die Einführung der Chinakultur in Ost-Indien. | Von Dr. J. E. de Vry. Seitdem durch die gesteigerte Fabrikation der Chinabasen immer grössere Mengen von China- rinden consumirt wurden, entstand bei Vielen die Furcht, dass die nützlichen Chinabäume am Ende ganz ausgerottet werden möchten, und es wurde daher von vielen Gelehrten, wie Junghuhn, Royle, Blume und Andern der Vorschlag gemacht, die Einführung der Chinabäume in Ostindien zu versuchen. Dieser Vorschlag wurde 1852 in Ausführung gebracht, wo im April dieses Jahres die erste ächte Chinapflanze und zwar die Cinchona Calisaya Weddell nach Batavia gebracht und sogleich am Abhange des Gebirges | Gédé gepflanzt wurde. Sogleich nach ihrer Ankunft wurden von dieser Pflanze zwei Stecklinge ge- nommen, die 1862 zu mehr als 20 Fuss hohen Bäumen aufgewachsen waren, während die Mutterpflanze selbst schon früh abgestorben war. Wenn man 1852 gewusst hätte, wie die Erfabrungen von Mac Ivor, Direktor der englischen Chinapflanzungen in den Neilgherries nachher erwiesen haben, dass die China- pflanze durch Stecklinge und Knospen so leicht vervielfältigt werden kann, würde die genannte einzelne Chinapflanze jetzt schon Millionen Abkömmlinge producirt haben können und die Kultur der für Chinin- bereitung geschicktesten Art gesichert sein. Aber ausserdem dass man 1852 diese Kenntniss nicht hatte, war es Auch zu gewagt, die neu einzuführende Kultur der glücklichen Ueberfahrt einer einzigen Pflanze anzuvertrauen und war desshalb die nachher gefolgte Sendung des Herrn J. K. Hasskarl nach Peru allerdings erwünscht. Durch Entschluss Seiner Majestät des Königs der Niederlande vom 30. Juli 1852 wurde der damalige Minister der Kolonien Herr Ch. F. Pahud ermächtigt, dem genannten tüchtigen Botaniker die Einsammlung von Chinapflanzen und Saamen aufzutragen, der nachker am 17. December 1852 von Southampton nach Amerika abreiste und schon am 20. Juli des folgenden Jahres eine grosse Menge Saamen von verschiedenen China-Arten nach Holland schickte, welche durch den Minister theil- weise nach Java geschickt, theilweise den botanischen Gärten von Leiden, Gröningen, Utrecht und Am- sterdam anvertraut wurden, wo sie bald keimten. Die von diesen Saamen erhaltenen Pflanzen gehörten zu zwei Cinchona-Arten, wovon die eine dureh Weddell selbst, der mich im September 1855 im Haag besuchte, für Cinchona Calisaya erkannt wurde, während die Art der anderen, obgleich Cinchona ovata genannt, wenig sicher war. Die in Holland aus den von Hasskarl geschickten Saamen erhaltenen Pflanzen wurden allmälig mit verschiedenen Schiffen nach Java geschickt und unter andern eine bedeutende Sammlung im September 1855 unter Begleitung von Junghuhn dorthin gebracht. Die nach Java geschickten Saamen wurden im November 1853 durch Herrn Feysman in Fjibodas, ebenfalls am Abhange des Gebirges Gédé, ausgesüet, aber die Anzahl der daraus erhaltenen Pflanzen war durch eine mir unbekannt gebliebene Ursache nicht im Verhältniss zu der Zahl der Saamen. Nachdem also die von Hasskarl aus Peru geschickten Saamen in Holland sowie in Java ent- keimt waren, landete er selbst am 13. December 1854 in Batavia mit 21 Kisten Cinchonapflanzen und wurde ihm durch die Kolonial-Regierung die Leitung der Chinäkultur aufgetragen. Diese Stelle wurde aber nicht lange durch ihn ausgefüllt, weil er bald wegen Krankheit genöthigt war, um Urlaub zu bitten, in Folge dessen er in der zweiten Hälfte von 1856 nach Europa zurückkehrte. Dem zu Folge wurde der in niederländischem Dienst stehende bekannte Naturforscher F. W. Junghuhn im Anfange zeitlich und später definitiv mit der Verwaltung der Chinakultur durch den General-Gouverneur beauftragt. 6 Es erhellt aus dem am 20. Juli 1855 veröffentlichten officiellen Berichte, dass, als Junghuhn die Verwaltung ùbernahm, die Zahl der in Java bestehenden lebendigen Chinapfianzen nicht grösser war als 251. Ausserdem existirten noch 1650 Stecklinge, aber grösstentheils unbewurzelt. Betrachtet man diese geringe Zahl in Beziehung mit der grossen Menge und den 24 durch Hasskarl mitgebrachten Kisten mit lebendigen Chinapflanzen, so scheint das Resultat ungünstig und wird man zu der Vermuthung ge- bracht, dass die neue Kultur im Anfange mit vielen Schwierigkeiten gekämpft hat, ohne dass es mir aber gelungen ist, aus den officiellen Rapporten zu erfahren, von welcher Art diese Schwierigkeiten ge- wesen sind, Die 251 am 20, Juli 1856 existirenden Chinapflanzen waren vertheilt in den Anpflanzungen Fjibodas auf dem Gebirge Gédé und Fjiniroean auf dem Gebirge Malabar; und bestanden aus 99 Cin- chona Calisaya, 140 Cinchona Pahudiana, 7 Cinchona lanceolata, 1 Cinchona succirubra, 3 Cinchona lancifolia und 1 Cinchona pubescens, Bald nachdem Junghuhn die 8 der Chinakultur übernommen hatte, nahm er wahr, dass viele Chinapflanzen in der Anpflanzung Fjibodas kränklich waren und einige sogar abstarben, von welcher traurigen Erscheinung er zwei Ursachen vermuthete, nämlich 1) die Pflanzung im Freien ohne Schatten und 2) der schlechte Boden, ein erhärteter undurchdringlicher vulkanischer Schlamm (Fjadas), der nur mit einer dünnen Schicht Dammerde bedeckt war. Bezüglich der erst genannten Ursache muss ich jetzt, seitdem ich mich durch meinen Besuch der englischen Chinapflanzungen in den Neilgherries überzeugt habe, dass die Chinapflanze, nachdem sie einmal gut bewurzelt und in gehörige Höhe oberhalb dem Meere gepflanzt ist, in offner Sonne vortrefflich wächst, gestehen, dass ich sie als unbegründet betrachte. Die zweite Ursache aber war wirklich begründet und veranlasste Junghuhn dem General- nes nen co se ni e Loos EE Boden- wachsenden Chinapflanzen in den b d | welche Ueberpflanzung er nach erhaltener Erlaubniss ‘wirklich ausfährte. Weis diese Ubap des ungünstigen Bodens wegen gerechtfertigt werden kann, so war dies meiner Ansicht nach gar nicht der Fall mit der durch Jungbubn ebenfalls vollbrachten Ueberpfianzung der Chinabäume aus der Anpflanzung Fjiniroean in dem Hoch- walde auf dem Gebirge Malabar, weil der Boden dort, wie Junghuhn selbst erklärte, vorzüglich war und es also bedauert werden muss, dass die von Hasskarl dort gepflanzten Chinapflanzen nicht an Ort und Stelle geblieben sind. Die Veranlassung zu dieser Ueberpflanzung war, dass Hasskarl bei der Her- stellung dieser Anpflanzung die Waldbäume hatte niederschlagen und an deren Stelle eine Art Erythrina pflanzen lassen, die einen viel weniger dichten Schatten liefert. Junghuhn aber war der Meinung, dass, weil die Chinabäume in ihrem Vaterlande im dichten Urwald wachsen, man ihnen in ihrer neuen Heimath einen damit übereinstimmenden Standort verschaffen müsse, und während der ganzen Zeit seiner Ver- waltung bis zum Anfange 1864 brachte er diese Meinung consequent in Ausführung. Ob dieses System aber wirklich gecignet ist, um die gewiinschten Chinarinden rasch und in grosser Menge zu erhalten, - wird sich nachher herausstellen, wenn wir damit das von den Engländern befolgte System vergleichen. Zur Vermebrung der kleinen Zahl Chinapflanzen wurden durch Junghuhn in Fjiniroean Treib- häuser errichtet, um darin Stecklinge zu ziehen. Hierdurch wurde zwar die Zahl vermehrt, aber nicht in dem Maasse, als es möglich gewesen wäre, wenn Junghuhn sein ausserordentliches Talent für Natur- forschung auch hier richtig angewandt hätte. Er nalım zwar ganz richtig wahr, dass seine von Steck- lingen gezogenen Pflanzen in den meisten Fällen äussern ungtinstigen Einflüssen unterlagen, aber er ver- säumte leider durch gut geleitete Experimente zu erforschen, ob vielleicht nicht seinen zu grossen Stecklingen das schlechte Gedeihen der daraus gezogenen Pflanzen zugeschrieben werden könnte. Hätte er diese Experimente wirklich angestellt, so würde er, eben so wie Mac Ivor, zu dem Schluss gekommen sein, dass die Chinapflanze vorzüglich gut vervielfacht werden kann dureh Stecklinge, wenn diese nur so klein wie möglich genommen werden. Obgleich also Junghuhn, der genannten Ursache wegen, in seiner Vervielfältigung der Chinapflanzen durch Stecklinge nicht so glücklich war, als der Fall hätte sein können, so wurde doch die Zahl der Chinapflanzen in Java dadurch vergrôssert und er in den Stand gesetzt, die bestehenden Chinapflanzun- gen zu vermehren. Demzufolge errichtete er auf dem Gebirge Malabar verschiedene Anpflanzungen, welche in den officiellen Rapporten unter den Namen von Kebon, Pahud, Gedong badak u. s. w. be- kannt sind, Die Ausdehnung der Chinakultur in Java würde auf diese Art nur Sms? eren sein, wenn nicht im Juni 1857 einige Chinabäume in der Anpflanzung Fjibodas angefangen hätten, zu blühen, so dass Junghuhn die Aussicht hatte, die von ihm so sehr gewünschten Saamen zu erhalten. Die ersten Blüthen täuschten zwar diese Hoffnung, weil sie vertrockneten, aber bald erschienen neue Blüthen, welche im Juni 1858 die ersten reifen Saamen lieferten. Die Cinchona -Art, welche diese Saamen lieferte, und unter dem Namen Cinchona ovata nach Java übergeführt war, erhielt später den Namen Cinchona Condaminea var. Diese Schwankung entstand dadurch, dass es bei vielen Cinchona-Arten unmöglich ist, die Art genau zu bestimmen, wenn man nicht Blithe und Frucht zur Verfügung hat. Sobald also die zweifelhafte Cinchona Blüthen und Früchte lic- ferte, war Junghuhn im Besitze der nothwendigen Desiderata, um ihre Art zu bestimmen und gelangte er zu dem Schlusse, dass die zweifelhafte Cinchona entweder Cinchona lucumaefolia oder eine neue Species sein müsste.*) Damit dieser Zweifel gehoben werden möchte, schickte ich einen blühenden Zweig mit Früchten meinem Freunde Herrn J. E. Howard in London, der durch seinen Ankauf des Herbariums von Ruiz und Pavon am besten im Stande war, denselben zu lösen. Nachdem er das zugeschickte Exemplar untersucht hatte, erklärte. Herr Howard, dass es nicht die Cinchona Carabayensis war, wie Einige in Holland vermutheten, sondern eine neue bis jetzt unbekannte Cinchona-Art, welcher durch ibn der Name Cischona Pahudiana gegeben wurde. **) Die seit der Zeit in den officiellen Rapporten unter diesem Namen vorkommende Cinchona-Art hat seit Juni 1858 bis 1863, wo ich sie zum letzten Male beobachtete, fortwährend geblüht und Früchte geliefert, so dass Millionen reifer Saamen von ihr erhalten worden sind. Obwohl zwar einige Calisaya- bäume in der Anpflanzung Fjibodas ebenfalls anfingen zu blühen und Früchte zu liefern, so starben sie doch ab bevor alle Saamen reif geworden waren. Demzufolge hatte Junghuhn Millionen reifer Saamen von Cinchona Pahudiana und nur einige Tausende von Cinchona Calisaya zur Verfügung. Wenn man jetzt hiermit in Beziehung bringt, was ich oben gesagt habe in Bezug auf die Ver- mehrung durch Stecklinge, so wird es Jedem klar sein, warum die Zahl der Pflanzen von Cinchona Ca- lisaya während Junghuhn’s Leitung der Chinakultur in Java in einem so ungiinstigen Verhältnisse zur Zahl der Pflanzen von Cinchona Pahudiana geblieben ist. *) Die Ursache dieses Zweifels Junghuhn’s, weiche von Einigen sehr unredlich beurtheilt wurde, Een der C. lucumaefolia durch Herrn Dr. Weddell, der z. B. gar nicht erwähnt hat, ob ihre ine in oder haart sind. *#) Die C. Carabayensia erreicht nach Weddell in ihrem Vaterlande keine grössere Höhe als 3 Meter (ungefahr è Fan), zen? der C. Pahudi am Abhange des Gebirges Gédé nitimo December 1863 eine Höhe von 34 P Fuss erreic! py ti ear Unterschied im eg ist deshalb von Interesse, weil die Rinde von C. rei gar Keinen, Werth Er 8 Man hat über diese auch meiner Meinung nach zu grosse Ausdehnung der Kultur dieser letz- teren Art so viel gesagt und geschrieben, dass ich es als nothwendig betrachtete, diesen Punkt absichtlich zu berühren, weil ich überzeugt bin, dass Junghuhn's Verfahren öfters sehr ungerecht beurtheilt worden ist. Die Veranlassung dazu war der Umstand, dass die * von Cinchona Pahudiana von nee als ohne Werth betrachtet wurde. Obgleich dieses Verdammungsurtheil unbegründet war, wie meine chemischen Untersuchungen Stamm- und Wurzelrinden dieser Cinchona-Art erwiesen haben, so kann doch nicht geleugnet werden, dass Junghuhn’s Erwartung in Beziehung ihrer Zukunft zu giinstig war, so dass auch Së wie öfters der Fall ist, die Wahrheit in der Mitte sich befindet. Bevor man aber beurtheilen kann, auf welcher Seite die Wahrheit liegt, muss man eine klare Vorstellung haben von dem Zweck der Chinakultur auf Java. Wenn man, wie meiner Ansicht nach ein- seitig geschehen ist, sich vorstellt, dass nur jene China-Art kultivirt werden miisse, welche die zur Chi- ninbereitung am meisten geeignete Rinde liefert, so muss ohne Zweifel nur die Cinchona Calisaya kul- tivirt und alle anderen in Java kultivirten Cinchona-Arten ihrem Schicksale überlassen werden. Wenn man aber in Erwägung zieht, dass zwar die grösste Menge China-Rinde zur Chinin-Bereitung benützt, aber ausserdem auch noch eine bedeutende Menge in der Pharmacie zur Bereitung von Decocten, Extract u. s. w. verbraucht wird, zu welchem letzten Zweck die Rinde von Cinchona Pahudiana nicht nur meiner Ansicht nach, sondern auch nach der Meinung Guibourt’s wahrscheinlich sehr geeignet ist, so gelangt man zu dem Schlusse, dass die Cinchona Calisaya zwar in der grössten Menge kultivirt werden soll, aber die Kultur der Cinchona Pahudiana und anderer Cinchona- See Ber en vernachiastigt ze darf. Es giebt aber noch einen anderen Grund, weshalb man die C. Calisaya nicht ausschlie iviren darf, nämlich weil man noch nicht mit genügender Sicherheit weiss, weiche Cinchona-Arten am Vortheilhaftesten in Java acclimatisirt werden können.*) Dieser Vortheil ist nicht allein abhängig von dem Chiningehalt einer Chinarinde, sondern auch von der Menge Rinde, welche eine Cinchona-Art innerhalb einer bestimmten Zeit liefern kann. Es ist z.B. gar nicht unmöglich, dass eine Cinchona-Art, deren Rinde weniger Chinin enthält als die Calisayarinde dessenohngeachtet mit grösserem Vortheil kultivirt werden könnte, wenn die Erfahrung lehrte, dass die Menge der von ihr produeirten Rinde in der nämlichen Zeit so viel grösser wäre, dass ihr geringerer Chiningehalt dadurch compensirt würde. na Nach dieser Abschweifung, die nothwendig war, um zu erweisen, dass Junghuhn wegen seiner Anpflanzung der Cinchona Pahudiana òfters ungerecht beurtheilt worden ist, verfolge ich die Beschreibung der Chinakultur unter Junghuhn’s Verwaltung. Sobald er im Besitz der geernteten Saamen war, wurden von ihm mit seiner bekannten Energie neue Anpflanzungen in früher fast unzugänglichen Urwäldern angelegt, so dass am Ende seiner Verwaltung im Anfange des Jahres 1864 die Zahl der Anpflanzungen bis 11 gestiegen war, welche zwischen 4400 und 6800 Fuss über dem Meere liegen. Nachdem Junghuhn die Verwaltung der Chinakultur in Java im Juli 1856 übernommen hatte, mit einer Zahl von 251 lebendigen Chinapflanzen und 1650 meistens unbewurzelten Stecklingen war ultimo December 1863 die Zahl der leben- *) Es ist auch ohnehin noch gar nicht sicher, dass die' in Ja ava kultivirte Calisaya- China eben so geeignet sein wird sur memes A als die, welche aus Bolivia kommt, weil einzelne Rinden, der in Java kultivirten C. REN mir iemlich viel Chinidin lieferten. Einmal fand ich sogar 3 Procent ene in solcher Rinde. Nun ist zwa AE — hohe Gehalt an Chinidin mir nur einmal vorgékommen, aber lange die Umstände noch sie? sind, von denen die Bild von Chinin oder Chinidin in der Pflanze e abhängt, würde « es sehr eg sein, die Zukunft der es in Java abhängig zu machen von der Kultur einer einzelnen Cinchona-Species 9 digen ee 1,151,810 und 6830 Stecklinge. Diese Zahl wurde zusammengesetzt von den fol- genden Zahlen 12093 Cinchona Calisaya 251 „ . lancifolia 89 . succirubra 128 S lanceolata 1 de micrantha 1,139,248 „ Pahudiana. ? 1,151,810 Wenn man nun die gesammte Zahl von 115,181 in’s Auge fasst, scheint das Resultat allerdings günstig; — aber dieser günstige Eindruck wird geschwächt, wenn man das Verhältniss in der Zahl der verschiedenen Arten beriicksichtigt, wobei das sehr ungünstige Verhältniss von 12093 C. Calisaya zu 1,139,248 C. Pahudiana besonders hervortritt. Denn obgleich ich, wie schon gesagt, die pur Meinung über den Werth der Rinde dieser letzten Cinchona-Art gar nicht theile und meine Untersuchungen dieser Rinde es sogar wahrscheinlich machen, dass sie, wenn an offener Sonne kultivirt, eine sehr brauchbare Chinarinde liefern wird, bin ich doch überzeugt, dass ihre Rinde, wenn sie sich - auch zur Chininbereitung geeignet zeigen möchte, immer einen geringeren Werth haben wird, als die Cali- sayarinde, weshalb diese letzte Art in der grössten Menge kultivirt werden muss. Wenn ich es also be- dauere, dass das Verhältniss zwischen den beiden Arten gerade das Umgekehrte ist von Dem, was es sein sollte, so tröste ich mich mit der Ueberzeugung, dass dieser Fehler ganz leicht verbessert werden kann, wenn man nur auf die 12093 C, Calisaya das so gut gelungene Kultursystem von Mac Ivor an- wendet, wodurch die genannte Zahl innerhalb zweiJahren bis wenigstens zwei Millionen gesteigert werden kann, wie aus der jetzt folgenden Beschreibung der -englischen Chinakultur hervorgeht, womit ich am Ende 1863 durch einen Besuch der Chinapflanzungen in Ceylon und in den Neilgherries persönlich be- kannt geworden bin. Nachdem ein erster Versuch, die Chinapflanze in englisch Ost-Indien einzuführen, 1855 miss- langen war durch das bald erfolgte Absterben von drei in Darjeeling gepflanzten C. Calisaya, wurde im Juni 1859 Herr Clements R. Markham durch die englische Regierung nach Süd-Amerika geschickt, um dort Chinapflanzen und Saamen zu sammeln. Obgleich die von ihm von dort mitgebrachten Chinapflanzen in Folge der Hitze im rothen Meere sich bei seiner Ankunft in Bombay in so schlechtem Zustande be- fanden, dass sie bald nachher abgestorben sind, so hatte er doch während seines Aufenthaltes in Amerika solche gute Vorkehrungen getroffen, um die Zuseudung von guten Chinasaamen zu sichern, dass seine Sendung als gut gelungen betrachtet werden kann, wie hervorgeht aus der darauf mit gutem Erfolge ge- krönten Einführung der Chinakultur in drei Gegenden von den ausgedehnten englischen Ost-Indischen Besitzungen, nämlich in Darjeeling am Fuss des Himalaya-Gebirges, in Hakgalle in der Nähe von Newera Ellia auf der Insel Ceylon und in Ootakamund in den Neilgherries. Die Chinapflanzung in Darjeeling steht unter der Verwaltung des Dr. Anderson, Director des botanischen Gartens in Calcutta, der 1861 durch Lord Canning nach Java gesandt wurde, um die von der Niederländischen Regierung versprochenen Chinapflanzen abzuholen. Diese auf Java kultivirten Chinapflanzen bildeten den Kern dieser Chinapflanzung, welche, nachdem sie am Ende 1861 errichtet war und im Anfange mit vielem Unglücke gekämpft hatte, am 15. Juli 1864 eine Zahl von 19516 China- pflanzen enthielt. 2 10 à Die Chinapflanzung in Hakgalle, 5200 Fuss über dem Meere, unter der unmittelbaren Leitung von Herrn Mac Nicoll und unter der Hauptverwaltung von Herrn G. H. K. Thwaites, Director des bota- nischen Gartens in Peradenia, wurde im Anfange 1861 angelegt und enthielt ultimo August 1863 eine Zahl von 22050 Chinapflanzen. Die Chinapflanzung in Ootakamund, 7500 Fuss über dem Meere, sowie die Filialpflanzungen in den Neilgherries, stehen unter der Verwaltung des Herrn Mac Ivor, und wenn die Chinakultur in englisch Ost-Indien gute Resultate liefern wird, woran ich nicht zweifele, wird man es hauptsächlich der guten Methode verdanken, wonach Mac Ivor die Natur befragt hat. Dadurch hat er Resultate erlangt, welche verdienen, dass ich diese Anpflanzung näher betrachte, weil ich sie im November 1863 14 Tage lang genau studirt und mich also persönlich von: der Wahrheit der durch Mae Ivor mitgetheilten Facta über- zeugt habe. Die ersten Chinasaamen keimten in Ootakamund im März 1861, so dass am letzten Tag dieses Monats die Zahl junger Pflänzchen 173 war. Am 9. April nachfolgend erhielt er die ersten jungen a gesunden Chinapflanzen aus England von Kew und zwar eine Zahl von 463, weshalb er zu dieser Zeit im : war von 635 jungen Chinapflanzen, welche grossentheils zu der Art Cinchona succirubra gehörten. Am 30. April 1861 war die genannte Zahl Chinapflanzen mittelst Stecklinge und Knospen schon vermehrt big 1128. Am 30. April 1862 war die Zahl Chinapflanzen 31495. Am 30. April 1863 war die Zahl 15704 und am 31. December 1863 277,083. H Diese rasche Vervielfachung der Chinapflanze durch zweckmässige Stecklinge und Knospen wurde ohnehin noch erwiesen durch das nachfolgende Factum. Der berühmte Chinologe Herr J. E. Howard in London hatte der englischen Regierung eine Pflanze geschenkt von Cinchona Uritisunga, welche eine Höhe hatte von ungefähr 5 Fuss. Diese Pflanze, welche am 18. April 1862 nach Ootaka- mund gebracht wurde, während sie durch die Reise von England aus viel gelitten hatte, fing am 31. Mai nachfolgend an sich zu erholen, so dass man anfangen konnte, Stecklinge und Knospen von ihr zu nehmen, und am 31. December 1863, also innerhalb 19 Monaten, waren von dieser einzelnen Pflanze 6350 junge Pflanzen erhalten worden. Wenn man jetzt hiermit das Factum vergleicht, dass Junghuhn von dem ein- zelnen Exemplar von Cinchona succirubra, das er bei Antretung der Verwaltung der Chinakultur in Java 1856 unter den übrigen Chinapflanzen mit übernahm, am letzten December 1868, also innerhalb 7 Jahren, nur 39 junge Pflanzen erhalten hatte, werde ich wohl nicht näher zu beweisen brauchen, dass, was ich auf Seite 6 gesagt habe, in Bezug auf die von Junghuhn benützten Stecklinge, nicht allein ge- -gründet ist, sondern auch dass hierin die schwache Seite von Junghuhn’s Verwaltung der Chinakultur in Java liegt. Denn wenn die von Mac Ivor mit so glänzendem Erfolg angewandte Methode zur Ver- mehrung der Chinapflanzen seit Juli 1856 auf die damals vorhandenen 99 Calisayapflanzen angewandt „worden wäre, würde die Zahl der Pflanzen dieser vorzüglichen Cinchona-Art nach dem obengenannten Maasstabe, jetzt also nach 9 Jahren, schon zu einigen Millionen angewachsen und der unglückselige ‚damit sie in der kürzesten Zeit die grösste Menge Chinarinde mit dem höchst möglichen Chiningehalt liefern können, + 11 Diese Frage konnte nur durch eine Reihe von zweckmässig gewählten Versuchen béantwortet werden, und obgleich Herr Mac Ivor selbst der Erste sein wird, aufrichtig zu gestehen, dass die yon ihm gestellte Frage noch keineswegs ganz vollständig gelöst ist, hat er durch seine Experimente doch schon Resultate erhalten, die allerdings bekannt zu werden verdienen. Nachdem er gefunden hatte, wie die Saamen behandelt werden miissen, damit sie innerhalb 14 Tagen keimen, studirte er die junge Pflanze und kam zufolge vieler Versuche zu dem Schlusse, dass die Chinapflanzen nicht im Schatten sondern an offener Sonne kultivirt werden müssen. Diese Schlussfol- gerung wurde später von ihm in Anwendung gebracht in den neu angelegten Chinapflanzungen und zwar mit so gutem Erfolg, dass er mir schriftlich versichert hat, er würde vor dem Ende 1865 zwischen 3 und 5000 Pfunde Chinarinde nach Europa schicken, genommen von 16,000 im September, October und — vember 1862 ausgepflanzten Chinapflanzen. Wenn er dieses Versprechen wirklich in Ausführung bringt, so wird es keine Frage mehr sein, ob das von Mac Ivor oder das von Junghuhn befolgte eus te der Kultur den Vorzug verdient, und ausserdem wird daraus erfolgen, dass die Chinakultur, welche in Ost- indien bis jetzt nur durch die niederländische und englische Regierung betrieben wird, eine lohnende Privatindustrie werden kann. Haag, Januar 1865. Dr. J. E. de Vry. 2. da zur Kreideflora und ihre gegenwartige geognostische Bedeutung. e Akten unserer Akademie haben vor nun fast 25 Jahren meine ersten Arbeiten über die fossile na Ge Kreideformation nn denen später im Jahre 1848 eine abermalige Bearbeitung folgte. a ES daher siehleicht gestattet s in, in dieser insbesondere auch zu vorläufigen Anzeigen litteràri Schrift wieder einmal darauf Ja Resultate in Betracht zu eg die vorläufig wenigstens nach dem Standpunkt meiner eee ohne denen Anderer irgend vorgreifen zu wollen, in geognostischer Hinsicht sich rgeben: die Publikation der Arbeit selbst dürfte sich bei vielfachen anderweitigen Beschäftigungen re einige Zeit hinziehen. Ich wähle die nachstehende tabellarische Form als die geeignetste zu diesem Zwecke: Neocomien. | Cenomanien. Senonien, cime ; : Turon- Neocom- Gruppe. Cenoman- Gruppe. Brass: Senon- Gruppe. | | 1 | Essen, Braunau in DrentheBerge bei Böhmen, Schan- Ibbenbühren mit dau, Reg 3, Zwischen Coesfeld in West- Cadet ens Sphaerococcites | Calabrien, Pisa, pasie een in der Wee -iponziolica m. lichenoides und | Habelschwerdt mëcht G Glatz, Blankenburg : Blattfiederresten unfern derNeisse- eigischen. von Palmen. brücke in d. Graf- | schaft Glatz. | = i | | | Giersdorf in —— Protopteris Sternbergii - Kaunitz in gës Op Gr Corda. sad? Bohmen ~ "A SS 12 Neocomien. | Cenomanien. | Senpnien. 3 Neocom- Gruppe. Cenoman - Gruppe. —— Senon · Gruppe. Mastricht 15 Aachen, Kieslings DebeyaserrataMiquel(Phyl- | Mena EE Same lites Geinitzensis m.). — nach Beyrich, desg. Kurs in Russland. Niederlausitz, Mastricht, Kieslingswald e : : iederlausi eslingswalde in Phyllites laevigatus Miquel. Trziblitz in der Grafschaft Glatz. öhm 1 Chatel St. Denis ——ů en ge- wuesen egen | à i 5 der Schweiz. Glocker. Delesserites Thierensis Trziblitz in Mastricht, oer nt tri in Miquel. Böhmen. der Grafschaft Glatz Perutz und Ma- : = Cunninghamites Oxycedrus seno in Böhmen, EET Blankenburg, Wenig-Rackwitz Presl. Nieder-Schöna, idee in Niederschlesien. 5 Lemberg. me Sela Mastricht. In den untersten Pa o Schichten oder den Schichten Neu-Wartha(Beyrich), bei Neu- Wartha (Dresler), in den oberen pei dee D dato (Adler, 7 )resler), in den obersten, dem er SS L jeberquader in dem Schiefer- Geinitzia cretacea Endl. und Wilschdo Oppeln. —— EEN — ën F ` Plattenkalk der jüngsten Kreide Vestphalens bei Sendenhorst, von von der Mark als Arauca- rites adpressus beschrieben und r abgebildet, der aber unbedenk- lich mitGeinitzia zu vereinen ist. Pinites ucranicus. Charkow. Mastricht. Aus diesen ersten Anfängen der Parallelisirung der Pflanzen der Kreideformation ergiebt sich, dass unter ihnen schon mehrere in zwei ja selbst in drei durch ihr Schichten vorkommen, und quassazensis, Delesserites Thierrensis , Pinites ucranicus, es freilich in allen grossen bereits von Ewald (Zeitsehrift der deutschen goo Gesellschaft Bd. VII. Bd. XV. 8. 323) nachgewiesen +. Petrefakten K. Drescher (ebendaselbst geognostisc stisches Alter verschiedenen zwar in zwei: Caulopteris Sternbergii, Phyllites laevigatus, Gyrophyllites i verschiedenen Schichten: Geinitzia cre- tacea, in vier Cylindrites spongioides, welche sogar bis in das Neocom hinabreicht, ein Verhältniss, wie Formationen vorkommt und auch in der Kreideperiode fir die thierischen Breslau, den 31. Marz 2 in 7) und B. Göppert, A. d. A. d. N. 13 3, Ueber das Resonanzbodenholz der Urwälder des Böhmerwaldes, der am 7. März abgehaltenen, sehr zahlreich -besuchten allgemeinen Versammlung des Ge- werbe-Vereins zu Breslau hielt zunächst der Geheimerath Prof. Dr. Göppert einen mit dem lebhaftesten Interesse aufgenommenen demonstrativen Vortrag über das Resonanzbodenholz der Urwälder des Böhmerwaldes, den wir in folgender Skizze zusammenfassen. — Ausgehend von dem Grundsatze, dass in der Vereinigung von Wissenschaft und Technik das wahre Heil der Gewerbe zu suchen und zu finden sei, wies der Redner darauf hin, dass es allerdings längst bekannt sei, wie unersetzbar die Nadelhölzer für gewisse technische und bauliche Zwecke in Folge ihrer grossen Festigkeit bei leichter Bearbeitbarkeit und ihrer Fahigkeit, sich innerhalb gewisser Grenzen biegen zu lassen, seien; worin dies aber begründet, sei weniger bekannt und selbst die Wissenschaft habe darauf noch nicht eingehend genug geantwortet. Amati, Straduari u. A. wussten erfahrungsgemäss, dass Nadelhölzer der Alpen die besten Resonanzboden für ihre Geigen giben; warum? das wussten sie nicht. Um dieses Warum? zu beantworten, ist es nôthig, die Structur der Hölzer zu untersuchen. Nadel- und Laubhölzer unterscheiden sich in Bezug darauf und in Folge dessen hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit wesentlich yon einander. — i t aus der Rinde in verschiedenartiger Zusammensetzung, aus dem Holz- körper, der das eigentliche Holz (Splint und Kernholz) und das Mark umfasst. Der Holzkérper der Nadelhölzer, auf den es hier uns allein ankommt, wird gebildet durch senkrecht stehende, prismatische, nicht durch Zwischenzellengänge unterbrochene, sondern eng verbundene und ineinandergreifende, ziemlich gleichförmige Holzzellen; der Holzkörper der Laubhölzer dagegen durch Holzzellen, Parenchymzellen und Gefässe, jede einzelne von sehr verschiedenem Durchmesser. Beiden kommen ferner noch vom Mark vorzugsweise ausgehende und die gedachten Bestandtheile in horizontaler Richtung durchsetzende Zellen- bündel zu, die unter dem Namen Markstrahlen oder Spiegelfasern den Technikern allgemein be- kannt sind. Bei den Nadelhölzern bestehen sie fast durchweg nur aus einer einzigen Reihe von Zellen, bei den Laubhölzern aus mehreren, oft aus vielen, wodurch natürlich auch die innige Verbindung des ganzen Holzcomplexes bei ihnen mehr gestört wird als bei jenen. Das Mark oder der Markcylinder ist bei europäischen Waldbäumen nur von äusserst geringem Umfange und hier überhaupt fiir unsere Untersuchung ohne Bedeutung. Die Bildung der Holzschichten erfolgt bei unseren heimischen Bäumen i centrischen Schichten, in normalem Zustande jährlic ie Mögli it, aus der Zahl derselben deren Alter zu bestimmen. Bei den tropischen Bäumen sind diese Schlüsse sehr unsicher. Durch Einschieben von Staniolblättchen zwischen Rinde und Holz kann das jährliche Wachs- thum des Baumes leicht constatirt werden. Als zufällige Mittel hierzu dienen Inschriften, welche im Innern von Bäumen angetroffen werden, wenn sie nämlich Jahreszahlen enthalten. Vortragender legte einen im Jahre 1841 gefällten Buchenklotz vor, in dem die Jahreszahl 1809 unter 32 Jahresringen sich vorgefunden und ein besonders seltenes Exemplar eines Buchenscheites, das, von einem im Jahre 1864 gefällten Baume herrührend, unter 53 Jahresringen die Inschrift: »+ P. L. 1811. C. V. M.« in Umrah- mung trug. Diese Inschrift war auch auf der Rinde in gleicher Höhe, nur in weiterer Entfernung der Buchstaben bemerkbar. Aus dieser mit lebhaftem Interesse verfolgten Auseinandersetzung, die noch durch Abbildungen, Exemplare verschiedener Art erläutert ward, geht nun hervor, dass die Nadelhölzer wegen ihres eben so festen als gleichförmigen inneren oder anatomischen Baues, wodurch alle Arten von Tonschwingungen sich um so intensiver zu entwickeln vermögen und nicht so leicht unterbrochen werden, sich vorzugs- weise zur Verwendung für Resonanzböden der verschiedenen Saiteninstrumente eignen, in höherem Grade sein, wenn auch die Jahresringe, welche stets durch etwas mehr v und in der Radialrichtung schmälere Zellen gebildet werden, möglichst schmal und gleich breit er- scheint, wobei Knotenlosigkeit sich von selbst versteht. Unter allen unsern einheimis Nadelhölzern besitzt diese Eigenschaften in höchstem Grade die Fichte oder Rothtanne (Pinus Abies L.), wenn sie auf steinigem Boden in gewisser Höhe wächst, wie sie unter andern in den Urwäldern des Böhmerwaldes vorkommt, die zu den ausgedehnten Besitzthümern des Fürsten von Schwarzenberg gehören, aber auch selbst hier nur in vorzüglichster Weise in einem Reviere in dem Stubenbache zwischen 3500—4000 F. Seehöhe auf Gneiss angetroffen wird. 14 4, Die Permische Flora. Geheimerrath Göppert legte in der Sitzung der naturhistorischen Section der Schlesischen Gesellschaft zu Breslau am 1. März 1865 sein neuestes in raschem Erscheinen begriffene Werk über die Permische Flora vor, das etwa 40 Bogen Text und 64 Tafeln in Folio und Quart enthalten soll, wovon bereits fünf Hefte mit 50 Tafeln beendigt sind. Die Haupteigenthümlichkeiten der gesammten Permischen Flora lassen sich nun folgendermassen zusammenfassen: Das letzte Nöggerathien und Sigillarien, einschliesslich der dazu ge- hörenden Stigmarien; Seltenheit der Sigillarien. und daher die geringe Mächtigkeit der Kohlenlager im Bereiche dieser Formation; ferner Vorherrschen der strauch- und ba: en, wie der mit Knollenstämmen versehenen Farn (Pasroniea) in eigenthiimlichen Gestalten, Vorherrschen der Neuropteriden gegen die Pe- copteriden, wie einst in der ersten Landflora im „ Cypridinenschiefer, mit der sie auch das vereinigte Vorkommen der charakteristischen Merkmale me r Ordn in einzelnen Individuen theilt, wie z. B. in der Gruppe der Calamiteen die Verbindung von Equiseten mit Farn, Coniferen und Cycadeen in den Walchien, die Verbindung der Lycopodiaceen mit Coniferen. Ferner die unzweifelhafte Anwesenheit von Monocotyledonen, nämlich Scitamineen und Palmen, zahlreiche Früchte, die an ledonen erinnern; Vorkommen grossartiger, Wäldern gleicher Massen versteinerter Stämme, welche den Araucarien nu Jetztwelt gleichen, in Sachsen, Schlesien, Böhmen und nach Wangenheim von Qualen auch in Russ das erste Erscheinen der Cupressineen, so wie die hohe Ausbildung der Cycadeen in den Medullosen, lauter ümlichkeiten des Bildungstypus, welche hier in der Flora der paläozoischen Periode zum letztenmale erden, um in späteren Perioden nie mehr wieder auf diese Weise und in solehen Combinationen neben den Bildungen einfacher oder gewühnlicher Art zum Vorschein zu kommen. NA Ueber die Letz der Permischen Formation, | Ro ine von mir seit t vielen Fe vorbereitete Flora der LIA En Formation ist nun (in der Reihenfolge der Palaeontologica der Herren Herrmann von Meyer und Dunker, aber auch als selbstständiges für sich abgebbares Werk) theilweise erschienen und wird noch in diesem Jahre, begleitet von 64 grüsstentheils nach Photographieen gearbeiteten Tafeln, GE werden. Es sei gestattet, hier einige allgemeine Ergebnisse aus genanntem Werke mitzutheile Grossen und Ganzen ist übrigens ein stufenweises Hervant ete der grossen Ordieigen des Gewächsreiches nicht zu verkennen. Denn Landpflanzen fehlen bis jetzt in der Silurischen Formation, welche als die älteste Man age anzusehen ist. Seepflanzen und zwar Algen, an 20 Arten, beginnen, vielleich ch vor den Thieren, die Reihe der or- ganischen Wesen. Den Fötrtweitlichen Algen Si RE gehören sie sowohl zu den niedriger organisirten Gruppen der Conferveen, Caulerpeen, Fuci, wie nach meinen Beobachtungen auch zu den höchsten, den Florideen (Callithamnien). Freischwimmende, sowie auch einst festsitzende, denn die Ansätze sind noch sichtbar, die also schon mit Sicherheit auf festes Land schliessen lassen, be- finden sich darunter (Goepp. Flora der Silur.- Devonischen und unteren Kohlenformation 1852. S. 147). 2 Vorkommen höherer und niederer Entwickelungsstufen in ein und derselben Ordnung der palaeo- oischen Floren, welches sich auch in den Ordnungen der Landpflanzen, wie bei den Farn, den Cala- marien, Lycopodiaceen u. s. w. stets wiederholt, spricht nicht zu Gunsten der Darin schen be- kannten "Theorie. Auch die Flora der unteren Devonischen Periode lieferte grösstentheils nur Algen, 5 Arten, doch auch schon eine Landpflanze, die Sigillaria Hausmanniana, die einst Haus- mann im Jahre 1507 in dem unteren Deyonischen Gesteine Schwedens entdeckte und von mir der Ver- gessenheit pone in dem oben genannten Werke beschrieben und abgebildet wurde. e erste reiche fast durchweg eigenthümliche Landflora, an 70 Arten, tritt un in der bis Devonischen Formation Europa’s entgegen bei Ober-Kunzendorf in Schlesien, *) Cassel, Verlag von Theodor Fischer, 1864—1865. een 15 228 bei Aachen, bei Saalfeld in Thüringen, in Irland, Canada und New-York. Erweitert nn ie nun in vollständiger Entwickelung in der unteren Kékiostormétion mit 104 Arten, zu dene als Lagerstätten der Bergkalk oder Kohlenkalk, der Kulm Murchison’s und die tape awaits Grauwacke der deutschen Geologen oder die jüngste Grauwacke Murchison’s gehören, deren Floren durch ein „ verwandtschaftliches Band zusammengehalten werden und sich von einander eben nur, wig sie etwa locale Verschiedenheiten darbieten, unterscheiden. Jedoch haben die Pflanzen nicht in so re geselligen und zugleich massenhaften Verhältnissen existirt, wie dies in der nun folgenden oberen oder sogenannten productiven Steinkohlenformation der Fall ge- wesen sein muss, wie ihre in den kolossalen Kohlenlagern der verschiedensten Gegenden der Erde uns erhaltenen Ueberreste beweisen. Aus den Floren der älteren an 200 Arten insgesammt zählenden For- mationen sind zwar die meisten Gattungen, aber nur wenige Arten, nach meinen Ermittelungen nur 8, in dieselbe übergegangen, während die Zahl der in der gesammten "Steinkohlenflora bis jetzt nachgewie- senen Arten sich auf etwa 814 beläuft. In dem vorliegenden Werke werden für die von Binney schon nach- gewiesene Beschaffenheit der Stigmaria als Werselörgän der Sigillarien den Hauptkohlenpflanzen neue Beweise geliefert und auch die von mir entdeckten Entwickelun ungsstufen jener wunderbaren Pflanzen von der 3 Zoll grossen Knolle bis zum 1—2 Fuss dicken Wurzelstock beschrieben und abgebildet. e Permische Formation in unserem Sinne (Dyas nach Marcou und Geinitz) gehört zu dem letzten Gliede der grossen Palaeozoischen Periode, deren Beschaffenheit sie im All- gemeinen sowohl hinsichtlich der Fauna als Flora theilt unter os mancher Eigenthümlichkeiten, welche sie als eine vollkommen selbstständige erscheinen lassen III. Die Zahl der bis jetzt bekannten Arten der Flora der Permischen Formation in ihren verschiedenen Gliedern, dem Rothliegenden, dem Weissliegenden, dem Kupferschiefer, dem mittleren, un- teren und oberen Zechstein betrigt 272. Im Jahre 1854 213 Arten, welche bei einer genaueren Revision im Jahre 1857 auf 189 reducirt wurden. Die ansehnliche Vermehrung seit 1857 kommt namentlich auf Rechnung der eines sicheren Platzes und Nachweisung ihrer Abstammung zum Theil noch entbehrenden Früchte an 40 Arten, von denen wohl der grôssere Theil zu den Palmen gehôren diirfte, und vorliufig auch dahin gerechnet wird, wie die vielbesprochenen Trigonocarpus- und Rhabdocarpus-Arten. Gelingt es, diese näher zu bestimmen, möchte sich die Gesammtzahl wohl wieder vermindern, wenn nicht inzwischen der Ausfall durch verschiedene Arten anderer Familien gedeckt wird, wozu wohl Aus- sicht vorhanden ist, da wir unsere ganze gegenwärtige Kenntniss der Permischen Pi nur der Ausbeute von etwa 50 verschiedenen Fundorten verdanken. IV. Nach den natürlichen en vertheilen sich die Arten unserer Flora Fier gu 30 l Fungi . . 1 Art, Palm Arten, Sigillarieae . Arten, A . ... Zë uo ae ri 5 Sade . s 11 Calamariao e di _- und Rhabdocarpus-Arten), Coniferae . 31 FME a eee sia a GES të e sedis EE me + He ` "ER € Calamite. ey 272 Arten. Im Allgemeinen wiederholen sich daher, wie sich aus dem Vorigen ergiebt, die Ordnungen und ee — alteren palaeozoischen Landfloren (d. h. der Ober-Devonischen, älteren und jun- geren Kohlenformation) in unserer Permischen Formation. Mit der Ober-Devonischen Flora theilt sie keine, mit de re Kohlen- oder Grauwackenformation nur eine und mit der jün- geren Steinkohlenformation etwa 19—20 Arten. Jene einzige Art ist die Neuropteris Loshii, die Pflanze in der gesammten palaeozoischen Periode von längster geognostischer Dauer, weil sie auch in der oberen re brengen vorkommt; die 19 Arten, welche sie mit der oberen Stein- kohlenformation gemeinschaftlich besitzt, sind folgende: Gyromyces Ammonis, Annularia flori- bunda, Asterophyllites rigidus, Sphenopteris er te tylites, Sph. artemisiaefolia, Neuropteris tenuifolia, N. lingulata, Alethopteris similis, Cyatheites Schlotheimii, C. arborescens, C. Oreopteridis, C. dentatus, Hemitelites cibotioides, Pecopteris plumosa, Sigillaria, Stigmaria, Cordaites principalis, Cyclocarpus tuberosus, Noeg- gerathia palmaeformis, Walchia piniformis. 16 VI. Von jenen 272 Arten gehéren bei weitem die meisten zum Rothliegenden, an 258 Arten, welches dem Kupfersandstein Russlands gleich steht, wie von uns schon früher im Jahre 1857 ausgesprochen worden ist (R. Murchison, Siluria 2. edit. p. 355). Auf das Weissliegende kommen drei, Palaeophycus Hoeianus, Ullmannia Bronnii, Voltzia hexagona, welche erstere beiden auch im Kupferschiefer gefunden werden; aut den. Kupferschiefer selbst zwar mannia Bronnii noch Chondrites virgatus, Zonaritesdigitatus, Sphenopteris bipinnata und Sph. patens, Cyclopteris Liebeana, Alethopteris Martinsii, Pecopteris Schwede- siana, Taeniopteris Eckardi, Cardiocarpus triangularis, Ullmannia lycopodioides, bs fru mentaria. Einige Kupferschieferpflanzen gehen nach Geinitz noch in die höheren Etagen des „ so Palaeophycus Hoeianus und Ullmannia lycopodioides in den unteren Zech- DE. allen drei Etagen desselben, dem unteren, mittleren und oberen Zechstein gehòrt nur eine Alge Chondrites logavienis Gein. an. Mit pra zweier Arten, der Voltzia heterophylla und es nach Ettingshausen zu Equisetites columnaris gehörenden Calamites arenaceus, wenn i noch in unserer F n vorkommen, was keineswegs zweifellos ist, reicht keine in die nächstfolgende Periode in die der Trias hinein. Es findet hier offenbar ein schroffer Abschnitt der gesammten Flora und, so viel ich weiss, auch der Fauna statt. Die Fossilien der Permischen Periode führen uns die letzten Formen der cme ni Periode vor, welche zu Ende on, um einer ganz neuen Pflanzen- und Thierwelt Platz zu m: ter den Pflanzen des Rothliegenden sind wegen ihrer weiten ai als wahre Leitpflanzen ee mit Untersuchungen von Geinitz anzusehen: Calamites gigas, ge- funden an 12 verschiedenen Orten in Deutschland und 6 in Russland, Odontopteris obtusiloba an 25 Orten, Callipteris conferta an 14 Orten in Deutschland Si 4 in Russland, Walchia pini- formis an 40 Orten in Deutschland, 2 in England, in Russland und nach Marcou und Een Romer auch in Nord -America. ca. Trotz ihrer weiten Aeg, kann letztere doch nicht so als | ; i sie Ge auch in den oberen Schichten der EEE Stein- n beobachtete. Die übrigen Walchien sind weniger häufig, am meisten noch W. fili- ciformis, die ausschliesslich nur den Permischen Schichten angehört. Einen sehr interessanten Fall von Verbreilung liefert noch die von meinem verehrten Freunde Dr. Stenzel beschriebene und ab- gebildete aus Chemnitz stammende Protopteris confluens, welche nach Rupprecht von Bors- zizow in den Aulo-Caspischen Steppen aufgefunden worden ist. (Rupprecht in T. I. des Bulletin de l'Académie impériale des sciences de St. Peters rsbourg, über einen verkieselte n Baumstamm aus der Kir- gisensteppe, gelesen den 2. Septr. 1859. S. 147—153.) Im Kupferschiefer treten sämmtliche Ullmannien fast an allen Fundorten desselben auf und können mithin wohl als Anzeiger oder als ächte Leitpflanzen desselben gelten. In Deutschland kommen sie etwa an 15 verschiedenen Orten vor, desgleichen auch in England und in Russlan . Nach dem geographischen Vorkommen haben Sachsen, Böhmen und Schlesien eine ziemlich gleiche Zahl an Arte: eisen. Sachsen hinsichtlich der Psaronien und Medul- losen die gerissen, dann kommt ssland mi etwa 50 Dew kann man aus dieser geringen, hier vorkommenden Zahl von gen nicht ziehen, da durch genauere Nachforschungen wohl bald die Zahl vermehrt werden dürfte, IX. Die RE TE pre he mp der gesammten. Permischen Flora lassen sich nun folgendermassen zusammen fassen : Das letzte Auftreten der Lepidodendreen, Noeggerathien und Sigillarien, einschliesslich der dazu echt Stigmarien, Seltenheit der Sigillarien daher die geringe Mächtigkeit der Ko Kohlenlager im Bereiche dieser Formation; ferner Vorherrschen der — und baumartigen, wie der mit Knollens tämmen versehenen Farn (Psaronien) in eigenthüm- lichen Vorherrschen der Neuropteriden gegen die Pecopteriden, wie einst in der ersten Landflora im oberdevonischen © Cypridinenschiefer, mit der sie auch das vereinigte Vorkommen der 17 charakteristischen Merkmale mehrerer Ordnungen in einzelne Individuen theilt, wie er Gruppe der Calamiten die Verbindung von Equiseten mit Farn, Coniferen und Guus og in den Walchien die Verbindung der Lycopodiaceen mit Coniferen. Ferner die unzweifelhafte Anwesenheit von Monocotyledonen, nämlich Scitamineen und Palmen, zahlreiche Friichte, die an Dicotyledonen erinnern, grossartige, Waldern gleiche Massen versteinerter Stämme, welche den Araucarien der Jetztwelt gleichen, in Sachsen, Schlesien, Böhmen und nach Woengavhein, von Qualen auch in Russland, das erste Erscheinen der Cupressineen, sowie die hohe Ausbildung der Cycadeen in den "Medullosen, lauter Eigenthümliehkeiten des Bildungstypus, welcher hier in der Flora der palseonvischen Periode zum letzten Male gefunden werden, um in späteren Perioden nie mebr wieder auf diese Weise und in solchen Combinationen neben den Bildungen einfacherer oder gewöhnlicherer Art zum Vor- schein zu kommen. Versicherungen ergebensten Dankes > Dr. H. von Meyer für die mühevolle Arbeit der umsichtig geführten Redaction meines Werkes auch für viele werthvolle Beï Herren C. Beinert, Beyrich, Eichwald, Geinitz, A. v. Gutbier, KZer Ludwig, Reuss, Rômer, G. Rose, B. Schroll und Stenzel. 6. Die neueste Nr. von dem Canadian Naturalist and Geologist (Montreal 1864 Decbr. Vol. I. No. 6), welche unsere Bibliothek regelmässig erhält, bringt die Nachricht von dem am 24. Novbr. daselbst ffentliche Arbeiten erfolgten Tode des berühmten, für wissenschaftliche sowohl als à unausgesetzt thätigen Forschers Benjamin Silliman, welcher, 85 Jahre alt, verstorben ist und von den öffentlichen Behörden sowohl als den Männern der Wissenschaft t vielfaltig gefeiert ert wird. Wir erfahren aus dieser Nachricht, dass die Familie Silliman italienischen Ursprungs ist (Claudio Sillimandi, ihr ältester Ahn, wurde wegen Religionsstreitigkeiten 1517 aus Lucca und dann aus der Schweiz vertrieben und unter den ersten Colo- nisten kam dann die Familie mit nach Canada). Professor Silliman, dessen Name auch in Europa, welches er mehrmals besuchte, schon lange rühmlichst bekannt ist, zählt jedenfalls zu den en > Amerika’s und wird für spätere No. obgenannter Zeitschrift eine ufig also nur diese kurze Notis. Carus. III. Die Preisfragen fremder Akademieen betreffend. Programme des questions mises au concours par l'Académie royale de méde- cine de Belgique. CONCOURS DE 1865— 1868, 1) »Des cancers dits chirurgicaux, considérés surtout au point de vue thérapeutique.« : une médaille de 1200 francs. — Clôture du concours: l° avril 1887. 2) »Faire Pétude chimique et pharmaceutique de la tanaisie (tanacetum vulgare).« Prix: une médaille de 500 francs. — Clôture du concours: I* avril 1867. 3) »Rechereher quelles sont les fonctions dévolues aux diverses partie de Pencéphale, en pre- nant pour bases de ses investigations, des expériences sur les animaux vivants, des observations cliniques es, ainsi que les données fournies par lhistologie et l'anatomie comparée. « Prix: une médaille de 1500 francs. — Clôture du concours: 1% avril 1868. CONDITIONS DU CONCOURS. Les mémoires, écrits lisiblement en latin, en français ou en flamand, seront seuls admis à con- courir; ils devront être adressés, francs de port, au Secrétariat de l'Académie, place du Musée, n° 1, à Bruxelles. Les planches qui seraient jointes aux mémoires, doivent être également manuscrites. 3 18 L'Académie exigeant la plus grande exactitude dans les citations, demande aux auteurs d'indi- ‘quer les cn et les pages des livres qu’ils citeront. s auteurs ne mettront point leur nom à leur ouvrage, mais seulement une devise qu’ils oot teront sur un pli cacheté renfermant leur nom et oS adresse. Les billets attachés aux écrits non ronnés, ne seront ouverts que sur la demande d à Les mémoifes dont les auteurs se mire Kan connaître directement ou indirectement ; ceux qui auraient déjà été ee ou présentés à un autre corps savant, et ceux qui parviendraient au Se- crétariat de la Compagnie a l’époque fixée, ne seront pas admis Ae oncourir. Les manuscrits des se jugés par la Compagnie sont déposés dans ses archives, comme étant devenus sa propriété; toutefois les auteurs peuvent en faire ne des copies & leurs frais: en s’adressant, à cet effet, au Secrétaire de l’Académie. L'Académie informe MM. les concurrents: 1° Que ses membres honoraires et titulaires ne peuvent point prendre part ai 20 Que les auteurs des mémoires dont elle aura ordonné l'impression en totali ou nie ki, auront droit d'en obtenir gratuitement cinquante exemplaires, indépendamment de la faculté qui leur sera laissée d'en faire tirer en sus de ce nombre, en at à Pimprimeur, pour See feuille, une somme dont le montant est fixé par le Bureau d’administra Bruxelles, le 28 janvier 1865. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften.*) Alfonso X. de Gast? libros del saber de astronomia. Madrid 1863. T. I. II. = Carus, C. G., Neuer Atlas der Cranioskopie. 30 Tafeln Abbildungen. Leipzig Fol. Transactions of the Ropi Irish Aa: Vol. XXIV. Science. Part. III. me = He: Polite Lite- rature Part. 1. Dublin 1964. 4. Abhandlungen der Send e rische: Gesellschaft V. 2. 2. 1864. . Häckel, die Radiolarien. Text und Leg 85 en Berlin 1862. 2 Vol. Fol. Retzius, Ethnologische Schriften. Stockholm 1864. Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschapen. te Haarlem Il, 18, Haarlem 1863. 4. Schriften der k. phys. oecon. Gesellschaft zu SE IV, 2. 1865. Erdélyi Museum. (Jahrbüche rae See echte ereins.) I. 12. 13. = 1.2.1860—1862. Kolozsvä. 4. Philosophical Transactions. London 1864. (1863 II à “à Meneses da eee ee de Madrid: IH. 2. Serie. e: Parte III. u. VI. 2. Serie 2. p. I. Madrid 1864. 3 Vol. 4. Petermann, Mittheilungen. 1864. 2. 3. 4. 5. 6. Sonnen, 12. 13. (7 Bde.) 4. Magnet. u. meteorol. Beobachtungen von Prag. XXIV. Denkschriften der Wiener Academie, Math. a Classe. XXII. Wien 1864. 4. Neue Denkschriften der allgem. Schweizerischen Gesellschaft. Zürich 1864. XX. > 10.) 4 Verslagen van het K. Akad. Amsterd. Natuurkunde XV. XVI. 1863. 1864. 2 Vol. 8. Verslagen van het K. Akad. Amsterd. Letterkuunde 1863. VII. Jaarbock 1862. 2 Vol. 8. Abhandlungen der schles. reg für vaterl. Cultur. Phil. hist. Abth. 1864, 1. u. Naturw. Medicin. 108862, 3. (2 Bde.) Breslau. 41. J. Bericht derselben Gaeta Breslau 1864. 8. Bulletin de PAcad. Royale de Médecine de Belgique 2. Série. VII. 3. 4. 1864. Brux. 2 Vol. 8. Geneeskundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie, uitgegev. door de Vereeniging tot er der Ge- neeskundige Wetenschapen in Nederlandsch Indie. Stoofdeled. Wassink. XI. — Niewe Serie VI, 3. 4. 5. 8. ) Da bis zur Ueberführung der akad. Bibliothek nach Dresden sich zuviel der Eingänge angehäuft hatten, so mussten zuvörderst alle Anzeigen eng zusammengedringt gegeben werden, von nun an jedoch werden sämmtliche neue Eingänge an Gesellschaftsschriften und Büchern, in jeder Nr. der Leopeldina angezeigt sein. 19 Proceedings of the R. Irish Academy. 1861. 1862. oper VII. 8—6. 5 Vol. Bruch, der zoolog. Garten 2—6. Jahrg. V. 1864. 8. Proceedings of the R. Society London XIII. No. 1200 1863/1864. 8 Vol. Verhandlungen des eg un Vereins zu Heidelberg III, 8. 1863/1864. 8. The antropological Review II, 5. 8. Aguilar y Vela Ant. Resumen de hs actes de la R. Academia de ciencias exactas, fisicas y naturales 1861 à 1862. Madrid. 1863. 8. Sitzungsberichte der K. bayer. Akademie der Wissenschaften zu ge ee I. Hft. 1. 2. 2 Bde. 8. Abhandlungen der naturhistor. Gesellschaft zu Nürnberg III, 1. Nürn Militärärztl. Zeitschrift v. St. Petersburg 1864. Febr. März. Mai. 3 e 8. Flora. Regensburg. II. 1862. 1—22, Kaiserl. Akademie der Wissensch. in Wien. Sitzungsber. Mathem. Naturw. Klasse. 47. I. 4. 5. IL 5. 48. I. 1. 2. II. 1—4. 8. Jahrbuch der K. K. geol. Reichsanst. Wien. 1864. I. (XI Vierteljahrschrift der naturforschenden Gesellsch. in ët er VIII. (je 4 Hfte.) 1862. 1863. 8. Pfaff, Heilung der Blutarmuth. Dresden 1863. 8 Kratzmann, Guide pratique de Marienbad. Paris 1863, 8. Pfaff, Aerztliche Rathschlige beim Turnen. Dresden 1863. 8. Pfaff, Ideen eines Arztes über die Unsterblichkeit der menschlichen Seele. Dresden 1 Boinénkalh; Statist. 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Inaugural-Schrift von Dr. Ullersperger. Würz- 22. burg Die Anwendung SS? erschiedenen * Salzquellen in den Salinen bei Kissingen zu Heilzwecken von Dr. Ullersperger. Erlang. 1849. Historia geral das doenças do genero Wie pelo Dr. J. B. Ullersperger. (In Gazeta medica de Lisboa. 1863. No. 17. 19. 21. 24) 8 Ein Blick auf die Medicin in Spanien von Dr Ullersperger. 8. Die Brustbräune von Dr. Ullersperger. Erlangen 1848. Kurze Notizen über einige Quellen und Bader Spaniens von Dr. Ullersperger. München 1863. 8. Synopsis der drei Naturreiche von Joh. Leunis u. Römer. I. Thl. Zoologie. Hannover 1860. 8. Smithsonian Contributions to Knowledge. Vol. XIII. Washington 1864. 4. Smithsonian Miscellaneous Collections. Vol. V. Washington 1864. 8. Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution. Washington 1863, A Dictionary of the Chinook SEN or trade language of oregon by G. Gibbs. ti Misc. : Coll.) Washington 1863. Journal of the Academy of gue Sciences of Philadelphia. 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Dasselbe.) Desgl. für 1833. Breslau 1834. 8. Sitzungsberichte d. K. Bayr. Acad. d. Wiss. zu München. 1864. I. Band. Heft IV. V. incl. Suppl München 1864. 8. (Do.) 1864. II. Band. I. Heft. München 1864. 8. m 9 R Jones: y, Jahrg. 1864. i, Altieri: ce a CA DE 3 een Duchek, A., gege SE — L Bd: Ul. Lief. Erlangen 1864, Lyell, Sir Charles, sg Alter ar Menschengeschlechts auf der Erde, herausg. v. Dr. Louis — 2. Lief. Lei Memorie del ras nes pri etc. Vol. IX. III. H. della Série IL Fasc. V. e alti: Milano Reale aiii gege etc. Rendiconti Classe di we matematiche e naturali. Vol: I. Fase. III. Milano 1 Do. Vol. I. und Iv. v. Fasc. I—IV. Milano 1864. 8. Annuario del Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. 1864. Milano. Friedberg, Hermann Dr., Zur Entstehungsweise und Diagnose der ai des Orbitaldaches (s. Im- rimat.). 8. Bulletin de la Société Impér. des Naturalistes de Moscou. Tome 37. Année 1864. No. 1. (Moscou 1864.) 8. Bulletin de la Société Impér. des Naturalistes de Moscou. Tome 37. Année 1864. No. II. Moscou 1864. 8. Jahrbuch d. K. K. Geologischen Reichsanstalt. 1864. XIV. Bd. No. 2 & 3. (April — Septbr.) Wien 1864. 4. Atti dell’ dere Regn. Istituto Veneto di Scienze Lettere. & Arti. Tomo Novo. (9.) Série III. Dispensa e? 1863—1864. Venezia. 8. P des Ua et des Savants Étrangers par PAcad. roy. de Médecine de ii V. Bd. 5. Fasc. cont.: de l’Opium dans la pratique Obstétricule, par M. D. Bribosia. Bruxelles 1864. 4. Bulletin de l'Académie roy. de Para de Belgique. Année 1864. 2. Série. Tome VII. No. 8. 9. (Octobre. .) Brux Eichwald, Eduard v „ Naturhisto rische Bemerkungen als en zur . Geognosie a. e. Reise. (Mit 4 Tafeln) Meakin men 1851. 4. 24 Annuaire de dia roy. des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. 1864. Trentième Année. Bruxelles 1864. 8 NE Couronnés et autres Mémoires publ. Re l'Académie royale etc. Tome XV. 1863. Tome XVI. in 8. Bruxelles (1863—-1864). 8 sil de PAcademie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. 32° Année. Do. 32° Année. 2° Série. Tome XVII. 1864. Bruxelles 1864. 8. Mémoires Couronnés et Mémoires des Savants Étrangers, publié par l'Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. Tome XXXI. 1862—1863. Bruxelles 1863. 4. (Les mêmes.) Tome XXXIV. Bruxelles 1864. 4. Oberlausitzische Peso der dip tes in Gürlitz. Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 39. . 1. H. 1862. Bd. 41. Trait& de äer: par Mr. H. an — per J. A. Verster van Wulverhorst. Leide 1853. gr. F ol. der Kel Bayr. Akademie d. Wissensch. 1864. II. Heft. 2. 8. Atti, Istituto Veneto. Tom. IX. Ser. III. Disp. IX. 1863/64. 8. De Vry, 1) On the Cinchona Bark of British India. 2) On the use of Quinovie acid in Medicine. 3) On the amount of alkaloids in the Cinchona trees culti e 4) On the determination of the amount of alkaloid in cinchona Back. 1864. In einem Bande. Milde, Index Equisetorum. 1864. 8. Prestel, Die Regenverhältnisse im Königreich Hannover. 1864. 4. m Die Witterungskunde der i Zeit. 1864, 4, Die Aenderung des Wasserstandes der Flüsse und Strôme in der ge =. 1864. 4. v. Herder, 2 Fermi — botan. u. landwirthsch. Gärten. > pei; ng Bezirk Singhbhum. 1863. 4. ‘Kel. . Berlin (1863). Berlin 1864. 4. Monatsberichte d. Kgl. ee (1864). Berlin 1865. 8. Memorie della Società italiana delle Scienze Modena. Ser. 2. Tomo I. 1862. 4. nn Beobachtungen. Aufgezeichnet auf Christianias Observatorium. Lief. 1. 2. 3, 4. Christiania Deen Norske ‘Universitet i Christiania: Irgens & peer Om de geologiske. farhold paa Kyst- sträkningen of Nordre Bergenhus Amt. 1864. 4. Sars, Om Siphonodentalium Vitreum. 1861. d Boeck; Bemärkninger angaaende Graptolitherne. 1851. 4. se ne Physikalske Meddelelser. 1858. 4. Sexe, Om Sneebraeen Folgefon. 1864. 4. Guldberg, On Cirklers Berering. 1861. 4. Strecker, Das chemische Laboratorium der Universität Christiania 1854. 4. Mohn, Om Kometbanernes indbyrdes Beliggenhed. = 8. Bjerknes, Ueber die geometrische —— der Gleichungen zwischen zwei veränder- ana realen oder complexen Grössen. 1859. Hortus Christianensis. Appendix 1862. 8. TA Veiledning til Dyrkning af glaeiale, alpinske og aretiske Planter. 1862. 8. Taxidermi. Veiledning for dem, som ville paatage sig Indsamling af naturvidenskabl. Gjenstande for Universitet og dets Samlinger: 1863. 8. Tillaegsblad til Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. 1864. 8. Haast, Report on the formation of the Manieomi des Vereins fir Naturkunde zu Castel. Camel 1904 8 25 Vogt, Lectures on Man. London 1864. 8. Archiv für Balneologie. Jahrg. III. Bog. 13—18. 8. H. v. Schlagintweit, Meteorolog. Resultate aus Indien und Hoch asien. 1864. Nachrichten von der Königl. Gesellsch. d. Wissensch. u. Univers, zu Göttingen. Jahrg. 11. 1865. No, 1 u. 2. 8, v. Vivenot, Veber die Messung der Luft-Feuchtigkeit. Wien 1864. 8, Schmidt, Beiträge zur 83 Pathologie der 8 N Leipzig 1865. I. 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Account of a Botanical Excursion to Skye and the Oster Hebrides, 1841. 8. = Introductory Remarks. 1863, 8. On the Structure of the Bark of Araucaria imbricata, with special reference to Palaeontology. 1861/62. 8. v. Merk Palacontographica. XII. Bd. 4. Lief XIV. Ba. 1. Lief. 65. 8. Amt l. Bericht über die 37. Versammlung deutscher N seed ém u. Aerzte in Carlsbad. (Septbr. 1862.) Carlsbad 1863. 4, Sullivant, Icones muscorum (mit 129 Tafeln). Cambridge 1864. 8. Besnard, Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen und Fortschritten im Jahre 1864. 8. Ruthisek, À. ene of the, North America Gaurineae 1864. 8 E 3 J. Anzeigen ingen. Im Verlage des H. Laupp' AE Buchhandlung (Laupp è & Siebeck) 4 ist s0- eben Deg Yom Bau des thierischen ee 11 Handbuch der vergleichenden Anatomie. - ETI Von Dr. Franz Leydig, | rsch Professor der Zoologie u. . en Anatomie an Universität Laber | er Band. rs Halfte. Gi gr. 8. re fl. 3 1. 25 Ne Zweck und Inhalt des hier né seinem Anfang praia Zei Buches ist: die Verbindung der vergleichenden Fenn mie und Histologi Das Werk erscheint i in 3 und ist auf 3 Bande berechnet, der Band zu ca. 30-36 déi Tafeln zur ile Anatomie. Yon Dr. Franz Leydig. = tes Heft: Zum Nepronsyskem und den Sinnesorganen der. Würmer engl weitere, ain feine Kupfertafeln in Folio, nebst Erklärun In Mappe fl. 10 — Thlr. 6 — Diese Tafeln Tersinglieben, einen Theil der im obigen. Werke niedergelegien neuen Thatsachen; die dee Se E eg are * peli Mae sich 20 | RE È "Ba co der Gliederthiere, Neue Untersuchungen zur Kenntniss dieses Organs. Von Dr. Franz Leydig, Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie. 7 Bogen. 4. broch. fl. 1 — Thlr. — 18 Near. Verlag von F. A. „Brockhaus in Leipzig. Lebenserinnerungen und Deukwürdigkeiten Carl — — Carus. Erster Theil. 8. Geh. 1 Thlr. 20 Ngr. Ein Altmeister der Wissenschaft, der Präsident der Kaïserlich Leopoldinisch - -Kärolinischen kademie, Geheimrath Carus in Dresden, beginnt it die Geschichte seines innern und äussern Lebensgan S, seines Wirkens als Schriftsteller und Künstler und seiner Begegnungen mit den bedeu- sten Männern unsers Jahrhunderts zu veröffentlichen. Nach den pre + era Seiten hin werden diese 2 Sira so hervorragenden Mannes Interesse erwecken. heil enthält in drei Büchern: die Ent twickelung der Kindheit und Jugend, die reifere Ausbildung a den ersten ene in Dresden bis zum Jahre 1821. Im Laufe des Sommers wird ein zweiter Theil folge 27 Ros Giraud Elliot J. Z. S. A. pures of SS Tetraoninae or fa- mily of the Grouse. Published i the Author. New Yor o. 27. West Thirty- third . Part first and second. — Beide parts 26 Tun -rachtwerk in Imperialfolio, jede der beiden Lieferungen mit 6 à Tafelo und ebensovielen zen Text. Auf dem Umschlage befindet sich die Vignette, welche ein paar Cupidohühner darstellt. e Bearbeitung der Wa ld- und iehühner erläutert deren Geschichte in einer ausgezeichneten Weise und klärt die Synonymik besser auf, als bisher der war. Dasselbe ist in der Weise auderer Prachtwerke Englands ausgestattet, jedes Blatt enthält die nee einer mae? a landschaftlicher Umgebung, entweder r paarweise e oder in ganzen SI Ve Stellung, QU ra age und Colorit sin lebendig und bieten ein geg? ee nonymik ist al lerdings Bite Beele > lise und franzésisch. Bei einer Art, SC min und noch ein paar deutsche Schrift- steller genannt; bei dem ee Fi Gg aber kein einziger. Der Text ist ziemlich aus- übrlich, der anatomische = il wird wahrscheinlich mit der Einleitung folgen, so dass wir später auf das Weitere zurüc kzukommen gedenken. Die in eg Se end ersten Lieferungen dargebotenen Arten sind folgende: Part I. 5 Urophasianus Sw Dendrogabus obscurus Elliot. Pediaecaetes columbianus Elliot. Canace Franklini Elliot. Geer? umbelloies Elliot. Lagopus leucurus Swains. nasia Sabinei Baird. Canace canadensis Reichb. Lyrurus Tetrix Swains. Pediaecaetes Phasianellus Elliot. Bonasa sylvestris Stephens. 3 scoticus Goh ld. Rchb. Ausgegeben den 1, Mai 1865. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. | Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN ER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G. Carus. % 3 u. 4. | Heft V. Juni 1865. INH A sees 1. de Mittheilungen : € . Zur Eng s Aufsatzes: „Die wahre Gestalt der al Komeieubahnen, von Dr. C. G. Sti char 15 Wal Dr. Schlöm 3. Gestorbene Mitglieder 3, Die Kinderkrankheiten der Chinesen, Von Dr. Pap- > 5 penheim. „ ; III. Anzeigen fremder Preisfragen. II. Wissense haftliches: = 1. Weitere sogna pra an die kais. Leop.-Carol. deutsche IV. 5 en Bücher und Zeitschriften. Akademie der Naturwissenschaften mit 5 d V. Bücher-Anzeigen. Notizen aus ian Von Th. v. He ? I. Amtliche Mittheilungen. 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie. Zum Adjuncten der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie ist am 10. Mai 1865 ernannt: Herr Dr. Heinrich Gustav Reichenbach, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens zu Hamburg, cogn. Richard. Aufgenommen als Mit- glied am 1. Mai 1854. - Di 30 2, Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. “Am 20. Mai 1865. 2044. Herr Dr. Georg Balthasar Neumayer zu Frankenthal in der Pfalz, früher Director des magnetischen, meteorologischen und nautischen Observatoriums in Melbourne und der magnetischen Landesvermessung in Victoria, cogn. Mathew Fliedas. = ri > 3. Gestorbene Mitglieder der Akademie, Am 28. Mai 1865 : Dr. Franz Hegewisch, grossherzoglich oldenburgischer Hofrath, könig glich dänischer Etatsrath, Professor und Director emer. der medicinischen Klinik zu Kiel. Aufgenommen am 24. August 1860, cogn. Baltisch. 4. Widerruf, Durch eine falsche Nachricht der „Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburts- hülfe in Sachsen und Thüringen, IV. Bd. 1. Hft. Leipzig 1865“ war die Nachricht von dem Ableben des Hrn. Geheimen Rath Dr. von Chelius zu Heidelberg in die vorige Nummer unserer Leopoldina übergegangen. Nachdem uns nun die erfreuliche Nach- richt vom Leben unseres hochgeehrten Mitgliedes der Akademie sowohl von Freunden wie von dessen Familie geworden ist, so widerrufen wir hiermit jene Anzeige tind hoffen, dass ein falsches Gerücht dieser Art dem RE Jubilar von bester Vor- =e sei. 5, Fünfzigjähriges Tabilkum; als akademischer Lehrer, des Adjuncten unserer Akademie, Herm Geh. Hofrath, Prof. Dr. Reichenbach zu Dresden, am 10. Mai 1865. ae 10. Mai Vormittags 10 Uhr, als dem Tage, an welchem vor 50 Jahren der Herr Geheime Hofrath, Professor Dr. Reichenbach, sein akademisches Lehramt an der Universität zu Leipzig antrat, versammelten sich, nachdem der Jubilar bereits aus der Nahe und Ferne durch zahlreiche Briefe, Telegramme und Diplome Glückwünsche empfangen ne. viele Freunde und Verehrer desselben in dem festlich geschmückten botanischen | aale zu einem Festactus. Herr Geheime Rath Dr. Carus begrüsste als Präsident ig Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie den durch seine viel- 5 seitigen — co und Schriften, durch die Ordnung und Wiederherstellung der 31 hiesigen öffentlichen, Sammlungen hochverdienten Mann, weer, nachdem er, ie dem verehrten, Friedrich August den Gerechten in seinen botanischen ‚Studien zur, Seite stand, das Glück, zu x Theil wands, den hochseligen Künig Friedrich August, öfters auf, dessen naturwi ionen zu begleiten und ihm mit dem Schatze, seines Wissens zu dino Haa “Medicinali DE Haubner begriisste sodann in ähnlicher Weise denselben als Director der königl. Thierarzneischule, woran der Jubilar als Lehrer noch thätig ist; Herr Dr. Heymann, als Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde; Herr Professor Dr. Geinitz im Namen der Gesellschaft „Isis“; Herr Com- missionsrath Dr, Runde i im Namen der ökonomischen Gesellschaft unter Ueberreichung eines Ehrenkranzes und einer Festschrift; und Herr Conrector Dr. Helmert i im Namen der „Flora“, welche den Jubilar, als ihren Stifter, zugleich zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte. Am Schlusse sprach der Secretär Müller, als Beauftragter der „Pollichia“, dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche dieses naturwissenschaftlichen Vereins aus und übergab zugleich als Zeichen wahrer Hochachtung des Gründers und Vorstandes jenes Vereines, des Herrn Dr. Schultz- -Bipontinus, eine botanische Semicenturie , und zwar für jedes Jahr eine Species von den Lieblingen des Jubilars, der Filices und Lycopodiaceen aus Mexico. Der Beglückwünschte gab, durch so viele Beweise der innigsten Verehrung und Würdigung seiner Verdienste tief gerührt, seinen Gefühlen Worte des Dankes und warf dabei einen Blick auf seine zurückgelegte Laufbahn, wobei er seines Vaters ehrend gedachte, welcher in. ihm die Liebe zur Natur nicht nur geweckt, sondern auch ‚gepflegt h habe. Ein noch J EHI (OG seh Tests rer Kreis von Fre nden de Jubilar hatte sich ch : am Abend in Meinhold’s Saal zu einem Festmahl vereinigt. Zuerst brachte Herr Geh. Rath Dr. Carus ein Hoch Sr. Majestät dem König. Se. Exc. Herr Geh. Rath Dr. von Langenn schilderte das Königreich Sachsen als ein Land, in welchem der Schule und Kirche die zarteste Sorge gewidmet wird, eine treue Verwaltung herrscht, die Justiz frei waltet, Künste und Wissenschaften blühen, das einem lieblichen Garten gleicht, und da fehlte auch der Gärtner nicht, der Gärtner in der höchsten Bedeutung, der uns einführte in das Leben der Pflanzen und dieses selbst den Laien in angenehmer Weise aufschloss und noch erschliesst. Es sei, als kämen heute 50 der schönsten Blumen, um für unsern berühmten Reichenbach zu zeigen, als kämen 50 der schönsten Bäume, die da sagen: Auch uns hast Du erkannt, und zum Dank winden wir uns in einen Kranz und bekränzen Dich heute zu Deinem Ehrentage. Hierauf folgten noch eine Menge Toaste auf den Jubilar, und so endete dieses Fest in der heitersten Stimmung, Allen, welche daran Theil nahmen, wird eine schöne Erinnerung bleiben. Erwähnt sei noch die unermüdliche Thätigkeit des Jubilar, denn neben seiner Beschäftigung als Director des königl. naturhistorischen Museums und des botanischen Gartens und als Lehrer der Natur wissenschaften hat er 60 Bände mit 3985 Kupfertafeln über Botanik, 26 Bände mit 1393 Tafeln -a Zoologie 32 herausgegeben, ausser den vielen Schriften vermischten Inhalts und zahlreichen Ab- handlungen und Aufsätzen in akademischen und Zeitschriften. Möge daher der Jubilar, eine der mächtigsten Säulen deutscher Naturwissenschaft, noch lange Jahre in voller geistiger und körperlicher Kraft seiner Familie, seinen Freunden und Verehrern, sowie der Wissenschaft erhalten bleiben! M. 6, Fünfzigjähriges Doctor-Jubilaum unseres Mitgliedes, Se. Excell. des kaiserl. russ. wirklichen Geheimen Rathes Dr, von Weisse zu St. Petersburg, am = 1865. Zu dieser Feier liess das Präsidium durch ihren Adjuncten, Herrn wirkl. Staatsrath Dr. von Heyfelder zu St. Petersburg folgende Votivtafel überreichen: Viro perillustri, celeberrimo, experientissino Joanni Friderico de Weisse, academiae nostrae socio, qui postquam decem ante lustra a. d. MDCCCXV summos in medicina honores rite impetravit, hodie duedetricesimo mensis maii (nono mensis junii) Caesarea Leopoldino -Carolina Germanica Academia naturae curiosorum interprete. praeside Carolo Gustavo Carus laeta fausta | semisecularia pie congratulatur vota solvens ut Deus optimus maximus feli- cissimam ipsi et tranquillissimam senectutem per longum tempus concedat. Tu igitur fortiter literis prodesse perge et quam diutissime familiae Tuae, nobis, omnibus literarum coltoribus Te conserva. Vale! II. Wissenschaftlichés. Weitere Einsendung an die Kaiserl. Leopold.-Carol. deutsche Akademie der Wissenschaften, mit zoologischen Notizen aus Afrika. Von Hofrath Th, v. Heuglin. Beschreibung eines centralafrikanischen Leporinen: a Lepus microtis, Heuglin. Unter den zahlreichen Säugethierformen des tropischen Afrika spielen die Hasen eine nur sehr untergeordnete Rolle. Sie sind hier nur in wenigen, übrigens noch nicht mit gehöriger Bestimmtheit determinirten Arten vertreten, und wenn gleich ziemlich 33 allgemein über Wiiste, Steppe, Waldregion, Gebirg und Sumpfland verbreitet, doch von mir nirgends in grosser Anzahl — meist sogar nur sehr vereinzelt — beobachtet worden. Aus den waldigen Ebenen der Ridj-Neger, zwischen 6°—8° nürdl. Br. und 99°31° östl. v. Greenwich erhielt ich ein jüngeres, aber jedenfalls vollkommen aus- gewachsenes hasenartiges Thier, das mir unbekannt scheint und das ich nachstehend beschreibe als: Lepus microtis, Nob. — Der Schädel ist fast um 2 kleiner als der von Lepus timidus, viel breiter und stumpfer, zwischen den Augenhôhlen ohne merklichen Eindruck, das Hinterhaupt viel gewôlbter und kürzer, das Nasenbein ebenfalls auch relativ weit kürzer, kaum so lang als der Stirndurchmesser zwischen den Augenhöhlen, und der Oberrand der letztern steht sich beträchtlich näher als dies beim gemeinen europäischen Hasen der Fall ist. Correspondirend dem stumpfern Winkel, den die Kiefer gegen einander bilden, haben die obern Schneidezähne eine mehr convergirende Richtung, die Furche auf der Aussen- fläche derselben ist sehr scharf und befindet sich ungefähr auf dem innern Drittheil der Vorderseite. Die Furche auf den untern Schneidezähnen ist dagegen weniger deutlich. Die Hasenzähne sind bei meinem Exemplar (vielleicht weil das ein jüngeres Thier ist!) doppelt, d. h. hinter jedem Schneidezahn des Oberkiefers stehen je 2 dach- ziegelartig übereinander liegende, nach unten und innen geneigte „Doppelzähne“ mit sehr scharf ausgezogenen Spitzen. Ob 6 obere Backzähne vorhanden waren, kann nicht mit Sicherheit angegeben werden, der hinterste Se in Folge einer zufälligen Zerstörung der betreffenden Stelle fehlen. | = Die Kaufläche der vorhandenen öl, Molares ist eine oben stark a unten eine auswärts geneigte Ebene. Sie sind verhältnissmässig breiter und bedeutend kiirzer als bei L. timidus, aber der 3. und 4. mit einer tiefen Rinne auf der Innenseite, die im Unterkiefer auf allen Zähnen auf beiden Seitenflächen und auf dem ersten sogar doppelt und auch auf der Vorderseite vorhanden ist. Füsse verhiiltnissmiissig kurz, fein und zierlich, Sohlen dicht behaart. Die Vorderfiisse 5-, die hintern 4-zehig, der Daumen am ersten kaum bemerkbar, alle Zehen mit feinen, spitzen, ganz unter der dichten Behaarung verborgenen Nageln. Schnauze behaart, Barthaare kurz und dünn. Ohren von halber Kopflänge, nicht sehr zugespitzt, etwa 1% länger als breit und an der Basis wieder sehr verschmälert, innerlich und äusserlich fein behaart. Schwanz relativ linger, weniger wollig als beim gemeinen Hasen. Die Grundfarbe des ganzen Thieres ist rôthlich oder gelb, Gesicht, Oberkopf, ein breiter Streif. auf der Aussenseite des Ohres längs seines Vorderrandes, ein eben solcher auf der Innenseite längs des Hinterrandes, sowie die iibrige Oberseite des 34 Leibes, mit Ausnahme des grossen sammt-artig behaarten; lebhaft rostgelben Nacken- fleckens tief bräunlich schwarzmelirt; Wangen graulich überflogen; die Spitze des Ohres aussen schwarz. Um das Auge ein deutlicher gelblich weisser Fleck, Kehle, Unterleib und Schwanz ebenfalls schmuzig gelblich weiss; längs des Schwanzrückens ein rauch- schwärzlicher Streifen; Füsse rostfarbig. — Linge des ganzen Thieres ungefähr 8“ pariser Maass. Schädel 1“ 51% lii, Kopf mit Balg etwa 2“ 2‘. Ohr hoch: 1“ 2½ “. Ohr breit: gegen 8“. Schwanz mit Behaarung 1“ 2. Oberarm 10%“. Vorderarm mit Hand 1“ 9, Tarsus 1“ 4%, Hand gegen 18“. Ich habe nie Gelegenheit gehabt, dieses Thier selbst zu beobachten, auch trotz der Menge zoologischer Sammlungen des obern Nilgebietes, die durch meine Hände gingen, nur das beschriebene Exemplar gesehen, das ich dem französischen Kaufmann J. Barthelemy verdanke, welcher es im Lande der Ridj emsammelte. Ueber Lebens- weise und Betragen konnte ich somit auch Nichts in Erfahrung bringen. Cairo, Februar 1865. Th. v. Heuglin. hea eh s e h 1 Ich füge hier noch die Beschreibung mehrerer Säugethiere bei, die ich nicht mit Sicherheit zu bestimmen vermag. Die eines grossen Pteropus, den ich immer für Pt. stramineus hielt, dem er auch in Grösse und Färbung sehr nahe steht, sich jedoch durch Mangel eines Schwanzrudiments und mit Ausnahme der Basis ganz freien Daumen zu unterscheiden scheint, also gar nicht zur Untergattung Cynonycteris gehört, wohin Wagner (Suppl. V. p. 603.) den Pteropus stramineus Geoffr. placirt. Ich nenne mein Thier: Pteropus palmarum. Die Zähne normal: % + 14 + (% + 34). Die Alveole der obern Schneidezähne ist stark aufgetrieben und bildet eine Wulst längs der Oberkieferseiten bis zu dem Nasenbein. Die Furche zwischen den _Nasenlöchern ist scharf und unter einem sehr stumpfen Winkel tief eingeschnitten, 35 setzt aber auf dem Nasenrücken nicht fort. Schnauzengegend etwas rauh und sehr kurz behaart, mit relativ wenig Bart. Ohr verhältnissmässig lang und schmal, mit ungefähr 8—9 Querfalten auf der Aussenseite, mit Ausnahme der Basis fast ganz kahl! und mit rauher Oberfläche. Die grosse Flughaut ist aussen und innen fast ganz nackt und rauh, längs des Oberarmes zieht sich ein langer, ähnlich dem Rücken gefärbter Haarstreifen, hinter welchem — nach der Rückenmitte zu — die hochangeheftete Flatter- haut wieder kahl erscheint. Der Daumen mit einer langen, sehr comprimirten Kralle versehen, die des Zeigefingers ist um mehr als % kleiner. Die Zehen ungefähr gleich lang mit starken spitzigen Krallen, und einem längern Haarbüschel auf dem Fussgelenk. Ein breites Band von vorwärts gerichteter Behaarung umgiebt den ganzen Hals. Gesicht graulich umbrafarbig; Nase, kahler Theil des Ohres und Flughäute schwärzlich; Ober- kopf bis zum Hinterhaupt, Riicken und Behaarung der Oberseite der Arme sehr hell graubräunlich, alle Haare mit umbrafarbenen Spitzen. Unterseite schmuzig hellgrau- bräunlich, um die Bauchmitte rostfarbig überflogen, Seiten des Leibes und Behaarung der Unterseite der Arme intensiv braungelb, bei jüngern Individuen grünlich gelb. Kehle und Vorderhals bis zur Brust gliinzend braungelb oder goldbraun, Hinterhals ebenso, aber weniger intensiv gefärbt und mehr mit Braun getrübt. Das grosse. Auge ist hellbraun. Das Weibchen ist kleiner, im Ganzen lichter gefärbt, namentlich auf dem Oberrücken und den behaarten Theilen der Schultergegend. Länge des Körpers des alten d. 8“. Vorderarm 4“ 3‘ — Daumen mit Nagel 1‘ 1“. — 2ter Finger 8‘. Die beschriebene Art lebt meist gesellschaftlich am mittlern und obern weissen Nil und zwischen Senar und Fazogl längs des blauen Flusses. Ich fand sie fast aus- «schliesslich auf Doleb-Palmen (Borassus aethiopicus), deren aromatische Früchte ihre Hauptnahrung auszumachen scheinen, doch verschmäht der Flederhund auch nicht wilde Feigen und die Früchte der Cordia. Dieses Thier fliegt sowohl bei Nacht als Tag und scheint bei hellstem Sonnenlicht gut zu sehen, obgleich der Flug bei Tage schwankend und unsicher ist. Es sind dies unruhige, lärmende Thiere, die Nachts oft ganz eulen- artigen, geraden Flug haben, zuweilen in schnellen Wendungen und mit klatschenden Flügeln einander verfolgen und ebenfalls mit viel Geräusch an Bäume anfliegen, oder ein ‘oklagendes, zwitscherndes Geschrei ausstossen. Auch scheinen sie sehr händelsüchtig ` zu sein. Wir hatten eines Tages durch Abschiessen von Doleb-Früchten, in welche sich diese Thiere förmlich einfressen, mehrere der letztern lebend acquirirt und in einen Käfig gesteckt, der ziemlich weit von dem gewöhnlich von Pt. palmarum besuchten Revier an unserer Strohhütte aufgehängt wurde, während einer hellen Mondnacht. Ein eigenthümlicher Lärm machte mich auf das, was draussen vorging, aufmerksam, und ich fand, dass die Gefangenen eben zahlreiche Besuche ihrer freien Brüder empfingen, 36 und ihnen durch leises, ächzendes Gewimmer ihre Noth klagten, während die Be- suchenden förmlich auf den Käfig stiessen und ihn mit einem Höllenlärm umflatterten, der die ganze Nacht durch währte. Eine andere Flederhund-Art des Djur-Gebietes, Epomophorus anurus, habe ich bereits früher in Nova Acta Acad. Caesar. Vol. XXXI. beschrieben. Vom obern weissen Nil erhielt ich ferner eine zur Untergattung Crocidura gehörige Spitzmaus, die der Or. crassicandata Ehr. sehr nahe zu stehen scheint. Ich kann im Augenblick das Gebiss nicht genau untersuchen, es scheint mir aber, dass drei obere Zwischenzähne vorhanden sind, deren 2ter der grösste, der 3te kleiner als der iste und deutlich zweizackig ist. Die seidenartige, kurze Behaarung ist grau; Gesicht, Oberkopf und übrige Ober- seite fein rostfarbig, die Unterseite griinlich überflogen; die zahlreichen Barthaare meist graulich weiss, ebenso die Nägel. — Ohren dicht und sehr fein behaart, ähnlich dem Schwanz, der hell röthlich graubraun gefärbt und dessen Basalhälfte noch überdies mit langen, licht stehenden, grauen Haaren besetzt ist. Die Nase röhrenförmig aufgetrieben und die seitwiirts sich öffnenden Nasenlöcher durch eine tiefe Spalte getrennt, die über den ganzen Nasenriicken fortsetzt. ee Schwanz ist an der Basis nicht auffallend dick und ungefähr von halber Tänge von der Nasenspitze zur e 5" 2% Kopf im Balg 1“ 2°. Schwanz etwas beschädigt, höchstens 2½ “ lang. Ich habe nur ein Exemplar dieser Art aus dem Lande der Ridj-Neger erhalten, die ich vorläufig Crocidura ferruginea nenne. In den Sümpfen der Meschra el Reg sammelte ich noch eine zweite Spitzmaus- Art ein, von der ich an Ort und Stelle folgende Notizen niederschrieb: _ Sorex sp.? Supra nitide fusco-murinus, subtus pallidior, magis cinerascens; mento labiisque obsolete albis; auriculis majusculis, latis, rotundatis. — corporis Jong. 2“ 2‘. — caud. 1“ 945. — auric. lat. 414". : Ich habe diese noch nicht genau untersuchte Art als S. fusco murinus sp. nov. in meinem Katalog aufgenommen. 37 2, Zur Berichtigung des Aufsatzes: „Die wahre Gestalt der Planeten- und Kometenbahnen von Dr. C. G. Stieber.“ Während im Civilprocesse die alte Regel gilt: „was nicht actenkundig ist, existirt für den Richter nicht“, herrscht in den exacten Wissenschaften die gerade ent- gegengesetzte Sitte, den Leser nicht mit selbstverständlichen Folgerungen aus bekannten allgemeinen Theoremen zu behelligen. Für den Laien, welchem diese Gewohnheit fremd ist, entspringt hieraus die Gefahr, dass er eine von ihm gezogene Consequenz desshalb für neu hält, weil er sie in den ihm zugänglichen Schriften nicht gerade ausführlich erörtert findet. Wird nun diese vermeintliche Neuigkeit publicirt und, wie gewöhnlich, von den Fachleuten ignorirt, so kommt ihr Entdecker leicht dahin, die Männer der Wissenschaft für so eingerostet in ihre alten „mit der Muttermilch eingesogenen * Theorieen zu erklären, „dass sie sich die Sache gar nicht anders zu denken vermögen“; am Ende folgt dann die Klage, dass den Gelehrten der freie Blick für neue erhabene Ideen abgehe u. s. w. Diess ist die gewöhnliche Geschichte der Entdeckungen, welche in den exacten Wissenschaften von Laien gemacht werden. Herrn Dr. Stieber’s 93 liefert hierzu ein neues Beispiel, wie die nachstehenden Bemerkungen Wer heut zn Tage Astronomie treiben will, muss vor Alen gediegeno, das übliche Gymnasialmaass weit übersteigende mathematische Kenntnisse besitzen; in der That gehören auch unsere grossen Astronomen, wie z. B. Gauss, Be ssel und der noch lebende Hansen zu den Mathematikern ersten Ranges. Schon Galilei, Vi- viani, Pascal und viele Andere haben sehr ausführlich die Frage discutirt: „welche Bahn durchläuft ein Punkt P, der sich in einer geschlossenen Linie um einen Mittel- punkt O bewegt, wenn letzterer gleichzeitig auf einer anderweit gegebenen Curve fort- rückt“, und seit Anfang unseres Jahrhunderts sind diese cycloidischen Bewegungen noch weiter untersucht worden, weil sie in der Maschinenlehre eine Rolle spielen (Planeten rad, hypocycloidische Geradführung u. dergl.). Diess Alles steht ausführlich in den gewöhnlichen Lehrbüchern für Realschulen und technische Institute; die Untersuchung wird sogar auf zwei verschiedene Weisen durchgeführt, graphisch in den Compendien der descriptiven Geometrie, calculatorisch in den Werken über analytische Geometrie, und namentlich die graphische Behandlung ist zufolge ihrer Leichtigkeit und Anschau- lichkeit längst in die Schichten der niederen Techniker gedrungen. Soll nun der Astronom diese elementaren Dinge noch einmal vornehmen und seinen Lesern, denen er mathe- matische Bildung zutrauen muss, ausführlich darlegen, NEEN — 38 O und P bezüglichen Sätzen unter O auch die Sonne verstehen darf, falls sie sich bewegt, und unter P einen Planeten?” Das wäre ja fast eine Beleidigung der Leser von Fach! Kurzum, das Wahre in Herrn Dr. Stieber’s Abhandlung ist schon lange Eigenthum der Wissenschaft und nicht nur jedem Astro- nomen, sondern selbst jedem halbwegs mathematisch Gebildeten voll- kommen bekannt. Wenn trotzdem in den populär-astronomischen Schriften einiger dilettirender Volksschullehrer und Pastoren manche Unklarheit über die cycloidischen Bewegungen herrscht, so beweist das nur, dass es leider immer noch Leute giebt, welche ohne Mathematik mit der Astronomie fertig zu werden glauben; die Wissenschaft hat damit nichts zu thun. Es mag vielleicht befremden, dass die Astronomen gar keine Anstalten treffen, um bei den Ortsbestimmungen der Planeten und Kometen die eigene Bewegung des Sonnensystems mit in Rechnung zu ziehen; man könnte meinen, wenn die Planeten- bahnen keine Ellipsen, sondern schraubenfürmige Cycloiden sind, so miissen doch alle auf Ortsbestimmungen ausgehenden Rechnungen sehr wesentliche Modificationen erleiden. Hieriiber ist leicht in’s Klare zu kommen, wenn sich der geneigte Leser vorstellen will, er führe in Gesellschaft mehrer Herren bei Nacht auf einem offenen Eisenbahnwagen und es -mache sich einer ‚dee Reismiden das nea seine — Cigarre an Alle Insassen = on ee Get zeg e die Cigarrenbabin ein à Kreis ist oder wenigstens der Reisegesellschaft gegenüber als solcher gelten muss. Mag der Wagen vorwärts oder rückwärts gehen, mag er bergauf oder bergab, auf gerader oder gekrümmter Strecke laufen, mag er seine horizontale Lage behalten oder sich in Curven nach der concaven Seite hinneigen, gleichviel, fiir die Reisegesellschaft ist und bleibt die Cigarren- bahn immer ein Kreis. Der Bahnwärter freilich, der den Zug mit den Augen verfolgt, sieht statt des Kreises eine Cycloide, weil er zwei Bewegungen (der Cigarre und des Wagens) gleichzeitig wahrnimmt, die fiir ihn zu einer einzigen Bewegung zusammen- schmelzen. Und giibe es ein unendlich scharfsichtiges Individuum, welches hoch über der Erde auf einem absolut unverrückbaren Standpunkte Posto gefasst hätte, so würde dasselbe eine sehr seltsam verschlungene Curve zu sehen bekommen, denn fir einen solchen Beobachter setzen sich zusammen: die rotirende Bewegung der Cigarre, das Fortriicken des Wagens, die tägliche Revolution der Erde, die Nutation der Erdachse, der Umlauf der Erde um die Sonne, die Bewegung der Sonne um eine etwaige Central- sonne und, Gott weiss, welche noch unentdeckten Bewegungen, was Summa summarum eine Cycloide von mindestens fiinfter, vielleicht auch von unendlich hoher Ordnung giebt. Wer Vergniigen an solchen Speculationen findet, mag sie mit Zeichnung oder Rechnung verfolgen, sollte aber dabei seiner Vorstellungskraft der Athem ausgehen, so 39 sagen wir ihm zur Beruhigung: Lieber Freund, wir sitzen hier im Wagen und können vorläufig nicht heraus; was kümmert uns da der stille Beobachter droben im Aether? Nehmen wir- doch die Dinge schlicht und einfach wie sie sind, und zerbrechen wir uns nicht überflüssiger Weise die Köpfe mit einer Untersuchung darüber, wie die Welt, von einem imaginären Standpunkte herab gesehen, sich ausnehmen müsste.“ — Ganz ebenso geht es uns in Beziehung auf das Planetensystem. Denkt man sich für den Augenblick die Sonne als absolut ruhend und den gesammten Raum, in welchem die Planeten herumlaufen, durch Wände begrenzt, so entsteht ein riesiger Kasten. Früher hielt man denselben für unbeweglich, jetzt wissen wir, dass er sich bewegt, aber wohin und mit welcher Geschwindigkeit die Reise geht, ist noch gar nicht entschieden. Glücklicherweise haben wir diese Kenntniss so lange nicht nöthig, als wir keine Mittel finden, um aus unserem Fuhrwerke heraus und auf den absoluten Standpunkt hinauf zu kommen; die Frage ist immer nur, was geht in unserem Kasten vor, oder, wie gestalten sich die Bewegungen in Beziehung auf unser Sonnensystem, mögen sie een auf dem Sirius oder sonst wo erscheinen wie sie wollen. D. h. präcis : für uns Erdenbürger handelt es sich lediglich um die rela- tiven, nicht aber um die absoluten Bewegungen der Himmelskörper. Man könnte hier einwerfen, wenn diess auch praktisch richtig sei, so bleibe die Frage nach den absoluten Bewegungen immer als eine theoretische und interessante stehen, die ihrer Beantwortung durch die Wissenschaft harre. Ich will diese Antwort geben. Zum Bau eines Hauses gehört dreierlei, ämlich das vollständige B terial, die regel- rechte Zusammenfügung desselben und vor Allem ein Deupliis: Nun ist die absolute Bewegung eines Körpers das Resultat aller seiner relativen Bewegungen, folglich müssen letztere erst vollständig aufgesucht und nachher regelrecht (nach dem sogen. Parallelo- gramm der Bewegungen) zur resultirenden absoluten Bewegung zusammengesetzt werden. -Die relative Bewegung eines Planeten P um die Sonne O kennen wir; wie sich 0 bewegt, wissen wir nicht, ich will aber annehmen, O umkreise etwa die Alcyone a nach völlig bekannten Gesetzen. Wäre nun der Beweis geliefert, dass œ absolut fest steht, -so handelte es sich nur um die Zusammensetzung zweier Bewegungen, und diese macht -keine Schwierigkeiten. Nach Herrn Dr. Stieber’s eigener Ansicht ist es aber sehr - wahrscheinlich, dass œ nicht feststeht; in der That kann sich « um einen weiteren Körper £ oder auch lemniscatenförmig um zwei Körper g und y zugleich oder um noch mehrere bewegen; diese umkreisen jedenfalls wieder andere und so fort, vielleicht in infinitum. Von den Bewegungen der œ, f, y etc. wissen wir noch gar nichts, es hat -also vorläufig gar keinen rechten Sinn, von den absoluten Bewegungen der Planeten reden zu wollen. Wenn demnach Herr Dr. Stieber die wahre Gestalt der Planeten- bahnen aus den Bewegungen von O und P allein hergeleitet zu haben glaubt, so ist 6* 40 diess nicht richtiger, als wenn Jemand, der eine sehr grosse Anzahl von Posten zu addiren hat, sich mit den beiden ersten Posten begniigen und deren Summe fiir das wahre Ergebniss der gesammten Addition ausgeben wollte. Oder mit anderen Worten: unter der doppelten Voraussetzung, dass sich die Planeten in reinen Ellip- sen bewegen (was nicht der Fall ist) und dass die Sonnenbahn im Raume absolut feststeht, hat Herr Dr. Stieber einen zwar richtigen, aber äusserst trivialen alten Satz reproducirt; glaubt dagegen Herr Dr. Stieber selbst an die Bewegung der sogenannten Centralsonne, so ver- nichtet er damit seine eigene Behauptung. — Ich will indessen die Frage nach den absoluten Bewegungen zum Abschlusse bringen und zu diesem Zwecke die gewiss sehr gewagte Annahme machen, dass die Einzelbewegungen von O, a, f, y etc. voll- kommen bekannt seien. Jede Ortsbestimmung ist ihrer Natar nach relativ, denn sie kommt immer darauf hinaus, die Lage eines Punktes gegen andere schon bekannte Punkte festzustellen. Dasselbe gilt für die Bestimmung von Bahnen, weil eine Bahn überhaupt nichts anderes ist, als die Gesammtheit der Orte, welche ein beweglicher Punkt nach einander einnimmt. In der Astronomie werden Orte und Bahnen dadurch bestimmt, dass man sie gegen eine bekannte Ebene (Aequator oder Ekliptik) orientirt; gwar sind diese Ebenen selbst wieder Jempi mithin jene Bestimmungen sehr relativ, aber, dem früher Gesagten z 2 id für die Praxis der Wissenschaft. Sollte hingegen eine absolute Orts- “oder Bahnbestinmung vorgenommen werden, so miisste man zunächst eine absolut unbewegliche Ebene oder, was Dasselbe ist, drei absolut feste Punkte im Raume angeben. Dergleichen Punkte kennt man zur Zeit nicht und wird sie um so weniger finden, je mehr die Beobachtungen lehren, dass alle sichtbaren . Demgung: sind: Mit unsichtbaren Punkten können wir nichts anfangen, und so fehlt uns, selbst wenn wir das gesammte Baumaterial bei- sammen hätten, schliesslich der Bauplatz, worauf das Gebäude zu stellen wäre. Die Bestimmung der absoluten Bewegungen gehört demnach zu den Pro- blemen, welche die Kräfte des menschlichen Geistes übersteigen. Herr Dr. Stieber spricht am Ende seines Artikels die Erwartung aus, dass die Astronomen doch endlich die Kepler’schen Ellipsen aufgeben und seine schrauben- förmigen Cycloiden adoptiren möchten. Hierin liegt eine offenbare Unbekanntschaft mit dem Verhältnisse, in welchem Kepler's Gesetze zur heutigen Astronomie stehen. Es klingt vielleicht paradox, ist aber buchstäblich wahr, wenn man sagt: Unter dem einen Gesichtspunkte betrachtet, gelten Kepler's Gesetze für ewige Zeiten mit derselben Apodikticität wie jeder mathematische Satz; anders angesehen, sind sie schon seit 250 Jahren gründlich antiquirt und bezeichnen nur noch historisch einen überwundenen Standpunkt. — Diess erklärt sich durch Folgendes. Kepler hat seine Gesetze aus den 41 Tychonischen Beobachtungen herausgerechnet, er hat sie empirisch, durch eine eben so scharfsinnige als miihevolle Induction gefunden. Damit begniigt sich die moderne Wissenschaft nicht mehr, sie giebt im Gegentheil eine Deduction, d. h. einen strengen mathematischen Beweis. Die Mechanik des Himmels geht zu diesem Zwecke von den allgemeinen Differentialgleichungen aus, welche fiir die Bewegung irgend eines, von irgend welchen Kraften getriebenen materiellen Punktes gelten, und wendet dieselben auf den sehr speciellen Fall an, wo nur eine, nach umgekehrtem quadratischen Ver- hältnisse Ger Entfernung anziehende Kraft wirkt; die Integration jener Differential- gleichungen führt dann unmittelbar zu den Kepler’schen und einigen anderen Gesetzen. Durch diese theoretische Herleitung gewinnt man — und diess ist sehr wesentlich — einen klaren Einblick in die Bedingungen, an welche das Endresultat gekniipft ist; der Satz von der elliptischen Bewegung der Planeten lautet dann, vollständig und präcis ausgesprochen, etwas anders als bei Kepler, nämlich: „Wenn ein absolut oder relativ fester Punkt (die Sonne) einen frei beweglichen Punkt (einen Planeten) nach umgekehrtem quadratischen Verhältniss der Entfernung anzieht, und wenn ausser diesen zwei Punkten kein dritter existirt, so ist die absolute, bezüglich relative Bahn des angezogenen Punktes eine Curve zweiter Ordnung, wovon ein Brennpunkt mit dem festen Punkte zusammen- fällt.“ In dieser hypothetisch -categorischen Fassung bleibt der Satz ewig wahr, wohl aber fragt es sich bei seiner Anwendung auf das Planetensystem, ob da jene zwei Vor- bedingungen erfüllt sind oder nicht. Die erste ist es, die zweite nieht; mithin bewegen sich die Planeten und Kometen nicht in Ellipsen, ja nicht einmal in ebenen Curven. — Allerdings benutzt der Astronom auch heute noch die Kepler’sche Ellipse, aber lediglich aus einem caleulatorischen Grunde. Wenn wir z. B. die Zinsen von 800 Thir. zu 51/4 % berechnen wollen, so wäre es sehr ungeschickt, 5¼ in 2¼ zu verwandeln, damit 800 zu multiplieiren und durch 100 zu dividiren, vielmehr sagen wir: 800 Thir. zu 5 % geben 40 Thlr. Zinsen, das übrige Viertelprocent liefert noch 2 Thlr., die Gesammtinteressen betragen also 42 Thlr. Dasselbe Princip, nämlich erst den Haupt- theil der Rechnung auszuführen und die kleineren Beträge nachzubringen, befolgt die Astronomie bei der Berechnung von Planeten und Kometenstellungen. Unter allen auf einen solchen Körper wirkenden Kräften überwiegt die Anziehung der Sonne um ein Bedeutendes die Anziehungen aller übrigen Körper zusammen; man rechnet daher vor- läufig so, als wären nur die Sonne und der betreffende eine Planet oder Komet vor- handen, d. h.: man betrachtet die Kepler’sche Ellipse als provisorische Bahn. Die definitive Bahn ergiebt sich hieraus durch Hinzurechnung der Einwirkungen aller übrigen Planeten (sogen. Störungsrechnung), wobei selbstverständlich diejenigen Einflüsse weg- gelassen werden, die zu klein sind, um beobachtet werden zu können. Die so erhal- tenen Resultate stimmen nicht etwa leidlich, wie Herr Dr. Stieber sagt, sondern 42 ganz vorzüglich mit den Beobachtungen überein. Als Beweis dafür will ich nur eine allen Astronomen bekannte Thatsache anführen. Bei den älteren Planeten, deren Massen sicher bestimmt sind, übersteigt die Differenz zwischen den nach Hansen’s und Leverrier’s Tafeln berechneten und zwischen den beobachteten Stellungen selten eine Bogensecunde, welche t/s Zeitsecunde gleich ist, d. h. der Planet trifft noch nicht einmal um eine Zehntelsecunde früher oder später an dem, mei- stens 3 bis 4 Jahre voraus berechneten Orte ein. — Wenn es eine Wissen- schaft zu einer so eminenten Sicherheit im Prophezeien gebracht hat, dass sie beson- derer, eben so scharfsinnig ausgedachter, als sorgsam construirter Apparate bedarf, um noch einen minutiôsen Unterschied zwischen Rechnung und Beobachtung zu entdecken, so weiss man in der That nicht, was weiter verlangt werden soll. Und so lange Herr Dr. Stieber nicht factisch den Beweis liefert, dass man noch genauer rechnen und beobachten kann, so lange wird er von den Astronomen keine — seiner ‘Vorschläge zu erwarten haben. Dresden, im Mai 1865. : Dr. 0. Schlömilch. Rate Si Sd ETEN Ss S E en SE ECC JJ ˙ A ES rites éi 3. Die Kinderkrankheiten der Chinesen. Von Dr. Pappenheim. | Der Verfasser theilt in einem Auszug im Journal für Kinderkrankheiten von Behrend und Hildebrand einen Aufsatz über die Kinderkrankheiten der Chinesen mit, ‚welchen er grösstenthéils einem Werke des französischen Consuls Dabry in China entlehnt hat. Nach einer kurzen Kritik des Dabry'schen Werkes und der Authenticität des Alters seiner Quellen führt Verfasser die Namen der von Dabry gesammelten 56 Krank- beiten der Kinder mit ihren Unterabtheilungen an und bespricht die diagnostischen Hülfsmittel der Chinesen, unter denen hauptsächlich der Puls, in einzelnen Fällen auch Auscultation am Unterleib; die Allgemeinerscheinungen, das psychische Verhalten und besonders die Beobachtung eines bei Knaben am linken, bei Mädchen am rechten Zeige- ‘finger stets auftretenden bald weissen, bald rothen, gelben, blauen oder schwarzen Blut- gefässes (2) genannt wird. - Nach Anführung der Behandlung der Neugebornen werden alsdann die einzelnen -Krankheiten in grösster Kürze beschrieben, meist auf Aetiologie und Prognose und wenige vage Symptome sich beschränkend, selten wird die Therapie mit genannt. 43 - Der Verfasser bemüht sich zwar, in den meisten Fällen aus diesen dürftigen Notizen auf die den Beschreibungen zu Grunde liegenden Krankheiten zu schliessen, doch kann dies eben nvr zu Vermuthungen führen, denen das wissenschaftliche Interesse so lange fehlen wird, als nicht die chinesische Mediein durch die unserige an Ort und Stelle und im concreten Falle controllirt wird. Schliesslich führt der Verfasser noch eine Anzahl Namen von Krankheiten und Symptomen an, die ihm von anderer Seite zugekommen sind. R. III. Die Preisfragen fremder Akademien betreffend. Jahresbericht der Fürstl. Jablonowski’schen Gesellschaft. Leipzig, im Marz 1865. i E Bericht über den Erfolg der Aufgabe von Preisfragen für das Jahr 1864. Die Fürstl. Jabl. Gesellschaft hat zu beklagen, dass die von ihr für das Jahr 1864 gestellten Preisfragen sämmtlich ohne Beantwortung geblieben sind. IL 7 D Preisfragen für die Jahre 1865, 1866, 1867, 1 1. Aus der Geschichte und Nationalökonomie. Für das Jahr 1865, wiederholt aus dem Jahre 1861: Culturgeschichte der Städte Danzig und Thorn in der Zeit vom Jahre 1454 bis zur ersten Theilung Polens. (Preis 48 Ducaten.) Für das Jahr 1865: Die Volkswirthschaft von Norditalien erinnert während der letzten Jahrhunderte des Mittelalters in vielen Stücken an die unserer Gegenwart; namentlich giebt ihr eine beträchtliche Annäherung an die Grundsätze der persönlichen und sächlichen Freiheit im agrarischen, industriellen und merkantilen Verkehr oft eine fast moderne Farbe. Andererseits ragt doch wieder sehr viel Mittelalterliches in jene Zustände herein, sowohl aus der Gesammtheit des übrigen Europas, welches damals noch ganz im Mittelalter lebte, wie aus den unmittelbar vorhergegangenen Verhältnissen von Norditalien selbst. Eine Vergleichung solcher Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten mit unserer Gegenwart ist nicht blos für die tiefere Specialcharakteristik der ver- 44 glichenen Zeiträume, sondern auch für die Kenntniss der allgemeinen volkswirthschaft- lichen Entwickelungsgesetze lehrreich. Die Gesellschaft wünscht daher: eine quellenmässige Erörterung, wie weit in Norditalien gegen Schluss des Mittelalters die Grundsitze der agrarischen, indu- striellen und mercantilen Verkehrsfreiheit durchgeführt waren. Sollte sich eine Bewerbungsschrift auf den einen oder andern norditalienischen Einzelstaat beschränken wollen, so wiirde natiirlich ein besonders wichtiger Staat zu wählen sein, wie z. B. Florenz, Mailand oder Venedig. (Preis 60 Ducaten.) Für das Jahr 1866: Würdigung der Verdienste, welche die Deut- schen als Culturträger bei ihren östlichen Nachbarn im Mittelalter gehabt haben. (Preis 48 Ducaten.) Für das Jahr 1866. Eine Darstellung der volkswirthschaft- lichen Ansichten der Glossatoren des Corpus Juris civilis. (Preis 48 Ducaten.) | | Für das Jahr 1867. Die Regierung des Kurfürsten August von Sachsen ist für die volkswirthschaftliche Entwickelung des 16. Jahrhunderts von ähnlicher Bedeutung, wie für die politische und theologische. Sie ist aber in der ersten Beziehung viel weniger bekannt, als in den beiden letzten. Die Gesellschaft wünscht desshalb eine quellenm: ässi e Darstellung der Gesch ichte des Kurfürsten August in volkswirthschaftlicher Hinsicht, Ree wobei sie namentlich auf die Mitbenutzung noch ungedruckter Quellen Werth legen wiirde. (Preis 60 Ducaten.) Fiir das Jahr 1868. Die Gesellschaft hat durch eine frühere, von H. Wiske- mann mit bestem Erfolg beantwortete, Preisfrage die antike Landwirthschaft insofern zu erläutern gesucht, als sie die neuerdings von der Nationalékonomie beobachteten Naturgesetze als Maassstab an die quellenmässigen Nachrichten vom Zustande der landwirthschaftlichen Production im klassischen Alterthume anlegen liess. Etwas Aehn- iches beabsichtigt sie gegenwärtig in Bezug auf den vorzugsweise so genannten Ge- werbefleiss. Sie wünscht desshalb eine quellenmässige Zusammenstellung derjenigen Orte des klassischen Alterthums, wo gewisse Gewerbzweige vorzugs- weise geblühet haben, e womöglich mit Hinzufügung der Gründe dieses Blühens, sowie auch des später ein- _getretenen Verfalles. (Preis 60 Ducaten.) 2. Aus der Mathematik und Naturwissenschaft. Fiir das Jahr 1865. Bei dem grossen Interesse, welches die noch immer sich mehrende Zahl der kleinen Planeten in Anspruch nimmt, und zufolge dessen für die Flora und Victoria von Briinnow und fiir die Melpomene von Schubert Tafeln bearbeitet worden sind, wiederholt die Gesellschaft die bereits in den Jahren 1858 und 1859 gestellte Preisaufgabe, nämlich: Berechnung von Tafeln fiir einen der kleinen Planeten nach der von P. A. Hansen in drei Abhandlungen in den Jahren 1856, 57 und 59 veröffentlichten Methode: Auseinandersetzung einer zweckmässigen Methode zur Berechnung der absoluten Störungen der kleinen Planeten. Leipzig bei S. Hirzel. Die Wahl des kleinen Planeten bleibt — mit Ausschluss der drei oben genannten — dem Preisbewerber iiberlassen; nur muss der Planet bereits in einer geniigenden Anzahl von Oppositionen beobachtet worden sein. (Preis 48 Ducaten.) Fiir das Jahr 1865, wiederholt vom J. 1864. Nachdem die Analysen von Carius gelehrt haben, dass die unter den Namen Fleckschiefer, Fruchtschiefer und Garben- schiefer bekannten metamorphischen Schieter in ihrer allgemeinen chemischen Zu- sammensetzung mit den unveränderten Schiefern übereinstimmen, so bleibt es noch ein interessantes Problem, das in jenen Schiefern so häufig vorkommende griine bis schwarze, die Körner und Garben bildende, sehr wenig bekannte Mineral, sowie die Verhältnisse desselben zu dem einschliessenden Schiefer genau kennen zu lernen. Die Gesellschaft stellt daher als Preisaufgabe: * Eine genaue, an mehren ausgezeichneten Varietäten durch- zuführende Erforschung der mineralogisch-chemischen Natur sowohl des, die Concretionen der Fleck- und Fruchtschiefer bildenden Minerales, als auch der Grundmasse derselben Schie- fer, in welchen diese Concretionen vorkommen, nebs einer Unter- suchung der Verhältnisse, unter welchen sich die blossen Flecke gegen den Granit hin allmälig zu wirklichen, bestimmt con- tourirten Concretionen ausbilden. Als vorzüglich beachtenswerthe Regionen werden das Schiefergebirge in der Umgebung von Tirpersdorf im Voigtlande, sowie die von Rochlitz über Wechselburg nach Callenberg laufende metamorphische Schieferzone empfohlen. (Preis 48 Ducaten.) 7 46 Die Preisbewerbungsschriften sind in deutscher, lateinischer oder fran- zösischer Sprache zu verfassen, müssen deutlich geschrieben und paginirt, ferner mit einem Motto versehen und von einem versiegelten Zettel begleitet sein, der aus- wendig dasselbe Motto trägt, inwendig den Namen und Wohnort des Verfassers angiebt. Die Zeit der Einsendung endet für das Jahr der Preisfrage mit dem Monat November: die Adresse ist an den jedesmaligen Secretar der Gesellschaft (für das Jahr 1865 an den ordentl. Prof. der höheren Mechanik und Astronomie an der Universität zu Leipzig Dr. Mébius zu richten. Die Resultate der Priifung der eingegangenen Schriften werden jederzeit durch die Leipziger Zeitung im März bekannt gemacht. Die deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und gerichtliche Psychologie setzt einen Preis von 100 Thlr. auf die beste Abhandlung über folgende Frage: 1) „Entwurf eines Irrengesetzes.“ Einen Preis yon 100 Thlr. auf die beste ee über folgende Frage: lun syn inne der St Ser iodischen T 5 Wie sind die freien e e in GC, ur Ce zu beurtheilen?“ LE pe Die Abhandlungen ad Nr. 1 müssen bis zum 31. December 1865 und ad Nr. 2 bis zum 31. December 1866, an den I. Secretär Herrn Sanitäts-Rath Dr. Erlenmeyer, Vorsteher der Privat-Anstalt für Gemiithskranke zu Bendorf bei Coblenz, ein- geschickt werden. 47 | IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. (Vom 1. Mai bis 15. Juni gingen für die akademische Bibliothek ein:) Eberhard, Eine Abhandlang über die Schneckenzungen, mit 5 Tafeln, Coburg 1 3 Ueber die Sprossverhältnisse von Glaux maritima L., mit 1 Tafel. 1864. Ps ‘(Separatabdr) Derselbe, Morphologische Studien an deutschen bal deen, mit 2 Tafeln. 4. (Separatabdr.) Petermann, Mittheilungen aus dem Gesammtgebiete der Geographie. 1865. IL. Gotha 1865. 4. Hess, Beiträge zur Kenntniss der Decapoden-Krebse Ost-Australiehs, mit 2 Tafeln. Bonn 1865. 8. Keferstein, Beiträge zur anat tomischen und systematischen Kenntniss der Sipunculiden. 1865. 8. rata Mittheilungen des Vexeing nérdlich der Elbe zur Verbreitung naturwissenschaftl. Kenntnisse. 5. Hft. 1861—62. 6. Hp 1863. Kiel 1863/64. 8. Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. XII. Bd. Görlitz 1865. 8. Annalen der königlichen Sternwarte bei München. XIII. Bd. München ei? 8. v. Döllinger, König Maximilian II. und die Wissenschaft. München 1864. Bulletin de l’Académie royale de Médecine de Belgique. Année 1864 T. am Nr. 10, 11. Année III. Nr. 1. Bruxelles 1864/65. Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe ger das öffentliche Medicinalwesen in Sachsen u. ingen. N. F. Iv. Bd. Hft. 1. Leipzig 1865. 8. Correspondenz- Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg. Jahrgang 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18. Regensburg 1855/64 Natural 3 Society of Montreal (Canad. The Canadian Naturalist and Geologist. New Ser. Vol. I. No. 4, 5, 6. treal Anthropological res of London. The ** treatises of Blumenbach and Humter. ondon 1865. The Sergi SÉ ow. No. 865. Jahrbuch der k. k. Geologischen re zu Wien. 486 XIV. Bd. Wien 1864. ge der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. 1864. IL Hft. 3, 4. nchen 1864. Wind Mätheilungen aus dem Gesammtgebiete der Geographie. 1865. III. Gotha 1865. Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. Rendiconti, Classe de Scienze matemat e naturali. Vol. I. fasc. 6. Classe di Lettere e Scienze morali e Politiche, Vol. I. fasc. 5. Milano 1864. 8. io Society of London: The quarterly Journal of the Geolog. Society. Vol. XXI. Part. I. No. 8 865. 8. Memorie er; J. R. Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Vol. XI. Part. II. Venezia “as 4. Nobbe. Die landwirthschaftlichen Versuchsstationen 1865. Bd. VII. Nr. 1. Chemnitz 1865. Inheesbicickih der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden. 1863—1864. cen 1865. 8. . Martius, Vorträge über die Florenreiche oder imperia florae. ne München 1865. 8. Militär- ärztliche Zeitschrift. St. Petersburg. J. possi Mittheilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft zu Wie ep rg. VII. Wien 1863. 4. Inhaltsverzeichniss von Petermann’s Geographischen Mittheilungen i Gotha 1865. 4. Atti dell’ J. R. Istituto Veneto di Scienze, Lettere È Arti. Tomo IX. ser. III. Disp. X. Tom. X. ser. Disp. I, H, III, IV. Venezia 1864/65. 8. Peters, Erfolge bei chronischen Rheumatismus und Tuberculosis pulmonum. Leipzig 1865. 8. Anthropological Society of London. The — Review. Nr. 9. London 1865. Tenica, Libro undecimo della Politica. Napoli, 1865. 8. 7% 48 y. Frauenfeld, Verzeichniss der Namen der fossilen und lebenden Arten der Gattung Paludina Lam. Wien 1865. 8. (Separatabdruck.) Derselbe, Entomologische Fragmente. 8. (Separatabdruck.) Derselbe, Ueber in der Gefangenschaft geborne Jungen von Salamandra maculosa Laur. 8. (Separat- abdruck.) Derselbe, Zoologische Miscellen. I. II. III. 8. (Separatabdruck.) Derselbe, Ueber einige Pflanzenverwiister. 8. (Separatabdruck.) Haberlandt, Cecidomyia destructor Say. 8. (Separatabdruck. Dorper er. 5195 eine bisher wenig beobachtete Getreidemotte, Tinea pyrophagella Kllr. 8. (Separat- abdru Künstler, ied Getreideverwüster. 8. (Separatabdruck.) Archiv für Balneologie. III. Bd. Neuwied und Leipzig 1864. 8. Wochenschrift des Vereins sc Beförderung des Gartenbaues in den kgl. preuss. Staaten. Jahrg. Nr. 13—16: Berlin 1865. 4. Magnetische und arte Beobachtungen zu Prag. XXV. Jahrgang. Prag 1865. Mémoires n la Société de Physique et d’Histoire naturelle de Genève. Tome XVII. mu 2. is 1864. ar. à of the Royal Society of London. Vol. XIII. No. 68, 69. London 1864. Philosophical Transactions of the Royal Society of London. For the Year gie Vol. CLIV. u. 2. London 1864. 4. HE of meteorological Observations made at the magnetical Observatori, Toronto, Canada west. ring the Years 1854 to 1859 incl. Toronto 1864. 4. Resales of meteorological Observations made at the magnetical Observatory, Toronto, Canada west, during the Years 1860, 61 u. 62. Toronto 1864. 4. v. Pelikan, Archiv fir gerichtliche Mcdicin und Hygiéna publica. Heft 1. St. Petersburg 1865 A. Erdmann, Sveriges geologiska Undersökning. Nr. 6 bis 13 mit 8 grossen Fol.-Karten. Stockholm 1864. Schultze, she zur Schwangerschafts- und Geburtskunde. 16 Tafeln gross Imperialformat mit Text. Fol. Pappenheim, Die Kinderkrankheiten der Chinesen. (Im Auszuge.) 8. (Separatabdruck.) 1864. 8. Gorini, Sui preparsii cadaverici. (Estratto.) Torino 1 Derselbe, Relazione sui lavori da lui eseguiti per la conservazione delle sostanze animali. (Estratto.) Milano 1864. 8. 5 M., Ueber den Bau der Leuchtorgane der Männchen von Lampyris splendidula. (Separat- dokt Bonn 1864. 8. Se dell' J. R. Istituto zn di Scienze lettere ed arti. Vol. I. 1843, II. 1845, IV. 1854, V. 1856, VI. 1856. Milan Barrande, J., Défense des ae III. Etude générale sur nos étages G—H. Prague et Paris 1865. 8. Frauenfeld, von, Das Vorkommen des Parasitismus im Thier- und Pflanzenreiche. Wien 1864. 8. Verhan dlungen der kaiserl. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1864. XIV. Bd. 1 Tafeln. Wien 1864. 8. Gorini, + Alla R. Academia delle Scienze di Torino Relazione, per la conservazione delle sostanze animali. Milano 1864. 8. Vierzehnter Jahresbericht der wanen Gesellschaft zu Hannover, von Michaelis 1863 bis dahin 1864. Hannover 1865. 4. Kanitz, A., Pauli Kitaibelli additamenta ad floram hungaricam. Halis 1864. 8. Derselbe, "Reliquiae Kitaibellianae e manuscriptis musei nationalis SE Vindobonae 1862/68. 8. Derselbe, Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik. Halle 1 Derselbe, Sortum florae 1 Raggi Viennae 1866. rg Derselbe, Junci et Luzula generum species per Hungariam observatae a beato Heuffelio Dre. con- einnatae. (Manuscriptum "n mortem auctoris publicatum.) 8 49 Kanitz, A., Acrobrya protophyta Hungariae auctore Prof. Dr. Paulo Kitaibel. a Wien 1863. 8. Derselbe, Elsö függelék Diószegi Magyar Füvészkönyvéhez. Pesten 1863. Annales de la Société Entomologique de France. Années 1841— 1852, an à 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64. Paris. 8. Jahrbücher für Volks- und Landwirthschaft. (Schriften und ee der Oeconomischen Ge- sellschaft im Königreiche Sachsen.) VII. Band, 1. 2. 3. 4. Heft. 1859—60. VIII. Band, 1. 2. 5. 4. Heft. 1861—-64. Dresden. 8. Nuovi Saggi della imperiale regia Academia di Seienze, Lettere ed arti in Padova. Vol. V. 1840. Vol. VI. 1847. 4. i Rivista periodica dei lavori dellg J. R. Academia di Scienze, Lettere ed Arti in Padova. XXI—XX VI. Padova 1862—65. 8. The Anthropological Review, and Journal of the Anthropological Society of London. No. 9. London 1865. 8 Adress delivered at the second annual Meeting of the Anthropological Society of London. London Memoirs ee: gg: the Society. Publications of the Anthropological Society of London. Vol. I. London 8. Zeitschrift ECH Se und Geburtshilfe für das öffentliche Medicinalwesen in Sachsen und i . Bd. 2. Heft. Leipzig 1 Die Natur, Zeitung zur Verte — ie Kenti etc., von Dr. Ule und Dr. Müller. Jahrg. 1865. Nr. 1—20. 4. Vivenot ant von, Ueber den BB si des verstirkten und verminderten Luftdruckes auf den Mecha- s und Chemismus der Respiration. (Separatabdruck.) Wien 1865. 8. T of the Royal Society of London. Vol. XIII. No. 65, 66, 67. London 1864. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. I. Bd. Heft 1, 2, 3, 4. I. on Heft 1. Leipzig 1864/65. 8. Memorie del Reale IR ONE Scienze e Lettere, Classe di Sc. Matemat. e Naturali. Vol. X. fase. 1 ` CL di Lettere e Sc. Morali e Politiche. Vol: X. fase. 1. ‚Milano 1865. 4. Rendiconti Led Istituto ey Classe di Lettere e Sc, Morali etc. Vol. I. fase. 8—10. e di Sc. Matemat. Vol. I. fasc. 9, 10. Vol, II. fasc. 1, 2. Milano 1864/65. 8. Liharzik, vii EC die pete aller Proportionalitàt in der Natur und das Quadrat aus der Zahl Sieben, die Uridee des menschlichen Körperbaues. Wien 1865. 4. Wochenschrift des Vereins zur -_— des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. Jahrg. 1865. Nr. 17—20. Berlin 1865 Militär-ärztliche Zeitschrift. Co Petersburg. Jahrg. 1865. Nr. 3 u. 4. 8. Bulletin de PAcademie royale de Médecine de Belgique. Année 1865. Tome VIII. No. 2, 3. Bruxelles. 8. n und Mittheilungen del Sara. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermann- dt. V. Jahrg. 1854. XI. Jahrg. 1860. XII. Jahrg. 1861. XIV. Jahrg. Nr. 7—12 1863. XV. Jahrg. Nr. 1—12. Hermannstadt 1864. Jahrbuch der kaiserl. königl. Geologischen Reichsanstalt zu Wien. 1865. XV. Bd. Nr. 1. Wien pe 4. Rolle, Fr., Der Mensch, seine Abstammung und Gesittung im Lichte der Darwin’schen Lehre. I. Heft. Frankfurt a/M. 1 8. V. Anzeigen. Für die Akademie ist erschienen und bei Fr. Frommann in Jena in Commission: Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. 30. Band. 443 Bogen in 4°, mit 19 Tafeln. — 204 Bogen Leopoldina. Preis 10 Thaler. Daraus werden, soweit der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch ge- trennt abgegeben zu folgenden Preisen: A Carus, C. G., Präs. d. K. L.-C. d. A., Ueber die typisch gewordenen Abbildungen mensch- licher Kopfformen, namentlich anf Münzen i in Lee Zeiten und Vülkern. it Bogen Ner mit 1 Tafel. Preis 25 = = . Heuglin, Th. von, M. d. K. L.-C. d. ra Ueber die Antilopen und Büffel Nordost-A frika’s und Beiträge zur Zoologie Afrikas. Ueber einige Säugethiere des Bäschlo - Gebietes. 54 Bogen mit 3 Tafeln. Preis 1 Thlr. 20 Ngr . Stizenberger, Ernst, M. d. K. L.-C. d. A., Kritische Bemerkungen über E Lecideaceen mit nadelförmigen Sporen. 94 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 2 Thlr. 10 Ngr . Prestel, M. A. F., M. d. K. L.-C. d. A., Die jährliche und tägliche Periode in der Aende- rung der Windesrichtungen über der deutschen Nordseeküste, sowie der Winde an den 4 Küsten des Rigaischen und Finnischen Meerbusens und des weissen Meeres. 53 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 1 Thlr. 15 Ngr. . Zeis, Eduard, M. d. K. L.-C. d. A., Ueber die Heilung des intracapsulären Schenkel- Halsbruches durch Bu ‘abit Beschreibung zweier Präparate dieser Art. 44 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 2 Thlr. 20 Ner. . Mayer, A. F., M. d. K. En d. A., Ueber den Bau des Gehirns der Fische in Be- ziehung auf eine darauf gegriindete Eintheilung dieser Thierklasse. 5 Bogen mit 7 Tafeln. Preis 2 Thlr. 25 N . Heymann, F., Die eae Netzhautschicht. Ein Beitrag zur Erkenntniss des Seh- organs. 114 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 2 Thlr. 20 Nor Für die Akademie ist ferner erschienen und in Commission bei Fr. Frommann in Jena: Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. 31. Band. 53 Bogen in 4°. mit 15 Tafeln. — 44 Bogen Leopoldina. Preis 10 Thaler. Daraus werden, soweit der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch getrennt abgegeben zu folgenden Preisen: ek — — Baur, Albert, M. d. K. L.- C. d. A., Beiträge zur Naturgeschichte der Synapia digitata, drei Abhandlungen. a) Zur Anatomie der Synapta digitata; b) Metamorphose und Entwickelung der Synapta digitata; c) Die Eingeweideschnecke (Helicosyrinx parasita) in der Leibeshöhle der Synapta digitata. 294 Bogen mit 8 Tafeln. Preis 5 Thlr. . Strüver, Joh., Beschreibung des 8 Philippii Bl. (Cestracion Philipii Cuv.) mit Rücksicht auf seine fossilen Verwandten. 4 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 1 Thlr. 20 Ngr. i . Kirchenpauer, Neue Sertulariden aus verschiedenen Hamburgischen Sammlungen, nebst allgemeinen Bemerkungen über Lamouroux’s Gattung Dynamena. 2 Bogen mit 1 Tafel. Preis 25 Ngr. . Beigel, H., M. d. K. L.-C. d. A., Beitrag zur Geschichte und Pathologie des Albinismus partialis und der Vitiligo, und über Nigrismus. 34 Bogen mit 1 Tafel. Preis 1 Thlr. . Wagner, Moritz, M. d. K. L.-C. d. A., Beiträge zur Meteorologie und Klimatologie von Mittel-Amerika. 4 Bogen. Preis 25 Ngr. VI. Stieber, Fr. C. G., M. d. K. L.-C. d. A., Die wahre Gestalt der Planeten- und Kometen- er bahnen. 44 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 1 Thir. 5 Heuglin, M. Th. von, M. d. K. L.-C. d. A., Deda zur Zoologie Central- Afrika’s, 2 Bogen mit 1 Tafel. Preis 25 Ngr. . Brehm, L., M. d. K. L.-C. d. A., Einige Vögelarten, welche sich dadurch, dass ihre Männchen ein dem der Weibchen ähnliches Kleid tragen, von den Verwandten unter- scheiden. 2 Bogen. Preis 15 Ngr. 52 Da sämmtliche geehrte Mitglieder der Kaiserlichen Leopoldino -Carolinischen deutschen Akademie statutengemäss das amtliche Organ der Akademie: die Zeitschrift „LEOPOLDINA“ zu halten haben, die Betheiligung jedoch eine im Verhältniss zur Mitgliederzahl noch sehr geringe ist, so erlaube ich mir im Interesse der Akademie diejenigen Mitglieder, welche die Leopoldina noch nicht halten, ergebenst zu ersuchen, sich recht lebhaft durch Bestellung zu betheiligen. Bestellungen, sowohl auf die vorhergehenden Nummern des jetzigen V. Heftes als auch auf die Folge, können direct oder indirect durch jede beliebige Buchhandlung, bei der Buchhandlung Frommann in Jena oder Steinacker in Leipzig und H. Burdach in Dresden gemacht werden. Der Preis eines ganzen Heftes (15 Nummern) ist 1 Thlr. Pr. Court. Dresden, im Juni 1865. Der Präsident der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. C. G. Carus. Ausgegeben den 24. Juni 1865. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. 1885. Heumonat. 25. Juli. Berichte über > die öffentliche Thätigkeit auf geiſtigem Gebiete 8 Verlag des God Deutſchen ſtifts In es Nel F. A. Brockhaus. D + hat — pres jede Buchhandlu | 2 Freien Deut je Nochſtiſtes Base Wiſſenſchaften, Künſte Ind allgemeine Wildung Goethe's Vaterhaule. Flugblatt 39 und 40. * in der Deutſchen Bundesſtadt Frankfurt a. M., erſtattet im Auftrage des Preis eines jeden Blattes 7 Kreu⸗ | — emo — Freies Deutſches Hochſtift. Ordentliche Sitzung am Schnermonat 15. Januar 1865. — den im vorigen Lanza angeführten Beiſteuern für das La ift noch nachzutragen n J. N. (durch Herrn G. Mandel GdFDH.) fl. 5 e neuerdings eingegangenen Geſchenken für die Goethe- g wurden vorgelegt: I) LR SS Ernſt Sauerländer GdFDH. in Frank⸗ ie que s Fauſt und die Sdhoper auer’fde ilofophie. ware -philofophifde Abhandlung. Frankfurt Za M. We R 2) ies Herrn Profeſſor Dr. r m Ga in te : Goethe und die Metamorphoſe d DI langen. (Deutſches eng: nn vg Rob. Prutz. 1862. Januar Zoe 3) Von Sr. Excellenz Bevin Grof und ogli Sächſiſchen Bundestagsgeſandten 2 SCH ulie 1. 22 È cornay, ger d. F. D. H.: Oeuvres de Schiller. Teadustion nouvelle par Ad. Regnier, membre de l'Institut. Tome I—VI. (Oeuvres historiques T. III. ‘Théatre T. I--izIl. Poesies T. I.) Paris 1859/60. Nur in 100 mit Ziffern bezeichneten Abzügen gedruckt; trägt die Zahl 9 . eines Berichtes über den Fortgang ye? bau⸗ sr 8 Goethehauſes und über die Antheilnahme des F. D. H. an der Jubelfeier der Naturforſchenden Geſellſchaft — enden d. See 37. 38, S. 10.), ſowie nach Vollziehung einer aftsernennung, hielt der vorſitzende Obmann, Herr Otto Volger einen Vortrag über die Leiſtungen des 8 ausge⸗ — . Dr. phil. Karl Vater er genannt A MrFDH. d. Z. in Schwetzingen, ſowie über die traurigen, GE WEE Ke Deutſchen „Geletenrepub it beer en un Deſſelben. Der Redner ſchilderte unſer hochverdientes, ſchmerzlichſt ide Mitglied nicht allein in ſeinen einzelnen, s zum Theil nod fi nicht bekannt gemachten, zum Theil dagegen längſt zum PL oy ein⸗ gute der Wiſſenſchaft 1 aber vielfach Anderen zuge⸗ ſchriebenen, ja, von Anderen geradezu ausgenutzten pot i i Pflanzenkunde, der Erdwiſſenſchaft u. f. w., ondern vorzüglich auch in ſeiner Bedeutung als umfaſſender cher und Denker. Gegenüber dem herrſchenden einſeitigen cromate? der Berühmtheiten unſerer Zeit, ift A Mt Ay bei der wenigen vielſeitigen — ehrten, 1 Be Bezieh⸗ und Odin 9 dage der Wiſſen⸗ € ſchaft nicht aus den Augen 4 Für ſolche Männer bieten * Hochſchulen rae nicht í mehr einen Wirkungskreis Schimper iſt, obgleich ai A Lehrer mehrerer der tor Profefforen der Gegenwart, welche auf ſeine Er- weiterungen und Förderungen der Wiſſenſchaft hin das größte Anſehen erreicht haben, bisher noch immer ohne paſſende Stellung pes obgleich ſchon zweimal die „botaniſche Section“ der Allgemeinen Verſammlung Deutſcher Naturforſcher und Aerzte, zu Wien (1856) und zu Bonn (1857), öffentlich alle Staatsober⸗ leitungen aufrief, eine ſo taape Kraft nicht unbenutzt zu laſſen, und es eine Verfündigung war, einem jo vorzüglich be- gabten Manne die Gelegenheit zu angeln Wirkſamkeit und dk. gives Verſorgung zu verjagen. Es gereicht Sr. en Hoheit dem Großherzoge Friedrich von Baden 0 KE Ruhme und ſichert Demſelben die dankbare Anerkennung D. H., den Hee, he durch KE eier 50 in dem Schloßge durch Schi m Sammlungen und fiber ang my gi eg Pi Sc d würdig gewordenen Gartens zu Schwetzingen, ſowie eines kleinen Jahrgehaltes, gegen EK NP Sorgen fortan ſicher geſtellt zu pr Die Verwaltung des F. D. H. aber glaubte des Cer Bedeutung als Freie Ee zu erfüllen, indem fie dem r „Meiſter“ einen Lehrſtuhl in Goethe's Batseba zur Verfügung ſtellte und den lebhaften Wunſch ek died fid demnächſt in den Stand geſetzt zu ſehen, Denſelben durch Dar⸗ bietung der erforderlichen Mittel zur regelmäßigen Einnahme dieſes Lehrſtuhles einzuladen. — Sie: me ⸗Inſpector G. Mühlig MrFDH. hielt, an⸗ n frühere Vorträge über die af LEELA etter ige „ einen Vortrag it ie Gattung der Dam? motten (Coleophora) und deren Geſchihte. „Nach den Mittheilungen in Stainton's „Natural Sieg = the Tineina“ gab ein gewiſſer se d die erfte Nachricht von dem Vorhandenſein dieſer Thierchen in einem Schriftchen, betitelt: Beſchreibung von ti È Jatettes in Deutſchland, wovon die erſte Auflage Jahre 1721, alſo vor 144 Jahren erſchien. Daſſelbe behandelte gert Arten, welde an Apfelbaum- blättern leben und mit welden w lich unſere jetzige Col. anatipennella und hemerobiella, oder fuscedinella und nigri- cella gemeint geweſen „Im jn 1737 bon $ Réaumur 2 dritten Bande feiner „ Memoiren“ von Sdabenr „ die aus Blattſtücken Säcke verfertigten. Es geht aus genanntem Werke hervor, daß RE eine ziemliche Anzahl u aa 1 ibt, verſchiedene W 3 ſchre an r À + und Sienbäumen, Eicher und Ulmen angetroffen habe. Er ver- breitet fih in ziemlich ausführlichen Erörterungen über die Art und Weiſe, wie eine an Ulmen lebende Art (aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach unſere jetzige Col. limosipennella) ihren Sack welchem Gegenſtande allein er faſt 20 Quartſeiten — éi berichtet ferner, daß dieſe Srifetten nicht blos auf Bäumen und Sträuchern, ſondern auch auf niederen Pflanzen tire und daß eine Art an Lychnis (wahrſcheinlich C. inflatae), eine andere an Eupatorium (vermuthlich C. géie wieder eine andere ant Gamen von Atriplex (unfere e C. flavaginella ober age banien para „Im fünften „Memoire“ ſpricht er von einer andern Art (serenella), die an HET lebt und einen jo eee tale Sad b sa: daß er fie vorzugsweiſe „la Tei a falbelas“ nennt. Darauf ie ‘è er "id auf 13 Seiten über die Ge⸗ ſchichte dreier weiteren Arten (anatipennella, San = und palliatella), deren Raupen fid Säcke aus reiner Seide m ſchaffenheit, ganz und gar nicht wie aus Seide bereitet ausſehen. Mit der größten ets Her ſpricht er über das Verfahren der Palliatella-Raupe bei der Verfertigung der ſonderbaren lichen Anhängſel ihres Sackes; auch hat er ſie abgebildet, das Ru wt Werk, in welchem gar nichts von Coleophoren vorkommt, fo daß angenommen werden kann, di ee Leg diefe e gar nicht gefannt. beſchreibt in der „Fauna Suecica“ drei Arten. We fand fih in feiner bende noch ein Exemplar feiner Col. frischella vor, deffen der Wurzel verdickte Fühler die Bemerkung über die Fühler bier Art bet Gelegenheit der Beſchreibung von Drome »Differt a Phal. frischella antennis minime auritis” erklär von der KE ſtirt noch ein Exemplar in der Linne ſchen Sammlung; leider gehört es zu ze noch dunkelſten Abtheilung der Gattung Coleophora, fo daß ſich die Art nicht mit Sicherheit beſtimmen läßt. Wie ſie zu ihrem „habitat in vestimentis quae aestate rodit et destruit“ gekommen iſt, wird wohl immer ein Räthſel bleiben, da es kaum der Erwähnung bedarf, daß an rer der Menſchen lebend, noch nie eine Coleo- phora gefunden wurd an kann die Vermuthung aufſtellen, daß irgend eine woffiedenbe Pflanze zwiſchen Kleider gelegt worden war, und daß ei amen EEN gez mein at, ovis tr 5 dì bis 7 unter dieſem Namen keine en eriftirt, wohl aber eine Stagmathophora serra- tella und eine Col. serratulella. „Scopoli führt in der en Carniolica“ eine aena hemerobiella vor, en Nam 4 noch heute für dieſelbe Art erhalten hat. Seine Beſchreib Pages Vestalella ift "AC aus Linne’s Schriften genommen, eg benfalls un- Ki KEN rer gehörig, apd welder re OO 2 1771 “n Fr gibt ard iner R Nachricht, die ihren Sack an eine Kirſche gehängt ‘fink fid) e Sa Fleiſch dieſer Frucht we hatte; vermuthlich hatte er Anatipennella vor fic. Das Wiener Verzeichniß“ enthält nur 2 Arten, die ſich jedoch nur mit Zweifel zu der Gattung re rechnen — Albidella und Pennella; — das darüber weiter Geſagte gewährt kein Mittel zur Artenbeſtimmung. „Villers at in ſeiner „Entomologia Linnéana“ einer abrieiella erwähnt, welche zu unſerm Genus gehört va As 1791 gris Gs, È Scriba's „Bei⸗ leophora onos- 18 mella, deren Aufenthaltsort heute noch das nämliche Gebiet ift, wie damals, nämlich der ſogenannte Mombacher Sand, insbe⸗ hr i in der = der . Kapelle, in weitem Kreis Weg, „Fabricius copiirte die Beſcrabungen der drei Line iben Arten — beſchrieb ſelbſt zwei neue — Auricella und Colutella — deren Namen ſich erhalten haben, obgleich die von ihm damit N Arten nicht mit voller Sicherheit beitimmt nu find, „Meberg der Tafeln des Hübner n Werkes, finden wir hier dargeſtellt: e Gryphi- pennella, Coracipennella yrella und Otidipennella a mit a“ wenig Sorgfalt — E? daß fie mit Sicherheit Wës a könnten. me dem 1802 erſchienenen zweiten Bande von S dra nf? 8 „Fauna Boica ift Col. tiliella (Hübner's Anatipennella) gut rer und auch eine etwas umſtändliche Nachricht von He- merobiella gegeben, die Leg anderen Arten dagegen — Vinetella und Spinella — find unfenntlid) bezeichnet. „Im Jahre 1813 erſchien der erſte Band des Germar ſchen Maga az ins, worin Zinken von drei Arten ſpricht, deren eine ihren damals erhaltenen Namen Palliatella noch jetzt führt. as vierzehnte Kapitel — Kirby und Spencer's „Einleitung in die Entomologie, welches über die Wohnungen der Inſekten handelt, op auch von der Lebensmeije mehrerer Becher gehörigen Raupen Nachricht. 829 erſchienenen vierten Theile der „Lepidop- ALI Britannica” Haworth's wurde die Gattung Por- gründet und darin Coleophoren beſchrieben, von deren drei, Ochrea, Lincolea und Albicosta ihre Haworth'ſchen Namen behalten haben. i „Drei Jahre Un publicirte Curtis das Blatt ge „British Entomology“ mit der Gattung Damophila, welcher er eine Art Trifolii (die Linné'ſche ce KR und beſchrieb. Das die Gattung Porrectaria behandeln nde Blatt kam erſt einige e ſpäter heraus; es brachte eine gute — ſchreibung und dien der Haworth'ſchen Albicosta und € Verzeichniß von zwölf anderen Arten. „Treitſchke beſchrieb 1833 im neunten Theile feiner „Schmetterlinge von Europa“ zwölf Coleophoren, die er alle in der zweiten Abtheilung ſeiner Gattung Ornix, (welche heute eine ganz andere Gattung repräſentirt) vereinigte. Im Supplement⸗ bande brachte er die Beſchreibung einer ber AC? Art, und außerdem Nachricht von mehreren pen der vorhe anche Leider traf es ſich bei dem damaligen jugendlichen Zuſtande dieſes Studiums ziemlich häufig, daß er von einander ganz verſchieden; aupenarten in eine einzige Be BR 74570 „Stephens theilte in feinen „Illustrations“ die bier her gehörigen Arten in drei Gattungen: die einfarbigen nebſt etlichen Butaliden und einer oder zwei Arten aus anderen Gate tungen ſtellte er als „Astyages“ zuſammen; die n Ane galten ihm Zei Ce „und der Reſt bildete ” ttung „Porrectaria.“ en feit isn ar? Jahre bestoßen und Nied "Batte auch nur annähernd ie Fülle von Beobachtungen über die Coleophoren W welche ſchon dieſer ausgezeichnete Forſcher verfügt hatt f „Im Jahre 1838 erſchien der eilfte Band der Dupondel ſchen „Lepidoptères de Fran dieſem find 13 Arten der m SP lig ss ace JE D Ze — Nun zählte Zeller in der „Isis“ 1839 plötzlich 31 Arten in ſeiner Gattung Coleophora "auf, von denen 11 damals zuerſt charakteriſirt wurden. en roa Wi ag zes vierten Bande der „Linnaea Entomologica“ feine Monographie er Gattung, in mila 220 Seiten ke —— und Schilderung der Sitten der bekannten Arten gewidmet waren, = Zahl fit auf nicht weniger als 105 erhöht hatte. Eifer, der durch dieſe Abhandlung fi i Gattung erwachte, war ſehr groß. Arten fatte derſelbe Autor ſchon früher in beſchrieben, und die Naturgeſchichte der Ballotella war in i prächtigen Werke Fiſcher's von ler dennoch waren x ag Monographie 38 Arten zum erſten Male beſchrieben word 2 oan’ 8 „Fauna - Volgo-Uralensis“ ſind 9 Arten aufgeführt, aber keine einzige neue. „Im Jahre 1848 hatte Heeger in der „Isis“ mit größter Umſtändlichkeit eine kleine Art dieſer Gattung unter dem Namen „Saponariella“ beſchrieben, und das Jahr vorher war Teng⸗ ſtröm!'s „Bidrag till Finnlands Fjäril- Fauna“ er⸗ ſchienen, worin Incanella, Therinella und Annulatella und wahrſcheinlich noch 2 neue Arten charakteriſirt pe „Bruand führt in feinem „Catalogue de Lepidop- tères du Doubs“ "39 Arten in feiner Gattung PK Hi va auf, von denen er mehrere aus den Raupen erzogen hatte; Be- ſchreibungen gibt er aber dort nicht. Der Standpunkt, den dieſer Theil der lie njdaft im Jahre 1849 erreicht hatte, ift kräftig beha Ein n weiterer Fortſchritt war Dafür ſind er ammler in Deutſchland und England eig bemüht geweſen, feſten Beſitz von dem Boden zu ergreifen, den Beet, ihnen angemiefen hatte. „Don Stainton ën à m „Catalogue o British Tineidae,“ worin nur fe Coleophoren aufgezählt wurden; ein Jahr fpäter e er er im „Zoologist“ einen kurzen Abriß bon Beller’s Monographie und Be = re der brittiſchen Arten wg fe dem Namen Saturatella Dicfe * Werft in England gëfteg? (vergleiche e Entomologists Annual for 1860) ſondern durch den aes (Mühlig) im Taunus entdeckt und nach England gefandt „Im BR? deſſelben Jahres — 1849 — wurde eine Anzahl e 3 — Raupen entdeckt und verſchiedene Seltenheiten, wie Albitarsella und Fatze in ziemlicher Menge erzogen. Im Jahre 1851 erſchien Sta n’8 „Supplementary Catalogue of British Veit wodurch die ENT der brittiſchen Coleo- Phoren ſich von 19 auf 46 erhöhte; doch waren hier ein Paar wer zu 5 brittiſch angenommen und einige Varietäten en angeſehen worden; von Juncicolella wurde br die erſte en eben. „Im Jahre 1852 gab Douglas in den „Transactions of the Entomological Society of London“ die — von 3 Arten heraus, na von Albitarsella, ella und | fs ſchrieb 1 1853 im REECH einen Aufſatz unter dem Titel: Glance at ake Present State of our E rivolga of the Coleophorae,“ worin fein für das Auf- Ueber⸗ ſeines es unter „Natural History of the Tineina® —N e der Tinen — Wien, brachte git en ber mit der Beſchreibung von 41 Arten, i ine Olivacella fih „Insecta Britanica“ befand. — eine neue unter dem Dieſe ver an Coleo⸗ * in dem mm erſchienen; bhocen = “tren miner pd * ER od I — 19 La Regensburg vorkommend annimmt. Dieſer Schriftſteller be⸗ handelt im fünften Bande ſeiner von Europa“ die Ga Seiten und führt 135 Arten auf, von denen er 95 abbildete. Da die meiſten Abbildungen weg Werkes fer gut und viele Raupenſäcke mit abgebildet ſind, ſo iſt der Nutzen, den das Werk für das Studium Gattung Coleophora bringt, als ein gr KS E bezeichnen. Die Zahl der brittifden Arte aber ſeit 3 nicht unveränderlich dieſelbe er She es find ee 11 dazu getreten, und darunter 8 gan neue, nämlich Squamosella, Siccifolia, Genistae, Inflata, Vir- gaureae, Vitisella, Apicella und Salinella, deren Beſchreibungen — in „The Entomologist's Annuals“ für 1856, 1857, 1858 1859 finden. „Im Jahre 1856 erſchien Frey! 8 De die „Tinien und Péerophoriden er Schweiz“, worin 44 Arten als in der n n wg ählt w „Im folgenden Jahre lieferten SC und Mühlig ge- meinf Je einen Aufſatz über die Naturgeſchichte sp Coleophoren-Arten im „Zweiten Jahrgang der Viertelja ſchrift der Naturforſchenden Geſellſchaft in Zurich. ui Hier find zwei neue Arten — von letzterem Forſcher entdeckt — nämlich Nutantella und n er n Gabriel Koch's Werk: „Die Schmetterlinge des ſüdweſtlichen Deutſchlands“ Te 64 Arten als folde, die in. der os von Frankfurt a. M. leben, aufgezählt. Hier angefügt werden, daß in den Si lebten Jahres⸗ heften der Stettiner Entomologiſchen Zeitung von 1862, 1863 und 1864 drei weitere von Mühlig 2 Golopforen- ren wie C. Musculella, Artemisiae und Asteris, als in nächſter Nähe Fra nkfurt's vorkommend, befrieben. find we eine vierte, die ich im Laufe des verfofinen Sommers als neu auffand und welche unter dem Namen Col. tanaceti der Veröffentlichung und Beſchreibung in Bu Zeitſchrift entgegenſieht. Wir zählen demnach bis heute 160 uns wiſſenſchaftlich bekannte Coleophoren⸗ „Es leidet keinen Zweifel, daß in der Erforſchung der Natur⸗ geſchichte dieſer a viel zu thun übrig ijt. Jede Localitàt mg nach den e aa durchforſcht werden. Es ſcheint kaum too zu ing ein Verzeichniß der in irgend einer Gegend einheimiſchen Coleophoren au Wii ee als eines über egend vorkommenden Gewächſe. ie leicht zu bemerken, Ce natürlich weniger lei ſcheinlich immer die Pi rkun Auffinden * Raupenſäcke iſt den Forſcher; denn die Lebensweiſe der er und die Bauar ihres Sackes bietet faſt bei den br Arten den fiderften An er Species spunkt zum Erkennen ein „Dies die Zuſammenſt — Literaturgeſchichte der metterlingsgattung Coleophora hen wir in auf⸗ ſteigender Claſſenordnung zu Gattungen über. Es würde zu weit gehen und zeitraubend ſein, bemerkte ortragende, jel da e e at zm e der Gattung Coleophora. 30 beſchränke auf die Aufzählung der nun folgenden Genera und wéi deutungen Se —— Lebensweiſe.“ wepe vorgezeigt die Gattungen 1. Ornix (d. h Do der Boge) — 2 scium (das Püppchen) und — 3; Eusmilapteryx = idan gefärbten se T, „Gleichwie die Gattung Coleophor — Scheidenträger ig Gen Geibengenhe, ween ihre (ngn en kurze An- * * Säcke oder Scheiden oft darbieten und welche dann häufig wie mit einem Lack überzogen erſcheinen EEN alg Spinner und Minirer zugleich betrachtet werden könnten, kann man füglich auch genannte 3 Gattungen zu den Mont rene Auch ſie leben ſämmtlich — vorzugsweiſe in ihrer end — in dem Marke verſchiedener Obſtbaum⸗, Laubholz⸗ —.— Blätter; nur die äußere Form der durch den Raupenfraß verunſtalteten BORN ift verſchieden. — Die Raupe von Ornix legt ein Blatteck m und befeſtigt daſſelbe derart auf die Blattoberfläche, daß ſie st dieſem Obdach das fie umſchließende Blattmark verzehrt. — Coriscium und Eusmilapteryx verurſachen den Blättern blaſen⸗ artige Wülſte, ausgenommen die Species Cuculipennellum ; diefe formirt nämlich, wie die weiter unten folgende Gattung Graci- laria, ein von ihr bewohntes Blatt in eine Art Düte, deren innere Fläche von ihr benagt und dann auch darin das Geſpinnſt zur Verwandlung angelegt wird. „Hieran knüpfte ſich die Vorzeigung der Gattungen: 1. Gra- cilaria (die Schlanke) — 2. Oenerostoma (mit trägem Mund) — 3. Cedestis (verwandt) — 4. Argyresthia (in Silber gekleidet) — 5. Douglasia nach dem ea Douglas re — 6. Heliozela (die Sonne liebend) — 7. Tinagma (Erſchütterung) — 8. Choreutes (Chortänzer, vermuthlich deßhalb ſo t, weil dieje Schmetterlinge, fobald fie fi d von einer Stelle einer anderen be egeben, hier, ehe ſie ſich feſtſetzen, vorher ſich en mit einer unglaublichen — zi um ſich ſelbſt — 9. Simaethis pidas Glyphip (mit ausgehöhlten Flügeln) — 11. Keng (die Kämpferin) — 12. Acrolepia (mit ſpitzen iii gue n) — 13. Pancalia (gong ſchom — 14. Blastobastis (?) — 15. ee (die exe e hier aufgeführten 15 Gattungen können ſammt und PAD Mali als Minirer bezeichnet lebt, Wie. ſchon vorhin ermwä in düt nut uſammen efügten eier wi" er? ütenartig 3 gefügten nadeln; je ei ng in Kit EZ Dotiglasia, um Echium erupt} tmärmenb ; unbekannt; Heliozela in Birkenblättern +. agma in Geis⸗ blattarten; Choreutes in den Blättern verſchiedener niederen Pflanzen; "aa an Aepfelblättern; Glyphipteryx be Sumpf- und Haſelknospen; die Raupe ift nod) ſtellen in niederen Pflanzenblätteru; Aechmia ebenfalls in niede⸗ ren Pflanzen; Acrolepia in niederen Pflanzen, fo z. B. Arnica, Gnaphalium, Zwiebeln, Nachtſchatten (Solanum duleamara); Pancalia an niederer Vegetation; die Raupen ſind ebenfalls noch unbekannt. — Die Lebensweiſe der Gattung E mac se nur durch eine Art vertreten it, kennt man noch ni lich von Hypatima weiß man bis jetzt nur jo viel, taf die Spe- cies Binotella um Führen fliegt. „Mit dieſer Abtheilung dürfte nun das Chor ber e A minirer als geſchloſſen betrachtet werden; wenn noch ähnliche Erſcheinungen auftauch chen, fo ift Dote Sie Sg? weife der folgenden Gattungen eine ziemlich abweichend 1. Butalis — 2 2. ar VE dem Guides Mater fe: Stainton benannt); 3 vus —2 4. Endr et); 5. Oecophora (ein agend); 6. dreeë (le), À Hypercalia (jeht 0 $. rech G 3 ſcheinlich wë, 9. erch (die Einfache); 10. Ane 11. Carposina — und 12. Pleurota Aie „Von ida 12 nien welche zum Theil in ge — De Gegend gar übrigen aber an Blättern (dizdeuer ~ we Gol. and Die lm leben, e ge das Genus 8 hervor. Die Gattung iſt nur durch eine einzige Species, nämlich I. cteella, vertreten. Die Raupe dieſes Thierchens findet ſich oft in ziemlicher Anzahl und ringen Verdruß der Les eae de Speij le: or Ge, Vis aumen von Mehl, eis, Gerſte, Bee si Wma A A Bejen a fe fo daß es bei nicht ge- en. — Gracilaria d 20 ng gen leben theils in Blüthen, höriger Aufmerkſamkeit vorkommen kann, daß man die gelochten Räupchen aus — * ſiſchen muß. „Nunmehr ungen : de Topeutis — 2 2. Protasis (Frage += rss 3. Sophronia (beſonnen); 4 Hypsolophus (mit hohem Buſch oder Kamm); 5. Anarsia ie feindlich Geſinnte); 6. Holoscolia (die ganz Gekrümmte); 7 Megacraspedus apa großem Rande); 8. Cleodora! —?; ` Chelaria — ? Parasia (das oberfte Segel), und ein Theil der Gattung Gelechia, über welche ich mir in einer fpäteren Sitzung einige Worte zu ſagen vorbehalte. Sämmtliche 10 Gat⸗ Knospen und , Pllangenftengely theils auch, wie z. B. Parasia, in Diſtelköpfen. Außerordentliche pig i am Schneemonat, 19. Jamar. Vorgelegt wurde eine e Anzahl eingegangener Druckwerke. Der Siret" ua gen von dem hochherzigen Anerbieten der Hinrich'ſchen V sbuch handlung in Leipzig, wache ihr geſammtes we Verlagsbereich mit der m einer beliebigen Auswahl aus demſelben für die Bücherei des F. D. H. überreicht hatte. a ee rſt in kleinen Anfängen beſtehende Hochſtiftsbücherei bei re inafuffehben Zwecken der Stiftung faft ſämmtliche Werke als für fie werthvoll und ki ſchenswerth erſcheinen läßt, fo MA die Verwaltung, unter lebhafteſten Ausdrucke aufrichtigen Dankes, die Auswahl oct abzulehnen und es dem Ermeffen der großmüthigen Verlags handlung anheimzuſtellen, welche Werke Dieſelbe dem Zwecke des Ho och t finden wolle. — zu widmen Ferner wurde vorgelegt, als Geſchenk des Herrn Dm Bürkner MrFDH. Profeſſors der Formſchneidekunſt in Dresden au — RE Mappe. Erſtes Heft. eee Verlags bee : von Rudolf K S Shinn Leiche wir * Boems, — eren Nach der Originalaufzeichnung an J. Schnorr von Carolsfeld, in Holz geſchnitten von H. Bürkner. 2) Wo Barthel Moſt holt. Nach dem Oelbilde von E. Bende⸗ mann in gleicher Größe gezeichnet von H. Bürkner, ap ſchnitten von J. Hot bk. 3) Kunſt bringt Gunft. der Originalaufzei nung: L. a J. zeichnung ner, 5) Sne, und Maiwein. von A. Schrödter, ade von J. Le o w tuh und Kälb Nach der e von G. Hammer, gite von H. Weinem. 7) Bauernhof am Morgen. Nach der Originalaufzeichnung von E. Haſſe, geſchnitten von R. Schwerdtführer. 8) Bauernhof am Abend. Nach der 5 von E. Gaffe, I ee CN F. Reuſche. e Wandgemälde im Ball: und Concert’ Saal wi königlichen Schloſſes zu Dresden. ET funden und ausgeführt von E. Bendemann. In ½ der natürlichen Größe radirt von Hugo Bürkner. 12 Blätter. Mit erklärendem Text von Joh. Guſt. Droyſen. Erf? Drucke von e ate ii wer von H. — Es . Ferner als des Herrn Malers und Bühnendich Morit Blancarts GAFDH. in Dafelbort, — SE M. Radermacher, Maler und Photograph in Duſſeldorf, = Gemälden von Moritz Blandarts, nämlich: Le Schlacht bei Dennewitz. Das 4. ama. dr WE Regiment wirft die polnischen Lanzenreiter. 6. September 2 fi II. Schlacht bei e men 10. — 1813. er pil von Pork führt das e: ge wäer? Dragoner- Ausruf: „Da b "en Waizen!“ Angriff . Marque — * * Li Yorf gue per: reiten Prinz Friedrich von Preußen, dam auptmann im 1. Garde⸗Regiment und ie a bga von sag a der 5 der Litt Sodann als Geſchenk des Herrn Baumcifiers Dr: phil. Karl 1 MrFDH. in Weimar, ein Lichtbild, darſtellend Decke des von der Deutſchen E He Ser Ihrer Königlichen Hoheit der Eiere Sophie von Weiz mes verehrten Geden bates angefertigt nad) ong Egwwurfe des Herrn Dr. Stegmann. — Ferner als Geſchenk TE Herrn Buchhändlers J. St. Goar DH. in Frankfurt a. M.: 29 (XXXIII) Blätter gr. 2. e t gaen, nebſt 17 der Abbildungen n Bildhauer⸗Arbeiten des Johann Gottfried ber, ſeines Sohnes Nadelfo Schadow et der Trans parent = Gemälde des Profeſſors Kolbe, nach Gedichten des re. Berlin e? UCXLIX.. Verlag der . Julius Hübner MrFDH. i in Dres ue Deſſen : Bilder⸗ Brevier der Dresdener Gallerie. Mit Originalradi⸗ — von H. Bürkner und A. See Verlagsbuchhand⸗ lun Rudolf Kuntze. 2 Ban - Radirungen nach den gitt Gemälden der rete Gallerie mit "erfänternden Dichtungen von Dr. J. Hübne II. Deſſen: Verzeichniß nt Königlichen Gemälde: Gallerie zu Dresden. Mit einer ët Einleitung, an über die Erwerbung S Angabe der Bezeichnung der einzelnen Bilder. Auf hohe Veranlaſſung 5 von Julius Hübner. Zweite weſentlich vert bes Dresden, Drud von E. N und Sohn. Tortſezung des Verzeichniſſes eingegangener Oruckſchriſten. — beendet == = Geſchenk; d. V. = des Verfaſſers; d. W des Verlegers; d. H. = des W be Pecuniae nomine ac natura quid senserint Romani et imprimis jureconsulti. fendet Ces, Scheel in Aead. Frid. Halensi. Jenae. — G. d. Univ. Halle die ſogenannten irregulären Servituten nach römi⸗ ſchem a = civiliſtiſche Abhandlung von Richard Co hu feldt „utr. Von der Berliner en ge⸗ krönte eier) Leipzig 1862. — G. d. De fictionibus ad capitis deminutiones rescin- dendas propositis. Diss. inaug. ete. == Richar- dus Cohn feldt, Pomeranus. Berolini . — G. d. Hrn, Dr. med. F. Confeld MrFDH. in Mai De temporis computatione in usucapione. Diss. inaug. ; 1 Otto —— Neomarchius. 1864. Halis Saxon — G. d. Univ ; 6 Causes celèbres du 19ème Siècle. Cour d'assises de Thours (Indre et Loire). Blanc se Guibout et autres. Affaire: dit des télégraphes. Gazette de tri autres „journaux tant de Paris que 55 eo ‘ny Francfort 8. M. — G. d. Verl. Hru. R. B Antiquitates Bomanse in Virgilii Aeneide illus- tratae. Pars I. Antiquitates domesticae. Diss. inaug. ; , Auct.. Christianus Muff, Treffurtensis. 1864. Halis. — G. d. Univ. Halle. x Equitato Romano. Diss. "ec bist. Ait. Henricus Steiñicke, ‘Hannoverants. 1864 Halis- Sâxonam. — G. d. Univ. Halle. gës Fliegende Bite Karl Back in A De fontibus historiae Imperatorum Juliorum. Diss. inaug. historica; Auct. Car. Aug. Knabe, Saxo Borussus. 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. Halle. Histoire du Parlament de Paris, par Mr. Voltaire. Cinquiéme Edition 2 MDCCLXIX. (Ohne Angabe des Druckortes.) — d. Hrn. G. Mandel, Stiftsrath d. F. D. H. De initiis Dennen ante bellum tricen- nale inter Provincias Austriacas f factae. Diss. inaug. historica ; rewi Carolus Platn er, Lipsiensis. 1864. — 6 7 Halis Saxoniae. 5. d. Univ. Halle Jacobi Wilhelmi Imhofii Notitia Sacri Romani pino Imperii Procerum tam ecclesiasticorum quam secula- rium historico-heraldico- nae Ste ad hodiernum imperil statum accommodata et in Supplementum aart genea- logici Rittershusiani initio adornata. Editio quinta ete. studio et opera Johannis Davidis Koeleri, Hist. et Polit. Prof. publ. et Bibl. in Univ. Altorfina. Tubingae pg Joh. Geo. Cotta e.: Anno MDCCXXXII. — G. d. Dr. E. Martiny MrFDH. in Fulda. NN Godefredus. Abelinus. Sive se ripto- rum de Gustavi Adolphi Expeditione Princeps. Diss. cri- tica historica ete, ad Docendi facultatem rite impetran- dam in Acad. Frid. Halensi d. 27 m. Oct. a. 1864 publ. defendet —— Droysen, Dr. phil, Berolinensis. Halis Saxon — G. d. Univ. 18 Wenge SHE ER r. W. F. Bolger. No. 20. u. 21. Martini⸗ u e 1864/65. (Enth. Der ELE Krieg an die CN Stadtver⸗ faſſung.) Lüneburg 1864/65, „B. De ea quae inter Henric gp hae Regem et Christianum I, Picasa Anhaltino-Berenburgensem intercesserit conjunctione. Diss. inaug. historica; Auct. zrnestus Rellstab, Berolinensis. 1864. Halis . — G. d. Univ lle guerite Sebena? und Regierungsgefätäte Fried rid ® * Im III., Königs von Preußen. Bearbeitet böh Dr. A. Cobnf eld. 1—3. Bo, Berlin 1840—42.— d. © Geſchichte der Stadt ce Lie Main, Von Anton rx Fn u, 2. Th. Fran a. M. 1807 u. 1810. G. d. Hrn. G. Mandel, Set d. F. D. H. Archiv für die S Sächſiſche Geſchichte. Herausg. von Dr. Karl von Weber. 3. Bd. 4. Hft. (Enth. u. A.: Johann Philipp von Mainz und Johann Georg II. von Sachſen ema der Erfurter Wirren ua von Prof. Dr. R: ©: Helbig.) Leipzig 1865. — G. d. Hrn. Prof. Dr. Helbig MrFDH. in Dresden. È pier des Herzogs von E Gotha und Alten- g, Friedrich II. Ein Beitrag zur anar ioti Gotha's véi Wedel des 17. u. ba Jahrhunderts. Von Chrift. Ferd. re herausg. nach deſſen Tode von Dr. Adolf Moritz Schulze. Gotha 1851. — G. d. D Aus dem geken’ be Herzoge Friedrich — Stif⸗ ter des „ und Johann, Stifter des Wei⸗ mariſchen u Gan we? Hauſes, de 3 Linie. Von n ck, Altenburg 1862. — G. d. B . * von Dr. XVI. Von der alten guten Zeit, W né Gedicht. — XXII. Von Kreuz S Steinen, ke im ed wen! ` PRES u. in ragion è Gauen. Alt dere 1862 1864. EK „ Geſchichte des Rathhauſes zu Altenburg. Ein geſchichtl. Beitrag zur 300 jährigen o = Erbauung en Von E. von Braun. Altenbur — G. d. Hrn. K. Bad GAFDH. in N me dede biographiſch-hiſtoriſcher Feſt⸗Kalender Gebildete und Henn Ueberſicht der Geburts⸗ und r Haupt - Lebensverhältniſſe der hervor- . bon Kruſe. 1.— Jan. — Dec. 1864.) Leipzig 1864. G. d. Mitarbeiters Hrn. Wüſtemann MrFDH. in Gotha. Ins eriptione s latinae provinciarum Hassiae transrhena- marum. Collegit Carolus Klein. Mogontiaci 1858. — G. d. V. Ode ad Inaugurationem Monumenti Ludoviciani Darmstadien- sis celebrandam composita. Cum notis musicis adjunctis Magni Ducatis Hassiae Seminariis, Gymnasiis aliisque Cantatorum Collegiis dedicata a Dr. Antonio Sehmit t. Moguntiaci MDCOCLVI. WS? der Ewe doppelter Krüm- gef. Naturw. in Marburg am 17. se 1859) . 1859. — G. d. V. De Lineis Curvaturae superficierum. Diss. inaug. mathematica; Auct. Julius Weingarten, Berolinensis. 1864. Halis Saxonum. — ©. d. Univ. Halle. De genere quodam Curvarum orthogonalium. Diss. inaug. mathematica; Auct. Adolfus Hochheim, Saxo-Borussus. 1864, Halis Saxonum. — ©. d. Univ. Halle. Bortrag im Naturhiſtor. Verein zu Hannover am 16. März 1865 über die U der phyſiſchen bag des Mondes von Deen Schultz. Hannover. — G. Ueberſicht der in Petermann’s Geograph. FRE 1855 bis 1864 enthaltenen Karten. oer kartographiſches Blatt.) an 1855. — G. d vof. Dr. A. Betermann, eren e ber P? Staaten von Nord: merifa. Bon I. Calvin Smith. (16 Blatter in gr- «gine Caſſel, Druck u. Verl. v. 1 sae — d. Hrn. Dr. Otto o Bolger, Obmann d. F. Rate 2925 „e im rai si über birgsformen, insbeſondere der Salzburger Alpen. Von sl Keil, Geoplaſtiker, vor⸗ agen in der October⸗Verſammlung der Geſellſch. f. Salz- burger Landeskunde. Salzburg 1862. — G. d. V Nun Relief⸗ me e aus den 8 Alpen. n Aufnahmen und den beſten Hülfsquellen ausge⸗ 5 ag og e? Keil. (Profpectus mit kartograph. Ueber⸗ ſichtsblatt.) Salzburg 1862. — G. d. V. Erſter und zweiter SURE (nebſt Statuten) des Vereins von Fri uri = in Leipzig. 1861 u. 62. Leipzig 1862 u. 63. — Vereins Mete orologiſche ‘a aus Sta kien und Hoch⸗ afien v. dE: von Schlagintweit⸗Sakünlünski. (Aus d. Berich. d. . Mad 22 — = Ueber die Pflanzen- und Thierwelt — ge — nächſt Lienz in Tirol, von Franz Keil. (Bef. Ab kk. zool. bot. Ge. in Wien, die 1850) 4 V. Voyage de Humboldt et Bonpland. I. Partie, Phy- sique générale et relation historique du Voyage. I. Vol., contenant un Essai sur la Géographie des Plantes, ac- compagné d'un Tableau physique des regions équi- noxiales, et servant d'introduction à l’Ouvrage. Rédigé par Al. de Humboldt. Paris 1807. — d. Hrn. Dr. med. Ed. Martiny, MrFDH. in F Die projectirte engliſche Expedition nach Wis Nordpol. on Dr. Petermann. (1. Capt. Ge Osborn’s Plan. 2. Ueber Capt. Osborn’s Plan, A. Petermam’s ES ES an Sir Murchiſon, Prof. d. E Geogr. Gef. n London. — G. d. V. Shine und CH Be ges mit Rückſicht pi ältere und neuere Miſſionsverſuche unter dieſem Volke ıc. Für das Gab Volk bearbeitet von Dr. Adolf Damma nn. Düſſelthal — G. d. V. „ Felix. Mit einem Zeg einer Ze 8 1849. Wohlgem per mm mu. nad Auftralien, we der Führer zu den Gold⸗Colonieen von Neu⸗Süd⸗ Port ZC ee weg Dr. Pr Wohlg „ Berlin 1853 l. Hrn. J. A. Wohlgemuth. Geimatgstunte e “ Zem, des ege Gotha von Dr. Adolf Moritz Schul Band (Geographie, Geſchichte, Naturgeſchichte N “enim x Herzogth. Gotha). Gotha 1845, 46 u — G. d Süd⸗Auſtralien, und d. Verl. Hrn. J. A. See EE des waard, Vereins in — II. . Vereins XIV. Bericht des = fit cin in Gaffel über die pine ge Ke oam 1862 bis dahin 1864. Caſſel 1864. ne e e Offenbacher Vereins für Naturkunde über ſeine Thätigkeit vom 17. Mai Sm bis zum 8. Mai 1864. Offenbach 1864. — . Verein Merkantiliſche Waarenkunde ec Naturgeſchichte der vor shaichften Handelsartikel, mit illum. Abbildungen von Dr. Kr Schenk, pooner pe e Dr. Jonathan Carl Zenker. 1. u. 2. Bd. 1. Dit. (I. Abth. Be eng Le Weier Jena 1831, 1832 u. 1835. d. Hrn. Dr. E, Martiny MrFDH. bai i der 1 KE — un 1864. XIV. 0. 3. u. 4; 1865, XV. Wien. — G. d 88. ©. RU. in Wien. Dar a Zeitung für Berge, Taa und Ji duſtrie. 1X. Jahrg.. 1864 No. 87—104, X. Jahrg. 1865 No. 1— — Zur SE aufgelegt von Hrn. Ad. Neuß⸗ Gili d. F. D. H. Reiſe der „ Fregatte „Novara“ um en 1857, 1858, 1859, unter den Provinzen Auckland Beitr ur Grok der ag 3 eologie jen Se yn von Dr. Ferd. v. „re sg ck rr. Staatsminiſteriums PE. on véi Geology of the Province of Auckland and Nelson, New-Zealand. è from the New-Zealand Government Gazette, No. 28; 14th July and No, 39, of the 6th Dec. 1859). — d. Hrn. Prof. Dr. v. Hochſtetter MrFDH. in Wien. De nonnulis lavis Averniacis. Diss. inaug. minera- logiea-chemica. Auct. Joannes Bernardus Kosmann, Pomeranus. Halis Saxoniae 1864, — G. d. Hrn. Dr. Kosmann Die Diabas- und Laven⸗ n der un Palma. Von Wilh. Reiß. Wiesbaden 1861. d. Hrn. Mor. Morel GAFDH. in Frankfurt. Die Entſtehungs folge der Mineralien in e E ermaf, Ab H — Aufgelegt zur Benutzung durch Hrn. Dr. O. V Die Entſtehung der Eiſenerze. Ein Vortrag, gehalten der en des Vereins zur Verbreitung naturwiſſenſchaftl. tiff in Wien am 4. Jan. 1864 von Dr. Guft. Gem mak. Wien 1864. — G. d. V. Ein Beitrag zur Kee der. Mandel ſtei ne. 7 Dr. Guſt. ik eer SOE a. d. XLVII. ni „Ber. Wiſſ. in Wien. 1863.) — e Analyſe des Seanates von Dobſchau. Von Dr. Gu uſt. i ut (Bef, Abdr. a. d. XLII Bd. d. Sitz.⸗Ber. Ak. d. W. Pei 52 — Zur Benutzung aufgelegt vi Herrn Dr. D. Bolger. Unterſuchung des — von Ditro Von Dr in Sie⸗ Guſt. „ (Beſ. Abdr. a. 6-2 d. k. Ak. d. W. in Wien, 1861.) — Zur Benutzung hatt durch Hrn. Dr. O. Volger Die Kryſtallform Se Triphylins. Von Dr. Gate 9 Bhe bbr. a. d. XLVII. Bd. d. Sitz.⸗Ber. d. W. in Wien, 1863.) — Zur Benutzung anf- ve Zeg an Dr. ©. Bolger. . Catalog einer Sammlung von 675 Modellen in Ahornholz zur Erläuterung der Kryſtallformen der Mineralien, ausge⸗ vom R ae des Dr. A. Krantz in . Pr. 120 Thlr. — d. B. ge Sammlung von 114 Hol; - pra Ebenso. Pr. 10 Thlr. — G. d. V. Verzeichniß der verkäuflichen Mineralien, Gebirgsarten, Ver⸗ ſteinerungen (Petrefacten), Gypsmodelle ſeltener Foſſilien und Kryſtallmodelle in Ahornholz im Rheiniſchen 5 sca des Dr. A. Krantz in Bonn. 7. Aufl. quia gé der Petrefacten der Aachener a. tion v von E h Müller. ei u. II. Abth. pl.⸗ Herausg. v. naturw. Ver. pr. Renan Bonn 1847, 1851 u. 1859. — G. Deferrsidijde 5 Steg, Gemeinnütz. Ore ifer ꝛc. Redigirt von “a Alex. Storie. vg pre CS 7—12. . 1—6. Wien 1864/5. — G. d. H. Vegetations- Anſichten von Küſtenländern und Inſeln des Stillen Oceans, aufgenommen auf der Entdeckungsreiſe der Kaiſerl. Ruſſi ijden Corvette „Senjawin“ unter Capitin Lütke in den Jahren 1827—29 durch F. H. von Kittlitz. Zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage. 34 durch den SE ſelbſt mr e — e ame À af. m. Text.) 5. d. Ve Theb, E ie SS Skizzen Wé Vegetation der Inſel Banga von Sul piz Kurz. Nach dem Holländiſchen 8 von dë J.-K. Haßkarl. (Abgedr. i. d. Botan. FE 23, Jahrg. 1865.) — G. d. V. Reiſen in den Süden von Oſtſibirien im Auftrage der faij. Nifi. Geogr. Sté, ausgeführt in den Jahren 1855 23 * bis 1859 durch G. Radde. Botaniſche Abtheilung zc. 1 bearbeitet von yA von Herder. Bd. III. Hft. I. Moskau 1864. — B. Ueber . A. Rich, von be J. K. Haßkarl. — G. d. V. Lotos, gn de für Naturwiſſenſchaften. XIV. Jahrg. Oet. 1864. Prag. (Enth. u. A.: Eine Unrichtigkeit im Tagblatt d. letzten Naturf. Berf. in Gießen * Ueber Ononis, = pe ve und “gi Phyrmotaxi Von Dr. K. F Schim G. d. V. dun über + periodiſche Entwicklung der Pflanzen im freien Lande des kaiſerlichen botaniſchen Gar⸗ tens zu St. Petersburg nebſt Notizen aus der Petersburger e Von Ferd. von Herder. Hft. I. Moskau 1864. p ZS pak Magazin fur Garten- und Blumenkunde. Zeitſchrift für Garten- und Blumenfreunde und Gärtner. Herausg. u. red. v. Wilh. Neubert. 17. Jahrg. 1864, 18. = 1865, 1—6. Heft. Stuttgart 1864 u. 65, — G. Fai, Handbuch der Obſtkunde. Unter Mitwirkung eee herausg. von F. Jahn, C ucas u. ted. 7.10. u. 12. icf. (3. Bo. 1—3. A u. 4. Bb. er Lief.) “er mie 1860—63. Hrn. Superint. Oberdieck MrFD Vom Pflanzen, Biehen und SES ber u äume. Von Dr. R. Back. Zwickau 1861. Illuſtrirte Monatshefte für Obſt⸗ v Wei ‘ine Organ des Deutſchen Pomologen⸗ Vereins. ei ber ie, tion von Superint. Oberdied in Jeinfen, Apotheker Feat eiſen und wee t's 8 85 in Reutlingen. 1.—6. Ravensburg 18 d. Hrn. Ed. Lucas MrFDH. Kurzer e uber d deu, des De n Sr oon i 4 Ze ; m. Eb. Lucas M Taf Que: für Pao AA Gärtner un nd Gartenfreunde. Pre vom Bomologijden Se, in PAST 4. Jhrg Stuttgart 1860, 62, 63, — G. — Ed. Lucas MrFDH. Abbildungen württemberg. Obſtſorten. Eine Sammlung vorzüglicher Aepfel⸗ und Birnſorten, ausgewählt bei der vaterländ. Obſt⸗ und rg in CRI 1857. Herausg. 2c. von Ed. Lucas. Ravensburg 1858. Auswahl titre ee Kurze Beſchreibung und Angabe der zweckmäßigſten Kultur derſelben. Von Charles Baltet, Unter Mitwirkung mehrer nn des u Pomofogen - Vereins von Ed. 1863. — G. d Alphabetiſches Verzeichniß geif botje und Beie . ichen —— jowie der botaniſchen en Muſeen, Her⸗ verwandten Inſtitute in allen fünf Welttheilen, mit Angabe ihres etes Vorſtandsperſonals, von F. von Herder. St. 1 1862, nebſt 1. u. 2. Nachtrag 1863/64. — V. Begweif er Ze = Greibegärtnerei und Baumſchule zu 2 nig bei Zwickau in Sachſen, herausg. von G. Geitn Pesage — G. d. V. Hauptpreiscourant Nr. 29, über Warm⸗, Kalthaus⸗, Freie landpflanzen und Baumſchulartikel jeder Art der Garten⸗ e von G. Geitner d SS bei Zwickau Sachſen. 1864—1866. — G. d. Guiasiiti der künſtlichen Sap im Forſtkultur⸗ weſen. Ein Beitrag . ee ro Joh. K. Koderle. Wien 1865 a Y D eb tn M Garten. Beide f. "grani Zucht Pflege der Thiere. KE, n Prof. Dr. Brud. v. Jahrg. Nr. 11 u. 12. VI. Nr. 1—6. zë? a. 1864/65. — G. d. Zool. Gef. in Frankf. a. M pe EN Thierleben. Cine e stai Kunde des np reichs, von Dr. A. E. Brehm. 30.—34. Hit. (Schluß der Abth. Zem ). 35.—38. m o gel): — nutzung aufgel ch Herrn Fr. Reiff, SEN, $ | Medicinale Zoologie oder getreue dosen und Beſchrei⸗ bung der mittel⸗Lehre in ri Stiftsrath d. ne 1 Bd. Abb. Berlin 1829 u. 1838. — G. d. Hrn. . © Martiny MrFDH. in, Fulda. e à Schmetterlinge in der Gegend von Frankfurt a. M., von H. Mühlig. (Abgedr. in Nro. 10 u. 12 des V. Za è der Ba: „Zoolog. Garten.“) Frankfurt a. M. Dex Heerwurm in pe: E Ke 9 1864. (Ab⸗ bildung.) — G. d. Hrn. Dr. K. Back GAFDH. in Alten: gr Zeiller's Authropolegiſches Muſeum. I. Abtheil.: Plaſtiſche Porträte in Statuen und Büſten über Menſchen⸗ arten. München 1865. SCH d. Hrn. P. Zeiller MrFDH. A Treatise on Gall-Stones: their chemistry, patho- logy, and treatment. By J. L. W. Thudichum, M.D. London 1863. — G. d. V. On the Composition of Gallstones. By J. L. W. re Di M. D. on Communication. Keplihted Wa i o ical Society Boxen.) — On mo geni of Bile, the Analysis and Theo of Gallstones. By Dr. Thudichum. (Reprinted from the Quaterly Journal of thé Chemical Society.) London. — G. d. V. A Treatise on the Pathology of the bas: inelud- ing a complete guide to its analysis By J. L. W. Thudièhum, M. D. London 1858. — G. d. V. Urochrome, the colourmg matter of urine. By J. L. W. Thudiehum, M. D. (The Hastings Prize Essay.) London 1864. — B. Additamenta ad historiam physiologiae. Diss. inaug, med. Auet. Mauritius ae Weisbach, Sile- sius. Halis Saxonum 1864. — Univ. Halle. On an improved mode of 8 0 e i tious Matter. By J. L. W. Thudichum, M. D., F. G. d. V. remor Programar der höheren Gewetbeſcule in Frankfurt a. M. für SEN Stat 66. (Enth.: Beiträge zur Theorie der cität von Prof. Dr. G. Zehfuß.) Frankfurt a M. Aren — G. d. Gewerbeſchule. — Zur Be⸗ Ueber die elektro⸗chemiſche Theorie der Verwandt⸗ ſchaft. Ein Programm von Dr. C. Frommherz. Frei⸗ burg im Br. 1822. d. Hrn. Dr. theol. ee An GAFDH. in Heidelberg. | pi neues Ophthalmotrop. Zur Cotti der Func⸗ tionen der Muskeln e brechenden Medien des menſchlichen Auges Von Dr. C. G. Theod. Ruete. Leipzig 1857. — G. d. V. Das Stereoscop. Eine populäre Darſtellung mit zahlreichen erläuternden Holzſchnitten und mit 20 e Bil⸗ n in einer cont von C. G. Th. Ruete. Pa 1860, — G. d. V. Unterſuchungen über das EL flüſſiger dez miſcher cr pat von Dr. Guſt. Tſchermak. SS Abdr. a. d. XXX Bd. d. Jahrg. 1859 d. Sitz.⸗Ber d. math. naturw. Ki d. k. Ak. d. W. in Wien.) 1859. — Zur Benutzung aufgelegt von Hrn. Dr. O. Bolger Unterſuchungen über das Volumengeſetz flüſſiger che⸗ De Verbindungen, von Guſtav Tſchermak. Bef. Abdr. d. XXXVIII. Bde. d. Ig. 1859 d. Sitz.⸗Ber. d. math. F, Kl. d. K. Ak. d. W. in Wien.) Wien 1860. — Zur W aufgelegt von Hrn. Dr. Otto Volger, Obmann d. F. D Die Dichte im Verhältniſſe zur Form und Hemi ſchen Beſchaffenheit der N Von Dr. Guſt. alae SS (Bef. Abdr. a. d. XLV, Bd. d. Sitz.⸗Ber. d. W. in Wien, 1862.) — EC Benutzung auf- AS ra Hrn. Dr. O. Bolger. Die awa vo y des 1 r KEE Bon Dr. ons T haar ka d. XLI Bd. tE, sin Se dt 5. ER Ueber einige een OCT LS Son Dr. Gui, Tſcher⸗ mak. ( Abdr. a. d. XLIV. Bd. d. Sitz.⸗Ber. d. k. M. . W. in Wien) — Zur Benutzung aufgelegt von Hrn. Dr. 3: Bolger. Anleitung zur quantitativen gemijden gou Fir Anfänger und Geübtere bearbeitet von Dr. E. Remi bf E 5. Aufl. 4. Lief. (Schluß.) Braunschweig 1864. . De zur demifhen Analyſe der Arzneimittel des Pflanzeureiches. Einladungsſchrift zur akad. Feier des 50jühr. Amts⸗Jubiläums des Hrn. Geh. Hofrath Prof. Dr. Sof. Jan. Schmiderer am 30. Juli 1829, im Na men des Conſiſtoriums der Albert⸗Ludw.⸗ Dodidule va von 145 Dr. Carl Frommherz. Freiburg im Br Se Dr. theol. Brugger GdFDH. in Paste fl Gens folgt.) Verkehr mit den Mitgliedern und Freunden des Hochſtiftes. Vielfachen Anfragen entſprechend, beehren gl ae ai hochgeehrten Herren Stiftsgenoſſen an, ſowie auch alle N W zu erſuchen, $ 15 ire A9 an ihre nächſte Buchhand ur eilige è e orgung D Dy Bet "a demſelben Wege ze? Li uns auch di e (unterzeichneten) ne J. A. Fleiſch in Es a. M. >” = * x + 625 — Beilage zum Flugblatte E Farben-Muſik. Gedanken und Vorſchläge mit Bezug auf das 1725 von Louis Bertrand Caſtel otel Farben-Clavier aus Anlaß eines det nti über die Sitzung des „Frei en Deutſchen Hochſtifts“ we ee e und Blinden- Anſtalten in Deutſchland (Jahrg. M. vom 16. Auguſt 1863 im ‚Organ der Tonbe b. 1863) bon Dr. Matthies’ "> von Juſtus W. Lyra in iere . 68 ff. u. 135 f.) Hierzu eine Steindrucktafel. (Vgl. Berichte über die Verhandlungen des Freien Deutſchen Hochſtiftes u. ſ. w. Fünfter Jahrg. 1864. S Herrn E. Rÿfler Inſpector der K. achten at in EENS, Sie haben mir — Aufſatz des Herrn Dr. Matthias mit der Ueberſchrift „Farben Nut * 5 mil und ich verfehle nicht, age das Folgende zu erwiedern. Wie Sie ſchon vorausſetzen, hat die Uberchrift den Eindruck einer „Seltſamkeit“ auf mich wenigſtens nicht gemacht. Es iſt nicht paradox, die verſchiedenen Künſte, deren Formen und Materialien one mit einander zu vergleichen; ſchon die Alten haben die Muſik flüſſige "gien und die Archi tectur verſteinerte Muſik genannt. n ſpricht vom ſchönen geg ber Theile eg a Sante, der Glieder einer Statue, der Grup- pirung eines Gemäldes. Und mit Recht; denn der "au das eigentliche mie der Tonkunſt, liegt im weiteren Sinne jedem menſchlichen Kunſttrieb als Motiv zum Grunde; wie derſelbe dem Organismus des Univerſums, des iber- — ag Kunſtwerks De 3 offenbar zum Grunde , Wollen Sie für den Begriff des organiſchen Lebens, der Einheit des Manmigfatigen, ein einziges Wort, jo nennen fie den Rhythmus; er ift überall, wo fih das en, neben und nach einander ordnet di: Baaren, T Triaden u. ſ. f. Wo ſich ein Plus rch eine Minus⸗Größe, wo der ſinkende el . j pondirt + Seen auftigerben, wo das ener⸗ giſche Zuſammenziehen "te Syſtole) Herzmuskels der ſanften Ausdehnung (der Diaſtole) vorhergeht: da pulſirt der Rhythmus, der Anfang alles organiſchen Lebens. Er begegnet uns, wo wir das Strenge mit dem Zarten zu gutem Klang verbunden jehen ; und was die Denker und Dichter von Pytha⸗ goras bis auf Goethe vom Wettgeſang der Bruderſphären ge⸗ ſagt haben, es ijt kein Geheimniß für den, der den Rhythmus anerkennt im Aufgang und Untergang der Geſtirne, dem ſel von Abend 4 und * der Scheidung des Lichtes von der Finſterniß; 1. Moi. 1, 4. f. Ich greife ſo weit aus, weil der einzelne Ton, der ſich mit andern zu Kelt ven Tongruppen und Tonwerken von der kleinſten Kuckuckmelodie bis zur größten Symphoniecantate vereinigen will, auch an ſich ſelbſt allein nichts anders iſt und nicht anders begriffen werden kann, denn als Product der rhythmiſchen Vibration eines beliebigen Naturkörpers von geeigneter Beſchaffenheit d. i. von gleichmäßiger innerer Te Der Ton, das Material, woraus bie Tonkunſt ihre Kunſtwerke fich erbaut, trägt ſelber ſchon in f ihrer Organiſation; dieß iſt es, was die Muſtt der und der vernünftigen Rede ſo nahe ſtellt. Die Malerei würde der Muſik an die Seite treten, wenn deren Material, die Farbe, bei der Analyſe ſich als ein organiſches Gebild in ähnlichem Sinn ausweisen ſollte. Das Verhältniß Re y Ton und Farbe mire dann etwa nur das einer dany nannten Proportionalzahl; daß ca = ein oe auch ohne nung wahrzunehmen ijt um Intuition fih ae aufdrängt, möchte ſchon deßhalb 22 "plane gelten, weil d Muſiker von Tonfarben und die Maler vow Barbentönen ſprechen. Ueberdieß reden die Farbenkünſtler von ihrer Barb cn fenta, die der Optifer uns im Prisma, die Natur uns in Regenbogen x . Bevor ich hierauf gebührendermaßen eingehe, darf ich we mit wenigen Worten daran erinnern, daß jedes in der unterrichtete Kind vertraut ijt mit der Idee ſichtbarer d. i. grapbijder Darſtellung der zu Gehör tisi sica e Melodien und Accorde. Wie vollkommen in diefer Be un muſikaliſche Notenſchrift das Erforderliche leiſtet, lernt man doppelt ſchätzen, re man deren Entftehungegeiite verfolgt an der Hand von Hülfsmitteln wie 1856 iisen Geſchichte A. umgartner. Unſere Buchfiabenfirift drückt den t den Sa halt der Sprache nicht ſelbſtverſtändlich aus; nicht einmal sue des Lautes, der den Wortbegriff ſymboliſtren wi d erſichtlich aus der Geſtalt des hag > der ver⸗ ſchiedenen Alphabete. Die Geltung ruht auf ſtill⸗ ſchweigender leberentunſt und > Naht = biftorijdhen Ueber- cee der Anblick einer me ge — dem 2 r ſo wenig, wie dem ngfte, bevor er ET oder Unterricht mr oder cz at, was mit den Dess Formen für eine Bedeutung herz tömmli verbunden nd die nd ehiad die der Meinung find, daß diefes ne prünglichen, nach und auf nach verdunkelten Selbſtverſtändlichkeit nee wiffen aud, daß fie einen W. v. Humboldt zu widerlegen haben, welder f. 3. ſich überzeugt hielt, oy der Uebergang aus einer reinen ia in eine reine Lautſchrift unm unmöglich gs (Vergl. Rich Goſche, wiſſenſchaftl. Jahresbericht in der Zeitſchr. * e? Morgenländ. Geſellſchaft. Leipz. 1860. S. 161.) Unſere Notenſchrift ven Af ift Abbildung i ihres worunter hier freilich nicht der cinzelue Ton „verftanden werden sarge eee aber in unserer No AER GEM wie jede jucceffive zemmer einzelner Gg feine op SC i des reflectirenden Denkens, nur einfache Betannti dem Eindruck de mie euftſhwingungen auf das cane Seen ie Uebung im Unterſcheiden und Ver⸗ binden empfangenen ſinnlichen Eindrücke gehört dazu, den Inhalt ed Tonfolge zu verſtehen, die durch dieſe "SH verſinnlicht werden poll: Der Grund, un unabhängig vom hörbaren u (efen ind zu fex feltenee ift, als die Kunſt, ee Rede till in das wußtſein e liegt in verſchiedenen anderen, nicht allzu ſchwer erkennbaren Umſtänden; keineswegs aber in einer mangel⸗ haften Beſchaffenheit unſerer Notenſchrift. Freilich ift das Notenſyſtem nur um des Tonſyſtemes willen da; das erfundene Nachbild, der Schattenriß, wird nie das Intereſſe deſſen feſſeln, der das erſchaffene Urbild, das Weſen des Tonlebens nicht erfahrungsmäßig kennen lernte. Von der Notenerfindung ab⸗ geſehen, giebt es aber tiefer liegende Beziehungen des Ton⸗ ſyſtems zu Vorſtellungen, die gans in den Bereich der graphiſch darzuſtellenden geometriſchen Anſchauungen fallen. Die Chlad⸗ niſchen Klangfiguren werden in der Atuſti beſprochen; ich will ſie nur erwähnen, um daran eine Beobachtung zu knüpfen, die von den Akuſtikern bisher meiſt übergangen worden. Unter gn bekannten Menge jener Figuren, die durch Streichen einer mit Sand beſtreuten metallenen, hölzernen oder gläſernen, an einer oder mehreren Stellen feſtgeſchrobenen Scheibe mittelſt eines Geigenbogens hervorgerufen werden, befindet ſich wohl auch der Kreis, umgeben von vier krummen Linien der Gattung, éi man in 5 wur von wé ne unter dem Namen der gleichſeitig eae Im t (Fig. 1). Faßt man die gleichſ ige ar erbel für ſich mit einigen 1 geraden Linien (Coordinaten) näher ins Auge, findet man — wie icher im Anhang gezeigt werden foll.. — ſehr leicht ein geometriſch cl acquari Abbild ſämmtlicher Inter⸗ valle der natürlichen Tonleiter oder Naturharmonie d. i. des mad der Aliquot⸗Töne, die nicht nur dem Waldhorn, der ete u. a. Blasinſtrumenten, ſondern auch der Aeolsharfe nat Ki find, und beim ne der nn zur Verwendung e finden en elmho en. Erler S. 37. der —— d 2, 3, 4 x; mit der sb ibingenben Saiten find es, auf zwölf beſchränkt, die genden: in Ve Je Ve Va 9 ý: 9 40 11 Vie ca 0 € 8 ce g D e eet Si Marz deducirt daraus die Harmonie der; va die der arten wird man ebenſo gewinnen oder daraus ableiten melt mart A ite Reihe nur in umgekehrter Ordnung nhan etl | bd — können, her. (S. A Sie feben, hier konnte man weiter „gehen und das har- we x tar = Dreiflangs 4 6 (Ha: Us: 1%) + E. 3 des Aufriſſes cinder Senge Ben Gin. 2 2). Auf jedem es fänd die ſichtbare aber in etwas maffe —— Form, und Gegen nicht ganz fo fel wie die „Muſik der es diefe giebt geſchickt, zu löſen, ine Ge als er zu 7 Aufgabe zur unzertrennlichen Einheit mit dem Begriff der ſichtbaren Muſik verbunden hat. Um s klar voran zu ftellen, fage ich: es gibt allein eine fidt- 5 | ellung der künſtleriſchen oe und Bermätationen, welche ftattfinden zwiſchen den 12 Halbtönen unſerer Octave Ae für fih, theils in Verbindung Vervielfältigungen durch eine Anzahl höherer und aven. Ju der Krithmetif wird die formelle Mög- it es aren — e von Tonverbin- ge türlichen Ordnung unjers t wird die Auswahl für uns jen De die Frage 26 i werbevereins & Geſetz aus dem Gebiete der erfteren zu entlehnen: fo liegt in dieſem Wagniß das Dypothe etifche des Problems. Die Farben- Muſik ift ein Experim Aber das Cri ift Al zum Theil gelungen, * man an die Aufgabe dachte. Das „Organ der Taubſtum und Blinden⸗Anſtalten in Deutſchland“ (IX. 1863. Nr. À S. 168.) gefteht zwar ein, daß der mit einem Apparat des Herrn F. W. Philippy aus St. Johann Saarbrücken, n der Sitzung des Hochſtifts zu Frankfurt a. M. am 16. v. J. angeſtellte Verſuch „auf den . ſelbſt ote allen Eindruck“, auf anweſende „Taubſtumme“ und namhafte Taubſtummenlehrer „ohne alle beſondere Wirkung geblieben“ it. Der Herausgeber, Dr. Matthias, hat aber auch die von m Obmann des Hochſtifts, Dr. Bolger, hervorgehobenen Dinberife nicht verſchwiegen, we (de den Eindruck ſtören und eine „draſtiſche“, ich würde ſagen, eine continuirliche, organiſch homogene Wirkung hemmen mußten. Sie liegen im Mecha⸗ nismus des Philippyſchen Inſtruments, an dem indeſſen eins = wenigften fic) loben läßt, die correcte Anordnung der 7 prismatiſchen Farben in bekannter Reihenfolge — roth, orangegelb, ſchwefelgelb, grün, hellblau, duntel- blau, violett.“ Ob es genügt, dieſe „für die ganzen, und die zwiſchen dieſen resp. Farben liegenden Schattirungen für die halben Töne des Claviers“ zu beſtimmen, iſt eine Frage, die ich nicht bejahen kann, weil dem si der Claviatur be- sapin Unterſchied der fog. zen“ und „halben Töne“ ein gar zu mechaniſcher Begriff von der Tonleiter zum Grint liegt. Sene befannte Reihenfolge, befannt, — ſie der Regenbogen jedem vor die Sinne malt, iſt auch die durch die Phyſik allein gerechtfertigte; die wiſſenſchaftliche Rechtfer⸗ tigung iſt heute gleichfalls allen Unterrichteten bekannt, ſie war es nicht zu jeder Zeit. Auch ohne das Geſetz der E gu fennen 0 beachten A man feit alter ESA in LEE i in Kaleidoſkopen F GH gewürfelt; und an fam jagen, daß a Sort inſtinct⸗ mäßigen Geſchmack und launenartigen Belieben, ja! vom Zufall im buchſtäblichen Sinne geleiteten Combinationen und Permu⸗ tationen farbiger Körperchen von Stein oder Glas Kn find, auf ben zen einen Eindruck zu machen. Es ift wahr, ec eat 2 u . — Material ingt die Form u er Figuren noch durch⸗ aus. Die Pantie Ma Die PA S Stickerei kann ſich nicht meſſen mit der kunstvollen Führung des Pinſels, der das Material der flüſſigen Farben den Bedingungen des agi Princips in der Idee des Künſtlers völlig EN eine beftimmte, nennenswerthe, manchmal beinahe satin Wirkung ift Eee dent visa ornamentaler Betriebe famfeit verliehen, m goldenen Boden des Hand- werfs nur bis an die Gränze ee bag der eigentlichen VARE Kunſt erheben. Die ſymboliſche ey welche das O ment, ſein Stoff und ſeine Farbe durch Verwendung zu Ae beſonderen Zwecken der kirchlichen Paramentit erhält, darf hier ganz aus dem Spiele bleiben. Es reicht hin, daß Sie mir Ki geſtehen, ein taubſtummes Kind hat wie das vollſinnige ſeine Suit an den durch Zufall zuſammen und wieder aus einander geſchüttelten Farbenſternen im Kaleidoſkop, der Röhre mit drei Spiega unter 600 der Länge nach verbunden, mit einem Ocularglas und einem mattgeſchliffenen nen Objectiv, vor welchem ce bunte Glasſtückchen in den Segen, ZS und her gewürfelt werden. Ein taubſtummes Mädchen ſo gut wie jedes andere ſich angelockt empfinden durch . es im farbigen Gewebe, wie fie der Muſterzeichner nach em Chromatoſkop copürte.- Von einem ſolchen Apparat gt ein Auszugsbericht aus den 3 des L zu Hannover vom 28. Oct. 1861: „D Derjelbe ift nur ein 2 Debuſkop. Es bende ſich in dem Kaſten unter den beiden Spiegeln eine kleine mit farbigen LA Bibliothek II. 270) bereits Louis Bertrand Caſtel, das „Farbenclavier“ con⸗ ſtruirte, welches bei dem Niederdruck der Taſten beſtimmte Farben zeigte. Sein Erfolg mußte deßwegen ſcheitern, weil er im Widerſpruche mit der phyſikaliſchen Thatſache, daß rothes Licht die langſamſten Schwingungen macht, alſo die rothe Farbe der tiefſten Stufe der Farbenſcala angehört, unberechtigter Weiſe das Blau zum Fundament erklärte. Die wirkliche Rangord- nung der Farben ward umgekehrt, indem er im Dreiklang ceg den Grundton mit Blau, die Terz mit Gelb, die Quinte mit Roth belegte; der diatoniſchen Tonleiter e d e f g h ſollten die folgendermaßen geordneten Farben entſprechen: Blau, Grün, Gelb, Aurorant, Roth, Violet, Vio⸗ lant (d. i. brennendes Blau). Dagegen ſagt Helmholtz „Tonempfindungen“ S. 221: „Wie das Ohr Schwingungen (der Luft) von verschiedener Dauer als Töne verſchiedener Höhe auffaßt, erregen Aetherſchwingungen von verſchiedener Dauer im Auge die Empfindung verſchiedener Farben; die ſchnellſten die des Violet und Blau, die mittleren die des Grün und Gelb, die langſamſten die des Roth. Die Geſetze der Farben- miſchung führten Th. Young zu der Hypotheſe, daß es im Auge dreierlei Nervenfaſern gebe, denen verſchiedene Art der Empfindung zukäme, nämlich rothempfindende, grün⸗ empfindende und violetempfindende.“ nholtz paralleliſirt dieſe optiſche Hypotheſe ſofort mit einer akuſtiſchen ypotheſe, welche die (ſog. Cortiſchen) Nervenfaſern im Gehör ifft. „Die Verſchiedenheiten der Qualität des Tones, näm- lich Tonhöhe und Klangfarbe, werden zurückgeführt auf die Verſchiedenheit der empfindenden Nervenfaſern, und für jede einzelne Nervenfaſer bleiben nur die Unterſchiede der Stärke der Erregung übrig.“ | ie ir ſtehen wieder vor dem Phil ippy ſchen Problem; oſkops ſcheint uns ein Bor- ir wiſſen, indem d ie ver⸗ in der 27 — ſehr weit zurück in die Geſchichte der Cultur des Menſchen⸗ geſchlechts. Indeſſen iſt auch dieſer Irrthum nur entſtellte, verſchobene, verhüllte Wahrheit, die man zurechtſtellen und von der unklaren Beimiſchung befreien kann und muß, um ihren Nutzen einzuſehen. Wenn die muhamedaniſchen Muſiker in Perſien und Indien die ſieben Grade ihrer Contemplation mit ſieben Farben: Grau, Blau, Roth, Weiß, Gelb, glänzend Schwarz (nach Andern: blendend Weiß) und Grün, in auf⸗ ſteigender Stufenfolge, bekleiden: ſo verſuchen ſie damit nur ihre traumhaften Illuſionen in ein gewiſſes Syſtem zu bringen; aber die Verſtändigeren unter ihnen erklären ſich zugleich gegen die Zuverläſſigkeit und Urſprünglichkeit dieſer eingebildeten Licht⸗ veflere, ſowohl deren Mannigfaltigkeit an fih, als auch angenommene Reihenfolge betreffend, weil, ſagen ſie, „das ewige Urlicht farblos ijt.” (S. Prof. Fleiſchers Vorleſung über die farbigen Lichterſcheinungen der Sufis, geha in der zweiten Sitzung der Generalverſammlung der Deutſ Morgenländ. Geſellſchaft zu Frankfurt a. M. 25. Sept. 1861. Zeitſchr. d. D. M. G. XVI. Leipz. 1862. S. 235 — 241.). Die Brahmanen bezeichnen „das Licht, welches hundert und hunderttauſend Mal herrlicher leuchtet als Sonnenlicht“, mit⸗ telft eines Dreiklangs von Buchſtaben A U M, geſprochen wie das franzöſiſche „on“; es iſt „farblos“ und der höch von zehn myſtiſchen Klängen, die man im Zuſtande der ma⸗ giſchen Contemplation nacheinander hören ſoll: 1) Zwitſchern, 2) Glockenton, 3) Muſchelſauſen, 4) Lautenktang, 5) Becken⸗ ſchall, 6) Flötenſpiel, 7) Händeklatſchen, 8) Poſaunenhall, 9) Donnerrollen, 10) A U M. Dieſe Folge von Halluci⸗ nationen wird beſchrieben in einer Urkunde von der Gattung er fog. Upaniſchads, Namens „Hansa näda“ d. i. wörtlich „Schwanengeſang.“ Windiſchmann, (die Philoſophie im Fort- gang der Weltgeſchichte T. 1470 ff.), hat die Urkunde verdeutſcht und vergleicht damit den „Ausdruck einer Hellſehenden“ (bei Wolfart, Jahrb. f. d. Lebensmagnetism. II. 2. S. 100), es ſei „die Bewegung des Lichtes dem Klang ganz analog, nur unendlich mächtiger und feiner.“ Es erſchien ihr „das Gehirn als Licht, bald heller, bald dunkler, je nachdem die inneren Bewegungen raſcher oder träger waren. Aber nicht blos im Hellern oder Dunklern ſah ſie Unterſchiede, ſondern auch in der Art der Formation der Strahlungen, ähnlich den Klangfigurationen in dem tönenden Körper und in der Luft.“ Zu den beiderlei Unterſchieden des Grades und der Direction kommt ein dritter, die verſchiedene Qualität des farbigen oder des weißen Lichts, hinzu, wenn eine der erſteren verwandte ehrt, „das Gluthroth der Herz⸗ chtend N Indiſche Naturphiloſophen haben von jeher die Farbe dargeſtellt als charakteriſtiſche Beſchaffenheit des himmliſchen Lichts, bei i ir diſchen kommt ſie nicht in ihrer urſprünglichen Einheit und Reinheit, eiß, gelb, grün, roth, ſchwarz. orange, bunt. Für g auch blau nnt; ein Schriftſteller läßt beides aus und È jie waren weiß erfa wu von urſprünglichen, prieſterlichen Reinheit zu Kriegern mit rother, u | mit gelb ſchwarzer Hautf , 111 immt die mythologiſche erung eines imi ottes, i für die Weltſeele zu halten pflegen: den die Brahmanen für È f „Meine Farbe heißt im erften Weltalter weiß, im zweiten gelb, im dritten roth, im vierten ſchwarz (Kriſchna).“ (Dr. John * die RT: Scala das und nach i ihm ſo wie meinen sut über i nen Scala” in der LE N Muir, Original Sanskrit⸗Text I. 1858. p 35. 38. ff. 196.) su beſonderem Intereſſe ſind einige Definitionen des chineſiſchen Werkes Tao⸗ Hp von Laotſe (geb. 604 v. Chr.), worin l a oe een ift ber Urſpru prung des trachteſt es und eck es ta aus J - HJ - WEJ von Europäern wohl Sch Grund + mit JEHOVAH verglichen. ift; der alte Text jagt ſpäter irgendwo: „Die fünf Farben (blau, roth, gelb, weiß, ſchwarz) ſtumpfen das Geſicht des Menſchen ab. Die fü at ine ee. Noten Fe das Gehör des Menſchen ſ. w. Daher kommt es, der heilige Menſch ſich mit * Inneren befehäftigt und fo nicht mit jeinen SUE bemüht u. f. w. u. f. w.” E. R Käuffer, Geſch. v. Oſt⸗Aſien. IL. Reins ée 78. 84.) ay Finden fich Die Fan Ve? Noten” (f, g auch bekanntlich fonft, z. B. in Schottland, statt der voll: 8 diatoniſchen Leiter S E Leben Tonftufen in Ge- brand) ; diefe den Halbton (e-f, h- dx verwendet, hat Int alt von anderthalb Tönen (d-f, a-c). Am ee ks fich Cegtere dar in den fünf Car Di Clavier ais; cis, dis). Bei | bie fünf Stufen: (0 „chung“, (a) „hang“, (a) fio”; (c), kän (d) „gu“. Sie kennen inzwiſchen die beiden Ergänzungsſtufen: (h) „pien-koung“ und (e) „pien⸗ tche“. Vgl. F. H. v. Dalberg üb. d. Muſik der Inder zx. yon d. Engl. üb. ni Zufäten zc. Erfurt 1802. W. Fink in Erſch. u. Grub. Sage, Miederth. Muſi gun arabifche dein "die ſieben Shien ti (äoliſchen) Tone leiter ah c de f g vom Grundton aufwärts mit folgenden Farben der Reihe nach Mere pflegt: roth, 3. Blau, 53 Violett Camillengelb, 6. Ambraſchwarz, 7. Hellblau. Wahrſcheinl ich haben jedoch dieſe Farben nur HEN WW kalligraphiſche) Bedeutung, wie das lateiniſche Mittelalter vom zehnten Jahrhundert an farbige Linien: roth (Clavis F), ke (Clavis c), aud) grim (A) und bleiſchwar 6) (G Ke.) verwendet hat. (S. Baumgartner a. a. O. S. 23 ff.) en Sie mich nun den ſubjectiven Vorſtellungen einer myſtiſchen Intuition, den alten halb in Wahn und Zufall n 2 rn ae einer künftig bloßzulegenden Wahrheit, als bald die klare, von der objectio beobachtenden Wiſſenſchaft ent: dedite pria gegenüberſtellen in einem exacten Auszug aus wenn ich nicht irre, dem bereits genannten Herrn La = berg in Hannover angehörigen Abhandlung über „Licht un b Dieſe wurde ſchon im J. 1859 durch das Neale der E Hann. Zeitung Er n heißt dafelbſt Nr. 75 Febr. Col. 247c., f.: „D ache als phyfita- lijes Rains ift nach der 10955 ärtigen Theorie ein be⸗ ſtimmter Bewegungszuſtand des allverbreiteten unendlich feinen € t. — en der Schwin | $ fo Ser . es werden ſondern Or umfaſſend, genügt der Natur, n den Erscheinen bs der Körperwelt die bunte Mannig⸗ Ger der Liht- und a e a darzuſtellen.“ Nach Helmholtz liegen „die muſikaliſch gut brauchbaren 4005 mit deutlich wahenehmbarer, Tonhöhe zwiſchen 40 000 Schwingungen im Bereiche von 7 Octaven, die überhaupt ee oi atten etwa 16 115 38000, B v 11 macht nach der nämliche Berechnung 33 perd in der Gene die Schwingungszahlen für die Tonftufen C, F, A durch 7 Octaven ergeben ſich aus der folgenden Ueberſicht: C: 33. 66. 132. 264. 528. 1056. 2112. F: 44. 88. 176. 352. 704. 1408. 2816. A: 55. 110. 220. 440. 880. 1760. 3520. Hierbei liegt die von der Deutſchen e e 1834 genehmigte Scheiblerſche * — g zum G „ daß das eingeſtrichene à in der Secunde 440 Schw en zu machen habe.“ Der ... pijen. den Tönen, welche höher als a, tiefer als = mit 792 Schwingungen ſind, und zwiſchen den Farben des ee reducirt ſich hiernach auf einen pue — "eng le Größe durch das 3 Roth macht 451, Violett 780 Billionen Doppelſchwingungen in der Secunde. Die billionfältig geſteigerte Geſchwindigkeit ſetzt ein in gleichem rt ae ſubtileres edium, den Lichtäther, voraus; DES S 3 = = _- = 8 2 = 3 S ke? 3 = * obs 8 + 2 LS: DE S: 2 ke) = er ke) — = ae = 2 2 ke? Sd immer wieder au a n, wenn we ger? Intervalle wé Se leuchtenden Stufen der Farbenſcala eleng EE ollen. brauche jedoch, nachdem d n feſttehende neben dem dehandtungsfühtgen Moment, die Salt ſtändigkeit der Farbenwelt neben ioe Ana gin > = mit dem Tonweſen im Allgemeinen klar gew iſt, umſtänd⸗ Sn Calcul mit ſcharf berechneten Saab anzustellen Runde Zahlen, wenige — werden für das Weitere genügen: ; “ Das Contra-C der neueren Claviere ` * her mit Angabe der entſprechenden S mung“ v. 14. Octbr. 1862 in der Berliner Mufil-Zeitung „Echo“ XII. Nr. 45. 9. Novbr. 1862. S. 356. f.) Nach dieſem ſog. „Diapason normal“ macht alfo die tiefere Octave des Stimmgabelton das kleine a, rund nur 435 einfeitige . oder SOHN Doppelſchwingungen i in der Secunde. ent und n origen bedarf es keiner weiteren rung zu Ka ben Se Heinen Gomm e 435 SA 870 | 450 3 390 8 780 Roth Violett Die volle Octave a — a ift ein größeres Intervall als dasjenige, welches durch die Schwingungszahlen der Säume des Spectrums, der Farben Roth und Violett, gebildet wird E > Eu Doch kann die Stufe a, die Wieder- bolung des . a, bei der Berechnung der Octave nicht füglich mitgezählt werden, da ſie vielmehr einer neuen, höher liegenden Octave zugehört. Der achte Ton fällt weg, und wir behalten deren ſieben, die durch Serlegung der fünf ganzen Töne und Abſtimmung nach gleichſchwebender Temperatur ae i zwölf verhältnißmüßig völlig gleichen Halbtonintervallen ſen. Indem wir uns mit annähernder Uebereinſtim Kate begnügen und das größte Farbenintervall vom tiefften Roth bis zum höchſten Violettrande (=) ſich decken laſſen mit dem muſikaliſchen Verhältniſſe der großen Septime a — gis = c — h ze 750 : finden wir es leicht, aus den drei Grundfarben Roth, Gelb, Blau durch Miſchung und fortgefeste Ze neun Zwiſchenfarben zu gewinnen, ſodaß für jeden der 12 Halbtöne der chromatiſchen UE Chroma oder Farben aus der Scala der jei Farben zu Gebote Fi tufen der ch Tonleiter von A und H, man kann fie jedoch ſelbſtverſtändlich auch mit jedem andern Ton unſerer Tonleiter beginnen laſſen. 5 6. 7. 8 . 10. 12 cis d. es, d, f. Aso BERE: Ki 2 F 5 <= n d 5, 3 Rei eet de se. Er ne .... ie jen Se de en S Pe «Ra debe Pisi È SS Ce & a sa = & & H. €. cis. d. dis. e. f. fis. g. gis. a ais. Zu bemerken ift, wie die drei Grundfarben Roth, Gelb, erie 2 den 8 von ‚großen Terzen auseinander wiſchen den auswärts Terz, welche, em Bir faben, Som bei Gelb (und Griin) die Weite der Aether⸗ | G5 gie wae = De farbigen W Geh — ad err erz Hauptmann armon Vermittlerin der auseinander fliehenden Gegenfäge ganz — 29 die Macht des ſtarken Bindemittels, Kraft deſſen — um nach Hauptmanns Art mit t penes „dem Dunklen“, von Epheſus zu r — „das mit ſich ſelb ſt entzweite Eins wieder mit ſich zuſammengeht, wie die Harmonie des Bogens und der Leier.“ rfarben (Roth und Auch die ſogenannten bd gsi Grün, Orange und Blau, Gelb und Violet ꝛc. ꝛc. 20.) find zu beachten; ſie ſtehen im Berhälmiß “ants muſikaliſchen Tritonis, dreier ganzen Töne (B-e, c-fis, d-gis Ee. $ wäre vielleicht eine paſſende, gewiß nicht ſchwierige Aufgabe für taubſtumme Malergehülfen, unſere zwölf Schat⸗ ; Bites pad prismatiſch gebrochenen Lichts in angegebener auf zwölf Kartenblättchen mit Aquarellfarben oder oe zwölf Elfenbeintäfelchen mit Miniaturfarben darzuſtellen. Ich denke mir die Blättchen oder Tafeln in Streifenform nicht breiter als gewöhnliche Claviertaſten: ſie könnten alsdann mit⸗ telſt eines leichten Mechanismus an den hinteren Enden der Taſtenhebel jedes gewöhnlichen Claviaturinſtruments dergeſtalt angebracht werden, daß ſie beim Niederdruck über dem Körper des Inſtruments ſichtbar zum Vorſchein vim und 3 e we als beim Abheben des Fingers wiederum verfänfen. man anſtatt der Streifen etwa Glaskugeln, ect im Duets meffer, wie fie von Knaben zum Spielzeug verwendet werden, oder farbige Kryſtalle, von hinten durch eine glänzend ſchwarzt Folie gehoben, von vorn durch blendend weißes Licht ahlt: ſo Sch wohl ein unterhaltender Effect des Farbenſpiels für Jun d Alt mit einiger Gewißheit zu verbürgen ſei. Der⸗ ſelbe ließe ſich noch ſteigern, wenn man eine breite, niedrige Spiegelwand oder eine Combination von winkelförmig zuſammen⸗ geſtellten kleinen ie tae Datt des ſchwarz polirten Grundes hinter die Kryſtalle jette (Fig. 3 AN E zweier Spiegelchen im Bante if. — er Kryſtall, beim Taſtendrucke fteigend). — Spiegelreſlere SCH man ohnehin dann beibehalten wollen, wenn man, was vielleicht Manchem am Nächſten liegt, Büſchelchen von Stickwolle oder Flockſeide, kirmasam e oder Seidenbandſtreifen u. den zwölf Farben ausgewählt, mi walze einer Vogelorgel, einer Spiel- uhr oder dgl. in 9 ſetzen will; das oben angeführte Chrome hat für dieſe Weiſe der Anwendun g eigentlich die techniſche Methode bereits ausgebildet bis auf = Punct, der unfer weſentliches Augenmerk geworden ift, die Befeitigung des abſoluten Zufalls in der Paarung und KSC AE ber Farben mittelſt ſyſtematiſcher Anordnung derſelben dem nogeſetz der Farbenſcala. Dieſe letztere mit der Tonleiter für den fono von 12 chromatiſchen Halbſtufen oder einer einzelnen Octave zweckgemäß zu combiniren, iſt na Vorſchlägen und e E ſchwerlich noch ein ungelöſtes techniſches Problem zu nenne Eine nicht blos techniſche Frage, eine Schwierigkeit im Princip tritt aber in den Weg, ich muß es eingeſtehen, wenn wir von der einzelnen Octave zur entſprechenden Paralleldar⸗ ſtellung von mehreren, von drei, fünf, ſieben Octaven weiter gehen wollen. Um uns vor Beg riffsverwechſelung zu 1 müſſen wir hier nach He elmholtz SE daß die qualita Verſchiedenheiten der Tonhöhe (mit Einſchluß der Klangfarbe ſich decken mit der angeborenen Ts der Empfindungs⸗ weiſe (Stimmung) unſerer Gehörnerven; aß für die ver⸗ ſchiedenen Farbentöne vom tiefen Roth bis zum EC und Violett verſchieden o „ah Geſichtsnervenſträn nommen or’ Unter ie om : immien Fäden mannigfaltig galt vom akuſtiſchen, aber auch vom optiſchen Sinn, deffen ange⸗ WI i ſpontane Reflexe bei jener . & als j wegungen deutlich von ihr er achtet wurden, und zwar nie 3 ober Gen 1 zitternd und bebend, d dak fih leid: ie des Lichtes fei dee Klang ganz analog, nur unendlich mächtiger und feiner.“ * Ki Wolfart bei Windiſchmann, die Philoſ. x. S. 1476). Die iefe, die Höhe von Zonen und Farben „hängt nur ab von der Schwingungsdauer oder, was gleichbedeutend ijt, von der Schwingungszahl“. Erfahrungsmäßig ift die niedrigſte und höchſte . der ſichtbaren Farben in dem Zahlen⸗ intervall — 780 a 1 PERA die 8 snes den jours dors n; jene, die Farben, haben den [rm einer Hitt größeren Geſchwin⸗ digkeit der Oscillation, dieſe, die Töne, ſtehen uns in nnendlich größerer Menge zu Gebote: nach jeder von beiden Richtungen, der Tiefe, wie der Höhe, dehnt ſich ihr Gebiet über einen ver⸗ e Es wäre nichts verkehrter, als den mangelnden Umfang Se Farbenfcala durch mechanische Steigerung und Minderung der Intenſion prier ae! verdecken oder aufwiegen zu wollen m deſſen Mitte zwiſchen der gelben und grünen Schicht bas inte u zu „einen deint: fo bleibt das GE ungebrochene weiße Licht doch ohne Zweifel intenſiver; es entſpricht aber *. Gntenftit oder KC des Lichts nicht Leg die Höhe der Oct tavfdidten ‚8 ift vielmehr H „die Pixie 175 Klänge“, was — wie jene ‘Delight 5 der Weite oe “sa des Licht- at nad Helm mit der Breite (Amplitude) der See o tönenden "Körpers wächſt und abnimmt.“ Die dynamiſche Gewalt, die materielle Breite und Fülle kann die qualitativen Gigenféaften eines Sinnen- eindrucks nicht erſetzen; die Maſſe der aufgetragenen Farbe bietet kein Aequivalent Zu Én leere Stufe, für ein dunkles gordn der Farben. Ich bekenne, daß ich die ſer Einſicht ungeachtet in Verlegenheit bin, anſtatt der nach der Tiefe breiter und breiter, maſſiger und maſſiger werdenden Farbenfelder od Herrn Philippy das Richtige mit ech? an die Hand zu geben. Nur Vorſchläge zur sen on Berädfiótigung will ich zuver den St e der Bemühunge E ie ort- ſetzung der Verſuche, welcher auch in Frankfurt ermuntert worden iſt, kein vergebliches Wagniß ſein, und na Erfahrung lehren Ri Za Reſultate zu gewinnen. Beſtreitet doch auch Dr. Matthias nicht die, für meinen Ge⸗ se ij ait Wahrheit 83 Möglichkeit, daß in Sache v dor die Keime zu weiteren jetzt noch nicht zu n Entw cklungen liegen. Vorbereilet iſt mein Hauptvorſchlag gewählten Ausdruck „Octapſchichten“ ri rrelat zu im © i Se die her Streifen e Regenbogens dienten uns bis r als Analoga der 7 oder 12 tönenden Stufen der diatoniſchen oder chromatiſchen Leiter einer einzelnen Octave. Die Farbenſchichten können in zee Potenz vielleicht zugleich als ebenſoviele Parallelen zu 3, 5, 7 oder mehr über einander liegenden Octaven angeſehen und verwendet werden. Kurz und deutlicher zu reden: man ſtelle das beſchriebene Sortiment von 12 Glaskugeln oder dgl. auf dieſelbe beſchriebene! Weiſe Zmal, Smal, Tmal, Imal oder häufiger unverändert her; die einzelne Kugel von a 8 des einzelnen Taſtenhebe 18. Daneben aber mache m 7, 9 oder e Kë Glasſcheiben, durcfidtig, abet | BR ; bat man deren drei für drei Octaven, gelb, die der tieferen roth, die der He ta bran Sig Für = at von 5 Leiner g des Vergleichs auf O IC erweiterten Umfang vor unſern Ohren en, eben Ban zunöchſt die bekannten hebber demi 30 fließt“). wiſchenfarben als röthlich⸗orange, ran x x. Ger in mi erft eeh Erihöpfung aller andern Möglichkeiten, d. h. niemals, würde man unter der erdbraunen noch eine + arate, über der himmelblauen eine lichtweiße Série zuzuſetzen en. Jede dieſer einfarbigen Scheiben hat Virna, È vor den ſämmtlichen 12 Glaskugeln mit den 13 Farben einer vollſtändigen Octav in ihrer Ordnung aufgeſtellt zu De dergeſtalt, daß bei vorn einfallendem weißen Licht zugleich der Schimmer je Farbe fih über die ſämmtlichen Kugeln ihrer Octave mit ergießt. Die Färbung dieſer Scheiben muß WË eine möglichſt milde, wenig — det ſein und deren ichtigkeit nicht adzufee beſchränken. Mittelſt Nana es auf Streifen vo ee bergeftlité Farben- octaven unterſcheidet man auf dieſelbe Weiſe mit noch leichterer Mühe dadurch, daß man ſämmtliche 12 Streifen für die mitt- lere Octave mit einem in ſchwaches Goldgelb eingetauchten Pinſel SE d Farben für eine tiefere Octave werden ebenmäßig n rockenwerden mit einem ſchwachen röth⸗ = Zon 5 9 für eine höhere mit einem bläulichen Dufte angehaucht u. ſ. w. Zoe (j. o.) fügte zu den drei Ka dfarben blau, Licht, woraus die Farbenſchichten ſich entfalten, und die Finſterniß, worin ſie er unterſinken. ie Praxis wird es wagen wollen, meinen Vorſchlag in dem Sinne zu verändern, daß ſie den Farbenſcalen für die höheren aven ſtufenweiße lichtere, für die tieferen immer dunklere Farben⸗ qualitäten leiht. Obige Scala der Tinkturen 1— 12 erweitert ſich dann aufs einfachſte nach — Schema für ſieben chromatiſche Octaven zu 84 Farbent Detave I: 1. 2 88 SE es 12 SR II: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12 — III: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 1 ee ee = 1 2 3. 4 5 6. 1 8. 9. 10. 11. 12 Mittleres Licht. — V: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12 Etwas dunkler. MI: 1. 2 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10, 11, 12 Faſt dunkel. . O. 0 1 8. 910. tL 10 Wären. Das falte Blau, das warme Roth wird jedod mit den un- zähligen pofitiven Zwiſchengliedern und Seitenverwandten aus der Familie des Spectrums in der Theorie den Vorzug ver⸗ dienen vor dem iaram und abſtracten Gegenſatze zwiſchen 38 und DEL weiß und ſchwarz mit d'en ſchmutzig nega- tiven a „dem lebendig⸗todten of — es nicht übel, daß ich Berit dem zu 1 be ae, der gelehrt hat: „Grau iſt alle Theorie“. wahr, zwei Bäche, demſelbigen Berg, aber in ver⸗ E regioni entquollen und auf verſchiedenen Abhängen hinfließend, ſind das Spiel der Farben und der Töne ijt es baffelbe Meer, dem fie e wie ſich unfre Hafe von der Hunte trent, um durch die Ems die Nordfee zu erreichen, pa ihre Schweſter ous der Weser eben dahin em ſchadet es, wenn man hier und dort an K Ze SC die Wellen beider fid vermählen, ein Bach in der Zeit der Dürre wie des Ueberfluſſes dem andern und deſſen vana Gaben feiner belebenden Friſche, feiner befruch⸗ tenden Kraft mittheilen kann? Sollte Herr Philippy zu St. obann Saarbrücken, oder Jemand spay — Herr Lands⸗ derg in H. wurde ſchon vor Jahren d aufmerkſam ge⸗ macht — ähnlichen Ideen und Projecten proce Folge geben wollen; ſo möchte ich daher ſchließlich anrathen, daß man doch ja (wenigſtens vorläufig) SE abjähe, das „Sarbenclavier" als ſelbſtändiges Inſtrument für zu bauen. Man con⸗ ke daſſelbe vielmehr als Nebenapparat an einem gut ge beiteten Pianino oder tafelförmigen Pianoforte mit Aufbie i fig einigen ornamentalen Geſchmacks in der äußeren Figur ) Der tate fpielt Bier an auf eins der pue hei e 4 nannter Gabelung („Bifurcation“) eines Flußl ganz in der Nabe fines Wohnortes Osnabrück ug Anmerkung von Dr. Volger. 4 el des Garbenjpiels, fei es daß man gleichformi Gefa ers beide zuf von beiden für D zur Anſprache gebracht werden können; indem es möglich ſein wird, mit Hülfe zweier Regiſterzüge bald die Farbenkryſtalle zc., bald die Tonfaiten gegen die Wirkung der fot perren. ` sët Ko das ei agte, weiß ich augenblicklich über den im „Organ Dr, Matthias öffentlich er pe PE Mal in un geroerd Jahrhundert angeregten Gegenftand an die Hand zu geben. Ich vermuthe jedoch, die ea theoretiſche Seite des Problems würde beachtenswerth erläutert werden können durch den Dr. Guthe in Hannover, welcher, chen oder was ſonſt vn Mechanik des Taſtenwerks zeitweilig abzu⸗ 31 mir perſönlich zwar eer un, Herrn Landsberg laut g mit meinen unm geblichen Gedanken in der Sade — 3 og vee i 5 Wollen Sie, geehrter Herr Inſpector! diefe gegenwärtiger Faſſung durch Herrn Dr. W oder * zur Kunde jener Frankfurter Gelehrten bringen, die Philippyſche „Erfindung“ N „wichti worden ift, um in einer Sitzung de werden“: gegen auf S Ke einigen Jahren ei ig genug befunden e Hochſtiftes vorgezeigt zu fo a einer betreffenden Verwendung nichts ent- Ihres ergebenen Juſtus W. Lyra. Osnabrück, 7. März 1864. *) Zum - kann ich verſichern, daß Maler und eg en Grundgedanken einleuchtend gefunden und fih billigend gegen mich darüber ausgeſprochen Wd. Anhang. Zur ite en en meiner. Bemerkungen über die natürliche Tonleiter oder das Syſtem der Aliquot⸗Töne gebe ich hier nachträglich einige Andeutungen für eine ſorgfältigere — Darſtellung, Unterſuchung und Berechnung des Gegenſtandes, zu welcher mir die Mittel feh Ich glaube der bekannten poſitiven Naturſcala deren rates Gegenbild an die Seite ftellen zu dürfen: Bei der pofitiven (aufſteigenden) Folge, wie fie bekanntlich die Natur r ergiebt, bildet der harte (Dur⸗) Dreiklang c eg oder a cis e u. dergl. den Kern; bei der negativen Nachbil⸗ — à oder Umkehrung in ice Reihenfolge der weiteren und engeren Intervalle finden eichen (Poll) Dreiklang a ce oder c es = u. De an belies Statt. *) Die große Terz erſcheint dort unter, hier über der fleinen Terz. Ger der Hand, daß es zur Ableitung der negativen aug der pofitiven Tonfolge keiner weiteren Operation . als einer meer Vertauſchung der Zahlen (1, 2, 3, 4 d x.) für die Vibrationen und der Zahlen (1, Var Vey Je, 2c.) für die Saitenmaße; denn A erfordert die zwöl flache . mad inzwifchen nur den zwölften Theil der Schwingungen pu e und umgekehrt. Ferner bleibt das Geſetz der poſiti d der negativen Tonfolge ſammt den Proportionen der auf men <> folgenden Intervalle frets daffelbe; der Ausgangspunct der Conftruction mag im gege- Tonvorrath Been werden, wo oe will, 4 B. anfteigen bei C oder bei A, abſteigend bei e oder bei g oder = lb etwas als eine etnie Gc — — d ber mai 3 ECH anderswo. Dieſem entſprechend kann man auch ohne Zweifel in dem empiriſch gegebenen Vorrath unſerer (12) Sta und. gemifchten oder doppelt gemiſchten Farben nicht bl — Grundfarbe, ſondern jedes andere ſonſt beliebig e In . der Farbenfcale zum Ausgangspuncte paralleler Sonne eg en. Mit anderen Worten, man kann Roth auf C, A, e, 9 oder jeden anderen Ton der chromatiſchen $ Notenleiter — — ek Complementärfarbe Grün an deffen Stelle ſetzen Geſchieht ER legtere, fo fällt — ed, indem die Gomplementirfarben Rot erſten zwölf Stufen der Naturtonleiter nicht lacht att Les gleiche : suena erſcheinen können. an ver e Blaugrün. 12. g Möthlich orange. 12. (Grim?) (Roth ?) fis Gelblichgrim, 11. fis Röthlich violet. 11. e Gelb. 10, e Violet. 10. d Orange. 9. d Blau. 9. c Roth. 8. e Grün. 8. b BViolet® 7. b Gelb. oa? e Bhuugrin - 6. g Nöthlid orange.» 6. e Gelb. 5. e Zielt: 5. e Roth. 4. e Grün. 4. g Blaugrün. 3. g Röthlich CH. . o Roth. 3.0 Grün.. 2. e Roth. L e Grün 1. Go in auffteigender (pofitiver) Rei S conſtruirt man abſteigend (negativ), ſo fällt in dem genannten zweiten Falle Roth in die Nähe von B oder A b 2 punct e vorausgeſetzt. Man fehe: Grün. e Roth. 1 e or 2. Grün. e a Gelbgrün. 3. Nüöthlich violet. a Roth. 4. Grün. e e Blau. 5. Orange. e a Gelbgrün. 6, Röthlich violet. a fis Orange. 7, Blau. fis e Roth. 8. Grün. e d Violet. 9. Gelb. d Ve. Plan. 10. Orange. c B Blaugrün. 11. Röthlich orange. B (Grün?) (Roth?) Kar Gelbgrün. 12. Nöthlich violet. A Blau und in allem 24 Wehen fur jede ee ganz li den 24 zur Hälfte poſi⸗ tiven, zur Hälfte negativen Naturſcalen, die ſich aus den zwölf Tonen der grande Tonleiter entwickeln laſſen. Um noch SW als 24 N atur ricale in erhalb her Grünzen waters Inst Dane d albtöne) deſſelben i in flcinere enbarmoni;de Intervalle (Drit- 3 8 oder Viertelstöne) ſpalten. Dieß iſt eben ſo wenig practiſch, 3 man nöthig hat, die mit 13, 17, 19 und anderen ; en zu ae on der Naturtonleiter in Betracht zu ziehen. Auch b Beſchränkung auf unſere zwölf den Guiervalie vot Octav ra Grund- und Ausgaugspuncte unſerer Conſtructionen und auf die zwölf erſten Stufen der Naturharmonie als Glieder eines jeglichen derſelben breitet ſich eine merkwürdige Fülle von Varietäten vor uns aus, in denen nur ein einziges Geſetz lebendig iſt, und doch viele durchaus jelbftändige, verſchiedene Formationen zur rf en. O wir uns noch auf dem ganz elementaren * der gef ſetzmäßigen ee aus den es n der Optif und SE Dier finden, es doch anden, daß der Wechſel e Îc "möglichen € Een bei der Unerſchöpflichkeit des Ma⸗ terials leicht eine ſinnlich überraſchende Wirkung üben kann È are men wenn der reiſende Bigi, Satan 1 8 es würden ag mish Ge a w TONE na der Beleuchtu i ung i: „das uge durch ihre mannigfache Seiten anf das dus Höchfte ergöten. ein Berouftjein in- den eg? Stoff zu bringen und die te ami em auf ein nos Biel au muß ek Spiel des Zufalls, das am Ende doch n | Coes ite ſchaffen, nur die e Trimmer 5 ammenwürfeln, keine Wun⸗ t Scar jen Gite * Bean „auf dem ; 32 jedoch recht erft zu fih ſelber kommt, Ge es in der ſchen Beſchaffenheit des auf elementare Weiſe Stoffes deſſen Beſtimmung für höhere Zwecke des N Ordnungsſinns, den inneren Beweis lew äußeren Braud- barkeit und die Vorbedeutung des Erfolges feiner für pari m flarem sui wo möglich mit mathema- tiſcher Gewißheit eingeſehen hat. Unſer affini ift durch das Bisherige wohl hinlänglich erweitert, um bei dem 2 ſuch, ein geometriſch anſchauliches Abbild De Intervalle r x on zu ie deffen Wen re M optiſche Fach von felber zu geftatten ky mich darauf b eſchrüänten di uf ga genannten Gliedern der 24 EC ae “re urſprünglich parallel la den erſten zwölf Stufen der muſikaliſchen Natur- tonleiter darzuſtellen in Geſtalt von Saitenlängen oder von geraden mathematiſchen Linien, die ſich in näher zu erläuternder rt gg wie beſtimmte Ordinaten einer gleichſeitigen yperbel 9 Den Gegenſtand gemeinfaßlich darzuftellen, verzeichnen wir die Saitenlänge eines beliebigen tiefſten Tones, e genannt, zwiſchen den beiden Buchſta a — und X12 (Big. 2 dÉ gerade Linie O Xis ftehe in O ſenkrecht auf einer 0 5 en Sarna Länge; Ber zwölfte Theil diefer —— ſei n trage dieſen Theil auf der erſten Linie zwölfmal 46, to ug = die Abſchnitte O en, XI x?, x? X,, Xii xt? Zu gleicher Zeit werde die Porisontale 0 ye È zerlegt, daß O y? die Hälfte, O ys ein Drittel, O y: ein au 12 (= ein 3w öttel der ganzen Länge ; Conſtruirt pe miehet die a X'0Y7: oder O zt, ferner O Oz oder Xn Om zie fo fiegen in allen die amiens O gegenüber jtehenden Winkelſpitzen 2, z°, 28, 12 er krummen Linie, die ſich näher beſtimmen läßt erg ba 0 yperbel, deren Aſymptoten die Coordinatenaxen Y, deren Centrum der Punct O. Anmerk. Siefigen Deepen verdanke ich die. freundliche Mit- theitung — Obfervationen, die zur Beachtu LE kundige Lefer hier unverändert eingeschaltet Stien mögen, dire der Saiten, Wink d O Y fein rechter, fo würde man eine allgemeine Hyperbel erhalten, deren Glei * = = deren Aren a, b find. E . bie, GK Gleichung Der Mittelpunkt aie zë ven wäre a e O, der Coo s i RT sine tiara. Hyperbel, ſpräche der Kreis y? >< x m, deſſen Mitt m.. ` ge Guten dev gleichſeitigen daß m ach bekannten geometrischen Voraus⸗ 0 2 zi, 9 * O z™ einan Dieſelben ‘tines cime De Größe, die i in pio en Verhältniſſe zu der oben = d geîe egter Linie O x mt Geraden Sei „ (x—y) pati x, fo o st man x? — y? = Le Nach einer asus * (x> We ber einen Terz / unter e, der reinen Quinte 2 Praxis; fo- 34 — unter as oben verzeichnet ſteht, nicht unter es und g, wo man es nach der goë? Temperatur allein zu ſuchen hat. Es ergiebt nämlich der e ſche rein entwickelte Quintenziefel “ir die diatoniſche Tonleiter die folgenden Reihen von Proportionalzahlen mit ihren Differenzen: JJ PPP ` = 6/9 8/5 3/2 Sla Dix es 1 8/9 a3), 3/4 - 273 Ze 8/15 Lie — — — — — — Tr — — ~ — — — i i Lë j , 2 2) 25 Vas Pio Me Urs Pis Vas La Vas Yeo se Ves Vas 25 8 gleich ſind SH einmal bie Differenzen der N Semitonien E F 140 und He "45; keine chromatiſche ble ftufen, Gen wd Ganzſtufen ſind die beiden Inter⸗ valle G A, A H, welchen ausnahmsweiſe die Differenz Si conſtant ae üt. Ind effen fällt on diefe Ausnahme bei Seite, wenn die Proportionalzahl % aus irgend ge Grunde variirt. A fol fid) zu D 5 ja verhalten, G zu dem Grundton C; es ‘olf die Quinte dazu ſein. Daf gilt von a % zu d %; man wa aber ein anderes a 16/7, wenn man den Grundton d % durch Multiplication < 2/, in die Quinte . — Der Unterſchied zwiſchen a % a 16/7 ift das Komma ‘Ass, etwas kleiner als das W eines Zwölfeltons. Ich brauche nicht mehr einzu⸗ gehen a bekannte Rückſichten, welche man dieſen und ibn lichen Erſcheinungen bei RUSSE und practiſcher Behand- lung >. Tonleiter zu widme Zum Schluſſe ſei nur noch einmal daran erinnert, daß eine conſtante Reciprocität zwiſchen be Saitenlangen und den Schwingungsmengen ob- waltet. Man braucht obige Dimenſionszahlen nur einzeln umzukehren, La die zugeht am Vibrationszahlen zu⸗ nach dem ie Quintenzirkel be⸗ finden; die ſind : rechnet, für tie dialoniſche Tonleiter urta c 2 a h- 3/2 5/3 15/ Für die chromatiſche Tonleiter a) aufwärts: C Ob DIE E F Fis G Gis A Ai H e 1 2% Vo % Va % % % Sie Ys 225/198 154 2 b) abwärts: e H B A As G Ges 2 we. Va 4/3 F E Es 6% ½% "e Lie Rah Capello a ore- 410: fibe: Se vgl. Helmholtz a. a. O. S. 29) geſtaltet ſich eine ergleichende Ueberſicht der mathematiſch richtigen und der went, gebräuchlichen Inter- valle mit ihren Differenzen alfo: - D Des C JA 1645 1 Ver Vans Mathematiſche Temperatur. cis . dis fis Tt} e f 5 sa . a 440 469% 405 528. 550 . 586%, . 618% . 660 . 704 . 733% . 782% . 825 880 SE k 29% Sat - 33 . 22. 36% . 32%, . 41% . 44 . 29%, . 48% . 42% . 55 renzen variiren zwiſchen 22 und 55. | | | | | | fl ze D 2 ag i " wr = | 35 — Gleichſchwebende Temperatur, in Decimalen. * = = £ = 2 a =. - a 8 h “dla gle dis e Coi dE E 440 „e 4 493% 828. e $ 587 Gi 6 659n 6 6984, . 59 783% . Lea . 880 — m D Im D Ir + 217¹ + 3, D si + Sa e 39, . a. . ak E . 49,30 Die Differenzen wachſen ſucceſſiv zwiſchen 26,6 und 49,30. Ausnahmen innerhalb der Progreſſion begründet nur das Intervall des kleinen Halbtons, das bei c. cis 21,11 und bei d. dis 44, zur Differenz erhält. Bei dieſer Gelegenheit erlaube ich mir noch die Mit⸗ theilung einer graphiſchen Skizze des inneren Gehörnervs (scala rhythmica) Fig. 9, nebſt 2 Fig. 10, Lyra mit ganzen geradetönenden Chorden 2, Fig. 11 mit vorn eege (Doppel-Chorden) 125 — vo ke ber "and des ver- ftorben en Obermedicinalraths Dr. Bergmann in Hildesheim, der mir im Jahr 1850 dieſe Zeichnung übergab. Profeſſor mann penei hebt bei 25 eg Don REN der mit- chwingenden Werkzeuge des Ohres (a. S. 203 ff.), o viel ich ſehen kann, pele Theil des aoe nicht fonder- ich hervor; id vermuthe, der rg liegen vielleicht Sömmerringſche Vorbilder zum Grunde Osnabrück, 5. April 1864. J. W. L. Obiger Aufſatz n 8 SE ift, nebſt feinem „An⸗ hange“, bereits am 1. Brachmonat 1864 bei uns eingegangen und alsbald zum “pe na one worden. Beſondere Um- ſtände haben ge unſerem großen Bedauern die Drucklegung bis jetzt verzögert Die Verwaltung des 4. D. H. Fortſetzung des Verzeichniſſes eingegangener Druckſchriften. (G. bedeutet — Geſchenk; d. V. — des Verfaſſers; d. Vl. — des Verlegers; d. H. — des Herausgebers.) nn. In Vorträgen von = Hofferichter. . Bd. Breslau 1865. G. d hi "ëng Philipp Spitta. — Sa von Dr. theol. K. K. Mintel. Leipzig 1 des Hrn. Georg Haccius. Gd FD H. in Së a. M. Leopoldina. Amtl. Organ der È = € D. Akademie der IV, RE 4 ft. 1864/65. — But Beni EE? e Dr. ©. Bolger, Obmann d. F. D. H. Natura magistra die Natur der Dinge unterrich⸗ tend. eme ca von Guſtav Dux. 1. Bd. Ueber sie fa der Steinkohle. Von Friedr. Mo In ee 2 eno 104. Mai 1865 2. Folge, Bd. II, 8.) — G. Die Erdöl⸗Reichthümer bia he 3 er pr von C. F. Ed. Schmidt, Civil Ingenieur. . d Die fünf ante Ein Berſuch, die verſchiedenen 9 in li Prego À zu bringen. Denk⸗ Oct. ſchrift au Nahrestag der Stif⸗ tung — We, Pe dimbel Landau 1862, — G. d. Flora. Nr. 7. Reger vonrg “1866. (Enth.: Ueber Camz che C. L. — | Bon Dr. J. K. Haſskarl, rFDH.) — Florula briologiea Mosquensis, Vr 2. Auctore Ale- xandro TE de Waldheim. Mosquae 1864. — G. d Ueber die 1 des Streites über die Far⸗ renkräuter. Von Alexander Fiſcher von cas die Moskau 1865. (In ruſſiſcher Sprache.) — G. d Geſchichte der Botanik in Ungarn (Skizzen) von Au⸗ guſt Kanitz. Hannover 1863. — ben d. Mitarbeiters Hen. Th. Schideck, Schriftführer d. F. D. H. Zeitf geij = = en Bereine des Großherzogth. 865. (Enth.: Der gemeine Gukuk (huns e ni von C. Helmsdörfer, GdFDH.) d. V. Ueber see Exiſtenz 3 nei vom naturwiſſenſchaftli ay Bon Dr. G. Th. Ruete. Leipzig 1968: Ser des 3 sisi zu Frankfurt a. für die Rechnungsjahre 1 864. 11 da e Ze p. Phof. Ber. Ueber Gefrieren des Beffers und Hagels. ee Ds Dr. Berger in ec alent à a. Aus Poggenbotf 6 Su l. Bd. CXXI Wald und Witterung. = Dr. aeg (Aus Poggendorffs Annal. Bd. CXXIV.) — G. d. B. { 8 3 Perthes Geograph. Anſtalt über ut degen af ven ien e ouvre von Dr. A. Petermann. 1864. — 5, I—IV. SE Dabei Inhaltsverzeichniß von Sega dew ARA wee der Polar-Regionen. Nr. Enthält: Dr. A. Petermann: Die projectirte matie Expedition nach dem Nordpol. Nr. 2 u. 3. Die Eisverhältniſſe in den Polar⸗ Meeren und die Möglichkeit des Vordringens in Schiffen bis zu den höchſten Breiten. — Der Nordpol und Süd- pol, die Wichtigkeit ihrer Erforſchung in geograph. und kulturhiſtor. Beziehung. a EE über die Strömungen der Polarmeere. — : C. W. Blom⸗ ſtrand: Reiche Steinkohleulager in Spitzbergen. Entdeckt von der ſchwed. n hiss rn Geogr. Mitth. 1865, Heft 3, 4 u. 5.) — d. Hrn. Dr. A. Pe- termann, MrFDH. in Gotha. Ueber die 6 it der Geſchichte. Von Dr. Hein⸗ rich Wuttke (Gratulationsſchrift für Prof. Dr. Wilhelm Wachsmuth deim Eintritt in ſein 101. Docentenſemeſter von der a Facultät d. Univ. Leipzig). Leipzig 1865. — G. Anzeiger ‘i Kin der ne e Organ German. Muſeums. Jahrg. Nr. 2. 1865. Enth. u. A.: Ein hinode gien N d. J. 1628. Mitgeth. v. Profeſſor Dr. K. G. Helbig. — G. d. H. Dr. Helbig, MrFDH. in Dresden. Geſchichte der Befreiungs-Kriege 1813. 1814. 1815. pere ni theilweiſe ungedruckten Quellen w münd⸗ a bedeutender Zeitgenoſſen, ſowie vielen Bei- trägen on Mittimpfern ex Mittheilung Cie? "Erler 196 von Dr. Fr. Förſter. 7. Aufl. 1. u. 2. Bd. Berlin 864. Hrn. Dr. jur. Sac. K. Röſſing, GaFDH. in Frankfurt a. M. Medieiniſcher Volksglauben und Volksaberglauben aus Schwaben. Eine 1 a = von Dr. M. RN. Buck, Ravensburg 1865. gah E Wohnhaus in o, in den eo 626 — 1628: Von Carl Woldemar Neumann. Re d. V. | CES 1865, — Das wahre Ren Kepler's. = gr Wolbemar Neumann. Regensburg 1864. — G. d First Help in mais being a ELE guide, in the absence or before the arrival of medical as- 8 for the use of the public etc. SE Charles H Schaible, M, D., Ph. D. London 1864 — d. V. einige Neuerungen in der Behandlung der r Reng een Brief an Prof. Dr. Zehender. Von Dr. Weber in Dorme (Aus e den Monatsbl, f. Deele, 1865.) — ©. d | But Be hunblung de e a a: von Dr. — ki (Aus d. >. f. Ophthalmologie, VIII, 1 r zur Lehre von den erahantsbberffen. * Ser Ey oh — — mo Mis ce a B Hes ee (iber 36 | Theoretifdeprattijder Lehrgang für den Unterricht in ber franzöſ. Sprache zum Gebrauche für Mittel-, gee und * von Fr. Bouffier. Wiesbaden 1860. G. d T ables BS the Declensions, Conjugations and the most necessary Dee and syntactical Rules of the erman uage. Grammar. ze ranz Bouffier. Wiesbaden, — G. d. V. The Theory rs Practice of teaching modern languages in Schools. A lecture read at the SE 15 Preceptore June 17th, 1863. By Charl. le, MD, V. H. Sch h. D. London 1863. — G. d Statuten = 3 Vereins in Stuttgart. — G. d An Appendix to every German Vereins = e Hrn. Dr. A. v. Keller, MEDE, in Tithing „ zu der öffentl. Prüfung der Unterrichts⸗ Anſtalt der israel. Religions⸗Geſellſchaft zu Sei: M. ꝛc. (Enth.: Einige Andeutungen über die Benutzung der erſten Lebensjahre für die Cai von dem BE 2 Anftalt page Hirſch.) (ëmge M. 1865. vy, Stiftsrath d. F. D. H. Ordnung * Gegen = der K. K. Univerfitä zu Prag, — G. d. Univ. Prag. im Sommer⸗Semeſter 1 Programm der * wgn z Gute 5 das Jahr 1865 — 66. Hannover 1865. G. d. Pol Wa Schule daſelbſt. Amtliches Verzeichniß des Perſonals dé der Studivenden auf der Königl. Albertus - Univerfität zu ne in Pr. für das Sommer⸗Semeſter 1865. Königsberg. — Perſonal⸗Verzeichniß der 1962 65 * in Prog in Anfang des Studienjahres 1864 — Univerſt⸗ tät Prag. L'Angleterre et L’Allemagne a propos du Schles- wig- Holstein par dale à irazzi. Leipzig. 1865. — DIE GA viften uber eis Tagesfragen von Müller in Pforzheim G. d. V. a neue a a Se mn von Dr. W. A da 1. u. 2. Abth. — Frankfurt M. 1865. — G. d. Die von den ee an ertheilten Privile- gien im Se NE one ie re Nr. 114 1865.) — G. d. rn. Dr. Seuffert, MrFDH. in München. Die Rü benzuckerfabrikation im Bol a in der . MrFDH. in München. Die ne des Blocklandes im Gebiet der freien anſeſtadt Bremen. Bou Bou- Director Berg. Bremen 1864. a d. B. 7 a En. md De reen bearb. von cine in Landau. (Bayeriſche 115. April 18860 — G. d mud von Chr. Friedr, Will in Darmitadt. Bruxelles et lszeitung Dr. “Seuffert, 5 103, 104 und 10% Ze · m vͤ⏑Tt ee ONE `. G + 1865. Herbſtmonat. 6. September. Berichte die öffentliche E auf geiſtigem E Verlag des Freien Deutf % ee En Arrien geit x Hodfifles Flugblatt 41 und 12. in der Deutſchen Bundesſtadt Frankfurt a. M., erſtattet im Auftrage des hed Preis eines jeden Blattes 7 Kreu⸗ | | get — 2 Silbergroſchen, für wel⸗ chen auf Beſtellung die dees | poſtfrei geſchieh © Wiſſenſchaften, Künſte und allgemeine Bildung Goethe's Daten. — Gia — — “à Freies Deutſches Hochſtift. Im E et pwei, von dem Herrn Verfertiger und Herausgeber dem 3. D. H. a 5 Geschenk gewidmete = lungen der Pod elde der Alpen, is der Abtheilung CH Ah mit dem Großglockner, und der Ab⸗ theilung Zell am See, an jene nördlich fih anſchließend, nebſt den zugehörigen Fee ferner die von Herrn Keil ent und gegcidete 1er Un 0 ée Karte des Grof- Glockner und ſeiner Umgebung“ lerſchienen als Beilage ne Dr. v. Kuthners Berg⸗ und Gletſcherfahrten). Dieſe Hoh- bilder ſind das GA Ae und ier RTS was auf dem Gebiete anſchaulicher Darſtellung der Er jest jemals geleiftet 2 i ſt*). Nur durch di der Natur ſelber kann der Anblick derſelben doch gewähren ſie in vieler Beziehung, insbeſondere enig die Ber eines größeren, nicht durch die Gefete der Fernſicht Geſammtüberblickes, als Belehrungsmittel wichtige ichti mftä pe KC Bor allen ähnlichen ai de die Leiſtungen des Herrn Keil den großen Vorzug, daß fi aus im Ver⸗ GH zu den Flächenausdehn nungen nicht Mara find. Für die Dite wie für die Waſſerlinien ift Ge raf stade SH ef : 48000 angewandt (ſomit 6 Zoll uß — 3 Linien), und dieſer dung das um alle ge Berhältniffe der äußeren geet à oe des ine neren Gebirgsbaues zur Anſchauung zu bringen. Die Oberkante des die 1 Abtheilungen (oder mehrere gemeinſam) umfaſſen⸗ | rahmens entjpricht der Höhe der Meeresfläche und SCH fomit ein vortreffliches Hülfsmittel für die Schätzung der natür⸗ lichen r Durch verſchiedene Farben find die Waſſer⸗ iy ra Ze e, a oe die Waldungen, die Alpen, ne r, Gletſcher die nackten Felsmaſſen ſo von ein⸗ einander e daß bag pica völlig demjeni t⸗ Kam. r gen Ù ſprechen muß, elches die Gebirgsoberfläche aus etwa aus einem Luftſchiffe sehen, darbieten würde. Es Geh faum einer Hinweiſun g auf iger Darſtellungen für rite dla im der Erdkunde. In den Schulen ſollten dieſe Die deg Manhem unjerer À gy o — Me or wi? ES ſchreiben hat: SSES Münzſtraß ße 1. * wichtigen . der pes ned een fehlen, während — die Gefahren von hochbildlichen Darſtellungen mit un⸗ türlich überhöhten ree pve wéi à mit Unrecht vielfach bere por worden ſind. Hie r, wo, um es nochmals ee tig darge⸗ eignen. Lich tbi | 1 Gegen d ie Stelle aus "ec die ru Landesober⸗ ngen der flache eine volle, einſichtgewährende Unterftügung. Die Bedeutung derselben erreicht vollends den höchſten Grad für die Kriegsführung, ſowie beſonders die durch dieſelbe ver⸗ mittelte Uebung in richtiger Auffaſſung der Plankartenzeichnung für den Feldherrn und jeden Truppenführer von E Nutzen feim muß. Von ſelber verſteht ſich, wie ſehr der Genuß eines benfen- den Gebirgsreiſenden ſich erhöht, wenn ein Solcher vor der BE die am e Gegend auf einem derartigen Hochbilde faßt und nach vollendeter Reiſe die gewonnenen Anſchauungen af Groe des nämlichen Verſinnlichungsmittels in klare Ordnung und — Zuſammenhang bringt. Für die Natur wiſſenſch A ſolche Hochbilder eine unvergleichliche oe e onders fluffe de Seine verwaltungen y> berartige N ftellungen von unerhörten Wirkungen unnatürlicher Kraftäußerungen, von welchen die „Geologie der Revolutionen und Kataſtrophen“ * ausſchweifend geträumt hat und leider noch E vielfach träumt, und welche vorzugsweiſe du urch die unſeren Se der d Gültigkeit behaupten, wenn durch richtige, fleißig durchgeführt Hochbilder, wie die vorliegenden Meiſterwerke des Herrn See ve natürlichen Verhältniſſe ré zur Anſchauung gebracht erden. wie, G. L. von Kreß MrFDH und d. 3. ſtellvertreten⸗ der Obmann, hob hervor, wie weſentlich ie Hndbiße des Herrn Keil noch in ihrer Anwendbarkeit gewinnen wenn die⸗ Wie durch Anwendung der Vildſcheidekunſt green? — in Kupfer vervielfältigt würden. Derſelbe erklärt, daß eine ſolche ee in Ger gle Anstalt leicht und ohne zu große Koſten hergeſtellt we und letzteres um ſo der als das von ihm erfundene Verfahren, die Anwendung der Atzung mit der Maodellirung zu verbinden, ihm geſtatten würde, die verſchiedenen Farben, welche in die Gypsabgüſſe des Herrn Keil ſehr ſorg⸗ ltig mit der Hand eingetragen werden müſſen, durch verſchiedene, bei der prete 3 ſich vollkommen deutlich wiedergebenden Atztöne auf de odelle dra und, falls dennoch wirkliche Farben gewünſcht we „ dadurch dem eee eine äußerſt bequeme und ae Unterlage darzubie * und Auftr agg, des Herrn Dr. phil. A. Meier MrFDH., Directors einer höheren Töchterſchule in Lübeck, wurde n ſehr zierlich und hübſch in Mahagony in kleinem Maßſtab ausgeführteg Modell einer Schulbank Da ps welches genann⸗ ter a mort dem F. D. H. zum Geſchenke ge- urde zur Erläuterung des Gegenſtandes Bericht er⸗ ftattet aus einem Aufſatze des Herrn Einſenders, welchen wir, durchdrungen von der nicht hoch genug anzuſchlagenden Wichtigkeit der Sache, Le in Vollſtändigkeit wiederzugeben nicht verfehlen. „Schu ig e mehr ein Künſtler fein Werk der Volk kom u bringen ſucht, deſto mehr erkennt er die Nothwendigkeit e nachdem das Ganze im Groben hergeſtellt iſt, ins Einzelne zu arbeiten. Nichts darf da mehr . — und unbedeutend fein, Alles bis ins Kleinſte hat feine Beſtimmun, und ſoll mit innerer Nothwendigkeit den Werth des Ganzen — höhen. Schule halten iſt aber eine der größten Künſte, in der ſelbſt der Talentvollſte noch lange nichts Vollendetes geleiſtet hat. Es genügt nicht, ein geiſtvoller, anregender, intereſſanter, kenntuißreicher, geſchickter, menſchenkundiger, gewandter Mann zu ünſtler im — . ſondern man und Mittel haben und = muß cine Menge * gebrauchen wiſſen, nicht ee gerechten gien Zeit a gra Als wihige Hebel der Art erkennt die ie ries die zweckmäßigen Schulgebäude und Utenſilien Nach manchen verfehlten oft foftiietigen Ne fängt man allgemeiner an, die Erfahrungen in dieſer genau zu erwägen. Lehrerverſammlungen und Lehrer⸗Reiſen haben Anstand von Gedanken und Erfahrungen dan ea, indem ss angefangen haben, das Gute vom Schlechten, das Haltbare Verfehlten zu re es zuſammenzuſtellen und der algemeen Anwendung anzuempfehlen. Zu ſolchem Zwecke ſind in Deutſcher weg zwei eee Schriften über dieſen Gegenſtand erſchienen I) C. Lang. Erf Erforderniſſe eines zwe tig CR SEN und Ch el gehörigen Räume. Braunſchwei Zen. Das Schulhaus und SCH innere Gin- on fa, 1864. Als einen ergänzenden Beitrag biete ich, wiederholt um Mirs- sd und ei meiner ore erſucht, die folgende s ſchon 185 geg Pro en tung, ſowie = DUNE 8 ad m e verdrängt zu werden. Nicht groß aber iſt die Zahl gëss, ſcharf — — und Reen Schulmänner welche nicht eher nachlaſſen eine Einrichtung verbeſſern, bis das Rechte dargeſtellt iſt. ein fred + ab, wenn die Sache von einer großen Zahl Laien und Fuchmänner für gleich⸗ „oder unbedeutend gehalten und Beringſchatig behandelt 38 ge. em > : e or x ` n — j T wird, oder wenn die Verſuche mit namhaften Koſten verknüpft ſind. Die meiſten Schultiſche in Deutſchland ſind unpa nalen fi für erſonen, die daran arbeiten follen; darum ſchaden ciplin. ordamerika neuerdings empfohlenen Schultiſche ſind theils auf Larusgebände rae) theils auf Lehrmethoden, die wir in Deutſchland aus pädagogiſchen Gründen verwerfen. Die Rückſicht bei Anfertigung der Subſellien fordert die Geſundheit der Lehrenden. Er Auge gefaßt! Um ſo mehr darf man dieſe Rückſicht fordern, als die beiden anderen, die auf das Wohl der Schüler und auf Reinigung der Schul⸗ ſtuben, nicht darunter leiden. Iſt die Klage at adi 7 — Lehrenden faſt allgemein durch Lungenkra nkheiten decimirt w , fo finde ich die Urſache weniger in dem vielen omar Als vielmehr in ihrer ſtark gebückten Stellung bei Anweiſungen der Einzelnen, in der über- großen Anſtrengung der Stimme, wozu das beſtändige Fufge räuſch der Kinder ſie nöthigt, und in dem übermäßigen Schul⸗ ſtaube, den ſie einathmen, begrũ Dieſe Uebelſtände ſollen durch die von mir ge Schultiſche theils beſeitigt, theils ſtark vermindert wer In den meiſten Zo Lë die Schultiſche fo niedrig, daß der Einzelnen zum ende ſtark gebückt und vorge- ee für Stärkung der mI a Ki Ze, nate e bei en Un weiſungen follte ndeftens 3 Fuß Hö vom auf er Seen Und wenn ſünmmliche Tiſche gleiche Schreiben und Zeichnen mit weit ſichererer führen. ⸗) Dieſe Erleichterung für ihn veranlaßt manchen Lehrer, weit eher den Mee ze nahe zu treten. Auch füllt n eine mitw e zur e mancher. N weg, weil e? itt nach dem Gehirn : te auf den Lehrer zu nehmende pia verte Di wagredte , get ſchräger Tiſchplatten. Zunächſt folgt daraus, daß ſelten etwas auf die Erde rollt. Sodann wird durch dieſe Lage ſchneller En enee e und davon abhängige Dis⸗ ichterte die man bei ee era neki Le oft me gel die fid, vue nicht ſchlimmer, in dem auf die Kinder un : kundgibt. im Hauſe an wagrechten Tiſchen arbeiten müſſen. thut alſo gut, ſie at ES Haltung beim Arbeiten auf wag Es re zu gewöhnen üler 0 ich an Räumlichkeit wird weſentliche Erhöhung der erkauft. Das Gegeneinanderſtellen zweier Sch als antiquirt betrachtet werden; dagegen von Zwez auffallender Weiſe eine Einrichtung, die ein Zwijger 20 gabe e, Je Ich habe 20 jet und Die an hen von mit ) Zwez pis ud eng ungleicher n jol “iter mad win feit 10 Ueber, empfoblenen ‘ee D — treten der Lehrenden durch die Schül erreihen unmöglich * Der — se an den Tiſchreihen hin liegt wohl beſſer an Seiten als in der Mitte, falls die Räumlichkeit nicht "dee Nun folge die Steffi auf die Schüler, um auch darnach die beſte Einrichtung zu ermitteln. Die Stellung der Subfellien fet fo, daß das Licht von der linken Seite einfalle, aber weder von der rechten, noch von beiden auf vier Sa Vo a und ein tajches men se Schulzimmer bei vorkommenden Gelegenteiten ten ie In vielleicht keiner E fand j ich den Abſtand und die e ss der 16 1 zur Tiſchplatte und zur Fußbank genügend a daß ich aus elen Mißverhältniſſen ohne Weiteres ein A von unbequemem Sitz herrührendes Gerünſch und ſchlechte Körperhaltung ſchließen konnte. Es gibt viele Schulen, in — das Rühren mit den Füßen, das Rutſchen das Armſtützen nicht aufhört, das alte Mäkeln über Haltung ſtereotyp ſein würde, wenn dieſe Uebelſtände a Nn nicht zur Gewohnheit * Re gleichgiltig wäre eſe Unruhe entſpringt weniger aus de atürlichen Lebhaftigkeit pà Kinder, als aus dem Bedürfniſſe, nm einer unnatürlichen, darum unbequemen Körperhaltung beim Sitzen zu entziehen. Man ſorge alſo für einen dem Körper angemeſſenen Sitz, und die Kinder ſuchen keinen unbequemen. Demzunächſt die Bänke! Hier kommt die Sitzbreite, dann die Niederung und der Abſtand von der in pre SEI bereits KO (3 Fuß) Tiſchplatte in Betracht. 8— 9 Zoll breite Bänke find zu ſchmal, 10—12 Zoll breite gut; es empfiehlt ſich ferner, die Sitzbretter è ge nach, wie in einigen Waggons dritter Claſſe, etwas auszurunden; vielleicht auch, ihnen einige gegen den Tijd etwas geneigte Richtung zu geben. Datz, Bänke dagegen ſind ſchon des Staubes wegen entſchieden zu verwerfen. Die ganze Linge des ES ſchenkels muß beim 9 auf der Sanfhreite ruhen, dann ane tt beſchwerlich und peinlich dagegen wird es, ſobald das att nur einen ge⸗ vingen Stützpunkt auf einer zu ſchmalen Bank findet. Die wean in einem frühern Stadium hat Pönitenz- ſtühle mi —5 Zoll breitem Sitz und hoher ſteilrechter Lehne a: m grade Haltung des Oberkörpers zu erzwingen. Sie iſt von ſolchem widernatürlichen Zwangsmittel zum Gradſitzen zurückgekommen, weil die Berechnung ſich als irrig erwieſen hat. Wenn dagegen durch bequeme Bänke das Ruhigſitzen erleichtert wird, ſo KS ue ſich die Kinder an gute Haltung, marten Ee auch auf das Haus übertragen, und die Schonung des Schuhwerks wird überdies eine den Eltern will ante Folge fein. — freundliche Leſer geneige jetzt, den iefabfeand (die Höhen: ) der Bankfläche, von der Tiſchplatte an gerechnet, ins Se zu 2525 Ich wähle dieſen Weg abwärts, weil die Tiſch⸗ ee co $ È SP 3 8 ee © et? = SS 2 E R=) + 2 ER © ct 8 so Mr u: m Mange perfe Beobachtung = Se nem x Nate wie die Kurse die eE Es ijt aug o, Gewohnheit der Belee ane see tee Se Ehe i MRI zeigen, ohne w der ad Beobachtung zufolge v beii iben bie Sr jahren wahrne im Kee tägliche Bebe mit ben für Erwachſene weird „Klavieren T i Hauptfach der in den letzten Shul- mbaren Körperübe | WE: wird darum in Einri und Anfertigung dem Ermeſſen des Schreiners, der doch nicht Gelegenheit hat, i enge muß etwa einen 3 des auf der Bank grade ſitzenden Kindes fein. het Bank die richtige Tieflage vom Tijd. (Se aber and die Seitenentfernung (Seitenabſtand, ere zwiſchen Bank und Tijd zu erwägen, die gewöhnlich mit jener ee | felt wird. Um dieſe feſtzuſtellen, muß man von der mit m Tiſch unverrückbar verbundenen Bank nicht zwei ſich wider⸗ pe Eigenſchaften in gleicher Vollkommenheit verlangen, ſon⸗ rn mit ſich im Klaren ſein, ob Sitzen, oder Stehen und Vorbei⸗ per der Schüler Hauptſache jet. Das Vorübergehen beim Cer⸗ tiren verwerfe ich gänzlich, das Stehen in der Bank dauert nicht anhaltend, alſo bleibt der Abſtand faſt allein durch die richtige i Ich gebe zu, das Aufrücken im Certiren ſpornt den Ehrgeiz. Aber der Lehrer ſinne auf andere Belebungsmittel der egene: der Aufmerkſamkeit Fleißes. Sollen alle drei Abſichten (Aufſtehn, Vorbeilaſſen, Sitzen) in gleicher Vollkommenheit erreicht werden, ſo wa Klappſitze, wie im Theater, einzurichten. f für eine Schule ſind fe ju bing, koſtſpielig, ſtörend und das Reinhalten unmöglich machend. Zwei bis drei Zoll Seitenabſtand halte ich für ger niigent, Den Fußbrettern werde demnächſt freundliche Beads geſchenkt. In den meiften Schulen fehlen fie gänzlich. Ich em- u ri aus Geſundsheits⸗ und Disziplinarrückſichten dringend. Bei der Höhe der von mir auf drei Fuß feſtgeſtellt en Tiſche und darnach eingerichteten Bänke zumal, können ſie nicht pb werden. Ihr Werth für cr Geſundheit beſteht ri epen feuchtem Wetter, namentlich im Winter, Fußerkältung ir daher rührenden Krankheiten gemindert und ‚fen gehalten por Huſten, Schnupfen, . Kopfweh, Augenleiden rühren ſehr ge⸗ wöhnlich daher, daß die Zimmerluft die Faffobten nicht erwärmen kann. Iſt ja ohnehin die Temperatur - der Nähe des Fuß⸗ bodens am Nie drigſten. Wer Fußbretter, die nicht Ce, dem Bo: Si bald merken. die Kinder den fé behagleher fühlen und weniget. durch Duften, reen, Schnupfen, Scheuern der Froſtbeulen ſtören. Ein zweiter Vor⸗ theil liegt darin, daß die untern Claſſen in e eee Schul⸗ häuſern nicht durch das Geräuſch über Köpfen beläſtigt werden. Dieſe Fußbretter müſſen um ſo — niedriger als po Sitzfläche angebracht werden, wie die e von der ge⸗ krümmten Kniekehle bis zur Fußſohle beträg Fuß feſt aufſtehe und zur Stütze des —— diene. ices fidere e befördert gute Haltung des Oberkörpers. Wenn den Füßen dagegen feſte Unterlage fehlt, ſo entſteht ganz unver⸗ meidlich e a Hangen derfelben ee, in die CO Jucken, Rühren, Abnutzen der Schuhſpitzen. Um feſten Halt lt zu gewinnen, rücken die Kinder gern a Sie Kante der Bant und verändern unabläſſig den Sit, Um die Fußbretter mit £ tiges erhöhen oder erniedrigen zu können, më: eichtigfeit ein Wenige gen Wo at beiden Enden SCH zwei Leiſten ruhen, die mit Charnier : zum Auf⸗ und Niederklappen verbunden find. del ee: Fußbretter führen wéi die kleinſten Kinder eine Unbe- quemlichkeit herbei. Dieſelben müſſen beim Ein⸗ und Austreten — es e gewöhnen fie Së an dieſe Unbequemlichkeit, ja zu potas! inmal eintritt, und die 3 ag BC $ pe scien geriet i Fußbretter it zur Minderung des Staubes wichtig, erfpart aber nicht die ſorgſame, tägliche Reinigung. Erleicht a dieſes Ge⸗ chtung — müſſen. Die Fußbretter, 1 Zoll ſtark, müſſen beim Reiger "pet geſäubert werden, und dann jedes auf ſeine Bank gelegt., ag De für Reinigung des Fußbodens Platz gewinne. Damit ſie handlich feien, dürfen fie, wie die Subjellien, nicht ‚Die Subſellien ſelbſt aber dürfen bei die Bein: 2 ES? beläftigt. leifte. Um Raum und Licht in den pföhle e überhaupt, die Geitenbretter der Tiſche und Bänke durch eiſerne Ständer, an denen die Platten feſtgeſchroben würden, wie bei Gartenbänten, zu erſetzen. Nur müßten fie, wie Alles im Schulhauſe, höchſt einfach ſein, weil jeder Zierrath das Rein⸗ halten vom Staube ſtark erſchwert, und dies daher en vernachläſſigt wird. Die vorſtehenden Anforderungen an gute Schulbänke be⸗ trachte ich als für alle Schulen ohne Ausnahme 8 Zweckmäßig ſind en — À andere Einrichtungen, die ſich in meiner Anſtalt bewährt habe a) Die Breite des E darf nicht zu knapp — amit die und Bü ordentlich liegen können; nicht 3 breit, damit der Schüler das Dintenfaß leicht erreiche. ſcheint mir das Richtige zu ſein. si Ré Lage ac be Glas oder Porzellan ziehe ich e Dinte ſchwarz und fließend ar — er Hi bin els Ankauf verzinſet fih im Laufe der Zeit durch Erfüllung des Zweckes. Ein Magnet oder eine Pincette in jeder Claſſe ſei vorhanden, um eine etwa hinein⸗ gefallene "enger fofort wieder entfernen zu können, ER fie 15 Boll Be erſetzung di e Dinte verdirbt. Jede Bank hat 2 Dinten⸗ fäſſer für je 2 Schüler nnen. Sie —.— in Zinftäfihen (Blei roftet !) KN saine Abtheilung we, as ar und Federwiſcher haben; diefe Käſtchen aber find die Tiſchplatte ſo N daß ein hölzerner mag zugleich als kleines Lineal dienen kann, die Dinte v or Staub die Bank, mit De Schieber. Die beiden mittleren Schülerinnen beraden à ie Inſtand des Di die beiden andern di der Geitentaiger. Eine fernen Seite des Tisch ches ſchützt sc? oe iſtift Längsrille auf der der Federn, Griffel und Bleiſtifte während der Stund geht durch Zwiſchentragen nach Hauſe nie ein Utenſil be ei Unterhalb der Tiſchplatte, 4 Zoll tiefer, läuft ein Brett Fächern hin. zu Dies darf weder zu weit vortreten, noch zu tief werden, um die icht zu beläſtigen. Eine Rückwand von m Fuß Höhe iſt wünſchenswerth, igkeit gi Wegf em Gurte oder Band, jelte. der Klappe — dienen zum Anſtecken ni Näharbeit. Suoni ars ſolcher Tiſch zum Schreiben und ſchützt die beitsſtunde e mm der Innen⸗ „ ift nur choben, um beim vierteljährigen Ausſtäuben der Fächer heraus⸗ n. Die Bücher finden auf einem Langbrett Bänke Platz. Die Mappen hangen an Haken unter⸗ So hat die Schülerin alles, wm Haas *) Rabforbe fallen in meiner Schule ganz weg. 40 d) Für die Periode ſtärkerer Körperentwickelung, aber auch nur für dieſe, iſt eine Rückenlehne empfehlenswerth. Die mei: ſten, ſelbſt die von Sines vorgeſchlagenen i Erachtens falſch conſtruirt i Gar e i junger a emeſſene Stütze gewähren. Die beſte Rücken pe SI Eë we wenig an 1 55 K welche Balanciren abe Gegenftände auf dem Kopfe verlangt, Denn diefe übt und kräftigt die Rückenmuskeln, ep e Rücken⸗ lehnen ſchwächen. Ich sv indeß noch keine für die Schule an⸗ gemeſſene Lehne ermitte Die Körpermaße bic Kinder ſchwanken nach den von mir angeſtellten, aber a ſehr unvollſtändigen Ermittlungen zuiſchen folgenden Differenz Schul⸗Alter: jd 5—16 Jahren. Körpergröße 4 Fuß bis 5%/, und fait 6 Fuß; Hacke bis Kniebiege 10—19 Zoll; maßgebend für d welche alle Alte fece gu vertreten bat, bald das richtige Maß zu Anfang jedes Halbj und die Differenz für die gleichaltrigen Snbivibnen Bat e Nun aber hangt die Geſundheit der Kinder nicht bloß von Schuleinrichtungen, ſondern noch von manchen täglich ſtündlich eege wirkenden Einflüſſen ab, die ee Bereiche des re gehören. Namentlich wird dem werk und der Beinbekleid ei zu wenig Achtung geſchenkt. Indeß ep in meiner Abſicht Gan die Beſprechung der Subſellien, und verwei daher beſonders i die betreffende Aufſätze des Dr. Bock in der Gerten aube. Herr Dr. med. Julius Beer, SCH in Berlin, erftattet ſchriftlich, unter Einsendung der von ihm in den Jahren 1863 und 1864 in Bezug auf denſelben Gegenſtand veröffentlichten Schriften, Bericht über das von ihm erfundene Verfahren, welches derſelbe als Bdellatomie Zeg Blutegelſchnitt bezeichnet. Es ergibt ſich aus demſelben, daß durch einen in beſtimmter Weiſe geführten — durch welchen r es ee in zweck⸗ mäßiger t verwundet wird, 8 r in den Stand geſetzt D bia zu feds Wochen eege Wee ſaugen, wodurch alfo eine außerordentliche Erſpar utegeln erzielt sr. was daſſelbe iſt, bei großem Set wie ah Kriegen, mit verhältnißmäßig * ag Vorrathe ein a ausgedehntes Bedürfniß befriedigt w kann. Herr Dr. Beer macht u beſonders darauf diner — wie wichtig pe, übrigens bag vielfeitig, beſonders durch Küchenmeiſter in Dresden Schultz von Schultzenſtein in Berlin WM E für die Se folder he — werden müſſe, bei welchen manchen Augenleiden und inneren Mutterkrank⸗ heiten, free sen be Ränbdis dauernden gleich, mäßigen Blutentzuges wünſchenswerth jet. Sn Sitzung im Hornung 12. rer — Nad Eröffnung der Sitzung berichtet ine vorſitzende O it über die drain welde die EP) then Hochſtiftes und feiner EE und Gliede- rung durch ganz Deutſchland und unter den Deutſchen in — Fremde in jungſter Zeit gemacht habe. Nachdem das weltberüh Buchhandelsgeſchäft F. A. Brockhaus in Leipzig bereits im e Jahre die geſammte . don Sale 3 — "ét, Ge auch die Be! letzter bernommen hatte, erließ die Verwaltun be wi an dene Danae mit Herrn F. A. ewen in Ber — wien Buchhandlungen, die Berg er, zwi⸗ ſchen dem F. D. H., beziehungsweiſe Herrn F. A. eine und den — Kundentreiſen angehörigen a des F. D In qui * erſchien. Iſt nun — wohl — E D Di 8. SE nicht ohne einige unliebe Verzögerung in die Hände mancher an gelangen wer⸗ den, fo ift doch fic r zu hoffen, daß nach kurzer Sdit in dieſem Geſchäftsgange volle Regelmäßigkeit eintreten, dan rch denſelben unſerer Kaſſe eine große Erſparniß an Sendtoften vere ſchafft f welche wir, bei dem fo äußerſt niedrig u fenen geringſten Satze der von den hochgeehrten Stiftsgenoſſen leiſtenden ees nothwendig bedacht fein mußten. Gite Mittheilungen — wir pie anbei nach wie vor durch die Po unmittelbar n deſſelben in umfaſſenderem Maße wird Wie Als Geſchenk zur Aufbewahrung im dure e einge⸗ gangen: 1) Von Herrn Glaſermeiſter und Glashändler J. Fr. Wil⸗ helm Hahn in Frankfurt a. kleines Bücher geftelt, welches, nach der, mit dem G b sa ſelbſt von Eigner zu ner übergegangenen- Nachricht, von Joh. Wolfgang in deffen Knabenzeit benutzt wurde und von ihm Wen an fei- nen jüngeren, in dürftigen Umſtänden aufwachſenden EEN Friedrich Maximilian Klinger überging. ue damals mit Ke, verwittweten Mutter in dem fogen ee „ welches in ie Zeit in der irri n Mei daß Klinger in der dortigen Wohnung See ei, vom Gage der Stadt Franffurt den Na- men der „Klingergaſſe“ erhalten hat. Neben Klinger's wohnte der Schulmeiſter Peter Burkhard, welchem die Schweſtern Klinger's (von welchem die eine den Pfarrer Touſſaint in heirathete, die andere, unver ehelicht gebliebene, bei der erſteren in Lich lebte, Sé * zweimal in einer höchſt re gef zweirä⸗ gelben — nach Frankfurt ſchon n Feuerſteinhandel — sief Zeiten fortzusetzen, wobei ſie ſtets ihre Wohnung bei Peter Burkard Six jenes Buchergeſell itberliefen. Ein Sohn von Peter Burkhard war Glaſermeiſter in pates ijd der Poore von der -Mutter -betriebene und Schwiegervater des Herrn Hahn, welcher ethe⸗ a — ) Seitdem weitere zahlreiche; bis 1. Betteng 312! 22 = a während des Drudes, 1005 Den ganzen Winter hindurch mußten wir unſere Vorleſungen und igen in einem nur roh verputzten ei Verkleidung und jeglichen entbehrenden Zimmer alten. ngen von dem Ernſte unſerer Beſtre Gaben «da n$ ſolche pe mm nicht abhalten laſſen, unſere Aufgabe u ununterbrochen zu v kön⸗ nen nicht umhin, den Mitgliedern und Freunden T 5 ſtiftes, insbeſonder auch den hochgeehrten K welche ſelbſt unter ſo un⸗ gingen fat ——.— äußere 8 fid tic abhalten tie- vio Borlefungen u bef: unecee- gemeinjamen | ſchönen Ziele — — Goethe Rlingeride Büchergeſtell als Andenken ſtets in Ehren gehalten hat und daſſelbe nu in das Goethehaus ſtiftet. — Die Schen⸗ ng ward mit dan g entgegengenommen. 2) Von Frau Gail Freifrau von Gleichen⸗ Nuß wurm, geb. von Schiller: Schillers Calender vom 18. Juli 1795 bis 1805. Herausgegeben von Emilie von Gleichen-Rußwurm, geb. von Schiller. Stuttgart. Cotta. sat 3) Bon een Buchhandlung in Leipzig (als nr erin a) Kurzer ien nee baie amg und Goethe im Jahre 1776. Leipzig 18 b) Briefe Schillers und Goethes an ep W. Schlegel aus den Jahren 1795 bis 1797 und 1801 bis 1824, nebſt einem Briefe Schlegels an Schiller. Leipzig. 1846. e) Briefwechſel zwiſchen Goethe und F. H. Jacobi, herausgegeben von Max Jacobi. Leipzig 1846. d) Briefe von und an Goethe. Desgleichen und Brocardica. Ey o von Dr. Friedr. Wilh. Riemer. Leipzig e) Briefe von PART und dejjen Mutter an Friedrich Freiherrn von Stein. Nebſt einigen Bei- lagen. Herausgegeben von Dr. J. J. H. Ebers und Dr. Auguſt Kahlert. Leipzig 1846. 4) Von Herrn A. W. Unger, Verleger in Königsberg. a) Den Manen Goethe's. Blumen auf Goethe's Ruhestatt gestreut von Friedr. Aug. Gotthold. Königsberg bei Aug. Wilh. Unger. 1832. b) Ueber Goethe's Torquato Taſſo. Von Dr. Friedr. Lowitz. Königsberg bei A. W. Unger. 5) Von ew e Rathgeber in Wetzlar: Acht Lieder von Goethe. Sm cea mit Erläuterungen, $4 Verlag 8 ZS Bon Herrn Verleger Ls. Ehlermann in Dresden: Supplement zu „ und Schiller's Werken. Goethe er. Von Karl Gödecke. Zweite durchgeſehene Auflage. Hannover. Verlag von Ls. Ehler mann. 1859. 7) Von Herrn Verleger Adolf Gumprecht in Leipzig: Goethe-Schiller-Muſeum. F Geer we Auguft Diezmann. Leipzig. Adolf Gumbrecht. 1 8) Bon Herrn Berleger Eduard eg Zu Gand hundertjähriger Geburtsfeier am 28. 1849. Gedicht von Adolf Böttger. Leipzig. Eduard Kretz⸗ ſchmar. 1849. 9) Von es 3 Ernſt Keil MrFDH. ` rath des F. D. H. in Leipzig: Goethe und die bi Beit in Weimar. Bon Auguft Diezmann. Mit einem Plane vom damaligen Weimar und einer bis dien Ab⸗ handlung von Goethe. Leipzig. Verlag von Ernſt Keil. 1857. 10) Von der . des Frankfurter Journals in a. M.: Didaskalia. Blätter für 10 — 2 und bit, 1865. No. 47. den . Februar. — Enthält: Anregung für Maler. Aus er Henkes ‘eae Schriften (Ueber Goethe's Novelle vom Tiger und den Löwe 11) Von ang Dr. theol. Brugger GdFDH. in Hebel. berg: Die deutſche Eiche. Erſte Zeitſchrift zur Förderung deutſchen Sinnes u. ſ. w. 1850. Blatt 83. Heidelberg. 15. Wein⸗ monat. — Enthält: Goethe's Schreiben an Paulus (Brief Goethe's vom 7. October ée? an Pau lus in Heidelberg).— Ein eiben des Herrn Fabrikanten Moritz Miller GdFDH. in Pforzheim, wird Ph iep bës welchem Derſelbe H den Verſuch macht, einen rn Ger Frauenverein zu ſtif⸗ ten, welcher, auf den Grundſätzen der Selbſthülfe und der Ver⸗ einigung = die ce der Frauen befördern fo Herr Dr. p d Lindwurm GdFDH. in Hei⸗ delberg, ant i ch ang „An Deutſchlands a n⸗ delsſtand“, welchen letzteren Én eigentlichen Abhandlung ein Aufruf re iſt. Die Abhandlung legt Herrn Linde wurm's or e die Séien img junger Kauf⸗ leute dar und weiſ't nach, in welcher Weiſe an E beim Freien Deuſſcen Hochſtifte Sorge zu tragen auch den Kaufman annsſtand einer freieren, höheren Bildung de? haftig zu machen. — — Julius Homburg, d. Z. Rechner des F. D. H., * hielt einen Vortrag über die innere Einrichtung und die Anwen⸗ dungsweiſe der von dem Kunſtmeiſter hate in Köln erfundenen Shmiervorrihtung für die Achsbüchſen der Eiſen— bahnwagen, unter Vorlage der zum Verſtändniſſe nöthigen Mo⸗ delle und Zeichnun Indem wir die Beſchreibung der Vor⸗ richtung hier übergehen müſſen, wir nur (unter gl zeitiger Beziehung auf das CH für die Fortſchritte des Eiſen⸗ : and“) die bisherigen Ergebniſſe der mit dieſer Vorrichtung mbit Verſuche und der Vorzüge, welche dieſe Schmiervorrichtungen vor allen andern bis jetzt ein⸗ geführten darbieten. Dieſe laſſen ſich in Folgendem beſtimmt be⸗ zeichnen: 1) Der Verbrauch es Bo die Wagenräder nöthigen Oeles iſt zuvörderſt bis auf ein äußerſt geringes Verhältniß heruntergedrückt und zwar betragt derselbe höchſtens für jede Achs⸗ meile 0,015 Loth. 2) Die Schmierung des Lagers und das en des Schmierzeuges iſt jedenfalls nicht vor Ablauf von chsmeilen erforderlich. 3) Der Verſchleiß des Lagers i t zu dem vorhandenen Oele treten, und daſſelbe dadurch nicht ep. unrein, Sen und Kee gemacht werden. (zugeführt und dadurch Bant geringer man wird 5) Die 28100 ſen werden rein 1 gehalten ep MARA baburg ihre Haarröhrchenkraft. 6) Das Oel wird achtes g gegen Verderben, weil es dem Zutritte der Luft und des Staubes entzogen iſt, ferner gegen Entwendung, gegen Beimiſchung ſchädlicher Stoffe, gegen Ver⸗ ſchüttung u. ſ. w. 7) Bei den jetzigen ee eigen wird durch die Stöße das Oel an e Wandungen in die Höhe und namentlich bei Krümmungen Bahn in Ueberhöhungen = dem Rande zu Serene dent {> daß die Räder meiſtens einer überzogen ſind oder das Oel zwiſchen dem iſe — namentlich in Krümmungen in der Nähe der Bahn⸗ höfe — eine vollſtändige Rinnſpur bezeichnet, welche bei dem ee SE nicht zur Erſcheinung kommt. 8) End⸗ lich ſtehen der Einführun i 300 ingen eine de FAST der ve? reinem mb gutem Stoffe: ae? Lagerſchalen voraus. eee aber je da dem Radſtan erung d Ra foll eine mogli ‘ho. sn oml Lagerſchale als Achsſchenkel v Das ee mit nun bereits mit glänzen⸗ dem Erfolge auf verfihenen Deut D i Cl ah: sot fe ber Eiſenbahn⸗Verwal e durch a dattes — * — nor mehrerer einer are 42 weife denjenigen Berſuch welcher auf der Rheiniſchen Eiſenbahn gemacht wurde. Auf Wunſch des Herrn zwei Wagen, 1° und 22 Kaffe, tung nti A en beider Wagen be vor der ge — und die agertaten in dem en Wagen mit 4 Pfd. d im andern mit 5 Pfd. 12 uom rohen Rüböls in Sega des Oberkunſtmeiſters und des Vorſtehers agen⸗ Werter og P. Krafft eingewogen und Greg “hie E verſiegelt dem Betriebe are Nachdem der Wagen 1° K len und der n 2° Klaſſe 3133 Meilen mme 2 wurden dieſelben — dem Dienſte gezogen und aufs N in denſelben befindliche Oel in WEEN det iden . — Beamten . Im erft och 3. Pfd. | immt man wie ſuchen als durchſchnittlich ſich ergeben hat, keit im zurückgebliebenen Oele an, ſo an gutem Oele für Wagen I von EN Lth. und be Wagen II von se Mee „ fonad ift der Verbrauch 2 Pfd. 0,5 Lth. und 3 Pfd. 2 Lth. geweſen. Da jeder Wagen 10 Gs Aux fo ergibt e für die Wäscht ein Berbraud für W Lth., für Wagen II — 0 6 th. Nach on Käre Schmierbüchſen zu⸗ ergibt fic fahrten, nahm e Baſſon au rück, während W. Oelfüllung wieder in Betrieb gegeben wurde. ende 1 Le ewe ift von den beiden erwähnten Betriebs- beam Rhein. Eiſenbahn in Köln amtlich beſcheinigt wor⸗ i ch die Shmi ew wie der Redner mittheilte, ſeit mehr als drei Monaten Wagen mit Pe a von chen geg een pg im Betriebe, ohne daß die Achſen rm gelaufen daß ſeitdem eine Oelnachfüllung ſtatt⸗ Sc? hätte. Fede Schmierzeug wurde mit 8½ Lb. — efüllt. y Zur Beſtätigung der großen Zweckmäßigkeit der Erfindung theilte Hr. ee zum Schluſſe noch ein unbefangenes , wé reiche een geſtütztes Urtheil von einem ausgezeichneten Eiſen⸗ bahn⸗Betri mit. Der königliche Oberingenieur Herr Eduard tee von Waldegg in Hannover, Heraus SC des „Organs fit r die vergen des Eiſenbahnweſens in Verfaſſer der gekrönten Preis —— det, beſchrieben — in De auf ich in einem allen den 3 am red der Staub, Sam ab cdi von den Oelbehältern abgehalten = sr das Verſchleudern chmieröl, i n Entwendung am Sicherſten verhin⸗ bei dieſem * pain — jede . on fluſſigem Ge zu verwenden ift und der Conſum map geringer fein muß, indem alle ‘erie, A ven, bee is gen n Neue letzten | = kann; D daß We e iger Schmierapparat bei jeder ve der beſtehenden Achsbüchſen angebracht werden , 5 Untertheile — Achsbuchſen ein Schmierbehälter vorhanden 3 — 43 Hiernach kann ich die Conſtruction des Herrn Baſſon 2 eine ſehr zweckmäßige und die Ausführung als eine fepe f mpfeh⸗ len, E die Ueberzeugung ausſprechen, daß die Einführun g bei den verſchiedenen Bahnverwaltungen Selen, een periodiſcher Schmierung, große Vortheil gegen alle bisherige mi febr mangelhaft verſchloſſenen Schmierapparate Gites + — et Fortſetzung des Berzeichniffes eingegangener Druckfdriften. (G. bedeutet Be; d. V. — des Verfaſſers; d. Vl. des Verlegers; d. H. — des Herausgebers.) st einer EI Pathologie der Ner- G. Val en SE Seeber Theil Leipzig u. Heidelberg 1864. Die er At e Ihr Weſen, ihr Ver⸗ lauf und ihre radikale Heilung durch ein combinirtes ratio⸗ kur IV. Theil. Augsburg 1864. De syphili neonatorum. Diss. inaug. medica etc. Auct. Hermann Rosenthal, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxo- d i AS De pertussi. Diss. inaug. medica. Auct. Ferdinandus = hg Ý, feriali 1864 Halis Saxonum. — G. d. Univ De Hydrocephalo acuto. Diss. inaug. medica. Auct. Rudolfus Witte, Genthinensis. 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. Halle. Reſectionen und Amputationen von Dr. J. F. Hey⸗ felder. Breslau u. Bonn 1854, — G. d. VB. De resectione ossium in dia aphysi 1 a Diss. inaug. medica. Auct. Franciscus Hoe p ; Guestphalus. 1864. = Saxonum. — G. d. Univ. Hall. De eclampsia in fan Diss. inaug. medica, Auet. Fridericus Ferdinandus ath ann, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxo — G. d alle. De Sectione SECH nt => inaug. medica. Auct. Otto Risel, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxonum. — ©. 5. Febris typhosa infantum. Diss. inaug. medica etc. Auct. Rudolfus Scheller, Saxo-Borussus. 1864. Halis onum. d. Univ. Halle. De monstris et monstrositatibus corporis hu- mani ac de vi eorum ad vitam et valetudinem. Diss. inaug., medica. Auet. Ernestus e ge Mohs, Bernaviensis. 1864. Halae. — ©. d De carcinomate recti adjecta casus historia. Diss. inaug, medica. Auct. Richardus Giese, Marchicus. 1864, Halis Saxonum. — ©. d. Univ. Halle. De diathesi purulenta. Diss. inaug. medica, Auct. Richardus Langenberg, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. Salle. De trichiniasi. Diss ‘inaug. medica ete. Auct. Arthurus de Gellhorn, Silesius. 1864. Halis Saxonum. = G. d. Halle. Nonnulla de penitiore renn structura et physiologica et pathologica. Diss. inaug. medica. Auct Steudener, Posnanus. 1864. Linke Onions — G. d. Univ. Halle. * — — — 345 Bdellatomie. Von — A De Pyorrhoea alveolari seu gingivitide expul- x inaug. medica ete. Auct: Adolfus Pansch, OMenbetgonali: 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. Halle. De Chondromalacia, quae sit pracipua causa othaematomatis. Diss. inaug. medica. Auct. Arminius Parreidt, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxonum. — d. Univ. Halle. De Angina Diphtheritica. Diss. inaug. medica. Auct. ee nt Fraenkel, Anhaltinus. 1864, Dessaviae. — G. d. D De els gummosa. Diss. inaug. medica ete. Auct. Paul Erwin Hase, Jenensis. 1864. Lipsiae. — G. d. * Univ. Halle. j De rheumatismo articulorum acuto, Diss. inaug. medica. Auct. Carolus Arminius Broelemann, Guest- eg 1864. Halis Saxonum. — ©. d. * Halle. De iritide, praecipue syphilitica. Diss. inaug. me- dica. Auct. Antonius Stolzenberg, Guestphalus. 1844. Halis Saxonum. ©. d. Univ. Halle. De hepatis cirrhosi, qua hepar amplificatum. Diss. inaug. medica. Auct. Fridericus Schulte, Guest- phalus. 1864. Halis Saxonum. — ©. os Une Hale. De morbo qui dicitur Radesyge. naug. me dica. Auct. Henricus Sprakel, er ri, 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. Halle. De morbillis. Diss. inaug. medica ete. Auct. Bruno Kohlhardt, Saxo-Borussus. 1864. Halis um, — G. d. Univ. Halle. | De pleuritide exudativa acuta. Diss. inaug. medica etc. Auct. Carolus Nette, Saxo-Borussus. 1864. Halis Saxonum. — ©. d. Univ. Halle. De: 8 ossium pelvis. Diss. inaug. medica. 2 ai eed Hafa, N 190% Halis pongan. : one 7 Univ. Halle. : De dementia e e Diss. inaug. nal” etc. Auct. Adolfas Weihe, Palaiomarchicus. 1864. Halis Saxonum. — G. d. Univ. De Typhi abdominalis symptomatologia. Diss. i . medica etc. Auct. Bruno Gisevius, Borusso- Orientalis. 1864. Halis Saxonum. — d. Univ. Halle. De insufficientia valvularum semilunarium aor- t Diss. inaug. medica ete. Auct. Eduardus We- gener, ine 1864. Halis Based o d. Univ. Hall Diss. inaug. medica etc. . Auct. De Bega ene Bah 1864, Halis Saxo- 22 res Saxo-Borussus. — G. d. Univ. Halle. De ne Sage Diss. inaug. Auct. Clemens Augustus Wegener, — e org Saxonum. — G. d. Univ. H Nonnulla de ulcere ventriculi Ces Diss. inaug. medica ete. Auct. Josephus Kramps, Rhenanus. 1864. Halis Saxonum. d. Univ. Halle. De Pics: = Diss. maug. medica ete. Auct. me + Babe 1864. Halin, Bag . d. v. Halle. dA Radicale Ge der Brüche. Eine Së — über dlung der Brüche. Bon. Better 12. Aufl. Glarus 1865. Julius Betr. (Sep Ab- drücke a. d. Allg. Med. Central- Big, 1863, No. 45 u. 46, 54, 63.) SS V. Amen Bericht über die im Charite⸗Krankenhauſe zu Berlin > + ieh über die Bdellatomie. — G. d. Hrn. 3. 8 in Berlin. La sel FAT fait nouveau par le Docteur Jules — G. d. V. Beer, medicin a Berlin. * Bdellatomie. pris geh. in d. Sitz. d. N whee Geſellſch. vom 26. Juni 1863 von Dr. Sr a. FOR „Deutſche Klinik“ 1863. Ge 28) But ee. "amen und Debatte im chirurg.⸗wiſſen⸗ oa fen d. „Organ f. gef. Heilkunde“. k D Se beady sala rate Behandlung der A de Bräune. Von Fr. Becker. Caſſel 1 V. Arteftagg zur naturgemäßen ar a FREE Maſern, Rötheln, des Scharlach x. Für a und Laien. Von Friedrich Becker. Raffel 1863. — 8. Eingabe die Hohe oi | ak? Stände⸗ . Von Fr. Becker, Inhaber der ſchwed. heilgymnaſt. Anſtalt zu Kaſſel, 1 en KE in Kurheſſen betreffend. Kaſſel, März 1 Sd ®; Die ſchwediſche Sura Ei 1856, — G. d. Bay: Fr. Be Ler GdFD Caſſel. Seundprincipien der Fos Heilgymnaſtik. Gafel_1 G. Hrn. Fr. Becker GAFDH in Gai iäthetifde Bel Methode ohne Die und ohne . beſchrieben nach dem Verfahren des Schroth, von Moritz ee 1 re 28; Aufl., 2 Thl. 20. Aufl Pirin Kee G. d. Verl. Hrn. Theob. Grieben. ji i dint Bakelse auf dem Gebiete TEE omen Geſund⸗ : ege, gehalten im Freien Dertien Het Hochſifte zu Frank⸗ furt a. M. Von F. "a H. . Dr. med. et phil. s+ MrFDH. Mainz 1865. — G. Die Heilquellen⸗ und * Anſtalten des Kö⸗ nigrie Minemberg ure der Been Fiten- SÉ Ss Sor: Dr. Hey felder. Peak? G. Die éier des xs gg ogthums Baden des Wasgau. Von Dr. Heyfelder. — Di des Elſaß Eider 1841. — u d. V. The Oration in alem bftion of the Ninety-First An- niversary of the Medical Society of London. By J. L. uw. Soupe: M. D. (Reprinted from the „Medical e ro Vol. I. Nes VII & VIII.) London 1864. — V. Kur ze Darfiellnng des ‚Weligengc) der ragione vom Auguft 1817 bis zum Januar 1837 und dieſelbe durch die Erfahrung am Meiſten erprobten ee. maßregeln, nebſt kurzem ot — ile iene Ware spp und Fortſchritte. A. Königs- eld. Aachen 1848. OZ? SS S EN Gefe: Verſammlung oF Vereins der — 3 ze Reg. 4 5. Dec. 1 Aachen. — d. Hrn. G. Sieten > in Ditren. 1 Verzeich 1 —.— am 23. April 1 der Buchhandlung C Bond in Ben — Eë Alfred DS zer. Nieder: _ — Wo we die Schmach? Von Moritz Müller in Bis, ugblatt in a u die on oe Pforzheim 1864. — — Hamlet, Prinz von — Ein 2 rauerſpiel in zügen. Zum Be oi" des Hamburg'ſchen Theaters. eee Brockmanns Bildniß — pi een TEE Sam burg 1780. — ©. d Diehn Charles Lamb’s niitan n a Eine Vorſchule dieſes Dichters für d kar einer Lebensgeſchichte Shakespeare ünzel. Darmſtadt 1842. — G. . V. Zur Sett des 300jährigen Geburtstag (am 23. Abril 64) William Shakespeares. Gedi in den Wald. migen Männerchor, comp. von Henry Hugo Pierjon, Leipzig 1864. — G. d. Tondichters. Drei Gedichte von W. Shakespeare für eine tiefe eras akespeare. Pr sak mit Begleitung des kr ire comp. von Henri Hugo Pier fon. (1 Bag . Ständchen. 3 Elegie.) Leipzig 1864. — G. d. Tondichters. Shakespeare in ſeinem Verhältniſſe zu Deutſchland. Ein ER, E im Rathhausfaale zu Marburg am am 16. oe Von L. G. Lemcke. Leipzig 1 dui s Journal. Shakespeare. Terce be Number. (23. Ei 1864. Extra Double Number.) Lon- don. — ©. Bom TR (be. Zu William Shakesſpeare's 300 jibe Faber, 23. April 1864. Ër Aard 1 45 Chriſtian Schad in Kitzingen a. M. 1864 Des Dichters Weihe. e kn aus Shakespeare's 5 Ke 1 5 300 jähr. Jubelfeier am 23. April { 1864, Leopold Stein. Frankfurt a. M. 1864. William Gpatespcare. Gin gier e d * von Albert Lindner. Rudolſtadt 1864. © hale Speers, Ein ru von vu GE Wiesbaden Die RARO an No. 100 Wien 17. April 1864 Enthält: . reden rt Club in Wien. S. & 81, 82, 84, „ April 1864. D O 87, 58, iz o WE eitun a Kar f S Enthält: sruhe, 6. — Shäteskeares Leben, Shakespeare Tercentenary. Soirée of „our Shakespeare Club“, Nock’s Royal, Hotel pe ag April the twenty-second, 1864. G. d. Dr. phil. Dammann, Pfleger des FDH in Binsen. Eine Fr Beier an Gë Ilm. Von Karl Gute kow. Leipzig 1864. Feſtrede zur e ere beige pour Shakespeare s im Concertſaale des Herzogl. Hoftheaters zu Deſſau gehalten von a È Deſſau 1864. (Nebſt Programm dieſer Feier. 23. April 1864. Deſſau. Epilog zur Shatespeare-Feier in Deſſau am Gedichtet und en von Wilhelm Hoſaeus. — G. d. Hm. K. Elze MrFDH. William Shakespeare. Zum Gedächtniß ſeines jährigen Geburtstages am 23. April 1864. Von n Ben | Darmſtadt 1864. — G. d. V. Les Comédies de Shakspeare. Ke Faculté des Lettres ww Caen par Aaa Büchner Caen 1865, — G. ò * Drud von J. L. Fleiſch in Frankfurt a. M. (Invitation to the Forest.) Für vierſtim⸗ d 4 | * Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Th er. * i Fe 3 >" I NUNQUAM OTIOSUS. Wns to DIN A AMTLICHES ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDIN 0 -CAROLINISCHEN DEUTSCHEN R AKADEMIE DER NATURFORSCHE HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRÄSIDENTEN Dr. C. G. Carus. e Ses HR a Heft V. D | INHALT. I. Amtliche Mittheilungen: II. Wissenschaftliches: 1. Promotionen und Aufnahme neuer Wi EE Br ee eu R cn pays F = eim, pract. Arzt etc. 2. Abgang und Sterben von Miigliede 2. E réa f die ,Be In, m À des Herrn Hofr. 3. Akademische Preisfragen Prof. D. Steck in Nr. 3 u. 4 d. Bl. S. 37-42, 4. Vermehrung der Fonds der Akademie: III. Anzeigen fremder Preisfragen. a. Durch Regierungen. k IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. b. Durch Mitglieder, V. Bücher- CH I. Amtliche Mittheilungen. A e eu aufgenommene Mitglieder der Akademie, Am 24. August 1865. 2048. Hear Dr. Alexander Fischer von Waldheim, Kaiserl. Russischer Staats- rath, Vice-Präsident der Kaiserlichen naturforschenden Gesellschaft und Professor der Botanik an der Universität zu Moskau, cogn. Gotthelf Fischeri filius. 8 54 2049. Herr Wolf Curt von Schierbrand, Königl. Holländischer General- - Major, _ Director des Geniewesens und Inspector der Sappeurs in Batavia, zu Dresden, cogn. Hans Sloane III. | 2050. Herr Dr. Bernhard Schultze, Director der Entbindungsanstalt und Professor der Geburtshülfe an der Universität zu Jena, cogn. F. B. Osiander. 2051. Herr Dr. P. Mor. Merbach, Kônigl. Sächsischer Medicinalrath und Professor der Medicin und Chirurgie zu Dresden, cogn. Ch. Gli. Ludwig. 2052. Herr J. Ch. Döll, Grossherzogl. badenscher Geheime Hofrath und Vorstand der Ha Hofbibliothek zu Carlsruhe, cogn. Pollich II. 2053. Herr Dr. B. Stilling, practischer Arzt und Operateur zu Cassel, cogn. Reil III. Die Kaiserl. Leop.-Carol. d. Akademie hat kürzlich vom Herrn Dr. B. Stilling das bereits bekannte und neuerlich von der französischen Akademie. mit Auszeichnung durch die grosse goldene Medaille prämirte Werk: „Neue Untersuchungen über den Bau des Riickenmarks, in 5 Lieferungen, 4°, mit einem Atlas mikroskopisch-anatomischer Abbildungen von 31 Tafeln in fol., Cassel 1859“ zugesendet erhalten. Das Priisidium der Akademie konnte hierauf diese Gabe, nach Umfrage bei den für diese Art Arbeiten vorzüglich geeigneten Herreù Adjuncten, da die französische Akademie bereits die grossen Verdienste der Arbeit anerkannt und glänzend prämürt hatte, nur dadurch erwidern, dass es dem Herrn Verfasser ein, seine Verdienste um anatomische Forschung besonders betonendes Diplom mit dem Cognomen Reil zusendete, glaubt aber diese Sendung und Mitgliedsertheilung unter diesen Um- ständen auch als Beweis ihrer Hochachtung zur öffentlichen Kenntniss bringen zu miissen, welches hiermit geschieht. — De. . Gr Carus. 2. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 29. April 1865: Dr. Carl Bergmann, Ober-Medicinalrath, Professor und Director des anatomischen Theaters an der Universität zu Rostock. Apiganommer am 2. November 1864, cogn. Vesalius. Am 30. Juli 1865: Dr. Andreas Freiherr von Baumgartner, Ran KE Oesterreichischer wirklicher Geheime Rath und lebenslänglicher Reichsrath, Präsident der K. K. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Aufgenommen am 1. Mai 1860, cogn. Volta H. = 11. August 1865: Dr. Michael von Marcus, Excellenz, Kaiserl. Russischer Geheime Rath, Leibarzt Ihrer Maj. der verwittweten Kaiserin Alexandra von 55 Russland, Präsident des Medicinalraths im K. Ministerium des Innern, Prä- sident der Verwaltung des Medicinalwesens des K. Hofes zu St. Petersburg. Aufgenommen am 2. März 1858, cogn. Schendus van der Beck. Im August 1865: Dr. Sir William Jackson Hooker, Oberdirector des botanischen Gartens in Kew bei London, Mitglied der Royal Society, der Linné’schen, antiquar., geolog. und Gartenbau-Gesellschaft in London und Correspondent des K. Instituts von Frankreich. Aufgenommen am 28. November 1818, cogn. Michelius. Vermehrung des Fonds der Akademie. b. Durch Mitglieder etc. _ Herr L. W. Schaufuss, Privatgelehrter der Entomologie in Dresden, hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 1 Friedrichsd’or — 5 Thlr. 20 Ngr., eingesendet. Bei Gelegenheit einer Diplom-Ertheilung als Doctor philosophiae an Herrn G. H. K. Thwaites in Peradenia (Ceylon) wurden als Nummus aureus 2 £ = 13 Thlr. 17 Ngr., zur Kasse der Akademie eingesendet. Herr Professor Dr. A. Spring zu Lüttich hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 5 Thlr. Il. Wissenschaftliches. 1, Einige Gegenbemerkungen gegen meinen Rezensenten. Die chinesische Heilkunde ist, trotz du Halde’s Mittheilungen und Lockhart’s, von Bauer übersetzten Arbeiten, insofern eine terra incognita geblieben, weil uns die Originalarbeiten nicht in solcher Weise zugänglich gemacht wurden, dass wir sowohl Glaubwürdigkeit wie vollen Ertrag aus China’s Erfahrungen entnehmen konnten. Erst Dabry eröffnete ein weiteres, allgemeineres und fruchtbares Feld. Aber seine Citate waren so allgemein gehalten, dass man nicht wissen konnte, was dem Alterthum und was der modernen Zeit angehöre. Hierzu kam, dass er mit den Ansichten und Ergeb- nissen der hieologischen Autoritäten Deutschlands, wie v. Klaproth’s und Schott s nicht übereinstimmte und, da er zu wenig in ärztlichen Dingen zu Hause war, selbst keine, oder keine zuverlässige Diagnose zu stellen vermochte. Ich bemerkte überdies, dass seine Namen nicht immer die bereits bekannten seien und dass er endlich, trotz 8* 56 seines Aufenthaltes in China selbst, nicht alle die Quellen besass, welche sowohl in Preussen als sonst existiren und reich an guten Funden sind. Niemand hatte vor mir eine sachgemässe Anzeige von Dabry gemacht. Ich ging mit Kenntniss des Chinesischen daran, und, indem ich gleichzeitig Diagnosen auf- stellte, sprach ich keine Vermuthungen, sondern wohl abgewogene Urtheile aus, deren Beleg ich bei der geforderten Kiirze des Aufsatzes, mir vorbehalten musste. Die Er- fahrung hat gelehrt, dass man besser durch das Studium der chinesischen Original- schriften, als durch Reisen in China selbst, ein richtiges, medicinisches Urtheil iiber sinesische Heilkunde gewinnen könne; denn trotz 150,000 Kranken, welche von eng- lischen Missionshospitälern seit 1843 bis auf nahezu unsere Tage verpflegt worden, sind, ist der Gewinn, den die Wissenschaft und Praxis aus den Berichten über jene wohl- thätigen Anstalten gezogen haben, darauf beschränkt geblieben, einige und 30 Namen von Hautkrankheiten der Chinesen zu hören. Die Namen betreffen nur die Gattung, nicht mehr die Art; Beschreibung, Alter der Kranken, Atiologie, Therapie, Vergleich mit chinesischen Ansichten und Erfahrungen, Zusammenstellung von Gegenwart und Vergangenheit blieben jenen Berichten fremd. Friedel, ein preussischer Marinearzt, hat bei seinem persönlichen Aufenthalte in Canton, Shanghai etc. die Lücken jener Berichte zum Theil bemerkt, aber nicht Font Fr genk ein paar Beobachtungen über Lepra, ohne sich selbst ir, \ recht erinnere, mit de Guignes Er- fahrungen zusammenzustellen. Seins Schlnssfolpernngen ber die Häufigkeit gewisser Arten von Hautkrankheiten lassen sich mit dem, was Chinesen beschreiben, nicht ver- einbaren. Was er von Sianesen sagt, hat auf Chinesen keinen Bezug. Chinesische Schriftsteller kennt er nur sparsam und lediglich aus Uebersetzungen und Berichten, und weiss einer ernsteren Forderung von Auskunft über obige Aufgaben nicht zu genügen. Ein Hecker hätte es sein müssen, der China bereist und wir hätten Ernsteres gelernt. Herr von Maron, gleichfalls nach Aufenthalt in China, spricht, dass die eingeborenen Aerzte Arterien und Venen nicht zu unterscheiden wüssten und setzt sich hierdurch mit positiven, vorhandenen Erfahrungen in Widerspruch. Tar- 8 off, russischer Gesandtschaftsarzt, erklärt, obgleich kein Freund der chinesischen Aerzte, geradezu, dieselben hätten aus schon sehr alten Zeiten einige gute Kenntniss des Geng? Allein auch er überschreitet in seinen Behauptungen das Maass, wenn er sagt, es genüge eine Schrift zu kennen, weil die andern einander nur ab- schrieben. Ich habe Gelegenheit gehabt, diese Erklärung zu prüfen und falsch zu finden. Seine Aufzählung der von ihm vorgefundenen und sei es, von ihm gelesenen, oder durch Dolmetscher studirtén Schriften beweist mir, dass wir in Preussen haben, was Tartarinoff so wenig wie seine Vorgänger im sinesischen Lande gefunden hat. Morache, französischer Gesandtschaftsarzt in China, bekannt durch ein paar gute Be- 57 merkungen über die künstlich verkrüppelten Fiisse der chinesischen Frauen, hat vor Kurzem (etwa den 15. April 1865?) mancherlei Schmähungen über die Arzneikunde eines Landes ausgesprochen, die weder mit den Mittheilungen des besser erfahrenen Dabry, noch des Prof. Neumann, der 13 Jahre in China lebte, noch mit meinen eigenen Studien, noch mit mündlich mir gemachten Erzählangen über chinesische Praxis in Californien iibereinstimmen, und die es schwerlich je wird aufrecht zu halten vermögen. Herr Oscar Schmidt, der in China war, gab, wie die gelehrten Leser der Acta wissen, Ta tsin fiir den Namen der Rhynchoria aus. Wir kennen schon durch Loureiro den chinesischen Namen der*Rhynchoria und haben Mühe zu begreifen, dass man, nach solch einer vorliegenden Thatsache, im gelehrten Publikum, mit Un- wahrheit auftrete. Wie beweist nun mein Rezensent, dass der Aufenthalt in China nothwendig sei, um über dessen Krankheiten und Heilmittel in’s Klare zu kommen? Ich erwiedere: die Vergangenheit China’s ist ein Schatz für Heilkunde und man kann “ihn durch Reisen im Lande nicht haben. Nur das Studium der Schriften des Alter- thums vermag die wichtigsten Fragen aufzuklären, wenn man, wie ich selbst, vorbereitet durch die möglichst genaueste Kenntniss moderner Heilkunde, jene Gebiete der Ver- gangenheit durchmustert. Selbst die Gegenwart China's kann noch nicht durch Reisen ermittelt werden; denn Stadt und Land in China sind, wie Tartarinoff erzählt, reichlich von eingeborenen Aerzten besetzt; so wird es denn dem Ausländer, trotz grös- serer Kenntnisse, nicht leicht + gringen, sich eine umfangreiche Praxis im fremden Lande zu schafen.. zumal .die Erazis A dori eben so gesetewidrig, wie in irgend eind Laude Farapa ’s oder emt EAT ir e Praxis selbst nicht be- fähigt, chinesische Heilkunde der Gegenwart oder Vergangenheit zu ermitteln, was man den Berichten des ausgezeichneten Lockhart im Chinese Repertory, die mir aus der neuesten Zeit vorliegen, ersieht, so weiss ich nicht, wie besser, als ich es gethan habe, China's pathologische Zustände der Kinderwelt zu Kenntniss europäischer, des chine- sischen Idioms nicht mächtiger Collegen gebracht werden könnte. Ich habe nicht Ver- muthungen, sondern wohl abgewogene Urtheile bekannt gemacht, ich habe die Lehre des Fingergefässes angedeutet, um auf diese seltsame Angelegenheit prüfende Finger des Anatomen zu lenken. Chinesische Therapie sollte ich nicht geben, übertrat also das Verbot schon, um des Lesers willen, durch beiläufige Mittheilungen. Im Uebrigen würde der Rezensent, wie gelehrt oder praktisch bewandert er auch sein mag, die Therapie, wenn ich sie vollständig gebe, nicht verstehen. Glaubt er wirklich, dass man auf die Darstellung der Sinesen hin, nur Vages vermuthen könne, so befindet er sich im vollständigsten Unrechte. Studirt man gute Originale, so erstaunt man, wie bei der Kürze der Symptomatologie doch etwas Zwingendes vorhanden ist, das vor Zwei- deutigkeiten schützt, da wo wir uns in bekannten oder nahe bei bekannten Gegen- 58 ständen befinden. Ich glaube meine Mittheilungen über den von mir vollständig über- setzten Paen X, welche abermals in Behrend’s und Hildebrand’s Journal, begleitet von längst dem Drucke überlieferten Abbildungen, erscheinen werden, da ich spezieller ein- gehen kann, meinem Herrn Rezensenten noch weiter das Voreilige seiner Urtheile, ohne weiteren Commentar von selbst und vollständig erkennen lassen. — Berlin, den 27. Julius 1865. Dr. S. Pappenheim, prakt. Arzt u. s. w. in Berlin. SC? 2. Entgegnung auf die „Berichtigung“ des Hrn. Hofr, Prof. Dr. Schlömilch in Nr. 3 und 4 d. Bl. S. 37—42. Herrn Hofr. Prof. D. Schlémilch bin ich zu aufrichtigstem Danke dafür ver- bunden, dass er meinem Aufsatze iiber die wahre Gestalt der Planeten- und Kometen- bahnen im 31. Bande der Verhandlungen der Kais. Leop. Carol. Akademie eine Be- sprechung in diesen Blättern gewidmet hat, obschon er dessen Inhalt als eine „selbst- verständliche“ Folgerung aus bekannten allgemeinen Theoremen bezeichnet, womit in den exacten Wissenschaften der Leser nicht „behelligt“ zu werden pflege. Es mag dahingestellt bleiben, ob es in den exacten Wissenschaften wirklich Sitte sei, den Leser mit selbstverständlichen Folgerungen nicht zu behelligen. Ich könnte mich hiergegen ‘ 2. B. auf den Satz beziehen: „wenn zwei Dinge einem dritten gleich sind, so sind sie unter einander gleich,“ was sich ebenfalls von selbst versteht und doch als besonderer Lehrsatz, vielleicht sogar in des Hrn. Hofr. S. eignen Schriften aufgestellt wird. Es fragt sich aber: ob denn wirklich meine Ansicht von der Gestalt der Planeten- und Kometenbahnen so selbstverständlich sei, dass sie einer besonderen Ausführung gar nicht werth gewesen wäre. Hr. S. behauptet dies, ich läugne es. Hier kann ich, wie Hr, S., mich ebenfalls auf einen Grundsatz des Civilprocesses beziehen, nämlich auf den: Affırmanti incumbit probatio. Hr. S. hätte zu beweisen gehabt, dass die von mir dargestellte schraubenförmige Gestalt der Planeten- und Kometenbahnen sich von selbst verstehe. Allein diesen Beweis ist er schuldig geblieben und ich könnte daher nach dem weiteren Grundsatze des Civilprocesses: Actore non probante reus absolvitur, hiermit meine Entgegnung schliessen. Indessen halte ich es doch, für zweckmässig, noch einige fernere Dies beizufügen. Die Richtigkeit meiner Ansicht von der Gestalt der Planeten- und Kometen- bahnen an sich hat Hr. S., ungeachtet er seinen Artikel „zur Berichtigung des Auf- satzes“ u. s. w. überschrieben, gar nicht bestritten, er erkennt sie ohne Weiteres für richtig an, erklärt sie aber für „selbstverständlich“, und durch diesen Machtspruch 59 soll dieselbe offenbar für werthlos erklärt werden. Sonderbar: man giebt Etwas für selbstverständlich aus, worauf bisher, ausser Hrn. Geh. Rath Dr. Carus, Niemand, selbst Hr. S. nicht, auch nur aufmerksam gemacht hat, und vielleicht gerade deshalb. Nun frage ich aber jeden unbefangenen Leser: ist es selbstverständlich, dass die Pla- neten sich in Schraubenlinien bewegen? ist es selbstverständlich, dass die Bahn der Sonne mit der Bahn der Erde einen Winkel von 84° bilde, wodurch doch — was freilich Hr. S. gänzlich ignorirt, — die schraubenförmige Gestalt der Erdbahn wesentlich bedingt wird? kann Etwas selbstverständlich genannt werden, was von Anderen ent- weder völlig übersehen oder doch ganz anders dargestellt wird? In Lehr- und Volksbüchern wird der Vollständigkeit und Deutlichkeit wegen Manches vorgetragen, was sich von selbst versteht; wie kommt es, dass in allen bisherigen populär-astrono- mischen Schriften*) der schraubenförmigen Gestalt der Planetenbahnen durchaus keine Erwähnung geschieht, sondern nur der geschlossenen Ellipse? Diese, auch wenn die Sache selbstverständlich wäre, höchst auffällige Erschei- nung habe ich auf eine Weise zu erklären gesucht, welche wenigstens der Ehre der Verfasser jener Schriften nicht zu nahe tritt. Ich habe sie deshalb nicht tadelnswerther Nachlässigkeit oder wohl gar absichtlicher Verschweigung der Wahrheit beschuldigt, sondern sie zu entschuldigen gesucht. Schlimmer steht es aber nach den Behauptungen des Hrn. S. Ist nämlich die Frage von der Bewegung eines Punktes P, der sich, wie Hr. S. sagt, ee einer eneen Janie um einen Mittelpunkt O bewegt,“ wenn letzterer gl it fortrückt, schon von Galilei, Viviani, ei u. x SE Sc dise SE r nn schon seit Anfang unseres beten noch weiter untersucht worden, steht dies Alles aus- führlich in den gewöhnlichen Lehrbüchern für Realschulen und technische Institute: so weiss ich in der That nicht, wie Hr. S. die Verfasser populär-astronomischer Schriften, unter welchen sich doch auch berühmte Astronomen befinden, vor dem Vorwurfe ® schützen zu können meint, dass sie etwas allgemein Bekanntes entweder aus Unkenntniss oder wohl gar absichtlich verschwiegen haben. Doch es ist ja „selbstverständlich“! Hr. Hofr. S. halt mir vor: „Wer heut zu Tage Astronomie treiben will, muss vor Allem gediegene, das übliche Gymnasialmaass weit übersteigende mathematische Kenntnisse besitzen.“ Sehr wahr! Aber was versteht denn Hr. S. unter dem Aus- drucke: „Astronomie treiben?“ Heisst es Astronomie treiben, wenn Jemand, der sich sofort selbst als Laien in der Astronomie kennzeichnet, eine Ansicht aufstellt, zu welcher *) Der Verf. des soeben erschienenen neuesten Werkes der Art, A. N nimmt S. 137 * deutschen Ausg. Berlin 1865 schlangenförmige Bewegungen der Planeten **) Petitio principii! Ob diese Linie eine geschlossene sei, ist ja — die Frage! 60 es in der That gar keiner tiefen mathematischen Kenntnisse, sondern nur gesunden Menschenverstandes und einigen Nachdenkens bedarf? Ich maasse mir nicht an, Astronomie zu treiben und diese erhabene Wissenschaft durch meinen Aufsatz weiter gefördert zu haben. Aber das bescheidene Verdieffst glaube ich mir ohne Ueberhebung guschreiben zu dürfen, durch weitere Ausführung und Verfolgung der zuerst von dem hochverehrten Hrn. Präsidenten der Kais. Leop. Carol. Akademie vor bereits 27 Jahren aufgestellten richtigen, leider aber, trotz der von Hrn. S. behaupteten „Selbstverständ- - lichkeit“, bisher völlig unbeachtet gebliebenen Ansicht von der Gestalt der Planeten- bahnen dem Laien eine klarere Anschauung gewährt zu haben. Auch habe ich einige weitere Ergebnisse dieser Ansicht mitgetheilt, namentlich über die Geschwindigkeiten der Bewegungen, über angeblich rückläufige Bewegungen u. s. w., welche Hr. S. mit Stillschweigen zu übergehen für gut befunden hat. Wahr- ie sind dieselben gleichfalls „selbstverständlich“ Das von Hrn. S. S. 38 beigebrachte Beispiel einer auf otrerione Eisenbahnwagen“ im Kreise geschwungenen Cigarre acceptire ich bestens: gewiss wird jeder aufmerk- same Mitreisende, befragt nach der wahren Gestalt der Curve, welche die Cigarre beschreibe, zugeben, dass sie keinen geschlossenen Kreis, sondern eine Schraubenlinie darstelle. Weiter sagt Hr. S.: „Wenn trotzdem in den populär-astronomischen Schriften einiger dilettirenden Volksschullehrer und Pastoren manche Unklarheit (also doch!) über die cycloidischen Bewegungen herrscht“ u. s. w. Für dieses Compliment würden ihm Männer, wie J. J. v. Littrow, Arago, Alexander von Humboldt, der Lebenden nicht zu gedenken, sehr verbunden sein. Bei dieser Gelegenheit will ich noch bemerken, dass der in meinem Aufsatze S. 16 erwähnte Pfarrer Gräf im Anhange zu seiner in der Anm. 20 angezogenen Schrift vortrefflich und = i, was unter Cycloiden, Epicycloïden u. s. w. zu verstehen sei. Hr. S. sagt S. 39: „es habe vorläufig gar keinen rechten Sinn, von den abso- luten Bewegungen der Planeten reden zu wollen,“ und kurz vorher: „für den Erden” bürger handelt es sich lediglich um die relativen, nicht aber um die absoluten Be- wegungen der Himmelskörper.“ Was er unter absoluten Bewegungen versteht, geht aus S. 40 hervor: „Sollte eine absolute Orts- oder Bahnbestimmung vorgenommen werden, so müsste man zunächst eine absolut unbewegliche Ebene oder, was dasselbe ist, drei absolut feste Punkte im Raume angeben. Dergleichen Punkte kennt man zur Zeit nicht und wird sie um so weniger finden, je mehr die Beobachtungen lehren, dass alle sichtbaren Himmelskörper in unaufhörlicher Bewegung sind ... Die Bestimmung der absoluten Bewegungen gehört demnach zu den Prokicusn: welche die Kräfte des menschlichen Geistes übersteigen.“ Von absoluten Bewegunge in diesem Sinne hat aber Niemand, habe auch ich nicht gesprochen, schon deshalb 61 nicht, weil deren Bestimmung völlig unmöglich ist, eben weil es absolut feststehende Punkte im Himmelsraume nicht giebt. Die Bemerkung, dass diese Bestimmung die Kräfte des menschlichen Geistes übersteige, konnte sich Hr. S. demnach als „selbst- verständlich‘ ersparen. Dagegen übersteigt die Erforschung der wirklichen Gestalt der Planetenbahnen sicherlich nicht die Kräfte des menschlichen Geistes. Dieser Meinung scheint auch J. J. v. Littrow in der von mir S, 15 angezogenen Stelle ge- wesen zu sein, wenn er offen und ehrlich zugiebt, dass die Astronomen „noch nicht“ dahin gekommen sind, die absoluten Bewegungen der Planeten und Kometen (freilich nicht in dem Sinne, wie Hr. S. solche versteht) zu beobachten. Dass ich die wahre Gestalt der Planetenbahnen aus den Bewegungen der Punkte O und P allein hergeleitet habe, glaubt Hr. S. S. 39. F. rügen zu müssen. Allein ich habe S. 20 meines Aufsatzes ausdrücklich bemerkt: „wenn auch nicht zu bezweifeln ist, dass die Bahn der Sonne ebenfalls spiral- oder schraubenförmig sei, so- kennen wir sie doch noch zu wenig, um hierauf Rücksicht nehmen zu können. Auch sind ihre Dimensionen so ausserordentlich gross, dass ein so kleiner Abschnitt derselben (nämlich von einem oder einigen Erdenjahren) sich als gerade Linie darstellt.“ Ferner S. 30: „es ist wohl kaum zu bezweifeln, dass unser ganzes Sternsystem wieder eine Bewegung um einen ausserhalb desselben gelegenen Punkt habe; da uns aber diese noch gänzlich unbekannt ist, so können wir sie billig ausser Betracht lassen.“ — Unter solchen Umständen konnte es keinem Bedenken unterworfen sein, von der wahren Gestalt der Plan ef di 1 sprechen; denn ob diese in ihrem Jahrtausende fortgesetzten Verlaufe. wieder e eine Krümmung zeigen, ist ohne erheblichen Einfluss, die Bahnen bleiben doch darum spiralförmig. Es ist daher auch völlig un- richtig, dass ich, wenn ich an die Bewegung der Centralsonne glaube, meine eigne Behauptung vernichte, wie Hr. S. S. 40 sagt. Ob der von mir ausgeführte Satz ein „äusserst trivialer“ genannt werden könne, gebe ich dem unbefangenen Urtheile des Lesers anheim; ich bezweifle es aber schon deshalb, weil ich denselben in keiner einzigen mir bekannten astronomischen Schrift gefunden habe. i Wenn endlich Hr. Hofr. S. S. 41 ere dass die divo die e an Resultate mit den Beobachtungen nicht etwa „leidlich“, wie ich gesagt, sondern „ganz vorzüglich“ übereinstimmen, so ist er auch hier den Beweis schuldig geblieben. Denn was er als Beweis dieser Behauptung zu betrachten scheint, nämlich dass bei den älteren Planeten, deren Massen sicher bestimmt sind, die Differenz zwischen den nach Hansen’s und Leverrier’s Tafeln berechneten und den beo- =e Stellungen selten eine Bogensecunde übersteigt, welche 1/5 Zeitsecunde gleich „ d. h. der Planet trifft noch nicht einmal um Yıo Secunde früher oder später an 9 * 62 dem meistens 3 bis 4 Jahre voraus berechneten Orte ein,“ ist eben auch nur eine Be- hauptung, kein Beweis. Dennoch will ich den Gegenbeweis führen. Ich habe mich S. 22. Anm. 32 meines Aufsatzes der Kürze halber auf den Ausspruch eines sehr gründlichen und tüchtigen Rechners, des leider viel zu früh ver- storbenen Dr. W. Lehmann, — welcher, beiläufig bemerkt, früher auch Pfarrer war — bezogen. Dieser sagt*): „Abgesehen davon, dass in den Schmidt ’schen Vergleichungen der Beobachtungen mit der Ephemeride sich Unterschiede herausstellen, viel grösser, als die in der Introduction zu Bouvard’s Jupiters-, Saturns- und Uranus-Tafeln . , so hatte ich auch schon vorher bei sorgfältiger Durchmusterung ähnlicher Vergleichungen der Ephemeriden mit Jupiters-, Saturns- und Uranus-Beobachtungen in den älteren Astr. Nachr. eben so beträchtliche und mit Opposition und Quadratur nicht im Zusammenhange stehende Unterschiede getunden, ... und es stieg schon damals in mir ein Gedanke auf, ... nämlich: die ganze Theorie des Jupiter, Saturn und Uranus liegt SE? im Argen, und es ist hohe Zeit an die Berechnung neuer Tafeln zu gehen, worin alle bisherigen Resultate der Theorie und der unermesslich reiche Schatz der Beobachtungen aus dem Zeitalter vor und nach Bouvard bis zur gegenwärtigen Zeit benutzt werden. Dasselbe lässt sich auch wohl, wenn gleich in ver- mindertem Maasse, von den v. Lindenau’schen Mars-Tafeln sagen.‘ Um aber mich nicht blos auf eine diesen zu berufen, füge ich noch Fol- gendes hinzu. Bei dem Vorübergange des Merkur vor der Sonne im November 1861 sollte nach dem Berliner Jahrbuche und zwar beim Austritte (der Eintritt fiel vor Sonnen- aufgang) die innere Berührung um 22> gm 48°, die äussere 22% 12m 6° mittl. Berl. Zeit erfolgen. Sie trat aber lt. Astr. Nachr. Nr. 1347 um 3 Minuten später ein, nämlich nach Encke’s Messung die innere Berührung 22 12 505, die äussere 223 15m 2, nach Dr. Förster’s Messung letztere sogar noch 57 später. Allerdings waren bei der zu Grunde liegenden Ephemeride die Leverrier’schen Tafeln des Merkur — dessen Theorie bis dahin ebenfalls noch im Argen lag — noch nicht benutzt. Aber selbst nach Leverrier’s scharfer Rechnung ergab sich zwischen der Vorausberechnung und den Beobachtungen noch ein Unterschied von durchschnittlich 4 Secunden.**) Hr. Prof. S. wird also zugeben müssen, dass die Vorausberechnungen doch noch nicht so ausser- ordentlich sicher sind, als er dieselben darstellt. Uebrigens ist: der von ihm am Schlusse seines Artikels verlangte Beweis, dass man noch genauer rechnen könne, als bisher, von Lehmann, Leverrier und Andern bereits zur Genüge See worden. Auch *) Astr. Nachr. Nr. 1435. Bd. 60. S. 290 fg. **) Vgl. Heis, Wochenschrift für Astronomie u. s, w. 1862. Nr. 5. S. 40. so die Massen der älteren Planeten sind noch keinesweges so sicher bestimmt, wie Hr. S. wähnt. In dieser Beziehung kann ich ihn auf die verschiedenen Angaben der vorzüg- lichsten populär-astronomischen Schriften, deren Verfasser selbst praktische Astronomen sind, verweisen. Es verhalten sich nämlich die Massen der älteren Planeten, der Sonne und des Mondes zu der der Erde nach v. Littrow. Arago. Mädler. v. Littrow. Laugier.*) . 4. Aufl, 5. Aufl. 8 0,16 1 T3 E 1: 13,, tx 0,684 $ 0,92 : 1 de 1 1,13 de 65889 à 0, 1 s + 1 7,54 ze 0,149 2 340 1 338 1 338 ER 5 93 :1 101 101,,: 1 101 100,306 3 17 1 15 e AE 17 A y 19. 24 21 24, 1 8 20, © 360000 1 354936 355499 : 1 350000 354030 D Ts se sr ze tr. Eben so verhält es sich mit anderen Angaben, z. B. der Durchmesser: i Y. ede Arago. Mädler. v. Littrow. Laugier, 5. Aufl. 8 Lg g. M. 621 g. M. 671 g. M. 660 g. M. 649,, g. M. g 1678 „ 1700 „ W 1666 „ 180, , Ai ir e r ler à d 1000 DI 928,, CE) 2} 19980 „ ” 19182, „ D 10290 , 1 16375,, „ e. T o e ; 7255, „ Y` TSG ie © D 77 So lange Hr. Hofr. S. nicht factisch den Beweis liefert, dass er auf Grund genauerer Beobachtung und Rechnung absolut sichere Angaben zu machen im Stande sei, wird er mir erlauben müssen, an der unbedingten Richtigkeit der bisherigen, welche selbst die Astronomen nicht in Anspruch nehmen, zu zweifeln, um so mehr, als das Grundmaass himmlischer N der Radius vector der Erdbahn oder die mittlere Entfernung von der Sonne, — worauf ich S. 30 meines Aufsatzes ausdrücklich hin- gewiesen habe — noch nicht vollkommen feststeht. ' *) Im Annuaire pour Pan 1865, publié par i Bureau des 5 avec des notices scien- fur Astronomie tifiques. Vgl. Heis, Wochensc w. 1865. Nr. 1 g* DI 64 Uebrigens herrscht in dem Artikel des Hrn. Hofr. S. ein Ton, welcher von der in den Zuschriften mehrerer ausgezeichneten Astronomen, mit denen ich über meinen Aufsatz correspondirt habe, wahrnehmbaren Humanitàt gewaltig absticht. . Ich benutze endlich diese Gelegenheit, um noch einige Nachträge zu meinem Aufsatze beizubringen. i 1) Zu S. 7. Ueber die Bewegung des Sonnensystems vgl. die griindliche Ab- handlung des Hrn. Prof. C. A. F. Peters in Altona: Ueber die Eigenbewegungen der Fixsterne, mit Bezug auf Hrn. Staatsrath Mädler’s Hypothese der Bewegung der Sterne um Alcyone als Centralsonne, in Dessen Zeitschrift für populäre Mittheilungen aus dem Gebiete der Astronomie und verwandten Wissenschaften, Bd. I. S. 88 fg. Altona 1860. 8. Aus der von ihm S. 124 aufgestellten berichtigten Tabelle geht zu- gleich hervor, dass, je weiter ein Stern von Alcyone entfernt ist, desto mehr seine Figenbewegung abnimmt, was die S. 21 meines Aufsatzes ausgesprochene Ansicht, dass die Geschwindigkeit der Bewegung des Sonnensystems keine so grosse sei, als Mädler sie annimmt, zu bestätigen scheint. 2) Die Vorstellung, die Bahnen der Planetoiden seien in einander verschlungen, wie Glieder einer Kette, derart, dass, wenn man irgend eine Bahn herausheben wollte, alle übrigen daran hängen bleiben würden, und dass sie simmtlich durch einen r ing- formigen Raum. begränzt seien, dessen Dicke über 25 Mill. Meilen betrage, ist eben so wenig haltbar, als die S. 18 erwähnte Vorstellung von der Bahn des Mondes als einem unentwirrbaren Geflecht von Curven. 3) Meiner Ansicht nach miissen die in Folge der Abirrung des Lichts von den in der Nähe der Pole der Ekliptik stehenden Sternen alljährlich beschriebenen kleinen Kreise von 20 Sec. Durchmesser die schraubenförmige Gestalt der Erdbahn, freilich wohl erst im Laufe langer Perioden merkbar, abspiegeln. Nur bei denjenigen Sternen, welche in der Gegend des Apex stehen, wird dies nicht der Fall sein. 4) Die Annahme eines Ringes von kleinen kosmischen Körpern, welche uns als Sternschnuppen, Feuerkugeln und Meteorsteine erscheinen, dürfte eben so unzu- lässig sein, als die Annahme der geschlossenen Ellipse. Uebrigens muss man zwischen Sternschnuppen und Meteoriten streng unterscheiden. In dieser Beziehung habe ich die letzte Ansicht Alexander’s von Humboldt für mich, welcher, nachdem er noch im 1. Bande des Kosmos der jetzt gewöhnlichen Meinung von der Identität der erwähnten Erscheinungen gefolgt war, im 3. Bande S. 609 fg. sagt: „Bei sehr reichen Meteor- fällen, wie bei denen von 1799 und 1833, sind unbezweifelt viele Feuerkugeln mit Tausenden von Sternschnuppen gemengt gewesen; aber die Identität beider Arten von Feuermeteoren ist doch bisher keineswegs erwiesen. Der grössere Theil der Feuerkugeln erscheint unbegleitet von Sternschnuppen und zeigt keine Periodicität 65 der Erscheinung. Was wir jetzt von den Sternschnuppen wissen in Hinsicht auf die Radiation aus bestimmten Punkten, ist für jetzt nur mit Vorsicht auf Feuerkugeln anzuwenden.“ Jetzt ist man bereits dahin gelangt, nicht weniger als 56 Radiations- punkte anzunehmen! Indessen halte ich die Feuerkugel nur für die Form der Er- scheinung, welche beiden, den Meteoriten und den Sternschnuppen (sofern sie tiefer in die Atmosphiire gelangen), gemeinschaftlich sein kann. Budissin, im Juli 1865. _ Dr. Stieber. Nachdem im obigen Aufsatze Herrn Präsident Dr. Stieber, wie es die Billigkeit forderte, eine Vertheidigung seiner frühern Arbeit gegönnt worden ist, und das gelehrte Publikum nun wohl sattsames Material erhalten hat, sich über den hier vorliegenden Gegenstand sein eigenes Urtheil zu bilden, hofft die Redaction ihrer Verpflichtung un- partheiischer Mittheilung Geniige gethan zu haben. Dr. Carus. HI. Die Preisfragen fremder Akademien betreffend. Extrait du programme de la Société Hollandaise de Sciences à Harlem, pour Vannée 1865. — — az La Societe a jes à propos de répéter les art ie? e Be demande qu'on y réponde i avant le premier Janvier 1867. I. Les poissons de l'archipel Indien ont été l’objet des recherches d'un savant Hollandais. La Société désire que les autres vertébrés de ces îles, surtout ceux de Borneo, de Celèbes et de Moluques, et avant tout ceux de la Nouvelle Guinée soient soumis à un pareil examen. Elle décernera sa Médaille d'or au naturaliste qui lui enverra, soit la description de quelques espèces nouvelles de mammifères, d'oiseaux ou de reptiles de ces îles, soit un mémoire contenant de faits nouveaux et remarquables sur la structure et la manière de vivre de quelques de ces animaux. | II. La Société demande une détermination aussi exacte que possible des erreurs des tables de la lune, qu'on doit à M. Hansen, par les occultations des Pleïades, observées pendant la dernière révolution du noeud de l'orbite lunaire. III. Le célèbre mécanicien RUHMKORFF a obtenu des étincelles d’une longueur extraordinaire par les machines d’induction qui portent son nom. La Société désire voir déterminer par des 8 théoriques et expérimentales les lois qui régissent + 66 la longueur et l'intensité de ces étincelles dans des machines de grandeur et de con- struction différentes. IV. Quelle différence y a-t-il entre la perception des sons avec une seule et avec deux oreilles? La Société demande des recherches précises sur cette différence et en général sur l’influence du double dans l’organe de louie. V. D’après les recherches de M. PastEUR et d’autres savants la fermentation est due au développement de cryptogames et d’infusoires. La Société demande à ce sujet des recherches nouvelles et positives, et, s’il le faut, une description exacte de ces plantes et de ces animaux et de leur mode d’action. e VI. Quelle est la meilleure construction de bateaux à vapeur, destinés à débarrasser les rivières des amas de glaçons qui obstruent leur cours d’eau? La Société désire qn’en répondant à cette question on tienne bien compte de tout ce que la pratique a déjà décidé sur ce sujet, tant dans ce pays qu'ailleurs. VII. A l'exception de quelques terrains sur la frontière orientale du Royaume des Pays-Bas, les formations géologiques de ce pays recouvertes de terrains d’alluvium et de diluvium ne sont encore que fort peu connues. La Société désire recevoir un exposé de tout ce que les forages exécutés en divers lieux et d'autres observations pourraient faire connaître avec certitude sur la nature de ces terrains. VIII. On sait, surtout par le travail de M. ROEMER à Breslau, que plusieurs des fossiles que Yon trouve près de Groningue appartiennent aux mêmes espèces que ceux que l’on trouve dans le terrains siluriens de l’île de Gothland. Ce fait a conduit M. Roemer à la conclusion que le diluvium de Groningue a été transporté de cette ile de Gothland; mais cette origine parait peu conciliable avec la direction dans laquelle ce diluvium est déposé, direction qui indiquerait plutôt un transport de la partie méridionale de la Norvège. La Société desire voir décider cette question par une com- paraison exacte de fossiles de Groningue avec les minéraux et les fossiles des terrains siluriens et autres de cette partie de la Norvège, en ayant égard aussi aux modi- fications que le transport d’un pays éloigné et ses suites ont fait subir à ces minéraux et à ces fossiles. IX. La combustion de l’acier, du fer et d’autres métaux dans l'oxygène est accompagnée de l'apparition d’une multitude de particules incandescentes, qui jaillissent de la surface du corps en combustion et que l’on retrouve après le phénomène au fond du vase dans lequel la combustion s’est opérée. Le même fait s’observe dans larc lumineux électrique d’une forte pile entre deux rhéophores métalliques, dont un du moins est en fer ou en acier. La Société demande une explication fondée sur des recherches nouvelles et décisives de la cause de ce phénomène. 67 X. On demande une continuation des recherches remarquables de M. BREWSTER. sur les liquides et les gaz, qui remplissent les petites cavités que l’on trouve parfois dans les minéraux cristallisés. XI. La Société demande une comparaison anatomique exacte entre le squelette du Cryptobranchus Japonicus et celui des salamandres fossiles d’Oeningen, ainsi que celui du salamandre de Roth. XII. La Société demande une description exacte, avec des figures, du squelette et des muscles de Sciwrus vulgaris, comparés à ce que l’on sait sur ce sujet des Lemurides et des Chiromys, pour que la place à assigner à ce dernier genre dans la classification naturelle puisse être déterminée avec plus de sûreté qu'il n’a été possible jusqu'ici. XIIL La Société demande une description anatomique, avec des figures, du Potto américain (Cercoleptes ILLIGER, Vivera caudivolvula PALLAS), comparée à la structure d’autres mammifères, comme Nasua et Procyon et à celle des quadrumanes. Elle recommande principalement à l’attention de l’auteur la communication de M. Owex (Proceedings of the Zoologic. Society 1835, p. 119—124). XIV. La Société désire que l’action physiologique de l'acide carbonique sur l'organisme animal, surtout sur celui de l’homme, soit l’objet d'expériences nouvelles et décisives. XV. On demande des recherches exactes sur la répartition des Plantes et des animaux dans les couches de. différents. wei mémoire de as: 8 par * en le journal l'Institut N°. 313 et 314, par M. Masson, contient l'exposé d’expériences sur le mouve- ment simultané de deux pendules. La Société désire que ces expériences soient répétées et expliquées, si leur résultat se confirme, XVH. Les dernières recherches sur les battements et les sons résultants ne conduisent pas nécessairement à abandonner le principe de DANIEL BERNOUILLI de la coëxistence des petites oscillations pour les vibrations qui se propagent dans un milieu indéfini. Le cas est tout autre s’il s’agit de vibrations à noeuds et à ventres fixes dans un milieu circonserit. La Société demande des recherches nouvelles tant expérimentales que théoriques sur les sons résultants et les vibrations des cordes tendues et des membranes qui les produisent par = combinaison et leur interférence. XVIII. II semble que le phénomène, dit de PoRRET, du transport électrique de la matière à travers un diaphragme poreux n'est pas un fait isolé, mais qu'en le considérant dans ses rapports avec d’autres phénomènes on le trouvera un cas par- ticulier d’une action générale. La Société demande donc des recherches nouvelles sur — 68 ce phénomène, en rapport surtout avec ceux de M. Hirrorrr sur le transport des éléments dans lélectrolyse. XIX. Des recherches récentes ont montré une analogie importante entre le pouvoir conducteur des corps pour la chaleur et pour le courant électrique. Les sub- stances comparées à cet égard étaient tous de bons conducteurs de l'électricité. La Société demande des recherches sur le pouvoir conducteur pour la chaleur de quelques substances isolantes ou peu conductrices, comme le verre, le marbre etc., et une discussion des résultats obtenus, en rapport avec ce que les recherches remar- quables de M. GauGAIN ont appris sur le pouvoir conducteur et la capacité inductive de dida substances pour l’électricité. XX. La Société demande des recherches expérimentales nouvelles sur le frotte- ment intérieur ou la viscosité des liquides en mouvement et sur leur frottement contre les parois du canal ou du tube dans lequel ils se meuvent. Elle désire surtout qu'un liquide visqueux, par exemple une huile grasse, soit étudié expérimentalement sous ce point de vue. XXI. La Société demande des recherches ultérieures exactes sur les phéno- mènes remarquables de dissociation découverts par M. SAINTE-CLAIRE-DEVILLE. La Société a proposé cette année les questions suivantes, dont le terme expire le premier Janvier 1867. L On demande la détermination exacte de la chaleur produite par la com- bustion des glycerides. La distillation fractionnée et la précipitation fractionnée, préconnisées comme moyens pour séparer d’entre eux le corps homologues dans leurs mélanges, sont comme tels très insuffisants. La Société demande la recherche de meilleurs moyens pour obtenir ce résultat. è II. Il semble que la diminution de température dans les couches successives de Pair atmosphérique n’est pas égale sous les différentes latitudes; la Société voudrait voir éclaircir ce point si intéressant pour la météorologie par de nouvelles recherches. IV. La Société demande un mémoire illustré contenant de recherches micro- scopiques très exactes sur la formation et le développement de l’oeuf dans l'ovaire des poissons et des oiseaux. V. La Société demande une monographie aussi complète que possible des lichens des Pays-Bas. VI. Nous possédons des détéimisations très exactes de la densité et de la dilatation des mélanges d’alcool aethylique et d'eau de GN, Gay Lussac et M. vox 69 BAUMHAUER. La Société demande des déterminations non moins exactes pour les mélanges d’eau et d'alcool méthylique. | VII. Nous ne connaissons la densité avec assez d’exactitude que de très peu de corps solubles dans Peau, qui ne saurait être trouvée par la pesée hydraulique ordinaire. Vu que la densité est un des caractères les plus distinctifs des corps, la Société demande la détermination exacte et à diverses températures d’au moins cinquante corps solubles dans l’eau. VIII. De plusieurs plantes, p. e. Aesculus Hippocastanum, Amygdalus com- munis, Quercus pedunculata, Tilia parvifolia et grandifolia, Geranium etc., une certaine quantité d’ovules ne se développent pas. La Société désire voir expliquer la cause de cette anomalie constante par des recherches microscopiques, illustrées par des figures. Ces recherches doivent compendre au moins dix espéces de plantes. IX. Dans les recherches volumétriques la condensation des gaz sur les surfaces exerce une influence facheuse, vu que le manque de données précises sur cette conden- sation à diverses températures et à diverses pressions ne nous permet pas d’y appliquer les corrections nécessaires. La Société demande de nouvelles recherches sur cette question importante. La Société demande des déterminations de la température d'eaux profondes stagnantes (lacs) à diverses profondeurs. XI. La Société demande une description minutieuse, basée sur des expériences nouvelles, de la fécondation dans la famille des Spies: elle désire une réponse exacte aux questions suivantes: 1°. Les anthères s’ouvrent-elles avant, après ou bien au moment de la sépara- tion des glumelles (paleae)? 2°. Le pollen se repand-il sur les stigmates avant, après ou bien au moment de la séparation des glumelles ? 3°. Cette séparation des glumelles influe-t-elle sur la descente du pollen sur les stigmates ? 4°. Quelles causes extérieures peuvent faciliter ou empêcher cette descente du pollen sur les stigmates ? 5°. Les stigmates sécernent-ils une matière apte à retenir les graines de pollen? 6°. Par quelle voie les tubes pollinaires descendent-elles vers le sac em- bryonnaire ? Ces recherches doivent comprendre en premier lieu le froment, l'orge, le A et l'avoine et ensuite une quantité aussi grande que possible d’autres plantes appartenant à diverses classes de la famille des Graminées. — 10 70 Le prix ordinaire d’une réponse satisfaisante à chacune des ces questions est une médaille d’or de la valeur de 150 florins, et de plus une gratification de 150 florins, si la réponse en est jugée digne. Il faut adresser les réponses, bien lisiblement écrites en hollandais, français, anglais, italien, latin, ou allemand (en lettres italiques) et affranchies, avec des billets de la manière généralement adoptée dans les concours, à M. le Professeur E. H. von BAUMHAUER, Séerétarre Perpétuel de la Société Hollan- daise des Sciences à\ Harlem. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. (Vom 16. Juni bis 31. August gingen für die akademische Bibliothek ein:) Correspondenzblatt des Vereins für Naturkunde zu Presburg. II. Jahrg. 1863. 8. on Das F Museum zu der Wiener medicinischen Fakultät im Jubiläumsjahre 5. Wien 1865. 8. M Dr., Die klimatischen Kurorte der Schweiz. Wien 1865. 8. Veith, Dr., Die 3 der Menschenwelt. E Werke IX. Bd.) Wien 1865. 8. v. Weise, De Diatomaceen des Se Sees mit 2 Tafeln. (Extr. aus Bulletin de PAcademie imper. Se de St. Petersbourg.) 1864 Verh tndlungen des aaa à. seus der preuss. Rheinlande und Westphalens. XXXXI. Bd. 2. Hälfte. Bonn 4, Geological Society of bordes He quarterly Journal of the Geological Society. Vol. XXI. . 2. No. 82. London 1865. Recueil de Travaux de la Société? SE allemande de Paris (11. Mai 1864 — 11. Mai 1865.) ; Paris 1865. Gianelli, La vaccinazione e le sue leggi in Italia. Milano 1864. Jäger, DE Zoologische Briefe. 1. Lieferung. Mit 5 chromo DEE Tafeln. Wien 1864. 8. Anthrop Eu Society of London; The anthropological Review, No. 10. Juli 1865. London 1865. 8. Gastaldi, Lake habitations soi prehistoric remains in the Turbaries and Marl-Beds of northern and central Italy. London 1 8. Schriften der Universitat zu = aus dem Jahre 1864. Band XI. Kiel 1865. Natuurkundige Verhandelingen van 3 hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te Haarlem. XVI Deel, 1862. XIX. Deel, 18 Claudius, Das 8 von Pi at giganteum nebst ee über den Werth der nthformen für die Systematik der Säugethiere. Cassel 1865 Petermann, Mittheilungen aus dem Gesammtgebiete der Geographie. 1888 V. Gotha 1865. 4. Meyer, Hermann von, Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. XII. Bd. Lieferung; XIV. Bd. 2. Lieferung. Kassel 1865. 4. Chau 40175 *. Baron de Catalogue de la Collection de Cicindélètes. Bruxelles 1865. 8. Vierzehnter Bericht der „Philomathie“ in Neisse vom März 1863 bis dahin 1865. Neisse 1865. 8. Nobbe, Dr. Die landwirthschaftlichen Versuchsstationen. 1865. Bd. VII. No. 2 u. 3. Chemnitz 1865. 8. Wochenschrift des Vereines zur Beförderung des e in ss Königl. Preuss. Staaten. 1865. Nr. 21—25. Berlin 1865. 4. LE Ule, Dr., Die Natur. XIV. Jahrg. Nr. 21—29. Halle 1865. 4. Königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften: 1) Sitzungsberichte, 1865. I. Heft 1 u. 2. 2) Annalen der Künigl. Sternwarte bei München. XIV. Bd. München 1865. 8. 3) Nägeli, Entstehung u. Begriff der 5 Art. 2. Aufl. München 1865. 8. 4) Liebig, von, Induction und Deduction. München co Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Së 6. Heft 1863. Klagenfurt 1864. 8. Bulletin de l’Académie royale de Médecine de Belgique. Année 1865. Tome VIII. No. 4 u. 5. Bruxelles 1865. Royal Society of Londo 1) 5 nie of the Royal Society of London. For the Year 1802. Part. P. 1. 2.; 1804, P. 1. 2; 1805, P. 1, 2/ 1806, P. 1. 2.; 1807, P. 1. 2.; 1810, A 1.2: 1811, P. 1. 2.; 1819; BI: 2; 1813, P. 1. 2.; 1815, P. 1. 2.3 1823, P. 1. 2% 1824, Bet 95: 1896, P. 1. 2. 1836, P. 1. 2. 3. 4; 1827, P. 1 2; 1829, P. 2.; 1830, P. 1. 2.; 1833, P. 2 1834, P. 1. 2.: 1836, P. I.; 1853, P. 2. 1863; P. ke 1864, P. 3. 4. 2 Proceedings, Vol. III. 1880—1837; Vol. IV. 1837 — 1843; vol. V. 1843 — 1850; Vol. VI. 1850 — 1854. l. XIII. No. 70. Vol. XIV. No. 71—75. 1864/65. 8. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern, aus dem Jahre 1864. Bern 1864. ET a der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft zu Zürich. 15. Versammlung, , 37., 38. 44, 45., 48. 8. Matter, ech 2 5 vegetation of the Chatham-Islands, Melbourne 1864. 8 Analytical drawings of Australian Moses. I. fascicle. Melbourne 1864. Woldemar, C., Zur Geschichte und Statistik der Gelehrten- und Schulanstalten des sl Rus- decken Ministeriums der Volksaufklärung. Für das Jahr 1865. I. Ausgabe. St. Petersburg 1865. Proceedings of ca Natural History Society of Dublin, for the session 1863—64. Vol. IV. Part 2. nac 1853—-58. Dresden 1865. 8. Müller, Dr., Die Behandlung Verunglückter bis zur Ankunft des Arztes. =. Wandel Berlin 1865. gr. fol. Schultze, Dr., Wandtafeln zur Schwangerschafts- und Geburtskunde. Tafeln gross Imperialformat mit Text. Fol. Schultz, ee Studien über agrarische und physikalische Verhältnisse in Südbrasilien. Mit einem n Fol. Leipzig 1865 Stilling, Ce B., Neue tasselli über den Bau des Rückenmarks. In fünf Lieferungen. Mit At E mikroskopisch-anatomischer Abbildungen von 31 Tafeln in Fol. Cassel 1859. 4. Petermann, Mittheilungen aus dem Gebiete der Geographie. 1865. VI. u. VII. Gotha 1865. 4. Zeitschrift für Medicin, 3 und Geburtshülfe für ve öffentliche Medicinalwesen in Sachsen und Thüringen. N. F. IV. Bd. 3. u. 4. Heft. Leipzig 1 Wochenschrift des en S Beförderung des ee in den Königl. Preuss. Staaten. Jahrg. 1 Nr. 25—30. Berlin Zantedeschi, F., > presagi ‘ie burrasche e della dottrina della rugiada e della brina illustrazioni. Padov: 1865. Lösche, Dr., * Abhandlungen. I. Ueber periodische Weg des Windes an der Erdoberfläche nach bachtungen zu Dresden Mémoires de FES impériale des sciences, belles lettres et arts de Lyon. 8. ; Classe des sciences Tome XIII. 1863. Classe de lettres Tome XI. 1863. Annales des sciences physiques ` naturelles, par la Société impériale d’Agriculture etc. de Lyon. III. Serie, Tome VII. Winkler, T. C., Musée Teyler. Catalog systematique de la Collection SA IIIme Livraison.. Harlem 1865 „Ecker, Alex., Crania germaniae | occidentalis. Mit 38 Tafeln. Freiburg i. B. 1865. 4. 72 Mittheilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien. 8. Jahrg. 1864. Heft 1. Wien 1864. & Jahrbuch der k. k. Geologischen Reïchsanstalt zu Wien. 1865. XV. Bd. Nr. 2. 4. Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau. 8. 1) Abtheilung für Naturwissenschaften u. Medicin, 1864. 2) Philosophisch-historische Abtheilung. Heft 2. 1864. 3) Zweiundvierzigster Jahresbericht pro 1864 5 V. Bücher- Anzeigen. 0. F. Winter schen eee in Leipzig und Heidelberg ist erschienen und durch det tia zu beziehen D Supplement zur klimatographischen Uebersicht der Erde. Mit einem Appendix, enthaltend Untersuchungen über das Wind-System und eine kartliche Darstellung des Systems der Erd-Meteoration. Von Adolf Mühry, M. D., Verf. von „Allg. geogr. Meteorologie‘, „Beiträge zur Geo-Physik“ u. À. Nebst 3 Karten in Steindruck und 6 Kärtchen in Holzschnitt. : gr. 8. geh. Preis 4 Thlr. Gekronte Preisschrift! Bei Eduard Kummer in Leipzig ist soeben erschienen und in allen Ge zur Ansicht vorräthig: Naturgeschichte der wirbellosen Thiere die in Deutschland, sowie in den Provinzen Preussen und Posen den Feld-, Wiesen- und „„ schädlich werden. Dr. E. L. Taschenberg. Eine durch das Kôniglich Preussische Landes-Oeconomie-Collegium mit dem ersten Preise gekrônte Schrift. Mit 7 colorirten Tafeln. Lex.-8. geh. Preis 3 Thlr. oder 5 fl. 24 kr. rhein. Ausgegeben den 13. September 1865. Druek von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA ee ORGAN rn ee LEOPOLDINO-C CAROLINISCHEN ae TECH AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRÄSIDENTEN Dr. C. G. Seu st 2 * See 8. rea 2 L'E October u. November 1865, INHALT. _ I. Amtliche Mittheilungen: 1. Promotionen und Aufnahme neuer bea seu 3 2. Abgang und Sterben von Mitgliedern schaft be 25 re "endete Entscheidung i in dem Streite über die 3. Vermehrung der Fonds der Akademie: u * — der Kieselsä — eg, ve sich à dara * en en Folgerunge Seh S seer gies Mein letztes Wort gegen Herrn e - Präsident Dr. Stieber, III. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. IV. Bücher-Anzeigen. b. Durch Mitglieder. L Amtliche Mittheilungen. ~ 1, Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie, Am 31. October 1865. 2054. Herr Dr. Friedrich Richard Liebreich, Präsident des Vereins deutscher Aerzte in Paris und Augenarzt am Kaiserlichen Blinden- Institut daselbst cogn. Himly II. 11 74 2055. Herr Dr. August Gottlob Theodor Leisering, Professor der Zoologie und Zoophysiologie an der Kôniglichen Thierarzneischule zu Dresden, cogn. Borelli. $ 2056. Herr Dr. Ferdinand Müller, Professor der Botanik und Director des bota- nischen Gartens zu Melbourne, cogn: Bonpland II. 2. Gestorbene Mitglieder der Akademie, Im Juli 1865: Dr. Heinrich Agathon Bernstein, Naturhistoriker, praktischer Arzt und Badedirector zu Gadok bei Buitenzorg am Gadegebirge in Java, Mitglied der naturhistorischen Gesellschaft in niederländ. Indien zu Batavia. Auf- genommen am 1. Mai 1854, cogn. Reinward IL. Am 26. August 1865: Dr. Johann Franz Encke, Director der Kônigl. Sternwarte und ordentl. Professor der Astronomie an der Königl. Universität zu Berlin, Mitglied der Studiendirection der Königl. allgemeinen Kriegsschule daselbst. Aufgenommen am 15. August 1858, cogn. Newton IM. Im September 1865: Dr. Robèrt Remak, Professor der Physiologie und Pathologie „„ 3 15. October 1843, cogn. Baglivius II. Am 6. October 1865: Dr. portone: n (Eet SEN Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie, sowie Director des naturhistorischen Museums an der Universitit zu Strassburg. Aufgenommen am 15. October 1847, cogn. Swammerdam. Am 9. November 1865: Dr. Anton Franz Joseph Carl Mayer, Königl. Preuss. Geheimer Medicinalrath, ehemal. ord. Professor der Medicin, Anatomie und Physiologie und Director des anatomischen Museums an der Universität zu Bonn. Aufgenommen am 3. August 1819, cogn. Haller I. Noch geht uns eben dië traurige Kunde zu, dass die Akademie ganz plötzlich eines ihrer aus- ‚berühmtesten. Vi hat. Am 25. November 1865: Dr. Sir Johann Heinrich Barth, Professor in der philo- sophischen Fakultät an der Universität zu. Berlin; vormals reisender Natur- forscher in Nord- und Centralafrika. Aufgenommen am 1. Mai 1854, = Sparrmann I. 75 Vermehrung des Fonds der Akademie, b. Durch Mitglieder ete. Herr Dr. med. B. Stilling in Cassel hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 10 Thir. eingesendet. Herr Geheime Hofrath Döll in Carlsruhe hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren ebenfalls als Nummus aureus 5 Gulden Rhein. = 2 Thlr. 25 Ngr., eingesendet. II. Wissensclraftliches. Die endgiltige Entscheidung in dem Streite über die chemische Constitution der Kieselsäure, nebst einigen sich daran knüpfenden Folgerungen, Der in wichtige Gebiete chemischer und physikalischer Wissenschaften tief eingreifende Meinungszwiespalt über die Zusammensetzung der Kieselsäure — ob SiO; oder SiO? — hat fast volle drei Decennien gedauert. Die wechselnden Phasen, welche der daraus entsprungene Streit durchlief, die verschiedenen Waffen und Kampfarten, deren man sich dabei bediente, sind von so eigenthümlichem Interesse, dass ihnen auch nach der endlichen Entscheidung eine gewisse Bedeutung in der Geschichte der Chemie zukommen dürfte. Anfänglich, zu Berzelius Lebzeiten, trat die Ansicht von der Diatomie dar. eee. — Si — nur als eine Abson- derlichkeit, man kann fast sagen als kühne Bizarrer noch gewann sie durch giinstige Verhältnisse allmählig so viel Boden, dass Berzelius aithi — sah, nachdrücklich dagegen anzukämpfen. ) Nach dem Tode dieses chemischen Heros, der neben Waage und Gewicht auch das kritische Schwert in trefflicher Weise zu handhaben verstand, erneuerte die opposi- tionelle Partei ihr Streben nach Herrschaft, indem sie theils gewissen Thatsachen physikalischer Natur — welche höchstens als Wahrscheinlichkeitsgründe gelten konnten — einen entscheidenden Werth im chemischen Streite beilegte, theils sich auf ein, später als irrthümlich erkanntes chemisches Factum zu stützen suchte (das angebliche Verhalten der Kieselsäure beim Zu- sammenschmelzen mit kohlensaurem Alkali). Durch diesen modus procedendi irre geführt, liessen sich nicht bloss neuerungsliebende Junger der Wissenschaft für die diatome Hypothese gewinnen, sondern selbst ältere Forscher wurden schwankend in ihrer Meinung, ja zu vor- schnellen Apostaten. So geschah es, dass nicht allein in Schriften beschränkterer Tendenz, sondern sogar in chemischen, mineralogischen und metallurgischen Lehr- und Handbüchern (z. B. von O. B. Kühn, Leopold, Gmelin, Rammelsberg) die diatome Zusammensetzung der 1) Lehrbuch der Chemie, 5. Aufl, Ba. 3, S. 1200—1204. 76 Kieselsäure und ihre Consequenzen als ausgemachte Wahrheiten hingestellt und allen Andersschliessenden octroyirt wurden, ein Verfahren, welches für die zahlreichen Anhänger der alteren Ansicht eine, durch vielfache Wiederholung lästige Arbeit involvirte: das Umgestalten der vielen chemischen Formeln, in denen Si eine Rolle spielt. Bei manchen Mineralien genügte dies nicht einmal, sondern man musste hier — weil die nach der diatomen Hypothese ent- worfene Formel dem analytischen Resultate zu viel Gewalt anthat — auf die Sauerstoff- verhältnisse zurückgehen. Solchem stérenden Umsichgreifen einer Irrlehre setzten die Anhänger der Berzelius' schen Triatomie, im Gefühle ihrer unerschütterlichen Ueberzeugung, meist nur eine ausharrende, friedliebende Ruhe entgegen. Das vollkommen Unzureichende dieser Art des Widerstandes im vorliegenden Falle erkennend, entschloss ich mich zu activem Vorgehen. Durch Arbeiten und Aufsätze, die ich nachstehend zu citiren mir erlaube, vermehrte und ver- stärkte ich den zu Gunsten einer triatomen Constitution der Kieselsäure sprechenden That- bestand. 1. Versuche über die Menge der Kohlensäure, welche bei höherer Temperatur aus kohlensauren Alkalien durch Kieselsäure ausgetrieben wird, nebst Folgerungen hinsichtlich der atomistischen Zusammensetzung der Kieselsäure. In Wöhler und Liebig’s Annalen der Chemie und Pharm., Bd. 116, S. 129 — 160. 2. Ueber die atomistische Constitution der Kieselsäure, betet aus der specifischen Wärme des Siliciums. Nachrichten d. K. Gesellschaft d. Wissensch. zu Göttingen, 1862, S. 152—156, sowie Poggendorff's Annalen Bd. 118, S. 182 — 185. 3. Hat die Kieselsäure die Zusammensetzung SiO, oder Sioz? Im Aten Hefte der Leopoldina, 1864, und in Erdmann's Journal Bd. 91, S. 415 — 444. In der Abhandlung 3. stellte ich sämmtliche Beweisgründe zusammen, von denen die Berzelius sche Ansicht unterstützt wird, und verglich dieselben mit den angeblichen Stützpunkten der gegentheiligen Ansicht. Das Resultat dieser vergleichenden Abwägung fiel so entschieden günstig für SiO; und ungünstig für Si0z aus, dass letztere nur allenfalls noch als eine Privat- Hypothese fungiren konnte, welche in parenthesi zu hegen Niemandem verboten ist. Somit war nun wohl eine fernere allgemeinschädliche Wirksamkeit der SiO, gelähmt, allein sie selbst noch immer nicht — in ihren Schlupfwinkeln — ganz vernichtet. Diese verdienstliche That war Prof. Geuther ) vorbehalten, welcher, in Folge Wöhler's schöner Entdeckung des Leucons und Silicons, ein neues Oxyd des Siliciums darstellte, dessen Sauerstoffgehalt zwei Drittel von dem der Kieselsäure beträgt. Da ferner in Wöhler's Leucon — wie ich nachgewiesen 1) Ueber das Verhalten des Siliciumcalciums und Siliciummagnesiums zu Stickstoff und über eine neue Oxydationsstufe des Siliciums. Jenaische ramen ` = 2 (1865), S. 203—219. Daraus in Erd- mann’s Journal, Bd. 95, Hft. 7, S. 424—441. sch * habe !) und auch Geuther überzeugt ist — sich uns ein Siliciumoxydhydrat von der Zusammen- setzung SiO. HO präsentirt, so kennen wir gegenwärtig als Oxydationsstufen des Siliciums: Si0 SiO, SiO; (Leucon) (Geuther's Oxyd) (Kieselsäure) Aller Wahrscheinlichkeit nach wird diese Reihe noch durch das Silicon vermehrt, für welches Geuther in seiner gedachten Abhandlung die Formel Si: O. HO aus den analytischen Resultaten Wöhler’s ableitet. = Nach Ermittelung einer solchen Oxydationsstufen-Reihe wäre es mehr als überflüssig, näher darauf hinzuweisen, wie durch sie auch der letzte Wahrscheinlichkeitsrest der einst so kühnen Hypothese einer Kieselsänre SiO, zu Trümmern zerfällt. Das Vorhandensein unserer Siliciumoxyde in Verbindung mit den betreffenden anderen, in meiner Abhandlung 3. bei- gebrachten Thatsachen., liefern einen so vollständigen, endgültigen Beweis für die chemische Constitution der Kieselsäure = Si, dass es wohl wenige Säuren giebt, für deren atomistische Zusammensetzung uns mehr und gewichtigere Beweise zu Gebote stehen. Durch diese definitive Entscheidung über die atomistische Constitution der Kieselsäure ist nicht blos ein alter Streit beendet, sondern zugleich, was nicht minder wichtig, eine sichere Grundlage zum Weiterbauen erworben. Aus der feststehenden Triatomie der Kieselsäure folgt unmittelbar, dass alle Beweise, welche man für die Diatomie dieser Säure auf- gestellt hatte, entweder auf unrichtigen Schlüssen oder unrichtigen Voraus- setzungen beruhten. Halten wir hier daher eine kleine Revue, in der guten Absicht, GC die Erkenntniss des Unrichtigen auf die Fährte des Richtigen zu gelangen. Als irrthimliche Beweise für eine Zusammensetzung der Kieselsäure = SiO: wurden unter andern folgende aufgestellt. A. Die nach Marignac stattfindende Isomorphie gewisser Haloid- Doppelsalze, wie namentlich Kieselfluorstrontium = 3SrF1 + 2SiFl; +6 HO 2) und Zinnfluorstrontium = SrFI+ SnFl +2H0. (a) Diese Isomorphie glaubten einige Forscher nicht anders erklären‘ zu können, als mittelst An- nahme einer Kieselsäure Sioz und des sich daraus ergebenden Atomgewichtes Si— 14, wodurch dann die Formel des Kieselfluorstrontiums sich umgestaltet zu 3SrFl + 3 Sikle + 6HO ` =SrFl+ SiF +2H0.. (b) also in ihrer letzteren Form (b) identisch wird mit der Formel des Zinnfluorstrontiums (a). Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass diese Erklärung unzulässig, weil das Atomgewicht von 1) Leopoldina, 1864, Hft. 4, S. 79. Erdmann’s Journ. Bd. 91, S. 431 u. 432. FF “CHE Siliciums = 21. R. Si nicht = 14, sondern = 21. Vollkommen zulässig ist es dagegen, die Formel des Zinn- fluorstrontiums mit 3 zu multipliziren und sie in dieser Umgestaltung mit der Formel des Zinnftuorstrontiume zu vergleichen: Kieselfluorstrontium = 3 SrFl + [Sis ]Fle + 6 HO.. (1) Zinnfluorstrontium = 8SrF1+ [Sns] Fle + 6 HO.. (2). Zwischen den Formeln (1) und (2) besteht einzig und allein der — durch die Ein- klammerung hervorgehobene — Unterschied, dass an der Stelle wo in Formel (1) 2 Si auftritt, in Formel (2) dafür i = 3 Sn enthalten ist. Daraus folgt: dass für 2 Atome Si ohne Formveränderung 3 Atome Sn in jene Verbindung einzutreten vermögen, Dieser besondere Fall des polymeren Isomorphismus kann nichts Befremdendes haben ; ; um so weniger als derselbe nicht allein durch analoge Fälle, sondern auch anderweit unterstützt wird. In Folge verschiedener Glimmer- analysen, ) bei denen sich Titansäuregehalte bis zu dei Proc., ja sogar — beim Astro- phyllit2) — bis zu 8,54 Proc. ergaben, wurde ich längst auf die Nothwendigkeit hingeführt: 2Si03 polymer: isomorph mit 3 TiO; anzunehmen, was gewissermassen dasselbe sagen will als 2 Si isomorph mit 3 Ti und daher auch mit 3 Sn. B. Die gleiche Krystallform von Rutil (Ti0:), Zinnstein (SnO,) und Zirkon* (ZrO; . SiOs). Bekanntlich deutete G. Rose diese Thatsache zu Gunsten einer Side, indem er glaubte, die Zirkonerde als ZrOz und den Zirkon als ZrO2.Si0s betrachten zu dürfen. Von unserem jetzigen Standpunkte dagegen können wir den Grund dieser Isomorphie in folgenden Verhältnissen suchen. 3 Atome Rutil = 3Ti +60 3 Atome Zinnstein — 3Sn—+-60 1 Atom Zirkon = (2Zr+ Si) +60 In jedem dieser drei Fälle sind 3 Atome Radical mit 6 Atomen Sauerstoff verbunden, wodurch sich als eigenthümliche Art von Isomorphismus herausstellt: die Vertretung von sowohl 3Ti als 3Sn durch 2Zr + Si. C. Atomvolum, Dampfdichte u. s. w. gewisser E Ri un en im Vergleich zu analogen Verbindungen des Zinns, Titans u. s. w. Auf solche Verhältnisse hatte man, wie bereits erwähnt, einen ganz besonderen Werth gelegt, ja sie als entscheidende Thatsachen in Anschlag gebracht. Was ich diesen Behauptungen, besonders in 1) Zeitschrift d. eier ege a eee 3) Poggendorff’s Ann, Bd. 122, S. 107—188, 79 meiner oben angeführten Abhandlung 3, früher entgegenstellte (vergl. Erdmann’s Journ. Bd. 91, S. 438—442), hat gegenwärtig seine vollste Bestätigung gefunden, nämlich: dass man derartige physikalische Thatsachen nur mit grösster Vorsicht zur Entscheidung über die chemische Constitution von Verbindungen benutzen darf, dass dieselben aber in Betreff der atomistischen Zusammensetzung der Kieselsäure geradezu auf Abwege führen. — Der neue Beitrag zur Erkenntniss des polymeren Isomorphismus, welcher sich aus der Thatsache A ergiebt, veranlasst mich zur Hinzufügung folgender Bemerkungen. Durch genäue und zahlreiche Mineralanalysen habe ich dargethan, dass die in ge- wissen Silicaten auftretende Thonerde die Rolle einer Säure spielt und zwar in der Weise, dass 3 Atome Al0; für 2 Atome SiO; polymer-isomorph vicariiren. Auch diese thatsächliche Erscheinung hatte man versucht, zu Gunsten einer diatomen Constitution der Kieselsäure zu deuten, weil, bei Annahme einer solchen Zusammensetzung, 2 Atome SiO; zu 3 Atomen SiOz werden, wodurch sich dann jenes polymere Vicariiren auf das Vertreten von 3 Atomen A: durch 3 Atome SiO», also von ein Atom AlO; durch ein Atom SiO: reducirt. Neben der scheinbaren Vereinfachung glaubte man hierbei zugleich die Umgehung einer polymeren Isomorphie erreicht zu haben. Dass letzteres aber, trotz des diatomen Zwanges, nicht einmal der Fall war, liegt auf der Hand; denn die Isomorphie von 1 Atom Thonerde = 2AI 430 und 1 Atom RO: SS zu 1SÎ+20 würde gleichwohl keinem gewöhnlichen, monomeren Isomorphismus unterzuordnen sein; ja es stehen einer isomorphen Vertretung von ein Atom Kieselsäure durch ein Atom Thonerde so auffällige Umstände entgegen, dass man schon daraus hätte erkennen sollen: man sei hier in eine bedenkliche Sackgasse gerathen! Seitdem aber die triatome Zusammensetzung der Kieselsäure endgültig entschieden ist, steht es nun auch ebenso entschieden fest: dass 3 AlOs für 2810; polymer-isomorph zu vicariiren vermögen. Was Rammelsberg !) vor einer Reihe von Jahren gegen diese Thatsache einwendete, indem er die chemische Constitution der Amphibole und Augite in anderer Weise zu deuten — sowie zu einer mineralogischen Species zu vereinigen — strebte, ist von mir ausführlich widerlegt worden.) Zugleich habe ich in neueren Arbeiten anderweite Beweise fir eine derartige polymere Isomorphie von Kieselsäure und eneen 3) 1) Ueber die 3 chemischen Beziehungen v on % fa HS, sowie von verwandten Mineralien. Poggendorff's Ann. Bd. 103, (1858), S. 973-811 und 8. 435-465, 2) Ueber die chemische Constitution der Amphibole und Augite, besonders in Bezug auf Rammels- berg's neueste Analysen. Ebendas. Bd. 105, S. 598—614. i Lä. armament pat ah Ebendas. Bd. 122, 8. 107—138. 80 Die vorstehend und unter A angeführten Beispiele legen vor Augen, wie das Fort- schreiten unserer Erfahrungen nach und nach die Thatsachen vermehrt und gekräftigt hat, welche zur Annahme eines polymeren Isomorphismus nöthigen. Wohl ging es damit langsam, aber ungeachtet zäher Widerstände vorwärts. Bereits sind zwei Decennien verflossen, seitdem ich mit einer Reihe von Beobachtungen hervorzutreten begann, welche das Unzureichende der Mitscherlich'schen — monomeren — Auffassung des Isomorphismus darthaten und mich veran- lassten, die ersten Grundsteine zur Lehre von einem polymeren Isomorphismus!) zu legen. Seit jener Zeit, angespornt durch das beifällige Urtheil eines Berzelius und aufgemuntert durch wissenschaftliche Freunde, wie namentlich v. Haidinger, Naumann, Wöhler, Geinitz, Hausmann u. A., habe ich mich vielfach durch Beobachtung neuer Thatsachen mit dem weiteren Ausbau dieser Lehre beschäftigt. Wenn aber im Allgemeinen schon viel Mühe und Geduld dazu gehören, um einer neuen Lehre ausgebreitete Anerkennung zu verschaffen, so ist diess ganz besonders innerhalb des naturwissenschaftlichen Gebietes, und vor allem im aus- gedehnten chemischen Gebiete der Neuzeit der Fall. Das sich hier mit jedem Jahre steigernde Gedränge von Beobachtungen und Beobachtern, Forschungen und Forschern, Theorien und Theoretikern bildet hindernde Umstände der.schwer zu besiegendsten Art. Die überaus zahl- reichen Zeitschriften chemischen und verwandten Inhalts speichern eine kaum zu bewältigende Masse des Neuen auf, die in ihnen zum Theil fast so gut wie Buben liegt. Fast nur die einzelne, in sich abgeschlossene Thatsache, welche die Aufmerl t des Publicums packt und sich mit einem Blicke übersehen lässt, kann darauf Rechnung machen, betrachtet, gewür- digt und registrirt zu werden. Wo aber grössere Reihen von Thatsachen sich allmählig ent- wickeln, verzweigen und erst im Laufe der Jahre zu einem zusammenhängenden Organismus heranwachsen, da werden Verständniss und Würdigung von dem unausgesetzten Anschwellen des neuen Stoffes ernstlich bedroht. Unter solcher Stoft-Fülle ist es dem Selbstforscher, selbst beim. redlichsten Willen, nicht immer möglich, die Forschungen Anderer hinreichend kennen .zu lernen und im Auge zu behalten. Die Lehr- und besonders die Handbücher aber, welche uns in dieser Bedrängniss unter die Arme greifen und möglichst vollständige Uebersichten geben sollten ba = bei ihnen tritt an die Stelle der vollständigen Uebersichten nur allzuhäufig ein = Uebersehen! Aus meinen eigenen Wahrnehmungen könnte ich manche eclatante 1) Ueber eine eigenthümliche Art = Isomorphie, welche eine ausgedehnte Rolle im Mineral- reiche spielt. Poggendorff's Ann. Bd. 68, S. 319—383. Ferner: Isomorphismus und polymerer Isomor- phismus; bei Vieweg in Braunschweig 1850 5 sowie in einem Artikel des Liebig, Wöhler und Poggendorff’schen Wörterbuchs. Eine gedrängte Zusammenstellung der Thatsachen, welche das polymer- m des e Erzgebirges und verwandte Gesteine; Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 14, S. 23—150. Ang Ta beseitigte ich diejenigen Zweifel, welche in Betreff H genauen 3 ind Eisenoxyd - Bestimmung in die vollkommne 3 hier in Betracht kom- mender Silicatanalysen gesetzt werden konnten. Man sehe hiertiber Poggend. Ann. Bd. 124, S. 94—103. 81 Belege für derartige — die Wahrheit beeinträchtigenden und den Fortschritt hemmenden — Lacunen bringen. Doch exempla sunt odiosa! Trotz aller dieser ungünstigen und widerwärtigen, die Forscherfreudigkeit nicht weniger als anregenden Umstände, ist der polymere Isomorphismus keineswegs im Gedränge der Wissenschaft erstickt. Im Gegentheil tritt derselbe mehr und mehr als lebenskräftige That- sache hervor; und wenn er hierbei auch von einigen Forschern in einer von der meinigen abweichenden Weise aufgefasst wird: so liegt das nur an der Verschiedenheit der Standpunkte, spricht aber für ein und dieselbe Sache. Dies ist unter anderen bei den eigenthümlichen Ansichten Weltzien’s i) und Streng’s 2) der Fall. Zur Charakteristik derselben sei mir gestattet anzuführen, dass hierbei ein entscheidender Werth auf jene physikalischen Thatsachen (C) — welche wir in Betreff der chemischen Constitution der Kieselsäure geradezu als irreleitends erkannten — gelegt und in Folge davon die Kieselsäure als SiQg angenommen wird, sowie dass man sich in grosser Uebereinstimmung mit Rammelsberg’s (von mir widerlegten und fast allgemein verworfenen) Ansichten über die Amphibole und Augite befindet (siehe oben). End- lich aber fühlen die genannten Forscher sich veranlasst — anstatt der bisher in der Mineral- chemie allgemein ‚gebräuchlichen Formeln Berzelius’scher Schreibart — die empirischen Formeln der organischen Chemie einzuführen. Dies dürfte genügen, um die charak- teristische Verschiedenheit der Standpunkte darzuthun, von denen aus Weltzien und Streng einerseits und ich andererseits den polymeren Isomorphismus betrachten. Welcher dieser Standpunkte der richtigere ist, Ser zu entscheiden würde ich sprechenden Thatsachen und einem | unbefangenen Urtheil stellen, wenn diese nicht bereits entschieden hätten. o een en, wenn d 2. ²˙ EuU ENTRE on e 2 Auf besondern Wunsch des Herrn Hofrath Schlömilch lassen wir gegenwärtig noch eine Entgegnung auf Nr. 5 und 6, Seite 58 folgen, und können, dafern Herr Vice- Präsident Stieber es wünschen sollte, demselben das gleiche Recht eben so wenig gle ig fortan werden ents weitere Discussionen dieses Thema’s hier til Platz finden. Redaction der Leopoldina. Carus. Mein letztes Wort gegen Herrn Vice-Prâsident Dr. Stieber. Wenn ich noch einmal und zwar zum letzten Male die Feder gegen Herrn Dr. Stieber ninni so rn regni Didi um zu zeigen, dass derselbe ‘den grössten Theil’ meiner Be- * 5 c. Weltzien, Fr Uebersicht der Silicate. Giessen bei Ricker, 1864. 2) A. Streng, über die Zusammensetzung einiger Silicate mit besonderer ar Berücksichtigung der polymeren Isomorphie. Leonhard und e pl Jahrbuch, 1865, S. 411—434. - 12 82 richtigung nicht verstanden hat, und ausserdem, um mich gegen einige mir gemachte Vorwürfe zu verwahren. 1. Ich sagte, wir Mathematiker pflegen unsere Leser nicht mit selbstverständlichen Consequenzen zu behelligen — Herr St. erinnert zur Entgegnung an den Satz „aus a=b und b= folgt a==c“ und nennt ihn einen selbstverständlichen Lehrsatz. Unglücklicher- weise ist diess weder ein Lehrsatz noch ein Folgesatz, sondern ein Axiom; Herr St. bringt also nicht nur ein ganz unpassendes Beispiel vor, er begeht sogar eine Begriffsverwechslung, die ebenso grob ist, als wenn Jemand in einer juristisch sein sollenden Abhandlung Eigenthum mit Besitz oder Mord mit Todtschlag verwechselte. — Ausserdem versteht sich doch wohl von selbst, dass in elementaren für Schüler geschriebenen Lehrbüchern die Grundsätze der Wissenschaft vorangestellt werden müssen, dass dagegen, wo von Lesern wissenschaftlicher Arbeiten die Rede ist, Quartaner und Tertianer nicht mitzählen. 2. Mein Verhältniss zu Herrn St. ist einfach folgendes. Herr St. liest populäre Schriften über Astronomie, vermisst in diesen eine ihm sebr wichtig scheinende Lehre und hält es deshalb für nothwendig, uns Mathematikern und Astronomen eine Vorlesung über Dinge zu halten, die wir schon von Galilei, Viviani etc. gelernt haben. Ich mache Herrn St. auf diese Thatsache aufmerksam und halte, wie es unter Gelehrten üblich ist, eine Angabe der Quellen für hinreichend. Statt nun diese Quellen nachzusehen oder wenigstens einen Fachmann zu fragen, verlangt Herr St. noch einen besonderen Beweis, dass die cycloidischen Bewegungen allen Mathematikern längst bekannt seien ‘(soll ich etwa die erwähnten Werke nebst einigen Lehrbüchern der descriptiven Geometrie nach Bautzen an Herrn St. schicken?) und wiederholt im Uebrigen seine Angabe: „in den populären Schriften über Astronomie steht “nichts von jenen Bewegungen.“ Sehr wahr, aber was kann ich denn dafür, dass Herr St. nur populäre Schriften liest? Er lese doch einmal die Mécanique celeste von Laplace, die Theoria motus corporum coelestium von Gauss; dann wird er von den Astronomen anders denken lernen und schliesslich wünschen, seine Abhandlung über die Planetenbahnen nicht publicirt zu haben. 3. Was die von Herrn St. entdeckte petitio principii betrifft, so liegt ein offenbares Missverständniss zu Grunde. Die Frage war folgende: „man denke sich zunächst eine absolut feste Ebene, in dieser einen festen Punkt, welchen ein beweglicher Punkt in geschlossener Linie umkreist; man lasse nachher die Ebene fortrücken; welche neue (selbstverständlich nicht geschlossene) Curve beschreibt nunmehr der bewegliche Punkt?“ Wo steckt denn in dieser Aufgabe eine petitio principii? In meiner Berichtigung habe ich genau dieselbe Aufgabe gemeint und ihr nur eine kürzere, jedem Mathematiker geläufige Fassung gegeben; wenn Herr St. sie missverstanden hat, so liegt dies nur an seiner Unbekanntschaft mit den Redeformen der exacten Wissenschaft. 83 4. Herr St. will die absoluten Bewegungen der Planeten auf sich beruhen lassen, aber doch die wahren Gestalten der Planetenbahnen eruiren. Welcher directe Wider- spruch hierin liegt, brauche ich einem Mathematiker nicht zu sagen; für Laien füge ich folgende Bemerkungen hinzu. Bei den Kegelbahnen ist zuerst die Bahn da und auf ihr werden nachher die Bewegungen der Kugeln eingeleitet; bei den Planeten, die bekanntlich nicht in Rinnen laufen, verhält sich die Sache umgekehrt, d. h. der Planet ist zuerst da und hat eine Bewegung, und erst nach längerer Beobachtung kann man sagen, er beschreibt die und die Bahn. Die Bewegung spielt hier gewissermaassen die Rolle der Ursache, die Bahn die der Wirkung. Die Astronomen sind exacte Leute und pflegen den Dingen auf den Grund zu gehen; sie rechnen daher vorzugsweise Bewegungen aus und fragen, wo befindet sich der Planet zu der und der Zeit; die Bahnen dagegen werden als Nebensachen behandelt, denn in der That ergeben sich die Gleichungen einer Bahn ganz von selber, sobald man aus den Gleichungen der Bewegung die Zeit eliminirt. Es ist daher allemal genauer und umfassender, von der Bewegung als dem Ursprünglichen auszugehen. Wenn nun Jemand einen Körper in Bewegung sieht, so sind zwei Fälle möglich. Entweder ist sein Beobachtungsstandpunkt ein unbewegter oder selber in Bewegung; im ersten Falle sieht der Beobachter die absolute Be- wegung des Körpers, im zweiten Falle eine relative Bewegung desselben. Diese scharfe Unterscheidung rührt nicht etwa von mir her, wie Herr St. zu glauben scheint, sie ist viel- mehr von Galilei und Newton!) gemacht worden und ebenso richtig wie jedes „a ist entweder b oder nicht b“. Statt nun diese äusserst präcisen Begriffe zu adoptiren, lässt sie Herr St. auf sich beruhen und redet von wahren Gestalten der Planetenbahnen, freilich ohne zu ahnden, dass gerade auf diesem Gebiete der Begriff einer wahren Gestalt, einer wahren Be- wegung etc. ein völlig unbestimmter ist. Wer z. B. liefert die wahre Zeichnung eines Hauses? liefert sie der Architect, der alle Fenster gleich gross zeichnet, oder liefert sie der Maler, der die entfernteren Fenster perspectivisch verkürzt darstellt? Man sollte doch meinen, die Wahrheit könne nur eine sein, und wenn zwei Abbildungen eines und desselben Gegenstandes sich direet widersprechen, so müsse die eine wahr, mithin die andere falsch sein. Und doch sind hier beide Zeichnungen wahr; die erste gilt nämlich für einen unendlich entfernten Beobachter, die zweite für einen Beobachter in endlicher Entfernung vom Hause. Gerade wie hier, so kommt es auch bei den Planetenbahnen lediglich auf den Standpunkt des Beobachters an; was für den einen richtig ist, ist für den andern falsch, 1) Principia philos. nat. mathem. pag. 12 nach der Célner Ausgabe v. 1760 heisst es: Spatium absolutum semper manet similare et immobile; relativum est spatii hujus dimensio quaelibet mobilis, quae sensibus nostris per situm suum ad corpora definitur et a vulgo pro spatio Rat usurpatur. Locus est pars spatii quem corpus occupat, estque pro ratione spatii vel absolutus vel relativus. Pag. 13: Motus absolutus est ëtt deng Denge relativum. Folgt nun noch die Anwendung dieser Begriffe auf die Erde. Auch die Theorie der cycloidischen Bewegungen giebt Newton S. 364 u. s. w. 12” 84 und eben desshalb hat es gar keinen bestimmten Sinn, wenn Herr St. in's Blaue hinein von wahren Gestalten redet. Der einzige für uns Menschen mögliche Standpunkt ist die Erde, und desshalb haben auch nur die geocentrischen Bewegungen für uns Bedeutung. Und wenn endlich Herr St. meint, die Uebereinstimmung zwischen Rechnung und Beobachtung würde durch Zuziehung der Bewegung des Sonnensystems grösser werden, so beweist er damit nur, dass er mein Beispiel vom Eisenbahnwagen gar nicht verstanden hat; wir sitzen im Wagen, stehen aber nicht draussen. Uebrigens ist jene von Herrn St. projectirte Correction sehr leicht anzubringen; man rechnet nämlich zur Bewegung eines Planeten, z. B. der Venus, die Bewegung des Sonnensystems hinzu, muss aber die letztere Grösse ebenso zur Bewegung der Erde addiren, weil Venus und Erde an der Bewegung des Sonnensystems gleichzeitig Theil nehmen. Der Erfolg ist, dass beide Posten sich aufheben; mit andern Worten, Herr Stieber giebt uns den Rath, künftig nicht mehr zu sagen x==5 sondern x+3=8. — — 5. Ich habe zugegeben, das in den populären Schriften einiger dilettirender Pastoren und Volkschullehrer manche Unklarheit über die eycloidischen Bewegungen zu finden sein würde; Herr St. erwidert, „für dieses Compliment würden mir die Herren Arago, Littrow und Humboldt sehr dankbar sein.“ Zufolge aller Regeln der Grammatik und Logik muss man hieraus schliessen, dass die genannten drei Herren entweder Geistliche oder Schulmeister sind. Nach diesen Proben halte ich es für ganz meer die gai Begriffe +r. nn 5 — e i Gegners weiter zu analysiren ; ber d ische A betrifft, 80 miei ich nur 1 nachstehende Zeilen zu verweisen, mit Wacken mich eine Emma astronomische Autorität, Herr Prof. Bruhns, Director der Leipziger Sternwarte, zu erfreuen -die Güte hatte; derselbe schreibt: Leipzig, er den 26. Oct. 1865. ` : Hochgeehrter Herr College! Ihre werthe Zusendung, enthaltend Ihre Berichtigung zum Aufsatze des Herrn Präsidenten Dr. Stieber „die wahre Gestalt der Planeten- und Cometenbahnen“ habe ich gelesen und ebenso die Entgegnung des Herrn Dr. Stieber. Wie Sie in Ihrer Entgegnung richtig bemerken, hat Herr Dr. Stieber an die bekannte absolute cycloidische Bewegung der Planeten und Cometen nur erinnert und aufmerksam gemacht, dass vor 27 Jahren der hochverehrte Präsident der Leopoldina sie erwähnt hat. 1) 1) Bei idiot werde ich gelegentlich ei ini ltate damali mit dem berühmten Astronomen v. v. Lindenau mittheilen, welche 3 mich in rein philo- — Beziehung an den cyeloidischen Bahnen der Gestirne, emeng man in dem Typus der- selben ein höchstes Vorbild zu erkennen hat für tausendfältiges er Spiralen in der Welt „organischen Forte namentlich interessiren musste, in „ auch 85 ge i Wenn von dieser absoluten Bewegung in mehreren populären astronomischen Büchern nichts erwähnt ist, hat das seinen natürlichen Grund darin, dass durch die abso- luten Bewegungen, die zu bestimmen, wie Sie richtig sagen, nicht einmal genähert möglich ist, für Laien die an und für sich schon schwierigen Probleme der Astronomie leicht gar nicht oder missverstanden werden kénnen. Dass durch die absoluten Bewegungen in den lane für die mire Bewegung nichts geändert wird, ist auch in Laplace »Exposé du système du monde‘ mehrfach aus- gesprochen und wenn Herr Dr. Stieber die Differenzen zwischen Rechnung und Beobachtung als Ursache der Nichtberücksichtigung der absoluten Bere aufstellt, so ist dies wohl : È nur ein Missverständniss. D ; Die Stelle von Dr. Lehmann, welche Herr Dr. Stieber in seiner Entgegnung aufführt, bezieht sich auf die alten Tafeln, die, weil sie auf ungenauen Beobachtungen Älterer Zeiten beruhen, natürlich jetzt Fehler zeigen müssen; desshalb werden ja gerade neue Planetentafeln u. s. w. wieder berechnet. Die Vorausberechnungen der Oerter der Planeten nach den neuen Tafeln stimmen jetzt, wie Sie richtig bemerken, vorzüglich, d. h, fast immer innerhalb der Bogen-Secunde, eine Winkelgrösse, die unsre feinsten getheilten Kreise nur mit Hülfe des Mikroscops noch eben angeben. Wie viel Zeit ein oder zwei GE e bei ege oder Finsternissen in seiner ne wählt, zeigt, dass der Fehler der Gorse des Merkurs ni der Sonne zusammen nach den neuen Tafeln kaum 04,4 gewesen ist. Nach den Ephemeriden näherten der Merkur und die Sonne sich vor der Be- deckung in diametraler Richtung in einer Zeitminute 64,2 und obige Zahl genügt daher um die aufgeführten vier Zeitsecunden Abweichung zwischen der Beobachtung und Rechnung zu erklären. e Ebenso beruhen die Abweichungen der Massen und Durchmesser der Planeten, die Herr Dr. Stieber aufführt, auf Beobachtungen, die mit einander bis auf wenige Zehntel Secunden harmoniren. “a ds vollen ere: mit diesem. meinem meinem verehrten Freunde zw — War er ch an e e dr miak u de voa ani e, ci p ira : Carus. 86 Wollen Sie von Obigem Gebrauch machen, steht es Ihnen frei und in grösster Hochachtung zeichnet Ihr ergebenster C. Bruhns. Nun noch ein Wort zum Schlusse. In meiner Berichtigung glaubte ich die einfachen mathematischen Betrachtungen, auf die es ankam, so popular dargestellt zu haben, dass ein Missverständniss nicht möglich sei; ich habe mich geirrt, denn Herr Stieber hat mich nicht verstanden und wird mich niemals verstehen, i) da es ihm an den nöthigen mathematischen Grundbegriffen fehlt. Weiterer Streit ist hiernach überflüssig. Wohl aber bin ich den Mitgliedern unserer Akademie noch eine Erklirung und mir die Abweisung eines von Herrn St. gemachten Vorwurfs schuldig. Es war kein persönlicher Beweggrund, der mich zu einer Berichtigung des Stiebeg’schen Aufsatzes veranlasste. Ich habe nicht die Ehre, Herrn St. persönlich zu kennen, ich weiss nur, dass Herr St. unter den Juristen Sachsens eine hohe Stellung einnimmt und yon diesen als juristische Autorität verehrt wird. Von einem vielbeschäftigten Manne dieser Art sind mehr als populäre astronomische Kenntnisse nicht zu verlangen und wenn Herr St. trotzdem, dass er sich selbst einen Laien nennt, den Astronomen guten Rath ertheilen zu miissen glaubte, so war das ein Irrthum, wie er dem Dilettanten leicht passirt. Ich würde (wie ich auch Herrn Geh. Rath Carus schrieb) eren St. Ho er eee sem, wie den Herren Schmitz, Milberg und Cons., wenn dessen Aufsatz nur als fiir sich bestehende Schrift erschienen wire, statt in den Akten unserer Akademie. Der letztere Umstand aber wurde das Motiv zu meiner Berichtigung, denn der Eindruck, welchen Herrn Stieber’s Abhandlung auf mich ge- macht hat, war ganz derselbe, den Herr St, selbst empfinden würde, wenn er in einer juristischen Zeitschrift einem Artikel begegnete, dessen Verfasser im Eingange sagt, „er habe in populären Schriften den Unterschied zwischen Gesetz und Verordnung niemals ge- hörig auseinandergesetzt gefunden, er müsse daher glauben, dass die Herren Juristen über diesen Punkt noch sehr im Unklaren seien, er erlaube sich daher, denselben zu be- leuchten und den Herren Juristen zum Nachdenken zu empfehlen etc.“, worauf der Verfasser Dinge vorbringt, von denen die eine Hälfte allen Juristen längst bekannt und die andere nicht einmal richtig ist. — Mit einem Worte, durch Herrn Stieber’s Aufsatz war unsere Akademie compromittirt, und ich hielt es für zweckmässig, dass dieselbe sich selbst corrigirte und 1) Ein berühmter Astronom schreibt mir: „Ihre Entgegnung ist klar und deutlich und wird auch selbst unmathematischen Lesern verständlich sein“ In einem on Briefe heisst es aber: „Herr Dr. St. wird Sie freilich schwer verstehen und ich glaube, nicht möglich, ihn — and Richtigkeit ua er dee gesagt haben, zu überzeugen.“ Beide un: habe ich im Originale H Geh. Rath Carus v 87 nicht erst wartete, bis sie von Aussen her, vielleicht in einer wenig freundlichen Weise, corrigirt würde. 1) Wenn endlich Herr St. den Ton meiner Berichtigung weniger human findet als die Zuschriften einiger Astronomen, so übersieht er völlig den Unterschied zwischen privater und öffentlicher Mittheilung. Wer ein Schriftchen, wie das Herrn Stieber's, zugesendet erhält, be- dankt sich schönstens, antwortet aber im Uebrigen ausweichend, was der Unkundige leicht für Zustimmung hilt; solche Zuschriften wird Herr St. wobl aufzuweisen haben, wirklich zustimmende nicht. Ich dagegen musste auf die Sache eingehen, habe aber, um Herrn St. nicht zu verletzen, das Manuscript meiner Berichtigung Herrn Geh. Rath Carus mit der Bitte vorgelegt, jede ihm zu stark erscheinende Stelle anzustreichen, und nachher in der That alle so bezeichneten Partieen soweit gemildert, dass Herr Geh. Rath Carus nichts mehr zu erinnern fand. Nach einer solchen Censur durch einen unbetheiligten, allgemein als äusserst human bekannten Dritten habe ich volles Recht zu der Ueberzeugung, dass ein unpartheiischer Leser meine Berichtigung nicht verletzend finden wird. Eines freilich, ich gebe es zu, wird Herrn St. unbequem gewesen sein, nämlich das humoristische Colorit meiner Erwiderung; freilich war aber auch Herrn Stieber's Aufsatz der Art, dass man sagen musste, difficile est satyram non scribere, Schlömilch. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. (Vom 1. September bis 20. November gingen für die akademische Bibliothek ein:) Ule „Dr., „Die Natur.“ XIV. Jahrg. Nr. 30—34. Halle 1865. Bulletin de la Société impériale des naturalistes de Moscou. Année 1865. Nr. 1. Moscou, 1865. 8. Z n Dell’ andamento orario diurno e mensile annuo, delle temperature alla superficie e all? del globo etc. Venezia, 1865. (Estr. dal Vol. X. Ser..3 degli Atti delP Istituto stesso.) 8. Atti 1 ar I Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. Tomo X. Ser. III. Dispensa 5. Venezia 1864 — 65. Ullersperger, ni Die Herz-Bräune (Angina pectoris). an pathalogisch und therapeutisch 3 (Eine von der Kaiserl. * zu aris_gékronte Preisschrift.) Neuwied und Leipzig . Erster und . Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Dresden. Dresden 1865. 8. Trettenbacher, Dr., Erste Hilfe beim sogenannten Genick- Krampf. München 1865. 8. 1) Mein F „Von Ihrer Seite als Mit- glied der Leopoldina ist erwünscht, um ähnliche Aufsätze i gerechtfertigt und sogar aus den Publicationen einer Sep Akademie fern zu halten. 88 Koningl. nnen van Wetenschappen, Amsterdam: euwe Verhandelingen. Eerste Klasse Deel IV., St. 3, 1833; D. V., St. 1, 2, 3, 1834— 36; VII., St. 1, 2, 3, 1837—38; D. VIII., St. 1, 2, 1839—40; D. IX. 1840; D. X., St. 1, 2, 3, 1843—44. Kerhanäelingen, Deel X., 1 Afdeeling 1 Deel III., 1865. SENT Hippocratis et aliorum medicorum CR reliquiae. Vol. III 4. Trajectum ad Rhenum (Utrecht) 1864. 4. Ferner Versla gen en Mededelingen der Koningl. Akademie van Wetenschappen. oe Letterkunde Deel TIL, St. 1, 2, 3. 1857 Dee „ VIL, St. È A È 1857. Deel XVII. Fai oek van pa Koningl. e van geen voor 1863, 1864. 8. Dusseau, J. L., Musée Vrolik. Catalogue de la Collection d'anatomie humaine, comparée et patalogique de M. M. Ger. et W. Vrolik. Cia 1865. 8. Senis vota pro patria. Carmen elegiacum Johannes van Leeuwen Hollandi cui cer- ge ER -praemium e legato Jacobi Henrici “Hocutt adjudicatum est. -Amstelodami v. Baer, Dr., B Been Doctor-Jubiläum des Geheimraths Karl Ernst von Bacr am 29. NS 1 St. Petersburg 1865. 4. v. Baer, Dr., Nachrichten über Leben und Schriften des Herrn Geheimraths Dr. Karl Ernst von Baer, mitgetheilt yon ihm selbst. Veröffentlicht bei Gelegenheit seines 50jährigen Doctor-Jubiläums am st 1864 von der Ritterschaft Esthlands. St. Petersburg 1865. 4 ini 8 De, De Jupille peek in: clerc ation. i Marburg 18 2892. Mit Ab- Derselbe, Die Bildung 21 (Ee Ki Blutpfropfes, WE Emer wt 1834. 8. Derselbe, Untersuchungen über die Functionen des Rückenmarks und der Nerven. Leipzig 1842. Mit Abbildungen. Derselbe, Untersuchungen über die ie" des Riickenmarkes (mitherausgegeben von Dr. Wallach). Le 1842. Mit Abbildungen. 4. mere Ueber die Textur und Function der Medulla oblongata. Erlangen. 1843. Nebst Atlas von Tafe bei e, Um über den Bau und die Verrichtung des Gehirns, I. Bd. über den Bau des Hirnknotens oder Pons Varolii. Jena 1847. Mit 22 Taf. Abbildungen. Imper.-Fol. Derselb e, Ueber den Bau, der Vendi und der Nervenzelle. Frankfurt a/M. 1856. Mit Abbi en. Derselbe, Ein Blatt zur neuesten Geschichte der Heilung der Harnröhren- Verengerungen mittelst der innern Urethrotomie. Mit Abbildungen. Göttingen 1856. 4. Derselbe, Ueber die Heilung Ge E n Harnröhren - Verengerungen durch die innere‘ Ineision. . Separat-Abdruck.) 1853. Derselbe, Was soll man Be um sich gegen die Cholera zu schützen. 2. Aufl. Cassel 1850, 8. . Derselb e, Fortgesetzter Bericht über neue Fälle von Exstirpation krankhaft v vergrôsserter Eiersticke, Ovariotomie, nach des Autors Methode der extraperitonäalen Unterbindung ete. Separatäbdr. 1865. 4. Derselbe, Untersuchungen über den Bau des kleinen Gehirns des Menschen. I. Heft über den Bau des Züngelchens und seiner Hemisphären-Theile. Mit Atlas von 9 Tafeln photogr. Abbildungen u. 9 lithogr. Umrisstafeln in Fol. Cassel 1865. Petermann, Mittheilungen auf dem Gebiete der Geographie. 1865. VIII. Gotha 1865, Wochenschrift des ei ip Maine des Nartenbansa in den Kgl. Preuss. Santen, Jahrg. r. 31—34. 4. 89 e Sitzungsberichte der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Classe. 8. Jahrg. 1850. IV. Bd. Heft 1—5; V. Bd. Heft 1— Jahrg. 1864. L. Bd. I. Abth. Nr. 6, 7, 8, 9, 10, Jahrg. 1864. L. Bd. II. Abth. Nr. 6, 7, 8, 9, 10. Jahrg. 1865. LI. Bd. I. Abth. Nr. 1, 2 Jahrg. 1865. LI. Bd. IL. Abth. Nr. 1, 2. j; Bericht an die Kaiserl. Akademie oF Wissenschaften iiber eine mit deren Unterstiitzung nach Eng- land und Frankreich unternommene wissenschaftl. Reise von Prof. A. Schrötter. Als Anhang zum Juli-Hefte der Sitrungs-Berichte. 1850. 8. Mémoires couronnés et Memoires des savants étrangers, publiés par l’Academie E des sciences, des lettres et des beaux-arts d. Belgique. Tome XXXII. 1864—65. Bruxelles 4. Bulletins de l’Académie royale etc. Tome XVIII. Bruxelles 1864. Tome XIX. "here 1865. 8. Mémoires couronnés et autres mémoires. Tome XVII 8. Annuaire de l'Académie roy. Bruxelles 1865. 31: Année. Quetelet, Ad., Histoire des sciences mathématiques et physiques chez les Belges. Bruxelles 1864. 8. The Transactiones of the Linnean Society of London. Vol. XXIV. P. III. 1864 Vol. XXV. P. 1865. 4. — The Journal of the Linnean Society. Vol. VIII. 8. ny Nr. 31, 32, 33, 34 London 1864/65. 2601095 Nr. 30. London 1865. List of the Linnean Society of London. „Be . Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde. Geologischer Theil I. Bd. II. Abth. Wien 1864. 4. en t des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den siti preuss. Staaten. Jahrg. 1865. Nr. 35—39. Berlin 1865. 4. Ule, Dr., Ca Natur.“ Jahrg. 1865. Nr. 35—39. Halle 1865. 4. Abhandlungen der schlesischen Gesellschaft für 3 ieee ee dee Abtheikag. 7 1864 ] wissense = . Heft II. Abt Breslau Zwei und vierzigster Farce Bericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Breslau 1865. Jahrbuch der K. K. deken Reichsanstalt in Wien. 1865. XV. Bd. Nr. 2. Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien. VIII. Jahrg. 1864. Heft I. Wien 1864. 8. Mémoires de la Société de Physique et d'Histoire naturelle de Genève. Tome. XVIII. Prt. I. Genève 4, 1865. Mémoires des concours et des savants étrangers publ. par l’Academie royale de médecine de Belgique. asc. VL Bruxelles 186 Bulletin de signi royale de ee? de Belgique. Année 1865. IL Ser. T. VII. Nr. 6—7. 8. Elfter Bericht der oberhessischen Gesellschaft für ür Natur- und Heilkunde zu Giessen. 1865. 8. Giornale di scienze naturali ed economiche di Palermo. Vol. I. Fase. I. Palermo 1865. 4. Rabenhorst, Dr. L., Beiträge zur nähern Kenntniss und Verbreitung der Algen. Heft I. und II. : Lei 1863 und 65. 4. Derselbe, Flora europaea Algarum aquae dulcis et submarinae. Sectio I. u. II. Lipsiae 1864/65. 8. - Miani, Cav., Le ee he omaggio all’ illustre cav. signor Ferdinando de Lesseps. Vase 1 8. The rs Journal of the Geological Society of London. Vol. XXI. P. 3. Nr. 83. London 1865. 8. Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshilfe für das öffentl. Medicinalwesen in Sean und . N. F. IV. Bd. Heft 5. Leipzig 1865. 8. = todi “a Ravert H. G., die 16) the Puk’hto, Pus’hto, or language of the Afghans; remarks on 85 RETTEN 1860. 4. (Durch die Güte des Herrn Hofrath Dr. C 13 s 90 Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. Fünfter Folge 13. Jahr- ang. Von den Jahren 1863 u Sitzungsberichte etc. etc. Jahrg. 1864. Prag 1864— 8. Naumann, Betrachtungen der chemischen Elemente, rag GENEE Anquivalente und Verbindungen. 1858. 8. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausgegeben vom naturhistor. Verein „Lotos“ in Prag. 2 rag 1864. Schriften der naturforsch. Gesellschaft in Danzig. Neue Folge, I. Bd., 1. u.2.Heft. Danzig 1863/65. 8. Richter, Aus dem Lee Schiefergebirge. (Abdr. a, d. Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. tb 1865. Nobbe, Die E EE Fenn Sege, 1865. Bd. VII. Nr. 2, 3, 4,5. Chemnitz 1865. 8. Boston Society of Natural history. 1. Journal; Vol. I. SC II. 1838—39; III. 1840; IV. Nr. 3. 4. 1843—44; V. Nr. 1. 1845; VI. 1850—57. 2. Proceedings: En I 1845 —48; III. 1848 — 51: IV: 1851—54; V. 1854 — 56; VI. 1856 — 59; VII. 1859—61; VIII. 1861—62; IX. 1862 —63. Staats-Ackerbau- Behörde von Ohio. Documents including messages and other communications made to the fifthieth general 25 of the a of Ohio. Vol. XVII. Columbus 1853. Eleventh annual report e the Board of Agriculture "el the State of Ohio. For the Year 1856. Gin 1857. 8. i Achtzehnter Jahresbericht der Staats-Ackerbau-Behörde von Ohio. Columbus 1864. 8. National Academy of sciences of Cambridge. Annual of the National Academy of sciences for 1863—1864. Cambridge 1865. 8. Academy of 3 sciences of Philadelphia Proceeding of 1864. FRE pue 1864. Sy es 3 The American 20 8 ee Vol. XXXVII Nr. 1 ew-He Smithsonian Contributions to — Vol. XIV. Washington 1865. 4. Results of meteorological observations etc. from the Year 1854 to 1859 inel. Vol. II. P. 1. Washing- 1864. -1864—65. 8. on ges ar of the Board of Regents of the Smithsonian Institution, for the Year 1863. 3 1864. res S the a Academy of sciences for 1863. Washington 1 Twentieth Annual i ts of the Board of Trustees of the publie Lo of the City of Washing- ton. Washington : Bosch an, Dr. Fr., Die du Eisenmoorbäder zu Franzensbad u. ihre Seenen, Wien 1850, 8. Kônigl. Bayer. Academie d. Wissens ch. in München. Si berichte, 1865. I. Nr. 3 u..4. München 1865. 8. Militär-ärztliche Zeitschrift St. Peter. Jahrg. 1865. Nr. 5, 6, 8, 9. 8. Archiv für Staatsarzneikunde. Jahrg. 1865. Heft 2 u. 3. St. Petersburg 1865, Stilling, Dr., Die künstliche Pupillenbildung in der Sclerotica. Marburg 1833. 8. Derselbe, Physiologische, er und medic — i Untersuchungen über die Spinal- Irritation. Leipzig 1840. : Neilreich, Dr., Aufzählung na in Ungarn und 8 bisher bepbachteken Gefässpflanzen nebst einer flange Uebersicht Wien 1866. 8. e Ke Herm., Die Lehre von den vénerischen Krankheiten in dem Alterthume und Mittel- lin ` 865. 91 V. Bücher- Anzeigen. Verlag von A. F. Voigt in Weimar: Die botanische Systematik in ihrem Verhältniss zur Morphologie. 3 Kritische Vergleichung der wichtigsten älteren Pflanzensysteme, nebst Vorschlägen zu & einem natürlichen m steme nach en: Gr eee den Fachgelehrten © SEO ‚vorgelegt von Ern 5 iT Soeben Br und vorrätig in allen Buchhandlungen. 5 D D Fl liana EE E A EE EE OI TTT SEH TT ON TER TE WT UE CNP UE WEHR TTT TT E ee R Für die Akademie ist erschienen und bei Fr. Frommann in Jena in Commission: Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldino - Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. 32. Band, I. Abtheilung. 52 Bogen in 4°, mit 25 Tafeln. — 131% Bogen Leopoldina. Preis 10 Thaler. | TRES Daraus werden, soweit der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch getrennt abgegeben zu folgenden Preisen: I. Carus, C. G., Präs. d. K. L.-C. d. A., Ueber den Schädelbau des Philosophen C. Christ. Fr. Krause. 1½ Bogen mit 2 Tafeln. Preis 20 Ngr II. Scheerer, M. d. K. L.-C. d. A., Beiträge zur Erklärung der Dolomit-Bildung. 4! Bogen mit in den Text eingedruckten Holzschnitten. Preis 24 Nr. III. Göppert, Adj. d. K. L.-C. d. A., Ueber Aphyllostachys, eine neue fossile Pflanzen- ~ gattung aus der Gruppe der Calamarien, sowie über das Verhältniss der fossilen Flora zu Darwin’s Transmutations-Theorie. 2 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 24 Ngr. Stizenberger, M. d. K. L.-C. d. A., Ueber die steinbewohnenden Opegrapha - Arten, -5 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 1 Tir. 8 ‘Ss 92 Keferstein, M. d. K. L.-C. d. A., Bemerkungen über das Skelett eines Australiers vom Stamme Warnambool. 25/4 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 1 Thlr. A . Prestel, M. d. K. L.-C. d. A., Die jäbrliche, periodische Aenderung des atmosphärischen Ozons und die ozonoskopische Windrose als Ergebniss der Beobachtungen zu Emden von 1857—1864. 154 Bogen mit 2 Tafeln. Preis 16 Ngr. 4. Akhandignten, herausgegeben Naturforschenden Gesellschaft. V. Bd. Heft. ran M., 1865. 4 Mémoires = rn impériale des sciences, belles-lettres et arts de Lyon. Lyon, 1863. 8. Classe des lettres Tome „ Sciences Tome XIII. Prestel, Dr., Die periodischen und nicht periodischen Veränderungen des Barometerstandes etc. E mde en, 4. EE Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1866. XVI. Bd. Nr. 1. Wien, 1866. 4. ae gen der kaiser]. opens für die gesammte Mineralogie zu St. Petersburg. Jahrg. 1863. t. Petersburg, 1 Verh andlongen und EE des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermann- 4 Jahrg. Hermannstadt, 1865. 8 > L., Dr., Das plötzliche Ergrauen der Haupthaare. (Separat. aus Virchow’s Archiv ete. XXXV. Bd.) 8 : Clot-Bey, Quelques mots sur le choléra à l’Institut et à l'Académie de médecine de Paris. Paris. 8. ere Bericht über die 39. 5 deutscher Naturforscher u. Aerzte in Giessen im br. 1864. Giessen, 1865 Peterm ann, Mittheilungen auf dem Zo der Geographie etc. Jahrg. 1866. Nr. 1—5. Gotha, 1866. 4. v. Martius, Akademische Denkreden. Leipzig, 1866. 8. The Anthropological Review. Nr. 13. 1866. London, 1866. 8. et XV. Jahresbericht über die wissensch. Leistungen des Doetoren- -Collegiums der med. Facultät in Wien. Im Jahre 1864—65. Wien, 1866. 8. genge Die —— der Umgebung Eisenach’s. Eisenach, 1865, 8. 135 Böhm, Magnetische und . Beobachtungen zu Prag. XXVI. Jahrg. v. 1. Jan. bis 31. Decbr. 1865. Prag, 1866 Schrif pe op, Gesellschaft zur Beförderung der — Naturwissenschaften zu Marburg. Supple- t- Marburg u. Leipzig, 1866. 4. Erster Jahresbericht des naturwissenschaftl. Vereins zu Bremen, v. Nov. 1864 bis März 1866. , 1866. Besnard, se SC ah, 1866. 8, Winkler, Musée Teyler, Catalogue systematique de la collection Paléontologique. IV. Livr. Harlem, 1765. 4. Meyer und Möbius, Fauna der Kieler Bucht. I. Bd. Leipzig, 1865. Fol. Monatsbericht der königl. preuss. Akad. der Wissenschaften zu Berlin. Januar, Februar, März 1866, 3 Hefte. Berlin, 1866. 8. van der Hoeven, Philosophia, Zoologica. Lugduni Batav., 1864. 8. Ullersperger, Memoria sobre un programa de patologia general. Madrid, 1866. 4. Militärärztliche Zeitschrift zu St. Petersburg. Jahrg. 1866. Nr. 1--5. St. Petersburg, 1866. 8. Zweiter Jahresbericht des Vereines der Aerzte in Steiermark. (1864—1865.) Prag, 1866. 8. Zantedeschi, Della applicazione della elettricita dinamica agli avvisi e previsioni delle meteore e burrache. Venez. 18 8. Proposta di applicasione della luce elettrica ai fari ed esperimento eseguito sulla torre del Campidoglio a Roma nel 1855 dai sigg. Fabbri-Scarpellini etc. Venezia, 1 Dimostrazione spettroscopica dell’ influenza de’ climi e dell’ ER della materia sulle righe dei corpe celesti. Padova, 1866. Schiarimenti intorno alla proposta ed exjidfiinenti di luce elettrica, fatti nel 1863. Venezia, 1866. 8. Sitzungsberichie der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. 1865. II. Heft 3 u. 4.; 1866. I. Heft 1 u. 2. München, 1865/66. 8. ; Landois, Die Raupenaugen (Ocelli compositi mihi). (Separatabdr.) 8. Hanstein, Die Milchsaftgefässe und die verwandten Organe der Rinde. Berlin, 1864. 4. ______. Pilulariae globuliferae generatio cum marsilia comparata. Bonn, 1866. 4. Kingdom of Italy, Official Catalogue illustrated with engravings etc. Turin, 1865. 8. The quarterly Journal of the Geological Society of London. Vol. XXII. P. 1. Nr. 85. London, 1866. 8. List of the Geolog. Society of London. 31. Decbr. 1865. 8. “Stöhr, Die Kupfererze an der Mürtschenalp und der auf ihnen geführte Bergbau. Zürich, 1865. 4. — Die Basaltklippe Batu dodol an Java's Ostküste und ihre Hebung in der Jetztzeit. 1865. 8. Atti d . Accademia delle Scienze di Torino. Vol. I. Disp. 1 u. 2. Torino, 1866. 8. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. II. Bd. 3. u. 4. Heft. Leipzig, 1865/66. 8. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens. XXII. Jahrg. 1. u. 2. Hälfte. Bonn, 1865. 8. Greef, Untersuchungen über den Bau u. die Naturgeschichte der Bärthierchen. (Separatabdr. 1866.) 8. Neigebaur, Die constitutionelle Unabhängigkeit Siebenbürgens. Breslau, 1862. 8. Neue Denkschriften der allgemeinen oe Gesellschaft für die gesammten Naturwissen- schaften zu Zürich. Bd. XXI Zürich, 1865. 4. Geschichte der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. Zürich, 1865. 4. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern, aus dem Jahre 1865. Nr. 580— 602. Bern, 1866. 8. 136 Actes de la Société helvétique des sciences naturelles réunie à Genève les 21, 22, 23 Août 1865. 49me Session. Genève, 8. Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe etc. V. Bd. Heft 2 u. 3. Leipzig 1866. 8. Küchenmeister, Mikroskopische Fleischschau. 1. u. 2. Heft. Dresden, 1866. Memorie della Reale Accademia delle Scienze di Torino. II. ser. Tomo XXI. Torino, 1865. 4. Richter, Caroli Linnaei systema, genera, species plantarum uno volumine. Lipsiae, 1840. 4. Medicinische Jahrbücher für das Herzogthum Nassau. 22. u. 23. Heft. Wiesbaden, 1866. 8. Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. XXIV. Bd. Wien, 1865. 4. Se 1865. 1. ae Nr. 3, 4, 5, 6, 7. 3, 4, 55 6, 7. Register V zu den Bänden 43—50 ‘adi Biteng aero Wien, 1865. 8. Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten. 7. Heft. Klagenfurt, 1865. 8. Bulletin de la Société Géologique de France. IL ser. Tome XXIII. Feuilles 6—12. Paris 1865/66. rie „3 Mr ea rE tee = a RS Sat z DES er e OR = m ae TIE de à f d S g wm Ee, Die 418° Versammlung der Deutschen Naturforscher und Aerzte, zu der von uns auf die Tage vom 17. bis 22. September eingeladen worden war, = in Anbetracht der politischen Verhältnisse, dieses Jahr nicht stattfinden. Frankfurt a. M., im Juni 1866. ges 5 A wë : d : agg Herm. v. Meyer, Dr. med. Spiess sen., erster Geschäftsführer. zweiter Geschäftsführer. Ausgegeben den 4. Juli 1866. Druck von E, Blochmann und Sohn in Dresden. ~ i Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 4 + ‘ | NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA ae ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO- “ CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G. Carus. Jā 14 u. 15. Wert V. Juni bis September 1866. INHALT. $; a Mittheilunge gen Beitrag zur sar pe ghi cm der genetischen motionen u. ideas neuer Mitglieder. (Vacat). Caru lied Methode.) Von 2. Ruiz Diaz de Isla. Ein Beitrag zur Geschichte der Syphilis. Von Dr. med. Reinhold Brehm a. Durch Regierungen. (Vacat.) $ 3. Isoëtes lacustris in Schlesien. Von Dr. J. Milde. $ III. arc fremder Preisfragen. (Vacat.) Bücher und ee es (Vacat.) 1. Ueber a Sal Vorgang des Entstehens. (Ein, V. Ces (Vacat I. Amtliche Mittheilungen. 2, Gestorbene Mitglieder der Akademie, Am 25. Juni 1866: Dr. Alexander von Nordmann, Excell., kaiserl. russ. wirk- licher Staatsrath, ordentl. Professor der Naturgeschichte und Zoologie, und Director des naturhistor. Museums an der Universität zu Helsingfors. Auf- genommen am 15. October 1855, cogn. Rudolphi II. 20 ai 138 Am 19. September 1866: Dr. Franz Liharzik, Augenarzt, Accoucheur, pract. Kinder- arzt und Mitglied des Doctoren-Collegiums zu Wien. Aufgenommen am 25. November 1863, cogn. Polycletus. Am 10. September 1866: Dr. Georg Friedrich von Jager, Königl. Würtembergischer Ober-Medicinalrath und Ehrenmitglied des Königl. Medicinal- Collegiums, Ehren-Mitglied der Verwaltung des Königl. Naturalien-Cabinets und Ehren- bürger der Stadt Stuttgart. Aufgenommen als Mitglied am 28. November 1824, zum Adjunet ernannt am 13. April 1846, cogn. Borrichius. Dr. med. Georg Friedrich von Jäger (jüngster Sohn von Christian Friedrich von Jäger), geb. zu Stuttgart den 25. December 1785, dessen Universitätsstudien laut seiner in den Akten der Akademie niedergelegten kurzen Autobiographie im Jahre 1808 beschlossen waren, machte dann durch Empfehlungen Kielmeyer’s an Alex. von Humboldt und Cuvier begünstigt, mehrere Reisen und kehrte 1809 in seine Vaterstadt zurück, wo er, gefördert durch seinen Bruder, bald eine ausgedehnte Praxis gewann, jedoch die Naturwissenschaften als Lieblings- beschäftigung beibehielt. Im Jahre 1817 wurde er zum Aufseher des Königl. Naturalien- kabinets unter der Direction von Kielmeyer ernannt und hatte als solcher die neue Aufstellung in dem neugebauten Lokale zu leiten und auszuführen. — Seine spätere höhere und so ehren- volle Stelle als Ober-Medicinalrath, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München und Ritter mehrerer Orden, gab ihm Gelegenheit, auch unserer Akademie, deren Mitglied er seit 1824 und Adjunct seit 1846 geworden war, besonders durch Vermittlung mehrjähriger Beiträge von Sr. Maj. dem Könige von Würtemberg, sich nützlich zu erweisen, wie er denn überhaupt stets von regem Eifer für das Interesse der Akademie erfüllt war und er auch durch seinen trefflichen Charakter, sowie sein lebhaftes, bis in hohes Alter andauerndes wissenschaft- liches Streben, sich ein treues Angedenken in diesem altehrwürdigen Bunde geschaffen hat, eine Anerkennung, welche der Unterzeichnete in diesem Nachrufe im Namen der Akademie dankbar ausspricht, hinzufügend, dass dieser uns unvergessliche und liebe College am 10. Sep- tember dieses Jahres, im beginnenden 81. Jahre, den Mühen dieser Erde und den Leiden der Krankheit sanft enthoben worden ist. Carus. 3, Vermehrung des Fonds der Akademie. b. Durch Mitglieder. Herr Dr. Ferd. Gottfr. Theobald Max von Herder, Conservator des Kaiserl. botanischen Gartens zu St. Petersburg, hat nach Empfang des Diploms als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als Nummus aureus 5 Thlr. eingesendet. 139 II. Wissenschaftliches. O. G. Carus. Ueber Begriff und Vorgang des Entstehens. (Ein Beitrag zur richtigen Würdigung der genetischen Methode.) Entstehen und Verstehen bedingen sich insofern gegenseitig, als nur die Sache, der Begriff, die Lebensform, deren Entstehen wir genügend eingesehen haben, uns mittels eines festen Willens nun auch zum rechten Verstehen derselben das volle Vermögen geben wird. Man darf überhaupt sagen: Alles indifferente, noch ungeformte Sein wäre hier gleichsam als „Stehen“ oder vielmehr „bestehen“ zu bezeichnen; — geht hieraus dann ein bestimmtes Sein hervor, so nennen wir dies ein „Entstehen“ (wie Entlassen von Lassen, Entbinden von Binden, Entführen von führen u. s. w.) — und kommt endlich unser Geist dazu, alles Verhalten eines solchen Entstandenen, in sich und nach aussen, genügend scharf zusammenzufassen, so nennen wir dies ein Verstehen. Von hier aus kann es somit klar werden: 1) Warum überall, wo wir das Entstehen nie und nirgends an sich zu verfolgen vermögen (so z. B. im Begriff der Seele — dem des Geistes — im Gottes- begriff und Allem, wo ein eigentliches Entstehen nie von uns mit Wahrheit gedacht, geschweige denn wirklich erfasst werden kann), auch jedes eigentliche und reine Ver- stehen wegfällt, vielmehr nur von einem inneren Wachsen oder Hinauforganisirtwerden unsres Geistes in dieser Richtung, ein mehr oder minder deutliches Annähern als „Ahnung“ zu erwarten bleibt. 20* 140 2) Warum bei Allem, wo das Entstehen zwar an und für sich innerhalb des Bereiches sinnlicher Beobachtung fallen würde, wäre nicht das Unermessliche dieser Vorgänge wieder durch ungeheuerste Entfernung oder durch allertiefste Ver- borgenheit, fast in allen Phänomenen ihres Entstehens vollkommen verdeckt, auch da von Verstehen nur in sehr wenigen Beziehungen wirklich die Rede sein kann. (Es gehört hierher alles Uranalogische, von dem Mittelpunkte dieser unserer nächsten Welt, der Sonne, an, bis zur Fixstern-, Planeten- und Trabanten-Natur. Eben so alles, was sich auf ursprüngliche Lebensschöpfung epitellurischer Organismen, auf Menschen- und Welt-Alter bezieht u. dergl. m.) Endlich 3) Warum das Entstehen der uns näheren organischen Welt, welche als Entwickelungsgeschichte der Pflanzen und Protorganismen, der Thiere und des Menschen, die Wissenschaft eifrigst beschäftigt, so ausserordentlich viel zu all deren Verstehen beigetragen hat. — Hier also ist es namentlich, dass der Begriff einer wahr- haft genetischen Methode sich bildete, und von hier, ja durch umsichtige Anwendung derselben auch auf die Aufgaben des zweiten, ja selbst des ersten der oben aufgezähl- ten drei Felder der Forschung, darf sogar auf diesem, einem vollständigen Verstehen wenig oder gar nicht günstigen Boden, doch manches nicht unwichtige Resultat (min- destens der Form nach) erwartet werden. Ist nämlich der Mensch überhaupt zeitig af RT und ee verhältnisse aufmerksam geworden, und hat somit eine wahrhaft genetische Methode in seiner ganzen Denkweise thatsächlich Platz genommen (wie dies denn die neuere, so wesentlich auf Entstehungs- und Entwickelungsverhältnisse gerichtete Naturforschung besonders vielfältig befördert hat), so kann man sicher sein, dass hiermit keineswegs blos eine deutlichere Einsicht in das Werden alles einzelnen Natürlichen gewonnen sei, sondern dass hierdurch zugleich das Fassungs- und Anschauungsvermögen unsres Geistes selbst im Ganzen und Allgemeinen sich wesentlich gehoben finden werde. Bleibt es ja doch immer etwas Grosses um den Unterschied alles in dieser Art schön ge- gliederten Denkens, von einem blos nebelhaften und unklaren! Höhere Organisation und Klarheit des Geistes wird ja allemal zur Folge haben, dass dann auch die Erfolge seines Denkens reifere und genügendere sein werden. — Betrachten wir nun zunächst mehr gesondert den Vorgang des ‚Entstehens in. der Natur und im Geiste! — 141 L Der Vorgang des Entstehens in der Natur. Das unendliche und ungeheure Ganze, welches wir unter dem Namen der Natur oder des Werdenden begreifen, bietet, sobald wir jenes Werden, dessen unendliche Wiederholung eben dieses Ganze ausmacht, im Einzelnen schirfer untersuchen, die merkwiirdige und dem menschlichen Geiste zunächt fast unerwartete Seite dar, dass der Prozess, auf welchem das eigentliche Hervortreten oder Schaffen alles Natiirlichen und folglich auch alles Lebendigen beruht, anstatt wesentlich in einem Zusammen- setzen und Vereinigen bereits vorhandener Einzelheiten begründet zu sein, sich viel- mehr durchgängig auf ein immer wiederholtes und stetiges sich Theilen und in Gegen- sätzen Auseinandertreten zurückführen lässt. — Suchen wir diesen Vorgang uns zunächst in schematischer Weise anschaulich zu machen, so giebt es keine Form, die dessen Wesenheit besser und mehr im All- gemeinen zur Vorstellung zu bringen vermöchte, als die folgende: 0. mn + em, d. h.: ein Indifferentes, Einfaches und Homogenes muss hierbei, wenn es zu weiterer lebenvoller Entwickelung gelangen soll, zunächst in zwei, und dann in immer weiter sich zerfällende Gegensätze auseinandertreten, Gegensätze, deren jeder dann immer wieder von neuem sich in Einheiten theilen, und so zuletzt eine der Möglichkeit nach ganz unendliche Kette stets wiederholter Formen hervorrufen kann. Gerade da also, wo wir in Analogie mit jedem kiinstlichen Hervorbringen aus menschlicher Hand (oder durch andere Geschöpfe) entschieden erwarten möchten, dass, um irgend ein Neues herzustellen, dies nur ermöglicht werde, indem jedesmal mehr- fache Einzelheiten zu diesem Endzweck vereint wiirden, zeigt sich im Gegentheil als das Wesentliche alles neuen Entstehens und Anwachsens irgend eines organisch werdenden Körpers, ein fortwährendes innerlich sich Theilen, und ein, nur und allein durch solche Theilung möglich werdendes, immer weiter sich Vergrössern des Ganzen. Es ist auf alle Fälle für näheres Verständniss hier sehr wichtig, gleich bei diesen ersten Sätzen, welche vielleicht zu den in allem Philosophiren über physiologische 142 Themata bisher am wenigsten verstandenen und allgemein anerkannten gehören, etwas länger zu verweilen und sie durch Beispiele genugsam zu erläutern, indem, ohne eine ganz fest gewordene und unerschiitterliche Ueberzeugung von deren vollkommener Wahr- heit, freilich alle weitere Folgesätze dieses wichtigsten Grundsatzes ebenfalls der näheren Begriindung durchaus ermangeln wiirden. Natürlich muss man jedoch, um die Phänomene dieser Entstehung und dieses Fortwachsens recht klar einzusehen, sich überall zunächst an die allereinzelnste, d. h. also hier an die mikroskopische Betrachtung halten, denn das wahre Geheim- niss all’ dieser Vorgänge ergiebt sich nur in den verborgensten Räumen, und ist auch nur darum so lange völlig unerkannt geblieben; — wofür indess jetzt auch wirklich zu sagen ist, dass diejenige Erkenntniss, welche in dieser Beziehung das Mikroskop gefördert hat, selbst für philosophische Anschauung, durchaus als ein höchster Gewinn betrachtet werden dürfe. — Nachdem man nämlich auf diesem Wege überhaupt erst dahin gelangt war, die Bildung der Zelle als das eigent- liche Urphänomen alles individuell-organischen Lebens anzuerkennen und in tausendfältigen Organismen scharf zu beobachten, gelangte man nothwendig endlich auch dahin, klar einzusehen, dass alle und jede Entstehung und Weiter- bildung eines Organismus, an die Theilung der Zelle, d. h. an das Zer- fallen einer einzelnen Zelle in zwei oder mehre andere, und an die immer wieder weitergehende Theilung dieser neu entstandenen Zellen geknüpft sei. — Eine der ersten Beobachtungen dieser Art machte Ludw. Thienemann*) an einer mikro- skopischen Schneealge (Chionyphe nitens und densa), allwo er zeigte, wie hier in dieser höchst einfachen Zellentheilung nichts destoweniger eigentlich schon der ganze Lebens- lauf der Pflanze, ihrem Begriffe nach, sich schön und vollkommen nachweisen lasse. — Es folgte ferner die Zellentheorie von Schwann, dann die merkwürdigen Unter- suchungen von Prevost und Dumas über die innere Zellen-Theilung der Froscheier, und die von Bischoff über den sogenannten Furchungsprocess (d. i. ebenfalls innere Zell-Theilungsvorgänge) des Kanincheneies; Beobachtungen, welchen sofort auch so viele weitere über den innern Zell- Theilungsvorgang des Pflanzen-Embryo sich anschlossen, so dass es nun in keiner Weise fehlen konnte, dass endlich. die Naturforschung überhaupt zur Einsicht in jene grosse, indess als Gesetz bisher immer noch nir- gends hinreichend deutlich ausgesprochene Wahrheit kommen musste, nach welchem überall, wo ein einfacher Keim organischen Seins, nach und nach zu *) 8. Verhandlungen der Kaiser). Leopold.-Carol. Akademie v. J. 1839 d. 19. Bdes. 1. Thi. 143 einem wirklichen selbstständigen Wesen sich fortbilden soll, dies immer nur geschehen kann dureh eine stets sich wiederholende Zell-Theilung; ein Process, bei welchem dann natürlich einbegriffen blieb, dass keineswegs etwa blos die erste und normale Entwickelung von Pflanzen und Thieren auf diesem Wege vollendet werde, sondern anerkannt werden musste, dass zugleich jegliche Art des Fortwachsens organischer Substanz, sowie jede Art von Herstellung und Ausheilang derselben nach vorgekommener Verletzung, oder Zerstürung durch Krankheit, immer nur durch weitere Theilang in den schon bestehenden Zellen vermittelt wird und allein vermittelt werden könne. Bei alledem ist es jedoch nun ferner keineswegs hinreichend, blos die Ver- mehrung und Gegensetzung der Zellen an und für sich, als Zeichen dafür anzuerkennen, dass jeglicher Organismus nicht durch Zusammensetzung, sondern immer nur durch Sonderung und Auseinanderlegung seiner innern einfachen Ur- gestaltung zunehme und sich endlich selbst im Ganzen vervielfältige, sondern man hat auch darauf zugleich zu achten, dass eben so die Gesammtform eines jeden us, wie die seiner einzelnen Organe, stets von einer einfachsten und 8 Gestaltung ausgehen müsse, und erst in weiterer Metamorphose zu immer grösserer Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit sich fortbilden könne. — In diesem Sinne ist daher zunächst für den Anfang eines jeden organischen Wesens, stets die Kugel- gestalt (also die einfachste aller) fest bestimmt, und dass dann, je älter und aus- gebildeter die Körper-Formen hier werden, sie auch allemal um so vielfältiger, und also um so mehr und mannichfaltiger im Aeussern getheilt und überhaupt modificirt erscheinen, bestätigt nicht nur die Entwickelung jedes Pflanzen-Embryo und Hervorbildung jedes Thieres oder Menschen aus seinem mikroskopischen Ei, sondern ganz gleich ver- hält sich auch die Umbildung aller einzelnen Organe mit ihrer auf jeder Stufe zu- nehmenden Mannigfaltigkeit äusserer Form und innerer Structur, dergestalt, dass sich somit überall jenes grosse Gesetz auf das lebendigste ausprägt: dass kein Werden des Organischen durch Zusammensetzung, sondern, nach oben gegebener Formel, allemal nur durch stetige innere Theilung sich bethätigen und vollenden kann. Uebrigens darf man nun diesem Gesetze in allen seinen unendlichen An- wendungen niemals noch weiter nachgehen, ohne alsbald auch zu finden, dass der Effect desselben sich keineswegs blos auf Fortschreiten des äusserlich und innerlich Mannich- faltigerwerdens der Organismen beschränke, sondern dass man dabei in sehr vielen Fällen auch deutlich gewahr werden könne, wie diese Theilungen nun zu an vielen Stellen zuletzt sogar in Zerreissungen fertiger organischer Substanz übergehen. Es werden dies nämlich eigene Continuitätstrennungen, welchen ich vor 144 langen Jahren*) bereits den Namen der Dehiscenzen gegeben und ihnen als einen hochwichtigen (späterhin auch von allen Physiologen und zuerst von Joh. Müller an- kannten) Phänomen organischer Fortbildung, eine ausfiihrliche Betrachtung gewidmet hatte, wobei ich zeigte, wie namentlich sämmtliche Oeffnungen der Organismen, vom Aufspringen der Pflanzenknospen und Samenhülsen an, bis zu dem Eröffnen der Athmungs-, Sinnes- und Ernährungsorgane des Thierleibes, immer nur durch eben ein solches Zerreissen, durch eben eine solche Dehiscenz bedingt sind, so dass also in dieser Beziehung recht eigentlich klar werden muss, wie jenes Gesetz keines- wegs bloss innere Theilungen setzt, sondern schliesslich selbst die mannichfaltigsten Trennungen im Aeussern herbeiführt. Natürlich lassen wir nun bei all’ diesen auf unendlich wiederholter innrer Theilung ruhenden Bildungsprozessen nie ausser Acht, dass jeglicher solcher Vorgang das Material seiner Bildung, d. h. den Verein seiner allgemeinen noch ungeformten oder wieder formlos gewordenen organischen Elemente, allemal im Ganzen von Aussen sich heranziehen müsse, denn eben diese Elemente werden dann theils die Be- gründer jener ersten gegebenen Einheit, jenes Zero, mit welchem die Urgestalt des Organismus nicht nur als Kugel zur Wirklichkeit gelangt, sondern von wo dann auch das Material selbst seine innere Ne in RAS . mehr und mehr aufgiebt und aus ei Urmasse eben so die Theilung in die einzelnen qualitativen Elemente (Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff u. s. w.) hervortreten lässt, wie aus erster Urzelle die einzelnen Zellen allmälig quantitativ und formal auseinandertreten. Damit jedoch hierbei der Unterschied recht fühlbar werde, welcher besteht zwischen einem solchen Heranziehen eines an sich noch ganz indifferenten Bildungs- materials und dem Zusammensetzen eines Kunstproduktes aus einzelnen an sich schon fertigen qualitativ verschiedenen Substanzen (z. B. Stein, Metall, Holz u. s. w.), so muss hier sogleich auch noch die letztere Form des Schaffens oder Bildens ebenfalls einer besondern und schärfern Betrachtung und Prüfung unterworfen werden. — Wo also irgend ein Bildner oder Mechaniker ein plastisches Kunstwerk oder eine Magie, oder wo ein Vogel sein Nest, oder der Biber seinen Hausbau zu Stande bringt, d. h. aus gegebenem Material zusammen baute, da ist nicht blos dies Zusammensetzen als ein an sich vom organischen Bilden absolut verschiedener Vorgang zu betrachten, sondern auch jedesmal in Bezug auf die Existenz eines solchen Kunstwerkes, gegeniiber dem leben- 9) J. Müller, Archiv tür Physiologie, Jahrg. 1835. 8. 321. 145 digen Gebilde, zu bemerken, dass hier zugleich mit seiner Vollendung allemal auch die thatsächliche Zerstörung desselben anfängt; eine Zerstörung, welcher zwar ebenso das organisch, d. h. durch Theilung Gewordene, continuirlich im Einzelnen anheimfällt, dort aber durch das allem Lebendigen eigene, innere, stete Sichtheilen und dadurch Sichfort- bilden, bis zum endlichen Tode compensirt wird, so dass hierdurch nun der Organis- mus einer stetigen, während seines ganzen Daseins fortgehenden Verjüngung sich erfreut, von welcher das blos durch mechanisches Zusammensetzen Entstandene nie eine Spur zeigen wird. Alles Künstliche und Zusammengesetzte ist somit gleich bei seinem Fertigwerden nothwendig dem Untergange verfallen, und kann: eben da nur durch immer neue Einwirkung seines Werkmeisters oder anderer lebender Wesen min- destens etwas länger gegen endliches völliges Zerstörtwerden geschützt bleiben, wo ‘organische, aus innerer Theilung hervorgegangene Körper stets aus eigener ee Macht, und durch rastlos fortgesetzte Selbstzeugung mittels Selbsttheilung, sich oft auf ganz unbestimmte Zeiten erhalten. In dieser Art fängt also das neue Haus, wenn kaum im Ganzen beendet, auch schon an, im Einzelnen zu zerfallen, jedes todte in dasselbe eingesetzte Stück Holz und jeder Stein oder Cementtheil an ihm, ist sofort schon im Beginn der Zersetzung Preis gegeben, und so jede Maschine, jedes Kunst- werk von Menschen oder Thieren verfertigt, während der Mensch selbst oder das Thier oder die Pflanze stets erst dann allgemeiner Zersetzung und Verwesung unterliegen, wenn jener tliche innere Theil oce ss in seinen Ur-Theilen (Zellen) i im Ganzen oder pe erlahmt, ja endlich ganz ‚erlischt, somit aber natürlich auch alles Heran- ziehen neuen allgemeinen Bildungsstoffes aufgegeben wird, vielmehr umgekehrt die eignen einzelnen. organischen Bestandtheile wieder allmählig zu allgemein verbreiteten Urstoffen sich auflösen. Ich hoffe, dass jetzt, wenn man alle jene Gegensätze natürlicher Bildung durch Theilung, sowie des künstlichen Bildens dureh Zusammensetzung, recht klar durchdacht hat, man sofort auch leicht verstehen wird, warum gerade Das, was auf den ersten Blick aussieht wie Zerstörung (nämlich die Theilung), hier dasselbe vielmehr der höhere, bildende und hervorbringende Factor bleibt, ja das Lebendige eigentlich allein zu schaffen vermag; während alles durch Zusammensetzung Werdende und Gewordene, es niemals weiter bringt, als bis zum in sich leblosen Kunstwerk, oder zum todten Werkzeug, welches, sowie entstanden, stets neuer Zerstörung unterliegt. 21 146 IL. Der Vorgang des Entstehens im Geiste. Ist nach allem Vorhergehenden die oben berührte Erkenntniss schon an sich eine hochwichtige, so tritt ihr doch alsbald noch eine zweite, und in sich eigentlich noch wichtigere zur Seite, nämlich Die, dass wir allerdings jene beiden bisher beriihrten Gegensätze für das Zustandekommen natürlicher und künstlicher Körper, ihrer Wesenheit nach, nun auch vollständig nachzuweisen vermögen für das Entstehen und Fortbilden geistiger Erkenntniss und grésserer Schirfe des Begriffs. Auch in den Regionen des Geistes wird ein eigenes Entstehen, d. h. nämlich die feinere Entwickelung der Welt der Begriffe, stets nur dadurch erreicht, dass in der ur- sprünglichen Einheit einer Vorstellung, wie auch gleichsam in einem Zero, und gemäss der schon oben gebrauchten Formel O. —— — vennen en | » là alle darin möglicherweise enthaltenen Gegensätze nach und nach, durch immer weitere Zerfällung an’s Licht gebracht, und in dieser Weise unser Ueberblick und unsere Kennt- niss des Ganzen erst zu höchster Klarheit erhoben werden; kurz, dass hier geistig wirklich für inneres besseres Verständniss seiner besondern Vorstellung, ganz ein Aehn- liches geschieht, wie im Leiblichen alle Entwickelung des Menschen- wie des Thier- und Pflanzenkörpers stets nur zu Stande kommen konnte durch das Hervorgliedern und Theilen von Zelle aus Zelle zur fertigen organischen Gestalt. — STA Schon das alte Wort: „bene docet (sive intelligit) qui bene distinguit“ gehört. ganz hierher. Denn was heisst ‘unterscheiden, distinguere und definire, als in einem vorher Allgemeinen und Ganzen gewisse einzelne Grenzen setzen, als es in Gegensätze trennen, um auf diesem analytischen Wege somit endlich die Idee des Ganzen selbst in grösster Reinheit und Schärfe zu erfassen? — In Wahrheit! es ist also durchaus unverkennbar, wie hier einerseits die organisch- leibliche Ausbildung, andrerseits aber die immer deutlicher und klarer gefasste geistige Hineinbildung oder Hineinsicht, Einsicht, beide immer wesentlich nur auf’ gleichem Wege erreicht werden. — 147 Nehmen wir aber jetzt, um namentlich das letztere ganz verständlich zu machen, als Beispiel etwa irgend eine Vorstellung, also z. B. das Phänomen und den Begriff der Flamme! — Vor dieser also — werde sie zuerst als unzerlegtes einiges Ganzes gedacht! — bleiben wir an sich zunächst noch über ihren Begriff ganz unklar; wir wissen da noch nichts von der besondern Natur der Flamme, von ihren Ursachen, Unterhaltungsmitteln, ihren Producten und ihrem Aufhören, kurz das Wesen der Flamme ist uns da noch durchaus unverstanden. Nun aber fangen wir im Geiste an zu zergliedern: wir trennen die einzelnen Seiten, welche die Beobachtung an diesem Phänomen darbietet, wir unterscheiden Zeichen und Ursachen der Zunahme und Ab- nahme der Flamme, machen uns die verschiedenen Formen und Farben derselben und alle ihre Bedingungen mehr und mehr deutlich, — und je weiter und folgerichtiger wir sodann in all diesen Theilungen und Definitionen vorschreiten, um so schärfer stets wird uns der Begriff der Flamme überhaupt! — Ganz ebenso ist es mit allen einheitlichen Vorstellungen oder Begriffen, wie Wärme, Elektricität, Licht u. s. w., welche sämmtlich stets um so mehr in Klarheit und Schärfe hervortreten, je vorsichtiger wir alle in ihnen ruhende Gegensätze und Abtheilungen verfolgen und dergestalt trennen, dass zuletzt eben in dieser Weise die Idee, das göttliche Urbild aller dieser Daseinsformen in unserm Geiste sich vollkommen so einbildet und erfasst wird, wie leiblich die eigentliche Grund-Idee eines organischen Wesens in immer weiteren Zellen-Theilungen sich darlebt. Es ist jedoch nach alle diesem jedenfalls nun auch ganz selbstverständlich, dass wirklich, sowohl das Ausbilden des Lebendig-Leiblichen mittels innerer weiterer Theilung seiner Zellen, als auch das immer schärfere Definiren des Geistigen durch Zerfällung der Begriffe, überall einen vollkommen naturgemässen und richtig begrün- deten Weg innehalten müsse, wenn dadurch ihr eigentlicher Zweck erreicht werden soll, und dass, wenn die Art dieser Fortschreitung, hier der Zelltheilung, dort der Begriffsspaltung, etwa nur eine unvollkommene, übereilte, oder eine blos durch Aneinanderreihen und Zusammensetzen verfahrende blieb, eben sowohl alle leibliche organische Ausbildung eine krankhafte und abnorme werden muss, als die geistige Entwickelung eine unvollständige und irrationale. Sehr einfach folgt übrigens hieraus, dass erst Demjenigen, welchem alle diese Verhältnisse vollkommen deutlich geworden waren, auch die Wichtigkeit „eines geordneten organischen Denkens“ und dessen Unterschied von jedem „unor- ganischen und abstrusen“ hinreichend verständlich werden kann; ja es wird sich hieran auch die fernere Einsicht anreihen, dass es offenbar nur eben dieser Gleich- 148 artigkeit beider Wege zu danken sei, wenn nun Derjenige, der die Art des einen (also z. B. die Geschichte der Entwickelung alles Lebendigen mittels Zellentheilung) seinem Bewusstsein recht tief eingeprigt hatte, nun auch die andere, d. i. die geistige An- schauung einer naturgemiissen Begriffsgliederung, mit grösserer Leichtigkeit sich zw eigen macht; während ebenso den, dem als logisch geschulten Geiste alle fortschreitenden Definitionen und Gliederungen des Denkens längst zur andern Natur geworden waren, das Durchfiihren aller besondern Beobachtung sinnlich zu verfolgender Zell-Theilung und der daraus sich ergebenden organischen Metamorphose, stets zu weit lichtvolleren Re- sultaten fiihren muss, als den nicht geschulten und iiberhaupt fiir genetische Auffassung weniger Gebildeten. Natiirlich ergeben sich aber hiermit auch wichtige Einblicke in die besondern und wesentlichen Ursachen der so ungeheuren Mannichfaltigkeit verschiedener geistiger Individualitäten, und das Mehr oder Weniger, welches im geistigen Wirken der Menschen theils sich wahrhaft homogen zeigt mit der eigenthümlichen Weise des organischen Wachsthums, theils auch wieder in vielen Fällen bedeutend davon abweicht, wird von einem solchen Standpunkte offenbar um vieles klarer. Menschen daher, denen im Geistigen der rechte organische Sinn eigen ist, d. hl. diejenigen, welche so zu sagen eben so > folgerichtig und natürlich denken, wie die Pflanze oder das Thier sich körperlich gestaltet und wächst, ‘sie werden £ stets einen merkwiirdigen Gegensatz darstellen zu denen, deren Denken mehr ein blosses Zusammensetzen aus von aussen gegebenen Vorstellungen ist, und insofern dem mechanischen Aufgebaut- werden einer Maschine oder eines Kunstwerkes überall mehr, als einem von selbst fort- wachsenden Organismus verwandt bleibt. — Man könnte sagen, zwei dergleichen In- dividualitäten würden sich dann etwa zu einander verhalten wie die geschwungene Wellen- oder Bogenlinie zur unbedingt geraden oder scharfeckig gebrochenen, und gewiss kann es nicht schwer fallen, die mannichfaltigsten Belege für diese beiden verschiedenen Richtungen unter wirklichen Charakteren nachzuweisen. 149 III. Abschluss. Indem wir in dem bisher gegebenen Ueberblicke zunächst beabsichtigt hatten, den Begriff des Entstehens überhaupt und zwar sowohl im Körperlichen, als auch im Geistigen zu fördern und möglichst deutlich zu machen, waren wir nun zugleich im Stande, von dem Vorgange des Entstehens an und für sich eine Darstellung zu geben, welche von derjenigen älterer und neuerer Philosophen zwar sehr wesentlich abweicht, aber, wie man jetzt wohl sieht, ihre volle Berechtigung durchaus in sich trägt. Wie oben sattsam besprochen worden ist, waren zwar die Thatsachen, welche den hier dar- gelegten Begriff des Entstehens, als wesentlich auf Theilung und keineswegs auf Zu- sammensetzung beruhend darstellten, in unserer Zeit an und für sich keinesweges neu; allein, sonderbar genug, findet sich, dass unsere meist nur den unmittelbaren materiellen Ergebnissen nachjagende Zeit, gerade viele der eigenen und für alles Verständniss des Lebens sehr wichtigen Folgerungen, welche aus eben diesen Thatsachen gezogen werden können und sollen, so wenig berücksichtigt hat, dass es in Wahrheit noch Keinem unserer philosophischen Köpfe in den Sinn gekommen ist, in der hier vorliegenden Aufgabe den eigentlichen Charakter aller wahren und lebendigen Entstehung eben nur in einer stetigen Theilung zu suchen. Jenes im höchsten Grade merkwürdige Aperçu, dass, ohne alle Ausnahme, jeder lebendige Körper nur durch eine, vom ersten unsichtbaren Keime an, sich stets wiederholende und vermehrende innere Theilung sich gestaltet und lebt, war nämlich seltsamer Weise von sämmtlichen neueren mit philosophischer Naturforschung sich beschiiftigenden Geistern fast überall gänzlich unbeachtet geblieben, oder dergestalt mit jenem Zustandekommen eines in sich leblosen Kunstwerkes geradezu verwechselt worden, dass schon hieraus natürlich meistens ein gänzliches Missverstehen aller Lehre vom Entstehen hervorgehen musste. Gewiss! es führt zu eignen Betrachtungen, wenn man in dieser Beziehung namentlich einen Blick wirft auf die Lehre der älteren sensualistischen Philosophen (eines Locke, Shaftsbury, Newton u. a.), welche nun freilich vom eigentlichen Geheimniss des Entstehens überhaupt um so weniger einen Begriff haben konnten, als alle die Lebensvorgänge, deren Kenntniss dieser Einsicht nothwendig vorhergehen musste, damals 150 noch von absolut Niemand geschen worden waren. — Bonnet schon drückte sich daher einmal ohngefähr so aus: „wenn man genau wüsste, wie eben nur eine einzelne Faser eines Thier- oder Pflanzenleibes zu Stande kommt, so würde man unzweifelhaft auch alsbald den Begriff fassen können vom Wachsthume aller solcher Wesen überhaupt.“ Freilich an eben diesen ersten nothwendigsten Beobachtungen fehlte es indess bemerkter- massen damals nicht nur im Ganzen, sondern auch, als sie späterhin wirklich gemacht wurden, fehlte es immer noch lange an Geistern, welche dieselben ihrer ganzen und tiefsinnigen Bedeutung nach hätten richtig zu würdigen und auszubeuten vermocht. Ganz besonders ersichtlich und erklärlich ist übrigens das Falsche und Schiefe der meisten damaligen Vorstellungen dieser Art schon aus den verschiedenen Ansichten, welche von Theologen und Philosophen über den Beweis vom Dasein Gottes aus der Natur entlehnt zu werden pflegten. Ein solcher Beweis wurde nämlich gewöhnlich auf die Weise geführt, dass man das Werden natürlicher Körper mit dem Zusammensetzen irgend eines Kunst- werkes vollständig gleichartig nahm, und etwa sagte: „wie man aus dem kunstreichen Baue einer Uhr stets consequent schliessen wird auf das Vorhandensein eines geschickten Uhrmachers, so kann man mit Sicherheit aus dem kunstreichen Baue der Welt und unzähliger lebender Organismen, schliessen auf das Vorhandensein eines weisen Schöpfers oder Welt- Baumeisters.“ — Von der ungeheuren Verschiedenheit also, welche zwischen dem Entstehen beider bestand, und dass die Natur so vollständig anders in ihrem Schaffen verfahre als die Kunst des Menschen, davon hatte man zu jener Zeit auch nicht die leiseste Ahnung, und es blieb somit nothwendig überall aller Vorstellung von organischem Entstehen, schon von vornherein der Begriff eines blossen Mechanismus, anstatt dem eines wahren Lebensbegriffs, untrennbar beigemischt. — Freilich musste nun eine einzige solche falsche ursprüngliche Auffassung, und zwar gerade hier bei einem der wichtigsten Unterschiede zweier Urphänomene der Welt, eine grosse Menge anderer Verirrungen nach sich ziehen! — Zuvörderst nämlich blieb in deren Folge die eigent- liche Ursache verborgen und unerkannt, warum alles Organische von der Form der Sphäre ausgehen muss (denn sie ist ja die noch am reinsten ungetheilte und musste schon desshalb nothwendig zur Urgestalt alles Organischen werden); sodann aber musste auch der Grund ewiger innerer Bewegung alles Lebendigen, ohne Kenntniss der stetig fortgesetzten innern Theilung desselben, völlig unbegreiflich bleiben (denn nur eben diese Theilung selbst ist ja stets die erste innere Bewegung und wird so auch nächste Veranlassung aller andern Bewegungen), und endlich verliert überhaupt erst durch schärfere Bestimmung der Urtheilung selbst, der Begriff aller Vitalität seine ganze nebel- hafte Dunkelheit und tritt von jetzt an dem des Mechanismus nun mit vollkommener Strenge gegeniiber. — Wenn daher selbst Goethe noch, um den Gegensatz yon Natur 151 und Kunst auszudrücken, nichts Besseres aussagen konnte, als die an sich allerdings auch sehr charakteristischen Worte: „Was Kiinstlich ist, verlangt geschlossenen Raum, Natürlichem genügt das Weltall kaum,“ so sehen wir doch in solcher Unterscheidung erst dann vollkommen scharf, wenn wir die fortgehenden innern Theilungen und Sonderungen alles Natürlichen, als recht eigent- lich unerlässliche, dagegen im Künstlichen ganz fehlende Bedingungen ihrer Existenz an- erkannt haben. Das Wichtigste wird es übrigens in dieser Beziehung freilich immer bleiben, dass mit jener einen Erkenntniss vom Grundwesentlichen aller und jeder organischen Bildung, mit einem Male auch eine solche Klarheit über jedes eigenthümliche Leben sich ver- breiten muss, dass erst von da an Aufschlüsse über Vieles sich ergeben, von deren tiefer Bedeutung früher uns nicht einmal eine Ahnung aufgehen konnte. — Beginnen wir z. B. mit der Lehre von Entstehung der Weltkörper (soweit sie überhaupt dem Menschen zugänglich sein kann), wie sie schon von Laplace aufgefasst wurde, und wie sie neuerlich durch Vergleichung mit den zuweilen fast vor unsern Augen sich um- bildenden Feuermeteoren in feste Körper, an Deutlichkeit noch sehr gewonnen hat, so weist die ursprüngliche Natur dieser Erscheinungen als Sphären eines in sich noch gleichartigen Lichtnebels, mit all ihren allmählig weiterfolgenden Theilungen in gasigen, flüssigen und festen Stoff, ja endlich selbst in alle innere chemisch verschie- denen Elemente, ganz auf jenes eine höchste Gesetz hin, und zeigt uns nicht nur, wie dadurch die Verschiedenheit von Urgestirnen (Fixsternen und Sonnen), von Sekundar- gebilden (Planeten, Astroiden und Cometen), und Tertiarbildungen (Nebenplaneten, Monden, Ringen und Meteoren) wesentlich erläutert wird, sondern lässt zugleich ahnen, wie überhaupt auf Weltkörpern alle weitere Entwickelung des Lebens (z. B. die des pflanzlichen oder thierischen Organismus aus der Urzelle des Eies hervor) durch das oben ausgesprochene Gesetz unaufhörlicher Theilung, uns wesentlich verständlicher werden kann. Natürlich dürfen wir uns dabei nicht irren lassen, wenn zuweilen der erste sinnliche Eindruck, den wir von solchen Vorgängen erhalten, mit deren Gesetz uns nicht in Uebereinstimmung zu stehen scheint; — wenn z. B. lebende (und also im Innern fortwährend in Theilung begriffene) Körper uns äusserlich so ganz und durchaus ruhend erscheinen, dass von deren nichts destoweniger steten innern Bewegung äusser- lich kaum eine Spur wahrgenommen werden kann. — Mögen wir uns doch in jedem solchen Falle, vielmehr nur an die Thatsache erinnern, dass selbst viele Weltkörper, z. B. 152 jeder der entferntern Planeten, obwohl wir recht gut wissen, dass derselbe in seiner eigenthiimlichen Spiral-Bewegung fortwährend in ungeheuerer Schnelle dahin flieht, unserm Auge allerdings fiir lange Zeit vollkommen ruhend erscheinen kann; was denn bei ihm freilich eben so wenig an der Raschheit seines eigenthiimlichen Welt- ganges zweifeln lassen darf, als jener Blick auf den scheinbar absolut unbeweglichen pflanzlichen oder thierischen Organismus unsre Ueberzeugung stôren kann von dessen thatsiichlich immer fortgehender innerer Bewegung nach Metamorphose und Zelltheilung. Halten wir demnach (und dies möchte denn als wesentlichster Sinn und End- zweck dieses Aufsatzes betrachtet werden) daran insbesondere fest, dass wir in Er- kenntniss jener Momente, wodurch die Bedeutung des Lebendig-Entstehenden von der aller todten, nur mechanisch zusammengesetzten Bau- oder Kunstwerke scharf sich absetzt, hier eine hochwichtige und tiefgehende Unterscheidung gewonnen haben, welche von nun an für jede wissenschaftliche Naturbetrachtung nie verfehlen wird, von den wichtigsten Folgen zu bleiben, und welche somit über das ganze weite Gebiet aller, im eigentlichen Sinn des Wortes naturphilosophischen Anschauungen eine Klarheit verbreitet, wie sie unbedingt ohne diese, in keinem Falle gedacht werden kann. S E ae 8 2 VVV son 5 CC EEEN 3 AE et cit ew RE ri LE = Whe ent e 153 2. Ruiz Diaz de Isla. Ein Beitrag zur Geschichte der Syphilis. Von Dr. med. Reinhold Brehm. (Schluss.) Das vierte Capitel handelt von dem zweiten Grade der Krankheit. Er sagt: ,,Das Leiden beginnt mit Schmerzen in den Gelenken und in den Hiren der Kran und Beine, häufig auch in den Knochen des Kopfes und Nackens. Alle diese Schmerzen steigern sich von Sonnenuntergang bis gegen Morgen. Bei diesem Grade finden sich alle sechs Formen der eitrigen Entzündung, nämlich Phlegmone, Erysipel, Udimias, Escuroses*) und wässrige und Wind-Blasen. Die Phlegmone entsteht an den Weichtheilen immer im Verlauf von ein ‘oder zwei Monaten und macht ihre vier Perioden durch, nämlich Anfang, Steigerung, Höhepunct und Rückgang. „Der Rothlauf bildet sich über den ganzen Körper; die Udimias an den Ausführungs- ‘gingen des Gehirns, doch bemerkt man sie zuweilen am übrigen Körper. Die Sklerose kommt öfter an den Röhrenknochen der Beine, als an denen der Arme vor. Die windige und wässrige ‚Entzündung pflegt an den Testickeln aufzutreten, die dann ungeheuer gross werden. Alle diese Abscesse führen, wenn sie schlecht geheilt werden, zur Verschwärung und Vereiterung, ob- gleich sich auch häufig Geschwüre bilden, ohne dass vorher Abscesse im Rachen, am Zäpfchen, in der Nase und am Gaumen erschienen wären, sowie auch Clavi und Schrunden in den Handtellern res an res andern Stellen des Körpers. Grad, fügt er hinzu, ist sehr gefährlich, wenn er nicht mit ganz besonderem Fleisse ni wird, denn man weiss mit Bestimmtheit, dass Viele, die daran litten, eine zerfressene Nase und Gaumen, sowie eine entsetzliche Sprache behielten, und diess, wenn sie überhaupt dem Tode entgingen ..... Ferner sagt er: ,,Es ist eine unbedeutende Krankheit, und unter allen Krankheiten, die beschrieben sind, die am leichtesten zu heilende, wenn sie nämlich zweekmässig behandelt wird; im Gegentheile ist es die bösartigste Krankheit der Welt, und sehr schwer zu heilen, wenn man die Vorschriften nicht sorgfältig beobachtet.“ Bezüglich der Heilung dieses zweiten Grades verwirft er alle Mittel als nutzlos, mit Ausnahme der erwähnten Einreibungen. Er räth zu grösster Sorgfalt und sagt, dass wenn ein Geschwürchen erscheine, möge es auch kleiner sein als eine Linse, so soll es der Kranke nicht eigenhändig zu heilen versuchen, sondern mit Hülfe der TER denn im Gegentheile würde es sich von Tag zu Tage verschlimmern bis zum Tode. Er stützt seine Behauptung auf seine lange Erfahrung und sagt: „Ich habe viele Hunderte von Kranken gesehen, welche kleine Geschwürchen als unbedeutend verachteten, und wenn sie dann denselben Aufmerk- samkeit schenkten, so war keine Hülfe mehr vorhanden.“ *) Udimias und escuroses, zwei mir unbekannte Worte, deren Bedeutung jedoch deutlich aus h dem Zusammenhange hervorgeht. 22 154 Als das einzige Rettungsmittel nennt er das Quecksilber, zweckmässig angewandt.. Er klagt über Diejenigen, welche es unzweckmässig anwendeten und dann den Tod des Kranken dem Mercur zur Last legten. „Denn wenn Einer sich kurirt oder Hundert, welche die allgemeinen Vorschriften nicht kennen, so kehrt später die Krankheit zurück und sie- glauben, das Quecksilber sei Schuld daran: und von der Zeit an, wo sich Einer ein Mal oder das zweite Mal kurirte, jedes Mal aber durch das Fieber mehr geschwächt und ent-- kräftet wurde, kommt der dritte Grad hinzu, und dann sagen sie, das Quecksilber habe diesen Schaden angerichtet.“ Darauf wendet er sich an die Familienväter und sagt: „Möge Gott den Familienvätern verzeihen, welche dadurch so grosses Unheil angerichtet haben, dass sie dem Quecksilber Schlimmes nachredeten und doch kein besseres Mittel anwandten; und dass die Menschen sterben, weil die andern Mittel nicht ausreichten, während zur Heilung dieser Krankheit zwei Unzen Salbe und eine Unze Mercur geniigen; und weil man das nicht gewusst hat, sind un-. zihlige Personen gestorben, während zu meiner Zeit die Einreibungen mich nie im Stiche liessen, und überhaupt nie fehlschlagen ‘können, sobald man mit ihnen umzugehen weiss.‘ Bezüglich der Behandlung stellt er fünf Indicationen auf: 1. Regulirung der Lebens- weise; 2. Reinigung der Blutmasse; 3. Entfernung des schädlichen Stoffes; 4. Beseitigung der Zufälle; 5. Berücksichtigung der Complicationen. Die erste Indication wird erfüllt durch ein gutes Regimen „der sechs nicht natürlichen Dinge“; die zweite: mit Hülfe der milderen Pur- ganzen; die dritte: durch die Salivation. Diese „Ausleerung‘ schlägt er für seine „Univer- salkur vor, welche er von der Behandlungsweise unterscheidet, die mit verschiedenen Salben. ausgeführt wird. Bevor er auf die E or übergeht, giebt er eine sehr genaue n der Krankheitszustände, welche den zweiten Grad bilden, und zählt dahin die Geschwülste oder Geschwüre an den Testickeln, an den Knieen, am Kopfe, an den Augen, der Nase, im Munde, an den Kiefern, am Gaumensegel, in der Speiseröhre, am Gliede, am Hodensacke, in den Handtellern und auf den Fusssohlen, an der Gebärmutter, den Brüsten und der Vulva. Als ällige Symptome“, welche dieses Leiden zu compliciren pflegt, nennt er Schlingbeschwerden, Blutungen aus Mund und Nase, ephemerisches und continuirendes Fieber, Erbrechen und Magenschmerzen, Stuhlverstopfung, Hämorrhoiden und Schmerzen der Gebärmutter. Den „schlechten Säften“, welche sich an den erwähnten Stellen bilden, widmet er einen längeren Artikel, und giebt in demselben zugleich die verschiedene Behandlungsweise an, welche man in Anwendung bringen soll. fünfte Capitel ist eine Zusammenstellung Alles des über den zweiten Grad Gesagten. Im sechsten Capitel behandelt er den dritten Grad und sagt darüber: „Es er- scheint das continuirende Fieber, welches von Nachmittag 3 Uhr an steigt, und von früh 3 Uhr fällt, und mit einem leichten Schweisse endet. Dem Kranken zehren dabei die Glieder ab, sie werden mager und welk, und das Gesicht nimmt einen traurigen und stumpfen Aus- druck an. Er leidet an Durst, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Anschwellung der Füsse und Beine, an Ermüdung beim Gehen; zuweilen hat er Durchfälle. Die Schmerzen Peinigen ihn so, dass wenn er niest oder hustet, meint er, sie würden den Ort, wo er sies 155 empfindet, zersprengen. Die Absonderung der Geschwiire ist weisslich und dünn; in der Regel entblössen diese die Knochen; schliesslich ist der Stuhlgang reichlicher als im natürlichen Zu- stande. Die Weichtheile des Armes sind consumirt, die Kniee geschwollen, Schmerzen in den Hüften. Wenn diese Zeichen erscheinen, so ist der Puls bereits verändert, und folglich auch der natürliche Zustand. In dem letztern Stadium kommen als letzte Erscheinungen Bilder- and Mückensehen hinzu. Diese Sinnestäuschungen sind jedoch nicht bei Allen gleich, sondern sind bei dem Einen solche, bei dem Andern andere.“ Mit Rücksicht auf Prognose sagt er, dass dieser dritte Grad denselben Verlauf nur viel rascher als der zweite habe, und dass er bei der geringsten Vernachlässigung zum Tode führe, nachdem er den Kranken arg gepeinigt. Dieser Grad könne durch kein anderes Mittel als das Quecksilber und den Guajak geheilt werden, und dass er nicht einen einzigen Kranken gesehen habe, welcher durch ein anderes Mittel gesund geworden sei. Für die Behandlung stellt er dieselben fünf Indicationen, als beim zweiten Grade auf. In weitschweifiger Weise zählt er alle die übeln Folgen anf, die das Fieber mit sich bringt, nämlich: Abzehrung der Glieder, Fragilität der Knochen (er be- hauptet Kranke gesehen zu haben, welche einzig und allein bei der Bewegung der Hand nach dem Kopfe oder bei dem Beugen eines Beines die Knochen brachen), brennenden Durst, Ap- ee partielle Schweisse, Frostschauer, Verdrehung der Kiefer wie bei Lähmungen, mp en, Unfähigkeit zu schlingen, Stuhlgang ohne Drang, Anschwellung der Füsse and der Belse während der Nacht, fahle jun wuchernde Geschwiire, allgemeine An- schwellung und ausserordentliche Schwäche Für all diese Zufälle giebt er besondere Mittel an, jedoch nur als Unterstützungs- mittel der Universalkur. Das siebente Ca pitel handelt von 2 Fieberkranken, die so heruntergekommen ‘sind, dass man mit ihnen keine eigentliche Kur mehr vornehmen kann. Im achten Capitel setzt er die Behandlungsweise auseinander, welche man bei Kranken, die die Schmierkur gebrauchen, in Anwendung bringen soll. Er stellt zehn Regeln auf, nach denen sich Aerzte und Kranke genau richten sollen: 1. ,,Zu jeder Jahreszeit kann man jede kranke Person heilen, sobald sie nur die Zurüstungen haben kann, welche die Jahreszeit erfordert. „Die Reichen, welche alle Bequemlichkeiten besitzen, können mitten im Winter kurirt werden, denn sie haben Mittel, um sich gegen die Kälte zu schützen; die Armen werden besser im Frühjahre, Sommer und Herbste geheilt. 2. „Stets nehme der Arzt, welcher die Universal-Kur anwenden will, genau Rücksicht auf den Grad der Krankheit; er muss das Stadium kennen, in welchem sich der Kranke befindet, denn im Gegentheile setzt er sich der Gefahr aus, dass seine Thätigkeit ‚erfolglos 5 „Die Menge der anzuwendenden Salbe stehe im Verhältnisse zu der physischen Kraft a den körperlichen Umständen des Kranken.“ Als mittlere Dosis nennt er eine halbe bis eine Unze Salbe, auf 12 Einreibungen wertheilt. 7” 156 Nur eine mit diesem Geschäfte genau vertraute Person soll die Einreibungen machen, denn von der Art und Weise, wie dies geschähe, hinge der Erfolg der Kur ab. 4, Bestimmt er die Stellen, an welchen die Einreibungen gemacht werden sollen, nämlich: „an den Handgelenken, eine Hand breit; an den Ellenbogen; an den Schultern von der Breite eines Napfes; in den Hüften von dem Umfange eines gewöhnlichen Tellers; um die Knie- und Fussgelenke; am Bauche in seiner ganzen Ausdehnung und am Riickgrate yon oben nach unten, eine Spanne breit.‘ „Bei cholerischen Personen dürfen keine Einreibungen am Bauche vorgenommen werden“. Die Zeit für die Einreibungen setzt er auf 2 bis 3 Stunden nach dem Abendessen fest. Dann handelt er die Frage ab, ob die Kranken während der Kur das Bett hüten sollen, oder ob sie ihren Geschäften nachgehen können, und sagt: „obgleich ich viele Kranke auf die eine oder die andere Weise habe genesen sehen, so halte ich es doch für das Klügste, während der genio das Zimmer nicht zu verlassen, besonders im Winter; im Sommer- hat dies weniger Gefa 5. Man soll im E täglich eine Einreibung vornehmen; sollte nach Verlauf von 3 Tagen noch kein Zeichen der Wirksamkeit der Salbe sich zeigen, so mache man täglich 2 Einreibungen; sollte diess Verfahren bis zum Verbrauch der zehnten Dosis noch nicht ge- nügen, so schmiere man Bauch und Rückgrat mit dem Reste der Salbe. Weiter zählt er alle die Erscheinungen auf, welche die Wirkung des Mercur anzeigen, und verfährt dabei mit einer bewundernswerthen wissenschaftlichen Genauigkeit. Sollten 18 Einreibungen keine. Salivation hervorgebracht ‚haben, so räth er, von den- selben abzustehen. En Die 6. Regel bildet den Anhang zu der TER In der 7. Regel giebt er vier Grade der Salbe an für Diejenigen, bei welchen man zwar weniger Einreibungen machen darf, die jedoch nichts destoweniger die rasche Anwendung des ~ nöthig haben. 8. Regel. Symptome, welche die Anwendung der Schmierkur verbieten. 9. Regel. Ueber die Stärke und die Anwendung der vier verschiedenen Salben. Sollte die Salbe des ersten Grades nicht wirksam genug sein, so wende man die zweite, und so fort an. Da die vierte bedeutend mehr Mercur als die erste enthält, so kommt die Wirkung einer einmaligen Einreibung dieser Salbe vier Einreibungen der ersten; drei der ersten einer des dritten, und zwei, einer des zweiten Grades gleich. In der 10. Regel bespricht er die hygienischen Rücksichten, welche man auf das. Zimmer, das Bett, die Wäsche des Kranken etc. nehmen, und das Regimen, welches derselbe- führen soll. Das neunte Capitel giebt allgemeine Regeln an, welche beobachtet werden sollen. Auf der genauen Beobachtung derselben beruhe das ganze Geheimniss der Kur, und. dieses habe man bis hierher noch nicht gekannt. Bevor er genauer auf die Einzelheiten der Universalkur eingeht, stellt er „13 allge- meine Regeln“ auf. Dieselben sind folgende: 1. Der Coitus ist auf das Strengste zu meiden. Er führt die übeln Folgen an, welche der Coitus bei Kranken, die noch nicht von ihrem Leiden befreit waren, nach sich zieht, und- 157 behauptet, dass ein Act des Coitus mehr Schaden stifte, als zwanzig Einreibungen Nutzen hrächten. 2. Der Kranke nehme die Einreibungen in einem gut geschlossenen Zimmer vor, und hüte sich nach denselben vor Erkältung, denn da die Poren der Haut weit geöffnet seien, so laufe man Gefahr, durch Erkältung sich Augenleiden, Heiserkeit, Hüftweh und viele andere Uebel zuzuziehen. 3. Während die Schmierkur in Anwendung gebracht wird, soll der Kranke, wenn er strenge Diät hält, auf keinen Fall vor dem dreissigsten Tage Hände oder Füsse waschen; befolgt er keine Diät, nicht vor dem vierzigsten; und geht er seinen Geschäften ausserhalb des agar nach, nicht vor dem siebenzigsten Tage. . Abfübrmittel sollen gemieden werden. ` Vor der Kur darf kein Aderlass gemacht werden, wohl aber nach derselben; in letzterem Falle habe derselbe einen sehr giinstigen Einfluss auf die raschere Heilung. 6. Es sollen keine Klystire verordnet werden; sollte es jedoch unumginglich noth- wendig sein, so dürfen dieselben nur aus reinem Oele bestehen. 7. Der Kranke darf keinen Wein trinken, nur im Falle von körperlicher Schwäche trinke er etwas mit Wasser gemischten Wein. Die Regeln 8 bis 13 handeln von der Fleischkost, Fischen, Früchten, Gemüsen, Säuren, und von der Kleidung, deren sich der Kranke bedienen soll. Zehntes Capitel. In diesem Capitel bespricht der Verfasser den Guajak; handelt die Qualität dieses Mittels ab, seine Anwendung und seine Wirkungsweise. Er berichtet die Erfolge, die er mit demselben bei diesem mal serpentino erzielt habe. Stellte er für die wendung des Mercur dreizehn allgemeine Regeln auf, so giebt er beim Ga achtzehn an, welche ich in Karze beifüge: j 1. Die Jahreszeit, in welcher die Kur mit dem Guajak vorgenommen werden soll. 2. Bedingungen, welche der Guajak der „spanischen Insel“ haben muss, um wirk- sam zu sein. 3. Wie er gekocht werden soll. 4. Wie das Bett des Kranken beschaffen sein und auf welche Weise sich derselbe vor Erkältung schützen soll. Der Kranke soll sich hüten, von Beginn der Kur bis zu ihrem Ende sich weder Gesicht noch Hinde, noch irgend einen Theil des Kérpers zu waschen. 6. Verschiedene Decocte des Guajak. Erstes Decoct: 3 Unzen Guajak werden mit 9 Pfd. Wasser bis auf zwei Drittel eingekocht. Zweites: 1 Pfund Guajak auf 4½ Pfund Wasser, bis zur Hilfte eingekocht. Drittes: 1 Pfund Guajak wird mit 9 Maass Wasser so lange gekocht, bis zwei o, eingekocht sind. Guajaksyrup: 1 Pfund Guajak wird mit 12 Maass Wasser bis zu 3 Maass eingekocht, gut colirt, 2 Pfund ne hinzugesetzt und so lange gekocht, bis die Flissigkeit Faden zieht, dann nach Regeln der Kunst geklärt. 7. Die Decocte sowohl als der Syrup müssen stets frisch bereitet werden, denn nach wenigen Tagen zersetzen sie sich und verlieren ihre 8. Die Decocte sollen warm getrunken a 158 9. Die Kranken sollen schwitzen und den Schweiss abwarten, besonders während der ersten 9 Tage der Kur. à 10. Täglich zu verbrauchende Menge des Decoctes und des Syrups. Von ersterem nehme der Kranke früh und Abends ein halbes Maass; von letzterem ebenso vier Unzen. Fiebernden Kranken verabreiche man nur eine dergleichen Dosis. 11. Bestimmt die Stunden der Mahlzeiten und die Nahrungsmittel. 12. Beschaffenheit des zu geniessenden Brodes. 13. u. 14. Rosinen, Feigen, Mandeln, Hasel- und welsche Nüsse und andere dergl. Früchte dürfen genossen werden, sind sogar zu empfehlen. 15. Giebt die Fleischsorten an, welche der Kranke essen darf. 16. Handelt von den Purganzen, 17. Gute Anzeichen, die man an den Kranken bemerkt, wenn die Kur gut anschlägt, sowie diejenigen, welche andeuten, dass die Kur durch irgend einen Excess unterbrochen wurde oder verkehrt geleitet wird. 18. Schlimme Anzeichen, welche bei unrichtiger Behandlung erscheinen. Der Autor berichtet über Kranke, die beinahe geheilt, Excesse begingen und von Neuem erkrankten. Nach seiner Meinung ist der Beischlaf der schlimmste Excess. Er führt einen Fall an und berichtet: „Denn cs war ein höchst eigenthümlicher Fall, der sich in der Stadt Lissabon zutrug; ein Kranke; der voller Geschwüre war, brauchte den Guajak und wurde nach Verlauf von 28 Tagen geheilt; am 30. Tage war er wieder kränker, als vor Beginn der Kur; als ich diess mit Schrecken bemerkte, singe, igh, ihn, was für Excess er begangen habe, worauf er mir antwortete, dass er in k von dem ihm von mir Regimen abgewichen sei, mit der alleinigen Lem eg dass er mit einem Weibsbilde, welches in sein Zimmer gekommen, um dasselbe zu fegen, den Beischlaf ausgeübt hätte.‘ Schliesslich erwähnt er noch einige Medicamente, die er näher beschreibt, und zwar sind es folgende: 1. Manpuan, eine Art des Guajak, den die Spanier palo santo nennen. 2, Tuna, ein Kraut, dessen sich die Indianer besonders bedienten. 3. Zarzaparilla. 4. Chinawurzel (Radix Chinae). Nachdem er weitläufig über die Wirkungsweise dieser Mittel gesprochen, sagt er, dass sie bei gleichzeitigem Gebrauche des Mercur am wirksamsten seien. Das eilfte Capitel handelt von der Aufbewahrung der Medicamente in den Apo- theken an einem eigens dazu bestimmten Orte, und von den verschiedenen Mercursalben. Diese theilt er, je nach ihrem schwächeren oder stärkeren Mercurgehalte, in vier Klassen ein. Erste Salbe: Auf 8 Unzen Schweinefett nehme man ½, Unze Quecksilber, eben so viel Butter, Eibisch-, Lorbeer-, Thymian- und Camillen-Oel und vermische Alles in einem Mörser lege artis. Diese Salbe soll bei sanguinischen, cholerischen und geschwächten Personen in An- wendung gezogen werden. Die zweite Salbe wird aus 8 Unzen Schweinefett, 1 Unze Quecksilber, eben so viel Butter und ½ Unze Lorbeer-, Thymian- und Camillen-Oel bereitet. Zu der dritten werden 2, zu der vierten 4 Unzen Mercur hinzugesetzt; Fett und Oele wie bei Nr. 2. 159 A Ausser diesen vier Formeln stellt er noch folgende auf: Schweinefett und Quecksilber von jedem 1 Pfund u. l. a. gemischt. Diese Salbe soll immer in den Apotheken vorräthig sein, und soll dieselbe Niemand ausser dem Apotheker selbst verfertigen und verkaufen dürfen. „Willst Du, sagt er, die Salbe Nr. 1 verordnen, so verlange 1 Unze Quecksilbersalbe ; da Geer aus gleichen Theilen besteht, wirst Du, wenn 712 Unze Salbe hinzugesetzt werden, genau die gewünschte Salbe erhalten. Wenn Nr, 2, verlangst Du 2 Unzen Mercursalbe, lässt 7 Unzen Salbe hinzusetzen, und erhiltst dann 8 Unzen Salbe und 1 Unze Quecksilber, was zusammen die Salbe Nr. 2 giebt. Wenn Nr. 3, 4 Unzen Quecksilber- und 6 Unzen Salbe, und Du erhältst das Gewünschte. Für Nr. 4, 8 Unzen Quecksilber- und 4 Unzen gewöhn- liche ir und Du erhältst 8 Unzen Salbe und 4 Unzen Mercur. Eine Einreibung mit Salbe Nr. irkt so viel als drei Einreibungen mit Nr, 1.“ Universalsalbe nennt er eine aus 8 Unzen Schweinefett und 3 Unzen Mercur zusammengesetzte und zwar desshalb, weil dieselbe in den meisten Fallen in. Anwendung gezogen werden könne. Diese Salbe habe ihm oft dann gute Dienste geleistet, wenn ihn eine der früher genannten im Stiche gelassen hätte, Salbe zum Schwitzen. Auf ½ Pfund Schweinefett nehme man 4 Unzen Queck- silber, 2 Unzen Butter, Bleiweiss und Silberglätte, 1} Unze Mastix, Weihrauch und Firniss. Diese Substanzen mische man ordentlich zusammen und setze dazu so viel Olivenöl, dass es eine gute Salbe giebt. Der Autor vertheidigt sich hierauf gegen die Angriffe Derjenigen, die ihm Schuld gaben, dass er das Quecksilber in zu starker Dosis anwende, und führt zu seiner Vertheidigung Gründe an, die er auf lange Erfahrung und glückliche Resultate basirt. Näher auf das dee eingehend, giebt er an, wie es beschaffen sein soll, um zu medicinischen Zwecken benutzt werden zu kénnen, beklagt sich über die Verfälschung desselben mit Zinn und Blei nie nennt verschiedene Methoden, nach welcher man ,,den Mercur ohne Feuer“ und „zinnoberfrei“ gewinnen kann. spricht er von einem sehr wirksamen Mercurpulver, welches besonders bei Ge- schwüren angewendet werden soll, und giebt zu seiner Bereitung folgendes Verfahren an: „Man nehme 2 Theile Scheidewasser und 1 Theil Quecksilber und gebe es in ein Glasgefäss, elches man so lange über schwachem Feuer stehen lässt, bis das Scheidewasser verschwunden ist. Den Rückstand trocknet man ‘und bewahrt ihn zum Verbrauche auf.‘ Am Schlusse dieses Capitels sagt er, dass er weiter keine Formeln anführen wolle, da ihm die angegebenen in allen Fällen in seiner grossen Praxis genügt hätten. Im 12. Capitel spricht er über die Wirkungsweise des Mercur; führt dann eine grosse Anzahl von Beobachtungen an, um zu beweisen, dass das Quecksilber das vorzüglichste Mittel zur Heilung dieses „mal serpentino“ sei, und dass, „da Beobachtung und Erfahrung hinreichend für den Mercur sprechen, weder die Wissenschaft noch die Theorie Etwas gegen dasselbe vermag.“ Das 13. Capitel soll alle Zweifel aufklären, welche dem Leser beim Lesen dieses Buches aufstossen könnten. Dann wird in demselben das Hospital „de todos los Sanctos“ zu Lissabon näher beschriehen; es wird über seine Gründung, Grösse, Einrichtung, Verwaltung und Berühmtheit 160 gesprochen, die es erlangt hat. Nach dieser Beschreibung zu urtheilen, war es ohne Frage eins der besteingerichteten Spitäler Europa's. Zum Schlusse kritisirt er in satyrischer Weise diejenigen Aerzte, welche das Queck- silber nicht als das vorzüglichste Heilmittel der Syphilis anerkennen wollen und sagt: ,,Nachher verordnet der Arzt dem Kranken ein Säftchen, wendet sich dann zu seinen Büchern, und darauf eine Purganz, und ein Laxirmittelchen, und einige Pillen, und auf diese Weise verfährt man heute, morgen aber purgirt man das Rohe und Unverdauliche heraus; dabei kommt das Fieber hinzu, und nun werden mehr Aerzte herbeigerufen, um dasselbe zu erklären, und einige von ihnen sagen: es ist hektisches Fieber; andere: es ist ein Milchfieber; andere: es ist ein Humoral; noch andere: ein phlegmatisches Fieber... . Darauf stellen sich Diarrhöen ein, und nun ruft man noch andere Aerzte hinzu, von denen einige sagen: es sind rheumatische, von der Leber; andere: vom Magen; andere: von der Milz. Auf diese Weise verschlimmert sich die Krankheit, bis endlich der Kranke von einem Charlatan geheilt wird, der den Mercur verordnete.‘ Er fügt hinzu, dass in Sevilla acht Aerzte gestorben seien, weil sie gan: vor der Anwendung des Quecksilbers gescheut hätten. Ueber die Entdeckung des Mercur als Heilmittel der Syphilis sagt er: ein Hirt bei Sevilla sei voller Filzläuse gewesen, habe aber gleichzeitig auch an Syphilis gelitten; um sich von den Schmarotzern zu befreien, habe er so viel Quecksilber in die Leistengegend und Achselhöhlen eingerieben, dass ihm ein starker Speichelfluss gekommen, worauf er sich von beiden Uebeln befreit gesehen habe. At Seite 23; eten: wir ete: Sen kurirte in einem Hause eines Dorfes nahe bei dieser dt (Sevilla) Diener hatte, welcher die Me hütete; dents zu weiter Nichts war er doit zu gebrauchen; und da er sich in der Schenke aufhielt, wo ich Herberge genommen hatte, sah er mich die Salbe zubereiten und nahm diess zu Ge- dächtniss, und kam nachher nach dieser Stadt; und in derselben lebte ein sehr guter Chirurg, dem ein Bein an Bubas erkrankt war, zu dessen Heilung ihm seine Chirurgie nicht ausreichte ; diesem sagte der Melonenwächter, dass er ihn heilen wirde; der Chirurg empfahl sich Gott und gab sich dem Melonenhüter in die Hände, und diesem glückte es, ihn zu heilen; und der Chirurg zahlte ihm die Kur sehr gut, lief in der ganzen Stadt herum, ausposaunend, dass ihn der Melonenhiiter geheilt habe, und verschaffte diesem Kranke, an denen derselbe sehr gute Kuren machte, so dass er sehr viel Geld gewann.“ Dieser Melonenhüter theilte das Geheimniss einem Deckenweber mit, der später wegen seiner glücklichen Kuren die Erlaubniss zur Behandlung syphilitischer Kranker bekam. Wir lesen darüber Folgendes: ,,Weil ich glaube, dass man diese Behauptung bestreiten wird, will ich das erzählen, was ich über das Erwähnte gesehen habe, und was mir durch die Hände gegangen ist, und es ist Folgendes: Die katholischen Könige Don Fernando und Dota Isabel befahlen zur Zeit, als diese Krankheit erschien, ihren Gerichtsärzten, sie sollten sich der Heilung der an dieser plötzlich aufgetretenen Krankheit Erkrankten besonders annehmen und von ihrem nr (dem Hofapotheker) alle die Medicamente fordern, welche sie nöthig hätten, und llten fleissig arbeiten, um für diese Krankheit Heilung zu finden. Diese Gerichtsärzte und Sg andere mit ihnen vereinigten sich und arbeiteten 7 oder 8 Monate, um die Kranken, 161 welche in das Hospital aufgenommen -wurden, zu kuriren, und verbrauchten dabei eine Un- masse Abführmittel, konnten jedoch keinen Erfolg erzielen, und theilten diess den katholischen Königen mit. Es trug sich aber zu, dass ein berühmter Arzt, der sich Meister Francisco Degibralcon nannte, an dieser Krankheit erkrankte und starb, weshalb täglich Berathungen berühmter Aerzte stattgefunden hatten, unter denen sich der Doctor Fogeda, der Dr. Aragones und der Dr. Infante und viele andere befanden; alle aber behaupteten einstimmig und kamen darin überein, dass diese Krankheit eine Strafe des Himmels sei, und dass sie kein Medicament wiissten, welches Hülfe bringen würde. Und es wurde von ihnen allen beschlossen, man solle von der Behandlung dieser Krankheit abstehen, denn durch die Erfahrung habe man gesehen, dass keine Hülfe zu finden wäre, oder man möge Leute suchen, die bessere Erfahrung hätten. Und als der Graf de Cifuentes das Resultat dieser Berathung erfuhr, theilte er es den ka- tholischen Königen mit, und von diesen wurde verordnet, dass Jeder, wer wolle, diese Krank- heit heilen dürfe, obne Examen oder Diplom zu besitzen. Hierauf wurde von dem Grafen Cifuentes eine Person gesucht, die mehr Erfahrung unter den Experimentirenden hätte, und es ergab sich, dass ein gewisser Gonzalo Diaz, ein Deckenweber, viele Kuren mit einer Salbe, die er besass, ausführte. Dieser wurde durch den Grafen Cifuentes nach dem Hospitale ge- bracht und ihm aufgetragen, Kranke zu heilen, wofür ihn die Stadt reichlich bezahlen würde; und er kurirte dort lange Zeit.“ Diess ist der Hauptinhalt des interessanten Werkes Ruiz Diaz de Isla’s, des vorzüg- lichsten und gelehrtesten Buches, welches zu jener Zeit über Syphilis in Spanien erschienen ist, und welches uns genaue Auskunft über das erste Auftreten dieser Krankheit giebt. Leider konnte ich das Buch, vielleicht das einzige Exemplar, was noch existirt, nicht erhalten; um es der Bibliothek der Academie einzureichen; denn es war bereits mit einer vollständigen Samm- ` lung der ältesten Werke spanischer Autoren an die Bibliothek des Collegiums von San Carlos zu Madrid verkauft, wo es zu näherer Einsicht für Diejenigen, die etwa Obenstehendes in Zweifel ziehen kénnten, sich vorfindet. Nachschrift. Von dem geehrten Präsidium aufgefordert, vorstehender Arbeit in literar -historischer Beziehung irgendwelche Bemerkungen im Namen der Akademie hinzuzufügen, hat sich der Unterzeichnete dahin ausgesprochen, dass es offenbar für jeden Arzt, welcher sich mit dem Studium der Geschichte der Syphilis beschäftigt, von grösstem Interesse sein muss, den Inhalt des von Diaz de Isla über diese Krankheit verfassten Buches hier näher kennen zu lernen, weil er als ein Augenzeuge der grossen, gegen das Ende des 15. und den An- fang des 16. Jahrhunderts fallenden Epidemie seine Beobachtungen und Erfahrungen nieder- schrieb. Zwar wird de Isla in den Schriften der Syphilographen vielfach erwähnt, wie 23 162 z. B. von Astruc!), Sanchez), Girtanner®), Gruner), Hensler5), Gauthier , Häser?); aber keinem derselben hat das spanische Original vorgelegen, vielmehr beziehen sich alle nur auf eine ältere lateinische Uebersetzung, welche Hieronymus Welsch®) i. J. 1668 gegeben hatte. Diese Uebersetzung betrifft aber durchaus nicht das gesammte Werk de Isla's, sondern nur das erste Capitel, worin er von dem westindischen Ursprunge der Krankheit und ihrer Einschleppung in Europa durch die Gefährten des Columbus spricht. Dabei haben sich in Bezug auf den Titel des spanischen Werkes und das Jahr seines Erscheinens mannigfache Unrichtigkeiten in die historisch-medicinische Literatur eingeschlichen. Astruc citirt es unter dem, jedenfalls von ihm selbst erfundenen Titel: Tratado contra las bubas und setzt sein Erscheinen ohngefähr um das Jahr 1555. Ihm sind in diesen irrigen Angaben viele der späteren Schriftsteller gefolgt. Girtanner führt es im ersten Bande seiner Abhand- lung unter einem anderen, aber ebenso falschen Titel an, nämlich: „Tratado contra la enfermedad de las bubas“, welchen auch Gruner wiedergiebt; während jener es im zweiten Bande unter der von Astruc eingeführten Bezeichnung citirt und als Jahr seines Erscheinens das Jahr 1527 nennt. Dagegen wird in einer Anmerkung der deutschen Uebersetzung der Gauthier'schen Abhandlung auf das Irrthümliche der von Astruc angegebenen Jahreszahl aufmerksam gemacht, und ausdrücklich gesagt, dass Antonio in der letzten Ausgabe seiner Bibliothèque espagnole (Tome II. p. 264) das Jahr 1542 und als den Ort, wo das Werk erschienen sei, Sevilla angebe. Vom historischen Standpunkte aus ist der Schrift des Diaz de Isla ihr Werth nicht abzusprechen, indem darin die Erscheinungen der Syphilis bei ihrem ersten epidemischen Auf- treten und die damals gebräuchliche Therapie genau beschrieben sind. Es ist daher gewiss eine verdienstliche Arbeit des Herrn Dr. Brehm, dass er den Inhalt des so seltenen Buches durch seine Mittheilungen allgemein bekannt gemacht hat; aber man wird sich nicht mit der Ansicht ein- verstanden erklären können, als wäre durch die Angaben de Isla's die Streitfrage über den amerikanischen Ursprung der Syphilis gelöst. Das Irrthümliche dieser Ansicht ist bekanntlich schon früher durch Sanchez), Hensler 10, Walch) und Thiene 12) dargethan worden; Astruc: de morbis ci libri sex. Parisiis. 1738. 4. p. 56 u. 528. ; Dissertation sur l'origine de la maladie vénerienne. Paris, 1752. 12. p. 86. 3) SR Abhandlung = die venerische Krankheit. Göttingen, 1765. 8- Bd. I. pag. 27. Bd. II. pag. 7 4) SC Aphrodisiacus sive de lue venerea. Jenae, 1788. 5) Hensler: Geschichte der Lustseuche. Hamburg, oe 8. p. 113. — Hensler: Ueber den westindischen Ursprung der Lustseuche. Hamburg, 1794. 8. p. 4 e) Gauthier: Recherches nouvelles sur re de la Ssh, Paris, 1842. — Deutsche Ueber- setzung in Behrend: Syphilodologie. Theil 4. Leipzig, sg Geschichte der epidemischen . Artie Auflage. Jena, 1865. 8. p. 251. 0) ps H. Welschius: Sylloge curationum et observationum medicinalinm, Aug. Vindelic. 1668. 4. 1, d 9) 3 en à 10) Hensler: a. a. O. 11) Walch: rag ogee ice des Ursprunges, der Erkenntniss, Heilung und Verbreitung der venerischen Krankheiten. Jen : 12) Thiene: Sulla st storia de’ dar venerei. Venezia, 1823. 8. 163 aber auch neuerdings haben die beiden bewährtesten Schriftsteller, welche über den Ursprung und die Verbreitung der Syphilis geschrieben haben, Häser 13) und Hirsch 14), überzeugend nachgewiesen, dass diese Krankheit in Europa bereits vor dem Jahre 1493 gar nicht un- bekannt war. In dieser Beziehung verweisen sie auf das Stiftungsprotocoll von St. Victor in Mainz aus dem Jahre 1472, worin gesagt wird, dass ein Chorsänger auf sein Ansuchen vom Dienste daselbst dispensirt wurde, weil er an der ekelhaften, Mala Franzos genannten Krankheit ge- litten habe Als ein zweites Document, aus dem hervorgeht, dass die Syphilis bereits im Jahre 1488 in Spanien vorgekommen ist, führen sie den von Petrus Martyr Anglerius vom 5. April 1488 datirten und an Arius Lusitanus, dem Lehrer der griechischen Sprache in Salamanca gerichteten Brief an, in welchem Ersterer Letzterem sein Bedauern darüber ausspricht, dass er an der Krankheit leide, welche in Spanien „Bubas“, in Italien „Morbus gallicus“ heisse. Auf dasselbe Jahr 1488 bezieht sich ferner ein drittes Zeugniss, das des Francesco Delicado, eines spanischen Priesters, welcher drei und zwanzig Jahre an der Syphilis litt und durch die Guajakkur in Italien geheilt wurde. Er sagt in einer im Jahre 1529 von ihm herausgegebenen kleinen Schrift über das Guajak 15), dass die Syphilis im Jahre 1488 zu Rapalto bei Genua aufgetreten sei und zwar bei französischen Soldaten, welche ein Leprösen-Haus plünderten. Endlich verweisen beide Autoren auf die Angaben des Fulgosi, Scyllati und Torella. Danach steht fest, dass die Syphilis in den Jahren 1492 und 1493 in den südwestlichen Län- dern Europas, namentlich in Italien, Südfrankreich und Spanien bereits eine grössere epi- demische Verbreitung erlangt hatte und Scyllati erwähnt ausdrücklich, dass er bei seiner im Anfange des Jahres 1494 in Barcelona erfolgten Ankunft gedachte Krankheit daselbst in allgemeinster Verbreitung angetroffen habe, dass sie aber nach der Aussage der dortigen Aerzte von Frankreich aus und zwar von der benachbarten Provinz Narbonne, ge ean worden sei; einer Einschleppung durch die Gefährten des Columbus erwähnt er aber nic Wenn von Dr. Brehm gesagt wird, dass der Spanier Torella der erste gewesen sei, welcher die Syphilis beschrieben habe, so dürfte dagegen einzuhalten sein, dass man den ältesten Schriftwerken über diese Krankheit bekanntlich in Deutschland begegnet.16) Gleichzeitig mit Torella’s erstem Werke vom Jahre 1497 erschien übrigens die Abhandlung des Nicolaus Leonicenus. 17) Nicht unbekannt ist übrigens in der medicinischen Literatur der spanische Dichter Villalobos. Häser giebt über sein Leben und sein Gedicht genaue Nachrichten und citirt 18) Häser, a. a. O. S. 184 folgd. 14) Hirsch: Handbuch der historisch - geographischen Pathologie. Bd. 1. Erlangen, 1860. 8. S. 342 folgd. S 15) Mitgetheilt von L. H. Fuchs in: Janus, neue Folge. Bd. IL p. 195. 16) Häser: a. a. O. S. 209 17) Nicolaus Leonicenus: Libellus = epidemia, quam vulgo morbum gallicum vocant. Venetiis, in domo Aldi Manutii, mense Junio, 1497. 4. (Ein Exemplar dieses seltenen Buches befindet sich in der k. Bibliothek zu Dresden.) 162 auch einige Strophen des letzteren 18). Aus seinen Bemerkungen ist übrigens ersichtlich, dass das. ganze Gedicht nach dem einzigen in Spanien sich vorfindenden Exemplare bereits bei Morejon 19) abgedruckt, mithin nicht unzugänglich ist. Man würde es aber dem Herrn Dr. Brehm sicherlich Dank wissen müssen, wenn er bei dem Umstande, dass der spanischen Sprache in Deutschland wohl nur eine kleine Anzahl Aerzte mächtig sein dürften, eine deutsche Ueber- setzung dieses interessanten medicinischen Gedichtes, vielleicht im Metrum des Originala, lieferte und es dadurch allgemein bekannt machte. Dresden, am 1. März 1866. : Dr. Merbach. 3. Isoëtes lacustris in Schlesien. Von Dr. J. Milde. Der grosse Teich im schlesischen Riesengebirge. liegt bei etwa 3750’ Seehöhe in einer tiefen Senkung, welche im Süden von schroffen, zum Theil ùnzugänglichen Felswänden ein- gefasst wird, deren oberer Rand bis 4283’ ansteigt. Zablreiche Biche durchfurchen diese Abstürze, an denen sich stellenweise fruchtbare, pflanzenreiche, wiesenartige Flächen ausbreiten, die naméntlich mit Bartschia, Swertia, Alectorolophus pulcher, Primula minima, Mulgedium alpinum, Cirsium heterophyllum u. A. geschmückt sind. Die Länge dieses See’s beträgt 1755, die Breite nicht über 550 Fuss. An seinem schwer zugänglichen Ost- Ende ist ein Abfluss, der, wie es scheint, bisher nie genauer botanisch erforscht worden ist. Hier war es, wo ich am 29. Juli die interessante Entdeckung der Isoétes lacustris machte, die bald einzeln, bald massenhaft grosse Strecken am Boden des See’s bekleidete. Von dem Nord-Rande zur Seite des Ausflusses zieht sich die Pflanze bis weit am gegenüber liegenden Ufer hin; sie ist nur schwer sichtbar, da sie nur in beträchtlicher Entfernung vom Ufer vorkommt und erst bei wenigstens 4—10 Fuss Tiefe auftritt. Ausser der allgemein bekannten Form fand ich auch eine mit kürzeren und schirfer gespitzten Blättern, die mich lebhaft an Isoétes echinospora erinnerte, sich aber bei genauerer Untersuchung doch nur als Form von I. lacustris erwies. Das grésste Exemplar dieser Form besass an 100 Blätter. 18) Häser: a. a. O. S. 211 und 234. 19) Morejon: Historia bibliografica de la medicina espanola. 4 Vol. Madrid, 1842. 8. Ausgegeben den 1. October 1866. Druck von B. Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler, NUNQUAM OTIOSUS. ARCA ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO- -CAROLINISCHEN DEUTS KADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G: Carus. N 1, si Heft VI. Januar, Februar 1867. INH A pa È. Amtliche me m . Wissenschaftliches Einle 1. Botanische so der Reise Sr. Majestät des i ¢ Kaisers yon Mexico, Maximilian I., zu 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie. £ n 2. Promotionen u. Aufnahme neuer Mitglieder. ` beschrieben und hera ez von x, Heintich 3. Abgang und Sterben von Mitgliedern. ; Wawra. V 4, Vermehrung der Fonds der Akademie: III. Anzeigen fremder ee 4 IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Durch Regierungen ? b. Durch Mitglieder. , < V. Bücher-Anzeigen. I. Amtliche Mittheilungen. Indem die Kaiserl. Leopoldino-Carolin. Akademie mit dieser Nummer ein neues Heft (das VI.) ihres amtlichen Blattes „Leopoldina“ eröffnet, können wir nicht um- hin, essen Spitze dankbar zu gedenken, dass auch in dem im Jahre 1866 uner- wartet ingebrochenen schweren, aber glücklicherweise kurz dauerndem Kriege, dieses unser rwürdiges, und seit fast drittehalb Jahrhunderte um die Wissenschaft viel- 1 2 verdientes Institut, selbst unter so gefahrdrohenden Verhältnissen seine Thätigkeit ungestört hat fortsetzen können, ja nach geschlossenem Frieden neue Zusicherungen fortgesetzter Subventionen durch die beiden vornehmsten Krieg führenden Mächte er- halten hat, unter welchen Oesterreich die historische Begründung, und Preussen, mit seinem mächtigen Protectorate, die umfänglichste und selbst eine Zeit lang alleinige Unterstützung wird, für alle Zeiten verdankt. — Möge daher dieser Vorgang nun auch für sämmtliche Mitglieder der Akademie eine neue Anregung sein, ihren alten Wahrspruch „nunquam otiosus“ durch neue gehaltvolle Arbeiten zu bethätigen, hiermit- aber allen unsern hohen Gönnern und Be- schützern ein jedenfalls werthvollstes Dankes-Opfer darzubringen. 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie. Zum Adjuncten der Kaiserl. Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie ist ernannt am 25. Januar 1867: Herr Dr. Hugo von Mohl, ordentl. Professor der Medicin und Botanik an der Uni- versität und Director des botanischen Gartens zu Tübingen, cogn, Christian Wolff. Aufgenommen als Mitglied am 10. Juli 1832. 2. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. Am 6. November 1866. 2064. Herr Dr. Heinrich Adolph Meyer, Privatgelehrter zu ee. cogn. Lichtenstein HI. s 2065. Herr Dr. Ferdinand Reich, Königlich Sächs. Oberbergrath | und Professor an der Bergakademie zu Freiberg, cogn. Maskelyne. 2066. Herr Dr. Franz Seitz, ordentlicher Professor der Medicin an der Universität zu München, cogn. Joh. Frank I. 2067.. Herr Dr. Matias Nieto Serrano, ständiger Secretär der Königl. Akademie der Mediein zu Madrid, cogn. Caldera de Heradin. Am 3. December 1866. 2068. Herr Dr. Hermann Reinhard, Königl. Sächs. Geheime Medicinalrath, Medi- ` Ginalreferent im Ministerium des Innern zu Dresden, cogu. W. F. Panzer. 3 Am 25. December 1866. 2069. Herr Dr. Rudolph Günther, Königl. Sächs. Medicinalrath, ärztliches Mit- glied der Königl. Kreisdirection und Gerichtsarzt bei dem Königl. Appellations- gericht zu Zwickau, cogn. J. C. Renard. Am 25. Januar 1867. 2070. Hesr Dr. Christ. Gottfried Andreas Giebel, Professor der Zoologie und | Director des .zoologischen Universitäts- Museums in Halle a/S., cogn. de Blairville. 2071. Herr Dr. Heinrich Moritz Willkomm, Professor der organischen Natur- geschichte an der Königl. Akademie für Forst- und Landwirthe zu Tharandt, cogn. M. B. Borckhausen. 3. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 11. Juni 1866: Dr. Carl Georg Theodor Kotschy, Custos-Adjunct am k. k. botanischen Hofkabinet zu Wien, ehemal. naturhistorischer Reisender in Asien und Afrika. Aufgenommen am 4. August 1857, cogn. Rauwolf. Im September 1866: Dr. Heinrich Damerow, Königl. Preussischer Geheime Medi- ‘cinalrath, Professor und Director der Königl. Provinzial- Irrenheilanstalt zu Halle. Aufgenommen am 15. August 1858, cogn. Autenrieth. Am 12. October 1866: Dr. Dietrich Franz Leonhard von Schlechtendal, 4 5 Professor der Medicin und Botanik und Director des botsen Gartens an der Universität zu Halle a er Aufgenommen am 22. November 1822, cogn. Elsholz. Am 20. October 1866: Dr. Philipp Franz von Siebold, Obrist a. D. beim Generalstab des Königl. Niederländi Medicinalwesens, früher (1820—1830) Reisender in Japan, zu München. Sa AR i am 26. Juni 1822, cogn. Casserius. Am 24. October 1866: Dr. Johann Wilhelm Freiherr v. Müller, ehemals Director des zoologischen Gartens zu Brüssel, dann Director des zoologischen Gartens zu Marseille, ehemal. k. k. Oesterreichischer Generalconsul für Centralafrika und naturhistorischer Reisender in diesen Ländern und den Nordamerika- nischen Staaten. Aufgenommén am 15. October. 1849, cogn. Leo Afri- canus I. +” H Am 24. November 1866: Dr. Benedict Trompeo, Königl. Sardinischer Leibarzt und Director der Königl. medicin. Akademie zu Turin. Aufgenommen am 9. April 1851,.cogn. Sydenham II. Am 21. Januar 1867: Dr. Emil von Reinhold, Kaiserl. Russ. wirkl. di Rath und Leibarzt des Kaisers Nicolaus I. von Russland, Mitglied des Kaiserl. Medicinalrathes und des gelehrten Comités beim K. Kriegsdepartement zu St. Petersburg. Aufgenommen am 7. März 1857, cogn. Weikard II. Am 3. Februar 1867: Dr. Alexander Philipp Maximilian, Prinz zu Wied, Durch- laucht, Königl. Preuss. Generalmajor a. D., Naturhistoriker und Botaniker zu Neuwied. Aufgenommen am 18. October 1819, cogn. Hernandez. Am 19. Februar 1867: Franz Victor Stephan, Kaiserl. Hoheit, Erzherzog von Oesterreich, K. K. Feldmarschall-Lieutenant und Inhaber eines K. K. österr. Infanterie- Regiments, Botaniker und Geognost zu Schloss Schaumburg im Herzogthum Nassau. Aufgenommen am 21. October 1857, cogn. Hero- philus VIII. 4, Vermehrung des Fonds der Akademie, a. Durch Regieranten. Seine Kônigliche Hoheit der Grossherzog von Baden hat nach Ueber- sendung des 32. Bandes erste Abtheilung der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie unterm 8. October v. J. die Akademie abermals huldreichst zu gedenken beschlossen und dem Fonds der letzteren 100 Thlr. auszahlen lassen. b. Durch Mitglieder. Herr Dr. Ferdinand von Hochstetter, Professor der Mineralogie an dem k. k. polytechnischen Institute zu Wien hat nach Empfang des Diploms als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als numus aureus 3 Thlr. eingesendet. In gleicher Weise hat Herr Dr. Julius Haast, Regierungs-Geologe in bili Prisident der philosophischen Gesellschaft zu Canterbury 7 Thir. — und zwar 3 Thlr. als numus aureus und 4 Thlr. zur Carusstiftung eingesendet. II. Wissenschaftliches. Botanische Ergebnisse der Reise Seiner Majestät des Kaisers von Mexico, Maximilian I., nach Brasilien (1859—60). Auf allerhöchst Dessen Anordnung beschrieben und herausgegeben von Dr. Heinrich Wawra, k. k. Fregatten- -Arzt, Ritter des Kais. mexicanischen Ser und des Kais. brasilianischen Rosen- ` Orden Wien, Druck und Verlag von Carl Gerold’s Rat 1866. — Gross Folio. 254 Seiten. 104 Tafeln. Se. Majestät Kaiser Maximilian I. von Mexico besuchte nach ganz kurzem Aufent- halt auf einigen der nordwestafricanischen Inseln im Jahre 1860 auf einige Wochen Brasilien, einem lange gehegten Wunsche Folge gebend. Beseelt von dem Verlangen, diese Reise für die stets gepflegte Lieblingswissenschaft, die Botanik, niitzlich zu machen, nahm der Kaiser Dr. H. Wawra, einen bereits bewährten Botaniker, und den K. K. Gärtner Maly in sein Ge- folge auf, weiche Beide angewiesen waren, mit voller Kraft den Sammlungen lebender und getrockneter Pflanzen sich hinzugeben, weiche unter der Aegide und selbst pers rsönlichen Leitung Sr. Majestät Statt fanden. Die Hauptexcursionen wurden in den Umgebungen von Bahia und Rio Janeiro veranstaltet. So gross war der Eifer der Sammler, dass in der kurzen Frist von fünf Wochen die verhältnissmässig unerhörte Anzahl von 719 Arten geärndtet wurde, einige Culturgewächse eingerechnet. Es wurden 694 nebst 85 Aroideen angegeben, also 779. Von diesen kommen aber 60 auf * a welche die genannten afrikanischen Inseln ge- sere: Mit.vielen Unterbrechungen hat Herr Dr. Wawra - die BEER dieser Pflanzen an deren systematischer Aufzählung eine Einleitung vorangeht. Dieselbe enthält zunächst eine sehr anmuthige, malerisch ausgeführte Reiseschilderung. Dann wird über die Methode der Bearbeitung selbst in einer sehr ansprechenden Weise Rechenschaft abgelegt. ` Hierbei wird der Herren Fenzl, Reisseck, Berg und v. Martius gedacht, welche dem Autor vielfach genützt haben, der das schwere Werk vollbrachte, die Pflanzen aller Familien zu bearbeiten, mit Ausnahme der Aroideen, Flechten, Orchideen. Die Aroideen wurden mit äusserster Energie gesammelt für den k. k. Hofgarten- director, Dr. Schott in Schönbrunn. Es ist ein wahrhaft rührender Zug des Kaisers, dass Höchstderselbe der altbewährten Treue des alten Dieners des kaiserlichen Hauses eingedenk, ganz besonders darauf bedacht war, dem grossen Aroideenkenner ein möglichst reiches Material für seine Studien zu verschaffen. Und Dr. Schott hat die letzte ihm gebliebene Kraft daran 6 gesetzt, die grossentheils lebend eingeführten Pflanzen noch zu ziehen, zu pflegen, zu 8 unter seinen Augen abbilden zu lassen. Ueber der Vollendung dieser letzten Arbeit verschied er, Kotschy, der hochberühmte orientalische Reisende, und Botaniker, übernahm das verwaiste Werk, bis auch sein Auge sich für immer schloss. Obne Zweifel wird nunmehr diese hoch- wichtige Arbeit unter dritter Redaction bald erscheinen, als zweiter Band dieses Prachtwerkes. Die Flechten hat Herr Oberforstrath v. Krempelhuber beschrieben. Die Orchideen bearbeitete Professor Reichenbach. Im Text hat der Herr Verfasser sich die volle Freiheit gewahrt, je nachdem die Kenntniss der Pflanze es fordert, blosse Namen, ausgewählte Citate und Fundorte aufzuführen, oder eingehende, äusserst fleissig ausgearbeitete Beschreibungen zu geben. Die neuen Arten sind in sehr ausführlichen Diagnosen und ergänzenden Beschreibungen auseinandergesetzt. Es ist unschwer zu erkennen, dass der Verfasser sich der Mittel in Wien und München mit eben so viel Fleiss, als Talent bedient hat, dass er seine Aufgabe mit Ernst und Erfolg durch- geführt hat. Eine sehr grosse Zierde des Werkes bilden 104 Tafeln. 32 derselben sind in Farben- druck, zum Theil wohl mit etwas Pinselretouche sehr brav ausgeführt. Wir stellen diese Leistungen hoch über die wohl zu sehr anerkannten Mielings im Haag. Die Originale lieferte Herr Schott, offenbar ein sehr fähiger Pflanzenzeichner, der auch unter Dr. Wa wra's Leitung die sehr hübschen analytischen Darstellungen zeichnete. Einige, wie es scheint, forcirte Blattumschläge haben wir nicht gerne gesehen, durch die so manche Pflanzendarsteller ihre Bilder zu beleben glauben. Man sollte sich doch endlich vereinigen, Darstellungen nach lebenden Pflanzen mit vollster Würdigung die lebendige Haltung zu geben, bei trocknen Pflanzen dagegen sich in der Darstellung möglichst zurückhaltend zu beweisen. Ohne Kennt- niss der lebenden Pflanzenart oder ihrer, nächsten Verwandten dürfen wir nie hoffen, eine wirklich natürliche Haltung zu haben, und solche anspruchslose Darstellungen, wie sie Sir William Hooker in den „Icones“ selbst zeichnete, sind gewiss die besten. ; Unter den farbigen Tafeln machen einen besonders angenehmen Eindruck die mit der Myrcia Imperatoris Maximiliani Wwr., Lasiandra Imperatoris Wwr., die der Tapeinotes Carolinae Wwr., welche schöne Gesneriacee in allen Warmhäusern die Erinnerung an die Kaiserin belebt, die der prächtigen Heliconia pendula Wwr. Unter den schwarzen Tafeln haben uns eine Anzahl ganz besonders erfreut. Mit besonderem Dank sei die schöne Dar- Stellung der dimorphen Bildung der Placenten und Samen der Jussiaea erwähnt, die höchst sorgfältigen Darstellungen der so schwierigen Euphorbiaceen und Gräser. Es ist ein Beleg für die Tendenz des Werkes, dass jene bescheidnen Formen, welche in Prachtwerken ge- wöhnlich vernachlässigt werden, gerade hier mit doppelter Sorgfalt behandelt sind, die nur Der anerkennen kann, welcher die Schwierigkeit der Darstellung feiner Analysen trockner Theile aus Erfahrung kennt. Das geheimnissvollste Kleinod des Werkes ist uns die Eurystyles. Wir entlehnen als Anhang die Beschreibung aus dem Werke, der wir Copieen der Abbildungen beifügen. Die Pflanze’wird für uns ein Mysterium bleiben, etwa ein Seitenstück zur Weldenia, bis wir den reifen Samen erlangen. Bis dahin möchte es am Klügsten sein, sich aller Conjectural- botanik zu enthalten. Man könnte sie zwar für einen jener eigenthümlichen Vorschläge halten, 2 7 mit denen die grossen Variationen über das Grundthema einer natürlichen Familie eingeleitet werden, nach Art von Circaea, Hippuris. Dagegen aber spricht die höchst eigenthümliche Bildung der BEN Man darf die Môglichkeit eines isolirten Typus nicht aus- schliessen. Gewiss wird dieses stattliche Prochtwirk überall die verdiente dankbare Aufnahme finden. Wünschen wir dem kaiserlichen Herrn, dass unter allen Widerwärtigkeiten der Politik die Pflanzenwelt Ihm auch ferner Trost und Erhebung spende. Möchte Höchstdemselben die Genugthuung werden, zu erleben, dass er Beispiel auch an andern höchsten Stellen zu gleicher Förderung der Wissenschaft anre H. G. R. f. K Anhang. Eurystyles Wwr. L c. p. 146. i Char. gen.: Flores hermaphroditi. Perigonium epigynum duplex: externum diphyllum, foliolis vaginantibus; internum tripetaloideum, foliolis basi connatis subinaequalibus. Stamina duo, altero (postico) in staminodium petaloideum dilatato et perigônii tubo adnato, alterius (antici) completi filamento angusto margini sinistro staminodii inserto, anthera basifixa bilocu- lari. Stylus petaloideus, latere dextro staminodio adhaerens, tridentatus. Stigma globosum denticulo styli mediano insidens. Ovarium inferum, triloculare, ovulis in loculorum angulo centrali (bi?) — seriatis. — Herba pusilla radicibus tuberosis fasciculatis , foliis succulentis, radicalibus rosulatis floribus capitatis. Eurystyles Wwr., Oestr. bot. Zeitschr. 1863, p. 223. Eurystyles Cotyledon Wwr. Tafel 23. Herbula Cotyledonis habitu, radicibus tuberosis fasciculatis; caule filiformi hispidulo ; foliis sessilibus glabris dense ciliatis, radicalibus rosulatis spathulatis abrupte acuminatis, cau- linis ovatolanceolatis florum capitula involucrantibus; floribus minutis, 4—5 in capitulum termi- nale congestis, singulis bractea foliis angustiore fultis; foliolis perigonii externi ellipticis acutis carinata, carina hispida excepta glabris; foliolis perigonii internis obtusis, antico subemarginato et lateribus paullo latiore; ovario glabro. Eurystyles Cotyledon Wwr., Oestr, bot. Zeitschr. 1863, p. 223. Radices 2—3 lin. longae, lineam crassae, subtorulosae, succulentae, albidae. Folia radicolia 8—10, quatuor-quinque lin. Iga., 2—21/ lin. lta., basi, sensim attenuata, integerrima, glabra, succulenta, in viro pallide viridia et pellucida, punctulis opacis conspersa (in vivo vix 8 conspicue), trinervia, laxe reticulata. Caulis erectus pollicaris, (in vivo) roseus, apice foliosus: foliis circiter quinque, 2—3 lin. longis acutis ciliatis glabris, Flores 4—5 in caulis apice sessiles, singuli bractea foliis caulinis triplo angustiore vix reticulata, caeterum iis omnino simili fulti. Perigonii externi foliola 1½ lin. longa, concava, elliptica, rubra et obscure maculata,” apice recurvata; perigonii interni foliola iis externi triente breviora basi inter se et cum staminibus styloque in tubum brevissimum connato, plana, oblonga, obtusa, lutea et sordide maculata. Staminodium perigonio interno aequilongum, ovatum, subacuminatum, flavum nec maculatum, stamen stylumque obvolvens; stamen staminodii eo sublongioris, margini basi stylum amplectenti insertum, filamento brevissimo tereti, anthera basifixa valida obtusa basi submarginata, loculis albidis, connectivo hyalino. Stylus petaloideus, obcordatus, margine dextro tota longitudine et margina sinistro antice basi (juxta filamenti insertionem) staminodio coalito; stigma crassum, depresse globosum, fuscum. Ovarium perigonio triplo brevius, late obovoideum; ovulis numerosis, bisceriatim (?) in loculorum angulo centrali sessilibus. Vorkommen: Seheos, die Aeste hoher Urwaldbiume zum a rasenartig bedeckend, doch selten. Wwr. und Maly Coll. n. 312. Der ganz ohne Analogon dastehende Blüthenbau unsrer Gattung macht es mir kaum méglich, dieselbe bei einer der bis jetzt bekannten Familien unterzubringen. Die verschieden- artigen Verwachsungen zwischen Hüll- und Befruchtungs-Organen lassen nur vermuthen, dass wir es hier mit einer Scitaminee oder mit einer dieser Gruppe nahen Pflanze zu thun haben. Doch ist ihr Blüthenbau sowohl der Zahl der Theile als deren Lage nach weit verschieden von jenem der Scitamineen ; namentlich trennt sie von den Zingiberaceen der blattartige Griffel, von den Cannaceen (und Marantaceen) das vollkommene Staubgefäss. Ich mochte also bei der Beschreibung der Blithentheile die für die Scitamineen jetzt übliche, auf deren Entwickelungs- geschichte basirte Terminologie vermeiden und die Verhältnisse einfach darstellen, wie sie sich eben präsentiren — es aufgeklärteren und mit reichlicherem Material versehenen Männern überlassend, die Blüthentheile auf ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzuführen. Nur das innerste blattartige Organ erlaubte ich mir wegen seiner Stellung zum Staubgefäss „Stamino- dium“ zu nennen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Blüthen unsrer Pflanze noch nicht vollkommen entwickelt sind, wenigstens konnte ich keine isolirten Pollenkörner in den Antheren finden (oder bleiben dieselben wie bei den Orchideen zusammengeballt?). Das Aeussere des Pflänzchens lässt wohl auf keine besondere Vergrösserung seiner Blüthen schliessen, wenigstens der Theil ‚unterhalb der Verwachsungsstelle der inneren oe dürfte sich zu einem lingern Rohr (wie bei den Cannaceen) ausdehnen Vorläufig steht nur so viel fest, he der Fruchtknoten einem monocotylen, epigynischen Gewächs angehört, ‘dass der Blätterbau an jenen der Scitamineen erinnert, und dass ein voll- ständiges Staubgefäss (Zingiberacee) und ein blattartiger Griffel (Cannacee) vorhanden sind; es liegt also die Folgerung nahe, dass unsere Pflanze ein verinittelndes Glied zwischen den Fa- milien dieser Gruppe bildet. | Erklärung der Abbildungen. Oben eine ganze Pflanze i Fig. 1. Ein Blatt. + 2. Knospe. + 3. Die sich ica Blithe. + 4. Eine weiter geöffnete Blithe. - 5. Eine solche, der das Staubgefäss abgelöst. + 6. Staubgefiiss. + 7. Dasselbe seitlich. -+ 8. Querdurchschnitt durch Fruchtknoten. + 9. Lingsdurchschnitt durch Fruchtknoten. -+ 10. Blüthendiagramm, ohne Rücksicht auf Staminodium und Griffel III. Anzeigen fremder Preisfragen. | Preisaufgabe für den von A. Freiherrn v. Baumgartner gestifteten Preis. (Ausgeschrieben von der mathem.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften - zu Wien, am 26. Mai 1866.) Fizeau hat durch einen merkwürdigen Versuch nachgewiesen , dass die Fort- pflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes in bewegtem Wasser grösser oder kleiner ist, als in ruhendem, je nachdem die Bewegungsrichtungen des Lichtss und des Wassers gleiche oder entgegengesetzte sind. Es hat sich gezeigt, dass diese Aenderung der Geschwindig- keit des Lichtes nicht der ganzen Geschwindigkeit des Wassers, sondern nur einem Bruchtheile derselben gleich kommt. Dies Resultat wurde mit der von Fresnel auf- gestellten Theorie der Aberration des Lichtes verglichen und in Vebereinstimmung ge- funden. Eine weitere und genauere Prüfung dieser’ Theorie erscheint im höchsten Grade. wünschenswerth. Die Aniserbohe Akademie hat daher Bees folgende Preisaufgabe zu stellen: „Es soll nach dem von Fizeau i n oder einem an- deren zu sicheren Resultaten fiihrenden Verfahren bestimmt werden, welche Aenderung die Geschwindigkeit des Lichtes durch die Bewegung des Mediums, in dem es sich fortpflanzt, erfährt. Solche Bestimmungen sollen mit verschiedenen Medien und verschiedenfarbigem Lichte aus- geführt werden, so dass der Zusammenhang zwischen dieser Geschwin- digkeitsänderung und dem Brechungsverhältnisse festgestellt werde" Der Einsendungstermin der bezüglichen Bewerbungsschriften ist der 31. De- cember 1868. Die Zuerkennung des Preises von 1000 fl. dst. W. wird eventuell in der feierlichen Sitzung der Akademie am 30. Mai 1869 erfolgen. Zur Verständigung der Preiswerber folgen hier die auf die Preisschriften sich ‘ beziehenden Paragraphe der ien ee ta der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften. $ 56. Die um einen Preis verkenden Abhandlungen dürfen den Namen des Verfassers nicht enthalten, und sind, wie allgemein üblich, mit einem Motto zu ver- sehen. Jeder Abhandlung: hat ein versiegelter, mit demselben Motto versehener Zettel beizuliegen, der den Namen des Verfassers enthält. In der feierlichen Sitzung am 4 30. Mai eröffnet der Präsident den versiegelten Zettel jener Abhandlung, welcher der Preis zuerkannt wurde, und verkündet den Namen des Verfassers. Die übrigen Zettel werden uneröffnet verbrannt, die Abhandlungen aber aufbewahrt, bis sie mit Berufung auf das Motto zurückverlangt werden. § 57. Theilung eines Preises unter mehrere Bewerber findet nicht Statt. $ 58. Jede gekrönte Preisschrift bleibt Eigenthum ihres Verfassers, Wünscht es derselbe, so wird die Schrift durch die Akademie veröffentlicht. $ 59. Die wirklichen Mitglieder der Akademie dürfen an der Bewerbung um diese Preise nicht Theil nehmen. § 60. Abhandlungen, welche den Preis nicht erhalten haben, der Veröffent- lichung aber würdig sind, können auf den Wunsch des Verfassers von der Akademie veröffentlicht werden. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Vom 16. Juni 1866 bis ultimo Februar 1867 gingen für die akademische Bibliothek ein: Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle. Bd. VI, Heft 1—4; Bd. VII, Heft 1-3; Bd. VIII, Heft 1. 2. Halle 1861/64. È Schriften der Universitàt Kiel aus dem Jahre 1865. Bd. 12. Kiel 1866. 4. Meyer, H. v., Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. XIV. Bd., 5. u. 6. Lire, Cas sel 1866. 4. Amtlicher Bericht über die XIX. Versammlung gra Naturforscher und Aerzte zu Braun- schweig im September 1841. Braunschweig 1842. 4. Mine Jahrbücher für das Herzogthum Nas XII. u. XIII. Heft. Wiesbaden 1866. 8. Fresenius, eri der Trinkquelle, der Badequelle rar der Helenenquelle zu Pyrmont. Arolsen 1865. — ia der Trinkquelle zu Driburg. Wiesbaden 1866. 8. Memorias de Academia real das Sciencias de Lisboa, Classe de Sciencias Mathamaticas, Physicas e Naturaes. Nova Serie, Tomo III, Parte 2. 4. asse de Sciencias Moraes, Politicas etc. Nova Seri T. III, P. 2. Lisboa 1865. 4. Fernandes, Collecgäo das Medalhas e Condecorações Portugueza e das estrangeiras com relaçäo a Portugal pertencente ao Tom. II, P. 2 das Memorias e FOURS di Sienze naturali ed Economiche etc. annesso al È Istituto tecnico di Palermo. Vol. I, asc. III & IV, Vol. II, Fasc. I. P 866. 4. nia, Sn. van, Essai d’une faune entomologique de l’archipel Indo-Neerlandais. 1. 2. Heft. La Haye 1863/65. 4. 4 Liais, Emm. Hydrographie de haut San-Francisco et de Rio das V elhas, ou resultats au point de vue hydrographique d’un voyage effectué dans la province de Minas- Berkes. Rio de Janeiro 1865. gr. fol. Monatsber eh be Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaft zu Berlin. Aus dem Jahre 1865. rlin 8. Dieselben, ets Sink Juli, Aug., Septbr., Octbr. 1866. Berlin 1866. 8. Nobbe, Dr. Fr., Die land irc tichen Versuchsstationen. 1866. Bd. VIII, Nr. 3, 4, 5, 6 Chemnitz 1866. Boué, Ami Dr., Ueber Le ei sa Ursprung des menschlichen ia nach den jetzigen natur Wb nahen Kenntnissen, sowie auch über den paläontologischen Menschen. (Separatabdr.) ien 1865 Neueste ia der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig. Bd. IV, Heft 1—4; Bd. V, Heft ; Bd. VI, Heft 1—4. Danzig 1843/62. 4. 88 es T fos impériale des Sciences de St. Petersbourg. Tome IX, Nr. 1—7; Tome X, Nr. t. Petersbourg 1865/66.* 4. Bulletin de Verres impériale des Sciences de St. Petersbourg. Tome IX, Nr. 1—4. St. Peters- ourg 18 4, Netto, RTE Additions a la flore Brésilienne; Itinéraire botanique dans le province de Minas Geraes. Paris 1886. (Separatabdruck.) 8. Bulletin, e la Société impériale = ger de peus a: 1865, Nr. III. Moscou 1865. 8- The antropological Review. Nr. 14 & 15. 1866. London 1866. The quarterly Journal of the Geologien es of Le Vol. Ken P.2, Nr. 86. sis 1866. 8. Militärärztliche Zeitschrift zu St. ersburg. Jahrg. 1866, Nr. 6—12; Nbre: 1867, Nr. 1. 8. Petermann, Mittheilungen auf dem Go der en etc. Jahrg. 1866, Nr. 6, 7, 8, 9, 10 14,42: Jahrg. 1867, Nr. 1 u. 2. :Gotha 1866 "Wochenschrift des Vereins zur Beförderung + DEE in den Kgl. Preuss. Staaten. Jahrg. „Nr. LB e 6. GAS GE? +: 4: Ule, Dr, „Die Natur“. Jahrg. 1866, Nr. 20—52. Halle 1 Ecker u. Lindenschmit, Archiv für Anthropologie. , Menschen. I. ‘He ft. Braunschweig 1866 1866. e eat: für Ratarjvachiohia u. Urgeschichte des Memorie dell’ J. R. Istituto À À ie di Scienze ed né Vor 2.2.9: Vol MU, Pt Venezia 1865/66. 4. Atti dell J. R. Istituto etc. Tomo X, Ser. III, disp. 10. Venezia 1865. 8. Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt zu Wien. 1865. XV. Bd., Nr. 4. 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Akademie gemeinnitziger Wissenschaften zu Erfurt. Heft 4 u. 5. Erfurt 1866. Mittheilungen Ke Vereins nördlich der Elbe. Heft 7. 1866. Kiel 1866. 8. 16 Verzeichniss von 9412 Aer Senen; etc. V. Supplementband zu den Annalen der Münchener Sternwarte. München 8. à 115 Bauernfeind, Die Bedeutung i men Gradmessungen. Miinchen 1866. 4. Erdmann, A., Sveriges geologiska Undersökning etc. Nr. 19, 20, 21. Mit 3 grossen Folio- Karten. Stockholm 1866. 8. Kirsch, Th., Serge zur Käferfauna von Bogotà. (Separatabdr. aus Berlin. Entomolog. Zeitschr. X.) 1865 can Dr. » EE und "Berichtigungen zur Flora Bremensis. (Separatabdr. aus den Abhandl. naturwiss. Vereins zu Bremen.) Bremen 1866. 8. Lie ue Dr., Die Cholera. Einiges Wissenswerthe über diese Seuche a die Mittel zu Ihe Verhütung. (Separatabdr. aus Göschen’s deutscher Klinik 1866. Nr. 6.) Stilling, Dr., Die Extra-Peritonäal-Methode der Ovariotomie. Berlin 1866. 8. Mayer, Dr. L., Studien über die Anatomie des Canalis Eustachii (pro facultate legendi). 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Berlin ; ' Druck und Verlag von Georg Reimer. 1866 ne — Die ausgezeichneten Erfolge, welche die hier beschriebene Operationsmethode dem Herrn Verfasser bei einer sonst gewöhnlich als unheilbar betrachteten Krankheit gegeben hat, verdienen die grösste Aufmerksamkeit aller Gynäkologen und versprechen noch in vielen Fällen Rettung. Der geehrte Herr Verfasser, der schon durch seine trefflichen und grossen anatomischen Arbeiten über die Centraltheile des Nervensystems mit Recht einen grossen Ruhm sich begründete, erwirbt hier gleich grosse Lorbeeren auf dem Felde der Heilkunde! — Mögen ihm auch fernerhin Gesundheit und Kräfte gegönnt sein, der Menschheit so nach zwei Richtungen zugleich, seine erfolgreichen Dienste zu weihen. Dresden, Januar 1867. Carus. 18 Indem mich die Erinnerung an die Verdienste der Leop.-Carol. Akademie. um immer zweckmässigere Einrichtung grosser Heilanstalten für Geisteskranke *) bestimmt, das von der be- rühmten Anstalt zu Illenau dem Unterzeichneten gütigst zugesendete Werk „Grossherzoglich Badische Heil- und Pfleganstalt Illenau, mit Atlas von 24 Tafeln in Folio“ in die Bibliothek dieser Akademie zu stiften, hoffe ich dadurch nicht nur den Mitgliedern der Akademie, sondern der ärztlichen Welt der Stadt, wo diese Bibliothek sich befindet, im All- gemeinen, mich wahrhaft nützlich zu erweisen, und empfehle sofort diese treffliche Beschreibung eines ausgezeichneten Hauses dieser Art zu fleissiger Einsichtnahme bestens, *) S. Verhandl. der Akad. die Preisschrift v. Seifert. Carus. In der C. G. Liideritz’schen Verlagsbuchhandlung in Berlin erschien: Aug. Müller (Prof. a. d. Univ. zu Königsberg), Ueber die erste Entstehung organischer Wesen und deren Spaltung in Arten, gr. 80 geb. 10 Sgr. Troschel, Handbuch der Zoologie. 6. Auflage. Nach dem Händbtötie: von Wiegmann und Ruthe auf's Neue vermehrt und verbessert. gr. 89. 700 S. 2 Thlr. 20 Sgr. Erinnerung, Beien inte von Mitgliedern unserer Akademie betreffend. Unsere Bitte, um Einsendung der Portraits der. verehrten Mitglieder zu einer be: gonnenen Portraitsammlung (s. frühere Nummer der Leopoldina) ist bis jetzt nur von wenigen derselben erfüllt worden. Da jedoch eine solche Sammlung für die Nachwelt, als Complement der Lebensbeschreibung, von grossem Interesse ist, so wiederholen wir hiermit unsre Aufforderung, indem die Erfüllung bei SES jetzigen Stande der Photographie keine grossen Opfer in Anspruch nimmt. Auch die Mittheilung schon vorhandener Portraits früherer Mitglieder unsrer Akademie (wie wir deren schon eine grosse Anzahl besitzen) würde vom Werthe sein, indem sie einen Rückblick in die vergangenen Zeiten gewähren, während unsre gegenwärtige Generation- und se für die Zukunft ein Material bildet. Ausgegeben den ?4. Miirz 1867, Druck von E, Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA 5 ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO- CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G. Carus. N 2,8 & 4. Heft WL. Marz — Nov, 1867. INHALT. {. Amtliche Mittheilungen: II. e hes: Protocoll. È Blick auf die Medicin in Spanien. Von Dr. 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie 2. z .r yo mé von Dr. Billing: Beep Ais 2, Promotionen u. Auf 3. Abgang und Sterben von Mitgliedern 4. Vermebrung der Fonds der Akademie: a i n b. Durch Mitglieder. nahme neuer Mitglieder. tomie des Rückenmarks und pra III. Anzeigen fremder Preisfragen. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. V. Bücher-Anzeigen. I. Amtliche Mittheilungen. Amtliches Protocoll «der Sitzungen des Pëtz der Kaiser, Leopoldino-Carol. deutschen Akademie der Naturforscher am 1. und 2, October 1867. Dresden, den 1. October 1867 Vormittags 11 Uhr in der Wöhning des Herrn Präsidenten Carus. Gegenwärtig: 1) Herr Präsid. Geh. Rath Dr. Carus, als Vorsitzender, 2) „ f. Dr. Braun, Berlin, 3) OI ” 2 Behn, Kiel, 20 4) Herr Geh. Hofr. Dr. Reichenbach, Dresden, 5) „ Prof. Dr. Victor Carus, Leipzig, 6) „ Geh. Rath Dr. Göppert, - 7) „ Prof. Dr. Reichenbach, Hamburg, 8) „ Geh. Rath Dr. Walther, i and 9) der unterzeichnete Secretär Müller, als Protokollführer. Nicht erschienen waren die Herren Adjuncten: 10) Herr Geh. Rath Dr. v. Martius, Miinchen, 11) „ Geh. Ober-Bergr. Dr. Bischof, Bonn, 12) ,, Prof. Dr. Fenzl, Wien, 13) „ Hofrath Ritter Dr. v. Haidinger, Wien, 14) „, Virkl. Staatsrath Dr. v. N St. Petersburg, 15) „ Prof. Dr. Will, Erlangen, = 16) „ Dr. Schultz-Bipontinus, Deidesheim, 17) „ Geh. Ober-Bergrath Dr. Nöggerath, Bonn, 18) ,, Prof. Dr. Senft, Eisenach, 19) „ Dr. Berthold Seemann, London, 20) „ Prof. Dr. Schrëtter, Wien, 21) ,, Dr. Herm. v. Meyer, Frankfurt a./M., š 22) „ Geh. Rath Dr. Bunsen, Heidelberg, 23) „ Prof. Dr. Hugo v. Mohl, Tübingen. Herr Präsident Geh. Rath Dr. Carus schildert in einer längeren Ansprache die gegenwärtige Lage der Akademie und zeigt, dass in dem für Förderung der Wissen- schaften ungünstigen verflossenen Jahre die Arbeiten der Akademie in erfreulicher Weise durch Herausgabe des 32. und 33. Bandes der Nova Acta vorgeschritten sind. Dann werden die Finanzverhältnisse vom Secretär in einem von ihm angefer- tigten und speciell vorgelesenen Status des Vermügens der Akademie vom Jahre 1859- bis 1867 mitgetheilt, wonach das Vermügen der Akademie sich gegenwärtig im Nominal- werth auf 8000 Thlr. Pr. Ct. und 15,441 Fl. Oe. W. beläuft. Sodann wird ein Schreiben des Herrn Director Ephemeridum, Geh. Rath Dr. v. Martius, vorgelesen, worin er sein Nichterscheinen entschuldigt und gleichzeitig einige Wiinsche und Besorgnisse in Beziehung auf die bevorsteherfden Berathungen ausspricht. Herr Geh. Hofrath Dr. Reichenbach schliesst sich in Se i iaia der- Ansicht des Herrn Geh. Rath v. Martius an. Herr Prof. Dr. Braun theilt die in dem Schreiben ausgedrückten Besorgnisse: nicht, sondern hofft, dass die heutigen Berathungen ihren erfreulichen die Akademie- fordernden Austrag finden werden. D 21 Herr Prof. Dr. Behn schliesst sich dem Herrn Vorredner an, ebenso Herr Geh. Rath Dr. Göppert. Herr Prof. Dr. V. Carus bittet sich hierauf das Wort aus, um seine dem Präsidium bereits mitgetheilten Anträge der Versammlung vorzulegen. Dieselben betreffen: 1) Die Aufnahme neuer Mitglieder und Ernennung von Adjuncten; 2) Die Herausgabe der Nova Acta, sowohl in Bezug auf deren Redaction als Austattung. . Diese Antrage riefen eine eingehende Debatte hervor, in welcher nicht nur die genannten Gegenstände, sondern auch die Umgestaltung der Leopoldina besprochen wurde. Es beschloss indess die Versammlung, fiir heute nicht zur Abstimmung zu schreiten, sondern Herrn Prof. Dr. V. Carus zu ersuchen, in der morgenden Sitzung die Antrage in einer dem Ergebniss der heutigen Discussion entsprechenden Formu- lirung vorzulegen. Auf den in der Eingangsrede des Herrn Prisidenten ausgesprochenen Wunsch, Dresden als bleibenden Hafen der Akademie zu beriicksichtigen, erwidert Herr Prof. Dr. Behn, dass Dresden schon durch die Fixirung der Bibliothek, sowie in anderer Beziehung Griinde biete, bei etwaiger Wahl beriicksichtigt zu werden, dass aber ein Beschluss dariiber, die Akademie in Dresden zu fixiren, den Statuten widerspreche. Herr Geh. Hofrath Dr. Reichenbach sagt, der Wunsch des Herrn Präsidenten habe sich wohl wegen der centralen Lage Dresdens vorzüglich auf die Bibliothek bezogen. Herr Präsident Dr. Carus bemerkt, er habe diesen Wunsch nur deshalb aus- gesprochen, weil die Akademie sehr wohlwollend yon der Königl. Regierung aufgenommen worden sei, und sie speciell Sr. Majestät dem König jedenfalls viel Dank schulde. Schluss der Sitzung ½ 2 Uhr Nachmittags. So nachrichtl. w. o. Secretar Miiller, als Protakollfiihrer. Dresden, den 2. October 1867, S Vormittags 1/11 Uhr. Nach Eröffnung der Sitzung legte Herr Prof. Dr. V. Carus die gestern be- rathenen Anträge in der von der Versammlung gewünschten näheren Formulirung wor, und zwar: e 1) in Betreff der Ernennung der Mitglieder: »Die Adjuncten-Versammlung beschliesst: die Aufnahme neuer Mitglieder „erfolgt in der Weise, dass eine die Namen der Vorgeschlagenen und der ; à 4* H 22 „dieselben Vorschlagenden enthaltenden Liste Anfangs Juni und Anfangs „December den in Deutschland wohnenden Adjuncten einzeln zur Mittheilung „ihrer Ansicht zugesandt wird. Die Vorschläge selbst brauchen nicht „vom Präsidenten auszugehen, sondern können sowohl von den Adjuncten „als andern Mitgliedern der Akademie behufs Aufnahme in die halbjährige „Liste zu jeder Zeit beim Präsidium eingereicht werden. Die beiden Ter- „mine zur Publication der Neuwahlen sind der 1. Januar (Stiftungstag der „Akademie) und der 1. Juli.“ In der sich hieran kniipfenden Debatte bemerkte Herr Professor Dr. Gustav Reichenbach, dass doch Fälle vorkommen könnten, wo es dem Interese der Aka- demie entspräche, wenn der Präsident sofort Mitglieder ernennen könne. Es wurde vom Herrn Geh. Rath Dr. Walther vorgeschlagen, der Formulirung die Worte „in der Regel“ einzufügen. Nachdem Herr Professor Dr. Behn bemerkt hatte, dass überhaupt keine Regel ohne Ausnahme bestehe, und dass es ihm unnöthig scheine, diesen Zusatz in die Fassung aufzunehmen, schloss sich der Herr Präsident Dr. Carus dieser Ansicht an und wurde. bei nun erfolgender Abstimmung der obige Antrag einstimmig angenommen. 2) In Betreff der Ernennung der Adjuncten: „Das Adjuncten-Collegium beschliesst: Zur Wahl neuer Adjuncten schlägt „der Präsident geeignete Männer vor, wobei sowohl die Vertretung der ver- „schiedenen naturwissenschaftlichen Fächer im Adjuncten-Collegium, als die „Vertheilung der Adjuncten durch die verschiedenen Theile Deutschlands zu „berücksichtigen ist. Die Vorschläge werden vom Präsidenten den in Deutsch- „land wohnenden Adjuncten behufs der Abstimmung mitgetheilt. Die Ma- „jorität der Abstimmenden entscheidet über die Aufnahme. Die bis zu einem „anzugebenden Termine nicht Stimmenden verzichten auf ihr Votum.“ Gegen diese Fassung erfolgte keine Einwendung und es wurde der Antrag bei. der Abstimmung einstimmig angenommen. 3) In Beziehung auf Nova Acta: ‚In Betreff der Nova Acta spricht das Adjuncten-Collegium den Wunsch aus, „der Herr Präsident wolle a) „wie bisher, wegen der Aufnahme für die Nova Acta eingehenden „Abhandluugen das Urtheil eines, das betreffende Fach vertretenden, „Adjuneten zu Rathe ziehen, sobald ihm dasselbe erwünscht scheint: 23 b) ,,zur Erreichung einer gleichmässigen, den jetzigen Ansprüchen ent- „sprechenden äusseren Ausstattung einen erfahrenen Buchhändler »berathen, ihm eventuell die Herstellung übertragen, und endlich c) „die vier Titel ‘der neuern Bände auf die ursprünglichen zwei „reduciren.“ In der sich hier anknüpfenden Discussion wird des Verhältnisses der Akademie zum Buchhändler Herrn Frommann in Jena gedacht. Es wird daran erinnert, wie die Akademie mit dem Wechsel ihres Präsidial-Sitzes auch den Commissionär gewechselt habe, und dem Herrn Präsident anheim gestellt, das bestehende Verhältniss zu Herrn Frommann eventuell zu lösen. Im Uebrigen wird dem obigen Antrag zugestimmt. Endlich 4) im Bezug auf die Leopoldina: „Nachdem es sich herausgestellt hat, dass die im Jahre 1863 angeregte Er- „weiterung der Leopoldina durch die Adjuncten nicht ausführbar ist, beschliesst „das Adjuncten- Collegium, die Umgestaltung dieses Blattes zu einem die „wissenschaftliche Thätigkeit auf dem Gebiete der Natur wissenschaften schnell „verbreitenden Organe dem Herrn Präsidenten dringend zu empfehlen und „denselben zu ersuchen, die dazu erforderliche Hülfe durch Honorirung zu „ beschaffen.“ Das Adjuncten - Collegium stimmt dem Antrage einstimmig~zu und beauftragt Herrn Prof. Dr. V. Carus, einen speciellen Plan zu entwerfen und über dessen Aus- führung mit dem Herrn Präsidenten in weitere Berathung zu treten. Herr Geh. Rath Dr. Walther macht auf das Bedürfniss aufmerksam, für die Conferenzen des Adjuncten-Collegiums eine Geschäftsordnung zu entwerfen und spricht den Wunsch aus, dass für die folgenden Conferenzen eine solche vorbereitet werde. Unter allseitiger Anerkennung dieses Bedürfnisses stellt Herr Prof. Dr. Behn den An- trag, Herrn Geh.-Rath Dr. Walther zu ersuchen, den Entwurf einer Geschäftsordnung abzufassen und der nächsten Adjuncten-Conferenz zur Beschlussnahme vorzulegen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Zur Beantwortung der laufenden Preisfrage : „Die vollständige Erläuterung des Verhältnisses zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung der Insekten durch Untersuchung der Gene- rationsverhältnisse der Phytophthiren (Aphis, Coccus, Chermes)“ waı bis zum festgesetzten Termin (1. September 1867) eine Arbeit eingegangen. 24 Zu Preisrichtern hatte Herr Präsident Herrn Prof. Dr. V. Carus in Leipzig à „ Leuckart in Giessen und P Geh. Hofrath Dr. Reichenbach in: Dresden ernannt, und war die Arbeit zunächst dem erstgenannten Herrn zugesendet worden. Derselbe referirt über diese Arbeit und wurde die Concurrenzschrift demnächst Herrn Geh. Hofrath Dr. Reichenbach mitgetheilt. Schliesslich sprach Herr Geh. Hofrath Dr. Reichenbach im Namen der Ad- juncten dem Herrn Präsidenten den innigsten Dank für die überaus freundliche Auf- nahme und humane Leitung der Verhandlungen aus. Schluss der Sitzung 1 Uhr. Dr. C. G. Carus. So nachrichtlich w. o Secretär Müller, Dr. L. Reichenbach. als Protokollführer. 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie, Zum Adjuncten der Kaiserl. Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie ıst am 27. September 1867 ernannt: Herr Dr. Hermann Walther, Königl. Sächs. Geheim. Medicinalrath, Leibarzt Sr. Maj. d. Königs, Präsident des Landes-Medicinal-Collegiums und Ober-Arzt ’ am Stadtkrankenhause zu Dresden, cogn. Hippocrates IV. Aufgenommen als Mitglied den 21. August 1863. = Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie, Am 7. Februar 1867: 2072. Herr Dr. Benjamin Ward Richardson, Mitglied des Königl. medicinischen Collegiums zu London, cogn. de Haller I. Am 10. März 1867: 2073. Herr Dr. Ludwig Alfred Fiedler, Assessor im Königl. Landes - Medicinal- Collegium, Prosector im Stadtkrankenhause und praktischer Arzt zu Dresden, cogn. Erasistratus. 25 Am 6. April 1867: 2074. Herr Theodor Kirsch, Privatgelehrter der Entomologie und Zoologie zu Dresden, cogn. J. Ch. L. Hellwig. 2075. Herr Dr. Carl Friedrich Wilhelm Ludwig, Professor der Physiologie an der Universität zu Leipzig, cogn. Harvey II. Am 25. April 1867 : 2076. Herr Dr. Ludwig von Haynald, Excell., k. k. üsterreich. wirklicher Geheime Rath und Erzbischof zu Kaloésa in Ungarn, berühmter Botaniker, cogn. Gerbert. Am 12. Mai 1867 : 2077. Herr Dr. A. Fr. von Tröltsch, ordentl. öffentl, Professor an der Universität zu Würzburg, cogn. Bouvier-Desmortiers. Am 20. Mai 1867: 2078. Herr Dr. Georg Schweinfurth, sehr verdienter Afrika -Reisender, z. Z. in Berlin, cogn. Jo. Burmann. 3. Gestorbene Mitglieder der Akademie, Im December 1865: Dr. Johann Georg Forchhammer, königl. dänischer Conferenz- rath und Professor der Mineralogie zu Kopenhagen. Aufgenommen am 10. November 1860, cogn. Weiss. Im Jahre 1866: Dr. Heinr. Ludw. Meding, prakt. Arzt in London. Aufgenommen am 15. August 1853, cogn. Valleix. Im Jahre 1866: Dr. John Smith; Botaniker und Curator des königl. botanischen Gartens in Keco bei London. Aufgenommen am 15. August 1853, cogn. Kunze. Im Jahre 1866: Dr. Theodor von Zizurin, kaiserl. russ, wirkl. Staatsrath und Di- rector des medicinischen Departements im Kriegsministerium zu St. Peters- burg. Aufgenommen am 5. Mai 1863, cogn. D. J. de Larray. Im Jahre 1866: Dr. Joh. Guggenbühl, Director der ersten Heilanstalt für Cretinismus auf dem Abendberg bei Interlaken. Aufgenommen am 22. Februar 1857, cogn. Saussure IL Im Februar 1866: Heinrich Wilhelm Schott, Director der k. k. Hofgärten und Me- nagerie zu Schénbrunn bei Wien. Aufgenommen am 4. August 1857, cogn. Vellozo. Am 5. Juni 1866: Dr. Robert Kaye Greville, Professor der e und Botanik an der Universität zu Edinburgh. Aufgenommen am 28. November 1821, cogn. Hudsonus. 26 Am 10. Januar 1867: Dr. Karl Moritz Diesing, Custosadjunct der verein. k. k. Hof- Naturalienkabinette zu Wien. Aufgenommen am 3. August 1835, cogn. Mehlis. Am 20. April 1867: Dr. Anton Joseph Jobert de Lamballe, kaiserl. Leibarzt, Professor der Chirurgie und Ober-Arzt am Hôtel-Dieu zu Paris. Aufgenommen am 1. Mai 1853, cogn. Scarpa IL. Im Mai 1867: Dr. Ferdinand August Maria Franz Freiherr von Ritgen, Grossherzogl. Hess. Geh.-Rath, ord. Professor der Psychiatrik, Geburtshiilfe und der med. Polizei an der Universitit zu Giessen. Aufgenommen am 28. November 1825, cogn. Roederer. Am 12. Mai 1867: Dr. Johann Friedr. Hermann Albers, Professor der allgem. Pathologie, patholog. Anatomie und Psychiatrik an der Kgl. Preuss. Rhein- Universitat zu Bonn. Aufgenommen am 1. Januar 1856, cogn. Wichmann. Am 13. Juni 1867: Dr. Johann Civiale, Ober-Chirurg am Hospital Necker und Mitglied des Instituts von Frankreich und der k. med. Akademie in Paris. Aufgenommen am 15. August 1853, cogn. Reich. | Am 23. Juni 1867: Dr. Christian Georg Theodor Ruete, Kgl. Sächs. Geh. Me- dicinalrath, ordentl. Professor der Augenheilkunde und Director der Augen- heilanstalt an der Universität zu Leipzig. Aufgenommen am 26. Februar 1865, cogn. J. G. Zinn III. Am 25. August 1867: Dr. Michael Faraday, ord. Professor der Chemie und Physik an der königl, Institution von Grossbritanien, Mitglied der Royale Society in London und Edinburgh. Aufgenommen am 1. October 1857, cogn. Haller II. Am 10. September 1867: Dr. Peter Franz Olivier Rayer, k. Leibarzt und Ober- arzt mehrerer Hospitäler, Mitglied des Instituts von Frankreich und der k. med. Akademie zu Paris. Aufgenommen am 15. August 1853, cogn. Hufeland I. Am 10./22. October 1867 verschied im 71. Lebensjahre, zwei Monate nach der Feier seines ärztlichen Jubiläums, der Kaiserlich Russische Geheimrath, Ehren- leibarzt und Inspector der Civilhospitäler und Wohlthätigkeitsanstalten der Kaiserin Marie, Dr. Johann von Person zu St. Petersburg. Aufgenommen am 1. Januar 1856, cogn. Hufeland II. Seine Schul- und Gymnasialbildung erhielt er auf der St. Petersburger Petri-Schule, seine ärztliche Bildung auf der dortigen medicinisch-chirurgischen Akademie. Nach beendigtem Studium fungirte er während einiger Zeit an einem der grössten Civilhospitäler der Newastadt, dann auf einer vierjäbrigen Reise durch Deutschland, Italien, Frankreich und England seine Bildung vervollkommnend und ergänzend. l In die Heimath zurückgekehrt gewann er rasch einen umfangreichen ärztlichen Wir- kungskreis, zugleich war er auch an verschiedenen Woblthätigkeitsanstalten und anderen öffent- 27 lichen Etablissements als Arzt thätig, deren Mängel er gründlich erfasste und in seiner späteren Stellung als Generalinspector zu beseitigen bemüht war. Vor allem verdanken in hygienischer Beziehung ihm viel das Taubstummen-Institut und das Waisenhaus der St. Petri-Kirche. Die von Person bei den Hospitälern eingeleiteten Veränderungen und in's Leben ge- rufenen Reformen waren zweckmässig und zeitgemäss, gewinnbringend für die Wissenschaft und fördernd für die practische Vervollkommnung und Ausbildung der an ihnen wirkenden Aerzte, auch einen Probestein abgebend für ihre wissenschaftliche Fähigkeit und ihre practische Be- fähigung. Die Einrichtung für pathologische Anatomie, für mikroscopische Analyse, thermo- metrische Messungen etc., früher hier nicht gekannt oder wenigstens durchaus ignorirt, geben Zeugniss für das, was von Person zum Heile der Kranken und im Interesse der Wissenschaft geleistet. SL Im Medicinalrathe, der dem Ministerium des Innern beigeordneten technischen Behörde für Hygienen und Staatsarzneikunde, war er als eines der thätigsten Mitglieder gekannt, be- sonders wenn es galt den hier fast nie ausgehenden Epidemien Gränzen zu setzen. In gleicher Weise thätig zeigte er sich im Comité für allgemeine Gesundheitspfiege, sowie in allen Sanitäts-Commssionen; keine Gefahr scheuend, war er überall gegenwörtig, wo es sich darum handelte, bei gefahrdrohenden epidemischen Krankheiten energische Maassregeln Zu ergreifen und ihrer Ausbreitung entschieden entgegen zu wirken. n den philantropischen Anstalten war er Wittwen und Waisen ein theilnehmender ‚Arzt und treuer Freund. er Maximilianischen Heilanstalt gehörte er zu den gesuchtesten und beliebtesten Consultanten, daher der Andrang der Kranken besonders gross war in den Tagesstunden, wo -er R und Hülfe i + Ein Vorbild von Herzlichkeit und Gastfreundschaft war er in seinem Hause, wo jeder sich heimisch fühlte, vor allem die Aerzte (die alten, wie die jungen), welche hier gewisser- massen eine Familie bildeten. Er hatte sich stets einer blühenden Gesundheit erfreut und erst in den letzten Jahren that sich bei ihm ein chronisches Brustübel kund. Kaum hatte er sein Jubiläum gefeiert, an welchem ihm so viel Liebe und Ehre zu Theil geworden war, als auch sein Uebel sich verschlimmerte, was ihn nicht abhielt, nach wie yor sich seinem Beruf zu widmen. Die letzten Augenblicke dieses Biedermanns waren schwer, indem die Athemnoth, durch eine immense Krebsgeschwullst innerhalb der Brusthöhle bedingt (wie später die Section nach- ewiesen), mit jedem Moment wuchs, indess das Bewusstsein bis zum letzten Augenblicke un- getrübt KO r Zudrang zu seinem Sarge war trotz des ungünstigen Wetters gross, Aus allen ak 5 Gesellschaft drängten sich Freunde und Verehrer an den in der protestantischen St. Petri-Kirche ausgestellten Sarg, von wo er unter grosser Begleitung zur ewigen Ruhestätte geführt wurde. Steph. Beck. 28 4, Vermehrung des Fonds der Akademie. a. Durch Regierungen. Seine Königl. Hoheit der Grossherzog von Oldenburg hat nach Ueber- sendung des 32. Bandes, zweite Abtheilung, der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen ` deutschen Akademie unterm 16. April d. J. die Akademie abermals huldreichst zu ge- denken beschlossen und dem Fonds der letztern 100 Thlr. auszahlen lassen. In gleicher Weise wie früher hat bei Rücksendung der revidirten akad. Rech- nung pro 1866 vermittelst hohem Ministerialrescript vom 22. Mai d. J. Se. Excellenz der Königl. Preuss. Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten, Herr von Mühler, die Gewogenheit gehabt, der Kaiserlichen Leopoldino - Carolinischen deutschen Akademie auch für das laufende Jahr 1867 einen ausserordentlichen Beitrag von 300 Thlr. zu ihrem Fonds zu bewilligen und zur Auszahlung angewiesen. Nach Uebergabe des 32. Bandes, zweite Abtheilung, unsrer Acta durch Se. Excellenz den Königl. Bayerischen Gesandten, Herrn Freiherrn von Gise hier, an Se. Majestät Ludwig II., regierenden König von Bayern, ist der Akademie auch für das Jahr IR eine Unterstizung von 300 Gulden gnädigst bewilligt worden. | b. Durch Mitglieder. Herr Dr. Heinr. Moritz Willkomm, Professor der organischen Natur- geschichte an der Königl. Akademie für Forst- und Landwirthe zu Tharandt, hat nach Empfang des Diploms als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als nummus aureus 5 Thlr. eingesendet. Herr Dr. Ludwig von Haynald, Excell., k. k. österreichischer wirklicher Geheime Rath und Erzbischof zu Koloésa in Ungarn hat nach Empfang des Diploms als Mitglied der Akademie der Kasse der Letzteren als nummus aureus 20 Ducaten = 64 Thlr. eingesandt. Herr Dr. Hermann Walther, Geh. Rath und Leibarzt, Präsident des Landes- Medicinal-Collegiums und Ober-Arzt am Stadtkrankenhause zu Dresden, hat nach Er- nennung zum Adjuncten unserer Akademie einen nummus aureus von 10 Ducaten = 32 Thir. eingesendet. In Anerkennung der Verdienste, welche Herr Dr. Milde in Breslau durch sein Werk: „Monographia Equisetorum“ im 32. Bde. P. 2 unsrer Verhandlungen sich im Bereiche der Botanik erworben hat, wiinschte das Präsidium demselben, in Ueberein- stimmung mit einigen der Herren Adjuncten, beim Abschluss seiner Arbeit einen thä- tigen Beweis des Beifalls unsrer Akademie auszusprechen und sendete ihm als solchen die Summe von 100 Thlr., was das Präsidium hiermit zur Kenntniss unserer Mitglieder zu bringen nicht verfehlt. 29 Ebenso wie früher unsre Akademie dem in Gotha 1860 gebildeten Comité auf eine Expedition nach Inner-Afrika zur Aufhellung der Schicksale Dr. Ed. Vogel’s eine Summe von circa 106 Thlr., der später noch 100 Thlr. folgten, übergab, hat das Prä- sidium jetzt einen neuen um die Wissenschaft sehr verdienten Afrikareisenden, Herrn Mauch, für welchen auch Herr Prof. Dr. Petermann in Gotha eine Sammlung ver- anstaltet hat, zu seiner abermals angetretenen Forschungsreise die Summe von 150 Thlr. an Herrn p. Petermann abgesendet, und ebenso ist als Beitrag zur deutschen Nordpol- Expedition durch den National-Verein die Summe von 20 Thlr. an Herrn Petermann abgesendet worden. II. Wissenschaftliches. _ Aerztliches Intelligenz-Blatt“ Nr. 26, München, 1867, bringt einen Aufsatz von Dr. Be „Ein Blick auf die Medicin in Spanien“, worin eine kurze Geschichte der k. Akademie der Medicin zu Madrid gegeben ist, und wor- nach diese Akademie in ihrer Entstehung, sowie in ihrer Weiterentwicklung viel Aehnliches mit unsrer Akademie gemein hat. Wir geben diesen Aufsatz auszugsweise hier mit. e k. Akademie der Medicin zu Madrid verdankt ihre Entstehung dem Vereine von Len der drei Zweige des Heilfaches unter Philipp V. im Jahre 1732*). Nachdem sie sich als „Tertulia literaria medica“ constituirt und sich die Mitglieder ,,Asociados Tertulianos“ genannt hatten, kamen sie um Genehmigung ihrer Satzungen und die Erlaubniss ein, sich zu einer ,,Academica medica“ organisiren zu dürfen (13. Sept. 1734). Sie hatten sich als Haupt- ziel „Förderung der Naturgeschichte und Medicin Spaniens“ vorgesteckt. Der erste ständige Präsident war der Protomedicus des Königs, Dr. Don Joseph Cervi. Schnell erweiterte sich die Zahl der Akademiker und deren Leistungen so, dass der Kònig am 15. Juli 1738 die Regia academia medica Matritense unter seinen Schutz nahm und deren Satzungen genehmigte. Der neugeborenen Akademie traten rasch auch Ausländer bei, unter deren Ersten wir Sloane gewahren. Nach Cervis Tode im Jahre 1748 wurde der berühmte Don Andreas Piquer zum Prisidenten erwählt, welcher im Jahre 1772 starb. Durch die beiden Ortega (Joseph und *) Für Manche der Leser môchte es von Interesse sein, ein Paar Notizen zu lesen über vor- christliche Geschichte und Alter der Akademieen in Spanien. Sie greifen zurück bis in die dortige Kalifen-Regierung. Die Medicin hatte sich nämlich unter Abderraman I. einiger Celebritàten zu rühmen, wie an Abu Isaac Astilagi, an Yahya ben Isaac, einem christlichen Renegaten, und an Abderraman ben Muhammad Abalmothreph, Professor der Medicin und Director des k. Gartens zu Toledo zur ae der Dhylnines. Die muselmännischen Chroniken erzählen, dass unter der Regierung von Alhakem II. im Hause des Cantir, eines gelehrten und reichen Toledaners Alfagui, jedes Jahr in den Monaten re 7 3 t n: king zu sammenfanden, — Nach dem Chronicon Albedense wurde auch in dem berühmten Colegio ärabe toledano (333 Hesi. 944 Christi) unter dem Kalifen Abderraman III. Medicin gelehrt, wobei Galeu's Werke als Textbücher galten. (Don Ant. Martin Gamero’s Historia de Toledo, 1862.) i 5 30 Casimiro Gomez) and ihre auf k. Anordnung weit ausgedehnten Reisen, erwarb sich die Aka- demie neuen Glanz und grüsseren Umfang durch auswärtige Mitglieder aller Länder, unter welchen Pringle, Banks, Solander, Fothergill, Burman, Lossy u. A. waren. Die Könige Karl IV. und Ferdinand VI. waren ebenfalls willige Beschützer, denn 52 Paragraphen der abgeänderten Satzungen erhielten zu Aranjuez 1796 die königl. Genehmigung. Damals besass die k. Akademie 33 Numerarios, 1 Subnumerario, 7 Asociados, 53 Correspondientes (aus Spanien, Mexico, Peru und Lima), 20 Asociados estrangeros, 49 Correspondenties estrangeros (u. A. Joseph Strack aus Mainz, J. Quarin aus Wien, Gottlieb Walter aus Berlin). Nachdem 1797 der erste Band, bestehend aus 20 Denkschriften, erschienen war, wurden: bereits anfangs 1799 die Materialien für den zweiten Band vorgelegt, der Druck musste indess- wegen Mangels an Geld unterbleiben; im Jahre 1807 hatten sich auch noch Jene für den dritten Band angesammelt, wofür endlich die Regierung 20,600 Realen auswarf; allein es er- hoben sich neue Schwierigkeiten, ihre Schriften sollten sich nämlich einer religiösen sowie einer facultativen Censur unterwerfen, worauf die Akademie nicht einging. Während sie nun bis zum Jahre 1808 ihre ganze Strebsamkeit im Innern des Staates entwickelte, kamen von Aussen mit Ende dieses Jahres neue Bedrängnisse, welche die Bestrebungen der Akademie- lähmten (durch Verfolgung, Gefangenschaft, Deportation u. s. W.). Man suchte diesem ein- brechenden Missgeschicke damit zu begegnen, dass man Larrey, Thenard und Sue zu Mit- gliedern ernannte, dass man um freie Wahl des Präsidenten und um Geld-Unterstützung einkam.. Letztere ward auf 12,000 £ festgestellt. Man hätte denken sollen, dass nach der Restauration vom Jahre 1813 eine günstigere Aera für die Wissenschaft aufgehen müsse, allein gerade um- gekehrt trat der Gipfel trostloser Zustände ein, denn in der zweijährigen Periode von 1813 bis 1815 konnte nur eine einzige Sitzung abgehalten Eer Nach dem Abzuge der Fran- zosen sollte die Akademie als Wohlthätigkeits- Anstalt unter den Staatsrath gestellt werden. Kaum dieser drohenden Beschränkung entronnen, verfel sie einem neuen Zerstörer, dem Arg- wohne der Inquisition, der Finsterniss und Schweigen über sie verhängte. Durch den Infanten Don Carlos, als Protector, gingen ihr im Jahre 1816 bessere Tage auf. Emigranten kehren. zurück, die Sitzungen im eignen Hause werden regelmässig und sehr besucht abgehalten, die- Wahl des Präsidenten ist wieder eine freie, die Akademiker benutzen wieder das alte Privi- legium, verbotene Bücher zum eignen Studium zu lesen, ja sie nährten die Idee, zum ersten Male in Spanien eine medicinische Zeitschrift zu gründen. Leider verspätete sich die Aus- - führung um ein paar Jahre* Studien über das gelbe Fieber in Cadiz, Sevilla u. a. Orten füllten den Jahrgang 1819 aus. Die Jahre 1820 bis 1823 waren eine fortgesetzte Revolution. Am 16. Nov. 1824 er-- schien ein k. Befehl, welcher die Akademie schloss und zugleich anordnete, deren Mitglieder- zu purificiren. Nach vier Jahren, im März 1828, wurde dieselbe wieder eröffnet unter dem Zutritte- der Mitglieder vom Jahre 1820 und unter dem Protectorate von Don Carlos. Vom Jahre 1830 an tritt sie wieder in eigne Verhältnisse, nämlich in eine Stellung der- Akademie von Madrid und den übrigen Akademieen des Reichs gegenüber, woyon. die vom *) Décadas de Medicina, vom Professor Hurtado herausgegeben.. 31 Sevilla die bevorzugte schien. Madrid galt in beiden Akademieen als das Centrum, welche das Gesammtfach der Medicin und Chirurgie sowie alle Kunst und Wissenschaft zu vertreten und zu überwachen habe. — Das Cholera-Jahr 1834 erhielt die Akademie der Medicin in vollem Athem, der auch von höherer Stelle der Auftrag wurde, eine Topographie von Madrid zu begründen; allein der Befehl war nicht von den hierzu benöthigten Mitteln begleitet. — Am 28. April 1861 ward sie endlich zum Staats-Institute erhoben. Mit diesem glücklichen Ereignisse fällt auch das Vermächtniss einer Jahres-Rente von 3000 Realen, durch Professor Franeisco Alvarez Alcala für akademische Preise, zusammen. — Im Jahre 1862 erfolgt nun die Herausgabe des ersten Theils vom 2. Bande der „Mémorias“ in schönster Ausstattung, der 1865 der zweite Theil folgte. In dieser Lücke von sieben Jahrzehnten liegt nun der Beweis der bedeutenden Hemmungen, welche das politische Schicksal Spaniens im Beginne unsres Jahrhunderts auf das ganze Gebiet der Heilkunde ausgeübt hatte. Herr Dr. Stilling in Cassel, welcher bekanntlich seit längerer Zeit an einem grossen Werke Descriptive Anatomie des Rückenmarks und Gehirns arbeitete und nach und nach somit die Centraltheile des menschlichen Nervensystems in einer Vollkommenheit, wie sie der Beschreibung dieses wichtigsten Organes noch nie gewidmet worden ist, zur Darstellung zu bringen beabsichtigt, hat vor kurzem abermals zwei Hefte in 4°, nebst einem Atlas prachtvoller photographischer Abbildungen in Fol., an die Bibliothek der Kaiserl. Leop.-Carolin. d. Akademie eingesendet und hat der Unterzeichnete hierauf, da das schätzbare Unternehmen (zum Theil nothwendig auch seines hohen Preises wegen) noch so wenig im ärzt- lichen Publikum bekannt geworden ist, den geehrten Einsender desselben ersucht, in unserm amtlichen Blatt eine recht vollständige Anzeige desselben niederzulegen. Wir übergeben die- selbe hier in Nachstehendem dem physiologischen und ärztlichen Publikum und fügen nur bei, dass die hier gegebenen photographischen Abbildungen an Sauberkeit und Treue Alles über- treffen, was bisher in dieser Beziehung geleistet wurde.) — Es versteht sich, dass neben den photographischen Figuren allemal auch sauberste und genau bezifferte Contourtafeln der abge- bildeten Objecte hier vorliegen, welche nun im Text ihre Erklärung finden, dabei den Leser auf so manche bisher noch nie besonders und so genau geschriebene Gebilde auf- merksam machen, und dadurch dem ganzen Studium dieses geheimnissvollsten aller Organe eine neue- Basis darbieten, auf welcher nach und nach eine Theorie von den Functionen all dieser Theile aufgebaut werden kann, wie wir eine solche nun schon so lange, und immer schmerz- licher vermissen. — Möge daher die gelehrte Welt dies so trefflich ausgeführte Werk bestens beachten und möglichst erfolgreich benutzen. Carus. ) Man vergleiche 2. B. die gewiss auch trefflichen Figuren vom Baue des kleinen welche der selige Reil in seinem Archive einst hekannt machte, mit diesen Photographien, die, so sagen, die Natur unmittelbar wiedergeben, um die ganze Verdienstlichkeit dieses neuen Werkes zu er en. 32 Untersuchungen über den Bau des kleinen Gehirns des Menschen. Von Dr. B. Stilling. 1. Heft: über den Bau des Züngelchens und seiner Hemisphären-Theile; Cassel, 1864. XIII u. 110 S. 4°, Erklärung der Abb. LXXXIII S. — 2. Heft: über den Bau des Centralläppchens und seiner Hemisphiren-Theile; VI u. 71 S. 4°. Erklärung der Abb. XLIV S. Cassel, 1867. Th. Kay. Hierzu ein Atlas photographischer Abbildungen; zu Heft 1: Neun Tafeln Photo- graphieen und 9 Erläuterungstafeln; zu Heft 2: Fünf Tafeln Photographieen nebst 5 Er- läuterungstafeln und einer grossen lithographirten Wandtafel. Atlas in Folio. Von vorstehend bezeichneter Schrift sind nur 100 Exemplare gedruckt worden, weil vorauszusehen war, dass wegen ihres hohen Preises — einer Folge der grossen Kostspieligkeit der beigegebenen Photographicen — dieselbe ‘nur eine geringe Verbreitung erlangen werde. Aus diesem Grunde erlaube ich mir, in diesen Blättern die Fachgenossen auf die Existenz dieser Schrift aufmerksam zu machen und hier kurz den Plan zu skizziren, nach welchem ich die Bearbeitung des Baues des menschlichen Cerebellum unternommen habe. Von jedem ein- zelnen Lappen des kleinen Gehirns ist zunächst die Morphologie dargestellt (Lage, Gränzen, Form, Dimensionen); hiernach folgt die Structur und Textur desselben (Elementarbestandtheile, Faserverlauf, Verbindungen mit benachbarten Theilen); alsdann die Präparationsmethode und zuletzt die historisch-oritische Uebersicht früherer Arbeiten. Dass die Untersuchung der Textur mit allen der heutigen Forschung zugänglicher Mitteln, insbesondere dem Mikroskop, geschah, dass eine hauptsächliche Rücksicht auf die Ermittelung des Faserlaufs genommen wurde, ist selbstverständlich. Nach Beendigung dieser Arbeit wurden die aus den verschiedenen einzelnen Lappen des Cerebellum austretenden Faserzüge in ihrem Weiterverlaufe zum Pons Varolii, dem hirn r Medella oblongata dargelegt. Alsdann wurde, zum Schluss, eine allgemeine Uebersicht über den feinsten Bau des Cerebellum im Ganzen und Allgemeinen aufgestellt. Meine Arbeit zerfällt also in drei Haupttheile. Der erste behandelt die Morphologie und Histologie der einzelnen Gebilde; der zweite hat die Verfolgung der Faserziige jenseits der einzelnen Lappen zum Gegenstande; der dritte endlich giebt die allgemeine und specielle Ueber- t über den Bau des Cerebellum. Zur Erlangung völlig treuer bildlicher Darstellungen ist e Photographie benutzt, und die sämmtlichen Abbilduugen sind ohne Retouche geblieben. Bis jetzt ist vom ersten Haupttheil nur das Ziingelchen und das Centralläppchen mit den entsprechenden Hemisphirentheilen bearbeitet. Demnächst folgt der Berg sammt vorderem Oberlappen; noch fünf weitere Hefte machen den Beschluss des ersten Haupttheils. Verfasser hofft alle zwei Jahre einen Band zu liefern, vielleicht auch jährlich einen. Der zweite und dritte Haupttheil folgt der Lieferung des achten Hefts des ersten Haupttheils sofort nach. Die voraussichtlich noch lange Zeit, welche zur Beendigung dieses Werkes nothwendig ist, erklärt sich aus der zeitraubenden Herstellung der Präparate und Photographien, hauptsächlich aber aus den äusseren Verhältnissen des Verfassers, welcher seine Zeit zwischen practischen, medi- cinisch-chirurgischen Beschäftigungen und wissenschaftlicher Arbeit zu theilen gezwungen ist. Cassel, April 1867. Dr. B, Stilling, M. der A. O. LU. G. N. C 33 III. Anzeigen fremder Preisfragen. REALE ISTITUTO LOMBARDO DI SCIENZE E LETTERE TEMI SUI QUALI E APERTO CONCORSO, PROCLAMATI O RICORDATI NELL'ADUNANZA GENERALE DEL 7 AGOSTO 1867 ‚ CLASSE DI SCIENZE MATEMATICHE E NATURALI PREMIO ORDINARIO TEMA PER L'ANNO 1869, proclamato il 7 agosto 1867. Premesso che con un recente processo, semplice ed economico, i signori Tessié du Motay e Maréchal ottennero la separazione del gas ossigeno dall’ aria atmosferica, per uti- lizzarlo in moltissime applicazioni all’ industria, alla chimica e alla fisica; e che in tale pro- cesso rimane libero e non utilizzato il gas azoto dell’ aria, si propone che sia immaginato: “Un processo analogo a quello dei signori Tessié du Motay e Maréchal per trar pro- fitto dall’ azoto, ponendolo in tali condizioni da poterlo compenetrare con opportune sostanze, le quali usate direttamente, o mischiate cogli ordinarj concimi, possano servire alla fertilizza- zione dei campi deficienti di azoto., Questa sostanza azotata, posta in contatto colle radici dei gelsi, potrà forse fornire alle loro foglie quella GC d Bag alle chi mancanza il signor Liebig attribuisce la ma- lattia dominante nei bachi da s sees Tempo utile pel E tutto febbrajo 1869. ` Il premio è di L. 1200. L’ autore conserva la proprietà della Memoria premiata: ma I Istituto si riserva il diritto di pubblicarla ne’ suoi Atti. PREMJ TRIENNALI. Il R. Istituto Lombardo, giusta l’art. 25 del suo Regolamento organico, “aggiudica ogni triennio due medaglie d’ oro di lire 1000 ciascuna, per promuovere le industrie agricola e manifatturiera; una delle quali destinata a quei cittadini italiani che abbiano concorso a far progredire l agricoltura lombarda col mezzo di scoperte o di metodi non ancora praticati; P altra a quelli che abbiano fatto migliorare notevolmente, od intradotta con buona riuscita una data industria manifattrice in Lombardia., Chi credesse di poter cencorrere a questi premj, è invitato a presentare la sua istanza, accompagnata dagli opportuni documenti, alla Segreteria dell’ Istitnto, nel palazzo di Brera in —_— non più tardi del 1.° maggio 1870. PREMJ DI FONDAZIONE CAGNOLA TEMA PER L'ANNO 1868, proclamato il 7 agosto 1866, modificando quello già proposto nel 1860. “Monografia dei lavori che si eseguiscono nelle filature di cotone, in cui vengano in- » 34 dicate quali operazioni sjano insalubri, quali sistemi igienici valgano a conservare la salute degli operaj, e quali rimedj e provvedimenti governativi possano concorrere allo scopo., Tempo utile a presentare le Memorie, tutto febbrajo 1868. Il premio consiste in L. 1500, ed uno medaglia d’ oro del valore di L. 500. TEMA PER L'ANNO 1869, d proclamato il 7 agosto 1867. desidera: “Una Memoria nella quale sia dimostrata l efficacia curativa e profilattica dei solfiti e degli iposolfiti alcalini e terrosi nelle febbri intermittenti da malaria, comparativamente ad altri mezzi e rimedj già conosciuti.,, Tempo utile a presentare le Memorie, tutto febbrajo 1869. Il premio consiste in L. 1500, ed una medaglia d’ oro del valore di L. 500. TEMA PER L'ANNO 1870, proclamato il 7 agosto 1867. “Una Memoria che tratti dei vantaggi già conseguiti o possibili nella PALMI di alcune delle provincie del Regno, ed a preferenza delle lombarde, dalla introduzione già fatta o possibile delle dottrine e pratiche oggidì raccomandate dai progressi della fisica, chimica, e meteorologia., Si desidera una esposizione ordinata, particolarizzata e documentata con fatti e para- goni quanto alle cose conseguite, e con calcoli comparativi di spese e prodotti quanto alle progettate. Tl R.Istituto si riserva di fare le opportune verificazioni prima di ‘conferire il premio. Tempo utile a presentare le Memorie, tutto febbrajo 1870. Il premio consiste in Lire 3,000, compresavi la consueta medaglia d' oro, del valore ` di L. 500. Le Memorie premiate restanto proprietà degli autori: ma essi dovranno pubblicarle entro un anno, predendo i concerti colla segreteria dell’ Istituto per il sesto e i caratteri, e consegnandone alla medesima cinquanta esemplari; dopo di che soltanto potranno conseguire il danaro. Tanto I Istituto quanto la rappresentanza della Fondazione Cagnola si riservano il diritto di farne tirare a loro spesa quel maggior numero di copie di cui avessero bisogno nel vantaggio della scienza. d TEMA PER L’ ANNO 1869. Il Reale Istituto Lombardo apre di nuovo il concorso ai premj straordinarj di fonda- zione del fu dottore Cagnola su temi contem plati nel suo testamento, cioè: “Sulla natura de’miasmi e contagi; - sulla direzione dei palloni volanti; - sul modo d' impedire la contraffazione di uno seritto., Si offre quindi il premio di L. 1500 e di una medaglia d’oro di L. 500, a quei na- zionali o stranieri i quali, con Memorie manoseritte 0 con opere stampate in lingua italiana © latina o francese, si constatassero autori di una scoperta fatta dal 1860 in poi, assolutamente comprovata, di rilevante vantaggio alla società, e di progresso, relativamente ad alcuno degli accennati temi. 35 Le Memorie e le opere stampate dovranno essere presentate entro il febbrajo 1869. Pei manoscritti potrà, chi voglia, seguir le formalità accademiche delle schede suggel- late; le opere a stampa saranno prodotte in doppio esemplare, colla precisa indicazione dei passi ove si tratta della scoperta in questione. Anche i Membri del R. Istituto sono ammessi a concorrere, ma 1 notificarsi prima, e non potranno prender parte alle relative disamine e 5 Il premio potrà essere aggiudicato anche in parte; e l'aggiudicazione avrà luogo nella solenne adunanza del 7 agosto 1869; la stampa o la conservazione dei manoscritti si farà come pel concorso ai premj ordinarj della fondazione Cagnola, PREMJ DI FONDAZIONE SECCO-COMNENO TEMA PER L'ANNO 1868, proclamato nel 1863, e riproposto il 7 agosto 1866. L'importanza di rendere proficua la maggior quantità possibile del calore che si svolge dal nostro combustibile, fa desiderare che s' indirizzino gli studj su questa materia, a vantaggio dell'industria patria. Si domanda perciò un “Manuale che esponga in forma elementare i fenomeni e le leggi costituenti la dottrina sulla trasformazione del calore in lavoro meccanico, e viceversa, con applicazioni alle macchine termodinamiche.,, - Tempo utile a presentare le Memorie, tutto febbrajo 1868. TEMA PER L'ANNO 1872, proclamato il 7 agosto 1867. “Determinara, in base alle cognizioni chimiche e con opportuni esperimenti, quali siano i migliori mezzi antifermentativi ed antisettici, quali i migliori disinfettanti e deodoranti, sia semplici, sia composti; indicandone le preparazioni per gli usi occorrenti diversi, e il costo re- lativo; facendosi carico altresì degli studj particolarmente recenti nell’ argomento.,, Tempo utile a presentare le Memorie, tutto febbrajo 1872. Il premio per ciascuno di questi concorsi è di L. 864. La Memoria premiata rimane proprietà dell'autore; ma egli dovrà pubblicarla entro un anno dall’ aggiudicazione, consegnandone otto copie all’ Amministrazione dell’ Ospitale Maggiore di Milano, ed una all’ Istituto per il riscontro col manoscritto: dopo di che soltanto potrà con- seguire il premio. PREMJ DI FONDAZIONE BRAMBILLA (*) TEMA PER LANNO 1869, - proclamato il 7 agosto 1866. È noto i grande sperpero di combustibili vegetali nella fabbricazione delle calci co- muni, dette grasse, dipendente dall’ uso ancora continuato delle antiche fornaci intermittenti, *) L' ingegnere Giovanni Francesco Brambilla di Milano, con testamento del giorno 31 gennaio 1841, nominò depositario ed amministratore di ogni suo avere il R. Istituto Lombardo di scienze e rara ordisande che del frutto della eredità distribuisca ogni anno un premio a chi avrà trovato, scoperto, ventato 0 introdotto nella Lombardia, od altrimenti nella ee di Milano con un circondario del i 50 miglia, qualche nuova macthink © processo, od altra qualsiasi cosa da cui Ia popolazione ‘riceva un vantaggio reale e provato. 6 36 mentre colle fornaci à fuoco continuo si economizzano tre quinti delle legna consunta attual- mente per una eguale quantita di prodotto. I luoghi dove preme che si facciano le maggiori possibili economie di combustibili sono specialmente dove esistono altre manifatture, che risentono danno da questo sperpero, come i circondarj del lago di Como e di Iseo L’ Istituto promette quindi un premio di L. 2000, oltre una medaglia d' argento com- memorativa, a chi pel 30 novembre 1868 avrà attivato in uno o nell’altro dei due suddetti circondarj una fornace di calce grassa di grandi dimensioni a fuoco continuo, la quale possa anche servire di spinta agli altri fabbricatori di calce ad entrare nella via del progresso. Tempo utile pel concorso, tutto gennajo 1869. TEMA PER L’ANNO 1870, proclamato il 7 agosto 1866. Da solo tre lustri venne riconosciuta la grande efficacia nell’ agricoltura dei concimi ricchi di fosfati, e già tutte le nazioni civili istituirono grandiose manifatture di queste sostanze, ricavandole o dai fosfati fossili, apatiti, coproliti, ecc., o dalle ossa. L’ Inghilterra fa annual- mente importazioni grandiose di queste ultime dall’ America, e anche dall’ Italia, per la pre- parazione dei fosfati ad uso agricolo, che si allestiscono in grandi masse nella manifattura detta Cerere a Wolverhampton, descritta nel Catalogo pubblicato dalla R. Società d Agricoltura di Londra nel 18 6 Desiderandosi vivamente dagli agronomi nostri di poter trovare in commercio i detti fosfati preparati per l agricoltura, l Istituto invita gli industriali a dedicarsi a questa mani- fattura, promettendo, un premio di L. 3000, oltre ad una medaglia d' argento commemorativa, a chi ne avesse attivata una pel 30 novembre 1869 di sufficiente produzione annua per la con- cimazione almeno di 200 ettari. Tempo utile pel concorso, tutto gennajo 1870. I concorrenti a questi premj dovranno presentare, nel termine prefisso, le loro istanze, accompagnate dagli opportuni documenti, alla Segretaria del Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere nel palazzo di Brera in Milano. Quando i concorrenti fossero più di si si darà la fabbrica nel modo più lodevole sotto ogni ER pe CLASSE DI LETTERE E 3 SCIENZE MORALI E POLITICHE PREMIO ORDINARIO TEMA PER L'ANNO 1868, proclamato il 7 agosto 1866. Premesso che le antiche istitituzioni rettoriche, oratorie, poetiche non corrispondono nè alle idee nè ai bisogni del nostro tempo; e ammesso d’altra parte che la gioventù non deva essere lasciata senza qualche sussidio e qualche guida in questi studj, si desidera: “Un libro che possa sostituirsi alle anquante istituzioni rettoriche, oratorie, poetiche. „ L’ autore potrà dare al suo libro quel nome o quel titolo che stimerà più conveniente; ma il libro vuol esser breve, perchè un buon sistema di studj oggidi non può concedere un troppo largo campo alle discipline letterarie; e la dottrina, purgata da ciò che nei libri antiche 37 è riprovevole, come intento a far parer vero il falso, o superfluo, come rivolto unicamente 2 far mostra d’ingegno, deve sollevarsi all altezza delle idee religiose, filosofiche e politiche costi- tuenti la presente civiltà. Tempo utile pel concorso, tutto febbrajo 1868. Il premio è di L. 1200. L’ autore conserva la proprietà della Memoria premiata, ma I’ Istituto si riserva il di- ritto di pubblicarla ne’ suoi Atti. NORME GENERALI PER TUTTI I CONCORSI SCIENTIFICI. Pud concorrere ogni nazionale o straniero, eccetto i Membri effettivi del R. Istituto, con Memorie in lingua italiana o latina o francese. Queste dovranno essere trasmesse franche di porto, nel termine prefisso, alla Segreteria dell Istituto, nel palazzo di Brera in Milano; e, giusta le norme accademiche, saranno anonime, e contraddistinte da un motto, ripetuto su d’ una scheda suggellata, che contenga il nome, cognome e domicilio dell autore. Si raccomanda I’ os- servanza di queste discipline, affinchè le Memorie possano essere prese in considerazione. Tutti i manoscritti si conserveranno nell’ archivio dell' Istituto, per uso d' ufficio, e per corredo de’ proferiti giudizj, con facoltà agli autori die farne tirar copia a proprie spese. È libero agli autori delle Memorie non premiate di ritirarne la scheda entro un anno dalla aggiudicazione dei premj, i quali verranno conferiti nella solenne adunanza del giorno 7 agosto successivo alla chiusura dei concorsi. Il Presidente, G. CARCANO. Milano, 7 agostso 1867. Il Segretario, l G. CURIONI. QUESTION Sa MISES AU CONCOURS SOCIÉTÉ DES ARTS ET SCIENCES, établie à UTRECHT, PAYS-BAS, 1s 6 7. Les questions proposées par la Société qui ont rapport à des sujets d'un intérêt pure- ment local, ne sont pas comprises dans ce programme. Sciences Naturelles et Médecine. 1. Un mémoire sur la valeur du Sphygmographe pour le diagnostic. L'intention de la Société est, que l’auteur, après avoir examiné les diverses indications qu'offre le Sphygmo- graphe chez des individus sains, ne se borne pas aux maladies du coeur et des artères, mais qu'il étende ses recherches sur un nombre aussi grand que possible de maladies. en 38 2. Quels sont les progrès que la connaissance de l'électricité atmosphérique, de ses causes et de ses lois, a faits pendant les vings dernières années 3. Des recherches chimiques et physiologiques sur la digestion des poissens d’eau douce. 4. Des recherches chimiques et physiologiques sur la digestion des reptiles, tant des Dipnoés que des Monopnoés. 5. Des recherches sur le développement d'une ou de plusieurs espèces d'animaux in- vertébrés dont l’histoire west pas encore connue; le tout accompagné des figures nécessaires pour l'intelligence du texte. 1) 6. Une description des dents de lait de quelques rongeurs, nommément des Sciurines,. accompagnée des figures nécessaires. 7. Une série d'observations sur les quantités d'eau, qui s'évaporent de divers terrains et de diverses plantes, dans des circonstances différentes. . On demande un examen comparé du tarse chez les diverses familles des mammi- fères, accompagné de figures explicatives. Quand on observe les phénomènes optiques et calorifiques que présentent les mé- langes salins, quelles conséquences peut-on en tirer à l'égard de la loi de Berthollet? demande de nouvelles observations à ce sujet. Le prix qui sera décerné à la réponse jugée satisfaisante, consistera en une médaille d'or de la valeur de trois cents florins de Hollande, (environ 620 francs) ou de la même valeur en argent. Les réponces doivent être écrites en Français, en Hollandais, en Allemand (en lettres italiques), en Anglais ou en Latin, et être adressées, franc de port, avant le 30 Novembre 1868, au Secrétaire de la Société, Mr. N. F. van Nooten, Conceiller à la Cour royale à Utrecht. Les mémoires doivent être accompagnés d'un billet cachetè, renfermant le nom et l'adresse: de l’auteur. Les mémoires couronnés seront publiés dans les Mémoires de la Société. S’adresser pour de plus amples informations au Secrétaire. 1) Cette question est permanente par sa nature et Pon peut y répondre chaque année. d IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Vom 1. Marz 1867 bis ultimo October 1868 gingen für die akademische Bibliothek ein: Commission Géologique du Canada: Rapport de progrès depuis son commencement jusqu'à 1863; illustré de 498 gravures et d'un atlas de cartes et de sections. Montréal, 1864. 8. Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin Aus dem Jahre 1865. Berlin, 1866. 4. Monatsbericht der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. November und December Berlin, 1867. 8. Gruber, Wenzel Dr., Ueber die männliche Brustdrüse und über die Gynäcomastie (Extr. aus Mémoires. de TAcad imp. de scienc. de St. Pétersbourg). St. Petersburg, 1866. 4. 39 Gruber, Wenzel Dr., Monographie der bursae mage =“ (Extr. aus Mém. de l'Acad. imp- . de St. Pétersbourg.) St. Petersburg, * del k. k. ee r E me sé XVI. Band. No. 4. October, No- vember, December. Ecker & Lindenschmit. Meet eg Antropologie. III. Heft. Braunschweig 1867. 4. Ullersberger, Dr. J. B. Italiens Irrenwesen aus dem laufenden Jahrzehnt. Würzburg, 1867. 8. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zn Presburg. VIH. Jahrg. 1864—65. IX. Jahrg. 1866. 8. Streubel, Aug. Vollr. Kleine Beitrage zur reinen und angewandten Naturgeschichte. I. Heft. Be rlin, 1866. 8. Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe etc. VI. Band. Heft 1—5. Leipzig, 1867. 8. Lombardi, A. M. Elementi di geografia generale. Napoli, 1854. 8. ___— Sulla malattia delle uve osservazioni. Napoli, 1854. 8. n 2 855 nuove melodie popolari. Napoli, 1858. 8. Fischer, Dr. J. L. Ungarische Zeitfragen. Pesth, 1865. 8. Sars, G. b Beretning om en i Sommeren 1863 foretagen zoologisk Reise i Christiania Stift. Chri- ia, 8. Bulletin de l'Académie -m de Médecine de Belgique. 2. Sér. Tome IX. No. 8, 9, 10, 11; 3. Sér. me I. No. 1 & 2. Bruxelles, 1866/67. 8. Schmidt, Max Dr. Der grossohrige Beuteldachs. (Sep.-Abdr. a. d. zoolog. Garten.) 8. Sexe, S. A. Maerker efter en iistid i omegnen af hardangerfjorden. Christiania, 1866. Archives dre des Sciences pag et naturelles, segers par la Société Katie des s à Harlem. Tome I. 3. & 4. Livre. La Haye Mittheilungen aus dem eee Laboratorium und der 9 des landw. Instituts r Universität Halle. I. Heft. Halle, 1868. 8. PRE eh des landw. Instituts der Universität Halle Jahrg. 1865. Berlin, 1865. 8. Herzog, Herm. Dr. Ueber die pathologische Wirkung der vermehrten Kohlensäure im Blut. Pesth, 1867. (Sep.-Abdr. der Deutschen Klin ni Neues Lausitzisches Magazin. 43. Bd. 1. u. 2. Heft. Görlitz, 1866/67. 8. Yi Brandt; J. F. Nochmaliger td = Vertilgung der nordischen oder Steller'schen Seekuh (Rhytina borealis). Moska Ueber den vermeintlichen i des caucasischen Bison Zubr oder sogenannten Auer- n vom Lithauischen (Bos bison seu Bonasus). Moskau, o 8. Transactions of the Geological Society of Glasgow. ; . 8. v. Brandt, J. F. Zoogeographische und ee Beiträge, ne -Abdr. aus Verhandl. d. Mi- neral. Gesellschaft.) St. Petersburg, 1867. Simões, A. da Costa. Relatorios de uma viagem RN Coimbra, 1866. 8. Musée Teyler. Catalogue systématique etc. V. Livraison. Haarlem, 1866. 8. Bulletin de la Société imp. des naturalistes de Moscou. Année 1866. No. 3. Moscou 1866. 8. Siebenter Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde, Offenbach, 1866. 8, The quarterly Journal of the Geolog. Society. Vol. XXIII. P. 1. No. 89. P. 2. Nr. 90. London, 1867. 8. Mémoires de la Société imp. des Sciences naturelles de Cherbourg. Tome X. Cherbourg, 1864. 8. Neilreich, Aug. Dr. Nachträge zur Flora von Nieder-Oesterreich. Wien, 1866. 8. Brusina, Sp. Contribuzione pella fauna dei Molluschi Dalmati. Vienna, 1866. 8. Bericht über die Thätigkeit der St. Galli'schen naturwiss. Gesellschaft. 1864—1865 u. 1865— 1866. St. Gallen, 1865/66. 8. Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania. Aar 1858, 1859, 1860, 1862, 1863 u. 1864. Christiania 1859/65. 8. * i Meteorologiske Jagttagelser paa Christiania Observatorium. 1865. Christiania, 1866. 4. 40 Sitzungsberichte der naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis in Dresden. Jahrg. 1866. No. 10—12. Dresd 8 resde Ge Sitzungsberichte der königl. bayr. Akademie der Wissenschaften zu München. 1866. IL Heft 2, . „München, 1866. 8. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1866. XVI. Bd. ien, 1 8. Nobbe, Dr. Fr. Die landwirthschaftl. Versuchsstationen. 1867. Bd. IX. Nr. 1. Chemnitz vati 8. v. Meyer, Herm. Dr. Palaeontographica. XV. Band. 3. u. 4. Lieferung. Cassel, 1866/67 Bayern's Unglück. Nachruf an den abgetretenen bayerischen Premierminister Freiherrn v. d. o 4. Prunner-Bey, Fr. Dr. Der Mensch im Raume und in der Zeit. München . 4. Landzert, Th. Dr. Beiträge zur ner (Sep.-Abdr. aus d. Abhandl. ‘der Senckenberg. Gesell- schaft.) Frankfurt a./M., 1867. Petermann, Dr. Geographische PI aga 1867. Heft 3 u. 4. Gotha, 1867. 4. Die Fortschritte der berg- und hiittenminnischen Wissenschaften in den en hundert Jahren. zweiter Theil der Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der kgl. sächs. Bergakademie i i a Freiberg, 1867. Mémoires des Concours et des savants étrangers, publiées par l'Academie royale de Médecine de Belgique. IL SH du Tome VI. Bruxelles, 1866. 4. Barrande, J. Cephalopodes siluriens de la Bohême. Prague, 1867. 8. Ule, O. Dr. Populäre Naturlehre (Physik) oder die Lehre von den Bewegungen in der Natur und von den Naturkräften im Dienste des Menschen. Lieferung 1—8. Leipzig, 1865/67. 8. — — Ausgewählte kleine naturwissenschaftl. Schriften. 2. u, 3. Bändchen. Halle, 1865/66. 8. Report of Proceedings of international horticultural exhibition and botanical congress hold in London from 22. May to 31. May 1866. London, 1866. Zwölfter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft fiir Natur- und Heilkunde. —— 1867. 8. Jahresberichte der G Eege für Natur- und Heilkunde in Dresden en. 1865 — Dresden, 1867. Jahresbericht, 2. 3. 4. 6. 7. 8. 9. 12. 22-24. der Pollichia, eines Rd peat Case der A p Neustadt und Dürkhem, 1844--66. Schultz, Fr. W. Dr. Zusätze und Been zu den in Pollichia XX. u. XXI. abgedruckten rundzügen zur * der Pfalz. (Sep. -Abdr. aus XXII. — XXIV. Jahresbericht.) Dürkheim, 1866. Schultz-Bipont, C. H. Beitrag zur Geschichte der geograph. Verbreitung der Cassiniaceen des ollichia- an ie zum Systeme der Cichoriaceen. (Sep.-Abdr. aus Pollichia XXII—XXIV.) Dürkheim, 1866. 8. Nusch, A. Verzeichniss der in der Bibliothek der Pollichia enthaltenen Bücher. Dürkheim, 1866. 8. Militärärztliche Zeitschrift zu St. Petersburg. Jahrg. 1867. No. 2 3 4 5 6. Ried, Fr. Dr. Heilung einer grossen Luftfistel der Regio i durch eine plastische Operation. 1864. (Abdr. a. d. Jen. Zeitschrift für Medicin Resection des ganzen Oberkiefers. 1864. GN a. d. Jen. Zeitschrift für Medicin.) 8. Drei Fälle doppelseitiger Ellbogenresection. 1864. (Abdr. a. d. Jen. Zeitschrift f. Medicin.) 8. Ein Fall von es Exarticulation des Oberschenkels. 1865. (Abdr. a. d Jen. Zeitschrift für Medicin) 8. Eine — BEE in der chirurgischen Klinik zu Jena. 1864. (Abdr a. d. Jen. Zeitschrift für Medicin) 8 8. Ueber die Verwachsung des Gaumensegels 1 der hintern Wand des Rachens. (Abdr. a d. Jen. Zeitschrift für Medicin.) 8. Ule, Dr. „Die Natur.“ Jahrg. 1867. No. 1—34. 4. Wochenschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten. Jahrg. 1 No. 5—34, Berlin, 1867. 4. í 41 v. Tröltsch, Dr. Lehrbuch der Ohrenkrankheiten mit Einschluss der Anatomie des Ohres. 3. Aufl. Wiirzburg, 1867. 8. 1 der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. Bd. IV. Heft 1—4; Bd. V. Heft 2; Bd. IX. Heft 2; Bd. X. Heft 1, 2. Halle, 1856—67. 4. Acta societatis e Fennicae. pa VIII. P. 1, 2. Helfingforciae, 1867. 4. Bidrag till Finnlands Naturkännedom. X. Bidrag till känned, of Finnl. natur SÉ — VI, VIII, IX, X. 8. Oferrigt, af F. J. V. S. Förhandlinger. X. Giornale di scienze naturali ed economiche al istituto techniéo Palermo. Vol. IL Fase. 2, 3 u. 4. Palermo, 1866. 4. Acta universitatis Lundensis. 1865. Mathematik och cesser À Rätts- och Statsventenskap; Philosophi, i a ge och Historia. Lund, 1865—66. Meyer, Herm. v. Paläontographica. Beiträge zur saut. der Vorwelt. Cassel, 1855 67. a IV. 3—6; vol VI. 2 u. 6; Vol. VII. 1—6; Vol. VIII. 1—6; Vol. X. 1—6; Vol. X Vak 5. Pr on in: eat bohm. Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. XIV. Prag, 1866. 4. Sitzungsberichte der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. Jahrgang 1865 u. 1866. ‚ 1865/67. Zeitschrift für deutsche Landwitthe. XV. u. XVI. Jahrg. Leipzig, 1864/65. 4. Erster Bericht über die Arbeiten der landwirthschaftl. ees on zu Jens. Jena, 1866. 8. Rossbach. Ueber den Merycismus. (Inaugur.-Dissert.) J (718 J neun des Vereines ga See die für das Vereinsjahr 1864/65 u. 1865/66. rmanstadt, 1865/66. Paina des Gymnasiums zu ee etc. 1863/64 u. 1864/65. Hermannstadt, 1864/66. 4. Fuss, Mich. Flora Transsilvaniae excursoria. Cibinii, 1866. 8. Mitth eilungen des naturwissenschaftl. Vereines für Steiermark. IV. Heft. Graz, 1867. 8. Archiv des Vereines für er eee Landeskunde. VI. Bd. 3. Heft. VII. Bd. 1. u. 2. Heft. Kronstedt, 2065/66 8. Programm des evang. in Bistritz von 1864/65 u. 1865/66. Hermannstadt, 1865/66. 8. Jahrbuch der k. k. Geologischen — Jahrg. 1867. XVII. Bd Nr. 1 u. 2. Wien, 1867. 4. Verhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. 1867. Nr. 1—9. 4. Magnetische und meteorologische Beobachtungen zu Prag. 27. Jahrg. 1866. Prag, 1867. 4. Bulletin de Academie impériale des Sciences de St. Pétersbourg. Tome X. No. 1—4. XI. No. 1, 2. 4. Mémoires de Academie imp. des Sc. de St. Pétersbourg. T. X. No. 3—15. St. Petersburg, 1 Fikenscher, J. Dr. Untersuchungen der metamorphischen Gesteine der Lunzenauer Schieferhalbinsel. Gekrönte Preisschrift. Leipzig, 1867. 8. Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Neue Folge. I. Bd. 3. u. 4. Hft. Danzig, 1866. 8. Memoires of the Geological Survey of India. III. 10—13. Calcutta, 1866. 4. Memoires of the Geological Survey of India. Vol. V. P. 2 u. 3. Calcutta, 1866. 8. Catalogue of the organic remains. Calcutta, 1866. Catalogue of the meteorites. Calcutta, 1866. 8. Annual report. Tenth Year 1865/66. 8. erie rive me der naturforschenden Gesellchaft in Zürich. II. Jahrg. 1—4. 1857. IX. Jahrg. 1864. X. Jahrg. 1-4. 1865. XI. Jahrg. 1—4. 1866. 8. are Dan wer? naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis in Dresden. Jahrg. 1867. No. 1—3. Dresden, 1867 Abhandlungen cia vom naturwiss. Verein in Bremen. I. Bd. 2. Heft. Bremen, 1867. 8. Memorie della reale Accademia delle Scienze di Torino. 2. Ser. Tomo XXII. Torino, 1865. 4. Atti della R. Accad. delle Scienze di Torino. Vol. I. 1866. Vol. IL 1867. 8. 42 Sitzungsberichte der K. Akademie der Wissenschaften in Wien. I. Abth. 54. Bd. Heft dei Jahrg. 1866. IL Abth. 53. Bd. Heft 5. 54. Bd. Heft 1—4. Jahrg. 1866. Wien, 1866/67. Annales de la Société entomologique de France. Tome XVI. No. 1-4. Paris, 1866/67 ee der Königl. physikal.-ökonom. Gesellschaft in Königsberg. VL Jahre. 1865. IL Abth. Jahrg. 1866. I. u. II. Abth. Königsberg, 1865/66. 4. Ee de la Société de Physique et d'Histoire naturelle de Genève: Tome XIX. P.I. Genève, 1867. 4. Abhandlungen der mathemat. Tee Klasse der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften. X. Bd. È . München, 1866. Sitzungsberichte der kgl. un EE der Wissenschaften zu München. 1867. I. Heft 1—4; II. Hef München, 1 Vierundvierzigster Ge dex Schles. Gesellschaft für vaterländische Cultur, pro 1866. Breslau, 1867. 8. Der zoologische Garten. Zeitschrift. VIII Jahrg, 1867. Nr. 1—6. 8. La medicine Pexposition universelle de 1867. Guide- ap ay publié par la Société médicale allemande de Paris. Paris, 1867. 8. Memorie del reale Istituto Lombardo di Scienze et Lettere. Classe di Scienze matemat. e naturali. Vol. X. Fasc. 3. Classe di Lettere e Scienze morali. Vol. X. Fasc. 3, 4. Milano, 1866. 4. Rendiconti, Classe di Lettere etc. Vol. II. Fasc. 8—10; Vol. III. 1-10. 8. Rendiconti, Classe di Scienze matemat. Vol. II. 9—10; Vol. III. 1-9. 8. Atti. Vol. IV. 1-3. 8. Solenni Adunanze del 7 Agosto 1866. 8. Annuacio del reale Istituto Lomb. 1866. 8. Il secondo congresso internazionale sanitario ed il regno d' Italia. Milano, 1866. 8. 52. Jahresbericht der naturforsch. Gesellschaft in Emden. 1866. Emden, 1867. 8. The Transactions of the royal Irish Academy. Vol. XXIV. P. 7,8. Dublin, 1866/67. 4. Proceedings of the royal Irish Academy. Vol. IX. P.4. Dublin, 1867. 8. Amtlicher Bericht über die 40. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Hannover. Hannover, 1866. 4. Schriften der Universitat zu Kiel aus dem Jahre 1866. Bd. XIII. Kiel, 1867. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. III. Bd. 2. 3. Si rss 1867. 8. The American Journal of Science and Arts. Vol. XL. No. 118. New Haven, 1865. Ve U ERBEN des it Vereins der preuss. 8 und ne 23. Jahrg. Bonn, 1 Bulletin de 1 Société COPA Gei dien Tome XXIII Feuilles 1—5, 13—20, 30—41, 42—52. 865/66. 8. Bulletin x ous goe? de Médecine de Belgique. Année 1867. III. Ser. Tome I. Nr. 2—6. Bruxelle Nobbe, Fr. Dr. Die BE Versuchsstationen. Bd. IX. No. 2—5. Chemnitz, 1867. 8: Monatsbericht der kgl. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Januar — Juni 1867. 8. Ecker & Lindenschmit. Archiv für Ankropologie. II. Bd. Heft 1, 2. Braunschweig, 1867. 4. Senft, Ferd. Dr. Der Steinschutt und Erdboden nach ag, Bestand, Eigenschaften, Veränderungen und Verhalten zum Pflanzenieben. Berlin, 1867. Richter, R Aus dem Thüringischen Zechstein. 8. Richter, H. E. = Die neuern Kenntnisse von den krankmachenden dica 8. Bischoff, Th. L. W. Dr. Ueber die Brauchbarkeit der in enge Lem Staaten ver- öffentlichten ‘Resultate des Recrui tirungs-Geschäftes. München, 8, Barchmin, Wilh. von. Die Medicinal-Pfuscherei der Jetztzeit. 2. ee Bremen, 1867. 8. Tröltsch, Dr. von. Archiv für Ohrenheilkunde. I. Bd. Würzburg, 1864. 8. 43 Knoblauch, H. Dr. Ueber die Interferenzfarben der strahlenden Wärme. Berlin, 1867. 8. Reinsch, Paul. Die Algenflora des mittlern Thêiles von Franken. Nürnberg, 1867. 8. Reichenbach, H. G. Dr. Beiträge zu einer Orchideenkunde Central-Amerika’s. Hamburg, 1866. 4. V. Anzeigen. Verlag von Dietrich Reimer in Berlin. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ueber Eiszeit, Föhn und Scirocco. Von l H. W. Dove. Mit Holzschnitten. gr. 8. geh. Preis 20 Ngr. In demselben Verlage erschienen früher: Dove, H. W., Das Gesetz der Stürme in seiner Beziehung zu den allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre. Mit Holzschnitten und 2 Karten. Dritte sehr verbesserte Auf- lage. gr. 8. 1866. geh. 1 Thir. 15 Sgr. — Die Verbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde. Erläutert durch Isothermen, Thermische Isanomalen und Temperaturcurven. Mit 7 Karten und 2 Tafeln. gr. 4. 1852. cart. 4 Thir. 20 Sgr. — — Bie Verbreitung der Wärme in der nördlichen Hemisphäre innerhalb des 40. Breitengrades. Mit 2 von H. Kiepert entworfenen Karten. hoch 4. 1855. cart. 1 Thir. 20 Sgr. — Klimatologische Beiträge. Erster Theil. Mit 2 Karten. gr. 8. 1857. geh. 1 Thir. 20 Sgr. — Die Monats- und Jahres-Isothermen in der Polar-Projection, nebst Darstellung . ungewôhnlicher Winter durch thermische Isametralen. 20 Karten in Quer-Folio. Mit erläuterndem Text. 1864. geb. 2 Thir. 20 Sgr. — Die Stürme der gemässigten Zone, mit besonderer Berücksichtigung der Stürme des Winters 1862— 63. Mit einer Karte. gr. 8. 1863. geh. 22 ½ Sgr. 44 Billige Offerte. Um die Anschaffung oder Vervollständigung zu erleicħtern, liefert die Unterzeichnete nachstehende Werke zu herabgesetzten Preisen bis Ende d. J. Dr. J. Cabanis, Journal für Ornithologie. Ein Central-Organ für die gesammte Ornithologie. 1, bis 15. Band 60 Thlr. Herabgesetzter Preis 36 Thlr. fan ke Pfeiffer, Malacozoologische Blätter. 1, bis 14, Band 35 Thlr. Herabgesetzter Preis 24 Thlr. Einzelne Bände zum herabgesetzten Preise werden, so weit es der Vorrath gestattet, abgegeben. Cassel, im August 1867. Theodor Fischer’s Verlagsbuchhandlung. Für die Akademie ist ‚erschienen und bei Fr. Frommann in Jena in Commission: Verhandlungen Kaiserlichen Leopoldino - be deutschen Akademie der Naturforscher. 33. Band. 57 Bogen in 40 mit 32 Tafeln. — 11%; Bogen Leopoldina. Preis 10 Thir. Daraus werden, soweit der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch getrennt abgegeben zu folgenden Preisen: I. Landois, M. d. K. L.-C. d. A. Anatomie des Hundeflohes (Pulex canis Dugès) mit ar verwandter Arten und Geschlechter. 814 Bogen mit 7 Tafeln. Preis 2 Thlr. 12 IL Leydig, M. d. K. L.-C. d. A. Der Eierstock und die Samentasche der Insekten. Zugleich ein Beitrag zur Lehre der Befruchtung. 11 Bogen mit 5 Tafeln. Preis 2 Thir. 24 Ngr. * 45 III. Geinitz & Liebe. Ueber ein Aequivalent der takonischen Schiefer Nordamerika’s in Deutschland und dessen Ha Stellung. 6% Bogen mit 8 Tafeln und 7 Holz- schnitten. Preis 2 Thlr. 20 Ngr. IV. Geinitz, M. d. K. L.-C. d. A. Die Carbonformation der Dyas in Nebraska. 111}, Bogen mit 5 Tafelm. Preis 2 Thir. 24 Ngr . Schimper, M. d. K. L.-C. d. A. Steeg zu der Gattung Spiridens Are Vol. XXXII, P. 1). / Bogen mit 1 Tafel. Preis 8 Ngr. VI. Schaufuss, M. d. K. L.-C. d. A. Monographie der Scydmeniden Central- und Süd- ‘Amerika's. 13 Bogen mit 4 Tafeln. Preis 2 Thlr. 24 N VII. Hoeven, van der, M. d. K. L.-C. d. A. Annotationes de Drink Ardeola Payk. 2 Bogen mit 1 Tafel. Preis 16 Ngr. VIII. Buchenau, M. d. K. L.-C. d. A. Mittheilungen über einen interessanten Blitzschlag in mehrere Stiel-Eichen (Quercus pedunculata Ehrh). 2 Bogen mit 1 Tafel und 1 Holzschnitt. Preis 16 Ner. II. Wissenschaftliches : Protocoll. d Prof. R. Owen's Osteologie der Dronte. (Didus ineptus L.) 1. Neu ernannte Adjuneten der Akademie. Vacat. d Von Prof. Behn. 2. Promotionen u. Aufnahme neuer Mitglieder. 5 II. Anzeigen fremder Preisfragen 3. Abgang und Sterben von Mitgliedern. 4. Vermehrung der Fonds der Akademie: 2 IV, ‚Bücher-Anneigen a. D ` b. Durch Mitglieder. wei S I. Amtliche Mittheilungen. Protokoll der Sitzung der Kaiserl. Leop.-Carol. deutschen Akademie, zur Publicirung des Urtheils . der Preisrichter über die eingegangene Concurrenzschrift zu der von der Akademie — gestellten Preisfrage: n Die voliständige Erläuterung des Verhältnisses zwischen geschlechtlicher „ und ungeschlechtlicher Fortpflanzung der Insekten durch Untersuchung A . | der Generationsverhältnisse der Phytophthiren (Aphis, Coccus, Chermes)“ aufgegeben am 1. Mai 1865, eingegangen am 1. September 1867. 2 8 48 Actum, Dresden, den 19. Novbr. 1867, 4 Uhr Nachmittags in der Wohnung des Präsidenten. Gegenwärtig: 1) Herr Präsident, Geh. Rath und Leibarzt Dr. Carus, als Vorsitzender; 2) Herr Geh. Hofrath, Professor Dr. Reichenbach, als Adjunct; und der unterzeichnete Secretär der Kaiserl. Leop.- Carol. d. Akademie Müller, als Protokollführer. Die aufgegebene und von der Akademie mit einem ersten Preis von 60 Louisd'or und einem Accesit von 30 Louisd’or gestellte Preisfrage war auf der Versammlung deut- scher Naturforscher und Arzte in Giessen (1864) entworfen worden. Bis zum angesetzten Termin (1. September 1867) war eine Concurrenzschrift eingegangen mit dem Motto und dem beigefügten, den Namen des Verfassers enthaltenden versiegelten Couvert: „Od yao trovo oùdér Jelov, Greg To yévog TO THY uehreow. — Tij œio- Inoee uodàov twv dvyiwy zıoıevreor. Aristoteles, Zoe owwr yeveoews III. 10.“ Die Abhandlung selbst wurde vorgelegt, ebenso die eingegangenen Urtheile der drei Preisrichter (Herr Prof. Dr. Victor Carus, Herr Prof. Dr. Leuckart und Herr Geh. Hofrath Dr. Reichenbach), nach welchen dem Verfasser schon deshalb weder der erste noch der zweite Preis zuerkannt werden konnte, weil derselbe das Geheim- niss seiner Namensverschweigung in der Concurrenzschrift selbst nicht gewahrt hatte; auch stimmen alle drei Urtheile darin iiberein, dass die Schrift an und fiir sich, ob- wohl im Allgemeinen Fleiss und Sorgfalt der Durchfiihrung sich nicht verkennen lassen, doch wegen Mangel an genugsamen Eingehen auf die wesentlichen Punkte des aufgege- benen Thema’s weder mit dem ersten noch zweiten Preise gekrönt werden konne. Da jedoch die Akademie beabsichtigt, dieselbe Frage nochmals auf zwei Jahre auszuschreiben, so würde es dem Verfasser vielleicht noch möglich werden, später und bis dahin die Mängel seiner Schrift zu ergänzen. Das beigefügte versiegelte Couvert, welches den Namen des Verfassers enthält, wurde daher unerbrochen gelassen und der Beschluss gefasst, obiges Urtheil nebst der Concurrenzschrift selbst dem Verfasser auf Verlangen zuzustellen, Syst in der nächsten Nummer der Leopoldina ihn dazu aufzufordern. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben wie folgt: Dr. C. G. Carus. | So nachrichtlich wie oben: S D Dr. L. Reichenbach. _ Secretär Müller, als Protokollfüher. se 2. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie, Am 25. December 1867: 2079. Herr Dr. Karl Amerling, Director der böhmischen Volksschullehrer-Bildungs- anstalt in Prag, cogn. Plinius XIII. 2080. Herr Friedrich Constantin Freiherr von Beust, Ober - Berghauptmann und Director des Ober-Bergamtes in Freiberg, cogn. A. G. Werner. 2081. Herr Dr. Karl Bruhns, Professor der Astronomie und Director der königl. Sternwarte in Leipzig, cogn. Gauss. 2082. Herr Dr. Ernst Adolph Coccius, Professor der Medicin und Augenheilkunde zu Leipzig, cogn. de Ammon. 2083. Herr Dr. Otto Finsch, früher Conservator des zoologischen Museums zu Leyden, jetzt in Bremen, cogn. Temminck II. 2084. Herr von Kockscherow, Generalmajor du corps des ingénieurs des mines und Director der kaiser]. mineralogischen Gesellschaft zu St. Petersburg, cogn. F. L. Augustin. > 3085. Herr Dr. Mart. Wolfg. Rietschel, praktischer Arzt in Dresden, cogn. Hermes VII. 2086. Herr Dr. A. A. da Costa Simoës, Professor der Physiologie an der königl. Universität zu Coimbra (Portugal); cogn. A. de Haller V. 8. Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 18. November 1867: Dr. Friedrich Karl Gustav Stieber, königl. sächs. Ap- pellationsgerichts-Vice-Präsident und Mitglied des kônigl. sächs. Gerichtshofs zu Bautzen. Aufgenommen am 20. Juli 1864, cogu. Hipparchus IV. Der Dahingeschiedene war namentlich wegen seiner vieljährigen astronomischen Studien in den Kreis der Mitglieder unsrer Akademie aufgenommen worden, und die Ansicht, dass die Bewegung der Himmelskörper, sobald man auf deren Fortschreiten im Weltraume achten will, zugleich als eine entschieden spiralige erscheine und dadurch ein wichtiges physiologisches Grundgesetz erläutere, hatte ihn veranlasst, eben über dieses Thema eine eigne Arbeit auszu- führen, welche in den Verhandlungen unsrer Akademie manches schätzbare Material zur Lehre von den organischen Verhältnissen des Makrokosmus darbietet. Sei desshalb sein Andenken auch andern Männern der Wissenschaft bestens empfohlen. Carus, g* 50 Am 5. December 1867: Dr. Maria Johann Peter Flourens, altberühmtes Mitglied des Rathes des öffentlichen Unterrichts in Frankreich, ord. Prof. der Medicin und Physiologie am Museum der Naturgeschichte wie auch beständiger Secretär der k. Akademie der Wissenschaften zu Paris. Aufgenommen am 15. October 1841, cogn. Vicq d’Azyr. Am 17. December 1867: Dr. Carl Heinrich Schultz-Bipontinus, Hospitalarzt und Botaniker, Stifter und Director der »Pollichia« zu Deides- heim. Aufgenommen als Mitglied am 15. October 1843, zum Ad- junct ernannt am 1. Mai 1853, cogn. Cassini. Am 19. December 1867, Nachmittags um 3 Ubr, wurde Dr. Carl Heinrich Schultz in Deidesheim zur letzten Ruhestätte getragen. Die Leichenbegleitung war eine zahlreiche von nahe und ferne, besonders waren die Notabilitäten des ganzen Haardtgebirges stark ver- treten. Und eine so allgemeine Theilnahme war natürlich bei dem Hintritte eines Arztes, der über 31 Jahre in einer Stadt und deren Umgegend seine segensreiche Thätigkeit entfaltet hatte. Aber nicht allein seine Wirksamkeit als Arzt hatte ihm die Herzen zugewendet, seine Leut- seligkeit, seine Humanität, sein Wohlthätigkeitssinn, seine nie ermüdende Güte, seine Aufopfe- rungsfähigkeit liessen ihn viel beweinen und beklagen, dass er seinen Lebensgang jetzt schon enden musste. Wir erachten, als vieljähriger Freund, es für unsere Aufgabe, einem solchen Manne, der auch in weiteren Kreisen eine hochgeschätzte Persönlichkeit war, und in unserer Pfalz, wie in ganz Deutschland, zu den Celebritäten in dem Gebiete der Botanik zählt, einige Worte des Nachrufes zu widmen. Derselbe war 1805 zu Zweibrücken geboren und erhielt eine sorgfältige, ae Erziehung. Der Stand seines Vaters, als Apotheker, führte ihn schon frühe gleichsam spielend zur Botanik, und hier, im Vaterhause, an der Hand eines geübten väterlichen Meisters, ward ohne Zweifel schon in jener Zeit die Lust und Liebe zu diesem so herrlichen Zweige der Naturkunde in dem Knaben geweckt, den er als Mann nachmals mit so grossem Erfolge gepflegt und gefördert hat. Eine imposante männliche Schönheit, verband er mit einem offenen, biederen Gemüthe und rückhaltloser Seele einen klaren, selbstbewussten, praktischen Verstand, ohne gerade ein durch Geistesschärfe hervorragendes, selbst schaffendes und gewaltsam bahn- brechendes Genie wie Linné, Jussieu, Decandolle gewesen zu sein. i In Deidesheim, inmitten einer paradiesischen Natur, war der Heimgegangne, als ein so eifriger Naturfreund und strebsamer Forscher so recht auf seinem heimathlichen Boden; denn nicht allein, dass die Liebenswürdigkeit seines Charakters, sein ganzes, fast kindliches Wesen ohne alles Falsch und Arg ihm schnell alle Herzen, die sich ihm nahten, gewann und er, im Vollbesitze gediegener medicinischer Kenntnisse, als stets hilfsbereiter, gewissenhafter Arzt und geschickter Geburtshelfer bald ein unbeschränktes Vertrauen, zumal in der dort stark vertretenen gebildeten Classe, sich errang, so bot dessen Umgebung, die an Reizen so unver- gleichlich schöne Haardt, auch seiner wissenschaftlichen Begeisterung für das Studium der Bo- tanik die ergiebigste Ausbeute. Dessen Leistungen auf diesem Felde zu schildern, dürfte hier nicht platzgreifend See und hervorgehoben sei deshalb blos, dass seine Sammlung der 51 Compositen, die reichste und weitaus bedeutendste der Welt sei, weshalb zu wiinschen, dass dieselbe, zu deren Anschaffung er keine Kosten gescheut, von einer unserer Universitäten oder von dem Museum einer Hauptstadt, um nicht zersplittert zu werden, erworben würde. Schon im Beginne seiner academischen Laufbahn in Erlangen widmete er sich, ohne die übrige Botanik hintanzusetzen, mit besonderer Vorliebe der tiefen Ergriindung dieser eben so umfang- reichen als interessanten Pflanzenfamilie und so geschah es denn, dass bei der Fortsetzung seiner Studien in München und später während seiner langen Haft dessen Interesse daran bei seiner warmen Seele einen begeisterten Aufschwung nahm und er auf diesem Felde bald die erste Autorität wurde. Es bedarf wohl kaum der Erinnerung, dass überall, wo wahre Gelehr- samkeit in Geltung, sein Namen mit Hochachtung genannt wurde und er dadurch in Berührung mit hervorragenden Naturforschern in ganz Europa und selbst jenseits des Oceans kam. Wir nennen hier nur Aimé Bonpland, Alexander von Humboldts berühmten Reisegefährten, Agassitz, den Prinzen Max von Neuwied, die Brüder Schlagintweit, die Brüder Schimper und deren Vetter Wilhelm Ph. Schimper, Alex, Braun, Georg Neumayer, Martius, Fenzl, C. B. Seemann. Wo Zweifel über die Natur scheinbar dahin gehöriger Pflanzen bestand, appellirte man in letzter Instanz an den Compositenmeister. Es ward Deidesheim nicht mehr blos wegen der Trefflichkeit seiner Weine, sondern auch wegen des dort wohnenden gelehrten Forschers genannt. Sein Ruf als Botaniker hatte Koch, Professor in Erlangen, gleichfalls einen Pfälzer, zur Zeit bewogen, ihn auf den Fall seines Abgangs, in massgebenden Kreisen zu seinem Nachfolger zu empfehlen, was indessen durch Verhältnisse, die ausserhalb Schultz lagen, damals nicht erfüllt wurde. Den Beinamen Bipontinus nahm derselbe nur deshalb an, um Verwechslungen mit Carl Heinr. Schultz in Berlin in der ge- lehrten Welt zu begegnen. Ein ganz besonderes Verdienst um die Pfalz gebührt dem Dahingeschiedenen durch die vor mehr denn 27 Jahren von ihm zur Erweiterung der Naturkunde in’s Leben gerufene Gesellschaft Pollichia, wozu ihm sein Patriotismus die glückliche Idee eingegeben, in der richtigen Erwägung, dass die Erforschung der Heimath, wie in geschichtlicher, so auch in naturwissenschaftlicher Hinsicht nicht allein dem Bedürfniss der Gebildeten entspräche, sondern auch im Interesse der Veredlung, Aufklärung und Gesittung des Volkes lige. Und seine Er- wartung erfuhr in dieser Beziehung keine Täuschung. Nicht nur gelehrte Männer aus allen Ständen, sondern auch viele intelligente. Laien auf pfälzer Boden begrüssten freudigst diese Schöpfung seiner Strebsamkeit. Auch wusste derselbe durch das edle Feuer, welches unauf- hörlich in ihm brannte, dem neu geschaffenen Vereine auch sonst im grossen deutschen Vater- lande und selbst im Auslande viele Theilnehmer zu gewinnen, so dass diese heute nach Hun- erten zählen. Seinem rastlosen Bemühen ist es gleichfalls gelungen, der Pollichia so bedeutende Gönner zuzuführen, dass die Errichtung eines zoologischen und mineralogischen Cabinets ermöglicht wurde, wofür die Stadt Dürkheim in dankbar anzuerkennender Weise mehrere Säle ihres Stadthauses behufs deren Aufstellung zur Verfügung gestellt hat. Die all- Jährlich erschienenen Jahresberichte der Pollichia legen nicht minder Zeugniss von dessen unveränderlichem Fleisse ab; denn deren Inhalt ist zum grössten Theile sein Werk. Eine so viel umfassende, fruchtbringende Thätigkeit entging auch unserer Staatsregierung nicht, und so geschah es denn, dass Schultz kurze Zeit nach der Feier des 25jährigen Bestehens der Pol- * 52 lichia, seines von ihm mit so enthusiastischer Liebe gepfiegten Schoosskinds, bei welcher er ohne Frage. die glücklichsten Stunden seines Lebens verbrachte, von unserem Könige durch Verleihung des Michael-Ordens erster Classe ausgezeichnet wurde. Auch sonst wurden ihm ‘viele Beweise von Anerkennung seines regen Forscherstrebens zu Theil. Schon vor Jahren hatte ihn die Leopoldinisch-Carolinische Academie der Naturforscher zu einem ihrer Adjuncten auserkoren und ausserdem hatten viele gelehrte Gesellschaften ihn als Mitglied in ihren Schooss aufgenommen. Unser dahin geschiedener Freund war überhaupt eine sehr bekannte und hoch- geschätzte Persönlichkeit. Wenn nur entfernt seine Berufsgeschäfte als practischer Arzt und Hospitalarzt es ihm gestatteten, pflegte er alljährlich im Monat September die von Oken ins Leben gerufenen Wanderversammlungen der Naturforscher zu besuchen, Dort war er immer- dar eine sehr gerne gesehene Erscheinung. Seinen Vorträgen über Botanik folgte man mit gespannter Aufmerksamkeit und bei den dortigen Festmahlen galten bei dessen angeborener Jovialität seine, wie Nöggerath’s sinnige Toaste als die beliebtesten. Noch einen weiteren Ausflug machte er im Sommer vorigen Jahres aus Anlass der Linnéfeier nach London und kehrte von dort mit Bewunderung über diese Weltstadt überhaupt, wie insonderheit über den unermesslichen Reichthum des dort befindlichen britischen Museums erfüllt, nach Hause zurück. Bei dem kraftvollen Körperbaue und fast stets ungetrübt genossener Gesundheit schien die Zunahme der Jahre an Schultz beinahe spurlos vorübergehen zu wollen. Da entriss unver- muthet demselben im August dieses Jahres nach kurzer Krankheit der Tod sein treffliches - Weib, und mehrere Wochen darauf befiel ihn selbst eine Herzkrankheit, welcher dessen schein- bar felsenfeste Natur Widerstand zu leisten nicht vermochte, Mit grosser Standhaftigkeit und männlicher Ergebung ertrug er sein ächweres Leiden. Er ging hinüber mit dem ruhigen Be- wusstsein des Gerechten, keinen Feind gehabt zu haben, oder mindestens keinen unversöhnt ‘hienieden zurückzulassen. Die Botanik verliert in ihm einen begeisterten Verehrer, die Pol- lichia ihre mächtigste Stütze, die Pfalz einen Mann, der ihren Namen weit über deren Marken tragen half, die Stadt Deidesheim einen liebevollen, erprobten Arzt, seine Standesgenossen einen ihrer würdigsten Collegen und seine Freunde eine wohlmeinende, aufrichtige Seele. Dessen schon im Mannesalter stehenden Söhne, beide Kaufleute, beklagen in seinem Hinscheiden den treuesten Rathgeber, sein zwölfjähriges Töchterchen, ob es zwar in Onkel und Tante ein zweites Aelternpaar gefunden, beweint das ihm grausam geraubte, zärtlichst besorgte TARIE Er schlafe in Frieden! Landau, den 27. December 1867. Dr. Friedrich Pauli. Am 21. December 1867: Dr. Carl Friedrich Schimper, Privatgelehrter der ge- sammten Naturwissenschaften zu Schwetzingen bei Mannheim. Aufgenommen am 3. August 1835, cogn. Galilei I. RS on Wissenschaftliches. I. Prof. R. Owen’s Osteologie der Dronte, (Didus ineptus L.) (Hierbei eine Tafel mit Abbildungen.) Im zweiten Hefte des sechsten Bandes der Transactions of the zoolog. Soc. of London (1867) hat Professor Owen die Ergebnisse veröffentlicht, welche sich ihm aus der Untersuchung der von der Insel Mauritius eingesandten Knochen ergeben haben und die er bereits am 9. Januar 1866 der zoologischen Gesellschaft vortrug. (cf. Proc. zool. Soc. 1866 p. 4.) offentlich wird.es dem Leser dieses Blattes erwünscht sein, eine etwas vollständigere Mittheilung über diese Ergebnisse zu erhalten, welche geeignet sind, die verschiedenen An- -sichten über die systematische Stellung dieses in so vielen Beziehungen merkwürdigen Vogels zu berichtigen. Der Leser wird sich erinnern, dass die ersten Seefahrer, welche Mauritius erreichten, keine Menschen auf derselben fanden, von Säugethieren nur Fledermäuse erwähnen, aber. er- ‘staunt waren, über die grosse Menge von Landschildkröten und Vögeln und unter den letz- teren, als den merkwürdigsten, den Walckvogel hervorheben. : Von den Portugiesen, den eigentlichen Entdeckern (unter Mascarenhas oder Masca- regnas), sind zwar bisher so wenig Nachrichten bekannt geworden, dass man nicht einmal mit Sicherheit weiss, in welchem Jahre diese Entdeckung geschah; (die Angaben variiren zwischen 1502, 1505, 1542 und 1545 cf. Strickland The dodo etc. p. 8) aber falls sie die Insel wirk- lich Schwaneninsel (Cygnea Insula, Neck) und nicht nach Plinius (Hist. nat. Vi, 36°u. X, 9) Cerne oder Cirne nannten, deutet dieser Name auf eigenthiimliche dort gefundene Vögel. Die Holländer indess, die diese noch später als Isle de France bekannte Insel zuerst im Jahre 1598 unter Jac. Corn. v. Neck besuchten, ihr nach ihrem Statthalter Moritz von Nassau den Namen Mauritius beilegten und sich 1644 dort ansiedelten, sowie später Eng- länder und Franzosen, geben uns eine Reihe Beschreibungen und rohe Abbildungen unseres Vogels. Strickland führt in seinem mit Melville herausgegebenen be oe = dodo ES its kindred, London 1848. 4to. folgende Reisende auf, die der Dronte aus eigener 54 1) 1598. (Walckvögel) Neck (Jacob Cornelius van). Waerachtigh Verhael van de Schip- vaert op Oost-Indien ghedaen by de acht Schepen, onder den Heer Admirael Jacob van Neck en de Vice-Admiral Wybrand van Warwijck van Amsterdam gezeylt in sn dare: 1598, ia Amsterdam, la RUS; lacus pn ende Voortgangh van de . 4t0, 1646. S. I. Vol. I. Nr. 3. (Französisch) Amsterdam 1601 , 2te Ausg. 1609. Provost Hirt, générale des Voyages 4to, Rouen 1725 vol. 8. p. 123. (Deutsch) durch L. Hulsius, Nürnberg 1602, Franckfurt 1605. (Englisch) London 1601. (Lateinisch) De Bry Ind, Orient. P. IV. V. fol. Francf, 1601. 2) 1602. (Wallichvogels) Heemskerk (Jacob -van). -Journal von Reyer Cornelisz in: Begin ende Voortgangh van = Vereenighde Nederlantsche Geoctroyeerde Oostindische Compagnie. 4t0 1646. s. I. vol. I. Nr. 8. (Steven van der Hagen’s Reise p. 30.) 3) 1602. (Dodaarsen oder u West-Zanen (Willem van). Derde voornaemste Zee- getogt (der verbondene vrye Nederlanderen) na de Oost-Indien, gedaan met de Achinsche en Moluksche Vloten, onder de Ammiralen Jacob Heemskerk en Wolfert Harmansz. In den Jare 1601, 1602, 1603. Getrocken uyt de naarstige aanteeke- ningen van Willem van West-Zanen, Schipper op de Bruin-Vis, en met eenige noo- dige byvoegselen vermeerdert door H. Soete-Boom. 4to. Amst. 1648. p. 21. 4) 1606. (Dodaersen oder Dronten) Matelief (Cornelius). Begin ende Voortgangh van „de Ver. Nederl. Geoct. Oostind. Compagnie vol. II. p. 5. (Franz.) Recueil des Voiages qui ont servi à l'établissement et an progrès de la Compagnie des Indes Orientales, formée dans les Provinces Unies des Pais-bas 5 Vol. 120. Amsterdam 1702—1706. vol, 3. p. 214. E | ‘ 5) 1607. pati Hagen (Stephen van det KH ende Voortgangh der Vereen, ‚Nederl. Geoetr. Oostind. Comp. Vol. II. p. 88. (Franz.) Recueil des Voiages de la Comp. des Indes Orient. v. 3. p. 195, 199. Prévost. Hist. gén. des Voyages. Vol. V. p. 246. Van Soldts Voyage. 6) 1611. (Totersten) Verhuffen (P. W.). Eylfter Schiffart, ander Theil, oder kurzer Ver- folg und Continuirung der Reyse so von den Holl- und Seeländern in die Ost- 1 mit neun grossen und vier kleinen Schiffen vom 1607 biss in dass 1612 verrichtet worden. L. Hulsius. 4to. Franckfurt 1613. 7) 1617. a eine Abbildung ohne Namen) Broecke (Pieter van den). XXVinarige Reysebe- schryving naer Africa en Oost-Indien, 8vo. Lewarden 17 71. Begin ende Voortgangh ee Nederl. Geoctr. Oostind. Comp. Vol. IL Nr. XVI. p. 102. pl. 7. The- venot Relations de divers Voyages curieux, vol. I. Voyage de Bontekoe- pl. p. 5. 8) 1627. odo) Herbert (Sir Thomas). Relation of some yeares’ Travaile, begunne Anno 1626, into Afrique and the greater Asia, especially the territories of the Per- sian Monarchie, and some parts of the Orientall Indies and Îles adjacent. fol. London 1634. p. 211. — 2te Ausg. Some yeares’ Travels. into. divers parts of Asia ‘and Afrique, describing especially the two famous empires, the Persian and Great Mogull. Revised and enlarged by the Author. fol. London 1638. p. 347. — ‚öte Ausg. Some years Travels into divers parts of Africa and Asia the Great. fol. London 1677. p.. 382. Zu Leopoldina VI. N° 5,6. Si Re Le GE Didunenlus strisirostris Peale. Fe N 2 Të ee Didus ineptus L. Deckt J Brauns dorf Dresden i p 55 9) 1638. (Oiseau de Nazaret) Cauche (François). Relation du Voyage de F. Cauche in Relations véritables et curieuses de l'Isle de Madagascar. 4to. Paris 1651. n 10) 1681. (Dodo) Harry (Benj.). A coppey of Mr. Benj. Harry’s Journall when he was cheif mate of the Shippe Berkley Castle, Capt. Wm. Talbot then commander, on a voyage to the Coste and Bay, 1679, which voyage they wintered at the Maurrisshes. Brit. Mus. Addit. MSS. 3668. 11. D. Diese Reisenden geben dem Vogel verschiedene Namen, Walckvogel!), Dodaars )), Dronte 3), Dodo 4), Oiseau de Nazaret 5) und ‘beschreiben ihn nicht ganz gleichmässig, was um so weniger auffallen kann, da kein Naturforscher darunter war, die Beschreibungen zum Theil aus dem Gedächtnisse gemacht und manche Tagebücher später von BEN, veröffentlicht waron, die sich Zusätze erlaubten. Alle stimmen darin überein, dass es ein plumper Vogel, grösser als ein Schwan oder ein Truthahn sei (wenige seien leichter als 50 Pfund, Herbert), der wegen seiner verküm- merten Flügel nicht fliegen könne. Statt ‘des Schwanzes habe er wenige gekräuselte Federn. Der Kopf sei gross, der Schnabel hackig gekrümmt, das Gesicht nackt, auf dem Kopfe aber habe er ein kapuzenartiges Federkleid. Die Füsse vierzehig, die Beine kräftig und kurz (Cauche giebt nur drei Zehen und längere Beine an, wahrscheinlich in Verwechselung mit dem ; À 1) Neck: Walckvogel; Clusius und Olearius: Walgh-vogel; Heemskerk: Wallichvogel, nach der E Eigenschaft des Fleisches. 2) West-Zanen: Dodaars; Matelief, Hagen und viele andere Dodaers; Verhuffen Toterst ist die niederdeutsche Matrosen - on: der Neck’schen 55 ont le cul rond. — Die Strick- land’sche Erklärung p. 16 von Dodoor ist schwerlich richtig ) Wer diesen Namen, dessen Bedeutung man Ge kennt, zuerst gebraucht habe, ist schwer zu bestimm men; anschein end West-Zanen, dessen Aufenthalt auf Mauritius ins Jahr 1602 fällt. Aber Strickland macht mit Recht darauf aufmerksam, dass diese Reise erst 1648 von Soeteboom herausgegeben wurde, der sich „eenige noodige byvoegselen“ erlaubte. Die Beschreibung des Vogels nahm er fast wörtlich aus Matelief und erzählt von den eingeführten Thieren, die auch erst 1606 bei Matelief’s Besuch dort. ausgesetzt wurden. Eine Verwandtschaft mit Drohne, wie ‘Strickland (1. c.) meint, hat der Name schwerlich. 4) Dodo (Herbert), Dudu (Bechstein), Dodar (Tradescants Catalog), allgemein als Corrumpi- des Namens Dodaers anerkannt, obgleich Herbert, der ihn einführte, das Wort von dem Portugie- Sachen doudo, einfältig, ableitet. Es wird auch bemerkt, dass Hyde: Histor. Religionis veterum Per- arum. Oxon. 1700 p. 312 den Namen mit der Mutter des Zoroaster, die Dodo hiess, in Verbindung bringt. 5) Dieser von Cauche der Mauritius schen Dronte gegebene Name, angeblich eine Ver- end mit Oiseau de nausée, der Uebersetzung des holländischen Walghvogels, hat zu erheblicher rwirrung Anlass gegeben, indem man ER da Cauche ihm nur drei Zehen giebt, eine per Toge species, mc Didus nazarenus, gemacht hat, die seit Gmelin bis zum heutigen Tage in den “schen Handbüchern zu finden ist. Man muss aber beachten, dass auf den älteren Ster eine ea oder Sandbank dieses Namens nordöstlich von den se Inseln angenommen wird, die auch Strickland auf der sein Werk begleitenden Karte (p. 6) verzeichnet — cf. Dr. Hamel: der heks: die Einsiedler und der erdichtete Nazarvogel. Bulletin 3a -math. Acad. St. Petersburg. Vol. VIL Nr. 5. 6. — Diese Verwirrung ist noch dadurch vermehrt, dass Bartlett eine angeblich von dem Solitair schiedene grössere Art der Drontenfamilie, deren Knochen er von Rodriguez empfangen hatte, mit diesem Namen belegte (Proceed. Zool. Soc. 1851. p. 280). Allein A. Newton, der anfangs diese As cht theilte (Proceed. Zool. Soc. 1865 p. 199) widerruft pris nach Untersuchung weiterer umfangreicherer Sendungen, als irrig. Proceed. Zool. Soc. Leg p. 7 ` 9 ar. Casuar). Das Federkleid dunig, grau von Farbe mit verschiedenen Nüancen, namentlich an der Brust; die Flügel und der sogenannte Schwanz werden von Neck und Cauche als dunkler grau oder schwarz, aber von Verhuffen und von Bontius als gelblich bezeichnet. Auf den später zu besprechenden Oelbildern sind sie wohl immer gelblich bis zum Gelbbräunlichen. — m Magen fünde man einen oder mehrere Steine. Der Vogel sei meist sehr fett, das Fleisch aber zähe und bald widerlich; die Brust und der Magen das Beste. Von der Lebensart erfahren wir wenig; er soll nach Verhuffen mit dem grossen krummen Schnabel „gewaltig hart“ zubeissen; nach Cauche wie eine junge Gans schreien; in ein Nest von Grashalmen nur ein Ei, so gross wie das des Pelikans legen!) und einen Stein von der Grösse eines Hühnereies dabei, während Hyde (l. c.), der den Vogel nur aus dem später zu erwähnenden Tradescant'schen Museum und aus Beschreibungen kannte, ihn zahl- reiche Eier legen lässt. Es konnte nicht ausbleiben , dass so zahlreiche Angaben von Reisenden die Aufmerk- samkeit der heimischen Niro auf sich zogen. Schon der Neck’sche Bericht wurde von Clusius benutzt (Exoticorum libri X. fol. Raphelingii 1605 p. 99), der ihn als Gallinaceus gallus peregrinus bezeichnet und eine rohe Abbildung giebt, und Nieremberg (Histor. Naturae maxime peregrinae libris XVI. distincta. Antwerpiae 1635 p. 231), dem inzwischen mehrere Quellen zu Gebote standen, nennt ihn Cygnus cucullatus. Diese Namen haben sich lange erhalten und sind wechselnd gebraucht worden. Auch dass Moehring (Avium genera, Bremae 1752 p. 58) ein eigenes Genus unter dem Namen Raphus daraus bildete, wurde wenig beachtet ?). Linné führt die Dronte 1758 in der 10. Ausgabe seines Systema naturae als Struthio cucul- latus auf und gab ibm endlich 1767 in der 12. Ausgabe den seitdem bleibenden Namen Didus ineptus. Glücklicherweise waren indess auch bessere Beweise für die Existenz der Dronte nach Europa gelangt, als jene Erzählungen der Reisenden, und sie lagen theilweise schon den ersten Naturforschern vor, die ‘sich mit diesem Vogel beschäftigten. r erste derartige Gegenstand, von dem uns gemeldet wird, ist zwar von geringer Bedeutung, aber er charakterisirt die Zeit. Clusius nämlich (l. c. p. 99) sah bei Christian Porretus zwei Steine aus dem Magen der Dronte und liess einen abbilden; er bekämpft dabei die von den Seefahrern im Vergleich mit dem damals hochgeschätzten Bezoar angenommene Meinung, sie seien im Magen gebildet und behauptet, sie seien verschluckt. Wichtiger ist, dass derselbe auch bei Peter Pawius einen Fuss dieses Vogels sah und ihn genau beschreibt. Was aus diesen Gegenständen geworden ist, weiss man nicht. Robert Hubert alias Forges. zählt gleichfalls einen Fuss der Dronte in dem Verzeich- niss seiner Sammlung auf, von dem zwei Ausgaben bekannt sind, die erste ohne Jahreszahl, die zweite vom Jahre 16655). Derselbe befindet sich jetzt im britischen Museum zu London. 1) Aehnliches erzählt Leguat (Voyages et Avantures de Francois Legnat. cé 12m, Lond. 1708. ed. 2. 1720.) vom Solitaire, Pezophaps solitaria Strkl. ) Nur Brisson folgte ihm. 3) A Catalogue of many natural rarities with great industry, cost and thirty ‘years travel in foraign Countries collected by Robert Hubert alias Forges, Gent. and sworn servant to his Mayesty. And daily to be seen at the e e called the Music House near the West end of St. Paul’s Church. London 1665. 12m. p. 1 57 Olearius verzeichnet in seiner Gottorfischen Kunstkammer (Schleswig 1666 und 1674), die grösstentheils in Holland angekauft war, den Kopf einer Dronte und giebt eine Copie dieses Theiles nach Clusius, auf den er sich bezieht. Derselbe ist seitdem skeletirt worden und wird. als Schädel in dem zoologischen Museum zu Kopenhagen aufbewahrt. Später ist noch im naturhistorischen Museum zu Prag ein Theil eines Drontenschädels aufgefunden worden. 1 | Aber nicht blos einzelne Theile, sondern auch lebende Vögel wurden in jenen Jahren nach Europa gebracht. Dies wissen wir nicht nur etwa blos durch die allgemeine Angabe, dass Dronten von Mauritius verschifft seien (im Gegentheil, eine solche aus De Bry’s India orientalis 1601 P. IV. p. 105 ist gewiss unrichtig, indem sie sich auf den Casuar be- zieht, der 1597 lebend nach Holland gebracht wurde), sondern aus den Beschreibungen der- jenigen, die sie gesehen haben, den davon gemachten Bildern und den zum Theile noch er- haltenen Ueberresten. Die erste lebende Dronte, von der wir derartige Nachrichten haben, lee: wie sich mit ziemlicher Sicherheit nachweisen lisst, entweder im Herbste 1625 oder im Frihjahr 1626 nach Holland und war der Gegenstaud der zahlreichen Bilder Savery’s. Die Sache ist interes- sant genug, um etwas linger dabei zu verweilen, zumal da noch nicht alle Mittel, die näheren Aufschluss geben konnten, genügend benutzt und die gewonnenen Ergebnisse nirgends voll- stindig zusammengestellt sind. Seit langer Zeit war ein lebensgrosses Oelgemälde der Dronte bekannt, von dem die meisten der späteren Abbildungen entnommen worden sind und das sich im britischen Museum efindet. Dies Bild wurde von dem berühmten Thiermaler George Edwards dorthin geschenkt. Es hatte früher dem Sir H. Sloane gehört, von welchem, so wie von Dr. Mortimer, Edwards erfahren hatte, dass es in Holland nach einem lebenden Vogel gemacht sei. 2) Das Bild trägt keinen Namen. Es ist mit der grössten Sorgfalt gemalt. Die Dronte steht auf einer geringen Erhöhung von einem me Wasser umgeben und umringt von Araras, Reihern, Enten, Amphibien und Insekten. Als Professor Owen im Sommer 1838 im Haag war, fand er in der dortigen Bilder- galerie ein Oelbild von Roelandt Savery, das Paradies darstellend, auf welchem unter den ver- schiedenen Thieren auch die Dronte sehr sorgfältig und derartig abgebildet ist, dass Owen an das Bild des britischen Museums erinnert wurde un schloss, des miisse nach Studien nach dem lebenden Thiere ausgeführt sein. (Penny Cyclopaedia vol. XXIII p. 143. 1842.) Roelandt Savery, geb. zu Courtray 1576, gest. 1639, war also 22 Jahr alt, als die Hol- länder unter Neck zuerst nach Mauritius kamen. Er war ein ausgezeichneter Thiermaler, der sich namentlich in drei Darstellungen gefiel, die er mannigfach wiederholte: das Paradies, die Arche Noahs mit den einziehenden oder ausgehenden Thieren und Orpheus, der die Thiere zähmt und an- lockt. Aus diesen Bildern zeigt sich, dass er die Thiere sorgfältig nach der Natur abbildete (so findet sich z. B. der 1597 lebend nach Holland gebrachte Casuar sehr oft vortrefflich ab- 1) eee of nat. hist. 1850. ser. 2. vol. VI. p. 290. — Jardine Contributions to Ornitho- . logie. ig: P. face erzählt dies selbst in: Gleanings of Natural Historr etc. 3 Vols. 4. London 1755 ‘bis 1764, 11 294. 9* ' 58 » gebildet, während er den Strauss wohl kaum lebend gesehen hat). Man kann denken, welches Interesse für diesen Mann die neu aufgefundene merkwürdige Dronte haben musste und wie gut er dieselbe für seine Bilder zu verwerthen vermochte. ì Durch diese Entdeckung Owen's wurde die Aufmerksamkeit auf die R. Savery’schen Bilder gelenkt und um so mehr, als ein im Jahre 1813 von W. H. Darly Esq. dem Ashmolean Museum in Oxford geschenktes überlebensgrosses Bild der Dronte im Jahre 1651 von John Savery, dem Neffen und Schüler des Roelandt, anscheinend nach denselben Studien ausgeführt ist. Bald ergaben sich auch neue Aufschlüsse, Broderip wurde im Jahre 1842 auf ein Oelbild R. Savery’s aufmerksam gemacht und kaufte es an, in welchem die Dronte in einer höchst eigenthümlichen Stellung, auf einem Beine stehend und an dem andern ER Fusse nagend, dargestellt ist, so dass man dieselbe von hinten sieht. (Transact. Zool. Soc. Vol. IV. p. 183.) Strickland entdeckte im Jahre en auf einem von R. Savery 1626 gemalten, das Paradies vorstellenden Bilde der Berliner Galerie eine gleich vortreffliche ARE der Dronte (Strickland und Melville The dodo etc. p. 30). . J. J. Tschudi fand 1848 im Belvedere zu Wien auf einem im Jahre 1628 ge- malten, die Mythe des Orpheus darstellenden Bilde desselben Malers gleichfalls die Dronte mit ähnlicher Sorgfalt und Naturtreue dargestellt (Strickland J. c. ) und neuerdings hat Pfarrer Jaeckel die Copie einer Dronte (mit einem wohl nicht dazu gehürigen Anhange des sogen. Schwanzes) verôffentlicht, die er auf einem den gleichen Gegenstand darstellenden Bilde des R. Savery in der Gräflich Schönborn'schen Galerie zu Pommersfelden fand und wo der Vogel im Wasser steht. (Der zoolgische Garten 9. Jahrgang, Frankfurt a. M. 1868. 8. p. 35—37.) Es sind demnach bis jetzt sechs Bilder bekannt, die den Namen Savery tragen, und es wird nicht unwahrscheinlich, dass auch das am längsten bekannte Bild des britischen Museums auf denselben Ursprung zurück zu führen sei. Fs muss indess bemerkt werden, dass, wie es scheint, R. Savery nicht der einzige Maler war, der von der lebenden Dronte in Holland Vortheil: zog. Es befindet sich ein 1627 gemaltes Oelbild Jean Goeimare’s und Jean David de Heem’s im Besitze des Herzogs von Northumberland zu Sion-house, auf welchem die Dronte im Ganzen naturgetreu und in einer von allen bekannten Darstellungen der Saverys abweichenden Stellung abgebildet ist. 2) (Broderip Transact. Zool. Soc. Vol. IV. p. 197.) Diese Bilder riefen eine Reform in den die naturhistorischen Bücher begleitenden Ab- bildungen der Dronte hervor, die bisher nur Caricaturen waren. Das erste gute Drontenbild befindet sich in Piso’s Ausgabe von J. Bontii Historiae naturalis et medicae Indiae orien- talis libri sex 3) und sie ist später vielfach copirt worden. Der Vogel ist dem Bilde des briti- schen Museums am ähnlichsten, doch stimmt er nicht ganz damit. Noch eine andere Bemerkung sei vergönnt. Die Reisenden haben uns über die Nah- rung der Dronte keinerlei Aufschluss gegeben. — Schon auf einer carikirten Abbildung, die 1) cf. auch Dr. L. J. Fitzinger in Wiegmanns Archiv für Naturgschichte. 1848, p. 79. 2) Jedoch ist die Nasenöffnung zu hoch gestellt. 3) Guilielmi Pisonis Medici Amstelaedamensis de Indiae utriusque re naturali et medica libri quatuordecim. Amstelaedami 1658. fol. lib. V. cp. 17 p. 70. 8 Dez Ga PER sich, wie es scheint, zuerst in der ohne Jahreszahl von Gillis Joosten Zaagmann zu Amsterdam in 4to, herausgegebenen Reise Bontekoe's 1), der die Dronte mit dem Solitair von Bourbon ver- wechselte, befindet, die aber schärfer in den von Abraham Wolfgangh zu Amsterdam 1662 herausgegebenen C. Plinii Secundi Des wijdt-vermaerden Natuurkondigers vijf Boecken etc. (cf. Broderip Transact. Zool. Soc. Vol. IV. p. 183) reproducirt ist, steht die Dronte, als wolle sie zu ihren Füssen liegende Seethiere (Seestern und Schnecke) verzehren. Auf dem im Wiener Belvedere befindlichen Gemälde R. Savery’s steht sie zwischen Casuar und Storch am Wasser und sieht scharf auf einen sich an der Oberfliche desselben schlängelnden Aal. In der neuer- dings von Pfarrer Jaeckel publicirten Abbildung desselben Malers steht sie im Wasser und wiederum befindet sich in demselben ein (in der Copie nicht erkennbarer) Aal. Aus diesen wiederholten Darstellungen müssen wir schliessen, dass wenigstens jene Maler die Ansicht ge- habt haben, die Dronte nähre sich von animalischer Kost, und zu dieser Ansicht neigt sich auch Owen’s neueste anatomische Untersuchung. (cf. unten p. 66.) Von den aufgezählten Drontenbildern fallen die mit einer Jahreszahl bezeichneten in die Jahre 1626, 27 und 28. Es bleibt übrig, nachzuweisen, dass das Object, nach denen die Bilder gezeichnet sind, nicht schon früher den Malern bekannt wurde. Die Bilder Roelandt Savery’s sind sehr zerstreut (er lebte an verschiedenen Orten, z. B. eine längere Zeit in Prag). — Auch die Dresdner Bildergalerie hat eine Anzahl (8) Bilder dieses Meisters. Darunter sind zwei, in welche der Maler gewiss die Dronte gesetzt haben würde, wenn er sie schon gekannt hätte. Das eine, Nr. 815 des Catalogs, „die Arche Noah’s mit allen Arten von Thieren‘ bezeichnet, ist im Jahre 1620 gemalt. In der Mitte auf einer Höhe steht die Arche, darum unzählige Thiere stets paarweise dargestellt, selbst Fische, Krebse und Mu- scheln. — Unter den Vögeln finden sich Strausse, Casuare, verschiedene Kraniche, Reiher, Störche, Pelekane, Gänse, Enten, Kalkuten, Pfauen, Papageien etc., aber keine Dronte. Noch interessanter ist das Bild Nr. 817, im Cataloge als eine Landschaft mit vielen Thieren bezeichnet. Diese Bezeichnung ist insofern unrichtig, als die Arche übersehen ist, die auch hier, wenngleich kleiner und in grösserer Ferne auf einer Höhe gelegen, den Mittelpunkt des Bildes macht. Das Bild stellt eine Waldgegend dar, die von beiden Seiten gegen die Mitte zu einem Teiche oder Bache abfällt. Auf dem Bilde sind so ziemlich dieselben Thiere, wie auf dem vorigen dargestellt (nur nicht die Seethiere), aber anders gruppirt, von Vögeln wiederum Strausse, Casuare, Kraniche, Reiher, Störche, Pelekane u. s. w., aber auch hier keine Dronte. Es ist auch nicht als ein Seitenstück zu dem vorigen Bilde zu betrachten, etwa jenes den Eingang und dieses den Ausgang aus der Arche darstellend; denn es ist kleiner, jenes bei gleicher Höhe 4‘ 1014“, dieses 3‘ 6‘ breit. — Dieses Bild ist im Jahre 1625 gemalt und es lässt sich wohl mit einiger Sicherheit annehmen, dass, wenn R. Savery bereits bei der Anfertigung desselben die Dronte genauer gekannt hätte, er sie darauf ver- setzt haben würde und es lässt sich darnach das Ankommen der lebenden Dronte nach Hol- land auf Ende 1625 oder Anfang des Jahres 1626 feststellen. 1) Journael van de acht-jarige Reyse van Willem Ysbrantsz Bontekoe van Hoorn, gedaen nae Oostindien. cf. Strickland and Melville. The dodo etc. p. 63. Die Kupferstiche nach Savery’schen Gemälden und auch einzelne Handzeichnungen der hiesigen Sammlungen geben über die Dronte keinen weiteren Aufschluss. !) Es ist indess nicht unwahrscheinlich, dass sich noch weitere Aufschlüsse über Savery- sche Drontenbilder ergeben werden. Dr. G. K. Nagler führt in seinem Künstlerlexikon ein Orpheusbild in der. Galerie des Herzogs Marlborough zu Blenheim und ein das Paradies dar- stellendes Bild in der Galerie Schleisheim auf, die, so weit bekannt, noch nicht untersucht sind. Nach demselben Autor müsste es auch noch ein oder zwei das Paradies darstellende Bilder zu Pommersfelden geben. Die zweite Dronte, von der wir wissen, dass sie lebend nach Europa gebracht wurde, kam nach England und wurde in London um das Jahr 1638 öffentlich gezeigt. In einem Manuscripte des britischen Museums (Sloane MSS. 1849. 5, p. 9) erzählt Sir Hamon Lestrange: About 1638, as I walked London streets, I saw the picture of a strange fowle hong gat upon $ cloth... and myselfe with one or two more then in company went in to see it. It was kept in a chamber, and was a great fowle somewhat bigger than the largest Turky Cock, and so legged and footed, but stouter and thicker and of a more erect shape, coloured before like the breast of a young cock fesan, and on the back of dunn or deare coulour. The keeper called it a Dodo, and in the ende of a chymney in the chamber there lay a heape of large pebble stones, whereof hee gave it many in our sight, some as bigg as nut- megs, and the keeper told us shee eats them (conducing to digestion), and though I remember not how farr thee keeper was questioned therein, yet I am confident that afterwards shee cast them all againe. — (Sir Thomas Brown’s Works ed. by Wilkin 4 vol. Lond. 1836. 8vo vol. I. p- 369; vol. II. p. 173. Strickland and Melville. The dodo etc. p. 22.) Aller Wahrscheinlichkeit nach war es diese Dronte, welche ausgestopft in das Trades- cantsche Museum kam, wo unter Anderen Willughby sie sah, wie er in seiner Ornithologia 1667 p. 107 (Uebersetzung von Ray 1678 p. 153) erzählt und die später in das Ashmolean Museum zu Oxford gelangte 2) 3). Während sich aber in Europa -Naturforscher und Maler mit der Dronte lebhaft be- schäftigten, wurde sie in Mauritius vernichtet. — Es ist schon oben bemerkt, dass das letzte bekannt gewordene Zeugniss über die Existenz der Dronte aus dem Jahre 1681 von Benj. Harry stammt. Als Leguat im Jahre 1693 Mauritius besuchte, sah er keine Dronte mehr 1) Dagegen hat Tegetmeyer in der Sitzung der Londoner zool. Gesellschaft vom 10. April 1866 eine angebliche Studie vorgelegt, in welcher die Farbe des Vogels fast weiss dargestellt ist (Proceed. Zool. Soc. 1866 p. 201). Nach einer Notiz von Prof. Newton (Proc, Zool. Soc. 1867. p. 179) stellt dies Bild aber nicht die Dronte, sondern den drontenartigen Vogel der Insel Bourbon (also is bor- + bonica Bp. Consp. II. 2.) dar. 2) ef. J. S. Duncan: A summary review of the authorities on which naturalists are justified in believing that de Dodo, Didus ineptus L., was a bird fen in the Isle of France, or neighbouring islands, until à recent Dee: Zoolog. Aeppel vol. IH. p. 554. 3) Strickland ist später mit einem — e geworden, welches vermuthen lässt. dass schon vor der Tradescant’schen eine andere Dronte nach Oxford gel pe: ef. Sir W. Jardine son tributions to Ornithologie 1850. p. 124. 61 (während er auf Rodriguez den Solitär noch fand) 1). Sie war entweder schon vernichtet oder doch sehr selten geworden, wahrscheinlich mit Hülfe der eingeführten Hunde, Katzen und ver- wilderten Schweine, die schon WestZanen oder sein Herausgeber, Matelief und Harry erwähnen und die wenigstens den Jungen gefährlich wurden. Auch hat kein späterer Besucher der Insel, unter denen langjährige Einwohner und auch Naturforscher waren, die eigends deshalb Un- tersuchungen anstellten, die Dronte dort angetroffen 9. Wohl in Folge dieser Ausrottung nahm auch in Europa das Interesse an dem merk- vies Vogel allmählig ab, und erstarb dermaassen, dass der Vicekanzler der Universität Oxford und die anderen Curatoren am 8. Januar 1755 beschlossen, das einzige ausgestopfte Exemplar einer Dronte im Ashmolean Museum, das durch Alter und Vernachlässigung sehr unscheinbar mochte geworden sein, zu vernichten. Glücklicherweise wurde dieser Befehl nicht ganz ausgeführt. Der Kopf und ein Bein wurden erhalten und bilden noch gegenwärtig einen Schatz jener Universität. Man fuhr zwar fort, den Vogel in den zoologischen Handbüchern aufzuführen; Blumenbach, der auf seiner Reise nach England das Bild des britischen Museums gesehen hatte, publieirte 1790 eine Abhandlung darüber und nahm später eine Copie unter seine Abbildungen naturhistorischer Gegenstände auf*); aber die Frage nach der Stellung des Vogels im System blieb unerörtert. Clusius, Nierenberg, Moehring und Linné hatten den Vogel benannt und classificirt, ohne eine Untersuchung seiner Organisation anzustellen. Erst als nach den grossartigen Ergebnissen der Cuvier’schen Untersuchungen über die untergegangenen Säuge- thiere auch die vernichteten Vögel beachtet wurden, erwachte diese Frage. Vigors (Linnean Transactions Vol. XIV. p. 484) scheint der erste gewesen zu sein, der sich damit beschäftigte. Er wies der Dronte ihre Stellung zwischen den Laufvögeln und dem genus Crax an. Blainville ging weiter. Gi der französischen Akademie den 30. Aug. 1830 vor- gelesenen Abhandlung ordnete er die Dronte zu den Geiern. Er kam später, nachdem er sich 1834 einen Gypsabguss des Oxforder, damals noch allein bekannten Kopfes verschafft hatte, auf diesen Gegenstand zurück, legte denselben in einer Sitzung der Akademie vor und er- 1) Leguat (Franc.) Voyages nouveaux et avantures en deux isles desertes des Indes orien- tales etc. II. Vols. 12°, London 1708. 2. ed. Londres 1711. 3. ed. Londres 1720. Englisch: London 1708. Deutsch: Franckfurt u. Leipzig ds 80. 2) Strickland führt folgende Zeugen auf: Grant (für die Zeit von 1740—60) ef. Charles Grant RT of Mauritius, London 1801. Ars p. 14445. Morel Observations sur la physique 1777 Vol. XII. de St. Vincent Voyage = les a. principales fi des Mers d'Afrique Vol. U. p. 306. «De Blainville Nouv, Annales Mus. Vol. I . 1835, J. V. Thompson in Loudons Mag, Nat. oo ser. 1. Vol, II. p. 443. Telfair Zool. Journ. Vol. UI. p. 566, 3) Bgry zur Naturgeschichte Vol. I. p. 24. Abbildungen naturhistorischer Gegenstände (1796—1801) pl. 3 ~ 62 zte seine frühere Mittheilung!). Diese Ansicht blieb nicht ohne Nachfolger, aber sie ver- mochte sich keine allgemeine Anerkennung zu verschaffen ?). J. E. Gray glaubte, die Dronte sei ein Kunstprodukt, bei dem der Kopf von einem Geier und die Füsse von einem Hühnervogel entnommen seien; aber er vermochte die beiden Vôgel, die diese Theile ear hitten, nicht nachzuweisen. (Penny Cyclopaedia vol. IX. p. 56.) Als auf die Nachfrage König Christians VIII., der von mir auf die Aufzihlung eines Drontenkopfes. durch Olearius und darauf aufmerksam gemacht war, dass die Gottorfische Kunst- kammer nach Copenhagen gebracht sei, der Kopf dort aufgefunden oder doch mit Sicherheit erkannt war, beschiftigte sich J. Reinhardt mit demselben und kam zu dem Resultate, dass der Vogel zu den Tauben zu stellen sei 3), Die von Lehmann‘) besorgten und an andere Sammlungen übersandten Gypsabgüsse desselben Kopfes veranlassten die Arbeiten von Hamel5) und Brandt®). Der letztere kam zu dem Schlusse, dass die Dronte sich an die Regenpfeifer reihe. Selbst das epochemachende Werk Strickland’s und Melville's, das die vollständigste Zusammenstellung und die sorgsamste Benutzung alles bis dahin bekannt gewordenen Materials über die Dronte enthält und welches sich der Reinhardt’schen Ansicht anschliesst, und nament- lich den gleichfalls dem Aussterben nahen Didunculus strigirostris Peale (Gnathodon strigir, 1) H. D. de Blainville Mémoire DI le aridi autrement Dronte, in den 1 Annales du Muséum d'Histoire naturelle. Vol. IV. p 4. 1835. Gould scheint schon vor pis E, = Blainville’schen Abhandlung, vielleicht durch die Referate darüber, aufmerksam gemacht, zum gleichen Ergebnisse gekommen zu sein (Blainville 1. c. 4). La Fresnaye adoptirte sie in seiner Nouvelle Classification des Oiseaux de Proie, ou Rapaces. Revue Zoologique 1839, p. 143. Desgleichen Broderip. Penny Cyclopaedia Vol. IX. p. 47. Ueber die Owen’sche Ansicht cf. unten p. 63. 8) Frorieps Notizen 1841. Nr. 364. — Noeiere Oplysning om det i Kiöbenhavn fundne Dronte- hoved in H. Kröyer’s Naturhistorisk Tidskrift Vol. IV. p. 71. 1842. — Forhandl. Scandinav. Naturf. Mode i Kjoebenhavn 1847. p. 948. — Sundevall, Arsberättelse om Framstegen i vertebrerade Djurens Naturalhistoria og Ethnographien 1845—50. p. 254. — Owen, Transact. Zool. Soc. Vol. VI. p. 49. 1867. 4) Ein Nachtrag über den Didus ineptus. Kop. 1843. 8 vo. — Nova Acta Acad. Leop. Car. Vol. XXI. p. 1. 5) J. Hamel: Ueber Dinornis und Didus, zwei ausgestorbene Vogelgattungen; Bulletin 8485 la Classe physico-mathématique de Acad. Imp. des sciences de St. Petersbourg. Vol. IV. p. 49. Sur un Crane de Dodo au Musée de . ibid. Vol. V. p. 314. 1846. — Institut Nr. 709 p. pr — — Edinb. New Phil. Journ. Vol. 43. p. — Tradescant der Aeltere, 1618 in Russland. St. Peters- burg 1847. 4t° p. 169. — Recueil des = Li la Séance publique de PAcad. Imp. de St. Petersbg. — Der Dodo, die Einsiedler und der erdichtete Nazarvogel, St. Petersburg 1848. 8"°. — Bulletin de la > phys. math. de PAcad. des sciences de St. Petersbourg. Vol. VII. Nr. 5, 6. 6) J. F. Brandt: Untersuchungen über die Verwandtschaften, die systematische eme Sen geographische Verbreitung und die Vertilgung des Dodo, nebst Bemerkungen n über die im Dodo oder auf den Nachbarinseln desselben früher vorhandenen grossen Wadvögel. Bulletin de Ta Classe phys. math. de PAcad. Imp. de St. Petersbourg. Vol. VII. p. 38. 1848. 63 Jard.) als den zunächst stehenden Vogel aufstellt, konnte keine vollständige Uebereinstimmung hervorrufen 1). Am deutlichsten geht das aus der Stellung Owen’s zu dieser Frage hervor, dem gleich- falls das bisherige Material zu Gebote stand und dessen Urtheilsfähigkeit Niemand in Zweifel ziehen wird. In einer im Jahre 1845 gedruckten Abhandlung erklärte derselbe die Dronte für eine ausnehmend abweichende Form der Raubvögel?) und bezog sich dabei auf Blain- ville und Broderip. Im Jahre 1848, nachdem er mit dem Vortrage Strickland’s in der British Association bekannt geworden, aber dessen Werk über die Dronte noch nicht erschienen war, wunderte er sich nicht, wenn auch aus anderen Vögelordnungen einzelne abirrende. Formen durch niedrige Entwickelung und eigenthümliche Veränderung der Flügel unflügge geblieben seien, aber erwartet erst weitere Beleuchtung in dem verheissenen Werke. (Transact. Zool. Soc. Vol. III. p. 373.) Nachdem aber dieses erschienen, stellt er 1862 in den Jermyn Street lectures die Dronte zwischen Apteryx und Strauss zu der Ordnung der Laufvögel, (W. K. Parker on the osteology of Pterocles Syrrhaptes and Tinamus Proc. Zool. Soc. 1862 p. 255) und diese Stellung behält er auch in dem 1866 erschienenen zweiten Bande seiner Anatomy of Verte- brates (p. 12) bei, erklärte aber zugleich die Laufvögel (denen er p. 13 allen ein Sternum ohne Kamm zuschreibt) für eine unnatürliche Ordnung, von denen die Struthioniden zu den Trappen, die dronteartigen zu den Tauben, Apteryx Dinornis und Palapteryx zu den Hüh- nern und Notornis zu den Sumpfhühnern die grösste Verwandtschaft zeigen. Es waren demnach weitere Hülfsmittel zur Kenntniss der Dronte erforderlich und diese wurden nun seit dem Jahre 1865 3) durch den Schullehrer George Clark zu Mahébourg auf der Insel Mauritius geliefert. Drei (englische) Meilen von Mahébourg findet sich am Meeresufer eine nicht eben tiefe noch steile Schlucht, die indess in ziemlich. bedeutendem Um- fange das umliegende Land abwässert. Dies Wasser ergiesst sich aber nicht unmittelbar in das Meer, sondern es bildet eine Art Morast, La mare aux Songes genannt, welcher durch ein. erhöhtes Sandufer vom Meere getrennt wird. In dieser Mare aux.Songes hat sich seit undenklichen Zeiten ein Alluvialniederschlag gebildet, der je nach der Tiefe des darunter liegenden festen Basaltbodens von 3—12 Fuss mächtig ist. Der Besitzer des Gutes Plaisance, zu dem die Mare aux Songes gehört, beschloss im Jahre 1865 diesen Niederschlag als Dünger zu gebrauchen und begann ihn auszugraben. In einer Tiefe von 3-—4 Fuss wurden dabei manche Knochen, zumal von Schildkröten, gefunden. Hiervon hörte der Schullehrer Clark, der seit fast 30 Jahren auf Mauritius sich stets eifrig mit Naturgeschichte beschäftigt hat und es erweckte in ihm die Hoffnung, dass sich hier auch Drontenknochen finden würden. Er bewog die Arbeiter, die Knochen zu sammeln 1) Strickland gab die erste Mittheilung über seine Untersuchungen und deren Ergebniss in der British Assoeiation zu Oxford im Juny 1847. Reports of the Britisch Assoeiation for 1847 Sections p. 79. — Athenaeum 1847 p. 747, 769. s 2) Transact. Zool. Soc. Vol. III. p. 331. 8) Schon im Jahre 1860 hatte Mr. A. Newton der Zool. soc. angekündigt, dass von Dr. Ayres werden i Zool. Soc. IL. Dec. 1860. — Auch die Clark’schen Knochen kündigte Newton an. ibid. 1865 p. 732. 0 64 und hatte bald die Freude, hundert Drontenknochen nach London übersenden zu können, die in den Besitz des britischen Museums gelangten. Diese hundert Knochen oder Knochenstücke bilden zwar kein vollständiges Skelet und noch weniger das desselben Individuums, aber sie haben Prof. Owen befähigt, die Abbildung eines Drontenskelets, innerhalb des Umrisses des Bildes des britischen Museums, in Lebens- grösse zu geben, das, auf ½ reducirt, diesem Berichte angehängt ist (Fig. 1). Daneben stellt Owen in ähnlicher Weise das Skelet des Didunculus strigirostris Peale, als der ähnlichsten Taube, das, gleichfalls auf ½ reducirt, als Fig. 2 beigefügt ist. Die übersandten Knochen sind: 14 Knochen oder Knochenstücke des Kopfes, » D der Wirbelsäule und des Beckens, 7 Theile des Schulterbogens, 6 Humerus, ulna, radius, 5 Femora, 6 Tibiae, 4 4 Fibulae, 4 Metatarsalknochen. Seitdem sind nun aus derselben Quelle noch weitere Sendungen erfolgt und in London in ôffentlicher Auktion verkauft, von denen indess die vollkommensten gleichfalls Prof. Owen fiir seine Arbeit zur Benutzung gestellt worden sind. Für die genaue Beschreibung und Abbildung dieser Knochen wird der Leser Owen’s Werk nachsehen müssen. Hier wird es genügen, die wesentlichsten Punkte hervorzuheben. Die Wirbelsiule vom Schädel bis zum Kreuzbeine, welche bei den Végeln so sehr durch die Zahl ihrer Wirbel variirt, hat nach Owen’s Meinung aus 19 Wirbeln bestanden, 7 Rückenwirbeln und 12 Halswirbeln. Von diesen finden sich unter den Ueberresten 11—12 in dem Grade der Erhaltung, dass Owen sie mit Sicherheit hat einreihen und abbilden können, 4 Rückenwirbel (1?, 4, 5, 6) und 7—8 Halswirbel (2, 3, 4, 5, x, x, x!) und 11). Dasselbe Zahlenverhältniss findet sich bei Didunculus. Die Halswirbel variiren in der Entwickelung ihrer Fortsätze, namentlich der oberen und unteren (hypapophysis O.) Dornfortsätze; von den mittleren wird ein Halbkanal für die 1) Owen bildet auf T. XX. Fig. 3 einen durchschnittenen Halswirbel ab, den er in der Er- klärung richtig als einen der unteren (lower) bezeichnet. Im Texte p. 55 erklärt er ihn aber wohl aus Versehen für den dritten (oberen), der Taf. XX. Fig. 2 abgebildet ist und nicht die hypapophysis ae die Owen ihm zuschreibt. Auch der in der Tafelerklarung als vorletzter Halswirbel (penultima vical) bezeichnete Wirbel (Taf. XVII. Fig. 8 und 9) erscheint im Texte (p. 55) als der eh ER EFT e e Pe à ae ie wirbel bezeich- neten angewiesen wird. 65 Carotiden gebildet, der aber, so weit die vorhandenen Wirbel einen Schluss zulassen, nirgends überwachsen war. i Drei der Rückenwirbel (4, 5 und 6) sind in allen ihren Theilen verschmolzen. Es finden sich zwei solcher Wirbelgruppen unter den Ueberresten und es kann nicht zweifelhaft sein, dass auch bei der Dronte dies von so manchen Vögeln verschiedener Ordnungen, wie beim Flamingo und Léffelreiher, einer Anzahl Falken, aber auch bei manchen Tauben be- kannte Verhalten der Verschmelzung ei Anzahl Rückenwirbel stattfand. Die Zahl und die Stellung dieser verwachsenen Wirbel variiren; aber sie finden sich bei der Dronte genau so, wie bei Goura und Didunculus. Der Wirbel, den Owen als den ersten Rückenwirbel betrachtet, bildet ein vollkommen geschlossenes foramen vertebrale und Owen nimmt an, dass sich dennoch eine Rippe daran ‚setzte, die also an der Bildung dieses Foramens keinen Theil hätte; er zeichnet auch die beiden folgenden Brustwirbel auf gleiche Weise; ein (wenn es sich bestätigen sollte) jedenfalls sehr abweichendes Verhalten. Das Brustbein, in zwei Exemplaren vorhanden (Fig. 3 von vorne gesehen), bis 7“ lang und bis 41“ breit, tief ausgehöhlt und hinten zugespitzt, trägt einen unvollkommen ent- wickelten, nach hinten zurückweichenden und in der Mittellinie nicht ganz geschlossenen d. h. theilweise in zwei Platten auseinander weichenden Kiel (Fig. 3s), der an der entwickeltsten Stelle 3/4 Zoll Höhe hat. Es hatte einen einfachen Ausschnitt, d. h. keinen entolateralen, aber einen ectolateralen Fortsatz, der zwar bei beiden Exemplaren abgebrochen, aber von Owen nach Analogie des gleichen Verhaltens bei Didunculus ergänzt ist. Derselbe sass (wie nur bei Hüh- nern und Tauben) unmittelbar hinter der Ansatzstelle der Sternalrippen, von denen fünf vor- handen waren (bei Didunculus 4, bei Goura 3). Ein processus episternalis zur Verbindung mit der furcula fehlt. Kamm des Brustbeines trennt Didus von allen Struthioniden, mit Einschluss der untergegangenen Neuseeländischen Dinornis etc. Die Form des Sternums weicht freilich auch sehr von der gewöhnlichen Taubenform ab, aber Didunculus bildet dafür einen Uebergang, und Owen erkennt darin doch deutlich die Taubenform des Hühnertypus, vereinfacht durch ge- ringere Entwickelung der Theile, welche dem Flugvermögen dienen und geeignet für die Auf- nahme eines ausgedehnteren Magens. — Es ähnelt übrigens in manchen Beziehungen dem des Podargus humeralis. Als yolle Rippenzahl wird acht angenommen, von denen die letzte, wie gewöhnlich, dem ersten Kreuzbeinwirbel angehörte. Didunculus hat 7, Goura 6 Rippen. Die Rippen sind verhältnissmässig eben so breit, aber länger als bei den Tauben, so dass die Leibeshöhle da- durch eine umfangreichere wird. Das Kreuzbein besteht aus 16 Wirbeln, von denen der vierte und der achte mit dem Hüftbeine in hervorragend starker Verbindung stehen. Das Becken ist fach und in der hin- teren Hälfte sehr breit (vorne bis 41/4‘, hinten bis fast 51/2” an dem etwas verletzten Becken). Das Acetabulum liegt ungefähr in der Mitte. Vorne überragen die Hüftbeine und verschmelzen fast ganz mit den oberen Dornfortsätzen der Sakralwirbel. Das os pubis ist zwar überall ab- gebrochen, aber der ganze habitus des Beckens zeigt, dass es nicht geschlossen war, wie das der Strausse. Das Becken hat zwar manche nur der Dronte zukommende Eigenthümlichkeiten, 10* 66 aber die grüsseste Zahl der nme reiht es an die verschiedenen Mitglieder der Taubenfamilie. Coccygealwirbel scheinen unter den Ueberresten nicht vorhanden gewesen zu sein. Nach der eigenthümlichen Entwickelung des Hintertheils der Dronte könnte man hier Ab- weichungen erwarten. Der Schädel, schon aus den früheren Untersuchungen, seiner äusseren Form nach, hin- reichend bekannt, hat dadurch an Interesse gewonnen, dass Owen in seinen Sendungen genügendes Material fand, um einen sagittalen Durchschnitt zu machen, dessen Abbildung die angehängte Tafel in Lebensgrösse unter Fig. 5 zeigt. — Es ergiebt sich daraus, dass die Schädelhöhle nur einen sehr geringen Theil des Schädels einnimmt. Der Rest wird durch eine nach vorne wachsende Entwicke- lung der Diploë ausgefüllt, die die, bei Dinornis, (Transact. Zool. Soc. Vol. IV. pl. 24. f. 4) den Eulen und einigen grossen Cacadu’s, z. B. Microglossum aterrimum bekannte, weit überragt 1). Es kann dahingestellt bleiben, ob Owen dieses eigenthümliche Verhalten durch die Hindeutung auf die Nothwendigkeit genügenden Raumes für den Ansatz der starken, dem grossen Schnabel entsprechenden Muskeln genügend erklärt (wie beim Elephanten ein ähnliches Verhalten durch den Ansatz der Muskeln des Rüssels). Es liesse sich denken, dass dazu Cristae, wie sie an Schädeln und Brustbeinen zu gleichem Zwecke so häufig vorkommen, genügt hätten, zumal da an der Stelle, wo die Diploë am stärksten entwickelt ist, gar keine Muskeln liegen. Eher möchte die nothwendige Ansatzfläche für den grossen Schnabel in Betracht kommen. — Von der kleinen Schädelhöhle ist aber wieder die Abtheilung für das grosse Gehirn am dürftigsten entwickelt, die etwas breiter, aber niedriger und kürzer ist als der Raum für das kleine Ge- hirn und die lobi optici. Die Grenze beider Theile der Schädelhöhle ist durch einen Knochen- vorsprung Fig. 5, 0 (tentorial protuberance O.) angedeutet, den man dem Felsenbeine der Säugethiere vergleichen könnte, wenn nicht die gemeinsame Oeffnung für den zweiten. und dritten Ast des nerv. trigem. hinter demselben läge. (Fig. 5, tr.) Der Schädel der Dronte hat das foramen supraoccipitale der Eulen, Papageien und vieler Tauben. Bei Goura und Didunculus fand Owen diese Oeffnung nicht, während Mel- ville (1. c. pl. X.) sie bei Goura fand und bei Didunculus, wo dieser Theil dem benutzten Schädel fehlte, in der Abbildung annahm. Bei der Haustaube ist die Oeffnung in der Jugend grösser und verkleinert sich mit zunehmendem Alter bis zum Verschwinden. Ein ähnliches Verhalten bei Goura und Didunculus könnte diesen scheinbaren Widerspruch erklären. Owen erkennt an, dass der Schädel wesentlich den Taubencharakter habe, schliesst aber aus den Ab- weichungen, dass das Thier nicht blos von vegetabilischer, sondern von animalischer Nahrung lebte, wodurch denn auch die Widerwillen erregende Natur des Fleisches begreiflicher würde. Alle Knochen des Rumpfes sind vollkommen lufthaltig. Der Schultergürtel der Dronte (Fig. 4 in Lebensgrösse) ist vollständig, d. h. er be- steht aus en os coracoideum und clavicula. vicula ist fast vier Zoll lang (länger als das os coracoideum und selbst als das Schulterblatt), sehr dünn gegen das Sternalende, und es müssen sich diese Enden fast be- 1) Man vergleiche übrigens den Durchschnitt des Schädels von Treron ee ee den Mel- ville (The dodo etc. pl. X. Fig. 6) giebt. 67 rübrt haben, ohne jedoch zu einer furcula zu verwachsen. Owen weist namentlich auf die Aehnlichkeit mit Columba galeata hin. Es ist schon beim Brustbein erwähnt, das ein pro- Cessus episternalis fehlt. Das os coracoideum ist 3“ 7‘ lang und am Sternalrande 1“ 3% breit, wovon der sich einlenkende Theil 1“ einnimmt. Die entsprechende Gelenkfläche am Stern (Fig. 3, b1) ist daher im Verhältnisse zu der Breite jenes Knochens nur klein 1). Das Schulterblatt ist 3 7—8 lang und trägt am aus- und abwärts gerichteten Rande, 7—8‘ von dem Schulterende Ge, einen kleinen hackenförmigen Fortsatz, von dem man eine Spur bei unserer Haustaube und noch deutlicher beim Haushuhn findet. Der Oberarm ist 4“ 3‘ lang und vollkommen lufthaltig. Die Vorderarmknochen nur 3“ 1“ lang, also kürzer als der humerus, sind nicht mehr lufthaltig. Die Ulna trägt deutlich die Spuren der Befestigung der Schwingen zweiter Ordnung, die darnach (wie auch die Abbildungen zeigen) nicht unerheblich gewesen sind. Das foramen nutritium soll sich handwärts richten. andknochen sind nicht vorhanden. Vergleicht man die Armknochen der Dronte mit der hierfür zunächst stehenden Kronentaube, so ergiebt sich, dass sie verhältnissmässig auf die Hälfte und im Vorderarm noch mehr redueirt sind, aber sie haben reichlich so entwickelte Muskelansätze, woraus man schliessen darf, dass die Dronte ihre verkümmerten Flügel oft und lebhaft en (vielleicht zum Schlagen, wie die Täuber). r Oberschenkel, dessen Form die Abbildung zeigt, von fast 6“— 6“ 4½ ““ Länge ist Infthattig Die Tibia von 8“ 8“--9“ lang ist gleichfalls lufthaltig. Die Fibula, wie gewöhnlich, unvollständig entwickelt, ist 4” 4‘ 6” Jang. Die Beinknochen, mit denen von Goura verglichen, sind ähnlich, aber umgekehrt wie es bei den Armknochen der Fall war, bei Didus gigantisch entwickelt. Der Metatarsus und die Zehenknochen sind schon von früher her bekannt: Owen hat einen Metatarsus durchschneiden können und nachgewiesen, dass derselbe, wie gewöhnlich, auf der Verschmelzung (des Tarsus) und dreier Metatarsalknochen besteht, Die Darstellung des Skelets der Dronte im Innern der Umrisslinie des Bildes des britischen Museums zeigt, dass letzteres, wie auch allgemein angenommen war, lebensgross ist. Aber es zeigt diese Darstellung zugleich, dass jene wenigen gekräuselten Federn, die *ge- wohnlich als der Schwanz der Dronte bezeichnet werden, unmöglich ein Schwanz in der ge- wöhnlichen Bedeutung der Ornithologie sein können. Sie liegen hoch oben auf dem Kreuz- beine und nicht auf den Coccygealwirbeln. — Man hat dies, wie es scheint, bisher über- sehen. — Zwar sind schon die Reisenden in ihren Ausdrücken sehr vorsichtig; keiner bezeichnet sie geradezu als Schwanz. In der Neck’schen Reisebeschreibung (franz. Ausg. 1601) heisst es: au lieu du Cap ont ils quatre ou cinq plumettes crepues (was freilich De Bry übersetzt: Caudam constituunt 1) Nach aussen von dieser fossa coracoidea fand Owen bei Didus und Didunculus eine grössere pneumatische Oeffnung, die der Haustaube fehlt. La 68 pauculae incurvae pennae) und in der Beschreibung des dazu gegebenen Bildes: ont le cul rond, couvert de deux ou troix plumettes noires. Clusius übersetzt: posteriorem autem corporis portem praepiguem et valde crassam, in qua pro canda quaternae ant quinae crispae convolutaeque pennulae Anders spricht sich West-Zanen oder richtiger Matelief : aus (denn beide Beschrei- bungen sind fast gleichlautend und Mateliefs Reise, obgleich später gemacht, wurde früher ge- druckt). Er sagt: zijn sonder vleugelen of ur (en staarten W.), hebben alleen ter zijde kleyne wiecken (zyden kleine wiekxkens W.) ende achter vier of vijf veerkens, wat meer ver- heven als de andere (verhieven van de andere W.). Herbert sagt zwar in der ersten Ausgabe (1634): her traine three small plumes short and inproportionable, aber in der zweiten und dritten Ausgabe (1638 u. 77) ändert es dies in: her traine is (like a China beard) of three or foure short feathers. Offenbar denkt Her- bert damit anzudeuten, dass diese Federn nicht den eigentlichen Schwanz bilden, sondern wie die verlängerten Schwanzdeckfedern des Pfaus oberhalb derselben liegen. Am bestimmtesten drückt sich vielleicht Cauche aus, wenn er sagt: il a le cul tont rond, le croupion orné de plumes crupues, autant en nombre que chaque oiseau a d’annees; er betrachtet die Federn demnach als einen Schmuck und versetzte sie auf den Rücken. Obgleich die Beschreibung im Bontius ein Zusatz von Piso ist, so sei doch auch diese erwähnt. Es heisst: pone uropygium, loco caudae quinis pinnulis crispis ejusdem coloris (ex flavo cinereis) decoratur. Sollte nach diesen Beschreibungen noch ein Zweifel übrig bleiben, dass diese gekräu- selten Federn nicht den Schwanz bilden, so ist die Savery’sche Abbildung in Broderip’s Besitz (Transact. Zool. Soc. Vol. IV. p. 183, Reichenbach’s Taubenvögel. Novit. VII. Nr. 83) voll- kommen geeignet, denselben zu beseitigen. Hier sieht man deutlich den verkümmerten eigent- lichen Schwanz und darüber in so grosser Entfernung und derartig getrennt, dass sie selbst nicht einmal, wie Herbert will, als obere Schwanzdeckfedern gedeutet werden können, jene ge- kräuselten Federn. : Sie gehören vielmehr, wie es scheint, einem entwickelten Sattel von Nitsch’s unterer Spinalflur an, aber es ist bisher wohl keine ähnliche Bildung bei Tauben oder einem anderen Vogel bekannt. Es scheint vielmehr die Pterylograpbie der Dronte sich auch in anderer Be- zieltung sehr wesentlich von der der Tauben zu unterscheiden, indem dieselbe ein Dunenkleid trug, während die Tauben bekanntlich keine Dunen, weder auf den Fluren, noch auf den Rainen haben. ; e Nachschrift. Ka Obige Blätter waren bereits gedruckt, als sich Gelegenheit bot, eine Anzahl Ostindi- scher Reisebeschreibungen des 17. Jahrhunderts zu durchblittern. — Es ergab sich, dass die Ausgaben der Reisen, welche Strickland als Zeugen far die Existenz der Dronte aufführt, sich nicht unerheblich vervollständigen lassen und dass ihm auch einige Reisebeschreibungen unbekannt geblieben sind, die der Dronte erwähnen, Es wird genügen, die letzteren auf- zuführen, Am 23. December 1661 ging eine sogenannte Retourflotte, d. h. eine nach Holland zurückkehrende Flotte von sieben Schiffen unter dem Befehl des Admirals Flamin von Batavia unter Segel. Auf die Höhe der Insel Mauritius angelangt, erhob sich am 9. Februar 1662 einer der in jener Gegend allgemein so gefürchteten Stürme, dem vier jener Schiffe unter- lagen. Von dreien derselben hat man keinerlei Nachricht, von dem vierten aber, dem Arn- heim, rettete sich ein Boot voll nach Mauritius, welches damals von den holländischen Ansied- lern zeitweilig wieder verlassen war 1). Unter den Geretteten, die in verschiedenen Abtheilungen und nach mancherlei wei- teren Schicksalen die Heimath wieder erreichten, befanden sich ein Prediger mit zwei Söhnen, der seine Reise später beschrieb 2) und Volquard Iversen von Husum, dessen Reisebeschreibung zweimal von Adam Olearius herausgegeben ist). Iversen erzählt (p. 195): „Unter andern Vogeln waren auch, so sie in Indien Dodderse nennen, seynd grösser „als die Gänse, kunten zwar nicht fliegen (weil an stat der Flügel nur kleine Fittige) aber „gar schnell laufen: wir jagten sie ein dem andern zu, dass wir.sie mit Händen greiffen »kunten, und wenn wir einen am Bein fest hielten, und er ein Geschrei machete, kamen „andere herzu gelauffen, dem gefangen zu helfen, und wurden selbst mit gefangen“. Eine weitere Kunde bietet die Reisebeschreibung des späteren Predigers zu Heckers- hausen in Hessen, Joh. Christ. Hoffmann, der vom 13. Febr. 1673 bis zum 17. März 1675 1) Dieser grausige Schiffbruch machte in jener Zeit das grösste Aufsehen. Manche Reise- beschreiber erwähnen desselben, z. B. Albrecht Herport: Eine kurze Ost- Indianische Reiss - Beschrei- ung etc. Bern, 1669. a 8°, p. 231 und Mster Walter Schultzen Ost-Indische Reyse etc. Amsterdam, 1676. fol. p. 241. 42. 2) Herport I. c. Vielleicht ist dies der in einer Anmerkung zu Volquard Iversen's Reise von dem Herausgeber A. Olearius e Andres Stormann, dessen Reisebeschreibung hier aber nicht auf- zutreiben war. 3) Orientalische Reise-Beschreibunge Jürgen Andersen aus Schleswig und Volquard Iversen aus Holstein etc. Schleswig, 1669. fol. und: Colligirte und vermehrte TO bestehend etc. Hamburg, 1696. fol. 70 als Prediger auf Mauritius lebte!). Darin heisst es p. 52: „endlich (giebt es) eine sonderliche „Art rother Vögel, die man Toddärsche nennet und in der Grésse eines gemeinen Huhns „seynd, welche weil nit fliegen, nichts desto weniger aber geschwind laufen können, auff eine „belächliche und zwar folgende Weise gefangen werden; Man nimbt in die rechte Hand ein „Stöcklein, die Linke aber bewickelt man mit einem rothen Läplein, die man solcher Gestalt „denen Vögeln, so sich gemeinlich Haufen-weiss beysammen finden, gleichsam lockend vorhält, „wornach sich diese thörichten Vögel fast ohne Scheu herbey machen (nicht weiss Ich, ob sie „diese Farbe so sehr hassen oder lieben) wenn sie dann nahe genug sein, schläget man zu „und bekémmt sie also, sobald man auch nur einen hat und selbigen in die Hand nimbt, so „laufen auch die andern herzu, den Gefangenen gleichsam zu erretten und werden mit gleicher „Müntze bezahlet“. i Diese Mittheilungen sind für unsere Kunde von der Dronte zwar von keinem erheb- lichen Werthe; wir erfahren indess, dass die Dronte schnell habe laufen können und dass sie auf das Geschrei einer Gefangenen herbeigekommen sei, was ja auch bei andern Vögeln, z. B. dem Austernfischer (Haematopus ostrolegus L.) beobachtet wird. Die Angaben Hoffmann's, dass sie sich haufenweise zusammenfinde und die von ihm angegebene Fangart, die der Ver- fasser selbst lächerlich nennt, kann man auf sich beruhen lassen, da beide Punkte bisher von keinem andern Reisenden bestätigt werden und die letztere ziemlich fabelhaft klingt. — Es geht aber aus der nach Farbe und Grösse unrichtigen Beschreibung Hoffmann’s, namentlich in Vergleich mit den Beschreibungen der Thiere, die er selbst sah, wie z. B. das Dügong, unzweifelhaft hervor, dass dieser Verfasser die Dronte nicht selbst gesehen hat und dass die- selbe also schon 1673 so selten geworden war, dass man zwei Jahre auf Mauritius leben konnte, ohne dieselbe zu sehen und dass schon die Berichte von ihr sagenhaft zu werden anfıngen. Das kleine Buch enthält übrigens über den damaligen Zustand der Insel Mauritius und namentlich über die unglaubliche Vermehrung der eingeführten vierfüssigen Thiere manche interessante Angabe. 1) Oost-Indianische Voyage; oder eigentliches Verzeichnüs, worin nicht nur einige merkwürdige Vorfälle .... sondern auch unterschiedliche Länder, frembde Völker, seltsame Thiere und arthige Ge- wächse etc. der Oerther kurz und deutlich angewiesen werden; Durch Johann Christian Hoffmann, vor- mahls D. G. W. auf der Insel Mauritius; itziger Zeit Predigern zu Heckershausen. Cassel 1680. kl. ‘87°. Dr. Behn. Erklarung der Abbildungen. Didus ineptus L. ri a Skelet der Dronte, innerhalb des Umrisses des Bildes des britischen Museums gezeichnet, in halber Lebensgrösse. Die Schulter ist nach vorn gezogen, um den thorax deutlicher zu zeigen. Fig. 2. Skelet der Samoataube, Didunculus strigirostris Peale (Gnathodon strigirostris Jardine), gleich- falls in halber Grösse innerhalb der Umrisslinie dieses Vogels. Fig. 3. Vorderansicht des Brustbeins der Dronte, halbe Lebensgrösse. * b. Vorsprung am vorderen Rande der Einlenkungsstelle des os coracoid. b1. Einlenkungsfurche des os coracoideum. _Ansatzstelle der Rippen. Ausbreitung vor den Rippenansätzen, Costal process. O. Mittlerer Ausschnitt des Vorderrandes. Ectolateraler Fortsatz. Knochenwülste, die sich rücklaufend zum Kiel vereinen. Nicht ganz geschlossener Kiel. ENS” Fig. 4. Schulter der Dronte in Lebensgrösse. 4 Getheilte Einlenkungsfläche des Humerus. 51. Eigenthümlicher Fortsatz des Schulterblattes. 52. Unteres Ende des os coracoideum. 58. Abgebrochene Clavicula. Fig. 5. Sagittaldurchschnitt des Schädels der Dronte in Lebensgrösse. Condylus occipitalis, zur Einlenkung mit dem atlas. Tuberositas der verschmolzenen basioccipital- und basiosphoenoidalknochen. Oeffnung für die carotis interna, nervus sympath. und nervus glossopharyngeus. Abtheilung der Schädelhöhle für das grosse Gehirn. Längliche Vertiefung, anscheinend zur Aufnahme von Venen der diploe. Seitliche, die Schädelhöhle verengende Knochenwulst. Oeffnung für den zweiten und dritten Ast des nervus trigeminus. BP F Y pr 72 III. Anzeigen fremder Preisfragen. Preisaufgabe. Ein namhafter Gelehrter aus Ostpreussen hat der unterzeichneten Redaction die Summe von 400 Thalern preussisch zur Disposition gestellt, als Preis für die beste Bearbeitung fol- gender Aufgabe: Sind die Thatsachen der Astronomie, Gi und Biologie von der Art, dass sie zur Annahme eines zeitlichen Anfanges unseres Sonnensystems und insbesondere der Erde und ihrer Bewohner unbedingt nöthigen, oder lassen sie sich _— auch mit der Annahme ihres ewigen Bestehens vereinigen? . Bei Behandlung dieser in deutscher Sprache zu erörternden Frage sind die Fako bezüglichen astronomischen und geologischen Thatsachen möglichst speciell und übersichtlich darzustellen und einer Kritik mit Rücksicht darauf zu unterwerfen, ob aus ihnen mit Noth- wendigkeit oder hoher Wahrscheinlichkeit eine Kosmogonie folgt, oder ob sie sich auch mit der Ansicht von der Ewigkeit der gegebenen zweckmässigen Weltordnung vereinigen lassen. — In Hinsicht auf die zoologische Partie sind die generatio spontanea oder aequivoca und die Darwin’sche Theorie einer kritischen Prüfung zu unterwerfen, Obgleich nun vorzugsweise eine übersichtliche und kritische Zusammenstellung alles bezüglichen Materials verlangt wird in der Weise, dass der Leser sich selbst darauf ein wohl- begründetes Urtheil bilden kann, so dürfte es doch auch nicht zu umgehen sein, über die Art der Gewissheit der aus den Thatsachen abgeleiteten Ueberzeugungen die nöthigen Erörterungen beizubringen. Um genügende Zeit zu gewähren, ist als der äusserste Termin zu Einlieferung der betreffenden Preisarbeiten der 1. Mai 1869 festgesetzt. Sie werden in der gewöhnlichen Weise an die Redaction der „Zeitschrift für exacte Philosophie“ per Buchhandlung Louis Pernitzsch in Leipzig geschickt, nämlich unter Beilage eines versiegelten Couverts, in welchem der Name des Verfassers nebst Wohnort desselben steht, und welches das Motto des Manuscripts trägt. Der Anspruch der Preisrichter wird ee in e Zeitschrift mitgetheilt werden. Diejenige Bearbeitung der Aufgabe, witshe den Preis erhalten hat, wird durch den Druck veröffentlicht. Dem Verfasser wird nach Uebereinkommen dafür noch ein besonderes Honorar zugesichert, auch behält derselbe das Eigenthumsrecht an seinem Buche in gleicher Weise, wie das bei Verlagsbüchern der Fall ist. Der Preis wird nicht von der Entscheidung der Frage mit Ja oder mit Nein ab- hängig gemacht, sondern lediglich davon, wie die bezüglichen Thatsachen benutzt worden sind, um unvermeidliche Schlüsse zu ziehen oder übereilte Folgerungen abzuwehren. Die Aufgabe ist nicht im besonderen Interesse einer Schule, Corporation oder Behörde gestellt. Es handelt à 73 sich dabei nicht um sogenannte nützliche Wahrheiten, sondern um H PS welche die Resultate sachgemässer Ueberlegungen sind, unabhängig von subjectivem Wollen und Begehren. Dagegen wird verlangt: leserliches Manuscript, verständliche Sprache, einfacher Styl, leichte Uebersichtlichkeit durch sorgfältige Partition und Hervorhebung der letztern. Der Ab- handlung ist ein ausführliches Inhaltsverzeichniss beizufügen. Halle und Leipzig, den 1. November 1867. Die Redaction der ,,Zeitschrift fiir exacte Philosophie“. Dr. Allihn und Prof. Ziller. Zur Bibliographie. Geyer (Dr. Aug., d. Z. Rector der Universitit Innsbruck). Ueber die neueste Gestaltung des Vülkerrechts. Rede bei Gelegenheit der feierlichen Kundmachung der Preisauf- gaben. Innsbruck, Wagner’sche Universit. Buchh. 1866. 32 S. 8 Lazgrus (Prof. Dr. M.). Ueber den Ursprung der Sitten. Antrittsvorlesung gehalten am 23. März 1860 in der een zu Bern. Zweite Aufl. Berlin, Ferd. Dümmler. 1867, 42 S. 8. Zimmermann (Dr. Rob., Mitglied des k. k. Unterrichtsrathes, öffentlicher ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität zu Wien). Philosophische Propädeutik. Dritte Auflage. Wien, Wilh. Braumüller. 1867. XII und 400 S. gr. 8. Lindner (G. A., k. k. Professor am Gymnasium zu Cilli). Lehrbuch der formellen Logik. Für den Gebrauch an höhern Lehranstalten und zum Selbstunterrichte. Zweite um- gearbeitete und verbesserte Auflage. Wien, C. Gerold’s Sohn. 1867. X u. 258 S. 8. Derselbe. Lehrbuch der empirischen Psychologie als inductiver Wissenschaft. Für den Ge- brauch an höhern Lehranstalten und zum Selbstunterrichte. wr vollständig um- gearbeitete und erweiterte Auflage. Ebd. 1868. X und 205 8. 8. Drbal (Dr. Matth. A., Professor am k. k. Staatsgymnasium in Linz). Empirische Psychologie. Ein Lehrbuch zum Unterrichte für Gymnasien und Pädagogien, sowie zur Selbst- belehrung leicht ps dargestellt. Wien 1868. Wilh. Braumüller. XII. u. 328 8. gr. 8. Geyer (Dr. Aug., k. k. 0. 6. Professor der Rechte an der Universität in Innsbruck). Be- sprechung des Entwurfs eines Strafgesetzes über Verbrechen und Vergehen für die nichtungarischen Länder Oesterreichs vom Jahre 1867. Wien, G. J. Manz'sche Buch- handlung. 1867. VI und 242 S. Schilling (Dr. G., Prof.). Beiträge zur 5 und Kritik des Materialismus. Leipzig, Louis Ne 1867. 58 8. 8. Hartsen (F. A., Dr. d. Med.). De Wijsbegeerte van Professor J. H. Scholten getoetst. Critiek van Scholten's „Geschiedenis re Godsdienst en Wijsbegeerte“. Amersfoort, À. M. Slothouwer. 1867. 46 S. gr. IV. Anzeigen. r Durch alle a e iſt unentgeldlich zu e die erſte Nummer der neuen Zeitſchrift: Der Raturforſcher. Wochenblatt zur Verbreitung der Fortſchritte in den Naturwiſſenſchaften. Für Gebildete aller Berufsklaſſen. e eine Nummer von einem Bogen; vierteljährlich 1 Thlr. + Die beften Kräfte find für bas Blatt gewonnen. Ferd. Dimmfers Verlagsbuchhandlung in Berlin. Verlag von J. P. Bachem in Cüln. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Studien und Lesefrüchte aus dem Laufe der Natur. Zweite Auf lage. Für jeden Gebildeten, zunächst für die reifere Jugend und ihre Lehrer von Dr. M. Bach. | Der Verfasser, welcher schon von den Jünglingsjahren an ernstlich mit dem Studium der Natur beschäftigt, begann nach einer fünfundzwanzigjährigen Arbeit seine Beobachtungen und erworbenen Kenntnisse in einzelnen Abhandlungen und Schilderungen für verschiedene Zeitschriften niederzulegen. Im vorliegenden Werke hat nun der Verfasser dieselben zu einem Ganzen vereinigt, und dies Buch wird sicher viel dazu beitragen, das hohe Ziel zu erreichen, welches vom Verfasser dem naturgeschichtlichen Unterrichte gesteckt wird. Ausgegeben den 16. März 1868. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. "Se? | | e $ LEOPOLDINA EN Eee ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G. Carus. Xe 9. u. 10. Heft VI. September 1868. INHALT. I. TET) Mittheilungen : aka demische Preisfrage, Generationsverhältniss der Phytophthiren etc. betreffend 1. Neu ernannte Adjuncten der Akademie. .Vacat. « 2. Promotionen u. Aufnahme neuer Mitglieder. b. Durch Mitglieder. ES II. Wissenschaftliches : Erster Bericht des Reisenden Mauch. Vorläufiges Programm der 42. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte. III. Anzeigen fremder Preisfragen. Vacat. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften, V. Bücher-Anzeigen. I. Amtliche Mittheilungen. Die akademische Preisfrage, Generationsverhaltnisse der Phytophthiren etc, | betreffend. Das Präsidium glaubte damals bei Stellung dieser obigen in die Physiologie so tief eingreifenden Preisfrage, zur Lösung derselben hinlängliche Zeit lassen zu müssen und setzte dafür einen Zeitraum von 1% Jahre. 12 76 Der Erdtermin war am 1. September 1867. Bis zu diesem Termine war eine Concurrenzschrift eingegangen, welche aber nach den Urtheilen der Herren Preisrichter (s. vorhergehende Nr, der Leopoldina), obwohl die Schrift an und fir sich im Allge- meinen Fleiss und Sorgfalt der Durchführung erkennen liess, doch wegen Mangel an genugsamem Eingehen auf die wesentlichen Punkte des aufgegebenen Themas weder mit dem ersten, noch mit dem zweiten Preise gekrönt werden konnte, und es wird daher diese Preisfrage nochmals auf zwei Jahre, bis zum 1. September 1870 ke Roer, und zwar mit einem ersten Preis von DC? Louisd’or und einem Accessit von N so Louisd’ or, | Es wird hiermit die Preisfrage wiederholt. Die Akademie fordert nämlich: Die vollstandige Erläuterung des Verhältnisses zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung der Insekten durch Untersuchung der Generationsverhältnisse der Phytophthiren (Aphis, Coccus, Chermes). Die Concurrenzschriften miissen in deutscher. oder lateinischer Sprache verfasst, unter den gewöhnlichen Bedingungen bis zu obigem Termine an das Präsidium der Akademie eingesendet werden. Die Akademie giebt sich daher der Hoffnung hin, dass es doch noch gelingen möge, durch fortgesetzte Untersuchungen und Versuche ein ausreichendes Resultat und befriedigende Lösung zu finden. Mögen daher bald geeignete Kräfte in einer oder der andern Weise die hier bekannt gemachten Aufgaben ergreifen und der Akademie Gelegenheit geben, zur Be- reicherung der Wissenschaft im Herbste 1870 die geeigneten Preise zu ertheilen. RE eines lie als Doctor 5 Dasselbe lautet: Er Carolus Gustavus Carus ete. etc. Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinse Germanicae Naturae Curiosorum Praeses Te laudatissimum dominum A. GLAZIOU, natione Armorico-Gallum vireti publici, ig Ssbastianapoli brasiliensis . 77 imperii caput exornat praefectum strenuissimum, quia de proferendis botanicae doctrinae finibus; egregie meruisti stirpès feracissimae terrae diversissimas , sedula explorando acute investigando, et indigenas et peregrinas in municipii decus feliciter congregando, cujus humanitatem erudifionem literarumque copiam et praestatitiam ex Testimonio Directoris Ephemeridum, nostri Domini de Martius, cognomine Callisthenes, et Adjuncti, nostri Domini Fenzl, cognomine Bergius inter nos celebrati satis pro- batam tenemus, ex.ea quae mihi ab Academia concessa est auctoritate DOCTOREM PHILOSOPHIAE Ge, d renuncio atque proclamo collatam nunc hanc dignitatem Academiae Caesa- reae Leopoldino-Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum Sigillo majori confirmo. Dabam. Dresdae, die XXV. m. Martii a. MDCCCLXVIII. Auf Vorschlag unseres Director Ephemeridum, Hrn. Geh. Rath Dr. von Martius — womit ich einverstanden bin — werden künftighin alle wichtigeren und amtlichen Ausfertigungen, Diplome etc. neben der Unterschrift des Priisidenten auch die Unter- schrift, des Secretärs haben, was wir hiermit zur Kenntniss unserer zu bringen. Dresden, Juni 1868. i | ` ; Der Präsident der K. L.-C. D, A. d. N. Carus. 2. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. Am 1. Juli 1868: 2087. Herr E. W. A! Ludeking, Gesundheitsofficier I° Klasse der Königlich Nieder- | ländisch-Ostindischen Armee, z. Z. in Utrecht, cogn. v. d. Hoeven. 2088. Herr Dr. Georg Ritter von Frauenfeld, Secretär der k. k. zoologisch-bota- i nischen Gesellschaft zu Wien, cogn. Pohl. 2089. Herr Dr. Herm. Alb. Schumann, prakt. Arzt, Wundarzt und Augenarzt zu Dresden; cogn. Himly. as Herr Dr. Fridolin Sandberger, Bool der Mineralogie und Geognosie an der Universität zu Würzburg, cogn. Naumann. 12” 78 2091. Herr Dr. Georg Seidlitz, Magister der Zoologie zu Dorpat, cogn. Gravenhorst. 2092. Herr Dr. Rudolph Ritter von Vivenot jun, Privatdocent an der Universität zu Wien, cogn. Formey. 3, Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 24. November 1867: Dr. Heinrich August von Vogel, Königl. Bayer. Geh. Hofrath, ehem. ord. Professor der Chemie und Conservator des ehem. Labo- ratoriums an der Kgl. Ludwig-Maximilia -Universität zu München. Auf- genommen am 28. November 1818, cogn. Bergmannus. Er war eines der ältesten Mitglieder unserer Akademie und hatte sich besonders durch seine Analysen der bayerischen Bäder um dieselben grosse Verdienste erworben. Am 21, Januar 1868: Dr. Friedrich Pauli, praktischer und Hospitalarzt, wie auch Augenoperateur zu Landau, sowie Director der „Pollichia“ zu Deidesheim in der Bayer. Pfalz. Aufgenommen am 1. Mai 1854, cogn. de Walther II. Bekannt durch seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiete der : Chirurgie. Am 10. März 1868: Dr. Janus van der Hoeven, Professor der Zoologie, der ver- gleichenden Anatomie und Physiologie an der Universitat, und Gemeinderath zu Leyden. Aufgenommen am 28. Nov. 1822, cogn. Storr. Rühmlichst be- kannt durch seine zahlreichen Schriften auf dem Gebiete der Zoologie und Anatomie. Am 13. Mai 1868: Dr. Ludw. Franz Blei, fürstl. lippe-detmold’scher und herzogl. | anhalt-bernburg. Medicinalrath und Apotheker zu Bernburg, Generalvorstand und Oberdirector des allgemeinen Apothekervereines im nördlichen Deutsch- land. Aufgenommen am 1. November 1857, cogn. Brandes. Im Mai 1868: Dr. Peter von Doubovitzky, Kaiserl. Russ, wirkl. Staatsrath, Exc., Präsident der Kaiserl. medicinisch-chirurgischen Akademie zu St. Petersburg. Aufgenommen am 1. Mai 1857, cogn., Delpech. Hatte sich auf dem Ge- biete der Chirurgie einen weiten Ruf erworben. Am 29. Juni 1868: Dr. Eduard Zeis, Professor und dirigirender Oberarzt der chirur- gischen Abtheilung des Stadtkrankenhauses und praktischer Arzt zu Dresden, Aufgenommen am 15. October 1847, cogn. Taliacotius. 79 4, Vermehrung des Fonds der Akademie. a. Durch Regierungen. Auch fiir das Jahr 1868 hat die Kaiserlich Oesterreichische Regierung auf meine Verwendung sowohl, wie auf die unseres Herrn Adjuncten Fenzl und unseres hochge- ehrten Mitgliedes, Sr. Excellenz des Herrn Erzbischof Dr. von Heynald in Wien, bei Sr. Excellenz dem Herrn Reichskanzler Freiherrn von Beust, der Akademie ibre bis- her jährliche Subvention von 2000 Fl. Oe. W. durch den K. K. Oesterreichischen Ge- sandten und Minister Herrn Freiherrn von Werner in Dresden auszahlen lassen. Wir unterlassen nicht, vorläufig hier, diesen Gnadenact und den aufrichtigsten Dank fiir. diesen wohlwollenden Beweis in Betreff unserer Akademie auszusprechen und hierdurch zur Kenntniss unserer Mitglieder zu bringen. b. Durch Mitglieder. Bei Gelegenheit einer Diplom-Ertheilung als Doctor philosophiae an Herrn A. Glaziou wurden als Nummus aureus 30 Thlr. eingesendet. Ze Wissenschaftliches. Erster Bericht des Reisenden Mauch. (Mit einem Kärtchen.) Potchefsstroom, 26. April 1868. Herrn Geheimrath Dr. C. G. Carus. Hochgeehrter Herr! Dem gerechten Wunsche einer verehrlichen Akademie nach Kräften zu entsprechen und der mehr drängenden Aufforderung des Herrn A. Petermann entgegen zu kommen, will ich versuchen, in den folgenden Zeilen Beobachtungen meiner jiingst vollendeten Reise nach Natal in ein geordnetes Ganzes zu bringen. Unterstützende oder meine eigenen bestätigende Ansichten Andrer konnte ich nicht in Bereich ziehen, da dieselben zum mindesten ungenau sind. Jeder Reisende, der von der Kiiste Natals nach Transvaal sich begibt, hat die Drakens- berge zu passiren; der am meisten frequentirte Pass (van Reenen) liegt 5400 Fuss engl. über der See. Die beiden Seiten, das Land nach SO und NW sind von ganz verschiedenem Cha- rakter; während das erstere hügelig, in manchen Strichen selbst bergig erscheint und ziemlich * ‘80 è rasch der Küste zu abfällt, tritt: die nordwestliche Seite mehr flichenartig, sanft und ausgedehnt wellenförmig, selbst etwas ansteigend auf. Beide sind nur ähnlich in der Spärlichkeit baum- und buschartiger Vegetation. Kein Wunder, dass diese ausgebreiteten Grasflächen im NW eine hauptsächliche Barrière für die Civilisation bildeten und vielleicht als Wüsten dargestellt worden sind. So nämlich erscheinen sie wihrend des Grasbrennens in der trockenen Jahreszeit.- Tau- sende des den afrikanischen Hochflächen eigenthümlichen Wildes erliegen jährlich der Strenge des Winters und dem Mangel an Futter, so dass die mit Staunen erfüllenden, aufregenden: Er- zählungen früherer Jäger bereits anfangen, unwahr zu werden, und Schwierigkeiten sich dem forschenden Reisenden in den Weg legen, die es in nicht allzu ferner Zeit unmöglich machen dürften, dem Wissensdrange und Forschbegier freien Lauf zu lassen. Welches nun Ursachen dieses armseligen Erscheinens des a e Afrika sein möchten, habe ich mir zum Gegen- stand dieser Zeilen gewählt. 25 > > Grund und Boden sind der Haupt- faktor und wenn Sie mir auf bei- folgenden Skizzen folgen wollen, will ich in Kurzem und so wie meine un- vollkommenen, in Eile ermöglichten Untersuchangen ergeben haben, eine Uebersicht der Gesteinsarten mit- theilen. Ganz in der Nahe yon Harrismith, nach Osten zu, befindet sich ein lang- gestreckter, tafelförmiger Berg, der mit seiner nächsten Umgebung die Formationen am deutlichsten bloss- legt. In östlicher Richtung schauend erscheint der, Berg gleichsam abge- schnitten und lässt einen. ziemlich grossen Raum auf seiner Spitze er- warten; begibt man sich jedoch nach seiner südlichen Seite, so zeigt sich pur ein schmaler, aber hoher Auf- satz auf der horizontalen Unterlage. Eng an einander gereihte Säulen, fast senkrecht ae von brauner oder röthlichbraun be- kunden den Basalt, 2 — af frischem Bruche schwärzlichgrau ins Laúch- grüne erscheint und eine bedeutende: Portion Kalk und Magneteisen ent- hält, so dass er, äusserst langsam verwitternd, einen rothbraunen Boden bildet und herabgefallene Blöcke sich bald mit weisslicher Kalkkruste über- ziehen. In den Spalten zwischen diesen 60—100 Fuss hohen Säulen fand Schutz und Boden, sich zu retten und Wurzel zu fassen, Seine (des der Mächtigkeit; er ist bald grob», bald feinkörnig, stuft sich in dünne und dicke Lagen ab, enthält stellen- S j 81 8981 6/81 ‘preseg 3901] wogspurg Wop zeqn ` otto giga sop seöteg wouosrystaorgeetd salla pyərsuy ‘STONN Gut weerge sop oop dep JUL Woyases MSS uo „oog solpuegi op addu.ın “ORT 6/81 82 weise goldgelben Glimmer, hat aber nirgends grosse Härte und festen Zusammenhang, so dass der Zahn der Zeit geringe Mühe hat, zu nagen und diese seine Thätigkeit auch rasch wahr- nehmen lässt. Er liegt ganz horizontal und bildet ein deutliches Band zwischen dem grossen Buschmanns-Fluss in Natal und der Tafelkoppe im Freistaat. Die beifolgenden Skizzen geben die Ansichten der Tantjesberge auf der Kathlamba-Kette sowie eines nahe beim Wege sich be- findenden isolirten Berges, an welchen allen dieses Sandsteinband mit der Basaltkappe wahr- zunehmen ist. Die horizontale Lage des Sandsteines beweist, dass der ihm aufstehende Basalt ihn nicht durchbrochen, sondern über ihn sich ausgebreitet hat; auf manchen dieser isolirten Berge, wie auf dem bei Harrismith findet sich der Sandstein noch vollkommen vom Basalte be- ‘deckt, auf andern findet sich nur noch ein kleiner Rest von diesem und auf noch andern ist er ganz verschwunden; daher denn auch die Tafel- oder Kegelform der Berge. In den oberen, den Berührungsflächen des Basaltes mit dem Sandstein, enthält dieser kugelige und sphäroi- dische Concretionen von bräunlicher Farbe, die ebensowohl einzeln als zu mehreren vereinigt sich leicht ausnehmen lassen; da wo eine bedeutende Fläche des Sandsteines bloss gelegt und die Verwitterung nicht zu weit vorgeschritten ist, finden sich schlackige und zusammengebackene Sandsteintrümmer mit leeren oder durch härtere Sandsteinsubstanz gefüllten Blasen, deren Ein- hüllung von verschiedener Dicke (bis ‘a Zoll) beim Zerschlagen einen metallisch glänzenden Bruch zeigen und äusserlich schwarzblau sind. Ueberall, auf der ganzen Strecke vom Tugela zum Vaalfluss ist die Gegend gleichsam übersät mit Fragmenten von verkieselten Baumstämmen, deren concentrische Curven auf einen Durchmesser von mehreren Fussen schliessen lassen. Im Sandsteine selbst konnte ich niemals solche Verkieselungen bemerken, wohl aber im fetten Thonboden des zersetzten Basaltes; an den Böschungen des wohl unterhaltenen Falirweges auf der Natalseite der Drakensberg-Kette trifft man nicht selten vollkommenere Exemplare, wo selbst feine Theile der Wurzel und der Rinde dem verkieselten Stamme noch anhängen. — Die gleichmässige Lagerung des Sandsteines benützte ich, um die Erhebung des Innern über das Meeres-Niveau zu bestimmen. Ist die früher gemachte Angabe der Höhe des van Reenen-Passes richtig, so muss der ganze Freistaat in seinen Hochflächen 5600 Fuss haben: denn beim Uebergang über die Kette findet sich die obere und dickste Sandsteinlage ungefähr 200 Fuss höher denn der Weg und wir haben diese Höhe nach dem Passiren der kleineren Flüsse immer wieder zu ersteigen bis nördlich der Tafel- koppe, wo etwas höher liegende, sandige, von quarzigen, weissen oder röthlichen, festen Sand- steinen herrührende Wildflächen auftreten. — Am nördlichen Ufer der Hohlsprui liegt ein bläulicher oder grauer und dichter Kalkstein, durch den feine, schwärzliche Quarztrümmer in verschiedenen Richtungen ziehen. Auch er hat horizontale Lage, ist jedoch von geringer Mäch- tigkeit und trägt deutliche Spuren von der auswaschenden und auflösenden Wirkung des Wassers an sich. Fossilien konnte ich keine darin entdecken und darum muss ich mich dla den Platz zu bestimmen, der ihm in der geologischen Folge der Schichten zugehört. Näher gegen den Vaalfluss zu finden wir hin und wieder Anhäufungen von RER Gestolen: die denen von den Kathlamba’s ähneln, jedoch einen bedeutenderen Gehalt an Kalk enthalten miissen (ohne Zweifel sich mehr zersetzt haben) und sich in schwarzen, dusserst an- hänglichen Boden umwandeln. Am südöstlichen Abfalle finden wir, dass die stürzenden Bergströme sich durch dia 83 Sandsteinschichten und theilweise durch die unterliegenden Thonschiefer gegraben haben. Diese Thonschiefer haben dünne Lagen und verändern sich in ihrer Färbung von oben nach unten so, dass wir alle Abstufungen vom Schmutzig-weissen zum Kohlschwarzen beobachten können; manche Abtheilungen sind äusserst reich an Glimmer und weisen sehr grossen Gehalt an Kalk auf. Jedoch ist die Schieferung nicht immer gleichmiissig und wir finden ovale, festere, manch- mal kieselige Körper, um die sich der Schiefer schalenförmig ablöst. Auch in ihm zeigt sich grosse Armuth an Fossilien; es möchte denn sein, dass geregelte Untersuchungen zu anderem Resultat führen. Einige undeutliche Abdrücke von Pflanzentheilen in einer dünnen Lage san- digen Schiefers lassen mich vermuthen, dass Steinkohle nicht allzutief unter ihm liegen kann. Das Land östlich ist sehr reich daran und es mag sein, dass in den Biggarsbergen Kräfte thätig waren, die die Lager der Schiefer und Sandsteine gestört und dadurch die Kohlen theilweise zu Tage gefürdert haben. Auch auf dieser siidlichen Seite finden wir Anhäufungen von dem Basalt der Haupt- kette ähnlichen Rollsteinen, aber in grösserer Anzahl und Mächtigkeit. Sie bilden bedeutende Hügel und langgestreckte Bergrücken, liegen in den Thälern dem Schiefer unmittelbar auf und erstrecken sich, jedoch durchbrochen und in ihrem Zusammenhang gestört, bis nahe gegen die Küste. Hier jedoch scheinen auch Trappgesteine von bedeutenderer Härte, Festigkeit und lich- terer Färbung in Spalten hervorgequollen zu sein. Wir finden in diesen Einschlüsse von Ge- steinen, die den plutonischen und metamorphischen der Inanda angehört haben. In ihren Varietäten liegen Granit- und Gneiss-Mandeln gleich in der homogenen Grundmasse und nicht selten kommen Schwefelkieskrystalle in solchen umschlossenen, theilweise zuvor abgerundeten Körpern vor. Aus einer Vergleichung der metamorphischen und trappartigen Gesteine, von der Inanda nach dem Küstenflüsschen Umzinto sich ziehend — mit den goldführenden Formationen in Mosilikatse’s Land — bin ich berechtigt, den Schluss zu ziehen, dass das kostbare Metall auch hier gefunden werden wird und eine Fusstour längs der Küste hat diese Ansicht nur noch mehr verstärkt.. — Dieser Inanda-Distrikt, dessen porphirischer Granit dem im Steinkohlen- gebiete bei Gutenstein in Kärnthen fast gleich ist, und dessen absolute Erhebung 2300 Fuss etwa beträgt, scheint dem weiteren Vordringen der Basalttrümmer von den sarai her Einhalt geboten zu haben, wenigstens an manchen Stellen. — Hiermit hätte ich in Kurzem einen Umriss der vorzüglichsten Gesteinsarten gegeben und es fällt nicht schwer, bereits eine Antwort auf die Frage nach den Ursachen bilden zu können. Bevor ich jedoch dazu schreite, will ich noch eine andere Erscheinung beiziehen, die Spärlichkeit der Vegetation. Nur die tiefen Schluchten finden wir beholzt, im offenen Felde oder an steinigen Abhängen zeigen sich nur einzelne Aloen oder sehr zerstreut einige Dorn- büsche oder Dornbaumgehölze (Acacia Giraffe, horrida) von geringer Ausdehnung. Wir finden eine überraschende Aehnlichkeit in der örtlichen Vertheilung immergrüner Bäume und Busch- partieen in den Schluchten der Kathlamba’s- und der der Fichtengruppen und Tannenwäldchen in den Alpenregionen Europas, so dass wir wohl berechtigt sein dürfen, anzunehmen, dass das, was hier (in den Alpen) noch gegenwärtig stattfindet, in Süd-Afrikas Alpen stattgefunden hat, dass dieselben Veränderungen, welche durch Gletscher in Europa hervorgebracht werden, in Afrika bewirkt worden sind durch dieselbe Hauptursache. Wie die Gletscher der Alpen Mo- ränen bilden und ungeheure Massen von Felsenträmmern thalabwärts führen, so sind auch die 84 regellosen oder langgestreckten Haufen von basaltischen Geröllen des niederen Küstenlandes ge- bildet worden; wie sie dort (in den Alpen) Bergstiirze und Abrutschungen verursachen, so lassen sich hier die schroff abfallenden Seiten der einzelnen Berge der Kathlambas erklären, welche jedoch bereits sich ziemlich rasch vermindern und verwischen durch die beständige Action der Atmospbärilien, durch den schnellen Wechsel der Tageshitze und Nachtkälte, durch die heftigen Regengüsse und erschütternden Donnerschläge der nassen und die zerbröckelnden Wirkungen der trockenen Jahreszeiten; wie dort noch jetzt grosse Quantitäten von Holz durch Lawinen und Fluthen am Fusse der Berge abgelagert werden, so haben sich wahrscheinlich auch bier Deposita gebildet, die in der Folge sich zu Kohlen umgewandelt haben. Ich habe daher die Ansicht, dass die vorhandene baumartige Vegetation nur die Reste der früheren sind, und ich zweifle nicht, dass genaueres Studium und Ausgrabung fossiler Ueberreste von Thieren diese Ansicht bestätigen werden ‘ Ist Süd- Afrika das Ueberbleibsel eines zum Theil versunkenen Continentes der süd- lichen Hemisphire oder sollte die Veränderung der Lage der Erdachse hier auch eine Ver- änderung, eine solche gewaltige Veränderung des Klimas zu Stande gebracht haben ? Noch eine andere Frage wirft sich auf: Wie kommt es, dass in den verflossenen Jabr- tausenden sich die Vegetation nicht weiter verbreitet hat? Es fehlen mir positive Resultate über lange meteorologische Beobachtungen und Mangel an jeder Conversation hierüber lässt mich nicht eine geklärte Ansicht bekommen und dieselbe darlegen. Ich ergreife hier die Gelegenheit, eines „einzigen“ Freundes zu gedenken, der zwar, durch Umstände gezwungen, seinem Berufe untreu geworden war, sich jedoch die Liebe zu Naturwissenschaften bewahrt hat und sich im Besitze einer zwar kleinen, aber sehr gewählten Bibliothek befindet, in welcher deutsche Werke die Hauptstelle einnehmen; ich durfte seinen Kosmos, C. Vogt’s Geologie, Naumann’s Mineralogie, Plattner’s Löthrohrversuche, Müller-Pouillet’s Physik benützen, ein Beweis der Freundschaft, der mir von grossem Vortheile war. Dieser Freund ist A. F. Schubaert und sein Vater war wohl bekannt in Holland, seiner Heimath. Mit tiefgefühltem Danke gegen eine verehrliche Akademie für die rasche und gütige Unterstützung und mit dem Versprechen, Tüchtiges zu leisten, zeichnet sich hochachtungsvoll C. Mauch. oe dI as Or > «1 E 85 Vorlâufiges Programm | der 42, Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, Dresden, 1868. . Die Versammlung beginnt am 18. September ($ 9 der Statuten) und endigt am 24. September. Obgleich die Versammlung hauptsächlich aus deutschen Naturforschern und Aerzten besteht, so ist doch die Betheiligung ausländischer Gelehrter in hohem Grade willkommen. . Die Versammlung besteht aus eigentlichen Mitgliedern und aus Theilnehmern. Mitglied kann nach $ 3 der Statuten nur ein Schriftsteller im naturwissenschaftlichen oder medieinischen Fache werden, Theilnehmer ein Jeder, welcher sich wissenschaftlich oder praktisch mit den genannten Fächern beschäftigt ($ 6 der Statuten). Stimmberechtigt sind nur die anwesenden Mitglieder ($ 7 der Statuten). Sowohl jedes Mitglied, als jeder Theilnehmer hat bei Empfang der Aufnahmekarte drei Thaler zu erlegen. . Das Aufnahmebureau, in welchem die Aufnahmekarten, die Quartierbillets und sonstige Fest- karten ausgegeben werden, befindet sich im Parterre des Polytechnikums (Antonsplatz), und wird vom Mittag des 17. September an geöffnet a Die allgemeinen Sitzungen finden im kôniglichen 1 (Stallstrasse Nr. 2) statt. Die Locale der Sectionssitzungen werden später durch ein specielles Programm namhaft gemacht werden. . In den allgemeinen Sitzungen sollen nur Vorträge gehalten werden, die von allgemeinem Interesse sind. Wer einen solchen Vortrag zu halten wiinscht, wird ersucht, dies baldmög- lichst den Geschäftsführern anzuzeigen é Vorläufig sind folgende Sectionen festgestellt: I. Mathematik und Astronomie. IX. Innere Medicin. II. Physik und Mechanik. X. Medicinalreform. IIl. Chemie und Pharmazie. XI. Chirurgie und Ophthalmologie. IV. Mineralogie, Geologie u. Paläontologie. | XII. Gynäkologie und Geburtshilfe. V. Botanik und Pflanzenphysiologie. XIII. Psychiatrie. VI. Zoologie und vergleichende Anatomie. | XIV. Oeffentliche Gesundheitspflege und ge- VII. Vergleichende Pathologie. richtliche Medicin. VIII. Anatomie und Physiologie. XV. Naturwissenschaftliche Pädagogik. 9. Die Tageseintheilung ist folgende: Donnerstag, den 17. September, von 6 Uhr Abends an: Vorversammlung in den Mein- hold’schen Sälen (Moritzstrasse Nr. 16). Freitag, den 18. September, früh 10 Uhr: erste allgemeine Sitzung. Nachher Einführung der Sectionen in die für letztere bestimmten Locale. Wahl der Sections- 86 vorsitzenden. Abends auf dem Schillerschlüsschen: festliche Begrüssung der Ver- sammelten durch das königliche Ministerium des Innern. Sonnabend, den 19. September, von 8 bis 12 und von 2 bis 4 Uhr: Sectionssitzungen. Nachher Besuch des zoologischen Gartens. Sonntag, den 20, September: Nach freier Verabredung heliebige Ausflüge in die Um- gegend, Montag, den 21. September, früh 10% Uhr: zweite allgemeine Sitzung; Wahl des nächsten Versammlungs-Ortes; vorher Sectionssitzungen. Nachmittag: eine noch zu bestimmende Excursion. Dienstag, den 22. September, von 8 bis 12 und von 2 bis 4, Uhr: Sectionssitzungen. Mittwoch, den 23. September, von 8 bis 12 Uhr: Sectionssitzungen. Nachmittag: eine noch zu bestimmende Excursion. Donnerstag, den 24, September, früh 10% Uhr: dritte und letzte allgemeine Sitzung; vorher Sectionssitzungen. Abends auf dem Lincke’schen Bade: Abschieds- fest, gegeben von der hiesigen Liedertafel. Freitag, den 25 September: Excursion nach Freiberg CN Besichtigung der dortigen a der Berg- und Hüttenwerke. Besondere Bemerkungen. 1. Mebrere Eisenbahndirectionen baben mit dankenswerther Bereitwilligkeit den Besuchern der Versammlung FabrpreisermAssigungen verschiedener Art gewährt. Wer hiervon Gebrauch machen will, wird ersucht, die zu seiner Legitimation dienende Aufnahmekarte vor Antritt der Reise zu lösen und sich deshalb zwischen dem 23. August und 13. September unter portofreier Einsendung von drei Thalern an das Localcomité zu wenden per Adresse des Herrn Hofrath Dr. Carus, Johannisplatz 12. Der Aufnahmekarte wird eine Liste der von den Eisenbahndirectionen gewährten Vergünstigungen beigelegt. 2. Wer die Versammlung in Gesellschaft einer Dame zu besuchen gedenkt, wird um ci glelobabitige . Anmeldung seiner Begleiterin gebeten; letztere enthält dann eine auf ihren Namen ausge- stellte Karte 3. Von Seiten der hiesigen Einwohmer sind zahlreiche Anerbietungen der Gastfreundschaft ein- gegangen; wir ersuchen diejenigen, welche davon Gebrauch machen wollen, sich gleichfalls an die vorhin genannte Adresse zu wenden. 4. Der Besuch der hiesigen küniglichen Sammlungen für Wissenschaft und Kunst wird den Mit- gliedern und Theilnehmern der Versammlung durch das Ministerium des königlichen Hauses in zuvorkommendster Weise erleichtert werden. Den Damen unserer werthen Gäste hoffen wir.die Gelegenheit zu verschaffen, während der Sectionssitzungen die hiesigen Kunstsamm- lungen unter sachverständiger Führung zu besichtigen. 5. Zufolge der Munificenz königlicher und städtischer Behörden stehen noch einige Festlich- keiten in Aussicht, über welche wir in Nr. 1 des Tageblattes das Nähere mittheilen werden. Dresden, August 1868. Die Geschäftsführer. ‘(Gebeiutrath Dr. C. G. Carus. Hofrath Dr. O. Schlömilch. 87 EE Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Bis 1. August 1868 gingen fir die akademische Bibliothek ein: Mémoires de l’Institut impérial de France. Tome XXVI, XXIX, XXXII, XXXIV, XXV. Paris 4, 1862 —66. Mémoires présentés par divers Savants. Tome XVI, XVII, XIX. Paris 1862—65. 4. Nouvelles Archives du Muséuin d’histoire naturelle de Paria: T. I. 1—4. 1865. T. II. 1—4. 1866. III 1, 2. 1867. Giornale di Scienze RN ed economiche, annesso al R. Istituto technico di Palermo, Vol. III. Fasc. 1. 2, 3. NE SE Frs denn of the Royal Society of London. Vol. 156 P. 2, Vol. 157 P. 1. London 1866/67. 4. ‘ Proceedings of the Royal oo of E Vol. XV. No. 87—93; Vol. XVI. No. 94. 8. The Royal Society. 30. Novbr. 1866. Neue Denkschriften der allgem. Schweizerischen Gesellschaft für die gesammt. Naturwissenschaften. i . Zürich, 1867. Denkschriften der Kaiser). HR der Wissenschaften, XXVI. Bd. Wien, 1867. SATA etc. etc. Mathemat. naturwiss. Klasse. I. Abth. Bd. LIV. Hit. zé 5. Bd- LY. d. yi 1. 1867. II. Abth. Bd. LIV. Hft. 5. Bd. LV. 1—5. LVI. 1. u. 2. 1867. 8 The Transactions = the Linnean Society of London. Vol. XXV. P. 3. London, 1866. 4. General Index of the Transactions. Vol. I-XXV. London, 1866. 4. The Journal of the Linnean Society. 1 Vol. IX. No. 38, 39. Zoology Vol. IX. No. 34, 35. 8. List of the Linnean Society of London. 1866. 8. ‘The Quarterly Journal of the Geological Society of London. Vol. XXIII. No. 91 u. 92. London, 1867. 8. Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen. Deel XXXII. i 4 Ba SE # Tijdschrift voor indische Taal-, Land- en Volkenkunde. Deel XIV. 5, 6. XV. 1—6. XVI. 1. 8. Notulen van de Allgemeene en Bestuurs-Vergaderingen. Deel II. 1— ei III. 1—2 IV. 1. 8. Catalogus der Bibliothek van het Bataviaasch Genootschapp. Batavia, 1864 8. Natu he Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij de Wetenschappen te Haarlem. XXIV. XXV. Haarlem 1866. Ta milde da 41. Versammlung deutscher Natorforéchér und Aerzte in Frankfurt 1867, 4. Abhandlun E herausgegeben von der Senckenbergischen Naturforschenden ak, VI. Bd. rankfurt a. M. 1867. Petermann, itunes See Gebiet der Geographie. 1867. Hft. 5—11. Gotha, 1867. 4: Erfänsungsheft; No. 2 The Antbropologieal éier? 05 18, 19, 20, 21. Gegen is 8. Catalogue of Books in the Library of the Anthropolog. Society. List of Fellows. 1867. 8. Mémoires de la Société impér. des Sciences naturelles de Cherbourg. Tome XI. XII. Cherbourg, 1865/66. 8 Musée Teyler. Catalogue Systematique de = Collection ee e, Liv. 6. Haarlem, 1867. x V 68. Archives du Musée Teyler. Vol. I. Fasc. 1, 2, 3. Haarlem, 1867 v. Martius. Beiträge zur Ethnographie und Sprachenkunde si ‘and Brasiliens. 2 Bde. 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Kassel, 1867. 8. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Be der gesammten Naturwissenschaften in Marburg. Jahrg. Juni bis December. XV. Bericht der Philomathie in Neisse. = 186 Nobbe. Die landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen. = Ké No.6. Bd. X. No. 1,2. Chemnitz, or 8. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. III. Bd. 4. Hft. Leipzig, 1867. 8. Mittheilun gen über die Thätigkeit und die Verhandlungen der Gesellschaft für Geburtshilfe zu eipzig. (Separatabdr. 1867.) Leipzig, 1867. Willkomm, die mikroskopischen Feinde des Waldes. 2. Heft. Dresden, 1867. 8. Zeitschrift fir Medicin, Chirurgie und ite A VI. Bd. Heft 7. 8. VII Bd. Heft 1—4. Leipzig, 1867/68. 8. ; v. Martius. Akademische Denkreden. Leipzig, 1866. Hinrichs, = Seren ir oder die pese eine Mechanik der Panatome. Jowa-City, 1 v.Baumhau sciences turelles. Tome I u. II. La aye, See Revue des cours littéraires de la France et de l'étranger, ‚Paris, 1867. No. 46—48. Revue des cours scientifiques etc. Paris, 1867. 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Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Görlitz 13. Bd. Görlitz, Bulletin de la Société Geologique de France. Tome XXIV. No. 1—5. Paris, 1866/67. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1867. XVII. Bd. Wien, 1867. 8. Memoire della reale Accademia della Scienze di Torino. Tomo XXIII. Torino, 1866. 4. Atti etc. etc. Vol. II. Disp. 5—7. Torino, 1867. 8. Acta universitatis Lundensis. 1866. Theologi, Medicinska, Philosophi, Mathematik Lund. 1866/67. 4. Fünfzehnter und Sechzehnter Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover, von Michaelis 1864/67. 4 Das Staatsbudget und das Bedürfniss für Kunst und Wissenschaft : im Königreich Hannover. Hannover, 1866. 4. Ecker und Lindenschmit, Archiv für Anthropologie. II. Band 3. Heft. Braunschweig, 1868. 4, Enzmann, Ueber Beziehungen des Sauerstoffes und der Kohlensäure zum Thierleben. Wie 1868. 8. Winnertz, Joh. Beitrag zu einer Monographie der Sciarinen. (Separatabdr.) Wien, 1867. N cilreich, Aug. Diagnosen der in Ungarn und Slavonien bisher beobachteten Doten, welche n Kochs Synophis nicht enthalten sind. (Separatabdr.) Wien, 1867. jae eet über lokale Paralyse, durch Saponin und ihm ähnliche giftige si (Githagin, Senegin .) hervorgebracht. (Separatabdr.) 1867. Eben 1 zur Lehre der g tpfl der Infusorien. (Abdr.) Coburg, 1867. 8. Singer, Verseichniss ei Sammlungen des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg. Regens- burg, 1867. Eichler, Bewegung im ande (Separatabdr.) München, 1864. ——— Ueber die Bewegung des Saftes bei den Pflanzen. München, 1865. 8. Regel gs: s Herder, Enumeratio plantarum in regionibus cis- et RER a cl. Semenovio a. 7. coll. Mosquad, 1866. i umeratio plantarum in regionibus cis- et transiliensibus a cl. Semenovio a. 1857. coll. Mosquae, 1864. 8. v. Herder. richen über die periodische Entwickelung der Pflanzen im freien Lande des kaiserl. ‘botan. Gartens zu St. Petersburg. (Separatabdr.) Moskau, 1866. 8. 3 „ Verzeichniss der im Sollinge und Umgegend wachsenden Gefässpflanzen 8. Meyer, Die Veränderungen in dem Bestande der Hannoverschen Flora seit 1780. Hainoves, 1867. 8. Hansen, Von der Methode der kleinsten Quadrate im Allgemeinen und in ibrer Anwendung auf die däsie. (Separatabdr.) No. V. Leipzig, 1867. Hansen, Tafeln der Egeria mit Zugrundelegung der in den EE E der Kgl. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften veröffentlichten Störungen dieses Planeten. (Sep.) Leipzig, 1867. 8 Rabenhorst, Flora europaea Algarum aquae dulcis et submarinae. gp HI. Lipsiae, 1868. 8. Cohn, Untersuchung der Augen von 10060 Schulkindern. Leipzig, 1867. Brahes, Geschichte und Beschreibung der Leipziger Sternwarte. a 1861, 8. —— Resultate aus den angestellt an mehreren Orten im Königreich Sachsen in 151 Jahren 1823—1868. L Uu. II. Jahr rg. Leipzig, 1866/67 Bruhns und Förster, Bestimmung der Längen-Differenz zwischen den Sterawarten zu Berlin und eipzig. Leipzig, 1865. 4. Bruhns und Auwers, Bestimmung etc., auf telegraphischem Wege ausgeführt im April 1865. 4. Tobold, A.- Die chronischen Kehlkopfs-Krankheiten mit specieller Rücksicht auf en da Diagnostik und locale Therapie. Berlin, 1866. 8. 90 Heyfelder, Rapport sur la service sanitaire de l’armée prusienne pendant la guerre de 1066 - contre le Saxe-Autrichiens. (Extr.) Paris, 1867. 8. Franke, Neue Theorie iber die Entstehung der krystallinischen Erdrindeschichten oder Urfelsarten. sden, 1867. 8. Löschner, Der Sauerbrunnen zu Bilin in Böhmen. —— die Wirkungen des Saidschützer Bitterwassers. Ve ier? jun. Beiträge zur Kenntniss der klimatischen mate ge 1866. — Andeutungen zur Canalisation und Wasserfrage. ) Wien, 1 8. Ueber eine eigenthümliche Trübung des Himmels in Sicilien. (Sep). Wien, 1866. 8. Richter, Aus alten Grüften. erte: 1667. 8. Rohlfs, Ueber die Emancipation der Medicin. Bière 1867. 8. Die Frage der rs 5 auf der Versammlung der Naturforscher und Aerzte in Frankfurt. m v. Vivenot jun. Chirurgische tie (Bepsie) Wien, 1266. 8. ar ODE ie Veränderung der Körperwärme unter dem Einfluss des verstärkten Luftdruckes (Separatabdr.) Wien, 1 Ueber die Temperatur des Mecres im Golfe von Palermo. (Separatabdr.) Neuwied und Leipzig, 1867. ; Hörnes, Die fossilen Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien. II. Bd. No. 7 u. 8. Wien, 1867. 4. Burmeister, Annales del Museo publico de Buenos Aires. Entrega segunda, Buenos Aires, 1867. 4. Zerrenner, Skizze der k. k. Eisenbüttenwerke zu Neuberg in Ober-Steiermark. Wiep, 1855 Barrande, "Ptéropodes siluriens de la Bohême. (Extr.) Prague, 1867. Göppert, Verzeichniss der paläontologischen Sammlungen. Görlitz, 1868. 8. Cohn, Die Schulhäuser auf der Pariser Weltausstellung. Berlin, 1867. 8. Hasskrl, K. von Gorkom: Bericht über die Cultur der Chinarinden-Bäume auf Java im Jahre 1866. 8. Ule, O. Ausgewählte kleine naturwissensch. Schriften. 4. Bd. No. 1. 2. 8. u. 4. Halle, 1867. 8. 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Offen- » 1867. d ahrbücher 15 We Vereins für Naturkunde. 19. u. 20. Heft. Wiesbade Abhandlungen herausgegeben vom naturwissenschaftl. Verein zu Bremen. I. Bd. 3. Heft. Leg 1868. 8. Archiv des Vereins für VII. Bd. 3. Heft. VIII. Bd. 1. Heft. Kronstadt, 1867. 8. Annales de la Société dena de France. IV. Ser. Tome VII. Paris, coni 8. Schumann, J. Die Diatommen der hohen Tatra. (Separatabdr.) Wien, 1867. FONDERE couronnés et Mémoires des savants étrangers de l’Académie royale de SAR T. XXXIII. Bruxelles, 1867. 8. ink de Fanden royale de Belgique 1867. Bruxelles, 1867. 8. N couronnés et autres Mémoires de l’Académie royale. T. XIX et XX. Bruxelles, 1867/68. 8. a a 91 5 de l’Académie royale 1868. Bruxelles, 1868. 8. Mémoires des concours et de savants étrangers de l’Académie royale de médecine de Belgique. T. VI. Fasc. 4. Bruxelles, 1868. 4. Bulletin de l’Académie royale de médecine de Belgique. Année 1868. III Ser. T. II. No. 1. 2. Bruxelles, 1868. 8. Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Vol. 157. P. II. London, 1867. 4. Catalogue of scientific papers (1800—1863). Vol. I. ege 1867. 4. Proceedings of the Royal Society of London. Vol. XVI. No. 95—100. Transactions of the Cambridge Philosophical Society. Vol. si P. 2. Vol. XI. e L nn 1864/66. 4. Memoire della Societa italiana delle Scienze. Ser. 3. Tomo I. P. I. Firenze, 18 Natuurkundige Verhandelin 145 He de hollandsche Maatschappij der Se te en Deel XXV. Haarlem, 1 Abhandlungen der königl. bm. Seen der Wissenschaften zu Prag vom Jahre 1867. 6. Folge. Bd. I. Prag, 1868. 4. Sitzungsberichte der kgl. bohm. Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag. Jahrg. 1867. Prag, 1867/68. 8. Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XXIV. P. 3. oo 1867. 4. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. Session 1866—67. Abhandlungen der kénigl. Gesellschaft der Wissenschaften zu et. Bd. XIII. Göttingen, 72 5 4. Meteorologiske Jagttagelser paa fem telegrafstationer ved Norges Kyst.. Christiana, 1866 Meteorologiske Jagttagelser i det sydlige Norge. 1863—66. Christiana, 1867. Meteorologiske Jagttalgelser paa Christiana Observatorium RE Christians, 1867. 4. Guldberg et Waage, Etudes sur les affinités chimiques. Christi Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania dar 1861, eee pod Cristiania, 1862/67. 8. Neues Lausitzisches Magazin. XXXXIV. Bd. Heft 2—3. Görlitz, 8 e Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. No. 619—653. Be ei 1868. 8. are gen der 83 naturforschenden Gesellschaft in Rheinfelden am 9. 10. 11. Sep- ember 1867. Visti of the scentific cia of the Zoological Society of London for the Year 1864. 8. List of vertebrated animals living in the gardens of the Zoolog. Society of London. London, png 8. Magnetische und meteorologische Beobachtungen zu E 28. Jahrg. Prag, 1868. Abhandlungen der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1866. Berlin, 1257 4. Reise der 8 Fregatte Novara um die Erde. Anthropologischer Theil. IL Abtheilung. 1867 Verh gt pte a sich Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens. XXIV. Jahrg. . Hälfte. Bonn The Ray Ss of London Gs ve ne 1867. London, 1868. 4. Libros del saber de astronomia del rey D. Alfonso X. de Castilla. Tomo V. Bek age 1867. Fol. Novi Commentarii Acad. scient. imper. Petropolitanae. T. XIX. (1774) XX. (17 Bulletin de la Classe physico-mathemat. de l'Académie imperiale des sciences + St. Petersbourg. T. IV St. Petersbourg, 1843—49. 4. Recueil si actes de la séance publique de l'Académie ind des sciences de St. Petersbourg. * e le 29. Decbr. 1827 et 29. Decbr. 1834 et 1843. Compte sonda de l’Académie imper. des sciences de > zeden 1849, 1850, 1851. Verhandlungen und Mittheilungen ta siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften zu 1 XVII. Ja pi Hermannstadt, 1866. 8. Exposé é des form s quaternaires de la Suède par Erdmann. (Mit Atlas.) Stockholm, 1868. 8 et 4. Mémoires = 5 imper. des sciences de St. Petersbourg. Tome XI. No. 9—18. St. Peters- 867/68. 4. Bulletin de Académie imper. des sciences de St. Petersbourg. T. XII. No. 2—5. 4. Bischof, Die Grosshirnwindungen des Menschen. München, 1868. 92 Quetelet, Mémoirie sur la temperature de lair à Bruxelles. Bruxelles, 1867. 4. _ Etoiles filantes du milieu de novembre 1867. 8. : Berend, Zur differentiellen Diagnostik der Kyphosis. (Separatabdr.) Berlin, 1868. 8. Güppert, Bericht über den gegenwärtigen Zustand des ‘botan. Gartens in Breslau. 1868. 8. Gruner, Johennes Kepler. Vier egri in drei Theilen. I. Theil. Stuttgart, 1868. 8 — Keplers wahrer Geburtso V. Anzeigen. \ Sere Fir die Akademie ist erschienen und bei Fr. Frommann in Jena in Commission : Verhandlungen Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. 34. Band. 52 Bogen in 4° mit 22 Tafeln. — 1114 Bogen Leopoldina. Preis 10 Thlr. Daraus werden, soweit der geringe Vorrath reicht, die einzelnen Abhandlungen auch getrennt abgegeben zu folgenden Preisen: I. Hasskarl, J. K., Horti malabarici Rheedeani Clavis OP'E UND. 163/, Bogen. Preis 2 Thir. IL. Stizenberger, E., Lecidea sabuletorum Flörke und die ihr verwandten Flechten-Arten. Eine Monographie. 10% Bogen mit 3 Tafeln. Preis 3 Thlr. III. Edlich, Fr., Ueber die Bildung der Farrenwedel nebst einleitender Darstellung der Entstehung CH Individuums aus der Sporenzelle. Als Beitrag zur Entwickelungsge- schichte der Farrenkräuter. 3 Bogen mit 5 Tafeln. Preis 2 Thir. IV. Göppert, H., Skizzen zur Kenntniss der Urwälder Schlesiens und Böhmens. 7 ½% Bogen mit 9 Tafeln. Preis 3 Thir. 15 Ngr. V. Leydig, Fr., Ueber Organe eines sechsten Sinnes. Zugleich ein Beitrag zur Kenntniss des feineren Baues der Haut bei Amphibien und Reptilien. 13 Bogen mit 5 Tafeln, Preis 4 Thir. 15 Ner. Ausgegeben den 7. September 1868, ‘Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. OTIOSUS. LEOPOLDINA en ORGAN KAISERLICHEN LEOPOLDIN Ge | CAROLINISCHEN DEUTSCHEN ADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN r. C. G. Carus. à ré X 11 Heft VL 7 December 1868. INHALT. = Amtliche Mittheilungen: II. Wissenschaftliches: 1. Die e Versammlung = deutschen Dr. Dursy's Werk: Zur Ger er des scher und Aerzte betreffen Kopfes des Menschen 2. Jutiläum von Ebrenberg und TE Mineralogische Notiz. 3. Abgang und Sterben von Mitgliedern. III. Anzeigen fremder Preisfragen. Vacat. 4. Vermehrung des Fonds der Akademie: = L IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. b. Durch Mitglieder. i Y. Bücher-Anzeigen. Vacat. 6 2 I. Amtliche Mittheilungen. In der Geschichte der K. Leopoldino-Carolinischen Akademie wurde das Jahr 1868 merkwiirdig dadurch, dass in ihm in der Zeit vom 18. bis 24. September in Dresden zum zweiten Male, und zwar im Ganzen die 42. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte abgehalten und dabei das hier am Orte durch Mitwirkung der Gnade und Munificenz Sr. Majestät des Königs der Akademie erworbene Grundstück 15 D 94 und die daselbst neu aufgestellte und catalogisirte Bibliothek von der in diesem Jahre besonders zahlreich zusammengetretenen Versammlung (1132) in Augenschein genommen werden konnte. | Bereits in der vorjährigen 41. Versammlung zu Frankfurt a. M. war der Pri- sident der Akademie, der Geheime Rath Dr. C. G. Carus zum ersten Geschäftsführer der diesjährigen Versammlung erwählt, und ihm seiner hohen Jahre und jetzt leidenden Gesundheit halber, der Hofrath, Prof. der Mathematik, Dr. Schlömilch, als berühmter Mathematiker und riistiger und praktischer Mann als zweiter Geschäftsführer sur geben worden. Es wurde übrigens mehrere Wochen und Monate zuvor ein ziemlich zahlreicher Comité gebildet, welcher sich im Hause des Präsidenten, Geheimen Rath Dr. Carus versammelte und alle nôthigen Vorbereitungen so zweckmässig discutirte, dass es gelang, die Versammlung zu einer der wohlgelungendsten zu machen. Der Herr Prisident (durch sein Befinden am Selbstvortragen seines Festgrusses behindert) hatte den Festgruss, welchen er der Versammlung vorbereitet hatte, an der Spitze des Tageblattes abdrucken lassen, während Se. Excellenz Herr Staatsminister v. Nostiz-Wallwitz, Herr Oberbiirgermeister Pfotenhauer und Herr Hofrath Prof. Schlömilch ihre mit vielem Beifalle aufgenommenen Begriissungen miindlich vortrugen, woran dann sogleich die beiden ersten Vortragenden (Herr Professor Dr. Bruhns aus Leipzig über „die neuesten “Himmelserscheinungen“, und Herr Pro- fessor Dr. Virchow aus Berlin über „den naturwissenschaftlichen Unterricht“), sich anschlossen. Der Festgruss des Präsidenten, als im Namen der Leopoldino-Carolinischen Aka- demie entworfen, wird deshalb hier ebenfalls wiedergegeben. Alles Uebrige über die Thätigkeit dieser 42. Versammlung findet man aus- führlich in dem Tageblatte der Versammlung. Festgruss, Den 18. September 1868. „Die Geschichte der Wissenschaft, wie die politische Geschichte der Völker haben beide einen grossen organischen Gang, berühren in diesem beide sich vielseitig ; und finden wechselsweise ihre prägnantesten Epochen bezeichnet durch Individuen höherer Ordnung, durch Urgeister, welche im glücklichen Falle die Richtung derselben gegen das höchste mächtig zu fördern vermögen, im unglücklichen Falle dagegen auch (wenig- stens für eine Zeit lang) diesen Strömungen Haltpunkte zu setzen, ja ihnen sogar hie ‘und da eine temporäre Umkehrung zuzumuthen oder anzuweisen im Stande sind. 95 ži Beide, die Geschichte der Wissenschaft sowohl, als die der Völker lassen manche Vergleichung zu mit dem Laufe grosser Ströme; denn, wie der Ursprung der letzteren nur aus der Höhe der Atmosphäre, und in den von dort stammenden wässrigen Nieder- schlägen gesucht werden muss, auf Erden aber häufig sich in Nebel und mystisches Dunkel verbirgt, so verbergen uns auch ungeheure Zeiträume und Mangel aller eignen Erfahrung, den Ursprung und die ersten Fortschritte, sowohl der Menschheit, als der Wissenschaft, aber überall bleibt nur das Eine uns gewiss, dass Einsicht und Eigen- wille des Menschen allein nie ausreichen können, so grosse Momente zu erklären oder dass ohne besondere Einwirkung eines Höhern und Göttlichen, nicht die Rede sein könne weder vom Entstehen und culturgeschichtlicher Entwicklung der Menschheit, noch vom Zustandekommen und Fortschreiten irgend einer Wissenschaft an und für sich. Was aber somit gesagt werden durfte von dem Ursprunge aller dieser Strö- mungen aus der Höhe, wird in umgekehrter Richtung nun auch gesagt werden müssen von Vollendung und letztem Endziele derselben in der Tiefe. Denn, wie alle Bäche in Flüsse, und zuletzt alle Flüsse und Ströme ins Meer, in das alte vielver- zweigte Becken des Oceans sich ergiessen, von dem sie dann als Dunst wieder auf- steigen, um in, endlichem Wechselgange immer wieder neue Niederschläge zu bedingen, so wird auch für menschliches Leben, Wissen und Thun erst die Einigung aller Kräfte, und das gesellige Zusammenwirken aller, durch gesteigertes Wissen von Gott und Natur erleuchteten, und durch echte Bruderliebe erwärmten und erhobenen Individuen, zur höchsten Aufgabe und zum schönsten Berufe einer Menschheit, welche ja stets um so machtvoller, freier und grösser sich empfinden muss, je vollkommener sie diese grossartige Aufgabe löst, und je mehr sie diesem ihrem höchsten Berufe entspricht. Wie daher schon im Alterthume der ägyptische Priester am Nilmesser das ewige Steigen und Fallen des befruchtenden Stromes, Jahr ein Jahr aus, zu messen und zu verzeichnen pflegte, so steht jetzt der denkende Forscher am Strome der Geschichte der Menschheit und Wissenschaft, um auch dessen Schwellen und Sinken fortwährend sorglich zu beachten und regelmässig einzutragen. Gesegnet dann Er, wenn es ihm oftmals gelingt, nicht auf blutigen Feldern des Todes, sondern auf palmenreichen Gefilden wechselseitig sich unterstützender und kräftigender Nationen, leuchtende Merkzeichen an solchen Flüssen aufrichten zu können, theils für immer vollständigere Ueberwindung von Irrsal, Lüge und moralischer Ver- derbtheit, theils für Entdeckung neuer grosser Wahrheiten der Wissenschaft und rastlos fortschreitenden Sieg alles Rechten, Guten und Edlen im Leben. — Und ein solches Merkzeichen im grossen und guten Sinne gewährt es denn auch, wenn wir uns heute dankbar daran erinnern, wie am Zeitstrome des Jahres 1821 einst der Fa des 15 96 genialen Oken, angeregt durch die in der Schweiz schon mehrjährig gehaltenen Natur- forscher-Versammlungen, zum ersten Male in der Isis laut wurde, und ähnliche allge- meine Versammlungen, jedoch diesmal der Naturforscher und Aerzte, fiir ganz Deutschland, forderte, ja dieselben im Herbste 1822 in Leipzig, als dem Cen- tralpunkte des deutschen Buchhandels zum ersten Mal wirklich ins Leben rief. Nur Wenige waren es damals, welche die ganze Tragweite von Oken’s Aufruf und die reiche Mannigfaltigkeit und Schwere der von hier aus ans Licht tretenden Ge- danken sogleich zu ahnen vermochten! — Ein einziges kleines Zimmer der Leipziger Pleissenburg (vielleicht der Lage nach ähnlich dem, in welchem Luther einst für seine freie Glaubensiiberzeugung den Wortkampf mit Eck durchfocht) umfasste damals be- quem die einzelnen Leipziger und die wenigen von auswärts eingetroffenen Aerzte und Naturforscher; aber eben die durch diese Einfachheit wesentlich mit bedingte Lebendig- keit und Herzlichkeit des Ganzen hatte bei mir, und gewiss ebenso bei manchen Andern einen besonders lieben und unvergesslichen Eindruck zuriickgelassen. Bekannt ist es dann freilich, wie schnell in den nächsten Jahren die Zahl der Theilnehmer an diesen Versammlungen, die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Vorträge, und die Bedeutung des Ganzen anwuchs; wie unter Alexander v. Humboldt’s Einflusse die Theilung in Sectionen hinzutrat, ja wie bald alle uns benachbarten Na- tionen Aehnliches unter sich gleichfalls aufzurichten bestrebt wurden und verwirklichten. Und so kehrte auch in Deutschland, gleichsam als Zeichen alter Anhänglich- keit, die Versammlung schon 1826 nach Sachsen, und zwar nach Dresden, zuriick, nach Dresden, allwo wir sie heute nach 42 Jahren, unter der Regierung eines allverehrten und vielgelehrten weisen Kônigs abermals zu empfangen das besondere Glück haben. Mit den eigensten Getühlen begrüsse ich daher gegenwärtig hier zum zweiten im Ganzen aber für mich zum sechsten Male, diese so echt deutsche Versammlung! sie, die ich einst noch klein entstehen sah, und die sich jetzt so reich und schén vor meinen Augen entfaltet hat; ich begrüsse sie im Namen einer Stadt, die oft als Elb- florenz gefeiert wurde, dieweil sie gleich dem Floreuz am Arno seit Jahrhunderten sich viele und mannigfaltige Verdienste um Kunst und Wissenschaft erworben hat; ich danke somit den Männern in Frankfurt, welche vor einem Jahre die Wahl nochmals auf Dresden gelenkt haben; ja ich danke denselben auch noch persönlich, dass sié meiner hierbei gütig gedenken wollten, und möge es mir möglich werden, trotz meiner hohen Jahre und einer tief erschiitterten Gesundheit, mindestens einigen der schénen mir auf- erlegten Pflichten, so wie ich wiinschte, Genüge zu thun! Sei demnach Ihr Eintritt in diese zu Ihren Ehren festlich geschmückten Räume ein glücklicher und gesegneter, nur reiche und inhaltschwere Erinnerungen zurücklassender! 97 Möge aus ihren bevorstehenden Arbeiten und Vorträgen nur Gewichtiges und Fruchtbares für das Culturleben der Gegenwart, wie für das Fortschreiten der Wissen- schaft hervorgehen! und mögen diese schönen friedlichen Gefilde gleich denen unseres gesammten deutschen Vaterlandes, von nun an bis auf späteste Zeiten, vor allen stö- renden und verwüstenden Einflüssen und Ergebnissen nachhaltig und gnädig bewahrt bleiben!“ Carus. II. Wissenschaftliches. Einen der letzten Eingänge bei unserer Akademie bildet die ebén erschienene Schrift „Zur Entwickelungsgeschichte des Kopfes des Menschen und der höheren Wirbel- thiere von Dr. Emil Dursy. Mit Holzschnitten und einem Atlas in 4° yon neun Kupfer- | tafeln mit erklärendem Texte. Tiibingen 1869.‘ Unser geehrter Herr College Dr. Hugo von Mohl begleitet dieses trefflich ausgestattete Werk mit folgenden Worten seines Schreibens an den Unterzeichneten: »Obgleich der thierischen Anatomie ferne stehend, hatte ich doch vielfache Gelegenheit mich von der ausgezeichneten Schönheit der vom Verfasser verfertigten Präparate und von der grossen Hingebung, mit welcher sich derselbe den Untersuchungen iiber die Entwickelungsgeschichte der Wirbelthiere unter mannigfach nicht giinstigen äusseren Verhältnissen widmet, zu überzeugen.“ Und auch mich lässt, bei einer genauen Durchsicht dieser Arbeit, über einen Gegenstand, der mich in früheren Jahren sehr viel beschäftigt hat, die Genauigkeit dieser Darstellungen ganz in gleicher Weise urtheilen, obwohl freilich die Methode blos durch senkrechte Durchschnitte das Fortschreiten der Gestalt des Schädels und Hirns zu schildern immer manche Unvollkommenheiten behält, Unvollkommenheiten, welche sich eigentlich nur durch eine Reihe vergrösserter sauberer Modelle der embryonischen Schädelwirbel nebst der von ihnen umschlossenen Hirntheile würde vermeiden lassen. Jedenfalls ist Herr Dr. Dursy als einer der tüchtigsten neueren Arbeiter über diesen Gegenstand zu betrachten und ich werde nicht verabsäumen, denselben in näch- ster Zeit zu ersuchen, das Diplom der Mitgliedschaft an unserer Akademie anzunehmen und uns dann auch fernerhin mit ähnlichen ausgezeichneten Arbeiten zu erfreuen. Uebrigens ist noch besonders zu bemerken, dass auch zahlreiche Conturen von einzelnen Stadien der Entwicklung des inneren Koptbaues in den Text aufgenommen sind und dadurch die Deutlichkeit nicht wenig gefördert wird. Herr Dr. G. Tschermak, jetziger Director des k. k. Hof-Mineraliencabinets in Wien, theilt die Nachricht mit, dass ihm nach dem Ableben des Herrn Dr. Hörnes 98 die Direction des genannten Instituts übertragen worden ist, und bittet alle Fachge- nossen und Freunde der Wissenschaft, welche mit dem k. k. Hof-Mineraliencabinet im Verkehre stehen, diesen Verkehr zum Nutzen der Forschung aufrecht zu erhalten und zu erweitern, und stellt die Bitte durch freundliche Zusendungen die Vergrösserung des Museums ermögliehen und die Arbeiten der daselbst beschiiftigten Fachgenossen unter- stiitzen zu wollen, wobei er die Versicherung beifiigt, dass er stets bereit sein wird, allen Vorständen ähnlicher Museen und allen Fachmännern überhaupt in gleicher Weise förderlich zu sein. Fünfzigjähriges Doctor - Jubiläum des allverehrten Mitgliedes unserer Akademie, des Herrn Geheimen Rathes Dr. Chr, Gottfr. Ehrenberg zu Berlin, am 5. November 1868. Zu dieser Feier liess das Präsidium durch sein Mitglied, Herrn Professor Dr. Reichert in Berlin folgende Votivtafel überreichen: Q. D. B. V. VIR ILLUSTRISSIME COLLEGA CANDIDISSIME . CHRISTIANE GODOFREDE “EHRENBERG ACADEMIA NATURAE CURIOSORUM LEOPOLDO-CAROLINA CAESAREA ex quo Tu juvenis acta societatis augere scriptis et ornare incepisti, protinus Te firmo pede progredientem per selectos scientiae campos ejusque fastigium adscendentem con- tinuo animi adfectu prosecuta est. Eximia indole naturae beneficio praeditum ejus met ipsius acerrimum indagatorem studio nunquam intermisso privatum pro aliquantum acie oculorum at prosperrima manu denuo participeni aeternae lucis universa quae movet Te licet retro spectare in vitam fortissimo animo ac mira ENEPIELA cum summo fructu scientiae transactam. Aristotelis instar propitia Minerva longe peregri- natus, magna molitus, profunda serutatus Tuis oculis discernere atque aperire valebas, quae ceteris occulta manebant, innato veri desiderio Tuo ingenio dux ‘aliis atque viae monstrator. Hanc Tibi raram inter mortales virtutem eo die quo ante X lustra | doctoris gradum acquisivisti sinceris verbis lubenter congratulantur ACADEMIAE NATURAE CURIOSORUM LEOPOLDO-CAROLINAE CAESAREAE PRAESES ADJUNCTI ET SODALES Dresdae die V. m. Novembris anni MDCCCLXVIII. Sea . In* gleicher Weise erhielt bei Gelegenheit des fünfzigjährigen Jubiläums des Herrn Geheimen Oberbergraths, Berghauptmann und Professor Dr. Nöggerath, Adjunct unserer Akademie in Bonn, ein Gratulationsschreiben. 3. Gestorbene Mitglieder der Akademie, Im Juli 1868: Dr. Carl Friedrich Theodor Krause, Königl. Hannov. Obermedi- cinalrath und erster Dirigent des Königl. Ober-Medicinal-Collegiums, Professor der Medicin und Anatomie an der chirurg. Schule, sowie Mitglied der König]. ärztl, Prüfungsbehörde zu Hannover. Aufgenommen am 3. Aug. 1838, cogn. Fabricius ab Aquapendente ` Am 29. August 1868: Dr. Christ. Friedrich Schönbein, Professor der Chemie und Director des chemischen Laboratoriums zu Basel. Aufgenommen am 15. Aug. 1858, cogn. Berth. Schwarz. Am 4. September 1868: Dr. Eduard Friedrich Poeppig, Professor der Zoologie, Vorsteher der Naturhistorischen Sammlung und Director des botanischen Gartens an der Universität zu Leipzig. Aufgenommen am 3. August 1834, cogn. Hernandez II. Am 4. November 1868: Dr. Moritz Franz Joseph Hörnes, Vorstand des k. k. Hof-Mineraliencabinets, Vicepräsident der k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft zu Wien. Aufgenommen am 16. September 1856, cogn. v. Born. Im November 1868: Dr. Anton Bartholomäus Clot-Bey, ehemaliger Minister des Vicekönigs von Egypten, Generalstabsarzt der Armee und Marine in Cairo und Generalinspector des Medicinalwesens in Egypten. Aufgenommen am 25. Juni 1834, cogn. Oribasius V. 4, Vermehrung des Fonds der Akademie, a. Durch Regierungen. Seine EH Majestät Ludwig IL, regierender König von Bayern hat nach Uebergabe des 34. Bandes der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akade- mie, durch den Kônigl. Bayerischen Gesandten und Minister, Herrn Grafen von Reigers-. berg hier, unterm 15. November d. J. abermals huldreichst zu gedenken beschlossen und dem Fonds der Akademie 300 Gulden auszahlen lassen, mit dem Bemerken, dass eine gleiche Summe auch im Jahre 1869 an die Akademie ausgezahlt werden soll. 100 b. Durch Mitglieder. Herr Dr. med. Ludwig Alfred Fiedler, Medicinal-Assessor und Prosector am Stadtkrankenhause zu Dresden hat nach Empfang des Diplomes als Mitglied der Letztern als Nummus aureus 1 Ducaten eingesandt. Ebenso hat Herr Professor Dr. Sandberger in Würzburg nach Empfang des Diploms 5 Thlr. als Nummus aureus eingesendet. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Bis December 1868 gingen für die akademische Bibliothek ein: The Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXVI. P. 1. London, 1868. 4. The Journal of the Linnean ne of London. Zoology Vol. IX. und X. Nr. 36— 42. 8. Botany Vol. IX. und X. Nr. 40 8. Proceedings. Session 1866—67. List of the Linnean Society of London. 1867. 8. Denkschriften der Kaiser]. 3 der Wissenschaft in Wien. (Mathemat. naturwissenschaftliche K Bd. 27. Wien, a 867. Sitzungsberichte. I. Abth. ch LVI. Heft 3--5. 1867. 8. II. Abth. Bd. LVI. Heft 3—5. 1867. 8. Jahrbuch der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1868. Nr. 1. 2. 8. Verhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1868. Nr. 1—10. 8. Report of the Superintendent of the United States coast survey etc. During the Year 1863—65. Washington, 1866/67. 4, Report on epidemic SE and yellow. fewer in the H S. army during 1867. Circular Nr. 1. Washington, 1868. 4. Monthly report of the Departement of agriculture for the Year 1866 and 1867. Washington, 1867/68. 8 Mémoires = l'Académie impériale des sciences, belles-lettres et arts de Lyon. T. XVI. 1866— 67. Mémoires et arts de Lyon. (Classe des lettres) T. XIIL 1866—68. 8. Bulletin de la Societe impériale des naturalistes de Moscou. Année 1867. Nr. 4. Année 1868. Nr.i: 8; Upsala universitets Ärsskrift. 1866/67. 8. en der Königl. ern po Gesellschaft zu Königsberg. 8. Jahrg. 1867. 1. und 2. Abtheilung. Königsberg, 1867. Ben fire der Universität zu Kiel, ays dem 1 1867. Bd. XIV. Kiel, “ue 4. Memoirs of the geological survey of Indica. Nr. 1—4. Calcutta, 1867. Memoirs of the geological survey of India. Vol. VI. p. 1. und 2. 8, Memoirs, presented of the California Academy of Sciences. Vol. I. p. 2. San Francisco, 1868. 4. Proceedings of the California Academy of Sciences. Vol. III. p. 4. 1867. 8. Transaction of: the Zoological Society of London. Vol. VI. p. 5. London, 1868. 4. Proceedings of the Zoological Society for the Year 1867. P. 3. 8. Der Zoologische Garten. Zeitschrift etc. IX. Jahrg. 1868. Nr. 1—6. Frankfurt a. M., 1868. 8. Bulletin de la Société Géologique de France. Tome XXV. Nr. 1. 2. 3. Paris, 1868. 8. Nobbe. Die landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen. 1868. Bd. X. Nr. 3. Chemnitz, 1868. 8. The quarterly Journal of the Geological Society of London. Nr. 95. 0 68. Reise der österreichischen SE Novara um die Erde. Bd. IL Abtheilung 1. A. u. B. u. 3. Zoologischer Theil.) 1868. 4. Memoirs of the American pine of Arts and Sciences New Ser. Vol. IX. P. 1, Cambridge and Boston Pebcoctinge of the ‘American Academy of Arts and Sciences. Vol, VOL. fol. 185—344. 8, The American Journal of Science and Arts. Nr. 130—135. New Haven, 1867/68. 8. 101 Annals of the Lyceum of natural history of New-York. Vol. III. Nr. 15, 16, 17. New-York, 1867. 8. Annual of the National Academy of Sciences for 1866. Pei da 1867, Proceedings of the American Association. Cambridge, 1867. The Transactions of the Academy of Science of St. Louis. val = 1861—1868. St. Louis, 1868, 8. Proceedings of the Essex Institute. Vol. V. Nob. Salem, Smithsonian Contributions to knobledge. Vol. XV. bn arend Annual Report of the zur of Regents of the Smithsonian EN for the Year 1866. Wa- hington, 1867. Report of the er of Agriculture for the Year 1866. Washington, 1867. 8. Transaction of the Chicago, Academy of Sciences. Vol. I. p. 1. Chicago, 1867. Journal of the Academy of natural Sciences of Philadelphia. New Ser. Vol. VL P. 2. Phila- delphia, 1867. 4. Proceedings of the Academy of natural Sciences of Philadelphia. Nr. 1—4. 1867. 8. Memoirs read before the Boston Society of natural History. Vol. L P.3. Boston, 1868. È Proceedings read before the Boston Society of natural er Vol. XI. pag. 97—486. Annual of the Boston Society of natural History. 1868/69 Annual Reports read before the Boston Society of natural din story. 1867 and 1868. Memorie del reale Istituto ee di Scienze e lettere Classe di scienze mathemat. Vol X. fasc. . Milano, 1867, Ren diconti del reale tee Lombardo di Scienze e lettere Classe di scienze mathemat. Vol. III. fas . 1— Memorie del reale Istituto Kate di Scienze e lettere Classe di scienze mathemat. Vol X. fasc. . Milano, 1867. 4. Ren diconti del reale Istituto EE 10 * e lettere Classe di scienze mathemat. Vol. IV. . 1—10. II. Ser. Vol. I. Solenni CRÈTE del 7 agosto 17 ln, 1867. 8. Nova Acta regiae societatis scientiarum Upsaliensis. III Ser. Vol. VI. fasc. 2. Upsalia, 1868. 8. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. X. Bd. Heft 3 und 4. Halle, 1868. 4. 45. Jahres-Bericht der schlesische dische Cultur, im Jahre 1867. Breslau, 1868. apatia der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, im Jahre 1867. Sege 5 und Medicin, Philosophisch-historische Abtheilung. Heft 1. 2. 8. . der in den Schriften der schlesischen Gesellschaft für vaterländische 5 von 1804 bis 1863 incl. enthaltenen Aufsätze. Breslau. 8. Atti del reale Istituto Veneto. T. XI. Ser. 3. Disp. 8, 9, 10. T. XII. Ser. 3. Disp. 1—9. Venezia, 1865/67. 8. Monatsbericht der Königl. Preuss. Akademie der Wissensch. in Berlin. April bis Juli 1868. Berlin, 1868. 8. Bulletin de aaa royale de médecine de Belgique. Année 1868. III Ser. Tome IL Nr. 5, 6, 7. Bruxelles ; Sitzungsberichte - königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München, 1868. I. Heft 4. Il. Heft 1. München, 1868. 8. Sitzungsberichte der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden. 1868. Januar bis Mai 1868. 8. Sitzungsberichte der naturwiss. Gesellschaft“, Isis“ zu Dresden. Jahrg. 1868. Nr. 7—9. 8. Dana, J. D. A. System of mineralogy. Fifth Edition. New-York, 1868. 8. 53. J ahre sbericht der naturforschenden Gesellschaft in Emden. Emden, 1868. 8. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Nürnberg. IV. Bd. Nürnberg, 1868. 8. Jahrbücher für Volks- und Landwirthschaft der ökonom. Gesellschaft im Königreich Sachsen. IX. Bd. Heft 1. u. 2 Dresden, 1868. Archives neerlandaises des Sciences Exactes et naturelles. Vol. I. u. IL La an da 1866/67. 8. Ludeking, E. W. A. Schets van de residentie Amboina. S'Gravenhage, 1 Müller, Joh. Dr. Ueber die ~~ Eigenschaften der arabischen Li vom Emir Abd- El-Kader. Halle, 1 Ausgegeben den 11. December 1868. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. Die LEOPOLDINA erscheint in Heften zu 15 Nummern, jedes Heft kostet 1 Thaler. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN | AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRASIDENTEN Dr. C. G. Carus. Heft VI. INHALT. 4, Vermehrung des Fonds der Akademie: a. Durch Regierun b. Durch Mitglieder. I. Amtliche Mittheilungen: ; TEN an Carl dese Va von Martius, gest. am 13. Dec Jubiläum von Dr. Johann pt Purkynje. 1. Neu ernannter Director Ephemeridum 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Abgang und Sterben von Mitgliedern. II. Wissenschaftliches, III. Anzeigen fremder Preisfragen. Vacat. IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. V. Bücher-Anzeigen, I, Amtliche Mittheilungen. Erinnerung von C. G. Carus ; an Carl Friedrich Philipp von Martius, geboren am 17. April 1794; zum Mitglied der Leop. Akademie ernannt am 12. Mai 1816; zum Adjunct derselben am 10. December 1840; und zu deren Director Ephemeridum am 15. October 1858; gestorben am 13. December 1868. Ein im allgemeinen beglücktes und reiches Leben, das Leben unsres bisherigen Director Ephemeridum Carl Friedrich Philipp von Martius ist am letzten 13. December, nach kurzer Krankheit, zum tiefsten Schmerz seiner Familie und zur en 16 104 ernsten Trauer der gesammten wissenschaftlichen Welt beschlossen worden, und wenn in andern ähnlichen Fällen es der Muse einzelner Lebensgeschichten nur durch besonderen Fleiss gelingen kann, alle Momente aufzufinden und heran zu ziehen, wodurch das Bild eines solchen bedeutenden Forschers den Mit- und Nachlebenden wirklich auf lange Zeit hinaus verdeutlicht und bestens erhalten werden kann, so bietet gewiss sich gerade hier eine solche Fülle von Thatsachen und Betrachtungen dar, und es treten ungesucht so wichtige Beziehungen einzelner seiner Arbeiten, auf dem Fortschritt gesammter Natur- wissenschaft hervor, dass wir kaum anders als mit einer gewissen Apprehension daran- gehen können, all’ dies reiche Material in richtiger Folge zu verbinden und zur Publi- cation zu ordnen. Gestehen wir es aber auch von vornherein! Das Leben unsres Freundes fiel überhaupt in eine besonders günstige Periode! Nicht nur, dass er gleichsam)erwuchs unter der theilnehmendsten: Sorge eines der bedeutendsten Monarchen, welcher Bayern im grossen Sinne mehr viterlich verwaltet als gebieterisch regiert hat, so waren auch die beiden ersten Decennien dieses 19. Jahrhunderts so von eigenthiimlicher Trieb- kraft durchdrungen, und so nach vielen Seiten hin durch eine sich geltendmachende merkwürdige Productivität ausgezeichnet, dass noch gegenwärtig man es recht gut nach- weisen kann, wie von manchen der bedeutensten Leistungen unsrer jetzigen Zeit, die eigentlichen und tiefsten Wurzeln, ihre Nahrung fast unmittelbar aus dem Boden eben jener ersten Jahrzehnte heranziehen. Kam es doch noch hinzu, dass damals die Kraft europäischer Länder noch so viel weniger als späterhin durch aufzehrende Kriege er- schöpft war, so dass namentlich, als Oesterreich, durch Anknüpfung verwandtschaft- licher Bande mit Brasilien, es versuchte, auch auf diesem Wege Abzugsquellen für sei- nen Handel und seine Industrie zu eröffnen, es an Bayern, anstatt eines neidischen scheelsüchtigen Nachbars, vielmehr einen ihm allen Vorschub leistenden Bundesgenossen fand, der nicht nur seine staatlichen Pläne aufrichtig förderte, sondern auch jenen Schatz wissenschaftlicher Kenntnisse wesentlich mehren half, der aus gemeinsamen Unter- nehmungen und den Kräften engverbundener Gelehrter, für Erforschung neuer Länder- strecken nothwendig hervorgehen musste. Auf diese Weise geschah es daher, dass v. Menge, im Verein mit Spix und mehreren österreichischen Forschern, schon in früher Zeit (1817—1820) die für ihn und die Wissenschaft so wichtige und ausgiebige Reise nach Brasilien vollendete, eine Reise, welche nicht allein wesenélich sein grosses Werk über die Palmen bedingt hat und das erste Material zu seinen wichtigen ethnographischen Studien ihm lieferte, sondern über- u. nach allen Seiten hin ausbildend, reifend und verschönend auf seinen Geist wirkte“). era Veranlassungen und Folgen dieser Reise finden sich, von liebevoller und kundiger Han er EE 19. Januar 1869, 8. 278. u. folg. 105 Bald nach seiner im Jahre 1820 erfolgten Rückkehr verheirathete er sich und wählte hierbei so, dass von da aus eins der glücklichsten Familienbündnisse sich entwickeln konnte, ein Glück, dessen Wiederschein auf sein eignes Wesen so schön zurückwirkte, dass er mir noch im vorigen Jahre schrieb, „er freue sich jetzt schon auf das Jahr 1873, in welchem er seine goldne Hochzeit feiern werde, die er jedenfalls zu erleben hoffe“. War er doch auch nach Aussehen und jeder äussern Lebensführung ein Mann, der ausser über etwas fliegende Gicht und kleine beginnende Schwerhörigkeit, kaum von irgend einem Krankhaften zu sagen wusste, vielmehr schienen ihm sichtlich die Sonnen- bäder am und auf dem Amazonenstrome, jenes Siegel himmlischen Feuers aufgedrückt zu haben, welches an sich in kräftigen Naturen so häufig, bis in die höchsten Lebensregionen hinauf, als eine gewisse Feuertaufe fort wirkt, die ihnen den Segen einer eignen Frische erhält und ihnen bis weit in die 70er Jahre, immer noch mindestens die Lebens- energie der höheren Fünfziger zu Theil werden lässt. Nimmt man jetzt noch hinzu dass in diese ersten Decennien zugleich die Wiedergeburt Deutschlands und Befestigung deutscher Poesie und deutschen Staatslebens fiel, ja in den Natur wissenschaften die bedeutendsten Entdeckungen hervortraten, so begreift man nun auch ferner, wie aus solchem, wenn auch zuweilen noch mit etwas Uebermuth gepaartem Geistesfrühlinge, theils manche an sich grössere Individualitäten, theils wichtige neue Geistesrichtungen hervorgehen konnten, von welchen man besonders Einzelne in's Auge zu fassen hat, ` wenn man zugleich yon dem grossartigen Einwirken unsres Martius, den richtigen Begriff sich verschaffen will. — Es sind ja nämlich überhaupt zwei Seiten nach denen ein grosses Talent des Forschers sich bethätigen kann; entweder er ordnet und mehrt das schon bekannte Material seiner Wissenschaft auf ungewöhnlich mächtige Weise, oder er fasst die ideelle Seite derselben und giebt ihr neue Ideen, welche für alle Zukunft sie erleuchten und fortbilden; unser v. Martius war gross nach beiden Seiten! — Für das erste zeugen seine grossen botanischen Werke, das namentlich über die Palmen, und seine Ethno- graphie ; für die zweite ideelle Seite war die grösste Geistesthat Freundes, das Erfassen der Idee der Spiralténdenz, sie, welche wir als die zweit-wichtigste für den Orga- nismus der Pflanze aufführen dürfen, wenn wir die von Goethe eingführte „Metamor- phose“, als deren erste genannt haben. — Aber auch mit dieser Idee der Spiraltendenz, dürfen wir sagen, ist es gegangen, wie es Oken ging, mit dem Ansprechen des Schädelb als Wirbelsäule. Auch dieser Gedanke lag nun einmal gleichsam vorbereitet in der Luft und kam dann nothwendig, und zwar in mehreren Köpfen fast gleichzeitig, zum Aus- sprechen). — Ja geht es doch zuweilen hier übrigens so sonderbar, dass selbst Arbeiten, + Man sehe die Einleitung zu meinem grossen Werke über die Ur-Theile des Knochen- und Schalengeriistes (Leipzig, 1828), wo bei Goethe, Oken, Bojanus, Spix und Andern derselbe Gedanke über Erkenntniss des Wirbelbaues nachgewiesen wird. . 16* 106 welche irgend eine prägnante Idee wesentlich fördern sollten, zwar nun oft auch gerade in dieser Beziehung wirklich ausgefiihrt werden, gleichwohl aber zuweilen die Idee unmittelbar und scharf. auszusprechen, immer noch nicht vollständig bestimmt bleiben; wie denn z. B. selbst in den trefflichen Untersuchungen von A. Braun über Blätterstellung in Knospen, und Schuppenanordnung in Tannenzapfen*), und man- chen ähnlichen Arbeiten,**) zwar das geheimnissvolle Wort der Spiraltendenz, als Eigenthiimlichkeit der Pflanze tiberhaupt, noch gar nicht ausgesprochen wurde, nichtsdestoweniger aber doch immer wesentlich beigetragen hat, diesen ganzen Gegenstand bald nachher dergestalt zu erklären und zu verdeutlichen, dass Martius selbst, ebensowohl als Goethe, von da an es überhaupt nicht mehr für nôthig gehalten haben, diese Ideen weiterhin noch in besonderer Durcharbeitung ausfihrlicher zu verfolgen ***). Wenn daher im Leben der Pflanze die Metamorphose, wodurch das senkrecht gegen die Sonne aufsteigende Gewächs die allmählige Verwandlung seiner Organe vollendet, stets als ihr erstes und wichtigstes Lebensmoment betrachtet werden muss, so ist sodann die durch gleichzeitig seitliche Ablenkung bedingte Axendrehung eben so oder (insofern wir sie als eigne Thätigkeit eben der Pflanze anschauen) die Spiraltendenz, sofort ein zweites Moment dieser Art, ein Moment, dessen letzter und hôchster Grund überall nur in der, rastlos die Erde, und mit ihr dé 1 Pflanzenwelt, a oi oder links - um- kreisenden Gestirnenwelt gesucht un annt wer ann. Indem ich es daher nun von da an den eigentlichen Botanikern von Fach über- lassen muss {), näher auf alles Das einzugehen, was man von Martius an Unter- suchungen und Bestimmungen unzähliger neuer Pflanzengattungen, sowie an Heran- bildung so mancher nun selbst die Wissenschaft weiter fortbildender Schüler, aber *) Acta nat. curios. 15. Band, 1. Abth. **) So selbst in der schönen Arbeit von Martius über die Gui nach der Spirale ge- gestellten) Nopolaen. (Acta nat. curios. 16. Band, 1. Abth.) ***) Siehe Goethe, Metamorphose der Pflanzen S. 33 und Martius, in den Ge- sprächen von Göthe mit Eckermann. 3. Band, S. 281 und S. 356. Ich darf übrigens hier noch wohl auf mein Werk: Natur und Idee, 8. 238, 240, verweisen, wo über die Con- struction der ganzen Pflanzenbildung aus der Metamorphose und der Spiraltendenz die wissen- schaftlich strengen Nachweise gegeben sind, und namentlich auch zum erstenmale (s. S. 242) auf die verschiedene Bedeutung der unendlichen, und endlichen Spirale aufmerksam gemacht wird, von welchen die erste wesentlich auf die Axe der ganzen Pflanze, die andere hingegen (z. B. als einwärts oder auswärts gerollte endliche Spirale) auf die Seitenorgane der Pflanze sich beziehen. 4) Der oben erwähnte Nekrolog in der Augsburger Zeitung von Herm Dr. Eichler leistet namentlich in dieser Beziehung höchst dankenswerthes und schätzbares. 107 ausserdem und insbesondere auch noch für die Geschichte südamerikanischer Völker- schaften und der ihrer Sprachen gethan und geschaffen hat, so bleibt mir jetzt nur noch ein Feld übrig, welches mich an ihn mit besonderer Liebe gefesselt hat, obwohl wir uns eine lange Zeit nur durch Briefe unterhielten, späterhin aber nur in der kür- zesten Zeit von 8 Tagen es uns gegönnt fanden, durch persönliches Zusammenleben der eignen gegenseitigen Anziehung unsres Geistes und Herzens die gewünschte Folge zu geben. Wenn es überhaupt aber schwerlich geleugnet werden kann, dass es immer im höchsten Grade bezeichnend für Eigenthümlichkeit eines Menschen genannt werden muss, zu sehen wie er in Beziehung auf Goethe sich ausspricht, zumal wenn ihm das Glück von dessen persönlicher Bekanntschaft zu Theil geworden war, so musste es mich bei Martius schon, noch ehe ich in nähere Beziehung zn ihm selbst getreten war, in hohen Grade für ihn einnehmen, zu lesen, wie Goethe von ihm dachte und wie gern er ihn bei sich empfangen hatte. Noch in den meisten Richtungen anderer Art aber konnte mir freilich sein grösserer Werth entgegentreten als ich ihn nun selbst — erst in vielen Briefen — zuletzt als Person kennen zu lernen das Glück hatte. Gewiss! Martius war ein Mann von dem man sagen konnte er habe die Eigenschaft des Sonnenlichtes gehabt, überall hin, wohin er Licht und Klarheit verbreitete, auch Belebung und Wärme auszustrahlen! Er war durch und durch ein ‘seelisch und leiblich glücklich organisirter Mensch. Er gehörte zu der Elite jener -mit aus dem Jahrhundert Lessing’s, Goethe's und Schiller’s herstammender Naturen, deren Annäherung, wem sie irgend zu Theil geworden ist, gewöhnlich auch als wahrhaft beglückend erschien, und die sich in jedem Sinne einer reinen Stellung zu Gott, Natur und Menschenwelt haben erfreuen dürfen, — Eben daher erfüllte denn auch unser Martius den grossen und schönen Beruf ein Vates, d. h. zugleich ein Seher und Dichter, zu sein! und so sind mir denn auch unter seinen von ihm mir zuweilen mit liebenswürdigster Ingenuität gemachten Mit- theilungen, poetische Ergüsse bekannt geworden, die, wie es mit Recht schon der Ver- fasser jenes trefflichen Nekrologes in der Augsburger Zeitung ausspricht, nothwendig dereinst einem grösseren auserwählten Kreise nicht vorenthalten werden dürfen.*) Manche seiner gottinnigen, oder, wie man wohl sagt, geistlichen Gedichte (und die Meisten haben gewöhnlich eine entschiedene Färbung dieser Art) erinnern daher nicht selten auffallend an die naivste und einfachste Kraft unserer alten Kirchenlieder, und dringen mit eigner Gewalt zum Herzen, sind somit auch weit entfernt von dem modern formulirten Tone der Gedichte eines Albr. v. Haller oder gar den sentimen- talen und arabeskenartig aufgeputzten Versen mit denen neuere Forscher zuweilen ihren so oft in sich haltlosen Demonstrationen bessern Eingang haben versehaffen wollen. ) Eine seiner höchsten und treff lichsten Poesien werde ich am Schlusse dieser Zeilen mittheilen. 108 Ebendarum stimmte nun aber dies Alles auch so trefflich mit dem Tone und Zuge seiner ernstesten und gehiiuftesten Arbeiten, denn nur weil all dieser Formenguss stets aus einer Werkstatt hervor ging SÉ? in einem Kopfe entworfen und geläutert wurde, hdieca cehfne Fi Es bedarf nach alle diesem wohl kaum der Worte, um begreiflich zu machen, wie schön und reich die Briefe sein mussten, wenn Martius an einen geliebten und von ihm hochgeachteten Freund schrieb. Ich habe deren eine grosse Anzahl (aus dem Jahre 1868 allein über 30) und darunter ganz vortreffliche, allein so geweiht und schön dies alles auch für eine künftige Veröffentlichung gemacht wäre (schon deshalb, weil dieselben eine wahre Wohlthat für manchen Würdigen genannt werden könnten), so war doch Martius selbst mit seinen Briefen stets sehr vorsichtig, überschrieb viele Briefe (obwohl nie irgend verfängliche Mittheilungen vorkamen) mit dem Worte „vertraulich“ und gab dabei öfters dem Gefühl einer gewissen Weihe Raum, welche nur dem Besten seiner Zeit sich eröffnen sollte; und so erlaube ich mir denn hier auch nur (um von dem grossen und edeln Charakter seines Stils doch irgend einen Begriff zu geben) Einiges aus einem Trostbriefe an mich, nach dem Verluste meiner trefflichen und heissgeliebten ältesten Tochter, im Anfange vorigen Jahres, mitzutheilen. Er schrieb mir damals: i a si R an ps SES leichliel Freund! ` Ich muss Sorge tragen, dass nicht Thränen auf das Blatt fallen, das ich Ihnen schreibe, denn das Ihrige haben sie begossen. Ihre Seele haucht sich aus in Schmerz, und ich sollte dabei gelassen bleiben? Ach wir haben ja nichts als — Thränen in dieser Welt, geweinte oder still nach Innen vergossene! Und sie kommen schnell und unerschöpf- lich ist ihr Quell; und da nur werden wir nicht weinen, wo wir nur geistig uns vereinen! Wunderbar hat Gott, dessen Weisheit und Gerechtigkeit ich demiithig verehre, uns aus Sinnlichkeit und Geist gewoben, und wo immer der Leib im Spiele war oder ist, da folgt dem flüchtigen Lichte auch der Schatten des Schmerzes. Wo immer wir im Kreise des unsterblichen Lebens zu verweilen vermögen, da ist unsterbliche Freude, da ist ewiges Leben. Ja, was kein Auge gesehn, kein Ohr gehört und was in keines Menschen Herz gekommen, das ist die Seligkeit auf ei ich hoffe, wenn ich den Leib ab- gethan habe. + 4 Es giebt keine mächtigere Anweisung auf eine solche Existenz als die Empfindungen von Schmerz, von Trauer, von Leid, die uns in den Be- ziehungen zu unsern Geliebten begegnen, denn hier haben wir ja das Irdische 109 schon von uns geworfen und leben in die kérperlosen, raumlosen, zeitlosen Zustände hinein, die wir ahnen, aber nicht kennen. Es ist mir, als müssten Sie, theurer Carus! alles das gerade so em- pfunden haben, als verstünden wir uns vollkommen. Ich habe seit Ihrem letzten Briefe mit einem ungetäuschten Vorgefiihle an Sie gedacht, jede Nacht, da ich erwachte. Vorgestern wat es mir, als würde es hell im Zimmer und der Herrlichste und Heiligste und Grösste aller. Menschen stand an meinem Bette, und hob seine schönen Hände über mich auf und segnete mich. Und da ich die Wundmale erkannte, sagte eine leise Stimme: „so erhöht des Menschen Geschick einen Jeden an seinem Kreuze aufgerichtet gen Himmel. Der Eine fühlt es; der Andere, noch in der Dunkelheit, gleich den Menschen der Steinzeit, die auch jetzt noch leben, er weiss nichts von dieser Himmelsrichtung. Du aber, der Du sie kennst, bedenke, dass jedes Kreuzträgers Weg vorbestimmt ist in göttlicher Gerechtigkeit und Liebe fürs Ganze, und sehne Dich nicht nach Ruhe, sehne Dich nach Liebe, die auch im Menschenleben noch für Dich zu thun giebt. Was ist die Sehnsucht nach Ruhe des Leibes anders als eine Schwäche.“ Es war eine Lehre für mein armes, schwaches sorgenvolles Herz und ich gelobte mir, indem ich an Sie dachte: sey tapfer, halte aus, zage nicht und sehne Dich nicht nach Deiner Himmelsaufrichtung ehe denn die Zeit da ist, die nicht mehr den Menschen um Dich, sondern nur Dir gehört. So Ihnen, geliebter Freund mein Zuruf: zage nicht, klage nicht, halte fest bis allegletzt, wir dürfen noch nicht wie reine Geister hier wandeln, es hängt noch gar viel des menschlichen Leibes an uns, um uns; darum aber sollen wir doch das Ziel nicht herbeiwünschen. Dem Tapfern wird es ver- gönnt, wenn er die Tapferkeit nicht mehr braucht! Und das sage ich Ihnen! Ach, kennten Sie mich so wie ich wünsche, Sie würden auch sagen: er selber thut nicht genug nach seinen Worten. Wäre es Frühling, so würde ich um so eher jetzt, als zu anderer Zeit zu Ihnen hintrachten; so aber ist es unmöglich. Wir wollen aber beide wie eine gegenseitige Verpflichtung es in uns festhalten: noch in diesem Leben sollen und werden sich sehen und er- kennen Carus und sein treuer Martius. München, d. 18. Jan. 1861. 110 Und wie er hier geschrieben so geschah es. Er kam 17. Octbr. 1868 hier an, reiste den 24. Octbr. wieder ab, nachdem wir acht unvergessliche Tage zusammen ver- lebt hatten; ging dann über Berlin und Leipzig nach Miinchen zuriick und — starb dort am 13. December. | Schon vor seiner Dresdner Reise sendete mir einst der Treffliche folgende fromme und zugleich tiefpoetische Zeilen, die ich für das Reinste und Schönste erklären muss, unter Allem was in solcher Richtung aus der Neuzeit hervorgegangen ist. Sie mögen hier bestimmt sein, diesen schmerzlichen Nachruf zu beschliessen! — Sie selbst trugen ‘die Ueberschrift: „Was einen Sorglichen getröstet hat.“ Heut Nacht befragt mich Jesu Christ: „Sag', wie Du manchmal traurig bist, Stehst noch auf Deinen eignen Füssen, Thust, was so Manche lassen müssen Und hast in Deiner alten Brust Erfahrnen Puls der Jugendlust, Und hast um Dich viel frisches Leben, Da ich Dir Kinder, Enkel geben; Bedenke, ist ein guter Christ, Wer, so wie Du, oft traurig ist? Da hub ich an mit stillen Zäbren: Ach Herr! Du wollest mir gewähren Zu all dem Guten, das ich hab’, . Die süsseste, die grösste Gab’, Dass ich verlerne heut zu sorgen Für morgen und für übermorgen. Drauf sprach der Herr: „meinst Du von Allen, Die jetzt zu mir, dem Heiland, wallen, Sie wären nun von Sorgen baar? Trägt sie ein Jeglicher fürwahr! Und fromm ist, wer sich seine Last Geduldig auf die Schultern passt. Wozu, Mensch, hast Du Deinen Rücken? Nicht schmeichlerisch ihn krümmen, bücken! Du hast ihn, drauf die Last zu legen‘; Trag ungesehn sie Deiner Wegen Und schau’ nur auf die Bahn vor Dir! Wird sie zu schwer, so helf ich Dir!“ - Fünfzigjähriges Jubiläum unseres verehrten Mitgliedes des Herrn Professor Durch den Verein böhmischer Aerzte in Prag erhielten wir erst Kunde, dass am 10. December 1868 unser verdientes Mitglied (seit dem 10. Juni 1829, cogn. Darwin I.) Herr Dr. Johannes Evangelista Purkynje, Professor der Physiologie und Patho- logie, sowie Director des physiologischen Institutes an der Universität zu Prag, sein. 111 Ach Herre mein, bin mir bewusst, Dass Du mein Helfer, meine Lust; Doch, wenn ich allzuhastig schreite Verlier’ ich Dich von meiner Seite. Im dunkeln Abgrund wankt mein Fuss, Ich weiss nicht, was ich meiden muss; Mein blödes Auge trägt die Schuld, Erleuchte mir’s durch Deine Huld! Da sprach der Herr: ,,Wenn du so oft Gedächtest mein, als unverhofft Ich unsichtbar Dir beigestanden, Du lägst nicht in der Sorge Banden. Gedenk’ des Glücks, das ich verliehn, Lern’ Zuversicht im Weiterziehn. Gedenke Mein bei jeder Noth, Im Morgenlicht, im Abendroth; Lern’ Alle, wie Du kannst beglücken, So wird Dich Schwermuth nicht berücken; Vermagst Du heiter fortzuschreiten, Wird sichres Glück Dich fürder leiten!“ wie EN DE „hab ich's tief verspürt: raun zum Heile fahrt, Dr. Joh. Evangel. Purkynje. (Geboren am 17. December 1787.) 50jähriges Jubiläum gefeiert hat. 112 Der Jubiläumsgruss des obengenannten Vereins lautet: Quod bonum, felix, faustum fortunatumque sit, JOHANNI EV. PURKYNE PHYSIOLOGO EXCELLENTISSIMO, VIRO DE PATRIA SCIENTIAQUE MAXIME MERITO, diem semisaecularem X. dec. 1868. summorum in ra honorum ALMA ANTIQUISSIMAQUE dii PRAGENA CELEBRANTI gratulatur SOCIETAS MEDICORUM BOHEMORUM. Auch unsere altehrwürdige Leopoldino-Carolinische Akademie will nicht versäumen, ‘ dem Jubilar (einem ihrer ältesten Mitglieder) nachträglich ihre herzlichsten Glückwünsche zu denen der übrigen hinzuzufügen, und die Hoffnung auszusprechen, dass noch auf viele Jahre Ihm Gesundheit und Kraft verliehen werden möge, um seine fernere Thatigkeit der Förderung der Wissenschaft und dem Wohle des Staates widmen zu können. 1, Neu ernannter Director 8 Zum Director Enhemeridam. der Kaiser) Leopoldino- Carolimischen. i rta Akademie (was schon früher sehnlichster Wunsch des nunmehr verstorbenen Director Ephem. Herrn von Martius war) wurde am 1. Januar 1869 ernannt: Herr Dr. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, Königl. Sächs. Geheimer Hof- rath, ord. Professor der Botanik und Naturgeschichte, sowie Director des Kgl. zoolog. Museums und des botan. Gartens zu Dresden, cogn. Dodonaeus I. Aufgenommen als Mitglied am 28. November 1820; zum Adjunct ernannt am 4. Januar 1863. 2. Neu aufgenommene Mitglieder der Akademie. Am 1. Januar 1869: 2093. Herr Dr. Adolph Bastian, beriihmter Physiolog und ee A in Berlin, cogn. Plato III. 2094. Herr Dr. Emil Dursy, Professor und D an der anatomischen Anstalt in Tübingen, cogn. Joh. Bapt. Spix. 2095. Herr Freimund Edlich, naturwissenschaftlicher Maler in bia cogn. F. Kaulfuss. 113 2096. Herr Dr. Wilhelm August Eichler, Privatdocent der Botanik an der Universität zu München, cogn. Marcgrave. 2097. Herr Adelbert Geheeb, Apotheker in Geisa, cogn. C. Ch. Funck. 2098. Herr Dr. August von Pelzeln, Custus-Adjunct am k. k. naturbistorischen Museum in Wien, cogn. de Lafrénayes. 2099. Herr Dr. Heinrich Wilhelm Reichardt, Custos am k. k. botanischen Hof- cabinet in Wien, cogn. Joh. Hedwig III. 2100. Herr Dr. Alois Roggenhofer, Custos-Adjunct am k. k. REA Ma Museum in Wien, cogn. Megerle von Miihlfeld. 2101. Herr Dr. Gustav PUPA Spiess, praktischer Arzt in Frankfurt a. M., Wenzel. 2102. Herr Dr. Friedrich Welwitsch, Professor und Director des Königlichen Museums in Lissabon, cogn. Brotero. 5 3, Gestorbene Mitglieder der Akademie. Am 30. December 1868: Dr. Albert von Langenn, Exc., Königl. Sächs. wirklicher none Rath und _Oberappellations - Gerichts- Priisident zu Dresden. Auf- amen am 26. Januar 1865, cogn. Christ. Thomasius. Am 19. joui 1869: Dr. Carl Freiherr von Reichenbach, Gutsbesitzer und Privat- gelehrter der Natur-, Bergwerks- und physikalischen Wissenschaften auf Schloss Reisenberg bei Wien. Aufgenommen am 1. December 1854, cogn. Orpheus II. Am 26. Januar 1869: Dr. Joseph Georg Böhm, k. k. Schulrath, Astronom und Director der k. k. Sternwarte und Professor der Astronomie an der Univer- sitat zu Prag, Mitglied der philosophischen Fakultät und Decan des philo- sophischen Professoren-Collegiums daselbst. Aufgenommen am 5. Januar 1857, cogn. J. J. Littrow. e * oo . 2 IV. Eingegangene Bücher und Zeitschriften. Bis Februar 1869 gingen für die akademische Bibliothek ein: . Nilson. Das Steinalter oder die Ureinwohner des Scandinavischen Nordens, übersetzt von Mestorf. Hamburg, 1868. Dursy, E. Dr. Zur Eutwickeungsgeschichte des Kopfes des Menschen und der höheren Wirbelthiere. Mit 8. Atlas in 4%, Tübingen, 1869. 114 Murray. The Journal of travel and natural history. Vol. I. No. 1— 5. London, 1868. 8. Barkow, H. C. L. Dr. Die Venen der oberen Extremität des Menschen. Mit Holzschnitten und 6 Tafeln in Fol. Breslau, 1868. Fol. Claus, C. Dr. Ueber Euplectella aspergillum. (R. Ce Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Beobachtungen über Lernaeocera, Peniculus ni Lernaea. der Lernäen. Marburg und Leipzig, 1868. Vacani, C. Della laguna di venezia e dei fiumi nelle attigue provincie. Firenze, Ti Gruber, W. Dr. Ueber die Varietäten des Mage palmaris longus. St. Petersburg, 1868. (Extr. > aus Mömoires etc.) 4. Ein Beitrag zur Naturgeschichte Ueber das Spatium intra ape suprasternale und erar Sacci coeci retro-sterno- cleidomastoidei. St. Petersburg, 1867. (Extr. aus Mémoires e GER Dr. e Winde über der deutschen Nordseeküste und Lë a Theile der Nordsee. den, 1805 4. Ecker & Lindenschmit. Archiv für Anthropologie. III. Bd. Heft. 1 u. 2. Braunschweig, 1868. Denkschrift der COPPIA für Natur- und Heilkund .Dresden, 1868. e zur Feier ihres 50jährigen Bestehens. Schnitzlein. Flore ac qu'il convient de cultiver dans les serres d'un jardin botanique. Gand, 1867. Baumhauer, Dr. v. Inwijdings-Rede. Amsterdam, 1848. —— de sententiis veterum philosophorum graecorum de visu lumine et coloribus. Trajecti ad Rhenum, 1845. 8. Memoire sur la densité, la dilatation, le point d’ébullition et la force élastique de la vapeur de l’alcool et des mélanges d’alcool et d’eau. Amsterdam, 1 Tafeln zur rs ez, des Alkoholgehaltes von Genis aus Alkohol und Wasser. Amsterdam, 1861. 8. R 22: der Pracente reinen Alkohols i De ortu lapidum meteoricorum, annexis duorum —— — chemicis. Rhenum, 1844. Sur le fer météorique de Brambanan dans le district de Soeracarta (ile de Java). (Extr. d. Archiv. Neerland.) 8. Sur l’aréométre normal. TA Haye, 1866. Ge — Zur le fer météorique du cap de EE 1866. 8. — Sur l'analyse organique. 1866. 8. pei le Taret et les moyens de 1 8 le bois de ses dégâts. Haarlem, 1866. 8. — — areils densimétriques. Paris, 1867 re M. R. Untersuchung über die ende der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes asser durch die Wärme. Berlin, 186 i Buvry, Dr. L. Anbauversuche mit ausländischen ä in Deutschland. Berlin, 1868 Pieper, C. Schw fuhr? Eine =. = Abstimmung vor der Versammlung deut: scher Naturforscher und Aerzte. Dresden, 18 Seidlitz, È. Die PE 8. ras nach den Korper age Verwandtschaftsverhältnissen ihres scelets. Berlin, 1 Dritter, IV. r T jabrenkertcht la Vereins für Erdkunde zu Dresden. Dresden, 1866/68. 8. Catalog der Bibliothek des Vereins fir Erdkuude in Dresden. 1868. Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft i Wien. (Neue Folge 1868.) 8. The Anthropological Review. No. 22. London, 8 Ra Archives du Muséum d'histoires See e bag Tome III. fasc. 3 & 4. Tome IV. 1 & 2. Paris, 1867/68. 4. Memorie is Reale Accademia delle Scienze di Torino. Atti Traj ecti +. 2. Ser. Tome XXIV. ee er 4. ~ e pa Vol. III. Disp. 1—8. Torino, 1867/68. 8. 115 V. Anzeigen. Verlag von OTTO SPAMER in Leipzig. Kosmiſche Botanik. Das Bud der Pflanzenwelt. Botaniſche Reife um die Welt. Den Gebildeten aller Stände und allen Freunden der Natur gewidmet v on Dr. Karl Müller von Halle, Mitherausgeber der „Natur“. Zweite, vermehrte und verbefferte Auflage. Pracht⸗Ausgabe in zwei Abtheilungen von 41 Bogen. Mit 380 Text⸗Abbildungen, neun Ton⸗ druckbildern ꝛc. Geheftet 3½ Thlr. In elegantem englischen, reich vergoldeten Einband 35/8 Thlr. b- 8 ſo zahlreich vertretene Literatur der ſogenannten populären Bearbeitungen naturgeſchichtlicher Gegenſtände hat in den letzten Jahren auch nicht Ein Werk hervorgebracht, das ſich an wirklich wiſſen⸗ ſchaftlichem Gehalte und an echter Popularität der Behandlung mit dem vorliegenden Buche meſſen dürfte, welches in der geſammten botaniſchen Literatur entſchieden epochemachend iſt. — Jeder, der auch nur eine geringe Kenntniß von Botanik beſitzt, wird in dem vorliegenden Buche eine im höchſten Grade Vorstehendes Werk oder ein Prospekt über dasselbe sowie über andere Werke desselben Verlages können durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes bezogen werden. ` Ausgegeben den 27. Februar 1869. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden,