gcesammte Gartenbau in Lehr- und Handbüchern. 2229. 56 Der IV. Band. Carl Friedrich Förster’s Hal Cacteenki in ihrem ganzen Umfange nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft bearbeitet und durch die seit 1846 begründeten . Gattungen und neu eingeführten Arten vermehrt odor Rümpler Generalsecretär des Gartenbauvereins in Erfurt Durch 140 Holzschnitte QN 24 Zweite völlig umgearbeitete A and, l. Abtheilung: Band. Der Führer durch die gesammte Der iiano ir inir. Zier- und pumps IlI. Band: Der Monatsgártner. II Abtbe VR d: Die Ung [n und ER Verwendung von Gehölz, Blumen u. Rasen, t Qkq3 5 «F210 F5u 188% : Beh Handbuch der Caeteenkunde in ihrem ganzen Umfange Carl Friedrich Fórster's nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft bearbeitet und durch die seit 1846 begründeten Gattungen und neu eingeführten Arten vermehrt von Theodor Rümpler, Generalsekretär des Gartenbauvereins in Erfurt. Durch 140 Holzschnitte illustrirt. Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage. | Mo. Bot. Garden, 1 e 93 Leipzig Verlag von Im. Tr. Wöller. F. G. E. Kanzler. 1886. Echinocactus. 513 der unterste kräftiger und meistens der längste, oft hin und her gebogen, mehr oder weniger hakig, vorgestreckt oder ab- wärts gebogen, 8 cm lang und darüber. Der Körper dieser Art erreicht in ihrer Heimat eine Höhe Fig. 63. Echinocactus longehamatus, Rippenfragment. Förster-Rümpler, Cacteenkunde 33 514 Echinocacteae. von 60 cm, blüht aber schon als ganz junge Pflanze, wenn sie kaum 5 cm hoch geworden. In der Zahl der Mittelstacheln scheint diese Art zu varii- ren; wenigstens habe ich mehrere ihr unzweifelhäft angehórende Pflanzen mit einem Mittelstachel gesehen. Blüthen im Juni und Juli, von den Stachelpolstern durch mehrere stumpfe, cylindrische Drüsen getrennt, 21/,—3'/, Zoll engl. lang; Sepalen mit trockenhäutigem, gewimpertem Rande, die unteren, 30— 60 schuppenartig, nierenförmig, die mittleren 10— 20 verkehrt-eirund-spatelförmig, die inneren 15—20 läng- lich, verkehrt-eirund, stumpf, mit einer Spitze; Petalen 20 bis 30, verkehrt-lanzettfórmig, stumpf oder ausgerandet, ge- . zähnelt, weichstachelspitzig, gelb, an der Basis roth und oft mit röthlicher Rückseite. Narbe mit 15—18 stumpfen, aus- gebreiteten, gelben Lappen. Beere eifórmig, schuppig, grün. , Varietàüt, Echinocactus longehamatus f gracilispinus — Engelm. (Syn. E. haemtacanthus Mhlpf.), mit 16—20 dünner . Stacheln; Randstacheln 12— 14, Mittelstacheln 4—8, der unterste sehr lang (3—6'/, Zoll engl), hakig. Eine andere Varietät, die er brevispinus nennt, ist Eng el mann geneigt für eine junge Pflanze zu halten, bei der der Hakenstachel kaum länger ist, als die übrigen Mittelstacheln. o Echinocactus nodosus Lke.,*, Knotenrippen- Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper kugelig, 7 cm hoch be gleichem Durchmesser, höckerig, dunkel-lauchgrün. Rippen meistens 13, sehr stumpf, zwischen den Stachelpolstern tief - ausgeschweift, fast Warzen bildend, etwas schräg aufsteigend; Furchen scharf und tief eingeschnitten. Stachelpolster | gross, filzig, scheibenförmig, nach oben verlängert, in der Jugend = gelbwollig, später weisslich, im Alter fast nackt. Rand- stacheln ro, borstenförmig, davon 3 gegen I^ *) Nach Wochenschrift für Gärtnerei u. s. w. 1858. 1 . RT Me aen eh a "rte Sant aE MOSTRO Bi nn En nn Erg il lur ne na a ne a u ne Echinocactus. 515 braune nach oben, 4 blass-hornfarbige nach beiden Seiten und 3 braune fast ı cm lange nach unten gerichtet. Mittel- stachel zr, braun, nadelfórmig, an der Spitze hakig zurück- gebogen, 3!/, cm lang. Diese Art steht dem Echinocactus longehamatus Gal. nahe, ist jedoch von ihm hinlänglich verschieden. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 47. Echinocactus brevehamatus Engelm., Kurz- haken-Igelcactus. Vaterland Texas, am San Pedro, háufig auch am Eagle Pass. Körper aus kreiselfórmiger, fsseriger Wurzel kugelig- verkehrt-eifórmig, 5—10 cm hoch bei 5—8 cm Durchmesser, sehr dunkelgrün, auf dem Scheitel mit einem durch die oberen Mittelstacheln gebildeten Stachelbüschel, der die zahlreichen Blüthen dem Auge fast ganz entzieht. Rippen 13, zusammen- gedrückt, höckerig unterbrochen; Höcker oben bis zur Basis mit einer filzigen Furche, welche den Blüthenpolster mit dem Stachelpolster verbindet; Furche zwischen den Rippen scharf und tief eingeschnitten. Stachelpolster kreisrund, die jüngeren mit kurzem weissen Filz besetzt. Randstacheln 12, seltener 1—2 mehr, stielrund, gerade, weisslich oder schmutzig-gelb, an der Spitze brandbraun, die oberen länger: Mittelstacheln 4, flach, weisslich, an der Spitze schwárzlich, die seitlichen nach oben gespreizt, gerade oder leicht zurück- gekrümmt, länger als die Randstacheln (32—48 mm), der obere und der untere kürzer, der unterste gerade vorgestreckt oder abwärts gebogen, stärker und breiter, als die übrigen, 20—30 mm lang, meistens gelblich-braun, mit hakenfórmig umgebogener brauner oder schwarzer Spitze. Blüthen im März und April, trichterfórmig, rosenroth, 26—35 mm lang und, wenn Nachmittags voll erblüht, gegen 20 mm breit. Untere Sepalen (des Fruchtknotens) 5—7, nierenfórmig, häutig, gewimpert, obere (der Röhre) 8, läng- lich-eirund, stumpf oder stachelspitzig. Petalen 13—14, 5 16 Echinocacteae. linien-lanzettförmig, 15—18 mm lang, spitz, ganzrandig, mit einem Weichstachel, mit dunklerer Mittelrippe. Narbe mit 10—ıı Strahlen, gelb, etwas über die röthlichen Staubgefässe hinausragend. Frucht noch nicht beobachtet. N Fig. 64. Echinocactus brevehamatus, Von Echinocactus Scheerii, dem unsere Art nahe steht, ist sie durch die grösseren Dimensionen, die anders gebildete ne u E E ne Tr en nn A Echinocactus, 527 Wurzel, die kleinere Zahl der Randstacheln, die Kürze des oberen Mittelstachels und die rothe Farbe der Blüthen zu unterscheiden. 48. Echinocactus uncinatus Hpfr, Häkelstachel- Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper länglich-kugelförmich, bläu- lich-graugrün. Rippen 13, stumpf, zwischen den Stachelpolstern hóckerig. Stachelpolster mit rothgelber Wolle, oben mit einer Furche. Stacheln zweifarbig, isabellgelb und purpurn, alle steif, glatt, abstehend-zurückgebogen, schwärzlich-braun gespitz. Randstacheln 8 (ganz oben, fast in der Furche bisweilen noch 2 kurze Nebenstacheln), die 3 unteren purpurn, hakig, die 2 seitlichen isabellgelb und die 3 oberen nadel- artig. Mittelstachel ı, isabellgelb, hakig, 3 cm lang. Blüthe mittelgross; Sepalen lanzettförmig, nach innen allmälig länger, dunkelpurpurn, grün gerandet, Petalen auf- recht-zurückgebogen, spitz-lanzettförmig, purpurbraun. Staub- gefässe zahlreich, mit violetten Fäden. Griffel dick, röhrig, rosaweis. Narbe mit 9 aufrechten, einwärts gekrümmten, rinnenförmigen, fleischfarbigen, mit einer dunkleren Linie be- zeichneten Lappen. 49. Echinocactus Wrightii Engelm, Wright's Igel- cactus. Nomenclatur. Nach Charles Wright, einem früheren Botaniker und Reisenden im Nordamerika. + 1853. Synonym. Echinocactus uncinatus Hp/r. var.? Wrightü Engelm. Vaterland Mexiko, Provinz Chihuahua, bei El Paso, ge- wöhnlich zwischen Grasbüscheln und niedrigem Gebüsch. Kör- per eiförmig, graugrün, Rippen 13, zusammengedrückt, höcke- rig, oben bis zur Basis gefurcht. Stachelpolster oval- kreisrund, in der Jugend weisswollig. Randstacheln 8, die unteren 3 kürzer, stielrund, hakig, purpurbraun, die übrigen. 518 Echinocacteae. 5 zusammengedrückt, gerade, unten strohfarben, weiter oben röthlich, an der Spitze braun, die obersten länger und breiter. Mittelstachel 1, abgeflacht, an der Basis eckig, lang, hakig, aufrecht, strohfarben, an der Spitze schwarzbraun. Körper 8—16 cm hoch bei 5—9 cm Durchmesser, mit einem langen Büschel weisslicher , hakiger Mittelstacheln, wegen deren dieser Cactus auf seinen natürlichen Standorten nur schwer zwischen den abgestorbenen Grasbüscheln umher zu entdecken ist. Ausgewachsene Pflanzen haben gewöhnlich 3, sehr selten 4 untere Hakenstacheln von 2—3!/, cm, die 5 seitlichen und oberen Stacheln von 2!/,—4 cm Länge und blasser. Der hakige Mittelstachel 5— 10 cm lang, nicht ge- ringelt. Junge Pflanzen besitzen 6— 7 Randstacheln und I Mittelstachel, alle stielrund und purpurn mit dunkleren Spitzen, alle 11/,—2!/, cm lang. Blüthen im März und April aus den fast achselständigen Stachelpolstern. Untere Sepalen 25—30, dachziegelig, schuppen- fórmig, aus lang geóhrter Basis dreieckig, durchsichtig, die . 1 oberen 15—25 eiförmig-kreisrund, herzförmig, spitz, purpurn, die oberen 18— 20 linienförmig-länglich, stumpf, purpurbraun, alle Sepalen mit einem häutigen, weisslichen Rande, gewimpert. Petalen 20— 30, linien-lanzettförmig, etwas stumpf, purpufn, die inneren stachelspitz, gezähnelt. Griffel über die sehr zahlreichen Staubgefässe hinausragend; Narbe mit ro fleisch- farbigen, fast aufrechten Lappen. Beere eirund, röthlich. Samen gekrümmt, schief-verkehrt-eirund, gewarzt. a a Zah a 50. Echinocactus sinuatus Dietr, Buchtig gerippter - Igelcactus. Synonym. Echinocactus setispinus y sinuatus Pos. Vaterland Texas, von wo er durch Poselger einge- führt wurde. Körper fast kugelrund mit ziemlich abgerun- eckig-gekerbt, mit stark hervortretenden Kerbzähnen und zwi- schen diesen buchtig-geschweift, Furchen tief, weit und Echinocactus. 519 scharf. Stachelpolster sehr tief eingesenkt, in der Jugend sehr spärlich mit weisslicher Wolle besetzt, später fast nackt. Stacheln in der Jugend fast farblos, durchscheinend, hóchstens schwach geróthet, spáter matt-weissgrau. Randstacheln ro bis ii, von sehr verschiedener Länge, die unteren kaum 1!/ cm lang, borstenfórmig, gerade, die oberen lünger (bis 3![a cm), fast zweihreihig, von verschiedener Stärke, Mittel- stachel ı, gerade vorgestreckt oder aufrecht, 6'/, cm lang flach, schwertfórmig, über 1 mm breit, an der Spitze haken- fórmig umgebogen. Dieser Echinocactus hat einige Aehnlichkeit mit E. seti- spinus Engelm., wird von Manchen auch wohl für eine Varietät desselben gehalten, ist aber von ihm sehr verschieden. Die Pflanze, nach welcher die Diagnose entworfen morde, war I0 cm hoch und fast eben so stark. Blüthen am Scheitel, trichterförmig, vor der Entfaltung 6t], cm lang, bei völliger Entfaltung radförmig ausgebreitet 6'/, cm im Durchmesser, und einmal aufgeblüht mehrere Tage in diesem Zustande verharrend, nicht meteorisch. Röhre des Perigons 2!/, cm lang, grün, walzenförmig, mit einzelnen kleinen braunrothen, weiss gerandeten, rundlichen Schuppen besetzt, welche allmälig in die wenigen kurzen Sepalen über- gehen; letztere dachziegelig geordnet, verkehrt-eirnnd, breit, abgerundet, anfangs roth, später gelb, mit einem breiten rothen Mittelstreifen. Petalen zahlreich, hellgelb, sehr glänzend, von festem Gewebe, verkehrt-lanzettfórmig, 2!/,—3 cm lang, nach oben zu fein ausgeschweift-gekerbt, an der Spitze abgerundet und fein gespalten, Staubgefässe sehr kurz, kaum halb so lang, wie der Griffel, mit hellgelben Fäden. Griffel halb so lang wie die Petalen. Narbe mit ro gelben, schmal-linien- förmigen Lappen, 51. Echinocactus Whipplei Engelm., Whipple’s Igelcactus. Nomenclatur. Nach dem Lieutenant A. W, Whipple, welcher als Vorsitzender der topographischen Commission 1853 520 : Echinocacteae. und 1854 die Landvermessung für die Eisenbahnlinie vom Missis- sippi nach dem stillen Ocean leitete und in dieser Zeit die der Commission attachirten Botaniker in ihren Forschungen kräftig unterstützte. Vaterland das westliche Neu-Mexiko, am Colorado-Chi. quito, auf sandigen Ebenen. Kórper kugelig-eifórmig. Rippen 13—15, höckerig-unterbrochen, oft schief nach oben laufend. Stachelpolster kreisrund, einander genähert. Randstacheln 6, zusammengedrückt, gerade oder leicht gekrümmt, weiss Mittelstacheln 4, länger, als jene, der oberste längste (3!/s bis 4 cm) und breiteste (an der Basis 2—4 mm) flach, zu- sammengedrückt-viereckig, weiss, meistens gerade und mit den Randstacheln sich mischend nach oben gerichtet, in die Lücke der letzteren eintretend, die beiden seitlichen gerade, nach oben gespreizt, der unterste an der Spitze kurzhakig nach unten gekrümmt, alle 3 bräunlich-schwarz, zuletzt róthlich-grau. Das am meisten charakteristische Merkmal liegt in der geringeren Zahl von Randstacheln und in dem sehr breiten oberen Mittelstachel, welcher mit jenen zusammen einen meist regel- mässigen Kreis bildet. Diese äusserst interessante und schöne Art steht dem Echinocactus brevehamatus ziemlich nahe. Sie wird jetzt von der Handelsgärtnerei von Haage & Schmidt in Erfurt zum ersten Male offerirt. Blüthen und Frucht noch nicht beobachtet. Nach Engelmann wird die Pflanze 8—13 cm hoch mit einem Durchmesser von 5—8, auch ro cm. 52. Echinocactus polyancistrus Engelm., Viel- Angel-Igelcactus. Im Quellengebiete des Mojave auf felsigen Hügeln und sandigen Ebenen, am östlichen Abhange der californischen - Cordilleras aufgefunden. Körper eirund oder schliesslich fast . cylindrisch. Rippen 13—17, stumpf, höckerig, unterbrochen. | Stachelpolster kreisrund oder mit einem kleineren Blüthen- | Echinocactus. 521 polster zusammenfliessend oval, die jüngeren mit róthlich-gelber Wolle besetzt, von Mitte zu Mitte 15—20 mm entfernt. Rand- stacheln gegen r9, zusammengedrückt, weiss, ein oberster nicht vorhanden, die 4 oberen breiter, länger (2!/4—53 cm), an der Spitze brandschwarz, die seitlichen kürzer, der unterste der kürzeste (nur ı!/, cm), fast borstenartig. Mittel- stacheln 6— ir, der oberste zusammengedrückt-viereckig, lang (8—13 cm), weiss, an der Spitze brandbraun, nach oben gebogen, die übrigen 5— ro mehr stielrund, etwa 5—8 cm lang oder noch etwas länger, purpurbraun, die zwei oberen meistens gerade, selten hakig, die übrigen alle kurzhakig. Diese hóchst elegante Art wird 10—25 cm hoch und hat 8—10 cm im Durchmesser. lüthen im März, den Achseln halberwachsener Stachel- bündel entspringend. Sepalen etwa 25, rundlich-eifórmig, abgesetzt-zugespitzt, weichstachelspitzig, gewimpert. Petalen zugespitzt, grannig. Narb e neun- bis zehntheilig. 53. Echinocactus setispinus Engelm., Borstenstachel- Igelcactus. Vaterland Texas, südlich vom Brazos bis zum Riogrande. Körper kugelig, im Alter gewöhnlich verlängert und meistens Cylindrisch, bisweilen gedrückt. Rippen meistens 13, scharf, etwas schief. Stachelpolster von dem Blüthen tragenden Polster durch Drüsen getrennt. Stacheln 15— 18, gebüschelt, schwach, gebogen, gelblich-braun, die 3 oberen lang, die 1—3 mittelsten sehr lang und aufrecht, die übrigen strahlig. Blüthen einzeln einem schwachfilzigen Flecken ober- halb des Stachelbündels entspringend, gross, gelb, innen Scharlachroth. Perigonblätter am Grunde zu einer Röhre zusammengeschlossen, an der Spitze frei, breit-eifórmig, zu- gespitzt, trockenhäutig, am Rande gewimpert. Beere erbsen- förmig, scharlachroth. Samen fein gewarzt. 522 Ecchinoacteae. Varietäten. ı. Echinocactus setispinus f Cachetianus Lab. (Syn. E. hamatus Mklpf., E. Muehlenpfordtii Fenn., E. Cachetianus Lem., E. Marisianus Gal.), viel länger und besser bekannt. als die Normalform, in Frankreich als Echinocactus Cachetianus. Fig. 65. Echinocactus setispinus, Scheitel mit Blüthe. Vaterland Texas Randstacheln 8—ıo, angedrückt zu beiden Seiten des Polsters, davon 2 obere braunroth und 6 andere weiss, ausserdem noch 2, dem Grat der Rippe dicht angedrückt, der eine oben und der andere unten, beide von derselben Farbe, wie die 2 oberen. Mittelstachel ı, an der Spitze hakig umgebogen, ganz gerade, aufrecht, stärker; änger (3 cm) und dunkler, als die übrigen. Blüthen im Juli, verhältnissmässig gross. Perigon- blätter zugespitzt, ganzrandig, die sepaloidischen unten Echinocactus. 523 schuppenförmig, aufrecht, grün, weiss gerandet, oben allmälig breiter und länger, zurückgebogen-abstehend, schmutzig-weiss, roth überhaucht, an der Spitze purpurröthlich; die petaloidischen anzettfórmig, aufrecht-abstehend, schwefelgelb, an der Spitze Fig. 66. Echinocactus setispinus, einzelne Blüthe. rosenroth, an der Basis scharlachroth. Staubgefässe dich gedrängt, mit gelben Fäden und grünlichen Antheren. Griffel . hervorragend, dick, róhrig, blassgelblich. Narbe mit 8 langen, aufrecht-zurückgebogenen, sattgelben Lappen. Beere brillant Scharlachroth, etwas unregelmässig-kugelrund, der Frucht des Crataegus Oxyacantha ähnlich, von der Grösse einer kleinen | Kirsche, mit dem vertrockneten langen Perigon besetzt und mit einzelnen kleinen Narben, welche von den abgefallenen Schuppen herrühren. Diese schóne Varietit blüht sehr leicht und den ganzen 524 Echinocacteae. Sommer hindurch. In der Collection von Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt bemerkte ich sehr schöne Pflanzen von 10—15 cm Hóhe bei 6—8 cm Durchmesser. 2. E. setispinus y longispinus Hort. mit längeren Stacheln. À 54. Echinocactus unguispinus Engelm., Klauen- stachel-Igelcactus. Vaterland Mexiko, Cohauila, zwischen Chihuahua und - Parras. Körper gedrückt-kugelig, dunkelgrün. Rippen 2h - höckerig- unterbrochen. Stachelpolster einander genähert, | in der Jugend weissfilbig; Randstacheln 2ı, sehr dünn, - weisslich, zurückgekrümmt, mit einander sich mischend. Mittel- stacheln 5, seltener 6, stárker, länger, hornfarbig, nach oben - nur einer, der stärkste, braune nach unten gerichtet. Ueber die Blüthen finden sich bei Engelmann nur. sehr unvollständige Angaben. Nach diesen sind Frucht- knoten und Röhre sehr kurz, die Sepalen häutig, geóhrt- - herzförmig, gewimpert, die Petalen länglich, stumpf, die Narbe sehr klein, kegelfórmig, 10—ı5-theilig. Nach einer Mittheilung der Wiener Gartenzeitung erscheinen die Blüthen im Juni und Juli in Menge und sind schön gebildet und gelblich-weiss. Salm-Dyck giebt die Höhe zu fast 8 cm, den Durch messer zu IO cm an. Nach ihm ist die Beere von dem ver- welkten Perigon gekrönt, 2!/, cm lang, weich, eifórmig, mit. kleinen Schuppen besetzt. H. Poselger hält diese Art, wie auch E. hamatus Engelm., E. sinuatus Dietr., E. robustus Pos. und endlich E. longe hamatus Gal. für Varietäten des E. setispinus Engelm. Rich- tiger ist vielleicht die Auffassung unserer Art als einer blossen | Form von E. uncinatus. ; 55. Echinocactus Scheerii S, Scheer’s Igelcactus. | Nomenclatur. Nach Scheer, einem eifrigen und glück- | | lichen Cacteencultivateur früherer Zeit im Kewgarten in England: | ! Echinocactus. 525 In Texas, am Rio grande und am Eagle Pass zu Hause. Kórper klein, nur 4—5 cm hoch und dick, kugelig oder eifórmig, aus langer, stielrunder, ziemlich fleischiger Wurzel. . Rippen r3, stumpf, von Hóckern unterbrochen, letztere ei- fórmig, stumpf, oben bis zur Hälfte gefurcht. Stachelpolster rundlich, in der Jugend weissfilzig. Randstacheln 15—18, borstenartig, steif, gerade oder meistens etwas zurückgebogen, weisslich oder strohfarben, an der Spitze rothbraun, regelmássig . um die Stachelpolster geordnet und vollkommen strahlig, der oberste bisweilen verlängert. Mittelstacheln 3—4, eckig, bunt (braun oder schwarz und weiss), die oberen gerade, nach oben ausgespreizt, länger (18—26 mm), der untere vorgestreckt, hakig, kürzer, | Blüthen auf dem Scheitel, gegen 2!/, cm lang sad viel | weniger breit selbst bei völliger Ausbreitung. Aeussere . Sepalen ı3, schuppenförmig, die inneren geóhrt, am häu- . tigen Rande zerrissen-gewimpert, die oberen eirund, fast . ganzrandig, die inneren 8 linienfórmig-linglich, stumpf. Pe- . talen r3, linien-lanzettfórmig, spitz, grünlich-gelb. Narbe . achttheilig, gelb. Beere grünlich, mit undeutlichen Schuppen. . Samen schief-eirund, zusammengedrückt, fein gehóckert, braun. 4. Gruppe. Stenogoni — Dünnrippige. Körper gedrückt-kugelig, verkehrt-eifórmig oder fast | cylindrisch. Rippen meistens sehr zahlreich, sehr zusammen- | | gedrückt, oft so dünn, dass sie fast hautartig erscheinen, scharf, . wellig, der Feuchtigkeit ermangelnd oft sogar gekráuselt, sehr . selten dick. Stachelpolster weitläufig gestellt. Stacheln | doppelgestaltig, die 3 oberen Randstacheln und der Mittel- l stachel, wenn vorhanden, viel stärker, aufrecht, sehr oft ge- - färbt, flach, zuweilen blattähnlich, quer gestreift (geringelt), die [ 2—6 unteren Randstacheln dünn, klein und etwas zurück- I gekrümmt oder verlängert, weisslich. ] Blüthen, soweit jetzt bekannt von mittler Grósse, aussen | purpurviolett, innen weisslich, selten ganz weisslich oder gelb- / 26 Echinocacteae. lich, nur bei einer Art rein schwefelgelb. Beeren schuppig | und behaart. Die Arten dieser Gruppe gehen in ihren Formen so p in einander über und zeigen überhaupt in ihrer ganzen Bildung soviel Übereinstimmendes, dass sich sehr oft nicht mit Sicher- heit bestimmen lässt, was wirkliche Art oder was nur Varietät ist. Man fühlt sich fast zu der Annahme versucht, dass sämmt- liche Stenogoni nur von einem einzigen Urtypus abstammen. Alle sind im Glashause zu unterhalten, an heiteren warmen Tagen jedoch ohne Fenster. | x 56. Echinocactus coptonogonus Lem., Kerbkanten- Igelcactus. di. ro Pu RS Echinocactus interruptus . eme s Vaterland Mexiko, Mineral del Monte: Körper platt f kugelig, stark genabelt, graugrün. Rippen 10— 14, stark, se ir | scharf, auf dem Grat zwischen den Stachelbündeln. eingekerbt, geschweift, querfaltig. - F urchen scharf, geschweift. Stachel- polster eingesenkt, verlängert, weitläufig gestellt (18—20 mm); d nur in der Jugend weisswollig. Stacheln 5, sehr stark, grauf weisslich, ‘die 3 oberen 2!/; cm lang, der oberste stärken} länger, sehr platt, die 2 seitlichen fast vierkantig; nach oben | gerichtet, die 2 untersten feiner, schwach en kürzer.) Mittelstacheln nicht vorhanden. 1 Diese Species ist von eigenthümlich hübschem . Ansehen- Sie scheint auch in ihrem Vaterlande keine bedeutenden Dim en? sionen zu erreichen, denn die kleinsten Originalpflanzen (vom kaum 40 mm Hóhe und 61. cm Durchmesser) tragen in der! Regel vertrocknete Reste der Blüthen. : l Blüthen im April und Mai, von mittler Grösse, schalen-] fórmig ausgebreitet. Fruchtknoten mit grünen, ovalen, etwas] lanzettlichen Biättchen besetzt, welche sich nach oben ehr] und mehr verlängern, Röhre sehr kurz. Perigonblätteri in k eihen, lineal-lanzettfórmig, weiss mit einem purpurrothen Mitte el^ Echinocactus. 527 streifen. Staubfäden roth, mit goldgelben Antheren, kürzer als der purpurne Griffe. Narbe mit 7—8 gelben Strahlen. Varietät. Echinocactus coptoncgonus 2 major Lem., in allen Theilen kräftiger, Blüthen grösser und von lebhafterer Fig. 67. Echinocactus coptonogonus. Fárbung, hauptsächlich aber durch die Stacheln unterschieden, von denen nur die 3 oberen vorhanden, aber weit kräftiger und länger sind. Selten findet man noch einen vierten, einen Sogenannten Adventivstachel, der dann unregelmässig ge- Spreizt ist, 528 Echinocacteae. 57. Echinocactus Hookeri Mhlpf., Hooker's Igel- cactus. : Nomenclatur. Nach Dr. William Jackson Hon | einem bedeutenden Botaniker Englands. + 1865. | Vaterland Mexiko, Real de Monte. Kó rpe er verkehrt- - eiförmig, am Scheitel eingedrückt. Rippen zahlreich, haut- - artig zusammengedrückt, wellig, sehr gedrängt. Stachelpol- f ster einander ziemlich genähert, eingesenkt. Stacheln 3, nach f oben gebogen, abgeflacht, in der Jugend weisslich, braunge- 4 spitzt, später hornfarbig, der mittlere fast blattförmig, 5 cm, die seitlichen 18 mm lang. Mittelstacheln nicht vorhanden. Die Blüthen sind nicht bekannt. Die Früchte der oben beschriebenen Originalpflanze waren von der Grösse dicker Erbsen, standen oben auf dem Scheitel und trugen noch das vertrocknete Perigon. 58. Echinocactus adversispinus Mhlpf., Gegenstachel- | Igelcactus. Vaterland Mexiko. Kórper Verka liaig. Rippen 34, scharf, nicht sehr entwickelt, Stachelpolster etwas über 3 cm von einander entfernt, in der Jugend weisswollig, im Alter nackt, eingesenkt. Randstacheln 7, die 3 oberen stärke, i abgeplattet, der mittere derselben der längste und flachste, gleich 1 dem Mittelstachel 3!/, cm lang und mit diesem nach oben gebogen, in der Jugend rothbraun, im Alter weiss mit dunkleret | Spitze, die 4 unteren dünner, aber dennoch stärker, als bei | den übrigen Arten der Dünnrippigen. 13 Blüthen nicht bekannt. 3 In Form und Richtung der Stacheln dem Echinocactus | Hookeri sich nähernd, der aber nur 3 Randstacheln und keinen | Mittelstachel besitzt. í 59. Echinocactus grandicornis Lem., Langhorn- Igelcactus. E Vaterland Mexiko. Kórper kugelig, etwas gedrückt. graulich-grün, von sehr langen Stacheln starrend. Rippen Echinocacteae. 529 zahlreich (30— 34), mit scharfem, welligem Grat. Stachel- polster sehr wéitliufg gestellt, anfangs filzig, bald nackt. Stacheln 7— 9, sehr steif und stark, in der Jugend gelblich, an der Spitze schwärzlich-purpurroth, später aschgrau, 3 obere auf- recht, fast vertikal, der mittelste derselben vorgestreckt, breiter, abgeplattet, sehr stark und lang (5 cm und mehr), schwach geringelt, die beiden seitlichen kaum weniger stark, etwas kürzer, cylindrisch, gekrümmt, 2 Hörnern vergleichbar, 30 bis .37 mm lang; die übrigen kleiner und dünner, strahlig, gerade oder schwach gekrümmt, nur 5—7 mm lang, 2 oft fehlend. Mittelstacheln nicht vorhanden. Diese durch die Länge und Stärke der Stacheln ausge- zeichnete Art wird 7 cm hoch bei 8 cm Durchmesser. Von Echinocactus phyllacanthus ist sie durch Gestalt, Färbung, Zahl und Stärke der Stacheln durchaus verschieden, "Die Blüthen werden nirgends beschrieben. Varietäten. 1. Echinocactus grandicornis 9 fulvispinus S., die 3 oberen Stacheln kastanienbraun. 2. E. grandicornis y nigrispinus Labour., die oberen Sta- cheln brandschwarz. . 60. Echinocactus phyllacanthus Mart, Blattstachel- i Igelcactus. Synonym. Echinocactus phyllacanthoides Lem. Vaterland Mexiko, wo Karwinski ihn auf den Wiesen . bei Pachuca, Ehrenberg um Mestitlan herum auffand. Stamm . in der Jugend bisweilen fast cylindrisch oder keulenförmig, . später verkehrt-eifórmig oder ziemlich kugelig, dunkelgraugrün ; Scheitel flach, etwas eingedrückt. Rippen sehr zahlreich, 30 bis 35, sehr dicht aneinander stehend, bisweilen unterbrochen, . wellig-kraus, etwas stumpf. Furchen sehr scharf. Stachel- . polster weitläufig (5—7 !/, cm), fast kreisrund, in der Jugend dicht- weisswollig, später fast nackt und nach oben in eine kleine, etwas wollige, fast dreieckige Furche verlingert. Sta- Cheln 7, seltener 5 oder 6, steif, alle, vorzugsweise aber der Förster-Rümpler, Cacteenkunde. 34 330 Echinocacteae. oberste, an den Körper angedrückt, der oberste viel grösser (2'3 cm), aufrecht, vertikal, blattartig, bei jüngeren einem trockenen Baumblatte ähnlich, bei älteren ganz steif, nach oben etwas gekrümmt, sehr fein geringelt, anfangs rosenroth, später weisslich-braun oder schmutzig-strohfarbig, an der Spitze schwärz- lich; 2 seitliche ziemlich aufrecht, fast cylindrisch, etwas ge- krümmt, an den Körper angedrückt, gestreift, 9—13 mm lang; die 2—4 untersten abwärts gerichtet, strahlig, cylindrisch, etwas gekrümmt, weisslich-strohfarbig, später aschgrau, nur 5 bis 8 mm lang. Ausnahmsweise sind zwei blattartige Stacheln und noch viel seltener noch r—2 kleine untere vorhanden. Mittelstacheln fehlen. In den vierziger Jahren wurden Originalpflanzen von 13 bis 15 cm Höhe und g—10 cm Durchmesser eingeführt. Sämlinge gleichen, abgesehen von den Umrissen des Körpers, wie bei allen Arten dieser Gruppe, einer Mamillarie, indem sie keine Rippen, sondern warzenähnliche Hócker besitzen und feine, borstenartige, strahlig anliegende weisse Stacheln. Erst} ganz allmälig werden diese Warzen nach unten scharfkantig f und fliessen endlich in zusammenhängende Rippen zusammen. Blüthen im Mai und Juni, unansehnlich, etwa 18—20 mm lang, ausgebreitet 2'/, cm im Durchmesser, zahlreich aus dem . Centrum des Nabels hervortretend, mit feinem Wohlgeruch, ; von mehrtügiger Dauer. Róhre sehr kurz, 7 mm lang, grün, 1 mit einigen Schuppen. Die sepaloidischen Perigonblätter 2 kurz, lanzettlich, in der Mitte grünlich oder schmutzig-violett, die petaloidischen in geringer Zahl, zweireihig, lineal, zuge-| E spitzt, 13— 15 mm lang, sehr blass, weisslich - schwefelgelb.E gelblich oder fast weiss, die äusseren bisweilen am Rücken mit einer breiten dunkelvioletten Linie. Antheren blassgelb. Narbe fünf-, sechs- oder siebentheilig. Beeren (der Original- pflanzen) rundlich, gelbgrün, 9 mm lang, besetzt mit einiger breiten, weissen, halbmondförmigen Schuppen. Samen klein, schwarz, glänzend. Varietäten. 1. Echinocactus phyllacanthus f macra- a A O E OENE Echinocactus. 5 3 I canthus Monv, der obere Randstachel viel länger (bis 8 cm), schwarzbraun. . 2. E. phyllacanthus 8 laevior Lem., der obere Rand- stachel allein ist entwickelt und die zwei seid fehlen oder umgekehrt. 3. E. phyllacanthus y micracanthus Lem., Stachelpolster weitläufiger gestellt, als bei der Normalform. Stache!n weniger lang, zumal der obere; von den unteren sind 2 oft nicht vorhanden. 4. E. phyllacanthus ð tenuiflorus Lab. (Syn. E. tenuiflorus Lk. et O.), mit sehr zahlreichen Rippen, sehr weitläufig ge- stellten Polstern und mit Stacheln, wie die vorige Varietät, aber . kleiner. Blüthen sehr klein. Dani Wil an a 1a Bali a E Un. Aa 5. E. phyllacanthus E. tricuspidatus Foerst. (Syn. E. Melmsianus Weg., E. tricuspidatus Schdw.), Körper walzlich fast blaugrün, der Scheitel genabelt, schmutzig-gelbbraun. Stacheln 5, perlgrau, brandbraun gespitzt, der oberste blatt- artig, an der Spitze in 3 lange, zarte, borstenartige Spitzchen . ausgehend, die übrigen nadelförmig, ausgebreitet, gerade, oder . etwas zurückgekrümmt. Blüthen ähnlich denen der Haupt- . form. Sepalen gelblich-grün, mit braunrothem Mittelstreifen. | Petalen zahlreich, von derselben Färbung. Staubbeutel . Schwefelgelb, mit der vier- bis sechstheiligen Narbe gleich hoch. 61. Echinocactus trifurcactus Jac., Dreizack-Igel- cactus. Vaterland unbekannt. Kórper birnfórmig, am Scheitel , etwas eingedrückt. Rippen 34, zusammengedrückt-hautartig, . Scharf, senkrecht. Stachelpolster sehr weitläufig gestellt, einge- senkt, kreisförmig, nach oben in eine gleichseitig-dreieckige, weiss- . filzige Furche verlängert; in späterer Zeit verliert sich der Filz und zuletzt verschwindet auch die Furche. Stacheln 5, die 3 oberen aufrecht, zurückgebogen, zu einem Dreizack zusammen- gestellt, der mittlere abgeplattet, bisweilen mehr oder weniger gedreht, über-2!/, cm lang bei einer Breite von mehr als 34* 532 Echinocacteae. 2 mm, die beiden seitlichen abgeplattet, pfriemlich, 20—22 mm | lang (bisweilen über dem mittelsten noch ein kleiner weisser | Adventivstachel), alle in der Jugend unten purpurn, in der 1 Mitte aschgrau, später ganz und gar aschfarbig. Die beiden | unteren weiss, rund-pfriemlich, zu beiden Seiten der Rippe 1 dicht anliegend und zurückgebogen. Aus amerikanischem Samen erzogen. Die von Jacobi beschriebene Pflanze hatte eine Höhe von 7!/, cm bei gleichem 1 Durchmesser. : Die Blüthen finden sich nicht beschrieben. 1 Ob diese Art noch in den Sammlungen sich befinde, - war nicht zu ermitteln, 1 62. Echinocactus gladiatus Lk. et O, Degen-Igel- cactus. 1 Vaterland Mexiko. Stamm bald mehr kugelig, bald birnförmig, dunkelgrün, der Scheitel kaum eingedrückt. Rippen zahlreich, bei jüngeren Individuen 14—22, bei sehr starken | 34, mit sehr scharfem, welligem, oft unterbrochnem Grat. Furchen scharf. Stachelpolster sehr weitläufig (5 cm), | linglich, in der Jugend mit gelbem, später mit perlgrauem | Filz besetz. Stacheln anfangs röthlich-hornfarbig, an der 1 . Spitze braun, später grau. Randstacheln 5—7, bei jüngeren ] Individuen bisweilen 9), strahlig, sehr abstehend, die 3 oberen | gerade, blattartig-flach, 4— 5 cm lang, neben diesen 1—2 1 unregelmässig gestellte, die aber oft fehlen, die 2 unteren | viel kleiner (g9—12 mm), eckig. Mittelstachel 1, horizontal | vorgestreckt, vierkantig, von der Länge der oberen Randstacheln. ] Eine der schónsten Arten dieser Gruppe, die aber nicht | immer richtig erkannt wird. j Sie wurde in früheren Zeiten mehrmals eingeführt (zu-] erst von Deppe, dann von Dr. Schiede), ging aber immer | wieder verloren und scheint auch jetzt noch in den Samm- lungen Deutschlands zu fehlen. 1 Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben, sollen | aber nach Labouret schön purpurroth sein. | Echinocactus. 533 63. Echinocactus dichroacanthus Mart., Buntstachel- . Igelcactus. Vaterland Mexiko, wo er von Karwinski bei Zimapan gefunden wurde, Körper verkehrt-eifórmig, dunkelgrün, der Scheitel genabelt. Rippen zahlreich (32), mit sehr scharfem, . unregelmässig gekräuseltem Grát. Furchen scharf. Stachel- . polster weitläufig und unregelmässig gestellt, oval, weissfilzig. = Stacheln steif, gerade, die 3 oberen aufgerichtet, platt, . Schwarzpurpurroth, 2!/, cm lang, an der Basis 3 mm breit, . die 4— 5—6 unteren kürzer (9—13 mm), schwächer, durch- . Scheinend weiss. Mittelstacheln fehlen. Die Pflanze wird IO—15 cm hoch bei 8—10 cm Durchmesser. Bisweilen ver- . schwindet die eine oder die andere neugebildete Rippe wieder, ohne Waffenbündel erzeugt zu haben. Blüthen nicht bekannt. | 64. Echinocactus griseispinus Jae, Graustachel-Igel- cactus. | Vaterland unbekannt, Körper keulenförmig, graugrün . Rippen 34—38, hautartig zusammengedrückt, mit rundlichem | Rücken, stark wellenförmig, hier und da unterbrochen, um die | Stachelpolster herum verdickt; Furchen breit und weit ausge- . Schweift, Stachelpolster sehr weitläufig gestellt, eingesenkt, . rundlich, nach oben in eine tiefe, dreieckige, weissfilzige, später 1 nackte Furche verlängert. Randstacheln 7, die 3 oberen - gabelartig aufrecht stehend, der mittlere 2!/, cm lang, blatt- 12 mm breit, die beiden seitlichen abgeplattet, pfriemlich, # leicht geringelt, kürzer, 17 mm lang, alle in der Jugend | Purpurn, schwarz gespitzt, später grau mit schwarzer Spitze; | die 4 unteren, zwei auf jeder Seite, durchscheinend - weiss, f viel kleiner, pfriemlich, die oberen derselben seitlich ab- ‚stehend, die unteren gegen die Rippen hin gekrümmt; alle 534 Echinocacteae. Randstacheln etwas zurückgebogen. Mittelstachel r, in der Färbung den oberen Randstacheln gleich, über 2!/, cm lang, vierkantig, an der Basis knotig, gerade, steif, horizontal aus- gestreckt, rinnig. Die von Jacobi beschriebene Pflanze, welche der Wegener'schen Sammlung angehórte, war 15 cm hoch bei | 10 cm Durchmesser. 1 Ueber die Blüthe wird nichts angegeben. 65. Echinocactus obvallatus DC, Palissaden-Igel- cactus. * Vaterland Mexiko; er wurde 1833 von Schelhaase in Cassel nebst Echinocactus lancifer aus mexikanischem Samen erzogen. Kórper kugelig, verkehrt-eifórmig, bisweilen gedrückt, dunkelgrün; Scheitel genabelt, Rippen zahlreich, sehr zusammengedrückt, wellig, um die Stachelpolster herum angeschwollen; Furchen stumpf. Stachelpolster sehr weit- | läufig gestellt, etwas eingesenkt, in der Jugend weissfilzig. Stacheln 8—9; die 4 Hauptstacheln schwertförmig-breit, - einer gerade nach oben, zwei seitliche, weniger starke, schrág nach oben, der vierte, fast centrale, längste (atl, cm) nach ] unten gerichtet, alle weiss, an der Spitze mehr oder weniger . braun. Ausserdem stehen unten auf jeder Seite 2 nach unten - gerichtete, viel kürzere und dünnere, cylindriche, durchsichtig- weisse Stacheln, 1 Der Körper ist 7—8 cm hoch. Ganz junge Sämlinge | haben ganz das Ansehn mancher Mamillaria-Arten, besonders : der M. longimamma. Später, wenn die Rippen sich zu ent- 3 wickeln beginnen, erinnern die jungen Pflanzen an Echinocactus 1 dichroacanthus. 1 Das am meisten in die Augen fallende Merkmal dieser 1 Art sind die Stacheln aus den dicht gedrängten Polstern des | Scheitels; sie umgeben die Blüthen wie eine Verschanzung, : varüren indessen, wie Salm sehr richtig bemerkt, in Länge : und Färbung. ` 1 Echinocactus. * 535 Blüthe im Mai und Juni, 23—24 mm lang. Röhre sehr kurz. Sepalen’weiss, mit schwarzrothem Mittelstreifen. Fig. 68. Echinocactus obvallatus. Petalen lanzettlich, stumpf, aufrecht, mit den Spitzen nach aussen gebogen, gesättigt-purpurroth, weiss gerandet. Antheren EB Echinocacteae: theils schwefelgelb und fruchtbar, theils orangegelb und ohne Blüthenstaub. Die 9 Strahlen der Narbe mit den Spitzen gegen einander geneigt. Varietäten. In den vierziger Jahren waren in den Samm- lungen 2 Formen zu finden, var. pluricostatus mit zahlreicheren Rippen und var. spinosior Monv. mit dichter stehenden Sta- | cheln; sie sind wohl kaum mehr vorhanden. 66. Echinocactus lancifer Dietr, Lanzen-Igelcactus var. Hort. Vaterland Mexiko, siehe E. obvallatus. Körper fast kugelig, dunkelgrün, der Scheitel ziemlich eingedrückt. Rippen wie bei E. obvallatus, aber mit scharfem Grat. Furchen - stumpf. Stachelpolster weitläufig gestellt, in der Jugend mit dünnem weissen Filz besetzt. Stacheln von derselben Färbung, wie bei E. obvallatus. Randstacheln 7, steif, ein oberer lineal, flach, sehr breit, breiter als der Mittelstachel und noch stárker gekrümmt, als dieser, 2!/, cm lang, die seitlichen gerade, viel - kürzer, kaum flach, die 4 unteren derselben borstig-pfriemlich. Mittelstachel r, lineal-pfriemlich, flach, etwas einwärts p : krümmt, sehr lang (4 cm). Dem Echinocactus obvallatus sehr ähnlich. Vielleicht ; nur eine Form desselben? Von denselben oder noch gróssern Dimensionen; der Scheitel aber mit einem weniger dichten - Stachelzaune. Blüthen im Mai und Juni aus der Mitte des Scheitels, aber nicht von den Waffen eingeschlossen, sondern frei und | aus denselben hervorragend. Röhre verlängert. Sepalen . weisslich, mit breitem rothen Mittelstreifen. Petalen lineal- lanzettlich, bei vollkommener Anthese mit dem oberen Theile tellerfórmig ausgebreitet, fast 2!/, cm lang, rosenroth-fleisch- : farbig, mit dunkelpurpurrothem Mittelstreifen. Antheren hell- gelb, alle mit Blüthenstaub. Narbe achttheilig, hellgelb. Synonyme. Echinocactus obvallatus o E. obvallatus | Echinocactus. 537 67. Echinocactus flexuosus Dietr., Starkwelliger Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper fast kugelig, der Scheitel etwas niedergedrückt. jRippen stark zusammengedrückt, stark wellenfórmig gebogen. Stachelpolster weitläufig gestellt, | in der Jugend mit dünnem Filze besetzt. Stacheln weisslich, . rosenroth gefleckt, die seitlichen borstenförmig-pfriemlich, zu- | sammengedrückt-stielrundlich, etwas zurückgebogen, der oberste . breit-schwertfórmig. Mittelstachel I, zweischneidig, oben mit . einer schwachen Längsleiste, daher dreiseitig, wenig: gekrümmt, Eine ziemlich apokryphische Art, in der Allgmeinen . Gartenzeitung 1851 beschrieben. Nach Dietrich gleicht . sie, was den Habitus betrifft, dem Echinocactus lancifer „ganz . und gar“, doch sind die Rippen in höherem Grade wellig bin- und . hergebogen und die Stacheln im Allgemeinen länger, der untere . längste wohl an 4 cm. Der Mittelstachel ist weniger flach. | Linke, bei dem E. flexuosus geblüht hatte, gab Diet- | rich die Versicherung, dass seine Blüthe so verschieden sei, - dass man diese Art und die ihr ähnlichen E. lancifer und | obvallatus nicht mit einander verwechseln könne. A Nach Linke: Blüthe im Juni, nicht gross, aber schön, 1 4 cm lang, glockenfórmig, rosenroth. Röhre kurz, mit hell- - grünen, weiss gerandeten Schuppen besetzt. Sepalen brandig- | purpurn, weiss gerandet. Petalen in 2 Reihen, lanzettlich, zu- | gespitzt, am Rande mit feinen Unebenheiten, erst weiss, später ) mit carmoisinrothem Mittelstreifen Staubfäden rosenroth, 7 mit gelben Antheren. Griffel rosenroth, ungewöhnlich lang, i; mit sechstheiliger, schwefelgelber Narbe. bo Dietrich bemerkt zu dieser Art noch, dass sie von Booth-Hamburg als Echinocactus dichroacanthus ausgegeben worden, von dem sie aber ganz verschieden sei. 68. Echinocactus lamellosus Dietr., Platten-Igel- : | cactus. Vaterland unbekannt. Körper fast kugelig, bläulich- ün, am Scheitel eingedrückt. Rippen zahlreich, plattenartig 53 8 Echinocacteae. zusammengedrückt, wellenfórmig hin- und hergebogen, scharí- kantig. Stachelpolster etwas weitläufig, nach der Mitte de Scheitels gedrängter und hier weissfilzig, später nackt und ein- gesenkt, Stacheln 6, weisslich, an der Spitze kaum etwas ge- bräunt, von ihnen stehen 5 ringsum an der Seite, der sechste in der Mitte (Mittelstachel) der längste (4 cm), zusammengedrückt oder fast dreischneidig, nach innen gekrümmt; die seitlichen alle flach, kürzer, die 3 oberen etwa 1!/,—2!/, cm lang, breiter und flacher, als der Mittelstachel, die beiden unteren etwas kürzer, als jene, kaum halb so breit oder noch schmaler, ‚als jener. E Blüthen im Mai und Juni, aus der Mitte des Stachel- büschels aut dem Scheitel, gegen 4 cm lang, róhrig. Sepalen dachziegelig, stumpf, stachelspitzig, carmoisinroth, in der Mitte Schwarzpurpurn. Petalen aufrecht-abstehend, hellcarmoisinroth. 69. Echinocactus flexispinus S, Bogenstachel-Igel- | cactus. | Vaterland nicht bekannt. Körper kugelig oder verkehrt- - eirund, hellgrün. Rippen zahlreich (30—31), stark zusammen- gedrückt, wellenförmig, oft unterbrochen. Stachelpolster sehr weitläufig gestellt, oft nur einer auf jeder Rippe, die jüngeren mit blassgelbem Filze besetzt. Stacheln 8, von denen die 3 oberen etwas abgeflacht, zurückgebogen-aufrecht, der einzige Mittelstachel pfriemlich, vorgestreckt, die 4 unteren lang, pfriemenförmig, bisweilen mit einem Adventivstachel dar- über, alle in verschiedener Weise gebogen, in der Jugend weisslich, im Alter blassbräunlich, In der Sammlung des Fürsten Salm hatte diese Art bis 1849 noch nicht geblüht. Derselbe ist geneigt, anzunehmen, sie sei dem Echinocactus undulatus identisch, giebt aber zu, dass sie sich von demselben durch die mehr flache Form der oberen in verschiedener Weise gebogenen und durch die 4 unteren steifen, langen Stacheln zu unterscheiden scheine. a ann Bi zn EET E T nn an T ESENTIUM ORARE NY nn ante NE RE Echinocactus. 539 70. Echinocactus undulatus Dietr, Welliger Igel- cactus. \ Vaterland Mexiko; von dort durch K. Ehrenberg in Berlin eingeführt. Körper kugelig, fast bläulich-grün, am Scheitel etwas flach und eingedrückt. Rippen zahlreich (30 bis 40), stark wellenförmig. Furchen stumpf. Stachelpol- ster eingesenkt, nur in der Jugend mit dünnem weissen Filz besetzt, sehr weitläufig gestellt, auf jeder Rippe meistens nur 1 einer. Stacheln gerade, in der Jugend gelblich, später grau- | weissich. Randstacheln 7, die 3 oberen pfriemlich, zu- sammengedrückt, der mittlere derselben aufrecht, die beiden | seitlichen abstehend, die 4 unteren sehr fein, pfriemlich-borsten- - fórmig. Mittelstachel r, pfriemlich, zusammengedrückt-zwei- | Schneidig. Die beschriebene Pflanze hatte einen Durchmesser von 7 cm, Mittelstachel 4 cm lang; die 3 oberen Randstacheln etwas kürzer (der mittlere der kürzeste), die 4 unteren von der Länge | des Mittelstachels. Blüthen im Mai und Juni einzeln auftretend, fast 4 cm | lang. Röhre verlängert. Sepalen länglich, grün, weiss ge- - randet, an der Spitze mit einem gelben Flecken, die oberen | bräunlich. Petalen ziemlich zahlreich, lanzettlich, 2ł/, cm . lang, lilarosenroth, mit dunklerem Mittelstreifen und weisser - Stachelspitze. Antheren gelb. Narbe achtstrahlig, schwefelgelb. Ob diese Art dem Echinocactus flexispinus identisch sei, j ist noch zu erweisen! Sie steht ihm jedenfalls sehr nahe, wie 1 auch dem E. obvallatus und E. lancifer, unterscheidet sich . aber von beiden durch die Form der Stacheln, welche bei . diesen viel flacher und breiter sind. 71. Echinocactus flavispinus Meinsh, Gelbstachel- Igelcactus. Durch Karwinski aus Mexiko (El Limon) eingeführt. . Körper kugelig, mit dicht bestacheltem Scheitel., Rippen | 13, etwas schief laufend, zusammengedrückt, buchtig - ausge- 540 Echinocacteae. schweift, ziemlich scharf. Stachelpolster dicht gestellt, rund- lich, in der Jugend mit röthlich-weissem, später aschgrauem Filze besetzt. Stacheln in der Jugend gelb, dann róthlich. Randstacheln 9— 11, unregelmässig ausgesperrt, 4—6 seit- liche die längsten, ein oberer (seltener 2 oder 3) etwas kürzer, 3 untere sehr kurz, kaum halb so lang, als die seitlichen, an der Spitze zusammengedrückt. Mittelstacheln 4, von denen 3 nach oben gerichtet, den Randstacheln angedrückt, wenig abgeplattet, kaum länger, der vierte, untere aufrecht, etwas nach unten gerichtet, fast dreikantig, oben mit einer scharfen Längsrinne, länger als die längsten der übrigen Stacheln (bis 5 cm), an der Spitze nur ganz schwach gebogen, oft ganz gerade. Diese schóne Art scheint noch nicht geblüht zu haben. Die älteste Pflanze, die Meinshausen sah, war 8cm hoch und hatte über ro cm im Durchmesser. Echinocactus flavispinus steht wohl dem E. flexispinus S. am nächsten, unterscheidet sich aber von ihm durch den dicht be- stachelten Scheitel, die buchtig-ausgeschweiften Rippen und die gelben Waffen, von dem gleichfajls verwandten E. longe- hamatus Gal. vorzugsweise durch die einander sehr genäherten Stachelpolster und die blassgelben Stacheln. 72. Echinocactus anfractuosus Mart., Krauskanten- Igelcactus. Vaterland Mexiko, wo von Karwinski ihn bei Pachuca auf stellenweise mit Gebüsch besetzten Prairien in Gesellschaft des Echinocactus phyllacanthus und verschiedener Mamillarien 2500 m über dem Meere entdeckte. Körper länglich, fast cylindrisch, dunkelgrün. Rippen zahlreich (gegen 24), wellig- kraus. Furchen sehr scharf, glatt. Stachelpolster weitläufig gestellt, klein, mit weissem Filz besetzt. Stacheln etwas zu- rückgebogen. Randstacheln 7, die 3 oberen steif, lang (etwa 35 mm), strohfarbig, die 4 unteren sehr dünn, hellgelb, an der Echinocactus. 541 Spitze braun. Mittelstachel ı, stärker, weniger lang, heller oder dunkler braunroth. Von den Blüthen findet sich nichts weiter berichtet, als ihre rothe Farbe. Varietät. Echinocactus anfractuosus y pentacanthus S. (Syn. E. pentacanthus Lem.), in Real de Monte zu Hause, von der Normalform nur durch das Fehlschlagen des Mittel- stachels und zweier Randstacheln unten unterschieden, sodass jedes Polster immer nur 5 Stacheln trägt. Sie wird in den Handelsverzeichnissen bisweilen als eine Varietät von E. phyl- lacanthus angeführt. 73. Echinocactus ensiferus Lem., Schwert-Igelcactus. Synonym. Echinocactus anfractuosus f ensiferus S. In Mexiko zu Hause. Körper nur in der Jugend kugelig, im Alter fast säulenförmig, heligraugrün, am Scheitel genabelt. Rippen 34, stark zusammengedrückt, fast klingenartig, etwas . wellig gekräuselt, um die Stachelpolster herum verdickt, am . Grate wie gefranst. Furchen sehr scharf, gebogen. Stachel- — polster sehr weitläufig (etwa 8 cm), eirundlich, nur in der | frühesten Jugend mit róthlich-weisser Wolle. Stacheln schmut- [ zig-weissgrau. Randstacheln. 5—6, strahlig, ungleich, die obersten (von denen einer gerade, abgeplattet) 24 mm lang, - die untersten kürzer. Mittelstachel r, im Durchschnitt läng- 4 lich-viereckig, vollkommen schwertförmig, stark aufgerichtet, f 6![, cm lang. | Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben. 74. Echinocactus sulphureus Dietr., Schwefelgelb blühender Igelcactus. Durch Ehrenberg aus Mexiko eingeführt. Körper fast T kugelig, grün, mit eingedrücktem, stark bewaffnetem Scheitel. . Rippen zahlreich, sehr gedrängt, wellig, kaum scharf. Stachel- . polster auf den Rippen etwas weitläufig gestellt, aber sehr = dicht auf dem Scheitel der Pflanze. Stacheln weiss, in 542 Echinocacteae. der Jugend mit bräunlicher Spitze, pfriemlich, die 3 € Randstacheln und der Mittelstachel an der Basis breite zusammengedrückt. Radstacheln 7—8, die 3 oberen l stärksten, etwas gekrümmt, etwa 2!/, cm lang, die 4—5 unter- sten viel dünner und kürzer. Mittelstachel sehr lang (oft über 5 cm), gerade vorgestreckt. aF Der Körper hat 8—10 cm im Durchmesser. Aus den j| dicht gedrängten Polstern des Scheitels erheben sich zahlreiche, ] 1 aufrechte Stacheln, zwischen denen im Mai und Juni mehrere | Blüthen hervortreten. Letztere trichterfórmig, etwa 24 , cm [ lang, ausgebreitet 4 cm im Durchmesser, schon in der Knospe | von schwefelgelber Färbung. Sepalen grünlich, gelblich ge - randet. Petalen zahlreich, lanzettlich, zugespitzt, sehr schön | und rein schwefelgelb. Antheren dunkelgelb. Narbe sechs || bis siebentheilig, schwefelgelb. 1 75. Echinocactus ochroleucus Jac., Ochergelber Igel- | ; cactus. 1 Vaterland unbekannt. Stamm cylindrisch-keulenfórmig, | lebhaft grün, mit genabeltem Scheitel, seitlich vielfach spros f send. Rippen 33—36, scharf, sehr wellig, um die Stachel- f polster verdickt. Furchen anfangs scharf, später etwas aus | geschweift. Stachelpolster breit, oval, eingesenkt, ziemlich 3 A weitläufig gestellt (4—5 cm), die untere Hälfte den Stachelbündel | tragend, die obere in der Jugend mit weisser Wolle besetzt, | später nackt. Randstacheln 7, weisslich-gelb, im Alter asch- grau-hornfarbig, mehr oder weniger abgeplattet, lang und ganz ij allmálig zugespitzt, die 3 oberen die längsten (4 cm), von | ihnen der mittlere oft über 2 mm breit, gerade aufrecht, die 1 beiden andern etwas seitlich abstehend; die 4 unteren schmaler | und kürzer, etwas zurückgebogen, die beiden oberen derselben seitlich abstehend, die beiden unteren nach unten gerichtet gleichsam auf der Rippe reitend. Mittelstachel 1, von der selben Färbung, abgeplattet-zweischneidig, ganz allmälig zuge spitzt, 4 cm lang, aufrecht-abstehend. ae a TER Echinocactus. 543 Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. Jacobi’s Pflanze war fast 12 cm hoch bei etwa 8 cm Durchmesser. 76. Echinocactus brachycentrus S, Kurzstachel- Igelcactus. Vaterland Mexiko. Stam m fast cylindrisch, dunkelgrün. - Rippen 30—35, sehr stark zusammengedrückt, kraus-wellen- 1 fórmig. Stachelpolster sehr weitläufig gestellt, in der Jugend weissfilàig Obere 3 Randstacheln aufrecht, wie der eine (bisweilen fehlende) Mittelstachel kurz, pfriemenförmig, dick, braun, die unteren weiss, etwas dünner. Varietät. Echinocactus brachycentrus f oligacanthus S. . (Syn. E. oligacanthus Hort.) unterscheidet sich von der Nor- 1 E malform durch etwas dünnere Stacheln und dadurch, dass der . oberste Rand- und der Mittelstachel meistens nicht vorhanden Blüthen unbekannt. 77. Echinocactus Wegeneri S, Wegener's Igelcactus. Nomenclatur. Siehe unter Mamillaria Wegeneri. Synonym. Echinocactus quadrinatus Weg. Vaterland Mexiko; die Einführung wurde 1844 durch Vegener vermittelt. Körper plattkugelig (nach Salm fast ‚cylindrisch), grün. Rippen sehr zahlreich (34—36), scharf, der Jugend mit spärlichem Filze besetzt, später nackt Stacheln 7, die 3 oberen schmutzig-grau, an der Spitze braunroth, der mittelste derselben sehr scharf zugespitzt, schwach gekielt, die beiden seitlichen ausgebreitet, viereckig, geringelt, eist stark gedreht, 5 cm làng, die übrigen 4 kürzer (6 is 8 mm), abwärts gerichtet (nach Wegener bartartig herunter ängend), weiss. Mittelstacheln fehlen. Sehr schóne 5'/, cm hohe und fast 8 cm starke Pflanze. Blüthen im April und Mai, trichterförmig, 4 cm lang, 544 Echinocacteae. ausgebreitet 5 cm im Durchmesser. Sepalen schmutzig-weiss, - mit dunkelbraunem, gelb gesáumtem Mittelstreifen. Petalen 1 zahlreich (gegen 30), 2!/, cm lang, 7 mm breit, lanzettfórmig, - zugespitzt, ganzrandig, schön weiss, mit breitem violetten Mittel- - streifen, der hellviolett umsäumt ist. Staubgefässe mit rosen- - rothen Fäden und goldgelben Staubbeuteln. Griffel hellvio- lett, länger als die Staubgefässe, mit einer achttheiligen schwefel- 4 gelben Narbe. : 78. Echinocactus raphidacanthus S, Nadel- Igelcactus. Vaterland unbekannt, Kórper kugelig, hellgrün. Rip- | pen sehr zahlreich (35—40), stark zusammengedrückt, wellen- | fórmig-kraus. Stachelpolster sehr weitläufig gestellt, die | g jüngeren nur schwach weissfilzig. Randstacheln 6, ziemlich 1 regelmässig gestellt, 2 oben, 2 seitlich und 2 unten, dünn, - weisslich, steif, strahlig. Nach der Mitte des Stachelpolsters hin - stehen 4 sehr starke, rothbraune Stacheln, von denen der oberste abgeplattet, die seitlichen dünner und der längste (der 1 eigentliche Mittelstachel) pfriemenfórmig. 1 Die Blüthen dieser Art sind noch nicht beobachtet oder - nicht beschrieben worden. 1 79. Echinocactus Acanthion S. Doppelstachel-Igel- | cactus. | Vaterland unbekannt. Körper kugelig, hellgrün. Rip- pen sehr zahlreich (35—40), stark zusammengedrückt, schwach- - wellig, um die Stachelpolster herum angeschwollen. Stachel- 1 polster dicht gestellt, die jüngeren weissfilzig. Randstacheln | 11, 3 obere flach, der mittlere der stärkste, an der Basis stro d farben, oben róthlich-braun, 8 untere viel dünner, abstehend, | weisslich. Mittelstacheln 2, pfriemlich, abstehend, von der. Fárbung der oberen Randstacheln. Ueber die Blüthen ist mir nichts bekannt geworden. Echinocactus. 545 Die vom Fürsten Salm beschriebene Pflanze war kräftig entwickelt, hatte 12 cm und mehr im Durchmesser und war bedeckt mit 21/,—4 cm langen Stacheln. Unsere Art ist übrigens in dieser Section bis jetzt die einzige mit 2 Mittel- stacheln. |. 80. Echinocactus arrigens Lk, Steilstachel-Igelcactus. 1 Synonyme. Echinocactus crispatus DC., E. crispatus hor- ^ ridus DC. Vaterland Mexiko (bei Pachuca) und Guatemala. Kórper keulen- oder verkehrt-eifórmig, sehr dunkel-graugrün, der . Scheitel etwas abgeflacht, mit zahlreichen, aufrechten Stacheln besetzt. Rippen etwa 3 5, zusammengedrückt, schwach-wellig. . Stachelpolster ziemlich gedrängt, in der Jugend weissfilzig, aber bald nackt. Randstacheln 8— 9, strahlend, borsten- . fórmig, weiss, braun gespitzt. Mittelstacheln 4, kráftig, fast . kreuzständig, der obere flach, aufrecht, bisweilen länger, aber . auch kürzer, als die übrigen drei, der untere fast central, . pfriemlich, sehr abstehend, gleich den beiden seitlichen, etwas - schwächeren róthlich -gelb. 1 Blüthen trichterfórmig, 27 mm lang. Die sepaloidischen | Schuppen nach oben allmälig sich verlängernd, länglich-eirund, [ etwas spitz, in der Mitte dunkelroth, an den dünnen Rändern f weissich. Petalen gegen 24, lanzettförmig, weichstachelspitzig* . weiss, mit einem breiten rothen, nach der Spitze hin verwasche- . nen Mittelstreifen. Staub gefässe zahlreich, bloss halb so lang l wie die Perigonblätter, mit blassrosenrothen Fäden. Narbe 4 mit 6—7 cylindrischen, blassgelben Strahlen. i Varietät. Echinocactus arrigens 8 atropurpureus S. (Syn. f E- arrigens Lk. et O., E. xiphacanthus Mhlpf., E. arrectus O., = Sphaerocephalus Diefr.), die inneren Stacheln sind lebhaft ; ; Purpurroth. 1 In Folge der unvollständigen Beschreibung dieser Varie- 3 tät durch Dietrich (in. Allgemeiner Gartenzeitung 1840) ist. ihre Synon mität lange zweifelhaft geblieben, doch hat die . Fórster- -Rümpler, Cacteenkunde. 35 546 Echinocacteae. durch den Fürsten Salm angestellte Vergleichung vieler aus verschiedenen Collectionen bezogener Individuen, welche als Fig. 69. Echinocactus arrigens. Echinocactus xiphacanthus Mhipf. und E. sphaerocephalus Dietr. bezeichnet waren, jeden Zweifel ausgeschlossen. 81. Echinocactus heteracanthus Mhlpf, Verschieden- 1 stacheliger Igelcactus. Vaterland Mexiko, Real del Monte. Körper fast kugelig, der Scheitel mit weisser Flockenwolle besetzt. Rippen 34, zusammengedrückt, scharf, schwach wellig. Stachelpolster eingesenkt, einander etwas genähert. Randstacheln ıı bs im Echinocactus. 547 13, steif, borstenfórmig, weiss. Mittelstacheln 4, kreuz- stindig, jedoch die beiden seitlichen etwas hinaufgerückt, der obere der längste, gekielt und nach oben gebogen, alle in der Jugend weisslich, an der Spitze hellbráunlich, im Alter hornfarbig. Obschon in der Zahl und Anordnung der Stacheln dem Echinocactus arrigens Lk. sehr ähnlich, unterscheidet sich doch unsere Art auf den ersten Blick durch die kürzeren und dün- neren Stacheln. Blüthen? 82. Echinocactus Wippermanni Mhlenpf., Wipper- mann's Igelcactus. Nomenclatur. Dem vormaligen Richter Wippermann in Lemgo, einem eifrigeh Cacteensammler, zu Ehren benannt. Synonyme. Echinocactus spinosus Weg., E. acifer Hpfr. Vaterland Mexiko. Körper verkehrt-eifórmig. Rippen sehr zahlreich (36—40), sehr häufig unterbrochen, zusammen- gedrückt, etwas wellenfórmig, nicht sehr hoch, aber scharf. Stachelpolster ziemlich dicht gestellt (9—13 mm), anfangs wollig, dann nackt. Randstacheln 18— 22, weiss, borstenartig (13 bis 15 mm lang). Mittelstacheln 3, stielrund, nadelartig, 4 cm lang, in der Jugend schwarzbraun, im Alter braun, an der Basis grau. Eine ausgezeichnete. Art, die sich von allen bekannten dünnrippigen Echinocacten durch die grosse Zahl der Rand- Stacheln und der Form der Mittelstacheln unterscheidet. Be- Schrieben wurde sie von Mühlenpfordt nach einer in Fennel's Sammlung in Kassel. befindlich gewesenen Pflanze von 9 cm Hóhe und 61/, cm Durchmesser. Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben. 83. Echinocactus albatus Mhlenpf., W eissscheitel- Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper kugelrund, ziemlich gross, | blaugrin, der Scheitel abgeflacht. Rippen ur zusammen- +$ 548 Echinocacteae. gedrückt, wellenfórmig hin- und hergebogen, stumpf, buchtig und zu beiden Seiten der Stachelpolster etwas verdickt. Sta- chelpolster eingesenkt, mit kleinen weissen Filzbüscheln über- kleidet. Stacheln 14, weisslich-gelb, in 2 Reihen, in der äusseren 10, in der inneren 4; die der äusseren rings um den - Polster herum gestellt, stielrund, borstenfórmig, nicht über : 13 mm lang und. nicht immer alle vorhanden; die der inneren. viel stärker, dunkler, der obere der grösste (2!/,—4— 5 cm) breit und schwertfórmig, gerade und aufrecht, selten mit der Spitze ein wenig zurückgebogen, die beiden seitlichen von der halben Länge, gerade, fast horizontal, der mittlere endlich gerade vorgestreckt, stielrund, pfriemenförmig, 2!/, cm lang, oft nicht vorhanden. Blüthen aus dem Scheitel in so grosser Menge, dass dieser von ihnen ganz bedeckt ist, trichterfórmig, weiss, 18 — bis 20 mm lang. Sepalen dachziegelig geordnet, aussen mehr . oder weniger grün, meist weiss gerandet. Petalen ungefähr 1 16, reinweiss, lanzettförmig, fein zugespitzt. Staubgefässe kaum — von der halben Länge der Petalen, mit hellen Fäden und hell- - gelben Antheren. Griffel kaum länger, mit 7 kleinen, linien- - fórmigen, schwefelgelben Narbenstrahlen. 84. Echinocactus Heyderi Mhlpf., Hey der's Igelcactus. Nomenclatur. Nach dem verstorbenen Geh. Ober- regierungsrath Heyder in Berlin, der in früherer Zeit mit - Eifer und Glück Cacteen kultivirte. : Vaterland Mexiko. Körper verkehrt-eirund, mit abge- - rundetem Scheitel, blassgrün. Rippen zahlreich, stark zusam- mengedrückt, dünn, fast blattartig, wellenfórmig hin- und her- gebogen. Stachelpolster eingesenkt, weissfilzig. Stacheln weisslich-grau. Randstacheln 7, von denen 6 im Kreise um den Polster stehende borstenförmig, gerade oder etwas nach hinten oder nach den Seiten gebogen, gegen 2!/, cm lang, der siebente obere breit und schwertfórmig, 2!/, cm lang, an den unteren Polstern auch bis 4 cm lang, gewöhnlich. zurückge- . * Echinocactus. 549 krümmt. Mittelstachel 1, gerade vorgestreckt, stielrund, länger. Blüthen zwischen den Stacheln des Scheitels, trichter- förmig, 2!/, cm lang. Sepalen dachziegelig gestellt, schmutzig- roth. Petalen lanzettförmig, zugespitzt, carmoisinroth mit einer dunkleren Mittellinie. Staubgefässe kaum halb so lang, mit hellcarmoisinrothen Fäden und gelben Antheren. Griffel nur sehr wenig länger. Narbe mit 10—ı2 Strahlen. 5. Gruppe. Microgoni — Schmalrippige. Körper kugelig, keulenfórmig oder cylindrisch. Rippen schmal, stumpf oder scharf, bisweilen sehr zahlreich, zwischen den Stachelpolstern mehr oder minder convex, oder gekerbt- geschweift. Stachelpolster dicht, oft sehr dicht gestellt, eingesenkt oder etwas hervorstehend. Stacheln doppelgestaltig. Randstacheln 10— 30, strahlig, dünn oder borstenartig. Mittelstacheln 3—6, fast eben so lang. oder T PON biegsam oder steif. Blüthen gelb, präsentiertellerförmig. t. Sippe. Mit eingesenkten Stachelpolstern. 85. Echinocactus mamillosus Lem. Klein-Warzen- Igelcactus. Synonym. Echinocactus hypocrateriformis O. Vaterland Brasilien, Montevideo. Körper kugelig oder fast kugelig, der Scheitel erweitert, sehr eingedrückt, lebhaft 1 grün. Rippen 18—20, senkrecht, hóckerig-gekerbt, auf der Mitte des Scheitels aus kleinen, warzenartigen, stachellosen . Hóckern zusammengereiht. Furchen ziemlich tief und scharf. - Stachelpolster mit sehr kurzem weissen, später grauen Filz, 1 Stacheln steif, gerade. Randstacheln 10— 13, vollkommen . Strahlig, angedrückt, ziemlich schwach, in der Jugend weisslich- 1 gelb, später rothbräunlich, an der Spitze schwarzpurpurroth. . Mittelstacheln I—3, stärker, steifer und länger (18—22, 550 Echinocacteae. oft auch 30 mm), schwach abgeplattet, in der Jugend weiss- lich oder gelb, unten carminroth, spáter braun, an der Spitze schwarzroth. Von ihnen stehen 2 (oder einer, wenn nur 2 vor- handen) gabelig nach oben, der untere (bisweilen allein vor- handen) abwärts gerichtet, etwas nach oben gekrümmt, Eine durch schöne Form und Farbe des Körpers, wie durch zierliche Bewaffnung und williges Blühen ausgezeichnete Art. Körper 5—7 cm hoch bei etwas grösserem Durchmesser. Blüthen im Juni und Juli, einzeln, 4 cm lang, bei voll- kommener Entfaltung tellerförmig ausgebreitet, gegen 5 cm im Durchmesser, von mehrtägiger Dauer, einen feinen Duft aushauchend, Röhre fast 2 cm lang, mit feiner Wolle und mit kleinen, gelbgrünen, braunborstigen Schuppen besetzt. Sepalen lineal-länglich, strohgelb, aussen mit rothem Mittel- streifen. P etalen lanzettlich, 2!/, cm lang, an der Spitze stumpf, fein ausgebissen, schwefelgelb, am Grunde dunkler, fast dotter- gelb. Narbe neuntheiljg, purpurroth. Varietäten, r. Echinocactus mamillosus B cristatus Monv., eine wie es scheint sehr seltene hahnenkammfórmige Monstrosität. 2. E. mamillosus y minor Monv., mit weniger vorspringen- den, mehr zusammenfliessenden Hóckern und schwächeren Stacheln. 86. Echinocactus submamillosus Lem. Mamillosus- artiger-Igelcactus. Vaterland unbekannt. Körper fast kugelig oder ver- | längert. Rippen 13, dunkelgraugrün, zwischen den Stachel- polstern eifórmig-hóckerig; Stachelpolster quer-oval. - Stacheln klein, steif, ungleich, gelblich. Randstacheln 6, ziemlich strahlig, die 2 oberen etwas gekrümmt, einander genähert, | | aufrecht, dazwischen ein dritter, sehr kleiner an den Höcker an- gedrückt. Mittelstachel ı, gerade, stärker, sehr starr, ab- 1 wärts gekehrt, fast 2!/, cm lang. Körper 5 cm hoch und . ebenso breit. | Echinocactus. 551 Blüthen im Mai und Juni, gelb, verhältnissmässig sehr gross, becherförmig, mit scharlachrother Narbe. Beide, E. mamillosus und E. submamillosus, blühen früh- zeitig, schon nach dem zweiten Jahre. 87. Echinocactus concinnus Lem., ZierlicherIgelcactus. Bei Montevideo in niedrigen Regionen zu Hause, auch in Chile. Kórper ziemlich kugelig, lebhaft grün, der Scheitel Fig. 70. Echinocactus concinnus. erweitert, sehr eingedrückt, in der Mitte trichterförmig vertieft, fast nackt. Rippen 16—-20, senkrecht, sehr stumpf, breit, 552 Echinocacteae. zwischen den Stachelpolstern halbkugelig aufgetrieben. Letztere : genähert, eingesenkt, spärlich mit gelblichem Filz besetzt - Furchen wenig vertieft. Stacheln borstenartig, gerade. - Randstacheln 10— 12, dünn, strohfarben-weisslich. Mittel- stachel ı (oder auch bis 4) an der Basis röthlich, länger -(20— 22 mm), steifer, ganz gerade, zuweilen nach oben schwach gebogen. : i Der Körper erreicht eine Höhe von 5—ọ cm und einen | Durchmesser von 7—10 cm. ; Blüthen im Mai und Juni, einzeln, gross, trichterfórmig, - 5 cm lang und vollkommen erblüht fast 7 cm im Durch | messer, von mehrtägiger Dauer, nur von Vormittags 8 Uhr bis Nachmittags. 1 Uhr geóffnet, die Pflanze fast bedeckend. Röhre fast 3 cm lang, dichtzottig, mit hellpurpurrothen - Schuppen besetzt. Perigonblätter zurückgebogen-ausgé- - breitet, die sepaloidischen lineal-lanzettfórmig, hellpurpurn, mit - granniger Spitze, die petaloidischen verkehrt-eirund-lanzettfórmig, | spitz, schwefelgelb, auf der Rückseite oben roth. St aub gé- ! fässe zahlreich, mit strohgelb-weisslichen Fäden und safran- gelben Antheren. Narbe mit 10 linealen, sternförmig aus- | gebreiteten carmoisinrothen Strahlen. : Varietät. Echinocactus concinnus var. tabularis Cels. - Körper rund, oben abgeplattet. Rippen 17. Stachelpolster lànglich. Randstacheln r2— 15, fein, weisslich, abstehend. Mittelstacheln 4, der längste 2 cm und von omie Färbung. Zur Aufnahme der Diagnose stand mir nur eine junge Pflanze von 3 cm Durchmesser zur Verfügung. E Das wesentlichste Merkmal dieser Varietät ist die stark - abgeplattete Form des Körpers. : 88. Echinocactus tortuosus Lk. et O, Wendel-Igel- cactus, ! Vaterland Brasilien, Rio grande. Körper plattkugelig, dunkelgrün, der Scheitel etwas eingedrückt. Rippen 13 Echinocactus. 553 ziemlich senkrecht, stumpf. Furchen tief und scharf. Sta- chelpolster gross, gedrängt (9 mm), eingesenkt, in der Jugend weiss-, später grauwollig. Stacheln fast gerade, starr. Rand- stacheln 12—13, gelb oder hellbraun, die oberen (meistens 4) sehr fein und kurz. Mittelstacheln 4—-6, aufrecht-ab- stehend, stärker, braun, der oberste der kleinste (6—7. mm). Eine sehr schöne Art, von der sich in den Sammlungen . Pflanzen von 7—10 cm Hóhe und 9— 15 cm Durchmesser finden. Junge Pflanzen haben eine grosse Aehnlichkeit mit Echino- - cactus Ottonis, unterscheiden sich aber bald durch die grós- seren, in der Mitte mit braunem Filze besetzten Stachelpolster und die r2 erst gelblichen, dann weissen, steifen, geraden . Rand- und die kleinen Mittelstacheln. Blüthen im Juni und Juli, von mehrtägiger Dauer, aber . nur Vormittags geöffnet, ausgebreitet 5 cm im Durchmesser, €itronengelb. Röhre kurz, mit grünen, braunborstigen Schup- pen besetzt, Perigonblätter zweireihig, an der Spitze stumpf, breit, gezähnelt. Staubfäden gelb, mit weisslichen Antheren. Griffel wenig länger, gelb. Narbe sechs- bis zehntheilig, _ purpurroth. Obige Diagnose ist die von Link und Otto in den Icones . plantarum u. s. w. gegebene, mit welcher auch Dr. L. Pfeiffer's Beschreibung und Synonymik u. s. w. übereinstimmt. Anders Stellt sich eine in der Sammlung von Haage & Schmidt in Erfurt beobachtete Pflanze dieser Art dar. Ich halte es für nützlich, sie kurz zu beschreiben. Färbung des runden Kör- pers hellgrüin. Rippen 1:2, scharf hervortretend, von der Mitte an spiralig verlaufend (worauf sich wahrscheinlich der . Trivialname tortuosus bezieht). Stachelpolster tief einge- senkt, klein, fast nackt. Stacheln r—2 cm lang, in der Jugend braunroth, im Alter hellgrau. Randstacheln 9—ı0, Uunregelmássig gebogen, meistens dem Körper gie Mit- telstachel ı, abwärts gebogen. Offenbar haben wir hier zwei ganz verschiedene Arten vor uns, eins der vielen Beispiele, welche den Veríall der 554 Echinocacteae. Cacteenkunde illustriren und das Erbieten der Verlagsbuchhand- lung rechtfertigen, nach einigen Jahren eine Supplementheft - mit Nachträgen und Berichtigungen erscheinen zu lassen. 89. Echinocactus Linkii Lehm., Link's Igelcactus. Nomenclatur. Nach dem um die Wissenschaft hoch | verdienten Professor Dr. Heinrich Friedrich Link, Director des botanischen Gartens in Berlin. 1 1851. | Synonym. Echinocactus Ottonis 9 Linkii Hort. Vaterland Mexiko. Kórper oval oder fast -— hellgrün, mit eingedrücktem Scheitel. Rippen 13—15, seht zusammengedrückt, stumpf. Furchen tief, scharf. Stachel- polster weissfilzig, eingesenkt, etwas weitläufig gestellt (8—13 mm). Stacheln borstenfórmig, sehr dünn. Rändstacheln 9—12, nach oben keine, haarfein, weiss, an der Spitze braun, sehr ausgebreitet, platt anliegend. Mittelstacheln 3, braun l etwas länger (13—16 mm), stärker, gebogen, aufrecht-abstehend | nach oben bisweilen ein sehr kleiner vierter. : Diese Art (nach Anderen eine blosse Form von Echino- cactus Ottonis Lehm.) erreicht eine Hóhe von 15 cm und einen Durchmesser von 13—18 cm, blüht aber schon bei 5—6 cm Durchmesser. Blüthen von Juni bis August, zu 2—5 erscheinend, | von drei- bis viertágiger Dauer, 2!/, cm lang, ausgebreitet; von 5 cm Durchmesser. Röhre nicht ganz 1!/ cm lang | birnförmig, mit grünlichen Schuppen, braunen Borsten und - weisslicher, spinnengewebeartiger Wolle besetzt. Perigon- 1 blätter zweireihig, breit, verkehrt-eirund-keilfórmig, an det | Spitze abgestutzt, gezähnelt, citronengelb, von seidenartigem - Glanz. Antheren gelblich. Narbe acht- bis zehntheili purpurroth. Beeren dunkelgrün, borstig. 90. Echinocactus tenuispinus Lk. et O, Dünnstachel- Igelcactus. Synonym. Echinocactus Ottonis £ tenuispinus Pfr. Vaterland Brasilien, Provinz Rio grande. CM " Echinocactus. 555 | kugelig, auf dem Scheitel stark eingedrückt, in höherem Alter . etwas säulenförmig, grün. Rippen 12, stumpf. Stachelpolster | eingesenkt. Stacheln etwas kürzer, als bei E. Ottonis, viel - feiner, beinahe borstenförmig, von etwas hellerer Färbung, die - 3—4 grösseren braun, 3 cm lang, die übrigen sehr zahlreichen . kleineren sehr dünn, zurückgebogen, bräunlich. | Blüthen über 5cm lang, von Wolle umgeben. Sepalen . lanzettfórmig, spitz. Petalen ausgebreitet, stumpf, gelb, an der - Spitze mit einer kleinen dunkelrothen Granne. Griffel nicht . über die Staubgefässe hinausgehend, mit einer zehn- bis zwölf- - theiligen schwarzpurpurrothen Narbe. 1 Die von Link und Otto (Verhandlungen des Vereins f zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen - Staaten, 1826) beschriebene Pflanze war 6![, cm hoch bei . fast 8 cm Durchmesser. : 1 Varietüt. Echinocactus tenuispinus 2 minor Lk. et O. 1 nach Sellow in Montevideo einheimisch, mit einem weniger 1 dicken Stamme und längeren, N stärker gebogenen - Stacheln. 91. Echinocactus Ottonis Lehm., Otto's Igelcactus. Nomenclatur, Siehe Mamillaria Ottonis. Synonym. Cereus Ottonis Lehm. i Vaterland Mexiko. Körper RAP POSU oder ei- 1 fórmig, hellgrün, gleich E. Linkii und tenuispinus an der Wurzel, | Furchen scharf. Stachelpolster mit weisslichem Filz be- Setzt, eingesenkt. Stacheln steif. Randsfacheln 12—18 gerade, gelblich. Mittelstacheln 4, stärker, braunroth, der ‚oberste sehr kurz (8 mm), die 2 seitlichen horizontal, der unterste sehr lang (26—28 mm) und herabgebogen. . Sehr hübsche und altbekannte Art, die nach Höhe und D urchmesser mit dem E. Linkii übereinstimmt, aber noch 556 Echinocacteae. blühwilliger ist, als dieser, da schon dreijihrige Samenpflanzen von etwa 3!/,—5 cm Durchmesser blühen und zwar bei natur: | gemässer Kultur den ganzen Sommer hindurch. j Blüthen etwas grösser als die des E. Linkii, ausge- - breitet von 5—8 cm Durchmesser, von drei- bis viertägiger Dauer. Róhre mit kleinen Schuppen, braunen Borsten und grauer oder bräunlicher Wolle besetzt Perigonblätter zweireihig, schmal, lineal, lang zugespitzt, mit rothem Weich- | stachel, citrongelb, die sepaloidischen auf dem Rücken mehr oder weniger röthlich. Staubfäden kürzer, als der Griffel, in 1 hohem Grade reizbar. Antheren gelblich. Narbe mit 12 bs 14 Lappen, feuerig-purpurroth. Beeren dunkelroth- grün, borstig. 92. Echinocactus muricatus Hort. berol, Stachel- schnecken-Igelcactus. | Im südlichen Brasilien, Rio grande de Sol, einbeimisch. Körper eiförmig, in vorgeschritenem Alter unregelmissig säulenförmig, bisweilen eingeschnürt, grün, bisweilen an den Seiten sprossend, am Scheitel etwas eingedrückt, Rippen 16, breit, stumpf, hóckerig-gekerbt. Furchen breit und seicht- Stachelpolster eingesenkt. Stacheln sehr fein, fast borsten- förmig, kaum stechend, ungleich, gelblich oder rothgelb. Rand. stacheln 10—14, sehr ausgebreitet, platt angedrückt. Mittel- stacheln 1—4, abstehend. : Altbekannte, aber doch seltene Art, die oft eine Höhe von mehr als 20 cm bei 4—5 cm Durchmesser erreicht. Die kleinsten Stacheln haben eine Länge von 2 mm, die grössten von 18 mm. Blüthen von Mai bis Juli, blos halb so gross, wie die des Echinocactus Ottonis, nur etwas über 2!/(, cm lang, 7! 2—4 erscheinend, vollkommen erblüht tellerfórmig ausgebreitet. Röhre von schmutzig-weissgelber Wolle umgeben. Sepalen gelbgrün. Petalen sehr zahlreich, mehrreihig, lanzettlich, fei? gefranst, rein schwefelgelb. Antheren dunkelstrohgelb. Nar Echinocactus. - 557 | benlappen lineal-lanzettlich purpurroth, in zwei Parthien, 5 . bis 6 fast fächerartig gestellt, 2— 3 kleiner. 2. Sippe. Mit hervorragenden sehr gedrángten Stachelpolstern. i 93. Echinocactus pumilus Lem, Zwerg-Igelcactus | Vaterland unbekannt. Körper kugelig, rasenartig, spros- send, winzig, nur 1!/, cm hoch und breit, grün, mit vielen . feinen weissen Punkten, bisweilen röthlich, mit etwas genabeltem : l Scheitel. Rippen zahlreich, aus sehr kleinen Höckern gebildet, . fast spiralig. Höcker an der Basis sechseckig, stumpf, sehr i kurz, unter den Stachelpolstern violett. Furchen flach, etwas Beschweift, Stachelpolster sehr klein, sehr dicht gedrängt, - braungelb-filzig; Randstacheln r2, borstenartig, etwas ge- . kráuselt, ineinander geflochten, den Körper überkleidend; Mittel- I Stacheln 2, etwas stärker, alle unten rothgelb, oben grau. 1 Blüthen vom Juni bis zum October, zahlreich, aus den . Stachelpolstern des Scheitels, im Verhältniss zum winzigen- Kör- per ziemlich gross (9—13 mm lang), nicht besonders hübsch, . Schmutzig- grüngelb, von sehr kurzer Dauer, wenig oder gar nicht geöffnet. Beeren von der Grösse einer grossen Erbse, | Brünlich, sehr viele leicht und oft sogar schon in der Frucht : keimende Samen enthaltend. Schon zweijährige Sämlinge bringen zahlreiche Blüthen und Früchte. 94. Echinocactus gracillimus Lem. Schlank-Igel- cactus. | Vaterland unbekannt Stamm süulenfórmig, aschgrau- grün, 8—10 cm hoch bei etwas 27 mm Durchmesser. Rippen 16, fast vertikal, hóckerig, unter den sehr gedrüngten, kaum hervorragenden Höckern schwarzviolett. Furchen scharf. Sta- T helpolster sehr klein, anfangs etwas grauwollig. Stacheln 1 ehr dünn, borstenförmig, steif. Randstacheln 12—13, sehr LÀ 55 8 Echinocacteae. klein (2—3 mm), strahlig, etwas gekrümmt, durchscheinend- - weis. Mittelstacheln 2—4, etwas stärker und länger (4 bis 6 mm), ungleich, ziemlich aufgerichtet, gebogen, braunviolett. Ein Seitenstück zu dem niedlichen Echinocactus pumilus. Blüthen von Juni bis September, schmutzig-gelblich, sich ebenso verhaltend, wie die des E. pumilus, aber länger und stärker. Beeren gelblich-grün, oben und unten verschmä- lert, mit weisslicher Wolle und schwarz-purpurnen Borsten, mit vielen leicht keimenden Samen. Schon zweijährige Sämlinge blühen und fruchten. 95. Echinocactus Johnsonii Engelm, Johnson's Igelcactus. Vaterland das Utah-Territorium. Körper länglich-rund, blassgrün. Rippen 20— 24, nur schwach entwickelt. Stachel- polster genabelt, auf flachen Höckern, wenig von einander ab- stehend, Stacheln in der Jugend schön rosa, später gelbbräunlich, Fig. 71. Echinocactus Johnsonii. dann mehr oder weniger weissgrau. Randstacheln 14—18, anliegend, gestreckt, 1—2 cm lang. Mittelstacheln 4, bis 4 cm lang und mit den Randstacheln verglichen sehr stark, etwas gebogen-abstehend. Bei manchen Pflanzen dieser Art | 1 Echinocactus. 559 treten die Stacheln dunkelviolett auf, bleiben so oft mehrere Jahre hindurch und gehen dann allmälig in die hellere Farbe zurück. Eine durch edle Form, wie durch die Zahl, Stellung und Färbung der Stacheln, welche den Körper dicht bedecken, sehr ausgezeichnete Species. Blüthen violett. 96. Echinocactus castaneoides Cels, Braunstachel- Igelcactus. Vaterland Chile. Körper kugelig, hellgrün. Rippen 15— 18, gekerbt, abgerundet. Stachelpolster dicht gestellt, . klein, in der Jugend weissfilzig, bald nackt. Stacheln gedrängt, . 27 mm lang, schwach, steif, gerade, die ganze Pflanze be- . deckend, graugelb, an der Spitze blassbraun. Randsta cheln . 16—20, sehr abstehend, mit einander sich mischend. Mittel- 3 stacheln 6, etwas kräftiger, aufrecht. Pflanze von etwa 5 cm Durchmesser. Blüthen klein, zahlreich, feuerroth. Die Knospen treten 1 Schon im Herbst auf, kommen aber erst im Frühjahre zur Ent- . faltung. 97. Echinocactus Haynei 0., Hayne's Igelcactus. Nomenclatur. Nach Dr. Friedrich Gottlieb Hayne, - Professor der Botanik zu Berlin, bekannt durch seine den- . drologischen Schriften. + 1832. | Vaterland Peru, wo er von Herrn von Winterfeld | bei Oberajillo, 3500 m über dem Meere, aufgefunden wurde. Stamm cylindrisch, lebhaft grün. Rippen 25—28, abgerun- 1 det. Stachelpolster ziemlich gedrängt (9 mm), klein, oval, 1 mit perlerauem Filz besetzt. Randstacheln 28—30, sehr . übstehend, mit einander sich mischend, Mittelstacheln 6 - bis 8, kaum stärker, alle sehr schwach, wenig steif, strohgelbgrau, . an der Spitze braun. | | Von Echinocactus scopa unterscheidet sich diese Art durch 1 kräftiger entwickelte, aber weniger zahlreiche Rippen, ovale, 560 Echinocacteae. graufilzige, etwas weitläufiger gestellte Stachelpolster, sowie ] durch die Art der Bestachelung. In Rücksicht auf den heimathlichen Standort dieser Species, nur etwa 1000 m unterhalb der Grenze des ewigen Schnees. - sollte man glauben, dass sie zum Gedeihen nur geringer Wárme bedürfe. Im Gegentheile aber erfordert sie, wenn sie kräftig vegetiren soll, eine recht warme Lage und reichliches Spritzen, Blüthe gegen 7 cm lang bei 5 cm Durchmesser. Róhre über 4 cm lang. Sepalen oberhalb der Róhre abstehend, aussen dunkelroth, innen orange, violett gerandet. Petalen 13—14 in 2 Reihen, 2!/, cm lang, ı!/, cm bis über 3 cm i breit, leuchtend orangeroth, violett gerandet. Staubbeutel fleischfarbig, sehr zahlreich, auf langen rosenrothen Fäden. 1 Narbe viertheilig, gelblich-grün, über den Staubbeuteln stehend. | 98. Echinocactus intertextus Engelm., Flechtstachel- 1 lgelcacty& Vaterland Mexiko; auf steinigen Bergrücken vom Lim- 3 pia bis El Paso. Pflanze klein (2!/,—1:0 cm hoch und etwas | weniger im Durchmesser), eifórmig-kugelig, am Scheitel wollig. Rippen 13, scharf, unterbrochen, etwas schief, Höcker oben 4 mit einer kurzen, filzigen Furche. Stachelpolster eirund (bei jungen Individuen schmaler), einander genähert. Stacheln 4 kurz, steif, an der Basis weisslich, in der Mitte röthlich, an der Spitze bráunlich. Randstacheln 16—25, dicht ange- drückt, mit einander verwebt, die oberen 5—-9 borstenartig, weisslich, gerade, 5—13 mm lang, die seitlichen steifer, etwas 3 länger, der unterste stark, kurz, oft etwas zurückgekrümmt. Mittelstacheln 4, die oberen länger als die Randstacheln, d nach oben gerichtet, der unterste ganz kurz (2 mm, selten : 4 mm), kräftig, vorgestreckt. | . Bei jungen Pflanzen sind die 13—15 Randstacheln mehr - von gleicher Länge und einige oder alle Mittelstacheln fehlen. P Blüthen im Mai und April, klein (2!/, cm lang und breit), - auf dem dichtwolligen Scheitel zusammengedrángt, purpur- : PRIUS Echinocactus. M / ANANI N LM NY ) Nas WA FE ws: Fig. 72. Echinocactus intertexus. Fórster-Rümpler, Cacteenkunde. 36 562 Echinocacteae. rüthlich. Fruchtknoten sehr kurz, mit 5—6 Schuppen be- - setzt, Sepalen 20, breit-eirund, spitz, dunkelpurpurn mit blas- serem Rande. Petalen 20— 25, länglich, stachelspitzig, pur- purn, von aussen nach innen allmälig heller. Griffel kaum . länger als die sehr zahlreichen Staubgefásse. Narbe mit 7 bis 8 purpurnen, aufrechten Lappen. Frucht kugelig, trocken, vom verwelkten Perigon gekrónt, mit wenigen trockenen Schup- pen, deren oberer Theil bald abfällt, während die Basis noch für einige Zeit sitzen bleibt. Varietät. Echinocactus intertextus 9 dasyacanthus Engelm., Körper eirund oder kegelfórmig. Stacheln dünn, länger, purpurn-hechtgrau, auf dem Scheitel einen Büschel bildend. Randstacheln 19— 25, borstenfórmig, mehrreihig, die oberen 7—9 dünner, kürzer, weisslich, gebüschelt. Mittelstacheln 4, kaum stärker, die oberen 3 nach oben gerichtet, länger als die anderen, der untere vorgestreckt, kaum kürzer. Diese Varietit ist im Ansehen der Mamillaria dasyacantha ühnlich. 99. Echinocactus scopa Lk. et O., Besen-Igelcactus, Synonyme, Cereus Scopa DO., Cactus Scopa Lk. Vaterland Brasilien, Capitanat Spiritu Santo. Stamm anfangs cylindrisch, dann keulenfórmig, grün, einfach, nur in höherem Alter bisweilen am oberen Theile des Körpers spros- send, 30—35 cm hoch bei: Sorte cm reg AUT en 30— 36, vertikal, nur unten et hrä gedrängten Höckern bestehend. Furchen stumpf. Stachel polster sehr dicht (nur etwasrüber 2 mm), weissfilzig. Rand- stacheln 30—40, borstenfürmig, weiss, ausgebreitet (5 bis j 6! mm lang. Mittelstacheeln 3—4, steifer, etwas länger - (bis 10 mm), mehr oder weniger purpurroth, aufgerichtet. Eine der schönsten und ausgezeichnetsten Cactusformen, | abgebildet auf S. 136. Blüthen von Juni bis August, zahlreich um den Scheitel gestellt, ausgebreitet 4 cm im Durchmesser. Röhre sehr kurz, ; g laufend, f: Echinocactus. 5 6 3 mit Haaren und spitzen Schuppen bedeckt. Perigonblätter zweireihig, lanzettlich, zugespitzt, "schön und lebhaft gelb. Antheren gelb. Narbe vieltheilig, fast scharlachroth. Varietäten. ı. Echinocactus scopa /? candidus, nur durch die schneeweisse Färbung sämmtlicher Stacheln von der Nor- malform unterschieden. Nur selten treten 1—2 Mittelstacheln in rosenrother Färbung auf. 2. E. scopa y candidus cristatus, eine ebenso title als interessante hahnenkammförmige Monstrosität, bestehend aus einer in den wunderlichsten Windungen nach allen Seiten entwickelten Zellgewebemasse mit zahlreichen Buchten, Kanten und Vorsprüngen, bedeckt mit schneeweissen, borstenartigen, stechenden Stacheln, welche kleiner sind, als die der Normal- form. Unsere Abbildung (S. 137) giebt eine deutliche Vorstel- lung dieses wunderbaren Gebildes. Will man diese Monstrosität kultiviren, so muss man sie pfropfen, da sie sonst nur sehr langsam und kümmerlich wächst. Als Unterlage bedient man sich des Cereus Baumanni, macro- Bonus, tetracanthus und selbst des C. peruvianus. In einigen franzósischen und belgischen Katalogen, z. B. bei de Smet, findet man eine hahnenkammförmige Monstrosität der Hauptform (E. scopa var. cristatus) verzeichnet. Dieselbe scheint in deutschen Sammlungen nicht vorhanden zu sein. - Zu Echinocactus scopa gehórt wahrscheinlich als blosse Form der in der Sammlung des Handelsgürtners Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt befindliche E. Haselbergii Hge., benannt nach dem Sanitätsrathe Dr. von Haselberg in Stralsund, einem |. erfahrenen Cacteen-Cultivateur. Kórper kugelig, stark abge- 3 plattet, tief genabelt, hellgrün. Hócker KE geni sich zu spiralig nach oben laufenden Rippen Ax die Rippen dicht aneinander geschlossen und spiralig in dea . „mit Randstacheln gefüllten Nabel einlaufend. Stachelpolster . Sehr dicht, gewölbt, mit schneeweissem Filz besetzt. Rand- |. Stacheln 18— 21, ohne besondere Richtung da oder dorthin . gekrümmt und mit einander sich mischend, fein, weiss, glasig- 36% 564 Échinocacteae. durchsichtig, zerbrechlich. Mittelstacheln 3— 5, ebenfalls durchsichtig, blass-strohgelb, länger. 6. Gruppe. Hybogoni — Höckerrippige. Körper cylindrisch, fast kugelig oder gedrückt. Rippen 7—18, zusammengedrückt, höckerig-gekerbt, mit scharfen Fur- chen, oder breit, buchtig-gescheift mit stumpfen Furchen. Stachelpolster tragende Höcker oben abgeflacht, unten beulig vorgezogen, mit zusammengedrückter scharfer oder mit breiter Furche. Stacheln nach Form und Zahl verschieden, gerade oder gekrümmt. Perigonröhre kurz, bisweilen verlängert, mehr oder weniger schuppig, die Schuppen behaart oder glatt. 100. Echinocactus polyrhaphis Pfr, Vielnadel- Igelcactus. Synonym. Echinocactus villosus Lem. Vaterland Peru, Lima. Körper cylindrisch, dunkelgrün. Rippen 13—15, etwas stumpf, gekerbt - hóckerig. Höcker | gedrängt, an der Basis beulig. Stachelpolster oval, weiss- - filzig und mit grauen Haaren besetzt. Stacheln 15—20, fast | aufrecht-abstehend, lang, dünn, gerade, die Randstacheln fast P haarfórmig, grau, die Mittelstacheln etwas stärker, schwärzlich. 3 Diese sehr schöne und ausgezeichnete Art sieht dem E. - exsculptus und E. acutissimus ähnlich. Blüthen von April bis Juni, gross, zahlreich, leuchtend purpurroth. Die in manchen Cacteen-Verzeichnissen aufgeführte var. niger sammt ihre Untervarietät robustior ist mir nicht bekannt. 101. Echinocactus setosus Lke, Borsten-Igelcactus. 4 Vaterland Mexiko. Körper kugelig, hellgraugrün. Rip- 3 pen 13, höckerig, um die Höcker angeschwollen, Furchen 1 tief. Stachelpolster gross, etwas unter der Spitze der warzen- T UM E en Echinocactus. 56 5 artigen Höcker stehend, scheibenförmig, in der Jugend gelb- lich, wollig, dann filzig, später fast nackt. Stacheln dünn, borstenförmig. Randstacheln 9— 11, weisslich, strahlig aus- gebreitet, bis fast 2 cm lang. Mittelstacheln 4—6, braun, an der Spitze gelb, 2—2'/ cm lang, 2—3 nach oben, 2 etwas hellere nach unten, 1 wagrecht vorgestreckt und kaum merk- lich nach unten gebogen. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt i 102. Echinocactus exsculptus O, Ausgemeisselter Igelcactus. Synonyme. Je nach dem Standorte, der Kultur und dem Alter in Gestalt und Färbung des Körpers und der Stacheln von sehr verschiedenem Ansehn, woher die zahlreichen Namen, . mit denen man diese Art belegt hat. Wir führen nur an: Echinocactus subgibbosus Haw., E. interruptus Hort. berol., . E. crenatus Hort., E. hybocentrus Lehm., E. foveolatus Hye. Cereus Hoffmannseggi Hort., Cereus montevidensis Hort. dresd. Mamillaria Hoffmannseggi Hort. dresd, M. gibbosa ©. Cat. = Vaterland Mexiko, Buenos Ayres, Chile (Valparaiso) und - Brasilien (Montevideo). Körper keulenfórmig oder fast cylin- = drisch, grün, bald heller, bald dunkler, mit meistens schief 1 gedrüdacm Scheitel. Rippen zahlreich (16— 22), etwas schrág, 1 hóckerig, wie ausgemeisselt. Hócker zugespitzt. Stachel- 1 polster oval, weissfilzig, oberhalb der Höckerspitze, einander . genähert. Stacheln weisslich, rothgelb, rothbraun, schwärz- l lich oder schwarzbraun, 2![, —4 cm lang. Randstacheln - zahlreich (20— 30), strahlig, fein. Mittelstacheln 4, gerade, 3 Sehr steif. ! Körper 30—40 cm hoch bei 10—15 cm Durchmesser. : Blüthen erst in hóherem Alter, im Juli und August, schón, gross, 5 cm lang. Röhre spärlich mit Schuppen besetzt, wollig, . unten grün, oben rosenroth. Sepalen lanzettlich, zugespitzt, *) Nach Wochenschrift für Gärtnerei u. s. w. 1858. 566 Echinocacteae. rosenroth, zurückgebogen. Petalen von derselben Form und Farbe, in 3 Reihen, die äusseren länger und etwas zurück- gebogen, die inneren gegeneinander geneigt. Antheren gelb Narbe sechstheilig, gelb. Varietäten. ı. Echinocactus exsculptus A tenuispinus $. (Syn. Mamillaria gibbosa Pfr.), soll sich durch tiefer durch- brochne Rippen, sowie durch die Stellung und Farbe der Sta- cheln unterscheiden. i B exsculptus var. cristatus, in französichen und bel- gischen Sammlungen eine hübsche hahnenkammartige Mon- : strosität. | 103. Echinocactus acutissimus Lk. et O., Scharfkanten- |. Igelcactus, Synonyme. Cereus dichroacanthus Mart., Echinocactus thrincogonus Lem. nach Salm, Mamillaria floribunda Hook. Vaterland Chile und Buenos Ayres. Körper kugelig | fast blaugrün, auf dem Scheitel eingedrückt. Rippen 18, ziemlich vertikal, gekerbelt-hóckerig. Höcker unterhalb der Stachelpolster mit einem vorspringenden Buckel, oberhalb ab- geflacht. Stachelpolster mit gelblicher Wolle. Stacheln 1 gerade, steif, nadelfórmig, anfangs gelbbraun oder braun, dann weisslich, an der Spitze bráunlich. Randstacheln 10—ıl - strahlig ausgebreitet. Mittelstacheln 3, in einer vertikalen - Linie stehend, etwas länger und stärker, gegen 20 mm lang. Schon in den dreissiger Jahren eingeführt, aber noch zu Förster’s Zeiten selten, und was jetzt als Echinocactus acu- tissimus kultivirt wird, scheint mehr zum Formenkreise des E. exsculptus zu gehören. 1 Obige von Förster gegebene Beschreibung bezog sich | auf eine Pflanze von 15 cm Hóhe und Durchmesser. Blüthen im Sommer und Herbst, einzeln, 61), cm lang von langer Dauer. Röhre über 30 mm lang, keulenförmig, mit grünen, spitzen, anliegenden Schuppen bedeckt. Sepalen zurückgebogen, innen rosenroth. Petalen 2!/ cm lang, lan- - Echinocactus. 567 zettlich, zugespitzt, carminroth, die äusseren zurückgebogen, die inneren stets aufrecht. Antheren blassgelb. Narbe acht- theilig, gelb. Varietüt. Echinocactus acutissimus var. cristatus Hort., eine der beliebten hahnenkammförmigen Monstrositäten, wie sie im. allgemeinen Theile besprochen worden. 104. Echinocactus tuberisulcatus Jac., Furchenhöcker- Igelcactus. Vaterland Chile, Umgegend von Valparaiso. Körper gedrückt-kugelig, lebhaft grün, schwach eingedrückt und auf dem Scheitel bereits hóckerig. Höcker in 16 schwach-spiralig gestell- ten Reihen, tief eingeschnitten, länglich, die jüngeren unterhalb des Stachelpolsters scharf, später rundlich hervortretend und hier. mit einer breiten, von dem Stachelpolster bis zu dem nächsten unterhalb stehenden Höcker reichenden Furche ver- sehen. Stachelpolster länglich, nackt, später nach unten in eine Furche verlängert. Randstacheln 9—11, stark, gedrungen, cylindrisch-nagelfórmig, strahlig ausgebreitet, zurückgebogen und fast den Hóckern anliegend, in der Jugend weissgrau, im Alter grau, häufig im oberen Theile der Polster noch 3—4 Adven- tivstacheln, kürzer und viel feiner, gerade, aufrecht-abstehend. Mittelstacheln 4, kreuzstündig, cylindrisch-nagelfórmig, dop- pelt so stark und lang, abstehend, der untere wagerecht vor- gestreckt, etwas nach oben gebogen, in der Jugend fleisch- farbig, im Alter gelblich- grau. Die von Jacobi beschriebene Pflanze hatte gegen 12 cm Durchmesser bei einer Hóhe von 5 cm, die Randstacheln eine Länge von 7—11 mm und die Mittelstacheln eine solche von 13—21 mm und an der Basis eine Stärke von über 2 mm. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. Von den ihr verwandten Arten unterscheidet sich die obige durch die rundich-nagelförmigen Stacheln und die den Höckern fast anliegenden Randstacheln, hauptsächlich aber durch die 568 Echinocacteae. auf dem Rücken des unteren Theils der älteren Höcker als Verlängerung des Polsters auftretende Furche. 105. Echinocactus centeterius Lehm., Sporen-Igel- cactus. Vaterland Mexiko, Minas Geraés, so wie die Gebirgs- kette der Anden in Chile und Peru, Körper fast kugelig, dunkelgrün, auf dem Scheitel kaum genabelt. Rippen r5, vertikal, hóckerig. Hocker länglich, buckelig, spitz, unter den Stachelpolstern vorgezogen; letztere weissfilzig. Randstacheln 10—12, dünn, fast gerade, in zwei Reihen geordnet, abstehend; Mittelstacheln 4, kreuzständig, kräftiger; alle anfangs gelb, bisweilen sehr dunkel, endlich bräunlich-grau, an der Spitze hornfarbig. Ausgezeichnete schöne Art von 12—15 cm Höhe und von etwas grösserem Durchmesser. Randstacheln von 9—ıo mm Länge. Blüthen von Juni bis August, gegen 5 cm lang be 4 bis 5 cm Durchmesser, zu 3—5 um den Scheitel gestellt, von vier- bis fünftigiger Dauer. Röhre nicht ganz ı!/, cm lang, grün, mit wenigen Schuppen. Sepalen dachziegelig geordnet, roth, Petalen in 3 Reihen, lanzettlich, die äusseren länger und breiter, aussen gelblich mit breiten, lebhaft rothem Mittel- streifen, innen róthlich. Staubfäden den Griffel etwas spiralig umgebend, sehr reizbar. Narbe sechs- bis zwölftheilig, weiss- lich. Beeren braungrün, im December reif, mit grossen, dunkel- braunen Samen. Die hier gegebene Abbildung stellt die chilenische Form unserer Art dar, nach einer vom Professor Philippi in Chile angefertigten und der Handelsgártnerei Haage & Schmidt in Erfurt überlassenen, von der Gartenflora 1882 repro- ducirten Zeichnung. Sie weicht von obiger Bechreibung durch die geringere Zahl der nicht geraden, sondern aufsteigenden Stacheln ab. Varietäten. 1. Echinocactus centeterius 8 pachycen- Echinocactus. 569 Fig. 74. Echinocactus centeterius (chilenische Form). [trus S. (Syn. E. pachycentrus Lehm., E. hybocentrus Lehm., LE. mamillarioides Bot. Mag., E. centeterius # major Monv.), von der Normalform unterschieden durch zahlreichere Rippen 570 Ecchinocactae. mit weniger vorspringenden Hóckern, sowie durch die grössere - Zahl der Stacheln, deren 4 Mittelstacheln viel stärker als die Randstacheln, stark, pfriemlich, oft 25 mm lang und bráunlich. : Auch die Blüthen weichen etwas ab. Die kurze Röhre mit kleinen Borstenbündeln besetzt. Sepalen kurz, schmutzig- roth. Petalen länger, dunkelroth, in der Mitte mehr ziegel- - roth, heller und etwas gelblich an den Rändern, an der Spitze - gezáhnelt. l 2. E. centeterius y grandiflorus Labour. (Syn. E. cente- terius Lem.), Stacheln grau, grauroth an der Spitze, steif, - pfriemlich, die Mittelstacheln um Vieles stárker, als die übrigen. Blüthen zahlreich, sehr gross, lebhaft roth, etwa wie Zwiebel- | schalen. Sepalen linien-lanzettförmig, in der Mitte dunkler. Beere schuppig, spindelförmig. | 106. Echinocactus Mackieanus Hook, Mackie’s Igelcactus. Nomenclatur. Dem vormaligen Besitzer einer sehr reichen Cacteensammlung Friedrich Mackie in Taken bei Norwich gewidmet. Vaterland Chile? Körper verkehrt-eirund. Rippen 16—17, vertikal, höckerig, an der Spitze wollig. Höcker gross, gedrückt-kegelförmig. Stacheln iege lang, dünn, ab- ’ stehend, braunroth. Der Körper hat nach Hooker eine Höhe von 13 cm bei einem Durchmesser von 8 cm. Blüthen mit weissen, gegen die Spitzen hin rothen Peri- | gonblättern. ; Diese Art, obwohl sie mehrmals in Originalpflanzen nach Europa gekommen, ist immer sehr selten gewesen und, wie €S scheint, auch heute noch. Sie soll sehr langsam wachsen und überhaupt schwierig zu erhalten sein. : Echinocactus, 5/1 107. Echinocactus Kunzei Foerst, Kunze's Igel- cactus. Nomenclatur. Von Fórster dem vormaligen Professor und Director des botanischen Gartens in Leipzig Dr. Gustav Kunze (+ 1851) gewidmet. 572 Echinocacteae. Synonyme. Echinocactus Neumannianus Cels., E. super- | textus Pfr. Vaterland Chile, auf den hóchsten Gebirgsrücken, bis- : weilen unter einer leichten, bald wieder verschwindenden Schnee- decke, nach Labouret bei Copiapo, Provinz Coquimbo. Kör- - per kugelig, etwas platt, grün, der Scheitel wenig eingedrückt | und fast stachellos. Rippen 16, davon 4 nach oben getheilt, | unten etwas spiralig, oben vertikal, zusammengedrückt, stumpf, um die Stachelpoister herum verdickt, hóckerig-gekerbt. Hócker sehr zusammenfliessend, unter den jüngeren Stachelpolstern spitz hervorragend. Furchen scharf, später ziemlich flach. Stachel- | polster genähert (13—17 mm), sehr lang und schmal, auf dem Scheitel unbewaffnet, kaum mit etwas schmutzig-weissem Filz besetzt, später nackt. Stacheln fast alle aufwärts gebogen, abstehend, in’ der Jugend ‘gelblich, an der Spitze hornfarbig, dann graulich-hornfarbig, schliesslich aschgrau. Randstacheln 10—12, bis 4 cm lang, die unteren kürzer, der unterste ziem- - lich gerade und nach unten gerichtet. Mittelstacheln 2 bis | 4, ein wenig länger (bis 5 cm) und stärker. Eine ausgezeichnete und sehr schöne Art, 1844 in einer grossen Anzahl von Originalpflanzen eingeführt, von denen die kleinsten 8, die grössten 15 cm hoch waren, jetzt aber, wie es scheint, ziemlich selten geworden. Die Blüthen waren vertrocknet und weder der Form, . noch der Farbe nach zu beurtheilen. Auch die Früchte fanden sich stets zerquetscht vor, enthielten aber eine Menge reifer Samen. " Varietät. Echinocactus Kunzei £ rigidior S., mit steiferen, aschgrau-braunen Stacheln. 108. Echinocactus rostratus Jae, Schiffschnabel- : Igelcactus. Vaterland Chile, bei Valparaiso, Stamm keulenförmig, lebhaft grün, schon auf den Scheitel höckerig. Rippen 16, etwas - spiralig, zusammengedrückt, scharf, sehr tief eingeschnitten, wo- - Echinocactus. 573 durch sehr bestimmt und scharf ausgebildete Hócker entstehen. Hócker nach dem Stachelpolster hin beinahe eckig abge- rundet, mit rundlich-breitem Rücken, um den Stachelpolster herum bauchig verdickt, unterhalb desselben mit einer scharfen, einem Rostrum vergleichbaren Spitze, mit ganz scharfer unterer, entschieden hervortretender Kante, Stachelpolster länglich- Oval, eingesenkt, in der Jugend mit weisslich-fuchsrother Wolle . besetzt, bald nackt. Randstacheln 13—17, von denen 3 . mach unten gerichtet, während die übrigen von beiden Seiten . büschelig abstehen, rundlich-pfriemlich, an der Basis knotig, zurückgebogen, ausserdem 4-—5 nach oben gerichtete viel kürzere nadelfórmige Nebenstacheln, alle in der Jugend hell- rothbráunlich, im Alter graugelblich. Mittelstacheln 4, lánger und stürker, kreuzständig, aufrecht-abstehend und nach oben gebogen, der unterste der längste, in der Jugend lebhaft-fuchs- . FOth-braun, im Alter graubräunlich, rundlich- pfriemenfórmig, _ an der Basis knotig. Die von Jacobi beschriebene Pflanze war etwas über 14 cm hoch bei 10 cm Durchmesser. Die Randstacheln hatten 1 eine Länge von 18—22 mm, die Mittelstacheln eine solche | von über 21/, cm. : | Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. | Diese Art steht dem Echinocactus Kunzei nahe, ist aber : Von diesem durch Stellung, Beschaffenheit und Farbe der Sta- . Cheln sowohl, wie durch die eigenthümliche Bildung der Höcker . Und den sehr tiefen Einschnitt der Rippen unterschieden. . 109. Echinocactus Ceratitis S, Hörner-Igelcactus. Synonyme. Echinocactus Ceratistes O., E. Sandillon Hort.? Vaterland Chile, Bellavista. Körper kugelig, blass- bláulich-grün, Rippen r0— 6, schief, aus stumpfen, breiten | Hóckern zusammenfliessend. Furchen breit, scharf, durch | ie dunkelgrüne Schlangenlinie markirt. Stach elpolster ‚Richt sehr weitläufig gestellt (13—20 mm), länglich, mit schmutzig- % 4 Echinocacteae. weisser Wolle besetzt, später nackt, Stacheln dick, steif. Randd 1 stacheln 8, abstehend, der oberste und die beiden untersten seitlichen gleich lang und kürzer, als die 4 oberen seitlichen, | 1 alle gekrümmt, der unterste sehr kurz, gerade, alle unten horn- | farbig, oben dunkelbraun, im Alter graubraun. Mittelstachel : I, etwas nach oben gekrümmt, aufgerichtet, dunkelbraun, 2); 1 cm lang. ; 1 Blüthen nicht bekannt. Beeren nach Labouret die | verwitterten Reste des Perigons tragend und mit rothgeibran 4 Haaren besetzt, E Von Echinocactus Kunzei.durch die Farbe des Körpers 1 und die Zahl der Stacheln unterschieden. 3 Eine ausgezeichnete Form, welche eine Hóhe von 8 bis 1 Io cm und einen fast ebenso grossen Durchmesser erreicht 1 Originalpflanzen scheinen sich nicht in den Sammlungen U befinden. Vierjährige Sämlinge aber haben oft schon, wie | Förster bemerkt, einen Durchmesser von 61/, cm und Stacheln | von 13— 17 mm Länge gehabt. 110. Echinocactus Monvillei Lem., Monville's Igelcactus. Nomenclatur. Nach dem Pflanzenfreunde von Mon- - ville in Rouen benannt, welcher eine sehr bedeutende Samm 1 lung ausgewachsener, kräftiger Cactusformen unterhielt und. 4 besonders viele Originalpflanzen besass und auch diese Art r zuerst einführte. 1 Vaterland Paraguay, Cordilleren. Körper kugeiig, m - flachem Scheitel, kräftig, lebhaft und glänzend hellgrün. Rip- i pen 13—17, nach der Basis hin sehr breit, aus vielen, sel. 1 grossen, zusammenfliessenden Hóckern bestehend, getrennt durch : schlangenartig verlaufende Furchen.. Höcker sehr gedrängt | besonders um den Scheitel herum, an der Basis fast sechs | seitig, durch gegenseitige’ Pressung gewöhnlich eckig, sehr breit, - oben platt, an älteren Pflanzen weiss punktirt. Stachelpolste!” weitläufig gestellt, länglich, mit grauem Filz besetzt, bald nackt - Echinocactus. 575 ' Stacheln sehr lang, hellgelb, unten purpurn, an der Basis 1 etwas pfriemlich, meist geringelt und platt. Randstacheln r2, . auf beiden Seiten regelmässig geordnet, gebogen, der oberste - sehr kurz, oft nicht vorhanden. Mittelstachel 1, sehr lang - (5—6 cm), gerade, oft fehlend. 1 Vielleicht die schónste aller Echinocactus-Arten, ausge- - zeichnet durch ihr schönes Grün und die bedeutenden Dimen- . sionen des Körpers, sowie durch die hübsche Bewaffnung. Die . von Lemaire beschriebene Originalpflanze hatte eine Höhe . von 20—22 cm und einen Umfang von mehr als 60 cm, hatte aber bis zum Jahre 1840 noch nicht geblüht. Auch eine in . der Sammlung des Fürsten Salm befindliche Pflanze von 20 . bis 22 cm Durchmesser war bis 1850 noch nicht zur Blüthe . gekommen, Erst Dietrich beobachtete 1849 ein blühendes . Exemplar in der vormals renommirten Sammlung des Geh. 1 Oberregierungsraths Heyder in Berlin und gab folgende . Beschreibung. Blüthen einzeln auf dem Scheitel in den Furchen, auf- . recht, 5—7 cm hoch, róhrig-trichterfórmig. Perigonröhre 1 hellgrün, mit wenigen kurzen, eirunden, gespitzten, am Rande . Weisslich durchscheinenden, an der Spitze gerótheten Schuppen bekleidet, die sich allmälig zu lanzettförmigen, stumpfen, innen a weissen, an der Spitze etwas gerötheten Sepalen verlängern. Petalen ausgebreitet-trichterförmig, reinweiss, dreireihig, breit- 1 verkehrt- lanzettfórmig mit aufgesetztem Spitzchen, mit rosen- Tothem Lüngsstreifen Staubgefässe halb so lang, wie das 1 Perigon, ‚mit weissen Fäden und gelben Antheren. Griffel etwas länger, als die Staubgefässe. Narbe mit 12 linienför- . Mugen Lappen. 111. Echinocactus hybogonus $, Höckerrippen- : Igelcactus. 3 Vaterland Chile. Körper gedrückt-kugelig, dunkel- - Braugrün, Rippen ı 3, höckerig, an der Basis sehr breit, durch E Schlangenartig geschweifte Furchen getrennt, die Höcker die 576 Echinocacteae. Stachelpolster tragend, fast fünfflächig, oben schmaler, buckelig, | unten verbreitert, fast abgeflacht. - Stachelpolster weitläufig - etwas kürzer, zurückgekrümmt-abstehend, braungrau. Mittel- | stachel r, gerade. 1 Diese Art wird 8 cm hoch bei 13—15 cm Durchmesser. | Blüthen im Juni und Juli, 4 cm lang, vóllig aufgegangen j kaum 30— 35 mm breit, mit kurzer, breiter, glockiger Röhre. - Sepalen stumpf, breit, grün, nach innen an Länge zunehmend, 1 unten mit weissem, oben mit rosenrothem Rande, an der Spitze | ausgerandet, aufrecht-zurückgebogen, weisslich oder sehr blass fleisch-farbig, unten róthlich. Staubgefässe zahlreich, der Röhre in Staffeln angeheftet, mit kurzen purpurnen Fäden und kleinen gelben Antheren. Griffel sehr dick, röhrig, kurz - purpurn, kürzer als die Staubgefässe. Narbe mit ı4 dicken | d stumpfen, am Grunde ausgebreiteten, an der Spitze autre und becherartig einwärts gebogenen Lappen. A Varietät. Echinocactus hybogonus f Saglionis Labour. 1 (Syn. E. Saglionis Cels. Vaterland Chile. Körper halb- - kugelig, graugrün, der Scheitel etwas platt gedrückt. Rippen 4 vertikal, abgerundet, sehr breit, hóckerig. Furchen scharf. Höcker sechsflächig. Stachelpolster erhaben, oval, weit- läufig, mit graulich-weissem, später grauem Filz besetzt. Sta- cheln 9, lang, zurückgebogen, ungleich, erst braunroth, dann aschgrau, ein unterer stark zurückgekrümmt, bogig, ein cem - traler weniger stark gebagen, fast aufrecht, 6 andere symetrisch zu : beiden Seiten des Polsters gestellt und etwas kürzer, als die unteren. | Blüthe im Juni und Juli. Perigonblätter spatelfórmig, mit stark abgerundeter Spitze, weiss. Staub fáden kurz, cerise roth, mit nankinggelben Antheren. Narbe mit 12— 15 keulen- - fórmigen, rosafleischfarbigen Lappen. 112. Echinocactus hexaédrophorus Lem., Hexaëder Igelcactus. Vaterland Mexiko, San Luis de Potosi und Tampico. | Im Jahre 1840 durch Galeotti eingeführt. Kórper kugelig | Echinocactus. i 577 . oder.cylindrisch, der Scheitel platt und mit reichlichem, dichtem, gelblichem Wollfilze besetzt, der oft ?/, der ganzen Körper- - fläche einnimmt. Höcker gesättigt-graugrün, fast blaugrün, in 13 spiraligen Reihen geordnet, zusammengedrückt, fast sechs- . seitig, mit stumpfer Spitze. Stachelpolster eingesenkt, anfangs | mit weissem Filz besetzt, später nackt, in eine lange, eiförmige, 1 tiefe, filzige Furche verlängert. Stacheln stielrund, pfriemlich, steif, ziemlich gerade, geringelt, anfangs purpur- oder dunkel- . rosenroth, dann weisslich, schliesslieh hornfarbig-grau. Rand- i stacheln 6—7, sternförmig-strahlig, abstehend, wenig ge- - krümm:t, ungleich. Mittelstachel ı, stärker, aufrecht, etwas einwärts gekrümmt, doppelt so lang. 1 Eine der zierlichsten Arten von ungewöhnlicher Gestalt . und von eigenthümlichem Ansehn. Höcker etwa 2'/, cm im - Durchmesser. Blüthen im Sommer, sehr schón, zahlreich um den Nabel herum gestellt, 5 cm lang, ausgebreitet 61/,—8 cm im Durch- messer. Sepalen an der Spitze zweilappig, purpurroth. Petalen linien-lanzettfórmig, gekräuselt, atlasweiss, sehr zart und durch- ‚scheinend. Antheren glänzend-hellgoldgelb. Narbe neun- bis zehntheilig, weisslich-gelb. 1 Varietäten. r. Echinocactus hexaédrophorus ĝ fossulatus 8 (Syn. E. em Schdw.), Körper stark niedergedrückt, der Scheitel mit dichteme Wollfilz besetzt, mit ro aus starken - Hóckern gebildeten graulich-grünen Rippen, welche zwischen | den oberen Vorsprüngen einen mit weisslichem Filz besetzten grossen, nach dem Scheitel zu in eine Grube verlängerte Stachel- Olster tragen. Stacheln fleischfarbig, die 3 oberen dünn, ie 2 seitlichen, der untere und der Mittelstachel stärker, länger, eifer, quer gestreift, etwas gebogen. 2. E. hexaédrophorus y roseus Lem., mit rosenrother Blüthe, lie Sepalen violett- -grün. Förster-Rümpler, Cacteenkunde. 37 578 Echinocacteae. 113. Echinocactus Poselgerianus Dietr., Poselger's Igelcactus. Vaterland Mexiko, in der Nähe von Saltillo, von wo P er von Poselgeran Linke in Berlin geschickt wurde. Kórper halbkugelig, regelmässig abgerundet, von meergrüner Färbung. Rippen in Hócker aufgelóst, letztere sehr breit, oben ganz flach (hier 2í/, cm im Durchmesser), unregelmässig vier- bis - sechsflächig, doch von den Ecken nur die eine oder die andere — deutlich ausgesprochen, die übrigen nur angedeutet. Die oberen 3 Axillen filzg. Stachelpolster klein, länglich, fast nackt. Randstacheln 7, gerade oder einzelne leicht gekrümmt, die beiden oberen die kleinsten, kaum 2 cm lang, dünner und weisslich, die übrigen über 2 cm lang, zweischneidig, rothbraun. Mittelstachel ı, gerade nach oben gerichtet, 4 cm lang, unten rothbraun, oben weisslich. Alle Stacheln steif und pfriemen- . fórmig. Diese Art, von der leider die Blüthen sich noch nicht - beschrieben finden, hat eine entfernte Aehnlichkeit mit Echino- - cactus hexaédrophorus Lem. Die von Dietrich in der Allge- meinen Gartenzeitung 1851 beschriebene Pflanze war 5 cm — hoch bei fast 8 cm Durchmesser. ] 114. Echinocactus multiflorus Hook. Vielblüthiger Igelcactus. Synonym. Echinocactus Ourselianus Cels. Vaterland unbekannt. Kórper gedrückt-kugelig, dunkel- grün, etwas bläulich, höckerig, kaum gerippt. Höcker sehr gross, länglich, zitzenförmig, endlich zusammenfliessend zu fast senkrechten Reihen, unregelmässig gestellt. Stachelpolster weitläufig, oval, filzig. Stacheln s, von fast gleicher Länge (20 mm), steif, isabellgelb-strohfarbig, an der Basis purpurn, abstehend, zurückgekrümmt. Blüthen im Mai, Juni und Juli, in grosser Menge zu gleicher Zeit geöffnet, im Verhältniss zu den geringen Dimetr- Echinocactus. 579 sionen der Pflanze sehr gross, mit stumpfen, grünen Sepalen und verkehrt-eirunden, weisslichen Petalen. Im Kewgarten in England sollen sich einige Varietüten . dieser interessanten Art in Kultur befinden, welche aber wohl noch niemals in Deutschland eingeführt wurden. 115. Echinocactus Netrelianus Monv., Netrel's Igel- cactus. Vaterland unbekannt. Körper kugelig, schwach ge- nabelt, graulich-grün. Rippen r4, rund, hóckerig, wenig her- vortretend. Furchen im unteren Theile der Pflanze tief, nach oben flach verlaufend und endlich verschwindend. Stachel- polster auf der Spitze der Höcker, rund, gelblich-weissfilzig, spáter nackt. Stacheln 5—7, schwach, auf dem unteren . Theile des Polsters, gedreht, ungleich, stark angedrückt, die - 2 Oberen (bisweilen fehlend) kürzer, der untere, feinere noch mehr, alle rothgelb an der Basis, grau an der Spitze. Blüthen im Mai und Juni, ziemlich gros. Röhre des . Perigons glatt, aus Schuppen gebildet, welche sich nach und . nach verlängern und endlich in wirkliche Perigonblätter von i leuchtend-citrongelber Farbe mit einem grünlichen Mittelstreifen . übergehen. 116. Echinocactus hyptiacanthus Lem., Krallen- Igelcactus. Vaterland unbekannt. Körper länglich, stark genabelt, gesättigt-grün. Rippen 11—13, höckerig. Höcker an der Basis fast sechsflächig, Furchen geschweift, später flach, durch eine herablaufende intensivere Linie bezeichnet. Stachelpolster oval, mit anfangs weisslichem, dann aschgrauem, etwas flockigem, lange dauerndem Filze bekleidet. Stacheln 7, von ungleicher ‚Länge, sehr klein und dünn, etwas steif, alle dem Körper- an- - gedrückt, goldgelb, unten und oben schwarz-purpurn. Mittel- 'stacheln nicht vorhanden. 580 Echinocacteae. Eine sehr schóne und ausgezeichnete Art. Die beschriebene Pflanze ist 6!/, cm hoch und hat 5 cm im Durchmesser. Die Blüthen finden sich nicht speciell beschrieben. Sie sollen von Juni bis August erscheinen, gross, weissgelb, und die Róhre schuppig sein, wie bei dem E. Monvillei und ver- wandten Arten, der Griffel weiss und die Staubfäden gelb. Varietäten. I. Echinocactus hyptiacanthus. 2 eleuthera- canthus Monv., Stacheln dem Körper weniger angedrückt, etwas frei. 2. E. hyptiacanthus y nitidus Monv., der Körper von mehr glänzendem Grün, die Stacheln von dunklerer Färbung. 3. E. hyptiacanthus d megalothelus Monv. ist durch stärkere Höcker characterisirt, ein oberer Stachel sehr klein. 117. Echinocactus fuscus Mhlpf., Braunkopf-Igel- cactus. Synomym. Echinocactus ebenacanthus Monv. Vaterland Chile. Kórper gedrückt-kugelig, braun-grün, fast braun. Rippen r3, stumpf und dick, unter den Stachel- polstern zu Hóckern verdickt. Stachelpolster rund, weiss- wollig. Randstacheln 5, sehr selten 7, ebenholzschwarz, nur in hohem Alter grau, meistens 17 mm lang, selten länger, die beiden nach oben und seitlich gerichteten fast stielrund, die 3 unteren flachrund, der mittlere derselben an die Pflanze angedrückt und gerade abwärts gerichtet. Blüthen von Juni bis August, denen von E. hexaédro- phorus und gibbosus ganz ähnlich. Perigonblätter auf weissem Grunde ziegelroth überlaufen. Die Schuppen der Róhre braun, an den Rändern blasser. Diese sehr selten oder wohl gar nicht mehr in deutschen Sammlungen vorhandene Art beobachtete ich noch in den fünf- ziger Jahren in der Collection der Handelsgärtnerei von Fr. Ad. Haage jun, in Erfurt in Pflanzen von 6!/, cm Höhe und fast 8 cm Durchmesser. Echinocactus. 58 I 118. Echinocactus Jussieui Monv., Jussieu's Igelcactus. Nomenclatur. Dem berühmten Naturforscher Dr. An- œ toine Laurent de Jussieu, Professor der Botanik in Paris — (t 1836) gewidmet. F Synonym. Echinocactus niger Lem. : Vaterland Chile. Körper kugelig, mit gedrücktem Scheitel, dunkelgrün, unter der Kultur im Freien fast schwarz. . Rippen 13—15, hóckerig. Stachelpolster auf der Spitze der Höcker, länglich, mit gelblich-weissem, später grauem Filz, schliesslich nackt. Randstacheln 5, selten 7, schwarz, un- regelmässig gedreht, auf die Pflanze zurückgebogen. Mittel- . stacheln 2—3— 4, kräftig, an der Basis. verdickt, kreuzständig, die 2 seitlichen unregelmässig, bisweilen gedreht, der obere der schwächste, der untere aufrecht, fast im Centrum, stärker, als die anderen, alle aber braun-schwarz, später aschgrau. Die Blüthen werden nirgends speciell beschrieben, sollen . aber gross und dunkelgelb, die Perigonblätter auch mit einem . braunen Mittelstreifen bezeichnet sein. Wegen ihrer Blühwillig- . keit wird diese Art sehr geschätzt. Von dem ihr in der Fürbung des Kórpers und der Sta- + cheln ähnlichen Echinocactus fuscus unterscheidet sich unsere Art durch den im Centrum stehenden sehr starken, geraden Stachel, Varietät. E, Jussieui $ cristatus Hort., Kórper hahnen- . kammfórmig, rothgrau. Rippen 18—20, hóckerig. Stachelpolster filziig, gewölbt, eingesenkt. Stacheln weisslich, braun gespitzt. . Randstacheln 8— 10, gebogen, dem Kórper mehr oder weniger : dicht anliegend, 1—2 cm lang. Mittelstachel 1, abstehend, im ` Alter abwärts gekehrt, ı!/;—2'/, cm lang. 119. Echinocactus gibbosus DC. Höcker-Igelcactus. 3 Synonyme. Cereus gibbosus "n Gymnocalycium gibbosum - .. Pfr., die erwachsene Pflanze Cereus reductus DC., Gymnocaly- . Cum reductum Pfr., Cactus reductus Lk., C. nobilis Haw. 582 Echinocacteae. Vaterland Mexiko, Guatemala, und die Insel Jamaika - Körper in der Jugend kugelig, platt gedrückt, unten . etwas verschmälert, graulich-grün, später cylindrisch, braungrün, der Scheitel eingedrückt, ohne Stacheln, nur hóckerig. Rippen 12—16, breit, stumpf, hóckerig. Höcker kegelförmig, hervor- ragend, nackt. Stachelpolster zwischen den Höckern ein- gesenkt, mehr oder weniger gedrängt, gross, breit, mit bräun- lich-weissem, später grauem Filze besetzt. Stacheln pfriemlich, sehr steif, gerade, die jüngeren unten rothbraun, oben graulich hornfarbig, an der Spitze braun, später ganz graubraun. Rand- stacheln 6—9, abstehend ausgebreitet, 22—26 mm lang, - die obersten die kürzesten. Mittelstachel ı, aufgerichtet, etwas länger, bisweilen fehlend. Eine sehr schöne, schon vor langen Jahren eingeführte Art, 15 cm hoch bei 1o—12 cm Durchmesser, im Alter von . säulenförmiger Gestalt und doppelt so hoch bei demselben Durchmesser. T e j Blüthen im Mai, Juni und Juli, geruchlos, 7—8 cm lang bei einem Durchmesser von idi cm, in ? n Menge aus ee s der Pflanze kommend, und Abends sich schliessend. Róhre lang, cba mit einigen breiten, spatelfórmigen, blasseren, an den Rändern . weisslichen, fast häutigen, dauernden, in den Achseln nackten - Schuppen besetzt, welche bald in die Sepalen übergehen. Von - den letzteren sind die äusseren zweireihig, ungleich, die der ersten Reihe röthlich gefleckt, die der zweiten weiss, an der Spitze róthlich; die Petalen stehen in 3 Reihen, sind lanzett- fórmig, stachelspitzig, stumpf, schneeweiss, aussen etwas mit Rosa gestreift; die der beiden inneren Reihen länger, kaum .- breiter, an der Spitze etwas zurückgebogen. Staubfäden zahl reich, ungleich, stufenweise angeheftet, die äusseren bis an den Rand der Röhre reichend, die inneren kürzer, mit weissen Fäden und gelben Antheren. Griffel dick, mit r1 schwefel- gelben Narbenstrahlen. Beere länglich, bleigrau, gegen 3 cm - lang, mit dem verdorrten Perigon auf dem Scheitel und besetzt Echinocactus. 5 8 3 mit grossen, runden, nackten Schuppen; sie reift binnen 3 Monaten, reisst dann seitlich auf und lässt zahlreiche schwärz- liche, fingerförmige Samen austreten. Varietäten. ı. Echinocactus gibbosus f nobilis (Syn. Gymnocalycium reductum Pfr., Echinocactus nobilis Hort. Kew.), Körper glänzend dunkelgrün, mit r3 Rippen, 10 cm hoch und breit; Stacheln stärker, länger (die längsten 36—40 mm), die jüngsten. dunkler, als bei der Normalform, oft glänzend braun; Stachelpolster mit weissem Filz besetzt, der um die längsten Stacheln herum am dauerhaftesten ist. Perigonblätter lang zu- gespitzt; Staubfäden haarförmig, Antheren sehr klein. 2. E. gibbosus y leucodictyus S. (Syn. E. leucodictyus Hort), von der Normalform nur durch dünnere Stacheln unter- Schieden, welche an der Basis dunkelpurpurroth und oben strohfarbig (nicht braun) sind. 3. E. gibbosus ð Celsianus Hort. Paris., in der Blüthe abweichend. Diese ist 6 cm lang bei 5 cm oberem Durch- messer. Sepalen dunkelgrün, weiss gerandet, die unteren rund, die oberen oval. Petalen weiss, die äusseren mit einer grün- lichen Mittellinie, die inneren schneeweiss, alle. lanzettfórmig. Staubgefässe sehr zahlreich} mit weissen Fäden und citron- . gelben Antheren, von denen ein Theil eine den Griffel um- - gebende compäkte Masse bilden. Griffel weiss, mit zwolf- . theiliger Narbe. 1 . E. gibbosus & ferox Labour, Körper kugelig, etwas . breiter, als hoch, oben platt gedrückt. Rippen 14, durch . Hócker unterbrochen. Stachelpolster gewölbt, wollig. Rand- 3 Stacheln r2— 14, die Mehrzahl 2—3 cm lang, die 3—4 - oberen bloss halb so lang. Mittelstacheln 2—3; alle mehr oder weniger nach innen gebogen, anfangs blassbraun, spáter . grau. Blüthen gross, weiss, prächtig. Staubfäden gelb. - Griffel weiss, : 5. E. gibbosus ¢ leucacanthus Hort., Rippen 14—16, DE EU HIR wollig, Randstacheln 7—8, der einzige Mittelstachel 2|, cm lang, gerade abstehend, grau-weiss. 584 . Echinocacteae. 6. E. gibbosus y Schlumbergeri Hort, Rippen 12—14, höckerig, wenig vorspringend. Stachelpolster gewölbt, ein- gesenkt, länglich, schwach mit Wolle besetzt. Stacheln ı bis .2 cm lang, abstehend, bräunlich, später grau. Randstacheln 8— 10, die oberen 2 kürzer. Mittelstacheln 1—2. Blüthen ähnlich denen der var. ferox, aber bedeutend grösser. 7. E. gibbosus var. cristatus Hort. belg., eine hübsche hahnenkammförmige. Monstrosität. 8. E. gibbosus var. pluricostatus Hort., mit einer grösseren ‚Anzahl von Rippen. 120. Echinocactus denudatus Lk. et O., Nacktscheitel- Igelcactus. ; Synonyme. Cereus denudatus Hort. ber., a i denudatum Pfr. : Vaterland das südliche N Körper kugelig, mit i flachem, nacktem Scheitel, glänzend graugrün. Rippen 6 bis $9 $8, rund, etwas hóckerig. Höcker sehr zusammenfliesssend. : Stachelpolster oval, mit gelblichem, später graulichem Filz besetzt, ziemlich weitläufig (1 3— 18mm) gestellt. Stacheln 5—8, ziemlich steif, gekrümmt, sehr abstehend, dicht anliegend, nach beiden Seiten hin, einer nach unten, kurz, erst gelblich, dann : weiss. Mittelstacheln nicht vorhanden. Eine sehr schöne Art, 10—ı5 cm hoch bei gleichem - Durchmesser. : Blüthen von Mai bis Juni, von zweitägiger Dauel, - ‚schwach wohlriechend, etwa 6 cm im Durchmesser, mit grün- licher, nackter und nur mit einigen Schuppen besetzter, 5 € - langer Róhre, linealen, weisslichen, aussen grünlichen, zurück gebogenen Sepalen und aufrechten, kürzeren, verkehrt- ed fürmigen, schneeweissen Petalen. Kräftige Individuen blühen bisweilen schon, wenn sie einen Durchmesser von 5 cm erlangt i denen aber meistens nur wenige keimfähig sind, da die Früchte DECR NER E I E EE NEN E EEEE E un Echinocactus. 585 ‚scheinbar vollkommen reif, in der Regel vor beendigter Samen- reife abfallen. RE Varietät. Echinocactus denudatus @ flore roseo Lab. unterscheidet sich von der Normalform nur durch die krausen, gewundenen, an der Spitze rosenrothen Petalen. 7. Gruppe. Theloidei — Zitzenhöckerige. Körper ellipsoidisch, etwas kugelig oder gedrückt, höckerig, die Stachelpolster tragenden Höcker abgesetzt, spiralig geordnet oder mehr oder weniger zu fast senkrechten Rippen verschmelzend, zitzenförmig, fast buckelig, rhombisch oder kammfórmig. Sta- — cheln nach Form und Zahl verschieden. P eri da hre schuppig. Schuppen glatt. ti. Echinocactus leucacanthus Zuec., Weissstachel- Igelcactus. di Echinocactus subporrectus Lem., E. Be Yat erland Menke wo ihn Ken in der gemässigten Region bei Zimapan in Gesellschaft von Cereen und Mamil- larien auffand. Körper keulenfórmig, fast cylindrisch, von der Basis bis über die Mitte reichlich sprossend, die Sprossen aus der Verlängerung der Stachelpolster heraustretend. Höcker . hellgraugrün, in 8—10 Reihen, gedrängt, dick, stumpf, aufrecht . und nach oben gerichtet, quer und tief gefaltet. Stachel- -= polster oval, mit schmutzig-weissem, später ‚sich bräunendem Filz, weiterhin nackt, furchenartig verlängert. Stacheln steif, ge- ringelt, fein behaart, graulich-gelb, später graulich-weiss. Rand- Stacheln 7—ı O, vollkommen strahlig ausgebreitet, den Hóckern angedrückt, ungleich, abgeplattet, an der Basis schwach pfriem- lich, ziemlich gerade, der unterste kürzer. Mittelstacheln an alten Individuen 3—4 (an jüngeren oft nur 1), von diesen . 2— 3 aufgerichtet, der mittlere gekrümmt und weit vorgestreckt, L Oft fast 5 cm, die übrigen etwa 2!/ cm lang. 586 Echinocacteae. Die Pflanze wird 12—15 cm hoch bei 8—10 cm Durch- | ‚messer. Furchen scharf, tief ausgeschweift, fast vertikal. Nach Lemaire rollen sich die Randstacheln im hóheren Alter zu einer Locke auf. Blüthen im Juni und Juli, 4 cm lang und länger, mit zahlreichen (30—40) sehr schmalen, zugespitzten, an der Spitze unregelmässig gezähnelten, blassschwefelgelben, fast strohgelben Perigonblättern, goldgelben Antheren und 7—8 rund- lichen, blassschwefelgelben Narbenlappen. Beeren nicht bekannt. Dem Echinocactus porrectus ähnlich, aber doch deutlich unterschieden. Varietät. Echinocactus leucacanthus £ tuberosus Foerst. (Syn. Cereus tuberosus Pfr.?), aus Mexiko stammend. Körper cylindrisch, 12—15 cm hoch bei 3—5 cm Durchmesser. Hocker grün, stumpf, etwa knollig, in 8 etwa vertikalen Reihen. Furchen scharf, wellig. Stachelpolster wenig von einander | entfernt (13—17 mm), weisswolig. Randstacheln 9—ı0 strahlig, dünn, ziemlich gleich, sehr ausgebreitet, erst róthlich, dann weisslich, an der Spitze hellbraun, 7—11 mm lang. - Mittelstacheln fehlen. Blüthen ähnlich denen der Normalform. 122. Echinocactus porrectus Lem. Strackstachel- Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper keulenförmig, fast cylindrisch, stark sprossend, graulich-grün Höcker in 7 bis 8 schräg nach oben laufenden Reihen, dick. Stachelpolster einander genáhert, mit gelbem Filz besetzt, bald nackt, oberwärts ver- längert. Stacheln in der Jugend rosenroth, später gelblich, zuletzt braungrau, ziemlich steif. Randstacheln 12—14, um — regelmässig strahlig, die oberen büschelig zusammengedrängt; - länger (2!/, cm), gebogen, die seitlichen etwas kürzer, zurück- gebogen. Mittelstacheln 4, steifer, stärker und etwas länger (32—48 mm), geringelt, an der Basis pfriemlich, davon 3 auf- — Echinocactus. 587 gerichtet, zusammen "gedrängt, der vierte stärker, etwas abge- plattet, sehr weit vorgestreckt und nach unten gekrümmt. Die Waffenbündel stehen nicht wie bei anderen Echino- cacten unter, sondern über der Hóckerspitze, also nach dem Scheitel zu. Blüthen kupferroth Varietát, Echinocactus porrectus 8 flore rubicundo S. Blüthen roth. 123. Echinocactus bicolor Gal, Buntstachel-Igel- cactus, Vaterland Mexiko. Korper pyramidal, dunkelgrün. . Rippen 8, durch Querfurchen in einzelne, einander genäherte Höcker getheilt. Furchen tief, breit, eckig. Stachelpolster ziemlich dicht stehend, nach oben in eine weisswollige Furche . ausgehend. Randstacheln 9, sehr abstehend, anfangs purpurn, - schliesslich weisslich, nadelartig, fast steif. Mittelstacheln 4, der obere flach, blattartig, 2 andere aufrecht, steif, und 1 i centraler sehr kräftig, sehr lang und flach. . Fürst Salm beschreibt seine Pflanzen als mehr oder weniger eiförmig und giebt ihren Durchmesser zu 8—10 cm an. Die Stacheln aber bezeichnet er als purpurn und weiss, . Oft bunt. 3 Blüthen zahlreich, gross, trichterförmig. Perigonblätter aufrecht-abstehend, breit-lanzettförmig, spitz, hellpurpurn. Narbe . mit 10 langen, zurückgebogenen, hellstrohfarbenen Lappen. Varietäten. 1. Echinocactus bicolor 9 Pottsii S. (Syn. - E. Pottsii Scheer), Stacheln länger, steifer, abstehend-zurück- - gekrümmt. Randstacheln meistens 10—11, und der oberste nd unterste Mittelstachel etwas breit und stark abge- . plattet, 1 2. E. bicolor y Schottii Engelm., am unteren Riogrande auf mit Dorngestrüpp besetzten Kalkhügeln gefunden, im eptember in Blüthe. Körper eiförmig oder eiförmig-cylin- isch. Rippen 8, stumpf, höckerig unterbrochen. Stachel- 5 88 Echinocacteae. polster kreisrund, ihnen dicht sich anschliessend die Blüthen- | polster ohne die den Uebergang bildenden Drüsen, wie wir sie bei E. longehamatus und anderen Arten kennen gelernt. . Randstacheln 15—17, gerade, die 4 oberen länger (21/5 cm), breiter, flach, weisslich, die unteren kürzer, fast stielrund, an der Basis zwiebelig verdickt, roth, an beiden Enden blasser, . der unterste (der dünnste und kürzeste) oft etwas gekrümmt. Mittelstacheln 4, weisslich, der oberste breiter, linger (35 bis 45 mm), oben flach, unten gekielt, gerade oder etwas nach oben gekrümmt, die übrigen zusammen gedrückt oder etwas stielrund, kürzer, gerade. -Die von Schott beschriebenen Individuen hatten eine Höhe von r5 cm und einen Durchmesser von 5—8 cm Blüthen gross (zwischen 5—8 cm lang), den filzigen Scheitel umgebend. Fruchtknoten mit 10— 12 sepaloidischen . nierenfórmigen, am Rande gewimperten Schuppen dachziegel- . artig besetzt. Sepalen der Röhre 40, nach innen immer grösser, stumpf, der blassere Rand gewimpert, die obersten lànglich. Petalen purpurn Narbe mit 8 fast aufrechten Lappen. ! 124. Echinocactus subniger Pos, Dunkler Igelcactus. Vaterland Mexiko. Körper kugelig, dunkelgrün, metal- lisch schimmernd, Rippen 16— 18, durch zusammenfliessende Hocker gebildet. Stachelpolster rund, aufrecht, schwach- filzig. Stacheln in der Jugend glänzend schwarzbraun, später weisslich-grau. Randstacheln 8, abstehend, von verschiedener Stärke, 3—5 mm lang. Mittelstachel 1, gebogen -aufrecht. Von dieser schónen Species habe ich nicht mehr, als hier gegeben, in Erfahrung bringen kónnen. Auch über die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 125. Echinocactus rhodophthalmus Hook, Rothaugen- Igelactus. Vaterland Mexiko, San Luis de Puoi, von dort ein- geführt durch Staines 1849 oder 1850. Stamm säulen- Echinocactus. 580 «| kegelfórmig. Rippen 8—ọ, stumpf, höckerig, gekerbt. Höcker | . zusammengedrückt, fast halbkugelig. Furchen sehr tief ein- | geschnitten. Stachelpolster schwach wollig. Randstacheln | meistens 8, stark, gerade, flach, gespreizt, erst dunkelpurpurn, I allmälig blasser, endlich ganz farblos, 2—2!/, cm lang. Mittel- stachel ı, von derselben Färbung, fast noch einmal so lang. Der Stamm dieser schönen Art wird 10—ı5 cm hoch. Sie steht dem Echinocactus bicolor nahe, unterscheidet sich aber von diesem durch die Farbe, die Zahl der Stacheln und die Blüthe, T Blüthen gross und schön, scheitelständig. Röhre des . Perigons verkehrt-kegelförmig, 2!/, cm lang, ohne alle Stacheln . und Borsten, aber mit eirunden, an den Rändern blassbraunen und gefransten Schuppen (Sepalen) besetzt, die allmälig in die Petalen übergehen; letztere linien - spatelförmig, spitz, ausge- breitet, hellrosenroth, innen an der Basis mit je einem car- oc Flecken, wodurch ein rother Ring, ein sogenanntes Auge gebildet wird. Staubgefässe zahlreich, dichtbüschelig zusammengeneigt, mit schwachen weissen Fäden, Griffel von erselben Länge. Narbe neun- bis zehnstrahlig, gelb. Varietät. Echinocactus rhodophthalmus £ ellipticus Bof. afteres Roth und die äusseren Petalen gelbe Spitzen. | 126, Echinocactus horripilus Lem., Starrstachel- Igelcactus. Synonyme, Echinocactus caespititus Pfr a Magnus hor- pla Lem. Von Deschamps aus Meiko eingeführt, Stamm fast äulenförmig, einfach, bisweilen zwei- oder dreiköpfig, auf dem ; heitel sehr wollig. Höcker grün, an der Basis breit, läng- Ich-viereckig, vertikal, gedrückt. Stachelpolster länglich, der Jugend reichlich mit weisser Wolle besetzt, später nackt. 590 Echinocacteae. Stacheln grauweiss, in der Jugend braun, an der Spitze i schwárzlich. Randstacheln 14— 15, strahlig, sehr lang (bis | 35 mm) und starr, stechend, sehr gerade, selten etwas ge- krümmt, ungleich, in einander geflochten. Mittelstachel r, länger, etwas stärker. : Der Körper 10—ı2 cm hoch bei 5—6 cm Durchmesser. Hócker zu wahren Warzen verlängert, am unteren Theile des Kórpers nach und nach verschwindend, wie auch die Stacheln. Blüthen nicht. bekannt. 127. Echinocactus Bueckii Klein," Bück's Igelcactus. Nomenclatur. Nach Dr. Johannes Nicolaus Bück, Medizinal-Assessor und Botaniker zu Frankfurt a. d. O., Ver- fasser des „Index zu De Candolle’s Prodromus“, + 1856. Vaterland Mexiko; von dort durch Karwinski einge- führt. Körper kugelig, 7 cm hoch und breit, matt-dunkel- | grün, hóckerig. Höcker zu wahren Warzen verlängert, an der — Basis durch Quereinschnitte deutlich getrennt, kegelförmig, in der Jugend an der Basis rautenförmig, fünf- bis sechsflächig, nach der Spitze verschmälert. Stachelpolster unter der Warzen- spitze, in der Jugend dicht mit perlgrauem Filz besetzt, nach | oben in eine kleine wollige, blüthentragende Furche verlängert, - Stacheln alle von gleicher urn vom ner bis zur Mitte braun, dann bis zur Spitze d gelb, schwach geringelt, im Alter ganz aschgrau. Randstacheln stets 6, steif, ungleich, strahlig, etwas abwärts gebogen, am Grunde schwach- pfriemlich, die 3 obersten die längsten (24—28 mm), die 3 — untersten kürzer (15—18 mm). Mittelstachel r, weit vor - gestreckt und meistens sanft nach links gebogen, 44—48 mu 3 lang. Diese Masse gelten nur für die der Pflanze in der Heimath - erwachsenen Stacheln, während die im Gewächshause gebildeten theilweise nur halb so lang werden. | Blüthen vom Frühling bis Ende Sommers, 4 cm lang | *) Nach Gartenflora, 1859. Echinocactus. 591 und 48 mm im Durchmesser, wenn im Sonnenschein radförmig ausgebreitet. Sepalen keilförmig, bräunlich-rosa, nach der . Spitze dunkler, an den Seiten gefranst. Petalen lineal-lanzett- lich, zugespitzt, carminroth mit dunklerem Mittelstreifen. Staub- gefässe mit blassrosenrothen Fäden und goldgelben Antheren. Griffel länger, als jene (2!/ cm). Narbe mit 7 gelben, walz- . lichen, ausgebreiteten Lappen. | Diese Art steht dem E. tulensis Pos. nahe, ist aber von . diesem durch die deutlich getrennten Warzen, die geringere - Zahl der Randstacheln, durch den einzigen Mittelstachel, wie durch die Grösse und Farbe der Blüthen unterschieden. Sie ist bei oberflächlicher Betrachtung der Mamillaria Scheerii - Mhipfdt. ähnlich. 3 128. Echinocactus Emoryi Engelm, Emory’s Igel- 3 cactus. Nomenclatur. Nach dem Oberstlieutenant W. H. | Emory, unter dessen Oberleitung die Grünzlande der Ver- . einigten Staaten vermessen wurden und der die botanische - Durchforschung jener Gegenden vielfach gefórdert hat. [ Vaterland Mexiko, am Gila, am unteren Colorado, in - Sonora u. s. w. zu Hause. Körper von ansehnlichen Dimen- X sionen, 80—90 cm hoch bei einem Durchmesser von 50 bis # 60 cm, eifórmig, graulich-grün. Rippen 13—21, gerade oder ‚schief, stark gehóckert. Höcker vollkommen frei, hauptsách- lich bei jüngeren Pflanzen und rundlich, bei älteren Individuen ehr zusammenfliessend. Stachelpolster eirund, r1—13 mm ang, weitläufig gestellt (4—5 cm), mit dichtem, schmutzig- weissem Filze besetzt, von dem kleineren Blüthenpolster durch —5 stumpfe, schliesslich holzige Drüsen getrennt. Stacheln 9—09, fast gleich, stark, etwas eckig, geringelt, wenig zurück- zebogen, róthlich, schliesslich dunkelbraun, an der Spitze horn- arbig. Randstacheln 7, 2!/,—7 cm lang, die oberen seit- j ichen die längsten und stärksten; bisweilen ganz oben noch 592 Echinocactae. ^ ein schwächerer. Mittelstachel r, zurückgekrümmt oder fast hakenförmig, etwas stärker. Blüthen (siehe S. 208) im August und September, um den Scheitel herum gehäuft, gegen 8 cm lang, aussen dunkel- purpurbraun. Sepalen der Röhre 25, nierenförmig, fein ge- wimpert, die oberen spatelförmig, lanzettlich, spitz. Petalen gegen 25, lanzettförmig, zugespitzt, gegen die Spitze hin wimperig eingschnitten, roth mit gelblichen Rändern. Staubgefässe sehr zahlreich, an dem oberen dicken, fleischigen Theile der kurzen Röhre angeheftet. Griffel dick, die Staubgefässe kaum — überragend, bis zur Mitte in 18— 28 fadenformige Narben- - lappen getheilt. 129. Echinocactus Pseudocereus Meinsh., Cereus- artiger Igelcactus. Vaterland wahrscheinlich Mexiko; seine Einführung wurde . durch Karwinski vermittelt. Stamm cylindrisch, nach oben - etwas verschmálert. Rippen 13, in vollkommen getrennte, zur Basis verflachte, oben seitlich etwas zusammengedrückte, unter den Stachelpolstern in eine kleine, etwas abgestumpfte Spitze vorgezogene Höcker aufgelöst; letztere stehen mit den benachbarten im Quincunx (Fünferverband) und bilden spiralige, von links nach rechts aufsteigende Reihen. Stachelpolster klein, länglich, weissfilzig, bald nackt, nach oben in eine sehr kleine unbehaarte Furche auslaufend. Stacheln zahlreich, dünn, sehr kurz, weisslich. Randstacheln 18—20, oberhal zweireihig, strahlig ausgebreitet. Mittelstacheln 4, viel stärker; an der Basis verdickt, kreuzweise abstehend, wenig länger. Die von Meinshausen in der Wochenschrift für Gärtnerei u. s, w. 1858 beschriebene Pflanze war 15 cm hoch - und hatte an der stürksten Stelle 4 cm im Durchmesser. Die Blüthen werden nicht beschrieben. Dem Echinocactus acutissimus, in etwas auch dem E. exsculptus verwandt, Echinocactus. 593 130. Echinocactus Simpsoni Zngelm., Simpsoh's Igelcactus. Nomenclatur. Nach dem Capitän Simpson, dem Com- mandeur einer Expedition nach Utah, unter dessen Schutze die Flora des Landes erforscht wurde. Vaterland das Territorium Colorado, wo er auf Hóhen von 2700 m vorkómmt; im südlichen Colorado geht er noch weit höher, gehört somit entschieden zur subalpinen Flora, Körper halbkugelig oder gedrückt, an der Basis kreisel- förmig, dunkelgrün. Rippen 8—13, spiralig, in Warzen auf- gelöst; letztere eiförmig, an der Spitze schief abgestutzt, die jüngeren leicht zusammengedrückt, die älteren an der Basis Fö rster-Rümpler, Cacteenkunde 38 594 Echinocacteae. verbreitert. Stachelpolster eirund oder eirund-lanzettlich, mit dem Blüthenpolster unter der Spitze der Warzen zusammen- fliessend kreisrund. Randstacheln gegen 20, dünn, steif, gerade, weisslich, strahlig (oft noch 2—5 kurze borstenfórmige), 9—ı3 mm lang. Mittelstacheln 8—ıo, gespreizt, stärker, etwas lünger (bis r5 mm), gelblich, nach oben dunkelbraun oder schwarz; ein eigentlicher Centralstachel nicht bemerkbar. Diese hochinteressante Art bildet mit E. horripilus Lem., E. Odieri Lem., E. Cumingii S. und einigen anderen den Uebergang von den Echinocacten zu den Mamillarien der Gruppe Coryphantha und liefert den Beweis, dass das allge- meine Ansehen, der Habitus, nicht nothwendiger Weise der Ausdruck wirklicker Verwandtschaft ist. Unsere Art ist wirlich ein Echinocactus und steht in allen wesentlichen Merkmalen dem E. intertextus Engelm. nahe, bei dem aber die Warzen zu Rippen verschmolzen sind. Sie erreicht eine Höhe von 7 bis 13 cm und einen Durchmesser von 8—10 cm, doch hat man auch schon gróssere Dimensionen beobachtet. Blüthen aus dem Scheitel, klein, 18—21 mm lang bei fast demselben Durchmesser. Fruchtknoten kurz, mit einigen dreieckigen sepaloidischen Schuppen. Sepalen der kurzen breit-trichterfórmigen Róhre kreisrund oder eirund, stumpf, häutig gerandet, gekerbt, gewimpert. Obere Sepalen 10—12, eirund, stumpf, ganzrandig, aussen grünlich-purpurn. Petalen 12—13, länglich, an der Spitze gekerbelt, spitz, gelblich-grün, in blassen Purpur übergehend. Staubfäden kurz, der ganzen inneren Fläche der Röhre angeheftet. Narbe fünf- bis sieben- theilig, mit kurzen, aufrechten Lappen. Beeren klein, grün, trocken, breit genabelt, mit wenigen stacheligen Schuppen, a fangs noch vom vertrockneten Perigon gekrönt, gewöhnlich an der Seite unregelmässig aufreissend. Samen gross, ver -kehrt-eirund, schief, fein gewarzt. Varietät. Echinocactus Simpsoni 8 minor, von den Coloradobergen, die ganze Pflanze wie alle ihre Theile, Warzen, Stacheln, Blüthen und Samen, kleiner. Echinocactus. - 595 | 131. Echinocactus tulensis Pos, Tula-Igelcactus. Vaterland Mexiko, bei der Stadt Tula auf Bergen. Kórper fast kugelfórmig, dunkel-mattgrün, mit grossen Warzen besetzt; letztere sehr dick, fleischig, etwas gekielt und bis- weilen durch Pressung fast vielkantig. Stachelpolster in der Jugend wollig, spáter nackt, in eine kurze wollige Furche ver- längert. Randstacheln 8—12, die oberen borstenförmig, 13 bis 17 mm, die 3 unteren 4—6!/, mm lang, etwas stärker. Mittelstacheln 3—4, steif, 21/[,— 5 cm lang, der unterste der längste, etwas geringelt, bräunlich, im Alter grau. Junge Individuen haben weniger und kürzere Mittelstacheln. Blüthen sehr lang und sehr breit. Sepalen schuppen- förmig, eine Röhre bildend, aussen dunkelrosa. Petalen sehr. schmal, zugespitzt, blassrosa, mit einem dunkelrosenrothen Mittelstreifen. Staubbeutel goldgelb. Narbe sechstheilig, gelblich - weiss. 132. Echinocactus Odieri Lem. Odier’s Igelcactus. Vaterland Chile, in der Nähe von Copiapo. Körper fast kugelig, purpurroth, mit zahlreichen, kleinen, in spiraligen Reihen geordneten warzenfórmigen Hóckern, letztere an der Spitze abgestutzt, eingedrückt, unter dem Stachelpolster etwas buckelig. Stachelpolster in eine Längsfurche tief eingesenkt, kaum wollig. Stacheln 6—9, alle am Rande, röthlich-grau, steif, sehr klein (etwa 2 mm), strahlig, zurückgebogen, dem . Hócker angedrückt, Fürst Salm giebt bei der Beschreibung seiner Pflanze .. 5 em Durchmesser an. : Blüthen im Verhältniss zur Grösse der Pflanze sehr gross, 5 cm im Durchmesser. Sepalen allmälig immer länger, schmal- : lanzettfórmig, zugespitzt, schmutzig-grünlich. Petalen breit- lanzettförmig, spitz, am Rande fein gesägt, aufrecht-abstehend, Innen weiss, aussen rosa mit einer dunkleren Mittellinie. Staub- gefüsse zusammengeneigt, mit weisslichen Fäden und orange- | 38* 596 Echinocacteae. gelben Antheren. Griffel säulenförmig, róhrig, scharlachroth, nur wenig länger. Narbe mit ı4 walzlichen, aufrechten, fleischfarbigen Lappen. Varietäten. 1. Echinocactus Odieri var. Mebbesii von dem eifrigen Cacteensammler H. Hildmann in Oranienburg eingeführt, mit grósseren, fleischfarbigen Blumen; die Perigon- blätter aussen mit einem bräunlichen Mittelstreifen. 2. E. Odieri var. magnificus, von Hildmann in Oranien- burg aus Samen erzogen. Nach den Angaben des Züchter | gleicht die Pflanze in der Jugend einer frischen rothen Erdbeere; — dieses bei den Cacteen so seltene Colorit wird durch den : Contrast mit den kurzen weissen Stachelbündeln noch erhóht. ‚So wie die Pflanzen älter werden, geht die rothe Farbe in ein mehr gelbliches Colorit über. Die immer sehr selten gewesene var. spinis nigris Labour. 1 (Syn. Echinocactus araneifer Lem.) welche sich von der Haupt- 1 form nur durch schwarze, gedrehete und dem Höcker ange - drückte Stacheln von geringerer am unterscheidet, scheint gan? 4 verloren gegangen zu sein. 133. Échinocactus theloideus S,Zitzen-Igelcactu®s 1 Vaterland Mexiko. Körper fast kugelig, hellgrün, ge — höckert. Höcker deutlich abgesetzt, fast in Reihen und mit - den übrigen im Verband, aufrecht, fleischig, nach oben ZU 1 dicker, an der Spitze schief abgestutzt und unter dem Stachel- polster kielfórmig-buckelig. Stachelpolster ziemlich weitläußg | gestellt (17 mm), eingedrückt, glatt, nach oben in eine kaum filzige - Grube verlängert, die älteren stark sprossend. Randstacheln? 1 8, häufig nach oben mit einem Adventivstachel, der aus der | Grube heraustritt, 9 mm lang, die unteren allmälig kürzer (7 mm), gerade abstehend, kaum etwas zurückgebogen; Mittelstachel l 1, aufrecht, 11 mm lang; alle von gleicher Farbe, die jüngeren — strohgelb, die älteren aschgrau, nach der Basis zu purpurroth. 4 Blüthen nicht bekannt. 4 ER ETENA Echinocactus. $97 Die beschriebene Pflanze hatte einen Durchmesser von 61/, cm und eine etwas grössere Höhe. Der Schlossgarten zu Dyck erhielt sie unter dem Namen Echinocactus Ehren- bergii, doch bemerkt Salm, dass sie von der Pfeiffer'schen Art dieses Namens gänzlich abweiche. Von E. leucacanthus und E. porrectus ist sie durch die im Verband stehenden Höcker unterschieden, 134. Echinocactus Smithii Mhlpf, Smith's Igel- cactus. Vaterland Mexiko. Kórper oval oder kugelig, grün, mit wolligem. Scheitel. Rippen r3, aus spiralig geordneten Höckern gebildet; letztere vollkommen getrennt, länglich, nasen- fórmig, oben stumpf, an der Basis länglich-sechseckig. Stachel- polster auf dem Scheitel der Hócker, rund, etwas convex, nach der Basis hin in eine Blüthen tragende Furche verlängert, anfangs mit langer weisser oder gelblicher Wolle besetzt, spáter nackt. Stacheln an der Basis nagelförmig verdickt. Rand- stacheln 18, im Kreise stehend, borstenartig, fast gerade, durch- sichtig, anfangs gelblich, später weiss, von fast gleicher Lànge aber ungleicher Stürke, die oberen dünner, anfangs ganz auf- recht, die unteren etwas gebogen, stärker, anfangs abstehend, später alle anliegend, 13—17 mm lang. Mittelstacheln 4, ungleich, anfangs gerade, dann sanft gebogen, lang, spitz, schmal, schwach gekielt oder nur die obere Seite gekielt oder dreiseitig, quer gestreift oder glatt, rothbraun, dann grau, der oberste der dünnste und kürzeste (2!/,—4 cm), der unterste der längste (5—6!/, cm). Bisweilen finden sich oben dicht am . Stachelbündel noch 3 weisse, 9—ı3 mm lange Borsteu und 1—2 ganz kurze, gerade oder auf- oder abwärts gebogene . rothbraune, den centralen ähnliche Stacheln. Die Blüthen kommen am Scheitel aus einer anfangs . Tundlichen, später länglichen Furche aus weisser oder löwen- . gelber Wolle und sind röhrig, mit Schuppen bedeckt, von 5 98 Echinocacteae. röthlicher Farbe. Beeren von der Grösse grosser Erbsen, am Grunde wollig, oben schuppig. 135. Echinocactus Ehrenbergii Pfr, Ehrenberg's Igelcactus Nomenclatur. Siehe unter Mamillaria Ehrenbergii. Vaterland Mexiko, Mineral del Monte. Körper fast kugelig, schmutzig-grün, am Grunde reichlich sprossend, der Scheitel etwas eingedrückt, wollig. Rippen r3, schief auf- steigend, ausgeschweift, um die Stachelpolster herum zu starken, - Brustwarzen vergleichbaren Hóckern verdickt, Furchen tief und scharf eingeschnitten. Stachelpolster oval, nach oben verlängert, mit anfangs gelbem, später grauem sammetartigen. Filze bekleidet, etwa 11—13 mm von einander entfernt. Sta- cheln anfangs strohgelb, bald aschgrau, Randstacheln 11, dünn, strahlig ausgebreitet, die seitlichen länger (22— 26 mm). Mittelstacheln 4, geringelt, der oberste sehr lang (bis 32 mm), - der unterste noch länger (bis 42 mm und darüber), der letztere abwürts gebogen, die seitlichen dünner. 1 Die von Dr. Pfeiffer beschriebene Pflanze hatte ro cm im Durchmesser. Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben. 136. Echinocactus Cumingii S, Cuming’s Igel- cactus. Nomenclatur. Nach Hugh Cuming, einem Pflanzen- forscher und Pflanzensammler in Brasilien und Hinterindien. T in London 1865. Von Bridges auf der Andenkette Perus entdeckt und von Cuming 1:842 zugleich mit Echinopsis cinnabarina in den botanischen Garten in Berlin eingeführt. Körper fast kugelig, stark gedrückt, hellgrün. Rippen aus spiraligen Reihen starker — aufrecht-angedrückter, unten breiter, fast abgeflachter, oben Echinocactus. 599 convexer, unter dem Stachelpolster beulig hervorgezogener Höcker gebildet. Stachelpolster nach oben etwas verlängert, bald nackt. Randstacheln zahlreich (etwa 20), dünn, strahlig, aufsteigend, die untersten kürzer, nach oben allmälig länger; Mittelstacheln 6—8, etwas stärker; alle gerade, 5—13 mm lang, schmutzig-strohfarben, an der Spitze bräunlich. Die Pflanze hat einen Durchmesser von 8—10 cm. Blüthen klein; die sepaloidischen Perigonblätter ganz glatt, stumpf-lanzettformig, aufrecht, an der Spitze etwas zurück- gekrümmt, die petaloidischen spatelformig, stumpf, zurückge- bogen-abstehend, alle von der gleichen ochergelben Färbung. Staubgefässe gradweise länger, zusammengeneigt, mit gelben Fäden und safrangelben Antheren. Griffel säulenförmig. Narbe mit 8 fadenförmigen, aufrecht-zusammengedrängten Lappen, 137. Echinocatus turbiniformis Pfr., Kreisel-Igel- cactus. Synonyme. Mamillaria disciformis DC, M. turbinata Bot. Mag., Echinocactus helianthodiscus Lem. Vaterland Mexiko, in der Umgegend von Yxmiquilpan auf gipshaltigem Boden und bei San Pedrito de los Angeles unmittelbar auf Thonschiefer, an Felsenwänden klebend. Körper einfach, kreiselfórmig, an der Basis verschmälert, graugrün, der breite Scheitel eingedrückt. Höcker blass-perlgraugrün, in vielen spiraligen Reihen (12—ı4) aufsteigend, an der Basis rautenfórmig, flach, wenig erhaben, den Warzen einer Mamil- I larie ühnlich. Stachelpolster fast nackt, eingesenkt. Sta- : 1 cheln 3—6, gebüschelt, aufrecht, perlgrau, bald abfallend, | 3 daher nur auf den jüngern Polstern des Scheitels vorhanden. 1 Eine der interessantesten Echinocactus-Formen, auffallend . auch dadurch, dass der Körper fast bis zur Mitte des einge- © — drückten Scheitels unbewaffnet ist, hier aber die Stacheln dicht f 1 gedrängt und aufrecht stehen. 600 Echinocacteae. Der Körper wird 5— 10 cm hoch bei 4—8 cm Durch- messer. ei ; E Blüthen von Mai bis Juli, 2!/; cm lang, geruchlos. Se- palen weisslich mit róthlicher Rückenlinie. Petalen spitz- lanzettförmig, weiss, mit gelblichem Anfluge, an der Basis pur- purroth. Antheren dottergelb. Narbe mit 9— 10 gefransten Lappen. Beere nicht bekannt. Unsere Art scheint auch im Vaterlande nicht gern Frucht anzusetzen, da wir wohl Original- pflanzen genug erhalten,: niemals aber vaterländischen Samen. Die ersten Pflanzen, welche K. Ehrenberg 1836 von Mineral del Monte nach Europa sandte, gingen fast sämmtlich zu Grunde, da sie nicht anwachsen und neue Wurzeln bilden wollten; besser haben sich dagegen die Pflanzen der zweiten grösseren (1839), so wie: der späteren Sendungen erhalten und so hat sich diese merkwürdige Species nach und nach .(jedoch bisher nur in Originalpflanzen) verbreitet. Fast alle an- kommende Pflanzen solcher Art sind von der Basis an bis fast zum Scheitel von einer gipsartigen Substanz inkrustirt, was schon auf die Bodenbeschaffenheit des vaterländischen Standortes schliessen lässt. 138. Echinocactus napinus Phil, Rüben-Igelcactus. Vaterland Chile, am sandigen Ufer des Hafens Huasco. Körper einer sehr dicken rübenfórmigen Wurzel aufsitzend, nur 21 mm hoch bei 23 mm im Durchmesser. Rippen H, in Hócker aufgelóst, deren etwa 5 in jeder Reihe, in ziemlich regelmässiger Fünferverband-Stellung, die grössten nur von 8 mm Durchmesser. Stachelpolster nur 3. mm breit, mit ganz kurzem Filz. Stacheln. 9, pechschwarz, sehr kurz, dem Höckern dicht angedrückt. Blüthen fast 28 mm lang, gelb. Fruchtknoten i? weisses Wollhaar eingehüllt und zwischen diesem mit einiger etwas kürzeren Borsten besetzt. Echinocactus. 601 139. Echinocactus leonensis (4uf.?), Leon-Igelcactus. In der Umgebung von Leon, der alten Hauptstadt der Republik Nicaragua zu Hause, Körper kugelig, mit flachem Scheitel, dunkelgrün, auf den Rippen röthlich-braun. Rippen 14—16, höckerig, stumpf. Stachelpolster länglich, gewölbt, filzig, etwas eingesenkt. Randstacheln 8, abstehend, ı cm lang; Mittelstachel I, gleichfalls abstehend; alle in der Jugend braun, später weisslich-grau. Mehr war über diese Spezies nicht zu erfahren. 140. Echinocactus coquimbanus Karw., Coquimbo- . Igelcactus. Vaterland. Aufgefunden in der Umgegend von Coquimbo, dem Hauptorte der chilenischen Provinz Coquimbo. Körper länglich-rund, hellgrün. Rippen wenig in die Augen fallend, destomehr die Höcker. Stachelpolster gewólbt, in der Ju- gend mit kurzer Wolle besetzt, später kahl. Randstacheln 5—6, bis ı cm lang, schwarzbraun, später grau, gebogen- horizontal. Mittelstacheln fehlen. Die Blütheistwahrscheinlich noch nicht beobachtetworden. Soeben habe ich Gelegenheit, einen mir noch unbekannt Sewesenen Echinocatus zu sehen, und erhalte die Diagnose . yon zwei andern Arten. Ich führe diese 3 Echinocacten nach- = trüglich auf, ; 141. Echinocactus streptocaulon Hook, Schrauben- Igelcactus, Vaterland Bolivien, von dort durch den englischen Botaniker Dr. Thomas Bridges eingeführt. Stamm aufrecht, . Säulenartig-cylindrisch, fast einem Cereus ähnlich, nach der P Basis zu etwas verschmälert, 45 cm hoch, der Scheitel stumpf und wollig, Rippen 12—14, sehr scharf, nach oben schrauben- förmig verlaufend, mit scharf eingeschnittenen Buchten. Sta- 602 A Echinocacteae. chelpolster sehr dicht gestellt, nackt. Randstacheln 7, strahlig ausgebreitet, nicht ganz 1!/, cm lang. Mittelstachel I, gerade aufrecht, 2—3 mal länger, als die Randstacheln. Blüthen zu 3—4 aus der Wolle des Scheitels sich ent- wickelnd, gelb, kaum aus den Stacheln herausragend, voll- kommen erblüht nur 2?/,—3!/, cm im Durchmesser, mit spatelfórmig-lanzettlichen Perigonblättern, Griffel länger als Staubgefässe, mit neun- bis zwölfstrahliger Narbe, 142. Echinocactus cupreatus Poselg., Kupfer-Igel- cactus. Vaterland unbekannt; aus der Dr. Poselger’schen Samm- lung. Körper kugelig, von dunkelbrauner Farbe. Rippen aus Hóckern gebildet, welche durch Einschnitte von einander gê- trennt sind. Höcker 3—5 mm hoch und breit, rhombisch mit abgerundeten Kanten, die untere nasenartig vorgezogen. Furchen geschlängelt. Stachelpolster eingesenkt, mit kurzer, weissgrauer Wolle besetzt. Stacheln meistens 6, selten 5, nicht eigentlich am Rande, aber auch keiner in der Mitte der oberste kürzer, die übrigen länger (1—2 cm), nach aussen gebogen, unten schmutzig-gelb, oben braunschwarz. Blüthen und Früchte finde ich nirgends beschrieben." Die Diagnose dieses sehr seltenen, dem E. Bridgesii nahe stehenden Echinocactus verdanke ich der Güte des ernsten Cacteenforschers H. Hildmann in Oranienburg (früher in Berlin). 143. Echinocactus phymatothelos Poselg, Höcker- Igelcactus. Vaterland unbekannt. H. Hildmann, dessen Güte ich die Beschreibung verdanke, fand diese Art in der von Dr Poselger in Berlin nachgelassenen Cacteensammlung. Körpe! aus starken Wurzeln halbkugelig, fast scheibenförmig, von grat- grüner Farbe. Rippen aus Höckern gebildet, letztere viel- 3 Leuchtenbergia. 603 kantig, mit abgerundeten Kanten, bis 1 cm hoch, an der Basis . breit, verschoben-viereckig. Stachelpolster mit ganz kurzer . grauweisser Wolle besetzt Stacheln 2, ein längerer (r bis d cm) oben und ein ganz kurzer unten, jener an der Basis braun, in der Mitte weissgelb, an der Spitze róthlich, schwach nach oben, dieser weissgelb und nach unten gekrümmt. | Blüthen und Früchte nicht beschrieben. 3. Zunft. Cereastreae — Kerzencactusartige Caoteen. Blüthen seitlichen, Stachelpolster tragenden Hóckern ent- Springend, bisweilen in die Scheitelwolle eingehüllt, gross und Sehr gross, róhrig. Röhre mehr oder weniger verlängert, oft 1 Sehr lang. Die sepaloidischen Perigonblätter nach oben stufen- weise länger, in den Achseln nackt, behaart oder stachelig. Der Saum der Petalen in verschiedener Weise ausgebreitet oder 2usammengezogen. Beeren gleich anfangs heraustretend, eiförmig, . das vertrocknete Perigon abwerfend, mit genabeltem Scheitel, . von den angewachsenen Sepalen schuppig, borstig oder stachelig. : 1 Stamm kugelig oder verlängert, aufrecht oder kriechend, | | einfach oder ästig, gerippt oder kantig, sehr selten höckerig. IX. Leuchtenbergia Fisch, Prismencactus. Geschichte. Zur Begründung dieser Gattung gab eine dem Herzoge von Leuchtenberg, einem Angehörigen des ischen Herrscherhauses, benannt wurde. Unter diesem amen blühte sie 1847 oder 1848 zum ersten Male in Eng- . 604 Cereastreae, land und wurde von Hooker im Botanical Magazine als Leuch- j tenbergia principis beschrieben und abgebildet (Taf. 4393). Gattungsmerkmale. Perigonróhre über den Frucht - knoten hinaus stark verlängert, cylindrisch. Perigonblätter zahlreich, von den sepaloidischen die unteren schuppenfórmig, die oberen lang, spiralig-dachziegelig, in den Achseln nackt | die petaloidischen fast zweireihig, strahlig-abstehend und eine Art von becherfórmiger Corolle bildend. Staubgefässe der Róhre bis zur Mündung angewachsen, dann frei, kurz, zusammengeneigt und den Schlund verschliessend. Griffel dick, säulenförmig, über die Staubgefässe hinausragend. Narbe vielstrahlig, die | Strahlen linienförmig. Beere und Cotyledonen unbekannt. Ohne Zweifel ‚gehört Leuchtenbergia trotz gegentheiliger Behauptungen der Ordnung der Cacteen an, aber welche Stelle ihr in derselben :anzuweisen sei, ist schwer zu bestimmen. In? Rücksicht auf die Bildung des Körpers und die in eigenthüm- licher Weise verlängerten und prismenförmigen Warzen sieht man sich versucht, sie der Zunft der Melocacteae ein- und der Gattung Anhalonium anzureihen. Indessen unterscheidet sie sich von jener durch die langröhrige Blüthe, ganz besonders aber durch den gleich anfangs aus dem Körper heraustretenden Fruchtknoten. In diesen Merkmalen ist die Zugehörigkeit der Gattung Leuchtenbergia zur Zunft der Cereastreae klar ausgesprochen. In Betreff der Befruchtungswerkzeuge weicht die in Rede | stehende Gattung von der Gattung Cereus in keinem einzige? - bedeutenden Merkmale ab. Sie unterscheidet sich jedoch von dieser durch eine dünnere Perigonróhre, einen engeren Schlund und € schlossene Staubgefásse. Ausserdem sind letztere, wie sich aU der Gattungsdiagnose ergiebt, der Röhre bis zum Mündung* - rande angewachsen und hat die Blüthe mehr vom Anu l einer becher-, als einer trichterförmigen Corolle. Es sind somit Unterscheidungsmerkmale vorhanden, in wel- E chen eine Trennung der Gattungen Leuchtenbergia und Cereus begründet ist. Aber obwohl sie bedeutend genug sind, die Er Leuchtenbergia. 605 hebung der ersteren zu einer Zunft für sich — zwischen den Echinocacten und den Cereastreen — zu rechtfertigen, so hat es doch Fürst Salm für passender erachtet, sie als blosse Gattung der Zunft der Cereastreae einzureihen, Leuchtenbergia principis Fisch., Prismencactus. Vaterland Mexiko, Rio de Monte. Körper aufrecht, 30 cm hoch, an der Basis 7 cm im Durchmesser, unten ver- [- holzt, nackt, narbig, gelbborkig, oben fleischig, dick, warzig. Warzen mit nackten Achseln, sehr lang (10—12 cm), auf- recht-abstehend, hart, sehr glatt, bläulich-graugrün, dreiseitig, mit etwas ausgetieften, fast gefurchten Flächen und scharfen Kanten, an der Basis breit, allmälig sich verschmälernd, an der Spitze schief abgestutzt. Stachelpolster an der Spitze der Warzen, mit spärlicher, bald schwindender Wolle besetzt und mit 6—7 biegsamen, spelzenartigen, linienförmigen, strahlig-ge- Spreizten Grannen besetzt, von denen eine, die längste (7 bis . 8 cm) in der Mitte, alle isabellgelb, an der Basis mehr oder . Weniger verbreitert und abgeflacht, mit rinnenförmig einge- ` krümmten Rändern, trockenhäutig (Abbildung auf nächster Seite). Blüthen aus den Achseln der jüngeren Warzen, einzeln, röhrig. Röhre cylindrisch, sehr lang. Perigonblätter unten . über dem Fruchtknoten schuppenförmig, glatt, grün, nach oben 1 allmälig länger, sich färbend und endlich in die schmal-lan- | zettförmigen, spitzen, gelben Petalen übergehend, welche einen .. fast 10cm breiten Saum bilden. Staubfäden zahlreich, mit der Röhre verwachsen und nur vom Mündungsrande an frei, 1 kurz, blassgelb, zusammengeneigt, dem Griffel angedrückt und l den engen Schlund verschliessend. Staubbeutel fast kugelig, Orangegelb. Griffel dick, die Staubgefässe kaum überragend. i 3 Narbe mit 9 linienfórmigen, zurückgekrümmt-abstehenden . Lappen. ` 1 Kultur. Wie alle aus der oben gedachten Region stam- gi Menden Cacteen im Winter in einem mássig-warmen Gewächs- 606 Cereastreae. hause, im Sommer in einem Kasten im Freien in guter Lage [ zu unterhalten. In Betreff der Vermehrung giebt Labouret Fig. 77. Leuchtenbergia principis. einige Fingerzeige. Er zerschnitt die ihm zur Verfügung stehende Pflanze in zwei Theile, dicht unter den noch in Vegetation? | Echinopsis. 607 befindlichen Warzen. In einem Warmbeete wuchs der Kopf an und bildete eine neue Pflanze. Der Stumpf aber verharrte unter derselben Pflege 2 Jahre ohne alle Lebensäusserung und schien im Frühling des nächsten Jahres todt zu sein. Nachdem er sorgfältig gewaschen und mit Hülfe einer Bürste gereinigt . worden, brachte man ihn unter Glas an die wärmste Stelle und spritzte ihn häufig, und siehe — der anscheinend todte Stumpf begann an der Spitze der alten Warzenreste Sprossen zu treiben. Anfänglich traten sie als kleine gelbliche Filzbüschel auf, nach und nach aber entwickelten sie jene prismatischen Warzen, durch ‚welche die I bergia cl terisirt ist. Einer dieser Sprossen wurde Ende August abgetrennt und begann Ende October sich zu bewurzeln. X. Echinopsis Zue., Seeigelcactus. Geschichte. Ueber die Geschichte der Gattung Echi- nopsis ist nicht viel zu sagen. Ihr Name ist aus dem Grie- . Chischen abgeleitet, von 2y?voc, Igel, insbesondere Seeigel, und UVic, Ansehn. Sie wurde von Zuccarini begründet, welcher dazu in der abweichenden Kórperbildung und in der Blüthen- form einer Gruppe von Cereen, der Cerei globosi, Veranlassung © fand. Im Laufe der Zeit wurde die Zahl der ursprünglichen : Arten durch den Anfall mehrer Echinocacten vergróssert. Le- P maire bildete aus einigen Arten, welche Abends aufblühen, f die Gattung Echin onyctanthus, welche aber wenig Aner- ; 1 kennung gefunden hat. | Bemerken will ich noch, dass ich den Namen Seeigelcac- tus lediglich zum Unterschiede von Igelcactus gewählt habe. Gattungscharacter. Perigonróhre über den Frucht- knoten lang hinausgehend, mit Stachelpolstern. Perigonblätter sehr zahlreich, von den sepaloidischen die unteren schuppen- förmig, die oberen lang, spiralig-dachziegelig, in den Achseln borstig, die petaloidischen länger, mehr oder weniger abstehend, Der breit-trichter- fast glockenfórmigen Corolle ühnlich. Staub- Eefisse zweireihig, eine Reihe im Grunde der Róhre ange- 608 Cereastreae. heftet und an dem vorderen Saume des Perigons büschelig zu- - sammengeneigt, die andere Reihe mit der Röhre völlig ver- - wachsen und erst an der Mündung derselben frei und daselbst - im Kreise stehend. Griffel fadenförmig, kaum länger, als die — Staubgefässe. Narbe vielstrahlig. Beere schuppig, in den Ach- seln der Schuppen borstig. Keimblätter verwachsen, sehr klein kugelig. | Körper fleischig, kugelig oder fast cylindrisch, vielrippig, der Scheitel mehr oder weniger gedrückt und genabelt, aber f niemals wollig. Rippen meistens vollkommen senkrecht. Sta- - chelpolster dicht oder sehr dicht gestellt. Stacheln mehr | oder weniger zahlreich, mehr oder weniger lang. 1 Junge Ecbinopsen sind älteren Individuen ihrer Art noch - weit unühnlicher, als dies bei den Echinocacten der Fall ist; sie 1 sind mit zahlreicheren, viel längeren, hellen, borstenfórmigen 1 Stacheln bewehrt, die sie später verlieren, und ihre Stachel- 1 polster stehen sehr gedrängt. g Die Blüthen stets aus den ein- bis dreijährigen, nie aus 1 jüngeren Stachelpolstern hervorkommend, aufrecht, Abends d zwischen 6 und 8 Uhr sich entfaltend und dann entweder schon am folgenden Morgen für immer geschlossen oder noch 1—3 Tage ununterbrochen geöffnet, während die der Igelcacten nur 1 dem Tage angehören und sich mehrmals öffnen und schliessen, also meteorisch sind. Die Blüthen der Echinopsen und Cereen - zeigen sich auch gegen Gewitterluft sehr empfindlich, was beiden Echinocacten nicht der Fall ist; ein heranziehendes Gewittel 1 kürzt die Dauer der Blüthe merklich ab. Diese verlangt ausser- 1 dem, um sich länger frisch zu erhalten, mehr Schatten, 35 . Sonnenschein. _ E Die Blüthen der Echinopsen gehóren nach Bildung und 3 Färbung zu den anmuthigsten Erscheinungen der Pflanzenwelt; 3 sie sind blendend-weiss, grünlich-weiss, rosenroth in heller! - oder dunklerer Nuance und hauchen bei vielen Arten eine? 3 mehr oder minder starken jasmin- oder orangen-, auch wohl | a veilchenartigen Duft aus, meist erst von der Mitte der Blüthe | 1 zeit an, oft nur des Nachts oder am frühen Morgen. : Echinopsis. 609 An vollerwachsenen Individuen treten oft 8—12 und mehr Blüthen zu gleicher Zeit auf und entfalten sich alle mit einem Male. Uebrigens entwickeln sich die Blüthenknospen sehr lang- sàm und brauchen von ihrem Erscheinen bis zur vollkommenen Entfaltung oft 3—6 Monate. Die meisten Echinopsis-Arten blühen schon sehr jung und äusserst dankbar und sind deshalb hauptsächlich für die Stubengärtnerei willkommen, | Die Beeren sind kugelig oder eiförmig, meistens von der Grösse einer Walnuss, borstig-schuppig, werden noch in dem- selben Jahre reif und sind dann gelbgrün, haben ein spärliches | weissliches oder grünliches Fleisch und sind mit sehr zahl- . reichen schwarzen Samen angefüllt. : Die meisten der bisher bekannten Echinopsen stammen aus Brasilien, den Platastaaten (Mendoza, Buenos Ayres u. s. W.) . und dem angrenzenden Chile, nur eine einzige Art aus Mexiko. . Doch ist von einigen das Vaterland nicht bekannt. 4. Gruppe. Tuberculatae — Höckerige. s d . Höcker kammförmig zusammengedrückt, lang, ın schiefer Richtung fast zu Rippen zusammenfliessend. I. Echinopsis cristata &., Kamm-Seeigelcactus. E eingesenkt, ziemlich dicht ‘gestellt, mit grauem Filz bekleidet. | Randstacheln 10, steif, zurückgebogen-abstehend, 2—3 cm | ang, der obere und der einzige Mittelstachel länger, alle bräunlich, | Die Pflanze wird 15 cm hoch bei einem Durchmesser von P3--1B.cm.: : Blüthen seitlich, gross, trichterförmig. Röhre aufsteigend, 13 cm lang, hellgrün, unten mit zahlreichen spitzen Schuppen Förster-Rümpler, Cacteenkunde. 39 610 Cereastreae, besetzt, in deren Achseln lange Borstenbündel oder schwarze Haare entspringen. Die sepaloidischen Perigonblätter lan- zettförmig, sehr abstehend, zurückgebogen, blassgrünlich, die petaloidischen weiss, abstehend-aufrecht, breit, spatelförmig, spitz an der Spitze etwas ausgerandet. Staub gefüsse eingeschlossen, zweireihig. Varietät. Echinopsis cristata var. purpurea, zuerst in Curtis’ Botanical Magazine 1850 beschrieben, von Labouret, wie es scheint, als die Normalform genommen, während er Salm’s Art als E. cristata 9 flore albido Cels. anführt. Die gróssten Individuen der beschriebenen Pflanze hatten 18 cm Durchmesser und waren kugelrund, niedergedrückt, auf dem Scheitel vertieft, glänzend grün. Rippen 17— 18, zusammen gedrückt, auf dem Grat sehr stumpf-lappig-gekerbt. Stachel- polster mit 10— 12 grossen Randstacheln und ı Mittelstachel. Blüthen sehr gross, an den Seiten des Körpers unweit des Scheitels zu 3—4. Röhre r5 cm lang, grün, mit zahl- reichen zugespitzten Schuppen; letztere mit vielen wolligen schwarzen Haaren gefranst, nach oben sich verlängernd, allmälig in die Sepalen und endlich in die länglichen, ausgebreitete? rosenrothen, stachelspitzigen und am Rande gekerbten Petale übergehend. 2. Echinopsis Scheerii S, Scheer's Seeigelcactu* Nomenclatur. Siehe Mamillaria Scheerii. Synonym. Echinopsis Pentlandii var. Scheerii Lem. Vaterland Bolivien; von dort durch Scheer in den Kew- garten eingeführt. Körper ellipsoidisch, fleischiger, als bei den verwandten Arten, überall sprossend, hellgrün. Rippen 13 bis 19, in der Bildung denen der E. Pentlandii ähnlich. Furch®” ziemlich flach eingeschnitten. Stachelpolster ziemlich dicht gestellt, oval, in der Jugend weissfilzig. Stacheln nadelarti£ ungleich. Randstacheln 6, stark, mit 4—5 dünnen Neber - stacheln, kaum etwas zurückgebogen, der oberste nebst de? 5 ——yÀÓ Echinopsis. 611 Mittelstachel länger, aufrecht, die jüngeren dunkelpurpurn, die älteren grau, 16—26 mm lang. Körper ı2 cm hoch und 5 cm im Durchmesser, oben und unten verschmälert, sehr reichlich sprossend. Fig. 78. Echinopsis Scheerii.. Blüthen mit kürzerer Röhre; die sepaloidischen Perigon- blätter länglich-linienförmig, dunkelgrün, die petaloidischen Zahlreich, spitz-lanzettförmig, die äusseren lila, die inneren hell- Zinnoberroth mit dunklerem Mittelstreifen. 9. Echinopsis Pentlandii S, Pentland’s Seeigelcactus. Synonym. Echinocactus Pentlandii Bot. Mag. Vaterland Peru, wo der englische Reisende Pentland : auf den höchsten Bergen Samen dieser Art sammelte. Körper 39 612 Cereastreae. ellipsoidisch, oben und unten verschmälert, an der Basis oft sprossend oder ästig, glänzend dunkelgrün, mit 13— 15 Rippen, letztere aus länglichen, kammförmig zusammengedrückten, ver tikalen Höckern gebildet, welche das ovale, weissfilzige Stache- . polster auf der Spitzetragen und neben demStachelpolster darunter — auslaufen. Stacheln nadelartig, ungleich. Randstacheln 8, stark, nebst 4— 5 dünneren Nebenstacheln, strahlig, zurück- gebogen, der oberste und der (bisweilen nicht vorhandene) Mittelstachel länger, aufsteigend, rothbraun. Die von Salm beschriebene Pflanze dieser Art hatte eine Höhe von 13—15 tm und einen Durchmesser von 5—7 CM Blüthen seitlich, wie bei allen Echinopsen, 2!/, cm lang. Petalen orangeroth. | Diese Art ist in hohem Grade zur Variation geneigt, ZU nächst in Betreff der Zahl, Länge und Farbe der Stacheln, sodann aber auch in der Färbung der Blüthen. Letztere be- wegt sich in den verschiedenen Nüancen des Weiss, Gelb, Rosa, Salmroth, Roth, Carmin und Violett, und oft treten zwei oder drei Nüancen in einer Blüthe auf. Lemaire sah sich dadurch veranlasst, die verschiedenen Formen in 4 Gruppe" zu bringen; die Zahl dieser Formen beträgt bei ihm nicht weniger, als 24. Auch Echinopsis Scheerii und Maximiliana rechnet er dazu, doch werden diese meistens als besondere Arten betrachtet. B. Von den übrigen finden sich in den Sammlungen haupt- sächlich folgende: Varietäten. ı. Echinopsis Pentlandii var. tricolor Dietr» in der Bildung des Stammes, der Zahl der Rippen und in der Bewaffnung der E. Scheerii sich nähernd, aber in der Blüthenfarbe durchaus verschieden. Sepalen purpurn. Petale? - an der Basis gelb, an der Spitze rothgelb. 1 2. E. Pentlandii var, longispina Hort. Kórper eifórmig : 6 cm hoch bei 5 cm Durchmesser, lebhaft grün, glänzend. ; Rippen 17, im Centrum etwas kegelfórmig in die Hóhe laufend, E ziemlich gedrängt, scharf, später etwas breiter, in der Juge? — Echinopsis. 613 - durch starke Höcker in schräger Richtung unterbrochen, zwischen denen die Stachelpolster sitzen. Letztere schief gestellt, etwas it wel g Filz be- le a a e länglich, gewölbt, in der Jugend Q 1 A +f; & REPE. setst, später nackt, 12 e ; g ; später etwas mehr heraustretend. Randstacheln 7—10, an- fangs glänzend dunkelbraun, später schmutzig-grau, die kürzeren 10—15 mm, der untere, abwärts gerichtete nur 8—10 mm, die seitwärts stehenden bis 60 mm lang, alle nach Massgabe ihrer Länge sehr fein, in der Jugend gestreckt, später gebogen- ausgebreitet, mit der Spitze dem Körper zugekehrt. Mittel- stachel ı, gebogen, nach oben gerichtet, von der Färbung der Randstacheln, die jüngeren 25—30 mm, die älteren bis 60 mm lang. 3. E. Pentlandii var. Neuberti Hort. Körper rund, 4 cm hoch bei einem Durchmesser von 41/, cm. Rippen 13—14, ziemlich flach und breit, 12—15 mm von einander entfernt, der Rücken scharf, gewólbt und hóckerig unterbrochen; bis- weilen verlaufen sich die Rippen, während andere eintreten. | Stachelpolster schief in den Einschnitten der Rippen, auf- recht, eingesenkt, klein, 8—10 mm von einander entfernt, in — der Jugend im oberen Theile mit einem Knäulchen Wolle be- setzt, später nackt. Randstacheln 5—7, in der Jugend - hellbraun, später grau, 10—20 mm lang, ausgebreitet, auf den . Körper zurückgebogen. Mittelstachel r, nach oben ge- richtet, auf den Kórper zurückgebogen, ausgewachsen 30 mm lang, zuweilen aus der Mitte an das obere Ende des Polsters etend. 4. E. Pentlandii var. Pfersdorffii Hort. Kórper eifórmig, 2 cm hoch bei einem Durchmesser von 1o cm, lebhaft grün, ippen rs, nach dem Centrum hin gedrüngt und scharf, äter flach und breit, 25—30 mm von einander entfernt, ark höckerig, sich bisweilen verlaufend. Stachelpolster gen 20 mm von einander entfernt, schräg in den Rücken ler Rippen eingesenkt, später rund und am oberen Ende der ker, gewölbt, dicht mit graubraunem Filz besetzt, im Alter 614 Cereastreae. nackt Randstacheln 6—8, in der Jugend braun, an der Basis stark aufgetrieben und etwas heller, gestreckt, später feiner, strahlig, ausgebreitet, nach dem Körper hingebogen, die längsten 25—45 mm. Neben den obersten Randstacheln rechts und links bisweilen noch 2 kleine (6—8 mm), aufrechte, gerade Nebenstacheln von derselben Färbung. Mittelstachel ı, in der Jugend gerade, gestreckt, an der Basis verdickt, später aufwärts gebogen, 30—50 mm lang, von gleicher Färbung. E. Pentlandii var. Cavendishii, eine von H. Hild- mann in Berlin (jetzt Oranienburg) in den Handel gebrachte Varietät mit dunkelrosenrothen Blumen. 4. Echinopsis Maximiliana Heyder, Maximilian’s See- igelcactus, Nomenclatur. Von Heyder (siehe Mamillaria Heyden) einem ihm zu früh verstorbenen theueren Freunde gewidmet. Synonym. Echinopsis Pentlandii 8 coccinea S. Von Heyder aus Originalsamen erzogen. Körper ver- kehrt-eirund, etwas blaugrün, mit in der Mitte stark vertieftem, nacktem Scheitel und 17 dicken, scharfen, ausgeschweiften Rippen und tiefen und scharfenFurchen. Stachelpolster tief eingesenkt, etwas unter dem Grate der Rippen, etwa 21/, cm auseinander, länglich, mit weisser Wolle besetzt. Stacheln nach Zahl un Form sehr variabel, auf den entwickeltsten Polstern 12, auf beiden Seiten je 5, einer oben und einer unten, der oberste wenn vorhanden, der stärkste und über ı cm lang, braun schwach gekrümmt, der untere, wenn vorhanden, kaum halb so lang, oft nur als kleine Spitze; von den seitlichen mehr oden weniger gebogenen die 3 mittleren jeder Reihe die stärkste”, etwas pfriemlich, 2'/, cm lang, braun, der obere und der um tere nur halb so lang, oft ganz kurz, viel dünner, durchsichtig‘ weiss, oft nicht vorhanden. Blüthen einzeln aus den Seiten des Stammes, 4 cm lan trichterfórmig. Perigonröhre 2 !|, cm lang, stark, unten Echinopsis. 615 cylindrisch, grünlich-gelbbraun, mit kleinen róthlichen Schup- pen besetzt, welche allmälig in die Sepalen übergehen; letz- . tere 6— 8, fast so.lang wie die Petalen, lanzettförmig, zuge- - spitzt, lebhaft gelbbraun, nach der Spitze zu geröthet. Pe- ; talen in 3 Reihen, in jeder 5—6, die der äusseren die | làngsten, von der Form der Sepalen, fast ganz hochroth-orange, - die der mittleren Reihe kürzer, verkehrt-lanzettförmig, stumpf, I mit einer kleinen Stachelspitze, zu beiden Seiten derselben - sehr fein ausgenagt, an der Basis gelb, an der Spitze „brennend 1 flammenroth‘“, die der inneren ee Pug eirund, fast zu — einerRóh d eb gefarbt. 3 Staubgefüsse nur vedi kürzer als die inneren Petalen, mit 3 gelben Fäden und Antheren. Griffel säulenförmig, nicht | über die Staubfäden BERN mit 7 linienförmigen Nar- - benlappen.*) E. Echinopsis Colmarii Neub, Colmar's Seeigelcactus. .Nomenclatur, Benannt nach Herrn von Colmar, Ritt- meister z. D. in Dramburg, einem eifrigen Cacteenfreunde, - welcher im Jahre 1870 diese damals noch unbekannte Art - aus Mexiko erhielt. Vaterland Mexiko. Stamm keulenfórmig, saftiggrün, der scheitel leicht eingedrückt. Rippen höckerig, nach oben zusammengedrückt; Furchen scharf eingeschnitten. Stachel- Polster grau, etwas filzig, eingesenkt. Stacheln 6—8, die ittleren (1— 2) längeren etwas auswärts gebogen, steif, lang, gespitzt, gelbbraun, die älteren hornfarbig. Blüthen aus den älteren, ein- bis dreijährigen Stachel- Istern, einen feinen Resededuft aushauchend. Röhre kurz, thlich, mit weisslichen Schuppen besetzt, nach oben sich weiternd. Perigonblätter, in 3 Reihen, 2—3 cm lang, *) Nach Allg. Gartenzeitung von Fr. Otto und Alb. Dietrich, 46. Cereastreae. Fig. 79. Echinopsis Colmarii. Echinopsis. 617 lebhaft orangeroth, steif. Staubgefässe zahlreich. Griffel kürzer, Abbildung und BeschreibungdieserPflanze, welche sehrwahr- scheinlich zum Formenkreise der Echinopsis Pentlandii gehört und in den Katalogen bisweilen — mit Unrecht — als Echinopsis colmariensis aufgeführt wird, gab Dr. W. Neubert im deutschen Fig. 80. Echinopsis Colmarii, Blüthe. E Eier 1878; sie stellt ein Pfropfexemplar dar, zu - welchem als Unterlage Cereus chilensis benutzt wurde. Nach . der Pfropfung entwickelte unsere Art, welche bis 1873 nicht recht vorwärts gewollt, ein lebhaftes Wachsthum, | wie die meisten Pfrópflinge. 6. Echinopsis cinnabarina Hook., Zinnober-Seeigel- 'cactus. : Synonym. Echinocactus cinnabarinus: Hook. Vaterland? Stamm kugelig, gedrückt, genabelt, bräun- h-grün, stark sprossend. Rippen 20. Furchen scharf. achelpolster oval, eingesenkt und von einem Hócker ge- 618 Cereastreae. deckt, filzig. Randstacheln 4—6, in der Jugend abstehend, - später anliegend, fein, weiss, wie auch die 3—4 Mittelsta- cheln, von denen einer lünger (bis 1 cm). Blüthén im Juni, nur 3 cm im Durchmesser. Frucht- knoten und Róhre ganz kurz, grün, schuppig. Sepalen lanzettförmig, brüunlich-gelb. Petalen in zwei Reihen, lan- zettförmig, zinnoberroth. Ein Kreis der gelblichen Staub- gefässe bis über der Hälfte der Petalen hinaufreichend, die anderen nach innen vertheilt. Narbe neuntheilig, gelb. Die oben beschriebene Pflanze der Sammlung von Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt war 6 cm hoch und hatte einen Durchmesser von ‚8 cm. Varietät. Echinopsis cinnabarina # spinosior S., Kör- per etwas stärker und die Stacheln steifer, ı 3—17 mm lang. (Hócker sehr klein, zu unterbrochenen, gekerbten Rippen zusammenfliessend)) 7. Echinopsis pulchella Zue., Niedlicher Seeigel- cactus, Synonyme. Echinocereus pulchellus Hort., Echinocactus pulchellus Mart., Cereus pulchellus Pfr. Vaterland Mexiko, bei Pachuca, von wo sie durch Karwinski eingeführt wurde. Körper verkehrt-eifórmi£s cylindrisch, graugrün, mit der Zeit vielkópfig, der Scheitel etwas eingedrückt. Rippen 12, vollkommen vertikal, stumpf unterbrochen-höckerig. Stachelpolster dicht gestellt (5 - 6 mm), spärlich mit kurzer Schmutzig-weisser, bald schwin- dender Wolle besetzt. Stacheln 4—5, kurz (3—6 mm) gerade, schief ausgebreitet, erst gelblich, dann graulich, der unterste der längste. Mittelstacheln fehlen. Ein wahrhaft niedlicher Cactus, der schon bei 6—8 CP Höhe und etwas geringerem Durchmesser zur Blüthe kommt - Blüthen vom April bis Juni, etwas grösser, als bei E. amoena, schón, aber von kurzer Dauer, 5 cm lang und dar- Echinopsis. 619 über, und 3—4 cm im Durchmesser. Röhre cylindrisch, 2!/, cm lang, schmutzig-dunkelgrün, höckerig. Sepalen 14 bis 15, mehrreihig, länglich-linienförmig, die unteren aussen . Olivenfarbig, weiss gerandet, nach oben matt-violett, innen = weisslich, die oberen (inneren) auf der Rückseite weniger ge- färbt, innen blassrosa. Petalen gegen 20, mehrreihig, schmal- . lanzettfórmig, sehr zugespitzt, von der Mitte an gezähnelt, rosa- = weis. Staubgefässe ausserordentlich zahlreich, kürzer, als die Petalen, mit weissen Fäden und gelben Antheren. Griffel cylindrisch, von derselben Länge, weiss. Narbe mit 7 . Stumpfen, warzigen, grünen Lappen. l Manche Cacteenverzeichnisse neuerer Zeit führen diese Art, - wie auch E. amoena, unter den Echinocereen auf. . 8. Echinopsis amoena Dietr, Angenehmer Seeigel- | cactus. j Synonyme. Echinopsis pulchella # amoena Foerst., . Echinocereus amoenus Hort. | Vaterland Mexiko, von dort durch Ehrenberg einge- - führt. Kórper verkehrt-eifórmig, fast keulenfórmig, hellgrün, der Scheitel abgerundet. Rippen 11—12, stumpf, höckerig, unterbrochen, Furchen breit, tief, im Grunde mit einer . dunkleren Linie bezeichnet. Stachelpolster mit kurzer, bald »Schwindender Wolle, Stacheln 7, gerade, abstehend, ganz grauweiss, 2 obere ganz kurze (2 mm) gabelig nach oben gerichtet, 4 seitliche länger (3—4 mm), ı unterer der längste (6'/, mm); letzterer fehlt bisweilen, wie auch einer der oberen. Blüthen nur 3 cm lang, im Kranze um den Scheitel stehend, mit kurzer Röhre, deren Schuppen mit Wolle und gelben borstenfórmigen Stacheln besetzt sind. Sepalen bräun- lich, roth gerandet. Petalen gegen 20, hellpurpurn mit grün- aunem Mittelstreifen, lanzettlich, fast 2 cm lang. Staub- gefässe mit matt-röthlichen Fäden und gelben Antheren. Griffel weiss, von der Länge der Staubgefässe, mit einer fünftheiligen, grünlich-gelben Narbe. 620 Cereastreae, Diese Art steht der Echinopsis pulchella ziemlich nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch das purpurne Colorit der Blüthen und die zahlreicheren Stacheln von weisser Farbe. Man sieht meistens nur Individuen von 4 cm Höhe und 3 em Durchmesser. Vorzüglich gut wächst diese Art, wie auch E. pulchella, wenn auf Cereus Bonplandii veredelt. Mehrseitig nimmt man an, dass beide Arten in die Gattung Cereus einzureihen sein möchten. 9. Echinopsis Duvalii (Aut.?) Duval’s Seeigelcactus. Vaterland unbekannt. Körper kugelig, saftig-grün, mit eingedrücktem Scheitel, ro cm hoch bei einem Durchmesser von I2 cm. Rippen 14, ziemlich scharf, etwas gewölbt, ge-, drängt, bis 2 cm hoch, in der Mitte des Körpers 3 cm von einander entfernt, mit kaum merklichen Hóckern. Stachel- polster 15 mm voneinander entfernt, kräftig entwickelt, etwas gewölbt, rund, dicht mit grauem Filz besetzt, am unteren Ende der schwachen Höcker, im Alter nackt und mehr eingesenkt. Stacheln bei jungen Individuen 3— 5, später mit dem Schwin- den des Filzes 10— 18, anfangs schwarz, dann grau, gestreckt- abstehend, nur 2—4 mm lang. Mittelstacheln 3—5, vn derselben Fárbung, mehr oder weniger nach oben gerichtet. Blüthen reinweiss, mit stumpfen Perigonblättern, die äusseren auf der Unterseite mit einem mattgrünen Anfluge. 2. Gruppe. Costatae — Gerippte. Rippen ununterbrochen fortlaufend, mehr oder weniger zahlreich, geschweift. 1. Sippe. Stamm stark sprossend, Stacheln gerade, kurz oder sehr kurz. fö-!7 ; 10. Echinopsis Decaisneana Lem., Decaisne's See- igelcactus. Nomenclatur. Nach dem Professor am naturhistorischen Museum in Paris Dr. Joseph Decaisne benannt. Echinopsis. 621 Synonyme. Echinopsis Jamesianus Hort., Echinonyctan- thus Decaisneanus Lem. Vaterland unbekannt. Kórper in der Jugend kugelig, schliesslich fast säulenförmig, hellgraugrün, genabelt. Rippen 12—15, senkrecht, zusammengedrückt, zugeschärft, an' den Stachelpolstern etwas verdickt. Furchen breit. Stachelpolster gedrängt (13—15 mm), weissfilzig, sehr sprossend. Stacheln ' sehr klein, am Rande 9—ı0, in der Mitte 3—4, grau, nicht | | sehr in die Augen fallend. Fig. 81. Echinopsis Decaisneana. Diese Art steht der Echinopsis Schelhasei seh’ nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die schärferen Rippen und die gering entwickelten, scharfen Stacheln. Die Sprossen entspringen aus der Mitte der Stachelpolster in grosser Zahl und sind anfangs mit lingeren, borstenartigen Haaren bedeckt. Die Pflanze erreicht bisweilen eine Hóhe von 50 cm bei o cm Durchmesser, doch beobachtet man in den Sammlungen meistens nur Individuen von 15—20 cm und 15 cm Durch- nesser. 622 Cereastreae. Blüthen in den Sommermonaten, weiss und in der Form von denen der E. Schellhasei, turbinata und Eyriesü nicht verschieden. 11. Echinopsis falcata (Aut?), Sichelstachel-Seeigel- cactus. Vaterland? Körper lebhaft-grün, länglich-kugelförmig. Rippen 14, etwas höckerig, um die Stachelpolster herum verdickt. Furchen tief, scharf, nach unten sich verflachend. Stachelpolster herzförmig, graufilzig. Randstacheln 5 bis 7, kurz, strahlenförmig abstehend. Mittelstacheln 4—5, 2? der Basis dunkel, an der Spitze schwarz, im übrigen hornfarbig. . Blüthen im Juni, zo cm lang voll erblüht von 10 cm Durchmesser. Fruchtknoten grün, mit feinen weissen Haaren . besetzt. Röhre bräunlich-grün, mit feiner grauer Behaarung, weiter oben mit braunen Schuppen. Sepalen schmal-lanzett förmig, braun, rosa gerandet, innen blasser. Petalen breit lanzettförmig, lang zugespitzt, aussen zartrosa, mit einem zafl- lilafarbigen Mittelstreifen, innen weiss, Staubfäden weiss, ni gelblich weissen Antheren. Griffel mit r4-theiliger weisse! Narbe, nicht über die Staubgefässe hinaus gehend. Diese sehr wenig bekannte Art blühete in der Collection der Handelsgärtnerei Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt in diesem Sommer zum ersten Male mit 4 Blumen. 12. Echinopsis Schelhasei Zucc, Schelhase’sSe® - igel-Cactus. Nomenclatur. Siehe Mamillaria Schelhasei. Synonyme. Echinopsis Boutillieri Parm., Echinocactus Eyriesii var, Bot. Reg., Cereus Schelhasei Pfr. Vaterland unbekannt. Körper kugelig, etwas gedrückt, matt-dunkelgrün, an der Basis nur wenig versehmälert, der 3 Scheitel ein wenig eingedrückt. Rippen r4—r18, sehr scharf, unregelmässig-höckerig, vollkommen senkrecht. Furchena® - oberen Theile des Körpers scharf, am unteren ausgerundet. : Echinops is. 62 3 .Stachelpolster ziemlich weitläufig stehend (18—20—22 mm), breit, in der Jugend mit gelbbraunem, spáter mit kurzem perl- grauen Filz besetzt, zum Theil fast unbewaffnet oder armsta- chelig, zum Theil mit zahlreichen, sehr scharfen Stacheln be- wehrt. Stacheln sehr kurz (2—4 mm), sehr steif, spitz, schwärzlich und schwarz, später schwarzgrau. Randstacheln 10—13. Mittelstacheln meistens 4, seltener mehr, etwas kürzer; sie entwickeln sich zuerst und erst nach und nach treten die Randstacheln auf. Diese Pflanze steht der Echinopsis Eyriesii sehr nahe und dürfte vielleicht nur eine Abart derselben sein, welche sich aber . von ihr auf den ersten Blick durch schárfere Rippen. und in ..der Jugend gelbbraunfilzige Stachelpolster unterscheidet, noch . mehr aber durch die Blüthe, Die von uns beobachteten Pflanzen . hatten eine Höhe von 30 cm bei einem Durchmesser von 20 = bis 25 cm und waren reichlich mit Sprossen besetzt. : Blüthen in den Sommermonaten, ähnlich denen der E. ; Eyriesii, aber noch schöner, etwas kürzer und vollkommen er- blüht von 8—11—12 cm Durchmesser, der Fruchtknoten stärker behaart, die Röhre dicker, die Sepalen dunkler, die Petalen breiter und länger zugespitzt, der Griffel länger, bis zum Saume hinaufreichend, aber doch kürzer als die längsten Staubgefisse, die Narbe gelbgrünlich, stets zwölftheilig, die Beeren vollkommen kugelrund, dunkler und etwas grösser. | Wie E. Eyriesi, so blüht auch diese Art schon in der . Jugend und sehr dankbar. Junge Individuen sind von denen = der genannten Art und der E. turbinata kaum zu unterscheiden. E Varietät. Echinopsis Schelhasei var. rosea Hort. mit - schönen rosenrothen Blüthen, sonst von der Stammform in nichts unterschieden. 13. Echinopsis turbinata Zuee., Kreisel-Seeigelcactus. Synonyme. Cereus turbinatus Pfr., C. gemmatus Hort. berol., C. jasmineus Hort. darmst., Echinocactus turbinatus Hort., E. gemmatus O., Echinonyctanthus turbinatus Lem. 624 Cereastreae. Diese Art ist schon länger bekannt, als Echinopsis Eyriésii, und überhaupt eine der frühesten Einführungen. Körper länglich, ei- oder keulenförmig, dunkelgrün, der Scheitel ziemlich flach oder etwas gewölbt. Rippen 15—20, meistens unregelmässig- kreiselig gedreht, seltener senkreckt, zusammengedrückt, wellig- gekerbt, wenn auch weniger deutlich, als bei E. Eyriesii. F urchen scharf. Stachelpolster sehr dicht gestellt (5—6 mm), in der Jugend mit grauweisser Wolle, später mit bräunlichem Filze besetzt. Randstacheln 10— 15, borstenartig, weiss, unten und oben bräunlich, 5—10 mm lang. Mittelstacheln 6, sehr kurz (3—4 mm), schwarzbraun oder schwarz. E. turbinata wird 30 cm hoch und darüber, bei 15 bis 20 cm Durchmesser, und treibt allenthalben Sprossen in Menge. Die Randstacheln erscheinen zum Theil erst später. Zeit und Dauer desFlors wie bei E. Eyriesii und Schelhasei- Blüthen denen dieser Arten ähnlich, bei vollkommene Ausbreitung von einem Durchmesser von 8—10 cm, angenehm nach Jasmin duftend. Perigonröhre ı5 cm lang, grün, spärlich mit Schuppen und Haaren besetzt, von der Mitte an trichter- fórmig erweitert, unter dem Saume 5 cm im Durchmesser. 5€ palen schmal-linienfórmig, dunkelgrün. Petalen zweireihig, breit, haarspitzig, weiss, aussen grünlich. Staubgefässe wie bei E. Eyriesii. Griffel von derselben Länge, mit vieltheiliger Narbe. ; Junge Pflanzen sind von gleichalterigen der E. Eyriesii" und Schelhasei kaum zu unterscheiden, blühen jedoch selten $° frühzeitig, auch vollerwachsen kaum so dankbar, wie diese. Varietät. Echinopsis turbinata var. picta, in der Regel gelb panachirt, oft aber auf einer Seite ganz gelb. 14. Echinopsis Eyriesii Zucc., Eyries’ Seeigelcactu* Nomenclatur. Benannt nach dem Cacteensammler A. Eyries in Havre, von welchem der Gartendirector Ott? — in Berlin bei seiner Anwesenheit in Havre 1830 die erste? Originalpflanzen dieser Species erhielt, Echinopsis. 625 Synonyme. Cereus Eyriesii Hort. berol., Echinocactus Eyriesii Turp. ; EET AI Mi ail Fe d Fig. 82. Echinopsis Eyriesii. Vaterland Laplata-Staaten, Buenos Ayres. Kórper an- ags plattkugelig, dann kugelrund, endlich länglich, AE OOR Förster- Rümpler, Cacteenkunde. 4o 626 Cereastreae. grün, auf dem Scheitel eingedrückt. Rippen 12—18, stark, ziemlich stark zugeschärft, wellig, senkrecht. Furchen breit Stachelpolster etwas weitláufig gestellt (15—20 mm), in der Jugend mit gelblichem oder bráunlichem oder grauem Filze be- kleidet. Stach eln sehr kurz, steif, stechend, gerade, braun, heller oder dunkler, spáter schwarzgrau oder schwarz. Randstacheln. 8 bis 12, selten mehr. Mittelstacheln 3+5; etwas stärker, kürzer, dunkler, fast schwarz. Körper 30 cm hoch und höher bei 20—30 cm Durch- messer, nur an der unteren Hälfte hier und da sprossend. Jüngere Pflanzen sind den älteren ganz unähnlich, indem die Stachelbündel sehr gedrängt stehen und eine weit gróssere Anzahl längerer (7—13 mm) weisslicher und gelblicher borsten- förmiger Randstacheln haben. Kräftige Sprossen wachsen sehr rasch, oft schon im 2. oder 3. Jahre. Blüthen von Mai bis Juli, aber auch schon früher oder — später, 22—25 cm lang, ausgebreitet 7—8 cm im Durchmesser — bis 60 Stunden lang geöffnet, Abends bis zur Morgenfrühe einen starken Jasminduft aushauchend. Fruchtknoten grün, dicht- schuppig und behaart. Röhre bis 24 cm lang, von der Mitte an sich erweiternd, unterhalb des Saumes 4 cm dick, grün, mi: wenigen Schuppen und Haaren besetzt. Sepalen schmal-lineal, bráunlich-grün, zurückgebogen. Petalen zweireihig, 4 cm lang 22 mm breit, lang- zugespitzt, schneeweiss, die äusseren mit grüner Spitze. Staubgefässe mit weissen Fäden und gelb lichen Antheren. Griffel kürzer. Narbe mit 8—14 Lappe” gelblich-weiss. Beeren eifórmig, gelbgrün. Varietäten, I. Echinopsis Eyriesii $ glaucescens Hort. berol. (Syn. E. Eyriesii 2 glauca Hort), von der Normalforn nur durch unregelmässigeren, verlängerten Wuchs, matt- gra": grünliche Färbung und eine viel grössere Neigung zum Sprosse" unterschieden. B 2. E. Eyriesii hyb. Tettavii, vom Lehrer Kratzin Hochhem bei Erfurt aus E. Eyriesii, befruchtet durch E, Zuccarinian 3 erzogen und dem um die Pflege gemeinnütziger Institutione? Echinopsis. 627^ verdienten Kóniglichen Geheimen und Oberregierungsrathe von Tettau Dr., zeitigen Präsidenten des Gartenbauvereins in Er- furt, zu Ehren benannt. Zum ersten Male in Blüthe im: August " I | seine Färbung, welche in Betreff des Tones die Mitte hält zwischen 628- Cereastreae, ` der der Vater- und’ der der Mutterpflanze, sowie durch eine gé ringere Zahl von. Stachelpolstern, bloss 1 2 Rippen,durch die Grösse der Blumen, welche noch einmal so’ gross sind, als die der E. Eyriesii und selbst grósser, als die der E. Zuccariniana. .— Sepalen 24, grünlich angelaufen. Petalen 48, reinweiss. Griffel etwas lünger als die Staubgefässe. Ausserdem zeichnet sich dieser Blendling durch eine noch grössere Blühwilligkeit und einen milderen Duft aus, während dieser bei der Mutter- pflanze oft geradezu betäubend ist. . 3. E. Eyriesii hyb. Wilkensis Lk, (Syn. Echinopsis Wilkensii Hort), von August Linke in Berlin aus Samen erzogen und hervorgegangen aus: der Stammform, befruchtet durch E. oxygona Zucc. Dieser schöne Blendling scheint etwas selten geworden. zu sein, In ihm erscheinen in Betreff des Körpers die Eigenschaften beider Stammformen vermischt, aber die Blüthen sind etwas kleiner. Fruchtknoten kugelig-eirund, grün, dicht mit kleinen bräunlichen, pfriemen- förmigen Schuppen besetzt, aus deren Achseln graue, spinnen- webartige Haare entspringen. Perigonröhre dickfleischig, aussen röthlich-grün; die unteren Sepalen dicht stehend, schuppig, die oberen länger, die obersten blumenblattartig, lang zugespitzt, in den Achseln mit grauen und schwarzen Haaren dunkel-braunroth. Petalen mehrreihig, die äusseren schön rosen- roth, die inneren röthlich-weiss, kaum länger als die innersten Sepalen. ‘Von den Staubgefässen ist der äussere Kreis mona- delphisch verwachsen, während die, übrigen der unteren Hälfte der Röhre angeheftet sind und nur bis dahin rechen, wo diei Verwachsung der äusseren beginnt. Staubfäden grünlich-weiss. Antheren weiss, Griffel etwas kürzer, als das Perigon, VOR der Länge des äussereren Staubfadenkreises. Narbe mit 15 gelblich-weissen, gewarzten Strahlen, Im Juni dieses Jahres beobachtete ich in der schönen - Sammlung des Handelsgärtners Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt diesen Blendling in Blüthe. 4. E. Eyriesii hyb. Lagemanni Dietr., durch Befruchtung — CINCTUS PAE NENE " REA egg AL CHE M. e We E E 5 = Echinopsis. (6 30 Cereastreae, mit dem Pollen von E. oxygona erzogen und von Albert Dietrich in der Allgemeinen Gartenzeitung 1846 beschrieben, unterscheidet sich von der Stammform durch ein helleres, leb- haft grünes Colorit und durch die rosenrothe Färbung der Blüthen, in welcher sie mit der Pollenpflanze übereinstimmt. Die Blumen haben eine Länge von reichlich 30-cm und sind unter dem Saume fast 12 cm breit. 5. E. Eyriesii hyb. triumphans (flore pleno) Jacobi, ver- muthlich desselben Ursprungs, wie der vorige Blendling. Körper oval. Rippen rs, scharf. Stachelpolster wollig, einander ziemlich genähert. Randstacheln r0— 12, kurz, fein, weiss- lich. Mittelstacheln 4, etwas länger und stärker, der obere fast schwarz. Blüthen gross, pipe da mit 7 Reihen von Perigonblättern, schön rosenroth. Eine reich und dankbarblühende Form, deren Kultur nicht warm genug empfohlen werden kann. In den Sammlungen befindet sich ausserdem noch eine E. Eriesii hybrida flore pleno, welche nur einige wenige Blumen- blätter mehr besitzt, als die Stammpflanze. Blüthen rosa. 15. Echinopsis oxygona Zucc., Scharfkanten-Seeigel- cactus. Synonyme. Cereus oxygonus Lk. et O., Echinocactus | oxygonus Lk., E. sulcatus Hort., Echinonyctanthus oxygoDus 7 Lem. Vaterland Südbrasilien, von wo diese Art schon 1877 oder 28 durch Sellow an den botanischen Garten in Berlin eingesandt wurde. Körper fast kugelig oder keulenförmig, 2 der Basis fast zu einem Stiele verschmälert und verholzt, ?? der Jugend -grün (unter Glas sogar lebhaft hellgrün), später 1 graugrün, auf dem Scheitel etwas eingedrückt. Rippen 13-15 vollkommen senkrecht, zusammengedrückt, scharf, um die Se g chelpolster herum verdickt. Furchen oben scharf, unten n flach [ und ausgerundet. Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt P (22—26 mm), rund, in der Jugend mit gelblichem, später grav 13 Echinopsis. 631 lichem Filze bekleidet. Stacheln pfriemlich, ungleich, ab- stehend und ausgebreitet, in der Jugend meistens weisslich, an der Spitze braun, dann ganz hellbraun, schliesslich dunkel, I5—20 mm lang. Randstacheln in der Jugend 12—16, später bloss halb soviel. Mittelstacheln anfangs 5—7, im Alter nur 1-3. Eine der beliebtesten Arten, welche 25— 30 cm hoch wird bei einem Durchmesser von 20—25 cm und erst im Alter an der unteren Körperhälfte sprosst. Blüthen von Mai bis August und September, prächtig einzeln oder in grösserer Zahl, bis 25 cm lang und ro bis 12 cm im Durchmesser, 36—48 Stunden geóffnet bleibend fast geruchlos. Fruchtknoten kugelig, grün, mit sehr kleinen braungelben Schuppen und weissen Haaren besetzt Róhre 20— 21 cm lang, glänzend grün, mit spärlichen Schuppen und Haaren. Sepalen bräunlich-roth, schmal, zugespitzt. Petalen dreireihig, breit-lanzettfórmig, aussen dunkelrosenroth, innen röthlich-weiss. Staubgefässe mit weissen Fäden und Antheren, = Griffel ebenso lang, wie diese, mit vieltheiliger Narbe. Auch hier, wie bei allen Seeigelcacten sind die Jungen den Alten ganz und gar unähnlich. Oft erscheint bei jugend- lichen Individuen der Scheitel durch eine Querfurche etwas herzförmig, was sich später verliert. Im Freien verlangt diese Art Schutz gegen kalte Witterung und anhaltenden Regen, wenn sie nicht wurzelfaul werden soll. Auch im Winter erfordert sie grössere Vorsicht beim Begiessen, als andere Echinopsen. Varietät. Echinopsis oxygona var. inermis Jac., unter- Scheidet sich von der Normalform kaum durch etwas anderes, als durch die kurzen, kaum über den Filz des Stachelpolsters hinausgehenden schwarzen Stacheln. 16. Echinopsis Bridgesii S, Bridges’ Seeigelcactus. Nomenclatur. Nach Dr. Thomas Bridges, englischem Botaniker, Ornithologen und Reisenden in Californien und Chile. t 1865. 632 Cereastreae. Vaterland Bolivien. Kórper fast ellipsoidisch, am unteren Theile sprossend, glänzend grün. Rippen 12—14, abgerundet, zwischen den Stachelpolstern convex. Furchen breit. Stachel- polster eingesenkt, dicht gestellt, mit spärlichem grauen Filz überkleidet. Stacheln ungleich, 12—13 mm lang, sehr steif. Randstacheln 9—ı1; Mittelstacheln 4, bisweilen bloss 2—3, alle anfangs braun, später aschgrau. Ueber die Blüthen ist mir nichts bekannt geworden. 17. Echinopsis multiplex Zucc., S prossen-Seeigel- cactus. i Synonyme. Cereus multiplex Pfr., Echinocactus multi- plex Hort. berol. Vaterland Südbrasilien. Stamm etwas keulenförmig, hell- e grün, an der verschmälerten Basis verholzt, auf dem Scheitel ge- drückt, genabelt. Rippen 13—13, senkrecht, scharf. Furchen breit. Stachelpolster ziemlich weitläufig (28—33 mm), oval, dicht mit gelblich-weissem Filze besetzt. Stacheln gerade, steif, fein, nadelförmig, je nach der Art der Kultur in Zahl, Färbung und Beschaffenheit verschieden. Randstacheln 9— 10, gelb- lich, unten und oben braun, unregelmässig strahlig, 13—22 m lang, der oberste oft fehlende und der unterste sehr kurt. .Mittelstacheln 4, stärker und länger (2!/,—3 mm), dunkler, an der Basis und an der Spitze schwärzlich, der unterste sehr lang. Diese schöne Art ist, da sie sich mit zahlreichen Sprossen zu bedecken pflegt, allgemein verbreitet und, da sie bei sorgsamer Pflege leicht und reichlich blüht, sehr beliebt. De Körper wird 30 cm hoch und darüber bei 20—23 cm Durch- messer. . | Blüthen vom Juni bis August, denen der Echinops® oxygona ähnlich, 20—25 cm lang und darüber, ausgebreitet 10—12 cm im Durchmesser, 2 Tage und länger geöffnet, starken Jasminduft aushauchend. Fruchtknoten länglich , Echinopsis. 633 grün, weiss behaart. Perigonröhre 20—22 cm lang, schmutzig-röthlich, mit wenigen weissen Schuppen und weissen Haaren, trichterförmig, nach oben sich allmälig erweiternd, am Grunde ı3 mm, unter dem Saume über 6 cm im Durchmesser. Sepalen lanzettfórmig, hrüunlich. Petalen zugespitzt, über 6 cm lang und 2!/, cm breit, schön rosenroth. Staubge- fässe mit weisslichen Fäden und Antheren. Griffel die Staubgefässe nicht überragend. Narbenstrahlen 11—12, grünlich-weiss, Beeren länglich-rund, von der Grösse einer Walnuss, grün, mit kurzen wolligen- Schuppen. Junge Individuen sind erwachsenen noch weit weniger ; ‚ähnlich, als bei jeder anderen Art; sie sind anfangs dünn Cylindrisch und cereenähnlich, bis sie sich endlich oben kopf- . fórmig verdicken und Keulengestalt annehmen. Nur aus ab- = geschnittenen Köpfen erhält man Pflanzen von schöner Kugel- T form. D ` Wenngleich diese Art aus dem südlichen Biasilien stammt, = SO ist sie doch ziemlich hart und lässt sich bei + PRA R. _ überwintern, 3 Varietäten. r. Echinopsis ke f cristata Hort. T (Syn E. multiplex y monstruosa S). Diese monströse Form . bat mit der Grundform nicht die geringste Aehnlichkeit mehr; sie . bildet flache, mehr oder weniger gedrehte, fein, flach und E unregelmässig gefurchte Aeste, an welchen die Stacheln zum Theil durch steife, borstenfórmige, fast wollige Haare ersetzt Sind. Diese Monstrosität hat, wie natürlich, noch niemals ge- blüht. : | Var. cossa der belgischen Gärten ist von dieser Form Wahrscheinlich nur wenig verschieden. Uebrigens unterscheidet man in den Gárten zwischen var. cristata major, mit lebhaft grünem Körper und stärkeren grauen tacheln, und var. cristata minor, mit sehr feinen Stacheln, elche den Kórper ganz bedecken, so dass er ein weisslich- aues Ansehen erhält. 634 Cereastreae. 2. E. multiplex var. picta, in derselben Weise gelblich- weiss gefleckt, wie die bunte E. Zuccariniana. Echinopsis multiplex sowie var. cristata finden sich auf Seite 139 abgebildet. 18. Echinopsis Zuccariniana Pfr., Zuccarini's See- igelcactus, Nomenclatur. Siehe unter Mamillaria Zuccarinii. Synonyme. Echinopsis tubiflora Zuec., Cactus tubiflorus Pfr., Echinocactus tubiflorus Hort. angl., Echinonyctanthus tu- biflorus Lem. Vaterland unbekannt. Körper vollkommen kugelig, sehr selten an der Basis etwas verschmälert, glänzend dunkelgrün, auf dem Scheitel eingedrückt. Rippen 10—14, vollkommen senkrecht, zusammengedrückt, zugeschärf. Furchen oben j scharf, unten seicht, fast verwischt. Stachelpolster ziemlich — weitläufig gestellt (20—25 mm), gewólbt, mit sammetartigem, an- i fangs weissem, später bräunlichem Filz bekleidet, Stacheln an der Basis verdickt, gerade, fein, nadelförmig, steif, gelblich, an der Basis und an der Spitze schwarz oder schwarzbraun. Rand- stacheln 7—12, strahlig, sehr abstehend-ausgebreitet. Mit- telstacheln 1 — 5, abstehend, länger und stärker, der unterste der längste (2'/, cm und darüber) und stärkste. Eine der schönsten Arten, in der Färbung des Körpers und der Stacheln dem Melocactus Zuccarinii sehr ähnlich. Der Körper wird 20—30 cm hoch und ebenso stark und treibt nur hier und da an der unteren Hälfte Sprossen. Blüthen von Juni bis September, gross und schön, 24 bis 26 cm lang und voll erblüht 9—ı0 cm im Durchmesse^ 1—2 Tage lang geöffnet, einen schwachen Jasminduft aus‘ hauchend. Fruchtknoten länglich, blassgrün, sehr zottenhaarig- Perigonróhra 20 cm lang, dünn, grün, mit haarigen, an det Basis Spitze purpurröthlichen Schuppen besetzt, an der 9—ıı mm, unter dem Saume 4 cm stark. Sepalen schmal- linienförmig, zurückgebogen, blassgrün. Petalen zweireihig, MEC 2 1 Echinopsis. 1 ‚chinopsis 635 $'cm lang, schneeweiss, die äusseren grün angehaucht, haar- spitzig. Staubgefässe zahlreich, mit weissen Fäden und schwefelgelben Antheren. Griffel etwas länger, als jene. Narbe zehn- bis zwölftheilig. Beeren länglich-rund, grün. Diese Art empfiehlt sich nicht nur durch ihr hübsches allgemeines Ansehen, sondern auch durch ihre grosse Blüh- willigkeit schon bei zwei- bis dreijährigen Individuen von 5 bis 6 cm ‚Höhe. Erwachsene Pflanzen bringen bei rationeller Pflege oft 20—30 Blumen. Varietäten. ı. Echinopsis Zuccariniana f nigrispina Lem. (Syn. E. melanacantha Dietr.) unterscheidet sich von der Normalform durch die in ihrer ganzen Länge schwärzlichen Rand- und die ganz schwarzen Mittelstacheln. 2. E. Zuccariniana y Rohlandii Frst. (Syn. E. Zuccariniana . Tosea Mitl), eine Blendlingsform, hervorgegangen aus einer 1 Kreuzung unserer Art mit E. oxygona Zucc. Sie blüht noch frühzeitiger und hat ganz das Ansehen und die Gestalt der ersteren und die schönen rosenrothen Blumen der zweiten. Die von Fórster und Anderen beschriebenen Pflanzen hatten eine Hóhe von 7 cm und einen ebenso grossen Durchmesser, waren weniger dunkel, als die Stammform, und besassen ıı bis 12 Rippen. Stachelpolster 13 mm von einander entfernt. . Randstacheln 8—15. Mittelstacheln 1—4, der längste . bis 18 mm lang, die übrigen den Randstacheln gleich. 3. E. Zuccariniana d picta S., der Körper ist pue . Weiss a . E. Zuccariniana E monstruosa (Syn. var. ' ristat), der L Körper in ähnlicher Weise verbildet, wie bei Echinopsis mul- - tiplex var. cristata. Die Stacheln sind auch hier viel kürzer, | als die der Normalform. 19. Echinopsis Huotti Labour, Huott's Seeigelcactus, Synonym. Echinocactus Huotti Cels. Vaterland Chile. Körper etwas cylindrisch, am Grunde - Sprossend, zart-grün. Rippen 9— 10, senkrecht, um die Sta- L] 636 Cereastreae. chelpolster herum verdickt. Furchen breit und tief.. Stachel- polster gross, hervortretend, breiter, als lang, anfangs lang-, später kurz-graufilzig. Stacheln 14,, anfangs fleischfarbig, dann aschgrau. Randstacheln 10, regelmässig strahlig, - gespreizt, ungleich, dünn, die oberen kürzer. Mittelstacheln 4, kreuz stindig, die 3 unteren pfriemlich, fast gleich, einer doppelt so lang, als die übrigen, alle mit schwarzer Spitze. Ueber die Blüthen habe ich keine Nachricht erlangen kónnen. 2. Sippe. Stamm einfach. Stacheln lang. : Stacheln gerade. 25-7? . 20. Echinopsis valida Monv., Riesen-Seeigelcactus, Synomym. Echinopsis Forbesi Hort, angl. Vaterland unbekannt. Kórper fast ellipsoidisch, mit breiten Furchen, hellgrün. Rippen 10, kräftig entwickelt, etwas gedrängt, etwas stumpf. Stachelpolster weitläufig gestellt (27 mm), gross, rund, spärlich mit grauem Filz besetzt. Sta- cheln gerade, lang, sehr steif, blassröthlich mit brauner Spitze, Randstacheln 7, strahlig abstehend, am Grunde knotig, die die unteren die längsten (15—18 mm) Mittelstachel I sehr stark, pfriemlich, lang (4 cm). Labouret beschreibt eine Pflanze dieser Art in der Col- lection des Cacteensammlers James. Odier in Bellevue bei Paris, welche sich durch ihre enormen Dimensionen auszeich- nete; sie war von säulenförmiger Gestalt, hatte eine Höhe VOP 70 cm und an der Basis einen Durchmesser von 27 cm, 2? der Spitze aber von 35 cm und blühte alle zwei Jabre auf das reichlichste. ^ x. be . Blüthe nach Regel in der Gartenflora 1852 schön ziegelroth, róhrig-trichterfórmig, mit abgerundeten Perigon- blättern, während diese bei den übrigen Echinopsen spitz sind Fig. 85. Echinopsis, Echinopsis valida densa. 637 638 Cereastreae. Varietàát, Echinopsis . valida var..densa Rgl., die Stachel- polster dichter stehend (ewa 13 mm), als bei der Normal- form. Abbildung nach dem oben genannten: Gartenbau-Journale. 2t. Echinopsis salpigophora Lem., Trompeten-See- igelcactus. Noniin Der Trivialname bezieht sich auf die in den Furchen in einem; spitzen: Winkel zusammentreffenden dunkleren Linien. Synonym. Echinocactus salpigophorus Pfr. Vaterland unbekannt. Kórper ellipsoidisch, dunkel- graugrün, mit punktirten dunkleren Linien, welche seitlich von den Stachelpolstern ausgehen, schrüg nach unten laufen und im Grunde der Furche in einem spitzen Winkel mit den Streifen der anderen Seite zusammentreffen. Rippen. 16, stumpf, um die Stachelpolster herum leicht verdickt. Furchen schaf — und tief eingeschnitten, an der Basis sich verbreiternd. Sta- chelpolster sehr dicht gestellt (kaum ı cm), etwas oval, mit sehr kurzem weissen Filz, bald vollkommmen nackt. Rand- stacheln 8—10, ziemlich unregelmässig gestellt, die unteren rosa-grau, die 3 oberen braun, alle rund, ee gerade steif. Mittelstachel r, viel stärker, länger (4 cm), an der Basis braun, an der Spitze rothgelb, später ganz grau, nach der Mitte zurückgebogen, sehr spitz, sehr steif. ‚Eine wie es scheint sehr seltene und dabei ziemlich. ap kryphische Art, die Cels als der Echinopsis campylacantha identisch nimmt. Ueber die Blüthen ist mir weiter nichts bekannt gewor den, als dass sie weiss sind. 22. Echinopsis formosa Jae, Schöner Seeigelcactu* Synonym. Echinocactus formosus Pfr Vaterland Chile, Mendoza. Körper fast kugelig oder länglich, blassgrün. Rippen 16, senkrecht, stumpf, abgerundet. Echinopsis. ; 639 Stachelpolster etwas weitläufig gestellt, oval, mit etwas grauer Wolle besetzt. Stacheln nadelartig, steif. Randstacheln 8—16, die oberen róthlich-gelb, die unteren weiss, Mittel- stacheln 2—4, lang, braun. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. Von dieser Art hat man Pflanzen von 40 cm Höhe und darüber, die noch nicht geblüht haben. Die Varietät spinosior S. (Syn. Melocactus Gilliesii Hort.) hat dickere und steifere, eine andere (var, y rubrispina Monv.) blutrothe Stacheln, und eine dritte deren eine geringere Zahl. (var. d laevior Monv.. Es ist sehr fraglich, ob sich diese Varietäten in den Sammlungen noch vorfinden. 23. Echinopsis apiculata Lke, Spitzen-Seeigelactus. Vaterland Bolivien. Kórper ro cm hoch, 8 cm im | Durchmesser, hellgrün. Rippen ro— rr, stark, stumpf, zwi- . schen den Stachelpolstern etwas ausgeschweift, um diese herum . verdickt, Furehen in der Jugend scharf eingeschnitten, an . der Basis der Originalpflanzen fast vollkommen ausgeglichen. . Stachelpolster gross, mit bleibendem grauen Filz bekleidet. . Stacheln gerade, pfriemlich, hornartig, starrend, wie bereift. . Randstacheln 8—11:, davon 3—5 nur 1!/,—2 cm lang, . nach oben gerichtet, 4 längere (bis 31/4 cm) seitwärts stehend, . 3 etwa 2 cm lange nach unten gerichtet. Mittelstacheln P 1—3, selten 4, wenig stürker, 4 cm lang. : 1 Junge Pflanzen haben einige Stacheln mehr und diese . Sind kürzer, etwa 1,3 cm lang. : Ueber die Blüthen findet sich nirgends eine Nachricht. In den mir zugünglichen Collectionen ist diese Art entweder nicht vorhanden oder hat doch noch nicht geblüht. 24. Echinopsis Droegeana Berge Droege's Seeigel- cactus. Nomenclatur. Nach dem Handlungshause Droege & Comp. in Mexiko (Hauptstadt) benannt, welches sich mit dem Export von Cacteen befasst. 640 Cereastreae. Vaterland Mexiko. Körper länglich-rund: Rippen 14, Scharf. Furchen tief. Stachelpolster rund, wollig, ziemlich weitläufig gestellt (2—3 cm). Stacheln in der Jugend schwarzbraun und hell gefleckt, später grau. Rand- stacheln 9, Mittelstachel ı. | Blüthe gross, trichterfórmig, mit sehr breiten Perigon- blättern, zartrosa, innen weiss, 25. Echinopsis aurata S. Goldstachel-Seeigelcactus. ‚Synonyme. Echinocactus auratus Pf., Echinocactus Dumesnilianus Cels. Vaterland Peru, Provinz Arequipa. Körper ge drückt, grün, der ausgehöhlte Scheitel dicht bewaffnet, Rip- pen gegen 28, senkrecht, zusammengedrückt, um die Stachel- polster herum verdickt. Stachelpolster weitläufig gestellt (fast 2!/, cm), länglich, mit dichtem róthlichweissen Filz be- setzt. Stacheln steif, kaum gekrümmt, graulich-gelb. Rand- stacheln 12, etwas zusammengedrückt, Mittelstacheln 1—2, pfriemlich, alle 3 cm lang. Diese Art erreicht einen Durchmesser von 32—40 Cm und eine Höhe von 10—ı2 cm. , Eine etwas apokryphische Art, da sie wahrscheinlich noch nirgends geblüht hat; doch ist in anderer Beziehung ihre Zugehörigkeit zur Gattung Echinopsis indicirt, Stacheln gekrümmt. . 2 6 7 ?1 26. Echinopsis formosissima Labour, Schönster See- igelcactus. Vaterland Mexiko, Chihuahua. Kórper verkehrt-eifórmig, stark, graugrün, 30 cm hoch bei 12— 15 cm Durchmesser. Rippe" 12—13, vertikal stark, stumpf, über den Stachelpolstern aus geschweift. Furchen oben tief, unten sich verflachend. Stachel- polster 1!/,—2!/, cm von einander entfernt, fast kreisrund, bis fast 2 cm gross, weisswollig und filzig, auf den Erhaber- Echinopsis. 641 heiten der Kanten stehend, Stacheln stark, gelblich, horn- artig, an der Basis röthlichbraun, gekrümmt. Randstacheln . 12— 14, nadelförmig, steif, 2—2!/, cm lang, radförmig aus- gebreitet, etwas zurück- oder seitlich gebogen. Mittelstacheln 4, Stark, pfriemlich, 2!/,—5 cm lang, der obere nach oben zurück gebogen, zwei seitwärts gerichtet, der unterste vorge- streckt, etwas nach unten gebogen, der oberste und der um terste die längsten. Das schöne Grün, die starken Formen und die hübschen gelben Stacheln machen diese Art zu einer der schönsten unter den Cacteen. . . Ueber die Blüthe habe ich nichts in Erfahrung bringen können. 27. Echinopsis ducis Pauli Foerst., Herzog Paül's See- à igelcactus. E Nomenclatur. Dem zu früh verstorbenen Herzog Frie- . drich Paul Wilhelm von Würtemberg, einem passionirten und gelehrten Pflanzenfreunde, gewidmet. Vaterland unbekannt. Körper länglich, sich nach oben etwas verjüngend, mit genabeltem Scheitel, matt-dunkelgrün Rippen 18, schwach gehóckert, die eine oder die andere abgebrochen, einzelne auch wohl in einander verlaufend, unten .1!l, cm von einander entfernt, auf dem Scheitel dicht anein- ander rückend. Stachelpolster klein, rund, senkrecht auf dem Rücken der Rippen, eingesenkt. Stacheln in der Jugend _ purpurbraun, etwas durchscheinend, im Alter grau-purpurn. andstacheln 6— 8, strahlig-abstehend, gebogen, gegen 2 cm lang, am oberen Ende des Polsters mehrere ganz kleine Ne- enstacheln. Mittelstachel r, gerade, vorgestreckt, auf iem Scheitel aufrecht, von derselben Länge. Blüthen nicht bekannt. Diese interessante Art ist immer sehr selten gewesen. h beobachtete schöne Pflanzen in der Sammlung der Handels- nerei von Chr. Lorenz in Erfurt. Förster-Rümpler, Cacteenkunde, 41 642 | Cereastreae. 28. Echinopsis rhodacantha S. Rothstachel-Seeigel- cactus. Synonyme. Echinocactus rhodacanthus Pfr., Echino- cactus coccineus Hort. berol. i Vaterland La Plata, Mendoza. Körper kugelig, matt- "grün. Rippen 12—15, senkrecht, höckerig. Stachelpolster weitläufig gestellt (3—4 cm), länglich, in der Jugend etwas weiss- wollig. Stacheln pfriemlich, sehr steif, zurückgekrümmt, schwarz- roth, am Lichte durchscheinend blutroth, später graulich. Rand- stacheln 6—8, strahlig, fast anliegend, 13 mm lang bis zur doppelten Länge, der unterste der kürzeste. Mittelstachel I oder nicht vorhanden. ; Nach Salm, welcher ein vollerwachsenes Individuum von — 15 cm Durchmesser vor sich gehabt, ist die Zahl der Rippen 25, die der Randstacheln 8—ıo (von denen der unterste der längste), 26 —35 mm lang, der bisweilen fehlende Mittel- stachel fast 4 cm lang. ; Die Blüthe habe ich zu beobachten keine Gelegenheit gehabt, auch findet sie sich meines Wissens nirgends be- schrieben, doch laufen die dürftigen Angaben darauf hinaus, dass sie nach ihrer Bildung die Zugehörigkeit dieser Art zuf Gattung Echinopsis bestätigt. 29. Echinopsis campylacantha Pfr., Krummstachel- Seeigelcactus. Synonyme. Echinocactus leucanthus Bot. Reg., Cereus leucanthus Pfr., Cereus incurvispinus Hort. darmst., Echinopsis leucantha Zuce. : Vaterland Chile, Mendoza, von hier durch Gillies 1827 eingeführt, Körper kugelig oder fast kegelförmig, dunkel- grün, der Scheitel fast flach und sehr stachelig. Rippen !? — 14, später 16-—17, senkrecht, zusammengedrückt, scharf, an der Basis des Körpers ziemlich verflacht. Furchen schaft - Stachelpolster etwas dicht gestellt (13—17 mm), länglich, : Echinopsis. 643 in der Jugend mit sehr kurzem schmutzig-weissen Filz besetzt. Stacheln pfriemlich, sehr steif, stark nach dem Scheitel zu gekrümmt, an der Basis braun, in der Mitte gelb, an der Spitze meistens schwarz, später ganz weissgrau oder weisslich. Rand- stacheln 8, strahlig. Mittelstachel 1, stärker und viel länger (211,—4 cm), am meisten gekrümmt. Diese prächtige Art ist gegenwärtig in den Sammlungen häufiger, als seit langen Jahren, vermehrt sich aber leider etwas Schwer, da selbst geschnittene Pflanzen nur geringe Neigung zum Sprossen zeigen; dagegen blüht sie sehr dankbar, schon bei 10 cm Höhe und gleichem Durchmesser. Sie erreicht eine Hóhe von 30 cm bei 1 5—20 cm Durch- messer. Blüthen von Juni bis August, gross und prächtig, 20 —28 cm . . lang, ausgebreitet von einem Durchmesser von 8—10 cm, E 36 Stunden lang offen bleibend, gegen das Ende der Blüthe- = zeit starken Veilchenduft aushauchend. Fruchtknoten läng- lich, braun, dichtschuppig und behaart. Röhre 20—22 cm lang, glänzend braun, nur spärlich mit Schuppen und Haaren besetzt, fast nackt, an der Basis 11—13 mm dick, nach oben Sich allmálig erweiternd bis zu einem Durchmesser von 4 cm. Sepalen schmal, braun-grün, zurückgeschlagen. Petalen zwei- reihig, zugespitzt, 5—6 cm lang und 2!/, cm breit, schneeweiss, an der Spitze rosenroth, die äusseren auf der Rückseite röth- lich schimmernd. Staubgefässe zahlreich, gelb. Griffel grün, 2![, cm lang, kürzer als die Staubfiden. Narbe zwölftheilig. Varietäten. Echinopsis campylacantha A stylodes Monv., Stacheln von doppelter Länge, etwas biegsam und stärker nach oben gekrümmt. Zu E. campylacantha gehört als Form wahrscheinlich auch Echinopsis yacutalana Web, vor nicht langer Zeit aus den . Rio de la Plata-Staaten, Distrikt Catamarca, eingeführt. Eine sehr kleine Pflanze (35 mm hoch und 30 mm im Durchmesser) " dieser F orm, in der reichen Cacteensammlung der Handels- Sártnerei Haage & Schmidt in Erfurt befindlich, liess fol- 41 644 Cereastreae. gende Merkmale erkennen. Körper länglich. Rippen 12 (im Alter wahrscheinlich in grösserer Zahl), gedrängt, stumpf, 6—8 mm vorspringend, hóckerig, gerade in die Höhe laufend, 8— 10 mm von einander entfernt. Stachelpolster kräftig ent- wickelt, rund, gewölbt, in der Jugend auf dem oberen, spáter auf dem unteren Theile der Hócker senkrecht sitzend, grau- filzig, später nackt, 10°—ı8 mm voneinander entfernt. Rand- stacheln 7, zurückgebogen, dem Körper anliegend, 10 bis 18 mm lang, die kürzeren in der Regel oben. Mittelstachel I, meistens nach oben, nur ausnahmweise nach unten gebogen, 20—25 mm lang, alle stark, in der Jugend unten und oben kohlschwarz, in der Mitte bräunlich; später geht die Färbung in ein fahles Graubraun über. Die Blüthen habe ich nicht gesehen; sie sollen gross und weiss sein. XI. Pilocereus Lem, Haar-Kerzencactus. Geschichte. Die Gattung Pilocereus wurde 1838 von Lemaire in Rücksicht auf die von ihm beobachtete eigen- artige Inflorescenz zweier Arten der Gattung Cereus — senilis DC, und C. columna Trajani Karw. (siehe Pilocereus lateribarbatus) — gegründet. Bei diesen entsprangen die Blüthen seitlich am Kopfe mitten aus dem ihn bedeckenden Haarschopfe. Von Blüthen fand er nur vertrocknete Reste und die Früchte waren noch unvollkommen entwickelt. Aber schon in Rücksicht auf den erwühnten Haarschopf wurde die neue Gattung allgemein adoptirt. Haworth, dem die Wissenschaft manche werthvolle Arbeit über Succulenten verdankt, beschrieb die erste jener beiden Cactusarten unter dem Namen Cactus senilis. Der Name senilis, d. i. greis, drückt genau das allgemeine Ansehn eines jungen Individuums dieser Art aus, indem dieses einem mit lange? grauen Haaren bedeckten Greisenhaupte ähnlich ist. Später beschrieb Lehmann, der Haworth's Arbeit nicht gekannt ZU : $ 3 i Pilocereus. 645 haben scheint, diese Art als Cactus bradypus, d. i Faulthier (Bradypus tridactylus), dessen Kopfe jenes eigenthümliche Gebilde gleichfalls verglichen werden kann. De Candolle stellte sie im Prodromus 1828 zur Gattung Cereus. Als der Naturforscher Dr. Wilhelm v. Karwinski von 1827—1832 im Auftrage der russischen Regierung Mexiko bereiste, entdeckte er eine zweite zur neuen Gattung gehórige Art und führte sie als Cereus columna Trajani ein. Dr. Pfeiffer war damals geneigt, sie des Haarschopfes wegen, der jedoch mit dem Schopfe der Melocacten nicht zu verwechseln ist, zu dieser Gattung zu ziehen. Als 1837 und 1838 Deschamps, ein in Mexiko ansässiger Kaufmann, der in Cacteen speculirte, mit einer grossen Menge meistens neuer Cactusarten nach Paris und London kam, . kaufte Monville in Havre, ein enthusiastischer Cacteenlieb- . haber, die schönsten und eigenartigsten dieser Pflanzen an. : Hierdurch erhielt Lemaire Gelegenheit, vertrocknete Blüthen . und Früchte des Pilocereus senilis zu untersuchen, ohne jedoch . &us ihnen Merkmale für die neue Gattung gewinnen zu kónnen. . Fast zu gleicher Zeit bereiste Heinrich Galeotti Mexiko für . Rechnung eines belgischen Hauses. Auch er sandte grosse - Mengen von Cacteen nach Europa, von denen viele wieder . von Monville erworben und von Lemaire beschrieben ‚wurden. . Unter diesen befand sich eine dritte Pilocereus-Art, welche sich . von jenen beiden ersten nicht allein durch eine viel niedrigere - Statur, sondern auch durch die eigenartige Bildung des Haar- - Schopfes unterschied. Sie hatte mehrere Aeste, und jeder der- - Selben, wenn er ausgewachsen war, trug auf dem Scheitel twas, was einer gelbfilzigen Grenadiermütze damaliger Zeit nicht unähnlich war. Cels legte deshalb dieser Art den Namen Pilocereus -militaris bei, welchen Lemaire später durch den Passenderen P. chrysomallus d. i. Goldvliess ersetzte. Auch bei dieser neuen Art wurden im Haarschopf nur unbestimm- bare Reste vertrockneter Blüthen gefunden. So blieb es bis 1847. Das einzige Merkmal der Gattung p Aa ie Ben Bon Dee 646 Cereastreae. bildete die Inflorescenz inmitten eines Haarschopfes, welcher, wie bereits bemerkt, mit dem Cephalium der Melocacten nicht verwechselt werden darf. Hinzufügen will ich noch, dass man schon vor Haworth nicht ohne alle Kenntniss dieser Pflanzen war, nur dass man ihren wahren Charakter nicht erkannte. So beschrieb der Pater Plumier während seines Aufenthaltes auf den Antillen (1690 bis 1693) mehrere Arten und gab von ihnen auch, leider sehr missglückte, Abbildungen. Die Arten gehórten unverkennbar zu Pilocereus. Dieser berühmte Mónch bezeichnete die In- florenscenz seiner Melocacti arborescentes, wie er sie nannte, auf das bestimmteste als eine endständige. Im 5. Bande der Flora fluminensis bildete ferner Pater Vellozo eine Art ab, die er Cactus Melocactus nannte, in dem man aber, da die Blüthen exact dargestellt sind, auf den ersten Blick einen Pilocereus erkennt. Bis zum Jahre 1860 wurden wiederum mehrere neu ein- geführte Cacteen der Gattung Pilocereus einverleibt, P. jubatus Celsianus, polylophus u. a., wenn auch vorläufig nur auf Gru einer gewissen Uebereinstimmung in der äusseren Erscheinung. Bei P. senilis und columna ist der Haarwulst auf der nördlichen Hälfte des Stammscheitels stark entwickelt, wührend die Südseite fast kahl erscheint und keine Blüthen trägt, was übrigens auch bei anderen Arten der Fall ist. Bei P. chry- somallus zieht sich der Haarbesatz rings um den Scheitel und treten die Blüthen auf allen Seiten heraus. Aber wenn der Haarschopf bei diesem eine dichte, zusammenhängende oder doch nur leicht unterbrochene Scheiteldecke bildet, so ist dies bei anderen Arten nicht der Fall. Bei Pilocereus coerulescens zum Beispiel besteht der Haarschopf aus sehr dichten, fas ununterbrochenen, in linealen Reihen ausschliesslich auf der Nordseite des Stammscheitels geordneten Wollflocken, aus dene? die Blüthen heraustreten. Die Blüthen tragenden Organe sind von den unfruchtbaren Stachelpolstern des Stammes ganz vel- schieden. Pilocereus. 647 1850 stellte der Fürst Salm-Dyck in seinem Buche „Cacteae in horto Dyckensi cultae“ den Cereus Curtisi zur Gattung Pilocereus blos deshalb, weil die Blüthen aus Woll- flocken zu Tage treten. Obwohl Lemaire mit dieser Art zu sehen sich nicht einverstanden erklärte, einmal, weil dann alle Cereen, bei denen die Blüthen aus der Scheitelwolle hervor- kommen, wie Cereus eriophorus, undatus u, a. zu den Pilo- cereen gerechnet werden müssten, und dann wegen der zer- "streueten, nicht endständigen Inflorescenz dieser Art, so hat er doch später diesem ausgezeichneten Cacteenkenner Recht geben müssen. Salm-Dyck hatte nur unterlassen, auf den Unterschied in der Form der Blüthe der alten und der neuen Gattung hinzuweisen, auf den schon Pfeiffer aufmerksam ge- macht hatte. Auf Grund dieser abweichenden Form reihete Förster (1860?) Cereus virens und sublanatus (beide zur Cereus-Gruppe der Lanuginosi gehörig) und Console auch C. Haworthii und pentaédrophorus (polyedrophorus) ein. In neuerer Zeit ist man noch weiter gegangen, in dem man auf Grund der Analogie auch die meisten übrigen Lanu- 1 - ginosi den Pilocereen einverleibt hat, doch nicht mit Ausschluss . allen Zweifels an der Berechtigung zu solchem Vorgehen. © Setzt doch Lemaire selbst, der Begründer der Gattung, in seiner Zusammenstellung von Pilocereus-Arten (Revue hort. 1862) vor nicht wenige derselben ein Fragezeichen. E Gattungsmerkmale. Perigonróhre über den Frucht- E knoten hinaus verlängert, breit. Sepalen wenig zahlreich, stumpf, - in den Achseln fast ganz kahl. Petalen zwei- bis dreireihig, kurz, 3 mehr oder weniger abstehend, eine fast glocken- oder auch | keulenfórmige Corolle darstellend. Staubgefässe zahlreich, 3 fadenfórmig, der Róhre stufenweise angewachsen, nicht bis zum - Saume reichend. Griffel kräftig, hervorstehend. Narbe 6 bis - 12 theilig mit linienfórmigen Strahlen, Beere etwas schuppig, E in den Achseln der Schuppen nackt oder mit spärlicher Wolle = besetzt. Keimblätter dick, kugelig. Aufrechter, bisweilen sehr hoher, vielrippiger Cereenstamm. 648 Cereastreae. Rippen mit sehr gedrängt stehenden, Stacheln oder Haare tragenden Polstern. Blüthenpolster ausserdem mit dichter Wolle besetzt, aus der die Blüthen hervortreten. Blüthen mássig gross, seitlich, zerstreut oder gürtelfórmig oder im oberen Theile des Stammes dicht gestellt und dann gleichsam im dichtwolligen oder borstigen Schopfe stehend, meistens einen unangenehmen, betäubenden Geruch aushauchend. Kultur. Die Pilocereen erfordern, wie man schon aus den heimathlichen Standortsverhältnissen schliessen kann, im Allgemeinen etwas mehr Wärme, als die übrigen Cacteen, die Melocacten ausgenommen. Man sollte ihnen deshalb im Sommer in einem temperirten Hause bei gehobenen Fenstern, solange die Sonne am Himmel steht, den vollen Genuss der Sonnen- wärme zu theil werden lassen, dabei aber durch einen Kreide- anstrich des Glases in Zickzackstreifen Verbrennung verhüten. Während der grössten Wärme spritzt und giesst man reichlich. Im Winter hält man auf eine Temperatur von + 8—12? R. bei Tage und auf eine solche von + 6—8? R. bei Nacht. Bei einigem Sonnenschein giebt man etwas Luft. Aber vor Allem im Frühjahr, von März bis Ende April, ist es von Wichtigkeit, die Temperatur des Gewächshauses ZU erhöhen, um die Pflanzen zu neuem Wachsthum anzuregen; in jener Zeit muss die Wärme entweder durch die Einwirkung der Sonne oder durch Heizung von 12 auf 20? R. gesteigert werden. Man hält die Pilocereen in etwas kleinen Töpfen mit gutem Abzuge und erneuert das Erdreich in jedem Jahre vo dem Wiedereintritte der Vegetation, also im Februar oder in den ersten Tagen des März. Die Erde besteht am besten aus Gartenerde, fast zur Hälfte mit Heideerde und etwas klarem Gipsschutt gemischt. Die Pilocereen werden durch Aussaat vermehrt, wenn Samen aus dem Heimathlande derselben zu haben sind, oder auch durch Stecklinge, die man erhält, wenn man den Schopf des Stammes -abschneidet. Pilocereus. 6 49 Bemerkung. Da die von Lemaire zur Gattung gerech- = neten? und die nochmals nach der Analogie zu denselben : gezogenen Arten in Hinsicht auf ihr engeres Verwandtschafts- = verhültniss noch nicht ausreichend genug beobachtet sind, so ziehe ich die alphabetische Reihenfolge der auf einem unsicheren [ Eintheilungsgrunde basirten Gruppirung vor. 1. Pilocereus albispinus S, Weissstachel-Haar-Kerzen : cactus. Synonym. Cereus octogonus Hort., C. decagonus Hort. ‚Vaterland Südamerika. Stamm einfach, selten an der Basis ästig, graugrün. Rippen 8—-10, selten bis 12, stumpf. Furchen flach, bald ausgeglichen. Stachelpolster sehr ge- drängt (4—6 mm), graufilzig, mit reichlicher, weisser, ziemlich langer (13—27 mm) Wolle. Stacheln gerade, steif, fein, weiss, an der Spitze schwarz. Randstacheln r0—ı3. Mittelsta- | cheln 2—4, länger (22—26 mm). 3 Die Originalpflanzen der Salm'schen Sammlung (1837) hatten nach Pfeiffer's Berichte eine Höhe von 1'/,—ı'/, m . bei fast 8 cm Durchmesser. Man hat aber schon Individuen . von mehr als 2 m Höhe gehabt. Jüngere Pflanzen, wie man Sie in den Sammlungen häufig findet, haben eine Höhe von 1 15—30 cm und eine Stärke von 2!/,—4 cm. Aeltere Pflanzen . Sind nur auf dem Kopfe, jüngere aber durchweg wollig. Varietät. Pilocereus albispinus var. crenatus Hort. Fär- senkt, in der Jugend filzig, später nackt, mit herabhängender lauernder Wolle. Stacheln grauweiss, in der Jugend mit ichwarzer Spitze. Randstacheln 6—8, gerade, strahlig, bis I cm lang. Mittelstacheln 3—4, nach allen Seiten hin aus- *) Siehe Revue horticole 1862, Seite 427. 6 50 Cereastreae. gebreitet, der mittelste gerade vorgestreckt, bis 3 cm lang, im Alter die 2—3 oberen in der Regel dem Stamme angedrückt Die Behaarung findet sich nur auf den jungen Trieben und ist von der Färbung der Stacheln; sie verliert sich schon nach einigen Monaten. Bei den aus ihrem Vaterlande eingeführten Pflanzen ver- halten sich die Stacheln im Alter ebenso wie in der Jugend. Die hier beschriebene, in der Collection von Haage & Schmidt in Erfurt beobachtete Pflanze ist 20 cm hoch bei 8 cm Durchmesser. Sollte sich nicht unter dieser Form trotz einiger Abweichungen Salm's Pilocereus crenulatus verbergen? 2. Pilocereus auratus Labour., Goldstachel-Haar- Kerzencactus. Vaterland Peru, von dort eingeführt durch Martin Stamm gnari ig: fusteldtaugeto. Rippin 5 klein, abgerundet, schwach. buchtig: Stachelpolster Bersoritehead, mit "i rother Wolle und zahlreichen, in mehreren concentrischen Kreisen stehenden Stacheln. Die äusserste Reihe derselben wird von ungefihr 30 langen, weissen, gekräuselten Borsten, die zweite von aufgerichteten stärkeren und kürzeren, die dritte von 8—9 noch steiferen Stacheln gebildet; später entstehen aus der oberen Reihe derselben noch 4—5 Stacheln. Alle sind anfangs grün- lich-gelb, spáter dunkelgoldgelb. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 3. Pilocereus barbatus (Aut?), Bart-Haar-Kerzencactus | Vaterland nicht bekannt. Das handelsgärtnerische Etab- lissement Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt erhielt ihn von Rebut ın Chazay, Frankreich, Departement der Rhone, zugleich mit Picea niger, Stamm säulenförmig, dünn, sehr dunkelgrün. Rippen 7, in derselben Weise gebildet, wie bei P. Digg Stachelpolster kreisrund, weissfilzig, gedrängt (5—6 mm). Pilocereus. 651 Randstacheln etwa 10, strahlig-abstehend, blassstrohfarben. Mittelstacheln 3, länger (12—15 mm), als jene, und stärker, strohgelb, der längste geradeaus, die beiden anderen seitlich gerichtet. Blüthen sind noch nicht beobachtet. Eine durch ihr eigenthümliches Grün auffallende Art. 4. Pilocereus Brünnowii Hge., Brünnow’s Haar-Kerzen- cactus. Nomenclatur. Von dem Handelsgärtner Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt nach dem Geh. Postrath a. D. Brünnow in 4 l m E ixl Fig. 86. eusBrü Brünnowii. Naumburg benannt, welcher eifrig Cacteen sammelt und mit wissenschaftlichem Ernst studirt; seine Pfleglinge erfreuen sich emer ausgezeichneten Kultur. 6 52 Cereastreae. H Vaterland Bolivien, von wo Roezl 1870 Samen an das 3 handelsgärtnerische Etablissement Fr. Ad. Haage jun. in Er- — furt sandte. Stamm säulenförmig, einfach, aufrecht, cylindrisch, vielrippig, lebhaft grün, mit zarten hellen Punkten dicht besetzt, 3 Rippen etwa 9—12, weitläufig, vertikal, gerade, abgerundet, 1 in der Jugend hóckerig, später ziemlich glatt. Furchen flach. Stachelpolster gedrängt, weissfilzig, mit weissen Haaren 1 dicht besetzt. Mittelstachel r, an einer 40 cm hohen Pflanze 1 3—4 cm lang. Randstacheln ı2, zwischen 5 und ro cm 1 lang, in der Jugend hellbraun, später gelb. 1 Blüthen noch nicht beobachtet. E In der Handelsgärtnerei Fr. Ad. Haage jun., Erfurt, findet man von dieser Art Pflanzen von einer Hóhe von 50 cm. 5. Pilocereus chrysomallus Lem., Goldvliess-Haar- 3 kerzencactus. — Synonyme. Pilocereus militaris Cels, P. niger Hort. Vaterland Mexiko, südlicher Abhang des Pic von Colima. — Stamm hoch, im Alter verästelt, graulich-dunkelgrün, vielrip- ^ pig. Rippen etwas breit, mit zugeschärftem Kamme. Stachel — polster klein, dicht gestellt (9—11 mm), anfangs weissfilzig, später nackt. Stacheln graubraun, dünn, steif, gerade. Rand- 1 stacheln 8— 12, sehr abstehend, regelmässig-strahlig (9 bis 10 mm lang) Mittelstachel 1, stärker, etwas herabgebogen- In den Sammlungen findet man Individuen von 60 bis | 7o cm Höhe und 8 cm Durchmesser mit 13 Rippen 3 Blüthen und Früchte sind nicht bekannt, wohl aber das i Cephalium, aus welchem sie sich entwickeln; es befindet sich auf der Spitze des Stammes und der älteren Seitenäste. Zur Blüthezeit erzeugen die Rippen keine Stachelpolster mehr, .viel- mehr lósen sie sich in der Weise der Melocacten iu gedrängte, spiralig geordnete Warzen auf, welche einen cylindrischen, 39 cm hohen und 15 cm starken Schopf bilden. Die Warzen sind anfangs mit einer dichten, isabellgelben Wolle, spáter auch mit 1 zahlreichen haarfórmigen, 5 cm langen, kastanienbraunen Sta- Pilocereus. 6 5 3 cheln bewaffnet und der Schopf ist oben gelb, unten braun. Wegen dieses eigenthümlichen Cephaliums nennen die Mexikaner diesen Cactus Garro de Grenadero, Grenadiermütze. 6. Pilocereus Celsianus Lem., Cels’ Haar-Kerzencactus. Nomenclatur. Benannt nach Jacques Martin Cels, einem enthusiastischen Freunde und Pfleger des Gartenbaues und der Botanik in Paris. + 1806. Synonym. Pilocereus foveolatus Labour. Vaterland Boliven, von dort durch Bridges eingeführt, . nach Lemaire Columbien, Oberperu. Stamm aufrecht, an der . Basis verästelt, blassgraugrün. Rippen 12—17, ziemlich breit, oben stumpf, gekerbt, convex, am unteren Theile des Stammes . abgeflacht, Stachelpolster ziemlich dicht gestellt (15—20 mm), breit-eirund, mit braunem Filze und vielen gekräuselten, grauen . Haaren besetzt. Stacheln strohgelb, an der Basis braungelb. . Randstacheln 8— 10, abstehend, oft theilweise fehlschlagend, 1 von verschiedener Länge (9—20 mm). Mittelstacheln 2, viel länger, bisweilen 6—8 cm lang, einer nach unten und einer - nach oben gerichtet. , Die Individuen dieser Art variiren sehr bedeutend je nach 1 ihrem heimathlichen Standorte, in Gebirgsthälern oder auf der . Spitze der Berge; erstere sind weniger stachelreich und hóher, 1 letztere niedriger und in reichliche Wolle fast ganz eingehüllt | und mit viel längeren und zahlreicheren Stacheln. Alle aber Sprossen an der Basis und scheinen nicht höher zu werden, als 1—1!/, m. Die Blüthe, die Beere und die Art der Inflores- cenz sind zur Zeit noch unbekannt. Varietäten. 1. Pilocereus Celsianus £ lanuginosior S, unterscheidet sich von der normalen Form allein durch reich- lichere Wolle. 2. P. Celsianus y gracilior Hort., von der Hauptform durch —12 kürzere, gerade, strahlige, lebhaft braune, an der is hellere Rand- und 4 Mittelstacheln von nur 1—1 1f, cm age unterschieden. 654 Cereastreae. 7. Pilocereus coerulescens Hort. Yonghe., Bläulicher Haar-K erzencactus. Synonyme, Pilocereus glaucescens Labour., P. An- dryanus Cels. Vaterland Brasilien, Sierra de Cipo, Diamantendistrikt, dort von Libon aufgefunden und in Frankreich eingeführt. Stamm aufrecht, anfangs einfach, später wahrscheinlich ver- ästelt, blaugrau-grün. Rippen ro, rund, aufgetrieben, abge- stumpft, die Buchten zwischen ihnen scharf, ziemlich flach, im Alter nach der Basis des Stammes hin verschwindend. Sta- chelpolster dicht gestellt, am Stamme unten fast zusammen- fliessend, rund, mit kurzem, schwärzlichem Filz besetzt und mit weichen, wellenförmigen, weissen, auf den jüngsten Polstern des Scheitels sehr zahlreichen, auf den unteren spärlicheren Haaren und feinen Borsten. Stacheln strahlig, an Länge und Stärke verschieden, zweireihig. Randstacheln fein, gespreizt, 5—6 auf jeder Seite des Stachelpolsters; Mittelstacheln 56, stärker, steifer, unregelmässig, sternförmig; alle schmutzig gelb: an der Basis braun. Die von Labouret beschriebene Pflanze hatte 8 cm Durchmesser bei 20 cm Höhe. Die Haare und Borsten der Stachelpolster waren gegen 1—2 cm lang, und die stärkeren Mittelstacheln 10—15 mm. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 8. Pilocereus Consolei Lem., Console's Haar-Kerze" : cactus. Nomenclatur. Nach Michel Angelo Console, I spector des botanischen Gartens in Palermo, dem die Cactee"" kunde in neuerer Zeit einige interessante Aufschlüsse verdankt. Vaterland unbekannt Stamm matt-graugrün, in Jugend an der Spitze etwas blasser; im Alter geht die Färbung in ein mattes Graubraun über. Rippen 8— r0, gewölbt. 912^ chelpolster rund, gewölbt, für einen Pilocereus ziemlich weit- läufig gestellt (11/,—2 cm), am jungen Wuchse aufrecht und. 1 Pilocereus. 655 etwas eingesenkt, auf kleinen Hóckern, welche durch schwache Eindrücke auf den Seiten der Rippen quer nach den Furchen hin markirt sind; spáter verlieren sich diese Eindrücke und die gewölbten Polster sitzen auf den höckerlosen Rippen; sie sind mit hellbrauner Wolle und einigen ebenso gefärbten, dem Körper anliegenden Haaren besetzt. Stacheln 16—20, abstehend, gerade, gleichmässig nach allen Seiten hin gerichtet, lebhaft gelb, 1 cm lang, die mittleren um die Hälfte länger, etwas aufrecht. ' Blüthen nicht bekannt. Obige Diagnose verdanke ich Herrn Florian Radl, einem tüchtigen Cacteenkenner in der Handelsgürtnerei Haage & Schmidt in Erfurt, Ihr lag eine Pflanze von 30 cm Hóhe und 6—8 cm Durchmesser zu Grunde. Die grauweissliche Behaarung auf dem Scheitel des Stammes macht einen eigen- thümlichen Effekt. l di 9. Pilocereus crenulatus S., Kerbrippen-Haar-Kerzen- cactus. Vaterland Südamerika und die Insel Curagao. Stamm stets einfach, graugrün. Rippen 9, etwas zusammengedrückt, zwischen den Polstern quer gefurcht und dadurch etwas ge- kerbt, Buchten scharf. Stachelpolster ziemlich dicht gestellt (11 mm), gross, graufilzig, mit herabhängender Wolle. Stacheln gerade, steif, grauweiss, an der Spitze schwarz. Randstacheln 9—12, nur 7—10 mm lang, die obersten die kleinsten. Mittel- Stachel 1, dicker und doppelt so lang (18—26 mm). Die Originalpflanzen Salm's hatten nach Pfeiffer's Be- . Tichte einen Durchmesser von ro cm und eine kegelfórmige 1 Spitze. Jüngere Pflanzen waren nur 5 cm stark. Die Wolle hatte . eine Länge von 13—26 mm. Die Furchen bleiben selbst noch . an der Basis der Pflanze scharf eingeschnitten. : Ueber die Blüthen finde ich nichts angegeben. L Varietäten. Cereus crenulatus f griseus S. (Syn. Cereus . Royeni Willi, C. griseus Haw. nach Salm) mit dunkler ge- . fürbtem, fast perlgrauem Stamm und längeren Stacheln. 656 Cereastreae. IO. Pilocereus Curtisii S, Curtis’ Haar-KerzenCactus. | Nomenclatur. Benannt nach William Curtis, Apo- theker und Botaniker in cs zugleich Herausgeber des Botanical Magazine, + 17 Synonym. Cereus Caia Lk. et O., C. Royeni Curt., ; C. octogonus Hort. angl. Vaterland Columbia, Neu-Granada. Körper aufrecht, cylindrisch, einfach, dunkelgrün. Rippen 8, zusammenge- drückt, Furchen tief. Stachelpolster sehr dicht gestellt (gegen 9 mm), gewölbt, mit rothgelbem Filze und weisser seidenähnlicher Wolle von der Länge der Stacheln bedeckt. Stacheln gerade, nadelförmig, gespreizt, braun. Randsta- cheln 2.10 die oberen die kleinsten. Mittelstacheln 4 länger (2!/, cm). | Diese schöne Art blüht in den Gärten sehr häufig und schon bei 25—40 cm Höhe und 4—5 cm Durchmesser. Blüthen im Juni und Juli, einzeln aus seitlichen, Wolle tragenden Stachelpolstern, zerstreut. Perigonröhre 2! a lang und 14—15 mm stark, ganz glatt, grün. Sepalen m geringer Zahl, breit, stumpf, purpurn. Petalen fast dreireihig, eirund-lanzettförmig, etwas spitz, ausgebreitet, in der Mitte leb- haft rosenroth, am Rande weisslich. Staubgefässe einge schlossen, der Mündung der Röhre angewachsen, mit weissen Fäden und Antheren. Griffel weit herausragend. Narbe mit 5—6 kopfförmig zusammengedrängten Lappen. Beeren apfelförmig, an der Spitze genabelt, kaum schuppig, glatt, an- fangs hellgrün, in der Vollreife dunkelpurpurn. - —— Ir. Pilocereus Dautwitzii Seix., Dautwitz Haar- Kerzencactüs. Nomenclatur. Nach dem K. K. Hofbauverwalter und Architekten Fr. Dautwitz, einem eifrigen Cacteensammler und ausgezeichneten Cultivateur, zu Schloss Schönbrunn bei Wien. Vaterland Bolivien, von wo Roezl ihn 1870 eingeführt Pilocereus. 657 durch den er zuerst in den Besitz der Handelsgärtnerei von Fr. Ad, Haage jun. Erfurt, gelangte. Stamm aufrecht, spros- send, cylindrisch-keulenfórmig, graugrün. Rippen 26—28 vertikal, ziemlich gerade. Furchen flach. Stachelpolster kreiskrund, mit Haaren besetzt, welche den ganzen Stamm F gleich einem Spinnengewebe überziehen und auf dem Scheitel locker gehäuft sind. Randstacheln 25—30, grösstentheils nach beiden Seiten regelmässig -strahlig, mit einander sich mischend, blassgelb, borstenfórmig, 7—10 mm lang. Mittel- stacheln 1—2, der untere nach unten gerichtet, blassgelb. Die grösste Pflanze der Handelsgärtnerei von Fr. Ad. Haage jun., Erfurt, hat eine Höhe von ı m und ist oben IO cm, unten 7 cm stark. Die Sprossen sind mit sehr langer, blendend-weisser Wolle besetzt und die jüngeren gleichen kleinen - Wollbällchen. Ueber die Blüthe ist mir niehts bekannt geworden. Fórster-Rümpler, Cacteenkunde, 42 658 Cereastreae. t2. Pilocereus euphorbioides Hort, Wolfsmilch- Haar-Kerzencactus. Synonyme. Cereus euphorbioides Haw., C. conicus Hort. berol. Vaterland Mexiko und das wärmere Amerika überhaupt. Stamm dick, an der Spitze verjüngt, hellgrün. Rippen 8—10, stark, zusammengedrückt, etwas ausgeschweift. Furchen breit und scharf. Stachelpolster gedrängt (6 —8 mm), grau, wenig wollig. Stacheln 2, selten 3, gerade, steif, anfangs schwärz- lich, spüter aschgrau mit schwarzer Spitze, der obere wage- recht abstehend, lang (22—26 mm), ı oder 2 untere viel kürzer, abwärts gerichtet. Mittelstacheln fehlen. Der Stamm wird 45—-60 cm hoch bei 10—12 cm Durch- messer. _ In der Jugend haben die Pflanzen dieser Art ein ganz an- deres Aussehen; sie haben 5—6 feine, kurze, weisse Rand- stacheln, von denen der obere der kürzeste, und einen steiferen, hellbráunlichen, 9—11 mm langen Mittelstachel. Blüthen wahrscheinlich noch nicht beobachtet. 13. Pilocereus flavicomus S, Gelbschopf-Haar- Kerzencactus. Synonym. Cereus flavicomus S. Vaterland nicht bekannt. Stamm säulenförmig, stark, ı—ı!/,m hoch bei 10 cm Durchmesser, dunkelgrün. Rippe” 8— 9, zusammengedrückt, stumpf, leicht geschweift, Buchten tief und scharf eingeschnitten. Stachelpolster gedrängt (8—10 mm), mit rothgelbem, später grauem Filze und grauen seidenartigen, gekräuselten Wollhaaren besetzt. Stacheln 12—15, ohne besondere Ordnung gestellt, dünn, etwas strahlig- abstehend, die unteren allmälig länger (13—17 mm), abstehend, an der Basis röthlich-gelb, oben fast strohgelb und ohne die sonst so häufige schwarze Spitze. Pilocereus. 659 Die Stacheln stehen auf dem Scheitel des Stammes so dicht, dass sie eine Art von Schopf bilden. Blüthen scheinen noch nicht beobachtet worden zu sein. I4. Pilocereus flavispinus S., Gelbstachel- Hass: Kerzencactus. Vaterland Südamerika. Stamm einfach, aufrecht, hell- grün. Rippen 6— 9, stumpf. Stachelpolster gedrängt (6 mm), mit weisser Wolle von der Länge der Stacheln besetzt. Stacheln 8—17 mm lang. Randstacheln 8— r2, gelblich, abstehend. Mittelstacheln 3—4, rothgelb, ausgebreitet, länger, der oberste der längste, aufrecht. Die Originalpflanzen der Salm'schen Sammlung hatten eine Höhe von 1 !/,—ı!la m bei fast 8 cm Durchmesser. In . den mir zugänglichen Collectionen befand sich keine Pflanze 3 von dieser Stürke. 15. Pilocereus floccosus Labour., rre Haar-Kerzen- cactus. Synonyme. Cereus floccosus Hort. bero, C. barbatus Wald. 3 Vaterland die Inseln St. Thomas und Tortola. Stamm — aufrecht, bláulich-grün Rippen ro, zusammengedrückt, wellig, zwischen den Stachelpolstern gewólbt. Furchen tief, scharf eingeschniten, Stachelpolster gedrängt stehend (6 mm), lzig, mit weisser Flockenwolle besetzt, welcher länger ist, als die Stacheln. Stacheln gerade, ziemlich steif, gelbbraun. Randstacheln 8—10, ungleich-lang, die längsten fast 2!/, cm lang, Mittelstacheln 3—4, länger. | Der Stamm erreicht einen Durchmesser von 8 cm und ie Wolle ist fast 4 cm lang. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 42* 660 - Cereastreae.: 16. Pilocereus Foersteri Stiebr., Fórster's Haar-Kerzen- cactus. Nomenclatur. Dem Verfasser des dieser Bearbeitung zu Grunde liegenden Handbuchs der Cacteenkunde u. s. W., Carl Friedrich Fórster in Leipzig, zu Ehren benannt. Vaterland unbekannt. Stamm schlank, bis 2 m hoch bei 5—7 cm Durchmesser, kaffeebraun. Rippen 7—8, ge- wölbt, nicht sehr stark hervortretend, aber sehr regelmässig gebildet. Stachelpolster etwas weitläufig gestellt (1—1 '/a em), rund, etwas gewólbt, mit ganz kurzem Filz besetzt und von einigen braungelben, dem Kórper sich anschmiegenden Haaren umgeben. ‘Randstacheln 7—10, gerade, abstehend, 1 bis ı!/, cm lang, dazwischen in unregelmässiger Vertheilung, 2—3 halb so lange nach oben gerichtete; Mittelstachel ı, horizontal abstehend, bisweilen etwas nach unten gekehrt, alle hellbraun, gelblich gespitzt, auf dem Scheitel des Stammes mit gelblich- weisser Behaarung gemischt. er zur me xm nicht beobachtet. Die dieser der Haage&Schmidt schen (Erfurt) Collection hätte eine Höhe von 40 cm und einen Durch- messer von 3 cm. In den Cacteenverzeichnissen findet sich zu dieser Art häufig as synonym Columna in Parenthese gestellt. Dieses Räthsel bleibt noch zu lösen. 17. Pilocereus fossulatus Lab., Gruben- Haar-Kerzen- cactus Nomenclatur. Der Trivialname fossulatus bezieht sich auf die unter den Stachelpolstern liegenden Vertiefungen. Synonym. Pilocereus Celsianus fossulatus Lab. Vaterland Bolivien, Chuquisaca. Stamm cylindrisch, 45 cm hoch, am Grunde 8 cm, weiter oben 1o cm stark, am Scheitel etwas verschmälert, glänzend grün. Rippen 11, ven — — tikal, dick, abgerundet, um die TE [herum stark aP- Pilocereus. 661 geschwollen, über denselben ausgeschweift Furchen oben tief, wellenfórmig, in der Mitte des Stammes flach, durch eine dunklere wellige Linie markirt, an der Basis fast ansgeglichen. Stachelpolster 2í/, cm von einander entfernt, gross, oval 1,3 cm lang, in der Jugend reichlich mit gelber Wolle besetzt, im Alter mit weissem Filze, auf den fast höckerartigen An- schwellungen der Rippen stehend. Aus jedem Stachelpolster entspringen etwa 100 weisse, 5 cm lange seidenartige Haare, welche auf dem Scheitel gleich einem Busche fast aufrecht stehen, etwas weiter nach unten nach jeder Richtung über den Stamm sich ausbreiten; die meisten entspringen dem un- teren Theile des Stachelpolsters und hängen büschelweise abwärts. Stacheln 14—20, hornartig, pfriemlich, gelb, an der Basis bräunlich, Randstacheln 10—ı6, ausgebreitet, etwas zurückgebogen, nach oben 2 kleine nicht ganz ı'/, mm, der seitlichen 8— 12 mm und 1 unterer bis 2!/; cm lang. Mit- telstacheln 1—4 von 3![,—4 cm Länge; ist nur einer vor- handen, so ist er gerade vorgestreckt, bei 2 ist der obere .. nach oben, bei 4 sind 2 nach den Seiten gebogen. Bei 60 cm Hóhe soll diese Art einen Schopf erhalten und blühbar sein. Die starken Formen, das glinzende Grün, die durchsich- tigen Stacheln und die vielen weissen Haare machen diese Art zu einer der interessantesten ihrer Gattung. Nachrichten über die Blüthen finden sich nicht vor. d Varietäten. ı. Pilocereus fossulatus f pilosior Hort. L unterscheidet sich von der Normalform ch nichts, als eine . reichere Behaarung. 2. P. fossulatus y gracilis Hort. unterscheidet sich von ^ der Normalform nur dadurch, dass die Mancha viel kürzer und feiner sind. 18. Pilocereus Ghiesbrechtii Hort. paris, Ghiesbrecht's Haar-Kerzencactus. j Nomenclatur. Nach August Ghiesbrecht, einem elgischen Gärtner und Reisenden in Mexiko. EEE E S EE E E E A ee T 662 Cereastreae. Synonym. Echinocactus Ghiesbrechtii Hort, par. Vaterland Mexiko, in dem 45 Stunden nordöstlich von der Hauptstadt gelegenen, an Cacteen so reichen Thale Mex- titlan, in dem auch Echinocactus ornatus und Pilocereus senilis vorkommen. Stamm nach oben und unten verjüngt, mit nabel- förmigem Scheitel, dunkelgrün, aber bald purpurbraun, mit einem grauen, leicht ablösbaren Schorf überzogen. Rippen 8, Aertikal, ziemlich zusammengedrückt, stumpflich. Furchen breit und tief eingeschnitten. Stachelpolster dicht gedrángt stehend (5—7 mm), kreisrund, mit dichtem schwarzen Filz und mit spärlicher grauer Wolle besetzt. Stacheln zahlreich, sehr lang, nadelartig, steif, zusammengedrängt, aufsteigend, verflochten, i die obersten dünner, an den Seiten des Polsters 6 stärkere und ı sehr langer (5 cm und darüber) in der Mitte, alle rothbrau, Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. Die von Salm beschriebene Pflanze war 20 cm hoch und in der Mitte 15 breit. Von allen übrigen Arten unterscheidet sich Pilocereus Ghiesbrechtii schon beim ersten Anblicke durch die braune Farbe des Stammes und den grauen schorfartigen Hautaus- schlag. 19. Pilocereus giganteus Lem., Riesen-Haar-Kerzen- cactus. Synonym. Cereus giganteus Engelm. Vaterland. Diese Art kommt im Norden des Gila- flusses vor, südlich nach Sonora herein, 20 Meilen von Guaymas und dem Meerbusen von Kalifornien. Stamm aufrecht, hoch (bis 16 m), einfach, oder mit wenigen aufrechten, kandelaber- artigen Aesten, welche kürzer sind, als der cylindrische, nach der Spitze allmälig verschmälerte Stamm, der Scheitel abge flacht und zottig; Rippen an der Basis des Stammes etwa 12, nach der Spitze etwa 18—20, vertikal, stumpf, etwas aus Pilocereus. 663 geschweif. Furchen am Grunde des Stammes sehr breit, nach der Spitze hin tief, schmaler und sogar sehr schmal. Stachelpolster hervorstehend, eirund-kreisförmig, die jüngeren b. 3 1 = 3 Fig. 83. Pilocereus giganteus, Blume. weissfilzig. Stacheln gerade, mit stark zwiebelartiger Basis, E dünn, gefurcht und eckig, weisslich, später grün. Ran d- T "stacheln 16—20, strahlig, die obersten und untersten kürzer, die seitlichen (zumal die unteren) länger, stärker, ausser ihnen 664 Cereastreae. am oberen Ende des Polsters noch einige borstenfórmige Ne- benstacheln. Mittelstacheln 6, stark, weisslich, an der Basis schwarz, an der Spitze geröthet, später ganz grau, die 4 un- teren kreuzständig und von diesen der unterste sehr lang, sehr stark und abwärts gerichtet, die beiden oberen seitlichen kürzer. Blüthen im Mai und Juni, nach der Spitze des Stammes und der Aeste zu zerstreut, bei Nacht und bei Tage geöffnet und von mehrtägiger Dauer. Perigonröhre weit, ziemlich kurz. Fruchtknoten eirund, mit 25— 30 blattartigen, drei- eckigen, spitzen, in den Achseln gelbzottigen Schuppen besetzt. Sepalen der Perigonröhre ungefähr 30, fast dreieckig-kreis- rund, stachelspitzig, die unteren in den Achseln wollig, die oberen nackt, die innersten 10—15 spatelförmig, stumpf, fleischig, hellgrün und weisslich. Petalen fast 25, umgekehrt- eirund-spatelfórmig, stumpf, ganzrandig, gekräuselt, lederartig- fleischig, dick, gelblich-weisslich, abstehend. Staubg.efässe sehr zahlreich, die Staubgefässe am oberen Theile der Röhre angeheftet, deren unterer Theil nackt ist. Griffel wenig länger, als die Staubgefässe, mit vieltheiliger Narbe. Beere umgekehrt-eirund, mit kleinen dreieckigen, fleischigen, in den Achseln gelbwolligen Schuppen besetzt, mit ziemlich fester, fleischiger Haut, in der Vollreihe mit 3—4 Klappen aufspringend. Samen sehr zahlreich, in zuckersüssen Fruchtbrei eingebettet, schief-umgekehrt-eirund, glatt, glänzend, ohne Eiweisskörpe! ; der Embryo mit blattartigen, aufliegenden Cotyledonen. Die Früchte reifen ım Juli und August, Thurber, welcher diese Art vielfach auf ihren heimath- lichen Standorten beobachtet, beschreibt die jüngsten Indivi- duen, die er gesehen, als ı—ı'/, m hoch, mit dünnen, 8€ furchten, langen Stacheln, die kleinsten der blühenden Pflanzen als fast 4 m hoch. Die Holzbündel correspondiren mit den Furchen, nicht mit den Rippen, worauf Dr. Parry aufmerksam macht, und was bei allen gerippten Cacteen der Fall ist; zwi- schen diesen Holzbündeln gehen wagerechte Fasern strahlen- artig nach den Rippen, besonders zu den Stachelpolstern. TENES Pilocereus 66 5 Die unteren und oberen Randstacheln 13— 26 mm lang, von den seitlichen der eine 26—40 mm, der eine unterste der längste; die 4 unteren Mittelstacheln gerade oder sehr leicht abwärts gekrümmt, die beiden oberen 33—39 mm lang. Die stürksten Stacheln haben einen Durchmesser von über 2 mm und die zwiebelartige Basis ist doppelt so stark. Die Frucht ist gewöhnlich 20—30 cm lang. 20.Pilocereus Haagei Pos., Haage's Haar-Kerzencactus. Nomenclatur. Von Dr. Poselger, dem seine Einführung zu verdanken ist, benannt nach Friedrich Adolph Haage jun. in Erfurt (4 1866), dem Begründer der unter dieser Firma : noch bestehenden Handelsgártnerei, deren Cacteensammlung trotz der diesen Gewächsen so lange Zeit abgünstig gewesenen Geschmacksrichtung in ihrem Bestande erhalten geblieben und bis auf die neueste Zeit durch neue Einführungen be- reichert worden ist. Vaterland Bolivien, Stamm einfach, aufrecht, cylin- drisch, vielrippig, hellgrün, mit weissen Punkten dicht besetzt, bisweilen an der Basis Auswüchse mit sehr langer Wolle er- zeugend. Rippen 20—25, gedrängt, vertikal, gerade, abge- stumpft, schwach geschweift Furchen scharf. Stachel- Polster sehr dicht gestellt, mit dichten feinen Haaren besetzt, . Welche den Stamm dergestalt überziehen, dass er wie in Watte . eingehüllt erscheint, aus welcher die gelblich-weissen Mittel- . Stacheln nur eben hervorstehen. Randstacheln etwa 30, © Weiss, r—1!/, cm lang. Blüthen sind bis daher noch nicht beobachtet worden. Neben Pilocereus senilis ist diese Art in Betreff der Be- haarung jedenfalls die schönste. Die grösste der von Roezl 1869—70 eingeführten Ori- | gi nalpflanzen dieser Art hat eine Höhe von 75 cm und einen Durchmesser von 6 cm. . 666 Cereastreae. 21.Pilocereus Haworthii Cons., Haworth's Haar-Kerzen- cactus. : Nomenclatur, Benannt nach dem berühmten englischen Pflanzenforscher Adrian Hardy Haworth, + 1833 zu Chel- sea, London. Synonyme. Cereus Haworthii Pfr., C. nobilis Haw. Cactus Haworthii Spr. Vaterland die karibischen Inseln. Stamm aufrecht, gross, einfach. Rippen 5, seltener 6, bei jungen Pflanzen zu- sammengedrückt, convex, später verschwindend. Furchen seicht. Stachelpolster einander ziemlich genähert, weiss- wollig. Stacheln zahlreich, rothgelb, ziemlich gleich, 27 bis 30 mm lang. Randstacheln gegen 10, dünn, unregelmässig strahlend. Mittelstacheln 3—4, länger und steifer, alle rothgelb. Ueber Blüthen und Früchte liegen keine Nachrichten vor. ‚22. Pilocereus Hermentianus Mow., Herment’s Haar- .Kerzencactus. Nomenclatur. Von Monville nach seinem früheren Ober- gärtner, dem späteren Director des botanischen Gartens in Caen, Amand Herment benannt, einem durch Hingebung für seinen Beruf ausgezeichneten Manne. + 1863. Vaterland wahrscheinlich Mexiko, von wo ihn Monville schon 1845, wenn nicht noch früher erhielt. Stamm aufrecht, kräftig, ästig, hellgrün, Rippen 19, in höherem Alter wahr- scheinlich in noch grösserer Zahl, einander sehr genähert, niedrig (7 mm), abgerundet, mit kaum hervortretenden Höckern, zwischen den Stachelpolstern mit je einer Querfalte. F urchen schwach entwickelt. Stachelpolster klein, rund, dicht an einander gerückt (7 mm), wenig hervortretend, mit spärlichem, sehr kurzem bräunlichen Filz und mit einiger flockiger, herab- hängender Wolle besetzt, welche länger ist als die Stacheln und dauernd. Stacheln etwa 20, sehr klein, büschelig, gelb. : Pilocereus. 667 Randstacheln 14— 16, von denen die oberen fast aufrecht, kürzer (3 mm), die unteren länger (3—6 mm), herabgebogen, Mittelstacheln 4—6, von denen der centrale kaum länger, als die oberen, und horizontal. In der vormals so berühmten, nun in alle Welt zerstreuten Sammlung Monville’s in Havre und im botanischen Garten in Caen befanden sich Originalpflanzen von mehr als 3 m Hóhe, welche noch nicht geblüht hatten. Trotz der schon vor 50 Jahren erfolgten Einführung dieser Art scheint sie doch immer selten geblieben zu sein, wie noch heute. 23. Pilocereus Hoppenstedti Roexl., Hoppenstedt's Haar-Kerzencactus. Nomenclatur. Obige Art wurde von Herrn E. Ortgies, Inspector des botanischen Gartens in Zürich, im Mai 1869 in St. Petersburg unter dem Namen P. Hoogendorpii ausgestellt und mit anderen aus Mexiko eingeführten Pflanzen prámiirt. Nach einer brieflichen Mittheilung des Ausstellers ist der obige Name der richtige. Ueber Hoppenstedt wissen wir keine Auskunft zu geben. Vaterland Mexiko, von dort durch R oezl an den bo- tanischen Garten in Zürich gesandt. Stamm einfach, säulen- förmig, oben und unten etwas verjüngt, hellgrün, von den sich kreuzenden Stacheln dicht überwebt. Rippen 18—20, ge- rade, etwas abgestumpf. Furchen ziemlich scharf einge- schnitten. Stachelpolster sehr gedrängt (8 mm), gewölbt, weiss, die jüngeren mit kurzer, krauser Wolle besetzt, die älteren nackt, schwarzbraun. Randstacheln 30—40, von ungleicher Länge (4—8 mm), die unteren die längeren, strahlig nach allen Seiten ausgebreitet, borstenförmig, weiss. Mittelstacheln 5—6, auch 8, an der Basis zwiebelig verdickt und braun, meistens auch an der Spitze gebräunt, der centrale kleiner, stärker, nadelartig, aufrecht, ganz braun, der unterste schräg und gerade, oft auch im Bogen nach unten gerichtet, bisweilen 668 Cereastreae. etwas gedreht, àm unteren Theile des Stammes dünner und angedrückt, grauweiss, an der Spitze bräunlich, der längste 7![,—8 mm, die übrigen viel kleiner. Eine durch die Art ihrer Bewaffung ausgezeichnete Art. Die der Diagnose zu Grunde liegende Originalpflanze hatte eine Hóhe von 40 cm und an der stärksten Stelle einen Durch- messer von 5—7 cm. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 24. Pilocereus Houlletii Lem., Houllet’s Haar-Kerzen- cactus. Synonyme. Pilocereus Foersteri Scke, P. columna Horf. paris., P. coerulesceus Hort., P. glaucescens Hort, Cereus angulosus Frst. in Cat. Senckei, Vaterland Mexiko, Sonora. Stamm kräftig, graugrün. Rippen 7—8, 4 cm von einander entfernt Furchen 3 cm tief. Stachelpolster rund, an der Spitze gekerbelter Hócker etwas eingesenkt, mit weissem Filz besetzt und dieser in der Jugend mit einem Büschel langer, seidenartiger, weisser, hän- gender, später theilweise schwindender Haare gemischt. Sta- cheln 9, strohgelb, davon 5 strahlig, gerade, 12—20 mm lang, die oberen die Altueiten; ein stärkerer, 21,—3 Cm langer Mittelstachel. Blüthen zwischen den Wollbüscheln oben am Stamme entspringend. Perigon trichter-glockenfürmig. Röhre kurz glatt, mit wenigen sehr spitzen, róthlich-grünen Schuppen. Ab- schnitte des Perigons sehr zahlreich, sehr klein, fast drei- reihig, die inneren etwas grösser, alle lanzettförmig, zurückge- bogen, von unbestimmter Färbung, violett mit etwas Rosa und Gelb. Staubgefässe ausserordentlich zahlreich, von innen nach aussen stufenweise sich verlängernd und eine Art von Krater bildend, mit grünlichen Fäden und weisslichen Antheren. Griffel wie bei allen Pilocereen lang hervorstehend, mit, 10 bis 12 kurzen Narbenlappen, LARES, OR s EE RR NEN DEAS PE E EE en c Fig. 89. Pilocereus. Pilocereus Honlletii. 670 Cereastreae. Frucht kugelig, àn der Spitze genabelt und gerippt, von dem vertrockneten Perigon gekrónt; vollreif geworden kirsch- Fig. 9o. Pilocereus Houlletii, Blüthe. roth und von der Grósse einer Pflaume; der carmoisirrothe Fruchtbrei enthält eine Anzahl bräunlicher Samen. 25. Pilocereus jubatus S, Mähnen-Haar-Kerzencactus. Synonyme. Pilocereus cometes Mittl., Cereus cometes Sehdw. Vaterland Mexiko, San-Luis de Potosi. Stamm aufrecht, cylindrisch, ungegliedert, bei den meisten Individuen in der Mitte oder auf der Spitze ringfórmig mit dichter, gelber, büsche- liger Wolle, welche länger ist als die Stacheln, bei anderen Pilocereus. 6 71 an der Seite mit einem Haarschopf oder mehreren solchen Haarbüscheln besetzt. Rippen r5, vertikal, fast hóckerig, sehr stumpf. Stachelpolster einander genähert (13 mm), rund, mit wolligem, gekräuseltem, grauem Filz bekleidet. Stacheln nadelartig, steif, büschelig, ungleich, gerade, gespreizt, fleisch- farbig, später grau. Randstacheln 8— ro, strahlig, abstehend, unten länger (11— 15 mm). Mittelstachel ı, 2!/, cm lang. Blüthen nicht beschrieben; sie stehen in einer Zone gegen den Scheitel der Pflanze hin und entspringen den jüng- sten Polstern. Die Blüthenpolster sind mit dichter, seiden- artiger, grauer, flockenartig herabhängender Wolle besetzt welche nach dem Aufblühen noch fortdauert. Deshalb ist der fortwachsende (aber wahrscheinlich nicht alljährlich blühende) Stamm später mit Haarringen und bisweilen (wenn die Blüthen auf einer Seite fehlgeschlagen) mit einzelnen Haarbüscheln besetzt. 26. . Pilocerus Kanzleri Hoe., Kanzler’ s Haar- Kerzen- cactus. N omenclatur. Dem Inhaber der Verlagsbuchhandlung Im. Tr. Wóller in Leipzig, Herrn F. G. E. Kanzler, dedicirt welcher sich durch sein Interesse an der Cacteenkunde be- wogen zur Herausgabe dieser Bearbeitung des Förster’schen Handbuches entschloss und sich zu grossen Opfern bereit finden liess, Vaterland unbekannt. Stamm säulenförmig. Rippen 12, in stumpfe Höcker aufgelöst und dadurch dem Pilocereus fossulatus ähnlich, saftig-grün. Furchen am oberen Theile des Stammes tief, rundlich ausgehöhlt, am unteren fast ausge- = glichen. Stachelpolster einander ziemlich genähert (12 mm), E gross, oval, weiss-, später braunfilzig. Randstacheln r5, graulich, = abstehend strahlig, kurz (etwa 8 mm). Mittelstacheln 4— s, 3 unten goldgelb,. oben bräunlich, der genau in der Mitte stehende - der längste (15 mm), die übrigen kürzer, die des Scheitels - goldbronzebraun. 672 Cereastreae. Eine sehr schöne Art, dessen etwas spärliche weisse Haare ziemlich wirr stehen und dem Körper sich später anlegen, wührend sie auf dem Scheitel aufrecht stehen. Das Etablissement Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt erhielt diese Art (oder Form) unter der Heébichnung. „spinis aureis“ in einer noch jungen Pflanze. Blüthen nicht bekannt. 27- Pilocereus lanuginosus S., Woll-Haar- Kers cactus. Synonyme. Cereus lanuginosus Haw., C. lanuginosus glaucescens Pfr., Cr. repandus Mill, Cactus lanuginosus L. Vaterland das äquatoriale Amerika, die Kariben. Stamm aufrecht, blaugrün. Rippen 8—ıo, abgestumpft. Stachel- polster ziemlich gedrängt stehend (8—9 mm), mit weisser ‚und gelblich-weisser gekräuselter Wolle besetzt. Stacheln goldgelb, von verschiedener Länge (13—22 mm). Rand- stacheln ro bis 12. Mittelstacheln 3. Eine prächtige Species; der Stamm 1— 2 hoch bei 3 bis 4 cm Durchmesser. Blüthen nach Lamarck en die Beeren von der Grösse einer Walnuss, roth und glatt. _ Varietät, Pilocereus lanuginosus ß virens S. (Syn Cereus lanuginosus Pfr.), von der Normalform allein durch die grüne Farbe des Stammes abweichend. 28. Pilocereus lateribarbatus Fe Seitenbart-Haar- Kerzen cactus. ; Synonyme. Pilocereus columna Lem., P. columna Tra- jani Karw. Vaterland Mexiko. Stamm blaugrau, der Kopf gelb: seitlich mit grauweissen, 2—3 cm langen, von feinen lange? Stacheln durchsetzten Wollhaaren bedeckt. Rippen r2, ziem lich dicht gedrängt, zusammengedrückt, 2 derselben, der Nord- Pilocereus. 673 seite entsprechend, dicht mit Wollbüscheln besetzt. Stachel- polster rund, vertikal eingesenkt, zwischen ihrem spärlichen grauen Filze mit einer geringen Anzahl r cm langer weisser Wollhaare, welche sich um den Polster herum dem Kórper rngfórmig anlegen. Stacheln in der Jugend lebhaft braun- gelb, im Alter schmutziggrau. Randstacheln 10—12, gerade, sehr fein und lang, strahlig, die 4— 6 untersten 2—3—4 cm, die übrigen mehr nach oben gerichtet und nur 1—2 cm lang. Mittelstacheln 3—4, der längste (3—4 cm) nach unten gerichtet, die übrigen theils geradeaus gestreckt, theils nach ., Oben gekehrt, etwas kürzer (bis 3 cm). Blüthen sind in den Sammlungen, wie es scheint, noch nicht beobachtet worden. Eine Originalpflanze dieser ebenso interessanten, als prächtigen Art, im Besitze der Handelsgärt- nerei Haage & Schmidt-Erfurt, ist 60 cm hoch und hat oben einen Durchmesser von 8 , unten von I2 cm. An den gedachten zwei Rippen entwickeln sich gleich Anfangs kleine weisse Wollbüschel, welche mit ihrer Spitze etwas über die Stacheln hinausgehen; nach und nach werden sie stärker, bis- sie endlich auf den betreffenden Rippen je einen starken Wollstreifen darstellen. Dem Anschein nach erhält sich diese - Art der Behaarung auch in der Kultur. Aus den Waffenbün- deln des jüngsten Stammtheils des etwa 15—20 cm langen . Kopfes lugen bereits die kleinen Wollknäule heraus und zwar . ausschliesslich auf 2 Rippen. | Diese Art nimmt sich besonders prächtig aus, wenn die Sonne den Kopf bescheint. Die Identität des P. lateribarbatus und des P. columna Lem. (P. columna Trajani Karw.) scheint etwas zweifelhaft. Letzterer findet sich bei Förster in folgender Weise be- ‚schrieben: Stamm einfach, aufrecht (ohne Stütze steheud), stark und Sehr hoch, ungegliedert, vielkantig, grün. Rippen 12—30(), ertikal, etwas zusammengedrückt, kaum convex. Furchen Fürster-Rümpler, Cacteenkunde. 43 ER S 674 Cereastreae. vertikal, schief. Stachelpolster genähert, länglich, mit bräun- lichem Filz besetzt. Stacheln steif, hornfarbig oder weisslich, an der Basis und an der Spitze braun. Randstacheln 8— 10, strahlig, die oberen kürzer. Mittelstachel r, stürker, sehr verlängert, ziemlich gerade, abwärts gebogen (nach Pfeiffer aufgerichtet!). Die von Pfeiffer 1837 beschriebene Originalpflanze war 64 cm hoch bei ı2 cm Durchmesser. Nach Karwinki’ s Berichte bildet diese Art im Vaterlande vollkommen einfache, co- lossale, 12— 14—16 m hohe, gleichmässig 47—52 cm dicke Stämme, deren Mittelstachel 15 cm und deren Randstacheln 14—28 mm lang und weisslich sind. An der Spitze des Stammes befindet sich an der nördlichen Seite ein aus dichter gelblicher Wolle und langen braunen Borsten bestehender Schopf, aus welchem die Blüthen und Beeren hervorkommen. Ueber die Blüthen wird nichts mitgetheilt. Karwinski entdeckte diese Art in Mexiko an unfruchtbaren steinigen Anhöhen zwi- schen Tehuacan und Loscues und in der Nähe von San Se- bastian. o v Pilocereus leucocephalus Pos., Weisskopf-Haar- Kerzencactus. Synonym. Pilocereus Houlletianus var. leucocephalus Hort. Nahe bei Horcasitas in Mexiko, Staat Tamaulipas, aufge- funden. Stamm ziemlich einfach, mattgrün, 4—5 m hoch bei 12—13 cm Durchmesser, achtrippig. Stachelpolster etwa? eingesenkt, wollig. Randstacheln ro—12, von 9—1! mM Länge. Mittelstachel r, etwas nach oben gerichtet, 2!/9 C! lang. Die blüthentragenden Stimme bedecken sich an der Spitze mit langer, dichter, weisser Wolle, welche stets nach einer Seite hin besonders stark entwickelt ist und zwischen welcher die Blüthen heraustreten. Blüthen 2'/, cm lang, fast glockenförmig, aussen röth- lich-braun, innen róthlich-weiss. Perigonröhre mit glatten Schuppen besetzt. Pilocereus. 675 30. Pilocereus lutescens S, Gelblicher Haar-Kerzen- cactus. . Synonyme. Pilocereus aureus f pallidior $., Pilocereus trichacanthus Hort berol. (nach Salm). Vaterland unbekannt. Stamm grün. Rippen 6—7, zu- sammengedrückt, etwas ausgeschweift oder gerade, oben ziem- lich stumpf. Furchen ziemlich scharf. Stachelpolster wenig, hervorragend, fast weitläufig gestellt, mit graugelblichem Filz und . spärlicher weisser Wolle besetzt. Stacheln gerade, steif, fein, hellgelb. Randstacheln 10—12, ungleich, fast strohfarbig. Mittelstacheln 4—6, doppelt so lang und stark. In der Salm’schen Sammlung befanden sich Pflanzen die- ser Ärt von 80 cm Höhe und 4 cm Durchmesser. Ob. P. lutescens vielleicht auch nur eine Form von P. niger? 31. Pilocereus Moritzianus Hort berol., Moritz’ Haar- Kerzencactus. Nomenclatur, Benannt nach dem Reisenden und Pflanzen- Sammler in Südamerika Karl Moritz. + 1866. Synonyme. Cereus Moritzianus Hort berol., C. Pfeiffer Parm. Vaterland Venezuela, Provinz Caracas, La Guayra. Hier vegetirt er nach Otto in rother, lehmiger Erde und bildet mit Cereus resupinatus und variabilis, Pilocereus Royeni, virens und anderen förmliche kleine Wälder, in denen auch Melocactus amoenus in unglaublicher Menge vorkommt. Stamm grün, etwas schimmelgrün bereift, am Scheitel wollig. Rippen 7 bis 8, stumpf, gerade, wenig ausgeschweift.. Furchen breit, scharf. Stachelpolster einander genähert, mit braunem Filze und mit langer weisser Wolle. Stacheln kurz, fein, gerade, steif. Randstacheln 6—8, fast gestrahlt, die obersten sehr klein. Mittelstacheln 1—3, gestreckt; wenn 3 vorhanden, dann steht einer, der längste (bis 1"/g.cm) in der Regel hori- E zontal und sind die:beiden kürzeren (rcm) mehr nach oben 1 43* 676 Cereastreae. gerichtet. Die Stacheln sind in der Jugend lebhaft- hellgelb, später schmutzig-dunkelgelb. Die 1836 von Moritz nach Berlin gesandten Original- pflanzen hatten bei verschiedener Hóhe einen Durchmesser von 4—5 cm und hatten ziemlich gleiche, 13 mm lange Stacheln auf 10—13 mm von einander entfernten Polstern. ; Diese Art steht dem Pilocereus lutescens ziemlich nahe, unterscheidet sich aber von ihm durch reichlichere Wolle, stumpfere Rippen und kürzere Stacheln in geringerer Anzahl. 32. Pilocereus niger S, Schwarzgrüner Haar-Kerzen- cactus. Synonyme. Cactus niger Spr. Pilocereus Houlletianus var. niger Hort. Vaterland Südamerika. Körper in der Jugend glänzend- schwarzgrün, vorzugsweise an der Spitze, spáter fast ganz schwarz, der Scheitel erst in höherem Alter wollig. Rippen 6—8, ver- tikal, scharf, an der Basis breit. Furchen seicht, scharf ein- geschnitten. Stachelpolster klein, rund, weisslich, später bräunlich, gedrängt (4—8 mm), mit spärlicher, bald schwinden- der Wolle. Randstacheln 8— ro, borstenförmig, strahlig nach allen Seiten ausgebreitet, gelblich. Mittelstacheln 2, einer nach oben gerichtet, hellgelb, einer nach unten, bräunlich, etwas schwächer, beide stärker als die Randstacheln, 8—10 mm lang, auf dem Scheitel braun und aufrecht. Blüthen nicht bekannt. Im fürstlichen Garten zu Dyck befanden sich vormals Originalpflanzen von 1!/,—1!/, m Höhe und 5 cm Durch- messer. Die hier beschriebene Pflanze in der Sammlung des Etablissements Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt war nur 25 bis 28 cm hoch. Durch ihre eigenthümliche Färbung sehr inter- essante Art. Varietät. Pilocereus niger var. aureus Hort, in der Jugend von der Stammform nicht zu unterscheiden. Kórper Pilocereus. ; 677 schwarzgrün, mit dichtgestellten, etwas grósseren, goldgelb-filzigen Stachelpolstern, 8— 16 geraden, steifen, goldgelben, ziemlich gleichen Rand- und 3—4 viel längeren (2'/, cm), etwas helleren Mittelstacheln, 33. Pilocereus nigricans Lem., Schwärzlicher Haar- | Kerzencactus. P Vaterland nicht bekannt. Stamm säulenförmig, kräftig, dunkelgrün. Rippen ro, zusammengedrückt, stumpf, leicht ge- | schweift Furchen scharf, ziemlich tief. Stachelpolster mit róthlich-gelbem Filz und sehr reichlicher, seidenartiger Wolle besetzt, vorzugsweise auf dem Scheitel des Stammes. Sta- cheln 10— 12, fast strahlig, abstehend, fein, steif, róthlich-gelb. Der Stamm hat eine Hóhe von 2 m und einen Durch- messer von 6—7 cm, ist bräunlich-dunkelgrün und später nicht schwarzgrün, wie von Einigen angegeben wird, sondern roth- grün. Die Stacheln sind 14—16 mm lang. Ueber die Blüthen finden sich keine Angaben. Von Pilocereus flavicomus unterscheidet sich unsere Art durch die Zahl der Rippen, durch die steiferen, weniger zahl- reichen Stacheln, reichlicheres Seidenhaar, wie durch die Farbe des Stammes. Móglicher Weise haben wir hier nur eine Form von Pi- locereus niger vor uns. 3 Dasselbe gilt auch von Pilocereus violaceus Lem. Stamm 1 um die Hälfte stärker, an der Spitze tiefgrün, später hellviolett. Stacheln steifer, kürzer und stärker. Stachelpolster auf einen Höcker stehend, in der Jugend braun. 34. Pilocereus oligogonus Frst., Armrippiger Haar- Kerzencactus. "Synonyme. Cereus virens DC., C. tilophorus Pfr, C. ricomus Hort. ber. ; Vaterland Mexiko und Brasilien, Stamm aufrecht, ein- 678 i Cereastreae, fach, mattgrün. Rippen 5, dick, abgerundet, zwischen ihnen je eine breite, scharfe, später sich verflachende Bucht. Sta- chelpolster einander genähert (7—8 mm), wenig hervortretend, gelbbraun, weisswollig. Stacheln steif, gerade, im Alter perl- grau oder fast schwärzlich. Randstacheln 3—5, róthlich- oder gelbbraun, pfriemlich, sehr kurz, (nach unten gerichtet, 3—5 mm lang. Mittelstachel 1, gegen 2!/, cm lang, braun, wagerecht abstehend, selten 2—4 und in diesem Falle ab- stehend- ausgebreitet. Junge Sprossen haben oft 6—8 Rippen, die aber bald auf die normale Zahl zurückgehen, und auch wohl 6—8 Randstacheln. Die. schönen weissen Wollflocken sind länger als die Stacheln. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. Somit ohne auch diese schöne Art in Betreff ihres generischen Charakters noch etwas zweifelhaft zu sein. 35. Pilocereus Pasacanus Web, Pasaca-Haar-Kerzen- cactus. Vaterland die Laplatastaaten, Thäler der Cordilleras von Catamarca bis Salta. Der Trivialname bezeichnet den engeren Standort. Stamm in der Jugend kugelig, später sáulen- fórmig, dunkelgrün mit einem Stich in Hellbraun. Rippen 9, gross, gewólbt, stark höckerig. Stachelpolster auf den Höckern, länglich, gewölbt, mit spärlichem Filz, in der Jugend mit bräun- lich-gelber, später verblassender Wolle besetzt, ziemlich weitláufig gestellt (1!/, cm). Randstacheln 153, davon 6—8 (gewóhnlich die unteren, dem Körper mehr anliegenden) r!/, cm lang, etwas zurückgebogen, die übrigen 2— 3 cm lang, mehr an der oberen Hälfte des. Polsters stehend, etwas gebogen und dem Körper zugewendet. Mittelstachel 1, zwischen 3—4 cm lang, auf- recht stehend, etwas nach unten gebogen; alle Stacheln schön hellbraun, Die zur Diagnose benutzte Pflanze dieser Art ist ein vier- jähriger Sämling von 6 cm Höhe und 5 cm Durchmesser und Pilocereus. 679 erinnert in seinem Bau an einen Echinocactus. In der Heimath erreicht der Stamm eine Höhe von ro, ja selbst von 20 m, hat nur wenige Aeste, und der untere Theil ist mit Stacheln, der obere mit Haaren besetzt. Dieser Art gehörten die beiden todten Stämme an, welche 1878 in der Pariser Ausstellung unter den Produkten der Argentinischen Republik ausgelegt waren. Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 36. Pilocereus polyédrophorus Lem., Polyeder- Haar-Kerzencactus. Synonyme. Cereus pentaédrophorus Lab. Pilocereus pentaédrophorus Cons. Vaterland Bahia. In Frankreich wurde dieser Pilocereus durch M. Morel aus den Regionen von Queimada eingeführt. Stamm aufrecht, blaugraugrün, an der Spitze mit scharf und tief eingeschnittenen, nach und nach breiter und flacher wer- denden und endlich nur durch eine grüne Linie angedeuteten Buchten. Rippen s, stark gehóckert, jeder Hócker in der frühesten Jugend sechs- und selbst achtflächig, später pentaé- drisch und oben horizontal abgeflacht, nach unten allmälig verschwindend, von den nächsten durch eine kleine hori- zontale, ziemlich tiefe Furche getrennt (hauptsächlich an der Spitze des Stammes), an deren Stelle später gleichfalls nur eine grüne Linie tritt. Stachelpolster auf der Spitze der Höcker, . klein, rund, mit blass-chamois gelbem Filz und mit äusserst feinen Wollhaaren besetzt. Randstacheln 7, fein, gelblich- weiss, ungleich, die der Basis des Polsters länger. Mittelsta- . cheln 3, von derselben Farbe und von gleicher Beschaffenheit. 3 Labouret's Beschreibung bezieht sich auf eine Pflanze . von 50—60 cm Höhe und 4 cm Durchmesser. Höcker 2 . bis 3 mm hoch, die längsten Stacheln 8 mm, die kürzesten . 1—2 mm lang. In der Jugend waren der Filz der Stachelpolster _ und die Stacheln hell-chamoisgelb, später weiss. 680 Cereastreae, Michel Angelo Console, welcher diese schöne und eigenthümliche Art zuerst in Blüthe sah, vereinigte sie mit | Pilocereus. Lemaire in der Revue horticole (1862) bemerkt hierzu, dass die Blüthe einen unangenehmen Geruch aushauche, was sehr wahrscheinlich bei den Blüthen aller Pilocereus-Arten der Fall sei. 37. Pilocereus polylophus $, Vielhócker-Haar- Kerzencactus. Synonym. Cereus polylophus DC. In Mexiko einheimisch, schon aus De Candolle's Be- schreibung (Revue des Cactées) bekannt geworden, aber erst durch K. Ehrenberg eingeführt Stamm blass-grün oder gelblich-grün. Rippen 15—18, senkrecht, auf dem Grate fast geschweift. Furchen tief und scharf eingeschnitten, Stachel- polster sehr klein, kreisrund, weiss, sehr dicht gestellt (kaum 6 mm). Stacheln sehr dünn, biegsam, steif, hellgelb, braun gespitz. Randstacheln 7—8, unten länger, als die übrigen (7—11 mm), etwas abwärts gebogen, abstehend. Mittelsta- cheln ı, abstehend, viel länger (15—25 mm), die Mittel- stacheln des Scheitels aufrecht, von viel intensiverer Färbung. Ueber die Blüthen weiss man wenig oder gar nichts. Der Stamm soll eine Höhe von ı5 m erreichen und voll- ständig von Pilocereus Columna abweichen. Die von Ehrenberg zuerst eingeführten Pflanzen hatten eine Höhe von höchstens 40—50 cm bei einem Durchmesser von noch nicht 8 cm. 38. Pilocereus polyptichus Lem., Falten-Haar-Kerzen- cactus. Vaterland unbekannt. Stamm satt-schmutzig-grün. Rip- pen 8—9, sehr stark, hoch (2'/, cm), stumpf, gekerbt, etwas zusammengedrückt, an den Stachelpolstern quer gefaltet, Fur- chen stumpf, sehr breit. Stachelpolster etwas gedrängt stehend (10—13 mm), kaum eingesenkt, abgerundet, anfangs roth-, E p Bi yes x d Pilocereus. - 681 später graufilzig, mit herabhängender, aschgrauer Wolle. Sta- cheln anfangs gelblich, an der Basis etwas roth, später asch- farben-weisslich, gerade, ziemlich steif. Randstacheln 8 bis IO, strahlig, ungleich (13—15 mm), die oberen die kleinsten (4—6 mm). Mittelstachel 1, kaum länger und stärker. - Der Stamm der von Lemaire beschriebenen Pflanze dieser Art war 76 cm hoch bei 9 cm Durchmesser, ausge- zeichnet durch zahlreiche Querfalten, welche den das Stachel- polster tragenden Höcker quer theilten. 39. Pilocereus Robini Len. Robin's H aar-Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Robin, einem in Westindien . reisenden Botaniker und Sammler, welcher diese Art aus Cuba E in Frankreich einführte. 1 Stamm aufrecht, verästelt. Rippen 10—12, zusammen- gedrückt, gekerbelt, mit stumpfem, um die Stachelpolster herum angeschwollenem Kamme, schön grün; Buchten fast gerade, 10—ı2 mm tief. Stachelpolster etwas eingesenkt, breit, tundlich, ro—12 mm voneinander entfernt. Stacheln sehr zahlreich, zweigestaltig, büschelig-ausgebreitet. Randstacheln 12— 15, sehr ungleich, der Mehrzahl nach borstenförmig, an Länge ohne alle Regelmässigkeit verschieden, die längsten (zu- gleich auch die schwächsten) 8—11 mm, die kürzesten 5 bis . 7mm lang. Mittelstacheln 4—5—6, stärker, aber kaum - länger, oder auch- ebensolang, wie die Hépdgachem, alle an der Basis stark knotig verdickt. Diese Art, von welcher wir leider nur eine EDU qe Beschreibung geben konnten, wurde von Robin nicht weit von . der Havanna aufgefunden, wo sie ziemlich häufig an den Rändern . der Lagunen und am Meeresufer vorkommt. und einen kleinen Baum von 4—5 m Höhe mit vielen Aesten bildet. | Die Blüthen erscheinen in grosser Menge an der Spitze der Aeste, sind sehr klein und von unbestimmten Farben und verbreiten einen unangenehmen Duft. Die Frucht ist von der Grösse und der Färbung einer Orange und angenehm zu essen. 682 Cereastreae. 40. Pilocereus Royeni Haw., Royen’s Haar-Kerzen- cactus. Nomenclatur. Nach Dr. Adrian von Royen, Pro- fessor und Director des botanischen Gartens zu Leyden. + 1779. Synonyme. Cereus Royeni Haw., C. lanuginosus Nutt., C. gloriosus Hort, Cactus Royeni L. (non DO). Vaterland die karibischen Inseln und die grossen An- tilen. Stamm aufrecht, einfach, anfangs etwas bläulich ange- laufen, später blassgrün. Rippen 8—9, stumpf, wellig. Sta- chelpolster gedrängt stehend (4— 6 mm), mit bräunlichem Filze und krauser weisser Wolle besetzt. Stacheln fein, gerade, hellbraun. Randstacheln 10, ungleich (8—21 mm). Mittel- stacheln 3—4, wenig stärker. Blüthen unbekannt; die Früchte sollen roth sein. Die Stämme erreichen einen Durchmesser von 5 — 7 cm und darüber. | Die Wolle wird 8—12 mm lang. Á 1 Varietät. Pilocereus Royeni f armatWs S. (Syn. Cereus M armatus O.). Vaterland die Insel St. Thomas. Stamm stets | blassgrün, nur wenig in's Graue spielend. Rippen 7, etwas zU- sammengedrückt. Furchen breit. Stach elpolster weitläufiger : gestellt, mit spärlicherer Wolle. Stacheln 8—10, gelblich, länger, an Originalpflanzen fast 5 cm lang. 41. Pilocereus Russelianus Hort. berol, Russel's Haar-Kerzencactus. Vaterland Laguayra in der Provinz Caracas in Vene- zuela. Stamm stark, hoch, an der Spitze stark wollig, dunkel- grün. Rippen 6, etwas zusammengedrückt, gekerbt. Furchen breit. Stachelpolster ziemlich. gedrüngt, mit grauem Filze und grauer, langer, flockiger Wolle besetzt, Randstacheln 6, Mittelstachel 1, kaum länger, 1 Obige sehr mangelhafte Beschreibung entspricht einer 1 Originalpflanze, welche Fürst Salm zu sehen Gelegenheit hatte. — Diese Art scheint nicht wieder eingeführt worden zu sein, da ihrer später keine Erwähnung mehr geschieht. Pilocereus. 683 42. Pilocereus Schottii Engelm., Schott's Haar- Kerzencactus. Nomenclatur. Nach A. Schott benannt, welcher Mexikos Pflanzenwelt vom stillen Ocean bis zum Golfe er- forschte und auch viele Cacteen sammelte. Vaterland Mexiko, Sierra de Sonoyita und südóstlich bis Santa Magdalena, Sonora, wo dieser Cactus von den Ein- geborenen Zina, Sina oder Sinita genannt wird. Stamm in der Heimath 2!/,— 3 m hoch, oft zí 8— 10 oder mehr aus ys derselben Basis, an letzterer aufsteigend, gegliedert, an der Spitze, im Alter auswärts gekrümmt, gelblich-grün. .Rippen 4 bis 7 (meistens 5). Stachelpolster an sterilen Gliedern oder jungen Individuen weitläufig gestellt, mit 4—6 kräftigen, kurzen (7 bis 8 mm) dunkelgrauen Randstacheln und einem noch kürzeren, : dunkleren Mittelstachel, aber am obersten blühenden Gliede . dicht gestellt (5—6 mm), mit graulicher Wolle und 15—25 - langen (2 (21[,—8 cm), borstenfórmigen, eckigen, hängenden, róth- lich-grauen Stacheln besetzt, welche eine Art von Bart bilden. Blüthen im August, fast im Schopfe verborgen, fleisch- : farbig, nur etwa 4 cm lang. Róhre dünn, über dem kugeligen, mit ro Schuppen besetzten Fruchtknoten eingeschnürt, ge- . krümmt, innen an der Basis nackt, mit 10— 12 lanzettförmigen 3 Sepalen besetzt. Petalen 10—12, länglich, ziemlich stumpf. ; Narbe mit 5—6 büschelig stehenden Lappen. Beere schar- - lachroth, 7—8 mm dick. Die Samen ähnlich denen des Cereus 4 giganteus, aber grösser. 1 Engelmann bemerkt, dass Pilocereus Schottii dem P. 3 scoparius Poselg. nahe stehe, dieser jedoch werde weit höher E (6—8 m) und stärker (30 cm) und habe an den sterilen Gliedern . I2— 15, an den blühenden 20—25 Rippen, 43. Pilocereus scoparius Pos, Besen-Haar-Kerzen- cactus, Von Dr. Poselger in Californien bei La Soledad (östlich von der Monterey-Bai) aufgefunden. Baumartig, viel- 68 4 Cereastreae. fach verzweigt, 8 m hoch und 32 cm und darüber im Durch- messer. Die jungen, noch nicht blühbaren Aeste unterscheiden sich auffallend von den älteren und haben 12—15 Rippen, Rippen stumpf. Furchen ziemlich scharf. Stachelpolster 20—26 mm voneinander entfernt, nackt, etwas hervortretend, dicht unter demselben ein starker horizontaler Eindruck, wo- durch die Rippe sägenartig gekerbt erscheint. Ran dstacheln 5, mehr nach unten gerichtet, gegen 6—g mm lang. Mittel- stachel r, stark, scharf, nach oben gerichtet, in der Jugend schwärzlich, später weisslich, 2!/, cm lang. Alte blüthen- tragende Aeste gewóhnlich dünner, mit 20— 25 Rippen; letztere niedriger, stumpfer, dichter zusammengerückt. - Stachel- polster sehr gedrängt stehend. Randstacheln 5—7- Mittelstachel r, alle 22—32 mm lang, borstenförmig, braun. Blüthen sehr spärlich, klein, fast glockenfórmig, röthlich. Frucht roth, von der Grösse einer Hes. Samen gross, schwarz, glänzend.*) 44. Pilocereus senilis Lem., Greisenhaupt-Haar- Kerzencactus. jo nyme. Cactus senilis Haw., Cereus senilis DC. C. bradypus Lem. Vaterland Mexiko, wo er sehr häufig vorkommt und sich meistens in geschützten, warm gelegenen Schluchten und Winkeln der Berge und zwar stets an sehr heissen abschüs- sigen Stellen und Abhängen**) findet (nach Deschamps). Nach Dr. Pfeiffer ist P. senilis auch in Guatemala und nach Mayer (Pflanzengeographie) selbst auf den Cordilleren des südlichen Peru, oft noch in einer Höhe von über 2100 m zu finden. Stamm einfach, cylindrisch, hellgrün, sehr dicht mit unge- iu die Allg. Gartenzeitung von Fr. Otto und A. Dietrich, Jahrg. 18 “) ie schreibt sich auch der Umstand, dass bei Originalpflanzen die dicke, knollige Wurzel stets winkelig vom Stamm absteht. Pilocereus. 68 5 mein zarten, weissen, unter der Oberhaut befindlichen Flecken bestreut, bei herannahender Blühfihigkeit mit einem dicht- wolligen Schopíe auf dem Scheitel. Rippen 20— 30, ge- drängt, vertikal, gerade, stumpf, geschweift, in der Jugend etwas höckerig. Furchen scharf. Stachelpolster gedrängt in der Jugend mit sehr spärlichem, bald schwindendem, braunem Filze und einer grossen Menge jener charakteristischen Haar- stacheln dicht besetzt, zwischen welchen erst später aus der Pilocereus senilis, wm eig Fig. 92. Fig. 91. Pilocereus senilis, jüngere Pflanze. Mitte der Polster die eigentlichen Stacheln (Mittelstacheln) her- vortreten. Stacheln von zweifacher Form. Randstacheln 25— 30, oft mehr, haarförmig, sehr lang, herabhängend, ziem- lich fest, doch biegsam, gebogen und gekräuselt, sehr weiss, durchscheinend, die ganze Pflanze verhüllend. Mittelstacheln erst in höherem Alter auftretend, anfangs 1— 2, Später 3— 5, stärker, steifer, kürzer, gerade, weiss, ungleich, der unterste 1 lánger (5—7 cm) und starr abwärts gerichtet, die übrigen kürzer, - &bstehend. 686 Cereastreae. Diese durch eigenartige Schónheit ausgezeichnete Art soll nach Deschamps in ihrem Vaterlande eine Hóhe von 8 m, nach Anderen von 13— 16 m erreichen. Die in Europa ein- geführten Originalpflanzen haben eine Höhe von 30—40 cm und einen Durchmesser von 8— 10 cm und nur ausnahmsweise etwas grössere Dimensionen. Auf dem Scheitel etwas seitlich entwickelt sich in hóherem Alter ein grosser Schopf (35 bis 40 cm hoch und 30 cm breit) aus sehr reichlicher, dichter löwengelber, 5 cm langer Wolle, durchsetzt von sehr zahl- reichen borstigen, ziemlich steifen, sehr langen, aschgrauen, sich deckenden, unten bündelweisen nach unten gebogenen Stacheln. Die Stachelpolster des Schopfes sind in Folge ihres gedrängten Standes schwach-sechsseitig, in der Mitte nackt, aber von unzähligen Stacheln fast bedeckt und umgeben, aus deren Mitte Blüthen und Früchte hervortreten. Die süd- ‚liche Seite des Schopfes ist nur sehr spärlich mit Haarstacheln besetzt, fast nackt. Am schönsten ist unser Pilocereus in noch jugendlichem Alter, wenn der Schopf noch: nicht entwickelt ist, indem dann die 5—7 cm (bei etwas grósseren Individuen auch wohl 8— 10 cm) langen haarähnlichen Randstacheln 50 dicht stehen und so sehr in einander verflochten sind, dass sie die Pflanze vóllig bedecken, besonders aber den Scheitel, SO dass derselbe in der That einem mit lang herabwallenden, langen, weissen Haaren: bedeckten Kopfe eines ‚Greises ähn- lich ist (siehe Fig. 92). Blüthen zahlreich, 27—35 mm lang, violettroth, Röhre mit einigen Schuppen besetzt, in deren Achseln einige Haar- büschel stehen. Petalen in zwei oder auch wohl drei Reihen, ausgebreitet, kurz, schmal-lanzettförmig, Staubgefässe zahl- reich, allmälig länger, zurückgebogen, mit violetten Fäden und gelben Antheren. . Griffel kräftig entwickelt, hohl, violett. Narbe mit r2 strahlig-abstehenden Lappen. Beere gross eiförmig, violett, am unteren Ende schuppig, ce peres und wie abgestutzt. ` Varietät. Pilocereus senilis B longisetus S., mit längeren APERTE ATE I7: HG Bit 7 15 2 EEG NERONE MURS GET xs NT Pilocereus. 687 Haaren, welche den ganzen Kórper der Pflanze einhüllen; auch sind die Mittelstacheln zahlreicher. Der Pilocereus senilis ist eine der interessantesten Cactus- formen, welche sich in fast jeder grósseren Cacteensammlung findet. In Deutschland hat zu seiner Verbreitung am meisten der Handelsgártner Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt beigetragen, dessen Sammlung noch heute viel prüchtige, stark entwickelte Pflanzen dieser Art enthält. In der Kultur zeigt diese Art ein sehr langsames Wachs- thum. In Stuben gedeiht sie in einem sonnigen Fenster in lehmiger, mit Sand und etwas Kalkschutt gemischter Erde und im Winter ohne Wasser ganz vortrefflich. Im Sommer bedarf | Sie reichlicher Lüftung. 45. Pilocereus strictus DC., Steifstachel-Haar-K erzen- cactus. . Synonyme. Cereus repandus spinis aureis Hort., Cactus strictus Willd, Cereus mollis nigricans Hort. Vaterland Südamerika. Stamm aufrecht, kräftig, oliven- grün. Rippen 7—8, etwas zusammengedrückt, geschweift. Furchen breit und tief. Stachelpolster gedrängt stehend (8 bis 11 mm), weissfilzig, mit spürlicher, bald abfallender Wolle. Stacheln gerade, steif, fast gleich, in der Jugend braunroth oder rothgelb, mit brauner Basis, später perlgrau; Rand- . Stacheln 8; Mittelstacheln 4, länger (17 mm). Ueber die Blüthen ist nichts bekannt: geworden. P 46. Pilocereus sublanatus Först., Fast wolliger Haar- kerzencactus Synonym. Cereus sublanatus 8. : Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, saftig grün. ‚Rippen 4, selten 5, sehr breit, ziemlich stumpf, dazwischen E flache Buchten, an den Seiten desSt Ich Stachel- Polster gedrängt stehend (7—8 mm), klein, rund, mit bräun- chem Filz besetzt und mit langer weisser ‘oder perlgrauer 688 Cereastreae. hängender Wolle, welche die Rippen der Spitze des Stammes dauernd verhüllt. Randstacheln 7, klein (5—6 mm), strahlig, die beiden oberen oft fehlend, weisslich, borstenfórmig. Mit, telstachel 1, aufgerichtet, stark, bis 2 cm lang, rothbraun, Ei starkes Exemplar dieser Art in der Sammlung des Fürsten Salm hatte nach Pfeiffer's Berichte eine Höhe von 45 cm bei 4 cm Durchmesser. In der Sammlung von Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt zählte ich 2—4 Mittelstacheln. Die Zugehórigkeit dieser Art zur Gattung Pilocereus wird wie bei P. oligonus, so lange zweifelhaft bleiben, als man nich die Inflorescenz zu beobachten Gelegenheit gefunden. Lemaire hält übrigens P. sublanatus und Houlletii für blosse Formen des P. oligogonus, was wenigstens in Betreff des : ersteren vieles für sich hat. 47. Pilocereus Terscheckii Parm., Terschecke's Haar- kerzencactus. Nomenclatur. Nach dem vormaligen Königlichen Hof- gärtner Terscheck in Dresden benannt, Synonym. Cereus fulvispinus S. Vaterland. Rio de a Plata bei Buenos Ayres. Stamm braungrün. Rippen 9—11, stumpf, gerade. Furchen scharf. Stachelpolster gross, weissfilzig und wollig. Stacheln fein, steif, gerade, rothgelb. Randstacheln 12, strahlig, der oberste sehr kurz, der unterste sehr lang. Mittelstacheln 3, lánger Der Diagnose liegt eine jüngere Pflanze von 7 cm Durch- messer zu Grunde, Hier sind die Stachelpolster nur 9 mm von einander entfernt und die feinen Randstacheln haben eine Lánge von 4—10 mm. Originalpflanzen haben bisweilen die Stärke eines Mannes- schenkels. Bei diesen sind die Stacheln ziemlich dick und steif, die Randstacheln 11—17 mm, die Mittelstacheln etwa 2'/, cm lang und die Stachelpolster etwa 18—21 mm von einander entfernt. Im Vaterlande soll diese Art oft eine Hóhe von ıo m erreichen. ATTE Treo e PP Pilocereus. 689 Wie bei vielen anderen Cereen hat man auch bei dieser Art noch keine Blüthen gesehen, oder es liegt doch von diesen keine Beschreibung vor. 48. Pilocereus Thurberi Engelm., Thurber's Haar- Kerzencactus. N latur. Nach George Thurber, einem ameri- kanischen Botaniker benannt, welcher die Gilalandschaft und Sonora bereiste und die Cacteenwelt dieser Landstriche studirte. Vaterland. Diese Art wurde zuerst 1851 in einer Felsen- schlucht nicht weit von dem Gebirgspasse von Bacuachi, einer kleinen Stadt an der Strasse von Arispa in Sonora gesammelt, spüter in Gesellschaft von Pilocereus giganteus bei Santa Cruz, und in Menge auch bei Magdalena und Ures. Stämme auf- . recht oder aufsteigend, büschelig zu 5—15 aus einer Wurzel, — gegliedert. Rippen 13— 14, sehr schwach entwickelt. Furchen ziemlich seicht. Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt. (26—32 mm), klein, nur 6 mm im Durchmesser, mit bräun- . licher oder aschgrauer Wolle besetzt, Stacheln 7—15, un- regelmüssig-büschelig, dünn, gerade oder gebogen, meistens borstenfórmig, schwarzbraun, schliesslich aschgrau, sehr ungleich - (in einem Bündel Stacheln von 10—40 mm Länge). r Die Stámme dieser in den Gebirgen von Sonora Pitahaya = genannten Art haben auf heimathlichen Standorten eine Höhe von 3—-4 m und darüber und sind die unteren Glieder 60 bis 90 cm, die oberen r!/,—2 m lang bei 10—ı5 cm Durch- messer. Blüthen im Juni und Juli, in Menge unter dem Scheitel des Stammes, gegen 7 cm lang. Sepaloidische Schuppen des Fruchtknotens 80— 100 oder mehr, dreieckig, dachziegelig, "en etwa 50, olivengrün, die unteren etwas spitz, die oberen ver- hrt-einrund-spatelförmig, stumpf. Petalen stumpf, fleischig, Förster-Rümpler, Cacteenkunde. 44 690 Cereastreae. weisdich. Beeren im Juli und August reif, gross, kugelig, anfangs mit Stachelchen besetzt, schliesslich nakt, olivengrün, innen scharlachroth, Samen ausserordentlich zahlreich, schief- verkehrt-eirund, auf dem Rücken gekielt, ziemlich glatt (unter der Lupe fein gewarzt), glänzend, ohne Eiweisskörper. 49. Pilocereus Verheinei Hort., Verheine’s Haar- Kerzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm schlank, zur Zeit 10 cm hoch bei 3 —4 cm Durchmesser, matt-graugrün. Rippen 13 schmächtig, hóckerig . Stachelpolster auf den Höckern, schwach gewölbt, rund, fein-weissfilzig, unter der. weissen Be- haarung kaum sichtbar, unregelmässig gestellt, theils eingesenkt, theils frei. Randstacheln 7—8, ausgebreitet, dem Körper anliegend, 1—1!/, cm lang, die 4—5 oberen in der Regel um die Hälfte kürzer. Mittelstachel ı (bisweilen nicht vor handen), ı cm lang, alle von schmutzig-gelber Farbe. Ueber die Blüthen hat noch nichts verlautet. 50. Pilocereus virens DC., Grün-Haar-Ker cactus Synonyme. Cereus virens DC, C. tilophorus Pfr, C. ericomus Hort. berol. à Vaterland Mexiko und Brasilien. Stamm mattgrün. Rippen 5, dick, abgerundet. Furchen breit, scharf einge- schnitten, später flach. Stachelpolster einander genähert, wenig hervorragend, gelbbraun, weisswollig. Stacheln steif, gerade, perlgrau oder fast schwärzlich. Randstacheln 3 bis 5, róthlich- oder gelbbraun, pfriemlich, sehr kurz (2—4 mm) nach unten gerichtet. Mittelstachel 1, wagerecht abstehend, viel länger (2!/ cm), braun, bisweilen 2—4 und dann abstehend- ausgebreitet. 1 Förster berichtet von starken Pflanzen dieser schönen Art, welche sich seiner Zeit im botanischen Garten in München befanden. Sie waren ı’/, m hoch bei 4 cm Durchmesser; die Cereus. 691 ; | Stachelpolster waren 15 mm voneinander entfernt, und die schön weissen Wollflocken länger als die Stacheln. Junge Sprósslinge haben oft 6—8 Rippen, die aber später bis auf die 5 normalen sich verlieren, auch wohl 6—8 Rand- stacheln. XI. Cereus Haw, Kerzencactus. Geschichte. Dem Vater der Botanik, Linné, waren ver- hältnissmässig nur wenige hierher gehörige Arten bekannt, unter diesen C. peruvianus, tetragonus, grandiflorus, flagelliformis u. a.; diese wurden von ihm der damals noch einzigen Gattung Cactus . beigerechnet. Erst Haworth hielt die Merkmale, durch die sie sich von anderen Cactus-Arten unterschieden, für wichtig genug, um sie abzuzweigen und für sie eine neue Gattung zu bilden, die Gattung Cereus. Dieser Name ist dem Lateinischen ent- . nommen, bezeichnet Wachsfackel, Wachskerze, und wurde — in Rücksicht auf die Sitte der Indianer gewählt, säulenförmige, schwammige Stimme mancher Arten mit Wachs, Harz oder " anderen leicht brennenden Substanzen zu überziehen und als Fackeln zu benutzen. Diesem Namen entsprechen auch die ; deutschen Benennungen Fackeldistel (dato, irgend ein - distelartiges Gewächs) oder Kerzen- oder Säulencactus, 1 eine Name, der gleich dem Namen Cereus in Rücksicht auf . die abweichende Wachsthumsweise für viele Arten nicht zu- - treffend ist. Als mit der Zeit die Zahl der Arten durch neue Ein- führungen sich mehrte und zum eingehenden Studium der attung AEBSEORENG, wurden nicht wenige derselben zu Unter- vom Fürsten Salm und Anderen als berechtigt anerkannt. Engelmann, der Entdecker vieler neuer Arten, stellte die Untergattung Echinocereus auf und Zuccarini die Gattung * 44 692 C ereastreae. - Eine weitere Plünderung erfuhr die Gattung Cereus durch Lemaire. Derselbe zog nicht nur mehrere Arten mit lang- gestrecktem Kórper zur bereits abgefallenen Gattung Echino- cereus, sondern zweigte auch verschiedene andere ab, um neue Gattungen zu begründen, nämlich Aporocactus (vom griechischen &z0goc, verworren) mit 2 sehr dünnstämmigen, kriechenden Arten, Cereus flagelliformis und C. flagriformis unter Zuziehung von C. leptophis als einer Varietät des ersten, characterisirt durch den schief-zweilippigen Saum des Perigons und die zu- rückgebogenen Sepalen (Illustration horticole, VIL), und Cleisto- cactus (vom griechischen xAewgróc, geschlossen) in Rücksicht auf. den fast geschlossenen Schlund der Perigons (Illustration horticole VII), mit Cereus Baumanni, colubrinus und rhoda- canthus. Beide Gattungen haben keine Anerkennung gefunden. Andererseits hat der Bestand unserer Gattung wieder durch ziemlich zahlreiche Blendlinge gewonnen, welche aus einer ge- schlechtlichen Vermischung von Cereus speciosissimus mit anderen Arten hervorgegangen sind. Gattungsmerkmale, Perigonröhre weit über den Fruchtnoten hinaus verlängert, Stachelpolster tragend. Perigon- blätter sehr zahlreich, von den sepaloidischen die unteren Schuppenfórmig, die oberen lang, spiralig-dachziegelig, in den Achseln sehr oft borstig oder stachelig, die petaloidischen länger, mehr oder weniger zurückgebogen-abstehend, die Blüthe demnach einer trichterförmigen Corolle ähnlich. Staubgefäss® sehr zahlreich, mit der Basis der Röhre angewachsen, oben frei, kürzer als der Saum. Griffel fadenförmig, kaum länger, al ` die Staubgefässe. Narbe vieltheilig, mit linienfórmigen Strahlen. Beere schuppig oder höckerig, Stachelpolster tragend. Keim- blätter frei, blattartig. Stamm fleischig, im Alter verholzend, kurz oder lang, gerippt oder kantig, Stachelpolster tragend, dick oder dünn, aufrecht oder kriechend, gleichmässig oder gegliedert, einfach oder ästig. Blüthen seitlich, sehr oft zur Nachtzeit sich €f schliessend, von nur ein- oder von mehrtägiger Dauer. Cereus. 693 l. Gruppe. Sulcati — Gefurchte |- | € Stamm aufrecht, mehr oder weniger hoch, einfach oder ästig, cylindrisch oder verschmälert, mit 8—24 flach einge- schnittenen Furchen, Stacheln nach Zahl und Form verschieden, bisweilen sehr lang und stark. 1. Sippe. Longispini — Langstachelige. '- ^ Stamm nicht ‚hoch, im Alter ästig. Rippen abgerundet, die Stachelpolster angeschwollen. Furchen 8— 10. Stachel- polster sehr dicht gestellt. Stacheln sehr lang, biegsam. a a ES I. Cereus brachiatus Gal., Arm-Kerzencactus. iararindd Mexiko, bei Tehuacan. Stamm gegen 2!/, m E roch, Stark, armförmig verästelt, aschgrün. Rippen 8, etwas 1 zusammengedrückt, stumpf. Stachel polster ziemlich gedrängt, DL breit, graufilzig. Randstacheln 12, strahlig, ausgebreitet, diinn E ungleich lang (9—18 mm), nach unten an Länge zunehmend. 3 Mittelstacheln 4 (bisweilen 5), kreuzstündig, eckig, anfangs E braun, länger, der unterste der längste (8— 1o cm), alle an - der Basis knotig verdickt, schliesslich grau. E Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 2. Cereus longispinus S, Langstachel-Kerzen- cactus. Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, stark, grau- grün. Rippen rundlich, erhaben, an den Stachelbündeln höckerig verbreitert, i in Querfurchen gefaltet. Stachelpolster einander genähert (11--13 mm), sehr breit, mit dichtem graubraunen ilze besetzt, nach oben abgestutzt und gleichsam in eine obere Spalte eingedrückt, nach unten halbkreisrund. Stacheln un- geführ 12, erst aufrecht, spüter horizontal abstehend, immer ndelweise, gerade, seitwürts nicht sich mischend, 4— 5 der- lben 5—10 cm lang, nadelfórmig, zwar biegsam, aber doch 69 4 Cereastreae. steif und stechend, die übrigen viel kürzer, zwischen 2 und 13 mm wechselnd. Die von Salm in der Allgemeinen Gartenzeitung 1845 beschriebene Pflanze hatte damals eine Höhe von 30 cm bei einem Durchmesser von fast 8 cm. Sonstige Nachrichten über diese ausgezeichnete Art liegen nicht vor. 2. Sippe. Velutini — Sammethaarige. » Stamm ziemlich hoch, einfach, mit 8—13 Furchen, unter der Lupe mehr oder weniger sammetartig behaart. Rippen ab- gerundet, zwischen den Stachelpolstern dicklich, geschweift. Stachelpolster gedrängt. Stacheln sehr zahlreich, sehr steif, meistens pfriemenförmig, stark, bisweilen sehr stark. 3. Cereus pycnacanthus S, Dickstachel-Kerzen- cactus. Synonym. Cereus panoplaeatus Cat.- Cels. Vaterland Chile, auf den Felsen von Huasco. Stamm aufrecht, bleigrau-grün, fein sammetartig behaart. Rippen 10, breit, abgerundet, an den Stachelpolstern aufgetrieben und zwischen denselben rundlich erhöht. Stachelpolster ziemlich weitläufig (2!/, cm), sehr breit, oval, gewölbt, mit dichtem schwarzen Filz besetzt, Stacheln 15— 17, sehr steif, pfriemen- fórmig, die jüngeren braunroth, die älteren aschgrau. Rand- Stacheln 11—13, strahlig, sehr ausgebreitet, die oberen kurz, die unteren allmälig länger. Mittelstacheln 4, kreuzständig, abstehend, der oberste und der unterste um vieles länger (4 bis 5 cm) und stärker, der eine aufwärts, der andere abwärts gerichtet. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 4. Cereus gilvus S., Gelbstachel-Kerzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm stark, gelbgrün, sammet- artig behaart. Rippen 11, breit, sehr stumpf, geschweift, aD le ee EEE WERNE EN etes seem Cereus. 69 5 den Stachelpolstern seitlich verdickt, kaum gekerbt. Stachel- polster ziemlich weitläufig (22— 26 mm), eirund-länglich, dicht- graufilzig. Stacheln sehr steif, sehr stark, etwas gebogen, isabellgelb. Randstacheln 11, zurückgebogen-abstehend, 27 mm lang. Mittelstacheln 4, fast aufrecht, mit zwiebelig verdickter Basis, der oberste und der unterste länger (5 cm), von eigenthümlich gelbbrauner Farbe. Salm giebt die in seiner Sammlung befindlichen Pflanzen dieser Art zu 13 cm Höhe und ı2 cm Durchmesser, ihre Form als eirund an. ` Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 5. Cereus Pepinianus Lem., Pepin's Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Pepin benannt, in den vierziger - - Jahren einer der beiden Obergärtner im Jardin du Roi in Paris . und eifriger Mitarbeiter an den Annales de Flore et de Pomone. Vaterland unbekannt, Stamm aufrecht, hellgrün, sammet- artig beharrt. Rippen 8— 9, dick, breit, geschweift. Stachel- polster etwas gedrängt (13—15 mm), etwas eingesenkt, breit- oval, mit schwärzlich-grauem Filze besetzt. Stacheln sehr steif, die jüngeren strohfarben mit dunkler Spitze, die älteren grau- lich. Randstacheln 7—8, strahlig, etwas zurückgebogen, 15 bis 18 mm lang. Mittelstachel 4 (die beiden seitlichen . meistens fehlschlagend), der oberste und der unterste die längsten (7 cm), der eine nach oben, der andere nach unten gebogen. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. 6. Cereus subuliferus S, Pfriemen-Kerzencactus. Vaterland die Westküste von Amerika, wahrscheinlich Bolivien. Stamm aufrecht, hellgrün, fein sammetartig behaart. Rippen 9— ro, stark, abgerundet, an den Stachelpolstern ver- dickt.. Letztere etwas weitläufig gestellt (bis 21 mm), sehr breit, ` Oval, gewölbt, dicht mit braunem oder schwärzlichem Filz be- 696 Cereastreae, setzt. Stacheln 6, nur am Rande des Polsters, sehr dick und steif, die jüngeren isabellgelb, die älteren graugelb, die 4 seit- lichen nach links und rechts ausgebreitet, der untere abwärts gebogen, der obere, der stärkste, vollkommen aufrecht, doppelt solang als die übrigen (über 5 cm) und an der Basis von der Stärke einer Taubenfeder. Die vom Fürsten Salm beschriebene Pflanze hatte eine Höhe von 10—:3 cm und einem Durchmesser von 5 cm. Blüthen nicht bekannt. 7. Cereus chilensis Fr, Chile-Kerzencactus Synonym. Cereus chiloénsis Cotta, Vaterland Chile, vorzugsweise die Provinz Coquimbo und die Insel Chiloó, Stamm aufrecht, dick, mattgrün, von einem sehr feinen, nur unter der Lupe erkennbaren Flaum überzogen. Rippen 10— 12, sehr breit, abgerundet, stumpf. Furchen sehr flach. Stachelpolster etwas weitläufig 8 stellt'(12—20 mm), länglich, gross, graufilzig, Randstacheln 8—10, stark, gerade, strahlig ausgespreizt, etwas ungleich Or mm), gelblich-braun oder bräunlich, im Alter an der Basis weiss. Mittelstachel ı, selten 2, gerade, viel länger (2',—4 cm), sehr dick, kegelfórmig, mit breiter Basis im Filze befestigt, braun. Eine sehr schóne und in den Sammlungen nicht seltene Art, deren Stamm 60— 75 cm hoch wird und einen Durch- messer von 8—9 cm gewinnt. - Blüthen*) weiss, trichterfórmig, im Saume 8 cm breit, sich Nachmittags óffnend, um sich am nächsten Tage um die- selbe Zeit für immer zu schliessen. Fruchtknoten 12 bis 15 mm lang, mit zahlreichen, waffenlosen, mit grauer Wolle und einer ovalen, spitzen Schuppe besetzten Polstern, braun- grün. Róhre 7 cm lang, 10—12 mm stark an der Basis und 3 cm oben, in der Mitte etwas aufgetrieben und mit zahl- *) Nach Illustration horticole 1864. he a Cereus. 697 reichen herablaufenden, an der Spitze braun verwaschenen, in den Achseln grauwolligen Schuppen besetzt, von denen die unteren 2 mm, die oberen 12 mm lang sind. Von den Sepalen sind die äusseren zurückgebogen, ungleich, 2—4 cm lang, weissgrün (von der Farbe des Rohflachses) die inneren läng- lich, spitz, aussen leingrau. Petalen länglich, fast zweireihig, 6 cm lang, die äusseren weichstachelspitzig , die inneren fast spatelfórmig, fein gespitzt und an der Spitze gefranst. Staub- gefässe zahlreich, etagenweise angeheftet, mit weissen Fäden. und gelblichen Antheren. Ihre Anheftung beginnt 12—ı5 mm über dem Fruchtknoten, so dass unter ihnen ein Hohlraum bleibt, und ihre längsten stehen am Ende der Röhre in einer Reihe, alle aber reichen bis 25 mm unter dem Saume des Perigons. Griffel so lang, wie die Staubgefässe, grünlich-weiss, mit 16 langen weisslichen Narbenstrahlen, Varietäten. r. Cereus chilensis # flavescens S. (Syn. Cereus fulvibarbis O.). Stamm mit 13 Rippen und 5 cm dick, Stachelpolster dicht gestellt. Stacheln gelb, zahlreicher und dünner. 2. C. chilensis y brevispinulus S. Stamm mit 14 Rippen - und 5 cm stark, mit noch gedrüngteren Polstern und kürzeren sehr dünnen Stacheln. | 3. C. chilensis d polygonus S. Stamm fast keulenfórmig, oben 4 cm dick, mit r5 Rippen. Rippen an den Stachel- . polstern verdickt und etwas kerbig unterbrochen. Polster dicht gestellt. Randstacheln r1. Mittelstacheln gewöhn- . lich 4, die oberen oft fehlschlagend und der unterste längere 3 abwärts gebogen-abstehend. L Lemaire in Illustration horticole 1864 bemerkt zu dieser . Art folgendes: Hiernach sollten diese Art und alle Cereen, . überhaupt, bei welchen die Staubgefässe in gleicher Weise ange- Ordnet sind, zur Gattung Echinocereus gezogen werden, deren baumartige Species ephemere Blüthen besitzen und somit einen ‚ganz natürlichen Uebergang zu Echinocereus bilden, wie die ‚Arten der letzteren Gattung einen solchen zu Echinocactus. a a en 698 Cereastreae. 8. Cereus spinibarbis Hort. berol., Stachelbart-Kerzen- cactus. Vaterland Chile, Provinz Coquimbo. Stamm grün sammtig fein behaart. Rippen 9, stumpf, zwischen den Sta- chelpolstern gewólbt. Furchen scharf. Sta chelpolster sehr gedrängt stehend (5—6 mm), eingesenkt, gross, oval, mit weiss- lichem Filze und einiger Wolle besetzt. Stacheln gerade, steif, aschgrau, an der Spitze schwarz, die längsten 2!/9 cm lang. Randstacheln 8— 10, strahlig. Mittelstacheln 2—4, dicker. Weitere Nachrichten über diese Art waren nicht aufzutreib :n- 3. Sippe. Attenuati — Mit verjüngt zulaufendem Stamme. Stamm hoch, ziemlich dünn, nach oben verschmülert, mit 8— 12 Furchen. Rippen stumpf, etwas geschweift. Stacheln gerade, zweifarbig oder schwarz gespitzt. 9. Cereus erectus Karw., Aufrechter Kerzencactus. Vaterland Mexiko, bei Zimapan. Stamm einfach, pur Rippen 8, sehr stumpf, wellig. Stachelpolster graufilzig, etwas weitläufig gestellt (13—r5 mm). Stacheln gerade, steif, 8 bis 15 mm lang. Randstacheln 8—9, weisslich, an der Spitze schwarz, die kürzeren, Mittelstacheln 1— 5: . bräunlich, die längeren. Stamm 45—60 cm hoch bei 3í/,—4 cm Durchmesser. Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben. IO. Cereus repandus Haw. Schweifkanten-Kerzen- tyo- pp iit Synonyme, GR repandas L, C. Royeni DC, C ambiguus Bonpl, C. gracilis Witt. Vaterland die Kariben und die grossen Antillen. Stamm hoch (gegen 2 m bei 4 cm Durchmesser) grün. Rippen 8 bis 9, schmal, stumpf, ausgeschweift. Furchen scharf, etwas q^ ur EI NUES T SERERE Cereus. 699 wellig. Stachelpolster weissfilzig. Stacheln ziemlich gleich, kurz (g— 11 mm), fein, steif, anfangs bräunlich, später weiss. Randstacheln 7—8. Mittelstacheln 2. Blüthen im Sommer, schief aufgerichtet, gross, 12 cm im Durchmesser, nur wenige Stunden dauernd. Fruchtknoten ziemlich kugelig, mit dunkelgrünen Schuppen und weissen Haaren besetzt. Röhre g—ıo cm lang, bräunlich-grün, un- bewaffnet, mit grünen, spärlich beharrten Schuppen besetzt. Sepalen schmal-linienförmig, hellbraun. Petalen in 2 Reihen, 4![y cm lang, 13—15 mm breit, die äusseren braungrün, die inneren schneeweiss. Staubfäden weiss, mit schwefelgelben Antheren, Narbe gelb, mit 8—10 Lappen. Beere verkehrt- eiförmig, 5 cm lang und breit, nach der Spitze dünner, schmutzig- gelb, mit breiten Höckern besetzt, auf welchen sich kurze, . braune, behaarte Schuppen befinden; erst nach Jahresfrist reifend. It, Cereus subrepandus Haw., Fast schweifkantiger Kerzencactus. Synonym. Cereus imbricatus Hort. Vaterland die karibischen Inseln und St. Domingo. Stamm mattgrün. Rippen 8—12, stumpf, gedrängt, unter- halb der Stachelpolster verdickt. Furchen scharf. Stachel- = Polster einander genähert (11 mm),sehr kurz, mit anfangs weiss- lichem, dann graulichem Filz besetzt. Stacheln kurz(9— 17 mm), . gerade, ziemlich steif, ungleich, weisslich, an der Spitze schwarz, _ ausgebreitet. Randstacheln 6—8. Mittelstacheln nicht . vorhanden oder nur ein einziger von bräunlicher Farbe. Der Stamm hat 4—5 cm im Durchmesser. Blüthen im Mai und Juni, sehr gross, einzeln, fast hori- . zontal abstehend, sich kaum öffnend, 18—20 cm lang, 12 cm im Durchmesser. Fruchtknoten kugelig, mit grünen, wolligen Schuppen dicht besetzt, Röhre 12—15 cm lang, bräunlich- . grün, mit langen dunkelgrünen Schuppen. Sepalen schmal- ` 700 Cereastreae. © linienförmig, lang, stark ausgebreitet, gelblich- oder“ bräunlich- grün. Petalen breiter, an der Spitze gezähnelt, schneeweiss. Staubfäden weiss, mit grossen gelben Antheren. Narbe viellappig. Beere verkehrt-eifórmig, 5—6'/, cm lang bei 4 bis 5 cm Durchmesser, gelb, hóckerig, mit schmalen, grünen, weisshaarigen Schuppen besetzt. Nach Förster sind als blosse, durch Kulturverhältnisse hervorgerufene Abänderungsformen zu betrachten: Cereus undatus Hort. berol. mit dunklerem, dünnerem (nur 1!/[—2!/, cm) Stamme, 10 welligen Rippen, 3—4 Mittelsta- cheln und kleineren Blüthen und Früchten, und C. divergens Hort. berol. mit 9 Rippen und am unteren . Theile des Polsters mit zahlreicheren feinen, steifen, weissen, am oberen Theile desselben mit 3 grösseren, ausgebreiteten, gelblichen Randstacheln und mit ı aufgerichteten, bräunlichen, 4— 5 cm langen Mittelstachel. Auch Fürst Salm nimmt diese beiden von Pfeiffer als gute Arten angenommenen Formen als dem Cereus subrepan- dus identisch. 12. Cereus eriophorus Hort. bero, Wollfilz-Kerzen- cáttus. Synonym. Cereus cubensis* Zuee. Vaterland Insel Cuba, Stamm aufrecht, einfach, dunkel- grün. Rippen 8, stumpf, zwischen den Areolen buchtig-aus- geschweift. Furchen anfangs scharf, jedoch bald ausgeglichen. Stachelpolster weitläufig gestellt (26—30 mm), oval, mit sehr kurzem weissen Filze bekleidet. Stacheln gerade, nadel- förmig, weiss, an der Spitze schwarz. Randstacheln 8, die obersten noch einmal so lang (18 mm), als die übrigen. Mit- telstachel 1, etwas länger. Der Stamm hat 4 cm im Durchmesser, die Rippen sind 9 mm breit. Blüthen von Mai bis Juli, der Spitze nahe sichend, gross, becherfórmig, über 9 cm breit, schief aufgerichtet , geruchlos Cerens. 70I von kurzer Dauer, nur eine Nacht geöffnet. Knospen mit weisser Wolle bedeckt. Röhre ro cm lang, mit grünen, an der Spitze rothen, wolligen Schuppen besetzt. Sepalen schmal, zugespitzt, bráunlich-roth. Petalen in'2 Reihen, die äusseren lanzettlich, grünlich, die inneren breiter, zugespitzt, schneeweiss. Staubfáden weis. Narbe viellappig. Frucht fast kugelig, 5 cm lang, 4!/, cm im Durchmesser, an der Spitze dünner und etwas gefurcht, etwas höckerig, mit grünen wolligen Schuppen besetzt, unten grünlich, oben orangegelb. Diese sehr schöne Art blüht leicht und reich, und oft entwickeln schon 16— 20 cm hohe Pflanzen einen hübschen Flor. 13. Cereus platygonus Hort. berol., Breitrippen-Kerzen- cactus. Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, dünn, einfach, stumpf-achtrippig, graugrün, an der Spitze verjüngt. Rippen oben abgerundet. Furchen kaum eingeschnitten, am unteren Theile des Stammes ganz ausgeglichen. Stachelpolster weit- läufig gestellt (2!, cm), klein, schwach-graufilzig. Stacheln dünn, steif, klein. Randstacheln 7 (ein oberster nicht vor- handen), strahlig, der unterste und der einzige Mittelstachel länger (g— r1 mm), alle anfangs bräunlich, später weisslich. Stamm ziemlich stielrund, etwa 48 cm hoch, unten mit einem Durchmesser von 21— 26 mm. Blüthen scheinen noch nicht beobachtet worden zu sein. 4. Sippe. Coerulescentes — Bläuliche. — e Stamm hoch, bläulich-grün, oben bisweilen etwas ver- schmälert. Polster mit schwärzlichem Filz únd zweifarbigen oder schwarzen Stacheln besetzt. Perigonröhre mehr oder - weniger glatt. .. 14. Cereus Seidelii Lehm, Seidel’s Kerzencactus. Nomenclatur. Benannt nach Jacob Traugott Seidel, einem um die Entwickelung des Gartenbaus verdienten Handels- gärtner Dresdens, 702 Cereastreae. Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, dünn, nach oben und nach unten verschmälert, blass-bläulich-grün. Rippen 6 bis 7, etwas geschweift, abgeflacht. Furchen breit. Stachel- polster hervortretend, ziemlich dicht (9—10 mm), braunfilzig. Stacheln 10—12, fast borstenförmig, strahlig abstehend, weiss- lich mit brandschwarzer Spitze. Der Stamm wird gegen ı m hoch und wohl noch darüber bei einem Durchmesser von 5 cm. | Blüthen im August, bei Sonnenuntergang sich entfaltend, vollkommen ausgebreitet erst gegen 11 Uhr, am Morgen ver- welkend, 23!/,—25 cm lang. Fruchtknoten graugrün, 21/, cm im Durchmesser, ohne Stachelpolster, aber mit einzelnen kleinen, braunen, heller umhoften Schüppchen besetzt. Röhre grau violett-grün, 10—12 cm lang, mit sehr wenigen abgerundeten, sehr weitläufig gestellten Schuppen. Sepalen zweireihig, die äusseren fast eiförmig, bräunlich-grün, ziemlich abgerundet, kürzer als die inneren, letztere nach oben breiter, röthlich-braun- grün, weisslich gerandet. Petalen dreireihig, r1![, cm lang, lanzettlich, stachelspitzig, die äussern gezähnelt, weiss mit grün- lichem Mittelstreifen, die inneren blendend weiss, mit nur an- gedeutetem grünlichen Mittelstreifen, bis zu einem Drittel Be Länge gezähnelt, fast gefranst. Staubfäden sehr zahlreich, grünlich-weiss, mit blassgelben Antheren. Griffel grünlich- weiss, hervorragend. Narbe grünlich, vierzehntheilig, strahlig. 15. Cereus chalybaeus Hort. berol., Stahlblauer Kerzencactus. ; Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, hoch, dunkel- grün, mit bläulichem Reif überzogen. Rippen 6, stark ent wickelt, seitlich zusammengedrückt, zwischen den Stachelpol- stern buchtig geschweift. Furchen tief eingeschnitten. Sta chelpolster ziemlich weitläufig stehend (15—17 mm), bret, | gewölbt, schwarz, filzig. Stacheln unregelmässig gestellt, 50" dass Rand- und Mittelstacheln nicht wohl zu unterscheiden sind, ue in le a ae a en a EET WS NEA For NL ANSET E MUN TET VUL x UN rc oce - ThE T j Cereus. 703 steif, nadelartig, schwarz, 9—1 5—17 mm lang, 8—5 etwas strahlig abstehend, 1—3 länger. Weitere Angaben betreffs dieser Art finden sich nicht vor. 2. Gruppe. Angulati — Kantige. lbe 5b Stamm hoch, meistens einfach, ohne Stütze aufrecht, mit 4—-10 starken Kanten und Buchten. Mit braunen oder schwarzen Stacheln. i. Sippe. Columnares — Säulenförmige. Stamm steif aufrecht, stark, oft sehr hoch, einfach, wenn s Tereuung susgescidosden ist, mit 6—10 Kanten. " Cereus hystrix S, Gear Igelcactus. Vaterland die Antillen. Stamm einfach, bráunlich- Er olivengrün, glänzend. Rippen 8— 9, etwas zugeschärft, sehr zusammengedrückt. Stach elpolster gedrängt (6 —8 mm), rund, hervorstehend, graufilzig. Stacheln steif, gerade, braun und 1 weiss geringelt, wie Stachelschweinborsten. Randstacheln 9 bis 10, die obersten die kürzesten (6 mm). Mittelstacheln länger (18—21 mm) und stärker. Der Stamm hat 5 cm im Durchmesser. 17. Cereus peruvianus Haw., Peru-Kerzencactus. Synonyme. Cactus peruvianus L. (jedenfalls auch Cactus . heptagonus, C. hexagonus, C. pentagons L.), Cactus hexagonus Willd, Cereus pentagonus, hexagonus und heptagonus Hort. je : nach der Zahl der Rippen. Vaterland Peru, aber wahrscheinlich das ganz wármere Südamerika. Stamm sehr hoch und dick, einfach, erst in . hohem Alter ästig, dunkelgrün, an der Spitze bläulich. Rippen 4-8, gerade oder zwischen den Stachelpolstern etwas gewólbt. Furchen anfangs tief, breit, später aber mehr und mehr sich . Verflachend. Stachelpolster gedrängt (10— 11 mm), im + 6-14 794 Cereastreae. Alter auseinander rückend, mit anfangs bräunlichem, dann grauem Filz besetzt. Stacheln steif, braun, 9—11 mm lang, einzelne auch wohl 13— 18 mm. Randstacheln 6— 8; Mittelstacheln 1—3, etwas länger. Eine der ältesten Arten. Sie wächst ziemlich rasch und er- reicht eine stättliche Höhe, bis 13 und selbst 15 m bei 22—26 cm Durchmesser. Fast in allen grösseren Sammlungen finden sich Pflanzen dieser Art von 2—3 m Höhe und 8—16 cm Durch- . messer. Im höheren Alter verholzt allmälig der Stamm, ver- liert die Rippen, erscheint dann rundlich und erzeugt dann lange, dicke, sich ausbreitende Aeste. Die Anzahl der Rippen ist sehr verschieden; oft verlieren sich einige, oft treten wieder neue auf; junge Pflanzen haben in der Regel 4—6, ältere 7 bis 8 Rippen. So häufig auch alte, mächtig entwickelte Exemplare in den europáischen Sammlungen vorkommen, so selten scheineh sie doch zur Blüthe zu gelangen. Wir finden jedoch aus dem vorigen Jahrhundert manche Nachricht über den Flor dieser damals ziemlich allgemein gekannten Art oder ihrer Formen. So blühten im Garten der damaligen Augustenburg bei Arn- Stadt am 23. und 24. August 1719 „Cereus major apri spinosus triangularis* (Cactus triangularis) und nach Joh. H Tiemroth's Herbarium vivum am 25. September 1748 eben- daselbst „Cereus peruvianus“ (Cactus hexagonus). Blüthen von August bis October, einzeln, 15 cm lang voll erblüht 12 cm im Durchmesser, geruchlos, Abends sich erschliessend und am nächsten Morgen für immer verblüht. Röhre grün, nackt. Sepalen länglich-eiförmig, schmutzig- roth. Petalen in 2 Reihen, etwas zugespitzt, die äusseren bráunlich-roth, besonders nach der Spitze hin, die inneren Schneeweiss, auf der Rückseite blass-rosenröthlich, 5 cm lang unten schmal, nach oben 20—21 mm breit, Staubfäden unten grünlich, oben weiss, mit blassgelben Antheren. Grif- fel wenig länger, weiss. Narbe weiss, mit 10— 12 aus- gebreiteten Lappen. Cereus. 795 Varietäten. 1. Cereus peruvianus f tortus Hort. berol. von der Hauptform nur durch den etwas spiralig gedreheten Stamm verschieden. 2. C. peruvianus y monstruosus DC. (Syn. Gereus mon- struosus Hort., Cereus abnormis Hort., Cactus abnormis Wild.) unter dem Namen Felsencactus allgemein bekannt, auffal- lend durch einen an ein Felsenriff erinnernden dicken, un- regelmässig verästelten oder sprossenden Stamm mit unförm- lichen, kurzen, in verschiedenster Weise abgerundeten oder keulenförmigen, gehöckerten oder unterbrochen und kamm- förmig gerippten Aesten, welche nicht aus einem Stachelpolster ; hervorgehen, sondern einen Theil des Stammes selbst bilden. . Stachelpolster graufilzig, bald weitläufig, bald sehr dicht gestellt. Stacheln kurz, gerade, braun. Randstacheln . 6—8, Mittelstacheln 1—2, wenig länger. Blüthen von denen der Normalform wenig verschieden, aber viel grösser und schöner, doch dauern sie nur 2 Tage und 2 Nächte. Sie werden nur selten beobachtet. 1 Diese bizarre Form hielt man lange Zeit für eine gute Art, bis endlich De Candolle, der eine Pflanze in Montpellier blühen sah, sie als eine Missbildung des Census peruvianus ‚erkannte. Dass De Candolle’s Ansicht richtig ist, wird auch da- - durch bewiesen, dass von manchen Individuen dieser Form Man kennt aus Beschreibungen viele bloss geographische ; von denen manche als Qergus peruvianus kultivirt isch sind. Zu diesen reg Cereus nie Mey. aus Förster- Rümpler, Cacteen 706 Cereastreae. der Provinz Arequipa in Peru, wo er 3—4 m hoch wird, C. - arequipensis Mey. von 7—8 m Höhe, C. curvispinus Bert. aus Peru, C. calvescens, DC. aus Mexiko, C. monoclonus DC. (Syn. © hexagonus Lem.), C. surinamensis Horl. in Surinam | und auf den Kariben u. a, alle nur durch das Klima bedingte - Abänderungsformen. 18. Cereus macrogonus Hort. berol., Dickkantiger Kerzencactus. Vaterland nicht bekannt. Stamm aufrecht, säulen- förmig, etwas bläulicb. Kanten 6—7, aufgetrieben, sehr ab- gestumpft, gegen die Spitze hin geschweift, an den Stachel- polstern gekerbt-gefaltet und durch eine lebhafter grüne Bogen- linie markirt. Stachelpolster gedrängt stehend (7—9 mm), klein, graufilzig. St'acheln steif, kurz, braun, auf jüngeren Polstern 8— 10, auf älteren 18— 20, aufrecht-abstehend, 3—4 länger (11 mm), als die übrigen. Die vom Fürsten Salm wie oben beschriebene Pflanze war 20—25 cm hoch bei einem Durchmesser von fast 5 Cm. Die Stacheln stehen anfangs ziemlich regelmässig, 7—9 Randstacheln und 1: Mittelstachel; bald aber vermehrt sich ihre Zahl und die Regelmässigkeit der Anordnung wird da- durch gestórt. Blüthen scheint man nicht beobachtet zu haben. 19. Cereus Landbeckii Phil., Landbeck’s Kerzen- cactus. Nomenclatur Nach Landbeck, Assistent am Mu- seum von St. Jago (Chile). Vaterland La Plata-Staaten, Provinz Mendoza, dort VP Dr. Philippi in St. Jago entdeckt und der Handelsgártnere von Haage & Schmidt in Erfurt in Samen überlassen. Stamm aufrecht, säulenförmig, siebenkantig. Kanten dick, sehr stumpf, zwischen den Polstern geschweift. Stachel- polster weitläufig gestellt, eirund, graufilzig. Stacheln 18 Cereus. 797 bis 20, pfriemlich, sehr ungleich (5—25 mm),. darunter 6—9 längere, braun. Diese Art ist dem Cereus macrogonus Hort. berol. verwandt. Blüthen nur Nachts geóffnet und sehr wahl ad Perigonröhre lang (22 cm), der ausgebreitete Saum von 12 cm Durchmesser. Petalen linien-lanzettförmig, die äusseren rosa, die inneren weiss. Staubgefässe und Griffel einge- schlossen. Beere sehr gross, eirund, blassroth, blau bereift. Samen fein gewarzt, ** Stacheln weisslich, oft mit schwarzer Spitze. 20. Cereus Dyckii Mari, Dyck’s Kerzencactus. Nomenclatur. Siehe Mamillaria Dyckiana. Synonym, Cereus stellatus Pfr. nach Salm. Vaterland Mexiko, bei Zimapan. Stamm einfach, hell- grün. Kanten 8, seitlich zusammengedrückt, wenig ausge- = Schweift. Furchen breit, scharf. Stachelpolster etwas eingesenkt, oval, graufilzig. Randstacheln 10—11, kurz (7 bis 9 mm), weiss, steif, sehr ausgebreitet. Mittelstacheln 3, — kürzer, weiss, oben und unten bräunlich, der unterste länger : (7—11 mm). Die grössten Individuen dieser Art sind 45—60 cm hoch bei 61/,—8 cm Durchmesser. : Förster führt C. stellatus Pfr. und Ç, Dyckii als zwei verschiedene Arten auf, da sie in der Zahl der Kanten und . Stacheln etwas differiren. - Cereus conformis Hort. berol., Aehnlicher Kerzen- cactus. i 1 Vaterland Mexiko, von hier 1840 durch Ehrenberg "ingeführt. Stamm aufrecht, stark, bläulich - dunkelgrün. Kanten 7, sehr breit, gekerbt, geschweif. Furchen am flach, Stachelpolster etwas weitlinfig gestellt (20 mm), ein- 45* 708 pu. Cereastreae. gesenkt, kreisrund, gewölbt, breit, mit dichtem graulichen Filze besetzt, oben unbewehrt. Randstacheln 7—9, auf der Seite und unten, strahlig abstehend, kurz (7—9 mm), dünn, leicht einwärts gekrümmt. Mittelstacheln ı—3, zum Theil oft nicht vorhanden, kaum länger. Die Pflanze, nach welcher Fürst Salm obige Diagnose festgestellt, war fast 30 em hoch und hatte einen Durchmesser von ọ cm. Weitere Angaben über diese schöne Art finden sich nicht vor. 22, Cereus Tonelianus Lem., Tonel’s Kerzencactus. Vaterland Mexiko, von wo ihn die Handelsgärtner Gebr. Tonel erhielten, nach denen er benannt ist Stamm niedrig, an der Basis verästelt, kräftig und gedrungen, grau- grün. Rippen 8 oder mehr, dick, gerundet, zwischen den Stachelbündeln, geschweift-höckerig. Stachelpolster einge- senkt, mit bald abfallendem Filz. Stacheln gegen 15, 81au- lich. Randstacheln 10—15, strahlig. Mittelstacheln 4 von denen der längste und stärkste dauernd. Die in der Illustration horticole (September 1855) be- schriebene Pflanze dieser Art hatte eine Höhe von 20—22 CM und einen Durchmesser von 60 cm erreicht, ohne zu blühen. 23. Cereus resupinatus S, ee ono cactus. Vaterland unbekannt, Stamm ei einfach, gerade, graugrün, an der Spitze stumpf. Kanten 7, breit, stumpf. Furchen oben scharf, in der Mitte des Stammes stumpf, unten ausgeglichen. Stachelpolster ziemlich weit- läufig gestellt (fast atl cm), gross, kreisrund, kissenartig 8€- wölbt, dicht-graufilzig, ohne Wolle, Randstacheln meistens 7, gerade, strahlig abstehend, der unterste der kürzeste (kaum II mm), ein oberster achter oft nicht vorhanden; Mittel- stachel immer nur ı, sehr stark, an der Basis oft von der Cereus. 709 Fig. 93. Cereus resupinatus. 710 Cereasire2e, Stärke einer Taubenfeder, einwärts-gekrümmt-aufsteigend oder zurück- gekrümmt, 4—5 cm lang. Alle Stacheln sehr steif, weiss, an der Spitze schwarz. Diese Art steht dem Cereus clavatus sehr nahe. Die vom Fürsten Salm im Obigen beschriebene Original- pflanze war über ı'!/, m hoch und hatte einen Durchmesser von I3 cm. Ueber die Blüthen liegen Nachrichten nicht vor. 7 24. Cereus eburneus S, Elfenbein-Kerzencactus. Synonym. Cactus peruvianus Willd. Vaterland Chile, wo diese Art ganze grosse Flächen bedeckt, und die Insel Curaçao. Stamm graugrün, hin und wieder wie mit Spitzbogen bezeichnet. Kanten 7—8, stumpf. — Furchen breit und flach. Stachelpolster etwas weitlàufip — gestellt (10— 13 mm), oval, nackt, graulich. Stacheln steif, 4 pfriemlich, verlängert, anfangs purpurroth, dann elfenbeinweiss, 4 an der Spitze schwarz. Randstacheln 8— 10, von diesen 3 I nach oben, 3 nach unten, die seitlichen wagrecht abstehend, E der unterste der kürzeste. Mittelstachel r, sehr selten 2 E bis 3, ziemlich gerade vorgestreckt, länger als die Randstacheln E (24—30 mm). Blüthen? «1 Der Stamm wird ı m hoch bei 8— 10 cm Durchmesser. 3 Bei Glashauskultur werden die Stacheln blassróthlich und bleiben i viel kürzer, BE Varietäten. 1. Cereus eburneus f polygonus Pfr., 1 Kanten 9— ro, mehr zusammengedrückt. Stacheln kürzen aschgraulich. Mittelstacheln 3—4. | 2. C. eburneus y monstruosus Pfr, Stamm entweder fast rund, Kanten auf einer Seite fast verschwindend, auf der an- dern spiralig zusammenlaufend (scheint wenig verbreitet Zu sein), oder der Stamm in ühnlicher Weise wie Cereus penc 3 vianus monstruosus unregelmässig ästig ausgewachsen. Diese d Untervarietät nennt Pfeiffer ramosus, jene cylindricus. Cereus. 211 25. Cereus: clavatus O., Keulen-Kerzencactus, Vaterland Caracas. Stamm einfach, aufrecht, keulen- förmig, bläulich-grün, an der Spitze etwas dünner. Kanten 6—7, gross, breit, stumpf. Furchen ziemlich flach. Sta- chelpolster dicht gedrängt (2 mm), vorstehend, kugelig, mit kurzem weissen Filze besetzt. Stacheln gerade, weiss, an der Spitze schwarz. Randstacheln 7, Mittelstachel ır, dieser lang (27 mm), fast aufrecht, stärker als die übrigen, von denen die beiden äusseren oben die kürzesten, die 4 seit- lichen doppelt so lang (28 mm). 3 Stamm 50 cm hoch. Diese Species steht dem Cereus, - eburneus nahe, von dem sie sich aber durch die Bildung des Stammes, ausserdem durch die Zahl. und Stellung der Stacheln unterscheidet. C. eburneus hat stärkere Kanten und tiefere Furchen und seine Stachelpolster sind weniger vorstehend und grösser. Die Blüthen scheinen noch nicht beobachtet worden E au Sein, 1 26. Cereus deficiens O., Fehlstachel-Kerzencactus. : Vaterland Caracas, von wo diese Art mit der vorigen F eingeführt wurde. Stamm einfach, aufrecht, länglich, fast . durchweg von gleicher Dicke, graublau-grün. Kanten 5—7, . Scharf Furchen tief. Stachelpolster ziemlich weitläufig . gestellt, .halbkugelig, eingesenkt, mit kurzer weisser Wolle besetzt. Randstacheln 7, gerade, weiss mit schwarzer Spitze. . Mittelstachel nicht vorhanden. Stamm 50 cm hoch; die oberen Stacheln ungleich, einer derselben kleiner, oft 2 mm lang und darüber, der andere doppelt so lang; die 4 seitlichen 11 mm lang, die 2 untern Bespreizt. Diese Pflanze steht dem Cereus clavatus und C. ebur- neus sehr nahe und ist vielleicht nur eine Varietät des erste- ten, sie unterscheidet sich aber von ihm auf den ersten Blick durch den Fehlschlag des Mittelstachels, stärkere, mehr vor- TIZ2 Cereastreae. springende, schärfere Kanten, tiefere Furchen und weitläufigere Stachelpolster. Von den Blüthen ist bisher noch nicht die Rede ge- wesen. 27. Cereus laevigatus S, Glatt-Kerzencactus. Vaterland wird nirgends angegeben. Stamm aufrecht, bläulich-dunkelgrün. Kanten 7, gleich den Furchen breit und sehr glatt und glänzend, scharf. Stachelpolster etwas weitläufig gestellt (20—21 mm), klein, graufilzig. Randsta- cheln 8, dünn, 4—9 mm lang (der oberste der kürzeste), strahlig abstehend; Mittelstachel ı, etwas länger, alle anfangs braun, später aschgrau mit schwarzer Spitze, etwas über ı cm lang Die beschriebene Pflanze 25 cm hoch, oben 6!/, cm 1m Durchmesser. Blüthen nicht bekannt. 28. Cereus Coryne Hort. berol., Kolben-Kerzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, fast keulen- oder kolbenfórmig (in der Jugend), graulich-dunkelgrün. Kan- ten 8, dick, hóckerig, um den Stachelpolster herum aufge- trieben. Furchen scharf, etwas flach. Stachelpolster en lich dicht gestellt (13 mm), breit-kreisförmig, mit schneeweissem wolligen Filze besetzt. Randstacheln strahlig abstehend, die 5 unteren weisslich (der unterste der kürzeste), die 3 oberen (von denen der mittlere oft nicht vorhanden) länger (20 mm). Mittelstachel ı, fast horizontal abstehend, sehr lang (fast 4 cm), gleich den oberen Randstacheln schwarz. Eine sehr schóne Art. Die beschriebene Pflanze hat eine Höhe von 20—25 cm und einen Durchmesser von 8— 10 CM- Die Blüthen werden nicht beschrieben. 29. Cereus tephracanthus Lab. Aschenstachel- Kerzencactus. Vaterland Chuquisaca in Bolivien, von dort durch Cels eingeführt. Stamm einfach, olivengrün. Kanten 8, abge- 3 3 1 A | : 1 E Cereus. 713 rundet, etwas hóckerig. Furchen scharf, am unteren Theile des Stammes flach und im Grunde durch eine dunkelgrüne - Linie markirt, Stachelpolster gross, auf der abgerundeten Spitze der Höcker, mit weisser, dauernder Wolle besetzt. Stacheln 8, mit schwarzer Spitze, später aschgrau bestäubt. Randstacheln 7, von diesen 5 an der unteren Hälfte des Polsters regelmässig strahlig, 2 schwächere aufwärts gerichtet. . Mitelstacbel 1, ebenfalls nach oben gekehrt. Später wenden Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. 2. Sippe. Pauciangulares,mit wenigen Rippen. KT Stamm aufrecht, mehr oder weniger hoch, einfach (wenn nicht etwa verletzt), fünf- bis sechseckig. Kanten stark zu- Sammen gedrückt. Furchen tief eingeschnitten oder genau viereckig. Stachelpolster nackt oder filzig 30. Cereus alacriportanus Hort. monac., Porto-Alegre- Kerzencactus. Synonym. Cereus bonariensis Hort. berol. Vaterland Brasilien, um Porto- Alegre (Provinz Rio grande do Sul) herum. Stamm dunkelgrün, oben bläulich. Kanten 6, zusammengedrückt, gerade. Furchentief. Stachel- Olster einander ziemlich nahe (8 mm), wenig hervorragend, mit bräunlichem Filze besetzt. Stacheln gerade, fein, nadel- fórmig, kurz (6 mm), braun, an der Spitze gelblich. Rand- tacheln 7— 8, stark ausgebreitet. Mittelstachel ı. Der Stamm hat gegen 4 cm im Durchmesser. Ueber C. alacriportanus ist noch zu bemerken, dass er ich wegen seines kräftigen Wachsthums vortrefflich zur Unter- e für schwachwüchsige und sehr empfindliche Arten eignet, 714 Cereastreae. wegen seines dünneren Stammes für Species von geringen Di- mensionen sogar besser als Cereus peruvianus. 31. Cereus horribarbis Hort. berol., Starrbart-Kerzen- cactus. Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, einfach, etwas bläulich-grün. Kanten 5, stark zusammengedrückt, buchtig geschweift Furchen breit, tief eingeschnitten. Stac eh polster gedrängt, kissenartig gewölbt, etwas flockig-weissfilzig. Stacheln 12—20, nadelartig, gedrängt-abstehend, dünn, steif, ungleich, rothgelb, an der Basis braun, die unteren zahlreicher, der oberste fast aufrecht, stärker. Die beschriebene Pflanze war kaum 45 cm hoch und hatte unten einen Durchmesser von 5 cm. Blüthen ? 32. Cereus caesius S., Hechtblauer K erzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm schlank, einfach, bläu- lich-graugrün. Kanten 6, seltener 5, oben stark zusammen- gedrückt. Furchen breit, tief eingeschnitten, buchtig-geschweilt, unten ausgeglichen. Stachelpolster einander genähert (9 bis 10 mm), kreisrund, klein, flockig - weissfilzig. Stacheln gegen 12, gedrängt, abstehend, unregelmässig gestellt, kurz (6—7 mm), dünn, fast gleich lang, die untern nur wenig länger, strohfarbig. Die von Salm beschriebene Pflanze hatte eine Hóhe von 60 cm bis 1 m und einen Durchmesser von 5 cm. Weiteres über diese Species findet sich nirgends berichtet. Von Cereus horribarbis unterscheidet sich unsere AP durch den schlankeren Stamm, die hechtblaue Farbe und die fast borstenartigen, strohgelben Stacheln. 33. Cereus Perrottetianus Hort. Paris., Perrottet's Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Dr. G. Samuel Perrottet, einem französischen Naturforscher und Reisenden. Lemaire hat Cereus. 715 Recht, wenn er in der Illustration horticole 1869 die Prio- rität des obigen Trivialnamens (1825) vor dem Pfeiffer'schen (1835) in Anspruch nimmt. Synonyme. Cereus lividus Pfr., C. glaucus S., C. lae- . tevirens Hort. berol., Vaterland Brasilien, Caracas, Umgegend von La Guayra, von wo dieser schóne Cactus zuerst durch Perrottet (von 1825 an) in den Jardin des Plantes in Paris eingeführt wurde. Stamm einfach, stark, bleifarbig- grün. Kanten 5, kaum wellig, oben abgestumpft. Furchen tief eingeschnitten. Stachelpolster dicht gestellt (9—ı2 mm), breit, etwas wollig, anfangs bräunlich, später aschgrau. Stacheln gerade, steif, braun, in der Jugend an der Spitze gelb. Randstacheln 5—8, abstehend-ausgebreitet, einige oft fehlschlagend, 7 bis II mm lang. Mittelstacheln 3, ER fast 9 mm lang. Blüthen ? Diese Art steht dem Cereus glaucus S., sehr nahe oder ist ihm identisch und unterscheidet sich von ihm in der Haupt- ` sache nur durch stärkere Stacheln und weitläufiger stehende . Stachelpolster. Aus Caracas stammende Originalpflanzen des botanischen Gartens in Berlin hatten fast 15 cm Durchmesser, sonst sieht man in den Sammlungen gewöhnlich Pflanzen von 30—60 cm Höhe und nur 5—7 cm Durchmesser. Von dieser ausgezeichneten Art existirten in früheren Sammlungen mehrere Varietäten, welche von der Normalform nur durch die Färbung des Stammes abwichen und wahrschein- lich ihr Dasein nur der Einwirkung verschiedener Kultur- | methoden verdankten, z. B. var. glaucior, pallidior, viridior u. a. Man hört jetzt nichts mehr von ihnen. 34- Cereus thalassinus O., Meergrüner Kerzencactus. Vaterland Caracas, Umgegend von La Guayra. Stamm aufrecht, ästig, meergrün. Kanten 4—6, zusammengedrückt, Scharf. Furchen tief, aber abgerundet. Stachelpolster 716 Cereastreae. einander genähert (kaum 13 mm), weissfilzig, an der Basis mit einem Büschelchen kurzer weisser Flockenwolle. Stacheln gerade, steif, durchscheinend, róthlich-braun. Randstacheln 3—9, die meisten strahlig-ausgebreitet. Mittelstachel ı, unten meistens stärker und länger (2!/9 cm und darüber), oben kaum so lang, wie die Randstacheln (13—15 mm). Fórster's Diagnose bezieht sich auf 60—75 cm hohe, ziemlich starke Pflanzen. Die Species ist gleich dem verwandten Cereus Perrotte- tianus in Höhe und Stärke des Stammes und der Zahl der Kanten sehr veründerlich. Am häufigsten zählt man 4 Kanten. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. 35. Cereus tetragonus Haw., Vierkant-Kerzencactus Synonyme. Cereus quadrangularis Hort., Cactus tetra- gonus L. Vaterland Südamerika und Westindien. Stamm hoch aufgerichtet, dunkelgrünn, von unten herauf mit zahlreichen, senkrecht aufsteigenden Aesten besetzt. Kanten 4, selten 5 noch seltener 3 oder 6, zwischen den Polstern quer gefaltet. Furchen flach. Stachelpolster gedrängt gestellt (4—10 mm), kaum etwas weisswollig. Stacheln ungleich (y—11 mm) fein braun. Randstacheln 7—8. Mittelstachel r, kaum länger. Diese Art gehört mit Cereus peruvianus zu den ersten in Europa eingeführten, weshalb man in den Collectionen häufig mächtige Pflanzen von 21/,—3, ja sogar von 4—5 m antrifit. Die Stärke des Stammes und der Aeste ist sehr verschieden und wechselt zwischen 2!/,—10 cm. In Deutschland und Frankreich scheint diese Art nW selten geblüht zu haben, häufiger in England. Die Blüthen. sollen sehr gross und weiss sein und im Juli erscheinen. Varietät. Cereus tetragonus # minor S. (Syn. C. per tagonus Willd.) unterscheidet sich durch einen dünneren, nie- drigeren, oft fünfkantigen Stamm. Cereus. 717 36. Cereus Forbesii Hort. berol., Forbes' Kerzencactus. Nomenclatur. Benannt nach Forbes, Gärtner des Herzogs von Bedford zu Woburn Abbey, England. Vaterland nicht bekannt. Stamm aufrecht, einfach, bläulich-grün. Kanten 4, am oberen Theile des Stammes zusammengedrückt, Furchen tief eingeschnitten, bald sich verflachend, unten ganz ausgeglichen. Stachelpolster ziem- lich gedrängt stehend (10—13 mm), breit, mit weissem, fast flockigem Filze besetzt. Stacheln steif, nadelartig, an der Basis knotig verdickt, anfangs gelbbraun, spáter dunkelbraun, an der Basis dunkelgelb. Randstacheln 6—7, strahlig ausgebreitet, 13 mm lang. Mittelstachel ı, stärker, fast 2!/, cm lang, horizontal oder etwas abwürts gebogen. Blüthen ? Die von Salm beschriebene Pflanze war 30 cm hoch. - 37. Cereus pruinosus S. Reif-Kerzencactus. Synonym. Echinocactus pruinosus O. Vaterland Mexiko. Stamm sehr stark, hell-aschgrau, . an der Spitze fast weiss, wie mit Reif bedeckt. Kanten 4—5, selten 6, ziemlich scharf, ausgeschweif. Furchen anfangs Scharf eingeschnitten, später ganz flach. Stachelpolster _ ziemlich weitläufig gestellt (21/9—4 cm), graufilzig, gewölbt. . Stacheln gerade, steif, anfangs gelb, an der Spitze braun, . Später ganz schwarz. Randstacheln 4—5; Mittelstachel 1, . kaum länger. In den Sammlungen scheinen nur aus Samen erzogene Pflanzen dieser Art vorhanden zu sein. Diese haben eine . Höhe von 15—30 cm bei einem Durchmesser von 8—10 cm. Die Stacheln sind nur II—I3 mm lang. Labouret dagegen berichtet von weit stärkeren Pfanzen, die er im botanischen : Garten in Orleans gesehen. Diese waren 80 cm hoch, bei einem Durchmesser von 12—16 cm. Man hatte auch ihre - 'Blüthen beobachtet, doch ohne etwas Nüheres über sie auf- Zuzeichnen, wie dies leider in sehr vielen Fällen geschehen. 718 Cereastreae. 38. Cereus horridus O. Straubstachel-Kerzencactus. Vaterland Caracas. Stamm etwa 60 cm hoch, aufrecht, blaugrün, sehr fein und dicht punktirt Kanten 4, gross, Stark, zusammengedrückt, hinter jedem Stachelpolster mit einer . Querfalte. Furchen breit, nach oben scharf. Stachelpolster etwas hervorstehend, halbkugelig, mit kurzem schwarzen Filz besetzt, etwas weitläufig gestellt (20 mm). Stacheln sehr gross, gerade, steif, nach allen Richtungen hin ausgebreitet, anfangs schwärzlich, dann graulich. Randstacheln in 2 Reihen, die der äusseren (bis 9 an der Zahl) die dünnsten und kürzesten, an den Seiten und an der Basis des Polsters strahlig ausgebreitet, die der inneren (4— 5) stürker und 2!/, cm lang und darüber, unregelmässig gestellt. Mittelstacheln 3, in der Mitte des Polsters fast aus einem Punkte entspringend, dann gespreizt, der längste 5 cm lang und darüber. Ueber die Blüthen findet sich nichts angegeben. Stamm 60 cm hoch bei 8—10 cm Durchmesser, ^ 39. Cereus Jamacaru S, Jamacaru-K erzencactus. Nomenclatur. Nach Dr. Guillaume Piso, einem Natur- | forscher und Reisenden in Brasilien (+ 1658), ist Jamacaru der in Brasilien für diese Art gebräuchliche Name. Synonyme. Cereus caesius Pfr., C. validus Haw. Vaterland Brasilien. Stamm aufrecht, hoch, hellgrün mit bläulichem, leicht verwischbarem Reife überzogen. Kanten 4—5, sehr zusammengedrückt, doch abgerundet, zwischen den Polstern gewölbt. Letztere weitläufig (22—27 mm), gross, mit weissem oder graulichemi Filze besetzt, Stacheln steif, braun- gelb, gerade. Randstacheln 7—9, strahlig, kurz (11 bis 17 mm). Mittelstacheln 4, sehr steif, kräftig, viel länger (4 cm). In den Sammlungen ist diese Art durch Pflanzen von 1—1,30 m Höhe und 10—13 cm Durchmesser vertreten. Bei 1 Cereus. 719 grossen Individuen verlieren sich am unteren Theile des Stammes die Furchen und dieser wird vollkommen vier- oder fünfeckig. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. 40. Cereus lepidotus S, Schülfer-Kerzencactus. Synonym. Cereus Karstenii Hort. angl. Vaterland Caracas, aus La Guayra zuerst in England eingeführt. Stamm hoch, sehr stark, bläulich-hellgrün, später mit einem grauen schülferigen Ueberzuge. Kanten 6, zu- . Ssammengedrückt, fleischig, mit stumpfem, zwischen den Stachel- . polstern kerbig ausgeschweiftem Grate. Furchen breit, aus- ; gerundet, Stachelpolster gedrängt (15— 19 mm), eingesenkt, meistens quer-oval, gewölbt, mit dichtem isabellgelben Filz bekleidet, entweder ganz unbewaffnet oder mit nur einigen . Tudimentären, nur durch das Gefühl wahrnehmbaren Stacheln. ; Diese vom Fürsten Salm nach einer todten Originalpflanze beschriebene ausgezeichnete Art wird in ihrem Vaterlande sehr hoch und erreicht einen Durchmesser von r3 cm und darüber. Er änderte den ursprünglichen ihr in England begelegten Na- men C. Karstenii, weil dieser bereits an eine andere Species J vergeben war. 41. Cereus Pottsii S. Potts’ Kerzencactus. Nomenclatur. Nach einem Herrn Potts benannt, wel- cher seiner Zeit dem eifrigen Cacteencultivateur Scheer in i . Kew diese ausgezeichnete Art aus Chihuahua. übermittelte. Vaterland Mexiko. Stämme 2—3 aus einer Wurzel, ; aufrecht, gebogen, dünn, nach oben und unten verjüngt, schwach behaart, hellgrün, r0—15 cm lang, gegen die Mitte hin mit . einem Durchmesser von 13—21 mm, an der Basis fast cylin- drsch. Kanten 4, selten 5, nur am oberen Theile des Stammes, zusammengedrückt, etwas stumpf, an den Seiten aus- gerundet. Stachelpolster dicht gedrängt, fast einander be- führend, linienfórmig ausgezogen, ringsum mit kurzen, grauen, innen mit schwarzem Filz und einigen schwarzen Borsten Be- 720 Cereastreae, setzt. Stacheln sehr klein, steif, schwürzlich, ohne Regel- mässigkeit der Länge nach gestellt, die äusseren nur in An- fängen vorhanden, die inneren wenig länger, alle aber weniger mit dem Auge, als durch das Gefühl wahrnehmbar. Die Blüthen werden von Salm nicht beschrieben. Diese ausgezeichnete Art besitzt eine rübenförmige, 15 bis 18 cm lange, 12 cm dicke, oben abgeplattete Wurzel. " 3. Sippe. Pruinosi— Bereifte. S i Stamm ziemlich hoch, bisweilen ästig, mit reifartigem, Ueberzuge. Kanten 7—10, dick, stumpf. Furchen seicht. | Stachelpolster weitläufig gestellt. Stacheln 3— 5, stark, oft . eckig schwárzlich. au 42. Cereus Bridgesii S, Bridges' Kerzencactus. Nomenclatur Nach Dr. Thomas Bridges, einem - englischen Botaniker, Ornithologen und Reisenden in Califor- - nien und'Chile. + 1865. Vaterland Bolivien, eingeführt 1845 durch Bridges Stamm aufrecht, stark, schwachbläulich-hellgrün. Kanten 6—7, breit, abgerundet, leicht buchtig geschweift. Stachel- polster weitläufig gestellt (2!/, cm), klein, spärlich grau-filzig. Stacheln 5, biegsam, stechend, an der Basis abgeplattet, röthlich-isabellgelb, die 3 oberen aufsteigend, die seitlichen kürzer (20 mm), der mittlere der längste (fast 4 cm), die 2 unteren abwärts gebogen, 35 mm lang. Als Salm diese Pflanze beschrieb, hatte sie eine Höhe von 30 cm und einen Durchmesser von 6°, cm, Weiter ist über diese ausgezeichnete Art nichts bekannt geworden. 43. Cereus geometrizans Mart., Architekten-Kerzen- cactus. - Synonym. Cereus aquicaulensis Hort. Vaterland Mexiko, temperirte Regionen bei Zimapam Stamm einfach, aufrecht, bläulich, mit Spitzbogen von dunk- Cereus. 721 1 lerer Farbe bezeichnet. Kanten 5—6, stumpf, einen stumpfen 3 Winkel bildend, höckerig, ausgeschweift.. Furchen breit. = Stachelpolster weitläufig gestellt (3—4 cm), rund, weiss- 1 filzig. Stacheln 3 (seltener 4— 5), ungleich, steif, schwarz, 3 lang (8—1:1 mm), der untere kürzer (4—6 mm), die oberen 2 meist ‚fehlenden a kurz er mm), oft pu bleiben sie l 2mm lang. Der Stamm wird oft sehr hoch. Poselger peich von . Individuen von ı'/; m Höhe bei 46 cm Durchmesser, mit ge- nicht selten wechseln diese Verhältnisse bei einem und dem- selben Individuum. Blüthen ausserordentlich zahlreich, bisweilen 6—8 zu gleicher Zeit aus einem Polster, klein, mit wenigen Perigon- blättern, radfórmig ausgebreitet, 2! cm im Durchmesser, sehr wohlriechend. Röhre dünn, 21, cm lang. Sepalen bräun- lich-grün. Petalen weisslich-grün. Beeren von der Grösse einer Erbse, we, weich und essbar. Varietäten. ı. Cereus geometrizans 9 pugioniferus S. (Syn. C. "Mena Lem., C. gladiator 0., C. gladiator B8 geometrizans Monv.), Stamm aufrecht, ästig, mit 4—5 oder ch 6 azur-blaugrünen Kanten, letztere kräftig entwickelt, dick, Tükal, etwas ausgeschweift, um die Stachelpolster herum p ‚Aufgettieben, Furchen stumpf, ı2 mm tief. ma e. Von diesen Stacheln sind 3 kurz, nach aussen ge- Ogen, auf mehreren Seiten. platt, 15— 18 mm i lang, der vierte + vapid die SE fehlen bisweilen. rster-Rümpler, Cacteenkun "e 222 Cereastreae. 2. C. geometrizans y quadrangulispinus Lem., mit 5 1 Stacheln, von denen 4 seitliche kreuzständig, der fünfte in der Mitte, kleiner und herabgebogen; ein sechster endlich ist 4 ausgesprochen vierkantig. 44- Cereus farinosus S., Puder-Kerzencactus. Synonyme. Cereus Beneckei Ehrenb., Echinocactus farinosus Hort. (nach Salm). Vaterland Mexiko, wo diese Art in rother Lava wächst. Sie wurde zuerst, wie es scheint, in der Handelsgärtnerei von Fr. Ad. Haage- jun. (1841 oder 1842) kultivirt. Stamm ástig, hellgrün, mit mehlartigem weissen, fast trockenen Staube | bedeckt, welcher sich abwischen oder als Kruste abbróckeln lässt. Kanten 7—10, abgerundet, höckerig, die Höcker kegel- fórmig, stumpf, an der Spitze des Stammes eirund oder rund- hi N EEE lich. Furchen stumpf. Stachelpolster auf den weitläufig - 1 stehenden (2'/,—4 cm) Höckern, rund, mit kurzem braunen - oder schwarzen (nach Haage abfürbenden) Filze bedeckt, ` später nackt. Stacheln unregelmässig nach Zahl und Stellung, 3 1 stark, steif, nagelfórmig, braun oder schwarzbraun, an der Spitze | schwarz Randstacheln 1—8, sehr ungleich. Mittel- - stacheln rz, selten 2. Die regelmässigsten Stachelbündel bestehen aus 8 Rand. ] stacheln, 1 oberer, sehr kurzer (etwas über 2 mm), 3 auf jeder - Seite, von denen der mittelste der längste, und ein unterer | noch längerer. Der Mittelstachel ist der stärkste und längste - (21 —5 cm). Es kommen aber auch Pflanzen vor mit Dur 1—5 Randstacheln und mit oder ohne Mittelstachel; oft ist anstatt des oberen, kürzesten Randstachels ein zweiter Mittel- l stachel vorhanden und diese beiden Mittelstacheln stehen bald | nach oben, ne nach unten und sind bisweilen an der Basis | etwas Ob nn farinosus und C. Beneckei in der That zwei ; D darstellen, wie früher angenommen wurde, ist noch zu erweisen; Cereus. 723 - nach dem Fürsten Salm (Allg. Gartenzeitung 1845) ist der erstgenannte. von dem zweiten nur durch stärkere Ueberpude- rung und nur 2 sehr dünne Stacheln unterschieden. . Ueber die Blüthen ist nichts bekannt geworden. zus 4. Sippe. Gemmati—Sprossende. Y“ | Stamm wenig hoch, an der Basis oft sprossend, mit 5—6 E Kanten. Stachelpolster sehr gedrängt, bisweilen zusammen- : - fliessend. Stacheln in geringer Zahl, steif oder borstenfórmig. | 45. Cereus marginatus DC, Gerandeter Kerzencactus? Nomenclatur. Der Name marginatus dürfte sich, wie bei Echinocactus marginatus, auf die oft zusammenfliessenden Stachelpolster beziehen, von. welchen die Kanten wie. mit einem Rande besetzt sind. : Synonyme. Cereus incrustatus Hort. berol., C. cupula- tus Hye. - Vaterland Mexiko. Stamm einfach oder an der Spitze etwas ästig, dick, dunkelgrün, oben stumpf. Kanten 5—6, len 7, gerade. Furchen breit und scharf. Stachel- Polster oval, weiss- oder braunfilzig, sehr gedrängt, oft zu- : Sammenfliessend. Stacheln kurz (5—7 mm), kegelförmig, steif, in der Jugend schwarzpurpurroth, später grau. Rand- acheln 7—9, Mittelstachel r, nicht verschieden. Blüthen ? Stamm 60:cm ‘bis r m hoch und‘ höher bei 5—ro cm urchmesser, oft theilweise mit einer holzigen oder rinden- Unterscheidet sich von dem ähnlichen Cereus gemmatus, er bisweilen verwechselt wird, durch den stärkeren © Stachelpolster. 724 Cereastreae. 46. Cereus gemmatus Zucc., Sprossen-Kerzencactus. Vaterland Mexiko. Karwinski fand ihn in der kalten - Region bei San José del Oro an Felsen, in Gesellschaft des . Cereus flagriformis und Martianus. Stamm hellgrün, an der Basis sprossend. Kanten 5—6, zusammengedrückt, abge- stumpft. Furchen fast flach. Stachelpolster oval, in der Jugend weissfilzig, dicht gedrängt (2—4 mm). Stacheln sehr kurz, steif, aschgrau, 3—4 mm lang. Randstacheln 8—10, strahlig. Mittelstacheln 1— 2, wenig verschieden. Der Stamm dieser schönen Art ist 30—60 cm hoch, be | “einem Durchmesser von 2!/,—5 cm, etwas keulenfórmig. Die Stacheln junger Individuen sind viel lánger, borstenartig, braum, fallen aber spáter ab. Im Frühjahre ist diese Art dem Sonnenbrande sehr unter- worfen. Sie bildet in ihrem Vaterlande 5—6 m hohe, 12 bis 4 15 cm starke Säulen und wird häufig zu Einzäunungen benutzt. Sie blüht weder häufig, noch reichlich. i: Blüthe nach Dr. Poselger (Allg. Gartenzeitung, 1843) 18—22 mm im Durchmesser. Róhre des Perigons 3!» c lang, gelblich-braungrün, mit glatten Schuppen besetzt SES 1 palen und Petalen beide 4!/, mm lang und halb so breit, - erstere gelblich-grün, letztere grünlich-weiss. 47. Cereus Dumortieri Hort. belg., Dumortier's Kerzen- cactus. Nomenclatur. Wahrscheinlich nach dem zu T ournay .— in Belgien verstorbenen Mykologen Barthelemy Charles 3 Dumortier benannt. ; Bei Ocuilcalco und in den Barancas des Riogrande Báume von 5—6 m Hóhe bildend. Stamm einfach, keulen- förmig, an der Basis ästig, glänzend hellgrün. Kanten 6, kräftig, scharf. Furchen breit, stumpf. Stachelpolster làng lich, klein, sehr dicht gestellt (kaum 4 mm), perlgraufilzig- ; Stacheln fast borstenfórmig, blass-strohgelb. ‚Randstachel® . Cereus. 725 1 $— 10, strahlig, die unteren länger (r1 mm). Mittelstachelu 1 I—2, dünn, von der Lünge der unteren Randstacheln. 1 Die vom Fürsten Salm beschriebene Pflanze hatte eine - Höhe von 30 cm und darüber, oben mit einem Durchmesser f von 4 cm. | Nach Dr. Poselger (Allg. Gartenzeitung 1853) blüht | diese Art sehr reichlich. Blüthen trichterfórmig, 22—26 mm im Durchmesser. Röhre des Perigons 4 cm lang, bräunlich, mit glatten Schuppen besetzt. Sepalen einreihig, aussen - braunroth, innen grünlich-weiss. Petalen einreihig, weiss, beide Bur 41/, mm lang und etwas über 3 mm breit. Staubfäden sehr zahlreich, sehr kurz, so dass die weissen Antheren bei- nahe unmittelbar in der Kelchróhre zu sitzen scheinen. Griffel r wenig über das Perigon HAMO Narbe neun- bis hntheilig. > 8. Cereus Olfersii Hort. bero, Olfers’ Kerzencactus. Vaterland. Brasilien. Stamm hellgrün. Rippen 9 urchen breit, Stachelpolster wenig gewölbt, fast nackt. acheln braun-gelb Randstacheln 5—6, strahlig, die —3 oberen borstenartig, abfallend, die 3 unteren bleibend, ‚steif, der unterste der längste, abwärts Bote Mittel- Stachel Bin en ? Pfeiffer beschreibt eine in der Salm'schen Collection findliche Pflanze dieser Art, wie folgt: Stamm 52 cm hoch i einem Durchmesser von 5—6 cm. Stachelpolster 7 bis mm von einander entfernt. ' Der unterste Randstachel 13 bis mm lang, der Mittelstachel 9—ıı mm. Junge Individuen ben 6—7 sehr feine, kurze, braune, bleibende Stacheln von mlich gleicher Lànge, von denen der unterste sich wenig 49. Cereus Philippi Rgl, Philippi's Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Dr. Amandus Philippi, Pro- Sor der Botanik in Santiago, welcher diese Art in Chile ent- 726 ; Cereastreae. deckte und durch die Handelsgärtnerei von Haage & Schmidt ; in Erfurt einführte. Stamm aufrecht, cylindrisch, niedrig, blaugrün, an der | Spitze sprossend. Rippen 8--10, stumpf, ausgebuchtet. 1 Stachelpolster auf den Erhóhungen der letzteren. Stacheln : 12—13, von diesen einer gerade im Centrum, aufrecht, steif, stark, 1 2", cm lang, 3—4 fast gleich lange aufwärts gerichtete im 1 oberen Theile des Stachelpolsters und etwa 8 zwei- bis vier- - mal kürzere am Rande desselben. Blüthe mittelgross, der eines Echinocactus ähnlich. Pe- . rigonblátter verkehrt-länglich, abgerundet, mit aufgesetzter 1 Spitze, gelblich, roth nuancirt Staubfäden in 2 von ei i ander getrennten concentrischen Kreisen, von denen der innere aufrecht steht und dem Stempel unmittelbar anliegt, während ; der äussere absteht und sich den Perigonblättern anschmiegt; die Staubfäden eines jeden Kreises sind bis zur Mitte mit ein- ander verwachsen und von der Länge des purpurrothen Griffels mit seiner gelappten Narbe, aber fast nur halb so lang, als die Perigonblätter. Beschreibung nach Gartenflora, April 1882. Ob ein Echinocereus ? $ 4. Sippe. Graciliores — Dünnstämmige. > Stamm dünn, aufrecht oder etwas gegliedert, lang und einer Stütze bedürftig, an der Basis oder oben ästig. Kanten .4—7, scharf oder stumpf. Stachelpolster mehr oder weniger gedrängt. Stacheln gelblich oder weisslich, nach Zahl und Form verschieden, in der Jugend bisweilen purpurn. 50. Cereus xanthochaetus Hort. berol., Goldborsten- Kerzencactus, Vaterland nicht bekannt. Stamm aufrecht, schlank, an der Basis ästig, hellgrün, unter der Lupe fein punktist | Kanten 6, etwas stumpf. Furchen bald sich abflachend. Stachelpolster gedrängt stehend (7— 8 mm), mit rothgelbem ET "n Cereus. 727 3 und grauem Filz besetst, Stacheln ro— 12, dünn, fast borsten- - fórmig, kurz (6—8 mm), ohne besondere Ordnung gestellt, E gedrángt-abstehend, die centralen wenig länger, alle röthlich- - goldgelb. | Sonst findet sich über diese Species nichts angegeben. 51. Cereus Cavendishii Monv, Cavendish’ Kerzen- cactus. 3 Vaterland unbekannt. Stamm aufrecht, dünn, an der E Basis ästig, glänzend-hellgrün, auf dem Grat etwas durchschim- - memrnd. Kante n5—6, zusammengedrückt, sehr geschweift. Fur- chen tief und breit. Stachelpolster einander etwas genähert (15 mm), klein, graufilzig. Randstacheln 8—9, schwach, strahlig-ausgebreitet, kurz (0—9 mm). Mittelstacheln 4 (der eine oder der andere oft fehlsehlagend), länger, an der Basis knotig verdickt, blassrothgelb, der unterste der längte (13 bis 15 mm). Diese‘ Beschreibung ist dem Salm'schen Buche „Cacteae in horto Dyckensi cultae“ entnommen. Monville selbst giebt im Horticulteur universel Bd. 1 folgende Diagnose, | Stamm fast aufrecht, stark ástig, ziemlich dünn. Kanten 4—6, geschweift, hellgrünn. Stachelpolster rund, sehr klein, hervorstehend. Stacheln gerade, steif, nadelartig. tamm 3—4 cm im Durchmesser. Kanten und Furchen Sehr stumpf, erstere an den Stachelpolstern aufgetrieben, letztere den wenig hervortretenden Höckern aufsitzend, mit sehr kurzem, weissem, bald abfallendem Filz bekleidet. Stacheln anfangs rothgelb, weiss gefleckt, später aschgrau. Randstacheln 7—10, fast strahlig, 10— 30 mm lang. Mittelstachel ı, stärker, fast aufgerichtet, fast von derselben Länge. 52. Cereus Paxtonianus Monv., Paxton's Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Joseph Paxton, dem berühmten Landschaftsgärtner und Botaniker in Chatsworth, England. + 1865. 728 Cereastreae, Nach dem Fürsten Salm der vorigen Art sehr ähnlich, aber hóher und stürker. Stamm 60 cm bis 1 m hoch, an der Basis wenig verästelt, bleich-grün. Stacheln in gleicher Weise, aber etwas kürzer und steifer. Vielleicht ist diese Art, von der nichts weiter berichtet wird, nur eine gróssere Spiel- art von Cereus Cavendishii. 53. Cereus tortuosus Forb,, Spiral-Kerzencactus. Vaterland Buenos-Ayres. Stamm aufrecht, bläulich ' grün. Kanten s, selten 7, stumpf, etwas spiralig um den Stamm laufend. Stachelpolster sehr klein, gedrängt (15 bis 20 mm), mit weisslichem Filz besetzt. Stacheln borsten- fórmig, gerade, in der Jugend purpurroth mit schwarzer Spitze, später entweder alle schwarz, oder einige darunter weiss, auch halbweiss und halbschwarz Randstacheln 8, sehr selten 9 oder ro, strahlig, 3 nach oben, 3 nach unten und 2 seitwärts gerichtet, 9—1:1: mm lang. Mittelstachel r, länger. Blüthen nirgends beschrieben. - | Die in der Sammlung des Fürsten Salm befindlich ge- wesene Pflanze dieser Art war fast 1 m hoch bei einem Durchmesser von 2!/, cm. Die Färbung derselben wird als dunkelgrün angegeben. | 54. Cereus Greggii Engelm, Gregg's Kerzencactus. Nomenclatur. Dem Botaniker und Reisenden in Nord- amerika Dr. Gregg dedicirt. Nach ihm benannte A. Gray eine Cruciferengattung Gre ggia. Vaterland westliches Texas, bis zum Gila und nach Sonora hinein, wo diese Art in kiesigem, hartem Kleyboden gemein is. Stamm aus dicker, rübenfórmiger Wurzel, aufrecht, 60 bis 9o cm hoch, mit wenigen aufrechten, dunkelgrünen, of röthlichen Aesten. Kanten 3—6, scharf. Furchen brett, ziemlich flach. Stachelpolster länglich, linienförmig, mehr oder weniger dicht gestellt, die jüngeren mit schwárzlich-grauet; schliesslich schwindender Wolle besetzt. Stacheln mit um Cereus. 729 verhältnissmässig dicker, zwiebeliger Basis, abgebrochen-pfriem- lich, auffallend kurz (1—2 mm) und scharf, schwürzlich, im Alter aschgrau. Randstacheln 6—9, etwas gekrümmt, die 3 untersten dünner und länger. Mittelstacheln 2, über einander gestellt, kurz, selten nur ein einziger vorhanden. ium M, : i Fig. 94. Cereus Greggii, Blüthe. Blüthen im Mai und Juni, seitenständig, weisslich oder gelbbräunlich (Nachtblüher?). Fruchtknoten eirund, mit kreisrunden, dunkel behaarten, kaum stacheligen Polstern besetzt. Sepalen der langen Röhre 40—60, schuppenförmig, lineal- lanzettlich, zugespitzt, die unteren mit wenigen kurzen, die oberen mit zahlreicheren behaarten Stacheln besetzt. Innere Se- palen 15—20 und ebenso viele Petalen, lanzettförmig, zu- - gespitzt. Griffel so lang wie die Staubgefässe. Narbe mit IO aufrecht-abstehenden, weisslichen Lappen. Beere eirund, 730 Cereastreae. an der Basis znsammengezogen, an der Spitze geschnäbelt, mit den trockenen, zurückgebogenen, spáter abfallenden Resten der Blüthe gekrónt, mit anfangs Stachelchen tragenden, bald nackten Polstern besetzt, scharlachroth, saftig-fleischig. Samen gross, schief, verkehrt-eifórmig, runzelig, fein gewarzt. Varietät. Cereus Greggii f transmontanus Engelm., mit mehr eirund-kreisfórmigen Stachelpolstern; die Róhre des Perigons schlanker, mit längeren, zart behaarten, gebogenen Stachelchen besetzt; Petalen schmaler, linien- lanzettfórmig, lang zugespitzt. 55. Cereus Bonplandii Parm., Bonpland's Kerzen- cactus. Nomenclatur, Benannt nach Dr. Aimée Bonpland, dem berühmten Botaniker und Reisegefihrten Alexander v. Humboldt's. + 1858 zu San Francisco di Borja in Bra- silien. : Vaterland Südamerika, Stamm ziemlich aufrecht, glän- zend graugrün. Kanten 4—5, fast rechtwinkelig, wellig, spä- ter abgestumpft. Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt (13 bis 15 mm), mit sehr kurzem grauen Filze. Stacheln steif, gerade, elfenbeinweiss, an der Basis dicker und schwarz, an der Spitze schwáürzlich. Randstacheln 5—6, die beiden oberen länger (13 mm), anfangs dunkelpurpurroth, die 3 Un- teren sehr kurz (9 mm) und dünn. Mittelstachel doppelt so lang (2!/, cm). ; Der Stamm hat einen Durchmesser von 2!/,—4 cm; die Glieder sind ebenso stark und mehr als 30 cm lang. Blüthen trichterfórmig, vom reinsten Weiss, 23—25 om lang und 20—22 cm im Durchmesser, in der Knospe glän- zend braungrün, schuppig. Sepalen 30—34, linienfórmug stark zurückgebogen, 6—8 cm lang, braungrün, in weissliches ` Grün übergehend, je mehr sie sich den Petalen nähern, die unte- ren in den Achseln etwas wollig. Petalen 28—30, reinweiss lanzettförmig, in 3 Reihen dachziegelig geordnet, 5 cm breit, Cereus, 731 an den Rändern ziemlich stark wellig, in eine kleine Spitze ausgehend. Staubfäden grünweiss mit gelben Antheren, theil- weise der Röhre angewachsen; sie bilden, indem sie seitwärts fallen, eine Gruppe, auf welcher der kaum höhere Griffel liegt. Letzterer mit einer vielstrahligen (16), trichterförmigen, gelb- lich-weissen Narbe. Frucht anfangs dunkelgrün, mit kleinen Höckern bedeckt, auf deren Spitze die Reste der ursprüng- lichen Schuppen, später, zur Zeit der Reife, fast kugelig, ganz glatt und eben, schön carminroth und dann 5 cm lang und 6 cm im Durchmesser; wenn sie aufreisst, gewahrt man eine Mange kleiner schwarzer, im weissen Fruchtbrei liegender Samen. Die Blüthe öffnet sich gegen 4 oder 5 Uhr Nachmittags, um in der Morgenfrühe des folgenden Tages zu verwelken. Die Knospen treten in den ersten Tagen des März auf und in einer unausgesetzten Folge bis zum October, so dass . Pflanzen mit 2—3 etwa 3 m hohen Armen 80— 100 Blumen = erzeugen. Doch ist diese Pflanze gleich dem Cereus chilo- ensis erst dann leistungsfähig, wenn sie im freien Lande vor einer Mauer kultivirt wird, wo sie einige Kälte ohne allen Schaden ertrágt. Wir finden aber für nóthig zu erinnern, dass dieser der Revue horticole r846 entnommene Bericht aus Barcelona datirt ist. i In der Pariser Weltausstellung 1867 sah man eine Menge von Cacteen, welche in Erde gepflanzt nur schwer oder gar nicht zu wachsen pflegen, vorzugsweise kleinere Cereen oder Mamillarien, von Cels auf Cereus Bonplandii gepfropft, der sehr leicht wächst, und im schönsten Gedeihen. Manche sehr empfindliche Cereen blühen sogar auf dieser Unterlage nicht Selten. 56. Cereus tenuis Pfr., Dünner Kerzencactus. Vaterland muthmasslich Südamerika. Stamm aufrecht, dünn, glänzend grün. Kanten 8, ausgeschweift, an den 732 Cereastreae. Polstern etwas verdickt. Furchen scharf und schmal. Stachel” polster dicht gestellt (7 mm), klein, weissfilzig und weiss- wollig. Stacheln gerade, nadelfórmig, gelb. Randstacheln 8, die oberen 5—7 mm, die unteren bis 13 mm lang. Mittel- stachel ı, etwas kürzer, als die letzteren. Blüthen mir nicht bekannt. "d 3. Gruppe. Articulati—Gegliederte. 57 Stamm gegliedert, mehr oder weniger hoch, aufrecht, kletternd (aber nicht wurzelnd), windend oder niedergestreckt, oft ästig. Glieder in der Kantenzahl verschieden, cylindrisch oder etwas kugelig. v sg Vy 1. Sippe. Acutanguli—Scharfkantige. 6 Stamm aufrecht oder doch fast so, ziemlich niedrig, oft ästig. Glieder mit 3—5 Kanten. Kanten stark zusammenge- drückt, scharf, zwischen den Polstern geschweift, Stacheln in Zahl und Form verschieden. 57. Cereus nitidus S., Glanz-Kerzencactus. Vaterland Venezuela, Provinz Caracas, La Guayra. Stamm aufrecht, gegliedert, glänzend-dunkelgrün, Glieder an Länge verschieden. Kanten 3, zu einer Schärfe zusammengedrückt, buchtig geschweift. Stachelpolster weitläufig gestellt (4 cm), hervorstehend, mit kurzem dichten, grauen Filz besetzt Randstacheln s, abstehend-strahlig, der unterste der kürzeste. Mittelstachel 1, länger (2 1, cm), gerade vorgestreckt, alle sehr steif, an der Basis knotig verdickt, in der Jugend bräun- lich-rosenroth, im Alter grauweiss. Mehr ist mir von dieser schönen Art nicht bekannt. Von Cereus principis unterscheidet sie sich in der Haupt- sache durch das glänzende Dunkelgrün des Stammes, so wie durch die zwar weniger zahlreichen, aber viel längeren Stacheln. Cereus. 7 3 3 58. Cereus principis Hort. wurceb., Fürsten-Kerzen- cactus. Vaterland La Guayra in Venezuela, Provinz Caracas. Stamm glänzend-dunkelgrün, aufrecht, ästig, etwas gegliedert. Kanten 3, selten 4—5, zusammengedrückt, unter den Polstern angeschwollen. Furchen flach. Stachelpolster ziemlich weit- läufig gestellt (8—11 mm) mit sehr kurzemweissen Filze besetzt. Stacheln gerade, ziemlich dick, gelblich oder weiss. Rand- stacheln 7—8, der oberste der kürzeste oder gar nicht vor- handen. Mittelstacheln 3, länger (13—17 mm). - Der Stamm ist 2—4 cm stark. Blüthen ? 59. Cereus baxaniensis Karw., Baxos-Kerzencactus. Nomenclatur. Nach dem Fundorte benannt, Kar- winski entdeckte ihn in der tropischen Region Mexikos zwischen Cordoba und Veracruz auf Thonboden. Er findet sich auch auf Cuba in der Nähe des Meeres im Sande, mitten im Strandgebüsch. Synonym. Cereus ramosus Karw. Vaterland Cuba und Mexiko. Stamm ziemlich aufrecht, ästig, dunkelgrün. Kanten 3—5, zusammengedrückt, scharf oder stumpf, wenig geschweift. Furchen breit Stachel- polster klein, kaum hervorragend, in verschiedenen Abständen, an einigen Gliedern gedrängt (7—9 mm), an anderen weit- läufig (21/,—4 cm), spärlich-weissfilzig. Stacheln steif. Rand- stacheln 5— 8, nach unten gerichtet, fein, weiss, kurz (7 mm). Mittelstacheln 3—4, bräunlich, pfriemlich, länger (11 bis 13 mm). | Die Glieder sind von verschiedener Gestalt, bald mit 3 scharfen, bald mit 3 stumpfen Kanten und haben 2!/,—5 cm im Durchmesser. Oft sind alle Stacheln nur 4—6 mm lang. Cereus ramosus, die auf Thonboden aufgefundene, wenig abweichende Form ging in der Kultur bald in die Normalform 734 ; Cereastreae. 60. Cereus pentagonus Haw., Fünfkant-Kerzen- cactus. Synonyme. Cactus pentagonus S, C. prismaticus Willd., C. reptans Willd. : Vaterland Südamerika. Stamm ziemlich aufrecht, ästig, Schlank, mattgrün. Kanten meistens 5, selten 3—4, noch seltener 6—7, ziemlich geschweift, fast zusammengedrückt, ziemlich scharf oder stumpf, oft fast ausgeglichen. Furchen breit Stachelpolster klein, einander mehr oder weniger genähert (7—9 mm, auch 13 mm), mit sehr kurzem weissen Filz. Stacheln (aussen 5, innen ı) bei stärkeren Gliedern steif, anfangs schwärzlich, bald aber weisslich, bei schwächeren Gliedern (aussen 6— 7, innen 1) borstenfórmig, braun. Blüthen ? Diese Art ist in ihrer Gestalt sehr veründerlich; bald sind die Glieder steif aufgerichtet, fast 2!/, cm dick, mit 3—4 ziemlich zugeschürften Rippen, bald kriechend und nur 7 bis 9 mm stark, mit 5—7 undeutlichen Rippen. Stacheln stets von gleicher Länge, etwa.7—9 mm lang. Sie scheint in euro- päischen Sammlungen noch nicht geblüht zu haben. 61. Cereus pellucidus Hort. berol,, Transparent-Kerzen- cactus. Vaterland Insel Cuba. Stamm ziemlich aufrecht, am Fusse sprossend, durchscheinend grün. Rippen 5, anfangs stark zusammengedrückt und. scharf, fast blattartig-dünn, später stumpf, zwischen den Polstern ziemlich eingeschnitten, unter- halb der letzteren verdickt. Stachelpolster einander ge nähert (9—ıı mm), fast nackt. Stacheln gerade, in der Jugend goldgelb, später rothgelb oder bráunlich. Rand- stacheln 9, kurz (6—9 mm). Mittelstachel 1, länger (20 bis 27 mm). Stamm und Glieder 2!/,—4 cm im Durchmesser. Junge Sprösslinge oft sechsrippig, später jedoch stets fünfrippig- Blüthen nicht bekannt, Cereus. ^38 62. Cereus acutangulus Hort. berol, Scharfkant- Kerzencactus. ; Vaterland Mexiko. Stamm ziemlich aufrecht, glänzend- dunkelgrün. Kanten 4, selten 3, sehr zusammengedrückt und Scharf, zwischen den Polstern gewölbt, um dieselben verdickt. Furchen breit und tief, später flach. Stachelpolster ein- ander etwas genähert (g— 11 mm), quer-elliptisch, mit kurzem bräunlichen Filze. Stacheln ziemlich steif, gerade, aschgrau. Randstacheln 4—6, die beiden untersten stets die kleinsten (2—3 mm). Mittelstacheln meistens ı, pfriemlich, länger (11—17 mm). Stamm und: Glieder haben einen Durchmesser von 4 cm, Blüthen ? 2. Sippe. Variabiles — Veränderliche. V? T Stamm aufrecht, hoch, einer Stütze bedürftig, meistens ästig, mit verlängerten drei- bis fünfeckigen Gliedern. Kanten etwas zusammengedrückt, stumpf, zwischen den weitläufigen Stachelpolstern ausgeschweift. Stacheln oft sehr stark, braun: 63. Cereus grandis Haw., Gross-Kerzencactus. Vaterland Brasilien. Stamm sehr hoch, vollkommen ‚vierkantig, einfach, aufrecht. Kanten 4, von den gespreizten Stacheln fast ganz überwebt. Stachelpolster mit sehr kurzer, an der Spitze gedrehter, bald schwindender Wolle be- Setzt. Stacheln 3—7, von denen 2 oder nur ı stärker und länger (fast 2 cm), die übrige aber sehr kurz (4—7 cm). Pfeifer und nach ihm Förster sind geneigt C. grandis für eine blosse Form des C. variabilis zu halten. Er hat fast das Ansehen des C. tetragonus, unterscheidet sich aber von diesem durch seine Höhe und Stärke und durch die Art der Bewaffnung, Die Blüthen finden sich nicht beschrieben. 236... Cereastreae. 64. Cereus variabilis Pfr., Wandel-Kerzencactus. Synonyme. Cereus Pitajaya DC., undulosus DC., ob- tosus Haw., fernambucensis Lem., Colvillii Hort. angl., Brandi Hort. angl., Salm-Dyckianus, affinis (nicht Hort. berol.^, cogna- tus, glaucus speciosus, grandis, hexangularis, prismatiformis, quadrangularis, trigonus Hort., alles Pflanzen, welche von der Normalform nur wenig abweichen. Vaterland die Ost- und Westküste des tropischen Axis rika. Stamm einfach oder von unten sprossend, bald hell- grün, bald graulich oder bläulich, besonders an der Spitze. Kanten 3—5, fast zusammengedrückt. Stachelpolster mehr oder weniger weitläufig gestellt (10— 20 mm), weiss- oder braun- filzig, spärlich mit Wolle besetzt. Stacheln gerade, steif, weisslich, gelblich, bräunlich oder schwärzlich. Randstacheln 6—8. Mittelstacheln ı —2, länger, bald mehr, bald weniger, * Vollerwachsene Stimme haben eine Höhe von 2—3 m und 3—4 Kanten mit wenigen starken Stacheln, junge Triebe 8 Kanten und zahlreiche dünne Stacheln. Blüthen im Juli, weiss, zur Nachtzeit geóffnet. Frucht oval gegen 8 cm lang, stachelig, aussen und innen carmoisin- roth. Samen schief, verkehrt-eirund, zusammengedrückt, glatt und glänzend, mit stark gekrümmtem Embryo. Eine jener merkwürdigen Arten, die in mannigfachen, mehr oder weniger abweichenden Formen je nach Alter, Standort etc., auftritt. Dr. Pfeiffer bemerkt daher sehr rich- tig: „Oft finden sich sogar an einer und derselben Pflanze be fortschreitendem Wachsthume, oder an den nach einer Ver- stüimmelung hervorkommenden Sprósslingen die grössten Ver- schiedenheiten, oft sogar ohne Rücksicht auf die Kulturmethode, z.B. eifórmige, dreikantige, langgestreckte vierkantige und schmale fünfkantige Glieder, bald stehen die Areolen sehr nahe, bald sehr entfernt, bald sind sie weiss-, bald braun-, bald schwarzfilzig, bald sind die Stacheln kurz, weiss, fein, bald dick, lang, braun oder schwärzlich etc.“ Daher die grosse Anzahl synonymer dr dan Mn, INDY. Tie Ne SV Cereus. 5 739 Namen! Ob sich früher oder später. einelne dieser Formen vielleichl als gute Arten zu erkennen geben, ist zu bezwei- feln; weit eher dürfte sich die eine oder die andere als formen- beständige Varietät erweisen. Varietäten. ı. Cereus variabilis £ P S. Vater- land Brasilien. MS immer dreikantig, hóher und dünner. 2. C. variabilis y ramosior S. Stamm vierkantig, weniger hoch, sehr ästig. 65. Cereus fulgidus J. D. Hook, Schimmernder Kerzen- cactus. Schon seit Langem im Kewgarten bei London kultivirt und dort häufig in Blüthe gewesen, aber von sehr ungewissem Ursprung, dem Cereus variabilis Pfr. verwandt und, wie Hooker meint, vielleicht ein von diesem und einer rothblühenden Art z. B. C. speciosissimus, erzeugter Bastard. Stamm glänzend blassgrün, 60—9o cm hoch und 4 cm im Durchmesser. Kanten 3—4, sehr zusammengedrückt, stumpf, in Zwischen- räumen von 2!/,—4 cm eingekerbt. Stachelpolster in den Kerben, mit gelber Wolle bekleidet. Stacheln dünn, n. bis fast 2 cm lang, strohfarbig mit brauner Spitze. Eine sehr schóne, aber nur zur Nachtzeit blühende Art. Blüthen aus den Kerben, von 15—18 cm Durchmesser. Röhre 8—10 cm lang, dünn behaart, undeutlich gerippt, mit zerstreuten, eirund-lanzettfórmigen, zugespitzten, eingebogenen, über ı cm langen Schuppen besetzt. Sepalen in 3—4 . Reihen, eifórmig - lanzettlich, hellscharlachroth, die äusseren schmal, die inneren in die Petalen übergehend; letztere in 2—3 Reihen, halb-aufrecht, länglich-eiförmig, spitz, glänzend I blutroth mit metallischem Schimmer. Staubfäden sehr zahl- - reich, kürzer als die Petalen. Griffel länger, sehr dick. Narbe . mit 15 pfriemlichen. Strahlen. Förster-Rümpler, Cacteenkunde, ET: 738 Cereastreae. 66. Cereus formosus Hort, Wohlgestalteter Kerzen- cactus. Synonym. Cereùs laetus S. Vaterland Montevideo. Stamm kurzgliederig, bláu- lich-grün, im Alter ästig. Kanten 5, zusammengedrückt. Stachelpolster gedrängt stehend (g—10 mm), gross, braun- filzig, schwachwollig. Stacheln gelblich, gerade, ziemlich stark, steif. Randstacheln 6, strahlig, 9—18 mm lang. Mittel- stachel 1, wie die oberen Randstacheln doppelt so lang, als die übrigen. ; Stamm 45—60 cm hoch bei 3—5 cm Dureliniessst Blüthen ? Diese Art wurde früher von Salm irriger Weise für den Cactus laetus H. et B. genommen, doch weicht sie von diesem in augenfälliger Weise ab; näher steht sie dem Cereus vatia- bilis, von dem sie sich aber durch den im Alter ästigen Stamm, die kürzeren, anders gefärbten Glieder und durch gedrängtere Stachelpolster und Stacheln hinreichend unterscheidet. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. 3. Sippe. Serpentini — Schlangenähnliche. Stamm cylindrisch, steif oder windend, nach oben ver schmälert, an der Basis ästig. Kanten 10—ı2, schmal. Fur- chen nur schwach eingeschnitten. Stachelpolster sehr gedrängt stehend. Stacheln zahlreich, sehr dünn. 67. Cereus serpentinus Lag., Schlangen-KerzencactuS. Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, später sich win- dend und einer Stütze bedürftig, bisweilen (besonders im Alter) an der Basis ästig, hellgrün, Kanten rr, zusammengedrückt, stumpf, fast gerade. Furchen mehr und mehr sich verflachend, endlich verschwindend. Stachelpolster klein, weissfilig, ziemlich dicht gestellt (9—13 mm). Stacheln gerade, sehr. fein, ziemlich steif, anfangs rosenroth, dann weiss, einige Gi ; ; | | i | 7/39 Cereus. Fig. 95. Blüthe von Cereus serpentinus. 47* 740 Cereastreae. bräunlich, 11—15 mm lang. Randstacheln 9—ı2. Mittel- stachel r. Diese Pflanze erreicht eine ansehnliche Höhe. Es giebt in den Sammlungen Stämme von 4—5 m Höhe und darüber bei 4—6!/, cm Durchmesser. Aeltere Individuen blühen sehr häufig, besonders wenn sie im Warmhause an den Wänden gezogen werden, so dass sie dem Glase sehr nahe stehen, ins- besondere, wenn sie im Winter trocken gehalten werden. Bis- weilen blühen schon 60—90 cm hohe Pflanzen. Ln Blüthen von Juni bis October, sehr gross und schón, zur Nachtzeit geóffnet und von nicht viel lingerer Dauer, als die des Cereus grandiflorus. Vollständig ausgebreitet haben sie einen Durchmesser von 15— 18 cm. Sie treten bisweilen auf der Spitze oder wenigstens dicht an derselben auf, besonders wenn der oberste Theil abgehoben worden ist. Fruchtknoten grün, mit Borsten- und Stachelbündeln. Röhre 12 cm lang, grün, kahl, nur spärlich mit rothen behaarten Schuppen besetzt. Sepalen olivengrün; die äusseren Petalen rosenroth oder purpurróthlich, sehr ausgebreitet, ZU- gespitzt, die inneren schneeweiss, an der Spitze gezähnelt. Staubfäden weiss, mit grossen, gelben Antheren. Griffel wenig länger. Narbe mit 5 linienförmigen, aufrecht abstehenden Lappen. 68. Cereus Baumanni Hort. paris., Baumann’s Kerzen- cactus. Nomenclatur, Benannt nach den Gebrüdern Baumann, Handelsgärtnern und Baumschulenbesitzern in Bollweiler im Elsass, welche diesen Cereus von den Cordilleren Peru’s oder Chile’s erhielten. Synonyme. Cereus melanhalonius Monv., C. Twee- diei Hook. Vaterland siehe oben. Der Handelsgärtner John Lee in Hammersmith bei London erhielt Samen dieser Art aus — — Buenos Ayres und überliess ihn dem Kewgarten, wo Hooker 1 N TUUS Cereus. 741 die ihm noch unbekannte Art beschrieb und nach John Tweedie, einem schottischen Gärtner, Botaniker und Reisenden (T 1862 zu Buenos Ayres) benannte. Stamm aufrecht, nach oben sich verjüngend, an der Basis büschelig verästelt, grau- lich- oder etwas bläulichgrün. Kanten 13 (nach Hooker bis 16), stumpf. Furchen schmal, kaum eingeschnitten. Stachelpolster dicht gestellt (6—9 mm), braunfilzig, von einem schmalen weissen Haarringe umgeben. Randstacheln I2—I18, borstenartig, die oberen kürzer, die unteren an Länge zunehmend (bis 11 mm). Mittelstacheln 2—4, etwas steif, horizontal abstehend, einer oder zwei derselben 13—20 mm . lang, in der Jugend’ hellröthlich-braun, im Alter mit brauner Individuum von dem Zweifachen dieser Dimensionen. Basis und Spitze. Die Pflanzen dieser Art, wie man sie gewöhnlich in den 3 Sammlungen sieht, haben eine Hóhe von 30—45 cm bei einem . Durchmesser von etwa 3 cm, Mühlenpfordt beschreibt ein x Blüthen im Sommer, zahlreich, seitlich gegen die Spitze - 3 des Stammes hin, lebhaft orangeroth, gegen 6 cm lang, wie . bei Epiphyllum truncatum gekrümmt. Röhre am Grunde mit dicht, weiter nach oben weitläufiger gestellten kurzen, gelb- = weissen Schuppen besetzt, die in ihren Achseln einen Büschel weisser Haare tragen, mit schiefer Mündung. Petalen klein, - die äusseren lanzettlich, die inneren spatelfórmig. Staubge- 1 fásse zahlreich, die meisten unter dem oberen vorgezogenen r Theile des Perigons und lünger, als die übrigen, mit carmoisin- = rothen Fäden und Antheren. Griffel kaum länger, als die .. Oberen Staubgefässe, gelb. Narbe dreitheilig, gelb. Lemaire bemerkt im Horticulteur belge, dass diese Art = Von allen übrigen Cereen im Character der Blüthe so sehr abweiche, dass sie recht gut eine Section der Gattung be- gründen könne. Und er hätte Recht, wenn daran gelegen wäre. Ueber die Kultur dieser Art bemerkt Hooker im Bota- nical Magazine Folgendes. Sie wächst vorzüglich gut in einer Mischung aus leichter Rasenerde, Lauberde und Sand. Mit dem 742 Cereastreae. Begiessen braucht man nicht zurückhaltend zu sein, wenn dem Topfe nur vollkommener Abzug gesichert ist. Im Winter wird die Nachttemperatur des Hauses + 89 R betragen müssen. Sollte bei strenger Witterung die Temperatur um einige Grade niedriger sein, so wird die Pflanze nicht darunter leiden. Wenn im Frühjahre das Wachsthum beginnt, so muss auch eine ent- sprechend stärkere Bewässerung eintreten. Im Sommer kann sie der vollen Sommerwärme ausgesetzt werden. Gelegent- liches Spritzen in den Morgen- und Abendstunden ist nicht zu verabsäumen. 69. Cereus splendens Hort angl., Schimmernder Kerzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm cylindrisch, auf recht schwach gegliedert, glänzend-hellgrün. Kanten 1o. Furchen breit, wenig ausgetieft, unten fast ausgeglichen. Stachel- polster sehr gedrängt stehend (5—6 mm), erhaben, mit weisslichem Filz bedeckt, Randstacheln 10—ı2, klein. (5—6 mm), fein-borstenfórmig, fast strahlig-abstehend, weisslich. Mittelstacheln 1—3, kaum länger, anfangs rothgelb, später von der Farbe der Randstacheln. - Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten, Die von Salm beschriebene Pflanze hatte einen, steifen, nicht windenden, gegen 30 cm hohen und 2!/, cm starken, an der Basis ästigen Stamm. Von Cereus serpentinus unterscheidet sich diese Art durch einen dünneren und kürzeren, steiferen und in Folge der Klein- heit der Stacheln viel glatteren Stamm. 70. Cereus colubrinus OQ, Nattern-K erzencactus. Synonym. Cereus subtortuosus Hort. Vaterland unbekannt. Stamm cylindrisch, etwas ge gliedert, ohne Stütze niederliegend, an der Basis ästig. Kanten 10—12, sammt den Furchen abgerundet, dunkelgrün. Stachel- uns er sehr dicht gestellt m mm), kissenartig gewölbt, Cereus, 743 ziemlich breit, braunfilzig. Mittelstacheln 5—6, stark, steif, braun, der oberste und der unterste länger (2!/,cm und darüber), jener aufgerichtet, dieser abwärts gebogen. Rand- stacheln 10—15, alle am: unteren Theile des Polsters, fast strahlig, sehr dünn, fast haarfórmig, 9—10 mm lang und mit . einander sich mischend, weisslich grau. 3 Diese Art weicht von den übrigen Arten dieser Abthei- lung durch den niedergestreckten, niedrigen Stamm und die Starken steifen Stacheln ab. Blüthen ? i : Varietät. Cereus colubrinus f flavispinus S., von der " Hauptform nur durch die hellgrüne Farbe, durch die gelb- filzigen Polster und die goldgelben Mittelstacheln verschieden tet. 4. Gruppe. Radicantes — Wurzelnde I E Stamm fast aufrecht oder niederliegend, etwas gegliedert- ästig. Aeste weitschweifig, lang, kaaga oder eckig, mit Luftwurzeln, á " 2 : eh j” 4i 1. Sippe. Flagriformis — Peitschenförmige, 1 Stamm niederliegend, wurzelnd, cylindrisch, mit 8— 12 Furchen. Aeste schlaff, peitschenfórmig. Stachelpolster sehr gedrängt stehend. Stacheln strahlend, ziemlich steif. 71. Cereus Donkelaarii S, Donkelaar's Kerzencactus, Nomenelatur, Benannt nach dem wohlverdienten Andre Donkelaar, Obergärtner am botanischen Garten in Genf. T 1858. . Vaterland Brasilien, mitten zwischen Orchideen. Stamm . Wurzelnd, cylindrisch, dünn, schwarzgrün oder schwärzlich und Purpurn, nach oben verdünnt und behaart. Kanten 7—8, scharf, wenig hervortretend. Stachelpolster sehr klein, dicht : gedrängt, weissfilzig mit krausen seidenartigen Haaren. Rand- ' : Stacheln g— ro, strahlig, angedrückt, borstenartig, weiss, nicht 744 Cereastreae. viel über 2 mm lang. Mittelstacheln 2 —3, noch kürzer, ziemlich steif, rothgelb. Der Stamm wird im Alter ästig, ist ro—13 mm dick, niedergestreckt, sehr lang. Blüthen sind entweder noch nicht beobachtet oder nicht beschrieben worden. 72. Cereus flagelliformis Haw., Peitschen-Kerzen- cactus. Synonym. Cactus flagelliformis S. Vaterland Südamerika, Westindien und Mexiko. Lieb- mann sah ihn auf dem Vulkan Orizaba nahe der kalten Re- gion halbparasitisch auf Bäumen lebend. Stamm ausgebreitet, ästig, Aeste herabhängend oder kriechend, rund. Kanten 10—12, durch Höckerreihen gebildet, Stachelpolster kaum etwas filzig, ziemlich dicht gestellt (7—13 mm). Stacheln kurz (4—6 mm), ziemlich steif. Randstacheln 8—12, strahlig, gelbbraun. Mittelstacheln 3—4, braun, an der Spitze goldgelb, wenig länger, als die Randstacheln. Die Aeste erreichen eine Länge von 30—36 cm und einen Durchmesser von 18—22 mm. Blüthen in Menge beim Beginn des Frühjahrs, binelich- rosenroth, 4 cm im Durchmesser. Perigonróhre 8 cm lang, 5—6 mm dick, mit bräunlich-rothen Schuppen und weissen Haaren besetzt. Perigonblätter stachelspitzig, die äussern zurückgeschlagen, die inneren nach vorn ausgebreitet, nach hinten aufgerichtet. Staubfäden weisslich, mit schwefelgelben Antheren. Griffel etwas kürzer, weisslich, fünflappig. Beere im nächsten Frühjahre reif, kugelig, ı !(, cm im Durchmesser, róthlich, mit Borsten tragenden Polstern dicht besetzt, mit grünlich-gelbem Fleische von pflaumenartigem Geschmacke. Varietät. Cereus flagelliformis f minor S. Mit um die Hälfte dünneren Aesten, scheint aber, wie schon Pfeiffer richtig bemerkte, unter dem Einflusse der Kultur in die Haupt- form überzugehen und überdies weniger leicht zu blühen. Taat BE a a nu VARUIIEURETN ORE NE NS RN I NRI E Y Va UN REINE SEEN SES TEE NS SPERA LEONE NE, SENT 2 NESIE PUNCTUM mas a zn nahe al une RSEN I e T E NET en an Sn a a lan a nun ann ESOS ERR IRR, Cereus, 745 Der Peitschen-Kerzencactus ist in ausgezeichneter Weise zur Bekleidung eines Fensterspaliers, wie zur Besetzung einer Ampel oder Console geeignet. Aus der Befruchtung des Cereus flagelliformis durch C. speciosissimus, vielleicht auch durch einige andere Arten, sind mehrere Blendlinge hervorgegangen. Der bedeutendste der- selben ist wahrscheinlich: Var. Mallisoni Hort. angl. Stamm stärker, als der der Stammart, cylindrisch, ziemlich aufrecht, ästig, glänzend-hell- grün. Aeste in der Jugend purpurroth, manche steif, aufrecht, andere wie die der Mutter kriechend. Kanten 6—7, vertikal, Stumpf, ausgeschweift, höckerig. Furchen breit, winkelig. | Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt, gewölbt, mit sehr 1 kurzem weissen Filz besetzt. Stacheln 16—24, gerade, fast gleich, borstenfórmig, gelb oder weisslich, nach unten gerichtet. . Mittelstacheln 4— 6, ziemlich, steif, sehr ausgebreitet, weiss- lich, goldgelb oder bräunlich; allé sehr kurz (5—7 mm). Dieser Blendling blüht sehr leicht und schon in der Jugend. Blüthe im Juni und Juli, prächtig, völlig ausgebreitet . 12 cm im Durchmesser, einzeln fast an der Spitze der Aeste auftretend. Röhre roth, mit Stachelpolstern und feinen Stachel- chen besetzt. Perigonblätter lanzettförmig, roth (zwischen Carmin- und Ziegelroth), mit feuerrothem Mittelstreifen. Staub- fäden weiss, Staubbeutel gelb. Griffel etwas länger und 1 roth; Narbe sieben- bis achttheilig, weisslich. Beere eiför- mig, von der Grósse einer Walnuss, grün, mit 8 Furchen und gekerbten Ecken, besetzt mit kurzem Filze und mit Stachelchen. Dieser Blendling blüht am leichtesten und dankbarsten, . Wenn er nicht zu warm gehalten wird. Er wurde von Malli- : $on, einem herrschaftlichen Gärtner in England, s aid und - trägt seinen Namen. 73. Cereus leptophis DC., Wurmschlangen-Kerzen- cactus. Vaterland Mexiko. Stamm ausgebreitet, ästig. Kan- ten 7—8, sehr stumpf, etwas ausgeschweift. Stachelpolster 746 i : Cereastreae, filzig, auch im Alter gewölbt. Stacheln in der fugendj roth, | spáter gelblich, sehr wenig steif. Randstacheln 12—13, ausgebreitet, Mittelstacheln 2—3, ziemlich aufgerichtet. Diese Art unterscheidet sich von dem, ihr? sehrJähnlichen | Cereus flagelliformis durch nur halb so starke Aeste, eine ge- Fig. 96. Blüthe von Cereus leptophis. ringere Zahl von Kanten, weniger stechende Stacheln, eine weit mehr ausgebreitete Blume und durch den längeren Griffel, Blüthen von April bis Juni, einzeln, 6!/; cm lang und 5 cm im Dürchmesser Röhre mit haarigen Schuppen und lanzettlichen Sepalen besetzt. Petalen länglich, fast lineal, an der Spitze zurückgebogen, die 6—7 äusseren fleischig, gleichmässig glänzend-roth, die innersten länger, haarspitzig, sehr glänzend-roth, violett schimmernd. Staubfäden weiss- Cereus. 747 lich-rosenroth, kürzer als das Perigon, mit kleinen gelben An- theren. Griffel lünger, als die Staubgefisse. Narbe mit 4 dicken, blätterigen, stumpfen, rosenrothen Lappen. 74. Cereus flagriformis Zucc, Geissel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko; hier fand ihn Karwinski in der kalten Region bei San José del Oro an Felsen, in Gesellschaft des Cereus Martianus und C. gemmatus. Stamm nieder- liegend, sehr ästig, grün. Kanten ir, stumpf, höckerig. Furchen undeutlich. Stachelpolster mit wenigem Filze besetzt, sehr dicht gestellt (5—6 mm). Randstacheln 6—8, fein, hornfarbig. Mittelstacheln 4—5, kürzer (etwas über 3 mm), steifer, braun. Dem C. flagelliformis sehr áhnlich, aber doch leicht von ‚Ihm zu unterscheiden, Stamm und Aeste 15—25 mm im Durchmesser, letztere 30 cm lang. Blüthen im Mai und Juni, denen des Epiphyllum trun- . Catum sehr ähnlich, 10 cm lang und 8—9 cm im Durchmesser. | Róhre bráunlich-roth, 4 cm lang, 8 mm dick, mit Polstern . Und Haaren besetzt. Petalen in 2 Reihen, lang zugespitzt, 1 lebhaft carminroth, am Rande bläulich, einige aufrecht, die 1 übrigen nach vorn zurückgeschlagen, so dass die aufgeblühte . Blüthe eine unregelmässig-schiefe Form erhält; die innersten 1 fast 11 mm breiten bilden einen nach vorn geóffneten glockigen . Trichter. Staubfäden ungleich, weit über das Perigon hinaus- . Tagend, röthlich, mit gelben Antheren. Griffel kaum vor- . Stehend. Narbe mit 6 weissen, geschlossenen Lappen. 75. Cereus Martianus Zucc., Martius’ Kerzencactus. Nomenclatur, Dem berühmten geistreichen Botaniker Professor Dr. C. P. F. von Martius (+ 1868) gewidmet, Er bereiste Brasilien 181 7— 1820. Vaterland Mexiko, Sultepec Zimapan und San José del Oro. Sta amm fast aufrecht, grün, am Grunde ästig, nicht | hiedergestreckt. Kanten 8—10, hóckerig, schwach entwickelt. rd 748 Cereastreae. Furchen ziemlich breit, ziemlich flach. Stachelpolster ge- drängt (8 mm), auf den kleinen Hóckern der Kanten sitzend. Stacheln anfangs roth oder röthlich und 5—6 mm lang. Randstacheln 6—8, die oberen gelblich-braun, die unteren weisslich, borstenfórmig. Mittelstacheln 2—3, seltener 4, bräunlich, etwas stärker, wenig länger. Der Stamm erreicht eine Höhe von ungefähr ı m und wird 26 mm stark. Niedrige Pflanzen stehen fast immer aufrecht. Blüthen 'von Mai bis Juni und Juli, ausgezeichnet schön, gross, etwa IO cm lang und völlig ausgebreitet 5—7 cm im Durchmesser, ziemlich zahlreich an den Seiten der Aeste. Röhre 4 cm lang, röthlıch, an der Basis mit Borstenbündeln besetzt, übrigens spärlich behaart, Petalen lineal und lineal- lanzettlich, kurz zugespitzt, feurig- ziegel-, fast scharlachroth, auf der Rückseite blasser, die äusseren zurückgebogen, die inneren ziemlich aufrecht, etwas über 8 mm breit. Staub- fäden so lang wie das Perigon, zusammengeballt, weiss, mit schwefelgelben Antheren. Griffel länger, weissgelb. Nar ^i mit 6—8 schwefelgelben Lappen. Ueber die Frucht tst mir nichts bekannt geworden. A 2. Sippe. Extensi — Langgestreckte. ax Stamm wurzelnd, ästig, wie auch die Aeste fast aufrecht oder herabgebogen, sehr lang gestreckt, bisweilen verkürzt, etwas gegliedert. Kanten 3— 7, stumpf, oder zu einer Schärfe zusammengepresst. *"Aestestumpf- fünf- bis siebenkantig, fast cylindrisch. 76. Cereus grandiflorus Haw. Grossblumiger Kerzencactus Synonym. Cactus grandiflorus S. 4 Vaterland Westindien, besonders Jamaika und die ue bischen Inseln, auch Mexiko, insbesondere die heisse Provin2 Veracruz Stamm und Aeste mattgrün, dünn (13—26 mm), ine un un all Du 1 u 02 iiid E m Eu le a AMET EEE CERE c Cereus. 749 sehr lang, weitschweifig, vielfach gebogen, sich durch einander windend und mit vielen Luftwurzeln Wünden oder Mauern sich anlegend. Furchen anfangs tief, bald aber ganz verschwindend und in Folge dessen der Stamm fast stielrund. Stachelpolster einander ziemlich genähert (11— 16 mm), in der Jugend weiss- - wollig. Randstacheln 4—8, kurz (4—6 mm), an schwächeren Trieben oft kaum bemerkbar, kaum stechend, gelblich oder weisslich. Mittelstacheln 1—4, den Randstacheln gleich. An jedem Stachelbündel stehen nach unten mehrere weisse, gekräuselte Haare von der Länge der Stacheln. Diese Art ist schon seit langen Jahren bekannt und unter dem Namen der Königin der Nacht volksthümlich. Sie führt trotz ihres unscheinbaren, ja geradezu unschönen An- . Sehens in Hinsicht auf die prachtvollen Blumen diesen Namen mit Recht. » : 1 Blüthen von Ende Juni bis August, stets nach Unter- ; gang der Sonne sich erschliessend und nur bis zum Morgen (gegen 8— 9 Uhr), selten bis Mittag dauernd. Bisweilen öffnen . Sich einige Blüthen erst früh gegen 7—8 Uhr, dauern aber = dann kaum einige Stunden. Sie sind 20—25 cm lang und ` . vollkommen erblüht 15— 20 cm breit und hauchen einen köst- - lichen Vanilleduft aus. Fruchtknoten ziemlich kugelig, dicht . mit Schuppen und Wolle besetzt. Röhre 15—17 cm lang, . am Grunde mit einem Durchmesser von 16—18 mm, oben . von 4 cm, gekrümmt, blassgrün, mit dicht behaarten, grünen, 1 Perigonblätter sehr zahlreich, die sepaloidischen lineal, spitz, 1 10—12 cm lang, sehr ausgebreitet, orangegelb mit bräunlichem . Anflug, die petaloidischen breiter, 9—ıo cm lang, lanzettlich, . allmálig zugespitzt, blendend weiss, die äusseren auf dem reich, 18—20 cm lang, weiss, mit schwefelgelben Antheren. Griffel von gleicher Länge, goldgelb, mit zehn- bis zwölf- Strahliger gelber Narbe. Frucht eirund, von der Grösse und Gestalt eines Putereies, gelblich-weiss, mit schmutzig-róthlichem 750 Cereastreae, Anfluge, mit schrigen Reihen kleiner Stachelpolster von der Grósse eines Stecknadelkopfes besetzt. Letztere tragen ein Filzbüschelchen, das sich leicht ablóst und eine kaum merk- liche Narbe zurücklässt, zugleich aber ein Büschel nicht sehr steifer, hin- und hergebogener weisser Borsten, welche die Frucht so sehr bedecken; dass sie an die Flockseide auf dem Cocon einer Seidenraupe erinnern. Das Fruchtfleisch ist grün- lich-weiss und hat einen süsslichen, etwas faden Geschmack. Die Samen liegen in unzähliger Menge im Fleische und sind | schwarz und klein, ungefähr von der Grösse der Samen von 1 Plantago Psyllium (Flohsamen). E Es kómmt bisweilen vor, dass die Kónigin der Nacht einen zweimaligen, deutlich abgesetzten Flor entwickelt, den ersten im Juli, den zweiten zu Anfang des Septembers, ja S0- gar einen dreimaligen, im Juli, August und September. Auch hat man beobachtet, dass die Blumen des dritten Flors am nüchsten Tage sich nicht so früh schliessen, wie in den ersten Florperioden, so dass man am Tage fast eben so viele Blu- men geóffnet sieht, als bei Nacht. ; Schon im allgemeinen Theile ist erwähnt worden, dass man den Nachtflor in einen Tagflor umwandeln kónne da- durch, dass man eine Pflanze mit mehreren Knospen, die dem Aufblühen nahe sind, bis zum nächsten Morgen in einem Eis- keller aufbewahrt und sie dann an das Licht und in die Wärme bringt, worauf sich die Blüthen sofort erschliessen. Weniger bekannt ist es, dass Blumen, die man Abends, wenn sie sich eben geóffnet haben, abschneidet und in.feuchten Sand gesteckt im Freien an einer nórdlich gelegenen Wand aufbewahrt, sich bis zum Mittag des nächsten Tages geöffnet erhalten und ihren reichen Duft bewahren. Varietät. ı. Callicanthus, eine Blendlingsform, in Frank- reich erzogen durch künstliche Kreuzung zwischen Cereus grandiflorus und C. nycticalus; welche dieser beiden Pflanzen die Vater- und welche die Mutterpflanze gewesen, ist unet- mittelt geblieben. Nach der Revue Horticole 1864 vereinigt Cereus. 751 sie in sich Merkmale beider. Mit C. nycticalus hat sie die bläulich-grüne Färbung und die 4—5 Kanten des Stammes gemein, während sich ihre Blüthe der des C. grandiflorus nähert. Sie duftet nach Vanille, wie diese, hat aber einen grösseren Durchmesser (2— 3 cm); die sepaloidischen Perigonblätter sind etwas schmaler, weniger zahlreich, die untersten etwas mehr braunroth, die petaloidischen länger, als die des C. grandiflorus, auffallend concav, dreireihig, weitläufiger gestellt, was der Blüthe ein von der der Normalform ganz abweichendes Ansehn verleiht. Der Züchter dieses Blendlings überliess ihn behufs der Vermehrung dem Handelsgärtner ER in Louhans on et Loire). | 2. Flemingii, in Gardeners’ Chronicle 1882 beschrieben, . von Flemin g in Clivedon in England erzogen. Er ist her- . Vorgegangen aus der geschlechtlichen Vermischung von C . grandiflorus und speciosissimus, aber es ist unbekannt geblieben, . In welcher Weise. Die Sepalen sind schmal, scharf zugespitzt, . von Rahmweiss bis Orangebraun variirend, die Aussenseite leb- hafter gefärbt ; sie gehen unmerklich in die breit-eiförmigen, 1 länglichen, zugespitzten papierweissen Petalen über. Die zart- weissen Staubfäden sind zu einem grossen Büschel zusammen- gedrängt. Griffel säulenförmig, lang, reinweiss. Die Blumen Sind von nicht geringerer Schönheit, als die des Cereus gran- diflorus, haben aber in den Sepalen ein weniger reiches Gelb oder Orange. [ 3. Ruber, wie die vorige eine von C. grandiflorus und C. speciosissimus gezeugte Blendlingsform mit blassrothen, in der Mitte purpumen Blüthen von 25 cm Durchmesser. Sie öffnen sich gegen 7 Uhr Abends und bleiben den ganzen Tag - geöffnet. Der für diese Art und ihre Angehörigen gedeihlichste Standort im Winter ist die Giebelwand eines Warmhauses, Welche schon Vormittags Sonne hat. Gegen den Mai hin setzt Man sie in einen grósseren Topf mit einer Mischung aus Laub- 752 Cereastreae. und Heideerde und zerschlagenem alten: Kalkmórtel, worauf | man dem Topfe einen Platz an einer trockenen warmen Stelle des Warmhauses und zwar an einer Mauer anweist, an die sich die Aeste anlehnen können.’ Letztere entwickeln hier bei ófterem Spritzen bald junge Triebe, die sich mit Luftwurzeln an die Wand anklammern. Während des Sommers hat man die Pflanze nur häufig und reichlich zu spritzen. Ein weiteres Verpflanzen würde ihr nur zum Nachtheil gereichen, da man die zu ihrem Gedeihen, wie es scheint, unentbehrlichen Haft- wurzeln losreissen müsste. Im dritten Jahre ist sie bereits blüh- bar und blüht weiterhin immer reichlicher. Die Vermehrung ist die denkbar einfachste. Man braucht im Frühjahre nur junge mit Luftwurzeln versehene Triebe ab- zuschneiden und in Tópfe mit der oben angegebenen Erd- mischung zu stecken, in der sie sich sehr bald bewurzeln. grandiflorus ist eine vortrefiliche Pfropfunterlage für Epiphyllum truncatum, das auf stürkeren Zweigen dieser - Art schon im ersten Herbst reichlich blüht. Die beste Zeit zum Pfropfen ist der April, wenn beide Arten sich in Vege- tationsruhe befinden. 77. Cereus Macdonaldiae Hook, Macdonald’s Kerzen | cactus, Vom General Mac Donald aus dem Staate Honduras in Stecklingen eingeführt, zum ersten Male 1851 in Blüthe. tamm mit weit umherkriechenden und kletternden Aesten, letztere von der Stärke des kleinen Fingers, stielrund, hier und da wohl auch mit sehr stumpfen, unterbrochenen Kanten, höckerig, dunkelgrün. Stachelpolster auf den Höckern, nur mit einem ganz kleinen braunen oder schwarzen Siachel besetzt Die Blüthen, ja schon die Knospen, sind sehr gross und Schón; letztere haben eine Länge von 36 cm und die völlig ausgebreiteten Blumen einen eben so grossen Durchmesser. Die Basis der Perigonröhre zwiebelig angeschwollen, diese selbst cylindrisch, bräunlich-grün. Aeussere Sepalen orange - Cereus. 153 gelb, innere gelb, alle linienfórmig, im Bogen zurückgekrümmt. Petalen spatelfórmig, weiss. Diese prächtige Art blüht bei nächtlicher Zeit, wie Cereus grandiflorus, mit dem sie auch eine grosse Aehnlichkeit hat, eine noch grössere freilich mit C. nycticalus Lk., von welcher sie wenigstens in Betreff der Blume kaum zu unterscheiden ist. 78. Cereus nycticalus Lk. et O, Nachtschóner Kerzen- cactus, Synonyme. Cereus pteranthus Lk. C. brevispinulus S., C. Antoinei Hort. vind., C. obtusus, rosaceus Hort. Diese prächtige Art a ı829 durch Deppe in den botanischen Garten in Berlin als Cactus Pitajaya aus Mexiko eingeführt, wo sie an altem Gemäuer wächst und wegen ihrer schönen grossen Blüthen und essbaren Früchte auch häufig kultivirt wird. Stamm fast aufrecht, bläulich-grün, weit- Schweifig-istig. Aeste sehr lang gegliedert, kriechend, mit zahlreichen Luftwurzeln, graulich- und purpurgrün, verschieden gebildet, einige vier- bis fünfkantig, andere fast cylindrisch und nur mit 4—5 Reihen von Stachelpolstern besetzt. Kan- ten nur in der frühesten Jugend scharf, bald aber stumpf, vertikal; an den Seiten anfangs ausgetieft, dann flach. Stachel- polster bald dichter gestellt (83—13 mm), bald’ viel weit- läufiger, weissfilzig. Stacheln 1—4, sehr kurz (2—4 mm), steif, in der Jugend gelb, später schwärzlich, wagerecht ab- stehend, der eine etwas stärker, ausserdem 2 oder mehr weiss- liche, senkrecht nach unten gerichtete, oft abfallende Borsten. Mittelstacheln fehlen. Der Stamm erreicht einen Durchmesser von 4 cm, die. Aeste sind etwas schwächer (2!/ cm) - Blüthen im Juli, denen Ad Cereus grandiflorus ühnlich und wie diese nur eine Nacht dauernd, aber geruchlos und grösser, reichlich 30 cm lang, voll erblüht 21—26 cm breit Fruchtknoten fast kugelig, 2!/,cm im Durchmesser, mit Schuppen und behaarten Polstern dicht besetzt. Róhre 18 Fórster-Rümpler, Cacteenkunde. 48 754 Cereastreae. bis 21 cm lang, ganz gerade, horizontal abstehend, oben 4 cm im Durchmesser, unten 17 mm, mit braungrünen, spärlich weisswolligen Schuppen besetzt. Sepalen zahlreich, lineal- lanzettlich, fein zugespitzt, rinnig, sehr ausgebreitet, 5—12 cm lang, 3—6 mm breit, die äusseren bräunlich-roth, nach der Spitze lebhaft roth, die inneren weiss-grünlich mit etwas Braun gemischt. Petalen blendend weiss, keilförmig, kurz und haar- fein zugespitzt, fast 12 cm lang, glockig abstehend, die äusse- ren schmaler, unter der Spitze 13 mm breit, auf dem Rücken mit bräunlich-grünem Schimmer, die inneren unter der Spitze 32 mm, an der Basis nur 13 mm breit, auf dem Rücken gelb- lich-grün gekielt. Staubfáden sehr zahlreich, kürzer, als die Petalen, unten grün, nach oben gelblich, mit gelben Antheren. Griffel etwas länger, weisslich. Narbe mit 15 prierai, spitzen, gelben Strahlen. Frucht kugelrund, von der Grösse eines Borsdorfer Apfels, dunkelrosenroth oder hellpurpurroth, mit kleinen, in schrägen Reihen stehenden, dicht-weissfilzigen Stachelpolstern von der Grösse einer Linse besetzt, jeder mit 8—ọ hellgelben Stacheln und einem Büschelchen 2!/, cm langer, gekräuselter Wolle Fleisch grünlich-weiss, von süss-säuerlichem Geschmack, der noch weniger angenehm, als bei der Frucht von Cereus grandiflorus. Samen in grosser Menge zerstreut in das Fleisch eingebettet, eirund, schwarz-braun und um etwas weniger grösser, als die der genannten Art. . Varietät. Cereus nycticalus B viridior S. aus Colum- bien eingeführt, der normalen Form in der Bildung des Stam- mes und der Zahl der Stacheln ganz ähnlich, aber mit hell- grünen Aesten. 79. Cereus Boeckmanni 0., Bóckmann's Kerzencactus. Vaterland Mexiko. Stamm und Aeste fast cylindrisch, stark, gestreckt, mit Luftwurzeln, hellgrün. Kanten 7, buchtig- — geschweift, fast gekerbt. Furchen ausgerundet. Stachel- - | polster ziemlich weitläufig gestellt (14—18 mm), klein, grau- | Cereus. 755 filzig, ohne alle Wolle. Stacheln winzig klein (noch nicht 2 mm), steif, 3 obere braune und 3 untere graue, dazu ı grauer Mittelstachel. Andere Nachrichten über diese, wie.es scheint, immer selten gebliebene Art liegen nicht vor. 80. Cereus irradians Lem., Strahlstachel-Kerzen- cactus. Vaterland Insel Cuba, wo ihn der Pflanzensammler Robin auf seiner letzten Reise 1864 entdeckte. Stamm kriechend, wurzelnd, stark verästelt, cylindrisch, hellgrün, junge Aeste ziemlich tief gefurcht. Kanten 6— 7, bei jungen Aesten dünn, ziemlich hoch, im Uebrigen gekerbelt. Stachelpolster sehr klein, rund, dicht gestellt (7 mm), leicht geschweift, an der Spitze der Hócker wenig hervortretend, sehr schwachfilzig Schon in der ersten Jugend und bald nackt. Stacheln büschelig, strahlig. Randstacheln 12—15, borstenförmig, sehr ungleich, ausgebreitet, angedrückt, gerade oder oft wellig gebogen, weisslich oder röthlich-gelb, die längeren 2 bis 4 mm lang. Mittelstacheln 4—7, kürzer, stürker, an der Basis stark zwiebelig verdickt, in jungen Stachelbündeln oft auf I—2—-3 reducirt, ziemlich lebhaft orangegelb , kaum I mm lang. Blüthen und Früchte mir unbekannt. Eine ungemein zierliche Art, welche dem Cereus grandi- florus und seinen Verwandten, wie Cereus nycticalus, Boeck- manni u. a., sehr nahe steht, aber von diesen doch leicht zu "Unterscheiden ist. ‚81. Cereus superbus Ehrenb.*), Pracht-Kerzencactus. Vaterland Mexiko, von wo Ehrenberg diese Art in zahlreichen Originalpflanzen einführte. Stamm schwach, ohne Unterstützung hinfällig, ästig, keulenfórmig, mit an der Basis daz itr ; *) Nach Allg. Gartenzeitung 1850. » 4 756 Cereastreae. verdünnten, gleichfalls keulenfórmigen, siebenkantigen, purpur- röthlichen Aesten. Kanten scharf, gekerbt. Furchen scharf und schmal. Stachelpolster auf der Spitze der Kerbzähne, ganz rund, gewölbt, weissfilzig. Stacheln alle gelblich, glän- zend, steif, gerade, dünn, pfriemenfórmig, 7—8 mm lang. Randstacheln meistens 10, in 2 Reihen, die der äusseren etwas dünner, die der inneren oft bis gegen die Mitte vorge- rückt, ein wenig stärker. Mittelstachel r, aufrecht-abstehend; bald eben so lang, wie die Randstacheln, bald länger oder kürzer, etwas stärker. Blüthen noch grósser, als die des Cereus speciosissi- mus, etwas hängend, leuchtend dunkelzinnoberroth. Perigon- blätter verkehrt-lanzettfórmig, theils spitz, theils stumpf. Staubfäden von der halben Länge der Perigonblätter, car- moisinroth, Griffel um ein Drittel länger, als jene, von der Färbung der Staubfäden. Narbe viertheilig. 82. Cereus Kunthianus Hort. berol., Kunth’s Kerzen- cactus. . Nomenclatur. Nach Dr. Karl Sigismund Kunth vormals Professor der Botanik in Berlin. 7 1850. Vaterland nicht bekannt. Stamm und Aeste cylindrisch stark, lang, wurzelnd, hellgrün. Kanten 7—10, geschweift Furchen stumpf, fast flach. Stachelpolster ziemlich weit- läufig gestellt, mit bläulichem Filz und gekräuselter grauer , Wolle besetzt. Randstacheln 4, kreuzstindig, sehr klein, steif, braun. Mittelstachel ı, bisweilen fehlend. Weiteres ist über diese Art nicht bekannt geworden. Von dem ihr sehr nahe stehenden Cereus Boeckmann! unterscheidet sich diese Art durch zahlreichere und flachere Kanten und die in der Jugend wolligen Stachelpolster, sowie durch die braune Farbe der 4— 5 Stacheln. 83. Cereus spinulosus DC, Kurzstachel-Kerzencactus . Vaterland Mexiko, von dort durch Coulter eingeführt Stamm ziemlich aufrecht, ziemlich stielrund, sehr ästig, Aeste Cereus. 757 lang und schlank, ausgebreitet sehr lebhaft glänzend grün, mit einzelnen Luftwurzeln. Kanten 4—5, selten 6, etwas zuge- schärft, später stumpf. Furchen breit, seicht, bald. flach. Stachelpolster weitläufig gestellt (18—24 mm, an jüngeren Aesten nur 9—ı2 mm), stark gewölbt, mit kurzer, etwas steifer, in der Jugend lebhaft-rothbrauner, später graubrauner Wolle. Randstacheln 6—8, die oberen ziemlich stark und steif, |. pfriemlich, sehr kurz, hornfarbig, gelblich-weiss oder fast weiss, etwas abstehend, die 2 untersten fast noch einmal so lang (5 mm), viel dünner und mehr borstenförmig, blasser, der Kante dichter anliegend. Mittelstachel r, den oberen Rand- stacheln in Allem gleich. Der Stamm ist bis 2!/, cm, die Aeste sind nur II bis I3 mm stark, Blüthen vóllig geruchlos, einzeln oder zu zwei an den E Seiten der Aeste, reichlich halb so gross, wie die des Cereus grandiflorus, vollkommen ausgebreitet, 15 cm im Durchmesser, von kurzer Dauer, gegen Abend sich óffnend und schon in der Morgenfrühe wieder geschlossen und verblüht. Röhre von der Stärke eines mässig dicken Fingers, 10 cm lang, sehr hell-, beinahe weisslichgrün, mit róthlichem Anflug, am Frucht- knoten dicht, nach oben etwas weitläufiger mit Polstern be- . setzt, die eine Menge rother, weisslicher und weisser Borsten- stachelchen tragen. Sepalen zahlreich, lineal- lanzettlich, ab- stehend, die äusseren fast zurückgeschlagen, hell-, aber etwas trüb-rothbraun. Petalen in 2 Reihen, ziemlich ausgebreitet, über 7!/, cm lang, umgekehrt- lanzettförmig, unter der Spitze fast 11 mm breit, blendend-weiss und nach der Basis hin rosen- roth angehaucht, was der Blume ein äusserst zartes, liebliches Ansehen verleiht. Staubfäden fast so lang wie die Petalen, weiss mit gelben Antheren. Griffel von der Länge der Staubfäden, weiss. Narbe weiss, mit 12 linienförmigen Lappen. Zum ersten Male blühte diese Pflanze in Deutschland 1842 im botanischen Garten zu Berlin auf das reichlichste, nach- dem sie mit ihren zahlreichen langen Aesten Jahre lang an = 758 Cereastreae. den sonnigen Wänden des Warmhauses weit umher geklettert, ohne zu blühen. ** Aeste fast viereckig, lang gestreckt. Kanten bisweilen unter den Polstern hóckerig. 84. Cereus rostratus Lem, Schnabel-Kerzencactus. Synonyme. Cereus hamatus Sehdw., C. Lemairei Hook.? Vaterland Mexiko. Zeit der Einführung 1836. Stamm ziemlich aufrecht, hellgrün, ästig; Aeste drei- bis vierkantig, lang, mit Luftwurzeln. Kanten anfangs scharf, bald aber stumpf, fast gerade oder etwas geschweift, unter den Stachel- polstern mit je einem herabhängenden, einem Schiffsschnabel oder Haken vergleichbaren Hócker. Furchen flach. Stachel- polster sehr fein, weitläufig gestellt, besonders an älteren Aesten (4! cm), anfangs braun, später grau, auf dem oberen Theile der Hócker stehend. Stacheln kurz, gebüschelt, anfangs 5 bis 8, einige fein, borstenförmig. weiss, andere stärker und bri: später nur 2—3, an der Basis pfriemlich, 5—6 mm lang. Mittelstacheln nicht vorhanden. Eine ausgezeichnete und durch die hakenfórmigen Hideki unter den Stachelpolstern scharf characterisirte Art. Die langen Stimme und Aeste haben nur 18—25 mm Durchmesser. Die Furchen erscheinen nur an den jüngsten Aesten als schwache Rinnen und schwinden mehr und mehr, bis endlich jeder Ast fast genau vierseitig erscheint. : Blüthen sehr gross, mit 13 cm langer, mit blattartigen Schuppen bedeckter Röhre, Die sepaloidischen P iid o blátter zahlreich, 16 cm lang, aufrecht, lineal-lanzettfórmig, rothgelb, die petaloidischen von gleicher Länge, aufrecht, läng- lich, stumpf, weiss. ‘Griffel vorstehend, mit sehr grosser Narbe und zweitheiligen Narbenstrahlen. Die prächtigen Blu- men hauchen einen nicht minder angenehmen Duft aus, wie die des Cereus grandiflorus, dem die Art auch im Wuchse ver- wandt ist. Cereus. 759 85. Cereus inermis O, Waffenloser Kerzencactus. Vaterland Venezuela, La Guayra. Stamm kriechend, grün. Kanten 4, zusammengedrückt, die jungen Aeste mit 5 Kanten, mit zahlreichen borstigen Polstern besetzt, die älte- ren ganz nackt und unbewaffnet. Der ausgewachsene Stamm aufrecht, ea und mit Luft- wurzeln besetzt. Ueber die Blüthen ist mir nichts bekannt. E Varietüt. Cereus inermis f laetevirens S., Stamm we- ` niger hoch, hellgrün oder gelbgrün; die jüngeren Aeste noch reichlicher mit Borsten besetzt. Die Polster später fast ganz verschwindend. - 86. Cereus; Karstenii S, Karsten’s Kerzencactus. Nomenclatur. Benannt nach Dr. Hermann Karsten, . Professor der Physiologie in Wien, welcher Südamerika bereiste. Vaterland Columbia, von dort durch Karsten einge- - führt Stamm sehr ästig, die Aeste dünn, gebogen, lang, = wurzelnd, glänzend-hellgrün. Kanten 3—4, in der Jugend Scharf, schliesslich stumpf. Furchen flach. Stachelpolster . weitlàufig (2 tja cm), die jüngeren mit einem Schüppchen ‚und 5—7 grauen, bald abfallenden Haaren «besetzt, die älteren Sehr. klein, weissfilzig. Stamm ı m hoch, sehr oft decilo, die: Seiten kaum: > 7—9 mm breit, Aeste nach oben verjüngt, Rippen oben roth. Die Blüthen.finden sich nirgends beschrieben. d Diese Art steht dem- Cereus inermis nahe, ist aber in . allen Theilen bloss halb so stark und wahrscheinlich mehr: . niedergestreckt, als kletternd. 87. Cereus radicans DC., Wurzelnder Kerzencactus. Synonym. Cereus reptans S. (non Willd.). Vaterland Südamerika und die Antillen. Stamm ziemlich aufrecht oder gestreckt, dünn, ästig, hellgrün, mit einigen Luft- Wurzeln; Glieder ausgebreitet, kantig, allmälig fast cylindrisch. 760 Cereastreae. Kanten 3—5, ausgeschweif. Furchen aufangs tief, aber bald verschwindend und endlich sogar gewölbte Seiten bildend. Stachelpolster klein, gedrängt (7— 11 mm), nackt. Stacheln gerade, steif, fein, borstenfórmig, rothbraun. Randstacheln 6—9, von diesen 3— etwas länger (7 mm) und bisweilen abfallend. Mittelstachel r, verlängert. Stamm und Aeste haben einen Durchmesser von 13 bis 17 mm. 88. Cereus tripteris S., Dreiflügel-Ke- zencactus. Vaterland Südamerika. Stamm ziemlich aufrecht, lang- gliedrig. Kanten 3—4, stark zusammengedrückt, zwischen den Polstern erhaben. Stachelpolstersehr gedrängt stehend (2 bis 6 mm), fast nackt. Stacheln sehr kurz (2—3 m), weisslich gleich. Randstacheln 8; Mittelstacheln 3, ziemlich steif. Die Glieder haben einen Durchmesser von etwa 27 mm. ***Aeste gegliedert-dreieckig. Glieder gestreckt, bis- weilen kurz Kanten oft zusammengepresst, scharf. 89. Cereus extensus S., Langgestreckter Kerzencactus. Vaterland Südamerika. Stamm sehr langgliederig, mit Luftwurzeln, ästig, Aeste sehr ausgebreitet, grün. Kanten 3, etwas zugeschärft. Stachelpolster bald einander näher gerückt (1 cm), bald weitläufiger gestellt (2 cm), mit. gelb- braunem Filz. Stacheln in der Jugend röthlich, später gelb- braun, steif, etwas gekrümmt, kurz (2—6 mm), 2—-4, im letz- teren Falle kreuzständig, bisweilen auch ı Mittelstachel, ausser- dem 8— 1:2 meist abfallende weisse Borsten. Dem Cereus setaceus sehr ähnlich, von ihm aber durch helleres Grün und durch das Abfallen der Borsten unter- schieden, aber doch vielleicht nur Varietät dieser Art. Glieder 30 cm lang und darüber und 2!/,—4 cm im Durchmesser, im Alter in Folge der Abstumpfung der Kanten und Wölbung der Furchen rundlich. Blüthen ausgezeichnet schön, 30 cm lang, horizontal ab- Cereus. i 761 stehend, am Tage nur für kurze Zeit geöffnet, angenehm duftend, = der Datura suaveolens ähnlich. Fruchtknoten kugelig, 1 hóckerig, mit Stachelbündeln besetzt Röhre gerade, 12 bis 15 cm lang, nach oben sich erweiternd, hellgrün, mit lanzett- = lichen, spitzen, unten grünen, an der Spitze lebhaft rothen | Schuppen besetzt. Sepalen 5—7 mm breit, zugespitzt, rin- 1 nig, gelblich-grün. Petalen rr cm lang, verkehrt-eifórmig, . unter der Spitze 30 mm breit, stumpf, in eine Haarspitze en- 1 digend, weiss, ausgebreitet-glockig. Staubfäden sehr zahl- . Teich, etwas kürzer als die Petalen, blassgelb, mit gelben An- 1 theren. Griffel wenig länger, blassgelblich. Narbe mit 20 : pfriemlichen, schwefelgelben Strahlen. 90. Cereus setaceus S., Borsten-Kerzencactus. Synonym. Cereus coccineus DC. tet Ss, E Vaterland Brasilien. Stamm fast aufrecht, ästig. Aeste 1 sehr lang, ausgebreitet, grün, in der Jugend purpurroth gerän- | dert Kanten 3, beinahe gerade, sehr wenig geschweift. 1 Stachelpolster bald einander mehr genähert, bald weit- 1 läufig (13—40 mm), kaum erhaben, mit sehr kurzem, anfangs 1 weissem, später bräunlichem Filze. Stacheln 2—4, sehr 1 kurz (2—4 mm), gelbbraun, fein, steif, 8— 10 weisse, längere, 1 meist zu beiden Seiten angedrückte, selten fehlende Borsten. . Mittelstacheln nicht vorhanden. Je nach der Kultur verschieden gestaltet, r!/,—2!/, cm Jm Durchmesser und 30—60 cm lang und oft weit darüber, - bisweilen fast gedreht. Furchen verflacht, an ihrer Stelle bis- weilen fast gewölbte Seiten. 1 Dem Cereus extensus und triqueter sehr áhnliche, nichts | Weniger als ansehnliche Pflanze, aber hinsichtlich der Blumen . eine der prachtvollsten Arten. Blüthen im Juli, am ehesten wie es scheint am oberen “nde alter verholzter Aeste, im Bogen herabhängend, 30 cm ‚lang, mit den ausgebreiteten Sepalen bis fast 25 cm breit. Fruchtknoten kugelig, hóckerig, stachelig. Röhre 15—16 cm 7 62 . Cereastreae. lang, ziemlich gleichmässig dick, grün, spärlich mit nackten, an der. Spitze purpurrothen ‘Schuppen besetzt. Sepalen zahlreich, linienfórmig, 10—12 cm lang, lebhaft grün. Peta- len nicht minder zahlreich, breit, an der Spitze gezähnelt, 10 cm lang, schneeweiss, die unteren aussen an der Basis gelb- lich, zusammen eine Art glockenförmiger Corolle bildend. Staubfäden zahlreich, gelblich, mit schwefelgelben Antheren. Griffel etwas länger, gelb, mit 16 gelblichen Lappen. 91. Cereus prismaticus S. Prismen-Kerzencatus. Vaterland Südamerika, Stamm ziemlich aufrecht, lang- gliedrig, grün. Kanten 3, selten 4, sehr geschärft, geschweift Stachelpolster gedrängtstehend (6mm), braunfilzig. Stacheln: ziemlich gleich, gelbbraun, steif, Randstacheln "7—10, die 3— 6 untersten feiner und etwas kürzer (2 mm). Mittel- stacheln 3—4. Stamm und Aeste fast 2!/, cm im Durchmesser, die Glieder oft gedreht. Ueber die Blüthen findet sich nichts aufgezeichnet. 92. Cereus triqueter Haw.. Dreieck- Kerzencactus. Synonyme. Cactus triqueter Haw., C. prismaticus Desf. Vaterland Südamerika. Stamm ziemlich aufrecht, langgliederig, grün; Glieder dggjeckig mit ebenen Seiten. Kan- ten .geschärft, ausgeschweift. Stachelpolster mit sehr ku zem graues Filz besetzt. Stacheln 4—7, gelbbraun, kurs: 3 (4 mm), ziemlich steif, die 2— 3 unteren feiner, weiss. Mit- telstacheln fehlen. : Stamm und Aeste haben einen Durchmesser von 2!/j cm schreibung.- vor. Nach derselben ist sie 25 cm lang, von 1 kommen. erblüht 19 cm breit, weiss mit gelblichem Schimmer — aussen grür nlich. | Cereus. 463 93. Cereus Napoleonis Grah., Napoleon's Kerzen- cactus. Nomenclatur. Diese Art wurde von Graham so be- nannt, weil sie sich auf der Insel St. Helena, dem Verban- . nungsorte Napoleons L, durch einen Zufall eingebürgert hatte, Vaterland Westindische Inseln. Stamm ziemlich auf- . recht, grün, mit eckigen, langen (30 cm und darüber) und bis . 2!|, cm dicken Gliedern. Kanten 3, scharf, wellig, etwas - hóckerig. Furchen flach. Stachelpolster etwas weitläufig (13—20 mm), kaum filzig, auf dem oberen Theile der Höcker sitzend. Stacheln 3—4, ungleich lang (8—17 mm), pfriem- lich, gerade, schwärzlich oder schwarz, der unterste gewöhn- lich der längste; auch treten bisweilen einige weisse Borsten auf Mittelstacheln nicht vorhanden. Blüthen 20 cm lang, ausgebreitet 15 cm im Durch- . messer, morgens sich óffnend und am Abend für immer sich Schliessend. Sie hauchen einen feinen, aber nicht sehr an- genehmen Duft aus, Röhre fast 8 cm lang, dick, grün, : mit sepaloidischen rothen Schuppen besetzt. Sepalen grün- 1 lich-strohgelb, lineal-lanzettlich, schmal. Petalen schneeweiss, . lünglich-spatelfórmig, an der Spitze gezähnelt. Staubfáden - zahlreich, gelb, mit kleinen, aufgerichteten Antheren. Narbe 1 vieltheilig, ausgebreitet, gelblich. Frucht nach Plumier violett, 1 IO cm lang, 8 cm dick, mit — Schuppen bedeckt. 94. Cereus scandens S, Kletter-Kerzencactus. Vaterland wahrscheinlich Guiana, von wo dieser Cereus durch Robert Hermann Schomburgk, Naturforscher und eisenden in Westindien und Guiana, eingeführt wurde. Stamm t aufrecht, gegliedert, mit einigen Luftwurzeln; Glieder blàu- lich-grün, dreieckig, lang, nach oben und unten verjüngt, mit Chen Seiten. Kanten scharf, geschweift. Stachelpolster 3 mander ziemlich genähert, -erhaben, mit kurzem rothgelben 7 6 4 Cereastreae. Filze und 4—6 kleinen, dicken, steifen, zurückgebogenen, zu- erst pupurnen, spáter graubraunen Stacheln besetzt. Ueber die in seiner Sammlung befindlichen Pflanzen dieser Art bemerkt Salm noch Folgendes: Stamm 60 cm, die drei- eckigen Glieder 18—20 cm lang und in der Mitte 15 bis 17 mm breit. Stachelpolster wie bei anderen, verwandten Arten in der Jugend durch einen fleischigen Hócker gestützt und mit einer bald abfallenden Schuppe besetzt, filzig, aber stets ohne Borsten und Haare. Stacheln 4 mm lang, mit dicker Basis. 95. Cereus triangularis Haw., Dreikant-Kerzencactus. Synonyme. Cactus triangularis L., C. anizogonus Hort. angl- Vaterland Mexiko und die Kariben, von wo diese Art be- reits im Jahre 1690 eingeführt wurde. Stamm fast aufrecht, gegliedert, hellgrün, mit eifórmigen oder länglichen Gliedern. Kanten der letzteren 3, selten 4, in der Jugend fast flügel- artig zusammengedrückt. Furchen breit, eine ganz flach, die beiden anderen tief. Stachelpolster weitläufig gestellt (2![a cm), fast nackt. Stacheln 2—4, im letzten Falle fast kreuzständig, schwärzlich, kurz (2—4 mm oder etwas darüber), steif, etwas zurück gekrümmt, der unterste der ‚längste. Die Glieder von verschiedener Länge, einige kurz, eiför- mig und breit, 10—12 cm lang, andere 30 cm lang und 2'/) bis 7 cm und darüber breit, oft gedreht. In warmer Tempe ratur werden alle Glieder sehr lang (60 cm und länger) und schmal, im Freien alle eiförmig und breit. Die scharfen Kanten bekleiden sich bald mit einer holzigen Rinde, so wie überhaupt im Alter die Glieder oft holzig und stumpfkantig werden, die Furchen sich endlich ganz ausgleichen und so eine prismatische Gestalt erhalten, aus deren flachen 4 Seiten bis 30 cm lange, sich verästelnde Luftwurzeln hervor- 1 treten, P Die Blüthen sind zwar sehr schón, pflegen aber "nur im 3 höheren Alter der Pflanze aufzutreten und nur sehr selten, 1 Cereus. 765 wenn sie sich nicht mit ihren Luftwurzeln an einer sonnigen Mauer anklammern und unverändert in dieser Lage bleiben kann. Sie erscheinen im September und sind gross, 25 cm lang und darüber, vollkommen ausgebreitet 20 cm im Durch- messer, nur von 6 Uhr Abends bis ıı Uhr Vormittags ge- öffnet, dann für immer sich schliessend. Fruchtknoten mit breiten, braunen, abgestumpften Schuppen besetzt. Röhre grün, 15 cm lang, 2!/, cm im Durchmesser, mit länglichen, nach oben spatelförmigen Schuppen. Sepalen lanzettlich, sehr ausgebreitet, lebhaft olivengrün. Petalen in 2 Reihen, 2!/, cm breit, sehr lang zugespitzt, schneeweiss. Staubfäden gelblich, mit citrongelben Antheren. Griffel dick, schwefelgelb. Narbe vieltheilig, orangegelb. Die Frucht soll nackt, schön schar- lachroth und von der Grösse und Gestalt eines Gänseeies sein und nach Turpin ein weisses, sehr delikates, süsssaftiges Fleisch haben. Varietäten, ı. Cereus triangularis # pictus S., eine $örmig,, einige ganz gelb, purpurroth gerandet, andere ganz d f der hübschesten bunten Formen. Glieder stets kurz, breit, ei- grün, wieder andere halb gelb und halb grün. Stacheln feiner, mehr borstenartig, niemals steif, Wie die meisten bunten Pflanzen ziemlich empfindlich. Ganz gelbe Glieder, als Steck- linge benutzt, bewurzeln sich theils gar nicht, theils schwer, und sind im zweiten Falle sehr kurzlebig. triangularis y Uhdeanus S., wird in Mexiko als Zierpflanze häufig in Gärten gezogen. Sie wurde von dem preussischen Consul U h de in Matamoras eingeführt. Unterscheidet sich von der Hauptform, der sie im Uebrigen sehr nahe steht, durch schmalere, viel längere (bis 30 cm und darüber) nach Oben und unten versch mälerte Glieder, sehr ausgeschweift- gekerbte Kanten, und sehr kleine,‘ oft theilweise oder ganz fehlende Stacheln. Randstacheln 4—6. Mittelstachel 1, alle róthlich-gelb, Blüthen werden pde beschrieben. Ob Garten- varietät ? LI - in den botanischen Garten zu Paris eingeführt wurde. Stamm : 766 Cereastreae. 96. Cereus Ocamponis S, Ocampo’s Kerzencactus - Vaterland Mexiko und Columbia, von wo diese Art durch Ocampo, einen sonst nicht viel bekannten Reisenden, 1 gegliedert, fast aufrecht, mit Luftwurzeln; Glieder lang (15 bis | 18 cm), bläulich-graugrün, dreieckig, auf einer Seite flach, auf j den beiden anderen tief ausgehóhlt. Kanten pfriemlich zu- sammengedrückt, buchtig-geschweift. Stachelpolster etwas weitläufig, fast nackt. Randstacheln 7—8, strahlig, fast ab- 1 stehend, die unteren dünn, die oberen und der einzige Mittel- 1 stachel stark, braunroth. : Stamm 60 cm hoch, die unteren Glieder junger Püsnzen ] viereckig, die oberen genau dreieckig, an der flachen Seite gemessen 4 cm breit. 5 1 Diese Species unterscheidet sich von Cereus triangulars 1 durch ihre etwas blaugraue Färbung, sowie durch zahlreichere d und stärkere Stacheln, von denen die oberen 13—15 me a 1 sind und rothgelb. | Die Blüthen werden nirgends beschrieben. Eine in der 1 Salm'schen Sammlung im Sommer 1884 aufgetretene Knospe 1 wurde vor ihrer Entwickelung leider abgestossen. i 1 ,AX3 3. Sippe. Divaricati — Sparrige- ^ 1 Stamm niedrig, etwas wurzelnd, gliederig-àstig. bg 1 mehr oder weniger kurz, sparrig, vier- bis fünfeckig. „Kante? 4 pfriemlich zusammengedrückt und mit scharfem Gra 97. Cereus pentapterus O., Fünfflügel-Kerzencactu* 3 Vaterland Columbien, Cartagena. Stamm an den Best 7 ästig; Aeste gegliedert, hellgrün, ausgesperrt, dicht auf der : Erde liegend, wurzelnd, vier- bis fünfeckig. Kanten zusammen gedrückt, zugeschärft, zwischen den Stachelpolstern geschweift, die Seiten oben ausgetieft, unten flach. Stachelpolster em gesenkt, dicht gestellt (9 mm), klein und kaum filzig. Stacheln 1 Cereus. 7 67 3—4, nadelartig, steif, rothgelb, der oberste oft länger, ausser- dem einige bald abfallende Borsten. Stamm 4 cm hoch, Aeste eben so lang; Glieder meistens viereckig, 35—17 mm lang und an den etwas flachen Seiten 215 cm breit. Stacheln ungleich, unregelmässig gestellt, an- fangs rosa-braungelb, später schwärzlich, Die Blüthen finden sich nicht beschrieben. 98. Cereus pterogonus Lem., Flügelkanten-K erzen- cactus. Vaterland. Aus Cartagena (Vereinigte Staaten von Co- lumbia) eingeführt und zum ersten Male in Blüthe im August 1863 im Kewgarten bei London. Stamm schon von der Basis an verüstelt; Aeste gegliedert, 20 cm lang, bei ro cm . Durchmesser, hellgrün, gespreizt, steif, dem Boden angedrückt, | wurzelnd. Kanten 4—5, zusammengedrückt, scharf, zwischen 1 den Stachelpolstern geschweift, ihre Seiten am oberen Theile -. des Stammes ausgetieft, am unteren ziemlich flach. Stachel- - polster eingesenkt, sehr dicht gestellt (g mm), klein, kaum | filzig. Stacheln 3—4, nadelartig, steif, unregelmässig gestellt kaum 8—10 mm lang, röthlich, im Alter schwärzlich, dazu einige mehr oder weniger bald abfallende Borsten. 3 Blüthen enorm gross, den Stachelpolstern entspringend. - Perigonróhre 15—18 cm lang. Das vollkommen erblühte Den reinweisse, aussen grünliche Perigon hat 18 cm im Durchmesser. Staubgefässe zahlreich, an der Basis mit _ einander verwachsen, dem Schlunde der Röhre angeheftet, an der Mündung einen zierlichen Kranz bildend. Griffel länger, als jene. Narbe mit etwa 20 linienförmigen Strahlen. Cereus pterogonus blüht ziemlich lange Zeit und seine Prächtigen Blumen öffnen sich bei Tage. 99. Cereus humilis DC, Niedriger Kerzencactus. . Synonyme. Cereus gracilis S., C. rigidus Lem. (ob elleicht auch C. pentalophus radicans DC.?). 768 Cereastreae. Vaterland das tropische Amerika. Stamm fast auf- - recht, ästig. Kanten 4—5, ziemlich scharf, geschweift Stachelpolster einander ziemlich genähert (9 mm), fast nackt. | Randstacheln 8—ı2, Mittelstacheln 4, etwas steifer, alle anfangs braun, spáter weiss, 4 —9 mm lang. Stamm und Glieder ausgesperrt, sehr kurz, 27 mm im Durchmesser. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. Varietät. Cereus humilis 2 myriacaulon Pfr. (Syn C. humilis minor Pfr), Stamm und Glieder noch kürzer | (kaum 8 cm), dünn, zahlreich, sehr oft niedergestreckt und dem Boden angedrückt. va 4. Sippe. Speciosi — Prächtige. w^ | Stamm ziemlich aufrecht, ästig. Aeste drei- bis ee ck mit wenigen Luftwurzeln. Stachelpolster convex, etwas hervor- l stehend. Blüthen prächtig, mehrere Tage lang geöffnet. 100. Cereus coccineus S., Scharlach-Kerzencactu* . Synonym. Cereus bifrons Haw. : Vaterland Mexiko. Stamm mehr niederliegend, asi | ga ON £x zE 3 + un et £5 [e Bm o — "T o Peer un et © D N 3 Pid = 3 [^ud e- ga o a = et m U £i co B E = weiss, schwa dar Randstacheln oben 4—6, sehr ku £ (2 mm), steif, nadelfórmig, stechend, braun, unten 4—8, ewig | länger (ô mm), gebüschelt, borstenförmig, weiss. Mittel- 1 stacheln nicht vorhanden E Diese Art steht dem PCs speciosissimus sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihm auf den ersten Blick duri die horizontal ausgebreiteten, selbst hängenden oder gar nieder- liegenden Aeste. - Blüthen im Sommer, gross und prächtig, vollkomme? 4 erschlossen gegen 15 cm im Durchmesser. Röhre 4 C , d Cereus. ; 769 grün, mit Stachelbündeln besetzt. Petalen zweireihig, lanzett- lich, zugespitzt, die innersten fast 8 cm lang und 20 mm breit, carminroth, am Rande mit bläulichem Sammetschimmer, Staub- fäden sehr dünn, fadenförmig, schön roth, mit weissen An- theren. Griffel scharlachroth, mit weisser siebenstrahliger Narbe. OI. Cereus Schrankii Zuee., Schrank's Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Dr. Franz von Paula Schrank, . Professor und Director des botanischen Gartens in München. E T 1835. | E. In Mexiko, bei Sultepec, Zimapan, zu Hause, wo er an .. Bäumen emporklettert und mit seinen zahlreichen, herabhängen- = den, mit Blumen beladenen Aesten einen imposanten Anblick E gewährt. Stamm ziemlich aufrecht, ästig; Aeste 45—60 cm 3 lang und darüber bei 12—13 mm Durchmesser, grün, aus- - gebreitet. Kanten 3—4. Stachelpolster sehr weitläufig gestellt (4—5 cm), weissfilzig. Randstacheln 6—8, ziemlich steif, gelbbraun, gebüschelt, ungleich, kurz (5—6 mm), am unteren Theile des Polsters mit einigen oft abfallenden kürzeren - Borsten. In der Jugend von Cereus speciosissimus nur wenig ver- = schieden, später aber an den viel schlankeren Aesten, den 3 weitläufigen Stachelpolstern und den weniger zahlreichen bräun- . lichen und braungelben Stacheln und Borsten leicht zu er- E kennen. Ausserdem haben die Blüthen eine viel intensivere L F ärbung und längere Dauer. 4 Blüthen im Sommer, denen des Phyllocactus Ackermanni 3 sehr ähnlich, gross und prächtig, nicht vollkommen ausgebreitet, ' aber dennoch 15 cm breit. Röhre gerade, 5 cm lang, mit Stachelbündeln besetzt. Petalen feuerig-carmin-, fast schar- . lachroth, jedoch ohne bläulichen Schimmer, in der Mitte dunkler, die inneren 2 a cm breit, lanzettlich, zugespitzt. Staubfäden röthlich, mit weissen Staubbeuteln, Griffel hervorstehend. Narbe mit 8 langen Nee weiss, Frucht nicht bekannt. Förster-Rümpler, Cacteen 49 770 Cereastreae, 102. Cereus speciosissimus DC, Prächtigster Kerzen- cactus. Synonyme. Cactus speciosissimus Desf., C. speciosus Willd.*) Vaterland Mexiko und Guatemala. Stamm ziemlich aufrecht, sehr ästig, Aeste 45—60 cm lang bei 3—5 cm Durchmesser, ausgebreitet, in der Jugend purpurroth, später grün, an der Spitze mit einigen Luftwurzeln besetzt. Kanten 3—4, ziemlich scharf, gezähnt. Stachelpolster weissfilzig, etwas weitliufig gestellt (16—26 mm) Stacheln ziemlich gleich, steif, anfangs rosenroth, dann weisslich und gelblich, 9—13 mm lang. Randstacheln nach oben 6— 8, nach unten 2—3 etwas kürzere. Mittelstacheln ı, bisweilen auch 2. Eine schon vor länger als einem Jahrhundert eingeführte ganz ausgezeichnete Art. Blüthen den ganzen Sommer hindurch, 12—15 cm im Durchmesser, 3—4 Tage geöffnet, ohne sich zu schliessen, an kräftigen Individuen oft mehrere Hunderte auf einmal. Perigon- röhre fast 8 cm lang, grün, mit Stachelpolstern und purpur- rothen Schuppen besetzt. Sepalen dick, fleischig, schmal, lineal, róthlich-grün. Petalen in 2 Reihen, 5—7 cm lang und 2!/, cm breit, zugespitzt, die äusseren leuchtend roth, die inneren feuerig purpurroth, mit bláulichem Metall- oder Sammet- glanz Staubfüden sehr zahlreich, fadenfórmig, in einem Büschel, unten grün, nach oben scharlachroth, mit kleinen *) Zur Synonymie dieser Art bemerkt Dr. Pfeiffer: „Diese aus- &tzeichnene Art hat hinsichtlich der ‚Bencunung viele Wandelungen er- fahren e € Phyllocactus cum phyllanthoides nach Malmaison an Bonpland, wo beide verwechselt und der Ph. a. unter dem Namen C. speciosus bekannt gemacht wurde. Als man den Irrthum entdeckte, gab Desfontaines, um fernere Verwechselungen zu verhüten, dem wa C. speciosus den Namen Cactus speciosissimus.“ URP NONU OST TERT Cereus. 771 weisslichen Antheren. Griffel von gleicher Länge, scharlach- roh. Narbe weisslich mit 8—10 Lappen. ; Oft blühen schon junge Pflanzen ausserordentlich reich Tarena ältere, kräftig entwickelte Individuen — eine slige. meine Klage der Cacteenfreunde — damit oft sehr zurück- haltend sind. Man hat deshalb manche Mittel vorgeschlagen, sie williger zu machen. Am sichersten aber führt naturge- nusa Kultur zum Ziele. Förster gab seinen Pfleglingen reine sahdige Heideerde, senkte sie im Sommer mit den Töpfen in ‘ein der vollen Sonne ausgesetztes Erdbeet ein, wo sie bei er Witterung reichlich mit Wasser versorgt wurden, stutzte P die Spitzen der ausgereiften Triebe flach ab und hielt die E Pflanzen im Winter bei einer Temperatur von + 4—6° R sehr | trocken, fast bis zur Austrocknung der Erde, und ringelte im E Frühjahre die Hauptäste. Bei nasser, kalter Sommerwitterung 3 hielt er sie im offenen Glashause. Das Versetzen in frische E Erde, was allen anderen Cacteen zum Flor so förderlich ist, 3 p ihn bei dieser Art den Blüthenansatz zu verhindern. E Aus der Befruchtung des Cereus speciosissimus mit Phyllo- 1 Factus phyllanthoides, vielleicht auch mit einigen Cereus-Arten, EU C. grandiflorus; coccineus u. a., auch wohl mit der einen 1 oder der anderen der von beiden bereits erzeugten Hybriden, P pud zahlreiche Blendlingsformen entstanden, welche zwischen Beiden stehen, in der Bildung und im Colorit der Blüthen - aber sich meistens dem C. speciosissimus nähern. Die Aeste d demselben In- wie die des aber stets fleischiger und in den . Setzt. Die Blüthen sind geruchlos, 2 . Bross und prächtig, und haben stets mehr oder weniger wellige nit Stacheln oder Borsten Beziehung zu den * 772 Cereastreae. Cereen, als zu den Phyllocacten. Die mit entschieden blatt- artig verbreiteten Aesten stelle ich zu den Phyllocacten. Die meisten dieser Blendlinge blühen nicht nur schon im jugend- lichen Alter, sondern überhaupt sehr dankbar, sind aber oft nur wenig von einander verschieden. Die einzigen unterscheidenden Merkmale bestehen häufig nur in der Grösse und Färbung der Blumen und in der Art, in welcher sich diese ausbreiten, $0 wie in der Länge der Petalen und der Befruchtungswerkzeuge. Hóchst wünschenswerth ist daher eine Reduction der grossen Menge dieser Blendlinge auf eine geringe Zahl wirklich ver- > schiedener Formen. Wir werden uns hier auf die Zusammen- stellung einiger best characterisirter Blendlinge beschränken. Albiflorus Pfr., mit weissen Blumen, nach Pfeiffer viel- leicht eine natürliche Varietät, vielleicht aber auch durch Be- fruchtung mit Cereus repandus oder einer anderen weiss- blühenden Art entstanden. Uebrigens ist es zweifelhaft, ob dieser Bastard in den Sammlungen noch vorhanden ist, Lateritius Hort. angl, Blumen 7 cm, mit den äusser- sten ausgebreiteten Perigonblättern sogar doppelt so breit, ziegelroth (wie bei Azalea lateritia), jedes Blatt mit einem feuer- rothen Mittelstreifen. Staubfäden kürzer, als das Perigon, unten grün, oben röthlich, mit weissen Antheren. Griffel von gleicher Länge, blassroth. Narbe mit 8 etwas gefransten Lappen. Maynardii (B. grandifloro-speciosissimus), von dem englischen Gärtner Henry Kenny durch Befruchtung unserer Art mit dem Pollen des Cereus grandiflorus gewonnen. Dieser Blendling hat beinahe unveründert die Aeste und die Blüthen- form der Mutter, von dem Vater dagegen die Grósse und das Colorit der Blume beibehalten. Letzteres vom lebhaftesten Roth bis zum glänzendsten Carmoisin. Die Blumen haben eine drei tägige Dauer, 24 bis 26 cm Durchmesser und eine Länge von 20—23 cm. Er blüht eben so leicht und häufig, wie die Pollenpflanze. Hoveyi, von dem bekannten amerikanischen Handels- Echinocereus. 7783 gärtner Hovey erzogen. Die Stämme sind drei- und vier- kantig und von viel gedrungenerem Wuchse, als bei der Stammart, auch die Stacheln nicht so stark, wie bei dieser. Die Blumen erreichen einen Durchmesser von 10—12 cm, sind brillant-scharlachroth, die inneren Petalen violett schattirt. Coccineus, der Stammart sehr nahe stehend, aber die Stämme nicht so stark, wie bei dieser, und die Blumen von compacterem Bau, die inneren Petalen aber von dunkelvioletter Färbung. Peacocki, im Garten des Cacteensammlers C. J. d. Peacock in England erzogen und nach diesem benannt. Die Blumen sind sehr gross und haben einen Durchmesser von 30 cm. Die Petalen sind von guter Substanz, auf das regel- mässigste geordnet, über 3 cm breit, spitz, dunkelpurpurn, reich mit Violett schattirt. Die Pflanze ist von gedrungenem Wuchs und verästelt sich gern. Stacheln sehr schlank. Hansi Baum., durch Befruchtung mit dem Pollen von Phyllocactus Ackermanni erzeugt; die Blüthen haben den eigen- thümlichen und lebhaften Farbenton der Mutter behalten, aber einen weit grösseren Durchmesser gewonnen. XIIL Echinocereus Lem. Igel-Kerzencactus. Geschichte. Hierüber ist nur wenig zu bemerken. Obige Bezeichnung (von 2y?vog, Igel, und Cereus, Kerzen- cactus) wurde zuerst von George Engelmann im Anhange zu Wislizinus’ Berichte als Name für eine von Cereus ver- Schiedene und abzuzweigende Gattung gebraucht. Fürst Salm dagegen führt in der letzten Ausgabe seines Hortus Dyckensis die Engelmann'sche Gattung und ihren Namen nach unserer Ansicht ganz richtig auf eine blosse Section der Gattung Cereus Zurück, während Lemaire Echinocereus als Gattung beibe- hielt. Die meisten Besitzer grósserer Sammlungen haben sich nachmals der Ansicht dieses Cactologen angeschlossen, auch die Handelsgärtner, soweit sie Collectionen von Cacteen unter- halten und sich mit der Pflege derselben beschäftigen, und es 774 Cereastreae. würde somit gewagt sein, an dem status quo zu rütteln. Ueber- lassen wir der Zeit Klärung und Einigung. Gattungsmerkmale. Perigon in der Form dem der Echinocacten ähnlich, ziemlich kurz, fast glockenförmig, die Abschnitte desselben fast aufrecht oder ausgebreitet, beinahe schalenförmig. Röhre kurz oder verlängert, wie der Frucht- knoten mit Schuppen und Stacheln bedeckt. Beere mit dem vertrockneten Perigon gekrönt. Sonstige Merkmale sind die der Cereastreae. Den wesentlichsten Unterschied findet Engelmann im Samen, der in seiner Bildung von dem aller übrigen Cacteen abweicht. Die Samen nämlich sind ziemlich klein, nur zwischen 0,4— 0,9 Linien engl. lang, schief-verkehrt-eirund oder fast kugelig, mehr oder weniger zusammengedrückt und mit einem kreis- runden oder länglichen Nabel an der Basis oder nahe derselben. Die Samenschale ist schwarz, hart und brüchig, immer gewarzt, . die Warzen sind gross oder klein, gleich oder ungleich, ge- trennt oder mehr oder weniger zusammenfliessend und dann unregelmässige Eindrücke lassend, so dass der Same bloss grubig oder grubig und gewarzt zugleich erscheint Der Embryo hat wenig oder gar kein Eiweiss, ist meistens gerade oder doch nur sehr leicht gekrümmt. l. Gruppe. Lophogoni — Flügelkantige. Stamm fleischig, weich, sprossend oder ästig, mit 5—10 hóckerigen Rippen; Hócker ziemlich deutlich abgesetzt. Stacheln borstig oder steif, an der Basis knotig verdickt. 1. Sippe. Pentalophi — Fünfkantige. Stamm an der Basis ästig, stumpf-fünfkantig, mit ziemlich ebenen Seiten. * I. Echinocereus pentalophus Lem., Fünfflügel-Igel- Kerzencactus, Synonyme. Cereus pentalophus DC., C. propinquus D C» C. pentalophus œ simplex DC. Echinocereus. 475 Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, sehr dünn, hell- graugrün, an der Basis ästig. Kanten 5, vertikal. Furchen breit, stumpf. Stachelpolster einander genähert, in der Jugend etwas mit weisslicher Wolle besetzt, später fast nackt. Stacheln 5—7, fein, borstenartig, ausgebreitet, anfangs gelb- lich-weiss, später graulich. Mittelstachel r. Blüthen mit an der Basis weissen, allmälig in ein schönes Lila übergehenden Blüthen. Stamm 25—42 cm hoch bei 2!/, cm Durchmesser, nur an der Basis etwas ästig. Stacheln 7—g mm lang. Varietät. Echinocereus pentalophus P leptacanthus Lem.,- (Syn. Cereus pentalophus DC., C. pentalophus B subarticula- tus Pfr) Vaterland Mexiko. Unterscheidet sich von der Normalform nur durch den etwas dünneren Stamm, der mit weit zahlreicheren Aesten von unten herauf besetzt ist, durch unregelmässige, ziemlich spiralige, fast ausgeschweifte Rippen mit erhabenen Hóckern und schmaleren Furchen, etwas wolligere Stachelpolster, feinere, in der Jugend etwas mehr gelb gefärbte Stacheln und das Fehlen des Mittelstachels. Blüthen von grosser Eleganz, rosenroth, in der Mitte blasser, beinahe weiss. Staubbeutel gelb. Narbe grün. Sa die 7 Die hierher gehörige Abbildung befindet sich auf S. i55 2. Echinocereus Ehrenbergii Pfr., Ehrenberg's Igel- Kerzencactus. Nomenclatur. Siehe unter Mamillaria Ehrenbergii. Synonyme. Cereus Ehrenbergü Ae C. cinerascens 5 . tenuior DC. Vaterland Mexiko, von wo Ehrenberg obige ARA ein- €. Stamm fast aufrecht, grün. Rippen 6, stumpf, höckerig, convex. Stachelpolster etwas weitläufig (9 bis 1O mm), mit sehr kurzem weisslichem Filz. Stacheln ziem- lich gerade, blass strohgelb, dünn, steif. Randstacheln 8 ea 776 Cereastreae. bis ro, strahlig, angedrückt (21/9—4 cm lang). Mittelstacheln 4, länger (4!/3— 5 cm). Stamm 20 cm hoch bei 2!/, cm Durchmesser. Nach Förster dem Echinocereus pentalophus ähnlich, der aber weit kurzstacheliger ist; die Aehnlichkeit tritt vorzugs- weise in den jungen Trieben zu Tage, welche ebenfalls nur kurze, feine Stacheln haben. Förster vermuthet auch schon die Übereinstimmung mit Echinocereus cinerascens y tenuior DC. Dagegen weicht Salm's Diagnose, obwohl er ebenfalls jene RER annimmt, in auffallender Weise ab. Nach ihm ist der Stamm am Grunde stark ästig, schlaff und sehr oft fünfrippig vnd die Stacheln biegsam, in der Jugend an der Basis roth. : Varietüt. Echinocereus Ehrenbergii var. cristatus Hort. eine der schon mehrfach gedachten Monstrositäten, scheint ziemlich selten zu sein. x 3. Echinocereus Berlandieri Engelm., Berlandier's Igel-Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Dr. J. L. Berlandier, einem Botaniker der franzósischen Schweiz, welcher zuerst diese Art und viele andere Pflanzeu am Rio Grande entdeckte. Vaterland das südliche Texas, wo diese Art an den Ufern des Nueces vorkommt. Ausgebreitete und niederliegende Fflanze, dunkelgrün. Stamm fast stielrund, mit aufrechten, an der Basis verjüngten und gegliederten, 4—16 cm hohen und 2'/ cm dicken Aesten. Rippen 5—6, aus deutlich ab- gesetzten, kegelfórmigen, spiralig angeordneten Höckern ge- bildet. Stachelpolster klein, rund, einander etwas genähert (13 mm). Stacheln fein, fast borstenartig. Randstacheln 6—8, kurz (9— 10 mm), strahlig, weisslich. Mittelstachel 1, am unteren Theile der Aeste kürzer, am oberen länger (von II—I13 bis 22—28 mm), gelblich braun. Blüthen im Mai und Juni, seitlich, gross, 8—10 cm lang, voll erblüht eben so breit, hellpurpusrosa. Fruchtknoten nennen Eua iai d Echinocereus. 77T mit etwa 20 kurz- und weissfilzigen Stachelpolstern, welche an der Basis zwiebelartig verdickte Haarstacheln tragen, 8— 10 längere weissliche und 1— 2 stärkere braune. Untere Sepalen Fig. 97. Echinocereus Berlandieri, Blüthen tragende Hälfte. 8—10, mit Stachelchen besetzt, obere 13— 16, lánglich-linien- fórmig, zugespitzt. Petalen 14—18, breitlinien- oder lineal- verkehrt-lanzettfórmig, weichstachelspitzig, oben gezühnelt, ab- Stehend, schliesslich zurückgebogen. Narbe sieben- bis zehn- theilig, grün. Beere eirund, grün, fast trocken. 778 Cereastreae. Diese Art ist dem Echinocereus pentalophus verwandt, der aber einen aufrechten Habitus hat. Sie wird nach Engel- mann oft unter dem falschen Namen Cereus repens oder C. Deppei kultivirt. Mehrfach wird die Identität des Echinocereus Berlandieri und des E. Blanckii behauptet, auch von Fr. Palmer in der Revue horticole 1865, wo letzterer auch abgebildet wird. Aber da Poselger in der Original-Diagnose des letzteren den oben beschriebenen‘ Habitus (ausgebreitet, niederliegend, ästig), nicht -angiebt, obwohl er sehr wahrscheinlich selbst Original- pflanzen besass, so möchten doch beide Pflanzen, abgesehen von der ganz abweichenden Bestachelung, verschieden sein. Ich habe die in der Revue horticole gegebene Abbildung re- produciren lassen, obschon sie kaum zur Lösung der noch offenen Frage betragen wird. Zu bemerken ist übrigens, dass die eine, wie die andere allem Anschein nach schwierig zu kultiviren ist. Es kommt trotz der aufmerksamsten Pflege nicht selten vor, dass der Kopf verkrüppelt und dadurch dem Wachsthum für immer Stillstand gesetzt wird. 4. Echinocereus cirrhiferus Labour., Locken-Igel- Kerzencactus. Vaterland Mexiko. Stamm ästig, stark sprossend, rasen- bildend, Rippen der Aeste 5, rund, etwas hóckerig, convex. Furchen scharf eingeschnitten, Stachelpolster rund, nackt oder mit spárlichem kurzen Filz bekleidet, etwa r5 mm rim einander entfernt. Randstacheln ro, sehr abstehend, ange- drückt, stielrund, weiss, durchsichtig, am Grunde zwiebelig er dickt, 4 cm lang. Mittelstacheln 4, aufrecht, an der Basis gleichfalls knotig, weiss, am Grunde chamois, 4!/,—5 cm lang alle unregelmässig gedreht, oft in der Form einer sich der Pflanze anlegenden Ranke. Die Blüthe wird von Labouret nicht ausführlich be- schrieben und nur als sehr schón, gross und lebhaft carmoisin- roth bezeichnet. Echinocereus. 719 Die beschriebene Art befand sich 1852 nur erst in einer einzigen Pflanze in der Collection von Andry in Chaillot, scheint aber jetzt in Deutschland ziemlich häufig zu sein. Varietät. Echinocereus cirrhiferus var. monstrosus Hort., eine der schon mehrfach gedachten seltsamen Verbildungen. 5. Echinocereus Blanckii Pos., Blanck's ut -Kerzen- cactus, ; Nomenclatur. Von Dr. Poselger seinem Freunde, dem - Apotheker P. A. Blanck in Berlin, gewidmet. 3 Vaterland Mexiko, bei Camargo im Staate Tamaulipas. 3 Stamm dunkelgrün, 12—15 cm hoch bei 4 cm Durchmesser, = gewöhnlich oben verjüngt. Rippen 8—10, gerade herab- . laufend. Stachelpolster auf ziemlich stark hervortretenden 3 warzenartigen Hóckern, nackt. Randstacheln ro, flach aus- - gebreitet, die 2 obersten kurz, bräunlich, die übrigen länger - (fast 1'[, cm), weiss. Mittelstacheln 2, gerade ausgestreckt, 1 einer nach oben und einer nach unten, beide bráunlich, in * der Jugend bisweilen schwarz. (Siehe Abbildung S. 780). Blüthen denen des E. Berlandieri ähnlich, violett. E Obige Beschreibung nach einer Pflanze der Collection . Haage & Schmidt in Erfurt, weicht in Etwas von der in der - Allg. Gartenzeitung 1853, S. 134 enthaltenen Originalbe- 3 Schreibung ab. Insbesondere findet sich in letzterer nur ein . einziger Mittelstachel angegeben. Ueber eine offene Frage siehe Echinocereus Berlandieri. 6. Echinocereus Poselgerianus Lk., Poselger's Igel- Kerzencactus. Nomenclatur. Nach dem. im vorigen jiin verstor- benen eifrigen Cacteensammler Dr. Poselger in Berlin, welcher . Mexiko bereiste, leider aber über die Ergebnisse seiner For- . Schungen wenig veróffentlicht hat. ; Vaterland Mexiko. Stamm mit zahlreichen, an der Basis oder doch tief unten entwickelten Trieben, mit diesen 7 8o Cereastreae. auf der Erde hinkriechend, 2—4 cm stark, bisweilen darüber; die Färbung zwischen den Rippen ist ein lebhaftes Hellgrün, auf denselben ein saftiges Dunkelgrün, das bei guter Kultur in ein bräunliches Grün übergeht. Rippen 7, seltener 8, mit Fig. 98. Echinocereus Blanckii nach Revue horticole. starken Hóckern, zwischen diesen bisweilen verschwindend, spáter wieder auftauchend. Stachelpolster auf den Höckern, rund, gewölbt, spärlich-weissfilzig, bei ausgewachsenen Indivi- TENE SCIRET IIIS nT Echinocereus. 7 81 = duen 1'/,—2 cm, bei kräftigen, gut ernährten dagegen häufig -. 3 cm weit von einander entfernt. Randstacheln 8—9, = selten mehr, die 6 vorderen 8— 12 mm, die hinteren halb so lang, alle gerade, flach ausgebreitet, grau-weisslich (in der Jugend oft braun gefleckt), an der Basis braun. Mittel- - stachel I, gerade ausgestreckt, zuweilen etwas nach unten . gerichtet, von der Farbe der Randstacheln, in der Jugend oft . ganz schwarz, Sind der Mittelstacheln 2 vorhanden, so ist der eine nach oben, der andere nach unten gerichtet, bei dreien 2 nach oben und r nach unten. Blüthen wie es scheint noch nicht beobachtet. Wird diese interessarte Art in den freien Grund gepflanzt, so beobachtet man bisweilen, dass einzelne Triebe bis 15 cm weit unter der Oberfläche des Bodens hinkriechen und dann plötzlich wieder zum Vorschein kommen, Die Farbe ist dann . gelblich-weiss und die Stacheln sind schwach entwickelt. Das . natürliche Colorit erlangen solche Triebe auch dann nicht, = wenn sie blos gelegt werden, obwohl sie wieder wachsen und sich normal entwickeln; vielmehr bedeckt sich der früher . unterirdische Theil mit einer dicken, hornartigen Kruste. E x 7. Echinocereus procumbens Engelm, Niederge- streckter Igel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko, am Rio Grande, unterhalb Mata- ; moras. Stamm niedergestreckt, wie bei E. Berlandieri, aber - dünner; Aeste 11,—8—10 cm lang und 13—17 mm dick, - fast stielrund oder vier- bis fünfeckig, gegliedert, dunkelgrün, mit deutlich abgesetzten, spiralig oder vier- bis fünfreihig ge- stellten Höckern, welche viel kleiner sind, als bei E. Berlan- . dier Stachelpolster klein, kreisrund. Stacheln steif, kurz, weisslich, braungespitzt. Randstacheln 4—6, nur 2 . bis 4 mm lang. Mittelstacheln nicht vorhanden oder nur ein einziger, und dieser nur wenig länger und dunkler. Blüthen im Mai und Juni, seitlich unter der Spitze der | Aeste, gegen 8 cm lang und vollkommen erschlossen von dem- 7 82 Cereastreae. selben Durchmesser. Fruchtknoten mit etwa 25 weich- filzigen Stachelpolstern mit je 6—9 steifen, kurzen, bunten Stachelchen. Aeussere Sepalen der Röhre 12—15, stachelig, obere 15, linien-lanzettförmig, zugespitzt. Petalen 18—20, Fig. 99. Echinocereus procumbens. lineal- -spatelförmig, spitz oder stumpf, ganzrandig oder wie meistens ausgebissen-gezähnt, abstehend, schliesslich zurückge- bogen, violett, am Grunde gelb. Narbe mit rc—14 Lappen, Echinocereus. 7 8 3 . weit über die gelblichen Staubgefässe hinausragend. Beere 4 eifórmig, grün, unregelmässig aufspringend. 8. Echinocereus papillosus Lke., Warzen-Igel- Kerzencactus. | Vaterland unbekannt. Stamm kriechend, stark ver- 1 ästelt, matt-graugrün, in der Jugend bisweilen bräunlich ange- 1 laufen. Rippen meistens 6, sehr flach und weiliufig gestellt, 1 durch Hócker unterbrochen. Stachelpolster durchschnitt- 1 lich 15 mm von einander entfernt, auf den 3—5 mm hohen 3 Hóckern sitzend, rund, gewólbt, in der Jugend mit grauem, [ bräunlich schimmerndem Filz besetzt, später nackt. Rand- 1 stacheln 8— ro, strahlig, gerade, ziemlich fein, dem Körper - fast anliegend, 10—ı5 mm lang, in der Jugend braungelb, Später grau, mit Ausnahme der 2 nach der Mitte des Polsters . gerichteten, welche ihre Jugendfarbe behalten. Mittel- | Stacheln 3, der längste (25 mm) nach unten gerichtet, die 3 beiden anderen, kürzeren (20—25 mm) seitwärts horizotal ge- streckt, alle von derselben Färbung. 5 Diese Art unterscheidet sich von allen kriechenden Cereen 1 durch die Länge ihrer Stacheln. : Blüthen ? «9. Echinocereus tuberosus Pos, Knollen-Igel- Kerzencactus. 3 Vaterland Texas, am Rio Grande zwischen Laredo und 1 Mier. Wurzel knollig, kugelig, von 2—4 cm Durchmesser. 3 Stamm stielrund, 30—60 cm lang und kaum so dick, wie 1 eın Federkiel, am unteren Theile holzig, nach oben allmälig 1 verdickt, cylindrisch, schliesslich gegliedert und spärlich ver- 1 ästelt, aufrecht oder gekniet und umgelegt. Rippen 8, sehr E Schwach entwickelt. Stachelpolster klein, dicht gestellt (2 n 4 mm), die jüngeren spärlich mit schmutzig-weissem Filz | besetzt. Randstacheln g— 12, klein (gegen 2 mm), pfriemen- f 'órmig, weisslich, gerade, angedrückt, die unteren wenig länger 784 Cereastreae. Mittelstachel 1, mit verdickter Basis, pfriemlich, länger (4 —6 mm), ganz oder nur an der Spitze braun, nach oben ge- richtet. Blüthen fast endstindig, mehrere Tage lang geóffnet, aber nur bei hellem Sonnenschein, über 5 cm lang und von demselben Durchmesser, die kurze Róhre mit schuppigen, weisswolligen, stacheligen Polstern. Obere Sepalen 8. linien- lanzettfórmig. Petalen 16, verkehrt-lanzettfórmig, grannig zu- gespitzt, rosa oder purpurn. abstehend. Staubgefässe kurz. Griffel lang, mit achttheiliger grüner Narbe. Beere fast trocken, behaart und borstig, von den Resten des vertrock- neten Perigons gekrónt. . Diese Art bildet den Uebergang von Echinocereus Ber- landieri. und procumbens zu den gewöhnlichen eiförmigen oder kugeligen Igelkerzencacten. Dr. Poselger beschreibt die Blüthe als endständig, SO dass der Fruchtknoten den Stamm unmittelbar fortzusetzen scheint, Engelmann vermuthet jedoch, dass sie zwar aus oberen, aber sicher nicht aus den jüngsten Stachelpolstern ent- springe und somit nicht eigentlich endständig sein könne, was in der That dem Character der ganzen Familie widersprechen würde, 2. Sippe. Decalophi — Zehnkantige. Stamm an der Basis oder oben ästig, mit 7—10 Rippen, letztere wie auch die Furchen oben scharf, unten sehr stumpf. Stacheln borstig oder steif, bisweilen eckig oder flach. 10. Echinocereus hypogaeus Web., Unterirdischer Igel-Kerzencactus. Vaterland Chile, daselbst vom Professor Philippi ent- deckt, welcher nach dieser durch eine eigenthümliche Stachel- bildung characterisirten Art eine neue Gattung zu. bilden ve A schlug und jener den Namen Eulychnia clavata beilegte. Sie wurde zuerst von der Handelsgärtnerei Haage & Schm idt EU en Echinoereus. 7 85 Fig. 100. Echinocereus leptacanthus. in Erfurt verbreitet. Wegen der kurzen Perigonróhre gehórt sie Ohne Zweifel zu den Echinocereus-Arten.) Der ursprüngliche Stammsehr klein, scheinbar in der Erde verborgen, unbewaffnet, in anfangs einfache, gegliederte, keulenförmige, schliesslich cylin- drisch auswachsende Stengel ausgehend, am Grunde ein- gliedrige Aeste bildend, blaugrün. Rippen 8, stumpf, hócke- rig. Stachelpolster auf der Spitze der Hócker, kurzfilzig. Mittelstachel 1, 11/,——2!|, cm lang, Randstacheln 2—5 oder mehr, kürzer. Perigonróhre kurz, braun. Petalen blasspurpurn, am Rande gelb, länglich und aus der abgerundeten Spitze in men kurzen Weichstachel übergehend. Früchte gross, ei- Te SER "rs Gartenflora, Juni 1882. Förster-Rümpler, Cacteenkunde. in o 786 Cereastreae. rundlich, gelb, mit zerstreuten Bündeln kleiner, borstenförmiger Stacheln besetzt. * II. Echinocereus cinerascens DC, Grau-Igel- Kerzencactus. Synonyme. Cereus cinerascens DC., C. Deppei Hort. berol. Vaterland Mexiko. Stamm einfach, selten am Grunde sprossend, aufrecht, graugrün. Rippen 7—8, stumpf, höcke- rig. Furchen scharf. Stachelpolster in der Jugend gewölbt, weisswollig. Stacheln weiss, fein, steif. Rand- stacheln ro, strahlig. Mittelstacheln 4, aufrecht, ge- ` spreizt, länger, oft bräunlich oder braun. Zu der Bezeichnung Cereus Deppei gaben im Sommer. unter Glas gehaltene Individuen Anlass. Solche Pflanzen haben gewöhnlich 7 Rippen und nur r Mittelstachel, gehen aber bei naturgemässer Kultur bald in die Normalform über. Der Stamm wird 25—40 cm hoch und höher und er- reiche einen Durchmesser von 4—6!/, cm. Randstacheln 15 bis 20 cm, Mittelstacheln 2!/,—4 cm lang. Blüthen schön violett-rosa, an den Rändern der Perigon- blätter blasser, in voller Sonne ausgebreitet 9 cm im Durch- messer. Röhre fleischig, gestielt. hellgrün, 3 cm lang, mit 30— 35 Stachelpolstern, deren jeder mit sehr kurzem weissen Filz und mit 8— 10 weissen gleich langen Stacheln besetzt ist. Sepalen 10— 12, grünlich-braun, leicht mit Rosa verwaschen. Petalen 22— 24, lanzettfórmig, 6 cm lang bei einer Breite von 1! cm. Staubgefässe sehr zahlreich, der Röhre stufenweise angeheftet, kaum über letztere hinausreichend. Griffel von derselben Länge, wie die Staubgefässe. Narbe mit ro in 2 Reihen gestellten Lappen. In voller Sonne hat die Blüthe eine drei- bis viertägige Dauer, während welcher sie sich Morgens öffnet, um sich Nachmittags wieder zu schliessen. Eine wenig bedeutende Form, Echinocereus cinerascens P" Echinoereus. 787 B crassior DC. (Syn. C; aciniformis Hort. berol.), hat nur einen dickeren Stamm und weitläufiger stehende Stachelpolster. : Lässt man die Schossen dieser Art zur Entwickelung gelangen, so bilden sie Stämme von nicht über 10— 15 cm Länge, wenn man sie aber unterdrückt, so erreicht der Hauptstamm in einem Sommer eine Höhe von 35—40 cm und einen Durchmesser von 6—8 cm und bedeckt sich im nächsten Sommer mit Blüthen. So berichtet Ernst Bach in Barcelona in der Revue horticole 1864. 12. Echinocereus mamillosus Hort, Warzen-Igel- Kerzencactus. Vaterland? Stamm graugrün, stark verzweigt, niedrig, kriechend. Rippen 6, flach. Stachelpolster warzenartig erhaben auf scharfer Kante, einander ziemlich genähert (1 !/ cm). Stacheln gelblich-weiss. Randstacheln ro, r!/ cm lang. Mittelstacheln 3, länger (2!/, cm). Die von Herrn Ad. Haage jun. beschriebene Pflanze ist IO cm hoch und hat 9 Kópfe. Blüthen noch nicht bekannt. 13. Echinocereus dubius Engelm, Zweifelhafter Igel- Kerzencactus. ‚Nomenclatur. Worauf sich der Trivialname beziehen Soll, ist nicht erfindlich. Vaterland Mexiko, auf sandigen Anschwemmungen des Rio grande, bei El Paso u.s. w, in Gesellschaft von Alga- robia, Fouquiera und Larrea. Stamm eiförmig-cylindrisch, blassgrün, rasenartig. Rippen 7—9, stumpf, gehöckert, zwi- schen ihnen je eine breite, seichte Furche. Stachelpolster 4 kreisrund, weitläufig gestellt. Stacheln weisslich, fast durch- E. Sichtig, Randstacheln 5—8, stielrund oder etwas eckig, 13—26—32 mm lang, die unteren länger als die oberen, wenn diese vorhanden. Mittelstacheln 1—4, zwiebelig, 50* 188 Cereastreae. eckig, 4 cm bis fast noch einmal so lang, gerade oder ein- würts gebogen. Die Stimme sind 13—21 cm hoch, nicht in demselben Masse dicht rasenartig wie bei der vorige Art und von weicher, schlaffer Textur. Blüthen im Juni und Juli, seitenstándig, rosenroth, 61a cm lang bei gleichem Durchmesser. Stachelpolster des Fruchtknotens 20, in der spärlich behaarten Achsel der drei- eckigen Schuppen wenige kurze Stachelchen tragend. Untere Sepalen der Röhre 16— 20, ei-lanzettförmig, mit 1—3 län- geren Stachelchen; obere etwa 10, länglich-spatelförmig, stumpf. Petalen gegen 10, spatelförmig, stumpf, blass-purpurn. Narbe acht- bis zehntheilig. Beere fast kugelrund, 2'/, bis 4.cm lang, grünlich-purpurn, mit 20— 24 Stachelpolstern, jeder ' mit 8—12 längeren, abfallenden Stachelchen bewehrt. Der Fruchtknoten ist auffallend klein. + I4. Echinocereus phoenceus Engelmann., Purpurn blühender Igel-Kerzencactus. Synonym. Echinocereus coccineus Engelm., non 8. non DC. Vaterland nórdliches Neumexiko, vom obern Pecos bis Santa Fé, Zuni und den Franciscobergen. Körper eirund oder fast kugelig, abgestumpft, rasenartig. Rippen 9—-!!- Stachelpolster eiförmig-kreisrund, ziemlich dicht gestellt (6—8 mm). Stacheln schlank, meist borstenartig, gerade weisslich. Randstacheln 8—12, nur 7-13 mm lang, die Oberen etwas kürzer, als die übrigen. Mittelstacheln 1—3 länger (11—20 mm), etwas stärker, an der Basis“ zwiebelartig verdickt, stielrund; sind mehrere vorhanden, dann ist der un- terste der längste. Blüthen im Mai und Juni, 4 cm lang bei fast gleichem Durchmesser, bräunlich-scharlachroth, im Schlunde gelb, Tag und Nacht geóffnet. Perigonróhre mit 18—25 weissfilzigen, 8—11 dünne, weissliche Borsten tragenden Polstern besetzt, * * DERIT Echinocereus. 789 gestielt. Untere Sepalen 8—10, länglich- -linienförmig, stumpf. Petalen 10—12, verkehrt-eiförmig, stumpf. Staubfäden kürzer, róthlich, mit een Staubbeuteln, Narbe sechs- bis achttheilig, grünlich. - Eine prächtige Originalpflanze der Collection der Han- delsgártnérei Haage & Schmidt in Erfurt hat einen Durch- messer von 35 cm bei einer Höhe von rs cm und besteht aus 26 Köpfen von je 6—12 cm Höhe und 4—6 cm Durch- messer.. Die Färbung ist. ein fahles Grün, selbst an ganz jungen Trieben nicht viel lebhafter. : Später bildet sich am unteren Theile des Körpers wie bei den meisten Echinocereen eine graue, hornärtige Kruste. Die Farbe der Stacheln ist hellstrohgelb, im Alter weissgrau. Randstacheln 6—7, selten mehr, etwas gebogen, meistens aber gestreckt, sich mehr oder weniger dem Körper anlegend, 10-—ı8 mm lang. Mittel- stachel 1, gerade ausgestreckt, selten nach unten gerichtet, 15—20 mm lang; alle in der Jugend strohgelb, dann grau- weiss. Zu bemerken ist noch, dass Köpfe, welche im vorigen Jahre in der Länge von 6 cm von der Originalpflanze abge- löst wurden, schon im April dieses Jahres geblüht haben. Ob diese Art wirklich sich durch ihre Blühwilligkeit auszeichne, oder ob die Knospen schon im Vaterlande vorgebildet ge- wesen, muss die Zukunft beweisen. ] Varietäten. 1. Echinocereus phoeniceus ø albispinus Hort. Stacheln schon von Jugend auf graulich-weiss. 2. E. phoeniceus y longispinus Hort. Randstacheln der älteren, schon im Vaterlande erwachsenen Triebe 40 mm und der Mittelstachel 55 mm lang, von mehr bräunlich-grauer Farbe. E. phoeniceus d rufispinus Hort. Stacheln in der Jugend braun, bisweilen sogar schwarzbraun, 15. Echinocereus Krausei De Sm. Krause’s Igel- Kerzencactus. Nomenclatur. Nach dem Handelsgártner, jetzigen. Pri- Yatmanne A, Krause in Halle a. S. benannt, einem der be- 790 Cereastreae. deutendsten Cacteenkenner der Jetztzeit, dessen reiche Samm- lung durch einen vorzüglichen Kulturzustand ausgezeichnet ist. Vaterland unbekannt. Stamm stark, fleischig, weich, stark sprossend, mattgrün, der untere Theil im Alter mit einem grauen, hornartigen, leicht sich ablósenden Ueberzuge. Rippen 9—11, stark hóckerig, an den Seiten genarbt, im Alter glatt, an jungen Trieben die Höcker deutlich abgesetzt, erst später zu Rippen zusammenfliessend. Furchen flach. Stachel- polster einander ziemlich genáhert (8— 15 mm), rund, ge- wölbt, in der Jugend mit spärlichem gelben Filz besetzt, im Alter nackt, senkrecht auf den Rippen. Stacheln leuchtend gelb,.an der Basis braun, im Alter schmutzig-weissgrau. Rand- stacheln 9—ıo, strahlig, nach allen Richtungen abstehend, 10—20 mm lang. Mittelstachel ı, gerade, abstehend, lànger (20—35 mm). Blüthen von viertägiger Dauer, Nachts geschlossen. Peri- gonróhre glatt, mit grünen Stachelchen. Sepalen aussen grünlich, Petalen scharlachroth. Staubfäden unten weiss- lich, oben róthlich. Antheren bräunlich-roth. : E. Krausei ist wahrscheinlich nur eine von der vorigen Art wenig abweichende Form. 16. Echinocereus polyacanthus Engelm., Vielstachel- Igel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko, um Paso (Provinż Chihuahua) beum gemein, auf Hochebenen und Gebirgen, auch auf Sand- rücken oder steinigen Hügeln. Stamm eifórmig-cylindrisch, meistens stark verästelt, rasenartig wachsend, graugrün. Rippen 9—13, etwas zusammengedrückt, stumpf, unterbrochen. Sta- chelpolster fast kreisrund, etwas weitläufig gestellt, oder schliesslich etwas dichter (11/,—2!/, cm) Stacheln stiel- rund, stark, steif, gerade, weisslich oder röthlich-grau, an der Spitze dunkel, schliesslich ganz aschgrau. Randstacheln 8 bis ı2, an der Basis schwach zwiebelig, die seitlichen länger (20—26 mm). Mittelstacheln 3—4, mit zwiebeliger Basis, | - TER We TEE ILL ea EET Ee Sc a CURTIS IE a SERI eg NR E N a P f 17 fi — £g; n Echinocereus. Echinocereus polyacanthus. 792 Cereastreae. etwas stärker, gleich lang oder länger (sogar bis 28 cm), die jüngeren oft hornfarbig und braun gestreift. Der Stamm wird 14— 26 cm hoch bei 6!/,—:0 cm Durchmesser. Die unteren Mittelstacheln sind immer länger, als die übrigen. Blüthen im März und April, seilich. unter dem Schei- tel, einen Tag und eine Nacht geöffnet, 5—7 cm lang, voll erblüht nicht ganz so’ breit, in Menge und in vier- bis sechswöchentlicher Folge die Pflanze schmückend. Frucht- knoten mit r6—20 filzigen Stachelpolstern, mit: je 6—15 bunten Stachelchen. Untere Sepalen der Röhre 10—12, dreieckig-lanzettfórmig, stachelig, obere linien-lanzettfórmig oder verkehrt-lanzettlich oder spatelförmig, weichstachelspitz oder stumpf. Petalen 18—22, steif und etwas concav, spatel- fórmig, stumpf, ganzrandig oder ausgebissen, scharlachroth, am Grunde blasser, aufrecht abstehend. Róhre immer mit nackter Basis. Staubgefässe kurz Griffel Herausragend. Narbe mit 8 aufrechten Lappen. Beere fast kugelig, nicht ganz 3', cm lang, grünlich-purpurn, von angenehmem Stachelbeer- geschmack. * 17. Echinocereus Roemeri Engelm., Rómer's Igel- Kerzencactus. Vaterland West-Texas, in der granitischen Region am Llanofluse. Stamm aufrecht, aus der Basis ästig. Rippen 7—9 (meistens 8), höckerig unterbrochen. Stachelpolster hervorstehend, kreisrund, die jüngeren kurz- und weissfilzig- Stacheln weisslich oder gelblich, schliesslich grau, stielrund. Randstacheln meistens 8. Mittelstachel ı, stärker, vor- gestreckt. X Blüthen mit trichterförmiger, über 5 cm langer Röhre und etwas aufrechtem, 2!/, cm breitem Saume. Untere Sepalen etwa 17, schuppenfórmig, pfriemlich, in den Achseln kurz“ wollig und mit 3—5 nadelfórmigen weisslichen Borsten be- setzt, obere 8 eiförmig-länglich, gekielt, stumpf, etwas weich- TOU E HOPES: tanque EU MIC e ROS ae Fig. 102. Echinocereus. Echinocereus paucispinus, 794 Cereastreae. stachelspitzig, dunkelroth. Petalen 10, verkehrt - eirund- spatelförmig, stumpf, ganzrandig, concav, von etwas derber Textur, scharlachroth, fast aufrecht. Staub gefässe ausser- ordentlich zahlreich, mit kurzen weisslichen, gegen die Spitze rosenrothen Fäden. Griffel lang hervorstehend. Narbe so hoch wie die Petalen, mit 7 aufrecht-abstehenden, dicken, grünen, etwas spitzen Lappen. Mühlenpfordt’s Cereus Roemeri (Allgemeine Garten- zeitung 1849) scheint nicht dieselbe Pflanze zu sein, sondern nach Engelmann zu Echinocereus conoideus oder zu E. enneacanthus zu gehören. * 18. Echinocereus paucispinus Engelm., Armstachel- Igel-Kerzencactus. Vaterland das westliche Texas, vom San Pedro bis zur Mündung des Pecos, aüf Felsen und kiesigen Kalksteinhügeln. Stamm eiförmig oder fast cylindrisch, dunkelgrün, einfach oder spärlich verästelt, Rippen 5—7, unterbrochen, zwischen ihnen je eine unten breite, oben scharfe Bucht. Stachelpolster weitläufig gestellt (18—22 mm). Stacheln 3—6, seltener 'L stark, an der Basis zwiebelig, gerade oder etwas gekrümmt, strahlig, der untere blasser, die übrigen roth oder braun, alle schliesslich schwärzlich 20 —32 mm lang. Mittelstachel meistens} fehlend ‚seltener ist ein einziger starker, fast eckiger, dunkelbrauner, nach oben gekehrter oder gerade ausgestreckter vorhanden und 34—44 mm lang. Diese Art scheint am Pecos die Stelle des mehr west- lichen Echinocereus polyacanthus zu vertreten. , Ueber die Blüthen wird von Engelmann nichts weiter berichtet, als dass sie roth, Tag und Nacht geöffnet seien. * I9. Echinocereus enneacanthus Engelm., Achtstachel- Igel-Kerzencactus. ' Vaterland Texas, längs dem Rio Grande und hier weit 1 verbreitet.. Stamm eiförmig-cylindrisch, stumpf, hellgrün, en 3 Echinocereus. 795 fach oder (wie meistens) dicht rasenartig, Rippen 7—10, stumpf, unten breit, oben zusammengedrückt, höckerig, oft durch eine Querfurche unterbrochen, zwischen ihnen tief und Scharf eingeschnittene Furchen. Stachelpolster kreisrund, etwas erhöht, weitläufig gestellt (15—22 mm). Stacheln ge- rade. Randstacheln 7—ı2, meistens 8, weiss, fast durch- Sichtig, die unteren länger (11—22 mm). Mittelstachel ı (selten oben noch mit 2 dünneren Nebenstacheln), an der Basis Fig. 103. Echinocereus enneacanthus. 2wiebelartig verdickt, etwas stielrund oder meist mehr oder Weniger zusammengedrückt und dreieckig, weisslich-strohfarben Oder dunkler, länger als die Randstacheln (18—22, ja selbst 32—42 m m). 796 Cereastreae, Der Stamm wird 8— 16 cm hoch bei 4—5—961[, cm Durchmesser. Die Stächeln sind am unteren Theile der Pflanze . viel kleiner, als am oberen, immer aber mit zb ver: dickter Basis. Blüthen im Juni. und Juli, prüchtig purpurviolett, sh i bis.8 cm lang und vollkommen erblüht. ebenso breit oder noch | breiter, fast endstündig oder seitlich. Fruchtknoten. mit 25 4 | bis 35 Stachelpolstern, welche 6— 12 weissliche oder bráun- . liche Stachelchen tragen. Untere Sepalen der Röhre 18 bis 20, mit einer geringeren Zahl längerer Stachelchen, obere 10—18, verkehrt-lanzettförmig, spitz. Petalen 12—15, läng- I lich-verkehrt-eirund, ausgebissen-stumpf oder spitz, 4—5 cm lang | und 1 cm breit. Staubfäden ausserordentlich zahlreich, dunkel-rosenroth, mit gelben Antheren. Narbe mit 8—10 : grünen, langen, ziemlich aufrechten Lappen. Beere fas 3 kugelig, purpur-grün, 22—26 mm lang. 1 Mit ihren meistens sehr zahlreichen Trieben, wenn mit 4 Blüthen bedeckt, gewährt diese Art einen wahrhaft prächtigen 1 Anblick. | R P 20. Echinocereus QE uu. ickfleischiger Igel- : Kerzencactus. Vaterland Texas. Stamm kriechend, dickfleischig, saftig- dunkelgrün, unzählige Triebe von gleichem Wuchse bildend. - Rippen 8—9, ziemlich gedrängt (1 cm), scharf bis t GP hoch, schwach höckerig, später weiter aus einander tretend | (bis 2 cm und darüber. Stachelpolster rund, flach, unter. halb der schwachen Höcker, bis 2 cm von einander entfernt | in der Jugend mit etwas grobem Filz besetzt, spáter nackt Randstacheln 8, selten o, leuchtend weissgrau, strahlig, 8° 1 rade, ausgebreitet. Mittelstachel 1, gerade abstehend, vo? 1 derselben Färbung. d Blüthen und Früchte unbekannt. E Diese schóne Art, welche vielleicht nur als Form de 1 Echinocereus enneacanthus gelten kann, wurde bisher iu de 1 enm Echinocereus. 797 reichen Cacteensammlung der Handelsgártnerei von Haage & "Schmidt in Erfurt als Species de Texas geführt. Der Haupt- stamm hat daselbst eine Länge von 40 cm bei einem Durch- . messer von 8 cm, während die Aeste eine Länge von ro bis .I5 cm und ein Durchmesser von 4—6 cm erreichen. Bei - den älteren derselben sind die Rippen der Quere nach stark - gerunzelt. E 21. Echinocereus stramineus Engelm., Strohstachel- ] Igel-Kerzencactus. Synonym. Cereus conglomeratus Foerst.? Vaterland. Mexiko, hier auf sandigem Tafellande und an Bergabhängen um El Paso und von da bis zum Pecos und ‚ westlich bis zum Gila. Stämme eiförmig-cylindrisch, nach der Spitze hin verschmälert, hellgrün, rasenartig und in Menge beisammen. Rippen 11—13, oben zusammengedrückt, stumpf, ‚gehöckert, quer gefurcht. Stachelpolster kreisrund, weit- läufig gestellt (2—2 1/, cm). Randstacheln 7—10 (meistens 8), gerade oder ein wenig gekrümmt, an der Basis zwiebelig ver- dickt, stielrund oder die unteren eckig, weiss, fast durchsichtig, fast gleichlang (2—2!|, cm). Mittelstacheln meistens 4, an der Basis zwiebelig, eckig, lang (5!/,—8—9 cm), oft gebogen, die jüngeren schmutzig- gelb und braun, wie altes Stroh, die Oberen nach oben gespreizt, der untere breiter, vorgestreckt er etwas abwärts gebogen. : Auf heimathlichen Standorten bildet diese merkwürdige Pflanze oft eine halbkugelige Masse. von 100—200 mit langen trohgelben Stacheln’ bedeckten Stämmen von 14—24 cm Höhe [ind 5—8 cm Durchmesser. . Blüthen im Juni, gross, bis ro cm lang und eben so reit oder noch breiter, seitenständig, hellpurpurn, fast schar- lachroth, Fruchtknoten mit 30—40 dreieckigen Schuppen, 'elche wie die 20— 30 länglichen, kurz zugespitzen unteren 3 *Palen der breit- glockenfórmigen Róhre in den behaarten ‚ Achseln einige gebogene, lange Stacheln tragen. Obere Se- 798 Cereastreae. palen 10— 15, länglich, verkehrt-eirund, stumpf oder zugespitzt. 1 Petalen 15—18, breit, verkehrt-eirund, ausgebissen-gezähnelt. Narbe mit ro— 13 langen, aufrecht-abstehenden Lappen. Beere eirund-kugelig, bis 5 cm lang und 4 cm dick, purpurn, : mit zahlreichen, langen, abfallenden Stacheln bewaffnet. Die sehr zahlreichen petaloidischen Perigonblätter ver- 1 leihen der Blüthe das Ansehen einer gefüllten, 22. Echinocereus acifer Lem., Nadel-Igel-Kerzen- cactus. Synonym. Cereus acifer O. Vaterland Mexiko. Stamm sprossend, glänzend- grün, Rippen ro, geschweift-hóckerig. Stachelpolster dicht ge- stellt (9 mm), klein, etwas hervorstehend, mit isabellgelbem l später grauem Filz besetzt. Stacheln nadelartig, steif. Rand- stacheln 8—10, strahlig abstehend, blassbraun, an der zwie- - beligen Basis purpurn, 12— 22 mm lang, die obersten die - kürzeren. Mittelstacheln 4, stärker, purpurbraun, die 3.3 oberen aufrecht, der untere etwas abwárts ee, 4 cm lang. 1 Der Stamm erreicht eine Hóhe von 30 c Die Blüthe findet sich nicht ch beschrieben. Nach Lemaire ist sie sehr gross, leuchtend zinnoberroth und dauert 7 Tage in der Sonne, ohne zu welken. Varietäten. 1. Echinocereus acifer B tenuispinus Jae, - aus Mexiko, unterscheidet sich von der Normalform nur durch | gerundetere, weniger zusammengedrückte Rippen, mehr ausge schweifte Furchen, feinere Stacheln und die geringere Zahl von Mittelstacheln (2--3), von denen, wenn bloss 2 vorhanden, einer nach oben gerichtet und der andere, längere und stär- - kere gerade vorgestreckt ist; sind 3 Mittelstacheln da, 50 stehen die 2 oberen nach beiden Selten ab. In der Bitiihe soll die Abart mit der Normalform übereinstimmen. 2. E. acifer y brevespinulus Jac., in Mexiko zu Hause, von der Normalform durch flache, ausgeschweifte Furchen, - stumpfere Rippen, viel dichteren Stand der Stachelpolster, 80 i Echinocereus, 799 = wie durch viel kürzere, feinere Stacheln und einen einzigen, - Mittelstachel unterschieden. .23. Echinocereus durangensis Pos, Durango-Igel- Kerzencactus. Synonym. Echinocereus acifer var. durangensis Hort. E Vaterland Mexiko, Staat Durango, der mit Chihuahua E den nórdlichsten Theil der Hochebene von Anahuac einnimmt. 1 Körper cylindrisch. Rippen 10—ı2, ziemlich gedrängt, 4 ziemlich scharf, etwas geschweift. Stachelpolster rund, der E unteren Seite der schwachen, spitz hervortretenden Höcker E flach anliegend, in der Jugend mit spärlichem gelblich-weissen - Filz besetzt, später nackt, etwa ı cm von einander entfernt. - Stacheln in der Jugend gelblich-weiss, im Alter in ein 4 Schmutziges Weissgrau übergehend. Randstacheln 9—ı2, - gerade, strahlig, die oberen, hinteren nach oben gerichtet, E kaum 3—5 mm lang, die übrigen nach allen Richtungen gleich- - miissig ausgebreitet, 6—8 mm, an Originalpflanzen bis 18. mm - lang. Mittelstacheln 3—4, strahlig, ausgebreitet, in der - 3 Dreizahl 2 nach oben und ı nach unten gerichtet, in der Vier- a zahl i nach oben und 1 nach unten und 2 seitlich, horizontal . &bstehend und nach dem Stamme zu gebogen, viel länger als l die Randstacheln. ; E Unsere Art unterscheidet sich von E. trichacanthus sehr 3 augenfällig dadurch, dass bei letzterem der schwärzlich braune - Mittelstachel fast doppelt so lang ist (fast 4 cm). 3 Blüthen 6 cm lang und 3'/, cm im Durchmesser. F rucht- d knoten hellgrün, mit Stacheln besetzt gleich der Perigonröhre. 1 Sepalen in geringer Zahl, scharlachroth, zurückgebogen. Pe- . talen in drei Reihen, oval-lanzettlich, oben ziemlich abge- . Stumpft, orange-scharlachroth. Staubfäden róthlich, mit gel- 1 ben Antheren. Griffel grün. : : In der Sammlung von Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt 13 blühete im Juni 188 5 eine Pflanze von 10 cm Hóhe und 5 cm . Durchmesser mit 4 Blumen auf ein Mal. 800 Cereastreae. Die der Beschreibung zu Grunde liegende Originalpflanze ist 12 cm hoch bei einem Durchmesser von 5 cm. Varietäten. ı. Echinocereus durangensis 8 nigrispinus Hort., Stacheln im Entstehen kohlschwarz, später aber braun, im Alter wie bei der Hauptform weissgrau. 2. E. durangensis y rufispinus Hort., Stacheln in der Jugend von durchsichtig-brauner Färbung, im Alter denen der Haupt- form gleich. 24. Echinocereus subinermis Engelm., Fast unbe- wehrter Igel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko. Körper kugelig, 6 cm im Durch- messer, röthlich-graugrün. Rippen 6, scharf. Stachel- polster auf Höckern stehend, sehr klein, weissfilzig. Stacheln ganz kurz und dick, kaum sichtbar. Blüthen gross, 5—6 cm im Durchmesser, glänzend schwefelgelb. Sepalen aussen mit violetter Mittelrippe. Pe- talen gegen 40. Staubgefässe goldgelb, kürzer, als der Griffel. Narbe acht- bis neuntheilig. Eine edel gebildete, fast stachellose Art. 25. Echinocereus glycimorphus Fberst., Wohlge- stalteter Igel-Kerzencactus. ; Vaterland? Stamm anfangs aufrecht, später kriechend und stark sprossend. Rippen 7, breit und stumpf. Stachel- polster auf warzenartigen Höckern, weitläufig gestellt (3 cm). Randstacheln 9, nach allen Richtungen hin abstehend, schmutzig-weiss, die nach unten stehenden länger (1'2 cm), als die übrigen (1 cm). Mittelstachel 3, von der Länge der Randstacheln, in der Jugend braunroth, später gelblich. Die vor mir stehende, dem Etablissement Fr. Haage jun. in Erfurt gehörige Pflanze hat eine Höhe von 30 cm bei einem Durchmesser von 5 cm ohne die Sprossen. Blüthe mir noch unbekannt. Echinocereus. 8ot * 26. Echinocereus Scheerii S., Scheer's Igel-Kerzen- E cactus. Nomenclatur. Siehe Mamillaria Scheerii, Synonym. Cereus Scheerii S. 5 Vaterland Mexiko, Provinz Chihuahua; von dort wurde obige Art durch Scheer in Kew eingeführt, Stamm dünn, . graugrün, an der Basis ästig. Rippen 9— 10, an der Spitze des - Stammes scharf, am unteren Theile verflacht. Stachelpolster ; klein, sehr dicht gestellt, mit weissem Filz und kurzer, bald EL abfallender Wolle. Randstacheln ro— 12, dünn, abstehend, 1 strahlig, weislich, braun gespitzt, nur 2—3 mm lang. Mittel- L stachel ı, aufsteigend-vorgestreckt, länger (über ı cm), - braun. j Das von Salm beschriebene Individuum war 8—10 cm 1 hoch bei 20—26 mm Durchmesser an der Bassis es I5 bis - 17 mm an der. "Spitze. 1 Ueber die Blüthen ist nichts weiter bekannt geworden, 3 als dass sie in grosser Menge auftreten und schón rosenroth sind. i x y 27. Echinocereus Fendleri Engelm., Fendler’s Igel- j Kerzencactus. Nomenclatur. Nach Fendler, einem deutschen Bota- - Biker und Reisenden in Neu-Mexiko. E Vaterland Neu-Mexiko, zwischen Felsen oder im Allu- . Vium u. s. w, Stamm einfach oder am Grunde spárlich ver- - &stelt, eifórmig oder eiförmig-cylindrisch, dunkelgrün. Rippen = 9—12, gerade oder schief, hóckerig-unterbrochen. Stachel- = Polster kreisrund, die jüngeren dicht filzig, ziemlich gedrängt 1 (9—15 mm). Stacheln an der Basis zwiebelig Rand- . Stacheln 7— 10, gerade oder oft gekrümmt, die unteren 1 stärker, der unterste viereckig, weisslich, die náchsten 2 dunkel, . die übrigen weisslich oder öfter braun- bunt, die oberen dünner, . blass, der oberste fehlend oder stark, lang und gekrümmt. 1 Mittelstachel ı, an der u. stark zwiebelförmig verdickt, E € -Rümpler, Cacteenkun 51 802 Cereastreae, mehr stielrund, lang, schwarzbraun, nach oben gekrümmt, sel- ten fehlend. Der einfache oder in der Mehrzahl vorhandene Stamm 8—21 cm hoch bei 5—8 cm Durchmesser. Die Stacheln sind nach Zahl, Stärke und Länge ziemlich veränderlich, aber stets durch eine zwiebelig verdickte Basis characterisirt. Fig. 104. Echinocereus Fendleri. Meistens sind die Randstacheln 15 mm lang, der weisse, ekige unten 13—26 mm, die zwei nächsten kaum länger, mehr stielrund, auf der oberen Seite schwarz, auf der unteren 88 wöhnlich weiss. Dann kommen ein Paar weisser, seltener bun- ter, kaum kürzerer Stacheln, und über diesen zwei schwächere, weissere und kürzere, nur 7—ı 3 oder ı5 mm lange. Mittel- stachel 21/,— 5 cm lang. Blüthen gross (6!/,j—9 cm lang und breit), purpur» fast scheitelstándig. Stachelpolster des Fruchtknotens und der Röhre 25—35, mit je 3—12 weissen, oft brandbraunen Stachelchen. Innere Sepalen ı2—ı5, linien-lanzett- oder spatelförmig, spitz. Petalen 16—24, länglich-linien- oder verkehrt-eirund-spatelförmig, spitz oder stumpf und weichstachel- spitz, oft ausgebissen-gezähnelt. Narbe die überaus zahlreicher Staubgefásse kaum überragend, mit 12— 16 aufrechten Lappe” Echinocereus. 803 Beere eirund-kugelig, purpurgrün, mit 18—20 Stachelchen tragenden Polstern, gestielt, 21/,—4 cm lang. 1 x 28. Echinocereus Mojavensis Engelm., Mojave-Igel- | Kerzencactus. Vaterland Californien, zwischen dem Rio Colorado und dem Mojave-Flusse in einer an seltenen Cacteen reichen Ge- gend, in Gesellschaft von Echinocactus polycephalus und Opun- tia erinacea. Körper oval, dicht-rasenfórmige Massen bildend, wie Echinocereus phoeniceus, graugrün. Rippen 10—11, Stachelpolster kreisrund, die jüngeren dicht weissfilzig, etwa 13 mm von einander entfernt. Stacheln an der Basis zwiebel- artig verdickt, stielrundlich oder fast eckig, stark, lang, ge- krümmt, sich mit einander mischend, so dass von dem Kórper fast nichts zu sehen is. Randstacheln 7—8, der unterste und die oberen kürzer, die seitlichen länger (35—54 mm), . in der Jugend grauroth, schliesslich alle aschgrau. Mittel- Stachel 1, stärker, länger (4—6!/, cm), mehr eckig, nach Oben gebogen. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. Die Stämme werden 5—7 cm hoch und 4— 5 cm dick. Echinocereus Mojavensis scheint dem E. Fendleri nahe Zu stehen, unterscheidet sich aber von ihm durch seinen rasen- artigen Wuchs und durch die graue Farbe der längeren Rand- - Stacheln, von denen der unterste der schwächste ist. Varietät. Echinocereus Mojavensis & Zuniensis Engelm., gefunden am Colorado, 120 Meilen (englisch) westlich von Zuhi, anscheinend eine Uebergangsform zwischen obiger Art und den Echinocereus gonacanthus, von dicht-rasenartigem Wuchse, Rippen ro. Stachelpolster etwas kleiner. Rand- Stacheln 8, an der Basis zwiebelig verdickt, viereckig, gerade Oder wenig gekrümmt, der unterste der dünste, der obere stärker und länger, als die überigen (26—39 mm). Mittel- Stachel r, stärker, länger (4—5 cm), gerade oder nach oben 5ı# 804 Cereastreae. gebogen. Alle Stacheln in der Jugend strohfarben, im Alter aschgrau. 29. Echinocereus Emoryi Engelm., Emory’s Igel- Kerzencactus. T Nomenclatur. Siehe unter Echinocactus Emoryi. Vaterland, Auf trockenen Hügeln und Bergen in der Nähe der Küste Californiens, um San Diego herum in dichten Massen, Flächen von 4—6 []m. bedeckend. Stamm cylindrisch, bis I m lang, niedergestreckt, mit aufsteigenden oder aufrechten Aesten von 16—24 cm Höhe und von 4 cm Durchmesser. Rippen 1:5, hóckerig. Furchen scharf eingeschnitten. Stachelpolster dicht gestellt, kreisrund, die jüngeren braun- filzig. Stacheln gerade, steif, dünn, nadelartig, grünlich-gelb, sehr zahlreich, mit einander verwebt, Randstacheln 40 bis 50, sehr dünn, sternförmig vorgestreckt. Mittelstach elı stärker, viel länger (bis 4 cm), meistens nach unten gerichtet. Blüthen in Menge nicht weit unter dem Scheitel der Aeste, ziemlich kurz, gelb, 5—6!/, cm breit, mit kurzer, stacheliger Röhre. Frucht kugelig, 4 cm im Durchmesser, mit zahlreichen Stachelpolstern Sch besetzt, jeder derselben mit 20 oder 25 steifen, gelben Stacheln von 4—13 mm Länge, von denen 3 stärker und länger (oft gegen 21/a cm), als die übrigen; zwischen ihnen verborgen die Reste der verwitterten Blüthe. Samen gross, verkehrt- eirund, scharf gekielt, am Grunde spitz, glänzend, unter der Lupe sehr fein gewarzt, mit linienförmigem Nabel, Cotyledonen blattartig, hakig. In der Kultur stellen sich die Stacheln etwas anders dar; sie sind lebhaft hellgelb, viel kürzer (6—12 mm), sehr fein und gerade. Wegen der kurzen, stacheligen, später auf der stacheligen Frucht verbleibenden Blüthe gehört diese Art entschieden zur Gattung Echinocereus, während die Beschaffenheit des Samens und des Embryos, wie En gelmann in Cactaceae of the Boun- dary ausdrücklich bemerkt, sie als einen Cereus characterisitt. ES c T EUER Echinocereus. 805 x 30. Echinocereus Engelmanni Parry, Engelmann’s Igel-Kerzencactus. Nomenclatur, Nach Dr. George Engelmann, Arzt und Botaniker in St. Louis (Missouri, einem der bedeutendsten Cacteenforscher neuerer Zeit, Präsident der Academy of Sciences in St. Louis, geboren in Frankfurt a. M Vaterland Mexiko, auf den Bergen um San Felipe herum und auf den östlichen Abhängen der californischen Cor- dillern, gemein im Thale des Gila. Stamm eifórmig - cylin- drisch, aus der Basis spärlich verästelt. Rippen 11—13, unterbrochen, Stachelpolster kreisrund, ziemlich dicht gestellt, die jüngeren fizig. Randstacheln r3, fast eckig, weisslich, an der Spitze brandschwarz, gerade oder schwach gebogen, die 6 seitlichen länger (5—13 mm), die 3 unteren nicht viel kürzer, die 4 oberen klein. Mittelstacheln 4, eckig, dünn, gerade, viel länger (2!/—5 cm), der oberste der kürzeste, der unterste der längste, weisslich, vorgestreckt oder abwärts gebogen, die oberen rothgelb, steil-aufrecht. Diese Art ist von schwach-rasenartigem Wuchse, indem nicht mehr, als 4—6, höchst 8 Stämme beisammen stehen. Letztere von 14—26— 30 cm Höhe und 5—8 cm Durchmesser, Blüthen im Juni, seitlich unter dem Scheitel, zwischen 5—7!|, em lang. Fruchtknoten mit etwa 30 Stachel- Polstern mit je 8— 14 steifen Stachelchen, Untere Sepalen des Róhre 1 5—20, eirund-lanzettförmig, in den Achseln be- haart und stachelig. Petalen breit-lanzettfórmig, zugespitzt, Purpurn, atlasglänzend, nach der Basis hin braunviolett. Narbe mit I2 aufrechten, grünen Strahlen. Beere eifórmig, 4.cm lang und 2 !/a cm dick, zuletzt nackt, fleischig. Sowohl in Betreff der Bestachelung, als der Blüthe ist diese Art eine der schönste ihrer Gattung. Sie blühete im Juni 1885 in der Handelsgärtnerei F. A. Haage jun, in Erfurt. In einigen Merkmalen wich die Pflanze von obiger Diagnose ab. Ins- besondere waren die jüngeren Stachelpolster gelb-, die älteren Sraubraunfilzig. RC. 806 Cereastreae. Varietäten. 1. Echinocereus Engelmanni f chrysocen- trus Engelm., mit 12—14 weisslichen Rand- und 4 Mittel- stacheln, von denen die 3 oberen lang, dunkelgoldgelb, auf- recht, der untere kürzer, weiss, zummengedrückt, abwärts ge- bogen. x 2. E. Engelmanni y variegatus Engelm., mit etwa 13 weisslichen Rand- und 4 von 2!/, bis 5 cm langen Mittelstacheln, von denen die 3 oberen zurückgebogen, gespreitzt, weiss- und schwarzgefleckt, der untere länger, weiss, abwärts gebogen. 31. Echinocereus gonacanthus Engelm., Kantenstachel- Igel-Kerzencactus. Im westlichen Neu-Mexiko zu Hause, auf hohen mit Cedern bedeckten Sandhügeln und hier ausschliesslich. Kör- per eiförmig, einfach oder aus der Basis spärlich verästelt, Rippen 7, unterbrochen. Stachelpolster gross, kreis- rund, weitläufig gestellt, in der Jugend sehr filzig. Stacheln stark, eckig, gerade oder in verschiedener Weise gekrümmt. Randstacheln 8, die unteren und die seitlichen viereckig, gelb, an der Basis und oft auch an der Spitze schwarz, der unterste kürzer (18—26 mm), der oberste länger (22—32 mm), stark, vielkantig, schwarz, aufrecht, dem Mittelstachel ähnlich und oft nahezu central. Mittelstachel 1, zwischen 4 und ‚61/, cm lang, tief gefurcht, sechs- oder siebenkantig, aufrecht- abstehend. Alle Stacheln schwarz oder in der Jugend gelb- lich und schwarzbunt, im Alter grau. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten weiter vor, als dass sie scharlachroth und Nacht und Tag geöffnet sind. 32. Echinocereus triglochidiatus Engelm., Dreizack- Igel-Kerzencactus. Vaterland nórdliches Neu-Mexiko, bei Santa-Fé und von da ost- und westwärts. Stamm eifórmig - cylindrisch, spärlich verästel, Rippen 6—7, mit sehr scharfem Grat. Furchen sehr flach. Stachelpolster weitläufig gestellt. Echinocereus. 807 Stacheln 3—6, stark, eckig, zusammengedrückt, gerade oder gekrümmt, schwach-strahlig, 13—32 mm lang. Die Stämme sind 10—15 cm hoch bei 5—8 cm Durch- | messer. Blüthen scharlachroth, 5—8 cm lang. Petalen steif, “stumpf. Staubgefässe fast von gleicher Länge. Narbe mit 8—10 Lappen. Die Frucht soll essbar sein, gleich der mancher verwandter Arten.*) 33. Echinocereus conoideus Engelm., Kegel-Igel- Kerzencactus, Vaterland Mexiko, in felsigen und gebirgigen Gegenden am Pecos. Körper eiförmig, nach der Spitze hin kegelför- mig verjüngt, an der Basis etwas ästig. Rippen 9—ı1, höckerig. Stachelpolster rund oder fast eirund, die jüngeren weissfilzig, etwas weitläufig gestellt (9—ı3 mm). Stacheln an der Basis zwiebelig verdickt, weiss oder strohfarbig. Rand- Stacheln ro— r2, dünn, steif, ziemlich gerade, die obersten kürzer (5—10 mm), die seitlichen und unteren länger (13 bis 32 mm). Mittelstacheln 4, selten 3 oder 5, die oberen kaum länger, als die Randstacheln, der unterste viel grösser (21/4—8 cm), vierkantig, oft abgeflacht, vorgestreckt oder ab- wärts gebogen. Blüthen scharlachroth. Weiter ist von ihnen nichts bekannt, Nach Engelmann finden sich in der Heimath des E. Phoeniceus zwischen ihm und dieser Art (oder Abart?) zahl- reiche Uebergangsformen. 34. Echinocereus hexaédrus Engelm. Sechsflach-Igel- Kerzencactus. Vaterland das westliche Neu-Mexiko, bei Zuüi, auf Sandigen Hügeln unter Cedern. Stamm eiförmig, einfach oder SR *) Diese ziemlich mangelhafte Diagnose ist den Proceedings of the American Academy of arts and sciences entnommen. LJ 808 Cereastreae. an der Basis mit wenigen Aesten. Rippen 6, ziemlich stumpf, durch breite, flache Furchen etwas unterbrochen. Stachel- polster kreisrund, klein, etwas weitläufig gestellt (13— 18 mm), nur in der Jugend filzig. Stacheln dünn, aber steif, gerade, fast eckig, an der Basis zwiebelartig verdickt. Randstacheln 5— 7, meistens 6, róthlich-gelb, der unterste kürzer, der oberste der stärkste, längste und dunkelste. Mittelstachel ı, stärker, länger (20—32 mm), scharfkantig, in der Jugend schwarzbraun, öfter fehlend. Die Stämme sind ro —15 cm hoch, die unteren Rand- stacheln 11— 22, die oberen 18—22 mm lang. Die Blüthen scheint Engelmann nicht beobachtet zu haben, doch wird in den Proceedings of arts and sciences diese Art unter den denjenigen aufgeführt, welche scharlach- rothe, Tag und Nacht geóffnete Blüthen haben. 35. Echinocereus Salm-Dyckianus Scheer., Salm-Dyck’s Igel-Kerzencactus. Nomenclatur Nach Joseph Maria Franz Anton | Fürst von Salm-Reifferscheidt-Dyck, dem berühmten Kenner und Sammler von Succulenten und Cacteenforscher. T 1861. Vaterland unbekannt. Körper von rasenartigem Wuchs, etwa 15— 20 cm hoch, bei Topfcultur mit 8— 12, im freien Grunde mit 15—20 Nebentrieben, welche mit dem Haupt- stamme ziemlich gleichen Schritt halten und zusammen eine abgerundete Masse bilden; nur bei ausgepflanzten Individuen ragen die mittleren Kópfe um 3—5 cm über die anderen hinaus, welche bis ı5 cm hoch sind bei 3—4 cm Durch- messer. ‚Die Färbung ist ein frisches Hellgrün. Rippen 8 bis ro, gewölbt, oben gedrängt, unten ziemlich flach, schwach gehöckert, an den Seiten etwas genarbt. Stachelpolster senkrecht auf den Höckern, rund, gewölbt, in der Jugend spär- lich-weissfilzig, später nackt. Randstacheln 8, gestreckt, gerade, 5—10 mm lang. Mittelstachel ' I, gerade, in der Echinocereus. 809 Jugend aufrecht, später horizontal abstehend, noch einmal so lang, in der Jugend hellbräunlich, später weisslich-grau. Blüthen mohrrübenfarbig, sehr eigenthümlich und hübsche 36. Echinocereus Salmianus Hort., Salm’s Igel- ` Kerzencactus. Nomenclatur. Siehe unter Echinocereus Salm-Dyckianus. © Allem Anschein nach eine zu Echinocereus Scheerii ge- hórige Form. Stamm kriechend, sich stark verüstelnd, saftig dunkelgrün, an alten Glieder, wie bei Echinocereus häufig, mit einer grauen Kruste überzogen. Rippen 7—8, gewölbt, ab- gerundet, nur ı cm von einander entfernt. Stachelpolster klein, rund, gewölbt, ziemlich dicht gestellt (7 mm), mit grauem Filz besetzt, der selbst im Alter nicht ganz verschwindet. . Randstacheln 8, gerade, strahlig, in der Jugend mehr ab- stehend, später mehr ausgebreitet und dem Körper angedrückt, in der Regel so geordnet, dass rechts und links je 2 längere (8 mm), oben und unten je 2 kürzere (4 mm) stehen. Mittel- Stachel ı, gerade, horizontal abstehend, etwas länger; alle in der Jugend braun, im Alter grau. Blüthen nicht bekannt. Die dieser Beschreibung zu Grunde liegende etwa drei- jährige Pflanze besitzt 7 der Basis entspringende Aeste von 7 bis 12 cm Länge und 3 cm Durchmesser. 2. Gruppe. Proliferi — Sprossende. Stamm fleischig, aufrecht, unten oder oben sprossend, an der Spitze stumpf. Rippen zahlreich, sehr schmal oder etwas breit. Furchen kaum eingeschnitten. 1. Sippe. Pectinati — Mit kammförmig geordneten Stacheln. Stamm etwa eine Spanne lang, ellipsoidisch oder ER .. drisch. Rippen und Furchen 12—24, sehr schmal, mit sehr 7 2isammengedrängten, meistens länglichen Stachelpolstern. Rand- 810 Cereastreae, stacheln zahlreich, sehr abstehend, steif, mehr oder weniger zweireihig geordnet. Mittelstacheln r— 5 oder nicht vorhan- den; alle an der Basis verdickt. x 37. Echinocereus caespitosus Engelm., Rasen-Igel- Kerzencactus. , Nomenclatur. Der Name caespitosus würde sich besse für manche andere Art dieser Gattung eignen, welche aus der Basis eine gróssere Zahl von Stümmen entwickeln, als diese, deren Stamm einfach oder doch fast einfach ist. Fig. 105. Echinocereus caespitosus. Synonyme, Cereus Reichenbachianus Labour., Echino- cactus Reichenbachii Tersch. Vaterland vom Arkansas bis Saltillo, der Hauptstadt des früheren mexikanischen Staates Cohahuila, die óstlichste aller Cereen, auf Ebenen. Stamm eifórmig, rasenartig. Rip- pen 13—18. Stachelpolster erhaben, linienfórmig, ein- ander genähert, in der Jugend weisswollig. Randstacheln 20—30, etwas zurückgekrümmt-angedrückt, kammförmig, weiss, bisweilen rosenroth, die oberen und unteren kürzer, die seit- lichen länger. Mittelstacheln fehlen, sehr selten stellen sich deren 1—2 ein, Echinocereus. 8I I Blüthen 5—8 cm lang bei fast gleichem Durchmesser, purpurroth. Perigonróhre mit 80—ı00 lang- und grau- behaarten, 6— 12 nur an der Spitze oder ganz und gar braune oder schwärzliche Borsten tragenden Polstern. Innere Sepalen 18— 25, verkehrt-lanzettfórmig, ganzrandig oder ge- zähnelt. Petalen 30—40, verkehrt-eirund-lanzettfórmig, kraus oder flach, stumpf, spitz oder stachelspitz, wimperig-gezähnelt, Narbe grün, trichterförmig, dreizehn- bis achtzehntheilig. Beere grün, eiförmig, mit dem Perigon gekrönt, behaart, borstig, schliesslich nackt. Samen verkehrt-eirund, schwarz. Sowohl in Betracht der Blüthe, wie der Art der Bewafl- nung eine der schónsten Cacteen. Varietäten. r. Echinocereus caespitosus 4 major Engelm., Stacheln länger, stärker, mit einander sich mischend; auch die Blumen grósser. 2. E. caespitosus y castaneus Engelm., Stacheln roth oder kastanienbraun. Manche rechnen diese Form zu E. pectinatus. 38. Echinocereus adustus Engelm., Braunstachel-Igel- Kerzencactus. Vaterland Mexiko, Gebirge westlich von Chihuahua. Stamm eiförmig. Rippen 13—15. Stachelpolster eirund oder eirund-lanzettfórmig, einandert genähert, die jüngeren weissfilzig. Randstacheln 16— 20, strahlig, angedrückt, weiss, mit brandbrauner Spitze, die 4—5 oberen sehr kurz, borsten- förmig, die seitlichen und unteren lànger. Mittelstachel ent- weder.nicht oder nur ein einziger langer, vorgestreckter, dun- kelbrauner vorhanden (var. radians). Der Stamm ist 5—10 cm hoch bei gleichem Durchmesser: Die Blüthen werden nicht ausführlich beschrieben; sie Sind roth. M 39. Echinocereus viridiflorus Engelm., Grün blühender E Igel-Kerzencactus. . Synonym. Echinocereus Laboureti Persi. Vaterland westliches Texas und Neu-Mexiko. Stamm 812 Cereastreae. eiförmig-kugelig. Rippen gegen r3. Stachelpolster lan- . zettförmig, einander genähert, die jüngeren behaart. Stacheln 16—18, gerade, strahlend, die seitlichen länger und dunkel- braun, die übrigen weisslich. Mittelstacheln fehlen oder es ist ein einziger langer, stärkerer, schwärzlich gespitzter vorhanden. Blüthen seitlich, 3 cm lang, von gleichem Durchmesser aussen braungrün. Röhre mit 25—30 weissfilzigen, 5—10 weisse Borsten tragenden Polstern. Innere Sepalen etwa IO, linienförmig-länglich, gelb. Petalen 12—15, von derselben Form, stumpf, smaragdgrün, Beere elliptisch, grünlich, mit kleinen, warzigen Samen. Varietäten. ı. Echinocereus viridiflorus £ cylindricus Engelm., in den ‘südlichen Theilen Neu-Mexikos zu Hause. Stamm höher, als bei der Normalform, eiförmig, meistens Cy- lindrisch, fast einfach. Rippen 1 3, scharf, fast unterbrochen. Stachel- polster gedrängt, eiförmig oder eirund-lanzettförmig, die jüngeren weiss behaart, aber bald nackt. Randstacheln 12—18, kurz, kammförmig, steif, (meistens über denselben noch 2—6 kürzere borstenförmige Adventivstacheln), die seitlichen länger, die un- teren purpurn, später schwarzbraun, die übrigen meistens weiss- lich, seltener alle purpurn. Mittelstacheln nicht vorhanden, selten ein einziger, dieser dann stark, gerade oder aufwärts gekrümmt, an der Spitze oder ganz und gar purpurbraun, sehr selten über diesem noch ein schwächerer. Blüthen im Mai, zur Seite des Scheitels, grünlich-gelb- Fruchtknoten und Röhre mit 25—30 Polstern, deren jeder unten 8—ı2, oben 3— 5 weissliche oder röthliche Stachel- chen trägt. Innere Sepalen linienförmig-länglich, 10—15 3n der Zahl, bräunlich-grün. Petalen 12— 15, von derselben Form, aber etwas spitz. Beeren elliptisch, grünlich. Samen klein, verkehrt-eirund, fast kugelig, warzig. Nabel am Grunde, fast kreisförmig. Eine schöne Pflanze, nicht sowohl wegen der wenig an- sehnlichen Blüthe, als wegen der prächtigen purpurnen und weissen Bewaffnung, welche besonders im Frühjahre, wenn sie VICES LT SER EIE nes An ches Di 813 Echinocereus. Fig. 106. Echinocereus viridiflorus. METUO Tl Zu ala Sr ITE m re ind a nz din en ERR m E SARI Ast nl ms a MEIGENIEA GNIS NUESEINN EL NO POR Pe B UR IR Y Zn SL VUES e SH DI CFTE ER. E E re MB d dee LIONE UENIRE RE IE IR HIPS ES T a RR aan al HR w 814 Cereastreae. sich eben entwickelt hat, von der angenehmsten Wirkung ist und einem Blüthenflor gleich kommt. Diese Art erreicht in der Heimath eine Höhe von 7 bis 15, ja selbst von 20 cm bei einem Durchmesser von 2!/, bis 5 cm. Die Stacheln sind gewöhnlich 6— r1: mm, selbst fast bis 13 mm lang. Die Mittelstacheln, wenn sie (wiewohl sel- tener als bei der Normalform! en haben eine Länge von 13—21 mm. 2. E. viridiflorus y gracilispinus Hort., mit feineren Stacheln. 40. Echinocereus chloranthus Zngelm., Gelblichgrün blühender Igel-Kerzencactus. Vaterland der südliche Theil von Neu- Mexiko, hier auf steinigen Hügeln und Bergabhängen. Stamm cylindrisch, ein- fach oder an der Basis etwas ästig, 8— 24, selbst bis 26 cm hoch bei 4—5 cm Durchmesser., Rippen 13—18, etwas unterbrochen. Stachelpolster gedrängt (7—8 mm), rundlich oder eirund. Randstacheln 12—20, unregelmässig - strahlig, kammfórmig oder dem Stamme angedrückt, borstenförmig, weiss, die seitlichen länger, an der Spitze oft purpurn, am oberen Ende des Polsters noch 5— 10 kürzere, borstenfórmige Neben- stacheln. Mittelstacheln 3—5, die 2 oberen kürzer, meistens purpurn, nach oben ausgebreitet, die 1— 3 unteren länger, aus-. gebreitet, nach unten gebogen, weisslich. Blüthen im April, am mittleren oder unteren Theile des Stammes, im Kreise geordnet, grünlich, aussen roth, 2!/, cm a ng, trichterfórmig, selbst in voller Sonne nicht ganz geóffnet. Fruchtknoten mit etwa 21 Stachelpolstern, welche je 14—18 borstenförmige Stachelchen tragen. Sepalen der Röhre gegen 1:8, linien- lanzettförmig, die unteren in den Achseln mit 3— 5 Stachelchen. Petalen 15—18, lineal- länglich, stachelspitz, Staubgefässe und Griffel schwefel- gelb. Narbe mit 8—11 angedrückten, grünen Lappen, Beere ‚ast kugelrund, stachelig. Samen klein, warzig genarbt. Die unteren seitlichen Randstacheln sind wie bei allen VORNE NETTES POPE C OM d : 1 3 E —A N A $ p CUR Echinocereus N \ ht 3 AA lj BGE, Fig. 107. Echinocereus chloranthus. 816 Ceceastreae. Pectinatis die längsten, 9—ıı mm lang, die untersten kürzer, noch mehr die obersten, Mittelstacheln fehlen bei jungen Pflanzen; demnächst erscheinen 1— 3, und gut entwickelte blühbare Individuen haben deren stets 5; die oberen sind dunkler und kürzer (gegen r3 mm), die unteren 20— 26, ja selbst bis 32 mm lang, der unterste der längste und regel- mässig abwärts gebogen. x 41. Echinocereus pectinatus Engelm. Kamm-Igel- Kerzencactus. Synonyme. Echinopsis pectinifera Lem., E. pectinata S., Echinocactus pectinatus Schdw. Vaterland Mexiko, auf Kalkbergen, von hier schon an- fangs der vierziger Jahre durch Staines eingeführt und 1845 im Kewgarten zum ersten Male in Blüthe; in Texas auf Prai- rien. Körper anfangs einfach, in höherem Alter aus den Rippen sprossend, eifórmig-cylindrisch oder mehr birnförmig, nach unten verjüngt, am Scheitel breiter. Rippen 20—22. Stachelpolster aus dem Körper heraustretend, lineal, ein- ander genähert, in der Jugend mit weisslichem Filz besetzt. Randstacheln 16—20, strahlig, angedrückt, nach beiden Seiten kammförmig geordnet, anfangs dunkelrosa, bisweilen weisslich, braun gespitzt, später gelblich-fleischfarbig; am oberen und unteren Ende des Polsters stehen einige ganz kurze Stacheln und bisweilen findet sich einer in der Mitte. Eine der schönsten und interessantesten Arten dieses Ge- schlechtes. In den Sammlungen finden sich meistens Pflanzen von 1o cm Höhe und 6 cm Durchmesser, bisweilen aber auch Individuen von viel grösseren Dimensionen. Immer aber sind sie mit kammförmig ausgebreiteten Stacheln bedeckt und sehen je nach der Färbung derselben entweder weiss aus oder ganz hellrosa oder bräunlich. Bisweilen ist nur der Scheitel präch- tig rosenroth oder fast purpurn, oft nur die Mitte des Schei- tels rosenroth und dieser selbst mit rosenrothen oder violetten Ringen geschmückt. 3 Reihen, Echinocereus. 817 Blüthen aus seitlichen Polstern des Stammes, 14 bis 15 cm lang und darüber und mit einem Durchmesser von 11—12 cm. Röhre grün, mit Höckern besetzt, deren jeder ein Bündel von 8—ı2 dünnen weissen, schwarzgespitzten Stacheln trägt. Untere Sepalen lanzettförmig, grün, an der Spitze bräunlich, die oberen bräunlich-grün. Petalen m zwei s = P EEE ami Fig. 108. Echinocereus pectinatus. lanzettförmig, rosenroth mit dunklerer Mittellinie. Staubfäden grün, mit schwefelgelben Antheren, Griffel mit ro grünen Narbenlappen Varietäten. ı. Echinocereus pectinatus var. texensis p Hort , die Prairieform, von mehr cylindrischem Wuchse und . Mit weissen Stacheln, welche in der Jugend purpurn Juss sind, Fórster- Rümpler, Cacteenkunde. 818 Cereastreae. so dass der Scheitel röthlich gefärbt erscheint. Die vor mir stehende junge Pflanze ist 7/4 cm hoch bei fast 3 cm Durch- messer und trägt auf der Spitze vier kleine ima nies Sprossen. 2. E. pectinatus var.? rigidissimus Engelm. Körper ei- rund-cylindrisch. Rippen 20— 22, unterbrochen. Stacheln alle strahlig, etwas zurückgebogen, dicht angedrückt, aus zwiebel- artig verdickter Basis pfriemenfórmig, sehr scharf, sehr steif, weisslich, gelblich oder róthlich, der einzige unterste kaum kürzer, die 3—6 oberen borstenförmig, kurz, büschelig. 3. E. pectinatus var. armatus Pos., mit 15— 16 Rippen, 16—20 Randstacheln und einem Mittelstachel, welcher kürzer ist, als jene. E. pectinatus var. cristatus Hort., eine interessante hahnenkammförmige Monstrosität. Auf der Breitseite des dun- kelgrünen Körpers laufen länglich-ovale Höcker in Reihen auf- wärts und fliessen am oberen, breiteren Theile des Kammes zu Rippen zusammen, wobei sich je weiter nach oben desto mehr neue Höckerreihen einschieben. Stachelposter länglich, ziemlich klein (2—3 mm), gewölbt, auf den Höckern senk- recht. Stacheln 16— 20, in 2 Reihen, 3—5 mm lang, nach dem Kórper zu gebogen, anfangs schmutzig-, spáter reinweiss. Die vor mir stehende Pflanze ist auf Cereus peruvianus gepfropft und ohne die Unterlage 6 cm hoch und 7 cm breit. Abgesehen von dieser Monstrositát sind die zum Formen- kreise des Echinocereus pectinatus gehórigen Arten, z. B. E. caespitosus und adustus, oft nicht leicht von einander zu unter- scheiden, wie Dr. Poselger anzunehmen geneigt ist, der in Texas und im nördlichen Mexiko Tausende derselben ge- sammelt. x 42. Echinocereus rufispinus Engelm., Rothstachel- Igel-Kerzencactus. Synonym, Echinocereus pectinatus var. rufispinus Hort. Vaterland Mexiko, Berge westlich von Chihuahua. Stamm eiförmig-cylindrisch. Rippen 11. Stachelpolster lanzett- Uo te Echinocereus. 8t 9 fórmig. Randstacheln 16—ı8, angedrückt, mit einander sich mischend, 9—20 mm lang, die seitlichen viel länger, als die übrigen, dunkelbraun, zurückgekrümmt. Mittelstachel 1, stark, rothbraun, vorgestreckt, gegen 2!/, cm lang. Die von Salm beschriebene Pflanze dieser Art hatte eine Hóhe von 10 cm und einen Durchmesser von 5 cm. Blüthen im Mai, gross, trichterfórmig, mit etwas langer Röhre und ausgebreitetem Saume. Perigonblätter rosa mit dunklerem Mittelstreifen, am Rande gekräuselt. Narbe acht- strahlig, weislich. Durch die lange (5 cm) Perigonróhre und die weissliche Narbe unterscheidet sich diese Species von allen übrigen Echinocereus-Arten. 43 Echinocereus rotatus Lke, Radstachel-Igel- Kerzencactus. Vaterland das südliche Texas. Körper cylindrisch, 15 cm boch, 4 cm im Durchmesser, hellgrün. Rippen rr, = stumpf, vertikal, höckerig, etwa 2 cm von einander entfernt. | Furchen flach, am unteren Theile des Körpers fast ausge- glichen. Stachelpolster gross, in der Jugend sehr reichlich weisswollig, im Alter nackt. Stacheln 18—20, an der Basis elfenbeinweiss, an der Spitze braun, borstenförmig, regelmässig radförmig gestellt, zusammen ein leichtes, durchsichtiges Netz bildend, so dass man die Pflanze ohne Unbequemlichkeit in die Hand nehmen kann; die oberen und die unteren !/, cm lang. die seitlichen allmälig länger (bis r!/, cm). Ueber die Blüthe finden sich keine Nachrichten. X 44. Echinocereus ctenoides Engelm., Pectinatus- artiger Igel-Kerzencactus. E Nomenclatur. Der Trivialname ctenoides ist von dem E griechischen xtsig, xtevoc, Kamm, hergeleitet und bezeichnet 3 die Aehnlichkeit dieser Art mit Echinocereus pectinatus hin- 1 Sichtlich der Anordnung der Stacheln. ; 52* Cereastreae, Echinocereus ctenoides, Fig. 109. Echinocereus. 821 Vaterland Texas, vom Eagle-Pass bis Santa Rosa, am Pecos u. s. w. Stamm fast einfach, eifórmig, 5—10 cm hoch, bei 4—6 cm Durchmesser. Rippen r5— 1:6, schief, etwas unterbrochen. Stachelpolster gedrängt (2 mm), lanzettför- mig. Stacheln steif, weisslich, schliesslich aschgrau, mit ein- ander verwebt. Randstacheln 14—22, kammförmig geordnet, an der Basis zwiebelig, seitlich ngedrückt, dicht anliegend oder etwas zurückgebogen, die seitlichen länger (7— 9 mm), die obersten die kürzesten. Mittelstacheln 2—3, seltener 4, eine. Längsreihe bildend, kurz (2—6!/, mm), stark, an der Basis zwiebelig. Blüthen im Juni und Juli, seitlich gegen den Scheitel hin, weit-glockenförmig, gelb, von 9 Uhr Vormittags bis ı Uhr ge- öffnet, 6!/, —8!/, cm lang bei etwas grósserem Durchmesser. Fruchtknoten eifórmig, mit etwa 40 Stachelpolstern mit je 12 —16 kurzen, borstenfórmigen, weisslich oder bräunlich gespitzten Stachelchen. Untere Sepalen der Röhre 30, schuppenförmig, in den Achseln mit je 3— 10 Borsten, innere 12— I5, lanzettförmig, spitz, die innersten stumpf, alle mit einem Weichstachel. Petalen 25—30 spatelfórmig, stumpf, ausgerandet oder verkehrt-herzfórmig, gezähnelt, gelb, an der verschmälerten Basis grünlich. Staubfáden überaus zahlreich, grünlich, kurz. Antheren blassgelb. Griffel weisslich. Narbe grünlich, mit 10—ı2 stumpfen, aufrecht-abstehenden Lappen. Diese schöne Art unterscheidet sich hinreichend von Echinocereus dasyacanthus, welche grösser ist, eine grössere Zahl von Rippen, rundere und kürzere Stachelpolster, ab- Stehende und gewöhnlich zahlreichere Stacheln, mehr und längere Mittelstacheln hat, auch meistens scheitelständige Blü- then mit stärkeren Stacheln an der Röhre. Nichts desto we- niger mag E. ctenoides nur eine Form von E. dasyacanthus sein. Andererseits ist unsere Art ohne Blüthen dem E. pec- tinatus so sehr ähnlich, dass sie kaum von demselben zu unterscheiden und nur an der geringeren Zahl von Rippen und der Farbe der Blüthen zu erkennen ist. 822 Cereastreae. x 45. Echinocereus longisetus Engelm., Langborsten- Igel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko, Gebirge bei Santa Rosa in Cohahuila. Stamm einfach oder an der Basis etwas sprossend, eifórmig- cylindrisch. Rippen 11—14, unterbrochen, hóckerig. Stachel- polster kreısrund. Stacheln borstenförmig, biegsam, weiss, abstehend. Randstacheln 18— 20, gerade, an der Basis zwiebelartig verdickt, zusammengedrückt, die oberen dünner und kürzer (s mm), die unteren länger (13—15 mm). Mittel- stacheln 5—6, gleichfalls an der Basis verdickt, die oberen kaum länger, als die Randstacheln, die 1—3 unteren viel länger (4— 5, selbst 6!/, cm), gespreizt, abwärts gebogen. Der Stamm der Originalpflanze hat eine Höhe von 15 bis 22 cm bei einem Durchmesser von 5—7 cm. Von ver- wandten Arten ist die obige leicht durch die geringere Zahl der weniger zusammengepressten, entschiedener höckerigen Rippen leicht zu unterscheiden, durch die kreisrunden Stachel- polster von den ähnlichen, blassstacheligen Formen der Echino- cereus chloranthus. Blüthe und Frucht dieser eigenthümlichen und zier- ichen Art sind noch wenig bekannt; erstere soll roth sein. 2. Sippe. Multicostati — Vielrippige. Stamm cylindrisch, mit 10— 20 schmalen Rippen und Furchen. Stachelpolster gedrängt, rundlich, klein. Stacheln zahlreich, gedrängt, aufrecht-abstehend, borsten- oder nadelartig. x 46. Echinocereus dasyacanthus Engelm., Dicht- stachliger Igel-Kerzencactus. Vaterland Mexiko, bei Paso, Provinz Chihuahua auf felsigen Hügeln und am Rande sandiger Ebenen gemein. Stamm eiförmig oder fast cylindrisch, einfach oder an der Basis spärlich verästelt und etwasrasenartig. Rippen 15 bis 21, senkrecht oder schief, unterbrochen. Stachelpolster gedrängt stehend, eirund. Stacheln 20—30, gerade, steif, nach allen n " caesis T EN 3 PECES Nep emet verna an ante HEU EN WERE EEE EEE ENG EINE PISA TERT NS CUN IE d uud denn 2 dpa Bau eu NUES TUE ANM 202 Zu Bu 2 Bu u u ZZ a à 3 OERIEN E E 4 N MSS " - 5 .— a a as u m an u EUER Fig. 110. Echinocereus. Echinocereus dasyacanthus. 824 Cereastreae. Seiten hin sternfórmig vorgestreckt, mit einander sich mischend, aschgrau, an der Spitze róthlich oder brandschwarz, bei schwächeren Individuen weisslich. Randstacheln 16—24, die seitlichen die längsten und von ihnen die unteren an der Basis etwas zwiebelig verdickt und zusammengedrückt, r3 bis ` 15 mm lang, die oberen kurz und dünn, die unteren von mittler Länge. Mittelstacheln 3—8, stärker, die oberen eben so lang, wie die seitlichen, oder etwas länger. Blüthen im April und Mai, zahlreich, etwas seitlich vom Scheitel, fast 8 cm lang bei gleichem Durchmesser, gelb. Stachelpolster des Fruchtknotens 35—45, behaart,‘ mit 15—18 weisslichen oder an der Spitze róthlichen Stachelchen. Untere Sepalen der breit- glockenfórmigen Röhre 20—30, stachelig, obere r5— 20, verkehrt-lanzettfórmig, spitz oder stachelspitz. Petalen 15—25, spatelig-verkehrt-lanzettfórmig, weichstachelspitzig oder die inneren meistens stumpf, abge- stutzt. Staubgefässe ausserordentlich zahlreich, gelblich grün. Griffel länger, stark, fast keulenfórmig. Narbe mit 13—18 aufrechten, grünlichen Lappen. Die Blüthen óffnen sich nur bei hellem Sonnenscheine gegen Mittag, und sind Nachmittags geschlossen, óffnen sich aber am nächsten und selbst am darauf folgenden Tage wieder, wenn nicht die Witterung sehr warm ist und alle Functionen der Blüthe in einem Tage sich vollziehen. Beere fast kugelig, 2!/5—4 cm im Durchmesser, grün oder purpurgrün, in der Vollreife sehr angenehm zu essen und im Geschmack der Stachelbeere ühnlich. Der Stamm, dieser Art ist 13— 30 cm hoch bei 6 bis 8 bis 10 cm Durchmesser und ‘dicht mit unzähligen aschgrauen oder röthlichen Stacheln bedeckt, von’schönem Ansehn. 47.Echinocereus limensis S, Lima- -Igel- Kerzencactus. Synonym. Echinocereus multangularis £ limensis Lem. Vaterland Peru, Provinz Lima, in der Nàhe des Meeres. Stamm aufrecht, dick, dunkelgrün, an der Basis sprossend. Echinocereus. 825 Rippen 12, stumpf, etwas geschweift. Stachelpolster dicht gestellt (gegen 9 mm), oval, mit róthlichem Filz schwach be- setzt. Stacheln nadelartig, gerade. Mittelstacheln 8—10, gespreizt, róthlich- gelb, der eine oder der andere länger. Randstacheln 20—25, strahlig, die obersten róthlich-gelb, später bräunlich, die unteren weisslich. Eine Pflanze dieser Art, nach welcher Fürst Salm obige Diagnose aufstellte, hatte noch einen einfachen Stamm von 18—20 cm Höhe und 5 cm Durchmesser. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten. vor. Förster stellt zu unserer Art als Synonym Cereus flavescens O., aber vielleicht mit Unrecht. Obschon beide ein- ander sehr nahe stehen, so sind sie doch nach Stellung, Be- . Schaffenheit und Färbung der Stacheln verschieden. -. 48. Echinocereus multangularis Haw., Vielkant-Igel- Kerzencactus. - Synonyme. Cereus multangularis Haw., Cactus multan- . gularis Willd., C. Kageneckii Gmel, C. Lechii Col. - : . Vaterland Südamerika, Stamm aufrecht, dick, grün. Rippen 18— 20, dicht stehend, abgerundet-stumpf. Stachel- = polster. einander ziemlich genühert (8 mm), hervorragend, Oval, mit etwas weisslichem Filz besetzt. Stacheln gerade. . Randstacheln 20— 26, strahlig, gelblich, die 4—6 oberen 1 nadelfórmig, die übrigen borstenartig. Mittelstacheln 4—6, steif, gelb, an der Spitze rothbraun, länger (18 —22 mm). Dem Echinocereus strigosus ziemlich ähnliche, doch leicht unterscheidbare sehr schóne Art mit 60 cm bis 1 m hohem und 5—8 cm starkem Stamme. Ueber die Blüthen liegen keine Angaben vor. Varietät. Echinocereus multangularis 2 pallidior Pfr., sehr zierlich, nur durch weissliche Randstacheln und blassgelbe Mittelstacheln unterschieden. 826 Cereastreae, 49. Echinocereus rigidispinus Mhlpf., Steifstachel- Igel-Kerzencactus. Vaterland wahrscheinlich die Argentinische Republik. Stamm aufrecht, mit der Zeit (bei etwa 30 cm Hóhe und 4 cm Durchmesser) an der Basis ästig. Rippen 13— I4 stumpf, nicht sehr stark hervortretend. Stachelpolster ge- drängt (4 mm), schwach weissfilzig. Randstacheln in 2 - Reihen, kurz (5—7 mm), die äusseren borstenförmig, weiss, die inneren gelblich. Mittelstacheln 2, selten 4, länger (8 bis 9 mm), in der Jugend braun, im Alter graubraun; in der Vier- zahl sind -die seitlichen schwach, die nach oben und unten gerichteten im Verhältniss zur Länge ziemlich stark. Blüthen nicht bekannt. Diese Art steht dem Echinocereus multangularis nahe, unter- scheidet sich aber von diesem wie von den übrigen Arten dieser Gruppe durch die Stärke und Farbe der Mittelstacheln. 50. Echinocereus flavescens O, gelblicher Igel- Kerzencactus. Vaterland muthmasslich Peru, Provinz Lima. Stamm ziemlich aufrecht, dünn, schlank, an der Basis ästig. Rippen 10—16, stumpf. Stachelpolster dicht gestellt, klein, bräun- lich oder gelb. Stacheln zahlreich, haarfórmig, gelblich, ziem- lich steif, nur 8 mm lang. Der Stamm hat 2!/, cm im Durchmesser. Sonstige Angaben über diese, wie es scheint, wenig ver- breitete Art liegen nicht vor. 51. Echinocereus strigosus Lem., Striegel-Igel-Kerzen- cactus. Synonyme. Cereus strigosus Hort. angl, C. myrio- phyllus Gill. (3) Vaterland Chile. Stamm aufrecht oder schief-aufrecht, dick, hellgrün, im Alter am Fusse sprossend. Rippen 15 bis 18, stumpf, einander genáhert, Stachelpolster graufilzig, Echinocereus. 827 7—8 mm von einander entfernt. Stacheln gerade, steif, stechend, Randstacheln 13—16, strahlig, nadelfórmig, gelb- lich oder gelb, 6—10 mm lang. Mittelstacheln 4, stärker, unger, bräunlich, der unterste der längste (fast 2!/ cm). Der Stamm wird über 30 cm hoch bei 5—6!/, cm Durchmesser. Ueber die Blüthen finden sich kein Aüfzeichnungen. Varietät. 1. Echinocereus strigosus f spinosior S. mit längeren und stärkeren Stacheln, eine der schönsten Formen. Der Stamm wird 1%, m hoch bei 8—g cm Durchmesser. Stachelpolster 8— 10 mm von einander entfernt. ` Randstacheln 8— 13 mm lang, Mittelstacheln noch länger (der unterste bis 27 mm). Diese schöne Form stammt gleichfalls aus Chile. 2. E. strigosus var, rufispinus Hort., mit rothen Stacheln. 52. Echinocereus Spachianus Lem., Spach’s Igel- Kerzencactus. Nomenclatur. Dem Professor der Botanik Dr. Eduard Spach in Paris gewidmet. Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, dick, glänzend- grün, mit der Zeit an der Basis sprossend. Rippen 12—14, Stumpf. Stachelpolster gedrängt, rund, klein graufilzig. Sta- cheln blass-röthlich-gelb, nadelartig, gerade. Randstacheln 10, strahlig ausgebreitet, unten allmälig länger. Mittelstachel I, etwas stärker. Stamm fast 60 cm hoch, bei fast 8 cm Durchmesser. Von Echinocereus strigosus unterscheidet sich diese Art durch einen höheren Stamm, durch weniger dicht gestellte Stachelpolster, durch eine geringere Zahl von Randstacheln und endlich durch den einzigen Mittelstachel, " Die Blüthen finden sich nirgends beschrieben. Hierzu ist zu bemerken, dass Lemaire im Horticulteur universel (Bd, 1. S. 22 5) diese Art beschreibt, wie folgt: *) Diagnose nach Salm. 828 Cereastreae. „Stamm aufrecht, sehr dunkelgrün, am oberen Theile leicht blüulich- grün. Rippen stumpf, etwas höckerig. Furchen ziemlich breit. Stacheln kurz und steif, weisslich.“ Das beschriebene Individuum hatte einen Durchmesser von 54 mm und 8 Rippen von 1 cm Höhe und an der Basis von ı cm Breite. Stacheln 6—8, etwas gespreizt, oft regelmässig gestellt und in diesem Falle 6 Randstacheln, von denen ein oberer sehr schwach, die übrigen wie auch der aufgerichtete Mittelstachel 10—13 mm lang, steif, gerade, dünn, weisslich, an der Spitze schwarz. Dieser Widerspruch bleibt noch zu lösen! 53, Echinocereus Leeanus Lem., Lee’s Igel-Kerzen- cactus, Nomenclatur. Nach James Lee, seiner Zeit Besitzer einer berühmten Handelsgärtnerei in Hammersmith bei London. Er erhielt diesen ihm noch nicht bekannt gewesenen Cactus 1845 aus Frankreich und stellte ihn im Kewgarten in Blüthe aus. Hooker benannte und beschrieb diese Pflanze in Curtis Botanical Magazin 1849. Synonym. Cereus Leeanus Hook. Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, cylindrisch-kegel- förmig, 30 cm hoch und über ro cm dick. Rippen 12—14 ziemlich scharf. Furchen tief. Stachelpolster einander ziemlich genähert, filgeig. Stacheln nadelartig, steif, braun, sehr ungleich. Randstacheln ır—ı2, 5—6 mm lang. Mittelstachel 1, 2!/3 cm lang. Blüthe zu mehreren am Ende des Stammes, gross und sehr schön, dunkel-ziegelroth mit einem Stich ins Blutrothe. Róhre an der Basis grün, dann gelblich-orange, mit kleinen spitzen, an der Spitze grünen und mit steifen Borsten be- setzten Schuppen. Die petaloidischen Perigonblätter zahl- reich, umgekehrt-eirund-länglich, spitz, ausgebreitet, dachziegel- artig geordnet. Die Frucht wird von Hooker nicht beschrieben. Dieser Art identisch betrachtet man gewöhnlich Echino- Echinocereus. 829 cereus pleiogonus Lab., welcher 1851 oder 52 durch Cels in Frankreich eingeführt wurde. Doch schliesst die.von La- |." bouret gegebene Beschreibung nicht jeden Zweifel an dieser Identität aus. Stamm hell-olivengrün, aufrecht, obgleich weich, cylindrisch. Rippen 13, sehr klein, anfangs gegen die Spitze der Pflanze um die Stachelpolster herum leicht verdickt, dann nach der Basis hin immer deutlichere kleine Höcker bildend, bis sie endlich ‘ganz verschwinden. Stachelpolster hervor- etend, rund, weissfilzig, später nackt, 5 mm von einander ent- fernt. Randstacheln 9, aufrecht, abstehend, ziemlich regel- . mássig strahlig, die oberen kürzer (4—5 mm), feiner und etwas | mehr aufgerichtet, als die übrigen, die unteren länger (11 mm), Mittelstacheln 4, aufrecht, die oberen kurz, der vierte unten der längste (12 mm), an der Basis aufwärts gebogen; alle in . der Jugend rothbraun, schliesslich schmutzig-grau. ; Schon die Auflósung der Rippen in Hócker nach der . Basis hin und die Zahl der Mittelstacheln widerspricht jener Annahme. 7 54. Echinocereus Roetteri Engelm., Rötter’s Igel- : | Kerzencactus. Nomenclatur. Benannt nach Paulus Roetter, einem Künstler, dessen geschicktem Crayon Engelmann die vorzüg- lichen Abbildungen in seinem Werke „Cactaceae of the Boun- . dary* verdankt. Vaterland Mexiko, wo diese Art von Bigelow auf Bus bei El Paso, von Wright bei Frontera aufgefunden Wurde, Stamm eiförmig-cylindrisch. Rippen 10—13, unter- brochen. Sta chelpolster eiförmig-kreisrund, ziemlich dicht gestellt (8-—13 mm) Stacheln aus zwiebeliger Basis pfrie- menförmig, róthlich, an der Spitze dunkel, zuletzt aschgrau- . Randstacheln 8— 15, die seitlichen länger (die unteren II [ bie 15, selbst 17 mm, der einzelne unterste etwas kürzer, die oberen 5—6!/, mm lang). Mittelstacheln 2—5, stets Stärker als die übrigen und mit sehr verdickter, zwiebelför- 830 Cereastreae. miger Basis, meistens 9—13 mm lang (selten der eine oder der andere länger), Bei dieser Diagnose hatte Engelmann ein r3 cm hohes und halb so starkes Individuum vor Augen, ‘ Blüthen im April, seitlich vom Scheitel, 6!/, cm lag — purpurn, sehr ähnlich denen des Echinocereus Fee oder t E. enneacanthus. Fruchtknoten mit 20— 24 Stachelp: 3 deren jeder 10—15 weissliche oder dunkle Stachelchen trägt. Untere Sepalen der Röhre etwa ı 5, Stachelig, dreiec lanzettfórmig, obere 8—10, verkehrt-lanzettlich - spatelfó Petalen 8—12, spatelfórmig. Narbe mit 10—12 | fast aufrechten Lappen, die sehr zahlreichen kurzen Staubge- - fisse weit überragend. Beere fast kugelrund, etwa 18 21 mm lang und etwas weniger dick. Ü In der Anordnung der Stacheln ist diese Art de E. dasyacanthus ausserordentlich ähnlich, doch unterscheidet sie sich von ihm durch die geringere Anzahl von Rippen und wenigere stärkere Stacheln, wodurch sie sich zwischen die Pectinati und die Decalophi stellt, die rothe Blüthe, die kleine Frucht und den grösseren, unregelmässig gewarzten Stamm. 55. Echinocereus intricatus S, Flechtstachel-Igel- Kerzencactus. Vaterland unbekannt. Stamm cylindrisch, hellgrün. Rippen 13, etwas breit, stumpf. Stachelpolster gross, ge- drängt, oval, mit etwas wolligem weissen, später aschgrauen Filz besetzt. Stacheln sehr tief, stark, röthlich-goldgelb, im Alter fleischfarbig-grau, Randstacheln 8—12, sehr ab- stehend, etwas zurückgebogen, zweireihig, sich mischend, 23 bis 26 mm lang, die unteren die längeren. Mittelstacheln 3—4, aufrecht-abstehend, stärker, 4 cm lang, der unterste der längste (5 cm und darüber). Die beschriebene Pflanze war 20 cm hoch, an der Basis und zi Die Blüthen werd nicht beschrieben. 56. Echinocereus pieh mis Lke., Pinsel-Igel- Kerzencactus. Nomenclatur. )riginalpflanzen dieser Art lassen sich recht gut mit ‚einem erpinsel verglichen, was Anlass zu obigem Namen. gegeben het. Vaterland Bolivien, 4— 5000 m über dem Meere. Kór- per V une 6 "jy cm hoch, fast 8 cm breit, grasgrün. höckerig, scharf, oben gedrängt, unten breit und rchen oben schmal und tief, unten verflacht. à ide. oval, tief PEDE auf der rechten Seite des irchschnittenen Rippe oben auf den Höckern stehend. heln E—i 3, nadelfórmig, hornfarbig, meist nach innen seitwárts gebogen. Randstacheln 5—9, die oberen | ‚längsten (bis 5 cm), die 4—6 seitlichen kürzer (2!/, cm), 2 untersten die kürzesten (nicht ganz 2 cm). Mittel- Melo r—4 an Lànge den oberen Randstacheln gleich. Jüngere Individuen haben weder so viele, noch so lange Stacheln Ueber die Blüthen finden sich keine Angaben. 3. Sippe. Latecostati — Breitrippige. Stamm fusshoch und darüber, cylindrisch, dick, glänzend. Rippen ünd Furchen 8— 12, ziemlich breit, stumpf. Stachel- Polster weitläufig gestellt, rundlich, breit. Stacheln 8—10, aufrecht-abstehend, lang, bisweilen sehr lang. 57. Echinocereus lamprochlorus Lem. Glanzgrün- Igel-Kerzencactus. Synonym. Cereus nitens S. Vaterland Bolivia. Stamm aufrecht, dick, sehr glän- - - ?end-grün, an der Basis sprossend. Rippen 9—ı0, stumpf, 832 Cereastreae. breit, zwischen den Stachelpolstern geschweift-gekerbt. Furchen flach. Stachelpolster etwas eingesenkt, ziemlich breit, mit aschgrauem Filze bekleidet. Stacheln fein, steif, unten pur- purroth, oben blassgelb. Randstacheln 9—ıo0, strahlig. Mittelstacheln 4, etwas stärker, der unterste länger. Ueber Blüthen und Früchte finden sich keine Angaben. Diese Art unterscheidet sich von Echinocereus candicans durch einen dünneren Stamm, eine glänzendere Oberhaut, zwischen den Stachelpolstern angeschwollene, rundlich erhóhete Rippen und kürzere dünnere Stacheln, welche von unten bis zur Mitte schwarzroth und oben weiss sind. Der Stamm der beschriebenen Pflanze 35— 40 cm och bei einem Durchmesser von 5—6 cm. Polster 9—12 mm von einander entfernt. Randstacheln 6—10 mm lang. Bei Lemaire weicht die Diagnose in Etwas ab, insbe- sondere in Betreff der Stacheln. Dieselben sind steif, stechencl, fast röthlich-braun, in der Jugend durchsichtig-gelb, braun ge- spitzt. Randstacheln 12— 15, von 6—9 mm Länge. Mittel- | stacheln 4, kreuzständig, stärker, länger, der untere abwärts gebogen und 27—30 mm lang. 58. Echinocereus candicans Gill, Glanz-Igel-Kerzen- cactus. Synonym. Echinocactus candicans Hort. Vaterland die Laplata-Staaten, Mendoza. Stamm auf- recht, sehr stark, glänzend-hellgrün. Rippen 9—ro, breit, stumpf. Stachelpolster gross, mit weisslichem Filze besetzt. Stacheln nadelfórmig, gerade, steif, strohgelb. Rand- stacheln 9— rọ, strahlig. Mittelstacheln 4, stärker, der unterste der stärkste. Die grössten der unserem Förster bekannt gewordenen Individuen dieser Art waren 50—60 cm hoch bei 15—20 cm Durchmesser; die mir zu Gesicht gekommenen hatten nahezu dieselben Dimensionen und Stacheln von 21|,—4 cm Länge. Echinocereus. 8 43 Schon Pfeiffer in „Beschreibung und Synonymik u. s. w.“ bemerkt. dass die jungen Individuen meistens länglich-eiförmig sind und ganz das Ansehn mancher Echinocacten besitzen. Ueber Blüthe und Frucht ist mir nichts bekannt ge- worden. Varietüt, Echinocereus candicans # tenuispinus P/r. (Syn. Cereus Montezumae Hort., C. gladiatus 5 Courantii Hort. Mom., C. candicans f^ gracilior Monv.), mit dünneren, kürzeren, leicht gekräuselten Stacheln. 59. Echinocereus gladiatus Lem., Schwertstachel- Igel-Kerzencactus. Synonyme. Cereus gladiatus Lem., C. candicans pro- bustior S.? Vaterland Paraguay. Stamm aufrecht, sehr stark, hell- grün. Rippen 10, sehr stark, breit und stumpf, an dem Seiten gewölbt, um die Stachelpolster herum auffallend verdickt. Furchen kaum scharf, an der Basis des Stammes verflacht, mit einer etwas geschweiften, anfangs hohlen grünen, später = zwischen zwei -Rinnen hervorragenden rothen Linie be- zeichnet. Stachelpolster oval, weitläufig gestellt, mit ziemlich reichlichem kurzen, weissen Filz besetzt. Stacheln 15—20, gerade, lang. Randstacheln 12—15, gespreizt, kräftig, un- gleich. Mittelstacheln 3—4, sehr stark; alle steif, nadel- artig, scharf, etwas pfriemlich, an der Basis braunroth, der Länge nach gestreift, Der Stamm wird bis rm hoch bei 12—15, ja selbst 20 cm Durchmesser und ist am Grunde ästig. Stachelpolster 27—30 mm von einander entfernt. Die Länge der Rand- Stacheln schwankt zwischen 13 und 35 mm; sie sind ambra- [ gelb und an der Basis roth. Mittelstacheln sehr lang, be- [ Sonders der fast centrale, der eine Lánge von 5 cm erreicht. Die Blüthe findet sich nirgends beschrieben, doch ist . Sie nach Labouret in Monville beobachtet worden und wird als weiss, wohlriechend und sehr gross bezeichnet. Förster-Rümpler, Cacteenkunde. EEE pL RU EORUM EEE 834 . Cereastreae, 60. Echinocereus multicostatus Cels., Vielrippiger Igel-Kerzencactus. Vaterland unbekannt Stamm aufrecht und dick- fleischig, von gleichmässiger, lebhaft dunkelgrüner Farbe, an der Basis reichlich sprossend, fast Rasen bildend. Rippen ı2, in der Jugend gedrängt, später breit, gewölbt, vertikal, schwach- höckerig, im Alter sich verflachend. Stachelpolster rund, I cm yon einander entfernt, mit reichlicher graubrauner Wolle besetzt, welche sich mit der Zeit gänzlich verliert, in der Jugend auf den noch höckerlosen Rippen eingesenkt, später unter einem sich bildenden Höcker. Randstacheln in der Regel ro, gerade, ausgebreitet, die 3—4 kürzeren (4 mm), meistens oben, die übrigen noch einmal so lang. Mittel- stacheln 3, der längste (1 cm) anfangs horizontal abstehend, später nach unten gerichtet, die übrigen nur halb so lang, im Alter mehr aufrecht; alle dunkelbraun, an der Basis hellbraun, mit dem Schwinden des Filzes weissgrau. Blüthen mir nicht bekannt. Der Stamm der hier beschriebenen Pflanze war 26 cm hoch und hatte einen Durchmesser von 7 cm. 4. Zunft. Phyllocacteae — Blatteactusühnliche. Blüthen entweder aus den seitlichen Kerben der Aeste hervortretend achsel- oder endständig, röhrig. Die Röhre verlän- gert oder verkürzt, glatt. Die sepaloidischen Perigonblätter ent- fernt, oft gefärbt, in den Winkeln weder Borsten, noch Stacheln tragend, die petaloidischen einen regelmässigen oder schiefen Saum bildend, verschieden ausgebreitet oder zurückgebogen. Beeren das verwelkte Perigon bald abstossend, entweder gerippt oder zusammengedrückt-kantig, glänzend, glatt oder durch die Ueberbleibsel der Sepalen etwas geschuppt. Wenig fleischige, stachellose, bisweilen etwas borstige, ästige oder ästig-gegliederte Pflanzen, welche im Vaterlande a aan nr Phyllocactus. 835 theils auf anderen Pflanzen schmarotzen, theils auf dem Boden vegetiren. Der Stamm und die Aeste sind blattähn- lich-verbreitert, stark zusammengedrückt und mit einer holzigen Mittelrippe (Centralaxe) versehen. XIV. Phyllocactus Lk., Blattcactus. Geschichtliches. Der Name dieser Gattung ist aus . dem Griechischen genommen und zusammengesetzt aus qUAA0v (Blatt) und x&xrog (Cactus. Die erste Hälfte des Namens bezieht sich auf die blattartig verbreiterten Aeste, mit der zweiten bezeichnete Theophrast, wie bereits früher bemerkt, irgend eine stachelige Pflanze Siciliens, In der Zeit der ersten Entwickelung der Cacteenkunde wurde die Gattung von dem Naturforscher Necker (+ 1793) Phyllarthus genannt, von Haworth spáter zu Epiphyllum gezogen, von De Candolle aber als eine Section der Cerei betrachtet, die er alati, ge- flügelte, nannte (wozu er auch Epiphyllum truncatum rech- nete), da das Haupt-Unterscheidungsmerkmal, eine ausserordent- lich lange Blüthenróhre, nur einer einzigen Art, dem Cereus phyllanthus zukomme, und selbst für den Fall, es sei allen ge- meinsam, nicht wichtig genug sei, darauf die Bildung einer neuen Gattung zu begründen. Link bildete 1833 aus den hierher gehörigen Arten die Gattung Phyllocactus, In sofern muss man De Candolle darin Recht geben, dass die Merk- male auf eine nahe Verwandtschaft der Gattung Phyllocactus mit den Cereen hindeuten und sie hätte daher mit diesen we- nigstens im Zunftverbande bleiben sollen. Nichts destoweniger aber trennte der Fürst Salm sie als den Typus der Zunft der Phyllocacteae, zu welcher er auch die Gattungen Epiphyllum und Disisocactus zog, trotz der bedeutenden Unterschiede im Bau der Blüthen und im System der Staubgefässe, anstatt sie bei der Zunft der Cereastreae zu belassen. Lemaire trennte. ener Unterschiede wegen die beiden letzten Gattungen, die er. durch die von ihm neugebildete Gattung Schlumbergera (Epi- . Phyllum Russelianum) vermehrte, und vereinigte sie zu einer: - 8 36 Phyllocacteae, besonderen Zunft, der der Epiphylleae, während er Phyllo- cactus neben Cereus und Echinopsis in die Zunft der Cereen einstellte. Getreu unserem Grundsatze, die systematische Anordnung der Cacteengattungen im Wesentlichen nicht zu verändern und nur die verschiedenen Standpunkte der Systematiker zu signa- - lisiren, schliessen wir uns der Ansicht des Fürsten Salm an, obgleich wir der Lemaire'schen eine gewisse "Berechtigung - nicht absprechen können. Gattungs-Character. Perigonröhre über dem Frucht- knoten mehr oder weniger und oft sehr lang fortgesetzt, glatt. Perigonblätter zahlreich, die äusseren sepaloidisch, zer- streut, entfernt, in den Achseln nackt, die inneren petaloidisch, zahlreich, verlängert, in verschiedener Weise ausgebreitet, alle eine tellerförmige, trichterförmige oder rosenartige Corolle mit regelmässigem Saume darstellend. Staubfäden zahlreich, in der Mündung der Röhre angewachsen, gesammelt, fadenförmig, etwas kürzer als der Saum. Griffel fadenförmig, die Staubfäden überragend. Narbe mit vielen strahligen, linienfórmigen Lappen. Beere an der Spitze genabelt, kantig-gerippt, sehr kahl, Coty- ledonen zusammengewachsen. Sehr ästige, völlig strauchartige Pflanzen. Die Aeste sind mehr oder weniger verlängert, oft sogar sehr lang, sehr zu- sammengedrückt, blattartig-verbreitert (zweiflügelig), am Rande weitläufig gekerbt, ganz kahl, an der Basis in der Jugend ver- schmälert, im Alter völlig stielrund und holzig. Die Bewaff- nung fehlt ihnen gänzlich; nur in der frühesten Jugend sind die in den Zweigkerben stehenden Polster mit einzelnen kleinen, sehr feinen und biegsamen, hellfarbigen Haarborsten besetzt, die aber sehr bald wieder verschwinden. Die Blüthen sind bei fast allen Arten gross und pracht- voll, und oft besonders bei den Nachtblühern wohlriechend. Sie er- scheinen gewöhnlich sehr zahlreich und treten stets aus den "seitlichen Kerben der Aeste hervor. Ihre Dauer erstreckt sich ähnlich wie bei den Blüthen der Cereen entweder nur auf Phyllocactus. 837 einen Tag oder eine Nacht, nach derem Verlauf sie sich auf immer schliessen, oder auf einige (2—4) Tage, während welcher Zeit sie dann ununterbrochen geöffnet bleiben. Die Farbe der Blüthe ist nur bei einer einzigen der mir bekannten Arten rosenroth und nur bei einer anderen scharlachroth, bei allen übrigen Arten aber weiss. Die Beeren sind gross (oft bis 7 cm lang), eiförmig oder länglich, glänzend purpur- oder carminroth und reifen im 2. Jahre. Sie enthalten ein saftiges Fleisch und eine fast zahl- lase Menge grosser, meist schwarzer oder schwarzbrauner Samen- körner, welche sehr leicht keimen. Die Phyllocacten kommen, wie es scheint, vorzugsweise in Mexiko und Guatemala vor, wenigstens finden sich daselbst die meisten der bekannten Arten. Die wenigsten Arten tre- ten in Brasilien, Westindien, Surinam etc. auf, möglich ist es aber, dass in dem Schatten der unermesslichen, oft noch un- betretenen Urwälder dieser Tropenländer noch gar manche schöne Art im Verborgenen vegetirt; hat uns doch das be- reits so oft durchforschte Mexiko immer wieder und bis auf die neueste Zeit mit zahlreichen Arten und Formen beschenkt. Bis zu welcher Höhe die Phyllocacten über dem Meere vor- kommen, darüber ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Die wenigen zu dieser Gattung gehörenden Arten leben im Vaterlande bald als Schein- oder Halb-Parasiten im Schatten der Wälder auf Bäumen — und sie wurzeln dann entweder unmittelbar auf der Rinde derselben, umgeben von verwesten Pflanzen- und Thierstoffen, oder in der Dammerde, die sich mit der Zeit auf den Bäumen abgelagert hat, oder endlich wohl auch auf bereits faulendem, morschem Holze —, oder Sie vegetiren auf dem Erdboden, oft auch auf Felsengrunde, mit den Wurzeln in den Ritzen haftend. Dieser eigenthüm- liche Standort giebt uns sonach die Mittel an die Hand, diese Pflanzen mit Erfolg zu kultiviren. 838 Phyllocacteae. A. Perigon glockenfórmig; Róhre kurz. 1. Phyllocactus phyllanthoides S., Phyllantoides- Blattcactus. Nomenclatur. Siehe Phyllocactus Phyllanthus. Synonyme, Cereus (Cactus) phyllanthoides DC., Cereus (Cactus) speciosus Bonpl., Cactus alatus Willd., Cactus elegans Lk., Epiphyllum speciosum Hort. Vaterland Mexiko. Ausgebreitete (weitschweifige), sehr ästige Pflanze. Aeste dunkelgrün, 'schwach-buchtig gekerbt, die jüngeren an der Basis verschmälert, die älteren wie auf langen, holzigen Stielen stehend. Diese ausgezeichnet schöne Pflanze scheint in früherer Zeit, ehe sie geblüht hatte, häufig mit Phyllocactus Phyllanthus verwechselt worden zu sein. Etwas später war sie überall unter dem nun veralteten Namen Cactus alatus bekannt und verbreitet. Unsere Art erreicht eine Höhe von 60—75 cm und die Aeste werden 15—25 cm lang und darüber und 21,—4 cm breit. In frühester Jugend sind die Aeste meist drei- bis fünfkantig, ausgeschweift und mit gelblichen haarförmigen Borsten besetzt, verbreitern sich jedoch sehr bald und die Borsten verschwinden alsdann In Deutschland blühte diese Pflanze zum ersten Male 18:5 zu Belvedere bei Weimar. Blüthen in langer Aufeinanderfolge vom April bis Octo- ber, 10 cm lang und lánger, geruchlos, mehrere Tage geóffnet. Perigonróhre hellgrün, 4 cm lang, nackt, spárlich mit kleinen röthlichen, zurückgeschlagenen Schuppen besetzt; die äusseren Petalen prüchtig dunkelrosenroth, zugespitzt, ausgebreitet, die inneren anfangs weisslich, allmälig sich róthend, länger, eine Art von Róhre bildend, deren Mündung einen Durchmesser von 2!/, cm hat. Staubfäden weiss, mit aufgerichteten weissen Antheren. Griffel dünn, weiss und wenig linger. Narbe fünf- bis achttheilig. Beere eifórmig, 4 cm lang, mit einem Durchmesser von 20—24 mm, dunkelpurpurroth, sehr glänzend, mit einigen flachen, an der Spitze borstigen Rippen besetzt, Phyllocactus. 839 stumpf-, etwas hohl genabelt, mit saftigem, purpurrothem Fleische und sehr zahlreichen Samen. Sie braucht zur Zeitigung 6—8 Monate. Manche Cultivateure klagen, dass diese Pflanze nur schwer blühe. Das ist jedoch nicht der Fall, sobald man sie natur- gemäss behandelt und ihr reine Haideerde giebt; im Gegen- theil, sie schmückt sich dann während des schóneren Theiles : des Jahres fast ununterbrochen reichlich mit ihren prachtvollen rosenrothen Blüthen. Dass es eine Spielart gebe, die eine stärkere Neigung zum Blühen zeige, wie manche Gärtner vorgeben, ist nach Fórster's Erfahrung eine Spiegelfechterei. Die durch geschlechtliche Vermischung des Phyllocactus phyllantondes und des Cereus speciosissimus entstandenen Blendlinge sind bereits bei dem letzteren angeführt worden. Eine reine Varietit, die De Candolle abbildet und be- Schreibt, unterscheidet sich von der Normalform nur dadurch, dass die Perigonblätter durch dunklere, ziemlich regelmässige parallele Streifen verziert sind. Ich habe nicht erfahren können ob diese Varietät noch in den Sammlungen sich befindet. B. Perigon präsentirtellerförmig; Röhre lang oder sehr lang; Schlund trichterförmig. 2. Phyllocactus angüliger Lem., Säge-Blattcactus. Synonym. Phyllocactus serratus Ad. Brongn. Vaterland Mexiko, hier 1846 von Hartweg bei dem kleinen Dorfe Montanejo in einem Eichenwalde auf Bäumen gefunden. Stamm etwa r m hoch. Aeste zahlreich, sparrig, flach, zuweilen auf beiden Seiten etwas convex, viel fleischiger, als bei anderen Arten, schön grün, im Freien an den Spitzen oft lebhaft roth, an den Rändern nicht gekerbt, aber mit grossen spitzen Ausschnitten, in deren Winkel eine sehr kleine Schuppe an der Basis eines behaarten und borstigen Polsters sitzt. Blüthen im Winter, von langer Dauer. , Röhre dünn, glatt, lang, róthlich- braun, mit weitliufig stehenden Schuppen von gleicher Farbe. Die äusseren Perigonblätter linien- 840 Phyllocacteae. fórmig, einreihig, zugespitzt, die inneren lahzettfórmig, spitz, weichstachelig, ganzrandig, in zwei Reihen, weiss ; die Blüthen sind noch einmal so gross, wie die des Phyllocactus phyllan- thoides, denen sie in der Form ihnlich sind, obwohl mit längerer Röhre; ausserdem treten sie in der blüthenärmsten Zeit auf und. bleiben ziemlich lange Zeit (etwa 8 Tage) ge- öffnet, in welcher Zeit sie einen höchst angenehmen Duft aus- hauchen. Staubfäden sehr dünn, weiss Griffel aufrecht, stark, róhrig, weiss. Narbe mit 9— ro linealen, ausgebreiteten, warzigen Strahlen. Frucht eifórmig, 5!/, cm lang, 4'/, cm im Durchmesser, glatt, nach oben dünner, abgestutzt, mit sehr weitläufig gestellten Schuppen, gelblich-grün selbst noch in der Vollreife. 3. Phyllocactus Ackermanni Haw., Ackermann's Blattcactus. Synonyme. Cactus Ackermanni Hort. berol., Epiphyllum Ackermanni Haw. Vaterland Mexiko. — A breitete (weitschweifige), ästige Pflanze. Aeste verlängert, hellgrün, in der Jugend purpur- braun gerandet, unten stielrund, buchtig-gekerbt, die Buchten stark gewölbt. Dieser prachtvolle, ungemein dankbar blühende, in der Vermehrung sehr willige Blattcactus erreicht eine Höhe von 60— 70 cm und seine Aeste werden 25—40 cm lang und 4 cm breit oder noch länger und breiter. Er ist an seiner hellgrünen Farbe, seinen grossen Kerblappen und tiefen Buch- ten leicht zu erkennen und von Phyllocactus phyllantoides zu unterscheiden. Jugendliche Aeste sind wie bei dieser Art bis- weilen drei- bis fünfkantig, ausgeschweift und etwas borsten- haarig. Er wurde zuerst von Hitchen in Norwich aus mexi- kanischem Samen erzogen und ist móglicher Weise eine schon im Vaterlande aus einer freiwilliger Kreuzung hervorgegangene Form. Mit den Blendligsformen aus Cereus speciosissimus und Phyllocactus phyllanthoides kann diese Art wohl nicht Es LI M c E E d Phyllocactus. 841 leicht verwechselt werden, da ihr eigenartiger Wuchs und die nackte Perigonróhre auch dem Laien sofort in die Augen fällt. Sie ist eine der dankbarsten Stubenpflanzen von leich- tester Kultur. Blüthen von April bis Juni, oft zum zweiten Male von September bis November, gewóhnlich in grosser Anzahl (bei erwachsenen Pflanzen bisweilen 80—100 und mehr, von denen Fig. 111. Phyllocactus Ackermanni. aber der gróssere Theil schon im Entstehen abgeworfen wird), geruchlos, 16—18 cm lang, vollkommen aufgeblüht 16 cm im Durchmesser, Róhre 4 cm lang, glatt, grün, mit wenigen nackten, róthlichen Schuppen besetzt. Sepalen in geringer Zahl, schmal, bräunlich. Petalen ro— 12, breiter, zugespitzt, brennend scharlachroth, ausgebreitet, die äussersten zurückge- bogen. Staubfäden unten weiss, oben roth, mit bläulich- Purpurrothen Antheren. Griffel ziemlich eben so lang, röth- lich, Narbe mit 8 purpurrothen, weisslich behaarten Lappen. Frucht ziemlich eiförmig, an der Spitze stark verschmälert 842 Phillocacteae. (flaschenförmig) und tief und hohl genabelt, 5—7 cm lang, 3—4 cm im Durchmesser, glatt, mit 8 flachen, stellenweise undeutlichen, sehr spärlich beschuppten Rippen, sehr glänzend, dunkelpurpurroth, mit röthlichen, schwach-erdbeerartig duften- dem Fleische von anfangs angenehm säuerlichen, dann mehr süsslichem Geschmack. Samen sehr zahlreich, schwarz. Die Frucht braucht zur Reife 10—ı2 Monate. 4. Phyllocactus oxypetalus Lem. Blattcactus mit spitzen Petalen. Synonym. Cereus oxypetalus DC. Vaterland Mexiko, nach Pfeiffer auch Guatemala. Stamm? Aeste gekerbt-gebuchtet, oben spitz, mit starkem, sehr hervortretendem Mittelnerven (der holzigen Achse). Blüthen aussen röthlich, innen weiss, Röhre gerippt oder kantig. Schuppen linienförmig, gespreizt. Aeussere Perigonblättef linienfórmig, sehr lang zugespitzt, die inneren breit-lanzettfórmig, kurz in eine scharfe Spitze o Pe- rigon so lang, wie die Róhre. Beere länglich, gekrümmt, eckig, mit wenigen rn roth, oben und unten dünner. De Candolle war der erste, der über diese Art be- richtete und sie nach einer wahrscheinlich wenig exacten Zeich- nung aus einer nicht veröffentlichten mexikanischen Flora be- schrieb, Seine Beschreibung ist ziemlich unsicher. Nach derselben sind die Perigonblätter zusammengeneigt (d. i. nicht ausgebreitet), wie bei Cereus flagelliformis. Es ist aber wahr- scheinlicher, dass von dieser Pflanze die Zeichnung vor dem völligen Aufblühen oder aber kurz vor dem Abblühen ange fertigt wurde. (Abbildung siehe S. 849). 5. Phyllocactus stenopetalus S, Blattcactus mit schmalen Petalen. Vaterland unbekannt. — In Stamm und Aesten kaum von Ph. latifrons verschieden, desto mehr aber in den Blüthen. APTENT GTVT UE MINER EET T Phillocactus. 8 43 H Perigonróhre r3!/, cm lang, mit wenigen rosenrothen Schuppen besetzt. Die sepaloidischen Perigonblätter rosen- roth oder rosa gestreift, wie auch die petaloidischen strohfar- bigen, lang-linienfórmig (5—7 cm), sehr schmal (5 mm), in verschiedener Weise ein- oder auswärts gebogen und sehr ab- stehend. Staubgefässe scheinbar hervorstehend, büschelig, mit fadenförmigen, weissen Fäden und weissen Antheren. Griffel dünn, purpurn, so lang wie die Staubfäden. Strahlen der Narbe 12— 14, linienfórmig, ausgebreitet, gelblich. Diese Art scheint sehr wenig bekannt zu sein. Obige ziemlich mangelhafte Diagnose ist dem Werke des Fürsten Salm entlehnt. 6. Phyllocactus strictus Lem., Steifer Blattcactus. Vaterland muthmasslich die Insel Cuba. Stamm mehr Oder weniger ästig, vorzugsweise von der Basis an, sehr steif, aufrecht, breit, sehr kräftig, 2—3 m hoch, in der Jngend hell- grün, ausgewachsen grau-blaugrün und dann mit einer roth- gelben Linie eingefasst. Höcker länglich, an der Spitze ab- gerundet, Aeste lang, verschmälert und an der Basis cylin- ` drisch, mit sehr kleinen, eingedrückt- -aufliegenden Schuppen mit häutigen, durchsichtigen Rändern, je ein kaum wahrnehmbares borstenloses Polster bedeckend. Blüthen im Juni und Juli, gross (16 cm im Durchmesser), weiss, ziemlich stark und angenehm duftend. Fruchtknoten sehr kurz, fünfrippig, fast nackt. Röhre mindestens 16 cm, oft aber 20 cm lang, bei einem Durchmesser von 8 mm, gerade, cylindrisch, kaum etwas gerippt, am Schlunde kaum oder gar nicht erweitert, mit 4—6 deutlichen, zurückgebogenen, röthlichen Schuppen. Sepalen kaum zweireihig, ausge- breitet-gebogen, gelblich-grün. Petalen fast dreireihig, kür- Zer, horizontal und sternförmig ausgebreitet, alle länglich- linienfórmig, fast lanzettfórmig, mit langer concaver Spitze, 8anzrandig, 6—7 cm lang und 8—10 mm breit. Staubgefässe Sehr zahlreich, kürzer, als das Perigon, von aussen nach innen 844 Phillocacteae. stufenweise an Länge abnehmend, die der äusseren Reihe theilweise der Röhre angewachsen, wie bei der Gattung Regel, alle mit Ausnahme der äusseren sehr ausgebreitet, stark diver- girend und nicht büschelig auf den unteren Theile der Röhre zurückfallend, wie gewöhnlich, sehr dünn, weiss. Antheren länglich, gelblich. Griffel von der Länge der Staubfäden, stark, rosenroth. Narbenstrahlen 13—14, linienfórmig, fleischig, auffallend warzig, golbgelb. Nach Lemaire (in Revue horticole 1864) eine sehr schóne, sehr reichblühende und durch die ungewóhnliche Stellung der Staubgefásse, die horizontale und sternfórmige Ausbreitung ihrer Blüthentheile u. s. w. characterisirte Art. ' 7. Phyllocactus crenatus S, Kerben-Blattcactus. Synonym. Cereus crenatus Landl. ; Vaterland Honduras (Republik in Mittelamerika), von wo er durch Skinner in England eingeführt wurde, wo er 1843 zum ersten Male blühete. Stamm 60 cm hoch, ganz - glatt, dunkelgrün,. unten stielrund, oben blattartig verbreitert, ástig. Aeste steif-aufrecht, blattartig, etwas dick, convex, am Rande stark ausgeschweift und gekerbt. Blüthen im Mai, Juni und Juli, prächtig, gross, 13 cm im Durchmesser, mehrere Tage lang geöffnet, angenehm duf- tend. Perigonröhre 10 cm lang, etwas gebogen, mit zahl- reichen dicken, eirunden, zugespitzten, braungrünen, nach oben allmälig länger werdenden Schuppen besetzt. Sepalen 12, lanzettförmig, 5 cm lang, zo mm breit, braun. Petalen 18, ausgebreitet, länglich-eiförmig, etwas spitz, milchweiss. Staub- gefässe zahlreich, zum Theil länger, als die Röhre, der Mün- dung derselben angewachsen, zum Theil kürzer, büschelig, mit weissen Fäden und gelbem Staubbeutel. Griffel dick, weiss- lich, länger als die Staubgefüsse. Narbe mit 8—ọ linealen, langen, gewimperten, zurückgebogen-abstehenden Strahlen. Eine wahrhaft herrliche Erscheinung verdient diese Cactus- Phyllocactus. 845 Art die allgemeinste Kultur. Am besten gedeiht sie in einem Warmhause. Fig. 116. Phyllocactus hyb. Vogelii Hge. et Sch. ; 8. Phyllocactus caulorrhizus Lem., Wurzel-Blattcactus. Vaterland unbekannt. Aeste länglich, zusammenge- drückt, fast gegliedert, bläulich-grün, kräftig, gekerbt. Kerben 846 Phyllocacteae. in der Jugend mit einem runden, sehr kleinen Polster mit einigen pinselartig gestellten Borsten, welche von einer ab- fallenden, runden Schuppe begleitet werden; letztere ist etwas grösser, als bei den übrigen Arten. Wo die Aeste glieder- artig eingeschnürt sind, kommen einige kleine Luftwurzeln zum Vorschein. Die Blüthen öffnen sich nur ein Mal Röhre dick, 13 cm lang, mit 5 Rippen, jede mit 5—6 länglichen, an der Basis angeschwollenen, nicht der Róhre angedrückten rothen Schuppen. Aeussere Perigonblätter länglich, rinnig, 9 bis 10 cm lang, 15 mm breit, weichstachelspitzig, gelb; die inneren ähnlich, spatelförmig, innen und aussen weiss und an den Rän- dern mit einem hellen Tone von Gelb leicht tingirt. Staub- fäden dünn, grün, Staubbeutel gelblich- weiss. Griffel länger, zehntheilig, weiss, warzig. Die Blüthe erinnert in Bildung und Colorit an die des Cereus speciosissimus und nycticalus und öffnen sich gleich diesen erst gegen Abend, um sich am folgenden Morgen für immer zu schliessen. Diese Pflanze wurde 1846 als Phyllocactus crenatus e geführt. Als sie 1850 zur Blüthe kam, erkannte Lemaire, dass sie eine ganz andere Art darstelle. Sie scheint aber immer wie noch heute sehr selten geblieben zu sein. 9. Phyllocactus grandis Lem., Grandioser Blattcactus. Synonyme. guyanensis Ad. Brongn., Ph. acutifrons Hort. Vaterland Honduras (nach Salm), andere Nachrichten ^ deuten auf Cuba oder auf das franzósische Guiana. Stamm hoch (nach Lemaire 6, 8—10 m), ganz glatt, hellgrün, unten stielrund oder etwas zusammengedrückt, oben blattartig ver- breitert, ästig. Aeste dünn, weitläufig und geschweift-gekerbt, oben spitz; aus den Kerben kommen die jungen Triebe der- gestalt, dass die Aeste oft fast das Ansehen gefiederter Blätter erhalten. Blüthen prächtig, gross (13 cm im Durchmesser), Abends Phillocacteae. 847 sich öffnend und am Morgen für immer sich schliessend, einen in der Nähe etwas beschwerlichen Duft aushauchend. Perigonróhre lang (16—18 cm), in eigenthümlicher Weise auf- steigend-gekrümmt, mit einigen linealen Schuppen besetzt, von denen die unteren grünlich, die oberen ziegelroth, sich allmälig verlingernd. Sepalen zahlreich, 5—7 cm lang, linien-lan- zettförmig, spitz, sehr abstehend, hellziegelroth. Petalen ein- wärts gebogen, breit, länglich, an der Spitze gezähnelt, stumpf, . mit einem Weichstachel, schneeweiss. Staubgefässe zahl- - reich, zum Theil länger als die Röhre und dem Schlunde an- gewachsen, zum Theil kürzer, büschelig, mit weissen Fáden und gelben Antheren. Griffel dick, röhrig, weisslich, länger als die Staubgefisse. Narbe mit etwa 18 langen, linienfórmigen, abstehenden, weisslichen Strahlen. E Frucht birnfórmig, schwach gerippt, violett-amarantroth, E auf den Rippen mit einigen Schüppchen auf kleinen Hóckern. 10. Phyllocactus Hookeri S, Hooker's Blattcactus. E Nomenclatur. Dem berühmten Botaniker Dr. William 3 Jackson Hooker in London (+ 1865) dedicirt. 53 Synonyme. Epiphyllum Hookeri Haw., Cereus Phyllan- : thus Bot. Mag., C. Phyllanthus flore majore DC., Cereus mar- | ginatus S, Cereus Hookeri Pfr. 3 Vaterland Brasilien und Demerary. Stamm aufrecht, 1 steif, hoch (1 m und darüber), ziemlich verästelt. Aeste auf- E recht, breit, flach, lederartig, lang, an den Rändern buchtig- B8 gekerbelt, in der Jugend hellgrün, im Alter bläulich-graugrün . Und dann gewöhnlich mit einer róthlichen Linie am Rande. E Blüthen von Juni bis October, aus den oberen Kerben 1 der Aeste, 20—22 cm lang bei 12—13 cm Durchmesser, nur : eine Nacht hindurch geóffnet, einen vanilleartigen Duft aus- hauchend, wie Cereus grandiflorus, deraber schwächer ist, als bei B. diesem. Fruchtknoten 2!|, cm lang, 11 mm im Durch- messer, weisslich - -grün, bisweilen undeutlich -fünfkantig, mit kurzen purpurrothen Schuppen besetzt Röhre r5 cm lang, TN 848 Phyllocacteae. gelbgrün, nackt. Sepalen 2"/, cm lang, roth. Petalen lan- zettlich, bis 5 cm lang und 9 mm breit, weiss, die äusseren blassgrünlich, auf dem Rücken. róthlich, an der Spitze pur- purroth. Staubfäden weiss. Staubbeutel aufgerichtet, 7 mm lang, graugelb. Griffel rosenroth, unten weiss, länger als die Staubgefässe, 19 cm lang bei 2 mm Dicke, Narbe mit i1 langen gelben Strahlen. Frucht hellpurpurn, ellipsoidisch, an der Spitze genabelt, ganz glatt, mit 8 stumpfen Kanten und einzelnen abstehenden Schuppen besetzt, weissfleischig, mit zahlreichen grossen schwar- zen Samen, welche bisweilen schon in der Frucht keimen. 11. Phyllocactus latifrons Zuec, Breit-Blattcactus. Synonyme. Phyllocactus guyanensis Ad. Brongn., Epi- phyllum latifrons Zucc. Vaterland Mexiko. Hier fand Karwinski (1827 bis 1832) die Felsen zwichen Veracruz und Cordova mit den langen, breiten Aesten dieser Pflanze bedeckt, Stamm 3 bis 5 cm hoch (nach Lemaire), ästig. Aeste lang, breit (8 bis 9 cm), grün, an der Spitze stumpf, am Rande weitläufig und nur schwach gekerbt (mehr geschweift) und wellig. Blüthen im Sommer gegen die Spitze der Aeste hin auftretend, sehr gross (25 cm lang und rs5— 17 cm breit). Fruchtknoten grün. Perigonróhre 15 cm lang, nackt, braun-röthlich, etwas gefurcht, mit sehr wenigen Schuppen be- setz. Sepalen schmal, lineal, rosenroth. Petalen etwas breiter, aussen grün, am Rande röthlich, innen weiss. Staub- fäden weiss, mit länglichen gelben Antheren. » Griffel nur wenig länger, roth. Narbe mit 8 gelben Strahlen. (Fig S C. Perigon sehr klein, sehr ausgebreitet. Róhre sehr lang, sehr dünn. 12. Phyllocactus Phyllanthus S., Phyllanthus-Blatt- cactus. Nomenclatur. Die Arten der Gattung Phyllanthus (Familie der Euphorbiaceen) haben blattartig verbreiterte Aeste . e iios. Ak Phyllocactus. 849 PT A Mo Fig. 112. Phyllocactus oxypetalu Förster-R ümpler, Cacteenkunde. Du p -IUL s nach De Candolle. 54 8 50 ; Phyllocacteae. aus denen die Blüthen wie aus Blättern hervortreten. Da dies auch bei der Gattung Phyllocactus der Fall ist, so nannte man, um diese Uebereinstimmung zum Ausdruck zu bringen, die ältesten ihrer Arten Phyllanthus und Phyllanthoides; die ganze Gattung aber bezeichnete man früher als Phyllan- thoideae. Synonyme. Cactus Phyllanthus S., Cereus Phyllan- thus Pfr. Vaterland Brasilien, Surinam und Westindien (Insel Guadeloupe). — Ziemlich aufgerichtete, ästige Pflanze von 1!,—3m Höhe. Aeste weitschweifig, sehr lang (30—60 cm bei 5 cm Breite), grün, in der Jugend oft roth gerandet, am Rande unregelmässig wellig, theils eingeschnitten, theils nur geschweift, Von dem sehr ühnlichen Phyllocactus Hookeri ist : diese Art durch dünnere, weniger fleischige, biegsamere Aeste und oft flache Buchten unterschieden. Blüthen von Juli bis October, zwar nicht schón, aber von eigenthümlichem Ansehen, mehr als 30 cm lang, aufge- . blüht nur 33— 35 mm breit, nur eine Nacht geóffnet, schwach nach Benzoésáure duftend. Fruchtknoten schuppig. Róhre 30 cm lang, nur 7 mm dick, gekrümmt, grünlich-weiss, hier und da mit kleinen rothgrünen Schuppen besetzt. Petalen 18— 20, weisslich, ins Grünliche schimmernd, ausgebreitet, die äusseren länger und breiter, zurückgeschlagen. Staub fäden zahlreich, weiss, mit bräunlichen Antheren. Narbe vielstrahlig- Frucht eifórmig, 7 cm lang und 3!/,—4!/, cm dick, hell- carminroth, mit 8 stumpfen Kanten und einigen kleinen Schuppen- Samen schwarz, glänzend. Varietäten und Blendlinge. Von den zahlreichen Abkömmlingen der Phyllocacten, welche zum Theil aus einer geschlechtlichen Vermischung der Arten dieser Gatfung unter einander oder auch mit Cereus ' Phyllocactus. 851 Speciosissimus u, s. w. hervorgegangen sind, mögen folgende als die bekanntesten Erwähnung finden: Albus superbissimus, unstreitg der schónste der weiss- blühenden Blendlige. Die schwach duftenden Blumen er- Fig. 113. Phyllocactus hybridus Franzi. reichen einen Durchmesser von 15 cm und haben eine grosse Aehnlichkeit mit denen des Cereus grandiflorus Aeussere 54* 8 52 Phyllocacteae. Perigonblätter grünlich- weiss, aussen röthlich, die im ge- schlossenen Kreise stehenden inneren reinweiss. Amarantinus (crenatus) eine ausgezeichnet schöne Form mit frisch-lilarosenrothen Blumen. Aurantiacus superbus, die in Menge auftretenden Blumen habén ein leuchtendes Ziegelscharlach - Colorit und einen Durchmesser von 13—15 em. Binderi, Blumen 12 cm im Durchmesser. Sepalen läng- lich, abstehend, carminrosa, Die unteren Petalen ebenfalls ab- stehend, die oberen glockig zusammengeschlossen, scharlach- roth. Staubgefässe mit zartrosenrothen Fäden und gelblich- weissen Antheren. Griffel rosa. Narbe weiss. Blindtii, die Rippen der Aeste violett. Blumen nur mittelgross (9 cm). Sepalen braunviolett, abstehend. Aeussere Petalen schmaler, die inneren breiter, länglich, weichstachel- . spitzig, matt-scharlachroth, die äusseren mit violettem Mittel- streifen. Ausserordentlich dankbar blühend. Bollweileriana, Blume ı2 cm im Durchmesser. Peri- gonblätter 2 cm breit, carminscharlach. Cooperi, mit grossen gelben Blumen. Conway’s Giant, Blumen mit einem Durchmesser von 20 cm, gesättigt-scharlachroth. Narbe leuchtend-violett. Curtisii, sehr reichblühend; die mittelgrossen Blumen haben ein leuchtend-scharlachrothes Colorit. Devauxii, kleinblumig, scharlach, reichblühend. Erubescens (phyllanthoides), Blumen r2 cm im Durch- messer, leuchtend-hellscharlach. Feastii, die Blume ist mit der Röhre 16 cm lang und ‚ hat einen Durchmesser von 20 cm. Die 35 Perigonblätter Sind 9 cm lang und 2!/, cm breit und prächtig-chamoisrosa ge- färbt. Beim Aufblühen der Blume macht sich ein feiner Obst- geruch bemerkbar. Eine der schönsten hybriden Cactusformen. Franzi, Blume von 12— 1 3 cm Durchmesser mit 15 bis 18 Perigonblättern, von denen die äusseren scharlachroth, die nneren violett. (Fig. S. 8 51.) E E ES E EE. A MESA gl TINI NEPR Phyllocactus, 853 General Garibaldi (phyllanthoides), Blumen sehr gross, scharlach, mit carmoisinrothem Reflex, Grandiflorus, Blumen glockig, ro cm im Durchmesser, mit gewölbten Perigonblättern, die sepaloidischen schmal, Fig. 114. Phyllocactus hybridus Haagei. Scharlachroth, die petaloidischen breit, lünglich, feuerig - car- moisin, , Griffel carmoisin, mit weisser Narbe. Haagei, Blume gross, 12 cm im Durchmesser, im Auf- blühen fleischfarbig, im Abblühen carminrosa. 854 Phyllocacteae. Ignescens, Blume mit flach ausgebreiteten, dicht über- einander liegenden Perigonblättern; sie erreicht einen Durch- messer von 20 cm und strahlt im feurigsten Dunkelscharlachroth. Jenkinsonii, Blume mittelgross, von leuchtend-kirsch- rother Färbung. | Johnstoni, Blume gross, mit breiten hellscharlachrothen Perigonblättern, ; Kampmanni, Blume sehr gross, purpurcarmoisin. (Fig. S. 855.) t Kermesinus magnus, Blume sehr gross (24 cm). Innere Perigonblätter 8, lebhaft carmoisin, an der Spitze blutroth mit einem eben solchen Mittelstreifen, äussere Blätter lebhaft- blutroth. Kiardi, Blume glockenförmig, 1o cm im Durchmesser, zinnober-scharlachroth. Sepalen schmal. Petalen breit, etwas glockig geschlossen. Sehr dankbar blühend. Laloyi, Blume sehr gross (20 cm), mit r2 cm langen und 4 cm breiten Perigonblättern, leuchtend - dunkelscharlach- roth mit bläulichem Reflex, Eine der schönsten und im Co- lorit eigenartigsten Blumen unter den Cacteen. Lateritius (crenatus), Blume 15 cm lang, ziegelroth. Pe- rigonblätter lineal-lanzettfórmig, weichstachelspitzig. Multiflorus, die nur mittelgrossen Blumen in grosser Menge auftretend und von leuchtend-scharlachrothem Colorit. Neuberti, Blume carmoisinroth, von einem bláulichen Schimmer übergossen, Niedtii, Blume mittelgross, carmoisin-scharlach, nach innen violett. Pfersdorffii (wahrscheinlich von phyllanthoides), Blume sehr gross, weiss. Potstatzkyanus, grosse dunkelrothe Blume. Preisleri, Blume mittelgross, leuchtend-scharlachroth, mit breiten Perigonblättern. . Roseus grandiflorus, Blume 1 7cm lang, rosa-lila, mit lineal-lan- zettfórmigen, weichstachelspitzigen Perigonblättern. (Fig. S. 857 Phyllocactus. 855 Rümpleri Hge. (wahrscheinlich aus Ph. Ackermanni), mit dreikantigen Aesten und lachsrothen, etwas trichterfórmig ge- schlossenen Blumen. Sepalen kurz, linienfórmig, abstehend- Fig. 115. Phyllocactus hybridus Kampmanni, einwärts gebogen. Petalen lang, breit, weichstachelspitzig. Griffel rosa, lang herausstehend. Narbe weiss. In der Col- lection von Fr. Ad. Haage in Erfurt. 856 Phyllocacteae. Schlimii Hge., mit dreikantigen Aesten, Blume gebaut wie bei der vorige. Sepalen hellviolett. Petalen breit-lanzettfórmig, weichstachelspitzig, matt-scharlachroth, die äusseren mit vio- lettem Mittelstreifen. Fr. Ad. Haage in Erfurt erhielt diese Varietát aus dem botanischen Garten in St. Petersburg. Selloi, vom Hofgärtner Sello in Sanssouci gezüchtet, wahrscheinlich aus Ph. Ackermanni, dem diese Varietät sehr nahe kommt. Die Blumen treten im April und Mai in ausser- ordentlicher Menge auf, sind sehr gross, im Aufblühen leuch- tend-violett, an der Spitze der Perigonblätter braunroth. Smithii Foerst., dem Ph. Ackermanni nahe kommend. Blume 15—20 cm im Durchmesser, mit stark welligen Petalen. Die Pflanze wächst zwar sehr langsam, blüht aber schon bei einer Höhe von 15 cm. Speciosus albiflorus, die Blume erreicht einen Durch- messer von etwa r5 cm, ist weiss, nach dem Grunde hin etwas gelblich. Splendens (crenatus), Blume bis 20 cm lang, purpur- rosa. Petalen länglich-lanzettförmig, weichstachelspitzig. (Fig. S. 859.) Vogelii (crenatus), die 16—17 cm im Durchmesser haltenden Blumen haben meistens 3o Blátter von zart-rosen- rother Fárbung, über der ein fleisch- oder lilafarbiger Schim- mer liegt. (Fig. S. 845.) Wrayi, Perigonróhre 12 cm lang. Sepalen aussen bräun- lich, innen gelb. Petalen gelblich-weiss, 3 cm breit. Blume 20 cm im Durchmesser, beim Aufblühen einen kráftigen Wohl- geruch verbreitend, Von einer grossen Anzahl anderer Blendlinge waren Zu- verlässige Angaben über die Blüthen nicht zu erlangen. Ich kann mir nicht versagen, den im vorstehendem Ver- zeichnisse unter Pfersdorffi aufgeführen Blendling, den ich im Juli dieses Jahres (1885) im Etablissement Fr, Haage jun.. in Erfurt in Blüthe fand, etwas eingehender zu beschreiben. Ausgebreitete, stark verästelte Pflanze. Aeste lebhaft Phyllocactus. 857 grün, an der Basis stielrundlich, oben sich verflachend und mit flachen, etwa 6 cm breiten Aestchen besetzt, welche ganz- Fig. 117. Phyllocactus hyb. roseus grandiflorus. randig, sehr wenig und schwach gekerbt. Axillen 4—5 cm von einander entfernt, mit wenigen feinen Stachelchen. 858 Phyllocacteae. Die prächtigen Blüthen, denen des Cereus grandiflorus sehr ähnlich, 20—23 cm im Durchmesser, einen sehr ange- nehmen Duft aushauchend. Perigonröhre gelblich-grün, 12 bis 14 cm lang, an der unteren Hälfte mit wenigen schmalen, 1—1![, cm langen Schuppen besetzt. Fruchtknoten hóckerig, gegen 3 cm lang und 2 cm stark, mit Schuppen und feinen Stachelchen. Sepalen 10—ı2 cm lang und 0,5—0,7 cm breit, bräunlich-roth, innen schwefelgelb, gewölbt. Petalen 8 bis 9 cm lang, 2—3 cm breit, spatelförmig, in eine feine Spitze ausgehend, reinweiss, innen gelblich schimmernd. Staubfäden weiss. Antheren gelb. Griffel weiss, über die Staubgefässe hinausgehend, mit weisser 9— 10 theiliger Narbe. Die Blüthen erhalten sich zwei Tage lang in voller Jugendfrische. Mehr- mais fand ich deren sechs und mehr auf einmal geöffnet. Erwähnung verdienen auch die von Lorenzo Courant in Poissy (Seine-et-Oise) von Cereus speciosissimus, befruchtet durch mehrere Phyllocactus-Arten, gewonnenen Blendlinge wenngleich sie durch den Handel noch geringe Verbreitung gefunden haben. Sie finden sich in der Illustration horticole, - Jahrg. 1873, einige derselben schon in dem vorstehenden Ver- zeichnisse, beschrieben. A. Riviére, sehr grosse Blume, feuerroth, die Perigon- blätter violett gerandet. Dr. Boisduval, mittelgrosse Blume, eine mem. von Feuerroth, die Perigonblátter violett bordirt. Grand soleil, grosse Blume, in der Mitte scharlach- goldgelb, violett-feuerroth gerandet. Mme. Edmond Courant, reizende, mittelgrosse, zart- lilafarbige Blume. Gloire de Poissy, Blume mittelgross, leuchtend-schar- lach- oder orangegelb, mit Violett eingefasst. Mme. Lemaitre, Blume gross, zart-lila-violett, mit tauben- halsfarbigem Reflex. Hookeri, grosse Blume mit schmalen Petalen, feuerroth, violett bordirt. f 4 : Phyllocactus. 8 59 Sylphide, Blume mittelgross,. violett-dunkelrosa. N $ \ Fig. 118. Phyllocactus hybridus splendens. Roseus perfectus, kleine Blume von herrlicher zart- Violett-rosenrother Färbung. 860 Phyllocacteae. Mme. Forest, mittelgrosse Blume mit schmalen Perigon- blättern, dunkelviolett, nach der Basis heller. Hébé, Blume klein, von reizender atlasrosa-lachsrother Fárbung. Albus perfectus, schöne reinweisse Blume, aussen seidenartig glänzend, blassgelb. Mon Caprice, kleine schön gebauete Blume, sehr leb- haft-violettrosa. Aurore Nankin, mittelgrosse Blume, schwefelgelb, etwas lachsroth. Belle Helene, Blume mittelgross, von reizendem glacirt- violettrosenrothen Colorit. 'Gloire de Guebweiler, grosse prächtige Blume von seidenartig glänzender violetter Färbung, mit einem dunkel- scharlachrothen Längsbande in der Mitte der Perigonblätter. Roseus grandiflorus, grosse Blume, prächtig-dunkel- rosa, mit Violett überhaucht. Mad. Courant, Blume mittelgross, atlas-glänzend, violett- rosa, in der Mitte weiss. Mad. Lemarchand, schöne Blume, zart-lilaviolett, mit reinweissen Staubfáden. Ausser diesen werden folgende neuere Züchtungen Cou- rant's in Illustration horticole 1878 beschrieben. Aurore boréale, grosse schón gebaute Blume, lebhaft orangeroth, die inneren Perigonblätter creiseroth. Boule de feu, Blume kugelig, lebhaft-orange, innere Perigonblätter violett. Claire Courant, mittelgrosse, fleischfarbig - rosenrothe Blume. Étoile de Poissy, Blume sehr gross, von vollkommener Form, Perigonblätter dunkelorange, leicht mit Violett gerandet. Lorenzo Courant, grosse, vollkommen schón gebaute purpur-violette Blume. John Baker, Blume aussen lila-weinroth, innen weiss. Mr. Lemarchand, Blume gross, aussen atlasrosa, innen weiss. in an TEEUNOR, Ferme Be lu u Een ab a rin u al aa ala a Ai un E nn ONERE T VETE ETUR OCT Phyllocactus. 861 Splendidus, Blume sehr gross, wohl gebaut, rosa, weiss glacirt. Alice Rosciaud, lebhaft orangerothe vollkommen ge- .baute Blume. Mme.Simon, Blume mittelgross, schón gebaut, helllack- roth auf weissem Grunde. Triomphe de Poissy, Blume vollkommen schón gebaut, sehr substanzreich, orangeroth, Perigonblätter dunkelviolett ge- randet. Alice Wilson, mittelgrosse fleischfarben - rosenrothe Blume. Miss Hannah Wilson, Blume gross, sehr weit geöffnet, fleischfarbig-rosa, innen dunkler. Mme. Courant, Blume schön gebaut hell-lila. Kultur. Herr Radl, in dessen Pflege die Cacteen- sammlung der Handelsgärtnerei Haage & Schmidt in Erfurt gegeben ist und dem auch Angaben über die Blüthen der Blendlinge zu verdanken sind, berichtet in der deutschen Gärtnerzeitung 1881 über die Cultur der Phyllocacten, wie folgt: „Hat man kräftige Pflanzen, auf deren Blüthenent- wickelung zu rechnen ist, so stelle man sie an einen recht sonnigen Platz, besonders im Winter, da die Entwickelung der Knospen oft schon im Februar beginnt. Ein recht warmer, sonniger Standort, auf dem die Pflanzen stets mit derselben Seite dem Lichte zugewandt stehen, befördert die Ausbildung der Knospen in ausgezeichneter Weise. In trockenen warmen Zimmern, in denen die Phyllocacten ihren Platz dicht am Fenster haben, so dass Sonne und Licht ungehindert auf sie einwirken können, finden wir stets die reichblühendsten und krüftigsten Pflanzen. Besonders zur Zeit der Knospenentwicke- ung ist eine Veränderung des Standortes oder ein hàufiges Drehen der Pflanzen zu vermeiden, zumal dort, wo wie an Zimmerfenstern eine einseitige Beleuchtung stattfindet, da ge- hemmte Entwickelung und Abfallen der Knospen nur zu oft die Folgen sind. 862 Phyllocacteae, „Haben die Pflanzen sehr früh geblüht und zeigt sich keine Neigung zu neuer Vegetation, so befördert man diese durch geringe Wassergaben während der Ruhezeit, bis sich die Anzeichen der neuen Wachsthumsperiode erkennen lassen. Dann werden jene Exemplare, die des Umpflanzens bedürftig sind, in grössere Töpfe versetzt und sowohl bei diesen, wie bei den nicht umgepflanzten das Wachsthum durch fleissiges Begiessen und Spritzen und durch einen warmen Standort ge- fördert. Haben die Pflanzen einmal die gewünschte blühfähige Grösse erreicht, so ist ein Umpflanzen nur alle 2—3 Jahre nothwendig und dann wählt man nur wenig grössere Töpfe. In kleinen Töpfen, deren Erde von den Wurzeln gut durch- zogen ist, bleiben die Phyllocacten gesünder und entwickeln reichlichere Blüthen, als in grösseren, in denen dieser von Natur nur schwach wurzelnden Pflanzen die Nährstoffe so über- reichlich geboten werden, dass dieselben nicht alle ausgenützt werden können und dem Verderben anheimfallen und damit auch die Pflanzen schädigen... . „Bei grösseren Kulturen räumt man den umgesetzten Pflan- zen einen warmen Mistbeetkasten ein, in dem man sie bis nach erfolgter Durchwurzelung geschlossen und mässig schattig erhält und durch Bespritzen zu rechter Zeit für eine das Wachsthum fördernde Temperatur sorgt. Dass das Bespritzen zu einer Zeit geschehen muss, wo der Stand der Sonne ein allmáliges Auflósen der Wassertrópfchen in Wasserdunst ge- währleistet, ist ja selbstverstindlich. Nach vollständiger Be- wurzelung werden die Pflanzen wieder an die freie Luft und an Sonne gewöhnt. Gegen den Herbst hin wird das Giessen vermindert, das Wachsthum lässt nach und die Triebe müssen ausreifen. Im Winter wird nur sehr wenig gegossen und zwar erst nach vollständigem Austrocknen der Erde. Nichts ist den Phyllocacten nachtheiliger, als übergrosse Feuchtigkeit im Winter. An einem warmen Standorte beginnen die Pflanzen zu treiben, bilden aber wohl „Blätter“, doch keine Knospen und auf kühleren Standorten verfallen die Wurzeln der Fäul- Phillocactus. 863 niss. Mit dem Erscheinen der Knospen werden die Wasser- gaben verstärkt und in der eigentlichen Vegetationsperiode den Pflanzen in ausreichendstem Masse gewährt, „Die Ueberwinterung muss in einem mindestens 8 bis ı00R warmen Raume auf einem hellen, sonnigen Standorte erfolgen. In einem kühleren Ueberwinterungsraume wird die Entwickelung erschwert, wenn nicht ganz verhindert. „Die Vermehrung ist sehr einfach. Man schneidet von gesunden, kräftigen Pflanzen Stücke von 6—-8 cm Länge, legt dieselben, die Schnittwunde der Sonne zugewendet, auf einen trockenen Platz unter Glas, bis sich nach Verlauf von 4—6 Tagen über der Schnittfläche eine Haut gebildet hat, durch welche der Saftausfluss, wie auch die Fäulniss verhindert wird. Dann steckt man die Stücken in eine mit Flusssand gefüllte Schale und bringt diese auf auf einen warmen Kasten, wo die - Bewurzelung sehr bald erfolgt. Ä „Die bei der Kultur der Phyllocacten zu beobachtenden Hauptregeln sind also: Ueberwinterung in einem warmen trockenen Raume an heller sonniger Stelle, ruhiger Stand, mässiges Begiessen während des Winters, gesteigertes Begiessen bei der Entwickelung der Knospen und während der Blüthe, sehr seltene und mässige Wassergaben während der nach der Blüthe und nach der Ausbildung des Triebes eintretenden Ruheperiode und schliesslich Verwendung möglichst kleiner öpfe.“ Hierzu ist noch zu bemerken, dass die mexikanischen Arten (aus der gemässigten Region) keine zu hohe Temperatur lieben und daher am besten bei + 3—5° R überwintert wer- $ en. In zu hoher Temperatur werden ihre Blüthenknospen . Micht nur durch die mit grosser Energie wachsenden Zweige zur 3 Seite gedrängt und verkümmern, sondern schlagen auch oft völlig fehl, verlängern sich und werden endlich zu dünnen, cylin- rischen Zweigen. i: 1 Man bindet die Pflanzen fächerartig an einem Spaliere 1 auf; noch besser aber ist es, sie zu einer Art von Pyramide 864 Phyllocacteae. zu ziehen, wozu man sich einiger Stábe bedient, die sich hinter den breiten Aesten leicht verbergen lassen. In jedem Jahre nimmt man die unteren Aeste weg, wenn sie durch Erzeugung von Blüthen und Früchten erschópft und dem Ansehen der Stöcke nachtheilig sind. Vor allen Dingen aber sorge man für einen guten Abzug, da stauendes Wasser Fäulniss der Wurzeln und ‘endlich den Tod herbeiführt. Den Abzug des Wassers befördert man dadurch, dass man der Erde in der Zersetzung begriffenen kleine Stückchen Holzes beimengt. XV. Epiphyllum Pfr, Glieder-Blattcactus. Geschichtliches. Die älteste Art dieser kleinen Gattung wurde etwa in der Mitte des dritten Decenniums unseres Jahrhunderts in Brasilien entdeckt und im Botanical Register als Cereus truncatus beschrieben und auf Taf. 696 abgebildet. Erst Haworth erkannte ihren von der Gattung Cereus sọ wesentlich abweichenden Character und bildete aus ihr die Gattung Epiphyllum. Sie blieb lange Zeit die einzige ihres Geschlechtes. ; Im Jahre 1856 entdeckte Gardener. im Orgelgebirge in der Nähe von Rio de Janeiro 1880 m über dem Meere eine neue Cactus-Art. Sie wuchs halbparasitisch auf Bäumen und stellte einen bis ı m hohen, mit grossen prächtigen Blumen bedeckten Busch dar. Er schickte sie nach England und nannte sie seinem edlen Beschützer, dem Lord Russel, Herzog von Bedford, zu Ehren Cereus Russelianus, gleichzeitig auch eine von dem Botaniker Dr. Miers, welcher gleichzeitig Süd- amerika bereiste, angefertigte, wohl gelungene Zeichnung, welche von Hooker im Botanical Magazine reproducirt wurde. Dieser jedoch zog sie zu Epiphyllum, mit dem sie in der That den Habitus gemein hat und beschrieb sie in der von ihm ge- wohnten exacten Weise. \ Einige Jahre später studirte Lemaire diese neue Art ge- nauer und entdeckte bei ihr diadelphische d. h. zu zwei Bün- deln verwachsene Staubgefässe. Diese Merkmale hielt er, ab- Epiphyllum. 865 gesehen von anderen von geringerer Bedeutung, für wichtig genug, um die neue Art zu einer besonderen Gattung zu erheben, und widmete sie Friedrich Schlumberger, einem eben so unterrichteten, wie eifrigen Befórderer der Gartenbaubotanik, und nannte sie. mit Rücksicht auf ihre an Epiphyllum erinnernde Tracht Schlumbergera epiphylloides. Die einzige noch übrige Hauptart, E. truncatum, wurde der Ausgangspunct vieler schó- ner Spielarten, welche der Stolz der modernen Gewächshäuser geworden sind. Nur praktische Rücksichten veranlassen uns, einstweilen | die von Lemaire abgetrennte Art noch bei Epiphyllum zu - A lassen. Wir wollen aber hier bemerken, dass schon der Fürst Salm vielleicht die theilweise Verwachsung der Staubfáden kannte und letztere in seinem Werke Cacteae in horto Dyckensi cultae 1850 als ,fasciculatim collectas“ bezeichnete. . Gattungs-Character. Perigonröhre über den Frucht- knoten hinaus fortgesetzt, verkürzt, breit (fast bauchig), glatt, am Schlunde schief; die Blätter wenig zahlreich, äussere 5 bis 6 sepaloidisch, die unteren kurz, schuppenfórmig, die obere lanzettlich, zurückgekrümmt -abstehend, gefärbt, innere 8—11 petaloidisch, zweireihig stehend, fast zweilippig-zurückgebogen, gleichsam eine rachenfórmige Corolle bildend. Staubfáden zahlreich (gegen 100), an der oberen Wand der Corolle an- liegend, die mittleren kürzer, die äusseren viel länger und mit der Róhre verwachsen. Griffel stark, lang hervorragend. Narbe 5—8, wenig ausgebreitet. Beere zusammengedrückt, glatt, keil- förmig. Cotyledonen? 1 Gegliedert -ästige Pflanzen mit bogig - herabhängenden : Aesten. Stamm und Aeste bestehen aus einzelnen blattartig- . Verbreiterten, kurzen, glatten, mit einer starken Mittelrippe ver- - Sehenen Gliedern, welche am Rande (besonders nach oben zu) . sekerbt-gezähnt, an der Spitze abgestutzt und durch die auf | der abgestutzten Fläche zusammengedrängten Axillen etwas be- 1 ñlzt und mit einzelnen Haarborsten besetzt sind. Die Axillen Fö Tster-Rümpler, Cacteenkunde. 55 866 Phyllocacteae. stehen theils in den wenigen Kerbenwinkeln der Glieder, theils sind sie auf der abgestutzten Spitze der Glieder in grosser Anzahl zusammengedrängt; sie sind völlig waffenlos und nur mit etwas Filz und einzelnen Haarborten besetzt. Die in den Kerbenwinkeln stehenden Polster treiben nie oder nur hóchst selten aus, aber die auf der abgestutzten Spitze susammenge- drüngten bringen ein oder mehrere neue Glieder und im Winter die Blüthen hervor. Die untersten Glieder bilden allmälig einen fast stielrunden, ziemlich holzigen Stamm, die oberen fallen oft von selbst wieder ab, besonders wenn sie Blüthen getragen haben. Aus allen Glieder treiben in den Gelenken d. h. an der Stelle, wo sie mit einander verbunden sind, zahl- reiche, feine, kurze Luftwurzeln hervor. | Die sehr zierlichen, endstündigen Blüthen erscheinen bei angemessener Kultur in ziemlicher Menge. Sie sind geruchlos, schön roth und bleiben mehrere (3—6) Tage ununterbrochen geöffnet. Sie setzen sehr selten Früchte an, auch bei künstlicher Befruchtung, wofür wahrscheinlich die ungünstige Blühezeit (November bis Januar) verantwortlich zu machen ist. Auf Cereen, Opuntien (namentlich auf Opuntia brasiliensis) und Peirescien gepfropft, wachsen sie viel üppiger und blühen weit reichlicher, als wurzelächt. So wie die Epiphyllen von anderen Cacteenformen hin- sichtlich der Blühezeit abweichen, so auch in Bezug auf die Ruhezeit, die bei ihnen erst im Februar beginnt und bis Jo- hannis dauert. Kultur. Die Epiphyllen sind nur in den schattigen Tropenwäldern Brasiliens zu finden, wo sie als Halbschmarotzer mit anderen parasitischen Cacteen, Orchideen etc. die Stämme und Aeste der Bäume in Massen überziehen, und sich nur ausnahmsweise zuweilen auch an Felsen finden. Sie lieben wie alle tropische Schmarotzerpflanzen hohe Wärmegrade und hinlänglichen Schatten; im Freien gedeihen sie in unserem Klima niemals, Wenn sie recht freudig gedeihen sollen, so müssen sie stets reine ungesiebte Heide- oder Holz- Epiphyllum. 867 erde und in der Vegetationszeit bei einem höheren Wärme- grade viel Wasser erhalten; in der Ruhezeit dürfen sie je- doch nur sehr vorsichtig befeuchtet werden. Gleich den Orchideen und anderen parasitischen Pflanzen gedeihen auch die Epiphyllen in Kork- und Borkenkästen weit vorzüglicher, als in Töpfen. Das Pfropfen und die weitere Kultur. Die Ver- mehrung der Epiphyllen aus Stecklingen ist schon seit Langem als unzweckmässig anerkannt, theils weil die schwachen, em- pfindlichen Wurzeln leicht verderben, theils weil die Pflanzen auf eigenen Wurzeln weit weniger gut blühen. Das Pfropfen der Epiphyllen auf Stimme der Peirescia (siehe diese Gattung) wird im Januar ins Werk gesetzt. Als Edelreiser wählt man gut ausgebildete Zweige, welche eben so leicht anwachsen, wie einzelne Blattglieder, und schon nach Jahresfrist stattliche Pflanzen darstellen. Das zu pfropfende Zweigglied spitzt man unten etwas zu, legt in die Unterlage an der hierfür ausgewählten Stelle einen gegen 12 mm langen etwas schrägen Schnitt von oben nach unten, setzt das Edel- reis ein und befestigt beide Stücke mittelst einer feinen Steck- nadel, worauf man die Pfröpflinge in einem Warmhause von einer Temperatur von + 15" im Mittel aufstellt und sie täg- lich Morgens, wie Abends mit lauwarmem Wasser spritzt. Hat sich die Verwachsung zwischen Edelreis und Grund- stamm vollzogen, so steckt man jeder Pflanze einen Stab bei und bindet sie sorgfältig auf. Im Warmhause bleiben die Pflanzen bis Ende Mai. In dieser Zeit bereitet man ein lau- warmes Beet und bedeckt die Mistlage mit. der oben ange- gebenen Erdmischung. Der Zwischenraum zwischen der Boden- fiche und dem Glase muss selbstverstindlich so gross sein, dass die Pflanzen mit ihren Kronen das Glas nicht be- rühren. Letztere werden 25 cm weit von einander und nach Massgabe ihrer Höhe eingepflanzt. Anfangs muss der Kasten geschlossen gehalten und bei Sonnenschein beschattet werden. Später, wenn man sich davon überzeugt hat, dass die Pflanzen 55* 868 Phyllocaeteae. sich im Boden etablirt haben, gewöhnt man sie an Luft und Licht und nimmt endlich die Fenster ganz weg, so oft die Luft ruhig und mild ist. Bei trockener Luft darf das Spritzen der Pflanzen gegen Abend nicht verabsáumt werden. Ist im Juli und August das Wurzelvermógen kráftig entwickelt, so trágt ein wóchentlich zwei- bis dreimaliger Guss mit flüssigem Dünger viel zum Gedeihen der Pflanzen bei Zur Vorberei- tung derselben für das Einpflanzen in Tópfe beschneidet man Ende August die Wurzeln, welche an den Schnittflächen bald eine Menge junger Würzelchen erzeugen, so dass man auf diese Weise zwár kleine, aber reichlich von Wurzeln durch- zogene Erdballen erhält. Etwa 14 Tage spáter schreitet man zum Einpflanzen und stellt die Töpfe in das Warmhaus, dem Lichte möglichst nahe, und giebt Schatten und Spritzgüsse, so oft es erforderlich. Auf einen Flor muss man für den nächsten Winter noch ver- zichten. Im Hause dürfen die Epiphyllen bei warmer Witterung nicht zu lufttrocken gehalten werden. Die Ruheperiode tritt im December ein und dauert bis Mitte Januar. Beim Eintritt der neuen Vegetationsperiode erhalten die Epiphyllen im Warmhause einen recht hellen Platz, auf dem sie zugleich mit der Spritze gut erreichbar sind. Bei zeit- weiliger Auflockerung des Erdreichs mittelst eines spatelförmig zugeschnittenen Holzes, ordnungsmässigem Begiessen und täg- lich zweimaligem Ueberspritzen, wie auch unter fortgesetzter Anwendung von Düngegüssen werden die Pflanzen in der Ent- wickelung rasch fortschreiten. Ist es im Frühjahre zu rathen, bei hellem Sonnenschein die Pflanzen leicht zu beschatten, SO muss man ihnen von Ende Juli an den vollen Einfluss der Sonne zu sichern suchen; auch wird das Spritzen zwar nicht ganz einge- stellt, aber doch weniger háufig angewandt, vielmehr sucht man durch reichliches Licht und trockenere Luft das Reifen der Triebe und reichlichen EEE bis Ende September herbeizuführen. Epiphyllum. . 869 Nach der Blüthezeit tritt für die Epiphyllen eine Vege- tationsruhe ein und sie werden dann an einem trockenen Orte aufgestellt und dürfen hier nur wenig gespritzt werden. Vor Beginn der neuen Vegetation etwa Mitte Mai werden die Epi- phyllen in frische Erde versetzt, nach Beendigung derselben aber durch allmälige Entziehung des Wassers 1 in eine zweite Ruheperiode eingeführt. *) Die Kultur der Epiphyllen in Stuben muss sich im All- |. gemeinen obiger Anleitung anschliessen. Eine Temperatur von + 15? R ist ausreichend. Der beste Standort ist ein nach Süden gelegenes, stets freies Fenster. Im Winter sind die Pflanzen wührend der Reinigung und Lüftung des Zimmers sorgfältig gegen Zugluft zu behüten. Während der Wachs- thumsperiode ist reichliches, doch nicht übermässiges Begiessen erforderlich, nach derselben giebt man Wasser nur zur Noth- durft, damit der junge Wuchs zur Reife komme. Letztere wird dadurch befördert, dass man die Pflanzen im Juli und August an einer der Sonne ausgesetzten Stelle im Freien auf- stellt, wo sie gegen Regen geschützt sind. Im ersten Drittel des Septembers weist man ihnen den alten Platz im Fenster an und bricht den etwa noch ungenügend entwickelten Nach- wuchs ab. Anfangs begiesst man sie mit einiger Zurückhaltung und erst dann freigebiger, wenn die Knospen zu schwellen beginnen, nie aber im Uebermasse. Das Abfallen der Knospen verhütet man meistens durch Spritzen mit Wasser, welches auf eine Temperatur von -+ 20° R gebracht worden. * Róhre mit schiefem Schlunde und der Saum des Perigons fast zweilippig zurückgebogen. 1. Epiphyllum truncatum Haw., Abgestutzter Glieder- Blattcactus. Synonyme. Cereus truncatus DC., Cactus truncatus Lk. Vaterland Brasilien. Stamm rundlich, holzig, geglie- dert, ziemlich aufrecht, von der Spitze der Glieder aus ästig, a eL *) Nach H. Ger: di die Winterblumen, Paul Parey, Berlin. 870 Phyllocacteae. selten aus den seitlichen Kerben der älteren. Aeste im -Bogen herabhängend, aus einzelnen länglichen, grünen, oft am Rande purpurrothen, flachen, schwach gezähnten, an der Spitze gerade abgestutzten und etwas behaarten Gliedern bestehend. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 25—40 cm, und die Glieder sind 4—5 cm lang und 21—25 mm: breit, mit schmaler Basis, die abgeblüheten oft abfallend. Blüthen von November bis Januar, 6—7 cm lang, ‘einzeln, selten paarweise aus dem abgestutzten Ende der . jüngsten Glieder. Fruchtknoten nackt, dick, verkehrt-kegel- förmig, braungrün, in mehrere kurze, ziegeldachförmig über einander liegende, etwas abstehende, röthliche Sepalen endi- gend; ausserdem sind noch 5—6 grössere lanzettliche, zurück ge- schlagene, feurig-carminrothe Sepalen vorhanden. Zwischen den letzteren erhebt sich eine glatte, rosenrothe Röhre mit schiefer, 7 bis 9 mm breiter und 18—20 mm langer, roth gerandeter Mün- dung und 8—12 dunkelrosenrothen, an der Spitze und den Rändern feurig-purpurrothen Petalen, von denen die 4—5 oberen ziemlich aufrecht, die 4—6 unteren aber erst ausge- breitet, dann stark zurückgelegt sind. Staubfäden zu einem Bündel vereinigt, an der oberen Róhrenwand anliegend, weiss, seidenartig glänzend, mit gelblichen Antheren. Griffel länger, als die Staubgefässe, purpurroth. Narbe meistens fünf- bis siebentheilig, roth. Von den Gartenvarietäten verdienen vorzugsweise folgende erwähnt zu werden, Varietäten. ı. Var. bicolor, Röhre des Perigons weiss, Perigonblätter purpurroth, nach der Basis zu weiss. 2. Var. Bridgesii, Röhre violett, Petalen dunkelviolett - und purpurroth. 3. Var. coccineum, mit kleineren, fast gerade geran- deten Endgliedern und scharlachrothen Blüthen. 4. Var. cruentum, Róhre purpurcarmoisin, Petalen dunkelcarmoisin. - i T 5. Var. WAREN Röhre rosa-violett, Petalen dun- kelroth. EZ Ad: a I SEINE Rae, OI ET Epiphyllum. i 871 6. Var. salmoneum, das Colorit der Blume zwischen Weiss, Lachsroth und Violett spielend und wechselnd. Var. spectabile, Perigonröhre und Perigonblätter blendend weiss, letztere an der Spitze carminrosa. 8. Var. tricolor Hort., Blüthen aus Lachsroth in Roth - übergehend, im Centrum dunkelroth. 9. Var. violaceum Roll., aus Brasilien, Perigonröhre weiss mit Carminrosa; Sepalen von derselben Fürbung, an der Basis blasser; Petalen zweifarbig, von der Basis nach oben weiss, breit mit Violettcarmin eingefasst; Staubgefässe mit weissen Fäden und eec Antheren; Griffel purpurn, mit sechs- theiliger Narbe. Eine blosse Varietät von E. truncatum ist wahrscheinlich auch E. Ruckerianum mit schön carminrothen Blumen. Es ist der Stammform sehr ähnlich, aber das Colorit ist durchaus verschieden, dazu ist es die einzige Art (?) dieser schönen Gattung, welche im Januar blüht. (Revue horticole 1879.) Andere hier und da in den Katalogen aufgeführte Spiel- arten sind, wie es scheint, von geringem Belang, 2. Epiphyllum Altensteinii Pfr, Altenstein’s Glieder- Blattcactus. Synonyme. Epiphyllum truncatum Altensteini Hort. berol., E. truncatum multiflorum Hort, Vaterland Brasilien, Stamm rundlich, holzig. Glieder lánglich, hellgrün, fleischig, nach unten sehr verschmälert, lang gezähnt, am oberen Rande tief ausgeschweift, 5 cm lang und darüber, mit 9— ro mm langen Spitzen, länger, dicker, länger gezähnt, als bei E. truncatum. Blüthen im November und December, in Menge schon bei ganz jungen Pflanzen, 5—7 cm lang, mehrere Tage lang geöffnet. Fruchtknoten nackt, länglich, schmal, 13 mm lang, 9 mm dick, rosenroth, am oberen Rande gezáhnt. Sepalen dunkelroth. Petalen zugespitzt, an der Spitze sehr lebhaft Tosenroth, eine blassröthliche, fast weisse Röhre bildend. Mün- 872 Phyllocacteae. dung der Röhre schief, purpurroth gesiumt. Staubfäden weiss, mit schwefelgelben Antheren. Griffel kürzer, als die Staubfäden, fadenförmig, roth. Narbe mit 5—6 wenig aus- gebreiteten Lappen. Diese Art wurde früher ganz allgemein zu Epiphyllum trun- catum gezogen. ** Perigonröhre mit regelmässigem Schlunde und gleichmässig ausgebreitetem Saume. 3. Epiphyllum Russelianum Hook., Russel’s Glieder- Blattcactus. Synonym. Schlumbergera epiphylloides Lem. Vaterland Brasilien, auf Bergen. — Fast aufrechte, gegliederte und ästige, erwachsen bis ı m hohe Pflanze. Die untersten Glieder cylindrisch, fast holzig, mit rostbrauner Rinde, die oberen mehrfach gabelig getheilt, verkehrt-eirund, etwas fleischig, oben abgestutzt, an den beiderseitigen Rändern geschweift, mit je 1 oder 2 sehr stumpfen, mit je einem Haar- büschel besetzten Kerben, glinzend grün. , Blüthen im Mai, endstindig, einzeln, 5 cm lang und darüber, mehrere Tage offen, ähnlich denen des Phyllocactus phyllantoides, aber kleiner, regelmässig, wie diese, schön rosen- roth. Fruchtknoten kurz, tonnenförmig, vier- oder fünf- Rügelig, glatt, grün, an den Flügeln etwas roth. Untere Se- palen schuppenförmig, nach oben allmälig länger, etwa 8 an der Zahl, spitz-lanzettförmig, zurückgebogen. Petalen 8, unten aufrecht, zu einer Röhre an einander geschlossen, oben zu einem regelmässigen Saume ausgebreitet, alle purpurrosenroth. Staubfäden lang herausragend, in zwei Parthien verwachsen, mit schwärzlichen Antheren. Griffel länger, als die Staub- fäden, purpurn. Narbe mit 5—7 kurzen, rothen, kopfförmig zusammengedrängten Lappen. Diese schöne Art ist in den Gärten noch nicht so häufig, als es zu wünschen wäre. In Betreff ihres generischen Cha- Epiphyllum. 873 racters und mit Rücksicht auf das regelmässige Perigon (statt des schief abgestutzten bei Epiphyllum truncatum), zweifelt schon der Fürst Salm an ihrer Zugehórigkeit zur Gattung Epiphyllum. STRE a ann a FE u ZU SI am E ei: Fig. 119. Epiphyllum Russelianum. Varietäten. ı. Epiphyllum Russelianum var. Gaertneri Hort., von der Normalform hauptsächlich durch leuchtend Scharlachrothe Färbung ausgezeichnet. 2. E. Russelianum var. rubrum Hort., Röhre fleischfarben, Petalen dunkelroth, grosse und schöne Blume. 3. E. Russelianum superbum, Röhre fleischfarbig-violett, Petalen dunkel-violettpurpur. 87 4 : Phyllocacteae. 4. Epiphyllum Guedeneyi Houll., Guedeney’s Giieder- „Blattcactus. Nomenclatur. Von Houllet, der diese Art in der Revue horticole beschreibt, einem Herrn Guedeney, Besitzer einer grossen Sammlung von Fettpflanzen in Vésinet (Seine- et-Oise) gewidmet. Vaterland unbekannt. Ausserordentlich kräftige Pflanze. Stamm flach, robust, gegliedert, bis 10 cm breit, mit breit- gerundeten Lappen, graulich-grün. Blüthen weiss, angenehm duftend, 12—15 cm im Durch- messer. Fruchtknoten 15 mm lang und r0—12 mm dick, cylindrisch, besetzt mit linienfórmigen, 15 mm langen und 3 bis 5 mm breiten, mit Violettrosa leicht tingirten, schuppenartigen Sepalen. Petalen zahlreich, die äusseren abstehend, oben schwachröthlich, unten gelblich, die inneren Darne breiter, sehr schön elfenbeinweiss, zusammen eine oben te Röhre bildend. Staubgefässe zahlreich, mit dne Fäden. Frucht sehr gross, kurz-eiförmig oder fast kugelig, zur Zeit der Reife weinroth, Diese mangelhafte Beschreibung ist der Revue horticole 1875 entnommen. v XVI. Disisocactus Lindl, Vierblatt-Cactus. Geschichtliches. Zur Geschichte dieser Gattung ist nur wenig zu bemerken. Die einzige Pflanze, welche zur Bil- dung derselben Veranlassung gegeben, wurde 1839 durch G. Ure Skinner aus Honduras eingeführt und von Lindley zu den Cereen gestellt, später aber als eine Gattung für sich er- kannt, welche er mit dem Namen Disisocactus (von dis, zwei Mal, und igoc, gleich) belegte. Ursprünglich nannte er sie vielleicht des grösseren Wohllautes wegen Disocactus. La- bouret in Monographie de la Famille des Cactées (1852) stellt die Pflanze zu Phyllocactus. Lindley's Name aber be- zieht sich auf die gleiche Zahl der Petalen und der (oberen, freien) Sepalen. Disisocactus. ; 87 5 Gattungscharacter. Perigonröhre über den Frucht- knoten hinausgehend, kurz. Perigonblätter wenig zahlreich, die . . untersten Sepalen schuppenfórmig, der Röhre angewachsen, die oberen 4 frei, lang-linienförmig, gefärbt. Petalen 4, breiter, spitz-lanzettförmig, alle aufrecht, zu einer Röhre sich zusammen- schliessend, an der Spitze zurückgebogen, einer trichterfór-. migen Corolle ähnlich. Staubgefässe in veränderlicher Zahl, . 8— 13, an der Basis mit der Röhre verwachsen, kürzer als das Perigon. Griffel fadenförmig, länger als die Staubgefässe. Narbe mit 4—-5 linienfórmigen, abstehenden Strahlen. Beere ganz glatt, etwas flaschenfórmig. Keimblätter sehr klein, frei, blatt- artig-flach. Halbschmarotzer. Stamm stielrund, fast aufrecht, glatt, mit einigen weitläufig gestellten Schüppchen, im Alter an der Basis verholzend, oben ästig. Aeste blattartig verbreitert, lang, nach oben wie nach unten verschmälert, an den Rändern weitläufig gekerbt, etwas fleischig, glatt. Blüthen aus den obersten Kerben, einige Tage lang geöffnet. Disisocactus biformis Lindl., Doppelform-Vierblatt- cactus. Synonyme. Disocactus biformis Lindl., Cereus biformis Lindl., Phyllocactus biformis Labour. Vaterland Halbinsel Honduras. — Ein reizender Busch von 65—9o cm Höhe und wahrscheinlich von noch weit grösseren Dimensionen. Stamm schwach, fast gestreckt. Aeltere Aeste stielrund, fleischig-holzig, hellgrün, mit stern- förmig gestellten Stachelchen besetzt, die jüngeren blattartig verbreitert, gegliedert und weitläufig gekerbt-gezähnt, die Blü- then tragenden lanzettfórmig und an der Basis stielrund, die unfruchtbaren länglich und sitzend. Blüthen aus den obersten Kerben der Aeste, $c cm lang. Fruchtknoten anfangs grün, mi einigen kaum erkennbaren Schüppchen besetzt. Alle Perigonblätter rosenpurpurroth, mehr oder weniger lineal-lanzettförmig, aufrecht, zusammen- Phyllocacteae. 876 is. form ocactus bi isis D Fig. 120, Disisocactus. 8 77 schliessend, an der Spitze zurückgebogen. Staubgefässe in der Regel r3, sehr oft aber auch 7— 8, kürzer als die Peri- gopróhre;, mit purpurnen Fäden und weisslichen Antheren. Griffel etwas herausragend, fadenfórmig, purpurn, mit fast abstehenden, linienfórmigen, weissen Narbenstrahlen. Beere etwa Anfang September reif, meistens eirundlich, an der Spitze genabelt, ganz glatt, glänzend, hellpurpurroth, essbar. Dieser schöne Cactus verdient recht häufig kultivirt zu werden. Haben die Blüthen auch keine lange Dauer, so ist doch die Florzeit eine ziemlich lange, da sie nach und nach erscheinen. Unsere Pflanze verlangt eine ziemlich hohe Temperatur und reichliches Licht. Am besten gedeiht sie in einer Mischung aus sandiger Lehm- und Heideerde mit einigen Topfscherben. Während der Sommermonäte erfordert sie öfteres reichliches Begiessen, dagegen kann sie im’ Winter während einiger Mo- nate ganz trocken stehen. wur B. Caeteae rotatiflorae. nur an der eigentlichen t oder aufrecht - ab- Stamm mit Perigonblätter fast zweireihig, Basis verwachsen, rosenfórmig ausgebreite stehend, róhrenartig sich zusammenschliessend. Schuppen oder Blättern. 5. Zunft. Rhipsalidege — Binsencaetusühnliche. Blüthen aus seitlichen Kerben der Zweige entspringend, sehr klein, rad- oder trichterfórmig. Beere gleich Anfangs hervorstehend, bisweilen auch wohl ‚etwas eingesenkt, kugelig mier fast kugelig, glatt, etwas schuppig oder Polster tragend, fast durchsichtig, vom verwelkten Perigon gekrönt. 878 Rhipsalideae. Parasitische oder im Boden wurzelnde, oft Luftwurzeln treibende. Pflanzen. Stamm gegliedert, ästig, stielrund, eckig oder blattartig verbreitert, schuppig, Schuppen in den Achseln nackt, wollig oder bisweilen borstig-stachelig. XVII Rhipsalis Gaertn, Binsencactus. : Geschichtliches, Diese Gattung wurde ursprünglich von Adanson (1806) unter dem Namen Hariota begründet, dem Thomas Hariot zu Ehren, einem englischen Natur- forscher des 16. Jahrhunderts, Ihr einziger Repräsentant war damals Hariota salicornioides. Später beschrieb sie Gärtner, der von der Adanson’schen Gattung nichts gewusst zu haben scheint, etwas genauer unter dem Namen Rhipsalis (nach dem griechischen dia, was Rohr, Binse oder Weidenruthe bedeutet). Haworth adoptirte diesen neuen Gattungsnamen, der sich auch bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Lemaire dagegen stellte den Adanson’schen Namen für vier Arten der Gattung Rhipsalis wieder her und zwar für Rh. salicornioides, Saglionis, prismatica und cribrata, welche in manchen Sücken von den übrigen Arten abweichen, hauptsächlich durch eine quirlige oder mehrfach -zweitheilge Anordnung der Glieder und die stets endständige Stellung der Blüthen. Bei verschiedenen Gelegenheiten zog Lemaire auch andere Arten zu Hariota. Wir für unseren Theil haben geglaubt, uns der allgemein angenommenen Nomenclatur anschliessen zu sollen, wenn gleich dem Namen Hariota die Priorität zugestanden werden muss. Gattungscharacter, Perigonröhre nicht über den Fruchtknoten hinaus verlängert. Perigonblätter 12—18, die sepaloidischen sehr kurz, schuppenförmig, die petaloidischen radförmig ausgebreitet. Staubgefässe zahlreich, an Länge fast gleich und dem Perigon gleich. Griffel fadenförmig. Narbe drei- bis sechsstrahlig. Beere gleich von Anfang hervorstehend, erbsenförmig, glatt, bei der Reife durchsichtig, vom welken Perigon gekrönt. Keimblätter kurz, spitz, Scheinparasitische, bisweilen einige Luftwurzeln treibende p Rhipsalis. 879 Pflanzen des tropischen Urwaldes. Stamm gegliedert und ästig, stielrund, eckig oder blattartig verbreitert, gekerbt, die Kerben mit einem kaum sichtbaren Schüppchen, nackt, etwas wollig oder winzige Bórstchen tragend. Blüthen A sehr selten endständig, klein, bald abfallend. Kultur. Am besten werden die Arten dieser Gattung das ganze Jahr hindurch in dem Warmhause unterhalten, wo manche derselben, z. B. Rh. ramulosa, als Ampelpflanze (in Holz- oder Borkenkästen) oder auf Felsengruppen von vorzüglicher Wirkung sind. Ein alter Baumstamm, den man in einem Winkel des Hauses aufstellt und neben anderen Parasiten mit ' Rh. Swartziana und anderen Rhipsaliden besetzt, gereicht dem ' Gewüchshause zur hohen Zierde. Alle verlangen neben hoher Temperatur einen etwas schattigen Standort (in der Hänge- ampel zum Beispiel mitten zwischen den die Fenster über- Tankenden Passifloren und im Sommer während der Wachs- thumsperiode viel und im Winter wenig Wasser. Unterhält man sie in Töpfen, so kann man sie zwar in den wärmsten ' . Sommermonaten im Freien aufstellen, doch wachsen sie hier sehr langsam, werden unansehnlich und fühlen sich augen- pa nicht wohl. A. Alatae — Geflügelte. Stamm und Aeste blattartig, glatt, mit einer holzigen Achse, welche durch einen Mittelnerven angedeutet wird. Rän- : der der Aeste gekerbt. t. Rhipsalis ramulosa Pfr., Aestiger Binsencactus. Synonym. Cereus ramulosus $. Vaterland unbekannt. Stamm cylindrisch, ziemlich auf- gerichtet, hin und wieder mit kleinen Schuppen besetzt, all- mälig verholzend. Aeste herabhängend, hellgrün, schmal-lan- zettlich, weitläufig gekerbelt, die untersten Kerben mit einer deutlichen Schuppe, bei jungen Pflanzen mit feinen Haar- büscheln besetzt. 880 Rhipsalideae. Blüthen fast das ganze Jahr hindurch in Menge, einzeln in den Kerben, sehr klein, ausgebreitet kaum 7 mm im Durch- messer. Fruchtknoten länglich. Petalen 7—8, eifórmig- lanzettlich, grünlich-weiss. Narbe drei- bis viertheilig. Beere rund, anfangs grün, dann durchscheinend weiss, 5—6 mm im Durchmesser, mit 2—3 ungefärbten kleinen Schuppen besetzt. 2. Rhipsalis Houlletiana Lem., Houllet’s Binsen- cactus. Nomenclatur. Nach B. Houllet vom Museum in Paris, einem eifrigen Mitarbeiter an der Revue horticole. Vaterland Brasilien. — Sehr ästige, ausgebreitet-zurück- fallende, einem Phyllocactus ähnliche Pflanze. Aeste lang. länglich, flach, lederartig-zähe, an der Spitze oft sehr verschmä- lert und lang ausgezogen, an der Basis zu einem langen, cylin- drischen, holzigen Stiel verschmälert, etwas wurzelnd, blass- grün, am Rande gezähnt, in der Achsel der Zähne mit je einer sehr kleinen, rundlichen, verhältnissmässig dicken Schuppe. Blüthe nicht näher bekannt; sie soll sich aber von denen der übrigen Arten nicht unterschieden. Diese Art steht der Rhipsalis ramulosa Pfr. sehr nahe, doch unterscheidet sie sich von dieser durch ihre längeren, dünneren, an der Basis in einen langen holzigen Stiel verschmälerten, wenig oder gar nicht geflügelten Aeste, wie durch scháürfer hervor- tretende, an der Spitze deltafórmige, dichter stehende Zähne. Diese Pflanze ist so schwach und dünn, dass sie sich ohne Stab nicht aufrecht erhalten kann; sie eignet sich des- halb in ausgezeichneter Weise zur Besetzung von Hänge- Ampeln. 3. Rhipsalis rhombea Pfr, Rauten-Binsencactus. Synonym. Cereus rhombeus $. Vaterland unbekannt Stamm ziemlich aufgerichtet, stielrund oder verschiedentlich zusammengedrückt, von der Basis aus ästig. Glieder blattfórmig, ziemlich kurz geflügelt Rhipsalis. 881 eirund- oder lanzettlich-rautenfórmig, sehr glatt, glänzend- dunkelgrün, purpurroth gerandet, eingeschnitten-gekerbt, fu bis 7 cm lang, 26—33 mm breit. Blüthen sollen sehr klein, grünlich-weiss, im Uebrigen denen der Rh. ramulosa sehr ähnlich sein. 4. Rhipsalis crispata Pfr, Krausrand-Binsencactus, Synonyme. Epiphyllum crispatum Haw., Cereus crispa- tus Hort. berol. s ; Vaterland unbekannt. Stamm ziemlich aufgerichtet unten rundlich, 6o cm und darüber. Glieder meistens aus der Spitze, selten aus den seitlichen Kerben hervortretend,. fast kreisrund oder länglich, ungestielt, gelblich-grün, sehr dünn, fast hautartig, tief eingekerbt, am Rande gekräuselt. E Blüthen im December, sehr klein (11—13 mm im E Durchmesser), schwach wohlriechend. F ruchtknoten klein; = Petalen 6, eifórmig, zurückgeschlagen, grünlich-weiss. An- theren sehr blass-schwefelgelb. Narben 3, rechtwinkelig aus- gebreite. Beeren im Sommer reifend, kugelig, weiss. Varietät. Rhipsals crispata œ latior S., mit viel grösse- ren, po runden Aesten. Wenig verbreitet. 5. Rhipsalis platycarpa Pfr., Breitfrucht-Binsen- cactus. g Synonyme. Epiphyllum platycarpum Zwec., Cereus pla- 4 tycarpus Zuce 4 Katerland wahrscheinlich Brasilien. — Ziemlich aufge- 1 richtete Pflanze. Stamm und Aeste deken des Phyllocactus T phyllanthus sehr ähnlich. Glieder buchtig-gekerbt oder viel- 3 mehr ausgeschweift-gezähnt, mit abgerundeten Zähnen, gross 3 (15—30 cm lang und 4 cm breit dunkelgrün, oft am Rande E geröthet, die Kerben etwas entfernt, in der Jugend mit deut- B. lichen, in den Winkeln behaarten Schuppen besetzt. Blüthen im September, der Spitze nahe, 18 mm lang, - Wenig geöffnet, Fruchtknoten fast viereckig, grün, auf den 3 Örster-Rümpler, Cacteenkunde, 56 882 Rhipsalideae. stumpfen Kanten roth. Petalen eifórmig, 9 mm lang, schmutzig- weiss. Narbe mit 5 pfriemlichen, ausgebreiteten, weissen Lappen. Beeren zusammengedrückt-eckig, grün. 6. Rhipsalis pachyptera Pfr, Dickflügel-Binsen- cactus, Synonyme. Cactus alatus Lk. et O., Cereus alatus Bot. Mag. Vaterland Westindien. Stamm und Aeste ziemlich aufgerichtet, ausgebreitet. Glieder gross, theils rundlich (10 bis 15 cm im Durchmesser), theils länglich (10—12 cm lang, 5—7 cm breit) fleischig, von starken Rippen durchzogen, oft dreiflügelig, grün, roth gerandet, oft auch gleichmässig schmutzig- roth, hóckerig gekerbt. Die Kerben wehrlos, selten etwas gewimpert. Blüthen im Winter, in Menge, 2!/, cm im Durchmesser, schwach wohlriechend. Fruchtknoten ziemlich kugelig, etwas über 4 mm dick. Petalen 5—6, bauchig, 9—ı3 mm lang, 4 — 7mm breit, durchscheinend-grünlich-weiss. Narbenlappen 4. Varietät. Rhipsalis pachyptera f crassior S. Glieder grün, kreisrund, unbiegsam, weit fleischiger, als die der Nor- malform. 7. Rhipsalis Swartziana Pfr, Swartz’ Binsencactus. Nomenclatur. Nach Dr. Olaf Swartz, Professor der Naturgeschichte in Stockholm, welcher Westindien bereiste. 4.878: Synonyme. Cactus alatus Swix., Cereus alatus DC. Vaterland Jamaika, nach Swartz dort. auf Baumstämmen und Felsen. Stamm und Aeste ausgebreitet, breit geflügelt. Glieder dunkelgrün, am Rande oft roth, oval oder schwert- fórmig, wenig fleischig, tief gekerbt. Kerben ohne Borsten. Blüthen im Februar, meist einzeln, seltener 2— 3 gleich- zeitig aus einer Kerbe nahe an der Spitze, angenehm duftend, fast wie Cereus grandiflorus, 15—17 mm im Durchmesser, Rhipsalis. 883 denen der Rh. funalis ganz ähnlich. Fruchtknoten kurz. Petalen 5—6, eifórmig, bauchig, zugespitzt, grünlich-weiss. Narben 4. Beeren schwärzlich, kommen bei uns selten zur Reife. B. Angulosae — Kantige. Stimme und Aeste drei- bis fünfkantig, mit flachen oder auch wohl vertieften Seiten. 8. Rhipsalis pentaptera Pfr. Fünfflügel-Binsencactus. Vaterland wahrscheinlich Brasilien. — Lebhaft dunkel- grüne, lang gegliederte Pflanze. Stamm fünf-, selten sechs- kantig, aufgerichtet, an der Basis eines Fingers stark, 30 bis 60 cm hoch und darüber, Aeste einzeln stehend, dünn, etwas gewunden, fünfkantig. Kanten häutig-zusammengedrückt, durch die Polster unterbrochen, mit tiefen Furchen wechselnd. Polster sehr weitläufig stehend (21/,—5 cm), anfangs filzig und mit einem kleinen, zugespitzten, schuppenförmigen Blätt- chen versehen, wehrlos. Blüthen im Februar und März, in Menge aus den Ker- ben der Aeste und des oberen Theiles des Stammes, gewöhn- lich 2—3 beisammen, an der Spitze der Aeste oft etwas büschelig gesammelt, 40 mm im Durchmesser. Fruchtknoten urz. Petalen 6—7, in zwei Reihen, die äusseren kürzer, schwach -bräunlich, durchscheinend, die 3 inneren weisslich, Stumpf, 6!/, mm lang, 2—3 mm breit Antheren weiss. Narbe mit 4 kurzen, eirunden, zusammengeneigten Lappen. Beere rundlich, 61/, mm lang, durchscheinend -weiss, am oberen Rande roth, im Juli reif. Diese Art bildet den Uebergang von den geflügelten zu den stielrunden Rhipsaliden. 9. Rhipsalis paradoxa S, Abweichender Binsen- cactus, | Synonym. Lepismium paradoxum Pfr. Vaterland Brasilien. Stamm ziemlich aufgerichtet. Aeste herabhängend. Glieder fleischig, ee unter- 884 Rhypsalideae. brochen-dreikantig, so dass bei jedem Polster statt der Fort- setzung der Kante eine flache Seite folgt. Kanten ziemlich scharf. Polster ziemlich weitläufig gestellt (21/,—3 cm), mit einer róthlichen Schuppe und einem sehr kleinen Büschel weisser Haare besetzt, die aber bei erwachsenen Gliedern oft fehlen. Blüthen mir nicht bekannt. Wegen der unterbrochen- dreikantigen Glieder, neben welchen sich auch viel dünnere, unterbrochen-fünfkantige und reichlicher behaarte finden, sehr interessante und zierliche Art. IO, Rhipsalis trigona Pfr, Dreikant-Binsencactus. Vaterland Brasilien. Stamm ziemlich aufrecht, steif, gegliedert-ástig. Glieder gelblich-grün, genau- oder etwas hohlflächig-dreikantig, 5 cm und darüber lang, die Seiten oben 9 mm breit, unten schmaler zulaufend. Kanten scharf, mit 2— 3 weit von einander abstehenden leichten Kerben, letztere mit einem bald abfallenden Schüppchen und einem nicht wahrnehm- baren, aber durch 2—3 mehr oder weniger bald schwindende Bórstchen angedeuteten Polster. Blüthen nicht bekannt. ii. ie micrantha DC., Kleinblüthiger Binsen- cactus. Synonym. Cactus micranthus Kth. Vaterland Provinz Quito. Stamm schlaff, dünn, ge- picis Glieder hellgrün, dreikantig, verschmälert aus- laufend, 7—ıo cm lang, die Seitenfláchen etwas über 4 mm breit. Kanten stumpf, weitläufig gekerbt. Kerben 3—4; wenig ins Auge fallend, mit einem hinfälligen Schüppchen und einem nicht wahrnehmbaren, aber durch 3—4 mehr oder weniger vergängliche Borsten angedeuteten Polster. Blüthen nicht bekannt. 12. Rhipsalis prismatica Nob., Prismen-Binsencactus. Synonym. Hariota prismatica Ch. Lem. Vaterland Brasilien. Von dort erhielt Ambroise Ver- scheffelt in Gent 1863 diese Art in einer Sendung von Rhipsalis. 885 Orchideen. — Verhältnissmässig sehr kräftige, rasenbildende, kriechende Pflanze. Aeste in Menge aus dem Rasen sich er- hehend, gerade oder zurückgebogen. 12--30 cm hoch, cylin- drisch, auf der Spitze mit sehr zahlreichen, gebüschelten, gabeligen, ausserordentlich kurzen (12—22 mm, bei einem Durchmesser von 4 mm) prismatischen, fünf- oder vierkantigen, auf den Flächen schwach rinnigen, an der Spitze kaum ver- schmälerten Zweigen, welche an der Basis rundlich, röthlich, an den Kanten gerade oder leicht gekerbt. Polster sehr dicht gestellt (kaum ı mm), von je einem sehr kleinen, schuppen- förmigen, rothen Blättchen bedeckt, in dessen Achseln 5—6 kräftige, ausgespreizte Borsten stehen, die länger sind, als der Abstand der Polster von einander. Ueber die Blüthen haben wir Nichts in Erfahrung bringen kónnen. C. Teretes — Stielrunde. Stimme und Glieder cylindrisch, mehr oder weniger ge- büschelt, lang, dünn, mit weitläufig stehenden Schuppen. I3. Rhipsalis conferta S., Dichter Binsencactus. Vaterland unbekannt. Stamm etwas fleischig, von der Basis an ästig, strauchig, gegen 30 cm hoch, gleich den älteren Aesten stielrund, dünn (von der Stärke einer Taubenfeder), glänzend dunkelgrün, ganz glatt, an der stumpfen Spitze Sprossend; die jüngeren Glieder zu 4—5 wirtelig, zuerst hell- grün und mit einigen sehr kleinen, bald abfallenden Schuppen besetzt, später ganz glatt, 2!/,—4 cm lang, aufrecht, einwärts gekrümmt, büschelig gedrängt. Blüthen nicht bekannt. Nach Salm, dem diese Diagnose entlehnt ist, unter- Scheidet sich diese Art von den übrigen Species dieser Unter- abtheilung durch einen niedrigen, stark strauchartig verästelten Stamm und aufrechte, steife, niemals schlaff-hängende Zweige. 886 ; Rhipsalideae. I4. Rhipsalis fasciculata Haw., Büschel-Binsencactus. ‘Synonyme. Rhipsalis parasitica Haw., Cactus parasiti- cus L., Cactus fasciculatus Willd. Vaterland die karibischen Inseln. Stamm liegend oder hängend. Aeste gebüschelt, dünn (5—6 mm im Durchmesser), grün, fast nackt oder mit wenigen kleinen Borsten, in der Jugend röthlich und mit spiraligen, stumpfen Kanten, Polster ziemlich dicht gestellt, mit einer sehr kleinen, purpurrothen Schuppe und 4—6 weichen, weissen Haaren. Blüthen zahlreich, denen der Rhipsalis Cassytha sehr ähnlich, aber kleiner (nur 2—3 mm im Durchmesser). 15. Rhipsalis funalis S., Seil-Binsencactus. Synonyme. Rhipsalis grandiflora Bot. Mag., Hariota funalis Cels., Cactus funalis Spr. Vaterland Südamerika, — Bis fast ı m hohe Pflanze. Stamm ziemlich aufgerichtet, nur 15—20 mm im Durch- messer, allmülig verholzend. Aeste lang, cylindrisch, oben stumpf, meistens quirlig, sehr abstehend, dunkelgrün, dünn (7 bis 9 mm). Polster weitläufig gestellt, zerstreut, vertieft, fast nackt, mit einer haarspitzigen, purpurrothen Schuppe besetzt. Bisweilen erscheint ein junger Ast, dessen Polster mit zahlreichen, kleinen, weissen Haarborsten besetzt ist und da- durch ein ganz fremdartiges Ansehen erhält. Blüthen vom Februar bis April, oft noch einmal im Sommer, zahlreich, 22 mm im Durchmesser, geruchlos, unten etwas wollig. Petalen 7—8, lanzettlich, stumpf, grünlich- weiss, zurückgeschlagen. Narbe viertheilig, eckig. Frucht nicht bekannt. 16. Rhipsalis floccosa S., Büschel-Binsencactus. Synonym. Rhipsalis Cassytha 2 major Hort. Dyck. Vaterland unbekannt. Stamm ziemlich aufgerichtet. Aeste einzeln stehend (nicht gebüschelt), hängend, grün, etwas runzelig. Polster entfernt-zerstreut, anfangs mit einer kleinen, Rhipsalis, : 887 aber sehr deutlichen Schuppe, später nackt, vor dem Blühen mit einem bleibenden Haarbüschel besetzt. Blüthen im Winter, zum zweiten Male im Sommer, aus- gebreitet 13 mm im Durchmesser, einzeln oder zu 2 aus dem- selben Polster, welcher sich kurz vor dem Blühen mit einem dauernden Haarbüschel bekleidet, Alle Perigonblätter zu einer kurzen Röhre verwachsen. Petalen 5—6, weisslich oder grünlich, lanzettlich, zugespitzt. Narbe drei- bis vier- theilig. Von der ähnlichen Rhipsalis Cassytha hauptsächlich durch die doppelt stärkeren, faltigen Aeste (von der Dicke einer Schwanenfeder) auf den ersten Blick zu unterscheiden. Durch die deutlichen Schuppen, die Haarbüschel, die kurze Perigonröhre und der in einem Jahre sich wiederholenden Blüthe aus denselben Polstern stellt sich diese Art der Gattung - Lepismium zur Seite. 17. Rhipsalis Cassytha Gaertn., Faden-Binsencactus. Nomenclatur, Diese Art wurde von Phil. Miller mit . der einer ganz verschiedenen Familie angehörigen Cassytha filiformis verwechselt. John Miller suchte diesen Irrthum dadurch abzuschwüchen, dass er sie Cassytha baccifera nannte. Gärtner benutzte den Gatiungsnamen als Trivial- Namen um die Aehnlichkeit im Habitus beider Pflanzen anzudeuten. E Uebrigens wurde von älteren Botanikern auch die europäische 4 Flachsseide Cassytha genannt. Synonyme. Cactus pendula Swtz., Gisiytha bacci- Mill Vaterland Westindien, die Inseln Jamaika und St. Do- mingo, wo sie auf Bäumen schmarotzt. Stamm ziemlich auf- Iécht, nur 9—ıı mm dick, allmälig verholzend. Aeste ein- oder bündelweise, oft quirlig, dünn (2—4 mm), lang (20 iS 30 cm), hängend, hellgrün, an der Spitze stumpf, mit weil- äufig gestellten Schüppchen. Blüthen im Februar und im Juli, sehr klein (ausgebreitet 888 Rhipsalideae. * m Fig. 121. Rhipsalis Cassytha Mociniana. | - lang. Petalen 6—7, weisslich, an der Spitze grün. Narbe = drei- bis sechstheilig. Beere länglich, Anfangs grün, dann Rhipsalis. 889 etwas über 4 mm im Durchmesser)... Fruchtknoten 2!/, mm durchscheinend-blassróthlich, endlich wachsweiss, mit wenigen rothen Pünktchen. Varietät. Rhipsalis Cassytha £ pendula S., Stamm höher und mehr aufgerichtet. Aeste zahlreicher, schlaffer, nach allen . Seiten bogenförmig herabhängend. De Candolle führt noch 5 Varietäten an, die aber bis . jetzt nur aus sehr unvollkommenen Beschreibungen bekannt sind: «. Swartziana DC., auf den Antillen, mit drei- bis sechs- . theiliger Narbe; B. Hookeriana DC., in Mexiko? Mit 8 Perigonblättern und dreitheiliger Narbe; y. Mociniana DC., in Mexiko, mit 9 Perigonblättern und dreitheiliger Narbe; ð. dichotoma DC, in Neu-Andalusien und Neu-Granada, ` — mit gabeltheiligen, nicht quirligen Aesten, 9 Perigonbláttern und . einer der Stachelbeere ähnlichen Frucht; e. Mauritiana DC. (Syn. Cactus pendulinus Sieb), krie- i chend, mit gedrängten, gegliederten Aesten. Man hält diese _ für die Form, welche (nicht sehr wahrscheinlich) auf den In- Seln Mauritius und La Réunion vorkommen soll. Wir haben unsere Abbildung der De Candolle'schen Revue de la famille des Cactées entlehnt, da sie den Habitus j der Art im Allgemeinen vortrefflich darstellt. 18. Rhipsalis cribrata Nob., Sieb-Binsencactus. Synonym. Hariota cribrata Ch. Lem. Vaterland Brasilien, von wo diese Art in einer Collec- E tion von Orchideen an Ambroise Verschaffelt in Gent ge- . langte. — Sehr dicht-buschige, hängende, fast glatte, hellgrüne, . 8n den Gelenken und blattartigen Schuppen róthliche Pflanze. . Aeste dünn (kaum von der Stärke einer Taubenfeder), ziem- | lich lang, mit unzähligen kurzen und sehr kurzen, länglich- 890 Rhipsalideae, cylindrischen, nach oben kaum dünneren, deutlich eingedrückt- (siebartig-) punktirten Zweigen. Schuppen blattartig, sehr klein, weitläufig gestellt, roth, in eine lange weisse Borste aus- laufend. Blüthen sehr zahlreich, für die Gattung ziemlich gross, einzeln oder paarweise an der Spitze der Zweige. Perigon- blätter länglich, die inneren grösser, concav, kaum etwas Spitz, aussen weiss, an der Spitze róthlich. Staubgefässe in zwei Reihen, an der Basis eine Art Ring bildend, scharlach- roth, rasch in Goldgelb übergehend, die inneren länger, mit rundlichen weissen, nicht hervorstehenden Antheren. Griffel weiss, etwas herausstehend. Narbe mit 3 verhältnissmässig grossen Lappen. D. Sarmentosae — Kriechende. Stamm und Aeste wurzelnd, rund, der Länge nach ge- furcht. Polster borstig. 19. Rhipsalis sarmentacea O., Ranken-Binsencactus. Synonym. Cereus lumbricoides Lem. Vaterland Buenos Ayres, auf Baumstämmen, auch Monte- video (nach Lemaire. Stamm und Aeste dünn, kriechend, wurzelnd, sehr stumpf-kantig, dunkelgrün. Kanten 4—8, wenig hervorstehend, mit sehr schwachen, rundlichen Furchen abwechselnd. Polster sehr klein, sehr dicht gestellt, rund- lich, spärlich weisshilzig, mit 8—ı2 büscheligen, sehr feinen, fast haarförmigen, kurzen, ungleichen (4—7 mm), geraden, schneeweissen, in der Jugend olivenfarbigen Borsten besetzt. Ohne Blüthen einem kleinen kriechenden Cereus, z. B. dem C. flagelliformis minor, sehr ühnlich. Blüthen im März und April, einzeln und wenig zahlreich, nur 1,3 cm lang, fast von der Grösse der Rh, funalis, einige Tage dauernd. Sepalen 6, von denen 3 kürzer und von intensiverem Grün. Petalen 7—8, lanzettlich, grünlich-weiss. Staubfäden grünlich, Antheren gelb. Narbe fünftheilig, a u u EE ie AE 5 2, P Rhipsalis. 891 grünlich. Beere (zur Zeit noch nicht ganz reif) glänzend- grün, länglich-eirund, von der Grösse eine kleinen Johannes- beere. E. Articuliferae — Gegliederte. Stamm von der Basis an cylindrisch, geliedert, etwas wurzelnd. Aeste sehr geliedert, mit seiten- oder endständigen Gliedern. * Blüthen seitenständig. 20. Rhipsalis mesembrianthemoides Haw. Mesem- brianthemum-Binsencactus, Nomenclatur. Hat ihren Namen davon, dass die Pflanze ohne Blüthen einem Mesembrianthemum täuschend ähn- lich sieht, Synonyme, Rhipsalis salicornioides 9 Haw., Rh. echi- nata Hort, Hariota mesembrianthemoides Lem. Vaterland Südamerika. — Zierliche, gekráuselt- ästige . Pflanze. Stamm und Aeste anfangs fast aufrecht, später . niederliegend, ausgebreitet, wurzelnd, dünn, cylindrisch, hell- . grün, an der Spitze bisweilen róthlich, später holzig, an den Seiten dicht mit Gliedern besetzt. Glieder klein (9—15 mm . lang), schmal, stielrund, an beiden Enden verschmälert, mit dicht gestellten weissen oder weisslichen, endlich schwärzlichen ! Haarborstenbüscheln besetzt, so dass die Pflanze aussieht, als . Wäre sie mit einem Flor überzogen. Blüthen im Frühjahr, aus den behaarten Seitenpolstern der Gliedern hervortretend, klein (13 mm). Fruchtknoten linglich, blassgrün. Petalen 5—6, eiförmig, zugespitzt, sehr . ausgebreitet, weiss. Staubfäden weiss, ausgebreitet, mit sehr kleinen Antheren, Griffel aufrecht, mit a ee . Narbenlappen. Beere rundlich, weiss. ** Blüthen endständig. 21. Rhipsalis Saglionis Lem., Saglion’s Binsencactus. Nomenclatur, Nach dem Pflanzenfreunde Saglion be- . hannt, der diese Art in Frankreich eingeführt. 892 Rhipsalideae. Synonyme. Rhipsalis Cereuscula Haw., Rh. brachiata Bot. Mag. Vaterland Brasilien (nach Haworth). — Aestige Pflanze. Aeste ziemlich aufrecht, gebüschelt, sparrig, wurzelnd. Glie- der grün, meistens kurz (9—15 mm), rundlich, selten ver- lingert und dann cylindrisch, die seitlichen dicht gedrängt, eckig, beiderseits abgestumpft, sehr sparrig, haarborstig. Bor- stenbündel dicht gestellt, unten mit einem sehr dünnen, schuppenförmigen Blättchen verdeckt, in je einem Bündel 3 bis 4 weisse, sparrige Borsten, so dass die ganze Pflanze nur aus solchen zu bestehen scheint. | Blüthe nicht bekannt. 22. Rhipsalis salicornioides Haw., Glasschmalz- Binsencactus. Nomenclatur Im allgemeinen Ansehen der auf Salz- boden häufigen Salicornia herbacea (Glasschmalz) ähnlich. Synonyme. Hariota salicornioides DC., Opuntia sali- cornioides Spr. ] Vaterland Brasilien. — Aufrechte, sehr ästige, geglie- dert-sprossende, strauchartige Pflanze von 32 cm Hóhe und darüber. Stamm dünn, holzig. Aeste quirlförmig, kurz, ge- gliedert, meistens herabhängend. Glieder fleischig, hellgrün, röthlich punktirt, dünn gestielt, zu 2—4 auf der Spitze der unteren befestigt, nach oben dicker, fast verkehrt-keulenförmig, stielrund, oben stumpf, etwas filzig. "Glieder 2!,— 4 tm lang und 5—7 mm dick, etwas hóckerig, im ausgebildeten Zustande unbehaart, gleichsam ge stielt, der Stiel nach unten wieder verdickt, oft röthlich, an den Seiten zwar mit sehr klein-schuppigen, filzlosen Polstern besetzt, aber nie aus diesen, sondern nur aus den am oberen Ende befindlichen, etwas befilzten Polstern neue Glieder und Blüthen hervortreibend. Am urteren Theile der Pflanze er- scheinen oft Glieder, welche ohne Stiel, von gleichmässiger Dicke, gewunden, 5—6kantig und auf den Kanten mit kleinen, RIT TEE eR TY OR she POE TIAS NT en Pfeiffera. 89 3 . weissen Haarborstenbüscheln besetzt sind; bisweilen sind . ganze Aeste von Gliedern dieser Beschaffenheit, oft auch wohl . ganze Pflanzen (wenn sie noch jung und klein sind) davon ge- bildet, die man dieses fremdartigen Ansehns wegen früher oft für eine ganz andere Art oder wenigstens für eine Varietät - (Rh. salicornioides setulifera H. belg.) hielt. — Nur aus den . Gelenken, nie aus der Seite der Glieder wachsen bisweilen - kräftige Luftwurzeln hervor, die sich auch wohl bis zur Erde . herabsenken und in derselben befestigen. Blüthen von December bis März, geruchlos, klein (13 mm 1 lang und fast eben soviel im Durchmesser), einzeln oder zu 1 2—3 aus den Spitzen der letzten Glieder oder auch zwischen - den Stielen derselben hervortretend, in Menge. Fruchtknoten : kurz, breit. Sepalen 5, grün. Petalen 7— 0, länglich- . lanzettfórmig, dunkel-citrongelb, bauchig, zugespitzt, aufgerichtet. Staubfäden zahlreich, kurz. Griffel kurz. Narbe vier- . Durchmesser, durchscheinend, weisslich, mit einigen kleinen, i rothen, schuppenartigen Punkten, oben breit genabelt und 1 Purpurroth gesäumt, im Juni reif. 1 Diese Art bildet den Uebergang einestheils zu den Opun- : tien, anderentheils zu den Epiphyllen. XVIL. Pfeiffera S, Schein-Kerzencactus. ; Gattungsmerkmale. Diese Gattung wurde von dem 1 Fürsten Salm begründet und dem von uns schon öfter genannten * . Arzte und Botaniker Dr. Ludwig Pfeiffer in Cassel zu Ehren be- - "annt Die einzige ihr angehörige Art wurde einst im Mon- ville’schen Garten in Rouen unter dem Namen Cereus iantho- thele cultivirt, Da Eigennamen der Erfahrung gemáss in der ütschen Nomenclatur niemals populär werden, so habe ich . Cer Gattung, welche bis jetzt nur aus einer einzigen Art be- ‚Steht, die ohne Blüthen einem Cereus täuschend ähnlich sieht, | den Namen Scheinkerzencactus beigelegt Perigonröhre kaum über den Fruchtknoten hinaus ver- 894 -Rhipsalideae. längert., Perigonblätter 10—ı2, die sepaloidischen kürzer, die petaloidischen aufrecht-abstehend, trichterförmig. Staub- gefässe zahlreich, die äusseren länger, aber kürzer, als das Perigon. Griffel ziemlich dick, säulenförmig, länger als die Staubgefásse. Narbe fünf- bis sechsstrahlig. Beere gleich von Anfang aus dem Körper heraustretend, Stachelpolster tragend, kugelig, zur Zeit der Reife durchsichtig, von dem vertrock- neten Perigon gekrönt. Von den Cereen unterscheidet sich die Gattung durch das sehr kurzröhrige, von den Rhipsaliden durch das trichter-, nicht radförmige Perigon und die mit Stachelpolstern besetzte Beere, von den Lepismien endlich durch die gleich anfangs und nicht erst nach der Reife aus dem Körper heraustretende Frucht. Pfeiffera cereiformis S, Schein-Kerzencactus. Synonym. Cereus ianthothele Hort. Monv. Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, 30 cm hoch und darüber, an der Basis und oben fleischig, blassgrün, um die Stachelpolster herum oft „violett (worauf sich der Name iantho- thelis bezieht), meistens vierkantig, die Seiten 9—13 mm- breit Kanten ausgeschweift-gekerbt. Kerben einander sehr ge- nähert, mit je einem fleischigen, abfälligen Schüppchen und einem Stachelpolster besetzt. Stach elpolster rund, weiss- filzig. Stachel oder Borsten 6—7, etwas stechend. Blüthen seiten-, bisweilen endständig, rosenroth-weisslich, einige Tage lang geöffnet bleibend, Perigonblätter aufrecht, zweireihig, die äusseren kurz, die inneren lanzettförmig, spitz, weisslich, aussen blassrosa angelaufen, im abgewelkten Zustande dauernd. Staubgefässe zahlreich, kürzer als das Perigon, mit gelben Fäden und Antheren. Griffel etwas über .die Staubgefässe hinausgehend, weisslich. Narbenstrahlen lineal, zurückgebogen, schwefelgelb. Beere anfangs stumpf- fünf- : kantig, an den Kanten mit Stachelpolstern besetzt, dunkelpur- - purn, später ganz kugelrund, 11—13 mm im Durchmesser, in _ Pfeiffera. 895 -. der Vollreife durchscheinend violett-rosa. ‘Samen im Frucht- brei zerstreut, sehr klein, schwarz. ESSENCE Zr ZZ £cl "dd "SIULIOFII.199 VIOJA 7 WS P » . Von den Cereen unterscheidet sich unsere Art (mithin die Gattung) durch das kurz-röhrige Perigon, von der Rhip- 896 Rhipsalideae. saliden durch das trichterfórmige, nicht radfórmig ausgebreitete Perigon und die mit Stachelpolstern besetzte Frucht, von den Lepismien durch die schon anfangs, nicht erst nach der Reife frei aus dem Körper heraustretende Beere. - In der allgemeinen Kultur findet zwischen dieser Art ind den Rhipsaliden keinerlei Unterschied statt. XIX. Lepismium Pfr, Schuppencactus. Geschichtliches. : Die Gattung Lepismium, deren Name aus dem griechischen Aezríc, Schuppe, gebildet ist, wurde von Dr. Pfeiffer gegründet. Ihre wenigen Arten führte man an- fangs unter dem für das ganze Geschlecht geltenden Namen Cactus auf. Parmentier (+ 1813) und Andere wiesen ihnen eine Stelle unter den Cereen an. Förster endlich vereinigte sie und die vom Fürsten Salm aufgestellte Gattung Pfeiffera mit der Gattung Rhipsalis, da er die Merkmale, durch welche sich jene von dieser unterscheiden, für ganz unbedeutend er- - achtete. Später aber hat man doch diese Annahme nicht ganz stichhaltig gefunden und die Gattung Lepismium wieder her- gestellt und nur L. paradoxum bei Rhipsalis belassen, was aus- reichend begründet ist. Die allgemeine Kultur ist dieselbe wie die der Rhipsaliden. Gattungsmerkmale. Perigonröhre kaum über den Fruchtknoten hinaus verlängert. Perigonblätter 10—12, die sepaloidischen kürzer, die petaloidischen in Form eines Trich- ters aufrecht-abstehend. Staubgefässe zahlreich, die äusseren länger, aber kürzer als das Perigon. ' Griffel etwas dick, säulen- förmig, so lang wie die Staubgefässe. Narbe vier- bis fünf- strahlig. Beere fast eingesenkt, birnförmig, durchsichtig, von dem vortrockneten Perigon gekrönt. Keimblätter blattartig, breit, spitz. Etwas fleischige, häufig Luftwurzeln treibende Pflanzen mit schwachem, gegliedert-ästigen Stamme. Glieder drei- bis vier- kantig, mehr oder weniger lang gestreckt. Kanten stark zu- sammengedrückt, geschweift-gekerbt. Kerben mit einer spitzen, En REE Lepismium. 897 blattartigen vertrocknenden, doch nicht abfallenden Schuppe besetzt. Polster in den Axillen der Schuppen, in eigenthüm- licher Weise mehr oder weniger eingesenkt, einen der Axillenspalte entsprungenen Haarbüschel tragend. Blüthen seit- lich, mittelmässig gross einige Tage lang geöffnet. i. Lepismium commune Pfr., Gemeiner Schuppen- cactus. Synonyme. Cereus squamulosus $., C. elegans Hort., Rhipsalis Mittleri Foerst. Vaterland Brasilien. Stamm ziemlich aufrecht, 60 cm hoch und darüber, gegliedert. Glieder eifórmig oder läng- lich, meistens etwas gedreht, dreikantig, hellgrün, oft am Rande purpurroth gesäumt. Kanten scharf, gekerbt. Furchen breit. Kerben mit einer eifórmigen, zugespitzten, blattartigen Schuppe und einem grauen Haarbüschel besetzt, etwas weitlüufig (14 bis 22 mm). Blüthen oft den ganzen Sommer hindurch bis zum De- cember, anfangs auf den vorjährigen, im Herbst auch auf den jungen Gliedern, klein (13—15 mm im Durchmesser), mit Sehr kurzer, im Haarbüschel verborgener Röhre. Sepalen 4—5, grünlich-weiss. Petalen 5—7, schmal, stumpf, erst ausgebreitet und weiss, dann zurückgeschlagen und citrongelb. Staubfäden weiss, mit weissen Antheren. Griffel weiss, wenig länger. Narbe mit 4—5 langen, zurückgeschlagenen, grünlich-weissen Strahlen, Beere kugelig, an der Seite ein- geschnitten, 7 mm lang, gmm im Durchmesser, etwas durch- scheinend, carminroth, mit saftigem, rothem Marke und mit wenigen schwarzen Samen. (Fig. S. 898). 2. Lepismium Myosurus Pfr., Mäuseschwanz- Schuppencactus. Nomenclatur. Der Trivialname bezieht sich auf die Em schuppigen, behaarten Glieder, welche an den langen, "ster-Rümpler, Cacteenkunde. 57 Rhipsalideae. Fig. 103. Lepismium commune. d Myan — SAN ba toon Lepismium. . 899 einem Mäuseschwanze vergleichbaren Fruchtboden des Myo- surus minimus Lin. (einer Ranunculacee) erinnern. Synonyme. Rhipsalis Myosurus Foerst., Cereus Myo- surus DC., C. tenuispinus Haw., Cactus tenuis Schott. Vaterland Brasilien. Stamm und Aeste aníangs fast aufrecht, bald aber kriechend, ausgebreitet, lang gegliedert, Giieder drei- bis vierkantig, schlank, an den Seiten häufig Luftwurzeln treibend, grün, an den Rändern purpurroth. Kan- en scharf, etwas gekerbt. Furchen wenig vertieft. Kerben | üemlich entfernt, weisshaarig, «cesar blattartieensc] beairt Blüthen von August bis November, klein, geöffnet von finem Durchmesser von nur 1 3 mm. Sepalen kurz, schmutzig- Wóthlich. Petalen lanzettlich, zugespitzt, rosenroth, nach unten Plasser. Narbe vierlappig. Beere gegen 7 mm lang, glän- Fend-carminroth, an der Seite mit einer Furche, viele schwarze 2 amen enthaltend, : ; 3 € nach der Art der Kultur stellt sich diese Pflanze in ferschiedener Weise dar. In einem geschlossenen Hause bei -[^her Temperatur macht sie ellenlange und nur 5—10 mm [ke Aeste mit einander sehr genäherten Kerben; im Freien foer werden die Glieder weit kürzer, gewinnen jedoch einen "Uchmesser von 18—22 mm und die Kerben stehen alsdann a2, cm von einander entfernt. i Varietäten. ı. Lepismium Myosurus # Knightü S. yn. L. Knightii Pfr., Cereus Knightii Parm.), mit vier- bis Frfkantigen Gliedern, schwach eingekerbten Kanten und aus- ffschweiften Furchen und schmutzig-weissen Blüthen. 2. L. Myosurus y laevigatum S., von der Normalform in E Hauptsache durch einen schwücheren Stamm und eine liche Behaarung unterschieden. Vielleicht eine gute Art. k agii 3 Lepismium ramosissimum Lem., Vielästiger Schuppen cactus., . aterland Brasilien, von dort 1863 durch A.Verschaffelt , Gent zugleich mit Rhipsalis prismatica eingeführt. — 2 amm 57 V 900 Opuntieae. schlank, mit seinen ausserordentlich zahlreichen, selbst " büschelig verzweigten, sehr langen (20—30—40 cm bei 12 bis 20 mm Durchmesser) Aesten einen hübschen buschigen Strauch bildend. Höcker sehr lang, leicht wellig - buchtig. Schuppen lang, deltaförmig. Polster mit spärlichem Filz oder nackt. Borsten sehr kurz oder nicht vorhanden. Blüthen sehr zahlreich, nur wenig grösser, als die de übrigen Arten, das ganze Jahr hindurch an jüngeren oder älteren Zweigen sich entwickelnd. Knospen spitz-eiförmig, scharlach- roth. Perigonblätter 8—ıo, von denen die 5—6 obersten verhältnissmässig gross, länglich -linienfórmjg, zurückgebogen, rosenroth, an der Spitze scharlachroth, aussen mit einer eb? solchen Linie bezeichnet. Staubgefässe in grösserer Anzahl als bei den übrigen Arten, ungleich, die äusseren länger, Web Antheren weisslich. Griffel etwas länger, stark. mit 4 ‘oder 5 abstehenden, warzigen, weissen Narbenstrahlen. 6. Zunft. Opuntieae — Feigencactus-ähnliche. . Blüthen aus Polster und Waffen tragenden Höckern ia | vortretend, radförmig, gross, rosenartig ausgebreitet. Beerent gleich anfangs aus dem Körper heraustretend, das verweikt | Perigon abstossend, breit genabelt, höckerig, meist feigenfórmiS. borstig oder stachelig. d | Strauchartige oder fleischige Pflanzen mit einer holzige Centralachse und kleinen, pfriemlichen, bald welkenden und k fallenden Blättchen. Stamm gleichmässig fortlaufend, stie oder zusammengedrückt, oben gegliedert-ästig. Glieder Kugel flach (blattartig zusammengedrückt) oder cylindrisch, höcken! die Höcker Polster tragend und mit Stacheln von doppelt‘ Form besetzt. Wir nehmen nur eine Gattung an. XX. Opuntia Tburnef., Feigencactus j Geschichtliches. Die Cacteen, einheimisch !? ^7 würmeren Theile Amerika's, wurden nicht lange nach der 4 Opuntia, 901 "deckung dieses Erdtheils durch Einführung einiger Arten in Europa bekannt. Man legte diesen damals Namen bei, welche man älteren Schriftstellern entlehnte, die aber ganz anderen "Gewüchsen angehörten. So wurden die Arten mit gegliederten Zusammengedrückten Aesten Opuntia genannt. Diesen Namen p hatte Theophrast einer stacheligen Pflanze gegeben, die in der Nähe von Opus wuchs, der Hauptstadt der opuntischen Lokrer und Vaterstadt des Patroklos. Die Arten aber mit verti- kalen Kanten und Furchen nannte man Cactus, mit welchem Namen Theophrast ein stacheliges Gewächs Siciliens bezeich- nete, vielleicht die Artischoke. Linné brachte alle ihm be- kannt gewesenen Arten in der Gattung Cactus unter; so war ihm der gemeine Feigencactus Cactus Opuntia, der Warzen- Cactus Cactus Mamillaria u. s. w. 1 Was die Gattung Opuntia betrifft, welche von Adanson, Haworth und De Candolle begründet und ausgebaut wurde, 50 hat sich in ihrem Bereiche mit der Zeit manche Verände- Tung vollzogen. Zunächst war es der Fürst Salm-Dyck, I welcher einige Arten (O. coccinellifera Nutt., O. dejecta Pfr. und O. Auberi Pfr.) abtrennte und aus ihnen die Gattung Nopalea begründete, Wie aus dem allgemeinen Theile erinnerlich sein wird, nennt man in denjenigen Gegenden, in welchen Cochenille Sezüchtet wird, die zur Zucht dieses Insekts benutzten flach- Sliederigen Arten Nopals. Zur Begründung der neuen Gattung : bestimmten ihn folgende unterscheidenden Merkmale: Perigon- E Pte nicht über den- Fruchtknoven hinausgehend; Sepalen | Schuppenförmig, Petalen verbreitert, zusammengezogen-aufrecht. 1 Staubgefässe zahlreich, frei, büschelig gesammelt, weit über . "5 Perigon hinausgehend; Griffel länger als die Staubgefässe, “ylindrisch, oben röhrig, über der Basis knotig- verbreitert; a arbe mit 5—6 dicken, aufrechten Narbenstrahlen. Beere ; breit genabelt, fleischig, birnförmig, höckerig. : Zu weitergehenden Eingriffen in den Artenbestand der Gattung Opuntia sahe sich Lemaire veranlasst. Zunächst - Sammelte er unter dem Gattungsnamen Cactus einige zwerg- 902 Opuntieae, wüchsige, stark verästelte, gegliederte, rasenbildende, kaum etwas aufsteigende Arten mit rundlichen, eiförmigen, länglichen oder cylindrischen, sehr fleischigen, grünen Gliedern, die mit kurzen Höckern und doppeigestaltigen langen, zahlreichen, sehr scharfen: Stacheln besetzt sind, z. B. Opuntia clavata, Pentlandi, boli- viana u. A. Wieder war es Lemaire, der in der grauen Epidermis einiger Arten, abgesehen von anderen Merkmalen, die Begrün- dung einer neuen Gattung angezeigt fand, Tephrocactus, von z&gon, Asche, also Aschen- oder Grau-Cactus. Hierher gehóren unter anderen Opuntia diademata, Turpini, calva und platyacantha. Bei allen Cacteen, die man bis etwa zum Jahre 1860 oder 1861 beobachtet hatte, fand sich der Griffel an der Basis nackt, und niemals zuvor hat man Anderes gewusst. In jener Zeit aber beobachtete Michel Angelo Console, Garteninspector am botanischen Garten in Palermo, zwei Opuntien in Blüthe, Opuntia rubescens und O. spinosissima, eine Gunst, die uns unter dem weniger günstigen Himmel Deutschlands nur höchst selten oder gar nicht zu Theil wird. Bei genauer Untersuchung der Blüthe fand er, dass der nach, unten stielartig verdünnte Griffel an der Basis von einer Art Becher umgeben war, wie ihn unsere Abbildung darstellt, Professor Lemaire in Gent, dem solche Blüthen ge- 1 Schickt wurden, fand diese Beobachtung bestätigt und sah sich in Rücksicht auf dieses unzweifelhaft sehr wichtige Merkmal bewogen, diese Arten von den wahren Opuntien abzutrennen und zu ihren Gunsten eine neue Gattung aufzustellen, der er den Namen des Entdeckers dieses eigenthümlichen Organs beilegte. Aber die Arten, welche dasselbe besitzen, haben noch ein anderes unterscheidendes Merkmal, durch welches die Begründung der neuen Gattung Consolea gerechtfertigt sein dürfte, Während nämlich der Stamm der übrigen Opun- - Opuntia. i 903 tien aus übereinander gestellten Gliedern sich aufbaut, ist hier der Stamm einfach, ununterbrochen, flach und treibt seitliche, ebenfalls einfache oder nur wenig verzweigte Blüthen tragende Aeste, welche mit dem zunehmenden Wachsthum des Stammes nach und nach abfallen. Zur Gattung Consolea rechnet Lemaire unter a O. rubescens S., O. catacantha Lk. et O, O. ferox Haw., O` leucacantha Lk. et O Wenn wir nun dieser Auffassung nur in der Synonymie der Arten Rechnung tragen, so bestimmt uns zu dieser Zurück- haltung der Gedanke, dass es in dieser Zeit, in welcher das Interesse an der Familie der Cacteen in weiteren Kreisen sich wieder zu beleben beginnt, eine zu weit gehende Störung der Nomenclatur und Zersplitterung der Gattung nicht gerathen erscheine. Möge die Einsetzung des Schlusssteins einer spä- teren Zeit vorbehalten bleiben. Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Gattung Opuntia in den fünfziger Jahren durch die Forschungen Dr. G. Eng el- mann’s und seiner Mitarbeiter (Dr. J. M. Bigelow, A. Schott u. A.) eine ganz erhebliche Bereicherung durch neu sufgefundene Arten und Formen erfahren hat. | Merkmale der Gattung. Perigonróhre nicht über den Fruchtknoten hinaus fortgesetzt. Die äusseren Perigonblätter sepaloidisch, pfriemlich, die inneren petaloidisch, verbreitert, TOSenartig ausgebreitet. Staubfäden zahlreich , frei, kürzer a das Perigon. Griffel cylindrisch, oben röhrig, unten zusammen- geschnürt. Narbe mit 3—8 dicken, aufrechten Strahlen, Beeren: feigen- oder eiförmig, an der Spitze breit genabelt, höckerig. Höcker Stachelpolster tragend. Keimblätter frei, dick, blatt- ähnlich. Fleischige, gegliedert-ästige Sträucher mit stielrundem oder - i | : 1 : Opuntia. : 939 45. Opüntia megacantha S, Langstachel-Feigen- cactus, Synonym. Opuntia leucosticta Wendl. Vaterland Mexiko. Hochgerichtete Pflanze mit im Alter holzigem und fast stielrundem Stamme. Glieder gross (15 bis 20 cm lang, 5—7 cm breit und mehr als 2t/ą cm dick), länglich oder eiförmig, dunkelgrün, an der Oberfläche fast eben, mit kleinen, schwarzrothen Blättchen. Stachelpolster gedrängt, in regelmässigen Reihen, weiss- oder graufilzig, nach oben mit einem Bündel sehr kurzer, feiner, erst rothbrauner, dann schwärzlicher Borsten besetzt, nach unten mit 7—1IO starken, steifen, weissen, fast strahligen Stacheln, von denen zwei viel länger (bis 5 cm) und abwärts gerichtet sind. Blüthen nicht bekannt. Varietät. Opuntia megacantha f tenuispina S. (Syn. O. lasiacantha Hort. vind., O. leucacantha Hort. Dyck.), aufrecht. Glieder länglich-eiförmig, 10— 12 cm lang, 5—61/, cm breit, : 11— 13 mm dick, grün, wenig hóckerig, mit kurzen, róthlichen ` Blittchen, Polster etwas weitläufig, mit weisslichen Borsten und feinen, weissen, geraden Stacheln, von denen die 3—4 oberen kurz, der unterste der längste (13 mm). Wahrschein lich aus Mexiko stammend. 46. Opuntia grandis Hort. angl., Grosser Feigencactus. Vaterland Mexiko. 60 cm und darüber hohe, aufge- richtete Pflanze. Glieder eifórmig oder elliptisch, lang (12 bis 15 cm bei 5—7 cm Breite), aufrecht, die jüngeren bis- weilen róthlich-blaugrün, mit rosenrothen Blättchen. Stachel- polster ziemlich weitläufig, auf grünen Höckerchen, mit einem pinselfórmigen Büschel schwärzlicher Borsten, nur nahe am oberen Rande der Glieder mit 2 weissen steifen Stacheln be- Setzt, einer davon länger (2!/, cm). Blüthen klein (etwa z cm im Durchmesser), kaum aus- - gebreitet. Fruchtknoten röthlich-fahl, mit kleinen schuppigen Polstern besetzt, Schuppen und Sepalen pfriemlich, all- 940 Opuntieae. mälig in die Petalen übergehend; letztere 12 an der Zahl, schmal-lanzettfórmig, r3 mm lang; alle etwas dick, spitz, auf- recht, róthlich-orangegelb. Staubgefásse fast um die Hälfte kürzer, als der Saum, mit róthlich-gelben Fäden und gelben Antheren. Griffel kürzer als die Staubgefässe, an der Basis erkehrt-keulenfórmig, rosenroth. Narbe mit 2—3 aufrecht- abstehenden, sehr kurzen, in eine Borste ausgehenden eben so gefärbten Lappen. Hinsichtlich der spitz- lanzettförmigen, aufrecht-abstehen- den (nicht spatelförmig-verbreiterten und rosenartig-ausgebrei- teten) Sepalen und Petalen weicht diese Art vom Gattungs- character ab. 47. Opuntia glaucescens Hort. berol., Graugrüner Feigencactus. Vaterland Mexiko. Aufgerichtete, wenig ausgebreitete Pflanze. Glieder länglich, nach oben und unten verschmä- lert, graugrün, mit kleinen rostrothen Blättchen. Polster ein- ander ziemlich genähert, graufilzig, in der Jugend nur mit einem pinselförmigen Büschel braungelb-rosenrother Borsten nach oben, später am unteren Theile auch mit 1—4 weissen. vangen (fast 2'/ cm), nadelfórmigen Stacheln besetzt. Blüthen nicht bekannt. 48. Opuntia caracasana S, Caracas-Feigencactus. Vaterland. Wurde von Ed. Otto bei Caracas (Repu- blik Venezuela) aufgefunden, Stamm fast aufrecht, ästig, niedrig (45 cm). Glieder gespreizt, länglich, 11—13 cm lang, im breitesten Theile nur mit einem Durchmesser von 4 cm, fleischig, 14—17 mm dick, blassgrün, mit sehr kleinen, schuppenfórmigen Bláttchen. Stachelpolster klein, convex weitläufig gestellt, mit isabellgelbem Filz und eben solchen Borsten besetzt. Stacheln 2—3, selten 4, abstehend-ab- wärts gebogen, steif, nadelförmig, weisslich, von ungleicher pontja: 041 Länge, der oberste der stärkste und längste (26 mm und darüber), róthlich. Blüthen unbekannt. 49. Opuntia parvispina S, Kurzstachel-Feigencactus. Vaterland wahrscheinlich Mexiko. Stamm ziemlich niedrig, fast aufrecht, von Mittelgrósse (10 cm lang, 5—7 cm breit und 13—17 mm dick), verkehrt-eirund-elliptisch, fleischig, zusammengedrückt, hellgrün, unter den Polstern (vorzugsweise den jüngeren) in heisser Sonne je mit einem röthlichen Flecken oder einem solchen von dunklerem Grün, mit sehr kleinen, schuppenförmigen Blättchen. Stachelpolster ziemlich weit- läufig, klein, schwach graufilzig, etwas kissenförmig gewölbt, mit gelblichen Borsten besetzt, an jüngeren Gliedern mit 2—3 weisslichen, an älteren mit 10— 12 grauen, etwas abwärts ge- bogenen Stacheln, von denen die unteren länger und der unterste der längste (11—13 mm). Blüthen nicht beschrieben. Auf den ersten Blick glaubt man eine O. puberala vor Sich zu haben, doch unterscheidet sie sich von dieser durch eine glatte Oberhaut und zahlreichere Stacheln. 50. Opuntia albicans S. Weisslicher Feigencactus. Synonym. Opuntia Prate Sabin. Vaterland Mexiko., Ziemlich aufgerichtete Pflanze. Glieder sehr zusammengedrückt, schmal (nur 2!/, cm bei 12—15 cm Länge), länglich, graugrünlich, mit sehr kleinen, grünlich-rostbraunen Blättchen. Polster gedrängt, rothbraun- filzig, nach oben mit einem dichten Büschel sehr zahlreicher, blassgelber Borsten, nach unten mit ı—4 nadelfórmigen, langen (13— 26 mm), weissen, nach unten gerichteten Stacheln besetzt. Blüthen noch nicht bekannt. Varietät. Opuntia albicans 9 laevior S. (Syn. O. prui- nosa Hort), unterscheidet sich von der Hauptform nur durch glattere Glieder. + 042 Opuntieae. 51. Opuntia Pottsii S, Potts’ Feigencactus. Nomenclatur. Nach Potts, einem Botaniker, welcher Mexiko bereiste und diese Art dem Fürsten Salm aus Chi- huahua sandte. Vaterland Mexiko. Stamm niedrig. Von den Gliedern ist das unterste kugelig (9g cm im Durchmesser, mit den Resten abgestorbener Stachelpolster, mit brauner Oberhaut, fast eine Wurzelknolle darstellend, die jüngeren ausgespreizt, flach zusammengedrückt, verkehrt-eirund, hellgrün. .Stachel- polster sehr weit von einander, rund, convex, graufilzig. Stacheln in zweifacher Form, oben zahlreich, borstenförmig, braunroth, unten 3—5, weisslich, sehr lang (5—8 cm), bieg- sam, stehend, an der Basis abgeplattet, abwärtsgebogen, fast kammförmig geordnet. Weiteres ist über diese schon zu Salm’s Zeiten seht seltene und jetzt vielleicht aus den Sammlungen verschwundene Art nicht bekannt. 52. Opuntia robusta Wdid., Starker Feigencactus. Synonym. Opuntia flavicans Lem. Vaterland Mexiko. — Aufgerichtete Pflanze. Glieder lànglich-eifórmig, bisweilen fast rund, sehr gross (20—25 cm lang und 10— 15 cm breit), bläulich-graugrün, wie bestäubt,. mit sehr kurzen, pfriemlichen, langgespitzten, grünen, an der Spitze röthlichen Blättchen. Stachelpolster weitläufig, in geringer Zahl, anfangs abgerundet-dreikantig, zuletzt rund, mit rothbräunlichem, später schwärzlichem Filze und sehr kleinen, letzteren nicht überragenden, eben so gefärbten Borsten be- setzt. Stacheln zuerst nur ein ziemlich langer und 2 sehr kleine, an vollerwachsenen Gliedern aber endlich 8—12 an der Zahl, in der Jugend durchscheinend-weisslich, an der Basis etwas gelblich, später unten bräunlich, in der Mitte hellgelb- lich, oben bis zur Spitze weisslich, stark, lang (2!/,—5 cm), sehr ungleich, ausgebreitet. Originalpflanzen von 75 cm Höhe sind nur dreimal ge- L: Mesi domini Sia e Opuutieae, 943 gliedert, haben einen sehr starken Stamm und oft fast runde, gegen 30 cm lange und 23 cm breite, sehr dicke, hellgraulich- azurblaue Glieder. Die kleineren Stacheln sind 7—26 mm, die grösseren 5 cm lang und länger. Blüthen sind,: wie es scheint, noch nicht beobachtet worden. 53. Opuntia sericea Domn., Seiden-Feigencactus. Synonym. Opuntia coerulea Gill. Vaterland Chile. Aufrechte, sehr ästige, 60 cm und darüber hohe Pflanze. Glieder aufrecht, länglich - eifórmig, bis 10 cm lang und 4 cm breit, dünn, glänzend - grün, mit kurzen, grünen Blättchen. Polster einander ziemlich genähert, kissenförmig gewölbt, graufilzig, nach oben mit einem dichten Büschel zahlreicher, anfangs gelbrother, später bräunlich-rother Borsten, nach unten mit 3— 5 steifen, starken, nadelförmigen, weisslich-strohgelben Stacheln, von denen der mittelste oder der unterste der längste (17 mm) und oft abwärts gerichtet ist. Blüthen sehr gross (10 cm. Fruchtknoten mit Schüppchen tragenden Polstern besetzt. Schuppen und Se- palen rosenroth, nach oben breiter, spitz. Petalen (etwa 18), sehr abstehend, horizontal ausgebreitet, spatelfórmig, an der Basis stark verschmälert, oben 2!/, cm breit, stumpf, einwärts gekrümmt, am Rande wellig, ausgebissen, isabellgelb- E. strohfarben, aussen róthlich angehaucht. Staubgefásse zw ei oder drei Mal kürzer als der Saum, sehr zahlreich, aufrecht, gedrängt. Fäden ockergelb. Antheren gelb. Griffel nur wenig länger, als die Staubgefässe, stark, an der Basis ver- kehrt-keulenförmig, gelblich, oben rosenroth, Narbe mit 7 kurzen, kopfförmig zusammengedrängten, hellgrünen Lappen. Varietät. Opuntia sericea f Maelenii S., mit gespreizt- abstehenden Gliedern. 54. Opuntia orbiculata S. Rundglied-Feigencactus. Vaterland wahrscheinlich Chile. — Hochaufgerichtete Pflanze mit wenigen Aesten. Glieder kreisrund (8— 10 cm 944 Opuntieae. im Durchmesser), dick (13 mm), dunkelgrün, die älteren oft verlängert, mit zugespitzten, grünen Blättchen. Stachel- polster regelmässig, bald'mehr, bald weniger weitläufig ge- stellt, mit einem pinselförmigen Büschel schwarzbrauner Borsten und mit 4—5 feinen, strohgelben, an der Basis rothgelben, horizontal abstehenden Stacheln von sehr ungleicher Länge (die kleineren 7—11 mm, die grösseren 2!/,—3 cm) besetzt. Blüthen nicht bekannt. Opuntia Metternichii Picol. ist nur eine wenig abweichende Varietät. 55. Opuntia triacantha Haw., Dreistachel-Feigen- cactus. Vaterland Südamerika. — Aufgerichtete Pflanze. Glie- der eiförmig-elliptisch, grün, mit sehr kleinen, rothen Blättchen. Stachelpolster ziemlich gedrängt, anfangs etwas wollig, ge- wölbt, in der Mitte mit einem Büschel braungelber Borsten und mit 3 (seltener 4) steifen, geraden, gelblichen Stacheln besetzt, von welchen der oberste der längste, die andereu aber unter sich von gleicher Länge. Wird sehr häufig mit Opuntia polyantha DC., verwechselt, unterscheidet sich aber von dieser auf den ersten Blick durch die in der Regel grösseren Glieder und die petiere Zahl mehr weisslicher Stacheln. Blüthen im Juni und Juli, gelb, denen der. Diod. foliosa sehr ähnlich. 56. Opuntia sulphurea Gil, Schwefelgelber Feigen- cactus. Vaterland Chile. — Ziemlich aufgerichtete Pflanze. Glieder hellgrün, sehr dick, fast kugelig (bis 6!/, cm lang und bis 5 cm im Durchmesser), mit sehr kleinen, zugespitzten, purpurrothen, bald abfallenden Blättchen. Stachelpolster ziemlich dicht stehend, mit weisslichem Filze, nach oben mit einem , pinselfórmigen Büschel sehr kurzer, braunrother oder Opuntia. ; 945 fast schwarzpurpurrother Borsten und nach unten mit 6—12 langen, etwas ungleichen (21/,— 4 cm), steifen, nadelförmigen, weisslichen, an der Spitze schwarzpurpurrothen (bisweilen blassrothen, purpurroth geringelten) Stacheln, von welchen der mittelste der längste. Blüthen schwefelgelb. TiT Paucisetosae — Wenigborstige. Glieder aufrecht oder fast aufrecht. Polster klein, mit wenigen Borsten besetzt, fast kahl. Stacheln ungleich, mehr oder minder zahlreich, schlank, haarfórmig, kurz oder lang, weisslich, vorgestreckt oder abwürts gebogen. 57. Opuntia Karwinskiana S, Karwinski's Feigen- cactu s. Nomenclatur. Nach Dr. Wilhelm von Karwinski, Naturforscher und Reisender in Brasilien und Mexiko. + 1855. Derselbe führte diese Species aus Mexiko in den botanischen Garten in München ein. Ueber sein Verdienst um dig Cacteen- kunde siehe den allgemeinen Theil. Synonym. Opuntia Nopalilla Karw. Stamm kräftig, aufrecht, gegen. ı m hoch. Glieder gross (20—25 cm lang und gegen 8 cm breit), an der Basis etwas4 cm’ dick, oben dünner, um die Stachelpolster herum . etwas höckerig, hellgrün. Stachelpolster sehr weitläufig, - klein, auf Höckern, graufilag, kaum borstig. Stacheln in Zahl, Färbung und Länge verschieden (7—9 mm bis gegen 4 cm), nadelartig, steif, abstehend, an jüngeren Gliedern 2—4, rosenroth, an älteren 12, strohfarben-weisslich, an den ältesten 18—20, grau, zum Theil abwärts gebogen. Blüthen nicht bekannt. 58. Opuntia oligacantha Hort. vind., Armstacheliger Feigencactus. Vaterland Mexiko. Stamm aufgerichtet. Glieder kreisförmig-verkehrt-eiförmig, dick, graulich-grün, mit sehr klei- Förster-Rümpler, Cacteenkunde. 60 946 Opuntieae. nen róthlichen Blättchen. Stachelpolster dicht gestellt, fast eingesenkt, mit kurzem bräunlichen Filz besetzt, sowie mit 3 dünnen, kurzen, borstenartigen, weissen, abwürtsgebogenen Stacheln von ungleicher Lànge 5:13 mm), welche oft theil- weise oder auch ganz fehlen. Der Stamm ist fast 60 cm hoch und die Glieder haben eine Länge von 10—12 cm und eine Breite von 5—7 cm und sind mehr oder weniger kreisrund. Blüthen unbekannt. Der Fürst Salm hielt vormals diese Art und Opuntia spinulifera für eine und dieselbe Pflanze.. Mit zunehmendem Alter aber nahm sie einen ganz verschiedenen Character an. 59. i punta candelabriformis Hort. monae., Armleuchter- Feigencactus. Vaterland’ Mexiko. — Ziemlich aufgerichtete Pflanze. Glieder verkehrt-eifórmig oder elliptisch, dick, graulich-grün, 15—18 cm lang bei 8— 10 cm Breite, mit länglichen, an der Spitze róthlichen Blättchen. Polster ziemlich dicht gestellt eingesenkt, mit je einem pinselfórmigen Büschel kurzer, weiss- licher Borsten und 4—5 weissen Stacheln besetzt, von denen der unterste viel länger (2!/, cm und darüber), platt und nach unten angedrückt ist. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. 60, Opuntia spinulifera S, Stachelchen tragender Feigencactus. Vaterland Mexiko. Stamm kräftig, gross (65—95 cm), aufrecht. Glieder gross (18 cm lang, 13 cm breit), verkehrt- eirund, dick, unten verschmälert, blassgrün, mit g—11 mm langen, spitzen, abstehenden, röthlichen Bláttchen. Stachel- polster ziemlich dicht stehend, klein, schwach graufilzig. Stacheln 3, ziemlich lang, nadelartig, strohfarbig, fast steif, der eine länger (2!/, cm und darüber) und abstehend. (Siehe O. oligacantha). Blüthen nicht bekannt Opuntia. i 947 2. Sippe. Flavispinae — Gelbstachelige. Glieder aufrecht, oft sehr stark. Polster auf dem oberen Theile, mit starken, langen, gelblichen, pinselförmigen Borsten und mit steifen, gelblichen, bisweilen zebrabunten Stacheln in geringerer oder grósserer Zahl besetzt. 7 Erectae — Aufrechte. 61. Opuntia polyantha DC, Vielblüthiger Feigen- cactus. Synonym. Cactus polyanthos Bot. Mag. Vaterland Südamerika. — Ziemlich aufrechte Pflanze. Glieder länglich (12—15 cm lang, 5—7 cm breit), an beiden Enden verschmälert, wenig | hóckerig, mit kleinen, róth- lichen Bláttchen. Stachel- . Polster ziemlich weitläufig, mit einem Büschel gelolicher Borsten und 6—8 ziemlich gleichlangen (bis fast 2 '/,cm), gelben, oft braun geringelten, steifen Stacheln besetzt. Blüht schon in jugend- lichem Alter und alljáhrlich sehr dankbar, von Juli bis Oc tober. Blüthen 6!/, cm im Durchmesser, in grosser Men- ge an den Enden der Glieder. Fruchtknoten birnfórmig, spárlich mit Polstern besetzt, grün, 2!/, cm lang, an der Basis sehr schmal. Petalen 7—8, breit, stumpf, blass- schwefelgelb. Staubfäden weiss, Narbe weisslich, mit 5—7 Lappen. Fig. 130. Opuntia polyantha, 60* 948 Opuntieae. | 62. Opuntia glaucophylla Wdld., Seegrünblätteriger Feigencactus. Vaterland vermuthlich Mexiko. — Aufgerichtete Pflanze. Glieder verkehrt-eiförmig, etwas wellig, graugrün, mit see- grünen Blättchen. Stachelpolster mit gelblichem Filze und gelblichen Borsten besetzt. Stacheln ı—2, pfriemlich, steif, gelb, 2!/, cm lang. Blüthen nicht bekannt. Nach Salm unterscheidet sich diese Art von O. Pseudo- Tuna durch einen niedrigeren und ástigeren Stamm, sowie durch mehr runde und grauere Glieder. Varietät. O. glaucophylla f laevior S. soll sich durch fast kreisrunde und glattere Glieder unterscheiden. Sie stellt dieselbe Form dar, welche Salm früher O. Ficus indica f articulis brevioribus genannt hatte. 63. Opuntia Pseudo-Tuna S, Unächter Tuna-Feigen- cactus. Vaterland Südamerika. — Aufgerichtete, sehr ästige Pflanze. Glieder verkehrt-eifórmig, sehr gross (30 cm lang), dick, hellgrün, mit kurzen, pfriemlichen, an der Spitze róth- lichen Bláttchen. Stachelpolster weitläufig, nach oben mit einem dichten pinselfórmigen Büschel gelblicher Borsten, nach unten mit einem langen (2!/, cm), pfriemlichen, dicken, gelben Stachel. BVüthen nach Pfeiffer gelb. Diese Art steht der Opuntia Tuna am nächsten, ist aber hóher, ástiger und weit weniger stachelig. Varietät. Opuntia Pseudo-Tuna f elongata S. (Syn. O. spinaurea Karw.) weicht von der Normalform nur durch die längeren Glieder ab. 64. Opuntia Tuna Mill, Tuna-Feigencactus. Synonyme. Cactus Tuna Lin., C. Bonplandi H. et Kth., Tuna flore sulphureo Dill, "gra P a Sa ae a ee) dr en A Kl a Opuntia. 949 Vaterland Mexiko und Columbia. — Hochaufgerichtete und ausgebreitete Pflanze. Glieder gross, 10—20 cm lang, gewöhnlich fast eben so breit, länglich-eiförmig oder elliptisch, am Rande ausgeschweift, mit 7 mm langen zugespitzten, grünen Blättchen.. Stachelpolster weitläufig gestellt, grau- filzig, oben mit einem Büschel bräunlich-gelber Borsten, unten mit 4—6 steifen, dicken, pfriemlichen, hellgelben Stacheln von ungleicher Länge (9— 21 mm) besetzt. Eine schöne, in den alten Missionen in den südlichen Theilen des oberen Californiens unter dem Namen Tuna zum Zwecke der Cochenillezucht angebaute Pflanze. Blüthen gross (8 cm im Durchmesser), schmutzig-roth Fruchtknoten birnfórmig, 4 cm lang, grün, hóckerig und mit Filzpolstern besetzt. Petalen von der Bildung der Rosen- blätter, stumpf, haarspitzig. Staubgefässe gelb. Narbe fünflappig, grün. Dur, Varietät. Opuntia Tuna f humilior S. (Syn. O. humilis Haw., O. horrida S). Ziemlichaufgerichtete Pflanze. Glieder keil- formig oder verkehrt-eirund, etwas länger, als bei der Normalform (bis 26 cm). Stachelpolster ziemlich weiläufig gestellt, mit gelb- lichem Filz besetzt, etwas höckerig, mit einem Büschel gelber Borsten und 4—6 gelben, oft braunen geringelten, dicken, steifen Stacheln besetzt, von denen die 2—3 obersten die stärksten und längsten (bis 5 cm), die beiden untersten aber viel feiner und kürzer sind. Blüthe im Juni und Juli, 8—10 cm im Durchmesser. Fruchtknoten länglich, 5 cm lang, feigenförmig, grün, nackt, spärlich mit borstigen Polstern besetzt. Sepalen grünlich-röth- lich. Petalen zweireihig, schwefelgelb, gross, haarspitzig. Staub- fäden gelb, unten röthlich, mit kleinen, gelben Antheren. Griffel roth. Narbe gelb, mit 5—6 Lappen. Frucht birn- fórmig, 7![,cm lang, oben 4'l, cm. dick, glänzend - schwarz- Purpurroth, braucht zur Reife 2 Jahre und ist essbar. Diese Varietit unterscheidet sich von der Art durch den niedrigeren Wuchs, die noch drohendere Bewaffnung und die 950 Opuntieae. schwefelgelben Blüthen. Sie ist in Südamerika zu Hause, nach E. Otto auch auf Cuba, wo sie zur Bildung von Hecken ver- wendet wird, und wird in Italien kultivirt. 65. Opuntia Engelmanni S, Engelmann’s Feigen- cactus. Nomenclatur. Nach dem berühmten Botaniker Dr. George Engelmann in Saint-Louis (Missouri), einem Deut- schen, dem wir viele neue Cactus-Arten verdanken. Vaterland Texas, vom Canadianflusse bis Neu-Braun- fels und bis zur Mündung des Rio Grande u. s. w. — Aufrechte, starke Pflanze von ı'/, bis fast 2 m Höhe, mit schliesslich holzigem, stielrundem Stamme mit grauer, rissiger Rinde. Glieder kreisrund oder verkehrt-eirund, gross, blassgrün. Stachelpolster weitläufig gestellt (3!/,—4 cm), graufilzig, mit zerstreueten, gelben, steifen, sehr ungleichen Borsten be- setzt. Stacheln in geringer Zahl, auf den oberen Polstern meistens 2— 3, von verschiedener Länge (13—20 mm, die längeren 2!/,—4 cm und darüber), stark, zusammengedrückt oder eckig, gerade oder später gekrümmt, abwärts gebogen, oder in verschiedener Weise gespreizt, strohgelb oder horn- farbig, an der Basis roth, ausserdem ı—2 untere dünnere und blassere (oft fehlende) Nebenstacheln. Blüthen im Mai und Juni, gelb, innen roth. Frucht- knoten verkehrt-eirund, fast kugelig, selten verlängert, fast keulenförmig. Sepalen aus breiter Basis pfriemenförmig und mit 20—25 grau- oder gelbfilzigen, schwach borstigen Polstern besetzt; Sepalen der Röhre etwa 13, die äusseren eirund- lanzettförmig, zugespitzt, die inneren kreisrund-verkehrt-eirund, mit einer Spitze, Petalen 8—ıo, verkehrt-eirund, fast spatel- förmig, stumpf, stachelspitzig. Griffel dick, wenig ange- schwollen, mit 8— 1o aufrechten Narbenlappen. Beere kugelig- verkehrt-eirund, seltener birnförmig, breit genabelt. Samen klein, etwas unregelmássig, schmal gerandet. Die Glieder haben bei grösseren Individuen eine Länge Opuntia. —— 951 von 3o cm und ihre pfriemlichen Blättchen sind 7—g mm lang. Die Blüthen haben einen Durchmesser von 7—8 cm und sind durch den gewóhnlich ganz kurzen Fruchtknoten und die verhältnissmässig schmalen, nicht ausgerandeten Petalen charactersirt, Opuntia Lindheimeri Engelm., ist theils dieselbe Pflanze, theils eine hybride Form zwischen ihr und vielleicht der O. Rafinesquii, mit dünner, keulenfórmiger Frucht. Opuntia Engelmanni var? cyclodes Engelm., mit kreisrunden Gliedern, mit stärkeren, fast immer in der Einzahl vorhandenen Stacheln, kleiner kugeliger Beere und grósseren Samen. Die Glieder haben eine Länge von 16—18 cm und die Beere einen Durchmesser von 2!1/,—3 cm. Diese Form ist am oberen Pecos in Neu-Mexiko zu Hause. Opuntia dulcis Zngelm., ist eine ziemlich zweifelhafte, wohl noch nicht genug beobachtete Pflanze, am mittleren Laufe des Rio Grande, bei Presidio del Norte, Chihuahua (Mexiko) etc. Sie ist der O. Engelmanni ähnlich und vielleicht nur eine Form derselben, aber kleiner, mehr ausgebreitet, mit áhnlicher, aber sehr süsser Frucht und mit kleinen regelmässigen Samen. Eine Unterart ist wahrscheinlich Opuntia occidentalis Engelm., auf dem westlichen Abhange der californischen Ge- birge zu Hause, bei San Diego und Los Angelos. Aufrechte, über r m hohe, grosse Dickichte bildende Pflanze mit ab- stehenden Aesten. Glieder lang (25—30 cm), verkehrt-eirund oder rhomboidisch. Stachelpolster weitläufig, mit zahl- zeichen feinen Borsten und 1—3 langen (2!/, cm), starken, zu- sammengedrückten, abwärts gebogenen weisslichen, an der Basis dunkleren und unten mit einigen dünneren Stacheln besetzt, Blüthen im Juni, gelb, innen róthlich. Fruchtknoten verkehrt-eirund. Beere verkehrt-eirund, breit genabelt. Sa- men grösser. Von Opuntia Engelmanni unverkennbar durch die Wachs- thumsweise, durch die sehr feinen Borsten und die grösseren Samen unterschieden. i 952 Opantieae. 66. Opuntia chlorotica Engelm., Blasser Feigen- cactus. Vaterland das westliche Coloradogebiet, zwischen Neu- Mexiko und Californien, von den Franciscobergen bis zum Mojave Creek. Stamm aufrecht, bis fast 2 m hoch, mit sehr zahlreichen 2!/,—5 cm langen, gelben büscheligen Stacheln bewaffnet, grosse und oft ausgebreitete Büsche bildend. Glie- der kreisrund- verkehrt-eifórmig, blassgrün. Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt, mit dichten Borsten verschiedener Form und 3—6 ungleichen, zusammengedrückten, strohfarbenen Stacheln von 1! —4 em Länge besetzt. Blüthen gelb. Fruchtknoten mit fast 50 Stachelbün- deln. Petalen spatelförmig. 67. Opuntia Dillenii Haw., Dillen’s Feigen- cactus. Nomenclatur. Nach dem Botaniker Dr. Joh. Jacob Dillen, geboren zu Darmstadt, Professor zu Oxford. T 1747- Synonym. Opuntia Tuna major Dill. Vaterland Südamerika, auch gleich anderen Opuntien in Ostindien eingebürgert. — Aufgerichtete. Pflanze. Glieder rundlich-verkehrt-eifórmig, wellig, graugrün, 16—20 cm lang und 10—ı2 cm breit, mit etwas über 4 mm langen, an der Spitze róthlichen Blättchen. Stachelpolster mit gelbem, später sich bräunendem Filz, nach oben mit einem stets gleich- farbigen Büschel sehr kurzer Borsten besetzt, nach unten mit ausgebreiteten, starken, gelblichen Stacheln bewaffnet, von denen 3—5 kleiner (13 mm), ı aber stärker end länger (21a cm-und darüber). Blüthen im October, fast $c cm im Durchmesser. Frucht- knoten 2! cm lang, grün mit wenigen Borstenbündelchen besetzt. Petalen rundlich oder herzfórmig, zweireihig, schwe- felgelb. Staubfäden gelblich. Narbe grün, sechslappig. Frucht eifórmig, dunkelpurpurroth. E MON NE T NS "UE" Opuntia. 953 tt Procumbentes — Niederliegende. 68. Opuntia procumbens Engelm., Niedergestreckter Feigencactus. Vaterland Franciscoberge bis zum Cactuspasse im west- lichen Neu-Mexiko. Niedergestreckte Pflanze mit 23— 34 cm langen, immer randstündigen, kreisfórmigen-verkehrt-eirunden, blassgrünen Gliedern. Stachelpolster weitläufig gestellt (4— 5 cm), mit strohfarbigen steifen, sehr ungleichen Borsten und 2—4 starken, bis 5 cm langen, zusammen gedrückten, eckigen, strohfarbigen, an der Basis dunkleren Stacheln. Blüthen nicht bekannt Der Opuntia Engelmanni ähnlich, aber niedergestreckt, mit weitläufiger stehenden Stachelpolstern und stärkeren Stacheln. 69. Opuntia angustata Engelm, Schmalglied-Feigen- cactus. Vaterland von Zufii, westlich vom Rio Grande, west- warts bis zum Cajon-Passe in den kalifornischen Gebirgen. Niedergestreckte oder aufsteigende Pflanze. Glieder ver- längert-verkehrt-eirund, in die Basis verschmälert. Stachel- polster weitläufig, mit rothgelben, feinen Borsten und 2—3 starken, zusammengedrückten, eckigen, strohfarbenen oder weiss- lichen, nach der Basis hin rothen, herabgebogenen Stacheln. Blüthen nicht bekannt. Frucht verkehrt-eirund, höckerig, 4 cm lang, mit flachem, aber eingesenktem Nabel. Samen gross. . Durch die Bildung der 16— 26 cm langen und nur 8 bis IO cm breiten Glieder gut unterschiedene Art. 3. Sippe. Fulvispinae. — Braunstachelige. Glieder aufrecht, sehr stark. Polster filzig oder braun- borstig. Stacheln pfriemlich, steif, braunroth oder schwärzlich. 70. Opuntia dejecta S., Gespreizter Feigencactus. Synonyme. Nopalea dejecta S., O. diffusa Hort., O. horizontalis Hort. 954 Opuntieae. Vaterland Cuba, Havannah. Hochaufgerichte, gespreizte Pflanze. Glieder lang (20—22 cm bei kaum 4 cm Breite), - schmal, sehr zusammengedrückt, dünn, grün, meistens seitlich, oft horizontal abstehend, mit länglichen, zurückgekrümmten, an der Basis röthlichen Blättchen. Stachelpolster ent- fernt, mit spärlichem Filz besetzt, am oberen Ende mit wenigen weisslichen Borsten, am unteren mit 5—6 weissen, später schwärzlichen, starken, steifen Stacheln besetzt, von denen der unterste 2!/, cm lang. Blüthen nach Dr. Pfeiffer denen der O. coccinellifera Mill. sehr ähnlich, aber mehr schmutzig-roth, die Petalen kürzer und schmáler. 71. Opuntia Auberi Pfr., Auber's Feigencactus. Nomenclatur. Benannt nach Auber, dem vormaligen Director des botanischen Gartens zu Havannah. Vaterland Cuba. Stamm aufrecht, 1,60—2 m hoch | Glieder graugrünlich, dick, länglich-eiförmig, mit rückwärts gebogenen Rändern, 30 cm lang bei 8— 10 cm Breite. Sta- chelpolster weitläufig gestellt, spärlich mit grauem Filz be- setzt, auf Höckern, mit meistens 4 nadelartigen, weissen, eckigen Stacheln, von denen 1—2 grösser, als die anderen, Blüthen denen des ächten Cochenillecactus sehr ähnlich, aber mit etwas kürzeren und schmaleren Blättern und schmutzig- roth. Diese Art scheint sehr selten geworden oder aus den Sammlungen ganz verschwunden zu sein. 72. Opuntia monacantha Haw, Einstachel-Feigen- cactus. Synonyme. Opuntia Tuna DC., Cactus monacanthos Willd. : i | Opuntia. 955 Vaterland Brasilien, überhaupt das tropische Amerika, muthmasslich auch Westindien, da Originalpflanzen aus Cuba eingeführt worden. — Hoch aufgerichtete Pflanze. Glieder gross (bis 30 cm lang und länger, 8—15 cm breit und 9—ı3 mm dick), elliptisch, länglich-eiförmig oder lang gestreckt, sehr zu- sammengedrückt, sehr dünn, glatt, glänzend und lebhaft dun- kelgrün, mit rothen, sehr bald abfallenden Blättchen. Stachel- polster weitläufig gestellt, mit sehr kurzem, schwach-borstigem, aschgrauem Filz besetzt, sowie mit einem einzigen (an älteren Gliedern bisweilen mit 2—3) steifen, in der Jugend braunen, an der Spitze gelben, später graubraunen Stachel von 2!/, bis 3 cm Länge und darüber, Eine der schönsten Arten von un- glaublich raschem Wachsthum. Blüthen im Herbst, schön und gross (fast 8 cm). Fruchtknoten 4!/, cm lang und 2‘/, cm dick, birn- fórmig, grün, mit braunen Polstern besetzt. Sepalen kurz, purpurroth, am Rande gelblich. Petalen eifórmig, stumpf- zugespitzt, zweireihig, die äusseren auf dem Rücken purpur- roth, die inneren citrongelb. Staubfäden gelb, stark ausge- breitet. Griffel gelb. Narbe mit 6 kurzen, aufgerichteten Lappen. Frucht nicht bekannt. 73. Opuntia camanchica Engelm., Camanche-Feigen- cactus. Va et m e ien f (Nebenfluss des Ar- - kansas) zu Hause. — Grosse, weitausgebreitete, niedergestreckte Pflanze. Glieder aufsteigend, gross (I 6—18 cm), fast kreis- rund. Stachelpolster weitläufig, meistens bewaffnet, mit strohfarbenen oder rothgelben Borsten und ı—3 langen (4— 5—7 cm) zusammengedrückten, braunen, an der Spitze blas- seren Stacheln, die oberen, längeren fast aufrecht, die übrigen abwärts gebogen. Blüthen nicht bekannt. Frucht gross, oval, breit ge- nabelt, saftig. Samen ziemlich gross, eckig, am Nabel tief eingeschnitten. 956 Opuntieae. 74. Opuntia macrocentra Engelm., Langstachel-Feigen- cactus. Auf Sandhügeln am Rio Grande, bei El Paso. Auf- steigende Pflanze. Glieder gross, fast kreisrund, dünn. Sta- chelpolster etwas weitliufig gestellt, mit dünnen, kurzen, roth- gelben Borsten, nur die obersten mit 1—2 sehr langen (5 bis 8 cm), etwas zusammengedrückten, schwarzbraunen Stacheln. Blüthen im Mai, gelb. Fruchtknoten eirund. Narbe achttheilig. Samen gross. Diese Art wird 60 cm bis fast 1 m hoch und hat auf- fallend runde, 13—21 cm im Durchmesser haltende Glieder. Sie steht der Opuntia phaeacantha sehr nahe. 75. Opuntia phaeacantha Engelm., Schwarzstachel- Feigencactus. Vaterland Neumexiko, am Rio Grande, bei Santa Fé. Ausgebreitete, aufsteigende Pflanze. Glieder verkehrt-eirund, dick, bläulichgrün. Stachelpolster etwas weitliufig gestellt, mit feinen strohfarbigen oder braunen Borsten und meistens 2—5 kürzeren, scharfkantigen schwárzlichen Stacheln. Blüthen im Mai, gelb. Fruchtknoten kurz. Narbe achttheilig. Beere keil-birnfórmig. Samen ziemlich gross. Varietäten. 1. Opuntia phaeacantha 9 brunea Engelm. Stachelpolster weitläufiger. Stacheln länger (bis 5 cm), stumpf- kantig, braun, nach oben weisslich. 2. O. phaeacantha y major Engelm., Glieder fast kreis- rund, grösser (20 cm). Stachelpolster weitläufig. Stacheln kürzer, in geringerer Zahl und blasser. Opuntia mojavensis Engelm. ist bloss eine Form der O. phaeacantha, niedergestreckt, mit grossen, fast kreisrunden Gliedern, weitläufigen Stachelpolstern, brüunlichen Borsten und 3—6 starken, unten braunen Stacheln. Sie kommt am Mo- jave, westlich vom Colorado vor. | TROP CHEN SA ein E he ale hi in 2 Opuntia. 957 76. Opuntia stenopetala Engelm., Schmalblatt-Feigen- cactus. Vaterland Mexiko, Buena Vista, südlich vom Saltillo. — Niederliegende Pflanze mit grossen, dicken Gliedern. Stachel- polster am Rande zusammengedrängt, braunborstig. Stacheln 3, zusammengedrückt, zweischneidig, abwärts gekrümmt oder abstehend, ausserdem oft noch 1—3 kleinere Nebenstachein, alle schwarzbraun. Blüthen im Juli aus braunwolligen Polstern. Frucht- knoten verkehrt-kegelförmig, hóckerig, mit 30—40 dicht ge- stellten, weissfilzigen, borstigen Polstern besetzt. Sepalen der Róhre und Petalen etwa 25, linien-pfriemenfórmig, zugespitzt, gegrannt, orangegelb, aufrecht-abstehend. Róhre unten nackt. Griffel in der Mitte kugelig-bauchig, an der Spitze ungetheilt, Spitz, etwas kürzer, als die Staubgefässe. Frucht nicht be- kannt. 77. Opuntia nigricans Haw., Schwarzstachel-Feigen- cactus. Synonyme. Opuntia coccinellifera DC., Cactus Tuna £ nigricans Sims., Cactus nigricans Haw., C. Pseudo-coccinellifer Bert. Vaterland Südamerika, wo diese Art behufs der Coche- nillezucht kultivirt wird. — Hochaufgerichtete, sehr ästige Pflanze Glieder sehr gross (30—45 cm lang, 15—20 cm breit, 11 bis 13 mm dick), eiförmig oder lang gestreckt, dunkelgrün, mit kleinen, etwas abgeplatteten, horizontal abstehenden, an der Spitze rostrothen Blättchen. Stach elpolster weitläufig, gelb- braunfilzig. Stacheln 2—3, ungleich, meistens sehr lang, (21/, bis fast 8 cm), ausgebreitet, gerade, steif, anfangs schmutzig- braunroth, später schwärzlich. Blüthen im August, schön, gross (5—6 cm). Frucht- knoten 5 cm lang, mit Polstern und braunen Borsten besetzt. Sepalen keilfórmig, rosenroth, aussen dunkler. Petalen bräunlich-rothgelb. Staubgefässe dunkelrosenroth. Griffel 958 i Opuntieae. weisslich, mit gelbgrünlicher, fünflappiger Narbe. Frucht birnfórmig, 6!/, cm lang, bei 5 cm Durchmesser, purpurroth, mit Polstern besetzt. 78. Opuntia elatior Mill, Höherer Feigencactus. Synonyme. Opuntia nigricans Hort. paris., Tuna elatior Vaterland Südamerika. — Der vorigen sehr nahestehende, aufgerichtete Pflanze. Glieder gross (20—26 cm lang, 10 bis 13 cm breit), länglich-eiförmig, graugrün. Stachelpolster fast nackt. Stacheln pfriemlich, ungleich lang (18— 30 mm), braun, in's Schwärzliche übergehend. Blüthen nach Dillen im September, 4!/; cm im Durch- messer. Fruchtknoten 26—30 mm lang, 20 mm im Durch- messer, mit Borstenbüscheln besetzt. Petalen breit, zuge- spitzt, aus Gelb in Purpurroth übergehend. Staubfäden pur- purroth. Narbe fünflappig. Frucht eifórmig, 4 cm lang, 21/a cm dick, roth. 4. Sippe. Crinitae — Behaarte. Glieder aufrecht, sehr platt zusammengedrückt. Polster gedrängt stehend, mit zahlreichen, sehr langen, haarförmigen oder seidenhaarigen (bei alten Pflanzen bisweilen verschwin- denden) Borsten und einigen dünnen Stacheln besetzt. 79. Opuntia fulvispina E Rothstachel-Feigencactus. Synonyme. Opuntia crinifera 9 lanigera Pfr., O. senilis Parm. Vaterland Südamerika. Stamm aufrecht. Glieder elliptisch (10 cm lang bei 5-—-7 cm Breite), etwas dick, glatt, dunkelgrün, mit zugespitzten, grünen Bláttchen. Stachel- polster gross, braunfilzig und borstig. Stacheln aussen 12—16, ungleich, fein, fast borstenartig, gelblich-rothbraun, in der Mitte 2—4, doppelt oder dreimal so lang (3—4 cm), Opuntia. P 959 unten rothbraun, oben gelblich, fein, nadelfórmig, die untersten herabhángend. Blüthen nicht bekannt. Salm’s Opuntia fulvispina und Pfeiffer’s O. crinifera stimmen mit einander überein; die Pflanzen sind in der Jugend wollig und stellen dann die O. crinifera 9 dar; später schwindet die Wolle und macht zahlreichen Borsten und braunrothen Stacheln Platz. Varietüt. Opuntia fulvispina. £ badia S., mit grösseren, kastanienbraunen Stacheln, 80. Opuntia lanigera S., Woll-Feigencactus. Synonyme. Opuntia crinifera Pfr, O. senilis Parm. Vaterland Brasilien. — Ziemlich aufgerichtete Pflanze. Glieder glatt, wenig fleischig, kreisrund-eifórmig, 15 cm lang und 10 cm breit, sehr hellgrün, mit spitzen, anfänglich rosen- rothen Blüttchen. Stachelpolster ziemlich weitláufig gestellt, mit gelblichem Filz, auf dem oberen Theile mit sehr zahl- reichen strohfarbigen Borsten und krauser, schwindender Wolle besetzt. Stacheln 3—4, nadelartig, gelb, gespreizt-abstehend, von ungleicher Länge, der eine oder der andere 5 cm lang. Eine nicht leicht zu verwechselnde Art. Die Wolle ist auf den unteren Gliedern vollerwachsener Individuen dauernd. Die Blüthen noch nicht beobachtet oder wenigstens noch nicht beschrieben. ; 81. Opuntia leucotricha DC., Weisshaar-Feigencactus. Vaterland Mexiko. — Hoch aufgerichtete Pflanze. Glie- der gross (15—18 cm lang und 7—10 cm breit), ziemlich dick, länglich oder eiförmig, hellgrün. Polster dicht gestellt, gewölbt, graufilzig, nach oben mit sehr kurzen, rothgelben Borsten, nach unten mit 15—20 sehr langen, gewundenen, weissen, haarförmigen Stacheln besetzt. Die jüngeren, flachen 960 Opuntieae. Glieder haben nur 5—6 sehr dünne, gerade, kaum 7 —9 mm lange Stacheln, werden aber allmálig convex, und es treten dann die róthlichen nur etwas über 2 mm langen Borsten und viele 3—5 cm lange, weisse, an der Spitze glasartig durch- scheinende und stechende, biegsame, dabei aber etwas spróde, nach allen Richtungen gekräuselte Haare hervor, welche zu- letzt den ganzen Stamm verhüllen und der Pflanze eine grosse Aehnlichkeit mit Pilocerus senilis verleihen. Blüthen zahlreich an der Spitze der Glieder, gross (fast 5 cm). Fruchtknoten mit kreisrunden, borstentragenden Polstern besetzt. Sepalen aufrecht, pfriemlich, dick, allmälig länger und breiter, eifórmig, spitz. Petalen (etwa r2) auf- recht, einwärts gebogen, verkehrt-eirund, spitz, breit, am Rande gefranst, ganz blassstrohfarben, an der Basis etwas grünlich, an der Spitze rosa. Staubgefässe gedrängt, um die Hälfte kürzer, als das Perigon,. mit grünlichen Fäden und gelben - Staubbeuteln. Griffel länger, als die Staubgefässe, dick, an der Basis sehr verkehrt-keulenfórmig, oben scharlachroth. Narbe mit 7 dicken, stumpfen, kopffórmig gedrängten, dunkelgrünen Lappen. 82. Opuntia strigil Engelm., Striegel-Feigencactus. Vaterland westliches Texas, westlich vom Pecos, in Spalten flacher Kalkfelsen. Halbaufrechte, 6o cm hohe, blass- grüne Pflanze. Glieder eirund, verkehrt-eirund oder kreis- rund, stumpf oder später etwas spitz, dünn. Stachelpolster dicht gestellt (8— 11 mm), weisslich behaart, bald mit stroh- gelben Borsten dicht besetzt, alle bewaffnet. Stacheln roth und braun, an der Spitze gelb, 5— 8, strahlig, abwärts ge- bogen, gegen die Ränder der Glieder noch ı—2 stärkere, längere (fast 2!/, cm), abstehende oder abwärts gebogene. Blüthen nicht bekannt. Beere klein, fast kugelig, breit genabelt, mit 25— 30 Stachelpolstern dicht besetzt, roth. Samen klein, dick, stumpf gerandet. Opuntia. 96 I 5. Gruppe. Setispinae — Borstenstachelige. Aufsteigende Pflanze. Glieder meistens kleiner. Stacheln in geringer Zahl, stielrund oder kaum eckig, dünn, biegsam, blass- gelb. Beere klein, 83. Opuntia tenuispina Engelm., Dünnstachel-Feigen- eactus. Vaterland Sandhügel bei El Paso, Mexiko. — Glieder ziemlich gross (8—16 cm lang und 5— 10 cm breit), ver- kekrt-eirund, an der Basis verschmälert, hellgrün, mit dünnen, nur 4 mm langen Blättchen. Stachelpolster einander ziem- lich genáhert, mit feinen, kurzen, rothgelben Borsten und meistens bewaffnet. Stacheln 1— 2, lang (4— 6!/|, cm), fast aufrecht oder ausgebreitet, weisslich, dazu unten noch 1—4 kürzere. Blüthe im Mai, gelb, bis fast 8 cm im Durchmesser. Fruchtknoten keulenfórmig. Petalen verkehrt- eifórmig, stumpf. Beere länglich, tief genabelt. Samen sehr klein, sehr unregelmässig. Diese Art ist der Opuntia phaeacantha, in deren Gesell- schaft sie vorkömmt; in manchen Stücken ähnlich, aber von ihr durch die Art der Bewaffung und die Form der “Frucht unterschieden. 84. Opuntia setispina Engelm., Borstenstachel-Feigen- cactus. ‚Vaterland Mexiko, Nadelholzwälder auf den Bergen westlich von Chihuahua. Glieder ziemlich kreisrund, klein (kaum 2/!/— 5 cm), bläulich-grün. Stachelpolster dicht. gestellt (7—8 mm), hervorstehend, graufilzig, mit zahlreichen gelblichen Borsten besetzt, alle bewaffnet. Stacheln ungleich, Sstrohfarben, 5—7 kürzere (7—13 mm) und 2—3 längere (21—14 cm), alle fein, biegsam, kaum stechend, borstenartig, abwärts gebogen. Ä Blüthe und Frucht unbekannt, Fórster-Rümpler, Cacteenkunde, 962 Opuntieae. 85. Opuntia filipendula Engelm., Filipendel-Feigen- cactus. Vaterland Mexiko, im Alluvium des Rio Grande und bei El Paso und ostwärts am Pecos. Bläulich-grüne Pflanze mit stellenweise knotig verdickten Wurzeln, ähnlich denen der Spiraea filipendula. (Siehe S. 197.) Glieder klein (4—8 cm Fig. 131. Opuntia filipendula. (Wurzel auf S. 197)- lang und 2!/,—5 cm breit), kreisrund oder verkehrt-eirund oder verkehrlanzettförmig, dünn. Polster einander genähert (9—ı3 mm), mit vielen grünlich-gelben Borsten, unbewaffnet oder mit 1— 2 langen (2!/,—5 cm), etwas eckigen, und ausser- dem noch mit 1—2 kleineren Stacheln, alle weisslich. Blüthen im Mai und Juni, 6!/, cm im Durchmesser, pur- purn mit schlankem Fruchtknoten. Narbe fünftheilig, Samen ziemlich klein. Opuntia. 963 6. Gruppe. Cruciatae — Gekreuzte. Stamm ungegliedert, aufrecht, zusammengedrückt, mit seiten- ständigen Aesten. Aeste meist gekreuzt-gegenständig, verlängert, zusammengedrückt, oft allmälig wieder abfallend, sehr stachelig, bisweilen auch stachellos. ı. Sippe. Aculeatissimae — Sehr stachelige. 86. Opuntia leucacantha Hort. berol., Weissstachel- Feigencactus. Synonyme. Opuntia subferox Schott., Consolea leuca- cantha Lem. Vaterland Mexiko. Stamm 30—60 cm hoch und 5 cm breit, aufrecht, platt, grün, mit einander ziemlich gegenüber- stehenden, 7 —10 cm langen, etwas dicken, an der Basis oft cylindrischen Aesten, auf der Oberflüche mit ziegeldachig ge- ordneten Höckern besetzt, mit sehr kleinen grünen Blättchen. Stachelpolster gedrüngt, mit je einem Büschel gelblicher Borsten und geraden, weissen Stacheln, von denen die kleineren 7 —9 mm, die grossen 2!/, cm lang sind. Die Borsten werden allmälig so lang, wie die kleineren Stacheln. Ueber die Blüthen siehe die beiden vorigen Arten; wahr- scheinlich entsprechen sie der zu Opuntia rubescens gegebenen Beschreibung 87. Opuntia ferox Haw, Wehrhafter Feigencactus. Synonyme. Opuntia dolabriformis Hort., Cactus ferox Willd., Consolea ferox Lem. © Vaterland Südamerika. Stamm aufgerichtet, schmal, zusammengedrückt, grün, weniger hoch, als die vorige Art. Aeste nach beiden Seiten hin abstehend, etwas hóckerig. Sta- chelpolster ziemlich gedrängt, gewölbt, nach oben mit einem Büschel gelber Borsten, nach unten mit 4—6 ungleichen, nadel- 61* 964 Opuntieae. förmigen, anfangs rosenrothen, dann weisslichen Stacheln be- setzt, von denen die längsten von 2!/, cm Länge. Blättchen klein, grün. Die Blüthen werden nirgends beschrieben; auch hier gilt die Bemerkung zur vorigen Art. 88. Opuntia spinosissima Mill, Stacheligster Feigen- cactus. Synonyme. Opuntia cruciata Hort., Cactus spinosissimus Lem., Cọnsolea spinosissima Lem. In Frankreich Croix de ' Lorraine, d. i. Kreuz von Lothringen genannt. Vaterland die Antillen, besonders Jamaika. Stamm bis 4 m hoch, bei 16—20 cm Breite, platt, hellgrün. Aeste kreuzweise gegenüber stehend, mit wenig hervorragenden Höckern besetzt. Stachelpolster gedrängt, filzig, nach oben mit einem Büschel sehr zahlreicher braungelber Borsten, nach unten mit 6—8 ungleichen, steifen, gelben Stacheln besetzt. Am Stamme verwandeln sich nach und nach die Borsten in steife Stacheln, welche die Oberfläche dicht verhüllen und eine furcht- bare Bewaffung bilden. Blättchen sehr klein, róthlich. Blüthen fast den ganzen Sommer hindurch in Menge und bis in den Winter hinein. Perigon 3 cm im Durch- messer, schön goldgelb. Fruchtknoten 3— 5 cm lang, läng- lich, etwas platt, auf einer Seite etwas buckelig. Sepalen kurz, verkehrt- herzfórmig, ausgerandet, weichstachelspitzig, dunkel-lachsroth. Petalen verkehrt-eirund, lederartig, an der Spitze ausgebissen, breit, innen goldgelb, aussen lachsfarbig. Staubgefässe zahlreich, dem Griffel genähert, reizbar. Fäden safrangelb. Antheren schwefelgelb. Griffel gestielt, gelb, so lang wie die Staubgefässe, mit fünftheiliger Narbe; er steht in einem becherartigen Gebilde, auf dessen Rande sechs oder siehen Drüsen in gleichmässiger Vertheilung stehen, 89. pede catacantha Hort. berol., Unterstacheliger | Feigencactus. '" Synonym. Consolea catacantha Lem. (nicht, wie man Opuntia. 965 den Namen gewóhnlich geschrieben findet, cato- oder catho- cantha) Uebrigens ist die Nomenclatur ziemlich unklar. Vaterland Insel St, Thomas. Stamm aufrecht, hoch (1r'/[, bis fast 1 m) nur 6—8 cm breit, ungegliedert, platt, doch ziemlich fleischig, purpurroth, an der Spitze flach-höckerig, bald ganz eben, Stachelpolster ziemlich weitläufig gestellt, länglich, mit weisslichem Filz bekleidet. Blättchen pfriemlich, 3 mm lang, an der Spitze rostroth. Stacheln 6—8, von ungleicher Länge (von 7—ıı mm bis 2'/ə cm), nadelförmig, ausgebreitet, gerade, ziemlich steif, anfangs röthlich, dann weiss, die längsten oft abwärts gerichtet. Von dieser Art finden sich Blüthen nicht näher be- schrieben. Wahrscheinlich sind sie denen der vorigen Art ähnlich, und Lemaire muss sie gekannt haben, da er die Pflanze sonst nicht hätte zur Gattung Consolea stellen können, bei der der Griffel sich aus einem Becher erhebt. Diese Art steht der O. rufescens nahe, von der sie sich aber durch die ebene oder doch fast ebene Oberfläche und die -zahlreichen langen Stacheln hinreichend unterscheidet. 2. Sippe. Inermes — Stachellose. 90. Opuntia rubescens S, Róthlicher Feigencactus. Synonym. Consolea rubescens Lem. Vaterland Brasilien. Stamm aufrecht, hoch (bis ı m und darüber), flach-hóckerig, anfangs roth, dann rothgrün. Aeste verlängert, einander gerade gegenüber stehend, sodass die Pflanze ein Kreuz bildet, im Uebrigen dem Stamme gleich: Polster ziemlich dicht gestellt, gross, gewólbt, mit weiss- lichem Filz bekleidet, unbewaffnet (nur bei der Kultur im Freien mit einzelnen, kurzen, steifen, weisslichen Stacheln). Bláttchen sehr klein, róthlich, bald abfallend. Blüthen im Juli und. August. Perigon 25 mm im Durchmesser, orangegelb. Fruchtknoten verkehrt-eirund, - zusammengedrückt, gehöckert, dunkelgrün, 60 mm hoch und 966 Opuntieae. 30 mm breit, mit verkehrt-eirunden, gelben, im oberen Winkel der Hócker sitzenden Polstern; letztere durch ein sehr kleines gelbes Blatt und drei kurze gelbe Borsten gestützt Se- palen sehr kurz, aufrecht, dick, lederartig, eirund oder ver- kehrt-herzförmig oder nierenförmig und weichstachelfilzig, butter- gelb, auf der Rückseite mit Carmin tingirt. Petalen ro, leder- artig, verkehrt-eirund, an der Spitze ausgebissen, zweireihig, schön goldgelb. Staubgefässe zahlreich, reizbar, Fäden ge- färbt wie das Perigon mit gelben Staubbeuteln. Griffel von der Länge der Staubfäden, gelb, dick, aus einem Becher sich erhebnnd. Narbe mit 6-——7 dicken, kurzen, unter einander zusammenhángenden Lappen. 7. Gruppe. Paradoxae — Abweichende. Stamm ungegliedert, aufrecht, nebst den Glieder treibenden Aesten stielrund und fleischig-holzig. Glieder dünn, sehr zu- sammengedrückt, höckerig. Polster filzig, meist mit einem einzigen, seltener mit 2— 3 starken Stacheln bewaffnet. 91. Opuntia brasiliensis Haw, Brasilischer Feigen- cactus, Synonyme. Cactus brasiliensis Willd., C. paradoxus Hornem Vaterland Brasilien, wo man diese Pflanze wie auch einige Cereus-Arten Jamacaru nennt. — Wird sehr hoch und baumartig, und selbst in Gewächshäusern findet man Indivi- duen von 6 m Hóhe bei 5 cm Durchmesser, Stamm cylin- drisch, grün, unten holzig, mit weitläufig gestellten, ziemlich filzigen Polstern, welche mit r— 3 langen (2!/,—5 cm) weiss- lichen Stacheln besetzt sind. Glieder horizontal abstehend, eifórmig, an der Basis oft verschmälert, mässig gross (8 bis 15 cm lang und 5—7 cm breit) sehr dünn, fast pergament- artig, glänzend-grün, hóckerig, mit fast nackten Polstern und langen einzelnen Stacheln und sehr kleinen kegelförmigen, an- Opuntia. ` 967 fangs rothen, dann grünen Blättchen. Die untersten Aeste und Glieder werden fast alljährlich abgeworfen. Blüthen den ganzen Sommer hindurch, vorzugsweise im Mai und Juni, schön citrongelb, vollerblüht mit einem Durch- messer von 4 cm, aus dem scharfen Rande der Glieder her- vortretend, in reichlicher Menge schon bei Pflanzen von 2 bis 3 m Höhe. Fruchtknoten 2!/, cm lang, dick, glänzend- grün, mit filzigen Höckern und kurzen, dicken Blättchen besetzt. Sepalen sehr fleischig, dick, kurz, grünlich-gelb. Petalen etwa 15 an der Zahl, ungleich, ziemlich fleischig, die äusse- ren hellgelb mit dunklerem Mittelnerven, die innersten grösser, citrongelb, unten schmal, nach der Spitze breiter (9—11 mm), mit einer kleinen Haarspitze. Staubfäden gelb, ausgebreitet, mit weisslichen Antheren. Griffel schwefelgelb. Narbe mit 5 behaarten, oben gefurchten Lappen. Frucht eiförmig, 2!/,—4 cm im Durchmesser, durchscheinend-wachsgelb, mit kleinen Bücheln brauner, spröder, stechender Borsten besetzt und mit einer saftigen, gelblich-weissen, angenehm. säuerlichen Marke angefüllt, gewöhnlich im August und September reif. Die rundlichen Samen liegen in der Mitte des Fruchtbreis in eine faserige Masse eingehüllt. Salm-Dyck führt zu dieser Art zwei Varietäten auf, O. brasiliensis 2 spinosior Hort. angl. und y Schomburgkii S, (Syn. A minor Hort. berol.), welche aber nur leichte Abän- derungen zu sein scheinen und von uns noch nicht beobachtet wurden. 8. Gruppe. Xeroearpeae — Trockenfrüchtige. Weitschweifige Pflanzen. Glieder fast rund oder angeschwollen, Stacheln in grösserer Zahl. Beere trocken, mit kleinen Stacheln bewahrt. Samen elfenbeinweiss, gross, meistens breit gerändert. 968 Opuntieae. t Glieder zusammengedrückt, fast rund. 92. Opuntia hystricina Engelm., Stachelschwein- Feigencactus. - Vaterland westlich vom Rio Grande bis zu den Fran- ciscobergen. — Weitschweifige Pflanze. -Glieder verkehrt- eirund-kreisrund, bis 10 cm lang. Stachelpolster ziemlich dicht gestellt (11—13 mm), ungewöhnlich gross, mit blassen oder röthlichen Borsten besetzt, alle bewaffnet. Von den Sta- cheln die oberen 5—8 stark, lang (4—8 und selbst bis 10 cm), eckig oder gedreht, abstehend oder herabgebogen, bräunlich, die unteren 5— 7 dünner, kürzer (9—20 mm), weiss, strahlig. Blüthe nicht beschrieben. Beere eiförmig, klein (2!/, cm), stachelig, mit ebenem Nabel. Samen sehr gross. 93. Opuntia missouriensis DC, Missouri-Feigencactus. Synonyme. Opuntia missouriensis œ rufispina Engelm., Cactus ferox Nutt. Vaterland westliches Nordamerika, vom oberen Missouri bis zum Canadian, hauptsächlich auf den westlichen Ebenen, aber auch an Bergen nach Santà Fé hin. Niedergestreckte Pflanze. Glieder verkehrt-eirund oder kreisförmig, höckerig, mit sehr kleinen Blüttchen. Stachelpolster ziemlich dicht gestellt, mit strohfarbenen Borsten, alle bewaffnet. Rand- stacheln 5—ıo, strahlig, borstenfórmig, weisslich. Mittel- stacheln 3—5, stark, rothbraun, alle 21/,— 4, selten 5 cm lang. Blüthen 5—6 cm im Durchmesser, gelb, innen orange- gelb. Fruchtknoten verkehrt-eirund oder fast kugelrund. Narbe mit 5—10 kurzen, grünen, kopffórmig zusammen ge- drängte Lappen. Beere eirund, stachelig, mit flachem Nabel. Samen gross, rund, unregelmässig. Varietäten. ı. Opuntia missouriensis £ platycarpa Engelm., mit auffallend grosser, flacher Frucht. 2. O. missouriensis y microsperma Engelm. Beere eirund, kurz gestachelt. Samen kleiner, schmal gerandet. a ER Bu an NE ES CERT EET TNAM T ANE NUT TEES RP TERES TON PE The VE SET MEN Ie ei SN curn us senti n EO FB s MU a ke vait i o SUR Se RTT NI EI DE mer DET NAT E MEE TR PEN ERE TREES ua ie aa iiia PER r mE Opuntia. 969 3. O. missouriensis d. subinermis Engelm. Glieder lang- eirund. Stachelpolster ziemlich weitläufig, die unteren unbe- waffnet,. die oberen mit wenigen kurzen Stacheln. 4. O. missouriensis & albispina Zngelm. Glieder breit- verkehrt-eirund. Stacheln 6— 18, dünner, weiss. Beere eirund, 5. O. missouriensis $ trichophora Engelm. Glieder eirund. Stachelpolster dicht gestellt. Stacheln 10— 12, an älteren Gliedern mehr borstenförmig, haarfórmig, gebogen. Beere eirund. Samen sehr gross. Glieder angeschwollen, eirund. 1. T 94. Opuntia sphaerocarpa Engelm. Kugelfrucht- Feigencactus. Vaterland Neu-Mexiko, Berge bei Albuquerque. — Weit- schweifige Pflanze. Glieder kreisrund, hóckerig. Stach el- polster dicht gestellt (9— 10 mm), mit strohfarbenen Borsten, bloss die oberen bewaffnet. Stacheln r—2 abwärts gebogen oder abstehend, 13—26 mm lang, róthlich-braun, ausserdem oft noch 1—3 kürzere Nebenstacheln. | Blüthen nicht bekannt. Beere kugelig, kaum gestachel:, 20 mm im Durchmesser, mit kleinem, flachem Nabel. 95. Opuntia erinacea Engelm., Igel-Feigencactus. Vaterland Kalifornien, zwischen dem Colorado und den kalifornischen Gebirgen. — Aufsteigende Pflanze. Glieder eirund oder etwas stielrund, 5—7 cm lang, 2!/,— 3 cm breit, bisweilen fast ganz cylindrisch. Polster sehr dicht bei ein- ander (4—6 mm), gross, weiss, alle bewaffnet. Stacheln 5—10, dünn, aber steif, röthlich, mehr oder weniger lang (13—30 und selbst über 40 mm). Blüthen nicht bekannt. Beere eirund, mit Stachelchen, 2'/, cm lang oder länger. Samen gross, ziemlich regelmässig. 970 Opuntieae. 96. Opuntia arenaria Engelm., Sand-Feigencactus. Vaterland Mexiko, in sandigem Boden am Rio Grande, bei El Paso. Aufsteigende Pflanze von 20—30 cm Höhe und 60 bis 90 cm Breite, mit starken, horizontal kriechenden Wurzeln. Glieder verkehrt-eirund, zusammengedrückt oder stielrundlich, stark-hóckerig, mit sehr kleinen Bláttchen. Stachelpolster einander ziemlich genähert (7— 11 mm), dicht mit blassen Borsten besetzt, oben mit 1—4 stärkeren, längeren (20—33 mm), weisslichen oder bräunlichen, unten mit 2—6 kürzeren, weissen Stacheln. Blüthen im Mai, schwefelgelb, 5—7 cm im Durchmesser, mit verkehrt-eirundem Fruchtknoten und ausgerandeten Petalen. Narbe fünftheilig. Frucht länglich, stachelig, mit trichter- fórmigem Nabel. Samen gross, unregelmässig. Auch auf dieser Art wird die Cochenille gefunden. 97. Opuntia brachyarthra Engelm., Kurzglied-Feigen- cactus, Vaterland Mexiko, am „Felsen der Inschriften“ bei Zuñi. Aufsteigende Pflanze. Glieder eirund oder kreisrund, ange- schwollen, oft fast kugelig, 22—33 mm lang, höckerig. Sta- chelpolster dicht gestellt (5—7 mm), mit sparsamen Borsten, selbst an den ältesten Gliedern. Stacheln 3—5, davon 1—2 länger (20—26 mm), rothbraun, abstehend oder fast aufrecht, die ce 2 - übrigen abwärts ge- Fig. 132. Opuntia achyarthra. richtet. Blüthen klein, sonst nicht weiter beschrieben. Frucht- knoten ziemlich kugelig, klein, mit 12— 15 kaum bestachelten Polstern. Narbe fünftheilig. Da die Blüthen und Früchte noch nicht hinlänglich be- kannt sind, so ist es zweifelhaft, ob O. brachyarthra nicht eine Opuntia. 971 blosse Form von O. fragilis. Andererseits ist es zweifelhaft, ob sie nicht in eine andere Gruppe der Opuntien gehórt. 9. Gruppe. Clavatae — Keulengliedrige. Niedergestreckt. Glieder kurz, keulenförmig, aufsteigend, von holziger Textur, netzmaschig. Blüthen gelb. Beeren trocken, mit zahlreichen, sehr borstigen Polstern, von dem verwitterten Perigon gekrönt. 98. Opuntia clavata Engelm., Keulen-Feigencactus. Synonym, Cactus clavatus Engelm. Vaterland Neu-Mexiko, von Santa Fé bis Albuquerque, auf Hochebenen. — Niedergestreckt, wurzelnd, mit vielen aufsteigenden Aesten. Glieder verkehrt-eirund-keulenförmig, 4—5 cm lang, höckerig, an der Basis sprossend, zusammen oft ı m breite Rasen bildend. Stachelpolster kreisrund, weissfilzig, am oberen Rande weisse, stechende Borsten tragend. Stacheln weiss, flach, von doppelter Gestalt. Mittelstacheln 4—7, flach, stärker und länger (fast 5 cm), abwärts gebogen. Randstacheln 6— 12, kürzer, etwas strahlig, borsten- oder nadelartig. Blüthen im Juni und Juli, am Ende der Glieder, 5 cm im Durchmesser, gelb. Innere Sepalen eirund-lanzettförmtg, zugespitzt oder spitzig. Petalen stumpf, ausgerandet, oft weichstachelspitzig. Narbe mit 7— 10 kurzen, aufrechten appen. Beere verlängert-keulenförmig, tief genabelt, borstig- stachelig, 4 cm lang, 2!/, cm im Durchmesser. Samen ge- Schnábelt. 99. Opuntia Parryi Engelm., Parry's Feigencactus. Nomenclatur. Nach dem englischen Reisenden und Naturforscher Dr. William Edward Parry (t 1855) be- nannt, Synonym. Cactus Parryi Lem. 972 Opuntieae. Am Mojave, westlich vom grossen Colorado zu Hause. Niedergestreckte Pflanze. Glieder eirund, an der Basis keulenfórmig, 7 —8— 10 cm lang. Hócker ausgezogen-länglich, mit wenigen Borsten besetzt. Stacheln eckig, rauh, róthlich, später aschgrau. Mittelstacheln 4, sehr lang (26—35 mm), zusammengedrückt. Randstacheln in zwei Reihen, innere 4—8, gespreizt, äussere 6—10, dünn, strahlig, alle kleiner, als die Mittelstacheln (7—18 mm). Blüthe nach Parry 4 cm breit, grünlich-gelb, mit grüner Narbe. Beere eirund, mit etwa 40 sehr borstigen Polstern besetzt. Samen im gróssten Durchmesser etwa 4 mm. ; Diese Art ist der O. clavata nahe verwandt, jedoch von ihr durch die Form der Glieder, schmaleren, dunkleren zahl- reichen Stacheln und kleinere, regelmässigere Samen verschieden. 100. Opuntia Emoryi Engelm., Emory-Feigencactus. Nomenclatur. Siehe Cereus Emoryi. Synonym. Cactus Emoryi Lehm. und Lem. "Vaterland Mexiko, am unteren Gila, von El Paso durch Sonora bis zur Wüste Colorado, in dürrem Boden. Die grösste und stärkste der zur Engelmann’schen Gruppe der Clavatae gehörigen Arten. Glieder cylindrisch, gekrümmt, an der Basis keulenfórmig, bläulich-grün, r0— 15 cm lang, mit läng- lich-linienfórmigen Hóckern. Stachelpolster gross, mit einigen steifen Borsten besetzt. Stacheln in grosser Zahl, fuchsroth oder braun, später graulich. Mittelstacheln 5-—-9, starker, länger (4—7 cm), dreieckig, zusammengedrückt. Randstacheln 10—20, in mehreren Reihen, nach allen Seiten hin strahlend, verhältnissmässig kürzer und weniger eckig, die oberen schwächer, drehrund, die unteren steifer, zusammengedrückt. a Blüthen im August und September, gelb, aussen röth- lich. Beere 5—7 cm lang, eirund, am Grunde keulenförmig, gelb, mit 35— 30 sehr borstigen Polstern, alle oder nur die unteren mit Stacheln. Opuntia. 973 101. Opuntia Schottii Engelm., Schott's Feigencactus. Nomenclatur. Siehe Pilocereus Schottii. Vaterland West-Texas, auf den dürren Hügeln in der Nähe der Mündung des San Pedro und des Pecos. Glieder keulenförmig, kurz (5 cm), mit lang gezogenen Hóckern (18 bis 19 mm), Stachelpolster mit wenigen Borsten. Stacheln schmutzig-roth, sehr rauh, die breiteren mit einem weissen Rande. Mittelstacheln meistens 4, kreuzstándig, der obere dreieckig, die übrigen oben flach, unten convex, breiter, alle 4—5 cm lang. Randstacheln 8- TO, strahlig, kürzer (10—20 mm), dünn. Blüthen nicht bekannt. Beere eirund, mit 35—40 spärlich mit Borsten besetzten Polstern. Samen geschnábelt. 102. Opuntia Grahami Engelm., Graham's Feigencactus. Nomenclatur. Siehe Mamillaria Grahami. Vaterland sandiges Alluvium am Rio Grande bei El Paso, Mit spindelfórmigen Wurzeln. Glieder keulenförmig, 4—5 cm lang, mit länglichen Höckern und eirunden, spitzen Blättchen. Stachelpolster schliesslich mit zahlreichen Borsten. Stacheln fein, róthlich. Mittelstacheln 4—7, stielrundlich oder eckig. Randstacheln 4—6, kurz. Blüthen nicht beschrieben. Beere mit etwa 30 sehr borstigen Polstern. 103. Opuntia bulbispina Engelm., Zwiebelstachel- Feigencactus. Synonym. Cactus bulbispinus Lem. Vaterland Mexiko, nórdlich von Saltillo. — Pflanze mit spindelfórmigen Wurzeln, ausgebreitete Massen von 60 cm. bis über 1 m Durchmesser bildend. Glieder klein (2 !/ cm), „mehr oval, als keulenfórmig, brüchig, oft am oberen Ende sprossend. Stachelpolster mit sparsamen Borsten, die jün- 974 Opuntieae. geren etwas behaart. Stacheln drehrund, rauh, mit zwiebel- förmiger Basis. Mittelstacheln 4, kreuzweise, länger (9 bis 13 mm), der unterste der längste. Randstacheln 8—12, kürzer (3—7 mm), strahlig. Diese Art besitzt die fast cylindrischen Glieder, die netz- förmig geaderte, holzige Textur und die rauhen Stacheln der Gruppe der Clavatae, aber die Art der Verästelung ist durch- aus verschieden und die Form der Glieder, wie schon be- merkt, mehr oval, als keulenförmig. 104. Opuntia leonina Hge. et Sch., Leon-Feigencactus. Nomenclatur. Der Trivialname ist unzweifelhaft nach dem Namen des Fundortes gebildet. Es giebt in Amerika verschiedene Ortschaften des Namens Leon, auch Leoni. Vaterland Chile, von dort ein- geführt von der Handelsgärtnerei Haage & Schmidt in Erfurt. Glie- der fast cylindrisch, bald mehr kuge- lig (im Alter), bald mehr länglich-oval, bald noch mehr gestreckt (die jüng- sten. Von den Stachelpolstern sind die älteren mit zahlreichen, sehr kurzen Borsten, die jüngsten mit sehr kurzer Wolle bekleidet. Stacheln sehr ungleich nach Zahl und Länge, Fig 133. amd leonina = er re re discas cn : ` Mitte, die übrigen am Rande, stielrund, 1!/, cm lang, an weniger alten 6—12 an der Zahl, kürzer, höchstens ı cm lang, an den jüngsten sehr unregelmässig ge- stellt, je 6 und mehr in einem Polster, fast borstenförmig, kaum 2—3 mm lang. Weiteres ist von dieser noch wenig verbreiteten Art nicht bekannt. Opuntia. 97 5 40. Gruppe. Cylindricae — Mit cylindríschen Gliedern. Aufsteigend oder aufrecht. Glieder länger als bei den keulen- förmigen, eirund-cylindrisch oder verlängert, von meist holziger, dichter Textur, eine netzmaschige Róhre oder einen compakten Stamm darstellend. Blüthen gross oder klein, purpurn oder gelb. Beeren trocken oder fast fleischig, das Perigon meistens abwerfend, stachelig oder ohne Stacheln. I. Sippe. Etuberculatae — Ganz ohne Hócker. 105. Opuntia clavarioides Pfr, Keulenpilz-Feigen- cactus, Synonym. Cereus clavarioides Hort. berol. Vaterland Chile. — Ausgebreitet-ästige Pflanze. Stamm ungleich cylindrisch, ziemlich aufrecht, bisweilen einfach und 12—15 cm hoch bei r3 mm ‚Durchmesser, und dann an manche Cereus-Arten erinnernd. Glieder (oder vielmehr Aeste) länglich, dünn, grün, cylindrisch oder auch wohl verkehrt- keulenfórmig, ohne Hócker. Blättchen kaum sichtbar, pfriem- lich; róthlich. Stachelpolster sehr dicht gedrängt, mit weiss- licher Wolle besetzt. Stacheln 8— 10, gelbróthlich oder weisslich, sehr kurz (3—4 mm) und dünn, gerade, sternfórmig- angedrückt. ° Blüthen nicht bekannt. Bisweilen sind die Glieder platt gedrückt und bilden gleichsam einen Kamm mit wellenfórmigem Rande oder ähneln einer Hand mit ausgespreizten Fingern. Diese Art gehórt ganz gewiss nicht zu den Cereen, wie früher angenommen worden, vielleicht aber auch nicht zu den Opuntien. Sie ist übrigens wegen ihres überaus langsamen Wachsthumes sehr selten. 976 Opuntieae. -.2. Sippe. Tuberculis applanatis — Platthöckerige. T Stamm und Aeste fast fleischig. Höcker wenig hervor- ragend. Polster oft mit Wolle oder Filz besetzt. 106. Opuntia vestita S, Wollkleid-Feigencactus. Synonym. Opuntia involuta Hort. Vaterland Peru. Stamm hoch, aufrecht, cylindrisch; oben verschmälert, endlich ästig, glänzend dunkelgrün. Höcker ganz flach, später sich ganz verlierend, gedrängt stehend, mit je einem länglichen, 9—ıı mm langen, aufrecht-abstehenden Blättchen. Stachelpolster rund, mit schmutzig-gelbem Filz, oben mit einem Borstenbüschel, in der Mitte mit zahlreichen kleinen Stacheln, unten mit kurzer, krauser, zuerst abstehender, später abwärts gebogener und dem Stamme angedrückter Wolle besetzt. : Blüthen nicht bekannt. 107. Opuntia floccosa S., Flocken-Feigencactus. Synonym. Opuntia involuta O. Vaterland Peru, von dort durch L. von Winterfeld 1840 eingeführt. Er sah sie hier nicht tiefer vorkommen, als 4080 m über dem Meere, aber auch die Höhe von 5000 m nicht über- schreiten. Sie überzieht grosse Flächen und scheint sich be- sonders wohl zu befinden, wenn sie eine dünne Schnee- und Eisdecke über sich hat, unter der sich die Blüthen. vollkommen entwickeln. — Stamm an der Basis sprossend, keulenförmig, sehr fleischig, glänzend grün. Höcker sehr gedrängt, in der Reihe‘ fast zusammenfliessend, mit je einem ellipsoidischen, sehr dicken Blättchen. Stach elpolsterlänglich, wollig,die Wolle seidenartig, steif, aber biegsam, weiss, an älteren Polstern sehr lang, flockig herabhängend, mit r— 3 kaum wahrnehmbaren ^ _ Stachelchen gemischt. Blüthen im Vaterlande im November und December, von der Grösse eines „Ihalerstückes“, strohgelb, bei einer Opuntia. 97 L Varietát orangefarbig. Frucht: von der Grósse eines kleinen Hühnereies, mit spiralig geordneten Höckern, nach Borsdorfer Aepfeln duftend. Fürst Salm beschreibt diese Art nach einer 10—ı2 cm hohen Pflanze, giebt aber Bolivien als Vaterland an. Bei Förster waren die grössten Pflanzen dieser Art, die er ge- sehen, nur 15—20 cm hoch und an der stark sprossenden Basis 2!/,—14 cm stark. Aus den Standortsverhältnissen dieser Art ist zu schliessen, dass sie bei einer Temperatur überwintert werden muss, die . mur wenig über den Gefrierpunkt sich erhebt. ++ Polster filzig. a ae be Tee Ba T war 108. Opuntia pulverulenta Pfr, Staub-Feigencactus. Synonym, Opuntia Miquelii Monv. Vaterland Südamerika. Stamm gegliedert, aufrecht, 45 cm hoch, dick (5 cm), cylindrisch, blass-graublau, wie be- stäubt, mit länglichen, an der Basis rautenfórmigen Hóckern, und mit kleinen, spitzen, aufrechten, bald abfallenden Blätt- chen. Stachelpolster auf dem Gipfel der Hócker, gross - (fast 7 mm), rund, mit einem Büschel ungleicher, gelbbrauner, steifer Borsten. Stacheln 2, pfriemlich, aschgrau, der eine fast in der Mitte des Polsters, sehr lang (4—4!;4 cm), hori- zontal abstehend, der ander seitlich, kürzer (1 8—22 mm). Blüthen unbekannt. : 109. Opuntia cylindrica Juss, Cylinder-Feigencactus. zi e Synonyme. Cereus cylindricus Haw., Cactus cylindricus Lem. is Vaterland Peru, von wo sie 1790 zuerst in England eingeführt wurde; von hier aus wurde sie nach der Insel Ma- ` Buh 6m und. dariiben bei 5—6— 10 cm Durchmesser), ohne 3 Fórster-Rümpler, Cacteenkunde, 62 978 Opuntieae. x eine Spur von Gliederung, daher einem Säulen-Kerzencactus sehr ähnlich, ohne Stütze nicht im Stande, sich aufrecht zu erhalten, spáter am Fusse Aeste austreibend, lebhaft dunkel- grün, mit rautenfórmigen, oben abgerundeten Hóckern besetzt, schliesslich verholzend und dann vollkommen stielrund. Sta- . chelpolster auf dem Gipfeld er Hócker, weissfilzig. Stacheln 6— 9, gerade, weisslich, abwärts gerichtet, 1— 2 länger (13 bis 22 mm). Bláttchen 9 mm lang, dick, Diese sehr schóne, schon seit so langer Zeit kultivirte Art soll in Europa noch nicht geblüht haben. Die Blüthen sind im Vaterlande carminroth, treten nahe an der Spitze der Aeste auf, haben 4 cm im Durchmesser und sind wenig aus- gebreitet. Fruchtknoten dick, 4 cm lang, mit Höckern und Filzpolstern besetzt. Sepalen dick, pfriemlich, purpurroth. Petalen kurz, von der Bildung der Rosenblitter, aufgerichtet, schmutzig-carminroth. Staubfäden zahlreich, nach der Mitte gekrümmt, mit weissen Antheren. Griffel blassgrün, mit achttheiliger grüner Narbe, 3. Sippe. Polyacanthae — Vielstachelige. Holz meistens netzmaschig-röhrig. Glieder dicker, deut- lioh höckerig. Stacheln mehrere oder viele. Blüthen meistens roth. Samen ungerändert. + Humiliores — Niedrigere. 110. Opuntia Davisii Engelm., Davis’ Feigencactus. Nomenclatur, Nach dem vormaligen amerikanischen Staatssecretär für das Kriegswesen, Jefferson Davis, unter dessen Oberleitung die Expedition zur Aufsuchung der geeig- netsten Route für die Pacific-Eisenbahn organisirt wurde und der sich zu gleicher Zeit um die Naturgeschichte der betref- fenden Landestheile Verdienst erwarb. Eine am oberen Canadian River gemeine, gegen 48 cm y Opuntia. 979 hohe Pflanze mit dicht-holzigem Stamme und zahlreichen, aus- gebreiteten Aesten und etwas niederliegend. Jüngere Glieder aufrecht, lang (10—15 cm), an der Basis verschmälert, mit linienförmigen, 15—17 mm langen Höckern. Mittelstacheln 4—7, fast dreieckig, roth, in einer lockeren, strohfarbigen Scheide, 2—4 cm lang. Randstacheln 5—6, Blüthe gelb. Beere eiförmig, mit etwa 25 Stachelpol- stern besetzt, 21/, cm lang oder länger. - Opuntia echinocarpa Engelm., Igelfrucht-Feigen- cactus, Synonym. Cactus echinocarpus Lem. Vaterland Colorado- Territorium. — Ein niedriger, nur 75—45 cm hoher, sparriger, oft theilweise niedergestreckter Strauch mit cylindrischem, róhrigem, geadertem Holze. Glie- | der 21[,—7 cm lang und noch nicht 2!/, cm stark. Höcker nur 8— 10 mm hoch, mit wenigen groben Borsten. Stacheln 12—20, die vier längeren gegen die Mitte hin, 2—3 cm lang, die andern kürzeren strahlend. - Blüthen 4 cm breit oder nur wenig darüber, gelb, wie Engelmann nach einem noch auf dem Fruchtknoten gefundenen vertrockneten Perigon annimmt. Die Frucht breit genabelt, von dem Ansehen eines Näpfchens, mit 8—20 mm langen Stacheln besetzt. . Varietüt. Opuntia echinocarpa $ major, eine von Schott etwas südlicher angetroffene Form von 1—1!/, m Höhe, mit gespreizten Aesten und 20—26 cm langen Gliedern; letztere . haben verlängerte Höcker, feine, lange Borsten und längere Stacheln, als die ursprüngliche Form. Die 4 Mittelstacheln 3—5 cm lang, die. 4—8 Randstacheln kürzer. Die Frucht länger und mit einer geringeren: Anzahl von Stachelpolstern besetzt. Nur die Uebereinstimmung der eigenthümlich gebil- deten Samen liess die Zusammengehórigkeit dieser Form und der Opuntia echinocarpa erkennen. o2" 980 Opuntieae. 112. Opuntia serpentina Engelm., Schlangen-Feigen- cactus. Vaterland Kalifornien, auf trockenen Hügeln bei San Diego, gewöhnlich der Seeküste näher, als O. prolifera, weder in so grossen Massen beisammen, wie diese, noch so gemein. — Weitschweifige Pflanze mit einem fast aufrechten, 2!/,—4 cm starken und bis r!/, m hohen oder niedergestreckten Stamme. Zweige lang, etwas wirtelig, gespreizt, aufsteigend. Höcker hervorstehend, eirund. Stachelpolster mit weissen Borsten besetzt. Stacheln 7—9, in einer Scheide, weisslich oder róthlich, vorgestreckt, ungleich (8—24 mm lang), die oberen sternfórmig gespreizt, ein unterer abwärts gebogen. Blüthe klein, gelb, aussen róthlich. Fruchtknoten niedergedrückt, mit etwa 20 Stachelpolstern besetzt. Sepalen IO, breit-verkehrt-eirund, kurz zugespitzt. Petalen etwa 5, verkehrt-eirund, ganzrandig, weichstachelspitzig. Narbe acht- theilig. Beere trocken, fleischig, ziemlich halbkugelig, zottig, behaart, sehr stachelig, breit und tief genabelt, oft mit dem ver- trockneten Perigon gekrönt. - Deciduae — Leicht abbrechende. NBN Glieder angeschwollen, sehr leicht abbrechend. Hócker niedergedrückt. Blüthen purpurn. Beeren sehr oft steril, sprossend. 113. Opuntia prolifera Engelm., Sprossen-Feigen- cactus, - Vaterland Kalifornien, auf dürren Hügeln, um San Diego herum. Grosse Dickichte bildende Pflanze mit einem 5—10, bisweilen sogar 15— 17 cm dicken Stamme und gespreizten ~ Aesten. Glieder eirund oder eirund-cylindrisch, angeschwollen, brüchig, dunkelgrün, gegen die Spitze der Aeste ‚gedrängt, 10—15 cm lang und 4—5 cm dick, mit verkehrt-eirunden, Opuutieae. 981 länglichen Hóckern. Stacheln 8— :0, dunkel, aus strohfar- bener oder rother Scheide, ein einziger in der Mitte, die übrigen abstehend, 13—30 mm lang, die unteren die kürzeren. Blüthe purpurroth, präsentirtellerförmig, 4 cm im Durch- - messer Beere eirund, stachelig, meistens steril, sprossend. 114. Opuntia fulgida Engelm, Schimmernder Feigen- cactus. Vaterland Mexiko, auf Bergen des westlichen Sonora. — Pflanze 2—7 m hoch, mit gespreizten Aesten. Glieder eirund oder eirund-cylindrisch, bläulich-grün, gegen die Spitze der Aeste zusammengedrängt, 5—20 cm lang, mit eifórmig- länglichen Hóckern und eirunden, spitzen Bláttchen. Stachel- = polster gewólbt, eirund, filzig, mit blass-strohfarbenen Borsten. Stacheln 7— 9, fast gleich, aus geräumiger Scheide, 2!/,— 3 3 cm lang, nach allen Seiten hin sternförmig vorgestreckt. Blüthen im Juli und August, klein, purpurn. Beere eiförmig, fleischig, 2!/— 3 cm lang, stachellos, kaum TO Samen klein, geschnäbelt. Diese Art ist dadurch ausgezeichnet, dass. die Stacheln die jungen Glieder fast ganz verhüllen und von der Sonne beschienen mit ihren Scheiden weithin schimmern. ttt Cristatae — Mit kammförmigen Höckern. Strauch- oder baumartig. Glieder cylindrisch. Höcker meistens kammförmig zusammengedrückt, hervorstehend. Beeren Stachellos oder gestachelt. 115. Opuntia Bigelowii Engelm., or s Feigen- cactus. Nomenclatur. Benannt nach Dr. Jacob Bigelow, Pro- fessor der Botanik in Boston, welcher mit Engelmann neu entdeckte Cacteen für den Pacific Railroad Report bearbeitete. 982 Opuntieae. Vaterland Kalifornien, am Colorado. Stamm von 3 bis sm Höhe und 8—ıo cm Dicke mit zahlreichen aufrechten oder aufsteigenden Aesten, welche zusammen eine dichte Krone bilden. Glieder eirund-cylindrisch, gedrängt, blassgrün, mit zahlreichen halbkreisfórmigen, etwas glatten Hóckern. Stacheln 12—20, von denen 6—10 stärkere und längere (etwa 2 cm) oben und eben so viele dünnere und kürzere (9—ı5 mm) unten, Blüthe purpurroth, Fruchtknoten höckerig. Beere höckerig, stachelig. Samen klein. 116. Opuntia imbricata Haw. Dachziegel-Feigen- cactus. Synonyme, Opuntia decipiens DC., O. cristata S., Cereus imbricatus Haw., Cactus imbricatus Lem. Vaterland Mexiko. Stamm aufrecht, stielrund, grau- lich-dunkelgrün, oben ästig, 1— 1,253 m hoch. Aeste mehr oder weniger keulenfórmig, dick, mit starken, kammfórmig zu- sammengedrückten Hóckern und langen, pfriemlichen Blätt- chen. Stachelpolster mit strohgelbem Filz besetzt und mit weisslichen, borstenartigen oder steifen Stacheln, von denen der eine oder der andere in einer Scheide. Varietäten. 1. Opuntia imbricata £ tenuior S. (Syn. O. exuviata 8 angustior DC., O. decipiens major Hort, O. cristata tenuior S.), mit eben so hohem Stamme, gestreckteren, etwas keulenfórmigen Aesten, verlängerten, kammförmigen, weniger hervorstehenden Höckern. 2. O. imbricata y ramosior S (Syn. O. exuviata y spino- sior DC), mit weniger hohem, stärker verästeltem Stamme, kürzeren, dünneren Aesten, kurzen, dichtstehenden Hóckern und zahlreicheren fast borstenfórmigen Stacheln.*) *) Nach Salm: Cacteae in horto Dyckensi cultae 1850. Pie TIRE TA MPO Opuntia. ` ` 983 117. Opuntia tunicata Lehm., Scheiden-Feigencactus, Synonym. Opuntia exuviata DC. (nach Salm). Vaterland Mexiko, vielleicht auch das nördliche. Bra- silien. — Niedrige (nur 30 cm), aufgerichtete, sehr ästige Pflanze. Aeste dunkelgrün, ausgebreitet, an der Basis dünn, mit länglichen, stumpfen Höckern und kurzen grünen Blätt- chen. Stachelpolster auf dem oberen Theile, länglich, weiss- filzig. Stacheln aus der untersten Hälfte des Polsters, weiss oder bräunlich, steif, von einer durchsichtigen schneeweissen Scheide umkleidet, 4—6 grössere (21,—5 em) und 2—3 kleinere (9—ı3 mm), ganz unten. Blüthen nicht bekannt. Diese Art unterscheidet sich von allen anderen durch die zahlreichen, sehr langen Stacheln, en aber durch die weisse, grosse Stachelscheide, 118. Opuntia Whipplei Engelm., Whipple’s Feigen- : cactus. Nomenclatur. Siehe Echinocactus Whipplei. Vaterland Mexiko, Sonora, von Zufi westlich zum Williams-River und südlich vom Gila. Stamm bis gegen 2 m hoch, aufrecht, seltener fast niederliegend, mit gespreizten Aesten. Glieder cylindrisch, mit dicht gedrángten, eifórmigen Hóckern und wenigen kurzen, abwärts gerichteten Stacheln aus aschgrauer oder strohfarbiger Scheide. Blüthe im Juni, roth. Beere fast kugelrund, hóckerig, gelb, unbewaffnet. Samen regelmässig. Varietät. Opuntia Whipplei 2 spinosior Engelm., höher als die Normalform (gegen 3 m). Stacheln ungleich (7 bis 20 mm), in grösserer Anzahl, längere bis 4, kürzere bis 8. Blüthe 3!/,—4 cm im Durchmesser. Beere gegen 2![, cm lang. 984 Opuntieae. 119. Opuntia arborescens Engelm., Baum-Feigencactus. Vaterland. In den Vereinigten Staaten von dem oberen Laufe des Arkansas und des Platteflusses bis tief nach Mexiko hinein. verbreitet, Stamm baumartig, aufrecht, netzaderig- holzig, von 1'/, m Höhe, weiter südlich weit höher, mit quir- ligen, horizontal gespreizten oder hängenden Aesten. Aeste wirtelig, meistens zu 3 oder 4, cylindrisch, dunkelgrün, mit stielrunden, langen, abstehenden Blättchen. Stachelpolster eirund, gewölbt, mit kurzem Filze besetzt. Stacheln 8—30, hornfarbig oder braunroth in strohfarbener Scheide, nach allen Seiten hin sternförmig vorgestreckt. Mittelstacheln 1—8, länger (18—22 mm), in geräumiger Scheide, der mittelste etwas abwärts gerichtet. Randstacheln feiner, in engerer Scheide. l Blüthen im Mai und Juni, schön, gross (6!/,—8 cm), oft den ganzen Baum bedeckend, purpurn. Frucht kugelig oder halbkugelig, breit genabelt, stachellos, etwas trocken- fleischig, gelb. Samen regelmissig. 120. Opuntia leptocaulis DC, Dünnstamm-Feigen- cactus, Vaterland Mexiko. — Aufgerichtete, sehr ästige Pflanze. Stamm von der Stärke des kleinen Fingers. este cylin- drisch, aufgerichtet, höckerig, graulich-dunkelgrün, mit sehr kurzen, spitzen, an der Basis rothen Blättchen. Stachel- polster schwachfilzig, die jüngeren mit spärlicher, gekrauster, bald abfallender Wolle, nach oben mit dichten, rothbraunen, kurzen Borsten, nach unten mit 3 borstenartigen Stacheln besetzt. Blüthen nicht bekannt. 121. Opuntia acanthocarpa Engelm., Stachelfrucht- . Feigencactus. Vaterland auf den Hóhen des Cactus- Passes zwischen Santa Fé und dem westlichen OTHER. — Baumartig mit ut IET Opuntia. 985 elnem Stamme von r!/,—2 m Höhe und wenigen abwech- selnden und vom Stamme in einem spitzen Winkel abgehen- den Aesten. Glieder cylindrisch, 10-1636 cm lang und etwa 2 cm dick, mit langen Höckern. Stacheln 8—25, ' Sternfórmig gespreizt, die inneren 21/,—3![, cm lang, die. äusseren kürzer. Die Blüthen werden nicht beschrieben. Beere fast kugelrund, hóckerig, stachelig, die Stacheln auf den niederge- drückten Hóckern 7— 1:3 mm lang. Samen gross, vieleckig. 122, Opuntia mamillata A. Schott, Warzen-Feigen- cactus. Vaterland Sonora (Mexiko), Südabhang der Sierra Bu- buquibari und weiter nach Süden in fruchtbarem Thalboden. Mehr baumartig als andere Opuntien in Sonora, mit netzaderig- . holzigem Stamme von i!/,bis fast 2 m Höhe und mit zahl- reichen gespreizten Aesten, welche zusammen eine dichte Krone bilden. Glieder eirund-cylindrisch, dick (4 cm) und kurz (8—10 cm), stumpf, dunkelgrün, mit eirunden, angeschwollenen, den Warzen der Mamillarien ähnlichen Hóckern, mit kurzen dicken Blättchen. Stachelpolster eifórmig, weissfilzig, mit kurzen Borsten oder ohne solche, Stacheln 4—6, fein, kurz 3 (7—20 mm), oft zum Theil nicht vorhanden, strohfarben, in engen Scheiden, meistens abwärts gebogen. - Blüthen im Juli und August, klein (kaum 2!/ cm), pur- purroth. Fruchtknoten eifórmig, mit 18—24 gewölbten, weiss- 3 filzigen Polstern. Sepalen der Röhre meistens 8, kreirund. Petalen 8, breit-verkehrt-eifórmig, kurz. Aeussere Staub- fäden breit. Narbe mit 7—8 aufrechten Lappen. Beere €eirund, mit flachem Nabel, mit grossen, weissfilzigen, stachel- losen Polstern besetzt. Samen klein, eckig, geschnäbelt. 123. Opuntia Thurberi Engelm, Thurber’s Feigen- cactus, Nomenclatur.. Benannt nach George Thurber, welcher 986 Opuntieae. Sonora bereiste und neben vielen anderen interessanten Pflanzen auch obige Art entdeckte. Vaterland Sonora (Mexiko) bei Bacuachi. Strauchartige, aufrechte Pflanze. Glieder cylindrisch, dünn (nur r3 mm), mit länglich-linienförmigen, wenig hervortretenden Höckern. Stac helpolster fast kreisrund, mit kurzem bräunlichen- Filz besetzt, kaum borstig. Stacheln 3—5, kurz (7—17 mm), dunkel, in strohfarbener oder rothgelber Scheide, seitwärts ge- spreizt, die untern stärker abwärts gebogen. Blüthen im Juni, präsentirtellerförmig, matt-ziegelroth. Fruchtknoten keulenförmig, höckerig, mit 18— 20 filzigen, kurzborstigen und spärlich bestachelten Polstern besetzt. Se- palen der Röhreverkehrt-eirund, spitz. Petalen ziemlich auf- recht, verkehrt-eirund-spatelförmig, stumpf oder ausgerandet. Narbe mit 7 kurzen, dicken, aufrechten Lappen. 124. Opuntia Stapelia DC., Stapelia-Feigencactus. Vaterland Mexiko. Stamm schlank, an der Basis fast stielrund, 22—26 mm dick, holzig, sehr ästig, dunkelgrün. Aeste fast eiförmig oder länglich, mit kurzen grünen, an der Spitze rostrothen Blättchen. Stachelpolster klein, weiss- filzig, in den Achseln der Höcker stehend. Stacheln 5—6, kurz (höchstens 9 mm), steif, gelblich-weiss, borstenartig, von einer später abfallenden Scheide umhüllt. Alte im Freien kultivirte Pflanzen verästeln sich reichlich und haben einen ziemlich rasenartigen Wuchs und ähneln dann der Stapelia caespitosa. i 125. Opuntia rosea DC., Rosa blühender Feigencactus. Synonyme. Opuntia furiosa Wdld., Cactus subquadri- florus FI. mex. (inedita), O. tunicata f£ laevior S. (i). Vaterland Mexiko. Stamm gerade, 3—3 cm dick, an der Spitze mit kurzen, sehr abstehenden, grünen, fast cylin- drischen Aesten. Stachelpolster länglich, spiralig geordnet, Opuntia. | 987 in Begleitung eines kurzen, sehr hinfälligen Blättchens auf der Spitze zusammen- und niedergedrückter Höcker; Stacheln büschelig, auf dem Gipfel der Hócker, sehr stark, ungleich lang bis 5 cm), gerade, weiss, von einer Scheide umgeben. TU a en u m RETE TT E Fig 134. Opuntia rosea, 988 Opuntieae. Blüthe nach der Spitze der Aeste, je 3—4 beisammen, 4 cm im Durchmesser, lebhaft rosenroth. Petalen in 3—4 Reihen, ausgebreitet, verkehrt-eirund, fast kegelfórmig, abge- stutzt, weichstachelspitzig. Staubfäden rosenroth, von der halben Länge der Petalen, mit gelben Antheren. Griffel rosenroth. Frucht eirund, hóckerig, mit Borstenbüschelchen, an der Spitze stark genabelt, gelblich-bräunlich, mit reichlichem Fruchtbrei. Eine ziemlich zweifelhafte Art, welche nur aus de Can- dolles Revue des Cactées bekannt geworden ist. 126. Opuntia ramulifera S., Aestchen tragender F eigencactus. Vaterland Mexiko. — Aufgerichtet, sehr ästig. Aeste dünn, an der Basis verschmälert, wenig hóckerig, grün. Sta- chelpolster dicht gestellt, nackt. Stacheln gelb-rothbraun. Randstacheln 6—8, fast strahlig ausgebreitet. Mittel- stachel ı, stärker, mit einer sich ablösenden Scheide ver- sehen. Unterscheidet sich von O. leptocaulis durch einen niedri- geren Stamm und ausgebreitetere Aeste von 9— 11 mm Durch- messer, nackte Polster und zahlreichere steifere, 7—ı5 mm lange Stacheln. Blättchen sehr kurz, an der Spitze rostroth. 4. Sippe. Monacanthae — Mit einem einzigen Stachel. Holz dicht. Glieder dünner, undeutlich gehöckert. Stächeln einzeln. Blüthen gelb oder roth. Samen mehr oder weniger gerändert. 127. Opuntia Kleinia DC. Kleinien-Feigencactus. Vaterland Mexiko. Stamm ziemlich aufgerichtet, sehr ästig, graugrün, von der Dicke eines starken Fingers, in Form und Farbe derKleinia neriifolia Haw. ähnlich, Aeste aufgerich- Cem Ha ESO NER. s dn Opuntia. 989 tet, lang (oft 30 cm und mehr), cylindrisch, hóckerig, mit sehr langen (13—17 mm), länglichen, grünen, bald abfallenden Blátt- chen. Stachelpolster in links gewundenen Spiralen geordnet, weisswollig, nach oben mit einem dichten Büschel vieler sehr - kurzer, weisslich-rothbrauner Borsten, nach unten mit einem langen (2!/; cm), abstehenden, etwas abwärts gerichteten, feinen, weisslichen, von einer Scheide umgebenen Stachel besetzt. Die Blüthen werden nirgends beschrieben. 5. Sippe. Subfrutescentes — Halbstrauchige. Stamm halbstrauchig, dünn. Aeste aufrecht oder ge- spreizt, kaum gehóckert. 128. Opuntia Wrightii Engelm., Wright's Feigencactus. Nomenclatur, Siehe Mamillaria Wrightii. Vaterland. Längs dem Rio Grande von Presidio del Norte bis zum Pecos, auch südwärts, in Mexiko. — Strauch von 62 cm bis über ı m Höhe und mit einem unten 2 bis 4 cm dickem, in der Jugend netzaderigem, im Alter dicht-hol- zigem Stamme mit aufsteigenden Aesten. Glieder cylindrisch, dünn (9 mm), mit langen, niedergedrückten Hóckern und langen, pfriemlichen, abstehenden Blättchen. Stachelpolster kreis- rund, weissfilzig, mit dünnen, pinselförmigen Borsten. Stachel ı oder seltener mit noch ı—2 kleineren Adventivstacheln oben, vorgestreckt oder etwas herabgebogen, grauróthlich aus — abíalliger strohfarbener Scheide. Blüthen im Juni und Juli, 2!5—3 cm im Durchmesser, mennigroth. Fruchtknoten verkehrt- eirund, mit 15—18 weissfilzigen und borstigen Polstern. Sepalen der Róhre 0— 12, kreisrund, die äusseren spitz, die inneren stumpf. Pe- talen meistens 8, breit-verkehrt-eirund, ausgerandet. Griffel dick. Narbe mit 6—7 kurzen, gegen einander gedrückten Lappen, 990 Opuntieae. Diese Art steht in Grósse, Bau und der Anordnung der Stacheln zwischen Opuntia arborescens und O. frutescens. 129. Opuntia gracilis Hort. monae., Schlanker Feigen- cactus. Synonyme. Opuntia virgata Hort. vind. Vaterland vermuthlich Mexiko. Stamm dünn, sehr hellgrün, mit ruthenfórmig-aufrechten, cylindrischen, langen, wenig hóckerigen Aesten und sehr kurzen, an der Spitze rost- rothen Blüttchen. Stachelpolster weitläufig, weissfilzig, im oberen Theile mit wenigen kurzen, braunen, büscheligen Borsten, im unteren mit einem steifen, horizontalen, hornfarbigen, weiss gespitzten, langen Stachel in einer gelben Scheide, welche bei den ältesten Polstern nicht mehr vorhanden. Ueber die Blüthen liegen keine Nachrichten vor. Varietät. Opuntia gracilis 9 subpatens S., von der Normalform nur durch die mehr abstehenden Aeste unter- schieden. a 130. Opuntia arbuscula Ængelm., Bäumchen-Feigen- cactus: Vaterland Mexiko, Staat Sonora, auf kahlen Höhen am Gila. Eine baumartige Species von 2—2'), m Höhe, mit festem, holzigem, 10—12 cm starkem Stamme und grüner, glatter Rinde, und mit zahlreichen, dünnen, gespreizten, eine Krone bildenden Aesten. Die jüngeren Glieder hellgrün, leicht-hóckerig; Höcker länglich-linienfórmig, flach. Stachel- polster gross, kreisrund, weissfilzig, mit wenigen dünnen pinselförmigen Borsten. Stachel ı (oder schliesslich mit 2 seitlichen), 20-—26 mm lang, vorgestreckt, später herabgebogen, aus strohfarbener oder rothgelber Scheide, seltener mit noch einem oder anderem kürzeren, abwärts gebogenen Adventiv- stachel unten. Blüthen im Juni, kaum 4 cm im Durchmesser, grünlich- gelb. Fruchtknoten keulenförmig, mit 16— 18 weissfilzigen, Opuntia, 991 kaum borstigen Polstern. Sepalen der Röhre meist 8, kreis- rund, spitz oder stachelspitzig. Petalen 5, spatelförmig. Narbe mit 5 kurzen, aufrechten Lappen. 131. Opuntia tesselata Engelm., Würfel-Feigencactus. Synonym. Opuntia ramosissima Engelm. Vaterland Thal des unteren Colorado von Sonora bis zu den kalifornischen Gebirgen. Strauchartig, aufrecht oder ausgebreitet, mit sehr zahlreichen, sparrigen Aesten, bis fast 2 m hoch, an der Basis 3—8 cm dick. Glieder dünn. (6—7 mm), mit eigenthümlich flachen und eckigen, an Würfel erinnernden Höckern, letztere aschgrau, unbewafinet oder mit nur einem einzigen langen Stachel (4— 5 cm) und einigen kleineren am oberen Ende des Jahrestriebes in sehr lockerer Scheide. Blüthe von Mai bis September sehr klein (13 mm), purpurn, Beere dicht mit róthlich-braunen Borsten besetzt, trocken. a Opuntia frutescens Engelm., Strauch-Feigen- cactus. Vaterland vom Colorado in Texas bis Matamoros und Saltillo (Cohahuila) westlich bis Sonora und zum kalifornischen Colorado. — Strauchartiger aufrechter Strauch von 1— 1!/ m Höhe, mit ziemlich aufrechten Aesten, Glieder stielrund, in der Jugend gestielt, bloss von 4—7 mm Durchmesser. Stacheln fast einzeln, in lockerer Scheide, 1!/,—2!|9 cm lang. Blüthen von Juni bis August, klein (15—20 mm im Durchmesser) grünlich. Beere verkehrt-eirund, nicht hóckerig, Scharlachroth. Varietät. Opuntia frutescens 9 brevispina Engelm., nur in Texas und im östlichen Mexiko zu Hause. Glieder in der Jugend sitzend, mit kürzeren, dünneren Stacheln in enger Scheide. 992 Peirescieae. Siebente Zunft. Peirescieae, Laubcactusartige. Blüthen meistens endständig, einzeln oder etwas rispig, bisweilen gestielt, radförmig, gross, rosenartig ausgebreitet. Beere gleich anfangs frei, das welkende Perigon abwerfend, oft mit blattartigen Sepalen besetzt. Fleischig-holzige Gewáchse mit dauernden, acien, pfriemlichen oder flachen oder mit vollkommenen und im Winter abfallenden Blättern. XXL Peirescia Plum.. Laubcactus. Nomenclatur und Geschichtliches. — Die erste der hierher gehörigen Arten (P. aculeata) wurde von dem französischen Botaniker Charles Plumier auf den Antillen entdeckt und in Anbetracht ihres von allen anderen damals bekannten Cacteen abweichenden Characters zu einer beson- deren Gattung erhoben, der er den Namen Pereskia beilegte. So schrieben auch Miller, Haworth und de Candolle, während Lemaire Peireskia annahm. Sprengel aber hat nachgewiesen, dass die Gattung nach Dr. Nicolaus Claude Fabrice Peiresc, einem französischen Gelehrten (geb. 1582 in der Provence, + 1637 zu Aix) benannt wurde. Somit ist die von Salm angenommene Schreibweise „Peirescia‘“ die richtige. Linné nahm die Plumier'sche Gattung in seinen Hortus Cliffortianus auf, vereinigte sie aber später mit seiner einzigen grossen Gattung Cactus. Bei Miller und Haworth zerfiel das Linné'sche Geschlecht wieder in mehreren Gattungen und somit wurde auch die Gattung Peirescia wieder hergestellt. Gattungs-Character, Perigonróhre über dem Frucht- knoten nicht fortgesetzt; die äusseren Blätter, die Sepalen, blatt- förmig, einreihig, die inneren petaloidisch, verbreitert, zwei- reihig, rosenartig ausgebreitet. Staub fäden zahlreich, frei, TU 7 3-7 aM Fo atre et l i E E 1 1 L | E E b. 3 Peirescia. 993 kürzer als der Saum. Griffel fadenfórmig. Narben zahl- reich, gebüschelt oder spiralig zusammengeballt, Beere feigen- oder eiförmig (bisweilen fast kugelig), an der Spitze genabelt, mit den blattförmigen Sepalen oder mit Polster tragenden Höckern besetzt. Cotyledonen frei, gross, blattartig. Die Peirescien unterscheiden sich in ihrem ganzen Aeussern so sehr von allen übrigen Cacteen, dass man ohne genaue Kenntniss ihrer Blüthen nimmermehr auf den Gedanken kom- men würde, dass sie mit jenen so nahe verwandt wären (Dr. Pfeiffer). Die Peirescien sind vollkommene, blättertragende Sträucher oder auch wohl Bäume mit holzigem oder fleischig- holzigem, stielrundem Stamme und dünneren Aesten, mehr oder weniger hoch, bald aufgerichtet, bald kriechend. Sie sind in der Vegetationsperiode mit wahren, vollkommenen, flachen, ge- stielten oder sitzenden, abwechselnd stehenden Blättern von verschiedener Grösse und Gestalt besetzt, welche alljährlich bei Beginn der Ruhezeit (in unsern Glashäusern gewöhnlich im December und Januar) abfallen, aber nach Beendigung der- selben (bei uns im April uud Mai) durch neue ersetzt werden. In der Achsel jedes Blattes steht ein Stachelpolster, der denen der Cereen, Opuntien etc. sehr ähnlich, mit Filz, Borsten' und steifen, meist geraden, oft sehr starken und langen Stacheln, welche letztere sich am Stamme allmälig vermehren, ver- sehen und bewaffnet ist. Gleichwie aus den Augen anderer Bäume und Sträucher im Frühjahr neue Blätter und Zweige hervortreten, so auch aus den Stachelpolstern der Peirescien bei Beginn der Vegetationsperiode. Man ersieht hieraus, wie nahe die Cacteen durch die Peirescien mit anderen Gehölzen zusammengrenzen. : Die Blüthen sind nur mittelgross, etwa bis 5 cm im Durchmesser, aber zierlich rosenartig ausgebreitet, bisweilen wohlriechend und bei den bisher bekannten Arten weisslich, gelb oder roth. Sie sind sitzend oder gestielt, treten aus den Polstern der obern Blattachseln hervor und stehen entweder oa seitlich, age sie > ER und stehen dann fast ster-Rümpler. Cacteenkun 63 994 Peiresieae. rispenfórmig an den Spitzen der jüngsten Zweige. Die Früchte sind meist gelblich und mit den blattähnlichen Sepalen oder mit borstentragenden Höckern besetzt. Leider besitzen wir bis jetzt nur sehr wenige Arten dieser interessanten Gattung, und diese wenigen Arten sind noch dazu nur in den wenigsten Sammlungen anzutreffen. Worin diese Abneigung gegen die Kultur der Peirescien ihren Grund haben mag, weiss ich nicht, Ich kann nicht umhin, diese schönen Pflanzen jedem Sammler angelegentlichst zu empfehlen, denn sie imponiren durch ihren Habitus, sind bei weitem nicht so schwierig zu kultiviren, als man zu glauben scheint, und manche Arten (z. B. P. Bleo) blühen schon in der Jugend sehr leicht und sehr reichlich. Die Peirescien kommen im würmeren Amerika (Brasi- lien, Westindien, Mexiko etc.) allenthalben vor. Sie finden sich nicht nur in den Küstengegenden und Ebenen, sondern steigen auch auf die hóheren Gebirge, ja, die noch nicht eingeführten zwergartigen Peirescien (P. glomerata P/r.) steigen, nach Meyen, auf den peruanischen Cordilleren bis nahe an die Schnee- grenze, etwa 4700 m über dem Meere, empor! Nach diesem .Pflanzengeographen sieht man noch an den Ufern des See's von Titicaca (Peru) hochstämmige Pei- rescien mit prachtvollen braunrothen Blüthen, und in noch be- deutendern Hóhen treten niedere Formen auf, welche mit um so längern Stacheln bewaffnet sind, Kultur. Da die Peirescien im Vaterlande meist nur auf schattigem, feuchtem Waldgrunde (besonders in Urwäldern) vorkommen, so müssen sie auch in unseren Kulturen demge- mäss behandelt werden. Sie verlangen eine ununterbrochen warme, geschlossene, jedoch hinlänglich luftige Temperatur und in der Vegetationszeit viel, bei heisser Witterung sogar sehr viel (täglich 2—3 Mal) Wasser und reichlichen Schatten; in der Ruhezeit aber befeuchte man sie nur mässig. Sehr oft sterben während der Ruhezeit die Spitzen der jungen Zweige ab, wahrscheinlich weil sie wegen Mangels an Wärme Peirescia. 995 vorher nicht gehörig ausreifen konnten, ein verdriesslicher Umstand, welcher jedoch bei übrigens vorsichtiger Pflege selten nachtheiliger auf das ältere Holz der Pflanze einwirkt, als dass die Rinde desselben etwas einschrumpft, sich aber späterhin bald wieder glättet. Ueberhaupt ist es gut, wenn man den Peirescien während der Ruhezeit und bei Beginn der Vegetationsperiode etwas Unterwärme (durch ein Mist- oder Lohbeet etc.) geben kann; sie conserviren sich dann viel glück- licher, sehr selten sterben die Zweigspitzen ab, und die Sta- chelpolster treiben weit freudiger und schneller aus. — Da die Peirescien im Vaterlande in einem mit Unmassen verwester Pflanzenstoffe gemischten, lehmigen Boden vegetiren, so gebe man ihnen Lauberde mit dem 3. oder 4. Theile alten verwit- terter Mauerlehms und mit hinlänglichem Sande gemengt, in welcher Mischung sie überaus kräftig vegetiren. Vermehrung. Als Pfropfunterlage für Epiphyllen wurde seit langer Zeit ausschliesslich Peirescia aculeata benutzt, doch giebt man jetzt der P. spathulata den Vorzug und Manche wollen für diesen Zweck P. calandriniaefolia vor allen anderen Arten empfehlen. Die Anzucht solcher Unterlagen ist nichts weniger, als schwierig. Stecklinge bewurzeln sich im März in einem Beete mit Sand oder Sägespänen im Warmhause bei der gewöhnlichen Pflege. Ist dies geschehen, so pflanzt man sie in kleine Töpfe und hält sie im Warmhause bis Ende Mai dicht unter dem Glase, worauf man sie in ein abgetragenes Mistbeet pflanzt, zu welchem Behufe man auf die alte Mist- lage eine frische Erdmischung bringt, bestehend aus 2 Theilen Mistbeet-, ı Theil guter Moorerde und reichlichem Sand. Man trägt dieselbe so hoch auf, dass der Zwischenraum zwischen Bodenfläche und Glas etwa 10 cm beträgt. Die Pflanzen setzt man I5 cm weit aus einander, giesst sie tüchtig mit der Brause an und bedeckt den Kasten mit Fenstern. In der nächsten Zeit lässt man ihnen die gewöhnliche Pflege zu Theil werden, . sorgt bei Sonnenschein für leichte Beschattung, spritzt Segen Abend, gewöhnt sie allmälig an Luft und Licht, = n end- 996 Peirescieae. lich die Fenster ganz entfernt, und giesst sie einige Male mit aufgelóstem Dünger. Die Peirescien erreichen im Laufe des Sommers die. er- forderliche Höhe und werden nun auf 3—-4 Blätter über der in das Auge gefassten Pfropfstelle zurückgeschnitten. Auch ent- spitzt man die sich entwickelnden Nebentriebe, um einen starken, kräftigen Stamm zu gewinnen. Mitte Steptember setzt man die Pflanze in eher kleine, als grosse Töpfe mit der oben angegebenen Erdmischung, 'bindet sie auf und entspitzt alle Nebentriebe auf zwei Augen. Einstweilen stellt man sie im Glashause an einer Stelle auf, wo sie gespritzt werden können und hält die Erde stets mässig feucht. l. Gruppe. Foliis carnosis — Mit fleischigen Blättern. ı. Sippe. Blätter ellipsoidisch, klein. I. Peirescia Poeppigii S, Pöppig’s Laubcactus. Nomenclatur. Nach Dr. Eduard Poeppig, Professor der Naturgeschichte und Director des zoologischen Museums in Leipzig, reiste in Chile und Peru. + 1868. Synonyme. Opuntia Poeppigii Pfr., Opuntia Maihuen Gay. Vaterland Chile. Stamm niedrig, aufrecht, dünn, cylin- drisch, unregelmässig, an der Basis holzig, mit stielrunden, grünen, gespreizten Aesten. Stachelpolster ziemlich gedrängt stehend, weissfilzig. Stacheln weiss, steif, meist zu dreien, von denen 2 seitliche kürzer (4—9 mm) und ı in der Mitte länger (20—25 mm). Blätter cylindrisch, grün, dauernd, nur etwa 7 mm lang. Blüthen nirgends beschrieben, ' Diese Art wurde lange Zeit für eine Opuntie gehalten, aber wenn sie auch in der Form der Blátter dieser Gattung sich náhert, so sind diese doch dauernd und kommen nur einer Peirescia zu, wie denn auch ihr Habitus, ihr holziger, cylin- Pe TT eirescia 997 drischer Stamm und ihre Stacheln keinen Zweifel darüber zu- lassen. 2. Sippe. Blátter pfriemlich oder keilfórmig. 2. Peirescia subulata Mhlpf, Pfriemenblatt-Laub- cactus. Vaterland Valparaiso. Stamm 60 cm hoch und 4 cm dick (nach Salm's Beschreibung), unten halbholzig, mit run- zeliger, gelber Rinde, oben fleischig, grün, in Aeste ausgehend, Blätter mehrere Jahre dauernd, glänzend dunkelgrün, von der Stärke einer Gänsefeder und 8 cm und darüber lang, halb- cylindrisch, nach unten verschmälert, in eine Stachelspitze aus- gehend, in den Achseln Polster tragend. Stachelpolster klein, weissfilzig, anfangs mit einigen Haaren, später mit 2—4 (sehr selten mit nur einem einzigen) steifen, geraden, blassgelben Stacheln von 8—9 cm Länge. Ueber die Blüthen finden sich keine Nachrichten. 3. Peirescia portulacaefolia DC, Portulackblätteriger Laubcactus. Synonym. Cactus portulacaefolius L. Vaterland die karibischen Inseln, auf denen sie die Grösse eines Apfelbaumes erreichen soll Blätter verkehrt- eirund-kreisfórmig, stumpf, ausgerandet, dick, saftig. Stacheln einzeln, später am Stamme büschelig, schwärzlich, 13 mm lang. Blüthen einzeln, endstándig, fast 4 cm im Durchmesser, : purpurroth. Petalen ziemlich rund, ausgerandet. Frucht : einem Apfel ähnlich, ziemlich rund, etwas kantig, 4!/, cm im ; Durchmesser, grünlich, mit weisslichem Fleische und zahl- reichen schwarzen Samen. 998 Peizescieae. 3. Sippe. Blätter abgeplattet, lanzett- oder spatelfórmig. 4. Peirescia spatulata Lk. et O., Spatelblatt-) I.aubcactus. Synonym. Peirescia crassicaulis Zuec. Vaterland Mexiko. Stamm fast gerade, aufrecht, mit spärlichen, horizontal abstehenden oder herabhängenden Aesten und dicken, fleischigen, spatelförmigen, glänzend-grünen Blättern von 2!/,—5 cm Länge und 13—22 mm Breite. Stachel- polster weitläufig gestellt, in der Jugend mit spärlicher, langer (6!|,—13 mm) Wolle besetzt, später filzig, oben mit einem Büschel kurzer, brauner Borsten, unten mit 1—2 (seltener 3) steifen, weisslichen, später gelblichen, geraden, nur 2*[ cm langen Stacheln. Blüthen in deutschen Gewächshäusern wohl kaum schon beobachtet, nach Karwinski roth. In den Kulturen findet man oft Pflanzen dieser Art von 1!,—2 m Höhe und darüber. Man benutzt sie ebenfalls als Pfropfunterlage für Epiphyllen und sie sind in der That noch besser hierfür geeignet, als P. aculeata. Peirescia lanceolata Hort, berol. unterscheidet sich von obiger Art nur wenig durch schmalere, spatelig-lanzettfórmige Blätter und ist sehr wahrscheinlich nur eine Varietät. 5. Peirescia calandriniaefolia Hort. berol., Calandrinien- blätteriger Laubcactus. Synonym. Peirescia Pititache Karw. Vaterland Mexiko. Stamm hoch (bis 1,60 m), holzig, aufgerichtet, sehr stachelig, mit ziemlich horizontal abstehenden Aesten. Stachelpolster dicht gestellt, convex, graufilzig, fast ohne alle Wolle. Stacheln 5—6, dünn, 2 —4 cm lang, braunroth. Blätter spatelförmig-lanzettlich, spitz, unten Laer rali d" ioa NORUNT tn Se an SET CEPR P AERE Rmo RS Peirescia. 09 9 stark verschmälert, fleischig, hellgrün, 8 cm lang, am brei- testen Theile 2 cm breit. Blüthen nicht bekannt. 2. Gruppe. Foliis planis venosis — Mit flachen, ge- aderten Bláttern. 6. Peirescia aculeata Plum., Stachel-Laubcactus. Synonym, Cactus Pereskia L. Vaterland Westindien. Stamm aufrecht, holzig. Aeste dünn, sehr lang, sich windend. Stachelpolster etwas wollig. Stacheln 2, nach beiden Seiten hin gerichtet, etwas zurück- gekrümmt, 5—7 mm lang, später büschelig, gerade, 9—13 mm ang. Blätter grün, länglich, zugespitzt, glatt, 5—7 cm lang und 2!/,—3 cm breit. Der Stamm erreicht allmälig eine Stärke von 2!/, cm. Blüthen büschelig an den Spitzen der Zweige. Se- palen grün, linienföormig. Petalen weiss oder gelb, grün angehaucht, oval, in zwei Reihen. Beere lang gestielt, 3 cm im Durchmesser. Varietäten. ı. Peirescia aculeata 8 rubescens Pfr. Vaterland Ostindien. Stachelpolster mit reichlicherer Wolle. Blätter eirund, zugespitzt, unten dauernd violettroth, 5 cm lang bei 55 mm Breite. 2. P. aculeata y rotundifolia Pfr. (Syn. P. acardia Parm.) Vaterland Südamerika, Stachelpolster ein wenig wollig. . Blätter rund, zugespitzt, anfangs auf dem Rücken roth, nach und nach grün, 8 cm lang bei 7 cm Breite. 3. P. aculeata d lanceolata Pfr. Vaterland Brasilien? Stachelpolster wenig wollig. Blätter lanzettförmig, sehr zugespitzt, auf dem Rücken róthlich 10 cm lang und 3 bis '4.cm breit. IOOO Peirescieae. 7. Peirescia Bleo DC., Bleo-Laubcactus. Nomenclatur. Bleo soll der Name dieser Pflanze bei den Eingeborenén Neuspaniens sein. Synonyme. Cactus Bleo Hb. et Kih., Peirescia cruenta Hort. Vaterland Neu-Granada, an den Rändern des Magda- lenenflusses, auch in Mexiko, von wo sie in englische Gárten eingeführt wurde. — Baumartige, ästige Pflanze. Aeste cylin- drisch, grün. Stachelpolster weitläufig gestellt, mit roth- gelbem Filz bekleidet. Stacheln 7—8, von ungleicher Länge (24—32 mm), schwarz, steif, etwas büschelig gestellt. Blátter grün, oben punktirt, verkehrt-eirund, zugespitzt, fast gestielt, 10 cm lang, bei 4 cm Breite. Die Pflanze, welche in den Gewächshäusern eine Höhe von fast 2 m erreicht und eine Stärke von 4 cm, ist die schónste ihrer Gattung und blüht schon sehr jung, oft schon in der Höhe von 30 cm auf das reichlichste. Blüthen im Mai und Juni, gestielt. Sepalen kurz, grün. Petalen oval, abgestutzt, ausgebreitet, fleischfarbig- rosenroth, unten weisslich. Staubfäden roth, an der Basis weiss, fünf- bis siebentheilig. 8. Poirel grandifolia Haw., Gró diaii: Laub- cactus. Synonyme. Cactus grandiflorus Lk., Peirescia grandi- flora Hort. i Vaterland Brasilien. — Baumartig, in Stamm und Aesten der P. Bleo ähnlich, sehr hoch. Stachelpolster dicht gedrängt stehend, mit rothgelbem Filz besetzt. Stacheln 8— 10, braun, fast schwarz, von ungleicher Länge (15—25 mm, nach Haworth selbst 50 cm). Blätter grün, oben rauh, lanzettförmig, fast gestielt, 10—13 cm lang. : Blüthen im Frühjahr, endstándig. Sepalen dunkelgrün. Petalen rosenroth, in Violett übergehend, an der Basis schmal, nach oben breiter. Pu äden roth mit gelben Antheren. Peirescia. IOOI 9. Peirescia zinniaeflora DC., Zinnienblüthiger Laub- cactus. Vaterland Mexiko. — Bäumchen mit ovalen, wellen- förmig gerandeten, punktirten, an der Basis zu einem sehr kurzen Stiele zusammengezogenen, schön grünen Blättern. MISSE E opio Fi at aAA | Fig. 135. Peirescia zinniaeflora. Die Blätter der Aeste haben in der Achsel auf beiden Seiten je einen geraden, röthlich-braunen Stachel. Die Polster aller Zweige tragen am Rande 3—-5 Stacheln. Blüthen einzeln, endständig, denen der Zinnia elegans ähnlich, Petalen purpurn, aussen grünlich, ausgebreitet, an der Spitze tief herzförmig ausgerandet. Staubgefässe kurz, zahlreich, -mit röthlichen Fäden und schön gelben Antheren. u zn ee a Se Ta sa S TOM .1002 Peirescieae. Griffel etwas länger, als die Staubgefásse. Frucht no > nicht beobachtet. Unsere Abbildung ist der Revue u. s. w. de Candol entlehnt, wie auch die der P. lychnidiflora und P. opuntiaeflor: 10. Peirescia lychnidiflora DC., Lychnisblüthiger Laubcactus. en Cactus fimbriatus 7l. mex. Vaterland Mexiko. Aeste cylindrisch, holzig, etwas fleischig. Blätter gross, oval, punktirt, sitzend, bald abfallend, flach, mit einer Längsrippe. In der Blattachsel steht ein einziger langer, steifer Stachel. Blüthen einzeln, endständig, gross, rosenartig. Frucht- knoten mit Sepalen besetzt, welche den Blättern ähnlich, aber kleiner sind und in ihren Achseln keinen. Stachel tragen. Petalen 15 oder 20, keilfórmig, abgestutzt, an der Spitze stark gezähnt, aprikosengelb, mit einem Stich in’s Feuerrothe, der Blume der Lychnis grandiflora ähnlich. Staubgefässe kürzer, mit gelben Antheren. Narbe kopfförmig. I1. Péirescia rotundifolia DC., Rundblatt-Laub- cactus. Synonym. Cactus frutescens Pl. Vaterland Mexiko. Stamm dick, holzig, ästig. Aeste 7—9 mm dick, Blüthen tragend. Blätter ziemlich rund, I1—15 mm lang und breit, grün, haarspitzig. Stachel- polster borstig. Stacheln einzeln, an den jüngeren Zweigen kurz, an den älteren 3 cm lang, aus dem Borstenbüschel her- | vortretend. Blüthen einzeln, seitenständig, beinahe 4 cm im Durch- messer, gelb, scharlachroth gescheckt. Petalen Rosenblättern ühnlich, aber haarspitzig. Frucht paene 22 mm d bei 13 mm Durchmesser. Peirescia. 1003 Fig. 136. Peirescia lychnidiflora. 1004 Peirescieae. 12. Peirescia opuntiaeflora DC. Opuntienblüthiger. Laubcactus. : Vaterland Mexiko. Blätter verkehrt-eiförmig, stachel. spitzig, flach, an der Basis etwas stielartig zusammengezogen 18 —25 mm lang, oft paarweise. In der Achsel eines Th der Blätter entspringt ein einzelner schwacher, steifer, ausg breiteter Stachel, der zwei mal so lang ist, wie das Blatt. Blüthen endständig, klein (nur 2 cm im Durchmesser), scheinbar leicht gestielt, insofern denen.einer Opuntia ähnlich, als der Fruchtknoten nicht mit blattartigen Schuppen besetzt ist, sondern nur kleine Hócker oder verkümmerte Haarbüschel trägt. Sepalen in zwei Reihen an der Spitze des Frucht- knotens, oval, stumpf und grünlich. Petalen von einer l schmutzigen, unbestimmten Nüance, oval, abstehend, ganz- randig. Staubgefässe zahlreich, sehr kurz, mit gelben An- theren, die sich der kopffórmigen Narbe dicht anlegen. 1 13, Peirescia horrida DO, Scharfbewehrter Laub- cactus. Synonym. Cactus horridus H. Kth. Vaterland Brasilien, im Gebiete des Amazonenstromes, auf trockenen, sandigen Hügeln. — Baumartige Pflanze mit stielrunden, stacheligen Aesten. Stachelpolster wollig. Stacheln 1—3, pfriemlich. Blätter abwechselnd, Jänglich, oben und unten spitz. Blüthen zu 2— 5 beisammen, achselständig, gestielt, klein, roth. Narbe drei- bis viertheilig. Diese Art scheint in den Kulturen immer sehr selten ge- wesen zu sein, wenigstens dus der mangelhaften Beschreibung zu schliessen. Schliesslich erwähnen wir koch eine sehr apokryphische Art, über welche Meyen in seiner nn berichtet, wie folgt: (O02 Peirescia- Peirescia opuntiaeflora. am 234* Fic. 1006. Peirescieae, „Auf dem Plateau des südlichen Peru (Cordillere von Tacna) nahe der Vegetationsgrenze (in einer Hóhe von etwa 4700 m) findet man mehr oder weniger grosse Haufen von 30—45 cm Höhe, welche mit gelbrother Farbe geschmückt sind urd von Ferne her oft ganz täuschend dem ruhenden Wilde ähneln. Doch-bei näherer Untersuchung verhält es sich ganz anders; jene Häufchen werden durch niedere Peirescien gebildet, deren Blätter dicht aneinander gedrängt sind und gelbrothe Stacheln von 5—7 cm Länge zeigen, welche die ganze Oberfläche des Haufens bedecken und demselben jene gelbrothe Färbung ertheilen. Aus der Tiefe jener Stacheln ragen die Blüthen hervor, gehen jedoch nicht über ihre Ober- fläche hinaus.“ — „In jenen öden Gegenden, wo nur ähnliche Haufen von zwergartigen Pflanzen die Erde und die Felsen über- ziehen, da tragen jene sonderbaren Gewächse Vieles zur Dar- stellung des Characters der Gegend bei.“ In der Höhe, in der diese sonderbaren Peirescien erschei- nen und die langbehaarten Cereen schon lange verschwunden sind, beschliessen sie somit die Vegetation der Cacteen, die demnach bis in die Nähe der ewigen Schneegrenze reicht, wo dann die Familie der Cruciferen die Oberhand behält. Pfeiffer nannte diese Art Peirescia glomerata, d. i. Haufen-Laubcactus. Zum. Schlusse sei nochmals auf die S. 195 eröffnete Aus- sicht auf das binnen einigen Jahrem erscheinende Supplement- heft (für die Besitzer des Buches zu ermässigtem Preise) auf- merksam gemacht, in welchem auch mer Tabellen ent- halten sein werden. 4 1007 Leider wurden einige Figuren in Folge widriger Um- stände so spät fertig gestellt, dass sie an den betreffenden Stellen nicht mehr eingefügt werden konnten. Einmal vor- handen, mógen sie den Schluss des Werkes bilden. Sri E TM MR T PEE TC a E Di A EA 3 MENS Rag PENNA Fig. 138. Echinocereus caespitosus. Noch einfacher Stamm. Siehe S. 310. 1008 Fig. 139. Cereus repandus. Siehe S, 698. : 1009 Fig. 140. Cereus Smithii. (C. flagelliformis X speciosissimus). | >> DT T m Fig. 141. Opuntia camanchica (siehe S. 955). Druckfehler - Berichtigung. Auf S. 898 muss es statt Lepismium commune heissen L. Myosurus. Fórster-Rümpler, Cacteenkunde. 64 Vorbemerkung. Herr Radl, der Pfleger der Cacteensammlung der Handels- gärtnerei von Haage & Schmidt in Erfurt, hat die Güte ge- habt, mir zu Nutz und Frommen aller Freunde des Cacteen- Geschlechtes, zumal der Besitzer dieses Buches Verzeichnisse von Sortimenten verschiedener Kategorie zur Verfügung zu stellen. Ich habe dieselben in der Weise benutzt, dass im Register A. für Blumenfreunde mit * die willig und reich blühenden Cacteen, B. für Cacteensammler mit 1 die für einen Anfang, mit T t die weiterhin zu empfehlenden Arten und Varie- táten bezeichnet worden sind. Siehe auch die hierauf bezüglichen Anmerkungen. 4 t . Th. Rümpler. Aloécaetus 228. | Aporocactus d 692. Lem. 228. | Ariocarpus Schelw. 229. E ne Lem. 231. p “pé, 459. elongatum S. 231. — Asterias Lem. 461. po hi Lem. 231. Tt — myriostigma s Lei 460. f Fri as v. 232. — Kotschoubeyanum Lem. 232. |Beileaetus 236. — prismaticum Lem. 230. ff | Binsencaetus 878. — pulvilligerum Lem. 231. | Blatteaetus 835. retusum S. 290. -— sulcatum S. 232. uero L. 901. — Williamsii Lem. 233. *tt abnormis Willd. 705. Register. IOII Cac s Adieu Hort, ber. 840. mes mies der 505. — icd Willd. 838. nobili — alatus Lk. et O. 882 — ie L M t alatus Swtz.: 882 puntia Guss. 921. anisogonus Hort. angl. 764 — paradoxus Hornem. 966 — Bleo H. Byl. 1000. parasiticus L. 886. — Bonplandii H. et Kth. 948. — pendulinus Sieb. 889 — brasiliensis Willd. 966 pendulus Swtz, clavatus Engelm. 971. — pentagonus L. 708 — T Md S. 928. pentagonus L. 734 — coronarius bons 319. —- Pereskia L. — curassavicus 918. — peruvianus L — ne ndricus en 319. — peruvianus d. 710. — decumanus Willd. 937. — phyllanthus S. 880. — iae Lk. 838. — polyanthos Bot. Mag. 747. — PL will, 937. — nn 52.2997, — — prismaticus Willd. 734. ho na Ld l] i nl 2i u berol. 677. lld. 886. fasciculatus Wi ferox Nutt. 968. enn Willd. Ficus Pie will, 921. fimbria Fl. . 1002. Sagelliformis d E? foliosus Willd. 916. fragilis Nutt. 917. frutescens Pl. 1002 funalis Spr. 886. gemmatus Hort. 623 gr E: a witld.4829. amillaris Nutt, 407. micran — spite Spreng 329. | io uirgo! d. 954. o deg SM. 820. sem Spr. 676. der das Haw. 957. BA In E he eo D mp que Desf. Pseudococcinellifer Bert. 957. ied as ue. 261. w. 505. reptans 784. Royeni 2 - (nn DC.) 682. 562. senilis . 684. peciosissimus Desf. 770 speciosus Willd. 770. Spinii Coll. 307. stellaris 261. stellatus Bot. Reg. 261 stric ld. 687 strictus Haw. 931. subquadriflorus Fl. mex. 986 Mim Schott. 899. 2 elatior Dill. 9 ae eg Din. 948. rbiatus P fr. 623. viparus Man 302. Caes Lem jm — auran i Lem. 919. w eg Lem. 907. * 64 IOI2 Cactus bulbispinus Lem. 973, — clavatus Lem. 973 Pentlandii Lem. 907. pubescens Lem, 918, Salmianus Lem. 919. — spinosissimus Lem. 964. ereus Haw, 691. |] € — abnormis Hort: 705. — acifer O, Ab — acutangulus Hort. ber, 785, mue Hort. (non Hort. ber.) 736. Register. .. ea Pfr. 696. v i C. 786. LIT] acriportanus Hort, monac. 715 p -- n yi DC. 8 Beneckei Ehrb. 122. brachia 693. bradypus . 684. Brandii Hort, angl. 736. brevispinulus S. 753. — Bridgesii S, 720. 4 caesius Pfr. 718. + callicoche en better S. F^ t| | Te lena DE 1405. clavarioides Pr. 975. clavatus 211: decag — een O. rt. ber. 7 dichroacanthus Mart 566. diverg us r. 700. . 443. — Du Bere Hos Misa 194. tt | Dyckii Mar eburneus S. 710. — E polygonus Pfr. 710 y monstruosus Pir, 710. hrenbergii Pfr. i Een ard 89 orus 700 euporbioides Haw, "655. exten L4 Eyricsii Fort. ber. 625. s S. 722. ^e ssa 196. flagelliformis Haw. 744, * — ß minor S. - riformis Zucc. 741 flavicomus S. 658. sus ber. ii Hort, ber. 717. ft fulvibarbis O. 697. Register. 1013 m die iL: S. 688. Cereus laevigatus S. 712. s Zucc. 794. f — Landbeckii Phil. 706. tT — — feometrizans Mart. 720. tt — lanuginosus Nutt. 682. — pugioniferus S, 721. — lanuginosus Haw. 672. — — y quadr exem Sind Lem. 792. — — glaucescens Haw. 672. —- giganteus Engelm. 662. — Leeanus Hook. 828. — gilvus S. 694. Lemairei Hook. ? 758 —- paces O. 721. — lepidotus S. 71 — — f geometrizans Monv. 721. | — leptophis DC. 745. — gladiatus Lem. 839.. — lividus Pfr. 715. — B Courantii Hort. Monv, 833. | — longispinus S. 693. — A 5.0718. — lumbricoides Lem. 890. — — speciosus Hort; 736. — Macdonaldiae Hook. 752. — gloriosus Hort. 682. —- macrogonus Hort. ber. 706. t — T indifiorai Haw. 748. * — marginatus DC, 723. — — hyb. callicanthus 750. * — marginatus S. — — — Flemingii 751. * — melanhalonius Monv. 710 ruber. 751. * — er nigricans Hort. 6 — grandis Haw. 735. — vidensis Hort. ber. 565. — grandis Hort. 736. inducat 06. grandis Hort. 767. — monstruosus H et; 705. — Greggii Engelm. 728. = Montezumae Hort. 833. — — transmontanus Engelm. 730. — Moritzianus Hort. ber. 675. — griseus Haw. 655. — multangularis Haw. 825. — Enron Ad. Brongn. 846. — multiplex Pfr. 632. -— Schdw. 758. — Myosurus eon Pfr. 666. myriophyllus Gill. (?) 826 — heptagonus Hort. 703. — Napoleonis Grah.’ agonus Hort. 703 — hexagonus Lem. ke — ni x à -— "RU mi Hort. 736. — nobilis Haw. 666. — Hoffmannseggii Hor . dresd. 565. | — nycticalus Lk. et O. 753. — Hookeri Pfr. 847. — — [ viridior S. 754. — horribarbis Hort. berol. 714. — Ocamponis S. 766. horridus O. — octogonus Hort, 64 humilis DC. 767. — octogonus Hort. angl. 656. — — f myriacaulon Pfr. 768. — Olfersii Hort. ber. 725 — — minor Pfr. 768. — Ottonis Lehm. — hystrix S. 708. — oxygonus Lk. et O. 630. — jamacaru S. 718. f a ln da ni C. 842. — ianthothele Han, Monv. 844. |— panoplaeatus Cat. Cels, 694. — imbricatus ..982. —- Paxtonianus Monv. 727 — ESEE org ber. 723. — pellucidus Hort. ber. 734 — inermis en t mare Lab 679 — — B8 Tree S. 759. — pentagonus Haw — irradians Lem. 755. ie els roni Hort. 703. 2a pones S. 759. — pentagonus Willd. 716. — Karstenii ^p angl. 719. — pentalophus DC, 774. c Knighüi P. . 899. — — a simplex DC. 774. _ er Hort ‚ber, 753. — pentapterus O. 766 = . ber, 715. — Pepinianus Lem. 695. 2er E yes E — riesci Hort. paris, 714. IOIA Register. i Cereus pep Haw. "m t | Cereus speciosissimus Hansi Baum. É tortus Hort. ber. Man ym ne iaie DC. 705. Iı— oveyi 772. — 5 minor S. 705. — ede Hort. anel. 779. phyllanthoides Bot, Mag. 847. Philippi Rgl. 725. - — Maynardii 772. Phyllanthus Bot. Mag. 847. | | — truncatu . 809. rhombeus S. 880. a pan Mies pos (?) 586. rigidus L à — Tweediei Hook. 740. rosaceus Hort. 753. — e rostratus Lem. 758. undulosus 736 Royeni Curt. 656. — validus Haw. 718. T Royen Haw. 682. — va apear Ph, 136. Royeni Willd. 65 — t S 791. 655. Salm- a Hort, vind. 736. 763. — — flore majore DC, 847. — Pitajaya DC, 736. — splendens Hort. angl. 142. — platycarpus Zucc. 881. — squamulosus S. 897. — platygonus Hort. ber. 701. * ^ |— stellatus Pfr. 707. * — polylophus S. 680. — strigosus Hort. angl. 896 — Pottsii S. 719. — sublanatus S. 687. — principis Hort, ber. 733 —- subtortuosus Hort. 742 — prismaticus S. subuliferus S. 695 — prismatiformis Hort. 736. — superbus Ehrb. 755 — propinqu C. T — amensis Hort. 706 — pruinosus S. 717. ff — tenuis Pir. 731. — pteranthus Lk. 753 uispinus Haw. — pterogonus Lem. 767 — tephracanthus Labour. 712. f — pugioniferus Lem. 721 — tetragonus — pulchellus Pfr. 618. — — f minor S. 716 ~- pycnacanthus S. 694, thalassinus O. 715 — quadrangularis Hort. 716. | — tilophorus Pfr. 677 — q gularis Hort. 736. — ipis elianus Lem. 708. — radicans DC, — tortuosus Forb. 728. — ramosus Karw. 733. = bon ime Haw. 764. — ramulosus S, 879. — — pic . 165. — repandus Mill, 672. IE iron ort 736. — — spinis aureis Hort. 687. iv tripteris S. 760. — reptans S. 759.- I triqueter Hav. 162. 2l ME | scandens — virens Scherii < 801. |— xanthochaetus Hon. ber. 726. Schelhasei Pfr. 629. Cleistocactus Lem. kii 769. Consolea catacantha Lem. 964 — Scop — ferox Lem. 963. Seidelii Lehm. 701. t — leucacantha Lem. 963. — seni. 4. es — serpentinus Lag. 738, * — spinosissima Lem. 964 -— Setaceus S, TOL. Coryphantha — speciosissimus DC. 770. a tephes Lem. 411. — — albifl Pfr. 772. — aulacothele — — coccineus 773. — brevimamma Lem. 394. Borypheos calcarata Lem, 413, Clava Lem. 392. en "ss 407. — Ottoni An — retta I m. 409. = en acantha Ta 387. — Schee . 405. — "orent Lem. 387. — sulcolanata Lem. 408, scocactus Pfr. 447, — alteolens gs 450. —- insignis Pfr, 449. ; Disis ie L indl. 874. — biformis Disocactus imis Lindl, 875. : S. 587. * : Schottii dedil 587. * Register. 1015 Echinocactus Mie ser Pfr, 471. — brachycen — brevhamatıs Engelm. 515. *1t os Pfr. 440. [e] Om. S „8 Er E [7 35 Uu A e e EE Ed Sog 472. cans 892. — wer icornis Dieir . 493. — castaneoides Cels. 559. — centeterius Lehm. 568. — — Ê pachycentrus S. 568 E major. Monv. 569 [v] e S S L — Ceratistes — coccineus Hort. ber. 642. su he Pfr. 468. —- concinnus Lem. 55]. uci ubie. Cels. 552, — copiapensis Pfr. 477. coptonogonus Lem. 526. t ! | E Ñ BT HI SE R K — ae DC. 506. f — ß latispinus Hort. ber. 508. — Y heater an e p Au = Q fg] a » Lad =] n . bei iu, s A [9r] BEUHERENENNEN BR & Cels. 471. Ehrenbergii Pfr. 598. — electracanthus Lem. 495. T — Ellemeetii Miq. 492, 1016 EESTI E Vu Echinocactus Emoryi Engelm. 591. ETE gilvus Dietr, heteracanthus Mhlpf. 546. Heyderi Mhlpf, holopterus Miq. 492. dein Mhipf. 528. ontalis Hort. 478. orizonthalonius Lem. 478. fT : curvispinus S. 47 urv 9. entrispinus usn 480. Mui sent. ? 411. o j Be Hort. 584. s 498. — Register. uM Muoti Cels. Lehm . 965. — hypo 635. — hyboce hybogom — ES nis Labour. 576. cra paiak ormis deir d Lem. 495. 49: a ‚Eng elm. 560. ß dasyacanthus Engelm. 562. intricatus S. 416. — Johnsonii Engelm. 558. L Jussieui Monv. ß eristatus Hort. 581. 4 Karwinskii Zucc. 48 Kunzei Foerst. 571. = Aa gidior S: 572. — longehamatus Gal. 12. cT ß gracilispinus Engelm. 514 lophothel m 482. Mackieanus Hook. 570. = ipe coger "a 469. | Mari macrodiscus Mart. 501. laevior en ie Maelenii lletianus S. mamillarioides SL Reg. 569. Z 549. "f millosus Lem —- uae P Mons. 550. v. 550. 22. rare Cus 468. . — Melmsianus Weg. 531. 4 minax Lem. i siet: T nvillei Lem. 574. f MM Fenn. 522. 5. . 492. Register. Echinocactus pepe Hook. 578. — multiplex r. 632. napinus Netrelianus Monv. 579. — Neumannianus Cels, 572. niger Lem, nobilié Hort. Kew. 583. nodosus Lke. 514. obvallatus DC, 584. T atus Pfr. 536. ochroleucus Jac. 542 dieri Lem. 595. var. magnificus 596 i — ornatus DC. 4 13 TELE polyocentrus Lem polyrhaphis Pfr. 564. + iS, =. Po itii Scheer. 587. Ottonis rs 555. * Ottonis ß 3 Linkii Hort. 554. T — £f tenuispinus Pfr. 554. Ourselianus Cels. 578. oxypterus Miq. art. 529. f wre Monv. 530. — D laevi or Lent 31. T ansad Lem. 531. un orus Labour. 531. spidatus Foerst. 581. Phymatoeoe Pos piliferu pilosus ca. 489. dis. 489. inesii een Lehm. 449. platycephalus Mh Ipf. 508 polyacanthus Lk. et O. 458. polyancistrus Engelm. 20. n cephalus Engelm, 474. Pseudocerus Mnsh. 592. ARIES E Po P PH dung iSc NE S A 1017 Echinocactus pumilus Lem, 557, * — pycnoxiphus Lem. 489, — u — rhodac Tr: Khodophthalms H thaphidacanthus S nthus ook. 588. — f ellipticus Bot. Min 589. Sandi llon Hort. Q 573. i 5s — en Engelm. 593. Pes — Smithi iket 597. E | kr. 518. "4 canthus Schdw. 505. t. 499. solena spectabilis Hor Sbhaeceephalue Dietr, 545. . 547. - Pu d, Weg piradi 500. Shen yas 489. streptocaulon Hook. 601 subgi s Haw. subnige s. 588 sulcal ort, — sulphureus Ben 541. supertex r. 572. EEE di et O. 554. 1018 Register. Echinocactus Kette minor Ex | Echinocereus c conoideus Engelm. 807. et Pfr. 833. texensis Hos. — f Gou on, 504. tubifloru alesi Pos. 595. *t turbiniformis Pfr, Reuse Hpfr. 517. ? Wrightii Engelm. 517. undulatus Dietr. 539. 233. ni Mhlpf. — Wipper 547. _ Wiklizeni Toren. 509. tt — Wrightii Engelm, 517. yphacanthus Mhlpf. 545. Echinocereus Lem. 775. p be Blanckii Pos, 77 Mr eee Engelm. 8 or Engel. Mi see Engelm. chloranthus Engelm, 814. cinerascens et cirrhiferus F ir 18. t coccineus Engelm, — — f tenui: dame — ctenioides Engelm. 819. — dasyaca nthus Engem. 822. dubius Engelm. 787. E RM enneacanthus n ndleri ove 801. uh m "inira e. 826. — BR, . 838. glycim uelewe Foerst. 800. gonacanthus Engelm. 806. E] i — lampo Leeanus Lem — limensis — longisetus Engelm. 822. — mamillosus Hort, 789. er Engelm. 803. nsis En, 803. ET era Haw. 82 — pallidior. xis Mi limensis . 824. multicostatus Cels. 834. — — Ple phone "En a. R 3 t albispi : — ô 5 tdepiens Hort. 789, + pol Engelm. 790. Poselgerianus Lk, 7 719. t B uus uil Register. CErLUMS m procumbens Engelm. 18 — rigidispinus Au: 826. — Roemeri al Schee — Spachianus Lem. 827. — stramineus Engelm. 704. T vem. risen Le 26. an nermis Eogelm. 800. *tt ufispings. Hort. 827. fume di E Eng LEE 1r —— B ITE Ban, 812. gracilispinus, Hort 814. Echinopsis 2 deer 607.* r 610. * — apieulata prs 639. + ta S. i: tillieri Pam. 622. — Bride esii S. 631. demde antha Ptr M tr . 617 — cinnabarina Hoo — . 609. — — fre albido Cels. 610. — purpurea Bot. Mag. 610. ecaisneana Lem. 620. vs ine dier 639. — ducis Pauli Foerst. 641. — Duvalii (Aut.?) 620. Eyriesii Zucc. — glaucescens Hort, 626. mphan wA 630. Ben He — — faena ‚(Aut.?) 6 i Hort. angi. 636. t = een sa Jac. — FRE ER Labour, 640. — Huotti Labour. 635. T —— Jamesianus Hort. 621. *) Alle en blühen reich, die meisten frühzeitig, nur E. Pen- campyla . landii mit ihren Varietäten und cam ` auch rei ein d willi — f] 1019 Echinopsis Maximiliana Heyd. 614. — melanacantha Pis tr. 635. upie Zuc . 638, — ß cristata Hort. 633. t — Mys sleyi ys 609. — obrepandus pos — varea Zuc . 630 inermis Jac. 631. — var, Cavendishi F Hildm, 614. t — gispin 612.7 — an uh - 613. T — — Pfersdorffii Hort. 613. t rhodacan tha. S. 642. siio, pow E haine Zucc, 623. — 5 n ta 624. valida M v. 636. E ien Rgl. 638. — yacutalana Te 643. ff — Wilken: rt. 628. — P dame pes 6 — [ nigrispina Lem. 635. Rohlandii Foerst, 635. — 5 picta S. 635. weite 635. Pfr. 864.**; Epiphyllum xe A k Zuc — platycarpum p 881. cantha, im hóheren Alter aber **) Alle Epiph pa blühen reich und Pens '1020 Register. Epiphyllum Russelianum Hook. 872. | Malacocarpus polyacanthus-S. 458. — . — var. Gaertneri .819.— |—'S iames 3. 456. * T5. — speciosum Hor — truncatum Haw. — .— Altensteini Hort, 871. — — multiflorum Hort. 871. Feigeneaetus 900. Glieder-Blatteactns 865. en 644, . 878. Hariota — brata Lem 89. abes diibiinthemoidés Lem. 891. me — a Lem — salicornioides A dne. 892. Igeleaetus 462. Igel-Kerzencactus 773. Kerzencactus 691. Laubeaetus 992. Lepismium Pfr. 896. aevi Leuchten ee Fisch. 603. principis Fisch. 605. ty ger S. 451. . A51. — Wei eir x — corynodes S. 452. *t — f erin S. 455. — Courantü S. 4593. * us 455. 7 — erinaceus Lem. S — Martini Labour. 454. * peter Schale. 341. affıni wai Fiort. 354. aloides Monv. Cat. 280. 246. ELEEI E E $ 5 EE T et " & m. 251. — inuncinata 251. — ancistrina Pfr. 317. meer Lem. 317. Sale, | 3 eT morcs Lem. 259. 1 aed | g, SUB on" EFE Uu Š | » u 5 m [^1 aD 5 o e za antacotbele. Lem. 390. rt, 290. c aurorea Ehrb. .—n vn 355. barbata m. PCS bellatula F aed Sik Beneckei Ehrb. 315. t PITIT] | | 4€ UCO z c. 394 m NASD S. 395. — arizonica Engelm. . . *ff Mamillaria bumamma Ehrb. 396. — caesia Ehrb. 266. ies ia ia .D calca; — ba Mart. 39r. ge — angulosi cirrosa Pos. Clava Pfr. 3242. lavata Schdw. 387. mbiana — B alba eu Di. 259. erocidata Lem. 340. * — var. aipin Foerst. 340. Register, 1021 Mamillaria crucigera Mart. 278. — cubensi - das ges pra en pedi . 986. — .densa Lk: e depressa DC. 307. E Schdw. 347. — diacantha Lem. 342. diacantha nigra 285. diadema Mhlpf. 375. — diaphana s Lem. 419. — discolor Haw. 307. rh ER: S. 320. Eee Hort. 370 nn Lem. 321. — f Galeo iaai ckiana Zuc. 982. — |. 28 Echinus Engelm, 403. t elegan s DC. 283. elephantidens Lem. „3896. ar SORIA C. 381. gata me mean ss 336.. — Emundtsiana. Hor S. erecta Lem eriacantha O. 296. — Eugenia Schdw. 300. * m sem duro i — . 995. ica a » 345. ares ne 248. * r. 948. — lesen Serie 233. — flava Ehrb. 295. favescens 2 331. flavescens Zucc. 348. flaviceps Schän. 311. u. Hor . 298. flavovirens S. loccige. Hort, E t) floribun . 990. — eg Er 955. * formosa Schdw. 989. — 1022 age ine formosaßlaeviorMonv.290. — 290. DE NE. . 290. gracilispina Monv. 290. 368. — falgibo sa S. 813. ge en on — er P — Guilleminian x Lon 252. e 284. * — hemisphaerica E 2. Hefe Lke. 363. t — "B eee Ehrb. 278. , Fest, AUT. Register. wir en hystrix Mart. 351. oma Lem. 414. t — inconspicua Schdw. 419, — intertexta DC, 382. — isabellina Ehrb. 250. — Karwinskiana Mart. 348. — — Y virens S. 348, à Htc ini 5.349. — Kiven S. 824. — Kramer Mhlpf. 371. i laeta Mnsh. M 9246. laeta — ]lanifera S = i — lanifera H — lasi -a e ucocarpa Schdw. 353. nen Berg. 285, T Leona Pos. 385. Tp — — Bei a Ehrb. 274, 2s mamma D D Ae ongesta Hie 746. "t — Meets tra Berg. 243. 3 — 7 Pe rien 246." t em iecur dus rt. 246. * u bet ice ? 246. *t — longiseta. Mhlpf. d: 66. longispina Rbch. 321. Ludwigii macracantha DC, 377. macromeris Engelm. JP macrothele Mart. 390. — ( Lehmanni er Y — magnimamma — arieti etin i — & spinosior Monv. 374 Y lutescens S. 374. — na Pfr. 390. — maschalacantha Cels. 3 xani icha Monv. 354. E Y leucotricha Monv. 3 — megacantha S, 368. ß rigi S 7 — — idior S. 368. '— meiacantha Engelm. 334. Register. Mamillaria en Ehrb. 286. — mela wi 996. E ny — micranth — micromeris Eng elm : 966. Tf — — £f Greggü si. 268. — ee MR 2893. T egi Monv. 335. — a Rchb, 389. — Maehlenpfordi F oerst, 308. — mystax | nigra . 914. nitida Sic 305. nivea Wdld, p cri eret m. 408, (o7 perp . — Pfeifferi Booth. 293. T aL eumanni var, glabrescens Rgl. 1023 Mamillaria phaeacantha Lem.312. * f ieri tt er — phellos en . 964. pecoigma pela 956. — p minor 257. — bolyoiinthd. Er 266. BI ne | polyactina Ehrb. 266. polychlora Sede. 305. polycentra E Hort. 326. ha S. 361. een na Hge. Cat. 269. Pottsii Scheer. 413. Praälii Mhipf. "350. ie bon ys TUN ma Ehrb. vig ossi Pfr. 307. ires Hort. 329. a Ehrb. rt dies PRAPTI S. 307. ulchella Hort. bir, 313. die Schdw. 312. Fodnet: sk (^a 1024 Mamillaria recurva Lehm. 8771. * qa bustissune. Schott, 400. rosea Schdw. 335. S — y Linkeana Senkei Foerst. 354 Mamillaria setosa Pfr. ; E n Register, 326. sororia Mn nern Lem, 975. spinaure acus Lem. 265.7 — avida Tr stenocephala S — stipitata Schdw. 387. TO straminea Haw. 331 strobiliformis Scheer. 416. Stueberi Foerst. 281. colanata — var. compacta Schdw. 279. 283. — supertexta Hort. js & Ehrb, 292. tort d Hort. ber. 330. — innin iom- Sach. S, 277 tenuis DC. —f bim DC. 382. tentaculata ES ma S. 383. tentac vista H m ber. 309. ; 002 Oo tetrancistra Parry. 318. .—. Lem. 288. tomen S. 330. u Register. peg Trt br 367. a Eng 416. Rx Ee dran Zu 243. F ß ra e 243. t — —y cg Hort. 244. * Y ariegata Hort. 244. ** 974. — uberimamma Monv. S. 266 uncinata Zuc — f spin — 0 — — Wegeneri Ehrb. . 969. Wildiana Pfr. 257. *7 i Ehrb. 296. * ildet hat, also "Farster-Rinpler dede. 1025 Mel. , communis viridis Hort ber. 498. 494. € conicus 35, 5 acicularis 435. — 9 spinosior gs 36. — ı magnisulcatus Lem. 435. — — var. Pavanensis Hort, ber.435. — — — jordensis — — ns (» Hge. 435. — crassipinus S. 441. — curvispinus Hort. ber. 430. depressus Hook. 445. — dichroacanthus Miq. 425 Ellee iq. 429. griseus Wdl. 426. faval LA 435. - hystrix Parm. 427. Lehmanni i Miq. 439. FE Lemairei Miq. 441. ee Si Miq. 542. macracanthus Lk. et. O. 442 — macracanthus Miq. — meonacanthus Lk. et O. 428 — microcephalus Miq |— Miquelii Lehm. 427. — Monvilleanus Miq. 431. — pas Lem. 429. — crassicostatus Lem. 490. — Parthoni $ — pentac é -— — var. spinis albis Lem. 423. rubens Pfr. 436. rubens Hort. 425. Salmianus — Schlumbergerianus Lem. 424. — r. 428. — Wendlandii Miq. 423. A Ms en 438. Meloneneneactus 419. Nopal silvestre Thierry. 929. Nopalea S. — Anberi S. 954. — coccinellifera S. — dejecta S. 95K. m a Die d blühen ziemlich willig, sobald sich der Schopf m höherem Alter 63 1026 Tenis Tosi 900.*) — acanth carpa Engelm. 984. aba 5. 941. p Karw, 938. 2-912. w oO - e E ad et ET. D ® —- arborescens ; Engelm. 984. t — arbuscula Engelm. 990. | uo zy La SM arenaria eu ue sla 97 arce ee eu . 920. basi: Tela 985. y Y Schomburgkii S. 967. bafbispina Ped 973. calva Lem camanchica Eng elm, 955. andere E mon. 946. crinifera Pfr, 959. 3 lanigera Pfr. 958. eristata S. 982. I bond gro S. 982, ruc = curassavica an. "918. inor Haw. 919. iyi Guss Sut t cymoc poga — see ao 993. Davi pen 978. decipiens ye Een major H 982. "X Von i nen r Hort bé 67. — osior Hort. angl. 967. | — Register, — decumana Haw. 937. — decumbens S. || DM =. ren ri EPA — — ystricin imbricata H — 50. erinacea en. 969. exuviata DC. 983. — D angustior DC. 982. LC. 98 cus indica Mill. 931. pendula zen 962. t vicans . 942. s^ 916. foliosa S. 91 fragilis Haw E mes: Engelm elm. 992. bre fulgida Engelm. 9 fulvispi 58. — f badia S. 959. furiosa Wdld. 985. fusco-atra Engelm. 926. fusiformis i glabe Hort. ber. 927 . 940. A He i D.C 929. ies ee. Gill. 914. da S. 949. horri humilis Haw. 949. e ae : ühen in unserem Klima sehr wenige. die mit * bezeichneten aei \ltjährlich reichlich. vispina Engelm. 991. 81 Nur Register, 1027 Cer u 4 red S. 982. Mpunn Ma epis Engelm, 956. 3 — yr 982. atyacantha Pfr. 915. | | — an asiacantha Hort. vind. 939. — > onina Hge. et Schm 974. onn DC. 984. cantha Hort. ber. 963. ie eucacantha Hort, Dyck. 939. leucotricha DC. 959. T indheimeri Engelm. 951. bndepia. Haw. 910. macr a Engel m, 956. — pontis on. 924. - Maihuen Gay. 996. — mamillata ed ‚Schott, 985. axima. S. 988. - - Nopalila - occidentalis Feria. 951: oligacantha Hort. vind. 945. Es vo . 943. Bapyracania, Phil 913. fr _ Parmentieri * T en LAC m. 9 S. 941. vi a S. 927. aguensis Hort. angl. 916. dii S. 907. : t — Monville s 916. — y rete S. 916. — ò deflexispina S. 916. — = plupacants Hort. angl. 912. — Poeppigii S. — polyantha DUO. 947. — Pottsii S. 942. — Prate Sabin. 941. — procumbens Engelm. 958. -— ren Engelm. 980. — Pseudo-Tuna S. 948. — etie — pubescen epic Pfr. 977. — pulvinata DC. 932. — pusilla S. 910. — pusila Haw. . 916. — Rafinesquii Engelm. 922. * — robusta Wdl. 94: sea DC. 986 alm — — Schottii Enim. 903. — senilis Parm. 958. t — senilis Pan, pur — sericea Donn, 943. — Maelenii S. 943. serpentina Engelm. 980. f — — iih Engelm; 961. ocarpa enge 969. ill. x — streptacantha Lem. 937. icta Haw: 933. rn Engelm. 960. subferox Schott. 963. — = ndi, deu Engelm. 961. — tesselata Engelm. 991. t 65* 1028 Register, — Thurberi Engelm. 985. | Phylloeaetus Lk. 835.*) — tomentosa S. 935. | — Ackermanni Haw. 840. — tortispina Engelm. 925. — acutifrons Hort. 846 nt . 944. * angulige m. 88 — tuberculata Haw. 927. — biformis Lab 815 — tuberosa Hort angl. 911 — caulorrhizus Lem. 8 — — alb a S. 912, — crenatus 44 — tuberosa Pfr. 916. | — grandis L 84 — Tuna Mill. 948. * | — guyanensis Ad. Brongn. 848 & humilior S. 949, Hookeri 4T. — — var. major Dill. 954 — latifrons as 8 848. — oxypetalus Lem. 842. — Tu 954. — tunicata Lehm. 983 e Lui gc S. 835. — Bla S. 986. | — Phyllanthus S. 848 — fupe Lem. 912. | — — Varietäten 851. 858. — — polymorpha S. 913. — serratus Ad. Brogn. 839. — vestita S. 976. — stenopetalus S.. 842, — virgata Hort. vind. 990, — strictus Lem. 843. — mon Mill. 921. Pilocereus Lem, 644. — vulgaris Ten. 931. — albispinus S. 649. — Whipplei Engelm. 983. — Andryanus Cels. 654. tii Engelm. 989 — auratus Peireseia Plu 2. — aureus B iva > 675 rm. 999. es eA dn; P ON ?) 6 — aculeata Plum. 999. — Hge. 631. E — — (f rubescens Pfr, 999. — Da Lem. 652. tt — — Y rotundifolia Pfr. 999. — Celsianus Lem. 653. T — — ô lanceolata Pfr- 999. —— Ê lanuginosior S. 653. t — Bleo DC. 1000. í — — y gracilior Hort. 653. 7 ` —- calandrini ae Hort, berol. 998. | — — var. fossulatus Lab. 660. t — crass rn) - 9UN. — columna Lem, 672 — cruenta t 1000. > Trajani Karw. 672. — enia Hart. 1000. — T ake Hort. Yongh. 654. . — a d aw. 1000. — cometes Mittl. 670. — bortis 1004, — Consolei Lem. 654. y — Mods DC. 1002, — crenulatus S. 635. — opuntiaeflora DC. 1004 B griseus S. 635 — Pititache Karw 998, — 15 Dude S. 656. .— Peoeppigii Pfr. 996. t — Dautwitzii Seitz. 656. TT —- portulacaefolia DC. 997, — euphorbioides Hort 658, — rotun difolia DC. 1002. —- flavicomus S. 658. — spatulata Ck. et O, 998. — flavispinus S. — subulata Mhlpf. 997 4 — floecosus Labour. 659. T — zinniaeflor: 1001. — Foersteri S 660 Pelecyphora Ehrb. 236. | — Foersteri Scke. 668. T aselliformis Ehrb, 236, T* - — fossulatus egal 660. y Pfeiftern S z 998. E — — f pilosior Hort. 661. SEM o o o = = f gracilis Hort 6 661. se Alle Alle Phyllocacien bn d willig, wenn de: wübrend des Winters = r midia pfe. gehalten arenden, «ı P P 661. — Ghiesb aS dace paris. giganteus 662. € diues "Labour 634. .: 655. — Hoppen pen Roezl. 667. TT oH leti Len . 668. + Hort. 677. oligogonus Frst. 677. anus Web. 678. edro us- Con B. horus Lem. 679. m. 68 Register, 1029 Pilocereus foveolatus Lab. 655 T 3 Cassytha major Hort. a Haw. 892. conferta S. 88 cribrata Nob. 889. crisp Pfr. 1: ^ echinata Hort. 889 pe EARRA Haw. 886. — floc . 886, funalis . 886.7 — ane fl Bot. Mag. 886. Houlltana Lem. 880. mbri adtbenicides Haw. 891. : — rhombea Pfr. — Saglionis Lem. 891 x salico Jg Haw. 892. T ciis O. 890. wartziana Pfr. 882. * trigona Pfr. 884. t : äulencactus 85 [^ T 25 3 E. © 3 - Re maie s 229. otschoubeyi Karw. 232. Tephrocactus Lem . 902. er vivi Lem. 914. — calvu — Turpinii Lem. 9 Vierblatt-Caetus 874. Warzeneaetus 239. Weichbeer-Caetus 451. DRUCK VON EMIL HERRMANN SEN, LEIPZIG, In gleichem Verlage erschien: Der gesammte Gartenbau in Lehr- und Handbüchern. I. Band, I. Abtheilung : Fórster-Beissner, Der Führer durch die.gesammte Zier- und Nutzgártnerei. Fünfte Auflage. 1884. Preis M, 6.—, in solidem Einband M. 6.60. Dieses Werk wurde nach dem Erscheinen der fünfen Auflage vorzüglich recensirt „da dasselbe den so überaus reichen Stoff in kurzer bündiger Form behandelt und auf langjáhriger Erfahrung basirt, so gehórt es unzweifel- haft zu den besten Büchern, die dem jungen Gärtner und Pftanzenliebhaber mit Recht empfohlen werden kónnen.* I. Band, II. Abtheilung: Fórster, Die Gemüse-, — und Weinbauzucht. rini« | ae 1878. Preis M. | | II. Band: | Gruner- Beissner, Der Blumengártner. Neunte Aufl. 1836. Gruner-Wesselhöft, De Mona o Zehnte Auf- . | lage. 1886 i IV. Band: FOTONE REMpIOF, Die Cacteenkunde. zweite Auflage. 1886. ände à M. 16.—. Auch in 16 Lief. zu beziehen à M. 2.—. | | V. Band: | Pi: Ni 17 Ld £^» .L 21 Oi Au») | Jäger, DieVerwendung v ‚Blum en. Preis M. 4.50. 2 DRUCK VON EMIL HERRMANN SEN. LEIPZIG