KÖNIGLICIE - BAIERISCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAF ie IN REGENSBURG. MIT IV KUPFERTAFELN. REGENSBURG, 1815. IS COMMISSION DER MONTAG- UND WEISSISCHEN BUCHHANDLUNG Mo: Bot: Garden, DENKSCHRIFTEN KÖNIGLICH - BAIERISCHEN n BOTANISCHEN GESELLSCHAFT IN REGENSBURG. ERSTE ABTHEILUNG. i. VORREDE ® In den bekannten Schicksalen , die Regens- burg in der neueren Zeit erfahren hat, lie- gen” die "Gründe enthüllt, warum die Bote nische Gesellschaft daselbst seit eu Jah- ren verstummte. Ä | Einer - bessern Zukunft vertrauend,, ha- ben aber einzelne Mitglieder darum Ne aufgehört, rastlos die Alpen zu ‚besteigen, und Blüthen zu sammeln, um sie einst in glücklichern T agen in er -Lorbeerkränze der Sieger zu. winden, der Palme der Frie- dengeber beyzugesellen, und sie ihrem neuen Bosveriin und mächtigen Beschützer zu Füs- sen zu legen. | ge ER Die- | DEN a ER TTS Diese Alles belebende Eipöcbe ist er- schienen, der Mitwelt ein Gegenstand der höchsten Bewunderung, des tiefsten Dankes, der "Nachwelt ein Wunder! — Sie hat die | geistigen Fesseln gelölst, die Retten des frem- den Joches gebrochen; ein neues Leben be- ginnt. auch für Wissenschaften und Künste. Die, Botanische Gesellschaft versucht dem- nach, den Faden wieder anzüknüpfen, den sie nur nothgedrungen abgebrochen hatte. Die Schriften der Gesellschaft" erden in der Folge, unter gegenwärtiger Form und Titel erscheinen, ohne sich bestimmt an. ei- ne Zeit zu, binden, doch wird wo möglich, der Zwischenraum nie zwey Jahre überstei- gen. Der höhere'oder geringere Preis eines jeden einzelnen Theils wird nach der Zahl der beyg Befüglen Kupfertafeln bestimmt wer- den. Bey träge von Mitgliedern der Gesell- schaft werden : mit Vergnügen aufgenom- men, und wenn sie, ın einer Sitzung vor- gelesen, oder von einer Commission beur- iheilt, als geeignet anerkannt werden, nach Maafs- FORSTER vi Maafsgabe der vorhandenen Materialien, ei- ne Stelle in diesen Denkschriften erhalten. Der Hauptzweck der Gesellschaft ist ge- genwärüg auf Sichtung bestehender Irrthü- mer, kritische Beurtheilung der Synonymieen, als Vorarbeiten für eine künftige Herausgabe einer ‚Species Plantarum und Berichtigung der Flora Deutschlands gerichtet; sie wird sich daher vor der Hand auf reine Botanik und Kultur botanisch - wichtiger Pflanzen, die zu Berichtigungen unentbehrlich ist, beschrän- ken. Berichtigende Beyträge werden ihr aus diesem Grunde eben so angenehm seyn, als Mittheilungen neuer Entdeckungen; doch müs- sen solche kritische Bemerkungen, wenn sie "eine Pflanze insbesondere betreffen, immer mit der Pflanze, von der die.Rede ist, ent- weder in einer genauen und deutlichen Ab- bildung, oder einem gut getrockneten Exem- plar begleitet seyn. = Am Schlufßs einer jeden Abtheilung kön- nen auch unter der Rubrik: Botanische No- : tizen und Auszüge aus Briefen, kleinere Auf- o sätze, welche allgemeines Interesse für . 0 RR Botaniker haben, aufgenommen werden; z.B. Nachrichten über neue, im Auslande erschie- nene Bücher, über neue; aus fremden Welt- theilen herübergebrachte Pflanzen, über sel- tene Gewächse, die in diesem ‚oder jenem Garten geblüht haben u. s. w. Fe & In der trostvollen Ueberzeugung , dafs äusserer Druck unser neues Beginnen nie mehr hemmen werde, schreiten wir nun zu der näheren Entwicklung der Schicksale der Regensburgischen botanischen Gesellschaft bis zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt: Im Januar 1815. | 3. DIE K. B. BOTANISCHE GESELLSCHAFT IN REGENSBURG. 4 ( u P » un der botanischen Gesellschaft in Regensburg. Fon Heron Dr. Oreznmann, Stadtgerichis- Arzt in Regensburg und ER & Sekretär der R. B. botanischen Gesellschaft te I. Ueber den gegenwärtigen Staudpunkt der botanischen Wissen- ° schaft, und die Nothwendigkeit, das Studium derselben zu - erleichtern. Von Herrn Grafen Casrar von STERN- BERG... ..12.10h.enlnnen le re I. Botanische Beobachtungen. Von dem Hi Grafen pe Brar, Präsidenten der. Königl. Baier. botanischen Gesell- schaft:zu Begensburg ... » + m eur een ® IH. Baıya. Eine neue Pflänzengattung. a: ‚von dem Herrn Grafen Caspar von STERNBERG und Herrn Professor Dy. Horrz er een Prof. Hal. Synbche eriticae ad Syne-” wre IV. CurTır SPRENGEL, be Umbelliferarum „re. SE % a Vv - a “ s 1 x R LEITETE TEN IE u Var 3 V. Botanische Beobachtungen. Von dem Herrn geheimen Rath und Ritter EvLEn von Schrank . . . ” [ . . . . .5 VI. Einige nene Pflanzen Deutschlands nebst eingestreuten Bemer- ‚kungen über die verwandten Arten. Von dem Herrn Grafen Caspar von STERNBERG und Herrn Profes- sor Dr. Horre.. : vi U Er die Kultur der Alpen - Pflanzen. Von Herrn Grafen Caspar von "PEERNBERG a, VIM. Polygalae quatuor novae. Descripsit c. F. Pn. Marrıvus, ” . . . D . D . e Mag en M.. D. Acad. nn Dlorag. Aaron. Soc. Bot. ee ® Se "Membr. Ordin. x z ” ”. . - - Aufgabe einer Preiffrage . » ». 0 zu 2 un. N - R 1 32 se % * . x x . : F x * f N DE EN a ER EM BERN . e en f ® Seite 148 187 GE- m GESCHICHTE | | der botanischen Gesellschaft: in rag Von Herrn Dr. Orrermanns, Stadigerichts - Arzk in + Bogensturs und ‚Sekretär der Ii. B. botanischen Eu BANSNARNNIN Indem die Regensburgische botanische Gnsellsnhof tsich in den. Stand gesetzt sieht, einige ihrer neuern Arbeiten im Gehiete der. Kräuterkunde dem Drucke zu übergeben, glaubt sie zu- gleich ‚diese Gelegenheit, benützen zu müssen, dem Publi- kum eine kurze Darstellung ihrer Geschichte vorzulegen , theils um dasselbe von, ihrer innern Einrichtung in neuerer Zeit, und ihren Schiksalen in Kenntnifs. zu selzen, theils um dem Standpunkt zu bezeichnen, von dem aus allein ıhr Ver- dienst ‚um. (die... Wissenschaft und das Fortschreiten ihrer Wirksamkeit /unter so manchen Stürmen, denen eine. ver- . hängnilsvolle ‚Zeit, auch ‚sie unterwarf, mit Gerechtiähei, und Be gewürdigt, werden kann. ? ARE: RB er b* ; x Bey Xu ’ sersunsnanenih Bey ihrer Fntstehungsgeschichte Fesücheh“ wir nicht zu verweilen, indem selbe in jenen Abhandlungen „ die sıe unter dem Titel: Geschichte der Regensburgischen bo- tanischen Gesellschaft £5c. im Jahre 1792. herausgab, aus- führlich enthalten ist, und dort sind auch die Gesetze abge- druckt, die sich die Gesellschaft bey ihrem Zusammentreien gab, und aus welchen der damals vorgesteckte Zweck die- ser Stiftung deutlich hervor geht: nämlich eine Vereinigung von Kennern und Liebhabern der Botanık zu begründen , um, das Studium dieser Wissenschaft zu verbreiten, 'beson- ders aber wilsbegierigen ‚ sittlichen und gebildeten Jünglin- gen, die einst sich einem Zweige des Wissens widmen soll- ten, der Kräuterkunde als Hülfsstudium nöthig machte, durch die an Kenntnissen vorgerückten Mitglieder Unterricht zu er- theilen, ihren Eıfer zu erregen und zu unterhalten. Es wur- den daher Eleven aufgenonimen, zur 'schicklichen Zeit vor- 'schriftsmässig botanische Excursionen gemacht, und die Re- $ultate, die man auf solchen Wanderungen sich abzog, die | Entdeckungen, die man ‚machte, das ‚Neue, das man fand, "wurde in Excursionsbeschreibungen zusammengefalst, und der Gesellschaft zur Prüfung, zum Nutzen und zum Ver- gnügen vorgelegt. Dals auch jene Früchte der damaligen Zeit nicht ohne botanisches Interesse waren; wenn gleich vie- ' les dabey vorkommen mulste, was nur dem Schüler als wich- tig und neu erscheinen konnte, beweisen einige’solche Auf sätze, dıe den obengenannten Schriften beygedruckt 'sind; dafs überhaupt diese Stiftung selbst den Veteranen der Wis- _ sensc "haft nützlich und: werth schien; 'beweifst“ der Beitritt mehrerer berühmter und gelehrter' Botaniker ; u selbst der wür- ; # “un.......... Xi würdige Herr geheime Rath und Professor von Schrank war einer der ersten, der an diesem Institute thätigen Antheil nahm, wie denn auch von ıhm schon ın jenen Schriften Anmer- ‚kungen über verschiedene der Gesellschaft ne Pilan- zen vorkommen. Indessen lebte‘ die Gesellschäft ohne Fond‘ blos von den Beyträgen, die die Mitglieder, oder andere würdige Freunde ihr weihten, auf eine ziemlich beschränkte Weise mehrere Jahre, und‘ hatte nicht einmal ’ein ‘schickliches und eigenes Lokale zu ihren Versammlungen und zur Aufstellun; einer Bibliothek’ und 'eines Museums ‚ welche 'letztern zur Glück noch nicht” vorhanden waren! Ihre Stiftungsepoche (17 90.) fiel noch ın die Zeiten der Reichsstadt, deren biedere, der Wissenschaften kundige'und sie schätzende Vorsteher zwar ‘dem neüen Institute ihre Gunst und ihren Beyfall schenkten, kei- neswegs aber aus dem ohnehin kleinen’ 'und armen Freystaate eine Quelle, auch noch so klein,’ zum Uniterhalte eines ‚sol- chen ableiten‘ durften. Zum Glück Kelzte die Anwesenheit des einst‘ ın 'Regensbnrg sich”befindlichen Reichstages ‚. der überhaupt‘ ‘äuf' sittliche und’ intellectuelle Bildung der Reichs-. stadt mächtigen ' und’ wohlthätigen' Einflufs hatte, die Gesell- schaft init mehreren : : würdigen Personen in Verbindung, ug theils durch ährerichrenvollen "Beitritt, stheilsdürch ansehn che’ Geschenke der Gesellschaft nützten’und sie förderten: so gehörte z. B. unter’ ihre ersten Gönner’ eine würdige'und’ geist- reiche Dame, die‘ Gemahlinn des damaligen 'Kaiserl. Russ» schen Gesandten, Frau von der Asseburg, geborne ‚Reichs- RE: son ONMIIERTIEREER die dust ihre liberalen. RE die Gesellschaft in den: Stand setzte, ihre Existenz geltend zu machen, sich ‚als eine öffentliche darzustellen, und als die erste in Deutschland, ja in. Europa, aufzutre- ten, die der. Göttinn Flora einen eignen Tempel baute, in selbem das Studium der Kräuterkunde mit Eifer betrieb, und es zu verbreiten und zu erweitern strebte; denn erst im ‚Jahr ‚1801: entstand’ die‘phytographische Gesellschaft in Göt- tingen, noch später jener ähnliche Verein zu Rouen,. Die Geschäfte der Gesellschaft, insofern sie Oekonomie und innere Einrichtungen betrafen, besorgte der Präses, damals eın würdı- ‚ger‘ hiesiger, Arzt, der Sanitätsrathsdirektor und: Stadiphysi- kus Dr..Kohlhas, der bis an seinen Tod, der 1811. erfolg- te,. seine Stelle ununterbrochen begleitete. Für 'Correspon- denz, Ausfertigung der Diplome etc. wurden Sekretäre ge- ‚wählt, 'die ihrer. übrigen ‚Verhältnisse | wegen mehrmalen wechselten, ‚und: deren. erster, einer .der Mitsüfter, Herr Martius, dermalen Hofapotheker in Erlangen, ‚war, dessen Vorliebe für‘ Naturgeschichte und besonders für Pflanzenkun- de .anderwä ein „bekannt ist. Einige verehrte Gön- ner Sa Mitglieder räumten. der: Gesellschaft zum Bedarf zu- weilen ein Zimmer .oder ‚ein, Gäxtchen. ein,. Herr; Graf von Bray: versah sie im Jahr! 1800. bey‘ seiner, Abreise von Re- gensburg,, mit ‚den nöthigen Meubeln ; ‚einige . Jahre hatte sie ‚einen (kleinen ‚Garten. 'zur ..Miethe, und. so ‚wirkte‘ sie lange,- aur;duxch ‚sich; selbst\,erhalten,, im, Stillen, beson- ders. ‚wohlthätig durch. Unterricht, und.,erwarb sıch den Bey- fall. .so vieler «selbst ‚der. |größsten. Botaniker, .die. denn auch alle iR sEseendiplor ‚wohlwollend aufnahmen,. und. sich r Ihr. zu, BEMSINSAMER 4 vecken vereinten. . 5 Pre In P7 BERN XV "Im Januar des Jahres ee setzte ie Gesellschaft ei- nen Preis von ı0 Dukaten auf die Beantwortung der Fragen: „ob systematische Kenntnifs der Bolanık dem Apotheker noth- „wendig sey, und warum und wie diese Kenntnils am be- „sten ausgebreitet werden könne? Ferner, bringt die Bekannt- „machung der Giftpflanzen im Allgemeinen, vorzüglich aber „unter dem Landvolke Schaden oder Nutzen, und wie heilsen „.m letzten Falle die Giftpflanzen, i in welchem Erdreich wach- „sen sie, ‘wie macht man sie dem ‚Nichtkenner, vorzüglich dem „Landmann bekannt? etc.” und forderte ausser ihren Mitglie- dern besonders die Apotheker Deutschlands zur Beantwor- tung derselben auf, weil'immer noch Unterricht und Anfeue- rung: zum ee der Botanik ihr erster Zweck war, Am 14. Frrrägi des folgenden Jahres hielt sie, um aa Theile des gebildeten Publikums, der der Göttinn Flora und ihren Priestern gewogen war, Rechenschaft ‚abzulegen ‚ und . zum zweytenmal ihren Stiffungstag Kaänkbar‘ ‚und froh zu feyern, ‚’eine öffentliche Sitzung, und eröffnete’ bey dieser Gelegenheit das Scrutinnum über die angeführten Preisaufga- ben, welches den Preis dem Herrn Ebermeyer, einem fleilsi- gen Pharmacevten in der Heyerschen Apötheke zu Braun- schweig, und das Accessit dem Hein ei, Heim zu Gumpelstadt zutheilte. / er de Abhandlungen würden damals dem literarischen” ; Publikum mitgetheilt worden seyn, wenn nicht Mangel an a 2 len Fonds eine fernere Herausgabe der‘ gesellschaftlichen Ar-_ beiten unmöglich geinacht a und so ‚blieb man er seiner WAR vielleicht interessante Aufsatz Aanhonlt liegen, und entspricht freylich itzt nicht mehr den Anforderungen der in. .der aNieeengghalt, yoageshriflenne Zeit. Die, Gesellschaft ermidete indessen nicht in em ad len Bestreben, und immer mehr: erhob sich ihr Wahlspruch: Res aka Concordia erescunt ‚ zur schönen Wirklichkeit. Man war, für on Elor aa Wachstlnn ‚dieser Gesellschaft in w issenschaftlicher und anderer Hinsicht . der Beytritt zweyer Männer. sehr wohlthäig ,. Berreneinge. Herr, Graf, von Bray &. ir. bald. nach ‚ihrer Stiftun ung. als Ehren- ; Mitglied angehörte, Se selbst ins ’Exstehen. sie rief, und. der ‚andere Herr Graf Caspar von Sternberg, ihr im Jahre ı 799. von ihrem eifrigen und. fleifsigen Mitgliede dem Herrn Pro- fessor. Duval, zugeführt wurde. Diese beyden, rin würdigen und gelehrten Min- ner, suchten im - Bunde immer ‚ein.höheres, Streben aufzure- gen ‚„ die Gesellschaft zu einem Institute zu erheben, das nicht nur Leyen ins Gebiet der Wissenschaft einzuführen bestimmt sey, sondern das im Kreise vollendeter Männer tie- fer eindränge ins unendliche Wissen, und mitarbeite und vor- schreite so weit es Kräfte und Zeiten ‚gestatten mögten. — Sie unterstützten ausserdem ihre Casse durch beträchtliche Beyträge, und übernahmen es späterhin, ıhr den Schutz und die Huld ihrer höchsten. Souveraine zu ‚erwirken. Bald. nach seinem Bevirin hot der Gesellschaft ‚Herr. Graf PLIITEITEIIETT i x Vu Graf von Sternberg in seiner Wohnung ein geeignetes Lokale zu den Versammlungen an, und indem nun einer der oft störenden Anstände gehoben war, wurden alle ı4 Tage regel- mässig Sitzungen gehalten, fortlaufende Protokolle über das Ge- schehene aufgenommen, und solche jedesmal’bey der'nächsten Zusammenkunft von dem Sekretär abgelesen, und. überhaupt wurde der. Geschäftsgang mehr geordnet. In den Versamm- lungen beschäftigte man sich vorerst vorzüglich ‘damit, die 4‘ Herbarien genau durchzugehen und, nichts darın aufzuneh- men und alles daraus zu verweisen,‘ was nicht richtig be- stimmt und irgend: einem Zweifel unterworfen war. ‚Ueber- haupt glaubte die Gesellschaft, und. vielleicht nicht ohne Grund, dafs Kenntnifs der einzelnen "Bürger der: Pflan- zenwelt. selbst, jeder andern ‚Untersuchung derselben, — dafs. folglich reine Botanik immer der angewandten vor- ausgehen müsse; und so behält auch sie sich bevor, diesem interessanten Theil dereinst mehrere Aufmerksamkeit widmen zu können. = | | : Im Jahre 1800. schenkte Herr Graf von Bray der Ge- sellschaft grofsmüthig 500 fl. um damit ihr einen: stehenden Fond für die Zukunft zu begründen. Dankbar erkannte sie diese abermalige edle Handlung ihres Gönners, und der Wunsch seiner schönen Absicht zu entsprechen, war lei- der der Grund eines bedeutenden Verlustes für die Ge- ‚ sellschaft, indem sie durch Anlegung dieses Capitals ‚auf Zinsen in der Zukunft über die Hälfte desselben verlie- xen mußsie LE F°3 > k, @ ; eg # “ ; ” i 4 A a wi * ” & , x # en Ein festlicher Tag war für dıe Mitglieder unserer Ge- sellschaft der 3. September ı801. an dem, bey einer Durch- reise des Herrn Grafen von Bray, ın der Wohnung des Herrn Grafen von Sternberg cıne feyerliche Sıtzung statt hatte, die den Dank der ‚Gesellschaft gegen jenen grolsmü- thigen Gönner und die Würdigung seiner Verdienste beson- ders dadurch ‚auszusprechen strebte, dafs sie ıhm das Diplom eines ordentlichen Mitgliedes überreichte, und gehaltvolle Abhandlungen von den Herren Grafen von Sternberg und Waldstein, und den Herren Professoren Duval und nie ae Be der Si ung ein eineilicheb Interesse. Zur selben Zeit: wurde ääch der Plan entworfen die botanische Zeitung herauszugeben , die mit dem Jänner des folgenden Jahres im Publikum erschien. Es ist wohl unver- kenntlich, dafs die Gesellschaft durch dieses Unternehmen ihre Thätigkeit darlegte, und der Wissenschaft wahrhaft nützte. Diese Zeitschrift stand ehrenvoll neben den weni- gen Schwestern, die damals mit ihr sich ausschlülslich der Botanik widmeten, und allgemein als gut und nützlich an- erkannt, hatte sie besonders einen Zweck erfüllt, was die andern nicht vermochten, sıe verbreitete die Liebe zur Wis- senschaft auf dem südlichen Theile des deutschen Bodens, der Florens Töchter, so schön, wıe einer, schafft, und gab ıhren Lieblingen Gelegenheit ihren Eifer zu befriedigen und näher _ einzudringen ins Studium der Botanik. Sie führte uns ın den ehrwürdigen Zirkel von Männern ein, wie v. Schrank, Spren- gel und WVilldenom etc. die entgegen mit Gefälligkeit Theil nahmen an diesem nützlichen Institute. Im folgenden Jahre DE, | | (1803.) een a‘ XIX (1803.) gewann diese Zeitschrift, ın typographischer Hin- sicht eben so sehr, als an innerm Gehalt, und sie würde vielleicht noch bestehen, wenn nicht durch die verhängnils- volle Zeit der freye Verkehr mit den Nachbarstaaten, wie mit dem Auslande, so sehr beschränkt worden wäre. | Heilbringend war für die Gesellschaft das Jahr 1803. Mit der Besitzuahme Regensburgs durch Carl Dalberg, den bekannten Kenner und Beschützer der Wissenschaften, konn- te auch sie eine heitere Aussicht für die ‚Zukunft hoffen, und nicht lange liefs der gütige Fürst ihre Wünsche unbe- friedigt. — Herr Graf von Sternberg, den Stand und persön- liches Verdienst in enges Verhältnifs zu Staat und Fürsten setzten, übernahm es bald, ein nützliches Institut, das er liebgewonnen hatte, deın neuen Landesherrn zu empfehlen, und am 4. Februar hatten die sämmtlichen anwesenden Mit- glieder der Gesellschaft die Gnade, demselben von dem Herrn Grafen von Sternberg vorgestellt und mit Huld und sichtbarem Wohlgefallen aufgenommen zu werden. Die erste Frucht dieses für die Gesellschaft feyerlichen Tages war ein Geschenk des Herrn Churerzkanzlers für die Bibliothek , nämlich: die ersten Hefte der neuen Prachtaus- gabe von Duhamel traites des arbres et arbustes par Ven- tenat, 'welches Geschenk Sie nach Mafsgabe der Erschei- nung der folgenden Hefte nicht nur fortzusetzen. huldvollst geruhten, sondern auch späterhin mit den übrigen Pracht- werken Ventenats als: / AR «Jardin de Malmaison, Rath Hess Clavel, dem Sekretär der botanischen Gesellschaft Dr. Oppermann und dem Königl, Plantagen - Gärt- ner -Herrn‘ Illing bestand, die hierüber entworfene Urkunde unterfertigt und ausgewechselt wurde, und nachdem die im Sternbergischen Garten der Gesellschaft 'eigenthümlich an- gehörigen Pflanzen ausgeschieden waren, die Uebergabe des Gartens an den Herrn Fürsten von Thurn und Ta- xis erfolgte, der nun in Vereinigung mit anderen nahge- BR Grundstücken und den anstossenden Eimmeramer- gärten in der Folge eine prächtige Anlage bilden wird, die für Regensburg ın Verbindung mit den übrigen eine wahre Zierde bleibt. So war nun die botanische Gesellchaft in Regensburg, “ entsprossen aus dem edlen Keime der Liebe zur Wis- senschaft, mühsam genährt durch Freundschaft und Ein- iracht,, glanzlos, doch eifrig im Streben zu nützen, beschei- ‚den emporgewachsen unter den rauhen 'Stürmen der Zeit, ım esnhninniene AXXVI im steten Wechsel von Hoffnung und Furcht, von Glück und ‘Unglück, erhalten nur durch den’ regen Eifer ıhrer treuen Glieder, erst nach eimer Reihe von 24 Jahren so glücklich, einer sichern und heitern Zukunft entgegen zu se- hen. Grolsmüthig dotirt durch die Huld ihrer hohen Sou- veraine, als selbstständig anerkannt durch die Gnade ihres guten und weisen Königs, begann für sie unter dem Schutze Max Josephs eine neue.glückliche Epoche, welche zu fey- ern der 10. Januar 1814: bestimmt war. Herr Graf von Bray las bey dieser Gelegenheit Beobachtungen über verschiedene Pflanzen Lieflands ab, welche er eähtend seines Aufenthal- tes in jenen «Gegenden machte, und die in diesem Werke unter Nro. II. abgedruckt sind. — Herr Professor Dr. Hoppe, zeigte mehrere 'seltne und schöne Bewohner der Alpen, die er auf seiner letzten Reise gesammelt, und mit der ıhm eige- nen Kunst eingelegt hatte, vor, handelte einige andere wis- senschaftliche Gegenstände ab, und stellte zuletzt der Gesell- schaft in einer kleinen Rede die Nothwendigkeit dar, bey der nun glücklich zu hoffenden Erweiterung des Institutes, jedem der in Regensburg anwesenden ordentlichen Mitglieder, aus- ser dem Studium der Pflanzenkunde überhaupt und dem all- gemeinen. Streben zum Flor und zum Wohl des Ganzen zu wirken, einen besondern Theil der gew öhnlich vorkommen- den Geschäfte zur Besorgung zu übertragen, welchen Vor- schlag man einmüthig annahm und auch sogleich unter die Glieder der Gesellschaft sie folgendermassen vertheilte. | Da Beruf. den Herrn Präsidenten und ee Rei sen den Herrn Direktor Dr. Hoppe öfters gleichzeitig auf lan- XXXVIL. ERER lange von Regensburg entfernten, wurde für diese Fälle Herrn ‚Professor Duval das Direktorium übertragen. . Die Cassa wurde dem Sekretär zur Verwaltun gübergeben. “Die Sammlung und Beurtheilung neu eingelaufener Manuscripte und ihre Ausscheidung oder Bestimmung für den Druck etc. so wie überhaupt das Referat über neue und frem- de Werke und deren Gehalt und Inhalt, wurde dem Herrn Direktor Dr. und Professor Hoppe, dem‘ Fürstlich Thurn und Taxisschen Hofmedikus Herrn Dr. Lang, und dem Herrn Legations-Sekretär Felix zugewiesen, zu welchem Zweck auch aus der Ferne Herr Graf von Bee we mit- zuwirken die Güte haben wird. m Herr Stadtgerichts- Assessor Dohzeiher erhielt über die Bibliothek, die Herbarien und übrigen naturhistorischen Samm- lungen die Aufsicht und die Sorge für ihre Erhaltung ‘und Vermehrung. ‘ Herr Aämel, Inspektor über das hiesige käihalische Waisenhaus, RER dı® Besorgung der Einrichtung und | Meublirung des neuen Lokals: udedasegın. sanezer Erhaltung in gutem Stande. Herr Plantagen-Gärtner Nlling wurde zum Cult ıvateur für die Gesellschaft ernannt, und hierauf diese feyerliche Versammlung mit dem innigsten Danke gegen den grofsmü- thigen König Max Joseph — mit den innigsten Wünschen für den ewigen Flor seines hohen Hauses; und mit dem treuen Vorsatz, der allerhöchsten Huld durch Thätigkeit und Eifer für die oyaasensohäft sich in, zu erzeigen, 8 schlossen, ‚Seit Seit dieser Zeit konnten nur wenige Sitzungen mehr ge- halten werden, indem die meisten Mitglieder der Gesellschaft von Regensburg abwesend waren. Indessen wird auch in der Entfernung so manches fürs Ganze gelhan. Herr Graf von Bray widınet ferner seine Mulse der Pflanzenkunde ın Lief- land, und bereichert von dort aus die Gesellschaft mit 'sei- nen Beobachtungen und Bemerkungen. Herr Dr. Hoppe be- reist die Alpen Salzburgs, Tirols und Iliriens. Herr Profes- sor Duval widmet sich dem Studium der inländischen Flora während seines Aufenthaltes auf dem Lande, und Herr Graf Ä von Sternberg, noch ımmer in. wissenschaftlicher Verbin» dung mit der Gesellschaft, unternimmt von Zeit zu Zeit bedeu- tende Reisen, selbst ins Ausland, zum Zweck der Pflanzenkun- de, kultivirt auf seinen Gütern in Böhmen einen reichhaltigen botanischen Garten, und im Besitz einer umfassenden bota- nischen Bibliothek, nützt er auch durch diese, von dort aus, der Gesellschaft, und am 31. Oktober des vorigen Jahrs, als eı- _ nige Mitglieder mehrere Wochen zu Brzezina, einem Gute des Herrn Grafen, zubrachten, wurde dort, gleichsam durch Depu- tation eine Sitzung gehalten, in welcher zu der fürs nächste ‚Jahr beschlossenen Herausgabe gegenwärtigen Werkes, die nö- thigen Einleitungen getroffen wurden, und die jüngst von _ Herrn Professor Dr. Hoppe neu entdeckte Alpenpflanze von ihm und Herrn Grafen von Sternberg zum Andenken des verehrungsw ürdıgen Herrn Präsidenten den Namen Braya er- hielt, ‚Norschläge, dıe in der nächsten Versammlung zu Re- gensburg so gern angenommen und bestätigt wurden. — End- lich verdient noch bemerkt zu werden, dafs die Gesellschaft auch 0 mächtig auf en und Verbreitung des Pflan- , { XL $ LLIIEETT IT EEIZZE Pflanzenstudiums wirkte, dafs sie die Lust zu reisen unter den "Botanisten, wenigstens im südlichen Deutschland vermehrte, wodurch nicht nür die Floren an Zuwachs und Sichtung gewannen, sondern auch der Eifer für die Pflanzenkunde sıch mehr mittheilte, und Verbindungen für dıe Sache der Wissen- schaft zu ihrem grofsen Vortheil geknüpft werden konnten, und endlich welchen grofsen Nutzen stiftete dieses Institut, indem es so manchen deutschen Jüngling in den erhabenen Tempel der Natur einführte, und selbst, wenn Neigung, Ta- lente und Fleifs ihn unterstützten, zu F lorens würdigen; Prie- stern weihte; drum möge es lange blühen ‘und nützen und bald der Wunsch ın Wahrheit übergehen, mit dem ıch schliefse: dafs ein goldner Friede der Muse Ruhe lange si- chere, dafs stets mit Huld Max Joseph dieses Institut be- glücke, und es, — wie Baierns grofse schöne Anstalt für dıe Wissenschaften in ihrem ausgedehnten Wirkungskreise — im “engern Zirkel wirken, und edle Früchte für die Wissen- schaft erziehen möge! 2 3 IR Et Se u ä ee ee EEE - mean ARE Ni ie T ei; .. e1 B Aa dr EIS ie 3: l. Ueber Ueber den gegen“ intigen: Standpunkt der: botanischen | "Wissenschaft, di ya ii und die Notwendigkeit, das Stadium n lkrselben zu erleichtern. _ ur u Von Herrn Grafen‘ Caspar von ERS | 72 Sesigrisdh ai u Bein ia Böhmen, December 1B14 Beror wir uns anf den Standpunkt versetzen, wi nr sich die botanische Wissenschaft dermalen befindet: sey..es mir erlaubt; den Uebergang|von. der Kenntnifs der Pflanzen zu einer. wissenschaftlichen Pflanzenkunde, in einen gedräng- ten Ueberblick zusammenzüfassen. Die Kenutnils der Pflan- zen. war :wohl;;eine der. ersten. Kenntnisse .des Menschen; denn sie-lag der Wiege der Menschheit am nächsten. So wie das Kind_einen jeden Gegenstand, den es erfalst, zu dem Munde führt, mögen es auch die noch neuen Men- schen in der sie RERENE Natur gethan, und auf diesem Wege manche Eigeuschafk, der- Püanzen PEN sg 1 Wir F y a bi m. FUEL UN HN.S -. Wir verdanken die ERN Arzneyen aus dem Pflanzenreich unkultivirten Völkern, von denen wir ihren er- sten Gebrauch erlernet haben. Die Indianer von Barbacoas, die unter Vipern und Krotalen wohnen, kennen die Gegen- gifte unter dem Namen Canria de la vibora, (Kuntia mon- tana Humbold) und. Vejuco del, Guaco (Mikania Guaco Humbold) ı) sehr genau;. Kenntnils von den Kräften und Wirkungen der Pflanzen ist bey allen Natürstämmen einhei-_ misch, wenn ihnen auch, die Wissenschaft der Pfanzenkunde \ üach fremd MEER ist, er 6 a Bi 2 Die höhere Kb ee Y ölker achte das Bedürfnils, die Kenntnifs jener Pflanzen, welche der Mensch auf verschiedene Weise benützte, zu sammeln, und nach verschiedenen Zwecken zu-ordnen. Was hierüber den jüdi- schen Volksstämmen, den Egyptiern und Chinesen bekannt wurde, ist uns nur bruckstückweise überliefert worden. ie in allen’ ibrigen Fächern der Wissenschaften, ha- Yen auch‘ in diesem die horäy: Bere und gebildetsten Völ- ker, die Griechen und ag das meiste BAER: Theophrast, Dioscorides, die Geoponica, Plinius, und die seriptores rei rusticae sind auf uns übergegangen, und bleiben ewig RR Denkmäler der —n. jener Zeiten. er ee ° Eine \ 4) Humb, et Bonpl. pl. equin. 2. p. 131. LEITER ELITTN ; 3 Kine lange Reihe ’finsterer Jahrhunderte konnte sie zwar _ verdunkeln, aber eben so wenig, als Prometheus Feuer erlö- schen. In dem Munde der Aerzte, in den Zellen der Mönche _ blieben wenigstens die Namen und die Beschreibungen der ee Pr... deren ‚Urbild längst vergessen; war, EEE Verkehr is Kampfaslust trieb die eu- ropäschen Völker nach dem Orient, — eine schöne blühende Natur zwang: selbst dem ‚zauhen Krieg ser eine freundliche rer ab, — manche Pflanze ie ee auf diesem Wege in des Ritters Burgzwinger , und. blieb dem fremden Fimmiel bis zu unseren Tagen 'treu ; doch die Wissenschaf- ten blieben im Dunkeln, bis. ein Jahrhundert erschien, das eine neue. Welt entdeckte, und durchi, die: ‚Erfindung, der Buchdruckerkunst : die ‚ganze : Vorwelt mit allen’ ihren; Wis- senschaften und: Kenntnissen in eine für so viele. Herrlich- : Bei BihE: un ne Generation Spmeeble:- Br he blzlkthe Bersschehs ins mensählichen Beisteg durch ‚diesen ‚elektrischen "Zäuberschlag ist an Rücksicht der Pilanzenkunde BC Kenne | ©: .:5Um den aiipekt A Phanzenkunde gegen das En- de des ı5ten Jahrhunderts zu beurtheilen, darf man nur den . Maynzer Herbarius' von 1485. zur Haud- nehmen, und die Vorrede des Frankfurter Arztes Cuba oder seines Maecens. durchlesen. In dem vollkommensten Vertrauen auf die krasse ‚Ignoranz seiner. Leser versichert der) Herr, Doktor: 0 yanndı de ichuff Se und, Conterfeyung der gr „Kreü- \ 4 r { ki „Kreüter Sangen Binz in mitteler Arbeit vermerkt ich dofs el edeler Kreüter syn, die in dissen Teutschen landen nit „wachsen. Darumb ich dieselben in ıhrer rechten Farbe und „Gestalt anderst entwerfen nit: mocht dan von ‚hören ‚sagen. „Deshalben ich solches angefangen Werk‘ unvolkomen und „in der Fedder hangen liefs so lange bis ich zu erwerben „Gnade und Ablafs; ‘mich fertiget zu ziehen zu dem Heili- „gen Grabe. auch'zu den Berg Sinai, da der: lieben Jung» „frawen sant Rätherins'Körper rastet, und ruwet. Doch dafs „solch Edel 'angefangen "Werk unvolkomen nit. hinderstellig „bleibe, auch dafs myn fort nit allein zu meiner: seelen Heil, „sunder aller Weldt zu stadt mocht kommen. Nam ich mit ;mir einen Maler von Vernunft und Hand subtyl und be- ;hende: Und so'mir von Teütschlanden ‘gereist haben: durch zwi elschlandt Histria ünd ' dernach durch 'Schlauöney oder „Wyndische landt Croacien Albaney, Dalmacdien, auch durch „die krıeschen Lande Corfou Moream Candiam Rodhufs und wÜyprien. bis ın das gelop: Jandt und ın die heiligen Stadt „Jerusalem und durch kleyn Arabien gegen den „Berg Synay,:und von den Berg Synay' ‚gegen den. roten " „Meer, gegen alcair Babilonien und auch Alexandrien in Egyp- ‘„ten und von da wider in Candien in Durchwanderung „solcher' Königreich und Landen. 'Ich mit: flyf mich 'erfaren „hab der Krester daselbest und die in irren rechten F arben Fund es re il und entwerfen.” etc, : Nach dieser FREUEN Vorröde üoksen, nun die Pflan- zen ın alphabetischer. Ordnüng, mit illuminirten Holzschnit- ten, denen man das jugendliche Alter ‚der kaum’ wieder er- m x stan- og .r.....n.... - : 5 ständenen Kunst änsieht; um die Farben der Wlumination haltbar zu machen, ist eine jede Pflanze mit Leimfarbe über- strichen ; die Pflanzen, deren Aehnlichkeit man errathen kann, sind durchgehends gemeine deutsche Pflanzen, alle auslän- dische hingegen sind rein erdichtet, woraus man: wohl nıcht mit Unrecht schliefsen darf, sie seyen nach hören sagen’ kon- terfeyet, und die Reise des Herrn Doktors mit äden Maler ein eitles Mährchen, ‚Auch. hat 'er sich nicht enbitder; ein und ersciben Holzschnitt ‚ mit verschiedenen Farben ausstaffirt, ‘für, zwey verschiedene Pflanzen anzuwenden; zum Beyspiel Affodillus, cap. XX. und Gladiolus cap. CXCV. $&5c. — Mandra- gora Alraun Man, und Alraun Fraw se als zwey mensch- liche eubärmliche Gestalten etc. x = - ee ‘ scheinung illuminirter Pflanzenabbildungen so grofs, dafs die- ses Werk in lateinisch, teutscher und böhmischer Sprache, in Stralsburg, Augsburg, Nürnberg etc. mehrere vermehrte Auflagen erlebte, ‚ohne dals es jemanden a > die groben Irihünnee desselben zu eg £ Dar: ER Schicksal erfuhr ein berähe a zeitiges Werk, von noch geringerem Werthe, das Buch der -Natur genannt, welches von dem ältesten uns bekannten Re- - gensburger Botaniker, dem Domherrn Konrad von Meydenberg, der sich auch Conradus a monte muelietze schrieb, mit etwas deutlichern Abbildungen von neuem herausgegeben wurde. , rn Die ; . - 1 x te re . ’ Die Theilnahme des Publikums’ an dem Bestreben ein- zelner Männer, die wenigstens den guten. Willen hatten, Künste und Wissenschaften zu fördern, wirkte so rasch und so allgemein, dafs nach einem ‚halben Jahrhundert Männer auftraten, die durch ihre Werke sich in den Annalen der Wissenschaften ewige Denkmäler schufen ; Otto Brunfels, Leonhard. Fuchs, T ragus. En ‚Die erste böhmische Ausgabe von Mathiol; Prag, 1562. ‚ und die. lateinische bey Yolgries, 1565. sind bereits von ei- ten Conrad Gefsner, besonders seine figurae aereae, Kunst- werke, deren sich kein heutiger Künstler zu schämen. brauchte, In diesem Zwischenraum: einer 'neuen Entfaltung und Gestaltung der Wissenschaften waren die kühnen Schiffer Lusitaniens in eine neue Pflanzenwelt eingedrungen, — man- ches :Gewächs fremder Zonen prangte bereits, wenn auch in BEN SENAT a | ’ „2% = n und Italiens; JMathiol erwähnet schon des farnesischen Gar- tens mit gebührendem Lobe. Die Pflanzenkunde blieb indes- sen noch immer auf den A eygel h:eingescl änkt, _ man strebte gleichsam nicht nach der Kenntnils der Pflanzen des Erdballs, sondern nach jener des Dioscorides , und der ältern Schriftsteller. Auf: geographische ‚Lage, klimatischen Einfluls u. s. w. wurde wenig Rücksicht genommen , daher suchte man emsig in Teutschland die Pflanzen Griechenlands, ‚und. da die Beschreibungen nicht: immer deutlich und aus. führlich wären : So entstanden die sonderbarsten Misgriffe, a Streit ‘ BIIEZZIT III 7 'Streit zwischen den Autoren, tınd Verwirrungen in den Syno- nymen, die vielleicht heute noch nicht alle entziflert sind. Caspar Bauhin ER? zuerst auf den gefährlichen Gang, den die Wissenschaft genommen halte, aufmerksam; ‘er fühlte das Bedürfnifs, einen Abschnitt zu machen, um wo möglich der immer zunehmenden Verwirrung der Synonymie einen Damm entgegen zu seizen; sein Pinax, ein für die ‚ ‚Zeit in der. es: entworfen wurde, sehr schätzbares Werk, sollie dieses leisten, — das Uebel aus dem Grund zu heilen, war es nicht hinreichend, weıl die Wissenschaft noch auf kein bleibendes ve. een war: > Das Bedürfnifs systematischer Eintheilungen mufste noth- wendigerweise mit den zunehmenden ‚Entdeckungen täglich lebhafter werden; man versuchte es mit mehr oder. weniger Glück an. allen Theilen der Pflanzen, von der Wurzel bis zu. men, ohne allgemeine Er zu erringen. Das Bestreben wissenschafilicher Männer, den immer zunehmenden Pflanzenreichthum zu ordnen, der Drang, ein ‚System auf die wesentilichern Theile der Pflanzen zu bauen, hatte indessen verschiedene Regeln zu: Bestimmung der Gat- tungscharaktere hervorgebracht, und die Nothwendigkeit her- ‚beigeführt , die Blumentheile, die unter 'allen Gesner zuerst, und nach ihm Camerar gewürdiget, und einzeln abgebilder hatten ; näher zu untersuchen. Die zu jener Zeit am meisten ‘beliebten Systeme von Tournefort in Frankreich, Raj in Eng- daud, Rivin in Teutschland „wie; nicht minder ‚das spätere = - der ae x 3 FEUER zur ser nn ren u ‚von Zaluzansky anerkannt worden zu seyn, . 8 = M nn... „..... der Fructisten, Herrmann und’ Boerhave, waren daher gleich ‘ geeignet, durch wiederholte und genaue Untersuchung der Blüthen und Fruchtstücke,, die Entdeckung der Geschlechts- theile zu veranlassen. Sie erfolgte auch beynahe gleichzeitig in mehrern Ländern in dem Laufe des ı7. Jahrhunderts; allein ‚wie es bey den meisten Erfindungen und Entdeckungen: der Fall ist, weckt zwar:das Bedürfnils oder der Zufall den Ge- danken, der einmal ausgesprochen, nicht leicht wieder ver- loren gehet, aber es vergehen Reihen von Jahren, ehe sich die Wahrheit dem. Menschen in ihrer. ganzen Fülle auf- schliefst, ‚und die schon vorhandene: Erfindung. Ihn, vollkom- mene Bell erreicht. ve fi HRstornäen: hatte die Möglichkeit , aus: &gleichkeitiger | errauper zweyer Gestirne die, Breitengrade: abzunehmen, ‚ leise angedeutet ; zen Jahrhunderte ruhte dieser Gedanke, bis ıhn Vespuzius Americus wieder aufgrif und ausführte, und es währte noch eine geraume. Zeit; bis er allgemeinvan- de Heriwuchs- a a eine ähnliche Art Senflleeien sich ch nur stufen- weise das gegenwärtige Sexualsystem ; die’ Geschlechtstheile -wurder zwar nicht übersehen; Jungius rechnet schon Staub- fäden und Pistille als wesentliche: Theile’einer. vollkommenen Blume: Flos perfectus, (qui petalis, stilo et staminibus gau- det. : Morland in England that: ihrer ebenfalls Erwähnung; doch als verschiedene Geschlechtstheile scheinen sie zuerst der in seinem ale Methodi rei herbariae £Jc. Francof.: 1604. ein eige- nes ERDE | od mes Kapitel über das Geschlecht der Pflanzen einschalteie ; ganz vermochte er zwar nicht, sich von ‚alten Vorurtheilen loszureilsen, doch über die Verrichtung dieser Pflanzenthelle hatte er bereits einen’ richtigen Begriff; seine eigenen Worte tube dieses beweisen. | : = .Gap- XXH. De seru u plantarum, Estque duplex, ut: ‚et, foemininus, quoram Be ‚ter‘ agendi, alter patiendi, quidem majores, uterque tamen utrasque partes obtinet. Plantas autem, imo potius omnıa quae terra gignuntur, utrumque sexum 'habere ‚diligentissimi aatu- rae tradıderunt, quarum aliis confusus, alııs divisus inest, quae- dam enim singulae et per se alud generandi facultateın. e-- bent rn maris ei ERS ar es In like genere non nisi öhianie simul generant, quae dividuntur in marem et foeminam, ut nullae manifestius quam palmae ; 'neque emim sine mare gignunt foeminae, et si sıt excisus, Viduae postea. sterilescunt, quas erectis haspidus | co- mis, 'afflatu visuque, ıpso et pulvere «tianı marilat, circa se nutantes, et ın se pronas bländioribus comns. Adjuvat hunc ‘Venerisäntelleetum ars ingeniumque. honänis, coitu excogita- 10, ex märibus flore ac lanugine, änterdum vero tJantum pal- vere, foeminis ae. n Die Untersuchungen über die sexuellen ae wurden durch das ganze ı7te Jahrhundert mit Eiser er Be jedoch ohne IRRE auf ein System; bis urkhai 2... ie 10 2 ER Pflanzentheile einer neuen und scharfsinnigen: Untersuchung unterwarf, die ihn zwar bestimmt genug auf die Spuren führ- te, die er aber zu benützen nicht Kraft genug fühlte. Es ıst merkwürdig, dem menschlichen Geiste zu fol- gen, wie er oftmals die schon gefundene Wahrheit verläfst, die ein anderer in einer glücklichen Stunde genialisch er- falst und sich aneignet. = | Nachdem Burkhard ın ‚seinem Brief an den berühm- ‚ten Leibnitz 1702. das von Gakenholz entworfene Wurzel- ‚system mit wichtigen Gründen bekämpft hatte, wirft. er die Frage auf: edit. Heisteri, 1750. p. 143. — ob nicht die Ge- schlechistheile zu Eintheilung der Pflanzen benützt werden könnten : paucis etiam hic- inquisiturus sum, an non se- cundum partes gqüae de duplici sexu testantur , divisio quo- que plantarum fieri possit. In der Folge p. 146. bemerkt er nicht nur ‚sehr richtig, dafs ungeachtet der gröfsten Ver- ‚schiedenheit in diesen Theilen, siedennoch beständig sind, dahero zu verschiedenen Eintheilungen wohl benützt werden könnten. Die verschiedenen Zahlenyerhältnisse, Verbindun- . gen u..s. w. waren ıhm nicht minder bekannt; p. 149. Ita in syringa caerulea et orchidis spegiebus duas tantum. observavi, in floribus reguläribus monopetalis quinque plerumque re- periuntur, in teirapetalıs sex, quarum quatuor longioribus, : duae brevioribus innituntur staminibus, in pentapetalis et po- lypetalıs plures numeroque incertae, et denique in hexape- talıs sex. Flores irregulares monopetali utplurimum qualuor vesiculis seminalibus instructi obseryantur et tetrapetali de- cem. en 41 cem-. 2... „ Stamina vero vel sunt omnino a se distinota, vel inter se quoad partem connexa. etc. | Die Materialien um ein Sexualsystem zu erbauen, sind’ hier schon vorhanden, und wenn der Verfasser daraus fol- gert, p. 154. quin igitur a dietis partibus, tam varıo tamque diverso modo contextis ac constructis, insigne plantas discri- minandi caput, eique quod a florum et fructuum conforma- tione petitur, maxime analogum offeratur, nullum. plane est dubium, ‘praesertim si genus summum a vesicularum semi- _nalium numero et configuratione, subalternum vero, a diversa vaginae structura desumptum fuerit: so ist man in der vol- len Erwartung, eine Eintheilung in Klassen und Ordnungen, nach diesen Voraussetzungen nachfolgen zu sehen; alleın so wie ein noch so prächtig vorbereitetes Feuerwerk, ehe es der Funke entzündet, als ein bedeutungsloses Gerüste da ste- het, so bleiben auch die nützlichsten Beobachtungen ohne Fol- | gen, wenn sie nicht durch den Funken des Genies zur Be-: deutung erweckt werden. Durch die Schwierigkeiten der Ausführung abgeschreckt, entschlüpfte- unserem ‚Verfasser die Wahrheit die er gefunden hatte, und er schliefst mit den Worten, p- 155. quoniam autem partes genitales minus sunt' conspectae nec spectantium oculos facile alliciunt, consultius esse duco, si earum 'conformatio ‘in comparalione stirpium praetermittatur, ‚etc, | a Die lichtvolle Idee, die Burkhard aufgeworfen, und dann selbst unterdrückt hatte, war nun wieder beynahe auf ein halbes Jahrhundert zurückgeworfen. Die Sexualität der 2* | Pflan- 12 | : Bönrssenines Pflanzen wurde. zwar theils durch physiologische Beobach- “tungen, vorzüglich durch Widerspruch, der schon soviele Wahrheiten näher an das Licht geführt hat, gründlicher und bestimmter dargestellt. ‚Der Eifer, mit welchem Pontedera die Sexualität der Pflanzen bestritt, veranlafste Blair, alles, was IMorland, Geo- frei, und andere darüber gesagt hatten, deutlicher zu ‚be- gründen, um den Gegner aus dem Felde zu schlagen ; die Sexualität der Pflanzen wurde hiedurch so sehr ins. Licht gestellt, dafs man am Ende ‚auch da Staubfäden zu sehen wähnte, wo keine vorhanden sind, wie es dem ‚übrigens ' verdienstvollen Micheli ergangen is, else «-Die Pflanzenkenntmfs hätte durch diese wichtigen Ar-. beiten viel gewonnen, die Entdeckung des Mikroskops hatte‘ sıe, mächtig gefördert, man bemühte sich ‘die vorhandenen Systeme zu verbessern, ällein keines konnte sich einer allge- meinen °/ » und die wissenschaftliche > & fer erkennuv: äh Sprache blieb ER rn unbestimmt. In diesem wichtigen Zeitpunkt :wo schon: so vieles vorgearbeitet war, wo’ sich das neue Meteor bereits durch einzelne Blitzstrahlen ange- kündigt hatte, erschien Linnee, der die ganze Natur genialisch erfassend, im einzelnen verständig ordnend, nicht nur die neu- ern Entdeckungen zu Durchführung eines künstlichen Sy- stems benützte, sondern durch bestimmte Bezeichnung der Gattungen und specifische Benennung der Arten, wie mit einem Zauberschlag Licht und Ordnung in die Pflanzenwelt brachte, und die Pflanzenkenutnils zu einer wissenschaftli-. chen chen Pflanzenkunde vollends ausbildete. Kaum war im Jahr 1735. das Systema naturae, und die Flora lapponica er- schienen, so drängte sich alles um den grolsen Mann , — Schüler und Nichtschüler, bekannte und unbekannte Botani- ker schickten ihm Pflanzen aus allen Theilen der Welt, wo- durch eine Menge neuer verimehrter Ausgaben und neuer _ Bücher entstanden, deren Verzeichnifs so reichhaltig ist, dafs / man kaum begreifen kann, wie eines Menschen Leben und | Kraft dazu hinreichte, so vieles zu leisten. Die Pflanzenkunde und ihre Priester wurden zu Lin- nees Zeit in einen monarchischen Staat umgeschaffen , den er nach den selbst gegebenen Gesetzen beherrschte; die ein- zelnen Widersacher wurden nıcht gehört, oder von seinen Schülern widerlegt ; ; die Wissenschaft gewann dadurch an Einheit, wurde rasch und mächtig gefördert, sie wurde ‚aber | auch bald einseitig; das bequeme jurare in verba magistri nahni überhand. ! So wie inan in der Vorzeit die Pflanzen des Diosco- rides und Theophrasts in allen Ecken Teutschlands suchte, so spürte man jetzt in allen vier Welttheilen nach den Pflan- zen Linnees. So lange der grofse Mann lebte, mochte die- ses. wohl hingehen, da er die Irrthümer heben, und andere‘ verbessern konnte, wie er sich selbst wiederholt berichtiget hat, allein nach seinem Tode häuften sıch Schwierigkeiten mancher Art, äufserten sich Gebrechen, von denen die neu- ern Ausgaben der Species plantarun? bey weitem noch nicht ' Br \ i w - ge- 14 | | DEI ITPIT re : : ” i geheilt sind, und die auf dem Wege, den wir gehen, schwer- lıch gehoben werden können. | Linnde war unstreitig Schöpfer eines neuen Systems, das grofse Vorzüge hat; er hat geleistet, was noch kein Mensch vor ihm im ganzen Umfang des Naturreiches zu leisten vermochte ; allein das Neue drängte sich so gewaltig, dafs ihm die physische Zeit gebrach, das Aeltere, das er doch mit seinem System verbinden wollte und mulste, kri- tisch zu beurtheilen, _ a ö Die Synonymie war zu seiner Zeit sehr verwirrt; er | wählte mit Bedacht, doch wie natürlich zu erwarten war, nicht immer ganz glücklich. Seine Schüler und Nachfolger. suchten die Linneischen Pflanzen zu errathen, ohne sein Herbarium je gesehen zu haben; auch sie konnten nicht immer aus einer zwölfsylbigen Definition die wahre Pflanze herausfinden, die Fehler der einzelnen. Floren wurden in die neuen Abschriften der vermehrten Species plantarum aufge- ‚nommen, und gesellten sich zu ihren älteren Brüdern; eine jede solche neue‘ Abschrift oder Auflage ist daher zugleich mit vielen neuen Pflanzen und alten Irrthümern ausgestattet, und wenn wir getrost und ruhig diesen Weg fortwandeln, so wird bey der unendlichen Vermehrung der Pflanzensamm- lungen durch‘ die neuern Reisenden, die nächste Herausgabe der Species plantarım eine kleine Bibliothek ausmachen, ‚die sich viele nicht bemittelte Botaniker nicht mehr anzu- schaffen im Stande seyn werden, und über mehrere beson- ders ® BELIZE ZEZEIZD 15 ‚ders ältere Pflanzen werden die bestehenden Unrichtigkeiten ins unendliche fortgeführt werden. Es ist zwar nicht in Abrede zu stellen, dals seit Lin- _ nees Tod und zum Theil schon bey seiner Lebenszeit, das System verbessert, dıe Gattungscharaktere richtiger und schär- fer bezeichnet worden, auch in Rücksicht der Synonymie mancher Irrthum gehoben wurde; indessen, alle diese Arbei- ten geschahen nur ım Einzelnen, ohne einen besondern Plan “ für das Ganze, und die Bearbeiter neuer Herausgaben der Speeies plantarum, konnten sich am wenigsten init der müh- samen Berichtigung der ältern -Synonymieen abgeben, die von solchem Umfang ist, dafs das Leben eines einzelnen Men- schen kaum hinreichen dürfte, um ein solches Werk nach strengen Regeln der Kritik durchzuführen. Die Lücken und Unrichtigkeiten, die in unsern Species plantarum zurückge- blieben sind, äufsern ‚sich Am deutlichsten, wenn man mit Bestimmung, nicht eben neuer, sondern schon längst entdeck- ter, aber im System nicht aufzufindender Pflanzen beschäfu- get ist. Botanikern, die seibst viel über Pflanzenbestimmun- gen gearbeitet haben, wäre es zwar nicht nöthig, Beyspiele _ anzuführen, allein, da von Verbesserung und von Erleichte- rung des botanischen Studiums ‚gesprochen werden soll, so ist es nöthig, die gemachte Aeulserung durch Thatsachen zu erhärten. ‚$Vıer} mächtige Hindernisse drängen sich einem jeden entgegen, der sich dem Studium der Botanik weihet: Un- \ Fi) x : : BEIITEITIEE N Gigeriihei ir dem System - Einreikng der Pflan- zen in Klassen und Familen. Unzulänglichkeit bey Bestimmung _der Gattungen und Willkührlichkeit ‚bey » Namensveränderungen der- aa ars Arten. Pd -Unzuverlässigkeit und endlose ME ame u pe x —n Er Ä ‚Wir oe diese vielleicht Sea EEE: An- —.—. mit eg Bee RR ? 5 Be EREREER, gynandr. Zinn. = Triandr. Pers. — 'Monadelph. YYilld. ‚ Sisyrinchium, Bnandr. ln. — 'Triandr. Pers. 2020000 ‚Monadelph. Willd.» .Cy phia, Filamenta pilosa eharenke, Schreb. gen. 0000 Pentandr. Willd. — Monadelph. Pers. Galaxia, Triandr. Pers. — Monadeiph. Willa. ’Guazuma Pers, Se _- BE Milld, ‚Polyandr. Hiraea, Filamenta basi cohaerentia , Ehren. gen, — Decandr. Willd. et Pers. — Monadelph. Cavan. Jasione, Antherae basi cohaerentes. Schreb. gen. m Syngenes. Linn. — Pentandr. ld. — Mona- ze „delph. Cavan. Pers. 3 Rlein- / \ RR ’ x 47 ER Kleinhofiay \ Gynandr. Linn: Mur, ee VYilld. — Monadelph. Cavan. Pers. ‚ Lobelia,'antherae cohaerentes,Schreb. Gen. — Bei Linn, __ Pentandr. Vfilld.— Monadelph.Cavan.Pers. Malpi g| hia, filamenta basi cohaerentia, Schreb. gen. — + Decandr.' Linn. Willd. Pers. — Monadelph. Cavan. Mahernia, Pentandr. Yilld, — IRRE: Cavan. Perg iu vi a Srerzulig; Monoecia Linn. — Dodecandı. ra _ " Monadelph. ‘Cavan. Pers. | 8 trumpfia, Syngen. Linn, — Pentandr. Jacg. ld, —— Monadelph.: Pers. ‚Stylidium, Rich. et Pers. Monadelph., — ee ‚Billardier, Gynandr, ei "Orchis, Gynandr. Einn. EHER Eihüleeg Salix, Dioeciae Linn, © et m. — Diandr. ee we ir Ex | 13% z Ari Es wäre ermüdend, Sekieee Beyspiele anzufihren, ‚die ohnediels den Bbtaniharne hinreichend bekannt sınd. . ‚Das EEE was in Linnees' ‚dihelos in ün Klassen "worgehet, ereignet’ sich in dem Jussieu schen System in den Familien; wo’ ebenfalls häufige Auswanderungen statt haben; ‚ doch: ist hier 'eher ‘eine Hülfe, ‚weil:die ‚Familien vermehrt werden u; was . er Klassen: nicht statt a 2. Wie soll ”. nun ein’ Schüler: aus BEER EEE Geshice heraushelfen:? + Doch wir: wollen; ‚annehmen; er 4 8 ® werenennanee ‚sei ine Pflanzen in der wahren Klasse zu erhaschen ; nun stößt. er aber an ein zweytes nicht ‚geringeres Uebel ;— den Babels - Thurn ‚der Nainensverän- ingeN si Die ER über die Naniensvstänllenangen der Pflan- zen ıst. so alt; .alsı Wie Wisseüschaft, Otto Brunfels hat sich darüber bereits im. Jalpı i532: äuf eine genug possierliche, Art ausgedrückt! Ä ‚> Wäre nicht üintöchbe wann mann PR alten. Namen „auch: heit lassen bleiben. Danıi gleicher weyls, 80 man „einen bekannten Menschen seinen Namimen. darinn er ge- „tauft; verwändelt; wird er ünbekant; (wıe dann viel in „fremden Landen; sich mit dem Betrug erhalten). ‚also auch „init den Kreütern. - Darumb alle dieweil soliche Maunnig- „faltigung der ‚Namimen nit uffhöret «+ . ist es nit müg- „ich, dafs wır yeinmer kummen zu warer Erkantnuls der Genie Kräuterb. P „u 9 * Ta des. Fang aohnkanigen, Be: r der laut ausgesprochenen Meinung der gehaltvollsten Botaniker, die das Anathema über. diese Verwirtungssücht- ausgespro- chen haben; ist 'es dennoch beym Alten geblieben, wie wir Aus dem eben. erst in diesem Jahr erschienenen zwey- ten Theile, des übrigens mit rühmlichem Fleifs bearbeiteten Tentamen florae Bohemiae ersehen können, Da die Botani- ker keine Königin Elisabeth erkennen, die den Puritanern befehlen ‚konnte, ohne. ihre Erlaubnifs keine Neuerungen Mendes: sö wird es schwer seyn, dieses Uebel ganz aus N dem PELTIT III TETZ 19 dem Grunde zu heilen, ‘Dafs es die Wissenschaft verunstal- tet und unnütz erschwert, kann übrigens nicht ‘in Abrede gestellt ‚werden. Ich > hier nur vun Gattungen als Bey- spiel anführen, | Heptage Gaertmer. — Gaertnera yraua, — Molina | . Cavanil. Mamnea Linn, — Auer, KR — Du 2 nica ‚Lam. > : : Brarenre Linn, un Binsnia Schreb, - en de Draba mollis Scop. — Subularia alpina Ay —_ Arabis Wochinensis Spreng. - Convallaria. ‚bifolia, Linn, — 4 I yanthemum, Convallaria. Roth, a Bifolium. cordatum ‚Flor. Wetter. — Sciophila . "reruabari Heller, Fl Fl. FWVurzb, Tof ieläta Baldährti‘ Huds. — Sunikarbiiin iridifor lium Pill. — Narthecium‘ calyculatum Lam. — Anthericum calyculatum. Linn, — ‚Anthericum ‚Pseudo - Asphodelus Jacg. — Scheuehzeria Pseudo - ' Asphodelus ‚Scop. — Helonias borealis Willd. — Helonias anthericoides Hoppe. — Heritiera anthe- ricoides Schrank. Ei Hebelia allemannica Gmel. ST2 Hat sich nun der geduldsame Jüngling durch das Chaos der Gattungsnamen durchgearbeitet, pi Iörment endlich nach mühsamen Bestreben zu seinem eigentlichen Gescl chäft, die zu. e Art >. 2 nn er Art EUR vor sich‘ häßiersdiin Pflanze zu bestimmen« so lä- chelt ihn noch kein freundlichers Schicksal an; die kurze Definition bey zahlreichen Arten, läfst ıhn in der Ungewils- heit; — er mufs zu .der angeführten Synonymie, Püsshglänke zu ‚den Are seine ‚Zuflucht nehmen. "Wir wölleh ar Gerikericht die Es Na ed. pplld. aufschlagen, und einige vergleichende Untersuchungen an- stellen. Zwar sind die Irrthümer die sıch darbieten wer- ı den, nicht erst in der Willdenowischen Ausgabe entstanden, sie reichen viel weiter zurück, — ja die meisten finden sich bereits in der Reichartischen Ausgabe , aus.der sie in die leizte übergegangen sind, die ich blos darum ‘wählte, weil sie dermalen einem jeden Botaniker dıe geläufigste ist, und . Vahls vorzügliche Enumeratio, leider viel zu früh für die Wissenschaft, durch den Tod dieses ausgezeichneten Botani- kers unterbrochen worden ist. ; (re ‚eatharticuss Willd...Sp. pl. 1. pa 2. p- 1092. — Syn. u infectoria Lob. ic. 2. p. 81. ic. 0. Rhamnus infectoria. — Syn. Spina infectori ia pu- mila, — Clus. hist, p. 111. ics ORTE oh Wenn wir nun beyde Abbildungen hächkehlägent : so finden wir, dafs sie beyde von ein und derselben Platte abgezogen sind, folglich nur eine Pflanze darstellen. Tenäissien montanum yyiud. Sp. pl. 3.p.1. Bi sh. Syn. ad a) Polium VII, cum, semine. 'Clus. hist, p. 303. ad ß) Polium VIIL Clusboen 4 Ta e- 21 ‘Teucrium supinum. Willd. lc. — Syn. Polium montanum supinum minimum, Lobel. ic. 1. p. 488. Diese‘ Abbildung ist: aber nur ein Abdruck von Clu- sius zweyter Platte; beyde können daher nicht rege werden. ‚Sideritis hirsuta. Villd; Sp. pl. T>IIL p. 1.p. 70. — Syn. Sideritis III. Clus. hist. p. XL. Sideritis scordioides. (®hirta) Willd. l.c. mi Te; trahit herbariorum Lob. ic. 1. P- 523. | Beyde ‚Abbildungen sind ebenfalls von 'einer Platte‘ genom- men, bezeichnen daher nur eine Pflanze. Hypericum elodes. PWilld.: Sp. pl. T. III. p. 2.P:1405. — Syn. Hypericum tomentosum Lob. ic. p. 400. H yPp ericum tomentosum. Filld. l.c, — Syn. Hyperi- cum tomentosum alterum. Clus. hist. p. CERXZ Beyde Abdrücke sind abermals von einer Platte genommen. > Juniperus phoenicea, yrilld. Sp. pl. 4. P-855- ai Juniperus. major, Clus. hist. 1. p. 38. Juniperus licia, Willd. 1..c.— Syn. Cedrus phoe- nicea altera Plinii et Theophrasti. Lob. ic. 2. . 221. f. 1. und media f. 2. — allein diese, letzte ist der oben- angeführte Juniperus major Clusü mit veränderter . Ueberschrift, und gehört zu Juniperus phoenicea ß, wohin er auch von Loiseleur in der neuen Ausgabe von ‚Düham. arb,. T. VI. pag. ht. zurüchgföhN wird. | ........uu0 Es würde ermüdend seyn, wenn ich diese‘ Ya lungen, die leider nur zu häufig vorkommen, weiter durch- - führen a man darf nur die alten Schriftsteller durch- ° BEN e blät- 2 a > RR so sieht man sehr bald. dafür in den. bie Offici- nen, wo die meisten gleichzeitigen: Schriftsteller ihre Werke verlegen liessen, dieselben Platten für mehrere Werke zu- gleich gebraucht wurden; in: Clus. hist. findet man kleine Ab- drücke aus Lobels advers., in Lobels icon. Platten aus Clus. hist. und Dodon. pempt., und purg.; in der Compilation vom Verleger und Buchdrucker Rovillius, die gewöhnlich unter dem . Namen Dalechamp angeführt wird, Platten von allen seinen Vorgängern; w ‚enn man daher nicht zurückforschet, wo eine Abbildung zuerst vorkömmt, sondern alas Synonyme aus ver- schiedenen einzelnen Werken Misgriffe unvermeidlich ; wie soll sich aber: ‚ein junger- Bota- zuber: ohne Leitfaden aus diesem Lebyäni. herausfinden ? "Wir ecke nun auch einen Blick Area Are u wie neuere Schrifisteller in Anw. endung der Synonyme unter sich übereinstimmen. Der Kürze halber will ich nur Milld. sp. p.n mit oz hist. rei Beeberice, und diese mit Bieber- r “ » Planta go henk Seragk hist. rei hesb.y p. 400. — Syn. Holosteum parvum monspeliensium, Lob. adv. 18. eod. ic. repetita Lob. ic. p, 306. f. 2. | " Plantago Bellardi, Sprenglil.c. p. 411.— Syn. Holo- steum salmanticum. minus. Clus, p. CXI. Diese Abbildung ist von Lobels vorerwähnter Platte abgenom- men, auch sagt Clus. er habe seine Pflanze bey Montpellier Be . ‚Synonyma ne folglich zı zu einer Pflanze. == ® | | Pla n- Plantago albicans Willd. sp.pl.1.p.1.p:645. — Syn. Holosteum salmanticense majus, Clus. hist. p. CK, eod. ic. repetitd Lob. ic. 1. pag. 307. Holosteum minus wird von Willd. gar nicht angeführt. Lychnis sylestris 2. Clus. hist. 1. p: 288. Silene co noidea Sprengel, Silene conica Wild. Selinum pumilum montanum. Clus. hist. p. cc. . Pimpinellas peregrina secundum aa zer we nella dioica Milld. Cnicus eriophorus. — Syn. Sprengel Carduus tomen- tosus Lob: adv. p. 370. Ejusd. ic. repetita ic. 2. p. 10. "fi. Spinad arabica. Math. ed. Bauh. p. 496. Cnicus eriophorus. — Syn. Villd. Cärduuseriocepha- lus Dod. pe& 445. Clus. "hist. p. CLIV. Carduus "tomentosus, corond Jratrum. herbariorum. nur ic. 2. p. 0. ic. Dodönei. Die von beyden Authoren angeführten Abbildungen sind him- melweit verschieden Jacea luteo flore. Clus. hist. VII. ıst Rp Sprengel l. c. p. 221. Centaurea verutum, nach Willd. sp. pl. 3. P.2.P- 2322. Centaurea collina. - Allem Centau- rea verutum hat folia caulina integerrima, hier sind sie pinnatifida, aut saltem profunde dentata abgebildet. Cen- taurea collina hat calyces ciliato-spinosos, diese nach Be- schreibung und Abbildung capitula spinis horrida. Vielle icht ist hier eine dritte Art verborgen, über welche die der Flora lusitanica nähere Auskunft geben könnte 1. Abbildung von Clusius hat Lobel unter der Aufschrift: .24- ERERNE duus stellatus capitulis spinosis sew‘ Caleirapa altera auf- ee Lob. ic. 2. P- 1 fig" Sr Bey Aubletia Tibourboa prauıa. et a Apeiba Tibourboa Pers. wırd von allen ‚das Syn. Margr. et Piso- bras. p. 123. et 124. ic. citirt, allein auf der p. 123. ist blofs Jetaiba beschrieben und abgebildet, die Villd.'und Spren- gel bereits bey Hymenea Courbaril ganz richtig citirt hatten, und t. 124. Caopia ıst nach Sprengel hist. rei .herb. 2. p. 78. Hypericum bacciferum.. Das Synon. Gmel. Sib. 1..p. 110. b 21. st pre Festuca elatior, nach Bieberstein Bromus eREFTIIEgE : Buzxb. cent. 4. t. 50. ist nach ‘ Sprengel i m 'Schreb. ‚nach : Bieberst. Triticum pecti- natum: Bazxbri cent. 2. t. 30. f. 1. nach Sprengel Crucia- nella pubescens, nach.Bieberst. Galium moluginoides. Buzb. cent. 1.t. 4. f. 2. Salsola rosacea Spreng. $..crassa Bieberst. ‚ Buzxb. cent. 1: £..14. f- 2. Salsola rigida Spreng. ericoides Bieberst. Buxb. cent. 1.t: 31. f. 1. Salsole salsa Spreng. Pe- lyenemum oppositifolium Bieberst. Buab. cent. 1.1. 47. f. 2. Lythrum acuminatum Spreng: 85 thymifolium Bieberst. Buxb. cent. 2.1. 28. . 1. Ruta fructioulosa a R. villose BEL men | - Man. stelle ähnliche Vergleiche mit der Al. 1: gane von Lam!:.et Decand. oder mit sonst einem neuern Werke von Werth 'an: so wird man überall Abweichungen ın re Gndeny die: nach; einen Schiedsrichter erwaricn. Be de Sp. 23 sind gar hink) mit ui selbst: nick ei- nig._ N, ’ ' ETLIIIIIEEITG 25 nie. So stehet bey Allium' Sphaerocephalon Willi. Sp. Pl. 2. p. 70. das Syn. A. radice gemello, foliis fistulosis, cd& pite sphaerico, staminibus alterne trifidis. Hall. Helv. n) 1220. secundum Pollich, mit der Bemerkung : quod vero’ Synonymum excludere jubet Linneus, in Syst. Veget. ed. Murray, p. 266. Gleich nachher p. 71. wird bey Allium de- scendens das gleiche Synonym. A. staminibus alterne trifidis, foliis fistulosis, capite sphaerico non bulbifero atropurpu- reo. Hall, All. n. 11. t. 2: f. 1. (adde Opuse. p. 355. tab. ead.) beygebracht, von jenem der Fl. Helv. geschieht keine Mel- dung mehr, ob es gleich am Ende heifst: Habitat in Helve- tia. Ist nun die Schweitzer Pflanze der Fl. Helv. von die- ° ser letzten verschieden, oder die nemliche ? Wahrscheinlich das letzte, aber aus den Sp. Pl. ist es nicht ersichtlich, Der wilsbegierige Jüngling findet bey diesen Untersu+ chungen wenig Trost. Es bleibt ihm indessen ein anderes Mittel übrig, der Wahrheit ‘auf die Spur zu kommen; er . kann sich geradezu an die ältern Werke halten, und‘ wenn er seine Pflanze daselbst gefunden hat, ‚diese nach. dem Sy- nonym im System, oder sonst bey den neuern Schriftstellern _ aufsuchen. Wir wollen den ersten Versuch‘'mit' den Vätern des wieder erstandenen Pflanzenstudiums ın Teutschland machen.. . Otto Brunfels wird fast gar nicht, Fuchs höchstens zu einem Drittel, Tragus und Conrad Gessner nur selten in den Sp. Pl. angeführt; diese für die botanische Wissenschaft so wich- tigen Werke, mit vielen deutlichen und kenntlichen Abbildun- 2 A | | gen we 6 DR gen waren bisher sehr schwer zu benützen, bis ihnen durch Sprengel in der Dissertation de Germanis Rei herbariae Pa- tribus, in den Denkschriften der Münchner Akademie, 1813. Gerechtigkeit widerfahren, und ihre Werke allgemeiner “ Brauchbarkeit näher gebracht wurden. Der Verfasser hatte zu seinem Gesichtspunkt vorzüg- lich gewählt, die durch jene Botaniker zuerst beobachteten Pflanzen auszuheben;"zu einer Synonymie für die Sp. Pl. mülsten sie etwas anders gestaltet werden. Auch scheinen z. B. nicht alle Brunfelsische Pflanzen angegeben zu seyn; vielleicht eine Folge der verschiedenen Ausgaben. H.P. Sprengel hatte das Herbarium von 1532. et 1536. ın drey Bänden vor sich; ich verglich es mit einem Exemplar von 1532. das nur aus zwey Bänden besteht, und dem teutschen Contrafayt kreuterbuch zu Strafsburg bey Hanfs Schotten | zum Thiergarten 1532. ın welchem sowohl die Pflanzen des dritten Bandes, als noch einige andere zum Theil ıllumi- nirte Abdrücke zu finden sind. ‚Es wird den Botanikern viel- leicht nicht unangenehm seyn, wenn ich diesen Zuwachs für die Synonymie hier einschalte, Icones Brunfelsianae a Sprengelio in Dissertatione supra laudata non citatiae. Valeriana ofhcinalis. Kräuterb. 115. Iris germanica. Kräuterb. 112. Scabiosa succisa. Rräuterb. 90. 02. , Lithospermum offeinale. Kräuterb. 262. „ll Physalis Alkekengi: Kräuterb. 260... a : . As 5 Asclepias Vincetoxicum. Herb. 2.p.369. Rräuterb.33: Herniaria glabra ? Rraukerb. 250. (Edler BER: brech.). Gentiana cruciata. Herb. 2. en 52. Kräuterb. 139. (Mandelgeer Kreuzwurz.) Eryngium campestre. Kräuterb. 281. (Manstrew.) Bupleurum rotundifolium. Kräuterb. 204 Per wachs.) Pimpinella Saxifraga. Kräuterb. 244. Lilium album. Kräuterb. 102. Alisma Plantago. Kräuterb. 50. Rumex acetosa. Herb. 2. p..68. f. 1. Kräuterb. 269. Sedum acre et sexangulare. Kräuterb. 323. at treübel.) Fragaria vesca. Herb. 2. p. 35. e Kräuterb. 200. Ranunculus bulbosus. eh 1. p. 145. (erus Br Kräuterb. 128, Ranunculus repens. Herb. 1. p. 143. 144. Kräuterb. TITET28: Euphrasia ofheinalis. Kräuterb. 34. Ads propria melior. Carlina vulgaris. Herb. 2. p. 05. Araüterb: 275. (Saudistel.) Pyretrum Parthenium. Herb. 1.p-245. Kräuterb. 141. ‚Orchis Morio. Herb. 1. p. 104 f- 2. Kräuterb. 38. (Ragewurz.) \ "Nach diesem kleinen Absprung 'kehre ii zu ‚ den Fer: Pl. rule: Die Namen Valerius Cordus, D 15 ıs begeg- 4* : ; nen 28 | ni nen dem ‚Änge manchtnal mehr zufällig aus RER Wer- ken herübergetragen, als eigens benützt. Mathiol ist bey- nahe gar nicht anzutreffen; Vahl, Smith, Lam. et Decand. ‚benützen ihn etwas mehr, aber nach verschiedenen Ausga- ben, wodurch das Aufsuchen erschwert wird. Sprengel, in seiner Hist: Rei herbariae hatte die viel spätere Ausgabe mit schlechtern Abdrücken von Bauhin vor sich; die beste in böhmischer Sprache und sehr guten Ab- bildungen 1562. wird gar nicht, die kerstinnische von Vol- gries, aaa ‚höchst selten angeführt. = -Der- :Name TE der doch ein Werk mit 1025 ‚Wluminirten Abbildungen in Regensburg bearbeitete, ist mir, so ”. ich mich erinnere, noch nie un gekommen. Mögen immer ee Ahbildungen. nicht ganz rich- tig, bey andern die Blüthentheile nicht hinreichend berück- sichtigt seyn : so sind ihrer doch viele gut und kenntlich ; sie verdienen daher mit Recht, wenigstens zum Theil, be- nülzt zu werden. Ueberhaupt, wenn man die ältern botanischen Werke durchgeht : so kann man sich sehr bald überzeugen, dafs nur dasjenige aufgenommen wurde, was ohne mühsame An- sirengung eniziffert werden konnte, Gräser, Umbelliferae, Diadelphisten, sind häufig übergangen worden, manchmal, ohne dals man sich davon Rechenschaft zu geben vermag. Lobel hat zum Beyspiel in seinen verschiedenen Werken ui mit % 2 mit Ausschlufs der ‘Cyperoideen mehr als 40 Gräser abge- bildet, auch zum Theil beschrieben. Davon findet man mn . den neuern Werken angeführt: in der Flore frangaise von Lam. et -Decand. ı3 Arten; in Schraders Flora germanica ı5 Arten; worunter nur 5 jener der. Flore frangaise begrif- fen sind; in. Hilldenows Sp. Plant. werden 9 Syn. von Lo- bel aufgenommen, worunter sich 5 befinden, dıe in den bey- den vorgenannten Werken nicht vorkommen; endlich nennt noch Sprengel in seiner Hist. Rei herb. die Poa dura Lob. ‚Advers. app. 161. Poa alpina 463.und Aira canescens 466. — Es Im Ganzen sind also 3ı Synonyme Lobels von ver- schiedenen Schriftstellern nach Belieben aufgeführt worden. ‘Wenn man auch zugestehet, dafs mehrere Grasarten, so wie sie in der frühern Zeit vorgestellt zu werden pflegten, der- 2 malen nur mit Mühe entziffert werden können : so gilt die- ‘ses doch nicht von allen. Aus welchem Grunde sollen, wenn man drey Getreidearten anführet, die übrigen ausgeschlossen werden? Sind etwa Lolium temulentum Lob. ic. p. 35. f..1. Adv. p. 10. Briza media. ic. p. 44. J. 1. Adv. p. 16.650. we niger kenntlich als ihre Verwandte, dals man sie keiner Auf- merksamkeit würdigte ? ' re - Von:den Cyperoideen werden in der Flore frangaise ı0 Arten mit Lobels Synon. belegt; Cyperus rotundus. Lob.. ie. 1. p. 77. fi 2. ist ausgelassen, obgleich die vorhergehende Pflanze, Cladium germanicum Schrad. ie. 1. p- 76. f-1- und die nachfolgende Cyperus esculentus ic. 1. p. 78. aufgenom- men wurden. In Schraders Flora germanica hat blos Schoe- ’ nus = = x 39 4 ........00%8 nus mucronatus und Cyperus esculentus Buhl gefunden, auch in Willd. Sp. Pl. kommen blos diese beyden Synonyme vor. Aus der Gattung Iris hat Lobel 27 Abbildungen, wor- unter mehrere Garten - Varietäten sich befinden; /Yilld. ın den $p.Plant. hat das einzige Synon. aus Lob. Hist. 34. bey Iris variegata aufgenommen; die Flore frang. zählt ihrer 4. — welchen Schrader in der Flora germ. noch die Synonyme bey Iris germanica und sibirica 'beygesetzt, je- nes bey Iris spuria aber weggelassen hat. Yahlıin der Enum. Plant. führt 12 Lobelische. Eragazme: mit Ausschluls der Iris sibirica an. Elusius » Lobel und Dalechamp haben die drey Arten Lupinus albus, L. luteus, 'L. varius nach einander abgebil- det; die erste Abbildung wird in den Sp. Pl. edit. Milld. an- mi die beyden andern vernachlässigt. : - Clusius in seiner Hist. p. CLXX. et segg. liefert 7 Ab- bildungen und Beschreibungen aus der Gattung Campanula; in den Sp. Plant. ed. Willd. p. 900. ıst das einzige Synonym Trachelium majus belgarum bey Campanula latifolia an- gezeigt, alle übrigen zn weggelassen. Man halte den Ver- lust eines Synonyms ja nicht für gleichgültig! Viele Botani- ker, besonders Aerzte und Wüundärzte auf dem Lande, sınd nicht ım Stande sich die neueren, ziemlich theuern hotani- schen Bücher anzuschaffen ; ältere Werke können sie oft- mals ın Bücherversteigerungen um wohlfeile Preise erhalten, besonders Mathiol und Tabernaemontan, der die Synonyma von Babel und Dalechamp sorgfältig anführt; was können | ih- ihnen aber diese Bücher nützen, wenn sie in den Sp. Plant. entweder gar nicht, oder unrichtig angeführt werden? — Zudem geschieht es häufig, dafs durch das Weglassen eines Synonyms, eine längst ai Pflanze sich wıeder auf ein ganzes Jahrhundert dem System entzieht, wie ich ER darthun werde. 2 RER in seiner. Hist. p. -LXIX. et segq. zahle fünf Pulmonarien. Willd. in den Sp. Pl. T. ı. ?.2. p. 768. bringt ganz richtig die P. 5° pannonica zu der angustifolia ; die z Abbildung bey Clusius stimmt mit jener.der Fl. Dan. 483. so wie der Standort ganz überein. Diels ist die nemliche Pflanze, die auch in der obern Pfalz und bey Rosenheim in Oberbayern wächst, wo ich sie nach Anleitung des Herrn Beneficiaten Schmidt, am Ufer des Inns, unter lichtem Ge- hölze sammelte. Bey Pulmonaria officinalis hat yrıua. das Synonym und die Abbildung von Clusius P. vulgaris maculoso folio übergangen, und citirt blos bey y P. non maculoso folio. Pulmonaria III. austriaca, die auf Bergen in Oester- reich und Ungarn angegeben wird, ist weder unter Pulmo-: naria, noch unter einer verwandten Gattung, weder in den Sp: Pl: noch ın Sprengels Hist. Rei herbariae Anzutpelia 2 wo auch der P. angustifolia keine Erwähnung geschieht. Du | .. Me Vernachlässigung ist diese Pflanze mit P. angıtifoli / verwechselt kei da ihr dieser Name noch mit Et mehr 5 Recht “ 5 P2 „ Recht zukömmt, als der vorigen ; als eigene Art war sie ganz verschollen, bis sie von Befser Flor. Gallic. 1.p. 150. unter dem Namen P. azurea als neue Art aufgestellt wurde, jedoch _ ohne Rückblick auf Olusius; sie ee auch in Böhmen. 2) Unter Shippniuch Feilen stecken ebenfills meh- rere Pflanzen verborgen. Smyrnium Amanni montis Dod. pempt. 698. Lob. ic. p. 709. f. 1. ic. Dod. Smyrn. verum Dioscoridis Dalech. Hist. p. 707. eod. ie. inversa, ist eine ganz andere Pflanze, als Smyrnium creticum Math. Volgr. p. 774 Dalech. Hist. 1. ce. f. 3. Mill. Diet. p. 3. — Smyrnium perfo- liatum Waldst, et . Kit. Pl. rar. Hung. 1. t. 23. gehört zu keiner von beyden; wäre zum Reyspiel Tenore durch die Sp. Pl. auf diese Verschiedenheit aufmerksam gemacht wor-- den: so ist es wahrscheinlich, dals diese drey Pflanzen schon richtig auseinander gesetzt wären. © Was wir immer für ein botanisches Werk zur Hand nehmen, so werden wir finden, dafs keines von gröfserm Umfang, wie-der Hortus Malabaricus, das Herbarium Am- boinense £5c. ganz bearbeitet ist; es hält allerdings schwer, solche Pflanzen, bey deren Abbildung und Beschreibung die . wesentlichen Tkeile nicht besonders berücksichtigt sind , richtig zu bestimmen ; in diesem Falle sollten sie wenigstens als zweifelhaft, und eine nähere Berichtigung erwartend, am 9) Als dieser Aufsatz bereits zum Druck fertig war, erhielt ich die zweyte Ausgabe von Schultes Oesterreichischer Flora, wo diese Pflanze - mit Zuziehung des Synon. von Clusius, als eine neue Gattung unter dem Namen Bessera azurea ragen wird. I. c. p. 356. f ee 39 Ende der Gattungen angeführt werden, um nicht ganz in Vergessenheit zu gerathen, wie .es ‚leider geschehen ıst. Vebrigens sind auch aus neuern Werken häufig ge- nug Pflanzen verwahrlost. worden. Ich wıll ebenfalls gar einige Beyspiele aufzählen: N ae —— capensis, Plantago squamata, Flora Dan. t. 691. Linum liburnicum; Scop. Carn. ed. 2. p.388:. wre en LEDER ie p-: 387. 11; ' Stellaria aculeata, — p. 537. t. 17. rupestris, — pP. 540. t. 18, Centunculus rigidus — (Cerastium) p. 552. t. 19. Tithymalus Segineri — (Euphorbia) p. 557. 1.20. Potentilla grandiflora, — p. 026. t. 22. Cistus tomentosus, — t. 24. die bey dıeser Pflanze von ‚Scopoli angeführten Synonyme von Haller und Jacq. werden in der Sp. Pl. mit t. 23.0. alpestris, hey 2. oelandieus ‚angezeigt. A Anemone groenlandica, Flora: Dan. t. 566. - rubra, ] ar ‚werden von Juss.. Ann. du Mus, | III p. 240. für eigene Arten gehalten; ; pr illd. Sp. Pl. nennt keine davon. Pers; ee PP. avonid, | Syn. die einzige A. Pavonia als Abart, ri — angulose, } der 4, coronaria, z Draba carnica, Scop. Carn. ed, 2. 788. t. 33. Cardamine hirsuta — (sylvaticaLink) p. 817. £. 38. Orobus montanus, — p. 880. t. 41. Vicia grandiflora, — p. 896. t. 42. Astragalus monspeliensis, — p. 921. he Crepis stricta, mer 5: I Ber. . Leon nn © Leontodon ciliatum, p. 980. t. 51: werden weder von wild. ia den Sp. Pl. noch von Sprengel in der Hist. Rei Herbariae angeführt. 'Andryala Chondrilloides. Scop. Carn. ed. 2. p. 085. t. 52. hat zwar Sprengel Pugill. I. p. 03. nach einem Exem- plar von Sieber unter dem Namen Crepis Adonis beschrie- ben, jedoch ohne Scopoli dabey anzuführen; Scopoli war selbst geneigt, sie für eine Crepis zu halten, wie man aus ‚der bey selügten Note ersehen kann. Orchis cretica Tourn. Itin. ed. Gall. in 8. 1. p. 37. cum icone scheint ebenfalls verschollen zu seyn. | Zwanzig weggelassene Abbildungen aus Ai. Flora Delph. übergehe ich der Kürze halber mit Sullschweigen F weil sie durch Decandolles in Persoons Synopsis grölsten- theils übergangen sind; aber dals von dreylsig von Pillars beschriebenen Weiden, mit ı6 Abbildungen, nur 14 ın der Fl. Frangaise vorkommen, darf billig gerügt werden, da De- candolles selbst den Grundsatz aufgestellt hat, 3) dafs ın einer speciellen Flora. eines Landes auf die Synonymie der _ einheimischen Schriftsteller vorzügliche Rücksicht genommen werden soll. - Ich glaube nicht zu irren, wenn ich behaupte, dafs eine 2: Kris 3) Travaille-t-on a la Fleur d’un pais, on doit s’attacher de preference a citer | les anteurs qui ont deja €erit sur les plantes de ces pais. Decand. Theorie elementaire de la Botanique. p. 254. kritische, genau und sorgfältige Bearbeitung der ältern bota- nischen Schriften, eine eben so reiche Ausbeute für das Pflan- zensystem äbwerfen würde, als eine ausgedehnte Reise in unbesuchte Gegenden ; doch hier ist der Ort nicht, diese Be- hauptung näher auszuführen. Da meine Absicht blos dahin gieng, das schwankende in der Befolgung der angenommenen Grundsätze, das Unzu- längliche in dem bestehenden System anschaulich zu machen, um einige Vorschläge zur Erleichterung des botanischen Stu- diums zu begründen: so werden diese wenigen Beyspiele, die sich bey einer gründlichen Bearbeitung ins Unendliche vermehren liefsen, hinreichen, um meinen Satz zu beweisen. Soll einst ein festes System gebildet, und eine reine Herausgabe einer Species Pl. der Wissenschaft zum Grund gelegt werden : so ist meines Erachtens eine Uebereinkunft aller zu dem Einneischen System sich bekennenden Botani- ker und eine Revision des Systems a) in Rücksicht der Eintheilung der Pflanzen in die ' Classen, | b) zur Berichtigung der generischen Charaktere und Ent- werfung neuer Gattungen für jene Pflanzen, die dem Gattungs - Charakter widersprechen, unbedingt nothwendig. Es ist besser, dals Pflanzen, deren Formen sich mehrern Classen aneignen per communem con- sensum zu einer Classe bestimmt werden, wenn sie ihr nur nicht widersprechen, als wenn sie durch mikrologische Ver- besserung von einer Classe in die andere wandern: so wie 5* es 36 n es. besser ist, dals eine Pflanze was. immer für einen Na- men, der ıhr bereits eigen ist, beybehalte, wenn er nur keinen. Widerspruch einschlielst, als dals man ihr einen neuen,,. wenn. gleich schicklichern, eriheile; denn es ist nichts, was die Erlernung irgend einer Wissenschaft mehr erschwert, als das bewegliche Unstäte. derselben, ‚ und die en von - ungewissen‘ RRRIRERE Auf Decke Weise scheint es mir viel zweckmässiger, zwanzig neue Gattungen aus einzelnen Arten, die dem Gat- tungs-Charakter widersprechen, zu machen, als eine einzige ‚solche Art stehen zu lassen; weil bey einer solchen Menge von Pflanzen ‚es schlechterdings unmöglich ist,. die Ausnah- men von der Regel ım Gedächtnifs zu behalten. . Wem wird zum we RER eine Pflanze oline Kelch in einer Gattung zu suchen, der ein fünfblättriger Kelch als Gattungs- Charakter zugeschrieben wird ? — Den- noch ist dieses in unserm System. .der Fall. _Triumfetta. Corolla quinquepetala , Calyx guinquephylius, Capsula, hispida. in ıy dissiliens. 1. (Lappula) foliis basi emargina- tis, foribus ecalyculatis. Yilld. Sp. Pl. 2. p. 853. Pers. ee . Selbst in dem Famuliensystem, wo man fast alle Theile der Pflanzen durch abortus per defectum verschwinden, oder per excessum übergehen, oder durch Cohaesion sich ver- binden lälst, wo man sogar einen vorbestimmten abortus, Kapagtenen! predispose) annimnıl, wird auf das Verschwinden Er. .. sdes des Kelches, welches nur in.zwey Fällen als möglich ange- nommen wird,. der -gröfste Werth gelegt, weil, wie sich Decand. in. seiner Toxonomie ausdrückt, die Blume, die er, .von den Staubfäden nicht unterscheidet, und der Relch gar keine anatomische Aehnlichkeit unter sich haben; 4) um so, - viel mehr mufs in dem Linneischen System, wo man nur in den äussersten Fällen auf blofse Analogie Rücksicht nimmt, der Kelch ein keimmies ren bleiben. ARE sn ih Be ner des years ‚durch‘ die Milde ihrer Grundsätze bey Einreihung der Pflan- zen in Familien, von der schärfern Bestimmung der Galtun- gen nicht ableiten. Wenn sie indessen so weit gehen, den Urtypus der Cruciferen mit drey nebeneinander stehenden Blumen vom 4 Blumenblättern und 4 Staubfäden anzuerken- nen, weil St. Hilaire die Cardamine, hirsuta, die bekannt- lich tetrandra ist, in diesem Zustand gefunden hat, und. dar- aus schliefsen, dafs _bey allen andern Tetradynamisten die zwey Seitenblumen abortirt sind, und blos die zwey niedri- ger stehenden kürzern Staubfäden zurückgelassen haben, 5) so scheint es allerdings, dals, hier die ren in eine Regel Bigoschälen wird. Man hat in der neuern Zeit bey schärferer Beurthei- lung der Gattungscharaktere manche ältere Gattung, mit nicht geringem Vortheil für die Wissenschaft, in mehrere Gattun- 4) Decand. Thöorie elementaire de la Botanique. P- De u 5) Decand. 1. c. p. 1. gen zerfällt; so sind zum Beyspiel aus den Verbenen der Alten, fünf Gattungen entstanden; Verbena, Aloysia, Priva, Stachytarpheta, Zappania. Die Passifloren, die schon zwey Abtheilungen, Murucuja und Taesonia erhalten haben, wer- den sich noch mehr auflösen lassen. Diefs wird bey sehr vielen Gattungen der Fall seyn, von denen uns nach und nach mehrere Arten bekannt wor- den sind. Allein geschieht dieses wieder ım Einzelnen, ohne vorläufige Uebereinstimmung unter den Gelehrten: so braucht es lange, bis die Meinung sich allgemein begründet, und die Fortschritte der Wissenschaft werden dadurch sehr zurück- aruesz | Auf welchem Wege, wird man fragen, ist aber eine all- gemeine Uebereinstimmung der Botanıker zu erzwecken ? Ich antworte: auf dem nemlichen, auf welchem alle Gegenstände, über die kein einzelner Richter zu entscheiden das Recht hat, geschlichtet werden — durch einen Congre/s. Wir haben in öffentlichen Blättern gelesen, dafs zu eben der Zeit, wo die Mächtigen der Erde, die Befreyer Teutschlands, die Befriediger Europas sich in Wien versam- melt hatten, um den Nationen eine dauerhafte Ruhe zu sı- chern, die Astronomen sıch ın Italien versammelten, um ver- schiedene Gegenstände dieser so wichtigen Wissenschaft zu berichtigen ; warum sollte ein ähnliches Unternehmen zwi- schen den Botanikern nicht möglich seyn® — Es ist voraus- ' ' ZU- ..........0 R 5 ‚50 zusetzen, dafs die Souveraine, die den ersten und gröfsten Zweck ihres grofsmüthigen und einmüthigen Bestrebens so glorreich erreicht haben, nunmehro ihre ganze Aufmerksam- keit den Früchten des Friedens, Künsten, Wissenschaften, Kultur, Ackerbau, u. s. w. widmen, folglich auch ähnliche Un- ternehmen unterstützen werden. Zum Ort der Versammlung mülste nothwendig ein sol- cher gewählt werden, wo grolse Botaniker, reichhaltige Gär- ten, zahlreiche Bibliotheken vorhanden sind, z. B. Wien, Berlin, Göttingen oder München. Die Zeit, der Monat Sep- tember, wo die Botaniker, dıe zugleich Vorsteher von bota- nischen Gärten, oder Professoren sind, leichter abkommen können. Die Agenda für den Congrels, wenn diese Idee Ein- gang und Unterstützung finden sollte, wären einstweilen von Akademieen und gelehrten Gesellschaften vorzubereiten, um sie dem deputirten Mitglied als Instruktion mitzutheilen. | Wäre man bey dieser Versammlung über den’ Haupt- gegenstand, die Unbeweglichkeit der Pflanzen in den Klassen und Ordnungen, die Feststellung der Gattungen u. 5. w. über- eingekommen : so wäre die zweyte Frage über Berichtigung. der Synonymie in Ueberlegung zu nehmen. / Eine kritisch ‘bearbeitete Synonymie ist nach ‚meiner Ueberzeugung von einem einzelnen Herausgeber einer nenen i . n a par VOR Sp. Pl. nicht zu erwarten, — er hat vollauf zu thun, dıe | | R ae neu- 40 ee neuen RR zu sichten und zu reihen ; auch würde ‘ein solches Werk zu weitläufig und zu theuer werden. Nach meinem Ermessen müfste vielmehr eine Bibliotheca eritica Synonymorum als ein besonderes Werk, und zwar ‚nicht so, wie die Onomatologia, die von geringem Nutzen ist, — sondern in dem Sinne bearbeitet werden, wie Spren- gel in seiner Dissertation de Germanis Rei Herbariae Patri- bus 6) einige der ältesten teutschen Botaniker, auf eine aus- ‚gezeichnete Art bearbeitet hat. Eine jede Pflanze mülste von dem Ersten, der sie entdeckt oder beschrieben hat, vom Her- barius Cuba anfangend, durch alle grofse und kleine Werke ‚chronologisch ,. bis zu der letzten ‚Sp. Pl. wenn sie darinn ‘erscheint, durchgeführt werden, mit Anmerkung bey jeder Abbildung, ob sie eigen oder entlehnt, gerade -oder. umge- “ kehrt, richtig oder unrichtig, gut oder schlecht ist. ‚Am Ende des Werkes mülste nebst dem allgemeinen Hauptindex ein besdnderer beygefügt werden, welcher alle jene Pflanzen ‚enthielte, die zwar. beschrieben oder abgebil- det, aber nicht hinlänglich bekannt sind, um in das System eingereiht werden zukönney; Autor. und Väterland wären bey- ' zusetzen, damit Reisende, die jene Gegenden besuchen wollen, sich dıese Pflanzen zum besondern Vorwurf: ihrer Bierchen chungen mit ROSE ausziehen können. Ich habe znchetre Beyspiele von ee Pflan- zen Europäischer Floren angeführt, viel häufiger ist diefs 6) Denkschriften der Münchner Akademie, 1812. p- 185. et segg. RT EI 41 aber bey ausser - europäischen Pflanzen der Fall. Werke, wie den Hortus Malabaricus, oder dıe Flora Amboinensis von Rumpf, kann kein Reisender mit sich führen, aber eın Verzeichnifs einzelner zu berichtigender Pflanzen mit eini- gen-Bemerkungen, findet in einer Brieftasche Raum, und ist hinreichend, um die Aufmerksamkeit zu wecken. Gewils würde durch eine. solche Bearbeitung der Synonymie, die Kenntnils der Pflanzen sehr schnelle Vorschritte machen. Ein solches Werk wäre ein Monumentum aere peren- nius teutscher Eintracht, teutschen Fleifses und teutscher Be- harrlichkeit, — würdig in einer so einzigen Epoche, als diese. Wiedergeburt teutscher Freyheit und teutschen Kuuhmes; zu entstehen. Eine Unternehmung dieser Art braucht aber Unter- stützung, es kann nicht wohl anders als durch mehrere Ge- lehrte, die sich einer solchen Arbeit ausschlüfslich widmen, und die Arbeiten unter sich vertheilen , unternommen wer- den; ihre Mühe verdient Belohnung ; die Herausgabe dieses Werkes ın Quart- Format, mit schönen Lettern, er gutem und weifsem Papier, fordert eine beträchtliche Summe, und soll das Werk gemeinnützig werden , so mufs man die Hälfte der Unkosten dem ‘Wohl der Wissenschaft aufopfern, und den Preis blofs nach der andern Hälfte PRRINERS re es viel gekauft werden könne. Wo soll diese Summe herkommen ? ? Aus teu Sinn und teutscher Eintracht. Welche ungeheuere Summen hat Teutschland ich 6 aul- aufbringen müssen, um seine eigenen Fesseln zu schmieden, and nun da diese gelölst sind, sollte nicht ein im. Vergleich so unbedeutendes Sümmchen zu einem grolsen, wissenschaft- lichen Zweck aufgebracht werden, der eine so allgemein be- liebte Wissenschaft als die Botanik mit einem Mal fördert and sichert ? — Wenn alle an Gesellschafte ten und Akademieen Teutschlands, eine jede für sich, eine Subscription zu diesem Zweck eröffnen wollten, so hege ich das-teutsche Vertrauen, die nätkige Summe werde in-Bälde zusammenkommen. Dem Deputirten zum Congreis wird das Verzeichnifs „der Subscribenten und der eingegangenen Hauptsumme ‚ die einstweilen von der Gesellschaft bey einem sichern Wech- selhaus deponirt bleibt, mitgegeben; nach der vorhandenen ‘ Hauptsumme wird sodann von dem Cöngrels die Verwen- dung zu dem vorgeschriebenen Zwecke bestimmt, die Arbei- ten werden ausgetheilt, und über ‚die ge wird öffentliche Rechenschaft gegeben. Zu Herstellung der Bibliotheca ne mufs eine Zeitfrist bestimmt, zu ihrer Durchsicht eine Revisions- Commission ernannt werden; bis dahin bleibt die. Subscrip- tion offen, und die bereits eingegangenen Gelder werden auf sichere Hypotheken für die bestimmte: Zeitfrist angelegt. Sollten die Umstände gestatten, den Plan zu erweitern: so wäre eine monographische Bearbeitung einzelner Classen, so wie Cavanilles die Monadelphie ın seingn Dissertationen Re hat, höchst wünschenswerth.. ‘> Doch ” “...... 45 Doch vor allem ist zu sehen, ob diese gewils mit rei- nem Sinn hingeworfene Idee.Eingang und Beyfall finde. Zum, - Beweis dafs es mir Ernst um die Sache ıst, werde ıch diesen Aufsatz mit meiner Subscriptions - Einlage an die K. B. bo- tanische Gesellschaft in Regensburg begleiten ; — sollte ich ‚mich an den Zeichen der Zeit geirrt haben: so wird mir der Trost zurückbleiben, in magnis. voluisse sat. est. = 4 Eu v nn u, Nackte ünr RK. B. botanischen Gesellschaft in Regensburg, Di ». von dem würdigen Herrn Valımte zuletzt serie Subscriptions - -Bin- .e lautet folgendermassen ; ; ANWEISUNG 7 „auf 200 fl. sage Zweyhundert Gulden rhein. als meinen Subscriptions- „Beytrag zu der Herausgabe einer Bibliotheca critica Synenymorum.” „Diese 200 fl. bleiben einstweilen bey dem Banquier Herrn Ludwig „Pilhelm Schäffer deponirt, bis es bekannt wird, ob mein gemachter Vor- FR Eingang findet; in diesem letzten Fall werden sie als Capital mit „jährlich 5 pCto. verinteressirt, bis sie der botanischen Gesellschaft in Re- „gensburg zu weiterer Verwendung übergeben werden. Sollte mein Vor- „schlag ohne Erfolg bleiben, so fallen diese 200 il. mir wieder anheim.” „Brzezina den 31. December 1814,” C. Graf von Sterverae. Jeder Freund und Kenner der Wissenschaft wird mit uns den patrioti- schen Gesinnungen‘ des Herrn Grafen von STErRNBERG seinen innigen. Dank wei- ai hen, und den heifsen Wunsch theilen, dafs die schöne Idee eines botanischen Congresses sich verwirklichen möge, und auf diese Weise ein Werk zu Stande komme, welches Florens Lieblinge nach Jahrhanderen nach alrn nnd ich vi 6* nes _ „ # = 44 . s - ...........o nes EEE Einflußes auf die Wissenschaft tind deren Erweiterung erfreuen werden. Es wird dasselbe in Zukunft dem wifsbegierigen Jüungling als eine treue Anrrapnz erscheinen, die ihm an diesem goldnen Faden den verworrenen und verwir- renden Weg aus einem Labyrinthe zeigt, aus dem bis jetzt keiner einen Ausgangzu fin- den vermochte; — es würde dem ernstern Forscher, dem — eingedenk des wärnen- den vita brevis ars longa — die Zeit das kostbarste Geschenk des Himmels ist, einen grolsen Theil dieses Kleinods ersparen, weil dadurch in der Diagnostik der Pflanzenwelt eine Periode von Jahrhunderten sich bilden würde, in welcher alles, was geschah, als erledigt ‚ nicht mehr mühsam aufgesueht und geprüft, sondern ein bearbeitetes Material, nur angewandt und bemützt werden dürfte. — Ver- schwinden würden alle fabel- und zweifelhaften Pflanzen, mit denen Unkunde, oder wohl gar Eigennutz, Sucht zu glänzen oder religiöser und wissenschaftlicher Aberglauben die Schriften der Altväter der Wissenschaft und Reisebeschreiber füllte; und sollten auch neue Systeme sich bilden und‘ "herrschen , so würden die Bürger der Pflanzenwelt ihre Plätze zwar wechseln , doch nunmer gieng von ih- ‚nen die treue Kunde verloren. “Der K. B. botanischen Gesellschaft in ehe ist es die se Plicht, auch ihrerseits ein Scherflein zur Erreichung des angegebenen Zweckes bey- zutragen, und indem sie zu diesem Behufe aus ihren Fonds 40ofl. bestimmt, bietet sie sich den Freufiden und Kennern der Pffanzenkunde, besonders Akademieen und gelehrten Gesellschaften, als Centralpunkt an, zu dem sie vor der Hand ihre Wünsche, Aeusserungen und Anerbieten, den botanischen Congrefs und die von alım zu liefernden Werke betreffend, einsenden «können , welche dann von ihr in _ schieklicher Zeit und Form dem p igen Publikum durch den Druck mitgetheilt und so die weitern Verhandlungen und Verfügungen zur Realisirung der schönen patriotischen Idee getroffen und das Ganze näher bestimmt werden könne, und glücklich wird sie sich schätzen, wenn recht bald geeignete Anträge die Sache zur schönen Wirklichkeit erheben, und so den rühmlichen Eifer ihres Erfinders der verdiente Lohn krönen möge, I. Botanische Beobachtungen. Von dem Herrn Grafen DE Brav, Präsidenten der R. B. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. 2 | (Vorgelesen in der Sitzung der botanischen Gesellschaft am 10. Jänner 1814.) Verschiedene botanische Excursionen, die ich im Jahre 1812. in Liefland unternahm, verschafften mir die Gelegenheit, ei- nige botanische Beobachtungen zu machen, und ich werde mich glücklich schätzen, wenn sie der Aufmerksamkeit em botanischen Gesellschaft würdig sind. Liefland wurde in Bezug auf Botanik bis jetzt wenig untersucht. Forster, den Hupel anführt, hat nur eine sehr unvollkommene Nomenclatur von verschiedenen Gegenstän- den der Naturgeschichte geliefert. Die Flora von Grindel, ob wohl systematischer ausgearbeitet, ist doch nur der ‚erste -Versuch eines eben so ‚geschiokten Mannes, ‚als eines mit al- allem Recht geschätzten Gelehrten. Nebst dem hat der Pro- fessor Grindel für seine Person wenig botanisirt und manch- mal von nicht ganz richtigen Angaben Gebrauch gemacht, so dafs seine Flora , welche das einzige schätzbare botanische Werk ist, das Liefland aufzuweisen hat, noch sehr viel zu wünschen übrig läfst. £ Die. Weidengattung, (Salix) deren Arten man. un- ter jedem Klıma, unter jedem Grad der Breite antrift und die ın allen Erdarien gut fortkommen, sind sehr ge- eignet, die Aufmerksamkeit des Botanikers zu fixiren. — . Die’ sonst unfruchtbaren Sandstrecken, die steilsten Felsen, _ die feuchten, sumpfichten und wässerichten Stellen ernähren eine grofse Menge dieser Gewächse , welche die häufigen Untersuchungen der gelehrten Botaniker zu einer der ansehn- lichsten Familien des Pflanzenreiches erhoben haben. In der _ 10. Edition des System. Naturae, welche ı760. zu Halle 'herauskam, hatte Linnd 29 Weidenarten aufgestellt. In der letzten Ausgabe der Sp. Pl. cura Willdenon. welche 1805. ‘ erschien, befinden sich bereits 116 Species! welch ein schö- nes Denkmal des Fleilses der neuern Botaniker ! Es ist zu vermuthen, dafs der lobenswürdige Enthusiasmus » welcher gegenwätig die Botaniker für diese Gattung beseelt, noch an- dervwreite Entdeckungen machen werde, zumal da der unver- | gelsliche , WVilldenom (l. c. p. 7:0.) schon andeutete: Latent adhuc plures species in frigidis regionibus globi nostri. Keine ‘andere Gattung des Pflänzenreichs zeigt sich von so vıeler Gestalt, von dem niedrig kriechenden, und fast vom Gras überzogenen Stäudchen (Salix repens, retusa,- her- ba-. rn 8 47 ‚ bacea,) an gerechnet, bis zu jenem ımponirenden und -ma- jestätischen Baume, welcher in seinem hohen Wachsthume mit -den höchsten Eichen und Ulmen wetteifert, ( Salix heterophylla mihi.) Eben so merkwürdig steigen die Arten dieser Gattung aus den niedrigsten Sümpfen und Seegegen- den bıs zu den höchsten Spitzen -der Alpen empor, die vor- züglich mit Salix reticulata, herbacea, retusa, geziert ‚sind, und dort dem so sehr isolirten Schneehuhne ( Tetrao Lago- Pa): zur Nahrung dienen. . Die Werke eines Smith (Flor. Britan.) eines Mill- denom (Berlin. Baumzucht) eines Hoffmann, (Monographie der Weiden,) eines :Schkuhr (Botan. Handbuch,) haben schon viel dazu beygetragen, das Studium der, Weiden zu befördern. Gegenwärtig arbeitet Host, welchem die Botanik das vollkommenste Werk, das je über dıe Gräser herausge- kommen ist, verdankt, an diesem schwierigen Theil des Pflan- zenreichs, und es ist zu erwarten, dafs seın Werk über die Weiden vollkommen classiısch ausfallen werde. Er -übereilt sich damit nicht, cultivirt so viele Arten als es nur immer möglich ist, läfst vollständige Zeichnungen davon verfertigen und wird sie einst mit hinlänglichem Texte begleiten. Die- ser Plan, die Bedächtlichkeit mit welcher er ausgeführt wird, und der Beobachtungsgeist und die gesunde Urtheilungskraft die aus Hosi’s übrigen Werken hervorleuchtete, lassen etwas Grofses mit Recht erwarten. Möchte ich doch im Stande seyn, einige Materialien zu diesem hoffnungsvollen' ‚Werke beytragen zu können. Unter den Weiden die ich in ee. land. ven sind einige schon bekannt; .u...,:.02# - 1. Sa- 48 | | % saa........%. "1. Salix capraea, nebst. einer sehr schönen ‘Abart, welche‘ viel; Aehnlichkeit mit Salix laurina hat. Da ich aber „nur weibliche Exemplare sammeln konnte, so getraue !ich mir nicht, über diese Abart bestimmt zu sprechen. Die $. capraea ist eine von denjenigen, die dıe meisten Abarten .darbieien. Die Gröfse und Dicke ihrer Kätzchen ıst aller- . dings ein augenfälliges Kennzeichen ; sieht man sie aber, wenn sie verblüht hat, so ändert sich die Gestalt ihrer Blät- ter und derselben Gröfse so sehr, dafs es öfters sehr schwer hält, diese Weide zu erkennen; diese Verschiedenheit zeigt ‚sich sogar auf eine "auffallende Art an einem und demselben - Baume. Diefs zeigt deutlich die Abbildung in dem Hoffmann- schen Werke. — Die beyliegende Abart zeichnet sich nicht so sehr dadurch aus, dafs die Blätter der verschiedenen Aeste- eines Stammes unter sich verschieden sind (diefs ist, wie oben angemerkt, eines von den Kennzeichen der S. capraea,) son- dern weil die Verschiedenheiten in den Blättern äusserst auffallen, indem-einige derselben mit jenen der $. acumi- nata und andere mit jenem: der S. laurina die voll- kommenste Aehnlichkeit haben. “Was mich aber veranlassen könnte, aus meiner Salix eine Abart ß der S. capraea zu ma- ‘che, ıst die Feinheit des Gewebes an der untern Seite der Blätter; in .der gewöhnlichen $. capraea sind sie runzlich ge- adert, die Mittelrippe ist sehr erhoben und die wollige Be- deckung des Blattes sehr dicht und bildet ein verwickel- ics weilses Gewebe. In meinem Exemplar ist die Zusam- wenfügung. des ganzen. Blattes merklich zarter, die Adern sind wenig heinsrräiek die wollige Bedeckung ist minder. ER und eher meergrünlich als weils. >2 S d- ® ITZERFERTET 4) a. Salix aurita, foliis obovatis, lanceolatis, obtu- sis, mucronatis (muerone incurvo) subserratis, supra viri- dibus, pubescentibus,.subtus venoso-rugosis, stipulis semicor- datis, subintegerrimis, capsulis lanceolatis, pediculatis, stig- matibus sessilibus. Milld. En. 1007. Baumzucht ed. 2..p. 462. Diese Beschreibung stimmt vollkommen mit mei- ner Weide Nro. 2. überein, nur unterscheidet sie sich von der dem Werke beygefügten Abbildung blos durch die etwas grölsere Länge ihrer Blätter. Uebrigens wird diese Art für weit gemeiner gehalten, als sie wirklich ist, weil man sie öf- 'ters mit der $. acuminata und 8. wliginosa verwechselt, Die $. aurite ist viel kleiner als die acuminata und wächst vorzüglich auf festem Boden ; da hingegen die acuminata und uliginosa eher in feuchten und Ueberschwemmungen ausgesetzten Stellen gedeihen, BE a2 | Hier folgt die Beschreibung meiner Pflanze, die ich bey Wolinar in Liefland den ı8. Juny 1812. auf einem trockenen und festen Boden am Rande bebauter Felder fand. Salix folüs uncialibus et sesquiuncialibus minoribus- . que, obovatis, obtusis, partim emarginatis, partim mucrene brevi terminatis, undulato-crenatis vel sußintegerrimis, sur perne pubescentibus, rugosis, laete virescentibus, subtus nervOr sis, cano -pubescentibus, stipulis semicordatis, integris, apice mucronatis, amentis foemineis (mascula non vidi) cylindri- cis, germintbus subsessilibus. Frutex minimg altitudinenz vie 2 pedalem attingens. | | DE "Nur im Vorbeygehen werde ich folgende Arten anfüh- 7 = ER, i ren, _ Mo: Zct: Garden, # 50 EILIIITIIENT h ren,. welche schon allgemein bekannt sind und sich auch in verschiedenen Gegenden Deutschlands, ınsonderheit ın Baiern befinden ; nämlıch : ä 3. Salix incubacea (Yilld. Baumzucht p. 448. Spec. Plant. p. 696.) folüs lanceolatis, utrinque attenuatis, inte- gerrimis, convexis, supra 'glabris, subtus incanis, sericeis, germinibus lanceolatis, sericeis, stigmatibus subsessilibus. ‘ (Germina non inveni.) Jfilldenom führt unter den Synony- men die Salix arbuscula Smith. an; aber obwohl FYillde- norvs Beschreibung mit meinem Exemplare übereinstimmt, so ist diels doch nicht der Fall mit jener der $. Arbuscula Smith. ‚Man könnte noch zu der Beschreibung der Blätter meiner Salix, foliis lunceolatis, utringue HIERHER anitforerühus hin- zufügen. 4 Salix rosmarinifolia Willd. Spec. Pl. pag. 697. Es ist nicht leicht diese Art von den sehr ähnlichen S$. repens, incubacea und angustifolia zu unterscheiden; meine für diese Art bestimmte Pflanze zeichnet sich durch einen 2—3 Schuh ho- hen Stamm, und sehr schmale, auf der untern Seite seidenarti- ge Blätter aus, und wächst an sumpfigten Stellen in Wal- dungen. 5. Salix uliginosa. Diese Art zeichnet sich durch . die grössere Durchsichtigkeit ihrer Blätter, und die schöne meergrüne Farbe der untern Seite derselben aus. In mei- nem Exemplar sınd die männlichen Kätzchen: um vie- les kleiner als die weiblichen, und so viel ich durch ein Vergrösserungsglas wahrnehmen konnte, ist diese Salix drey- Br a Salix Amaniana, YYilld. Bz. p. 431. Spec. Fi wa P | 4. pag- PPPPPPPEFERE £ DD 4. pag: 663. Beym ersten Anblick wird man leicht ın den Herbarien diese Weide mit $. nigricans verwechseln; in bey- den werden die Blätter schwarz ; aber die Kätzchen der Sal, nigricans sind noch einmal so lang, als die der $. Amania- na und noch dazu lang gestelt. 7. Salix nigricans. Willd, Bz. p. 428. Spec. Pl. Ed. Y. p. 659. Flor. Brit. Smith. 3. p. 1047. Willdenom, in sei- | ner Beschreibung, spricht von Afterblättern, die bey dieser Art durchaus vorhanden seyn sollen, Smith aber giebt sie nur als etwas Zufälliges an. — Stipulae si adsint? ma- jusculae. In meinem Exemplare fehlen die Afterblätter, Al übrigens aber passen die Beschreibungen der obbenannten Autoren ganz zu ıneiner Weide. Diese Weidenart wächst der Angabe nach in England und Lappland. Ich fand sie bey Wolmar Anfangs Juny. | | 8. Salix - Silesiacae proxima. Schkuhr. t. 317. Die Be- stimmung dieser Weide scheint mir grolsen Schwierigkeiten unterworfen zu seyn: sie hat zwar viele Aehnlichkeit mit $. Silesiaca Schkuhr, unterscheidet sich jedoch deutlich, von der- selben durch den gänzlichen Mangel der Afterblätter und durch kürzere Blumenstiele. Von der Abbildung bey Mill. _denom t. 7. unterscheidet sie sich ebenfalls, indem ihre Blät- ter, die, wie schon gesagt, ohne Afterblätter und um vieles kleiner sind, die Salix Siles. illd. ‚aber mit Afterblättern F N ” versehen ıst. 7% 9. Salix heterophylla mihi. $. folüs oväto - lanceo= ‚latis, ovatis, ellipticis lanceolatisque, utrinque attenuatis, acuminatis, integris aut serratis, serraturis apice glandulo- Tr 818, 52 re RR sis, supra pilosis, fine venosis, omnibus albo-serlceis;-ı ni- tescentibus. . Stipulae nullae. Amenta BE urcialia et lee ger- minibus sessilibus,.ovatis glabris (amenta mascula non vidi.) Arbor inter Salices pulcherrima et procerrima, Salici "albae intermixta, ominino nivea apparet.- Diese prächtige Weidenart fiel mir schon damals auf, als ich zum ersten Male durch Liefland reiste. Ich bemerkte ‚sie in der Gegend um VWYolmar. Als ich aber späterhin diese interessante Provinz in verschiedenen Richtungen zu durch- reisen Gelegenheit hatte, untersuchte ich mit aller Genauig- keit diese \Veide, ‘die ich‘ Anfangs für eme schöne Abart der S. alba gehalten hatte. Bald aber wurde ich eine Menge auf- fallender Verschiedenheiten gewahr, wovon die oben gegebene Beschreibung einen deutlichen Begriff geben kann, wenn man sie mit jener der $. alba vergleicht. Die bewundernswürdige Mannigfaltigkeit in den Blättern dieser Weide, der Anblick, den ihre seidenarlige und glänzende Weilse gewährt, ihr wolliger Ueberzug, der den Glanz des schönsten Atlas, beson- ders in den jungen Schöfslingen, übertrifft; die Gestalt der _ Kätzchen, die merklich kleiner sind, als die der Salix alba - lassen keinen Zweifel über die gänzliche Verschiedenheit die- . ser zwey Weidenarten übrig. Es wunderte mich sehr, dafs ich keine Meldung von dieser Weide in. den Werken der nordischen Botaniker fand. Grindel sagt in seiner Liefländi- schen Flora nichts davon und ın der Petersburger Flora von Soboleroky kömmt sie ebenfalls nicht vor. — Diese Weide ist auch nicht, wie ein Botaniker von Dorpat vermuthete, S. PLTLIIILIY IT 53 Lapponum, welche letztere zn der Abtheihing folis integer- rimis villasis gehört. | Diese Salix ist also wirklich eine neue Art für das System, und ich darf es sagen, die schönste unter allen, welche man bisher gekannt hatte. Dieser Baym erreicht die grölste Höhe und in Rücksicht seines Wuchses und der grolsen Ausbrei- tung seiner Aeste giebt er den ansehnlichsten Eichen und Lin- “den nichts nach. Der blendende Glanz seines zarten Laubes, welches biegsame Aeste überziehet, und welchem die minde- ste Bewegung der Luft eine wellenförmige und anmuths- volle Schwingung mittheilt, machen, dals er vorzüglich dazu geeignet ist, Anlagen zu verschönern und zu zieren. Es wäre demnach sehr zu. wünschen, dafs die Kultur dieses. Baumes auch bey uns eingeführt werden könnte ,‚ welches gar nicht schwer seyn dürfte, da die Weiden durch Steck- linge sich so leicht vermehren. = . 10. Arundo litorea ? Schrader. Fl. Germ. Icon. tab. IV. fig. 2. Calyx muticus, uniflorus, corolla aristata, pılı nu- merosi, .calycem aequanies eliam excedenles. — Ä Hier ist auch meine Beschreibung : a Radix repens, lignosa, sub-fibrosa. Culmi 1—2 pe- dales et ultra, simplices,, teretes, ‚firmi et solidi, obliqui et sci- licet versus terram proni, striati, glabri, duobus tantum nodis instruchi. Folia radıcalıa angustiora, convoluto-acuminata, us- que in mediam partem in arena sepelita, pars contecta siecata, marcescens, glabra, pars deteota griseo-glaucescens, superne ad margines, inferne ubique zeirorsum scabra :-dolia superiora la- 54 Beoesssusese latiora, plena et profunde striata. Vagina striata, glabra, magt nam culmi partem obtegens. Ligula exserta, longissima, to- tum fere culmum circumtegens, acuminata. Panicula erec- ta, coniracta ramosa, nitide purpurascens, 5—6 uncaalıs, ante et post anthesin veluti in anthesi parum diversa, com- pressa potius quam laxa. #achis recta, teres, firma, glabra. Rami subteretes, subcapillares, glabri, parum flexuosi. Caly- ces mutici, uniflori, viride purpurascentes nitidi. Glumae sub-aequales, lanceolato - acuminatae. Corolla mutica, calyce minor, fere opaca, apice sphacelata an univalvis? nervosa, superne lacinulis acuminatis instructa, pili multi, setacei, basi Bir calycem aequantes, corolla multo longiores. Diese schöne Schilfart, die ich in. Lieland en kleinen, tiefsandigen Hügeln am Ufer des Aaflulses, in der Gegend vg um Wolmar fand, ist durch das Ganze ihrer Gestalt merk- würdig. Fast der dritte Theil ihres Halmes steckt ın einem feinen Sande, worinn sie vorzüglich gut fortkömmt, und die- ser bedeckte Theil ist gelblich und blafs: Der Halm mit den Blättern bleibt glatt, so lange nämlich, bis sie in Berührung mit der Luft kommen, wo alsdann dıe Blätter allein sich ver- ändern und rauh (scabra) werden. Die graulich meergrüne Farbe dieser Pflänze, die schöne Purpurfarbe ihrer Rispe und sonderlich die Beschaffenheit ihrer holzigen, sörbredhlichen und kriechenden Wurzel zeichnen sie sehr aus. Ich getraue mır nicht diesem Schilfe einen andern Na- men zu geben; aber er bietet so auffallende Verschiedenhei- ten dar, wenn man ihn 'mit ’Arundo-litorea, Schrad. (be- \ son- = Snssanssnnne | | 55 sonders dıe Corollae) a ‚ dafs ıch der Meinung un- sers Collegen, des Herrn Grafen von Sternberg, beyzupflich- ten geneigt bin, und zweifle, ob diese Art richtig bestimmt sey, und sie nicht vielleicht eine neue ausmache. Bey dieser Gelegenheit will ich bemerken, dafs die Un- tersuchungen und Bestimmungen der Arten von Arundo, mit zu den schwersten Aufgaben in der systematischen Botanik gehören, theils weil verschiedene Arten eine auffallende Aehn- lichkeit mit einander haben, theils weil die Theile, worinnen sie sıch unterscheiden; aufserordentlich klein sınd, und sich nur durch starke Vergrösserung gehörig wahrnehmen lassen. Die Arten A. Calamagrostis, pseudo-phragmites und Epigeios, geben deutliche Beyspiele davon, indem die Grane der Blu- menspelzen, die ıhr Haupt-Kennzeichen abgeben, und wodurch * die ganze Gattung in zwey Abtheilungen gebracht wird, mit blolsen Augen kaum wahrgenommen \ werden kann. Ehrhart bemerkte schon im 7. Bande seiner Beyträge 5. ı8ı. dafs Calamagrostis Epigeios Roth. ( Arundo Linn.) nicht unter dıe Species muticas, sondern aristatas gehöre. Auch Haller hatte in der Definition dieser Pflanze, Nro. 1519. locu- ‚stis unifloris muticis angegeben ‚ von. welcher gleichwohl Schrader die Grane deutlich gezeichnet hat. Selbst in_dem Fall, wenn Suter, welcher die angeführte Nro. gegen Schra- der für A. Calamagrostis ausgiebt, richtig bestimmt hätte, wäre doch die Grane von Haller übersehen worden. -Uebrigens darf man nur einige Vergleichungen. bey unsern vorzüglichsten Floristen anstellen, um zu sehen, wie viele Irrihümer bey den Arundines begangen sind. Die vortreffliche und sehr zu = liche Abbildung von Gramen arundinaceum panicula molli spadicea majus Scheuchz. prod. tab. P. ıst nach Roth und Schrader A. Epigeios. nach dem Houtt. Pfl. 8. aber A. Ca- lamagrostis. Der schon genannte Ehrhart sagt von Agro- stis Calamagrostis Leers, und von Calamagrostis Arundo Roth, dafs sie wie Tag und Nacht von Agrostis Calamagro- stis Linn. verschieden wären. (Beytr. S. 13.) Nicht weniger bemerkt Schrader (Flor. Germ. 1. 215.) bey Arundo .Cala- magrostis, „pauca synonyma attulı, quonıam botanici tam ve teres quam recentiores hanc speciem cum duabus praeceden- tbus haud raro confuderunt” Bey Arundo speciosa führt derselbe Schriftsteller an: „a. Koelero aliisque hoc - gramen cum als speciebus confunditur.” und sogar soll Calamagro- stis Arundo Roth mit Aira caespitosa in Vergleichung ge- bracht worden seyn. Zuletzt will ich bemerken, dafs noch einige Arten vorhanden sind, die eine nähere Aufklä- rung bedürfen, nämlich? Arundo canescens VVigg. Prim. Flor. Hols. p. 11. Arundo effusa und A. intermedia Gme- lin Flor. Bad. 1. p. 262. und 266. Diese verschiedenarligen Bemerkungen mögen nun dar- thun, dafs, ungeachtet der schönen Bearbeitungen und Arten- vermehrungen in Schraders Flora Germanica, dennoch diese Gattung der Gegenstand weiterer, genauerer Beobachtungen zu seyn verdient. Ich habe mir däher Mühe gegeben, nicht: nur in verschiedenen Gegenden die vorhandenen Arten auf- zusuchen, sondern auch mehrere aus den Händen der Bota- _ niker zu erhalten. Eirige davon sind bereits nach ihren Blü- thentheilen von Herrn Sturm gezeichnet worden, und wenn | ; meh- ve EL REERE " 57 mehrere ebenfalls noch genauer unfersucht seyn werden, hoffe ich einmal für unsere Denkschriften einen umständli- chern Aufsatz über die Arundines liefern zu können. 11. Scirpus ....... an nova species ? Scirpo lacustri similis, differt tamen mucrone multo longiore, spiculis minoribus, squamis ciliatis, culmo striato. u‘ Ich fand diese Pflanze an dem Flufs Aa, wo das Was- ser mehrere Schuhe tief war; sie erreicht die Höhe des 8. . lacustris, d.h. 5—8 Schuhe. Eine Eigenheit, die mir beson- ders auffiel, bestand darin, dafs eine Menge von diesen Gewächsen, die sich auf dieser Stelle befanden, grölstentheils getrennten Geschlechtes waren, nämlich die einen männliche, die andern weibliche Geschlechstheile hatten ; darunter waren aber auch viele Zwitter. Als ich diesen Umstand bey meiner Anwesenheit in Brzezina meinem Freunde, dem Grafen von Sternberg, erzählte, wunderte er sich darüber um so mehr, als er dieses bisher an keinem in Deutschland einheimischen Scirpus bemerkt hatte. Wir beschlofsen, den $. lacusiris zu holen, um zu sehen, ob wir an dieser Art die nämliche Er- "scheinung wahrnehmen würden. "Wir fanden ihn wirklich am Ufer des Weihers von Vossek ın Böhmen, und ich freute ‚mich sehr, die Beobachtung ‚ die ich an meinem Seirpus ın Liefland gemacht hatte , durch eine gleiche Erscheinung be- stätigt zu sehen, welche uns zu Vossek die verschiedenen Individuen des Scirpus lacustris zeigten. Wir fanden wirk- ‚lich mehrere Zwitterexemplare und wieder andere, ‚die ent- ‘weder ‘blos männliche oder blos‘ weibliche ‚Blütben hatten. ° Diese 8 58 wi ae “ Diese Entdeckung fiel dem Grafen von Sternberg auf und liefs uns beyden über die Klassifikation dieses Scirpus einigen Zweifel übrig. Was aber meinen in Liefland gefundenen Scirpus anlangt, den ich hier vorzeige, fanl unser gelehr- tes Mitglied, Hoppe, solche Kennzeichen welche ıhn ge- neigt ee aus demselben eine neue Art zu bilden, ob- wohl die Exemplare zu unvollkommen sind, als dafs man mit Gewilsheit etwas darüber sagen könnte; hier sind seine Worte: „Da der. de Brayische Seirpus keine Wurzel hat’ ° und ihm also auch die Scheiden fehlen, so wie der Saame, “so ist die vollständige Characteristik nicht möglich ; scheinbar ist der Halm rund. Es wäre also ein Scirpus Brayü culmo tereti ınfra cymam attenuato, cyma laterali, pedunculis uni- versalibus carinatis, scabris, involuero membranaceo suffultis, spiculis solitariis vel conglomeratis , glumis ovatıs apice cılıa- is, mucrone exserente, stigmatibus trifidis, apice culmi su- pra cymam longissimo.” Dieser Scirpus ist ieh die lange Spitze des Hal- mes, die drey Zoll über die Trugdolde hervorragt, und die nach Versicherung des- Herrn Grafen de Bray immer ‘so seyn soll, kenntlich. Dadurch unterscheidet er sich von $S. lacustris, mit dem er die meiste Achnlichkeit hat, auf den ersten Anblick. Auch ıst die Trugdolde viel kleiner und die Narbe ist dreispaltig. Von $. Duvalü ist er durch den runden Halm, so wie durch die lange Spitze dessel- ben verschieden. Von S$. triqueter unterscheidet sich diese -Art durch die dreispaltige Narbe, so wie durch die Hüllen, die bey S. triqueter ganz fehlen, und durch den runden : Halm. Halm. Es wäre zu wünschen, dafs wir vollständige Exem- plare und mehrere hätten, damit die Pflanze genau bestimmt und abgebildet werden könnte. Uebrigens ist es nicht sel- ten der Fall, dafs bey emigen Scirpus-Arten die Griffel frü- her zum Vorschein kommen als die Staubgefäßse, und dafs es also ebenfalls einer genauern. Untersuchung bedarf, ın "wie ferne die Pflanze wirklich, oder nur scheinbar polyga- misch sey.” 12. Festuca rubra Schrader? Die Schradersche Be- schreibung pafst nicht ganz zu dieser Aut, sie ist aber dieje- nige, welche ihr am nächsten kommt. Hier ist die Beschrei- bung: | | Panicula patente, flosculis arista longioribus, radice re- pente. Praecedenti (F.duriusculae) valde affınis, sed folia cul- mo plerumque latiora, vaginae plus minus pubescentes; pa- nicula frustifera saepe tota quanta cum superiore culyı parte rubescens , spieulae e flosculis a quinque ad octo vel decem „eompositae ; verum omnes hı characteres pro solı diversitate non constantes reperiuntur , tantum radıce repente in omni stata et omnı varıelate praesenle a F. : distin- gutur. en ‚Schrader ‚citat iconem Host. tab. 82. tom. 2. sed quan- quam magna similitudo inter Hostii iconem et nostram plan- tam reperiatur — dilfert tamen a nostra foliis numerosiori- bus, omnibus planis et caule caespıloso. Spechnina nosira autem a F.rubra Schr, notis sequentibus differunt: ım° aristis flosculis longioribus, — 2° vaginis et caule glaberrimis, — gio spieulis solis et nunquam superiore culmi parte rubescen- a wer tibus, 60 so..........e tbus, — 4° spiculae flosculis ad maximum 6 Malen | re ale atro - purpureis. Schrader hos characteres scilicet ut tanquam non perma- nentes admittit et sola radıce repente hanc Festucae speciem determinare praetendit. Celeberrimi autem auctoris istius Opi- nio mihi contrariae argumentationis non expers videtur. Nam evidenter a F. duriuscula planta nostra non solum radıce repente, sed omnibus aliis characteribus difiert. ‚Quin etiam planta nostra culmos projicit solitarios et foliis: hetero- | ‚phyllis, ı i. e. radicalibus, setaceis et caulınis latioribus, ‚planis distinguitur; planta nostra in arenosis Livoniae mense Junio collecta est et nequaquam caespitosa vel pubescens aut sca- bra apparuit: ideirco requirere libenter vellem, an nostra Fe- stuca novam speciem non effhicere debeat ? | Es ist ausser Zweifel, dafs diese Art keine Aehnlichkeit mit F.-duriuscula hat. Host’s Abbildung tab. 82. t. 11. nä- hert sich sehr der Liefländischen Pflanze, aber si® ist viel blättriger , alle ihre Blätter sind flach uw. ar Eger ist, | rasenförmig gestellt. Ich in diese Festuca sparsam. Der‘ Zusammenhang ihres Habitus, ihr einsames Vorkommen, die Farbe ihrer Rıspe ind die ausserordentliche Glätte ihres Halmes, waren mir ım- mer besonders auffallend. Sie wächst auf einem tief und fein sandigen Boden, auf welchem man nur hie und da einige Rasen von Alra canescens Biel Ich halte dieses Gewächs für eine neue Art, 13. Agro- 13. Agrostis difjusa Host tab. 55. Panicula florente fructiferaque patente. Spiculis submuticis. Culmis decumben- tubus. Ramıs stolonibusque repentibus. Radıx repens. Cul- mi teretes, glabri, laeves, paucı, erecti, plerique inferiorı parte decumbentes, ex geniculis inferioribus ramos promentes. Fo- lia brevia, plana, acuminata, facıe scabra, dorso apicem ver- sus aspera. — Vagina glabra laevis. Ligula glabra, laevıs, acuta aut obtusa. Panicula erecta, florens et post florescen- tiam patens. Rhachis apicem. versus scabra, inter dentes in- feriores teres,' pilis strielis vestita. Spiculae lanceolatae, acu- tae, calycis valyulae acuminatae, scabriusculae, carına acu- leata, corollae valvula exterior oblonga, mutıica. Valvula in- terior triplo brevior, emarginata. Ad fluvios, rıvulos.- Persoon macht keine Meldung von dieser Art, auch nicht Hoffmann in seiner Fl. Germ. Ich sammelte sie ın Liefland auf den sandigen Ufern eines kleinen Bachs bey Wolmar. Ich wollte sie anfänglich für eine Varietät der A. stolonifera halten, aber sie unterscheidet sich davon durch eine mehr offene Rispe, durch ihre Aehrchen, die spitziger sind, durch ihren minder hohen Halm, die dunklere meer- grüne Farbe ihrer Blätter, die auch kürzer sind, durch die purpurrothe und nie braune Farbe der Rispe, und endlich durch die Hare, womit die Blumenstielchen bedeckt sind. Uebrigens ’kommen noch ın der Beschreibung von Host meh- rere Verschiedenheiten vor, welche verdienen, gegeneinander gehalten zu werden. - Et er Nun noch einen kurzen Nachtrag. Dafs es auch über ee gemei- . 62 LELEZZITERZE semeine Pflanzen noch etwas zu berichtigen gebe, davon ist die Alsine media ein Beyspiel. Ich las vor einigen Tagen in Römers Archiv, 1. Band, 2. Stück, p. 22. Nro. 9. folgende ‚Stelle: „Smwartz in seinen Observ. Botan. $. 118. versetzt die Alsine media mit Recht zur Gattung Holosteum, weil er die flores allezeit triandros gefunden hat. Auch ich (Neuenhahn) fand keine flores pentandros, sondern meistens triandros , auch mitunter diandros. Aber stylos tres filiformes hat dıe Alsine media oder das Holosteum Alsine nicht, sondern stig- mata tria revoluta villosa.” Da jetzt keine frischen Pflan- zen zur Hand sind, um die Sache vergleichen zu kön- nen, so würde ich es haben dabey bewenden lassen; allein nun fiel mir zufällig Sturms erstes Heft von Deutschl. Flora indie Hände, wo ich beym Durchblättern nicht nur Alsinemedia, sondern auch Stellaria Alsine Hoff. vortrefflich zergliedert fand. Beyde Pflanzen zeigen in der Abbildung nicht nur eine auf- fallende Aehnlichkeit im Habitus, sondern auch, nach Anleı- tung der Zergliederung ‚ im generischen Charakter, so dafs man in Versuchung geräth, sie für einerley Art, um se we- niger also für zweyerley Gattungen zu halten. Man mufs selbst vergleichen! Bey weiterm Nachsuchen finde ich zwar in Ehrharts Beyträgen, ®. 8. 28: Nro. 38. „Wenn die Alsine media auch schen 10 Stamina-hat, so ıst es deswegen noch ‚nicht ganz ausgemacht, dals sie -eıne Stellaria sey.” Dage- gen sehe ich aber in Smiths - Fler. Britan. dals die Alsine media daselbst bereits wirklich als Stellaria media, aufge- nonmen ist, Nun mufs aber auch Holosteum nachgescehen werden, um zu erfahren, wodurch Smartz geleitet wurde, die Alsine media hieher zu bringen, und siehe da, auch diese Gat- ER 6 Gattung trifft mit Stellaria überein, wie aus folgender Ver- gleichung erhellet: Holosteum, Calix ohren Petala quin- que. Capsula unilocularis, apice sexvalvis, poly- sperma. Schrad. Germ. 1. 415- Alsine, Cal. quinquephyllus. Petala' 5 aequalia. | Capsula unilocularis, trivalvis. Willd, Linn. Spec. 1511. | | Stellaria, Cal. quinquephyllus, patens. Petala 5 bipartita. Capsula unilocularis, polysperma, apice sexdentata. Smith Britan. p. 472. In diesen Zusammenstellungen ergeben sich einige Ver- schiedenheiten, aber sie sind nur seheinbar. Bey Alsine zeich- nen sich petala aequalia aus, wenn man aber in Schraders citirter Beschreibung nachsieht, so findet man bey Holosteum umbellatum p. 416. „petala aequalia.” Bey Stellaria steht: petala bipartita. Dals sie diefs bey Alsine auch sind, zeigt Sturms Zergliederung. Bey Holosteum sind diese, nach Schra- der nur, apice incisa, was aber kaum eine wesentliche Ver- schiedenheit ist. Nun aber die Kapsel ? unilocularis und po- Iysperma ist bey jeder, weiter aber ist Holosteum : sexvalvis. Alsine: trivalis. Stellaria: sexdentata, Vergleichen wir kiemit Sturm, so finden wir Alsine und Stellaria: capsula- sexvalvis, also fallen auch diese Ver- schiedenheiten weg. Die Ordnung ist ohnehin bey allen gleich, nur die Classe ist verschieden. Aber in wie ferne? Schra- P "a 64 . w........... ES sagt bey Holasteume umbellatum , Stamina (tria per se) subinde quatuor vel quinque observantur. -Sturm bey Alsine media: „sie varirt mit 3,4, 5—ıo Staub- fäden.” Also hier ist, wie sehr oft bey der Zahl ın der Bo- tanık, alles unbeständig. Vielleicht stehet also Alsine me- dia dennoch nicht unrichtig bey den Stellarien, und wahr- scheinlich könnte auch Holosteum hier einen Platz finden, und Stellaria triandra heilsen , so gut es eine 'Spergula ‚pentandra, Cerastium pentandrum, giebt. Hudson nannte das. Holosteum umbellatum Cerastium umbellatum, und : "in der That ist diese Gattung, so wie Arenaria, mit den vorhergehenden sehr nahe verwandt, so dafs es vielleicht _ möthig wäre, von allen ein wesentliches nen € -auszumitteln. s Uebrigens ist es doch ın der That merkwürdig, dafs eine bisher genau bestimmte Pflanze der 5. Classe von einem ‚grolsen Botaniker zu einer andern Gattung in die ı0. Classe "versetzt wird, während ein. nicht minder berühmter Mann sie zu‘ einer Gattung in die 3. Classe stellt, nachdem schon frü- her Hudson den Versuch gemacht hatte, sie einer) 4. Gat- ‚tung, den Cerastüs anzuknüpfen. Ich weils es wohl, dals Gert nicht in der: Natur gegründet sind; man findet nur Arten,’ die’ die Botaniker in Haufen zusammen stellen mufsten ‚un das Gebäude-der sy- stematischen Botanik symmetrisch aufführen’ zu können, aber diese Symmetrie, wäre 'sie auch willkührlich, mufs dennoch -ihre Grundsätze haben,’ ‚und _ en . Botaniker‘ x nie ‚aus wei Augen eu Sans WANN © ® m. I. | Bra: yo eine neue Pflanzengattung. WVUWWW Aufgestellt von dem Herrn Grafen Caspar von STERNBERS Wind Herrn Professor Dr. Horre. ne — (Hiezu Tab. L} Classis XV. Tetradynamia.. Ordo II. Siliquosa, CHARACTER NATURALIS. Calyx: Perianihium tetraphyllum, clausum, foliolis cou-- niventibus, ovatis, obtusis, concavis, subaequalibus, fere persistentibus. | Corolla: tetrapetala, cruciata. Petala patentissima, obo- yata, truncata, subemarginata, desinentia in ungues lon- gitudine calycıs. KR ‚Stamina: sex, tetradynama. Filamenta subulata: breviora basi paululum incurva, annulo glanduları angulato eincta: longiora erecta, Antherae cordalae. at 9 Pi- 66 = nn Pistillum: Germen öylindfabenin. Stylus en, cras- siusculus. Stigma planum, crassiusculum. Pericarpium: Siliguae ceylindraceae, breves, torulosae, stylo coronatae: valvulıs dehiscendo en dissepimento aequalibus. : Semina: plura, ovata, convexiusoula, emarginats, zostellata. CHARACTER ESSENTIALIS. Calyx clausus. Corolla patentissima. Petala truncata. Stigma planum. Siliquae breves, cylindraceae, torulosae$ nie coronatac. Semina convexıuscula, aan rostellata. :SPEC I ES en alpina. : CHARACTER namen B. foliis glabrıs, lanceolatıs, re aut obsolete dentatis, caule simplici, racemis coarctatis. ; Locus nATALIS. Habitat in vicinia montis Glockner, ultra moles glacia- les, in alpe Gamsgrube Carinihiae superioris, in confinibus Ä ditionis Salisburgensis Tirolisque, floret Julio. DESCRIPTTD Radıx perennis, fusiformis, subinde bası ramosa, alba, cortice lutescente obducta, saporıs expers. Folıa radicalia ın caespilem congesta, erectiuscula, lanceolata, lineari-lanceolata vel linearia, in peliolum decurrentia, integerrima aut obsolete dentata, pilis raris albidis, rıgidis, sımplicıbus, praesertim ad petiolorum basın adspersa, caeterum glabra, superne laete 'viridia, pagina inferiori subinde -colorata. Caules solitariı vel ‚pleramque plures ex una radıce, simplices, uni- tripollica- res, teretes, hıspidi, aphylli aut foliosi; lolia, sı.adsunt, spar- sa, sa, radıcalibus sımilia, supremo bracteiformi, in basi racemi. Inflorescentia umbellato-racemosa in pedicellis brevibus, cras- siusculis, teretibus, corrugatis, flores coarctatos octo-sedecım sustinentes. Calyx tetraphyllus: foliolis conniventibus, ovatis, obtusis, concavis, subrugosis, pilosiusculis, subaequalibus, mar- gine membranaceis, in anthesi viridibus, demum coloratis. Co- rolla calyce duplo longior. Petala patentissima, oboyata, apice truncata seu connatu emarginata, micantia, alba, exsiccalione violacea, unguiculata ; ungue flavescente, longitudine calycis. Stamina sex, quorum quatuor longiora, duo breviora. Fıla- menta bası paululum dilatata, viridiuscula. Antherae cordatae;: luteae. Glandulae nectariferae virides, annulares, in flamen- torum breviorum basi. Germen cylindraceum, e vırıdı fla- vescens. Stylus brevis, erassiusculus. Stigma planum, crassi- usculum. Siliquae breves, confertae, tres lineas longae, 2/5 lineas latae, cylindraceae, rectae vel subarcuatae, lineis dua- bus prominulis ad suturam notatae, pilosiusculae, torulosae. Semina octo ad decem, oyata, hine convexa, inde planıus- cula, emarginata, rostellata, ochracea. Wenn wir hier eine Pflanze aus der ı5. Classe und aus den Alpen Deutschlands als neue Gattung aufstellen; . so möchte es wohl nicht unnöthig seyn, hierüber einige Re- chenschaft zu geben. Hiebey werden wir zugleich Gelegen- heit haben, einiges über die Gattungen dieser Classe über- haupt, hinzuzufügen. — Jeder Botaniker wird bey einer ge- nauen Ansicht finden, dafs die Pflanzen der ı5. Classe in An- sehung’ihres Gattungs-Charakters nicht so. vollkommen und eahriings: - ua begründet sind, u es zu wünsche n wäre, | ge: a und ee und als es zum Theil in den übrigen Classen geschehen ist. Denn bald nahm man auf die Beschaffenheit oder Richtung. der Blumenblätter Rücksicht, bald wurden die Honiggefässe, am meisten aber die Fruchtbehälter zu Gattungskennzeichen angenommen. Daher die vielfachen Veränderungen und Ver- suche der neuern Zeit in Bildung und Zertheilung mehre- rer Gattungen dieser Classe. Der Grund hievon liegt wohl vorzüglich in der fast völligen Uebereinstimmung sämntli- cher Fructificationstheile, so dals beynahe nichts als die Be- schaffenheit des Fruchtgehäuses zur Annahme von Gattungs- Charakteren übrig bleibt. Mehrere Schriftsteller haben diefs | bereits angemerkt, und Roth, Scopoli, Krantz, haben sich deutlich darüber erklärt. Ersterer sagt in seinem Tent. Fl, Germ. Tom. II. p. II. p. 70. „Omnes hujus ‚classis plantae conveniunt: ı° calyce 4-phyllo, infero. 2° petalıs quatuor, cruciatim oppositis. 3° staminibus sex, quorum duo opposita reliquis breviora. 4° pistillo solitario. De florıs itaque et fructificationis partibus pro ordinum divisione, generumque characteribus essentialibus, parum vel nihil restat nisi pericar- | pium” eic. | In der zweyten Ausgabe seiner Flor. Carn. p. 3. be- merkt Scopoli, dafs die Honigdrüsen, nach welchen einige Schriftsteller mehrere Gattungen der ı5. Classe gebildet hät- ien, allzufein wären, weswegen er sich genöthigt sehe, neu- erdings dıe Beschaffenheit des Fruchtgehäuses zu diesem Ge- genstande zu verwenden, da er ım Gegentheil, im ı. Bande seiner Flor. Carn. die Gattungen dieser Classe ausschlielslich nach den Drüsen bestimmt hatte, | | Het Nicht Nicht minder hat sich Krantz in der Vorrede zu sei- nen Stirp. Austr. umständlich und mit grolser Sachkenntnifs über die Drüsen der Tetradynamisten ın Anwendung auf Gat- tungs- Charaktere erklärt, und ihre Unzulänglichkeit umständ- lich erörtert. | Uns scheinen zwar diese Drüsen fast bey allen Gattun- gen dieser Classe vorhanden, aber zu wenig verschieden und vorzüglich bis jetzt viel zu wenig untersucht und bestimmt zu seyn, um als Charaktere benützt werden zu können. Es ist dieser Gegenstand indessen noch nicht erledigt, noch ım- mer einer genauern Prüfung würdig. Ehrhart sagt ın sei- nen Beyträgen, B.7: p. 122. „Die Tetradynamisten müssen ganz umgearbeitet werden!” — Vielleicht geschieht diefßs, in Folge einer Preisfrage, welche bereits früher, vermöge Ver- mächtnisses eines verstorbenen Botanikers, von der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde, in der Frage: auf wel- che Art die Gattungen der ı5. Linneischen Classe richtiger, als bisher bestimmt werden könnten, aufgegeben wurde. In der That verdiente die generische Bearbeitung der Tetrady- namie eben die Würdigung, als die Gräser, dıe Doldenge- wächse, die Saxifragen u. a. m. und wir sind überzeugt, dals dieselbe ein eben so angenehmes, als verdiensivolles Geschäft seyn würde. Unter den neuern Schriftstellern hat [Medicus die 15. Classe einer besondern Bearbeitung gewürdigt, aber seine Gattungen sind nicht allgemein ausgeführt, und von den neue sten Schriftstellern noch nicht gehörig erwogen worden. Un- ser scharfsichtiger und unermüdete Sprengel, der ohnehin, | wie aus dem 2. Theile seiner Anleitung zur Kenntnils der : Pen... Bob we - a. Gewächse S. 270. ersichtlich ist, die Unzulänglichkeit der bis- herigen Gattungskennzeichen dieser Classe sehr gut kennt,. würde vielleicht am ersten im Stande seyn, sie zweckmässig zu verbessern. Der Nutzen davon wäre augenscheinlich, und würde vorzüglich darin bestehen, dafs eine grössere Ueber-. einstimmung dadurch befördert würde, anstatt dafs jetzt jeder Schriftsteller, nach ein Paar Arten, die er vor sich hat, einen "Charakter entwirft, der natürlich im Allgemeinen unanwend- bar seyn muls. „Cunctas enim fruclificationis partes singula- rum plantarum sub uno eodemque genere contentarum om- nino convenire necesse est.” Mönch. ın ee Meth. Plant. Marb. | Doch, wir Ferien. a unsern EUR irlch; | und verfehlen nicht, unser Verfahren bey Bestimmung und ‚Bildung der gegenwärtigen Gattung anzugeben. | Bey Bestimmung der Classe hatten wir keinen Anstand, da Blume, Staubgefälse und Fruchtgehäuse die Richtigkeit da- . von deutlich aussprachen. Mehrern Schwierigkeiten schien ‚die_ Bestimmung ‚der Ordnung. unterworfen zu seyn. Das Saamengehäuse unserer Pflanze ist von keiner beträchtlichen Grölse, und man würde es eben so leicht für ein langes Schöt- chen, als für eine kurze Schote ansehen können, wenn man blos nach der Länge bestimmen wollte. In der That sind die Schötchen von Lunaria und Isatis grösser, als bey unserer Pflanze, aber die erforderliche Breite, welche vorzüglich Schötchen bestimmt, oder, nach Smiths Umschreibung, das Pe- ricarpium subrotundum, konnten wir durchaus in unserm“ eylindrischen Fruchtbehälter nicht annehmen. Wir mulsten ihn also für eine Schote um so. eher aufstellen, da nicht nur das P das Kennzeichen des Schötchens wegfiel, sondern es auch Scho- ten giebt, die ın Betracht der Länge von denen unserer Pflan- ze fast übertroffen werden, z. B. Sisymbrium amphibium, und da Mönch sogar die Draba unter die Siliquosas stellt. Indessen hätte uns. dieses allein vielleicht noch nicht jgehin- dert, unsere Pflanze unter den Siliculosis aufzustellen, wenn wir in dieser Ordnung eine passende Gattung aufgefunden hätten, welches aber der Fall durchaus nıcht war. Als wir die Pflanze zuerst erhielten und blos blühende Exemplare zu untersuchen hatten, waren wir freylich der Meinung, eine neue Draba gefunden zu haben. Der Habitus der Pflanze entsprach ganz dieser Meinung und der geschlossene anlie- gende Kelch, die ganz oflene Blume, die fast ausgerandeten Blumenblätter und selbst der Drüsenkranz, waren dieser Be- stimmung. gar nicht entgegen. Aber wir würden nicht nur gegen unsere Ueberzeugung gehandelt haben, wenn wir die später vorgefundenen Fruchtbehälter für ‚siliculas planiusculas ausgegeben hätten, sondern auch die sehr natürliche Gattung Draba, deren wesentlicher Charakter nach Krantz ganz al- lein in valvularum planarum membranacearum ellipsi oder nach Schreber, in Silicula ex ovali oblonga compressa, be- steht, sehr unförmlich und unnatürlich gemacht haben, wenn wir ihr unsere Pflanze: beygesellt hätten. Wir fürchten also keineswegs hierüber getadelt zu werden, und sınd völlig über- zeugt, dafs jeder dieses Saamengehäuse lieber als Schote, denn als aaböichen annehmen wird. ey unserer weitern Bestimmung haben wir nun keine Mühe gespart, die vorliegende Pflanze bey irgend einer Gat- tung 72 EEE tung der 2ten Ordnung der 15° Classe unterzubringen ; al- lein auch diefs hat uns nicht gelingen wollen. Denn die Gat- tungen Arabis , Turritis, Cardamine, Cheiranthus, Sisym- brium und andere, die mit unserer Pflanze in einem oder dem andern Stücke übereinstimmen, haben immer noch meh- rere entgegenstehende Charactere, die sie eben‘ so bestimmt davon, als von der Gattung Draba unterscheiden. Am längsten blieben wir in der Vergleichung bey Arabis stehen. Diese Gattung ist ein Lückenbüsser, wo man alles hinzustellen ge- wohnt ist, was sonst nirgends passen wil. Ihr vorzüglich- ster Character bestehet in dem Drüsenbau, der gewils nicht bestimmt genug ist, sich bey den meisten Gattungen die- ser Classe vorfindet, und nach einigen Beobachtern dennoch bey einigen Arten fehlt, z. B. bey Arabis Thaliana. WVebri- gens hat Arabis nach der Bestimmung der neuesten Schrift- “ steller durchaus eine lange flache Schote. Man vergleiche die Wetterauer Flora, Mönchs Methodus, Scopoli Flor. Carniol., Roths Flor. Germ. u. a. Krantz fügt noch Siliqua - laxa und lata hinzu, mit welchem allen unsere kurze cylinr drische Schote im Widerspruche steht. Nach unserer Unter- suchung sind ausserdem noch alle Schoten bey Arabis, gla- berrimae und das Stigma ıst sessile, da hingegen die Schote unserer Pflanze fast hackrig und deutlich mit einem Griffel versehen ist. Die Kelchblätter sind bey Arabis ungleich, und die beyden schmälern sackartig, der Kelch selbst sehr hin- fällig, meistens gelblich gefärbt and die Blumenblätter ziemlich‘ lang, ganz, sehr oft aufrecht; — alles Gegentheile von un- serer Pflanze. Wär wissen wohl, dafs das hier Angezogene | nicht immer das Wesentliche der Gattungs- Charaktere aus- macht, ne L TIL 77 0 ; | Ca macht, und dafs es sogar’ Ausnahmen davon giebt. So finden wir die Schote von Arabis vochinensis Sprengel nicht nur ziem- lich kurz, sondern auch mit einem deutlichen Griffel verse- hen; die Schoten von Arabis aspera und Thaliana ziehen sieh etwas ins Länglicht-Runde (teretiusculae,) und bey meh- reren Arten stehen die Blumen offen. Aber alles dieses sind Abweichungen in einzelnen Theilen und nicht in allen Are ‚Wollte man einigen Schriftstellern zu Folge, den Cha- rakter der Gattung Turritis , welcher ebenfalls sehr unsicher gegründet ist’, in einer siliqua teres finden , wogegen aber der Augenschein streitet, so mufs man nicht vergessen, dafs sie auch das Prädicat: longissima beyfügen, und dafs unsere Corolla Be Bee, Ba astra von erecta ey. Ä | Cardamine unterscheidet sich von unserer Pflanze we- sentlich durch das elastische Aufspringen der Schoten, durch das Zurückrollen der Klappen,’ wie denn weiter auch Sisym- brium durch offene, hinfällige und gelbgefärbte Kelche, durch "einfache Staubbeutel, und mit Drüsen versehene Fruchtknoten, endlich Cheiranthus, dureh zwey bis dreyspitzige Schoten, ausgerandete Narben, gezähhte Drüsen und flache Saa- men eben so wesentlich unterschieden sind, wie jeder durch Fegipebung überzeugt werden kann, | ch als Art zeichnet sich unsere Pflanze sehr aus, z. B. durch die mancherley Formen der Blätter und die verschie- dene Beschaffenheit ihres N durch den Baandern Bau x 10 | der Be . FIRE der Fruchtstiele, durch den Uebergang der grünen Farbe in’s Braunrothe bey-den Blättern, den Kelchen und den Schoten, durch die Veränderung der weilsen Blumenfarbe in Blafsblau durch das Trocknen, und durch die gedrängt stehenden Blüthen. Diese Auszeichnungen kommen wohl mehr oder weniger ein- zeln im Pflanzenreiche vor, aber nie sind. sie alle bey einer Pflanze gegenwärtig; die runzliche Beschaffenheit der Blüthen- stiele aber, und die Veränderung der weilsen Blumenfarbe ın Blafsblau, sind Eigenheiten, die wir noch an keiner anderen Eiane, beobachtei haben. | So blieb uns also weiter nichts. übrig, > eine von al- = ee 30 sehr ausgezeichnete, merkwürdige Pflanze als eigene Gattung zu bestimmen, und sie als solche durch ‚eine vollständige Beschreibung, getreue Abbildung und um- ständliche Erörterung den Botanıkern kennbar zu machen. Wir belegten sie mit dem Namen Braya, *) um dem verehrungswürdigen Herrn Präsidenten der K. Botanischen Ge- sellschaft ın Regensburg ein verdientes Ehrendenkmal zu sez- zen: „Opes enim,” sagt Linnee; „dilabuntur, aedes nitıdissi- mae corruunt, familia numerosissima alıquando deficit, civita- tes maximae et regna florentissima subverti possunt; at na- tura prius universa deleatur oportet, quam pereat vegetabile genus et ignoretur ille, cujus nomen plantae umpositum ? p SE Er- ») Professor Pilldenow hatte bereits, wie aus seinen hinterlassenen Pa- pieren erhellet, eine nene Pflanzengattung mit dem Namen Braya be- legen wollen ; woran ihn aber sein früher Tod hinderte. ‘Wir haben es uns daher Vorsuglich angelegen seyn lassen, den doppelten Verlus/, den der Herr Präsident Graf von Bray, durch den Tod des vortref#- lichen Milldenow erlitten hat, wenigstens zum Theil zw mildern. ; sns.sonssarh : . m [) Erklärung der Kasrafiarer Tab. IL. ArAMA ; F;.. a. Die ganze Pflanze im frischen, blühenden Zustande, 5, Ein eustönglich- tes Exemplar im getrockneten Zustande. c, Eine fruchttragende Pflanze. d. Ein ‚ gezähntes Wurzelblatt. e. Ein ungezähntes. _ f Ein gezähntes Wurzelblatt von der hintern Seite vorgestellt. g- DB runzlichte Fruchtstiel, vergrössert, h. Die - Blüthe in natürlicher Grösse, 1. Dieselbe wergrössert. k. Ein Blumenblatt in natürlicher Grösse. 1. Dasselbe vergrössert, m. Der Kelch in natürlicher Gröske. n. Derselbe vergrössert. ‘0, Die Geschlechtstheile vergrössert. p. Der Staubweg vergrössert. gq. Die Schote mit dem noch vorhandenen Kelche in natürlicher Grösse, r. Dieselbe vergrössert. s, Dieselbe vergrössert und geöffnet, wodurch ‚die Scheidewaud ncbst dem Saamen. sichtbar, ‚ist. br Einzelner Senne, u. Der- selbe vergrössert. a x Ar re 2 en 1 0* 2 | ; IV. WUWI YUV WWUIUWUUGY I. Curtii Sprengel, Professoris Halensis, Symbolae criticae ‚ ad Synonymiam Umbelliferarum. PEUCEDANUM. P. officinale. | | neurtdavo Theophr. hist. 9, 13. 15. 22. Diose. 3, 92. Peucedanum Fuchs. 599: Matth. ed. Valgrıs. 416. Do- don. 317. Lobel. hist. 453. adv. 350. ıc. 781. Gerard. em. 105% I. Bauh. hist. 3, 36. : Parkins. theatr. 880. Riv. pentap. ırr. Tabern. ed. Hier. Bauh. p. 163. Moris. ‚sect. 9; tab. 15. Petiv. hort, brit. t. 24. £.7. Schk. bot, Handb. t. 65. . P. parisiense Decand. P. italicum Barrel. ic. 78: Peucedanum Gmel.Sıb. ı. tar. . P. nodosum Es: Daucus IL, Honor. Bell. ad Clus. hist. 2, 301. Par- - kins. theatr. 897. Pon. bald. 46. 'Meum alexiterium P. Alpin. exot. 328. - _Parkins. 888- Libanotis minor api - folio Moris. sect. 9. t. 17» ; FE- EIZILITI III 77 :FERULA. 4. F. communis. Ndeing Theophr. hist. 6, 3. Diosc. 3, 91. Ferüla Matth. 415. Dodon. 321. Lobel. hist, 450. ie. „8. Dalech. 754. Gerard. em. 1056. Tabern. 222. Parkins. 876. Moris. sect, 9. tab. 14. 2. Fr gläuca.: : | F. folio glauco. 1. Bauh. hist. 3,-45. Riv. pent. irreg. 3. F. tingitana. ; I 2 3A Dsor Aufdursn Diosc. 55 94 Laserpitium P. Alpin. exot. 210, Beck: theatr. 1685. F. tingitana Moris. sect. 9. tab. 15. Riv. irreg. pentap. Herm. parad. t. 165. - 4» F. Ferulago. | | Ferula femina Caesalp. 7,2. Ferulago Dodon. 321. - Galbanifera Lobel. hist: 45i. ıc. 779. Dalech. 755. Gerard. em. 1056, Tabern, 215. 1. Bauh. hist. 3, 53. Liba- -.notis quibusdam flore luteo semine ferulae 1.. Bauh. hist. 3, 41. Ferula latiore folıo Porkige theatr, 876. Moris. sect. 9. & 15 5. F. orientalis. Hippomarathrum sphaerocephalum P. Alpin» exot. 199: F. orientalis Tournef. voy. 2 D 154. 6. F. nodiflora.. Alıa Meu Caesalp. 7, 5. Narthecium Theophrast Da- lech. 754: Ferula tenuiori folio humilior Moris. sect. 9. tab. 15. Libanotis tenuifolia Bogc. mus. t. 1b Bar- eb ic, tab. 855 | BE ni. 78 | TPTTRTRR | - PASTINACA. "1. P. Opopanax. ’Oreravaf Diosc. 3, 55. | Pseudocostus Matth. 40. Dalech. 758. .Herba costa ° Caesalp. 7, 50. Panax costinum. Tabern. 228. ‚Parkins. 949. Moris sect. 9. t. 17. Pseudocostus flore luteo I. Bauh. hist. 3, 157. Panax Rıv. ae irreg. Pastinaca Gouan. ill. t. 13. 14. 2. P. Secacul. Russel. Alepp. - Schkakul Avic. gan. ed. arab. p. 257. Rauwolf ın ap- pend. ad Dalech. 24. 1. Bauh. hist. 3, ‚66. _Siser alte- rum Sbiee nu Parkins. 945- ers sect. 9- tab. 5 } AN GELICA. 1.: A. Archangelica. : Angelica de Manliis hist. 299. Braunschw. f. 35. a, Fuchs. 124. Dodon.31ı8. Lob. ic. 698. Angelica sativa. . Dalech. 724. Gurard, em. 999. Tabern. 230. 231. Parkins. 940. Mpris sect, 9. tab. 3. Riv. pent. irreg. Flor. Dan. 206. 2. 4 atropurpurea. - Angelica ‚canadensis atropurpurea Cornut. canad. 199. Barrel. ic. t, 139. Moris. sect.’9. tab. 3. wi 3.4. sylvestris. s ; Angelica sylvestris Fuchs. 125. Dodon. 318. Lobel. ic. 699. Gerard. em. 999. Tabern. 230. I. Bauh. 3, 144. Parkins. 940. Moris. seet. 9. tab. 3. Angelica pa- lüstris Riv. pent, irreg. Petiv. hort. es f.: 10. Schk. t, u L A. ....„u.....s 79 4. A. Carvifolia Spr. prodr. Saxifraga Anglorum facıie Seseli pratensis Lobel. adv. 351. hist. 456. ic. 784. Dalech. 713. Gerard. em. 1047. I. Bauh. hist. 3, 171. Foeniculum sylvestre Dalech. 689. Hippomarathrum I. Tabern, 161. Seseli pratense nostras Parkins. 904. Angelica tenuifolia Rıv. pent. ırreg. Carvi- folıa Vaill. bot. paris. t. 5, f.2. Selinum. Hall. stirp. helv. t. 20. Selinum Carvifolia L. Fl. Dan. 667. Jacgq, Austr. t. 16. Ä Ei pyrenaica Spr. == Libanotis minima Dalech. 766. Carvı alpınum Moris. sect. 9. tab. 9. Selinum Lachenal, act. helv. 7, t. ı2. Gouan. ıll. t. ; Seseli pyrenaeum L. -IMPE RAT ORIA. u 6 One Imperatoria Brunfels 3, 65. -Maith. Her RE 940. "Astrantia, secundum descr. Clus. hist. 2, 194. Dodon. 320. sed non icon. Dalech. 727. Camer. epıit. 532. Gerard. em. ı001. Tabern. 238. Moris. sect. 5. t:. 4. Rüv. pent, irreg. Schk. t. 74. 2, I. angustifolia Bellard. Imperatoria alpina Camer. epit. 533. Moris. sect. 9 t.4 3. I. lucida Spr. prodr. Angelica lucida canadensis Barrel. ic. t. 1320, Moris. sect. 3.1.3. Angelica canadensis Riv. pent. irreg. A. lu- cida Linn. | 5: verticillaris Spr. prodr. 0 Valde bonae nomine missa I Bauh. bist; 3 167. Mo- ©... 18 sect, 9. tab. 3. | q HAP- E7 . ‘ 80 3 w...ieenser | ’THAPSIA, | } 1. Th. villosa. | 'Thapsıa Clus. hist. 2, 192. Caesalp. 7, 2. Seseli pe- loponnesiacum Lob. adv. 327. hist. 424. 1e. 736. Dalech. 751. Camer. epit, 348. ‘Gerard. em. 1030. Tabern. 307. I. Bauh. hist. 3, 185. 196. Thapsia latifolia hısp. Parkıns. 877. Th. Kae ae Moris. sect. 9. 18. 2. Ih. garganica.' - Thapsıa s. Turbith garganıcum I. Bauh. hist. 3, 50.2 'Th. thalictri folio Magnol. bot. monsp. 286. Th. maxıma Aatissimo folko Moris. ‚sect. ” +uB ae a 83.7.2. ‚Gouan. al.t.ao i. 3. Th. Asclepium. : eabia Theophr. hist. 9, 10. Diose, 45 157. Panax asclepıum apulum. Column. ecphr. ı. 86. Carmen, epit. 500. Dalech. 739. Tabern. 229. Parkins. 982. I. Bauh. 3, 67. Morıs. sect. 9. t. 18. 4 Th. foetida. | Thapsia «arotae effigie Lobel. hist. 452. ie. 780. 'Dalech. 756. I. Bauh. hist. 3, ı87. Parkins. 878. Th, ‘ vulgaris Gerard. em. 1051. Moris. sect, 9... 18. LASERPITIUM. 1. L. Insifolium. . ‚Seseli aethiopicum :'herba Dodon. 312. Chas: hist. 2, 194. Dalech. 748. Camer. epit. 513. Labanotis tertia Dalech. 765. Libanotis major Lobel. ic. 704. Gerard. em. ı010. Libanotis Theophrasti alba Tabern. 312. Par- kins. 952. I. Bauh. hist. 3, 164. 165. Libanotis alpın® # ® ae 2: " latifolia. Boce. mus.t.5. Libanotis latifolia major Moris. sect. g.t.ı7. Laserpitium latifolium Moris. sect. 9.1.19. Schk.t.67. 2. L. Libanotis Lam. Aıßavarız Erepa Diosc. 3, 87. ‘ Libanotis altera Matth. 395. Libanotis minor Lob. ic. 05. . Gerard. em. ı010. I. Bauh. hist. 5, 167. Tabern. 315. L. lobis latioribus Moris. sect. g. t. 19. 3. L. gallicum. ö L. e regione Massiliae adlatum I. Bauhin, hist. » 157. * Plukn. t. 195. f. 6, 4. L. Archangelica. Archangelica Clus. hist. 2, 195. Dodon. 319. Lobel. ic. 701. Dalech. 726. Parkins. 940. Gerard. em. 1000. I. Bauh. 3, 145. Sed post Clusium, qui e Pannonia ha- "buit, nemo veram vidit; hinc arbitror, Angelicam Arch- - angelicam commutatam fuisse. Jacqu. io... 56. 5. L. peucedanoides. "Ligusticum]Matth. 595. "Camer. epit. 505. agseeg 204. - Peucedanum majus italicum Lobel. hist. 455. ie. 782. adv. 350. Gerard. em. 1054 I. Bauh. hist, 5, se Par- kins. 880. Siler: montanum -angustifolium Parkins. 909. Peucedanum majus italicum Moris. sect. 9. tab. ı5. La- serpitium. angustifolium : segmentis indivisis 'Moris. sect. 9. tab. ıg. Laserpit. Plukn. t. 198. Ea Sr veron, | 3. t. ı7. Jacqu. ic,'2. t. 950% 6. L.. pruthenicum. Laserpitium Plukn.. t. 198. f. 5. Breyn, cent, t. 48. Riy. pent. irreg. Jacqu. austr. t. 155. 7. L. Siler, - Siler montanum. Dodon. 5 510. Ole, ‚hist. a Lobel. 11 hist, hist. 4o5.'ic. 737. 1. Bauh. hist 3,168. Parkins..90g:! Mo- ris. sect. g. t. 5. -Jacqu. austr. t. 145, 8. L: hirsutum Lam. Panax asclepivm C, Gessner in Cord. £. 202. 6. Matth, 392.0 Lobel. hist. 455.. Dodon. 508. I. Bauh. hist. 3, 67. Moris. sect. 9. t. ı5. Te Hall. stirp. 'helv. t. ı9. g- E Chironium. ri Ten : Panax peregrinum nk 309. Panax altera Lob, ic. 02. Panax .chironium Dalech. 741. Gerard. em. 1003. Parlax heracleum 11. Teabern. 224. Parkins. 9294 Panax pastinacae folio. Digzie sect. 9. tab. ı 37. = 10.-L. aureum Willd. a = ‚Daucus montanus apii olle: flore jan C. Bauh. prodr. 7 Parkins. 898. Daucus III. folio coriandri flore luteo . 1. Bauh. hist. 3. 57. Laserpitium Buxbaum cent. ı. „tab. 43. CICUTA. 1. €. virosa. | Sium alterum: Dodon. 589. Lobel. ic. 208. Gerard. em. 356. . Cicuta aquatica Thal. here, 33. 1. Bauh. hist. 3, 176. Sium majus angustifolium Tabern.- -205. Cicutaria: Riv. pent. irreg. for. dan. 208. Engl. sach 479. Schk. t. ni. 2. C. maculata. Angelica Caribaeorum Phukn. t. 76. £. ı. Sium Gmel. sib. 3 1, t, 4% PHYSOSPERMUM. “Ph. commutatum Spr. prodr. Ligusticum alterum Beiried Lobel. hist. 457. ic. 786. Dalech. 744. Tabern. 205. I. Bauh. hist. 3. 147. Seseli _ montanum cicutae folio Parkins. 906. (icon, sed non de- seriptio.) Sium foliis rugosis triidis Moris. sect. 9. tab. 5. | Sa- w Bersnuenreee 23 Saxifraga chrualae Petiv. ieh, brit, t. 26. £94 Smyr- nium tenuifolium nostras Rai. synops. ed. 3. t. 8. Ligu- sticum cornubiense L. Smith. ic. pict. 2.t. ı. Danaa aqui- legifolia Allion pedem. t. 65. Ligusticum aquilegifolium Willd. spec. pl. ı. 1425. Sison sylvaticum Brot. lusit. ic. 18. Smyrnium nudicaule Marsch. Bieb. l.taur. caucas. 1.258. ASTRANTIA. . A. major. Sanicula femina Fuchs. 670. I. Bauh. hist. 3. 656. As- trantia nigra Lobel. ic. 68ı. Gerard. em. 978. Imperato- ria nigra Tabern. 242. Helleborus niger saniculae folie Parkins. d13. Astrantia nigra major Moris. ‚seot. g. tab. 4. ‚Riv. pent. irreg. Schk. t. 60. . A. minor. A. nigra minor Moris: sect. g. t. 4. Helleborus mini- mus s alpinus astrantiae fore Boccon, sic, t. 5. CACHRYS. . C. Morisoni Allion. Vahl. Willd. | | ? Thapsia Turbith Lobel. adv. 350. ic. 779. Thapsie Penae Dalech. 756. (icon, sed descriptio minus quadrat.) 'Th. waxeopßilog Bücher. de Belleval ic. 212. Thapsia tenuifolia : Ger. em. 1030. 'Th. foeniculi folio Parkins. 877. Cachrys semine fungoso laevi Moris. umb, t. 5. Cachrys Libano- tis Gouan. illustr. p. 12. > laevigata aa: ae. 1. 256. » C. Libanotis. ' Rosmarinum Matth. AH aemkr. epit. 544. Libanotis Dodon. 306. Lobel. hist. 455. Cachrys verior Lobel. ic. „85. Gerard. em. ı010, Libanotis cachryfera Dalech. 762. “Parkins. 882. 1. Bauh. hist. 3. 40. Libanotis ferulae fo- lio Boccon. mus. t. 125. Eoauene semine Ba BEER. " Meris.sect.g. tab. 11* 3. c. 84 ELIILITITITIT 3. C. maritima Spr. prodr. 3, Kotduov Diose. 2. 157. Crithmum C. Gesner in Cord. £. 201. a. Foeniculum marimum Lobel. ic. 592. Crithmum ma- rinum Dodon..705. Dalech. 768. Gerard. em. 555. Ta- bern. 299. J. Bauh. hist. 5. 194. : Moris, sect. 9. tab. 7 Zannichell. t. 9. Sampire Petiv. hort.brit. t. 24. f. 8. Jacq. hort. vindob. t. ı87. Engl. bot. t. 819. Crithmum märi- timum L. C. cretica Lam. Rosmarinus foltis selino as Honor. Bell. ad Olus. exot. 299. C. dichotoma Spr. prodr. Caucalis hispaniga Camer. hort. t. 11. J. Bauh. hist. 3. 84. Moris. sect. g. t. 1%. f. ı1. - Tordylium peregrimum L, mant. 55. Willd. spec. pl. ı. 1561. Conium dichotomum Desf. fl. atl. ı. t, 66. Pers. synops. ı. 508. ; AETHUSA. 1. de. Cynapium. Cicutaria. tenuifolia Gerard, em. 1063. Potrotchinung ca- ' ninum Tabern. 293. Cicutaria apii folio 1. Bauh. hist. 3. 180. Cicuta minor s. fatua Parkins. 955. Cynapium Riv. pent. irreg. Cart. n. 6. Engl. bot. 2192. Schk. t. 72. 2. Ae. Ammi Spr. prodr. Sirwy Diosc. 3.. 64. Ammi alterum paryvum Dodon. 301. Ammi perpusillum Lobel hist. 414, ic. 725. ° Dalech. 696. Gerard. em. 1057. Sisum P. Alpin. exot. 318. Ammi ı. alexandrinum Tabern. 094. Ammi semine tenuissimo et odoratissimo. I. Bauh.. hist. 3. 26. Ammi parvum foliis ‘foeniculi Parkins. 913. Foenicwlum lusitanicum Shaw. afr. t. 252. Ammi minus - Riv. pent, irreg. Sison Ammi L. Jacg. hort. vind, t. 100. DAU- ..o.....„..©. 85 DAU CUS. 1. D. mauritanicus. _ Daucus Rauwolßf, in €. Gesner ic. aen. tab. ı5. £ 108, Pa- stinaca -erratica Tabern..rg5. Pastinaca tenuifolia Azrıszzu- “Ang. Moris. sect. g. tab. 15. Daucus mauritanicus Allion pedem. tab. 6. £. 1. . D. gummifer Lam, Bdellium siculum Avic. can. ed, arab, p. 206. li- . quida in Calabria Platear. cixca inst. f. 248. c. "Pastinaca ‚tenuifolia sicula Boccon. mus. t. 20. Moris, sect, 9. t. 15. ” 3. D. maritimus Lam. et Decand. Pastinaca sylvestris daucoides Apnle Moris. sect. 9. tab. | 0. Daucus apulus Riv. pent. irreg. 4. D. polygamus Gouan. Pastinaca tenuifolia ass ehe ‚felio” Bocc. mus, te 40. Motis. sect. g. tab. 15. CAUCALIS, 1.C. maritima Gouan. Lam. Lappula canaria s. Caucalis maritima. I. Bauh. hist. 5. 81. Moris, sect. 9. tab. 14. Caucalis maritima Gerard. gal- loproy. t.ıo. Cayan. ic. 1. t. 101. 9, C. daucoides. Caucalis Trag. f. 318. b. Dadeus rd minor Thal. herc. 38. Caucalis albis floribus Ger. em. ıo21. C. . arvensis echinata parvo flore Moris sect. g. tab. 14. Echinophora Riv. pentap. irteg. C. leptophylla Schk. t, 6x. C, daucoi- ä ‘des Engl. bot. ig7. 3. €. orientalis. Kavsurz Diosc. 2, 169. Caucalis Belon. obserr. apud Clus. Eh 2 200. Zr alie- » 86 Össdeshnnnın aliena) C. procerior chalepensis Moris sect. 9.1.14. Cau- calis orientalis Buxb. cent. 5. tab. 26. 4 C. grandiflora. t Caucalis Dodon. 700. Dalech. sin: C. albo flore Clus. “hist. 2, 201. 'Lobel. hist. 430. ic. 728. Quaedam in col- libus asperis Caesalp. 7, 25. Myrrhis Lappa Dalech. „61. Echinophora ruxwvöxagros Column. ecphr. ı, t. 94. - Lappa canaria flore pulero magno I. Bauhin. hist. 5, 79. ©. aruensis echinata magno flore Moris sect. 9, tab. 14. Echinophora flore ii Riv. re ii | 5.C latifolie, | . Echinophora 0 Cokımn, en ec 0%. eig 1I. Tabern. 290. Lappula canaria latifolia 1. Bauh. hist. 3. 80. Caucalis anglica Aore xubente Parkins. „. ‚920. Broad- bur'paxsley Petiv. hort. brit. 27.6. C. arvensis echinata latifolia Moris, sect. 9. t: 14, Jacqu. Hort. t. ı28. Engl. bot. t. 198. . C. platycarpos Gouan. Lam. | Lappa boaria Plinii Dalech. 762. Echinophora rAzru- zagmas Column. ecphr. 1. t. 94. Lappula ( canaria flore mi- nori. I. Bauh. hist. 3, 80. Caucalis 'echinophora minor Park. 920. C. monspeliaca echinato magno fructu Moris. sect. g. tab. 14. Echinophora semine magno Rir. PaoR irreg. 7. C. leptophylia. r Echinophora AsrroduAAs Column. ecphr. r. t. 97. ©. 'echinophora minor Park. g2o. C. arvensis echinata par flore, Moris. sect. g. tab. 14. Ä TORILIS. . u. Anthriscs: en "Gaucalis rubello flore Clus. hist. 2.202. Lobel. hist. 420. ic. 728. je) F" 5 mi sansssas20%% 87 0x: sie. 728. "Dalech, 714... semine aspero flosculis subruben- tibus GC, Bauhin, prodr, 80. C. &ywoxagros major Thal. herc. 37. G», minor floribus rubentibus Gerard. em. 1022. Parkins. ger. Anthriscus I. Bauh. hist. 3. 85. Caucalis lato apii folio-Moris. sect; 9. tab. 14. Caucalis’Riv. pent. irreg. > ‚Tordylium Anthriscus L.. Caucalis Anthriscus Both. Willd. +, Jaegq. fl..austr. t. 261. Curt. fl. lond..n. 63, fl. dat 979. 2. T. nodosa Gärtn. Gaucalis nodosa echinato. ‚semine h; Bau. hist, 3. 83. Moris. sect. g. tab. 14. G, ad alas florens Riv. pent. irreg. . Petiv. hort, brit. £..07. f: 1. Tordylium nodosum Jaeg. austr. app. t. 24. Caucalis nodosa L. er hats; ee 3. T. helvetica Gmel. fl. bad. | ; -Caucalis. Matth, 298. Caucalis. procumbens Riy. pent. ‚irreg. Caucalis aryensis,Ait; Scandix infesta L.; Gauca- lis helvetica Jacq. hort, vind,3. t. 16. ‚C.infesta Curt n. 16. ATHAMANTA. 1. = Libanotis. F ' Daucus III. Fuchs. 2355, Libanotis II. Dalach, Ge, CE %; banotis. I. Tabern. »309..(sed confunditur cum: Gachryde ‚ Libanotide.) Apium petraeum s. montanum album I. Bauh. hist. 3. 105. ‚Daucus, montanus Pimpinellae. Saxifragae di- visuris, Plukn, t. 175. & 1. Relhan cantab, t. 2; Engl. bot. t. 158. 2. A. sicula. ' Pastinaca 'hirsuta crispa tenuifolia ER sic. t. 14. Agler: siculum tenuifolium Moris. sect. 9.tab. 9, Dauco con foglie di sofia. Zanon. t. 48, me; ‚A. Matthioli Wulfl. Meum Matth. a1. Meum spurium alterum Lobel. hist. 450. ic. 778. Dalech, 7ö9. Gerard, em. 1052. "Tabern. 189. 1. Bauh. “ A ” POTEZLT EISEN "4, ‚Bauh. hist. 3. 15. Park. 889. Wei "alpinus oretico "similis Park.' 896. - Libanotis rupestris ‚Scop. carn. t. 9% ' Athamanta Matthioli Jacg. ic, rarı 1. t 5%. | 4. = cretensis. p Awünog Theophr. hist. 9, 15. Diosc. 3, 8. " Daucus Matth. 409. Daucus cretensis, Lobel. hist. 46, ! ie. 428. ' Camer. epit. 536. ‘Gerard. em. 1029. Daucum "Tabern. 191. Daucus creticus semine hirsuto I. Bauh. kist. 3,56. Parkins: 896. Saxifraga Richer. de Bellev. ic. 213. ;Daucus Matthioli minor Barrel. ic, 1241. - Myrrhis annua 2 Aare Moris. sect. * ab 20. ne ing austr. t. 62. 5. 4. panacifolia Sp Thapsia IV. Clus. hist. 2, 19% bene. siculum semine Hirsuto Boce: si. tr. ‚Cachrys. sicula Moris. sect. g. tab.ı. -..: 0, pastinacea Lam; enc. 1. 260. ©. N Yabhl, AT 207 Wille. 43 pl. 1. 141. BUBON. 1. B. macedonicus. Maxsdovi6iov origux Nic. Myrep. 1. 1. Petroselinum macedonicum C. ‚Gesner ic. ka; 16. 16 | en Dlodom; 697. Lobel. ic. ‘08. Dalech. 705. Camer. epit. \ - 598. Tabern. 254; 1. Bauh: hist. 3. 102. Parkins. 924. ‚Apium macedonicum Moris. sect. 9. tab. g.. Daucus macedonicus : Riv. pent. irreg. 2. B. rigidior. Ferula durior Bocc, mus. v6 Rama ie. t. 77 'B. glaucus: Spr.:prodr. Peucedanum Gmel. sib. 1x t As; 43. Seseli petraeum ‘Marsch. Bieb. fl. taur. saucas, 1. 2 ae | : =» B. siculus Spr. prodr. ihnen siculum Boecc. sic, t, 27. 28. -Crithmum ma- jus ” “ .„...„.u.um... > 00) n, jus odore apii Moris. sect. 9. tab. 7. a euneifolium Marsch. Bieb. A, taur. cauc. ı..256. TRAGIUM. 1. Tr. Columnae Spr. prodr. Toxvıoy Ersgov Diosc. 4. 50, Tragium Column. phyt, t. ı7. Saxifraga r. Caesalp. „. 57. Saxifraga rotundifolia Bocc. mus. t, 80. Saxifraga 'viminea Barrel, ic. 1284. Pimpinella Tragium Vill. delph. 2.605, Lam. enc. ı. 450,. - | Be ee ee 2. T. peregrinum Spr. Prodr, en: Zu Te Azvunog faıros Diosc. 3. 83. Daucus III. Dioscoridis Column. dir ı. t. 109, Apium peregrinum foliis subrotundis C. Bauh. prodr. 81. Visnaga minor qyozumdam, T, Baub, hist. 3. 94 Apiyım, pgregri- ‚Kia Barrel, io, a Pimpinella gergim L. Jaoq, hoxt, 331, = \ ” ANTHRISCUS, 1. 4. vulgaris Pers. n Ba a es Mus Diosc. 4. 116. | Myırhis sylvestris nova aequicolerum Column. ecphr. 1. t.ır2. Moris. seet. g. tab. 10. Anthriscus Plinii Dalech. »91. I. Bauh. 3. 70. Caucalis foliis chaerophylli Rir. pent. irreg. Scandix. Anthriscus L. Jacg. austr. t..15%, 2:.A.nodosa Pers. .! Caucalis major I. NE 5. 86. ‚Cerefolium annuum n0- dosum Moris. sect..g.,tab. 10, . Anthriscus creticus Riv. 2 irreg. Scandix nodosaLinn. Torilis Rage ae Gärtn, ra re. Fe ER 1. B. aromaticum. ee, 3ouyıov Diose.“ 7 zb. Be Eur ne 00 CHILEITIIIITD Ammi in Ilva Caesalp. 7. ı5. Ammi 'creticum aromati- cum Lobel. hist. 414. ic. 724. Gerard em. 1056. Tabern. 294. Parkins. gı2. Moris. sect. 9. t. 6. Ammi odore ori- gani 1. Bauh. hist, 5. 25. 2. B. copticum Spr. prodr. Ammi Camer. epit. 522. Ammi parvum fol. foeniculi Moris. sect. 9. tab. 8. Ammi Riv. pent. irreg. Ammi cop- ticum L. Jacq. hort. vind. t. 196. Daucus copticus Lam. enc. ı. 655. Pers. syn. ı. 507. MYRRHIS. 1. M. odorata Pers. Rn SxavduE Diosc. 2. 168. Plin, 22. 22. Myrrhis Dodon. 701. Lob. ic. 754. Cerefolium magnum Gerard. em. 1039. Cerefolium hispanicum Tabern. 284. Myrrhis magno semine I. Bauh. hist. 3. 77. Cicutaria lati- folia hirsuta 1. Bauh. hist. 3. 182. Myrrhis maior vulgaris Parkins. 955. M. perennis alba odorata Moris. sect. g. tab. „. ı0. Scandix odorata L, Jacg. austr. app. t. 37. 2. M. aromatica Sp. prodr. 5 Myrrhis Dalech. 760. Cerefolium rugoso angelicae folio aromaticum Bocc. mus. t. 19. Myrrhis foliis ee Riv. pent. irreg. Chaerophylium aromaticum L. 5. M. hirsuta Sp. prodr. Cicutaria alba et rubra Dalech. 789. Oereföliumlati- folium hirsutum Moris. sect. g. tab. 10. Myrrhis palustris Riy. pent. irreg. ey hirsutum L. ‚Jacq. austr. t. 148. 4. MM. aurea 2 Sp- prodr. Be ; Cicutaria altera Caesalp. 7. 28. Myrrhis altera parva. Lobel, hist, 423. ic. 754. Dalech. a“ Gerard. em. 1039. Myrr- Pe 91 --Myrrhis Tabern. 292. Parkins. 935. -M. alba minor foliis hirsutis Moris. sect. g. tab. 10. Cerefolium foliis hirsutis Rupp. jen.t.5. Chaerophyllum aureum L. Jacq. austr. t. 6%. 5. IM. sylvestis Sp. prodr. - Cicuta Fuchs. 525. Cicutaria vulgaris Clus. hist. 2. 200. Myrrhis Fuchsii Dalech. 761. Cerefolium sylvestre peren- ne seminibus laevibus Moris. sect. 9. tab: ı. Mirride lat- ticinosa con radice di rafano Zanon. t. 127. Daucus seli- noides Barrel. ic. 1177. Cerefolium sylrestre Riy. pent. ‚irreg. Chaerophyllum sylvestre L. Jacqu. austr. t. 149 Curt. n. 46. Martyn Al. rustic. t. 96. Schk. bot. Handb. t. 73. 6. M. colorata Spr. prodr. Myrrhis lutea daucoides. Moris. sect. g. tab. 10. M.per: ennis lutea daucoides. Plukn. t. 100. £. 5. Chaerophylium coloratum L. Jaog. hort. vindob. t. 5 7. M. bulbosa Spr. prodr. ei _Cicutaria bulbosa-I. Bauh. hist. '%. 185. Boce. mus. t. 1235. Myrrhis annua erecta nodosa tuberosa Moris. sect. 9. tab. 10. Myrrhis cicutaria Plukn. t. 206. f. 2. Myrrhis foe- tens Riv. pent. irreg. Chaerophyllum bulbosum L. . austr. t. 63.: ‚Londes diss. Gött. ıdoı. ; 8. M. temula Spr. prodr. e _ Cerefolium sylvestre N em. 1038. Tabern. 284. Parkins. 915. Myrrhis annua vulgaris Moris. ‚sect. 9. tab. ı1. Myrrhis Riv. pent. irreg. Chaerophyllum temulentum L. Jacqu. austr. t. 65. fl. dan. t. gı8. Curt. A. lond.n. 61. N 9. M. Bunium Spr. prodr. _ Oenanthes species Dalech. 755. Bulbocastanum minus. Gerard. em. 1064. I. Bauh. hist, 5. 5o Bunium Bulboca- stänum Huds. fl. angl. 122. nz fl. lond. n. 60. B. flexuo- 127 sum sum Wither. brit.' pl. 291. Engl. bot: t. 988. B. majus Gouan. illustr. p. 10. Willd: sp. Bin ;; ge B. denudatum » Decand.-fl. Franc. 4 325. ef 40. M. canadensis Biv. ji M. canadensis trilobata Moris, sect. 9. tab. 1... M. cana- -densis Riv. pent. irreg. :Sison canadense u Willd. 11. M. Claytoni Michaux. i \ Cerefolium latifolium canadense Cornuti, Moris, sect. 9: t, ı1. &x- Ss ES | 1. Sc. “Peeten. > a were Pecten veneris Matth. = "Dodon. yon. Lobel. hist, 439. ic. 726. Dalech. 713, Gerard. em, 1040. Gamer. epit.504. .... ‚Tabern. 288: I. Bauh. hist. 3. 71. : Parkins.:gı6.: Scandix yulgaris Moris. sect, 9 t. ım - Riy. ‚pent. irreg. ‚Scandix 5“ Pecten fl. dan. 844. Jacg. austr.. t. 265.: Mart. fl. rustic. 1. 38. Curt. As lond, n. 21. Engl. bot. 1397. % $« australis. "Anthriscus Plinii 22, 22. Clus; hist. 2. 199... Honor. Bell. - ad Glus: exot. 2. 500. Apium sylvestre Dalech. 700: Ani-_ somaraethrum apulum Golumn. ecphr. ı. t, 90. Sc. semine rostrato italica Bauh. prodr. 78. : Scandix ‘minor Gerard. em. 1040. . Pecten veneris tenuissime dissectis foliis I. Bauh. hist. 3. 71. Sc, cretica minor Parkins. gı6. Moris; sect, eg tab. ın El SIUM. a. "Yatjfoltum. ä Sium, Dodon., 589. Gerard. em. 256. Tabern, 202. 203. I. .Bauh. hist. 5. 174.: Moris, sect. 9. tab. 5. Riv. ‚pent. irreg. _Sium latifolium Jacq. austı. 66. fl. dan, 246. ‚Engl. bot. 20% 2.8 * a : % u 8. angustifolium.’ role a I er? Apium palustre Fuchs. 270. > Darsch, yor. Sium medium Tabern. 202. Sion umballiferum I. Bauh. 5: ı72. "'Sium aquaticum humilius Moris. sect. g. tab. 5. Riv. pent. irreg. Sium nodiflorum fl. dan. 247. .,.Sium angustifolium‘ Jacgq, austr. t, 67. Engl. bot, 159, : + 3.8. nodiflorum. - S. aquaticum repens Moris, sect. 9. tab. 5. Petiv. hort. beit. t. 26,.f. 3. 8. nodiflorum lese ba: ie „Woodhville med. bot. t. 182, PntroH 4:8. Falcaria..: Fe I n. Eryngium IV. Dodoii „32... ©. Gun. tab. 18. f. ı16r, Lobel. hist. ıgr. Eryngium montanum recentiorum Löbel. . 24. ‚Ammi quorumdam „Dalech. ;696., - Crithmus IV. Tabern. 800. 1. Bauh.. hist. 3. 196. Ammi perenne repens Moris. sect, 9. tab. 8. Falcazia Riv. pent., IB.) ..S. Sisarum. EAzdoBorkoy THöE, 3. Bo. Siser Plin. 19. 5. Fuchs „Sr. Siser alterum Matth. 269. Caesalp.! 7.56: Elaphoboscon | ‘Column. phytöb. 1.128, .. Sisarum:Lobel.-ic.710.: Dalech. 925. - Gerard, em. Be Tabern, 200. I. Bauh. hist.‘ 6 153. Zanon. t. 104 a 6. S.siculum. >= Dauco con foglie ‚di Pastinaca,Zanon. t. 128. Seseli sub- - rotundo selini foli6. - Barrel. ic. 241. Sium siculum L. MR - „hort. vind,. t. 153. - 7. 8. ‚Bulbocastanım Sp. prodr. | " Nucula terrestris Lobel hist. 429: ic. bier | arkins Bukböchsranurif grandius 'Dalech: 774 ' Gerard % 04 MALTE ZENDT Tabern. Aar. Cyminum bulbosum Column. ecphr, 2. t. 20, Bulbocastanum Moris, sect. g. tab. 2. Barzel. ic. 244. Be s nium Bulbocastanum L. Hor. dan. 220. MEUM. - MM: uinshheintte Jacg Meum Dodon. 305. Lobel. hist. 449. Dalech. 758. Gerard. em, 1052. Tabern. 189. I Bauh. hist, 3. ı1. Dau- cus Meum Clus. hist. 2. 198. Meum vulgatius Parkins, 888. Meum athamanticum Moris. sect. 9. tab. 2. Meum Rir. pent. irreg. Athamanta Meum L. spec. pl. ed. 2. Aethu- "sa Meum Ait. L. syst. veg. Ligusticum, Meum Crantz. Roth. Seseli Meum Scop.. carn. n. 552. 2. M. heterophyllum Mönch. : Zu -* Daucus III Dalech. 711. Bunium Dalech. 775. 1. Bauh. » hist. 3. 29. Parkins. 899. Saxifraga AsrroduAAoryyarwdye Rich. de Beller. ic. 210. Saxifraga petroselini Folio Mo- ris. sect. g. t. 2. Carum Bunius L. syst. nat. Jacqu, hort, vind..t. 198. Aethusa Bunius L. Such: veg. | 3. M. Mutellina Gärtns: ‘ Daucus montanus Onkel. gi: 202 Matellina 1. Bauh. hist. 3. 66. _Camer. epit. 8. Parkins. 889. Phellandrium Mutellina L. Jacqu. austr,. ı. t. 56. Ligusticum Mutellina Allion. pedem. t. 60. f. 1. Aethusa Mutellina Lam, enc. 1. 47. | PIMPINELLA. 1. P. magna. P. major Fuchs. 608. Lobel. hist. 413. ic. 720. Saxi- fraga magna Dodon. 315. Clus. hist. 2. 197. Daucus Il. Dalech. 717. . I. Bauh. hist. 5. 109. Pimpinella Saxifraga ‚Camer. epit. 775. Gerard. em, 1044, Tragoselinum majus = Ta- hi Tabern. 255. ‘Zannichell. t. 306. Barrel. ic. 243. Pimpi- “nella Riv. pent. irreg. Engl. bot. 408. fl. dan. 1155, . P. nigra Willd. Siser sylvestre Fuchs. 758. Pimpinella saxifraga minor Moris. sect. g. tab. 5. P. minor. Riv. pent. irreg. . P. dissecta Retz. Saxifraga Pimpinella germanica minor Olus. ‚ hist. 2. 197. “ Lobel. hist. 413. Parkins. 947. Tragoselinum petraeum _Tabern. 255. Saxifraga hircina minima I. Bauh. hist. 3. "113. Moris. sect. 9. tab. 5. Pimpinella tenuifolia Riv. pent. irreg. P. dissecta Retz. obs. 3. tab. 2. P. Saxifraga. P. minor Fuchs. 609. Camer. epit. 776. Gerard. em, 1044, Tragoselinum minus Tabern. 255. Saxifraga hirci- na media,l. Bauh. hist. 3. ı1ı. Barrel. ic. 758. P. media ‘ Riv. pent. irreg. ‚P. Saxifraga Jacq.'austr. t. 395. fl. dan. t. 669. Engl. bot. 407. Mart. A. zust, 1. u. Schk. t. 78. P. dioica L. mant. Selinum montanum pumilum Clus. hist. 2. 200. I. Bauh, hist. 3. 18. Peucedani facie pusilla planta Lobel. adv. 351. ic. 745. Peucedanum pumilum Gerard. em. 1054. Oreose- linum II. Tabern. 276. Daucus montanus pumilus Par- kins. 893. Saxifraga montana pumila Moris. sect. 9. tab. 2. Ammi minimum Riy. pent. irreg, asia pumila Jacg. fl. austr. t. 28. “SISON. S. Podagraria Sp. prodr. Angelicae vitium Trag. f. 159. b. Herba Gerardi Do- don. 320. Gerard. em. ı001. Aegopodium Tabern. 245. An- gelica sylvestris repens I. Bauh. hist. 5. 145. Moris. sect. an 4, Podagraria vulg. -Parkins. 945° ‚Cicuta 7 ‚minor pe- 06 ' ETITERTERTE N „‘petroselino similis Moris. isect..'g. tab: 7... Podagraria Rir. pent. irreg. |Aegopodium Podagraria. L. fl. dan. 670 ag bot. 940. Schk. t. 79: sand SESELL 1. & annuum.. " Libanotis nahme: "Thal. here. h1. ‚ Foeniculum sylve- „stre annuum Vaill, bot. paris. .t. g. £. 4. Seseli annuum Jacqu. austr. t. 55. 2. $. elatum. a Caucalis Anguillarae Lobel. adv. 325. io, 727 C. ‚Penae Ai Dalech. 715. Parkins. g21;, Petroselinum Dalech, 702. Sa- xifragae tenuifoliae adfinis I. Bauh. hist. 3, 1g. PR mon- ‚. „‚tanum folio tenuiori, Moris. ‚sect. 9 u 8. 8. elatum "Gonen. illustze t. 8. ee ' 3 2. S ammoides. Ammi Matth. Re Deicch; 698. 4. $. montanum. Fr Meum aliud Dalech. 759, I. Bauh. hist. 5. ı5. Seseli Rich, de Beller., ic. DIL. 5.8 glaucum. Seseli ea Te = Tabern. 301. Barkice, 905, Daucus Bang folio I. Bauh. hist. 3. 16. RT fl. austr. t. 144. | 6. S. ‚Hippomarathrum. | Saxifraga pannonica Clus. hist, 2. 196. Ger. ‚em. . 1097. 1. Bauh. hist. 3. 19. Moris. 'sect. 9. tab. >. Daucus mon- tanus pannonicus Parkins. 897. Hippomarathrum Riv. pent. irr. ‚Seseli articulatum Crantz- aut. 5.2 7. .S. tortuosum. “ Seseli massiliense Folio foeniculi crassiori. RER dar; 550. hist, 457. 10,785. ‘Gamer. epit. daz. Foeniculum tortuosum rs a. 'Da- Dalech. 749. I. Bauh. hist. 5. ı6. Seseli massilioticum IL. Tabern. 305. Moris. sect. 9. tab. 6. 8. $. gracile Kit. : RR Gesneri Dalech. 1170. I. Bauh. hist, 5. ar. OENANTHE. 1. Oen. kueiaki. » .. Oenanthe aquatica Lobel. hist. 42ı. ic.- it Oenanthe IV. Dalech. 785. Filipendula aquatica Gerard. em, 1060. | 1. Bauh. hist. 3. 192. Filipendula palustris "Tabern. 4zı. Moris. sect. 9. tab. 7. Oenanthe fistulosa L. fl. dan. 846. Engl. bot. 365. Schk. t. 70. 2. Oe. crocata. Oenanthe cicutae facie Lobel. ady. 326. ic. . 730. Oenan- the III. Dalech..785. , Filipendula «icutae facie Gerard. em. 1059. Parkins. 394. Filipendula III, Tabern. 4x9. Oenanthe succo viroso I. Bauh. 35. 195. Moris. sect. 4 tab. 7. Oenanthe crocata. Jacq. hort. vind. t. 55. 3. Oe. apifolia Brot. | Oreoselinum rotundifolium rar Barrel. ic. 550. 4. Oe. prolifera. Den. stellata cretica P. Alp. ee, 304. Parkins. 89%. Moris. sect. 9. tab. 7. Ä ..5. Oe. globulosa. Siser palustre Dalech. 724. Oen. " monspessulana foliis apii I. Bauh. hist. 3. 191. Oen. globulosa Gouan, illustr. t. 9. 6. Oe: tanifoba: - Oen. angustifolia Lobel. hist. u ic. 720. Bulbocasta- num femina Dalech. 773. Filipendula angustifolia ‚Gerard. _ sem.'1059, - Parkins. 894. Bl sect. > tab. 7. Venanthe Ir peu- , #) \ 08 s.n....n002 » peucedanifolia Pollich. palat.t. 3. Oen. Lachenalii Gmel. bad. ı. 678. Oen. filipenduloides Thuill. parıs. 2. 146. Oen. megapolıtana Wiılld. Bay Mag. 3. 297. 7. ‚Oe. pimpinelloides. _ Oen. Hl. Dalech. 783. Oen. HI. Camer. Ber 610. Oen. ‚apıı folio minor Moris. sect. 9. tab. 7. Plukn. t. 49- f. 4. Oen. Karsthia Hacquet carn. t. 5. Oen. pimpinelloides .Jaeg. austr. t. 394. 8. Oe. Phellandrium Lam. Decand. i -Cieutaria palustris Lobel. hist. 424. ıc. 755. Gerard. em. 1063. . Parkins. 933- Phellandrium I. Bauh. hist. 3. 184. Moris. sect. g. tab. 7. Rıv. pent. irreg. Phellandrium aqualicum L. Woodville suppl. t. 266. fl. dan. 1154. 'Schk. t. 71. Ligusticum Phellandrrum Erantz austr. P. 200. Oen. Phellandrium Lam. Decand. fl. franc. 4. 295. BUPLEURUM. 1. B. rotundifolium. Perfoliatum Fuchs. 632. Lobel. ic. 396. Perfolıata altera Dalech. 791. Perf. vulgaris Gerard. em. 536. Ta- bern. 1140. I. Bauh. hist. 3. 190. Moris. sect. 9. t. ı2. Bupleurum rotundifolrum ee bot. 99. Sturm deutsch. Fl. fase. 5. 2 B. longifolium. Perfoliata montana Camer. hort. p. 120. t. 38. Moxis. sect. g. tab. ıı. 3. B. angulosum. » Bupleurum Rich. de Belley. t. 208. ; ‚B. graminifolium Vahl. symb. 3. p. 48- Boplemauı Rich. de Bellev. t. 207. Perfoliata minor fo- dwerenieret 09 foliis gramineis I. Bauh. hist. 3. 199. Bupl. petraeum Vill. delph. 2.t. 14. Jaeq. ıc. ı.t, 56. - 5. B. stellatum. | | Sedum petraeum bupleurı folio Pon. bald. IH. Bupleu- rum Hall. stirp. helv. t. 18. a 6. B. falcatum. | Auricula leporis umbella lutea I. Bauh. hist, 3. 200. Bupleurum Riv. B. falcatum Jacgq. auste.t. 158: 1. B caricifolium Willd. sp. pl. ı. 1375. en Ä Bupleurum Rich. de Bellev. t. 206. B. gramineum Vill. delph. 2. 575. | 8. B. ranunculoides. ® Ranunculus gramineus perfoliatus Parkins. 335- Perfo- liatum gramineum helveticum Lobel. illustr. 137. Per- foliata alpına minor Moris. sect, 9. tab. 12. 9. B. rigidum. en _Bupleurum alterum latifolium Dodon. 633. Lobel. ic. 456. Panaces chironıum quorumdam Dalech. 741. Au- ricula leporis altera rigidior I. Bauh. hist, 3. 200. B. per- enne folio rigido latiore Moris. sect. 9. tab. 12. | 10. B. junceum. B. angustifolium Dod. 635. Moris. sect. 9. tab. ı2. CNIDIUM. 1. Cn. apioides Sp. prodr. r Pyrethrum alterum Lobel. hist.447. 16.775. Dalech. 1170. Tabern. 296. 1. Bauh.hist. Z. 20. Parkins. 892. ? Ligu- "sticum Gmel: sib. ı. t. 46. Laserpitium silaifolium Jacg. austr. app- t. 44. Ligusticum cicutaefolium Vill. delph. Be r., 2. 2. # 40 ” er 400 = se .t. 15. Ligust. apioıdes Lam. ene. 5. 577. Decand. fl. 5 4. 308. Selinum peregrinum Willd. enum. ı. 306. Cn. pyrenaeum Sp. prodr. Seseleos massiliensis icon verior Tabern. 304. Seseli massiliense,«fol. magis dissecto Moris sect. g.'tab. 6. Dau- cus pyrenaicus tenuifolius Plukn. t. 173. f. 2. Ligusti- cum Gouan. illustr. t. 7. f. 2. Ligusticum pyrenaeum ‚Willd. sp. pl. ı. 1426. (Selinun Seguieri, quod Willd. 'enum. 1. 306. hue trahıt, est potius idem cum $. Chabraeı. Issdem enim locis, ubı Seguierius Ligusticum suum — “ veron 2.t. ı3. — legerat, Pollinius, collega Kerguensis, ‚invenit S. Chabraei.) Cn. Silaus Spr. prodr. Siler alterum pratense. Dodon. 310. Seseli pratense Monspeliensium Lobel. hist. 425. ıc. 738. Parkıins. 904. Hippomarathrum I. Tabern. 160. Sılaum quibusdam flo- re luteolo I, Bauh. hıst, 3. 170. Seselı pratense Rıy. pent. irr. Peucedanum Sılaus L. Jacg. austr. t. 15. Mart. fl. rast. u 128. = Cn. alsaticum Spr. prodr. Daucus alsaticus C. Bauh. prodr. 77. Parkins, 899. Umbellifera alsatıica magna I. Bauh. hıst. 3. 106. Peuce- danum alsaticum L. Jacq. austr. t. 70. LIGUSTICUM. . L. scoticum. Imperatoriae adfinis umbellifera maritima. Sibbald. scot. ill. f. 3. Siler mariimum scoticum Breyn. prodr. 2. 97. Ligusticum humilius scoticum Plukn. t, 96. f, 2. Seseli . SC0- BR EERE TR 101 seoticum Riv. pent. irr; Hermann parad. t. 227. Ligusti- cum seoticum fl. dan. 207. 2. L. peloponnesense. Seseli peloponnesense Matth. 396. Camer. epit. 514. Lobel. hist. 423. Cicutaria laufolia foetidissima Lob. ic. 733. Dalech. 790. Gerard. em. 1062. Parkins. 933; Moris. sect. g. lab. 6. Seseli peloponnes.. Dalech. 750. 1. Bauh. hist. 3. ı84- Parkins. 907. Athamanta Golaka Hacquet carn. t. 5. Ligusticum! peloponnesense L. Jacq. austr. app. t. 15. 3. L. nodiflorum Vill. delph. 2. 608. Angelica Rich. de Bellev. ic. 209g. Ligusticum quorum- dam foliis angelicae I. Bauh. hist. 3. 147. Smyrnium no- diflorum Allion. peierg t. 72. Ängelica panienlale, Lam. ERC: 1:17 | 4. L. austriacurm. Seseli monfanum r. Clus. hist. 2. 195- Devardl, em: 1051, I. Bauh, hist. 3. 168. Parkıns. 906. Moris. sect. g. tab. 6. Ligusticum alterum Camer. epit. 506, Ligusticum Gmel. sıb. 1. t. 45. Ligusticum Gmelini Vill. delph. 2. t.. 13. L. austriacum L. Jacg. austr. t. 151. Allion. pedem. = t. 45. 5. L. Cervaria Spr. prodr. Daucus II. Fuchs. 252. Seselı II. montanum pannoni- cum Chus. hist. 2. 193. Daucus’selinoides secundus’ Lobel. hist. 414. ic. 720. Daucus II. Dalech. 716. Ligusticum U. Dalech. 766. Daucum alterum Camer. epit. 557. Li- banotis nigra Gerard. em. 1010. Tabern. 313. Libano- tis alba minor Thal. here, 71. Apinm montanum nigrum | I. Bauh. 102 ss. ...... I. Bauh. hist, 3. 104. Sescli WM. 1. Bauh. hist. 3. 167. - Daucus selinoides major. Parkins. 897. Seseli monta- num majus apıi folio Moris. sect. 9. tab. 6. Libanotis foliis lobatis Moris. sect. 9. tab. 17. Cervarıa Rıv. Atha- manta Cervaria L. Jacg. austr. i. 69. Selinum Cervarıa Crantz austr. t. 3. f. ı. Oresselinum elaphoboscum De- larbre fl. auvergn. 429. | 6. L. ferulanum Spr. prodr. Libanotis tenuifolia foeniculi semine ıtalıca Moris. sect. 9g.tab. 15. Barrel. ic. 836. Laserpitium davurıcum Jacq. hort. vind. 3. t. 1358. Ligusticum ferulaceum Allion. pedem..60. u. ee AMMI 1. A. majus. Ammi Dodon. 301. A. vulgatius Lobel. hist. 415. Gerard. em. 1076. Dalech. 695. Parkins. gı2. Mo- ris. sect. 9. tab. $. Aumsieselinun Tabern. 279. Bir. pent. irr. EA. ifliin 6 Guett. Ammuoselinum latifolıum Rıy. pent. ir. 3. A. daucifolium Scop. Cicutarıa maxıma Brancionis Lobel. bar, 422. ic. 732. 1. Bauh. hist. 3. 187. Cicuta latifolia altera Gerard. em. 1062. Crithmum pyrenaicum. L. Ammi daucifolium Scop. carn. t. 10, 4. A. Visnaga Lam. e Sescli- massiliense Fuchs. 786. Math. 395. Visnaga Lo- 103 Lobel. hist. 419. ic. 726. Dalech. 711. I. Bauh. hist. 2 31. 32. Rıv. pent, irr. ' Seseli massiliense Dalech. 748. Gerard. em. 1051. Camer. epit.510. Gingidium II. Ta- bern. 287. Gingidium umbella oblonga Moris. sect. 9, tab. 2. Daucus Visnaga L. vo.„..s„so>n.>» SILER. $. aquilegifolium Gärtn. Seseli aethiopicum alterum genus Clus. hist. 2. 195. Ligusticum Rauwolfü foliis aquilegiae I. Bauh. hist. 5. 148. Sıler aquilegiae folus. Moris. sect. 9. tab. 3. Plukn. t. 225. f. 7. Buy. pent. irr. Laserpitium aquilegifolium Jacg. austr. 2. t. 147. Var - Botanische Beobachtungen, . | Pon dem Herrn Geheimen Rath und Ritter Edlen von SCHRANK. - 1LSAPONARIA ORIENTALIS. Die Stengel gablig; die Blätter gestielt, lanzettförmig; dıe - Relche walzenförmig, mit zerstreuten drüsentragenden Haa- ren besetzt. | Saponarıa ;orientalis. YYilld. ‚spec. II. p. 070. n. 7. In der Pflanze des Landshutischen botanischen Gartens, sah ich alle Stengel niedergeworfen, und erst nach dem drit- ten oder vierten Gelenke sich aufrichtend. Die Pflanze wird übrigens spannenhoch und darüber, hat einen gabligen Wuchs, und scheint vollkommen glatt zu seyn, obschon Stengel, Zwei- ge und Kelche mit sehr feinen, drüsentragenden Härchen be- setzt sind. Die Blätter gestielt,“ lanzettförmig, gegen beyde Enden verschmächtiget, Die Blüthen aus der gabligen Ver- zweigung. Die Blumenblätter satt fleischroih, zweyspaltig mit spıitzigen Lappen, und, was bey einer Saponaria nicht zu erwarten ist, mit Krönchen über den Nägeln. | Sie was 105 Sie ıst sehr schwer von $. ocymoides zw unterschei- den. Bauhin’s Abbildung von Saponaria minor quibusdam *y stellt sie ziemlich gut vor, etwas weniger die Abbildung, wel- che Lobel von Ocymoides repens polygonifolia ") og BER ob- schon auch diese weiter keinen Fehler zu haben scheint, als dals die Blätter zu breit sind. Gleichwohl gehören beyde Ab- bildungen nicht zu ihr, sondern zur $. ocymoides, die eine ausdauernde Wurzel hat, welche bey $. orientalis bereits nach dem .ersten ‘Jahre abstirbt. Dafs übrigens auch die letztere Art nur selten aufrechte Stengel trage, erhellet aus Tourne- fort, welcher sie in ihrem. Vaterlande wild wachsend sah, und Lychnis orientalis annua supina nennt. 2. LYCHNIS CHALCEDONICA. Was Willich **) in der Lychnis chalcedonica zuerst, dann auch bey andern Arten bemerkt hat, dafs die Nägel der Blumenblätter ganz unten ım RKelche‘ sowohl unter sich, als mit den Staubgefälsen in einen stätigen Ring zusammenge- wachsen seyen, ist eine Eigenschaft, welche sie mit der gan- zen Familie der nelkenblüthigen Pflanzen, in welche die Lych- nis-Galtung gehört, gemein hat, wie ich diefs bereits ım J. 1788. durch eine. sehr umständliche Darlegung von Thatsa- chen bewiesen habe. ***) Spätere Beobachtungen haben mich gelehret, diese. Eigenschaft habe darinn ihren Grund, dals ® ")_Hist. IIT. p. 344. = ) Obs. pag. 185. *) Reichart Sylloge, pag. 86. n. Q. 7 Naturforscher XXI. Stück. ER 14 ne | dafs bey den nelkenblüthigen Pflanzen der Fruchtknoten ei- nen wirklichen, obgleich sehr kurzen, Stiel habe, der ihm ganz angehört, und welcher von alle dem schon frey ıst, was zum Relche, zur Blume und zu den Staubgefälsen ge- hört. Der Kelch aus der Rinde wie dıe Blätter gebildet, wırd zuerst vom Blüthenstiele los, aus welchem er entspringt, et- was später werden es die Blume und die Staubgefälse, die sich aus einer inner der Rinde befindlichen Schicht bilden, und sich wohl auch von dem, was zum Fruchtknoten ge- hört, frühe genug absondern, aber, da sie aus sehr analogen Substanzen gebildet werden, was der leichte Uebergang der Staubgefäfse in die Blumenblätter schon beweist, unter sich nicht bald genug trennen; dadurch entsteht nun jener kraut- artige Rıng, der beyden gemeinschaftlich ıst. Wenn man mich xiun fragt, in welche. Classe diese Pflanzen gehören, wenn man ein System annımmt, welches auf den Stand der Staub- gefälse gebaut ist, unter die Petalostemones oder Thalamo- stemones, so antworte ich, sie gehören in die letztere Classe, weil dieser Ring-weder den Blumenblättern noch den Staub- gefälsen eigentlich angehört, sondern selbst nur eine ringför- mige Erhebung des Fruchtungsbodens ist. Es giebt aber noch einen andern Ausweg : man errichte für dıesen Bau eine cı- gene Qlasse. 3. SEDUM DASYPHYLLUM. Blaugrün; die Blätter eyförmig, niedergedrückt, gegenüber; die Blüthen an den Enden, zwölfmännig, mit sechsblät- » terigen Blumen; die Stengel aufstehend, © ?_ Se- vo„„...2.,0.s 197 Sedum dasyphyllum. YVilld. Spec. II. p.762.n. 12. non omnia Synonyma. —- Sedum parvum, folio circinato, flore albo. L. Bauhin. hist. III p. 691. Mehrere Stengel aus der Wurzel, anf‘ änglich niederlie- gend, dann aufstehend; am Ende dieser Stengel dıe Rispe, welche sich gewifsermafsen dreygablig vertheilt. Die Blätter standhaft gegenüber, fleischig, eyförmig, gar nicht verschmäch- tıget, blaugrün. Während des Blühens bilden sich zwischen diesen Stengeln mehrere Blätterrosen, die dann wieder blü- hende Stengel treiben. Die Blume sechsblättrig; die Blu- menblätter inwendig milchweils, aulsen rothgestreift, eyför- mig, spitzig. Staubgefäfse standhaft ı2. Stempel 5, 6, 7. und 5 :SEDUM RETICULATUM. ' Die Blätter eyförmig, niedergedrückt, oben mit einer ausge- grabenen Rinne; die Blüthen zehnmännig, aus den obern Blattwinkeln, gestielt, trugdoldenförmig. 4 Sedum dasyphyllum. Smith brit. I. p. 4086. Edit. Ti- gur. = Suter flor. helvet. I. p. 271. Sedum foliis conicis obtusis glaucis reticulatis; caule ramoso viscido. Haller helv. n. 961. Die Stengel für die Gröfse der Pflanze, welche noch nicht einen Fuls hoch ist, ziemlich dick, gleichwohl schwach, und gewöhnlich am Grunde niederliegend. Die Blätter ey- förmig, dick, aber doch oben und unten ziemlich flach, und auf der obern. Seite mit einer eingegrabenen Furche, am 14* i Ran- 108 ra Rande, wenn man sıe mit bewaffnetem ‚Auge ansıeht, feinsä- gezähnig; allenthalben mit einem rothen adrigen Netze be- malt; die untersten stehen meistens zu. dreyen um den Sten- gel’ herum, die folgenden gegenüber, die obersten sind wech- selseitig. Aus den obern Blattwinkeln entspringen die irug- doldenförmigen Blüthetrauben. Die Blumenblätter scharfspi- izig, oben einförmig weils, unten ebenfalls weils, aber an dem Mittelnerven und zwoen Nebenlinien roth. Ich fand sehr standhaft nur zehn Staubgef älse, mit sohveaaaien Beuteln, und fünf Sala 4. SEDUM GLAUCUM. SE Die Stengel niederliegend ; die Blätter zerstreut, niederge- drückt fadenförmig, spitzig, blaugrün; die Aeste unter. rechten Winkeln wegstehend, am Grunde blattlos ; 5 die Blüthen zwölfmännig mit sechs Blumenblättern. 4 . Ich verdanke diese Pflanze dem Hrn. Prof. Kitaıbel zu Pesth. Die ganze Pflanze, welche sonst graugrün ıst, legt bey zunehmendem Alter diese Farbe ab, und nımmt eine blasse ’ Schmutzigs gelbe an, erhält aber zugleich so vieleStrichelchen und länglichte Punkte von Schamröthefarbe, dafs sie dadurch nur : noch schöner wird. Auch die Fruchtknoten und Früchte sind auf diese Weise bemalet. An der Blume zähle ich nie weni-- ger als sechs Blumenblätter, wohl auch sieben ; sie sind weıls mit einer schamröthefarbenen Mittelrippe, doch so, dafs dieser rothe Strich nicht in einem ‚stätigen Zuge gemacht ist, sondern aus lauter kurzen Strichelchen besteht. Staubgefälse 12, auch wohl 13. Stempel . En en 109 5. SEDUM und SEMPERVIVUM. Ich finde zwischen Sedum und Sempervivum die Grän- zen zıemlich bestimmt in den Büchern abgesteckt, aber schlechterdings keine in der Natur. Man eignet dem Sedum einen fünfspaltigen Kelch, eine fünfbläurige Blume, "zehn Staubgefälse, fünf Sempel mit eben so vielen ansitzenden Drü- sen zu. Sempervivum soll einen zwölfspaltigen Kelch, eine zwölfblättrige Blume, mehr als zehn Stäubgefälse, zwölf Stem- pel (und man hätte dazu setzen können, eben so viele an- sitzende Drüsen als Stempel) haben. Allein da finden wir bey Sedum dasyphyllum und glaucum einen sechsspaltigen Relch, sechs Blumenblätter, zwölf Staubgefälse, sechs bis sie- ben Stempel. Bey Sempervivum arachnoideum haben wir einen neunspaltigen Kelch, neun Blumenblätter, achtzehn Staubgefälse. Sedum refleeum schwankt an den Theilen des Kelches und der Blume zwischen 6 und 9, und ist nur darinn standhaft, dafs allemal die Anzahl der Staubgefälse doppelt so grols, als die. der Blumenblätter ıst. Sempervivum sedi- forme verhält sich genau wie Sedum glaucum ; aber in Sempervivum monanthon sah Aiton die Anzahl der Kelch- und Blumentheile zwischen 5 und 8, und die der Staubge- fälse und Stempel yerhältnifsmäfsig schwanken ; im Sedum villosum zählte er 8 Blumenblätter, ı2 bis 16 Staubgefälse, 8. Stempel; ıch nur 5 Blumenblätter, 5 Stempel und ı0 Staub- gefälse, im Sernpervivum tortuosum fand er 8 Blumenblät- ter, ı6 Staubgefäfse, 8 Stempel. Haller zählte im Sempervi- ‚vum globijerum 6 Blumenblätter, 6 Staubgefäßse, 6 Stem- pel. Auch der Habitus trennt beyde Gattungen nicht genug. Sedum dasyphyllum, S. reticulatum, machen Bitletrosen wie 110 REN wie die Arten von Sempervivum; auch Sedum glaucum, $. acre und $. sexangulare ihun es nach ıhrer Art, wäh- rend Sempervivum sediforme keine macht. Ich weils diesen Schwierigkeiten nicht anders abzuhel- fen, als dals wir beyde Gattungen in eine einzige verschmel- zen, was bereits Haller gethan hat; die neue Gattung mag einstweilen, nach dem Beyspiele anderer Gattungen, bey wel- chen die Anzahl der Blüthentheile und namentlich der Staub- . gefälse eben so schwankend ist, in der eilften Classe stehen. Unterdessen lasset uns auf ein System denken, das zwar nie fehlerfrey seyn wird, aber wenigstens nicht auf Zahlen ge- baut ist, da wir allenthalben so laut von der Natur erinnert werden, dals nichts unsicherer als Zahlen seyn könne, 6. OXALIS. Reich: frey, einblättrig, tief fünftheilig. Bıume: fünfblättrig. Blumenblätter: die Platte eyför mig, an- sehnlich, am REN fast zweyohrig, und dort mit dem nächsten Blumenblatte verbunden ; der Nagel schr kurz, sehr schmahl, in das Staubfadenrohr eingesenkt. “ STAUBGEFÄSSE: aus dem Blütheboden. Träger: zehn, faden- förmig, wechselweise kürzer, am Grunde in ein stäti- ges Rohr verwachsen, und: dort unter den kürzern Trä- gern dıe Nägel der Blumenblätter aufnehmend. Beu- tel: abgewandt, doppelt, eyförmig: jedes einzelne Stück einkammerig. StemreL: Fruchtknoten : fünfkantig, eyförmig, sich auflö- send in fünf Griffel: fadenförmig, länger als die Staub- fäden. Narben : klein, fast kugelförmig. Frucur: en 111 Frucht: eine fünffächerige Kapsel. ANMERKUNG. In einem Systeme, welches die Verbindung der Blüthentheile zu seinem Hauptgrund macht, wie das Gleditschische a Staminum situ, macht diese Gattung eine ganz eigene Classe aus, ee hier nicht die Staub- gefälse an die Blumenblätter angewachsen, sondern die Blumenblätter in das Staubfadenrohr eingesetzt sind, 7. GCACGTUS. Kieuagii angewachsen, dachziegelförmig, gefärbt. Brume: am Grunde mit dem Kelche verwachsen, einblättrig, vieltheilig: die Theile in mehrern Reihen, länglicht oder eyförmig. | STAUBGEFÄSSE : aus der Blumenröhre, sehr zahlreich. Tr&- ger: fadenförmig, ungleich, am Ende spitzig. Beutel: länglicht, zweykammerig, aufrecht. StEMPEL: Fruchtknoten : mit dem Kelche zusammen gewach- sen, fast kugelförmig. Griffel: Einer, fadenförmig, am Ende kolbig: der Kolben mehrtheilig. Narben: die In- nenseiten der Kolbentheile. Frucht : eine einfächerige Beere. 8. MESPILUS PYRACANTHA. Die Stacheln dieser Mispelart sind nichts anders als im Wachsthume zurück gebliebene Zweige, gerade wie beym Schwarzdorne; daher es sich zutragen kann, dafs der eine wie der andere Strauch unter einer sehr üppigen Cultur, wenn er sie gleich vom Keime her erhält, seine Stacheln Age 9. CISTUS NILOTICUS. Ä Koautartiß; mit een. ziemlich a die Blüthen Pin- » 112 en einzeln, den Blättern gegenüber; die Kelchblätichen län- ger als die Blume, drey eyförmig lanzettähnlich, zwey- fenstrig, zwey linienförmig. © Ä Cistus nılotieus. FFilld.. Spec. II. p. 1200. n. 49. Der Stengel etwas filzig, am Grunde etwas dünner als weiter aufwärts, doch ziemlich aufrecht, fufslang und darun- ter, röthlicht. Die Blätter gegenüber, vollkommen ganz, läng- licht. Die Blattansätze den Blättern ähnlich , aber kleiner. Die Blüthen an den Enden des Stengels und der Zweige in Trauben aber so, dals einzelne Blüthen einzelnen Blättern, die dort nicht mehr Gegenblätter sind, gegenüber sitzen. Die Kelchblättchen gleichlang, und etwas länger als die Blume, spitzig; drey davon eyförmig, vertieft, dreynervig, und bey- - derseits des Mittelnervens mit seinem länglichten, durchsichti- gen Fenster; die zwey andern sehr schmal. Die Blumenblät- ter gelb, verkehrt eyförmig, mit einer sattern Mackel am Grunde, am Oberrande schwach dreylappig. Ich habe nur ı2 Staubgefälse gezählt. ‚10. CLEMATIS. INTEGRIFOLIA. Willich macht bey dieser Pflanze *) die doppelte Anmer- kung: I. Die Staubbeutel seyen nicht an den Seiten des Trä- gers, sondern an seiner Spitze befestiget. II. Wenn die äus- sersten Träger beutellos wären, würde die Pflanze eine Atra- gene seyn. Ich habe Willich’s Bepkicheung nicht: nur an. Clematis integrifolia, sondern auch an den übrigen Arten, die ich le- bendig beobachten konnte, wiederholt, und sie sehr richtig nr aber auch rag wodurch 'Linne zur BORN :$ | | Ayii *) Reichart Syll. p. 169. n. 9. i : RER ER 115 Ahhbe verleitet ward. Die Beutel sind zweykammerig, und die Fortsetzung des Trägers macht die gemeinschaltliche Scheidewand der beyden Kammern aus, wie diels wohl ! bey allen ähnlichen Beutelgebilden derselbe Fall ist. Wenn sich nun die Beutel, öffnen, so schlagen sich. die beyden Seiten- wände der Kammern sehr weit zurück; da nun die Zwischen- wand ziemlich dick ist, so gewinnt es das Anschen, als wean die Beutel an den Seiten angeheftet wären; bey etwas wei- ter gerückter Blüthenreife scheint es wohl oft gar, dafs ein einkanmeriger Beutel vorne am Träger, der andere rück- wärts befestiget sey. Auch die grofse Aehnlichkeit zwischen Atragene alpina und Clematis integrifolia, und, mittelst ihrer, der ganzen Gatiung Clematis, läfst sich nicht verkennen, und vielleicht hätten füglich beyde Gattungen in Eine. zusammengebracht _ werden können. Da aber die Trennung einmal geschehen ist, und keine Unbequemlichkeit macht, so glaube ich, dafs nıchts geändert werden solle. 11. TEUCRIUM: FLAYV UM. Die Blätter eyförmig, am Blatistiele herablaufend, oben elatt, unten aderig, gekerbt: oder, unten dreynervig und glatt- randıg ; Sie Blüthenblätter durchaus vertieft, vollkom- inen ganz; die Quirle entfernet, armblüthig ; der Sten- gel strauchartig. h Teucrium flavum. Schreber unilab. p- 34. n. 25.—= Wul- fen in Römers Arch. IIL p. 383. Ein zwey Fuls hoher Strauch, den an allen den Thei- len, an welchen er. grün ıst, eın dünner Filz überzieht, doch sind fast alle Blätter auf ihrer Oberseite glatt. Sie, diese 15 Blät- 4114 SE Blätter, sind, wie es bey der ganzen Classe der lippenblü- ihigen Pflanzen mit nackten Samen Sitte ist, Gegenblätter, übrigens gestielt, am Rande gekerbt und auf der Unterseite ' geadert; wo aber diese Blätter anfangen Blüthenblätter zu werden, da verlieren sie die Kerben des Randes, werden glattrandig, vertieft, sind auf beyden Seiten feinharıg, und an' der Unterseite dreynervig; man findet aber an dem kleı- nen Strauche ganze Zweige, an welchen durchaus alle Blät- ter den Bau und d’e Form der Blüthenblätter haben, nur dals diejenigen, welche keine Blüthen ın ihren Achseln tragen, weniger vertieft sind. Der Blüthenstand ist etwas unbestän- dig. Gewöhnlich sitzen zwey Blüthenblätter einander gegen- über, und dann kommen aus jedem Blattwinkel zween ein- blüthige Blüthenstiele, oder aus dem einen zwar zween, aber aus dem andern nur einer, auch wohl aus jedem Blaitwinkel nur einer; aber ich fand auch nur einseitige Blüthenblätter mit zween einblüthigen Blüthenstielen. Die Blumen sınd vor dem Aufblühen blafsgelb, werden bey voller Blüthereife weils, behalten aber allemal die kleinen zween Lappen, welche ıh- nen statt einer Oberlippe dienen, von einer blafsgrünlichten Farbe. Im königlichen Garten zu Nymphenburg ist dieser Strauch mit blafsblauen Blumen da. Willdenow führt ıhn als eine Spielart des gelben Teucriums an. Ich kannte ıbn zu Landshut nicht, und seit ich hier bin, gelang es mir nicht, einen lebenden Zweig für den königlichen Garten aus dem von Landshut zu erhalten, um beyderley Gewächse im Leben vergleichen zu können. | 12. TEU- ee. 115 12. TEUCRIUM HIRCANICUM. Die Blätter gestielt, länglicht herzförmig, stumpf, stumpfge- kerbt, runzelig; die Blüthenblätter schmal lanzettförmig; der Stengel gablig; die Blüthen aus den obern gabligen Verzweigungen in ährenförmigen walzenähnlichen Trau-- ben; die Blumen aulsen rauh. x Teucrium hircanıcum. FPilld. Spec. III. p. 24. n. 26. —= Schreber unilab. p. 40. Teucrium foliis cordatis, erenatis, petiolatis; spicis ob- longis densissimis. Haller Comment. Götting. II. p- 343: Tab. 13. Eine schöne ansehnliche Pflanze, welche ungeachtet ih- rer südliehen Heimat, Ghilan, zwischen den 36 und 38 Brei- tengraden, unsere Winter nicht nur zu Landshut, sondern auch zu München ‚ das ıst unter der Breite von 48° 8’ 42”, und ın einer Höhe über dem Spiegel des Mittelmeeres von 1618,314 Pariser Fuls, vortrefflich verträgt. Der Stengel filzig, stumpf vierkantig, zw ey furchig, Sub ig. Die Blätter kurz gestielt, länglicht herzförmig, runze- lig, stumpf gekerbt, auch an der Spitze stumpf, jedoch mit einem vorspringenden kurzen weichen Stachel; auf der Un- terseite von feinen Haaren grau. Die Blüthen aus den ober- sten gabligen Verzweigungen. -° Die traubige Aehre ıst, den Blumenstiel nicht mit eingerechnet, von der Länge des Zeigefingers, so dick, dafs ihr Durchmesser wohl Daumen- breite hat, sehr dicht, walzenförmig, und satt blauroth. Die Blüthen paarweise gegenüber, das ıst, an jeder Seite zwey SOn- derheitliche Blüthehen mit ihren einfachen Blüthenstielen aus dem Winkel eines eigenen, nicht beyden gemeinschaftlichen, 15* Blü- 116 Es Blüthenblattes. Da nun diese gegenüberstehenden Blüthen- paare armförmig abwechseln, und sehr gedrängt stehen, so entsteht daraus eine achtreihige Traubenähre, die aber wal- zenförmig erscheint, weıl die Ecken verschwinden. ı3. ANTIRRHINUM PELISSERIANUM. Die Stengelblätter linienförmig, adernlos, spitzig, kielig: die “ untern zu dreyen und vieren, die obern wechselseitig ; - die Blüthentraube aufgerichtet, verlängert; der Sporn ge- rade, lang. A Ä Anltirrhinum pelisserianum. FYilld. Spec. III.p.244.n. 32. Linaria caerulea calcaribus longis. Bauhin hist. III ! p- A461. | ' EERER Pe Linariae purpureae varietas. Lobel obs. pag. 222. (aber er zeichnet fünf Blätter im Qunrl.) I Die Pflanze ist auf den ersten Anblick dem A. purpu- reum so sehr ähnlich, dafs man sie dafür halten könnte, aber sie ist um die Hälfte kleiner, und ihre Blüthen sind grölser. Die zweyjährige Wurzel treibt mehrere Stengel, die unten einfach sind, weiter oben ästig werden; die Aeste sind einfach, unten blätterig, oben in langen Trauben Blü- ihen tragend. Die blühenden Blüthenstiele sehr offen, die fruchttragenden fast angedrückt. Die Blume voll veylenblau: “die Buckeln der Unterlippe weils; der Sporn durchaus: ge- rade, länger als der Blüthenstiel. Willdenow eignet der. Pflanze straufsförmige Blüthen zu; aber er sah nur ein getrocknetes Exemplar, welches ihn irre führte: denn allerdings bilden die erstern Blüthen einen Strauls; aber während des Blühens verlängert sich der ge- | 2 mein- k en 117 meinschaftliche Blüthenstiel beständig, und bildet nach und nach eine lange Traube. 14. ANTIRRHINUM REPENS. Die Blätter linienförmig, in Quirlen: die obern und Asste- ‚blätter wechselseitig ; der Sporn von der halben Länge des Blüthenstiels; die Helche von der Länge der Kap- seln. x Antırrhinum repens. Milld. a IH. p. 240. n. 21. ' Die Pflanze hat ein graugrünes Ansehen, als wenn sie mit einem feinen Reife überzogen wäre; doch läfst sich die- ser Reif nicht wegwischen. Die Wurzel ausdauernd und vielköpfig, krieehend und Ranken treibend. Die Stengel nur einjährig, anfänglich niederliegend, dann aufstehend, rund- licht, etwa zween Zoll hoch ziemlich dicht mit Blätterquirlen besetzt, die (aufwärts immer in verminderten Zahlen) aus 0,72: Be Blättern bestehen, endlich aber sind die. obersten Blätter, und alle Blätter der Aeste wechselseitig. Die Blätter linienförmig, vollkommen ganz, unten dreynervig. Die Aeste ziemlich zahlreich, fadenförmig. Die Blüthen. an den Enden traubig, aber in einer etwas lockern Traube. Der Kelch kürzer als das Blumenrohr, seine Stücke limienförmig, ollen- stehend. Die Blumen ziemlich klein, fast denen von A. cha- leppense ähnlich, weils, aber mit veylenfarbenen Strichen be-. ‚malt; die Buckeln der Unterlippe unbemalt, rauh; der Sporn spitzig, sehr kurz, vorne mit drey veylenfarbenen Strichen, Die kurzen Walzenhaare auf den Buckeln der Unter- Iıppe, die davon rauh werden, scheiden deutlich einen Ho- ur aus, der durch die Dune, welche sich in der Mitte ZWi- wer FAR zwischen den beyden Buckeln befindet, in den Sporn hinab- fliefst, und dort von den Bienen aufgesucht wird, welche defswegen das Horn häufig abbeilsen, um bequemer zum Honig zu gelangen, eine Sache, dıe man auch vielfälüg und namentlich bey der gleich folgenden wahrnimmt. 15. ANTIRRHINUM STRIATUM. Die Blumen spornlos ; die Blüthen einzeln ; die Kelche sehr offen, von der Länge der Blume; die Blätter lanzettför- mig: die untern gegenüber, die obern wechselseitig. Ich habe die Samen dieser Art unter dem Namen An- tirrhinum intermedium erhalten , welchem noch ein Gme- lin., also wohl Gmelini, beygefügt war. Da mehrere Bota- nisten unter diesem Namen bekannt sind, so weıls ich nicht, welcher von ihnen gemeynt sey; wohl nicht der Professor von Göttingen: denn er hat diesen Namen in seiner Ausgabe des Linneischen Natursystems nicht ; vielleicht der Verfasser der Flora Sibirica, aber da wundert es mich, dafs die Pflanze noch bisher weder von Linn&, noch von Murray, noch von Reichard, noch von Willdenow, noch selbst von I. F. Gmelia aufgeführt worden ist. Da übrigens dieser Trivialname noch nicht angenommen ist, dabey eine blofse auf den Ideengang - des Gebers sich beziehende Bedeutung hat, so ändere ıch ihn in einen andern ab, welcher auf der Blüthe geschrieben steht. Der Stengel etwa ı! Fufs hoch, eine Rabenfeder dick, etwas schwach, und nicht gerade aufgerichtet, "glänzend grün, armästig. Die Blätter lanzettförmig, beyderseits verschmäch- tiget, glanzlos, unten gegenüber, aber sobald die Aeste an- fangen, Be an den Aesten die untern abermal ge- gen- we 119 genüber, die Blüthenblätter wechselseitig. Die Blüthen ein- zeln, aus den Blattwinkeln, sehr kurz gestielt; der Kelch völ- ‚dig wegstehend, grölser als die Blume; die Kelchstücke den Blättern ähnlich, nur kleiner. Die Blume spornlos, dafür, wie bey A. majus, mit einem Sacke zwischen den untern Kelchblättern, weils, oder auch blafs veylenröthlicht, auf dem Hügel der Unterlippe, und am gegenüber stehenden Mittel der Oberlippe veylenroth gestreift, auch wohl öfter die ganze Röhre gestreift. Die Unterlippe hat keine Safthaare, und son- dert keinen Saft ab; aber doch beilsen sich Bienen in den Sack eine Oeffnung ein. | 16. BUNIAS AEGYPTIACA. Die Schötchen schwach vierwinklich, allenthalben ranzlıg - warzig; die untern Blätter holzsägeförmig gefiedert - zer- schnitten, die mittlern lanzettförmig , buchtig gezähnt, die obersten fast glattrandig. © Bunias aegyptiaca. Wfillden. Spec. II. p. 414. n. 0. Der Stengel etwa ı: Fuls hoch, weitschweifig, ästig (die Aeste fast unter rechten Winkeln wegstehend) kaum am Grun- de etwas rauh, übrigens nach seiner ganzen Länge, und an allen Enden glatt. Die Blätter nach ihrem Umrisse lanzettfär- mig, aber in der Ausführung verschieden: die untersten ge- stielt, in queerstehende gezähnte Lappen verschiedentlich zer- schnitten; die mehr obern am Grunde pfeilförnig, am Ran- de ausgeschweift gezähnt ; die obersten nach beiden Enden verschmächtiget, fast vollkommen ganz. Die Blüthen gelb, in einer langen Traube. Die Schötchen aufrecht,: mit einem kurzen, etwas dicklichten Schnabel, zwar eckig, aber un- : deut- 120 rs deutlich, allenthalben runzlig - warzig. Die Kelche grün, und nur aın PER geib gesaumt. 17. RAPHANUS RAPH ANISTRUM. Cranz behauptete einstens in der Vorrede zum ersten Hefte seiner Stirpes austriacae gegen Linne, der Ackerrettig habe nicht vier, sondern nur zwo Drüsen *), und wieder- holt diese Behauptung ım Buche selbst, wo ıhn die Ordnung auf diese Pflanze führt. Linne hat Recht, aber Cranz irrt ver- zeihlich, Ich finde standhaft vıer Drüsen , wenn ich völlig frische Blüthen untersuche, zwey grofse, nämlich eine zwi- schen jedem kürzern Träger und dem Fruchtknoten, und zwey kleine, nämlich eine wie ein Hörnchen hervorragende, zwischen jedem Paare der grölsern Träger und dem Kelche; aber diese letztern verlöschen, wie die Blüthe näher zur Aus- bildung der Frucht fortgerückt ist. Cranz, welcher bey seı- ner kritischen Bearbeitung der tetradynamischen Classe vor- züglich auf die Frucht sah, wartete, bıs die Früchte ausgebil- det waren, und zu dieser Zeit ist es schwer, unter den Blü- thenspätlingen noch vollkommen gebaute zu finden. 18. PELARGONIUM GLUTINOSUM. So weit die Pflanze grün ist, mit einem glänzenden Kleber überzogen ; die Blätter fast herzförmig, spondonförmig- fünfeckig, sägezähnig; die Dolden armblüthig. b Pelargonium glutinosum. WVilld. Spec. III. p. 676. n.84. Der Stengel 4 Fufs und darüber hoch, ein wenig ge- er und nicht steif genug; so weit er grün ist, über- zieht *) Pag. XIII “ E “einer a: und blühte sehr es re 121 zieht ıhn,, wie alle andern grünen Theile der Pflanze, ein sehr klebriger Leim. Die Blätter sind nach ihrem Grundum- rilse herzförmig, doch so, dafs ihnen die Grundkerbe fehlt, sägezähnig und fünfeckig, wobey die beyden Ecken am Grun- de durch tiefere ‚Einschnitte vorspringender werden. - Die Blüthendolde etwa vierblüthig. Die Blumen rosenfarben ; auf den beyden gröfsern Blumenblättern eine sattere Mackel in der Mitte, die aufwärts und abwärts zwo Parallellinien ab- giebt. | 19. PELARGONIUM TOMENTOSUM. Durchaus stark filzig: die Blätter weichfilzig, dreylappig: der Mittellappen fast fünflappig, die an den Seiten etwa dreylappig; die Dolde zwey al dreygablig; die DB db vielblütlig. h - Pelar gonium tomentosum. ri lld. Spec III. p. Gr eö. Eine schöne Pflanze, auch wann sie nicht blüht, die noch schöner wäre, wenn sie nicht so sparrig wüchse: denn ‚sie treibt, nachdem sie das erste Mal geblühet hat, ihre wei- tern Aeste gern unter fast rechten Winkeln aus dem Stam- me und den ältern Aesten; wenn diefs nicht etwa Folge .ih- rer Behandlung ist: denn sie wird, damit ihr sammetähnli- cher Ueberzug nicht vom Regen oder etwa gar vom Hagel beschädiget werde, auch im Sommer, zwar der freyen Luft ausgesetzt, aber doch unter Dach gehalten, erhält also we- nig Licht von oben herab, obschon reichliches von der Seite herein. Sie ist sehr schnellwüchsig, erreichte nach einem noch nicht vollen Jahre nach der Aussaat schon die rg 16 er Sie 122 aenmmncen Sie ist durchaus sehr filzig, und dieser Filz ıst an Stamm und Aesten länger als an den Blättern, die davon sehr weich anzufühlen sind; doch erinnert dieses Gefühl nicht so sehr an Sammet, als vielmehr an eine feinere Art von Wollplüsch, Der Stamm ist rundlich. Die Blattstiele sind länger als ihre Blätter, die Blätter selbst nach ihrem Grundrils& herzförmig, aber diese Grundform wird durch tiefe Einschnitte verän- Bit, indem das Blatt dadurch in drey Lappen zertheilet wird, wovon der mittlere meistens eine etwas stumpf fünf- eckige Gestalt erhält, zuweilen aber deutlich fünflappig ıst; die beyden andern sind meistens zweylappig, zuweilen auch dreylappig; der Rand ist durchaus sägezähnig. Die Blüthen- stiele sind ziemlich lang, gabeln sich bey der Hauptdolde, die aus dem Ende des Zweiges kömmt, in drey Strahlen, von denen sich jeder wieder ın drey Strahlen auflölst, deren je- der ein ordentliches vielblüthiges .Doldchen trägt; aber die Blüthenstiele, welche aus den Seiten hervorkommen, theilen sich nicht weiter, aufser in die einfache, ebenfalls vielblüthi- ge Dolde. Auch diese Blüthentheile stehen sehr sparrig weg. Die Blume ist weils, sehr schwach erröthend ; die obern zwey „verkehrt eyförmigen Blumenblätter sind am Grunde mit zwey "veylenröthlichten Linien bemalt, die drey übrigen, von schma- lem, langgezogenen Baue, nur mit einer. Die Staubgefälse abwärts gebogen, roth, mit orangefarbenen ch ; der Grif- fel und die Narben blutroth, 20. PELARGONIUM INODORUM. Krautarlig, stengeltreibend ; die Blätter herzförmig, stumpf, Jappig; gekerbt; die Blüthenstiele verlängert, den Blät- tern - tern gegenüber, meins ; die Blumenblätter fast gleich. © ; Pelargonium inodorum. FfYilld. hort. berol. 1. Tab. Zr Ich erhielt unter andern auch eine Pflanze dieser Art, welche ıhren Blüthenstiel unmittelbar aus der Wurzel trieb; doch war auch er einem Blatte gegenüber, und sehr lang. An den übrigen, welche wahre Stengel hatten, waren die Blüthenstiele sämmtlich zwar von ungleicher, aber allemal beträchtlicher Länge. Die Blüthen sind klein, die Blumen sehr blafs fleischfarben, mit einem stättigen sattern Strichlein am Grunde der obern Blumenblätter und zwey andern, wel- che unten und oben, während sie auswärts Aeste abgeben, mit dem mittlern zusammentreffen, und ein weißses blattför- miges Mittel einschliefsen. Die Stengel aufstehend. Ganz ge- ruchlos ist die Pflanze eben nicht, —. dieser Geruch ist schwach und unangenehm. at: PELARGONIUM GROSSULARIOIDES. Krautarlig; die Stengel nıederliegend, wıerkantig, gefurcht; die Blätter herzförmig tellerähnlich, eingeschnitten, ge- kerbt; die Blüthenstiele fadenförmig, meistens zweyblü- thig. pi Pelargonium grossularioides. Filld. Spec. III. p. 657. n. 309. | Eine niedliche sittsame Pflanze, vom Ansehen eines Geraniums, aber doch nur darum, weil wegen der Rleinheit ihrer Blüthen der Bau derselben nicht gleich in die Augen fällt. Sie blüht in der Orangerie schon im Maymonate, 16* und » 4 Be: werten und fährt fast den ganzen "Junius damit fort, wenn man sie, sobald man es wagen darf, an die freye Luft stellt. - Der Stengel, die Blatistiele, die Blüthenstiele sind dun- kelroth (auch die Blattansätze,) sehr glatt und glänzend, und erscheinen dem freyen Auge fadenförnig ; gleichwohl sind . die Stengel vierkantig,, vierfufchig. Die Blätter fast teller- - förmig, in drey, man kann fast sagen ‚ in fünf Lappen durch kleine Einschnitte schwach gespalten, hellgrün: die Lappen gekerbt gezähnt. Die Blattansätze eyförmig -lanzettähnlıch , zurück gerollt. Die Blüthen in den Blattwankeln,, meistens parweise, doch auch einzeln, jede auf ihrem Blüthenstiele, sehr klein, sogar die allerkleinsten ın dieser Gattung, purpur- farben. Die Kelche spitzig. Die Samendecken ae 22. PELARGONIUM° FULGIDUM. Halbstrauchartig, wollig, filzig, die Dolden parweise,' viel- blüthig; die untern Blätter dreyfingerig : die Blättchen stiellos; das mittelste verlängert, grölser, gefiedert Zer- schnitten; die obern fünfspaltig: die Lappen stumpf. -4 Pelargonium fulgidum. Villd. Spec. III p. 684. n. 10). Der Stengel am Grunde holzig, wird aber bald krautar-, üg, ist übrigens ziemlich dick, graugrün wegen eines feinen Filzes, womit er, wie dıe ganze Pflanze, bekleidet ist. > Stengelblätter und die untern Aesteblätter dreyfingerig: Blättchen stiellos, zerschnitten in stumpfe Lappen; die Son Blätter bey einem 'herzähnlich eyförmigen Umrisse verschie- dentlich zerschnitten, wovon drey oder fünf Einschnitte tie- fer gehen: die dadurch entstandenen Lappen durchaus stumpf. = Die gericbenen Blätter geben einen it Rüliongfchißi Die Blatt- stie- " Be er stiele parweise, ziemlich vielblüthig (mit 5 bis 7 Blüthen je- der,) wegstehend, aufstehend; die Stelchen (Stralen) kürzer als die Saftgrube. Die Blumenblätter ziemlich gleichlang, aber dıe beyden obern breiter als die drey übrigen. Die Farbe die- ser Blume wıe bey der brennenden kaehe (Lychnis chalce- donica.) 23. PELARGONIUM ACETOSUM. Strauchend; die Dolden armblüthig; die Blumenblätter zurück gerollt; die Blätter verkehrt eyförmig, fleischig, vertieft, am Vordertheile grobgekerbt, am Unterende keilförmig nnd vollkommen ganz. 5 Pelargonium acetosum. FVilld. Spec. III. p. 665. n. 56. Der Stengel strauchartig, nicht sehr hoch, etwa nur von 2 bıs 3 Fuls Höhe. Die Aeste sehr glatt. Die Blätter flei- schig, hart, wie beym P. peltatum, glatt, aber anders gebil- det, nämlich vertieft und fast kaputzenförmig, ihrem Umris- se nach verkehrt-eyförmig, an der vordern Hälfte mit gro- ben Kerben am Rande, an der untern vollkommen ganz und keilförmig. Die Dolden gestielt (die Stiele doppelt und dreymal so lang als dıe Blätter) armblüthig, nämlich nur aus zwo oder drey Blüthen bestehend, gie auf sehr kurzen sonderheitlichen Blüthenstielen sitzen. ie Kelche, so weit sie röhrig sind, röthlicht, aber roth an ıhren Theilen, wo sie zerschnitten sind. Die Blumen blafs rosenfarben : die vier obern Blumenblätter mit zwey satten Strichen, von denen aber die der beyden äusser- sten nicht viel satter sınd als die Hauptfarbe des Blumenblat- ‚ tes; das unterste hat nur Eine solche Linie; alle gar viel län- ger als. die Kelchstücke, dem ar Ze ee pemer förmig. 24. PE- 120 ereini 24. PELARGONIUM CAPITATUM. Strauchend; weitschweifig; die Dolden gestielt, ziemlieh fa blüthig: die Blätter stiellos; die Blumenblätter fast gleich, vollkommen ganz; die Blütken tellerförmig, undeutlich lappig, gekerbt, gewellt, feinharig. # Pelargonium capitatum. ° Villd. Spec. III. p. 676. n. 83. Die Blätter, wie bey der gemeinen rundblättrigen Mal- ve, aber kleiner, in grofse Falten wellenförmig gebogen. Die Dolde besteht aus 3 bis 7 Blüthen, welche suellos aufsitzen. Die Blumenblätter ziemlich gleich, und ıhrer Gestalt nach auch sehr einander ähnlich; der geringe Unterschied besteht nur in der Gröfse, indem die beyden obern ein wenig grös- ser sind; die Farbe bey allen rosenroth mit einem Blicke ın Blau; zwo etwas ästige Linien von blutrother Farbe auf den beyden obern Blumenblättern. 25. PELARGONIUM CORDATUM. Strauchend; die Dolden ziemlich vielblüthig; die zwey obern Blumenblätter sehr grols, ausgerandet, die untern linien- förmig, spitzig; die Blätter herzähnlich kapuzenförmig. Pelargonium cordatum. Filld,_Spec. III p. 670. n. 68. Die Blumen ändern bey dieser Pflanze an Farbe ab. Bey der meinigen, welche ıch im Garten zu Landshut hatte, waren alle Blumenblätter weils, und die beyden obern mit drey (nicht zwey) ästigen rothen Strichelchen bezeichnet. Die Blätter sind ihrem Umrifse nach herzförmig, aber ohne die " Kerbe am Grunde, indem sie dort fast geradlinig abgeschnit- ien sind ; dennoch glaubt man diese Kerbe zu sehen, weil sich die beyden a et einbiegen, dals auch VRRRL | 127 auch dort eine Herzform herauskömmt. Den Rand könnte man doppelt sägezähnig nennen: denn er ist wirklich säge- förmig,ın kleine Läppchen zerschnitten ; die wieder ihre klei- nern Sägezähne haben; jedes Läppchen beugt sich an seinen Seiten etwas gegeneinander, woher der ganze Rand ein leicht gewelltes Ansehen gewinnt. 26. PELARGONIUM INQUINANS. Strauchend ; die Dolden ziemlich vielblüthig; die Kelche auf- gerichtet; dıe Blätter aus herzförmigem Grunde teller- förmig, schwach lappig, gekerbt, schmierig filzig. 5 ° Pelargonium inquinans. /Filld. Spec. III. p. 368. n. 61. Der Stengel und die Aeste rundlicht, die kleinern Zwei- ge grün; die Blüthenstiele und die Kelche von dichtstehen- den sehr kurzen Haren rauh, die Blätter aber für das Ge- fühl einen sammetähnlichen Eindruck machend. Wenn die Pflanze einer starken Sonnenhitze ausgesetzt ist, oder ın ei- nem sehr warmen Treibhause steht, schwitzt dieser Filz eine so grofse Menge schmierigen Oeles aus, dafs er die beta- stenden Finger gelb färbt. In der Dolde etwa acht Blüthen. Die Blumenblätter sehr schön zinnoberroth, ziemlich gleich, nur die beyden obern ein klein wenig grölser. 27. PELARGONIUM COCCINEUM. Strauchend ; die Dolden vielblüthig ; die vier untern Kelch- stücke niedergebogen ; die Blumenblätter schmäler als die Kelchstücke, sehr schmal keilförmig, gestreift, sehr glatt, schwach lappıg, gekerbt. ı ER > Pe- 128 ; ARTRENTETETE Pelargonium coccineum. Ehrhart Beytr. VII. p. 102. Pelargonium hybridum. FYilld. Spec. II. p. 666. n. 59. Wenn von der Bildung der Pflanze die Rede ist, scheint mir Ehrharts Benennung vor der Willdenowischen emen Vor- zug zu verdienen; aber letztere dürfte wohl ıhren Ursprung richtig angeben. Ich‘ w ‚erde mich unten, wenn von. der Gat- tung ubsrhacpe die Rede seyn wird, über diese Sache näher erklären. Die Blume genau von der Farbe, wie die der vorigen "Art, aber die ganze Pflanze ist bey der grölsten Aehnlich- keit mit derselben kleiner. Von den Blättern haben immer einige eine Binde, alle haben einen sehr breiten Grund, und laufen mit demselben an dem langen Blattstiele wie ein kur- zer Keil herab, wodurch sie etwas kaputzenförmig werden. Auf die obern Blumenblätter sind meistens nur drey, auf die übrigen aber vier schmale Linien hingemalt, welche alle einfach u Ee und nur wenig salter sind als die Grundfarbe. 22. PELARGONIUM ROSEUM. Der Stengel krautartig, rauh; die Blätter doppelt Befiedert zerschnitten : die Stücke ziemlich stumpf, am Ende ge- zahnt; die Blüthenstiele armblüthig. 4 Pelargonium roseum. FYilld. Spec. III. p. 679. n. 92. B In der Pflanze: die ich vor mir habe, ist der Stengel spannenlang,, einen Fuls, auch wohl ı! Fuls und darüber hoch, (ich sah sogar ein Stück, an welchem er fast 3 Fuls hoch war,) von Haren rauh. Die Blätter doppelt gefiedert | en, beyderseits glatt, aber am Rande schwach be- | hart; an: 129 hart; die Blumen blafs rosenfarben, nur vierblättrig: die bey- den obern Blumenblätter viermal so grols als die beyden untern (nämlich nach dem Quadratmalse,) übrigens mit ei- nem Par ästiger hochrother Linien beschrieben. Nur fünf beuteltragende Träger, die übrigen fünf beutellos. 29. PELARGONIUM RADULA, ' Der Stengel fast strauchartig; die Blätter doppelt gefiedert - zerschnitten : die Stücke schmal, gleichbreit, am Rande zurückgerollt: die beyden untersten zweyfingerig aus ei- nem gemeinschaftlichen Grunde: alle mit einer einge- grabenen Rinne. % : Pelargonıum Radula. Mönch method. p. 127. = Milld. Spec. III. p. 079. n. 02. Die Dolden etwa fünfblüthig; die Blumenblätter rosen- farbig, stumpf, die obersten am Ende schwach ausgerandet, und in der Mitte mit zwo satt blutrothen ästigen Linien be- malt. Der Stengel, die Aeste und die Kelche rauh, die Blät- ter auf ihrer ganzen Oberseite, und auf der Unterseite am . Adergeflechte wegen kleiner vorspringender Hacken scharf anzufühlen ; daher auch der Trivialname Radula (ein Reib- eisen.) 30. PELARGONIUM CARNOSUM. Der Stengel dick, fleischig; die Aeste am Grunde aufgeschwol- len; die Blätter länglıcht, gefiedert zerschnitten: die Stücke länglicht, stumpf, scharf gezahnt : die untersten etwas weiter entfernt; die Dolden ziemlich vielblüthig; die Blumenblätter linienförmig, gleich, kelchlang. 4 we 17 N ‚or 130 a Pelargonium carnosum. YYilld. Spec. III. p. 686. n. ı11. Bey einer nicht beträchtlichen Höhe der Pflanze der Stengel dıck und fleischig; die Aeste am Grunde angeschwol- len und aufgetrieben, übrigens beträchtlich lang und bey je- ' dem Blatte abgebogen. Die Dolden aus den Enden, gestielt, 3—6 Blüthen enthaltend ; die Doldenstiele ziemlich lang. Der Kelch offen, meistens nur ein Stück aufrecht. Die Blu- menblätter weils, Iinienförmig-lanzettähnlich, kelchlang. Die Träger weıls, nur fünf beuteltragend; die Beutel und Nar- ben dunkel purpurroth. Die ganze Pflanze für das blolse Ge- sicht glatt, aber in der That, und mit Hilfe einer Glaslinse gesehen, sehr filzig, doch ist dieser Filz fein. Kaum ein Ge- ruch am Gewächse. | en 31: PELARGONIUM GIBBOSUM. Die Dolden vielblüthig; der Stengel strauchend, knotig; die Blätter graugrün, dreyfingerig, etwas lappig, gekerbt, stumpf: das Mittelstück grölser, am Grunde keilförmig. h Pelargonium gibbosum. FFilld. Spec. III. p. 084. n. 105. Die Rinde des Stengels erdfarben; der Stengel aufrecht, ästig; die Aeste zuerst graugrün, dann von gleicher Farbe mit dem Stengel, nur bläfser. Die Blätter graugrün, wie bey der gemeinen Agley, und dreyfingerig. Die Dolden in die Länge gezogen, auf einem reinen grünen Doldenstiele, viel- blüthig. Die Blume schmutzig gelblicht, durch einen schwach bräunlichten Blick nur noch. trauriger gemacht; die Blumen- ‚blätter verkehrt eyförmig:: die beyden obern etwas grölser. Die Knoten des Stengels und der Aeste verdienen eine be- sondere ‚Untersuchung. 32. PE- Bievirien oh 131 32. PELARGONIUM ZONALE Man nennt sonst Pelargonium zonale eine Art, wel- che auf einem ziemlich tellerförmigen reingrünen Blatte eı- ne schwärzlichtbraune gezackte Binde hat. Es giebt aber noch eine andere Pflanze dieser Gattung, bey welcher dıe Blätter zwar denselben Bau haben, aber das Grün ıst minder rein, die schwärzlichtbraune Binde fehlt, und dafür haben die Blät- ter eine breite gelblichte Einfalsung, die oft sehr ins Weıßs- lichte zieht. Cavanilles hat diese letztere zu einer eigenen Art erhoben, und Pelargonium marginatum genannt. Will- -denow hat ‘sie wieder mit P. zonale vereinigt. Letzterer hat die Natur für sich: denn ich hatte im Garten zu Lands- hut einen Stamm, welcher an einigen Zweigen Blätter von (der einen Bemalung, und auf andern von der andern trug. | 33. PELARGONIUM ACERIFOLIUM. Der Stengel 'strauchend ; die Dolden armblüthig; die Blumen- blätter fast gleich, länglicht, stumpf‘; die Blätter beyder- © seits femharig, handförnug fünflappıg, $ sägezähnig, am Grunde fast kaputzenförmig. h Pelargonium acerifolium. illd. Spec. III. p. 671.n. 71. Die Blätter sind am "Grunde ausgeschnitten, dals man sie herzförmig nennen könnte; aber die Grundlappen beugen sich einwärts und bilden eine Kaputze, wodurch am Grunde eine keilförmige Gestalt hervorgeht, welche aber bey ältern Blättern meistens wieder verloren geht. In der Dolde nur 3 bis 5 Blüthen. Die Blumenblätter blaulicht rosenfarben; auf den beyden obersten zwey satt blutrothe Vans Steichelchen. ET 17* ee _PE- e- 132 RER 34. PELARGONIUM QUERCIFOLIUM. Strauchend ; die Blätter aus herzförmigem Grunde länglicht, stumpf, gefiedert zerschnitten mit krummlinigen Buch- ten: die untern Lappen zweyspaltig; die Dolden armblü- thig; die Kelche offen, fast gegrannet. 5 Pelargonıum quercifolum. FYillden. Spec. II. p- 678. n. 88. Die Stengel ziemlich gerade, holzig und knotig, gleich- wohl nicht steif. Die Blätter wechselseitig, am Gehnde herz- förmig ausgeschnitten, ihrem Umriflse nach länglicht, stumpf,_ gefiedert fünflappıg: der Mittellappen breiter, meistens drey- spaltig, die beyden untersten zweyspaltig, der ganze Rand ge- kerbt und leicht gewellt. Die Dolden armblüthig : ich fand in den Pflanzen des Landshutischen Gartens nur 3 bis 4 Blü- then ın einer Dolde. Die beyden obersten Blumenblätter ver- kehrt eyförmig-keilähnlich, ausgerandet, blaulicht rosenfarben mit einer weilsen Mackel, auf welcher eine andere von ge- sättigterm Roth aufsıtzt; beyderseits wird diese weilse Mak- kel von einer eben so sattrothen Linie eingefalst, und von einer dritten am Grunde geitheilt. 35. PELARGONIUM. | Ausführlicher Charakter der Gattung. Kercn: frey, bleibend, einblättrig, fünftheilig: die Theile in zwo Reihen: die zwey innern Stücke schmäler. Bıume: aus dem Blütheboden, etwas unregelmälsig, fast zwey- lippig. Blumenblätter : fünf (oder vier,) fast gleich grols: die zwey obern breiter, nägellos; die drey (oder zwey) untern sehmäler, auf kurzen Nägeln. Stavr- linerssr 155 Staupserässe : aus dem Fruchtungsboden. Träger : in eine den Fruchtknoten einhüllende, oben ın zehn pfriemen- förmige Spitzen sich auflösende Röhre zusammen ge- wachsen. Beutel: nur vier bıs sieben, aufrecht, zwey- kammerig. STEMPEL : Fruchtknoten: fünfkantig pyramıdenförmig. Grif- fel: höher als die Staubgefälse, am Ende fünftheilig : die Theile fadenförmig , Beer: Narben : die In- nenseiten der Griffeltheile. Faucut : fünf Samen, jeder am Grunde seiner ann ge- schwänzten Samendecke angewachsen , welche unten aufspringt, und sich schraubenförmig aufrollt. FRUCHTUNGSBODEN : zwischen den zwey obersten Blumenblät- tern eine tiefe Saftgrube. Anmerkungen. I. Man kann sich die Blume dieser Gattung einigermas- sen als eine Schmetterlingsblume vorstellen, wobey die bey- den obersten Blumenblätter die Fahne, die drey untern die Flügel und das Schiffchen vertreten; oder als eine Lippen- blume, wobey die Oberlippe aus zwey Blättchen, die Unter- ° lippe, die sonst bey den eigentlichen Lippenblumen in drey Lappen getheilt ist, aus drey Blättchen besteht. Il. Narbe nenne ich denjenigen Blüthetheil, welcher mit den nöthigen Gefäfsen versehen ist, die die Narbefeuch- tigkeit an die Oberfläche bringen, damit sich in ihr der Blü- thenstaub auflösen, und diejenige Wirkung hervorbringen könne, welche wir Befruchtung nennen. So definirte diesen Blüthetheil auch Linn& sehr ER -Stigma summitas pi- stil. 154 ’ aosnnneynndr stilli madida humore pollen rumpente, *) nur fehlte er da- rinn, dafs er diesen Theil allemal an der Spitze des gesamm- ten Stempels suchen zu mülsen und zu finden glaubte. Zahl- reiche Gattungen, und namentlich die gesammte Familie der nelkenblüthigen Pflanzen, hätten ıhn belehren können, dafs. es nicht eben die Spitze seyn müsse, sondern oft ein langer herablaufender Bart am Griffel sey, welcher zu diesem Ge- schäfte bestimmt ıst. Einmal von diesem Vorurtheile geheilt, würde er dann auch bey andern Pflanzen den verwickelten. -Narbenbau richtiger beschriehen haben, welcher unter andern in der Familie einiger Contorten, und bey den orchisblüthi- gen Pflanzen sehr seltsam ist. Das rumpente in der Linnei- schen Definition ist ein sehr verzeihlicher Fehler; Linne konn- te nicht alles aus eigenen Beobachtungen nehmen, mufste sıch vielfältig auf die Beobachtungen Anderer stützen, die für gute Beobachter gehalten wurden. Nun untersuchten die mikroskopischen Beobachter seiner Zeit den Blüthenstaub fast - ohne Ausnahme ım Wasser und am Sonnenstrahle, sahen da die kleinen Bälge, aus welchen er besteht, platzen, und schlos- sen daraus, dafs diefs auch in der Narbefeuchtigkeit geschehe. ‘ Aber die Narbefeuchtigkeit ist nicht wässeriger, sondern ölı- ger Natur, und in Oelen platzen die kleinen Bälge nicht, sondern das feine Oel, welches sie füllt, tritt in die feinen Oele, mit welchen es chemische Wahlanzıehung hat, heraus, verbindet sich mit ihnen, und die leeren Bälge schwimmen oben auf, Ben unzerrissen, IN. Wir haben wohl gewils einige Arten von Pelargo- nıen, welche die Natur nicht erkennt ‚„ und P. coccineum dürf- *) Philos! botan. $. 86. IP. aerre 1355 dürfte wohl eine davon seyn, vielleicht auch das oben ange- führte P. roseum. Die Liebhaberey, welche man mit dieser Gattung treibt, von welcher sich die meisten Arten durch ei- nen angenehmen Bau, und noch mehr durch einen zweydeu- tigen Wohlgeruch ihrer Blätter empfehlen, und die Leichtig- keit, mit welcher sich alle ausdauernden Arten durch Steck- linge fortpflanzen lassen, haben verursacht, dafs man in allen Gärten von einigem Belange eine beträchtliche Menge von Arten erzieht. Da stehen sie nun in den Orangerien die gan- ze rauhere Jahrszeit hindurch dicht aneinander , und wohl auch untereinander , blühen wohl auch da, weıl sie eben an keine bestimmte Jahrszeit gebunden sind, und eine sehr ge- ringe Wärme zu ihren Lebensverrichtungen hinreicht, wer- den von den Vorübergehenden ihres Geruches ‘wegen ver- schiedentlich betastet und erschüttert; so vermischt sich der Blüthestaub der Einen Art mit dem Narbetropfen der andern, die dadurch erhaltenen Samen geben nun Blendlinge, die sich schwach durch Samen, sicher durch Stecklinge in alle Gärten verbreiten, und als neue Arten angeführt werden. Das ist indessen nur ein einziger Weg, auf welchem gleichwohl schon zahlreiche Blendlingsarten entstehen können. Aber es ist noch ein anderer Weg übrig, auf welchem wir vermeint- lich neue: Arten erhalten: ‚das Ausarten. durch Kultur-und an- dere zufällige Umstände. Auch auf diesem Wege entsteht oft ein erblicher Schlag, der sich sogar durch Samen einige Ge- nerationen hindurch fortpflanzt, aber fast nıemal sein eigen- thümliches Gebilde verliert, sobald seine Fortpflanzung Een Stecklin; Band ähnliche Weisen kann ER RT Was 130 —_ Was ich hier von den Pelargonien gesagt habe, das gilt auch vielfältig von allen andern Pflanzen , die wir ın un- sern Gärten, besonders ın den botanischen , erziehen. “In der ireyen Natur ist diefs eine grofse Seltenheit, dafs Blendlinge entstehen; aber in der freyen Natur sind auch die verschiedenen Gattungsgenossen der Pflanzen, welche gleichzeitig blühen, fast ohne Ausnahme weit genug von einander gesondert. Will man wissen, wie viele Blendlingsarten aus einer gegebenen Anzahl wahrer Arten entstehen können, so braucht man nur die gegebene Anzahl zum Quadrate zu erhöhen, und sie dann von diesem Quadrate abzuziehen. Sey z.B. die gegebene Anzahl der wahren Arten — n, so läfst sich aus diesen eine Anzahl Blendlinge — n? —n erziehen, wo- bey noch nicht die Vermischungen der Blendlinge untereinan- der, welche aber ohnediels fast standhaft ohne Erfolg bleiben, auch nicht die mit ihren Urarten in Anschlag gebracht sind. So können sechs Arten von Easznen 30 > —6b = 30-8 ) 100 = 10000 — 3087 Blendlinge gebe IV. Was den Ort im Systeme anbelangt, so hat man die Pelargonien wohl unrichtig in die Heptandrie ihrer Clalse gesetzt. Es sind ‘doch allemal und ohne Ausnahme zehn Staubgefälse da, obschon nie alle mit Beuteln versehen sind; aber die Anzahl der vorkommenden Beutel schwankt zwi- schen vier und sieben, und alle sind hinfällig. Was soll ein Charakter, der so schwankend und so unsicher ist? Man ziehe daher lieber die Pelargonien ın die Decandrie; in die “ Nach- TR ET 157 Nachbarschaft der Geranien, und verbinde die Erodien, eine völlig unnütze Gattung, wieder mit den Geranien, von denen sie durch nichts als durch den Mangel einiger Beutel, nicht der ganzen Staubgefälse, verschieden sind. 36. PISUM und OCHRUS. PISUM. | Keten: frey, einblättrig, fünfspaltig : die zwey obern Stücke breiter. Brume : aus dem Fruchtungsboden, eine Schmetterlingsblume. Fahne: ansehnlich, fast verkehrt herzförmig, ausgebrei- tet, über dem Nagel beyderseits an der Innenseite ein Höcker. Flügel: grölser als das Schiffichen, tellerför- mig. Schiffchen : breit, ungespallein: rückwärts mit ei- « nem häutigen Grade. Srauserrässe: aus dem Fruchtungsboden. Träger: Sr einer frey, neun in eine Scheide verwachsen. Beutel: einfach. Stemren : Fruchtknoten : fast walzenförmig. Griffel : fast rechtwinklig wegstehend , zusammengedrückt, oben hohlkehlig, unten vor der Narbe gebartet. Narbe: einfach, an der Spitze des Griffels. Faucat: eine Hülse: einkammerig, etwas zusammengedrückt, mit einfacher Nath. Samen: kugelförmig. | OCHRUS. Keıen: frey, hläutig, becherförmig, fünfzähnig: die Zäh- ne lang: die zween obern breiter. - Brume: aus dem Fruchtungsboden, eine En 18 Die 156 TER Die Fahne verkehrt herzförmig, offen, über dem Grun- ' de mit zween einwärts stehenden hohlen Zähnen. Flü- gel: fast so lang als die Fahne: die Platte breitlicht, et- was eingerollt. Das Schiffchen bootförmig. Sraugserässe: aus dem Blütheboden. Träger: zehn: einer frey, neun in eine Scheide verwachsen. Beutel: ein- fach. Srtempeu: Fruchtknoten: länglicht, dreykantig: die Seiten- kanten zurückgeschlagen. Griffel: spathelförmig, stumpf, am Ende unten vertieft. Narbe: die löffelförmige Ver- tiefung des Griffels. | Frucht: eine Hülse: einkammerig, mehrsamig, an der Nath beyderseits geflügelt. Samen: kugelförmig. Anmerkung. Der Unterschied zwischen Pisum und Ochrus, welche Tournefort getrennt, Linne verbunden und Jussieu so gelas- sen hat, beruht nicht sowohl auf den übrigen Blüthetheilen, als auf den weiblichen Geschleehtstheilen. Bey Pisum ist der Griffel zusammengedrückt, oben hohlkehlig, unten vor der Narbe gebartet; der Fruchtknoten und die Frucht sind eben- falls schwach zusammengedrückt, und an der Nath ohne Flü- gelfortsatz. — Bey Ochrus ist der Griffel spathelförmig, oben fast eben, unten an dem erweiterten Ende ausgehöhlt, und in dieser Aushöhlung zwar ebenfalls scheinbar gebartet, aber die Barthare sind die Narbegefälse selbst: die Frucht ist ‚schwach zusammen gedrückt, aber an der Nath beyderseits geflügelt. | 37. SCOR- RE 130 37. SCORZONERA OCTANGULARIS. Die Blätter herablaufend gefiedert zerschnitten, vielgestaltig ; die Relche achteckig. = © Scorzonera octangularıs. FFilld. Spec. III.p. 1506. n.25. Scorzonera resedilolia. Gouan. illust. p. 53. n. 3. Ich verdauke diese schöne Art dem Hrn. Professor Mi- kan zu Prag, und bin dadurch in den Stand gesetzt, durch Beobachtungen an der lebenden Pflanze die Vermuthung Will- denow’s zu bestisigen; dafs Gouan’s S. resedifolia mit "s. oct- angularis einerley Pflanze sey. Sie ändert überhaupt sehr ab, wird im Garten ganz kahl, erhält verschiedene Blätter, die bald sehr schmal, bald ziemlich breitlicht sind, aber darinn doch allemal übereinkommen, dafs sie so gefiedert zerschnit- ten sind, dafs die dadurch entstandenen Stücke eine schmale spitzige Form, und keine weitern Ecken oder Buchten oder Einschnitte haben, und alle vorwärts sehen, so dafs dadurch ein Blatt entsteht, welches man, weil. die Theilungen tief ge- hen, herablaufen. gefiedert nennen kann. Die Aeste sind einblüthig; die Blüthen nicht grols, fast kleiner als die von Hieracium Pilosella, schwefelgelb, mit einem gewissen Blı- cke in Grün. Die äussern Blüthchen haben auf ıhrer Unter- seite eine lange bandlörmige Zeichnung von röthlich veylen- blauer Farbe, welche die ganze Länge des Halbblümchens zwischen den drey mittelsten Zähnen hinabläuft. Nach dem Verblühen wachsen die Kelche sehr aus, so dafs sie die Gröfse fast derjenigen von Tragopogon major erhalten. Die acht Ecken des Kelches sind nicht nur vor dem Blühen, sondern auch während des Blühens deutlich zu sehen. | 18* ee 38. CAR- 38. CARDUUS PYCNOCEPHALUS. Die Blätter herablaufend, gefiedert buchtig, stachelig, mis Wolle überzogen; die Kelche angehäuft, enge, nach dem Verblühen, wie die Harkrone, abfallend: die Hass pen aufgerichtet, stechend. © Carduus pycnocephalus. FYilld. Spec. III. pag. 1654. n. 17. = Gouan. illust. p. 62. Die Pflanze ıst etwas vielgestaltig, daher keine Beschrei- bung auf alle Individuen palst. Ich beschreibe sie nicht wei- ter; aber ich erzähle, was sie mich gelehrt hat. Sie ist durchaus mit einer feinen Wolle, wie mit einem . Spinnengewebe überzogen, besonders am Stengel, an den Blüthestielen, und an der Unterseite der Blätter; auf der Oberseite der Blätter und an den Kelchen vergeht diese Wolle mit der Zeit. Eine solche Wolle findet sich auch auf an- dern Pflanzen, z. B. an den Blüthenköpfen des Cnicus erio- phorus, an den Blättern und Blüthenköpfen des Onopordon Acanthium, an Stengel und Blättern der Centaurea Cyanus, an den Blätterrosen des Sempervivum arachnoideum, u. a. Ich rieth frühzeitig auf den wahren Ursprung dieser Wolle und Wollefäden, aber erst dıese Distelart hat mir die nölhi- gen Beweise geliefert. Sıeist nämlich kein organischer Theil der Pflanze, wie die übrigen Haare, sondern ein ausgetrete- ner Saft, der, wie der Seidenstoff bey den Seidenraupen oder ‘den Spinnen, anfänglich klebrig und ziehbar ist, bald aber an der Luft noch mehr Festigkeit erhält, und sich in Wolle oder seidenähnliche Fäden verwandelt. Denn wenn man die Relche des Carduus pycnocephalus auseinander reilst und die innern Theile betastet oder die Samen zergliedert, so findet | man re 14 man alles diefs mit einer klebrigen Materie überzogen, die sich stark an die Finger hängt. Entfernet man nun einen Finger langsam, so zieht man einen Faden, der anfänglich ‚wie ein Faden Vogelleim aussieht, aber, indem man ıhn mit einem Suchglase geduldig zu beobachten fortfährt, sich färbt, weils wird, seine Ziehbarkeit verliert, und bey weiterer Ent- fernung des Fingers, der bisher geruht hat, reilst. Alle grü- nen Theile der Pflanze sind mit walzenförmigen Haaren be- setzt, welche diesen Kleber in Menge ausführen. Vaillant hat vormals geläugnet, dafs es bey irgend eı- ner Pflanze nackte Samen gebe, indem alle mit dem Relche oder einem kelchartigen Theile bedeckt sind, wofern sie kein anderes Gehäuse haben. Das ist zwar wahr, darf uns aber gleichwehl in dem hergebrachten Sprachgebrauche nicht ırre machen: denn diese Decke ist den meisten, vielleicht allen, Samen dieser Art statt der gewöhnlichen Samenhaut gegeben, oder verwächst wenigstens mit derselben so fest, dals man sie davon gar nicht unterscheiden kann, was auf eines hinaus kömmt. Diefs sieht man an den grölsern Samen verschiede- ner Arten des Carduus, Cnicus, Carthamus sehr deutlich; nimmt man ihnen den einzigen Ueberzug, den man mit Vail- lant den angewachsenen Kelch nennen könnte, so hat man nichts mehr in der Hand, als die beyden Pamsenlsppen mit dem eingeschlossenen Keime. i L 30. CNICUS ERISITHALES. Die Blätter umfässend, feinstachlig gefranzet, gefiedert zer- schuitten ; die Stücke ERERRN ‘die Zähne mit längern Sta 142 Pe Stacheln; die Kelchschuppen vor dem Aufblühen mit Spin- ırenfäden netzförmig verbunden, unter dem Blühen- mit den Spitzen wegstehend. Cricus Erisithales. Willd. Spec. III. p. 16709. n. 37. Ich verdanke die Samen dieser Pflanze, die aufser Hun- garn und dem südlichen Frankreich auch im Gebiete von Genua wıld wächst, der Marquisinn Durazzo Grimaldi, einer geistvollen Dame, die nicht blofs Liebhaberinn der Botanik, sondern auch gründliche Kennerinn ist, und mit grolsen Ko- .. sten einen sehr reichen botanischen Garten unterhält. Die Pflanze ist unserm Cnicus oleraceus höchst ähn- lich, besonders an den Blüthen, aber die Blätter sind zierlicher und gleichsam mit mehr Fleifs und Aufmerksamkeit gehiedert zerschnitten , dıe Stücke abermal gezähnt, aber stumpf; da- _ ‘für tritt aus jedem Zahne ein längerer, feiner, gelber Sta- chel hervor. Unter jedem Blüthenhaupte sitzen drey linien- förmige, gezähnte, und an den Zähnen mit langen feinen Stacheln versehene Blüthenblätter, wie ein Umschlag, an. Ehe sch die Blüthen öffnen, sind die Kelchschuppen mit einem Netze von Spinnenfäden verstrickt, wie bey Cnicus eriophorus. 40. EUPATORIUM MACULATUM. Die Blätter lanzeutförmig, spitzig, sägezähnig: am Stengel zu vieren im Quirl, an den Aesten. wechselseitig ; die Kel- che etwa zwölfblüthig; der Stengel gefleckt. 4 Eupatorium maculatum. Linn. Spec. Plant. 1174. n. 14. Auf den ersten Anblick glaubt man unsere inländische Pflanze dieser Gattung zu sehen, welche Täuschung der Blät- terstand veranlafst, die aber bald vorüber ist, sobald man ge- wahr wahr wird, dafs die Blätter einfach und ungetheilt sind, und nur übers Kreuz zu vieren sitzen. Die Blätter an den Ae- sten sind wie die des Stengels gebaut, sitzen aber einzeln und wechselseitig auf. Ich habe eilf Blüthchen ın einem ge- meinschaftlichen Kelche gezählt. 41. ALCINA PERFOLIATA. Die Blätter gegenüber deltaförmig, gestielt: die Blatistiele ge- . flügelt zusammengewachsen. © Alcına perfoliata. Cavan. icon. I. p. 11. Tab. 15. Wedelia perfoliata. Yilld. Spec. III. p. 2335. n. 2. STENGEL: (der Pflanze ım Blumentopfe) drey Fufs hoch, an-' fänglich einfach, won in gr Folge ‚geblig sich veräsligend. Brärter: gegenüber, sehr rauh, wie bey den Arten des He- lianthus, und das auf beyden Seiten, übrigens dreyner- vig, deltaförmig (das ist, von der Form eines griechi- schen A) gestielt, aber die Blattstiele geflügelt, und mit- | telst dieser Flügel zusammengewachsen. Brürken : einzeln aus den obersten Vergabelungen des Sten- - gels und der Aeste. Die Blüthenstiele fadenförmig, lang- gezogen. Keıch (gemeinschaftlicher :) einfach, fünfblättrig : die Blät- ter eyförmig, länger als die Blume. BrLumE: zusammengesetzt, gestrahlt. Die Blümchen im Mit- tel Beck förniie; fünfzähnig ; die im Strahle Halb- blünıchen, sparsam (7 bis 9;) die Grundröhre in die Länge gezogen, stielförmig, die Platte eyförmig, fast vollkommen BRaBE BEER Blümchen sattgelb. ei STAUR- Stauscrrisse der Mittelblüthchen :: aus ‘der Blumenröhre, fünf; die Träger kurz; das Beutelrohr walzenförmig, - flohfarben ; die der Strahlblüthchen fehlen. STEMPEL: der Mittelblüthchen: der Fruchtknoten fast unkennt- lich; der Griffel fadenförmig, von der Länge der Staub- gefäßse; die Narbe ungetheilt, spitzig; der Randblüth- chen: der Fruchtknoten eyförmig aufgetrieben ; der Griffel fadenförmig, zweyspaltig; die Narbe die Griffel- spitze selbst. Sımen der Mittelblüthchen: fehlen; der Randblüthchen:: ey- förmig, zusammengedrückt, buckelig, ohne eigentliche - Harkrone gekrönt mit kleinen Zähnen. BLürBEsoDEn: spreuig; die Spreuplatten von der Länge der Blüthchen, sie einhüllend, und ıhnen am Oberendegleich- farbig. | Anmerkung. Aus dieser Beschreibung erhellet, dafs die Pflanze zur Polygamia necessaria gehöre, wohin sie auch Willdenow gesetzt hat; aber er hätte sie nicht mit unter die Gattung Wedelia setzen sollen, welche eingestandenermalsen zur Po- lygamia superflua gehört. Der wesentliche Charakter der Gat- tung Alcina könnte etwa folgender seyn; ALCINA (Syngenes. Polygam. necessar.) Recept. paleaceum. Pappus nullus, sed semina vadıi dentibus coronata. Cal. pentaphyllus. Die Pflanze ist in Mexico zu Hause, blüht aber früh- zeitig genug, dals ihre Samen in guten Jahrgängen reifen kön- 145 können, auch wenn sie im frefen Lande steht; nur muß man ‘die doppelte Vorsicht haben, dals man ı. die Samen ın ein Mistbeet aussäe, und sie nicht eher in das freye Land versetze, bis keine Nachfröste mehr zu fürchten sind, und dals man 2. immer ein Paar Pflanzen ın Töpfen balte, um für ‚den Fall eines nalsen und kalten Jahrgangs gesichert zu seyn. ; 42. ZINNIA. BLürnestann: zusammengesetzte Blüthen. Geneinscn. Kerem: ziegeldachförmig: die Schuppen anlie- gend, gerundet. BLumE: zusammengesetzt, gestrahlt ; Weiber ım Umkreise, ıZmwitter im Mittel. Zmitter : röhrig, fünfspaltig : dıe Stücke zurückgerollt, inwendig zottig. FVeiber: in meh-. rern Reihen, Halbblümchen , ER - ine - bleibend. Staugcerässe: der Zmwitter: aus den beondiherlichen) Blü-. theboden. Träger: 5, fadenförmig, frey. Beutel: ın eine Röhre schwach verwachsen; der FPeiber : fehlen. Srtemrer: Fruchtknoten: länglicht, eckig. Griffel: länger als die Staubgefälse, oben 2—4-theilig:: "die Stücke faden- förmig, zurückgerollt. Narben: die Innenseite der Grif- feltheile. Favcnr : einzelne Samen, länglicht, eckig: die der Meiber: gekrönt mit der vertrockneten Blume; die der Zmwit- ter zweygrannig: die eine Bragne sehr kurz, FRUCHTUNGSBODEN ; Spreuig. > 19 Ich Ich kenne sechs Art®n dieser Gattung: siolacea 1. Die Blätter gegenüber; der Stengel end ein- fach ; die Spreuplatten zerrissen und kraus. © Sie hat den Namen violacea von Cavanılles, den andern, unter welchem sie auch vorkömmt, elegans, von Jacquin erhalten, Ersterer ist bedeutender, weil sie wirklich veylenblau, veylenröthlicht, obw ohl "auch, doch selten, weils vorkömmt; lutea 2. Die Blätter gegenüber; der Stengel rundlicht, N den Aesten behart; der Strahl gelb. © Zinnia pauciflora. YYılld. Spec. III. p. 2139. n. 1. Ungefähr sechs Strahlblüthchen. fulva 3. Die Blätter'gegenüber; der Stengel Ba Eye nebst den Aesten behart; der Strahl satt gelbroth. & Zinnia multiflora. YYilld. Spec. III. p. 2139. n. 2. Die Trivialnamen pauciflora und multiflora rüh- ren von Linne her, haben aber hier keine Bedeutung, und sind nicht besser als Nummern. Auch sind alle Kennzeichen, wodurch man versucht hat sie von ein- ander zu unterscheiden, schwankend; aber die Farbe der Blume (sagt man) ist standhaft. Bey Z. fulva sah ich die Samen des SEabls aus- ser der Blume noch mit einem Rande gekrönt; hybrida 4. Die Blätter theils gegenüber, theils ın halben Quirlen, stiellos, zahlreicher herum sıtzend ; der Strahl doppelt, oben gelbroth; ® | Zinnia hybrida. Mönch Method, p. 608. ver- ae 147 verticillata 5. Der Stengel ziemlich emfach; die Blätter stern- förmig ; der Blumenstrahl vervielfältiget. & Wirbelförmige .Zinnia. Sprengel Anleit. II. p. 320. Immer hat diese Art ein gewisses monstroses An- sehen, das mır Zweifel macht, ob sie, nebst der vori- gen, nicht eine blofse Abart von Z. fulva sey, der sie am nächsten kömmt; aber der Stengel ist höher, zotti- ger, der Blumenstrahl besteht aus sechs Reihen, die Farbe der Halbblümehen ist w@higer sattroth, und die Blätter sitzen sternförmig zu sechsen, sieben, achten , um den ganzen Stengel herum, doch zuweilen mit hal- ben Quirlen untermengt. Am Ende des Stengels meh- rere Blüthen. Ich habe sogar Verdacht, dafs es gar nur zwo Ar- ten gebe: Z. violacea (1.) und Z. BEE (2. — N tenuiflora. Die Blätter gegenüber, herzfö täl 0 gestielt; die Strahlblümchen Enienfärmip. 10) Zinnia tenuiflora. FFilld. Spec. III p. 2140. n. 5. 19* v1. vl. Einige neue Pflanzen Deutschlands, nebst ein- gestreuten Bemerkungen über die verwandten Artenssen:h Von dem en Grafen Casrar von STERNBERG und Herrn Professor Dr. Horre. ni (Hiezu Tab. II. IH. IV.) A. TOFIELDIA. Unter allen Pflanzen in dem ganzen Systeme ist vielleicht keine, die dem Botaniker bey ıhrer Bestimmung so viel zu schaffen gemacht hat, als diese, und dıe Folge wird lehren, dafs in Rücksicht der Arten und der Vertheilung der Syno- nymie noch manches zu ihun übrig ist. Wir müssen, um ‘unsere Ansicht deutlich auszuführen, uns etwas weitläuftiger auf die Schicksale dıeser Pflanze einlassen. So lange die Botanik sich blos mit der Beschreibung . der Pflanzen abgab, ohne sie nach allzustrengen Regeln und scharf entworfenen Characteren in Gattungen abzutheilen, » wur- wurde die einzige bekannte Art als Pseudo - Asphodelus bis ' zu Linnes Zeit in den Pflanzenverzeichnissen aufgeführt. Als Linne sein neues Pflanzensystem aufstellte, so suchte er, so vıel es möglich schien, die Gattungen nicht zu sehr zu vervielfältigen. Aus diesem Grunde wahrscheinlich zwang er die in Lappland gefundene Pflanze in die Gattung Antheri- cum, ob er gleich selbst fühlte, dafs sie nicht ganz dahin passe, daher er denn auch in der Fl. Suec. No. 269. am Ende die Bemerkung beysetzte: mira planta ! liliaceo perianthio instructa, facies cum antecedenti una eademque vix permit- tit, ut distinguatur genere, multo minus classe naturali. In der Flora Lapponica hatte Linne zwey verschie- dene Pflanzen sehr genau unterschieden, eine die er nur aus Beschreibungen kannte, floribus sparsis, die andere floribus omnibus in capitulum collectis sessilibus, dıe er nicht nur sehr genau beschrieb, sondern auch abbildete. Eine ähnliche Pflanze wurde in der Folge von Oeder in Fl. Dan. t. 30. ab- gebildet, allein, da sie weder in Deutschland noch in Frank- reich gefunden war, so blieb sie unbeachtet; dagegen machte man sich an die Gattung und suchte diese richliger darzu- stellen, wodurch ein zahlreiches Namens- Register a wie ihn noch keine Pflanze aufzuweisen hat. Tofieldia. Huds. 157. Smith 1. pag. 397. MWilld. Act. Soc. Nat. Cur. 1808. p. 27. WWVahlenb. Fl. Lapp. p- 89. Schrank Acta Acad. Mon. 1813. pag. 04. Heritiera Schrank. Fl. Bav. No. 580. - i Narthecium Juss. Gen. 47. Gerard. Villars. Scheuchzeria Scop. Carn. 1. pag. 203. : He- * ... „.Helonias illd. Sp. Pl. 2. p. 274. Hebelia Gmel. Fl. Bad. 2. p. 118. Anthericum Linn. Gmel. Sibir. et Auct. Durch diesen Stammbaum ıst zwar die Kenntnils sehr wenig bereichert worden , indels sind doch die Gattungs-Cha- raltere scharf und bestimmt entworfen; die Abweichungen, die noch vorhanden sind, bestehen mehr in den verschie- den gewählten Ausdrücken, als in der Sache; auch der Name Tofieldia wird nach der angenommenen Regel prior tempore, potior jure, wenn sonst der Name keinen Widerspruch ein- schliefst, beybehalten werden müssen, weıl Hudson der Erste war, der, nachdem der Schrankische Name nicht beybehal- ten werden konnte, dieser Pflanze einen neuen Gaumigs.Na- men beylegte. In Rücksicht der Gattung ist daher nichts mehr zu erin- nern, als dafs diejenigen Botaniker Recht haben, die dieser Pflanze keine Blume, sondern einen Kelch und Afterkelch zu- schreiben; diels wird am deutlichsten bey den samentragen- den Pflanzen sichtbar, — der Afterkelch bleibt bey T. palu- stris auf dem kurzen Blüthenstiel aufsitzend, indefs sich eben dieser Blüthenstiel noch um einige Linien verlängert, und den an dem germen fest anliegenden, bleibenden, eigentlichen Kelch mit diesem erhebt; erstes ist eben so wenig einem Kelch, als zweites einer Blumenkrone eigen. Es mufs demnach im Character essentialis gesagt werden: Perigorium 6-parti- tum, involucro minimo basi einctum, stamina abe Capsulae tres; basi connatae polyspermae. 2 Linne hatte zwey verschiedene Pflanzen anerkannt, PWillden. ın seinen Sp. Pl. hingegen führt alle Synonyme Üirisuuhese 151 und Abbildungen bey Helonias borealis auf und neuerlich in den Schriften der B. Naturforschenden Gesellschaft 1808. p- 28. scheint er die Lappländische Pflanze mit der kleinen Abart der Tofieldia palustris zu vermengen, ohne sie mit Michaux Narthecium pusillum verglichen zu haben, das er doch gleich nachher beschreibt. Wahlenberg ın seiner Flor. Lapp. war der erste seit Linne, der die beiden Arten wieder anerkannte, auch ihre Verschiedenheiten vorläufig angab,, die er nachher im Cat. Pl. Helv. noch bestimmter bezeichnete, doch in der Synony- mie blieben noch einige Unrichtigkeiten zurück, die wir im Stande seyn werden, gröfstentheils auseinander zu setzen, da es uns geglückt hat, nicht nur alle Uebergänge der gemei- nen Tofieldia palustris, von dem kleinsten Alpen-Exemplar, das nicht zwey Zoll erreicht, bis zur, einen Schuh uud darü- ber hohen Pflanze mit drey Zoll langen, auch manchmal ästi- gen Aehren zu sammeln, sondern selbst die Linneische Pflan- ze aus der Fl. Lapp. an zwey verschiedenen Standorten in unsern deutschen Alpen zu entdecken. Es wäre uns zwar lieb gewesen, für die gemeine Pflanze den Namen Tofieldia calyculata beyzubehalten, weil er auf ihren ersten Art-Na- men zurückführt, und der Beyname palustris nicht allgemein passend ist, allein es tritt hier ebenfalls das Prioritätsrecht ein; auch ist der Ausdruck calyculatum, streng genommen, nicht richtig, da alle Tofieldien. mehr oder weniger den näm- lichen Bau haben, der Unterschied aber nur darinn liegt, dafs dieser Theil, den einige Schriftsteller calyx, andere bra- cteolum oder calyculus nennen, näher oder weiter von dem eigentlichen Kelch entfernt ist, en Nach 152 ............ Nach dieser vorläufigen Frörterung, die uns zur He- bung aller Zweifel nöthig schien, schreiten wir jetzt zu der Auseinandersetzung der zwey verschiedenen Arten. 1. Tofieldia alpina scapo nudo, floribus capitatis, ebra- ’ = eteatis, involucro scapo adnato. T. (borealis) bracteis nullis, calyculis remotis scapo ad- natis dimidiatis. Wahlenb. Fl. Lapp- p- 89. Anthericum scapo nudo capitato, filamentis glabris Linn. Fl.Lapp. No. 137. Ligif. Scot. p. 181. Georgi Fl. Baicol. p. 206. Pall. It. Sib. 3. p. 35. secund. Wahlb. T. palustris Huds. Angl. 157. ex mente Wahlenbergü. Narthecium (boreale) Wahlenb. Floril. Gottl. in Act. Holmiae 1805. ? Narthecium (pusillum) laeve glabrumque; foliis bre- vissimis: scapo filiformi: spica pauciflora conglobata: calycu- lo rachi adnato : capsula globosa. Mich. Amer. ı. p. 209. Tofieldia pusilla Willd. Act. Nat. Cur. 1808. p. 28; plan- tam americanam non vidimus, descriptio et locus natalıs sat bene quadrat. ' Icon nostra. ‘Flor. Dan. t. 36. Linn. FL Lapp- l. ct ıo &g. Lgt.lotg.f2 Habitat in summis alpibus Germaniae; ad sie in alpibus styriacıs (Gejaid Alpe,) in ditione Salınarum Häl- stadensium (Sternberg,) in humidis alpıs Pasterze Carinthiae superioris (Hoppe,) in uliginosis alpinis et subalpınıs Lapp. (Linn. Wahlenb.) i in Sıbır. aka in Scotiae alpıbus (Ligt are ? ad lacum Mistassin in America borealı. (Mich.) DE- so......„..... 3 153 Descrırtıo. Radix praecipua recte descendens, fibrillis multis sub apıce donata. Plantae numerosae in uno cespite, facile tamen separan- dae et tunc: Folia 6 ad 8 erecta, ensiformia, Tobi pluribus notata, glaberrima, margine scabriuscula ; bracteae nullae. Scapus nudus, 2—5 pollicum altitudine. Inflorescentia in summo caulıs capıtata seu globosa, r ra- rissime flore unico separato infra basin capitul. Involucrum minimum, scapo adnatum, trifidum. Calyx sexfidus, laciniis ovatis, albis, exsiccatione fla- vescentibus. Stamina glabra, calyceem non excedentia. Pistillum breve. Capsulae 3 usque e centro retrorsum BER ovato- subglobosae,- virıdes. Sernina numerosa. 2. Tofieldia palustris. Floribus bracteatis racemosis, involuero pedicello adhaerente. * ; T. (palustris) Smith Brit. ı. p. 397. T. (palustris) foliis lineari-ensiformibus nervosıis. "Lade: . et Decand. Syn. p. 158. No. 1894. T. (palustris) scapo foliolo obtecto, Bei lines obo- vatıs. Pers. Syn. Pl. 1. p. 399. ce: T. (palustris) glabra, floribus glomerato - nische peta- lis obtusis, er re Willd. Act. Soc. Nat. Cur. 1808- SE. 7: keälyealatä) floribus bracteatis nosi: alyeulö 20 tri- 1 trilobo, floribus approximato, glabro. Wahlenb. Pl. in Helv. Sept. coll. p. 68. No. 390. Hebelia allemannica foliis ensiformibus, spica ovata globosa. Hebelia collina, foliis RE spica racemosa lon- ge cylindrica. Gmel. Fl. Bad. ı. p. 117. No. 568 et 569. Heritiera anthericoides. Schrank Bav. No. 580. Sternb. in Bot. Zeitung 1802. p. 83- - ‚ (Helonias borealis) foliis lineari-ensiformibus, nervosis, bracteis duplicatis membranaceis. Willd. Sp. Pl. 2. P- 274. eX- clus. Syn. quae ad seq. spectant. (Narthecium) Ger. Gallopr. 142. Vıill. "BAD. 2.p. 225. All. Ped. 2. 165. (Anthericum calyculatum) «&) foluis ensiformibus, peri- anthüis trilobis, filamentis glabris, floribus trigynis. Linn. Spec. Pl: ed. 2: p- 447. Fl. Suec. No. 269. (exclusis plantıs Lappo- nicis) H. Gotl. 194. Gmel. Sibir. ı. p. 73. etauctorum Fl. Germ. Anthericum filamentis Babe; Hall. Helv. ‚No. 1205. Enum: p. 291. Anthericum Pseudo- zarnhedbh, Jacg. Vind. 233. Scheuchzeria Pseudo-Asphodelus, Scop. Carn. No. 445. Phalangium alpınum palustre ıridisfolio. Seg. Pl. Ver. 2.p.61. Pseudo -Asphodelus alpınus, Bauh. pin. 29. Pseudo-Asphodelus, Clus. pan. 262. Pseudo- Asphodelus secundus, Clus. Hiıst. ı. p. 198. Icones: Seg. 1. c. t. 14. Clus. Hist. 1. c. Gmel. Sıb. 1. c. t. 19. £.5. Gmel. Bad l.«.t.ı. fi 12. Engl. Bot. t. 536. sec. Smith. Reg. Bot. Zeit. 1. c. (variet. panicul. ramos. Sternberg.) „Obs. Speciem lapponicam in alpibus helveticis haud re- EEE ERAT EUER 4155 reperire potui, nec in herbarüs helveticis eam vidi. Planta helvetica a lapponica specie de caetero facile distinguitur, floribus et praecipue fructibus duplo majoribus flavescenti- "bus, nec maturescendo virescentibus, foliisque latioribus pal- lescentibus.” FFahlenb. I. c. B. CARDAMINE. Wenn wir die Abbildung von C. bellidifolia in der Fl. Lapp. mit jener der Fl. Dan. vergleichen und eine genaue Uebereinstimmung finden, ungeachtet jede für:sich gemacht wurde; wenn wir ferner erwägen, dals Jacquin Misc. 1. p. 149. die von Linne erhaltenen Lapponischen Exemplare ganz mit diesen Abbildungen übereinstimmend erklärte, und Wulfen die Kärnthische Pflanze von den angeführten Figu- ren als etwas verschieden angab; so müssen wir Hillde- nom, der beyde als eigene Arten aufstellte, um so mehr bey- pflichten, als die ganze Verschiedenheit der Arten dieser Gat- tung blofßs in den Blättern zu suchen ist. So genau über- einstimmend die beyden nordischen Abbildungen sınd, eben so genau kommen die Figuren von Wulfen und Sturm vom der Kärnthischen Pflanze ‘miteinander überein, und es fällt jedem die Verschiedenheit der zwey ersten Figuren von den beyden letztern sogleich.in die Augen. Auch sind die zahl- reichen Exemplare, welche wir von.'der letzteren Pflanze be- sitzen, immer unter sich,:so wie mit den-Figuren, vollkom- men übereinstimmend; Wir glauben daher, dals man diese beyden Arten, gegen Smith’s, Wahlenberg’s und anderer Angabe trennen, und als zwey Arten betrachten müsse. Diels wird um so mehr einleuchten, als wir noch eine neue Art einzuschalten haben, -die’im. Ganzen den übrigen’ gleich 20* ; kommt kommt, aber in der Form der Blätter sich allein, doch be- sonders auszeichnet. Wir stellen zugleich von den verwand- ten Arten die von den Pflanzen selbst abgezogenen Charak- tere auf, um ihren stufenweisen* Unterschied bemerkbar zu machen, so wie dadurch auch einleuchtend seyn wird, dals Cardamine alpina und resedifolia als wahre Arten getrennt bleiben müssen, und auch hieraus gefolgert werden wird, | dafs die Cardamine bellidifolia in den Floren Deutschlands auszustreichen sey. ı. Cardamine bellidifolia, scapo nudo, folis omnibus Ovatis, aculis, integerrimis. Willd. Sp. Pl. T. 3. p. 48. Flor. Dan. t. 20. Flor. Lapp. t. 9. £ 2. Habit. in alpıbus Europae borealıs. 2. Cardamine RE caule ; foliis omnıibus ob- longo-ovatis, obtusis, integerrimis, obscure trilobisve. Willd. l. c. p. 481. Wulf. in Jacgq. Rabe l. tab. 17. (C. bellidifolia) Sturm Deutschl. Fl. I. Abthl. 7. Bd. Habıt. ın summis alpı- bus Helvetiae, Austriae, EIER R Bee ‚ Tırolis et Galliae. =. ie ea caule folioso, foliis. radicali- bus ovatıs, obtusis, caulinis trilobis, pinnatisque. Willd. 1. c. p- 482. Sturm l. c. Habit. ın alpıbus er Bias, Sa- lısburgi, Austriae, Helvetiae. 4. Cardamine diversifola, BEE folioso R foliis radicali- bus renıformibus venosis, caulınıs lanceolatıs, omnıbus sub- undulatis. Habitat in Austriae monte Schneeberg, ubi pri- mum cel. Lindacker ante aliıquos annos detexit. DescrıPpTıO. Bi tenuissime fıbrosa. Folia RE: in’ caespitem con- ae 157 eongesta, reniformia, petiolata, glabra, venosa, subundulata: saulina duo sessilia, oblonga, subundulata. Caulıs uncialıs, erectus, sımplex, filiformis, teres, glaber ; sılıquae compres- sae, patulae. | 5. Cardamine asarıfolıa, caulo folioso, foliıs omnıbus reniformibus, repandodentaus. Willd. 1. c. 482. Habit. in al- pıbus Galloprovinciae, Pedemontiı. “6. Cardamine pratensis, P) uniflora, acaulıs, EN uni- flora, foliis radicalibus petiolatis, pinnatis ımparı majore trans- verse oväto, dentato, Als wir diese Pflanze zum ersten Male sahen, schien es uns ausgemacht, dafs sie eine neue Art bilden müsse; doch über die Wandelbarkeit der Formen im Naturreich schon oft ge- witzigt, seizten wir einige Pflanzen davon ın Töpfe und _ überwinterten sie im Glashause, wo sie sich im Winter aus- breitete, und im folgenden Frühling als schlichte und gemei- ne €. pratensis wieder erschien. Wir fanden diese Pflanze im Jahr ı8ı2. auf einer feuchten Wiese am Steinkohlen- bergwerk der Herrschaft Radnitz in Böhmen ziemlich häufig, im Jahr ı813 und ı814. suchten wir sie vergebens, sowohl auf dieser Wiese als auf andern. Durch welchen Zufall diese Anomalie entstanden sey; läfst sich nicht leicht erklären, sie dienet indessen zur War- nung, nicht jede Pflanze aus Gegenden, die nur emmal vom Botanikern besucht werden, wenn sie gleich in einzelnen Theilen abweichen, sogleich für neue Arten zu halten; dıe neuen Formen sind indels doch inımer bemerkenswerth. ° Ä 7.-Cardamine hirsuta. Diese Pflanze war ehemals kei- nem Zweif‘ el unterworfen; seitdem aber Herr Professor Linck in in den phytographischen Blättern eine sehr nahe verwandte Art ( Cardamine sylvatıca) bekannt gemacht hat, wird es ım- mer etwas zweifelhaft, welche man vor sich hat, weswegen wir hier einige Unterschiede bemerken wollen: Cardamine hirsuta wächst vorzüglich ın Spanien, Por- tugal, England (und Ungarn) an trockenen Orten, an den Wegen, auf Mauern und Schutt, wird ıf2 Schuh, selten und höchstens einen Schuli hoch, hat einen einfachen, geraden, aufrechten Stengel, eiwas grolse Blumen und vier Staub- gefälse. Cardamine sylvatica wächst vorzüglich in Deutschland an feuchten, waldigen Orten, wird immer bis ı ıf2 Schuh hoch, hat einen aufrechten, gebogenen, sehr ästigen Stengel, etwas kleinere Blumen und sechs Staubgefäfse. Beyde Pflan-. "zen sind mehr oder weniger behaart, öfters fast glatt. Diese nach Vergleichung beyder Gewächse dargestellte Verschiedenheit stimmt genau mit Linck’s Angaben überein. Um so mehr würde uns dessen Bestimmung der Abbildun- gen in der Fl. Dan. befremden, wenn wir nicht genöthigt wären, einen Schreib- oder Druckfehler anzunehmen. Die Abbildung in der Fl. Dan. t. 148. ist C. hirsuta und jene t. 735. ıst C. sylvatica. Nach Linck’s Angabe wäre es umge- kehrt. Indessen- mag die Vergleichung der Pflanzen und der Wohnörter unsere Angabe rechtfertigen. Denn die Tab, 148. Fl. Dan. hat ı) einen einfachen, beträchtlich dicken, spannlangen, geraden Stengel und grofse Blumen, 2) wächst an feuchten Stellen zwischen Felsenklüften. Tab. 735. hat ı) ei- ı) einen sehr ästigen, schuhlangen, hin und her ge- bogenen Stengel und kleine Blumen, 2) wächst hin und wieder in den Sümpfen der Wal- dungen. Bey dieser Art ist zwar der Stengel nicht viel größser als bey der vorigen Pflanze vorgestellt, aber es fehlt die Wurzel, und schon daraus läfst sich auf die Höhe der Pflan- ze nicht unsicher schliefsen. Um noch genauer darzuthun, welche Pflanzen wir vor . uns hatten, berufen wir uns auf Schkuhrs Abbildung, Hand- buch t. 187. Cardamine hirsuta, welche ganz bestimmt unse- re C. sylvatıca darstellt. C. CAREX. 1. Carex fuliginosa. Schkuhr. Wenn eine Pflanzenart, besonders aus der Gattung der Ried-Gräser gleich bey ihrem ersten Bekanntwerden zweifelhaft aufgeführt, und nach ei- nem mangelhaften Exemplare unvollständig beschrieben und abgebildet wird; so ıst es wohl nicht zu verwundern, dafs sie von andern Schriftstellern gleich Anfangs nicht hinläng- lich erkannt werden kann; und daher ıhre völlige Bestimmt- heit erst durch künftige, fortgesetzte Beobachtungen erhalten muls. Geschieht es aber, dafs sie ohne weitere Untersuchung von glaubwürdigen Männern als Varietät irgend einer bekann- ten Art. angesehen und als solche ın das System übergetra- gen wird; so ist sie ohne Reltung für ihre Selbstständigkeit und für unsere bessere Kenntnifs verloren, — wenn sie nicht von neuem aufgefunden, vorurtheilsfrey geprüft, verglichen, zergliedert, beschrieben und abgebildet wird. Diels in Be- Ä | zug zug auf diejenige Pflanze, die hier näher erörtert und be- stimmt werden soll. Schon seit einigen Jahren Gate wır auf den Alpen eine Carex zwar öfter bemerkt, aber sie keiner besondern Aufmerksamkeit gewürdigt, weil wir sie beym ersten Auffin- den für eine verkümmerte Carex atrata angesehen hatten. Wenn man einmal von einem Vorurtheil gegen eine solche Pflanze eingenommen, so ist es so leicht nicht, dieses wıeder zu beseitigen, und man kann in diesem Betracht sogar ım Stande seyn, etwas an der Pflanze zu sehen, was nicht vor- handen ist, wenn nur einmal eine solche Idee aufgeregt wor- den, und nicht genau beobachtet wird. So sind z.B. Ca- rex Bellardi, Senecio incanus der Kärnthner Alpen, Statice armeria der Gebürge, Plantago subulata Wulf. P. atrata Hopp- Artemisia glacialis Wulf. Plantago Psyllium vieler Floristen und mehrere andere Pflanzen, ja selbst das ganze Heer der Linneischen Varietäten lange und von verschiede- nen Botanıkern unter diesen unrichtigen Namen fortgeführt worden, bis eine nähere Untersuchung, oft durch Zufall ver- anlafst, die Wahrheit hervorgebracht hat. So’ geschah es auch hier durch einen Zufall, dals wir bey Aufsuchung ei- ner sehr kleinen Pflanze auch diese Carex wieder unter die Hände bekamen, und nun erst zu einer weiteren Un- tersuchung veranlalst wurden. Da indessen die völlige Be- stimmung erst mit Hülfe unserer Bibliothek geschehen konn- te; so mufsten wir uns einstweilen mit Auffindung der vor- züglichsten Eigenheiten begnügen. Unter diesen bemerkten wir nun einen sehr schönen Charakter, der an keiner einzi- gen Art dieser Galtung vorhanden ist, ausser einigermassen an FERN 101 an Carex atrata. Dieser Charakter besteht darinn, dafs alle Aehren weiblich sind, dafs bestimmt gar keine mäunliche vorhanden ist; nur die eberste weibliche Achre hat an der Basis einige wenige männliche Blüthen. Der Charakter von C. atrata ist ungefähr derselbe, aulser dafs hier gewöhnlich alle Aehren an der Basis mit: einigen männlichen Blüthen gefunden werden. Da wir nun durch weitere Vergleichun- gen leicht wahrnehmen konnten, dafs unsere Pflanze, unge- achtet mehrerer Uebereinstimmungen mit C. atrata, dennoch specifßisch davon verschieden sey; so kam uns eine andere Art vor, die in etwas mit unserer Pflanze wieder überein- stimmte, nämlich Carex frigida, deren wirkliche Verschie- denheit indefs auch bald ausgemittelt wurde. Diese vorläu- figen Betrachtungen veranlafsten indeßs, dals wir die einzel- nen Theile von allen drey Arten sammelten, um sie in der Folge bestimmt unterscheiden zu können. | Nun, da wir zu unserer Bibliothek gelangt sind, kön- nen wir auch bestimmte Resultate vorlegen. Zuerst bemerkten wir, wie sehr die Schriftsteller ın der Angabe der Charaktere von Carex atrata unter sıch und von der Natur abweichen. Linne stellt sie unter die Abtheilung : spieis sewu distinctis, und die erste Linie ın der Diagnose heifst bey ihm: spigis androgynis terminalibus! Goodenough will bestimmter reden, wenn er sagt: spicis omnibus androgynis terminalibus. Vfilldenon läfst das letzte Wort weg und sagt: spieis androgynis inferne mas- culis. Nach Smith ist sie spica_terminali inferne mascula. Mit einem Worte, der Charakter selbst ist sehr veränderlich und die Wahrheit liegt in Folgendem. Alle Achren sind 21 weib- ' weiblich, aber die Basis oder zuweilen auch die Mitte, sehr - selten die Spitze, davon wir nur ein Exemplar besitzen, ıst männlich, öft nur an den obersten, oft auch an einigen an- dern, oft an allen Aehren. Dagegen ist bey unserer Pflanze die männliche Basıs nur fast immer an der obersten Aehre, “höchst selten auch an einer der übrigen. Die dritte Pflanze dagegen, die Carex frigida, hat lauter weibliche Achren, und dıe oberste ıst ganz männlich. Unter einer Anzahl von 25 Exemplaren finden wir indessen eine, deren oberste Ach- re an der Basıs weiblich ıst. "Nach diesen Bestimmungen konnte nun unsere Pflanze leicht als eine planta intermedia oder hybrida angesehen werden, da sie mit den beyden angeführten Arten auf einer- ley Alpen wächst, und in mehreren Stücken überemkommt, wovon sie sich indessen durch andere Eigenheiten wieder sehr weit entfernt. Auch konnte es nach diesen Angaben nicht schwer seyn, die Pflanze ım System zu finden. Es ist Ca- rex fuliginosa Schkuhr., wenn anders die mangelhaften Be- schreibungen eine sichere Bestimmung zulassen können. Wir wollen jedoch das bisher über diese Art bekannt gewordene mitiheilen, um sowohl eine Geschichte der Pflanze zu lie- fern, als auch die Botaniker in den Stand zu setzen, hiemnit und mit Hülfe der Abbildung. selbst urtheilen zu können, um dadurch mit -uns eın bestimmtes Urtheil über eine Pflan- ze zu fällen, gegen welche wie es scheint, die Botaniker sehr viele Vorurtheile gefalst haben. | Nachdem Schkuhr in der Abhandlung von Riedgräsern S. 91. seine Carex spadicea (Carex frigida Allion.) beschrie- ben i.hat, fährt er folgendermassen fort: „folgende Pflanze hielt BER 103 hielt ich‘ Anfangs ebenfalls für eine Abänderung dieser Art, die mir jetzt fast mehr zu seyn scheint; in wielern meine Yermuthung Grund habe, werden andere Beobachter künf- tig an mehreren Exemplaren auf ihrem Standorte entschei- den, und dadurch bestimmen können, ob sie auszustreichen, oder eine verschiedene Art sey. „Carex fuliginosa, vagınıs subdimidiatis, spicis andro- „gynis, bası masculis, foemineis ınterdum, sublonge pedunca- „latis, capsulis oblongis mucronalis apice bıfıdıs, squamis lon- „gioribus.” „Diese Art,” sabt Schkuhr weiter, „(wenn sie nicht „Abänderung von der vorigen ıst) erhielt Herr Flörcke von „Zeil im Pinzgau, Die Blätter sind breiter als die vorigen, „und stehen höher am Halme, wovon die obersten schmäler „und kleiner als die untern sind. Alle Aehren sind weiblich, „wovon die oberste und dritte von oben an der Grundflä- „che männlich, die zweyte und unterste aber ganz weiblich „sind. Die Schuppen sind rufsfarbig, am obern Rande we- '„nig weilslich und mit einem lichtgrünlichen Rückennerven „versehen. Das etwas erwachsene Honigbehältnils ist ober- „wärts rulsfarbig, unterwärts aber weilslich und fast dop- „pelt länger als seine Schuppe, um so viel mehr soll es „wohl auch die mir unbekannte weilse Kapsel seyn;. die zwey- „spaltige Mündung ist unter den äussersten Spitzen etwas ‘ „weilslicht.” Als wir nun mit dieser: Beschreibung und der ie so unyollkommenen Abbildung unsere Pflanze verglichen , glaubten wir gleichwohl an der Ue bereinsl beyder Pflanzen nicht zweifeln zu dürfen. Freylich spricht Schkuhr 2ıt* auch auch von einer zweyten, an der Basis männlichen Achre, und diefs konnte als Varietät wirklich vorhanden seyn, aber er hätte daraus nicht einen Schlufs auf alle übrigen machen sollen, die es ganz bestimmt nicht sind, denn wır fanden nach sehr genauer Nachforschung mit Hülfe der Lupe unter 25 Exemplaren nur eines, welches am Grunde der zweyten Achre einige männliche Blüthen zeigte. Auf eben diese Wer- se fanden sich auch unter einer grofsen Anzahl von Exem- plaren der Carex frigida an der obersten männlichen Achre einige weibliche Blüthen. Aber diefs sind seltene Varietäten, die auf die Diagnose keinen Einfluls haben müssen, Varıe- ‚täten, wovon auch andere Arten, vorzüglich acuta, pendula u. s. w. Beyspiele geben. Nun wurden auch andere Schriftsteller verglichen. FFill- denom belehrte uns in seinen Spec. Plant. T. IV. p. 275. dals Wahlenberg ın den Actis Holm. die Carex frigida mit der fuliginosa aa: unter folgender Diagnose aufgenommen habe: spicis exserte pedunculatis, oblongis, cernuis, termi- nali pseudo-androgyna, bracteis vaginantibus, foliatis, re- motis, sguamis subbrevibus, capsulis lanceolatis ore bilobo. Es ist aber billig zu zweifeln, ob /Yahlenberg die wahre Schkuhrische Pflanze vor sich hatie, oder vielmehr die Va- rietät von frigida, deren männliche Aehre zuweilen einige weibliche Blüthen hat. Diese Vermuthung wird dadurch noch ınehr bekräftiget, dafs YYahlenberg in seiner neuesten Schrift de Vegetatione Helv, wo er nun umgekehrt C. fuliginosa als die Haupt-Species angiebt, ‘C. frigida aber als Synony- _ mum beyfügt, das Wort pseudo-androgyna aus der Diag- nose weglälst, Wir urtheilen: Fahlenberg habe die varie- tas tas spica suprema pseudo -androgyna Caricis frigidae für die fuliginosa angesehen, die ın der ganzen Schweitz nicht wächst, da hingegen C. frigida von allen Schweitzerischen Botanikern gesammelt wurde. Dafs Milldenow und Persoon die C. fuliginosa nun ebenfalls als Varietät von C. frigida auflührten, wird Nie- manden befremden, der den Gang der Sache kennt und weils, dals man öfters nur abschreiben mufs, und dafs es sehr schwer ist, über Pflanzen zu urtheilen, die man nicht ' gesehen hat. Host citirt Carex fuliginosa und spadicea Schkuhr, bey seiner Carex varia, die nun von Filldenow. wieder zu C. ferruginea gebracht wird. Hiezu hat wohl Schkuhr selbst Gelegenheit gegeben, indem er fälschlich Carex sem- 'pervirens Villars. zu seiner Pflanze bringt. | In seinem Nachtrage zu den Riedgräsern hat späterhin Schkuhr (p- 47: No. 40.) nicht nur bestimmt erklärt, dafs seine Carex fuliginosa keine Varietät von C. frigida seyn könne, sondern er hat auch deutliche und wahrhafte Unter- scheidungszeichen angegeben. Er sagt: „dieses Riedgras un- terscheidet sich von der €. frigida besonders durch halbge- trennte Geschlechtstheile in einer Aehre, so wıe durch die weilse, häutige, zweylappige Mündung der Kapsel, und kann "keine Abänderung seyn, wofür ich sie ehemals halten wollte. "Uebrigens sind auch einige Beobachter über die C. frigida und C. fer ruginea noch nicht einstimmig, so, dafs auch Herr VVahlenberg meine beyden Abbildungen a dafür erkennt.” Was Wahlenberg über diese gerär urkbei besteht ın Folgendem: 21No: 045: » „No. 945. Carex fuliginosa-bracteis vaginantibus folio- sis, spicis pedunculatis cernuis oblongis densifloris, capsulis lanceolatis altenuatis adpressis marginatis serrulatis, squäma duplo longioribus demum fusco-piceis: ore bifido. W. C. fuliginosa Schkuhr. cor. No. 75. t. 68. £. 47. 2. junior capsulıs adhuc viridibus. C. Spadicea Schk. cor. No. 75.t. L: f. 47. €. frigida: All. Ped. No. 23534. Gaud. in Agrost. 2. p- 172. Hall.Hıst. No. 1391. Habitat ad rivulos praecıpue fontium frigidorum in altissimarum alpıum regione etc. z Insignis et distinetissima haec species dificıle dignosci- tur ob habitum suum diversissimum in diversa aetate. Rad. valida densos caespites constituit et folıa numerosissima la- tuscula profert. Culmus acutangulus, serrulatus (quo etiam a praecedentibus distinguitur. Spicae foemineae juniores fe- re virides sunt ob squamarum dorsum virens et capsu- los virides (quo in statu Schk. t. L. cam exhibet;) sed suc- cedente aetate squamarum nervus obsolescit et dorsum cap- sularum fuscescit, ut tantum margines capsularum virides su- persint, quo admodum siriatae et recte apparent spicae (qua- les exhibet Schk. t. C. c.) demumque in statu maturo etiam capsularum margines fuscescunt et tota spica fuliginei colo- ris evadıt, quo in statu nullibi depicta est. Nomen fuligino- sae conyenientissimum, cum hujus color revera nigro-fuscus sit cum quodam nitore quasi fuliginis, e contrario in C. atrata color atramentarius, etin C. ustulata color carbonarıus.” VFah- lenb. Catul. Pl. Hely. p- 170. Was Pahlenberg hier über den habitum diversissimum in diversa aetate glaubwürdig zu machen sucht, finden wir durch- P” Ben .. 467 durchaus nicht Begründet, Be sind die Arten fuliginosa und frigida sehr beständig und die Verschiedenheit des Ha- bitus ist keine andere, als die bey allen Riedgräsern statt fin- det, da die männlichen Blüthen zur Blüthezeit mit Staubge- fälsen, die weiblichen aber zur Fruchtzeit mit Früchten ver- sehen sind. Höchst wahrscheinlich gründet sich jenes Urthel auf dıe Vorlage von verschiedenen Pflanzen, was ae noch genauerer Bestätigung bedarf. In der Folge werden wir Gelegenheit haben, eine weitere vergleichende Beschreibung der hierhergehörigen Arten mitzutheilen, denn als wir eben im Begriff waren, die- se nach frischen und besonders Kapseln tragenden Exempla- ren an Ort und Stelle zu verfassen, wurden‘ wir durch ein dreytägiges Schneewetter, welches in den letzten’ Tagen des August ( 1814.) sich einstellte, gänzlich daran verhindert, Vebrigens sind die angeführten drey Arten aus den bey- gefügten Abbildungen sattsam zu erkennen, und wir haben nur noch beyzufügen, dafs alle drey Bewohner der Pasterze sind, wo C. frigida, an kalten Bächen, die aus dem schmel- , zenden Schnee ihren Ursprung nehmen, wächst, die übrigen beyden aber bestimmt an trockenen Orten varkommen. Noch wollen wir bemerken, dafs der Name Juliginosa zwar bereits als Varietät in das System übergegangen ist, dafs “ahlenbergs und Host’s Pflanzen dieses Namens, ganz andere Gewächse sind, dafs aber gleichwohl die Schkuhri- sche Pflanze das Prioritätsrecht habe, und delswegen jener Name für diese Pflanze a le dürfte, ee 2. Ca- 108 N 2. Carex capitata. Nach Schkuhr’s Urtheil soll diese Art nur in Lappland und Norwegen einheimisch seyn. Da Yilldenomw diese Angabe bestätigte, so müssen wir es uns umsomehr angelegen seyn lassen, das Bürgerrecht einer deut- ‘schen Pflanze zu erhalten. Schranck giebt in seiner Baieri- schen Flora (1. Th. S. 274.) diese Art als ın Schwaben ein- Basnach an, und wir besıtzen Exemplare, die in der Gegend um Füssen gesammelt werden. Da wir mit denselben nicht nur die Schkuhrische Abbildung, sondern auch Wahlenber- gische Exemplare verglichen haben, so kann unsere Bestim- "mung nicht bezweifelt werden. Yulfen scheint sie ın Kärn- ihen gefunden zu haben; er sagt in Jacgq. Collect. 2. p. 72. bey Beschreibung von Schöenus compressus: „floret medio Juni in uliginosis declivibus montis Ulrichsberg, in adscen- su ex Lind pago unacum Carice capitata, Lin. &5c. und ° dieser Ulrichsberg liegt, wenn wir nicht irren, bey Rlagen- furth. Nach Suter soll sie auch in der Schweitz zu Hause seyn. Auch nehmen wir keinen Anstand, Tab. 372. m der Flora Danica hierher zu rechnen. 3. Carex leporina, Linn. Endlich ist durch Wahlen- ‚berg’s genaue Bestimmung diese Art wieder in ihre ursprünglı- chen Rechte eingeführt, und die allgemein von den deutschen Botanikern dafür erkannte Pflanze durch ihren wahren Linnei- schen Namen erhalten worden. Schon Schkuhr hatte sehr sınn- reich geäufsert, dals es wohl keine Unmöglichkeit sey, dals im Linneischen Herbario bisweilen eine Pflanze an e- nem unrechten Orte liegen könne. Persoon war gewils ei- ner ähnlichen Meinung, als er das Linneische Gnaphalium sylwaticum mit Recht wiederherstellte, und wir zweifeln nicht, : i dals nach und nach auch Carex canescens, Linn. (wie be- reits durch FYVahlenberg geschehen) C. leucoglochin Ehrh. (nach Persoons Vorgange) C. humilis Leyfs. u. a. wieder ın ihre ursprünglichen Rechte eintreten werden. 4. Carex leporina Flor. Dan. T. 294. (Gemein auf feuchten Wiesen in Dänemark,) wird von FYahlenberg und WVilldenow zu C. lagopina, FVahl. cıtırt. Schkuhr bezweı- felt ganz, dals sie dahin gehöre, und bringt sie fragweise zu €. norvegica. Roth ıst völlig überzeugt, dafs sie, we- gen der Spiculae basi masculae zu ©. echinata gerech- net werden müsse, diese Spiculae findet man aber auch.bey C. leporina (Linn. FVahlenb. Rothii) obgleich Roth das Ge- gentheil angıebt. Es ist über eine schlechte Abbildung nicht gut zu urtheilen, wır sind indessen der Meinung, dafs der Verfasser der Flora Danica ganz richtig bestimmt habe. 5. Carex paradoxa, FFilld. ıst ein neuer Beytrag zur Salzburger Flora; sie wächst an Wassergräben, am Ende der’ Moosstrasse und an feuchten Stellen auf der Pfennigerwiese. Sie ıst eine mittlere Pflanze zwischen C. paniculata und teretiuscula und. zeichnet sich vorzüglich in Betracht des Habitus,-durch lange und schmale Paniculas aus. 6. Carex firma, WVilld. Spec. Pl. pars 10. T.1.p. 280. No. 164. Host. “Gr. Austr: 1. F. 75. a Haben: ‘ı p. 381. No. 09. T. o. Y; No. 54. Diese Art, welche von den angeführten Schriftstellern sehr genau beschrieben und kenntlich abgebildet wird, ıst ‚durch ihre kurzen, steifen, glänzend grünen Blätter so sehr ausgezeichnet, dafs man sie sehr bestimmt erkennt; wenn “man sie nur einmal gesehen hat. Es ist daher nicht _ 22. > 0» 170 en begreiflich, wie Wahlenberg sie mit Carex ferruginea, Yrilld. l. c. p. 274. No. 137. vereinigen konnte. Alles, was derselbe von C. firma (En. pl. Helv. 169.) sagt, gehört ganz gewils nur zu Carex ferruginea. und wir zweifeln, ob C. firma ın der‘ Schweitz' gefünden wird. " 7. Carex Mielichhoferi. Sehr richtig bemerkt Yah- lenberg 1. c. p. 169. No. 943. dals die Schkuhrische Abbildung dieser Pflanze T. Mmmm. fig. 189. (nicht 159.) mit Host’s Abbildung von C. ferruginea T. 81. einerley sey. Da nun zu dieser Art auch Scopol?’s . C. ferruginea No. 1150. ge- hört und YFilldenom- diese noch einmal: besonders (l. c. p. 292. No. ı76. mit der Benennung C. Scopoliana aufführt, so mulßs diese letzte Pflanze im Systeme ausgestrichen wer- den. D. MERCURIALIS. 1. Mercurialis ovata, annua, caule simplicissimo, fo- lüis subsessilibus erenatis, capsulis longe pedunculatıs. - Radix annua. Caulis simplieissimus, semipedalis, foliosus. Folia. opposita,- subsessilia ‚ inferiora subrotundo -ova- ta, superiora ovata, omnia acuminala, crenata, subpubescentia. Flores generis. Capsulae longe nee piloso- - scabrae. Habitat ad lapidicinas prope urbem Gratz in Styria. Von dieser Pflanze, die Herr Apotheker Traumfelder zuerst entdeckte, erhielten wir bereits im Jahre 1808. ein Exemplar der männlichen Pflanze. Seitdem haben die Grätzer Botaniker diese Pflanze mehrmal an demselben Standort ge- "sammelt, und Herr Gebhard war so gefällig, uns vollständi- ni ge - ER 171 ge Exemplare mitzutheilen, da die Pflanze bereits im halben July, als wır den Standort besuchten, abgetrocknet war. Sie unterscheidet sich auffallend von ihren zwey deutschen Ge- spielen, von M. perennis dadurch, dafs sıe ‚einjährig ıst, ‘durch die viel kleinern, rundern Blätter und langgestielten ‚Samenkapseln; von IM. annua durch den einfachen Stengel und dıe obigen Merkmale. Da, soviel uns bekannt ist, diese Pflanze noch nicht angezeigt worden, so haben wir es für wichtig gehalten, sıe hier einzurücken und vorzüglich durch eine getreue Abbil- ‘dung kenntlich zu machen. Dr x Er- _ 172 = enssunnnen Erklärung der‘ Abbildungen. Tab ° \ Fi. a. Die ganze Pflanze von ‚Tofieldia alpina. b. Die Blüthe. c. Dieselbe vergröfsert. d. Dieselbe im offenen Zustande. e. ‘Dieselbe vergröfsert, f- Die Samen- Kapsel. 8. Dieselbe vergrößert. h. Ein Kelchlappe mit dem Staubge- fäfse. i. Die Hülle. k. Eine Kapseltraube von Tofieldia palustris. 1. Eine ab- gesonderte Samen-Kapsel mit dem Fruchtstiele, woran das Deckblatt und die Hülle befindlieh.. m. Eine offene Blüthe mit dem Blüthestiele. n. Dieselbe im ungeöffneten Zustande. o. Die Hülle. p. Ein abgesonderter Kelchlappe von der vordern Seite. g. Derselbe von der hintern Seite. r. Die Samen - Kapsel. 5 Ein Staubgefäfs. ‚t. Cardamine diversifolia im Schoten tragenden Zustande, u. Cardamine_pratensis uniflora im blühenden Zustande, Tab. IM. Fe a. Die ganze Pflanze von Carex fuliginosa. b. Die Schuppe der männ- lichen Blüthe. ce. Dieselbe vergröfsert. d. Die junge Fruckt mit der Schuppe, der weiblichen Blüthe. e. Dieselbe vergröfsert. f. Die Schuppe vergröfsert. g. Der oberste Theil von Carex frigida im jüngern Zustande, Ah. Eine Schup- pe der männlichen Bjülhe. i. Dieselbe vergröfsert. k. Der obere "Theil dieser Pflanze im ältern Zustande. I, Die junge Frucht mit Schuppe und äreytheiliger Narbe. m. Die Schuppe der weiblichen Blüthe vergröfsert. n. Die Frucht ver- größsert. 0. Der obere Theil von C. atrata im blühenden Zustande, p.,Die Schuppe der männlichen Blüthe. q. Dieselbe vergrößert. r. Der obere Theil der Pflanze im ältern Zustande, s. Die junge Frucht mit dreyspaltiger Narbe und Schuppe. #. Dieselbe vergröfßsert. u. Dieselbe im ältern Zustande. Tab. IV. | F; ig. a. Die männliche Pflanze von Mercurialis ovata. b. Eine‘ abgesonderte Bluüthe. c. Dieselbe i im offenen Zustande. d. Ein Staubgefäfs, e. Die weibliche Pflanze. f. Eine einzelne Kapsel. g. Dieselbe et - vn vH. vn Ueber die Kultur der Alpen-Pflanzen. Von Herrn Grafen CasrarR VON STERNBERG. Unter allen Pflanzen die in Gärten gezogen werden, sind die Alpen - Pflanzen, vorzüglich diejenigen, welche der Schneeregion am nächsten stehen, am. schwierigsten aufzu- bringen, und durch längere Jahre zu erhalten; selbst die mit der gröfsten Sorgfalt erbauten künstlichen Alpen- oder Felsen- ' parthieen in den botanischen Gärten entsprechen der Erwar- tung selten; theils, weıl es unmöglich ist, ın den 'niedern Re- gionen eine atmosphärische Umgebung hervorzubringen, wie sie diese Pflanzen in der Schneeregion gewohnt sind, vor- züglich aber, weil die verrätherischen Westlüfte des Früh- lings die vom Schnee entblöfsten Pflanzen zu der neuen Vegetation aufreitzen, die durch die nachfolgenden Spätfrö- ste zerstört wird. Auf den höhern Alpen liegen die Pflanzen unter einer tiefen Schneedecke gegen das Eindringen des Fro- i stes- e- 174 TER stes geschützt bis Ende May oder Anfangs Juny; so wıe die "Schneedecke zerrinnt, genielsen sıe den wärmsten Sonnen- strahl, die tief eingedrungene Feuchtigkeit schützt ihre Wur- zeln, die häufigen Nebel ihre Blätter vor der zu starken Austrocknung ; daher geht ihre Vegetation mit raschem Schrit- te vorwärts, und beschliefst den ganzen Cyclus in zehn bis zwölf Wochen. In den Niederungen unserer Gärten entfal- ten sie sich im Monat März, die rauhen und trockenen Ost- und Nordwinde benehmen ihnen alle Nahrung, oder zerstö- ren häufig die ersten Triebe, wodurch die Pflanze geschwächt wird, kränkelt, und bey dem brennenden Strahl des Monats August vollends auszehrt. Setzt man diese Pflanzen in Blu- mentöpfe und überwintert sie in einem gewöhnlichen Ge- wächshaus, so fangen sie noch früher an zu treiben, bey Tag ist es ihnen ın dem Hause zu warm, bey Nacht aufser demselben zu kalt, wodurch die Gärtner ın die gröfste Ver- legenheit Bet, und die Pflanzen. cewöhnlich Schaden leiden. Die Erfahrung hat mich indessen Eelahrt; dafs durch eine sorgsame ‚Pflege, ununterbrochene Aufmerksamkeit und möglichste Annäherung an den natürlichen Zustand die- ser Pflanzen auf den Alpen, die meisten der erwähnten Schwierigkeiten überwunden werden können. Der Gärtner des Herrn Fürsten Anton Isidor von Lob- komwitz ın Prag, Herr Skalnik, hat sich seit mehrern Jahren ganz vorzüglich mit der Kultur der Alpenpflanzen beschäfügt;- durch Unterstützung s seines Fürsten wurde er in den Stand geselzt, eine reichhaltige Sammlung von Alpen-Pflanzen aus ea denen Gegenden zu erhalten; diese hat er bereits seit sechs ae “45: sechs Jahren nicht blos gut erhalten, sondern ansehnlich ver- mehrt, seine Kultur thode verdient daher besonders be- ächtet zu werden. Herr Skalnik zieht die meisten seiner Kioen: Blitze vom Samen; wenn er auch wirklich lebende Alpen-Pflanzen erhält, so trachtet er vor Allem, ım ersten Jahre Samen zu bekommen, da ihn die Erfahrung gelehrt hat, dafs die von den Alpen herabgebrachten Gewächse selten von Dauer sind; die Alpenerde, die mit den Pflanzen gekommen ist, bewahrt er aber sorgfältig, weil öfters im zweyten Jahre aus solcher Pflanzen aufgehen, von deren Daseyn man gar nichts ahnte, - Seine Kultursmethode ist schr einfach. Im Monat No- vember oder März säet er die Samen ın leichte, mit reinem Flufssand gemischte vegetabilische Erde in kleine Töpfe, streuet etwas weniges Erde über den Samen, drücket die Erde imässig an, damit die Wurzeln beym Aufkeimen nicht ‘zu locker stehen, und seizt den Topf in einen etwas brei- tern Unternapf, der wenigstens halb so hoch ıst, als der er- stere; in den Unternapf wird so viel Wasser gegossen, als nöthig ist, damit sich die Erde durch Einsaugen anfeuchte, ohne durch das Aufgielsen des Wassers den Samen aus sei- ner Lage zu bringen, und die Erde auszulaugen; zugleich dient der Napf, um den untern Theil des Pflanzentopfes im Schatten zu erhalten, und gegen das zu starke Erwärmen durch die Sonnenstrahlen zu sichern. Die Töpfe werden so- dann auf eine Beetstelle gereiht, die gegen Norden durch Ge- bäude geschützt, gegen Mittag beschattet ist, und blos den schiefen Strahl der Morgen- und Abendsonne genießt. In dieser Lage eg sie gewöhnlich den ganzen Vegeta- tions- 170 EEE tions-Cyclus, blühen freudig und bringen reifen Samen. So lange dıe Kälte nicht über —ı° ıst, oder eın stärkerer Schnee fällt, bleiben die Pflanzen ım Freyen; dann werden sie ın ein Gewölbe gebracht, das man zwar nicht heitzen kann, ın welches jedoch kein starker Kältegrad eindringt: so wie der erste Schnee fällt, werden sie mit solchem überdeckt, schmilzt etwas davon ab, so wird der Unternapf fleifsig geleert; ge- gen Ausgang des Winters werden ın schattigen, nördlichen Lagen, grolse Massen von Schnee aufgehäuft, um ım Früh- "jahr von neuem damit decken zu können. Auf diese Weise wird die Vegetation zurückgehalten, so dals man nicht nö- 'thig hat, die Pflanzen früher an das Licht zu bringen, als bis man nach aller Wahrscheinlichkeit keinen Frost mehr zu besorgen hat, Mit Verwunderung und inniger Freude kann man nachher ihrer raschen Entw icklung folgen. Dals dieser Versuch nicht blos mit einigen wenigen Pflanzen gemacht wurde, wird aus der Aufzählung der Al- pen-Pflanzen erhellen, die heuer bey Herrn Skalnik geblüht‘ haben. Um mich noch bestimmter davon zu überzeugen, habe ich im verflofsenen Jahre meine Alpenpflanzen getheilt; einige pflanzte ich auf eine sogenannte künstliche Alpe in meinen hiesigen Anlagen, andere verwahrte ich nach Herrn Skalnik’s Methode. Im Monat April hatte ich auf der Alpen- parlhıe schon einen schönen Flor, indels die Töpfe noch un- ter Schnee begraben lagen, im Monat May dagegen war auf meiner Alpe alles erfroren, und einige Pflanzen ganz ausge- gangen, ındels in den 'Töpfen sich alles zur freudigsten Blü- the bewegte. Für den einzelnen Botaniker ist diese Metho- de doppelt vortheilhaft ‚ weil er ohne besondere Unkosten » ohne ehe ' 177 ohne Anlage und Garten seine Lieblinge beherbergen und selbst erziehen kann, ohne grofser Anstalten zu bedürfen. Bey dieser Gelegenheit will ich auch der Art erwäh- nen, wie ich die härtern oder älteren Samen zur Keimung aufzuweichen pflege. Die Versuche mit den Säuern, die ich alle gemacht habe, fordern eine schr grolse Aufmerksamkeit, die nicht immer möglich ist, da der Zeitpunkt, wo die Sa- men hinlänglich gereitzt sınd, oftmals Nachts eintritt; ver- bleiben sie in der Säure bis zum künftigen Morgen, so sind sie überreitzt, der Keim angegriffen oder zerstört. Um die- sem zu entgehen, bediene ich mich seit mehrern Jahren mit Erfolg der nachstehenden Methode: rn Ich lege die Samen, jeden besonders, auf Löschpapıer an einen kühlen Ort, wo die Temperatur nur wenige Grade über o ist, und keine Sonne hinscheint; streue gemeines Kochsalz zwischen die Samen, decke einen Bogen Löschpa- pier darüber, und bestreue diesen ziemlich dicht mit Schnee. Dieser schmilzt allmählıg, das Salz zieht die Feuchtigkeit an sich, die Samen werden dadurch feucht, ohne gerade in der Nässe zu schwimmen, werden allmählich erweicht und leise ‚gereitzt. Alle sechs Stunden wird nachgesehen, und so _wie der Samen aufschwillt, wird er abgedeckt, eine Zeillang ab- gelüftet, damit die Körner nicht aneinander kleben, und dann gesäet. r% Alle Saaten, die ich auf diese Weise behandelte, sind mir vorzüglich gelungen. 23 | Ver- 178 LLITITTIIERIE Br Verzeichnifs der Alpen - Pflanzen, die im Sommer 1813 und 1814. im Fürstlich Lobkowitzischen Haren zu Prag geblüht, haben. asuagen 7 5 alpina. Clavennae. grandiflora, wild. Enum. “ macrophylla, Mı- un Apargıa crispa. Arabis alpı.a. 3 caucasica. » hispida. „» nulans, . kan. ».. pendula.: * es magna. saxatılıs. = moschata Aickeiä laricifolia. Aconitum cernuum. RS rostrata: : » _ Lycoctonum. > verna. 5, Napellus. Aretia alpina. = neomontanum. Arnica, Bellidiastrum. 25 ochroleucum. » Doronicum. » Pyrenaicum. „» montana. Aıra crıstata. en Artemisia glacialıs. subspicata. Aspıdium fragile. Ally ssum rupestre, Willd. er montanum. Asplenıum vırıde. Astragalus alpınus. Andromeda pohuf. olıa. Androsacae lactea. 3, obtusifolia, Willd. = escapus. 3 villosa. Azalea procumbens. Anemone narcıssiflora. Biscutella laevigata. „ Patens,Flor.Bohem. Cacalıa albifrons. > vernalıs. 7. X alpına- Apargia alpina. Campanula alpina. werssannnsee» Campanula carpatica. „5 linıfolia. E7) pulla._ » pusilla, Haenke. thyrsoıdea. Eau carlınaefolıius. j personata. Carex alrata. Cerastium lanatum. = Cheiranthus decumbens, Schleicher. Chrysanthemum atratum. 34. montanum. . rotundifoli- um, Kitaibel. Cinerarıa alpına. Pr campestrıs, * cordıfolia. = erispa. ER sibirica, Flora Bo- . hem. Circaea alpina. Cnicus centauroides. . 5. eriophorus. = ery hales! Corthusa Mathioh. Crepis alpına. ». appargioides, Willd. Cucubalus pumilıs. 25* 179 Cynoglossum montanum. Daphne alpına. Dianthus alpestris. » alpınus. » asper, W ılld. Enuın. ... zogeiius; ; collinus, Waldst. » glacıalis, Haenke. petraeus, WValdst. Daran Pardalianches. Draba aıizoides. „» contorta, Villars. » pyrenaica. „ . stellata. Empetrum nıgrum. Epımedium alpınum. Erigeron alpinum. Erinus alpınus. Eriophorum alpinum. = vagınatum Erysımum alpınum. > vagınatum. Galium Boccone. „». tirolense, Willdenow. Enum. Gentiana acaulıs. er Pneumonanthe. 5 pumila.- a verna. Ge 180 Geranium aconitifolum. “ pyrenaicum, Geum montanum. „» Pyrenaicum, » reptans. rıvale. ns halle Leontopodium. .; pussillum, Haen- ke, Gypsophylla repens. "Hedysaruın AN Heliauthemum apenninum. 5 marıfolıum. Heracleum angustifolium, Hieracium alpınum. = aurantiacum, 39; aureum, ia glaucum. a Hallerı. Fr humile. . croaticum, Waldst. = flexuosum, Waldst. 9. pallescens, Waldst, ” Paludosum. pyrenaicum. Hypochaeris helvetica. Juncus maxımus, » niveus, Juncus sudeticus. » $Squarrosus. Lotus alpinus, Schleicher. Lychnis alpina. _ quadridentata, W illd. Melissa pyrenaıca. Meum Mutellina. h Oxytropis pilosa. Papaver alpinum, fl. luteo. Phleum Micheln. Phyteuma betonicaefolium. = orbiculare. | = scorzoneraefolium. Pimpinella magna. Poa cenesia. „ caesia. „=: Jaxa, „ imacrostachıa, Polygonum viviparum, Polypodiıum Ilvense., Potentilla aurea. e hirta, Primula Auricula, » farinosa. » Integrifolia, » longiflora. 9» imargınata. „»““ mınima. Ranunculus aconitifolius. ar.„.n„Bessae Ranunculus alpestris. = nıvalıs, Jacgq. „ “ plantanıfolius, >) “ Thora. Rhododendron hirsutum, Rubes alpınum. „» pelraeum. Ruinex alpinus. » dıgynus. Saxıfraga aızoon, 2 ee ) „» aizoides, » aspera. » bryoides. ” caesıa. „» _ controversa, Stern- berg. „ euneifolia. » decipiens. „» geranioides. u... Geumi, = = hırsuts; » hypnoides, P)Stern- » longifolia, P) berg. » moschata. » muscosa, £) Siern- berg. Er} ınulata. ” niyalıs. 181 Saxifraga oppositifolia. 9» Ponae,«) Sternberg. » pyramıdalıs. . rotundıifolıa. . sarmentosa. u. Sternbergii. umbrosa. : „ Salıx arenarıa (Bohemica, ) FR) Jacquiniana. „ reticulata. „». relusa. Scabiosa alpina. R caucasıca. „ graminifolia. „ pyrenaıca. Scolopendrium vulgare, Scutellaria alpına. Sedum montanum. » . Rhodıiola. Senecio rupestris. Silene acaulıs. » alpesıris. » Petraea. » Saxıfraga. Soldanella alpina. > minor. r montana. Solidago alpestris, Waldst, » minula. Son- Sonchus alpına. Veronica alpına. Stachis alpina. s E aphylla. „»: bellidioides. Swertia perennis. Thymus alpinus. Ss 55 saxatılıs. ” montanus. Viola alpına, Jacgq. Tofieldia palustris. „ arenaria, Decand. Trientalis europaea. „» biflora. Tussılago alpına. „ cornuta. er discolor. „» grandiflora. ® nivea. „ . mirabilis. Valeriana celtica. "„ montana. Er montana. » palustris. » saxatılıs. »„ zotomagensis. » trpterıs. | „ sudetica, Willd. En.app. Mehr als 50 Pflanzen, theils vom Samen gezogen, theils von den Alpen beygeschafft, sind, weil sie noch nicht ge- blüht haben, ın das Verzeichnils nicht aufgenommen worden. en ; ” y. Polygalae quatuor novae. Descripsit C. F. Pu. Marrıvs, Med. D., Academiae Regiae Monacensis Alumnus, Societ. Bot. Ratisb. Membr. Ordin. Z Polygala Bee P. florıbus eristatis, racemis axillarıbus, folis blöngii acu- uusculis basi attenualtis. Perennis videtur. Rami angulatı glabrı. Folıa alterna et subopposita, fere sessilia, oblonga, apice acuta et basın versus attenuata, sesquiunciam longa, unguem lata, nervo subtus valde prominente, laete viridia, praeserlim margine pilosiuscula. Flores virides magnitudine eorum. P. vulgaris, aliis nervosis, carına appendiculo penicilliformi ornata. Cap- sula subrotunda apice emarginata, glabra margine ciliis minu- tis distantibus obsita. Semina ovata nıgra, umbilico calloso albo, villis tenuissimis albidıs canescentıa. Inserenda haec species, locorum umbrosorum prope Midnapur in Benghale incola, ante P. telephioiden s MW. ui pro- 184 Kali proxima, a qua tamen abunde differt foliis, robustioribus acu- tis, cauleque ut vıdetur perenni. II. Polygala varians. P. floribus cristatis, racemis axıllarıbus folıis inferiori- bus obcordatis ovatisve, superioribus lanceolatıs, caule herba- ceo ramoso procumbente pedunculisque hırtıs. P. heterophylla et P. procumbens Rottler. Sirianan- gei Tamul. S | Radıx perpendicularis hinc inde fibras emittens, annua. (?) Caulıs suberectus vel bası statim in ramos plures procumben- ‚tes, ad summum semipedales, teretes, pilis rigidiusculis albıs adspersos, divisus. Folia alterna glabriuscula margine cıliata unguem longitudine aequantıa vel paulo longiora ; inferiora oblonga, versus basin attenuata apice mucrone subtili praedi- ta plerumque emarginata et iınde obcordata rarius integerr= ma, interdum ovato-subrotunda; superiora angustiora lanceo- lata. Petioli breves. Flores aut racemosi aut rarius solitarii. Racemi axıllares quinque- ad octoflorı, foliis breviores, sub- inde longiores, item ac pedicelli hirti. Corollae virescentes magnitudine eorum P. nostratis vulgaris. Carina appendicu- lo brevi subcapitato aucta. Capsula obcordata glabra margi- ne cılıata. Valde haec species variat quoad foliorum formam; in- feriorum alia enim subinde ovato-subrotunla, apice integer- rıma; alıa obcordata et vasi longius attenuata inveniuntur; superiora nonnunguam ab inferioribus forma prorsus diffe- runt; sunt plerumque lanceolata integerrima. Media est haec species inter Polygalam telephioiden, YF. atque P. arven- sem ei 485 . sen ejusdem autoris, a qua utraque notis satis firmis rece- dere vıdetur. In P. telephioide folıa majora, sibi omnia aequalia, caulis strictus erectus simplex. P. arvensis vero folııs minorıbus apice integerrimis nec emarginatis et pedun- culis glabriusculis differt; perennis quidem a Willdenowio dıcıtur, sed forte uti nostra annua est. Caeterum P. ipsa arvensis varıo modo forma mutarı videtur, vidi enım ie age mina, folus lanceolatis aculis, P. varians in Coromandelia habitat, III. Polygala pubescens. P. pubescens, floribus cristatis, racemis lateralibus, fo- liis lanceolatis linearibus obtusiusculis, caule procumbente herbaceo. P. tomentosa, Rottler. Caulis herbaceus procumbens, teres, villo denso albi- cante tomentosus, ramosus, ramıs sımplicibus. Folia alterna breviter petiolata lineari-lanceolata, uncialia sursum minora, apıce obtuso, margine paulo revoluta, pagina superiore gla- ‚briuscula inferiore pubescentia. Flores in racemis bini, qua- terni, quinı, magnitudine eorum P. vulgaris, virescentes. Pe- dunculi laterales oppositifolii alque alternifoli, breves‘ pu- bescentes. Calycis foliola superius atque bina inferiora bre- via, lateralia seu alae calycinae ovato-oblongae obtusae pu- bescentes et pulchre ciliatae. Carına dorsi apice appendiculo penicilliformi, Capsula oblonga apice paulo inaequalis at- que emarginata pubescens ciliata. Semina oblonge albo-hir- .Suta. 24 : IF. Po 186 | a IV: Polygala tranquebarica. P. floribus cristatis, racemis paucifloris lateralibus, fo- liis linearibus mucronätis, caule herbaceo ramoso. P. linearis, Rottler. | “Radix perpendicularis fibras emittens, annua. Caulıs pumilus erectus, ramıs procumbentibus, teres, pilıs tenuissimis "obsitus. Folia 'alterna, petiolo brevissimo pubescenti insiden- tia, angusta linearia, semiuncalia el majora apıce mucrone acuto instrucla, glabra.laete viridia, subtus pallidiora. Flores in pedunculis lateralibus suboppositifolüs et folus bretiori- bus, terni quaterni, quini, interdum quoque solitarıı. Pe- dunculi atque pedicelli pubescentes, basi sipula minuta. La- ciniae calycınae tres exiguae lato-lanceolatae acutae, alterae binac, seu alae, ovatae acumine terminatae, virescentes. Ca- rina brevis integerrima, apice penicillo brevi instructa, Cap- sula obcordata glabra, sub lente margine cılıata. Habitat in littore CGoro del ‚AUF- 0. AUFGABE. EINER. PREISFRAGE. D:. Ausdehnung, welche die botanische Wissenschaft in der nenern Zeit er- - halten hat, die Vermehrung der schon bestehenden Gattungen durch nen eut- “deckte Arten, hat die Nothwendigkeit herbeygeführt, Trennungen zu enichen. um hierdurch das Studium der Botanik zu erleichtern. Wenu ein solches Un- ternehmen in einem Sinn von einem Botaniker ausgeführt, und von den übrigen "als richtig anerkannt wird, so ist diefs allerdings cin oflenbarer Gewinn für die ° Wissenschaft. Wenn hingegen von verschiedenen, nicht einein und- demselben ' Systeme huldigenden Botanikern einzelne Trennungen veranlafst werden, so er- giebt sich oft das Gegentheil; — die Verschiedenheit der Ansichten und der Benennungen häuft die Beschwernisse der Untersuchung, die bekannten Pflanzen verbergen sich unter den- abweichenden Benennungen und mit Aufwand von - Mühe und Zeit entdeckt man durch Verg’eichung am Ende eine ganz bekannte . Pflanze. In solchen Fällen ist eine monographische Bearbeitung einer solchen " nalı verwandten Pflanzen - Se das vorzüglichste Mittel, um Ordnung und ; Klarheit wieder herzusiellen. - x Dan > ER, a5 Die ee RR Die ältern Botaniker vor Linnee, haben die Gattungen Cirsium und Carduus anerkannt, aber, wie gewöhnlich, verschieden gestaltete Gewächse dar- unter gereihet. Die Linneische Schule liefs die Gattung Cirsium eingehen, und setzte Cnicus und Carduus an die Stelle. Die französischen Balsuikes dagegen, nahmen die Gattung Cnicus nicht auf, und behielten Cirsium bey; allein die Cirsium der letztern sind weder blos die Cirsium der Alten, noch die Cni- cus der Lindaner und umgekehrt, Decandolles that den wichtigsten Schritt, um in dieser Sippschaft ein wenig aufzuräumen, indem er bey Gelegenheit einer kurzen Monographie der Gattung Serratula (Annales du Museum &c. T. XVI. p. 181. segg.) einige _ Trennungen veranlafste und mehrere Arten Carduus, als C. centauroides, po- lycloros, cyangides Milld. C. mollis Jacgq. zur Cattung Serratula brachte. Allein damit ist bey dieser zahlreichen Gattung noch wenig gellan; — es bleibt dem genau prüfenden Botaniker noch’ ein weites Feld zu Untersuchungen, Ver- gleichungen und Berichtigungen übrig, die nur durch eine monographische Bear- b.itung erschöpfend dargestellt werden können, Um eine solche aufklärende Bearbeitung zu veranlassen, bat die Königl. botanische Gesellschaft in Regensburg sich bestimmt, auf die beste monographi- sche Bearbeitung derjenigen Pflanzen, die von den neueren Botauikern unter den Gattungen Carduus, Cnicus und Cirsium aufgeführt werden, einen Preis von x zweyhundert Gulden festzusetzen. 2 Die Monographie mufs bis letzien December ı817. an die K. B. botani- sche Gesellschaft in Regensburg unter der gewöhnlichen Form, mit einem Motto, „and ‚dem versiegelten Namen des Verfassers eingesendet werden; die Beurthei- z lung wird in den ersten Sitzungen des Jahrs 1818. vorgenommen werden. - Die Die Monographie bleibt, wenn ihr auch der Preis zuerkannt worden ist, zu des Verfassers Disposition, falls er sie selbst auflegen zu lassen gesonnen ist, wo nicht, so kann sie auch nach Umständen entweder ganz, oder theilweise in die Denkschriften aufgenommen werden; so wie auch von der Preisertheilung ehrenvolle Erwähnung gemacht werden wird. Als Vorbild einer gut heschaitien Monographie, wird auf die Eryngia von Delaroche, in Bezug auf Trennung der Gattungen au Decandolle’s oben erwähnte Ausarbeitung hingewiesen; die Gattungs-Charactere, wie sie in Zu- kunf: bestehen sollen, müssen scharf entworfen und die Synonymie bey den Ar- ten vollständig und kritisch genau dargestellt werden. Seltene Pflanzen, die be- schrieben werden, müssen entweder mit einem trockenen Txemplar, oder einer Abbildung, wenn noch keine vorhanden ist, belegt werden, die jedoch dem Ver- fasser wieder treulich zuruckgeschickt werden soll. Seite 25 Zeile 2 statt VERBESSERUNGEN. gemello 58 35 A. s:.x Taespnia 9°» 4° „» pediculatis 55 ..»..25 » inarena sepelita 54 „ 1 ” plena 55 41 ..„ ' corollae ibid. „ult. ,„. arundines 148 2:9 Er dem Botaniker 19 a a a ibid. „°. 3 ER) Smith 2. 152 „» 20 nach Icon nostra ibid. ,„ 22 statt rivales 1 ee ee 5 ; 155 » 411 » . Lapponischen 157 » 5.0: : caulo 166.» 47.» \ eapsulos 8...» 9. 3. werden 179 Spalt 1 Zeile ult. statt pumilis 3 ee PR ed; iR 15 „. cenesia 180 2 184 Zeile 25 statt vası ist zu lesen: ” ’ , FL) > „» > > „» ” » Er ” „> » L » >», ’, ”» Er ’’ a Er ’ ”„ ist zu setzen: ist zu lesen: 3:39 s» ” ’r E22 » > »» >» ” E23 > » ” E23 Er} AN. 2 Ei ’ Er} » >» ”» gemella Tacsonia pedicellatis arena tccla, plana. corolla. arundinibus, den Botanikern. es. Smith. britt. t. II. £. a—i, nivales. 1 ad praec. Lappländischen, caule. capsulas. wurden. pumilio, Ehrhart. cenisia, hasi. REGENSBURG, 1815. GEDRUCKT VON CHRISTOPH ERNST BRENCK. OÖ Y Ianb. 2. Kopp. A ‚Pr aa alpı Zar: Slurm fee. Th. Io. BRRSE Icfieldi 2 alpina Sternb.et Topp. AS. Toffieldia palustris Fhudson. F lardıamıne dwerstfelia Sternb. Hopp: u. Cardamne pradensis (uuflora Jim. Sar. Storm fer. | | | | a Tab IV. Mercurialer orale Sternb. Hop. Iae. Sturm Pre. DENKSCHRIFIEN DER KÖNIGLICH - BAIERISCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT IN REGENSBURG. MIT VI KUPFERTAFELN. nn A A A A A 00020 A en. MM. A. A. A le ee E EUERETZBEETZLULBE DE "REGENSBURG ‚ 1818. IN COMMISSION DER MONTAG- UND WEISSISCHEN BUCHHANDLUNG, DENKSCHRIFTEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. REGENSBURG. ZWEITE ABTHEILUNG. Be a INBALT 8. Aufzählung einiger Pflanzen aus Labrador, mit Anmerkungen, Von dem Herrn geheimen Rath Ritter von Scuranck . . » II. Plantae novae et rariores in Livonia observatae, a Comite de Brav, Societatis Botan. Ratisbon. Praeside. (c. Tab. x et II.) 2 ” ” [ “ . [2 . “ » . * [3 ” ” . » “ UL. Currır Srrenser, Professoris Halensis, Symbolarum criti- carum ad Synonymiam Umbelliferarum, continuatio . » » » IV. Aufstellaug drey neuer Pflanzenarten, mit Abbildungen (Tab. III IV. et V.) von dem Herrn Grafen von STERN- BERG * * ” ®” * ” ” ” [3 ” . ” ” “ ” ” [3 “ - V. Chara capitata. Eine neue Art von Armleuchter nebst Bemer- kungen über die Fruchttheile der Gattung, von Dr. C. G. Nees von EsenBecr (c. Tab. VL), :» »»- +». . Seite 51 Seite VI, Botanische Bemerkungen, mit vorzüglicher Rücksicht auf Deutsch- lands Flora; von dem Herrn Grafen von STERNBERG und Heren Professor Dr. HovrrE . ». » - +... 84 VI - Pflanzen aus Sarepta, mit Anmerkungen, von F. v. P. EpDLEN Dre ra eur er nee 157 VE. Versuch einiger kritischen Bemerkungen über Gaudin’s Agro- stologia helvetica, von Dr. G. HEELSTINDER 105 “ ; hr) N Ri re ie ei 3 Zope ar & BER Moe a ne ei ae a Se TE re B __ u > mu un (1 0-5: : : : > > > m —. | L e AUFZÄHLUNG einiger Pilanzen aus. Labrador, mit Anmerkungen. Von dem Herrn geheimen Rath Ritter von SCHRANCR. pP” Pr Labrador ist ein grosses Land in Nordamerika*), welches _ für die Botanisten bisher unter die unbekannten: Länder ge- £- #0 = fl P ges: - wen 15 ir me = hör- Di #& [2 gets *) Labrador liegt nach de PIsle’s Carte zwischen dem 50 und 63 Grade der nördlichen Breite, und zwischen dem 293 und 324 .der Länge. Hein- rich Ellis giebt in der Carte, welche seiner in den Jahren 1746. und, 1747. gemachten Reise nach der Hudsonsbay beygefügt ist, die Breite zwischen dem 53 und 62 Grade, und die westliche Länge zwischen dem 65 und .79 Grade an; und so, oder wenig abweichend, gab auch der Recollecte Henriequira di Breite dieses grofsen Ländes an in der seiner Nouvelle. decouverte d’un tres- grand pays, beygefügten Carte, Spätere Carten theilen zwar diese Landstrecke in’ drey ver- schiedene Länder’ab, wovon sie das nördlichste, welches an der Hud- sons £ Strasse 'liegt, als eihe (dreyeckige Insel bezeichnen, und ohne Namen lässen;''der nördlichen’'Ostküste des ‘daran stossenden festen Landes geben sie den Namen ’der Eisquimaux, alles übrige bis an den 5osten Breitengrad herab’ nennen sie Labrador, oder Neu - Britan- nien. Eigentlich ist aber aueh hier nichts neu ‚als die erst nach 1747. entdeckte Meerenge unter dem Sgsten Grade der Breite; das ganze Land behält seinen alter Namen Labrador oder Neu - Britannien , und die Osiküste allein hcist das Land der Esquimaux- a - 1 x 2 [KZEIIZIZ EEE = hörte*), obschon das gegenüber liegende und beträchtlich nördlichere Grönland wohl bekannt ist. Die Hudsonsbay und die zahllosen Seen, welche zwischen ıhr und der ungeheuren Mündung des Lorenzostroms liegen, und unter dem alige- meinen Namen der Mistassins**) in den Carten aufgeführet werden, scheinen den Botanisten alles weitere Vordringen gegen Norden unmöglich gemacht zu haben. Bıs hieher kam Andreas Michaux, der muthigste Botanist aus allen, welche das nördliche Amerika bereiset haben, aber auch er weilte nicht lange in diesen unwirthlichen Gegenden, von welchen er uns nur wenig zu sagen weis, und fand mehr Vergnü- gen in den pflanzenreichen Gefilden der südlichen Provinzen. Unterdessen erhielt gleichwohl der Präsident von Schreber ein Pacquet mit Pflanzen, welche in Labrador von einem ge- wissen Kohlmeister, wahrsheinlich einem der Missionarien in den ‚dänischen Besitzungen auf Neu-Grönland, gesammelt worden. Hier und da hät der Einsender die systematischen Namen, wenigstens der Gattungen, beygeschrieben, aber was er | z er *) Die Ursache davon liegt wohl in dem gänzlichen Mangel europäischer Niederlassungen in diesen hohen Gegenden, Es ist für einen Gelehrten unmöglich sich mit der Kiiche der dortigen Küstenvölker zu begnügen. Robben - Fleisch mit Wallfisch- Thran gewürzet, welch eine Kost für I einen europäischen Magen!;, ‘Und die weiter landeinwärts wohnenden Völker sind vielleicht zu rohe und zu ‘ungesellig, um Frenıde, besonders Europäer, auch für Geschenke und gute Worte bey sich zu beherber- gen. Es ist merkwürdig, dafs es weder die Missionarien unter der französischen Besitzung von Canada wagien, in diese Gegenden vor- zudringen, noch die Pelzhändler unter der. engländischen. a) Mistassins ist eigentlich der Name der dorügen Völkerschaften. sun... .„.... 7 er in seinen Büchern nicht fand, liefs er unbestimmt. Ich werde sie genau nach der Linnäischen Ordnung aufzählen, nur die wenigen, welche aus den drey vorlezten Classen vor- kommen, werde ich gehörigen Ortes in den höhern Classen einschalten, theile aber die Abhandlung, um durch trockne Beschreibungen nicht zu ermüden. | I. Crasse. 1. Hippuris vulgaris. L. Sonst in den stillen Wässern des ganzen gemässigten Erdegürtels zu Hause. II. Crasse. 2. Veronica alpina. L. Bey uns geht sie ziemlich hoch ‚in die Alpen hinauf. | 3. Pinguicula vulgaris, L. Selbst in Süddeutschland noch immer eine Pflanze des Flachlandes. 4) Pinguicula involuta. "Der Sporn gerade, so lang als die übrige Blume; die Blumenstücke ganz; die Blätter eyför- mig, tellerähnlıich. Calcari recto, longitudine-reliquae corollae; corollae la- ciniis integris; foliis "®vato -orbiculatis. Pinguicula involuta. Persoon ench. I. p. 18. nr. 0. aus der Flora Peruviana. Ber Ge Ich halte sie wenigstens für die peruvianische Pflanze; freylich gehört noch ein zottiger, oder vielmehr kurzhaariger Schaft dazu; das kann ich aber in den vor mir. liegenden Stücken nicht unterscheiden, weil sie elwas vom Schimmel angelaufen sind. \ ER 1* ER : Die 4 . [LEI ZETZZZZ Die Pflanze ist viel kleiner und zarter, als unsere deut- schen Arten; der Schaft einblüthig; die Blume blau; der Sporn gerade, kegelförmig, so lang als die übrige Blume. 5. Salix vitellina. L. ‚In ganz Europa zu Hause. 6. Salix glauca. L. Sie wurde bisher in der alten Welt nur auf den Alpen von Lappland gefunden. II. Crasse. 7. Iris graminea. L. Die Narben bartlos; der Frucht- 'knoten sechseckig; der Stengel länger als die Haieniprüug : degenähnlichen Blätter. 3. | - Stigmatibus imberbibus; ovarıo hesagono; caule toll lineari - ensiformibus longiore. ‚Der Stengel nur einblüthig. Dals ich das, was man sonst bey F Iris -Galtung Blu- menblätter nennt, Narben nenne, und welche Gründe ich da- für habe, ist bereits bey andern Gelegenheiten gesagt worden. 8. Eriophorum vaginatum. L. 9. Eriophorum vulgare. Persoon. Zwo bekannte Pflanzen der alten Welt, welche in den sumpfigen Ebenen des mittlern Europa vorkommen. 10. Carex panicea. L. Eine Segge, die fast in ganz Eu- ropa in nassen Waldörtern vorkömmt. 11. Phleum alpinum. L. Wenigstens im südlichen Deutschlanle eine wahre Alpenpflanze. 1% "Agrostis stricta. FF. In der That eine nordameri- kanısche Grasart, welche aber bisher nur aus Arsen Län- dern bekannt war. : - 43. Agrostis trichantha. Die Rispe verengert: die Ris- . Rispenäste aufrecht, eine Granne aus dem Grunde der gleich- langen, langhaarigen Blume, kürzer als der Kelch; die Blätter äusserst schmal, im Trocknen eingerollt. Panicula coarctata: ramıs ereclis; arista ex bası corollae aequalıs, elongatopılosae, calyceem non aequante; folus an- guslissimis,, siecitale ınvolulis. x Diese, meines Erachtens, neue Art hat Aehnlichkeit mit Agrostis stricta und 4. setacea,‘ ist aber durch die an- gegebenen Charaktere von beyden hinlänglich verschieden. Sie ist keinen Fuls lang; der Halm hat nur zween Knoten. Die Blätter sind äusserst schmal, und rollen sich im Trock- nen ein; die aus der Wurzel werden kaum einen halben Fuls, die am Halme nicht über 3 Zoll lang. Die Rispe ıst.3 Zoll lang, sehr verengert, weil die Aeste kurz und aufrecht sind; sie ist nicht breiter als einen halben Zoll, und ausser der Blü- hezeit noch schmäler. Die Blüthen sind verhältnilsmässig ziemlich grols (2 /11 Jang); das gilt äber nur dem Relch, wel- cher grün, und mit Lilacfarbe oder schwarzroth bemalt ist. Die Blume ist beträchtlich kürzer als er, mit langen Haaren besezt, und durchaus feinhäutig; die beyden Klappen gleich- lang, aber nicht gleichbreit; die grölsere, welche an ıhrem Ende dreyzähnig ist, hat am Grunde eine Granne, die selten die ganze Länge der Blume erreicht. — Diese Grasart unter- scheidet sich vorzüglich von A. rubra dadurch, dafs bey die- ‚ser die Granne am Oberende ist. | 14. Aira melicoides. Gerispet; die Aehrchen zwey- blüthig; die Blüthchen grannenlos, am Kiele und an den untern Theilen wollig; das dritte Blüthchen unkenntlich, gestielt. z.. u er Panı- E 4 , - ss........» \ 1 Paniculata, spiculis bifloris; flosculis muticis, carina ba- sique pilosis; flosculo tertio oblitterato, pedicellato. Aıra melicoides. [Michaux flor. bor. amer. I. p. 02. — Persoon ench. I, p. 77. nr. 5. Ist sonst ın Canada zu Hause. Die blühende Rispe ausgebreitet; und dann hat sie einige Achnlichkeit mit der Rispe von Agrostis hispida YFilld. Der Halm einen Fuls hoch, armblättrig (nur 2 Knoten, einen an der Wurzel, den andern ein Paar Zoll höher); die Blätter flach, ziemlich schmal. Allemal vier Rispenäste aus Einer Stelle, ganz oben wenigere. Das dritte (unvollendete) Blütchen äusserst klein, fast unsichtbar, aber sehr deutlich gestielt. Die Blüthchen mit Purpurfarbe angelaufen. 15. Aira melicoides. ß. Dieses Gras ändert ab mit äusserst schmalen Blättern, die sich im Trocknen einrollen. Ich finde noch eine andere Spielart, die erheblicher ist, nämlich 16. Aira melicoides. y. Sie wird nicht viel über einen halben Fuls hoch; die Rispenäste stehen gewöhnlich nur paarweise (doch sah ich auch zu dreyen, und sogar zu vieren); und die Aechrchen sind meistentheils dreyblüthig, und diefs ‚dritte Blüthchen ist nicht etwa das zur Vollendung gekommene dritte, sonst unvollständige, Blüthchen: denn dieses ist gleich- wohl noch da, ebenfalls gestielt, und vielfältig weiter ent- wickelt, als bey der Stammart. ; 7. Poaalpina. L. Sie geht bey uns nicht über die Voralpen herab. - 18. Poatrivialis. L. Bey uns eine Flachlands - Pflanze. 19. Poa compressa. Smith. Eine Grasart, welche auch im gemässigten Europa vorkömmt, 20. Ave- 20. Avena flexuosa. Die Rispe RER NER die Ris- penäste und der Halm zwischen ıhnen geschlängelt; der Relch so lang als die beyden eingeschlossenen grannigen Blüthchen; die Blätter b st fö mig. Panicula coarclata: ramis, cauleque intermedio undulatis; peristachyo bifloro, flosculos arıstatos aequante; foliis setaceis. Viele Aehnlichkeit mit Avena setacea, und vielleicht nur eine Abart davon. Der Halın einen Fuls lang, fadenförmig; die Blätter borstenförmig; die Rıspe sehr schmächtig, weil alle Aeste und Aestchen aufrecht und angedrückt sind; zugleich sind aber diese Aeste, und der Halm selbst zwischen ihnen, geschlängelt, und durchaus schwärzlicht purpurfärbig. Die Aehrchen zweyblüthig; die Kelche so lang als die beyden Blüth- chen zusammen; die Kelche und Blüthchen an ihrem Untertheile dunkel purpurfarben, oben weilslicht ausgebleicht ; die Granne fast schwarz, an der Spize oft ausgebleicht, länger als der Kelch, 21. Avena squarrosa. Die Rispe ährenförmig, ge- drängt; die Kelche zweyblüthig: beyde Blüthchen gegrannet: die Grannen geschlängelt, wegstehend; der Halm, die Rıs- penäste, die flachen Blätter und die Scheiden feinhaarig. Panicula spicata, conferta; peristachyo biflero: flosculis aristatis:; aristis undulatis, patentibus; folus planis, earrae caule, ramisque panıculae pubescentibus. Dieses Gras ist kaum einen Fufs hoch. Die Hispe, wel- che nicht ganz £’// lang, und fast} Zoll dick ist, und bey diesem Ansehen nicht sehr einer as ähnelt, verräth sich bald durch ihre sparrig auseinanderstehenden, dicklichten, _ geschlängelten, fast schwarzen Grannen. Die Rispenäste sind sehr stark verzweiget, aber die Aeste and Aestchen davon sind < sehr 8 1 surasseanese schr kurz. Obschon die ganze übrige Pflanze mit sehr kur- . zen Härchen dicht bekleidet ist, so sieht man doch nichts da- von an den Blüthen selbst, aber auch an den übrigen Theilen ist die Bekleidung nur mittelst des Suchglases wahrzunehmen. 22. Holcus odoratus. L. Er kömmt zwar bey Mün- chen vor, ist aber offenbar aus den Gebirgen durch die Isar herbeygeschwemmt, also eine Gebirgspflanze der alten Welt, 23. Arundo Calamagrostis. L. Ich finde an diesem Grase durchaus die äussere Spelzenklappe an der untern Rük- kengegend mit einer feinen Granne bewehrt, welche kürzer ist als die .Haarzotten und der Kelch. Die wenigsten Schrift- steller ihun ihrer Erwähnung; Linne und Scheuchzer sahen sie nicht; aber der genaue Pollich, den man doch hier anführt, übersah sie nicht. Soll ihr Daseyn und Fehlen nıcht den Un- terschied zwoer Arten begründen? Doch davon vielleicht ein andermal. 24. Arundo Groenlandica. Die Rıspe äusserst zusam- mengezogen, rundlicht; die Aehrchen einblüthig; die Spelze etwas kurz; eine Granne aus der äussern Klappe, so lang als der Kelch; die Blätter sehr schmal Iimenförmig , ım Trock- nen eingerollt. Panicula contraclissima tereti; spiculis unifloris; gluma corollina breviuscula; arısta valvulae exterioris longitudine ca- ly cis; foliis angustissime linearibus, siccitate involutis. Diese Art ist nicht nur ın Labrador, sondern, nach Schreber’s systematischer Sammlung, auch in ers zu Hause. Das Gras wird katikl viel über einen Fufs hoch, ist durch- aus sehr schmächtig und schmielenähnlich; die Blätter "sind unge- > ungemein schmal, und röllen sich im Trocknen ein; die Rispe ist sehr: stark verengert, indem die vielblüthigen Rispenäste angedrückt, die Ästchen sehr kurz und ebenfalls angedrückt sind. Die Kelche sind schwärzlicht purpurn, gröfser als die Spelzen; die äussere Spelzenklappe hat am untern Theile ihres Rückens eiie Granne, die so lang als der Kelch, zuweilen länger wird. | N Ä 25. . Empetrum nigrum. L. In der alten Welt theils nur äuf: Bergmorästen des höchsten Nordens, theils, wie in Süddeutschland, auf ERREER der ae a Gage zu Hause. IV. Be 206. Cornus canadensis.. L. Die Blätter eyförmig, fünfnervig: nur zwey Paar Blätter am Stengel. 5. Foltis ovatıs, ieherris, ‚ foliis caulinis nonnisi duo- rum pariunm. Linne unterscheidet Böhse Art von der höchst ähnlichen schwedischen, dafs diese zween Aeste treibe, die canadische ästelos seyn soll; aber die Stücke, die ich vor mir habe, trei- ben ebenfalls einen Ast"äts jeder der obern Blattachseln. YVildenorv ändert die Linnäische Angabe dahin ab, dafs’ bey der schwedischen Art dıe Blätter nervig, und durchaus Gegen- bläiter, bey der canadischen aderig, und die’ obersten Quirl- blätter seyn sollen. Das ist nicht richüg;' die Blätter sind ebenfalls nervig, und ebenfalls durchaus Gegenblätter; was, man für Quirlblätter hielt, waren die Blätter hervorbrechen- der Zweige, die noch nicht hinlänglich heranwuchsen, dafs sich dıe Blätter‘ von der wlosschsek; ‚entfernen konnten; bey solchen Pflanzen wird man dann, leicht ı Mape ühı 2 — 10 anonn0000080 die sechs herum stehende Blätter als in einen Quirl gestellt ansieht. Dagegen sehe ich bey der canadischen Art nur zwey Paar Blätter, während bey der schwedischen drey sind. Die- ger Unterschied reicht aber kaum hın, beyderley Pflanzen für verschiedene Arten zu erkennen. | 97. Alnus vulgaris. Unter diesem vom Einsender ge- schriebenen Namen kömmt ein Zweig mit weiblichen Käzchen vor, den ich ohne Bedenken für unsere Schwarzerle halte, obschon seine Blätter wenigstens um die Hälfte kleiner sind, und an den Adernachseln der Unterseite keine Haarpolster haben. Sie ändern aber so sehr ab, wie bey unserer Schwarz- erle, sind theils fast kreisrund, theils aus dem kreisrunden spizig, durchaus seichlappig, und feingezähnelt, glatt, nur an den Adern der Unterseite behaart. Ich sehe wohl am blatt- losen Blüthenstiele drey weibliche Räzchen, glaube aber darum noch nicht, dafs ich Alnus serrulata vor mir habe, oder diese ist selbst nur eine Spielart unserer Schwarzerle, die, wie bekannt, ungemein stark abändert, : & 08. Pulmonaria maritima. L. Der Kelch verkürzt; die Blume glockenförmig ; die Blätter eyförmig, spitzig, am Grunde in den Blattstiel verschmächtiget 2. Calycibus abbreviatis; corollis campanulatis, foliis ovalis, acutis, bası in petiolum attenualis. Eine ganz kleine Pflanze, die, nach ihrer Wurzel zu "urtheilen, ganz gewils ausdauernd, und nie einjährig ist. Der Stengel ist nicht sehr ästig, aber die Wurzel ıst vielköpfig> und die Blüthen kommen, wie bey der Gattung Sitte ıst, an der der Spize gedrängter, dafs dadurch fast wie ein Straufs gebildet wird. Auch legt sich der Stengel nicht nieder, ausgenommen, wann ihrer zu viele beysammen wachsen, da es dann dıe äus- sern nach bekannten Gesezen thun müssen. : Sie ist gewils von P. virginica und sibirica, so wie diese unter sich, verschieden. Beyde sind gegen unser Pflänz- chen Riesenpflanzen; die virginische hat trichterförmige Blu- men, aber ebenfalls Lanzetiblätter, und ihre untersten Blätter ähneln‘ gewifsermalsen den Blättern der Plantago mazxima. Da übrigens diese drey Arten in unsern Systemen nicht deutlich genug unterschieden werden, so wird es dienlich seyn, wenn ich ihre Diagnosen angebe: Pulmonaria virginica corollis infupdibuliformibus; calyce minimo ; foliis obverse lonceaolatis 2. Pulmonaria sibirica corollis campanulatis; calycıbus abbreviatis; foliis lanceolatıs: inferioribus ovato - di- latatis, basi attenuatis. 2. Pulmonaria maritima corollis campanulatis; calycı- bus abbreviatis; foliis ovalis, acutis, bası in petio- lum attenuatıs. 2. Unsere Pflanze scheint übrigens dem hohen Norden über- haupts eigen zu seyn: sıe kömmt in der alten Welt vor ın Island, in Norwegen, und am Nordstrande von Grofsbritannien. 29. Primula farinosa. L. Eine sehr arınselige Pflanze, wenn man sie mit unsern mehligen Primeln vergleicht. Sıe hat meistens nur zwo Blüthen in der Dolde, und erhält, wenn es hoch kömmt, ihrer fünf. Auch ihr übriger Wuchs ist sehr kümmerlich. = el Q* | 30. Aza- 12 REN 30. Azalea lapponica: L. Dieser kleine Strauch kam bisher nur in Lappland-und dem nördlichen Rulsland vor. | 31. Azalea procumbens. L, Bey uns eine Ee | pflanze. 32.. Menyanthes trifoliata. L. Auch i in unsern Mo- rästen gemein.. i 33. Campanula BPER YY. Eine Bergpflanze in ‚Deutschland. 34. Viola palustris. L, Diese Art kömmt in der alten welt; in.Frankreich, Deutschland, England, und ım ganzen Norden an feuchten Orten vor, ae doch im südlichen Deutsch- lande, nach meinen Beobachtungen, nur in Vorgebirgen. | ‘ 35. Viola canina. L. Diese europäische Pflanze hat doch schon Gronomw auch aus Virginien gehabt. >36 Viola labradorica. ‘Der Stengel aufrecht, 'ästig; die Blüthenstiele aus den Achseln, ib langgezogen, mit einem Paar Sk die Blätter tellerförmig. herzähn- lich zugespizt.. 'Caule erecto, ramoso; pedunculis axillaribus, solitarlis , elongatis, bractearum parı auctis; foliis ‚orbiculato - corda- ts, acuminalıs. Ich habe nur ein Aestchen vor mir, das ein Zweites treibt. Die Blätter ziemlich langstielig, tellerförmig herzähnlich, kurz zugespitzt, schwach gekerbt, aber nicht sägezähnig; ihre Gröfse wie bey Viola hirta, wann dies Veilchen an magern Stellen wächst. Die Blüthenstiele aus den Achseln, einzeln, - ziemlich lang, mit zwey linienförmigen Blüthenblättern an ih- rer obern Hälfte besezt. Die Blattansäze lanzeitförmig, und, wie es scheint, vollkommen ganz: aber ausser ihnen kommen am PERTERERSERN 15 am Grunde der Blatistiele noch kleine Pirrenenfermige, oder fadenförmige Auswüchse vor. 37. Gentiana nivalis, Frölich. Namentlich die Spiel- art, welche Barrelier unter dem Namen Gentianella 'fugax aestıva stellata caerulea minor abgebildet hat, welche sich an einen meistens Erger an sehr kleine ee 3 IL Ir re Az 5 oO Bey uns eine Pflanze der höchsten Gebirge. 58. Angelica Archangelica. L. Bey uns eine ° Gebirgs- pflanze. 39. Pi Eursurs äcerifollum. Michauz. Der mlhleche sende Strauch hat auf einerley Stamme, sogar an einerley Aste verschiedene Blätter. An dem Zweige, den ich vor.mir habe, sind die. ‚zwey obersten Blätter lanzettförmig, unmerklich säge- zähnig, die vier folgenden leicht ‚herzförmig, zugespizi, grob - sägezähnig ; ; die vier untersten wie bey Y. Opulus gebaut. An einem andern Zweige sind die.beyden obersten Blätter eyför- mig; sägezähnig ; die übrigen Opulus - Blätter, nur dafs sie in-dem einen und dem andern Stücke grob sägezähnig sind, _ Dieser Strauch geht bis in das obere Carolina herab. 40. Parnafsia palustris. L. Ganz wie unsere gleich- nämige Pflanze, nur scheinen mir das einzelne Stengelblatt tie- fer anzusizen, die Blumenblätter mehr eyförmig, und die Drü- senstielchen der sogenannten Honiggefälse länger zu seyn. 4ı. Statice Armeria. L. Die ächte Linnäische Pflanze, die bey uns um ‚Nürnberg s Erlangen, 3 une u ir zogau seht geinein | ee ? VI. -Crasse. 42. Uoularia amplexifolia. L. In Europa eine Voral- pen- Pflanze, die ‚aber schon in Canada in die Waldungen der Ebenen herabgeht. | 43. Anthericum calyculatum. L. Sehr armselige Pflänz- chen, an denen der Blüthenkopf nicht so grofs als ein Wicken- korn ist, und die längsten Blätter kaum 114 lang, sind. Bey uns geht diese Pflanze sehr hoch in die Alpen hinauf, kriecht auch dabey sehr ein, aber nie so sehr, wie die lab- radorische. 44. Convallaria bifolia. L. Bey uns auf Bergen des flachen Landes. ee "45. Juncus maximus. WW. Bey uns auf Gebirgen. 46. Juncus pilosus. L. In Europa gemein. 47. Juncus parviflorus. PP. Diese Art wurde bisher nur “auf den Alpen Lapplands gefunden. Sie ist durchaus haarlos; nur an den Gränzen zwischen Blatt und Scheide sizen einige Sn lange, weilse, aber äufserst feine Haare. 48. Juncus spicatus. L. Auch diese Art gab man bisher hur als eine Bewohnerinn der lappländischen Alpen an; sıe ıst aber auch in dem salzburgischen zu Hause. 49. Peplis Portula. L. 50. Triglochin palustre. L. So wie die vorhergehende Pflanze ist auch diese in den Ebenen von Europa zu Hause, kömmt aber sparsam vor. | VI. Crasse. 51. Trientalis europaea. L. Schr kleine Stücke, nur ut 4 bis 5 Blättern ım Quirl, und einer einzigen Blüthe; aber auch nu % a " auch ungleich ansehnlichere mit 6 bis 7 Quirlblättern , und drey Blüthen. Bey allen aufser diesen grölsern Blättern noch einige zerstreute, sehr kleine am Stengel. Sie ist also nicht mehr ausschliefslich eine Europäerinn. Sie kömmt im flachen Lande von Süddeutschland nicht vor. VIH. Crasse. 52. Epilobium angustifolium. L. In Baiern und Oest- reich kömmt diese Pflanze vielfältig in feuchten, etwas waldı- gen Gegenden des Flachlandes vor. 53. Epilobium pauciflorum. Die Blüthen regelmässig, am Ende, sehr sparsam; der Stengel einfach; die Blätter wech- selseilig. 4 | Floribus regularibus, terminalibus, paueis; caule simplici; foluis alternis. | Die Stengel nur einen halben Fufs lang, vollkommen an _ fach. Die Blätter wechselseitig, schmal, lanzettförmig ( 13 lang, 3!/ breit); nur drey bis vıer Blüthen an der ‚Spize, aber vollkomınen so grols „. als bey'.der vorhergehenden‘ 4 Art, Vielleicht doch nur Spielart, 54. Epilobium'alpestre. Persoon. Persoon führt die- ses Gewächs als Spielart ‘von: E. montanum auf. Es ist un- terschieden von E. alpinum, und kömmt auch"in Europa vor. 55. Vaccinium - uliginosum.‘ L. Auf unsern Morästen - gemein, E 56. “Paceinium fifsum. Die Blüthenstiele traubig; die . Blätter glatt, ee; fein a an Be ge- a h. Pedun: we 46 rn | | Binssnaneneh ‚ Peduncülis’ racemosis;) foliis glabris ‚| lanceolatis, ‚serrula- ts, apice Llsıs. Ich sah die Blüthen nicht; die Früchte sind schwarz, von der Gröfse der Heidelbeeren. | 57. Vaccinium, Vitis idaea. L. =” _ 58. Vaccinium Oxycoccos. L. Erstere Art in unsern Waldungen;, leztere auf unsern Morästen gemein. 59. , Polygonum viviparum. L., Auch ın den Voral- pen von Europa zu Hause. 60. Betulanana. L, Auf den Alpenmorästen des süd- lichen Deutschlandes; auf, den -Morästen des Blachlandes ım höhern Norden. ‚von. Europa und Asien, wird aber wahrschein- lich öfter mit Betula fruticosa verwechselt. sratl ne NE) aid X. "CrassE.:: 61. Andromeda polifolia. L. Auch auf den Morästen von Deutschland und Schireden. £ | 21425 Andromeda caerulea. .Herb. Schreb. Die Blätter offenstehend, zerstreut, linienförwig; am Ende gerundet; die ‚ Blüthenstiele ‚etwas” angehäuft, an ‘den Enden; ; die Bias walzenförmig. $. Foliis patulis , sparsıs, ER ui a culis subaggregatis , terminahbus , eorellis. eylindrieis. | Erica caerulea, . FYilld. spec., IL. p..305. n. 89: Zwar nicht: eigentlich aus ‚Labrador, . aber iz aus dem ee Grönland; vielleicht nicht einmal eine Andro- nıeda, sondern. eine Erica, aber die Unterschiede lassen sich in der schon alten Pflanze: nicht mehr mit Zuversicht angeben. Schreber halte sie für eine Andromeda anerkannt. | wi Der \ ihre - Ei‘ Der Strauch wird immer so groß, als der von Erica her- bacea; die Blätter stehen gedrängt, ohne Ordnung, sind linien- förmig, am Ende gerundet, und, genau betrachtet, am gan- zen Rande durch feine Drüsen sägezähnig; sie ‚sızen auf Blatt- stielen, mut welchen sie zusammen gegliedert'sind, aber diese Blattstiele sind ihrer ganzen Länge nach an das Aestchen ange- wachsen. . Die Blüthenstiele kommen aus den Enden; meistens sind ihrer zween, zuweilen drey; sie sind durchaus mit ge- slielten Drüsen besezt. Der Kelch kurz: die Kelehstücke gerun- det; «dıe Blume eyförmig walzenähnlich: die ats A sehr kurz.’ 63. Kalmia glauca. Sehraber erhielt diese Art unter dem Namen RKalınia parvifolia; sie ist von Wangenheims Kalınıa poliifolia *) nur darin verschieden, dals die Bläuer kürzer sind, und sich mehr der Lanzettform nähern; auch die Blüthen sind etwas kleiner. Es ist aber, wie es den Anschein hat, Eigen- schaft dieses Landes (Labradors), dals es alles verkleinert; nicht nur die Menschen, auch Pflanzen, welche es mit andern Ländern gemeinschaftlich hat, sınd hier Esquimaux. Ich definire ie . Ä Kalmia glauca, die Blätter gegenüber, länglicht, ge- glättet, unten grau, am Rande zurückgerollt; die Blüthen fast am Ende, ie die Aesichen ‚eckig. B Folis oppositis, oblongis , laevigatis, er a mar- gine revolutis ; floribus subterminalibus, corymbosis; aamulis \%) Schrift. d. Berl. Ges. naturf. Fr. VII. p. 129. tab 5. a ramulis angulatis. Kalmia glauca Pilld. spec. H. p- 601. n. 3. ! Der kleine Strauch kriecht, wie ich aus dem vor mir lie- genden Stücke sehe, und hat eine rothbraune Rinde. Die. Zweige sind nicht zweyschneidig, wie sie Aiton und Filldenomw angeben, sondern undeutlich vierkantig, was auch derStamm in seinen jüngern Trieben ist, sie werden aber, wıe der ge- meine Spindelbaum, bey zunehmendem Alter rundlicht. Die graue Unterseite der Blätter scheint vollkommen glatt zu seyn; - sehr genau betrachtet, zeigt sie sich aber als ein höchst feiner Ueberzug von eigentlich kleinen gedrängten Drüsen von. der Art, wie die viel gröbern bey unserm Rhododendron ferrugi- neum sind. Die Blüthen bilden keinen eigentlichen Strauss , stellen aber doch diesen Blüthenstand vor, indem die blühen- den Zweige und Blüthenstiele aus den obersten Blattwinkeln kommen, und so kurz beisammenstehen,, dafs das Ende der’ Haupizweige einen Strauls vorstellt, welcher ohne einen Haupt- stiel am Ende aufsızt. 5 Ich habe diesen Strauch für den Garten aus einem andern Garten erhalten, wo erals Glashaus - Gewächs behandelt wurde. Hier lernte er durch Anbinden aufrecht stehen; die Aestchen sind wirklich etwas zusaminengedrückt rundlicht, und ın der That zweyschneidig, was von den an der Rinde herablaufen- den Blautstielen herkömmt. Der Kelch ist frey , lieblich grün, klein, fünftheilig, amı Grunde genabelt: dıe Kelchstücke stumpf, am Ende gefärbt. Die Blume aus dem Fruchtungsboden, röh- rig glockenförmig, weils: der Rand bauchig glockenförmig > fünfspaltig, zuweilen erröthend. Die Staubgefässe aus dem | Fruchtungsboden, von der Länge der Blume: die Träger zu- 5 sammen- sammengedrückt, am Grunde beyderseits gebartet; die Beutel stellen einen länglıchten Würfel vor, und öffnen sıch nur am Ende durch zwey Löcher, die zu eben so vielen Kammern führen. Der Fruchtknoten fünflappıg; der Griffel etwas kür- zer als die Staubgefässe, walzenförmig; die Narbe abgestuzt. Sonst ist dieser Strauch auch auf Neufundland zu Hause. 64. Ledum latifolium. Die Blätter länglicht, am Rande zurückgerollt, unten rostfärbig Ailzig; die Blüthen fünfmän- nig 4, Foliis oblongis, margine revolutis, subtus ferrugineo - tomentosis; floribus pentandris. Ledum latifolium. YYilld. spec. II. p. 002. n. 2. Dieser Strauch, welcher auch auf Grönland, Neufund- land, und ın Neuschottland zu Hause ist, söhnt uns einiger- massen mit dem unfruchtbaren Labrador aus. Seine Blätter sind nicht nur etwas länger als an unserm europäischen Poste, sondern auch gar viel breiter; sie haben nämlich die Länge des lezten Gliedes am kleinen Finger, und ihre Breite milst fast die Breite des Nagels an demselben. Die Blüthen kommen ın strausslörmigen Bündeln am Ende der Zweige, und diese wach- sen dann nach dem Verblühen zwischen ihnen weiter fort, da- her die Früchte dann nicht mehr an den Enden, sondern an dem bereits blattlos gewordenen unterm Theile des Zweiges an ihren überhangenden Stielen herum stehen. ; Was man sonst nur an den Holzgewächsen warmer Län- der antrıfft, dals man reife Früchte und Blüthen zugleich an ihnen pflücken kann, das ahmt auch dieser Strauch in,seiner . s so sehr kalten Heimat nach. | 3 * 65. Ledum 2U DETFRRERTE 65. Ledum buxifolium. Die’ Blätter länglicht,, eyför- mug, beyderseits glatt; die Blüthen fast doldenförmig. +, Fohis oblongo - oyalıs, utriuque glahris; floribus subum- bellatis. \ | | | Ledum buxifolium. Will. spec. II. p. 602. n. 3. Zwar nicht‘ aus babrador ‘selbst, aber doch aus der Hud- -sons- Stralse erhielt Schreber durch Collinson diese Art, welche von ıhren Galtungsgenossen in verschiedenen Dingen abweicht: denn sie hat durchaus keinen Filz, und ist so glatt als der Buchs, wovon sie den Namen hat, und die verkehrt birnför- migen Kapseln öffnen sich nicht am Grunde, sondern an der Spize zuerst; dafür hangen aber auch die Fruchtstiele nicht über, sondern stehen gerade aufwärts an den Enden der Zweige, woihre Blüthen waren. a 73 Die Fruchtstiele ‚ und also wohl auch die Blüthen, welche ihnen vorgegangen sind, bilden an den Enden eine Doldenform, die doch nichts weiter als die Form davon ist ‚ denn die Blü- thenstiele kommen alle einzeln aus den Blatiachseln, aber die Blätter stehen an diesen Enden sehr gedrängt, und sind gar viel kleiner als die weiter unten, ‚obschon sie nirgends von erheblicher Gröfse sind: die grösten haben etwa die Länge von 4‘ bey einer Breite von 2//; ihre Form eine länglichte, et- was spizige Eyform, und der Rand schlägt sich ein wenig über. 66. Pyrola rotundifolia. L. 67. Pyrola secunda. -L. 68. Pyrola uniflora. L. Ä Alle drey kommen vielfältig in den Waldungen des Blach- landes, auch im südlichen Deutschlande vor. 69. Saxi- ET N ; 231 Tor: 69. Saxifraga oppositifolia. * EL." Eine währe Alpen- pflauze'i im südlichen Deutschlande, 70. Saxifraga Aizoön. " Die Würzelblätter Sedrängt, länglicht verkehrt eyförmig, knorpelig sägezähnig: die Zähne punctirt; die Stengelblätter- spathelförmig, kammförmig säge- zähnig; der Stengel einfach, traubentragend; die Kelche glatt. ?. Foliis radıcalıbus confertis, oblongo - obovatis, cartila- gineo - serratis: dentibus punctalis ; folıis caulinis spathulatis, pectinato -serratis; caule simplici, racemifero; calycıbus glabrıs. 'Saxıfraga Aızoon (minor brevifolia). Ster se: saxifr.n. III. 8 "“ Der Stengel ist nach seiner ganzen Länge mit gestielten Drüsen ET gleichwohl ıst der Kelch kahl. Das ist das ein- :zıge Kennzeichen, wodurch diese Art von Saxifraga longifo- lia deutlich unterscheidbar ist. Freylich wenn man ‘solche prächtige Pflanzen der leztern Art, wie der hiesige botanısche. Garten aufzuweisen hat, mit den ärmlichen Stücken der erstern aus Labrador, oder den höhern Gegenden des Untersberges ver- gleicht, ahnet man nicht einmal eine Schwierigkeit, sie von ‘einander zu unterscheiden; aber sie wird bald sehr merklich, wenn man die verschiedenen Stücke gegen einander hält, wel-. che: Schreber von der Einen und andern in seiner Sammlung aufbewahrte, und welche er vom Untersberge, vom Schnee- berge, aus der Schweiz, aus den Ponteba -Gebirgen, vom Al tai, und aus Gärten hatte, oder ich aus Berchtesgaden, aus den Gebirgen am Wallhensee, und bey Gastein theils in mein , Herbarium sammelte, theils für die Gärten zu Landshut und München erhielt, ‚Die Blätter sind bald länger bald kürzer, bald runden sie ie am obern Ende wie eine Ellipse, bald ver- BD rd verlieren sie die Form dieser Krummlinie, und laufen spiziger zu, ohne doch eigentlich spızig zu seyn, werden wohl auch das, und kriechen oftsehr beträchtlich ein. Bey allen ıst der Rand knorpelig sägezähnig, und die Sägezähne haben bey bey- derley Arten eingegrabene Puncte, und beyde Arten kommen bald. mit 'einfärbigen, bald mit fleckigen Blumenblättern vor. Nie, das ist wahr, werden die Blätter von S. Aizoon so lang, als bey den schönern Stücken von $. longifolia, nie wird die Blüthentraube eine so ansehnliche Rispe ; aber diese Rispe ver- krüppelt sich doch zuweilen so sehr, dals man die Gränzen - zwischen ihr und einer zusammengesezten Traube.nicht wohl anzugeben vermag; und während sich die Blätter bey den an- sehnlichenStücken der einen Art verlängern, verkürzen sie sich bey derandern, welche auf dürfligem Grunde gewachsen ıst, bis auf diese Gränze herab. 71. Saxifraga rivularis, Die Wurzel- und Stengel- blätter gestielt, handformig zertheilt, die obersten an.den Blü- then eyförmig; der Stengel meistens zweyblüthig. Foluis radıcalibus eaulinisque petiolatis, palınato - divisis, summus floralibus ovatis; caule subbifloro. Saxıfraga rıvularıs. Sternb. saxifr, p. 10. n. XXVIIl. tab. 12. fig. 3.— FPilld. spec. II. p. 652. n. 33. Eine der kleinsten Arten ihrer Gattung, in welchem Lande sıe auch vorköinmt. Ich weis nicht gewifs, ob sie in Labra- dor selbst zu Hause ist; aber Schreber hatte sie aus dem dänı- schen Grönland, welches Labrador gegenüber liegt, und mit ‚ihm einerley physisches Klıma hat. Linne hatte sie aus Lapp- venpeecanie 23 landa), Grunner fand sie in Norwegen b),, Gmelin in Sıberien e), Shmith führt sie als eine schottländische- Pflanze an, d) und Graf von Paldstein besizi sie aus den Karpathen e); in Grön- land kömmit sie ohne Zweifel an der dortigen Küste vor, weil das innere Land, besonders auf'seinen Bergen, wohl kaum be- wohnbar ist, oder botanische Reisen verdient, oder nur ge- stattet. 4 ; Die Pflanze wird kaum länger als der kleine Finger, bleibt oft viel unter dieser Gränze zurück, hat einen ziemlich blatt- losen, ganz einfachen Stengel, der an seinem Ende 1 — 3 Blüthen trägt, und jede Blüthe hat ıhren eigenen Stiel, der von einem eyförmigen gestielten Blüthenblatte gestüzt wird, ich sah immer so viele Blüthenblätter als Blüthenstiele. Der Sten- gel und die Blüthenstiele sind mit wegstehenden Haaren be- sezt; selbst die Blüthenblätter sind von dieser Bekleidung nicht ganz frey, aber die untern Blätter, die zugleich ziemlich lang- stielig sind, haben keine Haare. Man giebt diese gewöhnlich, nach Linne’s Vorgange fünflappig, wohl auch zuweilen nie- renförmig an; wann sie fünflappıg vorkommen, mag ihnen wohl auch eine Nierenform eigen seyn; aber die grönländi- schen sind alle nur dreylappig, und ähneln im Kleinen sehr den Blättern des Edelleberkrautes. Ob die Wurzel ausdauernd sey, wie sie Graf Sternberg angiebt, oder nur einjährig, wie Willdenow glaubt, entscheide ich. nicht. ‘Aber ganz unter- schreibe a) Flor. suec. n. 347. b)_Grunner norv..n. 479. ec) Gmel. flor. sib. IV. p. 170. d) Flor. brit. p. 454. e) Sternb. 1 ce. _ 24 | in schreibe,ich ‚eine ‚spätere sehr scharfsinnige Bemerkung des Herrn Grafen.von Sternberg, dals bey den meisten Steinbrech- arten ‚die Wurzel einjährig, der Stamm zweyjährig, und die Pflanze ausdauernd sey; das heilst, die Pflanze, welche heuer Stengel treibt, sezt unterdesseuw’an ıhrem untern Theile neue Rosen von Blättern an, die gegen den Herbst, oder im näch- sten Frühlinge Wurzeln treiben, während der Mutterstamm mit seiner Wurzel abstirbt _ Die. augewurzelten Blälterrosen. trei- ben neue Stengel, bringen Blüthen und Früchte, und sezen neue Rosen an, die es im, künftigen Iahre eben so machen . werden, ‚während schen im vorhergehenden ‚Winter oder Frühlinge. ihre Mutterstämme gestorben sind. ’ 8: : Stellaria labradorica. Der Stengel niederliegend , die Aeste aufrecht, meistens einblüthig; die Blumenblätter et- was grösser ‚als der Kelch, spizig ausgerandet; die Blätter schinal lanzettförmig. Caule, procumbente, ramis erectis, subunifloris ; petalis calyce sublongioribus, acute emar ginalis; folıs angusie lan- ceolatıs. 2 Also gewils Zinchieden von de achbarlichaus Stellarin groenlandica,. auch..darinn, dals die Aeste wohl gegen 2} lang werden. Die Blätter sind vollkommen glatt; ob sie an der lebenden Pflänza, nicht auch, ‚wie. bey S. groenlandica, schwa- che Fransen haben, ‚wage ich nicht zu entscheiden, weil so schwache Charaktere in den Herbarien durch die sogenannten Bücherläuse leicht zerstört werden. 73. Rhodiola’rosea. L. Die Blätter haben kaum das Viertel der Größe, welche sie bey. unserer Pflanze a: die Pfllauze selbst nur fingerlang. | 74. Lych- LELZSZZZZZZZ 25 74. Lychnis frigida. Die Blumenblätter tief ausgeschnit- ten ; der Stengel einfach; die Blüthenstiele aus den obersten Blatiwinkeln, rnit; die Blätter linienförmig lanzettähn- lich, en Petalis profunde emarginatis; caule simplici; pedunculis axillaribus supremorum fohorum, De ae eo - racemosis; folıis lineari - lanceolatıs. x Der Stengel ist etwa 3/ lang, vollkommen einfach sähe Spur, dafs etwa Aeste FEW sollten. Die Blätter sind nicht nur stiellos, sondern sogar halbumfassend, sehr aufge-- richtet, die untersten an der Wurzel ausgenommen, welche in eine Rose herumgestellt sind, sich niederlegen, und nicht nur kürzer, sondern auch vielschmäler als die Stengelblätter sind. Die Blumen scheinen an der Iebeu den Pflanze roth ge- wesen zu seyn. x u a 75. Cerastium u TE Be Piaide hat zwar der Pflanze den Namen C. hirtum gegeben. Ich finde aber kei- nen Unterschied zwischen ihr und unserm gemeinen C. vul- gatum. | 76. Cerastium alpinum. L. Diese Pflanze, welche in Europa und in Siberien eine Alpenpflanze ist, selbst auf ziemlich südlichen Alpen vorkömmt, ist in Labrador sehr pel- zig, und erhält von dieser Bekleidung ein graues Ansehen; aber dieser Pelz ist sehr fein, und fast wollig. XI. Crassz. 77. Pinus larix. L. Ein bekannter Baum unserer -süd- lichen Alpen. 78. : Sorbus aucuparia. er Ganz unser Baum. » 4 | 79. Cra- 709. Crataegus coccinea. L. Dieser schon für sich nord- amerikanische Strauch geht also bis nach Labrador hinauf. 80. Pyrus ovalis. FF. Sehr ähnlich dem Pyrus Ame- lanchier unserer Alpen; aber die Blumenblätter sind verkehrt eyförmig, nicht linienförmig, und die Blätter sind in jedem Alter glatt, nıcht in der Jugend und zur Blüthezeit wollig. Der Strauch ist überhaupt in Nordamerika zu Hause, und scheint bis Carolina herab zu gehen. 81. Rubus idaeus. L. Eine im 1 ganzen milden Europa RER Pflanze. 82. Rubus arcticus. L. Ausser Sibirien und dem hö- hern Norden von Europa war auch schon lange Canada als _ Heimat dieser Pflanze bekannt. 83. Rubus flagellaris. PP. Das ın der eng be- findliche Stück ist zu unbeträchtlich, um es mit Sibhienhait be- stimmen zu können; aber sehr wahrscheinlich gehört es zur genannten Art, welche wirklich in Nordamerika zu Hause ist. Es ıst ein blühendes Zweiglein mit einem einzigen Dlatte , und zwey Blüthenblättern. Das Zweiglein selbst nebst den Blattstielen und Blüthenstielen ist feinhaarig und wehrlos (dorn- los): das Blatt dreyfingerig, ziemlich glatt: die Bläuchen dop- pelt sägezähnig: das Mittelblättchen eine ordentliche Raute, jedoch zugespizt, an seinen untern Rändern vollkommen ganz; die Seitenblättchen an ihren äussern Hälften breiter, und et- was eingeschnitten. 84. Rubus Chamaemorus. L. Diäie Pflanze ist dem ‚Norden von Europa sowohl als dem Norden von Amerika eigen. 85. Potentilla Anserina. L. Diese bey uns gemeine Landpflanze scheint gleichwohl in Amerika seltner zu seyn. Michaux er « Michaux giebt nur die Ufer des Sees Champlain als ihren Wohnort an. - Der Einsender hielt sie für eine neue Art; ıch kann aber seiner Pflanze keine Verschiedenheit von der unsri- gen abgewinnen, als dals sie magerer und ärmlıcher ist, eine Folge des unwirthlichen Landstriches. 86. Potentilla aurea. L. Bey uns nur auf Alpen. 87. Potentilla aurea. . Der Linnäische Charakter von Potentilla aurea palst mit geringer a. auch auf diese Pflanze ; hier ist er mit dieser Veränderung: P. foliis quaternatis ternalisque; caule declinato; 7 saturate luteis unicoloriıbus. Die zweyerley Blätter stehen hier unter einander ver- mengt; das will aber bey einer Pflanze, diessich an die Erde drückt, und bey welcher der Stengel leicht Wurzel schlägt, BR vielsagen. ‘Es fehlt das fünfte Blättchen bey den mehr als Dreyfinger -Blättern ; das kann leicht ın einer fehlerhaften Entwicklung seinen Grund haben. Den Biümenblättern fehlen die beyden gatdgeihen Puncte am Grunde; dafür ist aber diese ‘ Farbe gleichförmig durch das ganze Blumenblatt ausgegossen; eine Erscheinung, die bey den fleckigen Insecten öfter vor- kömmt, und auch bey Pflanzen nicht ganz ohne Beyspiel ıst. gg. Potentilla nivea. Die Blätter dreyfingerig: die Blätt- chen sägezähnig MRBRDONSRIE: unten weißsfilzig; der Stengel aufstehend. 2. 'Folis ternatis: foliolis serrato - incisis, subtus albo - to- _ mentosis; caule ascendente. Potentilla.nıvea. Lin. He - | plant. EAEWIRE Die drey Blättchen sizen sehr enge bes sammen, u; im Ganzen verkehrt ey förmig, aber das mittlere 'nähert sich der .A* Fi Kar 28 LESER IEZEIGE # E. Keilform, und die beyden andern sind etwas unregelmässig. Die obersten Blättchen sind lanzettförmig und ganz. Die Blume ist gelb. Ich sehe nur eine einzige Blüthe am Stengel. Ein wolliger Filz überzieht alle Theile der Pilanze, die Blume aus- ‚genommen, ıst aber nicht allenthalben gleich dicht, und lässt vorzüglich die Oberseite der Blätter grün erscheinen. Gmelin fand sie in Sıbirien, Linne ın Lappland, Gunner in Norwegen; sie ist also. der kalten Zone überhaupt eigen. Michaux, welcher so hoch. in den Norden nicht hinauf kam, hat sie nicht. | 89. Dryas octopetala. L. Bey uns auf.Gebirgen, und wo sıe Gebirgsflüsse hinbringen. _ 90. Commarum palustre, L. Bey uns auch im Blach- lande, aber in Sümpfen. j : XM. Crasse. 91. Anemone sylvestris alba minor. Bauh. prodr. p. 03: | Man zieht zwar diese Pflanze als eine blofse Spielart zur 'Anemone sylvestris; aber es verdient doch durch Aussaat un- tersucht zu werden, ob sie nicht eine eigene Art dusmache. Bauhin hat sie gut beschrieben; nur hat er an seiner Pflanze das dritte Blättchen nicht gesehen, das mit den beyden andern um den Stengel herum sizt, wie das bey den Anemonen und Pulsatillen Sitte ist, , : 92. Ranunculus cafsubicus.. L. Breyne, den auch Linne anführt, hat diesen Hahnenfuls sehr gut durch Foliis Thorae seu Calthae kenntlich gemacht; wircklich erinnern die Wurzelblätter sehr lebhaft an Ranunculus Thora, während die Stengelblätter mehr denen des R. auricomus gleichen. Aber Breyne ! Me ange 29 Breyne hat eine Gartenpflanze gesehen, die sehr frech gewach- sen ist; an meiner labradorischen Pflanze milst das gröfste Wur- zelblatt genau den Nagel meines Mittelfingers. Dieser Hahnenfufs ist sonst eine siberische und preufsische Pilanze. 93- Ranunculus cafsubicus. 9. Der Stengel GRSIRR: Auch ist die Blüthe kleiner als an der Stammart. Man erwartete ohne Zweifel, dafs in einer Panzer lung aus einem Lande, welches bisher m der Geschichte der Botanik so gut als völlig unbekannt war, neue, das ist, noch nirgends beschriebene Pflanzen vorkommen werden. Mir war aber vorzüglich auffallend, so viele europäische Pflanzen zu finden , von welchen zwar manche den unsrigen, wenigstens wie sie ım südlichen Deutschlande vorkommen, an Grölse zu- rück stehen, aber doch alle genau nach demselben Gebilde ge- _formet sind. Ehe man darüber eine Erklärung wagen kann, wäre es allerdings wohl zu wünschen, dafs die Botanisten, welche aus fremden Welttheilen botanische Nachrichten liefern, nicht nur die seltenen, diesen fremden Ländern eıgenen, Ge- wächse aufzählen, sondern auch die bekanntesten, welche sie mit andern Ländern, und namentlich mit Europa elwa gemein haben dürften, nicht verschweigen wollten, wıe das bereits Thunberg und Loureiro in ıhren Floren von Japan und Cochin- china, und zum Theile Linne ın der Flora von Ceylon gelei- stet haben. Vielleicht reicht aber das, was wir bereits-wissen, schon hin, etwas darüber zu sagen, was ich vielleicht bey ei- ner andern Gelegenheit thun werde. Weniger befremdend ist es, dals diese euro Pflan- ‘zen bey uns vielfältig nur Alpengewächse, oder dem höhern - Nor- Norden eigen sind : denn es ist schon bekannt, dals die Pflan- zen des Blachlandes nördlicher Länder sich desto höher in die Gebirge hinauf ziehen, je südlicher man kömmt. Ist, doch schon: die niedliche Linnaea, welche um Berlin in den Waldun- gen vorkömmt, bey uns eine Gebirgspflanze; und viele unse- rer Wiıesenpflanzen, welche uns auf unsere inländischen Ge- birgsreisen nicht weiter begleiten, fand der Herr Graf von Sternberg auf den Vorgebirgen des obern Italiens, und findet sie jeder, welcher Pona’s Reise auf Monte Baldo mit Aufmerk- samkeit liest. & LEI ZZ EIER Zi 1. Plantae noyae et rariores in Livonia obseryatae; a Comite de BRAFY, Societatis Bolan, Ratisbon. Praeside., Dans un ouvrage, que j’aı publie sur la Livonie, j’ai insere di- verses remarques sur la flore de ce pays; mais comme notre so- cietE s’oceupe pls particulierement de la flore d’Allemagne, je me bornerai ici ä& quelques observations sur les saules. L’at- tention des savans iant particulierement dirigee sur cette fa- mille, c’est aussi & elle, que j’aı consacre mes soins les plus as- sidus; et je serois trop heureux, sı les diverses especes, que j’en- voie ä la societe, Juı paroıssoient effectivement nouvelles, et si elle jugeoit mon trayail digne de quelque altention. Il n’existe point dans tout le regıre vegetal de genre aussi remargqtable, que celui des saules, par Pextr&me et etonnante varıete des indıyıdus, qui le.composent. Il renferme en effet les contrastes les plus frappans; tantöt arbre majestueux et im- posant, le saule developpe avec orgueil ses immenses rameaux, et rivalise de hauteur et d’etendue avec les chönes et les pins les plus geht tantöt vegetal obscur,, il rampe inappergu sur la mousse 32 " LEBEETIITTIT mousse des prairies presqu’entierement recouvert par I’herbe, qui Tenvironne.. Mais daus aucun pays les saules n’offrent des varıetes plus tranchantes, qu’en Livonie. _Ceux, qui y attei- gnent la plus grande hauteur sont les Sal. heterophylla mihi et le Sal. fragilis, qui parvient dans ces contrees & une tre&s grande hauteur et acquiert un immense developpement, et enfin une ires belle variete du Sal. capraea, peutäire le Sal. Laurina, dont je joins ici des exemplaires, Le Sal. alba est plus rare ıcı 'qu’en Allemagne. Quant au Sal. heterophylia, je ne Pai trouve& qu’aux environs de Volmarshoff et en tr&s pelite quantite. Le Sal. fragilis au contraire est excessivement commun; c'est lui dont on forme presque toutes les alldes, — on le plante le long des chemins, au bord des &tangs, dans le voisinage des habı- tations, ‚oil repand une ombre. &paisse et. acquiert. .en peu d’annees Je Blu. beau dev eloppement, ‚Ce Sal. fragilis est-ab- solument le möme que celui, qui est. connw en. Baviere 'sous. ‘ce nom. La varici& du Sal. capreea vient au bord des bois dans des terreins plutöt secs, qwhumides. 1 pousse d’une möme souche plusiens: gros rameaux ou tiges principales re- couverts d’une &corce grise unie, el. qui se subdivisent en un grand nombre de rameaux, scecondaires, stricies, ascendantsz et recouverts d’un feuillage tr&s beau et tr&s &pais, Les semences de ce Saule. mürissent dsja en Juillet et se r&pandent alors abondamment al’entour, de sorte que pendant plus de quinze jours, l’aır en est rempli et la terre couverte. : Les autres’ saules Livoniens les plus communs sont le Sal. incubäcea et rosma- rinifol. et le Sal.-Silesiaca. Les deux premiers, süurtout le Salix incubacea, bordent les fosses secs le long. des prairies et des bois et couyrent des FOBAReN! considörables dans les pa- RER turages PER RER TRÄNEN 353 turages dont le sol est un peu ferme. Le Sal. silestäca, qui en Silesie n’atteıint pas plus de 6 ou 7 pieds de hauteur, s’cl&ve en Livonie ä 15 et au dela. On le rencontre frequemment dans les bosquets humides. Les Sal. acuminata et viminalis viennent au bord des rivieres , mais sont moins communs qu’en Allemagne. — Le Sal. polyandra est assez rare, sauf quelques places d’affection, ot il eroıt alors abondamment. On rencontre surtout Pespece femelle dans les bois humides et ınöme un peu mar&cageux, elle est plus commune que le mäle. — Le Sal. triandra est rare, les Sal. helix et purpurea le sont moins. Le Sal. aurita, est tres commun et offre plusieurs varıcles, qui meritent d’etre Eludiees. — Le Sal. uliginosa - se rencontre frequemment sur des terreins fraıs dont le sol est noir et profond. C'est dans de pareils terreins que jai trouve le Sal. Starkeana. Le Sal. aquatica est rare, -et quant aux trois autres especes, savoir le Sal. lactea, myrtilloides et ar- butifolia, les deux pr&mieres ne viennent jamais, que dans des marais couverts de sphagnum, tr&s profonds, et oü l’on ne peut penetrer au printems, qu’ en ayant de l’eau au dessus des genoux, dans l’ete ces marais se dessöchent et on peut y parve- nir sans se mouiller beaucoup, maison enfonce jusqu’ & la moi- tie des jambes dans la mousse, et rien n’est aussi fatıguant que de pareilles exeursions. Le Sal, lactea pousse tres- peu de rameaux tr&s - flexibles et qui prennent une direction tortueuse et tout A fait divergente les uns des autres. Le. Sal. myrtilloi- des pousse des rameaux plus droits, et on le rencontretoujours _ dans les m&mes marais , aupres des souches de bouleaux et de sapıns, qui vegetent tristement dans les terribles marais. — “ le m’alendois & trouver en Livonie plusieurs saules alpins, 5 >tels # tels que Sal. ‚retusa, serpillifolia, reticulata, ciliata et d’ au-: tres, mais jew’en ai jamais rencontre. Pallas rapporte n’ avoir vü qu’un seul exemplaire du Sal. herb. apport& de la plaine ar- ctique & Pembouchure .de ’Oby., (V. Pallas flor. Ross. en 910. pars II. pag. 169.) Le Sal. reticulata, suivant le m&me auteur, ne se trouve que dans les parties les plus septentrionales au bord du Jenisea. — Jen ai ete bien d&dommage par les belles es- _peces que j’ai decouvertes et aussi par lebeau Sal. acutifolia, que Willdenow. croyoit ne venir que dans les environs de la mer cas- pienne et qui est dailleurs tr&s - different du ‚Sal. caspica de Pallas: (Sal, foliis lineari -lanceolatis, integerrimis, glabris. Flor. Ross. p. I. pag. 148.) Ce dernier est un foible arbrisseau,, Vir- gultum, dont les rameaux. droits sont. recouverts d’une Ecorce jeaune et luisante, semblable au Sal. vitellina. — Le Sal. acuti- folia n'est pas le plus grand, mais le plus agreable que je con- noisse, A cause de P’elögance de ses rameaux pendants presque comme ceux du Sal. babilonica, de la beaute de ses feuilles, d’un beau verd et d’une forme gracieuse, et surtout de celle de son &corce qui est de la plus belle couleur de pourpre. que Pon puisse simaginer. Cette &corce est recouverte en parlie, d’un duvet fin et bleuäire, comme celui qui recouyre les prunes dans leur maturit@, en partie elle est lisse et bril- lante, de sorte quelle paroit &ire de satin cramoısi. . Au- cune espece de saule n’est plus propre & orner des planta- tions. Ses chätons pr&coces sont soyeux et d’un gris ar- gente. Cette belle espece est cultivee aujourd’hui dans un assez grand nomibre de jardıns, notamment‘ a Riga, ä Dorpat, dans le jardin botanique de Berlin, d’ou ıl est facıle de Pavoir.— Comme je me propose Y’an prochain de parcourir les cötes de la mer Baltique, j’espere y rencontrer quelques nouvelles espe- ı ces u nn... 35 ces, ou du moins des especes rares, qui me fourniront la ma- tiere d’une nouvelle nolice. 1. Cornus.latifolia mihi. C. ramis implicatis patulis, folis ovato - subrotundis, subtus glaucis, cymis convexis, "Habit. in rupestribus calcareis apricis, ad Dünae ripas prope Kokenhusen. Descrıprıo. Caulis erectus tortuosus, dein in ramos numeros03 im- plicatos sese extendens. | Rami corlice griseo-fusco obducti. Folia opposita longe - petiolata ovato - subrotunda, ple- rumque latissima, praesertim versus apicem repando - dentata, breve acuminala (acumine obtusiusculo ) supra saturate viri- dia, subtus glauca, pilis brevibus albidis adpressis adspersa, nervis septem conniventibus instructa. . Cymis convexis nudıs. Germinibus albo - tomentosıs. Baccis ovalıbus , e violaceo nigrescentibus. ÖBSERVATIO. Folia quidem uti in Corno sanguinea autumno ineunte rubent, sed notis praecedentibus et toto habitu satis differt, et cum equidem ı in Filld, Spec. plantar. vel in ejusdem autoris Arboreto,autin Pallasii Flora Rossica, item in /Marschalli Fl.Cau- casıca atque in Persoonü Synopsi nulla occurrat species, ae nostrae conveniat, hanc Cornum novam omnino. »Hl1Ce ciem sane SIR posse, existimo. _ ® im 2. Selinum Gmelini mihi. 5. caule fiexuoso teretj - striato , involucro universalı subnullo, folis m. pinnulis pinnatifidis, lacınıis linea- ribus acutis. Angelica koliis pinnatis, Gmel. Fl. Sibir. I.p. 195. Tab. h4. Habit. in frulicetis inter Corylos et alios frutices. Descrırrıo. Caulis sımplex, flexuosus, elatus, saepe bicubitalıs, te- res, striatus, laevis, fistulosus, debillimus, pruina laevi alba indutus, maculis quibusdam rubentibus, ut ın Conio maculato adspersus., - Folia alterna supradecomposita; lacinsis incisis; radıca- lia_et caulina superiora magnitudine solummodo differentia, plerumque una na gracilia; laete - viridia; vagina ventricosa striata. Urnbella umiversalis aequalis, aeque ac partialis 12 — ı4 radiss instructa: involucrum universale saepıus monophyllum ( quandoque nullum)) foliolo linearı - seiaceo; involucra par- ualıa polyphylla, foliolis linearibus tenuissimis Anstrucla. Flores omnes fertiles, albı. Fructus generis. Pulchram hancce umbellam tantum in vallo prof: undo,guam fluvius Perse i irrigat prope Kokenhusen spatio anguslissimo in- venl.. da .. @ comite Sternberg... Enden quasi tempore quo Praeses noster dignissimus um- salletası ‚suam Lyvonicam detexit et descripsit, clarissimus ER Spren- — .„..n.....—=:.,. 37 Sprengel in pugillo suo secundo plantam Sibiricam Gmelıni nomine Ligustici vaginati salutavit. Plantam Lyvonicam a planta Sıbirica non. differre, ex autopsia Herbarıı Alexandrı WYilhelmi:Martini Gmelini, olım in itinere comite, quod cum Herbario Joannis Mayeri ad nos transut, affırmare possumus, utrum vero synonimum Athamanta condensata Linnei a Spren- gelio eitatum recte cum planta nostra conjugatur, adhuc sub judice lis est, uti ex tribus descriptionibus Linnei, ‘Sprengeln et Gmelini juxta se posilis magıs elucescet. Athamanta conden- sata Linnsp.pl.ed3 Viennaeı764-p.351 Badıx perennis. ra Caulissimplex,pe- dalıs laevis, inferne angulatus, superne) suleatus,praesertim pedunculo. Ramı duo vel.tres flori- ferı ex summis alıs foliorum. Liguslicum” vagi- natum Sprengel p. 2. p- 57. ‚ Radıx biennis, fu- sıformis , ramosa, extus nigricans. Caulis cubitalis ra- mosus teres, siria- tus, purpurascens glaber. Angcelica foliis pinnatifi- dis. Gmel. Sıb. ı p. 195. t. 44 Radıx tenuis longa, sım- plicissima, nonnunquam crassis longiusculis fibris aucta, extus nigrescens intus alba, saporis sub- dulcıs. Caulis a pede ad duos cubıtos usque altus, in- anis, subtiliter striatus, Ihaud suleatus, interdum totus purpuraseens,saepe | ad basin tantum et supe- riora versus virıdis, im humilioribus nplis plerumque sam] icissi- mus, in altioribus su- i Erg ’ periora 50 Folia subbipinnata,| foliolis alternatim pinnatifidis , lobo LEST ZIIEEZ Folia ınfıma tripli- cato pınnata, omnia e laxıs vaginis pro- periora versus ramo- sus. Folia ınfıma triplicato- pinnata, foliolis pinnatifi- dis, lacınulis acutis, ıin- ’ Inham infiimo majore, un- de quası crucıata evadunt. Opposi- tiones ad basin, et! inferior lacınia se extendit supra foli- um inferius ; subtus nitida. Petioli cana- liculati, basi mem- deuntia,patentia,fo liola pinnatıfida, la- cinıae lanceolatae, cuspidatae, = branacei, subtus an- gulalı. > Mlinbälhe densibsi-! ma uirinque econ- vexa, antequam flo- ret rulescens, flores tamenalbi, exceptis antheris fuseis, pe- tala ınflexa. Involucrum uni- Umbellae axillares terminalesque al- ae, Involucrum uni- ACıAadiill etiam obtusis, in- ferıorum foliorum bifidis et trıfıdis. Superiora si- 'Imılıa parcıus, dıvisa, ın- pP an ferıora petuolis haerent [satıslongis,superiorabre- vıorıbus, qui exeunt ex Japice vaginaenon parum ventricosae, striatae, ad oras membranaceae, cau- lem aliquousgue am- plexantis, biuncialis, un- cıalıs et minoris, summa lautem folia sine petioli Iinlerventu ex apıce ejus- modi vaginae,sed brevio- rıs exeunt. - Umbellaenonadmodum amplae, florentes parli- culares fere globosae, ın planta solo laetissımo na- Ita radıorum circıter 40, in humiliori 8— ı0. Involucrum universale in n versale saepe defi- cit et tantum rudı- menta ostendit. Partialelongitudine florum.Foliola sunt ımbricata nec re- mota, germine vil- loso, nec hirto.. F o.......„.... versale et partiale polyphyllumm. e 50 in planta altıori plerum- que nullum, in humilio- rı duobus aut trıbus lon- giusculis angustis foliis compositum. Particulare in planta,cujus flores non- dum explicati sunt, deca- phyllum, foliolis latius- culis ad oras membrana- ceis, ‚apıce longiusculo Iterminatis. Haec folıola, quam primum flores ex- plicantur, paulatim con- Itrahuntur,etangustissima evadunt, plurima etiam ‚|pars ex altero latere de- eıdit, inprimis ın altiori- bus exemplis, ut inter- dum ultra duo, tria et quimque non relinquan- tur; et haec quidem ın veteri planta ad pedun- culum reflectuntur. Flo- res extra plerumque ru- bentes, intus candidi, saepe eliam totı candidi, petalıs non prorsus ae- qualibus centrum floris |versus flexis constäti. Ger- i - [4 40 „ 2er Germen subrotundum Iprof: undissimis sulcıs ex- aratum, paullatim oblon- gius fit, et in duo semina lexcrescit ovalia, altera parte alata, parte elatıo- re tribus insignibus struis nötala, in .oris margına- ta, altera parte plana, isı modo semina vocari |possunt, cum non nisı Iihecae sınt, in.quibus se- jmen ovalum compres- Isum, fuscum libere jacet. Differt ergo Athamanta condensata Linnei a Liguslico va- sinato Sprengelii: Radıce perenni, nec bienni, caule inferne an- gulato, superne sulcato, nec striato. Folüs sub-bipinnatis nee triplicato pinnatis, foliols alternatim pinnatifidis, lobo infimo ma- jere, petiolis EN subtus angulatis etc. etc. 5 n, Sternberg. 3. Gentiana Amarella. L. Habit. in Livoniae collibus graminosis, floret Fe j 4. Pyrola umbellate L. Habit, in Livoniae sylvis muscosis, floret Junio. oo 5, Anemone alba. re simplicı uniflorö, folis twipartitis ‚ lobis apice fi r sinuato- pe sinuato-dentatis, involucro triphyllo conformi. Pers. Syn. Tom. Hl. p. 97. Juss. Annal.-du Mus. Tom. III. p. 249. tab. 20. fig. ı. - Habit. in aprieis- prope Kokenhusen; flor. Junio. Obs. Caulis semper unıiflorus. Folıa tripartita, lobis divisis, laciniis dentatis acutis. Corolla alba subtus rubens. Clar. Juss. Anemonem sibiricam, sylvesirem et albam specie non differre opinatur. 6. Salix polyandra mihi. vide Tab. ı, S. Folis ovato-lanceolatıs, serratis, AR en supra nili- dis, subtus glaucis: amentis coaetaneis polyandris, germinibus pedicellatis glabris. Hab. in locis humidiusculis prope Kokenhusen, floret Junio. r x Descrırrıo. gas 15— 20 pedalis; Rami Rexiles, glabri nitidi, flavo - fuscescentes. Foliga 2— 3 pollicarıa, alterna, longe petiolata ,‚ ovalo- lanceolata, glanduloso - serrata, juniora omnino lanceolata. Amenta mascula crassiora, quam in ulla alia mihi nota Salicis specie, alterna, distantia, usque ad ramı apıcem nun- quam erumpentia; Flosculi squama oblonga hirsuta usque ad terliam partem obtecti; filamenta longa: Antherae luteae. Amenta foeminea cylindracea; germinibus ovato - ob- longis; stylus brevis; stigmata duo bipartita. E Seminum lana longa, copiosissima. OÖBSERVATIO. Duni in arboribus foemineis apparent folia ‚elliplica, quod uunquaın in arbore mascula vidi. 6 Hanc Mr ae Hanc speciem e Suecia sub nomine Salicis pentandrae cel. Bot. Profess. Ledebour accepit. Sı vero descriptiones Sa- licis pentandrae quales m Willd. Spec. plant. et Baumzucht, in Smithn Flor. britan Persoon. Synop. Wahl. Fl. lappon. le- guntur, cum definitione velcum specimine Salic. nostrae poly- andrae comparaverimus, MOX agnoscemus, punctum in re her- "baria maximi momenti et ab illustr. Willd. jam praesentatum - demum opera nostra illustratum et resolutum esse. n Hucusque duae distinctissimae Salic. speciesa botanıcis hy- perboreis et germanicis in unaın contrahebantur,, nempe Salix | pentandra vera Germanorum, et Salix polyandra mihi. Utrius- que speciminis comiparatio sufticit ad litem (si qua lis adhue existere posset,) prorsus dijudicandam, Haee sunt definitiones cıtatae. < 1° Will. Sp. pl. T. IV. p. II. pag. 658. „ S. pentandra, | folus ellipticis acuminatis, serralis glabris, petiolis superne. glandulosis, amentis serotinis pentandris, germinibus lanceo- latis glabris. 2°. Smith Fl. br. — 58. p. folis elliptico-lanceolatis, Be nulatis glabris subsessilibus, „ad quod addıt: — „arbuscula, rami laeves nitidı, folia brevius petiolata et elliptico - lanceolata seu lali-odata.... resina flava odorata scatentia, utrinque laete viridia, nıtıda, glaberrima stipula vix ulla, amenta subnutantia, cylindriea crassiuscula obtusa ete.... Stamina circıter 5 , basi hirsuta, germen "subsessile, lanceolatum, glabrum, ,„ nıudum, stygınata patentia, subrecurva, emarginata, ee . Willd in Baumzucht speciem nostrae similiorem dessri- _ videtur, nam et foliorum forma et petioli longitudo, Sa- ha conveniunt noslirae. Sed es post de en magnis lo- Z quitur u 43 quitur, quibus caret nostra. (An der Rasıs des Blattstiels sızen zwey halhherzförmige abgestumpfte Afterblätter.) Ad finem hujusce artieuli dieit Willd. noster: „Unter die- ser Art ist wenigstens eine versteckt, die man bis dahin für eine Spielart gehalten hat, welche ich aber nicht zu unterschei- den wage.“ = Sn 12 Si naturae peritissinmus iste indagator nostram ante "oculos häbuisset Salicem, omne dubium eflugisset. Et equi- dem nulla egregior se ostendit hujusce generis arbos, quando prima vere, ramos suos, amentis praestantibus ubique sparsis, conis aureis simillimis, ornatos explicat. Sal. pent. Germaniae, quam ante oculos habeo, admodum definitioni Smith .et Will. in Sp, pl. convenit. . .;F olia .ovato ı- elliptica sunt brevius pe- tiolata, et resina flava-scatenlia — amenla ejus potius gracilia, quam crassiuscula, cylindrica obtusa, subnutantia, 1 - sesqui - pollicarıa. Amenta vero Sal. nostrae sunt 2 pollicaria conica paulo ante plenarn floresc tıam sub dentia crassissima. Arboris nostrae -species foeminea, cum foeminea prae- dietorum botanicorum majorem similitudinem habet. 7, Salix lactea mihi. Confer. Tab, I. ; S. foliis ovatis lanceolatısque acuminatis, integerrimis, tomentosis, supra canescentibus, subtus niveis, amentis prae- cocibus, oyatis, germinibus sessilibus, ovatis, tomentosis. | Habit. in paludibus muscosissimis, aquosissimis, inter sphagna prope Kokenhusen, floret Junio. +4 | | Descrırrtıo. | 4 Frutex bi-rarius 3 pedalis; ' Rami fusci vel atro -fuscescentes. 6* | er Folia alterna, petiolata: petiolis crassis tomentosis. Amenta mascula sericeo - nitentia; filamenta brevia, fere pilis obtecta, antherae flavae. Amenta foeminea alterna, squamae parvae nigrescentes, pilıs copiosis fere occultatae; ger- mina-ovata, oblonga, tomentosa; stylus debilis longus; sti- gmata duo bipartita. | OÖBSERVATIO. Ob ramorum pauperiem illorumque formam flexuosam, praecipue vero ob foliorum niveam canitiem facıle dignoscitur. Cum Sal. Lapponum Willd. sp. pl. Nro.72 et Sal. limosa Wahlenberg Fl. lapp. pag. 265 Nro. 478 species nostra conferri debet. | a Salice Lapponum differt ı° foliis non obtusiusculis sed- lanceolatis acutis, et non subinaequilateris. Wiılld. locum na- talem in alpibus Lapponiae judicat: Salix Lapp. spicas pollica- res cylindraceas, et squamas lanceolatas obtusas habet, quod nostrae Salıcı non convenit. | De Salice limosa, dicit Wahlenberg — — „Species haec distinetissima, praecipue fructificatione, vixque ullı alıae Salıcı accedens. Rami recti, stricti angulati, corlice nitido fusco, foliae gemmis superioribus erumpunt oblongo-lonceolata, sem- per acuminata, supra obscurioris coloris, ne dicam fuscescen- tis, vixque villosa, subtus dense albo - tomentosa sine ullo nı- tore, marginıbus interdum obsolete crenatis— amenta semper prorsus sessilia et nuda sine ullıs bracteis folıaceis; ob squama- rum pilos longos .et copiosos omnıno argentea splendentia (omnes isti ultimi caracteres nostrae Sal. omnino conveniunt) squamae longae, scilicet germen aequantes, et insuper pilis suis argenteis pistilla occultantes, germina eximie acuminata, amenta PLIEIIELIIE 45 amenta mascula argentea — Synonym. $. arenaria Linn. Lap- pon. Nro. 362. Tab. 8. fig. 0. q.“ Definitio ipsa Sal. limosae Wahlenbergii haec est: „Sal. lim. germinibus sessilibus, tomentosis, stylo elongato, amentis sessilibus ebracteatis, foliis lanceolatıs, acuminatis, integerri- mis, subtus tomentosis. Haec definitio haud dubie et Sal. nostrae omnino conye- nit; sı vero ulteriores Wahlenbergü legerimus commentationes, notas recognoscemus praecıpuas, quibus Sal, nostra a limo- sa Wahlenbergii facıle se distinguit. ı° Rami non sunt stricti, angulati, sed en ER flexuosi, teretes et rari; corlice fusco- obscuro et non nitido, 2° folia de gemmis superiorıbus non erumpunt, sed gem- mae inter petiolum et ramum includuntur.. 3° folia sunt equidem supra obscurioris sed non fusci colo- ris, neque vix villosa, sed canescentia villosissima et subtus densissima nıveo- tomentosa. 4° Margines nunquam obsolete crenatae, sicut in Sal. limosa, sed prorsus integerrimae apparent. 5° Squamae ın S. lim. sunt longae sheet germen aequantes ei pistilla occultantes, quod non ın nostra. R In icone Wahlenbergii demum apparet Sal. lim. Tab. 16. fig. b. cum amento foemineo cylindrico elongato, et folio plano costa media vix notata; dum in nostra Sal. amenta foeminea prorsus elliptico - ovata et folıa, costa media, et venis latera- libus _parallelis proeminentibus appareant. Differt quoque a Sa- lice leucophylia folis oblongo -lanceolatıs, acutis, basi obtu- sis, supra viridibus rugoso- venosis pubescentibus, subtus al- botomentosis, germinibus oyalis villosis, /Filldenomw Baum- 7 zucht ._ x 45 “ir EBEN 2 zucht'p. 444. T. VI. fig. =.: foliıs ovato - lanceolatis'acumina- tis, supra canescentibus , 'stipulis nullis et alus notis. Cel. Pröf. Bot. Ledebour, quı et stirpeim nostram eodem quası tem- pore prope Dorpat detexit, et in ea rite discernenda nobiscum insudavit, animo devoto grates libenter persolvo. 8. Salix myrtilloides Linn. Habit. in eek prope Kokenhusen cum Salice lactea, floret Junio. 9. Salix arbutifolia FVilld. Variet; ß. gene Seringe Salices p- 47. sah ‚pilosa "Schleicher, | Un in ı fofsıs ad confluxum flavii Düna et Ewst. 10. Salix‘ Starkeana MWilld. S. foliis orbiculato - ellipuäis, medio subserratis ' ae subtus glaucescentibus, amentis serotinis, capsulis ovato_- lan- ceolatis pedicellatis pubescentibus. Willd. Sp. pl. P. IV. p. 6977. Habit. prope Stockmannshof, ın pratıs subpaludosis, una cum Salice ulgionosa, eui en habitum et foliorum fortan, affınis; foret Junio. ÜBSERVATIO. Folia ‚in nostris speciminibus foemineis elliptico - lanceo- lata, utringue altenuata, amentorum pedunculi foliosi, folia minora ovali- lanceolata apıce ciliata. Floribus dıan- dris, Sera acutae. 1. Salix uliginosa FYilld. $. foliis obovali - recurvato- aculis, apice undulato - ser- ratis, supra viridibus pubescentibus, subtus cano - villosis ru g080-venosis, slipulis semi-cordatis, dentatis, capsulis latis rn stigmatibus subsessilibus. wruih nn. 1007. Habit. = ARE A Habit. in eg a prope Stockmannshof; flo-- ret Junio: ER SERVATIO. In nostra Salıce fohä sunt superne glabra nitida et amenta coaetanea (non praecocia ) apparent. Existing, nihılominus Salici-uliginösae' adsorıbendam esse. - f ı2. Salix cinerea Smith et yrillden. Habit. ad Be sepium in Livonia frequens. s | Salix acutifolia Milld. Habit. ad Be fluviı Aa abundans, er Onservarıo. 5 ie cinerea a Seringeo in Salicologıa sua p. 55 cum Sa- lice daphnoide Yillarsi et Salice praezäct Hoppii conjungitur. Salicem auctifi oliam Willdenowius in Sp- pl. tanquam fruticem, in Enumeratione horli Berolinensis et in secunda editione Arbo- reti velut arborem speciosam describit. Ut ut sit,‘ occasio"mihi erit in postero, plura de hac Salicei in lucem prolerre. 14. Salix FFeigeliana. Milld. Habit. ın Livonia. | Osservatio. - Salix nostra definitioni et.descriptionz Willdenow. (spec. plantar. Tom. IV. p. 078-) quidem EEE notıs EDRARRRERGE sequentibus exceptis: 78 Rami non semper fuscı, sed en ex griseo purf en tes. Folıa quandoquidem : versus basın serrata. Characteres sequentes ad majorem istuus Te i elucıda- lionem East 4 # a, E a I. Amenta mascula, quae Willden. non viderat, felicior reperi. Sunt nempe serotina, quadrilinearıa, cylındrica, pedunculo “ folioso pubescenti fulerata, delicatula, squamıs croceis cıliata, filamentis longis tenuissimis palhde flavescenübus, antheris ovatis dıdymıs. II. Amenta foeminea a Willdenow. perfecte descripta notis tantummodo carent sequentibus: germinibus longe pedicel- latis, pedunculo folioso pubescenu. 15. Salix silesiaca FFilld. Habit. in Livonia. OBservarıo. Ä A Salice Amanıana Willd. haud diversa, Confer Salıx sty- laris Seringe Salicol. p. 62. MI. Curtii Sprengel, Professoris Halensis, Symbolarum criticarum adSynonymiam Umbelliferarum, continuatio. HYDROCOTYLE. 1. H. vulgaris. Cotyledon palustris Dodon. 133. Gerard. emac. 529. Parkins. theatr. 1214, Aquatica cotyledon acris Lobel. adv. 165. hist. 209. ic. 387. J. Bauh. hıst. II. 781. Ranuncu- lus aquaticus, cotyledonis folio C. Bauh. pin. 180, (excl. synon. Column.) i 2. H. asiatica. Ranunculo adfinis, umbelliferis accedens. Plukn.t. 106. --f. 5. . Valerianella Zeylanıca palustris Herm. parad. 258. Codagam Rheed. malab. tom. ı0. p. 91. t. 46. Pes equi- nus Rumph amboin. tom. 5. t. 169. F. ı. 3. H. ficarioides Lam. Valerianella curassavica nymphaeae minoris folio. 7 u: /. H. natans Cynill, Ranunculus rotundifolius- aqualicus Column. ecphr. ı. 316. REP LLEUN. 1. T. syriacum. Gingidium primum Dodon. 702. Lobel. hist. 418. Gin- gidıum ölhis bauciae syrıacum Lobel. ıc. 725. Dalech. 710. - Gerard. em. 1042. Tabernaem. 287. Caucalis syriacaJ. Bauh. hist. III. 86. Gingıdıum latifohum Park. 890. Mo -. nis. sect. 9.tab. 16.Sphondylium minussyriaeum Barrel. 249. 2, T. oftcinale, Zecers Theophr. 9, 15, ‚ceceÄ nonTsnov Diosc. 3,63. Se- seli creticum Dodon.' Z14. "Lebel. hist. 425. ıc. 736. Da-, lech. 752. Gerard. em. 1050. Tabern. 308. Parkins. 006, . Moris. sect. Q. tab. N: Caucalıs JusitanicaP. Alpin. exot. 508. | 3. T. apulum, Pimpinella romana Caesalp. 7, 58. Tordylium mini- mum apulum Column. ecphr. .ı. 124. Moris, sect, 9. tab. - 16. Tordylıum Dodonaeı. Dalech. 751. ;Seseli creticum I. Tabernaem. 308. Caucalis minor, pulcro semine. J.Bauh. hist, 3, 84. Tordylium apulum Riy. pent. irreg. HERACLEUM. . 1. H. sphondylium. ZPovduAsr Diosc. 3, 90. Sphondylium Fuchs. 53. Maith. ed. ER 413. Do- don. 307. Lobel. hist. 401. ie. 701. Sphondylium vul- gare Dalech. 734. Gerard. 1009. Tabern. 280. Sphon- Shlum quibusdam J. Bauh. hist, 3, 100. Parkıns. 953. ; Sphon- Sphondylium vulgare hirsutum Moris. sect. 9. tab. 16. Barrel. ıc. 371. Rıv. er irreg. 2. H. Panaces., Panaces heracleum Matth. Valgris. 391. bohem. 219. b. Sphondylium Matth. bohem. 234.°a. Dalech. 733. Pa- 0 nax-herculeum Caesalp. 7, 55. Dodon; 307. Dalech. 759. Camer. epit. 499. Gerard. 1003. Tabernaem. 224. J. Bauh. hist. 3, 161. Parkins. theatr. 949. Panax sphondylu folio - . Moris. sect. 9. tab. ı7. 3. H. pyrenaicum Lam. Pastınaca Gmel. sıb. 1. t. 50. ‘4. H. elegans Jacqu. Sphondylium laciniatis folis Parkins. ‚theatr, 94: Sphond. vulgare foliis acute incisis a Dayet ie; 0 5. H. augustifoliums TE | Sphondyhum‘ ren minus. Pinkns te ae. £ =. Pa- nax heracleum alterum, acüte et tenuius ıneisis foluis Barrel. ıc. 707. er 6. H. sibiricum, Panax heracleum minoribus et BERNER folis Garrel. 708. Pastinaca folus _.— zum Gmel. sib. 1. p- 218. tab. 50. ‚U. H. austriacum. — Sphondylium alpınum parvum. se Bauh. hefah. 5 : 83-7, Bauh. list. 3, 165. Tordylium siiföolium Scop: car. n. 318. tab. g. Heracleum austriacum Crantz austr. fas@3. uber. et Ba ” 8. H. alpinum. © | | | Sphondylium deinan 7 c. Bäch. a 'p- 83. r® J. Bauh. r- 2 1. Bauh. hist. 3, 163. Tabern. 281. Parkins. theatr, 954. Moris. sect. 9. tab. ı6. Barrel. ıc. 55. 9. H. Tordylium Spr. -prodr. Seseli ereticum majus Lobel. hist. 425. ic. 757. Gerard. 1050. Park. theatr. 906. Moris. sect. g. tab. 16. Gaucalis major. Clus. hist. 2, 201. Jo. Bauh. hıst. 3, 85. Tordylıum Riv. pent. irreg. Tordylium maximum L. Ad Ferulam Ferelagine Bertign Ferula durior Bocc. mus. t. 76. Barrel. t. SELIN UM. 1. $. palustre. Apium sylvestre s. Thysselinum Dodon. 699. Thysse- linum Plinii Lobel. hist. 409. ie. 711. Apium sylvestre Dodonaei Dalech. 701. Gerard. 1020. Seseli palustre lac- tescens Parkins, theatr. 904. Thysselinum ıb. 928, Moris. sect. 9. tab. 17. Riv. pent. ırreg. Paludapıum Tabern. 273. Selinum sylvestre Jacg. austr. t. 152. Selinum Thys- selinum Crantz austr. fasc. 3. p. ı70. Fl. dan. 257. 2. $. sylvestre Linn. suppl. 180. Apıum’sylvestre Dalechampin. Dalecke ‘700. Selınum sylvestre fl. dan. 412. Decand. fl. gall. 4. 319. (Distinguitur a priori: ı© haud radice multiplici, quae et priori convenit, sed 20 caule tereti laevi, qui sulcatus in priori 3° foliolis brevioribus, magis ovatis, quae lineari-lanceolata in priort: 4° loco natalı; crescit enım in. sylvaticis montosis Alsa-- tiae, Moguntiaci et Galliae.) ! 3. 5. austriacum Jacqu. Seseli ereticum Caes. 7, 33. Seseli montanum I. Clus. „hist, 2, 195. Selinum argenteum Crantz austr. 3, 174 I . Ab tab. 4.f.. 2. S. austriacum Jacgqu. austr; t. 71. Scop, carn. 329. ; 4. S. Oreoselinum Craniz. Faal "OgsoosAuvav Theophr. 70. Diose. 25 76. Oreoselinum Fuchs. 574. Dodon. 696. Clus. hist. 2, 105. Tabernaem. ‚276... Apium montanum.Dalechamp. 702. J. Bauh. hist. 3, 103. Parkins. 925. Moris. sect. 9. tab. ı7. Riv. pent. irreg. Crantz austr. 3. 169. Scop. carn. n. 330. Athamanta Oreoselinum L. Jacqu. austr. t. 68. Ad Laserpitium gallicum pertinet: Laserpitium e Mas- siliaLobel. adv.313. Las. Sılphium Lob: ıc. 702. Dalech, 731. Gerard. 1006. Tabern. 211. Parkins. 058. SMYRNIUM. . Sm. Olus atrum. "IgmoseAuwov Theophr. 6: ‚Diode; re "8 Hipposelinum Fuchs. 327..Matth. Valgris. 405. en. 229. Lobel. ic. 708. Gerard. 1019. Tabern. 242. Par- kins. 930. Olus atrum Camer. epit. 550. Smyrnium Mat- thioli Dalech. 707. Sınyrasum semine magno nigro. Mo- ris. sect. 9. tab. 4. 2. Sm. Dioscoridis Spr. Sın. foliıs radıcalıbus eisenatix; kolioks lucıdis crena- tis summis simplicibns amplexicaulibus cordato - ae erenato - dentatis, caule superue alato. Zuvenion Ev To "Auara ägss Ev Kırıxia, Diosc. 3, 79. An Hipposelinum Tab. Column, ecphr. 2, 21. = (Hanc iconem repetiit Morisonius sect. 9. tab. 4., Smyrnü ereticı nomine; sed folia summa integerrima pinxit, quia ne non ndiL).. Smyt- 1 AA PELLTE IE FI Smyrniuns perfoliatum Lumnitz. fl.-Poson. p- 121: cum ic. Kitaib. hung. ı. p. 22. 1.23. Sibthorp. fl. graeo; £. 289. ' Smith. prodr. fl. graec, tom. ı. en 202. 2 3. ‚Sm. ‚Dodondei Spr, . Smsfoliis radıcalbus esse : Kolichs opacis iri- Hidis; serrais," suminis sımplieibus orbiculatıs amplexicau- hbus integerrimis, caule teretiusculo. Sin. Amanı montis Dodon. 698: Smyrnium Lob. adv. 316. hist: 407: 1c. 709. SmyrniumverumDalech. 707. Camer. RS RR 531. ° Sm. eretioum Matth, 'ed. germi Camer. 268. = 2:09sGerard. 1024. Parkisis; theatr. 930. Tabern: nn 'J.Bauh. he 3,125. (Sm. creticum Matth. Vo (1565) P-: 774. Dalech. 707., quod Matthiolus ab aliis acceperat ‚ cum | nusquam alıbı occurrat, dubia planta.) ' ‚Ad Bubonem Figidiorem. 2 Delenda synonyma 'Bocconiü ci Barrelieri, quae ad Ferulam Ferulaginem pertinent. : 77 age ur r en u ET Fra FI = Fr EV LLY TIER Binnospru u HESS Er ag ie 3 a eu Br, Asfssellung drey neuer Päsnsen - Arten; mit Abbildun gen. Von dem Herrn Grafen von .STERNBERG. Ich habe in der ersten Abtheilung dieser Denkschriften p. 36. geäussert : dals eine kritische Bearbeitung der älteren botanischen Schriften eine eben so reiche Ausbeute für :däs Pflanzensystem ‚abwerfen würde, als eine ausgedehnte Reise. . Diese Behaup- Aung werde ıch von: Zeit zu Zeit durch Beyspiele zu erhärten hefissen seyn. ‚Der genaue Beobachter Villars beschrieb Juranfasr Flo des Delphinats ein: Ornithogalum , das er von Liotard erhalten haite mit einer Geuauigkeit, dals man wohl eine neue Art dar- unter hätte vermuthen solleny«-allein da- sich diese Besthrei- bung blos in der Observation bey Ornithogalumı luteum einge- schaltet findet, da überdies Villars diese Pflanze von 0; Juteum und minimum nicht bestimmt genug g geschieden hatte, sö blieb sievon FFilldenon, Lainark und Decandol, ja ‚selbst von Loi- seleur - 56 _- 5 LER IT IIIZEZ SE seleur unbeachtet. Alpenpflanzen, die frühe blühen, werden nur selten gefunden, da die Botaniker gewöhnlich die bessere Jahrszeit-abwarten, um die Alpen zu besteigen, wo dıe Früh- jahrs - Pflanzen, besonders, wenn sie ın der Nähe der Alpen- hütten vorkommen, wie dieses bey dem Ornithogalum der Fall ist, bereits von dem Vieh abgeäzt sind; auch verdanken wır das Wiederauffinden dieser Pflanze einem blossen Zufall. Den 20. May 1814 als Herr Dr. Hoppe bey abscheulichem Weiter den Raüriser Tauern eilends hinaufsueg, um vor ein- brechender Nacht das Thal zu erreichen, rafte er, mehr aus In- stinkt und Gewohnheit zu sammeln , die am Wege blühenden Pflanzen zusammen, unter welchen sich ein’Ornithogalum be- fand, das seine Aufmerksamkeit aufregte. Als wir im Herb- ste die gesammelten Pflanzen sichteten, wurde unsere Vermu- thung bestärkt, es könne eine neue Art seyn; Herr Dr. Hoppe übernahm es sogleich im Frühjahr 1815. die Pflanze wieder aufzusuchen; er fand sie häufig unter alien Verschie- denheiten, die sie in ihrem Vegetations-Cyclas durchläuft, und. als er mir solche im Herbst übersandte, so erkannte ich so- gleich das von Villars beschriebene Ornithogalum das ich hier . als eine bestimmt eigene Art unter dem Namen Ornithogalum Liotardi aufführe. | | ORNITHOGALUM LIOTARDI. ©. Scapo tereti fistuloso, pedunculis subternis inaequalibus, invo- . luero sub-triphyllo, foliis lineari-semiteretibus glaberrimis $. ©. Vill. Fl. Delphin. 2 p. 269. in obs. ad ©. luteum. Habitat in alpibus Delphin. Taillefer ( Liotard Yillars) in alpibus Salisburgensibus et Carinthiacis Pasterze, Heiligen- blut (Hoppe). 2: ri rar zum Dr- Lund ..........e y 4 Descrırrtıo. Bidlbus: solitarius subrotundus, solidus, tunica cinerea obduc- tus, emittens folium unicum in planta debiliori, duo ın planta proceriori. Folium si unicum adest caulem multo excedens, sı duo altero 'breviore, in speciminibus minoribus lineare semiteres, la- tere superiore plano, in majoribus ambo obsolete canalı- culata , apice teretia fistulosa, glaberrima. Caulis teres, fistulosus, glaber, tres quatuor pollices altus. Invelucrum 2.3.4. phyllum, folio uno spathaceo ceteris’multo latiore, omnibus nervosis, glaberrimis. Pedunculi 2 — 5 inaequales, tereles, solidi, pubescentes, sim- plices, in maxımis tantum exemplaribus ramosı. Flores more generis, petalıs trıbus exterioribus Lakosibuas ob- longo obtusis, luteis. Stamina longitudine pistilli, ehalie boayagea; Elameni a _tis luteis insident antherae tetragono -oblongae concolores. Ovarium oblongo trigonum viridescens, Stylus longitudine ger- minis viridis, Stygma obsoletum. Semina non sunt observata. Obs. I. Planta valde varians in diversa aetate, annua folium unicum, teres, anguslissımum produeit; secundo anno exoritur caulis bracteis 2 — 4 ornatus, in quarum medio glomerulus bulbillorum, locum floris obtinet, ın hoc statu planta nostra Ornithogalum fragiferum Villarsii omnino re- fert; tertio anno e bracteis enascuntur pedunculi florigeri - et bulbilli evanescunt; tandem increscente aelate vel solo fertiliore halbus folia duo pradpei, et Bee ramosi evadunt. 4 \ 8 | ee . Obs. Obs. II. Planta nostra uti jam monuit Villarsıus nec cum orni- thogalo Columnae ecphr. 323. ic. nec cum eo Morissoni hist. 2 p. 381. Sect. 4. 1. 13. f. 13: conjungi potest, illae enim bulbos sub bracteis etiam florente planta non emit- © tunt; sunt quae plantae totae pilosae, inter segetes nas- centes. Ich habe nun eine Pflanze angezeigt, die N blos darum aus dem System verschwand, ie sıe von dem Be- schreiber nicht bestimmt genug als eigene Art aufgestellt wurde; nun will ich ein anderes Beispiel aufführen , wo eine Pflanze, die bereits als eigene Art aufgestellt war, blos durch ‘den Umstand, dafs dieses Synonym unrichtig mit einer andern Pflanze verbunden wurde, aus den System verschwunden ist, Die beyden vermengten Pflanzen sind Aquilegia montana magno flore C. Bauh, und Aquilegia alpina Linnei, zwei himmelweit verschiedene Pflanzen, die ungeachtet dafs weder Haenke in Jag. coll. noch Yilldenom ın seinen Sp. pl. die Widersprüche zu vereinen vermochten, die beyden in den verschiedenen Be- schreibungen von Allion, Haller und Linnee auffhielen, den-- noch bis zur Stunde. ungeschieden blieben. Da ich beyde Pflanzen besitze, so wird es nicht schwer fallen, ihre Unter- scheidungs - Merlimale darzustellen, doch scheint nicht über- flüssig, die Geschichte dieser Verwechslung i in Kürze anzu- zeigen. Burser fand die Aquilegia montana zuerst bey demPfeflers- Bade in der Schweiz; von ihm erhielt sie Kaspar Bauhin, der sie ın dem Pınax mit der blofsen Benennung Aquilegia montana magno flore aufnahm, ın dem Prodromus aber sehr kenntlich beschrieb. Linnee fand oder erhielt ‚ ich weils nicht wo oder woher woher , eine ganz andre Pflanze, die er'sehrgenau beschrieb, ‚aber unrichtig definirte, denn in der Definition sagt er bestimnit: nectariis rectis, in der Beschreibung aber nectarus erectiuscu- lis, welches richtiger ıst. Wahrscheinlich durch den Stand- ort irre geleitet, hielt er auch diese Schweizer - Pflanze für seine Aquilegia alpina, und fügte das Synonym von Burser und C. Bauhin seiner Pflanze hinzu, wodurch der Irthum begrün- det wurde, der sich bis auf unsere Zeit forterbte. Allion ent- deckte die Schweizer- Pflanze in den Piemontesischen Alpen, liefs sie abbilden und beschrieb solche ausführlich; gleich Kas- par Bauhin verglich er sie mit. Aquilegia vulgaris, indess Linnce die seinige mit A. Canadensis verglichen hatte: dem ungeachtet nahm Allion das Synonym von Linn. Sp. pl. auf, weıl Linnee die älteren Synonyme seiner Pflanze beygesellet hatte. Haenke der die Linneische Pflanze in den Kärntner - Alpen gefunden hatte, wurde zwar auf die Widersprüche zwischen Linnee und Allion aufmerksam, da er indessen nicht zweifelte, dafs beyde nur einerley Pflanze vor Augen gehabt hatten, so erklärt er die Allionische Abbildung für übertrieben, vielleicht gar für eine Gartenpflanze'? vereinigt abermals alle Synonyme, beschreibet aber mit grosser Genauigkeit, wie es überhaupt in Jacquin’s Collectaneen durchaus der Fall ist, die gefundene Linneische Pflanze. FYilldenon ın seiner Sp. pl. der übrigens weder von Allions Abbildung, noch von Haenke’s Burcheäikung Notiz ge- nommen hat, konnte demungeachtet Linnce’s und Haller's Be- schreibungen, die er getreu nachgeschrieben hatte, nicht in Uebereinstimmung bringen, schliefset daher mit der F rage ‚Rei- chardi’s: an.de A. viscosa,loquitur Hallerus? Ich fand die u. alpina Linnei ‚am Fuls der Be easchıce g* Ralk- x Kalkgebirge bey Carpineo an der Brenta, und im südlichen Ti- rol bereits im lahre 1804; dafs sie von Allions Pflanze verschie- den sey, erkannte ich sogleich, ob ich sie aber für Linne’s Pflanze anerkennen oder als neue Art aussprechen sollte, blieb mir zweifelhaft, bis ich zum Vergleich die Schweizer- Pflanze von Herrn Schleicher und Seringe erhielt, und ein Exem- plar der Haenkischen Pflanze von seiner eigenen Hand bezeich- net ın dem [Mayerischen Herbario vorfand. Ich kann demnach die beyden Pflanzen mit vollkommener Zuversicht als ‚eigene Arten sußmellbn: AQUILEGIA MONTANA. A A. (alpina) foliis trilobatis, lobis tripartitis, medio trifido, caule paucifloro. Sutt. Helv. ıp. 324. Hall. Hist.2 p.89.n.1196. Scheuch.Itin. ı. p. 31. Allion Ped. 2p. 89.n. 1196. A. montana magno flote. C. Bauh. Pin. 144. ejusd. Prodr. 75: Joann Bauh.-Hist. 3 p. 484. ‘ Burs. VII. 108. Jeon Allion Ped.t. 66. (bona.) Habitat in monte prope Thermas fabarias (Burser), in Valle ' Waldracht (Scheuchzer.) Obs.1. Non est vulgatissima varietas, etsı etiam hanc in monte Dolas flore speciosiori legerım. Nam in Horto Sicco C. Bau- hini observatur foliis tenuioribus acutis dissectis, ad Chelido- nıum accedentibus, et hujusmodi iconem misit et Gesnerus. Hall. Enum. stirp. helv. p. 310. Hist. sirp- 1196. Aquilegiae species flore Ba majore in RADOR alliori- bus. * Gesn. Hort. p. 274. "Obs. U. PRRE in Aquilegiae vulgaris altitudinem exerescit qui- dem, sed folis primum differt cum in lacinias tenuiores, at non ı oblusas, ut in aliis, sed acutas dividantar, et ge I 61 folıa paene subrotunda sint: sıc et floribus est coeruleis , vulgari similibus, sed multo majoribus. ( Bauh.) Obs. Ill. Nectaria curva et recta; flores coerulei speciosissimi, penduli. Sutter. AQUILEGIA ALPINA. A. foliıs Kiiernkie intermedio cuneato ovato, trıfido, lateralibus bilobis, petalis lanceolatıs. A. neclariis rectis, petalo lanceolato brevioribus. Linn. Sp. pl. 752. Syst. p. 505. Haenke ın Jaq. Coll. 2 p. 39- Descriırrtıo. Caulis En subflexuosus, pubescens flores 2 — 4 lönge pe- dunculatos sustinens, Folia radicalia longe peliolata, biternata, parva cuneato-ovata lobis bi — irifidis, caulina brevi petiolata, ternata, Iınea- ria, uno alterove inciso, floralia linearıa integerrima ; pe- tioli et folia superiora insigniter pubescentia, nee viscosa. Flores magnitudine A. viscosae, petala vero lanceolata multo - longıora. Nectarii eornicula 3 —4 lineas longa, apice subincurva. Habitat in saxosis et rupestribus ad rıpas fluvuı Brenta prope Carpineo, et ın val dı Non Tirolis australis (Sternberg), in rupibus alpıum Ortenburgensium, et ad pedem alpıum Leontinarum. (Haenke.) Obs. Folia duplicato-ternata, parva; foliolis multifidi is, sublinea- ribus, obtusis facıe et teneritudine‘sequentis (A. canaden- sis) Nectarıi cornicula erectiuscula, brevia, petalis dımidio breviora. Petala lanceolata longissima, dicit Linneus. * Folia quidem nostra multifida non eine de las et Aqui- legiae Canadensi sımiliora in diversa i vulga er \ Ä aetate wo... ee aetate variis ludit formis, uti observavit Haenke, petala lanceolata longissıma huic tantum speciei inter omnes conveniunt. Synonymum Gmelini Sibir. 4 p. 185. qui plantae suae folıa multo ampliora quam in planta Bauhi- niana, distinctius nervosa, foliolis longioribus ac latiori- bus adscribit, utpote ıincertum omnino omisimus. Die dritte neue Art, die ich aufzustellen wage, war die wichtigste Ausbeute, die ich von einer Reise in die von den böh- mischen Botanıikern oft besuchten Sudeten im Herbst ı815 zu- rückgebracht habe. Ich schwankte zwar einige Zeit sie als eine neue Art anzuerkennen, da sie offenbar mit dem Hiera- cium cydoniaefolium von Villars sehr nahe verwandt ist, al- lein der Umstand dafs die Blätter des H. eydoniae/olium sich in der Nähe des Stengels erweitern und diesen halb umfas- sen, bey der meinigen hingegen sich gegen den Stengel zu ver- engen und blos an denselben anschliessen, schien mir im Zu- sammenhalt mit einigen andern Abweichungen hinreichend, um sie als eine neue Art aufzuführen. Auf jeden Fall ist sie ein neuer Bürger der böhmischen Flora. : HIERACIUM SUDETICUM. H. Caule folioso, flexuoso, hirsuto, foliis, eroso- dentatis; ra- dicalibus ovato-lanceolatis, peuolatis, caulinis sesl[ilibus , calycibus nigro - hirsutis. Radix primaria repens, radiculas copıosas recte descendentes emiıttens., Caules plures ex una radice pedales, simplices, Aacanss fo- liosi, pılis albis simplicibus nigrisque glandulosis hirsuti. Folia radıcalia in petiolum decurrentia, caulina sessilia eroso- den- dentata, dentibus glandulosis, basın versus productiori- bus, pilis albis hirsuta et cılıata, Panicula pauciflora, pedunculi uniflori, pilis albis nigrisque valde hırsuti. : Calyx imbricatus atrovirens, nıgro hirsutus, lacinuis lanceolatıs adpressis. Flores ut ın Hieracio pyrenaico. Habitat in Sudetis circa fontes fluvii Albis, et ın pen sis ad apıcem Veigestein dict: Obs. Differt aH.cydoniae-folio Villarsii cuı valde affıne: caule fiexuoso, foliis utrinque laete virıdıbus eroso dentatis, den- tibus longioribus,, caulinis basıin versus ubi caulem adtın- gunt angustioribus, unde sessilia tantum nec semi-am- ‘ plexicaulia evadunt, ee pauciflora, florıbus majo- ribus. — >: > 2 , > a & - zu u u u a . % u u» BR CHARA CAPITATA. Eine neue Art von Armleuchter , nebst Bemerkungen. über die Fruchttheile der Gattung Dr. C. G. Nezs von EsEnBEcCK, Als ich vor einiger Zeit YYallroths *) gründliche Monographie der um Halle wachsenden Arten von Armleuchtern, Chara Lin. las, erinnerte ich mich wieder einer vor mehreren Jah- ren, (im May 1812.)in den verschlemmten Teichen bey Groß- langheim, im Grofsherzogthum Würzburg, (vom Volke die ungehöre (ungeheure) Teiche genannt) entdeckten Art dieser Gattung, die ich damals frisch untersucht und genau beschrie- ben hatte. Eine nähere Vergleichung meiner BeschinBer. so wie der im Herbarium befindlichen Exemplare, mit den von /V all- ‚roth x *) Frid, Guil, Wallroth. Annus botaniens, sive Sup nleneenes tertium ad Curtii Sprengelii Floram Halensem. Cum Tractatu et iconibus vl Charam genus illustrantibus, Halae, 1815, \ unsre nEn® 6 ‚ roth als neu aufgestellten und abgebildeten Armleuchterarten bestärkte mich, dafs meine Chara eine selbstständige, durch hinlänglich begründete Kennzeichen von allen bekannten Arten unterschiedene Species sey, und ich nehme mir daher die Frei- heit, die Abbildung derselben nebst einer ausführlichen Be- _ schreibung, der hochzuverehrenden botanischen Gesellschaft hiemit vorzulegen. es | / Ehe ich aber zu der Beschreibung dieser Art selbst über- gehe, finde ich mich bewogen, einige allgemeine Bemerkun- gen über die Gattung Chara überhaupt vorauszuschicken. Wallroth hat, a. a. O., in die Fußstapfen seines Lehrers Sprengel tretend, die bisherige Ansicht der Armleuchter, als Monandristen, bald der ersten, bald der ein und zwanzigsien Linneeischen Rlasse, überhauptals Bürger des phanerogamuischen Reichs, mit Scharfsinn und Glück bestritten, so dafs wohl gegen seine Gründe, nochmehraber gegen seine glückliche Aussaat der sogenannten Antheren, schwerlich etwas Erhebliches aufzu- bringeg seyn möchte. | Aber eben diese Anthere ist es, die, selbst nach einem Schmidel und Hedwig, noch einer wiederholten Zergliederung bedurfte, und Wallroih hat, wie mir scheint, diesem Mangel mehr durch seine Ansicht, als durch seine Darstellung, abge- holfen. Ich habe diese Antherenförmigen Kügelchen an allen in meiner Nähe wohnenden Charen, Chara vulgaris, Chara tomen- tosa, Chara hispida, Chara pulchella Wallr. Chara flexilis, und ahı der nun zu beschreibenden Art, sorgfältig und zu wie- derholten malen untersucht, und da ich bey allen denselben übereinstimmenden Bau fand: so glaube ich mich in der et- 9 | er | was 66 Si was schwierigen Deutung der mikroskopischen Projeclion der Theile eines solchen aufgesprungenen Korns nicht zu irren. Fig. 2. a. von einem Kügelchen der abgebildeten Art genom- men, kann zur Erläuterung und zur Vergleichung mit frühe- ren Darstellungen dienen. Bey einigen Arten, z. B. Ch. vulgaris, tomentosa und pulchella Wallr., bleibt das Kügelchen auch unter Wasser ge- ‚schlossen, und nur durch einen Druck zerreissen die Wände, und schütten ihren Inhalt, aus feinen, gegliederten, verschlun- genen in einer schleimigen Masse nistelnden Fäden bestehend, aus. An diesen erkennt man den inneren Bau, der gewaltsa- men Trennung der Theile wegen, nicht so leicht, und lernt ihn eigentlich erst durch Vergleichung mil dem Bau der auf- springenden Kügelchen verstehen. In einer gewissen, nicht allzuweit vorgerückten Periode des Wachsthums, zeigt sich dieses Phänomen vorzüglich schön bey Chara flexilis, noch schöner als bey unserer neuen Art. Schon im geschlossenen Zustande erkennt man 2 sternför- 'mig in eimander greifende Doppelreihen von Zellen, die von Unten nach Oben, und umgekehrt ‚ sich verschmälernd, ın . länglich dreyeckiger Gestalt paarweise, gleich Blättchen eines gefiederten Blatts, einander gegenüber stehen. lede dieser Zellen ist von einer doppelten, haarfeinen Linie eingefalst. Aus dem Mittelraume des ganzen Körpers aber scheint en Pa lerer, gelber oder bräunlicher Kern hervor. Im Augenblick der freywilligen Trennung, die nie heftig, sondern nur nach und nach vor ab geht, spaltet sich das Kü- 'gelchen der Länge nach in sechs Rizzen, deren Ränder durch ‚die vorspringenden Ecken der Zellen jeder Seite gezähnt er- scheinen. » ae EEE ee scheinen. Diese Rizzen bilden eigentlich winkliche Linien, die, mit abwechselnd ein - und ausspringenden Spitzen, die ganze Kugel queerüber in 2 sternförmige Hälften zerlegen, de- ren jede aus drey länglich dreyseitigen Strahlen besteht, und die gewöhnlich an einer oder der andern Stelle noch mittelst der abwechselnd ineinander greifenden Strahlen jeder Hälfte verbunden bleiben, so dafs dadurch eine etwas unregelmälsige, sechsklappige oder sechsspaltige Figur entsteht. In Send - len sah ich auch nur 5 solcher Klappen. leder Strahl, oder jede Klappe, besteht, von Oben oder. von Aufsen angesehen, aus 5 — 7 Paaren ovaler, oder viel- mehr stumpf — und gestreckt sechseckiger, allmählıg an Länge abnehmender Zellen, die in gerader Linie an einander gereiht sind, und die aus ihren Scheidewänden gebildete ge- meinschaftliche Mittellinie, in einem _ Aunkäln Doppelstrich kenntlich machen. - Sieht man eine solche, im Wasser schwimmende Rlappe *) schief von der Seite, so bemerkt man deutlich, dafs jede dıe- ser einzelnen Zellchen nach Aufsen der Länge nach gekielt ist, nach Innen aber schief und gleichsam kahnförmig von beyden Seiten zuläuft, so dals sein Queerdurchschnitt ein ungleiches Rhomboid, aus einem kürzeren und einem höhern Dreyek ge- bildet, darstellt. Das Ei Eude — Zelle ie; was schwer 9 4 ; - auszu- az 2 b : £ £ ” Ich bediene mich dieses Ausdrucks mneigentlich für ein solches mehr zufälliges, durch äufsere Einwirkung des Wafsers auf den losgetrennten Körper Bea .. x. ER ‚das a Imre de ‚Textur \ vorberei- tet ist, ‘ : ä \ 08 PEITZEITLLIT) "auszumachen seyn dürfte, entweder von zwey Seiten zuge- schärft, oder auch mit 4 auf den Seitenflächen aufsitzenden Flä- chen zugespitzt, und dann wieder abgestutzt. Die innere, dem stumpfen Kiel des Rückens jeder Zelle gegenüberstehende Kante, hat einen häutigen, oft etwas zer- schlitzten Anhang , von geringerer Durchsichtigkeit, und von der Farbe des früher durchblickenden Kerns, die nur alleın von dieser, bey der Integrität des Ganzen geschlossenen Sub- stanz herrührt, denn die austretenden Fäden sind graulich ge- färbt und ziehen ins Milchweilse. So wie die Fäden allınählig hervortreten und die Klappen sich immer mehr ausbreiten, klaffen endlich die inneren Kan- ten jeder Zelle, und geben das Bild, welches die Klappen mancher dreyknöpfigen Kapseln gegen ihre Achse darbieten, oder als wenn die hülsenartigen Kapseln des Akeleys, paar- weise neben einander in einer Fläche stehend, sich nach Un- ten oder Innen öffneten. In dieser Periode schienen mir dıe Fäden mit dem gelblichen Saume, der sich mit den klaffenden Rändern dieser Kanten ausdehnte, in Verbindung zu stehen; doch trennten sie sich zu schnell, als dafs es mir ER wäre, hierüber zur Gewilsheit zu kommen. _ Figur 2, a. habe ich zwey solche @lappen, von der obern Hälfte des Kügelchens, stark vergröfsert vorgestellt, und hofle dadurch das hier Gesagte anschaulicher gemacht zu haben. Eine Vergleichung mit den vorhandenen Abbildungen wird die nicht unerheblichen Unterschiede der Ansicht darthun , und, wie ich hoffe, andere zum Nachuntersuchen auffordern. Das "Stielchen, das, auch wenn das Kügelchen ganz aufzusilzen | scheint, doch nie fehlt, besteht, nach der Verschiedenheit ‚der der Arten, aus einem mehr oder weniger dichten Zellgewebe, das sich in länglichen Maschen zeigt, und ganz unmerklich in die gestrickte Textur des Rügelchens selbst übergeht. Das Kü- gelchen ist eine ausgedehnte Fortsetzung desselben, oder das zum Knoten angeschwollne Ende eines, zwischen den Aesten, gewöhnlich auf der untern Seite derselben , bezsorpprolsegden Zweigs. Die Structur der Fäden, ar den inneren Ric des Kügel- chens ausfüllen, ist schon genug dargestellt, und neuerlich. ‘ auch von Wallroth, a. a. 0. T. V. Fig. 3 u. 4. aus Chara cera- tophylla, sehr gut, nur etwas zu derb, wiederholt worden. — Sie stellen in allen Arten gegliederte Fäden, gleich Conferven- fäden, vor, und erinnern besonders lebhaft an dıe krummen Linien, welche die Körner der Rothschen Linkien im Flüfsigen der Blase bilden. Die Glieder sind bald kürzer, bald länger, nach Verschiedenheit, wie ich glaube, der Armleuchter Ar- ten, von denen sıe abstammen. Bey Chara vulgarıs sah ich sie am deutlichsten abgerundet, und durch eine leichte Ver- schnürung der Gelenke, Genicula, hervorgehoben. Bey an- dern Arten, z. B. bey Ch. hispida , und bey Ch. ceratophylla Wallr. (nach der Abbildung) erinnern sie mehr an die Schnüre in den Kapseln der Jungermannıen. Eine Beobachtung, die ich noch nirgends erwähnt gefun- den habe, schliefst sich an Wallroths glückliche Aussaat der so- genannten Antheren der Armleuchter an. Bey einigen Exem- _ plaren der Chara vulgaris, die mehrere Tage im Wasser gele- gen hatten, und Spuren von Fäulnifs zeigten, waren die noch übrigen Rügelchen,:schon für das blofse Auge, mit einer Art von Schleimhülle überzogen. Als ich sie ii Mikroscop Ä brachte, # 70 Se brachte, erschienen sie überall mit kleinen Flocken, die aus der Oberfläche des Kügelchens hervorwuchsen, überzogen, und diese kurz seahdAcher Flocken hatten so viele Aechnlich- keit mit Confervenfäden, dafs ich ein parasilisches Gewächs aus dieser Gattung, ähnlich derConf.MucorRoth, vor mir zu haben glaubte. Später sah ich diese Erscheinung noch zu verschie- denen malen, und zwar stets nur an den älteren Kügelchen des Armleuchters, nıe an Zweigen oder Früchten. Daraus glaube ıch en zu dürfen, dafs diese Flo- cken nichts Anderes sind, als die höher entwickelten Fäden des Kerns, die ım W. achsthum die Kugel durchbohren. | “Und so scheint sich mir denn die eigentliche Bedeutung dee sappahäihen Anthere klar zu entkülleh, > Sieist ein evolu- tiver Knoten des Gewächses, eine wirklich productive Gemme, die sich wesentlich von den Gemmen anderer Pflanzen dadurch unterscheidet, dafs sie sich nicht blo[ls im Ganzen zur Einheit einer Pflanze evolvirt, sondern eine Mehrheit von Individuen in sich trägt, die sich gleichzeitig aus ıhr hervorbilden. Dafs sie nicht als Frucht zu betrachten sey, beweisen a.) die Sänzliche Abwesenheit einer Narbe. ' 2 \b.) Die Burner —— ihres ‚ aus Fäden ge- bildeten Inhalts. = 0 @.)- Die Stelle, die sie an der Pflanze, unterhalb eines Zweigleins, erg der Schriftsteller) also ın der Se einnehmen. d,) Endlich die Unbeziehbarkeit des andern benachbar- ten Theils, des arg ern ‚ auf den Begriff ‘einer Anthere. 42 er liegt eine sehr Are Ansage mut Zieh Kinöt- Knötchen in den Gliedern der eigentlichen Conferven. (Con- fervae articulatae, geniculis veris Roth.) Wenn nämlich ge- gen das Ende des Sommers die unteren Glieder eines Confer- venstamms, z. B. der C. dıvaricata oder crıspata Roth, anfan- gen, sich zu trüben, sieht man ihre Wände mit den fest an- sitzenden Körnern, welche früher den Raum der Röhre anfüll- ten, überzogen, auf der äufsereit Fläche aber brechen nun feine Fäden, von der Structur des Hauptfadens hervor, die gleich- samı auf ihm, wie junge Polypen auf der Mutter, wurzeln, nnd so die Art durch Aufzchrung des alten Stamms fortpflan- zen. Wie nun hier das Glied einer Conferve durch die ın ıhm enthaltenen, entwicklungsfähigen Körner proliferirt: so scheint mir ın dem Kügelchen der Chara, auf einer höheren Stufe der Vegetation, sich ein eigenes, proliferirendes Organ gebildet zu haben, in welchem entwicklungsfähige Keime, junge Charen- fäden, gleich jenen Körnchen der Conferven, oder, um ein anderes Bild zu wählen, gleich einer Versammlung, ausscheid- barer Infusorien, wie sie die Ektosperme nur einzeln in ihren verdickten Enden erzeugt, abgesetzt zu werden. Es bedarf nun, nach allen bisherigen Untersuchungen, kaum noch der Frage, ob derjenige Theil, welchen man bis- her als das Germen betrachtete, in einem Gegensatze mit der sogenannten Anthere stehe. Seine Stellung nach Innen, seine Structur, sein Inhalt, der aus Körnern besteht, seine Entwick- lung endlich, in Perioden, die über das Leben der Anıkeue hinausreichen, erinnern bag an eine re. \nal mit dem, was man’bey andern y en Pilanz ull nennt. ar > an ! 72 seerisoneeee Sieht man aber näher zu: so erscheint zu Allem, was wir an den höheren Pflanzen als wesentliche Theile des Pisulls an- erkennen, nur die Anlage. Die Narbe ist ein blofses Würz- chen, das mit dem Kern nicht in Verbindung steht, sondern sich in die äufsere, durchscheinende, der Umkleidung der An- there sehr ähnliche, zellige Hülle das Germen hineinzieht. Die Eychen, oder ESS schwimmen, ohne Anheftung, in einer schleimigen Masse; sind selbst von ungleicher Gröfse, “und sehr verschiedener Gestalt, (man sehe die Figuren bey Schmidel, auch Wallroth Tab, I. fig. 4.) eckige Hird runde durch einander gemischt; ihre Substanz scheint endlich seibst noch weich und dem Schleime ähnlich zu seyn, denn.der reife Inhalt einer Frucht von Chara vulgaris trocknete, ausgedrückt, flach auf die Glasplatte, und lies weder beym Befühlen, noch durch eine starke Linse, Erhabenheiten wahrnehmen. Das Pistill der Chara ist demnach als ein abortirendes, auf halber Metamorphose stehen bleibendes Organ anzusehen, mehr eine Andeutung des anderen Geschlechts, als eine Ausbildung desselben zur Zeugung. Ich erwarte mit Begierde die Resul- tate einer sorgfältigen Aussaat der Charenfrüchte, die ich im nächsten Iahre vorzunehmen denke. — Die Anthere hingegen ist relativ'mehr, als eine gewöhnliche Anthere, d. h. sie ist selbst fortpflanzend. Aber eben um dieser Qualität willen, ist sie doch, auf die Befruchtungstheile der höheren Pflanzen be- zogen, wieder ünvollkommen, eine Knospe, oder richtiger, ‚ ein letzter Knoten, in welchem der einfache Verlängerungs- _ trieb einer tiefen Vegetationsstufe sich vielfacher spaltet, und so gleich dem in Farben gebrochenen Lichte, in seiner Verviel- fältigung fortwächst. Man könnte sagen, die unvollkommene, noch be noch blofs aus dem nackten, mehr oder weniger gegliederten und verästelten Stengel stehende Pflanze, machse gleichsam durch diese Anthere in ein neues Leben hindurch. — % In der vollkonımnen Anthere aber bricht und zersplittert sich der Wachsthum selbst, und entbindet den reinen Staub der höchst vervielfältigten,. gestalteten. und amdnaligicien Zellen. Diese Form der Metamorphose , auf welcher ein Ban Organ, oder System, sich schon auf tieferen Stufen der Orga- nisation, der Bedeutung nach, und gleichsam als Vorbote eı- "ner vollkommneren Bildung, einfindet, das doch an und für sich, und von dem Standpuncte jener tieferen Stufe selbst an- gesehen, eine sehr verschiedene Function und Richtung so- wohl gegen den eigenen Organismus, als gegen die Aulsen- welt, verfolgt, findet sich im Thierreiche so evident und an- sprechend dargelegt, dafs man nur an das Herz des. Krebses, an die Tracheen der Insecten, an den Nervenknoten um den Oesophagus der Gasteropoden u. a., gegenüber den Herzen, den Lungen, dem Gehirn der Säugethiere erinnern darf, um sıch geneigneter zu fühlen, auch in der Pflanzenwelt ähnliche gra- duelle Verhältnisse der Metamorphose anzunehmen. So scheint mir nun, um in der Kürze eine Anwendung von diesen Grundsätzen zu machen, die Natur ın der Pilanzen- welt ein besonderes Gebiet von Gew ächsen abgesteckt zu ha- hen, innerhalb dessen, sie den einfachsten Verlängerungspro- zess, Glied auf Glied, Zelle auf Zelle, oder wo mehrere = ‚che Zellenreihen einen NE bilden, ganze Fadenbindel, stetiger Dehnung und Contraction, bis zur ‚höchsten: Entwich- lung fortführt ,- wo Organe eh werden, die das 10 Ge- - (4 saar207907093 ö Geschlecht repräsentiren, ohne geschlechtig zu seyn; — letzte ‚Grenzpunkte der individuellen Metamorphose und Darstellun- gen des höchsten Gegensatzes, den die ganze Pflanzenw elt auf ihrer fortschreitenden Bahn anstrebt, also, auf dieses Indivi- duum bezogen ‚ wahre Staubfäden und Pistille, die aber, da sie nur den Gipfel eines einfachen Verlängerungsprozesses in ‘sich aufnehmen, blofs letzte Knoten, Gemmen, in entgegen- gesetzter Bedeutung sind, entwicklungsfähige Antheren, und abortirende Fruchtknoten. Diese Stufe der Metamorphose nun bezeichnen deutlich genug ı die Tange, im weiteren Sinne des Worts, wo sie auch _ die Rothschen Ceramien der See, und die Gattung Mertensia, in sich begreifen. In den süssen Wassern haben diese nur we- nige, und zwar höher ausgebildete Repräsentanten, nämlıch- die Gattungen Batrachospermum und Chara *). Ich. “s Es verdient angemerkt zu werden, dafs sich hier, wenigstens nach den vorhandenen Entdeckungen, ein umgekehrtes Verhältnifs za den Con- ferven andentet. Diese, die eine noch tiefere, oder vielmehr die pri- mitive Stufe der (productiven) Vegetation ausmachen, indem sie es nieht bis zur Darstellung eines Organs der Fortpflanzung bringen, sondern in jedem Puncte ihres einfachen Tubus die produelive Gem- me absetzen können, finden sich in weit zahlreicheren Formen and Arten im süßsen, als im salzen Wafler. Nun aber bildet sich in die- sem ein fast unermefsliches Heer von-Gewächsen ‚zur Darstellung des ‚ productiven Bl; äschens in einem bestimmten Organe, die Tange, aus, während ihnen gegenüber in den süfsen Gewässern, in den Salzseen des Landes, die Gattung Batrachospermum noch ähnliche Schleimkü- gelchen trägt, die, schon an der Mutter in Aestekreise übergehen, die Gaitang Chara hingegen den höchsten Gipfel der Metamorphose durch eine dargestellte Zweyheit von Gebilden, und durch abfallende Fori- pflanzungsorgane, beurkundet. F - .eunsseetnsete 145) Ich stimme alsö Hrn. Wallroth völlig bey, wenn er künftig den Armleuchtern ihre Stelle unter den Algen angewiesen se- hen will, und glaube durch das Gesagte dazu beygetragen zu haben, der gedachlen Gättung auf diesem weeitenFelde einenoch bestimmtere Stelle auszumitteln. | Mehrere Tange, von denen ich hier nur. den Fucus pina- stroides, clavellosus,, acantophorus, purpurescens und denta- tus Turn. nennen will, haben, nach Turner, ebenfalls eine doppelte Fructification, nämlich längere, lanzett- oder keulen- förmige, auch sonst verschieden gebildete und gewöhnlich mit weniger ausgezeichneten Bläschen, oft gar nicht mit densel- ben versehene Theile , in deren Nähe, ja zuweilen selbst ın unmittelbarer Verbindung unter und an denselben, die Früchte der zweyten Classe, mit starken Bläschen im Umfange besetzt, dadurch .oft-knötig, und saturirter gefärbt, zum Gore kommen. Roth bemerkte bey Ceramium Plocamium etwas Aehnliches. So wenig ich nun mit dem Rezensenten ae Furmsächih \Verks ın der. Hallischen Lit. Zeit. 1810 Nro. ı7 — 19 u, Nro. 245 — 245, annehmen möchte, dafs diese beyden Organe ın einem Verhältnisse der successiven Bearbeitung ‚der entwick- lungsfähigen Bläschen zu einander stehen, so nämlich, dafs die, in den Organen der ersten Art noch nicht: zur Reife zu bringenden Bläschen materiell in die der zweyten Art übergien- gen, und dort, entweder durch ‚Mischung mit andern schon vorhandenen Bläschen , oder auch für sich, wegen des höher gesteigerten Bildungstriebs derselben, ihre Vollendung erhiel- ten, so finde ich-- uch die jener Ansicht zum Grund liegende $ Idee eines positiven und negativen, ‚oder, wenn. man lieber 10 * will, 76 s....n...n... will, eines männlichen und weiblichen Verhältnisses jener Theile sehr anwendbar, und sehe daher in den Früchten der ersten Art die Beziehungsglieder des Germens der Armleuchter, in denen der zweyten Art, die in zahlreichen Fällen selbst durch den tieferen Ursprung unterstützte Analogie der soge- nannten Antheren der gedachten Gattung. — Es wäre möglıch, dals die Früchte erster Art, wie dieses ja auch bey diklini- schen Pflanzen höherer Stufen nicht selten der Fall ıst, un- ter gewissen Umständen sich in die Form und Function von Früchten der zweyten Art verwandelten, ohne dals dieses mit der Gründansicht dieses Reichs der Prolification im Wi- derspruch stünde, vielmehr gemönne gerade dadurch die ä Vorstellung von den gedachten Gebilden, als ursprünglich gleichartiger , aber im Verhältnisse der Prohfication wıe # und — einander gegenüberstehender Theile, die eben darum, sobald in dem einen oder dem andern jene Beschränckung auf- gehoben wird, unmittelbar in die entgegengesetzte Sphäre übergehen können. ‘So verwandelt sich, in rückschreitender Metamorphose, der Träger in’ein Blumenblatt, dieses in ein Kelchblatt, das Kelchblatt in ein oberes Stengelblatt; und um- . gekehrt wird ein Blumenblatt Träger. Aber die hier real ver- men aan Geschlechter metamorphosiren sich nie ın einander. ' So viel über die wahre Stelle der Gattung Chara im natür- Kuhn System, und über ıhr Verhältniss zu unserem künstli- chen. Die Ordnung der Algen, Algae, ım engeren Sinne, wie ilın Wildenow in seiner Ausgabe der Sp. pl: ..— hat, .— ällt in drey Familien. A. Kugelalgen. Rivulariae. Abs einer u x r einfa- ‚chen _ ästigen, gegliederten, gewundenen) Röhre gebildete, 5 und REN 77 und in einer Schleimmasse von Erg Umgränzung sich verbreitende Algenfäden. B. Wasserfäden. Confervae. Aus einer sımplen, einfa- chen oder ästigen, gegliederten oder ungegliederten Röhre ge- bildete, freye Wasseralgen, die in ihrem Kanale productive Körner entwickeln, ohne eigene Organe für dıe Zeugung der- selben auszubilden. ; C. Tange. Fuci. Aus simplen, oder mehrfach verbun- denen Röhren gebildete, (einfache oder ästige, gegliederte oder ungegliederte) Wasseralgen ‚ die ihre productiven Theile als Bläschen oder Röhren, in besonders gebildeten Organen ent- _ wickeln. — Zu dieser letzteren Familie gehören die Gattun- gen: Ceramium Roth., Fucus, Mertensia, und welche oder wie viele Gattungen noch sonst aus derLinneschen Gattung Fu- cus gebildet werden könnten, ferner die Gattungen Batracho- spermum und Chara unter den Sülswassergewächsen. Die Gattung - CHARA bietet auf A noch schwach bevölkerten Boden zwey merk- würdige Abtheilungen dar. ‚ı) Einröhrige Armleuchter. Charae tubulosae, die noch, nach Art der Wasserfäden, aus einem simplen, hie und da ‚ durch Glieder unterbrochenen, und um die Glieder quirlförmig - verästelten Tubus, bestehen. Der Raum jedes Glieds, Articu- lus, ist von Innen mit einer oben und unten abgerundeten, schlauchförmigen Haut umkleidet, bald mehr bald weniger mit grünlichen Körnchen, die im Sonnenlichte eine kresenilgl e wegung zeigen, erfüllt, und dadurch tingirt. -Die For zungsorgane sitzen blofs, ohne Schutzblättchen sderhesichen, or 78 Es PR TER En in den Theilungen der letzten Quirle. Im Trocknen bleiben diese Arten biegsam, und behalten ihre Farbe, Hıicher gehö- ren, ausser der nun zu beschreibenden Art, noch Chara intri- cata Roth., Chara flexilis W illd., und Chara corallina Willd. 2.) Schwammige Armleuchter. Charae spongiosae. Sıe bestehen aus mehreren, nebeneinander laufenden Röhren, und scheinen, da die Gelenke undScheidewände dieser Röhren nicht in einen ebenen Dürchschnitt fallen, ungegliedert; vielmehr . bildet eben die Verbindung mehrerer, parallellaufender, un- gleich gegliederter, sehr zarter und blasıger Röhren in ıhnen eine unvollkommene zellige Textur, die sich auf’ der Oberfläche durch Streifen und queerlaufende zarte Runzeln kund giebt. Die Aeste stehen quirlförmig, wie bey denen der ersten Abihei- lung, die Fortpflanzungstheile, die ihr auch immer zweyge- stalig erscheinen, stalt dals sie in der ersten Abtheilung nicht selien einförnug, monoisch, auftreten, sind von schmalen, et- was zusammengedrückten Aestchen, oder blattähnlichen Fort- sätzen, gestützt; die Farbe der Pflanzen ist sehmutzig blau — grau — oder gelblichgrün, verbleicht im Trocknen in Weils und Grau, und das Gewächs selbst wird dadurch brüchig, dafs es kaum aufbewahrt werden kann. Aus der ersten Abtheilung ist mir die Chara corallina Willd. zwar nur nach der Willdenowschen Abbild ung bekannt; sie cha- rakterisirt sich aber auch hier schon so deutlich, dafs man leicht zur sicheren Unterscheidung der 4, in ihren Verwandt- schaftskreis fallenden Arten mit auf sie Rücksicht nehmen kann. ich will hier die Definitionen der gedachten Arten mit den nö- Mig: scheinenden ee zusammenstellen. mr he ze | ; Ein- - sr..„i.„„.... [7 Einröhrige Armleuchter. Charae ttubulosae. 1. Chara corallina Willd. Sp. pl. IV. ı. 186. 8. Act. Ac. Berol. T. 2. f. 2. — Ramosa, vertieillorum ramnlıs simph- cibus, compressiusculis, obtusis; germinulis (baccis ) heben libus, solitariis, subsessilibus. Habitat in Aquis Malabariae. 2. Chara flexilis Willd. 1. c. p. 187. 9. Wallroth. An- nus’ bot. 176. ı. excl. Syn. Charae Syncarpae Thuill; Confervae nidificae Fl. Dan. et Ch. intricatae Rothii — Schmidel icon. pl. t. 14. — Chara flexilis Roth. Fl. 9. II. 2. p. 419.— Ramosa, ra- mis oppositis, verticillis remotis; ramulıs elongatis, bi - rarıus trifurcatis, obtusis, germinulis solitarıis, axıllarıbus. Habitat in Europae aquis stagnantibus, puriorıbus. Rarius fructificans. / 3. Chara intricata Roth. Cat. bot. I. p. 125. RR TO | lis Smith. Br. ı. p- 6. 3.— Chara syncarpa Thuill. Fl. par. p- 472. Pers. Syn. I. p. 550. Conferva nidifica. Fl. D. T. V. p. 6. — Ch. translucens minor Vaill, act. Par. Chara glomerata Desvaux Lois. Notice sur les plantes & ajouter ä la Flore de France. p. 136. — Chara flexilis 2. stellata- Wallr. 1. c. p. 178. "Tab. VI. fig. 1.2.— Bamosissima, gracilis; verticillis fructi- ficantibus approximalis, numerosis, densissimis; ramulıs tri- furcatis, mucronatis, patentibus ; Bes et nes 2 diclinis, solitariis, alaribus. Habitat in Europae aquis stagnantibus frigidis, laete 'fruc- tificans; densis caespitibus implexa, intense virens. Mit der vorhergehenden Art kann sie auf keine Weise ver- wechselt werden, 5 sie zu jeder Iahreszeit sich gleich bleibt, und nie in dieselbe übergeht. Wallroth, der a. a. O. eine ziem- m a lich . lich gute Abbildung von dieser Art geliefert hat, beobachtete sie nie selbst im Leben, und scheint dadurch verführt worden zu seyn, beyde, so auffallend abweichende Arten mit einander zu verbinden. Smiths Citate in der Fl. Brit: machen es übrigens wahrscheinlich, dafs diese, und nicht die vorhergehende Art, die wahre Chara flexilis Lin. sey. 4. Chara capitata mihi. Subramosa, erecta, ramıs al- ‚ternis; verticillis fructificantibus in capitula congestis; ramulıs fruclificantibus brevissimis, bi - trifidis, cuspidatis; globulis ‚plerumque in distinctis individuis solitarüis, germinulis ternis, axillaribus, pedicellatis. | ‘Habitat. In stagnıs desolatis prope Grosslangheim, Magni Ducatus Herbipolitani. Mense Majo aquis vernalibus tumenti- bus. Semel plures caespites hujus Algae reperi, (Anno 1812) .negque, cum tempore aestivo redirem, stagnantibus adhuc et lımo alte superinfusis aquıs , quidquam, nisı frustula ejusdem Seren neutiquam a prislina forma sua ın alu declinantis, ex- Deserıprtıo. „Kanles plures.ex una radice, tuberculiformi, exalbida, 4 — 6 uncias longi, aut parum longiores, fili robustiorıs eras- sıtie, erecti, subramosı, filiformes, teretes, leves, pro more familiae artieulati; geniculis aequalibus, articulis diametro multo longioribus, superiora versus decrescentibus, intus massa gra- nulorum pallide vizidıum: sub miceroscopio motu circuları agi- tatorum, farctis. Ramus unus autalter, e geniculis inferiori- bus ortus, solitarius, caulem altitudine aequans ejusdemque structurae. — Ramulli verticillati, in geniculis inferioribus ple- rumque seni, subsimplices, articulis u in superioribus geni- x geniculis octoni pluresve, articulis interjectis longıiores, valde imaequales; bi- vel trifidi, et, ubi dividuntur, geniculo prae- diti; ramulis extremis filiformi - cylindricis, exarticulalis, apice mucronatis. Verticilli fructificantes in'apice caulıs et ramorum ita approximati, ut capitulum constituant, ramulıs ternis, ra- rius quaternis, structurae reliquorum, at multo brevioribus, et paullo ultra originem in ramulos binos aut ternos iterum divi- Sis, quorum laterales, si tres adsınt, plerumque breviores et sub in curvi inveniuntur. Fruslificationes plerumque diclinae, ex axillis verticillorum superiorum, in alııs tamen et mixtae utrius- que generis, tum altero quidem copia multo majori exuberante. Globuli (Antherae), in ramulıs brevioribus, et subaequalibus, ubi hi in ramulos furcatim diseedunt, singuli, rarıus bini aut terni, inferne prodeunt, pedicello brevi, pellucido, celluloso suffulti, sphaerici, vel.obovato - globosi, nudo oculo vitellini et muco cuidam, inter bracteas congesto, immersi, sed vitris augentibus considerati, opus cellulosum mirificum, subundula- tum, pellucidum, nuclei vitellini speciem intus fovens expli- cantes, transversim saepe dehiscentes, utraque ‘parte radıalto- trifida; laciniis oblongo triangularıbus , obtusis, e cellularum ordine duplici, introrsum rima dehiscentium, exstructis, intus fulvis, extus hyalınıs. Massa, e cayo globuli. demum effusa, -einerascens, mucosa,, filis moniliformibus, crispalis,. et varlıs modis' convolutis intertexta. söbnudslad ben nf _ Germinula (Gemmulae) bina ternave ramulıs longioribus, in aequalibus introrsum apposita, subsessilia, ovata, apıce-in papillam brevem, rotundatam:contraclo; — € nucleo quodam, jam a prima juventute, conspicuo, ovalo- subrotundo, durius- culo, opaco, virescente, ei e corlice ejus exteriori celluloso , E.; ı1 ee | hyalino, hyalıno, plicis quinque aut sex spiralıbus notato, constant; tum, temporis progressu maturescens nucleus flavescentem co- lorem induit, et magis "magisque indurescit, massa mucilagi- - n050 - granulosa — e granulis molliusculis, subangulosis, in- aequalıbus, repletus; cortex autem tumet, et aquosa perspi- euitate oculıs sese pene subducit. So unbedeutend auch, mit Recht, der Beitrag einer neuen Pflanzenspecies auf diesem überschwenglich reichen Gebiete scheinen mag: so darf ich mir doch iahteicht um der Gattung willen, welcher die von mir beschriebene Art angehört, eher einige Aufinerksamkeit auf dieselbe versprechen, und, wenn auch nicht für die Wissenschaft Gewinn, doch für mich Be- lehrung von der Mittheilung dieser Beschreibung hoffen. Die Gattung Chara scheint noch manche neue Entdeckung zuzulas- sen, da sıe, wie nicht zu läugnen, bisher äufserst oberfläch- lich behandelt, und von den Sammlern, der Hinfälligkeit ihrer meisten Arten wegen, fast verachtet worden ist. Haben wir nur einmal über die wesentliche Bildung ihrer Theile, und über die davon abzuleitenden Merkmale, mehr Beobachtungen angestellt, so werden wir sicher auf Unterschiede stossen, wo wir bis jetzt noch keine wahrzunehmen glauben, und es wird sich in unseren Wassergräben ein neues Gebiet der Betrach- tung, und belebenden wissenschaftlichen Bearbeitung, für uns aufschliefsen. er Erklärung der Abbildungen. z * Fi. 1, Chara capitata miht. In Seflicher Gröfse. a. mit blofsen Kugelches a. * Ein Köpfchen vergrößert. b. Mit Fruchtknoten. b.* Ein Köpfchen vergrös- sert. c. Mit Fruchtknoten und Kügelchen, letztere in geringer Zahl. Fig. 3, Starcke Vergröfserung: c, Eines Zweigleins mit einem Kügelchen. b. Eines dergleichen mit Fruchtknoten. a. Zwey Strahlen des klappenartigen Sterns der oberen Hälfte eines Kügelchens mit: ihren doppelten, nach Aussen gekielten, nach Innen sich spaltenden Zellenreihen. Ungefähr 300 Mal vergrößsert. u EEEZULEEZLBEE,E.E00.,.00LEäDE WURDE Er en m en te, ee ee ee ee B VI. Botanische Bemerkungen und Berichtigungen, mit vorzüglicher Rücksicht auf Deutschlands Flora; Von dem Herrn Grafen Caspar STRRNBERA und Herrn Prof. Dr. Horre. na Brzezina in Böhmen im October 1814 So sehr auch immer in der neuern Zeit die Alpen von reisen- den Botanikern besucht worden, so hat uns doch die Erfah- rung bewiesen, dafs noch nicht alle Pflanzen der älteren Bota- niker, vorzüglich der beyden Bauhin,, Clusius; Scopoli , ja selbst von Wulfen und lacquin auf den angegebenen Standor- ten wieder gefunden, oder in das System eingereiht worden sind. Noch öfter bemerkten wir, dafs ihre Synonymen von den neueren Schriftstellern zu ganz verschiedenen. Pflanzen g°- braucht wurden, wodurch manche sonst gut bestimmte Pflan- zen ungewils geworden sınd, oder wohl- gar aus der Reihe der & Arten # sn......n.s 8 Arten verschwanden, ja es fehlte’ nicht an Beyspielen, wo der Wunsch, zu verbessern, eine neue Reihe von Schwierigkeiten in die Untersuchungen brachte. Diese Erfahrungen, die uns bey der Ulllenpiekhng unsrer Pflanzen häufig aufstiessen, haben den Entschlufs herbeyge- führt, die Ausbeute unserer Reisen durch die Gebirge Oest- reichs , Steuermarks und Salzburgs gemeinschaftlich durchzu- gehen, und nicht nur die wenigen Entdeckungen noch nicht be- kannter oder in Deutschlands Flora eingebürgerter Pflanzen zu ‚beschreiben, sondern auch bey bekannten Pflanzen, da, wo es nöthig schien, die Synonymien kritisch zu untersuchen und zu sichten, noch nicht angezeigte Abarten aufzuzeichnen, die Standorte bestimmt und deutlich anzugeben, und bey jenen Pflanzen, wo wir nicht ım Stande waren, vollkommene Ge- wissheit..zu erlangen, die Aufmerksamkeit andrer Botaniker in Anspruch zu nehmen. RR | | Wir schmeicheln uns, mit Beer kibeir jenen Botanikern, die sich entweder mit Deutschlands Flora überhaupt, oder mit einer Monographie ırgend einer Pflanzengatiung beschäftigen, die mehrere Alpenpflanzen einschliesst, einen nicht unnützen Beytrag zu liefern: auch sind wir gesonnen, wenn dieser erste Versuch Beyfall findet, diese Arbeiten in Zukunft fortzusetzen. & AAANAARNASBANAN 1. Pingwicnla Aacaobni. Flörke. _ Schbäder; in Deutschlands Flora ı. p. 53. hat diese deutsilie Pflanze, von P. alpina getrennt, als eigene Art aufgeführt. Wah- lenberg in seiner Flora Lapponica p. 9, hat sie wıeder mit P. alpına mit dem Abzeichen 2, verbunden, und satin der Be- schrei- ' 20 „seannusesues schreibung noch hinzu :; P.:flavestens tantum: varzetas- laevis est P. alpınae: nee nomen: flavescens, conveniens est, cum . corolla omnino alba reperitur,. exceptis maculıs flavicantibus villosis. . In den Plant. Helv. Super..p. 7. bestättigt eben dieser Verfasser sein oben gefälltes Urfheil, und versichert von uns- rer deutschen Pflanze: Nihil omuino differt a planta lapponica ejusdem nominis. Willdenow hat in den Schriften der ktntisskanken Freunde 2. p. 112..,1.5.f. 1.3. zwey Arten unter den Namen P..purpurea.und P; alpınasaufgeführt.: ‘Vahl:in seiner Enum. 1. P-.193. warıhm gefolgt;: setzte aber seiner P. alpına eine va- riet. P. alba, bey, welcher er das Synonymum Raj. hist. 732. und Linn; fl. Japp. 12.44.12. f. 3. zuzählt, erklärt ‚aber. zugleich: ' flore albo.nunguam. innostris älpibus occurrit; an in: iii suecicis®; an a praecedente revera diversa? : Schrader zieht das Synonym von Wildenow’s P. purpurea zu seiner P: flaves- cens; Wahlenberg übergeht die Willdenowischen Synonyme ganz. mit Stllschweigen, dagegen führt eriP. alpina P. alba Vah, bey seiner. p. BiRme: a und Vahls B ae a bey seiner P»: a pina ß an. ı „+, Da. wir die eiacıe Pflanze. nur aus kkkilleingen ka nen,,so dürfen wir uns kein absprechendes Urtheil erlauben; so viel scheint uns aber gewils, dals die Abbildung fl. Dan. t. ° 453. dıe gelben Streiffen ausgenommen, keineswegs von P. flavescens. Fl. unterschieden. sey; warum Vähl diese von Gun- ner. an Oeder geschickte norwegische Pflanze nicht als einhei- misch erkannt habe? — welche Farbe die Vahlische-P. alpına haben soll, da. sie,nach seiner Aeusserung ‘nie in Dänemark weils vorkommt, können. wir. nicht bestunmen. Die Abbil- ne | dungen - LITEEZE ZI ERS 5 87 dungen in Linn. fl. Lapp. und Willdenow’s in den Schriften der naturforschenden Freunde scheinen nach ziemlich schlecht getrockneten Exemplaren gezeichnet zu seyn, können daher nichts entscheiden. Wir fanden sehr grosse Exemplare mit meh- rern Stengeln aus einer Wurzel, in deri Salzburgischen Alpen, und kleine einfache auf der Gejaid- Alpe unweit Halstadt im Oestreichischen Salzkammergut, die der Abbildung ın der Fl, dan. vollkommen gleichen. Nach unserer Ansicht möchte da- her zwischen P. alpina und flavescens kein wesentlicher Un- terschied zu machen seyn. 2. Valeriana, 2 Herr Prof. Schrader hat in seiner Flora germanica p. 28. die Bemerkungen aus dem botanischen Taschenbuche aufge- nommen, dals Valeriana tripteris und montana merkwürdige Varietäten in Ansehung der Länge oder Kürze der Geschlechts- theile gegen die gröfsern oder kleinern Blumen zeigen, wobey zum Theil auch die Farbe der Blumen eine Veränderung er- leidet. Wir wollen dieser Erfahrung noch beyfügen, dafs auch Valeriana saxatilis in’ dem nämlichen Grade der Verlängerung oder Verkürzung der Blüthentheile abändert, und ob wir wohl an dieser Art noch keine getrennten Geschlechter bemerkt ha- ben, wie sie Vest beobachtete, so setzen wir doch in das Da- seyn derselben keinen Zweifel, weil die Erfahrung lehrt, dafs es bey der ganzen Gattung Sitte ist, in diesen Theilen zu vari- ren. In der That würde man in Versuchung gerathen, eine Pflanze mit kleinen rothen Blumen, eingeschlossenen San gefässen und hervorragenden Staubwegen als Art zu unterse den, wenn man nicht auf die rn der ganzen Gattung Pöichiche zu nehmen hätte, Nun aber lehrt die rung, dafs Valeriana nicht nur in der Zahl der Staubgefäfse, sondern auch in demSitze derselben abändre. Beyspiele des er- stern geben: V. monandra, des leiztern: V. dioıca. Diese letztere bekannte Pflanze kommt auch als Zwitter vor, und zeigt uns noch überdem sehr deutlich, dafs eine und dieselbe Pflanzenart dieser Gattung grosse und kleine Blumen haben könne, indem ihre männlichen Blumen noch einmal so grofßs, als die weiblichen erscheinen, Bey einer andern Gattung wür- den diese Verschiedenheiten wahre Arten ausmachen. Bey Me- Iilotus officinalis, vulgaris, Kochiana und Petitpierreana (Wild. Eyum. pl. p. 790.) bey Gypsophila muralis und serotina (Kunth. Fl. Berol. p. 118 .) sind die Unterschiede viel geringer, und doch werden sie bestimmt als wahre Arten ausgegeben; Gypsophila muralis, folüis linearibus planis, internodiis brevio- © ribus, calyeibus aphyllis, caule dichotomo, petalis erenatis. Gypsophila serotina, folis linearibus planis, internodiis Ion- gioribus, calycıbus aphyllis, caule un ie emarginatis, Kunth 1. c. Es ist also bey Bestimmung neuer EDER du be- ER bey Erhebung von bisherigen Varietäten zu wahren Ar- ten, absolut nothwendig, auf die Bildungsfähigkeit der ganzen Gattung. Rücksicht zu nehmen, indem die Erfahrung lehrt, ‘dafs dasjenige bey andern Gattungen. nicht als Arten- Charak- ter angesehen werden kann, was es bey der einen nothwen- dig seyn muls. ‘Wir glauben, dafs mehrere Pflanzenarten in unseren Verzeichnissen nicht vorhanden seyn würden, ‚wenn man diesen este immer vor Augen gehabt hätte. 1 .3.. WValeriana intermedia. Wir HABch bey Bestimmung dieser neuen Art nochmab Gele- we Gelegenheit, das Ebengesagte in Anwendung zu E ‚Es ist bekannt, dafs die Re der minder tiefen Einschnitte der Blätter bey verschiedenen Pflanzen zwar eine veränderte Form hervorbringen, dals sie aber nicht immer bestimmte Charac- tere der Arten darstellen, wie solches in der 19. Classe, nament- lich bey Cnicus, Serratula, Senecio häufig der Fall ıst. Nur bey der Gattung Valeriana ist es anders; hier geben die eben- gedachten Formen der Blätter bestimmte Arten ab. Man ver- gleiche die deutschen Arten, deren ganze Verschiedenheit auf den Einschnitten der Blätter beruht: dioica, folüis radicalibus ovatis, caulinis pinnatis. ‚ Phu, foliis radicalibus indıyısis, caulinis pinnatis. . tripteris, foliis radıcalıbus cordatis, caulınis ternatıs. ‚ saxalilis, folüis radicalıbus oyalıbus, caulınıs Aingabus . oflieinalis, foliis omnibus pinnatis. . montana, foliis omnibus ovatis, und so Y. else. a gata, supina etc. Aus dieser Ursache sehen wır die verliegende Pflanze als eine wahre Art, nicht als Abart an. Wir hatten: sie längst ın den Gebirgen von Steyermark und Salzburg wahrgenommen, und nun hat sie in dem Regensburgischen Garten seit mehreren Iahren ihren Character völlıg erhalten. Er besteht in Folgen- dem: V. intermedia, folis omnibus petiolatis, dentatis, radicali- bus cordatis, caulinis ovato- oblongis, acutıs. Habitat: in salpibus tiriacis et salisburgensibus. Die Blumen sind ziemlich grofs, die Geschlechtstheile alle ‚hervorragend, welches sehr merkwürdig i ist. Diese Pflanze steht zwischen V, ala und monlana in der rise ist aber durch 12 die east « die angegebenen K ichen sicher verschieden. Wir sammel- ten sie bey Altenmark am Ufer derSteyer und sie blüht noch jetzt mit nnverändertem Character ı im botanischen Garten zu Regens- burg. Ih Wien sahen wir sie unter den Pflanzen, ' die Herr Schott aus seinem Garten eingelegt hatte. | . Scirpus glomeratus Host. gram. Austr. IP. t. S. mucronatus auctorum wurde neuerlich von Hrn. Geb- hard an der Ziegelhütte von St. Leonhard , unweit Grätz ent- ‚deckt, wo wır ihn häuffig sammelten. Wir fanden alle Spiz- zen aufrecht. Host versichert aber, dafs zu der Zeit der Saa- menreife sich die Spitzen zurückbeugen; einen andern Unter- en konnten wir auch nicht bemerken. EEE Te flavescens. Wir“ dreh hier eine zweifelhafte Grasart vor, die noch einer weitern Untersuchung bedarf. Host hat sie in seinen Gram. austr. Vol. IV. t. 52. unter denı Namen Agrostis flavescens abge- ‚bildet, sie gehört aber nun zu dem neuen Schraderischen Ge- nus Trichodium. Host citirt zu dieser Pflanze die Hallersche ‘No: 1488., das ist, die Avena aurata All. et. Sut., die aber nicht hieher zu gehören scheint, da sie bestimmt folia setacea und - culorem aureum hat. Unsere Pflanze ist von.dem nämlichen Standorte *) woher sie Host erhielt und sie stellt das lebhafte nz Bild = Host fagt: „Habitat in excelso monte Clockner Di. fs bedarf aber berhaupt einer: Berichtigung für die dorthin reisenden Botaniker. Host war nie in jener Gegend, daher ist ihm die Vorstellung fremd. Auf den hohen Glockner wächst eigentlich, keine Pflanze. ‚Er ist von seinem Gipfel’an, bis 4—6Stunden abwärts mit ewigen Schnee bedeckt, und een bis zu dieser Gränze herab führt er wieder ' ganz andere Namen, z. In Salmshöhe, Leitersteig, Pasterze, Kalsertauern etc, Wenn: daher Bota- Bild von Trichodium rupestre, nur mit:andern Blumen ge- schmückt, dar. Host’s:Diagnose ist folgende: A. fohis planıs, scabris; corollae valvula-exteriore aristata; arısta valvula sua duplo ionguaum; radıce repente. | 6. Poa supina Schrader. ” Diese Pflänz&ist durchiäie Beschreibung in der Fl. germ. 1. p. 289. durch die Abbildung ın Host. Gram. austr. IV. p- 16. t. 27. ganz ausser Zweifel gesetzt. Die Synonymie verdient in- defs och eine nähere Prifung, da sie zuverlässig . ver- schiedene Pflanzen umfalst. Die beyden Scheuchzer haben diese Pflanze sh auf den höchsten Alpen entdeckt, sehr gut beschrieben und ein dürfti- ges Exemplar abgebildet. ‘Sie gesellten aber der Beschreibung prodr. p. 190. arten ein unrichtiges Se hen bey, näm- lich Gramen Halitentäkaih minus rubrum. Taber Schrader in der Fl. germ. schliefst dieses und Bauhins Synony- mum mit Recht aus, denn es war einleuchtend, dafs das fremde und seltene Gewächslein, das nicht allenthalben wächst, wie sich Tabernaemontanus ausdrückt, welches er in Hochbur- gund und ım Elsafs in dürrem Erdreich sammelte, ‚nicht wohl ehe die Pflanze seyn konnte, die Scheuchzer am Schnee und Eis gesammelt hatte. — Willdenow, in den Sp. pl. führt die beyden Scheuchzerischen Synonyme bey seiner Poa alpına y, die Schrader bey Poa supina anführt, an, und verweiset das Sy nonym von Tabernaemontan zu Poa annua ß. Sınith. Brit. T n_ ir niker ın jene Gegend reisen, =* nicht we. den Glocker wegen der Höhe und Aussicht, oder in physicalischer Rucksicht best igen wol» len, so liegt er ausser ihrer Gränze. — 2 ni 3. p- 1388-, hingegen rechnet eben dieses Synonym Poa alpına y. Willd. zu seiner Poa humilis und verbindet solches mit der Poa humilis Erhard, die Willdenow bey Poa annua anführt. “ Nach dem Standort zu urtheilen sind hier offenbar zwey verschiedene Pflanzen ‚zu berücksichtigen: die Alpenpflanze, die Scheuchzer aın Ursprung desRheins, Milichhofer und Hoppe in den Salzburger Alpen, Steruberg in valle dı Stafillla, unweit Bassano sammelte, und die Landpflanze von Smith, Erhard, Tabernämontan. In wie ferne diese letzte von P. annua ver- schieden sey, können wir nicht beurtheilen, da sie uns nicht bekannt ist. Es wäre zu wünschen, dafs alle diese mit Poa annua noch verwandten Pflanzen ın einem botanischen Garten _ neben einander gepflanzt und gleich gepflegt werden könnten, um zu erfahren, ob sie unter einem gleichen Himmelsstrich auch alle angegebenen Abweichungen beybehalten werden. 7. -Festuca calamaria, sylvatica, montana. In dem von dem Herrn v. Braune am Steinbruche des Untersberges ‚gestifteten Einschreibebuche für Reisende, wo- zinn bereits mehrere berühmte Botaniker ihre Namen einge- zeichnet haben, fanden wir auch von dem bekannten Botanı- ker, Hrn. Nestler aus Strasburg, der bey seiner Rückkehr von Wien über Salzburg den Untersberg am 19. und 20. Iuni 1810. bestiegen hatte, folgende Stelle: „Festuca sylvatica Villars. , die um den Fürstenbrunnen häuffig vorkommt, erinnere ich mich nicht, weder unter diesem, noch unter dem Hostischen Namen F. arundinacea in den Pflanzenverzeichnissen dieses Berges ge- funden zu haben. Ein nirgends angegebener Character dieser Pilanze ist unter andern die viscosilas vaginarum inferiorum. Es gebühret also allerdings die Ehre der ersten Bekanut- machung "Rz Ai: aeg Sa ze Be a a Te machung dieses Beylrags zur Salzburger Flora dem Herrn Nest- ler, wobey wir indessen anmerken müssen, dafs wir und an- dere dieses Gras an dem genannten Orte, wo es ın grofser Menge vorkommt, schon früher gesehen und gesammelt ha- ben, und dafs wir, auch bey wiederholten Untersuchungen, das eben genannte Kennzeichen der Viscositas vaginarum infe- riorum an zahlreichen- Exemplaren nicht bestättiget fanden. Wir hatten übrigens nicht versäumt, von dieser sehr schö- nen Pflanze, die sich durch ihre Gröfse, Blätter und Rispe vorzüglieh auszeichnet, und deren Blüthezeit in den Monat Junius fällt, mehrere Exemplare einzusammeln. Ende Augusts ‘ kam uns auf den Höhen des Untersbergs eine Grasart vor, die wir Anfangs für die bereits am Fürstenbrunnen gesammelte Art zu halten geneigt waren, bis wir in der kriechenden Wurzel, in den einfärbigen Blättern und in”der vagina infima dilatata eine Verschiedenheit fanden. Wegen des letztern Kennzei- chens vermutheten wir die Poa sudetica in unserer Pflanze, mu- sten aber die Entscheidung hierüber bıs zur Rückkehr zu unserer Bibliothek verschieben und uns einstweilen mit der Zergliede- rung der Bliüthentheile und mit der Einsammlung von Exem- plaren begnügen. letzt erst,. da wir Schrader’s und Hosts vor- treffliche Werke nachschlagen und vergleichen können, sind wir zu Resultaten gelangt, die wir hier mittheilen wollen. Die erstere Pflanze, welche am Fürstenbrunnen wächst, ist Festuca 'sylvatica Schrad. fl. germ. I: p. 337. und daselbst sehr genau beschrieben worden. Schrader atırt zugleich die Hostische Festuca sylvatıca Gram. austr. tab. 78.) bemerkt aber auch, dafs sie in Ansehung emiger Kennzeichen nicht Br ge- nau zusammentrelle und besunders ı in. t der a & x ten ten und beschriebenen kriechenden Wurzeln ; der einseitigen, an der Spitze überhängenden Rıspe und der fünfnervigen äus- seren Blumenspelzen abweichen. Nach genauer Vergleichung der Beschreibung, Abbildung und unserer Exemplare fanden wir, dals die Festuca sylvatıca Host. eben diejenige Pflanze sey, welche wir auf den Höhen des. Untersberges’ gesammelt halten, dafs sonach zweyerley Pflanzen unter einerley Namen vorkommen. Bey Aufschlaguug des 4ten Bandes des Hostischen ‚Werkes fanden wir unsere Angabe völlig bestättigt, indem hier die Schraderische Festuca sylvatica unter dem Namen F. - calamaria abgebildet: und beschrieben ‘worden. Da wir hıe- durch für Deutschlands Flora eine neue Pflanze erhalten , die mit einer andern viele Aebnlichhall hats ‚so wollen wir Be de in Vergleichung bringen: ge a. : Festuca ee Yillars. F. panicula ramosissima, diffusa, erecta, spiculis 2 gis, mulieis, 3 — 5 floris, folus lineari - lanceolatis, subtus ‚ glaucis, radice fibrosa. Villars fl. Delph. Lp. 105. "Schrad. fl. germ. I. p. 337. Hoppe Agrost. Dec. V. Festuca Calamarıa. Smith. becl p; 121. ‚Host. gram. 4. p- 34. Tab. 60. ' Poa ‚sylvatica Roth. germ. T. 2.8. 1: p. 117. Koeler gram. p. 171. Kroker fl. Sıles. No. 134. Poll. Palat. No. 87. Poa trinervyata. Erhr. Beytr.,6. p: 131. Willd. sp. pl.1. 'p- 389. Fldan. T. 1145. . Bromus. wiflorus Ehrh. Beytr. Lp ga. iiarissuiiiene® . - Habitat ’ Habitat in sylvis Bohemiae (Carl) Salisb. in monte Unters- berg prope Fürstenbrunnen copiosissime. b. Festuca montana. F. panicula ramosıssima diffusa, erecta, apice nutante, ra- mis laxıs, bractealis, spiculis compressis, mulicis, 1 — 4 flo- ris, foliis lineari - lanceolatis, Tage Eee dilatata, radice repente. Festuca sylvatica Host. gram. 2. p- 56.t. Habit. in sylvis Pannoniae, Moraviae, KARO Aust- riae, in alpibus salisburgensibus inter Muckenbrunn et Ho- henthron in cavıtatibus profundis cum Arnica scorpioid., Ca- calia albifronte etc. Die Ursache warum wir hier genöthigt waren, einen neuen Namen zu bilden, wird jeden von selbst einleuchten. 008. Avena distichophylia Fillars. - In seiner starre des Plantes du Dauphin& 2. p. 144. be- stimmie-Villars unter dem vorstehenden Namen eine Haferart, welche schon’ von Haller unter seiner No. 1489. ohne Trivial- Namen beschrieben worden war. Villars beschrieb diese kaum einen halben Schuh hohe Pflanze ziemlich gut und lieferte a. a. O. eine kenntliche Abbildung davon. Späterhin entdeckte Wul- fen auf dem Loibl eine Haferart, die er für die obige Villarsi- sche Pflanze ausgab, indem sie in Ansehung der kriechenden Wurzel, der zweyreihigen Blätter und der Zahl der Blüthen übereinstimmte. Host hatte ebenfalls diese letztere Pflanze in seiner Gram. austr. 2, t. 55. und Schrader in der Fl..germ. auf- genommen. Späterhin machte Willdenow die Entdeckung, dals beyde Pflanzen verschieden seyen, und da i wir ı Su die Ver- gleichung beyder an Ort und ae; gesammelte lanzen hie- von » von völlig überzeugt sind, so wollen wir sie hier nebeneinan- der aufstellen : N Avena distichophylla. A. panicula aequalı, spieulis triflo- ris, Sosculis ealycem aequantibus, valvulis corollae aequali- bus, exteriore trinervi, folüs disüchis, subpubescentibus , ore vaginarum. glabro,, radice repente. Willd. Enum. pl. h. b. 125. Villars. Hıst. des Pl. du Dauph. 2:-Prr44. Dei; Habitat in Delphinatu nee non in Carinthia in alpe Pasterze, ad rupes circa inferiores moles glaciales, floret Aug. Sept. Avena argentea Willd. A. panıcula aequali, spieulis sub- trıfloris, flosculis calycem aequanlıbus, gluma corollina exte- riore majore uninervi, foliis distichis glabris , ore vaginarum piloso ‚ xadice repente. Willd.l. c. p--ı25. _Avena disticho- phylla Host, Icon. gr. austr. tab. 53. Schrad. germ. ı..p.,580. Habitat in alpibus Carinthiae ad rupes montis Loibl; floret Iulio. Beyde Pflanzen sind ganz gewils bestimmte Arten, und lassen sich schon im Habitus beym ersten Anblick unterscheiden, indeın die erste kaum ! Schuh hoch wird, und in ihren Blüthen eine lebhaft grüne Farbe mit glänzendem Purpurroth vermischt, wodurch die Pflanze ausnehmend schön erscheint, — letztere über ı Schuh erreicht, einen schlanken, sehr dünnen Halm darstellt „und mit silberweissen Blüthen prangt. Beyde sind nun den angegebnen W ohnörtern zu F olge ın die Flora germanica aufzunehmen. | | 12. Globularia nudicaulis Linn. Z Iacquin, der diese Pflanze eben so richtig abgebildet. als beschrieben hat, liefs sehr weislich die ganz unrichtige Defini- ‚tion: caule nudo, foliis integerrimis lanceolatis, Mill. ‚dict. No..2- weg, weg, und setzt die bessere von Haller: folis ovatis oblongis, integerrimis, caule nudo unifloro Helv. No. 217. an die Stelle; Willdenow, in seinen Sp. Pl: brachte die Millerische Defini- tion wieder an die Spitze; Persoon wählte desgleichen die Defini- tion von Moriss. caule nudo foliıs integerrimis lanceolatis, ob- gleich nie ein lancetförmiges Blatt bey dieser Pflanze vorkommt, und der Stengel, wie lacquin bemerkt fit ein Paar Spreublätt- chen versehen ist, folglich kein caulis nudus. Richtiger wäre die Diagnose: Folis ovalis oblongis, integerrimis, caule aphyl- lo unifloro. 10. Scabiosa longifolia. Faldstein. 1: Habitat in alpibus carinthiacis; auf der Pasterze ( Hoppe); in der Gegend von Halstadt im Oesterreichischen Salzkarımer- gut ( Herbarıum des Hrn. Controlleur Glück, der vıele Pilan- zen in dieser Gegend gesammelt hat). ER Wulfen (in Römers Archiv 3. p. 316. will sie bereits wi 1790. im Aufsteigen zur Alpe Dürrenstein gefunden haben. Sie gehört demnach mit vollem Recht in Deutschlands Flora). 11. Primula elatior. P. Columnae_Tenore. Der fürstl. Lobkowitzische Gärtner Hr. Skalnık ın Prag er- hielt aus Saamen, die ihm von Neapel gekommen waren, eine Primula Columnae, die sich von derP. elatior durch etwas grös- sere, an. der Basis ausgebreitele, etwas herzförmige weniger am Stengel herablauffenda Blätter zu unterscheiden schien; als wir aber diese Pflanze bis jenseits des Pirschhauses auf dem Schneeberg und beynahe bis unter den Gipfel des Eibels verfolg- ten, so bemerkten wir, dals die Alpenpflanzen allmählıg eben diese Formänderung annahıen. Wir sind daher des Dafürhal- tens, dals Primmula Columnae - Primula elatior alpina seyn dürfte, 13 ; a2, v 12. Cortusa Mathioli. Ein jeder Botaniker ist gewils hoch erfreut, wenn ıhm diese Zierde der Alpenregion begegnet; ein jeder Standort, wo man sie antrifft, verdient daher bestimmt angegeben zu werden. In dieser Rücksicht bemerken wir zwey Standorte, wo sie uns heuer zu Theil ward. In dem Gesaus am Ufer der Ens, zwischen Suft Almund und Hiflom, am Fufs der Fel- sen, wo im Frühjahr die Wässer den Saamen von dem höhe- ren Gebirge herabschwemmen, in Gesellschaft mit Rhododen- dron Chamaecistus, und Papaver alpinum fl. albo. Dann ım Heruntergehen vom Pletikopf, unweit Ebensee, unter der Al- penhütte Bay einer nn und men ang es in grolser Ben u R 13: Pryteima a Bey Bearbeitung dieser Pflanze war es uns Auffallend, von den vortrefflichsten Botanikern so abw eichende Synonyme zu- sammengestellt zu sehen, als foliis omnibus lanceolatis suberenatis Linn. et Willd. folıs ovalıs obtusis Hall. Wir forschten nun weiter ın lacgq. Coll. wo folıa ovato- cordata beschrieben werden. Allion (Ped.) setzt sogar seiner - Pflanze die Anmerkung bey : foliorum finis omnino ovatus aut ‘obtusus, neutiguam These ati ' Dagegen versichert Scopoli (Carn. 241.) nachdem er in der Diagnose Folia lanceolata an- genommen hatte: huc spectat R. folio oblongo, spiea orbicuları C. B: pictus in T. IV. Comment. inst. Bonon: folia omnıa lan- ceolata. Es schien uns hiedurch ausgemacht, dals zwey ver- ‚schiedene Pflanzen den Beschreibern vor Augen gekommen, . als wir ai heuer ın den OENB Gebirgen gesam- ‚melten N ..........:.. 09 melten Pflanzen mit unsern Herbarien verglichen, so fanden wir auch die beyden Formen, von denen: die Schriftsteller ihre Beschreibungen abgenommen zu haben scheinen. Da der Unterschied, so Eee wir an den getrockneten Exemplaren wahr- nehmen können, vorzüglich in der Form der Blätter besteht, so wollen wir dem Urtheil der Botaniker, die vielleicht im Stande seyn werden, beyde Pflanzen im frischen Zustande zu beo- bachten, nicht vorgreiffen; um ihre Untersuchung zu erleich- tern, wollen wir aber nach den vorliegenden Pflanzen beyde Formen deutlich beschreiben, und die dazu gehörigen ae nyma anführen. Phyteuma pauciflerum. , * ; P. Capitulo subfolioso, foliis omnibus lanceolatıs. Linn. Syst. veg. 176. Willd. Sp. pl. 1. p. 919. P. folüs lanceolatıs obtusis capitulo subfolioso, bracteis subrotundo- cordatis cilia- tis. Lam. et Decand. Syn. fl. Gall. No. 2858. non fl. fran. (Ra- punculus pauciflorus) Caulıs binncıalis.: Folia lanceolata. Flo- res duo tresve intra folıa in summo caule sepulta. Scop. Carn. 1. N, 247. : Descriptio plantae nostrae.. .. Caulis biuncialıs vel EEE erectus, striatus, ı vel 3. foliis ornatus. Folia omnia lanceolata, vix medıam caulıs altitudinem attin- genlia, radıcalıa subintegerrima, margine pilıs rarıs.ad- spersa, caulina basi ciliata, apice plerumque dentata, duo ultima sub flore (si adsunt) latiora et longius ciliata. Bracteae flores amplecteutes lato-ovalae, acutae, iutegerri- | mae, cıliatae, . u: Flores in capitulum hemisphaericum Bone 5ad 5, cae- 13 * i ruleı ; ER rulei. — Habitat in summis alpis Ackerboden prope Brixi- am in Tiroli australı. 14. Phyteuma globulariaefolium. P. foliis obovatis in petiolum decurrentibus, capitulo sub- folioso, bracteis subrotundis cordatis. E _ _P. (pauciflorum) florıbus terminalibus paucis in capitu- lum collectis; bracteis ovalis capitulum obtegentibus, foliis om- nibus oblongo - oyatis in pet iolum decurrentübus. Schr. Prim. fl. Salisb. No. 221. Fl. Salısb. No. 105. All. Ped. No. 424. Vıll. Delph, 2. p. 515. lacq. Coll. 2. p. 63. Lam. et Dec. Fl. franc. ın Description. (Rapunculus ) foliis ovatis obtuse dentatis, brac- 'teis maximis obtusis. Hall. Helv. No. 680. __ Rapunculus alpinus comosus. ‚Bauh. hist. 2. p. 811. Descriptio plantae nostrae. Caules saepius plures ex una radice, pollicares aut bipollica- res, striati, ı - fol. Folia omnia obovata aut ovato - oblonga, integerrima, ra- rissime uno alterove apice obtuse dentato, in petiolum decurrentia, pilis raris in ambitu adspersa, bina sub ca- pitülo cılıata. ; Bracteae flores involventes, ovatae, obtusissimae ciliatae. Flores 3— 6 in capitulum congesti, caerulei. Habitat in alpibus salisburgensibus, Hırscharl, 'Radhaus- berg, Nafsfeld. Differt a priori statura minori, foliis obovalis nec lanceo- latis, bracteis obtusissimis nec aculis. Bey dieser Gelegenheit wollen wir auch auf das Phyteuma ellypticum Vill. Delph, 2. t. 11. f. 2. aufmerksam machen , das von EREN 401 von Willdenow und Persoon für eine Varietät von P. orbicu- lare angesehen wird; die Alpenpflanze kommt sehr häuffig in Oestreich, Steyermark und den Salzburger Gebirgen vor, die Wurzel und Stengelblätter sind gleich breit, und manchmal so sehr verlängert, dafs sie der Abbildung von Phyteuma Mi- chelüi All. Ped. t. 7. f. 3.ın der Gestalt der Blätter sehr nahe kom- men, Phyteuma orbieulare, .wie es um Regensburg häufig vorkommt, hat radicem repentem, folia radicalia cordato- oblongo, was wir bey der Alpenpflanze nicht wahrnehmen konn- ten. Wir wollen bey künftigen Alpenreisen diese Pflanze nä- her beobachten, und wünschen, dafs es auch von andern Bo- tanikern geschehen möge. = . 15. Viola alpina lacq. Das Schicksal mancher Pflanzen ist ganz eigen; ungeach- tet gleicher Ansprüche, um als eigene Arten ihre Stelle in dem _ Systeme zu erhalten, müssen sie oft lange bald da, bald dort- hin wandern, werden einmal ans Licht gezogen, dann wieder verdrängt, erschemen immer wieder, und setzen am Ende ihre Selbstständigkeit durch, die ıhnen von Natur angeboren ist, Diels ist der Fall bey Viola alpina, die wir er zu chesichtügen unternehmen. Clusius (Hist. p. 309.) hat diese Zierde der Schneeberger .. Alpe in Oestreich zuerst als Viola montana secunda aufgestellt; lacquin ( Flor. austr. ) beschrieb eben diese Pflauze sehr genau, und bildete sie unter dem sehr passenden Namen Viola alpına t, 242. sehr gut ab. Ungeachtet zweyer, so wichtiger Ge- _ währsmänner wurde diese Pflanze weder von Sprengel in der Hist. rei. herb. noch in jWilldenow’s Sp- pl. und Pers. Syn. nicht einmal als Abart aufgenommen, Host, iu seiner Syuopsis bringt sie ‚sie mit dem Synonym von Haller No. 566. t: 17. welches die Viola calcarata ist mit Viola grandiflora und Viola Zoysii in Ver- bindung, ohne auf das ganz verschiedene Calcar Rücksicht zu nehmen, das bey der Gattung Viola ein anerkannt gutes Unter- scheidungsmerkmal darstellt. In Sturm’s Teutsch. Fl: Bd. 8. Cl. 19. ord, 6. wurde diese Pflanze abermals abgebildet, und die bestehenden Varietäten berührt, ohne dsf[s as die gering- ste Rücksicht genommen worden wäre, wenn nicht etwa in dem gten Bande von Schraders Fl. germ. über dessen längst ge- wünschte Erscheinung wır noch in Ungewilsheit schweben, eine lichtvolle Auseinandersetzung vorhanden ist. In dem App. der Enum. pl. hapeber. ist die Viola sudelica von Viola lutea, wenn auch etv h, getrennt wor- den; die Verwechslungen bey Viola CaTcarata und N, alpına sınd unberührt geblieben. Es ıst daher vor Allem nothwendig, _ diese zu beleuchten, da die von:Haller zusammengeworfenen häufigen Synonymien zu den spätern Verwechslungen Anlals gegeben zu haben scheinen ,. obgleich er selbst in Rücksicht der laequinischen Pflanze ungewils blieb, wie aus denen am Ende angehängten Worten erhellet: „, neque clarıss. Tacquini stirps cum nostra satıs certo eadem esse videlur. — Aus der‘ Beschreibung der Pflanzen, so wie sie vor uns liegen, und aus der Anreihung einiger Synonyme wird sıch der Batarsabied von selbst ergeben: : a. Viola calcarata Villärs. Folüs primordialibus ovatis, eaeteris oblongis integerrimis _ aut subdentatis, pilosis, ciliatis, stipulis pinnatifidis, calcare - longitudine petalorum. V. a. caule abbreviato, foliis subovatis .- Piunatilidis, " nec- unasnanan?t#® : 105 nectariis calyce longioribus.. Syst. veget. 669. Vill. Delp. 2. p. 666. Hall. no. 566. a) Willd. Sp- pl. ı. p. 2. n. 1169. Ic. Hall. loc. cit. t, 17. f. 1. bona. Gesn. aen. no. 71. optima. Melanium montanum Dalech. Hist. 1204. ıc. quoad folıa melius cum icone Jacquiniana convenit, sed obstat calcar, flo- res caeterum male delineati sunt. Clusius jam monuerat Vio- ‘ lam suam secundam Melanium montanum inscribi. b. Viola Zoysiü Jacq. Scapo subtriquetro striato unifloro, flore maximo nutante flavo, calcarı subulato, caeruleo, petalis subaequali, folıs ra- . dicalibus ovatis, erenalis, petiolatis, stipulis lanceolatis inte- gerrimis. Jacq. Coll. 4. p- 297. ı1.f. ı. V. caule brevissimo erecto, foliis subrotundis crenatis, sti- pulis integerrimis, padungaba triquetris. ‚Willd, ER e 1.p- 2.p- 1169. V. montana lutea, subrotundo crenato folio. Bar, ıc: 6gr. Valde affınis praecedentı cum qua a clariss. Lam. et Decand. ‘et Hostio conjungitur, differt tamen foliis subglabis omnibus dentatis, stipulis integerrimis, pelalıs constanter luteis. | c. Viola alpina Jacg. Folus longe petiolatis cordato-subovatis laevıbus Ben ande- dentatis, süpulis rarissimis, lineari- lanceolatis integerrinis, caule tereti, calcarı brevissimo. Viola alpina acaulıs, folus sche :ovalıs, flore mino- ribus, Jacg. Enum, vind.:p- 159. et obs. p- 291. no. 87. Flor. austr. 3. p. 24. t. 242. descriptio in observ. ‚Sturm Teutschl. Flor. 8. Cl. 29. 0. 6. Viola 104 ERSER Viola montana secunda Clusiü hist. 300. Descriptio plantae nostrae. Folia omnia: ad basin caulis longe peliolata, glabra aut pilis rarioribus in ambitu adspersa, cordato-subovata, repando- dentata, saepius integra. Stipulae plerumque desunt, duae aliquando lineari - lan- ceolatae, integerrimae ad basin petiolorum conspiciuntur. Cau- liculus e medio foliorum sat numerosiorum assurgens, vix pauculas lineas ultra folia extollitur, teres et lineatus. Flores pro parvitate plantae magni, saturate violacei, pe- tala irıa ad faucem albıda, barbata lineisque saturatioribus notata. Calcar brevissimum vıx basin calycıs erriag Cetera . generis. _ Habitat in summis alpis haberg: cum Campanula al- _ pina, ubı eam quinto mensis Juli abunde floreniem legımus. Petiolis longioribus, glabritie foliorum, caule tereü et prae- serlim calcarı brevissimo et infrequentia supularum 'a songe- neribus facile distinguitur, hinc jure et meriid in systema in- jeadneenda. d. Piola grandiflora. Caule triquetro erecto, folis oblongiusculis stipulis pin- - natifidis. Linn. Mant. 120. Hall. Helv. no. 566.8. Vill. Delph. 2. p- 666. a.; differentia a V, tricolori et calcarata a Willd. indicatur. Sp. pl. ı. p. 2. p. 1169. Viola lutea Smith, u V. caule triquetro simpliei, foliis ovato- ühlkagiie crenatis, eiliatis, stipulis palmato -incisis. kai triqueler, folia ciliata, pedunculi ER ‚flores lutei EEE | 105 ' Iutei bası nigro radiati, ‘quandoque caerulei.. Calyx postice dendatus. Smith. fl. Brit. 1. p. 248. e, Viola sudetica YWilld.. Viola grandiflora Haenke et IMikan., V. caule. lindern simplicı, folus oblongis dentatis, sti- pulis palmato - multifidis, en crenatis, alsazi calycıs lon- gitudine. Valde affinıs V. Lois sed petala crenata, calcar calycıs longitudine, - appendices calycis truncatae subemarginatae. Willd. Enum. app. p. 12. ä 16. Gentiana prostrata. ı Wir haben diese Pflanze auf den kärnthischen Alpen ge- sammelt, und finden sie ganz genau mit der Beschreibung und Abbildung, welche Hänke davon ın Jacq. Coll. 2. p. 66. t. 17. f.. 2. gegeben hat, übereinstimmend. Da wir nun auch die G. bavarica aus mehreren an Ort und Stelle gesammelten Exemplaren genau kennen, und beyde himmelweit von ein- ‘ander verschieden finden; so können wir auch nicht der Mei- nung des Herrn Wahlenberg beypflichten, der sie in seinen Plant. helv. in eine Art vereinigt hat. Dagegen hat derselbe vollkommen recht, wenn er die G. imbricata als Varietät auf- stellt, denn diese ist nichts anders, als die G. bavarıca der allerhöchsten Alpengegenden, wo sie zwar zahlreich wuchert, _ aber doch immer einstenglich bleibt. Aehnliche Abarten macht G. verna, dıe zum \ Theil großse Rasen mit 20 und mehrern Blüthen bildet, sehr oft aber auch einstenglich vorkommt. Wenn der Stengel dann ziemlich Jang erscheint, so ist es die Varıetät, welche Hänke unter dem Na- men G. elongata als eigene Art, aber mit Unrecht, aufgeführt 14 | hat. 100 Ser hat. Gentiana Amarella, uliginosa und germanica werden von Wahlenberg a. a. O. in eine Art vereinigt. Uns scheint diefs vollkommen der Natur gemäfs zu seyn, denn wahre charakte- ristische Verschiedenheiten finden sich nicht vor, und wır be- ‚merkten blofs Abweichungen in der'’Blumenfarbe, dıe mıt dem Blau des Himmels im umgekehrten Verhältnifs steht; je nie- driger die Pflanze wächst, desto dunkler ist die ‚Farbe ıhrer Blume; und wir sahen sie in Kärnthen und Salzburg sehr häufig auf den höchsten Alpen, was nach Wahlenberg ın der Schweitz nicht der Fall zu seyn scheint. 17. Ornithogalum Persooni, ist ein Beytrag zur Salzburger Flora. Sie wächst häufig : an schattigen Orten, auf dem Mönchsberge in Gesellschaft von Corydalis cava und Adoxa moschatellina. Vor dem Linzer Thore, am Wege nach der Kingel wächst sie auf Aeckern, so wie im Baumgarten des Frohnburger Hofes. Vermuthlich ıst sie das ©. luteum der Salzburger Flora. 18. "Ornithogalum Sternbergii. Mit besonderm Vergnügen bemerken wir auch diese Pflanze als einen Beytrag zur Salzburger Flora. Hr. Pfarrer Michl hat sie am Schlofsberge zu Mofsham nächst Mautern- dorf entdeckt, und wir haben nicht nur die getrockneten Pflan- zen im Michl’schen Herbario selbst untersucht, sondern auch den Wohnort betrachtet ; welches ein schattiger Hügel, gerade wie der Regensburger Wohnplatz dieser Pflanze ist. Es steht nun nicht zu befürchten, dafs diefs Gewächs mit der Zeit ‚ könnte ausgerottet werden, und wir finden auch hier Wulfens Ausspruch, dafs der Schöpfer seine Gaben überall reichlich - ausgetheilt habe, bestättiget, wie wir denn sogar auch den BE Dian- ana 107 Dianthus sylyaticus, welcher-ebenfalls mit. der Aushauung des Weintinger Waldes bey Regensburg mit der Ausroltung bedro- het ward, bey Hrn. Ranftel zu Salzburg ın einem Biusantapie . angetroffen haben. 19. Juncus castaneus. Der von Hrn. Römer in der Fl. europ. bey Iuncus castaneus Smith. geäusserte Zweifel: ob diese Pflanze in Deutschland nicht ebenfalls mit. Juncus lacquini verwechselt worden sey, hat sich bereits aufgeklärt. Diese bisher nur in England aufgefundene Pflanze ist niche nur ein Bürger der deutschen Flora, sondern sie wurde viel-. leicht gleichzerüg daselbst entdeckt, und gleichwie in England von dem ersten Finder Symons als Varietät dem I. lacquinı zu- gesellt. Herr Bergmeister Lindacker, von Wosseck ın Böhmen fand nämlich diesen Iuncus bey Gelegenheit einer mineralogi- schen Reise auf den Radstatter Tauern, und legte ıhn in seinem Herbario dem Juncus lacquini mit einem ? bey. Als wir die von dem Pfarrer Michl zu Maderndorf an derselben Stelle ze- hen Iahre später aufgefundne Pflanze zu bestimmen beschäftigt waren, untersuchten wir alle Herbarien, deren wir habhaft - werden konnten , und bey dieser Gelegenheit stiessen wir mit ‚nicht geringem Vergnügen auf die Lindackerische Pflanze. In der Folge haben wir sie selbst an Ort und Stelle gesammelt, wo sie ge nicht allzu häuffig vorkommt. Diese Pflanze ist durch die Form ihres Saamens besöndag merkwürdig: dieser ist nämlich mit einer häutigen Hülle über- deckt, die von beyden Enden sich über den Saamenkern ausdehnt. Diese Fortsätze nennt Smith Semen ‚appendieulatum, allein uneigentlich; denn diese Fortsätze gehören der Hülle 14 * ee und 108 so... und nicht dem Saamen selbst an. In einem blofs carpologi- schen System könnte sie eine besondere Gattung bilden; uns gebietet ihre übrigens allgemeine Aehnlichkeit mit mehrern Iun- cus-Arten, besonders mit Iuncus lacquini, sie bey dieser Gat- tung zu belafsen. Da Smith’s Flora Britannica nicht in leder- manns Händen ıst, so wird es nicht N seyn, ıhre Be- schreibung hieher zu setzen. Iuncus fohis planis amplexicaulibus, capitulo terminali sub- gemino, multifloro, basi foliato, bracteis acutis. Smith. Brit. 1. p. 383. Pers. Syn. pl. ı. p. 385- No 8- ‘Rom. Flor. europ. fasc. 13. p. penult. 1. (lacquinı) folio subulato, capitulo terminali subquadri- förik Symons Syn. p. 897. Hall: p. 76. ic. Röm.. c. bona. Habitat in paludosis alpınis Scotiae (Smith). In Taurero Radstadiensi (Lindacker, Michl, Hoppe). Differt a Iunco lacquini cui facıe similis, radice repente, sarmentosa, culmo folioso, bracteis solitariis sub singulo flore lineari - lanceolatis, acutis, fuseis, staminibus longioribus, epi- dermide semina obtegente utrinque appendiculata. 20. Juncus parviflorus. ! Krach diese Pflanze u so viel wir wissen, noch nicht in die Flora Deutschland i, nach der von Hrn. Schra- der angenommenen Begränzung gehört sie aber auch hieher; wir fanden sie bey einer frühern Reise im südlichen Tyrol, eine kleine Viertelstunde hinter den Bädern von Rabi links von ei- nem kleinen Bach auf berasten Felsmassen. 21. Luzula albida. | Diese in air Wäldern des Flachlandes und der Berge allgemein bekannte Pflanze steigt auch bis zu einer beträcht- lichen lichen Höhe der Alpen hinauf, wo sie allmälig aus dem Wei- sen in das Rosenrothe übergeht, wodurch sie ein fremdes An- sehen gewinnt, ohne jedoch sich im Wesentlichen zu verändern. Wir fanden sie in dieser Gestalt sowohl auf den salzburgischen als den steyerischen Alpen. ® %* 22. Arbutus alpina. L. Bey dieser Pflanze schliefst Willdenow in den Sp. pl. Deutschland als Vaterland aus. Wir erinnern uns, dafs diefs einmal der Gegenstand eines Briefwechsels war, in dem Will- denow an dem Daseyn dieser Pflanze in Deutschland zweifelte, Aber in der That ist solche nicht sehr selten. Sie wächst auf dem Untersberg ın der Gegend des berchtolsgadischen hohen Throns; so wie auf der Rinderalm in Gesellschaft mit Dryas _ octopetala, Azalea procumbens u. a. m. Auf der Pasterze “ wächst sie nicht sparsam, so auch auf der Kühweger Alpe im Geilthale. Wulfen sammelte sie auf der höchsten Spitze des Trügls auf den Pontebaner Alpen ım Canalthale, ın Kleinkirch- heim auf der Kaiserburg, und auf den Alpen in der Wochein. Immer liebt sie einen sehr hohen Standort, und sıe blühet, so- bald der Schnee wegschmilzt. Dann findet man zugleich ihre reifen Beeren im frischen Zustande. Im Herbst sind die Blätter mit einer auffallend schönen dunkelrothen Farbe geschmückt, und machen sich dadurch schon von weitem kenntlich. Die Blätter selbst zeichnen sich aus durch die geringe Dicke, durch die sehr zarte netzartige Organisation, und durch die feinen, re- gelmässigen Sägezähne. Die Beeren sind schwarz glänzend, mit purpurrothem Saft. Es ist ein botanisches Glück, sie in in. der Blüthe zu finden, wir haben es nur einmal genossen. | 23... e.B 23. Sazxifraga planifolia. ß tenera Sutt. Sternb. Saxıfr. p. 28.1.9. b) f. 3. Von dieser Pflanze waren bisher nur die Standorte in der Schweitz und am Mont Cenis bekannt; wir können sie nun- mehr auch als eingeborne deutsche Pflanze anführen. Sie wächst auf der Rückseite des Radhausberges ober dem Stohlen- Mundloch, in Felsritzen. Die Rasen stehen gedrängt, und fassen viele einzelne Pflanzen, die mit den Wurzeln zusam- menhängen; die Blätter sind länglich, stumpf, so wıe der Stengel, behart; letzter auch etwas klebrig; die Blumen dop- pelt so lang als der Kelch, milchweißs, im Grunde so hoch- gelb, als die Staubfäden; beim Trocknen werden sie ganz gelb. Vebrigens kommen sie mit der Schweizerpflanze ganz überein. 24. Silene nemoralis. Diese von Waldstein und Kitaibel in den Plant. rar. Hung. 3- p- 277. beschriebene und t. 249. abgebildete Pflanze gehört ebenfalls in Deutschlands Flora. Sie wächst zwischen Gebü- schen ın der Umgegend von Gratz sehr häufig. Der gerade Wuchs, die sehr klebrigen Blüthenstiele, und die stark behar- ‚ten etwas rauhen Blätter zeichnen sie in der Ansicht beson- ders aus, die Wurzelblätter findet maubey zweyjährigen Pflan- zen zu der Zeit, wo sie bereits in die Blüthe treiben, selten in gesundem Zustand, besonders an grasicht und buschichten Orten. Wir würden daher noch einigen Zweifel zurückbehal- ten haben, wenn diese Pflanze nicht selbst von den Grätzer Botanıkern für die Waldsteinische Silene nemorosa anerkannt worden wäre, FE 25. a 25. Silene quadrifida. Jacg. austr. t. 120. Lychnis quadridentata Willd. Scopoli und Mygind versichern bey Sılene alpestris (Lych- nis quadrifida Scop.) 4 und 5 Pistille gefunden zu haben; Jacquin fand ıhrer nur 3, wahrscheinlich auch Willdenow weil. er sie unter Sılene beybehalten hat. Dagegen bemerkt er bey seiner Lychnis quadridentata: pistlla quatuor seu quinque, ra- rius Irıa nach Mygind; dadurch wird zweifelhaft, zu welcher von diesen beyden Pflanzen diese Bemerkung eigentlich gehört. Jacquin, der beyde Pflanzen in der Fl. austr. abgebildet hat, fand sie bey keiner bewährt. Wir hatten Gelegenheit die letzte Pflanze in den Salzburger Gebirgen, wo sie häufig vor- kömmt, mehrmals zu untersuchen, wir suchten aber verge- bens nach Exemplaren mit mehr als 3 Pistillen. Die Mehrzahl mag daher ganz zufällig, folglich bey den übrigen standhaf- ten Uebereinstimmungen mit der Gattung Sileue nicht hinrei- chendseyn, diese Pflanze von ıhren Gattungsg trennen Bey dieser Gelegenheit müssen wır RER, dafs diese Pflanze auf den Kalkgebirgen in Steyermark und Oestreich mit weisen Blüthen, die höchstens beym Aufblühen blafsröthlich gefärbt sind, später aber verbleichen, vorkommt, dagegen sie auf den Urgebirgen, vorzüglich in dem Nafsfeldt unweit Gastein hochroth erscheint; er aber zeigt sich keme Abweichung. 26. Silene aut. Von dieser, zwar auf Alpen sehr gemeinen, aber dem erster Anblick des Botanikers stets erfreulichen Pflanze, haben wir blofs zu erinnern, dafs wir sie auf dem Pletikepf unweit Ebensee im Oesterreichischen Salzkammergut mit weisen Blüthen gefunden haben. z 27- we . RER 27. Cer astium. Wenn wir uns in genaue Bekanntschaft mit dieser Gattung setzen, so werden wir finden, dafs sie, ausser der Glattheit, und dem Behartseyn der Blätter (man vergleiche die _ beyden Abbildungen von Cerast. alpin. Fl. Dan. t. 6. et t. 979.) vorzüglich in der Zahl der Geschlechtstheile varıiren. Die _ Arten C. pentandrum und semidecandrum sind Beyspiele davon. Auch die Zahl der Griffel ist nicht weniger Abänderungen un- terworfen. Man findet vornehmlich 5, zuweilen aber 3 — 4. z. B. C. anomalum Waldst. C. wigynum Vill. Die Waldstei- nische Pflanze ist von unsern Systematikern unter die Cerastia aufgenommen, und man hat ihre Abweichung in der Diagnose bemerkbar gemacht, nämlich: Cerastium anomalum, erectum, ' piloso-viscosum, foliis linearibus, petalis calyce longioribus, florıbus trigynis. Waldst. Rıt. Willd. Persoon. Wenn nun aber die eine Pflanze wegen der Zahl der Griffel nicht aus der Gattung gebracht wird, so mufs auch der andern gleiches Recht widerfahren, und sonach mufs Stellaria cerastoides eben- falls unter Cerastium gestellt werden, weil sie blofs ın der Zahl der Griffel verschieden ist, und im übrigen ganz mit Ce- -rastium übereinkommt. Nicht nur Villars hat sie bereits als Cerastium trigynum beschrieben und abgebildet (Fl. Dauph. 3 p- 645- t. 46.), Haller unter seine Myosotis (Cerastium Linnei) gesetzt, sondern auch Allion hat sie unter Cerastium aufgenom- ınen (Cerastium refractum Fl. ped. nro. 1728.). Die angeführ- ten Schriftsteler bemerken, dafs sie 3 und 4, nach Persoon sogar 5 Griffel habe, sich also von den Cerastiis in nichts unter- scheide, als in der veränderten Zahl der Griffel. Die Villars- ische eg könnte am besten DONE werden, wenn nicht ” * stein). Accedit äd-C. semidecandrum, sed differk pilis sinlis, floribus‘ angustiorıbus, (olus rotundi 7 II ErTEeTT P 9] ’ nicht das Cer astium anomalum ebenfalls 3 Griffel hätte, so- nach 'rathen wir zur 'Beybehältung des Allionischen Namens und fügen folgende Diagnose hinzu: Cerastium refractum, caulibus .deeumbentibus lee ,„.fo- ‚liis ovato-lanceolatis, glabris, ae RE ‚ flo- ‚ribus subtrigynis. Habitat in summis alpıbus. - Wulfens Abbildung in Jacgq. Collect. Lt. 19. ıst a, einer sehr grossen Pflanze gemacht worden, stimmt‘aber' doch ın : der. Sr au mit unsern Exemplaren überem. Wir halten es nicht für überflüssig, hier noch Blejsiägeh Arten dieser Gattung zusammenzutragen, w welche neuerdings “enitdeckt) und in den Systemen von Persoon und Willdenow “noch ee aufgenommen veiedeis Sisdeii uisituuens Art #5 . Capsulis oblongis: ‚a. „Cerastium grandiflorum. | C. tomentoso- canum, foliis linearibus, superioribus Ion- gioribus latioribusgue; capsulis < ovalis, W aldst. et Rıt. pl. rar. Hung. 2 p. 183. t. 108. Habit. in alpibus Croatiae; velut in TERN in Bädiny et Szegesztän nuspiam freguens.. Floret sub medium Julu, 9, Cerastium :rotundifolium. Maldst. »€."piloso - viscosum, foliis radicalibus: obovatis, eaulınis ovalibus; caule simplici erecto, florıbus congestis, subumbel- :latisz; corollis calyce minorıbus. Hab. inalpibus Croatiae tex Kan cel. Com. da; wald- ® 15 3 Ce- 114 ERLEN 3.. Cerastium caespitosum Waldst. C. hirsutum, folus caulinıs lanceolatis, superioribus bre- vioribus, concavis, rameis angustissimis; corollis calyce duplo majoribus; radıce repente. Hab. ın editissimis Croatiae alpıbus, e. g. apud Worasdin et Gorenitzam, ubi densos caespites format, nec non ın insula Morokös ae Herbario cel. Com. de Waldstein.) i Capsula globosa. b. EERER ciliatum. C. foliıs linearıbus, acutiusculis, ciliatıs, subtus glabris; pedunculis calycibusque pilosis; eapsulis globosis. Waldst. et Kit. pl. rar. Hung. vel. 3. p. 150. tab. 225. > Habit. in valle subalpina Croatiae, Szenszki-put dicta sub alpino cacumine Debelo -Berbo. inter lapides calcares. Fl. Jul. et Aug. c. Cerastium ovatum. =, C. foliis ovatis, acutis, glabris, subciliatis, Hlorikites ter- minalibus, subcorymbosis.- Cerasium ovatum Hopp. Cent. pl. rar. Cent. V. adhuc inedita. _ _Willd. Enum. pl. h p- 493- Habit. in alpıbus Carinthiae, Carnioliaeque. Fl. Jun, 28. Rubus hybridus Will. Persoon, in seiner Syn; pl. p. 31. führt diese Pflanze blos ın der Obs. an, zweifelhaft, ob sie mit R. glandulosus Balb. oder mit R. corylıfolius zu vereinigen sey. Die Pflanze von Balbın ist uns nicht bekannt, mit R. corylifolius hat unsere viele Aehnlichkeit. Da wir uns nicht an Ort und Stelle mit hinrei- chend vollkommenen Exemplaren versehen haben, so begnü- gen # ’ 4 2 vershrhhiene 115 gen wir uns, vorerst die Botaniker auf diese Pflanze aufmerk- sam zu machen. Die Villärische Pflanze ist es zuverlässig, daher wir seine Definition hier anführen. R. foliis ternatis quinatisve simplicibus, caulium spinis villo vubro permixtis, fructibus cymosıis hirtis. Vill. Delph. 3 p. 554 | | - Habitatinisthmo, qui separat lacum Grundl-See a lacu Ca- mer -See, non procut ab Aufse in Styria. 20. Potentilla adscendens YPilld. Enum. p. 554. Der Standort dieser Pflanze wırd von Willdenow aus- schliefslich in Ungarn angegeben; diefs scheint durch eine zu- fällige Verwechselung geschehen zu seyn, denn so wie uns ‘Graf Waldstein versicherte, wurde die P. lacıuıosa WValdst. et Rit. nicht wer P. adsvendensa an den für die Wissenschaft leider so früh und: ‚erehrlichen Willdenow gesen- ; det. Potentilla ndstandehs wächst‘: in Böhmen an Felsen bey. der Ruine des alten Schlosses Brzezina , wenige Schritte von dem ruhigen Obdach, unter dem wir gegenwärtige Bemerkungen niederschreiben; wahrscheinlich kommt sie in mehrern Gegen- ° den Böhmens und Oestreichs vor. Wir verglichen unsre Pflan- ze mit Exemplaren des Wiener Universitätsgartens, die aus Ber- liner Saamen gezogen sind; auch erkannte Pr. Schrader, dem wir vor mehrern lahren diese Pflanze überschickten, selbe für P. adscendens, so dals über die Identität der Pflanze und ihre Einreihung ı in Deutschlands Flora kein Zweifel zurückbleibt. | 30. Ajuga pyramidalis, Wenn man die verschiedenen Floren Deutschlands Ich blättert, so muls man glauben, es gebe keing gemeinere Pflanze, als diese, denn sie wırd allenthalben u und ı5* Ahr‘ ’ 110 | a » ihr Wohnortnächgewiesen. Allein Villars, dervon den’deutschen Schriftstellern viel zu wenig berücksichtiget wird, hat ın seiner Fl, Delph. 2. p. 548- bereits auf die Verwirrung der Synonyme, und die Verwechslungen mit Ajuga genevensis aufinerksam ge- macht; wir haben, nachdem wir uns überzeugt haiten, dals die wahre Ajuga pyramidalis ausserhalb Schweden und dem äussersten Norden, eine eigentliche Alpenpflanze sey, die Be- merkungen von Villars sehr richüg gefunden, wie wir es nun _ näher darstellen werden. | - Ajuga genevensis war nach dem Zeugniss von Sprengel den Griechen schon bekannt; unter den deuischen Botanıkern wurde sie zuerst von Olto -Brunfels aufgeführt, Mathiol. edit. Valgr. lieferte die zweyte Abbildung, die nach dem Standort auf dem Berge Gabernik und St.- Urban bey Görz, nach den Wurzelblättern und selbst nach. der Beschreibung noch eher zu A, pyranndalis, als zu A. reptans gerechnet werden kann, wo- mit sie Hr, Präs. v. Schreber mit der Abbildung von Fuchs und Brunfels vereinigt. Vert. unil. p. 23. Man darf nur die mit ei- nem stolo versehene, glatie Pflanze von Fuchs, mit der haarıg abgebildeten Pflanze von Brunfels vergleichen, um den auflal- lenden Unterschied sogleich zu bemerken; in Rücksicht auf die Abbildung von Mathiol hat sich wahrscheinlich. Schreber durch Camerar verleiten lassen, der seine Ajuga replans aus der Gegend von Dillingen, die er in seinem Epit. eingerückt hatte, später in dıe deutsche u. böhmische Vebersetzung von Mathiel übertragen liels. Lobel in den Icon. p. 475. £. 2. hat die Abbildung Math. Valgr. nachgeahmt, Tabernaemontan ın _ seinem Kräuterbuch, Basel 1664. hat zwey Abbildungen ohne Mepäbreibung und Angabe: des Wohnorts, von denen die erste zuver- D 7 ER 117 zuverlässig, dıe zweyte wahrscheinlich zu A. genevensis ge- hört. Dalech. Chamaeeilsus 2. p. 1309. gehöret zu der ersten Chabr. Sturp. 474. zeigen erstens eine, schlechte Abbildung von Fuchs A. reptans, zweylens die eigentliche A. genevensis von Genf mit rothen Blüthen,, und A. alpına von Bauhin, Die erste gute Abbildung von A. genevensis ist jene von Rıvin. t, 140. f. 2. Die eigentliche, wahre A. pyramıdalıs wurde zuerst von Linn in der Flora Suecica beschrieben, und die. einzige gute Abbil- dung, die davon vorhanden ist, findet sich in der fl. Dan. t. 185. Hätten die Verfasser der deutschen Floren diese Abbildung mit den vorzüglichen ver gleichenden Beschreibungen von Scopoli Carn. ı. p. 417. und Villars,2. 2 348. nachgelesen, 50.wäre es ihnen wohl nicht beygefallen, die A. pyramidalis so allgemein in.Deutschlands Ebenen zu verpflanzen. Schwi ieriger, als die Ortsbesimmung, ist noch jene de. Arten, über welche nicht weniger verschiedene Meinungen herrschen. Schreber, in dem angeführten Werk, vereinigt Inter = a. ß. y. Ajuga alpına, pyramıdalıs und genevensis, denen er als einzigen Haupicharacter den Mangel an Sprossen zuschreibt. Villars: will bey Ajuga alpina Anfänge von Sprossen gesehen haben; sowohl er, als Lamark und Decandolles in der Flora francaise No. 2492. halten diese Pflanze vielmehr für eine Ab- art der A. reptans. Wahlenberg ın den Plant. Hely. septentr. p: 110. versichert dagegen: ,, impossibile quidem est, A. alpı- nam separare ; in subalpinis enim ıta cum A. pyramidali con- fluit, ut specimina utriusque haud distinguere valeam. Will- . denow (Sp. pl.3. p. ı0.) in der Anmerkung zu A. genevensis, nachdem er erst die Meinung von Schreber, _ Fa sahne Unter- an schei- E: PR 18 a scheidungsmerkmale angegeben, schliesset mit dem Ausspruch: est forte varietas A. pyramıidalis, sed in nostris regionibus faciem constanter seryat. Welche von diesen drey Möinnezen ist nun die richtige? Wir enthalten uns ‚ ein entscheidendes Urtheil zu fällen, ‘da uns die unter A. alpına ı in der Fl. brit. und fl. gall. beschrie- bene Pflanze nicht genau bekannt ist. A. pyramidalis und A. genevensis, die wir ziemlich genau kennen, die erste immer auf Alpen, die zweyte im flachen Lande oder auf steinigen Bergen viel und oft unter verschiedenen Gestalten gesammelt haben, halten wir für verschiedene Arten. Wir wollen daher ihre Diagnosen und Beschreibungen hieher setzen: 2. a. 4. na. Caule he ‚ folıis zlabriusculis, inaequaliter dentatıs, subuniformibus , verlicillis remotiuscalis multifloris. Smith: . brit. p. 608. A. caule sımplıici , foliis caulinis radicalia aequantibus. Linn. Mantifs. 80. Lam. et Dec. Syn. et Fl. fr. No. 2492. -Vill Delph. 2. p. 347. "A. subvillosa, caule simplici, erecto, foliis RE = radi- caha aequantibus,, floralibus integris. Long. champ. Fl. Gall. p- 339- ; Bugula caerulea alpian Pluknet. Phyt. 75. s Bugula (alpina £.) foliis radicalibus minoribus, caule elon- gato. Hall. Hist. No. 283- P. Consolida caerulea = Bauh, Prodr. p. 220. Jcon. Engl. Bot. 477. 5 : | Plukn. 1. et. en 4- , Bauh. 1. c. (icon. mala Schreb, ) | Chabr. Chabr. stirp. p. 474. £. 6. ic. Bauh. Flores caerulei, labio inferior trıfido. Smith. 1. c. Flores caerulei vel rubelli-Longchamp. Habitat in Delph. montibus Averniae. Vill. b. Ajuga pyramidalis. A. verlicillis pyramidato - confertis multifloris, foliis radıca- lıbus maximis obovatis, obtusis, crenatıs. Smith Fl. brit. 3. p. 1399. A.tetragono - pyramidalıs. Linn. Suec. p. 475. Sp. 785. Vıll. Delph. 2. p. 348. (descriptio optima) Willd. Sp. pl..3: p- 9. omiss. plurim. Synon. Schreb. Vert. unil. p. 235. A. (pyramidalıs ) tetragono- pyramidalıs villosa, foliis ra- dicalibus maxımis, labio corollae inferiore majore trılobo, inter- medio emarginato. Lam. et Dec. Syn. et Fl. gall. No. 2493. A. alpına ß. Sutt. Helv.2.p. 2. Scheuchz. Jt, p- 424. Scop. Carn. ı. p. 417. Deseriptio egregia ad Bug. gener. apposita. Bugula foliis ovatis hirsulis, EIERN villosis. Hall. Hist. -EN6, 187: Bugula alpina maxıma. Tourn. Inst. 209. Je. Fl. dan. t. 188. (optima). Engl. Bot. t. 1270. Habitat in montibus Scoticis (Smith,) Delph. (Vill.) sub- alpinis et alpinis Helvetiae (Wahlenb. Hall. Sutt.) in montibus tirolensibus (Scop.) in alpıbus graminosis Pronav et Sattl pro- pe Ebensee in Styria, et alpe Nalsfeld non procul ab 'aquis Gastanensibus (Sternberg,) in alpePasterze ın Carınthia (Hoppe.) Differt ab Ajuga genevensi: caule semper solitario ex una radıce, foliis radıcalibus maximis, terrae adpressıs, caule sub- radicato a basi florigero, verticillis pyramidato -confertis, brac- teis subintegris seu dentatis plerumque eoloratis. Obs. ı. Flores ya aut albicantes. vll. 1. o Obs. II. Corolla purpureal 1 ibus notata Smith.Lc. - 120 Rn | : c. Ajuga genevensis, A. villosa, foliis radicalibus, caulinis sublobatis minoribus, lobo intermedio labii corollae inferioris breviore. Lam. etDe- cand. Syn. et Fl.-franc. No. 2494. A. folıis tomentosis, lineatis; calycibus hirsutis. Kant Sp. 785. Vill. Delph. 2. p. 348. Schreb. Vert. bilab. 27. . Bügula foliis angulosis hirsutis, calycibus villosis. Hall. „BHist.:No. 283: : ai Bari silvestris vıllosa flore caeruleo. - - - - suave rubente. -. - - - "albo. Tourn. Inst. 209. ir Parıs. 2. pP. 278. Seg. pl. ver. suppl. 144. ' Bugula genevensis Scopoli Cam. No. 417. —nn me- la genevensis. J. B. Hist. 3. p. 432. Ajuga pyramıdalıs et genevensis Roth, Schkuhr, Foren, Schrank (Bav.) Gmel. ( Bad. ) Flor. wetterav. piamarun Florarum Germaniae et provinciarum Galliae, > "Jcones: Otto Brünfels Herb. pP 98. ejsd. Kräuterb. 190. Math. Valgr, p. 962. Bauh. 1. ec. Lob: Je. ı. p.'475. "Dalech. Hist. 2. p- 1369. Tabern. Kr. 6. 945. Chabr. Stirp. 47 % f. 5. Rivin. Monop. t. 140. 2. Schkuhr. H. B. t.CLV. Habitar” ın arıdıs et saxosis ubique fere locorum. = :Obs. I. Cäules saepius plures in uno aespite, folia plura . in caule radicalibus majora vel saltem aequalia, profun- dius dentata, quam in praecedente, caulıs villosus. Variat statura et florum colore caeruleo, rubello et ruber- rımo. Kris . Ä Ä 31. Linnea borealis. Ueher aa allgemein bekannte Pflanze haben wir fehts 0 a zu zu sagen. Doch ‘da. wir glauben, . dafs jeder Botaniker eben so viel Freude empfinden wird, als wir, wenn er die- selbe einsammeln kaun, sie, die, einen für uns so ehrwürdi- ‚gen Namen bezeichnet, so wollen wir den Wohnort so genau bezeichnen, dals sie. jeder Botaniker, auch ohne Wegwei- ser wird auffinden können. Sie wächst auf dem Rathhausberg, unweit Gastein, da wo der. Saumweg. von Peckstein, der Kuap- penweg und die Wasserröhren, die den Silberschlich nach Peckstein führen, sich kreuzen; man findet sie auf beyden Seiten dieses Kreuzweges, doch häuffiger zur rechten unter dem Gebüsche. "Da die Strecke, wo sie vorkommt, nur klein ist, so hoffen wir, dafs diese so deutliche Angabe des Standor- tes ‚keinen unbescheidnen Pflauzenhändler verleiten wird, eine zu grolse Menge ‚Exemplare aufzugreifen 3 und due Freude der künftigen Generationen zu zerslören. 32. Pedicularis incarnata Pilld. Sp. pl. 3. p. 212. Bey dieser Art bemerkt Willdenow, es sey nicht die Lin- neische Pflanze dieses Namens, er habe aber, weil .die Bota- nıker Deutschlands sie dafür gehalten hätten, den Namen bey- behalten, indem die Linnöische Pflanze gelbe Blumen habe, auch sey er überzeugt, dafs die Linneische Pflanze nicht in den Südeuropäischen Alpen vorkömme. Mit diesen stehet je- doch im Widerspruche, was Allion bey seiner P. incarnata (die auch von Willdenow citirt wird) äusserl: „olim dubitavi, „num incarnata Tinnei, vera nostra planta esset, sed praestan- „tssimus Linn£us, viso, quod miseram, sicco Specimine, cer- „ liorem me fecit, ad meam omnino pertinere - Indessmüssen wir bekennen, dafs unter den beyden von Allion abgebildeten Pflanzen eine merkliche Verschiedenheit statt findet, und dafs 16 . wohl 129 | ea ‘wohl die ate fig. der Aten Tafel, die gewöhnliche P. incarnata seyn könne, die 2te F. der 3ten Tafel aber vielleicht eine ei- gene Art ausmache, worüber die ferneren EEE an Ort und Stelle Aufklärung‘ geben müssen. 33. Pedicularis Sceptrum Carolinum. Die Spec. pl. geben von dieser Pracht- Pflanze folgende Wohnörter an: Hab. ın Sueciae, Rorussiac, Ducatus megapo- litanis, Ratheni, (wir können noch Bavariae circa Monachium beyfügen ) spongiosis sylvaticis riguis inque alpıbus Salisbur- gensibus, hungarics. Hier müssen wir bemerken, dafs die Pflanze nicht auf Salzburger Alpen, söndernin den Ebenen bey der Hauptstadt auf nassen Wiesen vorkomme, und dafs wır das nämliche von deher der ungarischen Gegenden. vermulhen. „Be S 5 34- Pedicularis foliosa und comosa sind in einigen Floren mit einander verwechselt worden. Wir wollen ein bisher übersehenes Kennzeichen angeben, woran man.beyde beym ersten Anblick unterscheiden kann; nämlich ‚der Blumenhelm bey P. foliosa ıst sehr stark ‚weichharig,,_ > ?p. comosa aber ganz glatt, 35: Pedicularis adscendens. ‚ Diejenige Pflanze, welche i in den EEE EEE Alpen häufig wächst und von.den Botanikern für P. tuberosa ausge- geben wurde, ist eine neue Art, die sich durch den aufsteigen- den Stengel sogleich kenntlich macht. F olgendes sind ihre Cha- raclere: --P. ‚ascendens, RER simplici ee foliis. pinnatis, pin- ns pinnstifidis, ‚calytibus quinquefidis, cristatis, coröl- ch lae zalea uncinata erassiuscula, obiusa, peuoli villosı. er 56. % 36. Cardamineipetraeal,Linn,.«- Sisymbriuimarenosum Linn. 'Ärabis hispida. Linn. Arabis Crantziana. Hilld. Arabis petraea.. Lam. ei Decord. Cardamine faeroensis. Horrem. peiraea Vahl,;herbar. Die hier aufgeführten Pflanzen gehören in die Zahl der- jenigen, die-durch Milsgriffe der Synonyme am häufigsten ver- wechselt und noch zur Stunde.nicht bestimmt genug geschie- den sind. Das sicherste Mittel der Wahrheit näher zu kom- men, scheint uns in ähnlichen Fällen, die Geschichte der Ver- wirrungen chronologisch darzustellen, wodurch wenigstens ei- ‚nige negative Wahrheiten erhalten erden , das RR Ws zu den positiven bahnen. Linnde führte ın seiuen ersten Asrbak blos Sisym- brium arenosum und Cardamine petraea an, erstin der ı3ten Auflage und den Supl..nahm er nach einer ihm von Mygind zugesendeten Pflanze, die Arabis hispida auf. Da hiedurch schon der erste -Misgriff begründet wurde, so wollen wir die Angaben von Linnöe vollständig anführen. Sisymbrium arenosum, Flor. Suec. ed. 2.n. 597. Sp. pl. ed. 3. "1764. p- 919. Hall. helv. 502. Bauh. Pin. 99. Prodr. 40. Dig. mala. Barr. ic. 196. Loes. Prus. p- 68. t. 13. boma. Cardamine petraea. Linn. Sp. pl ed. 3a 1764. p. 913 .Fl. Suee. > ed. 2.n. 591. Huds. Angl. 255. Dill. Elth. 70... 61. £..71, Plukn. alm. 361. t. 101: f. 3. Pet. herb. 50. f. 3. R ‚Arabis bispida. Linn. Syst. veg. ed. 15° p- 501. va 298. Habitat iu Austriae rupıbus. -D. sec Pre ı6 * es Ver- 124 a Vergebens suchten 'die östreichischen Botaniker nach die» ser dritten Pflanze;'Crantz hatte indessen die Cardamine pet- raea , dıe in der Umgegend von Wien sehr geniein ist, aufge- funden, hielt sie aber für die Arabis Thaliana, ganz natürlich vereinigte er mit selber verschiedene Synonyme, die zu Ara- bis Thalıana «gehören, beschrieb sie ausführlich, und ließ sie abbilden. Crantz Austr. p. 39.t. If. 2, = Der fleissige Haeuke unter der Leitung unseres ehrwürdi- gen Jaquin bemerktezuerst den!rrthun von Linnde, und klärte ihn auf eine Art auf, dass man hätte hoffen sollen, er wäre auf immer abgethan, Wir wollen seine Worte vollständig nachschreiben. £ Cardamine petraea Haerke in Iaq. Coll. 2. p. 24. Synonyma © Linn. Syst. p. 593. Fl. Dan. t.386. Huds. Angl. 254: Dill, Hort. Elih. t. 6:. £. 71. Minime alienum judico meminisse hoc loc de’endam esse ex Syst. plant. Arabim hispidam Liun. utpote quae eadem cum Cardamine petraea mox descripta. Qua authoritate id aslerere liceat, dicam. Austriae indigenam stirpem Arabim hispidam promunciaverat Linneus in Syst. veg. edit. 13. p. 501.'et postea ıı Suppl. p. 298. at nullus botanicorum praeter clarissınum a Mygind plantam unguam vidit, etsi per plures annos eam so- lieite quaererent. Dubitatum hine de plantae existentia, saltem in terris austriacis. Nuper tamen dubium omne solvit idem clarissimus a Mygind, qui residua pauca ın horto suo sieca plantae specimina, per quae et Linneo inotuerat, disceptantibus nobıs benevole communicavit, et en! quamLinneus novaın inde_ ereaverat plantam, vera fuit Cordamine pelraea, nec quidquamı . ver: discriminis inter centena alia plantae nubis sat vulgaris spe- ae einina, eimina, et ılla, ex quibus suam formaverat Arabim hispi- dam. | | Hätte Smith diese Stelle von Haenke gelesen, so wäre der eingelretene Irrihum gehoben gewesen, allein er scheint die Collectanea von laquiu nicht gekannt zu haben, und somit erschei- net Arabıs bispida zum zweytenmal reicher ausgeschmückt als vorher, wodurch eine zweyte vermehrte Verwirrung beginnt, Arabis hispida Smith Brit. 2. p. 7135. (Synonyma) Linn. Suppl. Syst. veg. ed. 13°? 501. ed. 14° 000. Sisymbrium areno- sum Fl. Suce. 235 ? nec Sp. pl. Cardamine petraea Huds. 295. With. 577. Fl. Dan. t. 386. Dill. Elth. 70. t.61.f, 7ı. Rajı. Syn. 300. Plakn. Phyt. t. 101. Pet. Herb. brit. t.50. f. 3. B. Cardamine RER Engl. Bot. b 409. Cordanıine ' petraea Lighif. 347.1. 2 Erstlich müssen wir bemerken, dals Smith wa Sis aren. Fl.Suec. 235? mit einem Fragezeichen anführe und das Syn. der Sp. pl. ausschliesse. Linnde hingegen bey der Fl. Suec. ed. 2. n. 597. und Sp. pl. p. gı0. bey Sısymbr. anzeige. Willdenow Sp. pl. T. IN. p. 2. p- 558- schreibt die Arabis hispida nach Smith von Wort zu Wort ab, ohne auch ein Jota daran zu ändern, nachdem er kurz vorher nämlich p. 535. die Cardamine Thaliana Crantz, die zu der östreiebischen Carda. mine petraea gehört, bereits nach einem Exem lar von Mucken- dorf aus dem Erharlischen Herbario als Arabis Crautziana be _ schrieben hatte, | Arabıs Crantziana. Crantz Austr. p. 39.1.3- £ 2. Erh. Herb. 78. Hoflin. Germ. 239. nähe ‚Kurz nachher nämlich p. 54. als er ee von Arabıs 126 EEE Arabis turrita aus dem Sp. pl. von Reichard 3 p. 274. abschreibt, begeht er den nämlichen F Ber wie jener, und citirt zum Zwey- tenmal: Crantz Austr. p. 39. t. 3. fig. 2. mit dem Beysatz Jaq. Jaquin hatte aber sehr ae in dei Fl. aust. Arabis umbrosa Crantz p. 41. ceitirt, und die t. 11. der Fl. aust. kann wohl nie neben der Crantzischen Abbildung zu stehen kommen. — Die Verfasser der Flora Frankreichs Lam. und Decand. haben sich indess auch verführen lassen, die Cranizische Abbildung bey Arabis turrita anzuführen, die wahre von Jaquin haben sie weggelassen, dagegen ‚as von Clusius Hist. 2. p. 126. fe. 2. beygefügt. 2 So haben wir aan: 4 Pflanzen an der Stelle von zweyen; u nun kömmt eine fünfte hinzu, von der wir nicht Een 155 sınd, wohin wir sie rechnen sollen, nämlich: | Arabis petraea. Lam. et Decand. Syn. et Fl. fr. n. 4187. 'Arabis petraea Lam. Diet. 1. p. 221. Cardamine petraea Linn. . Sp. 913. Delorb. Fl. aust. 48. Die Blüthen werden zur ‚Hälfte kleiner angegeben als in der EEE von Dill. Elih. u 62: e) Endlich kommen noch als nah verwandt hinzu. Caldamine. faeroensis, foliis radicalibus pinnatihidis , caulinis lanceolatis. Hornem. Fl. oecon. p. 612, Fl. Dan. t. 1392. "Cardamine peiraea Vahl Herbar. habitat in insulis faer- oensibus. Arabis muralis Berthol. Dec. ital. ı., p- 37. A. humilis Schleich. Decand FI. fr. VI. p- 592. - — saxatilis Tenore, Sieb, Pl. exsicc. siliquae caulı adpressae. Dee. “ Wir beschränken uns vor der Hand auf die enistaiten un d ARRRRREREREN 127 und teutschen Pflanzen die wir genauer kennen, in der Haupt- sache werden durch deren Berichtigung schon die wichtigsten ‚Zweifel gehoben. Von Sısymbrium arenosum hat bereits ER zwey Varie- teten beschrieben, die eine durchaus mit gefiederden, die zweyte mit ganzen lanzetähnlichen Stengelblättern; diese beyden Ab- arten sind in Teutschland und Böhmen einheimisch, wir fan- den sie an dem Fufs des Schlosses Wörth, unweit Regensburg, sie wächst auch hier häufig auf den Thonschiefer - Gebürgen am Ufer der Miefs. Die Abbildung bey Bauhin ist, wenn auch nicht gut, doch kenntlich, sie zeiget beyde Verschiedenheiten an, jene von Barrel. Loes. und Scopoli sind besser; über diese Pflanze bleibt daher kein Zweifel übrig. Von Cardamine petraea beschreibt Haenke ebenfalls zwey Varieteten, die eine mit glattem Stengel und Blättern, und schmäleren ganzen Stengelblättern, auf den Niederungen um Wien; die Zweyte auf dem Gebirge, mit sehr beharten tiefer ausgerandeten, fast gefiederten Blättern; beyde sind uns ebenfalls bekannt, auch bey der ersten fanden wir bey jünge- ren Exemplaren ziemlich viel Hare, die aber bey zunehmen- dem Alter abfallen. Diese Pflanze scheint im Aufspringen der Schote weder den Cardaminen noch den Arabis ganz zu folgen: Leisel. Fl. gall. 2. p. 400., sagt bestimmt: Sılıquae volvuläe a bası dehiscunt non vero revolvuntur, also ist sie im streng- sten Sinn keine Cardamine; ‚wir wollen sie daher unter Arabis aufführen. i | A. Arabis petraea. | «) A. oiie radicalibus petiolatis oblongis Tariceche inte- gerrimis vel dentatis, caulinis sessilibus, inferioribus si- milibus, u - PETER ‘mulibus, superioribus linearibus, florıbus subcorymbo- sis, petalıs subrotundis majuseulis. A (Thaliana) folus radicalibus petiolatis lanceolatis, partim integris, partim dentatis. Crantz Strpes austr. ı p. 39. _ Bl. eis ? A. (hispida) Linn. Supp. p- 298. Syst. veg. ed. ı38 p- 501. ed. 14? p. 600. secundum Haenke et Host. Cardamine petraea foliis see u dentatis Kbak, Sp. pl. ed. 30 913. Cardamine petraea, Jaqg. Enum. p 120. Haenke in bin: Coll. 2 "© .P» 24. Host Syn. p. 367. Schult. Fl. aust, ed. ıp.2. p. em Lois. Fl, gall. 2 p. 405, Arabis Crantziana Schult, REES 2.P.'2.Pp. 245. Habitat in Austria eircaMedling et prope Mukendorf in Bavariae ducatu baruthino, B Folius radicalibus pinnatifidis, lobis obtusis paralelis. exlımo 8 majori, Haenke in Jaq. Coll. Host in Descriptionibus, Arabis hıspıda Schultes, Fl, austr, ed. 2. P-2.p. 247. ei Arabis hispida Smith Brit, @ p. 713? Dill, Elth, 705t, 60, f, 71: Rai Synop. 500. Pluko, Phyt, t. 101. (5, ii Y. Fardenune hastulata-Smith loe: cit, Engl, bot, t, 469. BG £ — petraea Lighif, Scot. 1. pP. 347. plissk 2: "Habitat; ın austriae Alpıbus, Scotia Norvegia; obs. Varıetas 9, quoad folia cum varietate Sisymbrii arenosı fo- luis caulinis i integris proxime convenit; plantam scoticam vero similiter huie adnumerainus , Synonymum enım Dillensi a Heiikeo aeque acaSmithio ilatur, —- 5C0- ‚licam vero nunguam vidiimus. rw Ob- Ge 129 Ob das Synonym der Arabis petraea Lam, et Decand, Fl, fr. n. 4187. auch hieher zu zählen sey, lassen wir unentschie- den, da wir die französische Pflanze nicht kennen, und die Verfasser bestimmt sagen, die Blumen - Blätter ihrer Pflanze seyen um die Hälfte kleiner als jene der Abbildung bey Dille- nius; doch müssen wir bemerken, das Dillenius durch Abbil- dung drey verschiedener Abänderungen dieser Pflanze, auf ihre Geneigtheit zu varüren bereits hingedeutet habe, Die Abbildung von. Cardamine faeroensis kömmt im allge- meinen den kleinen Exemplaren unsrer Pflanze sehr nahe, doch scheint die Fiederung der Blätter etwäs verschieden,’ Arabıs muralis Bertholoni, Saxatılıs Tenore ist zwar mit Sisymbrium arenosum, und Arabis petraea B schr nahe ver- wandt, doch dıe am Stengel angedrückten Schotten, und eini- ge Verschiedenheit in den Blättern scheinen sie bestimmt zu scheiden; wir beschränken unser Urtheil auf die teutschen Pflanzen, halten es aber nicht für unwichtig, auch auf dıe an- dern nächst verwandten Arten aufinerksam zu machen, damit sie, bevor man ihnen eine bestimmte Stelle ın dem System an- weiset, noch näher untersucht und geprüft werden mögen, 37. Trifolium pratense Hoppe ß. alpinum Sturm. Fl. germ, 8. p. et t. ult. > Die Pflanze selbst ist durch Haller, Villars, und Sturm’s Flora bereits hinreichend bekannt; sie mufs auch fortan nach den systematischen Grundsätzen als Abart fortgeführt werden, wenn sie gleich von der Natur bestimmt Bechiöden wird. Dals sie kein Uebergang von T. pratense sey, dayon haben wir Gelegenheit gehabt, uns zu überzeugen, indem auf dem Hirscharl bey Galiein, wo wir sıe heuer sammelten, der ge- 17 | | wöhn- 130 ae wöhnliche Wiesenklee, T. pratense, in ganz unveränderter Gestalt, in allen Theilen grösser, die Blume höher gefärbt, die bey unsern blassrosenfarb war, vorkömmt. 38. -Trifolium uniflorum. Linn. illd. Sp. pl. T. III. p. 2. p. 1378. Unter denen hier zusammengehäuften Synonymen die aus Linn. Sp. pl. rein abgeschrieben sind , befinden sich drey ganz verschiedene Pflanzen, wie es einem jeden Botaniker, der sich die Mühe nehmen wird Buxbaum und Alpınıi Exot. nachzu- ‚schlagen, auffallen mußs: dem ungeachtet wurden diese Syno- nyme noch neuerlich mit Ausschluss von Alpin, Exot. in Loisel. Zusätzen zu der französischen Flora p. 113. beybehalten. Bux- baum der in seiner dritten Centurie beyde Pflanzen beschrieb und abbildete, sagt bey der ersten: Folia parva, virore splen- dentia acuminata, flores eleganlı purpura rubentes; bey dem zweyten: Dilfert non solum floribus longe minoribus albis, ve- rum etiam folus rotundis cordiformibus ; ganz mit der Beschrei- - bung übereinstimmend, sind auch die Abbildungen. Die Abbil- dung der Spica trifolia bey Alpin hat mit beyden vorigen gar keine Aehnlichkeit, eben so wenig als die Beschreibung, , es Scheinet eine eigene Art zu seyn, die wenn sie nicht etwa in Sibthorps Flora graeca vorkömmt, die wir nicht besitzen, schwer- lich genau bestimmt seyn dürfte. Das Trifoium vernum fl. albo Buxb. fand unser Hr. Präsident Graf Bray bey Fiesole in Italien, wahrscheinlich ist jenes, das Hr. Requer bey Marseille entdeckte, das nämliche. Die bey den Buxbaumischen Pflanzen- liessen sich sehr leicht durch folgende Diagnosen bestimmt un- terscheiden. | | . Ä | A. - EN 151 A. Trifolium uniflorum. T. acaule, pedunculis unifloris, foliolis cordato - obovatis, «flo- ribus minutisalbs. T. acaule, pedunculis unifloris, florıbus folusque commıxtlıs Linn. Sp. pl. 771. Trifolium vernum repens, flore albo exiguo. Buxb. cent. III. p. 18. 1.31. f. 2. _ Habitat circa Constantinopolim et Peram (Buxbaum) circa Fie- sole (Comes Bray ). - B. Trifolium Buxbaumii. T. acaule, pedunculis trifidis triflorisque, foliolis ovatıs acumı- natis splendentibus , floribus purpureis, T. acaule, pedunculis trifidis triflorisque BR acirpes:zue Linn. amaen. acad. 4..p- 285- T. vernum repens purp: reum. Buxb. Cent. 3. p. ER 2 Habitat circa Constantinopolim et Peram. (Burb. ) Das Synonym von Alpinius, so wie jenes von Tournef. cor. 28, Melilotus cretica humillıma humifusa, flore albo magno, gchören in die Reihe der ungewissen Pflanzen, die am Ende einer jeden Galtung im System angeführt werden sollten, um die reisenden Botaniker zu ihrer Wiederentdeckung anzueifern. 509- Trifolium badium Schreber. Sturm T. %. cum icone. ; Dieser Klee wird alssteif und aufrecht, wahrscheinlich nach trocknen, nicht nach der Natur eingelegten Exemplaren ange- - geben, ‘diefs ist aber in der Natur nicht der Fall. Die Pflanze liegt gewöhnlich mit ihren Blättern auf der Erde, mehrereSten- ae; die öfters aus einer Wurzel sprossen, erheben sich zur Blüthezeit etwas ın die Höhe, aber aın Grunde bleiben sie im- mer 2. mer gebogen, verdienen daher niemals steif aufrecht genannt zu werden, wodurch Irrthümer veranlasst werden können. Wahlenberg hat bereits den Caulem ascendentem angemerkt. 11? Apargia pyrenaica. — alpina. Willdenow, in seinen Sp. pl. 3. p- 2.n: 1547., u, die Verfas- ser der Flore frangaise in der Syn. und Fl. fr. No. 2969 haben die drey Synonima und Abbildungen von Gouan, Allioni und Jacquin unter Leontodon oder Apargia alpına zusammengefasst; , Sutter in der Fl. helv. 2. p. 135. und Gmelin Fl. bad. 3. P- 279. trennen die beyden Pflanzen nach den Bemerkungen von La- chenal Nov. act. Helv. ı. p- 276; andere Schriftsteller haben das Jacquinische Synonymum, wahrscheinlich aus eben diesem Grunde, weilsie die beyden Pflanzen für verschieden hielten, entweder zu andern Pflanzen unrichtig gezogen, oder ganz weg- gelassen. Villars, zum Beyspiel, führt die t. 93. Fl. austr. Jacg. bey seinem Leontodon alpinum an, welches nach der Bemer- kung der Fl. fr. von Lam. und Decand. das Leontodon inca- num Jacg. Austr. t. 287. ist. 'Allion zitirt zu seiner Pıicris saxa- tlis, die von allen Botanikern zu Leontodon pyrenaicum ge- zählet wird, wobey er auch Gouan anführt, Jacquins Hiera- cum alpestre Austr. t. 141. welches freylich nicht hieher ge- hört; aber doch mufs ihm seine Pilanze dieser näher geschie- nen haben, als das Leontodon alpinum t. 93. Smith Fl. brıt. P- 815. bringt das Synonymum von Gouan, wenn auch unrich- lig zu seiner Hedypnois taraxaci, ohne des Jacquinischen Syno- n,ms zu erwähnen. Ä | - Uns ist die Jacquinische Pflanze niemals. in der Natur zu- Gesichte gekommen, die Noy. act. Helv, haben wir nicht zur Hand, allein die grofse Verschiedenheit einzelner Merkmale ist uns bey Vergleichung der Abbildungen und Beschreibungen aufgefallen. Wir glauben daher die Botaniker hierauf von neuem aufmerksam machen zu müssen. Am deutlichsten er- scheinen diese Verschiedenheiten, wenn man die Beschreibun- gen neben einander stellt. Leontodon pyrenaieum Gouan. BEP Radix praemorsa, obliqua, ra- . A .,.@ piformis, erassitie pennae gal- linaceae, vıx senuuncıam longa. Folia omnia radicalia, 5 —9 petiolata, varıa,, lanceolato-ob- longa, ovata spatulataque gla- berrima aut pilis raris adspersa. Saepius integerrima quandoque denticulata. Petioli glaberrimi, non raro coloralı, ö Scapus biuncıalis et palmarıs, laevissimus, acıcularis, bası pur- purescens, medio squainis ı —6 minimis, sub apice 'incrassalis pilosis. Calyx eylindricus ‚ante anthe- sin antans, dein ercetus, pilis Leontodon ae Jacq. Fl. aust. t. 93. Radix perennans, calamum crassa, fibrillos undique gene- rans ( fusiformis cylindrica. Gmel. Bad.) Folia oblonga, utrinque alte- utrinque pilosa longiora semi- pedalia, ad basın quandoque purpurea. Scapus. aphyllus, striatus, su- perne bractea: una alterave ın- structus, sub flore incrassatus, subasper ,-- uniflorus, ur dalıs et altıor. Calyx ovato-oblongus, angu- latus, niger, pilis albis hispı- dus, nigrioribus adspersus, squamae| dus, squamis anguste lanceo- ovatae, subulatae, acutae, im-|latis, acuminatis erectis, inte- bricatae undique pilosae. rıorıbus longioribus. a Petala omnino lutea; pappus Corolullae lingulatae, luteae, plumosus, sessilis, semina sub- patentissimae, quinque - den- eylindrica, sub lente angulata| tatae, calycem duplo superan- apparent. tes. Germina oblonga, angu- | lata glabra.. Suli longi; recep- taculum nudum; pappus ses- ‘ sılis plumosus. . Obs. Corolluläe interiores fas- : | cia longitudinali fuscescente | dorso notatae, Wer. immer diese beyden Beschreibungen ohne Aufschrift eines Pflanzennahmens zu lesen bekäme, würde nicht anstehen, sie für zwey verschiedene Arten anzusprechen. Wir fanden sowohl auf den östreichischen und steyrischen, als in den salzburgischen Alpen stets die Gouanische und AllimmischePflan- ze, radice praemorsa foliis petiolatis, bald kaum zwey Zoll hoch und glatt, oft 6 Zoll hoch und behaart, mit vollkommen ganzen, oder etwas gezahnten Blättern ; die Jacquinische Pflan- ze betrachten 'wir als von dieser verschieden ‚ ohne uns aber ein weiteres bestimmtes Urtheil zu erlauben, in so lange wir sie nicht in der Natur gesehen haben werden. 41. © Hieracium alpetre. = 2). glpinum, se — > pumilkm. N iin " ii Wann - [7216 1 2 A Die- ER . 435 Diese vier Arten Habichtskraut sind allerdings vier ver- schiedene Arten, die wir alle in Deutschlands Alpen gesammelt haben, allein die Verwechslung der Pflanzen bey den verschie- denen Beschreibungen, und die Verwirrung derSynonymie, vor- züglich in der neuern Zeit, verdient eine besondere Auseinan- dersetzung. Jacquin ın der Fl. austr. hat zuerst das Hieracıum _ aufgestellt, und da es eine sehr varıırende Pflanze ist, t. 191. zwey Abbildungen beygefügt. Willdenow 'in den Sp. pl. 3: p. 2. p. 1561 hat diese Pflanze EEEEERTN und Jacq. t. 191. dabey angeführt. Diese nämliche Abbildüng führt er aber gleich ha ER cıum alpınum abermals auf; es scheint daher, als habe er die ‚ beyden etwas verschiedenen Abbildungen trennen wollen, was der Natur nicht angemessen wäre, : lene in All. Ped. t. 14. f. 2: und das Synonymum von Hall. Helv. No. 49. caule unifloro, fo- liis lingulatis, dentatis, hirsutis, calyce hirsuto,, bezeichnen diese Pflanze am deutlichsten. Die Verfasser der Flora Frank- reichs gesellen dieser als Abart bey ß. Ha. multiflorum. Vill. Delph. 3. p. 104. t. 34, welche t. unrichtig H.Halleri überschrie- ben ist. Diese mehrblütige Varretät des H. alpınum ıst ın den teutschen Alpen nicht einheimisch. Villars hatte auf derselben Seite 104. ein mehrblüthiges Exemplar von seinem Hieracivm Halleri beschrieben und ein einfaches t..26. mit’dem- Beynamen H. hybrıdum sehr gut. ab- gebildet. Diese Villarsische Pflanze ist aber nichts anders als eine Variätät von Hieracium pumilum mit dicken Kelchen, die sowohl als der Stengel und die Blätter mit langen weissen Haa- ren, die auf schwärzen Drüsen aufsitzen, gedeckt sınd, wo- durch diese Pflauze ein ganZ’schwarzes Ansehen‘ ‘erhällt. Diese F flanze 130 a Pflanze findet sich häufig auf den Salzburger Gebirgen; auf dem Hirscharl bey Gastein+stehet sie. in Gesellschaft mit dem Hieracium Halleri Lamark et Decandolles, welches eine ganz verschiedene Art ıst. Willdenow. Sp. pl. b.e.:p. 1587: nimmt das Vıillarsische H. Halleri auf, nennet die Beschreibung gut; die Abbildung mittelmässig; und ahnet nicht, dafs diese Pflanze‘ zu H. pumilum gehören könne. Wir besitzen mehrere einblü- tige Exemplare dieser Pflanze aus: den Salzburger Alpen, die der Abbildung von Villars so ähnlich sind, als ein Ey dem’an- dern. Der dicke schwarze Kelch macht diese Pflanze von al- len andern im ersten Anblick kennbar. Noch weit sonderbarer ist der Missgriff, der den’ Verfassern der Flor. gall. T. IV. p- 1. P- 19. No. 2906. begegnet ist. Nachdem sie nämlich unter der Aufschrift H. Halleri, Vill. 3. p. 104. und‘Hieracium hybridum, Vill.t. 26. angeführt haben, so beschreiben sie eine ganz andere Pflanze, die sie von Schleicher erhielten, eine wirklich neue “Art Hıeracium , die wir ebenfalls von Schleicher unter dem Na- men H. Halleri erhielten, und heuer selbst sammelten, woraus - folgt, dafs das eigentliche H. Halleri Villars nunmehr als Hiera- cum pummlum erscheint, und das jetzige H. Halleri," das Haller nicht gekannt hat, und/welches vielmehr H. Schleicheri heissen ‚sollte, fortan H. Halleri bleiben wird, wenn man’ nicht eine neue Namensverwirrüng veranlassen will; genaue. Diagnosen dieser 4 Pflanzen werden unsere Ansicht bestätigen. : Hieracium alpestre. | Scapo unifloro, unifolio, superne calyceque cylindrico, albo - tomentoso, foliis lanceolatis dentatis seu pinnatifidis. Jacg. Austr. t. 191. . © | Hiera- 2ER 137 Hieracium alpinum. Scapo unifloro, subaphyllo, calyceque seen villoso, foliis lingulatis integerrimis villosis. Allion Ped. t. 14. £. 2. Hieracium pumilum Hopp. illd. Be — Halleri Pillars. Scapop ı — 3 floro, unifolio, calyce inflato nigrescente, bicolore piloso, foliis radicalbus lanceolatıs spatulatisque, den- tatis obtusis cum acumine. Vill. Delph. t. 26. --Obs.1. Folia apice dente terminantur, caulis sub flore incrassa- tus, villositas bicolor pilis albis glandula RiBRR insiden- ubus. Obs. U. ß. H. difert folıs radicälibus omnibus lanceolatis evi- dentius dentalis, glandulis nigris eliam in pagina inferio- re foliorum, guge in) in caule et ale tantum conspi- ciuntur. 0.00% Eirsaum Halleri (Lam. et end Scapo. 1 — 2 floro subnudo involucroque piloso, folus pe- tiolatis subvillosis, ovato - oblongis, bası runcinato - dentatıs. Lam. et Decand. Syn. Fl. gall. No. 2906. Descriptio plantae nostrae. Radix oblıqua calamı crassıtie, Rn recie descenden- tes emittens. Folia radicalia octo ad duodecim, ovyata et ovato - oblon- ga, inferne dentata, dente infimo productiore,, albo - villosa, Scapus erectus, palmaris, pedalis, folio uno vel altero an- gusliori, integerrimo et bracteis pluribus minulis ornatus, ae- que villosus. Ca!ycis squamae FRRRE TE villosae, Corolullae calyce duplo longiores, saturale ken. 13 | > | Habitat Su Habitat in alpe Hirscharl ıhermis gasteinensibus proxima. Aus diesen Diagnosen wird man ersehen, dafs sich diese 4 Arten, von denen drey, alpestre, alpınunı, pumilum, mit H. glabratum verbunden, von Gmelin (Fl. bad. 3. p. 307, in obs.) Zusainmeugewonfen werden, schr wohl unterscheiden lassen. *) 42. Hieracium humile Höhe. I illd. pumilum Jacg. Aust. t. 189. — Jacquini Pill. Delph. 3. t. 28. Von dieser bekannten Pflanze haben wir nichts anzumer- ken, als den Standort in Felsenritzen nahe an dem Pafs, wenn man von der Lendt nach Gasteinhof gehet, 'so wie in Felsen bei Heiligenblut, wo sie bisher von allen dort un Bo- tanıkern übersehen wurde. A 43. Hieracium pilosellaeforme. Die Sippschaft von Hieracıum Pilösella hat bereits schon mehrere Pflanzen geliefert, als H. collinum Besser. Fl. gallıc. p- 148. H. stoloniflorum Wald. et Kit. Pl. rar. Hung. 3. t. 273; dessen ungeachtet glauben wir doch diese Pf ug getrost als eine neue Art aufführen zu können. Die Pflanze selbst war den Botanikern nicht entgangen, allein da sie nicht Gelegenheit hatten, sie im frischen Zustand zu beobachten, so konnten sie auch kein sicheres und bestimm- tes Urtheil fällen. Willdenow, in der Anmerkung bey H. Pi- losella Sp. pl. 5 9. P- 2. p. 1563. bemerkte bereits: occurrit in sum- *) Seit der Zeit, dass diese SE RTRRDER, niedergeschrieben worden, sind ' die versehiedenen Abbildungen in Sturms Heften erschienen 3 welehe hiemit zu vergleichen sind, summis alpıbus, flore majore et stolonibus brevissimis. ER et Decand. Fl. fr. No. 2915. führen die Pflanze aus Hoppes ‘Ceiturien unter dem Abzeichen y Pilosella alpına Hoppe an, und erinnern dabey, sie könnte vielleicht wegen der eyförmig länglichen Kelchschuppen und grossen Blumen eine eigene Art bilden. Besser a. a. O. spricht von der oben erwähnten Varie- tät bey Willdenow: H. hoc alpınum (ex alpıbus Tirolensibus) habet scapım pedalem strictum, stolones brevissimos, et squa- mas calvcinas ovato - eblongas, obtusiuscula.. Die Haupt- merkmale waren hiedurch bereits bezeichnet; es wird daher "hinreichend seyn , wenn wir versichern, dass diese auf höhe- ren Alpen vorkommende Pflanze sich wirklich gleichbleibend als neue Art auszeichnet. Ihre Diagnose ıst folgende: H. foliis integerrimis, ovato-lanceolatis, obtusiusculis, pi- losis, subtus albo - pubescentibus, stolonibus brevissimis, scapo aphyllo, pıloso, unifloro, squamıs calycınis ovato - oblongis, flore magno luteo. Habitat in alpibus Carinthiae et Tirolis, Bey einer zahlreichen Gattung, wie Hieracium, ist es nicht wohl möglich. die Gestaltung einer Pilauze mit wenigen Worten zu erschöpfen; daher erlaubten wir uns, um einer weitläufigen Beschreibung zu entgehen, die Definition etwas ausführlicher, als gewöhnlich zu machen. 44. Hieracium flexuosum. FWald. et Rit. Pl. rar. Hung. 3. p. 231. t. 200. Auch diese Pflanze ist ein Bürger der deutschen Flora. Wir fanden sie auf der Alpe Küüsfehk am Radstatter Tauern. Wir haben sie sowohl mit der Een Abbildung, 18 * \ als als mit Pflanzen aus dem Waldsteinischen Herbario verglichen, um uns von der Wahrheit dieser Angabe zu überzeugen. 45. Cnicus rivularis. Diese Pflanze wurde zuerst von Hrn. Prof. Jacquin in Oestreich entdeckt, und unter dem Namen Carduus rivularis ın seiner Flora austr. t. gı. abgebildet und beschrieben. In der Beschreibung führt der Eutdecker an, dafs die Wurzelblätter des ersten lahrs verkehrt lanzettförmig seyen, da sie hingegen bey der blühenden Pflanze gefiedert zerschnitten erscheinen, und auch so abgebildet sind. Dies stimmt so genau mit der‘. Wahrheit überein, dafs die Salzburger Botaniker geneigt wa- ren, diese Art für Cn. heterophyllus Linn. zu bestimmen, wel- ches jedoch eine andere Art ist. Willdenow hatte Gelegen- „heit, einige Exemplare aus Salzburg von derjenigen Varietät zu erhalten, die mit fast ganzen Wurzelblättern versehen war, - und bildete nun hieraus seinen Cniecus salisburgensis. - Ver- gleicht man aber alle Umstände genau, so wird man finden, dals beyde Pflanzen nur eine Art ausmachen, und dafs daher die letztere aus den Species plantarum auszustreichen sey. Ver- muthlich wurde auch Willdenow späterhin hievon überzeugt, denn ın seiner Enum, führt er bey Cnicus rivularis an, dals der Cnicus semipeclinatus Schleicheri, den wir unter dem Na- men Cn. semipunctatus von Schleicher besitzen ‚ und der voll- kommen die Salzburger Pflanze vorstellt, nicht verschieden sey. Uebrigens fügen wir noch bey, dafs diese Pflanze in bo- tauıschen Gärten vortrefflich gedeihe, wie uns die Cultur ge- lehrt hat. | 16. Artemisia piäkellini. In mehreren Diaguosen dieser Pflanze heist es: floribus axıl- ee 141 axillarıbus pedunculatis, summis sessilibus, oder floribus termi-. »alibus axillarıbusque; endlich sagt Willdenow (Sp. pl. 5. p. 2. p. 1822. in der Beschreibung: Flores axıllares, racemum fo- liosum vel spıcam formantes, inferiores pedunculati, summi sessiles. Dieses alles bezieht sich nur auf jüngere Pflanzen ; in der Folge sind alle Blüthen gestielt, und zwar langge- stielt, der Racemus löst sich ganz auf, ‚und an seine Stelle tritt ein Büschel von mehreren Blättern. Wir bemerken die- ses blofs für junge Botaniker, die, indem sie sich streng an den Buchstaben halten , ırre geleitet werden könnten. 47. Gnaphalium supinum, Fl. Dan. 832. — pusillum Fl. Dan.l. c. Rrok. Sil. DER E € fuscum Scop. Carn. t. 37. Diese Pflanzen werden von Persoon und Wahlenberg unter einer Art, von Willdenow Sp- pl. 3. p. 2. p. 1888. als drey verschiedene Arten aufgeführt. In der Natur lassen sich diese drey Pflanzen, vorzüglich Gn. pusillum und supinum wohl unterscheiden, aber schwerlich nach strengen Ansichten der Wissenschaft. Wir verglichen sorgfältig dıe Exemplare von den Sudeten, mit jenen aus den Salzburger und Kärnthner Alpen, ohne einen wesentlichen Unterschied zu bemerken. In dem Mayerischen Herbarıum, wo sıch Haenkische Pflanzen, mit eigener Hand bezeichnet, finden, ist nur 'Gn. pusillum und Gn. fuscum unter dem Namen Gn. supinum vorhanden; wir fan- den auch selbst imlahr ıg15 bey der Schneekoppe und weissen Wiesenbaude blofs diese zwey Abweichungen. Alles beruhetauf mehr oder weniger Filz auf den u ınehr oder weniger, oder fast gar nicht gestielten Blüthen, einer, zweyenoder mehrern | Blü, x 142 S 3 ELLPERTETETT Blüthen, braunen, blässeren oder schwärzlichen Schuppen, so dals wir geneigt sind, Persoon und Wahlenberg diessfals ganz beyzupflichten. Was aber das Gnaphalıum alpınum betrifft, welches Wahlenberg (Fl. lapp.) geneigt ist, mit Gn. dioicum zu verbinden, so müssen wır uns einige Erinnerungen erlau- ben. In den Sp- pl. Willd, 3.p. 2: p. 1883. herrschet eine auf- fallende Verwirrung, indem in der Definition gesagt wird: caule non sarmentoso; in derBeschreibung hingegen: Sarmenta ut Gn, dioico, wodurch zwey verschiedene Pflanzen bezeichnet werden, welche auch wirklich vorhanden zu seyn scheinen, Bey dem Gn. alpinum der Salzburger Alpen, das wir oft ge- sammelt haben, bemerkten wir niemals Wurzel- Ausläufer: Sarmenta nulla — sagt auch Haller; Wahlenberg hingegen (Fl, lapp. 205.) sagt von seinem Gn. alpino, Sarmenta saepıus ae- que longa, imo longiora occurrunt etc, von denen jedoch Linne (Fl. lapp. No. 301.) keine Erwähnung macht, Wir kennen ‚die lappländische Pflanze nicht, enthalten uns daher eines ent- scheidenden Uriheils, besonders, da Wahlenberg sein Gnapha- lium alpinum auch in den Schweitzer Alpen (Pl. Helv. sept. p- 149.) gefunden haben will: doch glauben wir auf diese Um- stände aufmerksam machen zu müssen, damit seiner Zeit der teutschen Pflanze. Recht wiederfähre. 48. Senecio montanus und rupestris. Willdenow erhielt aus den salzburgischen Alpen eine neue Art Scnecio, die er mit dein Namen $. montanus belegte, und ihre Charactere in den Spec. plant. T. II. p- 1989. angab. Zu gleicher Zeit hatten Waldstein und Kitaibel diese Pflanze in ‚Ungarn gesammelt, ihr den Namen $. rupestris beygelegt, und sie ebenfalls characterisirt, Da wir im Stande sind, diese Pflan- Zen ER TE | 143 zen nicht nur in unserm Herbarium mit einander zu verglei- chen, sondern sie auch vom natürlichen Standorte und durch den Anbau kennen, so müssen wir den Ausspruch thun, dafs sie zusammen nur eine Art ausmachen. Wer sich die Mühe nehmen will, die angegebnen Charactere in Willdenows Spe- cıes pl. und Persoons Sy nopsis zu vergleichen, der wird unsere Angabe um so weniger in Zweifel ziehen, als er finden wird, dals die ganze Verschiedenheit in folıis pinnatifidis und foliis lyrato-pinnatifidis gesetzt wird. Wenn der letztere Character auch ın der That beständiger wäre, als er bey der salzburgi- | schen Pflanze gefunden wird, so kann doch, nach unserer jetzi- gen Erfahrung, von der Stufenleiter der Einschnitte in der Blatt- substanz, eine so geringfügige Abweichung keinen Character abgeben, am allerwenigsten bey einer Gattung, wo uns das häufige Varüren des Senecio Iacobaeus als unbezweifeltes Bey- spiel täglich vor Augen liegt. Bemerken wir nun noch übri. gens, dals auch die Salzburgerpf lanze perennirend, nicht ein- jährıg, wıe angegeben wird, ist — so müssen alle fernern Zweifel, dıe Verschiedenheit Seen Pflanzen betreffend, von a wegfallen. 49. Arnica. In den Icon. plantar. medic. hatte der Heiensgeber Herr 'Apoth. Zorn geäussert, dafs bey einer Anzahl von mehr als 100 zergliederten Blüthen der Arnica montana, die von Linn& angegebnen 5 stamina castrata nicht wären zu finden gewesen. Bey einer Unterredung mit Hrn. v. Leysser über diesen Gegen- stand versicherte er, dafs diese Theile sogar an getrockneten, aus den Apotheken genommenen Blüthen aufzufinden wären. Wir hielten es um so mehr der Mühe werth, diesen Wider- 5 a ner 144 ee spruch ins Reine zu bringen, als der ganze Gattungscharacter auf das Daseyn der Stamina castrata gebauet ist. Bey frischen Exemplaren, die sowohl in niedrigen Gegenden, als auf Alpen wuchsen, fanden wir ganz bestimmt durch eine gewöhnliche Lupe diese Theile anwesend, so dafs uns nicht eine Blume, ohne solche vorkam, Auch in Sturms Flora ı Abthlg. pag. 34. ıst bey Arnıca montana eine weibliche Blüthe vergrössert mit den sehr sichtbaren Staubfäden beynahe zu vollkommen darge- -stellt, wie die Vergleichung lehrt. Hieraus erhellt also genug- sam, dafs diese Theilevorhanden sind, aber doch zuweilen, nach Zorns Beobachtung, fehlen können, Bey der Arnica glacialis be- merkten wir den nämlichen Character sparsamer; bey A. scorpioi- des noch seltner; niemals bey A, Bellidiastrum. Man sicht also, dafs stamına castrata zwar ein sehr gutes, aber nicht ganz sicheres Merkmal abgeben, weil sie bey einer und derselben Pflanze zuweilen abwesend sind, bey andern gar nicht gefunden wer- den. ‘Willdenow hat daher mit Recht bey der Angabe des Gat- tungscharacters der Arnica in der Enumeratio Wort sae- pius beygefügt. Daraus gehet nun auch hervor, dafs Arnica scorpioides, bey welcher diese Theile zuweilen fehlen, den- noch, da die Pflanze sonst dem. ganzen Character entspricht, nicht von dieser Gattung getrennt werden könne, wie Scopoli thut, dafs dagegen die ArnicaBellidiastrum, wo jene Theile be- ständig fehlen, und der übrige Character nicht zutrifft; mit we Denge der Gattung Aster zugezählt werde. 50. gr Doronicum. Jacq. Fl austr. vol. 1 p. 57.. Tab. 92. Doron. 11. austr. alterum, El, hist. f, XVPp. 17. Doron, longifol, hirsute - asperum. Bauh. Pin. 185- Jac- 4 ein see 145 » Jactwuin, nachdem er diese Pflanze lange für Senecio Do- ronicum gehalten hatte, bestimmte sıe ım lahre 1773 unter obi- gem Namen und lieferte davon Abbildung und Beschreibung. In der letztern bemerkt er, dafs seine Pflanze nicht die Hal- lersche Arnica No. 91. sey, uti ex missa a cel. Allıonio Halle- ' riana planta facile didicı — sind»seine eigenen Worte. Spä- terhin ( 1785 ) machte Allion in seiner Flora demontana eine Arnıca bekannt, die er A. Clusii nannte, und dazu zwar die A. Doronicum Jacq., so wie die.von Jacg. angegebenen Sy- nonyma von Clusius u. Bauhin, aber auch Haliers Arnica No. 91. citirte, welches Jacquin ausdrücklich ‘von seiner Pflanze (nach von Allion selbst erhaltenen Exemplaren) verschieden erklärt hatte. Auch Villars machte eine neue Arnica bekannt, A. slıriaca Glas: Dauph: 3. 1 220: bey. yieleher er Jargeigis ea BE en | bildung auch Allions EEE Club nebst ad ZERER Clusiuss’ chen Synonyme aber auch Clusius Doronicum quartum slirracum fragweise ( welche Abbildung Wulfen für A: glacialis erklärt) so wie bestimmit Hallers Arnica No. gı. anführt. Wulfen end- lich hat in Jacq. Coll. Vol. ı. nicht nur Arnıca scorpioides und gläcialis, sondern auch (p. 233.) A. Doronicum umständlich beschrieben, und zu der letztern Pflanze noch die nämlichen Synonymen von Clusius, Jacquin u. Allion eitirt, so wie Hal- lers No. gı. Wulfen bemerkt aber, dafs seine. Pflanze weder so breite, noch so steife Blätter, die mit grossen Ohren den Stengel umfassen, habe, als Jacquin’s Abbildung un® Beschrei- bung darstellen. — Wer vermag diese Widersprüche‘zu he- ben? Wir bemerken. nur noch, dals wir zwischen den Abb.l-. Br von Jacquin und Allion einen grossen ss fin- 19 © den, x 140 a den, und dafs wır glauben, in Folge einer genauern Untersu- . chung und Vergleichung mit natürlichen Exemplaren, dıe Jac- quinische Abbildung von A. Doronicum für A. glacialis erklä- ren zu müssen. Wenn Jacquin selbst behauptet, seine Pflanze sey:bestimmt nicht Hallers No. gı., Villars diese Figur zwei- felhaft cıtırt, und Wulfen die Unterschiede bemerkbar macht; die zwischen beyden Statt finden, so wird unsere Behauptung weniger befremdend erscheinen. . Da indessen hieraus erhellet, dals Arnıca Doronicum Jaeg. und glacialis Wulfen. Synonyma sind; so müssen wir doch die Allionische Pflanze von der Wul- fen’schen für vershieden erklären, und wird sonach hier nur ‚eine blose ERIIERSERENEER Stait hinden ‚ oder die Allioni- sche oder Villarsiscl | werden müssen. " Eu Acise alatiaks: Be Diese in ganz Oberkärnthen und den nränikae Gegen- den auf den höchsten Alpen gemeine, von Wulfen in Jacquin’s Collectaneis I..p. 230. genau beschriebene und in Jacq. Pl. rar. ic. T. 3. t. 586. sehr kenntlich abgebildete Pflanze wird von _ Wahlenberg (Pl. helv. p. 154. ) als eine Varietät von A. scor- proides ausgegeben. Dieser Irrthum kommt wahrscheinlich daher, dals derselbe dıe wahre Arnica glacıalis, die ın der gan- zen Schweitz nicht wächst, nicht gesehen hat, denn sonst wäre es nıcht möglich, zwey sehr verschiedene Pflanzen zu vereinigen. „Quomodo namque (sagt Wulfen a. a. O.) planta, „cul semina sunt villosa, folia subrotunda, mollia, viscida et racıx dulcis gustu fere Glyeyrrhizae, cum -planta stabit semi- nibus nudis, foliis erassis, firmis, lanceolatis et radıce dulce- dinis experte,“ — was wir aus völliger Ueberzeugung un- terschveiben. Ohne alle Vergleichung der Charactere kann je- abe, | | der, VER TEERER | 147 der, der beyde Pflanzen fürs Herbarıum einzulegen hat, den Unterschied sehr deutlich gewahr werden, indem die Arnıca scorpioides wegen ıhrer weichen klebrigen Blätter ‚sehr leicht gelb wird, und wegen Dicke und Gröfse der Blumen eine stär- kere.Presse erfordert, ‚die oft eine Schwärze ın der Scheibe hervorbringt, ‘Uebelstände, die bey A. | nicht Statt finden. 52. Doronicum odöärfekin foliis dentatis, superioribus ovato -lanceolıs amplexicaulibus, inferioribus cordatıs petiolatisy petiolis auriculalatis; radıcalı- bus cordatoreniformibus petiolatis ; caule simplici, unifloro. - Arnica cordata. ‘Wulfen in Roem. Arch. 5. p. 408. Per- soon: Syn. 1. p. 455- No. 12. Habitat in valle Orsera montis Baldi, in mente Spinal Ty- isaustralis (in ‚alpe Kirschbaum prope Lienz. Wulfen.) Diese Pflanze, welche wir an Ort und Stelle genau zerglie- dert haben, ist keine Arnica, sondern ein w ahres Doronicum, wie auch selbst zum Theil aus Wulfens Beschreibung hervor- geht, und auch aus der ziemlich grossen Uebereinstimmung der Definition unsrer Pflanzen mit der der NEE Arten geschlos- sen werden kann. Obgleich übrigens auch dıe Blume mit jener von Berasie cum Pardalianches ARREREE übereinstimmt, so au sie doch ls A Br davon, so wie von den übrigen verwan t verschie- den, indem unter andern ihre zahlreichen Waurzelblätter mcht grösser sind, als die von Glecoma hederacea, w elchen sie eini- germassen , die we nierenf Sseiege: Gestalt eins , gleichen. a ‚Endlich besiöleh wir uns ae auf Wulfens Beschreibung, - i 1 9 x . die, die, wie ımmer, sehr genau ist, und merken nur noch an, dafs bereits eine Arnica cordata im System eingeführt sey, wesswe- gen auch in Persoons Synopsis zwey Pflanzen dieses Namens vorkommen. i | 2 53. Achillaea moschata. Von dieser Pflanze war bisher für Deutschland ein einzi- ger Standort aus Jacquins Fl. Austr. in alpibns leontinis, folg- lich in Tyrolbey Lienz, nicht in Kärnthen, wie es in Willdenow’s Sp. pl. heilst, bekannt. Wir waren so glücklich, einen nähern zu euldecken, wo sich uns diese Pflanze durch ihren starken und angenehmen Geruch selbst kund machte. Sie wächst im Nafsfeld, ober dem Stohlen Mundloch, auf der Rückseite des Rathhausbergs, zwischen abgebröckelten Felsenstücken, mit Sa- xifraga bryoides, muscosa und Phyteuma paucıflorum, ziemlich häufig. Der sehr richtigen Beschreibung und Abbildung bey. Jacquin ist nichts beizusetzen; von Achillaea atrata unterscheidet sie sich im ersten Anblick durch einen etwas niederern gedräng- ten Wuchs in ganzen Rasen, mit: vielen blattreichen, jungen Wurzeltrieben und meistens einfachen Fiederhlättchen. Bey genaurer Prüfung gegen das Licht gehalten, wird man die Puncte gewahr, die Scopoli Fl. et Faun. insubr, t. 3. sehr deutlich ver- grössert dargestellt hat. Ä e- ee 54. Orchis suaveolens. . Ari O. radicibus palmatis, spica ovata, floribus semisupinalis, nectarüi labio semi - oyato, bidentato, folüs linearibus, Vil, Delph. 2. p. 58. t. ı. Diese Pflanze ist seit fünf und zwanzig Iahren ganz ver- schollen. Villars fand sie in fünfzehn Iahren seiner botanischen Reisen nur einmal, besohrieb sie aber ausführlich, und liefs.sie mit- PEREEER 149 mittelmässig abbilden; er äusserte dabey den Gedanken, dafs wenn man an Hybridität glauben könnte, diese Pflanze von Or- chis nigra und odoratıssima herstammen müsse. Dieser näm- liche Gedank3 war auch der erste, der sich uns darbot, als wir diese Pflanze entdeckten; wir waren daher sehr erfreut, als wir in der Folge Villars Werke zu Rathe zogen, nicht nur unsre Pflanze, sondern auch unsere Gedanken bey ihm vorzufinden. An Hybridität ist indessen bey Orchiden nicht zu denken, die bekanntlich auch nach den neuern Beobachtungen von Ru- land die Begattung im innern der wenig zugänglichen Blume be- schliessen. Weder die von der botänischen Gesellschaft in Re- gensburg aufgestellte Preisfrage über die Erziehung der Orchi- den aus Saamen, noch die unendliche Mühe, die sıch defsfalls Herr:Prof. Nau in ‚Aschafienbung gab, haben den gewünschten Erfolg‘gehabt. DieFortpfl die 1 ist geheimnils- voller, als die irgend einer sildern‘, ;ın den Garten übergetragen, gehen: dieseGewächse gewöhnlich im zweyten und längstens ım dritten Iahre aus, und wenn sıe auch wirklich Saamen brachten, so sieht man doch nirgends jungePflanzen aufgehen, wie diefs bey hundert anderen Pflanzen der Fall ıst. Welcher Botaniker erinnert sich jemals bey den Orchiden, die er sammelte, oder in ihrer Nähe junge Saatpflanzen gesehen zu haben, wıe man pe zum Beyspiel, bey den Ornithogalen häufig antrifft, + Das seltne Erscheinen dieser Pflanze (denn auch wir fänden sein einskal) he eisetdaher weder fürihre Hybridität, noch da- für dals sie keine ‚eigene Artsey. iinbride Pflanzen öde in.den Gärten erzeugt; in der freyen Natur, und vorzüglich auf den Alpen, wo die Pflanzen kaum Zeit haben, ihren Vegetations- Rp zu beschliessen, die Saamen nicht alle lahre reifen, und keine 150 “onssedrnnuee. keine Bienen den Staub der Pflanzen sammeli, sind diese Fälle wohl äusserst selten, wo nicht'ganz unmöglich. Uebrigens ha- ben wir auch Beyspiele, dals man dieser Idee in den botani- schen Gärten zu grosse Ausdehnung giebt. Das Eryngium oli- verianuun Delaroche befindet sich in dem Herb. hort, reg: Paris, von Vaillant, mit der Bemerkung: Eryngium e semine planı de- gener; vor emigen lahren ist diese nämliche Pflanze aus den Sämereyen, die Olivier von seiner orientalischen Reise milge- bracht hatte, in dem Garten.von Trianon aufgegangen, .- als eine eigene Art:anerkannt worden. Delaroche Eryng. p. 37. t. 11) Dals diese Pflanze selten gefunden wird, bew a blofs, dafs ihre Erscheinung besonders bedingt sey, und dals siean wenig besuchten Orten vorkömmt; da sie sich aber sattsam von den verwandten Arten unterscheidet, ''sö glauben wir, gr denklich dem Beyspiel Villars folgen zu: dürfen. Er 00 055. Orchis 'odoratissima Fl. alb. Unter die sehr hübsehen Uebergänge der Farben gehört auch Orchis odoratissima , die wir heuer‘auf dem W. ege'von Hilflau nach’ der Abtey Admund in Steyermark gesammelt ha- ben. :'Ohne sich sonst in Form oder Geruch. geändert:zu ha- ben, sind: die Blüthen blendend merad RER ist nichts da- bey zu bemerken. Mirins BO FE fhiewitile Eli | Eine kurze Geschichte dieser Pflanze wird Yedirding wie un- * sicher:oft die Urtheile berühniter-Männer- sindy! und: wie leicht | läfst. | ‚Linne PRRERE aus ER ERLEBT LEERE er- sten Schriften kaum 6 Arten, worunter .. fuviatile und limo- ‚sum * man sich areli ıhr rächen! zu ee ren wesleiten F sn... ö 151 sum .Sich“befinden. ' Ersteres 'scharäcterisirt er'auf folgende Weise:»E. caule striato, frondibus subsimphcibus; die zweyte: ‚eaule subnudo laevi:’ In sehr viele Ausgaben der Linn&eischen Schriften würden diese Pflanzen. immer unverändert überge- tragen. “Endlich kam einer’ der letzten Schüler Linn@’s, Ehr- hart, aus Schweden nach Teutschland, und botanisirte hier mit vieler Emsigkeit. \ Er lebte, wie er sagte, von den Bro- samen die von Flora’s Tische fielen. Unter sehr vielen schätz- baren botanischen Berichtigungen und Anordanngen stellte 'er auch den Satz auf, E. fluviatile und limosum seyen einerley Pflanzen, und damit’ hier künftig keine Verwechslung mehr geschehe, und keine Zweydeutigkeit mehr herrschen möge, un- terdrückte er beyde Namen, ‚und wählte an'ihre Stelle die Be- Benäung nn Heleocharin, welcher er eine e ‚Diagnose ea Fe Di. 2 5 (Ehrharts Beytr: ei 2.7 1359. Hoffn. bot. Taschb. Crypt. p- 2.) Die sehr grofse Uebereinstimmung der’ Linneischen Diagnose von den beyden Pflanzen, die scharfsichtigen Talente Ehrharts, und seine neuerliche Zurückkunft aus Schweden müsten eben so viele. Motive für die übrigen Botaniker seyn, - ihm Glauben beyzumessen, was'aber nicht geschah. Indessen hatte Ehrhart noch eine ganz neue Art dieser Gattung in Teutschland ent- deckt, die er E. Telmateja nannte, und die auch zu gleicher Zeit von Schreber gefunden, und E: eburneum getauft wurde. Dals diese Art neu sey, dafs Linnee sie nicht kenne, dals sie in Schweden nicht wachse, konnte man um so eher anneh- men, da beyde Männer sehr geschickte Botaniker, -Linne’s Schüler und in Schweden gewesen waren. Allein, nun trat Smith, ein Engländer u. Besitzer des Linnöischen Herbari auf, 152 in auf, und lehrte; dals E: Telmateja Ehrh. sey das währe E. flu- vıatile L. So sehr nun auch-in der oben angegebenen. .'Ge+ schichte das Ungereimte. dieser Angabe enthalten ist, ‚und. .so sehr die systematische Stelle, dıe Linn&e seiner Pflanze: gege- ben hatte ‚. widersprach, indem. er. zwischen E. fluviatile und arvense, womit E. Telmateja nächst verwandt ist,-E; palustre einschaltete, so wurde doch Smiths Lehre angenommen, und so ist diese Unrichtigkeit auch in das System übergegangen. Selbst Schkuhr hat in seinen eryptogamischen Gewächsen ı. t! ‚168. Equisetum-Telmateja unter dem Namen E. fluviatile ab- gebildet, aber in der Flora danica steht unter dem letzten Na- men die wahre Pflanze. Es hat nämlich Wahlenliexg, ein fleissiger schwedischer ae den Faden abermals aufgegriffen , und die gänze "Sache umständlieh erläutert. In seiner Flora lapponica p- führt er das Linneische E. fluviatile wieder auf: caule sera: 'annulis constrictis, nigro - dentatis subulatisque, ramis erectis, spicam superantibus, quinquangulis. Er bemerkt: Haec Sue- corum.notissimum Fräken est, et in omnibus herbäriis suecicis anlignis pro E. fluviatili exhibetur, inter: quae herbaria' Zier- vogelii ipsius Linnei in itinere Gotlandico: socii summae aucto- zitatis est; contra E. Telmateja a cel. Smith (Engl. bot. t. 2022.) perperam admodum pro E. fluviatili exhibitum , nec in fluvüis crescit, nec in tota Suecia lectum est, nisi in extima Scania.. TS tunc Linnei ee originalıs. 2 - ie . den getrocknete Pflanzen‘ zugeschickt bekomint, der wird die Möglich“ keit, dafs zuweilen Pflanzen an einer unrechten Stelle liegen können, er I) Wer ein beträchtliches Herbarium selbst Va und ans vielen Gegen- u nd ren snastese 153 Die Botaniker werden daher wohl thun, hier für die Zu- kunft einen sichern Weg einzuschlagen, und entweder die Ehrhartische oder die Wahlenbergisthe Anordnung zu befolgen. Imiersten Falle würde‘ E. Heleocharin angenommen, ım Zwey- ten-aberE, fluviatile beybehalten und E. limosum als Abart da- von beygesetzt. E. SERIE bleibt auf jeden Fall in seinen Würden. 57. Polypodium cristatum Lin. © DiesePflanze hat die Federn der Botaniker sehr stark beschäf- tiget und wie es scheint, ohne Ursache, denn sie ist eine sıbe- rische. Anfangs ‘wollte man P. Callipteris Ehrh. für das wahre cristatum L. bestimmen, so ist auch Schkuhr’s Abbildung ın seiner -pl. crypt. dargestellt. Später glaubte man Aspidicne spinulosum, dılatatum oder multiflorum dafür annehmen zu müssen. Wir wollen uns über die drey letzten Pflanzen kein entscheidendes Urtheil anmassen , glauben aber, dafs sıe nur 20 eine Fo . oder unrichtig benannt sind, leicht einschen. Man sollte daher auf so etwas hin, nicht gleich Marhinazhär für Wahrheit ausgeben, _ nicht ohne Vorbedacht urtheilen. “Wir glauben durch folgende Mittheilung die unnatürliche. Entstehung von Gnaphalium rectum entziffern ztı kön- nen. Haenke eirklärt sich in Jacg. Collect. 2. p.. 21 bei seinem Gn. - EST! norvegienm auf folgende Weise: Attulit inde ex primis jan itiner ibns ” ce]. Jacquinius et Mygind. atque repelito stirpis sibi novae visi Linneo communicarunt Exemplaria. At hie non rare insoliti rigoris exemplo, % heie ceu novam stirpem adoptare, interque varietales (cerie TRERREE biles varietates) Gnaphalii sylvatiei relegandam, sustinuit ete. Dem zu Folge wird Linne' die aus Oestreich erhaltenen Exemplare von Gn. .norvegicum nicht. weggeworfen, sondern unter dem Namen Gnapha- lum sylvaticum aufbewahret haben. So fand sie Smith, erkennt sie für das ächte Gn, sylvatieum und stellt sofort die Haupispecies alsGn. recium auf! — e eine Art ausmachen , und dafs dem zufolge mit Ausschlufs von P. cristatum, neben den übrigen unbezweifelten Arten nur As- pidium Callipteris und multiflorum ın die Flora Deutschlands aufzunehmen seyen. Letztere müssen wir Bpoh als Nachtrag zur Salzburger Flora SR eh, 58. ee cuneatum. Unter diesem Namen hat Schkuhr Crypt. t. Böse; eine neue Art abgebildet und p. 198. mit folgender Diagnose verse- _ hen: A. frondibus, decompositis glabrıs, foliolıs cunealis, trun- catis, cristato - dentatis, Er erhielt ein einziges Exemplar von Hrn. Funk, welcher es auf dem Watzmann ın Berchtolsgaden gesammelt hatte. Schkuhr fordert die Botaniker auf, sie wei- ter zu untersuchen, Wir sind gegen diese Art, da sie nur nach einem einzigen. Exemplar gebildet wurde, etwas mifstrauisch, wollen aber be- merken, dafs wir aus den Iudenburger Alpen unter dem Na- men Aspidium fontanum eine Pflanze besitzen, die der Schkuh- rischen Abbildung nicht unähnlich ist. 59. Polytrichum formosum. - Istein Beytrag zur Salzburger Flora, und findet sich nicht nur auf dem Mönchsberge, sondern ist auch in den Waldun- gen am Untersberge gemein, Es unterscheidet sich auf den er- sten Anblick von P. commune durch blässere Fruchtstiele, durch eine weniger gefärbte Haube, die oft, wie bey P. juniperifo- lium fast weis ist. P. commune wird oft ı — ı! Schuh lang, und wächst mehr ın sumpfigen Gegenden. 60. bester or ir ir ÄLZELIEZZZ ZZ 60. Polytrichum'alpestre Hopp. Ist bestimmt eine eigene Art, und hinlänglich von P. juni- perifolium verschieden , was auch die Herren Weber, Mohr,, Voit n, a. darüber urtheilen mögen. ° Wir werden Gelegenheit haben, cine nochmalıge genaue Untersuchung mit einer voll- ständigen Abbildung künftig vorzulegen. 61. Splachnum urceolatum. Ebenfalls ein Beytrag zur Salzburger Flora. Es wächst wiewohl sparsam, in den Steingewölben, die vom Brennko- gel an den Heiligenbluter Tauern gegen dıe ehemalige Knap- penhütte hinabstreichen. Die Pflänzchen wachsen ın dichten _ Rasen und sind am Grunde mit filzartigen’ Wurzeln verbunden, so dafs man von einem Rasen einzelne Exemplare nur mit Mühe absondern kann, Schkuhr hat in seinen Moosen t. 18. einekenntliche Abbildung geliefert. Merkwürdig wäre es, wern dieses Moos, welches auf einem 7000 Schuh hohen Gebirge wächst, auch in den Ebenen von Niedersachsen vorkommen sollte, wie Roth angiebt. Wir schliessen diese Bemerkungen mit derErklärung: dafs, wenn wir in dem Fall waren, den Ansichten unserer Vorgänger in manchen Fällen zu widersprechen, dieses in der reinen Ab- sicht, der Wahrheit näher zu kommen, geschehen sey. Amicus Plato, amicus Aristoteles, sed magıs amica veritas. Eine-jede Zurechtweisuug, die auch uns aus gleich lautrer Absicht ge- macht werden wird, soll uns willkommen seyn; nur wünschen wir, dafs die Beobachtungen, die uns entgegen stehen, aus der freyen Natur, nicht aus kümmerlichen, getrockneten Exempla- 90 * ren we 8 > ren entnommen werden mögen. ‚Die Ansicht des Botanıkers, der sich in der freyen Natur unter hundert gleichnamigen Pflan- zen befindet, und alle Formenübergänge, so’ zu sagen, mit ei- nem Blicke überschaut, wird in einer Stunde mehr erweitert, als in Monaten mühsamer Nachsuchung einzelner Formen in Her- barien und Abbildungen. Doch Irrthum ist überall möglich, und Zurechtweisung heilsam, 4 £ er m, ei x A Fe 5 5 3 ER - 5... ee ur ee LE A OR blosse Namenverzeichnisse der Gewächse so ferner Landstri- che dienen wenigstens dazu, Bruchstücke einer ‚Geographie der Vegetabilien zu liefern; die vorliegende Sammlung schien mir aber mehr, als eine blosse Angabe schon sonst bekannter ‘Namen zu versprechen; ich studierte sie daher mit Aufmerk- . samkeit, und lege hier der er die Resultate meiner gr vor, in JIV u ae NE Tee ARE N, „Panicum wiride,. L. : Spica tereti, ee involucellis unifloris bisetis: Se- tis flosculo duplo longioribus; glumis nervosis. © Vanichm viride; ERAETEONN. pP: 335. n. 6. ‚Das dritte Blättchen „des, Aehrchenkelches ist er ‚und hlteee: an der Spize gespalten. - it sılarsil gacseeT Panicum.glduciwm bRar jet 4? 109g Spisa.ı RE Bamanıips: inch nie alas: 2 Kecksr: ‚Selis e alıs sem in s unckulato=irugosis,‘ ons 9 Panicum glaucunn. ; Eins a en Fe yarzindsn ish) Panicum, viride: Smith. hrit>p.: bins, A gehn non. Asikiıı,; HI 97 0 0 ii ER ERPUERNE Bun am a - m EDEN. Fa ki er ] dam si kein nerrigesDlöheben ERERER? er Berl eis 3:5 z ls1e9d at sö’Panic ulm: (erus ga big; M: ‚Shure ee a se. ee um Crus gatuisg; > Dei a ; FR: Te ar 2 3stvr 89 5 : : 998 iebäs 7° 332 ER bi ' berdochischwei lich. Ar vöns genieinen P. Cal Yrchicden, Br: er sonst’hach'!dem Standorte sehr’ abän- BERN ES ad {" RB HEN ar I DB sahrt) simäls IE ‚120 iz 27 op old s : E: ; 7 „rasante 189 . Sud are SE Panicum Crüs Ordisbisie glei er 2.) Pänieum Deaectylon.sıks us! norsssa Die drikte Relchklappe fehlu., , ««.. rer 8. CrypsissSchoenoides. Person, Et Spicis ovatis, ex vagina: folii,inermis emergentibus. Phleum Schoenoides. ; Lin, kpersp p- Ei 5. = Haenke in Jacgu. coll! 1 par 5 te & | ‚Spartina phleoides;.. ‚Roth: neu.: Dos; IIL-p. 101. Der Halm: ist nicht, ‚allemal niederliegend; ich finde ihn ziegilich aufrecht. Auch ästıg kann man. ihn nicht inennen; wohl kommen aus: der Wurzel:mehrere Halme,. aber sie sind alle einfach, und. haben in jeder Blattscheide eine Achre, aber keinen Ast. a SHE ge Heleogädeg: siopecursiden, ‚Host. 7. RR «4 Dieyadhaeti el purpurfärbig angel 1 weilen‘ durchaus et oneig Baar leer rs 16.: Phalaris phleoides, wwilla. . r : gufaisl: 19} 4 »Phleum pratense. Li\.. 4... 7 2000421 Beckmannia erueoides.,''Host. De en ZW ERAN She fd a. Panıculata; rami: paniculae'aristati. a RE Rn spieis.numerosis alternis, culmo adpressis, eg ‘ «gitudine internodiorum,. wer bißgris. rn Sibir. 1.ip. 130; tab, : 29. re 15 ß. Spiea ‚composita non. ram Ber Gramen palustre, locustis esfomin. a | Barrel. num. 1158: tab. 2. ee, „men tadl diese Abbildung; er hat unrecht; „Sie | getreu, nnr ve Be | 161 19. Festuca ovina. L. 20. Festuca duriuscula. L. B: Ich fand bey diesen Sareptischen Gräsern, die nicht viel über einen halben Fufs hoch waren, niemals die sämmt- lichen sechs Blüthen in den Achrchen, sondern nur 4 oder 5, und allemal war die letzte unvollständig. Alles eine Folge des dürren heifsen Landstriches. 21. Bromus squarrosus, L. -Panicula nutante; ‚spieulis multifloris, oblongo - -ovalis, eanıs, glabris, arıslıs divarıcatıs. © Festuca graminea, glumis vacuıs. Scheuchz. WaroR. p- 251. tab. 5. fig. 11. 22. Bromus hirsutus. Panicula nutante ; . spiculis multifloris, ohongp- ovatıs, canis, hirsutis, aristis divaricatis. © Vollkommen dem B. squarrosus ähnlich, nur dafs die “Achrchen nicht blofs grau, sondern auch pelzig sind. 25. Bromus giganteus. L. 24 Bromus cristatus. L. Ist aber kein Bromus, und scheint mit B. pinnatus und den ähnlichen eine eigene Gattung ausmachen zu müssen. 25. Stipa capillata. L. Der Einsender glaubte zweyerley Arten zu senden, weil die eine im Vorsommer, die andere im Herbste blühte. Er wußste wahrscheinlich nicht, dafs mehrere Gewächse, und unter andern auch Gräser, zweymal im Jahre blühen, be- sonders wenn sie abgeschnitten werden. Ä Die Blätter Holen sich genau in eine Pfriemenform, 21 und 162 essen und sind oft a als der Halın, Ba inwendig stark Far 2 üben a6 -Triticum Easaiet atum..\L..! | "27% Triticum: supiaum, | ‚Culmo: EEE ramoso; :foluıs nei Iinceolagieil »» Apice. convolulis;.;spica composita:: en alternıs ovalıs: spicellis multifloris, muticıs. | Gramen canmum supinume minus. \ C:B.P. pag, 1. Grainen. 'canınum — 107 R. Plukenet Phytogr. tab. 33. fig: pe »»Gramen caninum 'supinum ii Tabern. p- ‚516. 31» . Plukene’s Abbildung ist sehr ‘gut, nurszu wemig ästig: denn eigentlich zeichnet+er. nur:einem einzigen, noch dazu erst beginnenden Ast, Tabernämontan’s Abbildung: ist! we- niger gul. “u 2ıDas Gras hat: eine ee Aechnlichkeit ‚mit der Quecke, ist: aber von. .derselben gewils und:sehr deutlich“ durch seine Aechrem: verschieden. Das Stück, welches. vor - mir liegt, war. oflenbar: ein schief. aufgerichteter Ast eines am Boden liegenden, und vielleicht, dort stellenweise -angewur- zelten Halms; dieser Ast (nur ‚eine.Spanne lang): ıst- selbst wieder ästig, und dicht mit Blättern beseizt; diese ‚Blätter. sind, verglichen imit- andern, Grasblättern , kurz (nur einen Zell lang); Iinienförmig lanzettähnlich (am Grunde. 2f3 Li- nien breit), ‚sehr-spitzig, ‚und gegen ihr Ende eingerollt; sie, geben der Pflanze ein sparriges Ansehen... Die Achre kömınt nicht aus dem Ende. der Aesie oder Verzweigungen ‚hervor, sondern ıhr Stiel kömmt selbst. aus einer Blattachsel hervor ,: und: ist ziemlich lang (bis: zur Aehre 2 Zoll), wird auch von ZUER- wor FR - 1% zwo Blattscheiden begleitet, die sich Aber: in keine Blätter: auf- lösen.:. Die Aehre. selbst istı5/% Zoll lang, uindsaus-wechselweise stuellös Ansılzenden kleniern, Bachgedrückten,s/eyförmigen Athren: zusammengesetzt, | von: denen die, untern etwas mehr aus ‚einander rücken. als ‚die ‚abern. |, Jede, dieser Achren ist-3 Aanıen lang, und! 7/4 Linien breit,(und bestehtaus etwa gAehr- chen, die wehselseitig dachziegelförnug Ansitzen , ‚selbst 'wie- der zusammengedrückt: sind, „und .eiwaig— 9 Blättchen ein- schliefsen. Sowohl die Klappen des Aehrohenkelches als die der Spelzen sind eylörmig;: shur schwach spitzigz; und gar nicht gegrannet. mens Brenn Inn Be Noch: ist meines RER (dieses Gras von-keinem systema- tischen Schriftsteller aufgenommen werden. £ : sslolisn=2&n Trät iaum nepens. .E. 20. Triticum jundceum. L. N 0802 dabs oda, altissimant. A 3bu Pharnaceum.Gerviana L. Die Blüthen sind weils, und haben am Rücken eine drey- spitzige Makel; das ist, es ist in ihnen Kelch und Blume genau ineinander verwachsen. 32. Tulipa Diflora. | Flore erecto; petalis. imaequalibus, aculis, bası ee tibus; folus linearsbus acutıs. % Tulipa biflora. Pallas It. III, app..n. 8. Tab. D. 7 3; Ich sah nur die einblüthige Spielart; die Anzahl der Blü- ihen ıst also kein gutes Kennzeichen, indem sie von ı bis 3 . abändert; aber die Ungleichheit der Blumenblüthe, auf welche niemand geachtet hat, als der Zeichner, dessen sich Pallas be- diente, verbunden mit ihrer-spitzigen Form und dem Behaart- seyn ihres Grundes, sind ein viel standhafterer Charakter ; die Ir # 21 Eu Blu- " # 104 . ETTTEITTITTT Blumenblätter sind nämlich wohl alle von gleicher Länge, aber nicht von gleicher Breite. Die Blätter sind nicht pfriemenför- mig, sondern eigentlich flach und linienförmig (nicht allemal ° länger als derStengel), rollen sich aber etwas rinnenförmig ein, was lediglich ın der Scheideform am Grunde, und der darauf folgenden unbeträchtlichen Breite des nicht dicken und steifen Blattes seinen Grund hat. 33. Iuncus bulbosus. L. 34. Juncus bufonius. L. 35. Rumex maritimus. L. 36. Frankenia hirsuta. L. 37. Ranunculus aquatilis. Smith. 38. Thymus Zygis. L. 39. Cheiranthus tarazacifolius. Mille. 40. Erysimum diffusum. Kit. 41. Hedysarum Alhagi. L. VOL er ' VERSUCH einiger kritischen Bemerkungen über Gaudin’s ee helretica, *) . ba a a DRM Dumm eb ea ”- Dem auch der Familie der Gräser gebührenden methodi- schen Studium, um auch‘ für diese Gewächsfamilie eine bestimmte naturgemäfse Charakteristik ihrer Gattungen her- zustellen, wodurch alleine die endliche F estselzung eigener, und Ausscheidung fremder Arten möglich werden kann, wurde auch nach Linne’s Zeitalter bey weitem nicht so be-, gegnet, um neben andern, mit weit mehr Vorliebe bearbei- teten ı Gewächsfamilien,, , gleiche Ansprüche auf eine reine na- > Agrostologia helvetica, definitionem. deseriptionemgue Oramimum. et Plan- tarım eis affinium'in Helvetia sponte nascentium complectens. Au- etore I. Gaudin, Keelesiae germawicae Nevidunensis Pastore, Societa- tis aemulationis Pagi Vandensis, Societatis botanicae Altenburgensis &o. Sucio. Parisiis ” LI. Paschoud, Bipliopol, 1811. T. 1. 8. I—XIL et 1— 360, T.U. $. 1— 306, 800. » 2 466. ne u DREBNT ER A er türliche Darstellung der ihr zuständigen Gattungen und Ar- ten zu begründen. Lange noch nach dieser Periode, ob diese gleich für das methodische Studium der Gräser eben so: günstig war, als wie für das der Laubmoose, Flechten, Algen, Farrnkräuter und Bauchschwämme etc. erhielten sich gerade dıe für diese Gewächse errichteten Linne’schen Gat- tungen und Arten, so ar dauernd, dals: man ver- leitet wurde zu gla v es der botanischen Beflissenheit gelungen, Ä ah Eekklıl, Höhepunkt erreicht, = und Nager bier fanfgeräumt zu; haben,; « ahgr €s war dem niöht also! Denn es zeigte sich: immermehr, dafs auch diese: a en green eine ‚Aufgabe seye,'zu welcher, um sie ir viele berufen, Snklinpähige aus- erwählt seyen, un dafs Bersdthrgemähe ei. der Gattungen, dafs die einzig undsalkeinchier ausgehende Dia- gnostik der Arten, nirgends ‚weniger, als in den nur nach- a ee schreibenden Floren, in und ausser Deutschland gesucht wer- sen, ER Bi nur Vozbehalt solcher zesc} welche Muth, und hräft mit Natursigu ‚ygreint,‚hesiisen „det aalene, Airao aussen If.Au, lüften, 5 fkpnayı hptrachtetaciend lörte wohl nicht SR Yet aa ‚digsem,, Kuh Th 3 ir Gi MER GEL IP Er sehr, ‚ung EDER: Pad, der „durch Br Gpfserreigh führt, ‚aline, auraucheln. op a yr iS, ch OR durch , einen, hessen ‚auch, hierübes waltenden Genius. mehr gecbnet: yürdg, .;WYio,ıgar.. wenige u SER: es über Sole gewinnen, e) der hohen Zuversicht, mit der die I änn@schen Gattun zen ‚der Gräser, „in,allen, Flo- sem fast merrenkk an geiheinse Terre x teulgn itavinı TER ‚ag A Behsuns BIER a abredung nur, mäitssbeynahe 2 ur we £r ie a. 3 "Ei 4 I) n wurden, “- x zu Her- 9. sera rudı i4 “2 Sounstod last. en ir 25] auolsigmsn 2 r i t r ae BR I- AxX -I BIT az elogeflgit. Tesla I 1 tags sinn] ‚eimo® gr u Dit: Ash 00 DETIETLE LITT 167 greifen. “Um ‘zt 'einembessern und naturgemälsern Ver- ständnisse‘ hierüber‘ zu gelangen, war 'wohl die sichtbare Aengstlichkeit nicht: einladend, hit‘ der! man !sich bemühte, über dıe Integrität der" Linn@’schen Gattungen und ‘deren Charaktere:zu' wachen, damit es nicht so leicht jemand wage, auf diesem Felde seine Sıchel zu führen, wenn er sie nicht mit verwundeter Hand wieder zurückziehen wolle. Doch endlich siegte eine: kräftige 'Ueberzeugung ‘von dem hohen Beruf des! Wahrheitisehrenden : Naturbeobachters Rierüber;;' und: der: Glaube, dafs auch in’ diesem Gebiete. wissenschaftli- cher. fortschreitender : Thätigkeit‘ reine "freie »Selbstuntersu- chung das Feld behalten würde,‘ gieng aus diesem Conflikte‘ der‘ Pietät und «der Dogmen dieses rege Mannes, .der‘ he selbst mut. der Fackel : der freyen‘'Selbstuntersuchung vor- leuchtete, glorreich hervor. ‘Es’ konnte nun nicht ieh Tehe len,: dafs das doch nur obenhin beachtete, mehr als eigent- lich ganz vernachläßsigte, Stadium der ‘Gräser nachdruck- samer> verfolgt, ‘und 50° gut; wie andere vorhin und sonst nur nebenher: mitgenommene Gewächsfamilien, als eihe gleich ehrenwerthe Pflanzung ıi in Florens Eden, nicht nur aufblühen, sondern auch mit geistvoller Achtsamkeit und wahrem Na-' tursinn bewahret ‘werden könne. > Hiezu' haben‘'sich ‘auch - bereits die, günstigsten »Aussichten eröffnet. »Unsere treffli- chen deutschen Botaniker, Schreber, :'Sprengel,Schrader; Eink, Leers, Host, haben ımit .ihfen so: trefflichen Vorgän- gern nicht ‘nur gleichen Schritt gehalten, sondern sind ih- nen. gewils um mehrere Stadien‘ vorgeeilt. ' Wie im schönen Einklange, Smwartz,:Smith,: Palisoti ‘de a TE zieres, Willars, Riehard. ‚Brown;; und :ander hr :bestreb- 168 FREE VPE ten dieser Gewächsfamilie auch neben andern, und bisher mit sichtbarer Vorliebe hearbeiteten, eine ehrenvolle Stelle auzuweisen, ist zu bekannt, um hier umständlicher noch nachgewiesen zu. werden. Indessen sind doch alle. diese mit. verdientem Ruühme anzuerkennenden Bemühungen so vieler mit unverkeunbareın Scharfsinne hiebey beschäftigten Beobachter nur für Vorarbeiten, obgleich für höchst be- dingte, anzunehmen, die- Adsobtolosie, aus ihrer Wiege zu heben. Doch wie kräfüg schon erstarkt dieser keineswegs stiefmütterlich ‚gepflegte Zögling, unter solchen sorgsamen Händen ins freye Leben hinaustritt, hievon ist diese helve- tische Agrostologie ein sprechender Zeuge, aber auch ein Beweis, welche Fortschritte eine Wissenschaft gewinnen kann, wenn bey so vieler Vorliebe mit einem so reinen Beobach- tungsgeist verfahren wird. Der achtungswürdige Verfas- ser umfalst ın diesem wahrhaft classischen Werke nicht nur die sämmtlichen helvetischen Grasarten, sondern auch in dem zweiten Theile desselben die sogenannten Halbgräser mit einer seltenen Umsicht und mit einem hohen Grad kriti- schen Scharfsinnes, so dafs, wenn solche Erfordernisse ganz bedingte Leiter und Führer sind, sich in diesem noch mit so vielen Dornen bewachsenen Blumenfelde einheimisch zu _ finden, diese dem würdigen Verfasser ganz eigenthüm- lich zuerkannt werden müssen. Um so weniger konnte er seines Weges hier verfehlen, zumal er sich mehr an der Hand der Natur durch seinen ihm eigenen Natursinn, be- sonders bey der Unterbringung oder ‚Ausscheidung der Ar- ten leiten, als sich bey Darlegung derselben ven vorge- Feet: kupitbetiniben age oder auch wohl durch die sei- seiner Vorgänger, irre führen liefs. So grofs immer die An- zahl helvetischer Grasarten schon damals war, als sıe uns sein’ grofser Vorgänger, ın seiner Historia stirpium Helvet. indi- genar., seinem Zeitalter, aber auch seinem reinen Natufsinne gemäfs, nachgewiesen, und so wichtig und so ansebnlich die. nachherigen Entdeckungen neuer vorhin gar nicht wahrge- nommener oder mit andern gemischten Arten zu erachten. sind; so erfreulich ist es aber auch nun, durch die vereinten. Bemühungen des würdigen Verfassers und der hier mit seltener Thätigkeit mitgewirkten scharfsinnigen Botaniker, von Haller, des würdigsten Sohnes solch eines Vaters, Chaillet, Suter, Verda, Thomas, Seringe, und besonders des unermüdeten Schleichers, eine so reiche Achrenlese hier anzutreffen. Diese nun sind hier sämmtlich, und zwar mit gleich grofser Behut- samkeit, als Bestimmtheit, unter die für itzt noch beybehalte- nen Gattungen gebracht worden. Mit nicht zu verkennendem: scharfsinnigen Bestreben, sucht der Verfasser sein methodi- sches, auf Charaktere, wie solche selbst dıe Natur dem unbefan- genen Selbstforscher darbietet, gestütztes Verfahren, um diese für itzt noch beybehaltenen Gattungen, für seine Arten auch anwendbar zu erhalten, in der voraus geschickten Synopsis ordin. et generum nachzuweisen; und es ist schon sehr er- freulich, hier auch mit des Verfassers eigener Ansicht, nach welcher er den Werth dieser Gattungen würdiget, bekannt zu werden.: Nur darf man hier nicht in das Detail seiner indıvi- duellen Ansichten, weder im Bezug der eigenen oder nur re- lativen Zulässigkeit und Consequenz dieser Gattungen, noch in Hiusicht der auch von dem Verfasser unter solche gebrach- ten Arten eingehen, um so weniger, als es bey Auführung 22 | meh- 170 re mehrerer Arten nicht fehlen kann, über den Werth und Ge- halt dieser Gattungen sich zu äussern. Die sämmtlichen Arten sind neben ihrer Special -Differenz durchaus in einer musterhaften concisen reinen Natursprache “dargestellt. Von ganz vorzüglichem Werthe und Wichtigkeit aber sind die zumal bei controversen oder mit verwandten collidirenden Arten angebrachten kritischen Berichtungen und Erläuterungen, welche durchaus nicht übersehen werden dürfen, indem solche einen reichen Schatz von Resultaten _ mehrjähriger für viele erwünschter und zugleich höchst be- lehrender Beobachtungen enthalten. Neben den nöthigen synonymischen Nachweisungen auf frühere Beobachtungen der vorzüglichsten Agrostographen, Scheuchzer, von Haller, Schreber, Leers, Smith, Schrader, Host, Köler, Schkuhr, Villars, Candolle, Suter, und anderer, ist zugleich der Stand- ort und die Ausdauer der Arten, sehr richtig angegeben worden. Indessen ım Bezug auf die specifische Identität derselben dürf- ten hier wohl diejenigen ausgehoben werden, welche etwa zu einiger Berichtung Veranlassung geben dürften. S. ı1. Der HKnappia agrostidea kann keine Corolla univalvis truncata zugeschrieben werden. Nach genau ange- stellten Beobachtungen verhält es sich mit derselben also: Corolla dipetala: petalis inaequalibus vie membranaceis, villositate densa obductis, apice inaequaliter fimbriatis; ex- teriori majori, ovato, ventricoso, apice lacinulato, setisque duehus terminato; interiori minori angustiori integro. Hiemit stimmt auch Palisot de Beauvois (Essai d’une | nou- eiätih 171 nouvelle agrostographie eto. Paris, 1812.) sehr richtige Zeichnung (pag. 29. Tab. VII. fig. IV. d.) ganz überein. S. ı2. Panicum, Hieher gehören so wenig die Arten verticillatum, glaucum und viride, nunmehr von Palisot (l. c. p- 51. Tab. XII. fig. IIL.) unter Sesaria gebracht; als tangui- rale, glabrum und ciliatum, die schon nach WYalter’s und Schröder’s Vorgange, welchen auch Palisot (unter Digitaria l. c. p. 50.) beystimmt, von den eigentlichen Panicis, als be- stimmt sich unter Syntherisma versammelten Arten, getrennt werden. Keineswegs dürfen auch Crus galli und die die- sen verwandten Arten unter den Panicis fernerhin zu stehen kommen , sondern bestimmen nun nach Palisot (l.c. p.53. Tab. XI. fig. I.) sehr richtig die eigene Gattung Echino- chloa; eben so wenig kann undulatifolium, Arduini, von Panicum getrennt, und der sehr charakteristischen Gattung Orthopogon, Rich. Brorun, oder wie sie Palisot nun nennt, Oplismenus (1. c. p. 53. Tab. XI. fig. Il.) einver- leıbt werden. S. 36. Phleum. Die Arten dieser Gattung, so wıe sie hier stehen, können sich ımmerhin, nach dem, von dem Verfasser angegebenen generischen Charakter: Cal. valv. aequalib. mucronato aristat. apice saepius divergentib., Carinat. margine membranaceo apice plerumgque truncato, coroll. includentib. vereinigen, müssen sich aber zum Theil wieder trennen lassen, sobald, wie auch nöthig ist, die sehr abweichende Struktur der valvul. coroll. hiebey zugezogen wird. 'Palisot (1. c. p. 24 et:'37.) hat bereits gealnet wor- auf es ankomme,'wenn diese Arten generisch richtig geschie- den werden sollen, und defshalb auch eine Trennung der- selben, wenn gleich nicht mit günstigem Erfolg, versucht. 29* - . Wah- 172 ses Wahre Pklea sind nur pratense, alpinum, Gerardi, com- ‚mutatum Gaud. (nicht Micheli, denn an diesem befin- detsich das ad basın pelalı subinde rudimentum Flosc. abort.) wegen des petali exterioris major. ovati trune. quinquenerv,; nervo singulo in denticulum brevem abeunte, medio pro- minulo; da hingegen arenarium, asperum, Boehmeri und Michelii ın der Folge hievon getrennt werden müssen, und zwar ın Folge des petali exterior. major. subinde integri, aut obsolete denticulati. Das Phleum commutatum (S. 40. n. 3.) des Verfassers ist bestimmt eine eigene Art; dieses be- ‚weilst schon das petal. exterius majus, das ausser der fch- lenden arista-dorsalı, eine von dem Gerardi ganz verschie- dene eigene Form und Bildung hat, beweilst aber auch zu- gleich, dafs hier unstreilig eine corolla dipetala zugegen seyn müsse, welcher zu Folge diese Art nimmermehr, was auch Villars hierüber träumen mochte, unter den Alopecu- ris zu stehen kommen kann. _ Als wenn ausser einer co- rolla univalvi zum Charakter des Alopecurus sonst nichts we- sentliches erfordert würde? S.46. Anthoxanthum odo- ratum. Auch unser Verfasser scheint den Blüthenbau die- ‚ser Grasart nicht ganz richtig zu beurtheilen. Jene beyden inneren häutigen unbehaarten grannenlosen Schuppen, die man ehehin für nectaria gehalten, die Schrader für eine co- ‚rollam interiorem nimmt, hält der Verfasser nur für squamas intra .corollam. Diese sogenannten nectaria, Squamae etc. conslituiren aber hier die wahre und eigentliche corollam dieser Grasart, da hingegen jene behaarten und begrannten Spelzen, denen man sonst, und bisher auch noch, die Di- guität einer wahren corolla zuerkannte, lediglich nur ge- schlechts- PPPPERTFTEER 173 ‚„schlechtslose Blüthen sind; eine Bemerkung, die nach Ro- bert Broron’s Vorgange auch von Palisot (1. c. p. 65.) be- stättiget wird, und sich richtig verhält. Bey Anthox. amar, ıst dieser Blüthenbau, nur mit einiger Einschränkung, doch wesentlich vorhanden. Diese irrige Ansicht von Push Blü- thenbaue dieser Grasart gieng daher auch auf die generische Bestimmung derselben über, indem man ihr bisher immer eine locustam unifloram zugeschrieben, die sie nicht hat, weıl diese wirklich dreyblüthig ist; fl. 2. neutr. 1 her- maphr. — Nicht w eniger merkwürdig bleibt. es, dafs auch der Verfasser so wenig als Schrader und andere, von dem gynandrischen Stand der Staubfäden etwas gesehen, noch an- gemerkt haben. Vergl. Schranck über das Donaumoos S.57, und Dreves botan. Heft. Tab. 40. fig. 6. zugleich mit Hannöv. ‚Magaz, 1810. 59. St. 8.032. u.f. 8. 54. Milium; unter welcher Gattung effusum und lendigerum nicht vereinigt ste- hen können, Palisot (1. c.p.2ı. Tab. VI. fig. VI.) hat beyde sehr richtig geschieden. S. 59. Agrostis. Mit dieser Gat- tung vereinigt der Verfasser (auch Praef. $.X.) die bisher zur Gattung Trichodium gerechneten Arten, canin. alp. und rupestr. wieder, und zwar aus dem sehr unsichern Grunde, dafs bey denselbigen, die ohnehin der Habitus mit ‚den Agrostis-Arten verbände, die corolla nicht immer unival- vis seye, selbst die überaus zarte und kleine gluma interior bey den Agrost. Arten nicht selten, per abortum, ganz fehle, Bey Agr. can. 3. S.66 sagt der Verfasser interiorem (glumam) in speciminibus nostris omnibus deficientem, nunquam ‚observare potuimus. Dieses unter gewissen Einschränkungen zugegeben ‚ bleibt es ine u dafs wenn ja doch ım sel- 174 LLZETIITITTT seltenern Falle, bey den Trichodiis eine corolla bivalvis zu- fällig wahrgenommen werde, solches ım Mehrfalle weder an- genommen noch zugestanden werden könne. Hiemit stimmt Palisot (1. c.p. 5. Tab. IV. fig. VI.) auch bey Agraulus überein. 1. rupestris. Hierunter eigentlich drey: ı) Hall. n. 1478, oder Trichod. rupestr. Schrad. 2) filiform. Vill. 3) aurata Gaud. Wenn auch zugegeben werden müfste, dafs n. 3. eine blos zufällige vom Standort eiwa abhängige Var. consti- tuire, so dürfte doch die Agr. filiform. Yill., sowohl ihres . Habitus graeilioris wegen, als vielmehr ihrer abweichenden Blüthenform, nicht von dem eigentlichen Trichod. getrennt werden. Vergl. Sprengel Pug. I. n. ıı. p- 6. 7. purpurea. Eine ganz eigene, sich durch glumam exterior. longissime aristatam, panicul. patul. paucifl. und besonders durch coroll. calyce saepe brevior. sehr auszeichnende Art, wie nach einem von dem Verfasser selbst erhaltenen Exemplar geschlossen werden mufs. 8. Calamagrostis. 0. arundinacea. Diese beiden vorhin von Schrader (Fl. germ. ı. n. 4, 8.) unter Arundo gebrachte Arten zieht der Verfasser wieder un- ter Agrostis, und zwar nicht mit Recht. Können diese und noch einige dieser verwandten Arten nicht länger unter Arundo bleiben, so dürfte Palisovs Vorschlag, selbige unter seinem Genus Calamagrostis (l. e.p. 15. Tab. V. fig. IX.) ‚zu vereinigen, vor der Hand nicht zurückgewiesen werden. 10. Pilosa. Arundo tenella Schrad, l.c.n. 10. Diese Grasart gehört nicht zu Arundo, und muls unter Agrostis, wie der Verfasser sehr richtig urtheilt, gelassen werden; nur mufs Agrostis pilosa Schleich., coroll. aristata, hievon als eigene Art getrennt werden, denn blosse Spielart ist selbige gewils nicht, PELLLIIT ET 175 ; nicht, dafür stimmt der ganz abweichende Blüthenban. 12. decumbens Hall. fil. Es kann seyn, dafs diese Grasart von manchen noch unter den Spielarten der stolonifera, wenn gleieh mit Ungebühr, mitgenommen wird. Unter Agr. alba PB. konnte selbige Schrader 1. c. nicht gemeint haben. Mit co- arctata Ehrh. hat sie nur eine sehr entfernte Verwandtschaft, ı3. patula. _ Scheint nur eine jener zahlreichen wenn gleich bemerkenswerthen Spielarten zu seyn, unter welchen die Agrostis Leers. Tab. IV. fig. 3. vorkommt. Allbekannt ist es, wıe sehr der Standort, auf diese Grasarten einwirkt. Auch 14. gigantea Roth. und ı$. vinealis Suter, nimmt der Verfas- ser gelrennt als wahre Arten an; zur letztern gehöre Scheuchz. 143. Tab. 3: fig. 9. eigentlicher als zur var. d. Trichod. canin Schrad. S.87. Arundo. ı. Donax. Mit Recht schon von Palisot (. c. p. 77. Tab. XV. fig. XI. et Tab. XVI. fig. IV. V. et Tab. XIX. fig. ı.) hievon getrennt. 2. phragmites, gab wahr- scheinlich den Typus zur Errichtung der Palisotschen Gattung Arundo ab, mit Ausschlufs derjenigen Arten, die nun unter Calamagrostis etc, stehen. 3. montana, ist Ar. varia Schrad. Die Agrostis pseudoarundinacea Schleich., welche Schrader hier mit anzieht, scheint, wie solches auch der Verfasser muthmafst, ausser den pilis penicellatis, sich auch noch durch die glumam exteriorem apice argute fissam sehr aus- zuzeichnen, folglich durch einen Umstand, der von der Schra- derschen Angabe des Blüthenstandes seiner varia sehr abweicht, wie nicht minder durch die allerdings die Krönchen über- ragende Granne. 4. Epigeios. - Die vom Linn& dieser Art zu- getheilten Synonymen gehören wahrscheinlich derselben nicht an, sofiderti der Calamagrostis, und vice versa. 5. Pseudo- phrag- 176 re phragmites Hall. il. sey nicht die gleichnamige der Schrader- schen fl. germ, n. 3, sondern dessen littorea 1. c. n. 2. Eine selbst nach Haller’s Andeutung unenischiedene Art: affinis priori (epigeios) quacum nunc fere coniungere vellet, umso weniger dürfte entschieden seyn, ob die littorea Schrad. hier richtig angezogen worden. 6. Halleriana. Diese sey die pseu- dophragmites Schrad., folglich eine und dieselbe Art mit der vorhergehenden. Wir können hier diese Versetzung der Schraderschen Nomenclatur nicht gut heissen. 5. 107. Andro- pogon. Man darf als entschieden annehmen, dafs die we- sentlichen Merkmale dieser Gattung bey weitem noch nicht mit der bestimmten Zuverlässigkeit angegeben worden sınd, um die ihr angehörigen Arten zu kennen, Noch kann es nicht genügen, was Palisot, Schrader, u.a. hierüber ausge-' sprochen und angegeben haben, noch weniger was unser Ver- Jasser durch flores polygam: masc. steril. pedicell, plerumque mutic; hermaphrodit. sess. aristat; coroll. subtrivalvis, an- gegeben hat. Von den hier genannten Arten: ı Gryllus, 2 Allioni, 3 Ischaemum, 4 distachyon, gehört vielleicht kaum eine einzige bestimmt hieher, alle andern gehören anderen, vielleicht noch eben so wenig errichteten Gattungen an. 9. 106. Aira,. Eine aus mehrern heterogenen Arten, bis ıtzt noch bestehende, und als solche auch von dem Verfasser aufgenommene Gaitung, die auf bestimmte Gattungsrechte - so lange wird verzichten müssen, bis es gelingt, aus den ıhr zustehenden Arten, solche herzustellen, was auch Rich. Brorvn, bey Palisot. l. c. p. 90, schon behauptet hat. 1. aqualica. Diese Art nebst Poa aquatica, maritima, distans, fluitans, festucoides (P. palustr. Seenus) sind verschiedenartigen Gal- tun- Girielerae 177 tungen eigen, und können füglicher unter den Palisotischen Galtungen Glyceria, Catabrosa und Sclerochloa in der Folge zu stehen kommen. Auffallend genug bleibt es immer, dafs eben diese Poa’aquatica von Palisot als Typus gebraucht worden, um den Charakter seiner Poa (Tab. XiV. fig. X.) vor- zustellen, da sıe doch als Art durchaus nicht darunter gehören kann. 2. subspicata. Für diese und noch einige andere, je- doch mit starker Ausnahme der von Palisot mitgenommenen Arten, ist die Gattung Trisetum (l. c. p. 88. Tab. XVIl. fig. 1.) ‘bereits vorhanden. 4. canescens, gehört unter die bereits won Palisot errichtete Gattung Corynephorus (l. c.p: 90. Tab. XVIN. fig. II.) wohin auch die Aira articulata Desfont. ge- hört, Die sogenannte arista clavata der äussern Kronspelze, da sie doch wesentlich von der Analogie einer eigentlichen Arısta abweicht, verdiente, gleichwie schon mit arista und seta "geschehen ist, als ein in allewege sehr merkwürdiges Organ, schärfer aufgefalst zu werden. 5. praecox, gehört wohl nicht unter Avena, wohin sie Palisot zieht, aber auch nicht unter 4dira. S.130. Melica,' 1. uniflora. 2. nutans, können als Arten zwar hieher gehören, destoweniger 3. eiliata, (so wenig als Bauhini.) Will man die gar sehr abweichende Bildung der Blüthentheile übersehen, die besonders in den glumis calycinis dieser Arten so sehr ersichtlich ist, und eben so we- nig die Bildung der innern Kronblätchen, bey uniflora und nutans (obtusa, emarginata) bey ciliata und Bauhini (acute bifida) beachten, so macht man es sich freylich leicht genug, Arten unterzubringen, aber wohl nur dahin, wo sie naturge- mäfs nicht gehören. Die Rücksichtsnahme auf die sogenann- ten rudimenta: secundae vel terliae corollae kann füglich 23 bey 178 ERSTER bey den Gattungsrechten dieser Gattung unterbleiben, da sol- che hier so wenig, als bey andern Gattungen, wo sich selbige auch vorfinden, einen wesentlichen Charakter constituiren. S. 135. Holcus. Diese Gattung wird, wenn solche nicht durch weit wesentlichere und standhaftere Gattungs - Charak- tere, als diese bey den Autoren noch bestehenden sind, nach- gewiesen wird, dem Eingehen wohl nicht ausweichen können! Palisot (l. c. p. 88.) entgegnet den polygamischen, auch von unserm Verfasser beobachteten Blüthenstand dieser aus mollis, lanatus, laxus und striatus zusammengesetzten Gattung, und meint, dafs wenn er sıch ja wahrnehmen liese, es doch nur Folge des Zufalles oder un de ces jeux inexplicables de la nature wäre (?). Odoratus, hier nur nach Hallers Vorgange ' genannt, dem Verfasser übrigens als helvetische Grasart zwei- felhaft. 3, lanatus, 4. mollis; werden wahrscheinlich dereinst zu Andropogon gezogen werden müssen. 2. avenaceus fällt oh- nehin als Arrhenatherum Palis. (1. c.p. 55. tab. XI. fig. V.) hinweg. $, 145. Enodium. Die Molinia Schrank. Die Ab- änderung der früheren Benennung dieser Gattung ist nicht zu billigen. S. 147. Köleria. Diese Gattung, so wie selbige von dem Verfasser mit vielem Scharfsinn nach den angenommenen Charakteren angelegt ist, darf bey weitem nicht mit der gleich- namigen Persoons (Synops. ı. p. 97.) und Palisots (l. c. p. 84. tab. XVII. fig. 4.) für eine und dieselbe gehalten werden, da selbige ein compositum aus hiehergehörigen und durchaus nicht hiehergehörigen, zu diesem Behufe defshalb nicht unter- suchten, und darum nur nach dem trügerischen.Habitus beur- theilten und hiehergezogenen Arten ist. Für gegenwärtig con=- situiren die Gattung Köleria keine anderen Arten als cristata und rien : 179 und glauca, welche letztere unser Verfasser nicht kennt, und daher ırrig mit der folgenden in Vergleich bringt; 2. valesiaca. Die Aira valesiaca Allion. auet. p. 40. und 3. hirsuta Schleich. vereinigen sich nach angestellter Beobachtung unter nach- stehende Charaktere: Peristachyum diphyllurn, bi-s. triflo- rum, flosculos magis vel minus superans; foliolis lanceola- tis acutis subaequalibus. Calyx monophyllus lanceolatus . acutus aristatus vel muticus. Corolla monopetala linearis argenteo-scariosa, apice fissa, laciniis acutis aequalibus, und schliessen demnach die mit Ungebühr bisher darunter gebrach- ten Arten aus, wıe Röleria albescens Decand. Fest. phleoides Vill. Phalaris pubescens Poir. Palisot bringt sogar Poa pe- ruviana und Phalar. phleoides VFilld. aus einem kaum zu ent- schuldigenden Irrthum hieher. (1. ce. p. 84.) Auch die Aıra sub- spicata, die einige hieher ziehen, mufs wegfallen. $. 152. Dectylis, ist eine nun ganz untergegangene&attung. 1. glo- merata, mufs den Festucis verbleiben. $. 154. Danthonia. 1. decumbens. Diese ehemalige Festuca, Melica, Poa decum- bens steht zwar hier sehr richtig als eigene Gattung gesondert, nur ja nicht als solche, unter welche die hievon ganz ver- schiedene Avena calycina Vill. Avena spicata zu stehen kom- men könne. Um’ diesen sich hier öffnenden neuen Verir- rungen auszuweichen, wird es räthlich seyn, nach Robert Bromn (Palisot ]. c. p. 76.) dieser Poa oder Festuca decum- bens die garz zweckmässig errichtete Gattung Friodia anzu- weisen, dagegen für Avena calycına die von Decandolle ado- pürte Gattung Danthonia, jedoch mit Ausschlufs der von Palis. irrig hieher (l. e. p. 92.) gezogenen Arten beizubehal- ten. Zu bemerken ist .bey dieser Art, dafs die valv. coroll, 93* wohl . wohl am öftesten an der Spitze in drey, sehr selten aber in fünf Zähnchen gespalten ist, die jedoch auch nicht selten mit- einander vereinigt wahrgenommen werden. Diese valv. co- roll. ıst bey Palis. (tab. XV. fig. IX. d.) wegen der die ganze Ränder-Länge einnehmenden Härchen irrig dargestellt, da sel- bige, wie Schrader (Fl, germ. 1. p. 306.) sehr richtig beob- achtet hat, nur margine infra medium ciliata sich darstellt; auch ist bey Palisot der an der Basis derselben stehende fa- sciculus pilorum ganz übersehen worden. 8.156. Eleusine. 1. dura oder Cynosurus durus. Sehr naturgemäfs sondert auch unser Verfasser diese Grasart von den Cynosuris, und stellt solche unter einer eigenen Gattung auf; weil aber Eleusine bis - jetzt noch ein compositum von mehreren dahin gebrachten Ar- ten ist, so wird es nöthig, diesen Cynosurus mit Palisot (ic. p- 97. tab, XIX. fig. IV.) unter Sclerochloa mit Poa procum- bens, divaricata und Poa rigida (die wohl schicklicher hier als unter Megastachya Palis. steht) zu bringen. S. 160. Poa. Diese Gattung enthält ausser mehreren Arten, die in F olge naturge- mäfser Consequenz nicht darunter gehören, auch mehrere, die in Bezug ihrer specifischen Identität eine besondere Rücksicht verdienen. 3. Disticha. Ist keine Poa, so sehr immer der Ha-- bitus hier mitspricht, und ist delshalb wegen der diesen Arten nicht geziemenden panicula densa spicata, wegen der starken Textur der glum. calyc. und wegen der valv, coroll. apice inlegra von dieser Gattung eben so naturgemäls zu trennen, als gleichweit von Sesleria entfernt zu halten. 4. Pilosa, con- stituirt mit 6. Eragrostis, nach Palisots Vorgange ‚die eigene Gattung Eragrostis. 10. Nemoralis. Bekannt ist es, wie sehr elimatische Verschiedenheit, Standort und mehr oder min- der u | 181 der günstige Erdlage und Boden auf diese Grasart einwirken und zu Erscheinungen Anlafs geben, die man nicht selten für mehr als blosse von diesen zufälligen Einwirkungen abhängige Verschiedenheit zu halten geneigt seyn mögte. Der Verfas- ser hat dieses wohl eingesehen und wohl erwogen, und daher mit beyfallswürdiger Umsicht selbige nicht sowohl nach den eigentlichen nuancirenden Uebergängen, wıe sehr solches auch zu wünschen, sondern mehr nach den hervorspringenden ha- bituellen Auszeichnungen gesondert, aber auch diese mit der ihm eigenen consequenten Ansicht gewürdiget. I. nemorum vulgaris: panicula nutante pauciflora spiculis subtrifloris, culmo debili, corollis liberis. Die gemeine, in nemorib. und lucıs opacis überall einheimische allbekannte Art, zugleich mit der Abänderung nodis culmeis spongioso cirrhosis. Scheuchz. It. alp. p. 38. tab. 5. fig.ı. HI. nemorum "firmula: panicula. erecta, spiculis subtrifloris, ‚corollis liberis, culmo firmulo. An Hecken, auch auf Mauern, an sonnenreichen Plätzen ge- mein. III. nemorum montana: panicula pauciflora nutante, spiculis grandiusculis subquinquefloris coloratis, culmo de- bil. Wöächst schon höher, auf Juras schattigten Wäldern, selten, und zeigt wegen des sehr reichen Blüthenstandes auf einen diesen sehr begünstigenden Standort. IV. nemorum glauca. Auf bergichten steilen Anhöhen, an Stadtmauern, an unbeschatteten Plätzen, im Schattengrün, mit zärtern ‚und schwächern Halmen und Blättern; an sonnenreichen Stellen mehr und weniger graulicht; auf unbeschatteten Felsen mit stärkern und starrendern Wuchs. Auch der Verfasser ist ge- neigt, diese Abart, die er für glauca Smith. hält, mit Schra- der für eine blosse Abänderung der nemor. zu erklären. V. / ne- En 182 Sn nemorum caesia: panicula multiflora, spiculis ellipticis acu- tis subquinquefloris, culmo foliisque glaucis. Auf Felsen in südlichen Gegenden. _ Der Verfasser ist zwar ungewifßs, ob sie caesia Smith. seye; wir können ihn aber versichern, dafs Smiths gleichnamige Grasart von der Seimigen sehr verschie- den ist. VI. nemorum coarctata, ist P. dubia Suter. Fl helv. 1. P-49. und tenuis Vill. Diese Grasart leidet wie Agrost, pu- muila öfters am Brande; ist auf trockenen, dürren, unbeschat- teten Gründen, auf Mauern und Felsen, auch in Deutschland sehr gemein. 11. annua. 1. varia. Unter diese Ari (annua) bringt der Verfasser als zweite und blofse Abänderung die P, supina Schrad. Fl. germ. ı. p. 289. und betrachtet solche als eine lediglich nur durch die Verschiedenheit des Bodens und des Standortes entartete Alpen-annua, welche Beobachtung im Zusammenhalt dieser supina zur Urart, und bey der Rück- sichtsnahme auf Inflorescenz, Wuchs und Dauer beider sehr vieles für sich hat, Noch bemerkt der Verfasser, dafs Hall, n. 1450. var. y. wegen der mehr glatten als zotlichten Achr- chen nicht hieher gehören könne. 1a. alpina; unter dieser steht als Abänderung, ausser der bekannten vivipara, noch als . var. Y. spiculis 3 — 4. floris, culmo magis folioso, die P. fri- gida Schleich. und die Molineri Seringe, die jedoch von der piemontesischen P. Molineri ganz verschieden ist. II. alpına bre- vifolia, zu welcher der Verfasser die P. collina Host. (gram. II. tab. 66.) und zwar mit Recht bringt, und unter diese die so sehr abändernde badensis YPilla. 14. concinna , eine sehr. distinkte » ihrer Benennung entsprechende, sich durch pani- cula ovata, spiculis ovato-acutis distiche compressis subde- cemfloris, corollis dorso sericeis auszeichnende Art, und ist P. IMo- P. Molineri Decand. (Fl. Franc. II. p. 62. et in add. p. 72ı. n,1616.) Auch diese kann nicht mit Molineri Balb. verwech- selt werden, dafür bürgen die sehr ausgezeichneten angege- benen specifischen Charaktere. 15. aspera. Eine eigene Art der glauca Smith. sehr ähnlich, doch sich durch corollas con- vexas minus villosas, ligul. exsertam und culm. foliaque scabra bestimmt auszeichnend; wächst auf Alpen und unbe- schatteten Felsen. 16. distichophylla, radice repente, foliis culmorum sterilium distichis, panicula flexuosa, spiculis subtrifloris, corollis sericeis. Eine eigene Art, früherhin schon von Scleicher entdeckt, und Poa flexuosa (unverein- bar mit flexuos. Smith.) genannt. Mit P. cenisia All. Host. et Schrader (l. c. ı. p. 482.) darf diese Art nicht vereinigt werden, wie selbst der Verfasser zugesteht, ob°er gleich, wel- ches unnöthig war, das Allionische Gras zweifelhaft anführt. 17. pallens Hall. Fil. radice repente, panicula capillari apice nutante pauciflora, corollis obsolete nervosis pubescentibus; ist der vorgehenden sehr ähnlich, doch durch die kriechende Wurzel und durch den sehr abweichenden Bau der Rispe und der Blüthen verschieden. 18. laxa. Der Verfasser hält dıe seinige von der gleichnamigen Schrader’schen für verschie- den, und glaubt, Schrader habe etwa seine distichophylla vor sich gehabt, weil er von radice subrepente und spieulis mul- tifloris spräche , Eigenheiten, die nicht auf die seinige zuträfen. Allein, Schrader mag allerdings mit Gebühr dieser laxa eine radicem repentem zueignen, welcher Umstand auch an mehreren, aus verschiedenen Alpenge- genden erhaltenen Exemplaren bestimmt nachgewiesen wer- den kann, und vermuthlich mögen hier zwey ganz wesentlich ver- 184. ERTTR verschiedene, etwa verkannte Arten vorliegen, die jedoch, dem Habitus nach, einander ähnlich kommen, und von welchen der Verfasser eine solche, von der Schrader’schen laxa verschiedene Art radice fibrosa vor sich gehaht haben kann. Des Verfassers laxa radice fibros2 ist besonders an den glumis calycinis ( peristachyo ) sub- aristatis (der Verfasser sagt saepe? mucronatis) kenn- bar, da sich hingegen die Schrader’sche radice subrepente durch glumas calycinas mere acutas auszeichnet, 1). minor. Wenn gleich der Verfasser dieser Art eine grössere Verwandt- schaft mit alpina als mit seiner oben angeführten IL annua varia einräumt, so wird es jedoch sehr schwer, ihm hierü- ber beyzustimmen, ob es gleich gewifs ist, dafs selbige von der laxa, so ähnlich sie derselben auch seyn mag, sich ganz ‚verschieden auszeichne. Es: scheint vielmehr in dieser Grasart der Typus der annua nur nach der Verschiedenheit des Standortes und des relativ günstigen Bodens modificirt, unverkennbar vorzuliegen, und es wird, nach genauer Unter- suchung und Vergleich mit mehreren ähnlichen Alpen annuis, wohin auch Poa discolor. Hoppe (von der Pasterz) unstrei- tıg oder vielmehr identisch gehört, nicht wohl angehen kön- nen, dieser minor, so wenig als der discolor, die Rechte ei- ner wesentlich verschiedenen Art zuzugesiehen. 23. pratensis. Auch von dieser, als Folge der bekannten zufälligen Einflüsse des Vaterlandes, Standortes und Bodens sehr ausartenden, und unter mancherley täuschenden Erscheinungen sich: darstellen- den Grasart, hat der Verfasser einige und zwar der merk- würdigsten und vorzüglichsten Verschiedenheiten, mit Umge- hung der minder bemerkenswerthen Abstufungen, herausge- i ho- hoben, die allerdings einer sorgfältigen Prüfung und Beobach- tung, - mit der er sıe auch behandelt hat, werth waren. 1. pratensis vulgaris. I. pratensıs angustifolia. II. pratensis strigosa. Ist wohl strigosa Hoffm. nicht, von welcher Schrader (c.l. p. 299.) behauptet, sie verdiene kaum den Namen einer Variet.; die gegenwärtige des Verfassers ıst ge- wils eine der bemerkenswerthen. IV, pratensis anceps. P. Sudetica Schleich. in paludibus turfaceis, auch sonst in Was- sergräben nicht selten, 24. hybrida. Vielleicht eine eigene Art, die sich culmo vaginisque compressis, panicula elon- gata, spiculis subpubescentibus, glumis acuminatis nervosis auszeichnet, eine speciem intermediam zwischen P. pratens. und sudetica gründet, und ad rupium pedem ın lurae cacu- minibus altissimis von Gay im lahr 1807. zuerst entdeckt worden ist. 8. 219. Cynosurus. 2. echinatus; zu sehr durch den Blüthenbau von Cynosurus abweichend, um sol- cher als Art noch länger unter dieser Gattung zu dulden. Pa- lisot (1. c. p. 123. tab. XXI. fig. V.) hat nach Persoons Vor- gange dieser Grasart die Gallung Chrysurus angewiesen, S$. 2023. Fetsuca. Diese noch immer mit vielen gar nicht hie- her gehörigen Arten angel üllte Gattung verdient es, auch aus- ser dieser Beziehung, besönders in Hinsicht der Identität ıhrer auch von dem Verfasser hieher gezogenen Arten geprüft zu werden. 1. ovina, als var. ß spiculis muticis bringt der Ver- fasser die tenuifolia Sibth. und Schrader’s, aber gewils nicht beyfällig, hieher; dagegen mufs 2. vivipara Smith. als identi- sche Art genommen, hinwegfallen. Der Verfasser sagt selbst, er habe sie weder getrocknet noch lebend gesehen, und sıe blofs nach Smiths Auctorität aufgenommen. Dals sie auch 24 in 166 RER in den Gärten als vivipara sich standhaft halten könne; dürfte ‚wohl wenig für ihre Gerechtsame als Art beweisen. 3. palu- dosa, ist eine eigene, neue, bisher übersehene, der ovina zwar ähnliche, durch die Bildung der Achrchen und Blüm- chen sich aber wieder sehr entfernende Art, die sich durch pani- cula subpatente spiculis ovatis subsexfloris muticis, corollis compressis subcarinalis imbricatis, foliis glaucescentibus aus- zeichnet, und in paludibus turfaceis ausdauernd angetroffen wird. 4. violacea.Eine ganz bestimmt eigene sehr ausgezeich- nete Alpenart, die weder ovina ß.Smith. seyn kann, noch einen Vergleich mit irgend welcher Zwischenart der ovina aushalten wird. Eher kann sie mit des Verfassers nigrescens ( n. 17.) verglichen werden. 5. alpina. Es ist nicht leicht, an einer so grossen Anzahl ähnlicher und verwandter Gräser, die öfters so tief liegenden microscopischen Kennzeichen auf- zufinden, um zur Gewilsheit über wirkliche oder nur schein- bare Arten zu gelangen, und sie von blofs zufälligen und von äussern Einflüssen abhängigen zu unterscheiden. Der Habitus scheint zwar ' hierüber öfters abzusprechen, nur kann man nicht vorsichtig genug seyn, um ihm, wie doch vielfältig ge- schieht, allein zu trauen, zumal wenn es darauf ankommt, sich mehr über die Identität einer Art in Sıcherheit zu setzen, als dem kaum verzeihlichen Hang nachzugeben, mit nicht sel- ten wıeder zu vernichtenden Entdeckungen zu glänzen. Eben darum wird es immer sehr nöthig seyn, dergleichen Erschei- nungen, unter welchen man eine etwa bisher nicht genug be- achtete oder wohl gar übersehene oder mit einer anderen ähn- lichen verwechselte Art ahnet, nach allen ihren Eigenthüm- lichkeiten genau zu prüfen, und sich kaum eher eine Entschei- | dung .. BER 487 dung zu erlauben, als bis man zu einer möglichst hohen Evi- denz hierüber gereilt ist. Diese alpina (Suterl.c.1I.p. 55. n. 3-) hat Haller ehehin unter n. 1442. d, gleichwie die tenuifolia un- ter ß und amethystina Suter unter y, als eben so viele Ab- änderungen seiner ovina erklärt und gehalten. Dafs sich indes- sen auch diese, dem Ansehen nach, gar sehr verschieden von der- selben auszeichne, ist wohlnicht zu bestreiten; ob jedoch nicht Alter, Standort und Boden hiezu das meiste beigetragen habe, scheint wenigstens bisher noch nicht in das Reine ge- bracht zu seyn. 6. aurata. Eine neue, ganz eigene, selbst- ständige Art, die nicht leicht mit einer andern einen Vergleich aushalten dürfte, und sich durch panicula subpatente ramo- sa, spiculis demum dilatatis distichis, foliis mollibus capil- laceis; culmeis complicatis treffend auszeichnet, und auf ver- schiedenen Alpentriften angetroffen wird. 7. Halleri Villars. ( nicht Allionii), ist hier als eigene Art genannt, die sie auch zu seyn sich erweilst, und nicht mit der ebengenannten al- pina, (5.) noch weniger mit cinerea Decand. verwechselt werden darf. Die Fest. Halleri, All. pedem. n. 2245. scheint unser Verfasser, ob selbige gleich eine helvetische Grasart, und von Haller n. 1441. sehr richtig bestimmt worden ist, nicht zu kennen. Diese, nicht Halleri Yill., hat allerdings spicu- las villosas, die er, wie sehr wahr, an seiner Halleri ver- missen mufßs, wefshalb er auch Hall. 1441. nur zweifelhaft anführt: 8. stricta Host. Hall. n. 1442. @. Zu welcher der Verfasser auch als untergeordnete Abart die hirsuta Host. ob spiculas oblongas minor. et dense pubescentes bringt , und welche beide Schrader als blosse Abänderungen der ovina be- trachtet, zeichnen sich zu sehr aus, um sie aus der Reihe der 94 * Ar- Arten zu streichen. Es kommt indessen noch daranf an, ob der Verfasser die wahre strict. Host. ler gemeint habe. Denn allen Beobachtungen nach, verhalten sich hirs. und stricta nicht wie Art und Abart, 9. curvula, viel ähnli- ‚ches mit den zahlreichen, von Alter und Standort abhin- gigen Abänderungen der ovina, wie selbst die in der Artbe- zeichnung aufgenommenen folia rıgidiuscula curvula — eine Eigenheit, die besonders einigen Abarten der ovina fast ge- wöhnlich zukommt — beweisen. Sie scheint übrigens noch als eine zweifelhafte Art beachtet werden zu müssen, zumal der Verfasser selbst über deren Identität noch nicht ganz ım reinen ist; er sagl: timeo priori nimis affinis, habitus ta- men adeo diversus ut &$e. 10. glauca Lam, Unter dieser Benennung findet man wohl mehrere hiecher gehörige ähnli- che Grasarten, welche insgemein für glauca Lam, gehalten und auch ausgegeben werden, es aber nicht sind. Zugestan- den, dafs glauca Lam. eine sehr ausgezeichnete Art sey, so kann sie doch weder mit pallida Host., so wenig als mit dura Host. und eben so wenig mit cinerea Villars » . mit welchen Schrader und der Verfasser selbige vereinigt, für identisch beurtheilt werden. Ob indessen diese glauca des Verfassers die in Frage stehende, gleichnamige Lam. seye, ist nach den von dem Verfasser mitgetheilten Exemplaren zu bezwei- feln. Abgerechnet, dafs der mehr blaulicht graue, als ‚bloßs weilsgraue Ueberzug, womit Blätter, Halme und Ri- spen bedeckt, derselben abgehen, so gewahret man noch an den valv. peristachyi, so wie an den valvulis calycinis arista- ls, gegen die Spitze zu, oder supra medium eine Pubescenz, die auch der Verfasser unbemerkt läfst, und welche der glauca in in dieserMalse stets abgehet, Ferner ist die glum. coroll. der glauca Lam. an ihrem inneren Rande weit weniger zarthärig, da sie bey der des Verfassers eine eigentliche Pilosität wahr- nehmen läfst. Hiezu kommt noch, dals an der glauca Lam. die-Aehrchen und Grannen kürzer, hingegen an der glauca Gaud. ansehnlich länger sind. Man kann daher nicht an- stehen, diese Gaudin’sche glauca für die pallida Host. mit Umgehung der demnach nicht hieher zu rechnenden Synony- men zu halten. 11. valesiaca. Gewils eine sich sehr auszeich- nende Art, welche, ob sie schon dem habitus glaucescens nach viel Aehnliches mit glauca, pallens, cinerea haben kann, jeden- _ noch durch culm. teret. und folia stricta scaberrima be- stimmt von diesen wieder abweicht. Indessen soll doch diese valesiaca, wie der Verfasser in. der hier angeschlossenen Bemer- kung bezeugt, von Yillars für seine cinerea anerkannt worden seyn, wobeysich aber Fillars gewils geirrt hat, Fillars cinerea, wenn sie gleich, wie bereits bemerkt worden, von Schrader (1. c.. p- 323.) und andern von glauca und cınerea nicht ver- schieden erklärt worden, bleibt demohngeachtet eine sehr aus- gezeichnete Art, wie sich Einsender dieses durch Exemplare aus Villars Herbar. selbst erhalten, für ganz überzeugt hält. Diese cinerea ist an den spiculis distichis, remoto - patulis subula- tis, flosculis ( calyciıbus ) dorso convexis laevibus aristatis, arista 1/3; an der ligula biaurita obtusa, apice tenuissime ciliata und an den foliis radic. laevib. longiorib. planiuscu- lis, culmeis setaceo-complicalis schr leicht von andern, ihr ähn- lichen zu unterscheiden. 12. myuros. Richtig ist die Bemer- kung des Verfassers, dafs Scheuchzers Gramen festuceum _ myurum minofi spica heteromalla. Barrel. ic 99. agrostogr. n. 2. 100 eh n. 2. P. 294. welches Haller unter n. 1442. angezogen, keine varietas spiculis pubescentibus, sondern die Festuca ciliata De- cand. seye, welche bereits von Link (Schrad. lourn. I. p- 315) beschrieben worden. 15. heterophylla. Auch diese nach Alter, Standort und Boden sehr varirende Grasart wird bekanntlich bald als eigene Art beachtet, bald als Abart zu duriuscula ge- zogen, wohin sie aber auch unstreiig gehört, wienach Schra- der, vorzüglich auch Sprengel, (Mant. II. n. 9.p. 8.) dessen Stimme auch hier allerdings von grolsem Gewicht ist, bestimmt nachgewiesen hat. 16. duriuscula, Ueber diesen Proteus im Gräserreich drückt sich der Verfasser sehr richüg also aus: species omnium maxime polymorpha, ut varietates nonnul- las facile pro specie habeas, nisi plantas intermedias frequen- ter invenires, quae vix patiuntur limites certos inter eas sta- tui. Cultura enim omnes immutantur et in hortis fere ad unum eundemque typum accedunt. Um daher diese ansehn- liche Reihe ‘von Abänderungen nur einigermassen übersehen zu können, theilt solche der Verfasser in besondere Horden ab. A. Glumis glabriusculis, worunter gehören: a) oliganthos: spiculis 4— 5 floris; in pratis et sylvis. P) po- Iyanthos: spiculis 6— 8 floris, ibidem. @ et ß, habitus fere he- ‚terophyllae. y) laevigata: humilior panicula imbricata, foliis glaucescentibus rigidis, in alpibus. 2) grandiflora rarior, non- nisı semel reperta;.olim circa Nevidunum. B. Glumis un- dique pubescentibus, wohin die ältere 8) dumetorum rarıus circa Nevidunum gehört. Die hier gesammelte Syno- nymie beut weniges zur Berichtigung dieser vielgestaltigen Art: dar; manche dieser hier aufgestellten Varietäten scheint selbst Berichtigung zu bedürfen. So würde wohl kaum dura Host. eh 191 Host. und cinerea Yill. und Decand, der y) laevigata zuge- theilt werden können, oder diese laevigata, quia tam insigni- ter a vulgatioribus varietatibus recedit, ut eam diu pro spe- cie genuina habuerim, dürfte einer dieser Arten selbst ein- verleibt werden können. 17. nigrescens. Eine eigene selbst- ständige Art, und die nämliche mit Fest. laxa (olim) Hoppe, nunc Festuca alpina, ejusd. Agrostol. Dec, IV. vom Loibel. Leers 76. t. 8. f.ı. kann in keinem Fall hieher gehören. 18. arundinacea Schreber. 19. pratensis Hudson. Der Verfas- ser unterscheidet diese beiden Arten nach Schrader, wie bisher auch von andern geschehen ist. Dieses kann jedoch in der Folge nicht angehen, denn F. elatior Linn. Fl. Suee. ist keine ande- re, als die in den spec pl. aufgeführte und von Schreber (Gram. I. p- 34. tab. 2.) abgebildete, und die F. arundinacea Schreb, spicil. p. 52. bleibt mit Smiths (Fl. brit. ı. p- 24. Curt. n. 66. tab. 3.) elatior eine für sich hestehende eigene Art. Vergl. Schmeigger et Korte Fl. Erlangens. $. 140. u. f. 21. lawa. Hie- her gehöre mit grolser Wahrscheinlichkeit Hall. n. 1470. — (Schrad, germ, ı., muls statt 291 — stehen 331.) Die die- ser Art untergesetzte Obs. (S. 263.) illustrirt dieses Haller’sche Alpengras mit vieler Umsicht und Scharfsinn, muls jedoch bei dem Verfasser selbst nachgelesen werden. 22. serotina. Sehr wahr und richtig bemerkt der Verfasser bey dieser Grasart: utique a Festucis abhorret, et crediderim speciem sui gene- ris esse. Denn die in ihrem Aehrchen so entfernt stehenden, schmahlen, pfriemenförmigen, schnell hinfäl- ligen Blümchen, mit fast ganz scariöser Blüthenhülle, _ scharf fünfnervichtem, an seiner weilslich zarthärıgen Spitze so eminent zweyspitzigen Kelche, hinter welchem die 192 ER die starrende Granne überragt, mit so ungewöhnlich 'gekürz- ten, verschmählerten, am Rücken gefaltenen, doppelt dornspiz- zigen, kelchähnlichen Krönchen, wird man in diesem Zusam- menhalt der einzelnen, zu diesem Blüthenbau gehörigen Theile, weder unter den eigentlichen Festucis, noch Palisot’schen Sche- donoris erwarten, noch wahrnehmen, sondern den Wink un- sers würdigen Verfassers befolgen. 23. sylvatica. Die Hosv- sche sylvatica, (Gram. IH. p- 56. tab. 78.) welche nach Schra- der (l.c.n. 16. p. 337.) bisher auch andere Agrostographen, so wie unser Verfasser zu dieser sylvatica, wohin ganz richtig sylvatica Yillars und calamaria Smith (1. c. 1, p. ı2 1.) ge- hören, gezogen haben, und in welcher Zeichnung, wie sehr erklärbar, man nur mit Abweichungen diese sylvatica Pillars und Schraders erkannt hat, gehört nun dieser nicht an. Die- jenige sylvatica, welche Host. (1. c.) beschrieben und abge- bildet hat, ist genau diejenige Grasart, welche der hier clas- sisch mitsprechende Hoppe in der vierten Dec. seiner Agro- stologie unter dem Namen Schedonorus alpinus vorgelegt, auf dem Untersberg, Muckenbrunn und Hohenthron entdeckt, und zugleich mit Arnica scorpioid. und Cacalia albifrons wahr- genommen hat. _ Hingegen hat Host unter calamaria ( Gram. IV. p. 34. tab. 60.) diese früher schon bekannte sylatica Pill. und unter Poa trinervata und Bromus trıflorus aufgeführte Grasart beschrieben und abgebildet, die nun auch von Hoppe in seiner Agrostol. vierten Dec, unter Schedonorus sylvaticus mitgetheilt worden ist. 24. Scheuchzeri. Die Zweifel, welche der Verfasser über die Identität seiner. Scheuchzeri und Mie- lichhofers und Schraders pulchella aufstellt, sind allerdings erheblich, und es liefs sich von einem so genauen Beobach- ter PER 195 ter’ohnehin erwarten , dafs er seine Grasart schon nach der radice repente parum cespitosa, nicht mit Mielichhofers und Schraders pulchella, radıce fibrosa, omnino cespitosa, identisch beurtheilen ‘werde. Gleichwohl findet er manche Merkmale in der trefflichen Schrader’schen Beschreibung der pulchella auch bei seiner Scheuchzeri zutreflend,, und es daher wahr- scheinlich, dafs dennoch beide Arten ungetrennt erhalten wer- den könnten. Es findet sich auch bei den genauen Vergleich ‚mit den von dem Verfasser selbst erhaltenen Exemplaren die- ser Scheuchzeri und mit den vor ihm liegenden zahlreichen Exemplaren der pulchella, aus sehr verschiedenen Alpenge- genden, nichts Wesentliches, welches gegen diese Aufstellung des Verfasssrs spräche, wenn man gleich in diesen Exemplaren der Scheuchzeri eine pulchella wahrnimmt, welche nach ih- rer verkümmerten, magern, zusammengezogenen Rispe, nach ihren niedrigern Halmen, ungewöhnlich schmalen Blättern, kleinern kärger blüthigen, mehr grünlichten als braun-golde- nen Aehrchen, nur als eine vom Standort, Boden, etwa auch vom Alter: abhängig gewordene Spielart zu beurtheilen seyn möchte. Vielleicht dafs die eine vorzüglichere Rücksicht ver- | dienende Differenz der radix repens und fibrosa nur auf er ner irrigen Ansicht beruhe; nur wenn solches nicht statt fin- den könne, mögten es wohl beide Arten verdienen, um so schärfer gewürdiget zu werden , wozu sich Einsender dieses wenigstens wegen der Unzulänglichkeit seiner Exemplare der Scheuchz. für gegenwärüig nicht entschliefßen kann. Der /er- fasser belehrt uns auch, dafs Scheuchzeri (diesemnach auch pulchella ) schon eine viel frühere Entdeckung Scheuchzers seye, und unter Gramen alpinum latifolium, eg 25 , ar J Centauer damit bezeichnen zu wollen. — Nimmermehr kann eine Festuca die Form einer Poa haben! Aber aus diesem für diese Grasart gewählten Beinamen geht ganz unverhüllt die Verlegenheit hervor, selbige schicklich unterzubringen. Nach Palisot (l.c. p. 99. tab, XIX. fig. XI.) steht sie unter der noch ungereinigten Gattung Schedonorus, $. 281. Bromus. 1. syl- vaticus Poll. oder festuca gracilis Schrader et reliquor. Sehr richtig hier die beiden Abänderungen , spiculis villosis und glabris, wenn gleich als Art ungeirennt, hier unterschieden. 9. simplex. Ist keine andere Art, als commutatus Schrader oder multiflorus Author. wenn solches gleich dem Verfasser, der irrig damit den racemosus zu vereinigen sucht, noch zwei- felhaft zu seyn scheint. 12. grossus Desfont. ist velutinus Schrad. Hier fällt Host. Gram. 1. P- :0. tab. 11. als Spielart dieser Art beigelegt, spiculis glabris plerumque minöribus, richtiger unter commutatus gehörig, hinweg. "Der Verfasser eignet auch dieser Grasart innumeras varietates zu, die nach Einsenders Bekanntschaft mit derselben, die auch in sei- ner Gegend einheimisch ist, wohl nicht nach diesem gewähl- “ten Ausdruck vorhanden sind, welches ihn auf den Gedanken bringt, der Verfasser mögte wohl derselben Spielarten aneig- nen,. die ıhr nicht gehören. 14. elongatus, ist der von dem Verfasser verkannte racemosus Schrader et Author. S. 308. Avena. 7. distichophylla. Der Verfasser ist der Meinung, dals auch die brevifolia Host et Schrader mit derselben zu vereinigen seye; wozu. man aber nicht beistimmen kann. Beide Arten sind wesentlich von einander verschieden, Der Verfasser scheint die distichophylla nicht zu kennen, denn die. von demselben erhaltene distich, ist nichts anders, als die ei- MRRTRRN 107 eigentliche brevifolia Host und Schrader. Ausser der Zahl der Achrenblüthen zeichnet sich distichoph. durch peristachyi fo- liola inaequalia, altero jere duplo longiori, durch calycem apice brevissime bifidum aus, dahingegen sich brevifolia durch peristachyi foliola fere longitudine aequalia, und durch ca Iycert oder glumam exteriorem longissime bifidam unter- scheidet: andere ähnliche wesentliche Eigenheiten hier zu übergehen. Dals der Verfasser die glumam exteriorem, oder den eigentlichen calyc., bey seiner distichophyll. ( brevifol, Host.) plus minusve obsolete quinquenervium, nervis nempe quatuor lateralibus parum conspicuis citoque evanidis, be- obachtete, nicht aber nur, ut auctores citati ( Schrader. Mill. denomw.,) solchen als uninervium, will man gerne einräu- men, jedoch bemerken, dals diese fünf Nerven auf der äussern. Blüthenspelze dieser Grasart iın getrockneten Zustand, in welchem es doch nur denen, die von dem natürlichen Stand- ort dieser Grasart so weit entfernt leben, solche zu beobaöh- ten möglich ist, so gut als gar nıcht da sind, und wenn sich ja noch eine leichte, kaum bemerkbare Spur solcher so schnell eintrocknender, und darum bald ganz unscheinbar werdender Safıgefälse entdecken liefse, solche überdiefs noch durch diese valvulam exteriorem, fast ganz umschleiernden Härchen bei- nahe völlig unscheinbar werden müssen. Villars (Fl, delph. II. p. 144. tab. 4. fig. 4.) distichophylla, nach Schraders Vor- gange von dem Verfasser hieher gezogen, gehört nach Mill. denoros fast letzter Schrift (Enum. pl. hort, reg.berol. ı. p. 124.) einer eigenen Art an, die er auch mit ziemlicher Evidenz un- terschieden hat. Diese Villar’sche Avena, die sich ausser den folis distichis subpubescentibus und durch ore vaginarum gla- bro. 198 | RR bro, noch. durch: kleinere silbermeifse Aehrchen; und beson- ders. durch eine ganz verschiedene Blüthenform auszeichnet, ıst nun, "welches'man nicht gut heilsen kann, in disticho- phylia, dagegen Schraders und Hosts (I. tab. 53.) di- sichoph. in argentea umgeändert worden. 11. Loeflingiana. Eine unter die schon errichtete Gattung Trisetum gehörige Art. 9, 329, .Lolium. 4. rigidulum. Eine eigene, von perenne sich sehr auszeichnende Art ‚ welche also unterschieden wird: spica mutica, spiculis calyce multo longioribus, corollis elon- gatis, culmo superne scaberrimo: ad vias apricas, um Aosta. S. 335. Triticum. 11. Nardus Decand, Ist Fest. tenuiflora Schrad, (l. ec. ı. P- 345. n..22.) oder Tritie. tenell: Host: Ge- wils nicht unter Festuca gehörig, als eben so wenig unter Tri- tic. Unter Brachypodium Palisot, (l.c:p. 100. tab. XIX. fig. IT.) eine noch nicht hinlänglich geprüfte Gattung, solche aber zu bringen, wird wohl nicht füglich angehen können. Ueber dje Calamaris oder über den zweiten Theil der Gaudin’schen agrostol. helvet. soll in der nächsten Abtheilung der Denk. schriften gesprochen werden, | REGENSBURG, 1818, GEDRUCKT BEY CHRISTOPH ERNST BRENCKS WITTWE. e Je dx poly: rich “zZ eB #% 2 ; Ja TEE SE e) 0) als : lactea eBı: zur. Face Sturm sec. V. HK > 3 Be 7 Ornithogalum Liotarc Dans, Tae ‚Storm je ; Yi = N | Y v NR, alpena N errıberz 2 JE „arch B27 I £ 640. monlana ern Jar, Stärm ‚fle ; ; Tab. TV. Hr erachım sudelicum 2% Str yıb. ISturre fe. Z.$trirm et Autor del. Ö CIE ERPERE Ess I. Starm sc.