> Flora oder ID allgemeine botanische Zeitung. Unter besonderer Mitwirkung der Herren Herren Bach, Böilschmied, Bernhardi, Al Braun, Brun- ner, "Hochstetter, "Koch, Krämer, v. Martius, E, Meyer, Müller, Reissek, Schultz, v. Welden, Witting nA und im Aunftrage der Königl. bayer. botanischen Gesellschaft za Regensburg herausgegeben von Br. David Heinrich Hoppe, Direetor der Königl, botan. Gesellschaft, mehrerer Aka- demicen und gelehrien Gesellschaften Mitgliede etc. eic. and Dr. August Emanuel Fürnrohr, Königl. Lycealprofessor, Secrefär der Königl. botan. Gesell. schaft und itglied mehrerer andern geleitrten Vereine.’ XXIV. Jahrgang. II. Band. Nr. 3-48 Beibleit 1— 7. Intelligenzblatt 1. Negcncburg, 1841. } Zr Dem _ n . .„seharfsichtigen Erforscher I 00 der russischen Flora Herrn / Dr. C. F. v.Ledebour, \ kaiser!. russischem „Staateraihe, ete. ete. ' ihrem hochgeschätzten oo Ehrenmitgliede, = j . widmet gegenwärtigen Band’der Flora ET als Zeichen “ n | aufrichtiger Hochachtung und Dankibarkeit { die \- Königl. bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg. £ che leiden dürfte, und e =. Flora Q “, = Regensburg, am 7. Juli 1841, B [u 2", L. Original - Abhandlungen. Ueber das Wesen der Fortpfianz zung, mit besonderem Bezug aufs Pflanzenreich; von ' Professor Be ern- kardi in Brirl) = - v ’ x ! welt € die Bestimmung hat, über die wichtigsten Gegen- sowoht der organischen als der anorganischen Physik _ fteiere, und .däbei, gleichwohl strenger „wiSsensehaftliche Ausich En ZU, verbreiten. ‚Kiniges darin, besonders das, ‚was “über polarische. Verhältnisse gesagt ist, wird freilich nicht eher il dem Sinne ' geiommicn Werden ; worin ich se es nehme, als bis’ jee” grössere Schrift erschienen "da indessen das Eis stän einen derselben noch einigen über die, Geschleehtstheile der Pfla zen „und den Befruch- tungsact derselben so. mänche Stre tigkeiten herischen, von ‚Nutzen scheinf, einseitige Ansichten über die Fortpflanzung . .zü verbannen , sö' hoffe ich, dass dieses! Bruchstück gleich- wohl’ mil Nützen‘ gelesen werden soll,. Mit polarischen Verhältnissen mag eiustweilen Jeder diejenige Vorstellung‘ verbinden, welche ihn die richtieste und zur Erklärmg der Angeführten Erscheinungen die passendste dünkt, E * Pr Di Fortpflanzung der verschiedenen Arten j der beiden ‚organischen Reiche hat ohne Zweitel Flora 1831. 25 ° = BP" gegenw irtig,, wo, besonders Folgende ist Brnchstück. einer grössern Schrift, “ N 336 . im Allgemeinen viel Tebereinstimmender ; aueh pflegt man sowohl bei den Pflanzen als bei den Thieren zwei Gattungen derselben zu unterschei den, indem man die Bildung des Keimes zum neuen organischen Wesen entweder durch Begat- tung, welche zweierlei Geschlechtsorgane, männ- liche und weibliche, voraussetzt, erfolgen lässt, oder ohne diese durch blosse Trennung mehr oder weni- ger ausgebildeter Theile von einem ältern organi- - schen Körper. Ueber die letztere Fortpflanzungs- weise, welche im Pflanzenreiche häufiger als in Thierreiche vorkommt, herrschen im Allgemeinen keine wesentlich verschiedenen Meinungen, da man bei solchen Vorgängen die allmählige Entwicklung des neuen Keims oft vom ersten Moment seiner Entstehung bis zur völligen Ausbildung verfolgen kann; desto weniger haben sich dagegen die Na- turforscher- über die zur erstern erforderlichen Be- dingungen vereinigen können. So abweichend aber auch die Vorstellungen sind, welche man sich über die Vorgänge bei der Begattung und die Erzeugung des in Folge der- selben (wenn sie fruchtbar ist) sich entwickelnden Embryo gemacht hat, so, lassen sie sich doch so- “ wohl für Pflanzen als für Thiere im Allgemeinen unter drei Abtheilungen bringen, je nachdem sie den ersten Keim zum künftigen Geschöpfe in den weiblichen oder den männlichen Geschlechtstheilen allein sich bilden, oder ihn durch Vereinigung der eu ET yo 387 . in den einen und den andern erzeugten plasti- schen Stoffe hervorgehen lassen, : Die Meinung, dass die ersten Keime bei Thie- ren iın männlichen Samen zu suchen seyen, kam besonders in dem Zeitpuncte in Aufnahme, wo Leeuwenhoek die Samenthierchen entdeckte. Man glaubte nämlich in ihnen die vorgebildeten Embryone gefunden zu haben, welche nach einer fruchtbaren Begattung sich in den weiblichen Ge- schlechtstheilen weiter ausbildeten. Die Vertheidi- ger dieser Meinnng erhielten den Namen der Ani- malculisten, und sie theilten sich in reine Animal- culisten, welche annahmen, dass die Samenthier- chen sich sogleich in der Höhle des Uterus fest- setzten und weiter entwickelten, und in Animal- culo-Ovisten, welche diese Thierehen vorher in ein. Ei der Mutter eindringen und damit in den Uterus geführt werden liessen. Die Zoologen baben diese Meinung einige Zeit hindurch gänzlich verlassen, sie scheint indessen gegenwärtig, wo Prevost, Dumas u. a. das Gelangen der Samenthierchen zu den Eiern für nothwendiges Erforderniss zur Befruchtung halten, wieder mehr Eingang zu finden, und daher wird es nicht überflüssig seyn, die Gründe, welche vorzüglich gegen dieselbe spre- chen, hier kürzlich anzuführen. Dahin gehört erstlich, ‚dass in den weiblichen Geschlechtstheilen’ sich nicht selten Embryone auch’ ohne vorherge- gangene Begattung entwickeln und ausbilden, dass zweitens nach “Aubenton und Needham in " Bb 2 388 dem Safte der weiblichen Eierstöcke ähnliche Sır- menthierchen gefunden werden, wie sie denn selbst nenerlich Vogt im Ovarium des Ancylus Nuvia- tilis wieder bemerkte (s. Müller’s Archiv für Anatomie 1841. S. 25.), dass ferner nach Spa I- lanzani die Befruchtung der Eier der Erdkröte mit Samen, der keine solche Thierchen enthält, eben so leicht, als mit demjenigen gelingt, worin sie enthalten sind, dass weiter die geringe Menge des Samens; welche zu mancher Befruchtung, wie z. B. zu der des Froschlaichs, erforderlich ist, in keinem Verhältnisse zu der Zahl der befruchteten Eier steht, und dass man dabei überdiess keine Wege bemerkt, auf welchen die Thierchen in die Eier eindringen könnten, dass man dergleichen Tierchen selbst in den männlichen Organen vieler . kryptogamischen Gewächse antriftt, bei welchen man noch weniger begreift, wie jedes in eine Spore. eindringen sollte, u. dgl. m. Die Bastard- zeugung dagegen, welche von Einigen ebenfalls als Gegengrund angeführt wird, lässt sich auch nach dieser Lehre einigermassen erklären, nnd noch weniger wollen einige andere früher gemachte Ein- wendnngen sagen. Dass gegenwärtig die Zoologen geneigt sind, die Samenthierchen wieder eine bedeutende Rolle " bei der Befruchtung spielen zu Jassen, dazu schei- nen vorzüglich die Entdeckungen, welche man hin- sichtlich der Befruchtung der phanerogamischen Gewächse gemacht hat, Veranlassung gegeben zu 389 . haben. Nach neuern mikroskopischen Untersuchun- gen sind es näinlich die Enden der Pollenschläuche, welche die vegetabilischen Embryone bilden, indem diese Schläuche in den Canal der Begattungsleiter eindringen und bis zu dem Einbryosacke gelangen, wo sie die Membrane desselben vor sich hinschie- ben und sie hineinstülpen, so dass das Einde des Pollenschlauehs in den .eingestülpten Embryosack zu liegen kömmt. Es schwillt dann kugelig oder eiförmig an, und es bildet sich aus seinem Inhalte Zellgewebe, woraus sich die Organe des Embryo weiter entwickeln. Das über dem Ende des Pol- ienschlauchs gelegene Stück desselben ünd die es umschliessende Duplieatur des Embryosacks schnü- ren sich früher oder später ab und verlieren sich, so dass der Embryo nun wirklich in dem Embryo- sacke liegt. Der Pollenschlauch wird indessen bei dieser Ausdehnung in der Regel nicht, dünner‘, son- dern dicker und fester, so dass man allerdings an- zunehmen geneigt werden muss, dass er unter- wegs nährende Stoffe aufnelime, und dass das Auf- genommene die schleimige Flüssigkeit sey, welche der Begattungsleiter absondert. Diese 'Theorie des Befruchtungsacts hat einige Aehnlichkeit mit der früher von Gleichen und Needham aufgestell- ten, welche ebenfalls den vegetabilischen Embryo aus den Samenkeimehen des Pollens ‚hervorgehen liessen, in welchen manche Neuere unvollkom- mene Spermatozoen erblicken. Ich habe vor- geschlagen, die Anhänger solcher Meinungen Pol- , "390 linisten zu nennen; indessen sind sie sämmtlich keine reinen Pollinisten, sondern Polliniovisten. . Die neuern Polliniovisten lassen sich aber füglich in reine Polliniovisten und in Pollinilaticisten thei- len, indem manche glauben, dass der Befruchtungs- act durch die schleimige Feuchtigkeit bewirkt werde, ‚welche sich bei dem Durchgange der Pollen- schläuche durch den Begattungsleiter mit ihnen verbinde, während andere dieser Flüssigkeit keinen solchen Einfluss auf die Bildung des Embryo zu- schreiben. Eine dritte Meinung geht sogar dahin, dass der eigentliche Befruchtungsaet in der Anthere selbst vorgehen möchte; indessen hat diese Hypo- these bisher so wenig angesprochen, dass sie wohl füglich übergangen werden kann. Gegen die Lehre der neuern Polliniovisten, welche sich auf, unmittelbare mikroskopische Be- obachtung gründet, hat man Einwendungen dop: pelter Art gemacht. Die einen beruhen nämlich darauf, dass sie der Meinung, der Pollenschlauch liefere den Embryo, nicht direct entgegen sind, sondern bloss darthun, dass der Vorgang der Be- fruchtung nicht bei allen Phanerogamen der ange- gebene sey, indem vielmehr. bei manchen Pflanzen bedeutende Modificationen stattfinden. So sey z. B. nicht überall ein Embryosack zu bemerken,- und ‚gewissen Gattungen fehle selbst der Begat- tungsleiter. Nach Corda dringen bei Pinus _ Abies L. die Pollenschläuche unmittelbar durch die . Mikropyle in den Eikern ein, auch verdicken sie, 391 sich auf diesem Wege nicht, sondern sie werden schmäler, ja das Ende des Polleuschlauchs schnürt , sich nicht einmal ab, sondern- es ergiesst seinen Inhalt in die Llöhle des Nucleus. Eben so wenig ist bei allen Pflanzen eine Kinstülpung des Embryo- " sacks zu bemerken, ja wir sind selbst mit einigen Gewächsen , wie mit den Santalaceen, bekannt worden, bei welchen eine sehr verschiedene Ein- richtung getroffen zu seyn scheint. Diese ud ähnliche Einwendungen sollen uns indessen hier nicht aufhalten, da der wesentliche fragliche Punet bei dieser Lehre hauptsächlich darauf beruht, ob das Eude des Pollenschlauchs es sey, das den künftigen vegetabilischen Embryo liefert, so dass nur 'Thatsachen, welche gegen diese Lehre spre- chen, für uns von Wichtigkeit seyn können. Und allerdings lassen sich dergleichen nach- weisen! Wenn man nänlich auch davon absehen will, dass für manche Pflanzengattungen die Bil- dung von Polleasebläuehen noch gar nicht nach- gewiesen ist, so widerspricht dieser Lehre schon die Beobachtung Mirbel’s und Spach’s, welche in Gräsern einen Embryo sich bilden sahen, ehe noch die Einwirkung des Pollens stattfinden konnte. Nach den Beobachtimgen, welehe Meyen bei mehreren Pflanzen machte, bildet: sich , vielmehr beim Zusammenstossen ‚des Pollenschlauchs und des Embryosacks ein Keimbläschen, aus dem sich spä- - ter der Eınbryo entwickelt. Ueberhaupt entsteht bei manchen Pflanzen der Embryo sehr spät, so 392 dass man bei Taxus in dem Nucleus den zelligen Strang und die freie Spitze desselben, welche den ° ersten Anfang des Embryo bildet, erst zu Ende des Juni bemerkt, nachdem dritthalb Monate vor- her die Begattung geschah, und diese späte Er- scheinung des Embryo ist der Lehre der Pollinisten nichts weniger als günstig. Wir wollen gar nicht anführen, ‚dass "Manche sogar meinen, in einigen E’fmen bilde sich der Embryo erst während des Keimens aus dem Eiweiss, da. wahrscheinlich in solchen Fällen der weit früher gebildete Embryo wegen seiner Kleinheit nur nieht bemerkt wurde. "Es sind dieser Theorie ferner die Kölreu- terschen Versuche nicht günstig, nach welchen bei den mit mehreren Griffeln 'vesehenen Blüthen, namentlich bei denen von Paris, Hypericum, Iris, Hibiscus eine vollständige Befruchtung aller Eier des Övarioms erfolgt, wenn jene auch alle bis auf einen abgeschnitten werden. Eben so räthselbaft bleibt bei dieser Lehre, wie nach den von T re viranus angeführten Beobachtungen ( ©. F. Gärt- ner's einzelne guf die Narben gebrachte Pollen- körner in manchen Fällen eine grosse Anzahl Bier befruchien können. - Es fällt selbst schon schwer, sich vorzustellen , dass in: den mit einem dünnen Griffel und einer kleinen Narbe, aber mit zahl- reichen Eiern versehenen Ovarien, wie in denen. vieler Solanaceen und Serofularineen, bei jeder vollständigen Befruchtung zu jedem Eis. ein Pöllen- schlauch dringen sollte, indem z. B. die kleine * Bu Ser 393 Narbe von Nicotiana macrophylla für diesen Fall ungefähr 2500 Pollenschläuche eindringen lassen müsste, und gleichwohl pflegt die Befruchtung die- ser ®varien häufig an Vollständigkeit zu gränzen, Ebenso sollte man glauben, dass wenn man eine geringe Anzahl Pollenkörner auf eine Narbe brächte; die Zahl der befruchteten Eier zwar abnehmen, nieht aber ganz fehlen könnte, allein nach Köl- reuters sorgfältigen Versuchen gehören 50 bis 60 Pollenkörner zu der vollständigen Befruchtung einer Blüthe yon Hibiscus syriacus; werden weni- ger als 50 genommen, so "bilden sich nicht alle Bier zu Samen aus, und nimmt - man weniger als zehn, so setzt auch nicht Ein Samen an, selbst bei der günstigsten Witterung. Nächstdem streiten auch mehrere Beobachtun- gen, welche man an Bastardpflanzen gemacht hat, gegen diese Theorie. So fanden sowohl Kölren- ter, als der jüngere Gärtner, dass die erzeug- ten Blendlinge nicht‘ ‚selten eine Neigung behalten, “in die mütterliche Form zurückzukehren. Eine solche ist nach Kölreuter besonders den unvoll- kommenen Bastarden eigen, d. h. solchen, weiche von der männlichen Seite noch einen geringen Grad von Fruchtbarkeit besitzen. Diess muss auch bei Gärtn ers Beobachtungen der Fall’ gewesen seyn, welche noch nicht näher bekannt sind. Er sagt indessen an einem andern Orte (Bot. Zeitg: 1836. 184.), dass die Bastarde sich in der zweiten und den weitern Generationen häufig. zur Gestalt der Mutter zurückwä inden, oder aber mit der ‚achten und ‚noch weitern Generationen wegen ab- nehmender Zeugungskraft endlich ganz ausgingen. Es lässt sich diess dadurch erklären, dass in ’sol- chen Fällen die Mutter mehr als der Vater zur Erzeugung’ des Bastards beigetragen haben müsse, und dass derselbe den Geschlechtstheilen ersterer vorzüglich seine Bildung zu verdanken hatte. Im Allgemeinen kann man indessen nicht annehmen, dass die Neigung der Bastarde, in die mütterliche Form zurückzukehren, allgemein verbreitet sey. Die Klagen der Blumisten hierüber scheinen oft nur darauf zu beruhen, dass sie keine wahres Arten, sondern bloss Spielarten mit einander be- fruchteten, oder auch darauf, dass sie mit der Be- fruchtung viel zu sorglos verfuhren, und daher keine wahren Bastarde erzeugten. Aus. einer An- gabe Herbert's dart man sogar schliessen, dass -die Bastarde von Amaryllis zuweilen auch in die väterliche Gestalt zurückzukehren geneigt seyen, und dass diess geschehen künne,. glaubte selbst Kölreuter, doch stützt er seite Vermuthung nicht auf Versuche, sondern bloss auf theoretische Ansichten. Auch ist dieser Sache der jüngere Gärtner nicht entgegen, indem er (Allg. bot. ‚Zeitg. 1831. 111.) sagt: „Für die Sexualität der Gewächse scheint mir die überraschende Achnlich- keit des Verhaltens der Pflauzenbastarde im :zwei- ten. und dritten: Grade mit deu Bastarden der Haustbier - Racen zu sprechen. Diese Bastarde u allndl nl 5 ln ee ae 895 schreiten nämlich, ihrer grössern Anzahl nach, dem Vater entgegen mit wieder zunehmender Frucht-, barkeit: andere einzelne Individuen aber schlagen „in den Typus der Mutter und Grossmutter zurück meist mit totaler Sterilität.” Es spricht ausserdem auch für_die Lehre der Pollinisten, dass viele‘ Ba- starde der ersten Generation eine ungleich grös- sere Aehnlichkeit mit dem Vater als der Mutter. besitzen, So zog Gärtner einen Bastard. aus Nicotiana rustica 2 und N. quadrivalveis A, wel- cher dem Vater in der Tracht, in Gestalt der Blätter, der Kelche und im Geruche bedeutend näher gerückt war als der Mutter, der er bloss in der Menge der Blüthen und der Gestalt der Blumen mehr glich. Noch auffallender zeigte sich diess bei einem unfruchtbaren Bastarde aus Nico- liana quadrivaleis 2 und N. macrophylla ', indem man ihn eher für eine Varietät von N. macrophylia als für einen Bastard derselben hätte halten kön- nen. Der gigantische Wuchs der N. macrophylla war indessen zur Zwergform herabgedrückt, die Blumen waren weiss, mit einem leichten Anflug von Fleischfarbe, auch hatten die. Kotyledonen die mütterliche Form beibehalten, indem sie zugespitzt waren, und die Narbe zeigte am Rande eine leichte Spur ven Viertheiligkeit (Allg. bot. Zeitg. 1827. 75.). Dagegen: stehen mit der Lebre der Pollinisten im offenbaren Widerspruche die zahlreichen Be- obachtungen und Versuche, nach welchen nicht _ nur weibliche Thiere ohne‘ vorhergegangene Be- ‘ 396° gattung fruchtbare Eier legen, sondern auch viele ’fanzen kehnfähige Samen zu tragen im Stande sind, wenn der Zutritt von Pollen auch gänzlich verhindert wurde. Ich habe hierüber das Wich- . tigste in der „Allgemeinen Garten-Zeitung” Jalırg. 1839 N. 41. zusammengestellt; auch kann man desshalb .Treviranus Physiol. d. Gew. 11.396. nachlesen. Man darf aber eine solche Erzeugung für um so wahrscheinlicher halten, da Mir bei und Spach die Bildung des Einbryo vor Einwir- ‚kung des Pollens wahrgenommen haben. Wenn nun auch manche dieser Beobachtun- gen, welche der Lehre der Bollinisien zuwider sind, auf 'Täuschung beruhen oder andere Aus- legungen gestatten sollten, und einige Thatsachen sogar für sie sprechen, so hat doch alles gegen sie Angeführte, zusammen genommen, ein solches Gewicht, ‚dass die Wagschale der Pollinisten be- deutend in der Höhe erhalten wird, und sie hält sich darin um so mehr, da ihr nicht einmal die Analogie mit der ‚Tbierreiche mehr Gewicht gibt. Was nun noch die Lehre der Pollinilatioisten insbesondere betrifft, so kann man sich auch bei ihr nicht auf äbnliche Vorgänge im Thierreiche berufen; nächstdem. leidet dieselbe auch keine An- wendung auf diejenigen Pflanzen, welchen, wie den Nadelhölzern , die Begattungsleiter abgehen. Be- kannt ist es auch, dass Kölreuter vergebens. - versuchte, durch Aofiragung einer fremden Nar- benfeuchtigkeit eine Art Bastarde zu erzeugen. Venen eh er ge Di A PER - 397 Es mag übrigens die schleimige Feuchtigkeit, welche von den Begattungsleitern abgesondert wird, zu einer finchtbaren Begattung so nothwendig seyn, als der Schleim, welcher die Eier der Wasser. salamander umgibt, indem dieser, wie Spallan- zani's Versuche lehren, nicht weggenommen wer- den davf, wenn Befr uchtumg durch den männlichen Samen erfolgen soll; denn weun dieser ünmittel-“ bar in Berührung mit den Eiern kömmt, so bildet sich kein Embryo aus, Ja nach demselben Be- obachter bleiben die Eier dieser Tiere selbst un- befruchtet, wenn der Same unvermischt, ohne ven Wasser verdünnt zw seyn, mit dem Schleime in Berührung kömmt. Hieraus ergibt sich binreichönd,, dass, wenn etwas Wahres an der Lehre der Poltinisten ist, sie doch auf keinen Fall durchgängige Anwen- dung auf die Vorgänge bei der Befruchtung der Pflanzen und der Entstehung des Embryo leide. Wir wenden uns zu den Lehren, nach wel- chen man die Keime zu den künftigen Thieren und Pflanzen in den Eiern zu suchen hat, deren Anhänger man iin Allgemeinen Oristen nennen kann. Es gehören dahin besonders die Vertheidiger der Erolutionstheorie, nach welcher seit der ersten Schöpfung alle organische Wesen als Keime in ihren: Aeltera vorgebildet liegen, und nach und j nach in den verschiedenen Generationen zur Ent- wickelung gelangen. Dieser Lehre scheinen zwar gen am Kugeltbiere einigermassen die Erscheinung 398 'zu entsprechen, andere sind ihr aber so sehr zu- "wider, dass man ihr so wenig, als den vorhergehen- den, vollen Beifall schenken kann. Selbst die streng- sten Ovisten können nicht läugnen, dass, wenn auch die Eier hauptsächlich die Substanz zu dem Embryo liefern, dem Sperma und der Fovilla doch "nicht nur eine’erweckende, sondern auch eine um- bildende Kraft zugeschrieben werden müsse, indem die Bastardzeugung zu sehr dafür dafür spricht. Wenn daher auch nicht wenigen Thieren und Pflanzen die männlichen Zeugungsorgane von der Natur gänzlich versagt sind, und andere, welche damit versehen sind, ihrer doch nieht nothwendig zur Hervorbringung eines Embryo bedürfen, so gibt es doch offenbar auch Geschöpfe in beiden Reichen, bei welchen ohne Zuthun des männlichen Befruchtungsstoffs kein Embryo sich auszubilden vermag, sondern wo derselbe vielmehr einen we- sentlichen Einfluss auf die Gestaltung desselben äussert: Modifteirt man aber die Lehre der Ovi- sten dahin, dass man zugibt, der männliche Same habe einen wesentlichen Einfluss auf die Gestalt des Embryo, _so ist‘ sie allerdings sehr geeignet, die meisten Vorgänge bei der Zeugung zu erklären. Selbst die Kölreuter’schen Versuche, nach wel- chen fruchtbare Bastardpflanzen, wenn sie wieder mit dem Pollen der väterlichen Pflanze befiruchtet werden, Samen bringen, aus denen Pflanzen aus- laufen, die dem Vater noch mehr gleichen als die Bastarde der ersten Generation, und nach welchen 399 man, wenn man die Bastarde der zweiten und der folgenden Generationen auf ähnliche Weise zu be- fiuchten fortfährt, in der vierien Generation (nach Gärtner zuweilen erst in der achten und noch später) Bastarde erhält, welche von der väterlichen Pflanze nicht mehr zu unterscheiden sind, stehen mit dieser Lehre im Einklange, wenn man nur zu- gibt, dass die bildende Kraft des männlichen Zeu- gungsstofls so gross, ja grösser werden könne, als die des weiblichen. Mehr würde dagegen die all- gemeine Anwendbarkeit dieser Lehre leiden, wenn es sich bestätigen sollte, dass für manche Fälle die Lehre der Pollinisten vollkommen richtig sey. Auch lassen sich nach jener Theorie die Erscheinungen, welche wir bei der Conjugation mehrerer Algen bemerken, wovon noch unten die Rede seyn wird, nicht hinlänglich erklären. Weit weniger befriedigend, als die modifieirte Fvolutionstheorie, ist die Meinung, dass kein Em- bryo ohne Zuthun zweierlei Geschlechter gebildet werden könne, ungeachtet es ihr gegenwärtig nicht an Anhängern zu fehlen scheint; denn ihr stehen offenbar alle Thatsachen enigegen, welche der Lehre der Ovisten günstig sind. Man hat sich übrigens von der Art, auf welche sich der Embryo beim Zasammenwirken zweierlei Geschlechter bilde, ver- schiedene Vorstellungen gemacht, denn während ein Theil behauptet,. dass hierzu sowohl von dem Vater als der Mutter wägbare Stoffe geliefert wür- den, meinen Andere, dass diess nicht immer nöthig - 400 sey, sondern dass oft nur dynamische Einwirküng des männlichen Befruchtungsstofls stattlinde. | Die Zioolugen berufen sich zur Vertheidigung der letztern Meinung auf Spallanzani's Ver- suche, welcher in eine senkrecht stehende, an dem einen Ende zugeschmolzene Glasröhre 50 Eier eines grünen Wasserfrosches brachte, eine zolldick6 Schicht Sehleim, den er von andern Eiern genom- men hatte, darauf legte, und auf die Oberfläche desselben einen Tropfen männlichen Samens_ fal- ten liess, worauf, nachdem sich dieser Tropfen verzogen hatte, and die Eier ins Wasser ge- bracht. worden waren, alle belebt wurden, wofern der Samentropfen nicht allzuklein gewesen war, Selbst wenn er den Schleim von ınehreren Eiern zu einem zolllangen Faden zog, und deuselben wagrecht anspannte. so durfte er ihn an seinem Ende oft bloss mit der Spitze einer in Samen ge- tauchten Nädel berühren, um älte Eier zur Ent. wicklung zu bringen. , . \ _ , (Schluss, folgt‘) N Todesfälle Am 16. December 1840 starb zu Kew Franz Bauer, geborem am 4. October 1758 zu Feldber$ in Oesterreich, seit 1788. in England, rühmliebst bekannt .durch seiye trefllichen, mikroskopischen . Zeichnungen für die Anatomie der Pflanzen. Am 17. Februar d. J. starb zu London der üm die Pflanzenphysiologie verdiente Daniel Ellis. Am 11.. Februar starb zu Brockwitz bei Meis- senMl.Joh.Geo. Mauke, Pastor emeritus daselbst, vorher Diakonus zu Schönberg, durch sein Gras- Büchlein (2. Auflage 1818) rühmlich bekannt, gc- boren zu Niederkerzdorf bei Lauban am 20. De: cember 1759. (Hiezu Titel- u. Registerbogen zum I. Baud.y Flora Nr. 36. Regensburg, am 14. Juli 1841. 1. Original - Abhandlungen. Ueber das Wesen der Fortpflanzung mit besonde- rem Bezug aufs Pflanzenreich; von Professor Bernhardi in Erfurt. (Schluss.} Auch bei vollkommneren Thieren, wie bei vie- len Vögeln, vermag das Weibchen nach einer ein- zigen Begattung mehrere Wochen hindurch frucht- bare Eier zu legen, und die Beobachtungen von Blamenbach und Wurfbein beweisen, dass bei Salamandern eine solche Befruchtung noch weit länger ihre Wirksamkeit behalten muss. Bei der Bienenkönigin äussert sich die befruchtende Kraft des männlichen Samens noch nach einem Jahre, ja nach Lange und Schirach sind diese Königinen bis in die zweite und dritte Genera- tion ohne alle Drohnen fruchtbar. Von den Blatt- läusen ist es bekannt, dass sie sich im Herbst be- gatten und Eier legen, dagegen im Frühling und Sommer ohne Paarung oft bis zur neunten Ge- neration bloss lebendige Junge weiblichen Ge schlechts gebären, und dass erst mit der letzten Flora 1841. 26. Ce 402 0 : u ; 5 - . Generation’ wieder männliche Individnen zum Vor- schein kommen , welche die Weibchen befruchten, . ja dass es in geheitzten Zimmern niemals zum Eier- legen kömmt. Blancard sah eine Spinne vier Jahre. hindurch ohne Zuthun eines Männchens fruchtbare Bier legen, und noch häufiger hat man nieht nur an den sogenannten SNackträgern (bei welchen die Erscheinung sich auf andere Weise erklären lässt), sondern auch an audern Schmet- terlingen beobachtet, . dass sie gleich nach dem Auskriechen aus der Puppe Eier legten, aus wel- chen Raupen auskrochen. Man pflegt diese 'That- sachen dadurch zu erklären, dass eine Begattung ibre befruchtende. Wirkung nicht nur auf längere Zeit in einem weiblichen Individuum, sondern selbst durch mehrere Generationen behalte; allein das letztere lässt sich so wenig begreifen, dass ınan eine solche Erklärung für nicht mehr als gar keine halten kann, Diese Erscheinungen sprechen viel- mehr ‚dafür, dass die Lehre der Ovisten mehr Walirheit. enthält, als die jetzt besprochene. . ‚Uebrigens bemerkt man selbst beim Menschen eine Anlage zur Erzeugung unvollkommener Früchte ohne vorhergegangene Begattung; auch lassen viele Fälle von vollkommener ‚Schwängerung sehr zwei-- feln, ob zu einer fruchtbaren Begattung das Ge- langen des männlichen Samens zu dem Eie nöthig sey. Selbst G. R. Treviranus ist daher anzu- nehmen geneigt, dass die Befruchtung bei dem . menschlichen’ Geschlechte, so gut wie bei den Vö- 403 geln, nicht immer eine unmittelbare sey, so dass der männliche Same seine befiruchtende Eigenschaft nicht jedesmal durch Vermischung mit dem weib- lichen Zeugungsstofl, sondern in manchen Fällen nur durch eine ihm inne wohnende Kraft äussere, welche durch gewisse Körper fortgeleitet-und durch andere aufgehalten werde. Er glaubt daher die Befruchtung mit einer Ansteekung vergleichen zu können, und äussert sogar, dass vielleicht eine Be» fruchtung durch männlichen Samen bei eineın Weibe eben so gut an jedem andern Orte, welchem die Epidermis fehlt, als in den weiblichen Geburts- theilen möglich sey. So sehr nun auch hieran aus mehreren Gründen zu zweifeln ist, so lehren doch auf der andern Seite die kurz vorher ‚angeführten Beobachtungen, dass es bei vielen niedern Thieren nicht einmal einer solchen Einwirkung des männ- lichen Samens bedarf, um einen Embryo zu erzeugen. Die, Botaniker, welche die Einwirkung des Pollens auf. das Pflanzenei zur Erzeugung eines’ Embryo für nöthig halten, trennen sich in solche; welche annehmen, dass hierzu jedesmal die un- mittelbare Verbindung des Gehalts des Pollens mit einer im Ei gebildeten Substanz erforderlich sey, und in solche, welche den Act der Berührung des - Pollens mit der Narbe, ja. schon die blosse Aus- . dünstung desselben für hinreichend zu einer Be- fruchtung halten. Die erstere Meinung ist beson- ders seit der Zeit, wo man das Rindringen: der ‚Pollenschläuche bis zum Pflanzenei entdeckte, in Ce? 404 Aufnahme gekommen. Wenn es indessen auch wahrscheinlich ist, dass sich auf diese Weise häufiy Embryone bilden, so widerstreitet doch beinahe Alles, was oben überhaupt gegen die Nothwendig- keit des Eindringens der Pollenschläuche zur Er- zengung jedes einzelnen Embryo aus den Enden derselben gesagt wurde, auch der allgemeinen An- wendbarkeit dieser Lehre, so dass es unnöthig scheint, es hier zu wiederholen. Wir können aber auch nicht annehmen, dass die Berührung. des Pollens mit der Narbe und die Ausdünstung des- selben jederzeit allein die Befruchtung bewirke, denn wenn auch die obenerwähnten Erscheinungen für gewisse Fälle eine solche Deutung gestatten, und man sich hierbei auf ähnliche Vorgänge im Thierreiche berufen kann, so haben doch viele Versuche gelehrt, dass sich Pflanzenembryone auch ohne alles Zuthun von Pollen entwickeln künnen (wenn man diess auch nicht als Regel betrachten darf), und dass diess daher ebenfalls nicht die überall stattfindende Befruchtungsweise seyn könne. Aus dem bisher Vorgetragenen ergibt sich hin- reichend, dass alle diese Meinungen nicht vollkom- men genügen, indem sie von dem Vorgange bei der Befruchtung eine zu einseitige, nicht überall passende Ansicht fassen, dass indessen diejenige, welche die Bildung des Embryo hauptsächlich von den weiblichen @eschlechtstheilen ausgehen lässt, ohne dabei zu läugnen, dass in vielen Fällen auch der Vater hierza mehr oder weniger wesentlich 405 mitwirke, eben weil sie sich elne weniger ein- seitige Vorstellung macht, noch am geeignetsten sey, die bisherigen Beobachtungen zu erklären. Diess war denn auch ungefähr die Meinung, welche G. R. Treviranus a. m. a. vorgetragen haben. Da indessen, wie schon bemerkt wurde, auch diese nicht durchgängig genügt, so müssen wir uns umsehen, ob nicht etwas Viertes auszumitteln sey, welches eine noch freiere und allgemeinere Ansicht dieser Vorgänge gestattet. In der That sind wir bereits mit einer Erscheinung bekannt geworden, welche. dafür zu sprechen scheint, dass die Fort- pflanzung selbst da, wo zwei (allem Anschein nach) polarisch verschiedene Stoffe zu einem neuen Keim zusammenzutreten vermögen, doch nicht allein durch diese Verbindung erfolgt, sondern dass vielmehr auch ohne dieselben die Stofle, welche wir der männlichen und weiblichen Zeugungs- materie vergleichen können, jeder für sich allein sich ‚ebenfalls zu einem neuen organischen We- sen auszubilden im Stande seyen. Es sind diess nämlich, wie man schon errathen haben wird, die Erscheinungen, die wir an den Conjagaten, an den Gattungen Zygnema, Spirogyra, Closterium etc. be- merken. Ob man dieselben, wie Einige meinen, besser in das Tbhierreich, als in das Pflanzenreich versetze, wollen wir nicht näher untersuchen, da sie auf jeden Fall an der Gräuze beider Reiche “stehen, und wir daher um so mehr annehmen dürfen, dass die Folgerungen, welche sich aus ihrer 406 Vermehrungsweise ziehen lassen, auf beide Reiche bezogen werden können. Die Verinehrungsweise dieser organischen We- sen ist schon so oft beschrieben worden, dass es hinreichend seyn wird, an die vorzüglichsten Er- scheinungen dabei zu erinnern. Bei den Gattungen Zuyynema und Spirogyra bestehen die Individuen aus gegliederten, grünen, röhrigen Fäden, und zwei Individuen, ja selbst die Glieder eines Individuums sind imStande sich mit einander zu paaren, wenn sie neben einander zu liegen kommen, indem sich dann an den gegenüberliegenden Erhöhungen bil- den, welche so lange zunehinen, bis ihre Endflächen sich berühren, worauf in denselben (doch schwer- lich, wie man liest, durch Resorption) Oeflnungen entstehen, während die dadurch sich bildenden Ränder so verwachsen, dass: sie einen ähnlichen röhrigen Canal bilden, der von einem Gliede ins andere führt. Da, wo sich zwei Glieder auf diese Weise mit einander verbinden wollen, bemerkt man Bewegungen in ihrem Inhalte, der nach Ver- schiedenheit der Art und Gattung eine verschiedene Lage hat, und hauptsächlich aus einer von Blatt- grün gefärbten schleimigen Substanz mit einge- mengten Körnern besteht. Dieselbe trennt sich hierbei von den Wänden, drängt sich zusammen, und geht allmählig aus einem Gliede in das andere über, worin sie sich mit dem gleichen Inhalte- die- ses Gliedes verbindet und zu einer kugeligen Form ‚gestaltet, welche die Eigenschaften einer Spore er- 407 hält. Doch verbinden sich auf diese Weise durch- aus nicht alle Glieder mit andern, sondern es können ganze Ilaufen dieser Fäden unverbunden bleiben, und gleichwohl bemerkt man auch bei diesen, wenigstens bei den snehrsten Arten der- selben, dass der Inhalt sich auch ohne Conjugation zu runden and länglichen Körnern zusammenballt, die oft von gleicher Grösse, Form und Farbe sind, wie die nach der Counjugation entstandenen. In den Closterien, welehe noch einfacher gebaut sind, und einen ähnlichen grün gefärbten Inhalt besitzen, erzeugen sich ausserdem auch braune Körner, welche sieh nach Morren zu neuen Individuen ‚ausbilden, wenn keine Conjugation vor sich geht. Was die Ursache dieser sey, darüber haben wir noch keine hinlängliche Aufklärung; indessen darf man vermutbern, dass dabei vorzüglich pola- rische Verhältnisse im Spiele seyen, und dass nach den Gesetzen derselben die Glieder sich bald ver- binden, bald’ getrennt bleiben. Bei der Spirogyra sitida will @ R. Treviranus einmal bemerkt haben, dassin den beiden Fäden, die sich auf diese Weise vereinigten, sich entgegengesetzte Windun- gen in ihrem Inhalte zeigten; bei den Closterien- darf man vielleicht auf die kreisförmige Saftströ- mung’ rechnen, welche der Ritter von Lowar-. zewski vor Kurzeın darin beobachtete. Man kan sich daher die Fälle, in welchen Conjugation' er- folgt, und in welchen sie nicht vorsich geht, unter folgendem Bilde vorstellen: 408 _ |+2- +7+ — Liegen zwei Glieder, wie A und B, neben einander, so wird die Verbindung in x erfolgen, dagegen nicht zwischen B und C in y, wenn diese Glieder in dem bezeichneten Verhältnisse stehen. Darf man nun das Wesen der Fortpflanzung mittelst Verbindung zweierlei Geschlechter darin suchen, dass bei ihr immer ein polarischer Unter- schied zwischen den in Verbindung tretenden In- dividuen stattfindet, während es bei der Vermeh- rung durch Keime keines solchen bedarf, so dürfen wir auch diese Erscheinung an den Üonjugaten als eine Begattung betrachten. Der Unterschied zwischen ihr und den gewöhnlichen Fällen, wo sie statt hat, besteht nur hauptsächlich darin, dass hier der zur Begattung nothwendige Apparat so vereinfacht ist, dass zwischen dem, was männlich und was weiblich genannt werden muss, in der Bildang kein Unterschied bemerkt wird, sondern dass diesen bloss die verschiedene Lage bewirkt. Ist diess die richtige Erklärung der Erschei- nung, und darf man annehmen, was wenigstens höchst wahrscheinlich, wenn auch nicht für alle Fälle erwiesen ist, dass nicht nur die nach der Conjugation entstandenen kugelföürmigen Massen, sondern auch die ausserdem für sich aus dem In- 409 balte sich bildenden zur Vermehrung dienen, so darf man weiter Folgendes schliessen: 1. Zwischen Fortpflanzung durch Zeugung und durch blosse Trennung von Fortsätzen findet kein wesentlicher Unterschied statt; beide dienen zur Erhaltung der Art und beide bestehen in fort- gesetztem Ernähren und Wachsen. Es ist daher sehr wobl möglich, dass eine Substanz, welche wegen ‘polarischer Verhältnisse mit einer andern. sich verbindend einen neuen Keim liefert, den wir als Spore betrachten, auch ohne diesen Vorgang von selbst einen ähnlichen bilden kann, der tbeils insofern er in polarisch verschiedenen Organen liegt, ebenfalls als Spore, theils aber, insofern diese ‚Polarität bloss von der Lage abhängt, und zwischen den Organen kein wesentlicher Unterschied sich vorfindet, für Fortsatz gelten kann. 2% Es braucht ferner zwischen den keimlie- fernden Stoflen, die in polarisch verschiedenen Or- .ganen liegend als männlicher und weiblicher un- terschieden werden, und die nicht in blusser Flüs- sigkeit zu bestehen brauchen, im Allgemeinen keine wesentlich verschiedene Mischung statt zu finden, und daher muss es auch für möglich gebalten wer- den, dass unter güustigen Umständen sowohl das, was für den männlichen, als das, was für den weiblichen Zeugungsstoff erklärt wird, sich jeder allein obne vorhergegangene Verbindung zu einem Embryo ausbilden könne. Es ist daher auch mög- lich, dass sowohl Pollinisten als Ovisten beide Recht 410 und beide Unrecht haben. Die Pollinisten können nämlich vielleicht mit Recht behaupten, ‘dass das _in ein Ei eingedrungene Ende eines Pollenschlauchs die Substanz abgebe, welche die Hauptmasse des künftigen Embryo liefere, aber'man kann auch den Ovisten nicht Unrecht geben, wenn sie meinen, dass es gar nicht des Zuthuns von Pollen bedürfe, um ein Ei auszubilden; beide haben aber sicher Unrecht, wenn sie annehmen, dass das eine oder das andere überall der Fall sey, wo sich ein Eın- bryo entwickelt. Ohne Zweifel bildet sich ein sol- cher in vielen Fällen erst dann, wenn beiderlei Stoffe sich verbinden, wobei indessen, wie die Ver- suche über Bastarderzeugung sowohl im Thier- als im Pflanzenreiche beweisen, derselbe bald mehr ‚ dem Vater, bald mehr der Mutter gleichen kann. "Man möchte auch geneigt werden zu "glauben, dass wenn einmal der "Process zur Embryonenbildung ‚in einem Ovarium durch eingedrungene Pollen- schlänche eingeleitet wäre, dieser Process, selbst ohne weiteres-Eindringen solcher Schläuche, seinen Fortgang haben könnte, wofern nur die eingedrun- gene Menge derselben hierzu hinreichend gewesen sey, dass jedoch diese Menge nach Verschieden- heit der Art abändere, so dass in manchen Ovarien sich schon mehrere Samen ausbilden, wenn auch nur ein Pollenkorn auf die Narbe gebracht wurde, während bei Hibiscus syriacus wenigstens zehn ' erforderlich sind, und dass selbst in manchen Pflan- zen die Embryoneubildung auch ohne Eindringen . 411 von Poltenschläuchen eintreten könne, Bei dieser Annahme würde sich auch erklären, wie in dem- selben Övarium, das die Einwirkung von fremtlein Pollen erfahren hat, sich Samen bilden können, welche sehr verschieden gestaltete Pflanzen liefern, so dass sie theils mehr dem Vater, theils mehr der Mutter gleichen. Streng genommen lässt sich übri- gens bis jetzt weder behaupten, dass die Ent- wicklung aus unbefruchteten Eiern, noch die aus blossen Pollenschläuchen vollkommen erwiesen sey; doch hat letztere ohne Zweifel noch mehr gegen sich als erstere. Sie gefällt schon desshalb weni- ger, weil man sich dabei kaum auf ähnliche Vor- gänge im 'Thierreiche berufen kann, oder doch, weil man gegenwärtig weniger an solche glaubt. . Uebrigens gilt das Allgemeine dieser Lehre nicht nur fürPfanzen und niedere Thiere, sondern selbst für die vollkomimensten und unsere eigene Gattung; denn wir haben -noch keinen vollständigen Beweis, dass bei Säugthieren der Zutritt des männlichen Samens zu den Eiern durchaus nothwendig sey, wenn ein Embryo hervorgehen soll, sondern was erwiesen ist, besteht nur darin, dass bierzu der hohe Grad,der Reitzung der Geschlechtstheile er- fordert wird, den die Begattung verursacht, und dass: dabei wahrscheinlich die zugleich statfinden- ' den polarischen Verhältnisse wirksam sind, 3. Wir dürfen selbst nicht für unmöglich hal- ten, dass die männlichen Organe der Pflanzen in manchen Fällen neue Individuen hervor zu bringen x 412 vermögen, ohne dass sie (oder ihr Gehalt) in die weiblichen eingedrungen seyen. Denn wenn auch Niemand glaubhaft finden wird, dass die Pollen- körner schon an sich, ohne in ein Ei gedrungen zu seyn,.2zu solehen neuen Individuen erwachsen könnten, so hat man doch bekanntlich schon früher vermuthet, dass die Spermatocystidien der Moose die Keime abgäben, durch welche sie sich fort- pflanzten, und wenn auch gegenwärtig hieran wenig geglaubt wird, so ist doch diese Meinung noch nicht gründlich und vollständig widerlegt. Was , besonders für sie spricht, ist die Thatsache, dass in manchen Gegenden gewisse Moose niemals Früchte ausbilden, eben so wenig Fortsätze treiben, wohl aber viele männliche Blütben bringen und sich da- bei stark vermehren; auch glaubte Meese aus den männlichen Blüthen des Polytrichum commune wirklich junge Pflanzen gezogen zu haben. Hierzu kömmt der Mangel eines vollständigen Beweises, dass die Spermatocystidien die Function männlicher Organe wirklich besitzen, denn es ist bei vielen zweihäusigen Moosen nicht nur schwer einzusehen, wie der Gehalt derselben auf die Griffel der weib- lichen Blüthen gelangen soll, sondern es bat auch noch Niemand einen Bastard aus zwei verschiede- nen Moosarten gezogen; und selbst, wenn diess gelingen sollte, ist damit noch nicht vollständig er- wiesen, dass sich die Moose nicht durch die Sper- matocystidien fortzupfanzen vermöchten, sondern es würde nur schwer fallen zu glauben, dass diese 413 Organe, gleich dem Inhalte der Conjugatenröhren, zur Befruchtung und zur Bildung von Fortsätzen . zugleich bestimmt‘ seyen. 4. Es ergibt sich ferner aus den Vorgängen bei der Fortpflanzung der Conjugaten, dass es auch hinsiebtlich des Baues zwischen den Organen, worin sich die Zeugungsstofle bilden, im Allgemei- nen keines wesentlichen Unterschieds bedarf, und dass man daher , wenn die weiblichen Organe ge- wisser Pflanzen mehr den männlichen Organen an- derer gleichen, z. B. die Büchsen der Moose den Antheren der Phanerpgamen, wir desshalb noch nicht _zu dem Schlusse berechtigt sind, dass man dieselben bisher verwechselt und die Benennungen zu verändern babe. Mit Bestimmtheit wird sich vielmebr in ähnlichen Fällen, wie bei den Conjuga- ten, nur dann entscheiden lassen, was männliches, was weibliches Organ sey, wenn wir einmal die Polarität derselben durch physikalische Versuche werden za prüfen im Stande seyn. In der Regel ist jedoch der Bau dieser Organe so verschieden, dass es hierzu keines solchen Versuchs bedarf; aber eben wegen dieser Verschiedenheit kann auch niemals der Fall, wie bei den Conjugaten vollkom- men eintreten. Bei diesen hängt nämlich die Be- stimmung von dem, was- als männlich und was als weiblich betrachet. werden kann, wie wir ange- nommen haben, bloss von der Lage der Glieder ab, so dass zwei Glieder, wovon das eine den, + Pol dein — Pol des andern entgegenstellt, das ‚ J 414 umgekehrte Verhältniss zeigen würden, wenn sie auf der andern Seite einander gegenüberlügen. Bei der gewöhnlichen Einrichtung der Geschlechis- organe aber, dieselben mögen nun in einen Indi- viduum vereinigt oder zwischen zwei Individuen vertheilt seyn, steht immer nur ein Pul hervor, und daher kann niemals das umgekehrte Verbält- niss durch veränderte Lage bewirkt werden. Da- bei ist lei dieser verschiedenen Bildung der Organe häufig die Einrichtung getroffen, dass das weib- liche Organ nicht nur die Bestimmung hat, den männlichen Befruchtungsstoff- aufzunehmen, sondern auch den Embryo bis zu einem gewissen Grade auszubilden, es sey nun, dass die wägbare Materie dazu auch allein von ihm geliefert werde, oder dass das männliche Organ mebr oder weuiger Stoff-hinzufügt. 5. Endlich löst auch der Vorgang bei der Conjugation jener Algen die Aufgabe, warum in der Regel da, wo Pflanzen und Tbiere sich vor- züglich durch Knospen und Fortsätze vermehren, ‘die Fortpflanzung durch Begattung und Embryone um so geringer und wohl gänzlich gebemmt ist, und umgekehrt; denn die Stofle, welche besonders bei Zygnema und Spirogyra zu Fortsätzen dienen, "sind dieselben, welche auch die Sporen liefern; wo also diese mittelst Begattung sich bilden, muss es an jenen mangeln und umgekehrt. Besonders interessant ist aber in dieser Hinsicht die Gattung Closterium , weil bei ihr die Fortsätze ein anderes Ansehen bekommen, als dieSporen, aber sich wie- 415 der in Sporenmasse verwandeln, wenn es zur Be- gattung kömmt. — Auf diese Weise können daher die Conjugaten ein Vorbild aller Fortpflanzung geben. Wenn nun noch die Frage aufgeworfen wer- den sollte, was bei dieser Einrichtung der Plan des Schöpfers gewesen seyn müchte, so darf man wobl erwiedern, dass die vorzüglichste Tendenz im Allgemeinen dahin gegangen seyn dürfte, von jedem organischen Individuum , wenigstens in einer ge- wissen Periode seines Lebens, Stofle erzeugen zu lassen, die zur Erhaltang der Art dienen, da kei- nes derselben für die Ewigkeit geschuflen ist. Bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der organischen Wesen mussten aber nothwendig die Mittel, um diess anszuführen, auf sehr verschiedene Weise gewählt werden, je nachdem theils die allgemeine Organisation eines jeden derselben, theils die äus- sern Verhältnisse, unter welchen es zu leben be- stimmt war, theils der Zweck, zu welchem es her- vorging, diess gestatteten. Wir dürfen daher auch erwarten, dass alle Fälle, in so weit sie sich mit den angegebenen Rücksichten vertragen, vom ein- tachsten bis zum complieirtesten ausgeführt seyn können. Zu den einfachern gehört obne Zweifel der Fall, so wie. wir ihn für die Conjngaten dar- gestellt haben, und da. er keine Unmöglichkeiten enthält, dürfen wir schon desshalb annehmen, dass er realisirt seyn dürfte. Es würde zu weit abführen‘, ja selbst unmög- lich werden, alle die denkbaren Wege aufzuzählen, auf welchen Fortpflanzung bewirkt werden kann, und zu untersuchen, in wie weit sich Beispiele da- für in der Natur finden; auch üübergehe ich diess um so lieber, da vieles davon doch bloss auf Ver- muthung hinauslaufen würde, und schon desshalb, so wie die mehrsten teleologischen Untersuchungen nicht gefallen kann. Ich will daher nur noch eine Frage berühren, auf welche die bisherigen Unter- 416 suchungen führen, nämlich die, zu welchem Zwecke die männlichen Organe denjenigen Pllanzen gege- ben seyen, von. denen es wenigstens sehr wahr- scheinlich ist, dass sie auch ohne dieselben, selbst durch mehrere Generationen hindurch, ohne Be- gattung sich durch Samen fortzupflanzen vermögen, da mir dieselbe schon mehrmals vorgelegt worden ist. Man thut in der That am bessten, die Be- autwortung derselben durch Vorlegung einer an- dern Frage abzuweisen, die gar nicht zu beant- worten ist, nämlich der: ob die forıwäbrende Exi- stenz einer solchen rein weiblichen Pflanze ohne Entstehung von männlichen möglich sey? Denn bei den Erscheinungen in der organischen Welt kömmt nicht bloss der Zweck, sondern jedesmal auch die physiologische Möglichkeit in Betracht. So dürfen wir zwar für wahr halten, dass weib- liche Hanfpflanzen durch mehrere Generationen hindurch ohne vorhergegangene Befruchtung Samen liefern können, der zum Theil wieder fruchtbare weibliche Pflanzen gibt, aber ob für den Hanf die Ausbildung von Samen, weiche weibliche Pflanzen lietern, möglich sey, ohne dass zugleich Samen mit männlichen Embryonen hervorgehen, darauf lässt sich nichts erwiedern. Aber auch davon ab- gesehen, so ist nicht zu verkennen, dass die Ge- schlechtstrennung, wenn auch die Befruchtung nicht unumgänglich nothwendig ist, oft schon da- durch ihren grossen Nutzen hat, weil dadurch die Veredlung der Art und wirkliche Bastardzeugung möglich gemacht wird; ja in manchen Fällen, wie beim Hanf, kann man selbst auf einen Nutzen hinweisen, welcher dadurch unmittelbar für den Menschen entspringt, denn bloss die männliche Hanfpflanze gibt Fäden, welche zart genug sind, um feinere Stoffe daraus zu verfertigen, die Fäden der weiblichen taugen nur zu gröberem Gewebe. (Hiezu Literber. Nr. 5.) Flora. Nr. 33. Regensburg, am 21. Juli 1841. I. Original - Abhandlungen. ” Zusätze und Verbesserungen zur Synopsis Flore Germanice et Helvelic®; von Hofrath Dr. Koch in Erlangen. Seit einem halben Jahre bin ich damit be- schäftigt, eine zweite Auflage meiner Synopsis zu bearbeiten, der jedoch ein Supplement für die Be- sitzer der ersten Ausgabe vorausgehen wird. Die- ses Supplement soll die hinzugekommenen Arten so wie die aufgenommenen Verbesserungen und Zusätze enthalten. Bei dieser Arbeit jedoch gab es noch weit mehr za untersuchen, als ich anfäng- _ lich dachte, und diese Untersuchungen, neben dem sehr zeitraubenden Nachschlagen der Standorte -und der Prüfung der aufgeführten Beobachtungen ' in den seit einigen Jahren erschienenen Floren, haben mir, bei hinzugekommenen öftern Unter- brechungen durch körperliche Leiden, während dieser Zeit fast alle meine, von amtlichen Arbeiten freien, Stunden weggenommen, so dasg ich die- jenigen Freunde und Gönner, deren Schuldner ich noch bin, um Ihre weitere Nachsicht sehr bit- „ Flora 1841. 97. Dd ” 418 ten muss. Ich ergreife jedoch auch diese Gelegen- heit, um allen meinen Freunden und Gönnern, welche meine Arbeiten so freundlich unterstützt haben, hier meinen herzlichen Dank: darzubringen. Ich gebe nun in den folgenden Blättern das Havpisächlichste der obengenannten Zusätze, so weit ich sie für den Druck niedergeschrieben habe, theils weil ich glaube, dass es den Besitzern des Buches angenehm seyn wird, schon jetzt zu sehen, . was neu hinzugekommen ist, theils weil ich wünsche, dass manche Aenderungen meiner Ansichten, zu denen ich durch eigene Untersuchungen oder durch Erinnerungen Anderer veranlasst worden bin, zur Kenntniss der Botaniker kommen mögen. Man könnte bei längerm Zögern glauben, ich beharrte starr bei allen meinen frühern Ansichten, was nicht der Fall ist, denn ich gehöre nicht zu den- jenigen, welche sich für infallibel halten, sondern ich habe mir zum festen Grundsatze gemacht, die Erinnerungen Anderer genau zu prüfen, und so- “bald ich mich von ihrer Richtigkeit überzeugt habe, sie auch anzunehmen. Ich bin überzeugt, dass eine solche Verfahrungsweise die Achtung, womit: die Botaniker mich bisher beehrt haben, eher wehren als mindern wird. Der Plan des Werkes ist ganz derselbe ge- blieben, nur habe ich ein paar Standorte, welche Gaudin unrichtig zur Schweiz zog, weggelassen, weil ich erinnert wurde, dass jene Orte sicht zur Schweiz gehören und niemals dazu gehört haben. > 419 Der Schreiber einer allgemeinen Flora muss sich. in dieser Hinsicht auf die Specialflora verlassen, weil derjenige, welcher weit entfernt ist, von den Gränzen einer solchen Flora keine Kenntniss haben kann, und in unsern Geograpbien, auch in den grüssern, findet man über die physikalische Be- schaflenheit der meisten Gegenden keinen Auf- schluss. Man findet in diesen Büchern wohl an- gegeben, wie viele Handwerker in einem Städtchen sind, aber nach einem nahe gelegenen Berge, wenn er nicht etwas Ausserordentliches darbietet, wird man vergeblich suchen. Auch der Umfang des Florengebietes ist der- selbe geblieben. Man hat zwar wiederholt be- hauptet, die Flora Deutschlands dürfe nur bis zum “ hohen Kamm der. Alpenkette reichen, während doch Deutsehland ein gänzlich mit politischen Grän- zen umzogenes Land ist, welches nach Osten und Westen ohne irgend eine yon der Natur- gegebene “ Marke in die benachbarten Länder verläuft. « Warum hat man nichts dagegen einzuwenden, dass die Schweden die Flora des Polarkreises in die ihrige ziehen, welche letztere von der des, mittlern Europa nicht verschieden ist; oder dass die Franzosen das südliche und westliche Frank- reieh und sogar Corsica zu ihrer Flora ziehen, "welche, was den grössten Theil von Frankreich mit der Hauptstadt betrifft, ebenfalls die des mitt- lern Europa’s is. Wahlenberg hat allerdings eine Flora Helvetise septentrionalis geschrieben, und : D42 420 N eben so könnte’ man eine Flora Germaniz sehrei- "ben, welche bis an.den Kamm der hohen Alpen- kette reichte; aber letztere wäre eben so wenig die Flora Deutschlands, als die von W ahlenberg die Flora der Schweiz ist, \ Was die den Gattungen beizusetzenden Autori- täten betrifit, so bin ich der Ansicht, dass der "Name desjenigen Schriftstellers beizusetzen ist, wel- cher den Gattungscharacter aufstellte und nicht der des alten Autors, welcher das Wort zuerst ge- braachte, Die alten Botaniker, auch noch die be- “ rühmtesten, Lobel, C. Bauhin u. s. w., hatten keine deutliche Vorstellung von dem, was man seit Linnes Zeiten Gattung nennt. Auch sind die Gattungen nach den verschiedenen Schriftstellern sehr verschieden. Die. Gattung Leontodon Lin- ne€s ist eine ganz andere, als die Gattung Leon- toden von Willdenow; die gleichnamige von De- Candolle in der Flore francaise ist wieder eine andere, und die von Lessing in seiner Synopsis und von DeCandolle in seinem Prodromus aber- mals eine andere; wir haben hier vier Gattungen Leontodon vor uns, von welchen keine identisch mit der andern ist. Hinsichtlich der Trivialnamen bin ich der Ansicht, dass man ausser Linne nur Autoven anführen sollte, welche seit Linne Pflan- zennamen gegeben haben, weil Linne der Er- finder der Trivialnamen ist, und die Schriftsteller vor ibm noch keine Ahndang von solchen hatten. Sie hatten bloss kurze Definitionen, und. wenn 421 auch die Definition nur aus zwei Worten besteht, so ist sie doch kein Trivialname in dem Sinne, wie Wir dieses Wort gebrauchen; ich halte es desswegen auch nicht für erlaubt, den von einem Schriftsteller im Linneischen Sinne ertheilten "Trivialnamen desswegen zu ändern, weil ein alter Schriftsteller zufällig in seiner aus zwei Worten bestehenden Definition ein „anderes Epitheton ge- braucht hat. Einige Arten habe ich aufgenommen, welche sich bei Triest nur in wenigen Exemplaren fanden, desswegen wohl eingewandert seyn, und auch wie- der verschwinden können; allein da jenes Küsten- land noch bei weitem nicht in allen Puncten genau untersucht ist, so mögen sie sich auch noch an au- dern Orten, und daselbst häufiger vorfinden. Aus diesem Grunde wollte ich sie nicht weglassen, Dagegen habe ich alle von andern Autoren aufge- stellte Arten, welche mir noch nicht klar sind, übergangen. Eine blosse namentliche Aufzählung dieser Arten würde das Buch vergrössern, ohne den Besitzern einen wesentlichen Nutzen zu ver- schaffen. Es tut mir leid, bier bei einer der ersten aufzuführenden Pflanzen eine Sache erörtern zu müssen, die ich. gerne unberührt gelassen hätte, denn Streitigkeiten gehören nicht zu meiner Weise, Aber alles auf der Welt hat seine Gränzen! Hr. Hofrath Reichenbach hat bisher jede Gelegen- heit ergriffen, um mich zu verspotten, weil ich in 422 marichen Dingen anderer Ansicht bin, alsEr. Ich habe dazu geschwiegen, denn Spötteleien sind keine Gründe, und die Botaniker wissen dergleichen zu würdigen, ohne dass ich nothwendig habe, darüber ein Wort za sprechen; auch werde ich die weni- gen Tage, die mir nach den Gesetzen des mensch- lichen Lebens noch gegönnt seyn mögen, zu etwas Besserm, als zur Erwiederung eines Spottes, ver- wenden. Allein bei T'halietrum majus (vergl. leconogr. bot. n. 4629) hat Hr. Hofrath Reichenbach eine Unwahrheit ersonnen, um sich über mich lustig zu machen; das ist doch über alles Mass und Ziel! Er sagt: „Placitum certe Kochii maxime singulare videtur, hauc plantam, homine altiorem, esse Thalietrum minus Linnaei.” Das hat Hr. Hofrath Reichenbach rein aus derLuft gegriffen. Wir wollen an die Quellen zurückgehen. Das Thalictrum majus wurde von Jaequin zuerst in der Flora austriaca aufgestellt, weil er eine andere davon verschiedene Art für Thalictrum minus Linne hielt. Er sagt (Flora austriaca vol, V. p. 9.) „Ra- dix longa, obliqua, fibrisque longis et teretibus aucta, extus fusca, intus flavescens, perennat, et caulem unum alterumve quotannis producit. Hie flexuose ad duorum triumve pedum altitu- dinem erigitur, foliosus u. s. w. Welcher- Rei- sende hat die Nationen gesehen, deren Männer sich zu einer Grösse von zwei und drei Fuss er- “ heben? Die zweite Quelle ist Smith in derFlora . britannica und.in der English ‚Flora. Er sagt in. 2 423 jenem Werke von: Thalietrum minus „eanlis peda- lis” und von Th. majus „pracedente” (das praece- dens ist Th. minus), „‚duplo vel' triplo majus”, also ist auch in England das Th. majus nur 2 bis 3 Fuss hoch. In der Engl. Flora heisst es vol. 3. p- 41. von Th. minus, der Stamm sey 4 bis 12 Zoll hoch (Stem from 4 to 12 inches high), und von Th. majus, es habe zwei oder dreimal die Höhe des vorhergehenden (twice or thrice the ‚size of the last), und das vorhergehende ist wie- der Th. minus. — Hr. Hofrath Reichenbach darf fortfahren, über mich zu spotten, er darf sich darauf verlassen, dass ich keine Notiz davon neh- men werde, aber dergleichen Ungereimtheiten, wie die bei Thalictrum majus, lässt sich doch kein ehr- licher Mann andichten! j Folgende Stelle in der Iconographia unter MHe- lianthemum alpestre Reichenb. ist auch auf mich gezielt: „E recentiorum placitis cum Cisto oelan- -dico confusum, qui speciem omnino diversam sistit, nullatenus transientem in nostram. lconem plante ex Oelandia exhbibui. Plant. erit. ic. 1. et altera vera existit in Svensk. bot. t. 499. Ipsius Linnaei verba nunc addo. Differt a praecedente (C. anglieo) foliis minoribus : angustioribus u. s. w. Schlägt man nun die Quelle nach und diese ist die Flora suecica ed. 2. (ann. 1755) p. 184., so findet man, dass Linne dort seinen Cistus oelandieus mit die- sen Worten von Cistus Helianthemum unterscheidet, an deren specifischer Verschiedenheit Niemand zwei- ; x s 424 felt, dass aber Linne an ©. anglieus: daselbst nicht gedacht hat und nicht denken konnte, Auch Richter in „Linnei Opera uno volumine p. 323. n. 3906.” setzt dieselben Worte unter Cisius velun- dicus, fügt aber ehrlich hinter das „diflert a prie- cedente” die Zahl n. 3923.; und wendet man das Blatt um, so steht auf Seite 524. hinter der Num- mer 3923. der Cistus Helianthemum und nicht der Cistus anglicus. Diess sind die Recentiorum placita! Doch genug! Ich will, um die Leser nicht zu ermüden, nur noch Eine Frage hinzusetzen, was man wohl zu Aeusserungen sagt, wie die fol- gende ist. Bei Centaurea vochinensis Flor. germ. exsice. n. 1522. sagt Hr. Hofrath Reichenbach: C. ni- grescens Koch nec Wiltd. In der Willdenow’- schen Sammlung fiegen fünt Exemplare als Cen- taurea nigrescens unter n. 16,551. Bekanntlich sind die einzelnen Exemplare auf einen halben Bo- ‚gen Schreibpapier aufgeklebt. Von diesen fünf Exemplaren gehören zwei der eigentlichen Cen- laurea vochinensis au, und zwei der grössern Form derselben, der Centuurea transalpina, von welchen das eine ein Schleicherisches, mit der wohlbe- kannten Hand bezetteltes, Exemplar ist. Das fünfte ist eine Centaurea auslriaca, die zufällig in den Bogen kam, und hier wegen der squamıe plumoss nicht "in Betracht kommt. Wer kennt nun die ächte Centaurea nigrescens Willd. ? Durchsieht man die Schriften der jetzt leben- 425 den Botaniker, welche ein Urtheil tiber europäische Pflanzen enthalten, die Werke von DeCandolle, Bertoloni, Wahlenberg, Fries, Tausch, Reichenbach, Wallroth und Auderer, so wird man, was die Arten und Varietäten betrifft, die verschiedensten Ansichten finden. Bertoloni zieht Vieles zusammen, was Andere getrennt haben, und weicht noch viel weiter von Reichenbach, wel- cher jedoch dagegen noch gar nichts eingewendet hat, ab, als ich. Sollte man desswegen diesen Ehrenmann bekriegen und verspotten und sollien sich alle diese Männer anfeinden, weil sie ver- schiedene Ansichten haben? Ich denke, man soll die niemals zu vereinigenden Ansichten friedlich neben einander bestehen lassen, denn dergleichen wird es geben, so lange man botanisiren wird. Jeder mag aber die Gründe für seine Ansichten ohne Leidenschaft vortragen und das wird man ehrend anerkennen. . Ich setze jetzt die vorzüglichern Zusätze, welche meine Synopsis bis jetzt bekommen hat, hieher. j Clematis Flammula p. 1. wächst nach Hrn. Ulysses v. Salis- Marschlins nicht in’ der Schweiz. In der Linnzea vol. XI. p. 648. wird eine Atragene. Wenderothii beschrieben, welche Hr. Medicinalrath Wild zu Kassel aus der Schweiz erhalten hat, die allerdings von A. alpina versehie- ‚den ist, Jch besitze die Pflanze lebend im Garten: 426 Allein da an der angeführten Stelle in der Linn»a kein specieller Standort angegeben ist und keine der Schweizer Floren davon etwas enthält, so habe ich diese Pflanze bloss unter A. alpina in einer Anmerkung erwähnt. Seite 4. ist unter Thalictrum minus die Va- rietät 5 siriclum wegzustreichen. Diese Pflanze, die ich jetzt seit langen Jahren im Garten besitze, erweist sich als eine eigene Species. Sie unter- scheidet sich von Tühalictrum minus durch eine 'weitumherkriechende Wurzel und dadurch, dass ‘die Verästelung des Hauptblüthenstieles zusammen- gedrückt - stielrund und kaum kantig und nicht mit erhabenen Linien belegt ist. Ich nenne die Pflanze jetzt Thalictrum sylvalicum, weil sie im Humus schattiger Wälder wächst. Die Diagnose ist: Thalictrum sylvaticum (Koch) caule ad ge- nieula striato leviter pruinoso, internodiis quando- que. serpentino - lexuosis, petiolis partialibas ‚compresso-teretibus obsolete angulatis, foliolis subrotundis tridentatis, vel trifidis et quin- quedentatis, :subtus 'glaueis glabris, aurieulis vaginarum brevibus rotundatis revoluto- _ patulis, stipellis nullis, ‚ramis patentibas, floribus sparsis subumbellatis staminibusque pendulis. 2%. In terra humosa sylvarum. Die Pflanze wächst in der Rheinpfalz, in Schlesien und in der Mit- telınark und blühet einen Monat später als The- lietrum minus.. Ich belegte vor langer Zeit die Pflauze, nach Vergleichung eines unvollständi- " gen Exemplars des T. sawatile Schleicher, mit dem Namen T. sazatile und schickte an DeCandolle ein Exemplar, welcher meine Bestimmung billigte. Dessenungeachtet war sie irrig, Schleicher bat zwar nicht immer dieselbe Pflanze als T.. saca- tile verschickt, aber die meisten Exemplare, welche derselbe verschickte', und welche ich bis jetzt in verschiedenen Sammlungen verglichen habe, ge- hören meinem Thalietrum collinum, welches ich jetzt Thalictrum Jacgquinianum nenne, an, und auch die Exemplare, welche Hr. Doctor Adalb. Schnitzlein an der von Gaudin angegebenen Stelle neuerlich gesammelt und mir mitgetheilt hat, gehören dazu. - Unter n. 6. habe ich nun Thalictrum majus “eingetragen und zwar mit dem Jaequinischen Namen und Citate, weil die meisten Botaniker diese Trennung zu wünsehen scheinen; auch hier wird man, so lange botanisirt wird, verschiedener Ansicht seyn; doch könnte sich die Mehrzahl der Botaniker über einen und den andern Gegenstand verständigen, was ich in dem vorliegenden Falle hoffe. Die Pflanze lässt sich mit Sicherheit im Herbarium kaum unterscheiden, aber im. Leben durch den höhern, etwas steifen Stengel, der um einen Fuss: höher wird, durch die Seitenäste des Hauptblattstieles , welche in einem rechten Winkel von diesem abgehen und durch eine weniger spar- rige Rispe. Jacquin hat übrigens ein Thalicirum ‚majus nieht von Linnds T. minus geschieden, - 428 denn sein T. minus gehört zu meinem T. collinum. Die von-mir verfusste Diagnose lautet: .6. Thalietrum majus (Jacg. fl. austriac. vol.V. 1.9. p- 420., wo aber, wie bemerkt, dasLinne&sche T' minus davon nicht geschieden ist) caule striato epruinoso substricto , petiolis partiafibus lineis pro- minentibus angulatis, infimis patentissimis, foliolis subrotundis cuneato.obovatis tridentatis, vel trifidis et quinquedentatis, subtus pallidioribus glaucescenti- busve glabris, auriculis vaginarum brevibus inferiori- bus rotundatis, stipellis nullis, ramis paniculae erecto- patentibus, floribus sparsis subumbellatis stamini- busque pendulis, 2%. In pratis et ad agrorum mar- gines. Maj. Jun. T. majus Swith. Fl. brit. p. 585. DeC. syst. 1. 179. T. elatum Gaud. helv. 3. p. 507., secund. Synonymon Schleicheri. T. ambiguum Schleicher e valle Binn. (Das Thalictram anıbiguum des Willdenowischen Herbarium ist eine andere in Russ- land vorkommende Art) T. minus e dumesum Koch Synops. ed. 1. p. 4. Diese Pflanze variirt mit längern sehr dünnen Blüthenstielen und diese Varietät ist Thalictrum capillare Beichenb. icon, f. 4634. Aus dem von Hrn. Apotheker Buek mir zugeschickten Samen des Th. capillare habe ich das T. majus erzogen. Mein T’halietrum oollinum wird nun von Hrn. Hofr. Wallroth, Linnwa XIV. p. 590., für eine eusammengesetzte Art erklärt, weiche nicht die gleichnawige der Scheduks criticae sey. An der 429 angezeigten Stelle der Linn»a nänlich hat der berühmte Autor 'ein Thaliclrum neglectum aufge- stellt und darunter als Synonym. bemerkt: Thalic- trum collinum Koch synops. pro parte, saltem ex diagnosi, nee Wallvotbh sched. erit. Meine Pflanze ist eine reine Species, die ich in vielen Exempla- ren aus Thüringen und Sachsen besitze und auch lebend im Garten; sie hat sehr .oft Stipellen, wie- wohl nicht an allen Exemplaren, wesswegen man in der Diagnose hinter den Worten ramiftcationibus pri- marjis petioli das Wart siepe stipellatis setzen muss. Aber auch das Thalictrum flexuosum Reichenb. ziehe ich jetzt nicht mit Gewissheit zu meinem T. collinum, denn Hr. Hofr. Reichenbach: sagt von dieser Pflanze, Iconogr. n. 4628. „Sie dictze stipellae in nostra speeie a Kochio indicate nulla ztate in nostro distinguuntur, nee ab oculatissimo Wallrothio commemorantur. Ubi adsunt, aliam in- dieant plantam et minime nostram.” Meine Pflanze ist aber ganz ohne Zweifel das T’halictrum minus Jacquin. ‚„ welcher ausdrücklich die Stipellen, die ich übrigens an einem kleinen von Wallroth selbst erhaltenen Exemplare seines T. collinum nach- weisen kann, beschreibt. Ich belege desswegen jetzt mein T. collinum mit dem Namen T. Jacquinia- num Koch Deutschl, Flor. suppl. ined. Mad streiche Seite 4 der Synopsis bei n. 5. den Namen 7‘. col linum Wallroth weg und setze dafür den eben an- gezeigten und Zeile 11 streiche man die Worte: T. flezuosum bis ezistiimo weg und setze. dafür, \ 430 T collinum Wallr. sched. evit. p. 239.2 — T. flezuosum Reichenb. fl. exe. secundum el. auctorem - alia species est; conf.Teonogr. n. 4628. Dass diese Art das Thalicrum sazatile Schleicher und De- Candolle hauptsächlich bilde, davon- bin ich jetzt ‚"überzengt. _Die unter dem Namen Thalictrum si- biricum in Gärten. vorkommende Art, die doch wohl eine grössereForm von Linnes Tähalictrum, sibiricum seyn möchte, unterscheidet sich von dem äbnlichen T. Jaeguinienum dadureh, dass die Oehr- chen der Blattstiele aufrecht am Stengel anliegen nnd nicht wie bei jenen weit, abstehen. Eine Varietät von T. eollinum hat unterseits mit sehr feinen Drüschen bestreute Blätter und dazu ziehe ich jetzt T. nutans Schleicher nach neuerlich ver- glichenen. Exemplaren vom Autor. Das T. nulans Desfont. aber scheint eine Varietät von dem T. majus zu seyn. Das Thalictrum medium Seite 5 ist wegzu- streichen. Die Exemplare, welche ich durch die Ge- fälligkeit des Hrn. Dolliner’s besitze, der dieselbe ‘auf dem von Host angegebefen Standorte gesamn- melt und mir mitgetbeilt hat, gehören zu T. angu- stifolium Jacg. Vebrigens ist es mir immer noch wahrscheinlich, dass in dein T. medium das T. lueidum Linne zu suchen sey. Linne kannte das von.ihm aufgeführte T. Tucidum nur unvollkommen, wie das beigesetzte Kreuz "anzeigt, er nahm es vorzüglich nach Dalibert. Fiora parisiensis auf. In Paris aber hat Thuillier an Dr. Bohde das 451 T. medium Jacquin als Th. lucidum der Pariser Flora gegeben. Diess ist meine Ansicht, ich habe aber nichts dagegen, wenn andere Botaniker dar- über anders denken. — Die Unterschiede, wodurch sich T. medium Jaeg. von T. flavum und T. minus unterscheidet, habe ich auch in der neuen Aus- gabe stehen lassen, weil es doch möglich wäre, dass das T. medium im Gebiete meiner Synopsis noch gefunden würde, Thalicirum flavum Linne ist dasjenige Thalie- trum, welches „in pratis udis Norlandiae et Uplan- diae frequens” vorkommt und dieses ist kein an- deres als T. nigricans Jacg., wie mein schwedi- sches, daselbst von dem Verfasser der Scandi- naviens Flora gesammeltes Exemplar klar darthat, wobei ich bemerken muss, dass das T. flawım, wie viele andere Thalietra mit grossen Blättchen und in Exemplaren, deren foliola nur halb auch nur ein Viertel so gross sind, vorkommt. Das von Jacquin abgebildete Exemplar gehört zu den mit mittelmässig grossen Blättchen. Auch das T. fla- vum Smith flor. Brit. und Engl. Fl. ist dieses Lin- neische Thalictrum flavum, zu dem Smith dasT., nigricans Jacg. eitirt, ich besitze auch ein engli- sches Exemplar, Hr. Hfrth. Reichenbach sucht das T. flavum Linne in dem T. ezaltatum Gaud., allein dieses wächst nicht auf den von Linne ange- gebenen Standorten. Auch muss man, wie Fries sehr richtig bemerkt, die Tradition in solchen Fäl- len beachten; was Liund seinen Schülern als T. flarum gab, und diese den ihrigen, besteht in Schweden noch als T. flavum. Hr. Hofrath Wall roth, dessen Thalietrum anonymon Sched. erit, p- 263, nach einem von dem ‚Autor selbst erhalte- nen Exemplare, ‚mit dem schwedischen T. flavum identisch ist, zweifelt an der richtigen Bestimmung, weil Linne seinem T. flavum folia subtus glauca- zu- schreibe; ich imde aber davon in den Linne- schen Sehriften nichts, auch Richter erwähnt- dieses Ausdruckes nicht. Manchmal haben. .die Blätter des T. flavum, oben: und onten, einen lauch: grünen Anstrich, sie sind glaucescentia,, allein das kommt bei andern Arten, deren Blätter in der Regel grasgrün sind, auch vor. Solche Exemplare mag Wahlenberg vor sich gehabt haben, als er seine Beschreibung in der Flora upsaliensis und suecica entwarf, wo er die Blätter praecipue sub- ' tus glaucescentia nennt. In den Speciebus plan- tarum hat Linne eine varietas 8 speriosum sei- nem T. flavum beigefügt, was aber der Hanupt- species keinen Abtrag thut. An diesem T. speeio- sum,’ welches eine eigene "Art, das T\. glaucum Desfont. bildet, sind die Blätter caesio-glauea und ausserdem ist die Pflanze noch verschieden, allein -dieses wächst nicht in Schweden und auch nicht im Gebiete meiner Synopsis, sondern im südlichen | Euröpa. — Man behauptet, das T. flavum habe keine kriechende Wurzel. Wenn. dieses wirklich stattfindet, so bat mein Gedächtniss mich hier ver- lassen. Ich werde in dieser Hinsicht weitere Be- obachtnngen anstellen. “ . = ' (Fortsetzung folgt.) Hiezu Literber. Nr. 6) . Flora. Nie. 28. Regensburg, am 28. Juli 1841. I. Original - Abhandlungen. Zusätze und Verbesserungen zur Synopsis Flore Germanic@ et Helvetic@; von Hofrath Dr. Koch in Erlangen. , „N (Fortsetzung.) Nach Thalictrum rufinerve Seite 6. ist das Thalietirum exaltatum Gaud. einzuschalten, welches ich der Gefälligkeit des Hrn. Ulyss. v. Salis- Marschlins verdanke, welcher dasselbe bei Mor- ben im Veltin zwischen Gebüsch am sandigen Ufer der Adda sammelte. Th. exaltatum (Ganud. Fl. helvet. vol. 3. p- 515.) caule sulcato nitido, foliolis subtus vaginisquo glandulis sessilibus minutissimis adspersis lanceo- latis integris vel cuneafis bi-trifidisve, auriculis vaginarum brevibus rotundatis diametro vagin» angustioribus, summis acatis, stipel- lis subnullis, ramis panicuke corymbosz' patentibus, 'floribus in apice ramuloram aggregatis staminibus- que porrectis, radice subrepente. 4. Ad fluviorum . ripas Helvetie australis. Diese schöne Art ist von Thalicirum flavum durch die beträchtlichere Grösse Flora 1841. 28. \ Be 434 . und die kurzen Oehrchen der Blattsiele deutlich verschieden. „ Die Stipellen sind klein und nur an ‚der zweiten Verästelung der Blattstiele und auch da nicht überall vorhanden, wenigstens an dem “ von dem Hrn. v. Salis-Marschlins erhaltenen Exemplare. Seite 8. ist Anemone Hackelii zu streichen und als Synonym unter A. Halleri zu setzen. Ein Fruchtexemplar der ächten bei Zermatten gesam- melten A. Halleri, welches ich der Güte des Hrn. Dr. Lagger verdanke, zeigt deutlich, dass beide ' eine und dieselbe Species ausmachen. Die. Blatt- zipfel sind bald schmäler,, bald breiter, und mehr oder weniger eingeschnitten. 2 Seite 7. habe ich die Pulsatilla Bogenhardiana Reichenb. ie. f. 4657.,b. P. media Bogenhard in bot. Ztg. 23. 1. p. 74. als eine Varietas der Pul- setilla vulgaris (der Anemone Pulsatilla) floribus intensius violaceis eingetragen. Ich habe jedoch in dem gegenwärtigen Frühling die A. Pulsatilla beobachtet und. gefunden, dass sowohl an den Exemplaren, welche gesättigt violette Blüthen’ha- ben, als an der gewöhnlichen Pflanze, an welchen. die Blüthenfarbe in verschiedenen Abstufungen hel- ler ist, die Blüthen. bald aufrecht stehen, bald ge- ‘gen den Horizont, bald gegen die Erde gerichtet ‚sind, und dass diese Richtung zu einem unter- scheidenden Merkmale nieht benutzt werden: kann. Auch die Länge der Staubkoiben ist sehr ver- änderlich, Pa - 455 Eben so habe ich an Anemone montana bei fortgesetzten Beobachtungen die Länge der Staub- kolben ‚veränderlich gefanden. In die Diagnose dieser Pflanze ist aufzunehmen, dass die Sepala gerade und noch einmal so lang sind, als die Staub- gefässe, weil dieses Kennzeichen zu jeder Zeit ge- funden wird. An A. pratensis sind die Sepala an der Spitze stets umgerollt und ragen nur etwas über die‘ Staubgefässe hervor. Die Sepala der A. montana breiten sich aber ganz gewiss sternförmig auseinander, allein es geschieht diess nur in der . Epoche des kräftigsten Aufblühens und nur bei heiterm Himmel in der Mittagssonne, Ich besitze die Pflanze lebend im Garten, und habe dieses sehr oft beobachtet. Seite 11. ist bei Ranunculus aquatilis $ tri- j partitus das Synonym „R. tripartitus Nolte novit. 51.” zu streichen. _ Diese letztere Pflanze unter- - scheidet sich von jener Varietät durch die Blätter und vorzüglich durch’ die kablen Karpellen. Allein ich halte diesen Ranunculus tripartitus Nolte jetzt doch nur für eine Abart von R. aquatilis. Ich erhielt nämlich von Hrn. Mougeot eine Menge von Exemplaren des R. tripartitus 9 .oblusiflorus DeCand., welche bei Fontainebleau gesammelt waren, und allerdings kahle Karpellen zeigten; als ieh aber dem Hrn. Sturm eines dieser Exem- plare,' welches besonders gut getrocknet war, nebst . einem aus Holstein sandte, um darnach eine Zeich- nung zu entwerfen, da erschienen in der Abbildung Ke2 436 Borstehen auf dem Rücken der Karpellen. Un- möglieh konnte eine Verwechselung vorgefallen seyn. Ich untersuchte desswegen die Exemplare von Fontainebleau sammt und sonders und fand . wirklich darunter ein paar mit Karpellen, welche Borsichen trugen. Da nun ausserdem kein be- stimmtes Kennzeichen zur. Unterscheidung von R. aqualilis vorliegt, so trug ich diese Pflanze unter dieser letztgenannten Art ein, als Variefas: & Petiveri, foliis natantibus tripartitis vel profunde trifidis, laciniis lateralibus bilobis, lobis intermedio tri-lateralibus bierenatis integrisve, car- pellis plerumque glabris. R. tripartitus Nolte novit. 51. R. tripartitus 9 obtusiflorus DeC. syst. 1. 234. R. Petiveri Koch. ap. Sturm. Heft 81, t. 7. Von dieser Varietät unterscheidet sich jedoch nach meiner Ansicht als Species der Ranunculus triparlitus & DeÜ., welcher diesen Namen behalten muss, durch kleinere Blüthen, spitzliche Blumen- blätter, hauptsächlich aber durch dichter runzliche und abgerundet stumpfe Karpellen. Seite 16. ist in die Diagnose von Ranunculus auricomus “aufzunehmen „rostro a basi:fere unei- nato”; sodann die Varietas ß falar Wimm et Grab, wegzastreichen, welche als Modifieation zu R. cas- subicus gehört. Diese Varietät wurde von Bo- tanikern errichtet, welche die Pflanze an Ort und Stelle beobachtet hatten, und auf die Autorität die- ser, übrigens trefllichen Beobachter, hatte ich sie, mit Angabe der Quelle, woraus ich schöpfte, anf- 437 genommen. Hr. Hofrath Reichenbach’ ist dess-_ wegen sehr imIrrthum, indem er glaubt, Ich hätte diese Varietät aufgestellt. , Bei N. 24., dem Ranunculus cassubicus ist in die Diagnose aufzunehmen ‚‚rostro rectiusculo apice uneinato.” Nach „vaginze aphyllioe adsunt plurima” ist hinzuzufügen „rarius oceurrant folia radicalia 2—3” Am Ende ist noch -hinzuzusetzen „Ra- nunculus auricomus g fallae Wimm et Grab. est “forma hujus, nee R. auricomi.” Der Standort des R. möntanus Seite 16, ist folgender Gestalt zu ändern „m alpibus, subalpi- nis et in locis bumilioribus ad radices alpium” nach der Erinnerung in der Recension meiner Synopsis, Ich muss jedoch hier beinerken, dass ich die Ver- änderungen der Standorte anderer Pflanzen in die- sen Blättern nur in besondern Fällen angeben. ‚werde; in dem Supplemente aber werden sie auf- genommen oder besser in einer besondern Appen- dix ‚nachgetragen. j Der Diagnose von Ranunculus Villarsii ist hin- zuzusetzen: carpellis lenticulari- i-compressis margina- tis vostro uneinato. Auch durch die Karpellen un- terscheidet sich diese Art deutlich von R. montanus.. Seite 17. ist nach Ranunculus lanuginosus ein- zufügen: Ranuneulus velutinus (Tenor. index sem, ‚hort, reg. neap. 1825 secund, eitat. auctoris in Syliog. . Fl. neap. p. 272.) foliis radicalibus palmato-partitis, laciniis lato-obovatis trifido-ineisis dentatis, caulinis 438 superioribus tripartitis, laciniis linearibus, caule multilloro, pedunculis teretibus, calyce reflexo, car- pellis lenticulari - compressis marginatis kevibus, rostro recto carpello multo breviore, receptaculo subpiloso. 2). In pascuis (auf der kleinen Insel Scoglio della Madonna di Veruda, Tom masini). Von R. lanuginosus, dein diese Art, welche einen ähnlichen aus weitabstehenden Haaren gebildeten Ueberzug hat, sehr uahe steht, unterscheidet sie sich durch einen zurückgeschlagenen Kelch und ‚einen kurzen geraden Schnabel auf der. Frucht. Hr. Professor dr. Grenier in Besancon theilt in seinen Observations botaniques p. 5. (Besancon 1838) die Beobachtung mit, dass er in der Gegend von ‚Eaux-Bonnes im Jahre 1836 die Aquilegia viscosa Gouan inDlenge gesammelt habe, und dass er nun eine ununterbrochene Reihe von Exempla- ren besitze, welche den Uebergang von Ayuilegia viscosa zu A. vulgaris dartbue Er fand die Blätt- chen von allen Grössen. Ich trete dieser Ansicht um so mehr bei, als ich vor Kurzem ein in Deutsch- land gesammeltes kleines Exemplar der Aquilegia vulgaris erhielt, welches mit den südfranzösichen der A. viscosa’ genau übereinstimmt. Paeonia Seite 26. Diese Gattung, in welcher man viele unbaltbare Arten aufgestellt hat, ist mir erst klar geworden, nachdem ich viele aus Samen erzog. Wir haben in dem Florengebiete meiner Synopsis nur zwei Arten, die P., corallina und. P. peregrina; die P. officinalis ist wegzustreichen. 439 Die P. corallina hat doppelt dreizäblige Blätter mit einfachen unterseits hechtgrauen Biättchen, und sitzende oder sehr kurz gestielte möhrenförmige Wurzelfassern, welche da, wo sie sich verästeln, gegliedert sind, so dass der Ast mit einer rund- lichen Basis angeheftet ist und von der dickern- Basis an sich allmählig rübenförmig verschmälert. Der Stengel ist ganz einfach, einblüthig, -die Blüthe gross und sattrosenroth, und die Karpellen stehen, meistens zu fünfen, in einem Kreise. herum wage- recht ausgebreitet. Davon unterscheidet sich die P. Russi durch freudig grüne, beiderseits stark- glänzende, unterseits nieht lauchgrüne Blätter und frühere Blüthezeit. Das mittlere Blättchen ist ei- förınig, etwas herzförmig und wenig in den Blatt- stiel vorgezogen. Die Blüthe ist schön purpurroth. Die ähnliche 7. albiflora hat dieselben glänzenden Blätter, aber einen ästigen mehrblüthigen Stengel, führt übrigens ihren Namen mit Unrecht, da sie mit weisser, hell- und gesättigt rosenrother Blüthe abändert. Die Wurzel’ dieser drei Arten, von wel- chen die beiden letzten in dem Gebiete der Synop- - sis noch nicht gefunden wurden, ist von ähnlicher _ Beschaffenheit. . “ Von der P. corallina unterscheidet sich die - P. peregrins Mill. durch geschlitzte Blättehen und durch die länglichen, gestielten, nicht rübenförmigen Wurzelfasern. Die Blätter sind doppelt dreizählig, die Blättchen zwei- und dreispaltig, die Fetzen ganz, oder wieder zwei- und dreispaltig, unterseits 440 sind sie matt und lanch- oder weisslichgrün. Die Karpellen stehen zu zweien gegenüber oder zu dreien, und treten, wenn sie sich vollkommen aus- bilden, von der Basis an und fast wagerecht aus- einander. Die Blüthe ist heller oder gesättigter rosenroth; ich habe aber auch eine Varietät mit Blüthen gezogen, die fast so dunkel purpurroth sind, wie die der gemeinen P&onia der Gärten. Die Gestalt der Blattabschnitte ändert sehr ab, vom schmal -linealischen bis zum breit -länglichen, und sie sind bald fast alle ganz, bald tief, bald “nur vorne eingeschnitten. Hr. Magistrats - Präses Tommasini, dem ich eine sehr instructive Reihen- folge von Exemplaren verdanke, schrieb mir, dass je sonniger und trockner die Pflanze wächst, desto schmäler, rinniger und bogig gekrümnmter sind die Blattzipfel, die der'Exemplare an beschatteten und feuchten Orten sind breit, flach und fast gerade vorgestreckt. Uhnterseits sind die Blätter bald mit ' wenig Härchen angeflogen, bald dicht flaumhaarig, was ihnen ein schimmliches Ansehen gibt. Die Wurzelfasern schwellen zu länglichen Knollen an, von welchen die meisten an einem langen Stiele hängen. “ ’ Die Diagnosen sind: 1. P. corallina (Retz. obs. p. 34.) caule sim- plieissimo unifloro, carpellis subquinis horizontaliter patentibus, foliis duplicato - ternatis subtus albido- glaucis, foliolis elliptico-oblongis ellipticisve integris, terminali basi cuneato, fibris radicalibus dauci- 441 formibus articulato - ramosis sessilibus vel breviter stipitatis. . 2. P. peregrina (Mill. diet. n. 8. DeÜ. syst. 2. 390.): caule simplieissin unifloro, carpellis ge- minis ternisve a basi subhorizontaliter patentibus, foliis duplicato-ternatis, subtus albido-glaucis, foliolis bi -tripartitis, laciniis integris bi-trifidisque, fibris radicalibus in tnbera oblonga incrassatis plerisque longe stipitatis 2.. Hierzu gehört Paeonia offici- nalis und P. peregrina Mert. et Koch Deutschl. Flora vol. 4. p. 56. und Gaudin Flor. helvet. 3. p- 453. und 454. P. rosea Host Fl. austr. 2. p. 64. P. bannatica Rochel. pl. rar. bann, p. 48. (lie Wurzel der P. bannatica ist genau so gebaut, ‚wie die der P. peregrina und die Blätter ändern kahl und stark behaart ab, wie Exemplare: vom Autor zeigen; wobei ich jedoch bemerken muss, dass ich auch ungarische Exemplare der P. coral- lina sah, welche als P. bannatica bezetielt waren). P. pubens Sims bot. mag. 2264. (an dieser sind die Blattzipfel lanzetilich und lang). ' P. parado.ra Anderson. in transact. Linn. Societ. 12. p. 288. (an dieser sind die Zipfel breit und vorne kurz . eingeschnitten). Die Pflanze ändert ferner ab: ß earpellis tenuiter puberulis; dazu gehört P. humilis Retz. obs. fasc. 3. p. 35., und y carpellis glaberrimis P, peregrina 8 DeC. syst. 1. p. 390. P. paradöxa ß lejocarpa Det. prodr. 1. p. 65. .. Alle diese Formen zieht man aus den Samen 442 derselben Art. Von allen diesen unterscheidet sich jedoch P. officinalis Relz. und DeCand. (P. festiva Tausch.) durch die Blätter, welche unterseits nur bleicher grün nicht hechtgrün sind und daselbst einen schwachen Glanz haben; hauptsächlich aber durch die Karpellen, welcbe auch im ausgebildeten Zustande aufrecht bleiben und nur an der Spitze auseinander treten. Die filzig behaarten, oder nur flaumhaarigen, oder ganz kahlen Karpellen geben in der Gattung Peonia eben so wenig gute Zei- chen zur Unterscheidung der Arten, als bei vielen andern Ranunculaceen. Seite 28. sind zu Nuphar pumilum die Citate zu setzen: Nymphea pumila Hoflm. D. Fl. ed. 2. p. 212. N. minima Smith. Engl. bot. t. 1292, N. kalmiana Hook. scot., non Pursh. Seite 31. ist Hypecoum littorale wegzustreichen. “ Man vergl. diese Zeitschrift vol. 22. p..107. Da- gegen ist eine schöne Entdeckung des Hrn. Carl Heinrich Schultz, practischen Arztes in Dei-. desheim in der Bheinpfalz, dafür einzuschalten, nämlich: “ . Hypecoum pendulum (L. spec. 181.) petalis duobus exterioribus elliptico - oblongis integris, - in- terioribus semitrifidis, lacmia Intermedia subrotunda petiolata laterales oblongas excedente, siliquis pen- dulis. ©. In agris inter Daucum Carotam {bisher bloss zwischen .Gönnhbeim und Ellerstadt in der Rheinpfalz). Jun. Jul. Lobel. advers. p. 331. icon. „Flores sulphurei, lobi laterales petalorum inte- 443 riorum 'intus subaurei et sicut filamenta punctis vubro- brunneis adspersa” Schultz. In deıw Gatinngscharacter sind die Worte: (Pe- tala). exteriora majura, saepe triloba als überflüssig wegzustreichen. Seite 31. und 32. sind die Diagnosen der Cory- dalis-Arten zu verbessern. Ich habe sie lebend beobachtet” und bin jetzt vollkommen überzeugt, dass Corydalis pumila Host, (C. Lobelii Tausch.) eine von C. solida und auch von €. fabacea spe- cifisch verschiedene Pflanze ist. Ich setze die ver- besserten Diagnosen der vier Arten bieher: -C. cava(Schweigg. et Kört. Fl. Erlang. 2. p. 44.) radice tuberosa fibris undique adspersa cava denique multicauli, caule diphyllo squama basilari destituto, foliis biternatis ineisis, 'racemo tructifero erecto, bracteis integris, pedicellis cap- sula triplo brevioribus. 2. C. solida (Smith. Engl. Fi. 3. p- 353.) radice tuberosa solida basi ima. fibris obsita, foliis biternatis ineisis, petiolo inferiore aphylio squamae- formi, bracteis digitato-partitis, racemo fructifero elongatg erecto, fructibus remotis, pedicellis eap- sulam aequantibus. Der Griffel dieser Art ist während der Blüthe- zeit an seiner Basis in, einen rechten Winkel ab- wärts geknickt ‘und steigt dann erst in die Höhe, was bei den drei verwandten Arten nicht vor: kommt. ' 3. C. fabacea (Pers. syn, 2 p. 269.) radige » 444 tuberosa selida basi ima fibris obsita, foliis biter-- natis incisis petiolo inferiore aphyllo squamaeformi, racemo fructifero eönferto nutante, bracteis integris, pedicellis capsula triplo brevioribns. Der Griffel ist bei dieser und der folgenden Art an seiner Basis zu keiner Zeit abwärts ge- knickt, wie bei der C. solida, mit welcher beide in dem blattlosen Blüthenstiele übereinstimmen. Die C. solida kommt, wiewohl sehr selten, mit ‚ganzen Bracteen vor, allein auch in: diesem Falle unterscheidet sich die C.; fabacea deutlich durch die kurze, gedrungene, überhängende Fruchttraube und durch die kurzen Blüthenstielchen. 4. C. pumila (Host Fl. austr. 2._p. 304.) ra- dice tuberosa solida basi ima fibris obsita, foliis biternatis ineisis, petiolo inferiore aphyllo squa- maeformi, racemo fructifero conferto nutante, brac- teis digitato -partitis, pedicellis capsula triplo bre- vioribus. Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe, allein, wenn sie auch mit üngetheilten Bracteen vorkäme, was nach Fries wirklich der Fall ist, welcher die fingerigen Braeteen im Garten in un- getheilte übergehen sah, so unterscheidet sie sich - doch von C. fabacea ausser den beträchtlich grös- sern Bracteen dadurch, dass die Blumenkrone in ‚der Mitte ihres. untern Blumenblattes nur in einen schwachen Buckel voriritt und von’ da an zwar auf steigt, aber nicht in einem Winkel gebrochen ist, und dass der Sporn da, wo er'von dem Blüthen- - 445 stiele abgeht, kaum ein Drittel breiter ist, als in der Mitte. An Corydalis fabacea tritt die Blumen- krone in der Mitte ihres: untern Blumenblattes in einen starken Buckel vor und steigt von da gerade aufwärts, so dass die untere Seite des Sporns und die vordere Seite des untern Blumenblattes fast einen. rechten Winkel darstellen; der Sporn ist am Blüthenstiele noch einmal so breit als in seiner Mitte. So verhielt essich wenigstens an den leben- ‘ den Exemplaren unseres Gartens, welche ich im laufenden Jahre zum Erstenmale in Blüthe lebend vergleichen kannte. Beide Arten, die Corydalis fabacea und _C. pumila, haben an der Basis des untern Biumenblattes einen schwachen Höcker, wo- durch sich diese Arten ausser dem nicht abwärts geknickten Griffel und den gedrungenen hängenden Fruchttrauben von (. solida unterscheiden, welche an der -Basis ihres untern Blumenblattes einen starken, einen kurzen Sporn darstellenden Höcker - trägt. Seite 35. ist die. Corydalis (Fumaria) acaulis ' Wulfen einzutragen, welche ich jetzt lebend im Garten besitze, und welche sich im Leben als eine. ausgezeichnete Art darstellt, Die Blätter sind hecht- graugrün, die Blättchen dicklich, etwas starr und zerbrechlich, was. schon Hr. Professor Bernhardi in der Linnaea angab, und der gemeinschaftliche Blattstiel ist oberseits flach, ohne vorspringenden Rand. Die Biüthen sind 'schneeweiss, mit einem grünen Kiele auf der Spitze der Blumenblätter, 446 ” j und die Blüthenstielchen sind zwei- auch viermal länger ale die Schoten. Die Blätter der C. ochro- leuca sind weicher und dünner von Substanz und spielen nur schwach in das Lauchgrüne , der ge- meinschaftliche Blattstiel ist oberseits ebenfalls flach, - ‚aber zu beiden Seiten mit einer vorspringenden Leiste eingefasst. Die Blüthen sind_gelblichweiss,. am vordern Ende gelb, und die Blüthenstielchen sind kürzer als die Schote. . C. ochroleuca (Koch in Sturm: Deutschl. Flora Heft 62.) radice ramoso-fibrosa, foliis ternato- tripinnatis glauceseentibus, foliolis- integris trifidis- que, terminalibus obovato-cuneatis, petiolis elevato- marginatis, bracteis oblongis euspidatis eroso-den- tienlatis, siliquis lineari-oblongis pedicello longiori- bus, seminibus subopacis granulato-scabris,, carun- cula adpressa subintegerrrima. C. acaulis (Pers. syn, 2. p. 270) radice ra- moso - fibrosa, foliis ternato -bipinnatis pinnatisve ‚eaesio-glaucis, foliolis integris tri- quinquefidisqne, terminalibus lato-pbovatis, petiolis supra planis im- 'marginatis, bracteis öblongis cuspidatis eroso - den- tieulatis, siliquis oblongis pedicello 2-4plo breviori- ‘bus, seminibus subopacis granulato -scabris, earun- cula adpressa integerrima. 4. Fumaria acaulis Wuif. in Jacgq. colleet. 2. p.203., Jacg. ic. rarior. t. 454. Sturm. Heft 24. _ - Vor Corydalis cava ist zu setzen: . Seel. I. "Bulbocapnos Bernhard. in. Linnaea vol. VII. p. 604. Radix tuberosa, Canlis subbitolius - 447 racemo simpliei terminatus. Cotyledon solitaria, in folium seminale unicum evoluta. Vor Corydalis lutea ist ferner zu setzen: Sect. II. Capnoides Bernhard. 1. ec. Radix ramoso-fibrosa. Racemi oppositifolii. Cotyledones duae, oppositae. Stylus persistens; und vor Cory- dalis ciavieulata: . . Sect. II Corydalis Bernhard. 1. ec. Stylus deciduus, eaetera ut sectionis antecedentis. . Obgleich ich diese Gattungen des Hrn. Prof. Bernhardi als nätürlich nnd wohlbegründet er- kenne, so bin ich doch der Ansicht, dass für Specialfloren, zu welchen die Deutsche, gegen die ganze Pflanzenwelt gehalten, wirklich zu stellen . ist, grössere Gattungen mit natürlichen Abtheilun- gen passender sind und dem Anfänger eine klarere Vebersicht gewähren, als die Sonderung in viele kleinere. Desswegen habe ich diese Gattungen auch bloss als schöne natürliche Sectionen benutzt. Zu Fumäria capreolata S, 32. -—- Hr. Prof. Ritter v. Fries äussert die Ansicht wergl. Lit. Bericht. zur bot. Ztg. vol. X. p. 39.), dass ich un- ter Fumaria capreolala sowohl die südeuropäische (foribus ochroleueis, pedicellis fructiferis recurva- tis), als die westeuropäische (floribus purpuras- centibus, pedicellis fructiferis rectis) zu umfassen scheine. Das ist jedoch nicht der Fall, denn letz- tere ist mir gänzlich unbekannt. Die Exemplare der F. capreolata, weiche ich lebend gesehen babe und die wir jährlich im Garten erziehen, hatte - 448 weisse Blüthen, die oft nach vorne hin röthlich überlaufen sind, das Durchschimmern der schwarz-_ rothen Flecken der innern Blumenblätter nicht mit- gereehnet; bei dem Trocknen. wurden sie gelblich. Die Exemplare, welche ich getrocknet erhielt, hat- ten sämmtlich gelblich-weisse Blüthen. Die Blüthen- stielehen sind in der Regel zurückgekrümmt, allein in manchen Trauben bleiben sie auch bis zur Fruchtreife gerade. Die Species jedoch, deren Blüthenstielehen bei der Frucht niemals zurück- gekrümmt erscheinen, die benannte westeuropäische, ist mir gänzlich unbekannt; sie möchte. die mir ebenfalls_ noch unbekannte Fumaria media Tooise- leur seyn. Seite 34. ist unter Matthiola varia zu bemer- ken, dass die, ausser dem Wallis, angegebenen Standorte wirklich in Italien liegen und nicht zum Gebiete der Synopsis gehören, dass aber neuer- dings diese Pflanze in den südlichen zum eigent- lichen Tyrol gehörigen Gegenden von Hrn. Doctor Facchini entdeckt wurde. Es ist desswegen hin- zuzusetzen: „An steilen Felsen des westlichen Ufers vom Gardasee auf dem tyrolischen Gebiete von Gola bis zur Brescianischen Gränze, etwas , selten. Die Petala sind nicht livide vel sordide purpurea, sondern intense et amoene purpurea. "| Dr: Facchini. Seite 34. Nasturtium süfoltum ist als Varietas unter N. offieinale zu setzen, ich besitze jetzt die vollkommensten Vebergänge. (Fortsetzung folgt.) Flora No. 29 Regensburg, am 7. August 1841. 1. Original - Abhandlungen. Zusätze ind Verbesserungen zur Synopsis Flrre Germanic®e et Helvetice; von Hofrath Dr. Koch in Erlangen. (Fortsetzung.) Seite 34. In der Diagnose von Nasturtium auslriacum ist ellipticis hinter dem Worte siliculis wegzustreichen, ich wurde durch ein Exemplar des Nasturtium armoracioides Tausch getäuscht. Wenn man von einer Pflanze, welche einer andern ähnlich ist, nur ein einziges Exemplar besitzt, so kann man sich (wenigstens ist. das bei mir der Fall) nicht leicht entschliessen, eine eigene Art darauf zu gründen. Nachdem ich mich nun, wie bemerkt, von meinem Irrtbume überzeugt hatte, so trug iclf’ das N. armoracioides, nach dem in der Flora germanica exsiccata befindlichen Exemplare, aber als Varietas bei N. anceps ein, mit welchem dasselbe die grösste Achnlichkeit hat. Später er- hielt ich noch .die damit verwandten, von Hrn. Prof. Tausch errichteten neuen Arten N. terrestre, N. Morisonii und N. barbar@oides von dem Autor Plora 1841. 29. F f 450 sölbst, die ich ans Mangel an Zeit noch nicht genan untersuchen konnte. Dabei wird man jedoch die Schwierigkeiten nicht verkennen, die sich dar- bieten, wenn man über neue Arten, die in der grössten Verwandtschaft zu einander steben, nach einem einzigen getrockneten Exemplare ein Urtheil fällen soll. Es ist übrigens merkwürdig, dass von allen diesen Formen im westlichen und südlichen Deutschland, so weit ich diese Gegenden bereiste, gar nichts vorkommt, so sehr gemein auch das N. syloesire daselbst ist. Auch das Sisymbrium anceps Wahlenb., von dem ich, gegen die benann- ten Arten gehalten, jetzt keinen klaren Begrift habe, war mir noch nicht vergönnt, lebend zu ' beobachten. Mit einem und zwei Exemplaren, die man kauft, oder zugeschickt bekommt und an wel- chen häufig die Frucht nicht gehörig ausgebildet t, kann man sich eine klare Vorstellung nicht verschaffen. - Seite 36 ist unter Barbarea vulgaris zu se- izen: Variat pubescens; canlis et folia pilis bre- vibus setalosis adspersa et folia iisdem setulis re- mote cilieta: B. hirsula Weih.. ‚Rehb, fl. germ. ezeurs. n. 4356. . Bei Barbarea striela macht Hr. Prof. Fries die Bemerkung, dass diese Pflanze zuerst von ihm unter diesem Namen bekannt gemacht worden, vergl. Lit. Bericht. vol. X. p. 39. Mit Vergnügen hätte ich die Priorität-hergestellt, aber ich kann die Stelle in der bot. Zeitung von 1822, die in 451 den Nov. fl. .sueo. ed. 2, p. 207 erwähnt wird; nicht finden, und’ das in den Lit. Ber. angeführte Buch Fi. scan. ist mir unbekannt. Die von An; drzejowski gegebene Benennung ist ‘aber auch in der En. plant. volbyn. im. Jahre 1823 oder viel; mehr im Jahre 1821 bekannt gemacht 'worden: - - Seite 38 ist als. Synonym unter Aradis Gerardi_- ‚zu. setzen: A. :planisiligua - Reichenb: 'ie. :4848:: Der: ‘Name A. plänisiliqua: ist‘ aber sehr shpassend; ine dem bei dieser Art auf den schmalen Schoten die durch die Samen erzeugten Höckerchen stärker: hervortreten, als bei irgend einer andern Arabis; so dass die Schoten wie eine Perlschnur aussehen. - Vermuthlieh wurde der Name nach einem‘ Exem: plare mit noch. unansgebildeten Schoten gegeben. Seite 39: ist vor Arabis hirsuts einzuschalten: Arabis sargittata' Bertolon. (DC. fl. fr. suppl. p- 592) caule inferne birto pilis simplieibas- ramo-- sisque patulis vel’deflexis, : superneglebeiascufo; fol. oblongis dentieulatie pube ramosa adspersis, radi-' ealibus in petiolum angustatis, caulinis erecto-pa-' tulis basi profunde cordato-sagittata sessilibus, au- “rienlis patentibus, siliquis erectis anguste finearibus compressis, nervo dorsali tenui denique subeva-' nescente, seminibus anguste alatis obsolete‘ pnnetu-’ latis. & In collibus lapidosis et montnis rupestri- bus. (Maggendorf im fränkiseheir Gebiete, Unter- harz, Krain.) Jun, Jul. Reichenb. icon. f. 4343: b. A. longisiligua Wallr. -sched. 359. (Die: aurienfae“ nennt der Verfasser der Sched. patentes, - und so Ff2 452 finden sie sich an A. saglitala, an A. Gerardi sind sie abwärts.an den Stengel angedrückt.) A. hir- suta ß. longisiligua Koch syn. ed. 1. p. 30. A. planisiligua Persoon. secund DeCand. Turritis sagittata Bertolon. amsen. ital. p. 185., nach einem Exemplare von Berteloni selbst herstammend. Die verwandte Arabis glastifolia Reichenb. icon, £. 4343. e., welche sich durch flügellose Samen auszeichnet, habe ich noch nicht gesehen. . Von Herren Shattleworth erhielt ich ir- ländisebe Exemplare der Arabis ciliata R. Brown mit der Bemerkung, dass er sie von A. ciliala meiner Synopsis verschieden halte. Ich babe dess- wegen beide Pflanzen sehr genau untersucht, weil die Bemerkung von einem vorzüglichen Beobachter herrührt, allein ich konnte doch zwischen den irländischen Exemplaren und denen aus unsern Alpen keinen wesentlichen Unterschied finden. Seite 44 und 45 ist in die Diagnose von Car- damine marilima und C. Lhaliciroides zu setzen: stylo lineari compresso, um sie deutlicher von Car- Bamine graeca zu unterscheiden, welche ein rostrum lato-alatum basi latius hat; eigentlich verläuft die Schote, welche bedeutend breiter ist, als an Car- damine marilima und C. ‚thalietroides, allınäblig in den breitgeflägelten Griffel. . Za den Synonymen der Cardamine Ihalietroides sind noch hinzuzufügen: €. petiolaris DeC. ayst.2. - 264, nach einem Exemplare von Steven in v. Martins Sammlung, C. mariting var. Reichnb. 453 te, f, 4310., sodann Pleroneurum Bipinnatum Reich. fl. excurs. p.676., nach einem Exemplare, welches Herr, Magistrats-Präses Tommasini an dem Standorte, nämlich in dem Passe Uralia zwischen Almissa und Mascarsea in Dalmatien, gesammelt hat. Seite 45. nach Dentaria glandulosa ist eine schöne Entdeckung des Hrn. Inspector Ze chenter einzufügen, nämlich Dentaria trifolia. CWaldst. et Kit, pl. . rar. hung. 2. p. 148. vol. 2. p-. 148. t. 139.) caule 2—5- folio, foliis alternis petiolatis ternatis, foliolis re- mote obtuse serratis acuminatis, acumine acuto. 2f. In eonvallibus umbrosis (in dem Teufelsgraben bei Cili in Untersteyermark, Zechenter.) April. Mai. Die Blüthen schneeweiss. Die seltene Digitaria polyphylia fand Herr Ulysses v. Salis-Marschlins häufig in einem Buchwalde bei Valzaine unweit Marschlins in Kr en In der Clus kommt sie jetzt seltener : Ich verdanke der Güte des Hrn. v. Salis- Marschlins schöne Exemplare dieser seltenen‘ Pflanze. Die Diagnose derselben ist, so wie die der Digilaria pinnata, zu verbessern. D. polyphylia caule 2--4folio, foliis alternis vertieillatisve petiolatis, omnibus pinnatis, foliolis . Janceolatis longe acuminatis serratis. 'D. pinnata caule 3—5folio, foliis alternis pe-_ tiolatis, omnibus pinnatis, foliolis lanceolatis acatis serratis. _ . Herr Professor Ritter v Fries macht. Lit. 454 \ ' Bericht vol.:X. p. 39 zu den Gatiungen Braya und Diplotaxis die allerdings richtige Bemerkung, dass ie. semina. biserialia nicht ganz konstant seyen, Das, gebe ich zu, wiewohl sie eigentlich oft nicht ganz regelmässig biserialia sind ; allein nach meiner Ansicht dürfen wir froh seyn, in dieser Ordnung noch. ein solches Kennzeichen zu haben. Der calyx bisaccatus und basi aequalis, elausus und apertus, die Nerven auf den Früchten u, s. w. sind oft eben.so..wenig; bezeishniend , und, sogar die Lage der ‚Katyledenen,.. das. vozüglichste Merkmal der Kinase,: ist. nicht immer konstant. Ich glaube dess-. wegen. niebt, dass wir das Merkmal. der. semina biserialia ‚bei Errichtung der Gattungen dieser: na- türlichen Ordnung ausser Acht lassen sollen. Seite 46. ist nach Hesperis matronalis die Hes- peris runcinata.einzufügen, welche Herr Dolliner in den Wäldern :bei Wien gesammelt und mir ge- fälligst mitgetbeilt hat. Die Pflanze unterscheidet sich ‚von. Hesperis malronalis bloss durch den Veber- zug ‚welcher/änsseinfachen Drüsenhärchen besteht. Die Folis-infima Iyrataıkommen ebenso. bei Hes. peris matronalis-vor, wie man bei der:Züueht ans dem Samen findet, ' und. die Länge der: Blüthenstiele ist. sehr. :veränderlich, ::welches ebenfalls die aus Samen gezogenen Exemplare zeigen, . Ob nun die Hesperis: suncinala eine gute Art oder eine Varietät ‚von H:imatronalis.sey , darüber will ich. jetzt kalü Urtheil fällen; ich habe die Pflanze aufgenommen und empfehle sie weitern Beobachtungen. ‘Die Hes- B 455 peris biluminosa Savi hort. pis. ann. 1808. gehört nach DeCandolle als Synonym za H. runcinata und was in den Gärten als Hesperis bituminosa vorkommt, gehört auch wirklich dazu. Seite 50. Erysimum. Diese schwierige Gat- tung habe ich,. besonders in der Deutschlands Flora. von M. et K., nach den lebenden Pflanzen beschrieben, und, wie ich glaube, so deutlich aus- einander gesetzt, als es bis dahin noch nicht ge- schehen war. Allein von Erysimum helveticum DC. (Erysimum ochroleucum DC. fl. france. &) und von E. rhaeticum DC. konnte ich mir aus Mangel an instructiven Exemplaren keine klare Ansicht ver- schaffen. Lebend hatte ich diese Pflanzen noch nicht gesehen. Ich besass nur ein oder zwei ge- trocknete: Exemplare dieser Arten, welche ich von Schleicher gekauft hatte, und einige wenige von ‘ andern Orten her, alle ohne ausgebildete Frucht, and eben so waren diejenigen beschaffen, weiche ich aus: einigen. andern Sammlungen zur Ansicht erhielt. Auch Gaudin’s weitläuftige Beschreibun- gen, die leider nirgends vergleichend gegeben wur- den, liessen mich :im Stiche. Zudem hatte mir Schleicher als’ Cheiranthus. rhaeticus einmal ein . grosses Exemplar von. Ch. helvelicus, ein andermal den wirklichen Cheiranthus rhaelicus, aber ohne aus: - gebildete Frucht, geschickt;. letzter legte ich zu Ch. ‚alpinus' Jacg. 'und erstern hielt ich für eine Varietät von Ch. helveticus. Daraus entstand ‚aan .die Anordnung dieser Gewächse in der Deutschlands - 456 Flora und in der Synopsis; ich zog zusammen, weil ich. an den blühenden Exemplaren keinen deutlichen Unterschied finden konnte; auch ist es gewiss, dass kein Botaniker im Stande ist, einen eiuzelnen getrockneten blübenden Stengel ohne ver. längertes Stämmchen des Erysimum ochroleucum, “ wie deren in den Herbarien vorkommen, von ei- nem getrockneten blühenden Stengel des Erysimum helvelicum wie auch des E. Cheiranthus Pers. zu unterscheiden, so wenig als manche Valerianellen und Echinospermen ; man muss ‚Frucht haben, um ganz sicher zu seyn. Nur wenn das E. ochroleu- cum eine stark ausgebildete Narbe hat; zo ist diese. tiefer zweilappig; aber auch dieses Kennzeichen bält nicht Stand. Nun aber erhielt ich durch die Güte der Herren Shuttleworth, Guthnick, Ulyss. v. Salis-Marschlins und Lagger in- “ stractive Exemplare, welche, so wie die von diesen Herren gefälligst mitgetheilten Belehrungen, mir eine deutlichere Vorstellung verschafften. Von E. ochro- leueum und E. rhaelicum habe ich nun auch Säm-- linge im Garten, auf welche ich mich freue. Indem ich nun hier eine bessere Darstellang dieser Ge- wächse nach dem Stande meiner jetzigen Kenntniss derselben gebe, statte ich-den benannten Herren für ihre gefälligen Zusendungen sowohl, als für ibre Belehrangen meinen verbindlichsten Dank ab. Das Erysimum. rhaelicum hat mehr Achnlich- keit mit E. canescens Roth. (Cheiranthus alpinus . . Jaeg,) als mit E. helvelicum De. und E. ochro- 457 leucum DeC. Es hat wie jenes in den Blattwin- keln der Stengelblätter Büschel von kleinen sterilen Blättern: oder karze sterile Aestchen mit solchen Blättern besetzt, allein die Blüthenstielchen sind zur Blüthezeit doppelt und dreimal kürzer als die Kelche und letztere haben an ihrer Basis zwei abwärts hervortretende Höcker (calyx bisaccatus,) und die Schoten sind, wenigstens an meinen Exem- plaren, einfarbig grau, und haben keine grünen Kanten. Die Schoten kommen in der Länge von 4 Zoll und um die Hälfte kürzer, wie fast alle Arten der Gattung wechseln, vor. Doch habe ich . die Schoten von E. canescens noch nie so lang gesehen, als sie bei E. rhaelicum vorkommen. Auch die Länge des Griffels ist sehr veränderlich, was eine schlimme Sache ist, weil man darnach Arten unterschieden hat.. Das Erysimum helceticum DeC. hat keine Blät- terbüschel in den Winkeln der-Stengelblätter oder selten findet sich ein. schwaches Büschelehen in einem oder dem andern Blattwinkel, aber niemals am ganzen Stengel hinauf; dadurch, unterscheidet sich diese Art von E. rhaelicum, auch sind in der Regel die Blüthen grösser. Das Erysimum ochroleucum treibt gewöhnlich lange liegende Stämmehen, an deren Spitze sich die Stengel entwickeln. Die Blüthen. sind meistens an- sehnlich gross und bleicher gelb. Die Schoten sind - spärlicher mit aufliegenden Härchen bewachsen und bemerklich zusammengedrückt, zwischen den Sa- 458 men sind sie fast flach, Die Nurbe ist tiefer ausgeran- - det, ‚fast zweilappig. Leider ist aber dieses Kenn- geichen auch nicht immer dentlich, weil auch die Geösse der Narben abändert. Der Griffel ist lang. j Den Namen Erysimum helvelicum habe ich jetet dem von E. pallens (Cheiranthas pallens Hul- ler fil.) vorangesetzt, obgleich er durch eine Ver- wechselang mit dem Jacquinischen Cheiranthus helveticus, der eine ganz andere Pflanze ist, ent- stand. DeCandolle hat nämlich das Synonym Cheiranıhus.helvelicus, ‚welches zu. Erysimum su/- fruticosum gehört, irrig zu Cheiranthus pallens Hall. fü. oder Cheiranthus heiveticus Sohleicher ge- seizt. Ich habe die obengenannte Namengverände- rung desswegen vorgenommen, weil ich sah, dass die Schweizer Botaniker lieber den Namen Erysi- mum helvelicum gebrauchen. Wenn man sich verstän- digt und über die Anwendung einer Benennung einig wird, so kann man jeden schon gebrauchten Namen, worüber man sich vereinigt hat, auch forthin gebrauchen. Es gibt aber leider Gelehrte, . welche schon darnm sich dazu nicht verstehen, weil ein Anderer als sie den Namen in Vorschlag gebracht hat. Für‘ den Namen Erysimum lanceolatum R. Brown, den ich nicht gewählt hätte, wenn er.nicht vonDeCandoile vorangestelit worden wäre, habe ich jetzt Erysimum Cheiranıhus Pers. gesetzt, weil ich ebenfalls die Ueberzenguig gewonnen habe, dass ihn die Botaniker lieber gebrauchen, als den 459 von E. lanceolatum, der allerdings wenig bezeich- nend ist. Rob. Brown konnte übrigens die schö- nen Abbildungen Jacgquin’s nicht verkennen, Aber ist diese Pflanze von E. helvelicum verschie- den? Ich glaube kaum. Beide Arten sehen sich vollkommen ähnlich, und der ganze Unterschied besteht darin, ‚dass die eine einen langen Griffel hat; der zwei-bis dreintl'so lang ist, als die Breite der: Sehöte ‚betrkgt;' und dass -bei der andern, dem E. Cheiranthus, der Griffel nur so lang ist, als die Breite der Schote oder noch kürzer. Ich habe jedoch die Art stehen lassen, weil man vielleicht an dem Einziehen derselben wieder einen neuen Anstand genommen’ haben würde, Die Zeit wird es lehren. Die Blätter sind an den vorbenannten Arten nicht bezeichnend; sie sind bei allen lineal-lanzeit- lich, breiter oder schmäler, und die untersten ver- laufen in-einen Stiel; sie sind entweder ganzrandig oder’ ehtfernt 'gezähnelt, "bei E: Cheiranthus, E. hel- veticum und E.ochroleucum, zuweilen auch stärker gezähnt. Die erwähnten Arten sind nun: 1. E. canescens (Roth,) ramuli steriles in axil- lis folioram ; pedicelli calycem snbaequantes; sili- quae exacte quadrangulares, incanae, angulis gla- brioribus ‚virenfibus. Hieher E: difusum Ehrh., Cheiränthüs' alpinus Jacq., Ch. Boccone Allion, wie es scheint, 2. E. rhaeticum cDeC. Ri} ramoli steriles in axil- lis folioram ; pedicelli ealyce duplo triplove brevio- T 460 res; siliquae quadrangulares, eanescentes. Hiezu E. pallens Koch. syn. ed. 1. var. «. zum Theil. Cheiranthus rhaelicus Schleich. 3. E: helvelicum (DeÜ. fi. fr. excl. var. £.) azillae folioram nudae; pedicelli calyce duplo tri- plove breviores; siliguae quadrangulares puberulae vel canescentes; longitudo styli latitudinem siliquae bis terve superans. Hierzu E. pallens Koch. syn. ed. 1. var. a._zum Theil. -Cheirantkus pallens Hai- ler. fü. in Schleich. catalog. Cheiranthus helveli- eus und Cheiranthus pumilus Schleich. Hr; Dr. Lag- ger, dem ich schöne Exemplare des Ch. pumilus verdanke, bemerkte dazu, „der Ch. pumilus ist nichts, als eine zwergartige alpine Form des Ery- simum helvelicum ‚““ eine Bemerkung, der ich voll. kommen zustimme; allein es kommt auch das Ery- simum Cheiranthus in der Schweiz vor, und das Erysimum pumilum Gaud. ist „ob stylum brevissi- mum‘‘ eine Zwergform von diesem. Dass übrigens das Erysimum helvelicum höchst wahrscheinlich nur eine Form von E. Cheiranihus mit langem Griflel ist, babe ich oben bemerkt. Es gibt aber nicht eine lang- und kurzgrifielige Varietät, son- dern der Griffel hat bei verschiedenen Exemplaren eine verschiedene Länge. 4. E. Cheiranthus (Pers.) hat dieselben Kenn- zeichen, nur ist der Griffel, wie bemerkt, kurz. 5. E. ochroleucum (DeC. fi. fr.) axillae folio- rum nudae; pedicelli calyce duplo-triplove brevio- ves; siliquae compressae tetragonae puberulae vel 461 canescentes; longitudo atyli Jatitudinem siliquae ter superans; stigma perfecte evolatum didymo-bilobum ; eandiculi aetate elongati et procumbentes. Hierzu Ch. ochroleucus Hall. fü. Ch. decumbens Schleich. Mit dem Erysimum odoratum meiner Synopsis p- 51. babe ich dus E. carniolicum als Varietät vereinigt. Das letztere unterscheidet sich bloss durch tiefer oder buchtig gezähnte Blätter. Genau so ändert das nahe verwandte E. crepidifolium: ab, welches ich mit tief buchtig gezähnten und als “ entgegengesetztes Ende der Formenreihe sogar mit ganzrandigenBlättern gesammelt habe; auch das E. cheiranthoides varirt auf dieselbe Weise. Ich babe unterschieden: a. denticulatum, folia repando - dentienlata, quandogue fere integerrima. Hiezu: E. hieracifo- lium Jacg. a. t. 78. E. strietum DeC. syst. E. pannonicum Crantz. E. odoratum Rob. Brown in hort. kew. nach dem Citate der Abbildang Jacg. fl. austr. t. 78.‘ E. cheiriflorum Walir. sched. Chei- ranthus erysimoides Linn. E. lunceolatum Reichenb. Cheiranthus firmus Schleich., aber die Pflanze wächst nicht in der Schweiz. ß. dentatum, tolia profunde vel sinuato-dentata. Hiezu: E. odoratum Ehrh. DeC. syst.. E. strictum "ß. odoratum DeC. prodr. und, wenn die Blätter noch tiefer gebuchtet sind, E. carniolicum Dolliner. Die Varietäten der Brassica Rapa Seite 54. sind auf folgende Weise zu verbessern: - @. campesiris, annua, radice exili. Diese ist 4623 wohl die urspvüngliche Pflanze, aus welcher die folgenden enistanden sind. ß: oleifera biennis Meizger. y. rapifera Meizger. Man vergleiche hierüber die Beschreibung der Muggendorfer Excursionen, die in diesen Blättern bekannt gemacht wurde, Die Sinapis Schkuhkriana Reichenb. habe ich übergangen, weil ich sie noch genauer nntersu- chen werde, aber die S.arrensis Schk. gehört nicht, dazu: Scehkakr. nahm :die. Pflanze, wie er.(veL.2, p.263) selbst sagt, aus dem botanischen. Garten und das abgebildete Blatt, so: wie,die ab- gebildete Schote, gehören nach meiner Ansicht zu . einer völlig verschiedenen Species. Seite 5S. ist Alyssum n. 1. der Name A. eden- tulum. wegzustreichen und. dafür zu setzen: A. pe- traeum Arduin. specim. alt. p. 30. t. 14. Das A. edentulum WK. plant. rar. hung. ist als Synonym. hinzuzufügen, so wie. A. gemonense L. mant. 92. - Bei Alyssum u. 2. wird der Name A. gemo-. nense weggestrichen und dafür A. medium Host.. fl. austr. vol, 2. p.. 244. gesetzt. Zu Alyssum alpestre 7. elatius ist der Standort: „auf dem Schaufelsen bei Stetten am kalten Markt in Baden“ zu setzen, wo.Hr. Geheimehofrath Zey- her dieselbe. fand, von welchem ich auch ein Exemplar besitze. Die Pflanze wurde zwar. in. neuerer Zeit daselbst nicht wieder gefanden, allein sie kann desswegen doch dert vorkommen. Wer viel botanisirt hat,‘ weiss, wie schwierig ea oft 463 ist, beschränkte Standorte von. Pflanzen wieder zu finden. Seite 59. Alyssum eampestre. Hier sind drei Varietäten, oder ausser der Hauptart deren zwei, ‚anzuführen, nämlich: a. hirtum, silicularum pili omnes stellati et. breves: Alyssum -gampestre -auetorum. ß: migröpetahum (Fischer in DeC. syst, 2. p. 3133 nach ächten kaukasischen-Exemplaren. ) Silicnularum pili omnes stellati, breviores longioribus- mixti. y. hirsutum (M. Bieberst. fl. taur. caue. 672.) silicularum pili stelati breves, longior ibus simpli- eibus mixti. Zu diesen Varietäten besitze ich die vollkom- mensten Uebergänge. Die Varietät a. oder die Art hat lauter kurze Sternhaare auf den Sehöt- chen, die Varietät 8. hat unter den karzen Stern- haaren auch lange Sternhaare eingemischt, und. bei der Varietät'y. sind, statt den längern Stern-. haaren, einfache 'stärkere- Haare eingemischt. Seite 63. habe ich Drada Traunsteineri als eigene Art eingetragen, die Zeit wird das Weitere lehren. . Seite 64. habe ich Draba lapponica , D. laevi- * gata und D. fladnizensis nach Lindblom’s Beob- achtungen als Varietäten einer Art jetzt anfge- führt, nämlich ale: Draba Wahlenbergii (Hartman scand. fl. ed. 2. p- 277.) scapo aphylio vel' uni-bifolio pedicellis fo- liisque glabris, fgliis caudiculorum Janceolatis basin 464 versus atienuatis totis glabris, vel pills longioribus simplieibus furcatisve ciliatis caeterum glabris, vel pube' stellata adspersis, siliculis oblongo-lanceolatis lanceolatisve basi apiceque subaequaliter angasta- tis glabris, stylo brevissimo subnullo, 4. In pe- trosis alpium editissimarum ad nives perennes. Jul, Lindblom in Linnaea vol. 13. p. 324. Die neuesten Beobachtungen der H.H.Traun- steiner (bot. Ztg. vol. 19, p. 1. p. 304.,) und Ulysses v. Salis- Marschlins in brieflichen Mittheilangen stimmen mit denen des Hrn. Lind. blom überein, nach dessen Anordnung ich die Varietäten aufgeführt habe; und zwar: a. Varietas homotricha Lindblom. Die Blätter von einfachen Borstchen fast kämmig - wimperig, ausserdem kahl oder mit einfachen Härchen be streuet. Hiezu: Draba fladnizensis Wulfen. D, helvetica Schleich. D. sclerophylla Gaud. D. an- drosacea Wahlenb. lapp. D. ciliaris Wahlenb, helr. -D. nioelis Sering. D. lactea Adams. .. 8. heterotricha Lindblom. Die Blätter mit ein- fachen oder gabeligen Borstehen gewimpert, ausser- dem die äussern der Rosetten meistens kahl, die innern mit kurzen Sternhärchen bestrent. Biezu: D. lapponica Willd. herbar. DeC. Koch synops. Wahlenberg fl. suec. D. fladnizensis. Gaud. . %. glabrata Lindblom. folia undique glaberrima. Hiezu:. D. laevigata Hoppe. u (Fortsetzung folgt.) (Hiezu Beiblatt Nr. 1.) Flora N. 30. Regensburg, am 14. August 1841. : I. Original - Ablandlangen. Zusätze und Verbesserungen zur Synopsis Flore j Germanice et Helvelic@; von Hofrath Dr. Koch in Erlangen. (Fortsetzung) Seite 70. . ‚Nach Lindblom ist die Draba confusa Ehrh. mit der Varietät der D. contoria si- liculis puberulis ein und dieselbe Pflanze. Ehr- bart hat seine Exemplare auch in Schweden ge- sammelt. Die D.confusa Reichenbach's und meiner Synopsis wächst, nicht in Schweden. Bei n. 14. ist der Name D. confusa wegzustreichen und da- für zu setzen: D. siylaris Gay. in Thomas cat. +% 181S. Seite 66. ist zu Cochlearia pyrenaica DeC., welche Hr. Professor Nolte nicht für eine gute Art, sondern für eine blosse Varietät der C. offi- cinalis hält, das'Synon. Cochlearia grenlandica Host Fl. austr. vol. 2. p. 2. 235, non Linn. ‚„ und zwar - ohne Fragezeichen zu setzen. Weiter ist Folgen- des hinzuzufügen: Die Untersuchungen des Hrn. Prof. Nolte haben uns ferner belehrt, dass die Fiora 1841. 30. , Gg “ 13 dieses Cerastium pumilum, das Ü'. glutinosum Fries, mit dem Namen eines verdienten französischen Botanikers belegt und es C. Grenieri benannt. Es thut mir recht leid, dass ich diesen Namen wegen der Priorität des von Hrn. Prof. Fries gegebenen nicht voranstellen konnte. Däs C. glutinosum kommt mit einer durkel- grünen Farbe und sodann mit einem sehr schma- len häntigen Rand an den obern Deckblättern vor, den ich aber doch jedesmal und auch an den Kixemplaren, welche ich von Hrn. Dr. Schultz selbst erhielt, vorfand. Diese Varietät nennt Hr. Chaubart, nach den Citaten zu nrtiheilen, Cera- stium obscurum. Die häufiger vor kommenden Exemplare haben einen breitern häutigen Rand an den obern Beckblättern. . Seite 124. Ausser der grössers Anzahl von Haaren kann ich bis jetzt noch das Crrastium la- natum Lamarck von C. alpinum nicht unterschei- den, es wäre sehr wichtig, diese Pflanze aus Samen zu erziehen, den ich aber noch nicht erhalten “konnte. In Lappland kommt das Cerastium ealpi- num dagegen kahl vor. Das Cerastium yrandiflorum Waldst. et Kit. kommt ebenfalls weisswollig und kahl vor. Desswegen setze ich bis jetzt in die speeifische Verschiedenheit des €. Ianatum Lamarck grossen Zweifel, In der Diagnose von Cerastium ovalum muss es statt pedunculis defloratis refractis, pedunculis defloratis oblique patentibus heissen. Kk2 516 Seite 1%. ist nach Linum sirielum einzu- schalten: Linum nodiflerum du. sp. 401) sepalis elon- gato-linearibus apice breviter acuminatis ınucrona- tis margine serrulato-seabris eglandulosis capsula duplo triplove longioribus, foliis margine scabervi- mis, inferioribus obovato - lanceolatis obtusissimis, superioribus lanceolatis aeutis, pedunculis calyee multo brevioribus ©. Inarvis, ad margines vinea- rum solo argillaceo (Littorale auf der Stramare zwischen Zaule und Muggia bei Triest, und dureh ganz Italien, Tommasini; auf der Insel Cherso No&. Jun. Jul. Linum liburniecum Scopol, carı, 1. p. 230., nach dev Bemerkung des Hrn. Tom- masini, dieses Citat ist desswegen bei Linum strietum wegzustreichen. Zu Linum viscosum ist das Synonym L. syl- vestre Scop: carn. 1. p. 229. zu setzen; sowie zu Linum narbonense das Synonym L. laeve Reichenb. Fl. exc. p. 853. Die Zucht des Linum montanum Schleich. aus Samen, den ich von Hrn. Thomas aus der Schweiz erhielt, und die Kultur des bei München wvachsen- den. Linum bavaricum Schultz hat mir gezeigt, dass diese beiden Arten nur eine einzige ausma- eben, aber ich muss auch noch weiter dem Hrn. Prof. Bertoloni beistimmen, welcher diese Art für eine grössere Form von Linum alpinum erklärt. Das eigentliche Linum alpinum besteht aus fingers langen Exemplaren, durch den Stand auf den höch- 317 sten Alpen erzeugt, denn ausser der Grösse kann ich kein wesentliches Merkmal zwischen Linum alpinum und Linum montanum finden. Auch sind die Exemplare in unserm Garten, aus Samen er- zogen, den ich von dem Hrn. v. Jacquin als L. alpinum erhielt, über Fuss hoch und gerade so hoch geworden, als das Z. montanum, welches ich aus Samen vonHrn. Thomas erhielt. Junge Pflan- zen des L alpinum aus Samen, den ich der Güte des Hrn. Pater Angelis verdanke, haben noch nicht geblühet. Bertoloni nennt die Art Zinum perenne, worin ich von diesem berühmten Botani- ker abweiche. Linnd bezieht sich bei seinem Linum perenne hauptsächlich auf Rai, und die englische, auch von Smitb als Linum perenne aufgeführte Pflanze ist ganz identisch mit der von der Rheinfläche. Ich behalte für diese den Namen L. perenne, und nenne die zweite Art L. alpinum. Nach den lebenden Pflanzen habe ich die Diagno- sen verbessert, wobei ich bemerke, dass ich das Verhältniss der Länge der Griffel zu den Staub- gefässen nicht in die Diagnose aufnehme. Bei allen Linum - Arten kommt, wie bei Primula, Pulmenaria und andern Pflanzen, eine forma longi- und brevistyla vor, und wenn man zuweilen auch lauter Exemplare mit langen Griffeln findet, so darf man nur weiter suchen und die andere Form wird sich ebenfalls finden. Linum perenne (Linn. sp. 397.) sepalis ovatis wargine eglandulosis glabrisyue capsula dimidio 518 brevioribus , interioribus obtusissimis, petalis lato. obuvatis ımargine laterali foto ineumbentibus, unge oblongo - triangulari, eapsula subglobosa , pedicellis floriferis fructiferisque erectis, foliis lineari-lanceo- latis glabris, caulibus numerosis %. In collibus aprieis, arvis etsylvis arenosis (auf der Rheinfläche zwischen Bensheim und Darmstadt; in der Gegend von Frankfurt am Main hinter dem Schwengels- brunnen am Wege, der nach der kleinen Saustiege führt, links im Walde). Jun. ‘Jul. Deutschl. Fl, vol. 2. p. 491. (Cexelusis Lino montano et alpino).. L. austriacum Pollich. palat. 1. p. 320. Flor. der Wetter. 1. p. 446. (non Linn). Die Platte der Blemenblätter ist hellblau und die Blüthe hat einen starken Huniggeruch. Der Stengel wird 2 —3 Fuss hoch. Linum alpinum (Jacq. enum. stirp. vindob. p- 34. et 229.) sepalis ovatis margine eglandulosis glabrisque eapsula dimidio brevivribus, interioribus obtusissimis, petalis obovatis a medio secedentibus, ungne oblongo-triangulari, eapsula oyata, pedicellis floriferis fructiferisque ereetis, foliis Iineari-laneco- latis glabris, eaulibus numerosis 4. In paseuis alpium et regionum.subalpinarum; var. ß. in pas- euis et pratis siceis planitierum et montium humi- liorum (die var. . zerstreut durch die ganze "Alpenkette, an manchen Orten häufig, die var. ß bei München und Regensburg, und beide in der westlichen Schweiz). Jun. Jul. Z. alpinum L spec. 1672. Variat j 519 “. genuinum, caules in alpibus altioribus digi- tales, semipedales, saepe proeumbentes: L. alpinum Jacy. austr. t. 321. L. alpinum ß. Bertolon. Fi. ital. 3. p. 540. ß. montanum, caules pedales vel paulo altiores adscendentes et saepe erecti: L. montanum Schlei- cher cat. 1815. Gaud Fi. helv. 2. p. 458. DeC. prodr. 1. 407. L. bavaricum F. W. Schuliz bot. Zag. 21. 2. 643. L. perenne Allion. ped. 2. 108. Bertolon. Fl. ital. 3. p. 539. (excluso synonymo: Mert. et Koch. Deutschl. Flora). Z. laere Sco- poli carniol. 1. p. 231. Hr. Prof. Bertoloni bemerkt sehr richtig, dass bieher (zu L. montanum) das Synonym Linum lacre Scop. gehöre, und nicht zu Z. narboyense. Scopoli sagt von seinem L. lacve „ealyx mi- nime attenuatus.” Das Linum alpinum nach der hier gegebenen Ausdehnung unterscheidet sieh von dem vorher: gehenden L. perenne dureh einen viel niedrigern Wachs, gesättigter blaue Blumen und schmalere Blumenblätter, deren Ränder sich nur bis gegen die Mitte hin deeken, von da an aber aus einander treten, und durch eine eiförmige Kapsel, Linum austriacum (li. spee. 399.) sepalis ova- tis margine eglandulosis glabrisque eapsula paulo brevioribus, interioribus obtusissimis, petalis sub- rotundo-obovatis margine taerali toto ineumbentibus, ungue triaugulari aeque lato ac longo, capsula glo- bosa, pedicellis defloratis unilateraliter arcuato- 520 pendulis, foliis lineari - lanceolatis glabris, caulibus numerosis %. In ericetis, ad vias, in caollibus, (Krain, Littorale, Oesterreich, Böhmen, Mähren.) Jun. Jul, Jacg. Fl. austriae. t. 418. Das Linum austriacum lässt sich von den bei- den vorhergehenden leicht unterscheiden. Die Blu. men sind schön azurblau, der Nagel der Blumen- blätter, welcher wie bei den vorhergehenden gelb gefärbt ist, ist an seinem obern Theile so breit als seine Länge beträgt, bei den vorhergehenden ist er bemerklich länger als breit ; besonders aber zeichnet sich die Pflanze ver den beiden vorher- gehenden dadurch aus, dass sich sogleich nach dem Verblühen die Blüthenstiele in einem Bogen zur Erde krümmen, wodurch einseitige Trauben mit hängenden Früchten entstehen. Bei der Frucht- reife jedoch werden die Blütheustiele oft wieder gerade. Die Stengelblätter dieser Arten fand ich bald punctirt und bald nicht punetirt. Seite 129. habe ich die Malva fastigiata als varietas unter M. Alcea gesetzt. Eine mehrfach wiederholte Kultur hat mich belehrt, dass Mala fastigiata Cavan., M. Morenii Pollin. und Malra decumbens Host, "die aber nicht niederliegt, Varie- täten der MM. Alcea sind. Seite 130. ist hinter Malva sylvestris einzu- schalten: Malea niracensis (Allion. Fi pedem. vol. 2. p- 48.) caule prostrato adscendente, foliis cordato- subrotundis 5-—7 lobis, pedunculis aggregatis de- fioratis ereetis, petalis calyce duplo longioribus profunde emarginatis ad unguem leviter barbatis, foliolis ealyeis exterioribus ovatis, valvulis margi- natis serobiculato.rugosis Q. Ad vias, in rudera- tis (im südlichen Istrien hin und wieder, gemein bei Pola, Tommasini). Jul. Aug. Zu Malva rotundifolia bemerke ich Folgendes. Linne, der selbst eine Materia medica schrieb, verstand sicherlich unter dem Namen Malva ro- tundifolia diejenige Pflanze, welche man in den Ofticinen als Herba Malvae gebraucht. Dass iın Norden von Europa die Mulva borealis darunter gesammelt wurde, und dass Linnd letztere von jener nicht schied, ist wohl auch ausser Zweifel, dessen ungeachtet hat Linn gewiss die grössere und durch ganz Europa gemeine Malva folio ro- tundo C. Bauhin vor Augen gehabt, als er seine Malva rotundifolia begründete. Ich bin jedoch durchaus nicht dagegen, wenn man den zweideu- tig gewordenen Namen Malra sotundifolia gänzlich aufgeben und dafür den Namen M. vulgaris vor- anstellen wird, allein eben so passend fände ich den Namen Malra borealis für die andere Species. Diese geht von dem Norden von Europa in Deutsch- land nur bis zum Thüringer Walde und fehlt im südlichern Deutschland, so wie im südlichen Europa gänzlich. Der Diagnose der M. vulgaris (M. votundifolia der Synopsis) ist zuzusetzen, petalis Cealyce duplo triplove longioribus) profunde emarginatis, foliolis 322 calyeis exterioris lineari - lanceolatis, valvulis mar- gine rotundatis laevibus vel obsolete rugosis. Ferner der 32. borealis: petalis calycem aequan. tibus, leviter emarginatis, foliolis calyeis exterioris lineari-lanceolatis, valvnlis narginatis serobieulato- rugosis. j Auch der Diagnose der Malva sylvestris ist „wegen der eingetragenen Malra nicaeensis beizu- fügen: petalis calycem multo superantibus profunde emarginatis ad unguem dense barbatis, foliolis caly- eis exterioris elliptieo- oblongis, valvulis marginatis scrobieulato- rugosis. Seite 132. ist Hibiscus pentacarpos und H. syriacus wegzustreichen. Der Standort des H. penlacarpos ist nach Hrn. Tommasini im Friaul zu suchen, gehört wenigstens nicht zum Floren- gebiete der Synopsis, und H. syriacus ist nicht einmal als verwildert anzusehen. Seite 133. Die Hostischen Linden besitze ich jetzt alle: es ist keine einzige neue Art dabei. Um mein, Urtheil fester zu gründen, habe ich sie sämmtlich an Hrn. Prof. Alex. Braun, der sich seit längerer Zeit mit dem Studium der Linden beschäftigt, geschickt und dieser schrieb mir eben- fülls, dass Tilia europaea Host und T. parvifolia Host zu T. parvifolia Ehrhart, die übrigen aber, die T. alba ausgenommen, zu T. grandiflora ge- hören, nämlich: 7. vitifolia, T. corylifolia, T. gran- «ifolia Host, T. corallina, T. mutabilis, T. longe- bracieala, T. praecox, T. pyramidalis, T. intermedia #fost, T. tenuifolia und T. obliyua. 323 Die Tilia parvifolia Ehrh. habe ich seit ein paar Jahren genaner beobachtet und mit T. nıd- garis Hayne verglichen. Daraus ergab sieh, dass ich mich irrte, als ich in der Synopsis sagte, die in den Gärten und Spaziergängen kultivirten Mo- difieationen der Linden seyen Bastarde aus T. parrifolia und T. grandifolia; sie sind Mittelfor- men zwischen T. vulgaris Hayne und T. parrifolia, welche den Uebergang aus jener in diese darthan. Ich setze die zwei Extreme dieser Formen als Varietäten hieher. @. polyantha,. Der Blüthenstrauss trägt oft 7 bis 11 Blüthen, die Blüthen sind etwas kleiner und die Blütbenstiele und Blattstiele oft roth über- laufen, die Blätter sind kleiner und die Wolle in d. Achseln der Adern auf der Unterseite des Blattes ist dunkler braun gefärbt. Diese ist Tilia parvi- fotia Hayn. . ß. inlermedia.. Der Blüthenstrauss hat meist 5, seltner 7 Blütben, die Blüthen sind etwas grösser und Blüthen- und Blattstiele sind grün. Bicher gehört Zilia vulgaris Hayn., T. europaca Smith in der engl Flora und Z. intermedia Deland. in dem Prodrumus. Die längern oder kürzern Blattstiele, die tiefer oder seichter herzförmigen Blätter, die mit einer abstehenden Wolle oder angedrückten Haaren be deckten Frucktknoten kommen bei den beiden Varietäten vor und begründen keine standhaften Kennzeichen. Seite 133. ist unter die Gattungscharaetere von Hypericum zu setzen: Sect. I. Perforaria DeC. prodr. 1. 546. Stam. basi in fascienlos tres eonnata. Squamae hypo- gynae nallae. Capsula triloeularis, Sodanu ist in die Diagnose von Hypericum per- foratum zu setzen: sepalis ovario duplo longivri- bus, staminibus 50 — 60, und hinzuzufügen: Variat y. latifolium, folia latiora, pollicem unum longa, dimidium lata, calyeis foliola latius lanceolata: H. perforatum ß. Gaud. heiv. 3. 627. Differt ab H. quadrangulo eaule ancipiti et sepalis sub anthesi duplo longioribus. Ob hiezu das Hypericum com- mutatum Nolte Novit. Fl. holsat. p. 69. und das H. medium Peterm. Flor. lips. p. 563. gehöre, ist mir unbekannt. Der Diagnose von H. humifusum ist hinzuzu- fügen : sepalis ovario duplo longioribus, staminibus 15-—-20.; und zu H. quadrangulum: sepalis ova- vium subaequantibus. Seit. 134. Die Diagnosen von Hypericum bar- batum, H. Richeri und H. elegans sind auf fol- gende Weise abzuändern: Hypericum barbatum, caule erecto tereti, foliis oblongo -lanceolatis antice attenuatis subtus glaucis margine remotiuseule saepeque in disco sparsim atro -punctatis, punctis pellueidis nullis paueisve, bracteis anguste lanceolatis sepalisque setaceo-fun- briatis, fimbeiis diametrum transversalem bracteae bis pluriesve excedentibus apice obsolete elavatis, seminibus longitudinaliter undulato-striatis 4. Diese Art kommt auch bei Marburg in Steyermark vor. H. Richeri, caule erecto superne ancipiti, foliis ovatis subtus reticulato- venosis margine dense mi- nute nigro-punctatis, disco punetis pellucidis desti- tnto, bracteis ovatis sepalisqne dense inaequaliter setaceo -fimbriatis, fimbriis apice obsolete elavatis, longioribus diametrum transversalem bracte:e aequan- tibus, seminibus longitudinaliter undulato-striatis 2%. In alpibus (auf dem Gipfel des Jura und auf dem Schneeberge in Krain. Jul. Aug. Die Varietit ß. Hypericum androsaemifolium habe ich noch nieht gesehen. Zu dem H. alpinum W. et Kit. ist doch ein Fragzeichen zu setzen. "Von den beiden hier aufgeführten Arten, dem Ilypericum barbatum und H. Richeri, unterscheidet sich das H. ciliatum Lamarck, welches sich viel- leicht in den südlichsten 'Theilen unseres Floren- gebietes noch finden möchte, durch gestielte Blät- ter. Der Blattstiel ist zwar sehr kurz, aber doch deutlich zu unterscheiden. Die Blätter des JJ. bar- batum und HM. Richeri sind an ihrer Basis mit der Blattsubstanz selbst an den Stengel angewachsen, und ein Blattstiel lässt sich durchaus nicht unter- seheiden. Auch ist der Stengel mit zwei hervor- springenden Linien belegt, der an MH. barbatum stielrund ist. Das nun folgende Hypericum clegans unter- scheidet sich von den drei vorhergehenden am deutlichsten durch die fein punctirten und nicht 526 der Länge nach wellenförmig gestreiften Samen. Der Diagnose ist noch hinzuzusetzen: seminibus subtiliter punetatis. Auch das H/ypericum pulchrum und H. montanum haben semina subtiliter punetäata, die .des H. hirsulum aber haben einen sammtarti- gen Deberzug. Das Hyperieum Elodes ist hinter H. Coris zu setzen und unter einer eigenen Seetion. aufzu- führen. Sect. I. Eilodes. Stam. a basi ultra medium in fascieulos tres ceonnata; fasciculi pentandri. Squamae bypogynae 3, cum staminum faseieulis alternantes. Capsula ob margines valvularum parum tantum inflexos unilocularis.. Genus Elodes Spach. annal. des sciences naturelles 1836. p. 158. Der Species ist das Synonym Elodes palustris Spach. i. ec. hinzuzufügen. In der Ordnung Hippocastaneae ist der Schreib- fehler Cal. Ssepalus in Cal. 5dentatus zu ver- ändern. Seite 139. ist nach Geranium argenteum ein- zufügen: j Geranium sibiricum (L. spec. 957.) peduneulis unifloris, defloratis declinatis, petalis obovatis levi- ter emarginatis calycem aristatum aequantibus, valvulis laevibus pubescentibus, seminibus levissime punetulatis, foliis palmato- quinquepartitis, laciniis thombeo-oblongis acutis grosse inciso-serratis, cau- libus diffusis pedunculisque hirsutis,, pilis patentis- simis reversisque 2. In locis petrosis incultis (bis- 527 her bloss beiBruchsal im Badischen, Dr. Schmidt in Carlsruhe, nach dessen Zeugnisse sich die Pflanze wie eine wildwachsende verhält, auch dort in Gärten nicht vorkonimt). Jul. Aug. Jacg. hort. vindob. 1. t. 19. Petala albida vel dilute rosea, venis purpureis pieta. Der sehr beschränkte Stand- ort dieser Pflanze könnte den Verdacht erregen, dass sie nieht wirklich einheimisch sey; allein wir haben viele dergleichen auf einen kleinen Strich beschränkte Standorte, wo kein Verdacht entstehen kann, dass die Pflanze dort angesiet worden. Z. B. das Phleum arenarium auf dem Sande bei Mainz, der Zycopus ezaltatus bei Main- Bischufs- heim, die Poa hybrida auf einer kleinen Stelle in einem Walde bei Erlangen, das Hypecoum pen- dulum zwischen Gönnheim und Ellerstadt u. 5. w. Dem Geranium bohemieum ist hinzuzufügen: in der Ritschner Heide zwischen Niesky und Muscau in der Lausitz; für Böhmen bis jetzt zwei- felhaft. Petala caerulea, venis quinque vivlaceis. Seite 142. ist dem Krodium malacoides das Synon. Geranium malacoides L. spec. 952. bei- zufügen. Seite 145. Zeile 4. v. oben sind die Worte Flores omnibus Iutei zu streichen und hinter den Gattungscharacter von Rula zu setzen., Seite 145. ist nach Ruta bracteosa einzufügen: Ruta patavina (Linn. spec. 549.) lobis cap- shlae obtusis, petalis integerrimis breviter ungui- enlatis, pedicellis calyeibusıue villosis, foliis ses 528 silibus ternatls, foliolis linearibus lanceolatisve basi attenuatis, infimis simplieibus 24. In agris lapi- dosis derelictis (zwischen Pavonzo und Fontane in Istrien, Tommasind). Jun. Pseudo - Ruta Michel. gen. t. 19. (Verfolg nächstens.) I. Notizen zur Zeitgeschichte. Robert Brown bat am 18. August London verlassen, um mit dem Dampfboote nach Lissabon zu gehen. Er wird sich daselbst 8’Tage aufhalten, dann nach Cadix, Gibraltar, nach Sevilla und Mar. seille gehen und über Livorno noch vor Beendigung der Sitzung der Naturforscher in Florenz daselbst eintreffen, dann aber den nächsten Weg nach Hause einschlagen. Dem Botaniker J. J. Linden zu Brüssel ist von der belgischen Regiernng eine jährliche Unter- stützung von 4000 Franken zu einer naturhistori- schen Reise in die Aequinoctialgegeuden bewilligt worden. Der berühmte Reisegefährte Alex. v. Hum- boldt's, Bonpland, meldet von Montevideo aus, dass er für das Museum der Naturgeschichte in Paris Alles gesammelt habe, was nur die reiehe Vegetation des östlichen Ufers des Uruguay dar- bietet. Er beabsichtigt, wo möglich, noch eine. wissenschaftliche Spazierreise in einem Lande anzu- stellen, das er neun Jahre als Gefangener bewohnen mussie, und von dem er während dieser Zeit nur einen beschränkten Punct kennen zu lernen Gg- legenheit hatte. (Hiezu Beibl. 3.) Flora Nr. 834. Regensburg, am 14. September 1841. I. Original - Abhandlungen. Die Niger- Expedition der Engländer in ihrer Be- siehung zur Botanik. (Eingesendet.) Die bedeutenden Fortschritte in der Kennt- niss von Africa, welche in neuerer Zeit gemacht wurden, verbunden mit den, immer dringender werdenden, Anflorderungen an civilisirte Völker, dem schändlichen Gewerbe des Sclavenhandels ein Ziel zu setzen, haben eine Unternehmung veran- lasst, die, wiewohl Erweiterung der Pflanzenkunde nicht directer Zweck derselben ist, doch auch für dieselbe eine hohe Ausbeute erwarten lässt. Der grüsste Fluss Africa’s nächst dem Nil, der Niger, welcher auf der Nordwestseite jenes hohen Bergrückens der Konggebirge entspringt, wird in den bessten Karten von Africa bis zum Jahre 1820 so gezeichnet, dass er seinen Lauf von Westen nach Osten nimmt, ohne dass man mit einiger Wahrscheinlichkeit anzugeben vermag, wohin er seine Gewässer ergiesst. Hr. J. Mac Queen hat das Verdienst, zuerst vor nunmehr Flora 1811. 34. Li 530 . Pa Y 20 Jahren seinen wahren Lauf, nämlich von Tom- buctu an in derRichtung von Norden nach Süden, angegeben zu haben, worauf dann im Jahre 1830 Lander, indem er ihn von Busah aus in einem Boote hinabfuhr, entdeckte, dass er sich in die Bay von Benin am Meerbusen von Guinea ergiesse, Es erhielt hiedurch nicht nur unsere Kenntnis von diesem Theile von Africa eine ganz andere Gestalt, sondern es ward auch dadurch die Aus sicht eröflnet, auf einem grossen schiflbaren Strome in das noch so wenig bekannte Innere jenes Lan. des dringen zu können. Am 23. Juli 1839 trat zu London unter dem Vorsitze des Hrn. Thomas Fowell Buxton, der jetzt in den Adelstand er- hoben den Namen Sir Thomas Buxton führt, eine Gesellschaft zusammen, mit der Absicht, den Sciavenhandel, der durch die bisherigen Proce- duren gegen ihn, weit entfernt vertilgt zu werden, nur auf eine schreckbare Weise zugenommen hatte, auf eine nach alleın Anscheine wirksamere Weise dadurch auszurotten, dass man Africa zu eivilisi- ren und gleichzeitig den Landbau und den Handel mit Producten des Landes auf alle Weise zu er- “muntern und in Gang zu setzen sich bemühte. Man setzte sich zu diesem Behufe mit dem britti- ‚schen Gouyernement in Verbindung, welches in die Absichten der Gesellschaft bereitwillig einging. Es wurde eine Expedition von drei Dampfschiflen beschlossen, welche den Niger (Quorra oder viel- mehr Kawdra von den Eingebornen benannt) von 531 seinem Ausflusse in den Meerbusen von Guinea an hinauffahren sollten, zu welchem Behufe das Parlament am 12. Juni 1840 eine bedeutende Summe bewilligte, worauf sogleich der Bau der Schiffe in Arbeit gegeben ward. Die Societät, an deren Spitze Prinz Albert sich stellte, und die am 1. Juni ihre erste öffentliche Sitzung gehalten hatte, liess es nun ihre angelegenste Sorge seyn, genaue Erkundigung für das zweckmässigste Detail ihres Unternehmens einzuziehen und die Ausführung aufs Möglichste zu beschleunigen. Bereits im Septem- ber und Anfange Octobers vorigen Jahres wurden die drei Schiffe, welehe die Namen Albert, Wü- derforen und Sudan (richtiger Habid es Sudan, Freund der Schwarzen) erhielten, vom Stapel ge- lassen und mit allem Erforderlichen, was Kiagheit und Voraussicht nur an die Hand geben konnten, ja mit jeder Bequemlichkeit, aufs Vollständigste ausgerüstet. Eine besondere Wichtigkeit wurde dabei mit Recht auf die im heissen Clima so nötbige Erfrischang der Luft in den Schiffen, zur Ver- hütung von Krankheiten, zumal von ansteckenden, gelegt und zu dem Ende ein eigenthümlicher sinn- reich erfundener Luftreinigungsapparat angebracht, dessen Zweckmässigkeit sich durch angestellte Pro- ben bewährte. Behufs weiterer Ausführung der wohlwollenden Entwürfe der Gesellschaft wurde nöthig erachtet, die natürlichen Reichthümer und Hülfsmittel dieses Theiles von Africa kennen zu lernen und man verband sich desshalb mit einigen Li2 532 wissenschaftlich ausgezeichneten Männern, welche Neigung bezeigten, die Expedition zu begleiten. Für das botanische Fach war man so glücklich den Beitritt des Dr. Theodor Vogel zu gewin- nen, welcher, seit 1838 Privatdocent an der Uni. versität zu Bonn, dem grösseren Publicum bereits durch eine Reihe von Abhandlungen über die Le. guminosen - Familie in der Linnäa und in den Nov. Act. Ac.- N. Cur. aufs Vortheilhafteste bekannt geworden war. Er erhielt zu dieser Reise von der: preussischen Regierung einen Urlaub von zwei Jahren und ging bereits im December 1840 zu seiner Bestimmung ab. Als seine Obliegenheit ward angegeben, eine genaue Kenntniss des Lan- des in Bezug auf die Pflanzen, welche es hervor- bringt, sich an Ort und Stelle zu verschaffen, da- mit daraus der Grad und die verschiedene Art, in weleher es der Cultur fähig seyn würde, könne beurtheilt werden, wobei man Untersuchungen von bloss wissenschaftlicher Art nach Möglichkeit za unterstützen versprach. Aber auch die geo- graphische und physicalische Beschaffenheit des Landes sollten Vogel und der Mineralog der Ex- pedition, Roscher, Bergoffeiant zu Freiberg, in solehen Gegenden erforschen, wohin die Seeofhiciere der Expedition, denen dieses Geschäft sonst zu- getbeilt war, nicht kommen würden und sie er- hielten dazu die erforderlichen Instrumente, nän- lich ‘Thermometer, Barometer, Sextanten, Theodo- litben u. dergl. wit grosser Liberalität. Auch ein 333 Gärtner ward der Expedition zugetheilt, welchem man Sämereien von Culturgewächsen übergab, um die Völkerschaften, denen der Besuch galt, im Anban derselben zu unterrichten. Nach dem ersten Plane sollte nun die Expedi- tion England mit dem Ende Januars 1541 verlas- sen, auf S. Vincent, einer der Capverdischen Inseln, behufs Einnebmung neuer Kohlen, zu Sierra Leona und zu Cape Coast Castle anlegen und so hoflte man, dass sie um den 10. März an der Mün- dung des Niger angekommen seyn würde. Allein mehrere Hindernisse, welche eintraten, besonders aber Nachrichten, welche man indessen einzug, bewirkten, dass dieser Termin hinausgerückt wurde. Ein englisches Dampfschiff, der Aethiopier, war unmittelbar von der Küste von Guinea in Liver- pool angekommen, welches am 21. April des ver- tlossenen Jahres den Niger hinaufzufahren ver- suchte, was ihm jedoch erst im Mai und Juni we- gen indessen gestiegener Gewässer des Stromes gelungen war, aber auch so gut, dass man in der Mitte Juli’s Layaba errreichte, einen etwa 500 englische Meilen von der Mündung des Flusses und 30 engl. Meilen von Busah, wo Mungo Park sein Leben verlor, entfernten Ort, we das Fluss- bette dermassen beengt und durch Felsen verstopft war, dass weiteres Vordringen mit grossen Fahr- zeugen unmöglich schien. Es wurde daher be- schlossen, dass die Expedition im Anfange Aprils von England abgehen sollte, in der Hofinung, dass 534 sie dann am 1. Juni an der Mündung des Niger oder Quorra seyn würde. Aber auch dieser Zeit. punct verlängerte sich etwas. Erst am 22. April verliess die Expedition Woolwich, kam den 24. in Portsmouth an und verliess endlich auch Piymouth in der dritten Woche des Mai mit dem günstig. sten Winde, unter dem Abschiedsgrusse von vier Linienschiffen und den Acelamationen einer, den Segen des Himmels auf sie herabrufenden Menge, Welches nun auch der Erfolg dieser Unter. nehmung in Bezug auf den schönen Hauptzweck, nämlich Vertilgung des Sclavenhandels, seyn wird, so hat man allen Grund, sich den bessten Hoff. nungen von derselben für die Erweiterung der Erd- und Naturkunde hinzugeben. Die Schife werden, an den Mündungen des Qunorra, davon derselbe mehr als 20 hat, angekommen, in die, welche man am geeignetsten zur Beschiflung finden wird, einlaufen und durch das vun jenen Armen gebildete sumpfige und ungesunde Delta schnell zu kommen suchen. In IJdw oder Klboe, einem ziemlich bedeutenden Orte, welcher 120 englische Meilen von der Küste am linken oder westlichen Ufer des Quorra liegt, wird man den ersten Halt machen, um Verbindungen mit den Eingebornen anzuknüpfen und nach möglichst kurzem Verwei- len den Fluss weiter hinauf gehen. Vierzig engl. Meilen höher an der Spitze des Nigerdelta ange- kommen, wird die Expedition die ersten Hügel erreichen und in Attah, 60 engl, Meilen weiten, 535 eine prachtvolle Vegetation anirefien, die zumal durch das Vorkommen von Adansonia digitata aus- gezeichnet ist, Noch weiter hinauf, nämlich 270 engl. Meilen vom Meere, ergiesst der majestätische Tschadda, dessen Ursprung und Verlauf noch un- bekannt sind, seine Gewässer in den Niger und bier wird wahrscheinlich längere Zeit verweilt werden. Man wird suchen, Land von den Ein- gebornen zu kaufen, Verträge bezüglich auf die Ausrottung des Sclavenhandels mit ihnen zu schlies- sen und eine Musterwirthschaft anzulegen. Von hier aus wird sodann ein Theil des Personale den Tschadda hinaufschiffen und bis zum Tschad - See zu dringen versuchen, der etwa 540 engl. Meilen weiter gegen Osten liegen dürfte, während ein anderer Theil dem Hauptstrome, welcher an Rab- bah, Layaba, Busah vorbeigeht, folgen und so ver- suchen wird, Zombuclu zu erreichen, welcher Ort von Busah noch 740 engl. Meilen gegen Nord- Nord - Westen entfernt seyn kann. Hat man von diesem Lande, seiner Ausdeh- nung, seinen Gewässern, Gebirgen u. s. w. eine sehr dürfiige, nur auf wenige Puncte sich be- schränkende Kenntniss, so ist leicht zu ermessen, dass unsere Bekanntschaft mit den vegetabilischen Erzeugnissen desselben noch sehr in ihrer Kind- heit seyn werde. Und so zeigt es sich auch bei näherer Betrachtung. Folgt nämlich das Auge der ganzen Meeresküste des westlichen Africa vom weissen Vorgebirge bis zum Ausflusse des Congo 336 oder Zaire, so sind es nur wenige Strecken dieses ausgedehnten Küstenlandes, von denen wir die vegetabilischen Erzeugnisse zu kennen angefangen haben. In Senegambien, d. i. derLandschaft, welche der Senegal durchströmt, brachte Mich. Adan- son während eines beinahe fünfjährigen Aufent. halts eine Sammlung von Pflanzen zusammen, deren Belauf Rob. Brown nur auf etwa 600 Arten anschlägt, worunter 300 neue. Im vorletzten Jahr- zehend wurde das nämliche Land wieder von Leprieur und Perrottet untersucht, welche bedeutende Ausbeute von dort mitbrachten, die zu dem .Prachtwerke: Flore de Senegambie par Guillemin, Perroitet et A. Richard, das Material lieferte. Sierra Leona war:der Schauplatz botani- scher Forschungen von Smeathman und Afze. lius, von denen letztgenannter während eines mehrjährigen Aufenthalts einen beträchtlichen Land- strich in den Umgebungen jener Coluonie durch- suchte und eiwa 1200 Pflanzenspecies sammelte, von denen er in seiner Schrift: Genera planlarım guineensium, Bericht gab. In den dänischen Be- sitzungen an der Küste von Guinea, namentlich in den Umgebungen von Ayuapim und Acra wur- den Sammlungen gemacht von P, E, Isert, Hos- lund Smith und Thonning; die mitgebrach- ten Pflanzen wurden zum Theil durch Vahl und Willdenow bekannt, aber ein grösserer "Theil, wie es scheint, findet sich noch unbeschrieben in den Copenbagener Sammlungen. Die Küste von 337 Benin besuchte Palisot-Beanvois und brachte in einem Kupferwerke: Flore dOware et de Benin, einen Theil seiner Entdeckungen zur allgemeinen Kunde. Ein Gewächs, welches er in der Nähe der Stadt Oware (Wari?) antraf, wurde von ihm Napoleona imperialis genannt; das nämliche nannte Desvaux einigeJahre später nach dem Entdecker Belvisia und diese Benennung wurde von Rob. Brown, C. Sprengel und andern angenommen. Es ist ein kleiner Baum mit himmelblauen Blüthen, dessen Wiederauftindung schwerlich für andere ein solches Interesse haben dürfte, als für den Verfasser eines Artikels in dem Journale: Garde- ners Chronicle, der auch in französische und deutsche Zeitschriften übergegangen ist. Geht man nun noch weiter an der Küste nach Osten und Süden hinab, so zeigt sich kein Strich der- selben, von dessen Gewächsen man einige Kennt- niss hätte, als die Ufer des Congo oder Zaire in der Nähe von seinem Ausflusse. Hier nämlich war es, woProfessor Christian Smith bei dem verunglückten Versuche des Capt. Tuckey diesen Strom hinaufzuschiffen, einige bundert Pflanzen sammelte, die nach seinem Tode in die Hände von Rob. Brown gelangten, dem sie zu einer schätz- baren Abhandlung Stoff gaben. Die ganze Küste also zwischen dem Ausflusse des R. Formoso und dem des Congo ist in mehrgedachter Beziehung noch unbekannt. Und doch münden darin zahl- reiche grössere und kleinere Flüsse aus; duch hat 538 sie Gebirge, die, wie die Cameron- Berge, sich zu 14,000 Fuss erheben ; doch liegt in der Nähe der Küste die Insel Fernando del Po, deren höchster Gipfel eine Erhebung von 10,000 Fuss hat, deren Gebirge, bis zu den Gipfeln mit Gehölz bedeckt, den entzückendsten Anblick gewähren und die in einer Erhebung von 3500 Fuss über der See das Clina eines europäischen Sommers hat. Eben so wenig bekannt ist, was das Gewächs- reich betrifft, das Innere von Africa zwischen den Quellen des Nil und dem Hauptstrome des Niger. Caillaud sammelte auf seiner Reise durch Nu- bien längst der Ufer des Nilarmes, den man den weissen Fluss nennt, beiläufig eine Anzahl Pflan- zen, von welchen Delile eine Centurie bekannt machte. In den Jahren 1822 — 24 drangen Oud- ney, Denbam und Clapperton von Tripolis über Murzuk in jenen Theil Afvica’s ein, allein nur Clapperton kam bis ins Sudan und die Pflanzen, welche in der durchreisten bedeutenden Länderstrecke gesammelt wurden, gehören, nach dem Berichte Rob. Browns davon, etwa 300 Ar- ten an, unter welchen kaum 20 neue und keine neue Gattung. Man könnte nach diesen Ergeb- nissen auf den Gedanken kommen, das mittlere und südwestliche Africa besitze im Vergleiche an- derer unter gleichen Breiten gelegener Länder keine grosse Mannigfaltigkeit von Gewächsen, Allein wenn man erwägt, dass dieses Land von mächti- gen Gebirgen und Strömen durchzogen wird, dass 539 es grössere und kleinere Scen enthält, dass an den Ufern der Gewässer und in den Thälern der Ge- birge es die schönste Baumvegetation hat, dass es von zahlreichen Völkerschaften bewohnt wird, welche sich von den Erzeugnissen des Bodens er- nähren müssen: so wird man zu der Ueberzeugung gelangen, dass nur die Schwierigkeit des Zugangs und Mangel an Kenntniss die Ursachen gewesen seyn können, dass dieser Theil der Erde bis jetzt so wenig Beiträge zu unsern Pflanzenverzeichnis- sen, unsern Gärten, unserer Kenntniss vom Bau und Leben der Gewächse geliefert hat. Diese Lücken gründlich auszufüllen und auch bier die wohlthätige Fackel der Wissenschaft leuchten zu lassen, ist dem obengenannten Freunde, neben sei- nem weiteren für das Wohl der Menschheit hof- fentlich erspriesslichen Wirken als Theilhaber der Nigerexpedition, aufbehalten. Wer wollte ibm nicht dazu vollkommie, dauerhafte Gesundheit und die Gunst des Geschicks in reichem Maasse wünschen ? 1. Correspondenz. Seit der Herausgabe der ersten Centurie mei- ner Fiora Galliae et Germaniae exsiccata habe ich über einige darin vorkommende Pflanzen Erfabrun- gen gemacht, welche ich hier mittheile. Anemone vernalis, welche ich als, in der Bitcher Umgegend, nur in der Ebene und an niedrigen Hügeln vor- kommend angegeben, fand ich in demselben Jahre noch auf einem mehr als zweitausend Fuss über 540 der Meeresfläche erhabenen Berge mit Hypochaeris maculata, Thesium intermedium, Lyeopodium Cypa- rissus und anderen Pflanzen, welche auch in der Ebene in ihrer Nähe wachsen. Corydalis fabacca Pers. (C. intermedia Merat), welche ich mit €. solida Smith vereinigt, mag doch, der constant kürzeren Blüthenstiele halber (nebst anderer Bio- logie), als gute Art zu bewahren, die C. fabacea bracteis digitalis von Königsaal aber und die €. solida bracteis inlegris von Zweibrücken dürften bei den betreffenden Arten als Varietäten unterzubringen seyn. Cerastium pumilum Curt. besteht nieht aus kleinen Individuen meines C. pallens, wie ich be- reits in der botanischen Zeitung vom 28. Februar 1840 dargetban habe. Eine weitere Bestätigung mag sich in dem Bericht über Koch’s Synopsis von Fries finden, welcher sagt, „was man bisher von England unter ‚diesem Namen (C. pumilum) gesehen, sind niedrige Formen von C. semidecan- drum, C. vulgatum und Ü. sirigosum.” Dem Bei spiele Koch’s und Reichenbach’s folgend, hatte ich ©. glutinosum Fries zu Ü. semidecandrum_ ge- ‚bracht, wozu es aber naclı den neuesten Erklärun- gen von Fries nicht gehört. Nun ist aber die Frage ob C. glutinosum Fries mit Ü. obscurum Chaub. oder mit dem C. pumilum, welches Gre- nier'in der Normandie gesammelt und nach Durch- sicht der Gattung Cerastium in den Sammlungen von Gay und DeCandolle für das wahre (. pumilum Curt. erklärt, einerlei sey, Fries sagt 541 (Flora scanica p. 98.) von seiner Pflanze: „brac- teis foliaceis”, es kann demnach wenigstens nicht mein C. pallens seyn, denn einem so scharfsianigen Beobachter wie Fries wäre gewiss das „bracteis superioribus margine apiceque tenuissime scariosis” nicht entgangen; auch hat Prof. Wahlberg auf seiner Reise in den französichen Herbarien, welche er gesehen, das Ü. obseurum Chaubard (und nicht mein C. pallens) als €. glutinosum Fries bestimmt. Beschweren muss ich mich aber über einige fran- zösische Schriftsteller, welche mir einen Irrtbum Grenier's aufbürden wollen, denn bei ©. obscurum eitiren Soyer- Willemet und andere C. liti- giosum var. pumila Schultz, statt Grenier (in Schultz Fl. Gall. et Germ. exsice. 2. Cent.), der doch allein auf dem Zettel genannt ist, ja sogar nachdem ich diesen Zettel wenige Tage nach Ver- sendung der ersten Exemplare, durch einen ande- ren, mit der Benennung ©. Grenieri a. (wozu C. obscurum Chaub. als Synonym gehört) ersetzt und den Irrtbam in der botanischen Zeitung (Flora, 1859. 11. pag. 699.) aufgeklärt hatte. — Den Namen Hieracium mulabile gebe ich jetzt ganz auf, erstens weil eine Ähnliche Zusammenstellung, wie die, welche ich unter diesem Namen versuchte, schon früher von Schimper und Spenner unter einem an- deren Namen gemacht wurde und zweitens weil ich nun das H. pratense Tausch. als Synonym mit MH. collinum Gochn. und als eine gute von H. pracaltum Vill. (U. mutabile &.) verschiedene Art 542 betrachte. Es gibt übrigens wenig Pflanzen, die mehr variiren, als H. praealtum und alles, was ich bis jetzt von Eisässer Botanikern, namentlich von Hrn. Prof. Kirschleger, als H. pratense und collinum erhalten habe, gehört zu H. praeal- tum und nicht zu H. pratense. Bei Hieracium be. merke ich noch gelegentlich, dass ich mit Fries und Koch zweifle, ob der color glaucescens zur Unterscheidung der Arten unter der Abtheilnng Puimonaceae hinreichend sey. Ich habe schon meh- rere Arten „foliis glaucescentibus” gefunden, welche „f. viridibus” beschrieben werden. Als merkwiür. diges. Beispiel vom entgegengesetzten Falle mag aber Folgendes dienen. Auf einer Reise durch die Rheingegenden nämlich nahm ich am 2. Juli 1831 an den bewaldeten Abhängen des Donners- bergs ein Hieracium auf, welches ich seines Vor- kommens unter H. Peleterianum und H. murorum, seines Ansehens und seiner Merkmale wegen für einen Bastard aus diesen beiden hielt und als sol- chen in mein Herbarium brachte. Als ich mehrere Jahre später die H. in meiner Sammlung durch- studirte, konnte ich es bei keinem anderen als bei H. Schmidtii unterbringen, schrieb aber dazu „dif- fert a H. Schmidtii, foliis supra viridibus nee glau- cis, setis validis vestitis” Leider besitze ich von dieser merkwürdigen Pflanze nur zwei Exemplare, eines blühend, das andere in Frucht. Sie ist auf jeden Fall, wenn auch keine neue Art, doch neu für die Rheinpfalz. — In der ersten Centurie habe 543 ich Gagea stenopetala als Art gegeben, ganz in dem Sinne, wie Reichenbach in der Flora ger- manica excursoria, welcher aber dazu auch die Formen bringt, von welchen ich in der botanischen Zeitung von 1827 Abbildungen gegeben. Diese gehören aber der Zwiebel nach zu @. pratensis und nicht zu @. stenopelala, und ich glaube in der Flora vom 28. November 1839 schon hinlänglich erwiesen zu haben, dass die drei Reichenbach‘. schen Species, @. stenopelala, @. pralensis und G. Schreberi, d. i. die ganze erste Section ‚a. prole tuberosa” der Fl. excursoria, nur eine Art bilden. Diese Art kann aber nieht @. slenopetala Reichen- bach heissen, denn dieser berühmte Schriftsteller begreift unter diesem Namen nur- eine der drei Formen und trennt die zwei andern specifisch ; sie kann auch def Namen G. pratensis Koch nicht annehmen, denn Koch selbst trennt davon @. steno- petala Reichenbach als Species. Ausserdem passt auch der Name stenopetala im Vergleiche mit an- deren @. nicht für diese Art. Ich schrieb sie daher ins Manuscript meiner Flora mosello-rhenana mit folgendem Namen und folgender Diagnose ein: Gagea polymorpha, folio radicali solitario lineari basi apiceque attenuato plano argute carinato, flora- libus 2 oppositis, pedunculis glabris simplieibus, bulbis 3 horizontalibus. (Ornithogaluın polymor- phunm Schultz, herb.) x. pralensis, folio florali inferiore spathaeformi basi ovata concava pedunculos infra ambiente, pe- dunculis defloratis secundis, bulbis hornotinis ova- tis basi latioribos sessilibus (Gagen pratensis Koch). Individua fol. radical. 2— 3, pedunculis radicalibus, 544 fol. altern. vestit. vel nudis Ornithogalum stenope- talum d. intermedium et e. nudiscapum Schultz sistunt, . arvensis, pedanculis defloratis undique pa- tentibus, bulbis hornotinis clavato-stipitatis (Gagea stenopetala Reichenbach), Individua grandiflora hujus varietatis @. Schreberi Reichenbach sistunt. In der ersten Centurie meiner Flora exsiccata befindet sich die Bemerkung, dass ich die Meesia uliginosa zuerst auf der Unterfläche eines Sand- steinfelsens beiBitche entdeckt habe. Da ich aber seitdem in Erfahrung gebracht, dass dieses Moos schon vor meiner Zeit daselbst gesammelt worden, so widerrufe ich -mit Vergnügen das Gesagte. Suum cuique — so geringfügig es auch seyn möge. In Beziehung hierauf sehe ich mich aber veranlasst, einige Worte näherer Verständigung zu einer An- merkung mitzutheilen, welche sich unter dem von meinem Freunde Prof. Döll in der Flora vom 7. August 1840 über den Juneus nigritellus bekannt Gemachten befindet. In dieser Anmerkung sagt Hr. Döll, dass ich ihm den Standort, wo er diese Pflanze gesammelt, nicht angegeben, und diess ist auch vollkommen richtig. Aber eben so wahr ist es auch, dass ich Freund Döll, der von hier aus in die Vogesen sing, dieMarschroute fertigte, eine Karte des Landes gab, ihm die Localitäten der seltneren Pflanzen anzeigte und sagte, dass er auf dieser Excursion auch den Juncus nigritellus finden würde, den ich (da ich ihn bekanntlich ein Jahr zuvor aus den Vogesen mitgebracht) seiner beson- deren Aufmerksamkeit empfahl. Die 20 bis 30 Exemplare, welche er mir zusandte, waren zu unvoll- ständig, als dass ich sie hätte, wie es sein Wunsch war, in der Flora exsiccata liefern können, Die Pflanze ist übrigens nichts weniger als selten und wurde auch von anderen Botanikern in den Voge- sen gefunden und zwar vor der Excursion meines Freundes Döll. (Schluss folgt.) Bitche. F. W. Schultz. Flora Nr. 33. Regensburg, am 21. September 1841. I. Original- Abhandlungen. Ucber den Farbenwechsel der Vegetabilien, insbe- sondere der Blätter in den verschiedenen Jah- reszeilen; von Dr. E. Witting in Höxter, So ist der Farbenwechsel des welkenden Blattes nichts Anderes als eine rückschreitende Metamorphose, um die- ses überhaupt in sein Ur-Element, woraus es hervorging, wieder zurückzuführen. Es entfaltet sich, vegetint und fallt ab, um den Lebenseyclus zu vollenden, welcher ihm von der Natur vorgeschrieben ist.-- Es geht wuter, so üppig es auch in schönen Frühlingstagen in jJugend- licher Frische am blühenden Wipfel prangte! — „Das ist das Loos alles Schönen auf Erden.” Pieper, in dessen Schrift „das wechselnde Farben- verhältniss in den verschiedenen Lebensverperioden des Blattes” etc, A. Einleitung. Seit längeren Jahren habe ich den vorbe- zeichneten Gegenstand — die Metamorphose der Blätter betreffend — verfolgt, der bekanntlich in den letzteren Decennien die Aufwerksamkeit der Naturforscher so sehr in Anspruch nahm. — Be- trachten wir diesen Farbenwechsel aus einem rein Flora 1811. 85- M m 546 physiologischen und phyto - chemischen Gesichts- punkt, so finden wir es allerdings bestätigt, dass bis dahin weniger optische Beweismittel, als Resultate, den chemischen Forschnngen entnon- men, jene Veränderung am bessten zu entziflern vermögen. Es ist mir besonders angenehm gewe. sen, durch eine Reihe von Experimenten von wirk- lich chemischen Veränderungen in Betreff des „Far- benwechsels der Blätter” überzeugt worden zu seyn, Veranlassung zu solchen Betrachtungen ertheil. ten mir in neuerer Zeit die Schriften ven Ber. zelius, DeCandolle, Pieper u. A., von denen namentlich die ersteren beiden zunächst von einer mehr experimental-chemischen Seite den Farben. wechsel hervorhoben. In Pieper’s Schrift finden wir dagegen optische Merkmale in physiologischer Beziehung erörtert, die gerade mir bei den Unter. suchungen als Anhaltspunkt dienten. Correspon- denzen, die ich bis dahin mit dem Verfasser uw ternahm, haben mich namentlich belehrt, dass die von ihm ausgesprochenen Grundlehren sehr nahe dem experimentalen Theile angeknüpft werden können. Es dürfte dieses um so erwünschter seyn, da bekanntlich nur der speculative Theil unserer Naturwissenschaften gegen den experimentellen im Nachtheile steht. Ich muss, um Weitläufigkeiten zu vermeiden, dieserhalb auf jene Schriften selbst zurückweisen, indem ich nur die Hauptmomente da hervorheben werde, wo es für die Sache selbst notwendig erscheint, 347 B. Erperimenteller Theil. $. 1. Dr. Pieper’s Schrift kann man vor allen übrigen dieser Art namentlich das Verdienst zuschreiben,, eine bestimmte Gränzlinie für die wechselnden Farben entworfen zu haben, und da- gegen manchen Hypothesen anderer Physiker nicht unbedingt zu huldigen. Scharfsinnig finden wir darin im Allgemeinen bemerkt, dass zwischen verschiedenen Farben- nüancen (prismatischen Farben) weniger wirklich optische, als electro- (polarisch-) chemische Ver- hältnisse obwalten, und sich die einzelnen Farben ihren Abstufungen nach der einen oder anderen Polarität mehr annähern, auch hiedurch gleichsam den Gesetzen der electro -galvanischen Säule ge- mäss, eine grössere oder geringere Polarität statt- finden muss. Es wurde hiebei noch auf andere Umstände (bereits durch mehrere Naturforscher in Anregung gebracht) aufmerksam gemacht, wohin namentlich die sogenannten polarischen Verhält- nisse der Pflanzen selbst zu rechnen sind, und hier gleichsam als constatirt die Wurzel als electro- positiver, hingegen der obere ‘Theil (Stengel) als elecetro-negativer Pol in Anspruch zu nehmen seyn dürfte, — wie dieses im Allgemeinen schon in an- deren Werken und zunächst in „Link’s Elemen- tis philosophine botanicae” ete. nüher durchge- führt ward. Die Nüancen der Farben von einer chemi- schen Seite aufzufassen, dazu ward ich namentlich Mm 2 548 zu verschiedenen Zeiten von dem Herrn Verfasser obiger Schrift selbst aufgefordert. Dass dieser Gegenstand mit vielen Schwierigkeiten verknüpft ist, leidet keinen Zweifel, wenn man bedenkt, wel. chen Veränderungen fast stündlich das Blatt, vom Entstehen bis zu seinem Absterben hin, unter- worfen ist; dann auch dass wiederholt schon die. ses Phänomen als eine Preisfrage aufgestellt ward, und namentlich früher von der Academie in Paris mit derjenigen über das Reifwerden der Früchte ete. vereint wurde. Veränderungen der letzteren, hin. sichtlich ihres wechselnden Verhältnisses der cheni. schen Bestandtheile, sind weit sicherer zu erkl. ven, sobald es nicht die Farben selbst betrift, deren Nüancen auch hier besonderen Einflüssen unterworfen sind. Es ist mir angenehm gewesen, bei diesem allgemeines Interesse erregenden Ge genstande, als einen Beitrag darüber berichten zu können, dass ich z. B. bei säuerlichen Früchten, dem Genus Prunus angehörig, eventuell bei Pr. spi nosa und domestica L. durch eine Reihe von Ver- suchen klar nachgewiesen habe, wie sich von den ersten Stadien bis zu den letzten (der vollkommenen Reife) bin das Verhältniss der vegetabilischen Säuren nur dann vermehrt, sobald dasjenige des Zuckers hervortritt, man jedoch ausser Stande ist, hier mit dieser Zunahme eine ähnliche Modifica- tion der Farbe in Vereinbarung zu bringen, so wenig als mit Bestimmtheit andere, den unreiferen Früchten angehörige Bestandtheile, gleichsam als 549 causa efliciens in Anspruch zu nehmen sind. — Hieher zähle ich bei Früchten gedachter Art das sogenannte Chlorophyll, die verschiedenen Arten des Wachses, der Harze, Parenchyın u. s. w. Es könnte aber das Pigment vor allen besonders in Anspruch zu nehmen seyn, welches wir in den mannigfaltigsten — durchaus noch nicht analy- tisch - chemisch beschriebenen Formen vorfinden. Hier treten uns aber Schwierigkeiten entgegen, die ich namentlich weiter unten bei den ge- färbten Blättern erwähnt habe. Wenn bei ihnen durch Einwirkung von Säuren und Alkalien, dann diesen letzteren verwandte Erden gewisse (nega- tive und positive) Farben künstlich hervorgerufen werden können, wie sich dieses auch bei Einwir- kung des Galvanismus äÄussert, so findet man bei vielen Früchten jene Metamorphose nicht. Ver- suche, welche ich dieserhalb mit solchen von Ber- beris, Sorbus aucuparla etc. anstellte, gaben hierin einen Beweis dieser Art. Ausnahmen w. unten. $.%. Bei physisch-chemischen Beobachtungen in vorliegenden Füllen erachtete ich es für noth- wendig, namentlich erstere aus einem zweifachen Gesichtspunkte aufzufassen, und so: 1. das chemische Verhalten; IE. physikalische Experimente in Anregung zu bringen. I. Chemisches Verhalten. Will man hier das eleetro-negative und posi- tive Verbalten, oder die beiden Extreme des Mec- 550 tallischen und Sauren mit Beziehung auf die Far. ben derBlätter weiter verfolgen, so eröffnen directe chemische Versuche nicht die gewünschte Balın. Ich habe hier eine grosse Reihe von Blättern, den verschiedenartigsten Familien entnommen, bei glei. cher. differenter Jahreszeit, zunächst solchen Un- tersuchungen unterworfen, dass diese abwechselnd mit Alkohol, Aether, Wasser behandelt, und durch die gewöhnlichen Reactionspapiere auf freie Säure oder Alkali geprüft wurden. Nur in sehr wenigen Fällen und hier bei den Blättern einiger Legumi- nosen (aber nicht im abgestorbenen Zustande) zeigte sich eine saure Reaction, da hingegen wirkliche Alkalische in keinem der vielen Fälle zum Vor- schein kam. Will man hier die Versuche mit Wasser oder verdünntem Alkohol so anstellen, dass die vegetabilischen Substanzen längere Zeit, besonders unter Einwirkung von Wärme, damit in Berührung stehen, so ist es erklärlich, dass da- durch saure Reactionen entstehen könnten, inden bekanntlich leicht durch den Gährungsaet freie Essigsäure etc. gebildet werden dürfte. Im glei chen Falle aber kann bekanntlich bei den Vege- tabilien ein Alkaligehalt nur dann nachgewiesen werden, wenn schon ihre Zerstörung durel den pyro-chemischen Process erfolgte, wobei, wie-sich von selbst versteht, im Fall auch kohlensaure Alkalien wirklich zugegen sind, dennoch neue Combinationen der metallischen Basen mit anderen Säuren, Schwefel u. s. w. erfolgen können, aus 351 welchen Verbindungen nur indireet auf die „pri- iwitiven, von der Natur ausgestatieten Körpev” zu schliessen Ist. Der einzige Weg verbleibt demnach als sol- cher, die verschiedenen Farben durch Finfluss chemischer Körper zu prüfen, welche eine Um- wandlung derselben zu veranlassen vermögen, um hierdurch das wirklich polare Verhalten selbst her- vorzubeben, auch mit der Vorsicht begleitet, dass man (wenigstens in sofern nach den bis dahin be- kanuten Gesetzen) keine wirkliche Zerstörung zu befürchten Ursache hat. — Berzelius u. A. ha- ben bereits hierauf hingedeutet. -— Meine Versuche betreflen „das Verhalten der Säuren und Alkalien auf verschiedenartig gefärbte Blätter.” *) A. Alkalien. Ihre Anwendung im verdünnten Zustande ge- schab, um die colorirten, nicht mit grünem Pig ment versehenen Blätter, wohin bekanntlich die gelblichen und röthlichen Nüancen zu zählen sind, "wiederem zum ursprünglichen Colorit (vor dem Absterben derselben) zurückzuführen. Eine Reihe von Beobachtungen ergab mir folgende Resultate: 1) zeigte sich die Einwirkung des Ammoniaks in allen Fällen besonders energisch. — Sehr rasch *) Dass hier aber namentlich bei Anwendung der Säuren auch solehe vermieden werden müssen, welche rasch zersetzend auf orwänische Körper einwirken, ist selbst redend — und Tier steht, meinen bisherigen Erfahrun gen gemäss. che Salpetersäure an der Spitze. 552 stets die mit verdünntem Aetzammoniak ; weniger die kohlensaure Verbindung. 2) traten in die Reihe desselben, nacheinander folgend, Kalium-, Natrium-, Caleium -Oxyd Hydrat, und so auch ihre kohlensauern Verbindungen — bei welchen letzteren jedoch die Veränderun. gen des Colorits zum Grünen in der Regel mehr oder weniger erst nach mehreren Stunden erfolgten, Veränderungen dieser Art erlitten namentlich nachfolgende gelblich gefärbte Blätter (mit denen gerade die Versuche angestellt wurden) als: a) Familie der Papilionaceae. Phaseolus vulgaris L. Genista tinctoria L. Spar- tium scoparium L. Ononis hircina L. Pisum ar- rvense L. b} Familie der Solaneae. Solanum tuberosum L. Airopa Belladonna L. Mehrere Arten von Nicotiana. c) Familie der Umbelliferae. Daucus Carotta L. Einige Species von Chae- rophyllum. Aethusa Meum L. Conium maculatum L. Phellandrium aquaticum L. d) Familie der Cruciferen. Mehrere Species von Brassica und Sinapis L. e) Familie der Geraniaceae. Geranium Robertianum L. G. praiense L. Ero- dium cicularium Willd. N Familie der Dryadene. Fragaria vesca L. Mehrere Species von Rubus, 353 g) Familie der Prunaccae. Cralaegus Oxyacanlhıa L. Pyrus communis L. Pyrus Malus L. Pyr. aucuparia Gaertn. Cydonia rulyaris Persoon. h) Familie der Rosaceae. Mehrere Species von Rosa L. (äusserst schnell). i) Familie der Spiraeaceae. Spiraea opulifolia L. Spiraea hypericifolia L. k) Verniceae. Rhus iyphinum L. (schon schwieriger). b Cornacceae. Cornus sanguinea L. (desgleichen). m) Juliferae. Betula alba L. (desgleichen). n) Compositae. Hier namentlich Arnica montana L. Cichorium Intybus L. und eine grosse Menge von Species von Hieracium, Anthemis, Sonchus. 0) Euphorbiaceae. Buzus sempervirens L. KLuph. seyetalis W. und andere. Bei den Cryptogamen wurden als Normalver- suche die von einigen Farrukräutern, und bier vom Genus Aspidium und Pieris namentlich hervor- gehoben. p) Oleinae. Ligustrum vulg. L. Syrinya persica L. ı) Hederaceae. MHedera Helie L. (wurd erst nach längerer Einwirkung grün). 554 v) Hippocastancae. Aesculus Hippocast. L. (zeigte gleiche Reaction). s) Chenopodeae. Atriplex hortensis L. (zeigte ähnliche Erschei- nangen). & Paparveraceae. Chelidonium majus L. (wurde sehr rasch gefärbt), u) Lupulinae. Humulus Lupulus L. (desgleichen). v) Polygoneae. Polygonum Convolvulus L. (desgleichen). w) Labiatae. Galeopsis Tetrahit L. Lamium album L. x) Urliceae. Urtica dioica L. Cannabis saliva L. Bemerkung. Wenn auch nicht der Reihenfolge gedachter Pflanzen im Systeme nach, wurden die Versuche so unternommen, wie die Jahreszeit jene Veränderungen hervorbraehte. — Zu bemerken ist ferner, dass Blätter, weiche schon als total abge- storben zu betrachten, und namentlich längere Zeit vom Stamme entfernt waren, nur theilweise eine geringe Nüance ins Grüne erhielten, wenn auch wenige, so müssen im vorliegenden Falle nament- lich Aesculus Hippocastanum, Fragaria vesca, Rhus typhinum, angeführt werden. — Die Einwirkung der Alkalien überhaupt muss jedoch seine Gränzen haben, indem durch längere Reaction theilweise Zerlegungen entstehen, und Jie Farbe der Blätter 555 ins Bräunliche übergeht, namentlich bewirkt dieses die zu concentrirte Ammoniakflüssigkeit. $. 3. Bei der Einwirkung von Alkalien auf gewisse Früchte ist es bereits bekannt, dass ver- schiedene derselben, wobin z. B. die von Vaeei- nium Myrüllus L., Sambucus nigra L., ete. gehö- ren, intensiv grün durch erstere gefärbt werden. Ich weise bier auch noch auf meine früheren Beob- achtungen, das Holzgrün betreffend, zurück, wel. ches bekanntlich das Eichenholz — und zwar nach dem Absterben desselben — durchzieht. Die er- steren Stadien der Bildung desselben verrathen sich durch eine röthliche Farbenveränderung, welche sehr rasch durch Ammoniak in eine Grünliche umgewandelt wird. Von besonderem Interesse erschien es mir noch, die Einwirkung des Ammoniakgases selbst auf oben- gedachte Vegetabilien zu verfolgen. — Ich erhielt in dieser Beziehung schon interessante Resultate, als unter einem gesperrten Recipienten die Blätter obengedachter Vegetabilien mit Ammoniakgas be- handelt wurden. — Diejenigen der Cruciferen, und hier die verschiedenen Species von Brassica, er- schienen fast momentan grün gefärbt, andere verän- derten successive das Colorit. Verschiedene, z. B. Kastanienblätter, ferner von Rubus, Sorbus ete. zeigten sich fürmlich indiflerent, vielleicht dass dieselben schun zu sehr absestorben waren, Jedoch schon nach einigen Stunden ist in der Regel der Prozess vollendet. — Eine längere KEin- 556 wirkung des, durch Salmiak und Kalk czusammen- gerieben) entwickelten Ammoniaks, bedingt bei den Blättern eine ins Schwärzliche übergehende Farbe, B. Einwirkung der Säuren. So wie (im Allgemeinen betrachtet) laut vor- gedachter Resultate die gelbe Farbe der Blätter durch Alkalien in eine grüne umgeändert wird, unternahm ich im Gegensatze Versuche über Ein- wirkung der Säuren. Die bis dahin erhaltenen Resultate ergaben mir, dass durch verdinnte Schwefelsäure *%) (be- freit von schwefeliger Säure) sich das Colorit der grünen Blätter (obengedachter Art) sehr bald zum Gelblichen neigt, und die intensivere Farbe erst durch ein Maximum der Säure hervorgerufen wird. Zu bemerken ist, dass in allen Fällen, wo durch Alkalien oder Säuren die (polarischen) Ge gensätze hervorgerufen wurden, auch durch Ein- wirkung des einen oder andern Theils die entge- gengesetzte Farbe hergestellt werden konnte. Bereits oben bemerkte ich, dass Säuren und Gasarten, wie Salpetersäure, schwefelige Säure, Chlor, vermieden werden müssen, da diese to- tale Zerstörungen bei den Vegetabilien hervorbrin- gen können. $.4. Als Endresultate aus obigen Versuchen können namentlich hervorgehoben werden: 1) dass die grüne Farbe der Blätter allerdings *) Die Verdünnung war = 7. 557 in der Regel durch Säuren (bei denen auch keine besondere chemische Reaction oder rasche Zer- setzung ihrer selbst als Nebenursache anzunehmen ist, wie z.B. bei Salpetersäure, die sodann durch salpetrige Säure entfürbend wirken könnte, wohin auch Chlor ete. zu zählen ist) so verändert wird, dass ein gelbliches oder hell. gefärbtes Colorit entsteht. 2) dass dieven Dr. Pieper u. A. angegebene Theorie — die negativen und positiven Farben betreffend — sehr wohl zu berücksichtigen seyn dürfte, und wir hier die grüne Farbe, als durch Säuren zerstörbar, dem positiven Pol (metallisch — 3), hingegen die gelbe (röthliche) Farbe, als durch metallische Körper sich verändernd, dem negativen Pole (aciden als — E) zuzählen dürften. $.5. Die WI. Hanptabtheilung war für das physikalische Verhalten der Blätter, und besonders für die Erscheinungen an der galvanischen Säule vorbehalten. Versuche dieser Art werden jetzt noch weiter von mir fortgesetzt, und ich beabsiehtige nament- lich, die verschiedenartig gefärbten Blätter der Einwirkung der Metalldrähte einer indiflerenten Flüssigkeit auszusetzen. — Interessant ist es jedoch schon, die Bemerkung aufstellen zu können, dass: „unter wenigen Versuchen, und solchen mit Blättern der Cruciferen (Brassiea) sich mir ein elektrischer Gegensatz in Beirell des grünen und gelben Colorits zeigte.” IH. Correspondenz. (Schluss.) Als ich den Ranuneulus Lenormandi beschrieb, war ich im Begriffe, auch die Beschreibung einer andern neuen Ranunkelart bekarınt zu machen, ver- schoh es aber, weil ich sie erst noch genauer beob- „chten wollte. Seitdem aber eine Carer, welche ich 1831 von Paris erhielt, von mir als neu erkannt und C. gallica genannt wurde, durch ähnliches Verschie- ben verloren gegangenund nun durch die Bemühun- gen der HH. Cosson und Germain als €. Mairü von den Todten auferstanden ist, bin ich kein Freund von allzulangem Verschieben mehr. Meinen Ra- nunculus erbielt ich in einigen schlechten Exem- plaren aus der Gegend von Orleans, unter dem Namen R. ayualilis. Da die Blumen aber nicht grösser als bei ZR. hederaceus und die Carpellen unbehaart waren, so konnte ich denselben weder zu R.aqualilis, noch zu R.diraricatus und R.flui- tans bringen. Foliis omnibus submersis setaceo- multifidis weicht er aber auch von R. Iriparlitus DeC. und um so mehr von R. Lenormandi und R. hederaceus ab. Es konnte daher nur eine neue Art seyn, welche ich wegen ibrer grossen Aehn- lichkeit mit R. ayualilis var. pantothrie (R. pan- tothrix Brot.) R. affinis nannte. Da bei der Un- tersuchung die wenigen schlechten Exemplare vol- lends za Grunde gingen und ich indessen sonst in Anspruch genommen wurde, so gerieth meine Pflanze in gänzliche Vergessenheit. Aus dieser 399 wurde sie hervorgerufen, als mir dieselbe vor Kurzem aus dem Departement von Maine et Loire zum Bestimmen zugesendet wurde. Der Einsender hält sie für eine Varietät von A. caespitosus Thuil- lier. Später werde ich eine Diagnose und Be- schreibung geben und die Pflanze wahrscheinlich nach dem Einsender nennen, welcher ebenfalls im Departement von Maine und Loire auch eine neue Localität fir den Banunculus Lenormandi gefunden. Vorläufig mag sie aber den Namen R. affinis behalten, zur Sicherung der Priorität. Noch muss ich der merkwürdigen Art des Vorkommens einiger Pllanzen in hiesiger Gegend gedenken, 2. B. der Rihynchospora fusca Rocm. et Schult., welche noch niemand in Lothringen oder Elsass gefunden und welche auch ich in den vielen Torfmooren biesiger Gegend, wo R. alba gemein ist, vergebens gesucht, aber mit grossem Vergnü- gen im feuchten Sande am Rande eines über eine Stunde von Bitehe entlegenen Weihers ent- deekte, wo sie beinahe die ganze Vegetation bildet. An den sumpfigen und bemoosten Stellen kömmt sie daselbst nicht vor. Eben so suchte ich auch vergebens die, ebenfalls im Moseldepartement noch nie gefundene Jlydrocotyle vulgaris, in unseren Sumpfwiesen und Torfmooren, fand sie aber in Gesellschaft dev Oxalis Acelosella, zwischen Iyp- num, am Rande eines Waldes unter hoben Bäu- men, wo ich Pyrola suchte, in Menge, und nur selten in, eine halbe Stunde davon entfernten, 560 Wiesen. Als neu für die Flore de la Moselle er. wähne ich auch noch das Sphagnum subsecundum Nees, welches ich immer an den‘ Stellen beobach. tete, wo Malawis paludosa, Scheuchseria, Sparga- nium nalans, Carex filiformis u. dgl. vorkommen, Schliesslich muss ich eines Sinn entstellenden Druckfeblers gedenken, der sich in der botanischen Zeitung befindet (Flora vom 28. Februar 1840), Es heisst daselbst, pag. 122, die Petala der Viola laneifolia sind „viel kürzer als breit,” statt viel länger als breit. Auch bitte ich die Besitzer meines Herbar. Flor. Gall. et German., den Zettel 82 der 4ten Centurie zu beseitigen, indem es daselbst statt Avena capillaris M.et K. — Ayrostis elegans Thore heissen soll. Bitche. F. W. Schultz. DI Anzeige. Bei Friedrich Hofmeister in Leipzig erschien im August 1841: Pöppig et Endlicher, nova genera ac species plantarum. Gent. HI. Decas. 3. 4. in folio. Jede Decade 2 Thaler — 3; Gulden, mit 4 Bogen Text und 20 Kupfertafeln, auf denen abgebildet sind: Alchornea glandulosa. Dalechampia mierantha. Trayia subhastata, Serra. Acalypha samydaefolia, stricta. Amanoa divaricata. Tetrorchidium rubrivenium. Muanettia hispida. Tocoyena foetlida. Amaivna hirsuta. Tetrathylacium phyllum. MACYO- Conssarea flava. Guetltarda aromatica. Conosiphon aureus. Faramea guinqueflora, ylandulosa. Peruma dichotoma. Hedyotis pitosa. Cruckshanksia glacialis. Exostenma maynense. Psychotria trichocephala. Liriosma candida. Ferner erschien ebendaselbst: Reichenbach, Lud., Icones florae germa- nicae. Cent. V. Decas. 5. 6. enthaltend die Fani- lien der Malvaccen und Geraniaceen. (Hiezu Beibl. 4) Flora Nr. 36. Regensburg, am 28. September 1841. I. Original- Abhandlungen. Ueber Bryomyces Miyuel als Pilzgattung; von Karl Müller, Pharmaceuten in Detmold. Mit diesem Wenigen bezwecke ich, mich ge- gen eine Meinung zu verwahren, die mir irrtbüm- lich von Hrn. Miquel untergeschoben wird, da ich selbige in meinem Aufsatze über die Conferra Orthotrichi (vid. Flor. 1841 Nro. 12.) weder aus- gesprochen habe, noch aussprechen wollte. Ich bezeichnete nämlich jene Conterfe als ein neues Exanthemgeschlecht. Hr. Miquel hatte den- selben Gegenstand früher bearbeitet, und jenes Gebilde als ein neues Pilzgeschlecht bezeichnet. In der 21. Nro. der Flora d. J. nun sind einige Bemerkungen vonHrn. Miquel niedergelegt, welche nur des Autors Priorität zu sichern be- stimmt sind. Darin muss ich den Beweis finden, als glaube tiv. Miquel, dass auch ich die Pseudo Canferve zu den Pilzen (Coniomycetes) rechte. Mit einer solehen Ansicht bin ich keineswegs einverstanden, denn, indem ich in genanntem Auf- Flora 1811. 30. Nn 562" satze das Gebilde als Exanthem bezeichnete, war es damit schon aus dem Pilzsysteme gestrichen. Diese deutlich genng ausgesprochene Ansicht hätte Hr. Miquel auch wohl noch darin finden können, dass ich auf die Metamorphose meines Phragmidiolum die Typogenesis der übrigen Exan- themgesehlechter Uredo, Uromyvces, Puceinia, Phrag- midium ete. gründete, um so sicherer, als sich schon viel früher diese neue Theorie in mir dureh Beobachtung der phanerogamischen Pflanzenexan- theme ausgebildet hatte, Diese Exantheme sind aber sammt und son- ders nur krankhafte Umbildungen der Zellen, daher kann nie die Rede von einem Pilze seyn. Dass es Nr. Miquel dennoch gethan, ist mir um so weniger begreiflich, als er selbst die Bildung sei- nes „Bryomyces” aus der Zelle beobachtet hatte. Jedenfalls ist Hrn. Miquel das vortreffliche Werk des hochverdienten Unger über Pflanzen- exantheme nicht bekannt gewesen, wo noch eine ganze Reihe eiustiger Pilzgeschlechter dem Pilz systeme entrissen und der Pathologie zugeführt werden, . Es ist um so mehr meine Pflicht, diess hier zu bemerken, als Unger’s Werk weniger ver breitet zu seyn scheint, als es verdient, da man immer noch von Coniomyeeles und spora, sporan- gium und myces Endungen hört und liest. Diese termini sind um so mehr zu vermeiden, als dadurch theils nur eine schwankende Meinung 563 angezeigt wird, theils die schlimmsten Missver- ständnisse, namentlich für Laien in der Pathologie, daraus entstehen können, theils als sie selbst die grössten Inconsequenzen gegen die Wissenschaf- ten sind. . Aus Allem geht denn hervor, dass das Pilz- geschlecht Bryomyces Miquelii ein unhaltbares Ding ist, das, auf falsche Prineipien errichtet, selbst eine der eben bezeichneten Inceonsequenzen ist. Ich glaube daher, dass sich mein vorgeschla- gener Gattungsname Phragmidiolum am bessten für jene Gebilde eigne, da er als Diiminutiv von Phray- midium zugleich auch den Begrifl' in sich schliesst, die Gattung Phraymidiolum sey selbst nur ein Diminutiv von Phraymidium, da sie bloss auf der Abwesenheit des Stielehens beruht. Aus diesen Gründen wird gewissHr. Miquel nicht anstehen, seine Bryomyces-Species dem Phrag- midiolum unterzuordnen. Ich erlaube mir noch, mein Phragmidiolum ramosum in Phr. sparsum umzuwandeln, da sich jene zwei Species, wie ich einsche, nur nach der Art ihres Vorkommens auf dem Blatte unterschei- den lassen (wie Phr. apieale an der Spitze des Blattes, so Phr. sparsum überall auf der Blatt- substanz) auch nicht alle Zellenumbildungen ver- ästelt sind. Die Species Bryomyces Mülleri würde somit wegfallen, Noch bemerke ich, dass ich Phr. sparsum auch in der Moosgattung Syntrichia kürzlich hier auf- - Nn2 564 gefunden habe. Es scheint als könnten diese Exan- theme immer da entstehen, wo, wie bei Ortho- irichum, die Zellen gesondert das Blatt bilden, worüber ich noch ausführlicher zu berichten ge- denke. Schliesslich sey noch angemerkt, dass auch Uromyces Link in einen andern Namen verwandelt werden muss, welches ich dem Hrn. Prof. Link selbst zu überlassen mich als jüngerer verpflich. tet fühle, 1. Notizen zur Zeitgeschichte. (Ueber das Cabinet des Hrn. Benj. Delessert zu Paris, nebst hiterarischen Bemerkungen, imsbesondere Werke init Abbildungen betreffend, so wie über französische reisende Botaniker.) Es ist zwar bekannt, dass es in Europa an 3 Orten, näwmlieb in Glasgow, Paris und Genere, Bibliotheken und Herbarien von Privatleuten gibt won Hooker, Delessert und DeCandeolle,, welche wit der humansten Bereitwilligkeit und bei nor einiger eimpfehlender Einführung dem Forscher und Liebhaber zu seiner Vervollkommmung oflen stehen, aber soviel ich weiss, ist in unseren Zeit- schriften etc. noch keine nähere Nachricht darüber enthalten, und da ich die beiden letztern zu meiner vielfachen Belehranig zu benützen Gelegenheit hatte, so boile ich, dass einige Mittheilungen über An- lage, Reichthum der Sammlungen und deren Merk- würdigkeiten, des Cabinets von Hrn. B. Deles- sert insbesonders, nicht unangenehm seyn werden. . 905 Die wohlthuende Milde, sich im Besitz oder doch in dem Genuss von fast Allem zu sehen, was man als Botaniker wünschen mag, alle Lei- stungen der Schriftsteller, alle Ausbeute muthvoller Reisender aus den fernsten Ländern, um sich ver- sammelt zu sehen, kann man sich kaum vorstellen, wenn man in die schünen würdigen Gemächer, worin diese Sammlungen aufgestellt sind, eintritt. Kine bedauerliche Empfindung bleibt aber auch hiebei nicht aus, die, dass es wohl in unserem Vaterlande auch schöne Privatsammlungen gibt, wir uns aber keiner solchen Zugänglichkeit zu ihnen erfreuen dürfen, und der Deutsche ins Ausland ziehen muss, um diese Humanität zu ge- niessen. Die Bibliothek befindet sich in 3 Zimmern, von denen eines insbesondere die Reisewerke, das andere die Praehtwerke der Abbildungen und das dritte die systematischen, monographischen und all- gemeinen Werke, die Floren, und Werke über Cryptogamen enthält. Das Herbariom nimmt vier Zimmer ein und in noch einem befindet sich die ausgezeichnete Sammlung von Früchten und Con- chylien. Ein für die Bibliothek und das Herbarium angestellter Conservator, der schr gefällige Hr. Lassegue, befindet sich daselbst täglich von 10 bis 4 Uhr, und leistet in Allem die bereitwilligsten Aufschlüsse. Man kann an verschiedenen vrossen Tischen arbeiten und diese unmittelbare Nähe der Bücher und des llerbariuns gewährt eine unschätz- 566 bare Bequemlichkeit, welche sich in öffentlichen Anstalten nie findet. Durch solche, ein specielles Fach möglichst ausfüllende Bibliotheken, wird eine selbst für die grössten königlichen Anstalten kaum mögliche und für die Wissenschaft höchst vortheilhafte Vollstän. digkeit und Centralisation erreicht, welche sich hier aufs Glänzendste bewährt; und da auch ihre Benützung von weniger allerlei zu erfüllenden Vorschriften und Formeln ete. abhängt, so ist dies um so angenehiner, weil man ja mehrere Werke und Pflanzenpäcke auf einmal vor sich legen und vergleichen kann. — Sie heläuft sich auf nalıe 4000 Bände und enthält so seltene Werke, das sich manche in Frankreich nur hier befinden, Hr Delessert kommt sehr häufig selbst, um neue Bücher zu bringen oder neu angekommene Ge- genstände anzusehen, und ich hatte Gelegenheit, mich von dem ausserordentlichen Gedächtniss des- selben zu überzeugen, in Gegenständen, die weit entfernt waren, im Interesse der Gegenwart zu liegen, ja er kennt von seinen Schätzen manches genauer als sein Conservator. — Von den Pracht. werken durch wissenschaftlichen Werth, wie durch hohe Preise gleich ausgezeichnet, sind nun insbe sondere folgende bemerkenswerth. Die Flora yraeca von Sibthorp, welche ers im vergangenen Jahre vollendet wurde. Die Flore porlugaise von Hoffmannsegg und Link mit den äusserst sorgfältig gemalten Kupfern, leider 307 nehmen viele unscheinbare, einföürmige Labisten viele Tafeln ein, und die nach langer Unterbre- g darf sich nar mit Scham anschliessen. Die grosse Monographie der chung erschienene Fortsetzun Pinus- Arten von Lambert; die Scitamineen von Roscoe, welches letztere auch auf der Bibliothek des Jardin des plantes nicht ist; — die Palmen von Martius und die drasilianischen Pflanzen von Pohl, sowie herrliche Exemplare von Hum- boldtUs Werken, wetteifern in Sehünheit und Volumen und geben uns Ideen über jene über- schwengliche Vegetation. Ebenso zeigen die Plantae asiatieae rariores von Wallich die Grossartigkeit und Farbenpracht ostindischer Gewächse. Mar- sehall Bieberstein’s Flora des südlichen Russ- lands ist fast ärgerlich luxuriös, da sie wenig den eigentlichen Botaniker befriedigt. Die Beschrei- bung der canarischen Inseluvon Webb undBerthe- lot erregt auch das höchste Interesse durch die Vegetationsbilder und die Schönheit der eigent- lieben Pflanzenabbildungen. Die Flora altaica von Ledebour, die von Jara von Blume, die von Japan von Siebold und Zucearini, Kunth's nova genera in schön illuminirten Exemplaren be- zeugen die Fortschritte in den Abbildungen, sowie den Reichthum neuer Kintdeckungen in sonst un- bekannten Rändern. Die Werke zu den Reisen der Weltumseglungsschifle le Coynille und TUranie von Gaudichaud enthalten ebenfalls die kustbar- sten Neuigkeiten. 968 Unter den allertheuersten, aber wenigst nütz- liehen und schönen Werken stehen die von Ker. ner oben an, denn auf einem unmässigen Format sind bes. in den Generibus ziemlich ordinäre Co- pien aus andern Werken in Handzeichnungen und ohne Wahl zusammengegeben. Dahin gehören auch der Jardin de Malmaison und zum Theil die Werke von Redout&, weil hier aller Fleiss auf künst- lerische Schönheit verwendet und auf Kosten der Wahrheit die Brauchbarkeit für den Botaniker, insbesondere durch den Mangel oder die Kieinheit und Undeutlichkeit der Analysen verloren geht. Von den älteren Prachtwerken sind zu nennen die Flora danica, Jacquin’s sämmtliche Werke, zum Theil in Oviginalzeichnungen, Host's Gräser. Ferner sind zu bemerken 6 Bände zum Theil Copien von Pracht-Zierpflanzen unter dem Titel Piantes remarquables qui ont fleuries dans les ser- res de Paris. Lindley's Sertum Orchidearum, sowie Kuhl's Orchideen zeigen die wunderlichen Gebilde dieser merkwürdigen Familie in schöner Auswahl und trefflicher Ausführung. Mehrere Hefte sehr sorgfältig in China ge- malter Pflanzen jenes Landes sind ebenfalls von Werth und merkwürdig. Von Hooker’s Werken sind hier Pracht- exemplare aufbewahrt, welche die sonst vorkom- inenden unkolorirten und im Format kleineren kaun wieder erkennen lassen. Horsfield’s plantae javanicae rariores, in 569 denen viele interessante Notizen, z. B. über den Upas-Baum und die sonderbare Umbelliferen-Gat- tung Horsfieldia, gehören auch zu den Seltenheiten. Royle's Werk über die Himalaya - Länder, sowie Wight’s illustration of indian botany ent- halten vieles sehr Interessante, wenn auch weniger sorgfältig in Ausführung, nichts desto weniger aber sind es sehr theure Werke. Tussac flore des Antilles zeigt in prachtvollen Abbildungen insbesondere die Nutzgewächse jenes Landes. Sehr schön ist auch die Flore d’Oware von Palisot Beauvois, worin die einst für fabelhaft gehaltene Napoleona imperialis abgebildet ist, welche auch neuerlich wieder von Heudelot aufgefunden wurde. Von Ruiz et Pavon’s flora peruviana befin- det sich hier auch der 4. Theil 1802, welcher nicht in den Buchhandel kam nnd nur in einzelnen Exemplaren in England zu erhalten war. Es be- finden sich darin Abbildungen mehrerer Wein- mannien, Zaurus und Thibaudia, gute Habitus- bilder von Sapindus Saponaria, Porliera hyyro- metrica, Myrospernum balsamiferum ete. Die Flora Senegambiae von Guillemin et Richard ist eines der schönsten neueren Werke und es ist er- freulich, dass, nachdem sie ins Stocken gerathen war, Hr. Delessert auch hier wieder den Schwa- chen unter die Arme grill. Noch gar vieles fand ich bemerkens- manches freilich nicht immer auch lobenswertb, über sulche 570 Blend. Werke meine Bemerkungen öffentlich mit. zutheilen erlaubt die Klugheit nicht, im Allgemei- nen aber sind diess solche, in denen unansehnliche Analysen vorhanden sind, oder das Kolorit die Hauptsache gewesen zu seyn scheint, diess sind nur farbige Schattenrisse und höchstens zur Spe- cieskenntniss gut. Gediegene Werke von kleinerem Format, aber immerhin wegen ihrer Kostbarkeit bemerkenswerth, sind das. Potanical Register und Botanical Magazin, deren ersteres meist vorzüglichere Bilder liefert, English botany und tower flower garden, Gre villes, Hedwig’s, Bulliard’s, Reichen. bach’s ete. Werke. . Von den Zeit- und gelehrten Denkschriften sind die Philosophical Transactions, Memoires d’histoire naturelle et Memoires du musde, Nova acta nat. cur. etc. die bemerkenswerthesten. Ueber die Entstehung und das Wachsthum des Herbariums kann ich nur Folgendes mittheilen, weiches ich theils mündlichen Erkundigungen, theils den gedruckten Notizen darüber von Hrn. Guil lemin und Lassegue verdanke. Der Grund desselben wurde durch den Bru- der des Hrn. Benj. Delessert, Hru. Etienne D., um 1788 gelegt, derselbe starb leider im frühen Alter von 23 Jahren zu New-York am gelben Fie- ber. Gleiche Liebe zur Botanik und die Möglich- keit der Mittel erweekten in dem jetzigen Besitzer den Gedanken, der jetzt nun so schön verwirk- - 571 licht dasteht: ein möglichst vollständiges botani- sches Museum, das Andern als Quell und Uebung ihrer Kräfte diene, zu gründen, Es begann also dieses Kabinet sich durch Kauf oder Tausch zu vergrössern und eine der ersten Vermehrungen war die Sammlung von Lemonier, welche aus etwa 3000 Pllanzen aus Isle de France, Bourbon, vom Cap, aus Brasilien und Indien bestand. Bald dar- auf kam das syrische Herbarium von Labillar- diere hinzu mit etwa 2000 Species, in welchem die Oviginalexemplare der Decades syriaeae sind, nebst vielen noeh unbekannten und aut erhaltenen Exemplaren. Dann erhielt Hr. D. das Herbariom von Destontaines aus der Barberei mit etwa 600 Spee. von jenem selbst bestimmt; ferner eine Sammlung persischer Pllanzen von Michaux. Noch eine grosse Sammlung von gegen 10,000 Exempl. von L&monier vermehrte die erste, so wie die von Burmann; letztere enthielt auch die Aus- beute von Kleinhof, Herrmann und Pryom, so wie die Burmann's selbst, welche gut erhal- ten war und die Ovigimalien zum Thesaurus zey- lanicus enthielt, sie betrug 29,000 Speeies. Im Jahre 1809 kaufte er das in 140 Bichsen befind- fiche Herbar von Ventenat, welches sehr schöne gut benannte Species und Vieles von Vahl, Swarz und Schrader enthielt. 1820 kam die Sammlanız von Palisot Beauvois hinzu und 1827 die von Thuillier, welche viele exotische von Desvanı benannte Pilauzen euthick. Seit jener Zeit nach und nach das Herbarium von Poiteau, vorzüg. lich Pilanzen aus St. Domingo enthaltend, dann das von Sieber aus Trinidad, eine Sammlung von Lebord aus Guyana und Cajenne, noch eine an- dere von Poiteau und Gabriel aus Mexico und Peru, so wie von denselben Ländern von Ruiz et Pavon. Auch das neuholländische Herbarium von Leschenault firdet sich hier, so wie Neue. res von Rousillon und Heudelot, ferner die Sammlımgen von Bose von den canarischen Inseln, aus Aegypten von Delile und Fraser, dann von Patrin aus dem östlichen Sibirien, aus Cyrenne von Pacho, aus Senegambien von Leprieur und Perrottet vermehrten stets das Kabinet. Brasilianische Pflanzen sind viele in den 2 Saımm- lungen von Salzmann und Blanchett befind- lich, eine andere aus Madagascar und Noranha von Goudot, so wie noch 2 aus Isle de France von Heraud und Martin sind zu erwähnen; die grösste neuerliche Vermehrung ist endlich durch die gegen 15,000 Pflanzen beiragende Sendung von Bertero aus Chili, durch die sämmtliche Aus- beute der fast dreimal vollbrachten Weltreise & au- dichaud's, sowie durch 5000 indianische Pflanzen von Wallich und auch von Wight hinzuge- kommen. Diess sind die Haupttbeile, aus denen das Ganze bestebt. Dieselben sind nur zum Theil als Ganze belassen worden und stellen also das oben erwähnte Gesammtherbarium dar. Dasselbe ist in hölzernen Schubkästen verwahrt und zn meiner Verwunderung war es nach dem Linndschen Systeme, d. h. nach Sprengel’s Systema veget. georduet. Man sieht hieraus oflenbar die Wirkung eines Werkes, wenn es schnell und entschieden als Ganzes auftritt. Fortlaufende Numerirung und Angabe des Iuhaltes nach Gattungen lassen bei dieser Einrichtung Alles leicht und schnell finden. Den authentischen Werth dieses grossen Her- bariums vermehrt noch eine schöne Sammlung von Früchten und Samen, welche zum grossen Theil von Gärtner selbst bestimmt sind. Veber die Conchylien - Sammlung, welche von grossem Werthe seyn soll (ich sah 2. B. einelkarpi, welche 500 Frc. gekostet hal, kann ich nichts Näheres mittheilen, als dass auch biefür die schön- sten Bücher vorhanden sind. Nicht allein durch derartigen Ankanf sucht Hr. Delessert der Wissenschaft die Hand vu bieten, sondern auch dureh reichliche Unterstützung zur Berausgabe mancher Werke, wie seiner Iev nes selectae und der Flore de Seneeambie durch Richard und Goillemin. oder durch IUilte den Reisenien. welche, wie abgeschreckt durch das un glückliche Ende eines bertero. Seilow. Doug las, Drumont, Hendelot und Jayuemont, sich der Erforschung fremder Länder widmen nnd keine der mannigfachen Beschwerden sebenen. Bei Gelegenheit der Reisenden will ich auch das, was ich darüber erfuhr. mittheilen. Die nen erwachsende Regentschaft Algier hat insbesondere Bove (aus dem Deyart. der Moselr durch wieder- holte Besuche ausgebeutet. 1856 ginge er auf seine Kosten und in Hoflnung auf deren Krfelg dureh 574 Verkauf nach Algier und gab eine Sammlung jener Pflanzen 1837 aus, 1835 ging er nach Oran und Constantine, von wo er 1839 den grössten Theil der von Desfontaines beschriebenen Pflanzen geschickt hat, dermalen ist er der wissenschaft. lichen Expedition unter Bory de St. Vincent beigegeben. Hr. Botta kam nach 2 Reisen 1S3S aus Ara. bien zurück, er war in den Bergen von Hadjas und Yemen, unter andern auch auf dem Berge Sabo, wo Forskol nicht war. Die mitgebrachten Pflanzen sind von Hrn. Deeaisne beschrieben und auf dem Museum hinterlegt. Leprieur kam nach einem Aufenthalt aın Senegal, um sich zu erholen, 1834 nach Paris, reiste aber 1835 wieder dorthin zurück. Er kam in seinem Vordringen bis Hoch Maron,. wo er seine Sammlungen verlor. Er wird nım eine Flora von Cajenne herausgeben, woselbst er jetzt Sanitätsbeamter ist, von dort kam bereits eine schöne Sammlung von Farrnkräuter an. Hr. C1. Gay bat auf dem Schifl Ariadne aus Chili 1839 eine Sendung gemacht, er hielt sich beson- ders in Caquimbo auf, ging dann nach Lima und dermalen erwartet ınan seine Heimkehr. He. Isabelle sanmelte am Urugay, be- findet sich dermalen in Montevideo und schickte seine Pflanzen anHrn. Aleide ’Orbigny. Vom Maryat gesammelte Pflanzen sind bei dem Gärt- ner Hrn. Maryat zu haben. Die Herren Bravais, Martin undRobert sind von ihrer wissenschaftlichen Expedition aus Spitzbergen zurügkgekehrt; die Ausbeute war frei- lieh ärwlieh, allein insoferne interessant und ver- “ dienstvoll, als dieses Land noch gar nicht unter- sucht: war. Perottet war schon früher in Manilla, Guyana, auf den Antillen und am Senegal, reiste 1834 nach Pondicherry ab, um dort die Direction des botanischen Gartens zu übernehmen und besuchte 575 von dort aus die Gebirge von Nilsherry, woselbst er 2Jahre verweilte. Er ist seit dem Januar 1840 von dort zurück in Paris mit einer sehr grossen Sammlung lebender und getrockneter Pflanzen, Sä- merejen u. s.w. angekommen. Hr. Richard stat- tete im August v. J. der Akademie Bericht über die Resultate dieses Mannes ab, aus welchem in der Gazette de France 6. äout 1840 ein Auszug erschien, dessen Wesentlichstes ich hier noch schliesslich beifüge. Perrottet ging in diese Gebirge, nachdem er vorher die Küsten von China, die philippinischen Inseln, die Colonien von Bourbon und Guyana, Guadeloupe und Senegambien durchforscht hatte. bie Nilgherrys sind nieht weit von Mahe, einen iranzösischen Etablissement entfernt, Sie bilden ein wie durch Zufall angehäuftes enormes Hoch- land, durchzogen von Giesbächen oder sumpfigen 'Yhälern und Schluchten, welche eine, nach ihrer Grösse oder Ausdehnung der sie umgebenden Hoch- ' ebene, ganz verschiedene Vegetation haben. Die Oberfläche derselben ist ganz eigenthünlich wellig aus einer Menge Hügel zusammengesetzt, welche bis S000° über das Meer sicb erheben. Die mei- sten derselben sind von aller baumaurtigen Vegern- tion entblöst, feines, dichtes, grangrines Gras be- deekt sie und gibt ihnen ein eigenthümliches An- sehen. In den Schluchten erhebt sieh jedoch ein krüftigerer Pflanzenwuchs. Die Vegetation der in- dischen Ebene, deren undurchdringliche Wälder aus oft 150° hohen Bäumen gebildet ist und deren verschiedene Gestalten, ihre grossen und schönen Btüthen, die Mischung mit den schlanken Palmen und riesengrossen Feigen oder Manguierbäumen, auf welchen die zahlreichen Orchideen und Bromelien schmarotzend wuchern, den Ausländer zur Bewun- derung hinreissen, verschwinden auf einmal, und es erscheint eine magere Vegetation, die das Auge dureh ihre Einförmigkeit ermüdet. Nichts erinnert 576 an den europäischen Pflanzenwuchs und selbst keine Art noch Gattung an den indischen, Eine Stunde Wegs und man glaubt sich auf den Gipfeln der Alpen oder des Jura, dieselbe allgemeine Gestalt der Vegetation, dieselben Gattungen und oft Arten “ Ranuneulaceen, Veilchen, Anemonen, Johanniskräu- ter, Erdrauche, Gentianen etc. Doch drückt die Natur ihren eigenen Stempel auch diesem Anblick auf, durch die Erscheinung anderer Arten. — Die Vegetation kann man dort in 4 Stufen theilen, bezeichnet dureh Pflanzen, die nur einer jeden besonders angehören. — Die erste und oberste enthält alle Mamelons von 5000-- 8000‘ engl. bei Otokamud, dieser Gürtel ist vollkommen abgeschnitten. — Die zweite Stufe von etwa 1000 bis 5000° hat ganz den indianisch- tröpischen Cha- racter, besteht aber meist aus niedern Bäumen, auf deren Entwicklung die Höhe des Orts bedeu- tenden Einfluss hat. — Die dritte ist besonders durch die herrlichen Arten der Gattung Anogeissus bezeichnet, welche grosse Wälder bilden vom Fass der Berge bis 4000°, höher findet sieh nie einer dergleichen. — Die letzte endlich nimmt den Fuss der Berge ein und geht bis 2000-3000; diese ist die indianische mit ihrer ganzen Pracht und Fälle. Die undurchdriuglichen Wälder, die herrlichen Man- guier's (Mangifera), zugleich Früchte und Blüthen vom schönsten Gelb tragend, die Jaquier’s (Arto- carpus) mit ihren glänzenden grossen Blättern, an deren Stamm die Frucht hängt, welche bis 60 Pf. wiegt und die Bambus, welche wahrhaft 'riesen- mässige Rasen bilden. Die Vegetation dieser Zone geht unmerklich in die der Ebene über. — Die Vegetation jener Schluchten ist wieder eine ganz andere, der Uebergang ist abgebrochen und man sieht sich aus jener dürren Hochebene - Vegetation plötzlich versetzt in einen üppigen Krautwachs, welcher oft Baumhöhe erreicht. (Hiezu Beibl. 5.) Flora Nr. 37. Regensburg, am 7. October 1841. Zerstreute bolanische Bemerkungen, zur Beleuch- tung der Flora Norwegens; von Al. Ed. Lind- blom, Mag., Acad. Adj. zu Lund. Aus Physiogr. Sällskapets Tidskrift, 4. H. (Lund, 1838.) S. 315— 360. im Auszuge übersetzt von Dr. C. T. Beilschmied. Ene ich dazu komme, die botan. Beobach- tungen von meinen Wanderungen in Norwegens Gebirgen im Zusammenhange darzulegen, dürfte es mir erlaubt seyn, bier Einiges über Pflanzen, die ich theils selbst im lebenden Zustande unter- sucht, theils von den äusserst zuvorkommenden Botanikern Norwegens erhalten babe, zu bemerken. Ranunculus replans L. Fl. lapp. 236. t.3. f. 3... Obgleich es von R. Fiammula eine in Wuchs, Blättern ete. fast gänzlich damit übereinstimmende Form gibt, bin ich doch überzeugt, dass der wahre R. reptans eine eigene Art ausmacht. Der Unter- schied liegt, wie Wahlenberg ziemlich vermu- thet hat, in den Carpidien, (von. denen nur Gau- din etwas gesagt hat): diese sind nämlich bei R. Flammula in unoquoque capitulo numerosa apicula brevissimo vie manifesto obluso terminata, bei Flora 1841. 37. Oo ‘ 578 R. replans hingegen in unoquoque eapitnlo pauca rostro recto apiee adunco terminata. Die des er. steren gleichen am meisten denen des R, hyper- boreus, die des R. replans aber vollkommen de- nen des R. pygmaeus Wahlenb. Fl. app. 1.8. £. 1, nur dass sie auch auf der inneren Seite gerundet und nicht, wie bei R. pygmaeus, fast gerade sind, — Die Exemplare, deren Früchte ich hier be. schrieb, sammelte ich den 23. Juli 1826 in der subalpinen Region am Reyerswandet [-See] auf dem Häckfield oberhalb Ouse in Byglands Pastorat in Sädersdalen in Christiansands Stift füber dem 0t- terenflusse, fast 59° n. Br., in Nedernäs- Amt; vergl. bot. Jahresber. üb, 1826/27. S. 269.] Auf dem Dovre geht er fast eben so hoch auf das Gebirge, wie die Birke. Ranunculus glacialis L. Diese auf den 6. birgen in Christiansands-Stift nirgends von mir bemerkte Art wuchs häufig auf den Hochgebirgen Romsdalens und des Dovre, Er variirt sehr in Grösse und in Form und Breite der Blattzipfel, doch sah ich letztere kaum so schmal, als Jac- quin sie in Collect. I. auf T. 8. darstellt, und im Ganzen breiter, als Svensk Bot. t. 747. sie zeigt, Der Stengel varlirt mit 1 bis 3 Blumen, deren feingekerbte Petala nach der Befruchtung gewöhn- lieh auswendig purpurfarben werden, doch nie so blau; ‘wie in Sv, Bot., wo auch die Kelchbl. zu schmal gezeichnet sind. Ranunculus frigidus W. (DeC. Prodr., Rehb. le. 579 f. 462.): foliis radieal. cuneatis apice grosse dentatis subineisis, canlinis in lobos 3— 5 profunde palma- tisectis, caule 1-floro, pedunculo sulcato, recepta- culo umbrino piloso, carpidiis ovato-subrotundis in rostrum rectum apice subuncinatum productis. — R. cuneatus Sommerf. in Mag. for Naturvid. XI. 249. R. sulphureus DeC. Syst. I. 274? Hartın. Skand. Fl. ed. 3. pag. 131. R. niralis @. sulph., Wantend. Fl. lapp. 285 ß.? — Vom Nord- Cap durch Pred. Deinboll. Verschieden von R. nivalis in der Blatiform, besonders aber durch den behaarten, nicht wie bei R. nivalis kahlen, Fruchtboden. Reichen- bach’s Abbildung weicht in den nur am Ende eingeschnittenen Stengelblättern ab (die bei unsern Exemplaren fast bis zum Grunde handförmig ge- spalten sind) und darin, dass die Carpidien ablang und in der Mitte etwas zusammengerogen sind: wahrscheinlich waren die gezeichneten Früchte nicht ganz ausgewachsen, daher auch der Schna- bel wie im jüngern Zustande mit vom Grunde an gekrümmter Spitze gezeichnet ist. R. cuncatus Somf. unterscheidet sich nur „Jlaciniis fol. radie. lineari-lanceolatis acutis;” auf dies Kinzige darf man nicht zu grossen Werth legen; Sommerfelt er- hielt seine Exemplare von Deinboll von ebender- selben Stelle und in D.’s Herbar gab es keine an- dern. Sommerfelt’s Beschreibung der Carpi- dien des R. sulphureus a. a. O. passt aufs Haar auf unsere Art, es fehlt aber die Beschreibung 002 580 des Fruchtbodens, wodurch sich entscheiden liesse, ob R. sulphureus dem R. nivalis oder dem R. fri- gidus näher steht, Vielleicht sind R. sulphureus und frigidus nur Formen einer Art. Ich zog den Willdenow’schen Namen als den ältesten vor, besonrers da R. Brown und DeC. den Sa. lander’schen R. sulphureus zum nivalis ziehen, von welchem der R. frigidus aufs bestimmteste verschieden ist. Ran, hyperboreus Rottb. Die ganze Pflanze ist zerbrechlich; wächst an schlammigen Stellen in der Region der Kiefer und steigt zuweilen bis zur obern Gränze der Birkenregion, z. B. bei Kongs vold auf dem Doyre, wo sie nicht selten ist; kommt nach Blytt (südwärts) in Guldbrandsdalen [wel ches eigentlich Gudbrandsdalen heisst, wie der Verf. (laut einer andern Mittheilung) meint], bis Laurgaard im Pastorat Vang herab, Ran. acris L. Zu den Formen desselben ge- hören auch folgende 2:— ß, velutinus: caule pre- sertim inferne petiolisque reflexo- patenti - villosis, foliis radical. yelutinis partitionibus latis. R. aeris ß- sylvat. DeC. Syst. et Prodr.? — In inferalpinis et subalpinis passim (im Dovre und südlicher). y. pumilus Wbg.: digitalis subuniflorus glabres- cens. Seltner handhoch, 1-3 blüthig. Von Schwe- den zuweilen mit R. monlanus verwechselt; aber am kahlen Fruchtboden kenntlich. —: In alpinis (z. B. auf d. Häckfield und. Dovre.) Popaver nudicaule L. (P. radicatam Rottb.). An 581 nassen Bergabhängen und an Kiesufern des nördl, Theils des Dovre, am häufigsten und schönsten an der Driva von Kongsvold bis Vollen schon Anfang Juni’s blühend. -— Alle Haare sind gezähnt, Ge- gen den Herbst sind die Blumen oft kleiner; oft werden die Kapseln olivengrün, wie die abster- benden Petala. Durch die Abbildung von nur ein- zelnen Stengeln in der Flora daniea und Reichb, lconogr. VI. f. 985. bekommt man keinen rich- tigen Begrift von der cäspitosen Beschaffenheit der Pflanze; das letztere Bild zeigt auch die Schuppen nicht, die den untern Theil jedes Stengels dicht: bekleiden, ferner die Blätter nach unten schmäler, als ich sie gewöhnlich sah, und die Blume kleiner gezeichnet, als sie gewöhnlich vorkommt. Die Kapsel, die in Reichenb. Icon. zu breit und ge- rundet erscheint, ist dagegen in der Fl. dan. mit ihrer wahren Form mehr übereinsjimmend, nur etwas zu klein. Ich fand die Blumen immer rein gelb, obschon zuweilen sehr blass, aber nie bräun- lich, wie Fl. dan. sie hat. Glaucium luteum Scop. Die von Ahnfelt und mir i. J. 1826 bei Mandal am Strande gesammel- ten Exemplare, die im bot. Jahresber. über 1826 [Uebers. S., 276] irrig als Gl. fulvum genannt wur- ‘den, weichen von den bohuslän’schen nur durch kürzere Wurzelblätter und glättere minder getheilte Stengelblätter ab. Barbar@a stricla Fries. [in Bot. Zeit. 1822.] Andrz.,, Wimm., Hartm. Skand. FL, Rchb. 582 (B. parviflora Fr. Nov. Fl. su. ed. 2. B. vulgaris Sturm, Blytt in Nytt Mag. f. Naturyv. I. (1837) p- 273) Auf dem Dovre an Bächen, in uligino- sis, kaum über die obere Kieferngränze hinauf, Keine andre als diese Art fand sich im Dovre. gebirge. Die alleruntersten Wurzelblätter bestan- den fast immer nur aus dem fast herzfürmig-ovalen Endlappen ohne alle Seitenlappen oder Fieder, deren überbaupt an den Blättern zunächst der Wurzel nie so viele und so deutliche waren, wie “die in Rehb. Ic. Tetradyn. Schoten 4seitig mit sehr kurzem Griffel. Arabis petrea Lam. (Cardamine pelrea L., Fl. dan., Wbg. Card. färöensis Horn. Fl. dan. C. ha- stulata Sm. et Fl. dan. Arabis hispida L. fil. Horn. Oek. Plantel. Ar. Crantziana Ehrh. Reichenb.). — An kiesigen Flussufern des westlichen Norwegens; Sundalen; Bomsdalen.,. Die kahle und die be- haarte Form, die mit ganzen und die mit leierför- migen Wurzelblättern wuchsen unter einander, und dazwischen so viele Uebergänge, dass sie nicht einmal für Varietäten gelten können (vergl. Sommerf. in Mag. for Naturvid. VIII. Bd. 257 1.). Ich fand keine so grossen Exemplare, oder mit so langen Blättern, wie das Bild in Svensk Bot, auch nicht so breite Stengelblätter, wie in Fl. dan. t. 386. oder so eckige, wie I. c. t. 1462. zeigt. Erysimum hieracifolium L., Wbg. Fl. suec., Somf., Rehb., Gunn. Cheiranthus erysimoides L. Fl. suec.? Gunn Nory.?, Cheir. alpinus Wög. Fl. 583 lapp. &. 12. f. 1. [fruet.. Erys. strietum Fl. d. Wett, Koeh.). — Gebirgsabgänge des Dovre bei Kongsvold (bes. am Pfade Vaarstien), Driv- stuen. — ... Diese Art, wie sie auf dem Dovre vorkam (und in Bleking, nur haben die Exemplare aus Bleking eiwas blässere Blumen), weicht von Wahlenberg’s Beschreibung und Abbildung des Cheir. alpinus durch mehr Blätter am Stengel, wiu- der deutliche Pubescenz und angedrückte, nicht abstehende Schoten ab. Cheir. erysimoides, wie ihn Gunnerus beschreibt, unterscheidet sich durch grössere Blumen, kürzere Schoten und deutlichere Behaarung. Die Abbildung in Fl. dan. t. 229. ist nach einem jungen und sehr üppigen Exemplar gezeichnet; wenigstens sah ich keine so grossen Deckblätter am Blüthenstengel, wie in der Figur. Die Blätter variiren schmäler und breiter ganz- randig und mehr oder minder gezähnt. Erucasirum incanum Koch Synops. und Diplo- tazis tenuifolia DeC., die ich mit Abnfelt auf der Malınö bei Mandal (Südende von Norwegen) gesammelt,: sind gewiss nur mit Ballast dahin ge- kommen. Ueber Drabe später... Is. nun: Linnea 1839). Viola eanina L. — Von der Menge Formen, die unter diesem Namen gewöhnlich vereinigt, von mebreren Autoren aber als eigene selbstständige Arten betrachtet werden, kamen auf dem Dovre nur V. arenaria DeC., V. monlana L. und crice- torum Schrad. vor, die 2 ersteren sehr gemein, 584 die letztere dagegen selten. V. arenaria wuchs, kabl und behaart variirend, in kleinen dichten Rasen an den etwas trocknen grasigen Gebirgs- abhängen bis zur obern Birkengränze hinauf und kam bis in die Region der Fichte (P. Abies L.) herab. V. montana, minder rasenartig, mit anf. rechten Stengeln von etwa 6 Zoll, zuweilen bis 1 Fuss Höhe, zeichnete sich durch grosse dunkel. blaue Blumen aus und wuchs in den saftigern gra- sigen Gebirgsgründen auf Dovre wie auf den Ge- birgen Romsdalens und Sätersdalens, wo ich V. arenaria nicht bemerkte. V. ericeforum wuchs an etwas nassen Stellen in der regio inferalpina und subalpina, nirgends so boch wie beide vorigen. Unter diesen Formen erschien V. monlana am ausgezeichnetsten und ich würde nicht anstehen sie für eine gute Art zu halten, wenn ich nicht anderwärts Zwischenformen gesehen hätte, welche sie völlig mit andern Formen der polymorphen PV. canina vereinigten. — Obgleich ich nicht alle die Arten, welche einige der neueren Autoren, z. B. Reichenbach, aufstellen, als bestimmt unterschie- ‚dene annehmen kann, so glaube ich doch, dass "wenigstens 2% verschiedene Arten unter V. canina vermengt gewesen sind; man darf aber den Cha- rakter nicht in der Blatiform, der Beschaffenheit der stipulee oder der Behaarung suchen, auch nicht zu viel-auf Farbe und Form des Sporns bauen, denn 'alles dies variirt sehr bedeutend bei einer und derselben Form; ich glaube, man muss haupt- ge rn Ei Gin nenn en 585 sächlich auf Blume und Kapsel sehen, Ich denke später wieder hierauf zu kommen — Eine solche V. montana, wie sie Reichenb. Icon. I. f. 207, zeigt Istaynina nach Koch Synops.], sah ich nie- mals, daher ich dort eine Verwechselung ver- muthe. — Endlich will ich einer Form der V. ca- nina erwähnen, die ich den 9. Aug. 1826 am san- digen Strande bei Lyse in Ryfyike im westlichen Theile von Christiansands-Stift (östl. von Stavan- ger) sammelte. Die Stengel sind 6— 12 Z. lang, niederliegend, im Zickzack gebogen, eckig, sehr ästig; Blätter bald herzförmig ablang, bald breit und tief herzförmig, spitzig, gross, gekerbt, etwas scharf, die obern stiellos; Afterblätter lanzettförmig langgespitzt, wenig gesägt; Blumenstiele oft bogen- förmig gekrümmt, meist kürzer als die Blätter; die meisten Blumen ohne Petala und oft steril; Kelchblätter lanzettförmig langgespitzt mit gerundet- eckigen Anhängsen, wovon 2 viel kleiner waren; Kapsel ablang, etwas spitzig. Polygala depressa Wender. (Pol. serpyllacea Wein). In überschwenimten Ericetis und Juni- peretis des norweg. Litorals: bei Molde [in Roms- dalen am Fiord] bis gegen die obere Kieferngränze; virgends in Menge. — Der P. vulgaris am näch-. sten, unterscheidet sie sich davon durch ihr An- sehen, durch entgegengesetzte Blätter, kleinere, dunklere, schönere und: mehr zertreute Blumen, die wegen später auswachsender Astiriebe an der Spitze des Stengels in lockern Trauben sitzen; 336 die Seitenkelchblätter sind auch fast mehr netz. aderig als bei der gemeinen, zwischen welche sie eingemengt stand. [Koch nennt sie geschmacklos, S. Drejer aber in der dän. Naturhist. 'Tidsskrift, 3. H. (Kjöbenh. 1836.) S. 237. „ziemlich bitter.” Sie wächst auch in Dänemark bei Sphagnum, blüht dort in Jütland später, Juli — Sept. Dianthus arenarius, von Gunnerus bei Gröt. ten in Romsdalen angegeben, war nicht mehr dort zu finden. . Silene acaulis L. Von dieser, die ich im süd. westl. Norwegen nicht südlicher als bei Lyse in Ryefylke fim östl. Theile von Stavangers-Amt, jen- seit 59° Br., westl. von Häckfield], wo sie fast bis an den Rand des Meeres [des Lysefiords] herab- steigt, kommen 2% Formen vor: &, condensala (die Stengel Zoll lang..); — £. elongata: caudieibus laxioribus, caulibus spithamzeis, foliis longioribus_ magis distantibus linearibus planis patente-recurvis lin &. erecto-patulis}, pedicellis demum snblatera- libus elongatis, fruetiferis szepe plusquam spitha- mzeis apiee eurvalis, infra medium bracteis 2li- nearibus acutis. 8, acaulis y. elonyala Gaud. 8. norvegica Pers. Im Hochgebirge zwischen Vattendal in Säters- dalen und Aarhus in Ryefylke; Kongsvold im Dovre. Lychnis diurna zeigte auf dem Häckfield über der- Birkengränze eine ganz kahle Varietät. Spergula saginoides L.... „passim in alpinis" auch des südwest, Norw — Variirt bedeutend 987 an Grösse. Die Kapsel ist zuweilen wenig länger . als die Kelchblätter, welche angedrückt sind, aber endlich, bei völliger Reife der Kapsel, abstehend werden. Man findet nicht seiten die Vierzahl und Fünfzahl in verschiedenen Blüthen desselben Exem- plars. Aber an folgender Form, die auch im Ha- bitus bedeutend abweicht und vielleicht eine eigene Art ist, herrschte in den wenigen Exemplaren, die ich fand, die Fünfzahl in allen Befruchtungs- theilen: ß. Sp. nivalis: densissime cwespitosa. Caules breves ipollie. ramosi, foliis subulatis apice sub- trigonis 3— lin. longis ad basin zlin. latis den- sissime imbricatis glaberrimis prorsus obtecti. Folia, saltim suprema, vaginato-connata. Pedicelli cras- siusculi 1—3lin. longi erecti stricti. Sepala ovata obtusa erassiusc. 3nervia nervis vix conspicuis ob- secure viridia subolivacen albomarginata lineam fere longa capsulie arcte adpressa. Petala alba ovata obtusa breve unguiculata persistentia calyceım wequan- tia |. parum superantia. Stam. 10. petalis subdupto breviora. Capsula ovata obtusa calyce 3 longior 5valvis, Semina Iuteo-fusca, quam Sp. Sagin@ et Sp. saginoidis majora, reniformian subgranulata. — Ich fand sie in Frucht und sehr sparsam wach- send zwischen Sali.r polaris, BRanunc. nivalis, Pygmaus etc. an einer etwas feuchten Stelle am obern Tbeile des Sprenbäcken auf dem Kuudhö jenseit Kongsvold im Dovregebirge 24. Sept. 1837. Alsine striea Wiy. (Speryula striela Sw. in 588 . Vet.-Ac. H. 1799. Alsinella str. Sw. Summa Vey, Scand.). Häufig auf nassen Abhängen im Dovre. — Diese ganz kahle Art ist minder dichtrasig als die 2 folgenden, weil ihre vielen sehr ästigen Sten- gel sich weit umher im Moos ausbreiten, daher man minder leicht vollständige Exemplare erlangt, wie denn in Vet.-Ac. Handl. und in Svensk Bot. 762. nur einzelne Aeste abgebildet sind. Anfangs ist die ganze Pflanze sehr schlank (nachlässig) und bekommt ihr steifes Ansehen erst nach dem Ver- blüben, wo sich die Blüthenstiele bedeutend ver- lüngern. In Sv. Bot. zeigt fig. a. eine Blüthe rölh- lich, wie ich sie nie sah, und in fig. b. überragt die Kapsel den Kelch viel zu weit. Die Blüthen sind nar Mittags eine kleine Stunde ganz geöffnet . und ausgebreitet, alle übrige Zeit halb geschlossen. Alsine biflora Wög., Sv. Bot. 763. (Stellaria biflora L., Sw. Vet.-Ac. H. 1789. Alsinella bifl. Sw. Summ. Veg. Se). Sehr häufig auf dem Dovre. — Nur im Frühjahre sehen die Blüthen fast stiellos aus; aber zuletzt verlängern sich die Stiele und werden sehr steif, zuweilen sind sie gleichsam zur Seite gebogen. Oft sind die Rasen dieser Art sehr gross und weitläuftig und in allem stärker als A. striela. Die Abbild. in Vet.-Ac. H. zeigt die Pflanze behaarter, als sie im Doyre vorkommt, und die Blumenblätter allzukurz. In Sv. Bot. ist die Kapsel zu kurz im Verhältniss zum Kelche. Alsine hirta Hartm. Skand. Fl. 3, ed. Arenaria hirta Fl. dan. -Als, rubella ß. hirta Wog. Fl. sv. 389 ed. 2. Aren. Giesekii Fl. dan. 1518. Horn. Pl. IL. 503.). Um Kongsvold sehr häufig; kaum ander- wärts im Dovre gesammelt. — Eine kleine, schüne, von der vorigen ausgezeichnet unterschiedene Art. So viel ich auch suchte, konnte ich doch auf dem Dovre kein einziges Exemplar mit röthlichen Blu- men finden, wie Als. rubella sie hat, mit welcher die A. hirta sonst in allen Theilen übereinstimmt, dass sie kaum als Varietät unterschieden werden können. Die Blumen der A. hirta sind jedoch ganz weitgeöfinet, während dagegen Wahlen- berg in Fl. lapp. von der A. rubella sagt, er habe ihre Blumen nie offen gesehen; auch in Sv. Bot. t. 764. sind sie nur halb offen dargestellt. Als. Giesekii, wie sie sich aus Ost-Finmarken in Dein- boll’s Herbar fand, unterscheidet sich nicht von A. hirta; Fl. dan. t. 1518. stel't die Pflanze fast besser dar als t. 1646., welche nicht gut ist. Stellaria Friesiana Ser. St. longifelia Fr. Nov. ed. 2. Sv. Bot. t. 506). In, Wäldern und Ge- büschen, auch in subalpinen, vorzüglich in der Pinus-Region: Häckfield, Dovre, Romsdalen. — In 2 Formen: a. elongata; b. condensata, blässer, kahler ete.: gegen die obere Birkengränze zwi- schen Kongsvold und dem Kallvillaflo. Letztere, im Habitus sehr, im Character kaum abweichend, entspricht einer in Bleking gefundenen analogen Form der St. graminea, und stimmt sehr mit der St. graminea ß. alpina Lästad. in Vet.-Ac. Haudl. ‘1822. überein, wovon ich aber keine Exemplare 390 sah, daher die Identität nieht behaupten kann. 8, graminea hat wirklich oft am Grunde gewimperte Biätter ete., ist aber doch sehr wohl von St. Frie. siana verschieden. Letztere hat zuweilen 4 Griflel, Stellaria alpestris Harim., Fries Mantissa p- 10. (St. uliginosa 8. Hartm. Vet.-Ac. 1. 1818), Häufig „in humidis alpinis et subalpinisi” Häck- field, im ganzen Dovre. — [Der Verf. beschreibt sie hier vollständig.]... „Flores saepius versus api- cem caulis in forma panienlata dispositi, bractee vero omnes in folia exereseunt, unde pedicelli revera axillares solitarii.... Petala fugacissima (haud raro desunt) alba... styli sepius 5, rarius 4, rarissime 6...” Cerastium latifolium L.: a. pulrinalum ... foliis magis approximatis internodia subzequantibus; b. laxzum. — „In glareosis rivalorum” im Dovre un Kongsvold: am Bache Stölaa über der Birkengränze: ®. am Södra Nystubäck [südl. N.-Bacht] unter derselben. — Diese früher nicht in Scandinavien gefundene Art steht gewiss dem C. alpinum_ sehr nabe, scheint aber in Habitus und Characteren gut unterschieden zu seyn, und obgleich sie unter einander wachsen, zeigen sie doch keine Ueber- gänge; C. lalifolium ist auch im Dovre bei weiten nicht so variabel wie C. alpinum. — Der Name latifolium passt nicht, da die Blätter wenig breiter sind, als bei gewissen Formen des €. alpinum. Linne hat den Namen gewiss von Bauhin’'s Ca- riophyllus holosteus alpinus latif. entlehnt, welchen 591 I. als synonym in Spee. Pl. zum Cer. latifolium, in der Fl. lappon. ‚und sudc, aber zu C. alpinum zieht. Linnd schreibt dem C..latif. auch eine „eaps. globosa” zu, was von vielen nachgeschrieben worden, aber ganz falsch; sie ist zwar kürzer nnd mebr angeschwollen, als bei €. alpinum, aber nie kugelig; selbst Bauhin legt seiner Art „capitulum oblongum semen continens” bei Wulfen’s Ab- bild. in Jacq. Collect. 1. t. 20. passt ganz auf die Pflanze vom Dovre, ausser dass bei letzterer die Kapsel unter der Oeffnung nicht etwas zusam- mengezogen ist, Cerastium alpinum L. (Sv. Bot. t. 745.): a. le- gitimum ...; ß. Tanatum...; y. glabratum... Sturm D. Fl. H. 64. — &. häufig im Dovre; ß. daselbst seliner z. B. auf dem höchsten Gipfel des Gede- vyggen bei Jerkin zugleich mit y, auf der Nystukö; auf der Middagshö bei Grötten in Romsdalen, häu- figer in subalpinis des südwestl. Norw., und in inferalpinis in Gudbrandsdalen etc., z. Th. bis in die regio abietina. Y. in alpinis, nur auf den Ge- deryggen und bei Fogstuen. — Die Hauptform &, die gemeinste auf dem Dovre, geht über in die beiden andern, ja zuweilen nähert sie sich der Alpenform des Ü. triviale so sehr, dass man sie vor näherer Untersuchung nur an der Grösse der Blumen unterscheiden kann. — Var. ß@. scheint sich dem C. latifolium mehr zu nähern, sie ha- ben aber ganz verschiedene Behaarung; diese Varietät scheint die dem Vorkommen nach biee- sawste zu seyn: ich fand sie tief in der Fichten- region und hoch oben gegen die Schneegränze.: — Var. y. scheint wieder mehr den höhern Alpen + 592: anzugehören, und «. allen Alpenregionen wenig- stens auf dein Dovre, Cerastium triviale Lk. (C. vulgatum Löfl., L, Wbg. Fi. suec., Fr. C. viscosum Sm., Wbg. Fl, tapp.): ß. alpinum M. et K., Sturm D. Fi. 683: bei dem Bache Södra Nystubäck unweit Kongvold mit Ü. alpinum und latifolium. — Ausser dieser merkwürdigen Form fand ich am Vaorstien eine sehr zarte fast ganz aufrechte Form mit lanzett- förmigen Blättern und nur 3 Blüthen am Stengel, Kine andre Form mit Drüsenhaaren an Stengel, Blumenstielen und untern Theile des Kelchs (var, ß- ylandulosum MK,) in Nedenäs, Cerastium: glomeratum Thuill. (C. viscosum L,, Fr. €. vulgatum Sm.). In agris et bumidis infer- alpinis ad Opdal et Mjöen [im Dovre]. Hier Inxuriirte es ungewöhnlich mit grossen fast runden Blättern, war aber wenig drüsig, — Obsgleieli sicher die Linn. Namen C. rulgatum und viscosum so zu verstehen sind, wie Fries in Novit. ed. 2. sie erklärt, glaubte ich doch mit Koch die oben gewähl. ten Namen anwenden zu müssen, um Verwechslung mit den falsch gebrauchten letzteren zu verhüten, Cerastium pumilum Curt. M, et K. (Sturm D, Fl. 63. €. glutinosum Fr. Nov. ed. 2. [dies hat Koch unter Ü, semidecandrum] Ü. viscosum £, glutin. Wöbg. Fi. sueec. Ü. semidecandrum ß. glutin. Hartm. Sk. Fl. 3. ed. C. viscosum Fl. dan. t. P11 Klippen bei Stavanger (Biytt). — Obgleich diese Pflanze dem C. semidecandrum so nahe steht, dass die Meisten sie damit verbinden, so scheint sie doch durch ihren rigideren Wuchs und die durch- aus grünen nieht hautspitzigen Bracteen ziemlich ausgezeichnet; wenigstens muss sie als Varietät be- zeichnet werden, nicht als bloss synonym damit, wie bei Hooker in British Fl. 2 ed. (Schluss folgt.) (Hiezu Beibl, 6.) Flora Nro. 38. Regensburg, am 14. October 1841. Zerstreute botanische Bemerkungen, zur Beleuch- tung der Flora Norwegens; von Al. Ed. Lind- blom, Mag., Acad. Adj. zu Lund. Aus Physiogr. Sällskapets Tidskrift, 4. HM. (Lund, 1838.) S. 315-- 360. im Auszuge übersetzt von Dr. C. T. Beilschmied. (Schluss.) Acer Pseudoplatanus ist aus norweg. Flora auszuschliessen, und war nur durch Irrthum in Hornem. Dansk ökon. Plantelsere II. 327., als in Toten am Mjösen wachsend, gerathen [und daraus in die schwed. bot. Jahresber,. üb. 1835, 8. 366 £.]. Vicia Orobus DeC., Koch. (Orobus sylrati- eus L.): „in collibus et montosis” des westl. Norw. vom Südende bis Selbö in Bergens- Stift. — . Die ihr nahe Y. cassubica unterscheidet sich dareh höhere aufrechte Stengel, stumpfere Blättchen, min- der reichblüthige Blumenstiele, die kürzer als die Blätter sind, kleinere fast ganz violett-rothe Bla- men (die bei V. Orobus fast nur violett gestreift sind), breitere und eher kürzere Hülsen. Der Griffel ist bei beiden Arten ganz gleich, und es wundert mich, dass Wahlenberg in Fl. auec. Flora 1841. 38. Pp 594 der V. cassubica einen „siylus glaberrimus” zu- schreibt. Die Figur in Fl. dan. t. 96. stellt die V. Orobus mit zu spitzigen Blättchen dar. Potentilla salisburgensis Hänke in Jacyn, Collect. 1. p. 68., MK., Koch Syn, Hartm. Sk, Fl. (P. verna ß. Wög. Fl. lapp., Blytt in Nytt Mag. for Naturvid. I. P. aurea Fi. dan. 114, Gunn. P. crocea Hall. fil., Hornem. Plantel. P, alpestris Hall. fil., Fries Nov., Hegetschw, — Nicht bloss in alpinis z. B. im Dovre häufig, in Sätersdalen, Soledal in Ryefylke ete., sondern auch in montosis am Meere wie bei Christiania, ‚Brevig. — ... Es ist unbestreitbar, dass diese Art der P. rerna sehr nahe steht, von welcher sie sich mehr durch relative als durch absolute Merkmale unterscheidet; doch glaube ich, dass ınan sie als unterschiedene Arten betrachten muss: denn ausser dem, dass P. salisburgensis ihre Charactere sehr gut behält, auch wenn sie in niedrigeren Gegen. den im Meeresniveau wächst, scheint es auch ge- gen das gewöhnliche Verhalten zu streiten, dass eine Pflanze, je mehr sie sich Hochgebirgen nähert und auf diese hinauf steigt, desto grösser und üp- piger würde, nicht bloss hinsichtlich der Blüthen-, sondern auch aller übrigen Theile. — P. verna un- terscheidet sich durch kleineren Wuchs und klei- nere Blumen, niederliegende Stengel, dichtere stei- fere Behaarung, schmälere spitzigere Stipulz ete. Fruchtboden und Carpidien sind bei beiden fast gänzlich gleich, 595 Potentilla nivea L., Wbg., Hartm. Sk. Fl. — An rauhen Grasplätzen bei Kongsvold in Doyre, schon zu Johannis blühend. — ... Keinem einzigen aller auf dem Doyre untersuchten Exemplare feblte die silberweisse Behaarung an der Unterseite der Blätter. Zuweilen waren die Blätter so tief ein- geschnitten, dass man .sie fiederspaltig nennen könnte. Die Seitenblättehen der Woaurzelblätter waren fast immer an der äusseren Seite bis zum Grunde eingeschnitten und hatten die unteren Zähne zuweilen wieder gezähnt; dadurch ward die Figur dieser Blättchen eiförmig, während sie sonst ge- wöhnlich verkehrt-eiförmig, manchmal ablang sind. — Diese Art wuchs am liebsten auf trocknen Hü- geln; die vorige gedieh besonders an etwas feuch- ten und schattigen Stellen. — Die Abbildung in Fl. dan. t. 1035. ist gut, aber nach einem ziemlich kleinen Exemplare gemacht. : Epilobium moniahum L. ß. collinum M. et K. CE. collinum Gm., Bchb. E. montanum $. minus Wimm. E. mont. ß. ramosum DeC. Prodr.). — In Sundalen in Nerdmör; auf Storöe in Bergens Stift. — Diese beim ersten Anblick von E. montanum sehr verschiedene Form geht durch Mittelformen in letztere über. Die in DeC. Prodr. hiezu ei- tirte tab. 922. der Fl. dan. gehört vielmehr der . Hauptform an. — .E. mont. y. origanoides DeC. ‘Prodr. fand ich in Bleking, auf feuchten sandigen Stellen. Epilobium origanifolium Lam., M.etK., Gaud,, Pp2 596 Wimm., Rehb. Icon. f. 314. Horn. Plantel, Il (E. alpinum ß. fonlanum Wby. Fl. lapp. E. alp. ß. majus Wog. Fi. suec., Sv. Bot. 707. f. 2. E. alp. ß. alsinifolium Hartm. Sk. Fi. 3. ed. p. 91) — An Alpenbächen zuweilen bis in die regio infer. alpina herabsteigend : häufig im Dovre, Romsdalen; am Häckfield: bei Hovhelderen, Vattendal etc. in Sätersdalen; Österdalen, Gudbrandsdalen. — .. ß. ramosum: oaule erecto strieto pedali usque a basi ramoso ramis arrectis, foliis oblongo-ovatis Ginferior. seepe obovatis) densis approximatis; flo- ribus paulo minoribus densis suberectis. — Forma cum var. £. privris prorsas analoga. — In einem Alpenbache bei Hovhelderen; in einem Alpensee über Lyse in Ryefylke. y. intermedium: caule tenui digitali — vix spi- thamzo simplicissimo erecto 1—2floro, interdum undique parce piloso, foliis oblongis (supremis sub- linear.) obtusis obsolete denticulatis, floribus sub- erectis sepius albis. — E, alpinum y. nutans Harim. Sk. Fl. ed. 3. p. 91? — Auf dem Häckfield a. m. O.: zwischen Aaserald und Knaben etc. Diese Form Y. steht so vollkommen in der Mitte zwischen E. origanifolium, alpinum, nutans, dass sie mit gleichem ‚Rechte zu einer jeden der- selben gerechnet werden könnte; ja selbst von E. palustre kommt eine Form vor, die nur durch Be- haartheit des Stengels und der Kapsel verschieden ist. Ich habe sie zu E. origanifolium gezogen, weil sie nach der Summe der habituellen Merk- D 597 male damit am meisten übereinstimmt. — Ich wäre sehr geneigt, zu dieser Form das E. Hornemanni Rehb. Icon. f. 313. zu ziehen, welches sich fast nur durch wechselständige Blätter, die auch mehr kleingezähnt sind, als an meiner Form Y., unter- scheidet. Ich zweifle indess gar nicht, dass diese Figur zu einer der Formen gehört, die zwischen E. öriganifolium und alpinum liegen. “ Epilobium alpinum L., Wbg., Koch. (E. palustre 8. minus Wimm. et Gr.). Hin und wie- der in den Alpen am bessten an und über der Bir- kengränze: z. B. auf d. Häckfield, dem Dovre, bei Grötten in Romsdalen. — ... Die Abbildung in Svensk Bot. t. 707. £.1. ist sehr gut; dagegen ist die Pflanze in der Fl. danica t. 322, zu aufrecht und grösser als die gewöhnliche und characteristi- sche Form (wenn man nämlich EZ. alpinum von E. origanifoltum getrennt haben will). Für meinen Theil muss ich gestehen, dass je mehr ich "die Reihe von Mittelformen betrachte, die es zwischen E. alpinum und den damit zunächst verwandten so- genannten Arten gibt, sich meine Ueberzengung immer mehr befestigt, dass sie zu einer einzigen Art vereinigt werden müssen, und ich wäre selbst nieht abgeneigt, so wie Wimmer noch E. palusire die Gesellschaft vermehren zu lassen: denn wie verschieden auch die Exemplare dieser Formen er- scheinen können (z. B, das grosse aufrechte breit- blätirige E. origanifolium, das. kleine daniederlie- "gende Sförmige E. alpinum, das kleinblättrige 598 weissblübende E. nutans und das überall behaarte aufrechte E. pahustre), so braucht ınan kaum mehr als einen Tag im Juli eine Exeursion im Dovre zu ma- chen, um Formen anzutreßen, worüber man in völli- ger Ungewissheit ist, zu welcher der 4 Formen sie zu ziehen seyen, und die Arten, die nur von mehr oder minder bedeutender Pubescenz und etwas breiteren oder schmäleren Blättern abhangen, sind in der That nicht von vielem Werthe. Epilobium nutans Hornem. Fl. dan. t. 1387, Sommerf. Suppl. p. 17. E. alpinum ß. Horn. Plantel. L_ E. palustre ß. Hartm. Sk. Fi. 3. ed.) AnBächen und in uliginosis bei Kongsvold; zwischen Kongsvold und dem Sprenbäcke; in Gudbrands- dalen. — „Czxspitose cerescit. Radix subrepens... Canlis simplex basi radicans ceterum erectus florens apice nutans, digitalis 1. param ultra, inferne sub- angulatus snperne teres et ibi priecipue parce pu- bescens, pube tenui incurvato- adpressa. Folia omnia obinsa, inferiora opposita elliptica in petio- lum infra sabinflatam amplecetentem attenuata in- tegerrima |. tenuissime remote-dentienlata: superiora szepius alterna linearia 1, lineari-oblonga sessilia denticulis minutis obtusis subrepanda, margine ejusmodi villo ac taulis preedite, decetero, sicut fol. inf, glaberrima subnitida presertim infra et mar- ‚gine haud raro rubentia. Flores 3—4 in apice caulis nutantes pedicellati pedicellis villo tenui al- bido vestitis. Laeinize cal. oblonge obtus= margine rubentes puberule. Petala axepius alba rarius pur- 599 purascentia obcordato-cuneata obtusa. Stigma cla- vatum. Germen pube tenuissima albida consper- sum. Capsula glabrescens demum erecta.” . Diese Form stimmt ganz mit der Abbild. der Fl. dan. überein, in der Hauptsache auch mit Sommerfelt's Beschreibung a. a.0. Dieser sagt zwar „die Blumen seyen immer weiss, aber nächst dem, dass diese Farbe auch im Dovre die gewöhn- lichste ist, so zeigt jene Abbildung röthliche Ble- men. E. Hornemanni Rchb. Icon. f. 313. gehört sicher nicht hierher, oder ist wenigstens eine Uebergangsform zu E. alpinum oder origanifolium. Mir scheint E. nulans dem E. palustre am näch- sten zu stehen, und wenn man nicht alle 4 sich so nahe stehenden Arten vereinigen, sondern sie in deren 2 theilen will, so wäre ich am meisten geneigt, mit Hartman das E. nutans zu E. pa- lustre zu zieheu. Ich verstehe nicht, wie Wah- lenberg das E. origanifolium und E.nulans wie blosse Synonyme hat vereinigen können, (und war- um Hornemann in Plantel. I. diesem folgt), da diese doch jedes für sich als die Extreme zu be- trachten sind, unter welchen das E. alpinum auftritt. Epilobium palustre L.: (in paludosis, häufig bis in die Birkenregion.) — ß. intermedium: caule digitali 1. paulo ultra erecto simpliei tereti 1. basi obsolete angulato pube tenui erispula albida (bita- riam haud raro copiosiore) vestito, foliis oppositis subintegerr. margine subrevolutis, inferioribus ob- ‚ovato oblongis obtusis glabris, superigribus eblongo- l. lineari-lanceolatis acntiusculis margine nervoque (rarius undigue) tenuiter puberulis, floribus nutan- tibus ssepe albis, germine elavato, capsulis pube tenui alba subdensa crispula teetis. EZ. palustre £. lapponicum Wog. Fl. lapp.? — In paludosis alpium: bei Hovhelderen, Vattendal, Ouse etc. in Sätersdalen; Kongsvold; Sollien in Gudbrandsdalen. Diese Form bildet ein vollkommenes Verbin- dungsglied zwischen E. origanifolium, alpinum und nutans auf der einen, und E. palusire auf der an- dern Seite, so dass nur die Behaarung des Sten- gels und der reifen Kapsel Kennzeichen darbietet; ' wenigstens bleibt oft kein anderer Unterschied zwischen ihr und dem E. nutans, mit welchem sie zuweilen untermischt wächst; die Blätter sind zweilen bei ihr etwas schmäler und bei E. nutans breiter als gewöhnlich und die Zähnung ist bei beiden nicht selten wenig bemerkbar. An der Narbe habe ich nicht, wie Sommerfelt a. a. ©, einen Unterschied zwischen E. palustre und nulans finden können, auster dass ersteres sie etwas schmäler hat. — Schon beim E. origanifolium führte ich eine Form auf, die ausser der erwähnten Be- haarung dieser (dem E. pal. ß. interm,) so völlig gleicht, dass ich kaum weiss, ob sie für verschie- den anzusehen sind; vereinigt man sie. aber, so ist man genöthigt, ‚auch alle 4 in Rede stehenden Arten zu vereinigen, aus Gründen, die im Obigen enthalten sind. — Bei Mjöen am nördl. Fusse des Dovre fand ich eine Form des E. palustre mit bis 601 zum Grunde ästigem Stengel, der eine Menge langer Ausläufer treibt; Blätter breit-lanzettförmig über 1 2. lang und beinahe £ Z. breit, fast un- merklich weichhaarig. Sazifraga Cotyledon L., Wbg., Fl. dan. £. 241. In Felsspalten, vorzüglich in inferalpinis maritimis, z. B. am Krogkleven in Ringerige, Fanefield in Säterdalen, Lyse in Ryefylke, in Bomsdalen sehr schön und häufig, Sundalen in Nordmöer; in sub- alpinis und alpinis seltner: Dovre a. a. O., bei den Fällen des Kalvilla-Eiv der obern Birkengränze sich nähernd. — Diese herrliche, mit ihren grossen Blüthenpyramiden die Felsen zierende Pflanze ya- rürt von & bis 2 Ellen Länge und darüber; je kürzer sie ist, desto kürzer und breiter sind auch die Blätter; bei Stigen unweit Grötten in Roıns- dalen sah ich einige Exemplare mit langen schma- len ganz linealigen Blättern, solchen wie das Blatt der S. longifolia Stög. (8. elatior M. K) in Sturm’s Deutschl. Fi. H. 33. Taf. 1. Fig. e., da ich aber an Ort und Stelle sonst keine Unterschiede finden konnte, so unterliess ich etwas davon aufzuheben und kann deshalb weiter keinen Aufschluss dar- über geben. Alle von mir untersuchten Exem- plare haben ganz weisse Blumenblätter ohne rothe Fleckung. In der Fl. dan.- sind diese zu rund gezeichnet. Sarifraga oppositifolia L. Fl. lapp. 2. £ 1, Wbg. Fl. lapp., Fl. dan. t. 34., Koch. — In den höhern Gebirgen: im Doyre häufig; in Romsdalen 602 bei Grötten; Vattendal in Sätersdalen; kommt auch in die regio inferalpina, wie in Gudbrands- dalen z. B. zwischen Södorp und Quam. — Wie die vorige eine der schönsten Zierden der mehr inferalpinen Gegenden ausmacht, 50 ist diese es in noch höherem Grade für die eigentlichen Alpen, die sie mit ihren langen, mit ziemlich rosenrothen Blumen oft dicht besetzten Stengeln bekleidet, ohn- getähr wie Tiymus Serpyllum unsere Berge. Die Blumen, deren schön rosenrothe Farbe beim Trock- nen mehr bläulich wird, variiren in Grösse und Form der Petala; diese sind oft breit verkehrt- eiförmig, an der Spitze abgerundet mit auf einander liegenden Rändern; nicht selten aber findet man sie viel schmäler linealig-ablang fast spitzig mit ganz getrennten Rändern; diese sind auch mit den Spitzen mehr nach aussen gebogen und haben fast eilörmige etwas spitzige Kelchzipfel, während letz- tere bei der vorigen Form breit ablang und an der Spitze abgerundet sind. Ich habe ausserdem keine Unterschiede zwischen diesen Formen auf finden können und an Uebergängen fehlt es nicht. Oft sind die Blumenblätter mehr als doppelt so lang als der Kelch; manchmal und besonders auf den höchsten Stellen beim ewigen Schnee (z. B. auf der Knudshö bei Kongsvold) sind sie kaum um die Hälfte länger als der Kelch. Die Blüthen sind bald völlig sitzend am Gipfel der dicht be- blätterten Aeste, hald gestielt auf mehr ausgezo- genen, mit kleineren und mehr gesonderten Blättern 603 versehenen Aesten. Die oberen Blätter und die Kelchzipfel haben am Rande ziemlich steife Wim- pern ohne Drüsen. — Die Abbild. in Linnds Fl. lapp. und in der Fl. dan, sind nach zu kleinen Exemplaren oder vielmehr nach Bruchstücken ge- macht, denn die Pflanze, im Ganzen ist über 4 Elle, ja oft über 1 Fuss lang, sehr ästig und nach allen Seiten ausgebreitet; im Wuchse kommt sie sehr mit Thymus Serpyllum überein. Sazifraga cespitosaL. Fl.suec. ed.2., Gunn. Fl. nory. 1.7. ££1 3.4.5; Wbg. Fl. lapp. et suee., Fl. dan. 71. et 1358., Koch, Hartm., Hornem. S. decipiens Ehrh., M. et. K. D. Fl. — Im Dovre häufig; bei Grötten hin und wieder; (im südwesil. Norw. sah ich sie nieht). — ... Unter allen Saxi- fragen des Dovre fand ich keine, die in gleichem Grade wie diese variirte. Bald waren die Stengel sehr kurz und dichtrasig, bald. mehr. ausgezogen mit dünnen sitzenden und länger- gestielten Blät- tern; bald waren’ die blüthentragenden Stengel ziemlich diek, bald mehr dünn und schmal, zu- weilen steif und gerade, zuweilen fast schlaf, bald mehrblüthig, bald nur 1--2blüthig; die Blumen bald sitzend, bald mit mehr oder minder langen Stielen; die Blumenblätter variirten in Farbe und Grösse: zuweilen weiss mit nur gelblichen Adern, zuweilen gelb mit dunkleren Adern, öfters etwa doppelt so lang als. der Kelch oder noch länger, aber nicht selten kaum um die Hälfte länger. - Ob- gleich diese Formen fast unter einander wuchsen 604 and durch so viele Mittelformen vereinigt wurden, dass sich keine Gränzen dazwischen ziehen lassen, so könnte man doch die beiden Extreme auffüh- ren, zwischen denen die gemeinste oder Hauptlorm in der Mitte steht: ß. ara: eaudiculis magis elongatis, rousulis foliorum laxioribus, foliis majoribus longius petio- latis, caulibus elatis plas quam spithammwis, petalis albidis latioribus. S. cesp. ß. lara Koch. Syn. 8. palmata Sm. S. cespit. ß. palmata Hartm., Hor- nem, Sv. Bot. 1. 731. ££%. — Fl dan. t. 7. (proxime accedens). y. compaela: caudie. brevibus rusulis foliorum valde compactis, foliis dense imbricatis breve pe- tiolatis, caulibus pollicaribus, petalis lutesc. an- gustioribus. S. c@sp. x. compacla Koch. S. grön- landica L. Gunn. Fl. novr. t.7. f. 1. S. casp. ß. grönland. Retz,, Wbg. Fl. lapp., Horn., Sv. Bot. 731. f. 3. Im Ganzen schienen, je gedrängter die Pflanze wuchs, die Blumen desto gelber zu seyn; beim Troeknen werden sie immer gelb. Die kleinere Form hatte jedoch die Blumenblätter immer an der Spitze abgerundet-stumpf und zuweilen etwas schmäler als die grössere; bei keiner Forın aber : sah ich je die Blattzipfel in eine Stachelspitze oder mucro enden. Oft hatten die Blattzipfel eine kleine wenig merkbare Farche, welche alle dann da, wo das Blatt in den Stiel überging, in eine gu- 605 sammengingen; von S, ewaralta scheint jedoch die nordische Art verschieden genug zu seyn, Sarifraga controversa Sternd., Sturm H. 33, Koch. S. petr@a Gunn. t. 9. f. 1-3. Fl. dan. t, 68., Wbg. lapp., Horn. S. tridactyliles ß. pelr@a Wbg. suec. S. tsidact. 8. controversa Hartm. Skand. Fi. 3. ed. p. 101. — Hab. loeis asperis aridis, et in alpinis ut ad Kongsvold, et in maritimig ut ad Christianiam. — Durch im Ganzen stärkeren Wuchs, bei der Wurzel dicht gehäufte Blätter, Form der Stengelblätter und ihrer Einschnitte, kurz gestielte und mehr gehäufte Blumen, grössere Kronenblät- ter und Früchte scheint mir diese Art von der Saz. tridactylites binlänglich verschieden zu seyn,, auch wenn man gleichgrosse Formen beider ver- gleicht. In Grösse und Aestigkeit yariirt sie be- deutend: so sammelte ich um Kongsvold sewehl Exemplare mit 1 Fuss hohem ästigem Stengel, des- sen Aeste zuweilen alle gleichhoch waren, als auch kaum fingerlange mit ganz einfachem wenig- blüthigem Stengel mit zuweilen durchgängig gan- zen Blättern. Letztere Forin gleicht der S. tri- daclylites gewiss sehr, ist aber doch deutlich davon verschieden. Von dieser Form fand ich ein Exem- plar mit gelben fast abgestutzten Blumenblättern. Sazwifraga rivularis L. Fl, lapp. t. 2, 1.7. — Sr. Bot. t. 729. Fi. dan. t. 118. — Versteckt an Bächen und unter ‚Felsen des Hochgebirges: z. B. bei Vattendal; am Vinganuten bei Soledal in Rye- fylke; bei Grötten; auf dem Dovre. 606 Sarifraga nivalis L. Fl. lapp. t. 2. f.5., 6 — Sv. Bot. 728. Fl. dan. t. 238. Sturm H. 35. — An nassen Abstürzen des Hochgebirgs: Vattendal, Soledal, Kongsvold ete.; sie kommt zuweilen in die regio interalpina z. B. bei Oustad in Säters- dalen an einer Stelle und sehr selten, am Krog- kleven, bei Stulsbroen in Gudbrandsdalen. — Um Kongsvold sammelte ich 2 beinerkenswerthe For- men dieser Species: x. legilima ... — ß. nitidula: in allen Theilen kleiner, schmächtiger und mehr glänzend; ... S. niv. ß. tenuior Wög. Fi. lapp. ‘311 8.? — Die Form ß. wuchs in Bergspalten oft der ersteren gemengt, ich sah sie aber nieht so weit herabgehen; besonders häufig ist sie zwi- schen Kongsvold und dem Vaarstien und am obern Laufe der Stölaa. Sie erscheint sehr verschieden von der gewöhnlichen Form, aber es kommen oft Mittelformen vor. Die Blumen sind bei beiden Formen klein, aber die Kronenblätter von f. sind bedeutend kleiner und mehr gerundet. Bei ß. fehlt auch grösstentheils die rothe Farbe, womit bei a. die meisten Theile stärker oder schwächer über- zogen sind. - Ich bezweifle kaum, dass Wahlen- ‚berg’s Varietät hieher gehört; nur das Einzige macht mich etwas unsicher, dass W, ihr - „‚folia magis elongata” quam in a. zuschreibt, während bei meiner Pflanze die Blätter in jeder Hinsicht kleiner und relativ mehr gerundet sind als bei a.; sie sind auch meistens viel kürzer gestielt. — Ich habe noch keine Abbildung gesehen, die diese — 607 Form vorstellte. Die Abbild. in Linn€s FI. lapp. zeigt den Habitus ziemlich gut, aber bei fig. 6. sind die Blätter am Grunde zu stumpf fast herz, förmig, und in fig. 5. zu schmal eiförmig. T. 728. f. 3. der Svensk Botanik kommt ihr am nächsten, passt aber doch nicht in allen Theilen vollkommen, Nachschr. — Wegen der bei der Mehrzahl dieser Species vom Verf. gegebenen lateinischen Descriptionen glaubte der Uebersetzer eher auf das Original verweisen zu können, damit durch Verminderung des Umfanges diesen „Bemerkungen” die Aufnahme in dieser Zeitung mehr ge- sichert würde. U. Correspondenz. Nachdem ich die Abhandlung des Hrn. Dr. Schultz über Carex fulva S. 39. der diessjährigen Flora gelesen hatte, stellte ich Untersuchungen an Exemplaren der Carez fulra meines Herbariums an und auch an reifen Aehren, welche mir vor Jahren Herr Director Hoppe zuzusenden die Ge- fälligkeit hatte. An letztern waren alle Nüsse ver- kümmert, aber an einem Exemplare meiner Samm- lung aus Westphalen waren zwei Nüsse vollkom- men ausgebildet, die übrigens denen der Carex Hornschuchiana sehr ähnlich sind, so wie denn überhaupt die Nüsse an den meisten Arten, an welchen ich sie untersucht habe, keine besondern Charaktere darboten. Ungeachtet der grossen Ste- rilität der Carex fulva möchte ich sie doch für eine von ©. Hornschuchiana verschiedene Species halten, die grossen Bracteen und die beiden obern weiblichen Aehren, (im Falle die Pflanze deren 608 drei trägt.) welche immer nahe aneinandergerückt sind, geben ihr ein in die Augen fallendes Anse- hen und man kann die Exemplare derselben, wenn sie unter solche von €. Horuschuchiana gekommen sind, nach diesem Kennzeichen auslesen. Ein an- deres Kennzeichen bat mir ein junger Botaniker, Hr. Car! Buch in St. Mauritz bei Münster in Westphalen, mitzutheilen die Gefälligkeit gehabt, welches ich an den Exemplaren meiner Sammlung bestätigt finde: nämlich an Carex fulca stehen die Früchte zur Zeit der Fruchtreife wagerecht ab, obgleich sie nicht von angeschwollenen in diese Lage gebracht werden; an €. Hornschuchiana sind die Früchte gegen die Spitze der Aehre geneigt oder adscendentes. — Carex distans unterscheidet sich von diesen beiden Pflanzen durch ein sehr deutliches Kennzeichen; unter guter Vergrösserung nämlich findet sich, dass die Schnabelmündung der Frucht, oder eigentlich der innere Rand der beiden Zähne aım Ende des Schnabels mit kleinen . Dörnchen besetzt und damit gleichsam bewimpert ist. Erlangen. Koch. NM. Anzeige . Dem botanischen Publikum widmen wir die ergebene Anzeige, dass wir so glücklich waren, den Herrn Prof. Dr. G. Bischoff für. die Fort- setzung der genera plantarum flor@ germanic® zu gewinnen; und wir hoffen den geehrten Abneb- mern der genera recht bald das ?2ste Heft über- geben zu können, Bonn im Sept. 1841. Henry et Cohen. <(Hieza Literber. Nr, 7.) Flora Nr. 39. Regensburg, am 21. October 1841. I. Original - Abhandlungen. - Bericht über die erste, von der k. botanischen Ge- sellschaft zu Regensburg veranstaltete Blumen-, Gemüse- und Fruchlausstellung; erstattet in der Sitzung am 4. October von dem Sekretär, Prof, Dr. Fürnrohr. As im vergangenen Jahre Se. K, Hoh, unser erlauchter Kronprinz das Protektorat der kön, botan. Gesellschaft zu übernehmen geruhten, ent. ging es dem weisen Blicke Hochdesselben nicht, dass ein Verein, der ein halbes Jahrhundert hin- durch mit glücklichem Erfolge für die Förderung rein wissenschaftlicher Interessen gewirkt hatte, auch ein eben so kräftiger Hebel für die Einfüh- rung der Wissenschaft in das Leben, so wie für die Förderung ihrer praktischen Tendenzen wer- den dürfte, Garten- und Blumenkultur, zwei wichtige Gegen- stände "menschlicher Industrie, sollten nach dem Wunsche des erlanchten Protektors in den erwei- terten Wirkongskreis unserer Gesellschaft gezogen und namentlich den hiesigen Mitgliedern die Auf- Flora 18411. 39. 1 q 610 gabe gestellt werden, durch Beispiel und Beleh- rung einen rationelleren Betrieb derselben in un- serer Umgebung allmählig herbeizuführen. Die Mittel dazu lagen nicht ferne; besitzt ja doch die Gesellschaft einen botanischen Garten, der Raum genug bietet, um neben den für wissenschaftliche Zwecke angebauten Pflanzen auch noch die neue- sten und schönsten Erzeugnisse der Blumenkultur zu beherbergen, und um mit den neuesten, zum öko- nomischen und technischen Gebrauche empfohlenen Gewächsen Versuche anzustellen; entbält ja doch ihre Bibliothek so manches schätzbare Werk zur Belehrung für praktische Pflanzenzüchter, und verehrt sie ja unter ihren Mitgliedern fast alle Besitzer der grösseren Gärten und Pflanzun- gen, welche unserer Stadt und Umgebung zur Zierde gereichen. Es kam nurddarauf an, aus der bisherigen stilleren Sphäre des Wirkens heraus und mit einem grösseren Publikum in Verkehr zu treten; die geeignetsten Wege hiezu erschienen eine öffentliche Blumenausstellung und die Errich- tung eines Institutes beitragender Mitglieder, Biumenausstellungen haben überall da, wo sie bisher veranstaltet wurden, einen regen Eifer für die Blumenzucht hervorgerufen, sie haben den Ge- schmack des Publikums geläutert, und den Sinn für das Schöne und Grossartige der Pflanzenwelt, der leider hin und wieder verloren zu gehen drohte, mächtig geweckt und unterhalten. Sie gewähren ein treues Bild des Standpunktes, zu welchem 611 sich die Pflanzenkulturen einer Gegend emporge- sehwungen haben, sie geben dem Binmenfreunde Gelegenheit, das Neueste nnd Schönste ohne grosse Kosten kennen zu lernen, üher die Bezugsquellen, ‚Kulturverfahren u. dgl. Erkundigungen einzuzie- hen, und es dann später anderen gleich zu thun, oder dieselben noch zu übertreffen. Um so befremdender scheint es zu seyn, dass noch keine der grösseren Städte unseres von der Natur so sehr gesegneten Bayerns eine solche all- gemeine Blumenausstellung zu sehen bekam, wenn gleich es nirgends an grossen Freunden der edlen Gartenkunst fehlt. Die Ursache hievon dürfte nicht sehr ferne gesucht werden, wenn wir er- wägen, dass in allen Städten, wo Flora ein sol- ches Fest feierte, ein wissenschaftlicher Verein, also eine moralische Person es war, die sich an die Spitze eines solchen Unternehmens stellte, welcher gegenüber die Anstände und Bedenklich- keiten, die gewöhnlich gegen einzeine Unterneh- mer erhoben werden, von selbst hinwegfielen. Es blieb daher unserer botanischen Gesell. schaft vorbehalten, das erste Fest dieser Art in Bayern zu veranlassen, und aus der mehr oder minder günstigen Gestaltung desselben zu bemes- sen, in wie weit demselben eine jährliche Wieder- kehr zu geben sey. Schon im Februar d. J. er- liess sie zu diesem Behufe an einige der angese- hensten Gartenbesitzer unserer Gegend die schrift- liche Einladung zur Theilnahme an einer solchen 9q2 612 Blumenausstellung, worauf von verschiedenen Sei- ten die huldvollsten Zusicherungen erfolgten, welche die Gesellschaft in der Sitzung am 24. Februar bestimmten, diese Ausstellung bereits auf die diess- jährigen Pfingstfeiertage anzuberaumen. Allein manche unerwartete Ereignisse, insbesondere der späte Eintritt des Frühlings, der die Thätigkeit der Gärtner so sehr in Anspruch nahm, dass für besondere Leistungen keine Zeit erübrigt werden konnte, und die bald darauf eingetretene, zwei Monate andauernde, sengende Dürre, welche das mühsam Gewonnene wieder zu vernichten drohte, nötbigten die Gesellschaft, diesen ursprünglichen Plan wieder aufzugeben und seine Realisirung dem künftigen Jahre vorzubehalten. Als jedoch der ausgezeichnet schöne und fruchtbare Herbst wieder vergütete, was der dürre Frühling und der nasse Sommer zu wünschen übrig gelassen hatten, da schien wieder jetzt schon der günstige Augenblick gekommen zu seyn, um ein derartiges Unterneh- men in Ausführung zu bringen und die Herbst- erzengnisse der Flora, im Vereine mit den ergie- bigeren der Pomona zu einem das Auge und Herz erfreuenden Bilde zu vereinigen. Der Beschluss, diesen günstigen Augenblick nicht unbenützt vor- übergehen zu lassen, war bald gefasst, und so warde ‚denn durch die hiesigen Lokalblätter anf den 27., 28. und 29. September eine Ausstellung von Früchten, Gemüsen und Herbstblumen, be- sonders von Dahlien ausgeschrieben und das ge- 613 sammte Publikum zur regen Theilnahme an der- selben freundlichst eingeladen. . Die erste Sorge war die Ausmittlung eines geeigneten Lokales für das beabsichtigte Fest, ein Punkt, der um so grössere Schwierigkeiten bot, als durchaus nicht im Voraus berechnet werden konnte, wie gross die Tkeilnahme anderer Garten- besitzer an unserem Unternehmen sich gestalten würde. Nachdem wir mehrere Lokalitäten dess- halb besichtigt hatten, glaubten wir unserem ur- sprünglichen Gedanken, hiezu das Sitzungs- und Bibliotbekzimmer der Gesellschaft zu . verwenden, um so mehr nachkommen zu müssen, als somit das ößentliche Auftreten der Gesellschaft in ihren eigenen Räumen beginnen und füg eine zweckmässige Ausstattung derselben am leichtesten Vorsorge ge- troffen werden konnte. Das Sitzungszimmer wurde den blumistischen, das Bibliothekzimmer den po- mologischen Zwecken gewidmet, und der botanische Gärtner Lucas mit der Anordnung des Ganzen beauftragt, während das ordentliche Mitglied Hr. Waisenhaus-Inspeetor Geiger die specielle Placi- rung des Obstes übernahm. Der Aufruf in den hiesigen Zeitungen, so wie specielle Einladungen von Seiten einiger Mitglieder, hatten zur Folge, dass schon zwei Tage vor Be- ginn der Ausstellang von verschiedenen Seiten ber ‚mit der grössten Willfährigkeit reichliche und zum Theil - unerwartete Beiträge mitgetheilt wurden, deren Anordnung auf dazu angewiesenen Plätzen 614 zum Theil von den Einsendern oder Ueberbringern selbst übernommen wurde, Es schien dieses uın so zweckmässiger zu seyn, als dadurch jedem Einzelnen zugleich Gelegenheit ward, seinen eignen Gesebmack im Anordnen geltend zu machen, Nachdem Alles vorbereitet war, erschien es auch geeignet, einen Wegweiser drucken zu lassen, der die Besuchenden mit den Hauptmomenten der Ausstellung, so wie mit den Eigenthümern und Cultivateurs der vorhandenen Gegenstände bekannt machen sollte. Um die Kosten des Druckes, des Transportes und andere unvermeidliche Auslagen zu decken, ohne der Gesellschaftskasse zu nahe zu treten, wurde, nach dem Beispiele anderer Städte, eine geringe Eintrittsgebühr von 6kr. ä Per- son festgesetzt, die auch dem minder Begüterten die Gelegenheit einräumte, Augenweide und Be- lehrung sich zu verschaffen. Am 27. September Nachmittags 2 Uhr wurden diese sonst so stillen Hallen dem Zutritte des Publi- kunms geöffnet, und schnell wie ein Lauffeuer ver- breitete sich die Nachricht von dem nie gesehenen Feste in allen Zirkeln der Stadt, und verschaflte uns auch die beiden folgenden Tage einen unausge- setzten zahlreichen Besuch von den höchsten wie den niederen Klassen der Gesellschaft. Um mehr- seitig geäusserten Wünschen zu entsprechen, wurde die Ausstellung noch um einen Tag verlängert und das Erträgniss desselben der hiesigen Armenpflege zugewendet. Mit vieler Bereitwilligkeit theilten sich 615 die ordentlichen Mitglieder mit dem botan. Gärtner in die Beaufsichtigung und das Geschäft, die Be- suchenden in den Sälen herum zu geleiten und sie auf die einzelnen Merkwürdigkeiten aufmerksam zu ma- chen. Hier hatten wir denn Gelegenheit, die ange- nehme Ueberzeugung zu gewinnen, dass nicht nur der erste Eindruck, den die Anordnung des Ganzen auf die Beschauenden ansübte, ein durchgehends überraschender und erfreulicher war ,. sondern dass auch die Analyse der einzelnen Gegenstände Ken- ner und Nichtkenner im hohen Grade befriedigte. Bei dem Eintritt in das festlich geschmückte, mit dem wohlgetroffenen, von: Blumenguirlanden bekränzten Bildnisse unsers erlauchten Protektors gezierte Sitzungszimmer gewährte die Ausstellung der Dahlien, die kurz abgeschnitten auf feuchtem Moose eine lange Tafel bedeckten nnd einen in den mannigfaltigsten Farben prangenden natür- lichen Teppich darstellien, einen prachtvollen Anblick. Sie lieferten einen sehr erfreulichen Be- weis der Fortschritte, welche die Blumistik in dieser herrlichen Zierde unserer Gärten geleistet, um so mehr, als die meisten Blumen sich durch den schönen, regelmässigen, rölfrigen, und tuten- förmigen, englischen Bau auszeichneten. Die Zahl der,ausgestellten, grösstentheils ganz nenen Spielarteri belief sich auf ungefähr 300, wo- von die meisten der botanische Garten, die übrigen der Fürstl. Thurn- und Taxissche Hofgarten (Cultiva- teur: Zimmermann), der Freiherrl. Vrints- v. Ber- 616 berich’sche Garten zu Prüfening (Cultivatenr: Phi- lipp), Handelsgärtner Rickel und Madame W olt in Straubing geliefert hatten. Unter denen des botanischen Gartens waren die vorzüglichsten: Defender, Dane Croft Rival, Lady Mill, Qucen Victoria Scale, Ben Johnson, Beauty of Hackney, Emperor of Russia, Niklaise de Kayzer, Iver Hero, Louthiana, Hedley's Perfection, Challenger, Juno, Warminster Rival, Ventre bleu, Queen Victo- via Towler, Canopy, Leonore, Countess Pembrone, Mary Queen of Scolts, Ida, Countess Lincoln, Exquisite, Brides. Maid, Amulet Squibb, Viola, Calliope. Unter den 25 Varietäten des Fürstlich- Thurn- und Taxisschen Hofgartens zeichneten sich besonders aus: Star of Buckland, Hofratk Wilken, ‚Dr. Abendroth, Ida, Defender uud Brigand;; unter den 50 sehr schönen Spielarten aus dem Garten des Hrn. Baron v. Vrints-Berberich zu Prüfening waren die bemerkenswerthesten: Lady Bartmouth, Rising Sun, Fürstin Clothilde, Striala formosissima, Lovely Ann, Criterion, Semiramis, Beauty of Dal- sion. Madame Wolf in Straubing hatte gegen 50 ausgezeichnete Spielarten, jedoch ohne Benen- nungen, eingesendet, unter denen eine mit Nelken- zeichnung am meisten bewundert wurde, Die vor- züglich grossblumigen Dahlien des Hrn. Handels- gäriners Rickel konnten, da sie in. Töpfe mit feuchtem Sande gesteckt waren, auf der Haupt- tafel nicht ‚plaeirt werden; sie wurden daher auf den Stellagen der Bibliothek im zweiten Zimmer 617 untergebracht und unter ihnen haben sich vorzüg- licher Erwähnung würdig gemacht: Riral Levis- ham, Buonaparte, Doctor Bums, Neque de Cam- bray, Duchesse of Richmond, Contender, Grand Baudouin, Antiope, Miss Johnson, Duc des Flan- dres, Lady Deacon, Amata, Hble Mr. For, Mo- narceque, Egyptien Prince, Pearl. So wie nun das Auge gerne auf diesem durch das freudig grünende Moos noch mehr gehobenen Farbenschmucke der Dablien ruhte, so nahmen nicht minder die auf einem runden Tische in der grösseren Fenstervertiefung des ersten Zimmers zu einem Hügel aufgethürmten wunderbaren Bil- dungen des Cacteen-Reiches die allgemeine Auf- snerksamkeit in Anspruch. In der That musste je- der Freund der Natur durch diese Zusammenstellung, wo die kolossalen Zweige der Opuntia Tuna und Fieus indica neben schlanken Cereen, und die ab- normen Prachtexemplare von (ereus monsirosus neben den bis ins Kleinste regelmässig gebildeten Mammillarien sich dem Auge vorstellen, und die glatten glänzenden Blätter der Peireskia gegen jene dichtbehaarten und diehtbewaflneten Mammil- larien, Echinocacten, Cereen und Opuntien den lebhaftesten Contrast bildeten, auf das höchste über- rascht und zur Bewunderung hingerissen werden, daher denn auch dieser Platz stets von Beschauern aller Art umlagert war. Während die kleineren Arten den runden Tisch schmückten, umgaben die grösseren im Vereine mit mehreren andereu 618 Fettpflanzen dieselben im Halbkreise und milderten den scharfen Contrast zu einem dem Auge wohl- thuenden Bilde. Hr. Rentbeamte Schönn, der sich seit längerer Zeit ausschliesslich ınit der Cultur der Cacteen beschäftigt, lieferte hiezu folgende Ar- ten in meist ansebnlichen und ausgezeichnet schö- nen Exemplaren: Mammillaria carnea, columna- ris, Schiedeana, bicolor, Stella aurala, spha- celata, Lehmanni, wuncinalta, decipiens, Spini, Zuecariniana, obscura, polyödra, Schel. haasi, polygona, subangularis, flaviceps, rutila, eirrhifera, uberiformis, Galeotti, quadrispi- na, gracilis, densa, Ändree, coronaria; Üereus monstrosus (4 Prachtexemnplare), einerascens, niyer, multangularis; Echinocactus Scopa, Olto- nis, spiralis, mammulosus, sessiliflorus; Echinopsis Zuecarinii, multipler, oxygona ; Me- locaclus rubens, amoenus, communis; Opun- tia microdasis und Peireskia grandifolia. Nächst diesen zeichneten sich die des botanischen Gartens ‚aus, worunter die seltneren: Mammillaria aula- cothele, clavata, congesta, formosa, [ulvi- spina, gracilis, inunciala, nivea, Ollonis, ob- scura, poly&ödra var., pyenacaniha, rhapi- davantha, sulcolanala, superiexrta var., un- cinala, zantholricha, Melocactus meonacanthus, Echinocactus eleciracanthus, gibbosus, hypo- cerateriformis, ‚Reichenbachianus, robu- stus, Cereus Coryne, Dyckiü, Peireskia gran- difolia uud spalhulata waren. Die von Herrn 619 Dr. Schuch gelieferte Sammlung, bestehend aus Mammillaria Hystrie, acanthophlegma, Zuccari- niana, uncinala, Stella aurata, suberocea, Ca- put Medusae, supertexta, glochidiala, Ga- leotti, setosa, Seilziana, elongala, Wildiana, coronaria, quadrispina, columnaris, Andree, bi- color, eirrkifera, rhodantha, rulila, discolor, lon- gimamma, decipiens, Karwinskii, polygona, O pun- tia leucotricha, mehreren Echindeacten, Cereen, Opuntien, Rhipsalis, Aloe, Apiera und Sempervi- ren (unter andern 8. arborescens fol. variegat.), bewies durch das kräftige, gesunde Aussehen der einzelnen Pflanzen, wie sehr es den Cacteen zum Vortheil gereiche, dieseiben so lange als möglich ganz im Freien zu kultiviren und sie jedem Einflusse der Witterung auszusetzen. Der Garten des Hrn. Baron Ernst v. Dörnberg (ÜCultivateur: Jung- haenel) lieferte zu dieser Gruppe eine Sammlung grosser und ausgezeichneter Exemplare von meh- refen Caclus, Semperviven, Crassula, KRochea, Aloe u. s. w.; Hr. v. Kress theilte schöne Exem- plare von Mammillaria acantkopkhlegma, gladiata, gracilis, Stella aurala, Cereus sirigosus, telra- gonus, KEchinocaetus Ottonis, multipler, Scopa, Rhipsalis funalis, Hawortkia triquetra, einige Opun- tia- und. Aloö- Arten mit, und der Garten des k. Clerikal-Seminars (Cultivateur: Dorner) bot meh- rere grosse Opuntien und gepfropfte Caeteen, wor- unter sich vorzüglich eine Mammillaria Andrea auf Cereus heragonus auszeichnete. Aus dem Gar-. 620 ten des Hrn. Baron v, Vrints-Berberich stand noch ein Cereus Ackermanni in voller Blüthe. Um diesen beiden Hauptpunkten der An. schaunng eine würdige Umgebung zu gewähren, waren an den mit den Bildnissen ausgezeichneter Botaniker geschmückten Wänden, so wie in den Fenstervertiefungen geschmackvoll arrangirte Vege- tationsgruppen angebracht, die theils von üppig grünenden, theils von schön- oder reichblühenden Dekorationsgewächsen gebildet wurden, unter wel- chen sich einzelne als blumistische Novitäten her- vorthaten. Gleich dem Eingange gegenüber prä- sentirte sich eine dem Fürstl. Thurn- und Taxis- schen Hofgarten angehörige und von Hrn. Hofgärtner Zimmermann aufgestellte Gruppe auszezeich- neter Prachtexemplare der Celosia cristala, uu welche sicheine andere, von demselben arrangirte, aus Campanula pyramidalis, Fuchsia microphylla, bacillaris, Funkia cordalta, Eucomis regia, punclata, Nerium Oleander splendens flore pleno, Cineraria amelloides, Trevirana coccinca, Lantana Camara und einer schönen Anzahl von Gomphrenen gebil- dete, und mit Aucuba japonica eingefasste Gruppe anschloss. Eine Hauptzierde gewährten die tropi- schen Gewächse unter der mit einem Flechten- und Immortellenkranze geschmückten Büste des verstorbenen Präsidenten der Gesellschaft, Grafen v. Bray; das besondere Interesse, welches der freie, groteske Wuchs, so wie die vielfach gestalte- ten und gefärbten Blätter und Blüthen dieser Ge- 221 wächse erregten, wurde noch erhöht durch die Erinnerungen, welche sich an die meisten dersel- ben hinsichtlich der von ihnen gelieferten Handels- produkte knüpten. Unter diesen, welche nebst einer grossen Anzahl anderer, durch gute Kultur ausgezeichneter Dekorationspflanzen, dem botani- nischen Garten entnommen waren, erschienen theils durch Schönheit der Exemplare, theils durch Sel- tenheit und Neuheit, theils durch reiches Blühen besonders bemerkenswertb: Erostemma [flori- bundum, Coflea arabica, Pheniz dactylifera, Sabal Adansoni, Chamaerops humilis, Cha- medorea Schiedeana, Vanilla aromatica, Piper ver- licillatum, *) maculosum, Justieia Caricatura, Ficus - elastica, *Gesnera latifolia, *alrosangui- nea, Musa Sapientum, Mikania Guayo, Uro- ton pictus, *pungens, * Canna lulea, * glauca, Euphorbia sanguinea, fastuosa, offieinarum, * Be- gonia Martiana, * Dregei, *discolor, * Asclepias currasavica , * Plumbago cerules, * Salvia involu- crata, *splendens, *fulgens, *Ozalis Barre- lieri, * mandivccensis, Caladium bicolor, Maranta zebrina, * Phyllanthus sulcatus, Saccharum offici- narum violaceum, Dracena marginalta, terminalis variegata, Schrankia aculeata, Gossypium in- dieum, Illicium anisatum, * Pentstemon früti- cosus, *Cineraria aurita, * Asclepias linifolia, * Salvia patens, *Chimocarpus pentapkylt- *) Die mit * bezeichneten standen in Blüthe. lus, *Rhodochiton rolubile, * Verbena Drum- mondi, * teuerioides, * Lobelia princeps, * [ul. gens, * Escallonia rubra, *Salvia Grahami incarnata, *Fuchsia fulgens, *Dahlia glabrata, Acroslichum aleicorne nebst andern tropischen Fülices, Lycopodium apodum, * Vinca rosea alba fauce rosea, * Begonia semperflorens, aryyrostigma, Kontanoa floribunda, * Juslicia Ad. hatoda, * Portulaca grandiflora, * Erica vulgaris fiore pleno, *Himulus speciosissimus, *Viola odorata arborescens fl.'pleno, * Hemimeris grandiflora, * Gaillardia piela coccinea, * Calceola- riae diverse species, *Gardoyuwia belonicoi. des, *Sutherlandia fruteseens, * Matricaria Par- thenium fl. plenissimo, * Erysimum Perowskianum, * Petunia Mirabilis gepfropft auf Nicotiana glauca, Leptospermum theiforme, Melaleuca imbri. cala, Ihymifolia, Juniperus excelsa, Leucadendron fleridum, tortum, *"Antirrhinum ewimium, Phlox Drummondi cum var, * Elichrysum ma- cranihum roseum, * Nemophila insignis, * Aconi- tum japonicum, *Ozxalis Bowiei, * Amaranthus mon- strosus u. v. a. Diesen reihten sich noch folgende einzelne, zum Theil sehr schätzbare Beiträge an: aus dem Garten des Hrn. Baron Ernst v. Dörn- berg: 2 prachtvoll blühende’ Pentstemen lati. folius, Oryza salira, Enidendron elongalum, Ver- bena incisa major, lilacea speciosa und Salvia patens; aus dem Fürstl. Thurn- und Taxisschen Garten zu Haus (Cultivateur: Espouillez): Rho- 623 dochiton roluhile, Gaillardia piela, Glorinia for- mosa, Phlor Drummondi, Trifolium repens quingne- folium atropurpureum, Isoloma azwillaris,Oxa- tis Bowiei und Caiophora lateritia; aus dem Garten des k. Clerikal- Seminars: mehrere schöne Oleander, Eucomis punctata, mehrere Pelar- gonien und Saracha viscosa; von Hrn. Adalbert Müller: Dalura fastuosa fl. pl., Begonia discoler, Celosia cristala; aus dem Gräfl. Lerchenfeldi- schen Garten zu Köfering: 4 Celosien, worunter eine rosafarbene, ganz ausgezeichnet prachtvolle; von Hrn. Geh. Rath v. Müller cCultivateur: Trede): Mimosa pudica, mehrere Celosien und zwei Riesen- exeıplare von Polygonum orientale. ° Ausserdem hatte Ar. Dorner ein grosses und sehr geschmack- volles Blumenbouguet zur Zierde eines mit ausländi- schen trocknen Früchten, als Cocosnüssen, Pinien on. dgl. angefüllten Glasschrankes, Sorge getragen. Auch für das zweite Zimmer, worin Pomona :ihre Schätze dem Blicke darbieten sollte, musste Flora einige ihrer schönsten Blüthen zur Aus- schmückung herleihen. Ausser den schon oben erwälnten Bahlien hatte Hr. Handelsgärtner Rickel eine Gruppe Ziergewächse aufgestellt, unter wel- chen sich besonders ein blühender Gladiotus floribundus, Fuchsia globosa major, eylindrica, Erica colorans, mammosa purpurea, Ara- cia lophantha mit veichlieben Blüthen, Begonia in- carnala, Cineraria eruenta, Verbena rosra 0do- rata, Girlings carnca, Acacia decnrrens, 624 mehrere Myrten und Gomphrenen auszeichneten, ir. Handelsgärtner Östermeyer lieferte blühende Datura arborea, hoehstämmige Rosen, Syn- phoricarpus racemosus, einige Varietäten von Cap- sieum annuum und mehrere schöne Verbenen. Aus dem Garten des Hrn. Baron v. Vrints- Ber. berich zu Prüfening prangten hier vorzüglich ‚ausgezeichnete Ziunia elegans, Balsaminen, Celosien, Gomphrenen, Cuphea silenoides, Citrus myrtifolia mit sehr vielen Früchten a. a,, und Hr. Lieutenant Schuch hatte drei schöne ' Bäume von Zaurus nobilis und zwei sehr grosse Pieetranthus fruticosus dargelehnt. Diese schönen, zum Theil reichblühenden Ge- wächse waren jedoch wur der Rahmen, der- die Fille des berrlichsten, auf 4 Tafeln ausgebreiteten Obstes einschloss. War dem Beschauenden hier auch nur der halbe Genuss gegönnt, so gewährte doch der Anblick allein schon einen erfreulichen Beweis der Fruchtbarkeit unserer Umgebung und des Fleisses der Baumzüchter. Die enorme Grösse und Vollkommenheit, so wie die zeitige Reife man- cher späteren Fruchtsorten bezeichneten mit Recht diesen Sommer und Herbst als einen der frucht- barsten. Wohl mag indessen auch der schnee- reiche Winter und das warme Frühjahr seinen Theil zu dieser ausserordentlichen Fruchtbarkeit beigetragen haben. Es lag in der Natur der Jah- reszeit, dass die Herbst- und Wintersorten der Aepfel und Birnen die überwiegende Mehrheit in dieser pomologischen Ausstellung bildeten; doch fehlte es auch nicht an vortrefflichen Trauben, an Pfirsichen, Feigen, Erdbeeren, Himbeeren, Kir- schen, essbaren Kürbissen, Gurken, Melonen, und an der Königin der Früchte, der goldfarbigen, wohlduftenden Ananas. (Schluss folgt.) Flora Nr. 40. Regensburg, am 28. Oetuber 1841. I. Original- Abhandlungen. Bericht über die erste, von der k. botanischen Ge- sellschaft zu Regensburg veranstaltete Blumen-, Gemüse- und Fruchlausstellung, erstattet in der Sitzung am 4. October von dem Sekretär, Prof. Dr. Fürnrohr. " (Schluss.) Die meisten Aepfel und Birnen — von er- steren 46, von letzteren 30 Sorten — hatte der katholische Waisenhausgarten unter der Pflege des Hrn. Inspector Geiger geliefert; dieser verdiente Pomologe wusste den Wertb derselben noch dadurch zu erhöhen, dass er sie mit ihren wis- senschatftlichen Benennangen bezeichnete, und so- mit dem Obstzüchier Gelegenheit bot, sich über die einzelnen Sorten Belehrung zu verschaffen. *) *) Die in ausgewählten Exemplaren aufgelegten Sorten waren folgende: A. Herbst- und Winterbirnen. ı) Eier- oder besste Birne. 2) Herbst-Muskateller. 3) Deutsche Herbstbergamotte. 4) Bergamotte von Sou- lers. 5) Jakobs-Birne. 6) Herbst-Rouselete. 7) Som- mer-Pfundbirne. 8) Winter-Pfundbirne. 9) Winter- Pfandbirne, gestreifte. 10) Herbst- Amadotte. 11) Flora 1841. 40. Rr .626 Nächst “diesem "hatte Hr. Geh, Rath 'v. M ül- ler (Caltivateur: Trede) das Meiste und Schönste . an Aepfeln und Birnen geliefert, die zum Theil noch Wiuter-Amadotte, 12) Samsons-Geschenk. 13) Kö. ” nigs-Geschenk von Neapel. 14) Grassan-Dergamotte, 15) Bewre gris. 16) Beutre blanc. 17) Bezy de Lamotte. 18) Virgouleuse. 19) Jäger-Birne. 20) Ge- streifte Schweizer-Bergamiotte, 21) St. Germain, frühe, 22) ditto, späte. 23) ditto, gestreifte. 24) Sylvans- Birne. 25) Franchepane. 26) Colmar- oder Maua-Birne. 237). Kaizen- Kopf. 28) Deutsche Glas-Birne. 29) Graue _ Dechauts-Birne. 30) Runde Isenbart. Von einer ver- “ hältnissmässig grossen Anzahl Sommer-Birnen koun- ten keine Exemplare mehr aufbewahrt werden. — B. Herbst- und Winter-Aepfel. 1) Grosser grimer Rambour oder Pfund-Apfel. 2) Rother Rambour. 3) Back-Apfel. 4) Rother Herbst-Calvill. 5) Rother Win- - ter-Calvill, ohne braune Streifen. 6) ditto mit Streifen. 7) Weisser Winter-Calvilk 8) Englischer Kantapfel. 9) Gestreifter Winter-Rambour. 10) Englische Uarolin. 11) Rother Himbeer-Apfel. 12) Gräfensteiner. 13) Me- ionen- oder Schlotter-Calvill. 14) Brasilien-Apfel. 15) “ Papagey-Apfel. 16) Roiher Erdbeer-Apfel. 17) Blauer '„ Veilchen-Apfel. 18) Englischer Gulderling. 19) Erve- NBg, ‚weisser. 20) “Apfel ohne Schale. 91) Winter "Pafent-Apfel. 22) Schmink-Apfel. 23) Hochzeit-Apfel. 94) Stettmer, rother. 25) ditto, weisser. 26) ditto, grüner, 27) ditto, gestreifter. 28) Siegende Renctte, 29) Gold-Reneite. 30) Weisse Edel-Renette. 31) Stern- :UÜ Renette, - 32) Ueberstrickte Renette. 33) Grüne fran- '® . “ösische Renette. 34) Edler Borsdorfer. 25) Gokl- . her. 3} Gold- Pepping. 37) Gesireifte Parmöne. 38 Gras Renette, frühe. 39) ditto, späte. 20) Normar- . “ dische graue. 41) Weisser Kurzstiel, "425. Deutsche Renette. 45). Fenchel-Renette. 44) Seidenhemdehen. 627 an trefllich gehaltenen Zwergbänmen in voller Reife prangten, welche letztere gleich den niedlichen, von Hrn. Major v. Fahrbeck zu diesem Zwecke darge- lehnten Obstbäumchen einen zierlichen Hintergrund für die Fruchttische bildeten. #%) An diese reihten sich ”) 45) Kleiner Api-Apfel. 46). Streifling. Anch hier gilt, was oben von den Birfüen bemerkt wurde. Unter den Acpfelh tas-dem Garten des Hrn. Geh. Ratlız v. Müller zeichneten sieh besonders aus: 1) Carmin- Calvill iter Rang. 2) Rother Spitz-Calvill 2ter Rang. 3) Rother Herbst-Calvill gter Rang. %) Rother Winter- Cawill ir R. 5) Weisser Winter-Calvill ir R 6) Wachs-Calvill ir RB. 7) Gestreifter gelber Herbst- Calvill r R. 8) Gestreifter rother Oster-Calvill ir R. 9) Rother Stettiner ar R. 10) Edler Winterborsdorfer ir R, 11), Winterborsdorfer ir R. 12) Brauner Mat. apfel 2r R. 13) Gäsdacker Gold-Reinette ır R. 14) Holländische Gold-Reinette ir R. 15) Reinette von Breda ır R. 16) Französische Gold-Reinette ir R. 17). Graue Winter-Reinette ır R: 18) Grosse englische Reinette 2r R. 19) Reinette von Sorgvliet. ar -R: 20) Grauer Kurzstiel ır R. 21) Triumph-Reinette ir R. 92) Englischer Goldpepping iIrR. 23) Berliner Schafs- nase Ar R. 24) Rothes Seidenhemdehen 2r R. 25) Weisser italienischer Rosmarinapfel irR. 26) Herbst- Veilchenapfel Qr R. 27) Api-Apfel gr R. 28) König- licher, Streifing ir R. 29): Feuerfarbiger Streifing ar R. 30) Zwiebelborsdorfer ir R. — Wir bedauern, die interessanten pomologischen Bemerkungen, womit Hr. Kunstgäriner Trede dieses Verzeichniss zu be- gleiten die Güte hatte, wegen Mangel an Raum hier nicht aufnehmen zu können, werden aber hoffentlich Gelegenheit finden, dasselbe an einem andern Orte » zaitzutheilen. Rr2 628 25 ausgezeichnete Sorten aus dem herrschaftlichen Garten zu Prüfening (Cultivateur: Ulrich), dann ‚mehrere aus den Gärten des Hrn. Expeditor Hend- schel, des Hrn. Lieutenant Schuch, des Hrn. Kufnermeister Schmidt, des Hrn. Privatier Ham- mersebmidt in Kumpfmühl, der Gesellschaft des grossen Stahls und aus dem botanischen Garten, Sebr viele Bewunderung erhielten 30 Loth schwere Birnen (Königsgeschenk von Neapel) von Hrn. Schiff meister Assn in Stadtamhof. Unter den Trauben zeichnete sich besonders eine blane von I Pf. 4 Loth aus dem Garten des Hrn. Kufnermeister Schmidt durch die unge- wöhnliche Grösse ihrer Beeren aus; neben ihr hatten vorzügliche Sorten in schönen Exemplaren der herrschaftliche Garten zu Prüfening, der fürstl. Thorn- und Taxissche Hofgarten dahier, Hr. Lieu- tenant Schuch und Hr. Inspektor Geiger ge liefert, - Die übrigen Früchte waren grösstentheils um die beiden, in dem Fürstl. Hofgarten zu Dischin- gen (Cuktivatenr: Schmöger) gezogenen, und von Ihrer Durchl. der Frau Fürstin von Thurn und Taxis huldvollst dargelehnten Ananas geschaart. Wir sahen hier aus dem hiesigen Fürstl. Hof- garten ausgezeichnete Pfirsiche (Teton de Venus), einen Teller ınit Monats-Erdbeeren, zwei non plus ultra Schlangengurken; von Hrn. Geh. Rath von Müller ein niedliches Fruchtkörbehen mit Aller- heiligenkirschen, herrlichen Pfirsichen (Venusbrust 629. und Schöne von Witry), gemeinen braunen und neapolitanischen Feigen, Trauben u. dgl.; von Hrn. Baron v. Vrints - Berberich Liebesäpfel von "ausgezeichneter Grösse und Melonen (späte Cante- loupe); von Hrn. Lieutenant Schuch: einen schö- nen griechischen Kürbis mit wohlschmeckendem grünen Fleische und eine griechische Gurke mit ganz glatter Schale; von. Hrn. Expeditor Hend. ‚schel: rothe grosse Himbeeren und Mays; von Hrn. Kufnermeister Schmidt: Apfelquitten; von Hrn. Stadtkämmerer Bösner: einen Türkenbund- Kürbis, und von Hrn. Inspektor Geiger: Me- lonen, Stachelbeer - Kürbisse und zwei schön geordnete Fruchtkörbcehen mit Kirschen, Pfirsichen, Trauben n. s. w. Besonders merkwürdig waren Pfirsiche aus dem Garten des Hrn. Geh. Rath v. Müller, von einem Baume, der jährlich gefüllte Blüthen und demohngeachtet reichlich Früchte trägt. Die Gemüse-Ausstellung bot zwar keine grosse Fülle, aber eine desto grössere Auswahl von Pracht- und Riesenexemplaren dar, welche grösstentheils der herrschaftliche Küchengarten zu Prüfening ge- liefert hatte. Hierunter zeichneten sich zwei ausser- ordentlich grosse Köpfe von Zuckerhutkraut, ein weisser und ein blauer Kohlrabe von sehr beden- tender Grösse, ein prachtvoller Blumenkohl, zwei Artischocken, ein spanischer Carden, verschiedene Arten von Malaga-Erbsen und eine neue feinge- krauste Petersilie aus. Aus dem Fürstl. Hofgarten war schöner Blumenkobl, aus dem botanischen Gar- 630 en. Palmenkohl se wie die neue Nutzpflanze Bous- sinyaultia baselloides, deren Blätter sowohl als Knollen geniessbar sind, aufgestellt. — Dasselbe allgemeine Urtheil triflt auch die vorhanden gewe- senen Knollengewächse, unter denen sich eine 18 Pf. schwere schlesiche Runkelrübe aus der hie- sigen Zuckerfabrik, 3 Pf. schwere schwarze Rettige von Hrn. Inspektor Geiger und Hrn. Expeditor Hendschel, eine neue rothgelbe Salatrübe von Hen. Baron v. Vrints-Berberich, zwei chine- sische Rüben aus dem botanischen Garten, zwei neue englische rothgrauhäutige Riesensteckrüben zu 18 bis 22 Pf. von Hrn. Handelsgärtner Rickel, lange Spitzmaus-Arakatscha - und englische Zucker- Kartoffeln von Hrn. ExpeditorHendschel, Roban- Kartoffeln von Hrn. Inspektor Geiger und eine monströse Feldkartoflel von Hrn. Rechnungskom- missär Stauber besonders hervorthaten, So hat sich denn bei diesem ersten Versuche Alles vereinigt, um denselben als einen woblge- lungenen bezeichnen zu können. Verpfliehten uns das freundliche und wohlwollende Entgegenkom- men aller Mitwirkenden, so wie die gütige Nach- sicht, mit welcher das Publikum unser Unterneb- men aufnahm und beurtheilte, einerseits zu ‚dem verbindliebsten, herzlichsten Danke, so mag an- dererseits darin nicht minder für uns eine Ermu- thigung liegen, auf der einmal betretenen Bahn auch ferner fortzawandeln und durch jährlich wie- derkehrende Feste ähnlicher Art allmählich unter al 631 len hiesigen Pflanzenzüchtern einen edeln Wetteifer zu entzünden, der nicht nur unsern Ausstellungen selbst, sondern den Pflanzenkulturen unserer Ge- gend überhaupt einen immer höheren. Aufschwung und grösseren Glanz verleihen möge. Indem die Gesellschaft durch die Errichtung eines Institutes beitragender Mitglieder, dessen Staiuten in dem Anhange enthalten sind, sich in den Mittelpunkt nicht nur der rein wissenschaftlichen, sondern auch der praktisch - botanischen Bestrebungen un- serer Umgebung stellt, und ihre Wirksamkeit da- durch zum Bessten des: hiesigen Gartenbaues er- weitert, leisten wir auch den erhabenen Absichten unsers erlauchten Protektors Genüge, welchen nach- zukommen stets der Stolz und die Freude unserer Gesellschaft bleiben wird. Anhang. Die königlich- bayerische bolanische Gesellschaft - zu BReyensburg hat, in der Absicht, den Sinn für das Schöne und Nützliche der Pflanzenwelt in ihrer Umgebung möglichst zu verbreiten, und somit ihre theoreti- schen Arbeiten auch für das Leben zugänglicher zu machen, beschlossen, eine besondere Section inibrem Vereine zu bilden, welche un- ter dem Namen der beitragenden Mit- glieder vorzugs weise für die Interes- sen der Garten- und Blumenkultur tbi tig seyn soll 632 -Die Bestimmungen, unter welchen dieser Zweig der Gesellschaft ins Leben treten soll, sind fol- gende: 1) Die Gesellschaft ernennt zu beitragen- den Mitglieder n solche Freunde der Botanik im Allgemeinen oder der Pflanzenkultur im Besondern, welche sieh, ohne unmittelbar an den wissenschaft- lichen Arbeiten der Gesellschaft Theil zu nehmen, zu einem alljäbrlichen Geldbeitrag anheischig ma- chen. Dieser Geldbeitrag wird von der Gesellschaft zur Förderung praktischer Zwecke verwendet, in- dem sie neubekanntgewordene, schöne, nützliche oder durch anderweitige Eigenschaften sich em- pfehlende Gewächse. herbeischaflt, welche lebend oder in Samen, in Propfreisern u. s. w. an die beitragenden Mitglieder vertheilt werden. 2) Die Aufnahme dieser beitragenden Mitglie- der erfolgt aufmündliche oder schriftliche Meldung hei dem Sekretär der Gesellschaft und kann gegen Voransbezahlung des treffenden jährlichen Beitra- ges zu jeder Zeit des Jahres erfolgen. 3) Der jährliche Beitrag eines beitragenden Mitgliedes beträgt drei Gulden, wofür dasselbe einen auf seinen Namen lautenden Aktienschein ausgestellt erhält. Es steht jedoch in dem Belieben der einzelnen Mitglieder, auch auf zwei oder meh- rere Aktien zu pränumeriren. Beiträge unter einer Aktie werden nicht angenommen. 4) Jedes Ehren-, ordentliche oder korrespon- : j 633 dirende Mitglied der Gesellschaft kann sich durch Abnahme von Aktien dieselben Ansprüche, wie die beitragenden Mitglieder, erwerben. 5) Die jährlich zu wiederholende Einzahlung der Aktien hat ungetheilt im Monat März jedes Jahres bei dem Kassier der Gesellschaft oder des- sen Mandataren zu erfolgen. 6) Jeder Abnehmer von Aktien erhält im Spätherbste ein Verzeichniss der bei der Gesell- schaft zur Vertheilung vorräthigen Gegenstände zugestellt, aus welchem derselbe im Verhältniss der Aktien-Einzablung nach den beigefügten Preisen auswäblen kann. Ein Driitheil des Betrages jeder Aktie bleibt jedoch zur Bildung eines Betriebskapi- tals für den botanischen Garten, für die Anschaffung von Gartenschriften, dann als Ersatz für Porto- und Regiekosten einer eigenen Kasse reservirt. 7) Die Bestellungen sind längstens vier Wo- chen nach dem Erscheinen des Verzeichnisses und unter Einlieferung der Aktienscheine bei dem bo- tanischen Gärtner anzubringen, der auch für die Ablieferung und Versendung Sorge tragen und zu jeder Zeit bereit seyn wird, jede von ihm ge- wünschte Aufklärung über Anbau, Pflege u. s. w. der abgenommenen Gegenstände zu ertheilen. 8) Die botanische Gesellschaft wird von Zeit zu Zeit ausserordentliche Versammlungen veran- stalten, zu welchen die beitragenden Mitglieder ' durch öffentliches Ausschreiben eingeladen werden. 634 Diese Versammlungen sollen dazu dienen, die ein- zelnen Freunde der Garten- und Blumenkultur in nähere persönliche Berührung zu bringen und ih- nen Gelegenheit zu geben, ihre Beobachtungen und Erfahrungen gegenseitig auszutauschen, so wie An- träge und Wünsche, die Förderung der praktischen und ästhetischen Botanik betreffend, an die Ge- sellschaft zu bringen. 9) Jedes beitragende Mitglied kann durch ein ordentliches Mitglied in die monatlichen Sitzungen der Gesellschaft als Gast eingeführt werden. 10) Die Gesellschaft wünscht, einen steten Verkehr mit den beitragenden Mitgliedern auch in der Art zu unterhalten, dass dieselben von Zeit zu Zeit sich in schriftliches Benehmen über ihre neaen Beobachtungen und Erfahrungen mit der Gesellschaft setzen, welche ihrerseits - diese Mit- theilangen prüfen und in geeignetem Falle zur öf- fentlichen Kunde bringen wird. " 113 So wie die Gesellschaft sich schon gegen- wärtig in dem Besitze mehrerer wichtiger Werke über den Gartenbau befindet, so wird sie es sich nun um so angelegener seyn lassen, die interes- santesten periodischen Erscheinungeu auf diesem Gebiete ihrer Bibliothek einzuverleiben und den beitragenden Mitgliedern unter den gewöhnlichen Cautelen zur Benützung anheimzugeben. _ 12) Uebrigens ist das Verhältniss der beitra- genden Mitglieder gegenüber der hatarischen. Ge- 635 sellschaft ein ganz freies, da sie, mit Ausnahme des erwähnten jährlichen Beitrages, keine weiteren Verpflichtungen und Ansprüche haben. Regensburg den 15. Oktober 1841. Die kön. bayer. botanische Gesellschaft. - Der Präsident: Hofr. Dr. vv. Martius. Der Direktor: Der Sekretär: Dr. Hoppe. " Dr. Fürnrohr. I. Correspondenz. Bekannt genug und ausser allem Zweifel ist der Einfluss der Feuchtigkeit auf eine gewisse Aberration des Fortpflanzungsgeschäftes im Thier- wie im Pflanzenreich., Ohne mich zur Erklärung dieser Erscheinung in superlunarische Theorien zu versteigen, wobei gewöhnlich der Berg eine Maus gebiert, mache ich bier bloss auf die 'Thatsache aufmerksam , dass organische Geschöpfe der untern Classen, welche sich grossentheils durch Keime, propagula, ohne Dazwischenkunft verschiedener Geschlechter fortpflanzen, neist Bewohner des süssen oder salzigen Wassers sind, oder doch we- nigstens Feuchtigkeit lieben und Trockenheit ver- abscheuen, während dagegen Säugethiere und die an Vollkommenheit der Organisation in ihrer Art Ä gleichzustellenden Leguminosen (welche letztere auch Endlicher in seinen scharfsinnig bearbei- teten Generibus plantarum mit ihrer vollendefesten 1 Mimosaforn an den Gipfel der unerinesslichen Stu- 636 fenleiter der Gewächse setzt) nirgends vollkom- meuer gedeihen, als vom Lichtmeere möglichst umstrablt und daher in einer mehr trockenen Luft, Unter allen Gewächsen aber sind wohl keine ausschliesslicher an den Aufenthalt im Wasser ge- bunden als. die Nymphieaceen; keine leihen darum reichern Stoff zu Beobachtungen über Fortpflan- zung durch andere Wege als den der sexualen Vermischung. Schon bei Anlass der am grünen Vorgebürge (Reise nach Senegambien etc. p. 157.) angetroffenen Nymphea micrantha mit proliferiren- den Blattstielinsertionen dentete ich auf diesen Um- stand; mehr Beachtung aber verdient wobl ein Aufsatz, welcher in der neapolitanischen Akade- mie der Wissenschaften vom thätigen Tenore am 3, April 1832 vorgelesen wurde und bald darauf im Druck erschien unter dem Titel: „Su di una singolare transformazione de f[rutti della Nym- phea alba.” - Nicht Wurzelschosse, noch Stengel, Zweige oder Blätter und Blattstiele werden da als fort. pfanzend erwähnt, sondern die Frucht einer im botanischen Garten von Neapel angebauten gemei- nen weissen Seerose (Nymphzxa alba L.) ist es, welche den Gegenstand der Wahrnehmung liefert. Da ich nicht gewiss bin, ob die Thatsache im europäisch - botanischen zumal deutschen Publikum so, wie sie es wohl verdient, bekannt sey, mögen, mit Auslassung der einleitenden Betrachtungen, hier die Hauptpunkte der Mittheilung folgen : 637 Wie Poa alpina, die meisten Lauchgattungen (Ref. möchte auch Lilium tisridum hinzurechnen) Knospen neben den Saamen bringen, gehen bei andern, namentlich bei einigen 'Spielarten von Cactus Opunlia, die Früchte von freien Stücken and auf dem Stammblatte selbst in junge Pflanzen über. Von unserer Nymph. alba sagt schon Gärt- ner (de fructib. et seminibus plantar.. VoL I. p- 72) ihre Frucht verwandle sich durch’s Alter in. eine schwammige Substanz und Kitaibel gesteht von seiner Nymphea Lotus in den warmen Quellen von Warasdin niemals Saamen gesehen zu haben. Jene bildet indessen Gärtner auf seiner 17ten Tafel treu ab, und aus letzterer Saamen, die ich im ‘grünen Vorgebirg in Westafrika selbst eingesam- melt, sah ich viele gesunde Pflanzen keimen. Im Herbste von 1831 aber entdeckte ein Gärt- ner des botanischen Gartens zu Neapel bei Rei- nigung des Wasserbeckens einige dicke mit jungen Wurzeln besetzte Knoten, an welchen noch der deutlich erkennbare Fruchtstengel der weissen See- rose, der einzigen daselbst angebauten Art, her- unterhing. Eine Vergleichung mit noch vorhan- denen gewöhnlichen Beeren aber bewies dem Hrn. :Tenore durch die deutlich sichtbaren Spuren von Scheidewänden u. s. w. die Verwandlung aus einer Form in die-andere auf das allerunzweideu- ‚ tigste und eine . vom geübten Pflanzenzeichner, Obergärtner Dehnhardt zu Neapel, auf der Stelle entworfene Abbildung ward bestimmt, die 638 “ Thatsache zu verewigen. Merkwürdig ist in der That die auf der beigegebenen Tafel deutlich sicht- bare rückschreitende Metamorphose der Saamen- körner in eine bestimmte organische Masse, so- wobl rücksichtlich der Gestalt als auch der Farbe. Aus den vom Ansatze der Blumenkrone zurück- gebliebenen Narben aber entsprossten junge Wur- zeln in Menge, und zwar ohne nähere Ver- bindung mit jenen wiederaufgelösten Saamenkörnern. Wie sich aus Kitaibels (plant. rar. 1 ref.) Beschreibung der Nymphea Lotus (DeCandolles N. thermalis) zu ergeben scheint, geschieht an derselben gerade das Näm- liche; ob am grünen Vorgebirge in den dortigen beständig lauen Pfützen und in Aegypten dieser Fall ebenfalls eintreffe? müssen freilich Bewohner jener Gegenden berichten, wofern nicht Tenore’'s Zeugniss von solchen Knollen, aus letzterem Lande nach Neapel gelangt und zu schönen Pflanzen er- wachsen, bierin als vollgültig angesehen werden sollte. Falsche Behandlung und daheriges Abster- ben derselben setzten ihn leider bald nachher ausser Stand, die fernere Entwicklung, und Fortpflanzung dieser Art zu verfolgen. Möge es mit den in die- sem Frühjahr durch mich nach Neapel übersand- ten capverdischen Lofus-Saamen besser gelingen! Mir schien diese ganze Wahrnehmung einen so sprechenden Beweis für die Wahrheit jener von. ' deutschen Naturforschern längst angenommenen Theorie organischer Evolution und Invelution zu . 639 enthalten, dass ich nicht ermangeln wollte, sie hier öffentlich mitzutheilen. Bleiben nur noch die äus- seren Bedingungen zu erforschen, unter welchen letztere eher denn erstere Statt finden kann. Bern, 25. Juli 1811. Dr. Brunner. 11. Botanische Notizen. In der Flora 1821. S. 139 habe ich bei Er- wähnung des Bupleurum subovatum Link in der Gegend von Triest bemerkt, dass ich diese Pflanze erst am letzten Tage meiner dortigen Anwesenheit in Begleitung des Hrn. v. Hildenbrand, (jetzigen. Polizeicommissairs in Pavia) gefunden und sie mei- nem Freunde zum Einlegen und Nachsenden über- geben hätte. Aber es war nicht diese Pflanze allein, sondern auch noch eine andere, die ich gleicherweise den Händen des obgedachten Freun- des anvertrnute. Sogleich bei dem ersten Anblick dieser Pflanze sprach ich die Worte aus: das ist Gnaphalium pyramidatum; nattrlicherweise hatte mir der Habitus dieser herrlichen mehr als Schuh hohen Pflanze hiezu Gelegenheit gegeben, und ich konnte diesen Ausspruch um so bestimmter wagen, als ich einsah, dass sie, von allen mir wohlbe- kannten deutschen Gnaphalien und Filaginen ver- schieden, sich binlänglich von Gnaph. germanicum auszeichnete, und mir der Name pyramidalum im Gedächtniss schwebte. Als ich jedoch später- hin Gelegenheit hatte, Willd. Beschreibung dar- über nachzulesen, und ich hier fand, dass @. Pyramidalum nur eine 4 Zoll hohe Pflanze, und 640 das Pyramidenförmige nur auf die Blüthen anwend. bar sey, liess ich die Sache einstweilen auf sich beruhen, in Hofinung, bei einstiger Rückkehr nach Triest, weiter nachzuforschen. Erst jetzt, nach- dem mir die Pflanze in Koch’s synopsis wieder unter die Augen trilt, bin ich auch völlig im- Reinen mit dem Tviestiner Gewächse und möchte vorläufig darüber Folgendes berichten: Filayo yermanica 8. pyramidata Koch ist eine species vera, die nur im südlichen Europa, su wie in der Gegend von '[riest vorkommt, und sich dureh ihren schlanken und hohen Wuchs, so wie durch den weissen Filz, mit welchem die ganze "Pflanze bekleidet ist, auszeichnet. Man darf sie daher im übrigen Theile von Deutschland nicht suchen, am allerwenigsten in Gesellschaft von F, germanica. Auch diese Pflanze wird weitere Auf. klärung durch Hrn. Bürgermeister Tommasini er- halten, der sie zwischen Triest und Saule, jedoch weit von letzterem Orte in einer etwas hügligen Gegend, in ruderatis sub finem Junii, neben Aeckern, wo Bupleurum subovatum und Polygonum Bellardi vorkommen, gewiss finden wird, D Dr, Hoppe. IV. Todesfälle Die botanische Wissenschaft hat am 9. Sept. d. J. ein höchst empfindlicher Schlag betroflen, in- dem ihr an diesem Tage einer ihrer Hohenpriester, Angnstin Pyramns DeCandolle, durch den Tod entzogen wurde. Wir hoflen in den Stand gesetzt zu werden, dem Andenken dieses Heroen der Wissen- schaft demnächst einen eigenen Artikel zu widmen. Am 5. Juli d. J. starb zu Freiburg im Breisgau der durch seine „‚Flora Friburgensis’” und mehrere andere Werke und Abhandlungen rühmlichst be- kannte Professor der medieinischen Botanik an der dortigen Universität, Fridolin Leopold Spen- ner, in dem kräftigen Mannesalter von 42 Jahren. | Flora. Nre. 41. Regensburg, am 7. November 1841, I. Original - Abhandlungen. Einige Bemerkungen über Pflanzen- und Samen. Austausch der bolanischen Gärten, nebst Bei- trägen zur Synonymik der Gartenpflanzen. (Eingesendet.) Gewiss, die Association der Botaniker un- serer Zeit zu gegenseitigen Mittheilungen — Eines zu Allen und Aller zu Einem — ist eine der er- freulichsten Erscheinungen derselben in dieser spe- ciellen Sphäre ihrer Thätigkeit, besonders der Gartenvorsteher; dieser jährlich sich erneuernde Verkehr, das sich damit auch stets fester knüpfende Band des freundlichsten Vereins ist nicht nur ein schönes Zeichen der herrschenden Humanität, son- dern auch eben so sehr ein treflliches Förderungs- mittel dieser selbst, als ein schr grosses im vasten Uwfange der Wissenschaft. Mag es seyn, dass da- bei wohl auch noch Manches statt hat, was anders zu seyn gewünscht werden möchte, so hindert das nicht, das Ueberwiegend-Gute und Nützliche dieses Instituts anzuerkennen und zu nutzen, so weit es nutzbar ist und Jeder zu nutzen vermag. Flora 1841. &1. Ss 642 Es ergeht ihm ja, wie allem Menschlichen: nichts ist vollkommen, am wenigsten gleich von vorn herein und im Beginn, genng, wenn Perfectibili- tätsfühigkeit einem Dinge, einer Anstalt, einer Unternehmung innewohnt, dann ist ja auch die Möglichkeit der Vervollkommnung damit gegeben, und liegt es sodann nur an uns und den Umstän- den, den Keim zu pflegen, dass er sich entwickele und zuder, den Verhältnissen entsprechenden, mög- lichsten Vollkommenheit heran gebracht werde. Et- was dazu beizutragen von einer Seite her und auf eine Weise, wie es bis jetzt noch nicht geschehen, und der, wenngleich vom Scheine einiger Wider. wärtigkeitnicht zu befreien, doch das Anerkenntniss — so hoffen wir — der Nothwendigkeit und Nützlich- keit nicht wird versagt werden können, ist der Zweck der folgenden Zeilen. Aber auch solcher -Schein muss verschwinden, da, wo es klar sich heraus- stellt, dass dabei nichts Persönliches im Spiele ist, sondern lediglich um Thatsächliches sich’s handelt; nicht um Rechthaberei, sondern das Rechte; wo die Absicht ist, anmassungslos nur der Sache zu nützen, fern von aller Ostentation, 'Tadelsucht oder gar Verhöhnung eines immer noch achtungs- wertben, wenngleich theilweise in Irrthum befan- geiten Bestrebens; wenn erkannt wird, und er- kannt werden muss, dass Irren und Verwechseln nirgends leichter ist, als bei diesen Dingen, und darum auch um so verzeiblicher, als es sogar un- ter gewissen Umständen und Verhältnissen geradezu 643 _ unmöglich ist, fremde störende Einflüsse, Fehler und Nachlässigkeiten unwillkührlicher Art, ge- schweige dann absichtlicher abzuwenden und zu verhüten: denn diesem Allen ist es zuzuschreiben, wenn ausser dem vielen Schätzbaren und Er- wünschten, was uns jährlich die Samenverzeich- nisse der Gärten bringen, auch manches @xid. proguo nit nnterläuft; neben manchem Erfreulichen wobl auch Täuschungen vorkommen, die um so unangenehmer affieiren, je unerwarteter sie sind, und wobei es freilich dann mitunter auch wohl gar den Anschein haben kann, als wäre es ab- sichtlich damit auf Hohn und Mystification abge- sehen. Man hat manchmal schon von all’ derglei- chen gesprochen, darüber geklagt, es wohl gar mit Härte gerügt, und manches andere, darauf Be- zügliche, Unerquickliche geäussert, z. B, dass man anter neuen Namen wiedererbalte, was man selbst früher unter eigenen mitgetheilt, dass man für nen ausgebe, was bereits alt und längst bekannt, Spie- lerei treibe mit Spielarten, Specifexerei und Ge- nerifexerei aus eitler Ruhmsucht, und was der- gleichen mehr ist. Freilich, wenn solcherlei ge- schicht aus Mangel an Kenntniss, Sorgfalt und Genauigkeit, aus Ueberfluss an Leichtsinn und Oberflächlichkeit, oder gar mit Bewusstseyn, aus Vorsatz und Absicht, ein eitles, jedoch nicht ohne mancherlei Nachtbeil sich in Nichts auflüsendes Spiel mit ernsthafter Sache zu treiben, so wär es gewiss ernstlichster Rüge wertb. Da solches Ss? 644 nun aber doch niemals vorauszusetzen und nach- zuweisen noch weniger seyn dürfte, so kann das Besste, was dabei zu than, nur das Bestreben seyu, Irvriges zu berichtigen, einfach, treu und wahr, sine ira et studio: überall, wo es vorkommt, und so weit es erkannt, damit jenes abgewendet und verbessert werde, so lange das noch möglich ist, und bevor uns die Ueberlast desselben und mit ihm wohl noch manches Gute erdrückt. — Möge es denn auch so aufgenommen und Dem von allen - Seiten so entsprochen werden! Wir unsererseits machen den Anfang des Versuchs damit in folgen- dem Beitrag aus den seit einigen Jahren her erst begonnenen systematischen Aufzeichnun- gen der Ergebnisse unserer Beobachtungen und Erfahrungen in diesen Dingen. Berlichtiste Gartenpflanzen-Synonyme, ' Achillea acuminata Hort. Prag. — Achillea Millefol. var. — A. albida Hort. non Willd. — A, lanata Spr. — A. asperifolia H. Gryphie. — A. magna. — A. auriculata H. Prag. = A. magna. — A. biserrata H. Vratislar. = A. serrata? sed folia magis glabriuscula, quam tomentosa, basi dilatata (non angustata) duplicato-pinnatifida laciniis ser- ratis, — A, brevifolia H. Prag. = A. selacea W.K.? abs qua diversa non esse videtur. — A. carlilagines H. Vindob. et Darmst. = A. Ptarmica var. an- gustifolia. — A. eristata H. Prag. — A. alpina.— A. leptophylia H. Halens. = A. magna. — A. lep- tophylla flor. alb. H. Erfurt. = A. bicolor. Wendr. — 645 A. marginata H. Cracov. = A. Millefolium. — A. striela H. Prag. = A. alpina var. — A. Thoma- siana H. Halens. — A. distans Kit? — A. valle- siaca H. Halens. — A. lanata Spr. — 4. valle- siaca H. Bellvisii = A. Ptlarmica. — A. vallesiaca H.Cracov. —z A. lanala Spr. — Adenophora siylosa H. Halens. — Campanula rapunculoides. — Adonis flammea H. Brunsvic. — Adonis autumnalis. — Al- lium illyrieum H. Regiomont. = Allium mierocepha- lum. — Alyssum procumbens H. Brunsvic. — Ber- teroa incana De. — Alyssum vesicarioides H. Lips. — Alyssum edentulum W. K. — Ammannia multiflora H. Lips. = Echium flavum Desf. — Ammi copticum H.: Carlsrh. = A. majus. — A. Visnaga H. Francof. — Libanotis vulgaris, — Andropogon roseus H. Carlsrh. = Tragopogon roseus. — An- tirrkinum Osyris Hortul. = A. majus et Orontium. — Aquilegia atrata H. Erfurt. = A. vulgaris flor. viol. — Aralia nudicaulis H. Giess. = A. racemosa. — Artemisia sazxalilis H. Vindob. = A. campho- rala. — Art. taurica H. Prag. = A. Absinthium. — Art. violacea H. Vindob. = A. vulgaris var. — Arundo Leersii H. Jenens. = Poa ...? — Ascle- pias tuberosa H. Bellvis. = Cynanchum nigrum. — Aster incanus H. Gryphie. = Grindelia incisa Fisch. — Astragalus odoraltus H. Bellveis. = A. Cicer. — Astr. ponticus M..Gryphie. = A. onobrychoides. — Atriplex rosea H. Friburg. = Chenopodium urbi- cum. -—— Biscutella ambigua H. Hamb. — B. erio- varpa DeC. — Bisc. amb. H. Frib. —= B. erigeri- 646 folia DeC. — Bise. apuls H. Hamb. — B. ciliata. — Bise. lejocarpa H. Hamb. —= B. ciliata. — Bise. marilima H. Frib. = B. raphanifolia. — Bromus - c@spitosus H. Cracov. = Triticum pinnatum Mench, Br. caucasicus H. Cracov. = B. erectus Huds. —_ Br. Biebersteinii H. Cracov. — Festuca elalior. —. Br. loliaceus H. Berol. = Triticum caninum. — Br. stenophyllus H. Berol. = Br. erectus. — Bu- pleurum aureum H. Prag. = B. Gerardi. — B. species H. Cracov. —= Astranlia major. — (Cala- miniha neglecla H. Franeof. = Cal. Nepeta. — C obligua H. Vindob. = C. Nepeta. — Calendula Aste- rias H. Francof. = Calendula officinalis. — Cal. Crista galli H. Brunsv. — Cal. offieinalis. — Cal. oristala H. Francof. —= Cal. sicula. — Cal. persica H. Erfurt. = Cal. officinalis. — Cal. rostrata H, Rheno-Traject. = Cal, office. semiplen. — Campa- nula erenulata H. Gryphie. = Camp. rapunculoi- des. — Campella media H. Prag. —= Agroslis alba var. — Celsia incarnata Horlul. — Verbascum Blattaria A, alb. — Cineraria ambigua H. Gryplie. == Senecio Iyralifolius. — Cirsium affine H. Prag. = Cirsium finbriatum? -- Chenopodium. antlel. minlic. H. Gott. = Ch. ambrosioides. — Chen. Bo- irys H. Friburg. = Ch. fetidum. — Chen. mariti- mum H. Friburg. = Ch. ambrosioides. — Chen. Quinoa H. Regiom. = Ch. leucospermum. — Chen. saleum H. Friburg. — Ch. ambrosioides. — (lin tonia elegans H. Lowens. — Conobea borealis. — Conopodium Tbomasii H. Tubing. — Sison Tho- 647 masii Ten. — Crepis globulifera H. Francof. = Cr. biennis. — Cr. succisefolia v. mollis H. Gryphic. = Hieracium vulgatum. — Dianthus alpestris H. Darmstdt. = D. plumarius. — Dianth. Arrostü H. Prag. = D. plumarius. — Dianth. Arr. Hortul. = D. plumarius. — Dianthus atienuaius H. Gryph. = D. Seguieri.— Dianth. conlroversus H. Erlang. = D. plumarius var. — Dianth. corsicus H. Hamb. = D. plumar. — Dianih. fascieulatus H. Prag. =D. plumarius. — Dianth. furcatus H. Bellvis. = D. Seguieri. — Dianth. giganteus H. Prag. = D. Seguieri var. asper. — Diantı. hybridus Hor- tul. = D. chinensis. — Dianth. laciniatus Hortul.. — D. Seguieri. — Dianth. latifolius H. Gryphic. = D. chinensis. — Dianth. monsirosus H. Grynh. = D. plumarius. — Dianth. racemosus H. Gryph. — D. Seguieri. — D. rupestris H. Prag. = D, Se- quieri. — Digitalis australis H. Berol. = Digilalis micrantha Roth. — Dig. eriostachys H. Isenac. =D. grandiflora. — Dig. micrantha H. Isenac. = D. lu- tea. — Dig. rubescens H. Isenac. — D. lutea. — Dig. truncata H. Gryph. = D. levigata. — Diplo- taxis Paire H. Gryph. = Üentaurea Zanoni. — Draba unalaschkaiensis H. Hamb. = Thlaspi ar- vense. — Helium Wierzbickä H. Wirce. = E. vulgare var. sed stamina breviora corolla, haec minor limbo subregulari; fol. molliter pubescentia. — Epllobium leucanthemum H. Carlsrh. = Epül. angustifel. flor. rubr.. — Epil. tauricum H. Frib. = Epil, virgatum. — Fumaria impaliens H. Gry- 648 phic. = F.glauca.— WGalium album H. Jenens.= 6. Apar. var. — Gypsophila collina H. Francof.=G. adscendens. — Gyps. fastigiata H. Giess. = G. tri- chotoma Wendr. — Gyps. glauca H. Hamb. = @. . adscendens. — Hieracium denudatum H. Regiom. = H.grabratum. — Hortia aurea H. Carlsrh. = An- themis. — Hyperieum ascyroides H. Prag. = Hyp. quadrangulare. — Hyp. punclatum H. Berol.=H. perforatum. — Hyp. radiatum ......? = H. hir- sulum. — Kelera vallesiaca H. Cracov. = Poa tri- vialis. — Lathyrus grandiflerus H. Gryph. = L. latifolius var. leptophyllus. — Lath. 'heterophylius “H. "Bellvis. — sylvestris. — Lath. longipeduncula- tus H. Fftens. = L. articulatus. — Leonurus lana- tus H. Cracov. — Leonur. Cardiaca var. cerispus. — Leonur. multifidus H. Prag. — Leonur. Cardiaca. — Ligusticum alpinum H. Prag. = Sium Sisarum.— Ligust. peloponesiacum H. Cracov. —= Lig. offiei- nale. — Linum decumbens H. Halens. — Lin. usi- tatissimum. — Lin. gallicum H. Prag. — Lin. usit. — Lin. nervosum H. Tubing. — Lin. usit. — Lo- pezia mezicana H. Gryph. ete. = Lop. coronata. — Manutea alternifolia H. Halens. — M. fetida. — Marrubium supinum H. Cracov. — Ballota vulga- ris. — Melilotus ruthenica H. Brunsv. — Mel. ita- lica. — Meniha macrostachys H. Erfurt. — M. syl- vestris. — M. Michelii H. Prag. — M. viridis. — M. neglecta — M. sylvestris. — M. polystachya H. Prag. = M. sylvestris var. — Myosolis versicolor A. Jenens. = Amsinkia angustifolia. — Nepela la- : D nala H. Cracov. = Nepeta ......? — Nigella aristata H: Carlsrh. = Nig. hispanica. — Nig. foe- niculacea H. Gryph. = Nig. sativa. — Nig. foen. H. Regiom. = Nig. sativa. — Nig. nana H. Dresd. = Nig. coarclala. — Origanum heracleolicum H Erfurt. = Or. vulgare. — Orig. stoloniferum HM. Gryph. = Or. vulgare, -—- Oxyura chrysanthemoides H. Gryph. — Matricaria Chamomilla. — Paparer montanum H. Gryph. = P. orientale. — Phaca al- pina H. Bellvis. = Astragalus virescens. — Phel- landrium Mutellin. H. Isen. = Pimpinella magna var. dissecta. — Plantago Kentukensis H. Prag. = Pi. major. — Poa sudelica H. Berol. = Daciy- lis glomerata var. glabrata. — Polemonium dis- sectum H. Erfurt. = Pol. ceruleum flor. alb. — Polem. gracile H. Brunsv. = Pol. cerul.— Polem. reptans H. Lips. — Pol. cerul. — Potentilla mol- lissima H. Hamb. — Pot. obscura. — Poterium guestphalicum H. Francof.? = P. Sanguisorba (glabra). — Pyrethrum roseum H. Prag. = Pyr. corymbosum var. -— KBRanunculus cassubicus H. Isen. = R. abortivus, — Ranunc. cortusefolius H. Lovan. = R. acris var. — Raphanus maritimus, H. Halens. — Raph. satirus. — Raphanistrum Lan- dra H. Prag. — Raph. sativus. — BRudbeckia co- lumnaris H. Prag. — Rudbeckia......?— Rudb. hirta H. Giess. — Rudb. speeiosa Wendr. — Ruta anyustifolia Hortor. = Ruta graveulens v. angusti- folia. — Salsola Soda H. Friburg. = S. zcoparia. — Salvia Bauhini H.Cracov. = Salrv: pralensis. — 656 Salvia dumetorum H. Grypk. — Salv. pratensis. — Salv. Halleri H. Cracov. — $. sylecstris. — Salv, nutans H. Prag. = 8. sylvestris. — Salv. Tyberina H. Mulinens. — Teuerium Botiys. — Scabiosa dau- coides H. Berol. — Asterocephalus pilosus Lag.? — Schizanthus humilis = S. pinnalus. — Schiz. na- nus H. Lovan. = 8. pinn. — Schiz. Pristleyiü H. Brunsv. = S. pinn.— Scorzonera humilis H. Isen. = Scorz. hispanica. — Seriola urens H. Halens. — Ser. aelhnensis. — Ser. ur. H. Tubing. = Ser. aethnensis. — Sisyrinchium alyum H. Crac. = Sis. ahcens:; — Sonchus australis H. Prag. = Sonch. arvensis. — Sparlina eynosuroides H. Tub.— Bro- MUS ...... — Tanacetum angulosum .... = Pyre- ihrum macrophylium, — Thalictrum altaicum H. Bonn. = Th. esaltatum. — Thal. apiculatum H. Prag. = Th. minus var, — Thal. microcarpum H. Berol. = Th. angustifolium Jacg. — Thal. obtusi- folium H. Prag. = Th. glaucum. — Thal. obtusi- lobum H. Prag. = Th. glaucum. — Thal. parvifo- lium H. Prag. = Th. minus.— Thal. pauceifolium H. Prag. — Th. minus. — Thal, purpurascens H. Hamb. —= Th. minus. — Thal. rubens H. Prag. — Th. mi- nus.— Thal. Schweigeri H. Regiom. — Th. minus v. — Thal. simplex H. Bonn. — Th. flavum var. rugo- sum.— Thal. tuberosum H. Prag. — Th. minus. — Thymus neglectus H.Fftens. = Th. Nepeta.— Tri- . folium Russelianum H. Prag. — Tr. pratense. — Ver- bena elegans H.Berol. = V. urticaefolia.— Veronica nervosa H. Prag. = V. longifolia var. grossa. - 651 U. Notizen zur Zeitgeschichte. Es war in der ersten Hälfte des Mais, als ein Hr. Ebel aus Königsberg in Preussen mit Empfeh- lungen bei mir eintrat, um ihm bei einer Reise nach Dalmatien zu berathen. Er hatte, eben zum Doctor der Philosophie promovirt, bei welcher Ge- legenheit er eine sehr scharfsinnige Dissertation über das Genus Aymeria geschrieben, von der k. preussischen Regierung, die auf die liberalste Weise auch die Naturwissenschaften unterstützt, den Auf- trag und die nötbigen Mittel erhalten, um irgend ein Land, welches noch wenig untersucht, und dessen Beschaffenheit und geographische Lage we- nig Aehnliches mit den k. preussischen Provinzen habe, zu durchreisen. Er hatte sich zu diesem Behufe in Berlin, woHumboldt thront, woRit- ter neue Länder schafft, Raths erholt, und seine Blicke auf den südlichen Theil der Alpenkette ge- wandt, die nördlich und östlich den adriatischen Meerbusen umgibt; war dann nach Wien gegan- gen, wo er, zuvorkommend empfangen, sich in den reichen Museen für seinen Zweck orientirte, der zwar ganz vorzüglich Botanik, aber auch alle Naturwissenschaften berührte, und so kam er hie- her zu mir, dessen langjähriger Aufenthalt in je- nen Gegenden ihm so manche Sicherheit seines Unternehmens gewähren sollte. Sie können mein Erstaihen denken, als mir ein Norddeutscher, der ausser Latein nur seine Muttersprache, die ibm, schon hier zu Lande mühselig forthalf, sprach, 652 der ausser den Sandhügeln an den Ufern der Nordsee noch nie einen Berg erstiegen, der an die. Siedhitze eines südlichen Klima’s nicht gewöhnt, der keinen Begriff hatte von den Mübseligkeiten und Entbehrungen, die ihn erwarteten, von dem leb- haften Verlangen sprach, einen Ausflug nach Mon- tenegro zu machen, so wie man beiläufig von Kö- nigsberg einen Abstecher nach dem kurischen Haff unternimmt. Noch überdiess waren erst in der letzten Zeit neue Eingriffe der Montenegriner in, das österreichische Gebiet erfolgt, die blutige Fol- gen hatten, und es wäre Unsinn gewesen, die Hand zu einem solchen Unternehmen zu bieten; dagegen sammelte ich alles, was dem Reiselustigen für den Eintritt in Dalmatien förderlich seyn konnte, machte den zwar vergeblichen Versuch, ihm Hrn. Freyer in Laibach, einen emsigen Botaniker und der illyrischen Sprache kundig, beizugesellen, und mit allem hinlänglich ausgerüstet, verliess mich Hr. Ebel frohen Muthes, Von Triest aus erhielt ich die Bestärkung, dass er trotz mancher Hinder- nisse sein- Reiseziel verfolge, aber dann verflossen 4 Wochen ohne ein Lebenszeichen. Denken Sie sich mein Erstaunen, als ich vom 26. Juni datirt vor einigen Tagen das anliegende Schreiben er- hielt, von dem ich Sie das Nöthige auszuziehen bitte.*%) Man muss ein wahres Sonntagskind seyn, — © *) „Am %. vorigen Monats giug das Dampfschiff nach Dalmatien von hier ab, welches mich nach Spalatro bringen sollte, von we ich zu Lande meine Reise 653 um so vom Geschicke begünstigt zu werden,. und so hat denn auch die Flora von Montenegro, die fortzusetzen gedachte. Besonders günstige Umstände, dass nämlich ein russischer Hofrath, Hr. v. Tschef- kin, schon von Triest aus nach Montenegro, und von Zara aus andrerseits Hr. Baron v. Schaller nach Cattaro gingen, beide in Verhandlungen über die Fesstellung der. Gränzen zwischen Pastrovichi und Montenegro, unter deren Vermittlung sich mir die Aussicht darbot, auch einen Theil der interessanten montenegrinischen Gebirge besuchen zu können, be- ” stimmten mich jedoch, sogleich nach Cattaro zu fah- ren, um mich dort zuerst umzuschauen. Auf der Reise nach Cattaro wurde ich mitHrm. v. Tschefkin näher bekannt, der mir seine Mitwirkung zu meiner Unter- ‘nehmung versprach, und so entschloss ich mich zu - einer Aenderung meines frühern Reiseplanes., — Acht Tage bin ich nun in den montenegrinischen Gebirgen umbhergewandelt. Ich wählte den Weg nach Süden gegen die albanesische Gränze. Ich bestieg den Berg Troiza (Trinita), die beiden Rastowadaze und zuletzt hinter Limianı das hohe Grenzgebirge der Sutorna vis & vis von Antivari. Darauf wandte ich mich öst- lich hinter Bolivicza nach dem See von Scutari, be- suchte die Inseln Wranina und Lessendra, kam auf dem Flusse Rieka nach dem Orte gleichen Namens und kehrte dann nach Zettinie, dem Haüptorte des Landes zurück. — So viel sich jetzt beurtheilen lässt, kann ich mit meiner Ausbeute wohl zufrieden seyn; es scheinen auch hübsche Sachen darunter zu seyn, über die jedoch eine spätere, genauere Untersuchung erst Aufschluss geben wird. — Noch bemerke ich, dass ich hinsichtlich der illyrischen Sprache in Montenegro jeder Schwierigkeit durch einen von Cattaro aus mit- 654 vorzüglich in dem südlichen Theile des Landes ge- gen türkisch Albanien so interessant seyn muss, weil hier allein Wasser ist, ihren ersten Beschrei- ber gefunden, während ein anderer hoher Priester der holden Göttin, ein königlicher Herr, zu ihrer Untersuchung den ersten Schritt in diess wilde Land that; Hr. Tommasini hat zwar den Monte Sello bestiegen, ich habe die Gränze der ganzen westlichen Gegend mit österreichisch Albanien durch- genommenen Diener überhoben war, indem derselbe ihrer vollkommen mächtig war, sich aber mit mir auf französisch verständigte.” „Jedoch auch von dem schönen Dalmatien, wo ich in Folge Ew. Excell. gnädiger Empfehlung überall wohlwollend empfangen worden, bin ich nicht leer ausgegangen; theils, weil ich von den einzelnen Lan- dungsplätzen aus mehrere Exceursionen unternahm, theils dadurch, dass die Herren Professoren Alschinger und Petter mir Mehreres mittheilten. Auch habe ich in Ragusa einige Fascikel der hinterlassenen Neu- mayer’schen Sammlung gekauft. Und — bedarf es noch einer Erwähnung, welchen Eindruck die Natur- schönheiten dieses Landes auf mich machten? Eine Agave americana als Pallisade zu Lesina und Ra- gusa; die zierliche Preniz dactylifera ebenfalls von Lesima ab und kleine Wäldchen von Zaurus, Pu- nica, Myrtus, Erica, Pistacia, wie auf Sabion- cello und Corzola; und nun vollends die reitzende Bocca di Cattaro. Ja selbst auch von dem maleri- schen Wasserfall der Kerka bei Scardena bringe ich eine hübsche Stalaktitenformation in meine nordische Heimath u. s, w.? . 655 wandert, aber unter so beschwerlichen Verhält- nissen, dass die Botanik allen Reitz verlor. Auch die noch minder bekannten Trientiner Alpen, die nun von Hrn Dr. Ebel durchsucht werden sollen, wer- den reichlichen Stoff liefern, und gewiss wird auch das Zusammentreffen mit einem dort einhei- mischen sehr ausgezeichneten Botaniker, Herrn Dr. Facchini zu Vigo im Fassa-Thale, an den ich Hrn. Ebel adressirte, schneller zum Ziele’ führen. Ich verdanke Ersterem das meinem Her- barium neue Genus Rhizobotrya aus jenen Alpen. Unser Reisende aber möge von seinem Glücks- sterne ferner geleitet uns bald die Resultate seiner Bemühungen mittheilen. Grätz. “ v. Welden. MI. Botanische Notizen. (Bemerkungen zu einigen Stellen der diessjährigen bo- tanischen Zeitung. Nr, I.) 1») Zu Corex Oederi. S. 80. Die Autorität Ehrhart’s ist keinem Zweifel unterworfen, denn G. F. W. Meyer eitirt in der Chloris hanoverana Ehrhart’s Calamarien n. 79, und setzt ein ! hin- ter den Namen Ehrhart’s. Wenn aber auch Meyer, wie mehrere neuere Schriftsteller es thun, das ! hinter dem Namen des Autors nicht mehr im DeCandollischen Sinne gebraucht hätte, so ist doch gewiss, dass Meyer die Ehrhartischen Sammlungen besitzt. Ich habe schon oft bedauert, dass die neuern Schriftsteller die ven DeCan- ‚dolle eingeführte Bedeutung des ! hinter dem 656 Namen des Autors nicht beibehalten baben. Was die spezifische Verschiedenheit betrifft, so habe ich bisher denen beigestimmt, welche die Carez Oederi von Carex flava verschieden halten und zwar aus dem Grunde, weil sie eine verschiedene Lebensweise "hat; übrigens streite ich darüber mit Niemand. 2) Zu Juncus nigritillus und Seirpus trigo- nus S. 216 u. d. f. Ich stimme jetzt dem Herrn Apotheker Böckeler vollkommen bei, dass Jun- cus nigritellus als Varietät von Juncus supinus mit “kurzer eingedrückter Kapsel anzusehen ist. Bis jetzt hatte er sich im Garten, aus Samen gezogen, beständig erhalten; allein ich habe im verflossenen Sommer den J. supinus mit 4 und 5 Staubgefässen und auch mit kurzer und mit eingedrückter Kapsel gefunden, so dass nun alle Merkmale schwinden, wodurch man beide Arten unterschieden hat. Auch hinsichtlich des Seirpus trigonus stimme ich dem Hrn. Apotheker Böckeler bei. Ich habe, nach- dem ich die Bemerkungen desselben über diese Pflanze gelesen hatte, die Werke Roth’s genau verglichen und den Ausspruch des Hrn. Böcke- ler’s bestätigt gefunden. Ich war der Darstel- lung Nolte’s, eines ausgezeichneten Botanikers; welcher die fraglichen Pflanzen an jihren Wohn- orten untersucht hatte, gefolgt, ohne die genaue kritische Nachtorschung anzustellen, die ich sonst nicht versäuimne. , i Erlangen. Koch. i (Hiezu Intellbl. Nr. 1.) Flora. Nie. 42. Regensburg, am 14. November 1841. ß I. Original- Abhandlungen. Nova genera plantarum Africae tum australis tum _ tropice borealis proponit et describit Ch. F. Hochstetter. Leguminose. P oäiopetalum (nomen derivatum a petalis stipitatis). . Character: Calyx bilabiatus basi supera gibba, labio superiori obtusissimo emarginato (breviter bi- lobo), inferiori insequaliter trilobo lobis acutis, in- termedio latiore ac longiore; corolla papilionacea, vexillo obovato-rotundato emarginato basi abrupte in onguem stipitiformem attenuato, alis paulo bre- vioribus angustissime unguiculatis, carina adscen- dente obtusiuseula monopetala sed in ungues dass tennes divisa; stamina decem monadelpha inzequa- lia, antherarum terminalium loculis erectis rima apicali apertis subdivergentibus; ovarium longe sti- pitatam birsuto-pubescens compressum ellipticum basi in stipitem apice in stylaum glabrum adscen- dentem attenuatum, stigmate obtuso glabriuscnlo, unj-ovulatum. Legumen, .. , Flora 1841. 49. Tt .658 In triba Dalbergiearum militare videlur. Podiopetalum retieulatum Hochst. Frutex fo- liis impari-pinnatis, bijugis, petiolo puberulo, sti- pulis brevissimis triangularibus , pinnis alternis ob- ovatis obtusis bipollicaribus utrinque reticulatis gla- bris integerrimis supra lneidis; panicula terminalis ramosa, pedanculo communi et ramis atrorubenti- bus glanduloso - pubescentibus, flores parvuli in ra- mulis dense aggregati, pedicelli bracteis minutis obiusis stipati. Habitat in sylvis Natalensibus (Africa austra- lis), ubi Decbri 1839 legit illustris peregrinator Dr, Krauss Stuttgartiensis. Bracieolaria (nomen deriyatum a bracteo- lis ealycinis). Character: Calyx bibracteolatus, aestivatione connato-clausus, integer lateraliter fissus basi sac- catim reflexa, tandem deeiduus; corolla hypogyna pentapetala papilonacea vexillo lato, alis stipitatis vezxilli et carinze dipetalse longitudine; ovarium com- pressiuseulum lineari-lanceolatum hirsutnm unioyu- latum; stylus ovario continuus arcuatus stigmate truncato. Legumen..., Ad Swartzieas pertinet. . Bracteolaria racemosa Hochst. Frutex 6—S pe- . dalis foliis simplieibus oyatis vel elliptieis acntis integerrimis venosis glaberrimis supra nitidis, pe- tiolatis, stipulis minutis; racemi axillares folia sub- wequantes bracteis ad basin pedicellorum .minutis; calyces bibracteolati margine integro minute ciliato; " 659 corolla albida vexillo lineolis purpureis a basi orien- dis pieto. — Habitat in sylvis Natalensibus (Africa australis), ubi Decbri 1839 florentem legit illastris peregrinator Dr. Krauss Stuttgartiensis, Lythrarieae. Rhyacophila (nomen derivatum a euaf ri- vas, quia planta rivos amat ibique obvia est). Character: Calyx eorollinus campanulatus octo- dentatus, dentibus alternis exterioribus rotundatis minimis, interioribus ovato-subacutis, tribracteatus bractea antica (ramea) majori, bracteolis duabus lateralibus (floralibus zequalibus; corolla nulla; sta- mina qualuor exserta; imo tubo adnata, calyecis la- einiis majoribus oppusita; filamenta filiformia, an- there intrors biloculares subrotund:e dorso insertze, longitudinaliter dehiscentes. Ovarium liberum ses- .sile biloculare placentis dissepimento adnatis, ovula plurima, stylus simplex exsertus' stigmate capitato leviter emarginato. Capsula calyce basi cincta_ ob- longo-ovata acutiuscula biloeularis apice unilocularis septifrage bivalvis (valvis superne tantum dehiscen- tibus ut videtur) semina elliptica 4—5 (vix plura) in loculo. „ Rhyacophila repens Hochst. (Fl. abyss. eXSicc, Un. itin, sect, IL) Planta aquatica humilis glabra caule ramoso repente foliis simplieibus capillaceis dense tecto; rami floriferi adscendentes vel erecti digitales inferiore parte densissime foliosi in ra- cemum nudum 2—3pollicarem terminati; pedicelli in racemo alterni vel rarius subyerticillati paten- Tt2 660 tes 1-14 lineam longi;; flos parvulus, tribractea- tus, calyce corollino campanulato tenuissimo bracteas vix.excedente, eapsula glabra uti omnes plant par- tes, 1Z lineas longa, valvis apice dehiscentibus, Habitat in Abyssinia, ubi in rivulo super la- ‚ pides in distrieta Sanna prope Docheli d. 1. Nov. 1839 legit-W. Schimper. Euphorbiacee. *) Monospora (nomen derivatum a capsula mo- nosperma). \ Character: Flores dioiei parvuli — ınasculi in spieis axillaribus interraptis glomerati; glomeruli bracteis minutis stipati; calyx octopartitus segmentis biseriatis, exterioribus minoribus; corolla nulla sed glandulse plures erassinscule in fundo calyeis; sta- mina duodecim filamentis exsertis, antherarum lo- culis diseretis globosis rima apertis; ovarium ab- ortivam vel sterile; flores foeminei spicato-glomerati in spieis interroptis axillaribus, bracteolati, calyce oetopartito masculis simili, stamina nulla, ovarium *) Ich habe in einer früheren Nummer dieses Jahrgangs der Flora, wo von mir auch einige neue Gattungen aus Afrika (Pflanzen aus Nubien, vornämlich der Pro- vinz Cordofan) beschrieben wurden, wovon gegen- wärtige Aufzählung und Beschreibung als Fortsetzung betrachtet werden kann, bereits eine neue Gattung der “ Enphorbiaceen bekannt gemacht (Cephalocroton), welche aber in die Abtheilung der Crotonacese gehört, wäh- rend gegenwärtige zu den Acalyphex gerechnet wer- den muss. ve 661 disco glandulis (quatuor?) cineto impositum ovato- trigonum triovulatum (ovulis duobus abortivis), stylis tribus apice in stigmata duo brevissima divisis; capsula unilocularis trivalvis sed apice tantum de- hiscens, monosperma (rarissime disperma), semen ovatum apice et basi acutum strophiolatum pen- dulum superficie eleganter scerobieulatum. Ad tribum Acalyphearam pertinet. -”= 1. Monospora rolundifolia Hochst. Arbor 30—40- pedalis ramulis brevissime tomentoso-puberulis sub- striatis, foliis alternis petiolatis obovato-rotundis bipollicaribus serrato.dentieulatis 6-7 nerviis, inter nervos subtus reticulato- venosis glaberrimis (nervis ad paginam inferiorem .solammodo prasertim versus basin puberulis), petiolis puberulis folio plas duplo brevioribas stipulis minutis deciduis ; spiese masculse folium vix aequantes solitarie, rachis, bractee et calyces tomentoso-puberalse; spiese foeminese in ar- bore foemina folio breviores petiolum aequäntes vel duplo superantes, bractex et calyces ut in mascu- lis; eapsulee sanguineo-nigrae 1 lineas longe ovato- acutze trigonze, valve siylis persistentibus apieu- late; semina cinerea serobiculata nitida. Arbor mascula in sylvis ditionis Outeniqua Januario ‘1839 ‚florifera, foemina in sylvis prope Auvinm Goukamma Africze australis Februario 1539 florens et fructifera ab illastri peregrinatore Dr. Krauss inventse sant. 2. Monospora grandifolia Hochst. Arbor priori omnino similis, sed folia duplo majora ovato-rotun- 062 data magis grosse serrata 8—-9—11 nervia, spiese mascuke foliis duplo breviores , ramuli minute ver- rucosi verrucis rubeolis. Forsan prioris varietas, . Arborem masculam Decbri 1839 in sylvis Natalen- sibus. florentem invenit Dr. Krauss. Hippocrateacee@. Trigonotheca (ob capsulam trigonam). Character: Calyx brevissimus obtuse quingue- dentatus, corolla 5petala petalis ovatis inter caly- cem et discum bypogynum pateriformem subtrilo- bum margine erenulatura insertis, stamina tria disco extus paulo infra marginem inserta filamentis brevi- bus antheris ovato-subrotundis bilpeularibus; ova-_ rium subtrigono-globosum apice leviter trisuleum triloculare loculis biovulatis, stylus brevissimus stig- matibus tribus crassiusculis demum revolutis; cap- sula clavato-oblonga obtuse trigona trilocularis lo- eulieide trivalvis, valvis navicularibus medio sep- tiferis, loculis dispermis, tertio fere semper abortivo, seminibas pendulis oblongis deorsium alatis. Triganotheca serrata Hochst. (Fl. abyssin. ex- siceata Un. itin. sect. IL). Frutex foliis oppositis simplieibus lanceolatis in petiolum brevem attenuatis obtuse serratis glaberrimis lacidis discoloribus; pe- danculi foliis breviores axillares terminalesque flo- ribus diehotome cymosis parvis luteolis (ut videtur in planta sicca) pedicellis bibracteolatis; capsuke coriacex vel sublignosie vix seimipollicares valvis apice dehiscentibus glabr&; semina dilute brannea compressiuscula albo-alata, ala semine fere duplo longior tenuissime membranacez fragilis, » Colitur ad oppidum vel pagum Abba Gerima prope Adam et in provincia Schire nomine abys- sinico „Tschät” — folia a Muhammedanis eruda co- meduntur et infusione aqua ferventis potum sapi- dum These instar prasbent. W. Schimper loeis indieatis in Abyssinia Julio 1840 frnctiferam et flo- rentem legit. . Sapindacee. Natalia (nomen derivatum a loco natali si- lieet promontorio. vel provineia Natal in Africoe australis littore orientali plantis insignibus et novis ut videtur ditissima). Character: Calyx quadeipartitus inequalis, la- cinia postica majori bidentata seilicet e duabus con- nafa (ergo calyx pentamerus); corolla pentapetala petalis oblongis tomentosis zequalibus calyeis "laci- niis alternis; discus carnosus unilateralis inter. pe- tala et stamina antica situs laminxformis; stamina quatuor filamentis basi latioribus hirsutis, anticorum filamenta basi in laminam concavam connata, posti- eorum libera, omnia superne attenuata glabra, au- there hiloeulares introrsz, loculi rima, longitudinali dehiscentes; ovarium pubescens tetragond-globosum in stylum adscendentem glabrum attenuatum, qua- driloculare‘, loculis uniovulatis; stigna obtusissimum subtetragonum (lobos quatuor obscuros indigans). Fructus capsularis ? 664 . Generi Bersame Fresen. affınis, que non- ad Meliaceas sed ad Sapindaceas pertinet. Natalia lucens Hochst. Frutex 8—10 pedalis foliis alternis abrupte pinnatis 2—3jugis, foliolis oboyatis 2— 3pollicaribus penninerviis integerrimis glaberrimis lucidis, petiolis soleatis, stipulis intra- petiolaribus obtusissimis, racemis elongatis termi- nalibus pluribus congestis basi breviter bracteatis (axillaribusque ?), pedanculis sulcatis, pedicellis bracteolatis semipulliearibus vel ultra calyeibusque dense puberulis, petalis albis. Ad sylvarum margines prope fluvium Umlaas in eolonia Afriese australis Natal Januario 1840 florentem legit Dr. Krauss. Caryophyliee. Uebelinia (dedicavi viro amieissimo Johanni Jacobo Uebelin, verbi divini ministro Basi- liensi, botanices amatori ac promoteri strenuo). Character: Calyx campanulatus quinquefidus decemstriatus; petala quinque spathulata parva calycem non excedentia, carpophori brevissimi cya- tbiformis margini cum staminibus inserta; stamina hy Ä quinque cum petalis’alternantia et carpophoro in- serta, filamentis filifformibus petalorum longitudine antheris bilocularibus; ovarium ovatum uniloculare ovulis quinque basilaribus; styli quingue filiformes. Capsula calycem persistentem ayuans superne char- tacea, inferne membranacea, apice dentibus quinque dehiscens (serius aut simul ut videtur medio trans- versim irregulariter rumpens), unilocularis continens a 665 membranaceis (alatis) inzequalibus a basi colamellse fugacissimze adscendentibus suspensa. Ad tribum Drypidearum periinet. . Uebelinia abyssinica Hochst. (Herbar. Abyssin. Un, itin. sect. I. nr. 302). Herba caule dichotomo basi repente deinde adscendente bifariam piloso flaceido 3—1z pedali, foliis oppositis setoso-ciliatis oboyato-lanceolatis, floribus breviter pedunculatis solitariis ex dichotomia caulis et foliorum axillis terminalibusque, pedunculis fructiferis deflexis fo- lium subzequantibus; calyeis lacinise ovatze setoso- ciliatee apice mucronatz, petala alba calycem non excedentia, semina globosa subreniformia utrinque paulo compressa tuberculata atrobrannea vel fusca. In :Abyssinia prope Adoam locis graminosis d.:20. Sept. 1837 legit strenuus peregrinator W. Schimper. Turneracee. Streplopetalum (nomen derivatum a petalis z»stivatione contortis). Character: Calyx tubulosus elongatus clava- formis limbo quinque-dentato; petala quinque Ii- neari-ligulata superne paulo latiora obtusa zestiva- tione in tubum ex calyce longe exsertum contorta, unguibus calycis tubo supra medium adnatis, sta: mina quinque calycem non aut vix excedentia, fila- menta tubo calyeino paulo supra basin ibique birto inserta, aniherz introrsz biloculares lineari-oblong; ovarium uniloculare multiovulatum ovatum stylis tribus filiformibus staminum longitudine superne 666 v inerassatis in stigma subcapitatum (punctiforme) terminatis. Capsula ovato-oblonga subtrigona uni- locularis trivalvis, valvis apice' dehiscentibus linea media seminiferis; semina 9—12longiuscula curvata tesellato-serobiculata, basi membrana tenui unila- teraliter sirophiolata, Proxime ad Wormskioldiam Thon. etSchum. accedit, a qua stigmatibus, petalis altius insertis, capsula ovata et seminibus carvatis differt; ypotest tamen adseribi huie generj, cui ipse primum ad- seripseram nomine. W. serrate. _ Streptopelalum serratum Hoehst. (Wormskiol- dia serrata 'ejusd. mscpt.). Planta anııua ramosa spithamaea vel pedalis, caule ereeto glanduloso-pu- bescente, foliis alternis lanceolatis utrinqgue atte- nuatis penninerviis serratis serraturis apice glan- dulosis; racemi vel spice axillares et terminales folia subzequantes peduneulis glanduloso-pubescenti- bus, pedicellis brevissimis, calyces evoluti semipol- licares vel longiores pilis glandulosis hispidi, petala ochrolenca vel sulphurea; capsule vix semipollica- ves calyeis in modum hispida. In Abyssinia prope Sellassagnilla in declivibus- ad flumen Tacaze d. 24. Sept. 1838 legit peregri- »ator unionis itinerarie W. Schimper. . Serophularine. Raphidophylium (nomen derivatum a foliis angusfis,. in specie Natalensi, quam primum vidi, “ fere acerosis). Character : Calyx- bibracteolatus campanulatus 667 quinquedentatus dentibas subzequalibus, intus prae- sertim ad margines lanatis; corolla infundibulifor- mis limbo quinquefido subbilabiato lobis rotundatis venosis; stamina quatuor ad basin tubi inserta sub- aequalia breviter exserta, antherse biloculares loculis discretis altero majori erecto intus hirsuto fertili, altero minori divergente glabre (efloeto). Ovarium biloeulare placentis dissepimento utrinqgue adnatis multioyulatis; stylus simplex longe exsertus filifor- mis stigmate lingweformi subacuto (quandoque bi- fido). Capsula ovato-elliptica bilocularis, loculieide bivalvis, valvis medio septiferis; semina plurima cuneatz vel elaviformia testa ut videtur laxa. In tribn Gerardiearum militat. -1.. Raphidephylium simplee Hochst. Planta biennis (perennis ?). pedalis-bipedalis, caule erecta anguloso sulcato simplieissimo papilloso-scabro, foliis sparsis ternisve anguste linearibus pollicaribus len- gioribusque margine reyoluto fere teretibus rigidis (quasi acerosis) fragilibus erectis acutis glabris (margine tamen scaberrimis); .racemus elongatus terminalis pedicellis alternis erectis basi bractea hliformi pedicellum subzequante instructis; calyces extus glabri bibracteolati, corolla calyce duplo lon- gior purpurea; capsula ovato.elliptica eompressius- cula apice retusa et stylo apiculata, bilocularis, se- minibus plurimis minutis. or Habitat ad rivulos prope St. Mauritzburg in colonia Natal Afriese australis, ubi Augusto et Sep- tembri 1839 legit Dr. Krauss Stutigartiensis. 668 3. Raphidophylium ramosum Hochst. Planta priori onmino similis sed altior 2—3pedalis, caule strieto ramoso inferne tereti superne anguloso, scabro nee non subhirsuto, foliis linearibus acutis planis margine revolutis rigidis scabris, fragilibus, bipol- licaribus, ternis quaternisque suberectis; spicoe vel vacemi terminales subverticillati, flores in vertieillis terni, quaterni, rarjus bini (rarissime solitarii), pedunculis calyce brevioribus, bracteis eundem superantibus vel zequantibus foliiformibus angustis; calyces bracteolis duabus longiores extus glabri pur- pureo- nigrescentes dentibus ovato- acutis intus la- natis; flores purpurei, calyce duplo vel plus duplo‘ majoribus. Habitat inter virgulta planitiei prope San Segal in provincia Abyssiniee Schire, ubi d. 22. Nov. 1839 florentem invenit peregrinator Un. itin. W. Schimper. Cyrtandre®. Craterostigma (nomen a stigmate infundi- buliformi sen crateriformi). Character: Calyx tubulosus (subcampanulatus) quingnefidus vel quinquedentatus dentibus subzequa-- libus; corolla hypogyna infundibuliformis limbo bi- labiato, labio superiori integro recto subeoncavo, inferiori majori trilobo lobis rotandatis versus basin gibberibus duobus inflatis ornato; stamina quatuor fertilia didynama, filamenta duo longiora labio in- feriori utrinque infra originem gibberis affıxa longe eserta, breviora ad basin labii superioris inserta, 669 anthere omnium biloculares loculis divaricatis rima longitudinali apertis; discus bypogynus brevissimus‘ integer ovarii basin cingens; ovarium ovatum gla- brum uniloculare (placentarum insertione et natura pseudoquadriloculare) multiovulatum, stylus sim- plex filitormis stigmate terminali infundibuliformi sen crateriformi subbilamellato. Capsula calyce persistente subinclusa ovato-elliptica unilocularis bivalvis, placentis coadunatis a valvarum linea media solutis columellam centralem simulantibus; semina plurima minuta elliptica vel subglobosa tuberculato- rugulosa, . Sectione et analysi accuratiori plantam ad Cyr- tandreas pertinere perspexi, quam. in schednla plan- tarym Abyssinicarum sect. I. nr. 310. ad Scerophu- larivarum tribom Gratioleas retuleram. 1. Craterostigma plantagineum Hochst. (Herb. Abyss. Un. itin. sect. I. nr. 310). Planta -acaulis humilis, radix perennis faseiculata rhizomate brevi perpendienlari vel obliquo, folia ovata vel ovato- subcordata 7— 9 nervia, supra glabra subtus et in margine pilis hirtis dense vestita, in petiolum latum breviuseulum attenuata; scapi 2--3 (vel plu- ves) digitales vel breviores quadranguli hirti flores . paucos subeymosos gestantes; cymz bracteoss brac- teis oppositis lanceolatis; peduneuli hirti inferiores bracteis ssepissime longiores, superi plerumque bre- viores — interdum pedanculi elongati et scapo valde abbreviato, vix semipollicari, multo longiores — calyces hirti dentibus subovatis, corolla ut videtur 670 Iutea, glabriuseula, labio tamen inferiore intus, prae- sertim ad gibberes glanduloso-granulata, capsula 'oyato-oblonga glabra calycem vix egrediens, stylo persistente terminata. In Abyssinia prope Adoam plantam in regione inferiore australi montis Scholoda d. 11. Juni 1837 florentem legit W. Schimper. 2, Cralerostigma pumilum Hochst. Planta priori simillima sed diversa rhizomate longiori horizontali, foliis 5— 7 nerviis subtus minus dense hirtis, scapo brevissimo vel nullo, pedunculis nempe radicalibus 1—2pollicaribus, calycis limbo paulo profundius diviso, dentibus angustioribus. In prato montano prope Endschedkap ad fines arboreas montis alpini Boahit Abyssiniae d. 29. Juni ‚1838 plantulam florentem legit W. Schimper. Apocynee. Annularia (nomen impositum ob annulum ‚stigmati sappositum), Character: Calyx liber spathaceo-tubulosus ob- tuse quinguedentatus deeiduus; corolla hypocrateri- formis tubo calycem x»quante, limbo amplo quinque- partito, lobis late rotundatis imbricatis subobliquis wstivatione contortis; stamina quingue ad faucem inserta corolloe laciniis alterna filamentis brevis- simis anthere lateri antico (introrso) adnatis — antheree exsertie arete conniventes lineari-sagittatee, ad basin mediam, ubi filamentum conneetitur, wirin- que mucronulatee (mueronuli baseos lobis acumina- tis multo breviores); ovariım didymum (vel duo?) nn nn er nn» or disco tumido ' pentagono semiimmersum biloculare placentis dissepimento adnatis, loculis polyspermis; stylus simplex filiformis superne in annalum stig- ‚mati suppositum (Cerispulum vel quinquedentatum ?) expansus; stigma pentagonum angulis acutis sursum spectantibus. Fructus..,. Affıne genus, ut videtur, Orchipede Blume. Annularia nalalensis Hochst. Arbor 20-- 30 pe- dalis foliis oppositis 4 — Gpollicaribus oblongo-lan- ceolatis obtusis glabris penninerviis, stipulis brevi- bus interpetiolaribus et connatis, pedunenlis axil- laribus terminalibusque bifidis, pedicellis paucifloris basi bracteatis (bracteis deciduis vel caduecis); ca- Iyx semipollicaris basi circumscisse deciduus glaber, corolla diametro 13— 2pollicaris flavescenti- alba quasi cerea, Habitat locis umbrosis sylvarum prope Umlaas River in colonia Africze australis Natal, ubi Decbri 1839 floreniem detexit amieus Dr. Krauss Stutt- gartiensis, Frazinea. Nathusia cdixi in honorem Herrmanni Nathusii, viri de unione itineraria optime meriti et historise naturalis praeeipue botanices amatoris ac promotoris). Character: Calyx breviter tubulosus snbeampa- nulatus, breyissime insequaliter 5— Sdentatus, de- mum unilateraliter dehiscens; corolla hypocraterk formis, tubo calycem excedente, limbo octofido (ra- rius 65-7 fido), intus versus basin loborum pilis bre- 672 vibus elavatis dense vestito lobis obovato-rotundatis »stivatione contortis; stamina ad faucem inserta duo filamentis brevissimis, antheris exsertis intror- sis bilocularibus; ovarium obovato-subglobosum bi- loculare loculis quadriovulatis, stylus fliformis in- celusus stigmate crasso apice brevissime bilobo sub- exserto; eapsula obovata compressiuscula coriacea bilocularis loeulicide bivalvis loculis tetraspermis, valvis navicularibus superne latioribus medio septi-* - feris, seminibus pendulis compressis deorsum alatis. Nathusia alata Hochst. (Fl. abyssinica exsicc. Un. itin. sect. I. nr. 245) Arbor excelsa foliis oppo- sitis imparipinnatis bijugis vel ternatis, petiolis alatis, foliolis glaberrimis ovato-lanceolatis, impari paulo majori oboyato-lanceolato; flores in ramis ter- minalibus corymboso-paniculati, peduneulis pedicellis- que bibracteatis; corolle semipollicares vel panlo maiores lutee (saltim exsiecate, forsan viventes alb:ie) limbo intus cinnamomeo vel atrosanguineo; capsulze fere pollicares. Decembri 1837 fructiferam in valle prope Genniam regionis Memsach, Octobri 1839 florentem in montibus prope „Adde Argati” in Abyssinise provincia Tigre legit W.Schimper. Continuatio sequetur. @ Wir können unsern Lesern die angenehme Nachricht mittheilen, dass Hr. Dr. Krauss, des- sen in dieser Abhandlung öfters Erwähnung ge- schiebt, eben damit beschäftigt ist, käufliche Samm- lungen seiner Capenser und Nataler Pflanzen zu- sammenzustellen, und demnächst ein Verzeichniss derselben in diesen Blättern mittheilen wird. Die Redaction. cHiezu Beibl. 79 . Flora Nr. 43. | Regensburg, am 21. November 1841. 1. Original - Abhandlungen. Beiträge zur Flora Mährens; von Siegfried Reissek, Med. Cand. in Wien. Mihren, durch seine glückliche Lage Nach- bar des pflanzenreichen Ungarn und Oesterreich, von den Sudeten und Karpaten umfangen, darch die verschiedensten Formationen mit einem bunten Wechsel saftiger Voralpenwiesen, düsterer Berg- schluchten, schroffer sonniger Felshügel, fruchtba- rer Weinberge, tiefer Sümpfe, unfruchtbarer Sand- ebenen zu einer mannigfaltigen und üppigen Vege- tation bestimmt, gehört unstreitig zu den. interes- santeren, aber immer noch zu wenig bekannten Gebieten der deutschen Flora. Sechs Jahre sind nun verflossen, seit Robrer, welcher der Wissen- schaft leider zu früh, im bessten Alter durch den Tod entrissen worden, mit seinem Freunde Mayer die erste Aufzählung der Phanerogamen dieses Landes gegeben. Auf die wichtigen Entdeckungen Pro- fessor Hochstetter’s, welcher durch Jahre die verschiedensten Theile des Landes erforscht. und die meisten Seltenheiten zuerst aufgefunden hatte, Flora 1841. 43. Uu 674 auf die Angaben Dr. Karl’s, der vorzüglich den südöstlichen Karpatentheil durehsuchte, auf die Beobachtungen des vormaligen Professors der Ma- thematik zu Brünn, A. Thaler, und auf eigene Forschungen gestützt, führen sie im mährischen Gouvernement, d. i. Mähren und üsterreichisch Schlesien 1484 Species auf. — Schwer ist über- haupt der Grund zu errathen, welcher die Ver- fasser bewog, zu dem von allen Seiten so natür- lich begrenzten, im Norden durch die Wasser- scheide des schwarzen :Meeres und der Ostsee, das Gesenke, im Osten derch die weite Bergkette der Karpaten, im Westen durch das. böhmische Grenzgebirge geschiedenen, gegen den von der Thaia umflossenen Süden sanft sich verflächenden mährischen Becken einen Landsirich zu ziehen, welcher, obwohl durch politische Grenzen in dem- selben Regierungsbezirke, in so mancher Beziehung deutlich getrennt ist, und dessen Flora ohnehin dorch Wimmer undGrabowsky so vortrefllich bearbeitet worden war. Den eigenthämlichen Pflänzen-Charakter Mäh- rens, in seiner Beziehung zu jenem Deutschlands, bedingt weniger seine nördliche, mit der gewähn- lichen Gebirgsflora des mittleren und nördlicheren Europa’s im Allgemeinen übereinstimmende, als vielmehr seine südliche, durch den gegen Mittag ab- fallenden Boden wesentlich verschiedene Vegetation. Im Süden Mährens, liegen die Glanzpunkte seiner Flora, die in das Innere sich ersireckenden, 673 meist sanft abgerundeten, aber auch wie die Pol. auerberge schroffen und isolirten Kalk- und Mergel- högel, mit den dazwischen liegenden, an fetten Wiesen, Sümpfen and stehenden Gewässern rei- chen, hie und da auch nuch von grösseren, der Cultur trotzenden Sandfeldern durehzogenen March-, Thaia- und Schwarza-Auen. Die Uebereinstim- mung der Flora mit jener Unterösterreichs und Mittelungarns tritt hier überraschend auf, dech bemerkt man deutlich, dass das mehr südliche, hart an der Örenze gelegene Polauer Gebirge zahl- reichere Anklänge zur österreichischen, die weiter östlichen Czeizer, Howoraner und Bisenzer klügel, die Flächen von Bebarditz und.Gäding zur ungari- schen Fiora haben. Auf den Polaner Bergen erin, nert die Steile der Kalkfelsen, die. gonuigen' Ab- hänge, geschmückt mit Dianthus plumarius, Iris pumils, Cotoneasier vulgaris, Poa ulgina var. ba- densis, Festuca glauca, Beorwonera ausiriden, Or- laya grandiflora, Giechema hirsuta, Inuwa Oculus Christi, Astragalus ausiriacus, Hesperis trislis, Or- nithogalum comosum, Allium flavum, Alsine setacea, Jacquini, Arabis Turrita, auriculala, Phlomig Ar. berosa und viele andere lebhaft an die Briel bei Wien, obwohl die dichtee Rasen der Arcnaria, grandiflora All., welche hier gense Felsen über- deckt, und erst wieder auf der Razalpe an der steirisch-österreichischen Grenze sparsam erscheint, nebst Iris bakemica fremdartig auflallen. Die Högel im südöstlichen Theile, mit niedei- Un2 676 > gem lichtem Gebüsche, und jenen kurzgrasigen, sonnigen Wiesen der pannonischen Flora bedeckt, mahnen durch das Vorkommen von Crambe Tataria, dessen Büsche zu# Blüthezeit in der Ferne weiden- den Schafen nicht unähnlich sehen, Astrayalus ex- scapus, Lactuca sagittata W. et Kit., Digitalis fer- ruginea, Potentilla patula W. et Kit., Silene viscosa, Stellaria viscida, die Niederungen zwischen ihnen durch Senecio .Doria, ‚hier zahlreich zu treffen, Crypsis aculeala,, Alyssum alpesire var. torluosum W. et Kit,, 'Scorzonera parviflore, Galatella cana Nees, Cyperus Michelianus, Trinia Kitaibelii Bieb. u. a. an die östliche Flora Europa’s. Diese Gegenden unseres Gebietes, den Bota- niker durch zu erwartende reiche Ausbeute lockend, sind bisher, besonders in den letzten Jahren, fleissi- ger untersucht worden, und jeder, auch noch so kurze Ausflug brachte neue interessante Enideckun- gen. Aber ohne Zweifel beherbergen sie noch manche Seltenheit, noch manchen nicht blos für die mährische , sondern die gesammte deutsche Flora neuen Bürger, der verborgen einen emsigen For- scher erwartet, Ich weise nur auf die südöstlichen . von den kleinen Karpaten gebildeten Grenzgegen- - den des Hradischer Kreises hin, welche durch die Beobachtungen Dr. Karl’s bisher nur sehr unvoll- kommen bekanıt, und nach ihm von keinem Bo- taniker wieder betreten worden sind. Die verjähr- ten Angaben desselben über die Flora dieser Ge- birge, als: Gentiana acaulis, Ranunculus alpesiris 677 Androsace lactea, Crepis Jacquini, Cirsium ochro- leucum, Pedicularis foliosa, Carex firma, tenwis, Cortusa Matthioli, Alsine larieifolia, -Kernera saxa- üilis etc,, welche zum Theile auch in Koch’s Sy- nopsis aufgenommen sind, wären am so mehr zu berichtigen, da Karl bald auf mährischer, bald anf ungarischer Seite botanisirend, anf den spe- ciellen Fundort kein bedeutendes Gewicht gelegt zu haben scheint, und auch Rohrer auf seine Autorität Fundorte für Mähren eitirt, die, wie bei Trifolium spadiceum „im Kisucza Thale” völlig in Ungarn gelegen sind, Anderseits scheint er auch im Bestimmen nicht sehr glücklich gewesen zu seyn, wie es sein Zythrum nummulariaefolium und Eryn- gium amethystinum. beweisen, Die Ergebnisse der. Pflanzenerforschung Mih- rens in den letzten fünf Jahren waren sehr günstig ; sie haben die Bürgerzahl unserer Flora von 1346 (aach kritischer Berichtigung von Rohrer's Werke nar 1344) auf 1470 Phanerogamen erhöht, Ver- gleichen wir dieselbe mit der Summe der von Roh- rer und Mayer in Mähren und österr. Schlesien aufgeführten 1484 Arten, so ergibt sich für Mäh- ren ein Minus von nur 14 Species, welches, wie man mit Recht voraussetzen darf, in kurzer Zeit getilgt seyn wird. Auch dürfen wir bei fortge- setzter fleissiger Forschung wohl hoffen, die mährische Flora schon nach Verlauf des nächsten Lustrums über 1500 Arten angewachsen zu sehen, eine Zahl, welche Rohrer und Mayer als Maximnm der in 678 beiden Ländern vorkommenden Phanerogamen an- nahmen, Von den Männern, denen wir die neue Er- forschung unsers Florengebietes verdanken, nenne ich insbesondere die Herren Tkany und Gelli. nek za Brünn, Putterlick, Dr. der Medicin, Adjunkt am k. k. Naturalienkabinette zu Wien, und Wessely, Pfarr-Cooperator zu Selowitz. Auch die Herren Grabowsky, Fincke, Schauer, Sendtner und andere schlesische Botaniker ha- ben besonders durch fleissige Untersuchung des Karlsdorfer oder Janowitzer Höhen-Falles zur Kennt- niss unserer Flora beigetragen. Diese: botanische Fundgrube, von Rohrer ganz richtig in Mähren angeführt, wird wohl in Zukunft nicht mehr zu Schlesien gezogen werden, indem jedermann durch -einen Blick auf die Karte sich überzeugen kann, sie sey auf dem südöstlichen Abhange des Gesen. kes völlig in unserem Gebiete gelegen, Von den Entdeckungen. obbenannter Märmer und meinen eigenen, die ich auf Exeursionen in : verschiedene Theile des Landes zu machen Gele- genheit hatto, führe ich hier, als Supplement zu Rohrer’s Werk mit vorzüglicher Berücksichti- gung der geographischen Verbreitung nur die all- gemeiner interessanten, für Deutschland selteneren Anten auf, da eine Aufzählung aller, zum Theile keiner: Loealllora fehlenden Spezies za weit. füh- ren dürfte, 1. Ciemalis integrifoia L. Diese Pflanze, 6 . welche an der unteren Donau bei Wien nur apär. lich erscheint, sehr hägfig aber auf den March: wiesen ÖOesterreichs und Ungarns zu treflen int, geht an diesem Flusse bis in die Auen des süd- lichen Mährens, in die Gegend von Lündenbarg, Göding und Hradisch ; wird aber bei ketzierem Orte selten, und verschwindet, weiter nördlich ganz, 2. Thalictrum galioides Nest, Tritt ebenfalls aus Oesterreich nördlich über die Örenze, und fir det sich auf den Wiesen bei Eisgrub, 3. Thalietrum collinum Wallr. Im wärmeren Mähren: auf den Polauerbergen und auf Hügeln hinter Kritschen, 4 Ceraloceplsalus erthoveras De, An Acker- rändern bei- Selowitz ins süidliehen Theile zu Tau- senden! Ze . 5. Ceralocephalus falcatus Pers, Mit vorigem bei Selowitz sparsam. — Beide Species kommen hier wie in Oesterreich, wenn nicht untereinauder gesellschaftlich, doch für sieh heerdenweise, letz- terer aber auffallend sparsamer vor. Auch in der Wiener Gegend, wo €. falcatus früher so häufig wuchs, wie österreichische Herbarien bezeugen, scheint er sich gemindert za'haben, wenigstens beob- achtete ich dureh 3 Jahre an letzterem Orte (', ortho- ceras in grösster Menge, an verschiedenen Orten ganze Strecken überziebend, ©. falcatus aber nur ein einziges Mal, Beide Species sind auf den er- sten Blick durch die Gestalt ihrer Carpellen zu unterscheiden, und ich stelle, obwohl ihre Unter- 680 schiede schon mehrmals gut auseinander gesetzt wor- den, die diagnostischen Merkmale beider folgender Weise zusammen: + .C falcatus, carpellis inter gibbos truncatos late foveate-suleatis, dorso carinatis, cornubus adscen- dentibus falcato-ensatis, compressis, medio latissi- mis, .euspide subulata, subincurva. C. orthoceras, carpellis inter gibbos truncatos angustissime sulcatis, dorso eristatis, erista angusta, subquadrata v, oblonga, obtusissima, cornubus erecto-patulis ensato-subulatis, compressiuseulis, basi latissimis, cuspide subpatente. _ ©. falcatus kommt in 2- Varietäten vor 1, la- natus, carpellis tomentoso-lanatis. 2. glaber, car- pellis penitus denudatis, Letztere findet sich vor- züglich bei Wien, erstere scheint mehr Südenropa anzugehören. Auch (. orthoceras (Ranunc. testicu- latus Stev.') ändert in der Dichte des Filzes, wie ich an deutschen, ungarischen, russischen und tau- _ rischen Exemplaren im Herbarium des k.k. Wiener Naturalienkabinettes_ersah. 6.. Aconitum Anthora L. Im südlichen Ge- biete: auf den Felsen des Rabensteines bei Znaim in grosser Menge.. Das Vorkommen dieser sonst subalpinische Gegenden liebenden Pflanze auf ei- nem so niedrig gelegenen Standorte ist bemerkens- werth, und lässt uns vermuthen, dass sie noch an anderh Orten im südwestlichen Mähren zu finden seyn dürfte. , 7. Cimicifuga foetida L. Diese in Deutschland 681 bisher nur auf Mähren, wo sie in Europa die öst- lichste Verbreitungsgränze erreicht zu haben scheint, beschränkte Pflanze, wurde yor vielen Jahren schon von Schott bei Slaup im mährischen Mittelgebirge entdeckt, welchen Standort auch Host'in der Flora Austria (ivrig als Sloun) aufnahm. Rohrer, der nach Host Mehreres, sogar die Meniha suaveo- lens dieses Autors aufnahm, überging sie, und, al- len mährischen Botanikern verborgen, hatte erst 1836 im August Wessely das Glück, sie im Slauper Thale wieder und zwar häufig an beschatteten Fel- sen in üppiger Fülle blühend und Frucht tragend aufzufinden. Auch an andern Standorten um Siaup steht sie, aber sehr vereinzelt. 8. Nasturtium austriacum Crantz. In.den Auen des südlichen Theiles an der Schwarza bei Selo- witz, und weiter abwärts an der Thaja ans Oester- reich herauftretend. 9. Dentaria glandulosa W. et Kit. Aus ihrer Heimath, dem nördlichen Ungarn, zieht sie sich durch die schlesischen Karpaten nach dem nord- östlichen Mähren, wo sie im Gebirge des Prerauer Kreises an mehreren Orten erscheint, und sich von hier aus mit Salvia glutinosa und Scrophularia Scopolii weiter westlich durch das niedere' Mittel- gebirge bis in das Gesenke erstreckt. 10. Sisymbrium Irio L. Im südlichen Mähren zerstreut: auf Hügeln an Ackerrändern bei Nikols- burg, Scharditz, Göding. 11. Erysimum strictum Fl. Wett. An Gräben, - 682 Schuttstellen: bei Brünn und Kuuwowitz im mitt- leren Landestheile. 12. Erysimum hieracifolium L. fl. sueo. Auf Aeckern im nordöstlichen Mähren, gegen Schlesien hin häufiger. * Erophila precox DeC. Häufig besonders auf troekenen Hügeln des südlichen Mährens. So aus- gezeichnet sich diese Pflanze auch, besonders an sonnigen Orten als E. pr@cox darstellt, kann man doch besonders an humusreichen, fruchtbaren Stel- len den Uebergang in E. vulgaris öfters beobachten, 13. Thlaspi alpestre.L. Auf Hügeln bei Znaim an der südlichen Grenze; tritt hier nach Unteröster- reich über. 14. Teesdalia nudicaulis R. Br. Im nordöst- lichen Mähren nur an der Oder, im Marchgebiete - feblend, 15. Viola pratensis Mert, et Koch. In den Au- gebüschen des südlichen Mährens an der Schwarza, Thaia. * Viola lutea Sm. var. multicaulis Koch syn. Auf fruchtbaren Wiesen der nordöstlichen mähri- schen Karpaten in einer Höhe von 2500 — 3000‘. Eine bemerkenswertbe Varietät, welche von der Hauptform der Viola lutea durch schlanke bei 2 Fuss hohe Stengel und blasse, kleinere Blüthen (wenig ‚ grösser als jene der V. arvensis) abweicht. 16. Rosa lulca Mill, Auf buschigen, waldigen Bergabhängen des südlichen Mährens bei Nusslau. D 683 Scheint auf diesem aller Kultur entfremdeten Stand- orte vollkommen wild zu seyn, 17. Sorbus domestica L. Im südlichen und süd- östlichen Theile: auf den Polauer Bergen, bei Klent- nitz, Scharditz. j j 18. Epilobium alpinum L. Im Gesenke bei Ullersdorf und am Karlsdorfer hohen Falle. 19. Sempervivum hirtum L. Im südwestlichen Mähren bei Jamnitz; auch gehört hieher der Stand- ort des $. soholiferum von den Polauer Bergen in der Flora moravica. Eine Felsenform von S, teclorum, welche ich auf den Chloritschiefer-Felsen des Franzensberges bei Brünn beobachtete, zeigte auf demselben Sten- gel Blüthen,, wo alle Staubgefässe in Ovarien ver- wandelt; audere , wo eine Reihe der Staubgefässe vollkommen ausgebildet war, und überdiess noch solche, wo die Staubfäden mehr oder weniger den Ovarien analog geformt, an ihrer Spitze bald aus- gebildete, bald abortirte Staubbeutel, oft beiderlei in einer Blüthe trugen, je nachdem bald dieser bald jener Typus eine höhere Ausbildung gewon- nen hatte. 20. Trinia Kitaibelii Bieb. Im südöstlichen Mähren aus Ungarn herauftretend: in der Bojano- witzer Aue zwischen Göding und Mutenitz. 21. Anihriscus trichosperma Schult, Auf den Polauer Bergen, auf gleichen Standorten wie im naehbarlichen Unteröstreich. Ohne Zweifel ist die- ser der von Pr. Hochstetter angegebene A. vul- 084 garis, denn letzterer wurde neuerlich an diesem Standorte nicht wieder, A. trichosperma aber ziem- lich häufig gefunden. ‘ 29, Conioselinum Fischeri Wimm.et Grab. Auf den Felsen des Karlsdorfer Hochfalles. "23. Eryngium planum L. Auf den Marchwie- sen im südöstlichen Mähren, bei Lundenburg, Gö- ding, Hradisch, oft gesellschaftlich mit Clematis in- tegrifolia. Diese Art ist das in Rohrer’s Flora nach Dr. Karl angegebene E. amethystinum. * Lonicera Xylosteum L. Eine höchst merk- würdige Varietät entdeckte ich 1837 am südlichen “ Abhange des Hauyberges bei Brünn. auf Syenit in trockenen sonnigen Gebüschen, wo Genisla pro- ceumbens wucherte, Die Sträuche stimmten in allen Merkmalen mit Ausnahme des Blumenbaues mit L. Xylosteum überein, blüheten auch zu derselben Zeit, ‚boten aber durch die bis auf den Grund in fünf ganz gleiche, lineale, fast fadenförmige,, etwas zusammengebogene oder eingerollte Zipfel getheilte Biomenkrone einen ganz fremdartigen Anblick dar, Obwohl anfangs geneigt, diese Eigenthümlichkeit für eine Monstrosität zu halten, überzeugte ich mich bald, dass diese Bildung so wie die aller Theile sehr constant und regelmässig, auch keine gewöhn- liche Form der L. Xylosteum in der Nähe anzu- trefien war. Da es mir bisher nicht möglich ge- wesen, die Früchte und an diesen vielleicht fernere Unterschiede zu beobachten, so möge diese Pflanze allen Botanikern empfohlen bleiben, . welche Gele- 865 genheit haben, sie an diesem Fundorte aufzusuchen, Wie es scheint, möchte diese Bildung mehr als alles Andere für die nahe Verwandtschaft der Lo- nicereen mit den Rubiaceen sprechen, auch . zeigt sie wiederholt, dass die Unregelmässigkeit der Co- rolle bei Begrenzung der Familien gar nicht in Betracht kommen dürfe, Wahrscheinlich ist, dass die Lonicereen, welche grösstentheils aussertropische Gegenden bewohnen, nur als veränderte Rubiaceen der temperirten Zone zu betrachten seyen, welche im kälteren Klima an der freien Entwicklung der Nebenblätter gehindert, scheinbar. obne dieselben erscheinen. Denn dürften die folia connata mehre- rer, insbesondere südlicher Loniceren, schon unserer L. Caprifolium, nicht aus der Verwachsung der Ne- benblätter und Blätter zu erklären seyn? Bei den südlicheren Formen also scheinen sie nicht zu fehlen, in dem Maasse als dieselben den Tropen sich nä- hern, treten sie selbstständiger auf; je mehr sie aber auf kältere Wohnsitze beschränkt sind, desto mehr verschwinden sie. Ein Aehnliches sehen wir ja auch bei Cereis und Bauhinia; die Blätter er- sterer, die in ihrer Anlage gewiss auch wie bei Bauhinia zweilappig sind, bleiben in unserem käl- teren Erdstriche ungetheilt, \ 24. Inula hybrida Bieb. Aus Ungarn und Un- teröstreich nach Mähren über die Nusslauer und Selowitzer Hügel bis auf.den Hadyberg im Norden von Brünn: Ich fand die Bemerkung bestätigt, dass sie stets in Gesellschaft der I. germanica und ensi-, 686 folia vorkomme, oder wenigstens letzterer, in wel. ehem Falle sie aber auch, wie am Hadyberge bei Brünn, sparsamer zu treflen ist. 25. Cirsium Chailletii Gaud. Auf Wiesen des südöstlichen Mährens in den Auen bei Lundenburg, 26. Cirsium pannonicum Gaud. Auf dem süd- östlichen Abhange des Hadyberges im trockenen ' Gebüsche der Waldwiesen, zwischen Polygala ma- Jor, Inula ensifolia u. dgl. Blüht Ende Juli. 27. Cenlaurea solstilialis L. Im wärmeren Müh- ren aus Oesterreich auftretend; an Ackerrainen und Wegrändern in der Umgegend Brünn’s nicht selten; bei Karthaus, Obrowitz, Kritschen n. a.0, 28, Crepis sibirica L. Im Kessel an der Jane. witzer Heide im mähr,. Gesenke. 29. Hieracium bifurcum Bieb. Im wärmeren Mähren; auf sonnigen Hügeln, an Weinbergsrän- dern bei Brünn. 30. Kanthium spinosum L. Auf Schuttplätzen: bei Brünn am südwestlichen Theile des Spielberges in grösster Menge (1840); wahrscheinlich an meh- _ weren Orten im südlichen Mähren, 31, Eryikrea linariefolia Pers. In den Auen des südlichen Mährens, an der March und Thaia aufwärts bis Nikolsburg und Muschau: 32. Eryihrea emarginata W.et Kit. Auf feuch- ten: Wiesen bei Selowitz und südlicher an der Schwarze nnd Thaia häufig. — Auffallend ist es, dass Griesebach in seiner Monographie dieser 687 Pflanze, welche wahrscheinlich nur Varietät von E, pulchella ist, gar nicht ewähnt. 33. Pulmonaria azurea Bess, Im Mittelgebirge des Landes: bei Schebetein und im Schreiwalde bei Brünn. Ich hatte Gelegenheit sie in Mähren und Oesterreich lebend zu untersuchen, und halte das von Koch angegebene Unterscheidungsmerk- mal „der unterhalb des Haarkreises kahlen Röhre” für beständig und von specifischem Werthe, 34, Verbascum rubiginosum W. et Kit. An Schuttplätzen bei Brünn. ‘ 35. Orobancha cerulenscens Steph. Im Wein- gebirge des südlichen Mährens an sonnigen, vorzüg- lich lehmig-sandigen Stellen, anf Artemisia cam- pesiris: am Hadyberge bei Brünn und anf Hügeln hinter Karthaus ziemlich häufig, Juni — Mitte Juli, 36. Orobanche Epithymum DeC, Im Süden an sonnigen trockenen Weinbergsgegenden bei Brünn, Karthaus, Selowitz nach Oesterreich herab. 37. Orobanche procera Koch. Auf Aeckern bei Mönitz in Menge! 38. Orobanche spec. dub. Eine ausgezeichnete Art, welche ich im Juli 1837 auf lehmigen sonni- gen Aeckern auf Eryngium campestre entdeckte, Sie scheint der 0. amethystea Thuill, etwas ver- wandt, von den anderen deutschen Arten aber mehr verschieden zu seyn; ein bestimmtes Urtheil wage ich jedoch erst,wenn ich sie nochmals lebend beobachtet und analysirt haben werde, denn bei den polymorphen Gestalten dieser Gattung, wo es 688, auf Stellung und Färbung der Blüthentheile so wesent- lich ankommt, kann nur Beobachtung im Leben alle Zweifel benehmen. 39. Eurotia ceratoides C. A. Mey. (Diotis ce- ratoides, Schreber). Im südlichsten Theile: aut lehmigen Hügeln bei Znaim gegen die österreichi- sche Grenze; der westlichste bis jetzt bekannte Fundort in Europa. 40. Ruümex pratensis Mert. et Koch, In den Anen des wärmeren Mährens, 41. Polygonum mite Schrnk. In den Gebirgs- ‚gegenden des nordöstlichen Mährens im Odergebiete. 42. Thesium divaricatum Jan. ‘Im Süden: in den Sandäckern bei Bratelsbrunn, auf den Hügeln bei Czeiz; eine kleinere Varietät auf dem Kamme des Neusiedler Weingebirges bei Dürrholz. 43. Euphorbia segelalis L. Auf Aeckern im südiichen Theile: Znaimer Kreis, .. 44, Iris bohemica Schmdt. Am Heiligenberge bei Nikolsburg, woher sie in den Wiener botani- schen Garten verpflanzt, hier unter dem Namen I. biflora seit Jahren cultivirt wurde. Die mähri- ‚sche Pflanze stimmt ganz mit der ungarischen dl, hungariea W. et Kit) überein, und an der böhmischen konnte ich bisher keine Unterschiede entdecken. Dass die Botaniker Böhmens ihre va- terländische Pflanze von I. hungarica verschieden halten, mag nur ihrem isolirten Vorkommen in Deutschland zuzuschreiben seyn, denn Charactere von der. Blüthenfärbung sind bei Iris oft sehr trüg- lich und unwesentlich, wie unsere I, pumila zur Genüge beweist. (Schluss folgt.) nn Flora Nro. 44. Regensburg, am 28. November 1841. 1. Original- Abhandlungen. Beiträge zur Flora Mährens; von Siegfried Reissek, Med. Cand. in Wien. (Schluss.} 45. Leueojum aeslivum L. Auf feuchten Au- wiesen im südlicheren Theile; im Gebiete der Schwarza bei Selowitz, Dürnholz in grosser Menge! 46. Ornithogalum comosum L. Auf sonnigen ° aufeuchtbaren Hügeln im wärmeren Mähren öfters häufig. Der in der Flora moravica angegebene Fundort des ©. umbellatum auf den Polauer Bergen gehört hieher. 47. Gagea pusilla Schul. An sonnigen, felsi- gen Hügeln im südlichsten Gebiete: am Rabenstein und Lesko bei Znaim. 48. Carer vayinata Tausch. An moorigen Stel- len am Hochfalle im mährischen Gesenke stellenweise. - 49. Care capillaris L. Im hohen Gesenke bei Ullersdorf und am Hochfalle, an feuchten schat- tigen Plätzen. 50. ‘Apera interrupta Beauv. In Sandückern des südlichen Theiles: bei Scharditz, Göding. Flora 1841. 44. xx 690 51. Triticum rigidum Schrad. An Weinbergs- yändern, auf Sandplätzen im Süden: bei Nusslau, Czeiz, Göding. * Sarifraga umbrosa L. Diese seltene Pflanze, deren Auffinden wohl der sehnlichste Wunsch jedes das Gesenke besteigenden Botanikers ist, wird ge- wiss den meisten verborgen bleiben, so lange sie ausser dem hohen Falle nicht auch die anderen südlichen mährischen Abhänge des Gesenkes besu- chen. Auf der nördlichen schlesischen Seite fehlt sie wahrscheinlich, und von wem ist, ausser Pr. Hochstetter, der südliche Abfall bisher unter- sucht worden? Dr. Putterlick, welcher das Gesenke von der Mittagsseite bestieg, hatte, der erste nach ihm, das Glück, sie hinter Goldenstein wieder aufzufinden. — Bemerkenswerth aber ist ihr Vorkommen im westlicheren Theile des mähri- ' schen Mittelgebirges bei Oslowan, wo sie aus der Wildniss geholt mehrere Jahre hindurch im Garten kultivirt wurde. Und somit bleibt dieser schönen Pflanze das Bürgerrecht der deutschen Flora ge- sichert. j Viele, früher nur an einzelnen oder wenigen Standorten unseres Florengebietes gefundene Arten haben sich seitdem häufiger, selbst ziemlich ver- breitet gezeigt. Von diesen will ich nur folgende bemerken: ‘ . Adonis vernalis, Ranunculus illyrieus, Tha- lietrum angustifolium Jacg., Clematis recta ; — Glau- cium corniculatum; — Fumaria parviflora; — Ra- 691 pistrum perenne, Crambe Talaria,' Alyssum alpestre ß. tortuosum auf Sandplätzen im Süden, Arabis Gerardi Bess. nicht selten auf Granit- ‚und Kalk- bergen des mittleren Theiles; Arabis hirsuta ß gla- berrima Koch, Hesperis tristis, matronalis, Sisym- brium striclissimum, Columne, Erysimum odoratum Ehrh., canescens Roth; — Viola elatior Fries.; — Silene viscosa, nemoralis, Otites; Alsine selacea, . faseieulata Mert. et Koch; — Linum hirsutum; — Hypericum elegans; — Ononis hireina, Hedysarum obseurum, Genisla procumbens, wo sie erscheint, häufig, Cylisus austriacus, viel verbreiteter als im nachbarlichen Oesterreich, Orobus albus, Lathyrus latifolius, Vicia pannonica, Doryenium herbaceum im Süden allgemein; — Prunus Chamecerasus oft dichte mit den kleinen Früchten niedlich geschmückte Zwergheckchen bildend; — Epilobium Dodonei; — Lythrum virgatum; — Myricaria germanica; — Oenanthe pimpinelloides, in den sumpfigen Auen der March; — Loranthus europeus; — Achillea selacea, Anthemis austriaca, Cineraria campestris, Senecio Doria, Echinops spherocephalus, Cirsium canum, Serralula mollis, Centaurea azillaris Willd. meist die Varietät @ carniolica Koch, Xeranthe- mum annuum, Podospermum oclangulare Roth, Phe- niropus vimineus, Barkhausia rheadifolia; — Cam- panula sibirica, beide durch das ganze südliche Mähren herab nach Oesterreich; — Echium ru- brum, Onosma arenarium abermals häufig bei Gö. ding gefunden, Omphalodes scorpioides; — Ver- Xx?2 692% bascum orienlale; — Linaria arrensis, Veronica orchidea Urntz., sicherlich eine gute Species; — " Glechoma hirsulta, Nepeta nuda; — Kochia scopa- ria, prostrala, Salicornia herbacea, Sue@da cheno- podioides Pall., Chenopodium urbicum ß. interme- - dium, opulifolium, ficifolium, Bolrys, Atriplex rosea, laciniala, im Süden sehr gemein; — Daphne Cneo- rum; — Euphorbia virgala, lucida, angulata, Gerar- diana; — Salixz incana, hastala, Populus canescens; — Orchis globosa, fusca, Gymnadenia albida, Hi- manloglossum hircinum nun an mehreren Orten entdeckt; — Gladiolus communis, Iris variegata, pumila; — Streptopus amplezifolius; — Allium flavum in Menge; — Eriophorum alpinum, Isvlepis Holoschenus, Cyperus Michelianus, Care» pilosa, rigida, Micheli, altrata, Buxbaumü; — Digitaria eiliaris Koch, Cynodon Dactylon gesellschaftlich oft häufig, Crypsis aculeata Ait., Eragrostis po@oides, Poa alpina, Triticum glaucum in allen wärmeren Gegenden. . Die Cryptogamen - Flora Mährens, obwohl gün- stige Verhältnisse auf ihren Reichthum schliessen lassen, auch einzelne Entdeckungen bereits zu schö- nen Erwartungen berechtigen, ist noch bei weitem nicht so erforscht, dass man eine charakteristische Uebersicht derselben geben könnte. Auch hier glaubt man diess weite Feld erst dann kultiviren zu wollen, wenn das schöne Reich der Phaneroga- men keine nenen Genüsse mehr bieten sollte, da diess aber selten der Fall ist, so werden auch Jahre 693 vergeben, ehe das Studium der Cryptogamie hier eifrige Freunde gefunden haben wird, “In den Teichen unseres Gebietes wohnen Pi. Iularia globulifera und Salvinia natans, Equisetum rariegatum in den Sandfeldern wärmerer Gegenden. Lycopodium elavatum und complanatum kommen zer-. streut, Lycopodium alpinum und :selaginoides im tiesenke, L. Selago und annotinum vorzüglich in den Karpaten vor. Farın sind allgemein verbreitet, und in welcher Menge und Ueppigkeit sie insbe- sondere die Holzschläge, Waldblössen und Schluch- ten des Gesenkes und der Karpaten überziehen, weiss jeder, der diese Gebirge bestiegen. Auf den Felsen des Mittelgebirges wachsen Polypodium eul- gare, calcareum, Asplenium Triehomanes, germani- cum, lanceolatum, septentrionale, letzteres die Fel- senritzen bisweilen mit fusslangen Wedeln über- deckend. Das Gesenke beherbergt auf seinen hohen Kuppen Aspidium Lonchitis, Asplenium viride, sep- - tenlrionale, in den tieferen Waldgegenden Polypo- dium alpestre, Phegopteris, Dryopteris, Blechnum boreale, Aspidium spinulosum, montanum , welches bis in die niederen Berggehölze des Ollmützer Krei- ses bei Trubau herabsteigt. In den höheren Kar- paten schmücken Aspidium Oreopteris, aculeatum, spinulosum, Filie femina, Polypodium alpestre, Dryopteris, Phegopteris, Botrychium Lunaria, Sıru- thiopteris germanica, Blechnum boreale, die meisten ziemlich häufig die Waldregion bis in den Winter wit angenehmen Grün. Ebendort in den niederen . 694 oft dieht mit Sphagnum aculifolium, squarrosum «und cymbifolium angefülltel Waldsümpfen findet sich hie und da Aspidium Thelypteris, aber selten feuchttragend. Mehrere in der Flora Moravica aufgeführte Ar- ten bedürfen einer Berichtigung, welche ich hier um so weniger übergehen zu dürfen glaube, als verjährte Fehler und unbestimmte Angaben in den Floren, gleich zweifelhaften Species in den Syste- men, nicht nur unangenehm und störend sind, son- dern auch lange noch ihren Spuck treiben, wenn gleich Niemand mehr an ihrer völligen Gehaltlosig- keit zweifelt. Poa aspera Flor. Mor. (nee Gaud.) ist Poa cesia Smith. Festuca sylvatic Flor. Mor. (nec Vill.) ist F. Drymeia M. et Koch. Salvia austriaca, welche von Rohrer auf den Wällen der Festung Ollmütz angegeben wird, wurde dort nur einmal in wenigen, magereh Exem- plaren gesammelt, und ist ohne Zweifel mit Heu aus Oesterreich eingeschleppt worden. Dass sie übrigens im südlichen Landestheile ‚wirklich ein- heimisch seyn könne, darf mit Wahrscheinlichkeit 'vermuthet werden. ‚ Campanula linifolia Fior. Mor. ist eine höhere breitblätterige Form von C. rotundifolia L. = Achillea magna Fi. Mor. ist, wie ich mich auf dem angegebenen Standorte mehrmals überzeugte, eine auf dichtbuschigen Bergabhängen entstandene D 695 Form unserer polymorphen A. Millefolium, it ver- längertem Stengel und zwischen dem schützenden Laube der nachbarlichen Sträuche oft sehr gross sich entwickelnden Blättern. Vielleicht ist die A, magna L. doch nur eine südliche, frei entwickelte Form von A. Millefolium, und würde trotz ihren Auriculis foliorum decussatis, deren Vorhandenseyn noch nicht als constant und unabänderlich erwiesen ist, um so mehr aus Consequenz zu A. Millefolium zu ziehen seyn, da mehrere Botaniker ja auch die A. setacea W. et Kit., ja sogar dieA. scabra Host., welche doch durch die Fiederlappen, die weisse knorplige Zuspitzung derselben, den Standort auf Sumpfwiesen, die späte herbstliche Blüthezeit und gewiss noch andere in der Blüthe und Frucht vor- handene Unterschiede bedeutend abweicht, als Spiel- arten der A. Millefolium betrachten. Achillea lanata Fior. Mor. (nee Lam.) ist die auf steinigen sonnigen Hügeln erscheinende, durch einzeln stehende Stengel und filzig zottige Behua- rung ausgezeichnete Varietät von A. Millefolium. So auffallend sich diese auch, besonders durch ihr ersteres Merkmal, darstellt, so kann man doch auf niedere Plätze herabsteigend den Vebergang in die gewöhnliche Strassenform bald finden. La- marck’s A. lanata ist bekanntlich —= Pflarmica nana DeC. — Achillea nana L, und von vorste- hender gänzlich verschieden. Cirsium ferox DeC. ist wohl durch Irrang an- statt ©. pannonicum, welches genau auf dem für :096 das erstere angegebenen Standorte vorkommt, auf. geführt worden. Sehr unwahrscheinlich ist es we- nigstens, dass das südliche, einer andern Abthei- lung angehörende, in Deutschland bisher nicht beobachtete €. ferox in unserem Gebiete vurkom- “men dürfte. Serratula simplex Flor. Mor. (nec DeC.) nach einer blossen Angabe aufgeführt, erkannte ich bei Besichtigung des authentischen Exemplares ebenfalls für Cirsium pannonicum Gaud. . Centaurea auslriaca Flor. Mor. ist EC. phrygia L. Senecio saracenicus L. Bloss der Standort an der March im Hradischer Kreise gehört hieher, die übrigen zu S. nemorensis L. Scorzonera humilis var. angustifolia ist die schmalblätterige Varietät der S. humilis, wie sie im böhmisch -mährischen Grenzgebirge an mehreren Orten, oft häufig vorkommt. Mentha suaveolens Host. ist keineswegs, wie Bentham erwähnt, Form von M. arvensis, son- dern, wie ich mich an lebenden Exemplaren des Host'schen Gartens selbst überzeugte, Form der M. sylvestris. Viola persicifolia Flor. Mor. ist V. elatior Fries. Lythrum nummulariefolium Dr. Karl’s Bot. Zeit. 1822. I, p. 192. et Flor. Mor. p. 106, ist nach authentischen Exemplaren Peplis Portula ! " Ranunculus cassubicus Flor. Mor. unter dem Fondorte Mähren ist R, auricomus ß. fallax Wimm. 697 et Grab,, eine Varietät, welche südlich von Brünn in allen Auen des Schwarzaflusses häufig "wächst, Cytisus elongatus Fler, Mor. ist vielleicht durch- Verwechslung mit ©, kirsutus, oder wahrschein- licher mit C. Biflorus aufgeführt worden, welche Arten nebst €. supinus früher nicht scharf unter. schieden worden sind. Dass ©. biflorus sich nicht allein im Garten zu einem höberen Strauche mit verlängerten, zurückgebogenen Aesten entwickle, und solchergestalt dem C. elongatus im Habitus nä- her komme, beobachtete ich in der Gegend von Brünn, wo er häufig ist, öfter an spontanen Exem- plaren, die sich an fruchtbaren beschatteten Stellen ganz wie im Garien gestalteten. Merkwürdig ist eine Angabe in Schmidt’s Reisehandbuch durch die österreichischen Staaten Bd. HI, p. 183., wo es heisst: „Am Eingange in die grosse Slauper Höhle (im mährischen Mittel- gebirge nordwestlich von Brünn) steht ein 12? ho- her, isolivter Kalkfelsen, auf dessen Gipfel die Valeriana celtica vorkommt!” Ich konnte mich nicht überzeugen, welche Pflanze hier Stofl zur Verwechslung gegeben, glaube auch nieht, dass diese Angabe auf einer Selbstbeobachtung des Ver- fassers beruhe, der die meisten süddeutschen Alpen bestiegen und den Speik sehr gut kennen musste. Denn, ‚dass diese Hochalpenpflanze des Urgebirges, die nur in einer Höhe über 6000 Fuss als Selten- heit auf Kalkunterlage, und dann nur in der Nähe der Urgebirgsalpen erscheint, hier ganz isolirt in 698 - D einer Höhe von wenig mehr als 1000 Fuss auf Kalk wachsen sollte, ist wohl sehr zu bezweifeln, und würde, wenn es sich bewährts, ein interessantes Curiosum für Pflanzengeographie seyn, In Reichenbach's Flora excursoria worden unter andern auch Cyperus pannonieus, Jris are- naria W. et Kit., Dipsacus feror Lois., Helianthe- mum Fumana Mill. und Salie depressa L. (als S. Starkeana) ohne weitere Bemerkung des Ent- deckers in unserem Gebiete wachsend angegeben. Nähere Standorte dieser Arten sind aber keinem mährischen, und so viel ich weiss auch keinem an- deren deutschen Botaniker bisher bekannt geworden, Es ist auffallend, dass Mähren, wenn wir den Reichthum und die Mannigfaltigkeit seiner Vegeta- tion erwägen, bis jetzt von deutschen Botanikern fast gar nicht besucht worden ist. Mit welchem Vortheile und welcher Leichtigkeit könnten insbe- sondere die Norddeutschen, die so häufig Ausflüge nach den Alpen unternehmen, statt das hinlänglich bekannte und durchsuchte Thüringen und Sachsen zu durehwandern, _ über Mähren und Oesterreich in die Alpen vordringen. Diese Reise könnte frü- ber im Jahre unternommen werden, die Hügel des südlichen Mährens und Unteröstreichs stehen schou Anfangs Juni, wo die Alpenflora noch grossen- theils schlummert,, in üppiger Blüthe. Man würde belohnt durch reiche Ausbeute und Kenntniss der östlicheren Flora Europa’s, zeitig genug in den Al- pen anlangen, wo man in Oestreich und Steiermurk - 09° den Juli, den Monat der Stürme und Gewitter, an mehreren bestimmten Punkten mit Sammeln der ge- wöhnlichen Alpenflor zubringen, und im August zur geeignetsten Zeit die Hochalpen von Kärnthen und Tyrol besuchen könnte, Bedauern muss man auch, dass Flora, deren Dienste man sieh doch so freudig widmet, ia unserem Mähren so wenig Prie- ster zählt. Doch um so lohnender vergnügt sie ihre Lieblinge, um so reiner bewahrt sie ihre Spen- den’ einer wissbegierigen Zukunft, als da, wo ge- bahnte Wege jeden Uneingeweihten in ihre Ge- heimnisse führen! 1. Correspondenz. Als im verflossenen Jahre bei der Versamm- lung.’der Naturforscher zu Erlangen in der 'bota- nischen Section das Thema zur Sprache kam: „über das spiralförmige Winden der Bäume”, und meh- sere Beispiele dazu vorgezeigt wurden, habe ich damals eines in hiesiger Gegend vorkommenden ähnlichen Falles erwähnt, und Näheres über diese merkwürdige Erscheinung zu berichten versprochen. Einer der geschäftsloseren schönen Herbsttage bot mir jüngst Gelegenheit, das Versprechen zu lösen; in Begleitung einiger Freunde wurde dieser sogenannte „Wunderbaum” am 10. Sept. dieses Jah- res besucht. Derselbe, eine Rotlitanne (Pinus Abies L. Abies excelsa Lamarck) steht in einem eben nicht dichten aus Nadelholz und Laubholz (Roth- und Weisstannen, Rotheiben, Buchen, Mehlbeer- und Vogelbeerbäumen etc.) gemischten Bergwalde, 700 auf Kalkboden, auf einer Höhe von etwa 4000”, gegen 2 Stunden von dem Grenzorte Glashütten, unweit des von dort zur Höllelalpe führenden Fusssteiges. Der erste etwas entferntere Anblick erweckt den Gedanken an eine hohe Cypresse, da alle Aeste fein und dicht und in jenem Dunkelgrün dicht am Baume anliegen, nur, wie man näher sicht, lang und fein herabhängend, und dass kein Verhältniss stattfindet zwischen Höhe und Breitendurchmesser. Alte anderen umstehenden Bäume, und selbst die ganz nahen Rothtannen, sind normal gebildet, und umschatten diesen Baum bis auf das obere Dritt- theil, das mehr frei steht, Die Höhe des Baumes beträgt gegen 60-70’, der untere Durchmesser des Stammes hat nahe an anderthalb Sehube. Der Baun mit seinen Äesten bildet eine vom Grunde aus auf. steigende Pyramide, die jedoch unten kaum 4—5 Fuss Durchinesser hat. Nur die allerobersten Aeste stehen verwirrt horizontal oder aufsteigend, die oberste Spitze schief nach Osten, Der Baum ist vom Boden auf spiralförmig ge- wunden, und zwar von Nord durch Ost, Süd, West. Die Windungen sind jedoch weder in der Excentricität noch in den Abständen ganz regel- mässig und werden durch den dichten Filz feiner Aeste nach oben weniger genau sichtbar. Die Ex- eentricität der Windungen möchte jedoch kaum irgendwo so gross seyn, dass man von einer völlig hohlen Axe sprechen könnte, 701 Die dicksten und längsten unteren Aeste messen an ihrem Ansatze kaum 1 Zoll: die Nadeln sind kürzer, dunkler an Farbe, und lückenhaft, so dass der Ast nicht reich und regelmässig besetzt ist, Bad-Kreuth den 13. Sept. 1841, Dr. Kraemer, k. Gerichts- und Badarzt, If. Botanische Notizen. 1) Seite 226 der diessjährigen Flora bemerkt Hr, Professor Tausch, dass das von mir aufge- stellte Kennzeichen an der Blattscheide, wodurch ich. Veratrum album und V. Lobelii zu unterschei- den versuchte, nachdem mich au den getrockneten - Pflanzen alle Kennzeichen im Stiche Hessen, eben- falls nicht bezeichnend sey. Dem will ich nicht widersprechen; ich habe, die beiden Pflanzen an ihren Standorten zu untersuchen, niemals Gelegen- heit gehabt, und nur dort lässt sich ermitteln, ob ein solches Kennzeichen sich bewährt. Allein auch das von Hrn. Professor Tausch angegebene, von den Nerven der Blätter des Perigons hergenommene, finde ich nicht bestätigt. Ich besitze Iixemplare aus Croatien, Unteröstreich, Krain, Salzburg, Vorarl- berg, der Schweiz und Schlesien und an allen die- sen Exemplaren, sind die Nerven der Blüthen, wenn man sie gegen das Licht hält, durchschei- nend, Von Herrn v, Spitzel erhielt ich die frag- lichen beiden Pflanzen als Veralrum album floribus flavis und V, album floribus viridibus, beide auf den Alpen bei Lofer gesammelt, und so wird mau 702 wohl am bessten thun, wenn man mit v. Spitzel, Gaudin, Ledebour und andern die benannten beiden Arten als Varietäten einer einzigen auf. stellt, und die Synonymie unter denselben ordnet, so gut es geht. 9) Hr. Professor Tausch trennt S. 233, da- selbst von unserm deutschen Muscari comosum ein Muscari tenuiflorum und zwar nach der Länge der Blüthenstielchen der 'Traube und nach der Gestalt der am Ende stehenden länger gestielten, sterilen Blüthen; nämlich Muscari comosum hat Blüthenstielchen, welche so lang sind als die Blüthe und auch länger, und eyfürmig- kugelige sterile End. blüthen; an Muscari tenuifleorum sind die Blüthen- stielehen kürzer als die Blüthen und die sterilen Endblüthen sind schmalwalzenförmig Diese Merk- male fand ich an den Exemplaren meines Herba- rium nicht konstant. Ich besitze ein Exemplar von Muscari comosum aus Schlesien, an welchem die sterilen Endblüthen schmal walzenförmig sind, die . Blüthen der 'Traube aber Blüthenstielchen haben, die wenigstens ein Drittel länger sind, als die Blüthen. Ein anderes Exemplar aus der Rheinpfalz hat Blü- thenstielchen von der Länge der Blüthe und auch kürzer und verkehrt eyförmige Endblüthen. Nach diesen Beobachtungen wird die neuaufgestellie Art sich wohl nicht halten können, 3) Sehr wichtig war mir das Urtheil von zwei erprobten Botanikern über Sazifraga Hohenwarthü Sternberg und über Sawifraga Rudolphiana Hornsch.; v : 703 erstere erklärt Hr. General v. Welden für eine “Form von S$, sedoides, letztere Hr, Director Hoppe für die compacte Form von S. oppositifolia, An- sichten, denen ich nicht widersprechen will, da sie sich auf Beobachtungen in der freien Natur grün- den. Ob Sazifraga Kochi eine lockerere Forın von $. biflora ist, oder eine konstante Art, wird durch fortgesetzte Beobachtungen ermittelt werden, 4) Seite 82 in den Beiblättern wird angefragt, warum das in Istrien einheimisch angegebene Hor- ‚deum bulbosum in meiner Synopsis nicht aufgenom- men, wurde. — Pflanzen, welche leicht verwech- selt werden können, habe ich nur dann aufgenom- men, wenn ich ein in dem Gebiete der Synopsis gesammeltes Exemplar vergleichen konnte, ' Dies war damals der Fall nicht, als die Gattung Hor- deum abgedruckt wurde; jetzt aber besitze ich ein Exemplar aus Istrien und werde diese Art nach- tragen, Ehe man jedoch die Pflanze als eine west- phälische aufnimmt, dürfte noch genau zu ermit- teln seyn, ob diese im Allgemeinen dem Süden von Europa angehörige Pflanze wirklich dort wild wächst, oder doch wenigstens in einer solchen Quantität sich vorfindet, dass an ein baldiges Ver- schwinden derselben nicht gedacht werden kann, Die Varietät oder Modification von’ Hordeum nodosum mit knollenförmig angeschwoltener Halm- basis wurde in der Synopsis anzuführen übersehen. Uebrigens kommt diese Form ziemlich selten ver, and seltner als ich dachte, indem ich die Beschrei- 704 bung der Art für die Deutschlands Flora entwarf. . Ich konnte zu jener Zeit die Pflanze lebend nicht beöbachten, da ihr Standort eine Tagreise von mir entfernt, war; später aber, als dieses geschehen konnte, bemerkte ich, dass die Halme an der Basis in der Regel nicht angeschwollen sind, Es möchte desswegen der Name, Flordeum pratense dem von Hordeum nodosum vorzuzichen seyn. Erlangen. Koch, 5) Für unsere österreichische Flora ein interes- santer Beitrag ist Trinia Kilaibelii, die ich blühend am 19, Juli im Gatterhölzchen bei Schönbrunn (dasselbe, welches DeCandolle bei Hieracium serotinum fehlerhaft Galterheyte schrieb) einem un- mittelbar vor unseren Linienwällen liegenden Stand- orte zwischen niederem Gebüsch von Quercus pu- bescens und Cerris entdeckte, Also der zweite be- kannte deutsche Standort, auf dem sie sonderbarer Weise so lange übersehen worden, denn sie er- reicht bis 2 Höhe, Ich fand nur weibliche Exem- plare and glaube in Berücksichtigung ihres Vor- kommens in der Mutenitzer Aue im südlichen Mäh- ren, wo wieder nur männliche Pflanzen wachsen, schliessen zu müssen, dass die beiden Geschlechter noch constanter als bei T. vulgaris sporadisch ab- wechseln, Ehbemals, als die niederen, gegen Un- garn liegenden Höhen Unteröstreichs noch nicht grösstentbeils von der Kultur ihrem Urzustande abgetrotzt waren, mag sie hier wohl zahlreicher vorgekommen. seyn, doch dürften wir sie ohne Zweifel noch an mehreren Orten finden. Wien, Ss. Reissek, nn nn Flora Nro. 45. ü Regensburg, am 7. December 1841. 1. Original - Abhandlungen. Bemerkungen über die Flora von Abyssinien; von Dr. Alexander Braun, Prof. in Carisruhe. (Fortsetzung.) 3. Veber einige Pflanzen der vom Reiseverein ausgegebenen eı sten Abtheilung der abyssinischen Flora. Die Pflanzen dieser ersten Sendung des Rei- senden sind auf den Etiquetten des Reisevereins bezeichnet: „Iter Schimperi Abyssinicum. Sectio prima: plantae Adoönses,” Sie gehören also der mittleren Höbenregion Abyssiniens an. Eine zweite Section werden die nun gleichfalls in Europa an- gelangten plantae Simenses, die Pflanzen des abys- sinischen Hochgebirgs, bilden. Unter den Pflanzen von Adoa befinden sich nur sehr wenige Filices , aber unter diesen mehrere interessante, über welche ich mir einige Bemerkun- gen erlaube. Zwei neue Arten: Cheilanthes Schim- peri und Hypodematium Rüppellianum sind bereits | von Kunze in seiner dankenswerthen Fortsetzung von Schkuhr's Filices beschrieben und durch Ab- ‚Flora 1841. 45. Yy 706 bildangen erläutert worden; eine dritte nene Art: Aspidium (Nephrodium) Schimperianum, hat Prof. Hochstetter aufgestell. Bevor ich namentlich über diese letztere Art meine Bemerkungen mit- theile, will ich die Bestimmung des „Asplenium furcatum L.” (plant. adoöns n. 263.) berichtigen, welehes, nach Vergleichung des Originalexemplars im Willdenow’schen Herbarium, A. canariense W. ist, eine mit dem südafrikanischen A. furcatum zwar verwandte, aber doch wohl unterscheidbare Art. Diese nierkwürdige Vebereinstimmung eines abyssinischen Farrnkrauts mit einer Art, die bis- her auf die eanarischen Inseln beschränkt schien, gab der zunächst aus Hooker’s und Greville’s Be- schreibung und Abbildung geschöpften Vermuthung, dass das oben erwähnte Asp. Schimperianum mit "dem auf den eanarischen Insel und Azoren vor- kommenden Asp. elongatum Sw. identisch seyn möchte, einiges Gewicht, Die Verfolgung dieser Vermuthung gab jedech bald Veranlassung. zu be- merken, dass 2 specifisch verschiedene Farrnkrit- ter unter dem Namen A. elonyatum verwechselt werden, von welchen beiden Asp. Schimperianum speeifisch verschieden ist. Ich bin zwar dermalen noch nicht im Stande, die durch die Verwechse- lang zweier verschiedenen Arten unter Asp. elon- galum entstandene Confusion ganz zu entwirren, doeh will ich diejenigen sicheren Anhaltspunkte geben, die mir zu Gebot stehen. Die Vergleichung des W illdenow’schen Herbars zeigte unter A. elon- 707 gatum (von Bory aus Teneriffa mitgetheilt) eine Pflanze, die mit der von Hooker und Greville abgebildeten von Madera und den Azoren durch- aus nicht übereinstimmt. Beide Pfanzeu erhielt ich vor Kurzem durch die Getälligkeit des Herrn Barker- Webb, die erstere von Teneriffa, die . leiztere von Madera, mit der Bemerkung, dass sie auch auf Teneriffa vorkomme. Die letztere, von: - welcher Hook. und Grev. mit Bestimmtheit ‚ver- sichern, dass sie das ächte Polypodium elongatum des Hort. Kewensis sey, hat Lowe nach einer Mitiheilung von Gay (ich selbst kenne das ange- ‘führte Werk nicht) in den Noyitiis Fi. Mader. (1838) p- 8. unter dem Namen Nephrodium affine beschrie- ben, Dart man Hook. und Greville' s Versiche- rung Glauben schenken, so müsste aber "vielmehr die erstgenannte der beiden verwechselten Arten einen neuen Namen bekommen, um so mehr, als der Name Asp. affine schon auf zwei andere Arten gewendet worden ist. *) Beide verwechselte Arten gehören zu den Aspi- dien, deren Schleier mit einer Bucht versehen ist (Nephrodium Auct.) und zwar in die Verwandt- schaft des A. Filix mas. 1) Asp. elongatum (Polypodium elong. Ait. Nephro- .®) Es gibt ein Asp. affine Walt. (Polystichum affıne Presi) und ein Asp. affine Fisch. et Meyer (e Geor- gia caucasica. Un. itin. 1338), das letztere, dem Asp. Filix mas. sehr nahe stehend, mag in A. caucasirum umgetauft werden. Yy2 708 dium elong. Hook. et Grey. 1.234. Neplrod. affıne Lowe) ist im Habitus und dem Grade der Theilung des Laubes dem A. Filir mas sehr ähnlich, aber der Blattstiel ist länger, die Schuppen an demsel- ben (besonders an seiner Basis) sind derber, dunkler, weniger fein zugespitzt; die Zähne des Blattrandes sind schärfer; die Schleierchen sind grösser und viel gewölbter, mit zahlreichen Drüsen besetzt, die bei A. Filix mas gänzlich fehlen. 2) Asp. canariense mihi (Asp. elongatum Willd. et Auct. ex p.) ist hauptsächlich im Grade der Theilung des Laubes und der Beschaffenheit der Schleierchen von dem vorigen verschieden; das Laub ist nämlich doppelt gefiedert mit von einander ab- stehenden selbt wieder fiederspaltigen Fiederblätt- chen; die Sori sind klein, die Indusien kleiner als bei A. Fiiz mas, nicht gewölbt, sondern flach, mit wenigen kleinen glänzenden Drüschen besetzt. 3) Asp. Schimperianum Hochst, stimmt im Grade der Theilung des Laubes mit A. canariense überein, aber die Fiederblätichen an einer Pinna sind we- niger zahlreich (höchstens 10— 12, bei A. canariense bie auf 20); ebenso sind die Lacinien der Fieder- blätter weniger zahlreich und daher weniger ge- drängt. Die Sori sind sehr gross, auf jeder Laecinia "meist nur einer, während bei A, canariense häufig 2-—3 Sori auf einer Lacinia stehen; die Schleierchen nicht nor stark gewölbt, sondern den Sorus sogar ° nach unten ümgreifend und fast ganz einschliessend, wesswegen auch die Sporangien zur Zeit der Reife ” 708. nicht unter dem Schleier hervortreten können, wie diess bei A. Filir mas, elongatum und canariense der Fall ist. Die angegebene Beschaflenheit des Schleierehens ist um so bemerkenswerther, als A, Schimperianum darnach ein Hypodematium ist, welche Gattung aber höchstens als Unterabtheilung von Aspidium bestehen kann. Kunze hat den Character derselben nicht ganz richtig dargestellt. Ich habe nicht nur die Art, auf welche er die Gattung Ay- podematium gründet, nämlich Aspidium eriocarpon Wall. (Hypodematium onustum Kunze) und das ihm verwandte schon erwähnte Hypodemalium Rüp- pellianum Kunze, sondern auch eine dritte von Karwinsky in Mexico gesammelte Art, von wel- cher ieh nicht ganz gewiss bin, ob sie Asp. villo- sum Sw. ist, genau untersucht, aber keine andere Bildung des Indusiums gefunden, als ich sie eben von Asp. Schimperianum beschrieben habe, nämlich durchaus kein in sich abgeschlossenes, sondern bloss ein den Sorus nach unten wie eine hohle Hand mehr oder weniger umgreifendes Indusiam, welches Umgreifen bei der mexicanischen Art am stärksten ist, bei Asp. Schimperianum wenigstens eben so stark als bei den 2 von Kunze: unter Hypodematium begriffenen Arten. Die Wölbung des Schleiers bei Asp. elongatum deutet den Ueber-' gang von Asp. Sect. Nephrodium in Hypodematium Kunze um so mehr an, da sich das nach dem Schleier zu ZHypodematium zu vechnende Asp. 10 Schimperianum im Habitus an Asp. elongatum an- schliesst. * “Ich erlaabe mir bei dieser Gelegenheit noch einige Abschweifungen. Durch die Bildung von Gattungen oder Untergattungen nach den feineren Unterschieden in der Gestalt der Indusien werden sicht selten im Habitus sehr verwandte Arten ge- trennt. Ein auffallendes Beispiel bietet eine im Habitus dem Asp. Filie mas höchst ähnliche ost- indische, von Karwinsky aber auch in Mexico gesammelte Art, Asp. Donianum Sprngl. Cur. post. (A, paleaceum Don, patentissimum Wall), welches ein aus zwei getrennten Hälften bestehendes Schleier- chen besitzt und darnach eben so sehr als eigene Untergattung (Dichasium mihi) geschieden zu wer- den verdient, wie Nephrodium. Die erwähnte Bil- dung des Schleiers dieser Art ist um so interes- santer, als sie uns die wahre Natur des Schleiers von Aspidium überhaupt deutlich vor Augen führt. Aspidium hat nämlich Doppelsori und Doppelindu- “ sien nach der Art von Diplazium, nur in verkürz- ter Gestalt; bei Dichasiuin sind beide Schleierchen getrennt, bei Nephrodium schmelzen sie mit den vorderen Ende zusammen, bei den Aspidien im engeren Sinn vorn und hinten, wodurch die schild- förmige Gesalt entsteht. Die fchten Aspidien sind jedoch von den Nephrodien noch durch ein Merk- inal unterschieden, das in zweifelhaften Fällen den Ausschlag geben kann. Bei den Nephrodien näm- lich ist das Schleierchen mit den Coft bedeutend 71 verlängerten) Rändern der Bucht befestigt, ‚während bei den ächten Aspidien die Befestigungsstelle- in einen kleinen Stiel sich zusammenzieht, auch wenn, was öfters vorkommt, das Schleierchen nicht völlig kreisförmig abgeschlossen ist, sondern noch "einen Einschnitt unterscheiden lässt, der aber meistens nicht bis zum Stieichen reicht. So fand ich die Bildung des Indusiums gewöhnlich bei einem Aspi- dium von Madera, das ich, da esmir neu za seyn scheint, zu Ehren des Entdeckers Asp. Webbianum nenne, und das ich hier zum Beschluss meiner pteridograpbischen Abschweifungen noch in Kürze beschreiben will. Es lässt sich am ersten mit Asp. coriaceum vergleichen. ist aber weniger lederartig, das Laub 3fach, zu unterst 4fach gehedert, in Umriss verlängert deltaförmig : die untersten Pinn® die grössten, an ihnen die erste obere pinna se- cundaria die grösste und am stärksten entwickelte, wodurch es sieh von A. coriaceum wesentlich un- terscheidet. Alle Fiedern ersten und zweiten Gra- des sind auf der Innen- (oder Vorder-) Seite be- deutend breiter, bekommen dadurch eine aus schie- fer Basis allmählig verschmälerte Gestalt, sind fein zugespitzt; die Foliola sind gleichfalls schief-eilanzett- lich, spitz oder stumpflich, an der Basis keilförmig verschmälert, nur die untersten deutlich kurz ge- stielt, die folgenden herablaufend; die grösseren zur Hälfte fiederspaltig, die kleineren nur gezähnt; ‘die Laciniee nach vorn gerichtet, ebenso die Zähne, welche an dem sterilen Blatt ziemlich fein gespitzt 712 sind, an dem fertilen dagegen gerundeter und nur kurz gespitzt. Die Sori gedrängt; die Indusien ganz flach und ziemlich lang gestielt, wesswegen sie auch nicht so schnell äbfallen, als die kürzer gestielten des Asp. coriaceum, — kreisförmig, doch meist noch 2 übereinandergelegte und nicht ganz verschmolzene Lappen zeigend, Das ganze Laub ist platt ohne Drüsen und Haare; :die rachis zeigt nur wenige kleine pale:e. Danthonia abyssinica Hochst. Die ächten Dan- thonien haben eine flache, unter dem Knie links, ober dem Knie schwächer rechts gedrehte Mittel- granne auf der Deckspelze; bei Danth. abyss. da- gegen ist die Mittelgranne fast stielrund mit schwer zu wunterscheidender Furche auf der Vorderseite, ohne Knie, schwach und grossbogig links gedreht, Sie muss also wohl generisch getrennt werden. Triachyrum adoense Hochst. Eines der zier- lichsten Gräser aus der Gruppe der Agrostideen. Die neue Gattung Triachyrum steht Sporobolus sehr nahe, von dem sie sich bloss durch die Thei- lang der innern Deckspelze in 2 völlig getrennte Hälften unterscheidet. Tr. adoönse wächst in ver- einzelten kleinen Stückchen mit einigen Nebentrie- ben (Seiten-Rosetten) zum Perenniren; die Blätter sind kurz und breit, jederseits mit langen steifen Wimpern besetzt. Die längliche, ausgebreitete Rispe ist wahrhaft gequirlt. (nieht scheinquirlich wie bei Bromus, "Avena und Agrostis), gewöhnlich je-5 Zweige einen Quirl bildend. Auch hierin stimmt 713 Triachyrum mit Sporobolus überein, der sich in der Inflorescenz von Agrostis unterscheidet, wie Eragrostis von Poa. Die Caryopse ist sehr stark von der Seite zusammengedrückt, welches wahr- scheinlich der Grund der Theilung der innern Deck- spelze ist. Eine zweite Art dieser Gattung ist Spo- robolus tenellus Kunth. (Vilva brevifolia N. v. E, Ehrharta tenella Sprengel) vom Cap. Sie unter- scheidet sich von der abyssinischen durch einen stärkeren niederliegenden Stamm mit dichtzweizei- ligen, ungewimperten Blättern, eine kürzere und breitere Rispe u. s. w. Die 2 innern Hüllspelzen treten nicht so deutlich ausginander, weil das Frücht- chen kleiner bleibt. _ Loudetia elegans Hochst. Diese zu Ehren ei- nes. thätigen Mitgliedes des Reisevereins, des Zahn- arztes Loudet in Karlsruhe, benannte Gattung unterscheidet sich von Tristachya N. v. E. nur durch einzeln stehende Aehrehen, während bei Tristachya 3 bis 4 Aehrcehen dicht beisammen ste- ben. Da dieser Unterschied zur Begründung einer eigenen Gattung nicht hinreicht, der Name Trista- chya aber auf die Arten mit einzelnen Aehrehen nicht wohl anwendbar ist, so könnte Loudetia bei- behalten werden mit Unterscheidung zweier Sectio- nen: I. Monostachya, U. Tristachya. Die Loudetia elegans ist ein sehr ausgezeichnetes Gras. Die & Spelzen der Hülle (gluma) sind kürzer als die fol- genden Deckspelzen, die erste, kürzeste, ist mit weissen steifen Igelhaaren, die aus schwarzen 714 Höckerchen entspringen , besetzt, während die zweite, längere, glatt ist. Die Deckspelze der er- sten, verkümmerten Blüthe ist etwas länger als die obere Hüllspelze, sonst aber ganz ähnlich gebildet, während die folgende, der fertilen Blüthe angehö- rige Deckspelze ganz anders gestaltet ist, nämlich zusammengerollt, behaart, mit 2 kurzen Seiten- spitzchen neben einer langen, gipfelständigen, ab- fallenden Granne, welche platt, aber nicht flach wie bei Danthonia, sondern mit den Rändern nach aussen umgebogen und dabei dicht lirks gedreht, oberhalb des Knie’s zweischneidig und ungedreht ist. Eine zweite Art, welche unter Loudelia Sect. Monostachya zu rechnen ist, ist das von Schim- per im glücklichen Arabien entdeckte Sorghum barbatum Hochst. et Steud. (Un. it. 1537. n. 788.), bei welchem beide Hüllspelzen, eben so wie die ‘erste Deckspelze, wehrlos und glatt sind, während die Deckspelze der fertilen Blüthe mit langen Haar- büscheln oder Bärten auf dem Rücken versehen . ist, Die Seitenzipfel neben der Granne sind länger und feiner als bei der vorigen Art, die Mittelgranne platt und flacher gerollt als bei L. elegans, ober- halb des Knie’s gleichfalls zweischneidig und um- gedreht. Kunth rechnet Tristachya unter die Avena- ‚ceen; ieh möchte sie lieber den Andropogineen an- schliessen. Schon die constante Verkümmerung der untern und blosse Ausbildung der obern Blüthe ver- 'weiset sie aus der Gruppe der Peaceen im wei- 715 teren Sinne in die der Paniceen, noch mehr aber die Bildung der Spelzen, indem die 3te Spelze des Aehrchens; die Deckspelze der sterilen Bläthe, in ihrer Bildung noch völlig den vorausgehenden Hull- spelzen gleicht, während erst die 4te Spelze hete- romorph, d. i. eigenthümlich gebildet ist, ganz wie bei den Paniceen und den im weiteren Sinne unter ihnen zu begreifenden Andropogineen, Auch die Narben gleichen mehr denen von Andropogon, als denen von Avena. Die mit schwarzen Höckern entspringenden lIgelbaare der Z, elegans und Tri- stachia chrysothric erinnern an ähnliche aus schwar- zen Höckern entspringende Haare bei Anthisteria punctata Hochst. Panicum semiundulatum Hockst. Merkwärdig durch die auffallend ungleichseitigen Blätter, indem der eine (und zwar der in der früheren Aufrollung innere) Rand des Blattes wellig gekräuselt, aber dabei ganzrandig ist, der andere dagegen strefl, knorpelieg berandet und spitz gezähnelt. H. Bemerkungen über einige der selteneren Pflan- zen des Mitielrheines; von M. Bach, Lehrer an der höheren Stadtschule zu Boppard. 1) Iberis divaricata Tausch., nach der Synop- “sis von Koch bei Boppard vorkommend. * Es freut mich, endlich die Akten über diese "Pflanze schliessen, und somit meinem in Nr. 27. der Flora vom 21. Juli 1839 gemachten Verspre- chen 'Gentige leisten zu können, 716 ‘Es hat sich nämlich durch meine fortgesetzten Beobachtungen und durch die sehr gefälligen Mit- theilungen des Herrn Hofvath, Professor Koch herausgestellt, dass 1) die Pflanze, bei Wippach in Krain vorkommend, mit unserer identisch, und dass 2) nicht allein der Beschreibung nach, son- dern auch nach Vergleichung mit Exemplaren von dem einzigen vum Autor angegebenen Standorte unsere Pflanze wirklich Id. intermedia Guers. ist, und dass folglich 3) die Benennung Ib. divaricata Tausch.. gestrichen werden muss. Dass unsere Pflanze mit der bei Wippach in Krain identisch sey, wurde mir durch die gütige Ueber- sendung eines Aestchens von der Krainer Pflanze Seitens unseres sehr gefälligen Herrn Hofrathes so- gleich klar. Dagegen war ich nicht sobald damit einverstanden, dass unsere Pflanze Ib, intermedia seyn sollte, Hiergegen sprach nämlich die Rich- tung der Schötehenlappen, welche nach der von DeCandolle in seiner flore frang. mitgetheilten Beschreibung unter einem rechten Winkel abste- hen sollten, da doch an: hunderten von mir beob- achteten. Exemplaren dieselben entweder mit dem Griffel ganz gleichlaufend waren, oder sich doch nur höchstens um einen halben rechten vom Griffel entfernten. Der sicherste Weg, hierüber ins Reine zu: kommen, war demnach wohl der, unsere Pflanze mil französischen Exemplaren von dem vom Autor angegebenen Standorte zu vergleichen: Diese Vergleichung hat nun Herr Professor 717 Bernhardi in Erfurt, welcher aus der Hand von Loiseleur authentische Exemplare der französi- schen Pflanze besitzt, vorgenommen, und sich dahin ausgesprochen, dass die Pflanzen beider Standorte sich gleichen, wie ein Ey dem audern, "Auf diese Nachriebt hin sah ich meine noch vorräthigen Exemplare durch und fand, dass an einigen, noch aus früheren Jahren herrührenden Exemplaren die Lappen wirklich so beschaffen sind, wie sie bei Ib. intermedia beschrieben werden, woraus nun hervorgeht, dass bei den Arten dieser Gattung kein allzugrosses Ge- wicht auf die Richtung der Schötchenlap- pen zu legen ist, indem der Standort oder das mehr oder weniger warme Klima dieselben zu: FR. dern - scheint. .„» Pyrus Pollveria L. — In Nr. 27. der Flora vom 21. Juli 1839 sagte ich, dass diese Birne sich in einem hiesigen Garten unter dem Namen „Kir- schenbirne” vorfinde, was ich hiermit widerrufen muss, indem ich sowohl durch authentische Exem- plare dieser Pflanze aus der Hand des Hrn, Hof- rathes, als auch durch folgende Stelle seines ge- fälligen Schreibens belehrt worden bin, dass die hiesige Birne von jener ganz verschieden ist. „Bei dem Nachsehen in meinem Herbar wurde „ich an eine Pflanze erinnert, die wenig bekannt „ist, die selbst DeCandolle nicht zu kennen „sebeint, und die doch sehon vor 200 Jahren deut- „lich beschrieben und abgebildet wurde; ich meine 718 ‚Pyrus Pollveria L., Pyrus poloilleriana Joh. Bau- „hin, Was ich bisher unter diesem Namen aus „verschiedenen Provinzen erhielt, war die Varietät „der Pyrus communis foliis sublus tomentosis, wozu „auch ein Exemplar aus Ihrer Hand, welches ich „durch den Tauschverein erhielt, gehört. Ich kann „letztere Pflanze für nichts anderes, als für eine „Varietät erklären, da der ganze Unterschied in „der Pubescenz besteht.” „Pyrus Pollveria L. hat von Weitem weit mehr „das Ansehen des Crataegus Aria L., als der Pyrus „eommunis. Die nngleich- und tiefgesägten Blätter, „die drüsenlosen Zähne derselben, die stark verästel- „ten Blüthenstiele, die kleinen Blüthen, der. starke „Bart an der Basis der Blumenblätter und die Wolle, „welche den untern Theil der Griffel einhüllt, die „Frucht, welche härtlich und nicht weich ist, ma- „ehen diese Art sehr kenntlich.” Ferner erlaube ich mir, bier noch über einige Pflanzen, welche ich im Herbst 1840 an Herrn Hofratbh sandie, Mittbeilungen zu machen, die ich theilweise dam sehr gefälligen Rückschreiben des- selben entnehme, 3) Fragaria vesca et elatior. Wenn ich mir erlaube, die Aufmerksamkeit der geneigten Leser einige Augenblicke auf einen Gegenstand hinzu- leuken, der von den ‚meisten Botanikern wie es scheint ganz ausser Zweifel gesetzt ist, so geschieht es desahalb, weil derselbe nach den Ergebnissen meiner Beobachtungen dennoch einige denkwürdige ‘ 719 Erscheinungen darbietet. Ich muss gestehen, dass es mir immer sonderbar vorkam, die Existenz der in der Ueberschrift genannten Pflanzen aut die Richtung der Bininenstielhaare gegründet zu sehen. Da jedoch Bischof z. B. noch in einem seiner neuesten botanischen Werke, Lehrbuch der Bo- tanik, zweiten Bandes zweiter Theil, anf S. 229, sagt, dass man bei F. resca und elatior trotz ihrer nahen Verwandtschaft noch nie die sie unterschei- denden Kennzeichen veränderlich gefunden habe, so begnügte auch ieh mich damit. Indessen konnte ich mich doch nie eines gewissen Verdachtes ge- gen die Haltbarkeit dieser Merkmale erwehren. Durch das Bemühen nun, auch für die Flora von Boppard die F. elatior aufzufinden, nahm ich sehr viele Exempl.re der F, vesca in die Hand und bemerkte bald mehrere , woran die Haare des Biu- menstiela wirklich wagrecht abstanden, obgleich ich mich nicht entschliessen konnte, dieselben für F. elalior anzunehmen; denn an denselben Exem- plaren fanden sich auch wieder Blüthenstiele, woran ‚sich diese Haare, wie bei F. vesca anlegten, Bei genauerer Betrachtung ergab es sich, dass bloss an den zuerst aufgeblühten Biumen die Haare ih- rer besonderen Stiele wagrecht abstanden. Der berühmte Verfasser der Synopsis bemerkte dar- über, dass „allerdings noch bessere Merkmale zu F. elatior gesucht werden müssten.” Indessen kann man die eben bezeichnete neue Form einstweilen der Hauptform mit folgender Bezeichnung unter- stellen, und zwar als: ߣ. intermedia. An dem besonderen Stiel der zuerst aufgeblühten Blume stehen die Haare wag- recht ab; an den übrigen Blamenstielen legen sich die Haare jedoch an. "Eben so reiht sich hieran noch eine andere bemerkenswerthe Form Y. maxima, die in allen Theilen viel grösser ist, und deren Grösse oft ‚720 2 Fuss beträgt. Diese bedeutende Grösse rührt indess keineswegs von einem üppigen Boden her, indem sie auf ganz steinigem, unfruchtbarem Erd- reich vorkommt. 4) Aster bellidiflorus Nees ab Esenb, Im Au- gust v. J. fand ich oberhalb der Stadt in den Rhein- weiden einen Aster, den ich für A. salignus hielt, und ihn als solchen ebenfalls an Herrn Koch sandte, worüber er mir folgendes zu schreiben die Güte hatte: „Eine Pflanze, welche Sie mir beige- „legt haben, erregt ganz besonders mein Interesse, „es ist diess der Aster, welchen Sie Aster salignus „nennen. Der Aster salignus Wild. (A. salicifolius „Seholler) ist eine gänzlich verschiedene Pflanze, „Der überschickte Aster ist Aster bellidiflorus; al- „lein Nees hat 4 Varietäten aufgestellt , wovon die „vierte nicht in Nordamerika, sondern in Ungarn „gefunden ist, was doch wahrscheinlich auf eine „eigene Species hindeutet. Der Aster lanceolatus „von Hamburg am Ufer der Elbe und von Berlin „am Ufer der Spree ist etwas anderes; obgleich „diese Astern von der Rotte des A. salieifolius „ungemein schwierig sind, so ist dieser lanceola- „tus sicherlich auch von Ihrer Pflanze verschieden.” Sonach hätte ich wahrscheinlich das Vergnü- gen, der deutschen Flora in diesem Aster einen . neuen Bürger zugeführt zu haben. Der Herr Hot. rath wünschte von mir lebende Exemplare für den Garten; es hat mir sehr leid gethan, seinem Wunsche nicht augenblicklich entsprechen zu können, da der Rhein in jenen Tagen seine Ufer übertreten und den Standort dieses Asters längere Zeit bedeckt hatte, wodurch alle Spur verschwunden ist. Hot- fentlich werde ich im kommenden Frühjahre aber mir das Vergnügen machen können, seinem Woun- sche nachzukommen. (Schluss folgt.) (Hiezu Literber, Nr..8.) Flora Nro. 46. Regensburg, am 14. December 1841. l Gesellschafts-Aungelegenheiten. Das höchsterfreuliche Geburtsfest Sr. Königlichen Hoheit des Herrn Kronprinzen Maximilian von Bayern veranlasste die k. botanische Gesellschaft am 28. Novbr. d. J. Vormittags 11 Uhr zu einer ausser- ordentlichen Sitzung, bei welcher ihr Prä- ses, Hofrath v. Martius, den Vorsitz führte, und welche durch die ehrende Theilnahme der Honoratioren und einer zahlreichen Versammlung aus allen gebil- deten Ständen Regensburgs zu einer der glänzendsten wurde, welche sie je er- lebte. Der Präses, Hofrath v. Martius, eröffnete dieselbe mit folgender Rede: Flora 1841. 46. Ze 122 Kurz und flüchtig, wie das Leben des Men- schen, ist aueb die Wirkung der Einzelnen auf dem Felde der Wissenschaft. Nur jenen hochbegabten . Genien, die ein neues, vorher ungeahntes Gebäude von Wahrheiten, wie mit einem Zauberschlage, hervorrufen, oder die den Pallast menschlicher Eirkenntniss nicht um einzelne Bausteiie, sondern um ein Stockwerk zu bereichern wussten, ist es vergönnt, gleichsam persönlich fortzuleben. Alle übrigen erscheinen uns, wenn wir den Entwick- lungsgang der Wissenschaften mit ruhigem Blicke verfolgen, nicht in der Totalität eines geistigen Lebens, nicht als Pesönlichkeiten, nar ihre Lei- stungen, mehr oder minder vereinzelte 'Thatsachen vererben auf die späteren Geschlechter. Dagegen wohnt einem jeden Einzelnen, der eine Ahnung in sich aufgenommen hat von der Grösse und Herrlichkeit jener Anfgabe: mitzu- wirken an dem allgemeineu Werke geistiger Fort- bildung, — das Streben inne, sich als Bruchtheil der gemeinsamen Bewegung beizugesellen, und seiner eigenen Thütigkeit Dauer, Bestand und Nachdruck zu geben, hinaus über die Grenzen des individuellen Daseyns, indem er sich mit Gleich- gesinnten verbrüdert. Aus diesem schönen Bedürfnisse sind alle freien wissenschaftlichen Vereine hervorgegangen, die sich, durchdrangen von einer Lebenskraft höherer Gel- tung, über das Maas des Einzellebens thätig er- hielten; — ans ihm entsprang auch unsere bota- nische Gesellschaft, . 723 Gegenseitige Belehrung, erhöhte Einsicht, Ie- bendigere Frende an einer Errungenschaft, die wie das Licht, in ihrer Theilung sich nicht verrin- gert, sondern vermehrt, — alle jene Vortheile, die aus der Benützung durch Gemeinsamkeit ver- mehrter Hülfsmittel entspringen: sie sind also nicht der letzte und höchste Segen solcher Vereine. Die: ser liegt vielmehr darin, dass sie in der Entwick-_ lung der Wissenschaft die Stellung einer morali. sehen Person einnehmen. Die geistige Richtung einer gelehrten Gesellschaft kann in jeder Zeit. periode gleichförmiger, dauernder, mächtiger seyn, als die des Einzelnen: denn die Kraft und Wirk- samkeit zur Förderung des Zweckes erhöht sich. durch die nach und nach eintretende Assimilation mehrerer Geister, durch die Vererbung einer in den Mitgliedern verkörperten Idee auf die später Hinzutretenden. j Solche Betrachtungen liegen uns nahe, meine‘ Herren, wenn wir heute, das Geburtsfest Sr. K. Hoheit unseres erhabenen Protektors durch diese Versammlung feiernd, uns daran erinnern, dass die k, b. bot. Gesellschaft zu Regensburg bereits das 5iste Jahr ihres Bestandes zurückgelegt hat. Dieselbe Richtung, welche der Verein bei sei- ner Gründung angenommen, wird auch gegenwär- iig von ihm eingehalten; doch dürfen wir uns mit frendiger Zuversicht sagen, er habe seine Wirksam- keit, untee mancherlei Begünstigungen, stets weiter ausgebreitet, und mit zunehmender Energie verfolgt. Zz2%2 7 Damals war die nächste ‚Aufgabe: Förderung der Kenniniss von den Gewächsen des deutschen Vaterlandes. Man war noch weit entfernt von einer ‚ kritischen Erforsebung der in-Deutschland wachsen. den Pflanzenarten. Was durch Rupp, Haller, Seopoli, Jaequin, Wulfen, Hedwig, Schre. ber, Schrank, Roth und andere verdienstvolle Pflanzenforscher war ermittelt worden, bedurfte theilweise festerer Begründung oder neuer Prüfung vermittelst einer geläuterten Systematik. Ueberdiess waren manche &ebiete des gemeinsamen Vaterlandes so viel wie nicht untersucht. Die bot..&esellschaft nahm Antheil an diesen nützlichen Forschungen; sie belebte den Sinn für botanische Studien unter einer grossen Anzahl jüngerer Männer, die ihn in alle Gauen Deutschlands verbreiteten. Ihre Zeit. sehriften, mit Eifer und Unyerdrossenheit durch eine lange Reihe von Jahren veröffentlicht , wurden die Niederl lage für die Entdeckungen, wie für die kri- tische Siehtang des bereits erworbenen Materials, Kein Zweig der dentschen Floristik, blieb‘ ohne An- regang und Förderung, und unser würdiger Director, Hr. Prof. Hoppe, gab in der, Jahre lang mit Eifer und Erfolg fortgesetzten, Erforschung der Vegetation in den Alpen ein rühmliches Beispiel, das überall Anerkennung and Nachahmung fand. : Keiner von jenen trefflicben Männern, die auf dienen. Gebiete mit Nutzen geärbeitet, hielt. sieh ferne son auserm, Vereine; — alle waren ibm näher ' oder entfernter.verbunden. So wurde die:botanische Gesellschaft der Träger jener vielseitigen, oft ‚sehr . 725 ausgedehnten und sehwierigen Vorstüdien, welche endlich ein Koch, ein Reichenbach, ein Wall. rotb vereinigten, um der literarischen Welt ihre deutschen Floren zu geben, Werke, die von keinem ähnlichen anderer Länder an Gründlichkeit über- troffen werden, deren Vebfasser sich die Dankbar- - keit der Nachwelt gesichert haben. Inzwischen dehate sieh die botanische Wissen- schaft in eine vorher nicht einmal geahnte Breite und Tiefe aus. Reisen, in alle Welitheile unternommen, bereicherten uns mit der Kenntniss von tausend vorber unbekannter Gewächsformen, Der Blick der Botaniker drang in die Abgründe des Oceans, in die dunklen Schachte, wo eine ältere Pflanzenwelt, unter dem Sehntts, ungeheuerer. Erdkatastrophen, schläft. — Auf die Ideen der Pflanzenmetamarphose gründete sich eine neue Ansicht von der Formge. schichte der Pflanze. — A.L.v. Jussieu trat mit dem glänzenden Versuche auf, die im menschlichen Geiste liegenden Ahnungen von einer allgemeinen Analogie der Naturdinge darch sein Pflanzensystem zu verkörpern. Der Lebenshauch dieses bewunderns- würdigen Werkes durchdrang nach ‚und nach die. Geister, und führte sie auf das Feld einer höheren "Systematik. Wir sehen uns allmählig ans den Gren- zen ‚einer lediglich vom Verstande begründeten Sche- matik in das Reich freierer Combinationen versetzt, wo der Forschung die herrliche Aufgabe wird: der Bedeutung des Finzelnen näher zu kommen, —- dieses im Zusammenhange mit dem Ganzen zu fassen. i 726 . Wir fangen an, in der botanischen Systematik die Synthesis und Analysis nicht mehr als innere Ge ° gensätze zu betraebten. Zu gleicher Zeit, als diese mächtigen Verän- derungen sich in dem systematischen Theile der Botanik herverthaten, ‚nahmen auch die übrigen Theile der Wissenschaft eine andere Gestalt an. Die Verhältnisse der innern Struetur, die Lebens- und Entwicklungs-Geschichte der Gewächse, die Bezie- hungen des Pflanzenreiehes wie der einzelnen Pfın- zen zu den allgemeinen und löcalen Factoren der Vegetation wurden in demselben Grade mehr und mehr der Gegenstand der Wissenschaft, als die verwandten Doctrinen der Physik, der Chemie und Geographie überraschende. Erweiterungen und Be- richtigungen erfuhren. So hat sich also der Geist der Wissenschaft auch in der Botanik verändert, sich stets weitere Grenzen gesteckt. Unsere Gesellschaft nahm Theil an diesem all. gemeinen Fortschritte, indem sie es zur wesentli- . eben Aufgabe der von ihr herausgegebenen Schriften machte, nicht miuder als die sy$tematischen Erfolge auch die Resultate solcher allgemeineren Forschun- gen in's Auge zu fassen. _So findet sie sich gegen- ‚wärtig auf einem Standpunkt, weit verschieden vou jenem, den sie einuahn, als sie sich damals, mit keinen andern Hülfsmitteln als denen eines redli ‚shen ‘Enthusiasmus, eonstituirte. Aber noch andere Ansprüche als die bereits erwähnten hat sie in der Gegenwart zu befriedigen. 2797. Det Zeitgeist hal sich nicht bloss von jenen bohlen Speculationen abgewendet, wodurch er vor einigen Decenmnien ein tieferes Verständniss der Natur mittelst construefiver Methoden zu erringen meinte, er hat sich nicht bloss einer eindringlicheren, treuen 'Erkenutniss des .Conereten zugekehrt, — er be- ginnt nicht bloss, die Ahnungen einer höheren Naturweisheit als Frucht nüchterner, von Selbst- ' sucht freier Forschung zu ernten: sondern er drängt auch mit "erhöhter Energie auf die Einigung des theoretischen Wissens mit der Praxis, Noch keine Epoche der Weltgeschichte ist da gewesen, in wel- cher die Ergebnisse der Wissenschaft so neue, so ungeahnte, so glänzende Resultate für das Wohl- seyn der Menschen geliefert haben. Das Shiboleth, unserer Zeit ist: Forsche, um zn wissen; wisse, um zu nützen! Diesen Ruf darf auch die Botanik nicht über- hören. Folgsam seiner Mahnung gelangt sie end- lich auf den Standpunkt, der ihr gebührt: sie wird ultima Ratio der Landwirthschaft. Während sonst die Agriculiur nur in Traditionen ihre Weisheit suchte, während sonst ungehört die Stimme jener, Einzelnen verhallte, die auf die richtige Einsicht, in das Wesen der Gewächse, in die Bedingungen: ihres Lebens und &edeihens hinwiesen, wird es . jetzt von Tag zu Tiag klarer, dass unsere Wissen- schaft die letzten Gründe einer rationellen Land- wirthsehaft and Garteneultur entwickeln müsse. So, ‚erwirbt sich also die Botanik nach und nach mehr ms Einfluss auf die wissenschaftliche Leitung - jener Thätigkeiten, die dem menschlichen Geschlechte den reinen Nährerti’ag unseres Planeten, der all.. ‚ gemeinen Mutter, vermitteln. ‚Diesem segensreichen EBinflusse stehen aber zur. Zeit noch immer mächtige Hindernisse entgegen. ‚Der Anbau unserer Nähr - und Nutzpflanzen gehört zu den ältesten Uebungen des menschliehen Ge- schlechtes; er ist in den Händen der grössten, in den Händen einer Volksklasse, die vermöge bür- gerlicher Stellung, Herkommen, Vortrtheile, Man- gel an wissenschäftlicher Vorbildung ferne steht von den Erwerbungen der Wissenschaft, Hiezu kommt, dass die Rückwirkung erhöhter Einsicht auf den Ertrag landwirthschaftlicher Thätigkeit, we- gen der verschiedenen örtlichen Beziehungen, oft nur sehr spät sichtbar wird, oft im Vergleiche mit dem Ergebniss traditioneller Praxis zu gering erscheint. Physik und Chemie stehen in dieser Rücksicht in einem viel günstigeren Verhältniss zur 'Teehnik. Sie sind gewissermassen ganz neue Wissenschaften, sofern sie gegenwärtig als Leuchte und Leitstern einer erhöhten nnd geläuterten Gewerbsthätigkeit dienen; — sie finden eine höher gebildete Volks- klasse bereit, ihre Lehren aufzunehmen und zube-' nutzen; — ihre Resultate sind gewaltiger, ja von wo mächtig eingreifender Wirkung, dass derjenige Gewechemann, der gegenwärtig ihre Lehren eigen- sinnig vernachlässigt, sich selbst dem bürgerlichen Ruin überliefert. 729. Die Landwirthschaft dagegen hat in Deutsch. land noch nicht den Charakter einer Gewerbstbätig- keit angenommen. Das von den Vorfahren über- kommene Grundstück wird vielmehr wie ein schlum- merndes Kapital betrachtet, das, unter Mitwirkung herkömmlicher Händearbeit, nur einen mässigen, oft ärmlichen Zins abwerfen soll. Je mehr nun die’ Landwirthschaft, im Drange des allgemeinen Fori- schrittes, aus jenem stationären Zustand in die ge- weckte Rührigkeit. der Gewerbe übergeben muss, desto gefährlicher würde es für sie seyn, wollte sie die Resultate der Wissenschaft: iguoriren,. — um so emsiger muss sie beflissen seyn, das Ver- lorne nachzuholen. Darum wird sich auch die Bo- tanik, die man früher lediglich als eine theoreti- sche Wissenschaft betrachtete, eine stets zuneh- mende praktische Geltung, als Lehrerin für die so lange Zeit gleichsam träumerische Tbätigkeit des Landwirths, erwerben.. Es ist unschwer, durch zahllose Beispiele die Wichtigkeit der im Lichte einer richtigen Theorie verklärten Botanik für die Praxis nachzuweisen. Seit undenklichen Zeiten ist es bekannt, dass - ein geregelter Wechsel in der Bestellung des Ackers von wesentlich günstigem Einflusse auf seine Frucht- barkeit ist; — jetzt aber wissen wir, worauf diese Thatsache beruhe, "wir haben ermittelt, dass die &ewächse ihren Gehalt an mineralischen Bestand- theilen ans dem Boden. aufnehmen, — dass jede Pflanzenart gewisse Bestandtheile des Erdreichs s "30 . - vorzugsweise zu ihrer Nahrung aufsuche, — dass sie im Gegensatze mit der Aufnahme gewisse Ans. seheidungen vornehme, — dass also der fortge- setzte Anbau einer und derselben Pflanzenart dem Boden die ihr befreundeten Substanzen bis zu dem Grad entziehe, da sie sich. nicht mehr auf demsel- . ben zu ernähren vermag. Wir wissen jetzt den Fruchtwechsel in solcher Weise .anzuordnen, dass der Boden um keinen seiner‘ Nährbestandtheile verarmt, dass er sich durch allmählige Compensa- tion derselben in gleicher Produktionskraft erhält. ; Von jeher kannte ıman die Wichtigkeit des animalischen und vegetabilischen Düngers für die Begeilung des Erdreichs, Eine genadere Einsicht in das Wesen der Ernährung leitet uns an, den Dünger als eine grosse chemische Werkstätte zu benützen, welche die flüchtigen, leichtbeweglichen Nahrungsstofle des Luftkreises fixirt, und den Wur- zeln und Blättern der Pflanze unter Formen dar- bietet, ‚in denen sie mit besonderer Leichtigkeit aufgenommen und zur Ernährung verwendet wer- den. ‘Wir kennen schon die Verbältnisse der Mi- schung, werin gewisse Pflanzen diese Stoffe vor- züglich befreundet finden. Wir sind gegenwärtig mit dem Einfluss be- kannt, welchen die mechanischen und pbysikalisehen ‚Beschaffenheiten aller verschiedenen Erdarten auf die "Vegetation im- Allgemeinen und auf einzelne Gewächsarten ausüben. Wer hätte sonst. daran gedacht, das specifische und absolute Gewicht, die- F B “gr wasserhaltende Kraft, die Fesiigkeit und Consistenz des Bodens, seine Fähigkeit auszutroeknen und die “_ davon abhängigen Veränderungen des Volumens, sein Vermögen Feuchtigkeit und Oxygen oder Kohlensäure und. andere Gasarten zu absorbiren und zu bürden, seine Fähigkeit, erwärmt zu wer- den und Wärme zu halten n. s. w., eben so wie seine geognostischen und chemischen Verhältnisse uls Factoren.der Vegetation zu betrachten? Jetzt gehen wir bei der Erwägung jeder einzeluen Ve- getation auf diese Verhältuisse zurück und erst aus der Gesammtbetrachtang aller dieser Eigen- schaften leiten wir die Summe des Pflanzenwuch- ses und die Grösse des Eriruge ab, deren eine bestimmte Oertlichkeit fühlg is. Während man früber gar viele Momente der Productionsfähigkeit gleichsam nur fluetuirend und unbestimmt betrach- tete, werden sie von einer höheren Erkenntniss fixirt, und wir werden noch Verhältnisse, die sonst ausser dem Bereiche menschlicher Combinatien In- gen, auf einen sichern Caleul zurückführen lernen. (Fortsetzung folgt.) I. Original- Abhandlungen. Bemerkungen über einige der aelieneren Pflanzen des Mittelrheines, von M.Bach, Lehrer au der höheren Stadtschule zu Boppard. (Schluss.) 5) Fumaria offieinalis L. und media Lois. Die Flora von bier hat nur eine einzige Fumaria auf- . zuweisen, mit der ich lange nicht in's Reine kom- 732 men konnte, ob sie zu offieinalis oder media gehöre, ‘Jedoch war ich eher geneigt, sie zu media zu zie- hen, da DeCandolle von ihr sagt: petiolis seepe eirrhiformibus, was eben an unserer Pflanze der Fall ist. Sie schlingt sich an die in ihrer Umge- bung stehenden Pflanzen fest an, und fehlen diese, so ist. doch die Neigung zum Schlingen ganz unverkennbar an den Blattstielen - zu bemerken, Das genannte Schreiben des Herpn Hofrath Koch sagt darüber: „Gewiss hat man, weil man die „P. media Leis. bei uns finden wollte, die grössere „F. offie. äls Species von der kleineren getrennt. „Ihr Exemplar ist die grössere Form der .F. of- „ficinalis. Wir haben bei Muggendorf noch eine „ganz anders gestaltete, allein dazwischen fin-- „den sich keine Grenzen. Boissier schrieb „mir von Genf „„die F. media ist sicher nichts „„als“F. offüc., aber die französischen Sehriftstel- „„ier haben dazu F. agraria Lagasca gestellt „„und damit verwechselt, welche allerdings eine „gute Speeies ist, die ich im südlichen Frank- „„reich und in Spanien gesehen habe.“ Vebri- „gens ,“ fährt Herr Koch fort, „beschreibt gerade ‚„Loisseleur seine P. media aufrecht, so dass „sie-siech an benachbarte Pflanzen nicht „anhält, was gerade das Gegentheil von dem ist, „was Reichenbach als media darstellt.“ Da 88 indessen, um ferneren Verwechslungen vorzubeugen, gut scheint, die windende Form zu bezeichnen, so stelle ich sie unter officinalis als: . 733 £.- volubilis. Die Pflanze ist grösser; die Biait- 5 stieloe werden rankenförmig, so dass sich die Pflanze damit an andern festhält, j u 6. Nasturtium austriacum. Im Jahr 1834 fand ich Boppard gegenüber in den Rheinweiden diese Pflanze in zwei Exemplaren, wovon ich das voll- ständigste, welches reife Früchte hatie, meinem Freunde Wirtgen in Coblenz mittheilte, und das . andere mit Blüthen und halb entwickelten Früch- ten für mein Herbar bebielt. In spätern Jahren glaubte . ich dieselbe Pflanze auch diesseits des Rheines in den Weiden gefunden zu haben, und sehickte_von diesen Exemplaren dem Herrn Hof- rath, ' weil ich glaubte, dass sie ihm des Stand- ortes wegen, interessant seyn dürfte. ‘Ueber diese Pflanze sagt das schon erwähnte Rücksehreiben Folgendes: „Ich muss Ihnen bemerken, dass ich, was das „Nasturtium wusiriecum beirifit, in meiner Sy- „nopsis einen Fehler beging, indem ich die silieu- „Jas auch elliplicas nannte; ich wurde durch ein „Exemplar des Nasturtium anceps, welche Pflanze „ich niemals lebend sah, getäuscht. Diesen Exem- „plar hatte folia' integra und kein einziges fieder- „spaltiges; durch mehrere Exemplare von N. anceps, „N. austriacum "hat stets kugelförmige Schötchen. z '„die ich später erhielt, wurde ich jedoch belehrt, „dass dieses Exemplar zu letzterer Art gehört, - „Ich lege Kınen ein Exemplar davon bei. Ihr 734 N. gaustriacum ist, was ich 0, ampläbium .aurieu- „„tatum nannte,‘ Auf diese Naehricht sah ich meine Doubletten durch, und fand, dass die hier aufbewahrten Exem- plare- ebenfalls alle zu N. amphibium gehörten, je. doch fand ich bei Durchsicht meines Herbars zu meiner Freude, dass das hier aufbewahrte Exem- plar das ächte N. austriacum sey. Bei Gelegenheit eines Besuches, den ich Freund Wirtgen machte, sah ich. das ihm früher mitgetheilte Exemplar, woraus nun, ünreh die ganz reifen Früchte aufs unzweideutigste hervorging, dass es ebenfalls das ächte N. austriacum sey. ‚Diejenigen Exemplare. aber, welche von Freund Bogenhard in unserm Vereinsherbar liegen, und andere, die ich von Freund Löhr aus der Flora von Trier erhielt, gehören jedoch zu der oben bezeichneten Varietät von W. amphibium. Obgleich nun das N. ausiriacum die irüher geglaubte Verbreitung am Rhein und an der Mosel nicht hat, so ist doch’ das Vorkom-' men desselben für die Rheingegend durch den "Standort: bei Boppard sicher, 7) Parietaria diffusa et erecia. Diese beiden Pflanzen glaubten wir bisher in der Flora des ‚ Rheinlandes aufgefunden zu haben. Ich übersandte- sie. jedoch an den Herrn Hofrath mit dem Bemer- kenydass-sie mir ein und dieselbe zu seyn schie-- nen. ‚In. dein-schon erwähnten Rückschreiben heisst- es: darüber; ;,Die Exemplare. der Parietaria, welche: „Sie mir ‚geschickt. haben, ‚gehören: sämmtlieh -zu- 735 „P. diffusa. Von P. erecta lege ich ein Exemplar „bei. Auch durch diese Uebersendung wurde ich „veranlasst, der Diagnose in meiner Synopsis et- „was hinzuzusetzen. An P. erecia sind und blei- „ben alle Perigonien kurz und glockenförmig; an „P. diffusa verlängern sich zuletzt die mit Stanb- „gefässen versehenen Perigonien bis zun doppelten „Länge der Träger” - Die P. erecta ist demnach in unserer Gegend ‚noch nicht gefunden worden; dagegen kömmt P, diffusa sehr häufig in drei Formen vor, wovon die zweite bisher sehr häufig für P. erecia gehalten wurde: . i - . a. vulgaris. Die gewähnliche Form mit eyför- migen Blättern, welche höchstens, 2 Zoll gross sind. £&. simpler, eine Form ohne oder mit sehr kleiner Aesten, mit länglich- eyfürmigen Blättern, die mit dem Stiel oft 4 Zoll lang werden und über einen Zoll breit sind; der Blattstiel ist oft über einen Zoll lang; der Stengel ist aufrecht, und nicht gestreckt und ausgebreitet wie bei & y. mierophylia, eine Form mit ganz kleinen Blättern, die von einer Linie bis £ Zoll lang sind, Der Stengel ist theils aufrecht theils gestreckt und ausgebreitet. ‘ * % * . Die verehrliche Reduction der Fiora hielt es für angemessen, mir die vorstehende Abhandlung zur Ansicht mitzutheilen, weil viel von mir Geäus- sertes darin vorkommt. Ich bemerke jedoch, dass, 736 nachdem ich. dieselbe durebgelesen, ich gegen die Veröftentlichung des von mir Geäusserten nicht das Geringste einzuwenden habe, ich füge nur Einiges "binzu, was sich seit der Zeit, als ich an Herrn Bach zu schreiben das Vergnügen batte, ergab, Das bessere Kennzeichen, um Fragaria elatior von F. vesca zu unterscheiden, ist bereils gefun. den; man vergleiche oben S. 140 das von Herrn Heimbürger angegebene Kennzeichen der An- fügung der Nüsse. Wiederholte Vergleichungen des mir von Hrn, Bach gefälligst zugeschiekten Asters mit den Ie- benden Astern unseres Gartens, welche ich im Verlaufe des gegenwärtigen Nachsommers ange- stellt habe, brachten mich zur Ansicht, dass jene Pflanze nicht zu Aster bellidiflorus Willa., sondern zu Aster parviflorus Nees ab Esenb. gehöre, doch will ich noch kein bestimmtes Urtheil abgeben, bis ich die Pflanze vom Rheine lebend vor mir habe, die ich von der Gefälligkeit des Hrn. Bach er- warte, um so mehr, als das getrocknete Exemplar niebt vollkommen aufgeblübt ist. Weiter bemerke ich, dass die Pflanze von Hamburg im gegenwär- tigen Nachsommer in unserm Garten freudig blü- bete und dass sich durch weitere Vergleichung er- gab, dass dieselbe zu Aster leucanthemos Desfont., N. ab E. gen. et spec. Asterear. p. 93. CA. dra- ennculoides Willd.) gehört und nicht zu A. lanceo- latus. Es bedarf noch wiederbolter Untersuchun- . gen, um mit den Astern, welche jetzt die Fluss- ufer in Deutschland bewohnen, in das Klare zu kommen. . Erlangen. Koch. ‘ (Hiezu Literber. Nr. 9) Flora Nr. 4%. Regensburg, am 21. December 1841. 1. Gesellschafts - Angelegenheiten. (Schluss der Rede des Präses Dr, v. Mattius) Sonst war man gewohnt, die Pflanze nicht anders, als eins obentinch :hydeostativche Maschine zu betrachten, Ernährung und Wachstham war eben niehte anders, als das Rirgeimise der Atelsmi- gung von. Wasser, einer Inspiration und Bxepire- tion von Luft, einer okemischen Auflösung und wieder Niederschlagung von miheralisehen Eie- menten. Die Lehren einer geläuterten Pflansenphysio- logie, die frappanten 'Thatsachen, womit sich die Chemie fast von Tag zu Tax bereicheft, geben uns eine viel präeisere Ansicht von diesen Vorgäe- gen. Wir wissen jetzt, dass die im Boden in el- nem Zustande chemischer Auflösung beindiichen. minerelischen Substanzen vortugsweise sar Aus- bildung und Vermehrung jenes Amhkeils wi den Elömentäriheilen {den Zeilen md Gekimuön) ver- wendet werden , den ich das fenerbeständige Skelet des Gewächses nermren möchte. Ausserdem sind es, zunächst mit dem Warser, zwei Reihen che- “Flora 1841. 47. Ana misch verschiedenarliger näherer Bestandtheile, auf deren vitaler Aufeinanderwirkung der Process der Pflanzenernährung , gleichsam die Bildung von ‚Fleisch und Blut der Gewächse, beruht: die stick- stöfllosen näheren Bestandtheile, wie Amylon, Gummi; Zcker, und die nährhaften Stickstoffver. “ bindungen. Sie sind im Lebensprocess der Pflanze Träger und Material des Wachsthums‘ selbst; "und dabei spielen die stickstoffhaltigen die we- pentlichste Rolle ‘In der Ernährung der pflanzenfres- senden. Hausthiere. Der. letziern Erzeugung ünd Vermehrung : muss daher der Landwirth‘ vorzugs- - weise im Ange haben. Für seine. Berechnung müs- sen sie Ausgengspunkt der Lebensthätigkeit der Gewächse seyn. Hieher gehören das vegetabilische Eiweiss, welches, leicht löslich im Wasser, einen Bestandtheil in allen Pflanzensäften ausmacht {am reinsten erscheint es in den öligen Samen), ferner . der Pflanzenleim, welcher ein so wesentlicher: An- . tkeil unserer Cerealienfrüchte ist, — das Legumin oder der -Käsestoff in den Hülsenfrüchten und end- Ho. die won Liebig so genannte Pflanzenfibrine oder. das reine Zymom. „Nun haben die Untersu- 'shangen- des eben genannten geistreichen Chemi- _ kere in neuester Zeit dargeihan, dass. die chemi- „sehe Zusammensetzung dieser stickstoffigen Stoffe ü Bugen, ‚Pänzen vollkommen gleich sey der derje- ischen -Bestandtheile,. die man Fibrin, Albumip.t, Bhäszestoff. nennt. - In beiderlei . Stoffen waltet,.. ‚wenu‘.eich ‚die procentische : Zusasanien- . 739 setzung. verschieden ist, doch das nämliche Ver- hältniss von Stickstoff und Kohlenstoff ob,, Wenn die arotigen Stofie des Pflanzenreiches in die Haus- tbiere übertragen werden, so geschieht eine direkte Quantitätserköhung der Bestandtheile, um _deren willen wir die Hausthiere halten. Milch, Blut, Fett‘ der Thiere eirkuliren gleichsam schon ferig in den Halmen unserer Gräser, im Kraute ‘des Klee’s, der Esparsette und Luzerne, und es bedarf nur ‚einer höheren Belebang jener: Stoffe durch die Verdauung, welche die ursprünglich gleichen Mi- schungsverhältnisse dem Metaschematismus höherer organischer Kräfte nnterwirft. Es ist das Geschäft des Landwirthe, den roheren Stoff, ‚welchen die Mutter -Erde in den Pflanzen darbietet, zu ver. edeln,. aus Kraut Blut und Milch, daraus ‚Fleisch, aus Fleisch Fett — (Butter,. Schmalz und saftiges Fieisch) zu bereiten.. Beine ‚Thätigkeit anf den allgemeinsten Ausdruck gebracht, jet eine Trans- fusion roher pflanzlicher. Nährstoffe in den Orga- nismus der Hausthiere. Was muss er also in der Anzucht seiner Nntzpflanzen vor Allem im Ange baben? Antwort: Er wähle diejenigen aus, die ihm ‘am bequemsten die meisten jener.stickstoffigen Bestandtheile gewähren, er bringe. sie zu dem mög- lich höchsten Gehalte: dieser ‚Bubstanzen, und be- nütze sio in derjenigen Zeit,.eche diese sich zu einem minder günstigen Verbältniss i in der Päanıs umwandels. . - ich gehe zu, einem "andern Beispiele über: . Aaa 2 740 Seit länger als einem Jahrhundert. schon wissen wir, dass die mit Blüthen versehenen Gewächse auf eine den thierischen Geschlechtsverrichtungen ana- loge Weise durch Einwirkung des Blüthenstaubes auf den Stempel ihre Eier befruchten und zu keimfäbigen Samen umgestalten. Die neueste Zeit hat diesen merkwürdigen Vorgang, bei welchem man sonst eine immaterielle Wirkung oder eine Aura seminalis voranssetzie, von Anfang bis za Ende in’s klarste Licht gebracht. Wir verfolgen jeden Aufzug in diesem stillen Drama mit dem Sinne des Gesichts, als conerete Erscheinung. Wir kennen jetzt die Verschiedenheiten, welche eintre- ten zwischen der Befruchtung durch den eigenen Blüthenstaub der Pflanze und jener mittelst eines fremden. Wir wissen, dass bei der letzten oder sogenannten Bastardbefruchtung die Narbe den Blütbenstaub viel langsamer annimmt, dass die Be- fruchtungsschläuche viel langsamer zu den Eiern hinabsteigen, während die Blüthe noch geöffnet bleibt, dass aber die Blüthezeit in demselben Grade verlängert wird, als wir ihr Befruchtungsgeschäft zu verzögern vermögen. So hat das Ergebniss wis- senschaftlicher Beobachtungen dem Blumenfreunde ein Mittel an die Hand gegeben, sich längerer Blöthezeit seiner Lieblinge zu erfreuen, und der Kanstgriff der Gärtner, Bastarde von Zierblumen zu etlehen, wie ea =. Beispiel mit Pelargonien, Caetus-Arten u. s.w. geschieht, findet eine wissen- schaftliche Begründung. 741 Genauere Studien über das ursprüngliche Va- terland mancher Nutzpflanzen und über die Lebenes- bedingungen, unter denen sie dort vorkommen, haben uns neue und folgenreiche Anhaltspunkte für ihre Acclimation und Cultor bei ans gewährt, Gleicherweise aber sichert ans die wissen- schaftliche Erwägung der Verhältnisse, unter wel- chen andere Gewächse gedeihen, vor dem, oft von eitler Spekulationssucht angepriesenen Versuche, sie auch bei uns heimisch zu machen, sobald wir nachgewiesen haben, dass wir ihnen die nöthigen Lebensbedingungen nieht zu bieten vermögen, Von andern Gewächsen, namentlich jenen, deren Cultur fast so alt ist, als die Gesobichte unsers Geschlechtes, wie von Getreidearten, ist uns das Vaterland unbekannt; aber auf wissen- schaftliche Gründe gestützt, sind wir im Stande, solchergestalt auf sie einzuwirken, dass wir ihre Sorten veredeln, und die veredelten Sorten be- ständig erhalten. Die Wissenschaft hat uns gelehrt, dass der Same die Art, dass Knospen, Brutknol- len und ähnliche Fortpflanzungstheile nicht die Art, sondern das Individuum fortpflanzen, Ausgehend ‘von diesem einfachen Satze, können wir unsere praktische Obstbaumzucht auf ein sicheres System zurückführen. Erfolgreich für die Praxis erweisen sich vor- züglich die Resultate der Pflanzengeographie. Eine genaue Kenntniss von der Verbreitung und von der Vertheilungsweise gewisser Pflanzen innerbalb eines - 12. gegebenen Gebietes gibt üns sichere Schlüsse an die Hand: wie innerhalb dieses Gebietes die schon geübten landwirthschaftlichen Betriebsarten zu ver. bessern, wie daselbst neue einzuführen sind. So reihen sieh .die Ergebnisse der Forschungen über die Flora eines Landes unter praktische Ge- sichtspunkte von grösster Wichtigkeit. Diese Betrachtung schwebte auch dem hellen Geiste unseres gnädigsten Protektors vor, da Er geruhte, als Preisaufgabe für die 'Thätigkeit deut- scher Botaniker eine Pflanzengeographie und Pflan- "zenstatistik Bayerns festzustellen, Durch den Beitritt mehrerer hochverdienten Männer in den engeren Kreis der ordentlichen re- sidirenden Mitglieder hat der Verein in neuester Zeit an innerer Stärke, an Wirksamkeit nach Aussen gewonnen. Er hat sich dadurch erfreulicher Weise in dem Stande gesehen, den erhabenen Anregungen seines "königlichen Beschützers auch durch anderweitige Einrichtungen entgegenzukommen. In dieser Ab- sicht ist das Institut beitragender Mitglieder ins Leben gerufen worden. Die Gesellschaft beabsich- tigt, sich unter diesem Prädicate Freunde der Land- wirthschaft und des Gartenbaues beizugesellen, die, aller Vortheile von freien Mitgliedern theilhaftig, sich vorzugsweise um die Belebung und Hebung des Gartenbaues annehmen, und dadurch die theo- retische Richtung innerhalb dieser Mauern mit ei- ‚x, praktischen im Freien in Verbindung zu setzen. 43 An den gesegneten Ufern der Donau, in einer mil- den, dem Anubaue aller in Deutschland caltivirten Gewächse günstigen Gegend, unterstützt von der Intelligenz und dem Patriotismus vieler ausgezeich- neter Landwirthe, Gartenbauer und Blumenfreunde, bält sich die Gesellschaft zu der schönen Hoffnung berechtigt, ihre Bemühungen so gewichtiger Iu- teressen werden nicht erfolglos seyn. Mit Freude begrüsse ich Sie, hochverehrte An- wesende, die Sie durch Ihre Gegenwart wohlwol- lende Theilnabme an unserem Werke beurkunden. Genehmigen Sie den Ausdruck wärmster Dankbar- keit, die Ihnen die Gesellschaft darch mich darbringt. Der Verein rechnet um so zuversichtlicher auf Ihre Mitwickung, als er mit Stolz daran erinnern darf, dass Seine Königliche Hoheit unser gnädig- ster Kronprinz unsere Arbeiten Seinem Höchsten Schutze zu unterstellen geruht. An dem heutigen Tage, da Ihn die Vorsehung der Liebe Seiner er- habenen Eltern, der Verehrung des treuen Vater- landes schenkte, bringt Ihm unsere Gesellschaft ‘den eben vollendeten Band ihrer Denkschriften dar, ein Opfer des Dankes, ein Symbol ihrer Gesinnung, beharrlich dem Ziele der Wissenschaft näher zu treten, und in ihrer Weise mitzuwirken an den guten Entwürfen, die Seinen edlen @eist beschäftigen. Hoch lebe Seine Majestät der König! Hoch lebe Sein durchlauchtigster Bohn, unser guädigster Beschützer! Pe [25 Auf die Einladung des Präses erhob sich als. dann der Sekretär, Prof. Dr. Fürnrohr, um in folgender Rede die Leistungen und Bereicherungen der Gesellschaft seit der huldvollen Uebernahme des Protektorates dureh Se. K. Hoheit den Herrn Kronpriezen. zu schildern: Es gibt, wie im Leben des einzelnen Men- schen, so auch in der Geschichte eines wissen- schaftlichen Vereines gewisse Ruhepunkte, deren feierliche Umgebung uns auffordert, einen Blick zurückzusenden auf die jüngst zurückgelegte Strecke, die Abwechselungen und Annehmlichkeiten, die sie uns brachte, noch einmal in unsere Erinnerung zurückzurufen, dann im Genusse der Gegenwart des errungenen Gutes sich zu erfreuen, und nene Hoffnungen, neue Entwürfe für die Zukunft daran gu knüpfen. Einen solchen grossartigen Ruhepunkt gewährte unserer Gesellschaft jener, in ihren An- nalen ewig denkwürdige Tag, an welchem sie die Früchte einer füufzigjährigen Wirksamkeit über- blicken konnte; dieser freudige Tag, der für sie eing um so höhere Bedeutsamkeit gewinnen musste, als es an demselben Sr. K. Hoheit unserm allver- ebrten Herrn Kronprinzen Maximilian, dem er- lauchtea Erben aller Tugenden Seines königlichen Berrn Vaters, gefiel, an die Spitze unsers Verei- nes zu treten, und dadurch eine geistige Wieder- geburt desselben zu veranlassen. Ein ähnlicher feierlicher Moment hat uns auch hente nach 1: Jahren wieder hier vereinigt: der Tag nämlich, 745 der unserem Vaterlande den allgeliebten Kronprin- zen, und unserer Gesellschaft den huldvollen Be- schützer schenkte, und den wir nach alter akade- mischer Sitte kaum würdiger begehen können, als indem wir in dieser öffentlichen Sitzung uns selbst und dieser hochansehnlichen Versammlung Rechen’ schaft ablegen, zu welchem Standpunkte sich de Gesellschaft in dem jüngst verflossenen Zeitraume emporgeschwungen, was sie im Gebiete der Wis- senschaft seit dieser Zeit Rühmliches geleistet, wel- chen Einfluss sie auf die praktischen ‘Tendenzen derselben gewonnen und welchen Zuwachs ihre Attribute erhalten haben. Es ist mir als ibrem zeitigen Sekretär die Verpflichtung auferlegt, diese ihre bisherige Wirksamkeit für die Wissenschaft, für das Leben und für ihre Attribute zu schildern; mögen Sie aus dem Bilde, dessen Grundzüge ich Ihnen hievon zu entwerfen versuche, die beruhi- gende Ueberzeugung schöpfen, dass unser bisheri- ges Streben kein verlornes gewesen sey, nnd dass wir mit eben so vieler Zufriedenheit uns der ge- wonnenen Resultate freuen, als mit frohen Hoff- nungen der nächsten Zukunft entgegen gehen können. Ueberblicken wir zunächst die rein wissenschaft- liche Sphäre unsers Wirkens, so darf ich es wohl als ein freudiges Ereigniss begrüssen, dass die Gesellschaft nach beinahe 20 Jahren wieder dazu gelangt ist, einen neuen Band ihrer Denkschriften in angemessener typographischer Ausstattung er- scheinen zu lassen, und denselben ihrem erlauchten 46 Protektor als Festgabe, sämmtlichen Mitgliedern aber als Erinnerungszeichen ihrer fünfzigjährigen Jubelfeier darzubringen. *) Würdig eröffnet die Reihe der darin enthaltenen Abhandlungen der Vortrag unsers Herrn Präses über die Entwick- lung der Botanik seit dem Bestehen unserer Ge- selischaft, und führt uns in gelungenen Zügen das Bitd der botanischen Bestrebungen während eines, halben Jahrhunderts, so wie die Aussichten, welche dieselben für die Zukunft eröffnen, vorüber. Die fol- gende Abhandlung des Hrn. Prof. Treviranus über die Vervielfältigung botanischer Abbildungen durch den Holzschnitt versetzt uns in eine Epoche der Wissenschaft, in weleher die ersten Strahlen selbst- ständiger Forschung dämmerten, und gibt uns eine nicht bloss für unsere, sondern auch für die ge- sammie Literatur- und Kunstgeschichte interessante Zusammenstellung der Versuche, die gewonnenen Anschauungen von der Pflanzenwelt durch die Xylographie festzubalten und zu verbreiten. Der Commentarius in Gmelini Floram sibirieam.von Hrn. Staatsrath v. Ledebour bringt uns das gewich- *) Denkschriften der königl bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. IH. Bd. Mit 5 Kupfert. und 6 Stein- abdrücken. Auch unter dem Titel: Denkschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes der k. b. botan. Gesellschaft zu Regensburg. Ausgegeben am höchst- erfreulichen Geburtsfeste ihres Protektors Sr. K. Ho- heit Maximilian, Kronpriazen von Bayern, den 28. November 1841. Regensburg 1841. : 747 tige, auf vieljährige Beobachtungen gestützte Ur- theil des neuesten Bearbeiters der Flora rossica über die zum Theil in tiefen Schleier gehüllten An- gaben eines für alle Zeiten klassischen Werkes. Die Aufstellung und Beschreibung mehrerer dent- schen Laubmoose durch Hrn. Dr. Sendtner lie- fert ein erfreuliches Zeichen, wie dankber diese zierliche Pflanzenfamilie noch immer ihre treuen Beobachter lohnt. Hrn. Custos Dr. Fenzl in Wien haben die reichen Sammlungen des k. k. Hofnatu- ralienkabinetes Stoff geboten, vier wenig bekann- ten Pflanzengattungen durch ausführliche Beschrei- bungen und treflliche Abbildungen eine gesicherte Stellung im natürlichen Systeme anzuweisen, und von ‚der Betrachtung derselben auf die eines physiolo- gischen Momentes in der Fruchtbildung überzuge- hen, dessen klare Auffassung und konsequente Beachtung über die grosse und weitverbreitete Fa- milie der Bignoniaceen neues Licht verbreitet. Von Hrn. Prof. Meisner in Basel wurde für unsere Denkschrift eine Abhandlung über die ostindischen Tbymeläen mit der Abbildung zweier neuen For- men derselben gespendet, und Hr. Präses v. Mar- tius reihte endlich noch an dieselbe aus dem noch lange unerschöpften Füllhorne der brasilianischen Flora die Beschreibungen und Abbildungen einiger neuen Bürger derselben, unter welchen die Abroma Mariae den hochgefeierten Namen der erlauchten Gemahlin eines königlichen Förderers und Be- 748 schützers unserer Wissenschaft der späten Nach- welt aufbewahrt. Ausser diesen für den besondern genannten Zweck uns mitgetheilten Abhandlungen sind der Gesellschaft seit dem 14. April d. v. J. bis zum 14. Oktober d. J. im Ganzen 90, theils grössere, theils kleinere Abhandlungen über die verschieden- sten Gegenstände botanischer Forschung zugekom- men, von denen bei weitem der grösste Theil in dem wöchentlichen Organe der Gesellschaft, der botanischen Zeitung, bereits zur öffentliehen Kunde gebracht worden ist. Diesen Vorzug hat nämlich unser Verein vor den meisten, ja ieh darf vielleicht sagen vor allen ähnlichen des deutschen Vaterlan- des, dass er durch die Herausgabe einer wöchent- lieh erscheinenden Zeitschrift seit 23 Jahren sich in den Mittelpunkt aller Bestrebungen auf diesem Gebiete der Wissenschaft gestellt hat, und dass auf diese Weise allen seinen Mitgliedern die Ge- legenheit eingeräumt ist, einen steten Wechselver- kehr im Austausche der Ideen und Beobachtungen zu pflegen und so das gemeinsame Band, welches alle Naturforscher im Geiste zu einer grossen Fa- milie vereinigt, auch in der äussern Erscheinung festzuhalten. 60 ehrenwerthe Freunde haben uns im Verlaufe von 1} Jahren ihre gütigen Beiträge gespendet, unter denen ich nur die Namen eines Bernhardi, Al Braun, Gärtner, Göppert, Koch, Kunze, v. Martius, Mohl, v. Schlech- tendal und Schleiden anzuführen brauche, um : 149 zu zeigen, dass auch die Führer der Wissenschaft sich gerne dazu herbeilassen,, die Angelegenheiten derselben in unserem Blatte zur Sprache zu brin- gen. Unter den noch nicht abgedruckten Aufsätzen befinden. sich 3 interessante Abhandinngen über die Vegetation auf Java von unserm Collegen Hass- kari zu Bogor bei Batayia, eine Darstellung der fossilen Flora von Oberfranken von Hrn. Professor Braun in Bayreuth, ein Bericht über botanische Excursionen im Bannate von Hrn. Dr. Wierz- bicki in Oravieza, eine Schilderung der botant- schen Gärten von Genua ‚und Neapel durch Hrn. Dr. Branner inBern; ferner Berichte über die bo- tanischen Arbeiten bei den Naturforscher-Versamm- lungen za Turin und Braunschweig; pflanzenphysio- logische Beobachtangen, besonders über das Tropfen aus den Blattspitzen der Calla aelhiopica von Hrn. Dr. Gärtner in Calw, eine Uebersetzung von R. Brown’s Abhandlung über die Cyrtandreen dureh Hrn. Dr. Schnizlein in Ansbach u. es. w. In diesen schätzbaren Beiträgen, zu denen seitdem noch mehrere andere gekommen sind, die in un- serer nächsten ordentlichen Sitzung zur Vorlage kommen werden,*) darf die Gesellschaft wohl *) K, Müller, über Einschlüsse der Mokkasteine, — C. H. Schultz, neue Beobachtungen über den Holzsaft und dessen Umbildung in Lebenssaft. — Koch, ver- schiedene botanische Bemerkungen. — Löhr, vierter Nachtrag zu den Notizen der Fiora von Trier. — Reissek, über Anemone pratensis, Hackelit und 750 eben so sehr die Beruhigung finden, ihrer wissen- schaftlichen Aufgabe Genüge geleistet zu haben als auch die sichere Bürgschaft erblieken, dass die von ihr angeregte wissenschaftliche Thätigkeit auch ferner in ihren Organen sich concentriren werde. Der Zweck unserer Gesellschaft ist jedoch nicht allein der der öffentlichen Belehrung, für welche sie in ihren Denkschriften und in der bo- tanischen Zeitung zu wirken sucht, er ist auch der der öflentlichen Anregung und Ermunterung. Schon in den ersten Jahren ihrer Existenz wurde sie durch die grossmüthigen Vorschüsse edler Gönner in den Stand gesetzt, zu diesem Behufe. Preisauf- gaben für bestimmte botanische Forschungen aus- zuschreiben; aber leider musste sie seit 30 Jahren darauf verzichten, von diesem schönen Prädiea- mente eines gelehrten Vereins Gebrauch zu ma- chen, indem sie nicht mehr über die hbiezu 'nöthi- gen Geldmittel verfügen konnte, da mittlerweilen die früheren Quellen versiegt waren. Da öffnete sich aber ein neuer lebendiger Born in der Gross- muth. unsers erlauchten Protektors, Höchstwelcher es uns möglich machte, unter dem 1. Juni .d. v.J. "einen Preis von 100 Dukaten in Gold für die besste Bearbeitung einer Pflanzengeographie und Pflan- andere Pflanzen der Wiener Gegend. — Ders., einige Worte über das Trocknen der Pflanzen. — Unger, Versuche über die Ernährung der Pflanzen. — Ders, über Trifolium repens anomalum. 751 zenstatistik von Bayern oder von einem der grüsseren Gebiete des Königreiches auszuschreiben. *) Von dem Fleisse der Botaniker unsers Vaterlandes dür- ‚fen wir wohl erwarten, dass sie diese Aufgabe mit allem patriotischen Eifer verfolgen und durch die Lösung derselben eben so sehr den erhabenen, das Besste unserer vaterländischen Pflanzenkulturen ins Auge fassenden Absichten des erlauchten Pro- tektors, wie den speciellen Erwartungen der Wis- senschaft Genüge leisten werden, Lange Zeit hatte sich unsere Gesellschaft vor- zugsweise die Förderong und Erweiterung der theoretischen Zweige ihrer Wissenschaft zum Ziele gesetzt und sich um so- mehr auf diesen engeren Kreis. des Wirkens beschränken zu können geglaubt, als sie zur Zeit ihrer Stiftung die einzige dieser Art nicht bloss in Deutschland, sondern auf der ganzen Erde war, und Theorie und Praxis damals noch in schroflem Gegensatze zu einander standen. Dieser Geegensatz fängt aber allmählig an sich ans- zugleichen; aus den stillen Hallen des Gelehrten sind die Naturwissenschaften herausgetreten auf den grossen Markt des gewerblichen Lebens, die- sem Belehrung ertheilend, von ihm Erfahrungen _sammelnd, und die grossartigen industriellen Lei- stungen unserer regsamen Zeit sind als glänzendes Resultat aus diesem innigen Bunde der Theorie mit der Praxis hervorgegangen. Vusere Gesell- *) S. Flora 1840. B. I. p. 357. 752 schaft müsste daher ihre Bestimmung ganz verken. nen und hinter den Entwickelungen einer mächtig bewegten Zeit zurückbleiben, wenn sie nicht eben- falls die praktische Seite in ihrer Thätigkeit her. verheben und ausbilden, und die Blüthe der theo-. retischen Wissenschaft in die Frucht der Praxis zu treihen versuchen wollte. Sie hat sich aus die- sem Grunde. bei dem Beginne eines neuen Semi- säculums ihres Wirkens auch in den Mittelpunkt der praktisch-botanischen Tendenzen ihrer näch- sten Umgebung zu stellen gesucht, indem sie die Veranlassung zu einer Blumen-, Gemüse- und Früchte- Ansstellung gab, und bald darauf in ih- rem Vereine eine besondere Section gründete, die unter dem Namen der beitragenden Mitglieder vor- zugsweise für die Interessen der Garten- und Blu- menkultur thätig seyn sol. Was unsere, erst im Herbste dieses Jahres möglich gewordene Aus. stellung von Blumen, Gemüsen und Früchten — die erste dieser Art in Bayern — betrifft, so lebt diese noch zu sehr in Ihrer Erinnerung, als dass. ich es für nöthig erachten dürfte, Ihnen die Resultate derselben auch nur in einer gedrängten Schilderung vorüberzuführen; die gütige Bereitwilligkeit, womit die meisten hiesigen Gartenbesitzer ihre Schätze ünserm Feste überliessen, der freudige Anklang, den dasselbe unter allen Klassen der Bevölkerung fand, und der ehrende Beifall, der ihm von Ken- nern gezollt wurde, sind die sichersten Beweise, dass auch in unserer Stadt der Sinn für das Sehöne und Grossartige der Pflanzenwelt sich erhalten habe, und dass die jährliche Wiederholung ähnli- cher Ausstellungen allmählig einen edien Wetteifer . entflammen werde, welcher den wohlthätigstenEin- fluss auf die Garten- und Blumenkulturen unserer Gegend ausüben und der Kunst des Gärtners immer »eye Triumphe bereiten dürfte (Schluss folgt.) (Hiezu Literaturber, Nr. 10.) Flora — Nro. 48. Regensburg, am 28. December 1841. I. Gesellschafts - Angelegenheiten. (Schluss der Rede des Sekretärs Dr. Fürnrohr.) Dis Institut der beitragenden Mitglieder, wel- ches seit dem 15. Oktober d. J. in’s Leben getre, ten ist, gewährt jedem Freunde der Botanik im Allgemeinen oder der Pflanzenkultur im Besonde- ren die Gelegenheit, sich gegen die geringe 'jähr- liche Einlage von 3 fl. das Recht zu erwerben, aus dem im Spätherbste jedes Jahres erscheinenden Verzeichnisse der im botanischen Garten in Mehr- zahl vorräthigen lebenden Gewächse, Samen, Zwie- bein, Pfropfreiser u. dgl. auszuwählen, über Anbau und Pflege derselben von dem Botanischen Gärtner die nothwendigen Erläuterungen zu erholen, die in unserer Bibliothek vorhandenen Schriften über Gartenbau zu benützen, und an den ordentlichen Sitzungen unserer Gesellschaft als Gast Antheil zu nehmen. Eine innigere Wechselwirkung mit die- sen beitragenden Mitgliedern hofit die Gesellschaft noch dadurch herbeizuführen, dass sie von Zeit zu Zeit besondere Versammlungen für dieselben veranstalten wird, um, ihnen Gelegenheit zu bieten, Flora 1841. 48. Bbb ‘ 754 ihre Beobachtungen und. Erfahrungen gegenseitig auszutauschen, und Anträge und Wünsche, die Förderung der praktischen und ästhetischen Bo-. tanik betreffend, vor ihr Forum zu bringen. Die bis jetzt stattgefundenen Privateinladungen zu die-. sem Institute haben uns bereits einige ehrenwerthe Freunde zugeführt, die wir heute zum erstenmal in unserer Mitte begrüssen; eine demnächst zu er- lassende öffentliche Ausschreibung wird hoffentlich diesen Kreis erweitern und eine möglichst vielsei- tige Tbeilnahme uns bald in den Stand setzen, von unserm gemeinnützigen Streben Beweise abzulegen. Gehen wir nun zu der Gestaltung der inneren Verhältnisse unserer Gesellschaft seit dem Beginne ihrer neuen Aera über, so begegnet uns auch hier eine Reihe von Veränderungen, auf welche wir nur mit Vergnügen und Stolz zurückblicken können, Dieses gilt zunächst von dem gegenwärtigen Stande der Mitglieder, wie ihn die ersten Blätter unserer Denkschrift in alphabetischer Folge zur Anschauung bringen. Es gewährt eine in der That seltene, aber auch um so erfreulichere Erscheinung, dass eine von 3 konditionirenden Apothekern gestiftete Gesellschaft in ihrer Mitte gegenwärtig nicht nur die Koryphäen der Wissenschaft aufzuweisen hat, sondern auch die hohe Auszeichnung geniesst, an die Spitze ihrer Ehrenmitglieder die hochgefeierten Namen eines Christian VIIL, Königs von Däne- -mark, einesFerdinand, Königs von Portugal, eines ‘Friedrich Angust Il, Königs von Sachsen, eines Johann, Erzberzogs von Oesterreich, eines L u it- nn 755 pold, königl. Prinzen von Bayern und so vieleran- derer mächtiger Gönner und Beschützer der scientia amabilis setzen zu können. So steht jetzt unsere, ursprünglich nur der Verbreitung der Botanik un- ter den Apothekern gewidmete Gesellschaft mit ih- ren 516 in allen Ländern und Welttheilen zer- streuten Mitgliedern, nämlich 65 Ehrenmitgliedern, 75 ordentlichen und 373 korrespondirenden Mit- gliedern,*) als ein mächtiger Repräsentant des grossen Eifers da, womit in allen Ständen und unter allen Himmelsstrichen den lieblichen Kindern der Blumengöttin gehuldigt wird; und ein edler Fürst, den das Schicksal bestimmt hat, in die Fussstapfen eines grossen Vaters zu treten, leiht gerne Seinen Schutz einem Vereine, dessen fried- liche Studien dem Geiste und Gemüthe der Könige wie der Völker eine reiche Quelle der unschuldig- sten und reinsten Freuden darbieten. Der Zuwachs _ unserer Gesellschaft betrug seit dem 14. April des v.J. 25 Ehrenmitglieder, 22 ordentliche und 40 kor- respondirende Mitglieder. **) Leider wurde uns *) Hievon sind in Bayern domicilivt 101, im übrigen Deutschland 282, in Frankreich 25, in England 18, in Italien 10, in der Schweiz 14, in Russland 14, in den Niederlanden 9, in Ungarn 9, in Schweden 8, in Dä- nemark 4, in Ostindien 4, in Nordamerika 4, in Aegypten 3, in Portugal 3, am Cap der guten Hoff- nung 2, auf Java 2, auf Mauritius, Cuba, in Brasilien und in Griechenland überall 1. *) Zu den in diesen Blättern bereits früher gemeldefen Ernennungen sind nämlich noch folgende gekommen: Bbb 2 von diesen schon ein Ehrenmitglied , der durch sein segenvolles Wirken unter uns noch in Aller Erin- nerung fortlebende Hr. Staatsrath und Präsident y. Sehenk durch den Tod entrissen, von unseren älteren Mitkollegen haben wir vorzüglich den Hin- a) zu Ehrenmitgliedern: 1) Se. Excell. Hr. Maximilian Freiherr v. ZuRhein, k.b. Kämmerer und Präsident der k. Regierung der Oberpfalz und von Regensburg. 2) Hr. Dr. J.B.v.Liebel, fürstl. Thurn - u. Taxisscher Oberjustiz- und Oberpostrath in Regensburg. 3) Hr. G. F. v. Müller, fürst. Thurm- und Taxis- scher Geh. Rath in Regensburg. 4) Hr. G. A. Schreyer, Med.Dr., k. Kreis-Medicinal- rath in Regensburg. 5) Hr. G. Freiherr v. Thon-Dittmer, rechtskund, Bürgermeister von Regensburg. b) zu ordentlichen Mitgliedern: 6) Hr. E. Fritz, Med. Dr,, fürstl. Thurn - und Taxis- scher Hofrath und Leibarzt in Regensburg. 7) Hr. W. Geiger, Inspektor des kathol. Waisenhau- ses in Regensburg. 8) Hr. Dr. GE. Herrfeld, fürstl. Thurn- und Taxis- scher Domänenrath in Regensburg. 9) Hr. Dr. v. Gerstuer, k. Landrichter in Ingolstadt. 10) Hr. J. A. Pangkofer, Ph. Dr., Sekretär des . histor. Vereins in Regensburg. 11) Hr. C. Popp, Med. Dr., Assistenzarzt amı Kran- kenhause in Regensburg. ..1%) Hr. A. Riedel, Cooperator in Obertraubling. ..38) Hr. J. J. Rotermundt, Med, Dr., k. Landgerichts- arzt in Regensburg. 4)'Hr. 3. H. Wein, Inspektor des k. Studienseminars in Regensburg. N 737 tritt eines Meyen, Schultes, Döllinger, von Frölich, Spenner, Hornemann und DeCan- dolle zu beklagen, welchem Letzteren in uriserem Namen den wohlverdienten Lorbeerkranz auf das Grab zu legen, unser Herr Präses sich vorbehal- ten hat. Unter den Attributen der Gesellschaft hat ins- besondere der botanische Garten eine heilsame Um- gestaltung erfahren. Der frühere doppelte Missstand, dass derselbe unter der Pflege eines Gärtners stand, dessen anerkannte Thätigkeit auf eine zu grosse Anzahl anderer Amtsgeschäfte vertheilt war, als dass er unserm Besitzthume allein seine Kräfte hätte widmen können, und dass ein grosser Theil des- selben als Baumschule für die benachbarten Pro- menaden unsern eigenen Zweeken verloren ging, wurde beseitigt durch die Aufnahme eines eigenen, " c) zu korrespondirenden Mitgliedern: 15) Hr. J. J. Bennett, am britischen Museum in London. . 16) Hr. J. F. Drege, in Hamburg. 17) Hr. L. Ritter von Heufler, Direktor am Ferdi-, nandeum in Innsbruck. 18) Hr. G.Itzigsohn, Med. Dr., in Neudamm bei Cüstrin. 19) Hr. A. E. Lindblom, Med. \ Dr., Adjunkt an der - k. Akademie in Lund. 20) Hr. C. Müller, Pharmaceut in Detmold. 21) Hr. G. F. Schnittspahn, Lehrer an der poly- technischen Schule in Darmstadt. 22) Hr. Dr. Witting, Apotheker in Höxter 758 in keinen andern Verbindlichkeiten stehenden Gärt- ners, und durch die Räumung der Quartiere, welche früher zu Baumschulen gedient hatten. Der da- durch gewonnene grössere Raum gestaltete eine zweckmässigere Vertheilung der früher in dem Garten vorhandenen Gewächse und die Möglich- keit, auf besonderen Plätzen die neueren und be- liebteren Erscheinungen der Blumenwelt in solcher Mehrzahl zu ziehen, dass dadurch den Nachfragen der Liebhaber Genüge geleistet werden konnte. Den Alpenparthieen wurde die grösste Sorgfalt gewidmet, und selbst als die sengende Sonne dieses Früblings die zarten Keime der meisten kaum dem Boden übergebenen Samen tödtete, gewährten die lieblichen Bewohner der Hochgebirge durch ihr frisches Grün und die Zartheit ihrer Blüthen dem “ Auge einen wohlthätigen Anblick. Zum erstenmale, seitdem unser Garten besteht, sahen wir uns da- her auch in den Stand gesetzt, ein Verzeichniss der Dupleten unserer Alpengewächse auszugeben, und durch die Mittheilung einer namhaften Anzahl lebender Exeinplare derselben an andere botanische Gärten einen Tribut der Dankbarkeit zu entrich- ten, wozu uns die meisten der letzteren, gleichwie in einer langen Reibe von Jahren, so auch in dem laufenden, durch die beereitwilligste und uneigen- nützigste Mittheilung von Sämereien verpflichtet hatten. Auch für die zweckmässigere Beherber- gung der Gewächse wärmerer Zonen wurde durch eine Erweiterung des Glashauses Sorge getragen, 759 und die Gefälligkeit der Vorstände des botanischen Gartens zu München, sowie die Rührigkeit unsers eigenen Gärtners belebten dasselbe bald mit den Repräsentanten der verschiedensten tropischen Pflan- zenformen. Unter diesen lohnt schon heute die bier in Blüthe prangende Nepenthes destlillatoria, diese merkwürdige Pflanze, die aus dem eigenen Innern einen Quell des reinsten Wassers in ihre. Blattschläuche ergiesst, die rühmliche Sorgfalt ih- res Pflegers. Und so wird auch unser Garten allmählig, wie es die beschränkten Mittel gestat- ten, nicht nur die Aufgaben der Wissenschaft zu lösen versuchen, sondern nicht minder zu einem ° Etablissement herangebildet werden, welches den betriebsamen’ und einsichtsvollen Bewohnern Re- gensburgs und der Umgebung in allen Bestrebun- gen des Gartenbanes, der Blumenzucht und der Akklimatisation nützlicher Gewächse als Muster ‚ voranzagehen bestimmt ist. ’ Nächst dem botanischen Garten zählt die Ge- sellschaft eine nicht unansehnliche Bibliothek und eine reichhaltige Pflanzensammlang zu ihren At- tributen. Für beide konnte, da der Garten alle Geldkräfte in Anspruch nabm, in dem verflossenen Zeitraume aus eigenen Mitteln nur wenig geleistet - werden, desto erfreulicher aber war der reiche Zuwachs, der ihnen durch die wohlwollende Gross- muth auswärtiger Gönner und Freunde zu Theil wurde. Als einen soleben höchst werthvollen Bei- trag zu unserer Bibliothek führe ich zunächst das 760 Geschenk Sr. Majestät des Künigs von Sachsen an, Allerhöchstwelcher . seine Anhänglichkeit an unser Institut durch die Uebersendung eines Pracht- . exemplares vonReichenbach’s Abbildungen der deutschen Flora auf das Allerhuldvollste bethätigte. Von ihrem Präses, Hım. Hofratb v. Martius, er- "hielt die Gesellschaft ein Prachtexemplar seines grossen Palmenwerkes, als ein theueres Pfand der wohlwollenden Gesinnungen, mit welchen er un- sern Interessen zugethan ist, und wovon er einen nicht minder glänzenden Beweis dadurch ablegte, dass er durch gütige Verwendung mehrere der “ angesehensten Buchhandlungen des dentschen Va- terlandes bestimmte, ihre naturhistorischen Verlags- artikel der Gesellschaft als Geschenk darzubringen. Die Namen dieser uneigennützigen, edelmüthigen Geber, die unsere Bibliothek mit 72 zum Theil sehr werthvollen Nummern bereicherien und sich dadurch in* unsern Annalen ein unvergängliches Denkmal gestiftet haben, sind: Baron v. Cotta in Stuttgart , Vandenhöck und Ruprecht in Göt- tiigen, Fleiseher in Leipzig, Dietrich in Göt- fingen, Ferdinand und Ernst Enke in Erlan- gen und Marcus in Bonn, Ausser diesen spendete uns die Liberalität unserer Mitkollegen und anderer Gönner im Ganzen 104 theils grössere, theils klei- nere Werke, so dass unsere Bibliothek seit andert- halb Jahren den beträchtlichen Zuwachs von 176 Nuinmern erhalten: hat, die wir als eben so viele Beweise vielseitigen gütigen Wohlwollens betrach- - 701 ten dürfen, *) Diese Beweise vermehren sich noch durch die zahlreichen Beiträge, welche unserem: *) Den in diesen Blättern bereits angezeigten Geschen- ken für unsere Bibliothek haben wir noch folgende nachzutragen: 1) C. Lin naei Botanicorum principis systema plantarum Europe. Curante J.E. Gilibert. IV. Tomi, Colonia Allobrogum, 1785. 8. Von Hrn. Schulinsp. Buchinger in Strasburg. " 9) Naturgeschichte der 3 Reiche. 52—61. Liefer, _ Von denı Verleger Hrn. Sch weizerbarth in Stuttgart. 3) Nees ab Esenbeck, Liter«, quibus supremi pro- teetorat, a Friderico Guilielmo IV., Borussia rege au- gustiss. etc. elementissime recepti prospera auspieia indicantur. Adjecta est Lepidagathidis, generis ex Acanthaccarum ordine, illustratio monographica, Yratis- lavie, 1841. — Gesch. d. V. 4) Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1840. Breslau 1841. 5) Göppert, über den Bau der Belanophoren, so. wie über das Vorkommen von Wachs in ihnen und in an- deren Pflanzen. — Gesch. d. Verf. 6) Ders., Beiträge zur mineralogischen Beschreibung der Umgebungen von Altwasser. — Gesch. d. Verf. 7) Drejer, Revisio critica Caricum borealium in terris sub imperio Danico jacentibus inventarum. Hafnie 1841. — Gesch. d. Verf. 5 8) Ejusd., Elementa Phytologix. Hafniz 1840. — Desgl. 9 Kürsinger, Ober-Pinzgau, oder: der Bezirk Mittersill. Eine geschichtlich - topographisch-statistisch-naturlisto- rische Skizze. Salzburg 1840. — Gesch. des Herrn Kreisarzts Dr. Sauter in Ried, 10) Fragmente zur mineralog. und botan. Geschichte 762 Herbarium zugeflossen sind. Eine herrliche Samm- lung von 2000 südafrikanischen Pflanzen verdanken Steyermarks u. Kärnthens. 1. Stück. Klagenf. u. Lai- bach, 1783. — Gesch. d. Hrn. Ritter v. Heufler in Innsbruck. 11) v. Heufler, Nachricht von dem Leben u. den Schrif- ten des Dr. Candid. v. Rauschenfels. 1840. — Desgl. 12) Ders., Bericht über den tyrolischen Pflanzengarten des Ferdinandeums. Innsbruck, 1840. — Desgl. 13) J. Gr. v.Berchtold u. J.Pfund, Monographie ge- neris Verbasci prodromus. Prag, 1840. — Gesch. des Hrn. Dr. Weitenweber in Prag. 14) J.B. Müller, Flora Waldeccensis et Itterensis. Brilon. 1841. — Gesch. d. Verf. " 15) Lindenberg, Synopsis Hepathicarum. Fase. II. et III. Bonn, 1841. — Gesch. des Hrn. Heury in Bonn. 16) Schauer, Monographia Myrtacearum xerocarpicarum. Sect. I. Chamzlauciee. — Gesch. d. Verf. 17) Nees ab Esenbeck, Flor& Africs australioris illu- strationes monographica. I. Graminexe. Glogavix 1831. — Gesch. des Verf. 18) Boissier, Elenchus plantarum novarum minusque cognitaranı in Hispania australi collectarum. Genevz, 1838. — Gesch. d. Verf. 19) Reuter, Catalogue detaille des plantes vasculaires qui croissent naturellement aux environs de Geneve. Ge- neve 1832. — Gesch. d. Verf. 20) Id., Notice surune nouvelle espece d’Inule, trouvee aux environs de Geneve. — Desgl. 21) Margot et Reuter, Essai d’une Flore de Tile de Zante. — Desgl. 22) Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des Gar- tenbaues in den kön. preussischen Staaten. 31- Lief. 1841. — Gesch. d. Verf. 763 wir der ausgezeichneten Grossmuth des Hrn. Dr ge in Hamburg, eine andere von 500 Arten aus Grie- 23) G.Gasparrini, Ricerche sulla natura della pictra fun- gaja e sul fongo vi sopranasce. Napoli 1841. — Ge- schenk des Hın. Dr. Brunner in Bern. 24) Stiebel, dre Grundformen der Infusorien in den Heil- quellen, nebst allgemeinen Bemerkungen üb. die Ent- wicklung derselben. Frankf. a. M. 1841. — Geschenk des Verfassers. 25) Verhandlungen der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien in den Jahren 1839 u. 1840. Wien. — Gesch. des Verfassers. 26) Liegel, systematische Anleitung zur Kenntniss der Pflaumen. Heft IH. Linz 1841. — Gesch. d. Verf. 27) Intelligenzblatt des pharmaceutischen Vereins in Bayern. Bd. V. Stück Vil. Münch. 1840. — Gesch. d. Verf. 28) J. V. Hoffmann, über die tirolischen Arten der Gat- tung Verbascum. Innsbruck, 1841. — Gesch. d. Fer- dinandeuns in Innsbruck. 29) König, botanischer Führer durch die Rheinpfalz. Mannh. 1841. — Gesch. d. Verf. 30) Siebold et Zuccarini, Flora Japonica. Sect. I. Fascicul. XIV—AX. Lugdun. Batav. 1839-1841. — Geschenk des Hrn. Prof. Zuccarinı. 31) Trautvetter, de Samerarıa et Isatide generibus com- mentatio. b) Ueber Lotus circinnatus Trautv. u. Lo- tus Candollei Trautv. c) Ueber die mit Trifolium ver- wandten Pflanzengattungen. — Gesch. d. Verf. 32) C. H. E. Koch, über Thierfährten im Sandstein. Jena 1811. — Gesch. d. Verf. 33) Zweiter Jahresbericht und Mittheilungen des Garten- bau-Vereines im Grossberzogthum Hessen. Darmstadt 1841. — Gesch. d. Ver. 34) Nova acta physico - medica Academia Cs. Leop. Carol. 764 chenland der Gefätligkeit des Hrn. Militärapotheker v.Spruner in Athen. Der Bericht, den ich über den Stand unsers exotischen Herbariums in der botanischen Zeitung mitzutheilen mir erlaubte, hatte zur Folge, dass die darin berührten Lücken aus Portu- gal, Schweden und Dänemark durch die Herren Hol, Lindblom und Drejer auf eine sehr dankens- werthe Art ausgefüllt wurden., Unser hochgeach- tetes Ehrenmitglied, die verwittwete Frau Gräfin y. Bray Excell, machte uns mit 6 Paqueten nordi- scher Gewlichse aus dem Nachlasse Ihres seligen Hrn. Gemahles, weiland unsers hochverdienten Hrn. Prä- ses, und Hr. Dr. Döring mit 2 Paqueten von Rott- ler in Ostindien gesammelter Pflanzen ein höchst willkommenes Geschenk. Aus dem Missourigebiete sandte uns Riehl, aus Abyssinien Schimper, aus Frankreich Schultz, aus dem Bannate Wierz- bieki manches Interessante. Auch die Sammlung naturae curiosorum. Vol. XVI. Supplement. L 1811.- — Gesch. d. k. Akad. 85) L.Mittler, Taschenbuch für Cactus-Liebhaber. Leipz. 1841. — Gesch. des Hrn. Hofmeister in Leipzig. 36) Göpp ert, de Coniferarum struetura anatomica. Vratis- lavie 1841. — Gesch. d. Verf. 37) Ders., über die Verbreitung der Pflanzen in der Steimkohlenformation. — Gesch. d. Verf. ; 38) Fürnrohr, Grundzüge der Naturgesch. für den ersten wissenschaftlichen Unterricht. te Aufl. Augsburg, 1841. — Gesch. d. Verf. . 3% D. P.H. Schmidt, Fortsetzung und Nachträge des‘ etymologischen chemischen Nomenclators. Lemgo 1841 — Gesch. der Meyer’schen Buelfkandl. daselbst: ‘765 deutscher Gewächse hatte sich reichlicher Beiträge “zu erfreuen, so dass dieser Theil unsers Herba- riums seiner Vollständigkeit immer näher rückt und gleich dem exotischen durch die Aufbewahrung von Original-Exemplaren der gewichtigsten Aatori- täten von Tag zu Tag immer mehr an [Interesse gewinnt. *) . Wobl kann ich es jetzt am Schlusse dieses Berichtes über die Arbeiten und Veränderungen unserer Gesellschaft seit dem Beginne ihres 2ten Se- wisäculums dem eigenen Urtheile dieser hochan- sehnlichen Versammlung überlassen, ob wir die in diesem kurzen Zeitraume gewonnenen Resultate mit Recht als eben so viele, höchst erfreuliche Fortschritte bezeichnen dürfen; Erlauben Sie mir ‚daher nur noch darauf hinzuweisen, dass es die Aegide Sr. K. Hoheit unsers erlauchten Protektors war, unter deren segensreichem Schirme die Früchte unserer Arbeiten reiften; erlauben Sie mir die Hoflnung auszudrücken, dass das freundliche Ge- stirn, welches durch Ihn über unserem Bunde auf- gegangen ist, auch ferner segnend über allen Un- ternehmungen desselben walten werde, und lassen *) Das deutsche Herbarium erhielt; ausser den bereits angezeigten Geschenken, voa Hru. Pharmaceut Gut- heil in Holzminden, Hrn. Dr. Dittrich in Prag, den Verwaltungs- Ausschuss des Ferdinandeums in Innsbruck, Hrn. Pharmacent Müller in Detmold, Frau Apotheker Kablik in Hohenelbe, Hrn. Dr. Metsch in Suhl und Hrn. Dr. Sendtner in München schätzbare Deiträge. 766 Sie uns in dieser feierlichen Stunde auch den fe- sten Vorsatz erneuern, durch fortgesetztes reges Streben für die theoretische und praktische Seite der Wissenschaft dahin zu wirken, dass bei jedem wiederkehrenden Geburtsfeste unsers erlauchten Protektors neue Früchte erzielt seyen, die wir Ihm an diesem Tage als Opfer unserer Dankbarkeit dar- zubringen vermögen. Ihm aber, dem erhabenen Mäcen, möge der gütige Lenker der menschlichen Schicksale noch viele der freudenreichsten Jahre zu- legen, und die immer jugendliche und freundliche Göttin, die Seines Schutzes sich erfreut, möge nie aufhören, ihre schönsten Blüthen auf Seine Lebens- pfade zu streuen! j * R * Hierauf erhob sich abermals der Präses, Hof- rath v. Martius, um den in diesem Jahre abge- schiedenen Mitgliedern einige Worte der Pietät za widmen und namentlich das vielbewegte Leben und Wirken DeCandolle’'s als Gelehrter, Staatsmann und Mensch in einer ausführlichen Gedächtnissrede zu schildern. Wir werden letztere in den ersten Nummern des künftigen Jahrganges dieser Zeitschrift mittheilen. H. Botanische Notizen. (Eine weitere Bemerkung über Cnicus Lachenalü Gmelin: man vergl. diese Zeitschrift $. 64 und 352.) Die Verschiedenheit der Ansichten, ob Cnieus Lachenalii Gmelin (Cirsium tuberoso - vleraceunı) 767 ein Bastard sey oder nicht, will ich vorläufig auf sich beruhen lassen, weil ich die Pflanzen lebend nicht beobachten kann, aber über die notbwendig gewordene Aenderung des Namens „rigens“ glaube ich bier Einiges bemerken zu müssen. Welchen Grund Gmelin hatte, den Namen Cnieus rigens in Cnicus Lachenalii umzuändern,, weiss ich nicht, allein jetzt müsste eine solche Umänderung noth- wendig geschehen, wenn sie nicht schon früher statt gefunden hätte, weil die nach Gmelin später aufgetretenen Schriftsteller den Namen Cnicus (oder Cirsium) rigens zwei verschiedenen Pflanzen, gleich- viel, ob es Arten oder Bastarde oder Varietäten einer und derselben Art sind, beilegen. Desswe- gen sagte ich in meiner Synopsis: „Nomen Cirsit rigentis, quippe .‚pluries commutatum, adhibere no- kai”. Ich habe zwar im verfiossenen Jahre, nach- dem ich eine Anzahl von Exemplaren aus Thürin- gen erhalten hatte, beide Pflanzen für Varietäten Einer Art erklärt, man vergleiche diese Zeitschrift 1840, S. 373.; allein mit meinem Ausspruche sind die Ansichten anderer Schriftsteller noch keines- weges aufgehoben, und ich zweifle gar sehr, ob die anders Denkenden, zu denen noch DeCandolle gekommen ist, meine Ansicht zu der ihrigen ma- chen werden. Beiden Ansichten stehen gewichtige Autoritäten an der Spitze. Hagenbach, der Nachfolger La- chenal’s, Gaudin, Sprengel, nach der Diagnose in den Neuen Entdeckungen, und Gmelin, schon 768 nach dem Standorte, halten diejenige Pflanze für Carduus rigens Aiton, welche Schiede Cnicus tuberoso - oleraceus und Wallroth Cirsium bulbo- sum f. pallens nennen, und ich selbst halte, ge- stützt auf Baseler Exemplare und auf die schöne Abbildung Lachenal's, welche unverkennbar den Unicus luberoso-oleraceus vorstellt, diesen letztern für den Carduus rigens Aiton. DeCandolle be- legt diesen Cnicus tuberoso-oleraceus mit dem Na- men Cirsium pallens, führt aber Lachenal's Ab- bildung unter seinem Cirsium rigens an, welches letztere mit Cnicus acauli-oleraceus Schiede_ ei- nerlei ist. Den so eben angeführten Ansichten Hagen- bach's, fHaudin’s, Sprengel’s Gmelin’s, so wie der meinigen gegenüber halten Wallroth, nach Exemplaren aus der Hand des Autors, Rei- chenbach in der Flora exeursoria, Schiede nach einem Exemplare, welches ich von ihm selbst er- bielt und DeCandolle nach der im Prodromus gegebenen Diagnose diejenige Pflanze für Carduus- sigens Ailon, welche Schiede in seiner Abhand- lang de plantis bybridis mit dem Namen Cnicus acauli-oleraceus belegte, und die ich in meiner Synopsis Cirsium decoloratum nannte. Wer hat nun den Punkt getroffen? Das wird sich desswegen nicht ermitteln lassen, weil man die Ansichten der verschiedenen Schriftsteller nicht un- ter einen Hut bringen kann. Bis dahin aber, wo man dieses wird zu Stande gebracht haben, ist, es doch gewiss sehr zweckmässig, beide Pflanzen so Zu benennen, dass man sich versteht, wenn man die eine oder die andere nennt. Erlangen. Koch. 0 ‘ (Hiezu Literaturber. Nr; H.) Beiblätter zur Flora oder allgemeinen botanischen Zeitung. 1841. Zweiter Band. Inest: de Martius, Herbarium Florae brasiliensis. Continuatio. ' (Conf. Beibl. 1837 Bad. 2., 1888 Bad: 2. ei 1839 Bnd. 1.) Te ns Beiblatt 1841. Band II. (3.) Combretum adenophyllum Mart. infra Nro. 578. scandens; glabriusceulum, praeter ultimos ramu» los et inflorescentiam ferugineo-tomentosulis; foliis öblongis, ellipticis vel obovato-oblongis, basi sinu an- gusto subcordalis, rarove attenuatis, alepidotis, subtus glandulis miliaribus, axillis venarum barbulatis; spieis terninalibus axillaribusque paniculatis densifloris, shachibus tubogue calycino iereti ferrugineo-tomen» tosis, limbo leviter denticulato pubente; bracteis minintis quamulaeformibus; petalis orbicularibus. — Cr. locis humidis prope urbem Gujabä, Ang. flor. Oreas, (4.) Combretum phaeocarpum Mart. ramulis tere» tbus leviter ferrugineo-pubentihus ; foliis coriaceis supra glabris, nitidis, subtus minute et evanescenti> lepidotis, oblongo-lanceolatis, utringue acutis; spicis paniculatis terminalibus axillaribusque,, rhachibus ferrugineo-tomentosis; — — samaris ovato-oblongis obtusiusculis emarginatis ferugineo-tomentosis , alis eoriaceis, corpore lanceolato. — Crescit in silvis Prov. Rio Negro. Dec. lecta. Najas. (5.) Combretum leprosum Mart. erectum; totam. dense albo-lepidotum, ramis teretibus, ramulis com-+ pressis ; foliis breviter oblongis utrinque acutis vel acuminatis; spicis paniculatis terminalibus, densi=» floris, bracteis setaceis spathulatisve Jongitudine tubi tetragoni, limbo acute dentato companulato; petalis transverse ellipticis breviter unguiculatis; saına- Beibl. 1641. IL, i 2 ris ovatis fulvo-nitidis fusco-leprosis, corpore ovato-lan- ceolato, alis scariosis. Crescit in deserto Prov. Bahiensis ad Jacobina et in Prov. Piauhieini ad S. Gongalo d’Amarante, in sepibuscamporum. Hamadryas. Cfr. Combretum Duarteanum Camb. in $. Hil. Flor, Bras. H. 248. ad unicum specimen expositum. (6.) Combretum leptostachyum Moart. . infra Nro 577. scandens; ramulis compressis subferru- gineis uti reliquae partes albo-lepidotis; foliis oratis acuminatis, basi acutis; spieis axillaribus termina- libusque simplicibus laxifloris ebracteatis; tubo ca- jycis tetragono, limbo weute dentato cyathiformiz petalis suborbicularibus; samaris —. Crescit ad rivum Cujabensem, Oct, florens. Oreas. Huic folia quasi duplo majora (4—5-poll.) quam praecedenti, tenuiora, minus lepidota, ovata nec oblonga, flores paullo minores, alius formae etc, (7) Combretum Monetaria Marl, erectum, de- pile, lepidotum, squamulis foliorum albis, ulti- motum ramulorum subtetragonorum, inflorescentiae et tubi calyeis rufis; foliis lato-ovatis aut oblongo-' ovatis utringue acutiusculis; spicis axillaribus sub-" capitatis simplicibns, folia subaequantibus; bracteis minimis squamulaeformibus ; ealycis tubo tetragono 5 limbo breviter campanulato, dentibus brevibus acutis; petalis obovatis; samaris lato-cordatis, eorpore sub-- ' orbieulari, rufo-lepidotis. — Spicae et folia poll. 1 longae, samarae }. Cr. prope Joazeiro secundum fluvium $, Francisci et in sepibus camporum Prov. D » . “ % 3 Piauhiensis. Ang, Sept. floret et Aprili fructificat, Hamadryas. (86:) Combretum anfractuosum Mart. ramorum divaricatorum epidermide longitudinaliter fissa; ra= mulis compresso»teretibus lepidoto -cinereis; foliis ovatis vel ovato-oblongis, basi acutis, apice acutis vel acuminatis, lepidotis, supra viridibus subtus albicantıbus; spicis simplicibus axillaribus, quam- folia brevioribus; — — samaris lanceolatis obtusis: lepidotis, alis scariosie bie vel ter anfractuosis et bullosis. — Crescit in sepibus camporım, in Prov, Piauhiensi superiore. Hamadryas. Quoad foliorum formam cum C. leproso convenit, sed squamulae in leproso majores, magis densae, unde folia magis albeseunt, in C,. anfracuoso petioli breviores et neryi venaeque subtus minus albi, quam reliqua superficies. (9) Combretum glaucocarpum Mart, ramulis teretiusculis parce lepidotis et ferrugineo-pubentibus; foliis lato-ovatis oblongisve basi acutis, apice bre- viter acuminatis velacutis, supra glabriusculis, subtus lepidotis; spicis compositis axillaribus terminalibus« que foliis brevioribus, rhachibus ferrugeneo-tomen- tosulis; — samaris ellipticis (pollicaribus) .glauces- ventibus, alis scariosis evidenter verticaliter paral- lelo-nervosis, eorpore anguste lanceolato. — Crescit in sepibus Provinciae Piauhiensis. Hamedrias. (10.) Combretum stigmarium Mart. ramulis compresßo-teretibus parce Fusco- lepidatis; foliis ob- longis vel oblongo-lanceolatis utrinque acutis, punctis 1" 4 pellueidis sticticis etlepidotis; spicis axillaril,us quam folia brevioribus compositis, ferugineo-pulverulento lepidotis; samaris ellipticis, fulvo - nitidis lepi- dotis, alis scariosis latis versus corpus profunde anfractuosis. — Crescit in silvis ad fluvium Ama- zonum. Najas, (11.) Combretum magnificum Mart. scandens ; ramulis teretibus fusco-lepidotis; spicis terminalibus densifloris secundis subebracteatis; foliis ovato-oblon- gis veloblongis, basirotundatis vel acutiusculis, acus minatis vel acutis, supra glabris, subtus glandu- loso-iepidotis, calycis glanduloso-lepidoti coccinei tubo bası tetragoni sursum elongato-cyathiformi, laci- niis suberectis, petalis lanceolatis, utrinque acutis, apice subbarbulatis; staminibus longissimis; samaris obovato-oblongis, lepidotis scariosis fusco-nitidis, alis sursum latioribus, corpore excurrente. Loco natali haec notavi: Frutex scandens. Folia glabra in pe- tiolis brevibus superne canaliculatis. Flores in spicis fere pedalibus terminalibus, securdo-conversi. Calyx tetragono - campanulatus, coccineus, extus punctis lepidotis pallidioribus asperulus atque pilis tenuis- simis pubens; laciniis liimbi 4 erectis triangularibus acutis. Petala lanceolata utrinque attenuata acuta, raseo-coccinea, uninervia, in ipso cealycis limbo . inserta ejusgue laciniis paullo breviora, angusta. Stam. 8, filam. filiformibus coccineis poll. longitudine exertis e calyce intus albo-villoso, 4 aliius insertis. Ovarium adnatum, quadrangulum, viride, lepidotum. Stylus coccineus, filiformis, sligmate capitato, sta- » 5 mina superans, attenuatus. Samara ultra poll, longa, corpore inter alas axcurrente lanceolato. Crescit ad Canaleın Goajurä et alibi in silvis Prov. Pa- raensis et Rio Negro. Flor. Sept. Najas. Afline C. oxypstalo Don Trans. Lin. Soc. XV. p- 420. (12.) Combretum formosum Don Trans, Lin. Soc. XV. p. 420. Nro. 3., supra Nro. 92. perperam nomine ©. laxi introductum est. Synonymon huie: C. mieropetalum DC. Prodr. II, 19 Nro. 8. St, Hil. Flor. Bras. mer. II. 249. (nomen minus aptum) et C. secundum Vell. Flor. Flum. IV. t. 4. nec Jacgq. Scandens; ramulis teretiusculis albo -rufoque lepi- dotis; foliis oblongis acuminatis vel utringue acutis, subtus flavescenti - glanduloso - lepidotis; spicis ter- minalibus solitariis secundis ebracteatis; calycibus aureo Jepidotis ; tubo tetragono, limbo campanulato acute dentato; petalis lanceolatis; samaris orbiculari- ellipticis nitidis pulverulentis, alis latis crenulatis, eorpore subexcurrente amgusto-Ianceolat. Haec species in Libro qui dierur Principis, qui marc- gravii icones in Brasilia confectas continet atque in r. Bibliotheca Berolinensi adservatur, p. 435. de- picta exstat. — Crescit 20-pedalis in silvis Serra do Mar. Dryas. Septembri fructificat. Samarae fere pollicem altae, lineis verticalibus frequenter Iineatae, fulvo-fuscae vel rubentes. , (13.3 Combretum gracile Schott in Spreng. Syst. Veg. Append. IV. p. 406. ab omnibus recensitis differt: calyce suhinflato tereti campanulato , quasi Ribes florem sistente,, et spicis laxissime florigeris, 6 nutantibus. Crescit ia silvis in montium. tractı Serra do Mar dicto. Aug. floret. Dryas, Forsgardia laevis Vell. Flor. Flum. IV, t. ı2. est = Combreto varialili Mart. supra Nro. 410. 411. Solanum pyenanihemum Mart. supra Nro, 166. var. foliis profundius lobatis: fruticosum, hirsutum; aculeis caulinis compressis recurvatis, foliorum rectiusculis; foliis majusculis ovatis aut ovato-oblengis acutis vel acuminatis, integerrimis; supra pilis simplicibus hispidis, infra pilis siellatis hirsutis; cymis terminalihus. corymbosis , villosis inermibus, calyeinis laciniis acutiuseulis. Sentner Mss. de Solants in Flor. Bras. — Crescit in silvis caeduis Prov. Sebastianopolitanae. . Dryas. 412. Cordia (Gerascanthus) trachyphylla Mart. ramuliis folisque subcoriaceis oblongis ovatisve, basi acutis, cuspide brevi mucronata scaberrimis; corymbis terminalibus. multifloris, calyce hrevi (vix bilineari), corollae marcescentis lobis subrotundis, calyce bre- vioribus, — Creseit in silvis aboriginibus , prope Ilheos. Decembri floret, Dryas. 413. Citharexylon myriarthum Cham. in Lin. naea VII, 47. Varietas obtusifolia. — In paludosis ad liheos, nec nen in Serra de Mar.. prov. S. Pauli. Nov. Decembri floribus albis ormatur. Dryas. 414. Solanum paniculatum L. Locis apricis prope $. Georgii insulanorum oppidum. Flores dilute coerulei, Arbuscula vel £rutex 7-pedalis. Est hujus varietas foliis subintegerrimis: ‚Solanum, Jubeba Vell, Flor, Flum. U, t. 12%. Dryas. 7 415. Hyptis pectinata Jacy, In päludosis prape $. Georgii oppidulum, Prov. Bahiensis. Octobri. Vaga. 416. Lagetta Funifera Mart. Nov. Gen. IL 64. . 39. In pracruptis montis Corcovado, prope $e- bastianopolin, in sepibus. Floret Julio. Bryas. 417. Doliocarpus sessiliflorus Mart, foliis ob- longis vel obovato-lanceolalis, antice acute etremote serratis, acutiusculis cum mucrone, postice attenuatis integerrimis, subcoriaceis, appresso -scahriusculis, glabrescentihus ; flaribus solitariis axillaribus sessi- libus; calyce sericeo, fructu sericeo -villosulo, — Inter frutices in Prov. Sebastianopalitana, 418. Hyptis lappulaces Mart. in Benth. Labiat, 104. Locis aprieis udis ad Iiheos, Octobri. Dryas, 419. Oeimum gralissimum L. Ian silvis Prov, Bahiensis, passim. Waga, u 420. Oreodaphne dispersa Nees ab Esenb. Laur. 427. ver. grandifolia? ipso definiente, — Arbuscula tenuis, 29-pedum altitudine, Flores Aavi. Stamina aurea, In silvis ad Iiheos. Aprili. ‚ Dryas.. 421. Euphea sessilifolia Mart. (floribus solitariis _ axillaribus, in raeemurm foliosum dispositis, calyca basi gihbo); suffrutex rigidus, ramis densis fasti- gietis, ramulis villosulis pilisque longioribus hirtisz foliis cordata basi sessilibus oppositis lanceolatis obtusiuscnlis patulis, crassiusculis, margine tandem revolutis. — Pedes 4 alta. Petala kermesina. In campis maritimis, Prov. Bahiensis. Octobri, Dryas, — Afinis C. palulae. 422. Cuphea Balsamona Cham. Schlecht. in Linnaea II. Varietas tertia p. 365. In aridioribus, änter frutices, prope lIheos. Floret cum priore, Yaga, 423. Hydrolea spinosa L. In uliginosis, ad Sal- gado, secundum fluv. $. Francisci et prope Ilbeos. Octobri floret. Yaga. 424. Remirea maritima Aubl. Fler. Gujan. I. 45. t. 16. In maritimis sabulosis prope llheos et Soteropolin et alibi. $. Hil. Vay. Diam. Il. 453. Floret toto fere anno. Faga. 425. Filfa virginica Pal. Beauy. Nees ab.Esenb. in.Mart. Agrostogr. bras. 400. In maritimis prope Ilheos. Yaga. 426. Philoxerus vermicularis R. Br. In ora ma- sitima prope Iheos. Yaga. 427. Cnemidostachys patula Mart. fruticulus erectus, ramis patulis, piloso-birtus; foliis Janceo- latis aut lineari-oblongis, basi rotundatis, obtusius- culis cum mucronulo, cartilagineo-marginatis serru- latisque, praesertim nervo medio villosulis; spicis axillaribus subsolitariis glabris, folia subaequantibus; coccis glabris muriculatis. — Crescit in vepretis haud procul a mare prope $. Georgium Insulanorum, Floret primis anni mensibus. Dryas. 428.. Ansistrocarpus maypurensis Kunth. Nov. Gen. U. t. 122. Potamophila parviflora Schrank. Plant. rarior. horti Monar. II; t, 63. Conf. Fisch, Index sem, horti Petropol. 1835. p.27. In pratis silvarum per magnam plagam Brasiliae tropicae, saepe longe diffusus. Haecin silvis ad Ilheos Octobri lecta. Faga. ! 9 329. Macrolobium latifolium Vogel in Linnaca xl, 414. Varietas parvifolia. In silvis ad Ilheos. Novembri. Dryas. 430. Moringa pterygosperma Gärtn., DC. Prodr. II. 478. Hyperanthera Moringa Vahl. Culta in horto Soteropolitano. 431. Cassia Selovit Don Conf. C. magnificam nostram, supra No. 141. In silvis Bahiensibus. Dryas. 432, Trichomanes pinnatum Sw. definiente cl. Kunze. In silvarım primaevarum locis udis, prope Ilheos. Dryas, Najas. 435. Alstroemeria brasiliensis Sellow. Schult. $8.V,. VII. 739. — Ab 4. foliosa foliis angustioribus, glabris, petalisque acutioribus est diversa. Inter sepes prope Sebastianopolin. Dryas. 454. Dorstenia arifolia Lamark. In umbrosis- simis silvis supra M. Corcovado, prope Sebastiano- polin. Dryas., 534. Breussonetia tinctoria. Ni fallor plures species americanae nomine Tataiba, Fustic, Fustete, Gelbholz, Stockvishoudt, in art e tinctoria usur- pantur,. Haec nostra videtur Morus fincteria, fo- lis oblique cordatis acuminatis hirsutis Miller. Dict. No. 5, eique nomen specificum seryandum, gaum Millerus omnium primus de ea distincte locutus fuerit. B. inermis (vel spinis axillaribus rectis); ramulis, petiolis foliisque novellis praesertim in nervo supra, in nervo, venis et parenchymate infra hirtulis; foliis ovatis vel oblongis, basi sub- 10 inaequali cordatis, cuspidatis, serratis; amentis mas- eulis cylindricis solitariis. Huc absque dubio: Ta- taiba Marcgr. Bras. 1648. p. 119. cum icone ra- muli feminei (inermis), Forsan ejusdem speciei stirps mascula (spinis rectis armata) est lMorus tinctoria Vell. Flor. Flum. X. t. 22., quae amenta miascula eylindrica offert. In silvis ad Lorena, prov, S. Paul legi. Haec e prov. Sebastianopolitana. 435. (1.) Broussonelia Xanthoxylon: glabri- useula; foliis ovatis acuminatis vel oblongo-ovatis, basi subrotundatis aut ingequaliter subacutatis, grosse serralis, spinis axillaribus geminis reclis; amentis femineis solitariis. Huc absque dubio: Morus Xan- thoxylon Mill, Dict. No. 8, qui spinas geminas in- dicat, nen non Broussonetia tinctoria var. 3. Kunth. Nov. Gen. U, 32. Hujus speciei vidi exemplar fo- liis lobatis, spinis geminis a Bertero ex insula S. Dominges missum. Dubium restat de Plumieri Tataiba t. 204, de Sloane Hist, Jam. I. 5. t. 168. £. 1. Rai, Dendrol. 14. et 74, de Xanthoxylo acu- leato Pluk. Almag. 596. t. 230. f.3., de Moro Xan- theoxylo Jacquini Amer. 247. et de Kunthii Brous- sonelia lincloris var. a. 1. c., demum de Moro Ta- taiba Vell. Flor. Flum. X. t. 21., quae spinis so- litariis rectis describitur et depingitur, Anne ad Br. Xanthoxylon varietatis nomine ducenda. 435. (2.) Broussonetis brasiliensis Mart. glabra; epinis axillaribus solitariis curvatis, foliis laevigatis ovatis vel ovato-oblongis utringue acutis vel breiter scuminatis subintegerrimis; amentis masoulis glo- 14 11 bosis geminis nutantibus, calycibus einereo-pubescen- tibus. In silvis Brasiliae orientalis. Et haec Tataiba incolis audit, et pro flavo tingendo usurpatur, - 456. Rolandra argentea Rottb. DC. Prodr. V. 90. Sloane Jam. Hist. t. 3. f. 3. Planta per maxi- mam Americae tropicae plagam diffusa, praesertim locis maritimis arenosis, nec non in mediterraneis proveniens, valde variat quoad foliorum formam, magnitudinem, pubescentiam, aristarum involucri longitudinem rel. Nostra specynina prope Seba- stianopolin,, et oppidulum $. Georgii Insulanorum Prov. Bahiensis, Januario in Martium florentia, lege- bantur. Vaga. 432. Baccharis xzerophila Idart Plant. mascula. (De Cand. Prod. Divis, 4.) fruticosa, ramis densis fastigiatis ramulis, angulosis foliisque praesertim no- vellis resinoso-punctatis; foliis confertis subsessilibus lanceolatis versus basın atienuatis acutis vel dente uno alterove antice notatis interdum tridentatis et subspathulatis, anthodiis (&) breviter pedunculatis axillaribus et terminalibus corymbos breves foliosos exhibentibus; foliolis (&) lauceolatis obtusiusculis albomembranaceo -marginatis subulatis. Crescit in agris altis siccis, in mediterraneis Prov. Bahiensis, - prope Jacobina rel. Hamadryas. 438. Spilanthes Salmanni DC, Prodr. V. 623. Ne. 23. Tripedalis. Flores flavi, Acenia plumbea, margine ancipiti et apioe interdum subtiliter ciliata. In paladibus prope Ilheos, Octobri. Dryas. 459 Sparganophorus Vailamiaı Gaerin. DC. 12 Prodr. V. 12. No. 1. — Eihulia sparganophora Vell, Flor. Flum, VIII. t. 90. In umbrosis udis per Bra- siliam. Jaga, | 440. Vernonia scorploides Pers. DC. Prodr. V. 41. No, 152. Formae distribuuntur varıe cum De Candollii varietatibusconferendae. Pleraeque pertinent ad var. e. quam longeracemosam nuncupavi. Per- nonia repanda Vell. Flor. Flum. VI. t. ı3. In siccis, lapidosis, ruderatis ad Soteropolin et Ilheos, Vaga. _ ast. Vascancellia Sega Mart. scandens ; foliis tri- foliolatis, (inferiorum foliolo medio nonnunguam in cirrhum mutato); foliolis ovatis vel ovato-oblongis cum acumine hrevi obtuso, basi acutiusculis (non cordatis) subtus uti ramuli ultimi et panıcula mol- liter incano-pubentibus; panicula ampla multiflora ; corollis subaequalibus calyces duplo — tripla su- perantibus; capsulis 3—4 poll. linsaribus, margine subsinuata acuta, valvis medio nervo prominente; seminibus lineari-oblongis, utriusque lateris ala quam ipsam semen duplobreviore, Bignonia Sego Vell. VI. — Crescit in silvis caeduis, in sepibus vicinia urbis Sebastianopoleos, e,g. inmonte Telegraphi, Januario floret. Dryas, Genus Vasconcelliae hisce charac- teribus distinguitur: Calyx coloratus campanulatus, truncatus vel dentibus 5 minutis (jam prima juven- tute alabastri apice perviusnec irregulariter rumpens, tandem ore dilatatus). Corolla subregularis, labiis scilicet haud multum inter se discrepantibus magni- tudine, figura, directione, velringens. Stamina 5 in- 13 clusa, quinto sterili, loculis antherarım Iinearibus. divaricatis, connecticulo in nodulunı tumente, Stigma subsimplex vel paullo divisum. Capsula siliquaefor- mis, valvis lincaribus utrinque acutis septo paralle- lis, extusnudis. Semina in una serie imbricatis (suc- cuba). — Hoc genus sat naturale in Cl, De Can- dolle dissertatione de Bignoniaceis (Bibl. Univ. de Geneve 1838. Oct. p. 126.) nomine Arrabidaeae introductum invenio; nescio vero anne episcopi bra- siliensis Antonii cognomen geographicnm „de drra- bida“ hoc modo in nominis generici usum posset usurpari. Vasconcellius, cui genus in schedulis di- caveram, inter historiographos brasilienses excellit. 442. Begonia arborescens Raddi, Quarante piante p. 29. Addatur phrasi: capsulis parvis isopterygiis. In M. Corcovado prope Sebastianopolin, Februario. Dryas, 445. Acicarpha spathulata Rich, DC, Prodr. V. 3. Nro. 2. Procumbit in arena mobili maritima, erigitur (var. ß. glauca DC. 1. c.) inter frutices. Flores pallide flavescentes. Crescit in arenosis ma- ritimis ad Sebastianopolin, Soteropolin rel. Haec in vicinia Soteropoleos, ad Caballo, lectaOctobri. Dryas. 444. Tecoma heptaphylla Mart. Bignonia hep- taphylla Vell. Flor. Flum. VI. t.48. Ad Promontorium frigidum Brasiliae, Julio, Dryas. 445. Bignonia elegans Vell. Flor. Flum. VI t. 2’. Ibidem, Julio. Dryas. 446. Tecoma speciosa DC. in litt. Bignonia lon- giflora Vell, VI. t.52. Arhor 50. ped. alta, floret eo 14 tempore, quo folia non habet, In M. Corcovado, prope Sebastianopolin. Dryas. Aflinis est huie specieit (1.) Tecoms Caraiba Mart. arborea, cortice suberoso ; foliis 3—4-natis, foliolis obovato-oblon- gis obtusiusculis, (sub lente glanduloso -leprosis). floribus praecoeibus in racemis terminalibus con« gestis; calycibus (leprosis) cyathiformibus , dentibus subinaequalibus rotundatis 3—5. Crescit in deserto mediterraueo Prov. Minarum versus fluvium $, Francisc. Oreas, Hamadryas, Arbor 20-pedalis et altior trunco basi diametro fere pedali, cortice rimoso nigro-cinerascente, ramis tortis late expansis. Ramali ulliıni obsolete 4-goni, ita qnoque pedun- culi terminali-conferti, singuli sub-4-Hori, ad divi- siones bracteislato-triangularibus acutis instructi atque pulvere olivaceo adspersi. Calyx cylindraceus, su» perne paulo crassior, inaequaliter in dentes 3 — 4 obtusos divisus. Corolla magna, vitellina, labii in- ferioris lobis omnibus rotundatis, majoribus strüs tenuibus purpureis in parte inferiore. Stamina 4 fertilia inclusa, alba, antheris pendentibus, basi pubescentia. Stamen unum mimus, sterile, apice acuto adunco. ÖOvarium cylindrateo - oblongum in. disco elevato, Stylus albus, deorsum «attenuatus, Stugnma suhrhombeum, bilamellatum. Folia, quae ' verno tempore (Aug.) erumpunt, versus apices ra* morum collecta opposita 3 - nata v.5-nata, petiolo sub- triangulari. — (2.) Affines porro sed dirersae: Tecoma heptajhylia Mart., quae Bien. heptaphylia Vell. Fl. Flum. VI. 48., (5.) Tecoma pentaphylia, quae Bign. - 15 pentaphylla Lin. Sw., (4.) Tecoma toxophora Mart., quae Guarapariba Marcgr. p. 118. perperam ad Bignoniam penthaphyliam citata. 447. Dichorisandra thyrsiflora Mik. Delect. Faun. et Flor. bras. fasc. I. Capsula, quam cl. auctor non vidit, est ovali-globosa, valvulis Jato-elipticis obtusis coricceis, 4 poll. alta. — InM. Corcovado, necuon prope Tocaja in silvis umbrosis calidis Februario et Angusto floret. Dryas. "448. Fridericia speciosa Mart. in Nov. Act. Acad. Caes. Cor, Leop. XIII. 2. IX. t. A. In silvis udis umbrosis Prov. Sebastianopolitanae. Dryas, 449. Licania bothyrophylia Mart. ramulis no- vellis racemorumque compositorum terminalium rhachi feliisgue subtus arachnoideo-testaceo-tomeu- tosis, foliis coriaceis ovatis obtuse acutatis, basi acu- tiusculis, supra nitidis, subtus nervo venisque pro- minulis in rete lacunosum, submarginatis, calicibus utringue tomentoso-incanis, staminibus subdecem. — Affinis L. kumili Cham, Schlecht in Linnaea II, 538., quae notis in descriptione datis differt. Petioli nostrae duplo longiores. — Campos Bravos, Prov. Sebastianopolitanae. Octobri: Dryas. 450. Bignonia (.Alsocydia) punicea Mart, Est A. subgenus, quod ita distinguo: Galyx membrana- ceus, tubuloso-vel campanulato- cylindricus, quinque- nervis, subaequaliter guinguedentatus. Corolla ringens,. Staminis guinti rudimentum. Ovarium cilindricum in disco orbiculari. Stigma bilamellatum, Capsula _ linearis, compressa, plana, laevis, bivalvis; valvis 16 x dissepimento parallelis. Semina in guovis fructus latere biserialia, placenta scilicet intra margines se« minifera, corporesuborbiculari. B. punices: scandens foliis inferioribus tri-, superioribus bifoliolatis; folio- lis cordato-ovatis acuminalis, praesertim subtus pa- nieulisque terminalibus velutino-mollibus; calycis glabriusculi dentibus subinaequalibus bidenticulatis; corolla valde ventricosa, lobis extus (in alabastro) cano-velutinis, capsulis linearibus spithamaeis et longioribus. — Crescit in silyis montis Corcovado, ‚Dryas, Januario florens. Corolla saturate punicea, — Cum hac specie conferatur B. angrensis Vell, Fl. Flum. VI t. 35. — Nomen subgeneris e graeco, quasi gloria sen ornamentum silvae. Affinis (1.) B. (Alsocydia) variabilis Mart. scandens; ramulis albido-pubentibus; foliis bifoliolatis saepe eirrhiferis, foliolis ovatisoblongis velobovato-oblongis, breviter acuminatis, basi rotundatis vel subcordatis, praesertim subtus pubenti-mollibus, saepe glabres=: centibus, interdum dentatis; thyrsis axillaribus ter- minalibusque; calyce brevi campanulato laxo vix dentato, corollae limbo extus albo farinaceo-tomen-+ toso. Flos quam in praecedenti fere duplo major. — Cr. in silvis, ubi e montibus in Lorenam oppi- dum descenditur, in Prov. Paulina. Dec. floret. Alsocydiae subgeneris forsan erit Bignonia periantho- mega Vell. Fl. Flum. VI. t, 34. 451. Metternichia Principis Mikan, 1. c. Fasc. Il. Calyx campanulatus, quinquefidus, persis- tens. Corolla infundibuliformis, aestivatione limbi > . a Beiblatt 1841. I. Nro. ‘ quinquefidi plicata et valvata. Stamina e fauce inae- quilonga, Stigma peltatum bilobum. Capsula cy- lindrica bivalvis unilocularis, Semina linearia, basi receptaculi septiformis affixa, 6-10. Albumen tenue. Enıbryo erectus, centralis, cotyledonibas lineari- elongatis, rostello elongato-conico, — An praesertim Brunfelsiae, Pranciscaeae, Anthocercidi aflınis? Cres- cit in M, telegraphi prope Sebastianopolin. Dryas, — Lisianthus ophiorrhiza Vell. Flum. Il. t. 78. Cum Franciscaea virtute drastica et incidente convenit. ' 452. Myrsine flocculosa Mart. ramulis ulfimis peliolisque novellis pulverulento-tomentoso-fuscis ‚-foliis crasso-membranaceis lanceolatis aut lanceolato-spathu- latis utringue attennatis, praesertim junioribus sub- tus tenuiter flocculoso-pubentibus ; florum pentame- rorum glomerulis lateralibus sessilibus aut brevis- sime pedicellatis, calycibus glabris, corollis pulreru- . lento-subpubentibus, baccis globosis (glabris, quam in IM. gujanensi duplo minoribus). (1.) Myrsine Daphnites Mart. infra N.526. et var. acutifoliaN. 876. glabra, laevigata;; foliis lanceolatis aut oblongo-obovatove lanceolatis obtusiusculis, in petio- lum brevem subalato-attenuatis, coriaceis, siccitate re- volutis, subtus interdum subglaucis; floribus pentame- ris, paucis in ramulis alaribusconfertis bracteolatis; ca- Iyce glabro (sublissime ciliato); corolla —; bacca glo- Beibl. 1841. II, 2 18 bosa, stigmate crasso coronata (diamelro 1 — 1! lin.) Arbor. In Minas ad Caxoeira et Villa Rica. (2.) Morsine monticola Mart. trunco humik ramisque tortis, cortice crasso; foliis ellipticis, oh- tusis vel rotundatis, petiolo perbrevi, coriaceis, glabris, supra nitidis; floribus paucis glormneratis lateralibus axillaribusque, pentameris, calyce glabro; corolla — bacca magnitudine praecedentis speciei, glabra. (3.) Myrsine vrllosissina Mart. ramıs ramulis- que densissime ferugineo -villosis ; foliis ovato-lan- ceolatis angustove- oblongis basi rotundatis, acutis, subrepando-denticulatis, utrinque molliter pubentibus, petiolis brevibus nervoque subtus ferrugineo-villosis membranaceis; floribus pentameris subsessilibus in glomerulis lateralibus et axillaribus, calyce quam corolla ciliata duplo breviori villosulo; baccis ovato- globosis magnitudine praecedentium. In minarum M, Itacolumi, cum praecedente. (4) Myrsini leuconevra Mart. glabra; ramulis subflexuosis; foliis obovato-oblongis vel obovatis obtusiusculis, in peliolum alato-decurrentibns, coria- ceis, nervo albido, margine extenualis ; glomerulis sparcis aproximatis lateralibus et axillaribus, 4—10- floris, pedunculis flore brevioribus ; calyce semi- quiquefido corolla duplo breviore. Oreas. Hama- dryas. In campis S. Philippi prope Contendas. (5.) Myrsine umlellatsa Mart. infra N. 825: glabra; foliis oblongis v. oblongo-lanceolatis basi euneatis, obtusis, margine extennato, in petiolos lato-decurrentibus, coriaceis, supra nitidis ; petiolis 19 inflorescentiam superantibus, floribus umbellatis in alis et in nodis lateralibus crebris, pedunculo subbrevioribus; calyce vix semiquinquefido, petalis duplo breviore. In Minis generalibus. Flores quam in M. leuconevra duplo majores. ÖOreas, (6.) Myrsine glomeriflora Mart. glabra; foliis oblongis obtusiusculis basi contractis, crasso-mem- branaceis supra nitidis; glomerulis multifloris hemi- phaericis plerisque axillaribus petiolos superantibus; peduneulis longitudine calycis semiquinque fidi quam corolla duplo brevioris. Flores quam in praecedenti paullo minores. In silvis depressis prope Itapemirim prov. Spir. Sancti: Princ. Vidensis. -(7.) Cybianthus euneifolius Mart. Nov. Gen. IIL 88. est Peckia verticillata Vell. Flor. Flum. ]J. t. 134. Planta Dryas, (8.) Cybianthus fuscus Mart. foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis utringue acuminatis, crasso-mem- branaceis, subtus fuscis glandulis punctatis; racemis laxis axillaribus suberectis, rhachi, pedicellis quam flores longioribus et ramulis novellis glanduloso- fuscis. — Corolla horizontaliter expansa, plana, lobis rotundatis, glandulis minutis, Antherae ovato-globösae, sulco tenui laterali aperiundae. Prope rivum Cochim in Cujaba: Majo floret. Patricio da Silva Manso, (9) Cybianthus coriaceus Mart. foliis oblongis aut Jato-lauceolatis, basi contracta decurrentibus, acutis vel breviter acuminatis, coriaceis, subtus glan- duloso-punctatis; racemis axillaribus subereclis, rha- chi, "pedicellis quam flores brevioribus et ramulis 2*r 20 novellis parce glandulosis et squamuloso-fusco-pnl- verulentis. Creseit in prov. Minarum. Oreas. — Cybianthi genus non corolla tantum omnino plana, sel praecipue antheris subsessilibus, non introrsum sed ad latera longitudine suleulo, saepe brevi, hian- tibus,; denique stigmate capitato, interdum lobato, ab affıni Wallenia distinguendum est. (10) Cybianthus densicoma Mart. foliis lato- lanceolatis longe cuneatis oboyatisve, apice brevi ob- tuso, glabris, glanduloso-punctatis membranaceis; ra- mmlis novellis, petiolis rhachibusque subfusco-pube- ralis; racemis axillaribus Jaxis eernuis, pedicellis flaorum longitudine. —Arbor densicoma. Foelia nervo venisque subrubentibus subtus prominentibns, 2 poll. long., $—1 lat Drupa magnitudine Pisi sativs, Crescit prope urbem Cujaba. Augusto floret et fructificat, Oreas. (11) Cybianthus detergens Mart. Plant. Bras. med. et oecon. ined. 1. 43. glabriuscula; foliis ob- longis aut obevato-oblongis, basi acnliuscnlis, apice obtuso, membranaceis; racemis axillaribus aggrega- tis erectiusculis, pedicellis quam flores brevioribus. — Arbor, ramis patulis. Bacca. qnam in antecedente minor. Cortex detergens, in meldicina adhibetur In Minarum provincia. Oreas. Hamadryas. (12.) Conomorpha maerophyllaMart. foliis. ob- longis hasi acutis aut obovatis, breviter cuspidatis, coriaceis, subtus glandulis numerosis immersis; ra- cemis.axillaribus patulis, floribus breriter pedicellatis, letrameris, rarius pentameris; corolla tubulosa, medio "21 -constrieta, laciniis acutiusculis erectis, stigmate sub- trifido. — Arbuscula. Folia 5 — 6 poll. Jonga, in petiolis pollicaribus, 2—3 lata. Racemi paniculati duplo vel triplo breviores. In Arara-Coara Monte ad Cataractam superiorem amnis Japurd. . Floret primis anni mensibus. MHabitu valde. accedit ad Embeliam, genus summopere afline, utpote ple- -raqgue Myrsinearum, (13.) Weigeltia myrianthos DC. fil. in Trans. ‚Lin: Soc. XVH. 102. Brasiliae civis Najas, prove- nit in prov. Matto grosso, ad Extrema, lat. aust. 15°, 51°, ı9 mill. versus Orientem a Rio Grande de -Cujabä: Manso, Maio floret,— Feigeltia proxima .est Cybiantho, forsan pro ejus subgenere habenda. Differt solummodo floribus paniculatis nec racemo- sis, corollis minus plano-expansis, antheris eviden- tius introrsis, stigmate simplici acuto, (14) Weigeltia obovata Mart, glabra; foliis obo- vatis rotundatis, subemarginatis aut cuspide obtusa brevi, panicula diviti axillari, bracteis imis nonnun- quam foliiformibus ellipticis. — Arbor 20-ped. Fo- lia 2—4 poll. longa, ı—2 lata, petiolo 2—4 lin. Flores ochroleuci. Bracteae, quae praesertim iu novellis ramulis compressis in folia excrescere solent, tunc 3—4 lin. longae sunt. In ripa fluvii pulchri (Rio Fermozo), prov. Pernambucanae. Floret Sept. Hamadryus. (15.) Wallenia nemoralis Mart. glabra ; foliis obovato-oblongis, in petiolos breres attenuatis, bre- viter acutatis; paniculis terminalibus solitariis vel 22 aggregatis, rhachi angulata excurrenie, inferne ra- mosa; calyce subtetraphylio patulo acuto, corolla infundibuliformi, laciniis ovatis obtusiusculis erectis, ‚calyce duplo longiore, genitalibus inclusis, stylo longitudine calycis. — Arbuscula parra. Corolla longitudine PP. laurifoliae. Rationes, quibus ab hac, tamquam generis typo aberrat, in phrasi con- tinentar. In silvis primaevis ad Ilheos, prov. Bahi- ensis. Decembri floret. Dryas. 453. Terminalia (Catappa) macroptera Nart. glabra ; foliis oblongis velobovato-oblongis utrinque acutis, eglandulosis; ramentis gemmarum fusco-to- mentosis; drupis transverse oblongis, cospore utrin- qua convexo (nec angulato), alıs duabus sublignes- centibus lato-ovatis corpore triplo latioribus, ohtusis transversestriatis. — Aflinis T. januariensi DC. (Catap- pae brasiliensi Raddi), quae differre videiur drupa minors, corpore utrinque acutangulo. Fructus duplo major, yuam in T. Tanibuca DC. In silvis Serra dos Orgäos. Octobri fructificat. Dryas. (1.) Terminalia (Catappa) actinophylla Mart. glabra; ramis tortis crebre divisis; foliis ad apices confertis stellato-pateutibus, obovatis, basi acutis, epice rolundalis aut breviter obtuseque cuspidatis, eglandulosis, petiolis brevibus; ramentis gemmarum ferrugineo - tomentosis; drupis transverse oblongis, corpore utringue convexo, alis lato-ovatis obtusis corpora duplo latioribus transverse striatis. (2.) Terminalia (Myrobalanus) ox.ycarpa Marl. glabra, praeter gemmas et rhaches pubentes; foliis 23 obovatis, cunealis, antice rotundatis aut brevi obtu- saque cuspide; junioribus infra inflorescentiam non- nunquam spathulatis, versus apices ramulorum op- positorum aut subverticillatorum confertis, eglandu- losis; drupis pollicem longis oblongis acute penta- gonis vertice acute rostrati. — Folia fere uti in T. Tanibuca, ast rarius cuspidata. Crescit frequens in margine amnis Amazonum et Bolimo&s. Najas. Descriptio in loco natali exarata haec prodit: Arbor 20—30 ped,, ramis altitudine 8—10 ped. exeunti- bus, late diffusis atque comam hemisphaericam con-” stituentibus. Folia in ramulis terminalibus teretibus obscaure cinerascentibus glabris conferta :4—8, obo- vata, obtusa, firmula, glabra, nervo subtus promi- nulo roseo, supra plano alba, petiolis breribus supra planis atque pubentibus. Racemi simplices, 1—2 pol}. longi, nutantes, inter folia erumpentes, Rha- chis fusco-purpurascens, teres, pilis tenuissimis albis adpressis. Pedicelli breres, filiformes, cernui, fusco- purpurascentes. Calycis Jimbus hemisphacrico-ur- ceolatus, obiter 5-dentatus, extus glaber, fusco-pur- purascens, intus virescenti-purpurascens. Stamina 10, 5 cum dentibus calycis alternantia e calycini limbi basi, 5 dentibus opposita e limbi medio. Filamenta brevia, flavida, recta. Antherae globosae, biloculares, erectae, flavae. Ovarium ovato-globosum, pilis albis pubens,. Stylus, 1, brevis, rectus, attenuatus, glaber, viridis. Stigma simplex. Drupacirciter pollicaris, cuse pide verticali aucta, sicca nitens, atrata. —T. glabres- censsupraNro, 183. synonyma est Chuncoas brasilienst S. Hil. Flor, Bras. II, 244. 24 (3.) Terminalia (Myrobalanıs) paraönsis foliis j majusculis (8—10 poll. long.) obovatis, breviter petiolatis, deorsum cuneatis, junioribus subtus pu- bentibus, gemmis petiolisgue subtomentosis; drupis ovatis acutis, alis duabus crassis brevibus, inferne angustioribus, sursum in apicem concurrentibus. — Affinis videtur T. latifoliae Sw. In silvis Prov. Pa- raensis. Najas. 454. Beloperone oblongataNees ab Esenb. apud Wallich. Plant. asiat. (Acanthacese). In silvis M. Corcovado prope Sebastianopolin, Octobrie Dryas. 455. BeloperoneinvolucrataNees abEsenb. spicis axillaribus bracteis duabus communibus ovatis ad basın suflultis, bracteis bracteolisgue propriis brevissimis subulatis, strigiloso-hirtis, calycıs laciniis lanceolatis, antheris bası calcaratis, foliis oblongis utrinque acutis. In monte Corcovado Brasiliae. Differt et aBeloperone plumbaginifolia, cui pro- xima, et a cunctis reliquis hujus generis bracteis binis ad basin spicae sitis, ovatis acutiusculis bre- vissime petiolatis, ventricosis, pubescentibus cireiter semipollicaribus, paulove longioribus, rhachin spicae ita occultantibus ut speciem capituli exhibeant. Flores inferiores secaundi; superiores suboppositi Co- rolla 1$ poll. longa, purpurea, pubescens. Similibus locis cum priore, Majo. Dryas. 456. Stenandrium speciosum Nees ab Esenb. glabrum, bracteis lanceolatis, superioribus calycem vix superantibus, corollae tubulosac elongatae lacinüis 3 ovalis. In Corcovado Brasiliae, Majo mense in anthesi. 2? Dryas. (1.) Diagnosis Stenandrii mandioccani haec est: pubescens, bracteis spathulato-cuneiformibus, corollae brevis lacinjis oblongis. — In charactere generico apud Lindleyum (Introd. ed. 2.) deleantur verba: „laciniis corollae ohlongis“, et „filamenta brevia.“ 457. Beloperone (?) ciliata Nees ab Esenb. spica terminali compositatlıyrsoidea, imbricata, bracteis spa- thulato-lanceolatis bracteolisque linearibus longe cilia- tis, foliis ellipticis utringue attenuatis glabris costatis, costis nervoque medio pubescenti-scabris, antheris mu- ticis. In ınonte Corcovado, Februarjo. Perennis. Forsan ÖOrthotacto, generi bene constituto, et a Be- leropone inflorescentia tetrasticha diverso , adnume- randa est, cui inter alias Justiti« Rohrii pertinet, Dryas. 458. Ruellia telragona Link. Enum h. Ber. foliis ovatis repando-crenatis acuminatis (acutis) cau- leque erecto tetragono hirsulis, spicis paucifloris interruptis glanduloso-hirsutissimis, e foliorum su- periorum angulis in spicam terminalenı compositam abeuntibus, bracteis lanceolatis, bracteolis linearibus calyce brevioribus, calycis laciniis aequalibus setaceo- acuminatis corolla subbilabiata. Nees. In silvis ad La- goa da Aldea, in vicinia Promontorii frigidi, Julio. Dryas, 459. Hygrophila acutangula Nees ab Esenh. herbacea caule erecto acute quadrangulo lateralibus profunde canaliculatis, foliis oblongo-ovalibus repando 26 subcrenatis costis 6-8 nis, supra confertim lineolatis, verticillis completis, calycis laciniis setaceis, scabris, Ad Cabo Frio Brasiliae, Augusto m. cum fructu maturo, 4. Dryas. 460. Leonis paniculala Mart. foliis coriaceis oblongis utrinque acutis, glabris; paniculis terınina- libus contractis quam folia brevioribus calycibusque bracteisque hirtulo-pubentibus; baccis oblongis mo- nospermis. In silvis Capocapanae, prov. Sebastiano- politanae, Julio fructificat. Dryas. — Hujus plantae flores integros non vidi. Rhaches plures ex apice ramulorum proveniunt, paniculato-dirisae, ad divi. siones bracteis triangularibus acutis praeditae, pube appressa hirtulae. Floribus plerisque cassis et ante fructescentiam decidentibus, pedicelli recurvantur, Calyx diametro ultra lin. latus, lobis 5 obtusis, pa- . riter pubenti-hirtulus. Baccas vix poll. altas vidi, oblongas, vertice acutas, glabriusculas, coriaceas. Aper- tae produnt trophospermia tria verticalia, quorum duo sterilia nerri ad instar tenuis decurrunt, tertium intumidum, tangtam dissepimentum incompletum prominet, Cui e vertice fructus pendulum adnas- ceitur semen unicum orbiculare, bracteatum, parte interiore placentam amplectens indeque hoc latere concavum, crassiusculum,. Testa tenuis, membra- nacea. Nucleus (pariter atque in L. cymosa obser- vavi et depinxi)specie aequabilis est, compage duri- usculo-carnosa, quo varia directione persecio em- bryonem omnino distinctum deque eo rite solvendum reperire non valui. In apice seminis supero rostel- 27 lum breve conicum vidi, compage tenuiore ab am- biente substantia discernendum deorsum nonnihil (in cotyledones oblique directas?) expansum, atta- men ejus fines discretos mon conspexi. In hujus fructus naturam ulterius erit indagandum, Nonnulla addo de aliis Myrsineis. (1.) Theophrasta pungens Willd. Herb, Spreng. $. V. L 671. mihi videtur Horta spinosa Vell. Flor, Flum. I. t. 124. Species a longifolia diversa: foliis latioribus, frequentius et subsinuato-dentatis, denti- bus subspinculosis; racemis multo tenunioribus, gra- cilioribus, pedicellis Iongioribus, corollis ochroleuco- flavescentibus, nec aurantiis. Crescit per magnam partem Brasiliae orientalis, in silvisprimaevis. Dryas. (2.) Theophrasta tetramera Mart. foliis obovatis aut oblongis longe cuneatis, sinuato-serrato-dentatis, dentibus subspinulosis, apice obtusis vel breviter cuspidatis; racemis abbreviatis; floribus tetrameris (raro pentameris), pedicellis breribus. Hauc pro eadem habeo cum Th. macrophylla Hofimsg. MSS. Link., et' Schult. $. V. IV. 187., quam b, Sprenge- lins perperam ad Th. longifoliam duxit, Folia 1—1} ped. longa, 4—1.lata, grosse sinuato-dentata, dentibus incumbentibus, deorsum longiuscule cu- ‚neata. Crescit in silvis Paraensibus: Siber. — Alia species tetramera verosimiliter est Zaziniha nulans Well. Flor. Flum, VII t. 9 461. Bignonia (Alsocydia) glandulosa Mart. scandens; foliis 2—3-foliolatis, foliolis ovato-oblongis oblongisque, basi inaequali subcordatis, acuminalis, 23 primom pubenti-mollibus, tandem glabrescentibus, glandulis diaphanis; racemis paucifloris terminali- bus; rhachi, pedunculis, bracteis subulatis calyci- bus petiolisgue subferrugineo -tomentosis; calycis ovato-ventricosi dentibus triangularibus acutis. — Crescit in sepibus,, locis apricis in silvis Capocs dictis in Prov. Minarum, ibi Junio florens, prope Tejuco nee non prope Aldea dos Indos, et in M. Corcovado in prov. Sebastianopolitana, nbi Sept. floret, Dryas, Oreas. Huic summopere afhınis, nec forsan specie diversa est: (1.) Bignonia (Alsaeydia) villos« Mart. scan- dens, subferrugineo -rilloso-tomentosa; foliis 2—5- foliolatis, foliolis obovato-oblongis ovatisve, basi sub- cordato-inaequalibus, acuminatis, glandulis vix con- spicuis; calycis ovato-ventricosi dentibus triangula- ribus acutis, Flores quam in praecedente multo longiores. — Crescit in Minas Geraes. — Alia proxima est. (2.) Bignonia (Alsoeydia) rufiner- vis Mart.scandens ; folüistri-velbifoliolatis, sızbinde cir- riferis ; foliolisglabris lato-ovatisacuminatis, basisubae- quali acutiusculis, nervis suhtus rufescentibus, punctis diaphanis parum conspieuis; racemis plerumque la- teralibus, calyce magno ventricoso glabro corollaque flavis. Crescit in silvis Japurensis, prope Parä, et prope Cabo frio et Macahe. Yaga. Cor. limbus striis fuscis in nervis notatus. Stamina 4 arcuato- conniventia, filam. angulatis, quinto fillformi parvo. Huc verosimiliter pertinet Bignonia crueigera Ber- 29 tero Herb. in insula $. Marthae lectum Nro. 2649. non Plum. Je. t. 48. 462. Cordia glabra Cham. in Linnaea VIII, p. 124. Flos albus. In M. Gabia, prope Sebastia- nopolin. Dryas. Forsan huc: Cordia obliqua Vell. 11. 150? 465. Tillandsia usneoides L.— A T. recurvata floribus solitariis facile distinguitur. In arboribus per Brasiliam vaga. 464. Esenbeckia grandiflora Mart. Nov. Gen. II. p- 85. In silvis ad Macahe, Novembri.- 465. Senefeldera multiflora Mart. Flores mo- noeci in rhachi tereti, unicus vel bini in amento femineo basılares, plures superiores masculi, omnes succincti sgzuamula glandulae margine adnata sursum libera. Masc. solitarii autrarius bini ex una eadem- que squama, apetali ecalyculati, nisi involucrum pro calyce sumas. Involucrum rotato-cupulaeforme le- viter 8—5--Ö repando-dentatum, laciniis margine ex- tenuato. Stamen columnare brevissimum, vertice ferens antheras subsessiles senas, raro pauciores, globoso-didymas, extrorsum birimosas, Flos fem. intra squamam similem sessilis. Ovarium involu- ero urceolari, vertice contracto et leviter repando arcteinelusum, ovatum, triloculare. Ovula solitarıa pendula. Stylus brevis, teres. Stigmata tria, bre- viuscula, teretia, sursum sulco longitudinali, — Ar- bor. Ramuli subverticillati, medulla farcti tenui, tan- dem fistulosi. Folia sparsa, versus ramulorum apices conferta, ablonga aut angusto-oblonga, obtusinscula, co, 30 riacea, supra nitida, petiolo pollicari antice incrassato, Paniculae plures terminales, pedunculo communi basi bracteolato, simplices aut compositae, Amenta pollicaria. Antherae flavae. In silvis ad Macahe, Julio. Dryas. Genus novum Euphorbiaceum ex aflinitate Excoecariae, Sapii, Cnemidostachyos ct Colliguajae, dietum in honorem Al, Senefelder, qui Monachii artem lithographicam invenit. 466. Spixzia Leandri Mart. Planta mascula, In valle Larangeiras, prope Sebastisnopolin, Januario. Dryas. 467. Spisia Leandri Mart. Planta feminea, Ex eodem loco. Genus a beato Leandro a Sacramento, Carmelita calceato, anno 1817. apud Sebastiano- politanos Botanices professore, ex hac ipsa specie constitutum atque b. Spixio dedicatum, in Actis Acad. Monac. VII. 1818—1820. 231. descriptum et t. 13. depictum extat. Schrankius ibidem p. 242. eamdem speciem perperam Spixiam heterantheram nuncupa- vit, nomine delendo. Postea a cl. Schott Periditi nomine introductum est in Sprengelii $. V.IV. Cur. post. Append. 410. Species ibidem descriptas omnes uovi et alias, (1.) Spixia distichophylla Mart. Sp. Hloribus mo- noecis subsessilibus basi parce pilosis, foliis glabris ‚nitidis angusto - oblongis acutiusculis, basi rotun- datis. Arbuscula 8—10 pedalis, plerumque jam ipsa basi divisa in ramos crebros teretes, cortice cinereo- ‚fusco. Folia uti in plerisque Anonaceis .subdistiche patcutia, alterna, in petiolis brevibus supra canali- 31 culalis angusto-oblonga, bası rotuudata, acuta, ulrin- que glabra, saturate viridia, supra nitida. Flores nonnulli (1 — 4) axillares, in pedunculis brevibus teretibus. Bracted’oblonga, convexula, invollucro ap- pressa. Involucram monophyllum, primo globoso- clausum, dein rima longitudinali bilobum, lobis ro- tundatis paulo concavis, horizontaliter patentibus, ochroleucum, extus in basi pilis tenuibus fuscescen- tibus, Stamina trıa columnaria, erecta, filamentis eylindricis, antheris sex adnatis, in centro floris, basi cupula campanulata obiter dentata (calyce) alba, margine villosa cincta, — ÖOvaria 3 rarius 4, nuda, extra stamina posita, ovata, siylo brevissimo, stig- mate carnoso amplo trilobo, lobis ovato-rotundatis, — In arenosis ad fluvium Rio Negro, prope oppi- dulum Bara do Rio Negro, caput provinciae ejus- dem nominis, nec non aliis locis similibus. Octo- bri. Najas. Descriptio e schedis. 468. Alchornea nemoralis Mart, foliis ovatıs remote - serratis acumine obtusiusculo integerrimo, triplinerviis, glandulis inter nervorum basin et in serraturis; racemis simplicibus. In silvis M. Cor- covado et totius tractus Serra do Mar. Februario floret. Dryas. Est Antidesma triplinervium Spreng, Neue Entd. II. 116. (1.) Alchornes macrophylia Mart. foliis spitha- maeis ovatis cuspidatis basi contracta subrotundatis remote et sinuato -serratis, serrafturis obtusis glan- duliferis; venis venulisque subparallelis , glandnlis duabus inter venas basilares et nervuin ; racemis sim- 32 f) plieibus longitadine foliorum. — In sılvisad Almada, prov. Bahieusis, Decembri. Dryas. (2.) Alchornea eastaneaefolia (Hermesia Humb.) est species frequens in insnlis fluv. Amazonum et S, Francisci. Conferas de hac tabulae physiagno- micae XI. descriptionem p. XL. in Floeae Bras, fasc. II. 469. Casearia oblongifolia $. Hil. Flor. Bras. merid. UI. 234, Varietas latifolia. (Cfr. supra Nro, 71.) Synonymon est: Bigelovia brasiliensis Spreng. Neue Entd, I. 150. t. 2. f. 1—6., quam Sprengelius ' pro Rhamnea venditavit et Samyda Selloi Spreng. S. V. 11. 354. Nro. 4. — Sebastianopoli. Dryas. ‘470. Amphirrhox longifolia Spreng. Syst. Veg. Curae post. 99. Spathularia longifolia $.Hil. Mem. Mus. Xl. t. 25. Flor. Bras. merid. II, 148. Spathu- “lariae nomen jam a Persoonio generi fungorum est inditum. In silvis Capocabanae, Septembri. Dryas. 471. Alsodea castaneaefolia. Conohoria 5. Hil, Flor. Bras. merid. II 129. In silvis M. Corcovado, Octobri. Dryas. 472. Noissetia pyrifolia Mart. supra Nro. t71. fructifera, et forma foliis minoribus subintegerrimis., Anchietea salutarıs $. Hil. Flor. Bras. mer. II. 141. — Viola summa Vell. Flor. Flum, VII. t. 161. qui folia justo nimis serrata depinxit. It silvis Ca- pocabanae, Julio. Dryas. 475. Struthanthus eitricol«e Mart. (Loranthus in Schalt. S. V. VI. 137.) Forma ob plantam, cui innäta fuerat, a typo aberrans. Folia admotione Beiblatt 1841. II. Nro. 3. 3 subopposita, latiora, obtusioraa. Racemi omnes la- terales, nec terminales guoque, flores minores. In Psidio pomifero, prope Sebastianepolin, Octobri florens. . 474. Struthanthus cıtricola Mart. Forma origi- nalıs in Citro durantio, ibidem, Januario florens, 475. Sitruthanthus vulgaris Mart. foliis oppositis, ovalis ant ovato-oblongis acute acuminatis, basi. in petiolos acute attenuatis, coriaceis laevigatis, nitidis; racemis axillaribus bifidis quam folia brevioribus, floribus geminis breviter pedicellatis. Est Loranthus vulgaris Vell. Flor. Flum. Ill, t. 145. Nostra speci- mina in Guarea trichilioide horti publici Sebastiano- politani. Folia praesertim cum Str. pterygopodis conveniunt, — Lingua tupica Siruthanthi genus di- citur Guira-vel Oera-repoty i. e. stercus avium ! 470. Psittacanthus Vellozianus Mart. caule ra- misque teretiusculis; foliis crasso-coriaceis aveniis suboppositis obovatis, basi acutis; corymbis subbi- trichotomis, calyce magno cyliudrico inciso-repandulo, corolla calycem 4—5 superante, Loranthus ameri- canus Vell. Flor. Flum, II. t. 148., nec Jacquin, Crescit in Tapiria vel Roumea? prope Sebastiano- polin; Julio floret. Cotyledones crassae, ovatae, horizontaliter expansae, 477. Cinnamomum zeilanicum Nees ab Esenb. Syst. Laur. 45. In horto (Chacara) secundum vjamad Beibl. 1341. II. 3 34 S. Clemente, prope Sebastianopolin, cultum. Tloret ibidem Julio, fructificat Nov., Decembri. 478. Camphora Officinarum Nees, ab Esenb. -1. c. 88. Cum priore. 479. Fimbristylis sterilis Nees ab Esenb. in Herb. Lindl. ß. speciosa Rhode. In humidis ad Porto de Cachen, prov. Sebastianopolit. Martio, Cyperacea Nro. 245. edita est Cyperus Luzulaa Rottb.Gram. 23. 1.13. £.2.—Nro, 250.est: Cyperus distans Vahl. Enum, II, 363. 480. Nyetanthes arbor tristis L. coliturin hortis prope Sebastianopolin. Corolla 4ssaflor dicta ad tingendos cibos adhibetur. 481. Gareinia brasiliensis Mart. foliis coriaceis supra nitidis, ovatis vel oblongo-ovatis, basi obtusa in petiolos breves breviter attenuatis, obtusis vel acutiusculis; floribus numerosis axillaribus glemera- tis, peduncnlis simplicibus flores polygamos aequan- tibus aut longioribus; bacca obovata breviter rostrata, —-Flores plerique masculi, steriles; staminibus cen- trum floris carnosum occupantibus. Antherae glo- bosae, connecticulo extrorso planiusculo, loculis in- trorsis. Bacca5—4-locularis, stigınate peltato, obiter quadrilobo coronata. — Forma haec prope Praya "Capocabana lecta var. a sistit parvifoliam, folüis ni- mirum crassioribus 3—4 poll. longis, 11—2 latis, obtusiuseulis; pedunculis longitudine floris. Alteram foliis magis oblongis acutioribus, 6—7 poll. longis, -2—2} latis, pedunculis duplo longioribus, in silvis prope Parä observavi, 35 (1.) Gareinis maerophylla Mart. foliis pedali- bus lato-lanceolatis vel lanceolato-oblongis utrinque acutis, coriaceis nitidis, parallelo-venoso-costatis; flo-- ribus 4—8 axillaribus fascieulatis, pedicellis flores duplo superantibus; bacca ovata, stigmate magno eonvexo peltato, —Folia medio 3—4 poll. lata, pe- tiolis 5—10 lin. Flores basi bracteolati. Pedicelli ultra pollicem longi. Flores aperti diametro vix semipollicari. Sepala membranacea, ovata, rotun- data. Petala albo-virescentia, sepalis ‚conformia. Acstivatio cucullato-imbricata. Stamina ultra 20, alia discreta, alia ima basi confluentia. Filamenta subulata. Antherae parvae, globosae, connecticulo ex- trorso plano, Ovarium ovatum, quadriloculare, Stigma peltato-sessile, magnum, convexum, sulco verticali eruciato quadrilobum. In silvis prov. Pa- räensis. Najas. 482. Eriocaulon (Paepalanthus) affine Bong. Monogr. in Act, Petrop. 1831. p. 2t. Nro, 3, In campis inter $. Jose et Macahe, prov. Sebastianopo- litanae. Julio. Oreas. Ex Eriocaulorum caules- centium tribu nonnullas species cum hac conferen- das tradimus: Nro. 897. E. Masimiliani Schrad., Nro. 879. E. polyauthum Bong., Nro. 880. E.rigidum Bong. et Nro. 878. E. longipes Mart.. (1.) Eriocaulon (Paepalanthus) ithyphyllum Mart. caule ramoso foliisque villoso-canescentibus, tandem glabrescens ; ramıis patulis ; foliis lanceolatis acumıinatis acutis, caulinisrameisqgue dense appressis, pedunculis umbellatis dense pilosis, vaginis obtusis glabriusculis, z* 36 In ferruginosis ad Capo, Pires, in Serra do Caraga rel, prov. Minarum. Oreas. Afline praesertimm di- varicato, a quo directione foliorum et pube facile dignoseitur. ' (2.J) Eriocaulon (Paepalanthus) brasiliense Mart. glabrescens;caulibus simplieibus (ultrapedalibus), foliis obtusis planiusculis radicalibus rosulatis caule multo brevioribus e latiore basilanceolatis; caulinis densis appressis minoribus, pedunculis umbellatispilosis ; va- ginis glabriusculis. In campis ad Agua Suja in Minis novis, Junio, Oreas. Afline praecipue E, rigido et polyantho; ab illo diversum foliis tenuio- ribus latioribus, caulinis obtusioribus, tomento inter folia breviore albosrıec testaceo, ab hoc foliis radi- calibus multo brevioribus, angustioribus; — ab E. eiliato quoque foliis obtusioribus, brevioribus facile distinzuitur, (3.) Eriocaulon (Paepalanthus) distichophyllum Mart. caulibus ramosis, ramis stricte erectis corym- bosis; foliis lanceolatis carinatis distichis dense im- bricatis caulem ramosque obtegentibus, obtusis cum mucrone, novellis albo-ciliatis; pedunculis 3—6-pol- licaribus, solitariis axillaribus vel termiualibus pau- eis, vaginisqueglabris. Pulcherrimam speciem unica vice legi in summo monte Itamıb&, prov. Minarum, Junio floret. Oreas, 485. Cupania macrophylia Mart. supra Nro. 247. (10.) f 484. Cupania multifiora Mart. supra Nro, 242. (1.) 37 435. Aspidosperma Marti Manso supra Nro, 262. (3.) 486. Cordia (Gerascanthus) excelsa supra Nro, 269. (3.) 497. Mimusops subsericeea Mart. supra Nro. 272. (20.) 488. Mimusops floribunda Mart. supra Nro. 272. (21.) 489. Cupania castaneaefolia Mart. supra Nro. 247. (5.) 490. ‚Spennera acuminifolia Mart. DC. Prodr. II, 116. Nro. 9. Petioli et pedunculi colore kerme- sino, petala roseo. Folia nitentia. In udis, secun- dum rivulos, prope Ilheos, Januario floret. Dryas. 4g1. Spennera paludosa Mart. DC. Prodr. Ill. 115. Flores carnei, In udis umbrosis silvarım ad ilheos, Novembri. Dryas. 492. Spennera aquatica Mart. DC. Prodr. III. 116. Nro. 13. Flores albi. Caulis quadripedalis. In silvis udis ad Cruz de Casma, praedium prope Soteropolin, Octobri. Dryas, Najas. 493. Lasiandra proteaeformis DC. Prodr. IIl. 150. Nro. 22, In collibus apricis, ad margines sil- varım prope Sebastianopolin. Dryas. 494. Tschudya ionopogon Mart. ramis deuse violäceo-fusco-hirsutis, tandem fuscis; foliis avato- oblongis acuminatis inaequaliter dentatis, basi rotun- datis , hirsutis, petiolis, paniculis calycibusque fo- lisque novellis subtus violaceo-hirsutis; calycis laciniis subulatis elongatis; ramis paniculae brachiato- 33 patentibus. — Capsula calyce vestita, nec tamen oh dentes calycis deciduos longe coronata. Semina au- merosa, minima, subtrigona, hinc appendice spon- giosa. Petala pallide rosea. Stamina flava. Frutex 6-pedalis, locis udis umbrosis ad Ilheos, Januario fioret. Dryas. 495. Clidemia elegans Don. DC. Prodr. III. 157. Nro. 17. In udis silvaticis ad $. Georgium Insulanorum, Octobri. Dryas, Najas. 496. Oxymeris cuneata Mart. tam ramulis no- vellis compresso-tetragonis (squamulis stellatis) quam paniculis patentibus, nervis, venisque foliorum, prae- sertim subtus, pulverulentis; foliis tenuiter mem- branaceis ovato-oblongis acuminatis, basi longe cu- neatis quintuplinerviis ; calycibus stellato.pubentibus, corollis in alabastro conico-acuminatis, stylis clava- tis stamina duplo superantibus, — Frutex. Folia saepe 5-6 poll. longa, medio 3lata. Petala alba. Antherae sulfureae. In umbrosis silvarum, adrivos, prope Ilheos. Dryas. 497. Mliconia collina DC. Prodr. III. 185. Nro. 46. In collibus, ad margines silvarum prope Ilheos. Nostra specimina contuli cum Candolleano, ab ipso communicato, idque nullo modo differre inveni, nisi folis nonnihil latioribus atque venis parallelis magis expressis atque prominulis, 498. Oxymeris ciliata Mart. glabra, foliis no- vellis ciliatis, oblongis cuspidato -acuminatis, basi acutis (sed non in petiolos cuneato-decurrentibus) tripli-quintuplinerviis, panicula patentissima, juniore 39 pilis tenuissimis adspersa; corollis in alabastro ob- tusiuscule conicis; siylis cylindricis, stamina vix semel superantibus. — Frutex altitundine O, cu- neatae. Flores simili colare, sed 4 minores. Cap- sula globosa, membranacea, trilocularis, Semina cuneato-oblonga, hinc protuberantia (testae?) magna, triangulari, spongiosa. Cum Nro. 496. provenit. 499. Arthrostemma villosum DC. Prodr, II. 137. Nro. 12. In umbrosis sabulosis depressis, Oceano vicinis, prope Caballos, praed. prov. Bahien- sis, Octobri floret, Yaga. 500. Chaetogastra ladanoides Mart. Arthrostemma ladanoides DC. Prodr. III, 156. Nro.7. In campis ad Soteropolin.. Augusto in Novembrem floret: Yaga, Centuria sexta. 501. Chaelagastra sherardioidesMart. DC. Prodr. Jii. 133. Nro. 18. Cum priore, 502. Rhynchanthera dichotoma DC. Prodr. III, 107. Nro. 3. — Fruticulus 4—6 pedalis. Flos pal- lideroseus. In paludosis prope Soteropolin, Februario in Julium floret. Tota planta Tabacum redolet. Vaga, 505. Clidemia spicata DC. Prodr. III. 159. Nro. 30. 2—4 ped,. alta, Flores albi, nitore matris per- larım. Cum praecedente, eodem tempore florens. Vaga, 504. Miconia sepiaria DC. Prodr. IH. 185. Nro.45. In collibus ad Soteropolin. Augusto. Yaga. 505. Cremanium paniculatum DC. Prodr. UL 194. Nro. 32. Hujus generis est absque ullo 40 dubio! In ripa fluvii Peruaguacu et alibi in pror. - Bahiensi. .Mart., Aprili floret. 506. Sterculia excelsa Mart. caudice summo (60-pedali), ramulis ferrugineo-hirsutulis; foliis ob- longis utringue rotundatis vel ellipticis, novellis utringue, adultissubtus in neryo venisqueanastomno- santibus pilis tomentoso-villosis; racemis subsimpli- cibus corymbuligeris axiHaribus; rhachi, pedunculis calycibusque pariter tomentoso-villosis. Calyx intus obscure kermesinus, lacintis triangularibus acutis ochroleucis puniceo-irroralis. Antherae ochrolencae. In silvis aboriginibus prov. Bahiensis. Febr. floret, Dryas. (1.) $tereulia Chicha St. Hil. Flor. Bras, merid, 1.277. a me in prov. Piauhiensi observata, depicta extat in Vell. Flor. Flum, IX. t. 95. nomine Me- tealtae curiosae. - 507. Diplochita serrulata DC. Prodr. IH. 177. Nro. it. Prope S. Petrum de Alcantara et alıbi ın silvis districtus Insulanorum, floret Decembri. Dryas, 508. Mikania opifera Mart. Reise I. 279. var. pubescens, brevifoliaa — Erva de Cobra incolis. Contra serpentum morsum usurpata, In apricis, ad sepes, in silvis caeduis, prov. Sebastianopolitanae. Floret Novembri. Dryas. 509. Sparattanthelium Tupiniguinorum Mart, Genus novum Gyrocarpo affine. Flores hermaphro- dit, abortu polygami, monochlamydei, adnati. Pe- xigonium campanulatum,. 4—5-partitum, laciniis in sestivatione marginibus imbricatis, calycinum, extus 4 pubenti-tomentosum. Stamina 4—5 perigonii Jaciniis alterna, e calycis parte ima libera, in aestivatione erecta, Filamenta subulata, brevia, tenuia, absque glandulis ligularibus. Antherae erectae, introrsae, lanceolatae, biloculares, valvulis duabus a basi ad apicem usque dehiscentibus. Ovarium adnatum, ovulo unico ex axi pendulo. Stylus teres, breris. Stigma capitatum , glandulosum. Drupa ovata vel oblonga et angulata, vertice perigonii laciniis immu- talis mox deciduis ab initio coronata, exsucca. Pu- tamen coriaceum aut subligneum. Nucleus exalbu- minosus. Testa spongiosa. Integumentum interius nullum, aut vix distinctum. Corculum homotropum, pendulum. Cotyledones duae magnae, foliaceae, conduplicatae, rugosae, chrysaloideo-corrngatae. Ros- tellum breve, e basi lata discoideo-umbonata coni- cum ; plumula rostello longior, conica. Arbores. Folia sparsa, petiolata, integerrima, subcoriacea, iri — quinguenervia. Flores minuti, cani,subebracteolati, in paniculis terminalibus creberrimi. Drupae epider- mide arıda albida, paucae evolutae, in panicula fruc- tifera brachiato-extensa, ad divisiones tumida. Spa- rattanthelium Tupiniquinorum: perianthio quadrifido, drupa. ovata; foliis oblongo-lanceolatis trinervibus paniculaque glabris. Crescit in silvis ad IlIheos. Floret Decembri. . Dryas. (1.) Sparaitanthelium Tupinambazum Mart. pe- rianthio quinquefido, drupa ovata; foliis ovatis tri- quinquenerviis, subtus panicnlaque drupaque molli- ter tomentoso-testaceo-canis, In Minarum provincia 42 ct in deserto australiprov. Bahiensis, inter vepreta. Oreas. Hamadryas. (2.) Sparattanthelium Amazonum Mart, perian- thio quadrifido, drupa oblonga angulata; foliis ob- longis basi rotundatis et panicula glabris. In silvis Amazonicis. Najas. 510. Cocculus platyphylla S. Hil. In silvis ad Ilheos. Decembri. Equidem ad S. Joannis Bapt. praesidium in Min. Gener, observavi et haec no- tavi: Radix amarissima, diametro pollicis, cylindrica, torta serpentum more saepe flexuosa , epidermide, transversim subannulata, in parlibus tortis saepe longitudinaliter anastomozanti- elevata. Lignum al- bidum, annulis incrementi obscurioribus, Caulis lignosus, scandens, lentus, varie flexus, inferne epi- dermide olivacea, superne viridi, teretiusculus, ramis propendentibus vel simplex. Folia alterna, ovato- subrotunda, margine subundulata, obtusa cum mu- erone, sublus albido-virentia, venis elevatis viridibus, supra obscure viridia, nitida. Petioli longi, uli ra- muli pube tenuissima. Flores dioici racemosi, ex inferiori caulis parte atque rhizomatis. Pedunculi communes, 2—6 poll, solitarii aut frequentius plu- rimi aggregati. Pedunculi partiales subalterni, bi- ori. Bracteae, sepala et petala dilute viridia, Nu- merus, cujusvis formationis senus. Aestivatio om- nium imbricata. . Bracteae minimae, acutae, Sepala bracteis et petalis majora, uti haec elliptica, adscen- dentia, inde a medio extrorsum flexa et patentia. d Stamina 6 basi connata, brevia. Antherae globosae, . 83 biloculares , centro incumbentes, tandem filamentis extrorsum flexis, Obs. Nro, 1042. Insilvis, supra Serra do Mar. Dryas. Baccae edules dieuntur, sapore uvarum. (1.) Coceulus oblongifolia Mart. subvolubulis, scandens; ramis, petiolis floribusque dense aureo- fulvo-tomentosis; foliis coriaceis oblongo-ellipticis, basi subcordato-rotundatis, apice brevi acutiusculo, obscure tri-quinguenervüs, junioribus subtus prae- sertim in nervo fulvo-tomentosulis; racemis femi- neis brevibus simplicibus, baccis lineari-ellipticis, 8—9 lin. longis. Affinis quoad foliorum formam et texturam C. cuspidato Wall. Crescit in silvis aboriginibus prope Cabo Frio in prov. Sebastiano- politana. Octobri fructificat. Dryas, (2.) Cocculus Filipendula Mart. erecta; ramulis novellis petiolisque longiscinerascenti-villosulis ; foliis lato-cordatis acutiusculis, sinu baseos profundo, sub- septemnerviis, ciliatis nervisque subtus pubentibus; membranaceis, supranitidis; radice incrassata, nigro- fusca, interdum filipendula, eylindrica, annulata, cla- vata, rarius subglobosa; floribus — —. Abuta miuda Brasiliensibus,. Radix medicinalis, antidota- lis. In silvis ad Cabo Frio. Dryas. Affınis Coc- eulus cordifolia DC., cujus tamen folia ratione lon- gitudinis latiora et sinu lato nec profundo incisa. Folia 14—4 poll. longa et lata. (3) Cocculus paniculigera Mart. glabra; ramis volubilibus subscandens; foliis coriaceis ovatis cus- pide brevi acuta, basi aculis, obscure quinquenerviis, 44 crebre et minute venulosis; paniculis amplis mulu- floris ex alis superiorum foliorum ereclis. In pro- vincia Scbastianopolitana: Luschnath. Petioli £ fo- liorum longi. Dryas. (4.) Cocculus japurensis Mart. glabra; ramulis subvolubilibus scandens; foliis subcoriaceis ovato- ellipticis, basi rotundatis, breviter acuteque cuspida- ‚tis, quinquenerviis, nervis lateralibus marginantibus evanidis, venis venulisque reticulatis, paniculis py- ramidalibus terminalibus, folia superantibus. — Fo- lia 3—4 poll. longa, 2—2} lata; petiolis 8—12 lin. longis. — In silvis Japurensibus. Dec, floret. Najas. (5.) Coeculus reticulata Mart. ramulis subscan- dentibus, novellis pubentibus; foliis coriaceis oblongis, acnminalis, basi contracta rotundatis, quinquenerviis, nervis lateralibus marginantibus evanidis, venis ve- nulisque arcte retieulalis, juntoribus sabtus petiolis- que molliter pubentibus, racemis elongatis erectis azillaribus terminalibusque. Folia .petiolis 1 poll., lamina 4—5 poll. longa, 1, 11 —2 lata. Pedicelli poll. longi. In silvis Japurensibus. Najas. (6.) Coceulus Imene Mart. caudice subvolubili saepe compresso, ramulissubscandentibus cinereopu- benti-tomentosulis; foliis coriaceis lato-ovatis acumi- natis, basiacutis, supra nitidis, quintuplinerviis, nervis lateralibus evanidis, petiolis nerrisque foliorum no- vellorum et inflorescentia cinerascenti-tomentosulis; racemis cymuligeris elongatis axillaribus et lateralibus, aggregatis; baccis ellipticis pollicaribus. — Emetica ad venehicium Urari adhibetur in ditione Japurensi. Ja- 45 nuario floret etfructificat. Najas. Cfr. cum Cissampelo ovata Vell. Flum. X. t. 132., quae habitu similis, sed foliis obtusioribus diversa. 2.) Cocculus laevigata Mart. glaberrima, erec- ta; foliis coriaceis, supra nitidis, oblongis aut obo- vato-oblongis basi rotundatis, breviter acuminatis, tri— quinquenerviis, nervis lateralibus marginantibus eva- nidis; racemis (2) aggregatis axillaribus, quam folia duplo brevioribus; baccis ellipticis. — Folia 8—10 poll. longa, medio 4lata. petiolis 1—2 poll. longis. — In silvis ad praedium Manaqueri, prope Barra do Rio Negro. Novembri fructificat, Najas. (8.) Cocculus urophylla Mart, glaberrima, erecta; foliis coriaceis, supra nitidis, oblongo -lanceolatis vel angusto-oblongis, acute cuspidatis, basi cuneatis, tri—quinquenerviis, nervis lateralibus marginantibus tenuibus mox evanidis; racemis (9) quam petioli brevioribus; baccis ellipticis fere pollicaribus. — Praecedenti valde affınis. In silvis ad praesidium $. Joannis Baptistae prov. Minarum. Dryas, (9.) Cocculus Pahni Mart. erecta; ramulis no- vellis, petiolis longiuscalis nervisque uirinque eine- reo-tomentosis, foliis coriaceis, supra mitidis glabris, subtus subtiliter pubentibus, lato-ovalis, breviter cuspi- datis, basi contractis, trinerviis, cum lateralibusnnervis binis mox evanidis. — In silvis aeterno rore ma- didis, in ditione gentis Juri, ad fluv, Japura, Cortex derasus ad veneficium Urari adhibetur. (10.) Coceulus tomentosa Mart. erecta, (ramis scandentibus ?), superne in ramis, ramulis, peliolis 46 nervis dense testaceo-tomentosa; foliis crasso-mem- branaceis suborbiculari-ovatis, rotundalis cum mu- crone, basi cuneato-contracta, subtus cinerascenti- villosulis, racemis simplicibus elongatis aggregatis (2—3) axillaribus. Hacc est = Cissampelos tomen- tosa Vell. Flor. Flum, X. t. 143. Floret in silvis Sebastianopolitanis mense Decembri, Dryas, (11.) Cocculus diehroa Mart. erecta, ramıs petiolisque glabris; foliis crasso-membranaceis lato- ovalis cuspidatis, basi subrotundatis, integerrimis trinervüs, supra laete viridibus nitidis, subtus to- mento tenuissimo candicantibus. Folia in petiolis 3—4 poll. 5—6 poll. longa, 4 et ultra lata. In sil- vis paraensibus. Cfr. Abuta candıcans Rich, (12.) Cocculus amara — Abuta amara Aubl. I. t. 251. videtur Cissampelos dbutua Vell. Flor. Flum. X. t. 140.(Forsan —= Coceulus einerascens S. Hil. Flor. Bras. merid. I. 59.?) In silvis paraänsibus, (15.) Jbutam rufescentem Aubl. I, 619. t. 25%. observavi in silvis Japurensibus. 511. Chrysobalanus Icaco L. Frutex, floribus albis, ad littus maris, locis arenosis, prope lIheos, Novembri floret. Vaga. 512. Gomphiae olivaeformis S. Hil. Flor. Bras. mer. 1. 67. (?) — In sepibus et silvis ad Sebastia- nopolin. Dryas, — Vero simile est, huc spectare Ochnam vulgarem Vell. Flor. Flum. V. t. 03. 513. Arrabidaes conjugata Mart. Bignonia conjugata Vell. Flor. Flum, VI. t. 18. — Creseit in sepibus prope Sebastianopolin. Sept. floret. Dryas- 47 814, Arrabidaea subincana Matt. scandens; fo- liis inferioribus 3-,superioribus 2-foliolatis; foliolis lato-ovatis, orbicularibus vel oblongis, basi rotunda- tis, apice cuspidato, subtus velutino-incanis, tandem glabris; paniculis terminalibus pyramidatis multi- floris, velutino-incanis; calyce limbo amplo flexuoso roseo; capsulis Iinearibus. — Frutex laxus, alüis fruticibus arboribusve impositus, t0-ped, Rami tere- tes. Foliola subtus cana. Pedicelli 3—4-flori. Ca- Iyx campanulato-hypocrateriformis, roseus. Corolla rosea quam in A. Sego duplo fere major; tubus paullo incurvus, basi albus. Stylus et stigma albı, ongitudine corollac. In sepibus prope Campinho ‘et alibi in vieinia Sebastianopoleos; descripsi Ja- nuario florentem. Dryas. — Vasconeelliae nomen a clar. Aug. de $. Hilario novo Papayacearum ge- neri est inditum, porro quum Arrabidaeam se con- servaturum esse ill. De Candolle nobis renuntiasset, in hoc nomine adquiescendum. Ceterum moneo hoc loco, ill. De Candollium litteris me fecisse cer- tiorem, Arrabidaeam sive Pasconcelliam quam Sego supra Nro. 441. nomine distinxeram, esse Bignoniam Agnum Castum Cham. in Linnaea VIL 671., collato specimine originali. 515. Bignonia ($. Distictis) Arthrerion Mart. scandens, ramis teretibus pilis seplatis hirsutis, ra- mulis paniculis foliisque junioribus subferrugineo- hirsutis, foliis inferioribus 3-foliolatis, foliolo medio saepe in cirrhum redacto, superioribus 2-foliolatis, foliolis ovatis acuminatis, subcordatis tandem glabres- 48 ‚ centibus; thyrso composito pyramidali terminali; calyce campanulato truncato; capsula Iineari-elliptica ferrugineo-velutino-scabra. — Flores rosei, Capsula 31—4 poll. longa; medio 13 p. lata. Semina qua- druplici serie intra ipsum marginem receptaculi, hilo lineari affıxa, disticha, succuba, i. e. amota valvula ita sese in conspectum dantia, ut duas acies verticales sistant, ea quideın lege, utinferiora succum- bant superioribus et duo solummodo suprema se- mina omni superficie conspiciantur. — Crescit ad rivum Cujabensem. Febr. flor. Oreas. 516. Pithecoetenium cordifolium Mart. Char. gen. Calyx hemisphaerico - vel subeylindraceo-campanu- latus, coriaceus (diutius persistens) versus marginem truncatum pentagonus et quinquedentatus (dentibus extra marginem porrectis, an in omnibus?) Corolla tubo subcurvato, limbo ringente. Staminis quinti rudimentum. Discus hypogynus crassus. Ovarium biloculare, ovulis multiseriatis. Stigma bilamellatum. Capsula oblonga compressiuscula, densissime echi- nata, valvulis dissepimento parallelis. Semina mul- tiserialia, erecta. Pithecoctenium significat pecten simiaram, quia Brasiliensibus haec species Pente de Mucaco dieitur. Est Bignonia Squalus Vell. Flor. Flum, VL t. 13. Crescit in sepibus et silvarum marginibus per magnam partem Brasiliae. Nostra specimina prope Cujabä mense Novembri lecta sunt. Vaza. 517. Bucholzia phıloxeroides Mart. in diss. de Awaraulac. N, A. Acad, N, C. 1826, Varietas caulibus Beiblatt 1841. II. Nro. 4. multidivisis, ramis brevibus adscendentibus, capi- tulis hypertrophicis, genitalia fere in omnibus flori- bus supprimentibus. Habitus Philoxeri, sed cyathu- lusstaminens decemfidus, laciniis alternis antheriferis, alternis apice fissis, stigmate' capitato simplici ab illo genere recedit. 518. Yernonia diffusa Less. Definitiones Com- positarum ill. Schlechtendalius, qui Monographiam Compositarum brasiliensium Suscepit, communicavit. Prope Soteropolin. ÖOctobri,. Dryas, 519. MMoldenhawera floribunda Schrad. Gött. Gel. Anz. 1821. I, 718. DC. Prodr. II, 488. In silvis ad liheos et in Minis noris, versus As Aıme- ricanas, Floret Aug. — Decembri. Dryas. (1.) Altera species est Moldenhawera "euprea Pohl Pl. ined, I. 91. t. 160,, quae Cubaea emargi- nata Spr. S. V. Il. 345. 520. Clematis brasiliana. DU. Prodr. I. 4. Nro. 24. In apricis prope Soteropolin. Julio et Augusto tloret, Dryas. 521. Chrysophyllum rufum Mart. supra 272. (12.) varietas wcutifolia In definitione addatur: Floribus umbellato-congestis axillaribus lateralibus- que (5—20), pedunculis calycibusgue rufo-tomentosis, calyces duplo superantibus. In hac varietate folıa basi saepius acutiuscula et forma longiore (oblongo- lanceolata aut oblöngo-acuminata sunt) a varietate antea descripta recedunt, Arbuscula 15 ped. Co- Beibl, 1841. I. BE 50 rollae albidae. Crescit ad Cruz de Casma, praed. prov. Soteropolitanae. Aug. floret, Hamalryas. 522. Xylopia frutescens Aubl. Mart. Flor, Bras. Anonaceae 41. Nro. 1. t. 13. fig. 3. In subsalsis maritimis ad Soteropolin. Yaga. 523. Lühea ochrophylia Mart. foliis obovatis vel obovato-oblongis acuminatis vel cuspidatis, bası cordata inaequilateris, subintegerrimis, antice inae- qualiter (interdum subsinuato- et argute) serratis, subtus ochraceo-tomentosis, nerris venisque petiolis bracteolisgue subternis paniculaeque terminalis quam folia brevioris ramulis subferrugineo-tomentosis, in- volucro cinerascenti-tomentoso, suboctophyllo, petalis (subfuscis) obovaltis, squamis stamineis ad basin usque mullifidis villosis, ovario villosissimo, capsulis pentagono-clavatis hirsutis. Affinis L paniculatae. In sepibus, ad margines silvarum, prope Cruz de Casma, praedium proy. Soteropolitanae, floret Febru- ari. Hamadryas. 524. Schmidelia levis S. Hil. Flor, Bras. mer, I. 382. In sepibus prope Sebastianopolin et Sote- ropolin. Floret Febr., fructificat Novembri, Dryas. 525. Anucardium occideniale L.ad Praya grande, prope Sebastianopolin, locis arenosis. Yaga. 526. Myrsine Daphnites Mart. supra Nro. 452. (1.) var. foliis obovato-oblongis subtus glaucescentibus. In montosis apricis Serra dos Orgäos, prov. Sebastia- nopolitanae, 527. Selaria macrochaeta Spr. S. Veg. I. 305. Nro. 13. In pratis ad Sebastianopolin. Yaga. & A 5 528. Salvia splendens Ker. Spreng. $. V. 1. 57. Nro. 13. In silvis insulae Catharinae et supra Serra do Mar. Dryas. 329. Guilandina Bondue L. Vell. Flor. Flum, IV. t. 91. In oris maritimis per totam Brasiliam tropicam,. Jaga. Nostra eprov; Sebastianopolitana, 530. Desmodium Lindleyı Mart, Amoen. Monac. t. 17. iu silvis supra Serra do Mar, Foaga. 531. Jacaranda euspidifolia Mart. (foliis cum impari-bipinnatis, rhachi alata, aniherarum altero loculo abortivo)t foliis glabris 8—10-jugis, pinnis 40—15-jugis, foliolis integerrimis, Ianceolatis, basi inaequali, pöstice angustiore rotundata antice latiore oblique cuneata sessilibus, apice acutissime cuspida- tis, rhachi inter foliola articulato-alata ; ihyrso ter- minali amplo; calyce quinguepartito, lacimlis subu- latis; corolla in basi constricta pubenie. — Discus hypogynus convexus. Ovarium, stylus et stigmatis larnellae tenues glabri. Filamenium sterile hirsutum. Corolla caeruleo-violacea fere sesquipollicem longa; tubo supra basin constrieto et hinc gibbo ibidemyue velutino-pubente; Jimbı lobis duobus posticis paullo latioribus et- erectioribus , omnibus inaequaliter vil- loso-ciliatis: — Crescit ubique prope urbem Onjaba, Septembri florens. Oreas. 532. Tecoma lateriflora Mart, (nisi potius Arrabidaea, E dissectione ovarii grossifhicati potius Ca- telpae, quam Bignoniae generis visa est species): Scandens; foliis trifoliolatis, praesertim subtus pu- benti-velutinis, foliolis cordatis ovalis acuminatis 4* 52 subeiliatis; paniculis subcorymbosis lateralibus i, e. ex alis foliorum delapsorum; bracteis subulatis, rhachibus dichotomis compressis calycıbusque qum- quedentatis corollisque extus canescenti-pubentibus ; capsula tereli, rugosa, pedali. Corolla tota rosea, aut rosea medioque alba striis roseis. — Crescit in Morro do Ernesto, prope urbem Cujabä, et in prov, Sebastianopolitana, Sept, Oct. floret. Öreas. 535. Acanthospermum brasilum Schrank. Plant. xar, hort. Monac. II. t. 52. A. hirsutum DC. Prodr. V. 522. Nro.2. In arenosis apricis prov. Bahiensis et Sebastianopolitanae. Toto fere anno floret. Poejo da Praya Mart. Reise If. 552. Dryas. 534. Ravia resinosa Nees et Mart. Nov. Act, Acad. Nat. Cur. XI. 109. t. 23.— In silvis aeternis prope viam Felisbertiam, termini Insulanorum, proYv. Bahiensis, Dec. Dryas. _ 535. Thryallis brachystachys Lindl. Bot. Reg. In silvis caeduis supra Serra dos Orgäos, Octobri, Dryas, 536. Fuirena umbellata L. In pratis udis per totam Brasiliam tropicam, floret Decembri. Yaga. 537. Paspalus densus Poir, Enc. meth. V. 32. - Nees Agrostogr. hras. 75. Saepe confusus cum P, virgato L., cujus specimen Swartzianum flosculos fere duplo minores oflert. — In pratis prov. Se- bastianopolitanae etalibi per Brasiliam vagus. Eam- _ dem speciem ex Oaxaca Mexicanorum tulit G. Au- drieux, Pl, mexic. exsicc, Nro. 48. 53 538. Sebastiania (?) multirames Mart, In silvis montis Corcovado prope Sebastianopolin haud infre- quens. Aug. — Jan. flor. Dryas, 539. Oxalis hedysaroides Kunth. Nov. Gen. Y, 247. In montosis, aprieis ad margines silvarım, prope Sebastianopolin. Floret Sept. — Januarium, Vaga. 540. Antonia ovata Pohl. Ic, ined. II. 14. t. 109. Ad Cujabd, Junio, Oreas. . "541. Palicures rigida Kunth. Nov. Gen. III, 570. Ad Cujabä frequens, Octobri, Oreas. P. aga. 442. Crotalaria lotifolia L. In umbrosis silvis, Sebastianopoli. Sept. Dec. Yaga. 543% Aristolochia 'rumieifolie Mart. Zucc. Nov. Gen. I. 79. t. 54. In sepibus locis apricis, scan- Jens, Dec. floret, Dryas. 544. Aristolochia eriantha Mart, Zuce. 1. c. 78. t. 53. Prope Cujabä, Octobri. Orsas. 545. Cyperus elegans Vahl. Spreng. $. V. I. 220. In pratis udis ad Sebastianopolin, Decembri. Vaga, 546. Vernonia obtusifolia Less. In marginibus sil- varum, prope Sebastianopolin, Novembri. Dryas. 547. Xyrislaxifolia Mart. foliis linearibus acu- tis, scapi 4-—$ subaequantibus, $ parte complicatis, striatis membranaceis glabris, margine exienualis obtusiusculis, intimo (s. braciea scapum vaginante) breviore; scapo inferne teretiusculo aut hinc acutan- gulo striato, superne compresso-subancipiti, capitulo ovato, squamis lato-ovatis obtusis, areola centrali 54 opaca, ceterum nitidis scariosis. — Var. a. major, quam divulgamus, crescit in palustribus ad Cruz de Casma, praed. prov.Soteropolitanae, et in altis pratis ad S. Joann. Principis, prov. Minarum,. Februario floret. Var. . minor passim in prov. Sebastianopoli- tana. Dryas. Summopere aflinis, nisi omnino spe- cie eadem est; (1.) Xyris longifolia Mart. foliis linearibus acu- tiusculis, scapi 3 vel totum aequantibus, 4 parte incrassata fuscanitida complicata vaginantibus, crasso. membranaceis striatis margine inerassalis , intimo duplo breviore; scapo inferne teretiusculo, sursum ancipiti, angulis acutis; capitulo ovato-globoso vel globoso, squamis ovatis obtusis, areola ceutrali opaca, margine scarioso nilidis et eiliatis, In campis altis prope Ytu et Sorocaba, prov,. $. Pauli. Januario, Oreas. X. indica, cum qua hae nostrae statura, foliorum et capituli forma conveniunt, differt squa- mis capituli ex toto nitidis. 2.) Xyris spectabilis Mart, oliis Jinearibus acuminatis, scapi $ et ultra aeyuantibus, ad 3.com- plicatis, crasso-membranaceis striatis, margine ex- tenuato dense ciliatis, intimo parum breviore ; scapo inferne subtrigono äriato, superne compressiusculo laevigato; capitulo lato-ovato, basi contraeto (turbi- nato) squamis obovatis antice rotundatis, puncticu- latis exareolatis. In campis altis ad fluvium Pa- raopeba, pror. Minarum. Oreas. (3) Xyris plantaginea Mart. infra Nro. 811. foliis crebris rosulatis expansis scapo multoties bre- 55 vioribus , Iinearihus rotundato-obtusissimis, margine exienuato albicante dense ciliatis, intimo aequilongo aut longiore; scapo inferne trigono striato, superne subancipiti angulatove scabriusculo; capitulo oblongo, squamis oblongis obtusis puncticulatisexareolatis, I ' campis ad VillaRica et Caxoeira do campo, prov. Mi- narum. Augusto. Oreas. Quatuor species descrip- tae ad sectionem ** Sprengelii pertinent. (4) Xyris hymenachne Mart. infra Nro. 872, Toliis scapo multoties brevioribus linearibus (angustis) acutis membranaceis glabris (siccitate saepe tortis), ad 4 complicatis, intimo suhaequilongo ; scapo fili- formi acutangulo glabro; capituls pauciflori squamis oblongis nitidis puncticulatis, margine lato-scarioso- albo, eoque decidente sursum truncatis, areola dis- colore nulla, In campis altis prov. Minarum, e. g. ad Cachoeira do Campo. Augusto. Oreas. (5.) Xyris tortula Mart. foliis scapo duplo tri- plove brevioribus subfiliformi-Iinearibus acutis, ad 4 commplicatis sursum subancipitibus scapoque tere- Uuscnlo, sursum compresso, flexuosis, glabris laevi- gatis, intimis latioribus duplo brevioribus; capituli ovati squamis ellipticis nitidis. Praecedente $ ma- jor. Crescit iisdem locis. Nonnulla specimina sub Nro. 872. traduntur. (6.) Xyris graminosa Pohl. Mss. in Chapada da Serra de S$, Marcos, ad fontes fluvii (Ribeiräo) Batalha lecta, praecedenti valde est afliuis, atiamen distineta: Statura majore, foliis linearibus planis firmioribus evidentius nervosis, ad 4 complicalis in- 56 timo vix # breviore, scapo crassiore, inferne tereti striato, superne angulato; capitulis obovalo-globosis, squamis obovato-oblongis evidentius emarginatis et mucronulatis, areola centrali angusta. (7.) Xyris trachyphyllaMart, foliis scapo duplo brevioribus, linearibus, obtusiusculis, ad 4 compli- catis, ciliatis striatis scabris, intimo % breviore ; scapo scabro, inferne tereti, superne compresso-subancipiti ; “capituli ovati squamis ovato-oblongis, nitidis cum areola centrali ovato-lanceolata magna, in extimis carinata opaca. In campıs ad Villa Rica. Oreas. Statura praecedentis 1$ ped., sed nonnihil robustior. (8.) Xyris blepharophylia Mart. foliis scapo 4—4 brevioribus, linearibus acutis, ad 3—1 compli- catis, ciliatis, striatis, praeter marginem sublaeviga- tis, intimo % breviore; scapo inferne teretiusculo, superne acule ancipiti, angulis scabris; capituli sub- globosi squamis obovato-oblongis sursum margine membranaceo albido lacerato-dentato, areola dorsali anugusta cinerascente opaca. Quam praecedens paullo gracilior, foliis tenuioribus, brevioribus, minus sca- bris capitulis plurifloris minoribus diversa. Crescit ad Villa Boa: Pohl. Oreas. Radix multiceps. (9.) Xyris schizachne Mart. foliis scapo 3 bre- vioribus, linearibus acutatis; ad 4 complicatis, cilia- tis striatis scabris, intimo breviore; scapo scabro, inferne compresso hinc augulato, superne ancipiti, angulis prominulis ciliato-scabris; capituli globosi subpauciflori squamis obovato-orbicularibus, antice | \ 57 crista lata membranacea fusca lacerata, areola nulla, Iı pratis uliginosis Minarum, Oreas, (10.) Äyris restiaces Mart, foliis scapo 4 bre- vioribus, linearibus obtusiusculis, ad 3 complicatis, ciliatis striatis crasso-membranaceis glabriusculis, intimo breviore ; scapo inferne teretiusculo, superne subaneipiti, angulis scabris; capituli multiflori ovati basi attenuati squaris breviter obovatis rotundatis, margine extenuato irregulariter dentieulato, nitidis sreola distincta nulla. Affinis prae aliis X. specta- Lili, qua minor. In paludosis ad Porto Seguro, Dryas. (11.) Ayris asperula Mart. foliis scapo # bre- vioribus, linearibus acutatis, ad 4—$ complicatis, sulcatis crasso-membranaceis rigidis asperis, inlimo breviore; scapo teretiusculo sulcato aspero; capituli ovato-globosi pauciflori squamis oblongis exareolatis. Praesertim afinis X. trachyphyllae, a qua differt capitulorum dimidio minorum squamis exarcolatis. Crescit in campis Minarum. Orecas. (12.) Xyris lomatophylia Mart. folüs scapo quadruplo brevioribus, linearibus acutis, ad $ com- plicatis, crasso-membranaceis, striatis glabris, mar- gine expallido incrassatis, intimo subaequilongo; scapo teretiusculo sursum subcompresso laevigato ; capituli ovato-subglobosi multiflori squamis obovatis rotundatis, areola opaca obovato-orbiculari, vıllo fer- rugineo ciliatis. In campis M. Arara Coara, prope fluv. Japura, in confiniis Popayaneusium. Jan. floret. (13.) Xyris pallida Mart. foliis scapo 3—% brevioribus, Iinearibus obtusiusculis membranaceis BIS glabris, ad % complicatis, intimo subaequilongo; scapo ancipiti, angulis prominentibus, glabro; capi- tuli panciflori globoso-ovati squamis pallide flaves- centibus nitidis, areola carinali angusta virescente, In maritimis, ad Camamuü, locis paludosis, Dec, Dryas. Haec habitu et statura spithamaca a prae- cedentibus (14—2 pedalibus) recedit et propius acce- dit X. brevifoliae, cujus descriptionem dedit cl. A, de S. Hil. in Voy. diamant. 390,, et quam in prov, Minarum passim legi, statura valde variam. 548. Panicum Martianum Nees Agrostogr. bras, 138. In silvis prope Soteropolin, Augusto. Dryas. 549. Paspalus (dxonopus Nees. Cabrera Lag.) exasperatus Nees. Agrostogr. bras. 81. Forma gla- brior. In nemoribus ad praedium Cruz de Casma, in prov. Bahiensi. Octobri. Dryas. 550. Eriocaulon (Paepalanthus) Trinianum Mart. Afine E. saratıli et capillari Bong., sed diversum ‚statura robustiore, foliis densioribus strictioribusgue, scapis strictioribus et crassioribus, capitulis duplo majoribus. Incampis ad Campos Bravos, praedium prov. Sebastianopolitanae, Julio. Dryas. Quae in- seguuntur omnes subgeneri Paepalanthi adscribendae. 551. Eriocaulon tortile Bong. Monogr, in Act. peirop. 24. Nro. 15. t. 49. Var. glaberrimum, laxi- folium. In paludosis ad Serra da Brocca, prov. $e- bastianopolitanae, Julio, Dryas. Oreas. 552. Canna glauca L. Redoute Liliac. VI t. 354. In scopulis maritimis prope $. Georgium In- un 59 sulanorum. Paga. Tlores sulfurei, Julio et De- cembri expanduntur. Irmbiri Bras, 553. Phrynium oblongum Mart. foliis oblongis aut ovato-oblongis inaequilateris, breviter acutalis, basi attenuata subrotundatis, supra glabris, scapos superantibus; capitulis ovato-globosis, bracteis ova- tis acuminatis extus subfusco»villosulis, floribus cro- ceis. —— Aflinis Ph. ovato Nees et Mart, in N. A, Acad. N, Cur. XL I, 27,, diversa foliis subtus glabris, longius vaginato-marginatis, bracteis brevioribus te- nuioribus. In nem ribus ad Ilheos. Februario. Dryas. Sam ggar * Aneil ema filipes Mart. caule erecto ramoso, hinc linea pilosa; foliis oblongis acuminatis subtus et supra versus marginem ocreisque ventricosis pi- losis ciliatisque; panicula terminali patula umbelli- fera, pedunculis glabris pedicellisque parce pilosulis filiformibus, bracteis ad paniculae divisiones lanceo- latis, ad umbellarum basin brevissimis ovato-orbicula- ribus, sepalis oblongo-lanceolatis, Corolla alba. Stamina flava. In nemoribus ad Ilheos, Decembri. Dryas. (1.) Aneilema bracteolata Mart. herba pubente, ramis radicantibus adscendentibus; foliis Janceolatis acutis, ocreis subventricosis ora pilosis; pauiculis axillaribus et terminalibus, rhachi pubente, pedicellis glabris, bracteolis membranaceis, amplexicaulibus truncatis, inferioribus vacuis; sepalis ovato-oblongis obtusis. Var. a. folis 1—1$ poll. longis; var. ß. folis 2—3 poll. longis. — Herba pubenti-scabrius- cula, facie Commelynae. Flores paniculati bracteo- lati, bracteolis margine membranaceis, truncatis, in- 60 ferioribus in quovis pedicello 3—4 vacuis. Sepala glabra, Petala rosea, ovata, ungue tenui. Stam. 6, trium "Blamenta aequala simplicia, apice ferentia antheram cordatam, trium alternantium filamenta in apice bifido hinc antheram latiorem ferentia, inde appendiceulam. Ovarium obovatum, compressum. Stylus simplex in stigma attenuatus. Capsula ovata, compressa, bilocularis, loculis dispermis. Crescit in silvis ad fluvium Japurä, prov. Rio Negro, floret Dec. Januario. Najas. Descriptio in loco natali exarata. 555. Eriocaulon fasciculatam Lam. Enc. Meth, III. 276. t. 50. £. 3. Bong. Monogr. 24. Nro. 13, In paludosis ad Villam $.Georgi Insulanorum, Oc- 'tobri. Waga. 556. Eriocaulon tortile Bong. 1. c, forma nor- malis, In paludosis, similibus locis cum priore, Octobri. Dryas, 557. Eriocaulon sessiliflorum Mart. In campis ad Caballos, praedium prov. Bahiensis. Augusto, Dryas. 558. Eriocaulon pygmaeum Mart. cum priore, eodem tempore, 559. Eriocaulon myocephalon Mart. Afine E. feseieulato Lam., sed foliis latioribus, evidentius striatis, capitulis majoribus, coloris murini facile distinetu. Cum prioribus. 560. Eriocaulon tortile Bong. var. glabra, sub- simplex. = E. yuccaefolium Mertensii Mss. Cum prioribus, 6 561. Eriocaulon zeranthemoides Bong. Monogr. 35. Nro. 68. Campi, prope praedium Boa Perna, prov. Sebastianopolitanae, Aprili. Dryas. Oreas. 562. Panicum sulcatum Aubl. Flor. Guj. 1. 50. Nees Agrostogr. bras. 254. In pratis, ad fossas prope Sebastianopolin, Soteropolin, Pard. Yaga. 563. Orchidea, in arboribus ad Ilheos Decem- brı, et 564. Orchidea, ın arborihus Serra d’Estrella, prov. Sebastianopolitanae, a cl. Lindleyo determina- buntur, 565. Nomochloa elegans Nees ab Esenb, in Flor. Bras. Cyperac. Mss. Pleurostachys elegans Kunth. In silvis ad Ilheos, Novembri, Dryas. 566. Byrsonima fastigiata Mart. caudice ex- celso, ramis fastigiatis; foliis subglabris Iongiuscnle petiolatis oblongo-oboyatis, basi cumealis, cuspide brevi obtusa, supra lucidis; racemis folia exceden- tibus, rhachi puberula, pedunculis tribracleolatis calycumque laciniis ovatis obtusis rufo-ferrugineis; petalis roseis. Arbor 80-pedalis, Petala rosea. Sta- mina aurea, Aflinis B. bumeliaefoliae et lucidae. In silvis ad JIheos. Decembri, Dryas. 567. Byrsonima longibracleata Adr. Juss. in litt. Aflinis B. nervosae. Altissimas arbores scan- dens. Petala aurantiaca. Antherae fuscae, In sil- vis ad Iiheos, Februario, Dryas. Malpighiaceas plerasque ex definitione Adr. de Jussieu, amici cla- zissimi, introducimus, 62 568: Teirapteris rotundifolia Adr. Juss. in $, Hil, Flor. Bras. mer. III. 6. t. 161. In sepibus ad Bota Fogo etalibi in vicinia Sebastianopoleos. Dryas, 569. Heteropteris nitida Kunth. Nov. Gen. V, 163. in adnot,. Juss. in $. Hil. Flor. Bras. mer: III, 30. Banisteria monopterd Vell: Flor. Flum. IV; t 155. In silvarum margine per prov. Sebastianopoli- tanam. Flor. Majo, fructificat Augusto. Dryas. 570: Ardisia latipes Mart. glabra; foliis oblongis breviter et acute acuminiatis basi acuta in petiolum latum attenuatis, crasso-membranaceis, pellucido- punctatis; paniculis terminalibus compositis,; pedicel- lis versus apices ramulorum racemoso-confertis, in- ferioribus delabentibus cicatrisantibus; calycis lobis rotundatis, corollae laciniis ovatis obtusiusculis. — Frutex. Folia spithamam et quod excedit longa, medıo 3—4 poll. lata ; petiolo 4—5 lin. longeo. Flo- res minusculi, pedicello triplo breviores, virescenti- albidi. Antherae flavae. Baccae globosae, magni- tudine Pisi mediocris. Crescit in umbrosissimis sil» vis ad Ilheos, primis anni mensibas floret et fru- ctificat. Dryas, 571. Ardisia semicrenata Mart. glabra; foliis oblongis vel oboyato-oblongis, versus basin plus mi- aus integerrimis, antice undulato-crenatis, cuspide brevi subintegerrima acutiuscula, erasso+membrana- ceis, pellucido-punctatis; paniculis compositis termi= nalibus, pedicellis corymbuloso - dispositis; calycis laciniis ovatis acutiusenlis, eorollae laeiniis oblongo- lauccolatis obtusiusculis. — Frutex. Folia in. petio- E68 lis 2—3 lin. 5—7 poll. longa, 2—3 lata, punctis quam in praecedente duplo minoribus. Flores pal- lide rosei, evoluti magnitudine d.laurifoliae. Baccae quam in praecedente nonnihil majores. In silvis ad Ilheos, secundum rivos. Decembri floret, Cres. cit quoque in silvis amazonicis, Vaga, (1.) JSrdisia ambigua Mart, (Sect. IH. Micran- therae Alph. DC.) glabra, foliis oblongis obtusiuscu- lis in petiolum latiuscılum decurrendo-attenuatis, coriaceis, pellucido-punctatis; paniculis compositis terminalibus folio brevioribus, floribus in ramulis glomerato-subsessilibus; calycis laciniis ovatis acu- tiuscalis, corollae tubum aequantibus; corollae limbo reflexo, longitudine calycıs, laciniis ovatis acutiuscu- kis quam antherae duplo longioribus; stylo longitu- dine corollae. —Arbor in silvis ad fluvium Taquary in prov. Cujabana, Majo florens: Manso. 572. Simaruba versicolor $, Hil. Plant. usuell, t, 5. Flor. Bras. mer, I. 70. Paraiba Brasiliensibus. Julio floret. In campis altis prov. Minarum et Cu- jabensis. Haec specimina prope Cujabä lecta. Oreas. Cortex contra vermes et impeligines in ınedieina domestica adhibetur. Mart. Reise Il. 634. 573. Linociera micrantha Mart. foliis oblongis, versus basin attenuatis, cuspidatis, utrinque glabris ; paniculis brachiatis quam folia brevioribus, rhachi, pedunculis, pedicellis subternis, bracteis calycibus- que pubenti-hirtulis; calycis dentibus ovatis, lacinlis corollae calycem triplo superantibus linearibus ob- tusis canaliculatis revoluto-patentibus, glabris (albis). 64 Frutex vel arbuscula. In silvis loeis umbrosis, ad Almada, districtus Insulanorum, Nov. Dryas. {1.) Linociera glomerata Pohl, Plant. ined. H, t. 164. folia majora, flores brevius pedicellatos plu- res confertos, triplo majores, et laciniis corollinis erecliusculis insignes offert. (2.) Linoeiera crassifolia Mart, foliis coriaceis, glabris praeter axillas venarum -subtus barbulatas, oblongo-vel lato-lanceolatis, hasi cuneato-altenuatis, acuminatis obtusiuscnlis, petiolo duplo breviore, quam thyrsus contractus; rhachi, pedunculis, pedicellis, bracteis calycisgue laciniis ovatis obtusiusculis cano= pubentibus, petalis erectiusculis subulatis aculiuscu- lis. — Folia crassiora, quam in brasiliensibus reli- quis immo quam in L. compacta et in L. purpurea; forma praesertim cum L. ligustrina convenientia, quorum petioli nonmihil breviores et venarum azil- lae subtus interdum barbulatae, Ramuli norvelli compressiuseul. Folia 44-6 poll. longa, 1-14 lata, petiolo 6—10 lin. Inflorescentiae ex alis supe- riorum foliorum strictae, foliis triplo breviores, con« traclae, I, €, ramis s. pedunculis non rectangulo- patentibus, sed erectis, brevibus. Pedicelli $ lim, longi, in apice thyrsi subsepteni, nempe unus ter- minalis et tres in utrogue latere aggregati. Rhachis compressa. Petala 4—5 lin, longa, alba. In silvis provinciae Minarum,. Oreas. — Minutia trichotoma Vell. Flor..Flum. I. t. 47. hujus generis videtur. 5724. Psychotria palieureoides Mart. glabra, ra. mulis compressis; foliis subcoriaceis, lato-ovalis, basi Beiblatt 1841. I. Nro. 5. rotundatis, acutis, junioribus oblongis, basi acutius- culis , submarginatis, subtus in axillis venarum, saepe foveolatis, stipulis connatis subintegris persistentibus ; paniculis terminalibus pyramidatis ovatisve, rhachi angulata, bracteolis minutis acutis, pedunculis pedi« eellisque subatcipitibus; calyeis dentibus brevibus, corollis campanulatis glabris albis, Frutex, Floret Oct: Oreas, 575. Zizyphusrufus Mart, An Rhamnus rufus Vell. Flor. Flum, II.t.148. InM. Corcovado. Majo, Dryas. 576. Paritium tiliaceum S. Hil. Flor. Bras, mer. 1.256. In uliginosis subsalsis inundatis, inde ab insula 8. Catharinae ad Para usque. Octobri floret, Yaga. 572. CombretumleptostachyumMart, supra Nro. 410. (6.) 578. Combretum adenophylium Martı supra Nro. 410. (3.) 579. Doliocarpus dertosus Mart scandens; fo- liis oblongis, postice integerrimis acutiusculis, antice grosse serrato-dentatis, dentibus mucronulatis, parce ‘et minute e lepidibus pilosis; umbellis axillaribus etJateralibus, pedunculis bracteolatis sepalisque ovatis totundatis pubenti-sericeis. Ad Cujabä, Octobri. Oreas. 580. Auellia hygrophila Mart. acaulis, parce pilosa; foliis rosulatis lato-lanceolatis obtusis, basi attenuatis, repando-subdentieulatis; pedunculo spici- Beibl. 1341. IE, 5 66 cifero radicali paucifloro, simplici aut bifido; floribns distantibus terminalibus et axıllarıibus solitariis (op- posito nimirum abortivo), bracteis subulatis; Jaciniis calycis subulatis corolla infundibuliformi triplo bre- vioribus; capsula oblonga glabra. — Perennis, 4 pollices alta. Calyces juniores evidentius villoso- hirti. Folia 3 poll. longa, vix poll. lata. Capsula semipollicaris. — In ripa arenosa, inundata ad fluv. Cujabd, Novembri. Manso. 581. Gomphrena hygrophila Mart. multiceps, adscendens, radicans, glabriuscula aut parce pubenti- strigosa, nodis barbatis; foliis linearibus acutis; ca- pitulis hemisphaericis, longe pedunculatis, foliis bi- nis infra capitula lanceolato-linearibus, foliolis caly- einis antice lato-cristatis corollas bası lanatas supe- rantibus. — Summopere aflinis G. desertorum Mart. Nov. Gen. Il. 3. t. 103., atlamen diversa videtur: statura debiliore, radice minus lignosa, teneriore (annua?) foliis duplo angustioribus et nonnihil bre- vioribus, floralibus. minoribus, capitulis, quae roseo- alba, 4 minoribus. In arenosis humidis ad rivum Cujabä, Februario. Oreas. 582. Melochia hirsuta Cav. Diss. VI. 323. t. 175. f£ 1. Mougeolia Kunth. Nov. Gen. V. 331. Riedleia DC. Prodr. I. 492. Nro. 18. — In humidis, prope Cujabä, Februario. Vaga, 585. Amasonia erecta L. fil. Taligalea cam- pestris Aubl, Flor. Guj. 11.1. 252. In monte (Serra a cima) prope Cujabä, Septembri. Vaga. 67 584. Ficus subtriplinervia Mart. candice elato; foliis crasso-membranaceis utrinque glabris laevibus, oblengis aut ovato-lanceolatis, basi rotundatis, obtn- sis aut acamine brevi obtuso; venis duabus infimis e nervi basi, anticis subparallelis; receptaculis glo- bosis glabris laevibus (pisi magnitudine) geminis axillaribus, in pedunculo quam petiolus duplo, bre- viore, basi squamis 2—-3 ovatis obtusis pedunculo brevioribus, In silvis ad Cujabd, Sept. Crescit quoque in silvis amazonicis, nec non in depressiori- bus silvis Caa.apoam prope vicum Formigas in prov. Minarum, ibidem coma minus densa, foliis minoribus, angustioribus insignis. Folia subtus interdum glau- cescunt,. Yaga, ' 585. Cassia indecora Humb. Kunth. Nov, Gen. VI, 344, var. y. Vogel, ipso adnotante. Ad Cujabä, Majo. Vaga. 586. Cassia flexuosa L..prope Cujabä, Majo. Voaga. 587. Harpalyce brasiliensis Bentham in Hook. Journ, of Botany 1841. Febr. c. ic, (Prius Pohlana Mart. in lit) In campis ndis prope Cujabä, Sept. Oreas. Hamadryas. 588. Arachis (?) helodes Mart, In paludosis prope Cujabä, Majo. Najas. 589. Hedera capitata Sw. Flor. Ind. oce. 1. 516. - Arbuscula, ramis in summas arbores scandentibus. Flores albi, antheris pallide flavis. In silvis ad Ji- heos, Novemhbri, Dryas. Vaga. 5 68 7 500. Borreria verticillata Mey. DC. Prodr. IV, 541. Nro. 2. Var. foliis minoribus, caule ramosis- simo nodoso. (Cfr. supra Nro. 402.) Dentes caly- cis tubum corollae (sub anthesi) aequantes, aut non- nihil eo lIongiores. Corolla alba. Suffrutex tripedalis. In campis ad Cruz de Casma, praedium in prov, Soteropolitana, Augusto. Faga. 591. Borreria strieta Mey. DC. Prodr. IV. 541. ro. 4. Suffrutex quadripedalis. Dentes calyeini “ (sub anthesi) lanceolati corollae albae tubum aeguan- tes. Antherae pallide caeruleae. Locis apricis hu- midiusculis prope Ilheos, Septembri, Faga. 592.. Perama hirsuta Aubl. Flor, Guj, It, 18, Forma angustifolia. = Mattuschkaea hispida Kunth, Nov. Gen. I. 271. Cfr. S. Hil. Voyage dans le district des diamans. II. 419. In pratis uliginosis, sabulosis .maritimis, ad Caballos praedium pror. Bahiensis, Augusto. Yaga, 593.. Borreria humifusa Mart, parce hirsuta; caulibus tenuibus flexuosis diffusis adscendentibus radicantibus, hinc linea pilosa; foliis (tenuiter mem- branaceis) lato-ovatis breviter acutatis, basi contracta acutis; stipulis villosis setis ipsarum longitndine; capitulis hemisphaericis pedumeulatis terminalibus involucratis, foliis involucri subquaternis lato-ovatis acutis inaequalibus capituli longitudine; calyeinis dentibus subulatis inaequalibus corollas (albas ultra lineam longas) subaequantibus; capsulis tenuiter membranaceis compresso-globosis, quam dentes c# 69 Iycis brevioribus. In nemoribus ad Cruz de Casma, praedium prov. Soteropolitanae Auguste, Dryas, Fructus maturus ulterius examinandus! 594. Sipanea biflora L. fil, Suppl. 134. Nees et Mart. Nov. Act, Ac. N. C. XI. I. 16. DC. Prodr. IV, 414, Nro. 4. In paludosis ad Cruz de Casına. Flores rosei. Faga. 595. Noterophila Beccabunga Mart, Synonymon videtur; Microlicia bivalvis DC. Prodr. U. 117. In aquatieis ad Ilheos, Novembri. Yaga, 596. Borreria umbellata Spr. Neue Entd. II, 144. Cham. in Linnaea IIl.358. DC. Prodr. IV. 551. Nro. 79. Caulis saepe alte scandens. In Serra de Estrella Junio, et prope Cruz de Casma, pracdium, Julio, in sepibus et silvis caeduis. Dryas, 597%, Machaonia spinosa Cham. in Linnaea IV, 3. Folia quam in descriptione majora, In monte, qui dicitur Morro do Ernesto, Cujabae, Septembri, Orcas. Machaonia brasiliensis Hb, Willd. Cham. J. c., quac ‘est Eimmeorhizae Pohl. et Endlicheriae brasiliensi Presl. Syınb. 84. t. 49., forsan specie non differt, nam in inferiore parte ramorum spinescit et indumentum foliorum nonnunquam exnit. Frequens haec in ripa flav. Peruaguagtt, prov. Bahiensis, ubi cam florentem etfructiferam m. Novembri descripsi. Radix emelica, ae Borreria ferruginea Cham, et Schl. in Hinnaea III. 314. DC. Prodr. IV. 547%. Nro. 47. _ Quadripedalis. Corolla albac. Antherae pallide cac- ruleae. In campis al Cruz de Casma, Julio. Faga. 70 Borreria elongata Pohl. DC. 1. c, Nro. 46. mea quidem sententia specie non differt, sed tamquam varietas foliis minoribus est introducenda, 599. Borreria virgata Cham. et Schl. in Lin- naea lII. 324. renuntiaute ec]. Klotzschio, qui nostram cum speciminibus origmalibus contulit, Quinquepe- dalis. Corolla alba. Antherae pallide caeruleae. In paludosis ad Ilheos, Junio. Yaga. 600. Mitracarpum Humboldtiianum Cham. et Schl. I. c. 358., conferente cl, Klotzschio, Ad Cruz de Casma, Julio. Yaga. Centuria septima. 601. Borreria tenera Pohl. DC. Prodr. IV. 513. Nro. 18. collato speeimine original. In campis maritimis, ad Caballos, praedium prov. Bahiensis, Augusto. Yaga. Bamosiora sunt specimina nostra, quam Pohliana. 602. Chiococca densifolia Mart. Spec. mat. med. 7. % 6. Forma parvifolia, floribus graciliori- bus laxius dispositis, Flores ochroleuci. In um- brosis sabulosis ad Ilheos, Martio. Yaga. 605. Chiococca densifolia Mart. . c, Forma primaria. Flores albi, paullo minores. In apricıs, secundum oram maritimam prope Ilheos, Decembri in Martium florens. Faga. tt.) Chiocoeca anguifuga Mart. 1. c. habet flo- res miriores, subinde vivide Iuteos vel rubescentes. Laugsdorif in Aunal. des Scienc. natur. IX, 332. 71 604. Psychotria Luschnathä Klotzsch. in ‚hite. [oma Ps. coronatae Vell. Flor. Flum. If, t. 25. Arbuscula humanae altitudinis, floribus fuscidulis, In paludosis nemoribus ad Cruz de Casma, praedium prov. Soteropolitanae, Februario. Dryas. 6505. Chomelia obtusa Cham. in Linnaea IX. PA renumtiante cl, Klotzsch. Frutex septempeda- lis, floribus albis, ad Cruz de Casma, Augusto. Dryas. 606. Suteria macracalyx Mart. floribus inter ia duo a reliquis non discyepantia subsessilibus ternis, ebracteatis; calyce magno violaceo-irrorato, foliis membranaceis oblongis acuminatis, basi cu- neatis. Januario in silvis propeIlheos floret. Dryas. » 607. Suteria nuda Mart, Cephaelis nuda Cham. Jun Linn. IV. 135. DC, Prodr. IY. 534. Nro,. 17. Psychotria terminalis Vell. Flor. Flum. I. t. 24. In silvis ad Sebastianopolin, sat frequens, Julio — Sept. floret. Calyx flavus. Corolla alba. Bacca caerulea. Dryas. Suteria DC. a. Cephaslide differt involucro bractearum saepe subevanido , florihus in apice ramorum subsessilibus. confertis, calycis tubo magno, saepe inaequaliter dentato. Hujus generis Suteria brasiliensis, quae Psychotria brasiliensis Vell, Flor. Flum. I. t. 29. et S. fluminensis,. quae' Bey. chotria fluminensis ibid. t. 30. 608. Psychotria alba Ruiz et Pav. Flor. per. II. 58..1. 204. a., Psychotris decidua Vell. Flor, Flum. I. t. 34. Vaga. Haec ad rivum Cujabensem Decembri lecta. 72 609. Faramea albescens DC. Prodr. IV. 498. ‚Niro. 16. notante cl. Rlotzschio. In silvis ad Ilheos “ Nlores albos expandit mense Jannario, Jaga. 610. ‚Faramea nemoralis Mart, glabra; ramulıs subtetragonis vel compressis; foliis crasso.membra- naceis oblongis breviter cuspidatis acutisve, hasi acutiusculis; stipulis muticis, subcoriaceis, ramenta- ceis (1. e. ramulos inchoantibaus) ovatis tubuloso- sernicomnatis, superioribus lato-triangularibus acutis; paniculis terminalibus foliis brevioribus , pedicellis subumbellato-congestis; calycibus brevibus truncatis subdentatis, corollis subpubentibus, tubo limbum triplo superante, In silvis aeternis M, Corcovado, prov. Sebastianopolitanae. Flores subpollicares albi. Arbusenla vel frutex, 15—20 pedum. Februaria floret. Dryas. „> 611. Faramea graciliflora Mart. glabra; ra- ‚mulis teretibus, ullimis compressis; foliis longius- cule petiolatis ovato-oblongis cuspidatis basi cuncatis; stipulis lato-triangularıbus acutis, ramentaceis basi connatis; floribus terminalibus sessilibus 3—6; ca- Iyce lato et breviter denticulato tubo corollae gra- cili 5—6-ies breviore, laciniis limbi angustis acutis; baccis globoso-ellipticis verruculosis. — Arbuscula, Flores albi,. Bacca magnitudine ciceris, flava. In silvis ad Capocabana, prov. Rio de Janeiro, Augusto, Dryas. — Haec species a F. sessiliflora praesertim foliis longius petiolatis differt. 612. Faramea axilliflora DC. Prodr. IV. 49%. Nro. 10., renuntiante cl, Klotzschio. Frutex flori-. 73 bis albis ornatus, folta in nostris minora offert, quam il}. Candollius notavıt. In silvis ad liheos, Januario, Dryas. (1.) Faramea stenopelala Mart. foliis membra- naceis oblongis breviter cuspidatis basi acutis, (sti- pulis aristatis); corymbis terminalibus trichotomis, calycibus urceolatis truncatis corolla 10-—15-ies bre- vieribus, laciniis corollae subulatis tabum subae- quantibus patenti-reflexis. — In silvis amazonicis, Najas. (2.) Faramea hyacinthina Mart. glaberrima ; ramulis novellis compressis; foliis eoriaceıs oblongis breviter obtuseque cuspidatis, basi acntiuscula sub- marginatis (stipulis friangularibus aristatis); pedun- culis terminalibus subternis, singulis 4—6-floris, ra- rius unifloris, calyeibus cylindraceo - campanulatis truncatis subdenticulatis. corolla 2—3 brevioribus, Yaciniis corollae Jineari-lanceolatis tubo subduplo brevioribus patulis. Flos hyacinthinus, Conferenda cum F. truncala DC. Predr. 496. mihi ignota, In silvis Serra do Mar. Martio. Dryas, (@3.) Faramea nigrescens Mart, glaberrima, sub- glaucescens; ramulis novellis compressiusculis; foliis crasso-membranaceis submarginatis, ohlongis aut obo- vato-oblongis obtuse cuspidatis, basi acutiusculis, dense venulosis (stipulis brevibus medio longe arista- ts); corymbis terminalibus trichotemis subeoarcta- tis, calycibus campanulatis truncatis denticulatis co- rolla 4—5.ies brevioribus, laciniis corollae lineari- bus obtusiusculis tubo vix duplo brevioribus erectius- 74 culis. Huc pertinere videtur Coffea truncata Vell, Flor. Flum. H. t. 15. In silvis prov. Bahiensis, Decembri. Dryas. (4.) Faramea marginata Mart. glaberrima; ra- mulis alternatim subancipiti-compressis; foliis co- riaceis marginatis, oblongis vel obovato-oblongis, cordatis, acute cuspidatis (inferioribus saepe spitha- maeis, superioribus 2 — 3 poll.) stipulis ovato- triangularibus inferne in vaginam connatis, dorso longe aristatis); corymbo terminali hemisphaerico multifloro; calycıbus campanulatis truncatis corolla 4—5-brevioribus; limbi laciniis Janceolatis acutis Aubo sesquibrevioribus; bacca globosa, tuba hreviter coronata. — Arbor parva, raınis deflexis, eortice .crassiuscule cinereo. Folia majora 9 poll. longa, 2: lata. Flores et pedunculi roseo-purpurei. Bacca glebosa, magnitudine pisi majoris, atropurpurea, aitida. In silvis ad Sebastianopolin et Ilheos, De- cembri. Dryas. Huc forsan spectat Coffea ausira- lis Vell, Flor. Flum, II. t. 15., cujus icon summa incuria videtur delineata, (5.) Faramea longiflora Mart. feliis membra- zaceis lato-oblongis acutiuscule cuspidatis basi acu- ‚tis (stipulis brevibus lato-triangularibus, arista brevi decidua); floribus terminalihus subsessilibus 4—; ealyce cylindraceo-campanulato truncato, laciniis subu- latis tubi longitudine, corolla 4plo breviore, corol- lse laciniis lineari-lanceolatis obtusiusculis tubum -aequantibus revoluto-patentibus; bacca globosa. — Arbuscula 5—6 ped., trunco ramisque subteretibus [—R [A cortice cinereo amictis. Tamuli plerumqne divari- cato-bifidi. Stipula vaginans petiolos brevis ((—14 lin.) acuta, tandem obliterata. Folia 5—7 poll. longa, medio 23—-3 lata. Flores subsessiles divari- cati inter ultima folia. Calyx supernenonnihil con- tractus, dentibus sub grossificatiane elongandis. Co- rolla hypocrateriformis, alba, tubo teretiusculo, pol- licem et quod exceditlonga. Anutherae in fauce fere sessiles, lineares, erectae, flavae. Ovarium disco.albo umbonato pertuso in vertice ornatum, Stylus fili- formis. Stigma crassius, bifidum,, cruribus lineari- bus. Bacca monosperma unico loculo evoluto. Nucleus depresso-globosus, verlice impresso, albumine corneo cinereo-caerulescente, In silvis ad Canalem Goajurä, in prov. Paraensi. Sept, Obs. Mss. Nro. 2708. Najas. (6.) Faramea macrophylla Mart. ramulis com- pressis; foliis crasso-membranaceis amplis lato-ellip- ticis cum cuspide acutiuscula, basi breviter contra- ctis, (stipulis breviter lato-triangularibus submucrona- tis deciduis, annulum setarım obtegentibus) ; pani- culis thyrsoideis terminalibus quam folia brevioribus, rhachi pedunculisque compressis calycibusque sub- tiliter pubentibus; calycibus eylindraceo-campanulatis ‚truncatis breviter denticulatis; denticulis barbulatis, quam corolla 6—-7-ies breviore, laciniis corellae (1}-pollicaris) lineari-lanceolatis tubo paullo brevi- oribus, revoluto- patulis. — Arbuscula, Folia spi- :thamam,, immo pedem longa, 6-—8 pollices lata, -ovato-elliptica, glabra, venis subparallelis subtus pro- minuli. Vagina stipularis truncatula, intra quam 76 annulus pilorum. Panicula forum graudium suaveo- lentium, pedunculo subtetragono et reliquis partibus albis. Calyx breviter quadridentatus, Antherae sessiles. Stylus filiformis. Stigma cruribus binis di- varicatis. Obs. Mss. Nro. 3126. Crescit in silvis ad fluvium Japurä, Januario. Najas. 613. Coccocypselum cordifolium Nees et Mart, N. A, Acad. N. Cur.XII. 1. 13..Oldenlandia cordata Vell. Flor. Flum. I, t. 143. In silvis per magnam partem Brasiliac, Nostra e prov. Bahiensi, Floret primis anni mensibus. Yaga, 614. Coccoeypselum dichroolasium Mart. caulir bus procumbentibus villoso-tomentosnlis ; foliis ova- tis acutis subcordatis, supra pubentibus, subtus se- riceo-villosis; parallelo-venoso-Iimeatis ; stipulis subur lato-triangularibus quam petioli brevioribus; pedun- culis subterminalibus folia aequantibus vel breviori- bus, capitulis globosis multifloris, bracteis ovalis acutis quam flores brevioribus; pube in caule, per tiole, nervo venisque subtus, bractearum basi calyr cibusque roseo-purpurascente, in foliis superne brar ctearumque parte antica (nec non saepe in calycibus) flavo-viridi aut albida. In dumetis, nemoribus prov. Sebastianopolitanae, Januario. Dryas. — AC. lanceolato foliis latioribus differt, a C. canescente et aureo notis in phrasi indicatis, - (1) Coccocypselum montanum Mart. hirsutum, caule radicante; foliis ovatis acutis subcordatis, sti- pulis subulatis petiolo brevioribus; capitulis axillari- bus_et subterminalibus, globosis multifloris, pedun- 77 eulis folio snbduplo brevioribus, bracteis lanceolati . Ollenlandia hirsuta Vell. Flor. Flum, 1, t. 144. In nemoribus montanis, prov. Rio de Janeiro etMi- narum, Jauuario. Dryas. Oreas. (Herb. Vauth, Nro. 228.) 615. Posoqueria revoluta Schrad. in Gött. Gel, Anz. 1821. I. 14. DC. Prodr. IV. 376. Nro. 7. P. insignis Nees. in Flora 1821.301. Gardenia suaveo- lens Vell. Fl. Flum. II. t. 9. Folis duplo minori- bus, minus cordatis a P. latifolia facile distinguitur., In silvis ad fiuvium Cujaba, Januario, nec non in Brasiliae orientalis silvis udis. Yaga. (1) Posoqueria lucida Mart. tota glabra; foliis breviter petiolatis, coriaceis, margine revolutis, supra lucidis, oblongis aut oblongo-elliptieis, obtusis, basi rotundatis; corymbo multifloro; calycis lobis semi- orbicularibus, corolla longitndine foliorum, limbi tubo quadruplo-quintuplo brevieris laciniis Jineari- oblongis, obtusis. — Quasi intermedia inter P. re- volutam et decoram. Abilla differt feliis obtusiori- bus brevius petiolatis, minus crassis, calycis lobis latioribus, tubo crassiore; ab illa defectu stipularum grandium. Petiolus 2--3 lin. Flos albus, tubo 5% —4 poll. — In humidis umbrosis, in palmetis vallıs Vao do Paranan, in deserto Minarum occidentali, Sept. Oreas vel Hamadryas. (2.) Posogueria aculifolia Mart. glabra; foliis membranaceis, margine subrevolntis, oblongis aut eborato-oblongis breviter acutissimis, basi obtusis; corymbo paucifloro; calyce acute quinquelido, corolla 78 folia excedente, limbi tubo quintuplo brevioris las ciniis lato-Janceolatis obtusis, — Priiolus 4—5-lin, Folia 2-3 poll. longa, 1—1% lata. Corolla alba, _ tnbo quam in praecedente tenuiore, ultra 4 poll, longo, linıbo quam in praecedente breviore, laciniis minus quadratis, duabus evidentins minoribus, — In Serra Tingnd et alibi in prov. Sebastianopoli- tana, Octobri, (Gardneri Coll, eam habet Nro. 449.) Dryas, (3.) Posoqueria laurifolia Mart. glabra ; foliis membranaceis angusto-oblougis utrinque acutis, sti» pulis brevibus conmatis singulis bidentatis; corymbo paucifloro; calyce acute quinquefido, corolla quam folia breviore; Iimbi tubo triplo aut quadruplo bre- vioris laciniis lineari-lanceolatis obtusis. —Petioli 3 lineas longi, folia 36—48 lin. longa, 12-15 lata, Calycis laciniae subulatae, carınatae. Corolla alba, tubo gracili 24 poll., limbi laciniis inaequalibus, tribus subduplo latioribus. — Affinis hinc P. acuti» Joltae, quae dimensionibus partium evidenter difiert, inde P. gracili, cujus folia basi magis cordata et flores longiores. Crescit in silvis ad cataractam Ti- jucensern prope Sebastianopolin et in summo Mk, Serra d’Estrella ad Sumidouro, Sept. Dryas. (4.) Posoqueria palustris Mart. ramulis novellis, petiolis, foliis subtus, peduneulis, pedicellis caly- eibusque velutinis; foliis breviter petiolatis lanceo- latis aut oblongo-lanceolatis acutis, basi obtusis, Sti- pulis triangularibus submembranaceis diseretis; co= rymbo multifloro; calyce quinquelobo, corolla inferne m > 79 pilosula folıa aequante aut superante, Iimbi tubo quintuplo aut sextuplo brevioris laciniis oblongo- ei ovato-lanceolatis obtusis. — Petiolus 2—3 lin. Co- rolla 5—7 poll. alba. In palustribus umbrosis, ad silvarım margines prope Tagoahıy, vicum prov. Sebastianopolitanae, Decembri. Dryas. (5.) Posoquerie macropus Mart. ramnlis novellis, petiolis, foliis subtus, pedunculis, pedicellis et calyce hirsutulis; petiolis ultrapollicaribus, foliis subcoria- ceis oblongis acutis, basi rotundata in margine cal- losis, stipulis longe triangularibus membranaceis pu- berulis petiolo plus duplo brevioribus; corymbo multifloro, calyce obtuse quitiquefide, corolla glabra foliis breviore, limbi tubo quintuplo brevioris laci- niis linearibus et lineari-lanceolatis acutiusculis. In prov. Minarum ? Schüch. (6.) FPosoqueria acuminata Mart. glabra; foliis subcoriaceis, breviter petiolatis, ex ovato longe acu- minatis, utrinque acutis, stipulis membranaceis lan- ceolato-oblongis petiolos excedentibus; corymbo pau- cifloro; calyce brevi breviter quinguefido; corolla folia excedente, limbi tubo septuplo brevioris lacı- niis tribus linearibus, duabus duplo latioribus lineari- lanceolatis, obtusiusculis. — Omnium quas novi haec P. longiflorae maxime aflınis, attameu forma folio- rum diversa et brevitate calycis. P. Trinitatis quo- que tam calyce longiore, quam foliis ovalis abunde distat. In inundatis silvis ad fluvium Japurä habi- tat et Dec. floret. Najas, 0) (7) Posoqueria montana Mart: caudice breri ramosiore; glabra; foliis erassiisculo:membranaceis lato-ovalis, breviter acumınalis ‚basi aculis, stipulis membranacels lineari-oblougis obtusiuseulis petiolos (2—3 lin.) superantibus; corymho pancifloro (floribus a latere bracteis membranaceis vaginatis); calyce truncato;' eorolla folia aequante aut superante, limbi tubo triplo brevioris laciniis lineari-oblongis lanceo- Jatisque obtusis, — In silvis montanis ad Villa Rica, prov. Minarum, Aprili. Oreas. (8.) Posoqueria latifolia Röm. et Schult. DC. Prodr. IV. 375. a me in silvis amnem Amazonum obumbrantibus est observata. Stipulae triangulares, membranaceae, semipollicares petiolos superatits Bacca globosa, vertice umıbonata, diatnetro 13 poll,, flava. 616. Tocoyena bullata Mart. Gardenia bullata Vell. Flor. Flam. Il, & 12. Var, ramis minus hirsutis, foliis bası acutiusculis vix eordatis, corollae (ochro- leucae) tubo fere glabro aut lineis solammodo quin- que pilorum adsperso, Habitat in paludosis ad S, Cruz, Guapativa, prov. Sebastianop., in silvis udis umbrosis prov. Piauhiensis rel, Dryas, Vaga. In hac saepius observatur eruptio morbosa, tomenti densissimi instar, nunc folia nunc ealyces aut corok lae lacinias occupans. (1) Tocoyena viscidula Mart. ramis compres+ siusculis hirtulis, novellis strigoso-tomentosis; foliis lato-ovatis obovatisve breviter acutis, basi contractis, lirsuto-tomentosulis viscidis; stipulis triengnlaribus Beiblatt 1841. II. Nro. 6. acutis glabrinsculis petiolos superantibus; corymbis multifloris, calycis glabriusculi dentibus acutis hir- sutulis; corollis folia aequantibus, tubo pubente sub- bipollicari, limbum duplo superante. In silvis Caa- tinga mediterraneis prov. Bahiensis. (2.) Tocoyena velutina Mart. ramulis novellis compressis et inflorescentia foliisque junioribus sub- tus dense velutino-tomentosis; foliis lato-ovatis vel obovatis utringue acutis, crassiusculis, rugulosis, su- pra velutinis viscidulis subtus dense tomentosis (nervo ' venisque vix indumento distinctis); stipulis triangu- laribus acutis petiolo brevioribusglabris; calyce subu- lato-dentato et corollae tubo ultra bipollicari dense velutinis, limbi laciniis obtusis extus hinc velutinis tubo sextuplo brevioribus., Frutex. Prope Cujaba, Augusto. Aflinis praesertim T. viscidulae. (3.) Tecoyena hirsuta Moric. apud DC, Prodr. IV. 375. Nro. 5. distinguitur: ramulis compressius- ‚ eulis velutino-tomentosis; folüis lato-ovatis utringue acutis, venoso-subcostatis, supra pubentibus, nervo venisque supra tomentosis, subtus corymbique multi= flori rhaehi pedunculisque velutino-villosulis; calyce breviter-dentato tuboque corollae 53 —4 pollicari subvelutino, limbo tubo quadrüpio breviore, lobis rotundatis, Ad Paracatu, in Serra dos Cristaesrel: Pohl., in udis ad Yti prov. S. Pauli et secundum fluvium Carynhanha, prov. Minarum: Martius. Sept. Oreas. Beibl, 1341. II, 6 82 (4.) Toeoyena microdon Mart. ramulis novellis compressis hirtulis; foliis oblongis aut obovato-ob- longis acutiusculis basi contractis aut obtusis, supra pubentibus, subtus tomentoso-villosulis ; stipulis tri- angularibus acutis, interdum 1—3 -aristulatis, infe- rioribus longioribus, superioribus subtruncatis ciliatis- que; corymbo subsessili paucifloro; calycibus tomen- tosulis, margine extenuato truncato minute denti- culato; corellae tubo yuadripollicari sursum hirtulo, lacinias limbi scalenas antice rotundatas 5—6-plo superante. In silvis ad fluvium Itapicurü in pror. Maragnaniensi, Majo. Najas, (5.} Tocoyena acutiflor« Mart. ramnlis novel- lis compressis villosulis; foliis oblongis, obovato-' oblongis aut lato-Janceolatis, acuminatis, basi acutis, supra pubenti-scabris, subtus molliter villosulis (te- nniter membranaceis); stipulis membranaceis trian- gularibus ; corymbo paucifloro subsessili; calyeis hirsuti dentibus subulatis tubum suhbaequantibus; corollae tubo hirsuto sexpollicari, himbi lacinias ova- tas acutas sextuplo superante. In silvis ad flur. Apapuris, prov. Rio Negro, Jan. 1820. legi; prope Ega: Pöppig 1831. Flores 3—6, bracteis triangnlari- ‚subulatis. Corolla tubo longissimo, ochroleuco, laciniis limbi ovato-oblongis hinc acutis intus albis; foetidi odoris. Pentamera et hexamera est. Stigma sulcatum, crassum, bilobum. « 6.) Tocoyena brasiliensis Mart. glabra; ramaulis novellis compressis ; foliis lato-ovatis aut breviter ‚oblongis utrinque acutis (membranaceis, laevigalis, 85 supra nitidis, siccitate nigrescentibus) ; stipulis lato- triangularibus petiolis duplo brevioribus; corymbo pauciflore subsessili; calycis truncati denticulis bre- vibus acntis; corollae tubo fere quadripollicari, limbi lacinias obovatas hinc acutas quintuplo superante. — Frutex arborescens. Ramuli patentes, teretiusculi, corlice einereo, internodiis semipollicaribus et bre- vioribus, novelli uti in omnibus , quas observavi, speciebus alternatim compressi. Stipulae saepe in- ternodiorum lJongitudine, deciduae. Folia cum pe- tiolo 6—8 lineari 55% poll. longa, medio 243 lata; venis in utroque latere 8—10, subparallelis nervoque subtus prominulis, margine nonnihil undu- lata. Flores 4—7, in pedunculis 2—4 lin. longis, parce bracteolis minimis subulatis adspersis. Caly- ces 2—3 lin. longi, superne subtruncati et minute acuteque denticulati. Corolla glabra, viridi-lutea, Laciniae limbi 6—7 lin. Jatae, 8—9 longae.— Cres- eit in Monte Telegraphi prope Sebastianopolin; Junio flores, Dryas. Addimus definitionem Sirychni a Vellozio Gardeniae nomine depichi. (1.) Strychnos triplinervia Mart. ramulis patulis subtiliter striguloso-pubentibus rarius capreolato-re- volutis; foliis glabris oblongis vel lato-ovatis acutis, basi contractis triplinerviüs, (inter nervos arcte venu- losis); corymbis terminalibus folia subaequantibus eonfertis ; floribus flavescenti-tomentosis, calycibus guinquefidis laciniis subulatis, corollis hypocrateri- formibus, tubo gracili calycem quinquies, limbo bis superante; bacca globosa (diametro 1 poll.) semi- . 6°” 84 nibus pluribus compressis. Frutex decempedalis, In valle Larangeiras prope Rio et alibi in silvis Sebastianopolitanis. Sept, floret, Junio fructificat, Dryas. Gardenia trinervis Vell, Flor. Flum. t. 10. — Alia Strychni species est: (8.) Sitrychnos brasiliensis Mart. glabra; ramulis gracilibus brachiato-patulis; foliis ovatis acutis tri- nerviis, basi rotundatis; spinis axillaribus (raris) subulatis patentibus subcurvatis; corymbis termina- libus quam folia multo brevioribus paucifloris pa- tulis, pedunculis trihdis indıvisisgque:; floribus paryulis, calyce quinquedentäto, corolla subcamparulata, extus "glabra intus barbata; bacca globosa, cernua, semine unico globoso. Est Geniostoma brasiliense Spr. S. V, 1.588. Nro. 2. Narda spinosa Vell.Flor. Flum. IIl.t.24. Geyae parvifloreenomine Sprengelius olim communicaverat. In silvis Brasiliae orientalis, e.g. ad Capocabana, Julio. Dryas. Bacca magnitudine Cerasi, globosa, flava. Videantalii anne ob seminis solitarii globosi struciuram a genere sit removenda? 617. Amajova Laureaster Mart. foliis oblongis aut ovato-oblongis, breviter acutis, in petiolos at- tenuatis (subcoriaceis) glabris, praeter petiolum sub- ochraceo-strigilosum,, nervum venasque subtus pilo- sos; corymbis terminalibus multifloris sabsessilibus, calycibus ochraceo-strigilosis, dentibus subulatis tu- bum aequantibus, corollis albo-sericantibus; baceis ellipticis glabris subpollicaribus. — Ab A. intermedia foliis majoribus brevius acutatis, floribus fructibus- que duplo majoribus differt; ab 4. gujanensi folis 85 brevioribus, fructibus majoribus, ab 4. fagifolia foliorum venis minus evidenter parallelo-prominulis. Ad fluvium Tagoahy, prove Cujabanae et prope $.. Carlos prov. S. Pauli. Oct, et Nov. fl floret et fructi- ficat. Oreas. _ 618. Cophaslis dichofama Rudge Gujan, t. 44. Nees et Mart. N, Act. Ac,N. Cur, XILI. 17. Forma foliis nonnihil angustioribus. Capitula sernper plus minus refracta. In silvis ad Iheos. Dec. Dryas.. Vaga. 619. Coffea floribunda Mart. Arborescens, tota glabra, ramulis ultimis compressis; foliis oblongis acutis, basi contractis, supra nitidis ; stipulis eonua- tis arıstalis, persistentibus incrassatis; panicula thyr- soidea ampla obtusa terminali, ramis ramulisque Compressis, erecta; bracteolis ad divisiones et infra calyces minutis subulatis; calycis campanulati lobis obtusis; corollae (albae) tuba calyce .duplo longiore, intus pubente, Jimba tubym superante, lacinüs (4—5) oblongis obtusis. — Folia quam in Coffea racemosa Rz. et Pav.t. 214. fig. a. angustiora, minus acuta; sti- Pulae minores; corallae breviores. —. “ Crescit in Morra do Rio da Casca, prov. Cujabänae, Sept. Affinis ‚huic Coffea meridionalis is Vell. Flor. aa: It. bh 14, sed. diversa. 620. Weinmannia paulliniaefolta Pohl. ın DC. Prodr. IV. 11.Nro. 25. In ınontosis prov. Minarum, et Bahiensis e. g. in Serra de Ouro preis; Aprili et Octobri. Oreas. 621. Solanum sycocarpum Mart. et Sendiner. «Ainerme, slabrum, lateriflorum, macrophyllum); ; caule ze tereti ‚carnmoso; Foliis Petiolatis 'oblongis acälis, bası angustatis, crassis; ‘cymis in pedunculis inGrässatis subumbellatis, alabastris obovato- -oblongis; calycis lobis brevibus acutiusculis, : magna, subinfundi- buliformi ,. laciniis ‚acutis, bacca oboyata. "Sendtn. Mes, Arbuscula ‚dense foliosa, decempedalis, foliis caulınis 1-1} ped. Corolla” viridis, antherae' fävae. er, ; Folia et flores succosi. In umbrosis silvis ad liheos: Decembri. 'Dryas. u 622. Solanum 'celastroides Sendtn. (Inerme, glabrum, lateriflorum, integrifolium, foliis minoribus): caule tereti; foliis breviter petiolatis lanceolatis, utrin- que valde acuminatig ;. cymis sessilibus brevibus; alabastris ‚gvatis, galyop Sinuato, floribus parvis. Sendtn. Mss. Frutex 40 ped. Folia nilida. "Corolla viridis Antherae fuscae, polline albo. In umbrosis silvarım prope Iheos’ et alibi per tractum Montiam Serra do Mar dictorum. Januario. Dryas. 623. Solanum asperum Vahl. Spreng. S. V. T. 682,. Nro, 68. — _Frutex decempedalis, flöre albo. Crescit loeis. apricis, campestribus prope S. Georgiü Insulanorum oppidum, florens Junio. Dryas. 624. Physalis hygrophila Mart. (herbätel, Ari: zua, radice infirma; corollae fundo maculato); caule diffuso-rgmosissimo ‚villoso ‚et pilis glanduli iferis vis- cidulo, gamulis patulis fiezuosis; Foliis praesertim subtußs villosulo-puberulis, lato-ovatis obtusiuscalis, integer- rimis vel subangulato- -dentatis, apice rarius productis, "basi rotundatis, inferioribus saepe "suborbicularibus; calycibus fructiferis ovato-pyramidalibus” quinquan- 37 gulis. — Affinis Ph. foetenti'Poir.;' a qua eordlla 3—4: In. lata diifert, nec non Ph, aequaltae Jacg; fıl.,. gaae. folia multo majora, nec 1—1$ poll. solummodo longa, oblongaque habet. In humidis, prope Cujabä, Junio., 625. Solanum , evonytnoides :Sendtn: .(Inerme, glabrum, terminiflorum, integrifolium): caule tereti;. foliis petiolatis majusculis Janceolatis, ‚utringue acu-. ıninatis; cymis terminalibus, pedicellis elangatis di-. varicatis in calycem incrassatis, calycis Jacinüs. ova-: lis brevibus;; .corolla quinquepartita, laciniis,acutis,an- theris truncatis subaequalibus bacca ; globosa, .Sendtn, Mss. — Arbuscula: tenussima,. in umbra silvarum. aboriginum prope Hheos, 10-ped., corolla alba, an theris flavis. Novembri.; .Dryas. . 625. ‚Witheringia Uivaricataq Mart, Nov, Cs III. 5. t. 228. Corolla lactea vel virescens.. In’ silyis ad Ilheos, Jan. Dryas,.- A HWitheringiae ge-. uere nonuullis notis recedit et Solano approximatur.! 62°. Maytenus brasiliensis Mart, ramulis tere- tiuseulis; foliis oblongis, obtusiuscule euspidatis, bası Contractis aut acutiusculis, membranaceis, integer- rimis aut subrepando-serrulatis ; pedunculis axillari- bus confertis, simplicibus’ aut parce paniculato-divi-. ‚sis; lobis. calycis rotundatis, petalis suborbicularibus; psulis clavato-obovatis apiculatis, valvulis 2 coria-